i? Berliner ^ >^ i t. Entomolog'ische Zeitschrift. , / Herausgegeben von dem Entomologisclien Vereine in Berlin. 9 Neunter Jahrgang. (1865.) (Mit 1 lithographirten und 4 Kupfertafeln.) Redacteur: Dr. G. Eraatz. Berlin, 1865. In Commission der Nicolai'schen Verlags-Buchhandlung. ^ wf C/fÄ^Cj^ Vereinsangelegenheiten. D, urch die bedenkliche Erkrankung des Herrn Professor Schaum sind die Mitglieder des Vereins und mit ihnen gewifs alle Ento- mologen iu die lebhafteste Besorgnifs versetzt; glücklicher Weise läfst sein Befinden mehr und mehr auf Besserung hoffen. Ein schmerzlicher Verlust hat bereits im Anfange dieses Jah- res den Verein und insbesondere den Unterzeichneten betroffen durch den plötzlichen Tod seines besten und edelsten Freundes, des Herrn Sanitäts-Rath Roger in Räuden. Derselbe leistete nicht nur durch seine myrmecologischen Arbeiten Ausgezeichnetes auf en- tomologisch-wissenschaftlichem Gebiete, sondern erwarb auch mit der ihm eigenen, seltenen Liebenswürdigkeit und Herzensgüte dem Vereine zur Zeit seiner Gründung Freunde und Gönner, wie kein Anderer. Roger's Lithographie mag in unserer Zeitschrift den auswär- tigen Entomologen das Andenken an einen ihrer tüchtigsten Fach- genossen bewahren helfen ; seineu näheren Bekannten wird er un- vergefslich bleiben. Dafür, dafs seine Sammlung von Formiciden in den Besitz der Berliner Königlichen Sammlung übergeht, sind be- reits die nöthigen Schritte gelhan. Gegenüber einigen Reclamationen wegen des verspäteten Er- scheinens der Zeitschschrift mufs darauf aufmerksam gemacht wer- den, dafs dasselbe zum Theil aucli von der Einlieferung des Manu- scripts abhängig, ein Vorrath von Manuscripten bei der Ungeduld der meisten Herren Autoren ihre Arbeiten sofort gedruckt zu se- hen nicht immer zu ermöglichen ist; jedenfalls wird es zur Beru- higung derjenigen dienen, welche dem Erscheinen der Zeitschrift mit so regem Interesse entgegensehen, zu bemerken, dafs der Druck in diesem Jahre mit ziemlicher Bestimmtheit bereits im Herbste wird beendigt sein können. Das erste Heft ist früh ausgegeben, um vielleicht einigen Mit- gliedern durch den Hinweis auf die Reise nach Spanien einen nicht unwesentlichen Nutzen verschaffen zu können; es wäre dies um so erfreulicher, als deutsche Entomologen die besondere Anregung zur sog. Excursion annuelle der französischen entomologischen Ge- sellschaft nach Madrid gegeben zu haben scheinen. G. Kraatz. II Seit dem Beginn dieses Jahres sind dem Vereine beigetreten: Herr Dr. Bethe, praktischer Arzt in Stettin. Graf Matuschka. Königl. Forsünspektor in Oppeln. - Piochard de la Brülerie in Paris. - Dr. Egid Schreiber, Prof. an der K. K. Ober - Realschule in Görz (Illyrien). Eugen Sy in Berlin. . Stadtrichter Witte in Berlin. Ihren Austritt aus dem Verein erklärten: Herr Dr. Nebel in Darmstadt, - Dr. Schmidt in Frankfurt a. M., Dr. Schneider in Breslau, da sie sich nicht mehr mit En- tomologie beschäftigen. Dr. Wocke in Breslau. Als ausgetreten wird betrachtet: Herr Lehrer Schulz in Berlin. Herr Landgerichts-Assessor v. Hagen s in Elberfeld ist jetzt Land- gerichts-Rath in Trier. Herr Gasion Allard. Mitglied der Sociele entomologique de France, will sich im Herbst 1865 nach dem Senegal begeben, um dieses Land in entomologischcr, ornithologischer und botanischer Hinsicht zu durchforschen; Naturforscher, welche ihn etwa auf die- ser Reise zu begleiten geneigt wären, werden gebeten nähere Mit- theilungen zu macheu an: Mr. Gaston Allard, a la Maulevrie route des Ponts-de-ce-pris Angers (Maine et Loire) France. Entomologen, welche Herrn Sanitätsrath Roger Ameisen zur Ansicht mitgetheilt haben, werden in ihrem Interesse ersucht, dies umgehend dem Berliner Königl. Zoologischen Museum oder mir mit- zutheilcn. Dr. G. Kraalz. Vereinsangelegenheiten II. Zu dem Verluste, welchen der Verein durch Roger 's Tod er- litten, haben sich andere der schmerzlichsten Art gesellt. Nachdem die Nachrichten über das Befinden des H. Prof. Schaum angefan- gen hatten immer güustiger zu lauten, erlag derselbe plötzlich am 15. September einem Gehirnschlage. Was der Dahingeschiedene der Entomologie und seinen Freunden gewesen, findet eine so ein- gehende, liebevolle Schilderung in dem Necrologe auf Seite 397 — 406, dafs demselben hier kaum etwas Anderes hinzuzufügen bleibt, als dafs Schaum's Bild dem nächsten Jahrgange beigegeben werden soll, und dafs derselbe seit dem Jahre 1859 dem Vorstande unseres Ver- eines angehörte; zu seinem Nachfolger, als Stellvertreter des Vor- sitzenden und Mitglied der Redaktionscommission, wurde durch die Neuwahl im November Herr Baron v. Türckheim gewählt. Kaum war der frohe Wimsch gedrnckt (S. 408), Herrn Sena- tor V. Hey den auf der nächsten Naturforscher- Versammlung wieder sehen zu können, als die Trauerbotschaft einlief, dafs derselbe am 7. Januar 1866 an den Folgen einer Gehirnerschütterung im bei- nahe vollendeten 73sten Lebensjahre gestorben sei. Wem es ver- gönnt war, einmal an seiner Seile seine innige Freude an der Na- tur zu theilen, wird sein Dahinscheiden besonders tief empfinden. Wie Märke 1 wird er ihm ewig unvergefslich bleiben. Am 31. Dec. 1865 starb in Paris in seinem 52sten Jahre Herr Achille Deyrolle, weit bekannt als Verleger entomologischer Werke und eines der gröfsten Lager von exotischen Insekten; seine Mufsestunden in den letzten Jahren waren den Vorarbeiten zu ei- ner Monographie der Zophosiden gewidmet. Leon Dufour war zwar nicht Mitglied des Vei'eins, aber ein Mann von so hervorragendem entomologischem Wissen, dafs sein in der Mitte des vorigen Jahres erfolgter Tod hier nicht unerwähnt bleiben kann. Er hat über 200 verschiedene, namentlich die Ana- tomie der Insekten bctredcnde Arbeiten in Gesellschafts- und Zeit- schriften hinterlassen, deren Gesammt-Ausgabe wir nicht minder leb- haft befürworten als Herr Dr. Hagen in der Slettiner enlomolo- gischcn Zeitung 1866 p. 59. IV Im Gegensatz zu diesen traurigen Mittbeilungen ist wenigstens das eine Gute zu berichten, dafs die von vier Mitgliedern des Ver- eins und dem Unterzeicbneten unternommene Reise naeb Andalu- sien ohne jeden Unfall zur vollsten Befriedigung aller Tbeilnebmer von Statten gegangen ist. Seit dem März dieses Jahres sind dem Vereine beigetreten: Herr Dr. Baden, Zahnarzt in Altona. Achille Costa, Prof. der Zoologie und Director des zoo- logischen Museums in Neapel. - Degenhardt, Zebntbucbbalter in Clausthal. Gabillot in Lyon. - Guichard in Lyon. - Graf V. Hoffmannsegg in Dresden. Dr. Manke, Bataillons-Arzt in Leipzig. - J. V. Mein er, Beamter an der K. K. Kriegsmarine in Triest. H. B. Mose hl er in Kronförstchen bei Bautzen. - Dr. Mublert, Oberlehrer in Göttingen. - J. C. Stern, Kaufmann in Frankfurt a. M. Herr Eugen Schwarz aus Liegoitz ist schon früher dem Verein beigetreten. H. Fufs, früher in Ahrweiler, ist gegenwärtig Hypothekenbe- wahrer in Cleve. v. Hagens ist als Landgerichts - Assessor nach Cleve, nicht nach Trier, versetzt worden. Die Bibliothek wurde hauptsächlich durch fortgesetzten Schrif- tentauscb mit den entomologischen Gesellschaften und die Anschaf- fung von Jacquelin DuVal's Werk: Genera des Coleopteres d'Eu- rope vermehrt. Unter den zum Geschenk eingegangenen Werken ist mit beson- derem Danke hervorzuheben der zu Ehren des 50jährigen Doctor- jubiläums des Herrn Akademikers v. Bär von der esthländischen Ritterschaft herausgegebene Prachtband, welcher v. Bär's Lebens- beschreibung, von ihm selbst verfalst, enthält. Die eingegangenen nordamerikaniscben Gesellschaftsschriften enthalten den zweiten Theil von Loew's Diptera of North-Ame- rica und einige Arbeiten von Putnam und Packard. Die Herren Mitglieder werden schliefslich gebeten, bei nächster Gelegenheit anzugeben, mit welchem Zweige der Entomologie sie sich beschäftigen und zugleich, wenn irgend möglich, ihr Bild für das Photographien-Album des Vereins einzusenden. Dr. G, Kraatz. Inhalt. Seite Vereinsangelegenheiten I — IV Abhandlungen. Die Hypothesen über die Fortpflanzungsweise bei den einge- schlechtigen Gallwespen. Von H. Reinhard, Medicinal- Rath in Bautzen 1 — 13 Ueber die europäischen Arten der Gattung Geomyza. Vom Director Dr. H. Loew in Meseritz 14—25 lieber die europäischen Opomyza- kvien. Von Demselben . 26 — 33 Ueber die europäischen Arten der Gattung Khicnoessa. Von Demselben 34 — 39 Beiträge zur Käferfauna von Bogota. Von Th. Kirsch in Dresden. Hierzu Tafel III. Fig. 1 —5 40—104 Ueber Ameisengäste. Von Landgerichts -Assessor v. Hagens in Elberfeld 105—112 Ueber Myrmedonia plicata und errata. Von Demselben 112—113 Die ersten Stände einiger Lepidopteren, beschrieben von A. Gärtner in Brunn 114 — 116 Ueber Attelabus atricornis Muls. Von G. Stierlin in Schaff- hausen 117 — 118 Ueber die Arten der Gattung Bulaea Muls. Von Dr. G. Kraatz 119 — 120 Diptera Araericae septentrionalis indigena. Descripsit H. Loew. Centuria sexta 127 — 186 Zur Entwickelung des Tracheen - Systems der Hymenopteren, mit besonderer Beziehung auf dessen morphologische Be- deutung. Von H. Reinhard, Geh. Medicinalrath in Dres- den. Hierzu Taf. L und II 187 — 218 Zwei entomologische Riesengebirgs-Excursionen von Ottomar Pfeil in Hirschberg 219 — 233 Ueber einige bei Kutais in Iraeretien gefangene Dipteren. Von Director II. Loew in Meseritz 234—242 Ortalis picipes n. sp. Von Demselben 242 Beiträge zur Kenntnifs einiger Braconiden - Gattungen von H. Reinhard, Geh. Medicinalrath in Dresden. Drittes Stück. Hierzu Taf. III. Fig. 6, 7 243 — 267 VI Seite lieber die europäischen ^uteroyhila - Arten vom Director H. Loew in Mcseri/' ^)>?y::.:/^^ Die Hypothesen über die Fortpflanziingsweise bei den eingeschlechtigen Gallwespen H. Reinhard, Medicinalralh in Bautzen. B. ekannllich giebl es unter den Gallwespen eine Anzahl Gattun- gen (Cynips Htg. , Biorhlza Wstw., Pediaspis Tschb., Neurole- tnts 11 tg.), deren zum Tlieil seLr zalilreielie Arten, so oft sie auch aus iiiren Gallen erzogen wurden, stets nur im weiblichen Geschlecht erscheinen. Die Vermuthung, dafs vielleicht durch Zufall nur keine Männchen erhalten worden wären, ist. durch die Massenhaft igkcit der Erziehungen, denn viele Arten sind von Hartig u. A. zu Tau- senden erzogen worden, sowie durch die Genauigkeit der Unter- suchung hinreichend ausgeschlossen. Mufs man darnach annehmen, dafs es bei den Arten dieser Gattungen nur ein Geschlecht giebt, und dafs mithin hier die Parthenogenesis die ausschliefsliche Fort- pQanzungsweise ist, so hat doch diese Annahme, da sie zur Zeil allein auf dem angegebenen negativen Erfahrungssatze beruht, wie- derholt zu Versuchen geführt, in ganz versciiieden gebildeten Gall- wespenmännchen das andere Geschlecht der als agame angenomme- nen Cynipideugatlungen nachzuweisen. Bisher haben sich freilich alle diese Versuche als vergeblich erwiesen. Leider sind genauere anatomische Untersuchungen über den Bau der inneren Geschlechts- organe bei Cynips, und namentlich über das Verhallen der Samen- tasche bei denselben meines Wissens noch niclit vorgenonunen worden. Zwar hat schon II artig (Germ. Ztschr. III., 324) solche Untersuchungen gemacht, allein seine Darstellung beruht auf einer irrigen Auffassung der vorgefundenen Organe, so dafs er die darauf gegründeten Schlüsse alsbald eelbsl wieder zuriu^kgcnommen hat. Auch v. Siebold iiat bei seinen Untersurbungen über das Verhal- ten der Samenlasche bei den Hymcnopterenweibchen (Germ. Zeit- Berl. Entomol. Zeitscbr. IX. 1 2 //. Reinhard: über schrifl IV., 379) aui' die Gallwespen Rücksichl genommen, und bei ihnen die mit Spermaloz-oiden gefiillle Samentasclie beschrieben, in- dessen hat er schwerlich Exemplare, welche zu den agamen Gattun- gen gehören, untersucht, er nennt nur einen Sij7iergtts, also eine zweigeschlechtige Gattung, und dann noch andere „im Gras und auf Dolden'' gefangene Gallwespen, an denen er seine Beobachtun- gen gemacht hat. Letztere aber werden kaum etwas anderes als Eucoila- oder Figites-kvicn , also ebenfalls zweigeschlecliiige, ge- wesen sein, und am allerwenigsten CynJ/j«- Arten. Da es sich hier aber gerade nur um die agamen Gattungen handelt, so bleibt immer noch eine Lücke, deren baldige Ausfüllung zum Verständnifs der Fortpflanzungsweise bei den Gallwespen sehr wünschenswerth, ja unentbehrlich ist. Was die erwähnten Versuche zum Nachweis von Cynipsmänn- chen betrifft, so berichtet Harlig (1. c. IV., 397), dafs Ratzeburg bei massenhaften Erziehungen von Cyn. folii auch ein Männchen erhalten haben wolle, aber Ralzeburg hatte sich, wie er später er- klärte (Erichs. Jahresber. f. 1842, S. 95), darin geirrt. Ebenso hatten Ratzeburg in der medicin. Zoologie und Erich- son im Jahresbericht f. 1842 auf die sogenannten In quil i nen hin- gewiesen, iiud die Frage aufgeworfen, ob nicht hier ein zusammen- gesetztes Geschlechlsvcrhältnifs stattfinde, da das durchgängige Vor- kommen zweier Formen von Gallwespen in allen Gallen auffällig sei; und Erichson macht noch darauf aufmerksam, wie auch in an- deren Insectenordnungeu Achnliches vorkomme. — So habe z. B. PapÜio Memnon drei in Färbung und Flügclschnitt verschiedene Formen von Weibchen, und ebenso kennt man bei Dijtisctis zwei verschiedene Formen, die sogar zu verschiedenen Gattungen gebracht worden seien. Allerdings macht sich schon Erichson selbst den Einwurf, dafs nach Ilartig^s Erfahrungen verschiedene Gallwespen dieselben luquilinen haben, aber auch abgesehen davon ist diese Annahme, wie sie Erichson andeutet, unhaltbar, wenn man das Ver- hältnifs der Inquilinen zu den von ihnen bewohnten Gallen und und den legitimen Bewohnern derselben genauer in's Auge fafst. — Fände wirklich hier ein Dimorphismus der Weibchen statt, so dafs zu den Männchen der Inquilinen nicht nur die gleich gebildeten Inquilinenweibchen, sondern auch die Gallenerzeugerin als Weibchen gehörte, so sollte doch aus denselben Gallen immer nur dieselbe Art von Inquilinen erzogen werden. Es ist dies aber keineswegs der Fall. So hat z. B. schon Hart ig aus Cyn. folii den Synergus nigripes^ S. ßavicornis und S. pullicornis, aus Biorhizu renum den Fortpßanzung der Gallwespen. 3 Syuergns tiliialis, luletifi, Thamnucera DIm. (= Klugii Htg.) und varhts erzogen. Ferner würden Inquilinen nur in solchen Gallen vorkommen, welche aganien Galtungen angehören, man erhält sie aber aus den Gallen der Andrious-, Teras- und Spathegaster-Arten ebenso häufig, obwohl bei diesen beide Geschlechter in gleicher Zahl vorzukommen pflegen. Und endlich sieht man, wenn man solche Gallen, aus denen man Inquilinen erhalfen hat, untersucht, dafs sich die letztern entschieden feindlich gegen den ursprünglichen Gallen- bewohner erweisen, d. h. nicht etwa so, dal's sie ihn nach Art der Schlupfwespen aussaugen, sondern indem sie ihm den Raum zur Entwickelung und die Nahrung entziehen. Am deutlichsten erkennt man dies bei einzelligen Gallen. Schneidet man z. B. eine Galle von RhodUes Eglunleriue^ welche von Inquilineu {^Aulax gerrnantts Gir. i. 1.) besetzt ist'), in der Mitte durch, so sieht man die von den Aulax-Larven besetzten Zellen rings herum an der Rinde der Galle neben einander geordnet, während der Innenraum, in welchem die Rhodites-Larve ihren Platz haben sollte, verengt und leer ist. Noch deutlicher zeigt es z. ß. die Galle von Cynips Kollari. Da, wo dieselbe von der Cynips-Larve bewohnt ist, hat sie im Mittel- punkte eine etwa erbsengrofse, glattwandige, kugelige Höhle, in welcher sich die Larve entwickelt; wo aber ein Synergus sich ein- genistet hat, sieht man in der Milte eine Anzahl strahlig geordneter konischer Zellen, mit ihrer Spitze nach dem Cenlrum gerichtet, und darin die Synergus-Larveu, von der für die Cynips-Larve bestimmten Höhlung aber kaum noch eine Spur zwischen den Spitzen der Sy- nergus-Zellen. Ausnahmsweise kommt es wohl auch vor, dafs die Larve des Gallcnerzeugers sich in der Galle neben den Inquilinen entwickelt, aber nur wenn der letzteren sehr wenige sind, und da- her den Raum für den ursprünglichen Bewohner nicht erheblich schmälern. Solche Fälle, wie ich deren z. -ß. an Rhodiles-Rosae- Gallen gefunden habe, sprechen, zusammengehalten mit den gewöhn- lichen Befunden, besonders deutlich für das oben angegebene Ver- hältnifs der Inquilinen zu den Gallcrzeugern. Können somit die Inquilinenmännchen nicht als das andere Geschlecht der agamen Cynipsweibchen angesehen werden, so kann, wie Erichson a. a. O. sehr richtig bemerkt, auch von einem Am- *) Man erkennt dies gewöhnlich daran, dafs die Galle etwas gröfser und nicht so regehnäfsig kugelig ist, als die andere, und dafs sie bereits eine bräunlichgelbe Farbe angenommen hat, während die andern noch grün und roth sind. 4 //. Ilcinhurd: über nien vei'liäl f II iss iiirlil die l{e(lo sein, da beide Foriiicii zusammen in denselben Gallen vorkonnnen. Nicht ohne Interesse ist hierbei die Frai:;e, z,u welchem Zcilpunkle die Inqnilinen ihre Eier ablegen- Direcle Beobachtungen sind darüber nicht vorhanden. Da man aber beim Eiziehen von (/aliwcspen wahrnimmt, dais die Iu([uiiinen in der Kegel kurz nach den (iallenerieugern ausfliegen, und lauge zu- vor, che die neuen Cailen erscheinen, so muls man wohl annehmen, dal's sie die von letzteren an die Nahrungspllanie abgelegten Eier aufzufinden wissen und ihre eigenen daneben legen. So erscheint z. ß. Teras terminalis bereits im Anfang Juli, sein Inquiiine, Sytier- gus facialis, nur kurze Zeit später, die Gallen von Teras lermina- lis entwickeln sich aber im nächsten Frühjahr, und bei der Kurz- lebigkeit der Gallwespen müssen auch die Syiiergusweibchen ihre Eier schon im Sommer zuvor in die Knospen gelegt haben, welche sich daiHi in die Gallen umwandeln sollen. Ebenso ist aus den Er- scheinungszeiten anderer Gallerzeuger und ihrer ln(|uilinen zu schlies- sen, dafs sie fast gleichzeitig ihre Eier ablegen müssen, und kann daher um so weniger an eine Ammenzeugung, wo abwechselnd zweigeschlcchtige und agame Formen auftreten müi'sten, bei den Gallwespen gedacht werden. Eine andere Hypothese hatte später v. Oslen-Sacken auFgesIcUi. indem er aus einzelnen Beobachtungen bei seinen Erziehungen nord- amerikanischei Gallwespen schlofs, dafs die Cynipsmännchen sich in anders geformten Gallen entwickelten, als die Weibchen.') Mufste schon Jeder, der sich hier in Europa mit der Erziehung von Gallwespen beschäftigte, einen irrthum vcrmuthen, da hier nie Gallen gefunden worden sind, aus denen sich Cynipsmäunchen entwickelt hallen, so hat auch v. Oslen-Sacken selbst (l*roceedings of the ent. Soc. of Philadelphia. Sept. I.S6i. S. 249 ) alsbald seine Hypothese fallen lassen, da er durch weitere Beobachtung erkannte, dafs das angebliche Cynipsmännchen gar nicht zur Gallung Cynips gehörte, und dafs dieselben Männchen oder wenigstens die einer sehr nahe verwandten Art, aus gleichen (iallen, wie ihre Weibchen kommen. An dieselbe Art, die v. OslenSacken's Aufmcrksamkeil erregt hatte, hat zuletzt auch Walsh^) eine Hypothese geknüpft, durch die er das Häthsel doi' Forlpflanzungswcise bei den agamcn Gall- ') Procccdings of (lie Acad. of Sc. of Phila.l., Juli 1861. — Stettiner entoni. Ztg. 1861 S. 106. - ib. 1862. S. 80. '^) ()n Dimorpliisiii in llif liymcnopd-rous u;oimis ("Nnii).*) In Proceetlings of the entern. Soc. of Fliilad Maroh. 1864. rar/p/lattzmm' der (wfillwespcn. 5 vvespen vm lösen hoffle. Obwohl über (licsell)C v. Osien-Sacken be- reits in der Siclliner cnlojii. Zeiluug (IS(»"2. S. 1(*9.) beiicblcl bat, so crsobeint sie docli wicbtij:; genug, um sie auch liier iiocbiiials cingebeud zu besprecbeii. zuuial die Tlialsacheii, auf welche .sie sieb gründel. imnicibiu von Bedtuliuig sind, auch wenn sie sich nicht als voll beweisend ergeben solllcn. Aus anseheinend ganz gleichen Gallen, weldie sich im Fiiibjalir mir den Hiiiltern entwickelten, bat niinilicb Walsb im Juni cf und V einer Gallwespe, welche v. Oslen- Sacken als (^jinlps spougifica beschrieben bat, und dann späler von Oclober bis März ^ einer anders gebildeten Gallwespe. Cynips ariculala O.-S.. erzogen, und J'olgerl daraus, dafs die beiden Geschlechter der Junigeiicration ond die Weibchen der VVinte.generation zu einer und derselben Art ge- hören, die im weiblichen Gcschlechte zwei verschiedene F'or- men darbiete. Da VValsh selbst eine ganze Heibc von Merkmalen aufl'ührl, in welchen die beiden drall wespen- Formen C. spongißra und acimlala sich von einander untersrheiden, und zwar solche Merkmale, welche vom rein morphologischen Slandpin)kle ans Tinbedingt die gene- rische Trennung der beiden Formen fordern, so sieht man. dafs die Hypothese ausschlierslich auf der Identilät der Gallen beruht, aus welchen die Gallwespen erzogen worden sind. Die Umslände, unler denen die Gallen gefunden worden sind, unterstützen diese Meinung auch in seltener Weise. Nach Walsh's Mitibcilung finden sie sich häufig au den ßlällein einer Eichengruppe (Q«. ihicloria), welche isolirt in Mitten einer natürlichen Wiese liegt. Die nächste Gruppe von Qu. fhicloria ist mindestens ~ engl. Meile entfernt und hat niemals Gallen geboten; übcihanpl kommen die fraglichen Gal- leu, in der Umgegend von VValsh's Wobnoric. nur noch an weni- gen andern Localitälen und auch da sehr spärlich vor. während sie an dei- zuerst erwähnten Eidiengrnppe so häufig sind, dafs ein IJaum ihrer bisweilen 4 — 500 trägt. Die Gallen, onk apples im Volksnmnde genanul, entwickeln sich, wie gesagt, mit den Blattei n zugleich im Frühjahr, sind kuge- lig. I — 1\ Zoll im Durchmesser und sitzen an der Unterseite der Hlältcr. Sie würden sich daher, abgesehen von dcj' bedeni<;nderen Gröfse, mit den Gallen von Ci/n. foUi vergleichen lassen. Sie sind mehr oder weniger dünnscbaalig. an der Obeilläcbe glatt und glän- zend, oder mehr oder weniger malt und wie besläubi. Ihr inneres Gewebe bildet eine braime. dichte, scbwanimige [Masse, die den ceniraicn Kern nmgiebi. Wie aus Walsh's I'xiiieiknngen hervor- 6 //. Reinhard: über geht, sind die Gallen, welche C. spongißca geben, bcrcils im An- fang Juni „reif*'', d. h. sie haben aiifsen eine braune P'arbe ange- nonimen, die andern dagegen, aus welchen C acicuhila kommt, sind zu dieser Zeit noch grün und saftrcich und werden erst Ende Juni, nachdem alle C. spongißva ausgeflogen sind, gröfslenthcils reif. — Jene sind auch im Allgemeinen dünnschaalig und werden beim Trocknen runzlig und welk, diese dagegen dickscbaalig und behal- ten ihre apfelaitige, plumpe Gestall auch bei derberm Angreifen. Die Identität der beiden Galienfornien ist demnach keineswegs so zweifellos, als es Walsh angiebt, und wenn er auch Uebergänge zwischen den Gallen, welche C. spongifica und denen, welche C. acictilata ergeben, bemerkt hat, so würde dies immer noch nicht von Bedeutung sein, da man auch bei anderen echten Cynipsarten ölters Gallen iindet, die eine Zwischenform zwischen zwei oder drei verschiedene Arten zu bilden scheinen, und die man erst an der auskriechenden Gallwespe mit Bestimmtheit als der einen oder an- dern Art zugehörig ci kennt; so sind z. B. einzelne Exemplare der Gallen von C. lignlcola von denen der C. conglomeralct^ oder lelzterc von denen der C. Kullari kaum zu unterscheiden, obwohl sonst alle drei Gallenarten, wcun sie vollsländig und normal ausgebildet sind, sehr verschiedenartig erscheinen. Das Gleiche gilt von den kugligcn Gallen an der Unterseite der Eichcnblätler, welche unsere europäi- schen Arien erzeugen, wie die von C. folii L., sciilellaris Ol., lon- givenlris. agama, dislicha und divisa-^ sie sind sich überhau[>t so ähnlich, dafs es nicht zu verwundern ist, vvenn einzelne Exemplare darunter als Uebergänge von einer Art zur andern erscheinen. Möchte es auch vielleicht bedenklich erscheinen, über die Iden- tität oder Nichtiilenlilät der fraglichen nordamerikanischen Gallen, ohne sie gesehen zu haben, anderer Ansicht zu sein, als Walsh, der sie zu Hundcrien unter den Händen halte, so ist doch ein Zweifel an der Richtigkeit von VN alsh's SchliilVfolgerung im Hinblick auf unsere in Europa gesanunelton maimichfalligcren Erfahrungen gc- rechtferligl, um so mehr, da Walsh selbst die abweichenden Eigen- schaften der einen und andern Gallcnarl wohl bemerkt, aber nur als zufällig angesehen wissen will. Läfsi aber die Ideniiläl der Gallen einen Zweifel zu. so schwankt auch die wichligstc Stütze der von Walsh anfgeslelllcn Hypothese über den Dimorphismus der Cynipsweibchcn. Walsh hat sich indessen selbst schon diesen Zweifel vorgebal- len, sielll aber dagegen die folgenden Fragen, die er nicht zu be- jahen vermag: 1) Ist es wahrs(;lieiniich. d;ifs zwei \ eischiedene Gall- Fortp/laiiximg der GUdhvespen. 7 wespenarlen an derselben Eiche gleiche Gallen erzeugen sollten? 2) Ist es wahrscheinlich, dafs beide Arten, die eine so locale Ver- breitung haben, gerade in derselben Localifät so häufig, sonst aber so selten auftreten sollten, und 3) kann man überhaupt die Existenz aganier Arten (und eine solche würde C. aclcntala sein, wenn C spongijica von ihr specifisch verschieden ist) mit Hart ig annehmen? Gegen die letzte Frage entnimmt er die Antwort aus der Darwin'- schen Theorie, indem er sagt, dafs es dann bei Cijnips ebenso viel Racen und endlich Arten als Individuen geben müfste, wenn nicht durch den Einflufs des andern Gescblechts, die Unrcgelmäfsigkeiten des Individuum in der folgenden Generation immer wieder zur ty- pischen Form zurückgefübrt würden. Eine Hypothese, wie es die Daiwin'sche Theorie ist, kann aber unmöglich als Beweis für oder gegen eine Thatsache gelten. Und auch die in den beiden ersten Fragen betonten Momente können nicht als Beweise gelten, so merkwürdig auch das Zusammentreffen der beiden Gallwespenartcn in derselben Localität ist. Was nament- lich die Uebereinslimmung in der Form dci' Gallen bcirilft, so möge nur hier aufser dem schon früher Bemerkten noch auf die täuschende Aehnlichkeit gewisser von Gallmücken erzeugten Gallen mit denen gewisser Gallwespen, wie z. B. denen von Lasioplera Rubi mit denen von Diaslrophtis Rubi an Brombeerzweigen, oder denen von Cecidomijia circinnans Gir. mit denen von Nenrolerns •lanughiostis Gir. an den Blällern von Quercus ceiris erinnert werden. Walsh stellt dann, seine Ilypolbesc als richtig voraussetzend, noch zwei Probleme auf, welches nämlich die gesclilechlliche F'uuclion von C. acicidaia sei, und ob es auch für die euroj)äischen Cynips- arten dimoiphe Weibchen gebe. VVäbrend er die letzte Frage den europäischen Beobachtern zur Beantwortung zuweist, sucht er die erste in folgender Weise zu lösen. Er nimnü an, dafs, nachdem die von ihren Männchen befruchteten C spongiJica-W eihchew ihre Eier in die Knospen abgelegt haben, aus letzteren sich (fallen cut- wickeln, in welchen die Eier sich zum Theil zu spongi/ica 9 aus- bilden und im Juni die fcriige Wespe geben, zum Theil zu acicu- laia 9. und erst im Winler flugreif werden, und dafs ferner die acictdala $, nachdem sie unbefrucblet, also durch Parlbenogcnesis ihre Eier in Knospen abgelegt baben, dadurch (iailcn erzeugen, welche nur spongißca cf entwickeln. Die IMännchen würden mit- hin durch unbefruchtete, die beiden weibliclien Formen durch be- fruchtete Eier erzeugt. Diesen l'>rkl;irungsversucli, der natürlich auf keine dirccten Beobachtungen gegründel ist, sucht er durch Ana- 8 H. Reinhard: über logie mit gewissen gesellig lebenden Hymcnopleren, den Honigbie- nen, den Hummeln und den geselligen Wespen zu stützen, indem er bei diesen die Arbeiter niobt als vcikümmerle. sundern ;ils klei- nere Weibcbcn und als eine zweite Form deisclben betracbtet. — Abgesebcn davon, dafs dieser angeblicbe Dimorpbismus der VVeib- cben sieb nur bei diesen gesellig lebenden Arten findet und imzwei- felhaft mit der geselligen Lebensweise zusammenbängt. eine Lebens- weise, welcbc sieb bei den Gallwespen nicbl findet, so entbält aucb die Auffassung der Gescblechtsverbällnisse bei jenen geselligen Hy- menoplercn viel Irriges, so namentlicb die Annabme, dafs dielMänu- cben in der Regel aus von den Arbeitern gelegten Eiern sieb ent- wickelten. Ueberbaupl scbeiiit Walsb die Meinung zu liegen, dafs die durcb Partbenogenesis geborenen, oder sonst unbefruebtet ge- bliebenen Eier stets männliche Individuen lieferten. Allein, wenn dies aucb bei der Honigbiene ricblig und durch viele Thatsacben erwiesen ist, so ist dies doch kein allgemeines Gesetz, denn nach v. SieboUFs Beobachtungen liefern die Psycbiden, bei denen er die Partbenogenesis verfolgt hat, aus ihren unbefruchtet gebliebenen Eiern stets nur Weibchen. Mit der zweiten Frage, ob die europäischen Cynipsarfen auch dimorphe Formen anderer zweigeschlecbliger Arien seien, halte sich Walsb an die Beobachter Europa's gewendet, und dabei namentlich die in England ebenfalls oalc apples genannten Gallen von Teras ter- minalis der Beachtung empfohlen. Bekanntlich kommt allerdings bei dieser zweigcschlechtigeu Species eine Art von Dimorphismus vor, indem es geflügelte und imgeflügelle Weibchen giebt. Allein dieser Dimorpbismus hilft nicht dazu, Walsh's Hypothese zu stützen, da das Erscheinen beider weil»licben Formen gleichzeitig ist, und auch mit dem der Männchen zusammenfällt. Sie werden daher auch beide ohne Unlerschied von den Männchen befruchtet. We- nige Wochen später erscheinen dann govvöbnlich die Inquiliiien, Synergus fuchtlis. aufserdem aber weder im Herbst, noch im fol- genden Jahre andere Gallwespen. Was die eigentlichen Cynips-Arlen im Ilarlig^schen Sinne aber betrifft, und diese hat Walsb oil'enbar gemeint, so haben deren Gallen aufser den eigentlichen aganien Bewohnern niemals andere Gallwespen ergeben, als Inquilinen, d. i. Synergus- und Ceruptres- Arten. Viele Cynips-Gallen entwickeln sich ebenfalls schon im F^'ühjabr und crreicben noch im Anfange des Sommers ihre volle Gröfse. Wenn man sie aber zu dieser Zeil öll'nel, findet man nie mals, wie es Walsh bei C. spougi/ica begegnet ist, ausgewachsene For/pßatiziitiir; der fiallwespen. 9 Larven oder gar Puppen, sondern die Larvenkammcr isf nocli win- zig klein und in derselben liegt entweder noeh das Ei oder eine noch ganz kleine Larve, und man erkennt daraus, wie lange Zeit das Ei der C3'nips-Arlen zu seiner Entwickelung bedarf. Ebenso sind die Gallen, wenn man sie Ende des Sommers, z. B. im August, sammelt, noch alle unverletzt, keine zeigt eine OelTimng, aus wel- cher eine Gallvvespe sich hervorgearbeitet halte, und erst im Octo- ber oder November beginnen die stets weiblichen Cynipsarten aus- zukriechen, denen dann im nächsten Frühjahr die Inqiiilinen und Parasiten zu folgen pflegen. Ein solches Vorkommen, wie es VVaIsh an seinen Gallen beobachtet hat, dafs im August bereits die Hälfte derselben leer und mit Ausgangsötlnungen versehen war, ist hier nie beobachtet worden. Dafs die nach den Cynipsweibchcu aus- kriechenden Inquilinen nicht in dem von Waish angenommenen Geschlechlsverhällnisse zu Cynips sieben können, ist schon oben nachgewiesen worden. Bei den massenhaflen Beobachlungen, welche hierüber den europäischen Forschern zu Gebote stehen, kann es keinem Zweifel unterliegen, dafs die von Walsh vermiitheten Verhältnisse der Fort- pflanzungsweise bei den agamcn Gallwespen nicht daji allgemein gültige Gesetz bilden. Nichtsdestoweniger sind die Thatsachen, welche Walsh zu sei- ner Hypothese veranlafsten, so merkwürdig, dafs man nicht umhin kann, andere Deutungen derselben zu versuchen. Es bieten sich deren otfenbar noch zwei dar. Es kann nämlich 1) C spongi/ica ein Inquilin von C aciculala, odei- 2) C. spongi/ica sowohl als aciculala können beides gencriscb verschiedene Gallenerzeuger sein, und nur sehr ähnliche Gallen er- zeugen. Welche dieser beiden Möglichkeiten der Wirklichkeit cnispricht, ist allerdings ohne unmillclbarc Anschauung schwer /u entscheiden, indessen glaube ich doch darin einigen Anhalt zu haben, dafs mir durch die Güte v. Osten -Sacken's ein weibliches Exemplar seiner C spoiigifica vorliegt, sowie er sowohl als Walsh mich dunh Zu- sendung ihrer über die nordamerikanischen Gallwespeu erschienenen Arbeiten erfreut und somit ihre darin niedeigelegten Beohachlungen mir zugänglich gemacht haben. Was zunächst C. acicntala belrilll, so ist nach dem über sie Bemerkten nicht zu zweifeln, dafs sie wirklich zur Gallung (Ujnips im Hariig^schen Sinne gehört; sie erschein! auch nur im wriblichen 10 //. Rhe'mhnrd: über (ieschlechf und kriecht im November oder Mäiv, aus. Im Winter kriechen aber nur agamc Gallwespen aus. C. spougi/lcu dagegen gehört entschieden nicht -in Cynt ps II ig. Abgesehen davon, dafs sie zvveigeschlechtig ist, hat sie auch eine andere Kopfbildung, eine andere Thoraxsculptur und anderes Flügel- geäder. In letzterem ist die Radialzelle merklich kürzer und brei- ter, als bei Cijtiips\ sie steht etwa in der IMltlc zwischen der bei Trigonaspis und bei R/todiles, doch ist sie oilcn , wie bei Trigo- naspis. Die Sculptur des Brust rückens ist besonders auirallcnd, sie ist so stark und grob gerunzelt, wie bei keiner andern Gattung, und stärker selbst, als bei ge^vissen Sijnergus- und Onyr/i/a- Arten, bei welchen dies Merkmal besonders ausgeprägt ist. Die zwar nicht immer dichte, aber doch immer deutliche anliegende Behaarung des Thoraxrückens, welche Uiv Cynips so charakteristisch ist, fehlt hier ganz und finden sich statt dessen nur wenige und kaum wahrnehm- bare kurze, aufrecht stehende Börstchen zwischen den Runzeln zer- streut. Ebenso auffällig, wie die Sculptur des IMesonofum sind die beiden grofsen. tiefen, im Grunde quergerunzelleu Gruben vor dem Schildchcn. Das letztere ist ebenso grob und verworren gerunzelt, wie das IMesonotum. Der Kopf ist hinter den Augen nicht ver- breitert und der Scheitel hinten nicht ausgebuchtet, wie bei C^nt/js, sondern ([ucr abgestutzt und fast gerandet. Die Fühler sind fast fadenförmig. Kann demnach C. spongißca nicht zur Galtung Cijnips gerech- net, auch keiner andern bis jetzt bekannten Cynipidengaltung zuge- wiesen werden, so wird die Aufstellung einer neuen (Haltung nötliig. Ich werde sie einstweilen Amphibolips nennen.'). Will man nun die morphologischen Merkmale von Amphibolips und die Verglei- chung derselben mit denen der bckannlen Gallvvespengallungen als Anhalt zur Entscheidung der Frage benutzen, ob ersterc zu den Gallenerzcngcrn oder Iiiqnilinen gehört, so scheint zwar die an 8«/- nergus erinnernde Sculptur auf die («ruppe der Inl(iiilier Ebenso kommt liiurrhizn rrntun auch erst im spülen Frühjahr aus. l nd nur liiorr/iiza .s//«rt,s/H'.s Kchelul eine aunallciide Aus- 12 //. Tiehihuril: ühcr die Gallen rcgclmiifsig niul die Fliij^zcil fällt in den zweiten Sommer. Hierher goliören die (Jalinngen Anlax^ Diaslroplnm und Hfwdites, bei denen die IMännclien viel spärlirlier sind, als die Wcibelien, und zum Tlieil, wie bei manchen HhodHcn. sogar sehr seilen.') Aniphihollps würde daher /.nv ersten Crnj)[)e gohiiicn. und die von Waish erzogenen Synergus un> voi' der Mille derselben, aber nie so weil vor ihr wie bei Ceom o6sciuella; die schwärzliche Säumung derselben ist nur sehr mäl'sig breit und dehnt sich in den beuachbarlen Zellen keineswegs weiter nach der Klügelbasis hin aus; die schwarze Säumung der hinleren Qiierader ist weniger breil, als bei Geom. obscurella. und die sechste Längsader weniger ge- schwärzt. Die Borsten an der Flügelrippe sind etwas zahlreicher aber kürzer. — Alles übrige, auch der Unterschied in der Fär- bung der Vorderfüfse beider Geschlechter, ganz wie bei Geuinyza obscurellu. Im südlichen Italien und auf Sicilien häufig. Anmerkung. Zeller fing zugleich mit den oben beschriebe- nen Exemplaren dieser Arl eine ganze Anzahl Männchen von nur etwa I — 6 Linien Länge, bei denen die ganzen Vorderbeine gelb- lich gefärbt und die Queradern der Flügel schmäler gesäumt sind. Bei den meisten derselben isl auch die grauschwärzliche Trübung am Vordenandc der Flügel schwächer und die dunkele Säunmng der kleinen Querader sehr verloschen. Ich habe sehr lange ver- mutbel, dafs sie einer eigenen Art angehören möchten, namentlich da mir die Pubescenz ihrer Fühlerborste etwas länger, als bei den oben beschriebenen Männchen zu sein schien. — Eine nochmalige Untersuchung macht mir den Unterschied in der Länge der Pubes- cenz der Fühlerborste zweifelhaft, auch finde ich auf der Aufsen- seile der Vorderschenkel des einen Exemplars eine grauschwärzliche Strieme; ich wage es deshalb nicht, dieselben für eine eigene Art zu halten. — 4. Geom. canescens, nov. sp. $. — Com«, thoructs vUtis dunbiis te?iuiLtis subfiiscis., pedibtis anticis praeter imam /'emorum basim alris, posi erioribus _flavis, alarum subcineruncenlium costä nigro-limbalä. — Long. corp. 1^ — 1 ,'^ ün., long. al. ,\ lin. Stirn rothgelb, auf dem Scheitel von weifslicher Bestäubung hellgrau, am Augenrande fast wcilVlich; die rolhe Farbe derselben gehl in der Nähe der grauen Färbung des Scheilels mehr oder we- niger in das Schwarze über. Fühler gclbroth, das zien)lich grofse dritte Glied fast ganz braun, auch die beiden er.sten Glieder an der Aufsenseitc etwas gebräunt. Gesicht und üacken vveifslich, letzlere 22 H. Loew: über erlieblicl» schmäler als bei den vorhergeliendeii Arten. Thorax von weilslicher Bestäubung auf duukcleni Grunde wcifsgrau, auf der Oberseile mit zwei sehr deutlichen, einander etwas genäherten, schmalen, bräunlichen Längsslriemen, weictie nur vorn ein kleines wenig verkürzt sind. Am Oberrande der Brnslseiten findet sich eine sehr auffallende schwarzbraune Längsstrieme, welche gegen ihr llinterende hin etwas breiter wird. Schildchen mit dem Thorax gleichfarbig. — Die Färbung des Hinterleibs stimmt mit der des Thorax überein, doch ist sie auf der Mitte der Oberseite desselben etwas dunkler und erscheint daselbst, wenn man sie von hinten her betrachtet, matt schwarzbraun. Alle Hüften und die hinleren Beine gelb; die Vorderbeine tiefschwarz mit hellgelblicher Schen- kelwurzel. Flügel graulich glasartig mit lehmgelben Adern, doch die erste und zvveile Längsader gegen ihre Spitze hin allmälig schwarz werdend; die Costa schwarz, von der Mündung der ersten Längsader an mit einem schwärzlichen Saume, welcher etwa die halbe Breite der Marginalzelle einnimmt und sich vor dem Ende derselben ganz, allmälig verliert: die kleine Querader steht wenig vor der Mille der Discoidalzelle; die dornartigen Borstchen der Costa sind sehr klein, doch deutlich. Ich habe diese schöne Art nur einmal im Juli in Schlesien an- getroffen. 5. (ieom. frontalis Fall. cT & $• — Cinerea^ alis dilulissime el aequal'Uer ex cinereo lulescenlibtis, femoribus anticis mar'is sem- per^ tibiis anticis inierdum nigris, pedibus anticis foeminae iolis nigris. — Long. corp. IJ — I^ lin., long. al. 1^ — Ij lin. Syn. Anthomyza frontalis Fall., Agroiri. 7. 1. Oyumijza frontalis Meig, Syst. Beschr. VI. III. 24. Leptuinyza frontalis 31;>c(| , Suit II. 581. Anthophilina frontalis Zett., Dij)!. Scand. VII. 2698. 6. Stirn gelb, Scheiteldreieck aschgrau, die Seitenränder der Stirn, das Gesicht und die schmalen Backen weifslich. Fühler gelb, das dritte Glied entweder zum grofsen Theile braun, oder doch oben mit einem braunen Flecke, seilen ganz gelb. Thorax und Hinter- leib aschgrau; auf der Oberseite des Thorax bemerkt man zuweilen eine überaus verloschene Spur bräunlicher, linienförmiger Längs- striemen, während am Oberrande der Brustseiten fast immer eine braune Längsslrieme sichtbar ist; die Mille der Oberseite des Hin. tericihs erscheint bei einzelnen Exemplaren etwas dunkler und etwas gebräunt. Die Hüften und die Hinterbeine gelb; die Vorderbeine f^eomyza. 23 des Weibchens sind mit alleiniger Ausnahme der äul'sersten Wurzel der Schenkel schwarz gefärbt, doch ist zuweilen die Unterseite der Schienen heller^ bei den in Deutschland gefangenen Männchen mei- ner Sammlung sind die Vorderschenkel mit Ausnahme der äufsersten Wurzel schwarz, die Vorderschienen und Vorderfüfse aber gelblich, nur die äufserste Spitze der ersteren auf ihrer Unterseite in geringer Ausdehnung und der gröfste Theil der Unterseite des ersten Gliedes der letzteren geschwärzt; unter den italienischen Männchen belinden sich auch solche, bei welchen die Vorderschienen mit Ausnahme der alleräufsersten VVurzel und Spitze schwarzbraun sind. — Flügel mit aus dem Grauen in das Lehmgelbe ziehender, gleichmäfsiger, oder doch gegen den Vorderrand hin kaum etwas stärkerer Trübung und mit lehmgelben Adern; die Coslalader wenig dunkler; die kleine Querader steht gewöhnlich ungefähr auf der Mitte der Discoidal- zelle, ist aber in ihrer Stellung ziemlich veränderlich, so dafs sich sowohl Exemplare, bei denen sie vor, als solche, bei denen sie hin- ter der Mitte der Discoidalzelle steht, finden; die sechste Längs- ader ist nur wenig abgekürzt, aber gegen ihr Ende hin recht un- scheinbar. Geom. frontalis scheint ziemlich über ganz Europa verbreitet zu sein. Anmerkung. Die angeführten Citate halte ich alle für voll- kommen sicher. Auffallend ist es, dafs die Stellung, welche dieser Art durch ihre plastischen Merkmale angewiesen wird, bisher völlig verkannt worden ist. 6. Geom. pedestris , nov. sp. c/^ & 9- — Cinerea, pedibiix validiusrulis luleis. femuribus anticis, fibiarum anticarum apice et ultimo tarsortim omnititn articulo iti utroque se.in nigris, inetatarso poslico mnris iiicrassato et ex fusco nigro^ tarsis anticis foeminae tolis tiigris. — Long. corp. 1^ — IJ lin., long. al. 1{ — 1| lin. Stirn gelb; Scbeiteldreieck aschgrau, der Seitenrand weifsgelb- lich. Fühler gelb. Gesicht und die schmalen Backen wcifsgclblich. Thorax und Hinterleib aschgrau; auf der Oberseite des Thorax be- merkt man zwei ziemlich undeutliche genäherte Striemen von bräun- licher Farbe und gewöhnlich jedcrseits in der Nähe des Seitenrands noch eine ähnliche; am Oberrande der Brustseiten liegt eine deut- liche braune Strieme. Die Mitte der Oberseile des Hinterleibs ist etwas dunkler und merklich gebräunt. Vordrrhüftoii grlhlirh; Mit- tel- und Hinterhüften schwarzgrau. Beine zicndich kräftig, gelb; 24 H. Loew: üher Vorderschenkel verhäUnifsmäfsIg dick, scliwarz, kaum die aller- äufserste Spitze und Wurzel gelblich; Vorderschienen an der Spitze geschwärzt, besonders auf der Innen- und Unterseite: bei dem Weib- chen hat diese Schwärzung eine etwas gröfsere Ausdehnung, als bei dem Männchen; die Vorderlüfse des VVeibcliens sind schwarz, die des Männchens dagegen gelb mit schwarzem Endgliede; an den Mittel- und Hinterfüfscn ist bei beiden Geschlechtern das letzte Glied schwarz gefärbt; aufserdem ist bei dem Männchen das erste Glied der Hinterfüfse ansehnlich verdickt und braunschwarz gefärbt, wäh- rend es bei dem Weibchen von gewöhnlichem einfachen Baue und, wie die nächstfolgenden Glieder, gelblich gefärbt ist; nicht selten hat bei dem Männchen auch noch ein Theil des zweiten Gliedes der Hinterfüfse eine braunschwarze Färbung. Flügel mit aus dem Grauen in das Lehmgelbe ziehender, völlig gleichmäfsiger Trübung und mit lehmgelben Adern: die kleine Querader steht ungefähr auf der Mitte der Discoidalzelle, doch ist ihre Stellung auch bei dieser Art etwas veränderlich; die sechste Lüngsader ist zwar nur wenig abgekürzt, aber das Ende derselben höchst unscheinbar. Ich fing diese Art auf Rhodus und mehreren der griechischen Inseln; neben einer gröfseren Anzahl von Männchen befinden sich jetat nur noch zwei Weibchen in meiner vSan)n)lung. 7. Georn. lurida, nov. sp. 9- — Ex fiisco cinerea^ sctitello, segmentorum ahdominalium singitlorum margme poslico pedibusque luleis, ali^ aeqncdiler ex cinerea lulescenlibtis , venä longiludinali sexla inlegrd. — Long. corp. \\ lin., long. al. 1^ lin. Stirn gelb, das kleine Scheiteldreieck a^chgrau, die Seitenränder fast weifslich. Die Borsleu auf dem Scheitel, sowie die obere der beiden am Seilenrandc der Stirn stehenden Borsten aultalleud lang, die untere der letzteren kürzer als gewöhnlich. Fühler lebhaft gelb, am Ende leider verletzt. Das Gesicht und die ziemlich schmalen Backen weifslich. Die Knebclborslcn ganz auffallend lang. Die Oberseife des Thorax mehr bräunlich aschgrau, als gelblich asch- grau, die Behaarung derselben etwas kürzer als gewöhnlich, die Borsten aber auffallend lang. Brustseiten aschgrau, doch so, dafs die schwarzbraune Grundfarbe sich mehr bemerklich macht; unten zwischen den Hüften ist die Grundfarbe lehmgelb. Von den beiden charactcristischen Borsten, welche sich bei den fV^omysa- Arten ober- halb der Mittelhüfte, aber unterhalb der Längsnaht der Brustseiteu finden, ist die hintere auffallend lang, die vordere aber sehr kurz. Cteomxjza. 25 so (lafs sie leicht übersehen werden kann. Schihlchen lehmgelblich, auf seiner Oberseite mehr gelbgrau; alle vier Borsten desselben von grofser Länge. Hinterleib schmäler als bei den anderen Arten, und am Ende lang zugespitzt, was bei keiner der anderen Arten der Fall ist; die Farbe desselben ist schwarzbraun, mit sehr dünner und undeutlicher weifsgraulicher Bereifung, welche ihm ein malt gleis- sendes Ansehen giebt; die einzelnen Abschnitte desselben haben einen schmalen, schmutzig lehmgelben Hinterrandssaum. Beine lehm- gelb; Vorderfüfse braun, die hinleren gegen das Ende hin gebräunt; Mittel- und Hinterschcnkel haben ungefähr auf dem letzten Drittel ihrer Vorderseite eine auflPallimd lange Borste, auch zeichnet sich die aufgerichtete Borste vor dem Ende der Oberseite der Schienen durch ihre Länge aus Flügel verhältnifsmäfsig grofs, gleichmäfsig gelbbräunlich getrübt, mit bräunlich-lehmgelben Adern; die kleine Querader steht nur wenig vor der Mitte der Discoidalzelle; die sechste Längsader erreicht den Flügelrand vollständig, was bei kei- ner anderen mir bekannten Geomyza der Fall ist; auch die siebente Längsader ist vorhanden, aber abgekürzt; die Borstchen der Costa sind wenig zahlreich, haben aber eine ansehnliche Länge. Nur einmal das Weibchen im Juli in der Grafschaft Glatz ge- fangen. Anmerkung. Obgleich ich von dieser Art nur ein einzelnes, noch dazu an den Fühlern verletztes Weibchen besitze, konnte ich sie doch nicht übergehen, da sie von allen übrigen Arten in aulfäl- liger Weise abweicht und recht wohl geeignet ist, als Typus einer eigenen, von Geomyza abzusondernden Gattung angesehen zu wer- den, zu deren Errichtung es dann Zeit sein wird, wenn die Zahl der bekannt gemachten Gco7.'nyza-Arten eine gröfsere geworden sein wird. Die hauptsächlichsten Merkmale, durch welche sich Geom. lurida von den anderen mir bekannten Arten ihrer Gattung unter- scheidet, sind 1) die auffallende Länge aller Borston bei verhältnifs- mäfsig geringer Länge der übrigen Behaarung; 2) die den Flügelrand vollkommen erreichende sechste Längsader und die Anwesenheit der auf sie folgenden Anal- oder siebenten Längsader. lieber die europäischen Opomyza-Arten von Director Dr. //. Loew in MeseiilA. Di le Gattung Opomyza^) in dem Sinne anzunehmen, in welchem sie IVIeigen aufgefafst hat, ist völlig unmöglich; sie nmfal'st bei ihm Arfen mit so heterogenen Merkmalen, dals die Aufstellung eines branchbaron Gattungscharakters für dieselben völlig unmöglich ist. Ich beschränke sie auf die durch die grofse Uebereiustimmung in ihren plastischen Merkmalen ausgezeichneten Arten aus der nächsten Verwandtschaft von Opom. germinationis uudjiorum und charakte- risire sie in folgender Weise. Körperbau ziemlich schlank. Die Stirn hat aufser den in der Scheitelgegend stehenden Borsten jederseits am Seilenrande etwas über dessen Mitte eine einzige lange, aufwärts gerichtete Borste. — Fühler geneigt; die beiden ersten Glieder sehr kurz; das zweite (ilicd ohne vorwärts gerichtete Borste; das dritte Glied rundlich oval, mit basaler, kurz behaarter Borste. Gesicht ohne Knebelbor- sten. Oberseite des Thorax auch auf ihrer Mitte bis vorn hin mit Borsten. Unmittelbar über den Vorderhüften findet sich nur ein äufserst kleines Borstchen; eine ansehnliche Borste steht über den Mittelhüften unterhalb der Längsnaht der Brustseiten. Scbildchen vierborstig. Die Schienen ohne aufgerichtetes Borstchen vor dem Ende der Oberseite. Flügel vcrhältnifsmäisig etwas lang und schmal, doch mit vortretendem Hinlerwinkel und mit deutlicher Alula; die Hülfsader ist unvollständig und läuft elwa bis zur Mitte der Costal- zelle, nähert sich dabei der ersten Längsader sehr, ohne indessen ') Der Nomenclalor von Agassis leitet dpn Namen Oponiyxa von wt/' und ftvla her, während er doch aus 6n6<; (Saft) und /ivtdui zusammenge- setzt ist. //. Loew: über OpointfZa. 27 völlig niil ihr zu verschmelzen; die erste Längsader ist kurz und hat nahe vor ihrer Mündung eine Knickung, so dafs das Jelzte kurze Ende derselben einen mit seiner Concavilät nach vorn gerichlelen Bogen bildet; die zweite Längsader ist auffallend lang und am Ende etwas convergenl zur dritten; die kleine Querader steht weil jen- seit der Mündung der ersten Längsader und die hintere Querader ist dem Flügelrande ziemlich genähert; die vordere der beiden klei- nen VVurzelzellen ist von der Discoidalzelle getrennt; die hintere derselben oder die Analzelle ist, wie die sechste Längsader, vorhan- den; der zweite Ahschnitt des Vorderrands der Flügel hat unter der gewöhnlichen Behaarung keine stärkeren Borstchen. Bei den meisten Arien hat der letzte Abschnitt der vierten Längsader ent- weder einen in die zweite Hinterrandszelle hineinlaufenden Anhang, oder doch das Rudiment eines solchen, welcher dann stets von einem dunkeln Flecke umgeben ist. Die wesentlichsten Unterschiede von der auf Opom. combinala und ihre nächsten Verwandten errichteten Gattung Balioplera zeigt folgende Zusammenstellung. Opomyxa. Fühler geneigt. Knebelborsten fehlen, Flügel mit vortretendem Hinter- winkel und deutlicher Älula. B alioptera. Fühler aufliegend. Knebelborsten vorhanden. Flügel ohne vortretenden Hinler- terwinkel und ohne Alula. Schon Zetterstedt hat in Beziehung auf die Begrenzung der Gattung Opomyza einen ähnlichen Weg eingeschlagen, ist aber auf demselben nicht weil genug gegangen, indem er mit den von mir zu Opomyza gerechneten Arten ganz heterogen gebildete Arten ver- einigt hat, welche mit jenen, wenigstens zum Theil, gar nicht ein- mal in dieselbe Familie gestellt werden können; nicht zu Opomyza gehörige Arten sind distincta Meig. und pectoratis Zett. ; sie un- terscheiden sich von den echten Opomyza-Arien durch die Anwe- senheit von zwei Borsten am seillichen Slirnrande, durch die auf der Obers^eite mehr oder weniger gekämmte Fühlorborste und das verlängerte dritte Fühlerglied, durch den auf seiner Mitte nicht bis vorn hin beborsteten Thorax, durch die Anwesenheit eines aufge- richteten Borstchens vor dem Ende der Oberseite der Schienen, durch die Vollständigkeit der Hülfsader u. s. w. und gehören mit- hin der F'amilie der Sciomyzidae an. — Zcllcrstedl's Opom gulli- pennis kenne ich leider nicht; seine Angaben über dieselbe legen 28 //. Loew: über die VermuthuDg, dafs auch sie eine der Gattung Opomxjza völlig fremde Art sein möge, sehr nahe. Es sind mir bis jetz,t nur 5 echte europäische Opomyzti-krWn bekannt geworden; ich lasse die näheren Angaben über dieselben folgen. — 1. Opom. gerininniiojiis Linn. cf «t 9. — Lnlea^ Ihorare fusco-bilhienio, abdomine j)lerum(jtte fere loto fusco ^ alnrnm linibo coslali lato .sei! inntqitatl, apice v-eiiartmufuc tronsversnliiim Ihnbis nigricnnlibus. — Long. corp. l~ — 1^ lin., long. al. 1^ lin. Syn. Musca ^enninatioiiis Linn., Syst. iiat. ed. X. 1. (»()(). 9'}.; Faun. Suec II. 1871. Fahr, Eni. syst. IV. :}.=>«. iH.i. Dncns genninationis Fabr., Sjst. Anll. 278. '28. Opoiiiysa genninationis Fall., Opom. IL 2. Meig , Syst. Bcschr. VI 102. L Zelt., Ins. Läpp. 761. L; Dipl. Scand VI. 2415. l. Kopf gelblich; Gesicht und JJacken weifslich. Fühler dunkel roslgelb. Thorax zienili(;h scliuiul/.ig gelb, obenauf mehr lehmgelb oder gebräunt, mit zwei genähcilen, vorn gewöhnlich elwas ver- kürrJen oder doch undeullichcn braunen Längsstrienjen. welche sieh an ihrem Hinterende mehr nähern und vereinig! als einfache Strieme über das mit dem Thorax gleichgcfärble Schildchen fortsetzen; in der Nähe des Seitenrands zeigen sieh Theile einer ähnlichen, aber minder deutlichen, linienförmigen Strieme; bei helleren Exempla- ren ist die Bestäubung der Oberseite des Thorax überall gelb, bei dunkleren hat sie dagegen zwischen den beiden genäherten linien- förmigen Längsstriemen gewöhnlich ein mehr weifslichcs Ansehen. Hinterrücken dunkelbraun. Hinterleib gewölmlich dunkelltrann, nur die Vorderecken der einzelnen Abschnitte, der letzte Abschnitt des weiblichen Hinterleibs mit Ausnahme seiner äufserslen Spitze und das Ende des männlichen Hypopvgiums lehmgelblich; doch finden sich einzelne Exemplare, welche einen lehmgelblichen, mit einer vorn sehr breiton und nach hinten allmälig verschmälerten, ziemlich scharfbegrenzlen i^Iiltelslrieme gezeichneten Hinterleib haben. Flügel graulich getrübt; der Vorderrand hat einen ziemlich breiten, nn- mitlell)ar hinler der Mündung der ersten Längsader beginnenden, schwärzlichen Saum, welcher bis zur zweiten Längsader reicht, sich aber an seinem Ende jcnseit einer etwas ausgewaseheneti Stelle bis zur dritten Längsader ausbreitet und dann als graue Trübung bis über die Mündung der vierten Längsader fortsetzt, wo er mit einem auf der Mille des letzten .\bschnitts der vierten Längsader liegen- Ofjomyza. 29 den Flecken zusamnienhüngt, in welchem sich häußg ein schwaches Rudiment des bei andern Arten dieser Galtung mehr entwickelten Aderanhangs findet. Opom. gerininationis ist im ganzen mittleren und nördlichen Europa geraein und auch der südeuropäischen Fauna nicht fremd. 2. Opom. J'lorum Fabr. cT & $. — Flava, aüdomine interdum subfusco, alarum macutis iribus apicalibus hiler se conßuentibiis^ muculd ininutd in ultimo venae quartae segmento sitä, limbis vena- rum ti'ansversalium atigtisiis et venae quintae omnium angustissimo et obsolelissimo nigricantibus. — Long. corp. l^ — 1| lin., long. al. 1,\— 1^ lin. Syn. Musca ßorum Fabr., EuL syst. IV. 352. 164. Tephritis ßoruin Fabr., Syst. Aiitl. 317. 3. Oponiyza florum Meig., Syst. Beschr VI. 102. 2. Tab. LIX. 22.; Zett., lus. Läpp. 762. 3.; Zett., Dipl. Scaitd. VI. 2416. 2. Opomyxa Nataliae Egg., Zool. bot. Ges XII. 781. Gelb, obenauf mehr röthlicb gelb, nur die Spitze des weib- lichen Legröhre stets braun; oft befindet sich in jeder Hinterecke der Hiuterleibsabschnitte ein dreieckiger brauner Fleck. Stirn rei- ner gelb, Gesicht mehr weifsfich. Fühler ochergelb. Das Ende der z^veiten Längsader umgiebt ein gröfserer, das der dritten und vierten ein kleinerer, meist etwas hellerer, schwärzlicher Fleck, welche drei Flecke bald mehr, bald weniger miteinander verilielsen; beide Queradern sind schwarz gesäumt und der letzte Abschnitt der vierten Längsader hat fast ohne alle Ausnahme einen ziemlich an- sehnlichen Aderanhaug, welcher stets von einem schwärzlichen Flecke umgeben ist; die fünfte Längsader ist dunkel gefärbt und zeigt die oft sehr undeutliche Spur einer äufserst schmalen schwärz- lichen Säumung; der letzte Abschnitt der dritten Längsader hat ebenfalls eine ziemlich schwärzliche Färbung, welche sich nicht sel- ten an einzelnen Punkten mehr ansammelt, so dafs sich dann auf dieser Ader eine unbestimmte und auf beiden Flügeln gewöhnlich nicht gleiche Anzahl kleiner, punktförmiger, schwarzer Fleckchen zeigt, zwischen welchen, besonders wenn sie nicht zu entfernt von einander stehen, die Ader dann beller, als sonst gewöbnlicb, gefärbt zu sein pflegt; die sechste Längsader ist stets schwärzlich gefärbt. — Exemplaie mit ganz braun gefärbtem Hinterleibe, wie sie sich zuweilen, jedoch selten finden, zeigen keinen specifischen Unter- schied. — 30 t{. Loetv: über Opom. ßorum ist ebenso gemein, als Opom. germinationis und bat, so viel bis jetzt bekannt ist. denselben Verbreitungskreis wie diese. — Anmerkung I. Die Abänderung mit kleinen schwärzlichen Punkten auf dem letzten Abschnitte der dritten Längsader hat schon Herr Haliday (Ent. Mag. I. 177.) als var. lineato-punctala unter- schieden. Ebenso hat sie auch Herr Zetterstedt recht wohl gekannt und keinen Grund zu einer specifischen Absonderung derselben ge- funden. Ich kann ihn auch nicht finden. Ich habe solche Exem- plare immer nur vereinzelt unter gewöhnlichen Exemplaren von Opom. ßorum gefunden; ein plastischer Unterschied zwischen ihnen und den gewöhnlichen Exemplaren ist nicht vorhanden, vielmehr alles, was darüber von Herrn Egger und nach ihm von Herrn Schiner vorgebracht wird, ein völlig leeres Gerede. Zahl und Stel- lung dieser Pünktchen sind höchst veränderlich und selten auf bei- den Flügeln desselben Exemplars gleich; wo sie nur auf einem Theile des letzten Abschnitts der dritten Längsader vorhanden sind, zeigt der andere Theil desselben ganz dieselbe Färbung, wie bei den gewöhnlichen Exemplaren. Aehnliche Pünktchen zeigen sich in gleich veränderlicher Weise auf dem letzten Abschnitte der drit- ten Längsader von Opom. pnnctella Fall. — Alle diese Umstände sprechen ganz enischieden gegen die Zulässigkeil der Annahme eines specifischen Unterschiedes. Anmerkung 2. Herr Zetterstedt ziehl Opom. punrtellaY a\l. theilweis zu Opom. ßorum; wenn er damit blofs sagen will, dafs in der Falien'schen Sammlung unter Opom. punclella sich auch Exemplare der Opom. ßorum gefunden haben, so läfst sich dagegen nichts einwenden, da dies Herr Zetterstedt am besten wissen mufs. Nichts destoweniger ist das Citat ganz unzulässig, da Fallen's Be- schreibung nur auf diejenige Art pafst, welche bisher unbestritten als seine Opom. punciella angesehen worden ist. Oder bei welcher andern Art könnte von einem ,.pttncio unico in nervo terlio ante nervum transversum medium'-'' die Rede sein, als bei dieser? — Herr Schiner schreibt in seiner Fauna das Citat Zetterstedt nach, was nicht Wunder nehmen kann, nachdem er selbst erklärt hat, dafs es nach seiner Ansicht nicht Sache des Faunisten sei, alles, was er aufnimmt (resp. abschreibt), selbst zu prüfen. 3. Opom. punclatonerrosa v. Ros. cf & $. — Fltn^a. ala- mm apice vendque longitudinali (juintä late. venis Iransversis paulo angustius nigro-Umbatis, macuUs majtiscutis nigricantibus in ultimo Opomyza. 31 venae teriiae segmenio pluri6us , (juarlae unico. — Long. corp. If lin., long' al. If liii. Syn. Opomyza punctatonervosa v. R o s. , Corresp. Würt. landw. Ver. 1840. 1. 62. Sie gleicht in der Körperfärbung vollständig der Opom.ßorum. — Ihre Flügel sind von gleichmäfsiger Breite, an der Basis etwas schmäler und an der Spitze etwas stumpfer; die Färbung derselben ist vor der dritten Längsader mehr bleichgelblich, hinter derselben entschieden grau, während bei Opom. Jlorum die ganze Flügelfläche einen viel gleichmäfsigeren graulich-lehmgelben Farbenton zeigt. ■ — Die Flügelspitze hat einen sehr breiten schwärzlichen Saum, wei- cher nicht aus einzelnen zusammenfliefsenden Flecken gebildet er- scheint, wie dies bei Opom. ßorum der Fall ist, sondern ein gleich- mäfsigeres Ansehen hat, und weiter vor der Mündung der zweiten l^ängsader beginnt, so dafs ein viel gröfseres Ende der Marginalzelle von ihm ausgefüllt wird; ebenso zeigt die fünfte Längsader eine sehr breite schwärzliche Säumung, welche nicht nur an der Vor- derseite derselben ziemlich weit bis in die Discoidalzelle hinein- reicht, sondern auch auf der Hinterseite bis fast zum Flügelrande reicht und sich erst hier allmälig abschattirt; nicht viel schmäler sind die schwärzlichen Säume der beiden Queradern; auf dem letz- ten Abschnitte der vierten Längsader liegt ein ansehnlicher schwar- zer Fleck, in welchem gewöhnlich kaum ein undeutliches Rudiment eines Aderanbangs zu erkennen ist; auf dem letzten Abschnitte der dritten Längsader aber finden sich gewöhnlich drei, zuweilen vier grofse schwarze Flecke; die besonders kurze sechste Längsader ist schwarz gefärbt. in Deutschland hin und wieder, doch, wie es scheint, überall ziemlich selten. Anmerkung. Die Richtigkeit der Bestimmung ist durch den Vergleich mit einem v. Roser'schen Originalexemplare meiner Samm- lung gesichert. Wahrscheinlich werden die Flecke auf dem letzten Abschnitte der dritten Längsader nach Zahl und Lage auch bei die- ser Art veränderlich sein; nach den drei Exemplaren meiner Samm- lung läfst sich darüber nichts Sicheres sagen, nur soviel scheint mir gewifs, dafs bei gegenwärtiger Art die Anwesenheit grofscr Flecken auf dem letzten Abschnitte der dritten Längsader die Regel bildet, während sich bei den meisten Exemplaren der Opom. /lorum keine schwarzen Punkte auf demselben finden. — An der specifischen 32 //. Loew: über Verschiedenheil von Opom. florum läfst die Verschiedenheit in der Gestall und Zeichnung der Flügel keinen Zweifel übrig. 4. Opom. punctella Fall, cf & $. — Flava, venarum, ton- gihidinalium sectmdae, tertiae et (juartae, venae yuarlae appendicutä, i^enis Iransversis ordinariis et venu transversa adveniicid ante trans- versani mediam pusitä Jiigro-limbatis, pimctis nigris in ultimo venae (juartae segvtento plertimque additis. — Long. Corp. ly'-g^ — ly'j lin., long. al. lyV— H 1'» Syn. Opomyza punctella Fall , Opom. 11.2.; Zett., Dipt. Scand. VI. 2418. 3 Auch diese Art gleicht in der Färbung des Körpers ganz und gar der Opom. Jlojum, welche sie aber in der Gröfse gewöhnlich nicht ganz, erreicht. Die Flügel sind etwas schmäler als bei Opom. ßorum und haben einen etwas weniger vortretenden llinterwiukel. auch ist die lehmgelbliche Trübung derselben etwas lichter. Die Mündung der /.weiten, dritten und vierten Läugsader ist in viel ge- ringerer Ausdehnung dunkel gesäumt, so dafs die durch diese dun- kele Säumung gebildeten schwärzlicheu Flecke nicht miteinander verfliefseu; beide Queradera sind schwarz gesäumt; aufserdem fin- det sich vor der kleinen Querader noch eine nur dieser Art eigen- thümliche, ebenfalls schwarzgesäiimte Querader; der Anhang des letzten Abschnitts der vierten Längsader ist länger als bei Opom. florum^ und der ihn umgebende schwarze Fleck dem entsprechend gröfser; die fünfte Längsader ist gewöhnlich etwas gebräunt, aber nicht schwarz gefärbt, v\ähreud die besonders kurze sechste Längs- ader stets geschwärzt ist; auf dem letzten Abschnitte der dritten Längsader pllcgen sich gewöhnlich etliche schwarze Punkle zu fin- den, deren Zahl und Lage sehr veränderlich sind. Ich habe diese Art öfters im Posen'schen angetroÜ'en, auch wurde sie vom Herrn Dr. Luchs bei Warmbrunn in Schlesien ge- funden; sonst ist nur Schweden als Vaterland derselben bekannt. 5. Opom. nigriventris, nov. sp, $. — Luted., Ihieis dorsa- libus tribtis /nscis , abdomine toto nigro, venis alarum plerisffue nigro-limbatis , tiltimo venae quartae segmento non appendiculuto. Long. corp. 1| lin., long. al. Ij — Ij lin. Kopf gelb, Gesicht weifslicher. Fühler dunkel ochergelb; die Borste etwas länger behaart, als bei den vorhergehenden Arten. Thorax und Schildcben lehmgelb oder fast bräunlichgelb; die Ober- Opomyza. 33 seile des ersferen hat eine linienförmige braune Millelstrierae, welche sicli auch über das Schildchen fortsetzt; in der Nähe ihres Seiten- randes findet sich der hintere Theil einer ähnlichen linienförmigen braunen Strieme. Der Oberrand der Brustseiten ist braun. Der Hinlerleib ist ganz und gar glänzend schwarz und schwarz behaart. Beine ziemlich dunkelgelb. Flügel schmal, besonders an dem Ende; die hinlere Querader deshalb kürzer als bei den anderen Arten; der letzte Abschnitt der vierten Längsader ohne jedes Rudiment eines Aderanhangs; die Flügelfläche zeigt einen sehr verdünnt lehmgelb- lichen Farbenton; beide Queradern, die dritte und fünfte Längsader und der letzte Abschnitt der vierten Längsader mit Ausnahme sei- ner Basis sind schwärzlich gesäumt und die erste Hinterrandzelle ist graulich ausgefüllt; das letzte Drittel des Vorderrands hat eine schwärzliche Säumung, welche aufser an ihrem Anfange bis zur driften Längsader reicht; auch ist das Ende dieser letzteren selbst schwärzlich gesäumt und die Spitze der Submarginalzelle in ziem- licher Ausdehnung grauschwärzlich ausgefüllt; die sechste Längsader ist ziemlich dunkel gefärbt. Vaterland: Rufsland. Berl. Kiitomol. Zeilsrhr. IX. Ueber die europäischen Arten der Gattung Rhicnoessa. Vom Director Dr. //. Loew in Meseritz. Di 'ic Gattung Rhicnoessa wurde von mir im VI. Bande der Wiener entomolof;ischen Monatsschrift p. 171. für die bei Varna gefangene Rhicn. cinerea gegründet. Zwei sicilische Arten meiner Sammlung stimmen in den wesentlichsten plastischen Merkmalen mit ihr ge- nügend überein, um unbedenklich mit ihr generisch vereinigt wer- den zu können. Endlich schliefst sich noch die von Haliday im IV. Bande des Entomol. Magazin als Opomyza (Leptomyza) cinerella publicirte Art den vorherhezeichnelen drei Arten eng an; die erheb- lichste Abweichung, weiche sie von denselben unterscheidet, ist die. dafs aufser den Borsten auf Stirn und Thorax nicht die jenen eigen- thümliche borstenarligc Behaarung vorhanden ist. Handelte es sich um die systematische Anordnung einer grofsen Anzahl nahe ver- wandter Arten, so dürfte dieser Unterschied zu einer generischen Absonderung wohl ausreichen; da es sich aber für jetzt noch nur darum handelt, die in den wesentlichsten plastischen Merkmalen übereinstinnnenden Arten in wirklich delinirbare Gattungen zu ver- einigen und so endlich in dem, die sogenannten Acalypteren um- fassenden Theile des Diplercnsystems wenigstens eine provisorische Ordnung herzustellen, so halte ich es für zweckmäfsig, auch für jetzt die Opom. cinerella Ilal. in die Gattung Rhicnoessa einzu- schlicrscu und den Gattungscliarakler dem entsprechend etwas weiter aufzufassen. — Es kann dies etwa in folgender Weise ge- schehen. Stirn aufser den Borsten in der Scheitelgegend am Seitenrande mit mehreren starken Borsten; die übrige Behaarung der Stiru bei //. Loeui: über Rhicnoessa. 35 den meisten Arten aufTallend grob. Fühler geradeaus gestreckt oder etwas nickend; die beiden ersten Glieder derselben sehr kurz, das zweite ohne vorwärlsgerichfcle Borste; das drille Glied rund oder doch fast rund; die mikroskopische Pubescenz desselben, wie die- jenige der Fühlerborste, äufserst kurz. Augen verhällnifsmälsig klein- gerundet. Backen äufserst breit. Am Mundrande jederseits ein Knebelborsichen; am Seilenrande der Mundölfuung eine Reihe Borst- chen. Thorax bis vorn hin beborstet, bei den meisten Arten zwi- schen den Borsten mit borslenartiger Behaarung. Schildchen vier- borstig. Schienen ohne aufgerichtetes Borstchen vor dem Ende der Oberseite. Flügel mit vortretendem Hinlerwinkel und dcul lieber Alula; der zweite Abschnitt der Costa ohne Borsten unter der ge- wöhnlichen Behaarung; die erste Längsader nicht verkürzt; die Hülfsader läuft nahe neben derselben hin und verbindet sich vor dem Ende derselben mit ihr vollständig; die kleine Querader steht auf oder etwas jenseit der Mitte der Discoidalzellc; die hintere Querader ist weit vom Flügelrande entfernt; die Discoidalzellc ist von der vorderen der beiden kleinen Wurzelzellen getrennt; die hintere der kleinen Wurzelzellen oder die Analzelle ist vollständig vorhanden; die sechste Längsader ist vollkommen obliterirt. So gut die vier mir bekannten Arten auch in den angeführien gencrischen Merkmalen übereinstimmen, so zeigen sie doch unter einander noch manche Bildungsabweichungen, welche später einmal zu weitergehenden systematischen Unterscheidungen Veranlassung geben werden. Es wird auch dann Rhicn. cinerea als Typus der Galtung Rhicnoessa festzuhalten sein. Alle Arten haben eine aschgraue, bei den verschiedenen Arten freilich verschieden nuancirte Körperfärbung, eine gelbe, nur in der Scheitelgegend graue Stirn, ein weifsliches Gesicht und weifsliche Backen, sowie ungezeichnete Flügel. 