Smithsonian Institution Libraries Purchased from the Cullman Endowment —— a e * \OHRISTIANSHOLM, AILHORES GREVSKABET y der Berliniſchen Gefelfchaft Naturforſchender Freunde, Vierter Band, Mies KRupferm Beſchaftigungen — SZ bey Joachim Pauli, 1779, FS\LHORER en GREVSKABET CHRISTIANSHOLM, E43 zu fr | 2 Vorerinnerung. 9 Sir überreichen hiemit einem erleuchteten & Yublicum den vierten Band unferer Schriften, welcher unferer Abſicht und unferm Verſprechen nach, dem dritten unmittelbar fol- gen follte: deſſen Herausgabe aber, Durch ver: ſchiedene, nicht vorher geſehene Hinderniſſe ver⸗ zoͤgert worden iſt. Wir hoffen dieſes Auf⸗ ſchubs wegen Nachſicht zu erhalten, und wuͤn⸗ | ſchen dieſem Bande eben die guͤnſtige Aufnahme, mit welcher ein geehrteſtes Publicum feine Vor— gaͤnger beehret hat, und den Beyfall, welcher fuͤr uns eine kraͤftige Ermunterung ſeyn wird, in unſerer Laufbahn muthig fortzugehen. Eben die Sorgfalt, und genaue Pruͤfune g, die wir uns bey der Wahl der, in den vorigen Baͤnden enthaltenen Materien zum Geſetz gemacht, ift auch bier treu und gemifli enhaft beobachtet worden. Mit Vergnügen müflen wir indejfen befennen, daß uns diefe Wahl nicht ſchwer ge— worden, da fait alle in dieſem Zeitraum ein⸗ gegangene Auffage wichtig undan neuen Wahr⸗ heiten reichhaltig. geweſen. Eine beträchtliche Anzahl davon Haben wir noch für den folgenden Band en muͤſſen. —7— Das iv Dorerinnerung. Das verfloſſene Jahr ift unferer Soeietät, in mehr als einer Abſicht, uͤberaus merkwuͤrdig geweſen: merkwuͤrdig durch die Verbindung mit Perſonen, deren Namen, durch Stand, Wuͤrden, Geiehrſamkeit und Rechtſchaffenheit glänzen: aber auch merkwuͤrdig durch den Tod mehrerer Mitglieder, deren Verluſt derfelben um jo mehr aͤußerſt fühlbar feyn mufte, da fie wohl einfieht, wie große und wichtige Bortheile fie. von den Beftrebungen eines ihr entriffenen Züdert, Martini, Müller, Errieben, Wagler, eines Bald und von Zanthier zu erwarten hatte. Immer werden ung Die Nas men diefer Männer, in deren Perfon fich fo viel Vorzüge des Verſtandes und des Herzens vereinigten, und die ein ſo lebhafter Eifer fuͤr das Wohl unſerer Stiftung beſeelte, unvergeß⸗ lich ſeyn. Vorzuͤglich erkennt die Geſellſchaft mit innigſter Ruͤhrung die wichtigen Dienſte, welche dem Inſtitute von ihrer erſten Entſte⸗ hung an bis jetzt von dem verewigten Martini geleiſtet worden. Nichts gleicht derjenigen Thaͤtigkeit, mit welcher er ihre Angelegenheiten beſorgte und ihr Beſtes befoͤrderte. Gluͤcklich ſind wir indeſſen, daß es uns gelungen, dieſen Verluſt durch Gelehrte zu erſetzen, deren vor⸗ trefliche Eigenſchaften und —— niſſe unſers Kobes nicht beduͤrfen. Wir fahren fort dem Publicum die Nah⸗ men dererjenigen verehrungswuͤrdigen Perſo⸗ nen in alphabetiſcher Ordnung bekannt ——— Borerinnerung. v chen, welche in dem legten Jahre durch das gefell: fhaftliche Band mit uns vereinigt worden find. L Unter den hiefigen ordentlichen Mitgliedern: Her Johann Eſaias Silberſchlag, Königl. Preußl. Ober - Eonfiftorial: und Ober: Baus . Rath; erfter Predigeran der Drepraltigfeitss _ Kirche; Director derKeal- Schule und Wits glied der hiefigen Königl. Akademie der Wif fenichaften Ar — Herr D. J.C.A.Brand. S. J. B.S. XLIII. AII. Unter den auswärtigen Herren Chren⸗ Mitgliedern: RR 160. Her: Joh. Andreas Benjamin Berg⸗ ſtraͤßer; ordentlicher Öffentlicher Lehrer der Weltweisheit zu Hanau. 161. Herr Herrm. “scjeph Friedrich Beuth, Churpfaͤlziſcher ulich: und Bergticher Hof⸗ Cammerraty und Rechnungs-Commiſſa⸗ rius, beym Steuer : Eafjen: und Finanz: Des partement; der. Ehurfürl. Akademie der Mahler, Bildhauer: und Baukunft Ehren: Mitglied. Zu Düfeborfe 162. Herr Franz Friedrich Sigiem. Auguſt Reichsfreyherr von Boeklin zu Boeklins⸗ au, Herr auf Ruſtec. Hochfürftl. Branden⸗ burgiſcher, wie auch Hohenloh⸗Langerbur⸗ giſcher adelicher geheimer Rath, und Herzogl. wirklicher Cammerherr; Mitglied der Kaiſ. Akademie der Naturforſcher, der Bernſchen oͤkonomiſchen und Ober⸗Lausnizer Bienen⸗ Geſellſchaft, zu Ruß. | hr: — 163. vi - DBorerinnerung 163. Herr Joh. Bor. Boͤckmann; Marggrafl, Badenfcher Hofrat) und Fraieten der Nas turlehre zu Carlsruhe. | 164. Her Burmann, der Arzeney⸗ Geloheheit Doctor zu Amſterdam. 165. Herr Beter Camper; vormaliger öffentl. Lehrer auf der hohen Schule zu Franeker; Mit⸗ glied des Raths der Staaten von Friesland; der Königl. Akademie zu London, der chirur⸗ gifchen zu Paris, der Societäten zu Harlem, Rotterdam und Edinburg; Correſpondent der Koͤnigl. Akadem. der Wiſſenſch. in Paris. Zu Klein Laukum ohnweit Franeker. | 166. Herr Franz Ludewig Canerinus; Hoch⸗ fuͤrſtl. Heſſen ⸗ Hanauſcher Cammerrath und Mitglied der Fuͤrſtl. Hebiſchen Akademie der Wiſſenſchaften zu Gießen. In Hanau. 167. Herr Cosmus Collini; Churpfaͤlziſcher ge⸗ heimer Secretair und Hiſtoriograph; Director des Naturalien-Kabinets der Churptäßifchen Academie der Wiljenfchaften zu Mannheim. 168. Herr Lorenz Erell der Arzneygel. Doctor und der Materia Medica ordentl. Öffentlicher £ehrer auf der hohen Schule zu Helmftedt. 169. Hr. Carl Theodor Anton Maria Freyh. von Dalberg, Dom: Eapitulargu Maynz, Wuͤrzburg und Worms; Churmaynziſcher geheimer Kath und Stadthalter zu Erfurt. 170. Herr J. B. Dubois, Koͤnigl. Pohlniſcher a Profeſſ or und Bibliothekar beym Cadetten⸗ Borerinnerung - VIL Endetten: Eorps; Mitglied der Akademie der Wiffenfeh. zu Dion. In Warſchau. | 171. Herr Chriſtian Friedrich Habel; Hochf. Naſſau⸗Uſingſcher Cammer-Seeretair, Mit glied der König. Grosbritann. Churfürftl, Sraunſchw. Eüneb. Landwirthſch. Geſellſch. zu Zelle. In Wißbaden. 172. Herr Alexander Michaelowitfch von Ka⸗ ramyſchew; Nußifch: Kanferl. Ober: Bergs meifter; oberfter Lehrer und Worfteher der Berg: Akademie; Mitglied der frenen oͤko⸗ nomifchen Gefellfehaft zu Petersburg. In Petersburg. 3 | 173. Herr Carſten Niebuhr; Koͤnigl. Daͤni⸗ ſcher wuͤrkl. Juſtiz⸗Rath und Landſchreiber zu Meldorf; Mitglied der Koͤnigl. Großbrit. Geſellſch. zu Goͤttingen, und der Koͤnigl. Schwediſchen zu Stockholm. In Meldorf. 174. Herr Andraͤi Andreewitſch von Nortof; Rußiſch-Kayſerl. Etatsrath und Bice-Pra- ſident des Kaiſerlichen Berg⸗Collegium und des Muͤnz⸗Departements; beſtaͤndiger Secre⸗ taͤr der Ökonom. Geſellſch. In Petersburg. 175. Her Carl Wilhelm Scheele; Apotheker und berühmter Scheidekünftler zu Kidping, in .. Schweden. Ba Ä | — 176. Hr. Franz von Paula Schrangk; Doctor der Theologie, Director der Churfuͤrſtl. Land⸗ wirth-Geſellſchaft zu Burghauſen und Pro: feſſor daſelbſt; Mitglied der Acadenie der Wiſſenſch. zu München. In EN: Be Herr i vu Vorerinnerung. 177. Herr Johann Gottfried Schreiber; Bergamts-Affeffor zu Ilmenau. Gegenwaͤr⸗ tig in Frankreich. 178. Die Hochgeb. Frau Chriſtiana Louiſa, Reichsgraͤfin zu € Solms: £aubad) ꝛc. 179. Here Abel Socin; Hochfurftl. Heflens Hanauifcher Oder : Hofrath und Leibarst, ‚wie auch der Arzeney » Wiffenfchaft und Ras turlehre Öffentlicher Lehrer; Mitglied der Fuͤrſtl. Heßifchen Akademie zu Gießen, und der medicinifch : phyſiſchen Gefellichaft zu Baſel in Gießen. 180. Herr Joh. Gottl. Stegmann; Doctor und Profeffor der Weltweisheit und Mathes matif zu Caſſel; Mitglied der Chur: Mayns . ziſchen Afademie nüglicher Wiffenfchaften, wie auch der Gefellfchaft der fehönen Wiſſen⸗ ſchaften in Goͤttingen und Leipzig. Zu Eaffel. 181 Herr Bandelliz oͤffentlicher Lehrer auf der Univerſitaͤt in Eiffabon. 132. Herr Wartmann; ber Arzeneygelahrheit Doctor. Zu St. Gallen 183. Herr Georg Chriftoph Würz; der Arze⸗ nen = Gelahrheit Doctor. In Strasburg. 134. Herr Johann Zoega; Königlich Danis ſcher Sammer : Seeretair und Rentfchreiber; Mitglied. der Rönigl. Norwegiſchen DER | PO In Kopenhagen. | Die Geſellſchaft fieht in der Ehre, bi vor⸗ chin Perfonen, unter ihre = zaͤ Vorerinnerung. 1X sähfen zu Können, einen ermunternden Ans trieb, ihre Bemühungen zu verdoppeln, Die noch fortdauernde Thaͤtigkeit der erſten Stifter amd Befdrderer unfers Inſtituts, und der Eis fer, welchen die mehreften unterer neu gewaͤhl⸗ ten Herren Mitglieder aufeine fo lebhafte Art Beiviejen, erdfnen uns immer mehr frohe Aus⸗ ſichten, und befeſtigen in uns die Hoffnung, daß unſere gemeinſchaftliche Beſtrebungen, von Nutzen ſeyn werden. Es wuͤrde Undank ſeyn, wenn wir die Beweiſe der größten Theilneh⸗ mung, welche uns von einigen dieſer theuren, auf eine ſo uͤberzeugende Weiſe gegeben wor⸗ den, mit Stillſchweigen uͤbergehen wollten. Es fen uns erlaubt hier einen Nortof und Karamyſchew zu nennen, welchen edelmüthis gen Freunden, unfer Kabinet eine vortrefliche Sammlung der vorzüglichiten Rußiſchen Erze und anderer Mineralien zu verdanken hat. Mir achten ung diefen großmüthigen Beförder vern, fo wie auch den übrigen Freunden, wel⸗ de unfere Bücher ‚and Naturalien: Samms lung, mit Beyträgen bereichert, ausnehmend für verbunden, und wir werden nicht ermangeln, fünftig in der Fortfegung unjeres Verzeichniſ⸗ ſes, ihrer Erwaͤhnung zu thun. Die Geſellſchaft hat das ſchmeichelhafte Vergnuͤgen gehabt, auf die im Jahre 1777. don einem hoͤchſt murdigen Märfifchen Edels mann »aufgegebene und von ihr bekannt ger machte Breisfrage: Br Was x Borerinnerung. Was it uͤberhaupt das Epidemiſche in den eigentlich fo genannten Epidemien? mehrere Abhandlungen zu erhalten, - Ohne dem Werthe der übrigen etwas entziehen zu wollen, Eonnte fie nicht umhin derjenigen, als der, der Frage am nächften gefommenen Beant⸗ wortung den Preis zuzuerfennen, welche den berühraten Herrn Profeſſor Camper in Klein⸗ Eaukum zum Verfaſſer hat. Dieſer vor- trefliche Gelehrte, welcher nunmehro durch das Band der Gefelljihaft mit uns naher vereinigt worden, hat ſich indefjen diefer Beloh⸗ nung freywillig entfagt, und felbige der Geſell⸗ ſchaft zu einer anderweiten Preisaufgabe groß⸗ muͤthigſt überlaffen, welche auch von letzterer, ‚unterm 2. Febr. d. J. bekannt gemacht worden. - Die Samperifche Preisichrift, welche der Bor treflichkeit ihres Inhalts wegen, in dieſem Bande eingeruckt iſt, wo ſie, unter den groͤßern Abhandlungen, die fünfte Stelle einnimmt, bat ung auch zu dieſer zwoten einen wichtigen Stoff dargebothen. Die Gefellichaft achtet ſich dieſem verbienft- vollen Gelehrten für den Dadurch gegebenen Be⸗ eis, feiner Uneigennuͤtzigkeit, und feines Ei- fers, Das beite unfers Inſtituts befördern zu helfen, ausnehmend für verpflichtet; nicht we⸗ niger haͤlt fie fich den Herrn Pagen-Hofmei⸗ fter Fuchs in Potsdam, ihrem hochgeſchaͤtzten Ehren⸗Mitgliede, durch deſſen geſchickten Fleiß dieſe Schrift (welche i im, lateiniſchet —J— gefaßt Vorerinnerung. xi gefaßt tar) in einem deutfchen Gewande er: ſcheinet, für überaus verbunden, Noch wagen wir Die Wiederholung einer Bitte, auf deren Erfüllung die ordnungsmaͤßi⸗ ge Einrichtung des gejelichaftlichen Archivs hauptfächlic) beruhet. Sie betrifft die Adfon= derung der geſellſchaftlichen Angelegenheiten von den Drivatfachen, in Briefen an ung: und einzelne Mitglieder. Leberhaupt müflen wie unſere auswärtigen Herren Mitglieder erfuchen, alles. dasjenige, was dieſelben an die Geſell—⸗ fchaft gelangen laſſen wollen, gerade zu an die Societaͤt, und nicht an einzelne der hieſigen Mitglieder zu adreſſiren, oder wenigftens ihre Wuͤnſche und Verlangen an die Gereltichaft auf beſondere Blatter beyzulegen. Die Briefe uns ferer auswärtigen Herren Mitglieder find ein Eigenthum derjenigen, an welche fie gerichtet find: im Falle fie nun zugleich geſellſchaftliche Angelegenheiten enthalten; ſo wuͤrden, wenn darauf Ruͤckſicht genommen werden ſollte, in dem Archive Lücken entſtehen, die der Vollſtaͤn⸗ digkeit deſſelben aͤußerſt nachtheilig ſeyn muͤſſen. Es kann alſo die Geſellſchaft ins kuͤnftige, auf keinen Vorſchlag, oder irgend eine Empfehlung anders Ruͤckſicht nehmen, als wenn der An⸗ trag gerade zu an die Gefellichaft gerichtet wor= . den. Solche Briefe werden, wie unjere Her: ren Mitglieder ſchon vordem durch eine des fonders gedruckte Nachricht erfucht worden, mir der Addreſſe: An die Gefellfihaft ver ale Natur: x DBorerinnerung Naturforſchenden Freunde in Berlin, abzuge⸗ ben an den beſtaͤndigen Selretair derſelben be⸗ zeichnet. | Die wichtigiten der in dieſem Bande be⸗ findlichen Druckfehler, welche der genaueſten Sorgfalt des Correctors ohnerachtet eingeſchli⸗ chen ſind, bitten wir geneigt zu entſchuldigen. Da die Geſellſchaft die Lebensumſtaͤnde der in verwichenen Jahre uns durch den Tod ent⸗ riſſenen Mitglieder, von ihren Anverwandten bis jetzt noch nicht erhalten koͤnnen; ſo werden wir die Nachrichten davon, im kuͤnftigen Ban⸗ de liefern, Berlin, den roten April 1779. F. W. Otto. Geftänd. Sectetais der Geſellſch. Inhalt zu Innhalt der Geſellſchaft Naturforſchender Freunde, in Berlin. | RE nebſt der ——— der neueſten des vierten Bandes der Beſchaͤftigungen Mitglieder Seite III, I. Herrn D. Könige in Tranquebar Naturge⸗ Fe der fo genannten weißen Ameiſe. ‘IL Fey Profeffor Berafträßer ‚ in Hanau, Abhandlung über den Weißdornſpanner, nach Heren Sepp. Taf. IL II. Herr Etatsraths Muͤller, in Kopens bagen, von unfichtbaren Waſſermooſen. Taf. III. IV. &benderfelbe von der Schinkenarche, und der gerumzelten Mahlermuſchel. Taf, II, V. a. Herrn D. Blochs Natnrgefchichte der Moräne. Taf. IV, V. b. Herrn Profeffor Campers Abhandlung uͤber die wahre und eigentliche Urſach der Krankheiten, die unter dem großen und klei⸗ u Vieh, ale — Seuchen, wuͤ⸗ en, um 95 VL xv Innhalt. VI. Herr Kunſt⸗ Cammer „Veewelter Ser gler in Kopenhagen von der fuͤnſſchaaligten Holzpholade. Taf. V. 167 VII. Ebendeſſelben Beſchreibung eines ſelte ⸗ nen Turbo, mit auswendig Oentel[OTNUGEN : Kammern. Taf. V. 179 vn. Herr Garnifonprediger Chemniz in Ko⸗ penhagen, von der Balæna roftrata, oder e Schnabelfiiche. © _ 133 IX. Herrn Drofeffers Sander in Carlsruh, Be fehreibung einer uunterirdiſchen Reiſe zu den Steinkohlen⸗Gruben in —— 190 X. Des Herrn Freyherrn von Gleichen, ge⸗ nannt Rus:vorm, Zergliederung umd mi⸗ kroſcopiſche Beobachtungen des Band⸗ und Kuͤrbiswurms. Taf. VI. 203 XI. Entdeckungsgeſchichte des wahren Polhpen⸗ freſſers, beſtaͤtigt durch den Herrn Paſtor Goeze in Quedlinburg. 225. X. Herr Garır. Pr. Chemniz, von dem Purpur, welcher ſich im Buccino Lapillus _ L. Befindet. 241 XII. Herrn Cammer : Serretair Zoets, in Ä Kopenhagen, Befihreibung des Zeoliths, . feiner Arten und Abänderungen, nach dem Auffern Anſehen. 254 XIV. Herrn Hofrachs Gledirfch neu vermehrte Erläuterung über die fhädliche Wirkung eis nes nordamerifanifchen Siftrebenftrauche. 263 XV. Beſchreibung und Abbildung einiger tbeils neuen, theils noch nicht abgebildeten Inſek⸗ ten, vom Herrn Prof. Serbſt, S. Taf. VIL 314 XVI. Herrn Hof Aporh. Meyers Verſuche mit dem fpatartigen Zeolith 327 : XVII ntihait. xv XVII Hertn Ober: Eonfiftorial: Rathe Silber⸗ ſchlag phnfifalifch : mathematiſche Beſchrei⸗ bung des Brockenbergs. S. Taf. VIILIX.X. 332 XVm. Von der Erzeugung der regulaͤren Ver⸗ tiefungen in verſchiedenen glasartigen Stei⸗ nen: vom Herrn D. Bloch. Taf. AL, 408 KIX. Herrn Mrofeflors Johann Herrmann Abhandlung von der Muͤncho⸗Robbe. VFab. et 456 XX. Herrn D. F. 8. Bolten, etwas von den Ammonshoͤrnern. Taf. XI. Sig. 2. 499 | XXI. Herrn J. Chr. Suchs Beytrag zur Ger | ſchichte merfwürdiger DVerfleinerungen 518 | XXIL. HerrnD. M. SE. Bloch's Beytrag zur Praturgefchichte der Würmer, welche in ans dern Thieren leben. Taf. AU, Fig.3 — 5. imgl. Taf. XIV. und XV. 534 XXI. Herr Profeffor J. E. Bode über die Erfcheinung und den Lauf des Kometen | vom Jahr 1779. f. Taf. XIX, 562 XXWV. Herrn D. M. E. Bloch’s Drnitholegi- ſche Rhapſodien. S. Taf. AVI—XVIIL 579 XXV. Kurze Nachrichten aus Briefen unſerer Herrn Correſpondenten und gelehrten Mit⸗ glieder. 1. Chemiſche Unterſuchung der Schwehe⸗ Spatserde von Herrn Carl Wilhelm Scheele. 611 2: Auszug aus einem Schreien des Herrn Garnifonpredigers Chemnitz zu Koppens hagen, vom 6. März; 1778. an den feel, Herrn D, Martini. 614 3. Auszug aus einzelnen phyſicaliſchen An: * merkungen des Herrn Predigers G. J. Sinden — au Iunnhalt. Sudenbern zu Techo bey Wittſtock som 29. December 1777. 618 > 4. Bon einem merfwürdigenSes,in derObern 2 — — Baaden, von Herrn Hein⸗ | rich Sander, Profeſſor in Carlsruhe. 6 19 Ä 5. Anmerfung von Thieren, mit ſchrauben ⸗ foͤrmig gewundenen Hörnern, ſonderlich vom Schraubborn: Widder. ſ. Taf. XX. 624 -6. Auszug aus einem Schreiben des Herrn | Profeſſor Pallas zu Petersburg. | 628 7. Auszug aus einem Schreiben des Herrn Predigers G. J. Hindenberg zu Techo - - vom 3. Auguft 1775. 62 8. Auszug aus einem Schreiben des Königl. Kunftverwalters Herrn. Spenglers, zu Koppenhagen, an den feel. Heren D. Mar⸗ tini vom 30. May 1778, von der großen Maldiviichen Cocusnuß. F 9. Beſchreibung eines neuen Buffolen: ns firuments, womit man auffer den bisher damit zu erhaltenden Bortheilen, auch die Höhen meſſen, nivelliven, und die Ins und Deelination der Magnet: Htadel fin⸗ den kann: vom Herrn Profefior Johann Gottlieb Stegemann in Eaffel. _ 10. Auszug eines Schreibens des Herrn Canzelley⸗Raths Jens Miüichelſen Beck zu Koppenhagen, an den ſeel. Herrn D. Martini, vom 28. gFebruar 1778. ſe Taf. XXI. XXVI. Auszug aus der sebenebefehreißung des feel. Herrn D. Martini. XXVII. Regiſter der vornehmſten in dieſem a ae Egg: Sachen, ————— Natur⸗ J. D.gehanı Gerhard Königs Narturseſchthte de ſogenannten weißen Ameife Sece Tefel I Rn | 5% n dem len Bande der, von ber sr Berlinifchen | Geſellſchaft naturforſchender Freunde heraus⸗ gegebenen Schriften, findet ſich Seiter 77, u. fgdeeine fehöne Abhandlung des Herrn Profeffor J. €, Fa⸗ bricius, die nähere Beftimmungen des Geſchlechts der weißen Ameiſe betreffend. Weil ich nun an einem Orte mich aufßafte, wo. dieſ e Thiere eigentlich zu Haufe gebören, fo bin ich, forooßt durch jenen Auffaß, als auch auf, Zureden einiger Freunde in Madras, veranlaſſet Rrben, über Seſellſchaft · Beſchaͤft. Ib. ßsZ. Adiieſe — .Noturheſthicte d der weißen Seife: dieſ⸗ Thiere einige naͤhere Beobachtungen — Ten, welche ich einer verehrungswürdigen. naturfor⸗ ſchenden Geſellſchaft zu Fe — vorzulegen die | ‚Ehre babe. Um in den Stand oefeßt, zu werben, diefe Thiere am beſten kennen zu lernen, waͤhlte ich einen Ort, wo ſie in ihrer Aben weder durch Zwang, noch durch Mangel oder andere Umſtaͤnde gehindert wer⸗ den konnten, und wo ihre Neſter in einer großen An⸗ ‚zahl, — waren. Ein ſolcher Platz fand ſich on Sir⸗ Oſt vor Tanſchaur, woſelbſt, ohngefaͤhr eine halbe teutſche Meile davon, eine hochliegende Flaͤche, und faſt un⸗ abſehbare Gegend iſt, deren Erdboden aus einem hochrothen Thone beſtehet, welcher mit etwas groben Sande, und, an verſchiedenen Stellen, mit einigen kleinen Stuͤcken Tophus eingemiſchet iſt. Die kleine Flora daſelbſt war mehrentheils nur: Ariſtida atundinacea; Sacharum ſpicatum; Phar- naceum Mollugo, und Ceroiana; Hedyfarum num- mularia, pulchellum, diphyllum, hamatum, biar- ticulat.ın; Spermacoce hilpida; Viola fruticofz, und eine neue Art von Hegilops. Hier und da wuchs etwas Riccia, 106, nad) dem Regen, Waſſer geſtanden hatte. Auf der ganzen Flaͤche war ſonſt zur rechten Hand kein Strauch zu ſehen: zur linken Hand aber befanden ſich, in einiger Entfernung die Gärten eines mohriſchen Erenmen und noch — andere wuͤſte Plaͤtze. % mn | Ratungef Fhet der weißen Ye. — N In diefer Gegend find viele hundert Neſter von dieſen Thieren, auf der ganzen Flaͤche, vertheilt. Der Ranm, welchen ein jedes derſelben auf der Erdflaͤche einnimmt, bat ſelten über drey Schritte im Durchmeſſer; die mehreiten find Pleiner, und ihre größte Tiefe gehe drey Fuß unter der Erde. Sin fla⸗ ‚chen und. boben Boden haben die Möhren, welche fie | aufjufüßren pflegen, höchfteng zween Zus: anders uber verhalten fie fich, wenn Die Ameiſen zwiſchen Sträus cher, an alten Staͤmmen, oder an den Reinen der naſſen Reißfelder bauen; alsdenn ſteigen ihre Roͤh⸗ ren, wie alte Ruinen, einen Mann hoch uͤber der Erd⸗ flaͤche in die Hoͤhe. Die Zahl dieſer Roͤhren, wel: che mehr wie eine Oefnung haben, iſt nicht ſo ge⸗ nau zu beſtimmen; indeßen giebt es ſelten mehr als eine Hauptroͤhte, welche gleich einer Säule auf: gefübret iſt: die übrigen find nur niedrig, Der Haupteingaͤnge, Die durch diefe Roͤhren in die Erde, zu ihren beſonders abgetheilten Wohnun⸗ gen fuͤhren, giebt es an der Zahl verſchiedene, und fie find ganz unregelmaͤßig. Erſt geben fie ſenkrecht herunter, zertheilen ſi ſich aber ſo bald ſie unter die Erd⸗ flaͤche kommen, in mehrere kleinere Gaͤnge, und ſind meiſt rund. Außer dieſen haben ſie noch, hin und wider Löcher, die niedriger find, und bisweilen audy ale SEHE 2 ER RER 4 gan, Eleine imeiniger Entfernung in der Erde, Ein jedes Neſt ift in viele, von einander abge⸗ ſomerte Wohnungen getheilet; weil fie aber fo uns zegelmäßig getrennt find, fo laͤßt fich in Anfebung der Abtheilungen nichts beftimmtes jagen, Man trifft ER —J— — ſie ur # Hatıngefhicret der weihen A fi e —— in dreyen Reiben unter einandet am, und iegt die oberfte kaum einen Zus tief unter der Erde, | Jede einzefne Wohnung macht ein kegelfoͤrmiges Gewoͤlbe aus, welches am Boden ganz platt, und ‚ oben: beynahe kugelfoͤrmig zugerundet iſt. Die Wände find alfenthalben ganz glatt und eben, ‚ und durch ſtarke Zwiſchenraͤume von Erde getrennt. ‚Die Eingänge zu jeder Wohnung befinden ſich an einer Seite, nebendem Boden, und habe ich niemals ‚mehr, als einen angetroffen: dieſe Fommen, wie vorher ges faget worden, von den zertheilten Hauptgängen. Sehr felten habeich gefunden, daß durch den Bo: den der oberen Wohnung ein Gang zu ——— gefuͤhret habe. | Die Größe einer einzelnen der — Wohnungen, iſt nicht über zwey Drittel eines Fußes ge⸗ weſen, und im Durchmeſſer hat ſie etwas mehr, als die halbe Hoͤhe betragen. Die halb : kugelfoͤrmige Geſtalt ihrer Gewoͤlbe ſcheint ihnen eigenthuͤmlich zu ſeyn: denn dieſe trifft man unveraͤndert bey allen neuerlich angefangenen und kleinen Wohnungen an. € Ihre Wohnungen haben, wie gef agt, die Fig bee. Gewälber: nur dag fie durch einen Ffeinen Zwiſchen⸗ raum allenthalben von den Waͤnden abgeſondert ſind; auch ſelbſt an den Boden iſt nicht die mindeſte Spur zu finden, daß ſie auf irgend eine Weiſe durch einem Leim oder ſonſt etwas, befeſtiget wären. r a ee - Naturgeſchichte der weißen Ameife, 5 Sie beftehen aus unzählichen, in einander Taufen: den, unregelmäßigen Gängen, welches ihre Zellen ‚find, wozu die mehreften Eingänge voh unten wenige von oben, und die wenigften fenfrecht eingeben. Die Figur der Loͤcher bey den Eingängen ift meift rund, - Inwendig erweitern fic) die Gänge, an vielen Gtels len, doch behalten die‘ Deffnungen, von einem Gang in den andern, beftändig ihre beynahe runde Figur. Die Wände diefer Zellen find auf ihrer äußern und innern Flaͤche Fnotigt, mie eine Chagrin- Haut, mel: ches ſich am deutlichfien an den Rändern bey deu Deffwningen und Eingängen bemerken läßt. Durch ‚ein Bergrößerungsglaß erſcheinen fie faͤſrigt und wol⸗ ligt. Die Dicke dieſer Waͤnde traͤgt, wenn ſie noch f: fh,” anderthalb: und an den mehreften Gtellen, Raum Lnie aus. Das Innere dieſer Wände ift aus“ ganz zarten Fäfercheng und wenigen Thonſtaͤubchens, von dieſen Thieren durch den bey ſich fuͤhrenden Leim zuſammen geſehzet, weiches im Bruch ſehr teicht zu erlennen iſt. Die Farbe tz Bingen hängt größentheie von dem Erdreich abe, worin fie wohnen: bey Tan⸗ ſchaur waren ſie roͤthlich, bey Tranquebar habe ich ſie fie ſchwaͤrzer geſehen. Das Alter einer Wohnung machet audy, daß fie ihre Farbe verdunfel, In einer Regenzeit da ich die zellichten Woh⸗ nungen aus der Erde nahm, waren ſie ſehr zer⸗ brechlich. Wenig Stunden hernach wurden ſie haͤr⸗ ter, und am zweeten Tage, wie ich ſie ins Waſſer legte, EN ah fie fo, be ein Drittel — Wohnungen A 3 mehr N Noturgefchichte der weißen Ameiſe · A mehr als zwölf Stunden lang über der zache des Waſſers hervor ragte. box Im Waffer zergehen diefe Zelten nicht, färben es aber ein wenig braun, und geben ihm eitten zuſam⸗ men ziehenden, etwas bitteren Geſchmack. Auf Kohlenfeuer gelegt, brennt dieſe Maſſe mit. ‚einem ſtarken Rauch, weicher mit vegetabiliſch zu ſeyn ſchien. Sie wird gluͤend roth ohne zu zerfallen, behaͤlt die Hitze lange, und einige Stuͤcke haben beym Beruͤhren eine Art von Klang gegeben, beſonders wenn man ſie umwaͤlzte, oder etwas davon fallen lies, Die Wohnung der Königinn ift jederzeit in der Mitte des Neſtes, und immer zwiſchen dem oberſten nd unterſten Stockwerke der Wohnungen, ud Es ift ein ganz flaches, waagerechtes Gewölbe, | welches Baum die Höhe eines Zolles hat: und deſſen Breite fich nach der Länge der Königinn richtet, ‚wels. she es allein besohnet. Selten ift fie einen Finger bang. Die Wände und det, Boden find ganz glatt » und ift tbeiter nichts befonders daben ‚anzutreffen. Der Eingang zu dieſem, ‚von allen übrigen Wohnuns gen, durch ſtarke Erdwaͤnde, atgehnden Gewoͤlbe, äft an der Seite befindlich. Die Reinlichkeit, welche ich in allen. dieſen Wohnungen beobachtet habe, iſt die ſtrengſte die au) ſeyn kann, und ich babe nichts unfauberes, irgendwo | entdecken Finnen. Eben fo wenig babe einen Vorrath zu ihrem un eerhalte angerroffen! und daß auch dergleichen nie an⸗ — ſchließe ich mu Par ae ' - Naturgeſchichte der weißen Ameiſe. Ka, loͤcher auf der Oberflaͤche vom Regen zugeſpuͤlt wa⸗ ren, und weil fie durchgehends kleiner und ſchwaͤcher find, als fie im Sommer zu ſeyn pflegen. Ehe ich noch zu der Beſchreibung der Tiere £omme, muß ich noch einer Fleinen Pflanze gedenken, die an den Wänden der Zellen inwendig ziemlich haͤu⸗ fig und befländig waͤchſt. Sie wird beym Herrn Ritter von Linne ein Mucor feyn, und ift ſtipilatus, caplulis globofis decompofitis niveis. Sie iſt ſehr Elein, und bat einen ganz kurzen Stiel, worauf ber Eleine Knopf, als deffen Fruchttheil befindlich, der aus ſehr kleinen Kuͤgelchen zuſammengeſetzet, und von fejneemeißer Farbe iſt. Hin und wieder liegen ae wie geflreut, an bemeldeten Waͤnden kleine, gekruͤmte, weiße Säfercheng, die ſich bisweilen mit einem Knoͤpfchen, manchmal keulenfoͤrmig endigen. Sollte die weiſe Vorſehung dieſe kleinen Gewaͤch⸗ ſe nicht etwa zur Nahrung fuͤr die jetzt eben, aus den Eyern, hervor gekrochenen Thierchen, bier zu wachſen geordnet haben, weil ſonſt keine Nahrung in den Ne⸗ ſtern vorhanden, und auch nichts zugebracht werden konnte? Dies vermuthe ich nur; beobachtet habe ich es nicht, weil dieſe junge Thierchen auf einmal ſehr ſchwach werden, ſo bald ſie, aus der Erde, an die freye u und an des Tages Licht kemmen. ' Die Bewohner dieſer Neſter find erftlich. die: Mannchen. Ihr Kopf ift meift eyformig, gros, platt, ungleich mit Haaren beſeyt: der Nacken iſt ein wenig mehr erhaben und rund mit einem hervor⸗ — Rande. Den Mund bedeckt eine ſchild⸗ 24 2. fürmis A. N. ZN — Veturheſchihe der een me | förmige, runde, oben eonvere, glatte, fleifäfigte Haut, die am Rande ſcharf iſt? und dies iſt ihre Oberlippe. Ueber der Wurzel dieſer ‚Lippe iſt eine breite, herzfoͤrmige, glatte, glänzende Erhebung, Nie den Kaum zwiſ⸗ en —— Ben eins nimmt. =. Die Fuͤblhͤrner beſtehen aus 5 Gliedern welche da, wo fie mit einander verbunden find, vor⸗ nemlich mit aufrecht ſtehenden Haaren ee auch laͤnger und dunkler ſind, als der Kopf. Sie haben keine Augen, ſondern nur einen ſehr kleinen dunkleren Flecken neben — der de hoͤrner, an der innern Seite, Am Winkel des Mundes ift, an jeder Sein, eine Freßſpitze befindlich, welche krumm gegen den Mund gebogen iſt. Sie beſtehet aus vier Gliedern, da⸗ von das außerſte lancetfoͤrmig, platt, am Rande mit kurzen Haͤrchen bebraͤhmet, und am laͤngſten; die übrigen Drey Glieder aber rund, und Die zween inner⸗ ften ganz kurz find. Ihre ganze sänge —* dis Apte den Mund, Das obere Paar Freßzangen-ift, Binter dem Win⸗ kel der obern Lippe, an dem Kopf gewachſen. Eine jede einzelne Freßzange iſt fadenfoͤrmig, platt, kumm eingebogen, hornigt, an dem aͤußeren Rande, Dick und rund, am inneren ſcharf, mit verſchiedenen Zäßnchen verſehen; am meiften gegen die Wurzeln. Ihre Oberfläche ift glatt, glänzend, füwanbraun r und wicht länger, wie die — | Das — 0* — Noiuthelhiher der weißen Amelſe 9 | Daß untere Paar, deffen Wurtʒeln tiefer in den Kopf gehen, find krumm gebogen, fadenfoͤrmig, platt, dünner wiedieobern; an der inwendigen Seite haben fie, vor dem Ende, einen ziemlich geoßen Zahn. Ber ſtandtheile, Glätte, Farbe, Länge gleichen den obern. - Diefes untere Paar Freßzangen wird vom Munz de, an jeder Seite mit zwoen abgefonderten, -auf „einander Tiegenden, beweglichen, Lippen bedeckt, die an den LBurfeln der Freßzangen angewachfen find. Sie ſind liniaͤr, platt, am Ende ſchraͤge zugerundet. Der auswendige Rand iſt dick und rund; den innern macht eine duͤnne Haut aus, die mit feinen Haͤrchens, beſonders gegen das Ende, bewachſen iſt, welche unter ſich faſt von gleicher Enge,‘ und I lang wie die Freß⸗ zangen find. Die Unterlefje iſt platt und in ſechs Fäden ges theilet, die am Ende etwas fpiß und von gleicher Länge find. Die beyden äußerften Paare find mehr rund and gegen die zwey innern gebogen, die ganz gerade find. Die Wurzel dieſer Unterlefe iſt nur kurz, glatt und von hellerer Farbe, mit euch Haaren SEHE, als wo fie getheilt ſind. Die Zunge iſt gros/ rund ——— am Ende — mit einem roſtfaͤrbigen Rand umher und einer Querlinie über die Mitte verſehen. Uebri—⸗ ii ift fie glatt und enthält vielen Schleim in ſich. Das Bruſtſchild iſt rund, beftehet aus dreyen, — ringfoͤrmigen kleinen Streifen, woran un⸗ ten die Fuͤße — ind. Cs gr viel ae als der as ER » 10 getunbelhich der weißen Anei — | "Der Bauch ift eyfoͤrmig, laͤnglich md» * — ha einmal fo gros, als der vordere Theil des Koͤr⸗ pers. Er Bat 'gemeiniglich acht ſtumpfere ringfoͤr⸗ mige Streifen, bisweilen mehrere, und iſt mit aufe recht ſtehenden Haaren beſtreut, insbeſondere an den Seiten, mofelöjt fie länger zu ſeyn ſcheinen. . Un den fechs Füßen ift nichts beſonders; fe ie ba Ben die Länge des ganzen Körpers. Die Sarbe des Kopfe ift gelb, wie Bernfein, | der übrige Theil des Körpers aber weißlich. > Zum andern bemerken wir das Weibchen, oder die ſo genannte Koͤniginn. Ihr Kopf, Die Lip— pen, Fuͤhlhoͤrner, Freßzangen, Zunge und übrige Theile ſind von der aͤhnlichen Beſchaffenheit, wie bey den Maͤnnchen; nur daß ſie alle vielemalen groͤßer ſindAußer dieſem haben fie über den Fuͤhlhoͤrnern | grohe⸗ bervorſtehende, runde⸗ ſchwarze Augen nah Nebenaugen. | Die Mebenaugen fißen an deri inneren Seite « eis nes jeden Auges, fchräg ‚gegen die Stirn, und find laͤngliche, eingefaſte, bervorftehende, gelbere⸗ BERN gende Fleine Flecken. | ; - Das vordere Bruſtſchild iſt meift: platt ; Pal ® det und etwas ausgeferbt, mit Haaren bewachſen, die beyden drauf folgende. Schilder find Eleiner, und am beyden Enden fiumpfer. Sie ſind eigentlich nr Stüs Gen der Fluͤgel. An jeder Seite-diefer Schilder gehet vorn ein ſtumpfes Ende ein wenig hervor, woran die ehemaligen Fluͤgel angewachſen geweſen, deren Wuts zeln ale dreyeckige, bewegliche Enden ——— Si * ER | Y —9 | Naturgeſchichte der weißen Ameife, 11 Die Fuͤße ſind, wie bey den Maͤnnchens beſchaf⸗ fen, aber ebenfalls größer. ‚Der Bauch bat Baum bie Länge und Dice eine Fingers, und ift an fieben faft in gleichen Abſtande verſchiedenen Stellen am Muͤcken und unten zuſam⸗ men gezogen, woſelbſt eben fo viele Querſtreifen zu fer hen, Diefe find liniaͤr, ſchmal, glatt, glänzend, vom ‚gelber Farbe, und reichen jedes kaum uͤber den Bier⸗ teltheil des Körpers. \ | Die Duerftreifen unter dem Bauche find Steicher, Zwiſchen dieſen Querftreifen ift die Haut ganz glatt, alles übrige der Haut ift knotigt, wie ein feiner Cbas. gein, und milchweiß bey: vollkommenen Threcene An, jeder. Seite des Bauchs find fieben Auftlöcher, die gleichfalls Queröffnungen haben. Eine jede dieſer Oeffnungen ift laͤnglicht, mit einem Hand es gefaßt : die hinterſten find mehr rund und Meiner. ' Der Hintere iſt etivas ſpitz und von ein Paar fo / chen gelben Querſtreifen, als Schuppen, wie pothet gemeldet, oben und unten umſchloſſen. | Mit anatomiſchen Unterſuchungen dieſes Thiers babe mich nur wenig eingelaſſen. Durch einen Creuz⸗e ſchnitt fand. ich, daß die roͤhrigten Gedaͤrme unten im Bauche, ihrer ganzen Länge durch, eine kleine Flaͤ⸗ „de einnehmen, und daß der übrige Raum nit t zwee⸗ nen Zylindern, Die die Diele. einer Gänfefever, und die - Länge des ganzen Bauchs hatten, angefülle, wars, Ein jeder dieſer Zylinder war nur ander allgemeinen Haut, er durch einige Faſern angewachſen, fie baren, aber ‚mie einandes Feine Verbindung. ——A— DIS . Sie YV Ne - \ . 5 . R | 2 Ratutgeſchichte Br Siie beſtehen aus Fleinen, fehr sahfreichen, Een N en, welche an ihren befondern Eyerſtoͤckchens, Die nur aus Fäferchen beſtehen, befeftiget, und ſehr dichte an einanderangefihloffen find, In der Mitte gehet, der rLaͤnge nach/ eine ſtarke Roͤhre, die mit etwas Markiges von einer dunkleren Farbe, als das uͤbrige angefuͤllt iſt. Soltte dieſes die Nahrung fuͤr die Eher oder der Saamen ee det — ‚ober beydes a fen? a —— Drittens find die jungen —— zu Be merken, welche neulich ihre Flügel verlogren, und die Anwartſchaft baden, Fünftige Königinnen zu feyn, Sie unterfcheiden ſich von den rechten Königinnen, daß ihr Bauch nur wenig anfgefehwollen, und durch die Querſtreifen, welche noch nahe aneinander ſtehen ‚und eine braune Farbe haben. In einer folchen Ab⸗ änderung fand ich, in diefer Jahreszeit, von diejen ger - wöhnlicy eins, manchmal zmey, fehr felten drey in jedem Neſte. Doc muß ihre Anzahl, zu andern Jah⸗ reszeiten, Die größte feyn, ehe fie Flügel Befommen, weit fo viele bon ihnen ausfliegen. Nur ale ausger flogen Feine ich diefelben, und zu der Zeit find ihre | Hier Flügel feulenförmig, an der äußeren Seite, mit einem ftärferen Rande am Ende, zugerunder, geaͤ⸗ berr, fein membrands, braun, faft gleich ang, Kins ger und mehrmalen breiter, als ihr ganzer Körper iſt welche aber ‚rm * uͤber der 59 ‚ar —— | —* BER RE = 33293 26 HR Yiertens * TA Kopf iſt bey dieſen mehr platt und duͤnner, haariger, als | meift Ermwachfenen fi Me ſchneeweiß; Satungeie der weißen Ameiſe. 13 | Viertens ſind die Spadones zu bemerken. Der bey den Maͤnnchens: daher der Nacken nicht ſo ſehr zu⸗ gerundet iſt, und ſonſt, wie die Beſchreibung des Heern Ritters von Linne vom Kopfe anzeigt. Sie haben nur das obere Paar Freßzangen, die viel länger find und aus dem Munde weit mehr hervorſtehen, und oft ſich Fressen, Eine jede einzelne berfelben ift gerade, ſchmal/ zugeſpitzt an der innern Seite; gegen das Ende, bat fie einen ſtarken Zahn, iſt duͤnn, hornigt, krumm / ein: und auch in Die Hoͤhe gebogen, glatt, ſchwarz, neben der Wurjel geld, Un der Unterlefje find die Zertheilungen alle viel Fürzer; die Wurzel aber von ihnen ift größer, und gehet weiter nach dem Halſe, und iſt wie aus Dregen Theilen zufanımenges feßt. Uebrigens haben ſie alle die beſchriebenen Theile - des Köpfe, nur alles ifie Ieine; der Bauch ift länger und ſchmaͤler. unge Thiere waren iu diefer Bei häufig, Die - ie jüngern- da: ‚bey etiwas durchſichti Auf ihrem Bauche find die aufrechtſtehenden Haare deutlicher zu ſehen. An den Augen konnte ich, wegen ibrer gleichen weißen Farbe, keine Entdeckung machen. Sie lebten in den innerſten Zellen aller Wohnungen. Die Eyer ſind meiſt zulindrifch, an beoden Enden zugerundet, klein, glatt, glaͤnzend, milchweiß, da⸗ bey etwas durchſichtig, an einer Geite etwas mehr truͤbe. Sie waren, im Innern der Zellen, an den Wanden —— wenig zuſammen gellebt, ohne * Dip 4 we x 4 NRoetuchelhichte b ber EN eine | Ordnung; einige der erweiterten Zellen waren dl AUg von un angefülft, ihre Anzahl belief ſich zu dieſer Jabreszʒeit ſehr hoch. Durch welche von dieſen Thie⸗ zen, und wie fie dahin gebracht worden And ‚ habe Ä id) nicht beobachten koͤnnen. Das Bruſtſchild iſt in drey Schilder getheitt, wovon das mitteljte den Nacken anfchließt, deſſen Ende einen Einſchnitt hat: die uͤbrigen beyden Shit der find oben, durch eine Vertiefung, getheilt, und an den Seiten gehen Beine Spißen hervor. Noch fand ich, zwiſchen diefen Eyern, andere zu⸗ ſammengedruͤckte kugelfoͤrmige, an einer Seite durch ein kleines Loch etwas vertiefte, glatte, glaͤnzende, gelbe, zumeilen ſchwarze, viel Eleinere Körpercheng in ganz geringer Zahl. In einigen wenigen Mer ſtern eraf ich fe gar nicht an, Ob fie zu dieſen oder zu andern Thieren gehören, und ob fie auch Eyer find, blieb mir dieſesmal gleichfalls unbewuft. Die Dialabaren nennen die weißen Ameifen inde geſammt Karreian, und bee Königinn Karzieian Tai, | | and die geflägelsen Lel. | ” Anmerkungen. Die Zeit, da idy diefe Unterfuchungen mit dies fen Thieren angeftellt babe, ift nicht in alfer Abfiche die befte gewefen; indeflen war fie auch nicht von allen Bortheilen entblößt, welche nebft andern erftlich darinn beſtanden, daß die von der damaligen Re⸗ genpeis erweichte/ thonigte Erde viel leichter zu Öffnen RR, { — — Noturheſchihe der weißen Ameiſe. | 15 war, deshalb ich alle ihre Wohnungen. ungerftöre babe ausfinden koͤnnen, welches in den duͤrren Monathen ungleich ſchwerer wuͤrde geweſen ſeyn. Zweytens waren ihre Neſter nicht fo uͤberfuͤllt mit Thieren, daher ich alles viel beſſer unterſu⸗ chen konnte, ohne von dieſen Thieren gehindert zu werden: woraus drittens folgt, daß ich kuͤnftig, weil ich ſchon ſo viel von ihnen kenne, meine Beob⸗ achtungen richtiger, i in anderen abreszeiten, fortfegen kann. Sch hoffe ingfünftige ver Naturforſchenden ? Geſellſchaſt, ſo weit meine Entdeckungen reichen, die⸗ ſelben mittheilen zu koͤnnen. Die mehreſten Erzaͤhlungen von dem Schaden, welchen dieſe Thiere hier anzurichten pfle⸗ gen, find etwas übertrieben, wie viele andere Nach⸗ richten ang Indien, von welchen dns Sonderbare mebr aus denen. fehlerhaften Begriffen ihrer Vers faſſer, als aus der Sage ſelbſt, ſeinen Urſprung ge ne bat, | Den goldgelben Flecken an der Stirn der Maͤnn⸗ hen, welchen der Here Profeſſor Sabricius beobach⸗ ter hat, ift nicht bey den meinigen zu finden, und eben fo weiiig find die meinigen ohne Zunge geweſen, welche ihnen ein fo nöthiges Inſtrument zu ihren Arbeiten bier zu ſeyn fheinet; woraus ich ſchließe, | daß jene eine andre Art geweſen iſt. Gewiß aber habe ich zu verfehiedenen malen N ihren Kopf ſehr feft angefeffene, einzelne fäufe gefunden, welche, wie das Gefihlecht der Eoccios DER: conver, aber ſehr klein und dabey glatt, glaͤn⸗ — — Saturgefihtene der weißen Since, an, gelb waren. So bald ich fie mit der Nadel bart beruͤhrte, ſtachen ſie den Kopf und die Fuͤße ber⸗ vor, und giengen weg. ._ Die Anzahl der Mannchens war zu dieſer Zeit N nur ganz klein, auch felbft in der Wohnung der Koͤni⸗ - ginn, traf ich mehr Spadonen an. Meiner Beobach⸗ tung nach), halte ich fie für blind, wenigſtens fchienenfie - es zu der Zeit zu ſeyn, Da ich. die Unterfuchungen an⸗ geftellt habe, und ſchwerlich läßt es ſich glauben, daß diefes Werkzeug der Sinne fo verſteckt bey ihnen ſeyn ſollte, daß man davon nicht mehreres, bey ſchon Er⸗ wachſenen, entdecken koͤnnte. Im uͤbrigen geſtebe ich, daß mir von der Verſchiedenheit ihres Alters, bis am ihren Tod, noch. zu wenig bewußt ſey. Es ift beftändig nur eine Königinn in einer je⸗ den Wohnung; felten find zwo in einem refte, wel: che in abgefonderten Etagen wohnen; ſehr felten fin⸗ det man drey. Diefe Zahl gilt auch bey den jungen Königinnen, die nur noch Pieine Nebenlöcyer zur Wohnung Haben. Eine folhe Königinn, worinn fid) die Spadones fo feft eingebiffen, habe ich in Spiritus aufbewahret. Die Aufwärter bey den Königinnen. fü nd, wie ſchon oben angefuͤhrt, der Zahl nach, die — Spadones. Ihre genauere Verrichtungen Lenne ich nicht. Dur dieſes wiederfuhr mir bey verſchie denen Neſtern: wenn ich die Koͤniginn aus ihrer Woh⸗ nung nabnı, fo waren diefe es, melche auf fie und meine Hand fielen, und fid) alfo in die Haut einbi? fen, daß fie darinn ſtecken bleiben mußten, Naturgeſchichte der weißen Ameife, 17 Wenn die Königin aus ihrer Wohnung genom⸗ ‚men wird, ift fie ſehr weich, ſchlapp, und läßt fo gleid) eine dünne fehleimigte Zeuchtigfeit von ſich fliegen. So bald man fie in Weingeift legt, wird ihr Körper härter, und die Farbe viel weißer, infon- derheit wenn fie noch jung find, Durch das Alter wird ihre Haut dunkler, und ich babe einige voller Fleinen Geſchwuͤre und Löcher in ihrer Oberhaut, die eine ſchwaͤrzliche Farbe hat, — In dergleichen Neſtern, wo ich ſolche antraf, war ic) audy gewiß, daß ic) junge Königinnen fine den mußte, fo lange jene noch darin wohnten, Sch Habe auch öfters Teere Neſter gefunden, worin ‚fein einziges dieſer Thiere befindlich war, und ich glau- be, daß in dieſen die Königinn geftorben feyn müffe, und daß Feine junge vom Fluge wieder gefommen, oder zuruͤckgeblieben ſey: deshalb die andern entweder das Neſt verfafien Baben, oder auch auggeftorben find. Ich kenne Feine befonderen Feinde der Königinn, die fie in ihrer Wohnung ftören, oder zu tödten für chen follten. Der Zugang zu ihrer Wohnung iſt auch nur eines Strohhalms dick, und geht durch eine ſtarke Erdwand: alfo, Daß weder foleicht andere etwas große Thiere zu ihr, noch fie heraus kommen koͤnn⸗ te, Einige einzelne Hausgrillen habe ich, in der Erde bey ihren Wohnungen, gefunden ; .diefen war es aber nicht moͤglich, in die Eleinen Löcher der ges meinen Zellen zu Eommen, und alfo noch —— zu der Koͤniginn. | Seſellſchaft. Beſchaͤft. V. 5 Die 18 Naturgeſchichte der weißen Ameife, Die biefigen Arbeitsleute follen, wie man fügt, ſo bald fie bey Abbrechung akter, von Erde aufgefühts ter Mauren, oder an andern Dertern im Graben. zufaͤl⸗ liger Weiſe eine dieſer Koͤniginnen antreffen ſie ie. for gleich lebendig einſchlucken: in der M Neynung, daß es ihnen die Nerven im Ruͤcken ſtaͤrke, und viele Kraͤfte gebe. Ich habe es nicht ſelbſt geſehen; in⸗ deſſen glaube ich, daß dieſes die Urſache ſey, war⸗ um ich ſie ſo jan bey Stangnebas babe erhalten koͤnnen. | Bon der größten Anzahl: der jungen Weibchens in jedem Neſte, habe ich ſchon vorher etwas ange⸗ führer. Jetzt will ich noch meine Beweiſe hinzu⸗ fügen. Erſtlich, Die großen Augen, die alle diejes nigen haben, welche ausgeflogen find. Zweytens, die befondere Beſchaffenheit des Bruſtſchildes. Drit⸗ tens, Die zwey Nebenſchilder, die als Slügelftügen find. Alles dies baben fie mit! den Königinnen gemein: aber den Männchens und Spadonen fehr fen diefe Theile entweder gänzlich, oder fie find doc) anders beſchaffen. Daß nämlich Die Königinnen geflügelt geweſen, beweifen Die annoch, an den Fluͤ⸗ gelſtuͤtzen, zurücfgebliebenen Stumpfen. Obgleich noch mehrere Kennzeichen da find, fo glaube ich Doc), daß diefe fehen hinreichend genug fenn werde, Sie fliegen aus, wie Die anderen Ameifen. Die Zeit ihres Ausfluges iſt unterfchieden. Am gewoͤhn⸗ lichſten und bäufigften gefchiehet es kurz vor der groſ⸗ fen Regenzeit. In etwas Fleinerer Anzahl vor der "Pleinen Regenzeit, das ijt im April oder May, nad wenig. Naturgeſchichte der weißen Ameiſe. 19 wenig vorhergefallenem Rage Ich habe fie auch in andern Monathen, im Jun und Sul nad) einiz, gen Schauerregen, susgeflagen angetroffen; «aber nur in gang Eleiner Anzahl. Des Abends, wenn es Dunkel geworden, ift die. eigentliche Zeit, Daß ſie aus ihren. Deftern ziehen, und alsdenn machen fie. bisweilen den Europäern einige, wenige Ungelegenheiten durch ihren Anflug: an das Geſicht und die angezuͤndeten Lichter. Kaum aber beſcheinet ſie die Sonne am Morgen, ſo brechen ihre Fluͤgel ab: worauf verſchiedene Vögel, ‚einige Arten Eideren und Froͤſche, an einen ſolchen Tage, ein vortreffli ches Gaſtmahl an ihnen haben, fo. äbnen fo. mehr mehr zu ſtatten kommt, da einige von ihnen ſich zu einem ſtrengen Faſten anſchicken muͤſ⸗ ſen, wegen der bald darauf erfolgenden Regenzeit Es iſt alſo dieſes für folche Thiere eine große Wohl⸗ that, die fie von, der weiſeſten Worforge unfers güz, tigften Schoͤpfers genießen, damit ſie die dar⸗ auf folgende fuͤr ſie betruhte Seit hindurch beſſer auge dauren koͤnnen. Ich glaube ‚oben — zu haben, — nur Weibchens ſind, welche ausfliegen: ob e ab aber ſchon vor ihrer Ausflucht geſchwaͤngert worden, —* ſie alſo für ſich allein neue Neſte anzurichten im: Stande ſi nd; oder ob ſie die, wandernden Maͤnnchens in kleinen Entfernungen von ihren ‚vorigen Neſtern auffuchen,. und in ſolcher Abſicht zu ſi ch leiten; dies Bann ich nicht für gewiß melden, Doch bin ich der erz - Jen Meynung mehr angetan, I weil ihr Band) ſchon B 2 ziem⸗ — 20 Naturgeſchichte der weißen Ameife. ziemlich aufgetrieben ift, und letzteres auch mehrerer | Beſchwerlichten unterworfen ſeyn wuͤrde. Die Anzahl der ausgeflogenen weißen Ameiſen von diefer Art, ift gewöhnlich ſehr aros; fo dag man aus einem Mefte, wenn fie durch Leute Die ſich da- mit abgeben, ausgetrieben und in Töpfen aufge: fangen worden, meift einen Scheffel voll erhalten Fan. Doch ift dieſe Anzahl nicht beftändig gleich gros; indem der Ort, die Zeit und das Alter eines Neſtes hiebey einigen Unterſchied machet. Ob es ſchon nach dem Vorhergemeldeten ſcheinet, daß die Vorſehung den Flug der weißen Ameiſen, zum Beſten einiger Thiere angeordnet habe; ſo wird ihnen ſolches dennoch auch von den Menſchen benei⸗ det, welche Mittel erfunden haben, ihnen zuvorzu⸗ kommen, um ſich gleichfalls von dieſen Fluͤchtlingen eine Art der Nahrung zu verſchaffen, ehe ſie einmal vor jene Thiere kommen, und ehe noch ihre rechte Zeit des Au eingetreten if. In foldyer Abficht machen die Bewohner dieſer Gegenden, gegen das Ende des Monaths Auguſts, oder im September, uͤber ihre Meſter kleine Hütten von Strauchwerk, das ſich oben mit einem runden Gewoͤl⸗ be ſchliest, fo gros, daß es Die Weite und Höhe eines Heftes räumlic) einnimmt, Diefe überziehen fie‘ mit Thon recht ſtark; an ihren Boden machen fie eine runde Deffnung, welche bauptfächlich eine Ger meinfchaft mit den Haupteingängen in vie Neſter hat, alſo, daß ſie einen ohngefehr einen Eymer gro⸗ Pen Topf, mit einer Hand breiten Mündung, weldye das J Naturgeſchichte der weißen Ameiſe. 21 das Loch der Huͤtte uͤberſchlieſt, anbringen und befe⸗ ſtigen koͤnnen. Hierauf laſſen fie die Hütte aus: trocknen, daß der Thon ziemlidy hart wird. Wenn fie num die Zeit, die ihnen die befte zu feyn deucht, wahrgenommen haben; fo legen fie zuvor in dem ans zubeingendenTopf, einige Blätter von gemürzhaften Pflanzen, unter welchen vornemlich die Blätter von der Bergera, welche im Tamulifchen Kari-Wapu-Ilei genannt wird, und im mehrerem Anfehn bey den hieſi⸗ gen Einwohnern ftehet, als in Europa die Blätter des torbeerbaums, angemerkt zu werden verdienen. Einige nehmen auch etwas von dem fogenannten Cocus, Oder auch Palmeerenfaft, welches fü fiedarzu gießen. Alsdenn | befeftigenfi ie ihn, an der Oeffnung der Hütte, alfo daß gar Feines von diefen Thieren feitwärte entfliehen kann, fondern alle in den Topf flüchten muͤſſen. Die Erde begießen fie, rund um die Hütte, mit Waffer, und ‚alsdenn — ſie am Abend Feuer um die Huͤtte. Andere wollen es nur an einer Seite thun, und glau⸗ ben, daß das Licht des Feuers ſich ihnen mittheile, wornach ſie ausgeflogen kaͤmen. Andere wieder machen an der entgegengeſetzten Seice der vorherge⸗ meldeten Oeffnung ein Loch, das gleichfalls zu den Hauptgaͤngen gehet, durch welches ſie von einem davor gemachten ſchwachen Feuer, den Rauch in ihre Neſter einblaſen, und auf ſolche Art die gefluͤ⸗ gelten aus dieſer Geſellſchaft anlocken oder gewalt— ſam zur zeitigern Ausflucht noͤthigen. So bald der Zug angehet, ſo ſind ſie auch fertig dazu, und in ganz kurzer Zeit, füllt ſich der Topf mit.diefen Thies B 3 ren 33 Nakiegefchichte der weißen Ameiſe ren an)" welchen die dazu beſtellten Leute alsdenn abnehmen, und ſo gleich einen andern Topf, der eben, wie der erſtere, dazu bereitet werden, wiederum vor⸗ legen. Hiemit fahren fie ſo lange fort, Bis Feine mehe ausheflogen kommen, So geſchieht es, daß fie aus großen Neſtern dren bis vier folche Töpfe‘ angefuͤllt erhalten. Nur die Vorſicht muͤſſen diejenigen ger brauchen, die auf die Toͤpfe Achtung geben, daß ſie nicht, anſtatt der gefluͤgelten weißen Ameiſen, eine Coluber Næja, oder auf Portugieſiſch Cobra de Ca- pello in den Topf bekommen, die in folchen Faͤllen ſehr aufgebracht ſeyn ſoll, weil fie fi) in Gefahr befindet. Diejenigen der aufgefangenen weißen Ameifen, welche noch nicht erftickt find, fuchen fie zu toͤdten; als- denn breiten fie Diefelben auf Matten aus, um fie in der Sonne aufzutrocknen, und reinigen fie von ih— ren Fluͤgeln. Einige vöften fie fogfeich, und effen fie alsdenn, ohne weitere Zubereitung," Sch bes ‚merfte, daß fie während des Roͤſtens einige Fertige feit von fi) gaben. "Andere werden and) zugleich. ‚mit geröfterem Reiß gegeffen. Die mehreften aber ‚werden zermabler, und mit Mehlen von verfchiede: nen, bier im ande, egbaren Graßarten gemifcher, ale vom Holcus fpicatus oder Paspalum ferobiculatum, Cynofurus coracon , Cynofurus auratus und an⸗ derer mehr, ’ Aus diefen werden Kuchen gebaden, die an einigen Dertern, in deren Gegenden fidy diefe Ameifen häufig aufbälten auf den Märften zum Ver⸗ kanfe ausftehen. Allein nur wenige von den niedrigen. Geſchlechtern der Malabaren genießen diefe Speife aus Ueber⸗ Naturgeſchichte der weißen Ameife, 23 Rebermuth; zumeilen aber als ein Heilmittel in eini⸗ gen Arten von abzebrenden Krankheiten. Die Ars men ſind es, die ſich diefes Nahrungsmittel am meis ſten bedienen, wegen des gemäßigten Preifes. Dee zu viele Genuß dieſer Speife bringt fie zu einer Bauchſchlagflußigen Ruhr, fo daß fie in ein oder zwo Stunden an Diefer Krankheit fterben müffen. Als etwas befonderes merke id) noch an, daß die groͤß⸗ te. Dienge diefer Thiere ſich eben in foldyen Gegenden aufhält, wo wenig oder fait gar fein Heiß eingeernd⸗ tet wird; wo aber die vorbergenannten Graßarten am meiften gebauet werden, welches beftändig auf hoch: liegenden duͤrren Feldern geſchieht. | Warum die Spadonen in die Höhe gebogene Srefzangen haben, weis ich nicht. Gie haben die Uns bequemlicheit davon, daß, wo fie fich in weichen Koͤr⸗ pern einbeißen, fie alsdenn über einander kreutzweiſe gehen, und daran hangen bleiben muͤſſen, weil es ihnen wegen der Kruͤmme der Freßjangen nicht moͤg⸗ lich iſt, fich log zu machen : ihr Hinterleib wird alsdann von den Ort des Biſſe es som ab, und in Die Hoͤhe, ge⸗ richtet. Vielleicht bleiben fi e — o eſt hangen, cheils damit ſich ihre Feinde von ihnen nicht ſo leicht losmachen koͤnnen; theils damit ſie, da ihr Koͤrper durch den Biß ſo abſtehet, dem Feinde durch ihre Ausbreitung den Durchgang verſperren. Sowohl Maͤnnchen als Spadonen werden wie ver⸗ wirrt, ſchwindelicht, und ſterben in wenigen Minu⸗ ten, wenn ſie ganz ohne Schutz in die freye Sonne > 54 | kom⸗ 24 Naturgefchichte der weißen Ameife formen; und alsdenn find dierechten Arten Ameifen ſehr beſchaͤftiget, fich mit ihnen zu färtigen. Hiermit glaube id), für diesmal, von der fo ſehr befchrieenen Art der weißen Ameifen, genung geſagt zu haben. Diefem füge ic) noch meine Vermuthung von einigen mehreren Arten bey, und will mit einer wirklichen Art ſchließen. | Die erfte vermuthliche Art diefer Ihiere, leben an Fußfteigen in grafigten Gegenden, in Eleinen Ge: fellfchaften zufammen und. richten gewöhnlich ihren Lauf fehräg über und neben den kleinen Wegen. Sie bauen feine Gewölbe über fich, wie die vorigen; ihr Körper ift einigemal größer, und fie find auch vers. bältnigmäßig viel Diefer. Genauere Unterfuchungen _ habe ic) noch nicht zu machen Öelegenbeit gebaöt, weil fie ſehr felten find, und ich fie auch nıre an unwegſamen Orten gefunden habe. Die Tamuler nennen fie die wegweiſende Ameife. Eine zwote vermutbliche Art babe ic) in Wild⸗ niſſen unter großen Bäumen, in ſehr langen finger: breiten Reiben, über Dürre Blätter laufend angetrofz fen. Diefe find faft eines Fingergliedes lang, und, fhwärzlich grau, welche idy auf folgende Art ent: deckte. Auf einer meiner Reiſen, da ich durch einen Graßwald kam, und es eben Mittag war, nahm ich, : wegen der großen Hiße, meine Zuflucht unter die Bäume Meine Begierde, neue Dinge anzutrefz. fen, entfernte micy bald von meinen feufen, und, darauf börete ich ein fremdes fortlaufendes Raſſeln, deffen Urſach mir nnbefannt war. Mach vielem Um⸗ ſehen Naturgeſchichte der weißen Ameife. 25 ſehen gieng ich einige Schritte zurück, die ich während des Schals fortgegangen war, und da hörte ich die⸗ ſes Geräufch abermals, Da ich) nun.forgfältiger auf alles Achtung gab, fo fahe ich Diefe Art weißer Ameifen, unter meinen Füßen, und wie ic) ihre Linie noch öfter auf verſchiedene Weiſe unterbrach, fo beobs achtete ich, daß fie mit den hornigten Freßzangen, in Faͤllen, wo fie geftöret wurden, etwas den Hinterleib aufhoßen, und mit einer Federkraft Damit wieder auf die duͤrren Blätter niederfchlugen. Hierdurch ward diefer Schallregen der großen fortlaufenden Menge verurfacht, Eben dies. hat, auf meine Erzählung, , ein englifcher Capitain, Herr Cotgrave, aus der tanz ſchauriſchen Garnifon, ganz neulich auch in einer - Wildniß verfücht. Mich deucht, dieſe Thiere ver: ' dienen Convulfionarii genannt zu werden, Ich fchließe demnach meine Betrachtung dies fe Thiere, mit einer dritten und gewiß ganz unter: ſchiedenen Art: welche ich nur in Wüfteneyen in zwoen von einander entfernten Gegenden angetroffen habe. Erſtlich fand ich fie auf dem Rücken eines der fogenannten Palfiacattifchen Gebürge, Nagori ger nannt, an dem Fuß einer Felsfpalte etwas vom Mefte hervorragend, von welchem ſowohl, fo wie von den Thieren, mir nur. wenig zu erhalten möglic war, Der Fels war ziemlich Dewachfen mit dem Byſſo an- tiquitatis. Auch dies wenige verlohr ich im Herab⸗ . geben von diefem fehr hoben Gebürge, als ich Nach: mittags zwifchen zwey und drey Uhr in einem dichten Gebüfche mich befand, wo Fein Zugwind war, und ans B die 26 Naturgeſchichte der weißen Ameiſe. bie Hitze nahe auf 34 Grad über O nach dem Reau⸗ muriſchen Thermometer fland, woben ich in einer Entfräftung Binfiel, "und die Folgen davon hatte, die dabey gerwöhnlich find, Unter gfücklicheren Um⸗ ſtaͤnden, fand ich fie zum zweyten Male, aufCeylon, da ich durch Die fo überaus gütige Unterſtuͤtzung des Herrn Kommandeur Chriſtian Rofe, welcher naͤchſt dem, das Er ein Gelehrter, zugleich auch ein großer Befoͤrderer der darauf abzielenden Abfichten, bes fondere auch gegen mich geweſen iſt. Hieher rech⸗ ne ich unter andern, Daß ich nach den Wild: niffen, wo die holländifche Compagnie ihre große Holzhauerey hat, freu begleitet wurde, Daſelbſt fand ic), unter einer Menge unbeftimniter Dinge in dee Naturgefchichte, auch Diefe Thiere, in verfchiede: nen Meftern an den hohlen Bäumen, Davon die meb; veften ſehr hochſtaͤmmigt und nicht fo leicht zu errei⸗ chen waren. Das bequemfte und größte Neſt unter Diefen war bervorhangend, an einem Hanptafte eis nes ſehr dicken Baums, weldyer im Horto Malaba- rico Pars V. pag. 3. Tab. 2. Kotu - Moil - Elou genannt wird; und eine neue Species Vitex Linn. iſt. Dieſen Aſt, der eines Mannes Dicke hatte, ließ ich zwo Ellen tiefer neben dem Stamm ſelbſt ab⸗ hauen, in der Abſicht vielleicht die Koͤniginn des Ne⸗ ſtes zu erhalten: welches mir aber nicht gelung. Ich fand nur, daß in dieſem Raum die Gaͤnge dieſer Thiere mehr flach und ihre Abtheilungen blaͤttericht waren, welche aus Fleinen, länglichten, glatten, in⸗ und aus: wendig cohiſchwarzen Koͤrperchens „ worunter wenig Sum Naturgeſchichte der meißen Ameiſe. 27 Sand und Erdigtes gemiſchet iſt, zuſammen geleimt find. Auf Kohlenfeuer ein Stuͤck von dieſem Neſt geworfen, ſchwitzt vor dem Brande eine ſchwarzbrau⸗ ne oͤhlichte Feuchtigkeit hervor. Der Geruch vom Brennen iſt vegetabiliſch, die Aſche weiß, und das Stuͤck zerfaͤllt von ſelbſt. Im Reiben entdeckt man alsdenn das wenige Erdigte. Ein Stuͤck des Neſtes in Weingeiſt gelegt, theilt ihm eine gruͤnliche Farbe und einen mooſigten Geruch mit: wird aber da; "dureh nicht gerbrechlicher, Ich glaube indeffen doch, daß die ſchwarze Farbe diefer Nefter am meiften von dem Thiere herkommt: ob ich gleicd) anfangs auch vermuthete, Daß fie vom Byſſo antiquitatis ihre Farz - be hätten; allein bier in dieſem Walde ſahe ich mich ſeht darnach um, und zeichnete mir alledie bier wach⸗ * fende Mooße an den Bäumen auf, Am feltenften fand id) Lichen ſcriptus ſanguinarius, fuſco-ater, und mehrere, von welchen man die ſchwarze Farbe vermuthen konnte. Am meiſten fand ich die weiß⸗ grauen lichenes, die roth färben, aber Byſſus anti- Ä tatis wer gar nicht zu ſehen. ‚Die Thiere felbft betreffend, fo find es nicht ihre — Schwaͤrze und anders zuſammengeſetzte Wohnungen, welche ic) zu Unterfchiedgfennzeichen einer befondern Art angenommen babe; fondern ihre . anders befchaffene Freßzangen, ihr geballeter Nacken, das ſchraͤge niedergehende, zugefpißte, ziemlich große Horn, an der Stiru der Spadonen; und dies wird binveichend feyn, fle von den andern zu unterfcheiven. Aus — A babe ich " ie als gehörnte weiße Amei⸗ 28 Naturgeſchichte der weißen Ameife. Ameifen, denen die ſchwarze Farbe befonders zugleich eigen ift, ‚für eine neue Species gehalten, und weil meine Muße mir nicht erlaubet hat, fie näher zu un⸗ terfuchen, ich auch die Königinn Bisher noch nicht babe erhalten können 5 fo bleibet dies bis Fünftig ausgefeßet: Sollte jemand meine ne Beobachtungen zu verbefz fern belieben, fo werde ich folches mit Danke erfens nen, und denfelben bitten, die Berichtigungen unter feinem damen beyzufuͤgen. Meine Umftände haben mich viel an der Genauigkeit zu beobachten gebins dert, und ich werde, wenn ich felöft einige Fehler finden follte, dieſe mit aller Auftichtigfeit ine —— tige anzuzeigen bereit ſeyn. Erklaͤrung des Kupfers. Fig. 1. Ein Ey des Termis fatalis, Fig.2. Daffelbe vergrößert. Fig. 3. Das Männcyen des Termis fatalis. Fig. 4. Daffelbe vergrößert. - Fig. 5. Ein geflügeltes Termes fatale, oder eine fünf tige Königinn, mit zufammen gefchlagenen Flügeln; Fig.6. Eben diefelbe mit ausgebreiteten Flügeln. Fig.7. Ein vergrößerter Kopf, mit. den zwey großen Augen und zwey Nebenaugen. | Fig.g8. Ein Spado. Fig. 9. Ebenderfelbe vergrößert. ‘Fig. 10. Ein Termes monoceros atrum. Fig. 11. Ebenderfelbe vergrößert. Fig.ı2. Ein Termes viatum. Fig.13. Deffen Kopf vergrößert. Fig, 14. Eben diefer Kopf von vorn anzufehen. | | Ueber 48 ka a neber Weißdoruſpanner zb. Ar. — Setäfträe, | | | Siehe Tafel 1 | err Paftor Goeze 9— PR H aͤußert irgendwo, in feinem uͤberſetzten Degeer, von dem ausnehmend ſchoͤnen Inſeetenwerke des Herrn Sepp, den ſehr richtigen Gedanken, daß feine Entdeckungen fuͤr die Geſchichte der Schmetterlinge noch) nicht. fo, wie fie es wegen ihres innern, Werths verdienten, genußt, worden ‚wären. -. Bielleicht ge . ſchieht alſo unſerm Vaterlande ein; Dienſt damit, wenn man ihm, aus Diefem nieberländifchen- Werke, wenigſtens das wichtigſte durch eine Ueberſetzung bekannt macht, Hier liefre ich den: erſten Verſuch Davon; | ‚vielleicht. fehiefe ich das. übrige, wenn es meine Amine leiden, in has Schrift nach · De 3° | eben den Beftompanen ‚Der Weißdorn ſpanner wovon hier die Rede if. gehört zu ven Phalaͤnis Geometris des verſtor⸗ benen Ritters Heren von Kinne: Phalaena cratae- gata feticornis, alıs flaviſſmis: anticis maculis co- Stalıbus tribus ferrugineis, media fubargentea. S.N, 2. 868. 243. Fr. . [uec, 1283, Fabric. S. E..633,.65 Geoffr: Inſi 2 139.39. Mill; Zool. Dan.) |prodr, 2459. Außer dem BEN Sepp findet man ibn abgebil⸗ det bey Wilks Pap. 39. tab, 1. 6, 4 Elerk phal. tab. 5. fig. 15: Schaeff. Icon, tab. 163, fig: 2. 3. Die, berühmten wienerifchen Entomologen rech⸗ nen ihn unter ihre zackenfluͤgelichte Spanner, Phalae- nas geometras angulatas; und, feine Raupe zu den Yefteraupen, Larvae ramiformes, Diefe Raupen, heißt es bey ihnen, gleichen den Aeſtchen, nicht nur an. der Farbe und Länge des Leibes/ ſondern auch an ge⸗ wiſſen Auswuͤchſen, Warzen oder Spitzen. Sie | find gefchmeidiger-gegen den Kopf, ‚ der hervorragend’ und zugleich" breit gedriiche iſt. Die Verwandelung geſchieht über der Erde, mmeift zwiſchen Blättern in ei⸗ nem geringen Gewebe, Die Spanner haben zackig⸗ te, ungleich) ausgezaͤhnte "oder ausgeſchweifte Fluͤgel, und tragen fie in der Ruhe faſt nach Art der Tag⸗ fchmetterlinge ‚'ein wenig zuſammen geneigt darum auch die Unterſeite der Flügel lebhaft gefaͤrbt iſt. a So weit im Allgemeinen und zur Einleitung Nun will ich Herrn Sepp nach einer en Veneu | ſchung reden laſſen. io Obgleich F — Meber den Weißdornſpanner. 30 m. 1, | TE ‚Obgleich das Inſect, welches ich. vor, mir Soße, nicht ſo gar felten in ‚den biefigen (Gegenden vor⸗ fommt, ſo kann man es. doch mit Recht unter die raren zählen: weil man es in andern, und wohl gar in den größten Inſectenwerken weder *) abgebildet noch ‚befehrieben findet, woraus denn folgt, daß es in andern, ‚ändern wenig, oder gar le be; kannt iſt. Vor eilf Safren fand ih es zum ae ale "Raupe auf. dem, Weißdorne außer Harlem, wo es dann auch, nad) meiner Vermuthung, zu Haufe ift; wie man dies fo’ gleich aus ſichern Umftänden erſehen ‚wird, ohnerachtet es nachher auch auf Aepfel⸗ Birn⸗ Pflaumen⸗ und Abricoſenbaͤumen gefunden worden. Mehr als einmal hatte ich ſchon dieſe Raupen gehabt; ja fie hatten ſich auch ſchon bey mir etliche mal in Schmetterlinge verwandelt: allein die ganze Haus⸗ haltung des Inſeets war mir damals noch nicht be⸗ kannt. Denn ich hatte die Eyer, woraus es aus⸗ kommt, noch nicht geſehen, und nie war mir auch die —— fie * bie —— der Voͤgel zu nee 9 Sen, Doctor Schäffer. (eine bie Asbifeung des Span | ners eher, ‚als Herr Sepp geliefert zu haben; wenigſtens war fie ſchon bey ihm im Jahre 1760 vorhanden. Ver⸗ | muthlich hat Herr Sepp, als. er dies nieberfehtieh,, we⸗ der das Werk des teutſchen noch des Clerts Abbildungen gekannt. Auch ubemann 9 bereite A das —— beſchrieben⸗ 2 6er den REST erhalten, günftig gewefen. Endlich aber hatte, im Anfangedesgahrs1768,Herr Johann Reigerboſch, ein großer Liebhaber der Inſectenkunde, die Öutbeit mir, mit acht Puppen dieſer Art, ein Gefchenk zu ma⸗ chen, wofür ic) ihm bier öffentlich Dank ſage. Aus zwoen diefer Puppen, kamen kurz nach einander, gegen das Ende dee Mays, und mit dem Anfange des Juns ein männlicher und weiblicher Spanner zum Borfchein, ch that fie beyde in eine Schachtel, und legte, weil ic) feinen Hagedorn bey der Hand hatte, ein Aeſtchen mit Birnblaͤttern zu ihnen hinein, in der Erwartung, daß das Weibchen, weil es fich gepaart hatte, feine Eyer auf die Blätter legen foll- te, indem ic, fehon die Raupe vorher auf Birnbaͤu⸗ men gefunden, Uber davon erhielt ich nichts. Ich befchloß alfo die Probe mit einem Hagdorne zu mar chen, ‚wovon id), fo bald ich mich damit verfehen hatte, einen kleinen Zweig, an die Stelle der Birnblaͤt⸗ ter, in die Scyachtel that. Zu meiner Freude ward ich am aridern Morgen beym Nachſehen gewahr, daß das Weibchen eine Menge. Eyerchen auf den Hager dorn gelegt hatte, und daraus glaube ich mir Grun⸗ de fehließen zu dürfen, daß das Inſect eigentlich auf dieſer grünen Pflanze zu Haufe ift ; wenigſtens lebt es vortheilhafter auf Derfelben, wenn es die Gelegen⸗ heit zulaͤßt. Um diefer Urfache willen, und weil mir, außer einigen Eleinen Motten, fein anderer Schmetterling befannt if, der von einigem Belang wäre ‚und fich auf dieſem Gewaͤchſe naͤhrete, ‚habe ich den gegenwärtigen, da er, meines Willens, noch Lieber den, Weißdornſpanner. 33. noch, Feinen Bauen it, Sage senhmtteshing GEnABIeN 4, rs mans Es hatte fi ch db das gemeldete Weibcheh, in der einzigen Macht, noch nicht von allen feinen Eyern entiediger: ſondern hielt noch einige Tage mit Legen an, und lieferte behynahe vierhundert Stuͤcke. Ich fand fie nicht einzeln, etliche wenige ausgenommen ; doch auch nicht auf einen Haufen beyſammen. Sie lagen vielmehr hier und da reihenweiſe, und der Zahl nach ſehr ungleich. Ihre Geſtalt war laͤnglicht⸗ rind, ihre Farbe ganz weiß, wie Waſſer, doch fe, daß ſie viel Glanz hatten und ihre Groͤße, ſo wie ſie bier Taf. 2. in Sir. abgebildet ſind. Dem bie; ‚Ben Auge nach ja ſelbſt unser einem Vergroͤßerumgs⸗ glafe, von einem einzolligen Brennpunkte, ſchienen fie ganz glatt und völlig unfigueiet zur feyn: allein un: ter dem Miftofeope zeigten fie fich fehr ſchoͤn und bunt. Die ganze Oberfläche war mit ſehr feinen, meiſt unregelmaͤßigen Raͤutchen bedeckt, und hatte über Dies noch, einen hervorſtehenden Kand: ſo daß diefe Eyerchen ger wohl ven Eyern der Porcefan: BAER tige gleichen , nur ae fe ie ein wen — kleiner re * Gegen ben achten 9 Jun fiengen die ſuerſt 06: legten Eyerchen an, die Farbe zu veraͤndern und gelb⸗ lich zu werden; auch bekamen fie bier und da rothe Fleckchen, ohne zu une und Runjeln anzu: nehmen, Alſo durfte ich mit Grunde hoffen, daß fie wirklich befeuchtet waͤren. Diefes gehrthe = babe —24 Beſchaͤft. VB, C ich 32 ueber den Weikdornfpanner ic) bey Fig. 2 abgebildet, fo wie es ſi ich inte einen ſehr vergroͤßernden Mikroſcope zeigt. Pa Und nun nahm ‚die: Verfärbung je länger, ie ‚mehr zu, ſo daß die Eyerchen anfaͤnglich eine Fleiſch⸗ farbe erhielten, nachher roth, in der Folge blaͤu⸗ licht, endlich aber ziegelfaͤrbig wurden: bis ſie zuletzt einen grünen und blaͤulichen Goldglanz, A dir has burt der Raupe ſehr nahe man — 6.2. une 9” Am folgenden Tage, den, fechsjeßuten 3 Sun, kamen Diefelben aus Den am feuͤhe ſten gelegten Eyern zum Vorſcheine, als. ſehr kleine zebenfuͤßige Span⸗ nenmeſſer. Auf dem Ruͤcken hatten fie eine ſehr braune Farbe: an der Geite aber und unten waren fie weiß, Ihre ziemlich vicke Rorſchan hatten eine gelbe Farbe. Gleich von Anfauge an bezeigten ſie viele Luft zum Spinnen, und machten, im Verkaͤltuiſſe mit ibren. Körperchen, bereits ſehr ſtarke IRen. Oef— ters hiengen fie ſich auch, um auszuruhen, an einen Faͤdchen an, Am ein und zwanzigſten, oder zwey und wan⸗ zigſten Jun häuteten ſie ſich zum erſten; den acht und zwanzigſten und neun und zwanzigſten aber zum zweyten Male. Und nun harten fie nicht mehr ale einerien Farbe und Zeichrum. 3, aber einerley Geſtalt. Einige wenige waren ganz gruͤn und ihre zwey Knoͤpf⸗ chen auf dem Rücken wörhlich, wie in Fig. 3. Doch verfchmand die grüne Farbe nach den folgenden Hau: tungen, Ueber den Weißdornſponner. 35 tungen, und in ihre Stelle trat das lederfaͤrbige, welches nun bey allen zur Grundfarbe wurde: nur mit dem Unterſchiede, daß ſie bey einigen dunkler, bey andern bleicher ausſiel. Den vierten und fünf: ten Jul haͤuteten fie fich zum leßten Male, Nachdem fie nun noch adır Tage wacker gefrefs ı fen Hatten und merklich größer geworden waren, fo \ zeigten fie ſich endlich völlig ausgewachfen und im ru⸗ | — Zuſtande, wie in Fig. 4. Uuter dem Mikrofeop: erſcheinet der‘ Kopf ei: ner foldyen Raupe befonders artig. Don vors nenher ift derfelbe platt, und fo gezeichnet, daß er dem Ungefichte eines" fchlafenden Loͤwen gieicht, Diefe Vorſtellung babe ich in Sig. 5. genau abger bildet. Allein man darf darum nicht glauben, daß dag, was fid) bier als ein Paar gefchloffener Augen, als eine platte Naſe und als Mund zeigt, weſentlich das alles wirklich ſey: nein, es beſteht nur in Flecken und Zuͤgen. Die Augen befinden ji — auf den gegen⸗ über ſtehenden Nebenſeiten des Kapfs. Der Zahl nach ſind derſelben im Ganzen zwdie ſo daß auf jeder Seite ſechſe angebracht ſind. In der Abbildung find von allen nur ſechs ſichtbar und mit a.2.a.a.a.a. (bezeichnet. Die übrigen ſechſe fieben weiter hinter: waͤrts, und koͤnnen bier nicht gefehen werden. Un— ten werde ich) etwas N von ihnen han: deln. Die ‚haben, Stile, genommen, Peis ! Ine Nafe: aber Le den Geiten des Mundes gegen Era eins 36 Ueber ben Weiornfpanne | einander über, — e Spihen. Dieſe Spihen — che man gewoͤhnlich Freßſpitzen nennt, halte ic) für das Sinnenwerkzeng des Geruchs. Die Groͤnde fuͤr dieſe Behauptung will ich aber anders wo ausfuͤh⸗ ren. Die Spitzen ſelbſt habe ich au Bir —— ben b.b, angedeutet. | Auch endlich Das, was fich in A Yugef chte als Mund bildet, iſt das eigentliche Maul der Raupe. Es befindet ſich daſſelbe vielmehr ganz unten. an dem Kopfe, bey c. und beſteht aus zwey harten Stuͤckchen, welche das Thier beym ofnen und ſchließen nicht anf und niederwaͤrts, ſondern gleich einer, Schleuſe bewegt: worin das Manl der Raupe vom den Maͤulern der uͤbrigen Thiere le, unterſchie⸗ den iſt. $. 