1. Rhicn. cinerea Lw. cf . : Ultimo inrsorum omninm ar- ticulo dilalato. — Long. corp. 1^ lin., long. al. 1| lin. Syn. Khiciioe'isa cinerea Locw, Wien. ent. Monatsschr. VI. 17.5. Körperfärbung aschgrau. Stirn gelb, oben erheblich breiler, auf dem Sclieitclrande und in der Occllengcgend aschgrau, am Sci- lenrande schmal wqifsbcsläubt ; aufscr den Borsten, welche in der Scheitelgegend und am Scilenrandc stehen, finden sich auf derselben noch eine Anzahl borsicnförmigcr schwarzer Haare. Fühler ocher- gelb, kurz, besonders die beiden ersten Glieder; das zweite Glied 3*^ 36 //. Loew: über auf der Oberseite mit einer anselinlichen aiifgericlileten Borste; «las dritte (ilied riiiid, in der Nälic der Fühlerborste zuweilen auf der Aufsenseite etwas gebräunt; Fühlerborsle mit nur bei sehr starker Vergröfseruiig sichtbar werdender Pubescenz, an ihrer Basis etwas verdickt und geschwärzt. Das fast ganz senkrechte (Besicht und die aüfseroideutlicli breiten Backen weifslich. Am seitlichen IMund- rande steht eine Reihe ansehnlicher, aufwärts gewendeler schwarzer Borstchen; etwas höher als das letzte dieser Borstchen steht an jeder Seite des vorderen Mnndrandes ein abwärts und einwärts ge- richtetes Knebelborstchen. — Küssel und Taster blafsgelblich; die Sauglappen schmal und ziendich lang, knieförmig zurückgeschlagen. Oberseite des Thorax aufser den gewöhnlichen Borsten mit etwas sparsamer, aber langer, völlig borstenar liger und deshalb anifallender schwarzer Behaarung besetzt. f?rnstseiten unmittelbar vor der von der Flügelwurzel herablaufenden Naht und unter der Längsnaht mit ziemlich borstiger schwarzer Behaarung, über der 31ittelhüfle aber unter der Längsnaht mit einer längeren schwarzen Borste. Hinter- leib mit ansehnlich langer und sehr rauher schwarzer Behaarung, an den hinteren Abschnitten mit wenig deutlichen giauweifsliehcn Hinlerrandssäumen. Hüften aschgrau mit gelblichem Schenkelkojif. Beine von kräftigem Baue, die Vorderschenkel etwas verdick!, die Hinterschenkel noch dicker, das letzte (ilied aller Füfse verbältnifs- mäfsig grofs und etwas erweitert; die ziemlich rauhe Behaarung der Beine ist schwarz, an den Schenkeln ziemlich lang; die Grundfarbe der Schenkel ist mit Ausnahme der lehmgelblichen oder mehr roth- gelben Spitze schwarz, doch sind sie von weifslicher Bestäubung völlig grau; dieselbe Färbung haben die Schienen, aber ihre Spitze ist in etwas gröfserer Ausdehnung als die der Schenkel gelblich ge- färbt und die äufserste Wurzel, wiewohl ziemlich undeutlich, rolh- gelb; Füfse lehmgelb, das vergröfserte letzte Glied schwarz. Bei minder ausgefärbten Exemplaren dehnt sich die helle Färbung an den Schienen viel mehr aus; auch finden sich Exemplare, bei denen die Färbung der Schienenspilze und der vier ersten Fufsglieder mehr rolhgelb ist. Flügel graulich glasartig, fast sandfarbig, und etwas matt, gegen den Hinlerrand hin fast etwas weilslich; die Adern hell gelbbräunlich, in der Nähe der Flügelspitze braun. Bei Varna. 2. ItJticn. lonirirostris, nov. sp. d & 9.: Facie infra valde producta, prvboscide elongatä et txenirulntn. — Long. corp. I-Jj— l.r lin., long, al l^V lin. Hhicnoessa. 37 Aschgrau. Stirn gelb, oben erbeblicb breiler; Scheilelrand und Ocelicngegend ascbginu; aufsei' den Borslen in der Scheitelgegend und am Seilenrande finden sich auf derselben ziemlich borslenarlige schwarze Ilaare. F'ühler ocliergelb, kurz, namentlich die beiden crslen Glieder; das zweite Glied auf der Oberseite mit einer an- sehnlichen aufgerichteten Borste; das dritte Glied rund; die äusserst kurze Piibescenz der Fühlerborste wird erst bei sehr starker Ver- grösserung sichtbar. Das Gesicht und die breiten Backen weifsgelb- lich ; die untere Hälfte des Gesichts sehr stark vortretend, fast schnaulzenförmig; am Seitenrande der Mundöfiuung steht eine Reihe aufwärtsgekehrter schwarzer Borstchen, deren vorderstes ein Kne- belborstchen vorstellt. Taster und Hiissel blafsgelblich; die Saug- lappen schmal und aufserordenilich verlängert, knieförmig zurück- geschlagen. Auf der Oberseite des Thorax und des Schildchens ist die Färbung mehr bräunlich aschgrau; auf ersterer findet sich aufser den gewöhnlichen Borslen rauhe schwarze Behaarung, welche aber nicht so lang als bei der vorigen Art Ist. Der aschgraue Hinterleib nimmt, wenn man ihn von hinten her betrachtet, ein dunkeles, schwärzlich graubraunes Ansehen an, zeigt aber dann die weifsliche Bestäubung am Hinlcrende der einzelnen Abschnitte und die scimia- len und undeutlichen grauweiislichen Hinterrandssäume der hinteren Abschnitte deutlicher; seine schwaize Hehaarung ist viel kürzer, als bei der vorigen Art. Hüflen grauschwarz mit gelbbraunen Schen- kelköpfen. Bau der Beine wie bei der vorigen Art, nur das letzte Glied der Füfse weder vergröl'sert, noch erweitert; die schwarze Behaarung der Beine überall viel kürzer und weniger rauh als bei Rhirn. cinerea. Schenkel schwarz mit dünner weifslicher Bestäu- bung, kaum die alleräufserste Spitze lehmgelb; Vorder- und Mittel- schienen auf dei- zweiten Hälfte, doch mit Ausnahme der Spitze, niehr oder weniger gfbräunl oder geschwärzt; Hinterschiciien mit Ausnahme der gelbrolh gefärbicn Basis schwarz; Füfsc lehmgelb, gegen das Ende hin gebrannt, das letzte Glied schwarzbraun. — Flügel niil schwacher, graulich sandgelbcr Trübung und mit sand- gclben, an der Flügelspitzc nur wenig dunkleren Adern. Auf Sicilien von Zellor in [Mehrzahl gefangen. .'i. Rhicn. patlipes, nov. sp. cf & 9.: Pedibtis ßavicanti- bus, femoribus anticis poslicisr/ue einer ascenlibus. — Long. corp. i; lin. Der voiigcn Art sehr ähnlich, aber durch folgende IMcrkmalc 38 //. Locxv: über sicher unterschieden. — Erheblich kleiner; das Gesicht im Ganzen senkreclit, der untere Tlieil desselben nur mäfsig vortretend. Rüssel viel kürzer, die Sauglappen nur etwa halb so lang, als bei Rhicn^ longiroslris. Die graue Farbe auf der Oberseite des Thorax und Schildcheus zieht mehr in das Gelbgraue. Vorderbüften, Spitze der Hinterhüflen und die ganzen Beine lebmgclblich, nur die Füfse gegen das Ende bin etwas gebräunt; Vorder- und Hinierschenkel weniger dick, als bei den beiden vorigen Arten, auf einem Theile der Aufsenseile braungräu, bei ausgefärbteren Exemplaren, als die meinigen sind, wahrscheinlich in erheblicherer Ausdehnung dunkel gefärbt; das letile Fufsglied wie bei Rhicn. longiroslris weder ver- gröfsert, noch erweitert. Die Behaarung von derselben Beschaffen- heit wie bei dieser, aber überall noch erbeblich kürzer. In Griechenland und auf den griechischen Inseln. 4. Rhicn. cinerella Hai. d &-* ^■' A7Uennis maximd ex parle pedibusque iotis nigris. — Long. corp. 1,^ lin., long. al. n lin. Syn. Opomyza cinerella Hai., Eni. Mag, IV. Ascbgrau, etwas in das Bräunlichgraue ziehend, der Hinterleib des Männcbens zuweilen fast grünlich a^^cbgrau. Sie unterscbeidet sich von den drei vorigen Arten besonders dadurch, dafs sich auf der Stirn und auf der Oberseite des Tborax aufser den gewöhnlicheu Borsten nur sehr vereinzelte kurze Haare finden, welche deshalb leicht übersehen werden können. Stirn dunkelgelb, oben viel brei- ter, auf dem Scheitel und in der Ocellengegend aschgrau. Fühler etwas länger als bei den beiden vorigen Arien, schwarzbraun, nur das kurz eiförmige dritte Glied auf der Innenseile und auf der Uu- terhälfle der Aufseuseite ochcrgelb; die äufsersl kurze Pubescenz der schwarzen Füblerborsle wird, wie bei den andern Arten, erst durch eine stärkere Vcrgröfserung sichtbar. Das Gesicht senkrecht, der Mittcithcil dossclbfu sehr verschmälert. — Der Rüssel gebräunt; die Sauglappcn weniger schmal und weniger verlängert als bei den drei vorhergehenden. Die Färbung der Taster vermag ich, weil ein Thcil der Mundhöhle dunkel gefärbt ist, an den getrockneten Exemplaren nicht mit Sicherheit zu erkennen. Die Reihe schwarzer Borstchen am seitlichen Mundrandc ist wenig enlwickell; dis vorderste Borst- chen ist merklich länger und stäiker und bildet die Knebelborste. Beine schlank. Vorder- und Hinierschenkel nur wenig stärker als die Millelschenkel. llüfleu und Beine sclnvar/,; Schenkel weifsgrau- Rfiicnoessa. 39 Hell bcslüubl; ScLciikelkopf und Kniegelenk wenigstens an den Vor- derbeinen lölhlicb; bei weniger dunkelen Exemplaren ist oft auch die Basis der Mittelsclienkel und selbst die Basis der Mittelfüfse röllilich gefärbt. Flügel braun, graulich getrübt mit etwas hellerer Wurzel und dunkelbraunen Adern; die kleine Querader pflegt etwas weiter jenselt der Mitte der Discoidalzelle zu stehen, als bei den anderen Arten. Ich fing diese von Ilaliday in Irland entdeckte Art bei Ge- logenbeit der Sicttiner Naturforscher - Versammlung am Swine- niüuder Strande. — Sonst ist sie mir in Deutschland noch nicht vorgekommen. Anmerk ung 1. Ich vermag zwar Haliday's Beschreibung augen- blicklich nicbt zu verglcicben, bin aber über die Bestimmung nicht in Zweifel, da ich ein von Herrn Ilaliday vor einer längeren Reibe von Jahren erhaltenes Pärchen besitze. — Herr Schiner (Faun. II. 282.) will alle Galtungsmerkmale einer Anlhomyza an dieser Art gesehen haben; sie sind indessen nicht vorhanden. Anmerkung 2. Aufscr den hier auseinandergesetzten 4 euro- päischen ßÄ*cnoeÄ«a-Arlen kenne ich nur noch eine nordamerika- nische Art dieser Gattung, welche ich in der G. Cenluric der nord- amerikanischen Dipteren als Rhlcn. coronala beschreiben werde. Beiträge zur Käferfauna von Bogota von Th. Kirsch in Dresden. Di 'ie nachstehend beschriebenen Käfer bilden eine Znsammenstellung von neuen Arten aus Bogota, welclie IL A. Lindig in den letzten Jahren daselbst gesammelt und mir bei Gelegenheit eines Besuches in seiner Vaterstadt Dresden überlassen hat*). Bereits bekannte Species sind nur erwähnt worden, insofern sich Abweichunden von der gegebenen Beschreibung zeigten oder Nachlragung noch unbeschriebener wichtiger Charactere nothwendig erschien. Ueber die geographische Lage und klimatischen Verhältnisse BogotiVs mögen einige Notizen aus Humboldt, „Ueber die Hochebene von Bogota" und Karsten, „Relscskizzen aus Neu-Grauiida" vor- ausgeschickt worden. Von Honda aus, bis wohin man auf dem Magdalenen -Strom von dem Hafenorl Sla Marta am mexicanischen Meerbusen per Dampfschilf fährt, gelangt man in zwei Tagereisen ösilich aus der Tierra caliente, wo die mittlere Jahrestemperatur 27,5° C. beträgt, in die Tierra fria der 6 — 7000 Fufs höher gelegenen Ebene von Bogota, die sich bei einer Höhe von 8130 Fufs über dem Meeres- spiegel und 4 — 5" n. B. einer mittleren Jahrestemperatur von 14,5" C. erfreut. Sie ist etwa 4J Meile breit und 9 Meilen von Süd nach Nord lang und bildet die höchste der verschiedenen Terassen, die ') Abhängig von dein olt sclir vpizögcrtcii Eingoheu literarischer Ilülfsniillcl, habe ich ganz davon abgesclien, die Besclireibungen der Arten in systenialischer Reihenfolge zu geijen; auch dürl'le. da ich noch weitere Sendungen von dort zu erhnllen holTe, noch manche Art zu schon be- schriebenen Grup|)en hinzukommen, daher wird ein Register am Schlüsse der .Arbeil am luston zur Aullinduni; der a;esuchteii Arten dienen. 77i. Ifirscft: Beilrcige zur l{ äfcrfauna von Bogota. -11 sich am wcslliclien Abhänge des von IMcrida in südösllicher Klcli- \n\\'^ verlaufenden Gebirgszuges befinden. Das philonische Gestein, welclies den Kern dieser Gebirgskette bildet und vorzugsweise aus Syenit, Gncils und Hornblendeschiefer besieht, kommt nur an ihrem Oslabhunge zu Tage, wo es jedocli mir in geringer Ausdehnung von den selw mächtigen neptuuischen Schichten der Kreide und Terliärformalion enlblöfst ist. Dicht über der Sladt Bogota steigt ostwärts eine Felswand bis zu 2000 F'ul's Höhe empor, die im unteren Driltheil zum Theil aus Kalkstein, übrigens aus Sandstein besieht, welclies letztere Gcslein auch gegen den nördlichen Ausgang der Bergebene sichtbar wird. In dem Sand- sleingebilde kommen von dicken Lagen Schieferthon bedeckle wahre Steinkohlen (bei Guadnas von 4—5 Lachter Mächtigkeil) bis zu einer Höhe von 8300 Fufs über der Mceresnächc vor, in deren Dachsteine wenigstens zu HumboldTs Zeit noch keine Abdrücke von Farren, Lycopodien und Coniferenholz gefunden waren. An manchen Punk- ten ist der Saudstein mit Gypsflölzen bedeckt (sehr mächtig ■/.. B. in dem Sieinsalzberge bei Zipaquira), an anderen mit dichlem Flölz- kalkstein, in welchen) Humboldt die ersten Ammonilen unter den Tropen fand. Die der Terliärformatiou zuzuzählenden Scliichlen sind auf der Hochebene selbst von geringerer Mächtigkeit, in den dem Magdalenen-Sirome näher liegenden Gegenden von gröl'seier Verbreitung und Tiefe. Das Schnllland, welches das Plateau von Bogolä bedeckt, ist aus der Zertrümmerung des Sandsteins entstanden, glücklicherweise an vielen Punkten mil Letten und Mergel gemengt, daher dem An- bau der Cerealieu sehr günslig. wovon man freilich, in der Ebene der Hauptstadt wenigstens, nicht gerade viel Nutzen zieht, da man die Ländereien mehr zu Weiden für Binder- und Maulthier-Hccrdeii benutzt, wie überhaupt die Bewohner dieses herrlichen Landes mehr geneigt scheinen, durch die Gewinnung ihnen von der Malur fertig dargebotener Producle (Chinarinde, Smaragde, Sieinsalz) ihicn Un- tcrhall zu verdienen. Die Mille der Hochebene ist etwas gesenkt und sumpfig, die westlichen Abhänge bis zum MagdalcnenSiromc hinab sind ziem- lich ganz mit Urwald bedeckt und fast nur von freien uncivilisirten Indianern bewohnt. — Die östlichen Höhen crreiclien nicht die Schneeregion, die in dieser Breile (4" 30') er>l bei 14,000 Fufs eintritt. Von diesen Höhen überbiickl der Beschauer zunächst das Plateau von Bogolä, weiterhin das Thal des Magdalenen-Slromes. abwechselnd ntil Gras- imd VValdve^icIalion malerisch hekicidcl und 42 Th. Kirsch: Belli age jenseits desselben ilas Gebirge von Anlioquieu mit dein Paramo Uuiz, dem iiöidliclisten noch thätigcn Vnlkan Neu-Granadas, dessen Gipfel die Sclineegränzc überschreitet und mit dem südwärts an- grjitizeiulcn Paramo de Herve und Tolima ein mehrere Meilen lan- ges Eisgefilde bildet, welches in der Rlorgensoune glänzend einen prachtvollen Anblick gewährt. Die Hochebene von Bogot i besitzt ein reiches Hewässerungs- syslem; alle von der östlichen Cordillcre hcrabkommciiden Wasser- adern werden von dem Rio de Hogolä aiifgcnoiumcn, der ziemlich in der IMillc der Ebene von Nord nach Süd flicrscnd und sich plötz- lich nach Südwesten wendend, an dem Rande der Ebene durch eine 36 Fufs breite Felsspalte 870 Ful's tief hinabstürzt (Wasserfall von Tequendania) und dann au dem westlichen Abliange hinlliefsend nach einem Laufe von 9 Meilen oberhalb Honda in den Magdidenen- Strom mündet. Dieser VVasserreicIithum sowohl, als auch die vor- wallend östliche, mit den aus den Niederungen des Orenoko auf- steigenden W'asserdünslen beladene Luftströmung bieten, verbunden mit dem ungemein milden Klima, alle Ikdingungcn für das Gedeihen organischen Seins; zwar ruht im Winter, der sich nur durch eine 2" niederere Temperatur und gröfsere Trockenheit der Luft von den übrigen Jahreszeiten unterscheidet, die Pilanzcnwelt, insofern sie nicht Neues hervorbringt, sondern nur das ausbildet, was in der feudi leren Jahreszeit vorgebildet war, aber alle Pflanzen behalten ihre Blätter und geben somit das Bild eines andauernden Frühlings. llun)boldl giebl die Tageswärmc während des ganzen Jahres zwi- schen 15 und 18» C, die Nachtwärme zwischen 10 und 12* C. an und sagt, dafs das Thermomeler wohl noch nie unter 21" C. ge- fallen sei; kaum lassen sich angenehmere klimatische Verhältnisse denken, als die hier dargebotenen; diese sowohl, als auch die cigen- thümliche Lage Bogotä's dicht an» P'ufse der östlichen Cordillere und nicht weit von dem westwärts liegenden Saume der Ebene, eine Lage, die es gestaltet, nach einer halben Tagereise mehrere Tausend Fufs höher oder liefer seine Thäligkeil zu entwickeln, muls diese Gegend einem jeden Naturalicnsaramlcr als ein wahres Eldorado Ol scheinen lassen. In der That ist auch die Mannigfaltigkeit der Formen und Schönheit der Farben, soviel ich vou der Käferwelt gesehen habe, überraschend und erfreuend; die langgestreckten Breufhiilcn, die praclil vollen Fsali(lou;nal/icn, der riesige Nepliimts , die slattlichcn Gulo/'cn. die schlanUcn Scvtiolen und robusten C/iulcolcpidicn^ Prio- nidai mil (ioi)|)ell;isligcn Fühlern, üafujlcn mit dornig bewehrten zur Käferfuuna von ßogolä. 43 Flügeldeckcnspüzen, Chalcas- Avlcn mit ihrcQ weilcu, bauchig auf- gelriebenen Flügeldecken, dicht behaarte Cryplorhynchiden mit son- derbar gestaliefen Vorderbeinen, vor Allem aber die herrlich scul- pirten Catoptct'on-Avien geben einer Sammlung von Bogotäuer Käfern einen eisenlhümlichen Character. 1. Agubus Müller l: elongalo-ovalis, depressus^ niger, niti- dus: verlicis fascia transversa, tlioracis margine lateralis abdominis segmentorum cjuatuor fascia lateralis ano pedibnscjue rujo ferrrtgineis. Long. 7 mim. Dem peruvinnus A u b. nahe verwandt, aber kleiner, weniger gewölbt und mehr parallclseilig. Die allgemeine Sculplur isl die- selbe, nur feiner; das Halsschild komm! in der Form ganz mit dem des pernvianns überein, auch ist die lichtere Färbung des Seiten- randes wie bei jenem an den Vorderecken am breitesten; innerhalb und längs des ganzen Randes mit Ausnahme der Mitte der Basis stehen sehr deutliche, zum Theil grobe Punkte. Die seitlich sehr wenig, hinten breit zugerundeten Flügeldecken haben drei unregel- mäfsige Reihen sehr deutlicher Punkte. Die roslrothen Seifenbiuden der Abdoniinalsegniente ziehen sich bis über \ der ganzen Breite nach innen. Klauen wenig gebogen. Ob A. MüUeri ebenso wie peruvianns Aub. (Erichs. Archiv. 1843. II. 209.) zu Copelufus zu ziehen ist, und somit eine zweite Art mit ungesirciften Flügeldecken darstellt, wage ich nicht zu ent- scheiden, da die mir vorliegenden Stücke Männchen sind. Meinem Freunde Cl. Müller, einem eifrigen Forscher im Gebiete der Uijdracunl baren, zu Ehren benannt. 2. Dineutus iridescens: ovalis, convexus, olivareo-iridescens, ihorace subtiliter creberrime punclato, margine inßexo subiiis punctis grossis cl profiindis, elylris obsolete slrialis, creberrime punctatis; sublns 7iigro piceus, pedibus ru/opiceis. — Long. 18 mim. Der Kopf ist am Scheitel glatt, von da nach vorn sehr fein Icdcrartig gerunzelt und, wie c/i/^e»is und Oberlippe, mit zahlreichen eingestochenen Punkten versehen, regenbogenfarbig, nach den Seiten mehr brouzegrün, der Thorax mit ziemlich dicht sfcheiidcn, nach den Seiteil zu sparsameren Punkten und daselbsl zugleich sehr fein Icderarlig gerunzelt, über die ganze Oberiläche von scichien Rissen durchzogen, regenbogenfarbig; die Flügeldecken ebenso diclil punk- 44 Th. Kirsch: Beil rüge lirt als das llalsschild, nach der 8pilzc zu etwas sparsamer, rnil 9 sehr wenig vertieften Streifen, in denen man nur bei den änfsercn 3 oder 4 eine Hcihc etwas grölserer Punkte unterscheiden kann. Die Zwischenräume sind innen und vorn fast verstrichen , auf der änfseren und hinteren Hälfle dagegen deutlich gcwölhl, regenbogen- farbig. Letztes Uückenscgmenl schwach längskieiig, oben kurz, am Rande lang gelbbraun i)eliaart. — Unlen pechschwarz, der umge- schlagene Rand des llalsschiides und der Flügeldecken, sowie die Hoiiic rölhlich [lechbraun. '■i. Xnnt holinus Kraulzii: aeneo-niget\ nili(hts. anlenuu- lutn (irtictdis 2 et 3, elijliis, coxis tmticis iuliis, mesoslenio iarsi^s- que rufo tcslttceis. aiio luleo. — Long. 15 — 20 mim. Mas: Caput trianguläre, ihorace lalius, maudiLulac longiorcfi vuUle nrcualae. F e ni : Caput oLlouguin , t/iaraci acquule , maudibuhte Lreviorc.s purum urcualue. Kopf und Thorax schwarz erzgrün, bisweilen bläulich oder kupferrolh schillernd, die Flügeldecken rölhlich gelb nielallglänzcnd. an einigen Stücken kupferig, der Ilinlerrand des fünften und der ganze sechste Uintcrleibsring gelb, auf der Unterseite glänzend schwarz, die Milte der Brust, die Innenseite der Vorderhüflcn und die Tarsen röthlich. Der Kopf hat am Scheitel querüber gröfseic und kleinere Punkle, etwas weiter nach vorn jederseits einen Dop- pelpunkt, an der hinicren Kopfecke 2 und über jedem Auge 1 star- ken Punkt; zwischen den Augen befinden sich 2 von den Fühler- wurzeln ausgehende und nach hinten etwas zusammenneigende Fur- chen, zwischen ihnen und dem Aug»; jederseils noch ein starker Punkt. In allen diesen Punkten stehen lange biäunliche Borsten- haare. Bei den grofsen starken Köpfen der Männchen zieht von dem Punkte über dem Auge nach dem Ilinterrand des letzleren eine Furche, die. sowie die (icgcnd darunter, längsslreifig und fein punk- lirt ist, während bei dem VVcibchen dieselbe Stelle nicht verlieft und ziendicli glalt eischeint. Die Wandibeln sind beim [Männchen nnmillelbar über den [Maidzähnen stark nach innen geknickt, beim Weibchen nur .sanfl gebogen, übordcm bat die IMandibel des IMäun- chcns unter der Spitze noch eine Schneidplatle, die dem Weibchen fehlt. Der Thorax wenig länger als breit, nach hinten kaum ver- eng!, hal in den Vorderecken Punkte und hinler diesen jederseils noch zwei schräg gc>lellle gröfscre. die ebenso wie die des Kopfes Z7if KiiferJ'axnia von Bogota. 45 Borsloii Iragoii. Diis Scliildcliot) scliwar/, glänzend, mit veilieflcr Scheibe. Die Flügeldecken hieiler als der Thorax. \ länger als zii- sanimen bieil, mit -i Reihen borsleniragender Punkte, eine längs der Nalil, eine auf der Scheibe und eine am Seilenrand, überdem fein und zerstreut punklirt. Der Hinterleib ist oben glatt, unten namentlich an den Seilen fein und weitläufig punklirt. In die erste Abtheilung, vielleicht neben infiignis Erichs., zu slellen. 4. Opostirus, nov. geu. Pedes poslici approximati. Abdomen segnieiitis venlralihns nefjualibus. Atilennae lO-articulalae, clava biarlicidala. Sidci anteniiarii breves, obliqui. Oculi carina semiparlili. Tibiae Jiliformes, apice nngiiiculalae, no7i , und spar- sam bebaart, crslercr beim Männebcn mit 2 scbwarzeu Scbeitel- flccken, let/.lcrer quer, von einer Ilinterecke zur anderen nacb vorn in einem Bogen gerundet, beim Männehen an den Seiten in der Mitte ausgescbnilleM. beim Weibchen vor der Mitte am breitesten, mit 2 scliwarzen Liingsbinden auf der Sciieibe, die ebenso weit von einander entfernt sind, als vom Seitenrande. Flügeldecken vorn punklirt, nach hinten fein gerunzelt, dicbt niederliegend bebaart mit zerstreuten, aufgerichteten Haaren. Letztes Hintcrleibssegment und Klauenbildung der Männchen Avie bei den Vorigen. 90. Teleph. coliimbicus: niger ^ anleniinrum arliculo tertio quarlo minore, thorace transverso laleribus rujis, clijlris subtiliter rtigulosis, fiutnrn marginecpie Interali testaceis. — Long. 7 mill. Mas: Abdominis segmenlo nllimo longilndinaliter partito, un- guiculis €inlicis inlernis /am/no//.«. , poslerioribtis exlernis crassiori- bus necjue ßs.sis. Schwarz, die Seilen des Tborax breit rolbgelb, die Naht und der Seitenrand der Flügeldecken schalgelb. An den Fühlern ist das 3te Glied fast doppelt so grofs als das 2t e, aber kleiner als das 4te. Her Tliorax quer, nacb vorn wenig verengt mit geraden Sei- ten, an den Vorderecken abgerundet, die Hinterecken rechtwink- lich; die Flügeldecken über .3 Mal so lang als breit, sehr fein ge- runzelt und Itebaart, mit 2 erhabenen Linien auf der inncrn Scheibe, die Naht und der Seitenrand gelblich gesäumt. Beim Männchen das letzte Hintcrleibssegment der Länge nach gespalten, die vordersten inneren Klanen wie bei den vorigen Arten, die äufseren der hinte- ren Fufspaare zw\Tr slärkcr als die inneren, aber einfacb. 91. Truclielychnus n. gen. Capnl exserlnm, Uilum. Oculi parvi. valde dislunles. purum prontinidi . Anlennae fronti insertae bani dislnnles, ai-tictdtcs primus tertio aec^nalis, secundtis obco7iicus dimidia minor, seqiientes serrati. Valporum inaxillarititn articiilus nllimns sentriformis. labialinm Irapezoideus. zur Käferfauna von Bogota. 83 Der Kopf breit, eben, hinter den Augen kaum verschmälert, diese klein, wenig vorragend; die Fühler auf der Stirn weiter von einander als von den Augen eingefügt, das 2te Glied verkehrt ke- gelförmig, halb so grofs als das Iste, vom 3ten an gesägt, das letzte so lang als das Iste. Das letzte Glied der Maxillartaster beilför- mig, das der Lippentasler trapezoidisch. Der Thorax quer, nach vorn etwas verschmälert, der Hinterrand wenig gerundet, schmal aufgebogen, die Ilinterecken stumpfeckig, die Seiten gerundet, stark aufgebogen mit einer kleinen Ausbuchtung vor der Mitte, die Vor- derecken vollständig verrundet, der Vorderrand schwach gerundet und nicht aufgebogen, in dei- Mitte der Länge nach vertieft, die nach unten umgeschlagenen Seilen leuchtend. Die Flügeldecken 4^ Mal so lang als der Thorax, fast parallel, an der Spitze einzeln abgerundet. Hinterleib mit 6 Segmenten. Beine schlank, aber kür- zer als gewöhnlich bei Telephortis- Arien. Die sich berührenden Miltelhüften und die auf der Stirn weit von einander eingefügten Fühler verweisen diese merkwürdige Gat- tung, trotz des Leuchtvermögens, unter die Telephoriden., und dürfte wohl der passendste Platz dafür zwischen Telephorus und Silis sein. Lacordaire's Ansicht, dafs die früheren Autoren die Gattung Phen- godes ihres Leuchtvermögens halber mit Unrecht zu den Lampyri- den gestellt haben, wird durch die Auffindung der vorliegenden Gattung, die unzweifelhaft den Tetephoriden angehört, wesentlich unterstützt. 92. T. docens: niger, ihoracis margine antico angustissimo, elytrorumque suiura media flavis. — Long. 12 mill. Schwarz, sehr fein und kurz behaart, der Vorderrand des Tho- rax bis über die Vorderecken hinaus schmal gelb gesäumt; die Flü- geldecken fein gerunzelt, die Naht nicht ganz bis zum Schildchen und zur Spitze röthlicb gelb. Diese Zeichnung stimmt vollständig mit denen der Luciola su- turalis Motsch. und des weiter vorn beschriebenen Alychmis aan- thorraphus überein. 93. Silis foveolata: nigra., epislomio leslaceo. palpis nigris. thorace vulde transversa., luleribus ad nngidas poslicos profunde in- cisus, disco foveolata., ante hasin nadtdosa, rtifotestuceo^ media lon- gitudinaliler nigro, elytris coriuceis sultlillissime pubesceniibus. — Long. 5 mill. d. Schwarz, der Mund, mit Ausnahme der Taster, gelblich; der 6* 84 Th. Kirsch: Beilriige Thorax doppelt so brcil als lang, vor den Ilintcreckcn tief eingc- scbnilten, dann in einem Bogen nach vorn verengt, auf der Scheibe ausgehöhlt, vor der Basis ein erhabenes Knötchen in der Aushöh- lung, röthlich gelb, an den Seiten mehr weifslich gelb, in der Mitte der Länge nach schwarz. Hügeldeckcn 4 Mal so lang als der Tho- rax, ledcrarlig gerunzelt, mit 2 angedeuteten Längslinien auf der in- neren Scheibe, Naht und Scitcnrand etwas aufgeworfen. Letztes Hinterleibssegment in der Mitte der Länge nach getliciit. Nach Lacordaire's Vorschlag sind die nachfolgenden 4 Arten zu Polemius LeC gezogen, von dem sie in der That nur durch die äufseren Klauen der Ilinterfüfse abweichen, denn der Charakter des seillich eingeschnittenen Thorax ist wohl kaum von Gewicht, da sich derselbe auch bei unzweifelhaften Telcphorus-Aricn findet. 94. Polemius brevicornis: niger ^ aniennis brevioribus, ob- tuse serralis: thoracis laier ibus reclis: ehjlris poslice partim clila- lalis^ lineis tribus clevalis. Jlavis. siilura fusciu inlermedia latissima apiceque nigris. — Long. 0 — 10 mill. Schwarz, die äufscre Hälfte der Mandibeln röthlich, an den Fijhlern das 3te bis lOtc Glied stumpf sägczähnig, das 9tc kaum schmäler als das 8ie. Der Thorax fast so lang als breit, nach vorn kaum verengt, mit geraden Seiten, verrundeten Vorder- und spitzi- gen Hinterecken, in der Mitte der Länge nach vertieft, die Seiten etvvas aufgebogen, die Flügeldecken 4 Mal länger als der Thorax, mit drei erhabenen Längslinien, gelb, die Naht, eine sehr breite Binde in der Mitte und die Spitze schwarz. Die Fufsklauen mit einem kleinen, stumpfen Zähnchen an der Basis. 95. P. venusltis: niger, antennis apicem versus alientiatis, thorace laleraliler angulalo, minialo. medio villa nigra, elylris po- slice parnm dilntalis, lineis tribus elevalis, vtininlis; fascia inter- media lata nigra. — Long. 10 mill. Schwarz, der Kopf vor den Augen biäunlich roth, Taster schwarz; an den Fühlern das 3te bis Ste Glied stumpf sägezähnig, das 9te bis Ute an Länge und Breite allmälig abnehmend, das 9te viel schmäler als das Ste; der Thorax so lang als breit, nach vorn verschmälert, die abgerundeten Hinlereckcn seitlich etwas vorste- hend, die vScitenränder gerade, vor der Mitte schwach eckig erwei- tert, dann über den Vorderrand in einem Bogen gerundet, mit drei Längsvertiefungen, roth, längs der Mitte schwarz. Schildchcn schwarz. Flügeldecken 4 Mal länger als der Thorax, mit 3 crha- zur K aferfatina von liognla. 85 Ijeiu'ii Linien, dichter, aiiniegender, iilzarligcr und zcrslrcufer auf- sfehender, dem Grunde glciciigcl'ärbter Behaarung, roth, mit breiter, schwarzer Binde in der Mille. Die Fufsklaueu mit einem sein- klei- neu Zähnchen an der Basis. 1)6. P. jnelanurtis: niger, anlennis apicem versus nilennalis, thorace transversa, taleribns postice angulalim exciso, flavo, inedio vitla nigra, scntello 7iig7-o, eUjlris Uneis tribiis elevatis, J'tavis, apire nigris. — Long. 10 mill. Schwarz, der Kopf vor den Augen röthlich gelb, das letzte Tasterglied schw^irz; an den Fühlern sind die beiden lelzten Glie- der besonders schmal, das lOte nicht kürzer als das 9tc, die übri- gen wie beim Vorigen; der Thorax etwas quer, am Hinterrande gerade, an den Seilen vor den rechtwinkligen Hinterecken seicht eckig eingeschnitten, nach vorn kaum verengt und in einem Bogen verrundel, auf der Scheibe kaum vertiefl, röthlich gelb mit schwar- zer Längsbinde in der Mitte; Schildohen schwarz; Flügeldecken über 4 Mal so lang als der Thorax, mit 3 erhaberen Linien, röthlich gelb mit schwarzer Spitze. An den Beinen die Hüften, Trochantcrn und Scheukelwurzeln röthlich gelb. 97. P. nobilis: niger, anlennis npicem versus utlenualis, iJto- race flava, media nigro-villalo, lalcribtis postice leviler incisis, scu- tello nigra, elijlrts Uneis tribus elevalis, flavis, sulurae dimidia an- tica, fuscia inlerinedia, margines laterales non alfingenle apiceque nigris. — Long. 8 — 9 mill. Schwarz, der Mund weifslich, die äufsere Hälfte der Mandibeln röthlich, die Taster schwärzlich; die Fühler im 5ten inul 6lcn Gliede am breitesten, nach der Spitze zu stark verdünnt, das 9te kaum halb so breit als das 8te, die beiden letzten sehr schmal und dunkelrölhlich. Thorax so lang als breit, nach vorn verschmälerl, der Seilenrand vor den spitzen Hinlerecken seicht, aber schaif cin- gcschnilten, vor dem Einschnitte verdickt und etwas aufgebogen, die Vorderecken abgerundet, röthlich gelb, die Scheibe der Länge nach leicht vertieft und schwarz. Schildcheu schwarz. Flügcldck- ken parallel. 4 Mal so lang als der Thorax, mil 3 erhabenen Linien, gelb, die Spitze, eine die Seilenränder nicht berührende Qiierbinde in der Mille und die Naht von dieser bis zum Schildcheu schwätz. An den Beinen die Hüften, Trochanlern und zum Theil auch Scheu- kelwurzeln irelblich. 86 Th. Kirsch: Beiträge 98. Mallhesis Motsch. Der in den Etud. entom. 1853. p. 1 gegebenen Diagnose wäre nur noch beizufügen: Mandibulis valklis fulcalis, integerrimis. Patporum tnaxillar. arliculo tertio secundo breviore, ultimo oh- longo, antecedentibus duobxis aequali^ supra foveola oblonga in- structo. Palporum labial, articulo ultimo oblongo, antecedentib\is duo- bus majore. Bezüglicli der Einreibung im System scheint die Gattung trotz der etwas verkürzten Flügeldecken eher neben Chauliognathus als zu den Malthiniden zu gehören. Der vor den Augen etwas ver- längerte Kopf, die Längsvertiefung und Form des letzten Tastcrglie- des, der beiderseits lappeiiförmig herabhängende Vorderrand des Proslernum, die härtere Textur der Flügeldecken, die Bildung des letzten Hinterleibssegments der Männchen sind Charaktere, die ge- wichtig genug scheinen, der Gattung den angegebenen Platz zu sichern. 99. M. lividus: teslaceus, opacus . pulpis. anlennis. vertice. vittis thorncis duabus medio conjunctis , sculello. femoribus exlus, iibiis tarsisque nigris. 9. — Long. 9 — 10 mill. Der Kopf so breit als der Thorax, gelblich, vom Scheitel bis zwischen die Augen schwarz; der Thorax wenig breiter als lang, am Hinterrande in der Mitte etwas geschweift, die llinterecken stumpf, der Seileiirand fast gerade, die Vorderwinkcl mit dem Vor- derrande in einem Bo^ijen verruudel, in der Mitte eine kurze Fur- che, die sich vor der Basis zu einer Grube erweitert, unbehaart, gelb, zwei nach vorn genäherte, über die Mitte zusammeufliefsende Längsbinden schwarz. Die Flügcldcckeu nicht ganz S Mal so lang als der Thorax, einzeln nach hinten verschmälert, fein lederartig gernrrzelt und punktirl, ziemlich dicht behaart, schalgelb. Unten mit (lichter, kurzer Behaarung, die Seiten des Thorax, das Proster- num und der Hinterleib weirslich gelb, die Brust röthlich gelb, die Schenkel auf der Aufsenseile, die Schienen und Tarsen schwärzlich. 100. iW. suturalis: uter, opticus, cupite nlrinr/ue ante oculos. thoracis margi7ie taterati et postico., elytrorttm sultiru ?narginec/ue humerali . prosterno abdominisque segmentortim marginibus fluve- scenlibtis. cT- — Long. 9 mill. Der Kopf breiter als der Thorax, schwarz, das Kinn, die Man- zur Käferfuuna von Bogota. 87 dibeln und eine jederseits von den Fühlerwurzelu unter den Augen weg bis z(i der Basis der Mandibcln gehende Binde gelblich; an den Fühlern das 3le Glied doppelt so lang als das 2tc; der Thorax ähnlich dem des Vorigen, aber an den Vorderecken breil abgestumpft, vor der Basis eine seichte Vertiefung, neben der Mitte des Sciten- randes jederseits ein tiefes (Grübchen, schwarz, am Hinterrande schmal, am Seilenraude breiter rothgell). Die Flügeldecken in der Form und Soulptur ähnlich tlenen des Vorigen, schwarz, gelblich behaart, die Nabt und die Seilen, einschliefslich des Schulterbuk- kels, gelb. Unterscits schwarz, gelblich pubescent, die Vorderbrust, der Thorax und i\e\' Seiten- und Hinterrand der Abdoniinalsegmente blafsgelb. Vom vorlelzicn Segment ist jederseits nur ein dreiecki- ger Lapper» vorhanden, das letzte ist eiförmig, blasig aufgetrieben. 101. M. aier Motsch. — 9 mill. Wenn die Art ricliiig gedeutet ist, so wäre der a. a. O. gege- benen Beschreibung folgendes hinzuzufügeir: Am Kopf sind die Mandibeln und jederseits eine, die Fübler- wurzel umfassende, unter den Augen weg bis zur Basis der Man- dibeln ziehende Querbinde gelb; au den Fühlern das 3te Glied et- was mehr als doppelt so lang als das 2tc. Vorderbrust und Seiten des Thorax unten bräunlich gelb. 102. M. slenopteroidas: o/er, opuctis^ capHe ulrintjue ante oculos, Ihoracis margine postungulari, prost erno afjdomhiistfue se- gmenloriim inarginibus fluvescentiius: tlioruce transverso postice anguslalo. — Long. 8—9 mill. Dem Vorigen ungemein ähnlich, doch durch den Tliorax gut davon zu unter'scbeiden. Derselbe ist bei aler Motsch. entschie- den quadratisch, ganz schwarz, bei stenopteroides breiter als lang, nach hiirten vers(-hmäleit, der Scüten- und Hinterrand bei den Hin- terecken schwefelgelb. An den Fühlern ist das 'Jte Glied nicht ganz doppelt so lang, als das 2te. 103. M. leptnroides: titer, opucus^ capite utrinifue ante ocu- los, elyirorum mucnla mngna comvmiii postscnlellari atf/ite altem stibhumerali marg'mem occupanle, prosterno abdoinlnitupie segmen- torum marginihus ßaie^scentifnis. — Lorrg. 8 — 9 mill. Die Form und Zeichnung des Kopfes wie bei den vorigen Ar- ten; an den Küblern das -'ile (jlied doppelt so lang als das 2le; der Thorax etwas breiter als lang, hinten in der Mitte verlieft , hinler 88 Th. Kirsch: Beiträge den Vorderecken jederseits ein Grübchen, mattsclnvarz, die Ränder glänzend. Die Fliigeldcckon etwas mehr als 3 Mal so lang als der Thorax, fein gerunzelt punklirl mit greiser Behaarung, schwarz, ein grofser, gemeinschaftlicher, das Schildclicn umfassender und bis zu ein Drittel der ganzen Länge ausgedehnter Fleck, und ein breiter Streif am Seitenrande unter dem Schulterbuc.kel gelb. Unten das Prostcrnum und die Innenhälfte der umgeschlagenen Seiten des Tho- rax hellgelb, der Hinterleib gelb, auf jedem Hinge ein Fleck jeder- seits und die beiden letzten Segmente dunkelbraun. 104. Cryplo/arsus nov. gen. Antennae undecim-articulalae^ serralae, margiiU epistomii in- serlae. Palpi ßliformes arliculis subaecfiialibus. Clypeo iraiisverso. Tarsi (fuinque-articnlali^ arliculo primo simptici, secundo mi- nore et terlio inullo majore hdobis, sublus viltosis, (fuarlo mi- nutissimo, inter terlii lohos occullo. Ungnicidi simplices. Die deutlich eilfgliedrigcn, bei beiden Geschlechtern gleichför- mig gebildeten Fühler sind dicht am Vorderrande des Kopfes ein- gelenkt, vom 4ten Gliede an gesägt, das Iste Glied etwas dicker und länger als das 2le, das 3lc dreieckig, etwas länger als an der Spitze breit, das eilfte länglich eiförmig. Kopfschild quer, Ober- lippe vorn abgerundet, Maudibclu unter derselben verborgen. Taster mit ziemlich gicichlangen Gliedern, das letzte an der Spitze schwach gestutzt. Die Abdoniinalscgmente durchaus hornig, das letzte des Männchens von dem Ilinleirande herein tief gespalten. Füfse an- scheinend viergliedrig, da das 4tc Glied zwischen den beiden Lap- pen des 3ten kaum sichtbar ist. Krallen ohne Hautläppchen. Durch den letzt angeführten Charakter schliefst sich Cryplo- tarsiis zunächst an Brachidia Sol. an, ist jedoch durch die Form der Taster und Tarsen hinreichend verschieden. 105. C tropicus: rufo-lestareus^ anlennis femorum parie api- coli, libiis tarsistpie nigris, ehjlris cyaneis. — Long. 4 — 5 mill. Mas: Tarsoruni poslicortim nrliculus primics i7ittts in spinuiii longam productus. Rothgclb glänzend, mit nicht sehr dichter, bräunlicher, abste- hender Behaarung. Die vom 4ten Gliede an gesägten Fühler schwarz, nur die ersten 2 bis 3 Glieder unten rothgelb, durchweg mit kurzen, greisen, namentlich an den Rändern der Sägezähuc ge- zur K'dferfuxma von Bogola. 89 drängten Haaren besetzt. Scheitel flach gewölbt, Stirn mit zwei nach vorn coiivergirenden Längseindrücken. Ilalsschild wenig sclimii- ler als die Flügeldecken, doppelt so breit als lang, ringsherum ge- randel mit äufserst leinen, haartragenden Pünktchen. Flügeldecken etwas deutlicher, doch immer noch sehr seicht punktirl. blau, an- derthalb Mal so lang, als zusammen breit, mil schwielig verdicktem Seitenrande. Die schwarzen Beine sind an den Schcnkciwurzeln beim Männchen in geringerer, beim Weibchen in gröfserer Ausdeh- nung von der Farbe des Körpers. Die Hinterschienen etwas gebo- gen. An den Hintertarsen des Männchens ist das erste Glied nach innen in einen langen Dorn ausgezogen, der las! die Spitze des 2teD Gliedes erreicht, dieses viel länger als das erste ohne den Dorn, das 3le zweilappig kleiner als das 2le. Bei dem Weibchen ist das erste Glied so lang als die beiden folgenden zusammen, das drille ebenso lang, aber etwas breiter als das zweite. 106. Haplamaurus nov. gen. Antennae loltuslue, monUiformes. Lttbrutn irmisversiim. Palpi brevmsculi^ crassiusculi. articulo uUimo ovali. Tarsi tiliiis hreviores^ articulo priino seciindum ae(jiian(e ullimo nndlo Lreviore. UiiguicuU membrana basoli liberu tmguicuU longihuline. Fühler dick, perlschnurförmig, Lippe quer, Taster kurz und plump, das letzte Glied so lang als das zweite, und doppell gröfser als das dritte, länglich eiförmig. Tarsen noch kräftiger und gedrun- gener als bei Ilaplocnemus^ die ersten drei Glieder fast gleich grofs, das vierte etwas kleine r, das Krallenglied gröfser als die beiden er- sten zusammen. Die Klauen n)it einem ihnen gleichgrofsen, bis an die Basis freien Haulläppchen. Neben dem Hände der Flügeldecken läuft eine erhabene, mit demselben in der Gegend des vorletzten Abdominalsegmenis sich vereinigende Längsicisle hin; {lie.>elbe ent- springt nicht, wie bei Haplocnemus, an der Basis, sondern erst un- ter dem Schullerbuckel, auch ist der Baum zwischen Leiste und Band nicht, wie hei Jlaplocneimts, glatt, sondern ähnlich der Ober- seite sculpirf. Nach den angegebenen Merkmalen steht dieses Get)us zwischen Ilaplocnemus und Amawonia^ dem crsteren durch die Tarsen, der letzleren durch die Fühlerhildung sich nähernd. Der Form nach schliefscn sie sich durch schmaleres Halsscbild mehr an die echten Dasyles, namentlich der Gruppe des D. obscnnis^ an. 90 Tit. Kirsch: Beiiräge 107. //. Kiesenwet t eri: elongntns., obscure aeneus. pilis lii- iescenlilms depressis et ereclis reslitus, anlennis pedibustjue Jlavis. — Long. 5 niill. Kopf tief, aber nicht dicht piiiikfiit, mit einem halbkreisförmi- gen Eindruck zwischen den Angen; Fühler kanm über die Hälfte des Thorax reichend. IMandiheln und Palpen bis anf die schwarze Spitze des letzten Gliedes gelb; Thorax kaum breiter als lan^, an den Seiten mäfsig geinndel. stark und ziemlich dicht, an den Sei- ten fast runzlich pnnklirt, auf der Mille und in einem dachen Ein" drucke vor dein Scbildchen eine verlicfle Längslinie. Flügeldecken etwas breiter und 3 IMal länger als dei- Thorax, und wie dieser mit niedorlievenden und langen, abstehenden Haaren bekleidet, quer- runzlich punktirl. Die ganzen Beine mit den Hüften gelb. lOS. //. andicola: elongnfus, nigru-neiieus. gluber, anlennis maris apice infiiscali.s^ fcminae totis flavis., pedibus flnvis. femori- bus in/uscalis. — Long. 3 mill. Kopf zerstreut punklirt, mit zwei Eindrücken zwischen den Augen. Fühler beim IMännchen vom 5ten Gliedc an gebräunt, beim Weibchen ganz gelb, Taster gelb, das ganze lelzle Glied schwarz. Thorax wenig breiter als lang, mit zerstreuten, groben l^nnkten und einem schwachen Eindruck vor dem .Scbildchen. Flügeldecken fast drei Mal so lang als zusammen breit, feiner punktirt als der Thorax, von der Seile gesehen, leicht (inerrunzlich. Au den gelben Jkinen die Schenkel und llüflen gebräunt. lOJ). Arlhrobrachns Sol. Nach einer sorgfälligen Untersuchung der Mundlheile glaube ich annehmen zu müssen, dafs die uiii- vorliegenden, hierher gehö- rigen Arten, trolz mehrerer abweichender Charaklere, nur als ein Subgeuus zu dem obengenannten aidzusl eilen sind; ihrer hervorsle- chendsten F^igenlliünilichkeil halber schlage ich dafür den Namen Heleracrius vor. HO. Subgen. Heleracrius. Corpus einngaluin. Anlennue laxitis serrulae. hUtjtra sexuum dircrsa. Der Käfer ist lang gestreckt, der Kopf s<;hnanzenförinig voi- längert mit hufeisenförmigem Eintlruck zwischen den gewölbten Au- gen. Thorax fast länger als breit, mäfsig gewölbt, vorn mit ver- zur Käferfauna von Bogota. 91 rundeten Ecken, in der Mitfe etwas vorgezogen, an den Seilen we- nig gerundet, an der Basis in der IMitte erweitert und daselbst seicht ausgerandet, dann zu beiden sehr stumpfen Hinterecken 8cl)räg abgeschnitien. Flügeldecken fast 3 Mal so lang als zusammen breit, mit einer von der Schulter bis zum Endbuckel reichenden, erhabe- nen Leiste, beim Männchen an der Spitze ausgerandet, jede Ecke in einen langen Dorn ausgezogen, beim Weibchen schräg abgestutzt und geköinell. Der Hinteilcib bei beiden Geschlechtern mit sechs Hingen, der vorletzte breiter als die vorhergehenden, beim Männ- chen spitz dreieckig, beim Weibchen breit buchtig ausgeschnitten, um das Herabliegen des letzten Segments zu ermöglichen, welches ungewöhnlich lang und schmal, stark gekielt, beinahe dachförmig, mit dem enlsprechenden gleichlangen Rückensegnient treulich nicht verwachsen ist. Die Beine mäfsig lang, die Tarsen kürzer als die Schienen, das erste Glied klein, aber deutlich sichtbar, die Klauen mit starkem, ihnen fast gleichlangen Zahn. 111. //. flavomuculuttis: uler^ nigro- hirtns , pilis griseis appressis vesliius, clypeo flava, anlennis riifescent iöiis apicem ver- sus oOsciirioribus., ehjtris obscure brunneis, margine laterali maculis- qne (juatuor flav'is. — Long. 6 — 10 mill. Schwarz, oben mit langen, abstehenden, schwarzen Haaren, und aufser diesen auf dem Kopf, Thorax, der Flügeldecken Naht und Spitze, so wie auf der Unterseite sammt den Beinen mit anliegen- den, greisen Haaren bekleidet, dieselben sind auf dem Thorax von beiden Seiten nach der Mitte zu gerichtet, und bilden hier durch Uebereinanderkreuzen eine lichtere Längslinie. Der Thorax ist mit gröiseren und kleineren Augenpunkten ziemlich dicht besetzt. Die Flügeldecken sind dunkelbraun, der Scilenrand fast bis zur Spitze, und 4 hintereinander liegende, ziemlich gleichgrofsc, rundliche Flecke gelb, auf dem dunkeln Grunde viel dichter als auf den gelben Ma- keln punktirt. Auf dem vorletzten Rückensegment steht jederseits ein gelber Fleck. 112. H. signatus: aler, nigro-hlrlus , capile thorace et snb- lus griseo-pn/jescens, eUjlris inuciila basali, vitlis duahus (snlnrali et discoidali), margine laterali fasciaijue apicali aurantiacis. Long. 7—9 mill. Die schwarze, abstehende, sowie die Vertheilung der grauen, niederliegenden Behaarung ganz wie bei der vorigen Art. Der Tho- rax ist feiner punktirt. mit eingestreuten , gröberen Punkten. Auf 92 Th. Kirsch: Bei trüge den Flügclilcckcn wcrdoi) die Punkte von der Basis nacli der Seile und der Spilze liin gröber und dicliior; auf dem iiinleren inneren Theilc der Scheibe ist eine zweite, erhabene Längslinic angedeulct; sie sind sebwarx mit rölhlicbgelbon Zeieiinungen, nändicli in der Mitle der Basis einen Längslleek, eine Längsbinde neben der Naht, die durch eine kleine Querbindc vor der Spitze mit dem Seilen- rande zusammenhängt, beim Weibchen bleibt die Spitze breiler schwarz, beim IMännchen nur der Saum der Ausrandung, aufserdem befindet sich auf der Scheibe noch eine Längsbinde, die milunler bis auf einen kleinen Fleck vor dem Endbuckel verschwindet. ll-'J. //. ritiattts: ater^ ntgro-hirius. cupile thorace et sublus griseo-jntöesceiis , unleiinis rti/is apicein versus oliscurioriLtts, chjpeo Jlat'O, elytris villu discoidali el margine lalerali sulnrule flavis. — Long. 6—7 mill. Bezüglich der Behaarung und der Sculptur des Thorax slinnnt er ganz mit dem vorigen übcrcin, die Sculplur der F'lügeldecken ist wie bei jenem an der Basis sehr fein und weitläufig, nach der Spitze zu gröber und dichter werdend, auf dem Kaum zwischen der Naht und der Längsbinde besonders dicht und verworren. Sie sind schwarz, der Seitenrand und eine Längsbinde gesättigt gelb, letztere ist neben dem Endbuckel ausgerandel und hängt, denselben umlau- fend, mit dem Seilcnrande zusammen, oder erreicht denselben nichl ganz. Die Ausrnndnng der Flügeldeckenspilze des Mäimcbcns ist bei dieser Art nicht so tief als bei der vorigen, auch ist die Nahlspilze clwas länger als die Seitenspitze, während dieselben bei den beiden voiigen Arten gleich lang sind. 114. //. dccoralus: aler, iiigro-liirlus. capite Ihorace el sud- Ins griseo-pufjcsceiis , anlennurnm Itasi elijlrornin< Anordnung in die 2te Abtheilung neben 1*. truncalus Lac. z,u stellen, von vvelcheni er sich 'Mvar durch die angegebenen Merkmale leicht unterscheidet, z,u dem er jedoch viel- leicht als Varietät gebogen werden kann, wenn man ein spurloses Verschwinden aller Flügeldecken - Zeichnungen und der schwarzen Färbung des Schildchens bei völliger Ausfärbung der Fühler und ßeiue annehmen will. l'SS. Bacis femorulis: elliplicus, obtoiigus, nitidus ^ fulvo- flavescens, anlennis {basi excepla)^ abdominis macrdis laleralibus qua- luor, femortim apice, tibiis larsisfjue nigris, eUjlris tnodice convexis. — Long. 11 — 12 mill. Länglich, nach vorn und hinten /ziemlich gleichmäfsig verschmä- lert, glänzend, bräuulichgelb, Kopf etwas tiefer gefärbt, glatt; Füh- ler über die Mittelhüfteu hinausroichend. das Iste Glied gelblich, das 2te bräunlich, die übrigen schwarz, nur das letzte an der Spitze röthlich. Thorax um die Hälfte breiter als lang, vorn ziemlich tief ausgerandet, an den Seiten von den Ilinterecken nach vorn verengt, vor der Mitte leicht ausgeschweift, die Basis mit breitem, mäfsig vorgezogenen, abgestunjpfteu Mittellappen, dann gerade zu den spitzen Ilinterecken verlaufend. Flügeldecken mäfsig gewölbt, drei Mal so lang als der Thorax, sehr seicht und weitläufig gerunzelt mit 5 — 6 schwachen Punktreihen, die nach aufsen immer kürzer werden, und von denen die crslen bis auf etwa drei Viertel der Länge rei- chen. Unten hat der Hinterleib auf den ersten 1 Hingen jederseits einen queren, fast schwarz durchscheinenden Fleck. An den schwar- zen Beinen sind die Schenkel weit über die Hälfte von der Farbe des Körpers und die Klauen röthlich. 139. Otnoiot elus tr imaculul us: ovalis, testaceus, antennis (ardculis baseos diiobus exceptis) , ihoracis maculis tribus oblongis. tibiis larsistfue nigris; elt/lris couvexis slriato-princtalis, inlerstitiis crebre puiictatis, hepaticis. margine omni lestaceo. — Long. 11 — 12 mill. ^ur Huferjuunu ton Bogota. 103 Dem O. uniöonatus Liic. ;uu naciisleu sleljend. lioch von ilim xeischicdcii iJiircli schlankere Form, andcie Fiiibnnfi; und andere Sculplni- der Flügeldecken. Kopi" ziemlich dirhl punkliri, z,wischea den Augen mit zwei seichten Findn'icken. Thorax doppelt so breit als lang, mil wenig couvergireuden, ersl au den Vorderecken gd rundeten Seiten, dicht gedrängt punktirl, die etwas quergezogcneu i^unkte nach der Mitle zu etwas sparsamer. Die drei schwarzen Längsflecke Jcichen weiter nach vom als nach rückwärls, der mit- lelsle an den Seilen gerundet, die seillichen an ihrer Anl'senseite ausgerandet. Das Schildchen dunkelbraun, an den Seilcnränderu und der Spitze gelblich, zerstreut punktirt. Die leberbraunen, ringsherum gelbgerandeten Flügeldecken haben 6 nach aulsen kür- zer werdende Punkl.streiten, deren Zwisciienräiime sowie der übrige Raum dicht mit dunkleren, häutig zusanuncnHiersenden Funkten be- setzt sind. Die Unterseite ist lein und zerstreut, nach hinten dich- ter punklirl. Schienen und Tarsen, mil Ausnahme der röthlicheu Klauen, tiei'schwarz. 140. Oinoiuleius emur g inatua : eüiplico ovuta^, valde von vextis, paU'ule teslaceus ^ capKe, unlennarum nigiurum articulo fjrimo uUhnocfue^ femoribns nbJnmineqxie auruntiuco-testcueis ^ ely- liis npice emarginatis^ punclafo-strkUis, inlersliliis puiutulis, tibiis liirsisfjue nigris. — Long. 9 mill. Keiht sich an O. navicutaris Lac. an, und ist durch die an- gegebenen Merkmaie leicht von allen anderen Arien zu unterschei- den. Bezüglich der Form des Thorax steht er dem leslaceus Fab. näher. Die schalgelben F'lügeldecken haben 7 Punktsireilen, dereu Zwischenräume, sowie der noch übrige Raum mil vorn groben, nach der Spitze zu leinereu Punkten besetzt sind; die Spitze ist ausgerandet, so dafs jede Decke zweispitzig erscheint. 111. Corijiiomulus se pur and im: JIuvu Jerrugineus, nnlen- 1HÖ [^uriiculo primo exceplo), thoracic mucnlis duabus discoidatibus tibiiscjue maxima parle nigris, etylris subcordalis, grosse punclalis puncluluUsijue vioUiceis, margine upicali Jlava. — Long. 7 —8 mill Dem C. apicalis Gerst. am nächsten verwandt. Der Kopl ist fein und zerstreut punktiil. An den Fühlern ist das dritte Glied anderthalb Mal so lang als das vierte, das erste (ilicd der Keule so lang als die beiden anderen. Das lein und weitläufig punklirte llalsschild ist doppell so breit als lang, von der Mitte nach vorn wenig verengt, der Vordcnand drei Mal gebuchlcl . die 104 Th. Kirsch: Beiträge zur Kiiferfauna von Bogota. stumpfen Vorderecken ausgezogen, der Seitenrand etwas aufgebo- gen, die Ilinterecken etwas nach aufsen gerichtet. Die Flügeldek- kcn von den etwas aufgewulsteten Schulterbeulen an im ersten Driltheil gerundet erweitert, im zweiten Drittheil ziemlich gerad- linig verlaufend, im dritten schnell zugerundet, die Spitzen einzeln abgerundet; der aufgebogene Seitenrand von dem Schullerhöcker bis nahe zur Spitze durch grobe Punkte abgesetzt. Die Farbe ist ein schönes Violet, bei einigen Stücken fast schwarz, bei anderen nach der Spitze zu ins Grüne schimmernd; diese ist gelb, welche Färbung am Seitenrande immer schmaler werdend hinaufzieht, bei einigen Stücken selbst bis zur Hinterbrust. An den rolhgelben Bei- nen sind die Schienen bis fast zur Spitze schwarz, an den Tarsen ist das Krallenglied dunkler. Die Mittelschienen des Männchens an der Spitze etwas nach innen gebogen und am Innenrande vor derselben bogenförmig aus- gerandet. Erklärung der Abbildungen auf Tafel III, Fig. 1. Maxillartaster von Calopteron conithorax. 2. - - - deticatus. - 3. - - - bellus. 4. - - - pleioxanlhus. 5a. - - - si7iualus. 5 b, Lippentastcr von - sitmatus. lieber Ameisengäste von Laudgerichts-Assessor v. Hagens in Elberfeld. N achdem durch die Arbeiten der Herren Roger, Mayr, Gred- 1er, Schenk und Förster die einzelnen Ameisen-Arten nicht nur genau bestimmt, sondern auch den Coleopterologen zur Kenntnifs gebracht worden sind, ist es wohl an der Zeit, das Vorkommen der einzelnen Gäste bei den verschiedenen Ameisen-Arten genauer festzustellen. Hierzu will ich nachstehend einen Beifrag liefern, indem ich meine eigene Erfahrungen mit den zu meiner Kenntnifs gelangten sonstigen Beobachtungen in Verbindung bringe und durch eine Gruppeneintheilung die Uebersicht zu erleichtern suche. Den früheren Aufstellungen, von denen sich das Verzcichnifs von Märkcl (in Germar's Zeitschr. V. 1844.) durch eine für die da- malige Zeit möglichst grofse Vollständigkeit auszeichnet, fehlt es meiner Meinung nach an Uebersichtlichkeit; abgesehen von der da- mals noch mangelhaften Bestimmung der Ameisen-Arten werden die ächten Ameisengäste nicht genug gesondert von den Insekten, welche nur zuweilen mit Ameisen denselben Aufenthaltsort thei- len, so dafs jene bei ihrer geringen Zahl unter der grofsen Anzahl der uneigentlichen Ameisenfreunde beinahe verschwinden. Die Letz- tern werde ich ganz übergehen, da es feststeht, dafs die Ameisen keineswegs einen schlechthin feindseligen Charakter gegen andere Insekten besitzen, sondern so lange sie nicht gestört werden, die- selben Aufenlhalfsorle friedlich mit den verschiedensten Insekten theilen, ohne dafs hierbei an ein gastliches Verbällnifs, wie bei den ächten Ameisengäslen, zu denken ist. In einzelnen Fällen bleibt es freilich noch zweifelhaft, ob ein gastliches Verhältuifs vorliegt, z. B. bei Falagria Ihoracica. In der 8tett. Ent. Zeilg. 1845. S. 122 ist es bereits als MifsgriiV bezeichnet, «lafs alle Arien, die nur ein oder lOG V. /lageiis: ein paar IMal bei Ameisen geliiudcn wurden, als Aniei>senlliiei'c aul- gcfiihrl worden sind. Die rriiliciii ßexeiciuinngen der Anieisen-Aiieu weiclieii von den }el%t leslgesteliten l>enennnngen nielirlach ab, so dafs niclil überall klar ersiebllieb ist, welche An)eisen-Arl gemeint sei. Unter der Forinicu cuniculuria der Coleopterologen ist iu der Kegel nnzwci felbafl JAtsius brnnneiis Ivalr. (/.. timithts Försl.) zu verstellen; wenn jener Name aber von H. Koger im Verzeiebnils der Ober- sclilesis(-ben Käfer gebrauebt wird, glaube icb ainiebmeu zu müssen, dals derselbe als Ameisenkenner darunter F. ctiniculuriu Latr. (rtt/t- barbis V.) verslauden lial. Unler F. fuscu Stell, Eni. Zig. 1851. S. 304 ist ijusins niger zu verstehen, da H. JJach sich dabei den Benennungen von H. Förster angeschlossen hat. Mit dem JNamen Mtjvmicu rubra scheint nicbl IM. scabrhiodis ^ yl. (z= rubra Cn vi.) bezeichnet zu werden, sondern entweder die ganze i^allung Myr- inica in ihrer heutigen Begrenzung, oder noch wahrscheinlicher Mt/rmica taevinodis N y 1. , da, nach meinei- Erlahrung uenigslens, diese Art allein Gäste beherbergt. Unter dem INamen F. ru/'u wurden bekannilich bisher die sämml liehen rolhen Ameiseu-Arlcn zusammcngcfafsl, iianienllich auch F. sangtihieu Latr. Diese Letz- tere unterscbeidet sich von der ächten F\ rufu L. und ihren näch- sten V^erwandlen wesenllich sowohl durch ihre Lebensweise, als besonders durch ihre Gäste, und schlielst sich in diesei' Hinsicht den Arten F. fnsca L. und rufibarbis F. an. In ähnlicher Weise un lerschi'idct sich in der Gattung Lun'ms L. Juliginosus von den sämmlliehen übrigen Arien durch die dabei vorkommenden Gäste, sowie durch Lebensweise und dergl. Mit liücksieht auf die Gäste verlheile ich somit die beiden Gatlungen Formica und Lanhis in 4 Gruppen, an welche sich die übrigen Ameisen - Arten, welclie Gäste beherbergen, in der nachfolgenden Weise anschlielscn. wäh- rend ich diejenigen Ameisen, bei denen keine Gäsic vorkouunen. Fonera^ i'ainiioiioliis elc. und diejenigen, ileren Colouien zu nuler- suchen ich keine Gelegenheil halte, hierbei ganz aulser Belrachl lasse. In die erste Gruppe gehört zunächsl die eigeuliiche F. rn/a L., zu der ich die miiunfcr als besondere Arien aufgeslelllen F. pi- nophila Schenk, poltjciena V ö r s l e r und Iruncicola F ö r s I e r hin- zurechne, ferner F. conii;erins Nyl. (— pruleiusis DeGcer) und F. exsecta Nyl.; wahrscheinlich wird auch F. Iruncicola N v 1. hier- her zu stellen sein, welche ich noch nicht in Kolonien angelrolleu habe, und wovon mir auch sonst noch nichl Gäste bekannt gewor- über Ameisengäsle. 107 den sind. — F. rufa L. ist sehr reich an Giisicu, bei den übrigen vorbenannteu Ameisen-Arten finden sicii die Gäste spärlicher, doch kommen auch hierbei mit wenigen Ausnahmen dieselben Käferarten als Gäste vor. Eigenthümliche Gäsic für diese Gruppe sind nament- lich Tfiiasop/nln nngtilatn, Homalolajlavipes, anceps, O.iypoda hae- morrhoa^ Leptacinus formicelorum, Sleiius alerrhnus, ßJtjrmecoxe- nus sublerruneus. Dendrophilus pygmaeus. Auch kommt hierbei eine Ameisenart, Slenamma IVeslwoodii W est w.^ als Gast vor, und ist in dieser Eigenschaft hei F, rufa in Ahrweiler von H. Fnfs, hei F. congerens in Elberfeld von mir gefunden worden. Zur zweiten Gruppe rechne ich F. sanguhiea Latr. , F. rußbarbis F. {=: cmiicularia Latr.), F. fuscah. inid die. nach der Lebensweise und den Gästen sich an jene anschliefsendc Mijrinica taevinodis Nyl. Die Gäste dieser Gruppe sind nicht mannichfallig; hervorzuheben ist besonders Lomechusa strumosa, und dafs die ein- zelnen Arten der Gattungen Atemeies und D'marda unter die erste und zweite Gruppe in der später näher anzugehenden Weise sich vertheilen. Iletaerhis sest/uicomis ist hauptsächlich Gast von die- ser, aber auch von andern Gruppen. Die dritte Gruppe bildet Lasius fuliginosus allein, wobei zahlreiche Gäste vorkommen, namentlich Oxypoda vittalu^ Ampho- tis marginnla, die meisten Arten Mipmedonia. Zwischen der er- sten und dritten Gruppe linden sich in nachstehender Weise ähn- liche Arten derselben Gattungen vertheilt: in der ersten Gruppe Thiasophila angulala, Homatota ßavipes^ Dendrophilus pygmaeus, in der dritten Gruppe Thiasophila incjuilina, liomalotu confusa. Dendrophilus punctatus. Zur vierten Gruppe gehören die sämmtlichen übrigen La- sius^ woran sich Tapinoma erraticum Latr. anschlielst, und Te- tramorium caespitum L. als fernerer Anschlufs betrachtet werden kann. Als Gäste sind hervorzuheben Claviger, die seltenen Psela- phiden- Galtungen Chennirim, Centrotoma, Butrisus, Trichonyx, ei- nige seltene Myrmedonia-Arten, Euryusa und Lamprinus. Der dritten und vierten Gruppe sind gemeinsam die Gattungen IJaploglossa und tJomoeusa. Bei der vierten Gruppe vorzüglich ist nichrfacli beobachtet wor- den, dafs einzelne Gäste, welche in der Kegel nur bei einer be- stimmten Ameisenart vorkommen, ausnahmsweise bei einer nahe verwandten Art sich finden. Jiei CUwiger foveolntus ist dies längst bekannt. Dai's hierbei die eine Ameisenart durch die andere ver 108 V. Ilagens: drängt werde, mag zwar iiiilniiler crweislicli slallgefuudcu liabcii, aber gcwil's nicht für alle Fälle anzunehmen sein. — Ich habe auch die Bemerkung gemacht, dafs in einigen Fällen Käferarien, welche hei verschiedenen Ameisen als Gäsfe vorkom- men, kleine Abänderungen zeigen nach Analogie der beherbergen- den Ameise; so fand ich Thkisopliila un^ulalu bei F. toiti^erens un- gewöhnlich dunkel gefärbl, hei F. exsecta sehr klein, lebhaHer ge- iärbl; Ilelaerius sescjuicornis kommt hei den kleinern Ameisenarlen Lasius niger und Tapinomu erraltcnm in kleinem Exemplaren vor. Bei F. exsecia fand ich einige kleine Dhiaida. welche kurz ge- drungen sind, deren Flügeldecken aber im Vcrhältnifs zu ihrer Ijänge und zun» Hinterleib etwas weniger breit sind, als hei der üinarda dentata, wie sie als Gast bei F. snngitinea regelmäfsig vorkommt. — Indem ich hiernach auf das Vorkommen der einzelnen wesent- lichen Gäste bei verschiedenen Ameisen übergehe, bemerke ich, dafs ich hierbei die Beobachtungen dritter in der Regel nur insoweit aufnehme, als sie einestheils von meinen Beobachlungen verschieden sind und ich sie andcrntheils für zuverlässig halte. Furißtsa tnlicollis fand ich in Boppard und Düsseldorf mehr- fach bei Lasins bruniieus, in Elberfeld einzeln bei Lasius iiiger. Etiryusa shmafa scheint eine ähnliche Verbreitung zu haben, aber auch hei F. rufa vorzukonmien (Stell. Ent. Zeilg. 1851. S. 1()7). Ilomocusa acuminala linde ich in Elberfeld häufig, sowohl hei Jmsius Juliginosus als bei jMsitis nigcr; ob ich sie auch bei L. atiemis gefunden, vveifs ich mit Bestimmtheit nicht anzugeben. Von Haploglossa fand ich in Buppard //. genlilis bei Lasius Juliginosus, IL rti/ipennis bei L. brnnneus; IL pullu in Elberfeld vereinzelt bei L. Juliginosus^ in Düsseldorf mehrfach in der iNähe von Schwalbennestern; dieselbe soll nach Märkcl auch bei Form, rufa vorkommen. //. praelexta kommt nach diesem Verzeichnisse hei Lasius brunnens^ nach der Angabe von Wahnschalle hei Lasius fuliginostts vor, nach Sielt. Eni. Zeitg. 1849. S. 185 bei F. rufa. . Thiasophilu angulata habe ich bei den verschiedenen Arien der ersten Gruppe Form, rufa^ congciens und cAsecia gefunden; nach dem IMärkcrschen Verzeichnisse und der IMillheilung von H. Wahnschalle kommt sie auch bei Lasius Juliginosus vor. Thiasophila inc/uilina habe ich in Elberfeld bei L. fuliginosus in vvenigen Exemplaren gefunden, IJinurJa Muerkelii kommt hier selten, andeivvärls häufiger bei über Ameisengfiste. 109 F. rufa vor, und ist aufserdem nur noch bei F. congerens von den Herren Roger und WahnschalTe beobachlet worden. Dinarda denlata habe ich hier häufig bei F. sanguinea. sonst nur bei F. exsecta in Honnef die obenerwähnten kleinen Exemplare gefunden; sie hat aber anderwärts eine weit gröfsere Verbreitung, namentlich bei allen Ameisen der 2len Gruppe, bei -F. /itÄCrt (Wahn- schaffe), F. cunicnlaria (= rnjiöarbis Roger), Myrinica rubra (Mäklin); aufserdem soll sie gefunden sein bei Form, congerens (Scriba) und bei Lasius ynliginosns in England. Hingegen glaube ich nicht, dafs Dinarda auch bei Lashis brunneus vorkomme, son- dern scheint F. cunicnlaria Erichson II. S. 110 aus dem Kogcr'schen Verzeichnisse entnommen und auf F. rußbarbis zu beziehen zu sein. Lomechnsa strnmosa ist hier ebenfalls ein häufiger Gast der F. sanguinea^ und ist anderwärts noch gefunden bei F. fusca (Berl. Eni. Zcitschr. 1861. S. 191), bei Myrmica rubra (Mäklin und Mar- ket), bei F. congerens (Roger) und bei F. rufa (Fickler). Atemeies emarginatus finde ich hier bei F. fusca und Myrmica laevinodis; H. Fufs in Ahrweiler findet ihn aufseradem bei F. ruß- barbis. Atemeies paradoxus fand ich ein einziges Mal bei Bonn bei Myrmica taevinodis. Atemeies inßaius wird von H. Fufs bei F. rufa, von H. Habel- mann in Berlin bei M. laevinodis gefunden. Die älteren Angaben über Atemeies übergehe ich, weil hierbei früher nicht nur die Amei- senarten, sondern auch die Käferarten nicht gehörig geschieden waren. Von Myrmedonia kommen die meisten Arten bei Lasitis fuli- ginosus vor, namentUich in Elberfeld M. humeralis, cognata, fu- nesta, tugens, laticollis, und anderwärts noch M. Haworthi und si- milis. Doch kommen nach dem MärkeFschen Verzeichnisse M. Iltiivort/ii, humeralis und ftmesta auch bei F. rufa., M. cognata auch bei F. cunicidaria vor. Myrmedonia cotlaris, limbata und ca- 7ialicidata kommen bei verschiedenen Ameisen vor und sind kaum als wirkliche Ameisengäsle zu betrachten. Myrmedonia plicata, er- ratica, Fussii und memnonia sind Gate von Ameisen der vierten Gruppe, nämlich die beiden crsteren nach meinen Beobachtungen Gäste von Tapinoma erratictim, M. plicata, aufserdem gemäfs Sett. Ent. Zeitg. 1845. 8.125 von Lasius /latms; M. •^nemnojiia ist nach dem Märkel'schen Verzeichnisse Gast von Tetramonium caespitum, und M. Fttssii scheint nach den mir gemachten Mittheilungen bei Lasiua brunneus gefunden zu sein. 110 r. Hagens: Oxypoda vitfatn ist bckanritHch ein häufiger (Jast von Lasius fnliginosits; ein oinzelnes Sliick fand ich bei F. nifa, ebenso wie "auch II. (;rin«m (Sfctt. Ent. Zeitg. 1845. S. 131). Oxypoda rußcornus fand ich einmal in der Nähe einer Colonie von IaisIus fuligbiosus. Oxypoda haemorrhoa habe ich bisher nur bei F. congerens ge- funden; von II. F'ufs wurde sie bei F. exsecta und anderwärts bei F. rufa gefunden , ebenso wie auch Oxypoda formireticoln bei F. rufa. Ilomalota flavipes fand ich häufig bei F. rufa, seltener bei F. congerens; nach 8tctl. Ent. Zeitg. 1845. vS. 128 kommt sie auch bei Lasius flavus vor. Homalola anceps von mir liäufig bei F. rufa und congerens gefunden, von H. Fufs bei F. exsecta, von II. Wahnschalfe und nach Märkel bei //. fiiUginosus. Homaloia confusa fand ich seilen bei Las. fnliginosus. Homalola parullela kommt häufig bei F. rufa. jedoch auch bei verschiedenen andern Ameisen vor. Ilomulola caesida einmal von mir bei Lasius niger gefunden, übereinstimmend mit Ericbson II. 328, konnnl nach vStetf. Eulom. Zeitg. 1851. S. 167 auch bei F. rufa und 7>. fuliginosus vor. Nach Ericbson II. 285 und 290 ist Ilomalota myrmecobia Gast von F. rufa, und scheint Homalola hospila Gast von Lasius fnliginosus zu sein. Die übrigen Homalola zähle ich nicht zu den Ameiscngästen. ebensowenig die einzelnen Arten aus den Gattungen Falngria, Bo- lilochara, Ilyobates. Liloc/iaris , Slilicus, welchen vielleicht annä- hernd eine Vorliebe für die Gesellschaft der Ameisen beigelegt wer- den könnte. Jjamprinus haemaloplerus ist nach meinen Beobachfuugen aus- schliefslich Gast von Tapinoma erralictim. Quedius brevis habe ich einige Mal bei F. rufa gefunden; nach Märkel kommt er auch bei />. fnliginosus vor. Leplacinus formicelorum fand ich häufig bei F. rufa, einmal in Boppard bei F. congerens; ebenso Slenus aterrimus häufig bei beiden Arten. Helaerins sestjuicornis finde ich vorzugsweise bei F. rufa. aus- serdem bei F. sa?iguinea und in einzelnen kleinen Exemplaren bei Ijusius niger und Tapinoma erralicum. Anderwärts wurde er gefunden von H. Fufs bei F. exsecla. von H. Professor Ilildebrand und II. Tiefenbach bei F. rufa, und über Amcisengäsle. 111 koninil nach der Anc;al)e des H. WahnscIialTe bei fast allen Aniei senarten vor. Saprinus j>iceus iand ich bei F. rufa^ Ahraens gtobosns bei Lasins brtmneus. Dendropfiiliis punclrdus wird vielfach bei L. fuliginostis^ Den- (Irop/iilus pijgmaexis wurde von mir bei F. e.vsecfa, von H. Fnfs bei F. rtifa gefunden. Clariger foveolatus kommt bekanntlich vorzugsweise bei La- sius flmnis vor; auiserdem fand ich ihn bei Losins niger und alie- uns und bei Tupinoma errnticnm. H. Walinschaffe fand ihn auch bei Lasius umbralus, H. Bach (StctI. Eni. Zeitg. 1851. S. 304) bei Lasins brnnneus und niger (niclil = F. fuscn L. siehe oben). Claviger longicornis ist von mir bei Lnsitis niger und nmbra- ttis gefunden worden, von H. Bach auch bei L. brunneus. Chenniuni bit\iberculatum ist mehrfach, namentlich auch von mir eimnal im Siebengebirge bei Telramurium caespHum gefunden worden, bei welcher Ameisenart 11. v. Heyden auch Centrotoma findet. Batrisus formicarius habe ich mehrfach, Batrisus ocnlntns, Delaportii und vemisltis einzeln bei Lasius brnnneus gefunden. Nur der Letztere scheint eine gröfsere Verbreitung zu haben, indem er nach der Angabe von H. Dr. Kraatz (Stett. Ent. Ztg. 184.9. S. 187) auch bei F. rnfa. fusca und L. fuliginosus. und nach H. Roger bei L. niger vorkommt. Die Gastqualität der Euptecttis, Bythimis und Scydmaenns ist mindestens zweifelhaft. ') ') Dieser Ansicht kann ich nur {üv Bythitius beistimmen; von Scyd- maeus Mäklini fand ich in einem einzigen Haufen der Form, rufa gegen 150 Exemplare; aufserdem 4 Scydm. Godarti, 2 Scydm. claviger, 6 Seydin. naHus; letzterer fand sicli auch unter leuclitem Laube, Godarti und cla- viger aber nur unter Rinden und an solchen Lokalitäten, die Ameisen be- herbergten. Von Scydm. Hcllwigii fand ich gegen 600 Exemplare in ei- nem Haufen der Form, rufa, dazu 70 Mäklini \ auch scheint Helwigii bei Las. fidiginusus nicht zu fehlen; Eiiplecltis Fischeri fand ich wieder- liolt nur bei Form, rufa, Eupl. nauus und Karstenii fanden sich jeden- falls auffallend liäulig hei dieser Art. Vtilium inquiliiium , I'lcnidium formicctorum. Monotoma conicicollis, Emphylus gtaber, welche ich in ein- zelnen Haufen von den Ameisenarten der ersten Gruppe häutig sammelte, sind wohl ausschÜefslich auf dieselben angewiesen; während Cryptopha- gus bicolor auch häufig in Kellern, Hypocoprus unter trockenem Kuhmist vorkommt. G. Kraatz. 112 v. Hagens: über Ameisengiisle. Mymiecoxcnu.s shU errnneus ist von mir bei F. congerens. von H. Fufs bei F. exsecla, aiulorwäiis bei F. rufa und nacb Stett. Ent. Zeii^. 1849. S. 187 bei L. fuUghiosns gefunden worden. Amphlotis marpnala ist bekanntlicb ein Gast von Lasius fuli- ginosus. Hinsichtlicli der Lebensweise der Ameisengäste habe ich eini- gemal die Beobachtung gemacht, dafs Lomec/iusa slriimosa von Form, sanguinea ergrillen, und ilir die einzelnen, namentlich die mit gelben Ifaaren besetzten Körperlheile abgeleckt oder ausgeso- gen wurden; es geschah dies anscheinend mit solcher Heftigkeit, dafs man glauben sollte, die zarteren Körperlheile, besonders die Fühler, würden verstümmelt werden. Die Lomechusa schien sich dabei aber ganz wohl zu befinden. Herr E. Schröder, Lehrer in Elberfeld, hat diese Beobachtung noch dahin vervollständigt, dafs die Lomechusa auch von den Ameisen gefüttert wird. Es findet also hier ein ähnliches Verhältuifs statt, wie zwischen Claviger und Lashis /laims nach den hckaimtcn Beobachtungen des Pfarrers Mül- ler. Annähernd ähnliche Beobachtungen habe ich auch gemacht bei Myrmedonicn und Laxins fulighwstis , und H. Grimm (Stett. Ent. Zeilg. 1845. S. 123) bei ninarda dentala. — Für Schmelterlingsfreunde möchte es vielleicht nicht uninter- essant sein, dafs ich bei Lasius ftdighiosus mehrere Raupen gefun- den habe, woraus H. Weimer iVoc/ito (Orrhodia) rubiginea gezo- cen hat. — Ueber Myrmedonia plicata und erratica. Nachdem ich in Elberfeld in den Jahren 1861 und 1862 bei der Ameisenart Tapinoma erraticum ein Exemplar von Myrmedonia pli- cata und ein Exemplar einer neuen Art. welche ich im Jahresbe- richt des naturwissenschaftlichen Vereins für Elberfeld und Barmen von 186.'J als 3Iyrmedonin erratica m. beschrieben, gefunden hatte, ist es mir nach vielen vergeblichen Versuchen erst in diesem Jahre (1864) in der zweiten Hälfte des Monat Juni gelungen, von jeder Art noch 2 Exemplare bei derselben Ameise aufzufinden. Die Myrmedonia plicata erkannte ich auf den ersten Blick nicht als solche wieder, weil sie kleiner und dunkler gefärbt war, als das zuerst gefundene Exemplar. Nach einer Durchsicht der frühe- lieber Myrmedonia plicata und erralica. 113 den gefärbte Exemplare zu Grunde gelegen hätten. Erichson be- zeichnet M. plicata als obscure testacea, wobei Kopf, Halsschild und der Hinterleib vor der Spitze pechbraun seien. Hiermit stimmt mein erstes Exemplar überein; nur ist dessen Färbung lebhafter roth- gelb, so dafs das von Erichson beschriebene Exemplar aus der Kir- stein'schen Sammlung alt oder verblichen zu sein scheint. Die la- teinische Diagnose von Dr. Kraatz unterscheidet sich von Erichson nur dadurch, dafs die Färbung rufo-brunnea genannt wird. — Bei den beiden von mir in diesem Jahre aufgefundenen Exem- plaren ist aber, mit Ausnahme der rothgelben Fühler und Beine und der röthlichen Flügeldecken, der ganze Körper schwarz, namentlich auch die Unterseite und der Hinterleib bis auf die äufserste Spitze. Die Beulen auf dem Hinterleibe sind bei meinen 3 Exemplaren ganz gleich; sie befinden sich jedoch nicht auf dem 4ten und 5ten, son- dern auf dem 3ten und 4ten Segmente ', übereinstimmend mit der Beschreibung der Myrmedonia Fussii (Berl. Ent. Ztschr. 1859. S. 54). Die beiden neuerdings aufgefundenen Exemplare von Myrme- donia errat ica stimmen mit dem ersten Exemplare auf das Vollstän- digste überein, so dafs jeder bei mir noch vorhandene Zweifel, als könnte das eine Exemplar eine individuelle oder monströse Varie- tät einer andern Art sein, ganz verschwunden ist. — Da die von mir im obengenannten Jahresbericht gemachte Beschreibung nur we- nig Verbreifung gefunden haben wird, wiederhole ich dieselbe hier. Myrmedonia erratica m.: JVigra^ antennis, pedibusque rufis^ thorace subquadrato, elytris piceis, abdomine supra anterius subtili- ter punctata, posterius laevigato. — Long. If lin. Von schlanker Gestalt, kaum so lang als Myrmedonia laticol- lis, aber viel schmäler; Fühler roth, die ersten Glieder etwas dun- keler, Glied 3 länger als 2, die folgenden ziemlich gleich, schwach transversal; Kopf fein punktirt, mit glatter Mittellinie; Halsschild breiter als lang, mit einem Grübchen, das in eine kurze Längslinie übergeht; Flügeldecken von der Länge des Halsschildes, dicht punk- tirt, pechbraun; Hinterleib schwarz glänzend, die Ränder der Se- gmente sehr schwach gerölhet; Segment 2 — 4 fein punktirt; die übrigen glatt. Beine rothbraun. ') Da mir bei der Beschreibung kein Exemplar vorlag, habe ich über- sehen, dafs Erichson auch hier bei der Zählung der Segmente eine von den, Ins. Deutschi. II. p. 12 von mir erwähnten Inconsequenzen begangen, und habe daher das von ihm als 4tes bezeichnete Segment als 5tes ge- zählt. G. Kraatz. Berl. Entotnol. Zeitschr. IX. § Die ersten Stände einiger Lepiclopteren beschrieben von A. Gärtner in ßrünn. 1. Anacampsis Scintitella F. v. R. D< 'en neuen Entdeckungs-Resiiltaten, welche die Untersuchung des llelianthemtim vulgare lieferte, habe icii auch hinzuzufügen, dafs die Raupe der Scintitella ebenfalls auf dieser Pflanze lebt; der Auf- enthalt derselben wird durch das Zusannnenziehen der Endtriebe recht auffallend angezeigt; sie befindet sich im Monate Juni in ei- nem weifsen Gespinnst, von dem aus sie das Blätterwerk löcher- artig durchnagt, innerhalb des letzteren lagert sie die Exkremente ab, ohne ihre Gespinnsl wohnung zu verunreinigen. In der Zeit von Ende Juni bis Mitte Juli verpuppt sich die Raupe und nach 14 Ta- gen erfolgt die Falterentwickelung. Die Raupe ist ungefähr 5 Linien lang, von schlanker Gestalt, Hinterlheil verschmälert; von Farbe bleichgrün, zuweilen grünlich- weifs; Kopf und Nackenschild schwarzbraun, letzterer licht getheilt; Rückensegniente mit zwei Paar schwarzen Punkterhöhungen, wel- che sich auch in den Seiten vorfinden; Afterklappe bräunlich mit schwarzen Atomen; Körper mit einzelnen weifsen Haaren; Gang ziemlich rasch. Die Puppe kurz, kolbig, rund, Hintertheil verdünnt; Kopf klein mit hochgeprägten Augenstellcn; Flügclscheiden goldbraun, lassen 3 Ringe frei; Abdominale lichter; Kreuiastcr stumpf zugespitzt, wor- auf sich ein Büschelchen von fuchsbraunen Haaren, welche in den Spitzen gekrümmt sind, befiiulct; die Rückseite hat enien dunkel- braunen Schatten. Der ganze Körper ist mit kurzen, fuchsbraunen Härchen dicht belegt, vorzüglich sind die Leibringe auf dem Rücken mit nacli hinten anliegenden Haaren besetzt, welche die Stachel- kränze zu ersetzen scheinen. Im vorgerückten Alter werden die glänzenden Flügelscheiden dunkelbraun. Bewegungen keine. A. (Partner: die ersten Stände einiger Lepidoptercn. 115 II. Gelechia Umbrosella Zell.; Affinis Haw. Dafs Anthyllis vulneraria von den Lepidopterologen nicht un- beachtet blieb, beweist die Kennlnifs der ersten Stände von Ana- campsis Anthyllidella H.; doch scheint die Untersuchung dieser Pflanze sich nicht auch auf den lilüthenkopf erstreckt zu haben; versucht man die einzelnen, etwas verallelen ßlüthen auseinander zu legen, so slöfst man bei den mit Umbrosella besetzten, äiifser- lich nicht ausgezeichneten, auf einen sanften Widerstand, weil sie zusamniengesponnen sind, und findet innerhalb derselben Bohrlöcher und zerstreute, röthlichbraunc Exkremente, welche unfehlbar die Anwesenheit einer Umbrosella - Raupe anzeigen. Da sich dieselbe nur von dem unreifen Samen nährt, so ist sie bemüfsigt, sich von einem zum anderen durchzunagen, was nicht selten in Gesellschaft noch einer zweiten Gefährtin geschieht. Die Verpuppung erfolgt Anfang Juli zwischen zusammengezogenen Samenhüllen, und gegen Ende Juli oder im August entwickelt sich der Falter. Die Raupe ist weder selten noch bietet die Aufzuclit Schwie- rigkeit, da sie sich ziemlich lange mit dem Samenfutter begnügt. Die Farbe variirt sehr häufig; in der Jugend ist die Raupe gewöhn- lich rostbraun, welche Farbe bei zunehmendem Alter ins Dunkel- braune übergeht. Diese Farbenlöne werden durch eine lichte, un- bestimmte Rückenlinie und zu beiden Seiten derselben durch je eine solche, jedoch breitere, dann durch helle Riugeinschnitte un- terbrochen. Kopf sehr klein, in der Jugend sammt dem Halsschilde dunkelbraun oder schwarz, später erdbraun; der dunklere Halsschild vorn licht gesäumt und eben so der Länge nach getheilt; Affer- klappe licht, mit einem braunen Scliildflecke: dorsal und lateral die gewöhnlichen Punkterhöhungen mit kurzen, lichten Härchen; Bauch dunkel, fast wie oben; Klauenfüfse mit dem Nackenschilde gleich- farbig. Im erwachsenen Zustande ist die Raupe 4 Linien lang. Die Puppe 2 Linien lang; Vorderthcil kolbig; llinterlheil ver- dünnt; Körper glatt inid glänzend, einfarbig gelbbraun; Kopf etwas dunkler, Augenstellen schwarz und grofs; die Flügelscheiden in den Spitzen dunkelbraun und lassen 3 Ringe frei; an dem gleichgefärb- ten Kremaster stehen Härchen; das Abdominale bauchwärts ge- krümmt. III. Lycaena Alsus W. V. Die Entdeckung der r/Hi6ro.vasim nigris. Melanotum nigruui, laieribus tanieii luteis. Abdumeu nigrum, iiiiibis lateralibus latis el repandis inaculisque Iriaijgulis (iuabus, ailerä in sei:,ineiili (jiiarii, altera in (juinli apice öilis, luloscenlibus; specimina innnalnra abdonien fere iotum ex iusco luteum, liinbos lamen laterales maculasque irianguias seginenlorum quaili el quinli dilulins liHescenies liabenl. Venter dilute lulcscens, villis dnahus lateralibus lalissiniis luscis. Pedes lutei, larsis posli- cis pierunique fere tolis obscurc fuscis, femoiibus posterioribus in- terdum fusco-liluratis. Alae snbbyalinae, leviter lutescentes, venis validioribus luieis, iongiiudinali lerlia, simplici, cellulä discoidali ve- iias dnas eniitlente. — ( Massachusels; Sanborn. — New York; Calverly.) Nota. Poslrema duo segmenta terlii antennarnm arlieuli in hac specie stylum salis acutum fornjant, ut t'atendum sit, anlenuas ejus non dissirailes esse Clilellariarum antennis. sed venarum in alis decursus liuic specici locuni deberi inJer Odoniomyias de- monsirat. Eaudem prorsus i-em in compluribus aliis Odonlo tnyiis videmus, qualis inier europaeas Odontoinyia limbala, cujus foeminani Meigenius. bac singulari antennarnm Ibrma, de- ceplus, nomine novo Clitellariae pacificae descripsit. 29. Clitellaria subulala nov. sp. o''- Nigra, dentibun .scu- teüi halleribusrfue albis, tarsis fuscis. primis duohus posteiiorum ar- ticulis albidis: alae hyalinae, dimldio upicall infiiscalo, adversus inargineui posticmn diluliore, celhäis snbuiarginatiöus siiöhyulinis. — Long. corp. 3i Ho., Long. al. S\ lin. Tola nigra, modice nitens. Caput, concoior; antennae nigro- fuscae, basi el slylo nudiusculo nigris; frons el: facies albo-pilosae; palpi nigri; oculi pilis conferlis, in alio lumine nigris, in alio sub- iiiscis veslili, postice el infra albido-pilosi. Pili nigri verlicis et ni- gricanles Ihoracis lumine niulalo colorem mulanl, illi in subfuscum, bi in i'usco-cinereum. Vitlae albido-lontenlosae tboracis duae obso- Iclissimae. Sculelli pili quam tboracis paulo obscuriores, denies mcdiocres albidi, albido-pilosi. Abdomen breve, subrotundum; In scgmentis lerlio cl quarlo pubos albida maculas laterales Iransvcr- sas efficit; praelerca macula niinula, in margine posliro scgmenli lerlii sita. et uiacula permagna Iriangula, inde a margine antico sc- gmenti quarli ad poslicum usquc |)erlineus, piibe alba, instruclae sunl; segmenlum quinliim tolum albo-j)ubescens. Venler niger, lo- lus pube brevissiraä alba, aspersus. Pedes nigri, brevissime albo-pu- bescculcs, gcnibus cl extrcmo tibiarimi apice sordide cxalbidis vcl 148 H. Loew: Dipteru dilute subfuscis; larsi aiitici fusci, infra dilutiores, posteriores cxal- bidi , articulis ultimis tiibus subfuscis vel fuscis. Haltercs albi. Alae hyalioae, dimidio apicali infuscalo, advcrsus marginem posli- cum dilutiore, cellulis subniarginalibus et linibo aulico cellulae po- slerioris primae subhyalinis; ceiiula marginalis perbrevis, angustis- sima, fusca; apex cellulae costalis et cellula sligmaticalis concolo- rcs. — (Virginia.) 30. Cypliomißiu rubra iiov. sp. i^. Riifa^ capUe pedibustjue concoloribus, alis ytiscis. prope basim hyalinis. — Long. corp. 4—2 lin., Long. al. 4| liu. Rufa, nudiuscula, modice nitens. Caput concolor, fronte et po- slicä oculorum orbitä anguslis, aequalibus, bac albo-lomentosä. An- tcnnae longae, lolae nigrae. Facies albido-pilosula. Thoracis dor- sum e colore rufo in badiuni vergens, lineis iribus niveo-tomento- sis, media postice admoduni abbreviatä, lateralibus interruplis. Scu- lelluni concolor, apicc albo-lomenloso. Abdomen pubc brcvissima nigra, prope basini longiore aibidä veslilum. maculis lateralibus al- bido - pilosulis segnientorum tcriii el quarli obsoletissimis. Pedes rutl, tarsis ochraceis, apicem versus fusco-nigris. Alae nigro-fuscac, basim versus hyalinae. — (Cuba; Gundlach.) 31. C]jphom\jia marghiala nov. sp. cf et i^. Chalybea^ iho- racis villis ubdominisque maculis lateralibus albido-tomenlosis. scu- tello, abdoininis margiue lolo femorumfjue dimidio apicali rnßs. S praeter lomentum albidum pilis loiigioribus nigris vestilus. S^ fronte carinalä et orbitd oculorum postica rii/is. Long. corp. 3 — 4i iin., Long. al. 3 — 3| liu. Chalybea. Caput maris concolor; oculi superuc pilis longis ni- gricantibus, postice et infra albicanfibus vostili; trianguliim frontale albo-lomentosum: facies pilis brevioribtjs albis longioribusque nigris hirsuta. Caput focrninac rufum, occipite praeter orbitam et facie praeter niargines chalybeo-nigris; oculi pilis brevibus plerisque albi- dis Iiirti; facies pilis albidis instructa; orbitae albo-tomcnlosae. An- lennae maris breviores et Icnuiorcs quam foeminae, rufae, articulo primo. raro articulis primis diiobus, et apice nigris; antennae foe- minae pleruaique totae rufae. articulis primis et ultimis paulo ob- scurioribus. Thoracis dorsum tomenlo albicante trivittatum, in mare |)raelcr hoc tomcnluui pilis longioribus nigris iustructum. Scutel- lum rufum vel rufo-tcslacciim pilisquc nigris in mare longissimis, in foemina, brevibus veslitum: dentes dilutiores. apicem versus albido- Americae septenlrioiialis. 149 pilosis. Abilomen chalybeum, iimbo niarginali rufo, in apice abdo- iiniiis foeminae valde dilatato;' piibes albida specieni niacularura la- teialium magnaruni efficit in ultimis duobus inaris, tribus foeminae segnientis; reliqua pubes nigra, in foeminä brcvissima, in niare longa, basi tanicn abdoniinis in utioque sexu longius albo-pilosA,. Venter cbalybeus, maiis albo-pilosus, segineniis ultimis duobus rufo-raargi- nalis, foemiuae brevissime albo-piibescens, segmentis singulis prae- ter primuni late rufo-marginalis, ultimo plerumque toto rufo. Pedes rufi vel ex rufo badii, femoribus basim versus tibiisque praetor imam basim nigris vel nigro-fuscis, tarsis nigro-fuscis, arliculo tarnen primo praeter apicem exalbido. Alae cinereo-hyalinae, stigmale subfusco. — (Cuba; Gundlacb.) Nota. Uaec Cypboinyia totä corporis forma quibusdam Clitella- riis similis est, sed eo, quod antennae exfremae non in stylumi ut in illis, exeuot et quod vena intercalaris posterior ex se- cundä cellulä basali oritur, eara vere ad Cyphomyias referri probatur. 32. Oncodes pallidipennis nov. sp. 9 Nigro-fuscus, pube diliite lulescenle veslitus, segmeniorum abdominalium singulorum marginiLiis poiltcis tenuiter albis, alis hyalinis, veiiis eAatöidis. — Long. corp. 2 lin.. Long. al. 2^ lin. Nigro-fuscus, pube dilute lutescente vestitus. Thoracis calli an- tescntellares testacei. Margines postici segmentorum abdominalium singulorum tenuiter albi. Venter fuscus, segmentis singulis postice albido-marginatis. Pedes ex fusco tesfacei, femoribus praeter api- cem exfremum fusco - nigris, farsis apicem versus fuscis. Tegulae sordide exalbidae, fusco-marginatae. Kälteres nigri, pedunculo pal- lido. Alae byalinae, venis omnibus decoloribus, macula stigmati- cali nuUä. — (Pennsylvania; Osten-Sacken.) Nota. Oncodes dispar Macq. tegulas flavicantes, halteres llavos et alas macula stigmaticali nigro-fuscä insignes habet. 33. Acrocera bimaculata nov. sp. ^ ei 2. Piceo-nigra, abdomhiis apice tuleo-binuiculata, halterilnis ßavis, alis aequaliter et modice in/uscalis. venis ohscure fuscis, longiludinali secundä, prae- ter rudimenlum upicale, omnino nullu. — Long. corp. cT 2,^, $ 2* lin., Long. al. cf 2i, 5 3^ lin. Piceo-nigra, pube brcvi subfuscä veslita. Calli humerales ple- rumque testacei vel fusco- testacei, antescutellaros interdum Icstaceo- inarginali, saepius toti concolores. Abdomen iumidum, propc api- 150 //. Loew: Dipiera cem ulrinquc niaculä magna transversa luleä iiotaliim. Venler pi- cens, scgmcniis singulis poslicc ex'albido limbaiis. Pcdes pallide testacei, femoribns tibiisque plerumque magna ex parle luridis. Te- gulae sordide exalbidae, fusco-marginalac. Haltcrcs dilulc flavicau- ies. Alae modice et aequalitc' infuscalae. venis validis, obscure luscis, anxiliari tarnen nigra; vena longilndinalis seeunda praeter apicis rudimentum omuino deest; vena longitudinalis tcrtia furcala et transversae ambae perfeclae, nt in spcciebus plerisque. — (Distr. Colnmbia; Osten-Sacken.) 34. Opsebius gagat inus nov. sp. 2. Nigerrimus, nitidus, pedibus halleribtisque luleis, aus J'nsco-nigris, celhild posteriore prima per veiiam transversam divisä. — Long. corp. 2| lin. . Long. al. 3j-'2 lin. Nigerrimus, nitidus, capite thoracequc pube longinscula snb- fusca, abdomine pube brcviore et pallidiore vestilis. Coxae nigrae; pedcs toli lutci. Tcgulae mediocres, sordide lutescenles, pallide pi- losae, niargine extreme fusco. Halleres diUile lutescenles. Alae totae fusco - nigrae, venis nigris ut in Opsebio inflalo directis, vena tarnen transversa anteriore obliqua cl adjeclä vena altera trans- versa, quae cellulam posteriorem primam int er cellulae discoidalis iinem et cellulae submarginalis secundae basim dissecat. — (Phila- delphia; Osten-Sacken.) Nota. Hoc genus dipterorum, cui Pithogastri nomen imposui (Wien, enlom. Monalschr. l. 34.), jam prius ab Achille Costa Opsebii nomine appellatum est. 35. Temnocera ptibescens Lw. 9. Nigra, capite. thoracis dorso, pleurarum parte superiore abdnminisque basi lutescentibus, antennis snbfjiscis, alis cinereo-hyaliiiis , venis Iransversis iotis, ve- nis longilndinalibus atixiliari et tertiu in siwimo apire fusco-Umba- lis. — Long. corp. 6" lin.. Long. al. 5y lin. Syii. Temnocera pubescens Loew Wien. ent. Monalschr. V. 38. Caput luteum, orbilä oculorum posticä albo-pollinosä. Faciei pars inferior loiigc producta, acuminata, pilis brevibus nigris con- fertim vestita. Antennae subfuscae, supcro arliculi lertii marginc exciso, setä nigra et nigro - plumatä. Proboscis elougata, nigra. Frons utrinKjue arcnalim im|)rcssa, nigro -pilosa, pilis lutcis rariori- bus intermixtis. Thorax luleus, disco dorsali viltis tribus lalissimis conilucnlibus nigris obscuriorc, pube lutescenlc confertissimä obte- etus, in marginibus lateralibus cl postico selis nigris parcc armatus. Aniericne seplcntrionulls. 151 Pars superior pleiirarum lutea et liiteo-pubescens, inferior oiiin pe- cforc nigra cl nigro - pubescens. Scutcllam inflatum, ante apicem non irapressum, liiieiim, in disco pube nigra, in niarginibus lutetl vestituni, in niaigine postico seÜs nigris dccem praedilnm. Abdo- men nigruni, confertim nigro-pubesceus, scgmcnto prinio et majore secuudi parte liitcis et luteo-pubescentibus. Alae cinereo-byalinae, basi dilute lulcscenle. venae longitudinalis secundae apice \alde re- cnrvo, boe, apice venae auxiliaris venisque Iransversis totis tcnui- 1er fusco-Iimbatis. — (Cuba; Gundlacb.) 36. Volncella apicalis nov. sp. cf. Luleo-teslacea, abdo- niiiiis basi pallidiore^ apice obscuriore . ohsoletissime scoriaceo, tho- racis dorso scoriaceo-viilalo, ullimis iarsortim articidis nigris, api- culi alarum dimidio nigro-nebuloso. — Long. corp. 3,' lin., Long, al. 3 lin. Caput luteum, l'acie longe producta, nitida, anlennis concolori- bus, articulo tertio supra levissime concavo. Thorax luteo - testa- ceus, viltis dorsalibus quatuor scoriaceis, pcctore piceo. Abdomen luteo-testaceura, segmentis duobus primis, margine tarnen postico sc- cundi excepto, pallidis, segmentis ultimis obsoletissime subscoria- ceis. Pedes saturate lutei, articulo terlio tarsorum anticorum ni- gro-fusco. ultimis duobus tarsorum omnium articulis nigris. Kälte- res albi. Alae dilalissime sublutescenles, adversus costam luteae, margine postico cinereo-limbato, vcnis dimidii apicalis latc et inde- terminate colore fusco-nigro Umbaus, limbis venarum longiludina- lium secundae. tertiac et quartae confluenlibus. — (Cuba; Gundlacb.) '^1? Volucella sexpunctata Lvv. d" et $. Lutea, nilens, pnbe ftdvä veslita, pectore abdominisc/ue macuUs lateralibus nigris^ alae hyalinae. sligmate praeter basim fuscam luteo. — Ijong. corp. 3| — 4Vt lin-? I^ong. al. 3yV — 4^ lin. Syn. Volucella sexpunctata L w. Wien. ent. Monatschr. V. 38. Tola lutea, modice nitens. Oculi subfusco-pilosi. Frons prae- ter vcriicem nigro-pilosa. Facies modice producta, nitens, infra an- tcnnas leviter pollinosa, luberculo magno obtuso. Pleiu-ac concolo- res; pectus nigrum vel nigro «luadrimaculatuni. Scgmenta abdomi- nalia singula praeter j)rimiun in margine postico utrinque macula nigra, margini latcrali propiuquä uotanlur; hae maculae in segmen- tis secundo et leriio laliorcs quam longiorcs sunt et plerumquc per fasciam poslicam subbadiam conjunguniur; rarissime praetcrea sc- gmenta sccundum, tertium et quartum singula macula media nigra 152 //. Loew: Dipl er a instrucia sunt. Pubes abdominis brcvis, prope margiiies segmenfo- rum singiilüium posficos i)it:;ra, reliqua pallida. Venler luletis, se- gmento quarto iiigro-bimaculalo ; in scgmeuto ventiali terfio utrius- que sexus el in quinto foeminae haud raro niaculae binae nigrae minores conspiciuntur. Pedes lutei, tibiarum apice plerumque fusco vel nigro, ultiniis tarsorura articulis semper nigris. Alae byalinae, stignialis Intel basi fuscä. — (Cuba; Gundlacb.) 38. P ipiza femoralis nov. sp. cT. Aetieo-nigra, pallide-pi- losu^ fusciä segmenfi abdominalis secundi angusle interrnpld. Je- morum apice, libiis tarsist/ue liiteis, apice horum obscuriore; alae cinereo-hyulinae^ sligntale ex oc/naceo subfusco. — Long. corp. 3^-^ lin., Long. al. 3§ lin. Aeneo-nigra, modice nitens, pallide-pilosa. Oculi breviler albo- pilosuli; Facies pilis albis hirta. Antennae majusculae, articulis ba- salibus duobus ex rufo ocbracels, lertio nigro, adversus basim ob- scure rufo, selä nigra, prope basim pallida. Fascia lutea segnienti abdominalis secundi lala et niodicc arcuala per lineam longitudina- lem nigram dividilur et per limbum uigrum a maigine lalerali se- paratur. Pubes pallida abdominis brevis, adversus basim abdominis longior el albida, iuter fasciam flavam et uiarginem poslicum se- gmenti secundi nigra. Feniora praeter apicem luteum aenco-nigra; tibiae luteae, posticae prope apicem plerumque obsolete fusco-annu- latae; larsi lutei, articulo paenullimo poslicorum nigro, reliquorum fusco, ultimo illorüm fusco. horum ocbraceo vcl subfusco. Alae cinereo-byalinae, triente basali purius hyalino, sligniate ex ochraceo subfusco. — (Illinois; Oslcn-Sacken.) 39. Pipiza salax nov. sp. 9. J\igi'0-aeuea, albido - pitosa. Iriangulo fronluH, anteriore Irianguli verticalis dintidio el poslico ocidorum margine nigro-pilosis ; Antennae nigrae^ sublus riifae : pe- des nigri, genibus, libiarnm anticaruni basi. tibiis inlerinediis prae- ter anntdum sttbapicaleni fuscnni tarsorumcjue anteriorum articulis primis Itileis; alae praeter Irienlem basalem cinereae. — Long. corp. 3\ lin., Long. al. 2f — 2| lin. Nigro -aenea, modice uilens, albido-pilosa. Oculi pilis minnlis nigris, infra pilis albis vcslili. Triangulum frontale et Iriangulum verticale, vertice ipso tamen excepto, nigro - pilosa. Anteimae ni- grae, sublus obscure rufae, articulo tcrtio oblonge ovato. Occiput albido-pilosulum, postico oculorum margine nigro-ciliato. Abdomen breviler nigro - pilosum, segmeuto primo, scgraentorum reliquorum Americae septenlrionalis. 153 niarginibus lateralibus maculisqiie aenescentibus ordinariis et poslicä se£;mcnH quarti parte albido-pilosis. Hypopygium quam in reliquis speciebus niulto longius. Pedes nigri, genibus, tibiaruni anticaruni triente vel diinidio basali. tibiis intermediis praeter annulum subapi- calem lalissimum fusco-nigrum, primo tarsorum anticorum primisque duobiis inlermediorum articulis luleis, secundo tarsorum anticorum articulo plerumque testaceo; primus tarsorum poslicoruni articulus sequentibus paulo crassior. Alae praeter trientem basalem puiius hyalinum cinereae, stigmate subfnsco. — (Pennsylvania; Osten- Sacken.) 40. Pipiza nigribarba nov. sp. cT. Nigro-aenea^ albido- pilosa, oculis, frinngnlo froniali et facie nigro - pilosis; anlennae nigrae-, pedes nigri^ genibus, libiarum anleriorum basi, iribus pri- mis tarsorum iniermediorum hitermediisijiue reliquorum articulis lu- ieis , primo tarsorum posticorum articulo valde iiicrassato; alae praeter trientem basalem cinerascentes, veno, quae cellulam posterio- rem primam claudit . in angulum fraclä. — Long. corp. -^^ lin.. Long. al. ^l lin. Nigro-aenea, modice nitens, albidopilosa. Ocuü pilis nigrican- tibus confertissimis vesfiti. Triangulura frontale et triangnli verti- calis dimidiiim anterius nigro-pilosa. Antennae ni^irae; articulus ter- tius oblongus, latere interiore basim versus obscure rufo. Facies nigro-pilosa, siipra praeter latera pilis albis instructa. Occiput bre- viter albido-piiosülum, postico oculorum margine nigro-cilialo. Pu- bes abdoniinis brevissima nigra, segmenti primi, marginum latera- lium praeter angulos segraentorum singulorum anticos , et macula- rum aencscentiutn ordinariarum albida et longior. Hypopygium breve. Pedes nigri, genibus, imä tibiarum posticarum basi et priore ante- riorum dimidio hiteis; tarsi antici fusci, apice articuli primi et ar- ticulo secundo luleis, articulis ultimis duobus fusco-nigris; tarsi in- lerniedii lutei, articulis ultimis duobus nigris; tarsorum posticorum articulus primus valde incrassatus, niger, extremo apice luleo, arti- culi sequentes duo lulci, ultimi duo cum apice pracccdcntis nigri; tibiae poslicae supra pilis longiusculis albis instructae. Alae prae- ter trientem basalem cinerascentes, sligmatc subfusco et vena, qua cellula posterior prima clauditur, angulatim fractä. — (New York; Osten-Sacken.) 41. Pipiza fr audulenta nov. sp. <^. Nigro-aenen, albido- pilosa, oculis. triangulo froniali et facie nigro-pilosis\ anlennae ni- 154 //. Loew: Dipleru grae'y pedes iiigri, v^enibus, liöiarum anterioinm bnsi. Iribus pritnis tarsorum interniediornm iiüerinediisque relicfnorum arlimUs luteis. ■primo turswiun pusliioruin arliculo vulde incru.ssato., alue praeter trienlem basalem cinerusceules, venu, quae cellulam posteriorem pri- tnam claudU , Jlexd. non angnlatä. — Long. corp. 3^ liii., Long. al. Pipixae nigribail)ae simillima, sed anl»;nnac loiae nigiac. tibiac posticac supra pilis longis nigris, non albis insiriiclae, el vena ala- rum collulani poslcriorcin priniaui daudcns llcjia, non In angulunt fiacla. — (Illinois.) 42. Pipiza calcurata nov. sp. cT. Aetteo-nigra, albido-pi- losa. triuiignlo front all et Jude tolä nigropilusis; antennac nigrae^ subtus nifae. Pedes nigri, genibus, tibiis anterioribiis praeter aii- mdum aiiticai'um intermediariunijue dimidinm basale^ primis tribua anteriorum, secundo et tertlo tarsorum posticorum artictdis luteis, coxis posticis calcaralis; alae praeter trientem basalem cinerascen- tes. — Long. corp. 'S} Hn., Long. al. 2-fJ lin. Aeneo-nigra, modice nitens, albido-jnlosa. Piibcs oculoium aU bido-ciuerascens, in lumine alio nigricans vel nigra. Pili Irianguli frontalis el. faciei omnes nigii. Anlcnnae nigrae. subtus rufac, arti- culo terlio oblongo. Pili nbdominis brevissiuü nigri, niargintMu la- leralium macularuniqne aenesceniiuin oidinariarum albidi et longio- res. Pedes uigii, tibiis auticis praeter annuluni nigro-fuscum, tibia- rum inlerniediarum dimidio basali et cxtremo apice, primis Iribus tarsorum anteriorum arliculis tarsorumquc poslicorum articulis se- cundo el terlio cum apice priaii luteis; coxae poslicae apopbysi cal- cariformi, adversus apiccm dilalatä et comj)iessä armalae; metatar- sus posticus paulo incrassatus. Alac praeier Irieutcm basalem ciiie- rascenles, sligiuale subfusco, venä transversa media a cellulae di- scoidales basi el vena cellulam posteriorem primam claudenle al> alac margine intervallo minore scparalis, quam in specicbus. quas supra descripsi. — (New York ; Oslcn-Sacken.) 43. Syrp/ins simplc.v ]j\v. 2. Chulifbeus. pedlide pubescetis. Ulitennis pedibusijue nigris, tlbiariim aiUeriurum basi genibiistjue po- sticis hdesceiUibiis, alarum dimidio basali pure liyalitio. apicali ni- gro-cinereo. — Long. corp. 4^ — 4^ lin., Long. al. 3j — 3^^ lin. Syn. Syrp/ius sii/iplcx Lw. Wien. cat. Won.ilschr. V. A(f. Caput nigro-clialybeum, nitiduni. Facies albido-pollinosa. tu- bcrculo parvo laevigalo. Oculi nndi. Antennac nigrae, arliculo Amerirae seplenlrionalis. 155 lerlio ovato. Frons lirevilcr ni^ro-pilos.i, ulrinqiic viUula innri^iiiaU albido-polliuosä. a media froule usque ad faciem peitinenfe. Tho- rax et scutellmn chalybea, nilida, pilis albidis vestila, Abdomen albido-pubescens, ciialybeiini, segmcntoriini singuloruni parle posiicä obscuralä. opacä. Venfer cbalybcus, nitidus. Pedes nigri, tibiarum antcriorum basi genibusqiie poslicis lutescentibus, nioiatarso poslieo subincrassato. Tegulac exalbidae. Halteres sordide lufescentes. Ala- lum hyalinarum dimidium apicale nigro - cineieum, siigniaie nigro- lusco; Vena longüudinalis tcrUa siibrecla. — (Cuba; Giindlacb.) 44. Syrphns nigripes nov. sp. cT. Aeneo - viridis . nitens, c.upiie scutelloffiie concoloribus; abdomen luteum^ segmentortim se- cundi. terlii et (/uarli siiigulorum villd media, illoriim inlegrä, hu- jus aniice abbrevialä. omnium poslice in litnbum apicalem dilataiä^ nigra: pedes nigri, tibiarum anter ioi'nm basi genibustjue poslicis ni- gris. — Long. corp. 4| lin.. Long. aLSy^ ''"• Aeneo-viridis, nitens, lulco-pilosus. Caput concolor, oculis nu- dis, verlice et fronte nigro-pilosis, faeie praeter tuberculum parvum et praeter oris marginem poUine lutescente aspersä pilisque lute- scentibus hirtä; autennae fusco - nigrae, subtus obscure rnfescentes, arliculo terfio ovato. Abdoniinis segmentum primum nigro-aeneum; segmenta sequentia tria lutea, limbo marginis postici singuloruni ad- versus lalera minus lato et vitta media, in segmento secundo la- tiore, in quarto antice abbreviatä. nigris; segmentum quintum breve, nigrum. Hypopygium nigro-aeneum. Veuter luteus, marginc postico segmentorum singuloruni tenuiter nigro. Pedes fusco-nigri, genibus et tibiarum anteriorum basi lutcis vel testaeeis. Alae praeter basim subinfuscatae, stigmate fusco. — (Cuba; Gundlacb.) 45. Syrphus praeuslus nov. sp. $. Chalybeus, maculis ab- dominis quuluor iransversis luteis, alarum hyalinarum apice fusco- limbaio. — Long. corp. 2|| lin., Long. al. 2f lin. Chalybeus. nitens, pube brevi exalbidä vestitus. Ociili nudi. Frons violacea. marginibus latcralibus et lineä longitudinali inediri, albo-poUinosis. Anlennac luteo-leslaceae. articulo primo longiusculo. secundo superne fusco, tertio oblongo, superne et in apice fusco, setä tenuissima. Facies nigro-chalybea , albido-pollinosa, tubcrcnlo fere nuUo, vittä media dcnudala lata, utrin([ue limbo tenui, aurco et purpureo splendente marginata. Thorax chalybeus, dorso vitlis albido-pollinosis quatuor interjcclisquc nigricantibus Iribns obsolete variegato. Sculellum totum nigro-chalybcum, nilidum. Primum ab- 156 //. Loew: Diptera dominis scgnientiim clialybeum, nilidum; scgmerilum sccunduni alro- purpurcuni, vitti'i basali ex violaceo chalybeii. nitida, lalera versus usque ad angulos posficos dilalala; segnientum tertium atro-purpii- reutn, niargiuibus laleialibus chalybeo-uilenlibus maciilisque basali- bus duabus transversis lulcis; seginenlum quarluni alro-piirpureuni; dimidio anteriore niodice nitido, marginibus laleralibus chalybeo ni- tenlibus maculisque basalibus duabus transversis luleis; segmentuni quinlum ex violaceo chalybeum, nitidura, apicem versus magis atro- purpurcum et minus nitens. Venter nigro-nlialybeus. nitidus, fasciä basali segmentorum tcrlii, quarti et quinti singulorum lutea, aequali. Pedes lutci, apice femorum tibiarumque posticorum tarsisque onmiuni nigris, primo tarnen tarsorum posteriorum articulo luteo. Alae hya- linac, apice fusco - limbato, stigmate ex luleo subfusco. — (Cuba; Gundlacb.) 46. Syrphtis jaciator Lw. c/. CaptUjlavum:thoraxaeneus, tnaculis laleralibus auratis oi'natus', scutellum Jlavum; upex abdomi- nis nigri^ fasciis tribus inlegris Jlavis picti, nigra ßavogne varitts; pedes flavi^ femoribus tibiisque posticorum late nigrociuclis-, alae fuscae, Iriente basali hyalino. — Long. corp. 4j\ lin., Long. al. 4| lin. Syn. Syrphus jactator Lw. Wien. ent. Monatsclir. V. 40. Caput flavum, aureo - poUinosura, tuberciilo faciali modice pro- minente vitlulä nigra, fronte prope antennas puncto nigro notatis. Anlennae laete ochraceae, articulo tertio breviter ovato, superne fuscano, selä nigricante. Triangulum verticale nigrum, minuluni. Thoracis dorsum aeneum, lineis tribus obscurioribus valde obsoletis pictum et utrinque macula magna aureo -pollinosä oruatum. Pleu- rae obscurius aeneae, macula oblongä ante alas demissä et inferius altera minore contiguä aureo-pollinosis. — Abdomen acquilatum, de- pressum; segmcntum primum minutum, nigrum; secundum et ter- tium nigra, fasciä basali flava, integra,, latera versus paulo latiore; in basi segmenli quarti fasciä simillima conspicitur et in posteriore ejus parte maculae cuncatae Ircs adsunf, ita ut tridens niger, adver- sus marginem posticum directus cernalur; segmcntum quintum ob- scurius ocbraceum lineä longitudinali nigra puuclisque duobus obso- letissimis varium. Venter flavus, nigro-bifascialus. Pedes flavi, po- sticorum femoribus et tibiis late nigro -annulatis. Tegulae flavidae. Halteres ochracei. Alae fuscae, prope marginem posticum paulo di- lutiores, trieute basali byalino, ante venam longitudinalem quartam Americae septenirionatis. 157 fulvescente. ad alae incisuram macula fiiscä noialo; sHgina elonga- tum fiilvesceus. — (Cuba: Gundlach.) Nota. Pollen aureum, faciem et raaculas thoracis tegens, nito- rem non emitlil. 47. Mesogramma parvula nov. sp. cT et 9. Sculellum ni- gro-aeneum, Jlavo-marginafum: abdomen nigriim, fasciä interruplä segmentt secundi, segmeiilorum duorum secjiientium lineä media ar- cubusque hinis et fusclä ijilerruptä segmenli quinti Jlavis : pedes po- stici praeter trientem basalem et exlremum apicem femoruni nigri. — Long. corp. 2y% — 2^ lin., Long. al. 2^ — 2-^^^ lin. Aeneo-nigra, obscura. Antennae fuscae, infra sordide rufescen- Ics. Thoracis dorsum praeter vitlam mediam glaucescentem oliva- ceo-bivittatum. Scutellum nigro-aeneum, modice nitens, flavo-mar- ginatum. Macula flava supra coxas anlicas in pleuris nulla. Abdo- men uigruni, fasciä aequali sed interruptä segmenti secuudi, lineä media arcubusque binis, niargini anüco adjacenlibus segmenti tertii et segmenti quarti , fasciä deniqiie late interruptä segmenti quinti, in mare tenuiore quam ia foemina, flavis. Segmenfum primum to- tum nitidum; segmentorum reliquorum pictura nigra praeter limbum latiusculum marginis postici segmentorum singulorum velutina. Pe- des postici praeter trientem basalem et apicem extremum femorum nigri; tarsi anteriores ochracei vel ex ocbraceo subfusci Alae ci- nereo-hyalinae, stigmate subfusco. — (Florida; Osten-Sacken.) • Nota, Syrphi quidam americani, corporis gracilitate et capitis forma Melitbrepiis similes, sed triangulo verticali maris per- longo, ocellis utriusque sexus a verticis margine longe remotis et thorace lineä media albicante vel glaucä ornato a reliquo Syrphorum agmine diversi, Mesogrammarum genus constituunt, in quo Syrph. Boscii Macq., ectypus Say, geminafus Say, mar- ginatus Say, politus Say, pulchellus Macq. et alii collocandi sunt. — 48. Mesogramma subannulata nov. sp. cT et 2. Sculel- lum nigrum, lutea -pollinosum et yiavo - marginatum; abdominis se- gmenta prima duo nigra, fasciä secundi anguste interruptä ßavä; reliquum abdomen Jlavtim , segmentorum tertii et quarti lineis lon- gitudinalibus binis. marginis postici limbo anguste interruptä angu- lisque posticis late nigris; segmenttun quintum nigro-irimacnlatum. Annulus femorum posticorum subapicalis , iibiarum poslicarum an- 158 //. Loetv: Dipiera nultts sufjbtisalifi et tnrsi poslici nigri, apice nrticuli primi et arli- culo secundo fiorum ferrtigineis. — Long. corp. 2| — 2|a lin., Loug. al. 2> — 2f lin. Anteniiae ochraceae, raro supra subfuscae. Vertex nigro-acneu.«. Tlioracis dorsiim praeter lineam niediam alblcanlcm olivaceo-bivil- tatum. Sculclluni acnco-nigriini, polliiie coiiferto ocbraceo opacum. flavo-marginatutn, albido-pilosulum. PJeurae supra coxas anticas ma- cula flava notatac. Abdomeu flavum, nigro variegatum. niaris aequale, foeminac oblongo-ovafum; segmentuni primuni praeter angulos anti- cos luargiiiesque laterales et anticuni nigrum; segmentnm secundiim praeter fasciam aequalcm inlerruplam flavan» et praeter marginuni laleraliuiu diinidium anlerius nigrum; segmciita sequeiitia diio flava, singulorum lincolis uiediis binis, margiois postici linibo iingustissiinc ioterrupto angulisqite posticis latc uigris; segmentnm quinlum ni- gro-trimaculatum. Femora postica prope apicem anuulum modice latum, fuscum vel uigricanleiii habent; tibiae poslicae. prope basim latius sed picrumque obsoiefius fiisco - annulatae, liaud raro prope apicem anuulo altero subf'usco instruclae sunt; tarsi postici fusci vel nigri, apice arliculi primi articulisque sequenlibus duobus ochra- ceis. Alae cinereo - hyalinae, stigmate ex ochraceo subfusco. — (Cuba; Gundlach.) 49. Mesogramma planiveniris nov. sp. ^. Sculeltiim fla- vum, nigro-pilosum : abdommis segvienla prima duo nigra, uiigulis anticis primi et fascid aecjuali secundi ßavis; segmenla seqiientia flava, tertii et quarti maculis binis inediis cunealis et limbo postico aitgusie inlerruplo, ex angulis poslicis antice producta uigris, se- gmenti quinti maculd unicä nigra; tarsi postici fusci, artictdis ul- timis duobus nigris. — Long. corp. 2|- — 2| lin., Long. al. 2^^ lin. Antennae ex rulo sordidc ocbraceae, supra fuscae. Vertex aeneo-niger. Tboracis dorsum praeter lineam mcdiam albicantem obsolete olivaceo-bivitlaliim In plcuris supra coxas anticas macula niinutn albida. Scutcllum totum flavum, pilis minutis nigris vcsti- tuni. Abdomen ovatum, valde depressum. plauum; segnieiilum pri- mum nigrum, margine antico teniiissimo angulisquo anticis extremis flavis; segmeiitum secundum nigrum, f'asciä media flava, acquali ; segmenla sequentia duo flava, singulorum maculis binis mediis cu- nealis nigris cl limbo nigro marginis poslici angiistc intcrruplo, aequali, sed ex angulis posticis segmeuli antice producio; segmen- lum quinlum praeter maculam mediam nigram lotnm flavnm. Pe- des llavi, femoribus tibiisipic poslicorum non annulalis. larsis posti- Americae seplentrionalis. 159 eis fuscis, articulis ultiniis duobus nigris; tarsi anteriores ocbraeei. Alae liyalinae, sfigmate ex luteo dilutissime subfusco. — (Florida; Osten-Sacken.) 50. Mesogramma laciniosa nov. sp. 9. Scutellum Jla- vum, albido-pilosum ; abdominis segmeiifa prima duo nigra, angulls nnticis prinii et fasciä aequali sectmdi ßavis ; segmenta duo seqiien- iia flava, singuloruni limbo poslico inaeqnali et unguste interrupto. lineis mediis binis antice in macidas iriangulas dilatatis et iitrinqne mactdä oblongä, inde a margine antico usque ad dimidium segmenti periinente nigris: segmentum quinium ßavum, maculis nigris quin- que, dnobus in angulis posticis, tribns in margine antico, haruni media per lineam nigram cum margine postico conjunctd; tarsi po- stici nigri, apice arlicxdi primi articidisque duobus sequentibus fu- scis. — Long. corp. 3i lin., Long. al. 3 lin. Antennae rufo - ochraceae. Vertex aeneus. Thoracis dorsuni praeter vittam niediam glaucescenlenj olivaceo-bivittalum. In pleu- ris supra coxas anticas macula flava nuUa. Scutellum totum flavuni, albido-pilosum. Primum abdominis segmentum nigrum, angulis an- ticis marginibusque lateralibus et antico flavis. Segmentum secuu- dum fasciis duabus nigris, per fasciam aequalem flavam separatis picium; segmenta sequentia duo flava, singula praeter limbum mar- ginis poslici inaequalera, interruptum et nigrum, lineis duabus lon- gitudinalibus mediis, antice in maculam triangulam dilatatis et utrin- que macula oblongä, inde a margine antico usque ad dimidium se- gmenti peitinente nigiis variegata; segmentum quintum flavum, an- gulis posticis maculisque tribus marginis antici nigris, media haruni per lineam nigram cum margine postico conjunctä. Pedes flavi, fe- moribus tibiisque posticis non annulatis, tarsis posticis nigris, apice articuli primi et articulis sequentibus duobus fuscis vcl fusco-ochra- ceis, tarsis reliquis ochraceis. Alae byalinae, sligmate dilutissime subfusco. — (Cuba; Gundlacb.) 51. Mesogramma poecilogastra nov. sp. $. Scutellum nigrum, Jlavo-marginatum', abdomen nigra et Jluvo variegatum, ita ul angtdi antici .segmetiti primi, fascia secundi, linea media tertii et quarti, marulae denique quaternae segmentorum idt imornm Irium, externae subquadratae et in angulis anticis segmentorum singulo- rum sitae, ßfivae sint ; annulus femorum posticorum subapicalis, li- biae posticae praeter imam busim et trientem apicalem, tarsique po- Berl. Rntomol. Zeitschr. IX. H 160 tl. Loew: Diplera slici nigri^ (ipice tarnen arlictdi prhni el articulo secimdo /toriim feirugineis. — Long. corp. 2f — ^2^ lin., Long. al. 2^ lin. Vertex nilidissimiis, laete violaceus. Thoracis dorsum praeter Hncani mediain albido-glaucam viltis diiabus oli vaeeis. fusco-niargi- natis instructiim. Macula flava supra coxas anlicas in pleuris riulla. Primuni abdominis segnientum ni^rum, angulis aulicis lale flavis; segmenluni secnndum faseias duas nipras, lasciä llava, acqiiali et in- tegrü separatas habet; in segmento tcrtio linca longiludinalis media posiice subdilalata el inaculae qualuor margineni anticum aitingen- tes colore flavo piciae sunt; maculae externae in angulis anticis sitae et diinidio segmento breviores formam quadrangulam habent; maculae internae quam externae feie dnplo longiorcs et bilobac sive reniformes sunt, dimidio anteriore subtriangulo, posteriore ro- tundato. Pictura scgmenti quarli eadem ac tertii; color niger limbi postici utriusque scgmenti inlerdum in ferrugineum mutatur. Se- gmeutum quintum maculis quatuor flavis ejusdcni formae, ac se- gmenta praecedentia, variegatum, scd linea media flava uullä. Fe- mora postica propc apicem aunuio lofiusculo nigro cingunlur; tibiae posticae praeter imam basim et praeter trientem apicaleni nigrae sunt; larsi postici nigri apicem articuli primi et articnlum secundum fer- rugiueos habent. Alae subhyalinae, colore dilulissime fusco cincreo tinctae, stigmate fusco. — Cuba; Gundlacli.) 52. Mesogramma arcifera nov. sp. cT et $. Sctilellum nigrum^ flnvo-marg'maluvi-^ abdominis segmenhun primiim nigrum, margine basuli Jlavo; in segmenlis secjuentibus duolms lineolae lon- gittidinales binae lineatn mediam Jlavam includunt el ulrinque ma- cula vetulina, plerumque per limbum piceum marginis postici cum lineotd proximä conjuncta conspicilur; segtnentum quinlum maculis Iribus velulinis variegatum-^ femora anleriora subfusco-Uturata; pe- des postici praeter basim et apicem femorum nigri, annnto tibia- rum subobsoleto Jusco. — Long. corp. 2j — 2y2 lin., Long. al. 2^ — 2yV lin- Antennae subfuscac vcl ferrugineae, articulo tcrtio infra, primis duobus praeter marginem superum lutescentibus. Vertex utriusque sexus obscurc aeneus. in thoracis dorso praeter vittam mediam giaucescenfcm uliinqnc vitta olivacea apparet. Scutellnm nigro- velutinum, flavo-marginatum. Macula flava supra coxas anticas in pleuris nulla. Primum abdominis segmcntum nigrum, margine an- tico flavo. Scgmentum secundum praeter arcus duos flavos nigrum, limbo marginis postici snbnitido et magis piceo, lineä media et Americae septentrionalis. 161 utrinque maculä magna cum limbo marginis poslici confluentc ni- gro-vehitinis. Segmeula terlium et quartum siugula praeter liiieo- las biiias longitudinales nigro-vclulinas, antice dilalalas et margineni anliciim prope attingentes, ulrinque maculam magoam nigio-veluli- uam, pleriimqiie per limbiim marginis postici nigro-piceum vel pi- ceum cum lineola proximä conjiinclam habent. Segmentum quin- tum raaculis tribus nigro-velutinis variegatum. Femora anlica su- pra prope apicem lihiram subfuscam sive nigricantem, interdiim ob- soletara habent; femoia intermedia praeter hanc litiiram subapica- lem liturä obsolefiore subbasali notantur; tarsi anteriores ex flavo subfusci; pedes postici nigri, dimidio priore apiceque femorum et imä tibiarum i)asi flavis, annulo medio obsoleto et extremo iibia- rnm apire plerumque fuscis. Alae cinereo - hyalinae, stigmate sub- fusco, — (Cuba; Gundlacb). 53. Xylota pretiosa Lw. cf. Laefe viridi - aenea^ nitidis- sima, abdomine chalybeo maculis qiiahior pidlide flavis ornato, ti- biis anlerloribus post icarrimque triente basali tarsisque omnibns al- bido- flavis ^ horuni articidis tribus nllirnis nigris. — Long. corp. 5 lin., Long. al. 4^^ lin. Syn. Xylota pretiosa Loew Wien. ent. Monatschr. I. 39. Facies viridi-aenea, albido-pollinosa. Antennae uigrae, articulo tertio subrotundo, setä concolore. Frons viridi-aenea, albido-polli- nosa. Triangnliim verticaie angustum, ex viridi chalybeum, niti- dum, parce nigro - pilosulum. Occlli a margine occipitali remoti. Thorax laeiissime viridi-aeneus, adversus marginem posticum sub- chalybeus, utrinque pube brevissima albida, inter alas pubc nigra vestitus. Scutellum chalybeum. Abdomen lacte chülybeura; se- gmentum seciindum maculis duabus pallide flavis ornatum, quarum angulus posterior usque ad lateralem abdominis marginem produci- tur; pars posterior hujus segmenti nigro-violacea, opaca; segmentum tertium maculis duabus transversis pallide flavis, fasciam in medio segmento lato interruptam formanlibus et pone has maculas colorc nigro - violaceo pictum est, ipso tamen margine apicali chalybeo. Venler pallide flavescens, segmento primo chalybeo, ultimo viola- ceo. Trocbanteres cum ima femorum basi pallide flavescentes. Fe- mora viridi-aenea, apice cxiremo anteriorum pallide flavesccnte; fe- mora postica modice incrassata, ante apicem infra in denlem obtu- sissimum Merodontum more dilatala, in iatere inferiore et in den- tis margine nigro - spinosa. Tibiac anteriores pallidissime flavescen- tes, subalbidac; tibiac posticae incurvae, frienlc basali albido, medio II* Ifi2 //. Loetv: Diplern nigro - violacco, apicoli nigro; tarsi colorc tibiariim tiricli . arliculo teiiio fiisco, ullimis diiobiis iiigris. Tegulae albae. niargine ciliisque nigris. Uallorcs diliile flavcsceiiles. Alae cinereo- hyalinac. adver- siis apicom paiilo obscmiores, stigniate vcnisqiic nigris. — (Cuba; Pocy.) 54. Xijlolu pac hymera nov. sp. 9. Nigro-chaltj/jen, tnacu- lis lulels aLdominis vel (juatiioi\ vel duabus, raro 7iullis: anlennae fusco-jiigrae, arliculo te.rtio oblongo: facies carinala: femoru po- slica hnmodlce inrrassain\ apex fibinrnm poslicarnm in denlem pro- duclus. — Long. corp. 4\ lln., Long. al. .'Jy^j lin. Caput nigro -cbalybeum, frontis fascia media et facie carinatä albido - pollinosis. Antennac fusco - nigrae, articulo terlio oblongo. Thorax cbalybeo - niger, nitcns, dorsi niagis aenescentis vitlis dua- bus approximalis pubc coiifertiorc vesfitis. Abdomen nigro-chaly- beiinu iutcrdum niagis aeiiesccns, segmenti sccundi maciilis duabus oblongis luteis, margines segmenti non attingentibus, raro obsolelis; segnienli teriii diuiidium anfcrius niliduni, interdum niaciilis duabus parvis luleis variegatum, dimidiuin posterius nigrum et subopacum; segmcnta scquentia lola nitida, nigro-chalybea, rarius nigro-aenea. Venter Intens, segnicntis ultimis aeneis. Femora nigro-chalybea, postica mire incrassafa; libiae anteriores praeter basim exalbidam fusco-nigrae, poslicac praeter basim albidam nigrae, valde arcuatae, apice subtus in denteni producto; tarsi anlici albidi, postici nigro- fusei, ultimis duobus omnium articulis nigris. Alae nigro - ein ereae, stigniate fusco. — (Cuba; Gundlach.) 55. Xytota obscura nov. sp. 9. Obscure aeneo-viridis; ter- tius anlennurnm arlicubts rufo - ferrugineus , setä nigra; pedes ni- gri. femoribus posticis vix incrussntis^ tibiaruin basi dilute lute- scente, primis duobtis tarsorum anleriornm articidis rufo -ferrugi- neis. — Long. corp. A\ lin., Long. i\\. 4^ lin. Xylotae friangulari Zett. similis. Caput nigrum, fronte nonni- hil prominente et facie modice excavala. Anlennae niajusculae, ar- ticulis primis duobus nigro - fuscis, tertio rufo - i'errugineo, rolundo, setä tota nigra. Tljorax obscure aeneo-viridis, maculis humcralibus albido-poUinosis nullis. Sculellum concolor. Abdominis latiusculi segmenlum primum nigrum, nifidutn ; segmentum secundum. praeter maculas duas magnas subtriangulas acnco-micanles et pilis pallidis vestitas, nigrum, nigro-pilosum, subopacum; in scgmento tertio ma- culae similes in fasciam coalescunl ; segmentum quintum aeneum et Americae .septenlrionutia. 163 toium iiitiduiii, limbo tarnen [iiarginis postici uiagis nigro; segmen- lum quintuni uigruin. niliduni. Vciiter lolus scoriaceo- niger. Pc- fles uigri, fenioribus posliois levissime iiicrassalis, libiarum omniiim basi dilute lutesccnle, apicc tibiaruiu poslicaiiim in dciilciii noti pioducto, pi'imis duobus tarsoruiu anleriorum arliculis rulo-feiiiigi- neis vel rulo-luscis, laisis poslicis lotis nigris, sul)liis pallidc tomeii- losis. Alac subhyalinae, praeter basiin fusco-cinereae, sligmale iusco, Vena transversa, anteriore longa el valde obliqua. — (Red Hiver; Kennicol.) 56. Xylotu rjuadrimaculul a nov. sp. c/' el 9. Obscure aeneo-viridis^ abdomine hileo-qnadrimunilalo, terlio unlewnnrnm ur- tictdo obsnire ferrugineo, seid told nigrd-^ pedes nigri\ libils nnle- rioribus posticarumfjue basi luleis, larsoiiim arliculis tdlimis duo- bus itigris. lerlio fusco, reliijuis luleis^ larsoruni lainen poslicorum adversus bnsiin subfuscis; libiarum poslicarum apex in denleni non produclus; coxae poslicae inaris hiberculatae. — Long. corp. 4 — ■1| lin., Long. al. 3-[\ — 4 lin, Caput nigrum, fronte niodice procninente el facic nonnibil ex- eavala polline cont'erto albido obtectis. Primi duo antennarum ar- liculi nigri, tertius ferrugincus, ovatus, scia tola nigra. Thorax to- tus aeneo-viridis, nilidus, non vittaUis. Sculellmn cum llioraoe con- color. Primum abdominis segnientum nitidum, subaencum; sogmen- luni secundum navo-bimaculalum, fasciä anticä et vitia media atris, fasciä posticä fusco-nigrä vel nigra; scgmenluni terlium simililer pi- ctum, fasciä antica minus lata, et snepe minus nigra, poslica laliore el magis nigra; maculae flavae segmcntorura secundi et terlii iti foemina minores quam in mare, saepe ex parle aut lolae aeneae; segnientum quarlum aeneo - nigrum, nilidum, in niare saepe aenco- piceum. Coxae poslicae maris ncc dcnlatae nee tuberculatae; fe- moia praeter apicem aenco- nigra, poslica njodice incrassala; libiae anteriores luleae, anic apicem obsoletissimc infuscatae, poslicae nl- gro-fuscae, trienle basali dilulissime lutesccnle, apice in denlem non produclo; tarsornm articuii primi duo lutei, posticorum basim ver- sus subfusci, tertius fuscus, ullimi duo nigri. Alac siibliyalitiae, ex. fusco cinereae, sligmale fusco. — (Illinois; Le liaron ) Nota 1. Propter similitudinem Xylotae quadrimaculalae cum Xylotä fraudulosa diagnosin bujus, quam in Cenlur. V. 41 pro- posui, in scquentem cmendare velis: Xylotu fraudulosa cT et $. Obscure aeneo-viridis, abdoniine flavo - quadrimaculato, sclac anlennalis basi lutea, coxis poslicis maris nee deiilali.s 164 U. Loew: Diptera ncc tubcrciilalis, tibiis fere totis nigro-fuscis, tarsis posticis ni- gris, ai'ticulis primis tribus i)igvo-fuscis. — Long. corp. 3| lin , Long. al. 3 lin. Nota 2. Xylola ejuncida Say, quae antennas dilutius pictas, fe- mora postica minus vaÜda, coxas posticas niaris tuberculatas et arliculos primos tres larsorum omniiim liiteos habet, a spccie nosträ facile dislinguiliir. 57. Xylola sub fasciala nov. sp. cT et ^. Oltscure aeneo- virUlis', abdojtiijiis segmenla seciindum el lerlium Itilea, villä lentii, fasciä singuloi'iim poslicd (secundi angusld, lerlii lalü) nigris, mar- ginibus laterulibns nigro-aeneis ; tmlennae lolae nigrae, seid conco- lore; pedes nigri , tibiarmn basi l arsorumqjie anleriorUm arlicidis primis duobiis luleis; libiartim poslicarum apex in denlem non pro- dticlus. angido lamen in feto aculiuscnlo ; coxae poslicae maris den- ialae. — Long. corp. 4 — 4| lin., Long. al. 3^ — 4| lin, Xylotae quadrlniaculalae similiinia, sed anlcnnis totis nigris, raaculis luteis abdominis inajoribus el vitlä nigra tcnuiorc separa- tis, tibiis obscurioribus poslicarunique apico subtus acutiore diversa. Foeminae abdomen macnlas lutcas minores, interdum ex parte, ra- rissime tolas aeuescentes habet. — (Red River; Konnicol.) 58. Xijlotu nngtisl ivenlris nov. sp. d"- Aeneo-nigra, ab- domine anguslo, macidis segmeiili secnndi diiabiis obtongis luteis^ frons valde prominens,, anlennae fusco - nigrae ^ seid nigrd; pedes nigri, tibiarum basi primisfjue Iribns larsormii nnlerioriun articulis luleis:, coxae poslicae dentalae. — Long. corp. 4|.^ lin., Long. al. 4L lin. Aeneo-nigia. Frons valde prominens, praeter maculani prope antennas silam, albido-[)ollinosa. Antennae fusco - nigrae, majuscu- lae, articnlo tertio brcviler ovato, sela tola nigra. Facies valde ex- cavala, nigro-pilosa. Abdomen minus latum quam in speciebus re- liquis, aenco-nii;;iiim, segmentis sccundo et terlio poslice latc opa- cis, secundo praeteiea maculis duabus oblongis luteis ornato. Pedes nigri, basi tibiarum omnium priraisquc tribus tarsorum anterioruni articulis dilutissime lulcsconlibus vel ex.ilbidis; coxae posticae dente miimfo armalae; femora postica noniiiliil incrassata; tibiarum posti- carum apex in dentem non productus. Alae praeter frientem ba- salem infuscatae, ad versus niarginem posticum raullo limpidiores, sligmnte fusco, vena. transversa anteriore obliquissima. — (Illinois; Lc Baron.) Americae sepientrionulis. 165 5y. Fleropt ila decora uov. sp. 2 et cT. Nigra, antennis /'errugineis supra fuscis, maculis JJavo - iomentosis novetn in dorso l/ioracis et sex in ubdomine , pedibiis luleis vel ex lutco budiis ^ fe- morum poslicoriiin dimidio sccundo suhfusco vel Jusco, tursis prae- ter basim nigris, alarum dimidio anteriore fnsco, basim versus ex fusco luteo, celltdä costali ditute lutescente. — Long. corp. 4^ — OJ lin., Lonj^. al. 3| — y\ ^i"- Nif^ra. Caput concolur; margines oculoium poslici linibo flavo- lomenloso ciiicti. Froiis tlavo-lonientosa, veilicc et villA media ni- giis. Antennae lerrugiucac, aiticulo terlio breviler ovato, supra uigro-fiisco. Facies navo-tomentosa, vitfä media et utrinque vittulä latiore geiiarum nigris. Tlioracis doisum maculis flavo - Iomentosis iiovem variegalum, duabiis in margine antico, qualuor in suturä transvcisali li-ibusque subcobaerentibus in margine postico sitis. Scutelluni piceum, rarius testaceum, basim versus nigrum. Abdo- men maculis flavo - Iomentosis sex ornatum, duobus subarcuatis in segmento primo binisque majnsculis in tertio et quarlo. Hypopy- gium maiis badium. Pcdes lulei vel ex luteo badii, secundo femo- rum posticornm dimidio subfusco vel fusco, sed extremo femorum apice semper dilutiore, tarsorum arliculis ultimis quatuor vel tribus nigris. Alac byalinae, dimidio anteriore fusco, adversus basim ex fusco testaceo vel lufeo, ccUula coslali dilulissime lutescente. — (Cuba; Gundlacb.) Nota. Ptcroplila Erislalidi proxima est, sed facile separatur pi- lis minutissimis totam alarum superficiem implentibus. Cum Pteroptilac corporis pictura quibusdam Milesiis simillimac sint, nounullae a scriptoribus in Milesiarum gencre posilae suut. 60. 1* leroplila zonal a iiov. sp. cT. Nigra, opaca, faciei laleribus albido-pollinosis, maculis nnlicis duubus^ sutnrd transversa marginetjue postico tlioracis et fusciä ubdomints basali albido - Io- mentosis, fascid segmenti abdominalis secundi lividd. segmentorum se(jueiUium singulornm fusciis busnlibus /luvo-tomentosis. hypopygio Jlavu-poltinoso, alis hyulinis, cellulis sligmaticali, murginali et sub- marginati praeter siuiim Iivjus nigricanlibus. — Long. corp. 0^ lin., Long. al. 5^ lin. Nigra, opaca. Caput concolor, marginibus laleralibus l'ronlis et facie praeter viltam mcdiam albido-pollinosis. Antennae nigrac, ar- (iculo terlio ovato. Tlioracis dor.sum maculas dnas marginis anlici, suluram transvcrsani ei l'asciam anguslam marginis poslici albido- tomciilosas habet. Sculellum lividum, basim vcraus nigrum. Primum 166 H. Loew: Diplera abdoniinis scgmenlum pracler hasim albido-tomentosum ; segmentum secundum fasciä lividä, anguste interrupla, latera versus valde dila- lalA sed aiile matgiues laterales subito abruptä et margine postico vitcllino oriiatum; segmenla sequeiilia duo siuguia fasciä angustä basali llavo-tomenlosä et margine poslico vitcllino insirucla. lly- popygiuin polline vitellino conferlissimc as[)ersun). Pedes vilellini, fenioribiis anlicis lolis, fcmoruin inleraiediorum basi femoribusquc posticis praeter trientem apicalem nigris, bis infra nigro - setosulis, reliquA omni pedum piibe pallidä. Alac pure hyalinae, venis Omni- bus fusco- nigris, cellulis stigmalicali, niarginali et submarginali iii- gricantibus, sinu bujus tarnen byalino. — (Mexico; a Germaro olim niibi data.) 61. Erislalis Gtmdlachi nov. sp. cT et $. Niger; frons nigro-pilosa; anlennae rufae^ seid nuild: fasciae Ihorncis Ires, me- dia Jlavicmis , relicjuae glaucescenles ; pili in priore dorsi dimidio Jlavi^ in posteriore nigri; sculeUnm ßuvum el Jlavo-pilosiiin; al/do- mittis segmenta secundtim et tertium praeter vittam inuecjualem me- dium Jlava, margine postico singulorum dilutius Jlavo; segmenti ^uarli margo posterior Jlavns; atae /njalinae. — Long. corp. 4f — 4yV ii«i, J^ong. al. 3| — 3H ün- Mas. Niger, opacus. Vertex obscurus, nigro - pilosus. OcuH pube conferlä nigra vestiti. Facies pallide pollinosa pilisque palli- dis vestila, vitiä media et vilta utrinque gcnarum latiore nigris, ni- tidis. Anieiinac obscure rufae sive ex ferrugineo riifae, set:i nudä. Thoracis dorsum margines anticum el posticum glaucescenles fa- sciamquc suluralem flavicantem gerens, in dimidio anteriore pilis flavicantibus, in posteriore nigris vcsiitur. Sculcllum llavo - ocbra- ceuni, flavo-pilosum, pilis lamcn alicpiot nigris inter flavos dispcrsis. Primum abdoniinis sci^menlum nigrum, ima basi glauccscenle angu- lisque laferalibus flavo - ocbraceis; segmenla secundum et tertium flavo-ocbiacca, vitta media alrä per marginem segmenti secundi fla- vum interrupla, advcrsus marginem segmenti secundi sensim, teriii subito laliore; segmentum secundum propc margines laterales prae- ter angulos anlicos et propc marginem posticum pilis nigris vesti- tum; segn)ontum tertium lotum nigro-pilosum, pilis tamen longiori- bus in marginibus lalcralibus ipsis flavicantibus; in segmento tertio maculae duae parvae, viltae atrac adjaceutes. nilent; segmentum quarlum nigrum. imä basi et margine postico flavo-ocliraccis. fasciä paulo ante medium segmentum situ acneo-nitidä, anguste interruptä. Hypopygium nigrum- nitidum. Venter llavus. segmento ultimo ni- Americae septetilrionalis. 167 gro. Pedes nigrl, genibus, liblaruni anlicarum dimidio priore, tibiis intermediis praeter apicem, tarsorum intermediorum articulo primo cum basi seciindi pallide flavicantibus, metafarso anfico sordide lu- teo vel subfusco Alae pure hyalinae, venis fusco-nigris. Foemina. Mari simillinia, sed pube totius corporis breviore. Frous pallide pollinosa, supra obscurior, lincis tribus opacis, media longiore usque ad anfennarum basim noii perfinente, laieralibus valde abbrevialis. Villa media scgmeuli abdominalis secundi lalior, ante marginem posticum in fasciam transversam dilatata et cum limbo nigro marginis lateralis conjuncta. Vitta atra segmcnti quarti niulto latior quam in mare, postice in fasciam usque ad latera segmenti ductam dilatata; fascia nitida bujus segmcnti ter interrupfa est, ita ut in medio scgmento fasciolae duae abbrevialae et in ulroque latere macula friangula nitore insignes conspiciantur. Fascia nitida se- gmenti quarti paulo latior, sed angustius interrupta quam in mare. Segmentum quintum nitidum, nigrum vel piccum. Reliqua omnia ut in mare. — (Cuba; Gundlacb.) Nota. Haue speciem Macquarti Eristal. cubensem esse crcdercm, nisi frontem foeminae pilis flavicantibus vestifam esse diceret; species enim nostra frontem totam nigro-pilosam babel. 62. Erisialis atrimanus iiov. sp. $. Niger: frons polline htlesceiile ospersa, iiigro-pHosa^ viltä lata nigra; unlennae nigrae^ seid nudä: murgo ihoracis anlicus subcinerascens ^ fascia suluralis et slrigula ulrinijne ohlicjua ßavescentes; pili in anteriore dorsi rfi- midio yiavi, in posteriore nigri; jnaculae duae suhcontigtiae in se- gmento secundo Jluvo-ochraceae ; margines segmentoruni aödomina- linm secundi. terlii et quarti ßavi; alae cinereo-hyalinae^ venis disci colore dihite subfusco circtimjtisis. — Long. corp. 4^ lin., Long, al. 3f lin. Niger, opacus. Frontis vitta media nigra, lata, integra, nigro- pilosa, latera polline lutcscente obtccta et pilis pallidis vcstita. Oculi hirti. Antcnnac nigrac, seta nudä, nigro-fusca. Facies, praeter vit- tani median! et ufrinque genarum vitlam nigras, albo - pollinosa et albo-pilosa. Tboracis dorsum marginem anticum cinerasceiitcm, fa- sciam vero suturalem et utrioque slrigulam ab alac basi oblique ad- versus marginem j)osticum ductam lutescentes babct; dinndium an- terius dorsi llavo-[)i!osuni, posterius nigro-pilosum. Scutcllum flavo- ocliracenm , pilis picrisque flavis, lelitiuis nigris. riiniiim abdomi- nis segmentum nigrum, angulis laleralil)us llavis. Li scgmento se- cundo maculae duae flavae, trausvcrsc ovalac, ntargini antico oppo- 168 //. Loew: Diptcra sitae, parvo intervallo soparatac conspiciunlur. Segmeula secundum, tertium et quarlum raargines poslicos llavos liabeiil. In ulrocjuc margine latcivili sci;incnti teiiii uuicula trlaiigula, in sccjinenfo quarlo fascia lale intcirupla, Icnuis, sed lalcia versus dilatata aenco splcn- dcnt. Segniontuin quiiiliini nigrunu nitidum. Pcdos nigri, laisis totis conc.oloiibus, f^cnibiis, tibiaiiim aiiticaruin liieiilc ba.sali iiilcr- niediariuuquc diinidio priorc pallide flavicaiilibus. Alae <;iaerco- hyaliiiae, vcnis disci coloic dilule lusco circiiniiusis. — (Cuba; Gundlach.) 63. Eristatis seniculus iiov. sp. cT. Niger -^ fr ons lola et facies praeter v'tllam atram ulbo - poUlnosae et atbo - pitosae ; anten- niie obscurae rvfae^ seid niulä:, fascia suturalis f/torucis et slrigulii utriiKjue obliqua Jlavescentes\ pili in anteriore dorsi dimidio flavi, in posteriore plerique nigri : scutellum flavum, nigro-pilosum; abdn- minis segmenlum seciindum praeter vittani mediatn aiigtistnni fla- vum: segmentum tertium rnaculis duabns et margine postico flavis instrtuium-^ segmenti (jiiarti murgo posticus ftavns-, alae snbhyali- nue, ex cinerea dilitlissime subfuscae, renis disci et dimidii apicalis pleruimiue colore subfnsco distinctius circumfusis. — Long. corp. 1^ lin., Long al. 3iliii. Niger, opacus. Vertex obsciirus, nigro-pilosus. Froiis tota pol- line albo obteeta et albo-pilosa ; oculi hirti. Anteunae obscure rufae vel rulb-fernigineae, setä nudä. Facies albo-pollinosa et pilis albis vestita, vittä media et utrinquc vittä geuarum nigris. nilidis. Tbo- racis dorsum, in dimidio anleriorc flavo-pilosum, in posteriore pilis flavis et nigris veslitum, fasciam suluralem et ulrinquc strigulani ab alae basi oblique advcrsus marginem poslicuin ducfani flavican- tes habet; niargines anticus cf posticus non glaucescuiit. Sciilellun» llavo-ocbraceuni, nigro-[)ilosum. Primum abdoniiuis segmenlum ni- gruin, angulis latcralibus exireniis flavis. Segmentum secundum fla- vum, vitla, media subangusfa, aiificc paulo latiore alra. Segmentum terlium praeter marginem posticum flavum maculis (lijal)us semiova- libus (lavis instruclum, neque fasciam ncque maculas nitidas habet. Segmentum quartum marginem posticum flavum et in utroque mar- gine laterali maculam Iriangulam aeneo-nitentcm habet. Hypopy- gium nigrum, nilidum. pallide pilosum; reli([uac abdominis partes ni- grac pilis nigris. flavae pallidis vcstiuntur. Pedes nigri, genibus, ti- biarum anlicarnm tricntc basali, intermediarnm dimidio primo et melalarso iutermedio pallide flavicanlibus, ima motafarsi anlici basi lutea,. Alae subhyalinae, ex cinereo subfuscae, vcnis disci cl dimi- Ainericae septentrionalis. 169 dii apicalis plerumque colore dilute subfusco dislinctius circurafusis. — (Cuba: Gundlacli.) 64. Eristalls alriceps nov. sp. d". Niger, nUidns; captif totum concolor, antennis obscure riißs^ seid mulä inslructis; sculel- lum et maculae ilnae segmenti abdominalis secnndi badia; margines postici segmcnlorum secundi, iertii et qiiaili pallide /lavi; alae Jiya- Unae, costä praeter trientem apicatem fuscolimbald. — Lons. corp. 4| — 4y'^ liu., Long al. 3^ liii. Nigei', nitidus. Caput totum concolor, facie praeter vittas or- dinarias polline albido levissime aspersä pilisque rarioribus albidis vestilü. Frons, oculi et Vertex nigro-pilosi. Antennae ex feirugi- neo rufae, seta nuda. Thoracis dorsum pilis ocbraceis vel rufo- ocliraceis vestitum, angulis poslicis et fasciä ab alä altera ad alte- rani perlinente nigro-pilosis. Pleurac et coxae iiigro-pilosae. Scu- telluin badium, iiigro- pilosum, niargine ipso pilis ocbraceis vesfito. Seguientuoi abdominale secunduin, utrinque niaculam siibfriangulam badiam gerens, dimidium posterius opacum, niarginem poslicuni pal- lide flavum habet. In segmento tertio ante niarginem posticum fla- vum lascia subopaca et magis nigra cernitur. Segmentum quartum praeter marginem ilavum nitet. Hypopygium nigrum, nitidum. Pili abdominis conferti, nigri, in segmento primo et in dimidio priore secundi rufo-ocbracei vel vulpiiii, in mar^inibus anticis segmentorum sequentium pallide lutescentes, in hypopygio longiores et rariores, plerique aU)idi, reliqui nigri. Venter niger, nitidus, pilis longis pai- lidis vestilus, margine postico segmentorum singulorum sordide al- bicante. Pedcs nigri et nigro-pilosi, femoribus posticis non dilata- tis, femorum apice, tibiis priniisque duobus tarsorum articulis ex ferrugineo rufis, genibus tibiarumque basi dilute llavescenlibus, ti- biis anticis adversus apicem superne fuscis, poslicis nigro-anuulatis. Alae byaliuae, venis nigris, costä praeter trientem apicalcm fusco- limbata, limbo nbi vena tertia oritur usque ad venam quartam di- latato. — (New llamj)sbire; Osten-Sacken ) 65. Erisialis lali frons nov. sp. cT et $. Niger, modicc nitens, totus pallide-pilosits; anlennne fuscae, setämidu lutea: scu- iellum testuceum ; maculae duae segmenti abdominalis serundi sub- irigonae testaceae, murgo posterior pallidiis; margities postici se- gmentorum setjuentium pallidi, antici pallide pollinosi: pedes nis;ri genibus, tibiis praeter apicem tarnorumifue inlermedioruin basi pul- 170 //. Loew: Dipl ein lide flavescenlibiis,, oculi maris conligui^ foeminue fronte lalissimä separali. — Long. corp. 5| — 5^^ lin., Long. al. 4^ — 4| liii. Niger, modicc iiiteos, loliis piibe loiigiusoulä pallitlA voslilus. Oculi maris contigui, vcrlcx siibopaciis, frons nitida, lalcribiis albo- polliiiosis. Frons Toeminac latior ([iiam in speciolnis pracccdcntibus, albido - pollinosa , macnlis nigiis vcriicis duabiis iiilidis cl villa ni- gra, supra obsolcliore. infra laliorc et nitida. Anlennae iiigro-lu- scac vcl fuscae, selä nudä, dilulc subfiisca vcl sordide luleä. Ociili pilis pallidis birti. Facies lala, albido-pollinosa, villii media nigra valdc dilalalji, ab anlcnnarum basi remotä, oris margincm prope al- tlugenle. Genae nigrae, nilidac. Abdoniinis sogmentnni |)rinnuu praeter basini glancesccns. Segincntum secundum inaculas diias sub- triangulas teslaceas, lato inlervallo scparatas et adversus margines laterales valde dilatalas, fasciam subinterruptain velulinam fusco-iii- gram et inar^ineni poslicnm pallidum babet. In scgmenio terlio margo aniicus pallide pollinosiis, poslicus pallidus rc|)eriiinlur; prac- terea in mare fascia velntina lusco-nigra, inlerrupla cl ulrinqne valde abbrcviala conspicilnr. Margines segmcnli qnarti simili modo ac lertii picti sunt, llypopygium maris et segnientum abdominale nl- timnm focminac nigra, nitida. Vcnfcr piceus vcl picco-niger, sc- gmentis anticis minus obscuris, niarginibus segmenlorum singnloruui omuibus pallidis. Pedcs nigri, fcnioribns posticis uou dilatalis, fc- inorum apiec tibiisquc pallide flavicantibus, tibiarum anticaruui po- slicarumque trientc aj)icali et interniediarum apice nigris, metatarso intermedio praeter apicem flavcsccnic. x'Mac byalinae, vcnis dilulc l'usco-ocbraceis vcl ocbraeeis; in alis foeminac sub stigniate nubecnla ex iuleo dikitc fusca adest. — (Matamoras; Osteii-Sacken.) 