3. Gegen— den zwanzigſten Jul hin man ſchon merken, daß Die aͤlteſten unter dieſen Raupen ihrer Verwandlung ſich naͤherten, weil ſie kuͤrzer und dicker zu werden anſiengen, und das Futter nicht mehr nutzten. Sie krochen nicht in die Erde, ſon— dern ſponnen ſich zwiſchen den Blaͤttern ein, oder brach⸗ ten auch, ohne ſich an die Blaͤtter zu halten, ihr Ge⸗ ſpinnſt hier und da an. Es war daſſelbe nicht hart; aber doch ſtark und feſt und hatte eine roſentothe Farbe. | Anffaͤnglich lagen fle noch etliche Tage, als Make > pen, in demfelben: nachher aber verwandelten fie ſich in men ‚ fo wie bier eine, in Sig; 6, ihret wahren a f Ueber den Weißdornfpanner, 3% wahren Gefalt, De und Größe nach abgebil: det iſt. Sonft hatte ic) diefe Art von Raupen im Spaͤt⸗ ‚jahre gefunden. Verwandelten fie ſich alsdann nech in Puppen, fo überwinterten Diefe, und die Schmet⸗ terlinge kamen erft im folgenden Sabre daraus zum Borfeheine, Ehen fo erwartete icy nun, bey den ger genwaͤrtigen Puppen, die Schmetterlinge erft im Fruͤh⸗ jahre, ohne daran zu denken, daß es noch fehr fruͤh und in der Mitte des Sommers war, | | 9 4 Ich gerieth alfo in Verwunderung, als ich im Anfange des Auguſts gewahr wurde, daß ſchon die Spanner ausgefommen waren; um fo viel mehr, weil ich von der nämlichen Brut aud) noch unausge⸗ wachfene Raupen hatte; woraus dann zugleich das ungleiche Zunehmen und Fortkommen diefer Thier⸗ chen erhellet,. ke Die fiebenteSigur zeigt einen ruhenden maͤnnli⸗ hen Spanner, der allein an feinem duͤnnen Hinter: leibe Fenntlich, und dadurch. von den Weibchen un: terfchieden iſt N in der 8. Sig. fliegend er; fihein, Die Fuͤhlhoͤrner find bey benden völlig gleichför: mig und Eönnen, bey diefer Gattung, zu feinem unter: ſcheidenden Kennzeichen des Geſchlechts dienen. Al: gemein und überhaupt genommen, fallen die Weib⸗ chen etwas größer und in der Farbe ftärfer ans, als die „Männchen; doch find weder die erften noch die Ns | legten 38 Weber den Weißdornfpanner ; legten durchgehends gleich ſtark, oder gleich ſchwach und matt gefärbt. Zufälliger Weiſe waren die eben gemeldeten. aus⸗ gekommnen Spanner juſt Maͤnnchen und Weibchen. Gleich nach dem Auskommen machten ſie ſich ans Paaren. Das Weibchen legte eine große Anzahl Eyer und es famen aud) nody Die Räupchen Daraus zum Borfcheine: ‚aber nun Üüberwinterten. ihre Pupp⸗ chen, in die fie fich noc) verwarvdelten, Dies war dann alfo die zwote Brut, NR 9. 5» Als ich das vorhingedachte anfcheinende — geſicht, unter dem Mikroſcop, beſchauete, ward ich ge⸗ wahr, daß man die Augen der Raupen deutlich ſehen konnte. Eben daher nahm ich mir vor, -fie vermit⸗ telft dDiefes Werkzeugs auf das genauefte zu beob⸗ achten. Sc ſah mich aber, um dies thun zu 5 genoͤthiget, der Raupe den Kopf abzuſchneiden, weil das ganze lebendige Thierchen, waͤhrend einer ſolchen Beobachtung, nicht in der Ruhe bleibt. Als ich nun dieſen abgeſchnittnen Kopf, der noch einige Stunden über lebte, auf ein ſpitziges Inſtrument ge: ſteckt und unter das Mikroſcop gebracht harte; fo fab ich mit vielen Genägen und fehr deutlich die Au⸗ gen gerade fo angeordnet, wie ich fie bier auf der eiz nen Seite in Sig. 9. ungemein vergrößert -abgebils der babe. Gie zeigten fich vollfommen wie ftarf er: hoͤhete gläferne Kügelchen. Auf jeder Seite ir | | Kopfs ‚ Ueber den Weisdornſpanner. ——— Kopfs, gegen einander über, ftehen fünf derſelben vers tical und eing bey d horizontal, unbewegbar und oh⸗ ne Yugenlieder: welche leßtere Eigenfchaften man bey allen Augen der Inſecten wahrnimmt. Hier follte man nun wohl fragen fönnen, war: um hat doch der allweiſe Schöpfer Diefe Thierchen mit fo vielen Augen verſehen; da doch der Menſch und unzaͤhlbar viele andere Gattungen von Thieren an zweyen genug haben? ? Dieſes Warum geboͤrt zwar mit unter die Fragen, uͤber tauſend andere Verborgen⸗ heiten der Natur, die kein Sterblicher vollkommen und mit Zuverlaͤßigkeit beantworten kann: darf ich aber meine Muthmaßuug über dieſen Gegenſtand äußern, ſo ſtelle ich mir ihn ungefehr alſo begreiflich vor. Der Menſch und auch alle andere zweyaͤugige Thiere koͤnnen nicht allein ihren Kopf aufwärts be wegen, ‚und Dadurch. den Ort der. Augen gleichfam verändern: fondern den. Augapfel felbft auf: nieder: und ſeitwaͤrts Fehren und wenden. Bey der Naupe bingegen ift der Kopf mit dem Körper fo. feft ver- bunden, daß er fich nicht andere, als mit demfelben zugleich ‚bewegen kann. Dies verurfacht erftlic) eine Langſamkeit im Sehen. Ferner. fiehen. ihre Augen unbeweglich ftill, wodurch zweytens ihr Ger ficht ungemein vermindert werden würde, wenn fie nur zwey dergleichen Yugen hätten, Es kommt mir alfo wahrfcheinlich vor, daß der Schöpfer diefen _ Thierchen mehrere Augen gegeben habe, um durd) ihre größre Anzahl und durch die anpaſſende Lage der⸗ ſelben, die Maͤngel und Gebrechen im en welche Ca aus 40 Ueber den Welßdornſpanner. ihrer mi indern Bewebarkeit eutſpringen | wieder zu erſetzen. ie Si iſt wobl one? möchte vielleicht jemand ſo⸗ gen: allein warum hat der Schoͤpfer das Geſicht dieſer Thierchen nicht ſo auch eingerichtet, daß es, wie bey andern Thieren, eine Stellung nur mit zwey Augen hätte annehmen können? Diefe Frage vers dient feine Antwort, weil fie eben fo ungereimt iſt, als wenn jemand wiſſen wollte, warum nicht der Schoͤpfer den Raupen die Geſtalt eines Pferdes, oder eines andern Thieres gegeben habe? Unterdeſſen begehre ich doch auch nicht, daß man meine Muthmaßung, uͤber dieſen Gegenſtand, „für eine unfehlbare Wahrheit aunehmen ſolle. Sch weis ſehr wohl, daß die Gruͤnde von ſolchen und unzaͤhlich andern Erſcheinungen der Natur nicht ger: nau und gewiß, fondern nur muthmaßlich angegeben werden koͤnnen. Kann nun unfer Verftand nicht einmal natuͤr⸗ liche Gegenftände, die ung Doch umgeben und in dem Bezirke unfrer Sinne vorfommen, mit vollfommner Zuverläßigfeit ergründen: mwieungereimt und Fläglich ift es alfoerft, Daß wir dennoch vermeffen, oder vielz mehr gottlos gehung find, in die übernatürlichen Ger heimniſſe eindringen, und ihre grundlofe Tiefe, nach unſerer endlichen und eingeſchraͤnkten Vernunft, gleich⸗ ſam wie mit der Blenfchnur in der Hand, ausmeften zu wollen ?_ Hiebey ift alsdann immer nod) das ärgfte, daß jeder feine Begriffe, fo mißlich fie auch find, als die eigentlichen und wahren durch etzen will . Weber den Weißdornfpanter. 41 will. Sicher ift dies die ungluͤckliche Duelle der Spaltungen unter den Chriſten. O möchten uns doc) im Gegentheile alleſamt Demuth und Gehorfam befeelen ; moͤchten wir doc) bey folchen tiefen Geheim— niffen unfere eingefchränfte Urcheile lieber zuruͤckhal⸗ ten, und, mit der Hand auf dem Munde, vor dem Herrn im Staube uns niederwerfen und freywillig bekennen, daß unſere Kenntniſſe ſelbſt ſchon im Na⸗ tuͤrlichen, und wie vielmehr alfo im Geiſtlichen nur mangelhaft und gebrechlich find! Weiche füge Ruhe und Stille wuͤrde daraus unter den Chriften entftehen und wie gewiß würden die unfeeligen Zaͤnkereyen als⸗ dann unter ihnen nicht ſeyn und entweiben! Doch Dies gehört mit unter die Dia Defideria, welche, leider durch der Menſchen eigene ha nie erden erfüllt werden, So weit, Herr Sepp. Ich habe auch ſeine erbaulichen Gedanken am Schluſſe mit her geſetzt: wiewohl ſie hier nicht am rechten Orte zu ſtehen ſchei⸗ nen. Unſer Autor bat das Eigene, daß er ſich oͤf⸗ ters in dergleichen Nebengedanken, und, wo ich nicht irre, mehr als einmal am unrechten Orte, verliehrt. Gottſelige Gedanken, wozu Die Geſchichte der Natur Binleitet, muͤſſen einen beſtimmten, und, wenn ic) mich deutlich genug ausdrücke, nur einen einzigen Drt haben, wenn fie — und are “hun ſollen. | | Im. Ei. ‚Otto Friedrich Müller a von | ———— Waſſermoſen Siehe Taf. IM. u. Se haͤufig, man in den neuern Zeiten, Thiere, die das unbewaffnete Auge nicht ſiehet, gefunden bat; fo menig bat man, feit der Erfindung der Vers größerungsgläfer, ſolche Pflanzen entdecket, und fo hoͤchſt ſelten find fie mod) zu einer Zeit, da im jeden Sande Naturforfcher das Auge auf Die unſichtbare Welt Tag und Nacht gerichtet haben. Es ift nicht leicyt zu beſtimmen, warum es dem Schöpfer gefallen, fo wenige uns unfichtbare Pflanzen, und hingegen fo viele Thiere zu ſchaffen. Kaum ift in den Gattungen ein Pflänzchen gegen zwanzig Thierchen, und in den Individuen nicht eins gegen taufende vorhanden, Außerdem machen fie nur hoͤchſtens zwey oder drey Gefchylechter aus, und find alle Ernptogamiften, Schimmel oder WVsffermofe: da es Doch unſtreitig fo wobl bätte mifrofcopifche Pflanzen mit Staub: fäden, Staubbeuteln, Blumen : Blättern u. ſ. w. geben koͤnnen, und, weil man in dieſer kleinern, 12 / Bon unfichtbaren Waſſermoſen. 43 * fo wie in der groͤßern Welt, lebendig⸗gebaͤhrende und Eyerlegende, fich durch Zertheilung und durch Paarung vermehrende Thierchen antrifft, wahrſchein⸗ lid) hätte geben follen. Man fage nicht, daß fie nicht nothwendig wären, weil die mifrofeopifchen Thierchen ſich von den unfichtbaren Zheilchen der macerirten ſichtbaren Pflanzen, und von den Eleinern Thierchen ihrer Welt ernähren Fönnen; denn, wie dürfen wir von dem, was nach unfern eingefchränkten Begriffen auf das, was in der Schöpfung und im freyen Schoͤ⸗ pfer nothwendig ift, fehließen? Hier ift lauter wohl: gefälliger Wille; dieſer ſchafft im unfichtbaren Thier⸗ reiche taufend feappirende Bilder, deren Aehnlichkei— ten das fich felbft gelaffene Auge in feinem Gefichte: reife, vergebens fürchet, und läffer das Pflanzenreich im Unfichtbaren faft gänzlich leer. Wie auffallend ift diefe Armuth gegen jenen Reichthum, der einfache Bau diefer wenigen, gegen die Fünftlich, vielfach zu: fanmengefeßten Beranftaltungen jener mannichfal: tigen; Die Gleichheit und Liebereinftimmung der mi: kroſcopiſchen Waſſerpflanzen, mit den fichtbaren ; wie erftaunend die Abweichung der mikcofcepifchen Thierchen, die alle den Karacter einer fremden Welt am fich tragen! In einem näbern Verhaͤltniß mit einander be: | finden ſi fich die Thiere und Pflangen, die an den Gren— zen der unfichtbaren Welt ftehen; ich meyne diejeni- ge, die den bloßem Auge zwar ſichtbar find, deren äußere Organen man aber nicht ohne Vergrößerung erkennen kann. Dabin gehören, unter den Inſekten, die 44 Bon unfichtbaren Woſſetuoſen die Geſchlechter der Blaſenfuͤße (Thiips);, , die Blat⸗ and Schadlaͤuſe (Aphis, Pfylia, Coccus) und der Blatſauger (Chermes); einige Arten der Hafte, der Srinkfliegen, Der Raupenrsöter, und der Gall⸗ Inſekten; viele Fliegenarten, ganze Schaa⸗ ren von Erdſchnecken, Muͤcken, Laͤuſen, Land⸗ und Waſſermilben, Slöhen und Einsugen; ; unter den Würmern die Serfarien”), einige Dorticellen und Sracbionen”), einige Aſcariden und Nai⸗ den, Platwirmer ), Safeiolen, Wiedufen, und ganze Haufen der Cellen-Bewohner ); "unter den Pflanzen die Steinflechten (Leprofi und einige Scutellati) die Byflus, Conferva, Riccia, einige Schwaͤmme und alle Schimmel-Arten. Doch fehei: nen aud) hier die Thiere Die Gemächfe an der Zahl zu übertreffen: im der völlig fi ichtbaren Welt aber, ift die Menge der Gattungen und Individuen der Pflan- zen weit größer als der Thiere. Wer erkennt nicht bier den mächtigen Finger der ewigen Weisheit! Einigediefer Brenzenbewohner, aus dem Pflan⸗ zenreiche, find bereits in der Flora danica zu ſehen. Ich will hier nur der feltenern des füßen Waſſers er: wehnen, eine neue Art befannt machen, und endlich zwey Gewächfe aus der unfichtbaren Welt darftellen. Die fünf Arten Waffermofe, weiche in dem eilften Hefte T.51.f. 2-3, und T.60, £. 1,2, abgebildet | find, *) Zool. dan, prodrom, P. 206. = "lc. p. 212, ***) Planaria, 1. c. pP. 221, nl c.p.257— 256. # Bon unfichtbaven Waſſermoſen. 45 find, f ehet man zwar ganz sogbl mit dem bloßen Au⸗ 98: ohne Vergrößerung aber hat man von denſelben feinen deutlichen Begriff, auch kann man ihre Ges ſchlechter und Arten nicht beftimmen. Die drey Ar— ten der 51. Tafel erfigeinen. außer dem Waſſer als ein bloßer Schleim, welches fie mit vielen Mofen des Meerwaſſers gemein. paben: im Waſſ er aber, und unter der Vergroͤßerung ſiehet man ihren voͤlli⸗ gen Bau durch und durch. "Die erſte Figur der 660. Tafel, deren Geſchichte ich im ſi ſiebenden Bande, ©, 189. des Naturforſchers beſchrieben habe, und qus welcher die zu ihrer Beſtimmung nothwendige Anwendung des Mikroſcops erhellet, iſt neu und un⸗ bekannt. Die zwote Figur derſelben Tafel iſt vom Herrn ven Linné zuvor bekannt gemacht worden; weil er aber bey derſelben das Vergroͤßerungsglaß entweder gar. nicht, oder nicht hinlänglich gebrauchet hat; iſt er in einen doppelten Irrthum verfallen, eins» mal ſie im Syſtem, und in feiner Mantiſſa, S. 136. für eine Ulva auszugeben; und zweytens fie mit einer, dem erſten Anſchein nach, ähnlichen Ulva.. in, den: S peciebus plantarum, unter gleicyen wiederholten Na⸗ men, zu vermengen. Dies zu berichtigen, habe ich beyde Pflanzen vergroͤßert, und mit ihren innern Bau, auf der 660. Tafel, f.2. des 11ten Heftes, und anf der 705. Tafel des 12ten Heftes dargeſtellt und | gezeiget, daß die erſtere eine Conferva, dieſe aber eine ganz verſchiedene Ulva ſey. , Die beyden | | tes, darzu ich noch keine Saenenen habe finden Schwammarten der 716. Tafel bes genannten Heſ⸗ koͤnnen, Fönnen, fan fi auch — * Huͤlfe der Vergroͤßerung, durch welche die vertiefte Cellen und erhabene Adern Ey Pey@uE — RUN ber ſtimmen. Das neue Waſſermos fand ich in — 66 meinem dafigen Anfenthalt am Schluß des Au— guſts vorigen Jahres. In dem Waffergraben rech⸗ er Hand, wenn man nad) dem Gehege der auslänz difchen Staudengewächfe hinab gehet, ſahe ich, unter andern Waſſermoſen, große braune Haufen liegen. Ich zog etwas mit meinen Stocke heraus, brachte die⸗ ſes fadigte Weſen in mein Zimmer, und that es in ein Glas Waſſer, um es geruhig unterſuchen zu koͤn⸗ nen. Dir Faden waren gar ſehr in einander ver⸗ wickelt; ich brachte etwas weniges auf einen Teller, goß Waſſer darauf, zog die Faden aus einander, um die Pflanzen einzeln und’für ſich zu betrachten. Nun ftellten fie fich ven bloßen Auge in ihrer natuͤr⸗ lichen Lage, wie die erfte Figur, dar. Feine braune Faden theilen fidy einige mal in yween Zweige‘, und haben an dem äußersten Ziveige gemeiniglic) dren, fünf bis fi fieben von einer Seite ausfrehende Fleinete, Unter der-Vergrößerung erfchienen die Faden ge rundet, zugeſpitzet, ganz mit bräunlichen Körnern auegefüllet, und nun Fonnte man erſt erkennen, daß fie feine Gelenke hatten. Allenthalben, be: ſonders an den älteren Zweigen waren ſie mit kriſtal⸗ liniſchen Rörpern überrund über beſetzet; dieſe hat⸗ ten eine elliptiſche Geſtalt, theils vorne gerundet, theils abgeſchnitten, * hiengen unordentlich unter einan⸗ ‚Bon unfichtbaren Waſſermoſen. 47 einander und in verfehiedener Richtung, drey, zwey, oder einzeln an ſehr karzen und dünnen kriſtalliniſchen | | | | | ä H i Stielen, Sie hatten alfo viele Aehnlichkeit mir den geftielten Dorticellen”); in einigen war ein Strich der Laͤnge nach merklich. Sollte dieſer wohl eine ber vorftehende Theilung andeuten? Aller Mühe ungez achtet, Ponnte ic) Fein Eingemweide und feine Bewe⸗ gung wabrnehmen. Die ganze Pflanze war von diefen Körpern, fo wie die Hleine Suͤßwaſſer⸗Schne⸗ een,’ oft von der Vort. anaflatica, ſcharf und rauf anzufüblen: allein dag bloße Auge konnte nichts von vielen Millionen erkennen, - An einem andern Orte”) habe ic) eines ieergraßes erwäßnet, das von un: zaͤhlbaren Faſern raub und bufchigt wer. . Es iſt dem Schöpfer gleich, einen Faden mir Millionen 5a; ſern, oder mit Milfionen Thierchen zu befleiden. Diefes Waſſermoos iſt der eigentliche Aufenthalt ver ſchwarzen Dorticellen, die ich !n meiner'hiflo- ria vermium bejchrieben habe. Umzählbare ſchwarze Punkte lagen in dem braunen Gewebe zerftreuf, dem Auge merklich, Ich that eine kleine Maffe in das mie Waſſer augefuͤllte Glas; die ſchwarzen Thierchen bedeckten, wie Bienenſchwaͤrme, die vom Lichte er⸗ hellte Seite des Glaßes von oben bis unten; ich kehrte dieſe Seite in den Schatten; gleich verließen I er das dunkele, ſchwammen ie Same und | wi — 4— St A der piriformis , ringens und — Zool. dan,“ prodrom. p. 211. ‚und Verm, — 126. am nächiten. in *) Hiftor, Verm, helm. p.ı9. 4 48 Bon unfichtbaren Waſſermoſen. k zwifchen die Faden des: Moofes hindurch, und in ‚wenigen Augenblicken bekleideten fie Die entgegenges kehrte heile Seite. Ich frage nicht, ob diefe Punkte Augen haben, denn mer follte mir diefe zeigen? daß ſie aber das Licht empfinden, geſchwinde einher ſchwim⸗ men, und einander entweichen, davon kann ſich ein jeder uͤberzeugen. Oft vereinigen drey, vier und mehrere ſich an den Schwaͤnzen mit einander, und fahren in dieſer Stellung in dem Waffer umber. Die Nonne) lebte auch-in diefem Mooſe, doch fo felten, daß man faum eine Nonne gegen takſend Vorticellen rechnen konnte. Vergebens habe ich dieſe Moobau ben den Bo; tanifien gefucht. Kern von Hallers Conferva ſila- mentis-fulkis, tenuibus, ramoſis, intricatis paſſet fid) dem Namen nach: allein die Beſchreibung und Synonymen ſtimmen nicht mit demſelben uͤberein. Ich habe den Trivialnamen von der rauhen Schaͤrfe, weiche die, an allen mir vorgekommenen, fißende Kri⸗ ſtalkoͤrper verurſachen, hergenommen, und dieſer Pflanze folgende ſpeeificiſche Benennung gegeben: Conferva hirta, filamentis flexuofis, dichotomis, ramulis apicem verfus fecundis, Wir kommen zu den mikr oſtopiſchen Planen, oder zu ſolchen, die dem bloßen Auge unſichtbar find. Einige werden aud), wenn Millionen vorhan⸗ den find, dem unbewafneren Auge nie merklich, weil fie niche nur den boͤchſten Grad der Feinheit und Durch⸗ ) Zool, dan. prodr, 2390. Cypris monacha, * Hiſt. firp, helv. 2118. Von unfishtbaren Waffermofen 49 Duchfi chtigkeit haben; ſondern ſich nie ſo dicht an einander anlegen, daß nicht die Zwiſchenraͤume um einige Mahl weiter waͤren, als die Breite ihres Durch⸗ ſchuittes. Auch kann man ſie nicht, ohne eine ſtarke und ſchatfe Vetgroͤßerung, wahrnehmen. Sie ſind ihrer Einfachheit nach, in der mikroftop: ſchen Welt vasjeniz ge, was die Schiummelarten in der fi chtbaren, naͤmlich ‚Das äußerfie der Vegetation, und Reben, in Ruͤckſicht auf ihre Feinheit, an den Grengen einer dritten, wo die Vergrößerung gen nicht binreichen.. Sie wacfen an Den erfiorbenen vegetabiliſchen und animalifchen Koͤr⸗ ein wenig. gebeugte Faden, von verſchiedener Länge, wenig ing blaue fallend, vielleicht aisdenn mit ihren tion. Oft liegen fie von ihrem Geburtsorte abgerifien, in Tropfen zerſtrenet, und find. von den fleifen, ven m F ee J | alsdann merklich, wenn ſie ſich denjelben baufen⸗ der ſichtbaren Welt viele Gleichheit, und And, wie bereits gefagt,, Anne, en. Bey vielen tauſend einzel⸗ he pifum Fl. an: t, — ——— Befchäft Iy. >. RN. durchfi tig, von der Farbe Des Waffers, felten ein Saamen erfuͤllet und ohne alle merkliche Srpanifar | ihren Saamen ausgeleerten Faden der Erbſenmoo⸗ fe *), Die oft die ganze Maffe des Waſſers, von ‚oben Big unten, ſchwebend erfüllen, wohl zu unter⸗ pern, wieder Schimmel; find biegſame und wirklich 4 weiſe darſtellen. Dieſe haben mit den Waſſ ermoſen Andere werden dem —— Yuge ı nur FE 50 Von unſichtbaren Woffermofen. einzelnen Tropfen, die mein Auge durchgeſucht, und bey Myriaden-Thierchen, Die ich) gefehen, und die gegen ein Paar hundert Arten ausmachen, fird mir hoͤchſtens zehen Arten unſichtbare Waſſermoſe vorge: kommen, und zwar die meiſten nur ein, zwey oder drey Mahl. ' Sch will hier zwo derjelben bekannt ma⸗ ‚chen; begde fand ic) im Auguſt verwichenen Jahres in einem Sumpf in Weynberg, als ic) dafelbft das Bad brauchte. Sie wieder zu finden, iſt eben fo ungewiß, und berubet auf einem fo großen Ungefebr, als der Gewinn von Ternen und Quaternen im ots to; das geduldige Aufſuchen derfelben aber, giebt Ges legenheit, zur Kenntniß der Sitten und der Haushal⸗ tung der mifrofcopifchen Bürger, er Beyde ftellen fi dem gewafneten Auge als grasgeüne, hohle und durchfichtige Faden dar, Bey der erſten Urt dehnet fich der Faden, oder der wirkli⸗ che Stamm der Pflanze bie und da, fo wie. bey einiz gen Meörgräfern, in runde Blaſen aus, und ſchlieſ⸗ ſet kurze und fteife Aeſte, die mit dem Stamme eis nen rechten oder ſpitzigen Winfel madien; bisweilen endiget ſich der Stamm felbft in eine Blaſe. Bey der zwoten Art nimmt der Stamm, nach einer klei⸗ nen Beugung, die vorige gerade Richtung an, und fest, anſtatt ſich in Blaſen oder Aeſte auszudeh— nein, zur Seite kleine gebogene Beutel, fo wie die Sertulabien, an. Beyde gehören zu den Waſſer⸗ mofen, die Feine Gelenfe haben, und find anfänglich allenthalben mit durchfichtigen Körpern angefuͤllet. | Wenn pi ı 22* REES \ s Bon unfichtbaren Waſſermoſen. 51 Wenn dieſe ihre Reife erhalten, verlaſſen ſie ihren Platz, und häufen ſich aneinander; dadurch wer⸗ den die Faden an den leeren Stellen platt, weiß und waſſerfarbigt: wo aber die Koͤrner an einander ge⸗ draͤnget ſind, da erſcheinen ſie ſtark gerundet und ganz gruͤn. Endlich ſiehet man die Koͤrner haufen⸗ weiſe aus den Enden des Stamms, der Aeſte, der Blaſen und den Beutel herausfließen. Es iſt dem Beochachter ſehr erquickend, auch in den kleinſten und unſichtbaren Hervorbringungen der Natur, Regel, Ordnung und beſtimmten Zweck zu erkennen; auch nicht eine unſichtbare Faſer iſt die Wirfung des Un: gefehrs. Sie reifer ihre Saamenkoͤrner, . wirft fie aus, und num wird die Hülle ſchlapp, verwelket und zerreißt. Das erjtere Babe ich das Blaſen— moos, und das letztere Das Seutelmoo⸗ ger nennet. | Ri Ich hatte mich, beſpnders im November und De: cember, fehr mit mifrofcopifchen Beobachtungen ver Waſſer, darinn die Waſſerlieſen wachſen, ber fchäftiget, und oft meinen Mabler, von fechs Uhr bis Mitternacht, zur Seite. Beym Schluffe des Zah: res ließ ich ibn, an einem Abende, die von mir beym Bade gemachte Zeichnungen der Waffermofe ausbef: fern, und erzählte ihm zugleich, wie ich die jeßt be: fehtiebenen Mofe, und unter andern mißrofcopifchen Thierchen, auch die fehöne Steinbütte des Herrn —5 2 in Weynberg gefunden hätte, Ich er⸗ a2 waͤhnte Bepträge, ©2200, 62,4) ER. Bor unfihtBaren Bafermofen. % | i ) U. Wäßnee Des fonderbaren Umftandes, daß ich weder‘ + dag Thierchen zuvor noch bernach antr effen koͤnnen, fo ſehr ich auch verzͤglich bie lettern gefucht hatte, Es war gegen zwoͤlf Uhr, und mein Mahler bereitete, ſich nach Hauſe zu geben; dennoch kam mir die Luſt an, noch ein Paar Tropfen Waſſer unter das Mikroſcop zu bringen, und mit Erſtaunen fand ich, daß beydes, die ſchoͤne Steinbutte im vollen Leben, und das Blaſenmoos darinn vorhanden waren. tun wurde an keinen Schlaf mehr gedacht. Das ger genwaͤrtige Blaſenmmoos unterſchied ſich vom. Weynberger nur darinn, daß der Stamm und die Aeſte nicht fleif ausgeftreckt , fenvern geſchlaͤngelt darlagen, und daß die letztern viel laͤnger waren. In dem RKopenhagener Mooſe waren die Körner an den Möhren annoch glei) vertheilt, und hatten ‚zum Yus an noch Feine Berwegung gemacht; dennoch ift es nicht unwahrſcheinlich, daß die Körner, bey der angewandten Kraft, fidy durch die Möhren zu drängen, dem Stamm und den Aeſten des Weynber⸗ ger Mooſes, Die freife und ausgeſtreckte Kichtung gez geben haben. ._ Diefes erinnert mich am eine ganz fonderbare Erfahrung mie dem, von den Norwegern fo genannten Teosld-finse *) (Herenbutter), welches im fpätern Herbft häufig an den faulenden Fichtenz und Tannenftöfen waͤchſet; ich babe es auch in Dänz nemarfan trockenen, braunen, abgefallenen Buͤchen⸗ blättern, theils in einem Siumpen, theils in vielen er x \ * J Mucor — | N wu Heften, übers gane Blat, verbreitet gefunden, und diefe leßtern für eine Spielart angeſehen. Es ift hier nicht der Ort, die Geſchichte deſſelben auszufuͤhren; ich darf alſo nur des beſonderen Umſtaͤndes einer Bes wegung erweßnen, Die mic) üßerzeugte, daß das ausgebreitete aͤſtige feine Abänderung, fündern die erſte Periode des Trolösfnöre darfielle. In⸗ nerhalb wenigen Stunden ſammlen fi) die Aeſte von allen Seiten in’ einen Klympen zufamınen , und den T Tag darauf, ift der. gefieige weiche und ſchmie⸗ rigte Klunpen trocken und mit einem — ui en Re errang der een er Das rauhe Weſtenve in natuͤrlicher | Größe. x n 2, Ein Endſtiel deff elben vergrößert. "a. Der mit Körnern erfüllte Faden. ‚ b. Die an Stielen Be —— Koͤr⸗ perchen. "3, Der kleinſte Schimmel an den Sion. einer —* | - macerirten Pflanze, 4 . Das Beutelmeos. a. Der Stamm. b. Die Bergung, €. Die Sen, * Von unſichtharen Waſſermoſen. | 53 er a N 3. Das 7 Von — Weſameln— 5. Das Weynberger Blaſenmoos. a. Der Stamm. — b. Die Aeſte. — c. Die Blaſen. — d. Der Saamenſtaubß. 6. Das Kopenhagener Slafenmooe. a. Der Stamm. b. Die Aefte c. Die Blaſen. | ei ee e—_— — — nee ee | Otto Friedrich Müller | 9— — Bea | 9 * wenig bekannten Muſcheln, | der e& 2 inkenar ch und der Herungelten Mahlermuſchel. Siehe Tafel II. D), Teich, ak die Guͤtigkeit des Herrn D. Martini, den dritten Band der Beſchaͤftigungen erhielt, und fogleicy Die Kupfer durchfchauete, wurde ich bey Erblickung der 1 7ten und ıSten Figur der fiebenten ' Platte recht froh, die Benennung und einige Nach: richt von dieſer feltenen Arche zu befommen. Sch hatte fie dreymal, nur ein Eremplar jedesmal, und war an einem ganz unerwarteten Ort, einmal in | dem Magen eines Dorfches, und zwegmalin dem Max ‚gen der Butten angetroffen, Hieraus ward ich volllommen verſichert, daß ſie zu den daͤniſchen Meer⸗ | D 4 muſcheln, 565 Den jioen wenig Bekannten Stufen. ; “ ——— gehöre, Tonnte aber nice eigenciä wiffe A aus weichen Gewaͤſſern, zumal ich fie auch bey den. 2 Eonchyliologen bisher vergebens geſuchet hatte, Ich durchblatterte alsbald die genaue und lehrreiche Be⸗ ſchreibung der M juſcheln, mit gekerbtem Schloſſe des Herrn Martini, ind fand S. 297. mit vieler Befremdung, dag dieſe Schinkenarche ans den ee Ben Waffern in Oftindien herkommen follte, und des⸗ wegen die Roromandelfibe Sluß arche genennet werde, Als ich aber im folgenden Ins, daß ich fie in meiner hiftoria testaceorum fol Mya. corrıgata genennet haben, Daß fie fich in den Slüffen der Asfte Loromandel fände, und Seren Martini vom Herrn Daftor Chemnitʒ uͤberſchickt worden ſey; fo erkannte ich den Irrthum meiner Freunde, und daß fie ſelbige fuͤr meine gerunzelte Mahlermu⸗ ſchel (Mya corrugata), die in den Coromandelſchen Fluͤſſen zu Haufe geböret, angefeben hatten: Eonute aber fo wenig damals ale jest einfehen, wie es zuges gangen, da fie weder Die generifche noch fpecififche Merkmale der gerunizelten Mya‘ Darzei iget, ſondern alle — einer Arche an ſich hat. Uebri⸗ gens finde ich der Martiniſchen Beſchreibung nichts beyzufſſgen, als daß die, vom Schloſſe bis an das ſchmale Ende hin geruckte Flaͤche, bey meinen Exem⸗ plaren der Schinkengtche nicht nur von einem deut⸗ lichen Rande umſchrieben wird; ſondern daß auch de erhabene ſcharfe Rand der beyden Schaslen in Mitte der gedruͤckten Fläche einen Kiel bilder; ß die Schaalen dem ade Zuge der Breite nach fein = ; Bon ʒwoen werig befannten muſchemn > berieeife erfhheinen; daß ſich Die bfaßgrüne Ober⸗ haut leicht abſchaͤlet, und ſich die Schäalen alsdann weiß mitblau vermiſcht darſtellen. Obgleich die Schaas fen der meinigen feftin einander geſchloſſen weren; ſo fand ſi ch doch im inmwendigen Feine Spur des Thieres. Vermuthlich iſt es ſchon nicht mehr vorhanden gewe⸗ fen, als der Fiſch die Arche einſchluckte, oder von ihm dur) die Oefnung des fehnlalen Endes ausge ſaugt worden, Sollten aber auch wohl die Schaa⸗ - fen in dem Magen v der Fiſche aufgelöfet oder zermal⸗ met werden Binnen? In dieſem ‘Falle müfte man klei⸗ ne Slucke in dem Schleim des Magens und der Gedaͤrme ſinden, die mir doch mie vorgekommen fi nd; es it daher wahrſcheinlich, daß fie etwa Die leeren Sehäufe — den Schlund und Rachen wieder von ſich geben. Dieſe einheimiſche Arche iſt, bis auf die Martiniſche Abbildung und Sefchreibung, gaͤnzlich unbekannt/ und findet ſich fo wenig in dem Linneifchen Vereihnife, als in meinem Prodromo; erfinach dee : Ausgabe deffelden babe ic) fi ie, wie gefagt, in Dem " Magen der gedachten Fifche gefunden. . Shre iu ſere Bildung gleichet der Figur eines kleinen Schin⸗ kens. Ich babe fie Deswegen Arca Pernula genannt, und fie unter dem fi fpeeififchen Namen: terra. ‚oblonga, Aktiata, apice { fubtruncato, natibus incurvis approzi- 'matis, margine integerrimo claufo, ven daͤniſchen Archen meines: Zeol. prodromi bengefährieben. Da ſi ch ſolche Gala in meiner terunzelten ——— sei irrt When, ob es gleich nicht an⸗ D N NT N re N 3 WERE = \ : EN ) —— Von zwoen wenig bekannten Muſchein. — Ders, als durch eine ſeltene Ueberraſchung hatgeſchehen Fönnen ‚ und felbiger „ außer in meiner,hiftoria tes- taceorumterr, etfluviat,*) von keinem Conchyliologen erwaͤhnet worden; fo werde ich Dadurch veranlaſſet, fie bier zu beichreiben und durch eine Abbildung naͤ⸗ her zu beleuchten. - Ihre Leichtigkeit giebt gleich die Vermuthung, daß fie zu den Flußmuſcheln; ihr ſtarker Zahn, daß fie unter diefen zu den fo genannten Mah⸗ lermuſchen (Mya) gehöre; und die Erhabenbeit ihrer Schnaͤbel, fo wie der füyleunige Abfall der Schaa: Ien gegen den Außen Rand, und vornemlidy die Runzeln, an den Schnäbeln und ums Schloß, unter: feheiden f e alsbald von den übrigen Mufcheln. Die Schaalen find äußerlich, mit einer zarten Haut Über: zogen, die bey den guten Eremplaren, an der einen Schaale graßgruͤn und glänzend, an der andern olivenfsebizift. Gegen das Hinterende, fo weit als zwey Drittel der Schaale vom Schloß, zeiget fich an einigen ein bogenförmiger Kiel; bey andern ift,er faft inmerklich. Von der Spige ver Schnäbel bie über ihre Erhabenheit, geben kurze Surchen in einen fpigigen Winkel hinaus, und bilden erbabene Run= zeln. Öleiche Runzeln geben, an den Schnäbeln vor⸗ neu umd binten, an den Ränden des Schloffes, bogen: foͤrmig gegen einander, An einigen größern Exem⸗ plaren find diefe niedlichen Runzeln verfchwunden, und haben nur hinten eine Spur nachgelaſſen: auch \ Rs $ —— ꝑ. 214. Mya corrugata. * u RR 4 Bon zwoen wenig bekannten air init 59 iſt bey dieſen die Oberhaut, und mit dieſer zu; gleich die Rungeln, an den Schnäbeln abgefchliffen; dages gen dieſe ihre Perlenmutterglanz Darzeigen. Der Bau des Schloſſ es iſt wie Der eigentlichen Mabler⸗ muſchel. Inwendig ſpielen die ſanfteſten Retgen⸗ bogenfarben, und feine Strahlen fehießen aus der Höplung der Schnäbel, über die Perlenmutter : 314: "De Zufolge Teanfebarifcher Nachrichten, foll ſich dieſe Muſchel, in den ſuͤßen Waſſern der kn | dh A aufhalten, & Auf der Tafel zeiget fi m e die fiebente Figur von | aufen und bie achte von innen, | Sa; D ‚Mm. gr Bone — a Naturgeſchichte — ver mot aͤ n 2 Sie al V. Erx ſt er Abſchnitt. — Von den Maraͤnen uͤberhaupt: Ne — des Reiches der Natur iſt fo groß, _ und die Mannigfaltigkeit der Gegenftände defjelben fo unermeßlich, dag, der fleißigſten und ſorg⸗ fältigftien Aufmerkſamkeit aller Naturforſcher ohner⸗ achtet, bisher noch manche anfehuliche und ziemlich gemeine Dinge entwifchet find, Die Maränen ges ben mie Gelegenheit, diefe Anmerkung zu maz den, und fie fönnen Diefelbe rechtfertigen. Denn, wern id) Richter *) und Denfo *) ausnehme, die ihrer nur beyläufig — ſo hat noch kein — | lang . "N Richters Schehnntfest 1.896, *) Monathl. Berir. zur Naturk. 1. B. f 3 N Fr - ig \ str X — *8 A Ar, — ee L . —* EN F “m — _ Raturgehfichte der Marine, 61 a meines Wi ſſens, iel Sifehen in der Nalturgeſchichte ihten gebuͤhrenden Ding Anger wiefen. Es find aber, in der Mat Brandenburg und in Monmern, unter dem Damen Ülaräne, zwo Arten Fiſche befannt, Die eine. wird hoͤchſtens 12 Zoll, oft nur halb ſo lang, — nur von vier —— gefunden. Die andere aber findet man von der Laͤnge einer, bis zu zwo Ellen und druͤber. Dieſe letztere Art trifft man nur in dem Madui— See e*) an, und fie heißt Daher die! Madui Maraͤne. Die Beine aber findet man in vielen Seen der gedachten Länder, und fie wird zu gewiſſe en aa auf auf unfere Märfte gebracht. Nach des Ritters von Kine Naturſyſtem, gehoͤ⸗ sen SR Site zur af omg. bie et. Abdo- ‚ninales ) Die rat if ein großer, ſehr —— ER beym Am⸗ 48 Koldaz, ohnweit Stargard, in Hinterpommern drey Meilen von Stettin. Er iſt zwo Meilen fang, und eine halbe, bis eine ganze Meile breit, bat einen Mergelgrund, and iſt an manden „Stellen 20 dis 25 Klafter tief, Es werden aus dieſem Ste beynahe alle diejenigen Fiſche ges fangen, die in der Mark Brandenburg und in Pommern vorkommen, nemlich die große und keine M aräne, ſchwarze und weiße Barſche, auch dergleichen Kaulbarſche graue and bunte Hechte. Es giebt hier Guͤbels Schlele, Stin⸗ # te, Karpfen, Schmerlen, Quappen, Pletzen, Vleye, Wels fe von zo bis 180 Pf. Aale, Karauſchen, Uetleh, Gruͤnd⸗ dinge, Neunaugen, — Re, Srederfinge und NRoerß⸗ augen. a — Retungeſhichn der Natche minales oder Bauchfloffer nennet, weil ihr Beuch mit einer Floſſe verſehen iſt: wegen der Fettfloſſe müffen fie zum Lachsgeſchlecht (Salmo), und da fie Feine fichtbate Zähne haben, zur dritten Abtheilung oder zur Aeſchenart (Coregoni) gerechnet werden”), . Man wird mir erlauben, die große Salme Maraena, die Fleine aber Salmo Maraenula zu vennen, und durch dieſe Benennung, in der Sprache der —— ſchichte, ihren Rang zu beſtimmen. — Nun will ich beyde Arten Maraͤnen, nach Hier äußerlichen und innerlichen Theilen, fo genau, als mir möglich ift, befchreiben, und von ihrer Natur— geſchichte fo viel erzählen, als ich durch forgfältige und oft wiederholte Nachforfehung, feit einigen Jah— ven, von zuverlägigen Männern”) habe erfahren koͤn⸗ nen; Hier will ich zuerft dasjenige anmerken, was beyde Arten der Maränen mit einander gemein has ae. Hernach werde id) in befondern Abſchnitten auc) dasjenige anzeigen, was I Art befonders zufommt, Beyde *), Liunaei fyft. nat, ed. XIII. pag.509, Hrülleen Linz neifches Naturſyſtem. 4. Theil, ©: 310. | **) Bey diefer Gelegenheit kann ich nicht interiaff en, dem wirdigen Stadtphyflcus und geſchickten Arzte zu< Stargard, Herrn Doctor Scheibler, und dem in der Apothefers kunſt jehr erfahren Heren Kramme zu Pyriz, für ibre ger. neigte Bemühungen, — meinen verdindlichſten Dank hierdurch abzuſtatten. F Naturgeſchichte der Maraͤne. 63 Beyde haben einen länglichen Körper und run; den Rüden. Der Kopfift fo, wie beym Sachs, im Verhaͤltniß des Körpers, nur Flein. Der eine - Kiefer fiehet vor dem andern hervor, Der keib ift _ ganz mit filberfarbigen Schuppen bedeckt, Die Fett⸗ baut auf dem Küchen ift ſchwarz, und weil die Schuppen zart find; fo feheint fie durch denfelben hindurch ‚, und ‚giebt dem Rücken diefer Fifche ein blaͤuliches Anſehen. Der / Schwanz if gabelför: mig und die untere Ruͤckenfloſſe in eine Fetthaut verwandelt. Das Fleiſch iſt ungemein zart, füßlich und wohlſchmeckend. Außer denen vom Ruͤckgrade abgebenden Graͤtchen oder Nibben, haben diefe Fir ſche weiter feine mehr. Am Swölffingerdarme ſieht man viel Eleine ı wurmfoͤrmige Anhaͤngſel, oder Blind: daͤrme, die mit Fett umgeben find. Die Anzahl derfelben beläuft fich, bey der großen aufrao big 150, und haben einen Zoll in der Länge: bey der Eleinern Bingegen, die nur etwa ein bis zwo Linien lang find, laͤßt ſich die Anzahl nicht beſtimmen.“) Der Darm⸗ kanal iſt nur kurz: und wenn dieſe Fiſchart nicht fo viel Blinddaͤrme hätte; fo koͤnnte fie unmoͤglich fo fett Die 5 —— eben — ey einem bräraden ——— 28 — ——— 70 Blind⸗ daͤrme gezaͤhlet. Beym Barſch und Zander ſind ſie groͤſ⸗ ſer: hingegen hat der erſte nur vier, der letztere aber ſechs Ka Stuͤck Auch die Truſche (Gadus lota. Muͤllers Linn Na⸗ turſyſtein. ©. Wr: Taf, 3. Sig. 5.) hat 7 bis 18 Blind. bärme, ) = | SR BR A T , — * — * 5 > F .. a “4 Sotugfhihiere d Marine. — ſo⸗ wie dem tachfe. ‚Die $eber Sat daber ——— Geſchmack: und ohne Zweifel rührt der ſuͤßliche Ge⸗ ſchmack des Fleiſches dieſes — von Day ® ER der alle — Lee Bar erteih 4 . Biveeter ——— Bon der Madui: Marine, h Di große. Msräne (Salmo Maraena). verdiene Diefen Ramen, wegen ihrer anfebnlichen Groͤße, wo⸗ durch ſie ſich von der kleinen unterfcyeider, und heift aud) die Madui⸗ Maraͤne, von dem Seen, in wel⸗ chem fie gefangen wird *). Es ift in der That aufz ferordentlich merkwuͤrdig, daß man dieſe Fiſchart, fo viel bisher Davon bekannt iſt, noch in feinem an⸗ dern Waſſer angetroffen hat. Ich will inde ſſen kei⸗ nesweges behaupten, Daß fie bloß in dem Maduis. See, und nicht auch in andern Weltzegenden woh⸗ nen ſollte: nachdem man durch gluͤckliche Derfuche, Die ich bald anführen werde, zuwerläßig weis, daß ſie ſech in andere Waſſer verfegen läßt, Wie welt find wie in diefem Theile der Narurgefihichte nody zuruck! Märe die Anzahl der Natutkundiger, welche | — | die) %) Ganz irrig nennen fie viele Muraͤne (Muraena),; teil die⸗ 7 fer Name, wie wir bald zeigen jorchen ‚eine ganz andere 7 » Arc der Sie bezeichnet. a — — — & — | — ⸗ r & J I Naturgeſchichte der Maraͤne. 65 die ſo ſehr nuͤtzlichen Einwohner des Waſſers aufzu⸗ ſuchen und kennen zu lernen ſich beſtreben ‚nur halb ſo gros, als dererjenigen, welche mit dem aͤußer⸗ ſten Fleiße jenen minder nußbaren Inſekten nachſpuͤ⸗ ren; ſo wuͤrden uns dieſe Bewohner des naſſen Ele⸗ ments ‚bald bekannter werden, und unſere Oeconomie wuͤrde dadurch ungemein viel gewinnen. Bey den Roͤmern ſtand ein Fiſch, der unter dem Namen Muraena bekannt war, in fo großem Anfe: ben, daß fie fid) nicht fehämten, ihn mit Menfchen: fleifch zu füttern *), Aus der großen Aehnlichkeit der Namen, jenes roͤmiſchen und unſeres Fiſches, ent⸗ ſtand der Irthum, daß der unſrige mit jenem von ei: nerley Art ſey: denn unſere Madui⸗ Maraͤne ift eine ganz andere, von der Muraͤne der Roͤmer un: terfchiedene Fiſchart. Diefe: ‚gehört — zu den Aalarten — murzna L,)**) \ Der #) DediusPollio maͤſtete feine Murönen mit dem Blute und. dem Fleiſche feiner Sklaven, die er zum Tode verurtheilt hatte, denn er glaubte, daß fie dadurch einen feinern Ger ſchmack hefämen. Als einsmal der Kaifer Auguſt bey dies ſem Pollio zu Gaſte war, und einer von den Sklaven uns verſehens ein Eoftbares Gefäß zerbrach; fo rief Pollio gleich laut aus: ad muraenas! das hieß, diefer Sklave fey ver: urtheilt, jenen Fiſchen zur Epeife vorgeworfen zu werden. ' Ueber diefe Grauſamkeit erſchrack der Kaifer, ließ feinem Wirthe alfe Eofibare Gefäße zerfchlagen, und ſchenkte dem Sklaven die Freyheit. MEener art, Muraena, wo er den Plinius und andere Schriftſteller mehr anfuͤhrt. | | | Geſallſchaft. Befchäft. IV,3, E +66 Naturgefiichte der Marie. Der Madui⸗ See Bat, vermittelſt eines kleinen Slufes welcher Ploͤne heißt, der ſich bey dem Paſſe mit ihm vereinigt, und bey Kolbaz wieder her⸗ aus fließt, Gemeinſchaft mit der Dammerſee. Den⸗ noch findet man fo wenig in dieſer See als im fri⸗ ſchen Haf, in welches ſich dieſes Waffer ergießer, irgendwo Maränen. : Der Grund hiervon liege wahrſcheinlicher Weife dasinn, daß Diefer Fiſch fi in der Tiefe aufhält. ı Er kommt, außer im Fruͤh⸗ - jahre und in der taichgeit; nur felten nahe an die Ober: fläche des Waſſers. GSelbft wenn er Taicht, "bleibe er drey bis vier Kiafter tief unter vemfelben, und 150 bis 200 Schritte, vom Ufer entfernt: Aus eben diefem Grunde wird, außer den drey gewoͤhnlichen Fangzeiten, dem Früßjahre, der Saichzeit, und wenn unter dem Eiſe gefifcher wird, nur —— einer mit ausgeſiſchet. | 4) Sm Frübjahre koͤmmt diefer Fiſch Aencheien ans Vorland, um ſich von der Schnecken⸗ und Mu: fehelbruie zu färtigen. Alsdenn wird’ er won acht: Garnenechten, die in zwey Böten und einem Quals, ‚oder Fifchbehälter, vertheilt find, mit einem acht Elaf: ter tiefen Dieße gefangen. Auf eben viefe Art be- mächtige man fich feiner auch zur Laichzeit. Die: fe fängt acyt Tage vor Martini an, und Dauert vierzehn Tage bis drey Wochen: fällt aber ein Sturmwerter ein; fo verſchwindet er ploͤtzlich. Sollte die ftürmifche Witterung auf andere Fifchars gen ven — Eindruck Damen: ſo ließe ſich dar⸗ Naturgeſchichte der Maraͤne. 67 Marke erklären, warum einige Berfelben i in gewiſſen Jahren häufiger , und in andern feltener' gefangen werden. Es find nur zwo Stellen in dem Madui⸗ See, wo diefer Fiſch der Oberfläche des Waſſers ſich nähert, um zu laichen: nemlich auf der einen Seite bey Werben, und auf der andern Geite bey "Kunow, doch erſcheint er an dieſem Orte nicht ſo haͤufig, als an jenem. Die Fiſcher thun daher bey Kunow nicht mehr als fieben Züge: vie übrige Laich⸗ zeit bringen fie hingegen bey Werben zu, weil bier ver Fang ergiebiger iſt Noch babe ich nicht Erfah⸗ "rungen und Stoff genug, dieſe beſondere Erſcheinung erklaͤren zu koͤnnen. Wuenn dieſer Fiſch haͤchen will: A reibt er fi ch "ande Waffermoofe und entledige fich, vermittelſt der davon verſpuͤrten Empfindung, feiner Eher, Dieſer Rogen ſchwimmt alsdenn auf * after, , und iſt asus (colymbus criftatus ii der ihn Hei; aufſucht, oͤhn⸗ geachtet et nicht felten diefen Appetit mit dem Leben buͤßen muß, da er alsdenn ein Raub des Jaͤgers wird. Indeſſen dient dieſer Vogel den Fiſchern zum Weg⸗ weiſer, ihre Netze auszuwerfen. Denn da, wo ſie ihn bemerken, koͤnnen fie immer auf einen glücklichen Ma: ränenfang rechnen. Der Barfch ſuchet den Rogen biefes Fifches ebenfalle auf, und wird Daher mit Dei Maränen zugleich gefangen. Wenn man um‘diefe Zeit den Magen eines Barfches oͤfnet; fo finder man ihm mit dergleichen Rogen angefüllt, Außer diefen Eı beyden 68 otutgeſhuhee de der, Marine: u beyden Feinden, die den Eyern und der. ‚Bent nn Maraͤnen nachſtellen, haben ſie noch zween andere, weit fuͤrchterliche Feinde an dem Wels und Hechte, die, fie ſelbſt verſchlingen. Haͤtte der große Weit⸗ ſchoͤpfer dieſe Fiſchart nicht mit einer ‚fe reichen Frucht⸗ barkeit hegabet; ſo wuͤrde ſie von ſo vielen Feinden, da ſie noch außerdem auch von den Menſchen fo. begies tig gefucht wird, ſchon laͤngſt vertilget ſeyn. Ich habe den Rogen einer Maraͤne gewogen, die etwas über eine Elle lang war. Cr war ein und zwanzig toth ſchwer. Ich trocknete ein Quentchen dieſer Eyer, und zaͤhlte ſie mit moͤglichſter Sorgfalt. Ihre Anzahl belief ſich auf 204 Stuͤck. Ich konnte folglich die ganze Anzahl der Eyer, die dieſer einzige Fiſch enthielt, gufı7136 Stüc rechnen”). Wenn alfe von 1000 und mehreren diefer Fiſche, die jaͤhrlich etwa laichen moͤgen, nur die Hälfte der Eyer,, die ein einziger Fiſch hervorbringt, wirklich zur Brut fömmt; fo kann diefe Fiſchart ſich niemals-verlies ren. ‚Wie wunderbar hat die Weisheit des Schoͤ⸗ pfers fuͤr die Erbaltung aller Weſen oeſergetz In der ichjeit werden etwa L5 big 20 Schock — gef angen. Die wenigſten faͤngt man im See Der Hering, welhentimtmer für eins der merkwuͤrdigſten Beyſpiele der zahlreichen Vermehrung unter den Fiſchen gehalten wird, hat nur 10,000 Eyer. ©. ‚Pontoppidane Naturgeſchichte von Norwegen. 2 Th. ©.273. Naturgeſchichte der Maraͤne. 69 Stüßjabte: die meiften aber werden im Wintet Unter dem Eife herausgefifcht: So lange das Eis hält, wird der Madui⸗See aufgeeiſet, und alsdann von‘ achtzehen Bauern, durch ein achtzehen Klafter tief ge⸗ bendes Netz, der Maraͤnenfang emfig getrieben.’ Nach Befchaffenheit des Winters werden viel oder wenig gefangen. Ein Jahr ins andre gerechnet, ſoll man den Maraͤnenfang, im Madui⸗ See, jaͤhrlich auf 3000 © © rück in Aufehtag bringen koͤnnen· Damit * — eines —5 mit Ar weiten — als ches der Brut den Durchgang verſtattet weil dieſce Fiſch ſogleich abſtehet, wenn man ihn an die Lift bringt, und ſie finden auch uͤbrigens ihre Rech⸗ nung beſſer dabey, als wenn ſie kleinere Fiſche fan⸗ gen und verkaufen wollten. Die ‚Länge, ‚eines dergleichen. Fifches, wie. ihn der Fang zu geben pflegt, betraͤgt insgemein zween Fus, und ſein Ge⸗ wicht ſieben bis acht Pfund. Ein ſolcher Fiſch wird an Ort und Stelle, fuͤr acht bis zehn Groſchen, ver⸗ kauft. Die wenigſten find dren bie vier Fus lang, wiegen‘ alsdenn vierzehn bis zwanzig Pfund,‘ und werden mit 16 Groſchen bis Eger MIRER, ER “ nr getsifen Sifhakten miſt man yurseifen toelche, von ganz | ungemeiner Größe an. "Da nun die Fifche nur fehr lang⸗ fom machen; fo muß ein ſolcher Fiſch ſehr oft das Gluͤck gehabt 70 Naturgeſchichte der Mai Am beſten ſchmecken die Maränen i Aa Feuthebte weil fie, alsdann. ‚am, fetteften find. Se größer diefe, Fiſche werden, deſte fetter und delikater find fie. Bey der kleinen Maraͤne leidet indeſſen dieſe Regel eine Ausnahme. Ihr guter. Geſchmack rührt, wie, wir weiter unten anführen re von dem, Waſſe er her, aus dem fie genommen iſt. Die Madui⸗Maraͤne wird, wegen ke Jarten, Fleifches, das auch geräuchert gut ſchmecket, weit und breit, ſo wohl friſch als geraͤuchert 2 verferdet,, Wenn, dieſer Fifch in Kaftens mit. Schnee, verpackt, wird; fo haͤlt er ſich einige Monathe hindurch. Man ſollte glauben, daß, da dieſer Fiſch fo fehr gen, ſucht wird, man ſchon Längft, Verſuche gemacht ha⸗ ben wuͤrde, ibn in andere Seen zu verſehen. Vers "Wsun bat das —— daß fi i e —J dem IR oen * Baben, Unfern ek zu entgehen, und han kann daraus zugleich einen fihern Schluß, auf fein Hohes As ter machen. Unter den Maränen krift man,’ obſchon hoͤchſt felten, welche an, die jeche bis acht Zus lang‘ find, Klein Miſſ. V. Seite 18. gedenkt einer Lachsforelle, welche 42: Pfund gewogen habes. Ein Hecht von 43 Pfund: wurde, 1752 bey Dresden gefangen, S. Richters Ichthiologie 9 S. 541. Im Bruche zu Limriz ward im Jahre 4750 ein, Aal von 14 Pfund. „gefangen. . Mein. liebenswürbiger Freund und Eollege, Here De Brand ift ein lebender Au⸗ genzeuge von einem Hechte, der auf ſeinem Landgute Zeſen im Jahre 1731 gefangen worden, und 7 Fuß lang gewe⸗ ſen. Beym Ausnehmen fand man in — 16 Vlund underdauter Fiſche. _ — F Naturgeſchichte der Marine. 71 Maduiſee, sin keinem andern Waffer Teben Fönnten, dieſe Verſuche gehindert: bis endlich im Jahr 1776 der Herr von der Marwiz / auf Zernikow, das wagte, wozu bisher ſonſt niemand Herz genung gehabt hatte. Diefer vortreffliche Landwirth kaufte, da im gedach⸗ ten Jahre im Maduiſee, unter dem Eiſe, gefiſcht wur⸗ de, 220 Stuͤck Maraͤnen, und ließ dieſelben in grofs fen Faͤſſ een nad) feinem Gute bringen, Das vier Mei: len von dem Maduifee entfernt iſt. Won diefen wa⸗ ren 80 Stuͤck unter Weges geſtorben. Die noch lebenden 140 Stuͤck ließ er einſetzen. Das ganze Jahr hindurch iſt keiu einziger dieſer Fiſche todt ge⸗ funden worden. Vor dem Aufgange des Eiſes des darauf; folgenden: Winters, ließ der Herr von der Marwiz fiſchen, um zu ſehen, ob die Maränen fich hielten und fortlommen wuͤrden. Seine Zufrieden⸗ ‚heit war ausnehmend, da gleich mit dem erſten Zuge ſieben Stuͤck ausgefiſchet wurden. Im legten Som: mer iſt bey der kleinen Fiſcherey, wozu Netze ge⸗ braucht werden, die nicht ſehr tief gehen, abermals eine Maraͤne mit herausgebracht worden: und da man bis jetzt noch keine abgeſtandene gefunden hat; ſo iſts wohl nicht mehr zweifelhaft, daß ſich dieſe Fiſchart verſetzen laſſe. Vielleicht werden mit der Zeit mehrere Landwirthe dieſem Beyſpiele folgen. Damit ſie aber nicht in Gefahr kommen, Muͤhe und Koſten umſonſt zu verwenden; ſo wird ihnen die ſorgfaͤltige Varel —— ah zu Pr. — | E4 BIN, 1) Man er ——— der Ma ) Man muß die Maranen nicht ERS | guft kommen laſſen, weil fie fonft ſterben Man bringt daher weite Faͤſſer unter das Waſſer/ und thut⸗ die Maränen in dieſelben binen. sw 2) Muß das Waſſer desjenigen Sees oder Fiſch⸗ teiches, in welchen man fie ſetzen will, ſo tief ſeyn, daß es, auch im heißeſten Sommer, nicht bis auf den Grmd erwärmt werden kann. Denn die Erfah⸗ tung bat gezeiget, daß fie von der Waͤrme des Waſ fers die Windfucht befommen, und daran ſterben. Es trägt fich zumeilen zu, daß eine Maraͤne ſich im! Sommer zu nahe an die Oberflaͤche des Waſſers wagt, entweder um Conchilienbrut, over kleine His ſche aufzuſuchen, oder um ven Hechte der ſie ver⸗ folgt, zu entgehen. Alsdann wird ie dick, ‚ale ‚wenn fie vom Winde aufgeblaſen wäre 2 and! ſtirbt. nase ne re Die Fifcher wollen zwar — * dieſe Windgeſchwulſt vom aufgefangenen Winde herruͤhre und geben vor, dieſe Krankheit treffe die Maräne, wenn fie, bey ſtuͤrmiſcher Witterung, der Oberflaͤche des Waſſers fo nahe komme, daß fie der Wind far fen Eönne. Allein wenn diefes Vorgeben gegründet wäre; fo müßte man diefe Krankheit der Maraͤnen im’ Herbſte am oͤfterſten wahrnehmen. Denn be Gelegenheit des Laichens kommen fie —* nur der Dberfläche des Waſſers, nie ſchon gedacht iſt, am nächften, fondern fie fpringen auch wohl’ zuweilen über diefelbe hervor. Alle Erfahrungen, Die ‚mar bat, ſtimmen darinn überein, daß es um dieſe Jahres⸗ u.“ | zeit Naturgeſchichte der Maraͤne 78 zustehie windfũchtige Maraͤnen giebt, ſondern nur im Sommer. Diejenigen, welche ı man im Herbſt etwa todt findet, , find’ bloß folcye, die som Hechte verwundet/ und an den Wunden und durch Verblu⸗ sung’geftorben find. nr Ä 3) Das Waſſer, in welches man Maränen fer Ken will, v muß einen Sand⸗ oder Mer gelarund baden. 4) Sn ven Se und Zeichen, darinn man diefe vornehmen will, muͤſſen ſich Stinte oder Steckerlinge aufhalten. Indeſſen iſt pr Muſchet brut und Moos zureichend. ir Kommt ſehr viel darauf an, vaß man beym ‚Einfängen der zu verfegenden Maränen recht vorſich⸗ tig verfahre. Sie ſind ſehr weichlich und muͤſſen daher, wenn man fie fange? > er gefoßen ober ger —* werden, 6) Muß man beym Verfäßren viel $ fe er über ühnenfteßen haben, damit fie nicht vom Froſte ges troffen werden. Daß fie behutſam eingeſetzt und langſam Bupten werden Ben — f ch von — —— a3 1 Diefer einfehtevoite andwirth bat fh nicht nie — durch die Verſetzung der Maraͤnen, ſondern auch durch andere Verſuche mit mehreren Fiſcharten vor ſo vielen ſeines Standes hervorgethan, daß es unbillig waͤre, dieſe Unternehmungen zu verfihtdeigen, da fie überdemalle grücktich ausgefallen find. Vor funfjehn Jahren ſetzte er Neunaugen in feinen Se. Diefe find Ana: Be daß er fie jetzt ſehr gut nutzen E5 kann. kann, „er BR — WESER eingefeßt,,, Im vorigen Sommer wurde einer der⸗ — mit ‚ausgefifchet,; n ‚ber und alſo zum Beweis diente, d auch dieſe Fiſchart fortkommen wird. Eben dieſer erfahrene Landwirth iſt auch Willens, den Lachs und die Forelle, wenn er ſolche wird befommen. koͤnnen in ſeinen See zu recht wohl befand, verpflanzen. Mit der Forelle wird eg gewiß gluͤcken, da das Waſſer des Sees klar und der Grund fleinigt und, fandigt iſt Ob der Lachs, der ſo gern auf die Wanderfchaft, gebt, „ gedeihen werde, moͤgte zweifel⸗ haft ſcheinen, wenn nicht der Ritter vom Linne ) bemerkt hätte, daß er, in Schweden zuweilen auch ungezwungen überwinteres,..) ‚Sollte „ex; nicht auf aͤhnliche Art in unſern fen Mae ſteben⸗ wenn er in dieſelben verſetzt wuͤrde ? neeeee Wie ſehr waͤre zu = daß mehrern Pa⸗ trioten dieſem ruhmwuͤrdigen Beyſpiele folgen moͤgten. Sie würden nicht nur dadurch in kurzer Zeit den Werth ihrer Guͤter merklich erhoͤhen, ſondern auch dem Bas | terlande, auf mehr als eine Art, einen nicht geringen Dienſt leiſten. Die vornehmen Tafeln koͤnnten als⸗ denn viel leichter und wohlfeiler mit ſeltenen Fiſchen, die man jetzt von weiten kommen laͤßt, beſetzt werden; An das Geld, ‚welches gegenwaͤrtig fuͤr dieſe fremden Speifen „at außerhalb Landes. geht, „würde nicht nur Fünftig im $ande bleiben, fondern man koͤnnte wohl gar Ausländern * Se verlaufen/ wenn ſolche sh Re N — 5 an. nart ‚erft ArSIE 6 f N Faona Siecie N, ei Birı6 * — ‚n an * — Naturgeſchichte der Maraͤne 75. erſt in Menge bey uns einheimiſch geworden waͤren. Weil aber die erſten Verſuche mit Verſetzung der Fiſche insgemein koſtbar, und zuweilen mißlich ſi nd, indens, nicht alle Fiſcharten in allem Waſſer fortkom⸗ men, und daher manche durch dergleichen mißlung⸗ ne Verſuche abgeſchreckt werden koͤnnten; ſo waͤre ſehr zu wuͤnſchen, daß vermoͤgende und patriotiſch geſinnte Edelleute in Geſellſchaft zuſammen treten moͤgten, um ihre Erfahrungen einander mitzutbeifen, und die gemeinnuͤtzigen Folgerungen, die daraus her⸗ fließen, mit der Zeit oͤffentlich bekannt zu machen. Man muͤßte ſich aber bey dieſem Unternehmen nicht blos auf einländifche, die bis jetzt einer Provinz, eigenthuͤmlich geweſen, einfchränfen ; fondern auch ſolche herbey zu ſchaffen ſuchen, die jetzt noch in entfernten Laͤndern ihren Aufenthalt haben. * Daß dieſes wirklich möglich ſey, laͤſſet ſich aus einer Mens ge von Beyſpielen begreifen. Den chineſi iſchen Golde fiſch (Cyprinus auratus L.) haben nicht nur die Ds nen"), fondern auch die Holländer "*) in ihre Fiſchtei⸗ che aufgenommen, und gluͤcklich fortkommen geſeben. Die Engellaͤnder haben den Karpfen, im Anfange des vorigen Jabrhunderts) zuerſt auf ihre Inſeln ver⸗ pflanzt: und er iſt nun ſchon ganz gemein bey ihnen. a die RR Am —— ihre Teiche mie, je a8: Den ya Dig. 403. Faun, — v. 331 — er) Muͤllers lin. Notunſyſtem· 4. Th S. 387. MLinn. iyſt. nat, P- 526. - 76) —D Be | wenden Fiſche bereichert”), mit dieſem wohlſchm Der König" son Schweden, Friedrich der erſte, ließ aus Teuefehland, in fein neues Reich, die Battharun⸗ del (Cobitis barbat. L.) verfeßen. =). Der Könige” von ‚Preußen, Friedrich dem Größen, wars nut mög? lich aus dem weit entfernten Nußland⸗ Sterligen in feine Staaten bringen zu Taffen. · Es iſt auch be⸗ | geeiflich,, "daß Fiſche aus heißeren Gegenden, als die unfrigen find, bey ung fortfomnien; "dh ſie be⸗ frändig Unter dem Waffer, und folglich ii einem kat⸗ ten Elemente Hr leden gewohnt find. - Hat man doch verſchiedene Atten vierfuͤhiget Thiere, und noch mehrere Vögel aus ſehr beißen Laͤndern, in unſern weit kaͤltern Himmelsſtrich verſetzt, und ſie daſelbſt einheimiſch gemacht, als die Kalerutſchen Hühner, die Perihüßner, die Pfauen und andere, ' Laer Wie lange unfere Maräten wachſen, kunn Pr nicht deftimmen. Es wird zwar insgemeih Soft den Fiſchen behauptet, daß fü e Zeitlebens wuͤchſen: allein! die Vernunft fo wohl, als die Erfahrung, ift dieſet Meynung gänzlich zuwider, Jedes Gefchöpfmuß wohl” feine beftimmte Größe haben, da feine Faſern nicht über ein gewiſſes Ziel fi ausdehnen oder verlaͤn⸗ gern Pönnen, Diefes Urteil‘ der Vernunft wird‘ auch durch richtige Beobachtungen beſtaͤtigt. Unſere kleine Maraͤne wird, zum Beyſpiel, niemals uͤber 12 Zoll lang gefunden. Außerdem wird man die an af 22 „vielen *) Fauna fued, m317/ p.tar “) Lcit. P. 125.n, 332. 24 | Rorurheſchichte der — vielen Eleimen Zifcharten, von denen unſere Gewaͤſſer wimmeln/ niemals in einer merklichen Groͤße antref⸗ fen, noch weniger aber Rieſen unter ihnen. Die Fiſche wachſen langſam. Fuͤgt ſichs nun, „daß einer oder der andere unſern Regen , mit; ‚telchen wir ih⸗ nen ſehr eifrig nachſtellen, in einer langen Reihe von Jahren entgehet, und er wird alsdenn endlich doch gefangen; ſo befremdet uns ſeine ungewoͤhnliche Groͤße, womit er diejenigen uͤbertrift; welche viel jünger, Die Beute unferer Netze find: und mir fehen ihn alsdenn faͤlſchlich für ein Beyſpiel an, daß den Fiſchen Fein beftummtes Wachsthum eigen ſey. In⸗ deſſen iſt dieſes langſame Wachsthum der Fifche der Grund, daß ſie nicht, wie viele weit größere ‚ tandgefchöpfe, gleich in den erften Fahren ihres Le⸗ bens, ſich begatten und vervielfältigen koͤnnen. Die "Mabui: Maräne fängt erft anzu laichen, wenn fie ei nen und euren Viertel Fuß lang ift: alsdenn aber iſt fie auch ſchon fünf bis fechs Sabre alt, Man haͤlt fonft insgemein für ausgemacht, dag die Fiſche oft an die Oberfläche des Waſſers kommen müffen, um fuͤſche Luft zu ſchoͤpfen. Bon der Ma: raͤne aber ift aus Binlänglicher Erfahrung befannt, daß fie fich, wie oben ſchon erwaͤhnet worden, außer Den gedachten Jahrszeiten, beftändig im Grunde, und ‚zwar in einer anfehnlichen Tiefe aufhält, Vielleicht ‚wird dadurch die Allgemeinheit jenes Grundfaßes etwas eingefchränft: und ohne Zweifel find die Or: gane der Maräne # beſchaffen, daß ſie die benoͤthigte Ernew 78 Regie dr Marie. Luft, zur Untethaltung re Lebens, | ıffer einſaugt. Oder es muͤſte der Fall ſtatt finden, daß die Marine, weil ſie ſich ir "der Tiefe, und folglich in einer beſtaͤndigen Kälte aufs * ee gar —— fönnee. “ x — — — =. . Dritter. Abihnitt., Zergliederung der großen, oder Madui⸗ Marane. 4 | Dur eine genaue und eichtige Beftimmung; der Außerlichen und innerlichen Theile Diefes Fiſches, Fön: nen die Naturfündiger aller Gegenden und Länder, am beften in den Stand gefeßt werden, zu urtheilen, ob diefer Fiſch fi) aud) außer dem Madufee finden laſſen mögte. Und da dieſe Eutdeckung in der Nas turgefchichte gar nicht unwichtig oder gleichgültig ſeyn kann; fo babe icy, in diefer Abficht, verfcyiedene von diefen Fifchen zergliedert, und alles, was ſich bey ihnen wahrnehmen ließ, forgfältig angemerfer., Ei⸗ - nige diefer Wahrnehmungen habe ich fchon im erfien Abfchnitte angeführt. Die übrigen will ich hier nachhohlen. « Bon der Schnaugenfpiße an, bis zum Ende des Schwanjzes war die Maräne, deren Zergliederung ich jeßt befchreiben will, zween Fuß dren Zolle lang. Ihre ſtaͤrkſte Breite betrug fünf Zolle: der Ruͤcken war ze rund, und durchgeſchnitten betrug die | u Naturgeſchichte ver Marine 79 Hick des Fleiſches vier Zolle m) Eine‘ ſchwarze ‚Schnauze tagte vor der Oefnung des Nundes herbor. Der Kopf war klein, wie beym Lachs, und betrug, Bi zu Ende der Kiemendeckel vier Zölle, Das Mail war klein und aus einander geſperrt, hatte in der Höhe einen, und in der Breite nur einen halben Zoll, Schon hieraus laͤßt ſich vermuthen, daß die Maraͤne kein Raubfiſch fey. Sie hat auch feine Zähne, Die Zunge ift kurz, Enorplich, keilfoͤrmig, weiß und glänzend. Die Oberlippe beſtehet aus ſechs Kno⸗ ten, oder beinernen Schuppen, davon viere kleiner find, a als die behden übrigen. Jeder Knochen en: digt ſich in drey Spitzen. Die mittlern, welche un⸗ ter der Naſe fü ſitzen, bilden ein laͤngliches Dreyeck. Mit der Grundflaͤche ſind ſie unterwaͤrts gekehrt: und die Spitzen ſtoßen ans Naſenbein. Ihre Hoͤhe und Breite beträgt ungefaͤhr drey Zolle. Die Sei⸗ tenknochen ſi ſind einen Zoll lang und einen Drittheil Zoll breit. Alle dieſe Knochen ſind durch Baͤnder (ligam enta) aneinander befeſtigt. Wenn der Mund geſchloſſen ift, fo find die zween vorderften Sei: tenfnodyen von vorn nad) hinten, die zween hinter⸗ ften aber nad) oben zu gekehrt. Ben geoͤfnetem Maule aber befommen die leßtern eine gerade Nic): tung von hinten nach vorn zu; und Die beyden vor: derften ſtehen alsdenn gerade in die Höhe, Durch dieſen Mechanismus Fann der Fifch das Moos, welches e er zu Bu: Nahrung brauchet, als mit einer Zange abknei⸗ Sche date deſ. Eier. und, i — so Neturgechichte der Darin. abkneifen. Die Unterlippe beſteht aus Wwoo ſcharfen Kinnladen , Das ganze Maul iſt mit einem Knorpel eingefaſſet. Ueber der Schnauze, befinden. ſich zwo laͤnglichte Vertiefungen, an. deren. ‚oberftem. Ende man, auf jeder Seite, eine zwo Linien ange Defnung gewahr wird, die ins Naſenbein hinein gehet, und ‚mit einem Wulſt umgeben ift. Aller Wahrſchein⸗ lich nach, liegt hierinn das Werkzeug des Geruchs. Gleich uͤber den Naſenloͤchern liegen ein Paar große ſchwarze Augen, die mit einem wie Silber glänzen: den Ringe (iris) umgeben find. Der Kiemendeckel beſteht aus fünf Enochenartigen Schuppen. Die Kies menhaut hat neun beinigte, zwo Linien breite, Strah⸗ fen. Die vier Kiemen, welche man unter dem. Kier mendeckel wahrnimmt, beftehen, nach außen zu, aus langen zarten Strahlen, nad) innen zu.aber, aus eis nem dicht befegten Rande von Gräcchen, zwifchen welchen die Blutgefäße ſehr fein vertheilt find, ie Bruſtfloße hat fiebenzehen Finnen; fie läuft; fpißig: zu, und.ift vier und einen halben Zoll lang. . Die Bauchfloße bat zwölf und die Afterfloßedreyzehn, der Schwanz fieben und zwanzig, und die Rückenfloffe zmölf Finnen. Jede Finne laͤſſet fich ohngefaͤhr im acht Strahlen tbeilen. Die Fettfloffe fißt drey Zolf über dem Schwanze: fie ift einen Zoll. lang und nur einen halben Zoll breit. Sie ift eben fo, wie der Rücken und Schwanz, ſchwarz. Die Stoffen ha⸗ ben die Farbe des Ruͤckens. Indeſſen will ich nicht: behaupten, daß fie) ben Diefem Fiſche, fo wenig als bey dem andern, Die Er der Singen genau beſtim⸗ | men. Naturgeſchichte der Maraͤne. 8° men laſſe, weil ic) gefunden babe, daß allemal ein alter Fiſch mehr Finnen hat, als ein junger, indem fid) diefe Theile des Fiſches, je laͤnger er leht, deſto mehr, bis zu einem gewiſſen Ziel, entwickeln. De Schlund (vefophagus) hat dicke Haͤute, iſt fünf Zoll lang und endigt ſich, durch einen ſtumpfen Winkel, in dem Magen. Dieſer liegt in die Queer unter dem Zwerchfell, iſt rund, hat eine ſehr dicke und faſt knorpliche Haut, und iſt zween Zolle lange. Sein Dur chmeſſer betraͤgt einen Zoll. Der wurmformi⸗ gen Blinddaͤrme habe ich ſchon oben gedacht. Aus dem Baue des Magens laͤßt ſich ſchließen, daß dieſes Fiſches Hauptnahrung aus dem Pflanzenrziche kom⸗ mes. denn alle Fleiſch ſreſſende Geſchoͤpfe haben nur einen haͤutigen Magen. In dieſem Magen habe ich, außer dem Mooſe, einen ganz kleinen, halb wer; daueten Stekerling, junge zarte Schnecken gehäufe, und ganz kleine Muſchelſchaalen gefunden. Der obere Theil des Darmkaͤnals ſowohl, ‚als die Blinddaͤrme, waren mit einem milchichten Safte (chylus) ange⸗ fuͤllet: der untere Theil aber mit einem braͤunlichen Unrath, der feinen uͤblen Geruch von ſich ſpuͤren ließ, Der Grund davon mag wohl im Mangel der Galle liegen. Beym Hechte, deſſen Gedärme ic oft unterfucht habe, hat ſchon der gelbfiche Saft im Zwölffingerdarm einen uͤblen Geruch. Sollen wohl diejenigen ‚Ihiere, die einen üblen Geruch von ſich geben, einen Heberfluß an Galle haben, und folfte es nicht der Mühe werth feyn, dieſen Umftand geler gentlich näher zu unterſuchen? Uebrigens folgere —— ae IV: Ras ich 32: Natuigefchichte der Marane ich aus diefen Beobachtungen, dag man bey Vers fegung der Fifche, allemal Grund habe, auf die Be fchaffenheit des Magens, und Spuren von GSpei: fen, die man in demfelben antrifft, Ruͤckſicht zu neh⸗ men, weil ſich daraus fo wohl auf ihren Unterhalt, als auch auf den Schaden, welchen fie ftiften Aa —— laͤſſet. Man hat bemerket, daß dieenigen Geſchoͤpfe, die gefraͤßigſten ſind, deren Darmkanal am kuͤrzeſten iſt; und in ver That geht Dies ſehr natuͤrlich zus Da die Nahrungsmittel in einem Furzen Darmkanal nicht fo large verweilen koͤnnen, als in einem läns gern; fo kann auch, aus einer gleich großen Menge von genoffenen Nahrungsmitteln, in dem erftern nicht fo viel Nahrungsfaft ausgezogen werden, als in dem legtern: folglich muß ein Thier defto mehr freffen, je weniger Gedärme es hat. Die vierfüßigen Thiere, die zu heftigen Bewegungen aufgelegt find, hat der Scyöpfer größtentbeils mit einem fünf bis neun Mahl fo Iangen Darmfanal begabt, als die Länge ihres ganzen Körpers beträgt, Die Vögel, welche feiner fehweren Arbeit fähig find, und fich überdies ihren Unterhalt leichter verfchaffen koͤnnen, 'haben ohnge⸗ fähr einen vier bis fünf Mahl längern Darmfanal, als ihr Körper iſt. Die Fifche, deren koͤrperliche Kräfe te faft gar nicht angeftrengt werden, und die ſich auf ferdem feicht ernähren fönnen, haben einen noch fürs zen Darmfanal. Denn bey nur fehr wenig Fi— ſchen ift der Darmfanal fo lang, als ihr Koͤrper. Die Naturgeſchichte der Maraͤne. 83 Die Maräne, die ich zergliederte, war zween Zus drey Zolle lang: und ihr Darmkanal harte eine Länge von einem Fus zween Zolle. Sollte nicht Hierin zur gleich der vornehnfte Grund, von dem Tangfamen Wachsthume der Fifche liegen? Mir wenigfiens kommt dies fehr wahrfcheinlich vor, In dem Darme diefer Maräne waren viele Band: würmer vorhanden, welche von denjenigen, die man bey Menfchen und vierfüßigen Thieren antrifft, ganz verfchieden waren. Diefer Fiſch war mit feiner Gallenblafe verfe: ⸗ hen, und hatte nur eine kleine Leber. Sie wog nur ein halb Loth, und beſtand aus einem großen und klei⸗ nen Lappen. Der Rogen lag, in einem doppelten Sacke, vor den Eingeweiden, und die Blaſe hinter demſelben. Sie war einen Fus und drey Zolle lang, amd ſehr weit. Vermuthlich dient dieſe große Bla⸗ fe dem Fiſche zum Werkzeuge, ſich leicht machen und aus dem Abgrunde, welchen er zu bewoh: nen pflegt, ſich geſchwind in die Höhe erheben zu koͤnnen. Vielleicht ift fie ihm zugleich zur Aufbe⸗ mwahrung der Luft gegeben, da er fo ſelten au die Ober: fläche des Waſſers kommt. Hinter der Schwimm⸗ Blafe liegen nod) zween Blutbehälter, (Imnus venofi) durch welche das Blut zurück geführt wird. 2 Ehe ic) die Nraturgefchichte diefer Maräne ber schließe, will idy noch ein Paar Anmerkungen über ihren okonomiſchen Gebrauch hinzufuͤgen. Dieſer 52 7008 SE ” Mu y ed 1 4 1 1 u > * — a 07 . B — x 7 — „4 = r 54 Rorurheſhihe der are. —— Fiſch erſcheint vorzüglich auf vornehmen Tafeln h ri wohl weil ex felten ift, als auch wegen feines ſchmack⸗ haften Fleiſches. Er wird friſch, getrocknet, und auch geraͤuchert gegeſſen. Im erſten Falle wird er im Salzwaſſer gekocht, und mit Eſſig und Del, nebſt kleingehackter Peterfilie verzehrt: oder, wie Lachs, mit Salvey, oder Loorbeerblaͤtter und engliſchen Ger. würze zugerichtet. Zum Verwahren oder Verſchi⸗ cken, wird er auch immarginirt. Zum Sieden wird er mit kaltem Waſſer bengefeßt, und während des Kochens öfters abgeſchaͤumt. Aus geraͤucherten Maraͤnen machen viele ein ſehr vorzuͤgliches Lecker⸗ eſſen, wenn fie mit maͤrkſchen Rüben zubereitet find, In diefem Zuftande fol er dem geräucherten Lachſe, in Anſehung des Geſchmacks, fehr nahe Fommen, Sm Winter giebt er die delicatefte Speife, im Fruͤh⸗ jahre iſt er ausgehungert, und im Herbſte, ſo wie andere Fiſche in der gaichzeit, mager. Vierter Abfhnitt. Don der. kleinen Maraͤne. | N. Eleine Marine (Salmo ——— 2 unte r ſcheidet ſich merklich von der vorigen, nicht nur v 7 mittelft ihrer Gefihlechtsgröße, ‚De fi fie e — * uͤber zwölf ) Sn einigen Gegenden der Mark Brandendurg void. di efe 2 Fiſch auch Moräne genannt, und biefer Nahme foll von dem See Morin, wo er gefangen wird, abftammen. * S Naturgeſchichte ver Maräne. 85 zwoͤlf Zolle fang wird; fondern auch durch ſolgende Merkmale, x) Findet man fe in ıfeßr vielen Seen der Mark Brandenburg, vorgüglid) in denen bey der Stadt Lin⸗ dow gelegenen Seen, dem Gundlar und Wuͤrz, 100 fie won ſechs bis acht Zolfen lang gefangen, und für die beften gebalten werden. Ferner in dem zum Amte Muͤhlenbeck gehörigen See, beym Dorfe Wandlie,”) und dem nahe Dabey in der Bernaufchen Heide gele⸗ genen See Kiepeniz, auch bey Altenhof in dem Ans. _ te Biefentbal, in dem in der Merzifchen Forft zum Gute Zerland gehörigen See, der große Werbelin genannt, Nicht weniger in den beyden Seen Dabe⸗ low und Bruͤckentin unter dem Amte Badingen; auch bey Rutenberg und Reinsberg. In diefer Ger gend follen fie bis zwölf Zolfe lang gefangen werden. Ferner in einem See. beym Dorfe Draͤz, im Ruppin⸗ ſchen Kreife, undin einem andern ben Mulkow, ohn⸗ weit: Wufterhaufen. Imgleichen bey Soldin und Sippehne. In Dommern belten fie ſich gleichfalls: in vielen Seen auf, als im Lagower See, bey der - Eommtenthuren dieſes Namens: auch in dem Se m Madui u. ſ. w. en a) ‚Haben diefe Fiſche eine rise und a Zunge · * | AN Sind Auhier wird nur alle Ar eben Jahre auf felbige gefiſcht denn fo viel Zeit hat er nöthig, die erwähnte Groͤße zu er⸗ reichen; alsdenn aber werden ganze Waͤgen voll davon gelangen. 86 Naturgeſchichte der Marene. 3) Sind die kleinen Maraͤnen auch in Abſicht der Anzahl der Strahlenfinnen unterſchieden. Die Kies menhaut hat nur vier Strahlen. Der Kiemendeckel be: ſteht nur aus zween Knochen. In der Bruſtfloſſe ſind vierzehn bis funfzehn, in der Bauchfloſſe zehn bis zwoͤlf, in der Afterfloſſe zwölf bis dreyjehn, im Schwanz neunzehn bis ein und zwanzig, in der Ruͤckenfloſſe end⸗ lich feche Bis zehn Finnen. Die Fettfloße iſt nur Hein, 4) Die Floßfedern der Kleinen Maräne find roth, die bey der großen aber fihwärzlich, Das Herz, welches nahe unter den Kiemen liegt, if, wie ben der großen Maräne, dreyeckig. Mit der größe ten Flaͤche berührt es Bas Zwerchfell: Die andern bey⸗ - den Flächen find den Seiten zugekehrt. Die übri gen Theile der Fleinen Maräne kommen mit der Theilen der großen Maraͤne überein, Die Eyer des Rogen waren noch Fleiner, als die Körner ves Mohn⸗ faamens zu feyn pflegen: und der ganze Rogen wog nur ein halbes ford. Der Meldyer war gleichfalls fiein, Als ich den zweeten November abermals einis ge Fleine Marenen zergliederte, fand ich den Melcher größer: ex lag in zwo langen Streifen längfi dem Ruͤcken. Die Eyer hatten volllommen die Größe des Mohnfamens, waren in Feiner Haut mehr einger ſchloſſen, allenthalben verbreitet, jo daß, mie ich nur die Fifche öfnete, fie allenthalben heraus dran⸗ gen. Ich war dahero nicht vermögen fie zu ſamm⸗ len und zu zählen. Ich würde die Mühe, fie forge fältig zu fammlen, nicht geachtet haben, wenn ic) an⸗ ders daraus einen fihern Schluß auf ihre Anzahl bane EN ”. Naturgeſchichte der Maraͤre. 87 haͤtte machen koͤnnen. Ohne Zweifel hatten dieſe Fi⸗ ſche bereits viele von ſich gelaſſen: denn die Fiſche ge⸗ ben ihre Eyer, nicht wie die Amphibien, auf ein Mahl, fondern wie Bögel und Inſekten, zu verfchiedenen Zeis _ ten von fih. Sollte nicht der Widerfpruch, den man bey den Schriftftellern, über die Anzahl der Ener im Rogen antrifft, daher ruͤhren, Daß der eine in der $aichzeit, und der andere außer derſelben, fie unters ſucht hatte? Ich gebe auch gern zu, daß Diefes Nicht die einzigellefache fey; das Alter trägt unflreiz tig vieles mit dazu bey. Ein junger Fifch, der erft anfängt ‚ und ein alter, deſſen Zeugungsfräfte beys nahe erfchöpft find, koͤnnen unmöglich eine gleiche An⸗ zahl laichen. Man fiebet hieraus, wie viel Borfiche dazu geböret, um eine einzige Wahrheit in der Mas turgefthichte zu beflimmen, und wie viel wir unfern Nachkommen zu unterfuchen übrig laſſen. Ein Pleiner, fehmafer, braunrother Körper, der am Zwerch⸗ fell und an der Leber befeftige war, ſcheint mir vie Milz zu feyn. Der Magen befteht aus mehren Haͤuten, die ſich Leicht von einander trennen laſſen. Die Laichzeit diefer Fiſche fällt ebenfalls wm. Martinstag, Sie werden, fo wie Die vorigen, zu den oben erwähnten Fahrzeiten gefangen, und fuchen, eben wie jene, die tifeften Seen zu ihren Aufenthalt, fo wie fie auch nur an gewiffen Stellen derfelben lai⸗ hen. Die Fifcher nennen daher diefe Pläge ven Maraͤnenfang. Sie werden häufig nach Berlin aan wo fie Mpubeimei ‚ das Mandel zu drey s 4 bis f Naturgeſchichte der Muri, = | . bis ſechs Groſchen verkauft werden. Das Stuͤck ſolcher Maraͤnen waͤgt etwa vier oder fünf Loth. Sie werden in Salzwaſſer gekocht, amd auf eben die Art, tie oben erwähnetift, gegeffen. ‚Einige rich⸗ ten fie auch mit Butter und Peterfilie zu. Viele efien Fe aud) getrocknet und in Butter gebraten. Der Ruͤckgrad läßt fich leicht, nebft ven Öräten, vom’ Fleiſche trennen. Man jahle zwey und funfig knorplichte Gelenke im Micfgrade, und fuͤnf und zwanzig Ribben auf jeder Seite: die kleinen Graͤten ungerechnet , die unten am Ruͤckgrade fi itzen. Ehe ich diefe Abhandlung ſchließe, will ich noch. einiger Fifche Erwähnung tbun, die wegen der groſe fen Aehnlichkeit mit den vorigen, uns leicht verleiten. fönnten, fie mit jenen von einerley Art zu halten. Schwenckfeld erwähnt eines Fleinen Fiſches, Dem er Muranula filefises, Albula filefiaca lacuc ftris, Albiculus lacuftris, Muraͤnchen, Mura⸗ nen, Moranen, nenne; ob aber unfte Eleine Ma⸗ raͤne darunter zu verfiehen fen, läßt aus feiner kur⸗ zen Befchreibung fich nicht mit Gewißheit fhlüßen Denn er fagt weiter nichts von ihm, als das er zu Dem Weißfiſche gehöre, die Größe und Farbe des Ocke⸗ leies habe, und dem Heringe gleiche”) = TRIER Der aufmerkfame Alein ) führt aus dem Schwenckfeld dieſen Fiſch unter den Sachgarten, weiche, *) Schwenckfeld Thaeratronheum Sitefiae p, 136: h 4 1c. Miſſ. V, p · af. 12. N. 16. — J J. | iM . 