66. Er ist alis Iiirttis nov. sp. cT- Niger, pilis longiuscnlis lutescetitibus vestitiis-, oculi fiirti: anlennae nigrae, selä pilosd: fa- cies lutea, pilis luleotis Itirtn. villä media, niargine oris genisfjue nigris; l/wrn.v iinicolur; sculelluiu liiteiiin, prima Iria uödominis se- gmenta velulina, macidis duabus 7uagnis sublrigonis secundi luleis, fascia biarcuala subinterriiptd lertii laevigalä, iilriusepie margine poslico lenuiler flava; segmcnlnm tjuartum et Iiypopygiwn modice nitida, margine poslico illius lenui flava; pedes nigri, pallide pi- losi, femoribus posticis gracilibus, libiis inlertnediis praeter apicem, reliiiuarum dimidio basali primisc/iie duobns larsoriun inlernietliorum artirulis pallide ßavicautibus : alae pure hyalinae. — Long- corp. 5-^- Uli., Long. al. 5 lin. Niger, pilis longiusculis lulescciitibus vcslilus. Oculi hirti. Au- Americae fteplenlrlonnlis. 171 teniiae nigrae, selä pilosa. Facies luteo-tcslacea, polline dilulc lu- tescente aspersa pilisqiie confertis coiicoloribiis hirta; villa media tenuis, margincs oris et gcnae nigiae; luberculum facici parvum. Thorax unicolor, modice iiiteiis. Sciilellum lulouiii. Prima tiia ab- dominis scgmcnta nigro-velutina; in secundo praeter marginem po- sticnm tenuiler flavum inaculae duac magnae siibsiriaugulae luteae conspiciunlur; terlium praeter marginem temiissimum flavum fasciam biarcuatam levigafam et subinterruptam Iiabet. Segmciitum qiiar- tum. postice tcnuissime llavo - marginatum, et hypopygium modice nitent. Pubes abdominis dilufe lutescens, in scgmento quarfo et in hypopygio longior quam in segmentis praecedentibus, in segmento- rum terlii et quarti parlibus nigro-velulinis nigra. Pedes nigri, pal- lide pilosi, femoribus posticis gracilibus; femorum apex, tibiae inter- mediae praeter apicem, reliquae praeter dimidium apicale et primi duo tarsorum intermediorum articuii pallide flavesceutes, extremo tarnen liorum apice fusco. Aiae pure liyalinae, venis nigro - fuscis, auxiliari, longitudinali prima, spuria et quintä fusco - testaceis, sti- gmate minutissimo subfusco. — (California; Agassiz.) 67. Eristalis ohscurus nov. sp. cT- Aeneo-nlger, nitens, pube longittsculä dÜule lutescente cinerea veslilus ; frons lata, su- pru nigro-pilosa; oculi hirti\ antennae rufo-ferrugineae^ articuUs primis duobus nigris^ selä pilosa; facies praeter vittas ordinarias flavo-lestacea, albo-polllnosa et albo-pilosa ; scutellum badium, adver- SMS basim nigrum ; abdominis segmenta singula praeter primuin fa- scid poslicä aträ, non emarginatä et margine postico tenuissime Jlavo instrucla; pedes nigri, femorum omnium apice posticorumque basi^ tibiarum anticarum posticartimqne triente basali, tibiis inter- mediis praeter apicem primisque duobus tarsorum omnium urtictdis pallide /lavicantibus; alae pure hyulinae, venis disci ynsco-limbatis. — Long. corp. 5 — 5i lin., Long. al. 4^ — 4f lin. Eristali dimidiato similis. Aeneo-niger, nitidus, pube longiu- sculä dilule lulescenti-cinereä vestitus. Frons lata, concolor, supra nigro-pilosa, maciilä marginis antici media testaceä, marginibus lale- ralibus antice albo - pollinosis. Facies flavo - testaceä vel testacca, albo-pollinosa et albo-pilosa, vitfA. media nigra, raro picea, margine oris genisquc semper nigris. Primi duo antennarum articuii nigri, tertius rufus vel rufo-ferrugineus, raro obscure fuscus, setä pilosa. Thoracis dorsum unicolor, ncque vitlalum neque fasciatum. Scu- tellum piceum vel badium, adversus basim semper acneo - nigrum. Primum abdominis scgmcntum glaucum, albido - pilosum. Segmen- 172 //. Loew: Diptera tum seciinduni fascias duas vclulinas, per fasciam nifidam. latera versus valde dilatafam scparalas et margincm poslicum flavum ha- bet. In segmenJis scqueiitibus sin2;tilis praeter niargiiicni tenuissi- mum llavnni l'ascia poslica atra, in segniento leitio veluüria, in rc- liquis duobus modice nitens conspicitur. Pubes abdominis in poste- riore segmentoruui singulorum diiiiidio nigia, in anteriore maxirafi ex parte cinerascens. Pcdes nigri, pallide pilosi. femoribus posticis graciiibus, ad versus basini flavis; apex feniorum omnium. tibiaruni anticarum posticarumque triens basalis, tibiac inlermediae, apice ta- rnen exccpto, et primi duo tarsorum omnium articuli pallide flavi- cantes, horum seciindo apicem versus nigricante. Alae pure byali- nae. venis nigris, discalibus fusco - limbatis, stigmate et imä alaruni basi fuscis. — (Red River; Kennicot.) 68. Evista lis inoriialns nov. sp. 2. Sultaeneo - niger , ni- tens, pube longiuscnld lutescente vestilus; frons lata, prope ocellos nigro-pilosa. vertice tarnen ipso pilis hileis instrurto; oculi hirti; antennae rtifo-ferrugineae^ articulis primis duobus nigris^ setä pi- losä; facics praeter vittas Ordinarius Jlava, sed polline dilute lute- scente pilisque concoloribus aspersa; scutellum iotitm testacenm; ab- dominis segnienta singula praeter pritnum fasciä posticA aträ, se- cundiim et ierlinm emarginatä et velutinä, serpientia siibnilidä, et margine postico tenuissime Jlavo instructa. Pedes nigri. e.vlremo femorum apice, tibiarnm anticarum posticarumque dimidio basali, tibiis infermedäs praeter trietitem apicalem tarsorumque intermedia- rum artieido primo pallide Jlavicantibns; alae /»yalinae, rienis disci colore sub fusco late circumfusis. — Long. corp. 6J lin., Long. al. 4f lin. Subaeneo - nigei", nitens, pube longiuscula lutescente vestitus. Frons lata, concolor. pilis confertis lulcis, prope ocellos nigris in- structa, latcribus antice lutco-poUiiiosis, margine antico supra an- tennas testaceo. Oculi liirli. Facies quan» Frist, obscuri longior et tuberculo minore instructa, polline dilute lutescente obtecta pilisque concoloribus vestita. vitia media tenuiore genisque nigris. Primi duo anlennarnm articuli nigri, tcrtius rufo-ferrugineus, selä pilosu. Thorax unicolor, modice nitens, totus luteo-pilosus, pilis tarnen pleu- rarum dilulioribus. Scutellum testaceum, luteo - pilosum. Primuni abdominis segmenlum glaucuni, segnienta reliqua nitida, marginibus posticis secundi, tertii et quarli tenuibus flavis. In segniento se- cundo fasciae duae nigro - velutinac apparent, altera margini antico adjacens et latera versus attenuata, altera cum margine postico con- Amcricae septentrionaUs. 173 tigua et cniarginala. Segmentuni tertium fasciis simiilbiis, anlicü tarnen niiilto tenuiore instruetum est. Ultima duo abdominis se- gmenta tola nitida, prope margincm poslicum |)urius nigro-tincta. l^ili abdominis plerique nigri, in segmenio primo albldi, in dimidio anteriore segmenti secundi et adversus angulos anlicos segmentorum interniediorum pallide lutescentes, in segmentis ultimis pallidi cum nigris mixti. — Pedes ni^;ri, pallide pilo>i, femoribus posticis gra- cilibus; apex femorum, tibiae anficae et posticae in dimidio basali, tibiae intermediae praeter apicem tarsorumque intcrmediorum arti- culus primus cum imä secundi basi pallide flavesccntes. Alae hya- linae, veuis nigro-fuscis, adversus basim alarum testaceis, discalibus colore dilute subfusco latissime circumfusis, stigmate minuto nigro- fusco. — - (Red River; Kennicot.) Nota. Specimen, quod descripsi, abdomen laesum et detritum habet, ita ut de pubis colore recte judicare difficile sit. G9. Eristalis melanostomtis nov. sp. cT et $. Niger, scu- iello Jlavo, pilis longis flavis vesiiius, J^ocle, thoracls dimidio poste- riore, lateribus segmenioriim abdominalium primi et sectmdi, angu- tis anlicis tertii, hypopygio maris et idtimo segmento abdominis foe- minae nigro-pilosis; pedes nigri, nigro-pilosi, tibiarutn anteriorum basi testaced, iarsis posterioribus rufo-ochraceis. cT dimidium posterius segmenti abdominalis secundi et segmen- tum terlium praeter marginem posticum pilis vulpinis vestita; alae totae hyalinae. 2 alae hyalinae, maculä media nigra permagnä. Long. corp. 5yV — 6^ lin., Long. al. 4f — 6 lin. Syn. ? Eristalis flavipes var. ß. Walker List: III. 633. Niger, pilis longis, plerisque flavis vestitus. Oculi utriusque sexus. nigro-pilosi, vittä media confertius pilosa, maris coutigui, foe- minae fronte lata, separat). Frons tota flavo - pilosa. Aulenuae ni- gro-fuscae, articulo secundo saepe subfusco vel testaceo, setä bre- vissime pilosa. Facies atra, nitida, nigro-pilosa, supra polline flave- scente leviter aspersa pilisque flavescentibus instructa. TJiorax opa- cus, dimidio anteriore dorsi pleurisque flavo-pilosis, posleriore dorsi dimidio nigro-piloso, marginibus latcralibus in foemina, postico in utroque sexu, in foemina tarnen lalius quam in mare, flavo-pilosis. Scutellum flavuni, conferlissime flavo-pilosum. Abdomen utriusque sexus nitens; abdomen foeminae llavo - pilosum, lateribus vscgmenii primi et segmenti secundi, angulis anticis segmenti terlii et segmento ultimo nigro- pilosis; abdomen maris latera segmentorum basalium, 174 //. Loew: Diplera angulos nnlicos segmcnli lerlii el hypopygium nigro-pilosa, segmcn- tuni piimum et secundi diniidium anteriiis praeter latera, margineni posticum segmenti lertii et segmentum quartuni flavo-pilosa. se- gnienti secundi dimidium posterius et segmentum terliiim praeter angulos anticos et praeter marginem posticum pilis vulpinis vestila habet. Venter niger, nitidus, nigro-pilosus. — Pedes nigri, confer- tim nigro-pilosi, tibiarum anleriorum basi fuscä, tarsis anticis fusco- nigris, rclitpiis rufo-ochraceis, apicem versus infuscatis. Alae maris totae pure hyalinae , foeminae macula media nigra permagnä insi- gnes. — (Minnesota, Oregon; Osten-Sacken.) 70. Erislatis pilosus nov. sp. cT et 2. Niger, pilis ion- gis Jlavis conferlhn vestiius; oculi nigro-pilosi; antennae iiigrae, seid nudäii facies nigra; Ihorax unicolor, opacus', scuiellum luteum., prima dno abdominis segmenla opaca, secundum utrinque macidä dilute lutescenle.^ modice nilenie instrnclnm; segmenliim terlium ni- tidiim, maculis duabus opacis , in fasciam abbreviatam conßuenti- bus; segmenla tdlima duo aeneo-nigra, nitida, maculä minutä iri- angnlä, niargini antico paenultimi propintjuä, opacd; pubes in disco abdominis imlpina, in lateribus mediis nigra, relicfua Jlava ; pedes nigri, nigro-pilosi, fcmoribus poslicis gracilibus ; alae pure hyali- nae, venis J^usco-nigris, discalibus in foeminae alis colore nigricante circumfusis. — Long. corp. 5^ — 6| lin., Long. al. 4^ — 5^ lin. Niger, pilis longis flavis, interduni pallescenlibus vestitus. Ca- put nigrum, ilavo-pilosum; facies concolor, praeter vittam mediam latissiniam polline flavicante levissime aspersa; oculi utriusque sexus nigro-pilosi, maris contigui, foeminae fronte lata scparati; anlcnnac nigrae, setä nudä. Thorax unicolor, opacus, pilis omuibus flavis. Scutellum dilute lutescens, confertissime flavo-pilosum. Abdominis segmenta prima duo opaca; secundum ufrinque macuiam subrotun- dalam, dilulissime lutescentem, modice nitidam et marginem posti- cum sublevigatum habet. In segmcnto tertio nitenic maculae duac opacae inter sc conjunctae fasciam valde abbreviatam constituunt. Reliqua segmenta aeneo - nigra sunt et praeter macuiam minutam triangulam, prope marginem segmenti quarti sitam, nitcnt. Pili ab- dominis flavi, in medio abdomine vulpini, adversus anum interdum pallidi, in angulis posticis segmenti secundi et in marginibus lalera- libus segmenti tertii, hujus lamcn angulis exceptis, nigris. Pedes nigri, nigro-pilosi, femoribus posticis gracilibus, iniä tibiarum basi fuscä. Alae pure hyalinae, venis fusco- nigris, discalibus in foemi- nae alis colore nigricante circumfusis. — (Groenland; Möschler.) Americae sepleiürionalis. 175 71. Pipunculus fuscus uov. sp. cT. Nigro-fuscus ; anten- nae tolae nigrae, articulo terlio brevi, otusiusculo-, facies albo-pol- linosai, frons nigra; nbdomen alrum^ velutinum^ segmenti primi margine poslico cinereo-poltinoso, segmentorum sequentium singulo- rtim laevigato et nitido, segmenlo quinio fere loto nilido. — Long, corp. 2^ liii., Long. al. 2| lin. Nigro-fuscus. Oculi rufi. Anlennae nigrae, articulo tertio brevi, obtusiusculo. Facies albo - pollinosa. Trianguluni frontale praeter margines polline fusco aspersum. Tboracis dorsum fusco-pollinosum, opacuin, adversus raarginem poslicum subnitens. Scutellum nigrum, nitiduni. Metanotum et primum abdominis segmentum, praeter ba- sim airam, cinereo-poUinosa; reliquum abdomen atrum, velutinum, fasciä posticä segmentorum singulorura laevigatä, nitida, segmenti secuadi imperfecta et antice cinereo-limbatä, quarti mediocri, quinti lata, sexti valde dilatatä, ita ut hoc segmentum praeter fasciam an- ticam late interruptam totum nilidum sit. Pedes rufo-testacei, fe- moribus, praeter basim imam et praeter apicem exlremum, larsorum- que apice nigris. Alae cinereae, stigmate fusco. — (Maryland; Osten-Sacken.) 72. Pipunculus nil idiventris nov. sp. 9. Nigro - cine- reus; antennae fusco -nigrae , articuli terlii apice breviter ficumi- nato; J'acies et frons albo - pollinosae : abdomen nigrum, nitens, se- gmenlo primo praeter basim, lateribus angidisque posticis segmen- torum reliquorum albo-pollinosis. — Long. corp. If lin., Long. al. 2« lin. Nigro-cinereus. Antennae nigro-fuscae, articuli tertii apice bre- viter acuminato. Facies et frons albo-poUinosae. Tboracis dorsum polline albido-cinereo, in disco fusco -cinereo opacum. Scutellum nigrum, modice nitens. Metanotum albido-poUinosum. Abdomen totura nigrum, nitidum; segmentum primum praeter basim albido- pilosum; secundum polline cinereo Icvissime aspersum, ila ut minus niteat quam sequentia, lateribus et margine postico fere toto albido- poUinosis; segmentum tertium vittam cinereo-pollinosam, anlice di- lalatam, postice obsoletam habet; lalera, anguli poslici et marginis postici fines in segmentis .3 — 5 polline albido teguntur; segmentum scxtum margines laterales et angulos posiicos albo-pollinosos habet. Pedes rufo-testacei, femoribus praeter imnm basim et exlremum apicem nigris, tibiis posticis fuscis. tarsorum apice nigro. — (Distr. Columbia; Osten-Sacken.) Berl. Entomol. Zeitschr. IX. 12 176 //. Loetv: Diptera 73. Pipunculns cingulatus nov. sp. d". Cinereo-niger; anlennae lolae nigrae, arliculo iertio brevi, obtusiuscnlo ; facies et frons nll/o - pollhiosae ; abdomen nigrum, nilidum, seginenio pi-imo albo-potlinoso^ reliquorum singulornm fasciä bascdi obscure cinereo- pollinosä laleribusque (dbo-pollinosis. — Long. corp. 1^^^ lin., Long, al. 2yV lin. Cinereo-nigcr. Anlennae totae nigrae, arliculo terlio brevi, ob- tusiusciilo. Facies et frons albo-pollinosae. Thoracis dorsum pol- line fusco-cinereo opacum; pleurae polline albido-cinereo aspersae. Scutelluni nigrum, niodice nitens. Melanotum albo-pollinosum. Se- gmentum abdominale piimum albo-pollinosum, niacula, media aträ; reliquum abdomen nigrum, nitidum, laleribus albido-poUinosis, se- gmentorum singulorum fasciä tenui basali obscure cinereo-pollinosä. Femora praeter apicem nigra; libiae nigro - fuscae, Irienle basali omnium anteriorumcfue apice rufo-testaceis; tarsi rufo-teslacei, api- cem versus fusci, articulo ultimo nigro vel nigro -fusco. Alae sub- fusco-cinereae, stigmate fusco. — (Distr. Columbia; Osten-Sacken.) 74. Pipunculus subopacus nov. sp. $. Fusco-niger: an- tennae nigrae, arliculo terlio in acideum candidum producta., fa- cies alba • pollinosa ; frons nigra; abdomen subnilidtan^ segmenlo primo praeter basim, reliijuis adversus lalera et ungidos poslicoa sttbobsolete exalbido - poUinosis. — Long. corp. If lin., Long. al. Fusco-niger. Antennae nigrae, articuli tertii apice in aculeum lougum candidum produclo. Facies albo - pollinosa. Frons nigra. Thoracis dorsum polline fusco-cinereo Icviter aspersum, subopacum; pleurae polline exalbido cinereae. Meianotuni albido - poUiuosum. Abdomen fusco-nigrum, subnitidum, segmenlo primo praeter margi- nem basalem, reliquis adversus latera et adversus angulos poslicos esalbido-poUinosis. Pcdes rufo-teslacei, femoribus praeter apicem nigris, libiis fnsco-animlatis, apice tarsorum nigro; primus larsorum posticorum articulus brcvior et quam in reliquis speciebus pauio crassior. Alae cinereo-hyalinae. stigmate fusco. — (Washington; Osten-Sacken.) 75. Pipunculus nigripes nov. sp. cT. Fusco-niger; anlen- nae totae nigrae, articulo terlio breviter acuminalo; facies et frons albo-pollinosae; abdomen, praeter hypopygitmt, totum opacum^ se- gmenlo primo albido - pollinoso , secftientibus tribus atris , velutinis, fasciti singulorum posticä late interruplä albo-pollinosä. — Long, corp. 1} lin., Long. al. H lin. Americae septenlrionalis. 177 Fusco-niger. Antennae tolae nigrae, articuli tertii apice brevi- ter acuminato. Facies et frons albo - pollinosae. Thoracis dorsum et scutellum fusco - pollinosa, subopaca. Abdomen totum opacum; segmentum primum praeter basim albo-pollinosum; segmenta sequen- tia tria atra, velutiua, fascia singuloruin posticä obscure cinereo-pol- linosä, latera versus latiore et albo - pollinosä; segmentum quintum fusco-pollinosum, subnitidum, lateribus albido - pollinosis. Hypopy- gium nigrum nilidum. Pedcs nigri, geuibus pallidis, larsorum basi nigro-fuscä. Alae cinerascenles, stigmate fusco. — (Pennsylvania; Osten-Sacken.) 76. Catlomyia notata nov. sp. cf. Atra, vetutitia, thoracis tnaciilis glauco-aeneis ubdominisque strigis lateralibus glaucis atbo- pollinosis, venire pedibxisque pallidis, kalter ibus nigris, atartcm ve- nis longitudijialibus terlid et cjuartd apicem versus perfecle paralle' lis. — Long. corp. 1^- lin., Long. al. \\ lin. Caput nigrum; antennae fusco - nigrae , arliculo tertio acuto. Thorax ater, opacus, pectore cinereo, triente antico dorsi fere toto nigro-aeneo, adversus bumeros albido -poUinoso maculisque duabus permagnis posticis glaucis, confertius albo - pollinosis. Abdomen atrum, veliitinum, segmento prinio utrinque puncto, sequentibus tri- bus singulis utrinque strigä sive raaculä transversa albo - pollinosä, laete glaucescente ornatis, strigis segmenti tertii per marginem po- sticum tenuissime album conjunctis. Venter tofus pallidus. Pedes cum coxis pallidi, femorum dimidio apicali, tibiis posticis praeter apicem, imä tibiarum anteriorum basi tarsorumque omnium apice nigricantibus. Halteres alri. Alae purissime hyalinae, venis nigris, longitudinalibus tertiä et quartä adversus apicem perfecte parallelis. — (Pennsylvania; Osten-Sacken.) 77. Catlomyia divergens nov. sp. $. Atra, velutina, ma- culis thoracis albicantibus, venire, pedibiis halteribusque pallidis, ala- rum venis longitudinalibus tertiä et quartä apicem versus divergen- tibus. — Long. corp. f lin., Long. al. 1 lin. Caput nigrum; antennae fuscae, articulo tertio acuto. Thorax ater, opacus, maculis dorsi humeralibus posticisque duabus albicanti- bus. Abdomen atrum, velutinum, immaculatum. venire toto pallido. Pedes cum coxis pallidi, tarsorum apice paulo obscuriore. Halteres flavicantes. Alae hyalinae, venis tenuibus fusco-nigris, longitudina- libus tertiä et quartä apicem versus divergentibus. — (Pennsylva- nia; Osten-Sacken.) 12* 178 //. I^oeiv: Dipfera 78. Vlalxjpczu velulinn nov. sp. ^. Alm. anlcnnis, pedi- biis hallcrilnisfjiie conroloribus ; alae pnriss'ime hyal'mae , venne lon- giludinalis quartae ratnulo anteriore valde arcualo, posteriore lon- ghisculo^ vend transi^ersä posteriore margitii alae valde approxi- matd. — Long. corp. 1^ lin., Long. al. 1| lin. Caput nigrum, opacum, antennis, palpis et proboscide coiicolo- ribus. Thorax totus niger, opacus. Abdomen alrum, velulimmi, immaculatum. Pedes nigri, iarsis anlerioribus praeter apicem posti- corumque laJeribus luridis. Kälteres nigri. Alae purissinie liyali- nae, vcnis nigris, longitudinalis quartae ramulo anteriore valde ar- cualo, posteriore Jongiusciilo , venä transversa posteriore alae niar- gini valde approximatä. — (Pennsylvania; Ostcn-Sacken ) Nota. A Plalypeza alrä Fall., cui simillima, cellularum poste- riorum secnndä panlo majore, tertia modicc breviore et cellulä anali pro portione paulo longiorc distinguitur. 79. Platypeza J'lavicornis nov. sp. (5^- Atra, antennis yiavis , pedibus fiiscis. halteribus nigris: alae pure hyali7iae, venae longitudinalis quartae ramtdo anteriore leviler arcuato. posteriore brevissimo, vend transversa posteriore a margine alae lange remotd. — Long. corp. 1^ lin.. Long. al. \\ lin. Praeter anum obsolete cincrasccntcm lola alra el velufina. Än- tennae et palpi ilavicanles. Pedes fusei, femoribus omnibus tibiis- que poslicis maximä ex parte nigris, tibiis anlicis tarsisque pallidis. Kälteres nigri. Alae hyalinac, venis nigro-fuscis, venae longitudina- lis quartae ramulo anteriore Icviter arcuato, posteriore perbrevi, venä transversa posteriore ab alae margine valde remotä. — (Pennsylva- nia; Osten-Sacken.) 80. P lat tjpeza obscura nov. sp. 9. Alra. antennis nigris, pedibus /lalleribusque uigro-ftiscis, angulis anticis segmentorum ab- dominaliuni siugrdorum cifiereis; alae pure hyalinae, venae longitu- dinalis quartae ramulo anteriore valde arcuato, posteriore brevis- simo, vend transversd posteriore margini alae appro.vimald. — Long, corp. lü lin., Long. al. l^^ lin. Caput nigrum, antennis palpisque concoloribus. Thorax niger, opaous. Abdomen atrum, vclutinum, angulis anticis segmentorum secundi, tertii, quarli et quinti segmentoque sexlo tolo cinereis. Pedes nigro-fnsci, femoribus omnibus tibiisque poslicis maximä ex parte nigris, cxiremo tibiarum apice. Iarsis anterioribus praeter api- cem tarsorumquc poslicorum lalerc exlremo pallidioribus. Kälteres Americue seplenlrionalis. 179 nigro-fusci. Alac hyalinae, veiiis uigro-fiiscis, lougiludinalis quailac ramulo anteriore valde arcualo, posteriore brevissimo , vcnä trans- versa posteriore alae margini valde approxinialä, — (Pennsylvania; Osten-Sacken.) 81. P latypeza palllpes nov. sp. $. Cinerea^ ubclomine ni- gro-fasciato^ aniennis pedif/nsi- sternen, die in der Mittellinie mehr oder weniger deutlich mit ein- ander verwachsen sind. Nur bei den Blattwespen, Chrysiden und Pteromalinen habe ich noch einen unpaarigen Theil, das eigentliche Prosternum, gefunden, der in Form eines kleinen Dreiecks oder Rhombus zwischen Episternen und Vorderhüften eingeschaltet ist. Das Mesonotum besteht aus drei Theileu. von denen die beiden ersten den gröfsten Theil des Thoraxrückens bei <\en Hymenopteren einzunehmen pflegen, sie sind das Mesoscutum und das Sculcllum. Der dritte in der Fig. 18. B. sichtbare Theil liegt im Innern der Thoraxhöhle verborgen, und wird gewöhnlicii zum sogenannten En- (lothorax gerechnet, und als Mesopbragma bezeichnet. Die beiden ersten Theile, Scutum uud Scutellum, sind bei vielen Hymenopte- ren, namentlich den Blattwespen uud den Ichneumoniden. so ver- schmolzen, dafs sie nur ein einziges Stück bilden, bei andern dage- gen, wie bei den meisten Aculeaten, den Chrysiden, den Pteroma- linen u. s w. bilden sie zwei getrennte Stücke, die durch eine kurze uud straffe Verbindungshaul aneinander haften. Die Naih. welche sie trennt, Iriflt jederseils auf die Mitte der Gelenkgrube der Vor- derflügel. Am merkwürdigsten erscheint diese NaIh jedenfalls bei den Weibchen der Pleromalinen-Galtung Enpelmus, indem sich hier zwischen Mesoscutum und Scutellum ein sehr bewegliches Gelenk bildet. Dafs dieses hinlere Stück, das Mesoscutellum, wirklich noch Berl. Entomol. Zeitsenfalls H) Stigmen, die beiden ersten zwischen I. und 2., und zwischen 2. und 3.. die folgenden auf dem Iten bis lllen Leibcsrinüc, d i. auf dem Itcii Thorax- und Isten bis 7lcn 212 //. Reinhard: Abdominalringe. ') Die gleichen Verhältnisse Onden sich auch bei Ichneumoniden, Braconiden u. s. w. wieder. Hätte nach der obigen als irrig sich ergebenden Auffassung die obere, stigmentragende Platte des Metatborax die Bedeutung einer Verbindungshaut zwischen Brust und Hinterleib, und wäre mithin das Stigma vom vierten Ringe ebenso in diese Verbindungsliaut vor- gerückt, wie es sich bei den Pro- und IMesoihoraxstigmen findet, so müfste nothwendig bei den llynienopteren der erste Abdominal- ring kein Stigma haben. So ist es auch bei den Lepidoplcren und bei den meisten Käfern der Fall. Bei diesen liegt das grofse Stigma wirklich in der Verbindungshaut hinter dem Metatborax, aber ne- ben dem ersten Dorsalhalbringe des Hinlerleibes liegt dann kein Stigma, sondern das nächste findet sich erst an der Seite des zwei- ten Hinterleibsringes. Bei den oben genannten Familien der Hyme- nopteren dagegen, welche die volle Zahl der Stigmen haben, besitzt der erste Hinterleibsring ebenso, wie die folgenden, sein Stigmen- paar. Die beiden grofsen Stigmen, welche nach dieser Darstellung am Vorderrande des vierten Thoraxringes liegen, sind bisher be- kanntlich immer als Metathoraxstigmen bezeichnet worden. Sie verdienen, physiologisch genommen, auch diesen Namen mit vollem Rechte; denn, wie die directe Beobachtung an den Puppen von Aulax ergab, führt von diesem Stigma aus der Stigmenast zum dritten Knotenpunkte, dessen übrige Aeste sich im Metatborax ver- zweigen, und insbesondere in die Hinterflügel und Hinterbeine gehen. Wenn dem Thorax der Hymenopteren, wie hier geschehen, vier Segmente zugetheilt werden, so würden für den Hinterleib nur acht übrig bleiben, denn die Larven derselben haben, dem allgemei- nen Typus entsprechend, zwölf Leibesringe. ^) Wirklich findet man ') Die Aculeaten $ haben allerdings nur 6 Abdomiiialsegmente aus- sen sichtbar, sie haben aber ebenso, wie alle andern Hymenopteren acht Dorsalhalbringe, indem die beiden letzten, der 7te und 8tc, in die Leibes- höhle zurückgezogen sind. Das siebente bat auch trotz seiner versteckten Lage ein deutliches Stigmenpaar. *) Weslwood (Transact. ent. Soc. Vol. II. 121) sagt zwar, dafs alle fuFslosen Hymenoptercnlarven 13 Segmente ohne den Kopf haben, doch zähle ich bei Pteromalinen-, Gallwespen-, Ameisen- und Bienenlarven, die mir vorliegen, immer nur 12 Segmente, wobl ist bti manchen der After vorgestülpt, und könnte als ]3tes Segment gelten, doch siebt man an der lebenden Larve auch ebenso oft, wie sie den After einstülpt, eine ganz andere Art von Bewegung, als das Vor- und Zurückschieben einzelner nOer Hymenoplereii. 213 auch bei allen Ilymeiioplercii ') acht llinlericibsriiige, und, was be- sonders bedeutungsvoll ist, aus der Zahl und Lage der Stigmen geht hervor, edium troglodyles Ksw.. von Mäikel und v. Kiesenwelter im Riesengebirge enl deckt, und seitdem aufser von Letzner und Ger- hardt in wenigen Exemplaren meines Wissens nicht gefangen. Un- ter Kuhdünger war in der Gegend der Hampelbaude Ammoecius gilibns und Aphodius piceus nicht selten; letzlerer, ein ausschliefsli- cher (iebiigskäfer, scheint vorzugsweise im schlesischen Gebirge (nach Erichsou auch im Mcnschenkoth) heimisch, wenigstens dort am liäiilii.;slen zu sein. Auch findet sich hier eine interessante Form von dem gemeinen Erirliinns acridulus in der Gröfse von 1 — I-i- Linien vor, einförmig schwarzbraun ohne gelbe Makeln. Diese Forn> hat mindestens die Berechtigung einer stark ausgeprägten Va- rietät, und verdiente wohl als solche durch einen eigenen Namen geehrt zu werden, möglicherweise ist es eine eigene Art. Aufser den oben erwähnten Qucdicn molochinus und monlicola kam hier auch punclalellus Heer vor, in den Alpen in einer Höhe von 4- bis 7000 Fufs heimisch (Kraatz Insekt. Deufchl. S. 499). Ebenso erinnerte an die Alpen Cychrns rosirnlus var. pygmaeus Chaud., den ich ganz in derselben Form und Kleinheit wie bei der Ham- pelbaudc vor Jahren im Nafsfeide bei Gastein gefunden hatte. An Fichtenstöcken safs, sich in der Sonne wärmend, ziemlich häufig Rhagitim hifiiscinltim. Riesengebirgs-Excursionen. 225 Gegen Mittag brachen wir auf, dem Kamm des Gebirges zu- steuernd und zunächst unseren Schritt nach der Riesenbaude am Fufs des Koppenkegels lenkend. Der Gehrauch des Käschers war auf unserer ganzen Excursion wenig lohnend, woran sowohl das neblig nasse Weller als der Mangel an vegetationsreichen Oertlich- keiten Schuld war. Alpenwiesen von der fast exotischen Ueppig- keil des Pflauzenwuchses, wie man sie z. B. in den Salzburgrr und Kärthner Alpen oft findet, suche man nicht im Riesengebirge; die schon erwähnten Weiden in der Nähe der Bauden sind steril zu nennen im Vergleich mit jenen, aus zahllosen, würzigen Kräutern und Blumen gemischten Alpensennen. In den Wäldern des Riesen- gebirges aber finden sich im Unterholze vorzugsweise nur Farren- kriiuter, Heidelbeeren, Blaubeeren und Moose vor. Darum ist der Käscher für eine Riesengebirgs - Excursion ein im Ganzen ziemlich überflüssiges Instrument, wenn man ihn nicht so eingerichtet hat. dafs er auch als Wasserfangnelz dienen kann, in welcher Eigen- schaft er bessere Dienste wie auf dem Lande zu leisten im Stande ist. In der Nähe des kleinen Teiches waren einige Weidestellen, welche zum Abkäschern geeignet schienen; sie lieferten indefs aus- ser einigen Stücken des seltenen Megarlhnts depressus und eines Hytastes Trifolii nur gewöhnliche Anthobien, namentlich longulum, minutum und limbalum, sowie einige autlallend goldige Stücke von Gaslropliysu Raphani. Der Weg von der Hampel- nach der Jliesenbaude führt zu- nächst einige hundert Fuls ziemlich steil bergan, und dann etwa drei Viertelstunden auf einem nur allmälig ansteigenden Plateau hin. Diese weit ausgedehnte Hochebene ist wohl ziemlich der beste Fangplalz für seltene Coleopteren in unserem Gebirge; der Boden derselben besteht gröfstentheils aus Moorgrund, welcher bald förm- liche Moräste und Teiche bildet, bald an den höher gelegenen Stel- len ausgetrocknet und mit Gras bewachsen oder isländischem Moose bedeckt ist. Grofse Strecken dieses Plateaus sind mit dem oben erwähnten Knieholze bestanden. Ueberall liegen auf demselben Steine der verschiedeiislen Gröfse. von Slcinsplitlern an, die man bequem mit einer Hand umdrehen kann, bis zu gewaltigen Fels- blöckcn aufsteigend. Das Umwenden dieser Steine war bei Verfol- gung des Weges unser erstes Geschäft; es lieferte recht gute Aus- beule. Arpediiim Iroglodtjles fand sich hier in gröfsercr Menge vor. wir erbeuteten gegen 30 Stück; mit ihm zusammen fand sich ziem- lich ebenso häufig Oxypoda soror Thoms. {ßava Kraatz) vor. Leider gingen uns die meisten Stücke dieses äufserst zarten und 15* 226 O. Pfeil: zwei winzigen Tliiciclicns in Spiritus wie in Aeliier zu Grundo. Ferner unter Sleiiicii: Aciilola crenala in aulTallcnd kleinen, sehr dunklen Stücken, erheblich verschieden von den Stücken des Flachlandes; Olhius tnelanocep/ialns, Sleiiits ^raciUpes^ Lallirobium scabticoUe, die oben erwähnten Otiorhynchen, Anchomentis ericeli Panz. — wie bekannt, eine Seltenheit eisten Ranges — Sericosonms subae- ^ netis Redt, (nur das cJ' jucundns !MärkeI), ('/injsomela islandica und rtifa Dufts., Amara uulicu, erralica und riif'ocincla, die frü- her erwähnten Qnedien, llurpulus honesttis, Carabu« sylveslris, letz- terer in fast schwarzon Stücken etc. Am Knieholz fing Herr Ger- hardt den in den meisten Sammlungen fehlenden Pissodes (iyllen- hali Schh., dem llarcijniue Herbst nahe stehend, aber durch hell- braunere Farbe, gröfsere Gedrungenheit der Statur, kürzeren und dickeren Rüssel bestimmt von ihm unterschieden ' ). Das Thier ist früher an derselben Oertiichkeit von einem Sohne des Herrn Hof- gärtners Mayer in groiscr Menge gefangen worden. Ferner am Knie- holz: Anllionomus varians , Canlftaris pilosa, Pachyta clalhrata, Conjmbiles afßnis, Anlliophugiis suJeiictis. omnliims und f'orlicornis. Im fliefsenden Wasser und den Quelllöchern des Lomnitzbaches. in letzteren nur, wenn das Wasser keine ganz eisig kalte Temperatur hatte, leben zahlreiche Hydrophilen, welche sich vorzugsweise gern in den an Steinen festsitzenden Moosen aufhalten, so Hydroporus Victor und die weniger seltenen Hydrop. notalus^ iii^rila und ob- scurtis, ferner Hydrobius punctatoslrialus, Helophorxis nqttalicus und pumilio. Nach der anstrengenden Thäligkeit des Saminelns forderte der Körper seine Rechte, und nachdem wir diesen in der Riesen- baude (tlicuer und schlecht!) durch Ruhe und Imbils genügt, durch- forschten wir das Terrain näher am Koppengipfel und den oberen Rand des nach Böhmen abfallenden, 1500 Fufs tiefen Rieseugruu- des, welcher, beiläulig bemerkt, zu den grofsarlig schönsten Par- tieen des Gebirges gehört. In der Nähe der Riesenbaude ist nach Mittheilung von Schmiedeberger Sainmlern der Haupthnidori des ') Die mir .infangs zweilellialte Bi'slimmung isl von Herrn Dr. Slier- lin, dem ich ein l'aar Stücke zusandte, als richtig bestätigt worden. Die Hcsclireibiiriu; in ßosc Käfer Deutschlands S öll isl namentlich bezüg- lich der Angabe der Färbung ungenau. Pissodes Harcyniae wird dort als schwarz bezeichnet, und dann hcifst es von Fiss. Gy/Ieiihali, dem Vori- gen sehr ähnlich, aber gewöhnlich dunkler gefärbt. Es wäre interessant, die neue Farbe kennen zu lernen, die noch dunkler als schwarz ist. Riesengebirgs-Excursionen. 227 Vteroslichus negligeiis Sir., der von jene» Enlomophilen liier .schon in bundericn von Exeniploren gei^riffen worden ist. Wahr- scheinlicli eben deshalb ist das anscheinend ausscblielslich auf das Ricsengebiige angewiesene Tbier an dieser Stelle jetzt so gut wie ausgerottet, und es gelang uns niclil, auch nur ein einziges Exem- plar zu finden. Auch im übrigen (Gebirge ist der Käfer sehr seilen geworden, und nur der Eibgrund bietet noch ab und zu einige Aus- beule. Aehnlich verhält es sich mit Pterosliclms rnßlursls Dej.') (corclaltis Letzn.), welcher auch früher viel häufiger war; am Fufse des Koppenkcgels fand ich allerdings ein, aber auch nur 1 Stück. Aufscrdem ^var auch hier Cijchrus pygmncus Chaud. und Amara erratica heimisch, ferner fanden sich unter Steinen IJypnophila Ca- ricis vor, welche man übrigens nach Mitlheilung von Gerharill am häufigsten vor Sonnenuntergang und bei ruhigem Wetter mit dem Käscher an den grasigen Abhängen des Melzer- und Riesengrundes fängt, ferner Le'istus analis unter der trockenen Rinde von Tannen- stöcken und der schon oben erwähnte ^ca//e« pyrenueus Schönh. Herr Gerhardt fing 2 Stück am Wege in den Riesengrund unter auf Moos aufliegenden Steinen, an welche sie sich beim Umdrehen derselben anklammerten. Später hat derselbe Sammler noch ein Paar Stück auf dem Schmiedeberger Kamme bei den Friesensleinen auf dieselbe Weise erbeutet. Die gute Beule des Acalles lockle meinen Gefährten weiter hinab in den Riesengrund, wo unter Stei- nen Octjpus tnncrocep/talus, unicr loser Kichtenrindc Aguthidium laevigaliim, Ampedtis scrofa und Rhynrolus cldoropns^ in Fichlen- schwämmen Ennemihron cornulum und Corticaria denticidata und im Fluge Dascdlus cervinus zu betreffen waren. Unser diesmaliges Nachtquartier schlugen wir in der südlich von der Hampelbaudc bereits in Böhmen gelegenen Wiesenbaude auf, welche zu ciiioni Standquarlier für Sammler wegen ihrer Abgeschiedenheit, Billig- keil, guten Bewirthung und vortrefflichen Lage unbedingt noch mehr wie die Ilarnpelbaude empfohlen werden kann. Zeitig wie- der bei unserem Tagewerke fanden wir hier an den Ilolzwänden der ') Ich besitze davon auch Stücke aus Krain durrli die Froundliclikeit des Herrn Ford. Sclimidl in Laibacli, und kann die Angabc von Koger (Verzeiclinifs der Käfer ()b«Tsclilesiens in der lierl. Eiiloni. Zlschr. Ih56) noch dabin erweiltuii, dai's auch diic erheblichen Färbungsuni cr- schiede scheinen eine solche Trennung gebiet erisch zu fordern, während ich aufser der etwas gröfseren Breite der Flügel kei- nen plastischen Unlerschied sehe. Ein zweites, leider nicht gut erhaltenes Männchen von derselben Lokalität stimmt mit dem vorher beschriebenen in Färbung und Zeichnung ziemlich gut überein, ist aber nur ."H Lin. lang, also viel kleiner; auch ist die Behaarung der ganzen Palpen weifslich, das Schildchen nur an der Spitze gelb, der erste Ilintcrleibsahschnitts an der Basis 236 U. Loew: schwarz, die schwarze Zeichnung der folgenden Ahschnitte von gröfscrer Ausdehnung und der viertletzte Ahschnitt des Bauches ebenso schwarz wie die drei letzten^ Flügelschnitf und Flügelfärbung sind ganz wie bei Lepl. pilosa. Ich halte die- ses Männchen nur für eine Varietät des Lept. pilosa, und es scheint mir durch die vollkommene Gleichheit des Flügelbaues und der Flügelfärbung die Arfrechte dieser zu bestätigen. ad 2. Laphria varia nov. sp. d". Laphriae ßavae affinis. femoribtis poslicis in tlentem apicalem productis, fulvo - pilosa , my- stace, barbä, femoribus anlicis tibiarumque inlermediaruin basi su- pra albido-pilosis. — Long. corp. 8 — S^ lin., Long. al. 6| liu. Sie gehört zu denjenigen Arten, deren Hinterschienen in einen scharfen Zahn auslaufen, also in den Verwandtschaftskreis der La- phria flava, welcher sie in Gestalt und Gröfse ähnlich ist, während der Zahn der Hinterschienen stärker als bei dem Männchen dieser entvrickelt ist. Die Färbung der Behaarung ist äufserst lebhaft rothgelb. Der Knebelbart ist weifslich, in der Mitte mit sehr ver- einzelten schwarzen und gelben Haaren durchmengt, oben mit et- was zahlreicheren schwarzen Haaren, am Mundrande fast ausschliefs- lich von rothgelben und schwarzen Haaren gebildet; Kinnbart weifs- lich; die Mitte des Hinterkopfs ihrer ganzen Breite nach schwarz- haarig; aufserdem finden sich schwarze Haare nur am untern Au- genrande und auf der Stirn neben den Fühlern. Behaarung des Thorax lebhaft rothgelb, hinten dichter und länger, auf dem Col- lare schwarz, am Vorderrande des Thoraxrückens sowie am Seiten- rande desselben von der Schulter bis zur Flügelwurzel hin mit schwarzen Haaren durchmengt; die Behaarung der Brustseiten ist über den Vorderhüften und im untern Theile des vor den Schwin- gern stehenden Haarschirmes weifslich. Behaarung des Schildchens, des ganzen Hinterleibs und des Hypopygiums ohne alle Ausnahme lebhaft rothgelb. Die Behaarung der Beine ist an den Vorderschen- keln, an der äufsersten Basis der Mitlei- und Hinterschenkel, sowie auf der ersten Hälfte der Oberseite der Mittelscbienen weifslich, sonst ohne alle Ausnahme lebhaft rothgelb; selbst die Behaarung und Beborslung der Füfse hat durchweg diese Färbung. Die Flü- gel sind von der Basis bis gegen die Mille hin glasartig, von da an schwärzlichgrau getrübt; das Flügelgeäder wie bei l.aph. ßava und den andern verwandten Arten. Dipteren von Kutnis. 237 ad 3. Bomhylius major fj. Alle Exemplare dieser Art ge- hören zu derjenigen Abänderung, welche ich im 3ten Theile der neuen Beiträge als var. australis bezeichnet habe. ad 5. Dischistus nigriceps Lw. Als Wohnort dieser Art war bisher nur die Gegend von Varna bekannt; das Weibchen der- selben ist noch ganz unbekannt. ad 10. Empis apicalis nov. sp- cT et $. Albido-cinerea, an- lennarum basi, abdomhiis laleribus, venire, coxis pedibusque luleis, abdomine supra, hypopygio tarsisque nigris, nlis cinerea - hyal'mis^ stigmate nigro, celhilä submarginali secimdä nigricante. — Long, corp. "if — 3| lin., Long. al. 3| — Z\\ lin. Aus der nächsten Verwandtschaft der Emp. maoulala Fabr. — Kopf weifsgrau; die Augen des Männchens auf der Stirn zusam- menstofsend. Die beiden erslen Fühlerglieder und die Wurzel des dritten Gliedes gelb. Taster gelb Rüssel etwa so lang wie die Vorderschienen, dunkelgelb mit brauner Spitze; die Unterlippe schwarzbraun. Oberseite des Thorax von dichter, weifser Bestäu- bung weifsgraulich wie bei Emp. macidala Fabr.; die behaarten Interstitien erscheinen kaum in irgend einer Richtung etwas dunk- ler als die kahlen Striemen. Die Brustseiten des Männchens weifs- grau, die des W^eibchens gelb mit grauen Flecken, wahrscheinlich überhaupt in ilirer Färbung veränderlich. Schildchen und Hinter- rücken mit der Oberseite des Thorax gleichfarbig. Hinterleib oben- auf schwarz, ziemlich glänzend; seine Seiten und der Bauch dun- kelgelb. Das Hypopygium schwarz, kürzer als bei den andern Ar- ten derselben Gruppe, die obern Lamellen breiter, die untern viel kürzer und viel mehr aufwärts gekrümmt; der Penis hat an seiner Basis die starke Anschwellung nicht, welche er bei den übrigen bekannten Arten dieser Gruppe besitzl. Hüften und Beine dun- kelgelb, die äufserste Schenkelspiize schwarz; bei dem Männchen ist auch die äufsersle Spitze der Schienen schwarz, bei dem Weib- chen nur schwärzlich. Füfse schwarz, bei dem Männchen die Basis des ersten Gliedes in geringer Ausdehnung braungelb, bei dem Weib- chen in gröfserer Ausdehnung gelb; auch sind die Vorderfüfse des Männchens erheblich länger behaart als die des Weibchens, doch ohne dafs diese Behaarung eine auffallende Länge hat. Flügel et- was graulich glasartig; Randmal schwarz; die zweite Submarginal- zelle schwärzlich. Anmerkung. Die Arten aus der Gruppe der Emp. apicalis bedürfen noch einer kurzen Auseinandersetzung. Es sind de- ren fünf. 238 //• Loew: 1) Empis variegaia Meig., von Meigen zuerst in der Klas- sifikation und noch kenntlicher im dritten Theile seines Hauptwerks beschrieben, hier aber von ihm irrthümlich mit Emp. maculala Fabr. identificirt. Sie ist in den Main- und Rheingegenden, sowie in Belgien häufig, und kömmt auch im nördlichen Deutschland hin und wieder vor. Sie unterscheidet sich von den folgenden Arten sehr leicht schon durch ihre erheblichere Gröfse und durch die dunkle Färbung ihrer Hüften. 2) Empis maculala Fabr., von Herrn Egger als Emp. ar- gyreata beschrieben. Sie unterscheidet sich von der folgenden Art am leichtesten dadurch, dafs die Interstitien der Thoraxstriemen nicht die auifallcnd dunkle Färbung wie bei dieser haben, und dafs selbst die seitlichen nur dann in ihrer ganzen Dunkelheit erschei- nen, wenn man den Thorax ganz von hinten her betrachtet. Da Fahricius seiner Emp. maculala einen ,,thorax sublineatus" zu- schreibt, so kann ilire Beschreibung nicht auf die folgende, sondern nur auf die gegenwärtige Art gedeutet werden. Ich besitze diese Art aus dem südlichen Deutschland, aus Ober- und Miltelitalien, so wie aus Ungarn. 3) Empis confusa m. , von Herrn Schiner als Emp. ma- culala Fabr. aufgezählt und zugleich iüv Emp. variegafa Mcig. er- klärt. Warum die Fabricius'sclie Beschreibung \on Emp. macu- lala nicht auf gegenwärtige Art bezogen werden kann, habe ich oben angegeben. Meigen's Beschreibung von Emp. variegaia auf gegenwärtige Art zu deuten, ist ein wunderlicher Irrthum. da Mei- gen's Beschreibung („Hinterleib glänzend schwarz, erster Ring grau; Hüften grau") einer solchen Deutung entschieden widerspricht; auch ist Emp. maculala Fahr, bis jetzt in den Rheingegenden noch gar nicht gefangen worden — Ich besitze Emp. confusa aus Oester- reich, Kärnihen, Krain, Ober- und Mitteiitalien, Ungarn und von Varna; ihr Verbreitungsbezirk scheint demnach mit demjenigen der vorigen Art ziemlich zusammenzufallen. 4) Empis affinis Egg., durch die etwas verdickten, mit ganz auifailcnd langer, schwarzer Behaarung besetzten Vorderfüfse des Männchens leicht kenntlich, sonst der vorigen Art sehr nahe ste- hend. — Mir bisher nur aus Sicilien bekannt. 5) Empis apicalis m., die vorher beschriebene Art, der J^rn;). maculala am ähnlichsten, aber aufser an der viel beschränk- teren Fleckung der Flügel und dem abweichenden Baue des Hy[)o- pygiums leicht daran zu unterscheiden, dafs die Interstitien der Tho- raxstriemen auch von hinten her betrachtet kaum dunkler als die Dipteren von Kniais. 239 gewöhnlichen Striemen erscheinen, während sie in dieser Richtung betrachtet bei Emp. maculala stets sehr dunkel erscheinen. Emp. var legal a und apicalis schliefseii sich den andern drei Arten zwar ebenfalls nahe an, besitzen aber Merkmale, welche jeden Zweifel an ihrer specifischen Selbstständigkeit unmöglich ma- chen. — Emp. maculala^ confnsa und afßnis stehen sich unterein- ander äufserst nahe, namentlich auch in dem Baue des Ilypopy- giums, welclies sonst von Art zu Art die bestimmtesten plastischen Unterschiede zu zeigen pflegt. Sie bilden in derjenigen Reihen- folge, in welcher sie genannt sind, einen Fortschritt von geringerer zu erheblicherer Körpergröfse, von weifserer zu grauerei' Bestäu- bung, von undeutlicherem zu immer auffallenderem Hervortreten der Interstitien der Thoraxstriemen und von kürzerer zu immer län- gerer Behaarung der Vordertarson des Männchens, so dafs man leicht geneigt sein kann, dieselben für Abänderungen ein und derselben Art zu halten, und zwar dies um so mehr, als die Länge der Be- haarung der Vorderfüfse des Männchens ein und derselben dieser drei Arten nicht immer ganz dieselbe ist. Letzterer Umstand hat mich, so lange ich nur eine geringere Anzahl von Exemplaren be- safs, der Vermuthung. dafs sie vielleicht nur Varietäten einer Art sein könnten, nicht abgeneigt gemacht. Je mehr Exemplare ich habe untersuchen können, desto mehr bin ich in der Ueberzeugung von ihrer specifischen Verschiedenheit bestärkt worden. ad II. Empls fralernn nov. sp. 1^. Empidi lessellalae si- millitna, sed inlerslitiis laleralibus villarum dorsatium alris opacis, media obsolelo dislincta. — Long. corp. 4~ lin., Long. al. 4yj lin. Unserer Emp. tessellata ganz aufserordentlich ähnlich, doch et- was kleiner. Körperfärbung und Behaarung wie hei dieser. Wäh- rend bei Emp lesseUala stets alle drei Interstitien der Thoraxstrie- men schwarze, zien\lich gleich breite, gleil'sende Längsstreifen bil- den, ist bei Emp. fralerna das mittelste Interstitium schmäler und in seiner Färhun^^ kaum von den beiden Thcilen der Mittelstriemen unterschieden; »lie breiten seitlichen Ititorslilien bilden dagegen tief- schwarze, vollkommen matle Längsstreifeii. Der Hinterleib hat ein weniger gewürfeltes Aussehen als bei Emp. Icssellala. Die Färbung der Beine ist wie bei der bekannten diinkclbeinigen Varietät von J'Jmp. lessellatn; die Flügel sind gegen die Wurzel hin in etwas gröfserer Ausdehnung gelblich gefärbt, sonst gleichen sie in Färbung und Adervcriauf denen der Emp. lesseUala. Berl. Entomol. Zeitschr. IX. 16 240 H. Loew: ad l'i. Empis hirta nov. sp. cT d ^. Tota nigra^ nigro-pi- losa, modire nitens, Ihoracis dorso ex cinereo nigro, con/ertim pi- loso, Ii6iis pnsticis supra pilos longos conferlos gerenliius^ atis ni- gris basim versus luleis. — Long. corp. 2| — "if liu., Long. al. 2| lin. cf. Scilwai'z. niäfsig glänzend, die verhältnifsmäfsig diclite Be- haarung des ganzen Körpers ohne alle Ausnahme schwarz. Augen zusammenslofsend. Fühler schwarz, die beiden ersten Glieder mit graulicher Bestäubung und ziemlich langer Behaarung. Taster schwarz, ziemlich behaart. Rüssel schwarz, so lang wie die Vor- derschenkel. Thoraxrücken von graulicher Bestäubung grauschwara und matt, mit dichter und etwas langer Behaarung, welche nur auf den beiden Theilen der Mittelst rieme fehlt, während die Seitenstrie- men behaart sind; die Inlerstilien sind schwärzer als die Striemen und treten, wenn man den Thorax von hinten her betrachtet, deut- lich hervor. Die Oberseile des Hinlerleibs ist mit dünner, bräun- licher Bestäubung bedeckt, welche aber die glänzend - schwärzt^ Grundfarbe nicht verdeckt, und nur dann ganz sichtbar wird, weun man die Fläche des Hinterleibs in sehr schräger Richtung betrach- tet. Hypopygium klein, schwarz, schwarz behaart; die obern La- mellen desselben klein, hakenförmig abwärts gebogen; das letzte Bauchsogment in eine gerade, abgestutzte und etwas aufwärts ge- bogene Lamelle verlängert. Beine ganz und gar glänzend-schwarz, mit ziemlich langer Behaarung; auf der Oberseite der kräftigen Hinterschienen ist die Behaarung von ganz auflallender Länge und Dichtigkeit; die Ferse der Hinterbeine ist auf der Oberseite eben- falls ziemlich lang behaart, auf der Unterseile ziemlich dicht schwarz- borstig. Schwinger schwarz mit bräunlichem Stiele. Flügel schwärz- lich, gegen die Basis hin biaungelblich, das ziemlich grofse Rand- nial schwarz; Discoidalzelle zien)lich grofs, am Ende gerade abge- schnitten; die dritte Längsader nahe vor der Flügelspitze mündend: der Vorderast derselben ist entweder fast gerade, oder ganz schwach zurückgekrümmt. d. h. so, dals seine Convexität nach der zweiten Unterrandzelle hingekehrt ist. 9. Es gleicht den» Männchen sehr, nui- ist die Behaarung überall viel kürzer, und die das Männchen auszeichnende lange und dichte Behaarung auf der Oberseite der Hinterschienen kürzer und ganz zerstreut; auch sind bei ihm die Seitenstriemen des Tho- rax weniger deutlich behaart. Dipteren von Ktitais. 241 ad 13. Rhamphomyia nov. sp. 9- Zwei Weib- chen, der Rhamph. snlcata ähnlicher als irgend einer andern der mir bekannten, bei uns einheiniisclien Arten, unterscheiden sich von derselben wesentlich durch den viel dickeren Rüssel und die bis zu ihrer Mündung hin schwarz, gefärbten Fliigeladern. An ih- rer specKisciien Selbstständigkeit ist nicht zu zv^eifeln, sie sind aber zu schlecht eriiallcn, als dafs ich eine genügende Beschreibung ge- ben zu können im Stande wäre. ad 14. Dolichopus griseipennis Fall. 9. var. Nur ein nicht besonders erhaltenes Weibchen. Es gleicht dem Weibchen des Dot g7-iseipennis voUkoraraen, doch ist die Spitze der Hinter- schienen nicht gesfhwärzt und das eiste Glied der Hinferfüfse an der Basis gelb gefärbt. Ganz eben solche Weibchen habe ich in Kleiuasien gefangen; ein zu denselben gehöriges Männchen zeigt die plastischen Merkmale des Dot. griseipennis-^ die Spitze der Hin- terschienen ist zwar etwas dunkler als bei deu Weibchen, aber doch nur gebräunt und nicht geschwärzt; die Basis des ersten Glie- des der Hinterfüfse ist gelbbraun; der einzige Unterschied, den ich zwischen ihm und dem Männchen des Dot. griseipennis bemerken kann ist der, dafs die schwarzen Wimperhaare an der Unterseite seiner Hinlerschenkel weniger zahlreich sind. Da sich diese Beob- achtung nur auf ein einziges Männchen bezieht, halte ich sie nicht für ausreichend, um diese Exemplare auf Grund derselben von Dot. griseipennis als besondere Art zu unterscheiden. ad 17. Aricia tessellata Macq. ? cf- Das einzelne Männ- chen, welches ich erhalten habe, hat etwas vom Schimmel gelitten, so dafs seine Bestimmung nicht ganz sicher ist. ad 21. Platystoma tat ivenlris nov. sp. cT et $. Pedi- bus tolis nigris, tegulis miiuilis, alis nigris., gullutis pellucidis sub- aeijuutiler aspersis, abdomine tuliusculo^ nttimo segmenlo maris praecedentibus tribus simul sttmptis breviore , (juarlo foeminae reli- (fuis singulis tongiore. — Long. corp. 2J — 3yV lin., Long. al. 3 — 3tV lin- Diese leicht kcnntli('he Art hat in der Flügelzeicbnur)g noch die meiste .Heimlichkeit mit Ptat. seminationis, doch ist das Flu* gclgitter dichter und gleichmäfsiger als bei dieser, so dafs keine deutlichen Querbinden erscheinen und die ganzen Flügel viel schwär- 16* 242 //. Loew: Dipteren von Kulnis. zer ausselicn. Die Ocellcn haben ungefähr dieselbe Stellung wie bei Plal\jsloma legularia^ d. h. sie sind einander weniger genähert als bei den meisten andern Arten. Die Deckschiippchen sind er- heblicli kleiner als bei Plafysl. nmbrarum. Der Bau des verhält- nifsmäfsin breiten Hinlerleibs ist i'iir die Art sehr charakteristisch; bei den» [Männchen ist der letzte Abschnitt desselben erlieblich kür- zer als die drei vorhergehenden zusammen; die beiden ersten mit- einander verwachsenen Abschnitte des weiblichen Hinterleibs sind ziemlich kurz, der diitte Abschnitt sehr kurz; der vierte zeichnet sich durch seine Länge aus und übeitrifft hierin den ebenfalls ziem- lich langen fünften Abschnitt. Ortalis picipes, eine neue Art. Vom Director //. Loew in Meseritz. Ortalis picipes nov. sp. cT et 9. Nigra^ thoracis dorso et scutello lotis abdoministfue fasciis cinereis^ pedibus piceis, alis hya- Unis, nigro-maculatis. — Long. corp. Bf lin., Long. al. 3| lin. Aus dem Verwandtschaftskreise derjenigen Arten, bei denen das 3te Fühlerglied oval, der Thoraxrücken nur auf seinem hinteren Theile und die erste Längsader nur auf ihrem Ende mit Borsten besetzt, die 3te und 4te Längsader parallel, die Queradern nicht genähert und die Analzelle nicht in einen langen Zipfel ausgezogen ist. Sie ist unter den daliin gehörigen Arten am Mangel der schwar- zen Thoraxstriemen leicht zu erkennen, welche keiner der ihr an Gröfse gleiclikommenden Arten fehlen. — Kopf dunkelgelb, der obere Theil des Hinterkopfs bis auf den Scheitel hinauf grau; der obere Theil der Stirn gewöhnlich schmutzig rostrolh; Augen mit breiter, weifsbestäubter Einfassung. Oberseite des Thorax von hel- ler Bestäubung aschgrau mit zahlreichen schwarzen Pünktchen; von den gewöhnlichen schwarzen Striemen zeigt sich nur der vordere Anfang der doppellen Mitlelstrieme. von den Seilet)striemen kaum eine Spur. Scliildchon aschgrau. Hinterleib glänzend schwarz, an der Basis jedes Abschnitts mit einer aschgrauen Querbinde. Beine pechbraun. Flügel glasartig: eine schmale und unvollkommene schwarzbraune Querbinde zieht sich von der Basis der Discoidai- zelle nach dem Vorderrande, den sie etwas vor dem Ende der Hülfs- ader erreicht; Queradern schmal schwarzbraun gesäumt; in der !Mar- giual'/.ellc unterhalb derSpitze dervSlifimaticalzelle ein kleiner schwarz- brauner Fleck, ein gröfserer auf der Mündung der "iten und je ein kleinerer auf der Mündung der 3ten und 4ten Längsader; der Flu- gelrand zwisrhen den beiden letzteren mit ganz schmalem schwarz- braunen Saume. — (Spanien.) Beiträge zur Kenntnils einiger Braconiden- Gattungen von H. Reinhard, Geh. Mediciualrath in Dresden. Drittes Stück. (Hierzu Tafel 111. Fig. 6, 7.) D, V. Nachtrag zur Gattung Rogas Ns 'a durch die daukensvverihe und freundliche Bereitwilligkeit des Herrn Rogen hof er mir die Gelegenheit wurde, die Vorräthe des Wiener zoologischen Museums an i?og-o«-Arlen untersuchen zu kön- nen, so halte ich es für meine Pflicht, wenigstens einige der wich- tigeren Bemerkungen als Ergänzung der Monographie von Rogas (s. d. Ztschr. I8fi3 p. 248 11.) hier niitzul heilen. Rogas cruentus Ns. wurde von Rogenhofer aus iVoc7«a C'«- cubali erzogen. Rogas dimidiatus Spin. Unter den zahlreichen Individuen war ein Männchen mit ganz rotliem Mesonolum und ein Weibchen mit ganz schwarzem Kopfe und Thorax. Letzteres war aus Cara- drinu alslnes erzogen. Rogas Zygaenae Ns. ist unzweifelhaft als Varietät zu Ro- gas bicolor Spin, zu bringen. Unter drei aus Zygänen-Larven er- zogenen Stücken geholten die beiden Weibchen zu R. hicolor^ das eine Männchen mit ganz schwarzen Hüften zu R. Zygaenae. Rogas procerus Wsm. Die Diagnose Wesmaels würde sich vervollständigen lassen: RuJ'o -lestaceiis, nntennis apuem ver- sus, Ihoracerpie {exceplo scutello) opaco-nigris. — Vertex pone ocu- los rede angustatiis. Mesopleurae opacae, granidatae. Abdomen elongalum, segmenlnm primtun talitudine apicis longms, apice fere iriplo laliiis fpiam basi^ segmentum secunduni latUndine dislincle longius. Incisura secunda simiata, laier ibus valde anlrorsum oblitfua. 244 H. Reinhard: über VI. Zur Gattung Pelecy Stoma Wesm. ■ Diese Gattung, wie sie von Wesmael aufgestellt wurde, steht zwar Hogns sehr nahe, doch unterscheidet sie sich aufser durch das einseitig verbreiterte, fast beilförmige dritte Kiefertasterglied, auch durch den deutlich vortretenden Bohrer und die Bildung des Hinlerleibes, der an der Spitxe abgerundet und /.icmlich verkehrt- eiförmig ist, und dessen Segnicnleinschnilte sämmllich sehr lief sind. Es sind nur zwei Arten bekannt; 1. Pet. luteum Ns. Flavo -lestaceum, aniennis praeter busin fuscis; antennarum arliculus secimdus primo mtdto brevior^ abdo minis segmeuta (juatuor priora rngosa. — Long. 3 — 4 lin. Rogas luteus Nees Mon. I. 21(i. — Herr ic h- Scbäffer Faun. gerin. 156 Taf. 9. Pelecystoi/ia luteum Wesm. Brac. III. 92. Brncon luteus Rtzb lehn. d. Forstins. II. 36. Ocflers aus den Raupen von Torlr. lesludinana erzogen. 2. l'el. tricolor Wesm. Testaceum, ore pedibusqtie pallidis, thorucis abdominisque dorsurn pItts minusve fusctim vel nigrum', an- tennarum articulus secundus primo parum brevior, abdominis se- gmenta qualiior priora rimtdoso-rugosa. — Long. 1 — 2 lin. Pelerytitoma fricolur Wesm. Brac. III. 9-3. Exothecus discolor Ruthe Stell, ent. Ztg. 1855. S. 291. Wesmael sowohl als Ruihc beschreiben nur das Männchen, mir haben auch 5 Weibchen vorgelegen. Die Männchen, nur 1 — 1| Linie lang, haben 23 Fühlerglieder, die Weibchen von 1| — 2 Linien Länge dagegen 33 — 43 Glieder. Die Fülller sind etwas länger als der Körper. Der Bohrer ist, wie bei Pel. luteum, nur etwa i — | so lang als der Hinlerleib. Die Färbung ist ziemlich veränderlich, die Körperfarbe ist bräunlich- gelb, die Unlerseile etwas blasser, meist sind der Melathorax und die miniem Hinlerleibssci;menle oben braun oder schwarz, öfters aber erstreckt sich die dunklere Färbung auch auf das Mesonotum und das erste Hinterleibssegnient. An den Hügeln ist das Stigma grofs und schwarz, sonst stimmt das Geäder mit dem der ersten Art übercin. Der Melathorax ist glatt, glänzend, in der [Mille kurz gekielt, nach dem Ende hin von einzelnen Runzeln durchzogen, die 4 ersten Segmente des Hinlerleibs sind stark gerieft-runzlig. Auch diese Art ist von Dr. Giraud in Wien aus Raupen von Tortr. testudinana erzogen worden. Bracftniden- Galtungen. 245 VII. Zur Gattung Petalodes Wsm. Die Charakteristik, welche Wesmael von dieser Gattung gege- ben hal, ist nur nach dem Weibchen aufgestellt. Da sie aber we- nigstens in einem aiilTälligen Merkmale auf das Männchen nicht pafst, so ist sie demgemäfs abzuändern: Os circulare, aperlum. Caput Iransversum. Abdomen sessile, sublineare, mari depressum, feminae apicem versus compressum; in- cisura secunda tenuissima, laevis. Terebra subexserta, valvulis com- pressis. Alae anticae cellulis cubifalibus tribus, prima nervum re- currenteni excipiente, secunda reclangula, cellula discoidalis postica antica brevior. Nervus paralielus non interstitialis. f)ie einzige bekannte Art ist: Fetal, unicolor Wsm. cT 9. Testaceus^ area slemmatum et feiebru nigra, melnihorace et segmento primo supra saepe hif'uscaio, nlis hyaH7Üs. — Long. 2^ — '2^ lin. Fetal, unicolur Wesm IJrac. III. 12o. Hogas coinpressor Her rich-Schäffer Faun, gcnii. 15(5. Die Fühler des Männchens sind so lang als der Körper, 42glie- drig, die des Weibchens etwas kürzer, mit 36 Gliedern. Der Hin- terleib des Männchens ist nur wenig länger als Kopf und Thorax, von der Basis bis an das Hinteiende des vierten Segments gleich- breit, niedergedrückt, die folgenden sind gewölbter und schmäler. Heim Weibchen ist der Hinterleib fast um die Hälfte länger als Kopf und Thorax, von der Basis bis etwa an das Hinferende des ■/.weilen Segments gleichbreit, von da an mehr und mehr zusammen- gedrückt. Das erste Segment ist reichlich doppelt so lang als breit, das zweite auch länger als breit, beide fein längsge^ilrichelt, das dritte quadratisch, die folgenden allniiihlich kürzer. Die Querlinie zwischen dem zweiten und dritten Segment ist schmal und nur leiciit eingedrückt. Das Weibchen ist an dem langen, zusammengedrückten Hin- terleibe leicht kenntlich, das Männchen ist zwar manchen Rogas- Arten, wie z. B. R. circumscriptus und armalus sehr ähnlich, durch das nach der Basis zu nicht verschmälerte erste Segment, und die seicht eingedrückte Querlinic zwischen 2. und 3. Segment aber auch gut zu unterscheiden. Auch diese Art ist aus Tortr. testnclinana, wie die beiden Pe- lecyslomu- Arien, eizogen worden (von Dr. Giraud in Wien). 246 //. Reinhard: über ■ Vni. Die Gattung Doryctes Hai. Os circularc, aperlum. Capul cubicum. Occiput marginatum. Abdoniinis subsessilis incisura secuiida leviler inipressa vel ohsolela. Terebra exserla. Alae anticae celliilae cubilales tres, nervus recur- rens primae inscrlus vel iulerslilialis, nervus par.illelus nou iuier- slitialis, ccUula discoidalis poslica autica brcvior vel subaequalis. Alae posticae ccllula bracbialis poslerior aiilerioris dimiilio lougior. Coxac posticae antrorsuni aiigulaliui productae. IschiogunuH Wesiii. Brac. III. 125. Die Arien dieser Cyclostomen-Galtung zeichnen sich alle durch den hinler den Augen verlängerten, kubischen oder kugligen Kopf, durch die vorsiehende Ecke an der Vorderseite der Hinterhüften und das Flügelgeäder aus. Der Thorax ist nach vorn sehr ver- schmälert, das Rlesonotum durch zwei breile, runzlige Seilenfurchen, welche sich vor dem Schildchen in einer seichten Grube vereini- gen, in drei Lappen gel heilt, der mi liiere derselben noch aufscrdeni durch eine mehr oder weniger deiillicbe Längsfurche. Der Mela- Ihorax ist verlängert, meisl in fünf Felder gelhcilt, zwei vordere gröfsere, und diei hintere, deren mil leiste etwas zwischen die bei- den vordem hineinragt. Der Hinlerleib der Männchen ist sclimäler, als der der Weibchen, länglich und llach, beim $ gewöbler und verkehrt eiförmig. Die Gattung Dorijcies wurde von Haliday zuerst im Entomol. Mag. (Juli 1836) aufgestellt (von Wesmael 1838 abermals uls JscAio- gonus) und auf den JSracon obliterattis Ns. begründet, doch gehö- ren noch zwei Arien der nahe verwandten Gatlung Helcrospilus Hai. dazu, welche sich durch das verdickte Mal an den Hinterflü- geln der Männchen (und durch die eiförmigen Hinlerhüflen) von Dorijcles unterscheidet, zu der aber Haliday die beiden erwähnten Arten irrthümlich brachte, da er sie nur im weiblichen Geschlecht kannte. Später in der Uebersichl der liraconiden-Gatlungen im An- hang zu Westwood's Introduction hat er die beiden Galtungen zwar verschmolzen, doch bleibi ihre Trennung nach den angegebenen Merkmalen ganz gerechtfertigt. Was die Lebensweise der hierher gehörenden Arten bei rillt, so sind sie alle, soweit dies bekannt ist, Parasiten von Holxkäfern, nan»enllich von Ccrambyciden, aber auch von Bupresten. Anobien und Curculioniden. Man erzieht sie daher zumeist aus abgestorbe- nen Aesten und allem Holze. Beachtensvverlh ist. dafs sie, ähnlich wie ihre Wirthe, bei der Entwicklung zum Imagostandc ziemlich Braconiden-Gattungen. 247 langsam ihre volle Färbung erhalten, und dafs man daher öfter als bei andern Schlupfwespen unvollkommen ausgefärbte Exemplare lludet. Zur Erleichterung der ßeslimmung der bisher bekannt gewor- denen Arten kann folgende Tabelle dienen: 1. Das zweite Hinlerleibssegment gl.'itl ... 2. Das zweite Hinlerleibssegment wenigstens an der Basis gestrichelt 3. 2. Postscutellum kurz gedornt, der Bohrer kür- zer als der Hinterleib gallicus. Postscutellum unbewehrt, Bohrer so lang wie der Köi'[)er imperalor. 3. Das zweite Segment nur am Grunde ge- strichelt 4. Das zweite Segment fast ganz gestrichelt . 7. 4. MesopleiH-en nn't gekerbter Furche .... 5. Mesopleuren mit glatter Furche 6. 5. Scheitel quernadelrissig longicaiidis. Scheitel glatt igneiis. 6. Scheitel plattgedrückt planiceps. Scheitel gewölbt pomarius. 1. Hinterleib gelbroth 8. Hinterleib peclibraun bis pechrötlilich ... 9. 8. Der ganze Hinterleib gelbroth leucogaster. Das erste Segment schwarz Heydenü. 9. Kopf gelbroth fulviceps. Kopf pecbhrann oder schwarz 10. 10. Scheitel und Thorax gröfstentheils glänzend und sel»r dünn behaart 11. Scheitel und Tiiorax matt, gekörnelt und gelb- filzig spulhiiformis. 11. Drilles Segment fein quernadelrissig . . . imdulalus. Drittes Segment glatt 12. 12. Beine in beiden Geschlechtern röthlichgelb . strialellus. Beine beim cf ganz braun, beim ^ die Schie- nen braun oblilerulus. 1. Dor. Imperalor \\d\. cT $• Piceo-niger, anleimariim basi, ore^ pedibnsfjue rnfo-teslaceis^ lib'tis ba.si palpis(/ue pullidis^ feminue nbdominis segmenlo secundo piceo-rufo. Atae .subinjulinne. Vertex polUus\ mesopleurae taeves, snlco creniUo impressae; segtnentutn ab- 248 H. Hein/und: über dominis prinium striolatum, relifpia laevia. Terebra corporis lon- giludhie vel paulo tongior. — Long. 2i — 3^ lln. Heterospilus imperator Halid. Ent. Mag. IV. 46. hchioqonus zonalus Wesni. Brac. 111. 127. Bracon praecisiis Ktzb. lehn. d. Forslins. III. 36. Var. 1. 2. Abdomine tofo rufo vel rufo-leslaceo. Var. 2. 2. Capiie et abdomine piceo-rußs. Var. 3. 2- Pireo-leslaceus, capiie piceo-riifo. Stirn und Gesicht ist runzlich, S(;Iicilel gewölbt, glatt und glän- zend. Fühler von Körperliinge. Mesoiiotum fein gekörneil, mit runzligen Seitenfuichen, matt schimmernd, Metalhorax verlängert, mit fünf Feldern, die vorderen gekörnelt, fast matt, das mittlere schmal, vorn rechtwinklig zugespitzt, die hinteren stärker gerun- zelt. Der Hinterteil) beim cT ziemlich schmal, lanzettförmig, beim 2 ländlich. Erstes Segment heim cT anderthalb Mal so lang, beim 2 wenig länger, als an der Spitze breit, nach der Basis zu etwas verschmälert, in der Mitte erhaben, an den Seiten niedergedrückt, längsgestrichelt oder in der Mille ziemlich glatt, die folgenden Seg- mente sind ganz glatt. Die Flügel sind fast glashell, der Radius entspringt etwas hinter der Mitte des braunen Stigma. Die Kör- perfärbung ist namentlich beim 9 sehr veränderlich, doch sind die angegebenen Varietäten viel seltener, als die typische Form. 7 cT und 'l\ 2 aus verschiedenen Theilen Deutschlands (auch in Belgien Wesmacl und in England Halid ay). Lebt in den Lar- ven von Holzkäfern, z. B. Aslynomus aedilis (Brischke) und Bu- preslis bcroUnetisis (v. Heyden). 2. Dor. gallictis cT 2- Niger, orc , anleimariim arliculo priino et. secmido, pedibusf/ue rufo-testaceis. palpis et iibiarnm basi paltidis, uhdoininis segmento secundo et sec^tientibiis piceis. Alae hifutinae, sub siigm"- Brac. undu/atus Ralzb Iclin. d. Forstins. 111. 35, Die Fühler sind länger als der Körper, schwarzbraun. Der Kopf ist kubisch, das Gesicht fein punklirt. glänzend, die Kiefern sind pechröthlichbraun. Am Mesonotum sind Mittel- und Sciten- lappen ziemlich glänzend und fein punktirl. der erstere durch eine Braconi den- Gattungen. 257 eingedrückte Längslinie deutlicher als bei den andern Arten getheill. Die Mesopleuren sind glatt, mit einer geraden glatten, durchweg gleich tiefen Längsfurche. Metathorax matt granulirt, mif den ge- wöhnlichen, jedoch ziemlich undeutlichen Feldern. Das erste Se- gment des Hinterleibs ist nach der Spitze hin kaum verbreitert, und so wie das zweite fein längsrunzlig. Die Qiierlinie zwischen dem 2ten und Sten Segment ist beim Männchen deutlicher als beim Weibchen, das 3te Segment an der Basis fein quer nadelrissig, die Linien verlaufen etwas gekrümmt, mit der Concavität nach vorn. Der übrige Theil des Hinterleibs ist glatt und glänzend. Die Beine sind hellbräunlichgelb, beim Männchen die Tibien und hintern Tar- sen braun. Die Flügel sind kaum merklich getrübt. 1 (^ erhielt ich von H. Nördlinger, der diese Art aus Evony- 7nus (Pogonoch. /lispidtis) erzogen. Das $ beschreibt Ratzeburg I. c, der es ebenfalls von H. Nördlinger zugesendet erhielt. Durch die Sculptur des dritten Segments unterscheidet sich diese Art bestimmt von den verwandten Formen, namentlich den beiden vorhergehenden Arten. 13. Dor. spalhiiformis Ratzb. cf $. Rufo-piceus^ macu- lis mesonofi, melathorace, coxis fernoribus^ue yiiscis. trochanteribus et tibiis pallidis, his media lale fusco-annulatis. Alae snb/iyalinae, cellulis cubitalibus smgulis disco fusco-nebidosis. — Caput et tho- rux pnbe brevi fulva appressa tecla. Caput tot um grnnulato-pun- ctutum, parum nilidum. Mesoplenrae laeves, sidco crenato impres- sae. Abdominis segmentum primum secundum et tertii basis subti- lissime et confertlssime aciculata, mcisura secunda plerumrjue satis distinclfi. tenuissima. Terebra tongitudine corporis. — Long, f — 2i liu. Doryctes obliteratns Hai id. Enf. Mag. IV. 44. Bracon spatkiiformis Ratzb. lehn. d. Forstiiis. \\. 37. Fühler etwa'^ länger als der Körper. Mcsonotum matt und gra- nulirt, ebenso das Schildchen und der Metathorax, letzterer nur an der Basis etwas glänzender, die Felder desselben ziemlich deutlich, die Miilclzelle klein und schmal. Das erste Hinterleibssegment ist nach dem Grunde zu gleichmäfsig verschmälert, und hier nur halb so breit, als an der Spitze, es ist beim cf fast doppelt, beim § an- derthalb Mal so lang, als an der Spitze breit, und durchweg fein längsgerieft. Das zweite ist vom dritten meist ziemlich deullich durch eine feine, wenigstens stellenweise erkennbare fjinie getrennt, das zweite und die Basishälfte des dritten sehr fein längs -nadelris- 17* 258 //. Reinhard: über sig. Die folgpiidon Segmente sind glatt und haben jedes eine braune Querbinde in der iVIitte. In den Flügeln mündet der N. recurrens in die erste Cubilalxelle, die beiden Discoidalzellen sind fast genau gleich lang. 3 Männchen und 3 Weibchen aus der Bretagne in Dr. Sichel's Sammlung. Nach Ralzeburg ist diese Art von Nördlinger in Pont- Chaleau bei Grand-.Touan (ebenfalls in der Bretagne) aus mit Ano- hium striatum besetzten Haseläslen erzogen worden. Die Beschreibung, welche Haliday von Dorycles obllteratus gieht (er kannte nur (j^), pafst wenig auf den oölUemtus Nees, da- gegen weit besser hierher, namentlich wegen des längeren ersten Segments, der Ausdehnung der runzligen Sculplur bis auf das dritte Segment, die Färbung des Cubitalfeldes in den Vordcrflügeln, die gleiche Länge der vordem und hintern Discoidalzelle, den punktir- ten und behaarten Kopf und Thorax, u. s. w. Aufser den 13 hier beschriebenen Arten giebt es noch zwei, welche wahrscheinlich ebenfalls hierher gehören, die mir aber un- bekannt geblieben sind. Es sind dies Brac. nobilis Nees Mon. I. 61. und Brac. fuscatus Nees 1. c. 106. Der Brac. Hytobii Rtzb. (lehn, der Forslins. II. 38.), in wel- chem wegen seiner Stellung in der Reihe der zu Dorycles gehöri- gen Arten ebenfalls eine Dorycles- Art vermuthet werden könnte, ist ein ächter Bracon, wie die von Ratzeburg und Nördlinger mir freundlichst mitgelheilten Exemplare zeigen. IX. Corystes nov. gen. (Taf III. Fig. 7.) Os circulare, apertum. Caput cubicum, occipile marginato. Abdominis subsessitis segmetila omnia subaequalia, sitbtus margi- nala, incisura secunda distincta. Terebra exserta. Alae anlicae cellulu radialis cuneata, angusla, cellulae cubitaUs duae^ cellnla di- scoidalis poslica antica brevior. npice subaperla; nervtts paralletus 7ion int erst ilialis. Unter den wenigen Cyclostomen-Gattungen mit zwei Cubital- zellen ist diese leicht durch die angegebenen Merkmale zu erken- nen, nanientlich ist die schmale Radialzelle, die der der Gattung Orgilus gleicht, sehr auffällig. Ob diese Gattung sich in der syncotischen Tabelle der Braco- niden-Gattungen, welche Förster in de» ^ erb. des naturh. Vereins d. Rheinl. Vol. XIX. veröffentlicht hat m» findet, vermag ich ßraconideii- Gattungen. 259 nicht zu cimittelu. Nach seiuer Tabelle der Hecaholiden kommt man entweder auf Monolexis oder auf Polysteiius, zwei neue Gat- tungen, welche aber so wenig durch die Tabelle charakterisirt wer- den, dafs man über sie nicht weiter urtheilen kann. ') Es ist aber kaum glaublich, dafs eine derselben mit Corysles identisch sei, da letzlere so viele autTallende und leicht greifbare 3Ieikmale bietet, dafs Förster wohl eher eins derselben zur Unterscheidung gewählt hätle, als das so schwankende, ob der N. recurrens in die erste Cubitalzelle mündet, oder interstilial ist. Mir ist bis jetzt nur eine Art bekanni geworden: Cor. aciculalus o 2-- J^igro-piccus, fucie, ore., anlinnarum basi pedihusque fusco - testaceis ^ coxis posterioribus^ femoribtistjue posticis fnscis. Alae subhyalinue. — Vertex, laevis , subtilissime transveraim aciculatiis. Thorax antice angustatus., obscui-us, gra- nulalo-rugosiis , mesopleiiris laevibus ^ sulco laevi impressis. Abdo- men capite ihoracetjxie paulo lougius . upice lanceolatum, segtnentis t]Uin(jiie anterioribus striolalo-rugosis ^ relicjuis laevibus^ octavo ex- serlo. Terebra lungitudine abdominis , apicem versus ctavato - dila- tata. Alae angustae, n. recurrenie inlerstitiali vel apici cetlulae cubitalis primae inserto. — Long. corp. 2f lin. (s. Taf. III. Fig. 7.) Die Fühler sind dünn, fadenförmig, circa 38gliedrig, schwarz- braun, die beiden ersten Glieder gewöhnlich etwas heller, das Sie und 4lc glcichlang. Der Kopf ist fast kubisch, der Scheitel wenig kürzer als breit, hinler den Augen etwas verschmälert. Das Ge- sicht ist feinrunzlig, malt, röthlich, auch die Kiefern und bisweilen die Augenränder röthlich. Die Palpen sind sehr lang, fadenförmig, blafsbraun. Mesonotum ist flach, niedergedrückt, mit zwei seich- ten Seitenfurchen. Melathoiax flach, gestreckt, körnig gerunzelt matt, mit drei undeutlichen Längskielen. Das erste Segment des Hinterleibs ist anderthalb Mal so lang, als an der Spitze breit, hier doppelt so breit als am Grunde, dicht gerunzelt, das zweite vom drillen durch eine in der Mitte undeutliche, seillich aber meist zicndich lief eingedrückte und hier nach rückwärts gebogene Quer- furctie geschieden, etwas kürzer als das erste, ebenfalls dicht ge- runzelt, und von zwei tielen, nach hinten etwas convergirenden Lüngsfurchen durchzogen; das dritte ebenso lang als das zweite, ') Wenn Förster slalt der entbehrlichen elymoloj^ischen Bemerkun- gen über die neuen GHttungsnamen lieber die neuen Gattungen selbst genauer cliaraklerisirl liälle, würde er der Wissenschal'l einen gröfseren Dienst erwiesen haben. 260 //- Reinhard: über längsgestiictielt, und ebenfalls mit zwei Längsfuichen. der Fort- setzung derer des zweiten Segments, welche am Hinterrande spitz- winklig zusammenstofsen. Der Kaum zwischen denselben auf dem ■2ten und ."Jten Segment ist meist röthlich. Das 4te bis 7le Segment sind glcichlang, das 4le und 5te läugsgesliiclielt , am Hinlcrrande glatt, das 6te glatt, am Grunde nadeliissig, die folgenden ganz glatt. Das 8le ragt deutlich in beiden Geschlechtern hervor. Heim Männ- chen ist die Spitze des Hinterleibs meist noch unten umgeschlagen, wie bei HecaLolus. Die Beine sind schlank, die hintern Hüften konisch - eiförmig. Die Flügel sind ziemlich schmal, Geäder und Stigma braunschwarz, letzteres schmal, der Radius entspringt fast am äufsern Ende desselben. Die Radialzelle ist schmal und sehr spitzwinklig, die zweite Ahscissc des Radius gerade. Der rücklau- fende Nerv ist entweder genau interslitial, oder mündet etwas da- von entfernt, in die erste Cubitalzelle. In den Hinlerflügeln ist die hintere Brachialzelle halb so grols, als die vordere. 5 d und 6 $ theils in Herrn v. Heyden's Sammlung (Mitte Juni aus dürrem Waldholze), theils im Wiener zool Museum (aus Agrilus viridis erzogen). X. Die Gattung Oryilus Haliday. Os clypeo leclum. Mnndibutae forcijmtae. Palpi max: 6-, lab. 4-artic. Vertex brevis , occipiit excavaium. Abdomen sessile, ierebra exserla. Cellnla rudiul'is ungnsla. cnneuta, cellulue cubila- les duae. Die Gattung Orgilus., zuerst von Haliday im Aprilheft 1833 des Enlom. Mag. (I. 262.) aufgestellt, und dann im Julihefl 1S35 (IH. 115.) genauer charaklerisirl, später (1836) von Wesmael noch- mals unter dem iNamen Iscli'ms (Brac. de Belg. IL 20.) beschrie- ben, ist in Bezug auf ihre syslematisclie Stellung von Haliday in ganz anderer Weise aufgefafst worden, als von Wesmael. Ersterer hat sie nach der Zahl der Palpenglieder und der sitzenden vordem Discoidalzelle den ffe/co»t- artigen Braconiden eingeordnet und ne- ben Macrocenlrus und Zele gestellt. Wesmael dagegen wegen der Aehnlichkeit im Habitus zu seiner Gruppe der AreoUtrü neben Mi- crodns gebracht. Letztere werden hauptsächlich durch den schma- len Scheitel und das ausgerandete llinlerhaupt charakterislrt. Dafs Orgilus mit der Gattung Microdus im Habitus grol'se Aehnlichkeit hat, ist nicht zu verkennen, und zeigt sich dies nicht nur in der Form des Kopfes, sondern auch des Hinterleibs und der verlänger- BrQConiden- Galhm^en. 26 1 teil Hinterbeine. Eben deshalb hatte wohl auch Nees die Orgilus- Arlen geradezu als Microdus beschrieben, und auch Förster hat sie in seiner synoplischen Tabelle der Bracouiden-Gattunfi;en mit Microdus zu einer „natürlichen Familie" vereinigt, ohne iiidefs an- dere, als die schon von Wcsmacl benutzten Merkmale anzugeben. Diese sind aber gevvils nur von untergeordneter Bedeulung, wie dies schon daraus hervorgeht, dafs der schmale Scheitel sich eben so, vielleicht noch ausgesprochener, bei Mucrocenlrus findet, und die ohnehin nicht bedeutende Ausrandung des Hinlerhaupics an meh- reren andern Gattungen ebenfalls wahrzunehmen ist. Dafs auch Haliday diese Merkmale nicht für entscheidend für die Stellung ge- hallen hat, ersieht man daraus, dafs er in seiner spätem Uebersicht der Braconiden - Gattungen (Anhang zu Westwooils Inlrod. 1840) die Gruppe der Areolarii von Wesmaöl zwar adoplirt, aber trotz- dem OrgUus nicht zu ihr, sondern zu den Folymorphi ge- bracht hat. Prüft man, von welchen Körpertheilen diejenigen Merkmale entnommen sind, die sich am besten bei der Gruppirung der Bra- coniden bewährt haben, so sind es in erster Reihe die Mundtheile und in zweiter das Flügelgeäder. Was die erstem betritl't, so ha- ben sie die grofsen Gruppen der Exodonten und Endodonten, und unter diesen wieder die der Cyclostomen und Clidoslomen ') gege- ben, Gruppen, deren Natürlichkeit ebenso augenfällig wie allgemein anerkannt ist. In den Mund i heilen unterscheiden sich aber Micro- dus und Orgilus wesentlich dadurch, dafs jene 5, diese 6 Glieder an den Kieferlaslern haben, und im Flügelgeäder (abgesehen von Radial- und Cubilalzellen, welche nur für die Unterscheidung von Gattungen, nicht von Familien Bedeutung haben) darin, dafs im Vordeillügel die vordere Discoidalzelle bei Orgilus sitzend, bei Mi- rrodtts und ihren Verwandten Iheils gestielt, theils mit der ersten Cubilal/.elle verschmolzen ist, und im Hinterllügel, dafs von der hintern Brachialzellc bei Orgilus keine, bei Microdus u. s. vv. zwei Längsaderu entspringen. Wird durch diese Unterschiede die Tren- nung der Gattung Orgilus von der Microdus-Gvu\y\)(i gerechtfertigt, so weisen dieselben Merkmale sie zu Macrocentrus und ihren Ver- wandten hin. Die Zahl der Palpenglieder ist bekannt licdi nichl nur von Ha- liday, sondern auch schon von Nees bei der Eintheilung der Bra- ') Es wird gesl;iltet st-iii, diese Bezeichnung liir die Eiidodoiiltii mit verdeckter oder spaltcnförmiger Mundöirnuiig einzuführen. '262 H. Heinhur ä: über coniden bomilzt worden. Wesmael tadell z,\var jNees deshalb, weil dies Merkmal einestheils zur leichten Bestimmung der Gattungen unbrauclibar sei, anderntheils well dadurch Gattungen, die im Uebrigen sehr verschieden sind, mit einander vereinigt werden. Dagciicn läfst sich aber sagen, dafs, wenn auch die Zahl der Ta- sterglicder nicht gerade in erster Heihe xur Eintbeilung benutzt werden kann, doch die Mundlheile überhaupt als oberster Einthei- lungsgrund dienen köimen, und es ist ja eben Wesmaers Verdienst, d.'ifs er die Bedeutung der Kiefern, des Clypeus und der Oberlippe in (lieser Beziehung erkannt und darauf seine Einthoilung der Bra- coniden in Exo- und Endodonten, Cyclo- und Clidostomen gegrün- det hat. In dritter oder vierter Heihe können aber die Kieferlaster nach ihrer Gliedeizahl sehr wohl benutzt werden, und werden da- durch sonst verwandte Gattungen nicht gelrennt. Und was die leichte Bestimmung anlangt, so ist das ein ganz anderer Gesichtspunkt, als der, welcher bei der Systematik in Be- tracht kommt. Diese beiden Gesichtspunkte sind durchaus getrennt zu hallen. Wo es sich um die Bestimmung handelt, wählt man die greifbarsten und aullälligsten Merkniale, wie sie die Gatlungs- gruppen eben bielcn, ohne Rücksicht auf Consequenz. Bei der sy- stematischen Ordnung dagegen ist es die Aufgabe, durch genaue Untersuchung diejenigen zu ermitleln, welche als die schärfsten und bestinimlesien Merkmale zu Einiheilungs-Principien dienen können, und zugleich die auch nach ihrer sonstigen Bildung sich naheste- henden Galtungen zu Gruppen vereinigen. Hierbei kann man aber auf die gröfsere oder geringere Schwierigkeit beim Auffinden dieser Merkmale keine Kücksicbt nehmen. Es ist daher zwar möglich, dafs eine systematische Eintbeilung zugleich zur bequemen Bestim- mung der Gruppen und Galtungen dienen kann, aber ein wesent- liches Erfordernifs ist es nicht und in der Regel wird es auch nicht der Fall sein. So isl man auch hiei' bei den Braconiden berechtigt, sich zur Gruppirun^ dei' Gallungen der Palpengliederzahl zu bedienen, wenn- gleich ihre Ermittelung in den meisten Fällen nicht ohne Zerglie- derung des Thiorcs und mikioskopischc Untersuchung möglich ist. Von der (jatlung Orgihs hat Neos vier Arien beschrieben, welche bei ihm die '2te Section von Microdus bilden, Micr. pun- citdator, laevigiUor. obscitrator und anmilalor. Wesmael hält alle vier nur für Varietäten einei- Art, die er obscurulor nennt, indefs ist wenigstens pttnciulalor gewifs specifisch verschieden. Ob es auch faevigator ist. ist niir unbekannt, da mir Exenjplare, die auf Braconiden- Gattungen. 263 diese ßesclireibung pafsten, noch nicht vorgekommen sind, Haliday hält ihn gleichfalls für eine Varietät von obscurator. Mit annula- ior ist lelzterer dagegen sicher identisch. Aufserdem beschreibt Nees noch eine Art an einem ganz andern Orte; sein Microgasler rugosus ist ebenfalls ein Orgilus. Hierzu kommt noch eine von Ratzeburg beschriebene Art. Diese vier Arten liefsen sich etwa folgendermaisen labellarisch ordnen. 1. Zweites Hinterleibsegmenf subquadratisch, un- gefähr ebenso lang, als an der Basis breit . 2 Zweites Segment quer, deutlich kürzer als an der Basis breit 3 2. Mesopleuren fast ganz runzlig, auch das 3le Segment bis dicht vor den Hinterrand runz- lig punktirt ruhrulor. Mesopleuren wenigstens oberhalb der Quer- furche glatt, 3les Segment glatt, höchstens an der Basis schwach punktirt obscurator. 3. Zweites Segment nur halb so lang als breit . rugosus. Zweites Segment etwa } so lang als breit . punciulalor. 1. Org. obscurator Ns. cf 2. Niger, femorihiis anlerioribus apice tibiistjue plus minusve rujis. Alae infumatae. — Caput tho- ruce paulo angiistius. Mesopleurae laeves, sulco crenato impressae. Segtnenium abilominis secundum rugidoso-punctulnlum., margine taevi, vel basi tantum punctidalum , iertium totiim laeve vel basl sublilis- sime punctidalum., relifjua laevia. Terebra corpore plerumque paulo brevior, raro corporis longitudine. — Long. corp. \\ — 2^^ lin. Microdiis obscurator Nees Mon. 1. 151. — Haliday Eiit. Mag. Hl. 14.5. (OrgUus.) — Wesm. Dracon. H. 21. {Ischias.) — Ratzcbiirg lehn, d, Forstins. H. 46. {Isc/iiiis.) yiicrod. annulator Nees Mon. I 152. tMicrod. laevigator Nees Mon. I. 150. yiacropalpus leptocephalus Ratzb. Ichneum. d. Forslins. I. 57. Tat. VIII. 9. (und 9'. Mundtheile). Var. rf. Antennis basi., segmentotpie abdominis secundo utrintjue rußs. Diese gemeinste Ait ist am häufigsten ans Tortr. Buoliana, aber auch aus andern VVicklerlarven erzogen worden. Ein Weib- chen sab ich, aus Gelechia authyllidella erzogen, im Wiener zool. Museum. 264 //• licinUard: über '2. Oru;. rubralor Holzb. b^. JVigev^ anleunis media, j'emori- btts stibtus, tibi'is cl segiuends ubdominis secnndo et ierlio rvfis. ni- gro-iiiaculutis. Alne media infumulae. — Cajnil Ihorace jjiinlo la- titis. Mesapleurue rngasae. stdca indistiiicl*} Segmenium abdomi- nis sectmditm subcjundruttim ., rugulasum. leriium .slriolnlo - acicnla- tiim, apice laeve., relifjtia laeviu. Teiebia dlmidia abdami7ii/i rix lon- giar. — Long. corp. 2 lin. Isc/iiiis ruhrator Ratz!». Icliii. d. Forstins. III. 14. Die Fülller sind i^röfsleiillieils rolh. nur SchafI miil Spitze schwarz. (Besicht und Tliorox dicht runzlii^ punkliit, bisweilen ein kleiner, glalteicr Heck unter den Flügeln, di(! .Seitenlurchen ander Mittelbrust verschwinden fast unter der runzligen Sculptur. Am Hinterleibe i.st das erste Segment schwarz mit röllilichen Seiten- rändern, das zweite und dritte Segment sind rolh, am Ilinlerrandc schwara gellcckt. Die Beine sind grölstentheils rolh, nur die Hüf- ten bis vor die Spitze, der obere Kaiul der Schenkel, die Spitze dei' Hintertibien und der Tarsen sind schwarz. 4 Weibchen von Herrn Brischke in Danzig uns Psyche vicielln crzogeu. 3. Org. rugasjis Necs cT 9- Niger^ abdamiiie rtifa, basi ni- gra, segmeiilis singidis plerumrpie disca nigra - macidalis; fiedibti.s rußs, voxis Omnibus, femoribus libiistjue poslicis upice larsisque ni- gris. Alue infumulae. — Captil (horacis taliludine. lyiesoplenrac laevitisculae , ptmclalae^ stdca crenalo imjnessae. Abdomen con- vextim, oblongum, feminae fere obovatum, punclalo - rugosum , Se- gment is secunda et tertia transversis subaequalibus , stdco crenalo discretis. Tcrebra dimidii abdominis tangiludine. — Long. corp. 2-3 lin. Micrugasler rugosiis Nties iMon. I. IHH. Var. 9. Abdämme Iota rufo. Diese Art i>itimmungs-Tabelle zufolge allerdings zu Opius zu stellen sein würden, sich aber doch so vielfach von den übri- gen Opius-Avien unteischeiden, dafs sie davon getiennl werden, und eine eigene Gattung bilden müesen. Ich halle dieselbe früher Le- stricus genannt, und unter diesem JNamen versendet, indessen ist es doch nicht unwahrscheinlich, dafs sie mit der Gatttnig Laccophrys identisch sei, welche Förster in seiner synoptischen Tabelle der ßra- conidcn (Verb. d. naturh. V. d. Hbeinl. XIX. 257.) aufgestellt hat. Freilich macht sich der Uebelsland, der mit der tabellarischen Form der Försicr'schen Arbeit, insbesondere bei der 266 //. Reinhard: über GaUuiigeii. vcrbmideii ist, aucii hier geltend, uud reichen die dar- aus zu enliichnicudcii Merkmale kaum hin, die Gattung genügend kenntlich /.u machen, zumal da Förster nicht einmal eine der be- reits beschriebenen Arten, sondern eine noch unbekannte als typisch dabei anführt. Förster hat seine Gattung Larcophrys zur Diospilus-Gru^pc ge- bracht. Ist aber die Vermuthung richlig, dafs die oben genannten beiden Arten zu dieser Gattung gehören, so würde sie richtiger zu Helcon zu stellen sein. Sic hat nämlich ebenso wie Ilelcon vier Glieder an den Lippenlaslern,^ während Diospilns nur drei hat, das Flügelgeäder stimmt, namentlich in der gcsliellcn vordem Discoi- dalzelle, in der Zahl und Form der Cubilalzellen, und in dem Vor- handensein einer kurzen Querader im hintersten Humeralfeldc der Vordorilügel (letztes IMerkmal allerdings auch hei Diuspilus) sehr überciii, der Kopf zeigt eine in ähnlichen Weise tief eingedrückte Slirngrube mit einem Zähncheu zwischen der Fühlerbasis, und auch die eigenthümliche Insertion des Hinterleibs findet sich hier wieder, indem der Melathorax abgestutzt und die Hinterlcibsbasis nahe am obern Rande der Stutzfläche, merklich weit über den Hinterhüf- ten (vergl. Taf. [II. Fig. 6b.) eingelenkt ist. Endlich sind auch die wenn nicht verdickten, doch kräftigen Schenkel zu erwähnen. Von Helcon unterscheidet sie sich h;iuptsächlich durch die gedrungenere Form, den nicht verlängerten Hinterleib, und die nicht verdickten Schenkel. Von Opius, n)il dem sie in der Zahl der Palpenglieder über- einstimmt, wird sie durch das gerandele Hinterhaupt, die tief ein- gedrückten und punklirlen Mesonotumfurcheu, und durch die In- sertion des Hinlerleibs geschieden. Der Kopf ist grois und dick, breiter als der Thorax, das Ge- sicht gewölbt, der Clypeus davon nur undeutlich geschieden, die Grübchen an dessen Basis sind sehr seicht, die Augen klein, wenig vorragend, die Wangen breit. Die Fühler sind beim cT kaum von der Länge des Körpers, beim 2 nur so lang, wie Kopf und Brust. Der- Thorax ist gedrungen, die Seitenfurchen des Mesonotum sind deutlich, ziemlich tief eingedrückt, punktirl und vereinigen sieh vor dem Schildchen. Die Mesopleuren zeigen eine gekerbte Quer- furche, und sind im Uebrigen punktirt und glänzend. Die Bildung des Metalhorax ist bereits erwähnt. Das erste Segment des Hinlerleibs ist dreieckig, mit wenig ab- gestutzter S()ilze, das zweite und dritte sind gleich lang und durch eine feine Linie geschieden. Braconiden- daliuugen . "267 In den Vorderflügeln ist das Mal ziemlicli grofs und dreieckig, die Radialzelle endet vor der Flügelspitze, die zweite Cubitalzelle ist trapezförmig, am Cubitus doppelt so lang als am Radius. Der rück- laufende Nerv ist interstilial oder mündet in die Spitze der ersten oder Basis der zweiten Cubitalzelle. 1. Lacc. cephalotes Ratzb. cT 2. Niger^ ore. femorum aptce, tibiis tarsiscfiie rujis {mari facie el genis^ feminae ano rußa). — Antennae 'Ih-arliculalae. Abdominis segmenium primntn strio- lalum, medio carinato-elevulum, secimdum interdum basi slriolatum, plerumcjue tolum laeve, rel'ujjua laevla. Terebra abdoinine putdo lon- gior. Alis anticis nervus recurrens intersiitiatis, vel cellulae cubi- tali secnndae inserlum. — Long. corp. If Lin. (Taf. III. Fig. 6.) Opius cephalotes Ratzb. lehn. d. Forstins. II. 6-3. Ratzeburg hat diese Art anfangs für den Opins cephalotes Wsni. gehalten, jedoch jedenfalls mit Unrecht. Oefters aus Apfelzweigen mit Eccoptogaster erzogen. 2. Lacc. rubriceps Ratz. (^2- Tottis niger. (Feminae ca- pite rufo, ore et macula slemmatica nigris.) — Antennae 31 — 34- articulatae. Abdominis segmenium primtim, laeve, disco elevatum et obsolete striolattim, medio canaliculatum. reliqua laevia. Terebra abdominis longiludine. Alis anticis nervus recurrens interstilialis vel cellulae primae insertus. — Long. corp. 2^ lin. Alysia rubriceps Ratzb. Ichneum. d. Forstins. 1. 56. Taf. VII. Fig. II. — Ibid. II. 63. (Opius.) — Ibid. IIL 66. ^. Oefters aus Kiefernzweigen mit Magdal. violaceus erzogen. Erklärung der Abbildungen auf Tafel III. Fig. 6. Laccophrys cephalotes Rtzb. a. von oben, b. von der Seite. Fig. 7. Corystes aciculatus Rhd. Ueber die europäischen Noterophila-Arten vom Dircctor //. Loew in Mcscritz. Di ie allbekannte und in Deutschland überall häufige Drosophila {>;labra Fall, unterscheidet sich von ihren Gallungs -Genossen da- durch, dafs ihr das aufgerichtete Borslchen fehlt, welches diese vor dein Ende der Hinterschienen haben, ganz besonders aber dadurch, dafs die sechste Längsader fehlt, also die Anlage der Analzclle noch viel rudimentärer als hei den andern Drosophila-Arlen ist, und dafs die kleine Querader weniger weit von der Flügelwurzel entfernt ist, als das Ende der ersten Längsader. — Diese Unterschiede sind erheblich genug um sie von Drosophila generisch abzusondern. Meines Wissens ist dies zuerst von Haliday geschehen, wecher in Westwood's lutroduclion die Gattung Catnilla auf sie i)egründet. Da dieser Name anderwärts bereits früher verwendet \vorden ist. kann er nicht angenommen werden, es wird mithin der später von Rondani für dieselbe Gattung gewählte Name JSolerophila ge- braucht werden müssen. — Charakteristische Merkmale der Gattung JSoterophila., in welcher Dros. glabra keineswegs ganz allein steht, sind aufser den oben hervorgehobenen die behaarte und auf ihrer Oberfläche gefiederte Fühlerborste, so wie die Anwesenheit klei- ner, bei glabra ziemlich schwer wahrnehmbarer Borslchen unter der Behaarung des zweiten Abschnitts der Costa. Ich glaube in meiner Sammlung drei von Noterophila glabra verschiedene europäische Arten zu besitzen. Eine dieser drei Ar- ten, welche ich Noterophila aciUipennis nenne, unterscheidet sich von Noterophila glabra durch sehr viel kürzere, in eine scharfe Ecke auslaufende Flügel in so auffallender Weise, dafs ihre Selbst- ständigkeit gar nicht in Zweifel gezogen werden kann. Anders steht es mit den beiden andern Arten, von deren erster ich nui' ein sicilisches und von deren letzter ich nur zwei griechische Exem- plare besitze; jene unterscheidet sich von Noterophila glabra nur durch etwas erheblichere Gröfse und durch etwas abweichende Be- H. Loew: über europ. Noferophilu- Arten. 26.9 hprstung der Unterseite der Vordcrscbenkcl; diese untersclicidct sich von ihr durch verhällnifsmälsig etwas gröfseren und stärker gewölb- ten Thorax, sowie durch ei was kürzere Füliler. Diese Unterschiede scheinen mir, so lange sie nur an einigen wenigen Exemplaren be- obachtet sind, nicht entscheidend genug, um ein sicheres Urlheil über die Selbstständigkeit dieser Arten aussprechen zu können. Es möge deshalb genügen hier auf dieselben aufmerksam gemacht zu haben. Die Beschreii)ung der NoleropItÜa ncnlipennis lasse ich folgen. Nolerophila acutipennis nov. sp. 9. Ex viridl nigra, nitens, alis parvis, angtistisshnis, acutis. — Long. corp. | — |i lin., long. al. I lin. Im Körperbaue der Not. glahra' sehr nahe stehend. Hinter- kopf, Scheitel und oberer Theil der Stirn glänzend schwarz, letz- lerer zuvt'eilen braun; der vordere Theil der Stirn ge^vöbnlich gelb- rolh, nur bei sehr dunklen Exemplareu ebenfalls schwarz. Die er- sten beiden Fühlerglieder rothgelb, das dritte oft bis gegen seine Basis hin schvparzbraun, bei hellgefärbten Exemplaren aber rothgelb mit schwarzgesäumtem Ober- und Endrande. Fühlerborste wie bei Not. glahra, doch die Strahlen auf ihrer Oberseite nicht ganz so lang. Das Gesicht und die schmalen Backen bald rothgelb, bald rothbraun, bald braun. Knebelborsten und Behaarung am seitlichen Mundrande wie bei Noteroph. glahra. Rüssel schwarz; die Taster scheinen ebenfalls schwarz zu sein. Beine schwarzbraun; bei hel- len Exemplaren sind Schenkelknopf und Wurzel der Schienen blaTs- bräunlich, bei ausgefärbteren dagegen ebenfalls ziemlich dunkel- braun. Die Schwinger sind weifslich. Die schmutzig lehmgelblich getrübten Flügel sind verhältnifsmäfsig ziemlich kurz, sehr schmal und laufen in eine scharfe Spitze aus; die Adern sind lehmgelb, doch die Costaladern schwärzlich nnd unter der Behaarung ihres zweiten Abschnittes mit viel deutlicheren Borstchen besetzt, als dies bei Not. glahra der Fall ist; die dritte Längsader läuft genau in die Flügelspitze. Ich fing diese Art im Frühjahr auf Rhodus und mehreren der griechischen Inseln. Notiz über eine neuere, die lebendiggebärenden Dipteren-harven betreffende Publication. Xm 15fen Bande seiner Zeitsciirift für wissenschaftliche Zoologie macht V. Siehold ans einem an ihn gerichlelen Briefe Nie. Wag- ncr's neue Mitfheilungen über die von letzterem entdeckten leben- diggebärenden Dipteren-Larven. Wagner's Brief giebl ausführli- chere Auskunft über seine bereits 1862 zu Kasan in russischer Spra- che erschienene Abhandlung über diesen Gegenstand. Seine An- sicht über die erste Bildung der jungen fjarveu aus dem zerfallen- den Fettkörper ist bereits im letzten Hefte des vorigen Jahrgangs dieser Zeitschrift dargelegt worden. Obgleich er hier Momente her- vorhebt, welche seine Ansicht plausibler zu machen geeignet sind, so müssen doch fernere Untersuchungen erst endgültig darüber ent- scheiden, ob er darin recht behalten wird, was die in Rede sie- hende Propagalionsweisc, mehr der bei Cesloden und Tiemaioden beobachteten, mithin der Erscheinung des Generalions wechseis nä- hern würde, — oder ob Pagenstecher's abweichende Ansichten über diesen Vorgang sich als richtig bewähren werden, wodurch die Erscheinung der bei den Blattläusen bekannten, und damit in gewissem Grade auch der Parthenogenesis näher gerückt werden würde. — Aus der oben genannten gröfseren Arbeit Wagner's copirle Figuren des vollkommenen Insekts begleiten die IMittheilung. Sie lassen auf den ersten Blick erkennen, dafs die von Wagner ge- zogene Fliege, deren Weibchen nur etwa 5 aulfallend grofse Eier legt, in naher Verwandtschaft mit der Gattung Heleropeza, in noch näherer aber mit der im Bernstein vertretenen Gattung Monodi- crana steht, da sie mit dieser in der vollständigen Entwickeiung des vierten Tarsengliedes übereinstimmt und ihr auch in der Ge- stalt der Stirn und dem Baue der Fühler näher steht. — Die in- teressanten Mitlheilungen, welche v. Sie hold über von Meiner t erhaltene Exemplare des Miastor metraloas hinzufügt, machen es klar, dafs die von Wagner und von Meinert beobachteten Ar- ten unzweifelhaft derselben Gattung angehören, ja wahrscheinlich der Art nach einerlei sind. H. Loew. Monographie der Curculioniden-Gattung Peritelus Germ. George Seidtitz in Dorpat. D, urch Lacordaiie''s vortreffliches Werk ') über die Curculio- iien ist diese interessante Familie der Coleopteren in syslematisclie Ordnung gebracht und weiteren Forschungen zugänglich gemacht worden. Bei einer so enormen kritischen Arbeit, die um so schwie- riger war, als sehr wenige Monographien vorlagen (Schönherr's Genera et Spec. Curcul. ist blos eine Zusammenstellung von Ein- zelbeschreibungen verschiedener Autoren), mufste der Autor von ei- nem Studium des gesammten, zum Theil noch unbeschriebenen Ma- terials absehen, sich darauf beschränken, die bis dahin aufgestellten Galtungen nach ihren Typen in ein System zu bringen und die be- schriebenen Arten in denselben bestmöglichst zu vertheilen, — und es spälercn Specialbearbcituugen überlassen, die einzelnen Gattun- gen und Gruppen, mit Berücksichtigung des ganzen Artenreich- thums, aufs Neue zu begründen oder anders zu begrenzen. Es wird uns daher nicht wundern dürfen, wenn an La cordaire's Umgren- zung und Charakteristik der Gattungen und Gruppen mit der Zeit viel geändert werden mufs , denn neue Entdeckungen geben neue Gesichtspunkte, und machen oft alte, sehr bequeme Merkmale un- brauchbar. Erst wenn von allen Abfheilungen der ungeheuren Fa- milie ^) Monographien vorhanden sind, wird man eine Classification derselben geben können, die sich für alle einzelnen Species bewährt. Zu diesem Zwecke einen kleinen Beitrag zu liefern ist die Absicht *) Genera des Coleoplferes Tom. VI. 1863. "") Nach .TekeTs Schätzung e.ntliält sie etwa 2ü- bis 25000 Arten. Fabric. Eni. I. I. 2. Berl, Entoraol. Zeitsclir. IX. 1§ 272 a SeUUitx: vorliegender Arbeit. Ich hätte dieselbe uicht unternehmen können, wenn icli nicht von allen Seiten aufs Zuvorkommendste durch Mit- theilung von Material unterstützt worden wäre, welches seit Jah- ren in den Sammlungen angehäuft, weit mehr Neuigkeiten enthielt als ich bei Beginn meiner Arbeit ahnte. Die an Arten reichsten Sammlungen waren die der Herren Chevrolaf, Dr. Kraatz, Reiche, von denen die erstgenannte zahlreiche Typen von Schönherr und vom Besitzer enthielt. We- niger artenreich, aber besonders werthvoU waren mir die Zusendun- gen der Herren Dr. Grenier und vom Brück, die durch die grofse Zahl von Individuen, es mir allein ermöglichleu, über Ge- schlechtsunterschiede, Varietäten etc. ins Klare zu kommen. Fer- ner hatte ich die Sammlungen der Herren Allard, Ancey, Aube, Bonvouloir, Ch. Brisout de Barneville, Fairmaire, Gou- gelet, Haag, Habelmann, Hampe, Heyden, Javet, Kiesen- wetter, Lethierry, Linder, Kirsch, Marquet, Marseul. Sartorius, Stableau, Stierlin, Strübing, zur Benutzung bei mir. Das Material des k. k. Wiener Museums wurde mir, Dank der Freundlichkeit des Dr. Redten bac her und meines Freundes Rogenhofer, zugesandt, das Berliner Museum war mir durch die Gefälligkeit des Dr. Gerstäcker zugänglich. Allen diesen Herren spreche ich meinen herzlichen Dank aus und hoffe in Zukunft bei einer Bearbeitung der Genera Omias, Trachyphtoeus , Caihormioce- rus u. s. w. wiederum auf ihren freundlichen Beistand rechnen zu dürfen. Berlin, den .30. August 1865 Georg Seidlitz. über Perilehts. 273 Einleitung. Das Genus Peritelus wurde von Germar ') im Jahre 1824 aut'gesfellt und zwar für 3 neue, (sphaeroides^ leucogrammus, bisis- nalns) und eine bekannte Art, den CurcuUo seminulnm Fbr. Im Jahre 1826 trennte Schönherr '^) den letzteren ab und brachte ihn mit einigen verwandten Arten uuler ein neues Genus, Omias Schh.. mit Peritelus vereinigte er dagegen als Uutergatfungen die wohlun- terschiedenen neuen Genera Holcorhinus, Pyctoderes, Oosomus. Phlyctinus. Als im Jahre 1834 der 2te Band seiner Genera et Spe- cies Curculioniduni erschien, wurde auch die vierte Germar'sche Species (bisignalus) von Peritelus ausgeschieden und zu Ptochus gebracht, so dafs blos zwei übrig blieben, von denen die eine {sphae- roides) als schon von Olivier bescinieben, nicht einmal den Namen Germar's behalten konnte. Die Genera Holcorhinus etc. wurden als selbstsständig abgetrennt, dagegen aber 6 neue Arten innzuge- fügt: P. necessarius Gy 1 Ih., yamw/aris Gyl I h., /ftmi/iar;« Bo hm., noxius Böhm, senex Böhm., chrysorhoeus Böhm. — Neun Jahre später im 7ten Bande desselben Werkes fügte S chönherr abermals 6 neue Arien zu Peritelus hinzu, rusticus Böhm., Scliönherri Böhm., triiualis Böhm., selutifer Böhm., rudis Böhm., globulus Bolim., trennte aber den P. chrysorhoeus Say ') als neue Gattung Cercopetis Schh. ab, so dafs er im Ganzen 13 ^) Arien unter Peritelus zu- sanmienstcllt. Hiermit schliefsen Schön herr 's Publicationen in Bezug auf diese Gattung. *) Insectorum Species novae. *) Curculioniduni Dispositio iiiethodicii. ') Descriptions of Curculioniles of North America p. 13 el Comp!. Works I. p. 274. Sclili. II. p. .^17 war der Käfer als neu beschrieben wor- den, wahrscheinlich weil das Say'sclie Werk er.s) kurz vorher erschie- nen war. *) Als unbekannt und .,vix hnjus j^eneris" wird noch eine I4te Art angeführt, P. lateralis Boisduval aus INeu-Holland mit der Diagnose des Autors, die so ziemlich auf jeden beschuppten Curculioniden pafsl. Nach Lacordaire's Vermutliunj;; gehört er zum Genus (-optorhyrichuH Gufer. 18* 274 G. Seidlitz: 1817 wurde von Hoch hu th iu den Bull. d. Mose. p. 504 ein Pe- riiel. latifrons beschrieben. 1851 vereinigle derselbe Autor ') vorläufig die Genera Perilelus und Ploclms^ und nahm für die ganze Gruppe den Namen Peritelns Germar an, wollte sie aber später in 5 Ab- theilungen Iheilen. Zugleich beschrieb er drei neue Arten dieser Gruppe : fulvipes, strigirostris^ variegaius. In demselben Jahre beschrieb Kiesenwetter in den Annales de la Soc. Etjtom. de Fr. 2 neue Perilelen {aJuslicor?iis und pro- iLrus), denen 1852 in derselben Zeitschrift eine v, Jlavipenuis .lacq. du Val, und 1857 wieder einer, Marqueli Gautier des Gottes, folgte. 1859 beschrieben Mulsant und Rey in den Opusc. Ento- mologiques den P. subdepressus. Chevrolat publicirle 1860 in Guerin's Revue ei Magazin de Zoologie ilen P. sinuahts und 1861 in derselben Zeitschrift seinen P. gracitis, und Fairmaire endlich 1862 in den Annal. de Fr. den P. nigrans. Dieses war der Bestand der Literatur über Perilehis. als 1863 Lacordaire's Werk erschien, der bei Begrenzung der Gattung zwei der angeführten Arten ausschlofs {Schönherr i, selulifer), ohne sie anderweitig unterzubringen, und P. lalifrons zu Plochus stellte. Alle übrigen 22 Arten blieben in der Gattung. Später wurden noch publicirt: P. rußcornis Ch. ßrisout in Grenier's Catalogue des Coleopleres de France 1863 und endlich P. Kraatzii Tournier in den Mittheilungen der Schweizerischen Enlom. Gesellsch. 1865. *) Folgende Tabelle stellt die Publikationen über Perilelus, wie ich sie bei Beginn meiner Arbeit vorfand, chronologisch geordnet dar, wobei die nicht ins Genus gehörigen Arien eingeklammert, die Synonyme kleiner Cursiv gedruckt sind. Von denen die mit * be- zeichnet sind, habe ich typische Exemplare untersucht. ') Beiträge zur näheren Kennlnifs der Rüsselkäfer ßufslands. Bull, de Mose. 51. p. 3— 102. ^) Heft INo. 8, welches allerdings im iNovember 1864 erscheinen sollte, aber erst im Februar 1865 erschien. über Peritelns. 275 Perilelus *Ieucograiniims Geiniar Sp. Ins. 1824 *sphaeroideus(=griseu8)Gvm.S^. Ins. 1821 {bellicus) {Agraphus Sclili.) Say Cure, of N. Am. 1831 {chrysorhoeus){CercoiJeusSchh.) SayCurc. oflN. Am. 1831 giiseus Oliv. Boliemaii Schb. II. 1834 *necessariiis Gylleiihal Schöoli. II. 1834 famularis (=f amiliar is) Gyllenh. Schh. II. 1834 t'amiliaris ßolieiuau Schh. II. 1834 noxius - ... *senex - ... (chrysorhoeus) - ... *riislicus - ... *Schönherri (trivialis) *(s€tulifer} rudist (globulus) (latifron») Hochhuth Bul (fulvipes) (strigirostris) - ... (variegatus) • ... *prolixus Kiesenwetfer Annales 1851 *adusticornis *ßavip€Hnis = subdepressus Jacq. du Val Annales 1852 Marqueli = senex Gautier des Colles An- nales 1857 'subdepressus Mulsanl el Rey Opuscul. Ent. 1859 *sinuatus Cbevrolat Rev. et IMag. Zool. 1860 gracilis Chevrolat Uev. et Mag. Zool. 1861 *nigrans Faimiaire Annales 1862 *ruricornis Cb. ßrisoni Cal.il. d. col. d. Fl. 1863 Kraatziii au hujus generis't Tourn. Witlli, .1. Schweiz. Ent. Ges 18(i5 VII. 1843 Moscou 1847 1851 Saxonia. German. merid. America boreal. America boreal. Gallia, Germania. Gallia. Tauria. Hungaria, Podolia. Italia. Gallia. America boreal. Gallia. Gallia. Caffraria. Cap. Bon. Spei. Etruria. Hungaria. Transcaucasia. ßucharia. Siberia. Siberia. Gallia. Hispania. Elispania. Gallia. Gallia. Algeria. Algeria. Gallia. Gallia. Sicil. 276 <^. SeidtUz: Ich fasse gegenwäifij; folgende Arleii iiiilci- Feritelus äammeii. ') Curculio hirlicornis Ueibsl Nat. dei' Ins. 1795 . *griseus Olivier Entomol. 1800—1808 Peritelus * leucogrammus Germar Spec. Ins. 1824 "necessarius Gyllenhal Schli. II. 1834 * familiaris Boheman "noxius - . - . * senex - . . - * ruslictis - - VII. 1843 Schönherri - . . . Oliorhynchus Cr emier i - ... Peritelus *prolixus Kieseuwetter Annales 1851 * adusticornis * subdepressus IVIulsant et Rey Opusc. Ent. 1859 *siiiuahis Chevr. Kev. et Mag. Zool. 1860 Otiorhynch. atfuHus {Syn. für inus et gracitis) Cbevr. Rev. et Mag. Zool. 1860 Otiorhynch. intersetosus Chevrolat Rev. et Mag. Zool. 1860 Aslragali Stierlin Rev. d. Ot. 1861 Peritetus*nigrans Fairmaire Annales 1862 rußcornis Ch. Brisoul Cal. de Col. de Fr 1863 Susanne u. sp. 1865 Kiesenivellerii Bruckii parvidus Echidna Plalysomus Grenieri Gougeleli planidorsis Mononychus Siiecia, Germanii Gallia. Germania. Gailia. Hungaria. Italia. Gallia. Gallia. Gallia. Italia. Gallia. Hispan. Gallia. Algeria. Algeria. Algeria. Algeria. Gallia. Gallia. Hispan. Hispan. Ilalia. Itaila. Ualia. Gallia. Gallia. Hispau. Gallia. ilispan. ') üie mit einem luug aufgeuommen. bezficlm»'U;iJ wurden jacurnaire in die Gat- aber Perilelus. 277 Vielleicht mit m Perilelus gehörig sind folgende Arten: Feritelus riidis (?) Boheru, Schh. VM. 1843 Etiuria. Meint crassüornis Jacq. du Val Annales I8f)'2 Gallia. mttiirella Fairniaire Annales I8f)9 G;dlia elunp;atula ('.= suturella() Faiiinaire Ann. 1859 Gallia. Otiorh. exiguus StierÜn Rev. der Otiorhynchen 18G1 Sicil. miidmus (?) Stierlin Kev. der Otiorh. I8til Sard. Cathoriniucenis Pßsieri Stierlin ßerl. Enf. Ztsehr. 1864 Sicil. Peritelus Krautzü (?) Tournier Mitth. d. Schweiz. Ges 1865 Sicil. Von den 22 Arten, die Lacordaire als zu Perilelus gehörig anführt, nehme ich hlos 12 in das Genus auf, die übrigen 10 sind theils Synonyme, theils anderen Gattungen angehörig. Ueberhaupt beschrieben waren unter dem Namen Perilelus 30, von denen blos 14 aufgenommen werden. Zu diesen 14 sind 5 als Otiorhyuchen beschriebene und 10 neue Arten hinzugefügt. Die 18 nicht auf- genommenen Arten sind folgende: P erilelus bellicus Say, bil- det das Genus Agruphus Schh. (Syn. Agr. teucop/taeus Gyllh.); Peritelus chrysorhoeus Say et Böhm., bildet das Genus Cerco- peus\ Perilelus famularis Gyllh. =::: Perilelus familiuris Böhm.; Perilelus sphueroides Germ, wurde schon von Schönlierr zu griseus Ol. ge/.ogen; P erilelus Irivialis Böhm, hat „corbellles cavcrneuses" an den Hinlerschicneu und gehört somit zu den Ce- leutlietiden oder Oosomiden Lacordaire's; Perilelus selulifer Böhm, hat ebenfalls ,.corbeilles cavcrneuses" und gehört zu den Oosomiden, wahrscheinlich zu Cosmorhinus Schh.; Perilelus gto- bulus Böhm, gehört vielleicht ins Genus Mylarus Böhm., jeden- falls aber nicht zu Perilelus^ da er nicht beschuppt, sondern be- haart ist, und einen anders geformten Küssel hat. Perilelus la- lifrons aud /\ilvipes Hochh. werden vom Aulor mit Plochus circumcinclus und perdix in eine Gruppe gestellt, sind also sicher Ptochen. Perilelus slrigirostri.s Hochh. wird loc. eit. mit Ploclnts deporlalus Schönli. vei glichen, und scheint nach der Be- schreibung, ebenso wie Perilelus vuriegalus Hochh., viel eher ein Plochus als ein Plerilelus zu sein. P er il elus fluvipennis Jacq. Duv.il ziz Perilelus subdepressus ftluls. et Hey. Perilelus gracilis Chevr. = Oliorhipu/ms a(fuilus Chevr. Peril. Mar- (/ueli (»antier des Cottes z=z Per. senex Böhm. Perilelus rudis Böhm, ist der einzige von den Schönherr sehen Arten, den ich nicht habe enträthseln können. Vergl. ptn- 278 <-'. Seidlilz: vulus und plulysomus. Dasselbe gilt von P erilelus Krual&ii Tournier, dessen durchaus nofhdürftige lieschreibung, nicht einmal zu einer niuthmafslichen Deutung Veranlassung giebt. Während Gerniar blos vereinzelte neue Gattungen aus den» gan- zen Gebiete der Cuiculionen beschrieben hatte, war Schönherr der erste, der in seiner Curculionidum dispositio melhodica ein System der Gattungen schuf, indem er sie zu Divisionen vereinigte, die wiederum in Phalangen, Legionen , Ordnungen untergebracht wur- den. Seine 7te Division, Cyclomides, charakterisirt sich nach sei- ner synoptischen Tafel folgenderniafsen: la. Antennae non fractae Ordo 1" Orthoceri. Ib. — fraclae Ordo 2' Gonaloceri. "ia. Roslrum crassum, anteimae prope apicera insertae. Legio 1' Brachyrhynchi. 3a. Scrops infraocularis, curvata vel obliqua. . . Phalanx V. 3b. — subrecta versus medium ocull adscen- dens Phalanx 2°. 4a. Hostrum teretiusculura. .5a. Corpus elongalum, alatum. humeri angulati. Divisio 6" Phyllobides. 5b. — ■ subuvalum. aperlerum, humeri rotundati. Divisio 7" Cydomides. 4b. Kostruui apice dilatatum et incrassatum, ptcrygiis di- varicalis Divisio &" Oliorhynchides. 2 b. Roslrum cylindricum. antennae prope medium rostri insertae. Legio 2" Mecorhynchi. Die Division der Cyclomidcn unifarsle in der Dispos. method. 12 Genera und 4 Subgenera, deren Zahl jedoch in den Genera et Spec. Curcul. auf 52 erhöht wurde. Lacordaire scheidet aus die- sen 15 ') aus und bildet aus den übrigen 37- mit Hinzuziehung der Divisionen der Phyllobides (ausgenommen 4 *)) und der Oliorhyn- chides (ausgenommen 3 *)) seinen 3ten Tribus Oliorhynchides. zu ') Euo7>iHS, .Imyclerus , Acanthulopus, Bothi/norhyiirhus, Occylutra- ckelits, Cyclomus, Scoloeberus , Panfopoeus ; Bustomus, Fkyxelis, Lobcto- rus, Krarhytrachelus, Eremnus, Acnntholraclielus ; Chiluneus. Die eisten 8 werilcii zu den Phanerognalhes, die fol;;enden tJ zu dt-n Oxyopthalmes. und das letzte Genus zu den Brachyderiden gestellt. ^) Macrops, Cyphicorus, Platytrachelus, Amblyrhinus. ^) Cater^uSf Phytoscaphus, Chloebius. über Periielus. 279 dem noch 2 Schönherr'sclic Genera, Cahjptops (aus den Brachyde- rides Schli.) und Fycloderes (von Schönli. mit Phlycti7ins verei- nigt), und 19 späterer Autoren hinzukommen. Der ganze Tribus be- steht somit aus 75 Gattungen, von denen jedoch 7 dem Autor un- bekannt blieben und nur muthmafslich hierher gestellt wurden. Der Tribus Otlorhynchides wird folgendermafsen von der übri- gen Masse der Curculionideu unterschieden. la. Menton recouvrant les mächoires, sousmenton sans pedoncule. rostre robuste jamais grele, scrobes aiteignant la commissure de la bouche. . . Legion I. Curculionides A delognathes. 2 a. Prolhorax sans lobes oculaires, yeux decouverts, arron- dis. Coh. I. Cure, adelognat hes cyclophlhalmes. 3a. Anteniies droites ou faiblement arquees. Tribu 1. Microcerides. 3 b. — coudees. 4a. Scrobes roslrales lineaires, dirigees inferieure- ment Tribu 2. Brachyderides. 4b. — — variables, jamais a la fois regulieres et dirigees en dessous. Tribu 3. Otiorhynchides. 2 b. Prothorax muni des lobes oculaires, yeux acumines infe- rieurement et transversaux. Coh. II. Ctirc. adetognai hes ox yopht hahnes. Ib. Menton laissant en entier les mächoires ä decouvert. Sous- menton le plus souvent muni d'un pedoncule plus ou moin.s saillaut. Rostre et scrobes tres variables. Legion II. Cnrculionides Phanerognathes. Lacordaire's Eintheilung der Curculioniden in Adelognat fies und Phanerognathes beruht auf der Bildung des Kehlausschnittcs und des Kinnes. Bei den erstercn sitzt das breite Kinn am einfachen Kehlausschnilt und deckt somit die Unterkiefer '), bei den zweiten ist der Kchlausschnitt tief und doppelt, wodurch er in derMitle einen stielförmigen Fortsalz zeigt (..pedoncule''). auf welchem das oft sehr kleine Kinn aufsitzt, und zu dessen beiden Seilen die Un- terkiefer frei daliegen^). Oxyophthalmes nennt Lacordaire die Curculionen, bei denen das Ilalsschild hinter den Augen eine lap- penförmige Erweiterung zeigt, und die Augen länglich und vertikal gestellt, oder zum Theil bedeckt sind; Cyclopht hahnes, bei de- nen das Halsschild einfach und die Augen rundlich sind. ') Fij^. la •->) Fift, Ib. 280 (i. Seidlilz: J>eii Tiibus der Otiorhynchkles theilt Lacordaiie in .9 (Jnippen. 1 a. Corbeillcs des jaiiibes jioslerieurcs caverneiises. 2a. Cioclicts des larses libres. 3a. Elytres ne debordanl pas Ic prothorax. . • . \. L'eletUhclities. 3 b. — debordaiit — '1. Eustylidea. 2 b. Crochets des tarses soiides. 3a. Elytres ne debordant pas Ic prothorax. . . 3. Ousoiiiides. 3b. — (b'bordant le protliocax ou isolemenl sail- laiites ä lern- base I. Episuinides. I b, Cürbeilles des jainbes posterieures ouvertes. '2a. fllotaslerniim tres-court; saillic inlercoxale large, parallele 3a. Crocliets des tarses solides. 4 a. Massue antennaire ovale, rarement oblongo-ovale. h. Herilctides 4 b. — — gi'ele, allongee 7. Laparocerides. 3b. Crochets des tarsts libres. 4 a. Aiileiiiies plus oii iiioins longues et greles . H. 282 6\ Seidtitz: Calyptops iSciobius. \P/ilyctinus 1.1 Suliir.i iiiliT sci;iii«-iila ahd. 1'" «-t '2™ iTcla. . . \l8aniris. ICalerecltt)!. fJolvorhintig. Glyptusomus Elytrodon. 1 Laparoceriis. ,, , . , yAoinus. 1 1). — — — — plus minusve arquala. | '2 a. Antenuae tenues. P P ■ (Pholicodes. Epiphaneus. Merimnetes. zu. — vaiiaae. Hypliantus. .'3a. Fuiiiculus 6-articiilalus Agraphua. 31). — 7-ailiculatus. 4a. Scrobes supernae. 5a. — apicom rostri attingentes. 6a. Unguiculi coiinati, femora denlala. JSastus. Üb. — liberi, — clavata saope deiitala iTroglorhynchu». (thorace elytrisque saepc granulat. etcostat.) | Tyluderes. 6c. Unguiculi aut connati aut liberi, femora pa- iOtior/iynchus. rum clavata, mulica (corpore toto dense squamulato aut glabro [unguiculis connatis iiiaequalibus], nuraquain legumentis granu- latis aut costatis). 7 a. Uostrum longius, parum arqualnm, ungui- culi liberi Ceieopeus. 7 b. — breve, rectum. 8a. Pars intercoxalis ') segmenti abd. primi lata parallela 9 a. Caput subtus haud striatum. 10a. Antennae robuslae. .... Feritefus 10 b. — crassissimae Meira. 9b. Capulsubtusstriatum, oculi in rostrositi. Coenopsis. &b Scrobes in niedio rostri sitae, infundibuli- formes Mylacus. I Leiclienophogus. i Trnchyphloeus. \Calhoriniocerus. ■Ib. Scrobes laterales. . • Mmias. jScofiorerits. I Anemophilns. Asceparnus. ') „Saillie intercoxale" Lacord. über Perilelus. 283 Farn. Curculionides Lacord. Legio I. Adelognathi Lac. Cohors I. Cydophthalmi Lac Tribiis 3. Ot iorhynchides Lac. Genus Peritelus Germar. Germ. Spec. Ins. 407. Schh Disp. meth. 193. Schh. II. p. 511. Lac. p. 184. Apices tibiarum posleriorutn haud cavernosi. Sulura inier segmenta abdominis 1™ el 2"' arquata. Pars inlercoxalis segmenti primi lata, pnraltela, antice trimcala. Antennae validae, t erminales, funiculo 1-arficulaio. Scrops stiperna, apicevi roslri attingens. Femora partim clavala, inulica. Unguiculi liberi aut connati. aetjtiales atit inaequales. Corpus apterum elylraque dense aequaliter squamulata, aut nuda (ungtiicuUs connatis inaeqtialibtis), ninnquam gra- nulata aut coslata. Rost r um breve. rectum, plerygiis purum prominidis aut mdlis. Scutellum nullum. cT gracilior, sublus plerumque impressus, tibtis intus armatis. 9 crassior, sublus ampla, aut plana, tibiis simplicibus. Der gleicbmäfsig beschuppte Körper, die kurzen Beine mit schwach keulenförmigen Schenkeln, die kurzen, an die Spitze des Rüssels und nach oben gerückten Fühlergruben, der kurze, dicke Rüssel, und endlich die abgerundeten Schultern geben den Perite- en einen eigenthümlichen Habitus, der sie meist auf den ersten 'Blick erkennen läfst. Von den Eustyliden, Celeuthetiden, Oosomi- den und Episomiden, unter denen ähnliche Formen vorkommen, sind sie leicht an der Bildung der Hinterschienenspitze zu unter- scheiden. Diese ist nämlich einfach schräg abgeschnitten ') und hat höchstens an der Aufsenkante der schrägen Fläche (auf welcher der Tarsus eingelenkt ist) schräg nach innen gerichtete Börstchen, während bei den vier erwähnten Gruppen die Aufsenkante selbst winklig nach innen umgebogen isl, so dafs die Wurzel des ersten Tarsengliedcs ziemlich versteckt ist *). Die Spitzenllächen der Schienen von letzterer Bildung nennt Lacordaire „corbeillcs cavcr- ) Fig. 4b. «) Fig. 4 a. 284 G. SeitlUlz: neuses", die von crsterer „corbeilles ouvertes". Die winklig g-ebo- gene Nabt zwischen dem ersten und zweiten Baucbringe ') unterscliei- dct die Pcrilelen von den Galtnngen Calypfopx. Sciobivs. Phlycti- nus. Isaniris, Caiereclus^ Holcorhinus. Glyptosomus (bei denen diese Nalb gerade isl)^); der breite, parallele Fortsatz des ersten Bauclirin- ges zwischen den Hinterhüften von Ptocims (bei dem dieser Forl- salz nach vorn versclnnälerl), und von den Vhyllobüden (bei denen derselbe schmal ist). Die starken Fühler unterscheiden sie von den Laparoceriden und von Hyphanlus. die Tgliedrige Keule von Agru- phus, die Stellung der Fühlergriibc von Leichenup/iagus ^ Trachy- phloeus. Calhormiocerus, Omias. Scoliocerns, Anemophibis. Ascepar- nus (bei denen dieselbe sich an den Seiten des Rüssels befindet), und von Mylams (bei dem sie in der Mitte des Rüssels steht und trichterförmig ist). Trnglorhync/ms ^ Ol iorhync/ms und Tyloderes haben stark keulenförmig verdickte oder sogar gezähnte Schenkel*), und stets gel rennte Krallen, und zeigen öfters Körner, Rippen oder Furchen auf Flügeldecken und Halsschild, nie aber eine gleich - mäfsige dichte Beschuppung *) bei ungezähnten Schenkeln, Fer- ner sind bei Oliorhynchns, wie der Name sagt, die Plerygien stark erweitert, während sie bei Perilelus höchstens schwach vorragen oder fehlen. Nastus hat gezähnte Schenkel, Cercopeiis einen län- geren, etwas gebogenen Rüssel und getrennte Kralleu. Coenopsis unterscheidet sich durch die Strichclung des Kopfes auf der Unter- seite und die Stellung der Augen auf dem Rüssel. Die Galtung Meiru endlich, von Jacq. du Val blofs nach den dicken Fühlern und Mangel der Schuppen von Peritelus unterschieden, wird kaum haltbar sein, denn es giebt eine Zahl kleiner Käfer, die auch den von Lacordaire hervorgehobenen Unterschied, dafs die Füblerfurche bis zu den Augen reicht, unbrauchbar machen, indem sie Ueber- gänge zu Perilelus bilden; auch sind bei der Untergattung Leplo- sphuerohis die Fühlergruben ebenso gebildet. Was endlich den Mangel der Beschuppung anlangt, so könnte dieser allenfalls zur Trennung brauchbar sein (doch müfste dann die dicht beschnppte Meira su- turella ausgeschieden werden), wenn es nicht mehr als wahrschein- lich wäre, dafs dieser Charakter auf einer blofsen Abreibung des ■) Fig. 23. 0 Fig. 2 b. n Fig. 3;.. *) In der Rotte der Otiorhynchns piripes (Stiert. Revis. p. 18) ha- ben einige Arten allerdings ein dichtes Schuppenicleid, doch ist dasselbe nicht gleichmäfsig, sondern mit Augenpunlclen anf den Flügeldecken, und aufscrdcm sind die Sclienkel p;ezähiit. über Per Heins. 285 Duval'sclien Eseniplares beruht, denn ich besitze ein Stück welches in allen Punkten durchaus mit der Meira crassicornis stimmt, aber auf dem gröfsten Theil der Flügeldecken und des Halsschildes die Bescliuppuug bchallcn hat. In der Uebersicht der Arten werden daher die Meiren mit aufgeführt, indem ich mir über ihre gcnerische Tren- nung bei Bearbeitung der ganzen Gruppe zu entscheiden vorbehalte, da mir jetzt nicht genügendes Material vorliegt. Rüssel und Kopf der Peritelen bieten wenig Mannigfaltig- keit dar und sind auf zwei Hauptformen beschränkt. Der Küssel ist entweder an der Wurzel deutlich schmäler als der Kopf, und dieser daher, bis zur VVurzel jenes, stark verengt ') («ene;v und rw/i- cornis). oder beide Organe sind ziemlich von gleicher Breite und gehen allmälig in einander über*) (alle übrigen Peritelen). Die Ple- rygien fehlen entweder ganz {leucogrammus ^)) oder sind liöchstetis mäfsig vorragend (am stärksten bei griseus^ planiJursis, plalysomus). Die Fühler zeigen zwei so verschiedene Formen, dafs sie ein Merkmal für eine Untergattung abgeben können. Es ist nämlich bei der einen Form das Iste Glied der Keule (das 9te des ganzen Fühlers) fast so grofs, oder gröfser als das folgende und von dem- selben nicht abgesetzt, die Keule daher gleich an der Wurzel dick, also deutlich abgesetzt und nur nach der Spitze allmälig verschmä- lert*). Bei der andern ist dasselbe Glied sehr klein (nicht gröfser als das letzte Geifselglied), und erst das 2te Keulenglied (vom Isten deutlich getrennt), ist allmälig verdickt *). Die Keule hat dadurch ein schlankes Ansehen und ihr Istcs Glied könnte man fast zur Geifsel rechnen, wenn es nicht mit derselben etwas loser verbun- den wäre als mit der Keule. Die zweite Form finden wir bei P. a^^uilus und intersetosus. die ich daher zu einer Untergattung vereinige, die erstere bei allen übrigen Peritelen. Nach Ausschlufs der Untergattung Leptosphaeroltis bieten die Fühler wenig Ver- schiedenheiten und sind nur hei einzelnen Arten als Merkmal zu ') Fig 7a. ') Fig. 7b. ') Lacordaire nennt den leuco:^raminus p. 184 unter den Arien, die am stärksten erweiterte Pterygien haben sollen, was wahrscheinlich darin seinen Grund hat, dafs in den franzJSsischen Sammlungen nicht selten kleine Perit- senex die Stelle des leucogrammus vertreten Am selben Ort wird 3mal ein Perit. leucophaeus genannt, der mir völlig unbekannt ist. Sollte vielleicht der Agraphns leucophaeus Schh. (= Peritelux bellicus Say) gemeint sein? *) Fig. 5a und 6. ') Fig. 5c 286 G. SeidlUz: brauchen. Ilir Schafl ist nie stark keulenförmig verdickt (am stärk- sten bei griseus), oft sogar fast gleichbreit ; das erste Geifselglied jst stets verlängert, oft auch das 2te (am stärksten bei no.rm«), die übrigen sind von verschiedener Länge, doch stets kürzer als das Iste. Das Halsschild ist nie länger als breit, seitlich ziemlich stark ') bei senex. Stisanae, rnßcornis, rusticus und Astragali, sonst sehr schwach gerundet oder cylindrisch.*) DerHinterrand ist meist schwach gerundet und nur bei Schönherri ganz gerade. Der Vorderrand ist bald senkrecht nach unten abgeschnitten (z. B. bei rusticus), so dafs das Prosternum kaum kürzer ist als das Pronotum '). bald schräg, wodurch das Prosternum mehr oder weniger verkürzt wird *). Am stärksten ist dieses bei senex und rußcornis der Fall. Die Flügeldecken durchlaufen in ihrer Gesammtform alle Stufen von der Kreisform (noxius d) bis zur langgestreckten, ohne dafs man eine bestimmte Grenze ziehen könnte. Wichtiger für die Systematik ist es, ob sie hinten in gemeinsamem Bogen abgerun- det sind (wobei, von oben gesehen, die Spilze selbst durch den hinteren gewölbten Theil der Flügeldecken verdeckt ist) oder ob sie schwach zugespitzt sind (wobei man von oben die Spitzen mehr oder weniger sehen kann). Sie haben stets 10 Streifen und der lOte zeigt verschiedene Stellungen zum Aufscnrande, die bei ein- zelnen Arten zu berücksichtigen sind (z. B. subdepressus). Der Aufsenrand ist mehr oder weniger gebogen und zeigt in diesem Punkt oft auffallende Geschlechts - Unterschiede (z. B. necessaritis, simiatus). Die Unterseite bietet gute Gattungsmerkmale, die bereits erwähnt wurden. Der erste Bauchring ist zwischen den Hiuter- hüfteu breit, nach vorn gerade abgestutzt, der zweite von dem er- sten durch eine winklig gebogene Nath getrennt und etwas länger oder ebenso lang als die beiden folgenden zusammen. Metasfernum sehr kurz, Mittelhüften durch eine schmale Leiste getrennt, Vorder- hüften aneinanderstehend. Die Beine sind kurz und kräftig, die Schenkel ziemlich dick, aber schon an der Wurzel stark, so dafs sie nach der Spitze nicht keulenförmig verdickt und nie gezähnt sind. Die Schienen bieten autfailende Verschiedenheiten, die zur Aufstellung von Unterabthei- lungcn sehr brauchbar sind. Bei einer Art (leucogramnms) zeigen die Vorderschienen an der Spitze, aufser einer hakigen Erweiterung nach innen und nach aufsen, eine lappenförmige drcizähnige Er- ') Fig. 7a. -) Fig. 7h 3) Fig. 8b. *) Fig. Sa. n6er Perilelus. 287 vveilerung des Aufsenrandes der schrägen Spitzenfläclie ' ), wie man sie ähnlich bei einigen Trachyphloeen findet. IJei xweien {senex. Susanae) ist die hakige oder winiic Streifen der Flügeldecken sind kaum punktirl; die Zwi- schenräume schwach gewölbt, die Beschnppung sehr dicht ge- drängt, einfarbig dunkel graubraun bis diinkelbiaun. Die gröfsteu Stücke gehören zu diesei' Form und kleinere als die 296 <^. Seidtitz: Duiclischniltsgröfse sind mir in derselben nicht vorgekommen; meist sind die Flüfreldecken weniger kugelig als bei den drei folgenden Formen, besonders bei den IMännclien. 2) Die Streifen sind fein punktirt, die Zwischenräume sehr schwach gewölbt. Beschuppung hellgrau bis silbergrau, bis- weilen mit Andeutung dunkler Streifen auf dem Halsschilde. Die Gröfsc kommt der mittleren der vorigen gleich; etwas gedrungener. 3) Die Streifen noch stärker punktirt als bei 2). die Zwischen- räume fast ganz llach. Beschuppung grau mit brauneu und hellgrauen Makeln. Auf dem Ilalsschilde jederseits eine stark gekrümmte Läugsbinde und ein Fleck auf der Scheibe dun- kel. Auf den Flügeldecken die Fleckung sehr verschieden; oft der 3te, 4te, 6te Zwischenraun) dunkelbraun von hellen Makeln unterbrochen , wodurch eine regelmäfsige fleckige Längssl reifung entsteht; oder auf der unregelmäfsig gefleckten Oberseite tritt der 4le Zwischenraum als helle, durch mar- kirte dunkle Makel unterbrochene Läiigslinie hervor; oder die Fleckung ist, durch das Fehlen der dunkelsten Tinte, eine we- niger scharfe. Die Flügeldecken sind fast kugelrund, oft nicht länger als breit. 4) Streifen und Form der Flügeldecken w^e bei der vorigen Va- rietät. Gestalt sehr klein, erreicht selten die Gröfsc der klein- sten Stücke von 2) und 3). Meist einfarbig hellgrau oder mit Braun gesprenkelt. Uebergänge von 1) zu 2), von 2) zu 3). von 3) zu 4) uud von 2) zu 4) kommen vor, sind jedoch verhällnifsmäfsig selten, obgleich mir ein sehr reiches Material (besonders das von Dr. Grenier im sudlichen Frankreich gesanunelte) vorliegt. In allen Varietäten bleibt sich die charakteristische Form des Halsschildcs und Rüssels gleich, und läfsl den Käfer auf den ersten Blick erkennen, die Kleinheit uud das breite Halsschild verleihen den hellgrauen Stücken einige Achnlichkeit mit P. leucogrammus, doch ist das Halsschild nach der Basis zu gerundet verengt, bei leii- cogrammus nicht. Der Rüssel nur halb so breit als der Kopf hinter den Au- gen, nach vorn verengt, mit ziemlich stark vortretenden vSeitenlap- pen; die die Fühlerfurche nach oben begrenzenden Kanten sind ab- gerundet, lang, convcrgiren ein Wenig nach hinten und lassen bei ihrem Aufhören in der Höhe des vorderen Augenrandes einen leicli- ien Quereindruck auf dem Rüssel wahniehmeu. Oberseile nicht über Verilelus. 297 gefurcht. Kopf vom Halsschilde his zu den Augen stark verschmä- lert, diese etwas länglich rund, einander näher stehend als bei allen übrigen Arten, convergirend, stark nach vorn gerückt, vom Hals- schitde um mehr als ihre eigene Achse entfernt, beim Weibchen mäfsig, beim Männchen stärker gewölbt. Fühler nicht stark, von halber Körperlänge, nicht sehr dicht behaart, Schaft nach der Spitze allmälig ziemlich bedeutend ver- dickt, kaum gekrümmt ; erstes Geifselglied so lang als die zwei fol- genden zusammen, 2tes länger als das 3te, die übrigen an Breite zunehmend, fast quer; Keule sehr dick, kurz, zugespitzt. Das Halsschild wenig kürzer als breit, mit stark gerundet erweiterten Seiten (die Erweiterung fällt bedeutend hinter die 3Iitte), nach hinten plötzlich, nach vorn allmäligcr, aber viel stärker ver- engt, an der Basis und Spitze ziemlich stark gerundet; vorn nach unten schräg abgeschnitten, so dafs das Pronotum fast doppelt so lang ist als das Prosternum; oben ziemlich stark gewölbt, dicht und deutlich puuktirt (ebenso dicht, aber bei Weitem nicht so tief als bei noxius). Flügeldecken kurz, oft kaum länger als breit, aufdemRük- ken weniger, hinten stark kugelig gewölbt und steil zur Spitze ab- fallend, vorn schwach ausgeschnitten, seitlich stark gerundet. Sei- tenrand bei Männchen und Weibchen sehr schwach gebogen, der lOte Streif demselben parallel, sein hinterer Theil würde, verlän- gert, den Scheitel trell'en. Zwischenräume mit einer Reihe feiner Börstchen besetzt. Punktirung und Beschuppung ist bei den Va- rietäten angegeben. Beine mäfsig stark; Vorderschienen an der Spitze nach innen in einen Haken, nach aufsen schwach und stumpf erweitert und mit einigen langen Borsten besetzt: Spilzcnrand winklig erweitert, mit kurzen und am Winkel selbst mit einigen längeren Borsten be- setzt. Hinterschienen denen des P. familiaris sehr ähnlich und an der Spitze ebenso gleichmäfsig kurz beborstet, nur ist der Spitzen- rand sehr stark, besonders nach hinten zu, gebogen, so dafs dadurch eine, an den winkligen Spitzenrand des leucogrammus erinnernde Form entsteht. Das Männchen hat einen kurzen Sporn am Vordcrwinkel der Hinterschienen und einige kleine Rauhigkeiten und längere Haare auf der Innenseite. Ferner unterscheidet es sich durch gewölbtere Augen, schlankere Gestalt und flache Unterseite, während letztere beim Weibchen schwach gewölbt ist. Der P. senex ist. wie es scheint, auf Frankreich beschränkt: 298 f' Seidlilz: (leim sein Vorkoinineii in Italien bedarf eitier Bestäliguni;. Im süd- lichen Frankreich ist er allcrwärls häniig (bei Marseille nach An- cey's Miilheilung auf Astiagalus massiliensis L), und kommt in al- len Varietäten zusammen vor; im nördlichen scheint er seltener (Calais! Lelhierry). Boheman beschreibt am angeführten Orte sehr kenntlich die Form 2). Dafs der Perif. Martjueli als Synonym hierher gehöre, unfcrliegl, nach einer Miltheilung des Herrn Gaulier des Cottes, kei- nen» Zweifel. Anm. Als Saininlungsnameii verdienen nur erwähnt zu vverdeu, Omias sphaeroides Dej. Catal. Col. p. 96. und Per. sentinus Schönh. (ol. in lit.) 3. P eritelus Susimae uov. sp. Ovalus^ convejctis, sf/uamosilule Orunneu-grisea teclus. Tibiis anticis (ipice exlus aiigulo parvtito, inlua hotnalo- produclis ; inargine upicali leviler angutalo, hispldo: po- sticis iingulo posteriore vix prodnclo, anteriore homato. inargine upicali oblique rolundato, parle posteriore /lavo-bispida. Anlennis gracilioribus, scapo sensim incrassato; fmiicidi ar- liculis l" et 2" elongntis aeqnalibus. Thorace lutitudine brcviore. laleribus rolundalo-ainpliato. Uly Iris ovatis, stiialo-pnnctatis. Rostro capile parutn angtistiore. sensim attenunto, ptery- giis fere nutlis. Long. 3,9 — 4,4 mill. cT stibtus impressiis. tibiis poslicis denticulis intns arntatis. $ sublus ampla^ tibiis inermibus. Habitat in Andalusia (Granada, Sierra Susana). Der Per. Susanae sieht in der Gesanimtform dem P. senex I) sehr ähnlich, unicrscheidet sich aber sogleich durch den breiten Rüssel und den Mangel der Plerygien. Der Rüssel ist etwas schmäler als der Kopf, nach vorn ge- radlinig verengt, mit kaum vortretenden Seitcnlappen, oben eben. Kopf bis zu den Augen schwach verengt, diese stehen dem Hals- schildrande nahe und sind ilach. Fühler so lang wie bei senex, der Schaft ebenso i;cformt. die Gcilsel aber ganz anders gebildet, indem das Islc und 2te Glied über PerUelns. 299 von gleicher Länge, die übrigen an Breite nicht zunehmend sind, und die Keule liinglich und stumpf zugespitzt isl. Halsschild dem des senex ähnlich, mil clwas schwächer ge- rundeten Seilen und viel weniger dicht punklirtei- Oheriläche. Flügeldecken denen des senex ziemlich ähnlich, jedoch mit flacherer Oberseite und beim Märmchen mit stärker gerundeten Seiten. Beine etwas schlanker als bei senex und die Vorderschienen fast ganz so gebildet, nur an der Spitze nach aufsen etwas stärker winklig erweitert. Die Hi n I erschienen schlanker und länger als bei senex. mit starkem Hornhaken am vorderen Spilzenwinkel; der hintere Spitzenwinkel ist sehr schwach erweitert und so schräg abgerundet, dafs seine Form zu der des prolixns und necessarius den Uobergang bildet. Das Männchen ist auf der Unterseite deutlich eingedrückt, bat seitlich mehr gerundete Flügeldecken, und an der Innenseite der Hinterschienen kleine zahnförmige Rauhigkeiten. Das Weib- chen ist unten schwach gewölbt, mit plumperen, paralleleren Flü- g-eldecken und einfachen Hinterschienen. Der Per. Susanne scheint auf Andalusien beschränkt zu sein. Wir fanden ihn ') in der Sierra Susana und bei Graniida. wo er auf verschiedenen Pflanzen (jedoch sehr einzeln) vorkam, denn er wurde sowohl von Disteln und Hex geklopft, als auch im Grase gekötschert. 2/>. Tihiis anticis apice extus kauil productis. 3fl. Vnguiculis aequalib. connalis (aul liberis sed corpore lato [plafysotiiHs}). 4a. Tibiis posticis arigulo posteriore producta. Dritte Gruppe. Tibiis anticis apice extus haud productis, posticis aiigulo apicali poste- riore producta. Unguiculis connatis. Vorderschienen blos nach innen erweitert, Hinlerschienen an der Spitze nach hinten winklig erweitert, längs dem ganzen Spitzen- rande gleichmäfsig gebogen und mit glcichlangen Borsten besetzt. Dicke, plumpe Arten, die sich von allen übrigen mit verwachsenen Krallen durch die JJildung der Hinlerschienen unterscheiden. Erst ') Im Mai 1865 in Gemeinschaft mit Kiesenwj'tter, Krau tz, Mül- ler und Hoffmannsegg. 300 (i. SeidlUz: bei 2 Arien mit freien Krallen (planidorsis und hirticornis) finden wir eine ähnliche Bildung. 4. Peritelus familiaris ßohm. Schönh. II. p. 514. No. 4. Per. famularis Gyllh. Schönh. II. p. 514. No. 3. Ovalus convextis, squamositate Jusca aut albido-variegata aut chiereo-albida tectus. Tibiis anticis apice inlus productis, exlus rotundatis, po- sticis crussis angulo posteriore producto, margine apicati aequaliter arcjtiato^ hispido. Antennis brevibus subrobuslis^ scapo apice haud clavato: xlava breviter ovala. arliculo 1°, 2° longiore. Thorace brevi, antice angustiore^ truncaio^ laieribus purum di- lalato., subremote obsolete punclato, punctis partim conspicuis S(juamulis tectis, stipra subplano . Elytris subglobosis, subtiliter punctato-striatis, inlerstitiis planis. Rostro brevi, piano, subtiliter canaliculato . pterygiis minimis; fronte impressa. Long. 4,6 — 5,5 mill. cT ab dorn ine fort it er impresso, antennis longitudine di- midii corporis, funicxdo scapo longiore. tibiis posticis intus denticulis 2 — 4 urmatis., 9 ab dorn ine amplo, antennis dimidio corpore breviori- bus , funiculo scapo subnequali. tibiis simplicibtis, Habitat in Hungaria, Serbia, Rossia meridionali, Tauria. Meist nicht viel gröfser als die gröfsten Stücke des P. senex und ihm im Habitus ähnlich, nur mit flacher gerundeten Schultern und verhältnifsmäfsig kleincrem, geradseitigerem Ilalsschilde. Körper kurz, breit und dick. Schuppcnklcid sehr dicht, mit sehr kleinen, nur bei starker Vcrgröfserung sich I baren schuppenähnlichen Härchen unlermischt, bisweilen einfarbig braun oder einfarbig grau- weifs, am häufigsten jedoch oben vorherrschend braun mit hellen Flecken und Längslinieu, an den Seiten und unten vorherrschend grauweifs, mit oder ohne braune Flecken. Rüssel kurz,, nach der Spitze ein wenig verschmälert, mit sehr schwach hervortretenden Seileulappen und feiner verliefter Mittel- linie, die sich meist, besonders beim Männchen, bis auf die Stirn fortsetzt, welche beim Weibchen oft blos mit einem eingedrückten Punkte versehen ist; die die kurzen Fühlerfurchen nach oben be- über Perilelus. 301 grenzenden Kanten sind kurz, parallel und abgerundet (Ge- gensatz zu noxius und griseus). Kopf wenig breiter als der Rüssel, bei normaler Stellung fast bis an die Augen ins Halsschild zurückgezogen, diese rund, flach. Halsschiid kurz, breiter als lang, nach vorn etwas mehr als nach iiinten verengt, seif lieh schwach erweitert, hinten, bei oberer Ansiclit, schwach gerundet, bei seitlicher Ansicht fast gerade abge- schnitten, vorn fast gerade und senkrecht nach unten abgeschnitten, so dafs das Pronotum nur sehr wenig länger ist als das Prosternum (Gegensatz zu senex). Oben sehr wenig und gleichmäfsig gewölbt, schwach und ziemlich zerstreut punktirt, die Punkte fast ganz von den Schuppen bedeckt, diese selten einfarbig braun oder grauweifs, meist grauweifs mit zwei breiten, nach vorn convergirenden Längs- binden, wodurch das Halsschild nach vorn stärker und geradliniger verschmälert erscheint, als bei einfarbigen Stücken. Flügeldecken wenig länger als breit, mehr als doppelt so breit als das Halsschild, vorn schwach gemeinsam ausgerandet, mit flach abgerundeten Schultern und stark gerundeten Seiten, hinten in gemeinschaftlichem Bogen gerundet, nur an der äufsersten Spitze verschmälert (Gegensatz zu griseus). Die gröfste Breite fällt meist in die Mitte. Oben vorn schwach und allmälig, hinten stark ku- gelig und etwas übergewölbt. Der" Seitenrand ist in beiden Ge- schlechtern gleichmäfsig und ziemlich stark gebogen, der lOte Streif läuft ihm parallel und die Verlängerung des hinteren Theiles des- selben trifft das Halsschild im Basaldrittel (bei griseus am Vorder- rande). Streifen fein und sehr fein punkfirt, Zwischenräume flach. Schuppen selten gleichmäfsig braun oder grauweifs, meist oben bis zum 5ten Streif jederseits braun mit weifsen Flecken, die beson- ders auf dem 2feü und 4fen Zwischenraum angehäuft sind, an den Seiten weifsgrau mit braunen Flecken, vorherrschend auf dem vor- dem Theile des 9ten Zwischenraumes, durch welche Vertheilung der Flecken eine mehr oder minder deutliche Längsstreifung her- vortritt. Fühler mäfsig stark, beim cT so lang als der halbe Körper, beim 2 kürzer, dicht grau oder bräunlich beschuppt und behaart, mit bald rother, bald dunkelbrauner Grundfarbe. Der Schaft schwach gebogen, an der Spitze unbedeutend dicker als in der Mitte (Un- terschied von griseus). Geifsel beim cT ohne die Keule, beim 9 mit der Keule so lang als der Schaft. Zweites Glied stets kürzer als das erste (beim $ mehr); 3 — 7 kuglig, ziemlich dicht gedrängt. 