4 Nolutgeſchihte der Maraͤne. 89 welche jabnlos find, —* und macht ben ibm bie fechegehnte Species aus. Sollte die davon gelieferte Abbildung) anders getreu ſeyn; ſo kann ich ficher daraus folgern, daß Klein ſich von feinem Vorgaͤn⸗ ger habe verleiten laſſen, jenem ſchleſiſchen Weißfiſch fuͤr unſere Maraͤne auszugeben. Der Unterkiefer ſte⸗ het fo weit hervor, wie beym Hetinge, - Die Schup⸗ pen ſind ſo klein und liegen ſo dicht übereinander, en Barſche; da hingegen unfere Marine nur wenige und größere Schuppen bat, audy der Unterkie⸗ fer nur etwas weniges var dem obern hervor ſtehet, und überdem unfer Fiſch nicht fo breit iſt, als Die befagte Figur anzeige. Zugleich kann ich auch den Zweiſel beben, den Klein am. angeführten Ort geäußert bat. - Ob nämlich ver Renken in Bayern“) nicht. mit dem ſchleſiſchen Weiß fiſch (albula ſileſica) einerley Fifch ſey, und folglich auch mit unſerer Maraͤne? Es ſind wuͤrklich der Renken und die Maraͤne zween ver⸗ ſchiedene Fiſche; dieſes belehrt mich die vortreffliche Abhandlung des Dr. Wartmann“) vom Blau: felchen, In Diefer wird gezeigt, Daß der Renken nichts anders fen, als das Weißfelchen, wenn es vier Jahr altift }): daß aber auch das Weißfeichen ſowohl als Das Blaufelchen von unſeren Maraͤnen men feyn mäle, ‚ergiebt fich nicht nur aus 1 ; 83.. der Fe) . c. tab, VI, — 2 ! ”*) ©, Reyflers neuefte Neif, IX. Brief. ©. 78, | **) unſere Befchäft. 3. B. S. 184. f. He. S. 211. verglichen mit S. 201. > . Netutgehihte ber Marane. der verſchiedenen Anzahl Sinnen und der Se ſchlechtsgroͤße u. ſ. w.; ſondern auch daraus, Daß das Blaufelchen mit einer Galle verſehen iſt, und hinge⸗ gen dem Weißfelchen die — oder Anhoͤngſel gänzlich fehlen ). Endlich hat auch der Weiß oder Schrepel (Salmo albula L.), in Anſehung ſeines laͤnglichten Koͤrpers, der zarten Schuppen, und des weißen Flei⸗ ſches große Aehnlichkeit mit unſern Maraͤnen: allein nicht nur der Unterfihied ver Strahlen und Finnen, fondern audy die fpißige Schnauze und die Ger fhlechtsgeöße, machen ihn zu einer beſondern Spe⸗ cies dieſes Gefchlechte. Uebrigens wuͤrde Herr D. Wartmann wenn ihm feine Berufsgeſchaͤfte, waͤhrend feines Aufent⸗ halts in Stargard, erlaubet hätten, dieſen Fiſch ge: nauer zu unterſuchen, unſere Maraͤne mit dem Blau⸗ gang⸗Fiſche nicht für einerley gehalten haben. Nach⸗ ) Man ſiehet hieraus, wie viel die Zergliederung zu einer richtigen Kenntniß der Thiere beytragen kann. Wenn die Thierbeſchreiber bey ihren Syſtemen eben ſo viel Ruͤckſicht anf den innern Bau naͤhmen, als die beſten Schriftſtel ler, bey den Mineralien und Steinen, auf ihre Beſtand⸗ theile ſehen; ſo wuͤrden wir weit richtigere ———— | zu erwarten baden, a 7 Mull. J. c. ©. 326. , Lin N. 5, G.178, n. 16, Faun. Sues, ed, 2, 0,336, A gi Nachtrag. Auszug eines Schreibens ded Herrn von Marwitz auf Zernikow an den Verfaſſer. I: obige Abhandlung größtentheils abgedruckt war, erhielt ich folgendes Schreiben, das, wegen feines practiſchen Inhalts, mit Recht eine Stelle in uns feren Befchäftigungen verdienet. Man erfiehet dar⸗ aus, daß nicht nur folche Fifche, die beftändig im füßen Waſſer leben, fondern auch diejenigen, welche fi) wechſelsweiſe bald im füßen, bald im falzigen aufzuhalten pflegen, fich verfeßen laſſen. Da aber fo wohl die Vögel, als Fifche, faſt in einer jer den Provinz mit einem .andern Namen belegt, und eben deswegen bey den Schriftftelfern fo oft mit ‚ einander verwechfelt werden; fo babe ich, damit mar. unſern Oekonomen defto Deffer verfiehen möge, feine Benennungen mit Synonomien verfehen. „Die Sorten Fifche, welche ich eingefegt, find, I) die große Madui⸗-Maraͤne aus dem vier Meilen von mir entlegenen See. : Es findet fidy in ſelbigem 2) noch eine Art FleinerMaränen, welche die dafigen Fiſcher Soll: — nennen, Ran 5)Stinte”), wovon 9 Eperlamus L. n. 13. Muͤll. Meerſtint. S. 323. Wulf. — p. 37. n.47. en 3 » a 2 Ratungefihte der Marine, wovon die arößten über fee Zolle lang And? von. weichen beyden Sorten ich ebenfalls weiche mit kom⸗ men und einſetzen laffen. _ 4) Die andere Sorte klei⸗ ner Marönen babe vom Soldinſchen Eee holen laſ⸗ ſen⸗ welcher beynahe eine Meile von mir entfernt ift, Es findet ſich die ſelbe auch in einem See bey Morin und Lippehner fie find aber nicht von der Größe und haben nicht die Güte vom Seſchmack der Sol⸗ diner, telche deswegen vor den übrigen in der bie: ſigen Gegend vorgezogen werden. Ueberdem muß ich noch bemerken , daß beyde Arten der Maränen, die große fo wohl als diefleine, roh einen aufterhafr ten, und nicht einen Geruch haben, Der den meiſten andern Fiſchen eigen ift. Die übrigen Sorten, wel⸗ che ich von Fiddichow, mweid,es drey Meilen von hier, rechter Hand Schwedt, liegt, Fommen laflen, find 5) Zander,) die ich fihon vor funfjeben Sabren einzeſetzt und fich bereits ftarf vermehrt haben; 6). Schnepel, weldye ich mit.der großen Madui⸗Maraͤne für eine Art von Fiſchen halte, ſo wohl wegen Des äußerz lichen Anfehens und der Groͤße, als auch dem Einge⸗ weide und Geruche nach, und in Anſehung der Laichzeit, welche kurz nach Martini faͤllt. Ich finde wenigfteng feiz nenondernunterſchied zwiſchen ihnen, als dem Mamen: achs );: NNeunaugen); 9) Jiſen *) Lucio pecca. m, 2. p.481. Müll, &aa5: wapn em 9 Salmo falar, L. **) Petronizon fluviatilis L, er) Cypfinus jefesL. p.530. n. 20. Muͤll Zu ‚©. 394. Wulf p. 47. 8.62, | x —S — ** —* J J * a: Ne — | Naturgeſchichte der Maraͤne. 95 10) Zahhrten ); 11) Bepan’”); F Zopen x). 15) Zieken”");, 19) Döbeln f); 15) Barben ) '16) —— 7— dorellen P, welche ic, ine- geſammt dor drey Jahren eingefegt babe, und fehr - gut fortgegangen find; indem ich ——— von allen Sorten welche gefangen, ‚Die recht munter td friſch geweſen ſind. Mi tFiſchen aus der Sifee babe. zwar noch keinen Se gemacht: ich Din es aber noch Willens ja thun, und zweifle gar nieht an dem au: ten Erfolg , 988 dem Grunde, weil unter den oder Benannten ae Sorten ſind, welche nicht beſtaͤndig im füßen Waſt er und in der Oder ſch aufhalten. ER RE | Was > Oi: ER un, — p. 329, der Rot fi Man DIE TNLRG 4 Wilfinıg.p.gs, 9 0. )Cypr: Cephalus L. n.6.p, 327. der — Mul. ©.385. Wulf. 0.56. p. 43. ar Eat "r) Cypre farenus L. n. 30. p. 532. der Farenı. Muͤll. S. 399. Wulf. Zopen.n, 68. p. 50. 5 Die Ziege Richters Ichthyol. ©. 693. Ziga Half. n.51. P.40, die Ziege, eur Hering, der ich in den Seen aufhält Jonft, t. 30. £. 17. und nicht 13. die Wulf ritirt. Woahrſcheinlich iſt es der nordiſche Hering, der durch eine Ueberſchwemmung in die Seen gerathen iſt, und folglich kommen auch Meerfiſche im ſuͤßen Waſſer fort. #) Cypr. dobulaL,n.13.p.523. der Haͤßeling Muͤll. S. 891. Vulf. n. 58. p.44. Richt. p. 84. Dubel. +1) Cypr- BarbusL. n, 1. p.525. Muͤll. die Flußbarbe S. 379. Wulfs n.52. p. 4aœ. - tt) Strio accipenfer L. n. I. P. 200. Muͤll. 3. Th. S 287. u” Salmo Fario L, .4 mau. 8.307. M Raturgefihichte der Maräner Was die Fortfchaffung der Fifche anbelangt, ſo kommt es hauptfächlicd) daranfan, daß man ein Faß mit Waffer, worinn fie follen verſchicket werden, gleich auf der Stelle bat, wo die Fifche gefangen werden, Damit fieaus dem Meg hinein gethan werden koͤnnen: wobey man forgfältig verhüten muß, daß fie nicht mit den Händen gedrückt, oder geftogen und wohl gar gefchmiffen werden, wie gemeiniglich die Fifcher zu thun pflegen. Mächft diefem muß man dafür forgen, daß das Waffer unter Weges beyım Fahren aus dem Fafle nicht heraus fpriße, und fich dadurch in demfelben zu febr bin und bee bewege; wodurch die Fifche an einander gefchmiffen werden, Zu dem Ende habe id) eine vierecfigte Nöhre, etwa 18 Zolle lang, von Bretter verfertigen laffen, Die mit dem eihen Erde in das Spundloch des Faſſes, wor: inn hölzerne Leiſten aufgenagelt find, genau eingefeßt wird, nad) dem obern Ende läuft fie etwas enger zus ſammen, und oben darauf befindet ſich eine hölzerne Klappe, durch welche Löcher gebohrt fi ind, damit die Fiſche hinlaͤnglich Luft haben.“ | — * 4 J Y. 97 Bi 28 peter Camper. „Uber Die a) wahre und eigentliche Urſache der Krank⸗ heiten, die unter dem großen und kleinen Viehe, als anſteckende Seuchen, wuͤthen, eine von der Geſellſchaft M. F. F. getroͤnte Ne Preiefgnift, at. “ grhfeifäng. | D 5 gefinnte maͤrkiſche REN ha darinn ſehr lobenswuͤrdig gedacht, daß es ihm beliebte, ehe er ſi ich um geſchickte Seilungs⸗ mittel befümmerte, zuvor die wahre Urſache der Krankheiten, welche unter dem kleinen und großen Vieh im Schwange gehen, der Unterſuchung der Naturforſcher zu empfehlen. Dieſer edelmuͤthige Herr, von dem gegenwaͤrtige Aufgabe feſtgeſetzt iſt, bat auf die beſte Beantwortung derſelben, überdies noch eine Belohnung von zwanzig Dufaten ausger ſetzt. Mit liegt blos die Ehre des Preifes am Herz zen. Und wenn ich fo gluͤcklich ſeyn follte, ven I fetten: vor andern Davon au Fragen; fo gebe ich jene — Ueber die ar und eos Masse = — jene Belohnu Ben daß verfelbe, duch eine u die Auflöfung einer anderweiten a — befoͤrdetn Be | Die Frage, — — A wer⸗ den ſoll, wird im Journal Encyclopedique vom Mo⸗ nath May des 1777 ſten Sabres,. folgender Geftalt vorgetragen: Welche iſt die wahreundeigentliche — Urſache der anſteckenden Krankheiten des Die „bes? Saben fie einen befondeen Reim oder Grundſtoff, weicher durch gewiffe Entwicke⸗ „lungen mehr dieſe, als eine andre Krank⸗ „beit heeverbringe? Ruͤhrt diefer Grundſtoff, „oder diefe erfte Urſache, der anfteckenden Vieh⸗ ſeuchen aus der Luft ber, oder entſteht er „aus dem Boͤrper des Thieres ſelbſt? Kann durch fi here und zuverläßige Beobachtungen „erwiefen werden, daß Wuͤrmer und andere Jn: „teren, dieſe feuchenhafte Materie in dem Zoͤr⸗ „per: der Thiere ſelbſt erzeugen, oder wenig⸗ ſtens in Thaͤtig ah und el —— . EN koͤnnen Die Frage iſt in. ne * — wählt: aber die Beantwortung derſelben gar nicht leicht. Denu es wird nicht nur ein richtiger Auf⸗ flug und) ein buͤndiger Beweis; ſondern auch eis: nie genaue und — Umerſuchuns aller Vieh⸗ | Fer der Seuchen unter dem Vieh. » ; 97 j feuchen überhaupt erfordert. Die Frage eröffnet alfo ein weites und nicht febr bearbeiteres Feld, Ich glaube indefjen, daß man fie, bey der Wahl der Heilungsmittel, zum Grunde legen müffe : und es wird aus der Urt, wie Die Yufgabe vorgetragen ift, die Muthmaßung wahrſcheinlich, daß der vors teefliche Herr Lirheber der Preisfrage, Porec fein Augenwerk auf die Entfcheidung die Frage, über welche jetzt beynabe in ganz Europa mit größtem echt gefleitten wird, gerichtet habe, nämlich: ob ‚die Ausbreitung der Seuche durch Das Tödten dcs erkrankten Viehes, oder aber durch Arzes neymittel, und BR welche? ? —— werden muͤſſe? Denn, wenn in Luft der Urſtoff einer jeden Biehfzuche erjeuget, oder. von Inſekten hervorge⸗ bracht würde, oder, fo wie die anſteckenden Fieber der Gefängniffe, in den Thieren ſelbſt entflünde; fo würde das Toͤdten dee erfrankten Viehes vergeblich und lächerlich, und eben fo unnüß das tiefe Einfcharz ren defielben feyn, Wenn aber, durch das bloße Be⸗ ruͤhren, die giftige Seuche verbreitet würde, alsdenn müßte man in vielen eutopäifchen $ändern das ſchleu⸗ nige Tödten, fo wohl de Franken, als aud) des verdaͤch⸗ tigen Biehes, nicht nur vorziehen, fondern fogar ans empfehlen. Ich habe mit Fleiß geſagt: in vielen. Denn in denenjenigen Laͤndern, deren Grenzen unor⸗ dentlich und abwechſelnd, mit den Grenzen der be⸗ nachbarten Laͤnder, durch einander laufen, wuͤrde das Geſellſchaft. an ur IN. B. 6G Toͤdten 8 Ueber die mine und BR face Toten nichte Glen, wo nicht Die Nachbaren ger meinfchaftlich, auf eine übereinfiimmende Weiſe, mit⸗ wirken, um der Seuche Einhalt zu ine | Es ‚giebt auch noch eine dritte Art, das Uebel der Viehſeuche ertraͤglich zw machen, naͤmlich die Kinimpfung, weiche, wie wir hernach; zeigen werden, viele und große Vortheile hat. In dieſem Falle aber muß man die Seuche ſelbſt anhaltend machen) damit dieſes Heilmittel, mit gutem —— werden koͤnne. | IN DH Sch will aa nach dem Beyſpiele des — ten Erxleben), nicht alle anſteckende Seuchen des Viehes, ſondern nur die vornehmſten derſelben ab handeln, naͤmlich Die ſchreckliche Rindoiehſeuche, die noch jetzt, in den Staaten der vereinigten Nie⸗ derlande, grauſam wuͤtet; die Blattern oder Po⸗ cken der Schaafe, Die Zungeuſchwaͤmme bes Horu⸗ viehes, welche im vorigen, auch in dieſem Jahr⸗ Auer eine Plage des Rind: und Pferdeviehes wa⸗ ren,. und dem. bösartigen Rotz der Pferde. Ale Diefe Krankheiten werden fuͤr anftecfend gehalten, Es giebt. aber auch Wiehfeuchen, die nicht anſteckend find, wie die, Wuͤtmer in den Lebern aller Gras freſ⸗ ſenden Thiere, oder in den Nafenlöchern der Schaa⸗ fe, und indem Magen der Pferde und Schaafe; welkhe nicht. der ah der gegenmärtigen Preis: | hin ©) Praktifher Ynderige 00 von der Biere © 13% der Seuchen unter dem Vieh⸗ 99 aufgabe: zu fegn ſcheinen: wozu noch koͤmmt, ie we —56 Inſekten entſtehen. | — muß man ſich gar nicht wundern, “ ſo verſchiedene allgemeine Urſachen, die nicht ſel⸗ ten einander gerade entgegen ſtehen, auf einerley Krankheit angewandt find, Denn die Arten zu philo: fopdiren find jo verfchieden, als es die Zeiten finds und jeder will, aus.den einfachften und allgemeinften Gründen, die Natur aller Krankheiten erflären, Alſo haben z. B. die Alten aus der unterfihtedenen Ber ſchaffenheit der Luft und der Oerter, oder Laͤnder, alle anſteckende und-peftilenzialifche Seuchen hergeleitet: die Sterndeuter aus der unterfchiedenen Stellung der Geſtiene, aus der Erfcheinung der Kometen und Luft: zeichen, Mad) diefem haben die arabiſchen Chymi⸗ ‚ter, aus der Gaͤhrung der Säfte in dem tbierifchen "Körper, und aus der Faͤulniß, welche eine Art ver Gaͤhrung ift, alle Krankheiten herzufeiten geſuchet. Auf diefe find die Optifer gefolget, welche, nad) Cr findung der Bergrößerungsgläfer , Unfichtbare Ins feßten in jedem flüßigen Weſen, auf eine Üübertriebene Net, bewunderten und- alle vorkommende Krank beiten. auf die Rechnung der Inſekten ſchrieben. A. Ritcher ſahe zuerſt, und nach ihm ſahen ſehr viele Italiaͤner, unter welchen Paliſneni oben an⸗ ſtehet, uͤberall Würmers Der berühmte Andry in Frankreich trieb vie Sache bis zum Laͤcherlichen. Diefe Art zu pbilofophiren verlohr aber bald ihr An: fon, und Die Aerzte legten fich nun fleißiger auf die G 2 Ge⸗ 100 ueher die wahre und eigenticheltifäche 4 > Gefchichte: der Biehfranfheiten, vornaͤmlich ber - Seuche unter dem Rindvieh. Daher entfiand jener vortrefliche Grundſatz: daß dieſe Seuche nicht an⸗ ders, als durch die Beruͤhrung mitgetheilt und verbreitet werde, ſo wie die ſchreckliche Peſt, wel⸗ ehe dern Menſchengeſchlecht ſehr oft gefaͤhrlich gez wefen if. Man muß aber jeßt nur noch den eins zigen Auhnft*) ausnehmen, welcher dafür hält, daß die Seuche duch Abſcheu und Mu ent⸗ ſtehen konne. Diejenigen aber, welche die kuft nicht ar nd Mitthenungsmittel (vehiculum), fondern auch zur Urſache der anſtecken ven Viehkrankheiten gemacht, und dieſelde durch unterjchiedne Arten des Raͤucherns, beſonders mit Säuren, entweder ju reinigen, oder zu verbeſſern gefuchet haben, damit alle Anſteckung von ihr entfernt wirde; haben, ihre Theorie andern aufzudringen, fid) vergeblich bemuͤhet. Es find nämlich bis hieher alle jene Heilmittel, ob fie ſchon mit vielem Schein von manchen Akademien, in Bors ſchlag gebracht worden, dennoch unnuͤtz gemefen, Die wenigſten aber haben dafuͤr gehalten, dag in den Säften der Thiere felbft, die erſte Urfache des Uebels verborgen liege. Nur'ein einziger bat fie in dem Mangel des Gaufens gefucht, aber feine Anz bänger befommen; weil Die mehreſten vielmehr den | $ ‚ übers ”) Mediciniſche Gutachten von der fo genannten Bihfude; &, 2 Ah der Seuchen unter dem Vieh.“ berät Feuchtigfeit der Derter, weh ch das Vieh aufhaͤtt/ in Verdacht haben. Ich mente mich nanmebrs zur eigentlichen Ber antwortung, deruinterfchiedenen Fragen der Preisauf⸗ gabe, und will wey Hauptftücfehinzufügen: das eine von den vorzüglichen Hülfsmitteln, die man in allen Viehkrankheiten anpreifen Fann; das andere von der Einimpfung der VBiehfeuche, von ihren Vorthei⸗ len, und von ihrer Beſchaffenheit. ur Sch habe geglaubt, daß man dies ale Felge⸗ rungsſaͤtze, par Beantwortung der. Hauptfrage, anfehen muͤſſe, weil die Betrachtung ver Urſachen, ohne Prü- fung der Verwahrungsmittel gegen die Seuche, und ohne deſthen Anwendung, von feinem Nutzen ſeyn | kann. — a werde * one *— wenn eine gruͤndliche Ausführung aller dieſer Gegenftände, den Preis‘ verdienen werdei Und follte ich ſo glücklich nicht ſeyn; fo werde ich dennoch von meinen Bemuͤ⸗ hungen und Unterſuchungen den Muhhen haben, daß ich dadurch meine Einſichten erweitert, und mich im Stand geſetzet ſehe, meinen Micbürgern einen a | a Be ae zu konmen. | | ne 63 fe 102 Ueber die Fra eigener " Erfies Sauprfüd. — Von der eigentlichen urſache de Bihfeuchen, nebſt dem Beweiſe, daß ſolche in. einem de ſonderen Reim, oder Grundſtoff = beſtehe. en E i Sr age allem Zweifel — 7 daß die Rindviehſeuche keine Thiere ⸗ auch nicht ein⸗ mal die wiederkaͤuenden, außer das Rindviehger ſchlecht, befalle. Ich habe in ein und ebenvenz felben Ställen ». Dferde, Schaafe und Ziegen bey: ſammen gehabt, in welchen die Rindeiehfeuche aufs ſchrecklichſte wuͤthete. Ich babe Allen einerley Futs ter, und aus ebendenfelben Eimern das Waſſer zum Trinken gereichet; welches ſogar von, dem giftigen Naſenſchleim des ſeuchenhaften Viehes vernnreinigt war. Aber ich habe davon niemals eine ſchlimme Wirkung, oder eine Krankheit, ausbrechen geſehen. Ich habe auch das Gift durch Einimpfung unmittel⸗ bar dem Blute mitgetheilt: aber ich habe auf dieſe Art an Schaafen, Ziegen und Tannenhixſchen ver: gebliche Berfuche gemacht. Alle dieſe Thiere find unangeſteckt geblieben, und ihre Wunden find bald wieder gebeilet worden, Ich erhandelte einen Dromedar, um mit dem⸗ felben einen ähnlichen Verſuch anzuftellen. Aber die Verkaͤufer überlieferten mir felbigen nicht, weil der Seuchen unter dem Vieh. 103 fie fih einen größeren Gewinnn reizen, und Daher gelüften ließen, Diefes fonderbare Thier an andere noch Linmahl zu verkaufen. Aus Norwegen hatte ich mir ein Kennthier kommen laſſen, um ſolches zu eben dieſer Abficht zu gebrauchen. Aber es ſtarb an ei⸗ nem Geſchwuͤre, ehe ich mit der feuchenhaften ober anfteckenden Materie die Probe machen fonnte, Es war mir aber fehr unangenehm, daß ic) an dem Dromedar die Einimpfung nicht vornehmen konnte, weil ohne Zweifel dieſe Rindviebfeuche aus Aſien, oder. Afrika ‚ und wahrſcheinlicher Weife, durch die Caravanen ber Ramele, herge— ſchleppt wird, Denn mir ift fonft nicht. bemußt, daß, duch fo große und fo duͤrre Wuͤſten, nady Europa Ochfen geſchickt würden, ©» viel ift aber gewiß, daß im Anfange dieſes Jahrhunderts die Rindviehſeuche zuerſt aus Dalmatien ad) Ita— lien gebracht, und von dort durch ganz Euro> pa verfchleppt worden ift, nicht ugleic) und auf einmal, fondern nach und nad. Im Jahre ‚2711, hatte fie ſich zum, etften Mahle im venetiani- ſchen Freyftaate gezeiget, nicht eher, als 1714. in den Niederlanden; in England aber noch fpäter. Die Seuche hat bisher, nach der Verſicherung Des berühmten Goͤlike und Aanold, bald in dem einen, bald in dem andern europäifchen Lande, vornämlic) in den mitternächtlichen Landern, von 17 10 bis 1730, und von der, Zeit an wieber bis jeßt fortge: vauert. Und man wird mir felbft hierinn um fo viel: / / LSA, 3 0 Premeht f uw ) * J -.104 Ueber die wahre und eigentliche Urſache mehr glauben koͤnnen, da ich dieſe er) mit im lichſtem Fleiße felbft unterſucht babe —* Der berüßmte Abt Needham — ſche 1. fehlt, wenn er fehreibt, daß dieſe Seuche in den Nie⸗ derlanden von ſelbſt entſtanden ſey): da überall bes kannt ift, Daß diefelbe nicht dort ihren Urfprung ges nommen bat, fondern aus Deutſchland dahin ge⸗ bracht worden. Dies — ſcheint mir ſonderbar und der —6 Aufmerkſamkeit wuͤrdig zu ſeyn, daß die anſteckende Materie nicht lange ihre Kraft behält, indem gemeis niglich, innerhalb vierzehen Tagen, ihre ſich mittheilene de Kraft verſchwindet und erftirbt; Die aber dennoch auch zuweilen vier Wochen lang ungeftört geblieben ift. Dies babe ich befonders alsdenn wahrgenom⸗ men, wenn ich diefe Materie aufbewahren wollte, um Einimpfungen damit vorzunehmen, Und diefer Umftand, daß jenes fehrecfliche Gift nicht fo lange ſich aufbewahren läßt, als die Pockenmaterie, kommt denen, die ſich mit der Einimpfung abgeben, gar nicht zu ſtatten. Ich habe dieſe beſondere Eigenſchaft —— anfuͤhren wollen weil ſie den Nutzen be⸗ weiſet/ ”) Campers Borlefungen über das heutige herumgehende WViehſterben 1769. aus dem Koll überfekt von’. € Lange Kopenhagen 1771. ©. 23. %) Memoire für la maladie contagieufe des betes a Gr nes, Bruxelles 1770 pag. 10. der Seien unter dem Vieh. weiſet, “ wir durch das Toͤdten und ren des angeſteckten Me etlangen koͤnnen. So bald das 2108 neber die wahro und ceniltheinhche Nach der Einimpſung habe ich einige wathend werden/ andere aber geläßmet,'gefehen ; "je nach; dem entiveder das Gehirn, oder das — ‚ange re worden war. A RER An einigen hundert Haͤuptern habe ich ſelbſt das Eitimpfen verrichtet, und im Anfange manches Stuͤck Rindvieh daben eingebüßet; welche von: mir. alle: ſammt forgfättig zerleget worden. Auch babe ich viele natuͤrlich erkrankte in der Cur gehabt. Sehr vieles, an der natuͤrlich entſtandenen Seuche vereck⸗ te Vieh, babe ich ebenfalls dem Zergliederungs⸗ Meſſer unterworfen; aber keinen Unterſchied weder an DER noch an jenem wahrgenonmen. Ob nun gleich das Gehirn, das Kückenmask, oder irgend ein Theil der Eingemweide, bey einigen mehr lei⸗ det, als bey andern; ſo iſt doch deswegen die Krank⸗ heit ſelbſt eben ſo wenig unterſchieden, als man die Ve⸗ nusſeuche für unterſchiedene Krankheiten hält, wenn fi) bey dem einen Patienten harte Knoten vorzuͤg⸗ fich an dem Haupte, bey dem andern aber an den Knochen der Beine oder der Arme aͤußern; oder, als man das Podagra für zweyerley Krankheiten hält, wenn es bey dieſen die Haͤnde, bey jenen die Gelenke der Fuͤße, in einer bäplichen Geſchwulſt auftreibet, Es ift alfo eine "und eben diefelbe Art der Krankheit, von welcher einzig und allein Das Rindvieh angegriffen wird, als deſſen natürliche Beſchaffenheit allein im Stande iſt, das empfanz gene der Seuchen unter dem Dich, 1059 | gene Gift in die Rindviebfeuche zu verwandeln, Denn diefes Gift, wie ich gleich anfaͤnglich erin⸗ nert habe, ſteckt Fein einziges font befanntes Tier ans. eben fo wenig als den Menſchen. Von den Büffeln, Auerochſen Biſons und andern, beſonders Africa eigenen Ochſen, getraue ich mir nicht etwas zur beſtimmen, weil ich feine Probe mie denſelben babe vornehmen Fönnen. In dem Fhier- Hatten des Durchl. Drinzen von Oranien wurde vor einigen Fahren ein Ochfe *) vom Worgebirge der guten Hofung « eine Zeitlang unterhalten, ; der zur Einimpfung brauchbar gewefen wäre, ‚und wirk⸗ lich dazu haͤtte gebraucht werden muͤſſen, wenn der Aufſeher uͤber den Thiergarten, der auch Aufſeher Aber die Naturalien⸗ Sammlung iſt, mir ſolches haͤt⸗ te verſtatten wollen. Denn es iſt mir und jedem andern, Der mehr, als ein bloßes Namentegiſter aus der Naturgeſchichte zu wiſſen ſich beſtrebt, ſehr viel daran gelegen, einzuſehen: ob dieſe hoͤchſt ſchaͤdliche und ſchreckliche Seuche ihren Urſprung aus alien oder aus a genen ah ish $ Se ' Die Pocken find auf aͤhnliche Yet \ blos bep | den men —— bey den Ziegen ſind ſie na 08 * Sur Sr, von n23üffon fat den Sof eines folchen Ode abgebildet, in der Nuturgeſchichte ꝛc. pn Al, Sg 2 und 5. Seite 416. 110 Ueber die wahre und eigentliche Urſache es niemals. "Die Krankheit ſelbſt habe ich nur aus den Schriften anderer und aus Beſchreibungen, beſon⸗ ders des, beruͤhmten Vitet Rkennen gelernet, welcher die Schaafpocken ſehr gut beſchrieben hat. So viel weis ich aus verfehiedentifh wiederholten Verſuchen, daß fie mie den, Kinderpocden nichts gemein, bar ben. Denn ich habe unfern. Kinderpockengift den Schaafen eingeimpft: aber fie haben davon niemals Pocken befommen, . Auf diefe Art glaube, ich die Frage des Jul. D. Borel beantwortet zu, haben, welche von der Königl. Darifer Gefellfchaft. wo guy SEHON S. 86. auſecchytſen worden fi | $« 3. ne ER \ Der, bösartige Ro; **). der Perde, ei oder die⸗ jenige Krankheit, welche, wegen ihrer hoͤchſt had lichen Beſchaffenheit, vorzüglich der. Roz genennet wird, greift „ı nad) des berühmten Diter***) Aus: foruch, das ganze Pferdegefchlecht an, audy vie Maulefel und Eſel. Die Engelländer nennen ibn, wegen der, bey diejer Plage, beftändig geſchwollenen Kinnbadens Drüfen, die Glanders, oder, die Druͤ⸗ ſen —— os 4 34 9 —— —— Tom. II. — — Me- mioire quia remporte le prıx1765. pag. 16.&49, **) Der Kos der Pferde Erleben ©, 260. “er pag.g22 0 w #9) Gibfon the Farriers new Guide p. 99 c, XXIIX, — — — der Seuchen unter dem Vieh. Ich habe mit dieſem verderblichen Uebel bief Verfuihe angeſtellt, aber daffelbe durch Fein einzi⸗ ges Mutel heilen koͤnnen. Den aus den Naſen⸗ loͤchern fließenden giftigen Roy babe ich ‚unter Das Waſſer gemiſchet, das andern Pferden ſollte zu trin⸗ ken gegeben werden. Ich habe auch lange Zeit, ein mit dem boͤsartigen Ro behaftetes Pferd, unter den geſundeſten Pferden, in in eben demſelben Stalle ſte⸗ * laſſen. Aber ich habe von dem allen nicht die geringfte nachtheilige Wirkung verſpürt. Auch der beruͤhmte Erxleben) macht die Anmerkung, daß Robertſon und Retzing, nebft mir, den bösartigen Roy: san und Er En * bene gebalten wen: | | ER Der Baer: — ef gar am, ur ein: gefundes Pferd,. welchem die Rozmaterie, oder der giftige Eiter, vermitteiſt einer Wunde, einge⸗ impft werden moͤgte, davon nicht wuͤrde angeſteckt werden: woran ich aber ſehr zweifle, weil ich gewiß weis, daß der eiterhafte Naſenſchleim unter der Huͤf⸗ te, oder ſonſt irgendwo, eingeimpft, den wahren und töbrlichen oz hervorgebracht bat. " Und daraus kan man fhläßen, ; daß der Roʒ blos die Pferde, und war alle, ohne Unter: u befalle. > alle; ne diefe Krank: ? | beit } > vom * der as sn * ”) pag. 825. ım Lieber die wahre und eigentliche Urſache heit niemals gebeilet wird. Ich habe auch die Erz fabzung, daß man einigen werigen obſchon ſorg⸗ faͤltig und vorſichtig, angefteliten Berfuchen, nicht recht ficher trauen Fönne. Denn ich halte jegt den Roy für wirklich anſteckend, den ich ſonſt nicht fo gefährlicy bielt; weil der mit dem Getränke vers miſchte giftige Nafenfchleim diefe Krankheit mit: hervorbrachte. Eben dies ift der Erfolg zu Mars - feille gewefen, da man’ giftigen Eiter den Hunden zu. freffen gegeben hatte”); und eben das babe ich auch bey der Rindoiehſeuche wahrgenommen. jr Mas Ganz andere verhält fichs mit der Dodenmaserier ‚denn fie bringt ganz gewiß Die Pocken hervor, wenn! fie mit dem Getraͤnke genoffen wird, Ich habe mie ziemlicher Kühnheit die Verſuche der Chinefer wier derhofer, und allemal den gluͤcklichſten Erfolg gefer ben. Aber alsdenn wird ein hinreichender Vorrath von Pockenmaterie erfordet. Beyläufig will ich anz merken, daß ich, um von der binlänglichen Menge) diefer Materie verfichert zn feyn, allen Eiter aus’ einer einzigen Pocke, mit einem Stückchen Zucker, aufgefangen, und auf diefe Art folche, nicht nur am beften verwahren, fondern auch, mie viel Dazu ers fordert werde, Babe befiimmen koͤnnen. Einige Viehſeuchen ſind alſo, ſo wohl — das Othemhohlen, als auch Durch das Einimpfen anſte⸗ | ckend #3 Difdier et Contier de peſte Mafüll, p. 216.217. — X Lan .......n.0 —— — — — | der Seuchen unter dem Vieh. 113 end, wie die Rindviehſeuche, und vermuthlich auch der bösartige Roy der Pferde. Und weil fo mohl dieſes letztern Uebels, als der erſtern Seuche boͤsar— tige Materie, mit dem Getraͤnke verſchluckt, keine nachtheilige Wirkung pe fo fommen bey: ‚de darinn mit dem Gifte der Ottern überein. Einige über, als die Kinderpoefen, tbeilen ihr anſteckendes ‚Gift fo wohl durch das Othemhohlen, als auch durch den Schlund und das Einimpfen mit: alle jevoch ‚verdienen wahre —— Seuchen aemmane zu werden. | 8. 4 Sm vorigen Sahrhunderte 1682, und in dem iegigen 1731 wuͤthete in Stalien, Deutſchland, Franfreicy und der Schweiz, auch in den Mieder- ‚landen, eine anſteckende Seuche, die dem Hornvieh und den Pferden, zuweilen auc) den Schweinen ver: derbligy) war, Der ehrwürdige Outhofꝰ) Bat da: von eine ganz vollftändige Geſchichte geliefert, aud) der, berühmte Dicer **) und der Herr von Haller ), welcher anführet, Daß fie unter dem Namen — genkrebſes befannt ſey. Bey dieſer Krankheit zeigten ſich auf der Zunge brandigre Geſchwuͤrchens, die ploͤtzlich jedem Thiere, H in libro egregio, de — lebovae etc. p.750. 751. Mpas. 285. 9 Memoire fur la a er parmi te betail, P-32. $. 16. Gefelfeyaft. Beſchaͤft. V. B. H = 6 . i14 Ueber die wahre und eigentliche Urſoche Thiere, gemeiniglich innerhalb 24 Stunden, den Tod zunogen ), wo nicht die zungen ⸗ Schwaͤmme durch das Aufritzen der Haut, mit einem. fägefdrmig. ge zackten Spatel, oder mit einem ſcharfen ͤffel, oder mit der Lanzette geheilet wurden. Nach dieſer Oper ration wurde die Zunge mit Salz und Eſſig, oder mit Wein gerieben: und auf dieſe Art wurde ſo wohl Hornvieh, als Pferde, von dieſer Plage, in einer Zeit von vier oder fuͤnf Tagen geheilet. Diefe Peſt, oder dieſe brandartitzen Zungen⸗ ſchwaͤmmchen des Viehes verbreiteten ihr Gift weit geſchwinder und heftiger, als die Rindviehſeuche: und wenn man ihnen freyen Lauf ließ, war der Tod ihre gewiſſe Folge. Weil dieſe Seuche herrſchte, da ich noch ein Kind war; ſo habe ich ſie nicht achten koͤnnen. Man hat aber bey derſelben bisher weder die Einimpfung verſucht, noch irgend einige andere Proben gemachet: daher wir nur ſehr wenig von die⸗ ſer Art Viehſeuche wiſſen. §. 5. Ich mache alſo den Schluß: daß jede Art der snfteckenden und giftigen Seuchen des Viehes von einem -befondern Reime, oder Grunöftoff, berfomme,. welcher beftändig eben diefelben Zu: fälle der ——— —— und, daß dieſer ar *) Vitet ©. — — hi der Seuchen unter dem Vieh. 115 Grund ſtoff dutch: Die Cuft ‚als das allgemeine Sortführ ungemittel (vehiculum) uͤberall verbreis ter, und durch Das Einathimen, oder vermitte ſt der Lungen, bisweilen auch mit dem Naſenſchleim und mit dem Speichel, oder mit den Nahrungs⸗ mitteln genoffen, in den Körper gebracht, und mit dem Blute vermiſcht werde. ei, 0 —— Bamifhi“ —— Ob der Sr der Biehfeuchen i in der rufe | | ae ER erzeugt werdet. Rn * Di Lufr, oder der si "Eröfagel ash Dunfikreis, ift eine Bermifchung oder Verbindung ' won tanfendfachen, oder vielmehr allen möglicyen Ausduͤnſtungen der Tebendigen ſowohl, als der tod: ten Körper, Auf dieſen Dunftkeeis muͤſſen aud) die Erdbeben, nebſt den Ausduͤnſtungen der fenerfpegenz wen Berge, fo wie die verfchiedenen Jahreszeiten und Witterungen, Einfluß haben; «ber Dennoch nicht dergeſtalt, daß daraus die Docken, Maſern und Venusſeuche unter den Menfchen, die anfteckende ‚Entzöndung der Runge bey dem Hornvieh, Die Pocken unter ven Schaafen, der Zungenkrebs unter dem kleinen und großen Vieh oder der böse artigge Roz unter den Pferden, entſtehen Fönnte, aiafens findet dies in Europa nicht Statt : Die dent 116 Ueber die wahre und eigentfihe iefache den in dieſem Welttheile ſind alle anſteckende Kraukheiten der. Menſchen fo. wohl, als der Thie⸗ te, unter jedem Himmelsſtrich, in jedem Clima⸗ und zu jeder Jahreszeit, eben dieſelben. Dennoch iſt nichts gewiſſer, als daß mit einem Mahl, zu ix⸗ gend einer Zeit und irgendwo, der Grunde von. ‚einer jeden dieſer mannigfaltigen. ‚Seuchen erzeugeh, worden ſey. Ich weis fehr wohl, daß ver Bei Sir ftenav*), Börner”), Nigriſol“), und viele andere, von den $ufterfiheinungen, Kometen, falten Winter, und, Ausduͤnſtungen des Erdbodens die, Rindviehſenche haben herleiten wollen. Aber ich habe alle diefe von ihnen angegebene Urſachen ſorg⸗ faͤltig gepruͤt, und, wo nicht aller, doch der meh⸗ reften, Ungereimebeit uͤberzeugend dargethan ). Und in der That ſcheint mir nichts augenſcheinlicher zu ſeyn, als dieſes: denn es müßte überall ein groſ⸗ fer Unterſchied unter der Viehſeuche, auf welche ich. mic) hier blos, einfchränfe, Statt gefunden haben, wenn ic) dabey auf alle lufterſcheinungen , und auf Die, 9 Einleitung zur a ee Bibarnetunf, I “=, en, und Eur der Hornviehſeuche. S. 15. $ 13: m ®, 24. $. 24. und ©, 16, 9.15. . 9) Gedanken von der Viehfeuche des Hornviehes, — Leipzig 1749. ) Ebendaſelbſt ©: 105. u. f. f. der Seuchen unter dem Vieh. 117 Die mannigfaltigen Ausdünftungen, in fo vielen unser fchiedenen Ländern, mein Nugenmerf richte, Das Gegentheil von dem allen, ift aus allen Gefchichten der Nindviehfeuche offenbar. Denn was Ramaz zini und Lanciſi in Italien, der Marquis von Cour⸗ tivron in Frankreich „ der Herr von Zaller in der Schweir, Bölcke, und andere, in Deutſchland, Le Clerc in Rußland, Mortimer und Layard in Engelland, von der Rindviehſeuche beobachtet haben; das ſtimmt nicht nur mit ſich ſelbſt, ſondern auch da⸗ mit überein, was ich in den Niederlanden wahrge⸗ nommen babe, Die Luft en die Winterfälte, fo wenig alg die Sommerhiße, fammt den mantige faltigen Ausduͤnſtungen, tragen nicht das geringſte zur Vermehrung oder Verminderung der Anfaͤlle die⸗ ſer Seuche bey. Ich) habe ſogar angemerkt, daß auf den kalten Winter im Sale. 1727. keine Viehſeu⸗ be gefolget iſt. Der beruͤhmte Börner) widerſpricht ſich oben falis. Denn, nachdem er zuerſt die Viehſeuche den Lfterſcheinungen und Ueberſchwemmungen zuge: ſchrieben hatte: bemerkte er hernach, daß die Kinds viehfeuche Durch einen einzigen Ochfen aus Dalmaz tien nach Italien verſchleppt worden ſey. Nigriſol*) beweiſet feine willkuͤhrlich ange: nommene Meynung ‚ daß die Seuchen des Viehes 23 von “ *) Seite1o6, n * 5A ne ) Ehendafelbft S. us 38 S. 30 \ EN a8 Hose die wahee und cihenticheunrſehe von ‚den Ausbänfungen: des Erdbodens abftammer ten, nicht gerade zu, fondern blos aus. den Be . richten und Lehrſaͤtzen der Alten, J des — und ... GnDerer, Et: c: BR * * Zu Roſtock aber hat ein — * die wahre Urſache der Viehſeuche in einem ſcharfen, flüchtigen, mit Schwefel vermiſchten, Salze gefucht, das in der £uft herumſchwaͤrmen und. die Horuvieh⸗ ſeuche hervorbringen ſollte. Er wollte naͤmlich be⸗ haupten, es ſtiege aus den mineraliſchen Quellen ein ſalziger Thau oder Dampf, in die Hoͤhe, welcher ſich auf den Wieſen und Viehweiden ausbreite⸗ te, und von dem Rindovieh alsdenn theils eingeath⸗ met, theils aber mit dem Futter verſchlungen wuͤrde. | — Indeſſen ſcheint mir ein imgenannter Bran⸗ denburger) der Wahrheit näher gefomnten zu ſeyn indem er die Anſteckung aus der Berührung, ſowohl durchs Eingthmen, als durchs Einſchlucken, erklaͤrt, und deutlich zeiget, daß in der Luft, in der Beſchaf⸗ fenheit des Himmelsſtrichs, im Waſſer, und in den Nahrungsmitteln wa bosartiges — ſey. "Auf ”) Beſchreibung von der — Urfade der Ba 1766. 2°) Beytrag zur Gefechte d der allgemeinen Viehſeuche: in der Mark —— Leipzig 78 der Senden unter dem Vieh, Auf eine Fehr eltſame Art aber erklärt der 7 mehrmahls geführte Ruhnft”**), wie die Horn: viehſeuche ſich ausbreite. Er bat nämlich, den Eins fall, daß der flinfende Schleim, welcher aus dem Maul und den Naſenloͤchern fließt, nicht vermittelſt einer befonderu Hösartigfeie dem benachbarten Vieh bie, ‚Seuche mittheile; fondern nur bey demfelben eir ne Zucht, und, einen Abſcheu, oder ein Schaudern crrege: und daß dies eine ſolche Wirkung auf das Rindvieh habe ‚daß es mit einer ähnlichen Seuche befallen werde. Darauf müßten. die gefunden von. den erkrankten Stuͤcken abgeſondert werden, nicht aus Furcht vor der Anſteckung, ſondern damit bey denfelden ebenfalls nicht ein Abſcheu erreget würde, Den falten Brand der Mogenhäute leitet er vom Thau und Mehlthau her, woraus eine aͤtzende Saͤu⸗ re entſtuͤnde, welche die Entzündungen und die Ab⸗ ſonderung der Haute AA, das Ageten daune Be follte, | Ich will aber, damit ich jur — und zum Hauptzweck zuruͤckkehre, den erſten Urſprung jener Viehſeuchen ganz und gar nicht entwickeln, weil die⸗ fes nicht der Vorwurf der Frage iſt; ſondern von dem Keim und Grundſtoff dieſer Seuchen handeln, der ſich vor einigen Jahren in, Europa geäußert hatı Ich will unterfuchen: ob diefer, Grundfioff auf dem ae überall, und befonders in Europa, aus. 24 kr dem —8 26. 33. 38: er a, 220 Neber die * im eigene ehe dem Dunfifreife und der Luft abſtamme en ‚oder ob er andersivo entftehe, und von da herbey geſchleppt wer⸗ de, ſo daß blos die Anſteckung des Bi durch die ——— erfolge? Weil aber die Feinheit — Srundfeſt vor unſern, auch noch ſo ſehr geſchaͤrften Augen, unend⸗ lich tief verborgen liegt; ſo werde ich ſeinen Urſprung und feinen Gang nicht gerade zu etweiſen koͤnnem Ich will alfo nur die wichtigfien Gründe, aus den his ftorifchen Nachrichten, von unterfchiedenen Viehſeu⸗ chen anführen, die alle zur Gnuͤge überflüßig dar⸗ thun, daß die Rindviehfeuche, in diefem Jahrhun⸗ derte, zuerft aus Dalntatien nad) Italien gebracht, und von dort aus durch ganz Europa verbreitet worden ſey. Ich berufe mich auf den Lanciſt, Ramaz- zini, Outhof, Layard und Seren von Aaller, wel: che allefanımt diefe Herftammung erforfchet und ers wiefen haben. Außer diefen önnte ich noch hundert andere anführen, wo nicht das Anſehen, welches jene bey jedermann haben, fo gros wäre, daß hierinn weis ter fein Zweifel mehr übrig bleiben kann. Ich habe faft alle Schriften von der Rindvieh— ſeuche gelefen, welche der Dr. Ariiniz*) aufführet: ich babe auch fogar diejenigen gelefen, die noch nach⸗ her herausgekommen ſind. Ich babe die verfchied- nen en getefen, deren Abſ cht dahin ging, H Verzeichniß der vornehmſten Schriften von der —— ſeuche. Leipzig 1767, 8. | J —— 9 — der Seuchen unter dem Vieh. gieng, die Seuche entweder gaͤnzlich abzuhalten, oder ſie zu mildern. Alle kluͤgeren Aerzte, alle Geſetzge⸗ ber, keinen einzigen ausgenommen, haben den Grunde ſtoff der Viebſeuche nicht, als in unſerm Dunſtkreiſe erzeugt und entſtanden, betrachtet, ſondern als durch die Beruͤhrung aus geſtreuet und verbreitet. Der Herr von Haller *) ſchreibt ſogar, daß der Ochſe bekannt ſey, der den Saamen dieſer ſchrecklichen re nad) Europa gebracht babe, Ich laͤugne nicht, daß bisweilen in einigen Laͤn⸗ dern dieſe Plage eine 3eitlang aufgeböret babe, und | unvermuthet an andern Orten aufs neue wieder aus⸗ gebrochen ſey, welche von der Seuche ganz frey zu feyn fehienen. Aber dies IR nicht, daß ver Grundſtoff Hier aus der £uft entfproffen fey. Das beſtaͤndige Keifen fo mancherley Leute, Die Befuchung der Jahrmaͤrkte, und ähnliche Lirfachen, Haben jene unfichtbare Keime nach den enzlegenften Orten brin⸗ En gen koͤnnen, und wirklich dahin ana gebracht: Denn wenn die Seuche aufhören müßte ‚ toeil in der &uft weiter Fein neuer Grundſtoff erzeugt wuͤr⸗ de: warum follte fie doc) mohl bey eben denfelben ‚Sufterfcheinungen ‚ bey eben denfelben MWitterungen, in eben denfelben nafjen oder trocknen Ländern, oft viele Jahre hinter einander aufgehört haben, wie fols ans ee oftmahlen geſchehen iſt. ame | 00 a Endlich | 22 fur la Conragion des beres: a Cornes p. 1 3— * — — re en “ 4 Ueber die wahre —* ahenuichelnnſahe Endlich will ich einen Beweis anfuͤhren⸗ da | * * als alle übrigen? naͤmlich die völlige une | terdrůckung der Viehſeuche durch das Toͤdten des er⸗ krankten Viehes. In der Schweiz hat das Toͤdten der kranken und verdaͤchtigen Thiere, und das tiefe Einſcharren der vereckten, die Seuche fo gluͤcklich ger tilget, daß dieſes Land ſehr viele Jahre hindurch ver⸗ ſchonet geblieben iſt. In Engelland iſt man bey ei⸗ nem ähnlichen Verhalten eben fo gluͤcklich geweſen. In Brabant und Frankreich hat diefe loͤbliche Anſtalt einen eben fo heilfamen Erfolg gehabt: welches alles gewiß nicht hätte geſchehen fönnen, wenn in dem. Dunftkreife felbft der Keim oder Siundſtoff dieſer Seuche etzeuget wuͤrde. Man ziehe die ee — dener, und zwar ſolcher Laͤnder zu Rathe, in welchen Die Viebſeuche bald außzuhoͤren, bald wieder von neuen, zu wuͤthen ſchien, ob folche ſich jemals nad): den Ab⸗ suechfelungen des: Himmels. und der Witterung ger richtet haben? RR Der Dunfikreie des Erdbodens i alfo nicht Die erſte Urſache, foudern blos das Zufuͤhrungsmit⸗ tel der anftecfenden Materie, fo wie alle Ausdüns ungen und Teichtern Körper überhaupt, Aus ihrem langſamen Fortgange erhellet zugleich, daß ſich dee auſteckende Dunſtkreis eben nicht. ſehr weit erſtrecke. Wenn es wahr iſt, daß der Zungen⸗ krebs des Viehes ſich ſehr ſchleunig ausgebreitet habe: ſo ſcheint die Urſache davon vielmeht in der Menge der Seuchen unter dem Vieh. Menge der angeſteckten Thiere zu liegen. Denn nicht nur das Hornvieh, fondern auch die Pferde wurden mit diefer Krankheit befallen: und überdi ies nahm die Krankheit ſo ſchleunig uͤberhand, daß die "Davon angegriffenen in einer Zeit von 24 Stunden hinſtarben. Ben ven Schafpocken geht alles lang: famer, und es find aud) insgemein die Heerden mehr Yon einander abgefondert, Der bösartige Roz ver Pferde ſtammt felten blos aus der Luft ber, fondeen ‚oft, wo wicht immer, von der Berührung eines mit dieſer Krankheit behafteren Thieres, eder folder Sa⸗ chen, — mit ‚Siefem ae — ſind. Das Bbeatige Se Ynfkecfende in der Surf Be hängt fid) an Die weichen, beſonders wollenen Koͤr⸗ per, deſto werten, je leichter es in ſie eindringt: und da: her ift Die Berbreitung’deffi elben durch Wolle tragende Thiere, oder ſolche, die weiche Haare haben, immer ‚am meiſten zu — — Endlich und — hehe mie die ie y mung aller befondern Zufälle, aller der verſchiedenen Arten von Viehſeuchen, auch in den entlegenſten Laͤn⸗ dern, einen Grund fuͤr die Beruͤhrung abzugeben. Dieſe wuͤrde gewiß nicht Statt haben, wenn die Seuchen des Viehes von den in der Luft in Gaͤhrung geſetzten Ausduͤnſtungen hervorgebracht wuͤrden. Man wuͤrde vielmehr alsdenn uͤberall und an allen Orten, je nach dem die Ratur und Beſchaffenheit der osen —— waͤre, auch einen J | Unten j 3— A 124 Ueber die — * eigentlicelifache Unterfchied: im den Zufaͤllen der Krankheit —— Indeſſen iſt in Dalmatien, in Italien, in Frankreich, in der Schweiz, in Deutſchland, Daͤnnemark, Schwe⸗ den und Rußland, ſo wie in den Niederlanden und in Engelland, die Rindviehſeuche immer eine und eben dieſelbe. Die Schaafpocken ſind ſich uͤberall gleich. Der boͤsartige Zungenkrebs, der ſo wohl das Rind⸗ als das Pferde-Vieh trifft, iſt an allen Orten ei⸗ nerley. Und der bösartige Roʒ der Dferde bleibt ſich überall ͤhnlich. Ueberall ijt die Heilung, wenn folche bey dieſen Seucyen noch Statt findet, einer fen, obſchon die Luft und der Dunſtkreis an allen Diefen angeführten Orten DET weit unterſchie— den iſt. Aus allen dieſem mache ic. alfo: den Schuß, und zwar, wie id) glaube, mit. dem größten Rechte, daß die Luft, oder der Dunfifreis des Erdbodens, nicht Die Mutter der Viehſeuche ſey, fondern nur des Mittheilungs- oder das Fortführungs: Mittel derſelben. Drit⸗ der N unter dem PR 125 M Drittes —— Ob der Keim, oder Grundſtoff, der Viehſeu— PR in dem Körper der Thiere ſelbſt er⸗ | zeuget werde: 34 wi; die Preisanfgabe die Luft, als eine moͤg⸗ ‚liche Urfache der Viehſeuche betrachtet, wird billig, ‚weiter gefragt: ob der Keim oder Srundftoff derſel⸗ ben in dem Koͤrper des Thieres ſelbſt erzeuget werden koͤnne? Wenn dieſes geſchaͤhe, ſo koͤnnte ein jedes Thier ohne Anſteckung, in eine ähnliche Krankheit verfallen, und alſo auch tauſende zugleich, dergeſtalt, daß die Krankheit, welche eine anſteckende Seuche zu ſeyn geſchienen haͤtte, blos von einzelnen erktankten Thieren berruͤhre. Mitr find aber ſo wenig dergleichen allgemein um ſchen bekannt. Die Fieber ſelbſt nehme ich hiervon nicht einmahl aus, naͤmlich die Frühlings und Herbfts Fieber: denn auch dieſe ſcheinen mir von einem, in der Luft herumſchwaͤrmenden, boͤsartigen Weſen her⸗ zuruͤhren. Alte diejenigen Aerzte, welche die Zufälle andern verdorbenen Säften, berleiten wollen, irren ganz gewiß, Die, NSrhatbenE Galle EReh. vom ſich greifende Krankheiten unter den Thieren, als ‚gemeine und befondere Krankheiten unter den Men: der Wechfelfieber aus der verdorbenen Galle, und. EI 1 26 Ueber die wehee und beigennth⸗ fe | Sieber, nicht aber gegenfeitig. Die wei terung dieſer Sache wuͤrde mich aber zu weit von meinem Zwecke ableiten. | — Es iſt bekannt, daß in den Koͤrpern Berne ‚und Hunde, aus einer befondern Befchaffenheit und Anlage der Säfte, die Wuth entſtehen koͤnne: melche fähig ift, wenn fie_einmahl da ift, andere Thiere, ‚auch fo gar den Menfchen, dur) die Berührung anzuftecken, dergeftalt, daß er in die Wafferfchen. vers. ill, die durch Feine Kunſt geheilet werden kann, und unvermieidlich toͤdlich iſt. Ich weis zwar wohl, daß der beruͤhmte Wundarzt Maret) zu Dijon, eine Geſchichte von einem Maͤdchen aufgezeichnet hat, welches durch mancherley Gemuͤthsbewegungen und geivenfchaften von ſelbſt, toll und waſſerſcheu ge⸗ worden ſeyn ſoll. Es verabſcheuete naͤmlich das Waffer: Dies konnte aber aus andern Gründen. herruͤhren. Denn, daß die wahre Wafferfchen bier nicht gewefen feyn müffe, erhellet Daraus, Daß dieſes Mädchen nicht nur das Baden fich bat gefallen laſ⸗ fen, ſondern auch, ebe es ka a —* un k rigkeit getrunken hat. } * J Man ſagt auch, daß die ——— wenn ſie bey einem Menſchen innerlich aus derſchiedenen Urſachen entſtanden waͤre, andere dergeſtalt anſtecken Y koͤnne, daß ſie, an eben diefer Krankheit, endlich ih⸗ ren Geiſt na, muͤſſen. is) Hift de Paeademie de Diion, Tom. I.p, 110, — Die 1 v 2 y DE der Seuchen unser dem Vieh. LM Venus ſeuche wird jetzt ebenfalls von vielen nicht. mehr fuͤr ein. anderwaͤrts hergebrachtes Gift, welches andere durch die Beruͤhruug anzuſtecken pfle⸗ ge; ſondern fuͤr ein, aus unzuͤchtigen Umarmungen und andern Umſtaͤnden, entſtehendes Uebel gehalten, das erſt hernach anſteckend wird. Alles dies aber ſchaͤme ic) mich bier weitlaͤuſtiger anzufuͤhren. Ich müßte mich ſehr irren, wenn nicht Die genaueſte Ge⸗ ſchichte dieſes abſcheulichen Gifts augenſcheinlich be⸗ wieſe daß es aus Amerika nach Europa gebracht, und durch die Reiſenden hernach beynahe uͤber den ganzen bewohnten Erdboden ausgebreitet, ja ſo gar den Einwohnern von Otahite die in der edelſten Einfate der Sitten leben, mitgetheilt worden fe Obs aber blog die Menfchen anſtecke, das ift ſchwer zu beſtimmen. Bir} befinne mich. nieht, daß jemals die Neugierde, ‚der Aerjte fo weit gegangen, die Einimpfung: deffelben an andern Thieren zu verfuchen. Ich verwahre in meiner Sammlung natürlicher Sel⸗ tenbeiten das Knochengerüfte eines Beutefthiers, deſ⸗ fen Knochen faft alle vol harter Knoten ſihen, wel— che den venerifchen Knochenauswuͤchſen bey den Mens ſchen fehr aͤhnlich find, Ich behaupte dadurch nicht, Daß diefer Fehler der Knochen von eben ders felben Seuche entjtanden fen, Dies hat mich nur in Verwunderung gefeßt, und empfehle daher einfichtss vollen und feharffi chtigern Mannern die Unterſuchung dieſer Erſcheinung. Wo nur irgend Menſchen in großer Anzahl in Vi engen aan: ſich beyſammen befinden, da ſcheinet 1 Weber die e wahre und eigentlich Urſach ſcheinet die Luft durch ihre meer verdorben zu werden, Daß daraus eine bei der Peſt m. Sk, die — Zirde Btitamiene, hat deſſen zuerſt erwaͤhnt. Es ſtarben naͤmlich die Richter ſo wohl, als die Gerichtsbediente, an einem peſtilenz⸗ artigen Gefängniß: Fieber, womit fie überfallen ma? ven, Diefes Ungluͤck geſchahe wahrſcheinlicher Weiſe im Jahre 1577, wie Jul. Pringel) erinnert; welcher anfuͤhrt, Daß im Jahre 1750 amıI rien März zn London, aus eben diefer Urſache, von fechs Rich: tern, die dieſes Fieber ergriffen hätte, viere geftorben wären, und daß von den übrigen, Die Amts halber hätten gegenwärtig ſeyn muͤſſen, ſechs und dreyßig das Leben eingebuͤßet haͤtten. In Krankenhaͤuſern, Waiſenhaͤuſern, Bauernhuͤtten, auf den Schiffen, auch in Feldlaͤgern, hat man ſehr oft eine aͤhnliche peſtartige Seuche bemerkt. Man kann indeſſen einer ſolchen Verderbniß der Luft durch ihre Reinigung, vermittelſt eines Windfanges, oder Ventilators, zuvorkommen, wie der beruͤhmte Agles *") erwieſen bat. Denn, 00 fonft von hundert Gefangenen i in jedem Jahre funf⸗ zig ſterben mußten, da ſtarb, nach dem durch dieſe kuͤnſt⸗ liche und herrliche Erfindung die Luft verbeſſert war, von zwey hundert Menſchen im Jahre 1749 nureiner, und zwar an den Pocken. Im Jahre 1750 ſtarben | von _ %) Oper. om, on. yait, fevers. pag. 330. ya . %) Treatife on Ventilators, pag.29. 30, cet, IE der Seuchen unter dem Vieh. 129 son 240 nicht mehr, ‚als zween. ‚Sm Jahre 1751 ‚farb gar feiner; 1752 ‚aber ein einziger, vor x Al⸗ ger. u. fm a ik REN ‚Mit der Sruöiefiche oe verhält ee * ganz anders: denn dieſes Vieh wird zu jeder Sahreszeit überall, auf der Weide fo wohl als in Ställen, von diefer Plage angefallen; dennoch. in Staͤllen eher, weil daſelbſt die Thiere in der angefteckten Luft nicht nur länger ſich aufhalten, Ks auch einander ı naͤ⸗ — ſind. u ie WR) Es iſt indeffen — zu En — öinige tr, welche dafür alten, die Hornviehſeuche Fönne ohne alle Anſteckung entftehen. Dies ift die Mey⸗ nung des berühmten Fiſcher, wie auch des ſchon angefuͤhrten Jul. D. Röfing”), ferner des D. Gallesky, ‚von welchem ich bald weitläuftiger hans deln werde, Indeſſen haben die beyden erftern wer der ae weg — ur Wehenctnuen angefuͤhrt. Der beruͤhmte D. Gallesky “) aber hat —— ewürgige —— mit ſeinen Ochſen vorge⸗ | | er Anis UNE > 5? * in zeſſen Breſe S.4. * Seine Abhandlung habe ich wor "Fünf — Kae, und des Mannes Standhaftigkeit in Verſuchen bewundert: icch habe ſie aber verlohren. Haller hat, in feiner Abhand⸗ — lung von der Rindviehſeuche, ihrer. auch gedacht ©, 148-9, Seſeuſchaft. Beſchaͤft. VB — Ueber die is ge nommen · Er verminderte ober entzoß ihnen ge ri lich, bafd das Saufen, bald das reife en, "bald ber des zugleich, Bis fie ſſarben. An den verreckten Thie⸗ xen hat er einige Umſtaͤnde bemerket, welche mit des nen an der Seuche geſtorbenen Vieh Yehnlicykeit hat⸗ ten; vornaͤmlich an den Verdauungs: Werkeugen; aber bey. feinem einzigen Stu, floſſen ſo we⸗ nig aus den Naſenloͤchern ein haͤßlicher Säfeim, als aus den Augen giftige Thränen, Die Lunge war bey keinem angegangen oder faul, noch von einer faulen Windgeſchwulſt (emphy femate) anfgetviebett, Diefe Zeichen aber haͤtten da feyn muͤſſen, um über: zeugt zu werden, daß die Entziefung des Freſſens und Saufens die wahre Rindviehfeuche hervorge: bracht bade. Es kann nämlich und muß blos eine ſchreckliche Entzuͤndung der Lunge, welche auch die innere Naſenhaut, nebſt den Augen, angreift, für das einzige und eigene Kennzeichen der Rindviehſeuch gehalten werden. Des Herrn von Hallers Beweifl leiden in dieſer Sache gar Feine Ausnahme oder Ein wendung · | BEL; Wenn id) aber auch —— wollte, daß die Galleſkiſchen Schlüffe gegründet wären: woher i es denn gefommen, daß in den Niederlanden, beſon ders in Brabant und in andern fumpfii gen Ländern, worin nur gar zu viel Waſſer ift, die Rindvieh—⸗ feuche fo fehr gewüter bar? Warum follten in eben den Niederlanden andere die Seuche von den feuchter Gegenden, und von ——— haben her⸗ | Be 21 u ber Seuchen unter dem Vieh, .s deiten - wollen; ‚wenn As vom Mangel des aan entſtuͤnde ? — Man hat, Damit ich — zur Hauytſache kom⸗ me, ſeit 1711 bis dieſen Tag ‚nicht bemerfet, daß : die Rindviehſeuche von felbft entflanden wäre, Needhams Gruͤnde find von gar feinem Gewicht: denn ‚er hat hiemals ſelbſt Rindvieh in der Eur ger babt. Fiſchers und Roͤſſings Gründe find hoͤchſt ungewiß, weil ſie von den Krankheiten des Rindvie⸗ bes erſt gehandelt haben, ale die Seuche ihr Gift ſchon überall Ansarbreiket hatte, — von Zaller*) bemerkt fehr richtig, daß der Ochſe, welcher im Jahre 1711 die Rindvieh⸗ ſeuche aus Ungarn ins Paduaniſche Gebieth gebracht, eben ſo bekannt ſey, als das Schiff, mit welchem die Peſt von der Levante nach Marſeille gekommen. Es koͤnnte vielleicht jemand behaupten, daß das Rind- vieh den Saamen diefer Krankheit mit auf die Welt brächte; fo wie nad) der Meynung der Alten, die Menfchen mit dem Saamen aller Krankheiten geboh⸗ ren wurden, und ſo wie, auch heutiges Tages, eini⸗ ge den Saß vertheidigen, daß. alle Menfchen mir dee Dlattermaterie in der Grundinifchung des Bluts zur Welt fämen : allein der überaus glückliche Erfolg der Einimpfung bat die Ungereimtbeit biejes Vorgebens nunmehro binlänglich erwieſen. RE ae > Gleich⸗ vur la contagion des b£tes s cornes, p. 18. ‚ — = A 132 Ueber die wahre und See Gleichwie ich aber niemals jemanden" geſehen habe, der die Pocken, Maſern vder die Benusfeuche ‚von felbft, und ohne unmittelbare Berührung: ber kommen; fo ift mir auch Fein Beyſpiel befannt, daß ein Stuͤck Rindvieh die Seuche jemals anders, als durch die Beruͤhrung oder Einimpfung erhalten. | Da dies alfo eine ausgemachte Wahrheit ift, % | darf man fich nicht wundern, Daß das Tödten des "mit der Seuche b Haftelen Viehes ſo unvergleichliche Wirkung gehadt; und daß durch die wachſame Vor⸗ ſorge der Obrigkeit die Seuche von vielen Orten, eine lange Zeit hindurch, abgehalten worden: bis durch Die Sorglofigfeit anderer, und Vernachläßigung der Gefege, das Gift von einem Orte’ zum andern ver: ſchleppt, und der Landmann dadurch im Die ts, fien Umſtaͤnde verfeßt. worden iſt. Auch der beruͤhmte Zaller) Geftätige meinen Sub. „Wenn die Rindviehfeuche, fagt er, in den Thieren von felbft entſtuͤnde, fo wie die Fieber bey den Menſchen; fo würden wir die angeftecften Ställe umfont verſchließen, und es wäre auch das Tödten der erfranften Thiere vergeblich: alsdenn Fönute aud) - die Sperrung und Einfchließung unferer Grenzgebir: ge, durch Zäune, Gräben und Wächter, nichts bel: fen. Alle diefe Vorkehrungen würden eine Krank. beit nicht abhalten, Die in dem Blute, auch des ger ſundeſten Thieres ihren Urſprung bat,“ a 2 *) ebend, BI 2} —* N der Seuchen u unter de bem Vieh. * „133 9 — J— era alſo nlemals „weder biegtirdieffn, de, noch itgend eine andere, anftecfende Krankheit des Viehes, aus einer innerlichen Verderbniß der Säfte; ſondern durch) ein, „auf eine mannigfaltige Weiſe, die uns aſemalen nmunaere ib; berhen ger. Pteopes a — | Ye ar u“ "giertes Hauptfia. o 5 ante Viehkrankheiten von Inſelten | N entftchen? " I u Le if ein, altes A Br — etwas al gefihmackt geweſen, welches nicht die Weltweiſen a acht und, heftig vertheidigt. hätten. ‘Dies findet durch end Statt, und vornämlich, wennes auf den: Urfprung der ‚anftecfenden Seuchen ankommt, da die groͤßten und erfal hrenſten Aerzte ſolchen pair: denen Inſekten zugeſchrieben haben. | m 2. Ritcher fcyeint allen übrigen den Weg ger. zeigt zu haben: denn er hat Wuͤrmer zur Urſache — Menſchenpeſt geſucht, als wenn dieſelben aus der Faͤulniß entftünden, und durch die: Ausänftungen ‚Yerbreitet wuͤrden. Es follen aber dennoch ſchon vor: ihm aupmann Saber, ‚Daolini und andere, — wir den Dällisheri *) glauben dürfen, ‚eben: 3 dieſe 5 ers idea de mal contagiofo de’ Buoi. — Oranjae g Tom, pag, 13— 27. Er Kr va uUeber die Pr PERS dieſe willtuͤhrlich ‚angenommene Mehnung gel er machen geſucht haben. a — — Noch deutlicher haben ſich bie PN Bone) und Logeogi dafür erklärt, und Würmer fürdie wah⸗ re Urſache der Kindviehfeuche ausdruͤcklich angegeben. Zu dieſer Parthey iſt hernach Vallisneri getreten, welcher verſichert, Daß er eben fo, wie Bono, dag Blut des an der Seuche vereckten Rindviehes voller Würmer beobachtet habe, und zwar dergeftalt, daß fotche in dem Blute der gefund geſchlachteten Thiere dieſer Art nicht zu ſehen geweſen waͤren. Vallisneri behauptet ferner, daß dieſe Würmer ein wenig größer wären, als diejenigen, welche man in dem Gaumen der Thiere anträfe. Endlich meynt er, daß fie fi durch Ener vermehren, ohnerachtet er auch glaubt, daß fie lebendig gebährende feyn Fönnen'h.'f. wi Denn alles will ig nicht anführen ‚was er fur Be⸗ bauptung feiner Meynung vorgebracht hat Aller Aufmerkſamkeit iſt jene dieſen Würmern beygelegt Eigenſchaft werth, daß ſie ſich lieber in dem Blute der Faͤrſen (luvenca) als der erwachſenen Ochſen aufhielten ), oder daß die Faͤrſen der Seuche mehr unterworfen waͤren, ale das ältere Kind vieh: wovon das Gegentheil täglich wahrzuneh: men, ich das Glück gehabt habe, , Denn Kälber welche der frenen. Luft noch nicht, genoffen haben, greift die Seuche ſehr felten oder.gar nicht am; die e En Hche ” Nuova idea &c. Pag. 18,39. hr der Seuchen unter dem Vieh · 135 Ochſen aber ſehr geſchwinde „Er. bat auch die⸗ ſer Meynung vollkommen angemeſſene Heilmittel, in Vorſchlag gebracht, naͤmlich wurmtreibende, vor⸗ nämlich Queckſilber, Schwefel und dergl. die aber indie Blutadern eingeſpruͤtzt werden muͤſſen ); der⸗ gleichen Heilungsart auch von an w — * A Hangekätßet worden iſt. iu u ogroßi bat: nicht. geringere "Ungsreigstbeiten behauptet”), nämlidy daß dieſe Wuͤrmer anfaͤnglich kriechende waͤren, hernach aber wahrſcheinlicher Weiſe in Fliegen verwandelt würden, alsdenn uͤberall her⸗— umfloͤgen, und weit und breit die Plage der Laͤnder wuͤrden. Aus Furcht aber, daß dieſe Verwandelung ‚feinem fefer nicht recht gefallen möge, fügt er bins wu, , fie könnten auc), wegen ihres feinen Körpers, „durch den Wind leicht von einem Ort zum andern ger | bracht, BOHREN | | * | Wenn man ihre Grinde — inf, ſo * angenſcheinlich klar, daß ſie nicht gerade zu de: hauptet haben, fie hätten ben’ jedem Franken. Rind: vieh diefe Würmer wahrnehmen fönnen ; Tondern h — führt nur gleichfam i im Vorbeygehen an, er habe, eben ſo wie Bono, das Blut voller Wütmer beobachtet. Hernach aber wird alles als Muthmaſ⸗ ig angegeben, Auch Cogroßi fagt, es fe) wahr: Pr Be ſchein⸗ — 9 Daſeloſt. ©. 27, | 136 ueber die wahre und entire ſchennich daß die Rindviehſeuche son ⸗ ren Inſekten herkomme ae — der — diefer, es Bach Wären. A... a Engelmannꝰ ae — austeädtih, x deß er, vermittelſt des Ver groͤßerungsglaſes, in den ange⸗ ſteckten Saͤften des Rindviehes, feine andere Thie⸗ re habe koͤnnen wahrnehmen, als die, welche in dem aa Heu gegofl erien Ball er gefunden erben, | Vitet * hat zwar in der Seuche, weiche, das | ahnt fo wohl, als Pferde und Schaafe, im Jahre 1761 bervoffen, Würmer beobachtet; aber bios in ! den Geſchwuͤren der Naſenloͤcher und des Mundes: ſonſt weder im Blute, noch in den Geſchwuͤren der Lun⸗ ge, der Leber, des Gehirns u. ſ. w. Dies beweiſt alſo gar nichts: denn mancherley Fliegen haben ihre Eyer dahin legen koͤnnen, wie auch. vielfältig geſchieht. Plencis macht aͤhnliche Schluͤſſe, und ſchlaͤgt Queckſilberartige, als wurmtreibende Mits tel vor; ud RE Far etwas — BEE haben, nn? nis‘ —— * oft ne, das Str des, von der noch heutiges wuͤthenden Seuche ——— oder darau verreckten Rindviehes unterſucht habe, iſt es mir niemals gegluͤckt, Wuͤrmer darinn zu erblicken. Anfaͤnglich — alles Shut, ohne etwas Blut⸗ — Fe D Haarlemſche Verhandf, T, vLı 1, Deel, p 27. *) Dafelbft, ©. 301, Seuchen unter dem Wiehl.) 137. waſſer (Serum) bemerken zu laſſen. Beym Fort⸗ gange der Krankheit fault aber das Blut dergeſtalt, daß es gar nicht mehr gerinnet, fordern auch nach dem Tode beſtaͤndig fluͤßig bleibet. Einmahl habe ich bey einer jungen Faͤrſe, die am zweeten Tage der Seuche verrecket war, das Blut geronnen geſehen. In dieſem Blute habe ich nicht das mindeſte von Inſekten wahrnehmen koͤnnen; und eben ſo wenig in dem eiterhaften Naſenſchleim einer gleichfalls im Monath Nonember diee 1 een Jahres verreck⸗ ten Kuh. Zu der Zeit — als die Italiaͤner, und mit ihnen Oallisneri, jene Juſekten, als die Urfache der Kind: viebfeuche, auf die Bahn brachten, war die Einim⸗ pfung hoc) nicht befannt, Sie hätten gewiß ihre fo ſehr geliebte Vorausſetzung fahren laſſen, wenn ſie ge⸗ ſehen hätten, daß vermittelſt des Einimpfens, auch nur eines Eleinen Theile des feuchenhaften Nafens ſchleims, oder der Thränen, am fechften, fiebenden oder achten Tage, das Rindvieh angeſteckt wäre:denneinefo ſchreckliche Wirkung würde, in einem fo kurzen Zeitrau⸗ me, unmoͤglich geweſen ſeyn, wenn die Zufaͤlle der Rind⸗ viehſeuche von Inſekten, die ins unendliche durch die Zenugung ſich hätten vermehren muͤſſen/ wären hervor⸗ gebracht worden, Wenn die Vervielfältigung ders ſelben auch aufs gefehmwindefte, mie bey ven Laͤuſen, fortſchritte; fo würden fie dennoch keinesweges zur Herborbringung fo vieler Entzündungen, Geſchwuͤre und dergleichen, "Dutch den ganzen Körper des Thie⸗ ses, a a ae Em J 5 d ent 34 J Ich halte an Mißewerth, — Anfuͤhrung der verſchiedenen Meynungen derer zu verderben, welche wie Surftenow*) das Entſtehen der Seuche den Heuſchrecken, Raupen, oder Vieh⸗ — — beymeſſen, die fie gar nicht gekannt zw ha⸗ ben ſcheinen: oder welche die Plage den Spinnen und andern “ähnlichen Lngeziefer, zuſchreiben. Denn jene Inſekten werden jederzeit uud uͤberall ge⸗ funden. Die Seuche aber iſt im Gegentheil nur zu gewiſſen Zeiten, und zwar blos in dieſem a | hunderte ‚ wahrgenommen worden, Die Rigbviehfeuche hänge alfo nicht von n Snfer: ten, fondern von einer Anlage und Neigung der | thierifihen Säfte ab, welche ploͤtzlich durch, & die An: Auen in ‚jene ReionbeeR Faͤulniß übergeben, \ $ EN Auch die übrigen Seuchen des he ale die anſteckenden Zungenſchwaͤmme, die Schaafpocken und der bösartige Roz der Pferde, werden nicht von Inſekten erzeuget. Denn ſie haben ihr Gift mit eben den Umſtaͤnden, wie die Rindviehſeuche, ver: breitet, und find auch Durch abnliche N a fich gedämpft worden... $& 3 · - F Es giebt aber dennoch Viehkrankheiten TH offenbar von Würmern berſtammen. Dergleichen ur EIER 482 54 Haarlemſche Verhandl ©. 53. Kuh “der Seuchen mter dem Bier! 13 find, unter ver Haut des Mindviehes, der Hirſche, 1 des Rennthiers, die ſo Jenannten Engerlinge. Im Magen, vornaͤmlich der Pferde und Schaafe, dieje⸗ nigen Waͤrmer welche in Fliegen verwandelt wer⸗ den und deren Öefchichte Oallieneri und Reaumur vortrefllich beſchrieben haben. Eben fo liege in den Eingeweiden des Nindviehes bisweilen der Band⸗ wurm verborgen, obſchon Vitet) ſchreibt, daß ſol⸗ cher niemals beym Rindvieh, bey den — Zie⸗ gen und Schweinen, geſunden werde. Denn ich verwahre noch einige Ellen von einem Bandiwurm, welchen ı eine Faͤrſe bey einem heftigen: Durchfall, als es an der eingeimpften Seuche Frank war, von ſich gegeben hat. In den Öallengängen, in der Gallen: blafe und in. den £ebergängen, balten fic) die Leber⸗ wuͤrmer auf, welche den Schaafen ‚ Ziegen, Hits ſchen, dem Rindvieh den Pferden, Eſeln und Schweinen, am meiſten aber den Schaafen, Ziegen und dem Rindvieh gefährlich find. Wider alle dieſe Inſekten hilft kein Mittel, und obgleich ſelbige in ei⸗ nigen Jahren ſtaͤrker wuͤthen, als in andern; fo — Ben ſe e A feine J— in Gero * Pe 4 en halten ſich in den Naſenloͤchern der PR und anderer Thiere Würmer anf, wovon der be⸗ ruͤhmte N | H in der vorhergehenden Schrift Tom. * p. 43. am Endes 140 uedentie m hre um eigentlick rüßmte Sagen?) ein beſonderes — ——— | net hat. Er feheint:mimngber dennoch in Beſchrei⸗ bung der Zufälle außerdtdentlich geirrt zu haben; denn er bat angemerkt, Daß das ‚ganze, Gehirn von Inſekten verzehrt worden fen, weiches ganz gewiß nicht wahr gewefen ſeyn kann. Wie follten doch wohl die Schaafe fo lange baben. leben Fönnen, big alle Beſtandtheile des gedeppelten Gebirns. zer⸗ naget, vernichtet und aufgerieben worden? Es iſt ohnſtreitig gewiß, daß er die Hirnſchaͤdel der ver⸗ reckten Thiere nicht tief genug geoͤfnet, und die Naſen⸗ bölen, die über den Hirnſchaͤdel tief herunter laufen, ohne Zweifel für leere: — des u seat zen babe, BEE M Sünftes Hauptſtuck. * Bon ben oprüglichfien Heilmitten in alten — Viehſeuchen. | Ar. Aene, wife jermäle unter den — in Europa, ohne vorgefaßte Meynung, die Rindvieh⸗ 7 feuche befonders unterfucht haben, flimmen einmuͤ⸗ thig darinn überein, Daß Fein einziges Heilmittel jemals, weder äußerlich noch innerlich gebraucht, das Rindoieh entweder vor der Seuche bewahret, oder dae morbo fingulari evium: in Morayia-Ao, 1765. p- 6... bdver Seuchen unter dem Vieh. 141 “ ’ sober, wenn es angeſteckt war, davon hergeſtellt habe. ‚Und dies hat auch der berühmte Herr vor Haller noch neulich oͤffentlich bekraͤſtiget. Wenn ein Stud Rindvieh eine hinlaͤngllch ſtarke Leibesbeſchaffenheit, oder vielmehr eine gewiſſe Anlage bat, die Viehpeſt leichter zu ertragen; fo uͤberſteht es die Plage, und wird oftmahls, wenn die heftige Staupe nachlaͤſſet, die das ganze Blut anſteckt, beym Leben bleiben und gefund werden. Denn zumeilen flirbt es auch lang: « fam, an bier und dort entflandenen Geſchwuͤren, und J an einer allgemeinen Luftgeſchwulſt cemphyſemate). Eben ſo verhaͤlt ſichs mit den Schaafpocken. Der Roʒ der Pferde, weil er viel boͤsartiger iſt, bringt alle ums Leben, oder macht ſie unbrauchbar: denn der Beinfraß greift taͤglich weiter um ſi ch. Man muß alſo unterſuchen, wie lange die Em⸗ pfaͤnglichkeit der Viehſeuche dauren koͤnne, che man „wegen der Vorbauungsmittel mit Sicherheit und Ger ya etwas Sur Mi 1 — 2. * — No; der Pferde wind — ſchlimmer, weil er die Schleimhaut der Naſe nicht nur mit Geſchwuͤren uͤberzieht, ſondern auch das Naſenbein mit einem haͤßlichen Beinfraß an⸗ greift. Die Druͤſen der unteren Kinnladen leiden nur vermittelſt der Nerven. Indeſſen ſteckt das Gift andere Pferde an. Die Cur des ſehr erfahrenen Ra Soße und des Herrn von Sm M zwar wohl ſchein⸗ ſcheinbare aber ſie hebt das Uebel * aus · dom Grunde Auch die Blaͤtter des Sinngruͤn, oder der Vinka per Vinka haben hier keine beſondere ſpe⸗ eifiſche Hilkraft. Der Gebrauch des Queckſilbers hat zwar den —— —— * das * ar geboten. Ba Die befte Borfiht if 9. das <ädten der 200 gen Pferde, in dem —— da na * —* auten. * s. 3* Die Schaafpocken ſind von anderer Yet, denn daran fterben nicht alle Schaafe. Deswegen müßte man zuförderft prüfen, wie lange das Gift oder der Kein diefer Plage, der entweder in dem Dunſtkreiſe, ‚oder.in andern. Dingen, oder auch in den kranken Thieren, aud) nad) dem Tode verfeiben ſteckt, feine ſchaͤdliche Kraft auf andere zu wirken, äußern koͤnne? Wenn derfelbe fo gar. Jahre lang, wie das Gift der Peſt und der Kinderpocfen dauren Pönnte; fo würde das Tödten der blatternden’Schaafe, oder Die, zur Verhuͤtung der Anſteckung, gefegmäßig vorgeſchriebe⸗ ne Abſonderungs⸗ und Reinigungszeit (quarantaine) " ‚von welcher ich bald weitläuftiger reden werde, ganz ‚und: gar feine Hofnung, eines; glücklichen Erfolgs ver: »fprechen Fönnen. Man muß alſo das Einimpfen - verſuchen, welches eben den Grund für ſich hat, daß es die Zufälle mildert, welche venn die Thiere auch deswegen leichter überfteben, weil fie. vermittelſt die: ¶ver Seuchen ter dem Wie"! Ara fer Dperation zu einer Beguemnen'Zeie krank gemacht werden. Aber deswegen iſt dennoch das Einimpfen noch kein Abwendungsmittel: denn es macht die Seuche immerwährend. Wo nicht eiwan jemand dafuͤr ‚halten wollte, welches auch. nicht ganz, falfdy iſt, die Seuche werde ſchleunig unkraͤſtig werden, wenn ſo gleich, von der Zeit an, da die Schaaſpocken 7 in einer Gegend zu berrfchen anfiengen, die Heerden | al das Einimpfen oe wuͤrden. 9 Velecht wurden daraus noch andere Pen nüßs liche Beobachtungen entſtehen ‚namlich: daß alle von geheilten Müttern falleude Laͤmmer, die Einim⸗ pfung leichter aushalten koͤnnten, weil auf die Art eine guͤnſtigere Anlage, das Uebel zu ertragen, ent⸗ | deckt wuͤrde, und die Hirten hernach diejenigen ſorg⸗ faͤltiger anfjögen ‚ weldye eine größere Hofnung zus Heilung blicken ließen. Denn daß eine jede natuͤr⸗ liche Unlage etwas erbliches. babe, wiebeyden Men | ſchen alſo auch bey den Thieren, iſt ſehr augen⸗ ſcheinlich. Wir ſehen deshalb ganze Familien mit haͤßlichen Pockennarben ſchrecklich verunſtaltet; an⸗ dere Familien im Gegentheil, bey welchen kein Merk⸗ | maal zuruͤckbleibt, obſchon alle Nachkommen die Po⸗ cken ausgeſtanden haben: denn es iſt gewiß und aug- gemacht, daß zumeilen in einer und eben berfelben Familie, oder bey Kindern von eben denſelben EL: ten, eine ganz verfchiedene Leibesbefchaffenheit Statt Minde, Uber aud) alsdenn faun aus’ anderen Um: ſtaͤnden die vesrbeifbaftere Anlage erkannt werden; Ey te sg x \ 2 Ä ‚6. aus der — en BR der. gu * | | ich Ks ——— habe ). —* en Vielleicht aber wird an den Scaafen) ie als * Y en, ‚die "mie einem dieten Bließ, oder mit Dichten Haaren bedeckt find, etwas ähnliches nicht. bemerkt werden koͤnnen. Indeſſen würde eine ſorgfaͤltige Aufmerkſamẽ eit und wiederhohlte Beobachtung, oh⸗ ne Zweifel, viel neues und in dieſer Sache uͤberaus nuͤtliches lehren. ine fleifige Beſichtigung der Augen, der Naſe, der Zunge, und anderer nicht be⸗ deckten Theile des Leibes, koͤnnte ein ziemuch unge meifeltes Merlmaal an die Hand geben, —— ra ei Die — iſt von groͤßerer Wichtten, | weil fie fi) weiter ausbreite. Denn binnen drey ‚oder vier Fahren has fie ganz Europa verheert, Die "Schaafpoden werden hingegen nur in einigen Gegen⸗ den wahrgenommen, Ich babe fie niemabls gefehen, 05 ich fehon uͤber dreyßig Jahre die Arzeneykunſt treis be, und auf die Seuchen des Viehes fehr aufmerks fan gewefen bin, In meinem Vaterlande ſcheinen fie kaum befannt zu ſeyn. Und alfo iſt es wahr, daß diefes Uebel in einigen na er weniger in *— deuten habe. | Aber ich komme wieder zur RA Ich Ba oben gefagt, * das auſteckeude Gift der Rind⸗ — —— Anmerlungen über die Einimpfung der Blattern. S 36 der Seuchen unter dem Vieh. 145 viehſeuche nicht lange aufbewahlet werden Förde, und daß es fich auch nicht weit verbreite, ja, Daß es Ah zu fagen, in der Luft erfterbe und verfchwinde, In Engelland, zum Erempel”); erden diejenigen Herz ter, welche zuvor für befonders an gefteckt gehalten und ausgezeichnet waren, aus diefem Megifter aus; | gefteichen, wenn Die Biehpeft nur vierzig Tage nach: laͤßt. Eben fo Haben die Engefländer über die Jahr⸗ maͤrkte geurtheilet. Ueber die Viebhſtaͤlle aber iſt —* ihr Urtheil anders aus gefallen; denn fie haben befoh⸗ len, daß Fein Stück unangeſtecktes Rindvieh, in ei⸗ nem zuvor angefteckt geweſenen Stall follte gebracht ‚werden, ehe nicht zween Monathe oder ſechzig T Tage verſtrichen wären"). Der Herr von Haller aber ber ſtimmt fuͤr dergleichen Staͤlle zum wenigſten drey Monathe ), und empfiehlt zugleich alles hoͤtzerne un — Stallgeraͤthe zu verbrennen, In Frießland iſt im Jahre 1715 die Keinis gungs- und Prüfungszeit zur Verhütung der Sen: che von den Staaten der Provinz auf „viergeben Tage; im Sabre 1749 aber auf dreyßig Tage veſt⸗ geſetzet. —— Jahre 1753 wurde ſie wieder auf vierzehen Tage: von den Staaten der vereinigten Niederlande im, 1. Sapte 1753 auf acht Tage einge⸗ | ſchraͤnkt, | > Colledion of all the Ordres of council and caufes — _ ting to the diſtempered cattle — hed 1751. Pag. 6. **) Ehendafeibf. S. 185. 7) Chendafelbit. ©. 24. Seſclſchaft. Veſchaft. v3 8 4 un 20 ‘ - : \ vr PT; 146, Ueber bie mahre undeigentliche Urſache / i fchräuft, dahingegen ſie ſelbige im Jahre 1762 wi der bis auf vierzehen Tage verlaͤngert, aber im Jabre | 1766 wieder auf acht Tage verfürzt haben, Inden Niederlanden ſcheint dieſe, durch die Geſetze beſtimm⸗ te Abſenderungsfriſt, zur Erleichterung der Hand dr und, wegen anderer ‚Deingenden Umftände, auf vor⸗ beſchriebene Art, abgewechfelt. zu haben. Die En: ’ gelländer find ſtandhafter geweſen, und haben, von Mangel und Beduͤrfniſſen nicht ſo ſehr bedrohet, ſie im Jahre 1750 auf vierzig Tage weftgefeger*): kein Rindvieh darf verkauft werden, bis es der Eigenthuͤ— mer vierzig Tage lang in Befis. gehabt bat. Der beruͤhmte Herr von Galler”) verfichert eben dies. . Wir wiffen febr zuverläßig,. fehreibt er, daß ein aus. einem angeftecften Stalle gekommenes Thier, erſt einen Monath nachher Frank geworden ifl.. Und deswegen feßt er”), da er von der DE ö handelt, „welche das aus Burgund fommende Rind: vieh beobachten foll, fechs Wochen oder Deep); und vierzig Tage, dazu veſt. Nach der Koͤnigl. Preußl. Verordnung in —— som ızten April 1769 ſind zu dieſer Abſonde⸗ — rung und Peſtprobe nur acht Tage vorgeſchrieben. Wie lange aber die verreckten Thiere die anſteckende Boͤsartigkeit behalten, das getraue ich mir nicht zu beſtim⸗ *) Ebendaſelbſt. S30 EN ne. **, Ebendaſelbſt. S. 6, RER RER ver) Ebendaſ. S. 28. Ei 7 Tu M Juſtruktion. h. 7. N. 10: Aue Seien unter dem Vieh · 147 efimmen. Ich kann nur als gewiß verſt bern, daß ich mit dem Blute, mit der Haut und mit dem Fleiſche eines an der Seuche, fo gar. ſchon vor acht Tagen verteckten Rindoiehes, das Einimpfen vorges nommen, und davon die ſchrecklichſten Zufaͤlle geſe⸗ hen Babe. Denn. alle. von Diefem aiſugen weh ans geſteckte Kälber fi nd geftorben. , u In Engellant.f haben die Gefeße —86 daß | niemand mie Milch, Hönten, Fleiſch, Talg over Kaldaunen von ſeuchenhaftem Rindvieh, Schweine, ‚Kälber, Laͤmmer, oder irgend ein anderes Thier, maͤſten oder füttern fol. Die Engelländer baben auch verordnet die an der Seuche verreckten Thiere tief unter der Erde zu verſcharren, und zwar ſammt den Haͤuten, auch wohl gar zu verbrennen. _ Aber, außer daß diefe Teßtere Art des Verfahrens nicht eben die allerſi iheifte war, fo erforderte fie auch ſo viel Feuerung, daß folche fr alles ve Reb Fa würde ‚jureichend gewejen ſeyn. a andern $ändern wurden vier und wams Sumen nachgelaſſ⸗ fen, Binnen welchen dag verreckte Thier, * bald Ken: bald obne Haut ia. BER —* mußte: —4* | Der Grund dieſet —— und ur Ki ander, entgegen ſtehenden Geſetze, war diefer, daß einige die Häute nicht für anſteckend hielten, in: dem fie glaubten, daß mit dem vereckten Thiere auch Das anftechende Gift getödtet fey.. Ich feldft h | 8 2 bin =“ bın f gar noch vor einigen jahren diefer $ PL { J 148 neber die kweher und eigene he nung geweſen, bis ich durch das Einimpfen ne ten vom Rindvieh, welches ſchon acht Tage lang am der Seuche verreckt war, wie oben gemeldrt iſt übern zeigt worden Bin, daß dieſe Haute in der That ans, ſteckend find, und zwar ziemlich lange: denn Layard 3* hat uns berichtet, daß die Rindviehſeuche N vermit⸗ telſt der Haͤute, nach Engelland aus Seeland ger bracht ſey. Der Herr von Haller aber: bauet auf die Verſuche des Marquis von Courtivron *) und anderer, und getrauet fid) Daher nicht zu entſcheiden ob die Häute von verreckten ſeuchenhaftem Rindvieh anſteckend bleiben oder nicht? Er würde ohne Zwei⸗ fel diefe Entfcheidung gewagt: haben, - wenn er ſo wie ic), mit der Einimpfung den Derfu — hätte, Der Genuß des — von dem an der Sur dye vereckten Rindviehe, bat den Menfihen noch niemals gefchadet, Dies weis ich. ganz gewiß; denn in dem Lande, worinn ich wohne, verkaufen oder verfchenfen die Landleute das an der Seüche verreckte Rindvieh an die Armen, und ich weis nicht, daß jemals etwas nachtheiliges daraus, von 1742 bis auf den heutigen Tag, entſtanden waͤre. Das Fleiſch wird auch an vielen Orten, beſonders in den — er eingepoͤckelt und geraͤuchert, * REN m Y 4 ih 17 £ SET *) esöndkfis, Si F a er F N, Chend, ©. 17. $ 9. FR. hie RK der Seuchen unter dem Vieh. 149 nach entweder an Ort und Stelle gegeffen,, oder zu ' mSBe uf verfendet. Wenn man die Zeit ger nau wüßte, da das Gift erflirht, wenn zum Beyſpiel foiches Binnen vierzig Zagen erfolgte; fo würde die Ein; fuhr veffelben in eine geſunde Öegend feine nachtheilige . Wirkung haben. Daman aber diefe Zeit nicht beftim: men kann; fo ift mitRecht und gutem Grunde, durch die Verordnungen und Geſetze einiger Laͤnder verboten worden und wird noch verboten, weder Haute, noch) geſalzenes und geräuchertes Zleifch oder Talg von Der: tern, die der Seuche wegen verdächtig fan En J———— | ; 3% Ohne Zweifel moͤgte eu — das Talg, nebſt den daraus bereiteten Lichtern, etwas nachtheiliges ſuſten koͤnnen: ohner achtet ich vierzehen Tage hinter einander Tag und Nacht Lichte, die von dem Talch Des ander Seuche verrechten Viehes gemacht waren, in. einem kleinen überall dichten und verfchleffenen Stalle habe brennen laffen, werinn ich ein Kalb one allen Nachtheil unterhielt: denn Diefer einzige Verſuch beweiſet noch nichts gewiſſes. Mancherley Umſtaͤnde und Hinderniſſe, die man kaum glauben wird, haben mich abgerathen, mehrere Verſuche zu machen. Es wuͤrden aber in der That ſehr viele er⸗ fordert, um hierinn zu einer — En zu een. ER Bor alfen Dingen —— es mir u nothmen er zu ſeyn, durch ſo viele Verſuche als nur zu ma⸗ Ka u ind, die wahre zeit zu beſtimmen, da 8 3 ‚die 150 ueber die wahre und eigentliche Urſoche die Kraft des anſteckenden Giftes, eines an irgend einer Seuche vereckten Thieres, erſtirbt oder verſchwindet. Mir deucht, daß ER auf folgende Art ‚am, Dr bewirkt werden koͤnne: 3 — Mügten einige an ver Stindvichfendpe gefalle | ne Ochſen in einer, gewiffen Tiefe verſcharret wer⸗ den. Hernach müßte man mit dem wieder ausge⸗ ſcharrten Aaſe derſelben, bis zum vierzigſten oder ſechzigſten Tage und noch länger, die — ver⸗ fuchen. 2) Eben dies müßte mit e denn eingefßenen und ) geräucherten Fleiſche geſchehen. En 3) Aehnliche Verſuche ſollten mit dem Tate an: geſtellet werden, welches noch länger, ohne zu ver⸗ weſen, unter die Erde verfiharrer werden koͤnnte. Ich habe mich aber ſehr gewundert, in der In⸗ ſtruetion, welche der große Koͤnig von Preußen im Sabre 1765 S. 58. wegen der Rindviehſeuche hat erneuern laſſen, dieſe Wahrnehmung S. 58. zu leſen: „es ſey durch die Erfahrung beſtaͤtigt, daß das mit der Haut verſcharrte Rindvieh, nach 10 und mehr Jahren, noch unverweſet gefunden ſey.“ Wenn diefe Verſicherung glaubwürdig iſt/ wie man kaum daran zweifeln kann; ſo muͤßten unſere Verſuche, die wir bis⸗ ge ber gemacht haben, noch viel länger fortgefegt werden. Es werden alfo die Landesobrigkeiten nicht eher es dahin bringen koͤnnen, daß ſie die anſeer abwehren, ſo klug und er ichtig fie auch fonft.ibre en 2 ER der Seuchen unter dem Bieh. 151 Geſetze abfaſſen mögen } bie dieſer Punkt ee ent⸗ ſchieden iſt. Was ich von der Rindoiehſenche angemerkt en be, daß kann auch auf die Schaafpocken und auf die übrigen Biehfeuchen angewandt werden. Der boͤs⸗ artige Roz der Pferde aber, weil folcher niemals ges beilet wird, und fein Gift auch, nach dem Geftänds niffe des Heren von aller, alle damit behaftete um; bringt, wird am ſicherſten durch das augenblickfiche DToͤdten und Berfeharren unterdrückt. "Es wäre indeſ⸗ fen dennoch ver Mühe werth, auf ähnliche Art zu erfor: ſchen, wie lange diefes Gift feine fchädliche und anſte⸗ ckende Kraft behielte: man mögte nun zudiefem Zwecke das Aas des vereckten Thieres felbft, oder den zaum, und Kuneır Brsglkiben Sachen, brauchen wollen, a Nun komme ich zur wichtigften Frage: ob alles ; verdächtige Kindvieh, nebft dem angefteckten, gerödtet "werden muͤſſe, bald die Seuche unter 5 bemerz ket wird? — — | | LLanciſius bat dieſe Art, der Anſteckung Einhalt u thun, zuerſt in Vorſchlag gebracht. Die Schwei⸗ er), Die Engellaͤnder Hannoveraner, Franzoſen, und neulich auch die Brabanter baben diefen Borfchlag | ins Wert gerichtet, Die zu Brüffel 177 1 gedruckte ' A .. de —* heler Si Ei N a — 252 Ueber die wahre und eigentliche Urſache Geſchichte der Ausbreitung der Rindviehſeuche, und der, von der Brabantſchen Obrigkeit mit unglaubli⸗ chern Gluͤcke, dagegen gebrauchten Vorbauungsmit⸗ tel, iſt ſehr leſenswuͤrdig. ‚Auf der 28ſten Seite, "wird angeführt, daR von 1: 1960 Stüden Rinde — nur 424 todtgeſchlagen ſind, und daß alſo nur Theil von der ganzen Anzahl ums Leben ger ‚bracht fey, um das übrige Hornvieh zu retten Sonſt ift immer dir Hälfte des Nindsiehes darauf ‚gegangen, wenn man der Anſteckung freyen kauf ger kafjen bat. Und in vielen Gegenden der vereinigten Niederlande ift der Landmann nicht einmahl fo glück lic) geweſen; fondern hat überhaupt nicht mehr, alg den dritten Theil Des Rindviehes gerettet. Nach dieſer Rechnung aber hätten die Brabanter nicht 424, fondern 74,549 Stuͤck Rindoieh einbuͤßen muͤſſen. erleben’ ö fahet eben dieſtlben — an, auch Oeſterreich; und fügt ‚ganz, recht hinzu, daß feuchenhaftes Rindvieh nicht nur todtgefchlagen und tief verfcharret,. fondern daß auch der nachbleibende - Mift, nebft dem Futter, und alles, mas von dem ſeuchenhaften Thier hätte: verunreinigt werden koͤn⸗ nen, — werden muͤſſe. or Des. Konigs von Preuſſen Majeſtaͤt) haben in Sabre 1769 auf ähnliche Art befohlen, Daß, wenn * * irgend⸗ Ebend. Seite 162. HSeite 18. 9.7 * der Seuchen unten dem Vieh. 153 ade an der Kindviehfeuche ein Stud Vieh fiele, man die übrige Heerde unverzüglich tödten folle, da- mit die Seuche nicht weiter um ſich greife: aber un: ter diefer preis wuͤrdigen Bedingung, daß der Eigen: thuͤmer aus der Landescaſſe feinen Verluſt erfeßt er: EM ſolle. Es iſt alfo gar nicht mehr he daß das ſchleunige Tödten das vorzuͤglichſte Borbauungsmits tel ſey: unter der Bedingung, daß der Berluft dem: jenigen, der fein Rindvieh zum gemeinen Beſten um: Bringen und einfeharren läßt, auf gemeine Koften er- ſetzt werde. Und denn muß, durch die ſtreugſten Ge feße, das Einbringen einer jeden verdächtigen Sache, ans den ‚angefteckten Gegenden, verborhen werden. h Sndeffen fä heint mir diefeg heilſame und Löbliche Mittel, der Seuche vorzubauen, nicht überall brauch: bar zu ſeyn. In den vereinigten Niederlanden, zum Erempel, wide das Tödten des verdächtigen Vier hes nichts helfen, wo nicht in Oſtfriesland, in ver Grafſchaft Bentheim, im Bisthum Münfter, im Herzogthum Cleve und Geldern, im Stifte Luͤttich, und in Brabant, wie auch in Flandern, eben dieſes Geſetz beobachtet wuͤrde. Es muͤßte auch alle Ge⸗ mieinſchaft zur See verhindert werden. Denn aus Daͤnnemark erhalten die Niederlande einen großen Zufluß von Rindvieh, und dadurch oft eine neue An⸗ ſteckung. Dieſes Mittel würde auch zu dieſer Zeit | abgefehmäckt ſeyn, da durchs ganze Land die Seuche auẽgehreitet iſt, wie der Herr von Haller ſolches 85 | ſehr ’ J 154 Ueber die wahre und eigentliche Urſache ſehr richtig bemerkt hat”). Hier ſind ſeine eigenen Worte: ſo bald ein ganzes Land, wie Holland, in taufend Dörfern und Gtällen angefteckt ift, ſind menfchliche Kräfte nicht hinreichend, eine anſteckende Seuche auszurotten.“ EL ns Eden diefe Schwierigkeit hat, ohne Zweifel, in vielen andern ändern Platz. Denn wer wird doch wohl alle fandesherren zwingen, Diefes Gefe allge: mein zu beobachten? Wer wird den Schaden jenes Landes erfeßen, welches der Anftekung am meiften offen ſteht und ausgefegt iſt? Oft ift auch dem einen ande daran gelegen, daß in dem benachbarten die Zahl ‚ des Rindviehes durch Die Seuche vermindert werde, weil es afsdenn das feine um fo viel theurer vers kaufen kann u. ſ. w. Uber ich muß weiter geben. Wie wollen uns einmahl in Gedanken vorſtellen, daß Spanien, Fraukreich, Italien, die Schweiz, Engels land und Brabant, durch das Toͤdten des von der Seuche angeſteckten Kindviehes, von dieſer Plage befreyet wuͤrden. Alsdenn bleibe doch noch der groͤßte Theil von Enropa uͤbrig, naͤmlich ganz Deutſch⸗ fand, vom venetianiſchen Meerbuſen an, neben den Aipengebirgen und der Schweiz vorbey, bie-an den Rbein; an Brabant, und die Nordſee, ganz Daͤnne⸗ mark, nebſt Schideden, und dem weitlaͤuftigen ruſ⸗ ſiſchen Reiche, bis an die aſiatiſchen Grenzen. ir , x Wo *), Seite 31 ‚der, Seuchen unter dem Vieh Wo nicht alle europaͤiſchen Fuͤrſten einmuͤthig den Schluß faſſen, eine Linie, oder einen ſogenann⸗ ten Kordon, wie zur Peſtzeit, auch gegen die Nind⸗ viehſeuche, zu ziehen; ſo wuͤrde dieſe hoͤchſt loͤbliche Anſtalt ganz und: gar, nichts helfen koͤnnen. Im tuͤrkiſchen Reiche achtet man niemals irgend eine Peſt. Alſo koͤnnte eben dieſe Vorkehrung neben den croati⸗ ſchen Gremen, und laͤngſt der Donau, bis ans ſchwarze Meer, ohne alle Schwierigkeit gemacht wer⸗ den, vornaͤmlich wenn in der Taterey keine Viehſeu⸗ che herrſchte. Hernach muͤßte alles angeſteckte Rind⸗ vieh, an allen Srten und zueiner-Zeit, getödter und eingefcharret. werden: and auf diefe Art würden alle - übrige, Vorſchriften, wie ſolche zur Abwendung der Peſt beobachtet werden, in Ausübung gebracht wers den koͤnnen. PVitet bat nicht anders geurtheilt, wenn man den ——— Roz der Pferde ausrotten wollte ). Indeſſen halte ich dafür, daß der Verluft eines jeden Landes, aus einer durd) Vertraͤge errichte⸗ ten; gemeinen: Viehſterbecaſſe, erſetzt werden muͤſſe. Denn der Tod eines Menſchen zur Peſtzeit laͤſſet ſich deewegen nicht mit dem Sterben eines Rindviehes vergleichen, weil das letztere einen gewiſſen Werth hat, den der Ei igenthümer verlieret: Dagegen. iſt der Verluſt eines Menſchen durch den Tod nur mo: raliſch, weil fein Eigentbum Be das: — einem AuRENN, anal Ä | er ne 8.335: * Vf ass Leber die wahre und eigenlliche urſache Ich befuͤrchte aber ſehr daß ein ſo allzemeines ——— oder eine fo allgemeine Bereinigung, nie⸗ mals zu Stande kommen werde. Denn wir werden mit der Zeit alle Plagen dergeſtalt gewohnt, aß jetz niemand mehr ernſthaft daran denfet, wie der ſchreck⸗ chen Anſteckung mit ver Blattern and Maſern⸗ Segche ein Ziel geſetzt werden Fan!" Meunhundert Sabre bat num ſchon die giftige Aeſteckung dieſer dop⸗ pelten Seuche gewuͤthet, und eine Miederlage von ein⸗ gen Millionen Menſchen angerichtet: welches Trauer⸗ wie mit ſo vieler Gleichguͤltigkeit änjchauen, daß wir uns und die Unſrigen, ohne allen Wiederſtand, als Schlachtopfer darſtellen. Eben dies geſchiehet heut zu Tage in Anſehung der Rindviehſeuche Und da: zu kommt noch dies, daß diejenigen $andleute, wel⸗ che Biel Rindvieh auffiehen, in der zeit, daß bie Seuche geherrſchet hat, reicher geworden find, weil fie ſeitdem alles, was ſie gewinnen, theurer verkauft haben. Butter, Kaͤſe, Fleiſch, Talg, Leder, Haare, Hoͤrner, Knochen, und alles andere, haben fie höher qusgebracht. Beym erſten Anfall der Seuche iſt nur der Verluſt fuͤhlbar. Hemach ſider ſich die Erſehung durch die höher ſteigenden Preiſe alles deſſen, was der Landmann ziehet. Dieſe er— höheren Preiſe bleiben beſtaͤndig, wenn ſchon die Seuche aufhoͤrt; wie vornaͤmlich in ſolchen Laͤndern offenbar wird, in welchen vorzuͤglich an Viehweide Ueberflaß iſt. Es haben alſo die Bauren und Ae⸗ ckerbeſitzer blos im Anfange der Seuche verlohren: und es werden noch heutiges Tages, da die Seuche fortdauert, Die Yeder böber, als zuvor, Veran a — der Seuche n unter dem Big. u * 157 u folchen Sändern Aber in melden wur. ‚wenig — ‚im Bechältnig zu dem Umfange der Ae⸗ | x, gehalten wird, ift dieſer Vetluſt viel kenn as * Sen, * des eb wie — die Niederlande ausgenommen, in Europa PER ar gefehiebet. BD. "it aber miße, ai teabefheihfig, R% SaE ga nr durch einmuͤthige und allgemeine Gefeße nie. fein wahres Beſte wahrnehmen wird, und doher zu⸗ gleich offen bar iſt, daß die Seuche fertdauern wer⸗ de, wie ſolches von 1711 bis hie her geſcheden iſt: ſo iſt es nothwendig 2 daß man auf andere Mittel“ denke, Das Rindvieh zu erhalten, Damit. wit nicht mit demfelben, fo ſeht unentbehrliche Vortheile ver⸗ lieren. "Da aber Feine ‚Andere Mittel, ‚außer der Einimpfung ‚hierzu J werden köns Ä on. wid 2 nun ke N +: — Haupefid” Von — der Kindoiehfeuchey. 4 WVortheilen und Bedingungen. — * BE g. 1. re Di⸗ Einimpfung der Rindviehſeuche iſt zuerſt in Eagelland, bernach in Braunfchweigfchen 1746, in Nordholland 1755, zu Grafenhaag 1757, und in eben demſelben Jahre zu London, mit zweifelhaftem Gluͤcke verſuchet worden); bis ich, nebſt dem be⸗ ruͤhmten Herrn van Doevern ʒu Gröningen ı 1769) und nedft vem Herrn Miünnks ı in Frießland, wo je⸗ doch der ehrwuͤrdige Alta die Einimpfung zuerſt an⸗ geſtellet hatte, viele und mannigfaltige Verſuche mit ſolchem Erfolge gemacht habe, daß i im Ganzen genom⸗ men, vermittelſt der Einimpfung eine größere Anzahl durchgebracht und gebeilet wurde, als durch alfe nur mögliche Heilmittel von der natürlidy entſtandenen Seuche hatten gerettet werden koͤnnen ). J Diefe *) meine Vorlefungen. S. 81. R *) S,12.1.ff. | J * Aus dem Verzeichniſſe des geheilten und ñ— Kr viehes, welches auf Befehl der Staaten von Holland ** Weſtfriesland herausgekommen iſt, und welches die vi letzten Monathe des Jahres 1769 und die beyden erſten des es 177° enthält, babe ich wahrgenommen, daß bloe der Seuchen unter den Vieh ur | Diefe Berfuche, ‚haben aud) erwiefen, daß kein Stid Kindvieb, weiches Die eingeimpfte Seuche einmahl uͤberſtanden bat, von derſelben jemals wie⸗ der augeſteckt wird, welches die in Nordhol⸗ land gemachten PR: Muh BEN gelaffen batten. Hernach wurde die Enllnpfunge in Daͤnnemark, | ohne Ran in one bis fie wieder vom ß neuen In Alten 1 — 52 Stuͤck Rindvieh a und 39,965 n Stuck geheilet ſind. In Weſtfries land waren 43,180 ‚Std geftorben, und 21,091 Stuͤck geweſen. Nach dem — das vom Jahre 1769 auf een! ber Staa; ben. und. 17,237 Sud wieder — ne Die Anzahl) der Verſtorbenen hat fid) alfo zu der wieder Senefe; ten verhalten, tie 208,354 zu 78,293. = Die ganze Ans zahl der von der Seuche angeligrtsen. iſt folglich geweſen | 286,647; von welcher kaum 3 Theil gerettet find. Da 2 im Gegentheile von dem durch die Einimpfung angeſteckten Rindvieh aller Arc mehr, als die Hälfte „ beyni Lehen ers halten wurde. Wenn. wir. alfo allen; von genefeten Muͤt⸗ teen, gefallenen Kälbern die Seuche einimpfen wollten , und von hunderten zwey Stüd verlöhren; fo wuͤrde die ganze Anzahl des Verluſtes 4166 Stuͤck ſeyn: woraus die. grofr fen Vortheile von jeder Einimpfung ſichtbar erhellen, ber * wenn wir auf den, ‘Preis. derſelben fehen. Wir wollen ſetzen, der Preis der Kaͤlber ſey zwanzig hollaͤndiſche Gulden; ſo wird der ganze Verluſt ſi ſich auf 83, 320 Gul⸗ den belaufen, da die Summe des Werths- aller genefeten * 3,649,620 Gulden macht. Alſo wuͤrde der Werth eines jeden » * 8% \ * 160: Ueber die wide und ohne ie — neuen in Groͤningen und Frietland/ mit gi ei n Erfolge, verfucht wurde, a ji — Die Vortheile dieſes Rerungsmil fi ind vor⸗ naͤmlich dieſe: a ——— Daß minder cheure Ferſen, oder — der Gefahr der Anſteckung blos geſtellt werden. 2) Daß die Faͤrſen die Seuche bekommen, ehe ſie den Stier zugelaffen haben, und * che fie ' traͤch⸗ | jeden EBEN Kalbes — Zuſatz von Theil⸗ den eines Gulden befommen, welches fo wenig iſt, daß es gar nicht in Anſchlag kommt. Die Summe des Werthes aber von den! Nindvieh, das durch die natuͤrlich entſtandene Seuche eingebuͤßet if, wenn Kühe und Kälber,‘ das Stück nur auf 20 Gulden angefchlagen worden, glebt 4,167,080 Gutden. Sch muß geſtehen, daß aus dieſem Grunde der Werth der genefeten gewiß um ein Drittheil echöhet wird. . Aber fie fommen allmählich, wenn die Seuche aufhört, wieder auf den vorigen Preis herunter. Ich weis, daß durchgeſeuchte milchende Kühe für 250 Gul⸗ den das Stüd, find serfaufe worden. Wenn wir die Wir⸗ kung von dem Toͤdten des Nindviches, welche die Staaten * Brabant bekannt gemacht haben, S. 28 damit vetgleſchen fo ſehen wir, dag um 111,960 Stuͤck Rindvleh zu EUR ten, nur 424 Stüd erſchlagen ſind, und daß alio ı murggg Theilhen eingebuͤßet fey, oder von 100 Stüden 3 Theil eines Stuͤckes, und daß folglich der Verluſt hier noch weit geringer gewefen ſey, als von der allergluͤcklichſten Ein⸗ impfung, daben von hundert Kaͤlbern — — nar eins verlohren gebt. HE an =. der Seuchen unter dem Vieh. 161 trächtig find, welches ein größerer Bortheilift, als man: cher Ser Ahfen ? Anblick glauben mögte. Denn wo die natuͤtliche Seuche eine ganze Heerde auf einmahl anſtecket, „oda werdeh Ochſen, Kälber, Faͤrſen und Kuͤhe, ohne Unterſchied, damit befallen. Faſt alle Kuͤhe verkalben, daher wird auch, wenn ſie ja noch mit dem Leben davon kommen, und wieder geſund wer: den, die Gebaͤrmutter insgemein zu ſehr beſchaͤdigt, als daß fie: hernach wieder leicht: traͤchtig werden koͤn⸗ nen. Sie werden ſo gar, nach dieſem Unfall, nicht fo bald wieder hitzig, fo, daß nicht felten die Eigen: thlimer ihre Kühe ein ganzes Jahr lang füttern muͤſ⸗ ſen, ohne den geringfien Nutzen von ihnen zu haben, bie. er endlich gemaͤſtetn und oeſchlachtet werden. An, foichen Otten, wo die Landleuie ihre Eins Eünkie blos aus ihrem Vieb nehmen müffen, hat man vorzuͤglich Gewißheit und Sicherheit nothig. Und deshalb ſcheint mir die Einimpfung, wenn auch da⸗ durch nicht mehr Vieh gerettet wuͤrde, als auch die natuͤrliche Seuche uͤberſtehen koͤnnte, hier beſonders einen Vorzug zu verdienen, Ein Kalb bar namlidy felten den vierten Theil des Werthes einer Kub, und zum andern werden die Kübe bernad) zu rechter Zeit traͤchtig werden, leicht kalben, und ordentlich ihre Be ER Anne ut geben, x var w. SB 24 “ Indeſſen war den Landwirthen in den Nieder⸗ den zu viel daran gelegen, als daß ſie ſogleich die⸗ * Eeſelſchaft. Beſchaͤft. Iy. S. 8 ſes 162 nueder die wahee und eigentliche Ur ſes ſehr ſchickliche Mittel ihre Heerden z retten un⸗ verſucht laſſen konnten. Zum erſten atten fie bes merkt, daß von einer jeden Muster gefallene zur Anſteckung nicht recht aufgelegt und geſchickt ni "ren, als bis fie eine Zeitlang die freye Inft geathmet hatten. Zweytens, Daß ben Kälbern, die von Muͤt⸗ tern abflammeten, welche die Seuche gluüͤcklich uͤber⸗ ſtanden hatten, die Zufälle ver Krankheit insgemein gelinder’gewefen, - und Daß mehrere von denſelben ge: heilet worden, als von folchen, bie von —— mim teen — Sie sereinigten alfo dieſe HERE: —9* * ten die Einimpfung ſo wohl bey denen an, die von durchgeſeuchten Muͤttern waren, als auch bey de⸗ nen, welche noch in "der freyen Luſt geiedt batten. Ahr Siefen Umftänden mad die Bea der Seuche ſo glinde geweſen, daß die Landleute ſehr oft zweifelhaft blieben: ob das Vieh von der mit ihm vorgenommenen Einimpfung wirklich krank geworden, oder nicht, Ich feldit habe, durch ihr Beyſpiel er⸗ muiuntert, bisweilen bey dreyßig und mehr Stuͤcken zu⸗ gleich, die Einimpfung, mit befonderem Vergnügen, vorgenommen. Denn die Kälber fprungen in eben demſelben Stalle luſtig unter einander herum. Dasjenige, welches Fränfer war, als die andern, ſonderte fich von feldft von den uͤbrigen ab, und kehr⸗ te hernach, wenn es as i i — zu befinden, evit der Seuchen unter dem Vieh. * der, vorigen Munterkeit, zu dem übrigen Ni durüc, bis ſie ie alle die erforderliche Seuchenʒeit über: flanden harten, , Auf dieſe Art kaum ein Sri a hunderten · | | Zuweilen iſt es aber — Bub die Krank ger, weil fie ſehr gelinde und kaum zu fpüren war, ‚ganz und gar nicht zum Ausbruch gekommen ift, und daß ein ſolches Kalb, wenn es hernach unter der anz gefteckten Heerde weidete ⸗ wider Vermuthen die Seide bekam. * Hieraus entſtand aiſe eine ———— welche weder der Handel mit durchgeſeuchtem Vieh, noch die Landwirthſchaft fuͤglich ertragen kann. Die meiſten haben alſo die Einimpfung jwermaßl angeftellt. | Zum erſten Mahle, ehe die Kaͤlber in die freye Luft gekommen waren; und zum zweyten Mahl, im drit⸗ ten oder vierten Monathe ihres Alters; nicht, weil fe glaubten, das Rindvieh werde zwey Mabl hinter einander vermittelft des Einimpfens von der Seuche angeſteckt; fendern damit Die Sandleute gewiß ſeyn konnten, daß br Di — die u nn en he } Eine vielfäftige und faſt tägliche RR dar endlid) Bewwiefen, es werde nicht nothwendig er- fordert, daß ein Kalb, um die Seuche glücklich aus⸗ zuſtehen, noch nicht an die freye &uft gekommen’: ſondern daß es zureichend ſey, daß ein Kalb von ei⸗ ur ra Mutter abſtamme⸗ und Be die Ba 62 in? — gefeuchte Kühe baden, von’ ee feine an — 264 ueber de eh und ieh | Einimpfung gefchege, ebe daſſelbe fünf Monakf ea wird. - Unter diefen Umftänden ift nicht nur die Seuche felbft gelinde, ſondern fie zeiget auch Pin laͤnglich offenbare Zufaͤlle, woraus jeder Landwirih von ihrer wirklichen Gegenwart verſichert ſeyn kann. Heutiges Tages wird alfo in Groͤningen und Fries⸗ land die Einimpfung an den Kaͤlbern angeſtellet, fe daß, unter den, angeführten Umftänden — Feen, von bunderten eins verlohten gebt — 3. 3 Aus dieſem fo ſehr gluͤcklichen Erfolg der HERR pfung, glaubte ich mit Recht folgeen zu koͤnnen, daß in allen denenjenigen Laͤndern, in welchen das Toͤdten des ſeuchenhaften Rindviehes, mit der gewuͤnſchten und gehoften Wirkung nicht Statt finden kann, die Einimpfung bey Kaͤlbern, die von durchgeſeuchten Muͤttern gefallen find, das einzige Vorbauungsmit⸗ tel ſey, die ſhreduche Hear —— zu machen. Vielleicht wuͤrde Be eine beſſere ve mathe Uns lage des Vaters, fo wie wir foldyes von den Müttern wiſſen, hierzu noch mehr beytragen. Man müßte alfo die Heerden des Nindviehes blos durch Bullen und Kühe, welche die Seuche überftanden hätten, vermehren. Wenn alle mit einnrürhiger Uebers einftimmung dies in Ausübung brächten; fo wuͤr⸗ den wir binnen zwoͤlf Jahren keine andere, als durch⸗ dere, Re) ” a der Seuchen unter dem Sieh. ee, ‘als 6. Siniupfung wog! aufgelegte auber ze RR Indeſſen würde mit der Ausübung des Einim⸗ * doch. diefe Unbequemlichkeit verknuͤpft ſeyn, daß, wenn die Viehſeuche nicht irgendwo in der Nach⸗ barſchaft fortbauerte, , kein Stoff zum Einimpfen zu bekommen’ feyn würde. Es müßte alfo in jedem Lande eine hinreichende Menge Faͤrſen dazu beſtimmt "werden, daß beftändig ſeuchenhafter Stoff vorraͤthig wäre. ins, oder zwo derfelben müßten allemahl zugleich, in veſtgeſetzten Zeiten, der Einimpfung uns ‚terworfen werden, damit beftändig ein frifcher und wirkſamer Keim vorhanden ſeyn koͤnnte. Diefe Faͤr⸗ fen müßten aus der Landescaſſe unterhalten werden, und, weil wenigftens die Hälfte auf diefe Art über: flünde; fo würde dieſe durchgefeuchte Hälfte einen defto höhern Werth befommen, Es ift endlich ganz ausgemacht und offenbar, man mag dag Todefchlagen, oder das Einimpfen, in Ausuͤbung bringen, daß vorzüglidy bey den Bor: bauungsmitteln erfordert werde, Die wahre Zeit zu entdecken, wie lange das anftecfende Gift ſich erhal: ten Fönne, ehe ſolches gänzlich erſtirbt, oder verdun: ſtet. Wie lange alſo ein an der Seuche verrecktes "Vieh, unverſehrt, mit der Haut, unter die Erde ver⸗ ſcharret, auf der Oberflaͤche der Erde, und unter freyem Himmel, oder im Waſſer verſenket, ſein an⸗ ſteckendes Gift behalte? Wie lange dergleichen ein: a oder geraͤuchertes Aas; wie lange das 93 Talg, * x =: 166: ueber die wahre und este Ko Talg die Haue, die Hoͤrner die Knochen fs an ſteckend bleiben? Und in Anfehung des Einimpfene wie lange ein jeder dazu beſtimmte Stoff bequem und zweckmäßig aufbewahrer werden Eönne ? ? ‚Dur alle diefe Verfuche würden wir allen. Gefeßgebe n und Landwirthen einen veſten Grund an die Hand geben, auf den ſie hernach weiter * Payne. dadurch aber würden wir dem, Varerlande fi 0 wohl, als den — die DR —— —— ln: \ A J RE 2 4. - ls Pe | « - u. - * ——9 a N % I MEITESEE 44% 13 7 ur 2 F 1: 22 75 R 1» I} y are > . Y * u 'kerks * TER“ 32* Hi a a _ er zur Zi Er u ad \ Pa _ ©) * — — —— EB. Lorenz Spengler von der Hansen la — a oe Tafel v am ſelten dieſe Rn vorzukom⸗ ‚men pflegt, fo iſt fie. doch verſchiedenen Conchi⸗ Tiologen nicht unbefaunt geblieben: aber von ihnen“ fonachläßig und unzulaͤnglich befchrieben, und mit fo unvollkommenen Abbildungen vorgeftellet worden, . daß weder der Naturliebhaber, noch Samniler, fie - jemals hätte koͤnnen Fennen lernen. Rumph ift der , erſte, der diefe Mufchel beſchrieben und eine undeut⸗ liche Abbildung von ihr gegeben. Er nennt nur Die zwo Hauptſchaalen, ob man gleich aus den Kupfer erſehen kann, daß ſeine Pholas uͤber beyden Wirbeln mit einer runden Kappe bedeckt geweſen. Eben ſo wenig erwaͤhnt er auch der zwey duͤnnen und ſchmalen Schaͤlchens, wovon Daß eine auf den Ruͤ⸗ cken, wo die zwo Hauptſchaalen zuſammen ſtoßen, das andere an der unteren Seite, oder dem Bauche 1ER * 0* 4 der 163° on ber fünfichalichten Holzpholade. der Muſc 3 “an glelchem Otte, mit einem ligamente becveſtiget zu ſeyn pflegen. Es hindert aber biefer Umftand gar nicht, daß er nicht follte eben dieſelbe Muſchel gemeynt haben; denn fo bald ſolche aus dem Waſſer kommt und das Thier ſtirbt, ſo fallen gedachte zwo lange dünne Schaalen ſogleich von ihrem Orte a6, und daher find viele Marurfündiger verleitet worden, dieſer Oder jenen Pholadenart, weniger Schaalen beniulegen, als Re wirklich haben. Dies fer Zufall giebt nicht. felten Gelegenheit, zu einer klei⸗ nen Verwirrung, wenn man die Schriftftelfer hierinn zu Rathe ziehen fol: Das wenige, was Rumph yon diefer Mufchel fagt, paſſet fonften ganz gut, be fonders, daß fie im vermoderten Pfahlböle ſich aufsalten folle, melches lange im Seewaſſ er ge⸗ ſtanden, wovon er ihr auch den Namen beyge⸗ legt. Browne in ſeiner Naturgeſchichte von Ja⸗ maica, S. 417. beſchreibt eben dieſe Muſchel, und ſtellt fie Tab. 40. Fig. ır. in einem ſchlechten Kus pfer vor. Hier ift die kurze Befchreibung nach dem engliſchen: „Die kleine ang Pholas, mit gebogenen Streifen, iſt eine vielfchalichte Muſchel, und beſteht a) aus zwo laͤnglicht runden großen Schaalen, die an dem einen Ende ſtark abgerundet ſind. 2)aus zwey kleinen dünnen Plaͤttlein, die uͤber dem Ruͤcken liegen, wo beyde Schaalen zuſammen ſtoßen. g)aus einem runden hohlen Stuͤck, welches an dem ſtumpfen Ende der Muſchel, quer über dem Wirbel, beveſtiget iſt, | ——— mit —— | = — * Von der fünffehalichten Holzpholade 169 Niemand wird ih dieſer Beſchreibung, fo kurz AM e auch iR, anfere Holzpholade verfennen. Am allerkenntlichſten aber iſt ſie vom Davila S. 397., jedoch ohne Abbildung, beſchrieben. Er verwahrte verſchiedene derſelben, die noch in ihrem Hohftücfe von Seepfaͤhlen eingefehloffen waren, in feinem Kabinet, und geſtehet, dat dieſe Pholaden⸗ gattung ſehr ſelten ſey. Herr von Linnẽ verſteht zuverläßig unter e feiner Pholas pufillus N. 24. diefe Holzpbolade, indem er gamz richtig den Browne citirt, da hingegen Davila al- lein den Rumph anfuͤhrt. Dies beweiſt, daß beyde Schriftſteller darunter ein. und diefelbe Muſchel ve ſtanden haben. Aus den ——— Scheiftſtellern erhellet | zwar, daß die Holzpholade ihnen zum Theil bes kannt genung gemwefen: aber es fehlt viel, daß ein - wißbegieriger fiebhaber ich aus ihren Beſchreibun⸗ gen und den Wbbildungen, diefer fo febönen Mufchel, _ eine richtige Vorftellung hätte machen fönnen, wie fie e8 doch in.der That verdient, Sch werde daher verſuchen, meine Leſer, durch Hülfe beygefügter ges treuen Zeichnung, und durch eine wnıftändlichere - Befchreibung, mit —2 aa befannt zu - ‚machen. ; Die erfie Figur. feike Die ganze Muſchel von der Ruͤcken⸗, die zwote von der untern Seite, die dritte die inwendige Seite einer der beyden Hauptſchaalen, | > und wi * Sonder fünften hohoheiucte und die vierte die Kappe, vonder unterm, — digen Seite, fämuntlich vergrößert war. Die, let 9 tere liegt uͤber Zwerch des Wirbels von beyden Schaalen Fig.1.a, 80.5. iſt die natuůrltche Groͤße der Muſchel im Umriß. Wenn von vielſchalichten Pholadenmuſcheln die Rede iſt, fo begreift man wohl, daß diefe Schalen unter ſich in feinem Verhaͤltniſſe { ſondern ‚von ſehr ungleiche Figur und Größe ſeyn müffen. Alle Pholaden haben zwo große Haupt ſchaalen, die in allen Stücken, fo wie ben den meiz ſten zweyſchalichten, einander ganz gleich ſi nd: aber. fie ſchließen nirgends d dicht zuſammen, und haben fein. N Gelenk wie dieſe; dahero bedürfen fie einige andere. kleinere Schaalen, welche diefem Mangel eben, und fie zufanımen verbinden Fönnen. —— Obgleich unſere Holzpholade fe vor u ſchenden Auge des Menſchen zu verbergen fucher z fa, ift fie doch mit fo vieler Schönheit, Pracht und uns begreiflicher Kunſt geſchmuͤcket, daß fie feiner an⸗ dern Mufchel, durch ganz — Fre zu weichen Urſache hat. Wenn die Mufchel niit ihren fünf Schafen ver⸗ einige ift, fo Bilder fie vorn an ihrem untern oder. dicken Ende eine halbe Kugel, in der Mitte, nach der . $änge, wird fie walzen⸗ und am vorderen Theil! keil⸗ foͤrmig und platt gedruͤckt. In der baͤnge hält fie | einen Zoll’ fünf &inten ‚ ch am hy ae ft = | f eben Ken a rg | —T a ) HA j Be . * ” v4 9 Den ar ‘ ; ..r * * » — * % 9 % U : / ⏑⏑⏑ — Bon der fuͤnfſchalichten Holzpholade. 171 ai Ich Habe ſchon oben geſagt, daß dieſe Muſchel in Anſehung der beyden Haupttheile, voͤllig gleich⸗ ſchalig ſey· Sie find duͤnn, etwas durchſichtig und ſproͤde; der Materie nach ſteinſchaalicht 5 inwendig milchweiß von Farbe, gleichſam wie calzinirt: aus⸗ genommen das vordere, ſchmale und offene En⸗ de Fig. 3. c. d. der Fortwuchs der Muſchel, wel⸗ cher einem gelben durchſichtigen Horne gleichet, und glaͤnzend glatt iſt. Dps ſelteneſte und ſchoͤnſte an der Muſchel iſt der Wirbel. Schon die Stelle, wo er fich befindet, bat viel befonderes,. ‚denn er iſt ganz am: dem aͤußerſten, untern und dicken Theil der Muſchel “ angebracht, fo daß außer dem Donax- zugofa Linnes meines Wiſſens Feine Muſchel dem Wirbel ſo nahe an ihrem Ende traͤget. Er iſt von außen nach der inwendigen Seite ſehr tief eingerollt: hingegen iſt der Rand der Muſchel an der aͤußern Seite gegen dem Wirbel, gleich einem Saume, auswaͤrts umge⸗ ſchlagen Fig. 3. €. fo daß er: zwiſchen ihm und dem Wirbel eine tiefe trichterformige Oeffnung zuruͤck laͤſ⸗ ſet/ Fig. 1. und 2, ff. welche der Muſchel, wenn beyde Schaalen zuſammen ſitzen, ein uͤberaus arti⸗ ges Anſehen geben. Zwiſchen dieſem Saume und dem Wurel, entſpringt von inwendig heraus ein fla⸗ cher zugeſpitzter Zahn, der unterwaͤrts hohl iſt, ſich uͤber den Wirbel zuruͤck bieget, mit einem aufgeho⸗ benen Ruͤcken von der Schale abſtehet, und auf der obern und flachen Seite ausgehoͤhlt und zart gereift iſt, Fig. 3. 8. Dieſe hervor ſtehende Zaͤhne BR Schaalen, dienen darzu daß ſie ſich unter dem » Be 79 Von der fuuſhachten hehrhede dem Theile der Kappe Fig. 4. h, wo dieſe doppelt if, j verſtecken fönnen, und mit Hülfe ‚der uͤbrigen Ein⸗ ſchnitte, Erhöhungen und Vertiefungen, die zuſam⸗ men eine ſo fehöne und regelmäßige Bildung darfielr Ten, und genau auf die Mufchel paffen, beyde Schaa⸗ len veſt zuſammen klammern, welches um jo noth⸗ wendiger iſt, da fie von allem Gelenke, Zähnen over: Baͤndern gaͤnzlich entbloͤßt ſind. Denn der von in⸗ wendig halbrund herausgebogene Zahn, Fig 3. i. kann gar nichts zum Verbinden der beyden Schaalen beytragen, da beyde Zaͤhne, wenn die Schaalen ge⸗ ſchloſſen, einander nicht erreichen, koͤnnen. Es ſcheint, daß ſie nur da ſind, um die Schaalen an das Thier beveſtigen zu helfen. Dieſer letztere Zahn hat ſeinen Urſprung von der vorderſten Spitze des einwaͤrts gerollten Wirbels, und iſt gleichſam eine Fortſetzung deſſelben. Anfaͤnglich iſt er nur duͤnn und ſchmal, und wird erſt gegen das vordere Ende etwas breiter. Es iſt derfelbe, in Vergleichung der Zähne, in den Mufchelfchalen des Teredo, und be⸗ fonders von deffen Abänderung, bey den Tranguebas rifchen Wurmroͤhren, nur Flein, in-der Figur und Stellung aber immer dem Pholavden : Gefchlechte ger ereu, Es kann dennoc) der Merhodift fein befferes, fiherers und unwandelbarers Kennzeichen dieſes, ich mögte bald fagen, grenzenlofen Gefchlechts-wählen, als eben dieſen krumm bervorgebogenen Zahn: dieſes wird ihm zum ſicheren Fuͤhrer dienen. Sonſt ſind beyde Hauptſchalen auch noch durch zwo Muſkeln verbunden, wovon BER laͤnglich zunde um £ Bon der fuͤnfſchalichten Holpholade, 173 und tiefe Grube, an der Seite Des Ruͤckens, Fig. 2. c. det kleinere aber gegen über, nach dem Bauch, ar einen kleinern Flecken ſichtbar iſt. ‚Die austwendigen Seiten der beyden Hauptſcha⸗ len, ‚haben gleichfalls viele vorzuͤgliche Schoͤnheiten; ‚man kann ſie nach vier BORIFRIRAEUER Abe be: zacen. Die trichterfoͤrmige Höblung, m der übers. — Saum zur Seite des Wirbels, Zig.1.und 2, E verurſacht, iſt der Mittelpunkt, aus weichem 25 feine, ſchatf eingeſchnittene Reifen entſpringen, die behnahe die ganze Seitenflaͤche einnehmen würden, . wenn fie nicht in ibrem'bogenförmigen auf, vornen an dee Bruft (wie der Hear Dr. Martini diefen Tpeit füglich nennt) einen gebrochenen Winkel ein ſchnitten, wodurch denn ein glattes Feld, in Geſtait eines ſchiefen Vierecks wenn Die Schaalen geſchloſſen find, entſtehet, Fig. 2. b. Dieſe zarten Streifen find Bis ink. k. wieder durch ganz feine Querlinien durchſchnitten, fo dag diefer Theil einer zarten Ra⸗ ſpel gleicher, Won kK. bis LL find’ die Reifen ‚glatt, werden immer flächer, und nehmen eine an: dere Richtung, welche den Wirbel zum Mittelpunfe derſelben macht, Der übrige Theilder Muſchel von LI. bis m. ift völlig glatt, und hier zieht ſich die sh Mufgel ſchief nach einer Seite hin, und läuft in . eine flach zuſammen gedrückte, fehnabelförinige und abgerundete Spike aus. Die dritte. Schale unfrer Muſchel ne Die fonderbare — Sig, Ir a. Deren ‚ Ober 174 Bon der fünfrfarien PR Obertheil ganz glatt und gewoͤlbt iſt. Sie 113% di — ſchon geſagt, uͤber dem Wirbel beyder großen Schaa⸗ J len und beveſtiget ſie zuſammen. Dieſe Berbins 1 dungswerkzeuge ſind ſehr merkwuͤrdig. Man ber trachte nie” die untere Geite dieſer Kappe, Fig. 4: Nicht allein die zween uͤber die Wirbels ruͤckwaͤrts krumm gebogene Zähne Fig: 3. 8. greifen zwiſchen der Scheidewand und dem gewoͤlbten Deckel gedach⸗ ‚ger Kappe: ſondern dieſe duͤune Wand hat uͤberdies die Ein: und Abdruͤcke des ‚ganzen Wirbels Seyber Schaalen ſo genau, als ob dieſelbe, gleich einer chen und fluͤßigen Materie, daruͤber her gegoſſen wäre, | Mächft dem, daß die Kappe duch dieſe zatte uns ‚tere Wand, oder; dem Boden, etwas uͤber die Hälfte bedeckt wird, doch fo, Daß ein bobler Raum zwifchen „beyden bleidt; ſo macht. dieſe untere Seite, mit dem ‚äußern Umriß derſelben, eine ſo zeichnungsmaͤßige und zierliche, Bildung, ‚Die fi ch allerdings leichter be⸗ ‚wundern, als beſchreiben laͤſſet. Zur Erſetzung des letztern wird die genaue Abbildung Fig. 4 den Lieb⸗ haber einigermaaßen ſchadlos halten koͤnnen. Hin⸗ ter dieſer Kappe nun, oben auf dem Rücken, wo bens de große Schaalen niemahls dicht zuſammen paſſen liegt die vierte Schaale, als ein langes, ſchmales und ſehr dünnes Plaͤttchen, welches an dem vordern Ende iger. n. ganz ſpitzig zugehet, in der Mitte am. breiteften ift, an dem Hintertheil aber fi ch unter der Kappe verbirget, und mit einem unterwaͤrts geboge⸗ nen Haͤckchen, ſich gegen den Wirbel id, ri eins % klammert. ——— er | BES "Din | — * Von der fuͤnfſchalichten Hohpholade. 175 Die fünfte und letzte Schaale iſt eben ein der⸗ — J90—— das in der Mitten breit und an beyden Enden ſpitzig zugehet, jedoch ohne mit einem ſolchen Haͤckchen, wie das vorige, verſehen zu ſeyn. Dies liegt unten am Bauche der Muſchel Fig: 2:0. ; wageen Stelle, wo die Schaalen nicht zuſammen ſchließen. Beyde ſcheinen durch eine Art eines Li⸗ ‚gamentß, an die Muſchel beveftiger zu ſeyn, aber leicht abzufallen, ——— Be wenn * — — trocken wird. | ‚a ER 8 Diie Farbe an biefer Setpeine MM ben, den | | — die ich geſehen babe, folgende; . der Theil des Kopfs der Muſchel welcher durch die, ſch kreugenden Reifen mit einen Naͤgelchen Leſeht if, das er dadurch einer feinen Raſpel gleicher, iſt krei⸗ denweiß und ſi ehet gleichſam verkalcht aus. ‚Die | ‚glatte Bruſt, vorn am Kopfe, iſt froßgelb, alles übrige der beyden großen Schaalen, nebſt den drey andern kleinern, iſt mit einer ganz duͤnnen, braunen, ‚famugigen Haut überzogen, alba Der Ort des Aufenhales Muſche iſt Of: i ‚Rubien, und die bier befchriebene ift bey Tranquebar, sin: einem auf der Gee an den Strand. getviebenen ‚alten Stuͤcke Holzes gefunden worden. Ein Liebha⸗ ber und Sammler benierfte an felbigent einige unge⸗ woͤhnlichen Ritzen und Loͤcher von außen, und er⸗ weiterte dieſelben behutſam mit einem Meſſer, da er denn, zu ſeiner großen Perwunderung, etliche dieſer reuen Muſcheln bervorzog, die denn durch den An⸗ — | kauf | 176 ¶ Von der fünfihlihten Hohhrhonte kauf einer großen Sammlung Tranquebarifcher 5 chylien in mein Kabine gekommen. Rumph/ vila und Browne haben die ihrigen gleichfalls in altem Pfahlholz, das langeim Seewaſſer geftanden, angetroffen, nach welchem der erftere ihr auch den Nas men beygelegt. Sie wohnen gemeiniglich in Geſell⸗ ſchaft mit mehrern ihres Geſchlechts beyfammen, doch hat jede Muſchel ihre eigene Hoͤhlung, gleich andern Pholaden, die ſich in Stein, Muſcheln und Koral⸗ len u. ſ. w. einzubohren gewohnt ſind. Von der Seltenheit dieſer Hetpfofäben ie zeugen fo viele große Conchylien Sammlungen, die dieſe Muſchel noch entbehren muͤſſen; ſelbſt Davila ver⸗ gißt nicht, ihrer Seltenheit zu gedenken. In der Hochgraͤflichen Moltkiſchen Conchylien⸗ Sammlung findet ſich ein Exemplar, welches der beſchriebenen in allem gleich iſt, nur daß ihr das Alter mag geman⸗ gelt haben: denn es fehlt hier der vordere, durchſich⸗ tige, ſchnabelfoͤrmige und ſchiefgedrehte Fortſah der Muſchel, beynahe gaͤnzlich. Auch an denen, in Browns Naturhiſtorie von Jamaica, in Kupfer vorgeſtellten amerikaniſchen Holzpholaden, welche uͤberhaupt, gegen die oſtindiſchen gerechnet, ſehr klein ſind, vermiſſet man ebenfalls dieſen ſehr merk⸗ würdigen Theil der Muſchel. Es moͤgte denn feyn, daß fic) unter den Holzoboladen auch Abaͤnderungen befänden, wenn allenfalls nicht das Alter dieſer Mus ſchel an dieſem Zawache —9— haben — | = Die Bon ben funfſchalichten Holzpholade. 177 Die von dem Heren Dr, Martini neu. entdedkte, and im zweeten Bande dei Befchäftigungen S. 369; befchriebene und abgebildete Helmpholade, ift die ein⸗ jige, Die. mit der. bier. beſchriebenen, und, beſonders in Anſehung der über ‚die Wirbel gelegten Kappe, vieles ‚gemein bar, Es fen nun, Daß-fie. wirklich nur aus dreyhen Schalen beſtehe (weiches ich am er? ften zu glauben geneigt bin) oder Daß die zwey ſchma⸗ len Plättchens, durch das Herummälzen der Madre: pora in der See, hätten verlohren gegangen ſeyn koͤn⸗ nen; ſo iſt ſie dennoch, der großen Aehnlichkeit der einzelnen Theile ohnerachtet, von derſelben noch im⸗ mer ſehr unterſchieden, und macht jede Muſchel für: ſich eine eigene Gattung aus. Zu geſchweigen, daß: die Holpholaden fi ſich nie in Stein und Korallen ein⸗ bohren werden, ſo wenig als die Helmpholade ſich im Holze wird finden laſſen. So zeigt auch ſchon die äuf ſerliche Geſtalt, daß die abgefeßten Theile untet ſich ein ganz anderes Ebenmaas angenommen, welches bey Vergleichung beyder Abbildungen jedem Liebhaber, ohne Mühe, ins Auge fallen wird. Der Herr Doetor Martini hat ‚ganz recht, daß die Pholas behm Gualt. Tab. 165, lit. F. viele Aehnlichkeit mit deffen Helmpholade habe: es ſcheint aber, daß derſelben die Kappe gänzlicdy muß gefehlet haben, und daß der Kupferftecher an der legten Figur, ohngeachtet des ſchwarzen Schattens, dennoch das glarte Bruſtſtuͤck vorſtellen wollen Da es eine eigenthuͤmliche Eigenſchaft des Pho⸗ Andengefcylechts iſt, daß es in fremden Körpern und v3 M aller⸗ 178 Bon der fůnfſchalichten Kolfphstane. | allerley Materien eine Wohnung ſucht; fo iſt zu ver⸗ muchen, daß dieſe Familie noch) vielen Zuwachſes neuer Arten fähig fen: nach dem die Naturleb⸗ haber hinter das Gebeimmß gekommen, die Koͤrper Zzufzuſuchen, worinnen ſich dieſe Muſcheln zu verſte⸗ cken gewohnt ſind, und wovon die obengedachte neue Helmpholade des Herrn De, Martini eine Probe) abgeben kann. d re : Di Alue Arten von abgeſtorbenen Korallen und See gewaͤchſen, ſtalaktitiſche und andere Kalchſtein⸗Klum⸗ pen, Die in der See herum rollen, ſchwere Conchy⸗ fie uf. ww. wird man nur ſelten finden, ohne von, diefer und jener Art, und die meifte Zeit von verſchie⸗ denen Pholaden: Gefcplechtern zugleich, durchloͤchert und bewohnt zu ſeyn. Man beliebe nur dergleichen Stücke zu ruͤtteln, fo wird man bald durch ein Klap⸗ pern ihr Daſeyn gewahr werden. Ich gedenke mit erſter Gelegenheit. eine der ſel kenfien Pholade, Die von allen noch bekannten Sat: tungen gänzlich abweichet, und die ich auf obige Yet erhalten, in unferen Befchäftigungen den Conchy= tien: Siebhabgen befannt zu machen. HERAN MIO — 5 u ni rt Beſchreibung eines ‚feltenen Turbo, mit. auswendig beutelförmigen Kammern, ee a von | =. ebrenz Spengler, i Siehe Tafel V A N ar. Ben H dem RER, Bau vieler e arten * I Scnert engebäufe, läßt fich nicht immer von Naturforſchern errathen, zu welchem Zwecke oder Nutzen der ‚Einwohner, diefe oder jene ungewöhns liche und. Fünftliche Einrichtung feines Wohn⸗ Daufes, vordanden find. Wenn man annimmt, daß der weife Schöpfer nichts unnöthiges feinen Kreaturen angefchaffen, fondern daß alles, was da ift, zu ihrem Weſen und Beftehen notwendig er⸗ fordert wird; fo bleibt dem Naturliebhaber, went er ben der leichen vorkommenden, ſeltſam ſcheinen⸗ den E hingen. die Urfache davon nicht zu erflä- zen weiß, wenigſtens eine ehrerbietige Bewunderung | tig R Mi | Die X 2 * * 180 Berk reibung eines aetenen Tante. Die- ger genwaͤrtige Nadelſchnekke mag wohl von diefer Art ſeyn, deren wunderbare Bauart den Nas turliebhaber mehr in Berwunderung zu feßen faͤhig iſt, als daß derſelbe Die Urſache davon mit Gründe lichkeit zu erklären im Stande ſeyn möchte. ie h Das ungewoͤhnliche und ſeltene dieſer Schnet⸗ | kenſchale ift an verfelben gar nicht verfteckt; fie trägt das fonderbare auf der Oberfläche ihrer äußern Scale, und dies beſtehet in beutel: oder tafchen: foͤrmigen Kammern, in welche die vier big fünf groſ⸗ fen und erften Windungen der Schneffe, regelmaͤßig eingetheilet ſind. Es find in allem funfzehen Windungen an e Schnekke deutlich zu unterſcheiden. Eine jed« dieſer Windungen iſt mit einer hohen Kante, welche ſich in zwo Reifen vertheilt, eingefaßt, und der Zwiſchen⸗ raum derſelben, auch ſelbſt unter dem —— der Kammern, iſt ducchgehends rund ausgehoͤhlet. Die Oefnungen der Beutel ſind gegen die Muͤndung der Scyueffe gekehrt, und an dieſem Ort eben fo breit, als der Raum zwifchen beyden hohen & Kanten Der, Windungen es verftaitet. Vorwaͤrts find alle D Dek⸗ kel in einem halben Zirkel ausgeſchnitten, Fig. 2. a. a. a. gewölbt, und faft eben fo bach, ale, erſt gez dachte Kanten, welche die Windunger, einfaffen. KHinterwärts über b. b. werden fie er:mag niedriger nnd verlieren ſich in einen flach zugerundeten Bo⸗ den. Die Tiefe dieſer Kammern, oder fo genann⸗ ten — Find an der vordenſten und großten Win⸗ dung, Beſchreibung eines feltenen Turbo. 188 ‚dung, im unbeſchaͤdigten Zuftande, beynahe zwo tinien lang, und in der Mitte fo weit, als die Diffe zweyer Kartenblätter ausmad;en, Die Schale des Dekkels iſt durchſichtig und duͤnn, und hat die Farbe der Ha Theile der Schnette. ‚Sn der ordeittlichften Sintheitung, — jede ‚der vier bis fuͤnf erſten Windungen eben fo viele beu⸗ telfoͤrmige Kammern, Sm Fall aber die Schneffe eines größern Wachsthums fähig ſeyn follte; fo wuͤr⸗ de fie auch deren mehrere anfehen, denn es läßt fich ſehr wahrfcheinfich auf den jevesmaligen Anwachs ber Schale, von einer Kammer jur andern, fehlüßen, und dern würden nur die unteriten glatten Windun⸗ gen, mit dem Thiere ehemals aus dem Ey, beroor ge⸗ kommen ſeyn. — Damit die main. eine defto größere Weite gewinnen möchten; fo fi ehet man inwendig, wie in der Mitte der Windungen eine aufgehobene Wulſt herum läuft, welche die Bertiefung Des Beutels von außen nothwendig gemacht. Die Muͤndung der Schnekke iſt zwar bla nt; nimmt aber, beym Kusgangedes getheilten Randes der Schnekke, doch eine in die Höhe gehende Richtung, und endiget fi) daſelbſt in eine ausgekehlte Spiße; ſo daß die vordere Mündung der Schneffe eben den zirfelformigen Ausfchnitt erlanget, als bey den Dek- keln angeführe worden. Der äußere Rand ſtehet SE Mm 3 oben 182 Veſchreibuns eines ee Tuche. oben an dem breiten Ende der Schnekke empor, und faſſet fie zierlich ein. Durchgehends iſt die: ganze Schnekkenſchale zart, und beſonders bey den großen Windungen etwas durchſi ichtig. Die Farbe iſt in⸗ und auswendig dunkelviolet, nur die hohen Kanten find etwas heller und mir brauntothen Flekken geziert. Geſtalt und Farbe zeigen, daß dieſe Schnekke aus Weſtindien, oder von der Kuͤſte Guinea hergekom⸗ men. Fig. 7. auf der fünften Tafel ift Die natürliche Groͤße. Der Deutlichkeit wegen habe ich ſie bey Fig. 8. etwas vergroͤßert vorſtellen wollen. Ich beſitze zwey Stuͤck dieſer Schnekke, die einander an Geſtalt und Größe gaͤnzlich gleich ſind. Ein Beweis, daß ihre ſonderbare Geſtalt kein Naturſpiel ſeyn kann! Nur beym Liſter, und ſonſt bey keinem einzigen Schriftſteller, findet man eine, aber ſehr unvollſtaͤn⸗ dige Schneffe, Tab. 589. Fig.5 3. abgebildet, die vielleicht die beſchriebene Art ſeyn koͤnnte. Die Be⸗ ſchreibung, die er davon giebt, läßt es faſt vermuthen: Cochlea alba mediis orbibus in plures finus depreſſis. Koͤnnte man nicht dieſe Schnekke die Beutelnadel nennen? Pen VER, 5 9. Chemniz ‚von der, | balaena roftrata ober — Sh nabelfilche— Ur den Fiſchen, welche im vorigen Frahjahre von unſern Wallfiſchjaͤgern gefangen worden, befand ſich auch ein Schnabelfiſch, balaena tripennis roltrata. Bey den Dänen und Normaͤnnern beißt er der Nebbe Hval, bey den Hollaͤndern Snebvifch und bey andern wird er Boops, Butzkopf, Jubar⸗ tes und "Jupiterfifch genannt. Man rechnet ihn zur Claſſe der fäugenden Thier. | Ä Den unftigen hatte man am 26ſten May ı777 ‚aufder Höhe von Spißbergen erwiſchet. Sch babe das Reife : Zournal des gefchickten Steuermanns Ziewert Jappens, vom Schiffe Königsgabe, in Haͤn⸗ den gehabt, darinnen dieſer Fang mit nachfolgenden Worten befehrieben wird. „Des Abends (am 26, Man) ließen fi P vers. ſchiedene Butzkoͤpfe bey unferm Schiffe feben, Wir machten ſogleich Anſtalt, ſi f e zu fangen, und M 4 ſchlichen , (ME Bon dem Schnabelfiſche. a R —ſchlichen uns mit unſern Booten ganz binan, Endlich ſchoß unfer Harpunier feine: ar⸗ pune unten an die rechte Seite des einen vefle, Denn wir ‚hüteten ung wohl, die Harpunfeder oben an den Rücken, two er gar keinen Speck hat, und fo hart tie ein Bret ift, hinzuwerfen. Sie waͤre gewiß wieder zurück gefpeungen'und nimmer figen und ftecfen geblieben. Wir jagten ung, nachdem tie ihn fehon flarf verwundet hatten, neoch eine gute Stunde mit ihn herum. Zuletzt, wie er ſich lange tapfer gewehrt, und dag eine un: ferer Boote mit feinem Schwanze noc) halb voll Waller gefchlagen hatte, ward er. durch unſere Harpunen: und Lanzenftiche immer mehr entkraͤf⸗ tet und endlich getoͤdtet. Wir jogen ibn aufs Verdeck unferes Schiffes, um ihn mit defte gröf: ſerer Bequemlichkeit zu behandeln, und feinen Speck, fo nur eine Hand breit tief an ihm fi Get (da es auf einem rechten Wallfiſch wohl Ellen boch fißen kann) abfihneiden, und in unfere Faͤſ— fer ſammlen zu Eönnen, Den Kopf und Schwanz boben wir als eine Seltenheit auf für den P. % in Copenhagen.““ Seine Farbe ift völlig ſo ſchwarz geweſen, mie das ſchwaͤrzeſte Leder unferer Schuhe zu ſeyn pfleget. Wenn es aber Prof, Erxleben in feinen Syftemat. p. 608. behaupter; Cutis laeviſſima, nigra, in ven- tre alba — abdomen rugis longitudinalibus, und. Alein uns belebret ligridis inftar variegata — eutis 4/4 Von dem Schnabelfifihee 185 in dorfo fufca ‘in ventrealbedinem contrahens KZ, Hife, Nat. pifeium Mifl, Isp, 13. fo muß das wohl eine Varietaͤt oder das Weibchen vom Schrabelfifche geweſen feyn. Auch fegt Klein augdrüchlich hinzu, er beſchreibe ein Weibchen. Die ganze Laͤnge unſeres Fiſches hat nicht mehr, als 25 Zus betragen: er iſt folglich noch ſehr jung geweſen. Die alten ſollen 40 59 Fus in der Laͤnge haben. Man hat aus ſeinem Speck nur neun — des feinſten und ſchoͤnſten Trahns gekochet: außerdem | aber auch aus feinem Kopfe und den übrigen Theilen einen Auker degjenigen.reinflen Held, fo den Namen Wallrath oder Sperma ceti führer, geſammlet. Daß hieraus folche Lichter bereitet werden Fönnen, ‚welche den mehreften Wachslichtern woch vorznieben, iſt ohne mein Erinnern bekannt. Die Schi iffleute, ſo ihn mitgebracht — es einſtimmig, daß er wunderſelten vorkomme, (ſelbſt der Commandeur betheurete es, daß er bey feinen fünf und zwanzig Reifen zum Nordpol, die er ‚auf hollaͤndiſchen Schiffen gerhan, noch niemals, ale ben dieſer Neife Butzkoͤpfe erblickt) daß er ein fehr feharfes Geficht habe, und äußerft ſchwer zu fangen fen; Daß er, nach der Art aller Finnfiſche, in Schwim⸗ - men die größte Fertigkeit ‚befiße und fchneller wie ein “Pfeil, davon laufen und dahin ſchießen Fönne *), = M5 ,- — Unfen, F * Mit dem Fange der Finnfiſche geben ſich um deswillen die Baltffhjäger gar nicht ab, weil wenig Spe ben ihnen au \ 1 Vorne Unſern, bon dem ich Bier rede, wuͤrden fie ſchwetlich uͤberliſtet haben, wenn er das geringſte von we Nachſtellungen bemerket, und nicht vielmehr, als ein junger unerfahrner Laffe, mit ſeinen Bruͤdern 9 lange bey ihren Schiffe herumgeſchwaͤrmet und ger fpielet, bis er ſein teben verſcherzet. Ich beſitze den ganzen Knochenbau ſeines wun⸗ derbar gebildeten Kopfs und ſonderbaren Schnabels, der, wenn ich die große und ſchwarze Lederfarbe aus⸗ siehme, einen Gänfefchnabel vollkommen gleicyer, ch verwahre auch fein aufgetrocknetes Auge, fo von der Größe und der Geftalt eines Ochfenauges wenig unterfchieden ift, und ohnflreitig dem ganzen Fiſche den Namen des Ochfenauges zumwege gebracht. Das .membrum virile, der Gehörfnochen, die eine Floßfe⸗ der, der ganzeanfehnliche Schwanz(caudabifurca) mit feinen ftarfen, mehr als einen Daum diefen Sehnen, bänget nun, um trocken zu werden, in meinem Hofe. Ja ſogar einige ſeiner Laͤuſe ſind ihm, von den vorge⸗ dachten Steuermann, abgeleſen und in Spiritus auf⸗ gehoben und mir zugeſtellet worden. Sie gleichen in allen den ſpinnenfoͤrmigen Wallfiſchlaͤuſen, deren Fuͤße mit ſolchen theils einwaͤrts, theils auswaͤrts gekehrten Zacken und Hacken verſehen ſind, um ſich damit bequemlichſt * in den * ſolcher Fiſche binein, zu gewinnen und gar viel Zeit und Fanggeraͤthe zu verlie⸗ ren iſt — da ſie gemeiniglich mit allen Krieger.) und Linien davon zu laufen pflegen, | Bon dem Schnabelfiſche. 187 ed; theils auch wieder heraus arbeiten su koͤnnen. ‚Mur find dieſe vom balaena roftrata ungleich zarter, yoeißer , kleiner, BIER wie jene vom balaena vulgaris Mit der —— Be werde ic) alte dieſe erbeuteten Theile und Glieder des Schnabelfi- ſches, der von mir fo ſehr verehrten Geſellſchaft na⸗ — Freunde, uͤberſenden *), Den ganzen Knochenbau des Kopfes werden Sie unerwartet ſonderbar finden, und es wird Ihnen ſchwer fallen, zu beſtimmen, welcher Theil der obere und welcher der untere geweſen; ob die bewegliche Kinnlade, um der Analogie willen, mit anderen Thie⸗ ren, bey welchen immer die bewegliche (wenn ich den Japagri und einige wenige andere Voͤgelarten ausnehme) Kinnlade unten, und die veſtſtehende oben im Haupte zu figen pflegt, auch Bier unten geſeſſen; oder vb bey diefer Fifchart von der fonft faſt allgemei⸗ nen Cinrichtung der Thierförper eine Ausnahme Start finde, und alfo die untere Kinnlade die vefifte- hende und. die obere die bewegliche fey., Kinne läßt ſich von diefem Fiſche im Muf.Regis Adolph, Fride- ricũ p. 51, alfo vernehmen: Maxilla inferior quadru- plo latior fuperiore (oder ich möchte tieber fagen craſſior, denn ſie iſt nicht eben breiter, aber viel dicker wie di — wenn alſo — Kinnlade, weldye weit ) Diefes Veiſprechen iſt erfüllt), und unfer Kabinet, durch die Guͤtigkeit unfers verehrten Freundes, bereite im Belt dieſer merkwürdigen Stuͤcke. O. I Don dem Schnabelfiſche. weit dicker ift, inferior ſeyn fol, f koͤmmt ade . bewegliche maxilla nicht unten, fondern oben nu ſie⸗ hen. Sollte das richtig feyn er In dieſer beweglichen maxilla finden Sie auf der. einen Seite einen Zahn, der erft bey der Eintrock⸗ nung des Riefers ſichtbarer und Eenntlicher geworz den. Den, auf der andern Seite, babe ich um ihn näher nach feiner eigentlichen Größe und Wurzel zu unterfuchen, herausgeriſſen und neben ibn. noch ei⸗ ne Spur von einem kleinern Zahn gefunden. Nun, wenn er Zaͤhne im Schnabel hat, wie kann er denn beym Klein und anderen edentula heißen? Bon feiner Zunge weis ich nichts anders. zu far gen, ‚als dies wenige, daß fie, nach dem: Berichte einicer verfiändigen Schifleute, Die ic) genau dar⸗ über eraminiret, die Geflalt und Größe einer Schweinszunge gehabt habe; wie ſolche nad) dem Zeugniſſe des verdienftvollen, uns nur zu fruͤh entrif fenen Prof. Erxleben, fünf Zus lang feyn koͤnne, bleibt: mir-unbegreiflich. (Lingua quinque pedes longa, figura bovillae. Syft. veg. Animal, p. 608.) Rlein fagt: Os edentulum neque ullam mentionem facit Dalaeus virgarum cornearum, Denn da bey einem folchen Bau des Kopfes und Schnabels nicht einmal Raum für eine Eleine Zunge vorhanden ifk, wie follten da vollends Banden * Platz finden koͤnnen? In den Zoologien und — wird der Schnabelfiſch unter die Claſſe der ſaͤugenden Thiere | ‚gewde Bon dem Schnabelfiſche. 189 gerechnet: allein wie will er doch mit ſeinem lan⸗ gen Schnabel faugen Eönnen? Soll ee nun dennoch in der-Elaffe der Sängtbiere feinen alten Platz behals ten; ‚fo befürchte id), die Gaͤnſe und Enten, welche mit ihm gleid)es Schnabels ſind, werden auch den Saͤugethieren zugeſellet werden en. Ob er fiſtulam duplicem i in roftro (wie faft all: ‚gemein vorgegeben wird) und nicht vielmehr Aftulam duplicem. refpiratoriam erſt in vertice ſupra caput, oder deutlicher im Nacken babe, darüber will ich die Geſellſchaft urtheilen laſſen. Das nie mag es ‚schen entſcheiden · u EN ent das Zeugniß ber Schifleute die ihn le: bendig gefeben und gefangen ‚etwas gelten: fol; ſo wirft er nur einen Waſſerſtrahl aus feiner ſiſtula re- fpiratoria dapliei i in die Höhe, der aber wohl vier El⸗ len hoch ſteiget, und zwey bis drey Zoll in der Dicke: haben kann. Irre ich nicht gaͤnzlich, ſo ſcheinet mir der Prof. Muͤller im erſten Theile des Linaeifchen vollſt. ‚Nat. Soft. S. 481. vom Einhornfifche (Der; gleichen ich auch ſchon laͤngſtens fuͤr die Geſellſchaft beſtellt habe) das naͤmliche zu behaupten: „er werfe, bey einem doppelten Canal Der BEN nur eis nen a) FM: “ gm IX. Beſchreibung FJ einer anterndichen rReiſe zu — Stein 1. SORIenapnben bey in Di | yon I Seine Sande, 64 * vr — PN NM ' + PET A WE en dene 4* immer mit ech an die ans genehmen Tage zurück, Die ich im Julius 1777 | in Balenciennes zugebracht babe: Die Stadt ſelbſt, die Veſtungswerke, das Arſenal, das große Hoſpital die Battiſtfabriken, die munteren wohlthaͤtigen Ge⸗ ſellſchaften der Buͤrger und Einwohner, die praͤch⸗ tige fruchtbare Gegend, die berrfiche Flachserndte⸗ das ſtille Glaͤnzen der Schelde zwiſchen den breiten Ebenen, die das Auge nicht ermißt, Die Abtey St. Vicorne und St. Amand, mit ihren großen und rei⸗ chen Kirchen, die Schlammbäder und Quellen bey dieſer Abtey, das freye natuͤrliche Leben, die reine und geſunde Luft, die man in Paris vergeſſen muß — Das alles war für mich wahre Nahrung and Erquickung. Die Stein; Koblenwerfe zogen insbeſondere meine a are: auf ſich, — ſo mehr, Unterirdiſche Reiſe in diege! 191 ehe) da mich D. Morand in Paris faſt beſchwo⸗ ren hatte, mir das alles zeigen zu laſſen, was die — * durch ihni in Kupfer Rechen laſſ 0 ehrlicher after Denn, Matthien, der noch lebt, und durd) feinen Sohn jeßt die Sachen. befor: gen laͤßt hat, wie man mir fagt, vor funfſig Jah⸗ ren, zuerſt die Entdeckung dieſes wichtigen Minerals in dieſer Gegend gemacht. Der dafige Koͤnigliche Intendant, Monſeigneur de Senac, ließ dieſem Al⸗ ten, durch ſeinen Seeretair, Monſ. Defaule, ein ſehr gefaͤlliger mir unvergeplicher Freund, befehlen, daß ‚er mie alles weiſen, und zugleich für meine Sicherheit forgen ſollter Die guͤtige Natur bat das ganze ‚Land in der Tiefe mit den herrlichſten Steinfoßlen angefuͤllt. Oben find die fchönften Fruchtfelder und. Wieſen. Einzelne Particuliers haben fie uͤbernom⸗ men. Es find fuͤnf Schaͤchte, und eben ſo viel Machines? a feu, die ziemlich nahe bey einander ſte⸗ hen. — Vor dem Thore nach Mons haben andere auch angefangen zu graben: ſie graben aber ſchon acht Jahre, ohne brauchbare Kohlen zu finden, in deſſen find. gute Zeichen da, die in der Tiefe befiere Kohlen hoffen laſſen. Ehe man gute Kohlen finder, ſtoͤßt man auf eine Art blaͤulichter € Steine, die man aber nicht zum Brennen brauchen kann. In den aͤlteſten Gruben find ſchon ſo große weite Gänge aus: gegraben, daß ſie zum Theil bis unter die State geben, Man umterfcheidet die großen oder guten 5 — und die kleinen oder ſchlechten, das Pulver, den 1292 Unnterirdiſche Neife in die den Grus davon. Von jenen koſtet der a Sole, von dieſen nur 11 in 27 89 I R Ich karte den Horittäg bes 19ten — ; zu beftimmt, in die Foflerdu Jardin, weil das. die ſchoͤnſte und reichjte Grube ift, — Sie heiſt ſo, weil ehemals an dem Ort, wo jetzt die Grube und Feuermaſchine iſt, Gärten: waren; man hat aber die Baͤume und alles uͤbrige weg⸗ geräumt. : Matthieu glaubte, daß ich am ficherr . fien im Korbe (au panier) einfahren wuͤrde. Geor⸗ ge Boiſſeau aber, der Auffeber über die Arbeiter, der Steiger, wie wir ih Deutſchland ſagen, mißrieth es mir, weil gegenwaͤrtig ſeine Seilen am Korbe ſchlecht waͤren. Bequemer waͤre es freylich gewe⸗ ſen; weil man aber bey ſolchen Unternehmungen auf die Bequemlichkeit Verzicht thun muß, ſo waͤhlte ich den andern Weg, auf den Leitern (pat Echelles) und ſo ſtieg ich in der Mitte zwiſchen Boiſſeau und dem Miceur, der den Arbeitern beym Ausſteigen die bleyernen Zeichen zur Bezahlung auf dem Buͤreau austheilt — in einer ſtarken Viertelſtunde, 110 Toi⸗ ſen, oder, 660 franzoͤſiſche Schuh hinab. Man gab mir graue Ueberhoſen, ein graues Weſtchen, das vorne mit einem Neſtel zugemacht wurde, eine Muͤtze von eben dem Zeuge, und oben darauf einen fhlappen Hut, — So fomifch habe ich in meinem Leben nicht ausgefeben! Meine Kffeider wurden ins deffen oben in einen Küffer verfchioffen An die linke Achſel Beftete man mir noch elihe Lichter, Ä Meine ES.teinkohlengruben zu Valenciennes. 393 Meine beyden Begleiter nahmen ihre Lichter auf den Hut, und der hinterfie mußte noch erliche tichter in Vorrath mimehmen, im Fall, daß ich lange unten verweilen wollte. — Ich muß die ehrlidye Treue, die forgfültige Wachſamkeit, die liebreiche Sefchäf | tigkeit, Die geduldige Aufmerkſamkeit dieſer Leute auf" mich, und auf alle meine Fragen · Wunſche und Ber dürfniffe billig dankbar rühmen. Wie angenehm war es mir, in dieſem Lande roch den Funken von alter deutſcher Redlichkeit und Zuverläßigfeit wiedet zu finden, da ich etliche Monathe in Paris zugebrache hatte, wo Luͤgen, Betruͤgen, Hobnlachen und Ueber⸗ Uſten der betefcyende Charakter, das allgemeine Be: tragen ber Bedienten gegen jeden Fremden ii! — Die er ſten vierzig Toiſen gieng der Weg gerade ne⸗ ben der Waſſerpumpe hinab. Da war es nun nicht anders, als wann ein kuͤnſtliches Donnerwetter um mic)‘ Horsm wäre! Das Waſſer, das beftändig über‘ all herabfaͤllt, macht einen fo naß, wie der Regen; und Die Schläge der Maſchine toͤnen in vem hohlen engen Gange fo heftig, wieder Donner am Him⸗ mel, In der Tiefe von vierzig Toifen, ‚gehen Die: unterirdiſchen Öallerien on, Die man in die Steinkoh⸗ lenminen hinein gemacht, und jeßt mit Holz unters ſtuͤtzt hat. Die, Mine: geht von Diorgen gegen: Abend und bat ihr Fallen gegen Mittag. Die Ader in diefem Gang ift dreyßig Zoll breit, oder drey Schuh maͤchtig — es giebt andere, die nur ‚20 bis 25 Zoll mächtig find. In verfchiedenen über einander angelegten Stockmerken wird. jede Ader ger Geſellſchaft. Befchäft. IY. B ER: bauet; 194 Kr uUnterirdiſche Reiſe in die ini bauer; und alle fchon;ausgeleerte Gänge find. und an beyden Seiten mit Holz unterftüßt, Dan nicht die losgewordene Steine berabgefallen, und den Weg verfehürten. Jede Etage hat eine Treppe, auf der man trocken, ‚bequem und ohne alle Gefahr binabfteigen fan. Dann gebt von jedem Stock werke zum andern ein ABeg, wo man freylich nicht aufrecht ſteben kann, bis zur Thuͤre an einer neuen Treppe, Aber zwif: hen zwey Lichtern in der Mitte kommt man redyt gut fort, und fieht zu beyden Sei: ten inimer die Refte von der alten ſchon ausgefeerten Mine, Sm diefen unterirrdifchen Gängen ifis fo ſtill, ſo ruhig. Man fieht und hört nochnicht, was unten vorgeht, und die Oberwelt iſt auch ſchon lange aus den Augen und Ohren verſchwunden. Recht majeſtaͤtiſch, dunkel, ſchweigend ſiehts unten aus. Es war oben ein dunkler regneriſcher Tag, aber in dieſer Tiefe weder warm, noch kalt. Das Einath⸗ men ward mir in geringfien nicht ſchwer. Von Zeit . zu Zeit begegnete mir einer von den Arbeitern, Die ihr Tagewerf unten gemacht hatten, und dieſe Leute find es fo gewohnt, unter der Erde zu feyn, daß fie mit ihrem Licht auf dem Hut da herum riechen, wie wir in den Zimmern herum gehen. Sie arbeiten je⸗ des mahl nur fechs- Stunden an einander fort, dann werden fie abgelöfet, und fteigen wieder herauf, Als wir endlich unten an der Mine, die wirklich gebauet wird, angelangt waren, fo giengen wir r) &infer Hand hin nach dem Ort, wo die &y- mer binaufjteigen und berabgehn. Wie das oben ‚ einge | Steinkohlengruben zu Valenciennes. 