302 (^ SehUUz: Fühlerkculc kurz, zugespitzt, kaum um die Hälfte länger als breit. do|>pcll so breit als das letzte Geifselgliod. Beine kurz und stark, dicht beschuppt, von bald rolher, bald dunklerer bis fast schwarzer Grundfarbe. Schenkel gekrümmt, fast in der Mitte stark verdickt. Vorderschienen aufsen gerade, äufserer Spitzenwinkel ab- gerundet, innerer in einen Haken erweitert, Spitzenrand gleichmä- fsig mit kurzen Börstchen besetzt. Hinterschienen sehr breit, gebogen, der Vorderrand bald nach der Wurzel stark, fast winklig erweitert und mit längeren Haaren besetzt (wie bei stibdefiressus): vorderer Spit zen wi nkel weniger, hinterer stärker vortre- tend; Spitzenrand sehr breit (i der Schienenlänge), in flachem, schief zur Schienenachse stehendem Bogen gerundet, gleichmäfsig mit kurzen, nach innen gerichteten Borsten besetzt. Beim cT sind die Hinicrschienen am vorderen Spitzenwinkel mit einem kleinen, spitzen Dorn bewaffnet und am Vorderrande mit 2 — 4 etwas nach innen gerückten, zahnförmigeu Rauhigkeiten besetzt, die in Stel- lung, Zahl und Stärke sehr variiren, jedoch nie fehlen (bei 26 mir vorliegenden Männchen). Der P.familiaris fällt in seiner typischen Form sogleich durch die beiden convergirenden Längsbinden des Halsschildes und durch die hinten kugligen Flügeldecken auf. Die hellgefärbten Stücke nähern sich im Aussehen einer gewissen Varietät des senex. dun- kele, einfarbige Exemplare erinnern an gleichgefärbte des griseus. Die Körperform erinnert aufser an die zwei oben erwähnten nur noch an noxius und Susanue. P. senex unterscheidet sich leicht durch die Form des äufse- ren Spitzenwinkcis der Vorderschienen, durch das dicht punk- tirte und seillicli stark gerundete Halsschild und sclmiäleren Rüssel; P. noxius durch die Form der Hinterschienen, das dicht und tief punktirte Halsschild und durch die langen Fühler; P. Susanae durch die Form der Vorder- und Hintorschienen; P. griseus allein ist ihm sehr nahe verwandt, doch durch die Fühlerbildung, stärkere Punktirung des Halsschildcs, an- dere Wölbung der Oberseite etc. etc. stets sicher und nicht schwer zu unterscheiden. In Bezug auf die geographische Verbreitung ist der P. fami- liaris nächst dem leucogrammns der östlichste seiner Gattung, da er blos östlich von .35° ösll. Länge vorkommt. Mir liegen Stücke vor aus IJnsarn. Serbien, Süd-Rufsland, Krimm. Sein Vorkommen über Per Heins. 303 in Italien bedarf noch einer ßesiäligiing. Herr vom Brück hat ilut in Tosc.'ina niclit gefunden, obgleicli er andere Arien in Menge sanunellc Der /*. f'umiliaris wurde von Boheinan, am angefülirten Ort. sehr kenntlich beschrieben. Von Peril. famularis Gyllh. habe ich zwar kein typisches Stück gesehen, doch zweifele ich nicht, dafs er als Synonym hier- her gehört und auf einfarbige Stücke zu beziehen ist. Als Unter- schiede von /umiliaris, dem er sehr nahe verwandt sein soll, werden hervorgehoben: 1) einfarbige ßeschuppung, 2) schwarze Fühler und Beine, 3) feinere Streifen der Flügeldecken. Unter- schied 1) und 2) bezeichnen einen einfarbigen yanji7/ar/s mit schwar- zer Griindfarl)e, 3) ist möglicher Weise im Vergleich mit einem P. griseus aufgestellt, denn da Gyllenhal als P. familiaris einen Käfer aus Italien besessen haben soll (Schh. II. p. 514), so könnte derselbe sehr leicht ein griseus oder no.ritis gewesen sein, da der echte /am j/ians in Italien wahrscheinlich gar niclit vorkommt. Un- erklärlich und mit familiaris nicht vereinbar sind jedoch die Worte: .,thorace confertim ruguloso-punctato'*; da dieses anlFallende Merk- mal aber von Gyllenhal gar nicht als Unterschied von familiaris hervorgehoben wird, so verliert es dadurch an Bedeutung und ist vielleicht ein Irrtbum. Der Bryssus sphaeroides Creutzer ge- hört, nach Exemplaren des Berliner Museums, die von Creutzer und Koyi stammen, zu familiaiis und nicht zu grisetis. 5. Peritelus griseus Oliv. Curculio griseus Oliv. Ent. V. [i. 3.^8. No 417. tab. 31. fig. 475. Peritelus griseus Böhm. Scliönh. II. p. 512. Peritelus sphaeroides Germ. Ins. sp. p. 408, 552. Oblougo-ovatus. convexus^ stjuamosilate fusca aut albitlo-varie- gula Uta cinerea teclus. Tibiis anticis apice inlus productis^ exius subrotnndatis. posliris atigulo posteriore proiluclis^ margine apicali aeijualiler liispido. Antennis grac itior ibus . sublo7igis, srapo apice nwdice clavalo, ftinictdi arl. l" el 2° elongal is subae(jualibus. Thorace profunde stibremol c punclalo^ anlice minus n«- ^ustato. supra convexo. Etyiris ovalis, convexis . sat profunde punctato-slriatis. Berl. Entomol. Zeitschr. IX. 20 304 a. SeiiUHz: Ho.slro longiore. .supra canaliculalo . npice partim mtguslloi'e. pleriigiis prominulis. fronte ivipressa. Long. 4,9 — 7,5 niill. cT migustior, supra minus convexus, suphis impressns. ti- fjüs poslicis intus dentictdis 2 — 4 armatis. V Idtior ptertimcfue major supra convexior. abdomine amplo, tibiis siwplicibus. Habit;»» in Geimania ineridiouaii el occidentali, Ausfria, (iailia. Ilalia. Helvelia. Die giöfste und xijglcicli veränderlichste Art des ganzen Ge- nus. Wäiiiend die giöfsten Stücke einem grofsen Of. laevigatus gleich kommen, erreichen die kleinsten die Länge der gröfsten Ex- emplare des senex. Ueber die gesammte Körperform läfst sich nichts Allgcfneiniiülliges sagen, da dieselben von schlanken, dem subdepressu.s ähnlichen bis zu plumpen, ja selbst kugeligen Stücken, die dem familiaris ähnlich sehen, variirt. Nur ein Merkmal des Habitus zeigt sich cotistant und verwischt sich nur bei sehr abnor- men Stücken. Es ist dieses die starke Wölbung des hintern Hals- schild- und vordem Flügeldeckenrandcs, vpodurch zwischen diesen beiden Tlieilen bei seitlicher Ansicht eine mehr minder tiefe Ein- senkung sichtbar ist, welche Itei normaler Ausbildung vollkommen genügt, um den Käfci- auf den ersten Blick von den oft sehr ähn- lichen P. necessarius und snbdepressus zu imterscheiden. Die Färbung des Schuppenkleides, welches dicht und nur mit kleinen, zurückgebogenen Härchen untermischt ist, ist meistens licht- graubraun, dunkelbraun und hellgrau gelleckt. Nimmt man die erste dieser drei Farben als die Grundfarbe an, so kann man die gefleck- ten Formen folgenderniafseu eintheilen. 1) Die dunkeln und hellen Flecken sind in gleichem iMaafse und gleicher Gröfse auf dem Rücken der Flügeldecken verlheilt. wobei etwa auf dem Euddrittlieil derselben (längst der Wölbung gemessen) durch gedrängter stehende, dunkle F'lecken eine vorn und hinten von ebenso gestellten hellen begränzte Querbinde ent- steht. Die ganze Unterseite, und die Seiten der Flügeldecken so- wie des Halsschildes sind bei dieser Form hellgrau oder schmutzig- grau, die Scheibe des letzteren dunkelbraun. J^ebbafl gefärbte schlanke Männchen dieser Form sehen einem schönen Exemplaren des P. Cremieri nicht unähnlich. 2) Die dunkelen Flecken gewinnen auf den F'lügeldecken die Oberhand, flieisen mehr und mehr zusammen, und verdrängen zu- erst die hellen Makeln (von denen oft blos die oben erwähnten über Perilelus. 305 begränzenden als zwei sehr markirfe Fleckenbindeu auf dem hin- lern Drittheil stehen bleiben), zuletzt aber auch die Grundfarbe, und dann zeigt der ganze Rücken der Flügeldecken ein schönes, etwas bronzeschimmerndes Braun, wie man es bei den entsprechen- den Formen des P. necessarius findet. Unten und an den Seiten von Flügeldecken und Halsscliild tritt die Grundfarbe an Stelle des Grau auf, und wird zuerst von der dunkelbraunen Färbung gefleckt, zuletzt von ihr theilvveise, ja selbst fast ganz verdrängt. Auch die Scheibe des Halsschilries ist entsprechend dunkeler als bei der vo- rigen Form. 3) Die Grundfarbe ist oben vorherrschend, die dunkelbraune fehlt gänzlich oder zeigt sich blos an der Stelle der erwähnten Fleckenbinde angedeutet. Die helle ist ganz so vertheilt w^ie bei I), schwindet aber bisweilen auf der Oberseile fast ganz. Die Scheibe des Halsschildes zeigt ebenfalls die Grundfarbe und ist in der Mitte heller. 4 ) Aueh die hellgraue Färbung schwindet und die Ober- und Unterseite zeigen jetzt ein gleichmäfsiges, schwach bronzeschimmern- des lichtes Graubraun, bisweilen mil schwachen Spuren von helle- ren Flecken auf dem Rücken der Flügeldecken. 5) Die Färbung ist ein gleichmäfsiges helles oder schmutziges Grau, und nur auf der Scheibe des Halsschildes und in einigen auf den Flügeldecken angedeuteten Flecken etwas dunkler. Die dun- kelbraune und die Grundfarbe fehlen gänzlich. Diese Form hat viel Aehnlichkeit mit der entsprechenden des necessarius und sub- depressus. 6) Schliefslich gewinnt das Grau der vorigen Form einen schö- nen Silber- oder Bleiglanz, so dafs die bicrher gehörigen Stücke, deren Gröfse auch a)eist sehr gering ist, gewissen Varietäten des necessarius, subdepressus und prolijcris sehr ähnlich sehen. Während 1). 2) und 3) als lypische Formen betrachtet wer- den können, scheinen 4)5) und 6) seltene Varietäten zu bilden, von denen 5) und 6) sich im Habitus oft weit vom Typus enl- fernen. Rüssel im Vergleich mit den übrigen Arten ziemlich lang, von einer vertieften Mittellinie durchzogen, die auf der Slirn in ei- nem Grübchen endet, nach vorn niäfsig verschmälert und mit ziem- lich stark vortretenden Seitenlappen versehen. Die, die verhältnifsmäfsig langen Füblerfurchen nach oben be- grenzenden Kanten sind parallel scharf lang, oft bis zur Höbe 20* 306 f: SehUilz: des vordoni Augemniulps hinauf deiitlioli (Unleiscliied von familia- ris und »j o.r /ns). Kopf wenig brciler ids der Kassel, fast bis Jin die Augen zu- rückgezogen, diese rund, flach. lialssehild hinten fast gerade abgestutzl, vorn (bei seitlicher Ansicht) am oberen Rande kauoi merklich vorgezogen, wodurch das Pronoliini ein wenig länger erscheint als das Proslernum; Seilen schwach gerundet, nach vorn kaum mehr als nach hinten verengt; oben besonders am Hinterrande stark gewölbt (Ausnahmen hier- von seiir seilen), stark und mäfsig dicht punktirt, die Punkte, ob- gleich von den Sciiuppen bedeckt, doch sein- deutlich sichtbar (Ge- gensalz zu familiaris); Mittellinie bisweilen (besonders bei starken Weibchen) stark erhaben, selbst stärker als bei P. necessnrins. Flügeldecken beim 9 doppell, bei cT oft blos 1^ mal so breit und etwa 3j mal so lang als das Halsschild. an der Basis ge- meinschaftlich ausgerandet, (^ mit schwächer, 2 mit stärker ausge- bildeten Schullern. Seilen schwach geiundet, hinten verschmä- lert (Gegensatz zn familiär is). Oben gleich hinter dem Halsschild plötzlich (besonders beim 9), auf dem Rücken stark, und hin- ten sehr stark gewölbt, dann steil abfallend und meist nicht (bisweilen bei starken $ etwas) übergewölbt. Seitenrand bei <^ und $ gleichmäfsig und sehr scliwach gebogen; der lOte Streif läuft ihm parallel, und sein hinterer Theil hat die Richtung nach dem Vorderrande des Halsschildes (cT) oder der Stirn (2). Strei- fen fein, deutlich und stark punktirt. Färbung siehe bei den Va- rietäien. Fühler verhältnifsmäfsig schlank und lang (worin sie blos von noxius übertrolTen werden), beim ubliis jfluna, mar^. ehjtr. levitev curvuto. tih. post. sim- )>licibiis aul levUer gramilalis. H;ibil;it in Gallia iiiciidionali. f)er P. iiecessdrius fallt in seiner Ncirnialloim durch die scliwa- olie Piinkliruiig des Ilalsschildes und einen dcuHiclien SeidongianÄ anf, cnlfernl sich aber in seinen Varietäten so weit, dals es oll schwer fällt ihn von gewissen Formen des subdepressus und sogar des proli.rus zu unterscheiden. Die Heschuppuug ist entweder einfarbig grau, oft mit Silber- glanz, oder auf dem Ilalsscliiide sind mehr oder weniger schwarze Schupjjcn unter die grauen gemisrlit, oder der Hucken ist gelblich bronzefaihen angelaufen, oft streitig, welche Farbe sich bis zu ei- nen» dunkelet» IJronzebraun s'eigcrt und dann auch oft die Seiteu und Unlerseite des Körpers, in hellerer Schattirung. einnimmt. Solche dunkle Exemplare sehen der Form 2) des griseus und dun- kelen Stücken des subdepressiis sein- ähnlich. Die Gröl'se ist gewöhnlich die eines mit telgrofseu ^»/Aeus. doch kommen ausnaiimswcisc auch Stücke vor, die den gröfslen 9 des letzteren kaum etwas an Länge nachgeben. Häufiger ist eine kleine Form, etwa von der Noiinalgröfse des snbdepressiis. Der Rüssel ist kaum länger als der Kopf, nach vorn deutlich bis zu den ziemlich stark voislelienden Plerygien verschmälert, oben llach gefurcht, mit ziemlich langer, bisweilen undeutlicher Längs- leistc. Stirn nur schwach eingedrückt. Augen schwach convex. Fühler stark, von halber Körperlänge (cT) oder kürzer ($), nicht sehr dicht grau oder braun behaart, Schaft gebogen, von der Mitte zur Spitze deutlich aber nicht stark verdickt. Isles und '2tes Geifselglied verlängert, gleichlang, oder das 2te etwas kürzer. 3 — 7 kurz aber nicht an Breite zunehmend, Keule fast ums Doppelte breiler als dieselben, oval zugespitzt. Ilalsschild kurz, seiliich sehr schwach gerundet, nach hiu- icn kaum, nach vorn schwach verengt, und fast gerade abgestutzt; Hinterrand mäfsig etwas winklig gerundet : oben sciiwach gewölbt, mit ziemlich entfernten seichten Punkten besetzt, die durch die IJe- schuppung oft gairA verdeckt werden. Flügeldecken langeiförmig, etwa anderthalbmal so breit als das Halsschild und mehr als um die Hälfte länger als breit, vorn ausgeschnillen, .»-citlich entweder regelmäfsig schwach geltogcn. mit tlach abgerundelen Schullcrn (cT), oder mit nach hinten etwas con- \ergireuden Seilen und släikercn vScl)iillern (9); hinten gerundet, die äufserste Spitze gemeinschaftlich stumpf zugespitzt, auf dem über 1* er Heins. 315 Rücken nicht gnnz llacli , liinten gewölbt und steil abfallend (c/) oder etwas iibergevvölbf (9)- Seitenrand beim cf slark winklig ausgebuchtet (Fig. 8b). Zwischenräume bis zum lOlen Sireifen vor und hinter dei' Ausbuchtung schmal, beim $ rnäfsii; gebogen mit l)ie!lem äufseren Zwischenraum. Streifen fein, seilen deutlich, meist undeutlich punktirt, Zwischenräume flach mit sehr feinen, selten deiillicbcren Härclien hin und wieder besetz!. Beine stark, Vorderschienen an der Spitze nach innen in ei- nen starken Ilaken erweitert, am Aufsenwinkel stark schräg abgc- sihnilten und gerundet, bis '/.um Haken mit kurzen golbliclien Börsl- clien besetzt. Hinterscliienen mäfsig stark, an der Spitze nach vorn hakig erweitert, am hinteren Winkel sehr stark schräg abgeschnil- !en und mit gelblichen Borsten besetzt, der Spitzemand selbst zeigt eine kleine schräge Fläche, und ist entweder ganz ohne Borsten oder mit einigen ganz kui/.en, gelblichen, am äufseren Rande be- sagter Fläche, nah zum Haken slelicnden, besetzt (Fig. loa). Das Männchen unl erscheidet sieb durch staik eingedrückte Un- terseite. .Ausbuchtung des Flügeldeckenrandes, längere Fühler und diuch die Hinterschienen, welche ziemlich starke zahnförniige Rau- higkeiten auf der Innenseite tragen. Die Weibchen sind unten flach, etwas eingedrückt. Der Perit. necessarms scheint aufs südöstliche Frankreich be- schränkt und nicht westlich von der Rhone vorzukommen. Er ge- hört haupisäclilich den Seealpen an, während der irroli.ins blos in den Pyrenäen, der subdeprestius in den Länderstrichen zwischen die- sen beiden (iebirgen vorkonuni, und mehr oder weniger auf das Gebiet des einen und des andern übergreift. Der P. iiecessarius wurde von Gyllenhal am angeführten Orte sehr kenntlich beschrieben, auch liegt mir ein Oiiginal - Exemplar aus der Sainnilnn-; des Herrn ('hevrolat voi'. 9. P erilelus prolixus Ksw. Annales de la Soc, Eni. de France 1851. p. 63(i. El(mii,(>his. subdepre.ssns, sffiiamosUaie cinerea tinicolore unl int- riegala leclus. Tibiis unticis eJclus truncato - rottimlalis, ueqtmliler hispidis^ posticis minns crassis npice angulo post. Irnnculo Ion- gius flave.scent i-hispi(lo, margine npicnli breriler ni- gra- hispido. Antennis robustis. longioribns. bicoloribns , n 1" artic. inde 316 6\ SeiJtit»: nigro- pilosis, scnpo curvalo perpurum clavalo, ariic. V et 2° subnequalibus, clava minus crassa elongala, acuminata. Thorace longiore, laterlbus su/jpuraltetis, ante medium perpnrum rolundalis, apice vix angustaio, supra subplano, interduni subcarinalo^ remote profunde punclalo. Hostro capile pmdlo longiore, apicem verstis nonnlhil angu- .stato, pterygiis promintilis, supra profunde canalicu- lato, linea media insculpta. Oculis subptanis. Elylris obtongo-ovatis, lateribus ab humeris inde convergen- tibus. slriis profunde punct atls. Lon^. 5 — 7 mill. cf supttis impressus , margine elytrorum laterali angulato- emarginalo, tibiis post. intus serrato-granulalis. $ stiblus ampla, marg. el'jlr. vix curt'alo. lib. simpl. Habitat in Pyrenaeis. Der P. proliaus fällt in seiner Normalforni diircli die grell zweifarbig beliaarten Fühler (worin ihm blos aduslicomis gleich- kommt) und die etwas kugelförmige (iestalt auf. Die Beschuppung ist meist silbergrau mit einzelnen braunen und schwarzen Schup- pen untermischt und dadurch uiiregdmäfsig gefleckt, seltener ist die ganze Beschuppung gelblich oder bronzefarbig angelaufen, welche Färbnng bisweilen (vielleicht blos durch schlechte Behandlung der Exemplare) sehr dunkel ist, wodurch die Zweifarbigkeit der Füh- ler ganz undeutlich erscheint. Solche Stücke sehen dem subde- pressus, grofsen dunkelen Cremieri und kleinen Weibchen des pla- nidorsis oft sehr ähnlich. Die Grülsc scheini nicht stark zu variiren, ist meist bedeuten- der als die des necessartus, doch oft auch dem subdepressus gleich. Der Rüssel ist kaum länger als der Kopf, nach vorn schwach, bis zu den deutlich vortretenden Plerygien verengt, oben tief ge- furcht und meist mit noch liefer eingegrabener Mittellinie, die zwi- schen den Augen in einem eingestochenen F'unkte endigt und vorn an der Spitze eine kurze Längsleiste trägt. Die die Fühlerfurchen nach oben begrenzenden Kanten sind ziemlich scharf und lassen sich oft als schwache Leisten bis zwischen die Augen hiuauf verfolgen. Die F'ühler lang und stark, bis zum 3ten Gliede dicht von der Farbe des Körpers, vom 4ten an schwarz behaart, mit Aus- nahme der Keulenspitze, die wieder grau ist. Erstes und zweites Glied verlängert, gleichlaug oder das 2te wenig kürzer, 3 bis 7 kurz, kaum an Breite zunehmend, Keule wenig breiter als diesel- ben, länglich, etwas gekrümmt. über Peritelus. .317 Halsschild kaum (cT) oder wenig (9) breiter als lang, mit fast parallelen Seilen, vor dei- Mitte sehr schwach gerundet und darauf zur Spitze etwas verengt, vorn fast gerade abgeschnitten, bisweilen jedoch deutlich gerundet, hinten ziemlich slaik, etwas winklig gerundet, oben fast flach mit zerstreuten , liefen Punkten besetzt. Flügeldecken lang eiförmig, mehr als anderthalb mal so breit und fast 3 mal so lang als das Halsschild, vorn stark ausge- schnitten, mit starken abgerundeten Schultern, hinten mit fast ge- raden, convergirenden Seiten, hinten zugetundet, die Spitze selbst stumpf zugespitzt. Auf dem Rücken flach, hinten abwärts gerun- det, und erst kurz vor der Spitze steil abfallend und etwas über- gewölbt. Seitenrand bei dem Männchen stark winklig ausgebuch- tet, der Zwischenraum bis zum lOten Streifen vor der Ausbuchtung schmal, hinler derselben breiter, doch viel schmäler als der folgende. Streifen fein, stark und tief punklirt. Zwischenräume flach, mit einer Rcilie von Punkten besetzt, die je ein, blos bei starker Ver- gröfseriing sichtbares Härchen tragen. Ausnahmsweise werden diese Härchen fast so lang als bei suhdepressus. Beine mäfsig stark, Vorderschienen au der Spitze nach innen hakig erweitert, aufsen abgestutzt und gleichniäfsig bis zum Haken kurz beborstet. Hinlerschienen an der Spitze nach vorn hakig er- weitert, nach hinten schräg abgeschnitten mit langen, ziemlich dün- nen, gelblichen Borsten besetzt, die allmälig kürzer werdend bis IM den 4 — 5 kurzen, dicken, schwarzen Dörnchen reichen, welche am Spitzenrandc selbst vor dem Haken stehen. Das Männchen unterscheidet sich durch eingedrückte Unter- seite, Ausbuchtung des Flügeldeckenrandes und durch die Hinter- schienen, welche auf der Innenseile mit zalinförmigen Rauhigkeiten besetzt sind. Die Weibchen sind unten schwach gewölbt, und ha- ben einfache Hinterschienen. Der P. protixus ist auf die östlichen und centralen Pyrenäen beschränkt und scheint stellenweise nicht selten zu sein, z. ß. bei üssat, wo er von Herrn vom Brück auf Buchsbaum häufig gefun- den wurde. Die Beschreibung am angeführten Ort ist sehr genau und cha- rakteristisch, auch liegen mir typische Stücke vor. .SIS (i. Sekllilz: 10. P er H eins .subdepresstis Muls. cA Key. Üpusciiles Entniiiologiques Cahler IX. \i. 19. P. ßaßipennis Jacq. duVai Ann. 52. j), 413. Klongalus^ siiöflefjresstis, stjuamosilate cinerea a%ü brnnnea lecltis, Tibiis anticis apice extus oblitjue rolundalis ^ posticis crassis- simis intus lougins pilosis, apice angnlo ant. bamalo, post. oblicjiie Irnncalo long ins, margine upicati brevissime nigro- fiispid is. Antcnnis crassis, scapo cuivalo. haud clavalo, articulo l'.'i" dimidio longiore , clava angusla elongata. Thorace lougiure, lateribns disiincte roltmdalis, basi purnm, apice fort ins angustato, supra subplano , rarissime obso- lete subcarinaio, crebrius profunde punclalo. Rostro capile haud longio7'e. latitudine breviore, laleribus stibparallelis, plerygiis haud prominulis. supra lute canaliculato. Oculis subconvexis, Elytris oblongo-ovatis. lateribus sitbparallelis. dorso piano, pro- funde punctalo-striulis, plerumijue seriatim ciliafis. Long. J.4 — 6 mill. cT subtus impressus, margine ehjtr. simiato, tibiis post. di- latalis tongissime pilosis, denticidis fortibus armatis. 2 subttis plana, niarg. eltjtr. modice curraio, tib. post. ob- solete serrato-gramdatis. ILibitat in Gallia ineridionali. Var. siculus: tibiis posticis apice a7igido post. ßavescenti-, margine apicali haud hispidis. cT Hb. post. paullo graci- lioribus, elytris minus parallelis. 2 tatet. Ilabital in Sicilia. Der /*. subdepressus ist in seiner Nonnaifoini durch die läng- lich viereckige Gestalt der FlügeldccUen, di." Härchen auf densel- ben und den sehr kurzen Rüssel mit dicken Fühlern sogleich zu erkennen, vaiürt aber so slark, dafs er von necessarius und selbst von proli.vus oft nicht Iciclit z,u unterscheiden ist. Meist ist die Färbung des Schuppenkleides eine gleichmäfsige l)raungraue. seitlich und unten etwas heller, oft mit seh wachem bronzefarbigeu Andiigo, der sich bis xum Dunkelbraun steigert und oft Streifen auf den Flügeldecken bildet. Die duiikeleu Exemplare, gewöhnlich grofse VA oibchcn. sehen den entsprechend gefärbten des necessfiritis und er*««'«* älinlicli und erinnern auch an rnsticus. über Peritelus. 319 Im enigegengesetzten Falle wird die Färbung heller grau bis xum einfarbigeo Silbergrau, und solche Stücke, meist kleine cT, werden dem proUxtis. adtisticomis und griseus var. 5), sowie klei- nen Individuen des necessarius sehr ähnlich, und sind von den letz- teren mit Sicherheit oft blos durch Untersuchung der Hinterschie- nen zu unterscheiden. Die Grofse ist meist constant und der eines kleinen necessa- rius gleich, doch kommen auch Stücke von der Gröfse des senex und andere von der des griseus vor. Rüssel nicht länger als der Kopf, deutlich breiter als lang (besonders beim 9), nach vorn nicht verengt mit deutlichen, doch seitlich kaum vortretenden Pterygien, wodurch die Seiten des gan- zen Kopfes, mit dem Rüssel, fast parallel erscheinen. Oben ist der Rüssel breit flach gefurcht, vorn mit undeutlichem Längskiel, bis- weilen mit tieferer Mittellinie, die selten bis zum Stirnpunkt reicht (vergl. prolUus). Die Augen ziemlich stark convex, beim Männ- chen etwas mehr nach oben gerückt. Fühler sehr dick, dicht, von der Farbe des Körpers, gegen die Spitze oft weniger dicht und dunkler behaart, Schaft gebogen, sehr dick, gegen die Spitze kaum verdickt. Erstes Geifselglied um die Hälfte länger als das 2te; 3 — 7 kurz, an Breite etwas zuneh- mend, die Keule kaum breiter als dieselben, länglich, schwach zu- gespitzt. Halsschild kaum breiter als lang, seillich deutlich gerundet, nach vorn mehr als nach hinten verengt, vorn und hinten gerun- det, Vorderrand bei seitlicher Ansicht deutlich oben vorgezogen; oben fast flach, ziemlich dicht und deutlich punktirt. Flügeldecken anderthalb mal so breit als das Halsscliild. mehr als anderthalb mal so lang als breit, an der Basis ausgeran- det, mit fast parallelen Seiten und ziemlich deutlichen abgerunde- ten Schultern, auf dem Rücken bis weit nach hinten flach, dann plötzlich abwärts gebogen und, besonders beim 9, stark überge- wölbt. Seitenrand beim cT stark winklig ausgebuchtet, Zwischen- raum bis zum lOlen Streifen vor der Ausbuchtung sehr schmal, hinter derselben fast lappenförmig erweitert und so breit als der folgende. Beim Weibchen ist der Seitenrand nui- schwach gebo- gen und der genannte Zwischenraum vor den Hinlerhüften halb so breit als hinler denselben. Streifen tief, stark piinklirl, Zwischen- räume fast flach mit deutlichen, etwas 7,urückgcl)ugenen Härchen unregelmäfsig gereiht bescizt. Ofl sind diese Härchen blos hinten deutlich, selten jedoch fehlen sie fast ganz, so dafs sie mit ziemli- Berl. Entomol. Zeitschr. IX. 21 320 G. Seidlitz: eher Siclierlieil als Merkmal dieser Art. zum Unterschiede von den ührigci) der Gruppe dienen können. Beine sehr kurz und stark. Vorderschieuen an der Spitze et- was nach innen gebogen und in einen Haken erweitert, aufsen ganz abgerundet und mit längeren Borsten besetzt, der Spitzenrand selbst bald mit, bald oline kurze Börslchen. Hinterschienen sehr dick, innen laughaarig, an der Spitze nach vorn in einen Haken erwei- tert, am Hinterwinkel abgestutzt und mit längeren, schwarzen Bor- sten besetzt (die von dünnen grauen, auf der Aufsenfläche entsprin- genden, etwas bedeckt werden). Der Spilzenrand selbst trägt in der Nähe des Hakens 4 — 5 kurze Dörnchen (Fig. 15 b). Das Männchen unterscheidet sich durch eingedrückte Unter- seite, Ausrandung der Flügeldecken und durch die Hinterschienen, welche an der Vorderseile ziemlich stark, fast winklig erweitert sind, und an der Innenseite starke, uuregelmäfsig geformte Zähne tragen (Fig. 15b). Die Weibchen sind unten flach, die Hinter- schienen sind schmäler, tragen kürzere Haare und zeigen blos schwa- che zabnförmige Rauhigkeiten. Der Per. siibdepressiis ist über das ganze südliche Frankreich verbreitet und stcllenweis häuGg z. B. bei Beziers (Marquet!). Var. sicuhis: von der Stammform dadurch abweichend, dafs die Hinterschienen an der Spitze blos am schräg abgerundeten hin- teren Winkel, und zwar mit gelblichen Börstchen besetzt sind, der Spitzenrand selbst jedoch frei ist, und dadurch eine glatte, schiefe Fläche, wie bei necessarius sehr deutlich hervortritt. Die Flügeldecken des einzigen mir vorliegenden (männlichen) Excmpla- res sind etwas breiter und seitlich mehr gerundet als bei subde- pressus , die Hinterschienen etwas schlanker und innen nicht so lang und dicht behaart. Bei Vergleichung einer gröfseren Anzahl von Individuen dürfte sich diese F'orm als berechtigte Art heraus- stellen. Von necessarhis unterscheidet sie das ganz wie bei «uä- depressus geformte Halsscbild. Ein Stück aus Sicilien in der Sammlung des Hrn. Fairmaire. M. Perileltis rusticus Böhm. Schh. VII. p. 148. Oblongus subdepressus. squamositale obscuro-grinea aul brunnea densa tectus. Tibiis anticis apice exltis rolundatis. aeqnatUer breviter hispi- dis. post. angulo posteriore oblique trxmcato longius hispido. über Peritetus. 321 Anleniiis crassis. scapo haud cluv.. arl. 1" et '2^ subaeqnalibus. Thorace elylris parutn imgustiore , lalerlbus forlius rotuiidato- anipliato, basi apiceque aetfnaliter anguslato , apice Iruncaio, forliler snbremole punclaio. Elytris lateribus paratlelis, dorso plaiiis. Rostro breviss'uno. t^uadralo^ capile vix angusliore^ canaliculato. Loug. 5,5 — 6,5 mill. Habitat in Gallia. Der P. rtislicus ist durcli das breite, stark gerundete, nacli hinten ebenso stark als nach vorn verengte Halsschild, sogleich von allen übrigen Peritclen zu unterscheiden. Das Schuppenkleid ist ein sehr diclit gedrängte;;, daher glatt aussehendes und stets gleich- inäfsig dunkelbraungrau, nur selten mit undeutlich helleren Flecken und Seiten der Flügeldecken. Der Rüssel ist sehr kurz und dick, fast breiter als lang und kaum schmäler als der Kopf, mit fast parallelen Seiten und kräf- tigen, jedoch seillich wenig vorragenden Plerygien. Ein breiter Längseindruck zieht bis zwischen die Augen und trägt an der Spitze einen kleinen Längskiel. Die runden, sehr flachen Augen , vom Halsschilde etwa um ihren Durchmesser entfernt, stehen sehr weit von einander ab. Fühler sehr dick, bei helleren Individuen schwach zweifarbig behaart, der Schaft sehr dick, schwach gebogen, schon in der Mitte doppelt so breit als an der Wurzel, zur Spitze wenig mehr ver- dickt. Erstes Geifselglied fast so lang als 2-|-3, 2 doppelt so lang als 3, 3 — 7 rund, Keule kaum breiter als dieselben. Halsschild breiter als lang, nicht viel schmäler als die Flü- geldecken, seitlich stark gerundet erweitert (die gröfste Breite ge- nau in die Mitte fallend), nach hinten ebenso stark als nach vorn verengt, an der Spitze ganz gerade abgeschnitten, an der Basis leicht gerundet. Oberseife sehr schwach gewölbt, nur am Hinfer- rande plötzlich abwärts gebogen, stark ziemlich entfernt punktirt. Flügeldecken mit stumpf zugernndeten Schultern und pa- rallelen Seiten, oben flach, hinten steil abfüllend. Zwischen Hals Schild und Flügeldecken ist oben eine deutliche Einsenkung und seitlich eine Abschnürung zu bemerken, was den eigenthümlichen Habitus des Thieres bedingt. Die Beine sind kräftig, die Vorderschienen an der Spitze in einen schwachen Haken erweitert und mit .sehr kurzen, schwarzen Börstchen besetzt. Hinlersc.hienen an der Spitze nach vorn in ei- nen schwachen Winkel erweitert, hinten schräg abgestutzt und mit 21 ■' 322 (i SeiiUitz: längeren BorsJeu, Spitzenrand mit kurzen, dicken, schwarzen Dörn- chen beselzl. Geschleclitsunferschiede habe ich keine mit Sicherheit feststel- len können. Einige Exemplare haben dickere Fiihlerschafte und etwas breitere Hinterschienen, auch scheint die Unterseife kaum merk- lich flacher zu sein. Vielleicht sind dieses die cT. Bobcman beschrieb den Käfer loc. eil. sehr kennilich, mir pas- sen die Worte: „antennae quam in P. necessario tenuiores" allen- falls auf die Geifsel, nicht aber auf den Schaft, der bei rusticus deutlich dicker ist. Uebrigens liegt mir ein Original-Exemplar aus der Sammlung des Herrn Chevrolat vor, so dafs ich über die Rich- tigkeit der Deutung nicht im Zweifel bin. Anm. In mehreren französischen Sammlungen befand sicti der Kä- fer als P. oblongus, woraus sich schliefsen läfst, dafs Dejean's P. ohiungus Cat. p. 96 hierher gehört hat. 12. Peritelus Kie senwetlerii n. sp. Oblongus. subdepressus, cinereo-squamostts. Tibiis anticis apice intns hamalis, exlus rolutidatis, posiicls an- gulo anteriore paullo hamalo, posteriore oblique iruncato lon- gitis hispido. Ant ennis robustis. longioribus^ scapo crasso. haud clavalo, fu- niculo art. 1" et 2" elongatis. Thorace longitudine laliore,, elytris tnullo angustiore, lateribtis rotundato., basi apiceque aequaliler angustaio, subremote profunde punciato. Elytris distincte punclato-strintis. Rostro c.aplte aequilato parallelo. pterygiis haud prominulis, profundiua latc sulcato. Long. 5,5 mill. Habitat in Andalusia (Sierra de .Faen). Der Per. Kiesenwetterii fällt durch das hinten stark verengte Halsschild und den dicken parallelen Rüssel auf. in ersterem Punkte stimmt er mit rusticus überein, doch ist sein Halsschild viel schmä- ler. Die Beschuppung ist gleichmäfsig grau, die Gröfse der des ne- cessarius gleich. Rüssel ebenso breit als der Kopf, mit fast parallelen Seiten und gar nicht vortretenden Pterygien. oben flach gefurcht. Au- gen ganz, flach. über Peritelus. 323 Fühler ziemlich lang und stark, zweifarbig behaart, Schaft sehr dick, au der Wurzel etwas gebogen, nach der Spitze nicht verdickt, Istes und 2les Geifselglied verlängert, das 2le etwas kür- zer, Keule wenig dicker als die letzten. Halsschild etwas breiter als lang, seitlich gerundet, nach der Basis ebenso stark verengt als nach der Spitze, vorn abgestutzt, hinten schwach gerundet, oben ziemlich flach, zerstreut und tief punktirt. Flügeldecken fast doppelt so breit als das Halsschild, mit ziemlich starken, gerundeten Schultern, seitlich schwach gerundet (/?), deutlich punklirt-gestreifl. Beine ziemlich schlank, Vorderschienen nach innen hakig er- weitert, aufsen abgerundet, am ganzen Spitzenrande mit schwarzen Borsten besetzt, Hinterschienen ziemlich schlank, an der Spitze nach vorn hakig erweitert, hinten schräg abgeschnitten und mit längeren Borsten, der Spilzenrand mit einigen kurzen Dörnchen besetzt. Wir entdeckten den Käfer in Andalusien in der Nähe von Jaen im Mai dieses Jahres in Gemeinschaft mit Müller, Kraatz, HoflF- mannsegg und Kiesen weiter , dem ich diese neue Art zur Erinne- rung an unsere herrliche Reise dedicire. 13. Peritelus adusi icornis Kiesw. Ann. de la Soc. Ent. de Fr. 1851. 635. Ovaltis, subchpressus, chiereo-stiuumostis. Tihiis unticis apice exlus rolundatis ae(/uatiier hispidis, posli- cis crassioriLus ajigulo posteriore obli(jue trtinciito longius — , margine upicali brevius hispidis. Ant ennis robust is . longioribus, bicoloribus, a 4" urticuto inde nigro-pilosis, art. 1" 2° tongiore. Thorace brevissinio, transversa, apice t runcuto, laleri- bus parum rotunduto, apice magis Cjuam basi angustato, pro- funde suhremote punctato. Elytris lat itndine dimidio longioribus^ supra vix convexis. distincte punctato-striatis. Rostro cupite lungiore et parum angustiore, stdcato, pterygiis prominxdis. Oculis planis. Long. 4,6 — 6 mill. cf snblus iwprcssus . antennis longioribus , margine elylror. 324 f^ Seidlitz: f'orlius emar^inuto. tibiis poslicis granuliferis . fortius humal'is. ^ sublus (impta. anlenuis brevioribiis, liO. sinipliciöus. Der F. achisticornis ist (Jiircli seine gedrungene knrtc Kiirpcr- forin. das kurze quere Halssehild und die scharf zweifarbig behaar- leii Kühler ausgezeiclinef. Die Besehup|)ung ist wie bei prolixns sill>ergraii, durch einige dunkle Scliup|)eu hin und wieder fleckig. Die Gröfse variirl von der eines grol'sen senex bis in der eines pru'ixus, übertrilFt diesen aber bisweilen an Breite. Der Rüssel ist ganz so gebildet wie bei prolixns. Die Fühler erreichen beim Weibchen die halbe Körperlänge, beim Männchen überragen sie dieselbe, sind ebenso behaart wie bei prolixus und ähnlich gestallet, nur ist der Schaft weniger nach der Spilze zu verdickt, und die fieifsel etwas dicker, deutlich bis zur Keule verdickt, so dals diese kaum abgesetzt erschein!. Hals Schild kurz, quer, fast um die Hälfte breiter als lang, seitlich wenig, doch deutlich gerundet (die giölste Breite etwas vor die Mitte fallend), nach hinten kaum, nach vorn deutlich verengt, an der Spitze gerade abgeschniiten , an der Basis gerundet, oben fast flach, tief niclit dicht punktirt, jeder Punkt eine dicke, keulige, anliegende, nach der IMitlellinie gerichtete Borste tragend Flügeldecken sein- kurz, und breit, höchstens um ein Drit- tel länger als breit, von viereckiger Form, indem sie deutliche Soliultern und parallele Seiten habcu. hinten aber sehr breit zuge- rundet sind. Die Slreilen detillich punktirt, die Zwischenräume eben, mit ganz kleinen, anliegenden, breiten Börstchen gereiht besetzt. Beine ziemlich stark, Vorderschienen innen in einen Haken erweitert, aufsen abgerundet und bis zum Haken mit kürzer wer- denden Börstchen besetzt. Hinterschienen ziemlich dick, an der Spitze nach vorn kaum hakig erweitert, nach hinten sehr schwach vorgezogen, jedoch denilich abgestutzt und mit längeren schwarzen Borsten, der S|)itzenran(i selbst mit etwas kürzeren bis zum Haken besetzt. Das Männehen ist nuten nicht sehr stark eingedrückt, hat et- was stärker, jedoch nicht winklig gebogene Seitenränder der Flü- geldecken, längere Fühler und kleine Zähnchen an der Innenseite der Hinlerschienen. Das Weibchen ist unten etwas gewölbt und hat an den Hinterschienen ganz undeutliche Rauhigkeiten. Der P. aduslicornls wurde von Kiesenwetter auf den Monte Ser- ralo auf Buchsbaum entdeckt und scheint auf Catalonien beschränkt zu sein. über Perilelus. 325 Die Beschreibung am angeführten Ort ist sehr genau und tref- fend, nur ist die Angabe: „Ely tra - prolhorace - quintuplo fere lon- giora" nicht richtig, da dieselben wenig mehr als die dreifache Länge des Halsschildes erreichen. 96 Thorace^ elytris et capite hispidis. Siebente Gruppe. Corpore elytrisque hispidis, tkorace subcylindrico, elytr. postice rutundatis. Die siebente Gruppe ist durch die Börstchen auf dem Hals- schilde, dem Kopf und den Flügeldecken ausgezeichnet, hat ein fast cylindrisches Halsschild und hinten gerundete Flügeldecken. Drei kleine Arten aus Toscana. Die Gattung Meira und die Arten, welche p. 291 in der An- merkuni; aufgeführt sind, gehören in diese Gruppe, wenn sie mit Perilelus vereinigt werden. — 14. F erilelus JBruckii nov. sp. ?P. rudis Böhm. Schh. VII. 1.52. Ovatus, subcunvexus, sqtiamositate cinerea fusco-variegaia tectus, breviter h ispidus. Tibiis anticis apice paullo inctirvis, inlus hamalis, exlus oblique roiundalis^ poslicis apice angulo anteriore parum producta^ posteriore oblique truncalo, nigro-hispido. Anlennis robustis^ scapo crusso incurvo ^ funiculi urt. 1", 2" et 3* simtd sumplis uequali , 3 — 7 brevibus. clava elongala parum laliore. Thorace brevi, subcylindrico, luteribus minime rotundatis, basi sublruncato, crebrius haud profunde punclato. Elytris brevibus laleribus rotundulis, slriatopunctalis, inlersti- tiis seriatim breviter hispidis. Rostro brevi, lato, subparullelo , pterygiis minimis. Oculis parum convexis. Long. 3,7 — 4,4 mill. cT elytris thorace haud duplo lulioribus , humeris rotundalis. thorace apice rolundalo. 2 — — plus — — , — obtuse-prominulis thorace apice iruncuto. Der P. Bruckii zeichnet sich durch die Borsten auf den Flü- geldecken, das fast cylindrische Halsschild, die an der Spitze (be- sonders beim cT) gekrümmten Vorderschienen und die breitschul Irige Gestalt des $ aus. Die Gröfse kommt der mittleren des sc- 326 G. Seullitz: nex gleich. Die Bescliuppuug ist auf dem Ualsschilde grau mit 2 braunen Läugsbindeu, auf den Flügeldecken ziemlich regelmäfsig grau und dunkelbraun gefleckt, seltener einfarbig braungrau. Der Rüssel ist kurz, breit, nach der Spitze kaum schmäler, mit sehr kleinen Pterygien, Stirn zwischen den Augen nicht brei- ter als die Spitze des Rüssels, mit kurzen Härchen besetzt. Die Augen schwach gewölbt. (Fig. 9a.) Fühler kräftig, Schaft und die beiden ersten Geifselglieder grau, der übrige Theil dunkel behaart. (Bei wenig lebhaft gefärb- ten Individuen ist die Zweifarbigkeit der Fühler kaum wahrnehm- bar.) Schaft etwas gebogen, nach der Spitze allmälig aber stark verdickt, erstes Geifselglied so lang als die beiden folgenden zu- sammen, das 2te um die Hälfte länger als das 3te, die übrigen kurz, die Keule nicht viel dicker als dieselben, länglich, stumpf zuge- spitzt. (Fig. 5 b.) Halsschild kürzer als breit, fast cyliudrisch, vorn und hin- ten gleichbreit, mit sehr schwach, beim cf etwas stärker gerundeten Seilen, hinten fast gerade abgeschnitten, oben schwach gewölbt, ziemlich fein und nicht dicht punktirt, mit kurzen Härchen besetzt. Flügeldecken beim Weibchen mehr, beim Mäunclien weni- ger als doppelt so breit, und etwa 2^ mal so lang als das Hals- schild, die Schullern beim Männchen abgerundet, beim Weibchen auffallend vortretend, an den Seiten gerundet, hinten breit zugerun- det, oben mälsig, hinten stärker gewölbt. Streifen deutlich punk- tirt, Zwischenräume mit einer Reihe etwas geneigter kurzer Börst- chen reihenweise besetzt. Seitenrand bei c/ und 9 fast gerade. Beine mäfsig stark. Vorderschienen an der Spitze ein wenig einwärts gebogen (beim cT stärker) mit ganz abgerundetem Aufsen- winkel (Fig. IIb), Hinterschienen mit fast geraden Seiten, vorde- rer Spitzeuwiiikel schwach vortretend mit kleinem Dorn, hinterer schräg abgeschnitten mit langen schwarzen Borsten. Spitzenrand mit kleineren besetzt. Der P. Bruckii wurde von Emil vom Brück in Toscaua ge- sammelt, wo er in Eichenwäldchen auf niederem Gesträuche nicht selten, z. ß. bei Pisa und F'iorenz. vorkommt. Anm. Dieser Käfer wurde von Dahl als Perilelus palustris versandt. Üb der P. ritdis hierher, oder zu einer der 3 folgenden Arten gehört, lüfst sich, ohne Vergleichung des Originales, nicht entscheiden. Die Worte „squamulis cinereo-argenteis, tibiis rectis", schliefsen freilich den P. Bruckii fast mit Bestimmtheit aus, obgleich er in den Sammlungen häuGg als rudis Schh. bestimmt ist. Vergl. die Anm. bei parvulus. über Perileltis. 327 15. Perilelus parvtilus nov. sp. ?P. rudis Böhm. Schh. VII. p. 152. Ovatus, su6convexus, squamosiiale grisea^Jusco-variegata, ieclus, brevissime liispidus. Tibiis ariticis apice haud incurvis, intus hatnalis exins ob- tuse rolundalis. Ant ennis crassis^ arl. l". 2" et S" slmul sumplis paullo bre- viore, 3 — 7 brevisshnis transversis, clava elongata partim laliore. Thorace brevissimo transverso, lateribus minime rotun- dulis, basi apicecjue iruncalus, remote profunde punclato. Elytris brevibus lateribus rotundatis , striata - punclatis , inler- stitiis brevissime seriatim hispidis. Rostro brevissimo, lalissimo, parallelo, plerygiis haud promi- nutis. Oculis subplanis. Long. 2,8—3,6 mill. Habitat in Italia (Toscana). Der P. parvulus ist dem Bruckii sehr ähnlicb, und ich be- schränke mich daher darauf, blos die Unterschiede hervorzuheben. Die Färbung ist heller, undeutlicher gefleckt, das ganze Thier viel kleiner, oft den kleinsten Stücken des leucogrammus gleich. Der Rüssel ist kürzer und breiter, nach der Spitze gar nicht verschmä- lert mit kaum vorragenden Pterygien. Die Augen stehen weiter von einander ab und sind etwas flacher. Die Fühler sind dicker, das erste Geifselglied kürzer, die Keule undeutlicher abgesetzt. Das Halsschild ist viel kürzer, vorn und hinten gerade abgestutzt, tief und entfernt punktirt. Flügeldecken scheinen bei d" und $ gleich zu sein, wenigstens finde ich keine so breitschultrigen Stücke wie die $ von Bruckii. Die Börstchcn sind kürzer. Die Beine plum- per und namentlich die Schienen dicker, die vorderen an der Spitze nicht gebogen, am Aufsenwinkel nur stumpf abgerundet. Von /*. Echidna unterscheidet sich der parvulus hauptsächlich durch die wenig abgesetzte Füblerkeule und die schwächeren Börslcben. Der P. parvulus wurde von Emil vom Brück in Toscana ge- sammelt, und zwar hauptsächlich beim Aussieben von Moos in der Nähe von Bagni di Lucca in den Appennincn. Anm. Die Kleinheil des Käfers giebt ihm einige .Aehnlich- keit mit dem leucogrammus. und die kurzen Bor.sten der Flügel- decken sowie das Vaterland Italien können daher zur Vcrmuthung 32S ^'. SeitUU»: führen, in ilini dcu Periiehis rudis Böhm, zu finden. Allein die Worte ,.squaniulis cincreo-iirgerifeis. obsitus, brevUer pubescens", .,thorax laferibus paullo rotundato-amplialds"', können nicht auf un- sern Käfer bezogen werden, wenn es auch immerhin möglich isl, dafs das einzige Stück, welches Bohcman vor sicli hatte, eine kleine silbergrauc, schwächer behaarte Varietät desselben gewesen sein mag. Ebenso gut kann man ein Stück der Var. 2) des senex ver- nuilhen, wofür das „leucogrammo proximus'' und die Worte der Be- schreibung ') .,thorax lateribus paullo rotundato - amplialus, supra sat crebre evidenter punctulatus'", sprechen würden , da es bei se- nex fast ebenso heifst: „lateribus modice rotundato - amplialus, — crebrius punctalus", und die Flügeldecken, wie es scheint, blos im Vergleich zu leucogrumtims ,,profuudius punctato - striata" genannt sind. Die Worte „thorace antice posticeque non nihil angustato'', sprechen freilich wiederum dagegen. (Vergl. die Anmerk. bei P. ßrnckii und Platysomus.) 16. Per it elus Echidna nov. sp. IF. rudis ßolim. Sciih. VII, p. 152. Ovatus, subconi'iextis, squamosilale cinerea Jusco-variegata lecliis. long i US hispidiis. Tibiis aniicis apice haiid incitrvis ^ inius hamatis extus ob- luse roiundalis, postiris apice angulo anteriore parum ha- mato, posteriore rotundato flavesc ent i-hispido. Antennis crassis, art. fun. 1°, 2" et .3° simul siimptis breviore, clava breviore acumiriata, funiculo muUo latiore. Thorace brev issinio, transverso, basi apiceque subtrun- cato, tat. parum rolundatis, remole profunde punctato. Elytris Inngiorihvs, taler. subparallelis . profunde striato- punctatis , interstiliis seriatim longius hispidis. Rostro brevi^ lato, subparallelo, pterygiis vix divaricatis. Ocu- lis subplanis. Long. 3,9 — 4,7 mill. Ilabitat in Ilalia (Toscana). Der P. Echidna gleicht ebenfalls dem Brnckii so sehr, dafs ich blos die Unterscbiede hervorhebe. Die Borsten auf Halsschild, Flügeldecken und Kopf sind viel länger, aufstehend und etwas keu- ') Im Gegensatz zur Diagnose. nf/er Perilehis. 329 lenförmig. Die gauze Gestalt grölser, gestreckter, mit parallelen vSeiteii der Flügeldecken und nicht gerundeten, sondern schräg ab- geschnittenen Schultern. Das Halsschild viel kürzer und breiler, gröber und zerstreuter punktirt, vorn und hinten gerade abgestutzt. Die Flügeldecken gröber punktirt. Die Beine sind plumper und die Schienen dicker, die vorderen an der Spitze nicht gebogen, nach aufsen nur stumpf abgerundet, die hinteren an der Spitze am Hinterwinkel nicht schräg abgestutzt, sondern zugerundet und gelb beborstet. Die Fühler dicker, der Schaft schon in der Mitte dick, das Isle Geifselglied kürzer, 3 — 7 sehr kurz, die Keule fast dop- pelt so dick als dieselben, deutlich abgesetzt, kürzer, stärker zuge- spitzt. (Fig. 5a.) Von P. parvulus unterscheidet ihn hauptsächlich die oben an- geführte Fühlerbildung, die parallele Gestalt der Flügeldecken, die starke Beborstung und der etwas längere Rüssel, der mit dem des Bruckii übereinstimmt. Der P. Ecbidna wurde von Herrn vom Brück im Lustgarten von Pratolino bei Florenz in nur zwei Exemplaren gefunden, und mir zur Beschreibung gütigst mitgetheilt. (Vergl. Bruckii.) 8b. Unguiculis liberis. Achte Gruppe. Corpore breoi depresso ^ elytris latis postice rotundatis, unguiculis liberis. Die achte Gruppe unterscheidet sich von der zehnten durch die breiten, flachen, hinten gerundeten Flügeldecken, von allen übrigen durch freie Krallen. Nur eine Art aus Südfrankreich. 17. Peritelus Pluiysomus nov. sp. ?P. rudis Böhm. Schh. VII. p. 152. Ovalus, brevis, depresstis, ciiiereo - squamosus unicolor , mit dorso obscuriore. Tibiis anticis upice intus hamalis, extus rotundatis uequaliter hispidis. poslicis angulo anteriore hamato, posteriore oblique iruncalo-rolundato, longius hispido. Ungiiicnlis liberis. Ant ennis subrobust is.^ griseo-pilosis, scapo puidlo incurvo. sub- clavato, funiculo apicem versus vix incrassalo, artic. l" 2" longiore. Thorace brevi, longitudine laliore, lateribus partim rotundato, postice vix antice fortius ungustato ^ apice sublruncato, basi rotundato, supru snbplano, confertim punctata , punctis sae- pius squumutis tectis. 330 G. Seidlilz: Ehjlris lulis, uvulis, dorso plana, lenuiler slrialo-putulatis. Roslro capile panllo lon^iore, apicein versus aiigttstulo. plery- i^iis divaricalis, supra canaliculato. Oculis siiLcoiwexis. Long. 4 — 5,5 mill. cf minor, snbliis pariiin impressiis, latus, elytris suöroluuda- lis, margine lalerali sinuuto, tibiis poslicis intus denlicu- lalis nrmatis. 9 major, subtus plana, angustior, elylris subparallelis, mar- gine lalerali vix sinuuto, tibiis post. simplicibus. Ilabilat in Gallia meridiouali. Der P. Platysomus ist nächst dem noxius der flachste dieser liattuog, und schon daran allein sowie j»n den getrennlen Krallen sofort zu erkennen. Die Gröfse variirt von der eines grofsen leu- cogrammus bis zu der des stibdepressus. Das Schuppenkleid ist bald einfarbig silber- oder dunkelgrau mit etwas helleren Seiten, bald hat es einen gelblich -bronzefarbenen Anflug auf dem Rücken, welcher bisweilen etwas streifig erscheint, und sich öfter bis zu ei- nem dunkelen Bronzebraun steigert. Die kleinen bellgefärblen cT erinnern etwas an leucogrammus und die var. 2) des senex, die gröfseren an familiaris und kleine adusticornis, unterscheiden sich aber leicht durch den flacheren Körper. Die 9 haben durch ihre längeren paralleleren Flügeldecken einen ganz anderen Habitus und sehen oft einem subdepressiis , die gröfsten dunkelen sogar kleinen planidorsis 2 ähnlich, sind aber an dem stets sehr kurzen Ilals- schilde leicht zu erkennen. Der Rüssel etwas länger als der Kopf, nach vorn deutlich verschmälert, mit ziemlich stark vorragenden Pterygien, oben leicht gefurcht. Augen rund, etwas convex. Fühler mälsig stark, nicht sehr dicht grau behaart. Schaft schwach gebogen, gegen die Spitze etwas stärker verdickt, beim (^ fast wie bei grisetis , die Geifselglieder nach der Spitze kaum an Dicke zunehmend, Istes Glied um die Hälfte länger als das 2te, die Keule mehr als doppelt so dick als das 7te Glied, stumpf zuge- spitzt. Hals Schild kurz, breiter als lang, an den Seiten deutlich ge- rundet, nach hinten kaum, nach vorn ziemlich stark verengt, an der Spitze fast gerade abgeschnitten, an der Basis gerundet, das Pronotum dadurch länger als das Proslernum. Oben sehr flach, am Hinterrande etwas stärker gewölbt, mit seichten, ziemlich dicht ste- henden Punkten besetzt, die oft von den Schuppen fast ganz be- iiher Perilelus. 331 deckt und nur bei abgeriebenen Exemplaren so deutlich .werden, dafs sie dem Halsschildc ein fast runzliges Ansehen geben. Flügeldecken beim c/ blos um | l)is | länger als breit, mit stark gerundeten Seifen, beim 2 viel länger, mit paralleleren Sei- ten und stumpfer gerundeten Schultern, hinten iu gemeinschaftli- chem Bogen abgeiundet und nur die äufserste Spitze stumpf zuge- spitzt, auf den) Rücken fast flach, nach hinten abwärts gebogen, an der Spitze steil, etwas übergewölbt. Der Seitenrand ist beim cT deutlich ansgebuehtet, beim 2 nur schwarh geschwungen. Strei- fen fein, bisweilen etwas undeutlich punktirt, Zwischenräume flach, ohne oder mit kaum sichtbaren Härchen besetzt. Beine kurz und ziemlich kräftig, Vorderschienen an der Spitze nach innen ziemlich stark hakenförmig erweitert, nach aufsen flach abgerundet und gleichmäfsig mit kurzen Börstchen besetzt. Hinter- schienen am vorderen Spitzenwinkel in einen deutlichen, ziemlich schlanken Haken erweitert, am äufseren schräg abgerundet mit län- geren Borsten, der Spitzenrand selbst, bis zum Haken, mit sehr kurzen besetzt. Das Männchen ist auf der Unterseile flach eingedrückt und hat an der Innenseite der Hinterschienen einige ziemlich starke Zähn- chen. Die Unterschiede an den Flügeldecken wurden oben ange- geben. Das Weibchen ist unten flach und hat blos undeutlich gra- nulirte Hinterschienen. Der P. Platysomus kommt im südlichen Frankreich von Lyon bis Nizza vor und ist siellenweis nicht selten. Die erwähnten kleinen Stücke der Männchen, die dem leuco- gramnms ähnlich sehen, geben zur Vermuthung Anlals, dafs viel- leicht ein solches der Beschreibung des P. rndis Böhm, zu Gründe gelegen habe, doch widerstehen dieser Annahme die Worte „leu- cogrammo — angustior, — elytra pube brevi adspcrsa", da die Här- chen, wenn vorhanden, nicht gröfser sind als bei leticogrammus. (Vergl. die Anmerk. bei P. parvulus und Bruckii.) Ib, Elytris postice aciiminatis . Neunte Gruppe. Corpore elongato, elytris postice acuminatis^ thorace hreviore , uns;uicnlis eonnatis. Die 9te Gruppe ist ein Bindeglied zwischen der 6ten und lOlen; ersterer steht der Gougeleli durch plumpere Gestalt, letzterer der shmalus durch seine Schlankheit nahe; von ersterer unterscheidet 332 G. Seidlitz: sie sich durch hinten zugespitzte Flügeldecken, noch mehr aber durch den Habitus der langen Flügeldecken, mit kurzem, fast cy- liudrischem Halsschild (denn ausnahmsweise kann ein 1*. necessa- rius spitzere Flügeldecken haben als ein Gougeleti)', von der I Oleii Gruppe durch verwachsene Krallen. Drei Arten aus Frankreich, Spanien und Algier. 18. Peritelus Grenierii nov. sp. Elongato-ovalns stibconvextis, s(^uamositale grisea tecins {in dorso laete aureo-brunnea^ macula scutellari oüscurn). Tibiis anticis apice inlus hamatis, exlus rotundalis^ tcsque hn- nium subaeffiialiter breviler hispidis ^ posticis robuslis s%tb- paralletis, apice anteriore vix hamato, posteriore irun- calo longius-, margine apicnli brevius nigro-hispidis. Antennis robuslis. «3" art. inde nigro - pilosis ^ scapo parum curvato^ sensitn incrassaio, art. 1°, 2° longiore. 3 — 1 api- cem verstts incrassatis, clava parum luiiore, oblongo- ovata, acutninata. Thorace brevi, transverso., lateribus leviter roinndalo, poslice vix minus {juani antice angustato, apice Iruncat o basi stibtruncato, pronoto proslerno vix longiore; suprn subptuno, basi declivo, saepius subcarinalo, punclis profnn- dis subremolis piliger is obsilo. Elytris oblotigo - ovatis, basi vix emarginalis, apice acumi- natis: supra basi subito-, dorso parum-, poslice de- clive - convexis, apice haud inflexis , margine lalerali subrecto, dislincte pitncluto - striulis, interstitiis planis pilis recurvis obsitis. Roslro capile haud angnstiore et panllo longiore, subparal- lelo, pterijgiis haud prominulis. supra late canalictdato . O cutis sub planis. Long. 4,5 — 5 niill. (^ sublus leviter impressus, tibiis posticis intus denliculis parvis obsitis. 9 — ampla, tibiis posl. simplicibus. Der P. Grenierii ist durch die Einsenkung zwischen Halsschild und Flügeldecken (wie bei rujicomis und rusticus) und durch die hinten zugespitzten, nicht steil abfallenden, sondern nllmählig nie- dergebogenen Flügeldecken, ausgezeichnet. Normal gefärbte Stücke fallen aufserdem durch den dunkelen Sctitellarfleck sogleich auf. Die Gröfse ist der des subdepressus gleich. Die Beschuppuug ist über Peritelus. 333 entweder einfarbig grau, oder auf dem Rücken der Flügeldecken und des Halsschildes mehr weniger dunkelfarbig, doch so, dafs die Mittellinie des Käfers heller bleibt, mit Ausnahme eines dunkelen verwischten Scutellarstreifen, der indessen ganz fehlen kaim. Der Rüssel ist etwas länger als der Kopf, sonst dem des sub- depressus sehr ähnlich, die Pterygien noch weniger vortretend, die Seiten noch paralleler und die Augen flaclier, schwach in die Länge gezogen. Die Fühler sind kräftig und etwa von halber Körperlänge, bis zum 3ten Geifselgliede grau, dann schwarz, ziemlich lang be- haart, der Schaft etwas gebogen, deutlich, aber allmälig zur Spitze verdickt, Istes Glied der Geifsel länger als das 2te, dieses doppelt so lang als das 3te, 3 — 7 an Dicke zunehmend, die letzten quer, kaum schmäler als die Keule. Halsschild kurz quer, um die Hälfte breiter als laug, an den Seiten deutlich gerundet, nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, an der Spitze abgestutzt, das Prosternum sehr wenig kür- zer als das Pronolum, oben vorn kaum, hinten ziemlich stark ge- wölbt, so dafs bei der entsprechenden plötzlichen Wölbung der Flü- geldeckenbasis eine starke Vertiefung zwischen beiden Theilen des Körpers entsteht. Die Punkte sind tief und deutlich, stehen nicht dicht und tragen je ein kleines Härchen. Flügeldecken etwas mehr als um die Hälfte länger als breit, mit schwach gebogenen Seilen, sanft abgerundeten Schultern, hin- ten zugespitzt, oben ziemlich stark und gleichniäfsig gewölbt, hin- ten nicht steil abfallend. Seitenrand in beiden Gesclilechtcrn fast gerade. Die Punkte in den Streifen sind deutlich und tief, die Zwischenräume flach mit feinen zurückgebogenen Härchen besetzt. Beine ganz so geformt und beborstet wie bei adusticornis, nur sind die Vorderschienen an der Spitze kaum merklich nach in- nen gekrümmt. Das Männchen unterscheidet sich durch sehr schwach einge- drückte Unterseite und kleine, zahnförmige Rauhigkeiten an den Hinterscbienen. Das Weibchen ist unten gewölbt und hat einfache Hinterschienen. Vom P. Grenierii befand sich ein Pärchen aus Narbonne un- ter dem reichen Material, das von Dr. Grenier im südlichen Frank- reich gesammelt wurde, und ich mache mir ein besonrlercs Vergnü- gen, ihm diese ausgezeichnete neue Art zu widmen. Aiifserdem sind mir etwa 5 Exemplare zu Gesicht gekommen. 334 a SeidlUz: 19. Peritelus Gotigeletii nov. sp. Elongatus subdepressus, sqitamositate cinerea, argenleo-tnicanti, aut viridi, unicolore iecliis. Tihiis anticis apice inlus paulo incurvis , hamafis, exhis obli- que Iruncalis, margine apicali paullo angutalo, posiirAs graci- libus subpnraltelis, apice angulo anl. parum hamalo, posi. ob- licjue truncalo longius-, margine apicali brevius, nigro-his- pidis. Antennis gracilioribus , cinerea-, apicem versus sensim in- yttscato-pilosis, scapo parum curvato sensim incrassalo, arli- culo 1*, 2° parum longiore, clava etongata, acuminala. Thorace brevi sublransverso, subcylindrico , laier ibus minime (ante medium) roiundalis, aniice posticeque aequaliler vix ayi- gusiato, apice truncalo, basi subtruncato, supra subplano sae- pius obsolete subcarinalo, punclis remolis haud profundis, pilo squamuliformi instruct is. Elylris oblongo-ovatis. basi minime emarginatis , humeris obli- que rotundatis, posl. subacuminatis, dislincle punclato-striatis . Rostro brevi, capite vix longiore, purullelo, pterygiis vix pro- minulis, supra obsolete canaliculalo. cT sublus i7npresstis , margine elytrorum sinualo-emarginato, tibiis posticis inttis dentiadis parvidis obsilis. 9 subtus ampla, marg. elytr. partim flexuoso , tibiis sim- plicibus. Der P. Gougelelii steht dem sinuatus sehr nahe, hesonders durch die lange, schlanke Fühlergeifsel, unterscheidet sich aber hin- reichend durch plumpere Gestalt, kürzeres, fast cylindrisches Hals- schild, zweifarbige Fühler und die Bildung der Vorderschienen. Die Gröfse ist ziemlich constant die eines grofsen necessarius, das Schuppenkleid stets einfarbig, meist silbergrau, bisweilen mit schönem blauem Anflug, oft schön grün, goldglänzond. Das Hals- schild erscheint zuweilen durch eingemischte dunkele Schüppchen etwas unrein. Der Rüssel' ist dem des sinuatus ähnlich, nur noch paralleler und mit kaum vorragenden Pterygien. (Fig. 7 b.) Die Fühler sind ebenfalls fast so gestaltet wie bei sinuahui. nur mit verhältnifsmäfsig längerem zweiten GeifselgHedc, breiterer. 7.ugcapilz ter Keule, und dünnerer, vom vierten Gliedc au all- niälig dunklerer, daher mehr oder weniger deutlich zweifarbi- ger Behaarung. über Peritelus. 335 Halsschild kurz, fast quer, beinalie cylindrisch, seitlich nur von der Mitte ab sehr schwach gerundet und nach vorn nicht melir als nach hinten verengt, an der Spitze ganz gerade abgeschnitten, an der Basis kaum gerundet, oben fast flach, bisweilen mit undeut- lich gekielter Mittellinio; Punkte nicht tief, zerstreut, und je eine keulenförmige, anliegende Borste tragend. (Vergl. adusticornis.) Flügeldecken denen des smMo/w« ähnlich, nur plumper, seit- lich stärker gerundet mit deutlicheren Schultern, oben stärker und gleichtn ;i fsiger gewölbt, dadurch hinten niclit so plötzlich ab- fallend. Die Zwischenräume tragen meist deutliche Härchen. Beine in folgenden Punkten von denen des sinualus abwei- chend: die Vorderschieneu sind nach auiscn schräger abgeschnitten und zeigen dadurch einen etwas winkligen Spifzenrand (Fig. 12 b), die Hinterschienen sind weniger schlank, haben fast parallele Sei- ten, und es bildet der abgeschnittene Hinterwinkel mit dem Spitzen- rande einen schärferen Winkel. (Fig. 14 b). Das cT zeigt dieselben Auszeichnungen wie sinnatus, das $ ist unten schwach gewölbt. Der P. Gougetelii wurde zuerst von Herrn Gougelet bei Ma- laga gefunden und mir zur Beschreibung mitgetheilt; später sam- melten wir ihn mit Kiesenwetter, Kraatz, Müller und Hoffmannsegg bei Jaen im Mai dieses Jahres. Er lebte in Menge auf den ver- schiedenen niedrigen Pflanzen einer Wiese nahe am Flufs. und wurde gekötschert. 20. Peritelus sinuatu.s Chevrol. Revue et Mag. zoolog. 1860. p. 79. Elongatus^ gracitior, squamositate cinerea- nrgentea auf aureo- micanii teclus. Tihiis anticis apice intus leviter incurvo. hamalis, angulo ex- teriore oblique rotundulo, poslicis gracilioribus, apice anf. ha- malo, post. truncato, tongius-. margine apicali brevius nigro- hispiJis. Antennis gracilioribus dense griseo sqitamosis . scapo purum curvnto sublineari^ artic. 1", 2° et 3" siniul sumptis aequali, cluva oblongo- Ovula . apice obluse rolundata, distincte arti- culaia. Thorace brevi stdttransverso , antice purum angustato. upice truncato basi purum rotunduto^ suprq snplano vix punctato, pilis nullis. Berl. Entomol. Zeitschr. IX. 22 336 G. Seidlitz: Etytris oblongo- ovalis, basi emarginatis^ apice ohtuse acumi- natis, temiUer distincle ptinctnto-slriaiis. Roslro lato, capite vix lungiore. apice nonnihU ungustalo. pte- rygiis purum prominulis, supra obsolete canaliculato. Long. 5,5 uiill. cf subtus impressns margine elytrorum sinuaio - emargiuato, tibiis posticis dentknlis parvis intus urmatis. 2 subtus plana, marg. elytr. ßexunso, tibiis simplicibus. Der P. sinuntus ist an seiner schlanken Gestalt und an dem fast nupunktirten Halsschildc sofort kenntlich. Ob er in Gröfse und Färbung variiit, ist mir unbekannt, da mir blos ein Pärchen vorliegt. Bei demselben ist die Gröfse die eines grofsen subdepres- sus, die Beschuppung gleichförmig silbergrau mit schwachem Gold- glanz. Der Rüssel ist breit, kaum länger als der Kopf, bis zu den Pterygien kaum verengt, diese schwach vorragend. Die Fühler sind lang und schlank, besonders die Geifsel, bis auf die etwas dunkelere Keule dicht von der Farbe des Körpers behaart, das Iste Geifseiglied so lang als die beiden folgenden zu- sammen, das 3te um die Hälfte kürzer als das 2te, 4 — 7 kaum kürzer als lang, an Breite nicht zunehmend, die Keule daher deut- lich abgesetzt, lang, cylindrisch, ziemlich lose gegliedert und nicht zugespitzt, sondern stumpf zugerundet. Halsschild breiter als lang, an den Seiten schwach gerundet und blos nach vorn dcutlicb verengt, an der Spitze abgestutzt, an der Basis deutlich gerundet, oben fast flach, kaum punktirt, die Stellen der Punkle blos durch länglichere, isolirt stehende Schüpp- chen angedeutet. Flügeldecken länglich eiförmig, beim cT fast doppelt so lang als breit, und ganz ohne Schultern, beim $ in den Schultern brei- ter; die Seilen schwach gerundet, hinten slumpf zugespitzt , oben fast flach, und zwar bis sehr weit nach hinten, dann plötzlich steil abfallend mit dachförmig vortretender Nath. besonders beim 9. Beine mäfsig stark, Vorderschieiien an der Spitze sehr schwach gekrümmt, nach innen in einem Haken erweitert, nach aufsen und längs dem ganzen Spitzenrande gleichmäfsig flach abgerundet und mit kurzen Börstchen besetzt. (Fig. 12 a.) Uinterschienen ziemlich schlank, der vordere Spilzcuwinkel in einen Haken erweitert, der hintere schräg abgeschnitten und mit längeren, schwarzen Börsl- chen. Spitzearand selbst mit kürzeren besetzt. Das cT ist auf der Unterseite eingedrückt, der Seitenrand der über Perilelus. 337 Flügeldecken ist winklig ausgebuchlel und die Hinterschienen tra- gen innen einige kleine Zähnchen. Das 2 ist unten flach, mit kaum gebogenem Flügelrande und einfachen Hinterschienen. Der P. sinuatus wurde von Herrn Prophelte bei Oran gesam- melt, und icli kenne blos ein cT aus Herrn Chevrolat's und ein $ aus Herrn Poinn.'iiie's Sammlung. Die Beschreibung am angeführlen Ort, die sich wie der Name blos aufs cf bezieht, ist sehr kenntlich, nur ist die Angabe, dafs jede Flügeldecke 8 Streifen besitze, falsch, auch kann ich den ,,sil- lon transversal et arque cn avant"", den die Augen zeigen sollen, am Original-Exemplare nicht entdecken. •3i. IJnguiculis aequalibus liberis, corpore elongatu. Zehnte Gruppe. Tibiis anticis intus tantum productis, corpore elongato, elytris plerianque aciiininatis, unguiculis liberis. •Die getrennten Krallen und der gestreckte Körper so wie die, mit Ausnahme des Aslragali^ hinten zugespitzten Flügeldecken, charakterisireu die lOle Gruppe. Von den 5 Arten derselben ist eine neu, 3 waren als Otiorhynchen und eine (Schönherri) als Fe- ritelns beschrieben. Letzlere wurde von Slierlin (Berl. Ent. Ztschr. 1862 p. 362) wegen der getrennten Krallen zu Oliorhynchus ge- bracht und von Lacordaire wegen der Härchen auf den Flügeidek- ken von der Gattung Perilelus ausgeschlossen, mufs jedoch in der- selben bleiben, da sie die nächste Verwandtschaft mit einigen Pe- rilelen zeigt, z. B. mit sinualus, Grenierii. Andererseits ist der P. Schönherri dem Cremieri sehr nahe ver- wandt, und dieser dem planidorsis und hirticornis, so dafs mir die Stellung der ganzen Gruppe zu Perilelus eine sehr natürliche zu sein scheint, was noch durch die gleichmäfsige dichte Beschuppung, die kurzen Beine und schwach verdickten Schenkel, die Fühler, den Kopf und endlich den ganzen Habitus bestätigt wird. Bei zwei Arten der Gruppe (hirlicornis und planidorsis) tritt die Ausnahme ein, dafs die cT gröfser sind als die $, auch zeigen bei denselben zwei Arten die Hinterschienen an der Spitze eine ähnliche Bildung, wie in der dritten Gruppe. 22 338 G. SeidUl»: la Elytris postice acuminalis. 2a. Tibiis posticis apice angulo posteriore oblique truncato. 3 a. Thorace elytrisque basi truncatis, anteiin. gracil. Schönherri. 3 b. — basi rotundato. elyslris emarginat., an- tennis subrobustis Cremieri. 2 b. Tibiis post. apice ang posf. producto. 3a. Funiculi art. 1°, 2" band crassiore planidorsis. 3b. — — 1", 2° crassiore hiriicornis. Ib. Elytris postice rotundalis Astrngali. 21. Perit elus Schönherri Bobm. Schh. VII. p. 149. Otiorhynchus Schönherri Slierl. Berl. 1862. p. .362. August ato-elongatus subdepressus ^ squamositale argenieo- cinerea, unicolore aut aereomicanti lectus^ macula scutel- lari obscura. Tibiis anlicis apice intus hamalis, exlus rohmtlaiis^ margine apicali aecfualHer hispido, posticis apice angulo anteriore acute hamato, posteriore truncato^ longius hispido. Ant ennis gracilioribus^ dimidio corpore longioribtis , cine- rea-^ ab i" art. inde nigro-pilosis^ art. 1° et 2° aequi- latis. Thorace longittidine latiore, cylindrico, basi apiceque truncato, subremote distincle punclato, punctis piligeris. Elytris angustis, elongato-ovatis, basi truncatis ., humeris nullis apice acuminatis., punctata -striatis ^ interstitiis ptanis seriutim albido-setosis. Rostro frosso, capite haud tongiore, apicem versus paullo an- gustato, pterygiis vix prominulis. Long. 4 — 5 mill. (/ abdominis segmentis I", et 2" ex parte., leviter impressis. $ abdomine subamplo. Der /*. Schönherri ist durch ganz gerade abgeschnittene Hals- scbild- und Fiügeldeckenbasis von allen übrigen Arten der Gattung unterschieden. Meist zeichnet ihn auch ein dunkler Scutellarfleck aus, den er nur mit P. Grenierii gemein hat. Die Gröfse ist sehr constant, und fast ebenso die Färbung des Schuppenkleides. Dieses ist gewöhnlich silbergrau, oft mit schwach gelblichem oder bronzefarbigem Anflug, der bei zunehmender Dun- über Peritelus. 339 kelheit einen Längssfreif auf jeder Flügeldecke bildet. Der dunkle Sculellarflcck fehlt nur seifen. Der Rüssel ist kurx, nicht länger als der Kopf, nach vorn sehr schwach verengt, mit kaum vorragenden Plerygien, oben schwach gefurcht. Die Fühler sind ziemlich schlank, grau, vom 4ten Geifsel- glrede an schwarz behaart. Der Schaft allmälig verdickt, die Gei- fsel ebenfalls; das Iste und 2te Glied gleichdick, das '2te etwas kürzer. Die Keule schwach abgesetzt, eiförmig, zugespilzt. Das Halsschild deutlich breiter als lang, cyliudrisch, mit fast ganz geraden Seilen, vorn und hinten gleichbreit, an der Spitze und Basis durchaus gerade abgestutzt. Prosternum kaum kür- zer als das Pronofum. Oben flach, bisweilen schwach gekielt, deut- lich, nicht dicht punktirt, jeder Punkt ein Härchen tragend. Flügeldecken schmal eiförmig, an der Basis durchaus gerade abgestutzt, ohne Schultt-rn, mit sanft gebogenen Seiten, hinten zu- gespilzt, oben auf dem Rücken fast flach, hinten gewölbt, an der äufsersten Spitze senkrecht abfallend. Seilenraud in beiden Ge- schlechtern fast gerade. Streifen fein, deutlich punktirt, Zwischen- räume eben, mit weifsen Härchen reihenweise beselzt. Beine schlank. Vorderschienen an der Spitze nach innen ha- kenförmig erweitert, nach aufsen abgerundet, gleichmäfsig mit klei- nen Börstchen besetzt, Hinterschienen am vorderen Spilzenwinkel in einen scharfen Haken erweitert, am hinteren abgestutzt und mit längeren Borsten besetzt. Das Männchen ist im Durchschnitt etwas gröfscr, zeigt auf der Unterseite einen sehr schwachen Eindruck auf dem Isten und 2ten Abdominalsegment. Das Weibchen ist auf der Unterseite flach gewölbt. — Der P, Schönherri gehört dem südösllichen Frankreich an, und scheint auf die Provence beschränkt zu sein. Er wurde von Boheman am angeführt cn Ort sehr kenntlich beschrieben, auch liegt mir ein Original- Exemplar von Herrn Chc- vrolat vor. 22. Peritelus Cremleri Böhm. Otiorhync/ius Cremieri Böhm. Sridi. VII. p. "JG-i. - — Stier 1. Key. d. enr Ot. p. 132. j'irifj^ust alo - eto7igalus, suhdejiressus^ squamosilule cinerea, (lorso nereo fusco-iiaricgala, aul grisea imirolore leclus. Tihiis anlicis npice inlus hamalis, exltis roiundatis, margine 340 G. Seidlilz: apiculi rolunäaio, aei^ualiler hispido, posticis apice angulo anteriore breviler acute hamalo. posteriore oblione roliin- tlalo-truncato . longitis /lispido. Antennis subrohuslis, griseo-pilosis^ apicem versus obsruriori- bus, articidis 1" et 2" aecjxiilatls , subuetjualibus. Thorace snbcyliitdrico, tongiltidlne vix latiore^ lateribus ante inedmin minlme rotundatis, basi apiceque fieuuHalo., basi parnm rotundai o. punclis subreinolis minor ibtis. Etytris elongaiu - ovatis. basi cmarginnt is, hiimeris nidlis, postice acuminatis. siipra subdepressis apice subito declivi- 6m«, striata - punctalis , intersliiiis subplnnis seriutim breviter pilosis. Rostro capile longiore apicem versus angustalo. pterygiis divar ical is. Long. 4,6 — 6,4 null. cT subtns impressus. antennis longioribns. tibiis posticis intus denticulis pnrvis obsitis. 