195 "eingerichtet iſt, will ich nachher ſagen. Hier war das fehönfte für mich, daß der leere von oben zus rückfommende Eymer nod) tiefer hinab-gieng, als 660 Schuhe. Man ſah die Lichter der Arbeiter in einer großen Entfernung fehr klein, aber im unfeln und in der tiefen Stille ungemein lieb⸗ lich ſchimmern. Dann giengen wir rechter Hand, immer un: ter den Linterffüßungen von Holz, in die Öallerie noch fo weit hinein, bis wir die Arbeiter wirklich antrafen. Das war noch ein Weg von 140 Tois fen, oder 840 Schub, inder Tiefe von 660 Schub, Durch die Bußole weis man, in welcher Gegend man iſt. Wir giengen unter der großen breiten Schelde durch, ohne daß ein Tropfen Waſſer ir⸗ gendwo durchgefickert wäre. · Freylich kann man . in diefen Wegen nur fehr felten gerade fiehn, Man muß ſich faft immer zweyfach machen, ſich öfters niederfegen und ausruben, und im Fortges ben der Reife beftändig auf ein Eleines Stuͤck Holz . flüßen. Bisweilen fommen da, wo man noch nicht lange gearbeitet bat, Stellen, wo man fidy ganz auf den Boden legen, und auf Händen und diben⸗ wie die Bären, fortkriechen muß — — In der Grube fi eht man deutlich das — —* das Liegende, oder die zwo Steinarten, zwiſchen denen die Steinkohlen brechen. — Die Leute ſitzen da, in einer frummen beſchwerlichen Stellung, ſchwarz | ‚ganzen geibe, wie man Teufel mahlt, und treiben N 2 wahr⸗ 1956 » unterirdiſche Reiſe in die trag | wahrhaftig ſaure Arbeit. Das ucht fieht De jedem ift Die Höhe feiner Arbeit durd) ein Bret, das über einem Pfoſten, der zwiſchen dem Hängen: ai und Liegenden eingemacht ift, liegt, vorgezeich⸗ net. — Ueber dieſem ſitzt noch einer, uͤber dem wie⸗ der einer — ſo ſieht man hie und da Achtchen, und hört an der veſten harten Mine Eloyfen. Sie treir ben, wann fie erft unten lange mit dem ſpitzigen Hammer losgehackt haben, große ftarke eiferne Keile hinein, und ſpalten dadurch ihr Stuͤck, verkleinern dann die großen Haͤlften immer mehr, und verklopfen fie wieder. — Ich habe es ſelber verſucht, ein Stüd loszufchlagen, und habe len daß es ia hatte Arbeit ift. Das, was aus der Grube Iotgebrachen — wird mit Schaufeln in große Eymer geworfen, und diefe müffen eigene Dazu beftelfte Leute, die fie Trai⸗ neurs nennen, in den Gallerien nach und nach an den Ort fortziehen, wo fie auf und abſteigen. Dazu iſt an den Eymern eine Art von Kummt, oder ein Ge ſchirt von Leder mit zwo Ketten, worinn ſich Dielen: te einfpannen, wie die Pferde, Einer muß es aller mabl gehen Toiſen fortziehen. Diefes Stuͤck Weges iſt durch Holſtuͤcke bezeichnet. Auch dies iſt ſauere ſchwere Aebeit. Ich ließ mich einſpannen, und konnte kaum ſo einen geladenen Eymer von der Stelle zieben, Bi In allen Gruben um EN arbeitende ſtaͤndig 1500 Leute. Die Arbeit gebt, obne Aufboͤ⸗ ren | * Steinkohlengruben zu Valenciennes. 197 gen, Sonn: und Feyertage abgerechnet, Tag und Nacht fort, und für dieſe Leute, die beftändig bey - Lichte abe und von der. Welt nichts fehen und Dören, ift Tac 9 md Nacht einexien. Alle arbeiten nad) einer Sure. | "Können fe ihr Stuͤck in fehs Stunden lachen, , fo ifts ihr Vortheil. Brauchen fie nenn Stündeh, ſo — man ann ve, nur ihre Arbeit. —2 ‚Ein Mine an) mag. bie H Schuß: neun Zu hoch in die Mine binein arbeiten, und zahlet man ihm 17 5 Sole. Ein Traineur muß den geladenen Eymet a Be Toiſen fortziehen, und belomnn TORE 15 Sols. 9 ‚20 Aufſeher über die Arbeiter defonimt — | ich 18 feine Thaler oder 3 Livres. Der, an Ende der Gallerien, behm Anfange der Treppen ſitzt, und den Arbeitern die ſoge⸗ MNnannten Plombs, — es find aber geftempelte Defingfüde, — ri * taͤglich 20 {e Ai Eh ‚Sole. H | AUgngeſund ifdie Arbeit, nich. Man bat wenig eBenfsiefe, daß die feute an ‚giftigen Dünften geſtor⸗ ben wären Will daB Licht an einem Ort nicht bren⸗ nen, fo. gebe man heute nicht dabin. Durch die Thuͤren an den Treppen hat die äußere Luft eine im⸗ ‚merwährende Gemeinſchaft und einen Wechſel mit. der innern. Of, überarbeiten fie ſch und verkaͤlten ſich | N 3 Ban - . ; ” r r 198 Unterivvifche Keife in dien. dann, wann fie im Schweis heraus Fommen, Ei uige machen an einem Tage drey Tagewerte un Eben der, der die Urbeitszeichen auetheilt, 9 5 fießt die Arbeiter auch mit Lichtern. Es ſind duͤm e Unſchlittlichter mit groben Dachten. ‚Ein Minen bekommt täglicy drey, ein Traineur zwey Lichter Man braucht alle Jahre 15000 Pfund, ‚und da Pfund Eofter ven Intereſſenten acht Sols. Der lichtſtock iſt von Holz, hat in der Mitte einen eiſer⸗ nen Ring, und iſt am Ende zugeſpitzt, damit ſie ihn in das Holz, oder in die .. am Hut — koͤunen. | Holz braucht man Hier alle * — 15000 Quarrees. Das Quarre bat 25 Combes, oder Stuͤcke. Alle diefe Stuͤcke bringt man ohne befondere Anftalt und Mühe in den leeren Eymern hinab; unten legt und ftellt man fie in und überein: ander, wie man Holz aufpadt, und von allen diefen Stämmen kommt fein hs Stuͤck mehr A aus Ta⸗ ges Licht. Ich ſah auch die $öcher zum — in dem Hangenden und Liegenden. f ind nicht ties fer, als ein Finger Lang iſt. 19 —* ve Auf den Leitern ift für Pa Sproſſen werden alle vierzehen Tage bon eigenen 4— zu beſtellten euten beſichtigt, weil es der gervöpnliche Weg für alle Arbeiter ift. Es arbeiten unten | bis zwölfjährige Buben und Mägdchen in Hoſen, RR un® Eteinkohlengruben zu Valenciennes. 199 und fleigen ans und ein, fo oft man will. Vor kurzem ward ein dicker fetter Mann beym Auffteigen: obnmächtig, er Pam aber durch frifches Waſſer bald wieder zu ſich. Das beſchwerliche Auffleigen wird dadurch fehr erleichtert, daß man überall ausruhen kann; und welch eine Freude, wern man Des Tages gicht, die Sonne wieder fi eht! Die Leute wiſſen aus — —— die Zeit in dieſer Tiefe ſehr genau. Einer, der ſchon um drey Uhr eingeſtiegen war, rieth jetzt, daß es halb zehn Uhr ſey; ich ſuchte unter den Kleidern mei⸗ ne Uhr, und es war bald zehn Uhr. | Um die Steinkohlen zu Tage zu foͤdern, if über den Gruben ein großes Haus gebauet, über der Oef⸗ nung ift eine Einfaffung, wie an einem Brunnen; den ganzen übrigen Theil des Haufes niemt eine Mas ſchine ein, die von drey, und wany Die Grube ſehr tief wird, von vier Pferden gerieben wird, Ein großes Rad treibt einige andere cleinere, und an dies fen hängen an Stricken grofe Eymer in die Grube hinab. Indem der eine jteigt, ſinkt der andere. Unten find eute zum Einfillen,, und oben zum Aus: leeren. Die Pfade geſen ſo lange, bis ein Enmer berauffönmt, Alsdan kann fie der Kerl durch eis nen eigenen Tor, ar den die im Kreis gehende blinde Tpiere ſchon ung: gewoͤhnt find, ftille ſtehen, und wieder durd anen eigenen Laut fortgehen faffen. Aus einerJtube von zo Toifen Fam ein Eymer in wentgen Kinuten herauf. Man fchlägt unten, wann BR; N4 er BR | 0 200 ommrie: Seife in die: An — | er gefüllt iftj einige Beine Ketten ine Kreta um zu verhuͤten/ dog fie nicht herausfallen. SE zieht man mit Hasen die Kohlen heraus, wirft fie mit Schaufeln in Schubkarren, in dieſen werden fie in Die Magazine gebracht, aus — täglich eine Menge verkauft wird. Gi Um das Waſſer, das Kan die Gruben an füllen würde, aus der Tiefe wegzuſchaffen, ‚find die, fünf. Feuermaſchinen vor dem Thore nach Tours nay ‚angelegt. „ Man bedienet: ſich des Feuers und der Luſt, um aus der, Tiefe dag Waſſer herauf zu bringen. — So herrſcht der Menſch durch feinen, Verſtand über alle Elemente, und braucht das Ei⸗ ne — das Andere zu uͤberwaͤltigen! u — ge ar Zu jeder von diefen Mafıhinen iſt, nicht Mit von, der Grube, ein großes fehr hobes. Haus gebauet, das, in einige Stodwerfe abgetheilt iſt. Von deuen, die wirklich im Ganꝛe ſind, ſieht man von weitem den, Rauch in Die Höhe Feigen, Andere müffen jumeie Ien nach den Umſtaͤnden und Beduͤrfuſſe en der Gr ben ftille ſtehn. Die Vaſchim iſt groͤßtentheils von Eifen: doch find auch gße hißerne Haupibalken Daran, und man verſichert. mich⸗ daß ſie ſehr viel Holz Eoften. Unten im Hau ift die Dfen, ſodann fommt der Keſſel mit dem Cylimer, ind weiter oben ift das Baſſin und die Röhre, u wecher das bins aufgebrachte Waſſer wieder beradfänt, \ ; Der Dfen wird beftändig mit Steinfühn einger heitzt. Sieht man Bine, ſo muB man uͤbedas ers hreck⸗ bon 2 a h — ug — x 4 A * PR er 1) Li. Br — 4 a D b } —* N 9 Ir > STE rar a, — x N 9 * N v * Steinkohlengruben zu Valenciennes. 203 ſchreckliche Feuer erſtaunen. Die Hitze ſpuͤrt man wohl, aber feinen Geſtank. Entweder ver Wind ae glei, oder ich war ſchon daran gewöhnt, Oben if über dein Ofen” ein Keſſel eingemauert auf einem ſehr breiten Heerd; darinn wird nun be⸗ ſtaͤndig Waſſer gekocht. Ho iſt er nie, 2 Io die Peripherie iſt deſto groͤßer ——— Alle Dünfte, die ‚von dieſem toben * ſer aufſteigen, ſammlen ſich in einem weiten großen Ey finder, der über dem Keſſel hängt; dazu find ringe: herum mehrere Fleine Gänge angebracht. Man kann ſich von der Menge und der Gewalt diefer Dim: pfe überzeugen, wenn man fid) eine von Diefen klei⸗ . nen Röhren. öfnen laͤßt. Eine unglaublidye Menge Dünfte fährt mit einer fo ungeheueren Heſtigkeit her⸗ aus, daß ich, wann es mir mein Fuͤhrer nicht vor⸗ hergeſagt/ geglaubt hätte, hier in-meinem naturhiſto⸗ riſchem Beruf erſticken zu miſſen. — Da kann man ſehen, wie wielzuft im Waffer iſt! — wie erſtaunend ſie verduͤnnnet werden kann! — wie gern ſie ſich in einem weitern Ralm ausdehnt! Doch im Cylinder wird deſe Menge und Ge⸗ walt der Duͤnſte gleich gedämpft. Dann durch einen Hammer, der immer ſteigt und faͤllt, vermittelſt einer eiſernen Stange, die bald vorwaͤrts geht, bald zuruͤck⸗ ſtoͤßt, ergießt ſich aus einer Roͤhre eine hinlaͤngliche Menge friſchen Waſſers in den Keſſel, und in dem Aus genblick ziehe fich auch der Stempfel in den großen h Pumpen i in die Höhe, das Waſſer fteigt unten in die ur ss. Pum⸗ L i ke ae a: 202 Unterird. Hefe ind. Steitsgenguben. . Pumpen; kann nicht mehr zurüc®, und wird d rch den Druck der Maſchine 700 Schub hoch hinaufgen bracht. ». Oben fließt es durch einen Kanal in große Kuben, aus denen es am Eck des Haufes in Köbren berabfälkt, die es in einen Eleinen Bad) leiten. Se bald man der Hammer veft hält, fo. kann kein Majfer in den Keffel ‚falten ,n und die ganze Mar ſchine ſteht ſtill. Sie faͤngt aber ſogleich wieder an, als man den Hammer wieder ſpielen laͤßt. | In den Steinkohtengruben macht man durch die Loͤcher mit Dulver gefuͤllt, deren ich oben Erwaͤhng gethan habe, dem Waſſer einen Weg zur Maſchine. Oben ſieht das aufgezogene Waſſer, mie leicht zu denken iſt, blauſchwaͤrzlicht aus, und reizte mich nicht, es zu verſuchen: doch ſpuͤrte man auf der Zunge nicht viel widerliches darinn. Es flel mir ein, daß Hill in Engelland in einem ſolchen unterirrdiſchen Waſſer etliche Gattungen mikroſcopiſcher Thiere gefunden ha⸗ be, ünd wie gerne harte ich mit dieſem Waſſer aͤhn⸗ liche Verſuche angeſtellt. Aber dem Reiſenden fehlen oft Mittel, Zeit und Gelegenheit u — ſten ER | — 203 Sergliederung und N ntokegifhk Beohactingen. eines ROHR Taenia Lara f" } * Kara Aa und ‚eines Kürbisnunme, Cucurbitinus von Wihein Friedrich Freyherrn von Geichen | genannt Rusworm. Pi — eo; ä run Siehe Tafel VL — | —— daß ich gar nicht der Meynung Bin, > in diefer Beobachtung zweener Bandwuͤrmer, die Geſchichte des ganzen Geſchlechts, geben zu koͤn⸗ nen, oder zu wollen; werde id) auch die Nachrichten und Beobachtungen, die uns die Naturforfcher von andern Arten in ihren Schriften gegeben-baben , bey ihrem Werth oder Unwerth beruhen laffen, und ihrer nur aledann gedenfen, wenn es meine Unterſuchun⸗ — gen erfordern. | Tacnie 2 RN eines Bandwurms aenia iſt der breite kurz a wurm, und Cucuebitinns der mit vier bis fuͤnfmahl laͤngern Gliedern ver ſehene, mehr als die Haͤlfte ſchmaͤlere Wurm. Ein anderes Unterſcheidungs⸗ zeichen iſt ihre Farbe, die bey erſteren ein lichtes, ſchmuziges Braun ‚ bey leßteren aber ſtrobgelb — Beyde verwahre ich verſchiedene Jahre in Weingeiſt. Den erſferen "babe ich zur Mirten, von der rau : Rouffer, feldit bekommen; ber. leßtere aber wurde daſelbſt durch ihre Mittefabgertieben. Er war viele Jahre die Quaal einer mich nahe angehenden Frauens⸗ perſon, die ich, da alle, in einer Zeit von beynahe drey ‚Jahren, iht verordnete Mittel, oͤflers mit Le⸗ bensgefahr, vergeblich gebraucht worden ſelbſt da⸗ hin begleitete. An ODer kutzglidrigte Bandwurm, fo mir zu dieſen Beobachtungen gedienet hat, iſt had) meiner Meſ⸗ fung zwanzig Nürnberger Fuß lang 39 ‚ und an bey: den Enden, doch an dem; vordern erwas feiner, als an dem bintern, zugefpigt; zwiſchen welchen benden Enden die kurzen Ölieter in gleicher Breite, wie ein Band, von einem zum andern fortgeben. - ver „Das wordere zugeſpitzte Theil ftelle ich Fig. z. in. natüficher RN und ige, 2. ‚vergrößert vor; ‚Fig. Ä —I Be TR u 1 F Herr ii gedenkt, in feinem Traktat von Wuͤrmern, eines Bandwurms von 300 Ellen lang; and. im „dritten, Theil der Ange. Chym und Botan. Abs Handlungen der Königl. Akademie der Biffenfhaften,, Sa N 465. wird eines andern back, deſſen — — zo, oder 27 Toiſen war. * und eines Kuͤrbiswurms. "E30 4. aber iſt die Abbitdung eines Stuͤckes der kurzen Glieder nad) der Natur. Man bemerket hier einen ‚Streif von ſchmnig blauer Farbe, der den Wurm nach ſeiner ganzen Laͤn⸗ ge in zween Theile theilt. Aber in der Vergroͤßerung Fig. 5. verdrängt die belle hatbe der Haut die blaue dieſes Streifes. Einige haben ibn das Ruckgrad genannt, vers umarptich weil fie nicht gewußt haben, daß dasjenige, was fie für das Ruͤckgrad angejeben haben, der Bauch ift; und Here Bonner hat an einer andern. Art, auf der äußeren Flaͤche der Haut, Theile geſe⸗ ben, uud abbilden. laſſen, denen ex den Namen blu⸗ menformige Koͤrperchen gegeben hat. Wenn man die anßete Kant edes Bandes weg; ſchneidet; fo ſiehet man durch das Vergeöferungsr glas, Fig. 7. , "wie die Gfieder in Kane ſchließen, und ſopohl bier, als ben der vorhergebenden Gten Fi⸗ gur bey a., daß Die begden Flächen Des Bandes nicht einfach, ſondern getheilt ſi nd. 5 Die: ungemein feine Haut des Wurms reine von .n drüfenartigen Gefäßen zufanınen gefeßt zu ſeyn; ‚an deren innern Wand man bey dieſer Ver groͤßerung ſehr kleine Kugelchen erblickt, Fig. 6.2.2. und Fig.7. Dieſe Kuͤgelchen hat, wie Herr Bonnet anfuͤhret, ſchon Loͤwenhoek bemerket, und erſterer, wie wei ter unten vorkommen wird, fie mit Sand verglichen, Das Bun diefer —— wird aber lehren, H — BR, 206 Zergliedetung eines Bandwurms — daß ſie wohl etwas mehr Kufmerffamfeit verdienen, als beyde Beobachter, darauf verwendet haben, Die Glieder der Ruͤckenſeite dieſes Wurme, Fig. 6. haben feine ſichtbaren Oefnungen, wie die Bauchfeite, nod) diejenigen Hafen, Die andere Be: J obachter, vermuthlich bey anderen Arten, geſehen ha⸗ ben. Hingegen erblickt man bey b. zwo getheilte gelbrothe Druͤſen, die in dem naͤchſten Shne ein⸗ gepaſſet haben. Von den Bewegungsarten — — Wurms kann ich darum nichts ſagen, weil ich keinen lebendig zu ſehen die Gelegenheit gehabt habe; und wie und wenn dieſe Wuͤrmer in den Leib des Menſchen kom⸗ men, muß ich bekennen, daß ich noch weniger davon weis, als der Blindgebohrne vom Sehen, und der Schulmeiſter meines Dorfes, von der Palingenefie. Ich glaube alfo, mic) dem Leſer gefaͤlliger zu machen, wenn ich ihn mit der ſchoͤnen Hypotheſe, womit ich bey dieſer Gelegenheit aufwarten koͤnnte, verſchone, und dagegen lieber zu der Beſchreibung | des Kuͤrbiswurms fortgehe. Zum Gluck für die Menfchheit, iſt dieſer böſe Gaſt derſelben, deſſen Anfaͤlle viel heftiger und grau⸗ ſamer, als diejenigen des kurzgegliederten Band: . wurne find, weit feltener als dieſer. Derjenige, welcher obgedachter Sraunspefn zu Murten abgetrieben wurde, gieng getoͤdtet in einem Klum⸗ —* / und eines Riesiemunng. “ 207 \ Klumpen verſchiedener, theils langen, theils kurzen Stuͤcken ab. Diejenigen nicht gerechnet, die zuvor und ſchon zu Haufe von Zeit zu Zeit abgegangen wa⸗ zen, mag er erftbefchriebenen an der Länge wohl noch übertroffen haben. Er iſt, wie bereite gefagt, mehr als um vie Hälfte fehmäler, als diefer, und feine, unter gewiſſen Umſtaͤnden ſich leicht abſondernde Ge⸗ lenke, find wohl vier bis fünf Mahl laͤnger, Fig. 10. Defnungen, oder ſo etwas, das man für Säuggefäfe halten koͤnnte, habe ich weder an großen Stücken, noch an einzelnen Gliedern, im warmen Waſſer, ben alfen ihren Geftaltsveränderungen, auch nicht mit den ftärkften Gläfern wahrnehmen können; obwohl nicht zu zweifeln ift, daß fie ihnen nicht Gehfen wer⸗ den. Uber die Druͤſen feiner Haut Fig. 11. find durch verſchiedene Falten mehr auseinander geſetzt, als an der Taͤnia. Anfang und Ende find ebenfalls, wie bey diefer, Big auf die Dicke eines Zwirnsfaden verjuͤngt; und vorne wird man ein Fleines Knoͤpfchen gewahr, woran ich, ebe es vertrocknete, eine Kleine Vertiefung, mit einwaͤrts gerichteten FR durch das Bergeößerungöglas entdeckte, Kenn man einige Glieder Des — vers groͤßert betrachtet, Fig. 5., fo verliehret ſich, wie ich ſchon oben erwaͤhnet babe, der Blaulichte Str eif, den man mit bloßen Augen ſieht; dagegen kommen in der Mitte einesjeden Gliedes, die Saͤug- oder Abführungss "gefäße,i in der Geftalt Fleiner Grübcyen zum Borfchein, ice auch Woh«: wie De den Polgpen ‚ zu beyden ' N Ver⸗ \ & : 7.7 bu 208 Zersieberung eines Sonden Verrichtungen zugleich dienen koͤnnen. Eine, J | entdeckten mir auch meine ſtaͤrkſten Gläschen ni Auch die auf einem Ölastä jelchen vertrocfneten Stuͤck⸗ chen zeigten dasjenige nicht, was ich nach dem, was Herr Donner davon ſagt ), zu ſehen glaubte; je⸗ doch mehreres, als Herr Paſt. Goͤtze vermuthet. Denn es ziehen ſich alsdann die beyden Flaͤchen des Bandes ſo dicht zuſammen, daß ſie dadurch viel Durchſichtigkeit erlangen, und in der Mitte ein uns. ducchfichtiger Wulſt, welcher. Die druͤſigten ‚Körper oder Theile des vermennten Ruͤckgrads find, ſichtbar wird. Aber weiter ift auch Pier nichts zu ſeben. Ich verfiel alſo auf ein anderes Mittel, das mich hoffen tieß, Das Sfunere des Wurms genauer fennen ' zu lernen, Zu den Ende that ich ein Stuͤck deſſel⸗ ben in ein Glaͤschen mit Waſſer und verflopfte es. So oft ich bemerkte, daß das Waſſer truͤb wurde, verwechſelte ich es mit friſchem Waſſ er, und dieſes wiederhohlte ich in einer Zeit von ohngefaͤhr vierzehen Tagen, ſo oft, bis “ endfich das Wurmſtuͤck, wenn es an der innern Wand des. Gläschens hieng, ſo duchhfichtig fand, daß ich nun die inneren an ſchon mit bloßen Augen ſah. Nun brachte ich es, auf dem Schiehestäedki, unter mein ſchwaͤchſtes er Hier, * ſab Herrn Carl — wie auch einiger anderer Natur ſorſcher auserleſene Abhandlungen aus der —— x, ©, 58. FAR OH EM Ey eines Kuͤrbiswüurms. 209 ſah ich nun Fig. 9. die vörhlichen Korperchen in iße rer wahren fage, Farbe und Form, umd zugleich Die drehſeitigen ‚Deffnungen unter den obgedachten Geub⸗ chen, Base "Eine andere tage diefer Theile Haben wir ſchon Fig. 6. B. geſehen. Zu beyden Seiten erblickte ic) in der fehr durchfichtigen Haut eine Men⸗ ge Fleiner Dunkler Kuͤgelchen, welche alle nieine Auf merkſamkeit aufzufordern ſchienen. Ich verſtaͤrkte die Vergroͤßerung durch mein viertes Bläschen, and bier fabe ich fie noch deutlicher, - Naun war es Zeir, fie aud) mit-dem ſtaͤrkſten Glaschen zu betrachten, ie — war nicht meine Verwunderung, als ich durch N, 0.0. ſolche eyrunde Körper vor mir fah, Die. nicht von dem Blumenflaub gewiffer Pflanzen, 3 B: vom Korn, zu unterfcheiden wären, wenn fie nicht. die vollkommenſte Gleichfoͤrmigkeit, die nur wiſchen ween verſchledenen Körpern moͤglich, aber bey dem Blumen ſtaube einer, und der naͤmlichen Blume oder Bluthe, öfters fehr verſchieden ift, ums ter einander, hätten, Ss 12, Jin; an 44 A tan ‚wiigde fi * in — ihrer Farbe, feßt | keren, mean man fie für, fo dunkelbraun halten mollte, ‚als fie bey der Erleuchtung von unten, gefeßen werz den ; denn wenn man fie von oden herab auf dunklen Grund erleuchtet, ſo ſiehet man erſt ihre wahre weiß⸗ gelbe Farbe. Das koͤrnigte Anſehen ihrer Haut ol dem Beobachter faft die Vermuthung geben, baß kleine Kuͤgelchen hindurch ſchienen: allein, da ih fie auf dem Schieberglaͤschen mit Reiben zer⸗ 4 aa Beſchaſt. VS 8 quet⸗ 210 Zergliederung ei Sands quetſchet, habe ich Fig. 13. d. geſehen, daß das In⸗ nere derſelben einfach und, tie Glas, durchſichtig ift, Dieſe Koͤrperchen liegen, wie man dies Fig. 6. 2. * und noch beſſer, nach dem langen Durchſchnitt d Gelenke Sig. 7. ſehen kann, an der inneren gtäche des getheiften Bandes in großer Menge. auf einem feiz nen, auch bey det J— kausn he baren Haͤutchenn. Mit dem achlewneme hat mir es nie gelingen wol: len, ihn durch die Faͤnlung fo Durchfichtig zu machen, daß ich dergleichen Eleine Kügelchen darinnen hätte liegen fehen koͤnnen. Es ſcheinet alfo, daß feine Haut von dichterer Subftanz-ift, als die Haut des Bandwurms. Aber die Analogie führte mich zu der Nichtigfeit meines Schluffes, Daß dieſe Kuͤgelchen auch hier vorhanden ſehn muͤſten: denn ich fand die⸗ ſen Wurm ſehr reichlich damit verſehen, fo bafe ich ein Stückchen deſſelben auf dem Schyiebergläschen im Waſſer zerguerfchte, "und den durch dieſes Huͤlfsmit⸗ tel hervorgekommenen Schleim vergroͤßert betrach⸗ tete. Allein, ob ſie ſchon von Farbe jenen Koͤtper⸗ chen vollkommen aͤhnlich waren; fo wichen fie jedoch ‚von der eyeunden Form ab, und erſchienen als zitkel⸗ runde Kuͤchelchen, Fig. — Wenn der Naturforſcher — dent Aus genfchein urtheilen wollte; fo würde er, anſtatt fich und andere zu untertichten, nur fich und qudere ber trügen, und von einem Fehlſchluß zum andern hinge⸗ riſſen werden. Derjenige alſo, der unſere Korn⸗ | chen * = und eines Kuͤrbiswurms. 211 chen ſogleich für Eyer nehmen wollte, weil fie die Form derfelben heben, Eönnte ſich vielleicyt im erſt⸗ gedachten Falle befinden. Wenn er aber mehrere Vergleichungen anſtellet; fo werden ihm auch ger wiſſe Arten der Snfufionschierchen einfallen, welche man, dem Anſehen nach, nicht weniger für Eyer hal⸗ gen. würde, wenn ihre freywillige Bewegung ihre he nicht veroffenbarte, . Che wir aber die ſe Koͤrperchen näher betrachten, wird es noͤthig ſeyn, zuvor die Thiere, worinnen wir ſie antreffen, noch genauer, als es bisher geſchehen koͤnnen, kennen zu lernen. Nun bar Herr Bonnet in Beantworzung der vierten Frage feiner Abhand- lung: „Iſt der Bandwurm ein einziges Thier, oder eine ganze Kette von Würmern?“ gefücht, diejeni⸗ gen zu widerlegen, welche mit Öglisneri den Band⸗ wurm für eine Reihe aneinander haͤngender Wuͤrmer gehalten haben. Die Gruͤnde ſeiner Widerſprüche ſind zwar nicht ohne Schein, jedoch fo viel ich dar von urtheilen kann, nicht von der gewoͤhnlichen Staͤr⸗ ke ſeiner Logik. Die erſten feiner desen die Valis⸗ nerifchen Süße, betreffen die foredaurende Bewe⸗ gung einfacher, won dem Ganzen getrennter Glieder des Wurms, die er blos als einen Beweis des, über dem ganzen Leib, ausgetheilten Lebensprincipiums anz fieht. Auch follen, nach feiner Meynung, die zur ſammenhangenden Gefäße, welche Herr Winslow, Be die ganje Laͤnge Des Wurms, ausgeſpruͤtzet bat, 2 | Die 212 Zergliederung eineg Yandrenems die — des Thieres beweiſen. ob ich ‚ek ſchon bey meinen beyden Exemplaren fleißig und oft genung aufgeſuchet; fo babe ich fie jedoch nie finden koͤnnen. Vermuthlich hat alfo Herr Winslow eine andere Art des Bandwurms vor ſich gehabt, von“ dem man fic) ohngefaͤhr Die Borftellung machen | koͤnn⸗ te, daß er wie ein hoͤlzernes Gelächter, deſſen Glie⸗ der Durch zwo durchlaufende Schnüre zufanımen bei | gen, ausgefeben Habe, Haͤtte aber derſelbe die Haut des Wurms, nad) meiner Art, durch Die Faͤu⸗ lung verfeinert, uk dadurch diefe Gefäße. entblößt: vieleicht wäre alsdann die Fneinanderfügung dieſer Röhren bey jedem Gelenke entdeckt worden; denn was fidy trennen foll, muß ſich trennen Fönnen. Bon der Bewegung des Bandwurms und fei: ner abgeſonderten Glieder kann ich ziwar nur ſchluͤßen und vergleichungs Weiſe ſprechen, weil ich, wie ger ſagt, keinen lebendig geſehen habe. Hingegen ſetze ic) das, Vertrauen in die Wahrheitsliebe eines vor— treflichen Bonnets, daß, wenn er Die wunderbaren Bewegungen einfacjer, vom Öanzen getrennter Glie⸗ der des Kürbismurms, fo oft und viel, wie ich fie ges. ſehen babe, feben folte, er die Theilbarbeit dieſer Würmer, nicht mehr beſtreiten wuͤrde. N Ganze Stunden habe ich oft den verfehiedenen Öeftaltsveränderungen dergleichen Glieder im war⸗ men Waffer zugefeben. Bald fah ich dieſe Stuͤcke eine eyrunde, bald berzförmige, Bald fange und | ſchmale, bald eine Kürbiskernform, (movon vermuth⸗ lich die Benennung a * ſo gar bey einem, dann un undeined guͤrbiswurms. 213 dann und wann lanofamen Fortrücen, annehmen; und dieſes Spiel nie eher ſich endigen, ale bis das Waf: ſer kalt wurde, aber aud) fogleicy wieder anfangen, - wann bald genung wieder warmes Waſſer zugegoffen wurde, x | | Rum ‚frägt Herr Bonner ferner: „wie es zu⸗ gehe, daß ſich die vermeynten Kernwuͤrmer mit fol: cher Drönung und nach einem fo richtigen Ebenmaas zu fiellen wiffen, daß fie ein aneinander fortgehendes - Ganzes ausmachen, welches gleichfam flufenweife in feiner Größe bald ab bald zunimmt? Vereini⸗ gen fie ſich etwan darüber, daß die Fleinern den erften, ‚Die größeren den zweeten Platz einnehmen und alfo allmaͤhlig die übrigen auf diefe folgen ſollen? TO, ſcheint es, daß er von der Bildung des Wurms ſpricht, von welcher niemand wird behaupten wollen, Daß fie durch die EN, einzelner Stuͤcke ger ſchehe. Er kann auch nicht begreifen, wie die ge⸗ trennten Stuͤcke einander twieder finden, und fich, nach Delisneri Meynung, wie Bienenfetten oder Rattenſchwaͤnze zufanımen hängen ſollen; welches alles mir ſo unbegreiflic) feyn wuͤrde, als Herrn Bonnet, wenn es erwieſen wäre, daß ſich einmahl getrennte Glieder wieder vereinigen. Hat man denn hr jemals zerftückte Molnpen und Regenwuͤrmer einans der aufſuchen, und Durch ihre Bereinigung wieder ein Ganzes berftellen fehen? Nein! ein abgefonder: tes Stuͤck oder Glied des Wurms vereiniget ſich nie, - mals mehr mit dem Ganzen, fondern es gehet ab, 2 und wird wieder durch den neuen Anwachs erſetzet. De . Wahr { ER | a Sersfienering eines Bondwuens Wahr iſt es zwar, daß die Glieder, wenn ber Wurm ſtark iſt, und ſie nicht gutwillig los laͤßt, de tere fo veft an einander hängen, dag, wenn ein aus ’ dem Leibe zum Vorfihein gekommenes Stuͤck ergri fe fen wird, alsdann durch den Zuruͤckzug des Wurms, das Band, ehe es abreißt, gleich einer Saite, ohn⸗ glaublich ſtark angeſpannet wird, Aber nicht weni⸗ ger wahr iſts auch, wie ich dies oͤfters auch von Kuͤrbiswuͤrmern geſehen, daß, wenn Stuͤcke von eini⸗ gen Ellen in dem Leibe des Menſchen los⸗ und abge: - ben, und dadurch die Kraft des Ganzen geſchwaͤchet wird, ſich Die Glieder folcher Trümmer alsdann fo leicht, als ein eingeweichtes Löfchpapier trennen. Aber der Kopf, welchen Herr Donner an feinem furzgliedrigten Bandwurm entdecker hat, fcheint ihm der wichrigfte Beweis für feine Meynung zu feyn. Um dieſen Theil zum einzigen Nabrungsgefäß des Thiers zumachen, hat er zuvor gefucht, die Meynun⸗ gen aller derer Beobachter, die feine blumenförmigen. Körperchen für dergleichen Gefäße angefeben haben, in einem dicken Nebel von Zweifel einzubüllen, ob er ſchon felbft fagt: „daß die Natur einige Thiere ganz anders, als alle übrigen, die wir Fennen, gebildet Babe, Wielleicht if dies der Fall bey diefer Wurm: art, wo uns die vielem von dem Allgemeinen abmeis henden Erfiheinungen von einer Bewunderung F andern fuͤhren. Man werfe nur einen, mit Nachdenken böglekz ‚teten Blick, auf meine vergrößerte Abbildung Fig. % 53 und eines Kuͤrbigwurms. 215 die ig) von den rothen Druͤſen in der Mitte jedes Gliedes und ihrer Form und Lage gebe: man ſehe Fig. 5. auf die Gruͤbchen dieſer Gelenke, ehe die aͤußere Haut durch die Faͤulung abgeſondert iſt, und betrachte wieder die an dieſer Stelle undurchfi chtigen dreyſeitigen Oefnungen, und ſchluͤße nun auf die Be⸗ ſtimmung des Ganzen dieſer Maſchine. Ganz na⸗ ‚rürlich werden fie fich als das vorzüglichfte Werkzeug der Ernährung und Erhaltung des Thieres darfiel- Ien, Denn da die Groͤße der dreyſeitigen Oefnung deutlich genug zu erkennen giebt, daß fie Feine Dunſt⸗ loͤcher ſeyn koͤnnen; ; fo bleibe nichts. anderes übrig, als zu fehlüßen, daß diefe Gefäße entweder die Saͤugwerkzeuge des Maules felöft „oder Die Einge⸗ weide Des Thieres fi nd, Beyde Beflimmungen Eön: nen auch inihnen vereiniget, und die wahren Druͤſen und Muſkeln der Säuggefäße auf fo feine Art mit ihnen verbunden feyn, ‚daß fie fogar Dem verftärkten ug des Beobachters entgehen, | | ‚Der sermennte Kopf dee ums dinfie alfe, bey ir Gegenwart diefer Gefäße, noch zu einem andern Endzʒweck da ſeyn, als den Nahrungsſaft einzuſau⸗ gen, und dem Wurm den weiten Weg bis an das Ende feiner Glieder zuzuführen, Und ic) febe nicht, vas man dagegen einwenden koͤnnte, zu glauben: daß dieſer Theil dem Warm hauptſaͤchlich dazu diene, fi an einem oder andern Orte veſt zu ſaugen; damit, wenn Trennungen gefcyeben,: das vordere Stuͤck, als die — * ganzen/ allen in den Gedaͤrmen vor⸗ I gchen * * Kr / _ 4 ! | 216 Zergliederung eines ee. gehenden Bewegungen wiederſtehen — mit den Excrementen ausgefuͤhrt werde. Na — "Das Wahrfcheinliche dieſes —— fest in der eeſten und zwoten Figur Des Kopfes vor Yugen, Hier ſehen wir in Der Vergrößerung, an dem erſten eyrunden Gliede, ein laͤngliches Gruͤbchen, welches das Sauggefaͤß iſt; und wie ein nicht breites, fonz Bar | dern rundes Glied in dem andern ſteckt. — mal dieſe wurmfoͤrmig runden Glieder, fo koͤmmt ein ganz dünner, klein geferbter Faden c. zum Vor: fehein, welcher Feine gliederartigen Abtheilungen hat, und deſſen Ynfang vermuthlich das Sauggefaͤß iſt. Man würde ſich ſehr irren, wenn man nur die erhabene Seite deſſelben ſaͤhe, folchen fiir hohl zu halten, weil die andere Seite das Gegentheil zeiget, wo wir eine rinnenförmige Vertiefung gewahr wer: den, wie dies an dem Durchfehnitt des Fadeng, Fig. 3. nash deutlicher gefeben wird. Die ganze Struktur dieſes Werkzeuges giebt alfo hinlaͤnglich zu erkennen, daß es gar wohl das Band ſeyn koͤnne, durch vache ſich der Wurm, an einer Stelle des Darms veſt ſaugt, und anklammert. Indem ich nun, nach allen dor — anders ſchluͤßen kann, als daß dieſe Wuͤrmer, das Vermoͤgen der freywilligen Abſonderung ihrer Glie— der haben; ſo will ich mich nun an die Beantwor⸗ tung der Fragen: „was ſind wohl dieſe abgeſonderte — und wie Rare fie zu einer fo ar © TER ‚gene ’ und eines Kuͤrbiswurms. E80 Kette won Glieder?“ wagen. Denn man wage immer, wenn man ſolche Schluͤſſe vortraͤgt, denen binlaͤngliche Beweiſe fehlen. Dieſes freywillige Ge⸗ ſtaͤndniß wird alſo hoffentlich Diejenigen ‚beruhigen, die noch nicht meiner Meynung find. Ich erbitte mir alfo nur noch die Erlaubniß, meine Gedanfen fagen zu dürfen: ob ich fehen glaube, daß, da ung indem Reiche der Natur, fein Gefeg mm Schweiz gen verbindet, wenn wir Urſache zu reden haben; auch das Recht, feine Gedanken über Gegenftände, die unfere Erfenntniß erweitern, oder auf Spuren netter Entdecfungen führen können, mit Beſcheiden⸗ ‚ beit vorzutragen, —— Ye gemachet wer⸗ —— — (en — den Fe, SE Es werden aber kun, welche. das wenige, | was ich bisher von der Theilbarkeit der Glieder des Bandwutmes angemerket habe, beyfaͤllig aufgenom⸗ men haben, die erſte Frage von ſelbſt beantworten und ſagen: daß alſo jedes Glied des Bandwurms ein befonderes Thier feyn müffes Aber nichts weniger dürften fie fich wohl vermuthen, als dies von mei⸗ ner ‚Seite bezweifelt zu -fehen, indem ich Defenne, daß mich meine BERND hievon noch. nicht hinreichend überzeugt. ‚haben, . Sm Gegentheil zeig⸗ ten fie mir ganz andere, von allen bekannten Natur: gefeßen abweichende Augfichten. Man wird fie er: rathen Fönnen, fo bald ich den Herrn Derome Der lisle nenne, welcher.die Polypen durd) Die neue Hy: vorhefk, die ex von ira Körperbau, in einer befons In 5 | dern 218 Zergliederung eines Bandwurms , ! dern Schrift”) bekannt‘ gemacht Bat, in einer in anderen Geftalt, als fie bishero erfchienen find, aufs treten laͤßt. Billig follte icy zwar Bedenken tragen, einen fo unreifen Schluß, aus diefem nicht weniger reifen Syſtem zu folgern, zumalen es unter ander Wiverfprüchen, die Prüfung eines fo feharflinnigen als ſcharfſichtigen Beobachters, des Hertn Pal. Goͤze, gegen ſich hat ). , Man wird aber Schtüffe e von Behauptungen zu unterſcheiden wiſſen. Es entſpringen aber aus der Delisliſchen Hypo⸗ theſe folgende zween Saͤtze: 1) daß jedes durch die Haut ſcheinende, und ben dem Zerfchneiden herausfallende ehe⸗ ein beſonderes Thier, und alſo 2) Ber ganze Polyp eine Sammlung von dergleichen Thierchen in einer gemeinſchaftlichen Haut ſey. Die Gruͤnde, worauf er dieſes Soſtem Re, bat er in einen fo angenehmen Vortrag einzukleiden gewußt, daß fie jeder. Kenner vergleichen Schrif- een, gewiß nicht one viel Vergnügen leſen wird. Der Polyp waͤre alſo, nach Herrn Delisle Hy⸗ — potheſe, das bewegliche Haus, einer unzaͤhlbaren . Menge *) Neues Hamb. Mag. B. UI. ©, 423. — **) Pruͤfung der Schrift des Herrn Derome Delisle ‚ über eine neue Art, die Erzeugung :c. der Polypen im fügen Waſſer zu erklären. Des Heren Trembley Abhandlung zur Ge⸗ ſchichte einer Polypenart des fügen Waſſers ꝛc. S. 531. - . J und eines Kirbiseurmdn arg . Menge Einwoßner. Was follen nun wohl, die, fhon von den meiften Naturforſchern, für po⸗ ‚Inpenartig erkannte, Band: und Kuͤrbiswuͤrmer feyn ? Die Analogie giebt freylich zum oͤftern keine große Gewaͤhrſchaft fuͤr die Schluͤſſe, ſo wir nach ſolcher machen; indeſſen duͤrſte fie bier gleichwohl nicht ganz zu verwerfen ſeyn, wenn wir auch nicht beſſere Beweiſe der Uehereiuſtimmung — * vor | ung hätten. | N Jebes Glied iſt, wie wir — haben, fo wie der h Leib des Polypen, ein Aufenthalt fuͤr eine unzaͤhlbare Anzahl kleiner, an den innern Flaͤchen der Haut han⸗ gender, ey: oder kugelrunder Koͤrperchen. Aus ih⸗ ren vergrößerten Abbildungen Fig. 1 2. fann man fer ben, daß fie, ohnerachtet — Form, dennoch nicht — DR R —9 wohl Eyer ſeyn koͤnnen: da ſie eines Theils, wenn wir die Eyer gewiſſer Schmetterlinge ausnehmen, mit einer, bey dem Baue der Eyer, nicht gewoͤhnlichen koͤrnigten Haut uͤberzogen, und andern Theils in ſo großer Menge bey einem Thiere angetroffen werden, wo es unter die Seltenheit gerechnet werden — wenn zwey beyſammen OBEN. "Könnte man nun von der Zukunft erwarten, daß die Delisliſche Polypenkoͤrnchen, durch Erfahrungen, als Thiere erkannt werden; fo dürfte alsdann der analogiſche Schluß, meitigftens die Wahrfeheirilich keit, daß auch diefe kleine Kügelcyen der Bandwür: mer, die Erbauer und — *— * —* koͤnn⸗ 1% len, vor ſi ch he Son Mae * 220 _ Bensieeruig eines Dr Von deren geben ‚oder gebtofigkeit ſich He: | —— duͤrfte man nur ein abgeſondertes, erſt aus dem Leibe gekommenes Glied, welches ich zu thun, zu meinen größten Verdruß verſaͤumet habe, auf ein gewärmtes Schiebergläschen: legen, es wohl zerquetfchen, und den hervorkommenden Schleim, anfangs allein, hernach aber mit warmen. Waſſer verduͤnnet, mit-flarfen Gläfern beobachten. Sch denke mir aber hier einen Beobachter, der freymillige und zufällige Bewegungen unter dem Mikroſeop zu unterſcheiden gelernt hat. Alsdann wuͤrde man viel⸗ leicht andere Begriffe von dieſen Koͤrperchen bekom⸗ men, als diejenigen erlangen koͤnnen, die ſie nur mit einem ſchwachen Suchglaſe, oder wie Herr Andry auf einer Slecknadelſpitze in ya u Mis kroſcop betrachten. Es iſt von Wichtigkeit, und die Siebe bes .s Näche ften erfordert es, die Fehler, fo große Naturforfcher bierinnen begehen, — dann große geute fehlen auch, — nicht zuiüberfeben. Ich muß alſo die ganze Stelle, welche Herr Bonnet in feiner Abhandlung von Bandwurme vom Herrn Andry anführer, fo wie dasjenige, mas er felbft von dieſen Körperchen hin⸗ zufeßt, wörtlich abgefchreiben , und den Leſer bitten, | fie mit meinen hievon gegebenen Abbildungen zu ver: | gleichen. _ Hier find feine Worte: | „Andey hat ſich darüber faft eben fo ausge⸗ drück. Wir fahen (der berühmte Here Mery nam: In und er, en einem andern ve der Arzeney) in 4 re f . 5 und eines Kuͤrbiswurms 221 indem gamzen Umfange des Wurms, eine gewaltige \ \ e Menge Eleiner drüfigter Kötperchen, welche den Hitz ſenkoͤrnern gliechen, aber vollfonmmen rund waren. Sch, kann aber diefen Wuſt von Kuͤgelchen, die ich nachgehends mit dem Vergroͤßerungsglaſe von neuem ſorgfaͤltig unterſucht, mit nichts beffer, als mit dem Rogen eines Karpfens vergleichen, weil ſie eben ſo dick auf einander zu liegen ſchienen: jedoch iſt jedes von dem andern unterſchieden. Sie ſind aber im’ dem Wurm in fo großer Menge, daß auch dasjenige, welches ben, dem Berühren an einer Stecknadelſpitze uno bleibt, ı wäre es such ich geößer, ats das s ein Saufen einer ungtaubfchen E Kügelchen, erjegeint, 0 „at: Andry date dieſe fuͤr die Ak file v4 Edher des Wurms. Meiner Seite babe e id) ſie chen⸗ falls mit aller möglichen Aufmerkfamfeit beobächter: ih muß ‚aber geftehen, daß meine Beobachtungen mit diefer Gelehrten ihren nicht uͤbereinſummen, Erſtlich habe ich Diefe Kügelchen nicht fo Flein, als fie: befunden; denn id) Fonnte fie mit bloßem Auge un: | terſcheiden. Zweytens kam mir, unten dem Vergroͤſ⸗ IN N Ana NEN 8 ſerungsglaſe, ihre Geſtalt weder fo regelmaͤßig, noch⸗ einem runden Kuͤgelchen ſo genau aͤhnlich vor, als fie behaupten: Vielmehr gleichen ſie Sandkoͤrnern, ‚oder feinem Staube ⸗wiewohl fie rundlicher zu feyn: ſcheinen, wenn man ſie mit bloßen Augen ‚oder nun —— ein ARD beraten, So habe ich auch endlich 222 Zergliederung eines Bandwurms endlich in der Linie der Drůſenkoͤrperchen keine der⸗ gleichen Koͤrnerchen wahrgenommen. Sollie es wohl ganz unwahrſcheinlich ſeyn, wenn man murhe maßte, daß fie bey dem Bandwurme eben das waͤ⸗ ren, was bey großen Thieren das Fett iſt: naͤmlich eine Menge oͤhlichter vom Blute abgeſchiedener, und in gewiſſen Behaͤltniſſen eingeſchloſſener Materie? Wenigſtens koͤmmt mir dieſe Muthmaßung weit wahr⸗ ſcheinlicher als diejenige vor, welche — anpnıiebe men fein > | Kenn Vergleichen PIE AA von Ynfäne gern auf diefe Art gemacht werden; fo kann man fie e in der Stille ruhen laſſen: N fie aber den Na⸗ men großer Naturfündiger und Beobachter, alsdann Eann Das Zutrauen, fo andere Beobachter auf fie fer Gen, die nachtbeiligfien Folgen, für die Naturkunde Gaben, wenn fie annehmen, was fie veriverfen, und blind find, wo fie ſehen follten, So fcheint aucy Here Donner das Wiederwach⸗ ſen abgeriſſener Stuͤcke des Bandwurms in Zweifel ziehen zu wollen, weil wir, nach ſeiner Meynung, noch keine unmitelbare Beweiſe davon haben. Es fehlt aber an ſolchen Beweiſen ſo wenig, daß dieſes Wiederwachſen vielmehr nicht den geringſten Zweifel unterworfen ſeyn kann: Denn niemalen wird, nach⸗ dem ein Stuͤck abgegangen iſt, wenn in einiger Zeit wieder eins erſcheinet, das erſte Glied, ſo hervor⸗ koͤmmt, ein breites, fondern,: wenigſtens kann ich es von dem A Kuthiewurm mit Gewißbeit fogen, allezeit wieder und eines Kürbiewumißt 223 wieder ein ſpitzig zulaufenbes Glied ſeyn, welches ges nugfam zeigt, Daß der Wurm durch Anſetzung neker Glieder wieder ſeine — ri erlanget * — 23194 Dieſes Wiederwochſen —— Zbeile, kann aber nur in dem Kalle ftatt haben, wenn der Wurm mit feinem Vordertheil noch eff iger; da wir gefehen haben, Daß einzelne Glieder ſi ich inicht mehr mit dem Ganzen vereinigen koͤnnen. Eben ſo wenig koͤnnen ſie aus Mangel des Kopfes da er nicht aus dem Gliede erwaͤchſt ſondern die Glieder aus ihm entſpringen/ ſich veſt ſetzen, und’zu- ar | Würmern erwachfen ; ſondern fie muͤſſen terben u verfaulen, oder abgeben > dahero HR kann, daß, wenn dann und wann deren zwey beyſam⸗ ‚men wohnen, fie aus zween verfchiedenen Zeugungs⸗ punkten nen ſin ind, REN En Erklärung der Siguen, \ Figer. Der Kopf des Bandwurms in e N Größe Fig.z, Derfelbe vergrößert. J Big, 3. Der Durchſchnitt Des er c. des Kopfe \ theils, Fig. 4. Ein Ctuͤck der breiten Glieder des Baud⸗ wurms. ‚Sig. 5. Diey vergrößerte Glieder ver Sande, ii MMO 846, der Ruͤkkenſeite dieſes Wurms. Fig.7. —— 224 Zergliederung eined Bandwurms X | Sig Die Glieder deſſelben, nach abeeſchuittnet Kante, vergrößert. . ER! Gige8s. Das durch die Faͤulung usb dene Stück des Bandwurms von Fig. 4. der Deutlichkeit wegen etwas groͤßer als — * gezeichnet. | Fig. 9 Diefes vergrößert. — re Fig. 10. Vier Ölieder des Kuͤrbiewurms in natir⸗ i ‚licher Größe 1. | Gig, 11.. Zen Glieder def eiben — Fig. 12. Durch N. o. o. vergrößerte Körner, deren „tage. bey Fig. 6. 2. a. und 8ig.7 7. — wird: vom Bandwurme. | | Fig. 13 Dergleichen vom Kubiwueme. HR * ee, 244 art 7 m 16 FEN EIRT >: Pisa 225 "2x7. Entdeckungsgeſchichte der. | wahren Dolppenfrefler, | beftätige won Gottfried Ephraim Goeze. BE Herrn Rendant Ebel, zu Berlin, war e8 vor⸗ behalten, die wahren Dolypenfreifer zu ent: decken. Gemeine Fluß: und Teichſchnekken find die Thäter, welche diefer Beobachter, feit Trembleys Zeiten, zuerft indiefer Aualität angerroffen hat. Es ift dadurch in der Polypengeſchichte nicht nur die Luͤcke ausgefüller, daß die Polypen von gar feinem andern Thiere wieder gefreſſen würden; ſondern es werden auch nun alle Pelypenbeobachter gewar⸗ net, diefen Schleichern feinen Zutritt in ihren Ölds fern zu geftatten. Ein zwiefacher Nußen, den wir dieſer Entdeckung zu danken haben. Bereits am 28ſten Jaͤnner dieſes 177 7ften Jah⸗ res hatte unfer Freund der Geſellſchaft den Vorfall ‚gemeldet, und wir wollen jetzt aus ſeiner Zuſchrift einen kurzen Auszug liefern. Geſellſchaft. Beſchaͤft. IV ßZ. P „Die 6 Entdeclungsseſchichte „Die bis jetzo immer fuͤr ſo unſe huldig angeſthe/ ne Waſſerſchnekken, und unter ihnen die ſo genannten gelblichen zarten Spighörner”), babe ich, als wahre. Polypenfreffer, auf ver That ertappt. Selten wird man unge Diefer Are und andere Gattungen verfeh⸗ len, wenn man Waſſerkraͤuter mit Dolgpen in Glä: fer einfegt, und ich babe fie inmer darum gern ger duldet, weil fie.die ſich an die Seiten derfelben ans ſetzende Mooſe oder Conferven abweiden, und die Glaͤſer rein zu halten pflegen. Folgende Erfahrun⸗ gen aber haben mich uͤberzeugt, daß ſie unter den Polypen eben ſo gefaͤrlich ſi nd, als die a unter. den Schaafen.‘“ „Ich hatte ſeit vorigem n Feüßjaßre g gruue Yes “ polnpen, im einem kleinen Glaſe, ftehen, :welche ſich anſehulich vermebret hatten**). Es mar eben dar⸗ inn ein fadenartiges Waſſermoos fo ſtark gewachſen, daß es beynahe das ganze Waſſer ausfuͤllete, als ich das Glas bey einfallendem Froſt an einen temperir⸗ | ten #, Helix ftagnalis Lian. N. 703. Waſſerſchnecken (Muͤller) Sir ift beym Friſch im 8 Th. feiner Snf S-14- N... beſchrieben und auf der 7 Taf. vorgeftelie. Ferner. finder: man davon eine Abbildung im 4. Ds des Berlinfehen Mar. gazins, Taf. IX. Fig. 33. A und B, | .. #9) Diefe Vermehrung kann man dadurch. befoͤrdern, wenn man ein Glao mit kleiner Lemna „ı worinn die Vegetation ‚au den Seiten von ſtatten gegangen, mit geſtepptem Pas, pier zugebunden, einige Wochen unangerühtr. ſtehen Wii Man wird hernach fie bey tanjenden erbliden, | _ d ERS 127 55 3 der wahren Polypenfreſſer. 227 gen Ort verfeßte. Gleichwohl wünfchte ich meine Polnpen von diefem Moofe zu befreyen, durfte aber nichts davon herausnehmen weil ſich viele daran ger ſetzt hatten. Mit fielen die Moos freffende Schnek⸗ fen ein. Zwey von obgedachten Spitzhoͤrnern folle ten dem Dienft verrichten, und fie ıhaten es nad) Wunſch;, weil fie in den alten Öläfern, woraus ic) fie nahm, ausgehungert waren, und Feine Nahrung mehr hatten‘), Das Moos, welches die Schnek⸗ fen, durch ihr Herumfriechenaufdemfelben, aufthuͤrm⸗ ten, nahm täglich ab. Als ic) aber einige Zeit nach⸗ ber nach den Polnpen felbft fahe, waren fie alle ver: ſchwunden, und nicht einmal einer mehr, wie ich an: fänglid) glaubte, in dem, vom den Schneffen übrig gelaſſenen Reſte von Mvofe, das ich) in reinem Waf fer unterfuchte, anzutreffen. Ich dachte an nichts weniger, als daß die Schneffen die Urſache dieſes Verluſtes ſehn ſollten; ſondern ſchrieb ſolche dem, durch ihren Unrath, getruͤbten Waſſer zu, ob ich gleich ſchon die Erfahrung hatte, daß ſie ſich in truͤbe ge | wordenem Waſſer eine Ka erhalten alu | * Dieſe este arbäken alſo zu den Herbi- und Carni- ‚voris zugleih. Es’ift kaum glaublich, wie gefräßig fie find, Wenn ich deep bis vier von den größten unferer Gegend, N: mit dem Horn in der Laͤnge eines halben Fingers, in ein ges woͤhnliches Kranfenglas mit Waſſer ſetze, und folches ins wendig mit Kräutern, und oben mit drey Finger hoher ‘Lemna anfülfe; fo if binnen drey oder vier Tagen alles ‚ vergehret, und das Wafler helle, 228 Enntdeckungsgeſchichte „Eine zwote Erfahrung aber lehrte mich Die Po⸗ Inyenfeinde naͤher kennen. Eben diefebenden Spi börner follten nun auch, in einem großen &lafe mit braunen Armpolypen, das zarte Moos an den Seiten ebafen.. - Diefe De | hatten ſich bisher beſonders dauerhaft bewieſen ). Sie waren die Nachkom⸗ menſchaft eines einzi Polypen, den ich, im Anfang des Aprils vorigen Jahres, einzeln an einem Waſſer⸗ Eraut fand, und eine mir ungewöhnliche Größe hatte, Merkwuͤrdig, daß ich an dieſer Polypenkolonie nicht die mindefteSpur von Laͤuſen bemerkte, wenn andere den Sommer hindurch eingeſelzte Polhpen haͤufig da⸗ mit beſetzet waren. Jetzo waren dieſelben, wegen Mangel der Nahrung, zwar klein, aber doch ſo zahl⸗ reich, daß ihre Menge vornaͤmlich die helle Seite des Glaſes gaͤnzlich bedeckte.“ „Ihr Schickſal aber wurde bald — Nach ein Paar Tagen waren fie insgeſammt ver: fhwunden. Jetzt erft fiel mein Verdacht auf die Schneffen, worinn ich mich auch fo wenig irrere, daß ich fie bald auf feifcher That ertappte. Ich legte die eine in frijches Waſſer, und, als fie anfıeng darin herum zu Ban, ließ ich) zween Polypen recht *) Ein ſolcher hat ſich bey mir, in einem allen. vegetirenden Glaſe, wozu fein Tropfe 1 friſchen Waſſers gekommen, vom Auguſt an, da ich das Vergnuͤgen hatte, ihn dem Herrn Staatsrath Muͤller zu zeigen, bis zu den letzten Tagen des Nosembers gehalten. der wahren Bolnpenfreffer. 229 | recht vor ihrem Kopf hinabſinken, welche fie auch au⸗ genbiictlich vor meinen Augen vetſchluckte. Run wußte ich alſo die Urſache/ warum bey mir und an⸗ deren Freunden, die Arm: und olfe andere Polypen⸗ arten, fi ſich oft fo ſchnell verioren hatten. Denn bey jenen grünen Polypen waren auch die ſchoͤnen Schaͤf⸗ ferſchen Blumenpolgpen, die ich in meinem Leben erſt zum zweyten Male angeicoffen, mit den Waſſer⸗ linſen woran ſi ie biengen, nigleich verſchlungen worden. “ Ar Diee war der eehindie Aufſah ‚ der mir * nachher zugeſchickt wurde. Er erregte meine ganze Aufmerkfamfeit, und er wird’ nichts von ſeiner nachher durch Die Beflätigung diefer Erſahrung er: langten Stärke verlieren, wenn ich alle meine damahls * mir aufgeſtiegene Zweifel entgegen Teer a 97 . QonTrembleys Zeiten, an hatte ER ‘eig dies als; eine der größten Merfiürdigfeiten bey ‚den Polypen angeſehen, daß ſie in ihrer Art die ge⸗ fräßigften Thiere wären: aber von feinem, andern ‚. Wenn Sie ee erlauden wollen, fo will ich! allen bisher gefagten "davon nichts feiner Wenig: feit, fonderh alles lediglich dem Herrn Paſt. Stroͤm dankbarlichſt zugeſchrieben “werden ‚Aut fe noch ‚an Paar Worte hinzuthun: — 7* 9 Die Alten ſcheinen es gan ah gar nich ‚ger wußt zu haben, daß unter dem weißen, braunen und gelben. Safte mancher Schnekken wirklich ſchon Der wahre Purpurſaft verborgemdiege, und: daraus / durch * Bar der Sonnenſtralen, gan bald zum Worſchein ge⸗ bracht ‚252 1 Bon dem Purpan bracht kath koͤnne. Wenigſtens ſindet ſche von dieſer ganzen Veraͤdelung und Verwandelung der Farben, duech die Sonnenſtrahlen, keine Spar in ih⸗ ren vom Purpur und von den Purpurſchneklen han⸗ delnden Schriften. Vom Reaumur und einigen anderen franzoͤſiſchen Gelehrten iſt es bekannt, daß ſie hinter das Geheimniß gekommen, und nun wiß fen wizesdenmauch von unſerm Hertn Paſt. Stroͤm Daß er hiervon aus eigener Erfahrung und Ueberzeu⸗ gung am beſten und deutlichſten ſchreiben koͤnnen. 2) Der Purpurſaft muß nicht allein in den Pur⸗ pr und Stachelſchnekken (muricibus) geſucht wer⸗ den. Er iſt eben fo gut und noch wohl beſſer in vie len anderen Schnekken, und inſonderheit in vielen Spitz hoͤrnern (buceinis) zu finden. Moͤchten doch nur mit den klebrigten Saͤften der Schnekken meh⸗ rere Fatbenverſuche vorgenommen, und dabey die Huͤl⸗ fe der Sonnenſtralen nie vergeſſen und verſaͤumet 8 * 86 jemals in den fand: und Stußfchneften ein Purpurfaft angetroffen worden, das mögen anz dere ausmachen. Daran hat man auch wohl nie im rechten Ernfle gedacht, dergleichen etwas in den Säften der Muſchelſchalen — die dazu vielleicht eben f tauglich ſeyn moͤchten — aufzufuchen, RR *0 Von den Meereicheln, dieſem gewoͤhnlichen — und Erhaltungsmittel der Purpurſchnek⸗ Sei; . man in allen Meeren eine unglaublich Erg sro | — —— im Buceino Lapillus L, 253 große Menge: wie, wenn man daraus den Schluß machte, 8 die Anzahl der Purpurſchnekken eben⸗ falls groͤßer uud zahlreicher ſeyn müffe, als es bis⸗ ber von ben mehreften rk Klang x) geglaubes worden? 5) Wer. age es ung, Den Purpurſaft allein in den Schnekken zu ſuchen, wo er nur ſo ſparſam zu finden iſt! — Sollte er nicht in anderen Seethie⸗ ren weit reichlicher und überflüßiger anzutreffen feyn ? Der Unrath der Wallfiſche pflegt ganz roth zu feyn, and die feinemand, ‚welche damit beftrichen wird, ei⸗ ne dauerhafte rothe Farbe zu « geben, wie folcyes ver Prof. Möller im Lin. volft. Naturſyſt. Tom. I. p. 485. richtig anmerfer. Laͤßt ſich fehon fo viel mit feinen Excrementen ausrichten, was wäre nicht erſt yon feinen innern Theilen und Eingeweiden zu er⸗ warten, wenn man ſich die Muͤhe nehmen wollte, ſol⸗ che genauer und Terafeltiger. w —— — » Man findet üßrigens vom — Lapillus L. eine Abbil⸗ dung in Martiniſchen Conchilien⸗ Cabinette im 3. Bande, auf der 121. Kupfertafel Sig. aızz. 1112. ©; a. Sr fi | XUIL ——— des Zeolithe, ‚feiner Arten und Abaͤnderungen, nach dem, 4 R — Anſehen, Bon Sohann Zoran — — Zeoluh⸗ bat die Mannigfaltigkeit ſeiner Yet * und Abänderungen mit den übrigen Produetei des Mineralreiche gemein, und man finder aus eben der Urſache, ben der Beſtimmung feiner Gattunge: kennzeichen und fpecififen Charaktere, nach dem Außer - ven Anſehen, die uͤberall bey den Körpern —— herrſchende Schwierigkeiten. Island und die faroͤeiſchen Inſeln —— ſein eigenthümliches Vaterland zu ſeyn; in Schweden hat ihn Cronſtedt, wo ich nicht ivre der erfie Ent: decker deſſelben, gefunden; in dem nördlichen Theil von Norwegen folLer gleichfalls fallen, vom Harze babe ic ganz unſichere Nachrichten, und kenne über: all nur den Islaͤndiſchen und Fardeifchen. Aus diefen, wegen mehrerer befonderen Mine: ralproduete merfwürdigen Inſeln, fällt er am Ufer, mit anderen Steinarten, Me DEEIBNFUE vom Anfpülen ber”; Beſchreibung des Zeolithe 255 der See abgeſchliffen¶ fir ſich allein, oder mit an⸗ deren Erd: und Steinarten verwachſen, nackend oder mit einer Riude uͤberzogen; nur in klein eren Stüden auf Island in groͤßeren ouf den facoer ſchen Inſeln. Ob er auch in den Gebirgen oder an Felſen anſttzend falle, iſt mir, unbefann, ges genommen ben, welcher in der Berdart Des fardeifchent gediegehen Kupfers, in der Geſtalt kleiner Kugelu, eingefpiengt if j "Seine Tärbe, Vie betsrogene Rinde aus genom⸗ iſt eigentlich weiß, mehr oder weniger, ſelten ins milchblaue fallend und halb durchſichtig, noch ſeltener gelblich, Tee — grun, Rn — J * Vak 22% L "Wie Dre iR. gemeinigtih. hänne, — einen halben Zoll dick, e S ie iſt mehr oder weniger 18: 2 vruͤn, er einförmig; um Bruce, > Dergleis ö .. chen, Rinde übgrziebt ebenfalls ; ben auf Diefen Snfeln, fallenten, Chalcedon; san Dem Doppel ſpath babe ich: fü e ni Heer Sb fie ie Kup⸗ fer halte, ıft mir nicht bekannt. „gehn, fertig, criſtalliniſch im Bruche. Diefe 2 Falle auch in loſen Stuͤcken ohne Zeolith, hat ein weiches Anſehen, zeigt aber verſchiedene Stufen ihrer Härte, und möchte wohl die dort⸗ fallende Jaſpisart von derſelben Farbe hieraus —— entſtehen. Eine gleiche Art faͤllt beſonders in Island, die auswendig grün, inwendig braun⸗ es 2 und der Anfang einer gruͤn und brau⸗ nen 256: Beſchreibung des Zeolithßzß. Fi nen isländifchen Safpisart, Die man ie: In i ‚nennt, ſeyn möchte, N gelblich oder roftfarbig, ebenfalls fettig, und im Bruche criſtalliniſch; giebt wahrſcheinlich ee nen gelblichen Jaſpis. Iſt felten. | braun, lettig, fandig, erhaͤttet. Iſt gemein, B gelblich, lettig, erhaͤrtet. Iſt nicht ſelten. Die Erd: und Steinarten, worauf und. worinn er fißt, oder womit er a mreulin verbunden iſt, ſind: Die letzt angeführten fetten, der PR? und gelb— liche, die in der Verbindung mit dem Zeolith bald als Rinde erſcheinen, bald nach Art anderer Bergarten, mit ihm verbunden ſind. Die braune ſandige Bergart des faroͤeiſchen gedie⸗ genen Kupfers, worinn er in kleinen Stuͤcken, halben und ganzen Kugeln, ſtrahlig und ery⸗ ſtalliſirt, mit ſeiner eigenthuͤmlichen Farbe, oder von Kupfer und Kupfergruͤn braun oder grün gefärbt erfcheint, Es ift ſchwer, oder vielmehr unmöglich, allge: meine auf alle Arten paffende generifche Kennzeichen des Zeolichs, nad) dem dußeren Anfehen, anzugeben. Nichts defto weniger, hat er. etwas befonderes, ‚nicht auszudruͤckendes in feinem äußeren Anſehen, fo daß wenn man von jeder der drey unten vorkommenden Abtheilungen nur eine Art oder Abänderung Fennet, | man Befhreibung des Zeoliths. 257 man die uͤbrigen ohne Muͤhe erkennen kann, und die Vergleichung der ſtufenweiſe mit einander verwand⸗ ten Arten und Abarten gewöhnt Das mir zu einer leichten Entſcheidung. Naͤher koͤmmt man zum Zweck, wenn man eine hypothetiſche Idee ſeiner — Struktur vor⸗ EN —J Man ſtelle fi ch nA mehrere an einander ächhe Kugeln vor, jede aus lauter soncentrifchen Fäden oder Strahlen, feinen oder groben, beſtehend; Die die Peripherie dieſet Kugeln formirende Strahlen von Weyhen oder mehrern benachbarten in einander reifend, einander Dutdywebend, und die Verbindung k ‚Kugeln mit einander bewirtend,, "So pirhäte fi ichs. augenfeheintich — dm * | seften Zeolitharten: doch freylich nicht bey dem Mehl⸗ zeolith, nicht bey den mehreſten Criſtallzeolithen. Man muß ſich aber nicht alle dieſe Kugeln als voll⸗ kommen vorſtellen; eine verdraͤngt einen Theil der andern, und giebt ihr Eindruͤcke, die ihre ſphaͤriſche Geralt verändern , wie naͤmlich geſchehen würde, N Wenn man mehrere nicht völlig harte Kugeln in En Mafe zuſamnen drücken wollte, oder wie die Cri⸗ alle gewöhnlich bey ihrer ra einander vers RR | * Dan. finder, u doch — en. hat Kugeln; öfters halbirte oder zerſtuͤckte, die nur an der einen oder andern Seite mit mehreren verbunden Seſellſchaft. Beſchaͤft. IV NR gewe⸗ ah find, ‚oder mehrere dergleichen Et ente von Kugeln, mit glatter Oberfläche, an ein det verbimden, haͤufigſt von der Art. U. 5. bi —* fh ten von I. 5. . 6.b.— 2: Die coneentriſche Verbindung der Beſhhretbung des geotig. | 2. des Zeolithe, der Faͤden oder Strahlen deſſel⸗ ben, iſt alſo gewiß das vorzuͤglichſte generiſche Kenn⸗ zeichen, wenn es ſich gleich nicht. auf alle Arten paßt: wie es denn einem Naturforſcher nicht ungewoͤhnuch iſt, die nahe Verwandſchaft natürlicher Körper ein⸗ zuſehen, ohne in allgemeinen Ausdruͤcken angeben zu koͤnnen, worinn ſie beſtehe. Einige Criſtallze⸗ lithe ſcheinen eben dieſe conceutriſche Verbindung der Strahlen zu zeigen: nur mit dem Unterfchiede, daß die Strahlen in neben einander ſtehende Blaͤtter oder Lamellen, die gleichfalls in einem Betracht ihren ges. meinſchaftlichen Mittelpunkt haben, - zufammen ger wachſen find; andere zeigen wirflidye Strablen, noch andere zeigen nicht die geringſte Spur, von der * beſchriebenen allgemeinen Einrichtung. Mit dem Chalcedon, der beſonders auf den fa⸗ rdiſchen Inſeln ungemein ſchoͤn faͤllt, ſcheint der Zeo⸗ lith in ſehr genauer Verwandtſchaft zu ſtehen. 9 bemerkt bey Unterſuchung der vielfältigen, Abarten, eine allmählige Zunahme der Härte, die wenn, wie wirklich gefchiehet, die Form und (faſt die) Farbe des Chalcedons dazu tommt, ein fluͤchtiges Auge leicht ir irre machen kann. — DB EL} 2 J * A ‘ j 4 Beſchreibung des Zeoliihe, as9 Es giebt auch eine Art,’ die, dem Unfehen nad), mit dem isländifchen Doppelſpath viele Aehnlichkeit bat, nicht. aber N a ver — rbomboidaliſch bricht. | | Die uenblich — Arten laſſen ſich fuͤg⸗ lich unter drey Hauptabtheilungen bringen, Die viel: leicht nur Stufen der Wen — oder — * Dh ade 2) eh, ! » sis, 3): Criſtali⸗ 9 — | Ä * — aen ir — Mehetiß. J locker mehlig/ zwiſchen den Fingern jerreißbar, &, in Beinen Klumpen, in brauner — Erd⸗ art eingeſprengt. u, PB fürfih allein. Apr | die Peripherie des vn Feten Zeige be deckend. 0. an der innern Veriüberie boßte Zeoipe 0 Bageln, a a ßß. auf der ängern Flache des Zeoliths ahfigend. | 2 2. feft, mehlig, faft fett anjufuͤhlen wie ein Thon: läßt. fi mir ı dem Nagel ſchaben und ſchneiden. er mehlig, Dart, ſang̃g. 4. wie Mehl ausſehend, hart, feſt. & a. an der Peripherie des I past Siraßtpeotuge, | I. 53 b. * als R 2 B. am a en enden — Is: N BR Re N J aaa ad ‚sin — IE I. Sraftpetih. 2, dicht, ohne — auatzis im m. fe: ſchlagend. kr 2. ticht, Hart, uneben im Bruch, * Staßten. 3, dicht, hart, uneben im Bruch, mit fchiefen, ſich Ereuzenden, ſchimmernden Strahlen durchwebt. 4 dicht, hart, glatt und ‚Anpdenng im m Bruch, — "Strahlen. | ———— &. — ganz —— —D———— B. blaͤulich, halb durchſcheinend im Mittelpunet, weiß, ſtrahlig in der Peripherie. 5. dicht, ſtrahlich, matt, undurchſchei | end. ul. 4A. a. feinſtrahlig. ie y u! 34 be grobfeahli. N P.a. kurzſtrahlig; Staßfen menige &inien bis eis nien Zoll lang. .lang ftrablig, zween bis dreh Boll, „ Y.aanfcheinend weich. — ————— WANN 77 Chalcedonformig mit glatten jet Rüge: ligten Flächen. ö s aa. mit weißem Kern im Mittelpun —9 6. dicht, ftrablig, ſchimmernd, BER, wi ot, c. feinftrablig. ;- . * R. grobftrablige ) a hen ** ro 2. kurzſtrahlig. J Ka a. lange a: Brise bes — "BR Langftrablig. ja 0 ' 00. die Fläche der Deren — boͤ⸗ J—— jr PP. die Fläche ber Peripgenie, wie criſtal⸗ liſirt. 7. die Strahlen in der Deriphrie von einander abge: fondert. | a. in feine EN kurz, dicht —*— einander ſte⸗ hend, vollfommen, ‚ wieder feinfte Sammet anzufehen, in halbkugelichen Flächen; in bob: len Stücken des en zeotie 5» Y u B. in feine Haare, Hang bis einen halben Sol, weitläuftig neben einander ſtehend, glaſernes Ausſehen; von der Aırz.ma 0 —— * in ſteife Borſten; von ber Urt. 6.0. — 3, in eeiftalinifcpe Spigen; von 5.8 Anm. Dieſe vier Abaͤnderungen (denen nur. zu entſtehen, wenn die Zeolithſtuͤcke inwendig hohl ſind, ſo wie auch die mehreſten Criſtalle der folgenden Hauptabtheilung in den Hoͤb⸗ — defl ge nk Arge u Ran I. Eultalhech· * a: % —— exbiſche Criſtalle. a. in hohlen Kugeln von dünnen Strahlzeolith. B. auf anderm Strahjeolith liegend. auf und in gelblichem Thon liegend. ‚ % nf und in brauner fantiger Bergart. AR) An: BR Rz 42 . In 261 262 Sefepreibung des Beni. 3. In Kugeln und hohlen Ge we 2 — PB. In loſen Criſtallen, wie By. 2. Ne vielefigte Eriftalle. 4 3. Irregulaire, faſt rhomboidaliſche, — —4J nitiſch ausfehende, wie unter einac gemorfene ‚Eriftalle. En | — 4. in einer forddanfenbe zue * anderen Zeo⸗ lithen liegend. — B. bin und wieder ——— | Y. druſenfoͤrmig gewachfen, gleich. einer "Spark: druſe, und auf dem einen Ende fihief ſtehend. 4 Wie Stüde von Kugeln, ang vertical ſteheuden amelien zuſammen zuſammengeſetzt, die Periphe⸗ rie in verſchiedene Flaͤchen gleichſam abgeſchnitten, die das noͤthige Verhaͤltniß zur Beybehaltung der ſphaͤriſchen Geſtalt des Ganzen gegen einander haben, ſpiegelnd, wie der Spiegelſpath. | 5. Selenitiſch ausſehend, aus ſchief an Auen lie: .. genden Blättern. oder famellen beftehend, ſchielend oder mit Farben ſpielend, wie der Derpeiſrath, nicht ſpatbartig brechend. —— &. fleine Kugeln, wie Erbjen, Nüffe — einer ganz duͤnnen gruͤnen oder gelblichen Rinde, durchaus gefüller; gemein. 15 | 8. große nr Stüde; felten. A — RR RT: Aa rd Yu on * na: BE u ze ERITBIR ar NEE nn * EEE — —— * — * - & > Ta » ı 268. — DEE, Neu vermehrte Erläuterung uͤber die fchädlichen Wirfungsfolgen eines bey ung, ohne ſichere Kenntniß und ſonderlichen Verdacht, lange Zeit unterhaltenen nordamerlcanſchen Giftrebenſtrauchs von D. Johann Gottlieb Gleditſch. Hs gegeniwärtige Abhanblung, bey ich mich gleich Eingangs auf eine aͤhnliche be⸗ ziehen muß, die ich der Königl. Akademie der, Wiſ⸗ fenfchaften, als einem Vorläufer von gegenwaͤrtiger, vorgeleſehen habe, erfuͤlle ich den Auftrag mit Ver⸗ gnuͤgen, der mir vor einiger Zeit von unſerer Geſell⸗ ſchaft naturforſchender Freunde gegeben worden iſt: eine noch nicht allgemein genung befannte giftige Pflanze, zur noͤthigen Warnung, außer Zweifel zu ſe⸗ gen. Man hatte dieſelbe, ich weis nicht aus was für einem Irrthume, zu einem ganz andern Gebrau⸗ che beſtimmen wollen, und vielleicht nach ihrem blos Außerlichen Anſehen beurtheilet, welches doch wegen Entfcheidung ihrer noch weit wichtigeren Eigenſchaf⸗ ten, nicht hinreichend feyn Eonnte: indem vielmehr. Beren ganz ungleiche Verbindung, mit anderen. ben und * unbekannten Wirkungen, wider Vermu⸗ R4 tben, RN Von den chhadichen Dir angen ei eben, recht ſchaͤdlich zu werden angefang he Dieſe Abhandlung wuͤrde vielleicht zu einer andere Jahreszeit, wegen mehreren dazu kommenden und er⸗ forderlichen Bemerkungen, weit brauchbarer haben werden koͤnnen, die aber nunmehro zu einer kuͤnfti⸗ gen Fortſetzung am ſchicklichſten ſeyn möchten, Gluͤcklich indeſſen iſt unſer Gröftrich — den wir mit anderen bewohnen, daß die große Naturhauehal⸗ tung ihn, mit vielen und manchen fehr giftigen Ges. rächen, zu verſchonen gut gefunden: welghe ſonſt bey ber Menge ihrer unüberfeblichen Abfichten, zu deren Erfüllung, in anderen Welttheilen ſchlechter⸗ dings leben und wohnen müffen,. Sie find da,, und wie- alles dasjenige, welchen der höchite Be ‚fland. und Machtforuch. des allerböchften Wefens fein Das ſeyn, und, mit der Berfofjung des Erdballes, eine ‚gleich \ longe Dauer gegeben, vollfommen und nothwens dig gut, , ir a —* ſprechen wir zwar zuweilen (hr viel won ' ſchaͤdlichen und giftigen Pflanzen, wir klagen ne wohl unferer eigenen Schuld halber darüber ‚ı wel: ches doc) vielmehr über ung ſelbſt geſchehen ſollte: allein es Fönnte fich der Umitand mildern, wenn wir dahin trachteten, auch diefe Geſchoͤpfe auf ihrer ei⸗ gentlich nuͤtzlichen Seite genauer kennen zu lernen, um fie glimpflicher zu beurtheilen, und. alsdenn beſe ſer anzuwenden. Eh unfere Boreltern beſchul⸗ Digten Unter andern den Caxus⸗ oder Kibenbaum mit ‚dein gemeinen eg and mehrern anderen⸗ einer nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs 265 bösartigen Eigenſchaft; ſie ſuchten ſo gar den nun⸗ miehro vieler Orten faſt einheimifch gewordenen Wal⸗ nußbaum, mit mehrern gleich unſchuldigen Gewaͤch⸗ fen; verdächtig zu machen. Dieſer Irrthum, unſer gewoͤhnliches großvaͤterliches Erbtheil, deſſen wir und'vor andern verſichert halten konnten, nahm, bey unſerer recht ehrerbierigen Fahrloſigkeit und Geneigt⸗ heit immer zu, daß wir uns zuletzt kaum entſchluͤßen konnten, daran zu zweifeln, um zu den noͤthigen Uns terſuchungen zu fehreiten, und zu richtigen Beweiſen zu gelangen, wie es’ doc) feyn mußte. Die alte Sage blieb alfo das fehr beliebte Huͤlfsmittel, dieſe und mebt davon abhangende Irrthuͤmer fortzupflan: ade an ber — der Beweiſe. | Es * aber angefüßere Gewaͤchſe in der That ſchaͤdlich oder doch verdaͤchtig ſeyn, oder auch nicht; ſo ſind ſie doch, in ihrer Wirkung, noch lange feine molnkanifche biindmachende Baͤume, keine Man⸗ cenillenbaͤume, keine Giftbaͤume oder Giftreben⸗ ſtraͤuche, die wir fo aͤußerſt zu fließen noͤthig haben follten? Fleißige und gründliche Verſuche muͤſſen nad) Vernunft und Erfahrung diefe Wahrheit ent: ſcheiden. Diejenigen Gewaͤchſe aber, Die ſich durch ihreibefondere Wirkſamkeit vor den hbrigen befonders ‚auszeichneten, wurden, ihrer guten oder auch ſchlim⸗ men Wirfungsfolgen halber, bald zu den Arzneyen gerechnet, "bald aus dieſen ausgefchaltet und unter die . Gifte geſetzet. Der bloße Zufall aber hat mehr von dergleichen entdeckt, als daß fie durch einen, aus wiſ⸗ 4:7 Br ee ſen⸗ fenfeafficen ia, ———— tie finnen, kennbar gemacht worden waͤren. Was ab der Fieiß und eine geſchickte Unterfuchungsart, be Der verjchiedenen Zubereitung und Anwendung ſolcher einmal erfundenen Mittel, vorzuͤgliches gethan, da⸗ ven kann uns die in der Geſchichte noch aufbehal⸗ tene und mit der gefunden Vernunft uͤberall genau verbundene — am:beften überführen se Doch in — von — als Re vietfäts | tig im Gebrauch gefommenen Gewaͤchſen folcher Art vorher zu Handeln, Dürfen wir nur ſo gleich ben den leicht les werdenden und fo genannten — * denn FR der ae Widerſpruch —— ; SA man es kur gar zu oft bey der erſten Entdecfung und allenfalls einen kurz abgebrocjenen Theile der Erfindungsge⸗ ſchichte habe bementen laffen. Vielleicht hat man auch bey etlichen, aus Mangel der Gelegenpeit und manchen zum Theil nidyt ganz verwerflichen Urfachen, überb.upt zu wenig Verlangen beyetget, ſich nady mehrern und wichtigern Umpftänden zu erkundigen, bis etwa ein zweeter oder dritter mehr bedenklichet Zufall die Forſchungsbegierde von neuen rege ges macht. Vortheils oder auch Schadens wegen, haben ſich auch wohl Kunſtverſtaͤndige zuweilen gedrungen geſehen, der erſten Entdeckung weiter nachzuſpuͤhren, und dieſer oder jener dabey vorkommenden beſondern Erſcheinung halber, gruͤndlichere oft fremde Erkundi⸗ — einguyiehen;. ſollte · es auch noͤthig geweſen ve, — | nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 267 ſeyn, außer dem Vaterlande ſelbſt, dergleichen aus den aͤußerſten Enden, yon benden Indien einzuziehen, Ein Heher gehöriger zufall ereignet fich in ums ferer Nachbarſchaft von neuen, ſchon zum zweyten Maple, welcher, da er ehedem zu Berlin nicht völlig unbefannt gemefen iſt ſchon damahls manchen Gar⸗ tenliebhaber hätte aufmerffam machen follen: er teug ſich namſich mit einer, derjenigen allernaͤchſt ver⸗ wandten Dflanfenart etliche Mahlzu, weiche fich gegen: waͤrtig eben fo ſchaͤdlich erwieſen hat, als jene vorher. ‚Die Sache betrifft ein ganz offenbar ſchaͤdliches fremz des Gartengewaͤchſe, weldyes weit ber ein Jahrhun⸗ dert, und ‚alfo lange vor unferer Zeit, ſchon in den aͤl⸗ tern deutſchen botaniſchen Gaͤrten, auch Zeithero in ſtat⸗ | Een, ‚Sammlungen. von nordamerifanifchen-äumen und Sträuchern iſt unterhalten worden, ohne genauere Kenntniß feiner Schävlichkeit. In etlichen Theilen des mitternaͤchtlichen Amerika hingegen war man von deſſen bösartigen Wirkungen, aus. dem beftändig das . von entſte henden Schaden, vorlaͤngſt überzeugt, und gab ibm den Namen des Biftbaumes Toxicoden- dron, melden es auch. mit, nach. —— brachte | un: fer lange. behielt. , Die Saamen dieſer —— Rebenpfleuse find von da, faſt zuerft nach Frankreich und nachhero auch nach, Engelland gebracht worden, woraus man Denn diefelbe mit anderen. davon berfommenden Abe änderungen häufig erzogen hat. Noch eine andere pen des iss Geſchlechts aus und ———— apan — | 268 Bont den aſhitichen Bringen run —— in noch day u’ gefömmen, "welche man % “ Vernisbaum nennt, der, wenn er beyde vorhe ſchon ‚befannt gewordene Giftbaume an Boͤsartig⸗ Beit nicht, wie man doch davon gewiß weis, uͤben treffen ſollte; ihnen doch mit ſeiner beſondern Ab⸗ änderung darinnen allerdings gleich kommt. Alle “ Diefe giftigen Gewächfe find, fowohl dem Namen als Gefchlechte, nad) in unſern deutfchen en feit a einiger Zeit, ſeht wohl befannt, Die Botaniften ftelften ehemahls, ben —— | fefungen, über die Namen fchon erwähnter Pflanzen, zuweilen fehr flücytige Betrachtungen an, fie etflär: een nur den Blumenbau, beftinnmten ihr Geflecht und begnügten fidy damit. An dem in Amerika durch fieüberalf verurfachten Schaden hingegen, wur? de nur wenig und fait nur im Vorbeygehen gedacht: ob fie ſchon von je ber immer einige Unterfuchung - verdienet hätten, da man zumabl in den Gärten oͤf⸗ ters mit ihnen umgehen und fie berühren mußte, Es blieb aber bey dem erftern, ohne weitere Unterz ſuchung, und man behandelte fie fänmtlich, ohne ſich gegen ihren Gift in Acht zu nehmen, wie man es mit derjenigen Öattung jährlich zu thun gewohnt war, bie wir bier insbefondere befchreiben werden. > nn. z Slie wurde nämlich eine ziemliche Zeitlang, in gro fen Gartentöpfen in unfern Winterhäufern, wie die zmote oder Fleinere Art unterhalten und aus den. Wurʒelſproſſen erzogen. Alle drey Jahre werpflangere man — und beſchnitt deren Wurzeln, Zweige und x a. nordomerlrariſchen Sifuchenſtrauchs 269 Sproſſen ohne die. geringſte Furcht: außer daß ſich ein⸗ zelne Gaͤrtner gehoͤrt zu haben erinnerten, die Pflanze ſey ſchaͤdlich, doc) ohne daß fie davon Erfahrungen anfuͤhren konnten; his vor einigen Jahren, da faſt jedermann anfieng, ihre Schaͤdlichkeit mehr zu fuͤrchten. Den Sienigbaum, als eine acht bis zer beufüßige Gattung Des. Giftbaumes, ließ man, ohne zu verfeßen, viel länger: fiehen, daß er deshalb nur ſel⸗ ten blühre, oder wie Die andern, fo wohl ſchlechte Fruͤchte brachte, ‚als auch wie jene, wegen der Menge yon Mernin Luce Sprolen, die — zerſprengte. — Do it * 8 Bang 1. 530 5 ae Fun ‚De. ſlarke —— a durch Erfahrung EI befiätigte Dauerhaftigkeit ſaͤmmtlicher Pflanzen machte nachher, daß man ſi ie endlich auch ins freye Land verpflanzte, weil man ſie wegen ihrer ſchlechten Schoͤnheit wenig achtete, und entweder in die abge⸗ legenſten Winkel der Gärten brachte, oder haͤufig wegwarf. Warum aber: diejenigen Perſonen ſo ſel⸗ ten von der giftigen Wirkung Schaden litten, welche ſie verpflanzten und beſchnitten, kam ſonder Zweifel daher, weil das gewöhnliche Verpflanen, Beſchnei⸗ den und Vermehren der wuchernden Wurzelſtdcke ſehr zeitig im Fruͤhlinge, in den Monathen Maͤrz und April vorgenommen wurde, ‚ehe noch der Saft des Wachsthums halber verdünnet und in voller Be⸗ | mwegung war, wie er gegen. ten. Maymonarh bis zum Auguſt bey guter warmer Witterung gefunden. wirds Zu! anderer. Zeit verpflanzte man die Giftbaͤume nach n — *& und ſpater, in welcher Jah⸗ Min | reszeit —R 36 Bon van Widitearmn *2 eeszeit die ee —— gende Ausdunſtung allmählig ſchwachet gewotden war. Wozu noch kam, da man nur einzelne ‚oder wenige Giſtbaͤume zu unterhalten Luſt haste, "daß man fie bey ihrer Behandlung und in ihren Dünften 'eden nicht zu lauge aufbielt, zu gefchweigen, daß. man dabey gar in Schweiß hätte geratken füllen ‚Um von deren Schädlicyfeit Merkmahle an ſich ſelbſt zu e er⸗ fahren: dergleichen fh ſonſt doch nur an einzelnen, nicht aber an allen Perſonen gleich aͤußern, ‚ die das mit umgehen. Wo ſich aber auch Faͤlle in den Gär ten ereigneten, daß die hoͤchſt feinen und — utmerklich aus důnſtenden Dämpfe ih einzelne Körper wirkten, wie es bey unvotfichrigen zuweiten wohl ge⸗ | ſchehen ſeyn muß, fo wurde doch die Schuld des Zufalles nicht auf ſolche, den —— ſehr unbeta nz sen DR a re Aline — SERLS DE UNTEN — RER die wahet — — Schaͤdlichkeit bey uns noch immer unbekannt blieben, oder auch ſeit der alten Sache, mit dem echten Wahr men felbjt in Vergeſſenheit gerathen waren; ; fo glaub: ten nur wenige fic) Davor in Acht nehmen zu duͤrfen, die mieiſten wuſten davon gar nichts. Selbſt ich, der ſich in jungern Jahren ein beſonderes Werk daraus mach⸗ se, mit der Saat und Verpflanzung aller ſeit geraus mer Zeit, in den deutfchen botanifchen und dcono; niſchen Gatien 6 betannt Me Gewächfen m igerer K nordamericanifchen Giftrebenſtrauchs. 271 auch dieſe giftigen Pflangen ohne Furcht von mir be⸗ arbeitet worden ſind. Wie ich denn auch bey der fernern Unterſuchung viel genauer mit ihnen umge⸗ gangen bin, als andere, auch ohne Darauf zu Dens ken, daß fie mir ſchaden koͤnnten, und habe zu der Zeit von andern Botaniſten und re | ups * —* — Sn — J—— in —⏑— Maun kann es wohl fen, dA ichm mir —— angewoͤhnet/ bey Behandiung fremder und unbefann: | ser Gewächfe behutſam zu ſeyn/ niemels ihren Saft auf das Geſichte und die uͤbrige bloße Haut beym Be⸗ ſchneiden kommen, oder lange darauf zu laſſen, ſon⸗ dern ſo gleich abzuwiſchen⸗ noch weniger aber aus Unachtſamkeit am Halfe, im Geſichte und ſo weites durch Kragen und Einreiben tiefer einzubringen, "rote ed von andern im größten Schmeiße gefchieher, daß ich deshalb nicht Teicht etwas. ſchaͤdliches von giftigen Gewaͤchſen erfahren duͤrfen/ wie jene. Denn wie ftgefchieher nicht dasjenige, was ich bier ſage, und wie oft werden nicht die mit den ſchaͤdlichen Pflan⸗ zenſaͤften beſtrichene Gartenmeſſer durch den Mund gezogen, abwechſelnd zwiſchen den Zaͤhnen gehalten, | * .. mit run‘ zer. —— ‚ohne daß / worden —— niemand unbefann ſeyn! ki TEN Ras uouch> ul ler) Doch habe Arad Zeit md — fo wohl vom Foxicodendro, als andern ———— | | a gleich gleich ieh Gewächfen, in voll Soſt ne | gebrochen, auch wenn fie; in voller Buͤthe geſtanden Furcht und uͤble Folgen, bey. ſehr warmen Wweuer in “ find. Ich babe fie alsdenn Stunde © — * der BEE ists — bis ich Gelegenheit datt, Kalk Zweige zum Auftrocknen in ein Such zu Pen : — Was meine Schuͤler mehr als zu oft und hinter mei: nen Ruͤcken damit vorgenommen, darf ich hier kaum anfuͤhten. Noch vor etlichen Tagen, ei dieſe Nachricht auffeßte; erhielt ich durch den Secretair u ſeret naturforſchenden Gefelffäyaft, (gern Otto, eben denfelben Giftbaum, den man ihn von Eroßen, die vorhabende Unterſuchung zu beguͤnſtigen, zugeſchickt hatte. Er war feifch, und ich verpflanzte ihn fo gleich in Garten. Bey der Gelegenbeit wurde die Wurzel Befchnitten ich ſchaͤlte die, Wurzel und nahm, mit Fleiß, Rinde und Kern in den Mund,känete beyde etwa 16 bis 20 Minuten recht durch, und befand; Dem) Geſchmack nach, bey der gegenwaͤrtigen ſchon etwas fpäten Heröftgeit, weder etwas fluchtiges noch ſchorfes Wer darinnen; wohl aber ein erühaftes zus miehendes Weſen, wodurch der Mund ausgen ee Die Zunge hatte daben eine faſt äh liche und merkliche Art vom Empfindung, eben als wenn. man das Käncchen „das den Walnußkern um⸗ giebt, mit jenen zugleich genießet. Im Früblinge: und Sommer würde ic) fonft feinen Theil von diefer —— —————— Buch — ro mer Dun nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 273° Außer mir find Gärtner, Arbeiter und andere, nicht immer fo glücklich gewefen, auch nicht foldye, welche dody mir dem Gewächfe weit mehr umzuge⸗ hen verfiunden und daffelbe jtärfer zu behandeln ge: wohnt waren. Cie haben vielmehr deffen recht boͤs⸗ artige Wirfung, wie von der Fleinen Are, welche in der Abhandlung weiter vorfonmen wird, nach vers ſchiedenen Graden der Heftigfeit nachdrücklich erfah⸗ ven müffen; ob ſie ſchon manche Zeit Davon verfchont gervefen find, Wir Fönnten zum Beweiſe mandye bieher gehörige Nachrichten geben , „von Zufällen, welche einzelnen Liebhabern in den bäktinifchen Gaͤr⸗ ten begegnet ſind, wenn uns die wahren Umſtaͤnde davon noch jetzt erinnerlich geblieben waͤren. Statt aller dieſer kann ung das Andenken genung ſeyn, von denjenigen ſchweren Zufaͤllen, mit welchen der Koͤnigl. Gaͤrtner, Herr Muͤller, nebſt ſeinen Geſellen und Lehrpurſchen, beym Verpflanzen der kleinern Art des Giftbaumes in den Garten der Koͤnigl. Akade⸗ mie der Wiſſenſchaften befallen worden iſt, welche Pflanze der groͤßern Gattung in der bösartigen Wir⸗ kung nichts nachgiebt. Herr Doktor Pallas, einer von unſern geſchickten Aerzten, wird von feiner daben angewendeten Eur, und was beſonders die bey Dem Gärtner ſelbſt entftandene fdywere Zufälle betrifft, die befte Auskunft geben Finnen, Beyderley Pflanzen aber, die ſich auch hier bey ung im Lande fo ſchaͤdlich erwiefen baden, find nebft dem fo genannten Sirniß: baume in Canada, Birginien, Carolina und Pen: ſilvanien, wegen des vielen Schadens, den fie da: Geſellſchaft. Beſchaͤft. IV. B. S ſelbſt 274: Bon den ſchaͤdlichen Wirkungen eines ſelbſt beſtaͤndig angerichtet haben, unter dem Namen der Giftbaume laͤngſt bekannt geweſen. Die Bea taniſten, welche nicht immer mit dem aller erſten Ma⸗ men der fremden Gewächfe zufrieden feyn ‚fönnen, \ unter welchen fie unter den Einwolmerngewiffertäns - der befannt find, oder von den erften Erfindern bekannt gemacht werden, haben den Namen der bier abzubanz! deinden Giftbaͤume mit der griechifcehen Benennung Toxicodendron abgemwechfeit, bey näßerer Beſtim⸗ mung aber gefunden, Daß alle drey Arten zudem Ges fchlechte des Raus gehören, und haben die erfte, wel: che zu diefer Abhandlung Gelegenheit gegeben, nach richtigern Gründer Rhus Toxicodendron, die klei- nere Rhus radicans, und die deitte Rhus vernix' mit dem Heren von Linné genennet. Ä linter der Benennung. unferer erſtern und gröfe, fern Gattung finden ſich folgende Rahmen, die der Geſchichte halber zu merken find: Edera canadenfis. Cornut, Canae 69. tab- 97. „Hederae trifoliaecanadenf: affinis planta, Arbor venenata quorundam. Hort. Reg, Paris. No. 84. wie ſie ſchon zu Zeiten des Dionyſius Jonquet, dem Koͤnigl. Profefjor ver Boranie) in Parifer Garten, in den Jahren von 1659 1660 nach‘ Tourneforts Zeugniß genannt, worden it: Daher e8 and) wohl. fommen muß, ; daß fie einige franzoͤſiſche Aerze gekannt, und! unter den — —“ einen n Giſt —*X mit Bei nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 275 mit aufgefuͤhret, welche den Rothlauf oder die —Rofe verurfachen, —— vid. . Salivages. Nof, | Hederae —— EIERN affinis, a 2 bor .tinoria. Plukn. Almag. 181. Daß aber unſere Pflanze eben mit derjenigen einerley fey, von welcher der Rame Apocynum trifolium indicum fruticans, nebſt einem ſehr ſchlechten undeutlichen Abriſſe beym Bod. a Stapel in Theophraſt. pag 364 in Rasa | erſt ausmachen. * Arbor srifolid venenata avirginian, folio fi: Raj. Hiſt. 1799: | | T odendron — faha finuato ‚pubef- - u Dis 9,3 Pi; J er N 6° J 4 ſcente. Tournef, Inf, * Hb.61 1, Herba pu- licaria. Herbe Wh Puce Ale Siöhs kraut. Ei Rhus toliis Bea — acutis af nunc integris nunc ſinuatis. Gronov. Flor. Vir- "gins149. Wegen der Abänderung der Blätter m iſt dieſe Beſchreibung richtig. | Rkus ( Tozieodendron) fo olüs ternatis; — peti etis angulatis pube[centibus; caule ra= dicante. kindn ap Hi: Bd 2 Tel: ‚Pag 381. no. ꝙ. Der große dreyblattrige nordomerlanſ be Gſtrebenſte auch. S— Der * — — | REN X 276 Von den fehädlichen, Wirkungen eines _ Der große dtenblätterige nordamericanifche Giftrer beuſtrauch oder große, Drepblärzerige Siftbaum, h mit ausgefehweiften etwas wolligemkanbe, ‚Der Nahme Gifteſche koͤmmt wegen des geſieder⸗ - ten Laubes und Anſehens, mehr dem Firmiß⸗ 4 baume, als diefem zu: und daß man ihn den EGifthaum mit Kichenlaube, oder die Gift⸗ eiche neunet, iſt ſehr —— aber ge braͤuchlich genung. | Diefe Art von Rhus ift derjenige Giftreben⸗ rauch, der fehon vor alten Zeiten bey ben Schrift⸗ ſtellern für den rechten Giftbaum angenommen wors den iſt, von deſſen bey uns im Lande nenerlich ange: richteten Schaden ein mehreres anzufuͤhren fenn wird, Man hat Fe zuweilen mit der zwoten kleinern Act und deren ſchwaͤchern Abänderung auch etlichen anderen ganz unfchuldigen verwechfelt, die wir im folgenden nahmhaft machen werden, und flatt felbiger | mit einigen Scyaden, oder u ganz — Sol gen in Gebrauch gezegen. "Ze Unfere haturforfcbende Geſelſchaft bat, um alle Diefe Ungewißheiten zu. heben, . Die rechte Mlanje, weiche aus Croßen geſchickt worden iſt, mir, wie ſchon gedacht, jur Unterfuchung zuftellen laſſen. } Die da: zu gehörige ſehr merfwürdige Nachricht habe ich werth gehalten, ‚zugleich der hiefigen Königl. Akademie ver Wiffenfihaften, mit einigen Bemerfungen, vorzulegen, weiche bier unter einer fehr veränderten Geftalt, und mit erläuteenden aufägen ——— nunmehro ſolget. Sm nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 277 Im Pfarrhauſe des Koͤnigl. reformirten Hofpre⸗ digers, Herrn Conrad, zu Croßen, hat ſich, ſeit ohngefaͤhr acht Jahren, eine beſondere Krankheit ge⸗ Außert, vom welcher ſonſt zu gleicher Zeit, weder in der ganzen Stadt, auch in keinem andern Hauſe, noch, ſeit dem Herbſte des abgewichenen 1778ſten Jahres, weiter etwas verſpuͤret worden iſt. Mit die⸗ ſer Krankheit ſind insgemein die ſaͤmmtlichen Eins wohner im gedachten Haufe, jährlich befallen worden, bis auf eine einzige Perfon, von welcher weiter, unten Erwähnung geſchehen ſoll. Man bemerkte von ihr, daß ſie ſich im Fruͤhlinge mit der guten recht warmen Witterung einſtellte, den Sommer hindurch anhielt h und fih nach dem Eintritte des Herbſtes verlobt, Diejenigen Perfonen, welche damit befallen wurden, erlitten fie zuweilen mehr als einmaßl, und die Gra⸗ de der Heftigkeit und Dauer waren bey einzelnen Kranken febe verfchieden; ohne daß es dabey einem einzigen das Leben geloſtet haben ſollte. Niemand verfiel anfangs auf die rechte und eis gentliche Urſache Diefer Krankheit, man gab fid) lan⸗ | ge Mühe fie auszufinden, bis auf die leßteren Jahre, in welchen man ſi fie endlich entdeckte, Das Liebel aͤußerte ſich insgemein dadurch, daß einzelne damit befallene Kranke einen beſondern Ausſchlag im Ge⸗ ſichte, am Halfe, an den Füßen und Aermen bekamen, die dabey fehr aufgetriebene und hoch rothe ftarf ent zündete Haut war gleicy anfangs mit Eleinen häufigen En einzeln ſtehenden hellen ag befeges, welche ein SE beftäns 278 Von den chädlſchen Witungen in 6 fländiges Brennen, und zuleßt ihrer Schärfe halber 3 ein: fat. unesträgliches Jukken verurfachten. Nah etiva drey Tagen verändesten fich diefe Eleine Blaſen, fie wurden größer, und erzeugten eine fharfe, bald mwäfferige, bald zähere Materie, die ſich nach den Aus: —— ‚einer wieder erſetzte. Rebſt einem ſtarken Fieber fanden ſich —— Mr mit Schmerzen im Halfe und Yugen ein, Bey etli⸗ chen hielten dergleichen Zufälle bis zum achten und jedenten Tage, bey anderen Bis zum zwölften auch zum viergehenten an. Die verfchiedene Heftigfeit ER = x vw wechſein Beaͤngſtigungen, ein Mangel am Schlafe zeigte von der Beſchaffenheit der Krankheitsmaterie nach Unterfchied des Alters, der Menge derfelben und-ihrer verfchiedenen Boͤsartigkeit, bis endlich die Zufälfe mit der Geſchwulſt allmäplig abnahmen, und - die Blafen, nachden die darinnen befindfiche Mas terie ben der Vereiterung tiefer oder flacher eindrinz gen fönnen, mit Hinterfaffung rother Sieden lang ſam abtrockneten und ganz vergiengen. Dieſem ungewoͤhnlichen und heftigen Rothlauf * man, der Aehnlichkeit halber, einen bier im Fr de nicht unbekannten Namen der. Blatterroſe. mans nun den Grund diefer fo plößlic) sn R und ſehr beſchwerlichen Krankheit ſchon anfangs in einigen vermuthlich übeln Uimftänden der Wohnuns gen im Pfarchaufe gefunden zu haben vermennte; fo war man dennoch andy viel zu — daß, vor den bereits» vorher ſchon angemerkten acht Jahren, noch dis feiner: nn. nordamericanifchen Giftrebenſtrauchs. 279 feiner von den ehemaligen Bewohnern diefes Hauſes . damitbefallen worden ſey: wie es jonft wohl in anderen ähnlichen Fällen, ‚mit anderen Krankheiten im Herbfte und Winter, bey einer anhaltend feuchten Zbirterung, leicht geſchehen kann. Es zeigte ſich vielmehr in Anſehung der Jahreszeiten hier ber der befien Wits terumg gerade dag Gegentbeil, indem ſich das Uebel in den fchönen Srühlingsmonathen und warmen Som⸗ miettagen einfand, mit deven Ablaufe aber fid) von ſelbſt verminderte und verlohr, Aus einer. genauen Ueherlegung, wegen folcher Umſtaͤnde, veränderten fi) auch die vorigen Muth⸗ maßungen, als ob Die befündere ungefunde Beſchaf⸗ fenheit des Dfarrhaufes daran Schuld fey, und mar urtheilte weit richtiger, als vorher, nach) Dem die Ber wohner deffelben Die Krankheit, feit ſechs auf einans der folgenden Jahren fo oft überflanden, dag das Uebel feinen Grund vielmehr in den kleinen und von "Gebäuden und Mauern allzu eingefchränften Garten haben Fönnte, welcher hinter demfelben Haufe gelegen ift: wie man denn fogar die in ſelbigen Garten erzo⸗ genen Fruͤchte nicht außer Verdacht ließ. So aufmerffam indeffen fänmtliche Bewohner auf alle dahin gehörige Umſtaͤnde immer waren, und ob fie fich gleich des Gartens feltener, und der darinnen erzogenen Gewaͤchſe fo felten als moͤglich, auch wohl gar nicht bedienten; fo fanden fie ſich doch nicht im . Stande, das Uebel gänzlich von ſich abzuhalten, daß * damit nicht wieder haͤtten befallen werden koͤnnen in 4 | | und ee. "280 Bon den — Wirkungen eines und fie gaben zuleßt die Hoffnung — auf, hin⸗ ter die wahren Urſachen ihres Zufalles zn fommen, Der Verdacht gegen die Defäyafjengeifeen Gartene blieb indeſſen noch immer uͤbrig. —————— Denn ſo oft ſie diejenige Sahrespeit, mit un fhon erwähnten Arfällen ihres. gehabten gelindern oder heftigern Rothlaufes, wohl, verglichen, und Diejenigen Tage, nebjt der Tageszeit zu Hülfe nah⸗ men, an welcher und bey welcher ſie ſich jedesmahl im Garten befunden, und in ſelbigem länger oder fürs _ zer aufgehalten hatten, und jedes insbeſondere kurz darauf mit dem Uebel befallen werden war; fo er neuerte ſich der gehabte Verdacht, bis fie endlich im Heumonath des let verwichenen Jahres, durch einen neuen Beweis, von den Gründen ihrer SPORE 1 völlig überführet wurden, | Es erielt nämlich die im Pfarrhaufe wohnen⸗ de Familie, im Monath Julius, einen Beſuch von ei⸗ nem jungen Frauenzimmer, welcher in dem kleinen Garten eine ganze Stunde lang dauerte. Eben dieſe Derfon war eg, welche fehon vorher von dem Jahre 1769 bis 1776 in demfelbigen Haufe gemohnet, und. zur Sommerzeit, jährlich die derfelben Familie wohl befannte Krankheit, auch etliche Mahl ausgefianden hatte: von der Zeit an hingegen, von welcher fie fich nicht mehr varinnen befunden, vonder Kranfheit und allen dabey gewöhnlichen Zufällen vollkommen frey geblieben war. Noch felbigen Abend klagte | en junge SR von neuen über die im Pfarrhaufe | — ehedem nordamericanifchen Giftrebenſtrauchs. 281 ehedem fehr genau bekannt gewefene Kranfheitsumftän: de. Das dabey gleich zuerft brennende Jukken ſtell⸗ te fich am Iinfen Arme wieder ein, und die Haut war ſchon an dem darauf fülgenden Morgen zum Theil roth, entzündet und mit Blaſen bedeckt, dabey das Geficht, Die Bruſt und Hände dieſes Mahl beſonders litten nur waren die Zufaͤlle gelinder als fonft, und die ‚übrigen Theile des Körpers davon nicht angegriffen. Hieraus glaubte man nunmehro, befler als jer mals überzeugt zu feyn, man babe den Grund des Uebels in dem Garten, und zwar vielleicht in einem jochen Gemwächfe zu ſuchen, welches etwa vor fi) im Stande feyn müfle, durch feinen fluͤchtigen und ſcharſen hoͤchſt wirffamen Dunſt dergleichen ploͤtzli⸗ che Zufaͤlle zu erregen; welches ſich aus den nach⸗ folgenden Umſtaͤnden mit gehoͤriger Gewißheit ſehr deutlich ergeben wird. Das jssige area war, durch Kin Vermaͤcht⸗ niß, zur freyen Wohnung des reformirten Predigers beſtimmt. Es hatte gleich am Eingange in dem Hei: nen Garten ein belaubtes Cabinet, an welches der vorher angeführte große nordamericaniſche Gift: rebenſtrauch, aus einem fehr großen und fichtlichen. Irrthume an ftatt des fo genannten fünfbiäererigen ‚wilden canadifchen Weinftocke, Vitis quinguefelia canaden/is, welcher eine Art des fremden Epheu iſt, im Sabre 1769 gepflanzet worden war. Dieſes Gewaͤchs fannte zwar niemand nach feinem Ge: ſchlechte, er und Eigenſchaften: daß es aber Ss nicht * 282 Von den chöblichen Birk Inge nicht der vorgebachte wilde Wein war, — man Der Verdacht fiel dieſes Mahl darauf, und man beſchloß es deshalb auszurotten, nachdem man die Umſtaͤnde — wohl uͤberdacht hatte. Denn man erinnerte fich viel zu. genhu, daß, als damals und in eben dem Zeitpunfte, das 1769. vorher gepflanzte Gemächs, im ſolgenden17 79. Jah⸗ ge zum erſten Mahle ausgeſchlagen war, die oft erwaͤhnte beſchwerliche Krankheitsperiode damit ſo⸗ gleich ibren erſten Anfang genommen habe, von da an ſie in jedem nachfolgenden Herbſte nachgelaſſen, und jedes Mahl im Sommer darauf, und wenn das Gewiaͤchs belaubet geweſen, wieder gekommen ſey. Hierzu kam noch, daß der zeitige Beſitzer des Gar: tens von der ehemaligen Krankheit vor allen nach⸗ mabls faſt am heftigſten angegriffen wurde, mache dem er Tages vorher, etiva in Zeit von einer Stunde, die übermäßig wuchernden Wurzelſproſſen des Gift: rebenſtrauches ausaefihnitten und Die — han⸗ genden Neben aufgebunden hatte. . > Wie dann noch überdem bemerfet wurde, daß ſich im vorbefagten wohlbelaubten Gartencabinete eine Kinderwaͤrterinn zu lange aufgebalten hatte, de: ren Kind auf dem Hofe Spielens halber herum lief: dieſe hatte, ſich bey der Hitze zu kuͤhlen und das Un⸗ geziefer abzuwehren, Zweige von Giftrebenſtrauche abgebrochen. Das Kind kam dagegen unter dieſer Zeit gar ſelten zu ihr, und trug auf der linken Seite im Geſichte nur eine ſchwache Roͤthe davon; Die Br. | nordamerieaniſchen Giftrebenſtrauchs. 283 Waͤrterinn aber wurde von der Krankheit im Geſich⸗ te am meiſten und heftigſten befallen. Die Köchin im Hauſe war die einzige Perſon, welche von der Krankheit verſchont geblieben, weil ſie ſich ſelten und niemals zu lange im Garten, am allerwenigften aber unter den giftigen ſcharfen prä ungen in dem Ca⸗ Binette felbft befunden. Man machte alfo mit dem Eingange des 1777, Jahres Anſtalten, das oft beſagte bösartige Ge: waͤchs im Garten mit’ größter Genauigkeit augzuror: ‚ten, welches, fo weit man es bemerken Fonzte, fehe wohl von ſtatten gegangen feyn muß, Denn, als ‚man nad) der Zeit den Garten noch fleißiger be: fuchte, als vorher; fo war von den ehemaligen ver: druͤßlichen Zolgen doch nichts weiter zu ſpuͤhren. ie ſich denn aber aller Aufmerkſamkeit ohngeachtet, zwiſchen den Gebäuden und Steinen noch manche, mit Keimen verfehene Wurzel verflecken, und wenn fie lebhaft ift, aus ungewöhnlichen Orten, in wel: hen fie der Zufall eine gute Zeit verwahret, den— noch wieder Vermuthen zum Vorſchein Fommen kann; fo bat es ſich damit aud) Bier ereignet, Der aus Croßen nachgefchichte Bericht, vom 2oſten Auguſt deffelben Jahres, verficyerte ung, dag ‚eine dergleichen noch verborgen gelegene Wurzel ei⸗ ‚nen Sprößling, in dem munmehro mit Buchen be: 1 kleideten Luſthauſe des Öarteng getrieben habe, Ein junges Srauenzimmer, Das ſich in dieſem Haufe ke: Fra wurde deſe Ueberhleibſel gewabr, und brach —— | 9 J — 184 Bon den ſhädtihen Wirkungen eines es ab, um der gegenwaͤrtigen Geſellſchaſt zu zei⸗ gen. Dieſe Perſon, welche den Sproͤßling zwif che den Steinen hervorgelanget, mußte, nad) Verlauf vo 24 Stunden, die oft erwähnten uͤbeln Zufaͤllen an ſich auch erfahren. Die Blaſen famen zum Vorfchein, und der eine Arm wurde damit ganz be;ogen, und der andere dadurch ergriffen. Doch find diefe Blafen, ohne weitere und ſchwerere Zufälle dieſes Mapl na etlichen ſchmerzhaſten TA vergangen, So wen gehet die von Sroßen aus mitgetheifte Nachricht, von der man fagen kann, fie fey deut⸗ lich und unterrichtend genug, gegen mauche andere, - Die die Schriftsteller nur gleichfam gelegentlich und unvollfommen gegeben haben. Denn fie zeiget auf den reihten Grund zurüde, aus welchen man die eigentliche Krankheit, mit ihren gewöhnlichen und ſebe befannten Zufällen, ſehr bafd erkennen kann. Sie beſtaͤtigt ſich ſowohl durch das Benfpiel einer ganzen Familie, an etlichen, dem Alter, Geſchlechte und der teibesbefihaffenheit nad, verfchiedenen Der: fonen, als auch durch verſchiedene dazu nicht ‚ger börige, welche vorher nur im Haufe gewohnt baben, oder,. unwiſſend des Uebels und der Urſachen, nach⸗ ber erſt in den Garten gekommen find. Dieſe ſaͤmmtlich ſind, verſchiedene Jahre nach einander, mit der vorerzaͤhlten Krankheit zu einer gewiſſen Jahres⸗ zeit, und die erſtern zuweilen in einem und eben dem⸗ ſelben Jahre zwey Mahl, nach — — ‚wer Heftigkeit, befallen worden. j nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 285 Durch eben dieſe Nachricht werden wir zu der vor⸗ angeführten verletzenden Urſache feibft auf das wahr⸗ ſcheinlichſte geführt, von welcher ſchon außerdem Erz fahrung und Bernunft vollkommen befiätigen, fie liege in der hejtigen Wirfung der fcharfen, flüchtigen und durchdringenden Duͤnſte, der mit Necht in Ber: dacht gezogenen bösartigen Pflanze, und zwar eben fo gewiß, als in ihren beyden andern fehon angezeig⸗ zen nächft verwandten Gattungen, Die erfte und zwote hat fich bey uns in Deurfchland eben fo keunt⸗ lich gemacht, als fie ſchon ehedem im etlichen Provinz zen des nordlichen Amerika, mit der dritten, wel— he der Dirnißbaum ift, durch ihre ähnliche und merfliche Bergiftungsart befannt geweſen. Man | hat fie daſelbſt weit über ein hundert Jahre, wegen folcher Zufälle eben fo gefuͤrchtet, dergleichen fie bey uns erreget, als es nad) der Zeit in Frankreich ger feheben und ſelbſt in den Nachrichten der Arzeneyge⸗ lahrheit mit angemerket worden iſt: bey uns aber nunmehro auch geſcheben wird. Der erſte Koͤnigl. Leibmedicus, der Herr geheime Rath Cotenius hat ehedem zu Porsdam faſt ähnliche, auch die allermeis fen Zufälle bey einer Fran von Stande bemerft, welche unter, ben gefottenen hamburger Mufcheln eine fo. genannte ‚giftige oder. kranke Muſchel genoffen, ohngeachtet die Bolle, mit der fie, abgekocht waten noch in der RAR befindfixh gemweien. | Die Zeit im Sabre ben: ung y die, nad) gersifen damit Rs“ Umſtaͤnden, derjenigen faſt gleich | ſeyn 3 We 4 - ! | 386 Won den fchädlichen Wirkungen eines fen’ Eann, in welcher fih das Rus Tooxicode dron auch im norölichen Amerika auf einerley ei mag ſchaͤlich erwiefen haben, mache bey anhaltend warmen Better, von Der anderen Hälfte des May: monats, auch bey einet Tageslänge von 15 — 16 Soikden; bis zu den erſten Tagen des Septeimbers, etwa einen Zeitraum von einhundert und etlichen zwanzig Tagen aus; da man weder vor derfelben noch hernach von ihrer giftigen Wirfung etwas wahr⸗ mimmt: es müffe Denn ſeyn, mie dieſes gleichfalls nicht unbemerkt geblieben ift, daß man unverfeßener Weiſe von abgehauenen Giftrebenholze aus’ den Gärten etwas unter den a zur Fenerung baͤtte kommen laſſen. 4 Denn bey dem zunehmenden und hohen Sonnen⸗ ſtande ſtehet dieſe unſere Pflanze anfangs in der Bluͤ⸗ te, im jungen Triebe, auch hernach im beſten Wachs⸗ thume/ und zugleicl in der größten Kraft ihrer Schaͤd⸗ lichkeit. Ihr völlig verdünniter und in volle Bewe⸗ gung geſetzter flüchtig-feharfer Saft, duͤnſtet waͤh⸗ rend des beſten Wachsthums am ſtaͤrkſten aus, fein Dampf ſammlet ſich in den natuͤrlich ſchattigen dicken Standorten, unter dem Gebuͤſche, wo ihn kein ſreyer Zugang der Luft abwechſeld zerſtreuen kann Daſelbſt wird er von den mehr oder weniger ſchwi⸗ tzenden Menſchen aufgefangen oder eingeſogen, die ſich daſelbſt, der Kuͤhlung halber, gegen die Sonnen⸗ bige zu verbetgen — — N. u’ Fi 158 Kir un us} —* 5 nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 287 Wegen großer Aehnlichkeit der Umſtaͤnde glaube ich alſo nicht zu verſehlen, wenn ic) zu mehrerer Erz läuterung und Befiätigung erwaͤhnter Krankheitsge⸗ jehichte, diejenigen gleichjalls wohl beftimmten Nach⸗ richten, nad) einer kurzen und ſchicklichen Auswahl bier mit beybringe, welche auch andere, glaubwüͤr⸗ dige Schriftſteller außer unſerm Vaterlande, theils von der bey ung nunmehro, als eine ſehr bösartige befannt gewordene Pflanze, theils won beyden ſchon angezeigten Arten won Zeit zu Zeit bekannt gemacht: haben. Dit Nachrichten eines aufmerffanien und geitndlichen Kalms, in dem andern Theile feiner Reiſebeſchreibung, und eines Dudley, in den gelehr⸗ ten Abhandlungen der Koͤnigl. Geſellſchaft zu London, haben bier, zu — * ichten, vor: andern den _ — f Bas nun ee, Ve Krankheit Bettift;. ae der große nordamericanifihe Giftrebenftrauch eigent⸗ lich verurfachet; fo hat man fie gerade für diejenige: gehalten, von weicher man in Frankreich ſchon ger, wuſt, Daß fie alle Toxicodendra erwerfen, und alſo gerade: für diejenige, welche ſie wirklich iſt: nämlich für eine Art der Blatterroſe, mit ihren nachfolgenden und abwechſelnden oft. befchriebenen. Entzuͤndungszufaͤllen. Die Aerzte nennen fie Phleg- mone puftulofa oder vefeularis , vie gemeinen Leute aber öfters das laufende Seuer, ober den Rothlauf mit Blattern oder Blaſen. Die Anzeigen einer — bald heftigen, bald geringen Entzundung an | 288 Bon dein ſchaͤdltchen Wirkungen eines an etlichen aͤußerlichen Theifen, mit einer Ha { Spannung, ſchmerzhaften Geſchwulſt, einer hob Roͤthe, die ſich allmaͤhlig über den ganzen Leib aus⸗ breitet, und deren davon faſt unzertrennliche ſympto⸗ matiſchen Fieber ſind mehr als zu deutlich. Die noch dabey allmaͤhlig entſtehende Zufaͤlle, dergleichen ein beſtaͤndig beißendes, zuletzt unertraͤgliches Jukken der Haut und der Yugenlieder, mit einer Steifigkeit derfelben, wie auch eine Engzündung der Augen, Schmerzen im Halfe, Unruhe und Beängftigung,. ein Mangel des Schlafes, fliegende Hiße mit bald vorübergehenden leichten Phantafien, Ohnmachten, Zuckungen und. mehrere dergleichen wechjeln ab, und‘ ſind nicht alle zugleich gegenwaͤrtig. Es zeigen ſich insgemein auf der BE Srak zugleich häufige Blaſen oder Blattern, die ei⸗ ne ſcharfe Feuchtigkeit von ſich geben, und ſich gleich Anfangs nur ſelten verlieren, ohne zu verſchwaͤh⸗ ren; meiſtentheils aber in eine ſtarke Vereiterung uͤbergehen. Alle ſolche Umſtaͤnde aͤußern ſich bey einer heißen Witterung, bey welcher die Koͤrper und koͤrperlichen Säfte leicht in ſtaͤrkere Bewegung gera⸗ tben, und mit diefen bald gefundern, bald mehr vers dorbenen Säften in den Zuftand einer reichlichereg Ausdänftung verfeßer merdenz fo daß das Einfausı gen eines höcht feinen dunftartigen Pflanzengiftes, in Verhaͤltniß mit jener, ungleich) fehneller vor fich gehet, und die Menfchen.alfo, nad) verfchiedenen‘ Graden der Heftigkeit, davon angegriffen werden koͤn⸗ Ziehet man nnn die natürlichen Standoͤrter unſerer * ‚\ nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 239 | unferer giftigen Pflanze in Nordamerika, oder auch ſolche, Die wir ihr insgemein geben, und in ſchattigen kuͤhlen Luſtwaͤldern, oder welches faſt einerley ſeyn kann, in dichten damit bezogenen gruͤnen Spatziergaͤn⸗ gen und Lauben, in unſeren Gaͤrten, unter melchen man ſich nor der Sonnenhitze zu verbergen und abzukuhlen gewohnt iſt; fo werden vorbeſagte üble und ploͤtzliche Zufaͤlle ſehr begreiflich, in — * tr weit — 9 fenn möflen: Hätten wir bier jur Abſcht, durch eine Ba Ri Abhandlung einer ganzen Krankheitsgeſchichte/ nebſt den abwechſelnden oder befiändigen 5 ‚ufällen in ihtem ganzen Umfange, die Gränen eines Natur⸗ ſotſchers zu aͤberſchreiten; ſo müften wir mit den Aernen von den Kräften einet angeblich giftigen, aber noch nicht hinreichend nuterſuchten Dflange reden, von deren Beſtandeheilen i in der natuͤrlichen Grund⸗ nuſchung, auch deren Wirkungsartken und Folgen —* ST R Er N u 34 u # f ’ *8 La i ih ) einen deutlichen Bericht geben, melche fi ich unter verz fchiedenen Adanderungen in den menſchlichen K oͤrper aͤußern, ohne daß wir dieſes Neneis dazu im Stande waͤten. — Che wir aber durch te ER Sr recht wii zu werden anfangen, ſo muſſen wir die kaum weiter, aid unter ben Botaniſten beſtimmte, und wenn ed hoch koͤmmt, unter etlichen Gärtnern und Gartenliebhabern fo befannt als nöthig gewordene Gifepflanze recht kenntbar zu machen fuchen, damit fich der orößte Theil x von dom davor hüten ler Geſellſchaft. Beſchaͤft. va. 7T He, we Bon den ſchaͤd e, welchen ſie erahnen oder meiften S | * zufuͤgen kann. Denn dieſes iſt der Naturfe ſcher in allen aͤhnlichen Faͤllen dem ‘gemeinen 2 — — fhuldig, Um nun mit dem Unterrichte nach ve Ordnung zu verfahren, muß es bey Ermarngelung der vorerwaͤhnten allernöthigften Hauptumſtaͤnde aller: dings beffer feyn, dergleichen vor allen Dingen etwas genauer zu berichtigen, als es hier von andern ger ſchehen iſt, won welchen man fonft mehr Genauigkeit fordern konnte. Niemand wird es alfo mehr für wirklich fo genannte Kleinigkeiten anfeben, ‚ penn wir nach den Gründen der Naturgeſchichte diejeni⸗ gen nuͤtzlichen und ſchaͤdlichen Pflanzen zuerſt, nach ihren Nahmen, Geſchlechte, Gattung und andern aͤußerlichen Zeichen, als den ſo gleich in die Sinne fallenden betrachten, welche man einer. fernern Ab: handlung werth hält. ‘Denn eben durch das Gegen theil von dem, mas hier verlangt wird, haben viele ihre aufifeichten Kenntniffe verrathen, und ein groſ⸗ fer Theil ihrer Arbeiten mufte deshalb unverſtaͤnd⸗ lich und unbrauchbar bleiben. Man wird hieraus ſehr wohl erſehen, daß auch in der natuͤrlichen Geſchichte des großen dreyblaͤt⸗ terigen canadiſchen Giftrebenſtrauchs noch eine be⸗ traͤchtliche Lücke auszufüllen übrig fen, zu deſſen Un⸗ terſuchung uns von Großen ber eben die Pflame ſelbſt ift zugefchickt worden, welche daſelbſt Schaden und Unordnung angerichtet hat. Sie beſtehet in. einem jungen Wurzelſtocke, deſſen erſtes Anſehen je⸗ den Sachverſtaͤndigen fo gleich uͤberſuͤhret, daß er Raͤus nordamericanifchen Giftrebenſtrauchs. 291 Rhus Toricodendron des Heren von Linnée ey; [4 und folglich ein offenbar verfchiedenes Gewaͤchſe, von dem Davor gehaltenen Celaftro (fcandente) iner- mi, caule volubili ſcandende Linn. Sp. Pl. ed.2. T. I. pag.205. na. ı. "der Calaſterrebe/ die man den Baummoͤrder nennet. Dieſer an ſich ſonſt ſehr unſchuldige Straud), ih 9. der jungen Gift⸗ rebe weder innerlich noch aͤußerlich etwas gemein, daran man beyde verwechſeln koͤnnte, außer, daß er ſi ch um die Baͤume und Zweige aufwindet „wie jene anfangs zuweilen auch bey uns gefunden wird: da⸗ gegen der Celaſter von da bis in die Kronen auff ſtei⸗ get, die Zweige dermaßen umſchlinget und zuſammen foinnet, daß fie 2 in einander gezogen, ahne | nn zulen. ri. Bi: — — keinen — und windenden Rebengewächfen, welche "ben der über: fehriebenen Nachricht mit angeführt worden find, uns terſcheidet fich unſer dreyblaͤtteriger große Gifte benbaum ohnehin völlig: daß es ein eben fo unver: zeihlicher Fehler ſeyn würde, als wenn man die. Gichtruͤbe Bryonia alba, die tuͤrkiſche Kreſſe Biopueolum Linn, ,. oder. gar die Schminkbohne Phufeolus I Linn. und. andere mehr, die noch nicht ein: mahl Holzarten find, mit unſern Weinſtocke Vitis winıfera verwechſeln wollte. Denn hierher koͤnnen, RAU oder Verwechſelung balber, folgende Gewaͤchſe gar nicht gezogen werden; um dadurch zu ſasen⸗ wo unfere Giftpflanze nicht ſey, als: —— ä 2 Hedera — = Von den ſthadlichen Win kungen eines Legera au Linn. Sp. Pl, ed. 2. ST. L 9 92, m. ” Der Epheuſtrauch. ne... | Clematis (vitalba), Linn, Sp. PL, P Ei: no. ur. Die Reigende Waldrebe oder NED a4 —9 fun nur (communis) Linn. SpePk: * Il pag 1458. n0,1 . Schwarze Stuͤckwurzel. Tonicera (Caprifolium) Linn. Sp. Pi. T.H. pagi 246.no. 1. Die epejeb* SEHE kr blatt. | ‚. Menifpernum — — * p. he IL pag. 1468. no. Is, falgben: —— 30 pen 0 J Bignonia na * Sp. Pl. =. In. #: 672. no. I5. Steigende Kr oder Veilrebe. Bere u Die gemeinen und hs Gärtner sefänbhh ſich dergleichen Fehler fehr oft, welche fie unter den bloßen Liebhabern eifrig fortpflanzen, und da fie fich zu weiſe duͤnken, laſſen fie fich von feinen Kunftverftändis gen eines beffern belehren. Doch find die Botaniften Darauffehr aufmerkſam, und ftreichen dergleichen fa fche oft felbft erdachte Namen öffentlich durch ; weil fe bey ihrer erſten Ausgebuhrt nicht gleich eniede fer außerdem beym Arzeney⸗ umd Specereniwefen, | den Fabriquen und mancherley Zweigen der , und Landwithſchaft ſehr üble Folgen haben, dag die Policeh und — manches wichtige davon auf⸗ wei nordamericanifchen Giftrebenfteauche. 293 weiſen fönnten, und man alfo aus Borficht fo gleich mit Verbeſſerung dieſes Uebels den Anfang machen muß Unſer Gifttebenſtrauch kann, ſtatt vieler anderen Gewaͤchſe, zu einem uͤberaus erlaͤuternden Beyſpiele dienen. Denn da er aus einem Jerthume, unter eis nem andern Mamen, als er eigentlich hat oder haben Soll, ſtatt eines andern Gewaͤchſes zur Belaubung eines Gartenhauſes ganz unrecht angewendet worden, Dazu er ſich aus vielerley Gründen gar nicht ſchicket; ſo hat er ſeiner natuͤrlichen Eigenſchaft nach leicht ſchaͤdlich werden koͤnnen, wie er es ſo lange er. Kam iſt, * Fehler entdeckt wurde. Ze) Denn da er vor etwa acht Jahren unter den Na⸗ men des: wilden Weines Hederae (quinque foliae) Linn. Sp. PL. T. I pag. 292. no, 2., oder fiast.def feiben, ohne weitere Kenntniß der Eigenfchaften und Folgen zur Bekleidung der Sommerlaube gepflans get worden war; ſe hat er fich weit anders erwieſen, als es der wilde cangdifche Weinſtock würde ge⸗ than haben, oder würde haben thun koͤnnen. Dier ſes fremde Rebengewaͤchſe bat man zu Croßen bald erfannt, und nad) äußerlichen richtigen Kennzeichen, bey näherer Unterfuchung, von dem Oreybidtrrigen Giftrebenſtrauche gfeichunterfchieden. Das erſte iſt ſeit achtzig Jahren in den groͤßten und weitlaͤuftigſten Luſtgaͤrten zur Bekleidung der Mauern, Spatziergaͤn⸗ ge, Luſthaͤuſer und Proſpekte, wegen ſeines ſchnellen Wachsthums und reinlichen dauerhaften fuͤnfblaͤt⸗ ee taubes, ohne allen Schaden in Deutſch⸗ T 3 land 294 Bonden ſchaͤdlic virkungen land angewendet worden Mit dem Weinſ ocke ha es manche Eigenſchaften gemein, verträgt allerhan Grund und tage, nähert ſich aber; feines: Blumen | baues halber; mehr vem Epheuſtrauche, als dem Weinſtocke, und unterfcheider fic) übrigens von dent Gifttebenſtrauche fo ausnehmend, daß es auch ein . anderer, als ein Planzenkenner, ohne: ‚eine befons dere Befchreibung mir jenen niemals —— im Stande ſeyn kann; der ſchaͤdlichen Wirfunge gen nicht einmal zu ——— dergleichen man von. dem ſogenannten wilden u ers fahren ba. — wische Unſer großer —— Giſtreben⸗ ſtrauch iſt ein von der nachfolgenden kleinern Art ganz verfchiedenes Gewaͤchſe, welche auch, wie jene, ſchon vor etlichen Jahren, da fie verpflanzet wurde, in Dem Garten der Königl. Akademie der Wiſſenſchaf ten faft gleichen Schaden angerichtet hat. Die große war dem Nahmen nach, wie davon geſagt worden iſt, in Amerika und etlichen Landen von Eu⸗ ropa, auch ſo gar bey uns bekannt, und ihre boͤsar⸗ tige Wirkung bringt ſie von neuen wieder ins Ge⸗ daͤchtuiß, und nunmehro ziehet fie, wie —* die Aufmerkſamkeit der Aerzte und aller Gartenliebhaber in einem ſolchen Zeitpunkte, mit allem Rechte, af A, ; in welchem fich ein großer Theil der Teßtern, mit Ver⸗ laͤugnungdes Geſchmacks — benen koſtbaren Blumenliebhaberey, ae ORTE — und uͤ o nordamericanifchen Giftrebenftrauchs. 295 arten, die. ſich in freyer buft erziehen laſſen, zu ber ſchaͤftigen ſucht. Bielleicht bringt dieſe Bemuͤhung dem Staate mit ver Zeit mehrere Vortheile, als jer ne zeitverderbliche Unterhaltung von Tulipanen Nel⸗ 55 und Sera Zwiebelgemäcjen, welche - vn hun he Gifegebenftrand in Bohn faſt jur Mode werdenden engfifchen Baumpflanzungen ſchon für neu und wenig befannt gehalten werden wollen, fo hat ihn doch, feit Jonquets Zeiten, das Berzeichuiß der Gewaͤchſe des K oͤnigl. Parifer Gar: tens, wie nachhero ! die vornehmften dentfchen botani⸗ fehen Gärten, ummer r gehabt. Wie ſich denn daſſel⸗ be feit 17301 und 3 3 in der Mark Brandenburg ber furden bat, wo es FAR von neuen feit vorigen FJab⸗ ‚ven unter dem Saamen aus England gebracht, und ohne auf — Le Eigenſchaft veffelben zu den⸗ Een, bey uns in mehrern Gegenden für die Luſtwaͤl⸗ ver gefüet und erzogen wordemift, Bon deffen auf ferlichen VBorzägen ift nur wenig zu fagen, und. von ven übrigen guten’ Eigenfchaften feit der Zeit noch weniger befanntgemorden.. Die vorsehmfte Empfeh⸗ lung davon muß demnach diefe gewefen ſeyn, daß es ſchnell wachfe, ſich ohne Mühe durch Saamen und Wurzelſtoͤcke vermehre, und an vielerley Orten un⸗ terhalten werden koͤnne, in welchen ſonſt keine oder wenige andere Gewaͤchſe fortlommen und ausdauern * um die uͤbeln — aber, um welcher willen T 4 es, 296 Bon den chadichen Bungee es, nach der Vorſchrift einer guten Landde el, mehr ausgerottet zu werden ‚verdiente, und von Ken⸗ teen, der Folgen halber, mit Fleiß — man —5 ſonderlich bekuͤmmert. a Die dunkle und heftig faferige urjef t | deſe N welche fat in jedem Grunde und bey jede Un Lage gleich vanerbaft iſt, gieichet den jungen ü era! | wurzeluden Rebenſtaͤmmen; ſie gehet mit ihren Kei⸗ men ſtark um ſich, und treibt eine Menge x von Kurz zeſtoͤcken, daß dieſer Menge halber die Ka | felien recht bohe,. naͤmlich zehenflißige und Stämme treiben, wenn man ihnen bey — durch Schneiden und Abnehmen der Brut, nicht zur Hulfe koͤmmt. Es ſtrecken ſich die jungen peoffe en viel mebr obne Stuͤtzen und nehmen eine windende ſchwa⸗ che Rebengeſtalt an, die ſich aber verẽ Inder ‚fügt. i » Das gleichfalls dunkelgruͤne — iſt drey⸗ blaͤtterig und ſtehet auf abwechſelnden einzelnen und Spannen langen Stielen an den jungen weichen Trie⸗ ben, die, wenn ſie abgeriſſen oder geſchnitten wer⸗ den, einen zaͤhen Milchſaft von ſich geben. Die Blaͤtter ſelbſt ſind oberwaͤrts glatt, unterwaͤrts hin⸗ aͤrkere gegen mit einem kurzen, feinen, weißen und wolligen Weſen nur dünne bejogen), dabey aber, ſo lange fie . jung find, mehr roth, umd fallen im Herbſte ab Ihre Geftatt und Größe ift etwas verändetlicy, und nach Beichaffenheit der Witterung geht ihre Aus⸗ bildung, fo wie nach dem Alter, der Lage, Nabe * und — * immer mit gleichen Fol⸗ gen norbamericaniſchen Giftredenftrauchd, 297 gen vor ſich, daß fie bald einem Rand haben, der ohne Zacken ift, audy nur zum Theil bey etlichen, Dagegen er bey andern tiefer, enger, ſchaͤrfer, ſpitzi⸗ ger, ‚oder weitzacfiger, auch wohl befonders ausge: ſchweift gefunden wird, daß etliche fo gat in der Ger ftalt derfelben eine Aehnlichkeit mit dem Eichenlaube gefunden zu haben vermennen, und der Pflanze ver: murblich deshalben ven Dramen der Hiteir, haben gegeben, wiſſen wollen, Unſere Pflanze, die fi — im Fruͤhlinge ſehr zeitig verpflamen laͤßt, treibt ihre ziemlich anſehnlichen Knospen ſchon im October, und im Junius des dar auf folgenden Jahres ihr Laub, auch dabey einzelne, recht feine, duͤnne, hellgruͤne, zwetgoͤllige und aͤſtige kleinbluͤtige Blumenſtraͤuße. Man hemerkt aber, daß einige — blos männliche, andere aber al: lein weibliche © Blüchen. vor fich bringen, Pi welche ſich ſogar in der Größe von einander unterfcheiden; Die männlichen Slumen aber. I —* kleiner als * neben “ — Boderley⸗ Dan Befchlechte nach, verfchiedes ne und in zwo Pfla nzen abgeſondert von ein⸗ ander hervorkommende Blumen haben deſtaͤndi⸗ ‚se, aufrecht ſtehende, regelmaͤßig fünftheilige Kelche, Calyces, und ihre Blumenkronen Corollae ſind fuͤnfblaͤtterig und geöffner, mit eyrunden Blaͤtterchen. Bey den Maͤnnchen findet man AR Staubfaden Filementa, mit ſehr T5 kleinen Beinen Staubhälsgen: —— | BR in den weiblichen ſonſt gleichfdemigen Slumen. allezeit nur einzelne rundliche Fruchtknoten Ger- mine, ohne Spuhren einer Befruchtungsroͤhre Seyls mit drey uͤberaus Pleinen, zarten, herzfoͤr⸗ | sigen Befruchtungsnarben Stigmata, Die Fruͤchte find einzelne, rundliche, glarte, aſchfar⸗ hige und geſtrichelte Seeren, 1 A mit einem glatten tief geſtreiften Kerne. ts; Daben ift nech anzumerken, * ſi ch die drey offenbar giftigen Geſchlechtsarten vom Raus, nebſt dem Rhus (Comminia) Linn. Sp. Pl.ed.2. T. I. pag. 391. no. ibid. wilde oder falſche Pfeffer⸗ baum, vor den übrigen acht Gattungen unter andern auch darinnen auszeichnen, daß fie feine Zwitterbly: men fragen, fo, wie Rhus (Corizus) der Perücken: baum durch feine feine, langſtielige, große ie buͤſche. Was den Bauch und Seſchmact des Saftes unſerer bösartigen Pflanze betrift, fo iſt er bey der doppelt fiharfen Grundmifchung derfelben wenig. merffich, oder doch uͤberhaupt weit ſchwaͤcher, al als er bey den andern eben ſo ſchaͤdlichen gefunden wird. Er iſt milchend und zaͤhe, und wird beym Heraustre⸗ ten aus der verwundeten Pflanze, bald mit einem, aus eiaer ganz andernLage von Saftroͤhren, zugleich heraus: — dringenden vermiſcht, darauf er an der buft eine ſchwar⸗ je Farbe und einen unangenehmen Geruch bekoͤmmt. nordamericanifchen Giftrebenſtrauchs. 299 Daß er das Eifen etwas angreife und auf leinewand und Papier. ſolche dunfelbraune. oder ſchwaͤrzliche Flecke mache, welche ſehr ſchwer oder gar nicht aus⸗ gehen wollen, muß dabey nicht vergeſſen werden. Man ſtellete ſich des angezeigten Geſchmacks und Geruchs halber, und wegen der zu gewiſſer Zeit mehreingewicfelten, und eines Theils nur in ſchwache Bewegung geſetzten Schärfe vor, als ob dieſer Saft auf den Menſchen eben keine ſo ſchlimme Wirkung thue, weil man dergleichen in einem gewiſſen Zuſtan⸗ de der Pflanze und des Koͤrpers nicht immer, oder nicht fo merklich, wahrnehmen konnte. Zu einer ans dern Zeit hingegen und unter veraͤnderten Umſtaͤnden von beyden, hat ſich die ſchaͤdliche Wirkung der Pflanzen an den Menſchen defto nachdruͤcklicher bewies ſen; wie denn Die darüber gemachten Bewerkungen deshalb feinen Widerſpruch — So — alſo das at zu ſeier zeit RER wird, fo zuverläßig fagt uns die Erfahrung, daß ſelbſt der aufgeſtrichene Saft, oder wenn er in Die ‚bloße Haut eingerieben worden ift, fo gar bey eben / folyen, welchen er. eine gute Zeit. vorher niemals ſchaͤdlich gewefen, dod) hernach i in einem andern Zur ſtande gefihadet, und wegen feiner heftigen Schärfe auf der Haut Blaſen gezogen, auch dabey Entzuͤu⸗ dung gemacht, und eine ſchmerzhafte Geſchwulſt er⸗ reget habe: wie dieſes auch geſchieht, wenn die Haut mit friſchen Blaͤttern des Siftrebenſtrauchs gerieben wird. Bey anderen, welche den Saft auf —2 der * der Haut haben einen; — PAR ; lauf von 16 bis 24 Stunden, ein brauner Fleck gezei⸗ get und das aͤußerſt duͤnne Häuschen hat fich davon abgeloͤſet. Noch ſchaͤrfer iſt die Wirkung des friſch aufzeftiegenen Saſtes in die Haut, bey einzelnen Pers | foren gewefen, wo er dieſelbe dermaaßen angegriffen, daß fie nach etlichen "Stunden. ſchon angefangen ſchwarz und nad) Art eines Leders dicht und hart zu werden, mit Verluſt des obern Haͤntchens· Ein ge ſchickter Atʒt zu Zuͤlchow har ſich dabey, um die Schmerzen ju lindern,‘ der austrocfnenden Dir! | mit gutem Erfolge bedienet. ( Alter den neuern Verſuchen, die gleich den var rigen ‚ordentlich und aufmerkſam wiederholet zu wer: deu verdienen, koͤmmt auch folgender vor: naͤmlich der friſch aus der Pflanze hervorquellende Saft iſt mit Waſſer oder Bruͤhe einem Hunde und Hube ne eingegeben, bey erſterm aber frifch in eine Blue ader des Schenfels eingebradyt worden, welches dier ſes Diehl wenig geſchadet; doch will man bey dem Hunde einige leichte bald vorübergehende Zuckungen angemerkt haben. Ueber die ſchaͤdlichen Wirkungen Des Holzes vom Siſtrebenſtrauche bey der Feuerung, find, wie ſchon gemeldet, manche kurze abgebrochene j Bemerfungen vorhanden. | Diieſe und dergleichen an Menfehen-und Zhieren. ; gemachte fehr nüßliche Verfuche, erfordern, megen zu großer Verſchiedenheit und Abweichung in einge ven gälen, bey aller ihrer Gewißbeit, manche Ein⸗ | a nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 301 ſchruntungen und ‚eine ſehr behutſame Anwendung. Wie man ſich denn uͤberbaupt zu huͤten hat, um nicht aus der Wirkung verſchiedener giftigen Pflanpens Saͤfte in einen menſchlichen Körper, auf viele, oder auf alle Menſchen ſelbſt zu ſchluͤßen: feruer von den Menſchen allezeit auf Thiere, und von den eingelnen. Thierarten, fonder gedachte Behutſamkeitsregeln, auf andere, zumahl ganze Geſchlechter in andern Matur⸗ Elaſſen. Ob nun die Beſtandtheile der natuͤrlichen Grundmiſchung unſerer boͤsartigen Pflanze ſchon | noch nicht ſo weit unterſucht worden ſind, daß man von ihnen hinreichende Kenntniſſe nehmen koͤnnte; ſo laͤßt ſich doch vorläufig davon, und ſo viel aus Gruͤn⸗ den muthmaßen, weiche durch fi unliche Erfahrungen unterſtuͤtzt werden, daß mehr gedachte friſche Pflau⸗ ‘gen, in ihrer beſtaͤndigen freſſend ſcharfen Mifhung, ſo lange ſie in ihren ſtaͤrkſten Wachsthume ſtehet, hoͤchſt | ‚feine und fluͤchtige, unmerklich und plöglic e eindrin⸗ gende, gleichfalls ſcharfe Antheile haben muͤſſe, die ſie zu einer Zeit mehr entwickelt. verdampfe, als zur andern. Der in einer ſtaͤrkern oder ſchwaͤchern Ber wegung ſich befindende menfchliche, Koͤrper, ſaugt alsdenn mehr oder weniger davon ein. — Der uͤbrige — Antheil greifet, nach den mit dem friſchen Safte und Laube angeſtellenden Erfahrungen, die Ä it, y wie andere Met und Blaſen nichende Die ‚nel ‚oje ir 3— N £ er „ — IX ü E Der das — * Ada Shättidr —* fish jancenillenuaum deſſen fehe bögar: bösartige Frucht nen nicht unangenehn en: Serud — von ſich giebt, Sat zwar die ei freffende Gin ſchaft feines Muchſaſtes in allen heilen: — mit unſern Giftvebenftr auche gemeint: aber er wird in alfen ungleich heftiger befunden. Darinn find indeſſen heyde verſchieden, daß ſich, nach den ſehr richtigen Bemerkungen eines verdienſtvollen Jac⸗ quins, Feine Spuren und Wirkung von einer flüch: tigen dampfigen Schärfe des frifchen oder grů⸗ nen Mancenillenbaumes ausfinden laſſen; ſo haͤu⸗ fig auch die Unwahrheiten durch die Einwohner und anderen davon verbreitet worden ſind. Denn Herr Jacquin ſelbſt hat unter dem Schatten des Mance⸗ nillenbaumes feine Ruhe genoſſen, ohne den gering- ſten Nachtheil davon zu empfinden. Wie denn das, nad) der gemeinen Sage ſchaͤdliche, von den Blaͤt⸗ tern auf die bloße Haut abträufelnde, oder einigegeit auf dem abgefallenen Laube geftandene Waffer, keine üble Wirkung gethan bar. Blos der feharfe Mich⸗ faft des Baumis und der Frucht, wenn er unmit: telbar auf die Haut gebracht wird, ift fo. beijend, daß er bald mit faft ähtilichen Schmerzen; als ein heißes Eifen, recht große Blaſen zieber. Ob er alſo durch einen Zufall oder Verwegenheit, innerlich im Magen gebracht, weniger Schaden —* oder 4 wicht, wird wohl keine Frage ſeyn⸗ NEE L7Y. Ag Dicht zu vergeffen, daß die reife —— abſe de fleiſchige Maas ec Sescht, unter dem Baume er verfanle, oder in n freper &uft mit einem üben D i Ser 5 nordamerieaniſchen Siſtrebenſtrauche 303 Geruche mißfucbig werde, wie von dem Safte des Giftrebenſtrauchs ſchon geſagt worden iſt; ſondern vielmehr gain aue trockne. Darüber hat wohlgedachter Herr Jarquin i in Anerican. pag. 250. aus felbft eis gener. Erfahrung Meldung getban. Der anfehnliche Mancen llenbaum, welcher dafelbft unter dem Namen Hippomane (Mancenilla) folus ferraris, baſt glan- üulofis von ihm befüyrieben und durd) eine ſehr deutliche Abe hnung ‚Tab. CLIX- eulntert worden if, und —* uch ine — Farbe und Härte Bean zur feinen Tiſchlerarbeit verfaufen, wird vorher mit Feuer umfeßet, theils den ſchaͤdlichen Saft aus dem unterfien Stammende heraus zu bringen, theils vie obern Wurzeln abzwörennen; daß er bequemer gefäl: let werden fan, Eie fürchten ſich ſehr vor feiner ‚Schärfe, und verwahren das Geficht gegen die abs | ne .. ie mit feiner feinenand. Wias nun von der efeineh Bewäcentr, als der zwoten vorher zu verſchiedenen Mahlen, dem Nahmen nach bemerkten, giftigen, eben ſo ſchaͤdli⸗ chen Pflanze, als die erfte, zur Erläuterung der Ge⸗ ſchichte des großen Giftrebenſtrauchs dienliches, noch geſagt werden koͤnnte beſtehet in folgenden. Es iſt naͤmlich dieſe fehr ſchwache fremde Holzart, ‚wie die vorige, auch bey nug faſt mod) früher, uns ter — von ‚Siena, belannt a: ‚Sie . \ J nr‘ Tozi- = 304 Bon den ſchaͤdlichen Wir Toxiodendron —— fol wi PETER " glabris.Dili. Hort. ‚Elch, Pag. 380. die — * Pſflane. un Er se iR Ti oricodendron redhum, m, folis ———— gi, Dill. Hort. Eleh. p. 380. Tab.agt. fig. 375. m A ISINSM — (radicans) Lion, SP ed. 24 PaB- ss. no. 8. * Der kleine RR RR nee oder canadifche Giftrebenftraud. . Dieſe Pftanze iſt vieler Orten gemeiner, Sa ie große, und hat beyde angezeigte Abänderungen, w ‚he vom Dillenius als wirklich. verfihiebene ” fehlechtsarten angegeben worden find. Man har fie in den botanifchen Gärten viele Jahre unterhalten, ohne ſich um ihre Eigenfchaften zu bekuͤmmern, wel⸗ che gewiß wenig fchwächer und gelinder find, als bey der großen Art. Sie ift in allen etwas ſchwaͤcher, unanfebnlicyer und Fleiner, al jene: bat aber fonft in den mehreften Hauptumftänden mit, derſelben ſehr vieles gemein, auch ſelbſt in der Erziehung. aus Saa⸗ men, Wurzeln, Sproffen und Zweigen, und wuchert durch die Keimen außerordentlich. Ihre junge und weiche fteigende Rebenzweige winden ſich um ans dere niedrige Holzarten, auch um mäßig ftarfe Bi a me, in deren Rinden fie fi mit ihren vielen Sauger wurzeln überall befeftigen, und in Canada, Birgie ginien und Penſylvanien bie zu den äußerften Wip⸗ fein aufſteigen. Sonſt aber — ſie im Fe X : en nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs 305 ofters von ſelbſt, zu niedrigen, ganz ſchwachen und geraden Staͤmmen. Es iſt aber ihre Vermehrung durch die Wurjelſtoͤcke zuweilen ſo groß, Daß fie faſt beſchwerlich zu werden anfaͤngt, und Herr du Hamel bat ganze Gebuͤſche geſehen, Die von einzelnen vorher gepflangten Stoͤcken entftanden. waren, Wegen der aͤußerlichen Geſtalt und des blaͤtterigen Laubes gleicht die Pflanze dem Rhus Toxicodendron fehr viel, nur, daß das Laub klei⸗ ner, glatter, auch faft ohne Zacken, aus dem grünen ins rothe foielend, gefunden wird; die jungen Blaͤt⸗ ter hingegen find. fehr braunroth, die Bluͤthen helle: grün, die trocknen Früchte von eben der Farbe, uͤbri⸗ gens aber beyde letztern von einem foldyen Bau, daß man fie beym erften Anfehen, für eine natürliche Gat⸗ tung von Rhus halten muß, Der, durch den Einfchnitt, aus der Rinde des jun⸗ gen Holzes beraustretende braungelbliche ſcharfe Saft macht im Papier und Leinewand ſchwarze dauer⸗ hafte Flecke, welche ſchwer oder gat nicht wieder hers ausgebracht werden Pönnen. Wegen der böfen Ei⸗ genfchaften, erinnert zwar Het Aalın fo viel, daß durch die Ausdünftung und das Berühren diefer Pflanzen üble Zufälle enifiänden, fagt aber dabeh, daß ihre Schädlichkeit geringer ſey, als des Firniß⸗ baums. Ob man num fchon gegen diefe Erfah: tung nichts einzumenden haben möchte; fo läßt fi ſich doch aus der Vergleichung mit einer andern mehr \ ähnlichen Geſchlechtsart, bergleichen Rhus Toxi- Seſellſchaft. Beſchaͤft. II. M coden⸗ 306 Von den then Ri kung en ei codendron iſt ganz zuverlaͤßig d rthun nere, naͤmlich Rhus radicanse en fo boͤ b ale jene, und eben. ſo ſchlimme — cher babe; dergleichen in den von SE, einge —— — enthalten ſin Ind. a nr Sum Beufpiele, als ein noch dayı — RS ‚ ter Vorfall, kann ung, flatt mehrerer, die im Gar: ten der König, Akademie der Wiffenfchaften mit dem Gartner Herrn Muͤller, deſſen Geſellen und Lehrpurſchen, ſich vor einigen Jahren ereignete Be⸗ gebenheit dienen. Denn da dieſe drey Perſonen ei⸗ nen alten, und ſehr lange obne Verpflanzung geblie⸗ benen, ſtark eingewurzelten großen Stock, aus einem eiſernen Gartentopfe, wechſele weiſe und mit einiger Gewalt herauszuziehen genoͤthiget waren, und ‚bey dieſer Arbeit Muͤhe anwenden mußten; ſo kamen ſie bey der damaligen Witterung in Schweiß — wel⸗ chen fie fid ch mit bloßen Händen von. dem Geſichte dem Halſe, auch der entbloͤßten Bruſt und dem Un⸗ terleibe abſtrichen, und in Gedanken die jukkende Haut etwas kratzten. Sie wurden ſehr bald darauf mit allen denjenigen verdrüßfichen Krankpeitsumftäns den, nach verſchiedener, doch gleich) aͤhulicher He tigfeit befallen, welche in der von Croßen einge⸗ ſchickten Nachricht febt deutlich ausgedrückt worden find. Es wird alſo bier der neuere Voerfall durch den ältern venneuen beftätigt. Nicht zu gedenken, was eir nein Liebhaber in einem berlinifcyen Garten kutz vorher, It welcher, einen jungen blühenden Zweig, ie N * FHRET. „ —* er nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs 307 er von Rhus radicans abgeriſſen hatte, in der Hand ttug, und da er eben dem Harn laſſen sollte, fein Glied mir diefer bloßen Hand beruͤhrte, daran er eine plößliche, heftige und ſchmerzhafte Entzuͤn⸗ bung, mit einer anbaltenden Geſchwulſt, bejonders der Eichel davon enipfinden mußte, A ERROR Vom der dritten Gattung: deverjenigen giftigen Planen, die den Nahmen des Giftbaumes mie’ Recht verdienet, den man ihm als einem wirklichen: Baume, wegen der vergifienden Eigenſchaft, gegeben hat, glaubt der Herr du Hamel, daß der Nahme Giftbaum wegendes vielen Schadens, ven er ſeit lan⸗ gen Fahren in Canada durch Vergiften angerichtet, fuͤr ihn noch viel zu gelinde ſey. Die verſchiedenen klaßiſchen Nahmen, unter welchen er den Natur⸗ forſchern nad) und nach bekaunt worden iſt, ſind folgende na ahnt He Arbor americana, alatis foliis, ſucco lacteo — | ‚ „Renato, Blukn, Almag. 45.Tab.145.fg,r. A Ah 2 re EI: | LTE IE aERTT NR 7 #333 Br „I au — vToxicodendron foliis alatis ES Eru& rkomboide, "Dill, Hort. Eich, pag.’39, Tab. 292. hg. 377. 2 Oxieodendron. Carolinianum ».. foliis pinnatis; .. Neribus. minimis herbaceis, Müller. Catalog. 'Arbor eujus lignum venenatum eſt. Dudley. A Rhus(Vernix) folüis pinnatis integerrimis, petiolo Integro aequali. Linn. Sp Pl: ed,2. T.i. pag. U 2 380. vr 380. — = — J nl. 2 21l.. Colden.. — pag 64. Verniß⸗ oder J ß⸗ ir —— J — — = Wood. J 39 "& ift ——— ein fürchterlicher und — ſehr merkwuͤrdiger Baum, als Bewohner der feuch⸗ ten, gar naſſen eder auch ſumpfigen Waͤlder in Ca⸗ rolina, Canada, Penſilvanien und Japan, wo er zu einer Hoͤhe von etlichen zwanzig Fuß erwaͤchſet, ohne einen ſonderlich ſtarken Stamm zu treiben, und bey feinem fplintig: ſchwammigen Holze ein ſonder⸗ liches Alter zu erreichen. Sein freyes und fchnelles Wachsthum und der regelmäßige Sit der Zweige geben ihm, nebft den gefiederten Blättern, das fchör ne, Anſehen einer jungen Eſche · Bey uns beträgt dejjen Höhe gegenwärtig kaum über geben oder zwoͤlf Fuß, wobey er InMe Sera — weit ar wirft, Aus den Wurzeln — er PR eben MER rn ftarf, wie die vorhergehende Giftrebenfträuche, ob er gleich nach einem drey⸗ oder vierjährigen Hiebe in Luſtwaͤldern allezeit etliche gute Stämme treibt; die aber fehwächer find, als der erfte Hauptſtamm war. Man kann ihn indeffen von fremden und bieg figen Saamen häufig genung ecuichen · a Gute Eigenfchaften find von ihm nur det. ber Fannt, außer daß er in Indien und Japan einen Fir⸗ niß giebt, welcher aus deſſen, zwiſchen der — und nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 309 und Splint, beym Einſchneiden heraustretenden klebrich : milchenden bösartigen Safte zubereiter, aber nicht immer in verlangter Menge erhalten wird, Außerdem wird er, feiner fehlimmen Eigenfchaften halber, faft überall gefürchtet, ob er fehon nicht allen Menſchen ohne Unterfcheid gleich ſchaͤdlich ift; fie mögen Damit beynabe umgeben, wie fie wollen. _ Dieſer Saft, fo wohl des wilden und wahren Sirnigbaumee, als des fo genanten undchten japa⸗ nifchen, etwas ſchwaͤchern, ober in der verleßenden Kraft weit fehwächern, wenn er aus der gemachten Wunde des Baums berausdringet, Bat, wie daß feifche Holz felbft, einen heftig oder unerträglich ftindenden Geruch, und einem feharfen, Bald ſtaͤr⸗ fern, bald ſchwaͤchern Geſchmack, welcher letztere die Zunge faſt niemahls ohne Empfindung einiger Hitze angreift. Er greift das Eifen an und wird in der Luft bald ſchwarz. NR | Die frifchen Blätter, welche eben feinen ſo merklich ſcharfen Geſchmack haben, als man davon dermuthen follte, färben das Papier beym Reiben gelb: braun, ohne daß man die Farbe fo leicht wieder heraus bringen Eönnte, und Die Bluͤthe hat einen ziemlich angenehmen, doch aber betruͤglichen Geruch. Nach allen giltigen Kennzeichen iſt der japanifche'unächte Sienigbauim feine von der nordamericanifchen Pflan? ze wirklich werfchiedene Gattung. ‘ NIUBIICH SEC rot Als ISLA. DU — ¶Ace dieſenigen, welche mit der Bearbeitung t a) Baumes und deffen Holzes ungugehen haben, müf fen ſich, den Nachrichten zu folge, vor deſſen plößli- chen und ſchaͤdlichen Wirkung befonders in Acht neh men, wie fie in Indien vor dem zu ſammlenden uud zum Firniß zuzubereitenden Gafte tbun: dabey fi fic),, feiner, giftigen Ausdänftung halber, Geſichte, Mund und Kopf verbinden müffen, wenn fie nicht | Kopfſchmerzen, geſchwollene Lippen und Augen das von haben wollen. In Indien ift man aus Bemer⸗ kungen gewiß, daß diejenigen Kinder, welche ſich unter dem Sirnigbaume aufhalten, von dem ſchar⸗ fen, flüchtigen, zugleich dampfigen und ſchnell durchs dringenden XSejen, bey der großen Wärme. jener Himmelsgegend, ‚einen Ausſchlag über ‚den ganzen Leib bekommen. Es die Schaͤdlichkeit Diefes Bau— mes daſelbſt ſo ſtark, daß ihn nicht jedermann angrei⸗ fen Darf, oder audy ohne Schaden an das friſch ger fehälte Holz riechen kann; am allerwenigften darf indeſ⸗ fen dergleichen Holz unter das Feuerbolz gebracht werz den, weil Ber Rauch Davon vornehmlich uͤberaus hef⸗ enitet.... Kits Es werden aber viele von denenjenigen, welche durch die Yusdünftungen dieſes Baumes zu Schas den kommen, zuweilen etliche Tage blind: Dageget audern die Augen, ftarf fchwellen, ‚und öfters eneftes ber eine ſtarke Geſchwulſt über den Hals, Die Brufl und Arme, mit mehrern ſehr verdeüßlichen Zufällen, von welchen allen man aber nicht weis, Daß jemanl daran geſtorben ſeyn follte, Das Berühren i 1 an Mi grünen — nordamericaniſchen Giftrebenſtrauchs. 31er gruͤnen Holzes wird ſehr vielen beſonders nachtheilig, auch nach dem Berichte des Herrn Kalms, welcher, was die vergiftende Wirkungsart betrift, mit dem Berichte von Croßen gar febr übereinftimmet, werden die Menſchen ſo gar mit verdruͤßlichen Zufaͤllen be⸗ ſchweret, wenn fie ein ſolcher Mann mit der bloßen Hand berüßtet, welcher das Firnißbaumholz bearz beitet , und der Rauch von den angezündeten Hole ift merklich heftig und ſchaͤdlich. Hände und Ges Mehr fo, wie zuweilen die Haut über Den ganzen Leib, ſchwellen von allen diefen Beruͤhrungsarten des Gehe es entfiehet dabey auch wohl eine Menge von Blafen, das fie das Anfehen eines Aus⸗ faßes oder einer Kräße haben: worauf ſich, nach et⸗ lichen Tagen, die Haut abfchäfer, als ob fie ver: brannt gewefen wäre. Der Dunft des Firnißbaums ift verfchiedenen Leuten auf ganz befondere Weile ges faͤhrlich, daß fie ſich demſelben auf eine gewiſſe Weite nicht nähern Dürfen, ohne eine Geſchwulſt Davon zu tragen. Wenn aber diefes dennoch unwiffend gefche: ben ſeyn ſollte; ſo ſchwellen Geſicht und Haͤnde faſt geſchwinder, als ſie ſelbſt bemerken, daß fie ſich dabey befunden haben. Von einem alten Manne hat Herr Ralm bemerkt, daß er ſich vor dieſem Baum weit ärger gefürchter babe, als vor einer Otter, Wie ihm denn auch ganze Familien nicht unbekannt gewefen find, aus welchen nur einige ohne Gefahr mit dem Baumehaben umgeben koͤnnen: wogegen andere yon eben derfelben, deſto mehr Schaden davongehabe haben, Noch einen Mann na er sehen, h3 ‚der von den Ausduͤnſtungen Na iR des 312 Bon den ſchaͤdlichen Wirfungen eines des girnißbaums nicht nur ſehr ſtark heſchwollen; ſondern noch uͤberdern noch uͤberdem ſo ſteif, als ein Klotz geworden war, daß man ihn in einem Laken tra⸗ gen und umwenden mußte. Ein anderer aber war lange Zeit, und zwar, ſo lange er ſtark und munter geblieben, davon nicht beſchaͤdiget worden, bis ibm hernach der ſchaͤdliche Duft endlich in einem ſchwaͤ⸗ chern Zuftande, Doch durchdrungen hatte, daß er def fen bösartige Wirfung deſto nachbefihlicher erfahren mußte, ® | Da Be Kalm zulegt audy an ſich ſelbſt ofe wiederholte Verſuche gemacht, um die ihm vorher laͤngſt bekannt gewefene Schädlichkeit zu erfahren, hat er Zweige von dem Baume abgebrochen, die Rinde gefchälet, Daran gerochen, und die frifch geſchaͤl⸗ ten Zweige zwifchen den Händen gerieben und getra⸗ gen, Er ift aber doch eine geraume Zeit von Zufällen befreyer geblieben; ob er wohl hernad) noch einige ſchaͤdliche Wirfungen diefes Pflangengiftes erfahren muͤſſen. Er fehnite an einem heißen Tage ein Reis ab, da er eben befonders im Schweißemwar, er trug es eine halbe Stunde in der Hand, ohne daß er den Tag über davon etwas wiedriges hätte empfinden follen, bis aufden Abend; da er etwas ſehr weniges bes merkte. Als er aberden folgenden Morgenerwachte, empfand er um Die Yugen und an den Augenliedern ein ftarfes Jukken, welches zwar, nad) einem oͤftern Auswaſchen mit eiskalten Waſſer nachließ, doch nur un weit, daß die Augenlieder noch den ganen —J— nordamertaniſchen Giftesenftrande, 318 über fteif blieben. Das vorige Jukken fand. fi) gegen den Abend wieder ein, und wurde den Mor: ‚gen darauf eben fo ftarf, als es den erften Tag ges weſen war. Das vorigen Tages fo fehr lindernd gez weſene Mittel that Feine Wirkung, die Augen blies ben ganz roth, die Yugenlieder waren ſchwer zu bes wegen, und das Liebel vergieng ar nach Verlauf von etwa f eben. Sagen Bone Alle nun —— Umftände, bi die Si lichkeit, Wirfungsare und abwechfelnde Zufälle bes treffen, Fommen in der Hauptfache mit. den Croßens ſchen Nachrichten völlig überein, daß fie ſowohl im ‚Stande find, Pie oben angeführte Krankheitsge⸗ ſchichte gebörig zu erläutern, als die Schaͤdlichkeit der dren fo genannten. Giftbaͤume in allen Welithe⸗ len uber ——— (eben, Bu 314 — * ng son Serubun und abbibung einiger, 5 theils neuer, theils noch nicht abarhidete Inſekten, von F W. Herbſt enn die ſyſtematiſchen ehr e der ing lichen Gefchöpfe, welche uns die Natur dar⸗ ſtellt, aud) feinen anderweitigen Nutzen hätten; fo wuͤrde ſchon Diefer einzige genung feyn, daß wir dar durch num erft in den Stand gefegt find, das große Heer der Schöpfung im ganzen zu überfeben, und in: fonderheit auch ficherer zu bemerfen, wie weit wie bisher mit unfern Kenntniffen und — — ge⸗ kommen ſind. Nun waͤre aber auch zu wuͤnſchen, daß ein jeder Naturforſcher allen Fleiß darauf rich⸗ tete, theils die noch vorhandenen großen Luͤcken aus⸗ zufuͤllen, theils neue Materialien zuſammen zu tra⸗ gen, und auf ſolche Art es inſern Nachkommen zu erleichtern, ein dauerbaftes und fon geordnetes Ge: bäude aufzuführen; anftatt daß jegt viele ihren ganz “ zen Fleiß und Scharfſi nn darauf richten, die vorhan⸗ de denen einiger Inſekten. 315 * Naturſyſteme bald zu veraͤndern, bald ganz umzuwerfen, und wieder von neuen aufzufuͤhren: wo⸗ zu es doch jetzt noch viel zu fruͤh zu ſeyn ſcheinet, wenn wir nicht dieſes beſchwerliche Geſchaͤft im⸗ mer von neuen, und vielleicht mit nicht gluͤcklicheren Erfolg unternehmen wollen. Ich bin gewiß ver⸗ ſichert, daß, wenn ein jeder Naunforſcher ſich jenes zu ſeinem Hanptzweck machte, ſich deshalb nur —— ein Fach erwaͤblte, und dieſes durch neue Entdeckungen ſo viel als moͤglich zu erweitern, zu verbeſſern und zu bereichern ſuchte, ſeine groͤßte Aufmerkſamkeit auf die Gegend ſeines Aufenthalts wendete, und nichts bekannt machte, als was er nach wiederholten Verſuchen als wahr befunden, und denn das neue, was er uns lehrte, auf das deut⸗ uͤchſte und beſtimmteſte anzeigte, wir alsdenn ‚ger wiß in der edlen Kenntniß ver Natur fehr geſchwinde Schritte thun würden, Mit diefen Gedanken fieng ich vor einigen. Fahren an, eine kleine Sammlung von Inſekten zuſammen zu tragen, und ich habe noch nicht Urſache gefunden, dieſelben zu aͤndern. Da ich meinen Eifer und Fleiß hauptſaͤchlich nur af die hieſig ige Gegend einſchraͤnkte, und da die Ratur unerfchöpflich iſt; ſo Eonnte es nicht fehlen, daß mir nicht vieles vorkommen ſollte, was bisher nirgends beſchrieben oder bekannt gemacht iſt. Ich halte es fuͤr meine Pflicht zu dem ſchon fehe großen Schaß der. Kenntniß der Natur meine Schaͤrflein Benjutragen, und von meinen kleinem Vorrath etwas in Banken Beichäftigungen befannt zu machen ‚bis sig Ach 316 Beſchreibung und Abbildung ſich derfelbe etwa fo vermehrt hat, daß er eine beſon⸗ dere Beſchreibung verdient. Und da hauptſaͤchtich in der Entomologie eine genaue Abbildung mehr ficht giebt, als die umſtaͤndlichſte Beſchreibung, bey wel⸗ her, wegen der großen Aehnlichkeit verſchiedener Inſekten, unmoͤglich aller Verwirrung vorgebeugt werden kann; fo will ich jedes Mahl auch einige, zwar ſchon befannte, aber noch nirgends abgebildete Inſekten mit hinzufügen. Wenn gleich mein kleiner Beytrag Feinen unmittelbaren Nußen, weder in der allgemeinen Naturgeſchichte, noch in der Deconomie bat; fo Fann er doch einem jeden bedachtfamen Ges muͤthe Gelegenheit geben, durch Wahrnehmung der immer mehreren Mannigfaltigfeit der Gefchöpfe, Die unendliche Weisheit und Güte ihres SM Urhebers zu bewundern und zu verehrten, | Ä 1) Der weißpunetivte Springkaͤfer. Elater pun- &arus. Fig. r. | Dieſer noch unbekannte Springeäfer gehört i denen größten einbeimifchen diefes Geſchlechts. iſt durchaus kohlenſchwarz, ohne Glanz, und A mit weißen Pünetchen ſehr fauber befireuet. Die Fuͤhlhoͤrner find fägefdrmig, das Bruſtſtuͤck nach Verhaͤltniß ekwas länger, ziemlich gemölbt, mit eis ner kleinen Bertiefung in der Mitte. Die Der ſchilde find chagrinartig, und oberwaͤrts ſehr ſchwach gefurcht, welches ſich nach der Spitze zu gaͤnzlich ver⸗ fiert. Dieſer Käfer iſt etwas ſelten, und zeigt ſich nicht ‚einiger Inſekten. 317 nicht alle Sabre, Seine Wohnung ift vermurblich im Holz, fo wie dies dem ganzen Geſchlechte eigen zu ſeyn feheinet; daher man ihn auch nur. an Wei⸗ denftänmen und bretternen Wänden zu finden pflegt. 