2 subtus ampla. a7iten7iis brevioribus, tibiis simpHcibus. H.'ibitat in Gallia meridionali, Italia, Sicilia. Der P. Creinieri isl der veräiideruiigsfäliigste der ganzen Gruppe, läfst tiich jedoch in allen Variciäfcn leicht erkennen. Am ähnlich- sten \vird er bisweilen den 9 dos planidorsis^ so dafs man ihn oft blos an der Form der Hiuterschienen unterscheiden kann. Die Gröfse variirt von der eines P. Scbönherri bis zu d»>r ei- nes jniltleren hirticomis. Die lieschuppung ist meist an den Seiten und unten hell- grau, auf dem Rücken mehr oder minder zusanunenllicfsend hronze- farbig-, bis dunkelbraun - gefleckt, mit zwei Läiigsbinden auf dem Halsschild, seltener grau mit unregelmäfsig zersirculen, dunklen Schüppclien, oder einfarbig duiikelgraubraun. Die letztere Form sielil dem platiidorsis 9 sehr ähnlich. Der Rüssel ist etwas länger als der Kopf. dick, nach vorn schwach verengt, mit starken Pterygien, oben gefurcht mit einge- grabener Mittellinie. Die Fühler sind staik, grau behaart, gegen die Spitze dunk- ler, der Schaft schwach gebogen, allmälig verdickt, die Goifsti we- nig gegen die Spitze verdickt, das Iste und 2le Glied gleichlang, oder das 2te etwas länger, die folgenden kurz, Keule deutlich ab- gesetzt, länglich zugespitzt. Das Halsschild kaum länger als breit, fast cylindrisch . an den Seiten vor der Mitte sehr schwach gerundet, nach vorn nicht üöer Peritelus 341 mehr als nach hinten verengt . an der Basis schwach gerundet, an der Spitze gerade (2) oder fast (cT) abgestutzt, oben fast flach, schwach gekielt, mit ziemlicii zerstreut stehenden, kleinen, liefen Pünktchen besetzt, von denen jedes ein Haar trägt. Die Flügeldecken lang eiförmig mit sanft gebogenen Seiten, keinen (cf) oder flach abgerundeten ($) Schultern, hinten zuge- spitzt, ;in der Basis aiisgerandet, oben fast flach, an der Spitze ziem- lich rasch und senkrecht abfallend. Seitenrand in beiden Geschlech- tern fast gerade, die Slreifon fein, mit deutlichen Punkten, Zwi- schenräume fast eben, reihenweis mit kleinen Härchen besetzt. Die Beine stark, Vordei schienen an der Spitze nach innen hakenförmig erweitert . nach aufsen abgerundet und am ganzen Spitzenrande gleichmäfsig mit kurzen Börstchen besetzt. Hinter- schienen an der Spitze nach vorn in einen kurzen, scharfen Haken erweitert, nach hinten gerundet abgeschnitten und mit längeren gelblichen Borsten besetzt. Das Männchen ist auf der Unterseite ebenso, nur etwas schwächer eingedrückt, als pltmidorsis cf , und zeigt an der Innen- seite der Hinterschienen kleine Rauhigkeiten. Das Weibchen ist auf der Unterseite gewölbt und hat einfache Hinterschienen. Der P. Cremieri hat denselben Verbrcitiings - Bezirk wie P. Schönhen^i, kommt aber aufserdem in Piemont, und wie es scheint auch in Sicilien vor, von wo mir ein Stück aus der Sammlung des Herrn Aube vorliegt. Bohcmau hat ihn am angefühlten Ort sehr kenntlich beschrie- ben, auch liegt mir ein Original-Exemplar von Hrn. Chevrolat vor. 'IS. FerHelus planidorsi.s n. sp. Anguslalo-eloiigalus depressus., griseo-biunneo sf/uumosus. Tibiis aniicis npice inlus Itamatis exlus recUingulis , margine upicati uequaliler ßavescciUi-hispido^ poslici.s apice angnlo an- teriore parum, posteriore fortius produrlis^ margine api- cali sidjaetjualiter /lispido. Anlennis robustis . griseo - pilosis , funicido scapo graciliori^ artic. V et 2" aecptalibus, rr: .3-4-4-f-5 + ()-|-7. Thorace longiludine panllo latiore, lateribrts basirpie rotun- dnio, puticiis subremotis, minus conspicuis. Elylris thorace tripin longioribus , busi emarginatis^ Interibus ab humeris inde roiivergenlibus, apice obtuse acuminntis^ dorso depressis, profunde striato-punctatis. 342 G. Seidlitx: Rostro capUe longiore, apicetn verstts parutn aiiguslalo. plerij- giis foilius (Uvaricalis. Long. 4,8 — 7,6 mill. cT major sublus excnimlo-impressus, tiSiis pusl. inlus denticu- lis forlibus armntis. ^ minor sublus plana, üb. post. denticulis indislinclis. Habilat in Callia mcridionali. Der P. planidorsis erinnert in der Gestalt an den prolixus, doch hat das cT noch stärker keilförmig nach hinten verschmälerte Flügeldecken. Von hirllcornis unterscheidet ihn die Fühlerbildung von Cremieri und Aslragali. die Form der Hinterschieiien, die zwi- schen der des hirlicornis und des griseus die Mitte hält. Die Gröfse ist gewöhnlich die eines mäfsigen hirticomis, doch kommen unter den, in der Regel gröfseren cT auch Stücke vor, die die gröfsten hirtirornis übertreffen, während andererseits $ oft blos die Länge eines Schönherri haben. Die ßesc huppung ist grau oder graubraun, wie es scheint stets einfarbig oder mit einzelnen dunkleren Schüppchen unter- mischt. Die Schuppen schliefsen nicht dicht aneinander und er- scheinen daher etwas perlförmig, doch nicht so stark als bei ruß- cornis. Der Rüssel ist länger als der Kopf, dick, nach vorn kaum verschmälert, mit stark vorragenden Pterygien, gegen die Spitze gefurcht. Die F'ühler dick, nicht dicht grau behaart, die Keule etwas dunkler, der Schaft dick, etwas gebogen, allmälig verdickt, die Gei- fsel dünner, Istcs und 2tes Glied stark verlängert, gleichlang, zu- sammen den übrigen 5 gleichkommend. Keule deutlich abgesetzt, länglich-eiförmig, zugespitzt. Halsschild etwas breiler als lang, seitlich ziemlich stark ge- rundet, nach vorn el\vas {(^) oder kaum mehr verengt als nach hinten, an der Spitze gerade abgeschnitten $, oder sehr schwach gerundet cT, an der Basis gerundet, Pronotum um ein Viertel län- ger als das Prosternum. oben fast flach mit ziemlich zerstreut ste- henden, flachen, oft ganz undeutlichen Punkten besetzt. Flügeldecken etwa 'J mal so lang als das Halsschild, an der Basis ziemlich stark gemeinscliaflllch ausgerandet , mit hinter den deutlich vorragenden, gerundeten Schullern stark (cf) oder schwä- cher ($) convergirenden Seilen, an der Spitze stumpf zugespitzt, oben flach, beim d etwas eingedrückt, hinten steil abfallend und über PerUelus. 343 etwas übergewölbl. Seitenrand beim cT über den Hinterliüften ge- rundet, ausgebuchlet, beim $ schwach geschwungen. Beine kräftig, Vorderschienen an der Spitze nach innen liakig erweitert, nach aufsen rechtwinklig, am ganzen Spilzenrande gleich- niäfsig mit kurzen, gelblichen Börstchen besclit. Hinterschienen an dem vorderen Spitzenwinkel kaum, an dem hinteren ziemlich stark erweitert, der Spitzenrand gleichmäfsig gerundet und mit kurzen, einwärts gerichteten Börstchen besetzt, die nach vorn zu nur we- nig kürzer werden. Das Männchen ist gröfser, hat auf der Unterseite einen tie- fen, runden Eindruck auf dem Isten und 2ten Abdominalsegment, eine Ausbuchtung am Flügeldeckenrande und starke Zähnchen an der Innenseite der Hinterschienen. Das Weibchen ist kleiner, un- ten flach, an den Hinterschienen nur mit schwachen Rauhigkeiten. Der P. planidorsis liegt mir in 24 Stücken vor, die sämmtlich aus der Provence, und zwar aus der Nähe von Toulon und Frejus, wie es scheint vom Mont Rien stammen. Er gehört zu den vielen interessanten Entdeckungen des Herrn Raymond, der sich leider kürzlich von der Entomologie zurückgezogen hat. 24. P erit elus hirticornis Herbst. Curciilio hirticorniii Hrbsl. Coleopt. VI. p. 327. lab. 85. fig. 15. — simo Oliv. Ent. V. 83. p. 361. tab. 31. fi-. 472 (sec. Schh.) Otiorhynckus hirticornis Schli. VII. p. 360. No. 195. — variegatm Böhm. — — — — ISo. 196. — depubes Böhm. — — — — No. 197. Stierl Kev. 132 Angustaio-elongatus, subdepressus, griseo-yerrugineo-snua- mosxis, uut unicotor aul fusco-vuriegalus. Tibiis anticis apicem versus nonnlhil incurvis, inlus sttbha- mulis, exhts rolundalis, positcis apice angulo anteriore sub- reclangulo , posteriore rotundat o-prodticto, longiusjla- vescenti-hispido. Antennis crassis^ tongius griseo-pilosis, funicuti nrl. l'',2° crnssiore. Thorace lulitudine hand breviore, lateribus panlto rolundntis, basi apicer/tie ae(juatiter angustalo, basi leviler rotundato, punclis majoribus remotis. Elytris oblongis, basi emarginalis, huiiieris rotundatis, po- 344 G. Seidtit»: stice acuminat is^ dorso ptanis apice sensim declivi bus, punclnto-striatis, hUersliliis subptanis, setosis. Roslro capile vix longiore. crasso, plei'ijgiis prominulis. Long. 5 — 8,4 inill. c/ major ^ segmeiilis abtiotninis singulis convexis ^ anleiitiis panlto loiigioribtis, iibiis poslicis iniiis denlicutis minimis armalis. $ minor, siiblns aequaliler convexa. unieunis paullo brevio- ribns crassioribus, iibiis poslicis simplicibus. Habitat in Europa. Der P. hirlicornis unterscheidet sich von allen übrigen Arten der Gallinig durch das dicke erste Geifselglied und die hinten nicht steil, sondern allmälig abfallenden Flügeldecken. Die in der Regel grölscren Männchen übertretTen an Länge oft die gröfsten Exem- plare des griseus. die kleineren 2 erreichen bisweilen blos die Gröfse eines starken Schönhnri. Der Rüssel ist kaum länger als der Kopf, dick, mit paralle- len Seiten und stark vortretenden Plerygien, oben beim cf blos an der Spitze, beim $ bis zur Stirn flach gefurcht. Die Fühler beim d" von halber Körperlänge, beim 2 kürzer, sehr dick, dicht und lang grau behaart, der Schaft sehr dick und plump, allmälig verdickt, Gcifsel von der dünnen Wurzel des 2tea Gliedes an stark verdickt, erstes Glied sehr dick verlängert, das 2le ebenso lang, aber viel schlanker, die letzten quer, Keule schwach abgesetzt, kurz, zugespitzt. Das Halsschild nicht breiter als lang, an den Seiten mäfsig gerundet, nach vorn und hinten gleichmäfsig verengt, an der Spitze fast gerade abgcschnilten, an der Basis gerundet, oben schwach ge- wölbt, mit entfernt stehonden, grofsen, tiefen Punkten. F'lugeldec k cn lang, hinten zugespitzt, mit parallelen Seiten und gerundeten Schidtern, auf dem Rücken sehr schwach gewölbt, hinten allmälig schräg abfallend, stark gestreift und tief punklirt, Zwischenräume sehr schwach gewölbt, mit längeren Härchen rei- henweise besetzt. Seitenraud in beiden Geschlechtern fast gerade. Beine mäfsig stark. Vorderschienen an der Spitze schwach einwärts gebogen, nach innen schwach hakig erweitert, nach aufsen abi;erundet, gleichmäfsig mit gelblichen Börsichen besetzt; Hinler- schiencn schlank, an der Spitze nach vorn kaum, nach hinten stark fast lappenförmig erweitert und mit längeren gelblichen Börstchen besetzt, die auf dem Spitzenrande selbst kürzer werdend bis zum Vordcrwinkel reichen. über Peritehis. 345 Die Männchen sind meist gröfser, dunkler g-efärbt. und zei- gen aufsei' den Unterschieden an Rüssel und Fühlern, auf der Un- terseite einen schwachen Quereiudruck zwisclien dem Islen und 'ilen Abdominalsegnieiit, wodurch diese einzehi gewölbt erscheinen. Ferner haben die Hinterschienen an der Innenseite kleine, bei der dichlen Behaarung oft sehr schwer sichtbare Körnchen. Das Weib- chen ist unten durchaus gleichniäfsig gewölbt und hat glalte Hin- terschienen. Der P. hirticornis ist die am weitesten verbreiicte Art der Gattung; er kommt von Schweden bis Süd-llalien und von Frank- reich bis Ungarn allenthalben vor, und wird wohl auch im euro- päischen Rufsland, vielleicht sogar in Asien niolil fehlen, obgleich hierüber keine Angaben vorliegen. ') Herbsl's Beschreibung kenne ich nicht, doch ist das Thier so bekannt und vielfach gut beschrieben, z. B. von Gyllenhal (Ins. Suec. HI. p. 2b7), dafs seine Deutung keinem Zweifel unierliegt. Boheman giebt am angeführten Ort die unzweideutige Diagnose ei- nes grofsen dunklen cT. Dafs er iils Olior/i. depubes ein kleines, helles 9 beschreibt, und zwar ein abgeriebenes Stück, worauf der Name und die Worte: „dorso subdenudatus, forte detritus" zu be- ziehen sind, kann ebenso wenig bezweifelt werden, da die Form der Fühler genau angegeben ist. Fast ebenso sicher geht aus der Beschreibung des Ol. variegalus hervor, dal's dieselbe auf mittel- grofse, gedeckte Stücke unseres Käfers zu bezieben isi, obgleich bei der Fühlerform niciit die Dicke des ersten Geifselgliedes hervorge- hoben wird, wie bei depubes. Die Varietäten, die Dr. Stierlin an- giebt (Revis. p. 132), kann ich nicht als solche von einander ab- grenzen, da sie zum Tbeil auf Geschlechts-Unterschiede (z. B. var. « = 9), zum Theil auf hellere oder dunklere Färbung begründet sind. Das vermeintlich aus Sibirien stammende Stück weicht eben- falls in keiner Weise, z. B. von Stücken, die ich aus Sachsen be- sitze, ab. ') In der Rev d. cur. Otiorh. wird zwar eine Varietät aus Sibirien angeführt, doch bezieht sich diese Angabe auf ein Stück aus der Samm- lung des verstorbenen Dr. Reich, welclies blos aus Verwechselung den Fundort ,, Sibirien" trägt, indem auf demselben Zelle! die INamen „veluti- nus Megerle" und „globilhorax Steven" verzeichnet sind, welche unzwei- felhaft beweisen, dafs der Zettel ursprünglich einem andern Käfer ange- hörte. Dr. Kraatz scheint den besagten Zettel nicht mit an Dr. Slierlin eingesandt zu haben, sonst hätte derselbe wohl den Irrthum erkannt. 346 G. SeidUtz: 25. P erilelus Astragali Slierl. Otiorhynchus Astragali Stlerl. Rev. d. Ot. p. 130. Elongalus, squamosilafe brunnea el cinerea variegala lecius. Tibiis anlicis apice intus paullo hamatis, exlus rotundat is; poslicis apice augulo anteriore breviter hainalo, posteriore ob- licjue truncato longius ßavescenti-hispido. Antennis gracilioribus. articntis 1" et 2" elongatis aequalibus, clava elongata. Thorace lateribus fort ins rotundato^ aniice posticeque ue- fjualiter avgustato, apice truncato, basi rotundato. Elytris elongato-ovatis, humeris distinctis, lateribus subpa- rallelis, posttce rotundatis, apice subito declivibus, serialim setosis. Rostro capite longiore, apicem versus paullo angustato, ptery- giis divaricatis, supra leviter canaliculato. Long. 6,6 mill. Habitat in Sardinia. Der P. Aslragali gleicht in der Gesainmtform am meisten dem rusticus, was besonders durch das breite, stark gerundete Halsschild und die parallelen Flügeldecken bedingt wird; die Eärchen auf den Flügeldecken und die gelrennten Krallen unterscheiden ihn jedoch sofort. Die hinten gerundeten Flügeldecken zeichnen ihn vor den übrigen Arien seiner Gruppe aus. Die Gröfse des einzigen mir vorliegenden FjNcmplars kommt den gröfsfen des rttsticus gleich. Das Schuppenkicid ist dunkelgrau und braun gefleckt. Der Rüssel ist breit, elwas länger als der Kopf, nach vorn wenig verschmälert, mit ziemlich stark vorragenden Pterygien, oben flach und breit gefurcht. Die Fühler sind verliäÜnifsmäfsig schlank, das Iste und 2le Geifselglied verlängert, einander gleich, die folgenden kurz, die Keule lang, zugespitzt. Das Malsschild ist breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach vorn und hinten gleichmäfsig verengt, an der Spitze gerade abgeschnitten und nicht schmäler als an der schwach gerundeten Basis. Oberseite sehr schwach gewölbt, seicht und nicht dicht punkfirt, jeder Punkt ein ganz kleines Härchen tragend. Die Flügeldecken lang - eiförmig, hinten gerundet, vorn schwach ausgerandet, Schultern flach gerundet. Seilen parallel. über Perilelus. 347 Oberseite fast flaeb, bintcn steil abwärts gewölbt, tief gestreift, die Streifen grob punklirt, die Zwiscbcuräumc etwas erbaben mit einer Reibe feiner, aufstehender Häreben besetzt. Die Beine ziemlich lang, Vorderschienen an der Spitze nach innen hakig erweitert, nach aufsen abgerundet, Hinlerschienen an der Spitze nach vom hakig erweitert , nach hinten schräg abge- schnitten und mit längeren gelblichen Borsten besetzt. Ein Stück aus Sardinien, von Hrn. Dr. Stierlin mitgetheilt. 3t". Vtiguiculis inaequalibus connatis. Elfte Gruppe. Tarsis subuniunguiculatis, unguiculo altera vix conspicuo. Die elfte Gruppe charakterisirt sich blos durcli die eigenthüm- liche Bildung der Krallen, indem die innere rudimentär und kaum sichtbar ist. Eine Art aus Spanien. 26. Perit eltis Mononychus nov. sp. Oblongo-ovatus, subdepressus, griseo-squamosus . Tarsis subuniunguiculatis. Tibiis anticis apice intus hamatis extus rolundatis ^ posticis apice angulo anteriore fiamato, posteriore rotundato-truncato, longius pitoso. Antennis crassis^ funiculo apicem verstis incrassato, art. 1", 2" tongiore. Thorace brevi, transversa., lateribus partim rotundato, basi sub- truncato., apice truncato, basi apicecfue aequilalc, subremote minus distincte punctato. Elylris oblongis, basi minime emarginatis, postice rotundatis, Interibus subparaltelis , dorso subplanis, postice dective - con- vexis, apice inßexis. Rostro capite patdto tongiore^ crasso, subpurallelo pterygiis vix prominulis. Long. 4,6 — 5,5 mill. cf sublus vix impresstts. $ — ampla. Habitat in Catalonia. Der P. Mononychus sieht einem Platysomus 9 sehr ähnlich, gleicht aber in der Gestalt des Halsschildes und Kopfes mehr dem adusticornis und Grenierii. 348 6,'. Seidlili: Die Beschuppung ist einfarbig grau und nicht sehr dicht , so dafs sie etwas perlförniig erscheint, wie bei rujicornis. Der Rüssel ist etwas länger als der Kopf, dick, fast gleich- breit, mit kaum vorragenden Plerygien, oben gefurcht. iStirn mit eingedrücktem Punkt zwischen den Augen, diese ziendich llach. Die Fühler dick, grau, vom 4ten Gliede an dunkler behaart, dadurch undeutlich zweifarbig. Geifsel nach der Spitze verdickt. Istes und 2les Glied verlängert, das 2te kürzer, die letzten quer. die Keule kaum breiter als dieselben, zugespitzt. Halsschild kurz, um die Hälfte breiler als lang, seitlich sehr schwach gerundet, nach vorn nicht mehr als nach hinten verengt, an der IJasis kaum gerundet, an der Spitze gerade abgestutzt, oben fast flach, ziemlich zeistreut und undeutlich punktirt, jeder Punk! eine dicke, keulenförmige, anliegende Borste tragend. Flügeldecken an der Basis sehr schwach ausgerandet, niil abgerundeten Schultern und fast parallelen Seiten, hinten gerundet, oben ziemlich flach, hinten steil abwärts gerundet und etwas über- gewölbl. Die Punktstreifen tief, die Zwischenräume flach, mit klei- nen, weifslichcn Börstchen reihenweise besetzt. Beine mäfsig stark. Vorderschienen an der Spitze nach innen hakig erweitert, nach aufsen abgerundet und mit etwas längeren Börstchen besetzt, Hinlerscliienen am vorderenSpitzenwinkel schwach hakig erweitert, am hinteren gerundet abgeschnitten und mit lan- gen, gelblichen Borsten, Spitzenrand selbst mit kurzen, dicken bis zum Haken besetzt. Das Manuellen ist zwischen den Hinterhüften kaum merklich eingedrückt, und hat kleine Rauhigkeiten an der Innenseite der Hin- terschienen, das Weibchen ist unten gewölbt. Der P. Mononycfius wurde von Herrn v. Kiesenwelter in Ca- talonien auf dem Monte Serrato enl deckt. üfjer I'eriietus. 349 Subgen. Gymnomorphus. IVIan könnte veranlafst sein, den Per. nigrans wegen der eigen- thümlichen Augenpunkte und den 1^ verwachsenen Krallen als gleicli- werthiges Genus von Peritehis und von Oliorhynclms abzusondern, wenn nicht dieselbe Krallenbildung, in noch höherem Maafse, beim P. Mononychus gefunden würde, der in allen übrigen Punkten meh- reren Peritelen sehr nahe steht. Aufserdem stimmt die Schcnkel- und Fühlerbildung des P. nigrans durchaus mit der der übrigen Peritelen überein, und entfernt ihn, auch abgesehen von den Kral- len, von den Otiorhynchen, denen er durch den Mangel der Schup- pen gleicht. Er raufs also im Genus Peritehis verbleiben, bildet aber eine Untergattung, die sich durch den Mangel der Schuppen und längere Fühlerfurche, die man als glatte Stelle bis zu den Au- gen wahrnehmen kann, auszeichnet. Zwölfte Gruppe. Corpore elytrisque nudis, punctis umliilicatis obsitis, unguiculis inaequalibus connatis. Die Charaktere der l'iten Gruppe fallen mit denen des Subgen. Gymnomorphus zusammen. Eine Art aus den Ost-Pyrenäen. 21. Perilelus (Gymnomorphtis) nigrans Fairni. Ann de la Soc Eni. de Fr. 1862. p. .S.t.^. Oblongo-ovatus^ niger nitidus, squamosilate nuüa, pedihus antennisfjue sparsim piiis squaimdisque oösilis. Unguiculis inaequalibus connatis. Tibiis anlivis apice intus Iiumatis, extus roitindalis, aequaliter nigro-hispidis, posticis apice anpilo anteriore producta, po- steriore oblique rotundalo., longius nigro-hispido. Antennis robustis, scapo curvato sensim incrassato, funic. art. 1' et'!" elongalis, 1" longiore. Thorace brevi, subiransverso , lateribus rottmdatis, basi apice- qtie aequilato, basi rotundalo apice truncato, supra partim convexo, punctis grossis, remotis, timbilicatis obsito^ int erst i- tiis punctulalis. Rostro crasso, capite paullo longiore, pterygiis divaricatis, late profundius canaliculato. Elytris ovatis, apice rolundatis, dorso partim convexo profv/n- dius striata -punclatis, punctis timbilicatis, inlerstitiis planis. subtiliter punctulalis. Long. 4,5 — 5,7 mill. 350 G. SeitUilz: rf siibtus lernt er impressus iibiis post. infus granulalis. $ stibius nmpla^ iibiis poslicis simplicibus. Habifat in Pyrenaeis oiientalibus. Der V. nigrans gleicht, durch den Mangel der Schuppen, auf den ersten Blick einem kleinen Oliorhynchus aus der Rotie des monlicola, hat aber die Gestalt eines Perilelus, und steht darin zwi- schen dem aduslirornis und Mononychus. Der ganze Käfer ist schwarz glänzend, völlig kahl, und nur an der Unterseite des Kopfes und den Extremitäten stehen zerstreute goldgläuzende Schüppchen oder Härchen. Der Rüssel ist breit, wenig länger als der Kopf, mit nicht stark vorragenden Pterygien, oben flach gefurcht. Die Fühlergru- ben weichen dadurch von denen der übrigen Perilelen ab, dafs sie weit hinauf, als glatte Fläche fast bis zu den Augen, reichen. Die Fühler sind dick, mit zerstreuten Schüppchen und Här. eben besetzt, der Schaft schwach gebogen, allmälig verdickt, das Iste und 2te Geifselglied verlängert, das 2te etwas kürzer. Das Halsschild ist sehr kurz, fast quer, mit vor der Mitte ziemlich stark gerundeten Seiten, vorn und hinten gleichbreit, au der Spitze gerade abgeschnitten, an der Basis schwach gerundet. Oberseile schwach gewölbt mit zerstreuten, grofsen Augenpunkten besetzt, die Zwischenräume feiner punktirt. Die Flügeldecken sind eiförmig, an den Seiten schwach ge- rundet, vorn wenig ausgerandet, ; hinten gerundet, oben schwach ge- wölbt, hinten steil abfallend und etwas übergewölbt. Streifen mit grofsen, undeutlich genabelten Punkten besetzt, Zwischenräume fein punktirt. Die Beine sind kurz und kräftig, zerstreut mit Schüppchen, nach der Spitze zu mit Haaren etwas dichter besetzt, in der Form der Schienen mit denen des Mononychus übereinstimmend. Von den Krallen ist die innere nur halb so lang als die äufsere, und der ganzen Länge nach mit ihr verwachsen. (Fig. 6a.) Das Männchen ist auf der Unterseite leicht eingedrückt und hat an den Hinterschienen einige zahnförmige Rauhigkeiten. Das Weibchen ist unten gewölbt und hat glatte Hinterschienen. Der P. nigrans kommt in den Ost-Pyrenäen, stellenweis häufig (z. B. bei Prades, vom Brück!) vor, scheint aber nicht weiter ver- breitet zu sein. Fairmaire gab am angeführten Ort eine gute Beschreibung, er- wähnt aber des charakteristischsten Merkmals, der 1| Krallen, nicht. über Peritelu«. 351 Subgen. Leptosphaerotus. Die Untergattung Leptosphaerotus zeichnet sich durch das kleine Iste Glied der Keule aus, wodurch diese schlank und von der Geifsel nicht plötzlich abgesetzt erscheint. ') (Fig. 5c.) Die Fühlerfurche ist länger als bei den echten Peritelen, tief ausgehöhlt und bis zum Auge reichend. Die Krallen sind grofs, von einander abstehend, aber am Grunde verwachsen. Die Untergattung ist blos in Algier ver- treten. Dreizehnte Gruppe. Arliculo clavae I" 2" multo angustiore, corpore elytrisque dense squamosis, vnguiculis basi connatis. Die Charaktere der einzigen Gruppe fallen mit denen der Un- tergattung zusammen. Zwei Arten aus Algier, 28. Peritelus {Leptosphaerotus) aquilus Chevr. Revue et Mag. zoolog. 1860. p. 134. Otiorhynchus aquilus Chevrol. loc. cit. — furinu» Chevrol. ibid. p. 135. Peritelus gractlis Chevrol. ibid. 1861. p 121. Stierl. Rev. d. eur. Otiorh. p. 131. No. 103 et 104. Angusiato-elongatus, subdepressus, squamositate griseo- et fusco- variegata tectus. Antennis subrobtistis, funiculo graciliore, articulo cla- vae l" parvulo. Thorace longiludine parum latiore, lateribus fortiter ro- tundato-ampliato. basi rotundato, fortius angustat o, apice subtruncato. Elytris elongatis, parallelis, postice rotundatis , supra ptanis, postice subito declivibus, punctato-striatis, interstitiis subplanis, serialim setulosis. Rostro crasso, brevi, capite parum longiore, canaliculato, pte- rygiis crassis, paullo prominulis, scrobe elongata pro- funda. Long. 5 — 7 mill. Habitat in Algeria. Var, «: minor, longius hispidtts. Long. 3 — 3.6 mill. ') Eine ähnliche Fühlerbildung findet man bei Ot. affaber. Berl. EDtomol. Zeitscbr. IX. 23 352 G. Seidlitz: Der P. aquilus zeichnet sich durch seine lange, parallele Ge- stalt, das breite, seitlich stark gerundete, hinten verengte Ualsschild aus. In der Gestalt erinnert er an den Otiorhynchns affaher. hat aber ganz andere Körperbedeckung, am Grunde verwachsene Kral- len u. s. w. Das Schuppenkleid ist dunkelgrau, undeutlich braun gefleckt, bis ganz dunkelbraun. Der Rüssel ist kurz und dick ' ), oben flach gefurcht. Die oberen Kanten der Fiihlerfurchen sind hoch und scharf, convergi- ren etwas, und reichen bis zum vorderen Augenrande, wo sie mit einem schwachen Quereindruck endigen. Die Fiihleifurchen sind tief, breit, und reichen von der Spitze des Rüssels bis gegen die Augen, diese klein, rundlich, etwas convex. Die Fühler sind mäfsig stark, die Geifsel schlanker als der Schaft, das Iste und 2te Glied verlängert, das 2te etwas kürzer.') Das Iste Glied der Keule weniger deutlich von derselben abgesetzt. Das Halsschild ist ein wenig breiter als lang, seitlich sehr stark gerundet, vorn und hinten gleichmäfsig. stark verengt, an der Basis gerundet, an der Spitze fast abgestutzt. Oberseite ziemlich flach, nicht dicht aber deutlich punktirt. ^) Die F'lügel decken gestreckt, mit parallelen Seiten, hinten zugerundel, vorn ausgerandct. auf dem Rücken flach, hinten steil abfallend, tief punktirt -gestreift . die ZwischeDräume sehr schwach erhaben, reihenweise mit Härchen besetzt. Die Beine ziemlich lang und kräftig, bei reinen Exemplaren vor der Spitze der Schenkel und Schienen mit ein paar heller be- schuppten Ringen geziert. Vorderschienen an der Spitze nach in- nen hakig erweitert, nach aufsen abgerundet, gleichmäfsig mit kur- zen Börstchen besetzt. Hinterscliiencn an der Spitze nach vorn schwach erweitert, nach hinten schräg abgestutzt und dicht mit längeren Borsten besetzt. ^) *) Es heifst in der Brsrhreibung; : „Trorape de double plus longue que la tele", doch ist dieses falsch. *) Die Angabe der Beschreibung: j,!«"" art. de funicule conique, sui- vants moniliformes", ist falsch. ') Die Angabe der Beschreibung: ,.linea media laevi'' und ..la ligne nue de milieu plus prolongee en arriere (dans le <5^)", beruht blos auf zufälliger Abreibung der Schuppen. *) Die Borsten stehen so dicht, dafs man, wenn sie wie an den mir vorliegenden Original - Exemplaren mit Gummi verklebt sind, leicht dazu über Periielus. 353 Geschlecbisunterscliiede habe ich bei den wenigen mir vorlie- genden Exemplaren nicht feststellen können. Der P. aijuilus kommt in Algier vor, wo er von Herrn Le- thierry in der Umgegend von ßöne entdeckt wurde. Eine kleine Varietät von blos 3 Mill. Länge liegt mir in drei Stücken, ebenfalls aus Algier, vor. Dieselbe weicht durch längere, etwas keulenförmige, aufstehende Borsten auf den Flügeldecken von der typischen Form ab, kann aber, bei dem geringen Material, vorläufig nicht von ihr getrennt werden. Chevrolal gab von dem Käfer drei Beschreibungen, von denen es schwer ist zu sagen, welche ihn am wenigsten erkennen läfst. Ich wähle daher den zuerst publicirten Namen acjuilus, und wenn man einige falsche Angaben abrechnet, so pafst die Beschreibung desselben am beslen von den dreien auf unser Thier. Vom Oliorh. furinus liegt mir ebenfalls ein Original - Exemplar vor, welches in Nichts als etwas hellere Färbung und kaum merklich schwächer gefurchtem Rüssel von aquilus abweicht. Die Angabe in der Be- schreibung des furinus, dafs jede Flügeldecke 8 Streifen habe, ist falsch, und steht mit den gleich darauf folgenden, über die Verbin- dung der einzelnen Streifen '), in einem merkwürdigen Widerspruch. (Vergl. sinualus.) Der Per. gracilis ist nach einer Mittheilung des verehrten Au- tor Synonym mit Ol. a(jrdlus. Die 9 Streifen jeder Flügeldecke und so manche andere Angabe der Beschreibung sind somit als falsch zu betrachten. 29. Periielus {Lept osphaerotus) inierselosus Chevr. Revue et Mag. zool. 1860. p. 80. Otiorhynchus interseloms Chevr. loc. cit. Angust ato-elongatus , depressus, squamosilate grisea teclus. Antennis subrobuslis^ funiculo gracili. stib-S-articu- lalo, articulo clavae 1" parvulo. Thorace tongiludine haud breviore, laleribus paullo rotun- datis. Elytris anguslato-elongalis, laleribus pnrum rolundatis^ po- koininen kann, die Tibien ,,clargies de deux cotes ä !a terrainaison" zu nennen. ') „I*"" se Joint a la derni^re et loulei« suivenl la meme marche ; 5 el 6 forment le centre." 23* 354 G. Seidlifz: über Peritelus. s/ice obtuse acuminalis. supra depressis princlalo-slrialis^ itilerstitüs planis^ seriaiim seliilosis. Roslro crusso . rapite vix longiore , plerygiis haud promi- nulis. scrobe elongatn. profunda. Long. 4,4 — 6 inill. Habitat in Algeria. Der P. ini eiset osus ist dem P. aquilus /.iemlich ähiilicli und weicht l)los in folgenden Punkten von ihm ab. Die Gesfall ist noch gestreckter und flacher, die Flügeldecken sind nicht parallel, sondern seitlich schwach gerundel und hinleu stumpf zugespitzt, das Halsschild ist viel schmäler, daher verhältnifsmäfsig länglicher, hat nur schwach gerundete Seilen und etwas dichtere Punktirung; an den Fühlern ist das erste Glied der Keule deutlicher von dem folgenden abgesetzt, wodurch die Geifsel fast Sgliedrig genannt wer- den kann, und das erste Geifselglied ist den beiden folgenden zu- sammengenommen au Länge gleich. Die Seitcidappen des Rüssels treten garnichf vor und die obe- ren Fühlerfurchcnkaiiteii laufen einander mehr parallel. In Algier, von den Herren Chevrolat und Marseul eingesandt. Die Beschreibung pafst so ziemlich auf das Original-Exemplar, wenn man die Angaben „corsclet couvert de petits tubercules'- und „ely- tres ornees chacune de 9 stries", abrechnet. Zusätze und Berichtigungen. Erst nach beendigtem Druck gehen mir durch die Güte des Herrn Boheman, der leider verreist gewesen war, die Original- Exemplare des Perlt, famnlaris und rudis zu, so dafs ich noch nachträglich über dieselben berichten kann. Meine Deutung des P. famtdaris bestätigt sich vollkommen, der P. rndis jedoch ist ein kleines, einfarbiges Männchen meines P. Hruckii. welcher Name somit in P. rudis Böhm, geändert Averden mufs. S. 287, Zeile 2 von unten lies uquilus statt aquila. S. .320 ist hinzuzufügen: P. ßavipennis ist nach dem Original- Exemplar im Jardin des Plantes ein abgeriebenes Exemplar dieser Art, kann aber, obgleich älter, nicht die Priorität beanspruchen, da sich die Beschreibung blos auf eine Abnormität bezieht und den Käfer in keiner Weise erkennen läfst. Erklärung der TafeMV. Scliematisclie Darsfellung des Kehlausschnittes und Kinnes der Curculionides Adeiognathes Lacord. ( a. ) und Phane- rognathes Lac. (6.) zu p. 279. Scheraatische Darstellung der Abdominalsegmente von Pc- rilelus (a.) und Holcorhinns (b.) zu p. 284. Schenkel von Otiorhynchus picipes (a.) und von Peritelus necessarius (6.) zu p. '284. Schemafische Darstellung einer „corbeille caverneuse" Lac. (a.) und „ouverte'' Lac. (6.) zu p. 283. Fühlerkeulen von P. Echidna (a.), Bruckii (6.), inlerse- tosus (c.) zu p. 285, wo durch einen Druckfehler unter *) Fig. 5a. und 6. statt 5a. und b. steht. Schematische Darstellung der Krallen zu p. 287. Schematische Darstellung des Kopfes und Halsschildes von P. senex und rujicornis (a) und von P. G'ougetetü (b.) zu p. 285 und 286. Seitenansicht des P. senex (a.) und P. necessarius d" (b-) zu p. 286. Seitenansicht des Kopfes von P. Bruckii (a.) und Meira crfissicoinüs (b.) zu p. 29L Linke Vorderschiene von P. teucogrammus (a.) und P. sene.r (b.) zu p. 287. Linke Vorderschiene von P. griseits (a.) und P. Bruckii (b.) p. 287. Linke Vorderschlcne von P. sinuahis (a.) und P. Gou- geletii (b) p. 287. Linke Hinterschiene von P. famitiaris (n.) und hirticor- nis (b.) p. 287. Linke Hinlerschicne von P. noxius (a. ) und P. Gouge- telii {b.) p. 287. Linke Hinterschiene von P. necessarius (a.) und P. sub- depressus cT {b.) p. 287. Replik. Herr Schiner nennt eine von mir im Sten Bande dieser Zeil- schrift gemachte Aeufserung eine Unwahrheit ; mit welchem Rechte er dies thut, wird das Nachfolgende zeigen. Die incriminirle Aeus- serung lautet pag. 348 und 349 im Zusammenhange wörtlich: „dafs ein Zusammenwerfen der Baliopiera- und Geomijza- Arten völlig unstatthaft ist. ergieht nachfolgende Zusammen- stellung der wesentlichsten Merkmale beider Gattungen. •• — (Folgt diese Zusammenstellung.) „Es ist kaum zu begreifen, wie selbst in den neuesten Schriften, z. B. in Schiner's Fauna, so heterogene Arien in eine Gattung haben gebracht werden können." — Die von mir als zu Baliopiera gehörig beschriebenen Arten sind: combinata^ ventisfa, apiralis, Iripunclala und die neue maj'us- cula. — Es finden sich von diesen Arten in Schincr's Fauna II. pag. 387 combijiata, venusla, Iripunclala und pag. 388 apicalis, also alle (natürlich mit Ausnahme der von mir neu beschriebenen ma- juscula) in der Gattung Geomyza mit der ächten Geomxjza mar- ginella und anderen Arien zusammen, keine einzige derselben aber in einer anderen Gattung. — Wo ist bei diesem vor jedermanns Augen liegendem Thaibe- stande die Unwahrheit, deren mich Herr Schiner beschuldigt? Sic wird so zustande gebracht. Herr Schiner nimmt ganz willkürlich an, dafs ich irgend welche Oy»omi/so-Arten als solche bezeichnet habe, welche er in einer Gattung zusammengeworfen habe, während sie doch generisch zu trennen seien, um dann diese von ihm erfundene, von mir aber gar nicht gemachte Behauptung als eine Unwahrheit zu bezeichnen und mir diese Unwahrheit in die Schuhe zu schieben. — Dieses Verfahren gehört eben ganz in die Kategorie der Herrn Schiner so geläufigen Adjustirung oder Verdrehung der Thatsachen; ich l^abe dazu Jahre lang vollständig geschwiegen, mich aber doch entschliefsen müssen, einer solchen fortwährenden Entstellung der Thatsachen gegenüber, diese, wie sie wirklich sind, zur Geltung zu bringen; ich werde dies auch künf- tig thun. Endlich denke ich, soll sich die Logik der Thatsachen doch stärker erweisen . als Herrn Schiner's Logik. — Zur systematischen Stellung von Byturus VOÜ H. V. Kiesenwelter in Bautzen. J.U dem entomologischeu Jahresberichte des Herrn Dr. Gerstäcker für 1S62 findet sich über meinen, die systematische Stellung von By- turus u. s. w. behandehiden Aufsatz (p. 407 flg. der Berl. entom. Ztschr. 1862) ein Hel'erat, worin, beiläufig bemerkt, ein recht schiefes Bild meiner Arbeit gegeben, unler anderen aber gesagt wird, die Ansicht, „das Bylurus zu den JSilidularien und nun gar in die Nähe von Cychramus gestellt werden solle, sei höchst unglücklich und zeuge von gänzlicher Verkeuuung der wesentlichen Charaktere." Herr Dr. Gerstäcker ist schon von vielen Seiten darauf auf- merksam gemacht worden, dafs er durch vorlaute Urf heile dieser Art sich selbst und seinem Rufe den gröfsten Schaden zufügt. — Die Ansicht, dafs Bijhirus zu den Nitididarien zu bringen sei, ist nicht etwa nur von mir, sondern schon von Linne und später von La- treille und VVeslwood vertreten worden, während die Stellung der Galtung neben Dasyles und Metyris, die nacli Gerstäcker „gar kei- nem Zweifel unterliegen'* soll, von keinem der Systematiker, die sich neueidings über den Käfer ausgesprochen haben, namentlich nicht von Jacquelin Duval, Lacordaire, Thomson, und ganz zuletzt noch von J. Lecontc. gebilligt wird. Ich würde daher einfach schweigen, zumal da ich dem Ver- dienste einer so mühevollen Leistung, wie es die Jahresberichte sind, manciies zu (iule zu halten geneigt bin, wenn nicht auch die neue- sten Angaben dos Herrn Dr. Gersläcker über unsern Käfer einiger thatsächlichcr Bei Icliligurigeu bedürften. Er behauptet. Latreillc habe Byturus zu den Brachypteren ge- stellt (als ob diese letzteren nicht wahie NUidulurien wären!), La- Ireille hat aber unler seinen ,.lNilidulae propriac' drei glcichwerlhige Gallungeu, Nilidnla^ Cercus und Bylnrus unterschieden, ßyfurus also zu den Nilidtäurien und nichl zur Gattung Cercus^ worin Bra- rliyplerus bei ihm milinbegrilVen ist, gebracht. 358 «• Kiesenwetter: über Byturus. Eine solche Verbindung wäre auch, da Brachypterus wesent- lich durch eine Mehrzahl freibleibender Rückensegmente charakte- risirt ist, von den sonstigen habituellen DifFerenzen abgesehen, schwer erklärlich. Byturus mufs eben, wie ich es schon in meinem frühe- ren Aufsalze aussprach, unter den Nitidularien eine besondere Gruppe bilden, die noch dazu als eine aberrante aufzufassen ist. Er scheint mir aber trotz wesentlichen Verschiedenheiten zu den Cychramiden immer noch die meisten Beziehungen zu haben. Wenn Herr Dr. Gerstäcker ferner glaubt, dafs die Tarsen von Byturus mit denen der Nitidularien nur in der Zahl der Glieder übereinstimmen, so übersieht er, dafs die Tarsen beider die verhält- nifsmäfsige Kleinheit des vierten und die ansehnliche Entwickelung des Klauengliedes, vor allem aber die wegen ihrer funktionellen Bedeutung wichtige Eigenschaft gemein haben, dafs die ersten Glie- der erweitert und mit Sohlen versehen sind, mit denen der Fufs breit auf dem Boden aufgesetzt wird. Diese sohligen Tarsen kom- men unter den Käfern im Allgemeinen den trägeren mehr auf ru- higes Sitzen als auf raschen Lauf angewiesenen Thieren zu. Sie fehlen den Melyriden gänzlich und sind bei den Nitidularien und Byiuriden zu finden, indem bei ersteren Haar-, bei letzteren aber Hautsohlen vorhanden sind. Die charakteristischen Merkmale endlich, die nach H. Dr. Ger- släcker in der Bildung der Schenkel und Schienen der Nitidularien liegen sollen, vermag ich nicht zu finden, und da Entomologen wie Erichson, Lacordaire, Thomson aus Lund, Leconte und neuerdings Murray sie eben so wenig kennen, so haben wir es wohl auch hier mit einer zwar in zuversichtlichem Tone hingestellten, aber grund- losen Behauptung zu thun. Eine entomologische Excursion nach Spanien im Sommer 1865 beschrieben von H. V. Kiesenwetter in Bautzen. B ereils im Herbste 1864 hatte ich mit Herrn G. Seidlitz aus Dor- pat, der mich in Bautzen besuchte, eine entomologische Explora- tion Spaniens für das nächste Frühjahr besprochen. Der Plan fand in der entomologischen Welt unerwarteten Anklang, vor allem ent- schlofs sich H. Dr. Kraatz in Berlin, bald darauf H. Clemens Mül- ler in Dresden und H. Graf v. Hoffmannsegg ebendaselbst zur Theil- nahme. Ja die Societe entomologique de France, durch das deut- sche Beispiel angeregt, beschlofs ihrerseits ihre Jahres - Excur- sion für 1865 ebenfalls nach Spanien, und zwar von der franzö- sisch-spanischen Grenze an bis nach Madrid auszudehnen. Sie lud in einem Circular ihre Mitglieder zur Betlieiligung ein, indem sie lieselben zugleich von sehr erheblichen, den Theilnehmern von den Oireclionen der französischen und spanischen Eisenbahnen für die Fahrt von Paris nach Madrid zugestandenen Begünstigungen, die uns in unserer Eigenschaft als Mitglieder der französischen Gesell- schaft ebenfalls zu Gute kamen, in Kenntnifs setzen konnte. In Folge dessen sind im Jahre 1865 nicht weniger als 20 deut- sche und französische Sammler zur enlomologischen Exploration nach Spanien gereist, und es sind, da sich diese ansehnliche Zahl in verschiedene kleinere Abtheilungen gelheill hat, zahlreiche inter- essante Gegenden Spaniens, und zwar insbesondere: Asturicn (Vuille- froy, de Baulny, Lethierry, de la Brulerie, Simon, Crotsch), Valla- dolid, Segovia, Escorial (Chevrolat, Beliier de la Chavignerie), Mur- cia, Granada, Madrid, Escorial, Guadarrama (C. Brisout, Lethierry, Marmotan, Puton) mit mehr oder weniger Erfolg ausgebeutet worden. 360 »^ Kiesenwetter: Den vollsländigeii Bericht über die Leistungen unserer franzö- sischen Collegen werden wir in den Annales de la Sociele ento- nioi. de Friince erhalten. Ueber den Verlauf und den Erfolg unse- rer Esciirsionen in Spanien theilen wir nachstehend das Wichtig- ste mit. Als wii- (zunächst zu Vieren, da H. Seidlitz erst nachkommen sollte) am Murinen (]es \6. April, am Osfersonnlage, glücklich in Paris angelangt waren, eillen wir ohne Verzug zu Herrn v, Hon- vouloii-, dem wir unser Kommen im Voraus angemeldet halten. Wir trafen ihn nicht nur selbst zu Hause, wie wir das gehofft hat- ten, da er mit unermüdlicher (Gefälligkeit den Vermittler des inter- nationalen enlomologi.schen Verkehrs macht, sondern auch zu unse- rer grofsen P'rcude einen ganzen Kreis entomologischer F'achgenos- sen. Wir konnten hier H. Aube begrüfsen, den berühmten Mono- graphen der llydrocaiU huren und Pselaphen; H. Fairraaire, den Ver- fasser der Faune eiitomologiqiie franrnise und unermüdlichen Be- schreiber neuer Allen; H. Pcrris von Mont de Marfan, den unüber- IruH'enen Meister auf dem (Gebiete entornologisciier Biologie, ferner Herren Grenier, jetzigen Präsidenten der Pariser entomologi- schen Gesellschaft, den scharfsichtigen Charles Brisout de Barne- ville, Salle u. A. Begrüfsen. Wiedererkennen, Sichkennenlernen, Berichte über den Reiseplan, muntere Srherzreden und dergleichen wechselten mit Fragen, Miltheiliingen und aphoristischen Erörterun- gen von wissenschaftlicher ISalur. Wir thaten einen Blick in das rege Treiben der lieiiligen IVatj/.ösischen Enlomologie, die in den letzten Jahren ein so fruchtbringendes Leben entwickelt und in dem gastfreien Hause des Herrn v. Bonvouloir einen der angenehmsten geselligen Centralpunkte findet. Nicht minder liebenswürdi die Stadt Pari wenigen Stunden unseres dortigen .Aufenthaltes bildeten eine glän- zende Empfangsscene zu dem beginnenden Heisedrama. Das Programm desselben hatte uns aber die Zeit knapp zuge- messen. Schon ani Abend desselben Tages safsen wir wieder im Eisenbahn - Conpee, der nächste IMorgen fand uns bereits bei Bor- deaux, wo wir nur eben die Zeit hatten, zu frühstücken, und neue Fahrkarten bis zur spanischen Grenze zu nehmen. In der Gegend von Bayonne zeigte sich die Vegetation auffallend weiter vorge- schritten als um Paris, und überhaupt von ausgesprochen südlichem Charakter. Die F'auna wird dem natürlich entsprechen, auch fan- den wir iniierhall» des Ralmhofrs von Bayonne in daliegender Spreu Excursion nach Spanien. 361 einen Lathridins nodifer, als ersten Heptäsentanien einer von un- serer deutschen verschiedenen Fauna. Von hier ans wurde die (regend immer interessanter. Die Py- renäen standen als eine prächtige blaue Wand mit weifsleuchten- den Schneefeldern am Horizonte, der atlantische Ocean trat bis nahe an die Eisenbahn heran, eingefai'st auf der einen Seite von der Ilachen französischen Küste, auf der andern von den steilen, kühn geformten cantabrischcn (Gebirgszügen, die in schönen Vor- gebirgen liinter einander in die Bai von Biscaya hineinstiegen. Durch die romantischen Landschaften der französisch - spanisclien Grenzgebirge zieht sich die Eisenbahn in mannichfachen Windun- gen und zahlreichen Tunneln. Es ging eben langsam genug, um uns Zeit zu lassen, manche schöne Localilät am Wege ins Auge zu fassen, etwa ein wiesenreiches Flul'sthal, oder einen busch- und waldbesiandenen Bergabhang. Besonders vielversprechend sah ein ausgedehnter Wald alter Koikeichen aus und gern würden wir ei- nige der verwitterten Stämme von den Holzinsekten erlöst iiaben, die unsere Phantasie uns darin erblicken liefs. Es war das erste Mal auf der Reise, dafs diese Tantalusgefühle lebhaft in uns erwach- ten. Wie oft haben wir sie noch später em;ifun(len. wenn einzelne Localilälen uns goldene Berge versprachen und die Schätze unmit- lelbar neben uns liegen niocbten. so dafs man sie fast mit der Hand zu ergreifen wähnte, während der Eisenbahnzug unerbittlich daran vorbei sauste. Pafs- und Zollquälereien des harmlosen Touristen an den Lan- desgrenzen werden glücklicherweise in Europa inuuer seltener, hof- fentlich sind es nächstens nur noch historische Erinnerungen. Ganz ohne Unbequemlichkeit liefs man uns aber bei der zweimaligen Grenzzollrevision (in Irun und später in Miranda) doch nicht dinch. Die spanischen Douanieis konnten sich iti die verschiedenen Kä- sten. Schachteln, Schächtelchen, Papierpalronen, Büchsen. Spiritus- Haschen und all' die sonstigen wunderlichen, zum Tlieil in .Menge bei uns vorhandenen Ausrüstungsgegenstände reisender Entomolo- gen nicht so ohne Weiteres finden, und das war ihnen im Grunde nicht zu verdenken, auch benahmen sie sich im Allgemeinen glimpf- lich genug, und liefsen sich nur eine neue Jagdtasche, die der Be- sitzer, anstatt sie umzuhängen, im Kotler führte und bei der ersten entomologischen Excursion einzuweihen gedachte, nach iigend wel- chem Salze des Tarifs theuer genug verzollen. Eine für den Beisenden sehr wohlthätige Einrichtung dagegen ist das Vorhandensein eines kleinen Bureaus für Geldwechsel auf 362 V. Kiesenweiter: den französisch-spanischen Grenzstationen Hendaya und Irun. Wir konnten hier auf dem Bahnhofe von Irun das ganze spanische Gold, dessen wir für die Reise bedurften, zu einem angemessenen Course einwechseln, und wollen etwaige Nachfolger in der Reise nach Spa- nien auf diese Gelegenheit aufmerksam machen, mit der Bemerkung, dafs es nach unseren Erfahrungen am zweckraäfsigslen ist, sich an- statt mit Wechseln oder Creditbriefen an spanische, namentlich Ma- drider Banquiers, mit französischem Golde zu versehen, dieses aber an der Grenze in spanisches umzusetzen, da man es im Innern von Spanien nur mit erheblichem Verluste ausgeben kann. Am [Morgen des 18. April befanden wir uns in der Nähe des Guadarrama - Gebirges bei der romanlisch mit allen, zinnengekrön- ten Mauern und Bastionen umgebenen Stadt Avila. Dann steigt die Eisenbahn in zahlreichen Windungen das Gebirge hinan; sie führt bis in (las Gebiet der subalpinen Region, wo man sich in die Zeil des Vorfrühlings zurückversetzt sah. An einzelnen Punkten hatten wir intciessantc Blicke in die Welt von Bergen und Thäleru, um uns bis weiterhin im Westen zu den domiiiirenden Höhen der Pena- lara, die weit hinab mit Schnee bedeckt waren, oder im Osten nach fernen hellblauen, schnecgipfligen Gebirgsketten, die wohl zu der Sierra de Gredos gehören. Endlich ist die Kammhöhe dieses westlichen Theiles des Gua- darrama-Gebirgcs gewonnen, die Bahn steigt wieder hinab, zunächst nach Escorial. Der Ort ist weltberühmt durch Philipp's II. Rie- senbau, den man mit seinen langen, fensterreichen Fronten, Kir- chcnkuppeln und Thürmen von der Eisenbahn aus recht gut be- trachten kann. Die Umgebung des ernsten Klosters hat aber für uns Entomo- logen ein freundlicheres Interesse erlangt durch zahlreiche schöne Entdeckungen, die hier von den spanischen Entomologen Graells, Perez Areas, den Franzosen Leon Dufour und Perris und so man- chen Anderen, ja sogar schon von Deutschen gemacht worden sind. Auch hat sich der Ort bereits mehrfach zur Bildung des Specics- namen escoriatensis (z. B. Athons escorialensis Muls. , Fhilonthtis escorialensis Perez Areas) hergeben müssen. Wir hielten uns um so weniger hier auf, als uns die Jahres- zeit nicht günstig schien und weil wir annehmen konnten, Esco- rial und seine Umgebungen würden bereits von einigen der fran- zösischen Milglieder der diesjährigen entomologischen Expedition nach Spanien gründlich cxplorirt werden. Excursion nach Spanien. 363 Dienstai;s in den MiUagssliinden gelangten wir also nach Ma- drid und nahmen daselbsl unsere Wohnung in dem Hotel de Froncia, können es aber, wie hier beiläufig bemerkt werden mag, nicht besonders empfeblen. Nach einigem vergeblichen Suchen fan- den wir in seiner Wohnung, Calle de las huerlas, 14, unsern wer- Ihen Correspondenten und Freund Professor Laureano Pere» Areas glücklich zu Hause, und wurden von ihm auf das freundlicbsie auf- genommen, auch in unsern Planen mit Ralh und Thal nnlerslülzt. Insbesondere machten wir unter seiner Führung am Mittwoch, den 19. April, Vormittags eine kleine Excursion in der Umgegend von Madrid nach dem Manzanares zu. Die schöne Amauronia hispuna^ die in Mehrzahl und in frischen Exemplaren auf Cruciferon gesam- melt wurde, und eine dem ßruchus iilicis Muls. ähnliche neue Art waren die interessantesten Vorkommin'sse der Fauna, die sich offenbar hier eben erst zu entwickeln begann. Audi später mach- ten wir die Wahrnehmung, dafs Spanien in Bezug auf die Ent- wicklung der Frühlings- und Sotnmerfauna nicht in dem Grade vor Mitfel-P^uropa, also z. B Deutschland, voraus ist, als man es von vorn herein vermiithen sollte. Das gilt nicht etwa nur von dem nordspanischen (caniabrischen) Gebirgslande, welches überhaupt das Klima und die Naturverhältnissc einer mitteleuropäischen Alpenge- gend hat, oder von Madrid und dem centralen Tafeliande Spaniens, wo die Erscheinung in der aufserordeniliehen, im Mittel 2560 Fuls betragenden Meereshöhe dieses ausgedehnten Hochplateaus eine nahe liegende Erklärung finden würde, sondern selbst von den Gegenden südlich von der Sierra Morena, z. B. von Cordoba, ja in gewisser Beziehung von dem in dem heifsen Tieflande des Quadalquivir- beckens gelegenen Sevilla. Dagegen hat Spanien eine eigenthüm- liche Winterfauna, deren Repräsentanten echt spanische Thiere, namentlich Melasomen und Caraben, unter Steine zu leben pflegen, und die man nur im zeitigsten Frühjahre, im Februar und März, findet, während sie schon im April verschwunden sind. So ver- sicherte uns Herr Arguelles in Granada, dafs man in den ersten Frühlingsmonatcn in der Nabe dieser Stadt mehrere ^«jiore, eiytris pedibusque testaceis. — Long. -Jj lin. Habitat in Andalusia. 376 V. Kieseuwetter: Dinarda nigrila^ Hetaerius hispaiiicus. Scifdmueims conspicuus (letz- terer wolil blos zufällig JM dieser (^iesellscliall voikoinmeiiH) aufge- funden wurden. Doppell genufsreich vvinen nach den An.strongungoii solchen Sammeins die Uuizen Kuliepatiscn, die man sich gönnle, etwa um ein bescheidenes Mahl zu hallen, oder sich sonsf zu erholen. Da lagern wir uns unier einem schattenden Baum oder hinter einem biiilhengeschmücklen Slr;uich, die warme Luft umweht uns aroma- tisch, das ferne Rauschen eines Haches lönt aus der Tiefe, aber ver- gebens suchen wir seinen Lauf zwischen der dichten Wildnils von Büschen und 8chlingpilanxen zu erspähen, die seine Ufer umwuchern. Es ist ein Jiltgeschiedenes Gebirgsthal. in das wir hineinblicken, vor uns leuchten piächlig zwischen dunkelgrünem Laube unzählige grofse blendend weii'se Gistnsrosen, mannshohes Gebüsch und lichter Laub- wald bekleidet die Thahvändc. auf den Höhen breiten lichte Pinien- gehölze ihre durchsichtigen Zweige und über dem allen giefst die spanische vSoniie ihr energisches Licht aus. Oder wir lassen von einem vorspringendet» Felsen neben einem kleinen Bergkloster den Blick hinabgleiten über das Gewirr immergrüner Sträucher, zu den fruchtpiangeiiden Orangengärten an den Gcbirgshängen und weiter hin zu den gedehnten Häusergruppen und ragenden Thürmen des alten Cordoba, mitten in der bebauten und doch so menschen- leeren P^beiie mil ihren Feldein und Oelbaumcullnren und dem Quadalquivir, dessen glänzender Spiegel da und dort aus dem Grün hervorleuchtet; und endlich bis hin zu den duftig blauen zackigen Bergen des fernen Hochlandes von Andalusien. Am S. Mai brachen wir mit der Diligence nach Andujar auf. Ueber die grünen Qiiadalquivirauen und die dunklen Ilügelreihen der Sierra de Cordoba llogcn bald W'olkenschatten, bald Sonneo- blicke und lielsen wechselnde Lichtell'ecle über die Landschaft glei- ten, in der graziöse, wie ein Saatfeld im Winde wogende, silber- weis glänzende Laubmassen stattlicher Pappeln den Lauf des Haupt- slroms Andalusiens be/-cichneten. In der Nacht erst langton wir in Andujar an, wo wir zwar leidlich gutes Unlerkoinmen fanden, abei' auf das Unverschämteste überlhcuert wuiden. INicht ohne Mühe erhielten wir am andern Morgen 8 Maullhicre und Pferde, mit denen wir selbst und unser Gepäck nach Jaen gebracht werden sollten. Ks war 11 Uhr Vor- mittags geworden, als wir endlich fortkamen, und wii- ritten mit Ausnahme eines halbstündigen Miltagsessens im Freien ununterbrochen bis Abends 1 1 Uhr. Der gröfste Theil des Weges war einförmig ui'ciirsion nai h Spanien. '377 und langweilig, nur einzelne kleine Slädle oder Dörfer, die auf steilen Hügeln recht malerisch daliegen, bieten eine kleine Abwech- selung. Gegen Abend, als wir uns dem Ziele der Reise und den Gebirgen mehr näherten, wurde die Gegend interessanter, indessen brach die Nacht schnell herein, so dafs wir wenig davon zu sehen bekamen. Der Tag war windig und kalt, und als wir in das Ge- birge kamen, wurden wir auch einige iMale slark beregnet; dazu war der Weg zum Tlieil in entsetzlichem Zustande, so dafs die Thiere bis über die Knie in dem weichen Lehme versanken und nur langsam, auch nicht ohne alle Fährlichkeiten und kleine Unfälle vorwärts kamen. Endlich langten wir müde, regennafs, durclifroren und hung- rig, bei alledem aber in heiterer Stimmung, in Jaen an. Die Stu- ben im hiesigen Gasthause waren freundlich und licht, die Betten gut, die freute gefällig, das Essen wenigstens warm, der Wein trink- bar, die Preise billig, unsere Ansprüche an Comfort mäfsig, was bedurfte es mehr, uns den Aufenthalt hier behaglich zu machen. Die Stadt liegt überaus malerisch unmittelbar am Fulse kühn emporragender Kalkberge, um deren schroffe Felsenhöhen, obgleich der menschenbelebfen Stadt ganz nahe, unaufhörlich zahlreiche Thurmfalken und einige grofse Geier schwebten. Der nächste Gipfel trägt ein imposantes, theilweise in Ruinen liegendes Castell und rings herum fügen sich rebenbebaute oder sonst cultivirle Hü- gel, schön aufsteigende Berge und vielgipflige Gebirgszüge am Ho- rizonte zu einer reichen Landschaft zusammen, für welche die Stadt selbst mit der prunkenden Kathedrale und den staffelarlig sich auf- bauenden Häusern, sowie die Flufslhäler des Jaen und Tercero mit ihrer reichen Baum- und Gartenvegetaiion einen wirkungsreichen Vorgrund abgeben. Wenn der Abendhimmel die glühenden Farbeu- töne des Südens darüber ausgiefst und Berg und Thal, da, wo ihre Abwechselung vielleicht zu unruhig wirkt, harmonisch verschmilzt, ist das Bild von wunderbarer Schönheit, und gern läfst auch der Sammler einmal das Fariggeräth ruhen, um sich dem Zauber dieser Natur völlig hinzugeben. Unsere enfomologischen Ausflüge richteten sich zunächst in die Bergschluchten hinter der Stadt. f)ie Blumen hieferten hier als charakteristische Insekten den grofsen Haplocnemus lugulosus., Amuu- ronia fiispana. Dalichosonm iltnstre etc., von blühenden Schlehdorn wurde Canlharis (fnndricotlis. Ebaeus cyanens, Danaceu lUripes und nana^ von blühenden Korkeichen in ganzen vSchaarcn der schön stahlblaue Lupems aödominuUfi^ Canlharis tjuercicola, Quedius cur- Ins und Polxfdrosen abgeklopft; mit dem Köfscher wurde Orestia 378 »'. Kiesenwetier: Kraatzü ei beutet, unter Ameisen Dinarcia denlala, Myimedonia fnlgida , Cuolocera^ Merophysia und 4 Arten Calopomorphvs ge. funden. Am Ufer des Jacnfliisses sammelten wir unter angeschwemm- tem Gcnisle JleteroJeres algerimts und Silesiti rulilipennis in Mehr, zahl, ebenso einige Trogophloeen^ Bembid'mm glolmlum, Tac/iynsa fe- rialis. Falagria formosa tiosenft., und eine ganze Anzahl recht in. tercssatiter üfcrIvälVr. An sumpfigen Steilen waren auf Gräsern und Schilf Cercus dalinafiuvs , sowie ein. wie ich glaube, neuer Nano- phyes in einiger Anzahl vorhanden, aber vorzüglich fand sich auf Tamarisken, deren es hier verschiedene, uns leider nicht gehörig bekannte Arten gicbt, ein ungiaul)licii reiches Insektenleben. Man klopfte tausende von Nanophyen von den Zweigen {Nun. lungui- dus, pnstirus. palliduhis und nitidulus). welche ohne .Ausnahme der von mir aufgestellten Untergattung Nanophyes i. sp. angehören. Viel einzelner fanden sich ein Paar Co«io/?f.s- -Arten und in einiger Zahl ein winziger, dem Farbensysteme nach mit diesem bunten Thiere übereinstimmender Erirhinide^ der jedenfalls mit Gerntmrhi- nus Chevrolal nahe verwandt, wenn nicht identisch, der Art nach aber wohl jedenfalls ncn ist- Auch Srymmts Kiesenwclteri Muh., eine in den Saniininngen, wie es scheint, noch wenig verbreitete Art, wurde einzeln unter den Schaaren von Nanop/iyen ange- troffen. Ich weifs nicht, ob schon irgend wo auf die schönen Anpas- sungen aufmerksam gemocht worden ist, die bei den auf Tamarisken lebenden Insekten wahrzunehmen sind. Die strohgelben Nanop/iyen gleichen in der Färbung und Form in dem Grade den verwelkten Tamariskenblütben, zwischen denen sie sich aufzuhallen pflegen, sowie den Früchten der Pflanze, in denen sie sich entwickeln und deren Kiigelgeslalt sie wiederholen, dals es unglaublich schwer hält, sie zwischen denselben herauszuerkennen, wenn nicht die Bewegun- gen das Thicr vcirathen; und in noch auffallenderer Weise stim- men die Arten der Gattung Conialus, die, soviel bekannt, sämmtlich auf Tamarisken leben, zu der Pflanze, auf welche sie von der Na- tur angewiesen sind. Denn die für diese Käfer charakteristische Zeichnung von schräg convergirenden Flecken auf den Flügeldecken ahmt die dachziegelarlig geordneten Schuppeublätter des Strauches nach. Ganz dieselbe Faibenmischung und Zeichnung findet man bei verschiedenen andern auf Tamarisken lebenden Insekten, namentlich einer Wanze und einer Raupe Avieder. und auch bei dem oben er- wähnten kleinen Erirbiniden ist sie vorhanden, so dafs sich das Excursion nach Spanien. 379 Thier insoweit von dem gewöhnlichen Typus tlieser Gruppe cni- fernt und beim ersten Blick in die Nähe von Coniatus gestellt wer- den würde. Bei einem unserer Ausflüge machten wir die Bekanntschaft eines jungen Andalusiers, der durch seine ungewöhnlich malerische Er- scheinung unsere Aufnierksanikeil auf sich gezogen hatle. Es war ein schöner, junger Mann mit schwarzen, lebendig umherflankircn- den Augen. Den kleidsamen andalusischcn Hut trug er rings herum mit hübschen Feldroseu besteckt, daz.u eine kurze schwarze Jacke, unterhalb des Knie's an der Seile aufgeschlitzte Hosen und eine breite rofhe Schärpe um den Leib. Sein Beruf als guarda de campo, Feldhüter, hatle ihn in der ganzen Gegend bekannt gemacht, und da er sich für unser Insektensammeln lebhaft interessirle, empfahl er uns dringend einen Ausflug nach der Sierra de Jaen, von deren Naturschönheiten er Wunderdinge zu berichten wufste. So wurde er die Veranlassung zu einer ebenso iuleressanten als lohnenden Excursion nach diesen schönen Bergen. In Begleitung eines mit den nöthigsten Eifecten und Lebens- mitteln beladenen Maulthiers und eines Treibers dazu machten wir uns am Morgen des 13. Mai dahin auf. Der Weg führte ziemlich direct auf die hohen Kalkgebirge im Süden der Stadt zu, von deren Gipfel noch einzelne Schnee- flocken herableuchteten, und war leidlich; auch meldete ein Denkmal auf einer steilen Anhöhe, dafs Karl IIL (padre de sus pueblos) die Slrafse hergestellt habe. Indessen hatte sie doch selbst für Saumthiere und Ful'sgänger ihre bedenklichen Stellen, da wo etwa die frühere Pflasterung halb zerstört war und scharfkan- tige rollende Steine keinen sicheren Tritt zuliefsen. Die Blicke von der Höhe auf der einen Seile nach dem pittoresken Berglande von Jaen, und nach einem grofsarligen Felsenihor. das einem rau- schenden Bergsirome den Weg in das niedere Land öflnct, und auf der andern Seite in die Gebirge, waren herrlich. Weiterhin traten wir in ein Thal voll liochromantischer Schönheit ein. Hier standen ungeheure Kalkfelsen mit senkrecht abslürzenden zerklüfteten Wän- den, dort senklen sich bcbuschle Berglehnen oder steilere Hange, von phantastischen Klippen überragt, in den Thalgrund; von einem vor- springenden Felsenbergc blicklc eine Burgruine herab und ein rascher Bergstrom zwängte seine hellblauen schäumen Gewässer durch ein trümmerverengtes Bett oder breitete sich friedlicher in einer Thal- weiterung aus. Anfangs war die Gegend noch kahl oder doch baumarm, beim 380 V. Kiesenwetler: weiteren Vordringen kan)en wir aber an Pinienwälder, an Gnippen von ininiergrünen Eichen, und endlich um einzelne köstliche Ge- birgsqucllen an niäcbligc Laubbäume. \hi wurde geruht, unter trau- liclK'm Ge[)lauder eine Erfrischung genossen und aus dei' schatten- reichen Frische schweifte der Blick hinüber zu den steil aufsteigen- den sonnigen Felsenzinnen der gegenüberliegenden Thalwand. Zu- letzt verliefsen wir, rechts abbiegend, das Flufsthal, der Weg klet- terte einen vorliegenden Bergrücken ziemlich steil empor und nach- dem wir seine Palshöiie und damit die höhere Thalstufe erreicht hatten, gelaugten wir in ein etwas freieres, wenn auch noch sehr unebenes Terrain, voll schöner Waldvegetation und zahlreichen, in voller Blüthc stehenden Stiäuchern von Prunus und Craetaegus, Genista-Arten, Korkeichen u. dergl.. auch nach kurzer Wanderung an den Ort unserer Bestimmung, dem Cortijo (Gehöfte) de Ca- stancros. Nach und nach kamen seine Bewohner herbei und sagten uns ihre Gastfreundschaft zu, worauf wir noch eine abendliche Excur- siou unternahmen. Stuben waren freilich nicht für uns vorhanden, in der Küche aber fanden wir die Familie des Hausherrn und die sonstige Hausgenossenschaft vereinigt. Den Ehrenplatz in der Mitte dieses Raumes nahmen zunächst eine Anzahl Schweine ein, die hier mit Wohlgefallen das ihnen bereitete Mahl verzehrten und freund- lich geduldet wurden. Denn ländlich ist sittlich. So weit uns Platz blieb, nahmen wir rings an den Wänden Platz, und warteten bis die Hausthiere gesättigt und die Ziegen draufsen gemolken wa- ren, worauf wir unser Abendbrod genau da, wo es vorher die Schweiuc gethan hatten, einnahmen. Auf dergleichen mufs sich der reisende Naturforscher in den abgelegneren Gegenden Spaniens gefafst machen. Uebrigens war hier die Sache, da man vorher tüchtig den Besen brauchte und uns Tische und Stühle, auch sogar ein reinliches Tischtuch gewährte, im Grunde gar nicht so schlimm, denn die Menschen waren freundlich und gut. Bei alledem zogen wir es vor, anstatt unter Dach und Fach, im Freien /u übernacliten, wozu wir einen grasreichen, durch Fels- blöcke und dichtes blüthenbedecktes Schlehdorngebüsch vor dem Winde geschützten Platz ausersehen hatten. Jeder richtete sich mit den Plaids und sonstigen Decken so gut es gehen wollte ein, und wenn auch die weniger Reisegeübten unter uns die Erfahrung gemacht hatten, dafs das Lager auf die Dauer einer ganzen Nacht hart, die Hüllen nicht warm, der Schlaf unruhig gewesen war, so wachte doch alles am andern Morgen frisch und gesund auf und Excursion nach Spanien. 381 ging munter an die Aufgabe des Samnielns. Zuerst wurden die niichsfen Loc;ilit;iten exploriri und von den Bäumen und Sträuchen manclierlei ;in Malacoderinen. Melyriden. Ptiniden u. derj;!. abge- klopft, aueh viel nach Ameisenkäfern gesucht, niichdeni Herr Müller liier unter einer Colonie der Pheidole megocephalu F. (Oecophlhora domesticu Heer) den ausgezeichneten Pavssns JFavicji entdeckt hatte. Der Käfer kommt vorzugsweise in den giöl'seren, dicht bevölkerten Colonien dieser Ameise vor, und ist in seinen Bewegungen langsam, auch schwer in dem Gewinmiel der Ameisen zu entdecken, weil er in der Färbung, dem eigenthümlichen Glänze und sogar in der Form einzelner Körpertheile mit ihnen, besonders mit den grofsköpfi- gen Soldaten, übereinstimmt. Er ist gegenwärtig im Grunde gar nicht mehr so seilen, um ihm einen aufserordentlichen Werih bei- legen zu können, verleitete uns aber doch, auf seine .Tagd eine im Verhälinifs zu der geringen Ausbeute lange Zeit zu verwenden. Die Pheidole scheint bei Anlegung ihrer Baue flach auf den Boden aufliegende Kalksteine mit poröser Oberfläche zu lieben, wenigstens konnte man mit ziemlicher Bestimmtheit darauf rechnen, unter jedem Steine dieser Art eine Colonie der genannten Ameise anzu- treflen. Sie findet sich aber auch in den Häusern und ist hier ein sehr gefährlicher Gast. In Jaen war sie den einen Tag, ohne dafs wir vorher von ihrer Anwesenheit das Geringsie bemerkt hatten, über unsere Insekten gerathen und hatte hier in der Zeit von we- nig Stunden ganze Reihen von eben fertig präparirten Käfern völlig zernagt. Die weichen Körper des Lupenis abdominalis schienen ihnen besonders behagt zu haben, doch halten sie auch härtere Käfer nicht verschmäht. Etwas Benzin vertrieb oder tödlete sie schnell und der Schaden war zu verschmerzen, da die verderbliche Invasion noch zeitig genug bemerkt worden war. lu ähnlicher Weise gerieth dieselbe Ameise später in Madrid einmal über unsere Insektcnvorräthe. Die Hauptexcursion führte uns eine der steilen Berglehnen in der Nähe des Cortijo hinauf. Es war das eine an- strengende Tour, die gerade im heifseslen Sonnenschein unternom- men wurde. Wir gelangten so auf eine Art von Hochplateau und nach einigem Wandern in einer muldenartigen Vertiefung des Ter- rains zu reich bewässerten Wiesen. Ein starker Quell eiskalten Wassers ergofs sich hier in einen grofsen steinernen Trog. Un- verkennbar weidet während des Hochsommers Vieh auf diesen alpinen Triften, das hier zur Tränke kommt. Die Wiese hatte ein reiches Insektenleben, namentlich fand sich llomaloia umbonata in grofser Menge, in einzelnen Stücken Homalolu Reyi Ksw., eine Zi.82 V. Kiesenwetter: CaloJera, und vor allem ein schöner Leiosomus, der Riese unter seinen Gattungsgenosseu und jedenfalls noch unbeschrieben. Wir sammelten ihn sorgfiiHig und brachten nach und nach eine ansehn- liche Zahl zusammen. An den mit üppigem Pdanxcn wuchs besetz- ten Rändern eines kleinen Bachs kam ein hübscher grofser Helodes (Cyphonide), in dem zarten Moose ebendaselbst Pluthyslhelhus hre- xnpennis und unter Steinen Bembidmm vor. Mit Seidlitz unternahm ich dann noch eine kleine Tour wciterhinauf bis zu der nächsten vor uns liegenden Pafshöhe, wir sahen, oben angelangt, hier in einen ähnlichen, aber ausgedehnteren Wiesengrund, in welchen wir, der vorgerückten Tageszeit wegen, nicht mehr hinabsteigen konnten, obgleich er ziemlich versprechend aussah. Unter Steinen auf der Pafshöhe fanden sich Zabrus roiunJicollis , sowie einzelne Hctero- meren. Aber die Nebel, die unheimlich um die steilen Felsenhöhen brauten und uns einzuhüllen drohten, mahnten endlich zum Rück- wege, der zögernd angetreten wurde und uns denn auch bei ein- tretender Dunkelheit zu unscrm Cortijo zurückbrachte. Das Wetter war inzwischen so unsicher geworden, dafs wir uns entschliefsen mufsten, in der Küche daselbst zu übernachten. x^Uein je später es am Abende wurde, desto mehr belebte sich der Raum. Alle Hirten und Hirtenjungen der Umgegend schienen sich hier ein Ren- dezvous gegeben zu haben, die Hunde bellten, Katzen und junge Kätzchen trieben sich dazwischen herum, endlich erschienen noch eine Anzahl Frauen und Kinder jeden Alters bis zum Säuglinge herab. Die Situation war für übermüdete Entomologen höchst un- behaglich; indessen allmälig verliefen sich die Menschen, man brachte Strohsäcke und Decken, legte mit praktischem Geschicke eine Reihe Stühle schräg mit der Lehne auf den Boden, um Kopfkissen zu bil- den und wir schliefen, zu unserer Verwunderung unbelästigt von nächtlichem entomologischen Besuche, viel besser als wir gehofft hatten. Am 15. Mai ging's nach Jaen zurück. W^ir brachten den gan- zen Tag auf den nur 5 Stunden weilen Weg zu, indem wir alle günstigen Localiläten möglichst ausbeuteten, und noch einmal die blühenden Eichen, Prunus, Crataegus, Genista, Rosmarinns, Ilexarlen und dergleichen in die Fangschirme oder Kölscher abklopften, die Grasplätze abstreiften, mit dem Siebe Sammelversuche machten, da und dort einen Stein umwendeten und so erst spät am Abend nach Jaen zurückkamen. Die Ausbeute, die wir heimbrachten, war reich- haltig und interessant und ergab eine beträchtliche Anzahl von Ar- ten, die uns bisher noch nicht vorgekommen waren; doch war sie Excursion nach Spanien. 