2) Der ſpießtragende weſarinn — | haſtatus. Fig. 2. A. B. Ich gebe ihm dieſen ‚weil fi ch auf fi | ner untern Seite ein langer Stachel befindet, welcher ' von der Mitte des Brufiftücke an, bis an den legten Ning des Bauchs reicht; er liegt bis an das letzte Paar Füße auf dem Bauche veſt angeſchloſſen oder iſt vielmehr ſo weit angewachſen von dort an aber, liegt er frey, und endigt ſich in eine überaus ſcharfe Spitze. Man findet zwar dieſes Spieß auch bey dem Dytiſco piceo Linn. aber doch bey weiten nicht in ſolcher aͤnge. Der Zweck deffelben ift vers muthlich, um fich damit auf den Grund des Waſſers veſtzuhalten, und vielleicht auch die erhafchte Beute. damit zu toͤdten. Da ich diefen Käfer unter mehre⸗ ven. Ausländern aus Copenhagen bekommen babe; ſo kann ich fein eigentlicyes Vaterland nicht beftime men: ich vermuthe aber, daß er Fein Europäer ift, . weil feiner noch nirgends erwähnt iſt. Die Größe, | dieſes Käfers ift, wie Fig. 2. zeigt, ohngefaͤhr einen Zoll lang, und nach Berhättnig ziemlich ſchmal. Die, ganze Oberflaͤche iſt, wie es bey den Waſſerkaͤ⸗ fern gewöhnlich iſt, ſehr glatt, überall gruͤnlich, ſchwarzbraun, Aue einige Abzeichnung; nur Diefip:, pe ne f braunroth. Die Deckſchilde haben keine & — chen. Er gehort zu der erſten Art der Sinneifa ae. - Wafferfäfer, mit blätterigen Fuͤhlhoͤrnern. Bey Fi 19, B. iſt er auf der untern Seite Re um fr nen. 1 Spieß ab zu jeigen — Der traͤge Woſſertafer. —— — * Da andere Waſeetttfet fe viele Soeinge ma⸗ chen, wenn man ſie aus dem Waſſer nimme; fo liege dieſer vielmehr unbeweglich, und zieht die Fuͤße ſo veſt an ſich, daß man ihn eher fuͤr einen im Schlamm befindlichen kleinen Stein, als für das halten ſollte, was er ift. Er ift überdem wider die Gewohnheit dieſer Kaͤfergattung ſeht gewoͤlbt. Sein Aufenthalt iſt in dem ſandigten Schlamm des ſtehenden Waffere, woraus er ſich nur gergde fo lange in die Höhe er⸗ hebt, als noͤthig iſt, um friſche Luft zu hoblen. "Im Waffer herumſchwimmend babe ich ihn nie gefun⸗ den; auch habe ich ihn nurin einem einzigen Teich‘ finden Pönnen, der mitten zwifchen Aeckern großen: theils durch zufammengelaufenes Waſſer entjtanden if. Meines Wiffens hat noch niemand feiner er⸗ waͤhnt. Fig. 3. zeige feine natürlicye Größe, Die Fuͤhlhoͤrner find bürftenartig. Der Kopf ift gelb⸗ braun und ſehr glatt, Die Augen find glaͤnzend; das Bruſtſtuͤck ift ocfergelböraun, vorn und Binten ſchwarzbraun eingefaßt. Die Deckſchilde find pech⸗ > braun, ohne Glanz und Zurchen, vielmehr werden die —W einiger Inſekten. — | 519 Die. Sarßen, „ſo bald er trocken ift, matt und rauch. An der Wurzel und. den Seiten find.die Deckſchilde ockerbraun. Unten iſt er gleichfalls pechbraun, mit einigen gelben. Guͤrteln. Die Füße ſind gelbbraun, und „wie, em allen‘ > sfen: eg — ge⸗ ſtaltetn —5 tk A) Der ungen Gräfe Carcbus dubis | — * don a wo yadnn Am Ich ſche dieſen Käfer m nur unter ‚dies, ei za — er mit demſelben die meiſten Kennzeichen ge⸗ mein ‚bat, fo. ſehr er uͤbrigens der aͤußern Geſtalt nach von demſelben abweicht. Denn da die Erdkaͤ⸗ | fer. durchgangig laͤnglich ſind; ſo iſt dieſer vielmehr völlig, fo. und, wie die Sonnenfäfer (Goccincllae). Vieleicht, darf ich mic). eroreiften, mich als den Ent⸗ decker dieſes Kaͤfers anzugeben, da ich ihn weder in einem, Inſektenwerke, noch in irgend einer Samm⸗ lung geſehen habe. Vielleicht waͤre er mir auch immer unbekannt gehlieben, wenn mic nicht der Zu⸗ fol zu eben dem in No. 3. erwaͤhnten Teich gefuͤhrt haͤtte, als er eben mit einem Netz durchgezogen wur⸗ de, und da fandi ich ihn denn bald in dem mit heraus⸗ gejogenen Schlamm. Dies ſcheint auch fein immerz waͤhrender Yufenthalt zu ſeyn, weil ich ihn fonft nie: mals gemeiniglich aber bey dieſer Gelegenheit gefuns den babe, Doch nunß er ſich auch aus dem Teich er⸗ heben können, weil die Natur, die. nichts: umfonft thut, ibn mis Luterflägelu verfeben bat, Ich wür: El | les de —1 * ur 920 Veſchrebung und nung de ihu unter die Wafferkäfer ſetzen, wenn nicht feine langen, ſchlanken und gar nicht zum Schwimmen eingerichteten Hinterfüße es verböten, Erift übri gens, ohngeachtet feiner Kleinbeit, einer der ſchoͤnſten einheimifchen Käfer. Fig. 4. A. zeigt ihn in feiner - natürlichen, und B. in feiner vergrößerten Gejtalt, Die Grundfarbe ift überall heligelbbraun, Die Deckſchilde find zwar fehr glatt, aber bey der Ber: größerung findet man fie doch durch Eleine vertiefte braune Puͤnctchen auf das ſauberſte gerippt. Die Nath iſt ſpanngruͤn, und uͤberdem ſtehen noch auf jedem Deckſchilde bey der Wurzel ein viereckiger, in der Mitte zween und meiſt unten auch zween etwas zus ſammengelaufene ſpanngruͤne Flecken, die rund her⸗ um etwas braͤunlich eingefaßt, und bey einigen ſchwaͤrzlich ſind. Das Bruſtſtuͤck iſt hellbraun, gelblich eingefaßt, und hat in der Mitte einen großen grünen Fleck. Das Schildlein fehle gänzlich, Der Kopf ift auch größtentheils glänzend fpanngrün, Die Augen find Braun. Das Maul bat zweyh Paar Fuͤhlerchen, das Zangenbiß ift glänzend braun, und die Lippe über demfelben weiß, -Die Füblbörner find bürftenartig, blaßgelb und haben zehen Glieder. DieFüße find hellgelb, lang und fchlanf, mit ſchwachen Haͤrchen beſetzt. Der Fußtheil hat fünf Glieder und eine doppelte Klaue. Die Hinterfeulen haben oben einen Anhang, wie es bey den Erdkaͤfern gewoͤhn⸗ lic) ift, aber die Stacheln unten an den A find ſehr viel fehwächer. i 9 Der. einiger Inſekten 3a: 5) Der berliniſche Prachtkaͤfer. Bupreſtis * rolinenfis. Fig.. Da ich dieſen hoͤchſt —— Käfer, oögleich nur ein einziges Mahl bey ‘Berlin gefangen babe, und feis ner noch nirgends gedadyt wird; fo gebührt auch die: fer Staat die Ehre, ihm den Namen zu geben, Ich halte denfelben für den feltenften in meiner Samm⸗ lung, und bey aller angewandten Mühe habe ich ihn doch nur ein einziges Mahl finder koͤnnen; auch fi nd alle Bemühungen der feharffichtigften Sarimler all⸗ bier dieſerhalb vergeblich geweſen. Fig. 5. zeigt. feine natürliche Größe. Er ift überall roth kupfer⸗ glaͤnzend, Doch verliert fic) diefe Farbe unten aufden Er Deckſchilden in ſchwaͤrzlichblau; auch iſt er uͤberall ruͤnzlich, und da die Erhöhungen ins ſchwaͤrzliche fallen, “fo'vermiudert dies den Glanz der Grunds farbe, 7 Die Deckfihilde find durch runzlichte Ver⸗ tiefungen geftteift , und auffer diefen Furchen haben fie audy noch runde eingedruckte Goldpuncte. Ganz . was eigenes hat diefer Käfer, daß die Deckſchilde unten fehr ſchmal zulaufen, und am Ende eine kleine Breite behalten, die auf jeder Ecke ein Zaͤhnchen bat, Das Bruſtſtuͤck ift runzlich, und endige fi unten an beyden Seiten in eine Gpiße, beynahe wie bey den Spririgfäfern. Die Augen find braun, ' die Fuͤhlhoͤrner Fury und fageförmig, und alle einzgele ne. Theile fo geftaltet, wie es bey diefem Geſchlecht gewoͤhnlich ift, Gefelifchaft. Beſchaͤft. IV. B. x Die 322 — und Abbildung Die Naturgeſchichte dieſes Geſchlechts sa Prachtkaͤfer, die unter allen Kaͤfern die ſeltenſten und ſchoͤnſten find, iſt noch wenig bekannt. Daß fie äh, an ftinfenden Orten aufbalten ſollten, daher ſie auch Stinckkaͤfer genannt werden, habe ich nie beſtaͤigt gefunden. Herr Profeſſor Beckmann, in feiner oͤconomiſchen B Bi bliothek ſagt, ihr Aufenthalt ſey auf Blumen und Straͤuchern. Dies mögte) hochſtens nur von einigen kleinen Arten gelten. Die groͤßeren Arten findet man gemeiniglich nur an den Staͤmmen der Baͤu me und an alten bretternen Waͤn⸗ den. Auch Das iſt mir noch ‚nicht, recht glaublic), daß, wie man dafuͤr zu balten pflegt, Die Larve die⸗ ſes Kaͤfers ſich in ſchlammigten und ſumpfigten Gegen⸗ den aufbalten ſoll: da doch dieſe Kaͤfer von einer ſolchen zaͤrtlichen Natur find, daß ſte nur in denen trockenen und heißen Tagen des Juli und Auguſts, und auch alsdenn nur ben ſtiller Luft und in den brennenden Strahlen der Mittagsfonne, zum Vorſchein zu kom⸗ men pflegen. Ich halte vielmehr dafür, daß die farve im trogfenen Holz wohne; theils weil ich: die Käfer dieſes Geſchlechts gemeiniglic) und am“ haͤufigſten an alten Brettern und in der Nähe: vom Holzplägen gefunden; theils weil auch ver Herr Pro⸗ feffor Dallas in feinen Reifen ſchreibt, daß der Bu⸗ preſtis 8 guttata zu Kamfinka an allen liegenden Fichtenſtaͤmuen berumfihwärmt. Dieſer Bupreſtis 8 guttata iſt auch bier, wiewohl nicht gar haͤufig, zu — ja ich habe fo gar einige groͤßere Atten bieson mit ſehr abweichenden Verſchiedenheiten ent⸗ rn eimger Snfekten 323 deckt, wovon ich ben einer andern Gelegenheit zu reden denke. Auch Bupreſtis Mariana ift nicht blos in America, fondern wird auch hier nicht gar felten augetroffen, Geofft oys Zweifel, dag Bu- preftis Chryfoftigma nur mit dem Brennholz nach Paris follte gekommen feyn, ift ungegründet, da die⸗ fer Käfer auch bier, ohnweit den Holzpläßen , nicht felten gefunden wird, und alfo auch in Paris wohl einheimifch feyn kann. Der Käfer, den der Here Pa or Schroͤter in dem ıften Theil feiner Abhand⸗ u über verfchiedene Gegenftände ber Naturge⸗ f ichte tab.2, fig. 3. abgebilbet, und. ihn ſehr un⸗ tig einen -Icarabaeum nennt, iſt Bupreſtis — Sonderbar iſt es, daß man, wie auch der Ritter Kinne bemerkt, an dieſem Kaͤfer oft zwey bis drey uͤber zwey Zoll lange Haare finder, die an den hinterſten Beinen aus der Einlenkung des Schienbeins in die Keule hervorfommen. Man iſt noch nicht einig, ob dieſe Haare ihm natuͤrlich ſind, oder durch Kunſt angeſetzt werden, weil die India⸗ ner dieſe Kaͤfer, wegen ihrer Schönbeit, an die Ohe ren zu haͤngen pflegen. Wenn das legte iſt, wie eg" faft zu vermuthen, fo muß man Doch die Geſchicklich⸗ feit der Indianer bewundern, weil ich an meinen. Eremplaren auch durch die flärkfie Vergroͤßerung nicht die mindefte Spur einer Fünftlichen Anfegung diefer Haare habe entdecken Eönnen. Denen Samm⸗ Veen muß ich noch die Erinnerung geben, daß fle fi ch — RER mit Vorſicht zu naͤhern haben, — indem * 324 Befehreibung und Abbidene indem ſie weit ſchneller auffliegen als man Pott, Käfern gewohnt ift, | 6) Der ſchwarʒe Dornkffe, Hifpa atra, 7 „6A. und B. Dieſer ſonſt bekannte Kaͤfer iſt ich nee abe gebilder. Die Beſchreibung deſſelben im Müllers, | ſchen Naturſyſtem ift richtig and gut. "Fig.B. zeigt” ibn in feiner vergrößerten Geftalt. Die Berlinifce” Gegend, die überhaupt der Entomologie guͤnſtig iſt, hat auch den Vorzug, daß man dieſen Kaͤfer, ver fonft ſehr felten sit, und in wenigen Eabinertern ges funden wird, fo oft man nur will, fangen kann, wenn man nur die rechten Oerter zu finden weis, und die gehörige Vorſi cht beobachtet. | | — 7) — Ruſſetafer. —— Spion, Fig.7 | Aa: Er gehört nicein unter bie a P: fondern unter’ die fünfte Abtheilung der Nüffelkäfer im tinneifchen ' Naturſyſtem, nämlich unser die —— mie) glatten Schenkeln. | ur — 8) Der Thebaner⸗ Scarabacus Tinbanikn be Diefen Käfer nennt Fabricius Cetoma — color; da aber derſelbe im Lnneiſchen Syſtem mit, unter die Scarabaeos gehoͤrt, uud fi h alsdenn in demſelben zween Scarabaeı verficolores befinden würden, einiger Inſekten. 325 waͤrden, welches leicht zu Verwirrungen Gelegenheit giebt, indem dieſer Kafer von dem andern, den Sabriciue Melolontha verficolor nennt, gaͤnzlich verſchieden ift, fo babe ic) ihn zum Unterfchied den Thebaner genannt, weil er in Egnpten zu Haufe ift, Uebrigens ift die Befchreibung Fabricii von diefem überaus fchönen Käfer fehr genau, und darf nur noch hinzugefügt werden, daß die weißen Flecke auf den Deckſchilden fl iberglängend find, und daß fich auf den, | unter den Flügelderken, Bervorftehenden Hinter⸗ Teib zween fi Iberfarbige Flecken i in Gare Are: Aa an befinden, 9) Der " Won diefen gtieſeln laffen ſich diejeni? geh, die aus den oberen’ Steinlagen herausgeriſſen worden, Teiche unterſcheiden. Die Kiefer Find auf Affen Seiten abgerundet, und Teßtere find’ —* wie Bruchſteine auch eitenhem entweder Granit oder kalkartige Aber Lava wird man hier vergeb⸗ lich ſuchen, ohnerachtet man vermuthen ſollte, daß man auf einer fo großen Strecke, von Ilſenburg bis zum Brocken hin, irgendwo Spuren von Toph/Aſhhatt eder wirkliche Lava ‚treffen müßte, ⸗ wenn bier ein Vulkau gewuͤthet haͤtte ——— Auf dem Rande dieſes enefeßticpein Cräterß ie ber der Slfenftein, eine ſenkrecht auffteigende Klippe/ ſo von dem Bette des Ilſefluſſes, bis zu ihrer außer: ſten Spike, 130 rheinländifche Duodecimalfuß hoch iſt. So body babe ich fie befunden, als ich fie aus zween Standpunkten trigonometriſch vermaß. Au⸗ dere haben eine groͤßere Hoͤhe herausgebracht, ſie ha⸗ ben ſie aber von der Grundlinie von Ilſenburg an be⸗ rechnet. Dieſe Klippe iſt nicht von Granit, ſondern von derber Kiefelfteinmaterie, Ihre ſteile und flache Seite wendet fie gegen Abend. Auf ihren Ruͤcken hat ſie eine beynahe ſenkrecht aufgerichtetes Geſchie⸗ be, von welchem viele Steine herunter geſtuͤrzet find! aber auf der Nordſeite ſiehet ſie aus, als ob fie mit Ger walt von dem unterirrdifchen Gefteine losgeriffen und dergeftalt aufgerichtes worden, Daß das auf ihr vorher. horizon⸗ Beſchreibung des Brockenberge, 235 horizontal. ruhende Geſchiebe eine beynahe ſenkrechte Stellung befommen. In der Mitte, wo das Geſchlebe angehet, lauft ein ſchraͤger Abſatz ſuͤdlich herab, und auf demſelben zeigen ſich Tannen von anderer Att, als diejenigen ſind, fo ſich auf flachen Boden befinden, wor fern in einer Gegend, die wie eine zerſtoͤhrte Welt aus: fieberyetwwag flach genannt werden darf. Sollten dieſe fremden Tannen von Saamen entſtanden feyn, den die Sturmwinde dorthin gewehet haben; fo befremdet es uue billig, warum dieſelben nicht auch auf anderen Bergen dieſer Gegend anzutreffen waren. Ich halte ſie vielmehr fuͤr ausgeartete Tannen, denen der duͤrre Stein nicht die, erforderlichen Nahrungsſaͤfte zuwen⸗ den kann, und welche dabey im Winter mehr Froſt und im Sommer, mehr Hige, als die übrigen, auszuſtehen babens Dasß diefe Tannen, zu welchen man gerader zu nicht binanfieigen kann, wirklich von beſonderen Wuchſe find, zeigte theils der ferne Augenfchein, theils berufe ich mich auf die Berfi icherung de Herın Dberforitmeifters von Zanthir. | Von hier wendet ſich der ſteile und wegen des Selfenbodens befchwerliche Weg von Welten gegen Suͤden. Linfer Hand Berge und rechter Hand das Sufentpal,. in welchem die Ilſe, beſetzt mit den ane murhigiten Bäumen und Gebuͤſchen, von Eafende zu Caſcade herabfällt, und jenſeit diefes Thals ſteigt der, hohe Brocken auf. Es waren beynahe zwo Stunden auf dieſem Wege verfloſſen, den ich ſo ver⸗ gnuͤgt in Begleitung des jetzt regierenden Herrn Grafen: Chritian heise zuruͤck geleger hatte, als | 336 Beſchrewung des Brockendergh als man linker Hand die ſo FERNE entdeck: e.Dieſe Klippen find große, hoch uͤberein⸗ ander gelagerte Steinklumpen, davon der hoͤchſte die Geſtalt einer Pyramide zeiget, auf der Spitze bedecket mit einem großen runden Steine. Zuſammen aber ſteben fie auf ein und eben demſelben Berge, der ganz mit Trümmern einer zerfallenen Klippe beſtreuet iſt. Diele: Zeterklippen ſi ſind alſo nur die Ueberbleibſel einer Klippe, die gegen Weſten herabgeſtuͤrzet iſt. Endlich endete ſich das Ilſenthal rechter Hand, mit einer quer vorliegenden Unböbe, die von unſerem Wege gerade von Oft nach Weſt zum Brocken hin uͤber fuͤhrete. Linker Hand zeigete ſich eine Ebene, die man das Brockenbette nennte, und in einiger Entfernung vom Wege erſchien ein Haus, welches das Hans auf dem Brockenbette hieß und zu oͤkono⸗ miſchen Beduͤrfniſſen erbauet war. Es iſt bereits gemeldet worden, daß ſich bier ein Wall oder Berg⸗ ruͤcken quer durch das Jiſenthal "gelagert habe, auf welchem man zum Brocken gelanger. Dieſen Weg verfolgten wir uud fuhren Dis zur ſo genannten Hen⸗ ri nr hoͤhe den Brocken hinauf. Hier wolle ſich der geneigte Leſer mit mit fo lan⸗ ge ausruhen, bie ich die ya des Bioden erklaͤret Habe, Tab. 1. Sigsa: ſtellet bei Brocken vor, wie er von“ Halberſtadt aus erfiheiner A: der Gipfel des Brocken, wo eine Heine Phra⸗ mide von Stein aufgerichtet iſt, und wo der Gene⸗ Beſchreibung des Brocdenbergd, 337 Generalfeldzeugmeiſter, Graf von Schmer: sau, zur Vermeflung eines Längen: Grades, eine hohe Stange mit einer Fahne errichten ließ, davon aber jeßt nichts mehr vorhanden, B. die Henrichshoͤhe mit den fo genannten Torf: baͤuſern. Des Brockens rechte Schulter, wenn man das Geſicht gegen Oſten wendet. C. des Brocken linke Schulter, ſonſt auch der kleine Brocken. Einige nennen auch die Hen⸗ richshoͤhe ben kleinen Brocken. D. ver Winterberg. ee Bi Ein Berg am Fuße des Brocens. Dieſer wird gleichfalls von einigen det u. Brocken genannt. F. das Feine Haus auf dem Soden. G. der Ort des Heren:Altars und der Teufelds Kanzel; fo Sig. 2. nody* beſonders hi gemacht. worden. ae: -H. der Weg nad) ver Senwihepähe, — J. die Stadt Ilſenburg. L. der Ilſenſtein. ee L. der Berg, —— aan Pe M. der Berg, uf we — die Zeterllippen be⸗ findlich. | - "N. der abgebrannte Bug les O. der Weg von Ilſenburg nad) — e P. das Schloß zu Wernigerode. | O. die Holzdemme, ein Fuß, R. Weg nach Halberſtadt. W, die Stadt Wernigerode, r Geſellſchaft. Beſchaͤft. V.3. D TUR SIR. 55 ig des PAR — gig. 2. 3% — She des gufftergenden * des : Fi RS T. der Heren- Altar, deſſen Höhe beynabe 7 Zus ‚beträger, und worauf: unter dem 8 ———— geopfert ſeyn fo. ———— V, allerhand abgefallene Steine. X. die Teufels⸗Canzel, auf welcher ein Gbten⸗ bild geſtanden haben fol, > | Tab. Il. der Broden im Grundriſſe. Fig. 3. A. der Gipfel des Brockens. 9 „a. die Heine Stein: Pyramide den bochſten Gi⸗ pfel zu bezeichnen. Ba N i "b. das kleine Haus. ag c. der Brunnen. | ; d. das Haus auf dem eStock. | e. der Heren: Altar und Die Teufels: Canzel, feine Quelle, welche vormale g. den Teufels: See bewaͤſſerte, in weichen ſchwarze Forellen befindlich waren: jeßt aber ift er abgelaffen, in Torff» Gruben verwandelt und die Quelle Fäuft in das Thal binab. h. Eine geſtuͤrzte Klippe. | | B. die Henrichshöße, nebſt denen daſelbſt erbaue⸗ tteen Torffhaͤuſern i, k, l m, n. 3 C. die linke Schulter Ober — Brocken. D. der Winterberg. | E.E.E. drey ‘Berge am nördlichen Fuße Ges Bere ges, welche aber Durch Bergrůcken 5 der verbunden ſind. F. der Koͤnigsberg. Beſchreibung des Brockenbergs. 339 x Ha der Eenräf, der Hass in bie Ocker — fällt, H H. der Ilſefluß. Es folget der Profpert gegen Nord: of I. Ilſenburg. -K. der Jiſenſtein. "L. die Auerhahnen⸗Palz. M.. die Zeter : Klippen, N. der. abgebrannte Bes, O der Jaͤgerkopf. | PHochgraͤfliches Schloß von 1 Wernigerode Q. Die Capelle auf der Hölle, | R. Weg von Ilſenburg nach dem Brocken, 5. Das Dorf Schirefe, allwo ein hoher Ofen an: / zutreffen iſt. | Ne Wernigerode. — Es if diefes die Ausficht, bie man vom böchften- "Gipfel berab fo wol auf den Brocken felbft, als auch auf die umliegenden Berge bekommt, "went man einmal Das Geficht gegen Nord: Oft und ber: | nach ‚gegen Suͤd⸗ Weſt wendet, Man fiehet bier: "aus, Daß der Brocken ein Berg ſey, welcher den Fleineren umliegenden Bergen gleichfam auf dent Schooße figer, die aber ſaͤmmtlich mit ihm durch Damme verbunden find. Das Hauptgebirge beftes bet. aus weiß: und ſchwarzen Granit, als dem ge⸗ woͤhnlichen Materiale der Gebirge vom Range: um fo mebe ift es zu betvundern, woher die ganz fremden Steinmaterien i in unzaͤhligen Kiefelfteinen ſeinen Gip⸗ Y 2 fel ‚340 Befreiung des Brocent rg fel erſtiegen haben, wofern man nicht die sein ans. geführte Urſache gelten laͤſſet. | Es liegen zwar auch Granitſt icke in Menge auf ibm zerſtreuet herum, aber insgemein als Splittern und Truͤmmern, ſelten als kieſelfoͤrmige Steine. ; Ä Anfangs hoffte die Oberfläche, die feit der Scho⸗ fung der Welt ſo vielen Abwechſelungen von Stuͤrmen und allen Witterungen unterworfen geweſen, ganz mit Granitſande bedeckt zu ſehen: aber auch dieſes findet ſich nicht. Eine duͤnne Decke von Torff, Mooß und niedrigen Pflanzen bedecket fie, und unter berfelben erfcheinet der helle, Elave, derbe Granit. Hin und wieder habe einige Anbegentende Verwirterun gen angeteoffen. Als ic) im Jahre 175 1. sum erſtenmale diefem Schauplag der Natur beftieg, verjicherte ein Jäger, der Brocken fer) bobl, und bewies es, durch das Stam⸗ pfen mit einem dicken Pfahle, auf die enrblößten Stel: len, da man denn den Wiederhall in.der Tiefe hören fonnte, nicht anders, als ob auf ein bohles Gewoͤlbe geſchlagen wuͤrde. Es waren aber nuur ſolche Stellen hierzu brauchbar, mo der nackte Felſen hervor ragte, Sogar auf der Henrichshöhe giebt es Gtellen, die einen ftarfen Wiederton hören laſſen. Diefer Gipfel würde ſich wie ein parabolifcher Kegel in das Thal feines Fußes herabjenfen, wenn er nicht gegen Nord: Bet und Suͤd-Oſt zwo Schule tern angefeßer hätte, veren eine, die Henrichehähe genaunt, ⁊ Beſchreibung des Brockenbergs. 341 genannt, mit 970, Schritten, (jeder Schritt betrug zween theinländifche Duodecinal: Fuß), abgefchritten worden: von beyden Schultern an fenfet er ſich ſehr ſchraͤge in ein tiefes Thal hinab, aber gleichſam, als ob. er mit dieſer Bildung noch nicht vergnuͤget wor⸗ den, erhebt ex fich wieder an dem nordweſtlichen En⸗ de mit drey Lieinen Bergen, die mit einander durch eis nen ‚gemeinfchaftlichen Bergruͤrken oder Wall vers bunden ſind; Singegen am füdöftlichen Ende wirft er uocbmmale einen yiemlic) hoben Querberg auf· Noch nicht genug: er hat auch Arme. Gegen Suͤden dehnet er einen Arm bis zum Koͤnigsberge aus, dem er mit ſich vereinigt. Auf dieſem Arme, ‚der von feinem Hauptberge ausgehet, iſt das langi⸗ ſche Werk angeleget worden, welches zum Andenken des Herrn Oberforſtmeiſters von Langen alſo genen⸗ net worden, woſelbſt Torffhaͤuſer, ſo wie auf der Henrichshoͤhe, angeleget ſi ſi u, den Torff zu trocknen und zu verkolen. Von der Hemichoboͤhe aber erftrecet. fi ein ‚anderer Arm zum Brockenbette hinüber, um auch Die dortigen Bergketten mit fich zu vereinigen, Ob der Winterberg mit dem Brocken in Verbindung ftehe, ‚habe ich nicht bemerken fönnen, ich vermuthe es aber. Der Winterberg hat — um ſich herum vier Huͤgel, welche ihm ein ſehr ſchoͤnes Anſehen geben. Anf der nordoͤſtlichen Seite haͤngt der Brocken mit ——— einer | + — de £ 2 F Be * | 342 Beehreibtng des Btockenbergen einer drenfadhen reihe v u an Bergen sufahtmen der ten einige vorbin benenne worden, wiſchen welchen Quellen entſpringen, die fe ich in die Sife ergießen, Die Abjichten des Schopfers bey dem bewunderswůrdi⸗ gen Baue dieſes Berglagers werde in einer ande⸗ ren Abhandlung berühren: jeßo fen es genung, fo viel zu melden, Daß es dazu diene, Denen aus dem Brocken — Quellen ihre erſte Richtung zu ertheilen. Zwiſchen dem Brocken ud dem Koͤ⸗ nigsberge entfpringet die Ecker, die fi ic) in die Ocker ergießet. Im Ilſenthale entſtehet die Ilſe aus zwo Quellen. Die Bode entſpringet zwiſchen der Hen⸗ richshoͤhe und dem Abhange des Königebergg, und heißt die kalte Bode. Eine andere Quelle, Die zwifchen dem Abhange der Henrichshoͤhe und dem Berge, auf welchem die Capelle über der Hölle zu feben, ſehr ergiebig bervorfprudelt, vereiniget fich mit dieſem Bache und beyde fließen RR dem Dorfe Schiercke bin, Dben auf dem Brocken achtzehen Fuß.niedriger, als ver Höchfte Gipfel, befindet ſich ein Eleiner über; baueter Brunnen, welcher obngefähr ale Minuten einen Cubickfuß Waffer von ſich ſtroͤhmet, fo vom Brocken in die Ilſe berabfließer. Dieſer Duell lies fert alfo innerhalb 24 Stunden 1440 Cubickfuß Waſſer, eher mehr als weniger. Als ich | 1778 im Auguſt den Brocken bereifete, hatte es über vier Wo: chen lang nicht geregnet, der ganze Brocken war fü dürre, daß auch nicht einmaldie Fußfolen der Stiefel beneßet Beſchreibung des Brockenbergs. 343 benetzet wurden. Man raͤumte rings um den Brun⸗ nen alles Moos und Die Steine weg, damit nicht das geringfie von Feuchtigkeit zu ihm rinnen konnte, und darauf Leg man ihn ausschöpfen, „. Derjenige, der diefeß verrichtete, verfi icherte, daß in kurzer Frift der Brunnen. roieder angefüller fegn werde. Da nun die hereinbrecyende Nacht nicht, erlaubte, laͤn⸗ ger daſelbſt zu verweilen; fo verſparete man dieſe Er⸗ wartung auf den folgenden Motgen, Da wir denn dies fen. Brunnen nicht nur gefüllt, fondern auch im vollen Ausfluſſe wieder antrafen. Alſo erzeuget fi fi ch dieſe Quelle im Eingeweide des Brockens ſelbſt. Die ungleich tiefer liegende Duelle auf Tab. II. £ ſtoͤb⸗ mete ſtaͤrker. roch ſtaͤrker aber Die erſte Ilſen⸗ Duelle, Die wenigſtens nod) 1000 Fuß hoͤher liegt, als alle Harzgebirge. Dieſe Quelle ließ ich gaͤnzlich aufraͤumen: da konnte man deutlich ſehen, wie ſie aus dem Grundfelſen ſelbſt herausrieſelte. Sie ergoß alle Secunden einen Cubickfuß Waſſer, alſo in 24 Stun⸗ den 86400 Cubickfuß. Was, für einen Teich muß⸗ \ te fie hinter. fi) haben, ‚ wenn diefer. Ausfluß aus zuſammen gefloſſenen Rebeln, A Regen oder. BR entftehen ſollte? | | Die zwote Ilſenquelle, —9— vhogeſah zwanzig Fuß niedriger aus dem Berge hervorſprudelte , war gar. fo mächtig, daß fie ein oberſchlaͤchti ges —— er⸗ rath nothduͤrftig bedienen koͤnnte. Alſo entfpringen dieſe Quellen aus dem En ſabſt und ſind deſto ergiebiger, je niedriger ihr Ur— 94 ſprung 344 Beſchreibung des Brockenbergs. ſoprung liegt. . Sie entfpringen höher, als alle um: liegenden, Berge, alſo Finnen fie nicht aus andern zwiſchen den übrigen Gebirgen befindlichen Waſſerbe⸗ haͤltern entſtehen, ſondern das E S——— des Bro⸗ een ſelbſt erzeugt fie, und die Frage, ob Quellen in den Bergen felbft ergeuger werden, ift entſchieden. Und wie? das werde ich erft zuleßt berichten koͤn⸗ nen, Ich behaupte damit nicht, daß alle Ströhme fo entfteben, ich fage nur, es giebt Quellen, die ih⸗ ‚ron Urfbrung nicht den Wolken des Kris zu vers danken haben. i Als ich im Jahre 175 1 zum erftenmale den Bros den befuchte, begegnete mir ein fonderbarer Zufall. Des Morgens früh ſahe ich, von der Heinrichs Höhe aus, eine Wolfe auf dem Gipfel des Berges gelagert, und meine Neugierde trieb mic) an, eine folche Ge⸗ legenbeit, die Wolken des Himmels zu erfteigen, nicht ungenußt zu laffen; id) gieng, nebft einem ‘Begleiter, in die Wolfe. Kaum war ich einige hundert Schrit⸗ te, mit einem feuchten Nebel umhuͤllt, fortgegangen, fo hatte ſich mein Führer von mir verirret; ic) fahe mich nach ibm um, aber was über funfjehen Schritte son mir entfernt war, lag jenfeits meinem Geſichts⸗ kreiſe: ich rief, aber ic) erfchrack über meine ſchwa⸗— che Stimme, ‚die fenft zur Erfüllung mweitläuftiger Kirchen, zureichend war; der Diefe Duft verfchlang ſie, und ich glaube nicht, daß ſie ſich weiter, als mein Geſicht, erſtrecket haben mag. Mein Fuͤhrer ver⸗ ſicherte mich, — er ana? — gepfiffen und ſein Hund Beſchreibung des Brockenbergs. 245 Hund ohne Unterlaß gebellt habe: aber weder das eine noch das andere erreichte mein Gehör, ohner⸗ achtet, mie es fid) nachmals ausswies,. beyde nur hundert Schritte von mir entfernt flanden. Unter diefen Umftänden getrauete id) mid) nicht weiter fort: zugeben, und in der That wußte ich auch nicht mebr, weder wo ich hergekommen war, noch mo. ich hinge: ben follte, um aus der-Wolfe mid) wieder heraus zu finden. Sich blieb auf einem Steine fißen, und ver wandelte die mitgenommene Wildſchur in ein ſehr ‚enges Gezelt. Die Kälte war vollfommen fo groß, ‚als die firengfte Winterfälte von 1740. Mein Athen verwandelte fich augenblicklich in Schnee, und der Auswurf des Speichels in ein Hagelforn, der Dunft meinesKörpers fror an die Haare der Wildfehur, welche zuletzt auf derjenigen Geite, two der Wind herſtrich, mie eine beglafte Hechel ausfahe, auf ver gegen über befindlichen Seite blieben die Haare frey. Alſo trägt der Wind zur Verwandlung des Regens in Hagel das Geine bey. Die Bewegung meiner Arme und Füße unterhielt noch eine Zeitlang meine natürliche Wärme, allein nad) Berlaufvon anderthalb Stunden empfand ic) einetähmung in den Gliedern, eine fanfte Müdigkeit überfiel mid), und ohnerachtet ic) wohl wußte, daß unmitielbar der Tod darauf er: folgen dürfte; fo war es mir doc) unmöglich, mich derſelben zu entwehren. Hier eräuignete ſich ein neues Phänomen, welches mic) wieder einigermaßen _ ermunterte, Die Wolfe fing an zu ſchneyen. Zur erſt fiek der Schnee von oben her auf mich herab, Y5 und Beeſheeidang des Bioctenbeth und ich ſchloß daraus, daß juvotdreſt Dunſt der Oberflache der Wolke gefriere, Allmaͤhlich ſentte ſich die Erzeugung des Schneeg zu mir nieder, da ent⸗ deckte in der Naͤhe, daß die Sternchen ſowol,als die aus Staͤnglein beſtehenden Flocken ſich im Augenblicke ohne der geringſten Weile erzeugten, ihr Daſeyn durch einen hellen Blick anmeldeten, und indem ſie bey ihrem langſamen Fall unter einander herum tummelten, an einander fror en und größere, Flocken bildeten. Endlich ſchien alles um mich her⸗ um theils Flocken, theils Sterne, theils feiner Eis— ſtaub zu ſehn. Bisher war der Wind ſo ſchwach, daß man ſeinen Zug kaum an den gefrornen Haaren der Wildſchur bemerken konnte: auf einmal wurde‘ er ſtaͤrker, trieb die Wolke von ihrem bisherigen Lager weg. Ploͤtzlich gerieth ich, aus einem daͤmmernden und den Othem feſt etſtickenden dicken Eisduft, in den he leſten Sonnenſchein, und ich ſah die Urſache eines zuletzt unvermeidlichen Todes vom Gipfel des Berges ing Sand hinabfliehen; ich ſahe den Begleiter, und ſei⸗ nen Hund ſahe ich hinter einem der Wolke nachfahren⸗ den Duft, welcher die Geſtalt eines weißen Rehes zu haben (dien, aeblendet nachjagen und einen beträcht: lichen Theil des Berges hinabſtuͤrjen. Sollte je⸗ mand einen neuen Verſuch machen wollen, in eine Wolke zu gehen, dem rathe einen Compaß mit zuneh⸗ men, um ſich zu — Zeit wieder heraus finden zu | koͤnnen. 28 Dieſer Tag ba ſich mit einem Schauſpiele der Natur angefangen, und mit einem Schaufpiele fofte er Beſchreibumg des Brockenbergs. 347 er auch beſchloſſen werden. Als ſi ch die hochgraͤfliche Herrſchaft mit mir auf dem Gipfel verfuͤgte, um von da herab den prächtigen Untergang der Sonne zu ber trachten, die, wie ein gluͤhendes Gold, in Die zwifchen allen Thälern Bereits herrſchendes Machtſchatten und: dicken Düfte am aͤußerſten Horizonte ſich eintauchte; fahe ic) gegen Oſten zuruͤcke, und erblickte die Geftalt des Brocken ungleich groͤßer als er ſelbſt war, in einer Entfernung von zwo Meiten, wie ein entſetzliches Geſpenſt in freyer Luft ſchweben: das Brockenhaͤus⸗ fein und wir ſelbſt fanden in Rieſengeſtalt da, bei wegte ich meinen Arm in die Höhe, fo war es nicht ‚anders, als ob fic) eine Tanne ausſtreckte. Augens bucklich rief ich der Reiſegeſellſchaft zu, gegen zu ſchauen, und fie gerieth über dieſe Brocken⸗E fheinung t in Erftaunen, Cs hatte aber damit ft | gende Bewandtniß. Aus dem Fuͤrſtenthume Hal⸗ berſtadt und Grafſchaft Wernigerode war ein Dinner Nebel aufgeſtiegen auf welchem die untergehende Sonne das Bild des Brocken, wie auf einen Spiegel warf. Wie nun die Schatten in der Ferne groͤßer werden und ſich ausbreiten, ſo mußte auch der Um⸗ riß des Bergs und das, was vom Sonnenſtrahle noch beruͤhret werden konnte, fi ch in einer entſetzlichen Groͤße und Hoͤhe abbilden. Wie oft begleitet uns im Nebel bei) einer nächtlichen Laterne eine Geſtalt, die der Tebendigen gleich fiehet? welches denn Gele: genheit giebet, daß Leute glauben, ſich felbft gefeben zu haben.‘ Gelbft der Grubengeiſt ift ein Kind die⸗ en Betrugs der Augen, Vey | 348 Derhreisung des Broe ber * Bey dieſer Gelegenheit kann nicht unerinnert laſſen, auf einer in eben dieſem Herbſte vorgenom⸗ menen Reiſe von Wernigerode nach Goßlar, an dem Brocken, der Sonne gegen uͤber, eine duͤnne Wolke, in Geſtalt eines Cometen⸗Schweifs bemerkt zu ha⸗ "ben, die ſich bey einer volllommenen Windſtille nach dem Stande der Soune wendete, bis ic) endlich den Brocken aus dem Gefichte zwiſchen den Bergen ver⸗ lohr. Man fagte mir, daß dergleichen Erſcheinung bey ſtiller buft ſich nicht ſelten eraͤugne. Ein Um⸗ ſtand, der zur Erklaͤrung der — der Cometen⸗ “ Schweife geböret. ‚Aber wieder zu dem Brocken ſelbſt ht ren, fo ift es befonders, daß man weder auf dent Berge felbft, noch auf feinen Nebengebirgen die ge⸗ ringſte Spur eines Craters antrift: aber deſto haͤu⸗ figer ſind die am Fuße dieſer Gebirge hervordringen⸗ den Quellen. Dieſes machte mich aufmerkſam auf die uͤbrigen Berge, und da habe ich niemals an den⸗ jenigen, die oben einen Crater zeigeten, eine Quelle bemerket. Es ſcheinet alſo, daß die mit einer un⸗ verſehrten Haube geſchloſſenen Berge, bey ihrer Er: hebung aus der Tiefe des Abgrundes voller Höhlen find, in welchen fid) darum Quellen erzeugen, weil ihr unerbrochenes Dach den auffteigenden Dünften den Ausgang verfagt. _ P Ich babe mir vorgenommenen, in der verſpro⸗ chenen weitlaͤuftigeren Abhandlung, meine desfalls in der Baumanshoͤhle angeſtelleten Verſuche umſtaͤnd⸗ licher Beſchreibung des Brockenbergs. licher zu beſchreiben, und die Erzeugung der Quellen in dieſen Hoͤhlen in ihr voͤlliges Licht zu ſetzen. Wenn nun aber die zuſammenfließenden Duͤnſte ein Baſſin haben muͤſſen, in welches fie ſich verſammeln und eine Duelle veranlaffen Fönnen, der. Brocken aber auf dem Gipfel, , in der Mitte und nahe am Fuße Quel⸗ len ausgießet; ſo kann man mit großer Wahrſchein⸗ keit daraus ſchließen, daß der Koͤrper dieſes Berges, der ungemein geraͤumig ſeyn muß, aus drey Hoͤhlen⸗ — innerlich beſtehe. Br) ſchreite nun fort zu dem Pflanzenreiche die⸗ ſes Gebirges. Der beruͤhmte Herr von Haller hat uns in feinen Itineribus Hercinicis ein großes Berzeichniß und eine ‚aundfiche, Beſchreibung der Brockenkraͤuter geliefert, Der jett letende Graf beſchenkte er bey meiner Abreife, mit einem anf Das fauberfte ver: fertigsen lebendigen Kräuterbuche, welches der dor: tige Here Hof: Medicns und Stadt: ⸗Phyſicus mit befonderer Geſchicklichkeit verfertiget hatte, und mel: ches ich der König, Preuß, Academie der Bil ſchaften in Berlin uͤberreichet h habe. Ein noch viel weitläuftigeres Bergeichnif liefert % uns Here Rector Ritter zu Ilfeld, in feiner Erzaͤh— fung von feiner Brorkenreife, ‚welche zu Helmſtaͤdt 2740, unter folgendem Titel herausgekommen. "Albert . FE WERE 350 Beieebuns des Bestens. „Alberti Ritteri Relatio, curiofa de iterato itinete rim — — m ———— xum. J — — Eben war ich eat beide BR ie mitzu⸗ theilen, als unſer Botanicus Herr Proſeſſer Gle⸗ ditſch mich mit einem weit vollkommenern Eatologen kon auf und um den Brocken herum von ihm. felöft ufgefuchten Gewaͤchſe a und Erlaubniß lab Sach elbe Hier einzurücen. Der ‚geneigte Leſer wird durch die beygefegten Citationen im Stand ges fest, diefe Pflanzen unter ihren verfchiedenen Ordnun⸗ gen nachzufchlagen und ihr Geſchlecht zu beurtheilen. Meine Pflicht erheiſchet von mir — wuͤrdigen Mitgliede unſrer Geſell ſſchaft für dieſe Brake ergebenſten Dank abzuſtatten. Alphabetiſches Berzeichntß > vor vornehmften Gewänfe, ? welde um, an ds aufdem Brocken, oder deſſen aller: naͤchſten Borgebirgen, auf allen verſchiedenen Seiten nach dem Wechfel der Jahreszeit und Witterung, beym Auf: und Abſteigen gefunden worden find, für die zuweilen dahin reifenden Kenner & und fiebhaber. — Pleudo⸗ Platanus. Zinn, Sp. Pl. ur 2» T. u Pe 1495. 10. 2. Acer Platanoides. Zinn. T. II. — no.5. Acer Bececſchreibung des Brockenbergs. 351 Aecen campefkre,. Linn. LII. 1497. n0,7. a Achillea Plarmica. Linn, Li 111266, no. 13. ; AchilleaMilletolium, Liam T. tl. 1267. no. 18, Acroftieum fepceätzionale. Linn. T.IL. 1524n.6. Acrofticum Thelypteris. Lin. ln u. 1528.00, 25. Actaca ſpicata. u -T.1:722.no. 1. Aegopodıum Fodagraria. Linn. T. L3 379. no. 1, 4doxa Mofchatellina, Zinn, T.1. 527. no. ı, Agaricus clavus. Linn, 7.11.1644, no. 24. Agaricus Androfaces, T inn, T.1l, 1644. no. 23. Agaricus fimetarius, Zinn, T.H. 1643, 10.18. Agaricus vilcidus. Linn. 1,1. 1642.no.12. Agaricus fragilis. Zinn, T.U. 1643. no, 21, ı dgariaus clypeatus Einn, Till, ‚1642. no, 16. Agarücus mufcarius, Linn. T. 1. ‚1640. no. 4. Agaricus mammoſus. ‚Zinn. Ha I. 1642. no. IS. Agaricus campanulatus. Linn, T. AL, 1645.n. 19. Agaricus Georgii,. Zinn. L.1l,- 1642, no. 14. Agaricus deliciofus, Linn. T. IL 1641. 00.6. Agaricus campefiris, Linn. TU. 1641. no, 9. Agaricus'piperatus, Zinn, T. II. 1641.0.8 DR Agarieus chantatellus. Linn. T. II. 1639,. nor. , Agaricus betulinus, Zinn, T. II. 1645: 10,27, er eh Quercinus. Zinn, T. II. ‚1644. ‚no. 26. "Agaricus integer. Linn. T. Il. 1640. no. 3. —— ——— Linn. D. II. 1640. no. 5. Agaricus Alneus. Linn. T.I. 1645. n0.28,. Agrimonia legen Linn. T. 1.643. no. Dun: Agro- — _Refhreisung des Brode tberas, a: alba, Linn, Sp.Pl. Tr L 93. no. 10: Agrofiscapillaris. Linn. ur L, 93- n.9. Agroflis rubta. Zinn. T.L 92. no. 6. Agroftis Canina. Linn. T. I. 92. no. 7, Agrojtis fpica venti, Zinn. T.l. gr. no, T: Agre/jkis ftolonifera. Linn. T.1, 93.00. 8 ZAirg criſtata. Linn, T.L 95, no.2. Aira aquatica. Linn. T. I. 95. no, 6. Aira coerulea. Zinn, T. 1.95. * Aira flexuoſa. Linn. T,1. 96. n0,9 Aira montana, Linn. T.I,96.no. 10. -Airg caryophyllea. Zinn. T. J. 97. no. 14. Ajuga pyramidalis. Zinn. T.U.785. no. 2. Ajuga reptans. Zinn, T. 11.785. no, 4. Alisma Plantago. Zinn. T.L.487. no.4. Alopecurus pratenlis, Linn. T.L88.no.1, Alopecurus paniceus, Zinn, T. I. 90. no.5. Alopecurus geniculatus, Zinn. Ti J. 88. no, 5. Alopecurus agteitis. Linn, T.I 88. no.2, Alchemilla vulgaris. Linn. T. 1.378.n0. 1. Alfine media. Linn. T. I. 389. no. 1. Anagallis arvenfis. Zinn. T.Laıı, no. I, Anchufe ofhcinalis, Zinn. T.L. 191. no. 1. Andromeda Pelifolia. Zinn. T,L. 564. no. gr Anemone ranunculoides. Linn. T. L 762. n.17. Anemone nemorofa. Linn. T. J. 762. n,.15. Anemone Pulfatilla, Zinn, T.L 759. no.5. Anemone pratenfis. Linn. T,I. 769. no. 6. j * An«- Beſchreibung des Brockenbergs. 353 Ane mone Hepatica. Zinn. Sp. Pl. TI. 758. 0.1: Anemone veißalis. Linn. T.1.759.n0,4. Anemone Sylweftris_ Linn, T.l: 761, no. 10. ‚Anemöne alpina. Linn. TI. 766. n.7. Angelicafylveftis. Zinn. T.l. 361. no... Anthoranthkum odoratum. Linn. T. 1.40. no. t. Aguilegia vulgaris. Linn. T.L. IS2. not. Arabisthaliana, Linn. T. II. 929, no. 3, Arabis Halleri. Zinn, T.D. 929. n. 5, Arctium Lappa. Linn, T.1l: 1143; nö. f: Arenäria ſaxatilis Linn. T. I. 607. no. rt. Arenaria trinervea. Linn. T.L 605.004, Arenarialeipillifolia. Linn. T. 1. 606. no. 6, Arenaria rubra campeftris. Zinn. T. I. 606. n. & Arnita'montana. Linn. T, U. 1245. nö.i, Artem iſta cxmpeſtris. Zinn. T. II. IISS. no. . Arum maculatum. Zinn. T,IL1376.n0. 12, Arundo phragmitis. Linn, T.1.i20. no. 3% Arundo Calmagtoflis, Zinn. T.L.i2t: n. 5. Ajarum Europaeum. Linn. T.l. 633. no. 1. - 4felepi ias Vincetoxicum: Zinn: T. 1, 314: n0. 12; A/perula odotata. Zinn. Tl. 136, no. t. Aſper ula tin&oria, Linn. IR 150: N0.4.. Afplenium — Linn. T. M. 1540. en, 19.15.00 Afßragalus glyeypyllun Linn. T. II. 1067. no. 14- Athamantha Libanotis. Zinn T,L 35 1. no. 1. Geſellſchaft. Beſchaͤft. IV. 3 Atha- J Br. —— 354 Beſchreibung des Runden! Arhamantha Meum.. Linn. * Pl. T. J— 352 n0.9. , on — ——— Linn. T, u 1094. no. .9. Atriplezpatula, Linn. T. II. 1094. no’ 11, Axenn elatior, Zinn. TI. 117. 20.2. N Avena pratenfis. Linn. Tl. 119. nos — Avena flaveſcens. Zinn. T.1.118. no. N Bellis perennis. Linn. T.H, 1248..n0,2. Betonica ofhcinalis. Linn. T. M gro. no. Betulaalba. Zinn. T.U. 1593. no. 1. cum varietat. Betula Alnus. Zinn.‘T:1l.1394.n0.5. 3: 54,3 Bidens tripartita. Linn, Til. 1165. NOT. iu Bolet us bovinus. Linn. T.I:1648. no.ı1, . . Boletus vifcidus. Zinn. T. II. 1646, n0,9, Boletus verficoler, Zinn, T. Il. 1645. no. 4 Bölerus luteus, Zinn, T. II. 1646. no. 10. Boletus fuberofus. Linn, T.U.1645. no, Las: Boletus igniarius, Zinn, T.IL 1645. n0.3, Briza media. Linn. T. I. 103: n0. 3... | Bromus Pianagar, Linn, T.Kıt5.no. 14. Bromus giganteus. Lizn. ob 114. no, 12. Bromus te&orum. Linn. T.I. 114. 00.8. Bromus mollis Linn. T.L 112. no. 2. Bromus lecalinus. Linn. T.l. 112: no. 1. Bromus arvenfis, Linn. T.1. 113. no. 7. Bryum viridulum. Linn. T. II. I583. no, 19. Bryum ſimplex. Linn. T. II. 1587. no. 32, Bryum ve Linn, T. I. 1585. no,27. Bram - Berfrabung’des Beockenbergs. 953 Bryum Aexnofüm. Linn. 8p. —A— 1583001 S. Bryum pellucidum, Linn, T.U. 1583. no430% Bryum apocarpum. ‚Linn. Tanıprg no, 1, ‚190 Br ya mtrugcatum. Linn. T-H, 1584, no, 18 u) Bryumtquirrofum. "Linti: 7; -Hr1583: \n6,56. Br ya palyinatum, Mind, PYIL P586.n0,28.° Bryum palüdofuki, Linn; TH: TR no.20, Bry um pomiformes. Linn. TI. 1580. — Bryum pytiforme. Lnn- DH. r1 5810 no. 4 0 Bryum carneum. Linn. T. 11587. no. — 55 Bryum Hypnoides. Linn. TA 1584: no. 2t. * Br; yum ſtriatum ‚Lian. TAL 1579,10. Bry u m ceſpiucium. Lin: Ts IL — fo. 29 Bry Am rurale. Linn, T. I. 188 no·8ß. Bryum zaurale, Linn. Ti IK 158T.n0.7. Bryumicapillare. Linn. "TIh 1586. no. = Byffus: Jolithus, Linn. TR. ‚1698; no.g. Byfus la&&a, Linn T. Il. 163 9380) 12, Fig * Byffus Taxatilis. Linn, T. IK#öag. — aan. By/fus candelaris. Linn TE 1639. hafgi “2 Callitfiche autmmnahs. Tina. T,1 6:00,32, ' 3 Caltha palaftris. LinasW} 1784. HOT. — 2 'Campenula dectirrens, Linn‘. 232.000 \ ‚CampanuldTrächelium. Iran: E01. 235. no. e“ Campanula rotundizolig. Lina» T.E 23 2:10,38 Campanıla. patula, Lina: T-R232:n0\Q4. Campanula ‚eervicaria. Lin TI. 235.10: 18. —— Bu Linn.T, 1. 235. n0. 17. * | | 3 2 Carda⸗ 856 Beſchreibung des Broe Cardamine impatiens, Linn. SH An. His PN e NIE Ho ER ER ar va Cardamine ‚pratenfis. Linn, F I. ‚Hsı. J — Cardami ine hirfuta, Linn. T. II. Hb5. non 2 E ardamine,amara. ‚Einn, TH. ↄis go a⸗ NR Carduus laneeolarıs. Linn. DI. EA 0424 x. Ma nduus ae: ‚Einn. T.O. 1150: I TR C ard VRTR paluftcis. L nn TIL. 11516 no.6. en & Carduus nutans. Linn. T- IH. 1150: n Carduus acanthoides, Linn. T. L 150. — 8 Cargz emota. Linn. T.U.1583. 00. 14 wurd Carex dioiea, Bian,) TH. 1379. Ro: de Se J Carexmuricata, Linn. T T. I.1883. n0.1 J— — Carex digitara. Linn. T. M. 1384. 80.20. u Carex pulicaris; Linn. T, Tl. 1380: 09,5 un Curez leporina. Zinn. TH: 138 Ho-Bio ur Carezx palleſcens Linn. du 386.100, 29. Carex hirta. Linns T,1l.1389, 00, 323.1 25. Carex veficaria. hinn. T. II. 1389 n0. 385. Car exzaxillaris, Lärn/T. II. 1382. n8.12..: >» Carex canefcens. Rinn. T.IL.1383. noc16. Carex Pfeudocyperus: Linn. T. IL 1387. no. 32 \ Carex diftans. Linn, TA, 1387.00,33. * RE pä F Carex montana Binn. T.II. 13857 — J —* Carex flava. Linn. T. II. 1384. n0. I8. | as. Carex acuta. Linn. T.I.1388. 00,35. 0 PT n Larex atrata, Linn. T. I. 1386. n0.26. Be Carex limofa. Linn, T. 1], — no. 27. : ; 3 Beſchreibung bes Brockenbergs. 357 or ling vulgaris. Linn: Sp. Pl -T; HH; 1161. no. 4. Carpinus Betulus. Linn. T. II I416. no.ı Car um,Carvk Linn. T.1.378. no. 1. Centaurea Scabiofa. Linn, T.Il, 1291. no. 22. Centaurea phrygia. Linn. T. II. 1287. ale! Centaurea,lacea. Linn. T. II. 1293. no, 29. Ceraflium arvenfe. Linn. T.«l 628. N94@3 1: 5\ Ceraftium aquaticum, Linn. T. I 629. 00,13. Ceraftium vulgatum, Linn. T.L 627. N04 2 \\.) Ceraſtium viſcoſum. Linn. T. I. 627. 00.3430 Ceraſtium femidecandum, Linn. T. I. 627.29 R Chaerophyllum tylveftte, Linn. 1.1, 369,10, D Chaerophyllum temulum, Linn. T. I. 370.n. 3: Chaeropbyllum, hirfutum. Linn. T,1, 373.00, 5 | Chelidonium majus. Linn. T. 1,723. no: 14 Chenopodium Bonus Henricus. Linn. ‚Ist si. NO Ka Cheyfantkemum —— 1254 NO. 15: 5 7 tl — HERITN Chrylanthemum Levcanthemum. Lies T.iIh ki 1251. 04 „ed Chryfanthemum inodorum, Las. T.IL1253% n0,10, Chryfoplenium alternifolium, Linn. * I, 69: no. 1. ar ln Intybns, Yuan, T, 1. ER nF Circaea alpina. Linn. T. L 12. no. 2. | Cirecaea lutetiana, Linn. T.1.12, no. 1. 33, | Cif£us 358 sehr de zäh, Ciffus Heliänebemurm. Einn. SPP. er no 33 ae! . as zuineh uni Tad Clavaria plſulſatis. Linn. T. IL, 1651: do, — > Cläavaria ae „Linn TI. 1655 no. 4. Clabaria militaris. "Tirp.T. IE. 165 310,2. Na. Clavaria coralloid&s.L Linn, IR; 1,1652, n0.6, Clavarıa ophiöglofloides. Linn. T. I. ar x Clavari a nufcoides. Linn. T, sr 72, n0) 7 3. Clinopodiim: vulgare. Linn, T. g2n.n0. J 3. Cnicüs oleraceus. Linn, T. 1186. no t.\ 13.) E on arum paluftre. Linn. T.I.7ig, no). Conferva rivularis. Linn. T. I. 1633.n00 15) Conferva fontinalis, Linn. T. II. 1634. no.25 Conferve canalicularis, Lien. TIL 7634. no Conferva-bullofa. Linn, TU. 1634: no, Conferya amphibia. Linn. T.H. 1634: 10.50 \:) Conferva reticulata. Lizn. T. I. 1635.n I Gönferva gelatinofäy Linn. T. II. 31635, tz 0, Conferva capillarıs. Linn. T,Il. 1636, no: ri Convallaria' majalis.' Ein. T.L 45 *. no. u ! Convallaria bifolia, Linn. T.1. 452.10.) Cönvallaria Pekyppuaanın) ‚Linn. TaLAS no, 3. — Convatlariao multiflora Linn, TI. 452.n0.4. Convallaria verticillata. Linn, T.IL, 451. no.2. Convolvulusfepium. Linn. T.l. 218. no.2.. Conyza fquarrofa: Linn. T..ı255.no,r. 4 ——“ Bidens Linn, T. II. 1281. no.4 Coraus. f Beſchreibung des Brockenbergs. 359 Corn us fanguinea. Linn. T.1. 170. no. 3. CoryIus Avellana. Linn. T. 1. 1417. no, 1 Crataegus: körminalis. Lins T.1. 681. no. 2. Crataegus Oxyacantha. Linn. T.1.683. no,g. Crepis tectorum. Linn. T, II. 1135. no. 13. Cucubalus Been, Linn. T,L 591. no. 2. Cucubalus otites. Linn. T.1. 394. no. 12. Cynoglo/fa ofheinalis. Linn. 192. no. r. Daäylis glomerata, Linn, T.I. LOS. no.2. Daphne Mezereum. Linn, T.1. 508. no. 1. Doucus Carota, Linn. T.l. UL ar Pa Dentaria bulbifera. Linn. T. U, g912.n,2 »Dianthus Carthufianorum. Linn. T!l. «86. n0,2. »Dianthus deltoides, Linn. TE. 588. no.7. Dianthus fuperbus. Linn, T.1. 589.n0.11. Digitalis purpurea. Linn. TU, 866. no. 1. Digitalis. lutea en fore. — Flor. Jen. 2a RN Draba veina, Tann, T.II. 896. no, T. "Echium vulgare. Linn, Tl. 200, no. 4. Empetrum nigrum. Linn, T. II. 1450. no.2, Epilobium palüftre. Linn. T.L 495. no. 6. Epilobtum tetragonum. Linn, T.I. 494. no. 5. Epilobium montanum, Linn, T. J. 494. no. 4. | Epilobium hirfutum. Linn. T. I. 494. no. 3. Epilobium anguftifolium. Lin TI. 493.01. Equifetum hyemale. Linn. T. I. 1517. no.6, — — limoſum. Linn: T. U, 1517. no. 5. 34 Egui- 360 efheibung des Bunter “ Equifetum arvenſe. Lian, Tel. 1516, no, 2, Equifetum. paluftre, Linn, T. I. 1516 no· 3 . Equiſetum ſylvaticum. Linn, T. I. ASIG. no. 1. Erica vulgaris, Linn, T. 1503. (0.1... ©. N Eriophorum. Peg tarhiumi kinns * J. 76 10,2, 3 su % Eriophorum vapinatum, Lian T. 1. * no, Te Eryngium, campeltre, Linn, T. 1.:337. no, 8. Fryfimum. ofheinale, Lizn. T. IL. 922, n0, 1, Eryfimum Alliaria, Linn, T. II. 92e. no, 3, Eryfimum Fheiränthaides, ana Ur 92% DR Sr rd Evonymus eutongeus, — u, 286. n no, Le | Eupatorium Gannabinum, Linn, T,U —— ——— J Euphrajia ofkeinalis, Linn, T. II, 841. no. 2. Fagus iylvatica. Linn, T. II. 1416. 00 3: Feftuca ovina. Linn. T. l. ro8. n. 1, Feftuca fluitans. Linn. T. I. 111. no. 4. Feſt uca eélatior. Linn, T.I. ır1, no. 13. Feftuca decumbens, Linn, T.I, 110. n0,12, Feftuca rubra, Linn, T. I. 109. no, 5, Feftuca duriufcula, Linn. T. I. 110, no. 3. Filago arvenfis, Linn. T.IL. 1312, n0,6, : - Filago germanica, Linn. T. I. 1311. no. 2. Filago montana. Linn. T. no. 4. Fragaria vesca Linn. T.L708 no.1. Frezinus excelfior.. Linn, T.il, 1509. no, 1. Fuma- h \ Befchveibung des Brockenbergs. 361 Fumaria bulbofa. Linn, T. II. 398. no, 1. Galeopfis "Tetrabit. Zinn, P.II. 810. no.2. Galeopfis Galeobdolon. Linn. TIL. 810: no, 3. Galium»Aparine. Linn. T.l. 157, no. 22. Galium rotunditolium. Linn. T»I: 156. no. 21. Gelium boreale. Linn. T.l: 1756. no. 20. Galium ſylvaticum. Linn. T. I. 155. no. 13. Galium paluftre. Line. \T.1. 153. :no.3. Ga lium uliginoſum. Zinn. T.1. 153. — Galium verum. T:I. '155. n0. 12. Gen iſta germanica. Linn. T.II. 999. no. 12. Genifta pilofa. Zinn. T.1I.999.n0. 10. Genifta tindoria, Linn, T. II. 998.. Rich Gentiana centaurium. Linn, Isle 33% * 17 'Geranium fanguineum. Linn «Dill, 958: ‚Geranium ratundlfülsnmn, — Mn u. 977 ‚ 92 59. Geranium, lea bene. Ein. T. IL Ya ui, ‚St Geranium, molle. Zinn. T-Il.958..n0, 48: , \ ' Geranium ‚paluftre, Linn. T. I. 954: n9.41:. Geranium roberüanum,. ‚Linn. TL. 954. no. * Geranium ſylvaticum. Lian. T.I. 954. no. 4%, 'Geum urbanum. Linn. TA. 716. no. 2. Ceum rivale. Lion. T.1. 717. no. 3. | Glecoma hederacea. Zinn. T. II.807. no.1. Gnaphalium diocicum. Lian. T.14.1199. n. 35. Gnaphalium en Linn. T. U. 1200. n9. 39 | 8 5 | i Hark. | 365 Seſcheebung des Secuten Hedera Helix: Linn. TS1' 42000, 15322 CH Heracleum Sphondylium. Xinn. T. 358. nor. Hernüaria glabra. Linn. T.T.317. 80.1.0 0% Hieracium Ausicula. Linn T.II. — Er Hieracium cymofum. Zinn: T.IL 2126. no. ” Hieracium dubium. Zinn. T. I. 1125. no.5, ! Hieracium Pilofella. Zinn. FD: 1125. no: 4.) Hieracium alpinum. Linn. T.H. 1724. no. 1.2: a. Hierazcium murorums Zinn» T. Tl: 128.'no. 17. ‚ Hieracium paludofum. Linn. TeII. 1129.n0.18. Hieracium umbellatum. Zinn. T.II. 1131.10 no.28. Holcuslanatus. Linn. T.IL 148. no.4. Holofteum umbellatum, Zinn: T.I. 126. no. 6. Hordeummurinum. Linn. T. I. 126. n0.6. ‘ Hydnum aurilkalpium. Linn. TM. 1648. no. 4. Hydnum repandum. Linu. T.]l.1647.'no.2. Hydnum imbricatum. Linn. T.U. 1647.no. r. Hydnum tomentofum. Zinn. T. II. 1647. no.3.,, Hydrocotyle vulgaris. Linn. T.I: 339. ne... Hypnum velutinum. Zinn. T.II. 1595. no: 37. Hypnum taxifolium. Zinn. TI. 1587. no. 2.) Hypnum fericeum. Linn. T. II. 1595. no. 35, Hypnum denticulatum. Zinn. T. I. 1588.no. = Hypnum bryoides. Linn. T.II.1588. no. 4. Hypnum cufpidatum. Zinn. T. I. 1595.n0.35. Hypnum adianthoides. Linn. T.D. 1588. no.6. Hypnum complahatum. Zinn. T.II.1588. no. 7. —— riparium. ER T.IE 1595. no. 34.” Ayp- Befchreibung des Brockenbergs. 1363 Hypn u.’ purum. Linn. T. 27594: no231,"W Hypnum ſucens. Linn. 'T.ll. 1589. no.g. Hypnumi'ckilpam. Linn. T.IL. 1589. no, 11. Hypnum Criſta ——— rn H. 1591. no. 19. Gr Kari NIE NN Hypnum m: Linn. DIL. 1591. n0.20. Hypnum paluftre. Linn. T.D. 1593.n0. 27. ‚Hypnum loreum. Linn T.IIITI 593. no. 28. «Hp num cupreſſiforme Linn. T. II. 1892. no. 22. Hypnum fquarrofum. Linn. T. II. 1593. no. 26. Mypnum aduncum. Linn, T.II. 1592. no. 23. Hypnum viticuloſum. Linn. T. I. 1592: n0. 25. ‚Hypnüum prolifetum. Linn. T.II 1590. no. 15... ' Hypnum, parietinum, Linn. T.]L. 1590. AouRT- ‚Hypnum plümofum. Zinn. T. II. 1592. no.21. — dendroides. a T. II. 1593. no. Ei Hypnum — un T. I. A 10.02. Hypnum fillicinum Zinn: T.IL 1590, no. As - Hypnum ſciuroides. Linn, T. II. 1596. no. 39. Hypnum myoſuroides. Zinn. T. IIS96. no. 40. beris nudicaulis. Linn. T. II. 9o7. no. 12. | SEES ORT noli me langen. ‚Linn, T.H. 1329. ANG.ZORH | EEE Linn. T, L. — no. II. Iuncus conglomeratus. Linn.T.1. 1640 n0.2: JIuncus eflufus. Linn. T. I. 464. no. 3. Iuncus fquarrofus. Linn. T.1.465, no: REN man: i,. | Iun- use —— Eng. TSL 465. no. 7 uncus bulboſus. Linz. T.I. 466. Wr Juncus bufonius. Linn, T.1. 466. ET ——— °s Juncus Campeltris, Linn. T.1.168. — * * KH Juncus niveus. Linn. T.I. 468. n.16. # TJuncus pilofusi Linn. T. I. 468. RER Jungermannia ciliaris. Linn. T.II. er > nee furcata. Lizn. T. II. 1602. n.28. Jungermania viticulofa. Linn. T. II. 1597. . .00Qx2. = ‚Jungermannia epiphyli Linn. T. IL 1604, ‚2.009 3 ii. “ ‚Iungermannia pe. ins, TU. ı6or no, Rs, — Jungermanria lanceolataı Linn, Tr, I 597- 00,482 0" * Jungermannia bidentara, Lin, T, IL, 1598. NO. He. Jungermannia Somplanat Linn, T, IT. 1599. no. 14. Iungermanniä ——— Zinn, T.IL 1599. no, IQ, | Iun germanniäreptans.Zinn, T. I. 1599. 00413. Juniper us communis. Linn. T.II. 1470. no. i. Laduca fcariola, Zinn, T. I. 1119. no. 440 Lachuca perennis, Linn. T. I. 1120.n0,.7% 5 \ Lamium.album, Lian. T. I. gog.no,5, ‚aamism laevigatum. Zinn, T. II. gog. no. 3. De Beſchreibung des Brockenbergs. 365: Fü mei m: purpureum. Linn) Ts, 809.! 06% Lapfana communis, | Linns — DH.1141.n0, 13 |. Lathraea ſquamaria. Linn, T. I. 844. no, * Latkytus pratenſict Linn, TIL. 1033.no. 6. Lathynus, fylveltria, Linn, T«IL, 1083.n0,1%. X ayaserathuringica. Linn, T.11.973; — 28 Tedum paluſtre Lion EI. 561.:n0, 12: Lemna minor, LinnIT; Hl 376: n0,2, 5% * —— 1 eomt. odon Taraxacım: Zinns TsIl,r122 3001, Leontedon antumnäle, Zinn. Tl; 112 3 no, Ar Leonto don hifpidum.! Linn DA ira nors· Leonurus cardiaca. Linn. T. II.817.0. 1 »4 .Lichgn, hirtus. Linn, AT ,IR, 1623: n,78. u Lichen plicatus, Linn. T. HV.1622.1 nos ERDE ER Lichen,lanatuss Zinn, T.I11623 EL — Lichen Horidus, Linn. TIER 1624: ng: ©‘ es ‚Lichen ‚pubelcens, 1 Zinn. TAI. 1623. en Bis | Lichen jubatus, Linn, FTSE 1622: no 74 | Lichen barbatus Linn. T.Iki1622,n0o,735° >31. Lichenmchalybeiformis,. Linz, T, 11,162 3 n0,77- Lichen-pufkulatus, L.I. 1617. no. 53. | Lichen: ‚polyphylius, TIL 1618.00, 56, Lichen. coceiferus. Linn, T, IL 1618,00. 58. Tichen cormucopioides. Zinn. TI. 1619.00, 59 Lichen'deformis, Linn, T. II. 1620. no Rt Lichen digitatus,. Linn, T. II. 1620. 00,63, ° ‚Lichen gracilis ‚Linn, T.M. ‚1619. n0.62, | Lichen ſimbriatus. Zinn, TIL. 1619, 10.61, sy „ Lieben . Beſcheebung des Srocens * se Lichen: pyxidatus. Linn) Ta 1619:0.680 5 Lichen ciliaris, Linn. T. ILı6ır. na, Sg Lichen islandicus. Linn. TE; -1I. 1611. we R Lichenoglancus. Linn T,1l: 1615. MEN. Lichen:juniperinüs.! Linn, T,II, 1614. 10.40, Zichen:prunaftti, ‚Liam T, H.ı614; 00.39, . Lichen pulmonarius, Linn, TIL. 1612; ‚20, 318° ‚ Lichen farinacens; Linn. "TsH:1613 3,.n0,95.158 Liekensfurfütaceus,nZian, TE. 16126 wg Lichen: caninus. Linn, T,IE1646. nodggasesı Lichen, aphtofus;) Zina\ TAL 1616. no.y@6,no>\ Lichen Saxatilis.! Linn: T,1L. 1609. no,1g5 80» N. Lichen olivaceus»\Einn, T ‚II:.16107:6,21. ai Lichen fubfuleus, ıLinn\ TE. 1609 004 86; | S Liche® tartareus.Liän, T. II. 1608.'n0: —S— a Lichen xandelaris.: Zinn. II. 1608. n0, DE NESSE * Lic/ten pallefcens.\ Zinn, TAI. 160 1608.'n0, 15.) ziı Lichen:cricetorum; ‚Linn, T.1l. 1608, no, en Sy Lichen fcriptus, Linn. TAKB606.n0,7, shi. Lichen; calcareus/' Zinn, TH. 1689. vol Lichen fanguinarius, Linn, T. II. 16oRNHOr 4. Lichen ‚fagineus, Linn. TIL 1608: none. >i& Lichen. ‚earpineus) | Linn, "TIL 1608. no. 110 Lichenm rangiferinus. Linn T.IL 1617851066, Lichen uncialis. Zinn. T.II. 1621, 13 i, x | Lichen pafchalis: ‚Lira. T.IL 162: 1.n0,69; ' Lichen ſubulatus. T. IL i621.\no/6g, ıy s#\9: J Lichen naar oe 1610; n0j25;..) Ayhni. ‚Fichen, v Belchreibung des Brockenbergs. 367 Lichen phyſotes. Linn. T.IL IGIO. 10.26, Lilium Maztagon, Linn. T,L 415.n0.6, Lolium perenne. Linn. T.ls 122: a0; 7. Lonicera xylofteum, Zinn, T, * 248. n0.6, Lotus cormeulatus. Zinn, T.1l. 1092, no. 15, Lumaria rediviva. ‚Linn. T.I.911.n0.1. .. Lychnis Flos cuculi; Ein. T.1.625;n0.2, . Lychnis, Vifcaria. Linn. T. J. 625. n0. 3, Lychn ns:dioica. ‚Zinn. T. J. 626. no. 6. -Lycopodium clayatım,. Zinn, T,li. 1564. no. ‚4 — Lycopodiı um annotinum, Linz, T. Il. 15664 ; 20. 11» ix J RER i Lycopodium —— T. IL. 1765..00.94, N ‚Lycopodium ‚complanatum, Linn. TU. so ‘"n0.10; — Lycopodium — Linn. T. u. ee 15 Pe arvenfis. Linn, T.L.199. no,5 Sein Lycopus europaeus, Linn. T.1L.30,,n0,1... «;;: Lyfimachia nemorum. Linn. T.l. 211. no. 9. —— nummularia. Linn. T, l.2ı Is no. 10. Lyr bie Galicasiat en Tl 2 no. a. Malva rotundifolia. Zinn.T. I. 969. no, J Malya filveftris, Linn., T, II. 969. no. As Medicago falcata. Linn, T: I. 1096, 2. —— Melampyrum memorolam. ‚Linn. 7. L, 343: = DOSE, Melampyrum —— —— * * Melam- 368 Veſcheeibund des Brom. | Melampyrum pratenfe, Linn. T. IL 843» — * Melicâ nutans. Linn. T. I. 98. no 3. | Melica ciliata. Linn. T.1. 97, no. 1: Mentha aquätica. Zinn: T.II, 8053: no.. 4 Mentha arvenſis. Linn. T, 11.806. 10.9, x Mercurialis perennis, Zinn. Tl, er no: > Miliumeffüfüm. Zinn Tl go nsı — Mnium fiſſam. Zinn. T.I. 1579. no. ER Mnium triguetrum, Zinn: T«IL 1579.00. 18; \ Ri Mnitım pellacidum. Zinn. Tl: 7574.00 1. Mnitim fontanum: Linn. T.IL 1574. 1012 : Mnium hygrometricum. Linn, T.1l. 15753 no. 5; Mnrium paluftre, Zinn T. H. 1594: n0, 3: BR Mnium ferpillifolium, Linn T.ILi 1577: 1,14 cum varlet. 4. Mnium Polyttichoides. Zinn. T. Il. — Va Mnium'pytifotme, Linn. T. II, 1576. no. 12. Mnium erudum. Zinn. T. II. 1576. no. 11. Mnitm purpureum. Zinn. T.li. 1575. n0.6. Mniüm fetaceum: Linn, T. 1.1575. n0,7: Mn iumhornum. Linn. T. II 1576. no. 1o, Mn ium annotium. Linn. T. II. 1876.0 n0.9. Mnium citratum. Zinn, T.1l. 1576. no.g. Monotroòpa Hypopithys. Zinn. T. l. 555. no. 1. Mucor furfuraceus, Zinn, T,U.1655.00.5, Myagrum panieulatüm. Zinn. T. I1.899. no. 7. Myo/fotis fcorpioides. Linn. T.1.188. no; 1. — — Zinn. Tl. 189» 10: 24 * Nardus Beſchreibung des Brockenbergs. 369 Nardus ſtricta. Linn. T. J. 77. n0. 1. | © Ononis Ipinola:; ' Linn. T, Il. 1006. no. 2. —* Onopordon Acanthium. Zinn. T. II. 1158. n. x Ophiogloſſum vulgatum. Linn. T.L. 1518.n; 1, Ophrysovata, Linn, T. II. 1540; no. 5. Ophrysc cordata. Linn. T, LI. 1340. n0,6; . Ophrys Nidus avis: Zinn. T. I. 1339. 00.1; Ophrys Corallorhiza: Linn. T. II. 1339: n0. 2. Ophrys Monorchis: Linn, T. II. 1342. n0. 11. Ophrys infediifera, Linn, T. Hl. 1345 no, 15: varietat: Orchis Morio Linn. T. II. 1333. n0. 6: 'Orchis bifolia. Linn. T.IL 1331.00. 8; Orchis mafcula. Linn. TI. 1333: n0:19; Orchis. militätis. Linn. TIL. 1333. n0: 19. | Orchis cotiophora. Zinn. T.Il. 1332. no, Orchis pyramidalis, Linn. T. IL, 1332. no.12: Orchis conopfea: Linn. T. IL.1335:n0.26. Orakis odoratiflima. Zinn. F. II. 1335.no. 27 rchislatifolia. Zinn. T.II. 1534: 0:21. Be maculata: Zinn, T: II. 1335. n0.26; Origanum vulgare. Zinn, T. II. no. 0.7: Orobus en eh eu I. N no. 4. ‚Orobusi tuberofus. Linn. T. I. 1023, — Orobus higer, Linn. T. I. 1628. no; 6; R Osmunda Lunaria, Zinn: Ts1l.1519. no, 3, Ozalis Acetofella. Linn. T. 1 629; 00,1; — Saſuiſchetn Beehäf IV. B. Ya Ey Paris 390. Zersreißing de3 Brock „ Porz quadtiföffa. Ein. Tl. 527. no) — Parnaffia paluſtris Linn, TI. 3 s9l.no,r. Pedieularis paluftris. Zinn. Til. 845. no.t. Pedicularis fyivatica. Linn. T.M 845- no. 2. 2 Peplis Portella. Zinn. T.I. 474. no.1. ; Pezıza lentifera. Zinn. T. II. 1649. no. £ F Peziza cyathoides. Zinn. T. I. 651. no. r Peziza feutellata. Zinn. T.I. 1651. no.7. | Peziza pundata. Linn. T. II. 1650. no. 2. Poronia. Phallaris aründinacea. Linn. T. L 80.ne.6. Phallaris phleoides. Zinn. T.I. 80. no. 5. Phallus impudicus. Zinn. T. I. 1638. no.2. Phallus efculentus. Linn. T.1I. 1638. no. 1. Phleum arenarium. Linn. T.1.88.no.4. . Phleum pratenfe. Linn. T.]. 87. no. 1. Phytevma fpicata. Linn. T. I. 242. no. 4. Phiytevma orbicularis. Zinn. T. I. 242. no. 3 Pimpinella J—— Linn. T.1. 378. no. I1. c. var. miner. Pimpinella Mazifiaga hircina. e. Linn. Tı 378. vatiet. praec. Pinus fylveflris. Einf. TI. 1418. no.1. Pinus Picea. Linn. T. II. 1420. no. 8 eſt Abies alba. | Pinus Abies. Linn. TO. 1421. n0. 12. “a Abie rubra. in Plantago Tadeeolata. Linn. 144 64.n0.6. Plantago,major. Linn. T. I. 163. no. 1, Beſchreibung des Brockenbergez. 371 Plantago media. Linn. T. I. 163. no.2. Po.a bulbofa. "Linn. 'T.I. ro2. no. 19. Poa nemoralis. Linn. T.1.'102. no. 18. Poa aquatica. Linn. T. I. 98.00. 1. Fe, Pou comptefla. Linn. T.L.ıot. no. 17. Poua anna. Linn. T. I. 99: n0.7.. ‚Poa trivialis. Linn. TI. 99. no. AR Po. pratenfis. Linn. T. L 99. no. 6. Po4 anguſtifolia. Zinn. -T.1.-99. no.5. Rolygula vulgaris. Linn. T.II. 996. no.2. ‚Polygala amara. T. II. 987. no. 3. Polygonum dumetorum Linn. T.I.522. no. 26. Polygonum avieulare. Linn. T.I.5ı19.n0. 15. Polygonum Perficaria. Zinn. T.1. 518. no. 10. ‘Polygonum Hydropiper. Linn, T.1. 517. n0.9. Polygonum Eourolgolns. Linn. ET. a no. 25: Polygonum} Biftorta, Linn. T. II. 516. no.2. Polygonum:viviparum. Linn. T.I. 516. no. Polypodium vulgare. Linn. T.II. 1544. n0. * Poly poidium Lonchitis. Linn. T.IL 1558. 10.2”. Polypodium —— Linn. T. Al 1550: Pina. 367 Boiydodium — En Ta, YEat, ho. AB. Polypodium Dryopteris. Zinn. T. II. 1554; no. 63. Polypodium fragile. Linn. T.IL 1553. no. 5t, ae Filix mias. Linn. TIL 1551.n0.43: | Ya 2 Poly- — | ee. = | 4 T 372 re des Breteihemt. ee Filix focmina. Einn. Rh aggt, NO. 44. 20 & Heli 104% Polyg um gehen Linn $: Mel 1552 2.45. ‚IR BHtEIBE ENG Polytrichum ea T. Mr. 1573.n0.1. Populus tremula; Zinn. T.H.1462, 10,3. . 12 Potamogeton'pehllum, Linn, T.I. 184. no. 12. Potamogeton natans. Linn. T.I. 182: NosI. "Potagometon erifpum, Linn.‘ TAASz.m.s. Potugometon —— T. I. 184. n0.9. Potagometon graminem. Linn. T.L. 184. n,ro. Potentilla reptans. Linn. T.1.712. n.22. 4 Potentilla opaca, Linn, Tl 713, n0, 16. Potenmtilla verma, Linn, T.IJ. 712 no, 15 Potentillaargentea, Linn, T,17ı12. NO,II.. Potentilla reda, Eirn, T,I.zır, no. 10. ‚Potentilla Anlerina, Linn. T.1.710,n0,2, Potentilla rupefiris, Zinn. T. I. 711; n0,6, Portentilla fupina, Linn. T.1.712, n0,9, “ Potentilla alba. Linn, T.1.718.n0. 18. Poterium fanguiforba, Zinn, T.ILı411.n0, 7% Prenanthes muralis. Dinn. T. II. 1121.10,4, Prenanthes purpurea, Zinn, T. II. II2äI. no. 3. Primula veris. Linn. T. I. 204. no, 1..ofhcinalis. Prunella vulgaris et grandiflore, Zinn, T. in, $37- n0. 2, * J Prunus C. Bauh. pin. 6g0.n0a1. 00.00 se unus — Zinn. T. 1631. no.13. % | Pteris Beſchreihung des Droctenberge, 32 Pteris. aquilina. Linn, TA, ‚1513. n0.23, Pı Imonar iasofheinalis, imn, a; J. 194. a Pulmoraria angullifolia. Linn. ET, 394. 20,1. Pyrola rotundifolia, net, 567. no. I, Pyrola minor. Linn.. r 1. Er no 2. a” Pyrola. unifora. Linn. T .n0,6 x * Pyrolo "umbellata. Lin, 7. Y 1 — | Pyrola fecunda. Linn, T. L. S67. 20.3, Pyrus, comgunis, Linn. T.1.686. n0,1, Pyrafter- Pywns Malns. Lirn. T, I, Babe no. 2. een C. Bauh, pin. 1 — Quereus Robur. Linn. To 1414. n0.12, cum varietate altera. Ranunculus aquailis. Linn. Tal, 281 no, 38. “ cum, variet. Ranuneulus Kan) — 7 I. 256 no, IS Ranuneulus arvenfis. en I. 780. n0, 31. Ranuneulus lanuginofus. Linn. T. 779. no, 28. Ranuneulus acris, Linn. 1, 1.779.n0, 28. Bann eulus Pur Linn. T. I. ‚779. MORD cn J——— repens. Linn. Tl, .779. 10.26 Ranuneculus Flammula. Linn. 1% T. 772: no. 1, Ranunculus Ficaria, ‚Linn. ig L 774 9. Ranuneulus auricomus. LiamT. J. — n. 12, Ranunculus bulbofus. Linn. T. L 778. no . 25. Ranun culus Reno, „Han, T, I, 776» 10,16 [AR 374 Beſchreibung des Brockenberge, Rhamnus cäthärticus. Linn. =“ fi 09 84 r Rhamnus E Frangula. Linn, TR 280. no, Tr SR Rhinanth ILS Crifta galli. Linn,T. II, 840. no, Es | cum'variet, — 9— Ribes uva cripſa. —— T. L. 292. n 7. EN Ribes nigrum, Linn. TIL, 201, RG EA Ribes rübrum. ‚Linn T. T 290. 1 dm 4 — Riecia minima. Aa 2 IT. 1605. 20.2. Rofa canına, Linn. T,I. 704. 90, „1 ! Rofa alba. Linn, T.l. 705. no. Rofü‘ villofa, Einn. T.l. 704. no, 5 Ro/a eglanteria, Linn. T.1. 703. n0,3 Rubus faxatlis, Linn, T. L 708. no, Io. Rubus fruticofus. Linn, T.I, 707. no, 5. * Rubu us caefius, Linn, T. J. 706. — Plan Rubüs idaeus, Linn, T.I, 70% n0, I, Rumex crifpus, Linn. Til, 477: 00.3, Rumez, acutus, Linn. T.I 478 Beten. Rumex Acetofa, Linn, —— 481: no. 1 Rumex Acetofa montana maxima, Linn. T, L 481. var. 4. EAN Ruimex Acetofella, Linn. 5 481, no, 25% Sagina procumbens, Linn, Fu 185. Nn0,Ie 4 Salix pentandra. Linn. U; 2 1444: no. 3 J— Saliz' triandra. Linn. TH, 1444 n0.2, Saliz aurita, Linn, Tu. 1446. 10,20, Saliz. incubacea. Zaun FE II. 1447 — Salis Beſchreihung des Brockenhergs. Salix ‚tepens. Linn: TIL. 14474n0.25. Salix- caprea. Linn. TH 1443,00.28. Saliz.alba. Linn. T. II. 1449. 00,31. Sambucus nigra. Linn: T.1-385. ne. 3 Sambucusracemota, Linn. 1,1.386. 10.4. Sanguilorba officinalis. Linn L.I. 169.no. I, Sanicula eutopea. Linn, T.l. 339. no, 1. Satyrium virıde, Zinn: Tl. 1337. n0.2. Satyrium. albidum. Zinn, El, 13538. 0:4 Satyriumrepens. Linn, T.ll. 1339.00.7. Sazifraga granulata. Linn. T.I. 576. no.24. | Saxifraga tridadtylites. Linn. T.1. 578. no. 32. Scabioſa arvenſis. Linn. T. J. 143. no. 10. Scabiofa fuccifa. Linn. T, 1 142.n.6. Scabioſa columbaria. Linn. T. Li43. n0. 12, Stadix Anthrifcus, Linn. T. L368. no.4- Scirpus paluflris. Linn. T,1.70.no.2. Seir pus celpitofa. Linn, T,I.71.n0.6. Seirpus ſylvaticus. Linn. T. l.7 5.1, 14- Scleranthus. annus. Linn. T. I. 5z80, no. I: Scorzonera humilis. Linn. T. II. 1112.no. 1. Scrophularia nodoßa. Linn. T. II. 863. no. 2. Scutellaria galericulata. Linn. T. I. 835. no. 5. Sedum Telephium, Linn. T. L 616. no.2. Sedum reflexum. Linn. T. 1.618. no. 10. Sedum acre, Linn. T. I. 616. no. 15. Sedum hexangulare, Linn. T.1.620. no. 16. Sedum villofum. Zinn. T. J. 620. no. 16. Aa 4 Seli- 476 Beſchehang des Bet Selinum fylveftre, Linn. T.1. 356, no.ı * N Selinum Carvifolia, Linn, T.I.3 50.n0.5: NR. Senecio vulgaris, Zinn. T. II. 1216, no. SM Senecio viſcoſus. Zinn. T.IL, 1217: n0,12, Senetio fylvaticus, Linn. T, U. 1217. no.12, ' Senecio erucaefolius. Zinn. T. II. 1716, no.21. Senecio Iacobaea. Linn. T. I. 1219.n.25: Senecio nemorenfis. Linn, T.U. 1221. no.30. | Serapias lengifolia, Zinn. T.IE, 1345. no: 3. Serapias Helleborine latifolia. Linn. Til. ı3 344 no,I. cum varietat, Sera pias Damafonium montanum Iatifolium. = Bauh. pin.187. — Serapias Helleborine montaua anguftifnlia — ſceur. C. Bauh, pin. 187. Serratula tinoria. Linn. TH, 1124. no. 1. Serratula arvenfis. Zinn, TIL 1149. no.16. Sherardia arvenfıs. Linn. T.1. 146. nor Sium lauifolium, Linn. T. J. 361. n,1 Sium nodiflorum. Zinn. T, 1. >61. n0,2: 5 Sium falcaria, Linn. T.1. 362. n0.'6! Solanum Dulcamara. Zinn. T,A. 264. n0.5. Solanum nigrum. Zinn. T.1.266. no. 14 Sol: dago Vıirga aurea. Linn, T. Il 12 35 no, r _. €. varlet. h ——— paluſtris. Zinn. T. II. zb n0.2.. Sonchus alpisus, Linn. T. I. 1117. no.7, Sonchusarvenfis, Linn. T.U,1116, 00.5, GR ) NETT Beſchreibung des Brocdenbergsr 377 de, aucuparia, Linn. E16 83.00. 1. 0 \ Spargan.ium eredums Zinn T,U.1378, no, I, Spergubaarvenfis. Linn, T, 1630.00. 1... | Spergula pentandra. Linn. T.16go.no4 2,. Spergula nodofa. Linn. T.l.63c. n0,3« · Sphagnum paluftre. Zinn T. I.IS69. n0, 1. Sphagnum arboreum, Unn, ILASIO. 00:3: Splaehnum valculofum, Linn, D. 1s15723609 4. Spiraea Aruncus, .Linn//T»L.702.. 2808 Spiraea Ulmaria, Linn. TeI. 702. no. 10. Spüraea Filipendula. Zinn. T. 1.702, 20,9 Stachysiylvatica Linn: VI. Sr1:004 Stachys paluſtris. Linn, T. II. 811, no.2. . Stachys germanica. Linn, T.IL, 812.104 Stachys arvenſis. Linn, T,1I,814. no, ıı, Statice-Armetia, Linn, Till. 394 001, son % Stellaria neniorum. Linn, T.1.603. no. 1. 5* Stellariaholoflta Linn..T.L603.m4. . .y Stellaria graminea, Linn, T.I. 604. no. 5, ‚cum variet. duplic, Symphyium oflicinale, Linn, T.1.'195.: 00,1 Tanacetum vulgare, Linn, T.I,ı185.00,70 Taxus baccatas Linn. T, 11.1473. n0.1. Thalidrum minus. Linn, T.1.769. no.6. Thalidrum angußifolium, Linie ul, ao n0, % Thaliärum Ak, EimsT, 1.770.n0.1 10, Fhefiem Linophyllum, T.I,301, no, 1, a | Bay en Ahlen ‚Thlafpi. — TA. ‚Horse? TRIG[pE.campeltre. Zinn Tl. ga2.moa6.a an Thiaf pi Burſa paſtotis. Zi3n.T: I.gag.nosıo. RE. Thymus Serpillum, LianT: H. Br As L. cum | variesatıon .Ed.JI. Bam ebbr RR, Thymus. Acinos.. ER EL, we n0; J Ki aa - Tilia eütopea.' Linn T.L 738000: aanAn Torinentillä.eredta,\Lina.E.1.7 16. — wW Tragopogon ptatenſe. Linn. — 1109. no. I. Trientalis europea. Linn. TI. 488. no. .. Trifolium procumbens. Linn. T. II — n0, 41. Trifolium — Linn. T. IL. — no. gr Trifolium repens. Linn. T.1l.1080. no. 12. Trifolium montanum. Linn. T.U. 1087. no. 38. Trifolium agrarium. Linn. T. II. 1087. no. 39. Trifolium ſpadiceum. Linn. TolI. 1087. no. 40. Trifolium arvenfe, Linn. T-Il.1083.n0,25, TrifoliumMelilotus ofhcinalis, Linn. T. II. Sl no. 4. Trifolium alpeftre. Lian, T. Il. — no. 21. Trıfolium'pratenfe, Linn. TII. 1082. no. 19. Triticum repens. Linn. TeI. 128. n0o.9. Trollius europeus. Linn. T.1.721.nost.,. Turritis glabra. Linn. T. Il.930. no" 1. Turritis — Linn. T.11.930. no.2. Tuffilago Peeafites. Linn. T.Il.1215; n0.9 Tuffilago Een Linn, T, 1, 1214.00.8. Tuffe | ’ Beſchreibung des Brockenbergs. 379 Tuffilago Farlaras Einn, T. I. 1214. no45. Typha latifolia, Linn. T.H. 1577. no: ı. Typha anguſtifolia: Lnn. TMAIͤSII. no. 2. VImus campeſtris. Linn. T.. 327. no. 1. Ulva granulata. Einn«T. M:163%& 10,10, 0 Vaccinum Oxycoccis. Linn. T.L, 500, no. 11. Vaccinium Vitis idea. Linn. T. I Soo. no. 10. Vaccinium uliginofun, Zinn. T. I. 499. no.3 WVaceinium Myrtillũs. Linn. T.I.A98. no. 1. Valantia Cruciata. Linn. TI. 149. no. 5° Valeriana oficmahs, ‚Linn. T. J. 45: 00.5. Valeriana dioica. Linn. E.I. 44.n0.4. \\ Verbafeuwm Thapſus. Linn. T. L 252. no. Verbafeum Lychnitis. Binn. T. .. 253. no. 2. Verbena officinalis Linn. T,29. no. 15. Veronica: ferpillifolia. Linn: T.I.1g+ no. 12. Veronica fcutellata. "Linn, T,1. 16. no. 17: ‚Veronica verna, Linn. T.1.ı9. no, 30. ‚Veronica triphyllos,- ‚Linn. T.1.19. 00,29. ‚Veronica hederifolia, ‚Linn, 148; 19., ‚no. 28: „Veronica arvenfs, Tan, T.Lı8, no, 27, ann agreftis, Zinn, IS 18.n0. Abe, | Keronon longifolia. Linn; ER 13. a9. ‚Veronicafpuria,, ‚Linn. ‘T.L 13. no. 3. Veronica ipicata. Linn. T.I. 14. n0.7. ‚Peroniea hybrida, Linn, T.1 14. no, 8. Veronica ofhcinalis. Zinn. T.I.14.no.9 —— ——— Kia 298 18.00, 24. Vero- | 38 Beſchrelbun des Drodnte ge Veronica Anagallis. Lianns TA. —* no. en ui Veronica 'Chamaedrys, Einm T.L Izinojay.T ” WeronieaBeccabunga, Zinn. T:L Ban Veronica ptoftrata, Linn, T,1. 17.00.22... SR Veronica Teuctium Linn, T.1.16. no. — Viciu piſfformis. Lina. TA 101%. 59; 3; Vieia fylvatica, Linn. T, IL. 1018 ihr j Er — Vicia dumetorum Linn TILIGs 5. no .. VieiaCracca, Linn TIL 1035. no, 54 ARME Viciafepium, Linn. TU, 1035. no,15,. EN Vinca minor, Linn, T.l; 304; ne. ı Er Vifeum album, Linn. T.U.1451. n0;r,. ; Viöla odorata,. Linn. T. I. 1324 00:8: Viola paluftris. Zinn. T.T:1324, 00,7, Viola canina, Linn. T.Ii. 1324. n0.9..: Viöla tricolor. Linn\T.Ik 1326.no,15, 0. Viola mirabilis, — T.I. 1326. no, * AT RER Sy S, Es find in biefe Pflanzen 5 Detseichife | noch verfchiedene Geſchlechter und Arten mit Vor—⸗ bedacht üdsrfehen worden, weldye die an und | im Harze ſelbſt lebende Pflanzenkenner nicht nur be⸗ quem himuthun, ſondern — mit andern noch betraͤchtlich vermehren koͤnnen. Wollte man nur die Gewaͤchſe des kigenslichen Drodenberges, nach deſſen beträchtfichen Höhe, nach welcher er ein auf andere ſchon an und vor ſich fehr hohe Gebirge: Ri Er — Berg iſt, vor * ch allein betrachtet | willen, 3 N Beſchreibung des Brockenbergs. 