383 in dem allgenieineu Charnkler von der um Jaen nichl sehr wesenl- lich verschieden. Besonders reich hatten sicli die Büsche von blü- hendem Rosmarin gezeigt, es wimmelte hier von Altahis ulicis. Mallhodes rosmarini n. sp., auch hübsche Haplocnemen, darunter neue Arten, fanden sich hier vor. Auf den Eichen war eine noch unbeschriebene iJAogoni/c/ia, Caniharis querceli^) in grofser Menge vorhanden, auf blüliendem Crataegus Rhagonycha quadricollis^ sel- ten, Orsodacna /mmeralis, in Menge, auf Gras oder niederen Pflan- zen Haplocnemns limbipennis^).i peltuceus^), montivagiis. sämmtiicb ziemlich selten. Pfinus dilop/ius. C/iaropus nmlticaudis *), Auihicun versicotor ^) und eine Anzahl 7'i/cÄm«-Arlen , Corynetes genicvhilua in einzelnen Exemplaren. Auf Juniperus fand sich iVoMo/j/iyt« trans- versus. auf Kiefern Scythropus vai'ie^atus, auf Genista Tychius .spnr- sutus und Amauronia picia. ") Cantharis {Rhagonycha) querceti: Nigra, pube minuH subtili cinerascens, ore prothoracisque quadrati lateribus riifo-tesfaceis, segmentorum abdominalium marginihus albidis. — Long 3 lin. Vnr. elytris luteis. Habitat in Andalusia (Sierra de Jaen) binc inde frequens. ^) H. limbipennis: Ohlongits, convexus, nitidus, aeneiis, elylrorum limbo pedibusque riifo-lestaceis, griseo-hirlus, prolhorace snblilins parcius, elytris fortiuK crehrius punctatis , antennis in utroque sexii breviusciilis, tenuibus, obtuse serratis — Long. 1^—1 j lin. Habitat in Andalusiae montibus. ^) II. pellu cens: Breviuscidus, pilis erectis fuscis, in elytris et snbtus griseis, dense hirtus, griseu-pubescens, prothorace valde transversu subtiliter crebre, elytris profunde crebre punctatis, margine subtiliter ser- rulatis, piceo pellucidis, antennis tenuibus, niinus profunde serratis^ pedi- busque testaceis. — Long. 2 lin, Habitat in Andalusiae montibus. *) Charopus multica udis: f^igro -virescens , pube suhtilissima subplumheus, opacus, prothorace oblongo, lateribus leciter rotundato, basi haud producta, antennis ante basin flavis. — Long, l lin. Mas: elytris oblongis, apice ßavis, inlrusis, ßavo nigroque appendi culatis, Spina majore setulisque nonnullis nigris instructis H.ibital in Andalusia (Sierra de .lacn, Cordoba, Granada). ') Anthicus cersicolor: Niger, antennarum basi, tibiis tarsisqur flacis, pube cinerea subtili, adpressa, versiculore sericans, prothorace a basi ad medium subcylindrii o, ante medium rotundato difatato, densissiiiie ru- gulosü- punctata, coleopteris elongato-ovalibus, parum convexis. - Long. 1 lin Uabital n Andalusia, prope Jaen, Granadam etc. Berl. Entomol. Zeitschr. IX. 25 3b4 »'. Kiesenwelter: Den 19. Mai Abends fuhren wir in einer sogenannten Tarlanc von .lacn nach Granada ab. Wir halten die Nacht {gewählt, weil wir am andern Morgen in der Venia de San Kaphael, einem auf einem hohen Gebir^srücUcn, Mille Wegs zwischen Jaeu und Gra- nada gelegenen Wirihshausc bleiben und den Tag über dort sam- meln NVoUlen. Der Wagen erwies sich freilich als überaus unbe- quem, ein grofser, plumper, zweirädriger Karren, in welchem die unten auf den Boden untcrgebrachlen Gepäckslücke die Sitze ab- geben mufsten. Indessen am Morgen sollten wir an der Venia sein, deren Lage, nach der Karle zu urlheilen, ein enlomologisches Do- rado versprach. Nirgends aber sind wir auf unserer spanischen Reise schnierAlicher enttäuscht worden als gerade hier. Zv%ar halle man von den Höhen einen winidcrvollen Blick auf die Sierra Ne- vada mit ihrer weil hinabreichenden, blendenden Schneedecke, aber das Terrain selbst war trostlos öiio, last ganz, baumlos, mit küm- merlichen Slräuchcrn, dürftigen Getreidefeldern, kahlen unfruchtba- ren Bergabhängen und dergleichen. Indessen, da wir nun einmal hier waren, versnchlen wir gleichwohl an diesem öden Fleck Erde unser Glück und erbculclen denn auch endlich einige Insekten, vor- züglich in Men:;e auf einer blühenden Gcnista den eigenthümlichen Mallhoih's validicornis und in einem einzelnen Exemplar den für die spanische Fauna meines Wissens noch neuen Sparcdrus Orsi- nii. Abends 6 Uhr fuhren wir mit unserer Tartane weiter und beim Morgengrauen befanden wir uns in Granada, nachdem wir eine sehr unbehagli^iie Nacht verbracht hatten. So grofs die Er- wartungen waren, mit denen wir diese gepriesene Sladt betraten, Granada hat ihnen enisprochen, ja die kühnsten Hofl'uiingen über- I rollen. Dafs man in Spanien an baumlose, kahle Gegenden gewöhnt worden ist und dafs vvir noch zuletzt in der Venta de S. iiaphael ein unerquickliciies Beispiel solcher Landschaften erlebt halten, mochte wohl dazu beitragen, dafs die Frische der hiesigen Bauni- vegelalion so entzückend wirkte, aber auch der Verwöhnteste wird Granada zu den schönsten Punkten der Erde rechnen. In reich gegliederten Gruppen lagert es seine malerischen Häuser, Kirchen und Thürme. seine epheubowaohsenen Ruinen und alten Befesli- guiigsniauern zwischen blumenieichen Ciärlen und anmnthigen Busch- parlien. Zwei rasche Gebirgssiröme. der ansehnliche Jcnil und der Darro durchströmen die bergige Landschaft und bewässern weilcr- hin ein grünes vegetalionsreiches Gartenland, das sich im VV^esten meilenweit ausbreitet imd rings von herrlichen Gebirgszügen ein- Excursion nach Spanien. 385 gefafst wird, die berühmte Veja von Grauada. Von den Höhen der Zigeunervorstadt sieht man über das tief eingeschnittene Thal des Darro hinüber nach den Sagenreichen Gärten des Generalife und der vielbesungenen Aliiambra, die steil über dem Flusse thront und ihre röthlich braun verwitterten Mauern aus einem Walde schlan- ker Laubbäume erhebt, während die Sierra Nevada mit ihren lang- gezogenen schneebedeckten Kämmen den Hinlergrund des Hildes abgiebt. Wir wohnten in einem kleinereu Gasthofe, der Fonda de Sietc Suelos, unmittelbar neben der Alhambra und fanden hier alles, was man von einem guten Gasthause verlangen kann, namentlich einen Wirth, der mit gefälliger Aufmerksamkeit allen unsern Wünschen zu entsprechen suchte. An den Aufsenmauern der Alhambra sammelten wir einige in- teressante Käfer, namentlich war Asitla Solieri hier nicht selten, aber auch einige Uelaerhis- Arien wurden hier unter Steinen ge- funden. In dem Darrothale auf dem Wege nach der Fuenta de los avellanas (Haselnufsbrunnen) klopften wir von dem hier reich- lich vorhandenen Laubgebüsch mancherlei Mallhiniden, in gröfserer Menge den zierlichen Troglops veriicalis und endlich in geringer Anzahl Osphya aeneipennis Kriechbaumer. Auf trockenen Wiesen östlich von der Stadt erbeuteten wir in Menge den merkwürdigen Uenlcopus senex in beiden Geschlechtern, Charopus glabratus u. a. m. Am 22. Mai unternahmen wir eine erste Excursion auf die Sierra Nevada. In Begleitung eines Führers brachen wir früh auf und erreichten nach einem angestrengten sechsstündigen Marsche die ersten zum Sammeln günstigen Stellen an den Rändern der Schneefelder. Wir sammelten hier ein Paar Stunden, überzeugten uns von dem Vorkommen interessanter Hochgebirgsinseklen und kehrten dann nach Granada zurück, wo wir zur untergehenden Sonne wieder eintrafen. Der zweite Ausflug nach der Sierra Nevada wurde etwa S Tage später, am 27. Mai, unternommen. Es war ein prächtiger Morgen, die weifsen Schneeberge zeichneten sich blendend gegen den klar blauen Himmel ab, die Luft welite erfrischend, und voller Ilollnun- gen und Erwartungen setzte sich unser ansehnlicher Zug, von Pferden und einen) Eselchen begleitet, in Bewegung. Wir hatten uns diesmal auf mehrere Tage eingerichtet, auch mit allerhand Pro- viant und mit wollenen Decken, um im Freien übernachten zu kön- nen, versehen. Der Weg, den wir nahmen, ist ein leidlich gut gehaltener, vcrhältnifsig bequemer Saumpfad. Er wird täglich von 25* 386 V. h'iesentvetter: MauItlnerJieibern mit ihren Maulthieren , dio von den Höhcti iler Nevada Schnee für den Bedarf der SladI Granada holen, und zwar hin zu am Tage, zurück mit der vor vSounengluth zu wählenden Last in der Naclit zurückgelegt und heifst deshalb Camino de los Neveros. Er zieht sich auf dem flachen Rücken eines Ausläufers der Sierra Nevada erst längs der fruchtbaren Veja von Granada hin, führt aber bald in ein furchtbar ödes, wasscr- und vegetations- loses Hügelland, in welchem er fast ununterbrochen ansteigt und nach und nach eine immer weitere Aussicht und besonders inter- essante Blicke in das tiefe Thal des Jenil gewährt. Nach unserer Schätzung etwa bei 4500 — 5000 Ful's IMeereshöhe findet sieh ein kleines Gehöff. das Cortijo del Mimbre. welches wir uns zum Stand- quartier ausersebeu halfen und wo wir etwa gegen iVlitlag anlaug- ten. Das Gepäck wurde hier abgeladen, die Pferde und Maultbiere zurückgeschicki und nach eingenommenen Mahle die Besteigung der weiteren Höben unleiiiouiinen. Auch von hier aus erwies >icb der Ciiarakfer des Gebirges noch als dürftig und vegefationskarg. Nur ganz vereinzelt fanden sich stachelige Sl laudier, etwa Bcrbe- rizen. Hex. Schiebdorn, auch wohl da und dort Ginsferbüsche, doch fanden sieb zu wenig Insekten darauf, als dafs sieb das Sammeln mit dem Klopfscbirm gelohnt hätte und für die Anwendung des Kötschers fand sich noch weniger günstige Gelegenheit. Um so inleressauler gestaltete sieh ai)er die Ausbenle au den Rändern der Schneefelder und überbauj)! in der boebalpinen Region. Zuerst trat die Pimtlia montitoia einzeln, dann immer häufiger vorkommend auf. Sie lief allcnihalben auf dem Boden herum, ohne sich unter den Slcinen verborgen /n halten und hälfe können zu Tausenden gesammelt werden. Weiler hinauf trat in ihrer Gesell- schaft Tenfyiia incerlu. ebenfalls in grofser Menge, wenn auch nicht so massenhaft, auf. Die gemeinsten der unter Steinen verkom- menden Käfer waren Ileliopalhes montivogns . Omocrales iiuliscre- lus und Opufnim gregariiun. seltener Zabrxis rolundlvoWn und an- gustalus, sowie Cldaenius preliosns. Noch seltener uaren die prächtige Vymindis discindea und coidata, drei oder vier verschie- dene Arten von Rhythhinen, ein Acalles. ein neuer kleiner Thij- tacUes, zwei interessante Hypera-Aviv.u. Cyrionus. eine kleine neue Timarcha etc. Nur in einzelnen Stücken wurden gesammelt eine neue Myrmedonia, ein neues Cep/tetmium, Dorcadion Lorijiiinii. Wir verwendeten zwei volle Tage zu diesen Sueben unter Steinen und an den Schneerändern, den dritten Tag sammelten Seidlilz und icii noch in einem andern Theil des Gebirges. Excursion nach Spanien. 387 ges. Von der das Hochgelnige in der Nähe von Granada beherr- schenden Masse des Picacho de Veleta (nach dem Mulahacen be- kanntlich die liöschsie 10700 Fufs über dem Meere erreichende Spitze der Sierra Nevada) zweigt sicli nämlich ein mächtiger Kamm ab. der, sich nach Westen wendend, mit der Hauptkelte das tief eingeschnittene Thal dess Monaoliil bildet. Wir überschritten nun diesen Cebirgsstrom nnd stiegen an den steilen Flanken der Central- kette ein Stück empor. Die Nalur w^ar hier eine durchaus ver- schiedene. Ueppige Gras nnd ßaumvegetation, blühende Büsche, rauschende Bäche, Vögelgesaiig, kurz eine reiche, überaus herrliche Gebirgsnatur that sich hier vor uns auf. Die Insekten -Ausbeute entsprach zwar nicht ganz den durch so versprechende Verhältnisse erregten Erwartungen, wenn auch einige recht interessunte Thiere, z. B. Maluchius luticoltis, Charopus hamifer '), ein Otiorhynchus, ein kleiner neuer Cryptocephnhis, und in dem feuchten Moose eines Baches Chevrieria velox erbeutet wurden; es unterliegt aber wohl keinem Zweifel, dafs in dieser Gegend des Gebirges, namentlich wenn man noch höher liinauf. etwa bis zu den Schneefeldern, em- por steigt, noch mancherlei interessante Thiere erbeutet werden würden. Wir haben hier kaum mehr gethan als flüchtig anklopfen. Während unsere Reisegefährten bei guter Zeit nach Hause zu- rückgekehrt waren, wurden Seidlitz und ich durch unsern Ausflug so lange aufgehalten, dafs wir erst nach verschiedenen kleinen Abenteuern um ein Uhr in der Nacht das gastliche Granada er- reichten. Zwischen den beiden Excursionen nach der Sierra Nevada, von denen vorstehend berichtet ist, machten wir am 25. Mai einen en- tomologischen Ausflug nach der Sierra d'Alfacar in der Nähe von Granada. Wir hatten, um uns nicht zu ermüden, Reitpferde ge- nommen und die Partie gestaltete sich auf diese Weise zu einer ausnahmsweise bequemen. Die Sierra d'Alfacar ist ein mäfsig hohes, von den Voralpen der Sierra Nevada sich abzweigendes Kalkgebirge, das auf seinem vielfach zerklüfteten Kamme eine ver- hältnifsmäfsig reiche Baum- und Strauchvegetation, ja stellenweise frische, grüne, schön bewässerte Wiesen trägt. Der Ausflug von ') Ch. hamifer: Nigro-virescenH , vel coernlesrens, suhopactis, pro- thorace subrotundato, latitudine haud lom^^iure. — Long. I lin. Mas: C'oleopleris oltlongin, suhparaUeli», apice concolorihus, intrusia, lüho apice subhamato appendirulalis. Habitat in Aiulaliisiaf alpihus (Sierra Nevada). 388 V. Kiesenwetter: Granada hierher ist um so mehr zu cmpfehleu, als der Weg pracht- volle alpine Landschaftsbilder mit den Schneebergen der Sierra Ne- vada als Hintergrund entfaltet, auch der Flecken Alfacar mit seiner romantischen alten Brücke, seinen rauschenden Wassern und frischer Vegetation überaus malerisch ist. Die höchsten von uns erreichlen Punkte der Sierra d'Alfacar erheben sich nicht über die subalpine Region. Unter den erbeuteten Käfern ist Plalyslhelus brevipennis, Slenus hospcs und Malachius curlicovnis '), Coryneles defunclo- rum, Mallhodes berberidis nov. spec. , die mehr oder minder häu- fig erbeutet wurden, zu gedenken. Einer besondern Erwähnung verdient das Vorkommen des Slenus hospes. Während dieser präch- tige Stenns, der gröfste uiiler allen bisher bekannten Arten der zahlreichen und weitverbreiteten Gattung, bis jetzt, so viel mir be- kannt, immer nur einzeln gefunden worden ist, fanden wir ilm hier in einem kleinen Felsenthaie, im Schatten und am F'ufse von Kalk- felsen in unglaublichen Massen zusammen. Unter einzelnen Steinen, die man aufhob, safscn die Thiere zu Hunderten, fast möchte man sagen zu Tausenden zusammen. Es handelte sich beim Sammeln nicht mehr darum, die einzelnen Stücke möglichst schnell nach einander in die Flaschen zu bringen, sondern darum, sie auf die zweckmäfsigste Weise gleich partienweise einzuerndteu. Be- kanntlich ist das massenhafte Vorkommen der Slenen schon mehr- fach beobachtet worden, so z. B. von mir selber Stett. ent. Zeit. 1844 p. 353 und von Perez in St.-Sever nach Dufours Bericht Ann. d. Fr. 1856 p. XCI. Die Rückreise von Granada nach Madrid wurde am II. Juni angetreten. Nur dafs wir in Almuradiel, wo wir zeitig am Morgen eingetroffen waren, Gelegenheit fanden, an einem kleinen Wasser- graben eine Anzahl Uferkäfer zu sammeln, verdient einer Erwäh- nung, da sich unter diesen Thieren ein ansehnlicher Heterocerus (der noch unbeschriebene H. senescens Ksvv.) befand, den wir bis- ') M. curticornis: Coeruleus vel viridis, subnitidus, capite antico, anten7iis breviiisculis subtus tarsisque ex parte testaceis, elytris apice con- coloribus. — Long. 2 lin. Mas: Antennarum articulu primo fortius, reliquis minus /ortiter in- crassatis, elytris integria. Habilat in Andalusiae montibus subalpinis. Dem M. Bar7ievillei Puton Ann. soc. ent. Fr. 1865 p. 131 offenbar sehr ähnlich, aber einer andern Abtheilung der Gattung angehörend. b!a:curtiiuH nach Spanien. 38Ö her nur in ganvi veroin/.elJcu Exemplaren angci rollen hatten und der hier in grölscrer Anzahl vorhanden war. Einen kleinen Abslechei' machten wir noch nach dem alter- thiimlichen, romantisch gelegenen Toledo. Wir samn)elten hier na- mentlich am Ufer des Tajo, maclilen indessen keine grol'se Ausbeute. Einige Tiogop/iloens-Arlcii verdienen am ersten erwähnt zu werden. Der 4. und 5. Juni waren den Sehenswürdigkeiten der Stadt Madrid, namentlich einem Stiergefechtc und der berühmten Bildcr- gallerie gcAvidmet. Hr. ür. Kraalz verliels uns am 6. d. M., um uns nach Paris vor- auszueilen, während wir Uebrigen noch in Begleitung des Herrn Professor Perez Areas eine kurze entomologischc Expioriilion des (juadarramagebirgcs unterna Innen. Am 6. Juni machten wir uns zunächst zu dreien (Müller, Seid- litz und ich) auf den Weg. Wir gingen mit der Eiscnbalin nach der Station Villalba und von da auf der grofsen Strafse nach La Granja bis zur Höhe des Passes von Navacerrada. Der Weg dahin war heifs und tliat mit seiner staubweifsen, sonnenbeschienenen Fläche auf die Dauer den Augen wehe, so dafs wii- in den kühlen Käumen der am Wege liegenden Venfas ein Paar Mal Erholung suchen m nisten. Auch bot er wenig Ausbeute, weshalb wir em- pfehlen, ihn nicht, wie wir es Ihaten, zu Fufse, sondern entweder zu Pferde oder zu Wagen zu machen. Schon von der Venia de Navacerrada an aber beginnt die Hochgebirgsfauna in interessanten Formen aufzutreten. Eine Ginsterart, Cistus und Kiefern, sind für die Höhen hier charakteristische Pflanzen und sie beherbergen denn auch vorzugsweise interessante Insekten. Von Genisla wurde na- mentlich der prächtige (Jneorfiinus pyriformis in überaus zahlreichen Varietäten abgeklopft, aulserdem in ganzen Schaaren ein Anihobinm und eine, vielleicht auch zwei Arten von P/iilarinum , ferner in gröfserer z\nzahl Danaceu utripes Graells und Dasyles nigro- pnnclatiis Küster. Auf Kiefern lebten mehr oder weniger zahl- reich i'ardinphorus seapuaitilatus^ llclops cerbertis und eine An- zahl interessanter und werthvoller, weil in den Sammlungen noch wenig verbreiteter Cantluiris-^ namentlich l{liagon\fchu-i\\\cn. In den alten verlassenen Gespinnsten einer gemeinschaftlich lebenden Spinnerarl, wohl Acv i'nelliocunipa ptjtlocumpu. oder einer verwand- ten S|)ecies fand sich Üermestes anric/iatceus, der hier wohl von den abgestreiften Bälgen der Haupen Icber) mag. nicht ganz selten; und gelegentlich klopften wir von den Kiefern ein, oder das andere Exemplar der scliöneu, auch in Deutschland einheimischen Lyda 390 V. Kiesenweiler: ertfthrocephala. Auf den Cistusbüschen, welche übrigens in dieser Höhe noch nicht in Blüthe standen, trafen wir den Melalliles ca- rinula Ol. {crislalus Graclls) in ganzen Schaaren an. Es vcr- vcrsteht sich, dals wir die hier in reicher Fülle gebolenen Gelegen- heiten zum Sammeln mit allem Fleifse ausnutzten. Auch kamen wir erst mit einbrechender Dunkelheit mil reicher Beute beladen in die Venia de Navaccrrada zurück, wo wir ein recht erträgliches Unterkommen für die Nacht fanden. Am nächsten Tage setzten wir unsere Insektenjagden in der Nähe der Venta de Navacerrada fort und trafen gegen Mittag ver- abredetermal'sen auf der Höhe des Passes von Navacerrada mit Hrn. Prof. Perez Areas und dem Grafen Hollmannsegg, die mit der von Villalba nach La Granja gehenden Diligence ankamen, zusam- men. Wir stiegen jetzt den nach Norden gewendeten Kamm des Gebirges nach La Granja zu hinab und kamen sehr bald in das Gebiet des hohen Kieferwaldes, der diesen Thoil des Gebirges be- deckt. Die Fauna zeigte sich hier wesentlich verändert, namentlich trat Olior/iynchus dentipes, den wir bisher noch nicht begegnet hat- ten , in groiser Menge auf niedrigen Kieferbüschen, sowie auf Ge- nistasträuchern auf. Unter Steinen erbeuteten wir einige dem Gua- darrama eigenlhümliche Käfer, namentlich Curabus fielluo und C. Ghilianii, sowie eine hübsche kleine Dima, die Schaufufs, sie als den Repräsentanten einer besonderen Gattung betrachtend (Sitzungs- ber. d. Isis zu Dresden) als Cetox Dima beschrieben hat; unter der Rinde alter Fichtenstöcke Sphodrus pinelicola^ Trechus piciventris Graells. Leislus angttslicotlis Dej. etc. Nach und nach kamen wir aus der alj)inen Region in die nie- driger gelegenen Partien des Thaies von Balsain herab, die Kiefcr- waldung mischt sich hier mit mancherlei Laubwaldung, namentlich Eichen, das Thal erweitert sich allmälich und endlich gelangten wir zu dem berühmten Sommersitze der spanischen Herrscher La Granja, wo uns ein schüsselreiches Abendessen die Entbehrungen des an- strengenden Tages vergessen liefs. Am andern Morgen bei guter Zeit brachen wir (zum Theil zu Pferde) auf, um das Hochgebirge in der Nähe der Pcnalara zu über- schreiten und in das weite Hochgebirgsthal von El Paular hinab- zusteigen. Durch die mit Laubgehölz, namentlich den Büschen der wollblättrigen Eiche überdeckten Vorberge drangen wir bis zu dem Waldgebiete im rnneiti des schönen, der Granilforraation angehö- renden Urgebirgcs vor. Hier empfing uns wieder der Hochwald mit seinem schattenreichen Halbdunkel, mit erquickender Kühle und Excursion nach Spanien. 391 frischen Waldesduft, der Wind brauste in den Zweigen hochstäm- miger Nadelbäume, und wasserreiche weifsschäumende Bäche plät- scherten und rauschten zwischen feuchten, raoosbedeckten Felsen- ufern. Rasch emporsteigend nahmen wir nur gelegentlich eine An- zahl Exemplare des Aphod'nis Bonrouloirii mit, der in der Cenlral- ketle des Guadnrrama-Gebirges liäulig zu sein scheint , und gelang- ten so rasch in die alpine und hochalpine Region bis an die ersten Schneefelder auf dem unmittelbar von dem Gipfel der Penalara herabsteigenden Gebirgsrücken; hier erbeuteten wir namentlich Dor- cadion GraellstL Oliorhynchus Irxincalelhis., Bnrypeilhes sulcifions, Corifmltiles nivicola ') und /laemapierns, auch einige andere minder bemerkenswert he Arten. Noch weiter hinauf nach den Höhen der Penalara zu trat an die Stelle des Dorcadion Graellsii das Dorca- dion hlspanicum., welches ebenfalls in belrärhtlicher Anzahl erlangt wurde. Unser Weg führte uns nun wieder hinab nach dem Passe von El Paular bei einigen kleinen Gebirgsseen vorbei, in deren Nähe etwas später im Jahre wahrscheinlich eine üppige Vegetation und eine dem entsprechende reiche Insektenfauna anzutreÜen sein mag, während gegenwärtig Alles noch weit zurück war und ver- hältnifsmäfsig nicht viel erbeutet wurde. Helophorus glacialis nur war hier in kleinen Wassertümpeln gemein, und im Kubdünger fand sich Aphodius Bonvoidoirii in grofser Menge vor. Unmittelbar bei dem Passe von Ei Paular tritt man wieder in die Region des ho- hen Holzes, und unter der Rinde der hier in Menge vorhandenen alten Stöcke fanden wir eine grofse Zahl interessanter Käfer, ins- besondere die oben bereits erwähnten Carabicinen, aber aufser ih- nen noch eine Anzahl echter Rindenkäfer. Im Mondscheine kamen wir bei dem alten Kloster El Paular vorüber und gelangten dann zu dem Flecken Rascafria, der uns ein völlig comfortables Unter- kommen bot und wo wir den folgenden Tag blieben. Zunächst wurden nämlich an diesem Tage die ausgebreiteten Wiesen, welche die ziemlich ebene Sohle des von der Lozo>a durch- strömten Thaies von El Paular bedecken, untersucht. Diese Wie- sen bestehen in gras- und kräuterreichen Flächen, die mit zahlrei- chen Büschen von wollblättrigen Eichen abwechseln, und boten uns au interessanten Arten namentlich Haplocnemus ulbipilis und ^) Corymhites nivicola: Aeneo-niger, nilidiiliis, griseo-imhcscens, prothorace Intitiidine longiore, minus dense aiihliUus punrlato, angulis posticis diimricatis, dense pimctatis, haud carinatis, ehjiris punclalo-stria- tis, pedibus rußs. — Long. ."} lin. 392 ». Kieseniveiler: Tychius scabricoltis in [Menge. Hytnenoplifi rugiilosa war minder verbreitet, aber an einzelnen Siellcn ebenfalls überaus häufig. He- jiicopus ibericus fand sich an einer einzigen sandigen Stelle von wo er zwischen den vereinzelt siebenden Halmen von Gräsern in beiden Geschlecblern nmberscliwärmie und ohne Mühe in beträcht- licher Anzahl gesammelt werden konnte. Das Thier vermag, wie sämnitliche von mir lebend gesammelte Henicopen, mit seinen nms- kelieicben Beinen die dünnen, glatten Halme der Gläser anfseror- denllicb fest zu nmsj)annen, so dafs es auch nach dem Tode schwer hält, die auf diese Art -zusammengeschlagenen Beine in einer für die Untersuchung des Thieres geeignclen Weise auseinander zu zie- hen, ohne sie abzubrechen. Dann wurden die in dem höheren Theile des Thaies von Lozoya häufigen Fichlenstubben ausgebeutet und eine ansehnliche Erndle gchallen, unter welcher Sphodms p'i- nelicola, heislus anguslicollis, Trechuspicivenhis, Conosomn pnbescens. Othius pilicoriiis, Calops cuncellatns, AgatltHliuin rotnndahim. Ty- riis nnicronalus, Bof/iryderes conlraclus, Eluler aririlegnlus hervor- gehoben werden mögen. Den 10. Juni kehrten die Herren (iraf HolTmannsegg. Müller und Perez Areas über den Pafs von Hevenfon nach La Granja zu- rück, wobei sie in der alpinen Region nicht nur mehrere der von uns an den früheren Tagen bereits gefundenen Sachen, darunter be- sonders Carabiis gnadarrnrnus und helliio wiederfanden, sondern auch eine Anzahl bisher noch nicht angelrotfeuer, z. B. Cymindis rufi- coltis^ Corymbiles huemuplerus^ Byrrhus depilis^ SUpha nov. sp.?, Aphodius cnrpeltmus. Cicindela campestris var. nigrita und Geo- trupes splendeiis in einer ganz besonders schönen, purpurgoldenen Varietät, mehr oder minder zahlreich aullanden. Seidlifz und ich wählten indessen einen andern VVeg, indem wir in das romanti- sche, zwischen den Bergen des Puerto de Paular und der Kette von Bustarviego sich öiVnende Thal eindrangen, und hier bis zu dem hohen Rücken, welcher die zuletzt genannte J^iralleikette mit dem Massiv der Penalara in Verbindung setzt, emporstiegen. Wir sam- melten bei dieser Excursion namentlich eine Anzahl interessanter Cantharis-Arlen, an denen dieser Theil des Gebirges besonders reich zu sein scheint. Nur eine einzige der hier vorkommenden Arten, C. violacea, aufserhalb Spaniens verbreitet, alle andern, z. B. Can- iharis Reichet^ bivUlala , plagiella . genistae *), hesper'ica (Iclzicre ') Cantharis {Hhagonycka) s^cnistae: Sigra, aiileii/iaru/n basi, ore, fibiis, farsis prothoruccque Iraiisversu leslaceis, hui: inaiula magna Excursion nach Spanien. 393 drei der Untergattung Rhagoyitjchn angehörend), scheinen sich auf Spanien oder sogar Nord- und Central-Spanien zu beschränken. Diese !etz,te Excursion, bei welcher wir beide zum grofseu Tlieile obne Weg und Steg in den Gebirgseinsamkcilcn des Gua- darraina umherstiegen, war eine der anstrengendsten der Heise und verhältnifsmäfsig für die Enlomoiogic weniger ergiebig als manche andere; aber sie war wegen der wundervollen Landscbaftsbilder, die sie darbot, überaus genufsreicb. Abends waren wir in der Venta de Navacerrada, am andern Morgen bei guter Zeit in Villalba und von da mit Hülfe der Eisen- bahn in Madrid. Herr Seidlitz unternahm von hier aus noch eine Reibe inter- essanter, zum Theil sehr lohnender Excursionen in der Umgebung von Escorial, Avila, der Sierra de Bejar und Pena de Francia '); wir übrigen aber traten ungesäumt, da unsere Zeit abgelaufen war, den Rückweg nach Hause an. Nur in Paris hielten wir uns einige discoidali, basin, non tarnen apicem attingente, ante basin angnlalim di- lalata, elytris angustis lateribus vittaque lata discoidali, basin apicemque attingente pallidis, parce subtiliter pubescentibus. — Long. 2 liu. Habitat in Castiliae montibus, in Genisla. ') Von den von ihm hierbei erbeuteten Thieren mögen Zabrus con- striclKS, negleclus, Cantharis Seidlitzii (A'jgra, elytris liiteis, prothorace quadrato, angulis umnibus rotundalo obtusis, antrorsum haud anguslato, antennis validioribus, brevioribus, antennarum articulo tertiu secundo duplo longiore. — Long. 3^ lin. Habitat in Hispania central! prope Avilam.) Attalus anticus (Nitidus, niger, antennis basi, geniculis tihiisque testaceis, prothorace rufo, antice infuscato, elytris nigro-cyaneis. — Long. 1 lin. Habitat in Hispania centrali montosa.) Hypebaeus posticus (Niger, sitbopacus, omnium subtilissime pu- bescens, antennarum basi, elytrorum margine apicali lato, pedibusque te- staceis, femoribus basi tibiisque posticis infuscatis — Long. I lin. Ha- bitat in Hispania centralis montibus.) Hypebaeus albifrons, Antidipnis Javeti in Menge in den Bergen westlich von Avila, und endlich Malthinus cincticollis (Teslaceus capite, prothorace, antennis apicem versus femoribusque posticis apice nigris, clypeo, prothoracis mar- ginibus, elytrorum pectorisque lateribus albidis, elytrorum dilute fuscorum apice sulphureo, prothorace angusto, apicem versus attenuato, elylrisqae rugüso-punctalis, his brevioribus- — Long. 1^ lin. Habitat in Pjrenaeis hispanicis) hier vorläufig erwähnt werden. 394 V. Kiesenwetler: Tage auf, um einer Sitzung der Socielr enloniologique de Fiauce beizuwohnen und uns der herzlichen Gastfrenndschiill zu crlVeuen, raif welcher uns unsere Pariser cntoinologischen Freunde, nanient- licli Herr v. Bonvouloir, aufnahmen, und für welche wir hiermit allen unsern aufriclifigsfen Dank aussprechen. Ein vergleichender Blick auf die für die hauplsächlichslen Ge- birgszüge Spaniens, bcziehendlicli Europas charakterislischen Gattun- gen von Käfern ist in insektengeographischer Hezieimng, bei der ge- ringen Verbreiliingsfähigkeit dieser Thiere, von so grofsem Inter- esse, dals hier einige kurze Andeulimgcn zusanunengestellt werden mögen. Gehl man von dem milteleuiopäisclicn Alpengebiele aus, des- sen reich gegliedertes System als ein grofses Scböpfungscenlrum be- trachtet werden kann, so fallen hier vor allen anderen Carabus^ JSebrin (besonders die alpinen, früher mit dem Namen Alpaeus be- zeichneten Arten), Plerostichus (im engeren Sinne des Wortes), Anthop/uigns^ Oliorhijnrhus , C/irysomela (Unterg.ittung Oreina) als Gattungen auf, welche durch allgemeine Verbreitung über das ganze (Jehiet. durch Reichthum an Arten und eigenthümliches Gepräge derselben, sowie durch Ausbildung der einzelnen Species zu be.) In den Sitzungen der zoologischen Sektion wurden weniger en- tomologische Vorträge gehallen als früher, weil die Entomologen meist nicht recht wagen die Herren Zoologen mit ihren Specialilä- ien zu unterhalten; ja sie verabsäumen selbst kleinere interessante Mittheilungen zu geben, zu denen es den Meisten gewifs nicht an StolT fehlt. Andererseits haben neun Zehntheile der zoologischen Vorträge so specicllc Untersuchungen zum Gegenstände, dafs Tro- schel's Schneckcuzungen als ein besonders populäres Thema betrach- lel werden dürfen. Wenn aber die Entomologie für sich allein eine weit gröfsere Anzahl von Gattungen und Arten umfafst als die ganze übrige Zoologie, so ist es gewifs nicht als tadelnswerlhe Zersplit- terung aufzufassen, wenn die Entomologen in Zukunft eine eigene Sektion bilden; damit ist für dieselben zugleich die einzige Mög- lichkeit erzielt, auf dem Felde anregen und augeregt werden zu können, auf dem sie sich heimisch fühlen. Keinen besseren Ort zur Heaiisirung dieses Gedankens kann es aber geben, als gerade den für die nächste Versammhnig gewählten, nämlich Frankfurt a. M., welches unzweifelhaft von Entomologen stark besucht sein wird. Hat nicht schon allein der alte Schöff v. Hcyden (einer der wenigen noch lebenden Gründer der deutschen Naturforscher- Ver- sammlungen) unwiderstehliche Anziehungskraft für jedes eulomolo- gische Herz? Nach den harten Verlusten, welche unsere W'issen- schaft erlitten, mufs uns der Gedanke doppelt erfreuen, noch ein- mal an der Seite eines solchen Mannes excursiren und uns seines frischen Geistes freuen zu können. Seine so vielfach belehrenden Sammlungen sind jetzt zum Thcil von seinem Sohne, dem Haupt- mann L. v. Hcyden, geordnet, der unter der Leitung seines Vaters ein tüchtiger Entomologe geworden. Die exotischen Käfer sind in we- nigen deutschen Privat-Sammlungen reicher vertreten als in der von Dr. Haag. Einen wichtigen Anziehungspunkt für die Microlcpidop- terologen bilden die Herren A.Schmidt und Mühlig. Das nahe Wiesbaden ladet zum Besuch des Hemipterologen Prof. Kirsch- baum ein elc. etc. ') Besonders iiiU'rossarit erschien »'ine auselinliche neue Gattung, in der Nähe von Pachypus, deren Valerlandsbozeichnung Sicilieu nicht zu bezweileln sein soll. Naturforscher- Versammlung. 409 Uebrigens können wir bei der günstigen centralen Lage Frank- furts für das Ausland nicht unterlassen, auch die aufserdeut- schen Entomologen auf die nächste Naturforscher-Ver- sammlung (17. bis 23. September 1866) ganz besonders aufmerksam zu machen, und sind überzeugt dabei im Sinne der Frankfurter Entomologen und Geschäftsführung zu handeln. Ueber die Zukunft darf indessen die Vergangenbeil nicht ganz vergessen werden. Nach der Eröffnung der Versammlung durch den Geh. Medicinalrath Krause und der Constituirung der zoologi- schen Section besuchte die Seclion das neu gegründete zoologische Museum unter Führung von Medicinalrath Dr. Hahn und unserem Mitgliede Georg Schulz, einem eifrigen Beförderer und Unterstützer der Naturwissenschaften. Nachdem das noch im Entstehen begrif- fene Museum durchwandert war, fanden die Entomologen einen Ruhepunkt bei einer ganz hübschen Sanmilung unbestimmter brasi- lianischer Käfer. Die 2te und 3te Sitzung boten neben manchem recht Interes- santen (z. B. führt Dr. Ehlers eine von Vaillant unter Qualerfage's Zustimmung als Annelide beschriebene Form auf das Vorderende eine Terehellacee zurück, Prof. Oscar Schmidt und van Beneden spre- chen von übereinstimmenden Thierformen in den nordischen Mee- ren und der Tiefe des adriatischen Meeres) nichts Entomologisches. In der 4ten Sitzung sprach Stainton über die Tmeeii- Gattung Laverna-^ Prof. Claus spricht über Parlhcnogenesis bei Blattwespen. Unbefruchtete weibliche Blattwespen der Stachelbeere (die von der Entwickelung aus dem Cocon an isolirt gehalten worden waren und deren receptaculum seminis daher keinen Samen enthielt) leg- ten Eier ab, aus denen sich Larven entwickelten. Welches Ge- schlecht dieselben haben, ist noch nicht ausgemacht; nach Kessler in Kassel wären es Männchen; also wie bei den Bienen. In der letzten Sitzung thcilt Ref. mit, dafs, im Gegensatz zu den Rofsmäfsler'schen Beobachtungen über die grofse Variationsfä- higkeit der spanischen Schnecken, die andalusischen Käfer im All- gemeinen wenig auffallende Varietäten bildeten; eine besonders in- teressante Ausnahme machte Akts granulifera ; unter einer gröfse- ren Anzahl Exemplare, sämmtlich aus einem Weingarten bei Puerto de Santa Maria, fanden sich alle Uebcrgängc zwischen der gewöhn- lichen Form mit kräftigen Rippen und Körnchen-Reihen auf den Flügeldecken und solchen Exemplaren, welche ganz glatte Flügel- decken besitzen; diese sind nicht mehr von der in Andalusien weit verbreiteteo Akis acuminala zu unterscheiden, wie die vorgelegte 410 IS alur forscher- f^ersainmhmg. Suite von Stücken zeigte. Dergleichen Fälle künneii aber Rci". nicht etwa zum Anhänger der Darwin'schen Theorie machen, da sich die unendliche grofsc Mehrzahl der Arlcu unverändert zeigt. Auf die Bemerkung, dafs man nicht selten sogar bereits geneigt sei, Thiere wegen ihrer verschiedenen Färbung, etwa blau und grün, als verschiedene Arten anzusprechen, bemerkt H. Schulrali» SullVian, dafs die blauen Käfer von Feuchtigkeit und Licht angegrilTcne In- dividuen seien. (Das läfst sich indessen im Allgemeinen wohl kaum beweisen; wäre es indessen richtig, so mahnte es nur um so mehr zur Vorsicht bei der Anwendung der Farbe zur Unterscheidung der Arten.) Dr. Ehlers theill mit, dafs der Sladtschreiber Heyer in Lüne- burg die Larven des Dermesles hicolor an jungen Tauben gefunden habe, au deren Federn sie nagten, Blutung erregten und endlich den Tod derselben veranlafslen ; „es sei dies wohl der erste Fall, dafs Insekten den Tod eines warmblütigen Thiercs herbeiführten"' '). Dagegen erinnert Ref. nur an die von Burmeister in der Berl. ent. Zeitschrift beschriebene Tödlung eines kleinen Vogels durch eine einzelne Manlis. Die Derrneslcn - Larven würden wohl das Ver- speisen der jungen Tauben in der Regel dem Menschen überlassen und nur durch besonders grofse Anzahl den Tod der Tauben her- beigeführt haben. Damit solle übrigens nicht gesagt sein, dafs Der- mesles bicolor nicht in einer bestimmten Beziehung zu den Tauben stehen könne, wenigstens sei es wohl eine analoge Erfahrung, dafs einige Käfer, wie die vom Ref. bei Misdroy selbst beobachtete Aleo- chura nidicola Vaivm. in Schwalbennestern, Ateocharu cuniculorum Kraatz hei Paris nur in Kaninchennestern angetroH'en wurde. Prof. Troschel erinnert an den von Dohrn in Stettin beobach- teten Fall, dafs ßJtjgnle auch Vögel tödict. Interessant sind Prof. Krämer's Mittheilungen über die Krätz- milben der Maus; dieselben bringen kolbige, gallenarligc Auswüchse aufscn am Schwanz der Maus, nicht weit von der \\ nrzel, hervor, in denen sie leben; die Milbe der Katze ist nicht mit der der Maus identisch. — Dr. G. Kraatz. ') Die famosu Tselse-Fliege in Afrika soll ja geradezu jedes erwach- sene Rind, das in ihr Bereich koinnit, iödten. Dabei läuft vielleicht Ueber- treibung und Fabel mit unter. Aber Lucilia liominivorax in Caycune tödtet constatirlermafsen bisweilen selbst den Menschen. Und dann die Oe«/rMs-Arten im Gehirn melu-erer Säugelhiere, und ich weifs nicht wie viel Anderes!! v. Kiesenwelter (briefliche Milth.). Kleinere Miltheiluiigeii. 1. Aus der Abr- und Rheingegend von //. Fu/s. Borboropora Kraalzii fand ich wiederum in einigen Slücken bei Mist und faulenden Schwämmen; bei letzteren auch in Mehrzahl Homulola brevlcollis ^nxiA'i. Ilom. coriaria früher an einem allen Erlenstamme, neuerdings aber auch unler verwesenden Pflanzenhanfen in Menge. Atemeies emnrginalns, im ersten Frühjahr sehr häufig, kommt mitunter auch in zweiler Generation im September und Ok- tober vor; ebenso sammelte ich im September Atemeies hiflatus bei Myrmica laevinodis. Die im März und April am Ahrufer leben- den Homalolen erscheinen im Herbste gleichfalls wieder, aber viel seltener. Helophortis arvernicus. bei Altenahr mehrfach im Ahr- sande gefunden. hucnnus cervus. Stücke, welche deutlich üebergänge zu pentaphyllus darstellen, kommen hier nicht selten vor, besonders in mittelgrofser Form, deren Fühlerbildung genau der von Kraatz in dieser Zeitschrift 1860, Tafel VII. Figur 1 a, gelieferten Zeiclinung entspricht. Agrilus sinuatus , ein grofses Stück auf Weifsdorn. Haplocnemus ahenus. eine in den Sammlungen öfters als tarsalis Sah Ib. bezeichnete Art, in zwei Pärchen von Gesträuchen geklopft.» Der Mann besitzt längere und gesägte Fühler. Ant Itocomus sangti inolent us. Beim (^ sind die Hinter- scliienen etwas stärker und mehr gebogen wie beim $; auf der In- nenseite findet sieb eine feine, aber sehr scharfe, kielförmige Linie, welche dem $ fehlt. Ptinus sexpunclalns. ein Stück auf Eichengebüsch ; Pti- nus pilosus am Fufse alter Eichen nicht selten. Throscus dermestoides. Bei dieser hier äufserst gemei- nen Art ist die Begattung interessant; das Männchen sitzt schräg über dem Weibchen (so dafs es sich mil den Vorderfüfsen seitwärts von letzterem an der Blattfläche festhält) und schwirrt dabei mit den wie zum Fluge entfalteten Flügeln und Flügeldecken sehr leb- haft auf und ab. 412 Kleinere Millheilungen. Ospfiya praeus ia (JVoihus bipunctatus)^ ein Stück im Wie- sengrase geschöpft. Uedlcnbacher stellt dieses Genus, welches wohl unzweifelhaft zu den Melantlryadae gehört, zu den Oedetneridae. Prionychus. Ein vor 2 Jahren von mir hier auf Weiden gesammeltes, von Pr. uter durch gröfseren Glanz, feinere Fühler und gewölbteres, feiner und zerstreuter punklirtcs Halsschild ab- weichendes Individuum erwies sich mit einem kürzlich aus Frank- reich eingesandten Exemplare des Pr. Fuirmairii Reiche völlig übereinslimmend. Ferner neu für Deutschland dürfte sein: P hyt onomus Visnugae^ welchen Herr Eigcnbrodt zu Co- blenz mehrfach in der Aiidernacher Gegend aulfand. P hijUobius alneli. Vor Jahren fand ich auf einer einzel- nen, eng begränzten Stelle (Wiese mit Erlengebüsch) mehrmals ei- nen grofsen, schwarzen P/njllohius, welcher statt der sonst gewöhn- lichen grünen Beschuppung mit äufserst feinen, fuchsig grauen Flär- cheu bekleidet ist; höchstens sind hier und da einzelne dickere grüne Härchen, zumal auf dem Schildchen, vorhanden. Beine und Fühler braunroth. An Abreibung ist, bei der Reinheit und Frische der Exemplare, nicht zu denken. In diesem Frühjahre sammelte icli den Käfer in gröfscrer Zahl und traf etwa 15 bis 20 Stücke davon in copula mit grünen a/ne/ /-Männchen an, so dafs wir den- selben ohne Zweifel als zweite Form des $ von Ph. utneli anspre- chen können. Procas Steve7ii. Das hiesige, in dieser Zeitschrift II. 210. erwähnte Stück wurde von H. Wencker in Strafsburg ^) als ?/ioe- stus Bach, von St evenii Schli. verschieden, bestimmt. Ceulhorhynchtis p ic it ar sis Sc\i\\.^ hier und bei Coblenz in einigen Exemplaren gesammelt. XyloterxLs cjuerczis Eichh. Typische, vom Autor selbst her- rührende Stücke stimmten mit meinen vermeintlichen thieailus aus Düsseldorf (von II. Crumbach an alten Eichen in Menge gesammelt) völlig übercin; ebenso fand ich in anderen rheinischen Sammlungen als lineattis immer die Eichhoirsche Art vor. Dieselbe scheint dem- nach nicht nur weit verbreitet, sondern auch die viel häufigere zu sein. Eine ähnliche Verwechselung dürfte bei JVecrophorus f'ossor und gatlicus vorkommen; meine als fossor bezettelten hiesigen Stücke sind nach der Vergleichung mit der Scriba'schen Beschrei- bung sämmtlich gatlicus, und habe ich auch in den Düsseldorfer Sammlungen keinen echten f'ossor vorgefunden. ') jetzt in Vesoul (Haute Saone). Kleinere MUtheihmgen. 413 Cryptocephalus hipunctatus. Von Eichengebüsch ein auü'allend grofses, vollkommen erhärtetes Stück dieser Art mit leb- haft schwefelgelber Grundfarbe geklopft. Clylhra flavicollis, im Jnni auf Erlen in grölscrcr Anzahl. 2. Von Dr. G. Kraatz. Mxjrmedonia Fnssii Kraatz ( Bcrl. Enlom. Zeltschr. 1S60. p. 53), nach einem Exemplar aus den Rlicinlanden besclirieben, wurde im Frühjabr 1864 von H. Slud. Bugnion bei Lausanne muth- mafslich in Gesellschaft von Ameisen aufgefunden. Von Iloinalota eleganlnta Bris, (in Grenier Cat. d. Col. de France p. 23) habe ich ein (mit dem typischen Stücke vergli- chenes) Exemplar bei Bonn aufgefunden, seiner Zeit aber auf das- selbe noch keine eigene Art zu begründen gewagt; dieselbe unter- scheidet sich von der airicapilla Muls. vornehmlich durch das deut- licher gerinnte Halsschild , längere Flügeldecken und das an der Spitze ausgerandete siebente Bauchsegment. Von Oxypoda investigal omni mihi (Berl. Ent. Ztschr. 1864. p. 130) sandte H. Brisout de Barneville ein, bei Dünkirchen aufgefundenes Exemplar zur Ansicht ein. Homalota sinualocoUis Bris, (in Grenier Cat. de Col. de France p. 28) vermag ich nicht recht von Hom. vemacula zu unter- scheiden. 3. Zwitter von Bombyx dispar. Es schien mir nicht uninteressant einen Zwitter von Bombyx dispar, welcher am 28. .Juli vorigen Jahres von einem jungen Samm- ler hiersclbst gezogen und mir freundlichst überlassen wurde, in un- serer Zeitschrift Taf. III. abzubilden. Wie bereits aus der Figur hervoi*- gebt, tritt die Theilung in eine männliche und weibliche Hälfte sehr deutlich hervor; wahrscheinlich wird mir noch Gelegenheit, mein Exemplar mit andern Zwittern dieser Art in Vergleich bringen zu können, da dieselben bei der aufTallenden Verschiedenheit der bei- den Geschlechter die Aufmerksamkeit der Sammler leicht auf sich lenken, weshalb ich mich für den Augenblick auf diese kurze No- tiz beschränke. II. Ticffcnbach. Synonymische Bemerkungen. 1. Einen neuen Beitrag zu der auf S. 357 bereits zur Sprache gebrachten systematischen Stellung der Gattung Byhirus liefert H. K. Lindemann (Bull, de la Soc. imp. de Nat. de Moscou 1865. III. ') p. 148) völlig unbefangen dadurch, dafs er „dem Geiste der Endomychiden - Klassificalion folgend"' für einen angeblich neuen Käfer „eine neue Gattung Horticola gründen mufs'''; die neue Art Horticola urbana ist aber olTenbar nichts Anderes als Bylurus to- meniosiis. 2. Oiceoptoma Golowalschovii desselben Autors (a. a. O. p. 148. Taf. IV. Fig. 1,2.) ist unzweifelhaft nichts als die be- kannte Silpha thoracica^ welche gerade die 4 erweiterten Endglie- der der Fühler besitzt, durch die sich Golowalschovii von ihr unterscheiden soll. 3. Da mit Oxypoda umbrata Gyll. nach Thomson (Col. Scand.) nicht die von Ericlison unter diesem Namen beschriebene Art, sondern die cunicnlhia Er. identisch ist, so mufs für Oxyp. umbrata Er. ein anderer Name eintreten, welcher humidula sein mag. 4. Atomaria rubricollis Bris, (in Grenier Cat. de Col. de France p. 68) ist mit Atom, ornata Heer (Faun. Col. Helv. I. p. 4.'U) identisch; diese Art scheint in de Marseul's Cat. ed. II. aus Versehen ausgelassen zu sein. 5. Der von mir für eine neue Tenebrioniden - Gattung ange- wendete Name Calobamon ist bereits im Jahre 1850 von II. Loew an eine Dipteren - Gattung vergeben wrorden. Hierauf von ihm freundlichst aufmerksam gemacht, verwandele ich den Namen Ca- lobamon in Thratislocohis. G. Kraatz. ') Bei dieser Gelegenheit in:ig zugleich auf den ebendaselbst p. 65 — 112 verölTenllichten Aufsatz des H. Baron v. Chaudoir: Essai sur les Feronies de l'Australie et de la nouvelle Zelande aufmerksam gemacht werden. Neuere Literatur. Die Parasiten der Honigbiene und die durch dieselben be- dingten Krankheiten dieses Insekts. Nach eigenen Erfah- rungen und dem neuesten Standpunkt der Wissenschaft von Dr. Eduard Afsmufs. Mit 3 hthogr. Tafeln, 26 Figuren darstellend. Berlin, Ernst Schotte u. Comp. •1865. Preis 18 Sgr. Das Werkclien (56 Seilen) scheint zwar vorzugsweise für Bienenzüch- ter bereciinet, kann aber doch jedem Entomologen, und namentlich solchen, die für Bienen sjiecielleres Interesse hohen, empfohlen werden. Der Ver- fasser ist, wie schon aus dem Titel hervorgeht, selbst pr;iktisrlier Bie- nenzüchter, und kann somit die Resultate eigener (namentlich inlenssan- ter biologischer) Beobachtungen mit den zusanüriengeple'ilt ii Berichten Anderer in Vergleich bringen. Die Mittel gegen die Krankheiten der Bienen sind vom Verfasser natürlich nicht unbesprochen geblieben. Aufser Trichodes und Meloe werden 4 thierische Parasiten der Ho- nigbiene ausführlich besprochen , denen sich aber gewifs noch Gordius aquaticus, Mermis nigrescens u. A. anreihen werden. Die Larven von Trichodes apiariiis, welche den Larven verschiede- ner Bienen-Arten nachstellen, verschmähen auch andere (z. B. Sirex) Lar- ven nicht, und thun den Bienenstöcken überhaupt nur geringen Schaden; anders ist es mit den Larven von Meloe varieqatits, über deren Lebens- weise H. Afsmufs sehr sorgfältige Beobachtungen angestellt hat, in Folge deren er die sog. Tollkrankheit der Bienen, wenn auch nicht ausschliefs- lich, so doch hauptsächlich den genannten Larven zuschreibt, während Dzierzon der Ansicht ist, dafs diese Krankheit von vergiftetem Honig her- rührt. Hierbei scheint mir Afsmufs durchaus im Rechte zu sein, da ge- wifs die kleinen /V7e/o^'-Larvcn, welche sich tief in die Bienen einbohren, vielfach übersehen worden sind, so dafs man nicht darauf kam in ihnen die Ursache der Tollkrankheit zu entdecken. Wenn der Verf die Toll- krankhelt auch zum Theil durch Mermis albicans hervorgebracht wissen will, so scheint es mir nach seinen eigeren Ausführungen doch zweck- mäfsiger, gerade die Tollkrankheit den Wleloe zuzuschreiben und die schäd- lichen Wirkungen der Mermis nicht als Tollkrankheit zu bezeichnen. Die Larven von Meloi' pr oscar abaeus sind viel weniger schäd- lich, weil sie sich nicht einbohren, sondern an die Haare auf dem Brust- kasten der Bienen anklaniinerii Berl. Entomol. Zeitschr. IX. 27 II Neuere JAleraiur. Von den Dipteren legi Phora incrassata ') ihre Eier in die Bie- nenlarven, und zwar nur 1 Ei in jede Larve, welche alsdann verfault und die gefährlichste ansteckende Krankheit der Bienen erzeugt, die sog. wirk- liche Faulbrut (Gangraena apum), im Gegensalz zu der sog. Faulhrut über- haupt, unter welcher alle mögliche andere Krankheilen der Brut ver- standen werden. Dafs in der Thal die Fliege die Ursache der genannten Krankheit sei, wird mit vieler Wahrscheinlichkeit nachgewiesen Ein anderes DipJeron, Braula coeca, die sog. ßienenlaus, kommt meist einzeln auf den Bienen vor, von deren Säften sie sich nährt; einen empfindlichen Verlust leidet der Bienenzüchter durch sie nar, wenn sich viele Braufa, namentlich auf einer Königin, niederlassen und ihren Tod durch Säfteverlusl herbeiführen Von Gordins subbifurcus unA Mermis albic ans fand der Verfas- ser den letzteren sonderbarer Weise nur in der Leibeshöhle männlicher Bienen, was ihn zu der Folgerung bringt, dafs diese Gordiaceen eben so wie die Gordien nur durch eine passive Wanderung in die Drohnen ge- langen konnten. Es würde zu weit führen, die Ansichten des Verfassers über die Wanderungen der Embryonen der Gordiaceen hier wiederzu- geben; sie verdienen, wie das ganze Werkchen, wohl beachtet zu werden. Eine in diesem Falle vielleicht sogar sachkundige Besprechung mancher kleinen Mängel desselben bleibt dem hierin geübleren Berichterstalter überlassen. G. Kraatz. Systematisches Verzeichnifs der bisher im Kanton Zürich aufgefmidenen Käfer von Kaspar Dietrich. Zürich 1865. (Aus dem 2lsten Bande der Neuen Denkschriften der allgem. schweizer. Gesellsch. für gesammte Naturwissensch.) Der Kanton Zürich gehört fast ausschliefslich der collinen Region an, nur wenige Gebirge ragen bis in die montane hinein, Alpengebiet fehlt ganz. Das Klima ist, da das Gebiet im Norden von mächtigen Schnee- bergen liegt, verhältnifsmäfsig kühl und dem von Norddeulschland ähn- lich. Dem entsprechend hat die Fauna durchaus den Charakter der einer mitteldeutschen Hügellandschaft. Ganz vereinzelt finden sich einige süd- lichere Formen vor, wie Mylabris variabifis, Amara striatopunctata, Oedemera caerulea. An die Alpen erinnern 2 Oreinen, die auch sonst im Hügellande verbreitete C/trysoniela speciosissima und Chrys. trislis, wel- che sonst mehr dem Hochgebirge eigen zu sein pflegt. ') Phora apum Amcrl. (Lotos XH. p. 239) hält der Verf. vielleicht für dasselbe. Neuere Literatur. ili Diese Elemente vermögen natürlich den allgemeinen, jedenfalls we- sentlich mit durch die Verhältnisse der Bodenkultur bedingten, etwas all- täglichen und dürftigen Charakter der Züricher Käferfauna (welche nach Dietrich 1870 Arten hat, während z. B. Roger für Oberschlesien 2750 aufzählt) ebenso wenig zu alteriren, als die mehr oder weniger beträcht- liche Nachlese von Käfern, die sich den fleifsigen Nachforschungen Diet- richs und seiner Gewährsmänner bisher entzogen haben werden. Von Interesse sind die Vorbemerkungen und die Arbeit für specielle [nsektengeographie um so mehr von Wichtigkeit, als des Verfassers bekannte wissenschaftliche Gründlichkeit und Zuverlässigkeit für die Richtigkeit der hier geraachten Angaben die beste Büi'gschaft giebt. V. Kiesenwetter. Die Hymenopteren Deutschlands nach ihren Gattungen und theilweise nach ihren Arten analytisch zusammengestellt von Dr. E. L. Taschenberg, Leipzig 1866. (bereits Mitte 1865 erschienen.) Das Buch soll, wie der vollständige Titel besagt, ein Wegweiser- für angehende Hyraenopterologen sein und gleichzeitig als Verzeichnifs der Halle'schen Hymenopteren - Fauna dienen. Es macht nicht Anspruch auf directe Förderung der Wissenschaft, will vielmehr das vorhandene Mate- rial den Laien zurichten, um sie für das Studium der Hymenopterologie zu gewinnen. Das kleine Werk ist in vielen seiner Partien recht prak- tisch, und dem Zwecke, auf den es sich beschränkt, entsprechend. Auch die zahlreichen Holzschnitte, die es bringt, sind für den Anfänger gewifs eine willkommene Beigabe. Dagegen ist die grofse Ungleichmäfsigkeit in der Behandlung der einzelnen Familien um so mehr zu bedauern, als mei- stens gerade diejenigen ausführlicher und auch den Arten nach auseinan- dergesetzt werden, über welche wir bereits geschlossene, jedem, der sich mit den betreffenden Gruppen beschäftigen will, unentbehrliche und leicht zugängliche Werke besitzen, z. ß. die Tenthrediniden und Crabroniden. Als eine bis in die neueste Zeit reichende Compilation und Zusam- menstellung des für Hymenopteren - Systematik Geleisteten und Nachwei- sung der betreffenden Literatur ist das Buch auch für solche Hymenopte- rologen von Werth, welche über das Stadium der Anfängerschaft bereits hinaus sind. v. Kiesenwetter. Monograph of the family of Nitidulariae by Andrew Mur- ray Esq. Part. I. (Auszug aus den Linnean Society 's Transact.) Die Arbeit ist, wie der Verfasser berichtet, auf Anregung des Vor- standes des Britischen Museums, Dr. Gray, der Herrn Murray zur Cata- 27* IV Neuere Literatur. logisirnng der Museums - Nilidularien .'lufTortlerte, iiiilernoiiiraen worden. Sie ist daher auch fast ausschlirfslich der Systematik und Artenkenntnifs gewidmet, beschränkt sich aber nicht auf die zufällig in der Sammlung des genannten Museums befindlichen Arten, vielmehr sind dabei die Schätze fast aller bedeutenden entomologischen' Sammlungen Europas zu ßathe gezogen worden. Das Material, das Murray benutzt hat, ist aufser- ordentlich grofs und zeigt wieder einmal recht auffällig, in welche co- lossale Proportionen die descriptive Entomologie täglich mehr hineinwächst. Die Gattung CarpophiUis zählte z. B. in Erichson's Bearbeitung 45, bei Murray 93 Arten, von tirachypcplus kennt Erichson 5, Murray 28 Arten. Es liegt in der Natur der Sache, dafs Murray in den Arbeiten Erich- son's eine feste Grundlage gefunden liat, an der wenig geändert werden konnte. Damit, dafs der Umfang der Familie durch Ausscheidung der Cy- bocephalen, Rhizophagen und Peltiden beschränkt worden ist, wird man wohl ziemlich allgemein einverstanden sein, obgleich bei einer Familie von so complicirten systematischen Beziehungen und so entschieden ver- mittelnden, anscheinend heterogene Formen mit einander verknüpfenden Charakter, wie die iNitidularien es sind, anomale Bildungen vorkommen müssen. — Im Wesentlichen kam es darauf an, auf dem von Erichson Geleisteten weiter zu bauen, und Murray hat das mit allen dem Erfolge gethan, den unermüdlicher Fleifs und gewissenhafte Forschung sichern. Das Werk ist, ohne in unnütze Raumverschwendung und Luxus hin- einzugerathcn, so glänzend ausgestaltet, dafs es als eines jener Prachtwerke bezeichnet werden kann, wie sie nur unter besonders günstigen Verhält- nissen — in Deutschland leider nur sehr selten — möglich sind. Es ent- hält 200 Seiten, Grofsquart, Text, von welchem etwa 20 auf den allge- meineren Theil kommen, 5 grofse colorirte Kupfertafeln, und giebt aus- serdem zahlreiche, in den Text gedruckte, erläuternde Holzschnitte. Die reichen Details über Frefswerkzeuge und andere wichtige Körpertheile er- höhen die wissenschaftliche Bedeutung und Brauchbarkeit des Buches aufserordentlich. Der Verfasser unterscheidet unter den Nitidularicn die Gruppen der Brachypteridae, Carpophi/idae, Tiitidulidae, filrongylidae und Ipidae. Der vorliegende erste Theil behandelt nur die beiden ersten Gruppen, von denen die erste keine neuen Gattungen aufzuweisen hat, während die Carpophilidae deren eine grofse Menge besitzen, namentlich Orthogramma mit 8, Haptoncus mit 5, Halopeplus mit 4, Macroslola, Eidocolaslns, Te- trisus, Trimenus mit je 2, Grannnophonis, Adocimus, Ithyphenes, Camp- sopyga, HypodetHS, Prosopeiis. Ctilodes, Stauroglossicus, Somaphorus mit je einer Art. Wir wünschen dem Verfasser Glück zu dem verdienstlichen Unter- nehmen und hoffen, dafs es ihm möglich sein wird, dasselbe in der be- gonnenen Weise zum Besten der Wissenschaft fortzuführen und zu voll- enden. V. Kiesenwetter. Neuere Lileralur. v Simon, Eugene, histoirc naturelle des Araignees. Paris 1864. Der Herr Verfasser lieieite mit diesem Werke eine gedrängte, selir belehrende Uebersiclit aller bis zmn Erscheinen derselben bekannten Spin- nenarten. Auf circa 38 Seiten befindet sich zunächst eine, von in den Text gedruckten Holzschnitten begleitete Einleitung, welche die Anatomie der Spinnen behandelt. Sodann folgt der eigentliche Text; bei jeder Gat- tnng sind deren Charaktere angegeben; die Stellung der Augen, einige an- dere wichtige Körperlheile, und meist die Profilzeichnung einer Art sind durch Holzschnitte leidlich dargestellt, Demnach folgt die Aufführung der bekannten Arten in der Weise, dafs der französische und der lateinische Artname der des Autors und das Vaterland gegenübergestellt sind. Aus jeder Gattung ist die hervorragendste Art weitläufiger beschrieben. Die gröfseren Gattungen, wie Mygale, Micryphantes, Theridion, Tegenaria, Epeira, Gastracaiüha etc. sind in Gruppen getheilt, die, mit Namen ver- sehen, gewissermafseii Untergattungen bilden, welche zum Theil auch durch Holzschnitte veranschaulicht sind. Dankenswerlh anzuerkennen, und besonders für Anfänger nicht un- wichtig, ist die Angabe der Abstammung bei jedem Gattungsnamen. Da- gegen kann das Verfahren des Herrn Verfassers, eine Anzahl, hauptsäch- lich männlicher Gattungsnamen in weibliche umzuändern, nicht gebilligt werden, wenngleich es wohl wünschenswerlh gewesen wäre, dafs die Au- toren ihre Spinnen - Gattungen weiblichen Geschlechts gebildet Iiätten. Dies ist geschehen bei ^/j/p«s Latr., Scytodes Latr. (in Scytoda), Micryphan- tes Koch (in Micrypharita), Eresus Walcken,, Altus Walcken. , Salticus Latr., Clenus Walcken , Oeyale Savign. (in Ocyala), Sparassus Walcken , Philodromus Walcken., Thanatus Koch, Artamus Koch, Xysticus Koch, Thomisus Walcken. — Die Gattung Sphodros Walcken. wird wohl einen andern Namen erhalten müssen, da Spkodrus weit früher bei den Coleop- teren verbraucht wurde. Fünf neue Gattungen führt der Herr Verf. auf und giebt deren Cha- raktere, nämlich Mygahdonta, der Gattung Wlygale verwandt; Nuctobia (mufs Nyctobia heifsen, von wxros und ßios) zu den Epeiriformes, Cyr- tonota zu den Salticiformes, Lycosina zu den Lycosiformes und Ozyplila zu den Thornisiformes gehörig. Cyrtonota wird geändert werden müs- sen, da dieser Name bereits einer Käfergattung gehört. Am Schlüsse befindet sich ein synonymisches Register aller europäi- schen Spinnenarten, welches auf grofse Vollständigkeit Anspruch ma- chen kann. Sonach verdient das Buch allen Liebhabern der Spinnen, insbeson- dere aber den Anfängern auf diesem Gebiete der Naturgeschichte, angele- gentlichst empfohlen zu werden. J. P. E. Friedr. Stein. VI Neuere Literatur. Memoires pour servir a l'histoire naturelle du Mexique, des Antilles et des Etats-unis, par Henri deSaussure, III""* et IV"® livraison, 1864. Auch unter dem besonderen Ti- tel: Orthopteres de TAmerique moyenne , par Henri de Saussure. I. Familie des Blattides. Grand in 4% plan- ches coloriees. Auf circa 40 Seiten giebt der Herr Verfasser zunächst eine sehr be- friedigende |)hysioIogische und morphologische Einleitung; sodann folgt die Beschreibung von 138 Arten in 35 Gattungen, alles so ausführlich und detaillirt, dafs bei den Bestimmungen wohl nur selten Zweifel blei- ben werden. Beigefügt ist ein Register, eine Note über das Abdomen der Blatten und fünf Kupfertafeln, welche aufser einer genauen Darstellung des Flügelgeäders eine Anzahl sorgfältig gezeichneter und sauber colorir- ter Arten enthalten. Drei neue Gattungen werden von dem Herrn Verfasser begründet: Schixopilia auf Blatta fissicoUis Serv.; — Monastria, der Gattung Mo- nachoda Burm. verwandt, auf Blatta bigiittata Thunb. und El. similia Serv., nebst 2 neuen Arten: M. angulata und semialata; — Petasodes, ebenfalls der Gattung Monachoda Burm. verwandt, auf Monachoda Do- minicana Burm. und Blatta reflexa Thunb. — Als neue Arten sind auf- geführt; Ischnoptera translucida, Blatta Otomia, Blabera fraterna, capu- cina und deplanata. J. P. E. Frdr. Stein. Horae societatis entomologicae Rossicae, fascicul. secundus, Petropoli 1863. Dieser zweite Band der Arbeiten der neuen russischen entomologi- schen Gesellschaft dokumentirt durch Inhalt und reiche Ausstattung ein reges Leben unter den dortigenlnsecten-Liebhabern. Er enthält im Gan- zen zwölf Aufsätze, von denen zu bedauern, dafs einige in russischer Sprache, deren nur selten Deutsche mächtig sind, gedruckt wurden. (Neuerdings soll die verelirl. Gesellschaft beschlossen haben, von ihren Arbeiten künftig eine russische und eine deutsche Ausgabe zu veran- stalten.) Den Eingang bildet eine kurze Biographie des verstorbenen Mene- tries in französischer Sprache (das zugehörige Portrait fehlt in dem uns eingesendeten Exemplare). Die gröfseren und kleineren Arbeiten des Verewigten sind in der Reihenfolge ihres Erscheinens aufgezählt. Seite 9. Beiträge zur Kenntnifs der Phthirio-Myiarieii von Prof. Dr. F. A. Kolenati, mit 15 Tafeln. Der Verf. selbst nennt sie: Versuch einer Monographie der Jphaniptera, Kycteribien und Strehliden. Die ziem- lich umfangreiche Einleitung bringt die einschlägige Literatur und einiges Neuere TMeralur. vii Andere aus dem Leben dieser merkwürdigen Thiere. Die Aphanipleren (Flöhe) bilden acht Gattungen; nämlich Sarcopsylla Westw. mit 1 Spe- cies, Pulex Linn. (4 Sp.), Trichopsylla Kol. (6 Sp.), Clenonotua Kol. (1 Sp.), Ctenophthalmus Kol. (4 Sp.), Ctenopsyllus Kol (3 Sp.), Cera- topsytliis Kol. (4 Sp.), CtenucephaluH Kol. (2 Sp.) — Die Nycteribiden zerfallen ebenfalls in 8 Gattungen; nämlich Listropodia Kol. mit 4, Acro' cholidia Kol. mit 2, Stylidia Westw. mit 1, PeniciUidia Kol. mit 3, Encampsipodia Kol. mit 2, Cydopodia mit 1, Nycteribia mit 6 Arten, Megistopodia Kol. {-poda Macq.) mit einer Art. — Die Strebliden beste- hen aus der Galtung Raymondia Yr au eni mit einer, Brachyptarsina uni Strebla Wied. jede mit 2 Arten. — Den gut gebildeten Gattungsnamen Megistopoda Macq. hat der Verf. in Megistopodia umgeändert, was nicht za billigen ist, und jedenfalls nur geschah, um ihn mit den selbsterwähl- ten, aber durchaus nicht löblich geformten Lisfropodia , Encampsipodia und Cydopodia in Uebereinstimmung zu bringen. Die 15 Tafeln lithogr. Abbildungen stellen die betreffenden Thiere stark vergröfsert vor; sie tra- gen zum richtigen Bestimmen sehr wesentlich bei, wenn auch die Be- schreibungen genau und ausführlich genannt werden dürfen. Die Ver- schiedenheit der drei seltenen Gattungen Raymondia, Brachytarsina und Strebla wird durch die Abbildungen sehr deutlich ersichtlich gemacht. Seite 111. Radoschkovsky : Beschreibung der in der Umgegend von St. Petersburg vorkommenden W^espenarten ; dieselben sind auf zwei bei- gegebenen lithogr. Tafeln und sehr naturgetreu colorirt dargestellt. Es werden acht Arten aufgeftihrt, nämlich V. vulgaris Linn-, borealis Zett., sylvestris Scop, holsatica Fabr., norvegica Fabr., rufa Linn,, crabro Linn. und media de Geer. Jede Art ist durch eine lateinische Dia- gnose, und durch weitläufigere Beschreibung in russischer Sprache cha- rakterisirt. Seite 133. J. C. Sievers: Verzeichnifs der Schmetterlinge des St. Petersburger Gouvernements; 91 Khopalocera , 473 Heterocera und 563 Microlepidoptera. S. 161. Dr. F. Morawitz: Notiz über die russischen Xyletininae. Der Verf. macht 14 Arten namhaft, und zwar aus den Gattungen P/i7t- nus., Brachytrachelus, Xyletinus., Pseudochina , Mesocoelopus und der von ihm auf Xyletinus pallens Germ, neu errichteten Gattung Xeronthobius. Seite 167 gicbt derselbe ein Paar kleinere Mitlheilungen über russi- sche Coleopteren. Aufser einer Anzahl, bisher in der St. Petersburger Umhegend selten gefundener Käfer sind darin erwähnt und als neu be- schrieben: Agabus desertorurn, Paramecosoma robustum, Pkytoecia Bles- sigi, Crioceris decorata, Cryptocephalus sareptanus und Cr. ergenemis, sämmtlich von Sarepta. Seite 177. Schreiben des Prof. Ratzeburg an die russische, entomo- logische Gesellschaft über die Behandlung der Forstinseklenkunde nach neuerem Zuschnitt. J. P. E. Frdr. Stein. VIII Neuere Lileratur. C. Cornelius. Die Zug- und Wander-Tliierc aller Thier- kltissen. Berlin, F. Springer. 18G5. 1] Thlr. Der Verf. ist durch soinc gründlichen und sorglalligen Beohachtun- geu besonders in der Insektenwelt bekannt und den Entomologen befreun- det geworden. In dem vorliegenden Werke verbindet er mit wissen- schaftlichem Gange eine lebendige, populäre Darstellung, vereinigt das wichtigste Material, welches wir in den naturwissenschaftlichen Werken zerstreut und vereinzelt über die Wanderungen in der Thierwelt besitzen, und weiset überall auf die Quellen und Ilülfsmittel hin, welche benutzt wurden oder das Einzelne weiter ausführen. Die Anordnung des Stoffs folgt den Lehrbüchern der Zoologie und geht von den \\'irbellliieren zu den Insekten, den Spinnen, Krebsen und Mollusken Die Einleitung stellt kurz den Begriff der Stand- und Wander-Thiere fest, und verbreitet sich, an die Noniadenvolker anknüpfend, über die L'rsachen der ^Vanderungen überhaupt. Unter den Säugethieren finden wir besonders aus der Gruppe der INager und Walle Interessantes. {Phocaenn melas an den Küsten der Faröer.) — Mit Recht wird auf die Unsicherheit der Einiheilung in Stand-, Strich-, Wander- und Zugvögel hingewiesen, und dann sehr gut Alles zusammengestellt, was Brehm, Tidemann, Kühl u. A. über das Wan- dern der Vögel gesammelt haben. Das Aufsuchen der nächsten Gebirgs- übergänge, die Zeit, die Weise des Wanderns, das Leben in der Fremde und die Rückkehr, die Züge einzelner Vögel (Taube, Kolibri, Pinguin), sowie die Bedeutung dieser Erscheinungen für die Natur und den Men- schen: Alles ist reich behandelt und bietet eine Fülle anziehenden Stof- fes. Von den Reptilien sind die Schildkröten eingehender behandelt, von den Fischen die in {liefsenden Gewässern, in den Flufsmündungen und im Meere genauer betrachtet. — Zahlreiche Wanderungen der Insekten sind ausführlicher behandelt, z. ß. von gastropacha prucessionea L. und pini- vora Tr. nach Katzeburg, pieris örassicae L. nach Dolirn, sciara T/iomae Meig. in Afrika nach Bahrdt, der Wanderameisen in Amerika und Afiika, der vanessa cardui in Italien, der leucania extranea Guenee in iNordam - rika nach Osten-Sacken, der miisca vomitoria L., Uhellula 4-niaciilafa L- nach Ilagen, der Coccinellen, der Heuschrecken unler Benutzung der gründlichen Arbeiten von Keferstein, Kühl, Burmeister, Darwin u. A. mit Beschreibung verschiedener Species. Viele andere Insekten werden als wandernde kürzer erwähnt, und Cicaden und Aphis schliefsen die Reihe. — Von den Spinnen wird nur aranea ohte.xtrix (?) als die Urheberin des fliegenden Sommers angeführt '); von den Crustaceen ist Ausführlicheres über die gemeine Landkrabbe, gecarcinus ruricola L. nach Ücken mitge- ') Mit diesem allgemeinen Namen läfst sich nichts anfangen. Neuere Forschungen lehren uns als Luftschifferin besonders thumicas viaticus L., lycosa paludosa Hahn und saccata L.. micnjphanier elevalus Koch und Neuere JMeraiur. ix tlieilt und endlich einige Notizen über die in ihren Einzelnheiten noch unbekannten Wanderungen der Mollusken in der Weerestiefe. Die bei der Arbeit benutzten Schriften siud S. 337 — 341 verzeich- net. Das ganze Buch ist als eine fleifsige, interessante Zusammenstellung des Wichtigen über den Wandertrieb der Thiere zu empfehlen. S trüb ins. Bach, Dr. M., Studien und Lesefrüchte aus dem Bu- che der Natur. Für jeden Gebildeten, zunächst für die reifere Jugend und ihre Lehrer. 328 Seiten, grofs 8°. Broch. 24 Sgr. Das Werk geht uns erst in dem Augenblicke zu. als der Druck des Bandes abgeschlossen werden soll Da es sich hauptsächlich mit dem Leben und Treiben der Insekten beschäftigt, empfehlen wir es namentlich denjenigen unserer Mitglieder, die Entomologen aus ihren Söhnen machen wollen, zum Geschenk für dieselben, aber auch sonst zu eigener Leetüre. Wie der Titel andeutet, enthält das Buch vieles bereits Bekanntes, was in- dessen nicht hindert, die Zusammenstellung desselben dankenswerth zu machen. Längere Abschnitte sind dem Maikäfer (S. 26 — 46), den Amei- sen (S. 180 — 232), der Honigbiene (S. 232 — 307) und dem Mamrauth- baum Ober-Californiens (S. 52 — 64) gewidmet. Die Todtengräber, die Johanniswürmchen, der Kohlweifsling, die Kohlblattwespe, die Stuben- fliege, die Coca, die Wachsmotte, die Insoktenwanderungen, die Zähmung der Insekten, dazwischen der Kukuk und die Fledermaus, liefern Stoff zu kleineren Kapiteln, welche belehrende Anleitung geben sollen, felbst- ständige Beobachtungen zu'machen und die JNaturgegenstände vom ästhe- tischen Standpunkte aus aufzufassen. Gewifs wird das Buch dazu bei- tragen, den Sinn fiir die Beschäftigung mit der Naturgeschichte zu wek- ken und zu fördern. G. Kraatz. die Gattung theridium kennen, die sämmtlich an feuchten Orten leben, und vielleicht im Herbst wie die Tritonen und Eidechsen aufs Trockene wandern. Diptera Americac septentrionahs indigena. Descripsit H. Loew. Berolini 1861. Centuria I~V. 266 Seiten. 8°. 1 Thlr. 15 Ssr. Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Stallschreiberstr. 47. /i^r/in-er enicm. K^ri^jrf-^r: /()'6.y. 'Jkr:i Berufter fyiAfni Zgr<^ cUi. 7lV. Schade :o Berlin ^Stallscbreiberstr. 47. ^ /l '- .,-. /L^U ) 45 3 (J ^ CiN, J J >; I 1: ^-