381 wiſſen, fo! würde ſich zwar das Verzeichniß auf viel wenigere und beſondere -infchränfen laſſen, Nutzen und Vergnügen aber müßten alsdann auch weit ge⸗ ringer ſeyn. Nimmt man dagegen das anſteigende und ſehr weit ausſtreichende Gebirge mit dazu, wie es ſeyn muß, welches durch ordentliche Ruͤcken mit ihm anf allen Seiten verbunden wird, ſo wird man die Menge der Gewaͤchſe, die aus den ed Thuͤrin⸗ giſchen Kraͤutergegenden dahin uͤbergehen, alsdann überaus beträchtlich und für den Forſchenden weit un: tet htichtender finden, als fie von mir kaum angegeben werden konnen. Ein dergleichen Berzeichniß macht alsdann eine bequeme Grundlage zu einer fünftigen Flora Hercyniae für einen —— ch | Thatus. | "a Yerguägen ein fo Hi zu Ka; wuͤnſhe und hoffe ich vor vielen andern, nebſt den dazu erforderlichen denauern Beſtimmungen und Anz geſtellten Beobachtungen, die ich nur von Kennern erwarten kann, denen es insbeſondere verbleiben muß. Dieſe werd en uns dadurch in den Stand ſetzen koͤnnen, daßwir uns allmaͤhlig mehr zu einer botaniſchen Erd⸗ beſchreibung von Deutſchland vorbereiten, und deren Arbeiten weit ſchaͤtzbarer ſeyn muͤſſen, als wenn fie eine nach der beliebten Art ab: und ausge⸗ fehriebene Hloram ‚mundi verfertiger ‚hätten, Meine Jahre und übrigen gehaͤuften Berufsarbeiten benehmen mir die Gelegenheit, einen dazu ſchicklichen Re achigeten und muß ich eine de ergleichen nuͤtzliche 382 Beſchreibung des Beodenbergn nuͤtzliche Arbeit andern uͤberlaſſen, da ich in — ſchiedenen Gegenden nicht ſo oft und abwechſelnd ſelbſt ſeyn kann, als es die Sachen erfordern, um diejenigen Veraͤnderungen gehoͤrig wahrzunehmen, die’ zuumeiner Bewunderung in vielen nur feit vier ig Jahren geſchehen find, und die Gewächfe an ihren Standorten richtig zu beftimmen, in denen ichfte ehe: . dem zu beftimmen Gelegenheit hatte, und in welchen ich fie zu wiederholten Mahlen geſammlet babe, hi Der Vorder⸗Harz und hohe Bars’ nebft dem Brocken find in gedachter Zwifchenzeit von großen Pflanzen: Kennern und tiebhabern zuweilen auf eine ſehr Eurze Zeit befucht, aber nicht durchgeſucht wors den. Noch mehr haben ihn andere zur Luſt durchrei⸗ fer und den Brocken beftiegen, aber mit einem fo fluͤch⸗ tigen Blicke, den man nur-auf Pflanzen werfen kann, dag fie der Naturkunde und Gefchichte weder in dier fen noch andern Hauptiheilen einigen Vortheil ver: ſchaft. Wegen der fremden Gewaͤchſe, welche bie Sus fälle aus fruchtbaren und unfruchtbaren: Tiefen und Ebenen, in ziemlicher Menge, bis in Diefe hoher Ger birge gebracht haben, und die dazwiſchen einheinnſch geworden. find, wuͤrde noc) manche Beobachtung zu ma chen ſeyn. Um endlich zu der vorgefchlagenen Bearbeitung die Hände zu bieten, find die Linneiſchen Benennungen beybebalten, die noͤthigen Abaͤnde⸗ tungen und Verbeſſerungen aber, ſo, wie die wei⸗ tere Anwendung der Fünftigen Zeit, Erfahrung un Berhreibung“des. Brodenberge, 283 und Einſicht als den Seren —— — en worden. A na 3 Im uͤbrigen bat der Brocken mit andern Gh Betgen diefes gemein, daß Die in ben Thaͤlern praͤch⸗ tig ſtehenden Gewächfe und Bäume gegen den Gipfel zu Eleiner werden, nad) und nad) abnehmen, ſich ver; lieren, und den Scheitel — aus der kal⸗ ten Zone belleiden. Es behaupten einige, * au oben” weder Vogel noch Inſekten angetroffen wuͤrden, auch babe ich ſelbſt im October bey meiner erſten Reiſe nichts le⸗ bendiges geſehen: aber bey meiner zwoten, im Auguſt unternommen, begleiteten mich beftändig einige Bach⸗ fteizen, auch flatterten einige weiße aniefalter, wies wohl fehr fparfam, um mic) herum. Sn den The: ‚lern aber find alle Gattungen von Raysögeln und “ Inſekten anzutreffen. Einige ziemlich große Schlangen, ſowohl Bi als Nattern, begegneten mir unterwegens, nicht minder auch eine Art von gruͤnlich⸗ fahlen Eydexen | ‚eines Fußes lang, j A fic) aber rar sn ver: | BEN Auch babe a einen N Solarien — ber die Figur eines Chamäleons hatte, und nicht über 8 Ui den Schwanz mit gerechnet, lang war. Dieſer Schwanz war. aber von dent, den der Chamaͤleon * der Dinne und Laͤnge nach verſchieden und dem, 384 Sefepteisung: det Brockenbengbe dem, welcher der Eydere zukommt, ähnlich, Da⸗ Thier war dunkelbraun und mit orangegelben Be und Streifen geniett. | me Han erzählt, was die tinerafien betrifk, J— Begebenheiten von Italiaͤnern, welche den Brocken bereiſeten, um Metalle zu ſuchen, die ſie nachmals in ihrem Vaterlande in Gold verwandelten, und iſt irgend ein Berg an Metallen unfruchtbar, ſo iſt es der Brocken. Zwar habe aus dem Cabinette des Herrn geheimen Finatzrath Wiällers, unſers ge: weſenen wuͤrdigen Mitgliedes, deſſen Aſche wir in Anſehung feiner großen Verdienſte verehren, eini⸗ ge Stuͤcke erhalten, deren eins wie eine gelbe Kugel ausſah, fo groß als eine Haſelnuß in wel⸗ cher ſich etwas Goldglimmer befand: die andere war weiß und kleiner mit untermiſchten Silber⸗ glimmer, aber meine Microſcopia haben nicht die geringſte Spur von wahrem Golde oder Silber ent: decken laſſen. Es werden dieſe Kugeln in der Ge⸗ gend des Moͤnnchs gefunden. Und wie kann man fich vorſtellen, daß fo ſcharfſichtige un d erfabrne Berg⸗ verſtaͤndige, welche die Graſſchaft Wernigerode auf⸗ zuweiſen hat, Metalladern, wenn dergleichen daſelbſt vorhanden wären, nicht laͤngſt entdecket haben ſollten. Jedoch befißt Here Hofratb Gleditſch ein Stuͤck von einem, grauen. glimmtichen Geftein mit Zinno⸗ ber, welches derfelbe auf den Wege von Schierke ges - funden bat. Mir kommt es. wahrfcheinlicher vor, Daß die in der Gegend dieſe 8 Berges angetroffenen Ita⸗ Becſchreibung des Brockenbergs. 385 Italiaͤner aus ganz andern Abfichten Diefes Gebirge bereifer haben, als ihren Zornifter mit Goldminern anzufüllen, die, wenn fie aud) noch fo reichhaltig wären, nicht die Neifefoften bezahlen dürften, Es finden ſich auf dem Wege von dem Dorfe Schiercke nad) dem Brocken hin und wieder einige im Stein grob ausgehauene Mönche, z. B. einer auf dem Sommerberge, ein anderer im feuchten Thale, desgleichen im Schuppenthale zween Mönche, Das don der eine ein Berghäckel in der Hand hat: und noch einee mit ausgeſtreckten Fingern, Ein’ Zirkel Creyß in denfelben Thale. Un dem Bache Name foll fi ein Creuz in Stein gehauen befinden, Vielleicht find dieſes Weberbleibfel aus dem Pabſt⸗ >» thume. Wahrſcheinlicher Weiſe hat hier ehemals ein Cloſter geſtanden. Nun weis man, daß dergleichen Oerter von roͤmiſch⸗catholiſchen abgeſchickten Leuten zuweilen beſuchet, und von deren Beſchaffenheit Nach⸗ richten eingezogen werden. Vielleicht haben dieſe Ita⸗ liaͤner vergleichen Auftrag gehabt; vielleicht haben fie Denkmaͤhler vom Brocken für Naturalien : Cabinetter ihrer Landesleute gefammler; vielleicht fannilen fie Edelfteine, die fie in ihrem Vaterlande fchleifen laſſen, zumal da fid) neben dem Gommerbetge Schmaragde, Carneole und andere Steine von Dies fer Art finden laſſen. Mir mwenigftens ift Diefes legte am glaubwuͤrdigſten. Vielleicht braucht der Geſellſchaft. Befchaft. IV.S. Bb Aber: ’ 386. Befhreibung des Drocfenbergen, Aberglaube Theile vom. Brocken, um per koͤnnen. ale ER ACHERN * Eben dieſes fuͤhret mich ofeicsfann —— * wa zur Btockenfabel kin, die ic) aber als befannt vors ansfegen will, wenigſtens iſt fie in allen Arten ver ‚ ehemaligen Herenproceffe, mit allen nur möglichen Zus fügen. bereichert, anzutreffen. Oben auf den Gipfel des Brocken ift ein von Steinen aufgeräumter Kreiß, welcher der Heren Tanzplatz genennet wird. Beſſer herab iſt der Hexen⸗ Altar, Die Teufels: Camel, und wer weis, was fonft noch bin und wieder, verfieckt ſeyn mag. Hexen ſind in nahmbafter Zahl verbrandt worden, durchgehends hat ſich das Geruͤcht erhalten, ihre Zuſammenkunft ſey in der Walpurgis⸗ Nacht ge⸗ ſchehen. Die Richterſtuͤhle haben um dieſer Fabel willen unſchuldiges Blut verbrannt. Die Sache ſcheint zu ernſthaft zu ſeyn, ſo albern ſie auch uͤbri⸗ gens immer ſeyn mag, als daß darunter nicht eine wahre Öefchichte verborgen liegen dürfte, Ich ftelle mir Die Sache folgender Geftalt vor : beweiſen kann ih aus Mangel der Uefunden nichts, ic) fage nur meine Muthmaßung. Wie von den Zeiten Carls des großen an, um das Heydenthum in Diefen, Gegenden | auszurotten, das Evangelium mit eifernen Zungen geprediger wurde, und Soldaten den. armen Haͤrzern das apeftofifche Glanbensbekaͤnntniß, und dieſes noch dazu lateiniſch, auswendig lehrten, um zwiſchen zwoen Reihen von entbloͤßten Schwertern ihre Catechumenen taufen zu laſſen; wer kann da glauben, daß dieſe Leute Chriſten » Befchreibung"desdBrorkenberge: 387 Chriſten aus Ueberzeugung geworben. Man ließ ſich taufen/ aber den Zorn der vormaligen Bottheuen ab⸗ zumenden,ufchlich man ſich wieder auf dem Brocken⸗ umden Göttern deſto ungeſtoͤhrter die gewohnten Opfer zu bringen, je leichter es war den Verfolger abzuwei⸗ fen.) Die Flamme des Hexenaltars leuchtete indeſ fen weit und ‚breit ins Land hinein, man ſahe von fern die Opferer mit Braͤnden in der Hand ihren feyerlichen Tanz verrichten. Es war geopfert und man ſchlich ſich wieder in ſeine Hütte: oben ein Hey⸗ de, unten ein Chriſt, Und nun frug man nur nach, wer der Opferer geweſen? Entdeckte man ihn; ſo wurde er als Ketzer verbrannt. In den folgendeh Zeis ten wurden alle gebohrne Chriſten, und um das Hey⸗ denthum auch im Andenken zu verleiden, machte man ihnen weiß, Satan wohne auf den Brocken und laſſe ſich daſelbſt in der Walpurgis-Macht von Hexen bedie⸗ nen, Es gab in den Dörfern einige abgelebte Leute, die um leben: zu Fönnen, ohne zu ver angetne hiller band. guůtſte vorgaben, blaue Milch und dergleichen zu verbannen/ und dem Viehe Fruchtbarkeit zu be⸗ nehmen und fitverfchaffen. U Dort vereckte das Vieb, — — es auf Milch zu geben/ da ſtar ben die Küche ein, hier verſagte di — die Ener, dort mißlung in sk "Man geriet auf die Heren diefe wurden für das Blutgericht geführt, Sie läugneten, man. behandelte fie mit der ortut; hatten fie, Diefe erſt gefofter ſo ſahen ſie ſich aufı der Stelle übetzeinget, Dies jenigen geweſen zu ſeyn, die, fie: bey einem ungemats terten Leibe nicht glauben konnten jemals werden zu B koͤnnen. * 388 Beſchreibung des Brocenbeige: koͤnnen. Sie bekannten auf ſich ihre Spinnrocken⸗ Maͤhrchen, weil fie fi) auf weiter wiches mehr zu befinnen-wußten. Sie hatten fich unter einander bey dem Fladyfe übereinftimmig belogen, alſo bekaunten fie auch übereinftimmig. In dieſem Elende wurde ihnen der Scheiterhaufen zum einzigen noch uͤbrigen Mittel vorgeſchlagen ſeelig zu werden. Sie, die fängft aus der Weit herausgemartert waren, baten um die Flamme, um nichts mehe mit der Welt und mit ſich weiter zu thun zu haben: Nicht der Brocken, —— die — BR diefe — Ritter — * indeſſen ein RR OBergeiche niß von Brockenmetallen, welches. ich wenigſtens herſetzen will, ohnerachtet ich glaube, daß er Blen⸗ de mit den ——— —* Metalle Ren babe: : Minera ——— an, er kalten Bode. im, More genbrods⸗ oder Schuppenthale. Auch in der ſo genannten venetianer Goidgrube ben der ſtei⸗ len Wand; und im Waſſer, das — —* loch zubenaßmet.. L; | 2 Granula folarıa , im —— 9 ff ArBE Terra folarıs, im —— im Morafi des kahlen Königsberges, am Baͤhrenberge. | | In Befchreibung des Brockenbergs. 389 In der Grube auf dem weißen Kler. | Im Brunnen auf dem Wurmberge. Minera lunaris. Im Morgenbrods⸗ Thale, an der kalten Bode, bey der ſteilen Wand, Granulalınaria. Sm Schuppenthale, am ee ferberge. Terra lunaris, am Sirenen, in: dem mSun pfe des Satjberges, Ä So freygebig auch dieſer Bericht mit Got und Silber iſt; ſo ſchlimm iſt es, daß der Probierofen dieſe Auſſage nicht beſtaͤtiget. Viehzucht, Torff und Holz ſind vor der Ran noch die — des Brocken. Die Nachbaren Bedienen ſich des Biden als eines Wetterzeigers , und haben fic, mit feinen Lo⸗ fungen fo befannt gemacht, daß ihre Vermuthung ſelten fehlſchlaͤget. Decker den Gipfel eine Wolke, (eine ſolche Wolfe war diejenige, die ich befuchet ha- be) ſo folget bald darauf Sturm, diefer erfolgte da⸗ mals des folgenden Tages teirflih, Steigen von feiner Oberflaͤche dicke Nebel auf, fo fagt man, der Brocken braue, fo wie man jenes Phänomen alſo ausdruͤcket: der Brocken ſetzet den Huth auf, und alsdenn entſtehet Regenwetter. Erſcheinet er unge⸗ woͤhnlich helle; alsdenn genießet man einer trocknen und heiteren Luft. Ein zweydeutiges Kennzeichen * ng Heidrauch, ein dünner Nebel, verſchwindet bar Bb 3 et, 390 Beſchreibung des Brockenbergs er, ſo wird gut Wetter, Ka — in Wol⸗ 7 fo folget rüber Himmel ns | Es fälfer nicht ſchwer dieſe N | en aus richtigen phyſtcaliſchen Gruͤnden abzuleiten. Der Brocken feßet den Huth quf, und ben dem Tar felberge des Vorgebirges der guten Hoffnung ſagt man: die Tafel iſt gedeckt und der Schifſer ruͤſtet ſich zum/Sturme. Der Sturm entſtehet aus einer jaͤhen und ſtarken Veraͤnderung des Gleichgewichts der Luftz; irgendwo muß Die Luft ploͤtzlich verduͤnnet werden, es kuͤhre dieſe Verduͤnnung nun ber; woher ſie immer wolle. Faͤngt die obere Luft an ihre Spann⸗ kraft durch die Verduͤnnung zu verlieren, ſo erreichet vie Berduͤnnung zuerſt Die Gipfel der Berge, ihre Duͤn⸗ fte fallen, twieman bey dem Recipienten der duftpumpe wahrnimmt, ſo bald man den Anfang macht Die Luft heraus zu ziehen, jäbling zufammen, umrunden die Lufttheilchen, die Luft wird trübe und fo eniſſeht auf dem Gipfel eine ihn bedeckende Wolke, Eine Zeitlang quillt die in den Thaͤlern befindliche, £uft nach, und. es wuͤthet der Sturm, nicht ‚eher, als „big auch dieſe ihre Spannkraft verlohren hat. Selbſt die Zuſtroͤhmung der entfernteren dichteren Luft erfor⸗ dert Zeit, Fein Wunder alſo, wenn der befürchtete Sturm, erfk einige, SEORe J Ye Vorbedeu⸗ tungszeichen eintrifft. Der Brocken — und * nennet — ie dicken Nebel, die von der ganzen Oberfläche aufſtei⸗ gen "und viele: Aehnlichteit mit dem Qualme einer ſi eden⸗ Beſchreibung des Brockenbergs. 397 fiedenden Braupfanne haben. ; Der Kälte ift dieſes re dünnen Nebel duftet, und der Himmel beitert fi) auf, weil er die ausgetretenen Dünfte wieder in fich na. 554 ziehe 392 Befchreibung des Brockenberge ‚ziebet und die vorhandenen. akfen geidfen v un ſchlinget. Erſcheinet der Brocken neh helle: f: ift ſolches ein Zeichen, daß die Luft fehr ſchwer E eben daher auch jehr elaftifch ſey, uͤberdem auch die obere Luft in einem verhältmäßigen: Gleichgewichte gegen die untere ſtehe. Ich will damit ſo viel ſa⸗ gen: die Schwere der Luft nimmt nach. der Hbhe re gelmäßig ab. Diefes ift nun eigentlich diejenige Zeit, in welcher fic) Die Höhen mit dem Barometer richtig mefjen laſſen. Uber diefes ift auch die Zeit, mo die zuft ſtille und Beiter ift, mo fo wohl ihre Kälte als auch ihre Berdiinnung der Höhe nadı fo allmähfig ab nebmen, daß ſich Feine Wolfen erzeugen Fönnen, ale welche nur da entftehen, wo die Luft duͤnner iſt, als fie in ihrer Lage nad) in der Atmoſphaͤre ſeyn follte. Auf foldye Art ift der Brocken als ein Barome⸗ ter zu betrachten, das auf einer Höhe von mehr denn 5000 Fuß alle Veränderungen der obern fo wol, als unteren Luft „ auf das angemeffenfte ans deutet, da unfre Barometer nur den Druck derjeni- gen Luft anmelden, immelcher fie fich jedes Mal bes finden, Die Witterung vorher zu wiffen, bat alſo diefe Gegend Feiner Wertergläfer nöthig, der Dröek ift ie treuer XBetterwahrfager. Kr Es if aber auch Diefer Berg, vielleicht — ſelbſt unwiſſend, ihr Ableiter, ihr ſtarker und moͤg⸗ lichſt groͤßeſter MWieuer. Gewitter, ſo bald ſie den | Brocken Befchreibung des Brockenbergs. 393 Brocken beruͤhren, hoͤren auf zu donnern, oder don: nern doch nur in der Ferne: vom Blitz einfchlagen, weis man nahe um dieſem Berge wenig oder viel: mehr gar nichts, deſto mehr aber in der Nachbar: fchaft. Denn ift er negativ electrifch und die Wol⸗ Een pofitiv ‚ fo entziehet er ihnen die Donnermaterie: find aber die Wolfen negativ und der Brocken pofis tin; fo ſchwaͤngert er fie mit Donner, daher fo viele Donner und Befchädigungen im Halberſtaͤdtiſchen und Magveburgifchen. Unſere gefünftelten Strahlleiter find den Nachbarn nicht fo gefährlich, denn fie find zu Elein, als daß fie ganze Gewoͤlke electrifch machen koͤnnten. Ich habe mic) bin und wieder bey Denen erkundiget, Die, zur Zeit eines Gewitters auf dem Brocken fidy aufgehalten haben, ob man die Blitze * auch oberhalb der Wolke ausbrechen ſehe, und ſie haben mich verſichert, daß ſolches wie wol ſelten ſich zutrage: gewoͤhnlicher Weiſe erblicke man nur einen blitzenden Glanz. Vermuthlich ſchlagen die Blitze nur aldenn in die Hoͤhe, wenn die obere Luft miehr negativ elektriſch iſt, als die untere. Schla⸗ gen zuweilen die Blitze in die Hoͤhe, ſo donnert es oberwaͤrts, und ſchlagen ſie nieder, ſo donnert es unterwaͤrts dem Standpuncte des Zuſchauers. Ein gleiches iſt mir auch durch dem Herrn Liedemann aus Ungarn berichtet worden: mo eine Donnerwolke nicht eber zu bligen angefangen, als bis fie fich von der Carpathe, auf welcher der Zufchauer ſtand, entfer: net hatte, und zuweilen wie eine Feuerfontäne ihre * in die Hoͤhe ſchleuderte. Villeicht ſammlet Bb 5 man | 394 Sefsreisung des Brocker man ins künftige von Bi Phinonen de —— “ je « — Bar Es —— Be Se ein aildere Berfuch, den ich beſonders das legte Mahl meiner Reife angeftellet babe und der das Geſchuͤtz betrifft. Man weis, daß eine Geſchuͤtzkugel das Fallgeſetz der Schwere nicht beobachte, Einen ganzen Tag babe ich mich auf den Erereirplage dee Artillerie allbier aufgebals tea, und bemerkte unter andern, daß eine mit Zwölf pfluͤndern befeßte Batterie ihre Kugeln in Zeit von 2 2 Secunden aufı 200 Schritte zum Ziele ſchickte. Die mebreften Kugeln trafen das Ziel, ohnerachtet das Geſchuͤtz nur 7 bis 9 Fuß über daſſelbe hinzie⸗ lete. Man Bann mit nichts beweifen, daß der Stoß des Pulvers der Kugel ihre Schwere benehme. Nun hätte jede Kugel in Zeit von 23 Stunde fihauf 90 Fuß fenfen mufjen und alsdenn würde fie eins Pas rabel befchrieben haben. ‚Warum gefchabe denn die⸗ fes nicht? Ich hielt dafür, daß der Wiederfiand der - $uft, der fich bey einem Zwoͤlfpfuͤnder aufr2 Gentner beläufer, ven Fall der Kugel hindere und fie nicht eber finfen taffe, als bis er ihrer Schwere feirmärts gleich ift, ja die Kugel, weil die untere &uft am untern Kugel: rand dichter ift, als dieam obern Rande, anfangs hebe, Folglich müffen Kugeln in einer duͤnnen Lufteher gu fallen anfangen, Unter andern hatte der jeßrregiee rende Herr Graf von Wernigerode, Chriſtian Srie- Deich, deſſen gnädiger Benhälfe und Wufnabme ih 1 * Anmerkungen zu verdanken habe,’ wofür ich noch Beſchreibung des Brockenbergs. 395 nochmals oͤffentlich Dank abzuſtatten mich verpflich⸗ ter fehe, dieſer wuͤrdige Herr und Vater feines Lan⸗ des, hatte einen geſchickten Jaͤger Namens Baumann —— ſein Rohr war auf 115 Schritt ein⸗ geſchoſſen und man konnte ſich auf ſeinen Schuß ver⸗ laſſen. Ich ſteckte ihm auf ſo viel Schritte ein Ziel aus mit einem ſchwarzen Flecke eines Gulden groß, und ließ ihn viermal gerade auf den Fleck mit aufge⸗ legten Rohre ſchießen. Aber alle Kugeln ‚trafen 2. Mm 33oll unter dem Ziele. — | Noch nicht genug, eben derfelbe mußte auf dem ſo genannten Waldhofe in Ilſenburg, mit eben dieſer | Buͤchſe, in gleicher Entfernung ſchießen, und die Kugeln. kamen zwey Zoll höher zu ſtecken. Ich fabe dieſes als eine Beſtaͤtigung des vorigen Satzes an. Obgleich der Knall der Buͤchſe auf der Heinrichs hoͤhe ſo ſchwach war, daß die kaum 200 Schritt davon im Haufe fc) aufbaltende Geſellſchaft kein Schießen ge⸗ hoͤret hatte, und ohnerachtet die Kugeln tiefer als ge⸗ wöhnlich gefunfen waren; fo konnte man doch anden Splitteen des Bretts feine Schwächung ihrer Kraft wahrnehmen. Diefes ſchließet zugleich das Raͤthſel auf, warum man in einer dünnen und duftigen Luft die tabung ı vermehren muß, wenn die Bombe den er: gieften. Drt, erreichen fol. Sch fihreite num fort zu den angeftelleten trigonometriſchen Vermeflungen. Endlich habe mir auch Maͤhe gegeben, die wah⸗ re Hoͤhe des Brocken zu meſſen. Die Beſtimmung der Hobe eines Berges, aus einer am Guße zu meſſen⸗ dern 396 Beſchreibung des Brockenb xge den Grundlime, iſt vielen Schwuͤrigkeiten untetwor⸗ fen, und wofern der Berg nicht ein ebenes Thal ir⸗ gendwo zur Seite bat, iſt fie beynahe unmöglich. st Mangel einer Ebene zu Ziehung einer bequemen: Grundlinie hat ung zuerft Gelegenheit gegeben, vie Barometer zu Hülfe zu nehmen und man ſchloß for die Schwere der Luft nimmt ab, je höher man in der Atmoſphaͤre fleiget. Wuͤßte man nun genau genug, wie fich die Höhe zum Fall des Merkurs im Baror meter verhielt, fo wäre diefes Inſtrument zur Hohen⸗ meflung brauchbar, Die gefchickteften Megkünftler gaben ſich Mühe, die Grade des Fallens des Baroz meters gegen Die Höhe, unter eine allgemeine Res gel zu bringen. Mariotte, Aalley, Maraldi, Scheuchzer, Jacob Caffini, Damel Bernoulli, Horrebow, Bouger, Arbuthenot, Lambert, wer kennet Diefe Namen nicht? baben alle nur mögs liche Wege verfuchet, dieſe Regel zu finden: gleiche wol wird nicht leicht ein Verſuch von Wichtigkeit gemacht, der nicht bald hier bald dort eine Ausnab⸗ me zeiget:. nicht zu gedenfen, daß ſelbſt ipre Regeln ſehr merklich von einander abweichen. Endlich fiel der Verdacht auf. die Barometer, und Herr de Luc entdeckte eine wichtige Urſache ihrer Abweichung, , bie ibn veranlaffete, an die Verbeſſerung dieſer Inſtru⸗ mente zu gedenken, und weil ein durch die Waͤrme ausgedehntes Queckſilber von ſeiner eigenthuͤmlichen Schwere gegen ein durch Die Kälte zuſammen gezoge⸗ nes verlieret; ſo nahm er zu feinen Hoͤhenmeſſungen Beſchreibung des Brockenbergs. 397 das Thermometer zu Huͤlfe, und verſchaffte dadurch dieſer Operation mehrere Genauigkeit. „Wäre durch dieſes Mittel den übrigen Mängeln abgeholfen; fo. würde man. nicht nur, im Stande ſeyn, den Unterſchied verſchiedener Hoͤhen durch das Barometer zu meſſen, ſondern uͤberdem auch zu wiſſen, wie hoch ſich jeder Ort des veſten Landes uͤber die Oberflaͤche des Weltmeeres erhebe. Ein großer Ge⸗ winn! der die Muͤhſeeligkeit, Barometer auf das behutſamſte auf Berge zu tragen, reichlich belohnet. Dem ohngeachtet ſind, mir wenigſtens, verſchiede⸗ ne Fälle begegnet, wo auch de Luce Barometer, ſo richtig ſie auch bey verſchiedenen Verſuchen mit den geometriſchen Vermeſſungen zutraſen, meine Vermu⸗ {hung geranfcher, wenigſtens dig gewuͤnſchte Genauig⸗ keit nicht beobachtet haben. Dieſes fuͤhrte mich zu dem Gedanken bin, daß in der Atmoſphaͤre ſelbſi Urſachen vorhanden ſeyn müßten, ſo dieſen Irrthum veranlaſ⸗ her, Berändert fi). ihre Schwere, auf Den Gipfeln der Berge, fo erfordert. e8 ben einem flüßig »elafli; ſchen Körper Zeit, ehe. der veraͤnderte Druck bis in die Tiefe fortgefegt wird... Daber fteigen und fallen die Barometer auf den Bergen viel zeitiger als im den Thaͤlern. Eine Anmerkung, die ſchon Scheu chzer gemacht. hat. Eine andere, Ungleichheit entſtehet yon der Streichlinie der, Luft. Stroͤhmet die Luft gegen den Gipfel eines Berges: und das kann ger ſchehen, ohne daß im Thale der geringſte Wind ver⸗ | ſpuͤret 398 Dofhreibung has Bodensäigee ſputet wide fo werdichter ſich haſelhſr die kuft und⸗ wieder umgekehrt, verduͤnnet fie ſich auf der dam Win? de abſtehenden Gegenſeite. In beyden Faͤllen aber geraͤth das Barometer in eine Gegend, wo die uft ent⸗ weder dicker oder duͤnner if, als ſie nach den Geſetzen des Drucks ſeyn ſollte. Ferner frage ich: iſt nicht in dem Luftkreiſe Ebbe und Fluth? Ganßg gewiß, und vielleicht noch regelmäßiger als im Ocean SV wenig indeffen diefer Umſtand zur Veraͤuderung des Baromererftandes beytragen würde, ſo große Unord⸗ nungen werden die Winde anrichten. Bir ſehen vor Augen, daß die Seewinde bald die Ebbe bald die Fluth im Meere in Unordnung bringen, was mag! desfalls in der Atmoſphaͤre ſelbſt nicht »gefchehen. Demobngeachtet konnten wit bey völlig‘ ſtiller Luft mit einiger Wahrſcheinlichteit von dem Barometer die Anzeige der wahren Hoͤhe der Erd: Atmoſphaͤre erwarten, wenn nur nicht die Schwere der Körper abnaͤhme, je weiter fie von ver Erde entfernt ſind und diefe nicht einen neuen Verluſt durch den Schwung | der Erdkugel um ihre Axe erlitten. O6 nun gfeich beydes nach Neutons Grundfägen fi Beftinimen ließe; ſo ſi fi ehet an doch, woher es kom⸗ me, daß die Nordlichter und uͤbrigen feutigen Er⸗ ſcheinungen uns eine viel hoͤhere Atmoſphaͤre digen, als die Barometer: Man’ schließe)" nach welcher Regel man immer wolle, I Aus dieſer Be⸗ trachtung erhellet nun uͤberhaupt theils ſo viel/ daß die Barometer kein Mittel find, die Hoͤhe der Berge ganz Fig zu mieſſen: theils daß in den meiften Faͤl len ' Beſchreibung des Brocenbergd; 399 len der Berg höher, in wenigen niedriger: u , als der richtigſte Barometer angieber, k Im Sabre 175 L gegen dag 6 des Oetobers fand ich den Unterſchied des Barometerſtandes, zwi⸗ ſchen dem gruͤnen Hofe zu Ilſenburg und: dem Gipfel des Broden, beynahe zween pariſer Zoll und y kinien, Weiche, Differenz mir der, von dem Herrn Prof. Sin mermann in feiner Harzreife mit fo vieler Genauig⸗ keit ‚augemerkten, völlig übereinfommt, wenigſtens iſt die kloine Verſchiedenbeit nicht zu rechnen. Damals | ſchloß ich, ‚ohne das Thermometer zu Rathe u ziehen, weil de Luc diefen Umftand noch nicht bekannt ger macht hatte, es ſey nach Arbuthenots Regel der Gipfel des Brocken 665. pariſer, oder 2761 rheinl Fuß uͤber Ilſenburg erhoͤhet. Es nimmt aber Arbuthenot an, daß ein Fall von 3 Zoll eine * von 2844 londener Fuß anzeige. Nun fand Here immermann aus acht: ofen — nad) de Luc Manier, die mittlere Hobe des Brocken über Ilſenburg fen 3013’ 7 14 braun: ſchweiger Fuß. Verbaͤlt ſich der —————— Fuß zum hatiſer wie 7:8» ſo geben 2637 pariſer Fuß hervor. Demnach haͤtte ich es, bey Verabſaͤu⸗ mung der Berichtigung des Barometers durch das Thermometer, nur um 28 pariſer Fuß verſehen. Ein Fehler, der in Anſehung der Hoͤhe zu den ertraͤg⸗ lichen gehoͤret. Man koͤnnte wenigſtens damit zu: frieden ſeyn. ii J $ Allein 400 Beſchreibung des Broctendeige, Allein im Auguft des Jahres 1778 unternahm eine trigonometriſche Vermeſſung des Brocken, die | folgender Geſtalt verrichtet wurde: Auf dem Gipfel des Brocen ward — von 55 rheinlaͤndiſchen Ruthen a b. abgemeſſen. Hierauf viſirte von a nach dem grünen Hofe in Tab.VIII. Ilſenburg I. und fand den Winkel Tab. Fig. 3: — 94° 45’ und alfo Be Rebenwinfel — 85° 15’ der Winkel Iba — 830 59°. Alſo blieb für alb ale den Winkel, welchen meine Grundlinie mit Ilſenburg i in] machte, nur noch 10 16° übrig, Schließet: wie fidy der Sinus von 1° 16° zur Grundlinie ab — 55 rheinl. Nuthen verhält; fo ber Sinus des Winkels Iba. zur Laͤnge der Seite al.als der Entfernung des Brockengipfels von J. in Ilſenburg — 2479 theinlaͤndiſche Ruthen. Man wird ohne mein Erinnern einſehen, daß bie ſchiefe Lage der Grundlinie nicht das geringfte zum Nachtheile der Vermeſſung beytrage, wenn nur B allemal den Gipfel trifft. Mithin kann man eine folhe Grundlinie auf allen ‘Bergen ziehen, und follte man fie auch bey gar zu höckerigen Gebirgen durch das Problem von. Mefjung der Entfernimg zweeuer Derter, zu denen man von dem einem zum andern nicht fuͤglich gefangen kann, augmitteln. Alſo lieget der Gipfel des Berges vom gruͤnen Hofe in Ilſenburs | 2479 rheinl. Ruthen, Das ift, beymabe-ı teutſche Meilen entfernt, h Nun⸗ BHefchreibung des Brockenbergs. 401 Nunmehr iſt nichts weiter übrig, als den TAB, Winkel zu meffen, meldyen die Meigung der VII. finie ac mit der Perpendicellinie adFig.4. machet, diefer betrug 84° 33’ und alfo der Winkel des Cofi- nus — 5227 Schließet: wie Sinus totus zu ac. ſo der Sinus des Winkels acd zu der verlangten Hoͤhe ad —235 rheinl. Ruthen, oder 2820 rheinl. Duo; ehe Fuß, oder 2722’ ı” pariſer. "Um mich von der Richtigkeit dieſer Vermeſſung zu uͤberzengen, maß ich nochmals denſelben Inclina⸗ tions⸗ oder Hoͤhenwinkel von Ilſenburg aus, und fand — gleich heiterer Luft 5° 27”. | lguch iſt der Brocken von Ilſenburg aus ge⸗ inef Ten, um 85 Zuß höher, als ihn des Herrn zim⸗ mer manns Barometer, und 57 höher, als ihn meis ne Barometer: Obfervation im Jahre 1751 angeger ben. - Beſtaͤtiget dieſes nicht die Unſicherheit der Hoͤ⸗ benmeſſung durch Barometer? Welches alfo eins war. Zweytens ſahe mich um, den — Ort am Fuße des Gebirges zu finden, und traf ihn bey dem gegen Welten. fehenden Thore von Wernigerode an, da wo die Holzdemme vorbey verfließet, es Tab, VIII. fen mir erlaube, diefen Punft y zu nennen, Fig. III. Da zeigt ſich nun der. Triangel aby. Die Grundlinie AB iſt wie vorhin — iR theinfändifche Kuchen. Der Winfel-aby — 53° ı5’ und Seſellſchaft. Befchäft. IV. B. — bay 402 Beſchreibung des Broceuberge, bay und befunden 126° rn foigltch war Brain, Bd ayb= zur ni een. Schließet man nun: wie der Se des PM fisayb=383 way=s5 rheinl. Ruthen ; fo der Sinus des Winkels aby — 53°. 15” zuay als der Entfernung des Brockeng pfels von gedachten Puncte y. jo erſcheinen 3987 Ruthen für say. welches denn eine einie von 2 deutſche Meilen auss machet. Es fehlet noch der Inelinations⸗ intel, wel: cher die Brockenhöhe mit dem Waſſe —— oder We⸗ ſterthore machet: dieſer betrug — 3248 und nach⸗ mals beſtaͤtigte eine Gegenmeffi fung bon beſagter Stelle aus, bey gleich heiterer £uft, dieſe Größe des Winkels Hierauf ſchloß ich, mieSin.tot. zu ay, fo Sin. des Hoͤhenwinkels zu der Höbe des Brocfens von dein Punkte y aus, und fand fie 3168 iheinfäntifche Duodecimalfuß,. Allein der Spiegel der Hotzdemme lag noch 12 Fuß niedriger, alſo iſt fie vom Diefem Spiegel an gerechnet 3180 rheinländifche Fuß, oder wenn fich der rheinländifche zum parifer verhält, wie 139 :144. fo miffet diefe Höhe 3069 Sup z Ehe parifer Zuß. Welches das zweyte war. Wer wünfchet nicht Die Höhe dieſes — uͤber den Spiegel des Oceans zu wiſſen? Nimmt man an, der mittlere Barometerſtaud am Seeſtrau⸗ i de * gleichern ie lite Er N Befchreibung des Brockenbergs 4 u ' ſey lo 28" 6 Log. 25540 ° der mittlere Stand ben — =27 8 Log 25217 | ee, fit 129 Toiſes — 778 porifer Fuß, der Unterſchied der Höhe von Ilſenburg über dem Weltmeere, nach de Luc Manier. Man feke Binzu, ‚ die von Ilſenburg ausgemeſſe ene Hohe des Brockens — 2722, ſo erhoͤhet ſich ſein Gipfel 3496 pariſer Fuß, oder 582 Toiſes, uͤber den Spiegel des Oceans. Welches das dritte war. Alſo iſt die Hoͤhe des Gipfels über dem Meere ‚gefunden, und eben hieraus laͤſſet fich der Radius des; jenigen Segments ver Erdfugel entdecken, weiches vom Brocken uͤberſehen werden koͤnnte, wenn er mit dem Weltmeere umringet waͤre, wenn wir nur zudor noch den Radium der Erdkuget auf die Polhoͤhe des Brockens ='51°, 50° reduciret haben, Nach den neueſten Geodaetiſchen Verme ſſungen iſt der ie wen er des Aequatoris — 6562336 Toifes | und der Pole — = 6533784 u Sigi bie Differen, — 8552 zu ri Schließet 90°; 28552 — 51° 50, Xu nn Toifes. Ä ‚Diefe zum Polar Dinge — ge⸗ sei 6550220, deffen FAlfte = 3275113, den Radium der Polhoͤhe s 1 'go'anzeiaem. Eine ges nauere Beſtimmung diefes Radii ifi iu unſerm Bors baben ſehr überflüßig, . & a Wird 494 Beſchreibung des Senctenbege. ; Wird endlich zu dieſemn Radio der Höhe des Ber⸗ ges uͤber dem Meere — ‚5823 Toifes addiret; fo ‚gehen hervor: 3275695 3 Toifes für vie Unie aus Ba der Er bis Bus. BR des 13232 insg diefen Angaben läßt fich Der Genfer Winten des Raͤdii unfers Segmente beſtinmen. Denn da die Bilnal: : tinie mit dem Radio der Erdkugel in Be⸗ ruͤhruugspunkte des Horijonts einen rechten Winkel machet; ſo ſchließet wie die Höhe des Berggipfels von dem Mitteipunfte: der Erde an. gerechner, zum Stay pt; - I der, Raving der Erdkugel sum Berg⸗ giplel,- m 30.504 Das Complement diefes — 1° .10’.ift der Centerwinkel des Seg⸗ „im eNItE.,. Rechnet man auf 1 Grad 15 teutſche Mei⸗ * fo, ‚it nich. gewiſſer, als daß man von dem Sroge auf 17 ceutſche Meilen, rings herum, bie een, überjehen im Stande ſey, und daß der ganze Ducchn jr des ‚jur üherjeße enden Segmenis, der Erd⸗ kugel 35 teutſche Meilen begreife Ein —— ©: Hauplag- der Natur! mr3Pik sid ihr Man erblicker bey er erſten des Brockens einen Horizont den man noch nie geſeben: es waͤre denn, daß man zuvor hoͤhere Berge bejtiegen „halte, and. der recht majeſtaͤtiſche Begriffe: von den Geoͤße der Erdkugel eingiebet. Kaum entdecket man „die sächiten Stäare- und Dörfer sllesyibrige‘.det lieret ſich in Nebel: blos große Seen, Waͤlder um — laſſen ſi ich — Der ganze v Befchreibung des Brocfenderge: 405 feheinet eine blaue Wieſe voll Maulwurfshügel zu feyn. Zwiſchen den unteren und oberen Wolken ſchauet man wie zwiſchen verſchiedenen Etagen der Welt hindurch. Umſchloſſen mit einer feyerlichen Stille, hat man das ganze Geraͤuſch der unfichtbar ges. wordenen Menſchenwelt rief unter feinen Süßen, und deutet nur Gott, die Welt und N | Es Hiefert die X. Tab. diefen prächtigen Uns blick der Erdfugel, bey welchen man es fich nicht wird befremden laſſen, wenn Berge in den Geſichtskreyß eintreten, die viel weiter entfernt find, als 17 ! Mei: fen, indem die hervorragende Höhe ihren Gipfel, noch ſichtbar Meet: —— io Grund längft ver ſchwunden iſt. Eine ** * n ch auf dem Brocken von erſtaunender Groͤße, auf welcher man die Grafſchaft Mernigerode, das Fuͤrſtenthum Halberftadt, das Fuͤrſtenthum Anhalt, das Herzogthum Magdeburg, die Grafſchaft Mannsfeld, die Grafſchaft Stollberg, einen Theil von Schwarzburg, einen Theil von Heſ⸗ fen, das ganze Herzogthum Braunfchweig, bis zur’ ‚Lüneburger Hende bin, mit jeden Buͤcke uͤberſchauet. Pie eiel Menfchen ſterben in dieſem Augenblicke zu unfern Fügen! wie viele Seufzer und wie viele Thraͤ⸗ nen der Methleidenden und Unterdruͤckten! wie viel vergebliche Hoffnungen flattern in dieſen Nebeln ber: um! Wie viel tolle Freuden! wie viel Sünder und ihr Sünden!. wie viel Werke der Gerechten! wie viel an wie viel Fluͤche ſteigen von dieſer Über: ; | Ce 3 fläche m — | 406. Beſchreibung des FR fläche und ſchwingen ſich durch jene Wolfen zum Him⸗ mel! Das alles ſiehet Das Auge desjenigen,. vor — chem auch die Tiefe des Abgrundes ſich enthuͤllt. Das alles höret Das Ohr des Richters, mitten unter dem Juhel feftlicher Fever des Himmels. Vielleicht, dachte ich, iſt dieſes der Anblick der Erde, wenn dei⸗ ne erloͤſete Seele fie verlaͤſſet. Wie bald wird die Erde in diefen Nebel völlig serfehmwinden! wie bald | wird diefer duftige Aufenthalt, mit allen feinen Unger 4 wittern, gegen den immer heiteren Himmel vergeſſen werden. ag verliere ich denn für ein geben, für ein Glück, für eine Wonne? — anders, Ne bei im Nebel, ER At ee Ich wende mich wieder zu meinem Sagen Ver⸗ haben. Hier kann man recht deutlich fehen, wie ſeh⸗— lerhaft die Charten vom Fuͤrſtenthume Halberſtadt und von Herzogthume Magdeburg find... Derter, die ſich vom Gipfel des Brocken herab decken follten, liegen feitwärts von einander entfernt, und was fich auf der. Charte, entfernen follte, decket ſich. Sollte man fid) nicht der Gebirge und Anhoͤhen befler bedienen, die Hauptlinien geodätifch zu berichtigen, ehe man fidy an die Zufammentragung der Special: Bermeffungss plane wager? Man bringe nun noch fo richtige Spes cial: Charten zufammen;. fo würden ſich zwar ihre Grenzen ſchließen, wenn man fie verkleinert auf ein ihnen zufommendes Kugelfegment Elebte, nimmer: mebr aber wenn man fie auf eine ige 39 zuſammenſetzen will. Wen Beſchreibung des Brockenberge. 407 Wenn werden doc) die Feldmeffer glauben, daß die Grodaͤſie den ziveeten wefentlichen Theil der Geo⸗ metrie ausmache und fie derfelben eben fo geläufig feyn follten, als ihrer Feldmeßkunſt? Zuletzt will ich noch die Frage beantworten: warum ein fo großer Berg von dem weifen Schöpfer allbier hingepflanzt fen? Esift bekannt, daß die Grafſchaft Wernigerode | und der angraͤnzende Theil des Herzogthums Braun⸗ ſchweig reichlich mit Eifenminern geſegnet ind, dieſe würden unbearbeitet bleiben muͤſſen, läge bier nicht ein fo hohes und in fo viel Nebenbergen ausgedehn: tes Gebirge, aus deffen Eingeweide, mit Zufluß von Schnee und Regenwaffer, fo ergiebige Quellen ent: ſpringen, als erfodert werden, Die Hüttenmerfe zu ‚bedienen, da fonft von anderen benachbarten Stroͤh⸗ ‚men feiner, ohne Berg an zu laufen, zu dieſen Ger. genden gelangen farı. Wie aber die Quellen in den Bergen felbft erzeuget werden, gedenfe bei der Befchreibung der Baumannshöhe Deutlich zu machen. Genug der Brocken iſt auch ein Zeuge der Weisheit feineg Schöpfers, der feinen Hügel ohne Endzwed erſchaffen hat. Er mußte da ſeyn, er mußte fo und nicht anders ſeyn; follte die Abſicht feiner Güte errei⸗ ‚ cher werden. Hiermit lege ich für diefes Dial meine Feder nieder, | | ch ’ en Nachricht. 3 Zu der XV. Abhandlung gehört die VII. Tafel, und zu diefer die Tafeln VIIb. VEIL IX. movon die erite im Texte aus Verſehen mit Tab. I, bezeichnet iſt. Es XVIH. 408 Bon der Erzeugung der Bertiefingen ZUIH. 0 Don der | — — der regulaͤren ———— gen in verſchiedenen glasartigen Steinen. von Dr. M. E. Bloch. Siehe Taf. X. iger m wir Die ofasaneipen Steinen) genau yon trachten, fo finden wir in einigen Arten, als: im Quarz, Chalcedon, Agat und Yafpis, unterwei⸗ len welche, die mir beftimmten Vertiefungen verfeben find. Diefe Vertiefungen baden entweder eine runs de oder eckige Geftalt. Letztere find entweder wuͤrf⸗ licht oder pyramidalifch. Diefe erfcheinen wiederum unter einer dreh⸗ bier: fünf: ſechs⸗ und fi ebenedigten Figur. Sn Abficht der Gröge find fie ebenfalls vers _ fehieden, einige find kaum eine Linie, andere einen Zoll und drüber breit. Bald ftehen fie beyfammen in ordentlichen Reihen, bald ſind fie von einander entfernt, Die letztern find dem Chalceden, Agarh, Ä eerſtere 4) Lapides vitrescentes Vallerii, Petrae arenatae Linn. UT — — in derſchiebenen glasartigen Steinen. 409 erſtere aber dem Quarz eigen. Zu dem letztern ges Bört der Bienemellenförmige Echinit. Bon diefem werde ich zuerft handeln und ob fie ſchon alle auf einer: fen Art entftehen; fo will ich doch deffen Entftehung zuerft zeigen, meil ic) Die überführendften Bemeife da⸗ von in Händen habe, und die übrigen hernad) ** leichter erklaͤrt werden koͤnnen. Erſter Abſchnitt. Von der Entftehung des Bienenzellichten Een | 5 Blehkengellenfdrmige Echinit b) hat ſchon lan⸗ ge, wegen ſeiner regelmaͤßigen Vertiefungen, die Rei⸗ henweiſe geordnet find, die Aufmerkſamkeit der Li⸗ thologen auf ſich gezogen. Encelius c) war der er: fe, Bi der ihn befanne gemacht hat: er bielt ihn für einen Adlerſtein und wunderte ſich ſehr uͤber ſeinen ſon⸗ AuPaten Bau. Worm d) hatte eine beffere Kennt: Ä Er; Bir niß b) Bo den — kommt er — dem Mama Echınites favogineus, Bröntiası a Fi ee lichter Echinit, vor. €) dere metallica, pag. 232. er erwähnt eines durchſt Aigen Feuerfteins mit Bienenzellen, und hat wahrſcheinlicher Weile unſern Echiniten vor fich gehabt, d) Mufeum Wormianum, * niß von ihm. Seine Beſchreibung hat er mit einer Zeichnung begleitet, die aber ſchlecht gerathen if, beffer bingegen ift diejenige, Die nach ihm Olearius e) geliefert hat. Sonſt finder man eine Nachricht bar | von beym Jacobaͤus f) und beym Aleing), Die beiten Nachrichten davon hat ung der für die Natur⸗ gefihichte viel zu früßgeitig verewigte Walch h) und noch neulich unfer berühmteKeskei) gegeben. Mit der von dem Herrn Hofrath Walch gegebenen Erfläs zung, von der Entftehungsart diefes Schiniten und ih⸗ rer Wiverlegung, will id) meine Leſer verfchonen, weil alle Hypotheſen von felbft wegfallen, fobald fie von der wahren Urfacye überführt fenn werden, Es wird noͤthig ſeyn, daß ic) die Echiniten, die id) zur Erelärung gebrauche, genau bejchreibe, um mid) das durch defto verftändlicher zu machen. ine genaue Zeichnung würde zwar mehr dazu beptragen, als. viele Worte, allein da ich auf feine recht feine Kup- fer Rechnung machen fann, und da überdem diefer Band durch die Menge der Kupfer zu fehr vertheuert werden möchte, fo muß diefes, webft der Beziehung auf andere Werfe, die Stelle vertreten. Ich e) Gottorfiſche Kunſtkammer, p. 33. tab.22. A. £) Mufeum Regium, p. z35. e) Difpofit. Echinodermat.$, 28. tab. 8. lit. G. H. b) Naturg. der Verfteiner. 2ter Th. ı Abſchn. S. 177. tab. ER. 1.a.f.1.3, Suppl. tab, IX. d. f. 2, und im Naturf. IX ©t, p.270. ° ; 5 D Addidamenta ad Difpofit. Echinod, Kleinil, p. 143. tab, 52, fıg. 2. | u * in verſchiedenen glasartigen Steinen. 411 AIch habe verſchiedene Echiniten vor mir liegen, zween zellichte, eben ſo viel die mit Spathkriſtallen, und noch andere, Die mit regelmäßigen Linien beſetzt find; auch einige natürliche Seeaͤpfel muß id) zer: gliedern, wenn ic) anders meinen en errei⸗ a will, Banden , die mit. quarzigten Zellen verfehen find, gehören zu den länglichteunden und erhabenen Eshiniten, deren beyde Defnungen in der Grundfläche fiegen, und vom Aleink) wegen ber Aehnlichkeit, die fie mit der Stnembaube des Alexandrı magnı- haben, ven Namen Caflides erhalten haben. Die eine Seite diefer Echiniten ift rund, Die andere endi⸗ get ſich in einer flumpfen Spitze. In dieſer liegt die Abfuͤhrungs-Oefnung, und in jener ohnweit dem Rande, der Mund. Einer dieſer Echiniten gehoͤret mir, und der andere einem meiner hieſigen Freunde. Da ein jeder derſelben ſich durch eine eigenthuͤmliche Bauart auszeichnet, die ich in der Folge erklaͤren werde; ſo finde ich noͤthig, ſie zuch beſonders zu be⸗ füreiben ; Der k) Difpof. Echinod. p.2r. tab. XVT, fig. A.B. und in Ad- dit. Tab. 52. fig.2.3. Herr Profeffor Leske fcheint allers dings Recht zu haben, wenn er Rlein tadelt, daß er die zellichten Echiniten tab, VIII. fig. G,H. in die erfte Klaffe, welche die Hinteröffnung oben hat Anocyfti) gebracht hat, da fie doch zu denen, die beyde Defnungen in der Grund: fläche haben, (Cacocyftis) gehören, f. add, p. 145. und 179. J Be —— —— gr2 Bon der Erzeligung der Vertiefungen A i Det lehztere beſteher aus lautet dreheckigen Zel⸗ s fen, die Reihenweiſe neben einander geordnet nd nahe an der Grundfläche find fie größer, amd gegen die Spige zu werden fie Fleiner. Ohngefaͤhr die Haͤlfte der Zeilen find zu fehen, die übrigen ſind von - einer feuerfteinartigen Rinde bedecket, auf welcher man die Spuren der Gaͤnge noch wahrnimmt. Die Ans zahl der Reihen laͤßt ſich, weil ſie zum Theil verſteckt ſind, nicht genau angeben. Viele von dieſen Zellen find mit einem dreyeckigen Kalkſpath angefüllt h. Der meinige ift oben rund herum auf einen Zoll ent: bloͤßt. Man kann daher zwanzig Reihen von Zellen zähfen. Die Reihen find dergeftalt geordnet, Daß aller zeit zwo breite mit zwo fihmalen mit einander ab- wechfeln. Ungefähr zwanzig von diefen Zellen find gleichfalls mir Kalkſpath angefüllt m). Von den Breiten Zellen find einige, nach der Örundfläche, zu fie: beneckig, andere haben ſechs, Die meiften aber fünf - Eden. Die in den ſchmalen Reiben ftellen groͤßten⸗ theils länglichte Bierecfe vor, mit deren größten Flaͤ⸗ che ſie nach der Breite des Echiniten geordnet ſind. Einige von den Zellen ſind fuͤnfeckigt, und bey nur wenigen laͤßt ſich eine ſechseckige Figur wahrneh⸗ men. Pyramidal ⸗Waſſerſtein. Gerhardts Beytr. Th. ©. 221 n. 12. Spachum calcareum cryſtalliſat. cryſtallis trigonis. Born Ind. Foſſ. PL, p.5. t. 1. t. I. m) Das blaͤtterige Geſchuͤbe, das Abſchaben mie dem Meſſer Ei nnd das Aufbranfen mit dem Scheidewaſſer find überfühs £ gende Beiveife, das dieſe Nusfüllungen kalkſpatartig (ind, 2 Be in verſchiedenen glasartigen Steinen. 413 ‚men. Die Anzahl der Zellen im einer ſchmahlen Reihe iſt weit ‚größer als die in der breiten Reihe. An dem größten Theil dieſes Echiniten iſt Die ſpath⸗ artige Schale erbalten morben; an der Grundfläche "find auch kleine Waͤrʒchen in der Größe des Mohn: foamen zu feben; ! betrachtet man dieſe mit einem be; mafneten Auge; fo ift ein jedes diefer Wärzchen von "einem Ring mit noch weit Fleineren Wärzehen umge⸗ ben. Inwendig beſtebet der Steintern aus einen "grauen Feuerſtein⸗ in deſſ en Pine eilt Kane | Auflug ju feben mn are + Don, den. Falfartigen Eehiniten befike ih — —— ſie unterſcheiden ſich bios dar inn⸗ Daß der eine in einem weißen Kalffiein fi ſitzt, Der andere aber frey hy T von lehterm Tab.X. fo. I. "Die Schalen fi ſind bey beyden Falkfpatharsig, Die daran ‚fißenden Kalk: ® ſpathkryſtallen ſind phramidaliſch. "An ihrer Grund; “ fläche, find fie fünf: bis fiebeneckigt, "laufen viereckig "yuruld epdigen ſich in’eitier dreyeckigen ſtumpfen Py⸗ | tamide, Nach der Grundflaͤche zu fü fü nd fie viel groͤſ⸗ fer, als in der Spiße | des Echiniten Meines Wil: ſens ift Kinne der erſte, der diefes Echiniten erwähnt. „Er befihreibt venfeben genau, und bewundert feinen fondesbaren * * Bi — die zeichnung, Die er Sta mHIed “7 LBS ET? SEE "davon ' 9 * Muf. äh 'B.9% n-Il, Tab, IE, fig. 9. 9.9. € agt von ihm: Ambulacra ex eryftallis maioribus aequa- 'libus fere imbricatis ferie gemina tamque regulari ac ' pori in ambulacris. Areae vero minoribus cryftallis undique veftirae er acqualibus. 414 Von der Erzeugung der Bertefung davon giebt, fehr unzulaͤngli ch und unbe, Auch Walch und Leske gedenken deſſe elbeno), ud Hier. wechfeln ebenfalls” zwo ſchmoale Reiben mit zwo breiten mit einander ab, Die Kryſtallen in den ſchmalen Reihen verhalten f ch zu den breiten in Anſehung der Figur und der Anzahl, ſo wie. fi die eben befchriebenen fchmalen Zeifen zu den breiten „verbielten. Aus der Uebereinftimmung, die die Er: habenheiten mit jenen Vertiefungen haben laͤßt fi ch leicht vermuthen, daß erſtere den Modellſtein zu legtern abgegeben haben: wie es aber damit zugehe, ift leicht zu begreifen, wenn ich etwas weniges von der Kryſtalliſation uͤberhaupt werde beygebracht haben. Zur Erzeugung der Steinkryſtallen oder der pa⸗ raſitiſchen Steine, wie fie Linne nennet p), iſt weiter nichts vonnoͤthen, als Waſſer, Luft und Erde, nebſt einem bequemen Ort, an den ſich die Kryſtat e ans ſetzen koͤnnen. Ein Woſ er, welches die ‚Kal kerde durch fire guft, aufgelößt, enthält, ift eben. fo ge: Be — — in bringen, als ein ans deres, 0) —*— im Natutf. IX. St S. 278. und teen in Addit. ad, Klein, Difp. “ill ne p) Seine Worte find dieje: Omne quarzum et — eſſe petram paraſiticam, docet Antopſia. Wie fol man aber die Entſtehungsart dererjenigen Cryſtalle erklaͤren, die ſich auf beyden Seiten in eine piramidaliſche Spitze endigen, und welche ſo wohl im Spath, als im Quarz, sicht jelten find ? 0 in beiſchiedenen glasartigen Steinen. 415 Wites welches ſtatt der Kalkerde, Alaunerde mir ſich führer, Duatzernftallen erzeugen kann. Ob aber, wenn Kalt ſpath entſtehen fol, ein animalifches We⸗ fen ſich mie einmiſchen muß, inte Walch behauptet, das ift bier‘ der Ort nicht fir unterſuchen; mir kann es um fowiel' mehr gleich gültig feyn, da es mir bei) dies ſer Gelegenheit an diefem Stof gewiß nicht fehler. Wird die Kalkerde durch die Bitriolfäure geſaͤttiget, ſo ift auch der Stof zu den Selenitkryſtall len fertig. Daß aber auch weiter nichts jur Erzeugung der Steinkryſtallen noͤthig ſey, "als erwähnte Mate: rialien, diefes hat mein Freund Achard, durch eine fi nnreiche Maſchine/ zur Genuͤge dargethan q). Die⸗ ſer ſcharfſinnige Gelehrte bringt, vermittelſt dieſes Werkzeuges,/ durch fire Luft und Kalkſpatherde in: nerhalb zween Monarhen Kalkſpathkryſtallen hervor: nimmt er aber ſtatt der alfalifchen, Alaunerde, fo | N in vier d ENDEN ein 2 — An — 9 a über die Eheiteine, 2% Hieraus wird dargethan daß zur Entſtehung der Stein; kryſtallen nichts weniger als Salz vonnoͤthen ſey, weldjes, nad) der Mehnung des Ritters von Linne, die Urſache der Bildung der Steinkryſtalle enchalten fol; und welches nad) ihm auch Kaͤhler und Delisle behauptet haben. In wie⸗ ſern aber der Schluß des letztern: „weil die Kryſtalle keinen Keim haben, ſo muͤßte die Urſache ihrer Kryſtalliſation in den eingemiſchten Salzen liegen“ gültig ſey, wird ‚ein jeder leicht beurtheiten koͤnnen. Linn. Muf, T eflin, p. 94. n.1I. Kaͤhler in feiner Abhandlung von der Erzeugung der Kry⸗ ſtalle aus des Linn, amoenit. uͤberſetzt, N 39. Delisle Kryſt. S. 121, 416 Bon der Erzeugung ri | dieſen Materialien findet ſich allenthalb ‚ein ‚großer Leberfluß. Durch Die Faͤnlung und Verwitterung der Koͤrper wird unaufhoͤrlich Ars Luft etgeugt; ein Waſſer, was uͤber ſolchen Körpern. ſtehet oder fließet, nimmt dieſe Luft auf, welches Drieftley’s bekannte Verſuche hinlauglich beweiſen, und iſt es erſt — mit hinlaͤnglich verſehen, ſo kann es ihm auch ohn⸗ möglich lange an, den erforderlichen Exdarten fehlen. Weil aber bie Kalkerde weit häufiger auf unferm Erd: ‚boden ‚auegeftreuet ifi, als die Alaunerde, ſo ſiehet man daraus, warum die Kalkſpathe und Kalkkry⸗ ſtalle haͤufiger zum Vorſchein kommen, als die Quarze und O Quarʒkryſtallen. Waͤren die Kolk ſpathe eben ſo hart, und koͤnnten fi ie den Saͤuren eben fo wiverfiehen, als die Quarze; fo bin ich, überzeugt, daß ſie noch weit batae vorhanden Tan wuͤrden. | "Kenn nun eine "Speapfelfihale in eine biche ia / ge geraͤth, daß ein kryſtalliniſches Waſſer, das uͤber ihm ſtehet oder herfließet, ſeine unaufgeloͤßte ‚Kalk: ſpaththeilchen fallen laͤßt, fo wird ſie mit Kalkſpath⸗ kryſtallen belegt. Fuͤgt es ſich nun nachhero, daß ein Waſſer, welches ſtatt der Kalkerde, mit Alaun⸗ erde geſaͤttiget iſt, feine Erde auf die Spathkryſtallen fallen laͤßt, ſo bekommen dieſe einen quarzigen Ueber⸗ zug. Gehet nun in der Folge der Zeit, die echiniti⸗ (he Schale ſammt den Kryſtallen verloren, welches fi) um fo viel Teichter zutragen kann, weil Diefe Steinatt der Berwitterung fehr unterworfen ift; fo bleibt der Ueberzug allein uͤbrig und verſchaft uns den in derſchiedenen glasartigen Steine 417 den ſchoͤnen Anblick: der bienenjellichten"Ecyiniten, Daß ſich die Sache aber ach! wirklich fo verhalte, davon geben die erwähnten Echiniten, in denen vie Kalkſpathkryſtallen noch uum Theil vorhanden find, Die überfühvendften Bemeife ab, Hiewieder wird niemand mit Grunde etwas einwenden Finnen, al: lein, wird man fagen, wenn die Zeffen nichts amd ers, als die Modelle von Spathkryſtallen, und dieſelben doch an einem und eben denſelben Echiniten ſo ver⸗ ſchleden find; fo folgte ja, daß dieſe Kryſtallen eben fo verfchieden feyn müßten; woher rührt nun diefe verfihiedene Krgftallifation? Wenn es mir weniger um Wahtheit zu thun wäre, Fönnte ich die Muͤhe, einige Seiten zu fehreiben, erfparen; ich dürfte mit einigen unferer Mineralogen fügen, die geringfte Einmiſchung eines fremden Koͤrpers, obſchon kein Chymikus im Stande iſt ihn zu entdecken, kann den Kryſtallen eine andere Form geben; allein da ich hoffe, in der Folge wahrſcheinlich zu machen, daß die vielen Abaͤnderungen ganz von etwas anders, als von eingebildeten Urſachen herkommen, fo muͤſſen ſichs meine Leſer gefallen laſſen einige Seeaͤpfelſchaa⸗ len mit mir zu jergliedern. Die Geduld, die meine Leſer haben müffen, fich mit mie auf Kleinigkeiten einzulafen, wird ihnen dadurch belohnt, Daß ſie ſich felbft verfchiedene andere Schwierigkeiten, Die ihnen bey der gegebenen Erklaͤrung aufl ſtoßen LONG allein heben koͤunen. Erſtens: Woher caeſtehen die zwanzig Reihen von Kepftallen ı und Zellen, die man bey diefer Echi⸗ Geſellſchaft. Befchsfe. IV,8, Dd niten⸗ 418 Zon der — der Vatchncen⸗ nitenart wahrnimmt? Warum ea zwey breite mit zwey ſchmolen Reihen ab? Warum find ſie mehr breit als hoch? Warum find. in. dem. ſchmalen ungleich ug — als in den erh * findlich - Wuenn wir ſo finden wir, daß ſie durchgaͤngig mit fuͤnf Reihen doppelter Gaͤnge (ambulacra), die mit kleinen $8: chern befeßt find, die von der Spige nach der Grunds | flaͤche zu laufen, werfeben find. Bey einigen laufen fie in einer geraden, bey andern in einer gefchlängel ten tinie, und ben den Euchenförmigen, auch bey eis nigen berzförmigens), laufen fie in einander und bile den eine fünfblärterige Figur, - Der Kaum, der zwifchen den Gängen befindlic) ift, wird ein Feld (Area) genannt. Da nun ein jeder Seeapfel mie. fünf Paar Gängen, verfehen iſt t), ſo muß er auch fünfelver haben. Diefe ee, laufen bey verſchie⸗ Denen, s) Spatangi Scuta ovata, Ova anguina. Klein. tab. XX. fig.a. b.c.d. tab. XXIII -XXVIII. und Muͤll. ẽ. S. 6. Th. tab. 8. fig. 6. | 4 t) Unter den ——— hat man «da Steinerne tie vier und mit jechs Gängen gefunden. (S die Danziger Vers. ſuche, ter Theil. S. 292. und Walch Suppl, p. 215. tab, IX. d.fig. i.et tab. IX.e f.4 5.) allein da diefe fo hochſt ſelten vorkommen, fo nn fie nur als Anomala — werden. nik EN in verſchiedenen dlasartigen Steinen, 419 denen, wie bey den Hut⸗ u) amd Warzenformigen ) dicht neben einander, bey andern aber, wie bey dem Frieſelbund w) und allen denen, die erhaben rund findx), find fie von einander entfernt, Bey diefen. entfiehet daher zwiſchen den Loͤchern ein neuer Raum oder Feld, folglicy haben diefe zehen Felder, da bey jenen nur fünfe befindlich ſind. Die kuchenfoͤrmi⸗ gen werde ich nicht weiter verfolgen, weil ich ſie, wegen ihres engen Raums zur —— Kryſtalli⸗ BR unfähig balte. ” Ein jedes von dieſen Geldern beftefer at aus 3100 Meiben von Schilden (Seutulae, Aſſulae, Scutellae bexagonae) welche durch eine. fägenförmige Nath Gutura ſerrata) 2) an. einander gefügt werden; es bat alſo eine jede Schale zwanzig Reihen von Schildern. Weil aber die Felder zwifchen den Gängen viel breiter find als diejenigen, welche fich — den Gaͤngen finden, oder in denen die | Dd 2 — Pori I) — den Lthologen heißen die betſte inerten Echinitae glo- bulares, Echinitae fibulares, v Cidares mamillares. ‚Klein. tab. vn. Muͤll. 8. ©. het %) Cidares miliares, x) Klein, Diſp. Echin, tab. L. II. . EM ıY. A,F, v. ab 6816, Di a8: | y) Cidares discoides, — Klein. Tab, XIX, XXI. XXII. 90.8 ©, 6. Th. tab. 8. f. 7.8. 2) Blein, p.18. Sie find deutlich abgezeichnet, Tab. IX, \ — B. Tab, X, fig, A.C. Mori ——— — po, Kae * wechſelung der zwey Breiten Scyilder mitiwen. | hin ” len a). Betrachten wir nun diefe Säufderoder Th | felchen, ſo ſind es lauter laͤnglichte Vierecke (oblon- gum), Die dergeflaft an einander gefügt ſird, daß fie mit ibren breiten Seiten von. unten nach oben, mit . ihren ſchmalen aber nach der Breite der Schale gefehret find; durch einen Leim ‚oder zarte Haut werden fie mit einander verbunden. Weil aber bey diefer Ber bindung die Schale vom geringſten Druck aus einanz der gehen würde, fo find die Schilder auf den ſchma⸗ len Seiten mit Spigen verfehen, die ſich zwiſchen zwey daran ſtoßenden Schildern einfügen, und da fie überdem oben, mo die Felder zufammen flogen, durch einen fünfecfigen Stern, und in der Grundfläche ine wendig durch fünf kuoͤcherne Bogen zuſammen gehal⸗ ten werden, ſo kann kein Schild aus ſeiner tage kommen, oder das ganze Gebäude müßte Scyaden nehmen, Auch bier wird ein Naturkuͤndiger die Weisheit eines böhern Weſens nicht verkennen. Bey der Grundlage find die Schilder breit, und nach der Spige werden fie nad) und nach ſchmaͤ⸗ fer. Die Schilder, in denen die Pori befindlich find, oder, der ſchmalen Felder, find viel-Fleiner, als die im den großen Feldern; es ftoßen daher zwey bis drey von den kleinen gegen einen großen an (S. 1 a) Sie find gut vorgefeft Bann Klein, Tab.XL. Lg 6. un in Zesfe Add, Tab, 53, fig. 3. im verſchiedenen glasartigen Steinen. 421 XL fig. 23 da nun allemal, to zwey Felder gegen ein drittes flogen, dieſes mit einer Spitze zwiſchen ihnen einfuͤgt, ſo muͤſſen auch die unterſten breiten Schilder bald ſechseckigt und bald ſiebeneckigt erſchei⸗ nen; von den ſchmalen hingegen, da nur ohnge⸗ fäße das dritte Stuͤck auf zwey Breite ſtoͤßt, koͤnnen nur. ha a ——— — — ſi —— * | | " &xge m nun eins aWaſſ er ſeine kalkſpathartige Theil⸗ hen in eine ſolche getäfelte Schale ab, fo nehmen Die Kalk ſpathkryſtalle eben die Figuren, die die Schil⸗ der haben, ‚an, und da dieſe nachhero die Modell: fteine zu den Zellen werden, ſo muͤſſen ſie der Figur und dem uͤbrigen Verhaͤltniß der Kryſtallen und der Schilder genau entſprechen, und hieraus laſſen ſich die oben angefuͤhrte Schwierigkeiten aufs deutlichſte heben; allein noch einem andern Einwurf, den man mir machen koͤnnte, muß ich zu begegnen ſuchen. Man wuͤrde fragen: Wenn die Figur der Kryſtallen und der Zellen von der Figur der Schilder herruͤhrte, —8— warum hat denn der Echinit meines Freundes lauter dreyeckige Zellen und eben ſolche Kryſtallen? War⸗ um wechſeln nicht auch breite mit ſchmalen Reihen mit einander ab? Soll es etwa Seeapfelſchalen geben, die aus lauter Reihen drehecligter Schilder Nein, ich habe nicht noͤthig, meine Zuflucht zu uhren Edyinitenarten zu nehmen, fondern ein einjiger Umſtand, der bey der Kryſtalliſation vorge⸗ Dd 3 gangen 42 Bon der Etzeugung de der Vertiefungen gangen, bringt dieſe ee wegen E⸗ koͤnnen naͤmlich die Kalkſpathkryſtalle an der C tenfchale anſchießen, entweder ehe fie noch ſelbſt in Kalkſpath ift verwandelt, oder. nachdem fie bereits dem Mineralveich ift einverleibet worden. Im exe fteren Fall richter ſich Die Figur der Kryftalle nad) dee Figur der Schilder, und nad) diefem Modell müffen ſich die Duarzzellen bilden, Im zweyten Fall iſt der kalkſpathartige Echinit glatt und die Kalkſpathkry— ſtallen nehmen die ihnen eigene Drenecfigte Figur mit ‚dergleichen Seiten an. Island liefert uns verfchier dene Verfteinerungen, deren Höhlen mit dergleichen dreyeckigten Kryſtallen befleider find. Ich befige: einen dergleichen Chamit eben Daher, welcher und. Gier zur Erläuterung dienen kann; dieſe Kryftallen ftellen allegeit eine dreyecfigte Pyramide vor, weil die Schale inwendig glatt ift. Hieraus läßt fich die Erzeugung des zweyten Echiniten ‚ auf eine faßtiche Art erklären, Die warzigen Seeäpfel beftehen nur, weil ihre Gänge dichte bey einander ſtehen, aus fünfeldern, darinn ein jedes wiederum zwey Reihen von Schil⸗ dern enthaͤlt. Eine jede Reihe hat ſechs fuͤnfeckigte Schilder. Es find ebenfalls laͤnglichte Vierecke, davon die eine ſchmale Seite eine hervorragende Spitze hat, die zwiſchen zween andern einfuͤgt; die andere ſchmale Seite iſt rund, weil ſie mit derfelben an dem geſchlaͤngelten Gang anſchließet. Da dieſe Schalen eben ſo gut als die — mit Spath⸗ kryſtal⸗ | sen gebracht worden, als Start, welcher die Quarzkryſtal⸗ kryſtallen koͤnnen belegt werden; ſo muͤſſen ſowohl dieſe, als die Zellen wenn ſie anders in eine ſolche Lage kommen, eben #ne ſolche fuͤnfeckige Figur, bey den herzformigen aber, weit ihre Schilder fünf: ſechs⸗ and fiebenecfigt find, eben fo verſchiedene Kryſtalle erzeugen. Ich zweifle nicht daran, daß nicht die Steinfammfer , wenn fie ihre Kabinette durchfuchen werden, ‚bier und da dergleichen Echiniten finden foll- * Din — einen enförmigen im Teſſi⸗ Mi ur u DDEH mniani⸗ » Ich Kae: umhin , bey ie Gehgeigei einen — Gedenken ww äußern den ich unterdrückt haben wuͤr⸗ "de, wenn mir nicht die Liebe zur Wahrheit und zur Er⸗ leichteruuig des Studiums der Naturgeſchichte ſo ſehr Am Herzen laͤge. Die Steinkryſtallen haben ihrer beſtimm⸗ ten ‚Figuren wegen, laugſt dle Aufmerkſamkeit der Natur⸗ forſcher auf ſich gezogen And fie zu verſchiedenen Betrach⸗ tungen veranlaſſet Hierunter gehoͤren vorzüglich Scheuch⸗ — zer, Welſch, Kapeller, GSesner, Lange und Oettin⸗ ‚ger, welche ung über dieſen Gegenftand sum Theil viel une H erhebliches gejagt haben. Auch Heben ſtreit verdient hier bemerkt zu werden, welcher die im Richterſchen Kabinet auf AVB Foliofeiten beſchriebene Steinkryſtallen in: 14 Kapitel elngetheilt hat. In den neuern Zeiten haben ſich verſchie⸗ dene von unſern großen Mineralogen bemuͤhet, uns mit den Steinkryſtallen noch näher bekannt zu machen; fie haben "mühjam alle Figuren, die ihnen vorgekommen find, bes ſchrieben und abgebildet, fie Haben die Anzahl der Kryſtalli⸗ . fationen dadurch fo fehr vervielfältiger, daß nur in einem ein⸗ zigen Reich beynahe 500 Arten herausgekommen find, die auch bereits von ſyſtematiſchen Koͤpfen in gewiſſe Ordnun⸗ len, 424 Bon der Enno nianiſchen Muſum. S. 94. tab. Il. £.9. Leske beym N Alein ©. 145. tab, 44. £.7. und Abilgaard in ſei⸗ ner Befchreibung von Stevens Klint, S.23und252 tab. II, — 1. b. und, * Be; deßterer mE id ” \ 53 & f ’ u ten, und Gill, der die Shatherypatten unter er gef Sf "fen aufgeführt hat. So löblic aud) an und fihr ſich Diefe Bemühungen find, eben fo nachtheilig find fi e dem Studio der Naturgefchichtes denn eg wird nicht nur dadurch ſehr erſchwert, ſondern da das Zufaͤllige von dem Weſentlichen „bey der Kryſtalliſation nicht gehörig. unterſchieden wird, fo wird unſere Kenntniß eher verwirrt als aufgeklaͤrt, und | „mancher dadurch) von felbigem: abgeſchreckt. Daß aber bey der verſchiedenen Bildung der Kryftallen wirklich, ein blohes Ohngefaͤhr vieles beytrage, erhellet nicht nur aus, dem, was bishero ift gefagt worden, ſondern es werden auch im zweyten Abſchnitt mehrere Fälle. vorkommen, Woren die laͤnglichten vier⸗ ſuͤnf⸗ ſechs⸗ und fi ebeneckigten Schilder nicht Schuld ‚daran, daß ungleichſeitige vier bie ſieben eckigte Kryſtallen und eben folche Zellen entſtehen maſſen? Waren dieſe Schilder aber in Abſicht auf die Kıyftalifation etwas anders als zufällig? ; Nähıne man mehr Ruͤckſicht bey den Kryſtalliſationen auf die Koͤrper, freylich find. dieſe nicht allemahl mehr vorhanden, wenn wir ſie anſichtig werden, an denen fie ſich anſetzen; fo, würden wir fle bald auf eine ‚geringe Anzahl zurädführen können, Warum läßt man - es bey den Salzarten, bey denen ‚einer jeden Art eigens thuͤmlichen Figuren bewenden, ohngeachtet man, ſehr vie⸗ lerley Abänderung bey ihnen wahrnimmt, fo. oft man die noͤthige Vorſicht dabey außer Acht läßt ?. Ueberhaupt ſchei⸗ net der Geſchmack an Vervlelfaͤltigung der Eintheilungen miehr und mehr uͤberhand zu nehmen. Wie werden nicht en in, verſchiedenen glasartigen Steinen: 425 fpathartigen Echiniten aus einem zerſchlagenen Krei⸗ deftein; «weil er ihm fo ſchwer vorkam, ſo ſchlug er ein Stud ab, und fand, daß ein Theil der Echini⸗ tenfchole wit einem ſchwarzen Zeuerftein ausgefüllt, der. andere aber bohl und mit K gaaleiparbfrnftalfen be: fm... Ja dem REN Otudatfläbrifihen Kabir net”), auch bey meinem Freunde bel finden ſich nen ‚berzförmige Echiniten mit Kalkſpathkry⸗ ſtallen. Meines Erachtens find die Spathklumpen des Wallerii c) nichts anders als kryſtalliſirte Echi⸗ niten, denn ſchlaͤgt man einen folchen Klumpen ent: zwey, fo findet man ibn inwendig mit ſechs⸗ auch wohl. ——— kegelfoͤrmigen abgeſtumpften Malie BR SOEDERIE 92. Spath: 6m, ben: Verfteinerungen und Krecähreih; den Konchylien, den ‚ Korallenarten ‚„ alle Adauderungen forgfältig zu befon: dern Geſchlechtern und Speries gemacht? Was gewinnt die Naturkunde dadurch, daß man ganze Seiten mit Her: erzaͤhlung der verfchiedenen gefärbten Flecke, Streifen, Lis nien u. ſ. w. die man In dem Marmor, Agath und Jaſpis N Anfälle? "Der Kaufmann mag Immer zu feie nem Vortheil dem Liebhaber eine und eben dieſelbe Sache unter allerhand Namen aufdringen, aber der Naturkuͤndiger ſollte nur auf das Weſentliche ſehen. Recht iſt es, daß man auch die Spielarten kennen lernt, aber man muß fie auch nur dafiir ausgeben, fo lange fie nicht in Ihrem Innern Yan, Beſtandtheilen, Lebensart, Sitten.und andern ag gen Eigenfchaften verfchieden find, | ©) Raturf. IX. St. ©.270,.° ©. EAST 94 Wal, Minen S. 83. n.3. 436 Bon der Erzeugung der Sopatheryſtallen beſetzt. Eben dieſe bat es auch mit den Späthflößen — J ferner mit den Kalfäpfeln des Ritters von Linne e) und denenjenigen, welche der Baron von Tilasf) erwähnt, ' Weilaber diefe Naturkuͤndiger die Steine nur in Ruͤckſicht auf Die Kryſtallen betrachtet haben, fo ift von ihnen entweder auf ihre Matrix gar nicht gejeben worden, oder fie haben fuͤr unnoͤthig gefun⸗ den, ihrer zu erwähnen. Zu diefer Echmitenart gei hören aud) Biejerfigen feuerjteinartigen Steinferne, auf denen man eben folcye regelmäßige Züge oder Li⸗ nien gewahr wird, die mit den Figuren der erwähnten Schilder überein kommen. S. Tab.XL.fig.3. Diefe : Limen find entweder erhaben oder mit dem Gtein gleich; beyde haben zwar ihre Figur den Schildern zu verdanfen, allein ihre Entftehungsare ift ſehr verſchieden. Erſt will ich erflären: wie es mit deuenjenigen zugegangen fe, die Feine erhabene Li⸗ nien zeigen; und nachhero, was es mit der andern Art für eine Bewandniß babe, | Bon erfterer Art befige ich verfchiedene in meis ner Sammlung, einige gehören zu den halbkugelfoͤr⸗ migen, andere aber zuden herzfoͤrmigen. Von denen mit elnberin Linien enthält meine — einen d) Kronſt Verſ S. 19. €) Aetires marmoreus EEE, Axi⸗ cryſtallinis natri hyodontis. Syſt. nat. Tom. III, p- 79% mas | - eryitallinum, Oeland Keil, ©. 136. ’ : =; €) Schwed. Abh. 1.3. S. 8: ©, au — ebendaſ. 34. B. S 231. t. 8. 3: — in verſchiedenen glasartigen Steine: 427 Seuerflein und einen chalcedonartigen Gteinkern; beym Knorr g), Aleinh) und Abilgsard i) aber ift ein en mit —— Uinien abge⸗ —— * AR iejenigen finien, die nicht echaben find, kom— men am deutlichften zum Vorfchein,. wenn ver Stein angefchliffen und polirt wird. Sie eniftehen auf folgende Urt: Wenn Die Zellen des Echini favoginei hen einem glasartigen Fluido ausgefült werden, fo bilden die zwiſchen dieſen Yusfüllungen gebliebene Scheidewaͤnde der Zelfen diefe regulären Linien; hat aber ein folches Fluidum einen Seeapfel ausgefüllt, defien Schilder noch ganz waren, fo dringet es zwi⸗ fehen die Schildet, weil der Gallert, der die Schil⸗ der verbindet, eher der Verweſung unterworfen als die harte Schale, und hieraus entſtehen die Linien. Wenn nachhero die Schilder verwittern, oder fonft verlohren gehen, ſo bleiben dieſe Linien erhaben zu⸗ ruͤck. Daß es aber in der Natur ſich wirklich fo zu: trage, erweiſe ich durch das Abfchleifen Diefer Stein: ferne, Im erften Fall bleiben diefe Züge fo lange fi chtbar ‚als die Zellen. tief waren 5. im lebten Fall ‚aber verſchwinden fie fo fort, als nur der — glatt geſchliffen wird. | Hieraus erſiehet man, wie viel Beaintenmgei manche rapie Yorker erlitten bat, bevor er ; Se =; Tab; E, I. fig. 2. Tab. el i 1 b) tab, XI. fig.G. tab. XVI fig. A.B. Beſchrelb. von Stevens» Klint, tab, 3. fig. 8, Bess — eo zu Kart e —* Saale | \ wenn er die Entftehung des. Körpers erfläremwili; Mimmt er nicht Kückficht auf feinen vorhergeganger nen Zuftand, fo verfehlt er oft den rechten Weg. | Es folgt ferner bieraus, daß ſowohl die jellichten, als die durch ſie entſtehenden linigten S Steinfetne, wenn ich fie anders fo netinen darf, nicht, mehr zu den Echiniten gehören, es wäre denn, daß fie noc etwas von der Schale an ſich haͤtten; fe bleiben i ins 4 defjen in Abſicht auf Die El A ein 5 merkwuͤrdiges Stüd, Ans dem, mas bisher —5 3 plane ich noch einige Erſcheinungen, die wir bey den Echi⸗ niten wahrnehmen, erflären zu koͤnnen. — Wenn wir die Gaͤnge auf den ſeuerſteinattigen Steinkernen der Echiniten betrachten, fo finden, mir, daß Diefe Gaͤuge mehrentheils mit Lochern beſetzt find, nicht felten aber find fie ftatt der föcher, mit —*—* ſtehenden Kuotchen verſehen; unterweilen finder man, auf der einem-Selte Löcher und auf der gegen über. ſtehenden Er habenheiten; bey noch andern triſt man oben Köcher, und in der Gtunfläche Wärgchen, oder, auch umgekehrt, an, uud es giebt nody welche, deren” Gänge: ganz glatt ſind. Aller viefe Veraͤuderungen finde ich in meiner Sammlung, und ich glaube, daß ein jeder, der ſeine Echiniten genau betrachtet, eben daſſelbe bemerken wird. Woher rühren alle dieſe Verſchiedenheiten an einer und eben * Echi⸗ — — Hrsg uiten⸗ — in verſchiedenen Olnsartigen Steinen. 429 nitenart, da doch die Seeaͤpſelſchalen in ihren Gaͤn⸗ gen mie Paarweiſe beſetzten Lochern verſehen find? Da ich mich bey dieſem Gegenſtande beynahe ſchon zu lange verweilet Habe, fo will ich mich hierüber fo kurz als möglich faffen: Waſſer, welches Erbe mit ſich führer, finder ſich allenthalben; geraͤth nun eine Seeapfelſchale an einen Ort/ wo ein Waſſer über ihr berfließet, fo werden die Löcher von der herabſinkenden Erde angefuͤllt, und da gleichartige Theilchen ſich ein⸗ ander anziehen, foentfiehen hieraus Erhabenheiten k), und nicht felten auch Spachftuftalle, wenn anderstas Waſſer mit den noͤthigen Ingredienzien verſehen iſt. Die Schale ſelbſt mag indeſſen im Kalkſpath oder von einer fimpeln Kalkerde durchörungen, oder auf eine andere Weife fo lange erhalten werden, bis fie von einem fenerfteinartigen Waſſer angefülle wird, fo mäffen, wenn in der Folge Die Schale ſammt denen in den Paris. en ‚Hervorraguingen verloren | | gehet, H Diefeen wird auch durch die Beobachtung des Löncheors beſtaͤtiget. Er erzaͤhlt in ſeiner morgenländifchen Reiſe, SG47. bey Gelegenheit eines merkwuͤrdigen Labyrinths: * Diejenigen, welche ihre Namen in dieſe Steinwaͤnde, „welche aus einem lebendigen Selfen deſtehen, eingehauen, haben wohl nicht geglaubt, daß die Züge von ihrem Meiſ⸗ ſel ſich nach und nach ausfüllen, und mit der Zeit erhaben werden würden; indem dieſe Buchftaben nunmehr an ei⸗ Be ‚nigen’Otten um eine, an andern aber faft um drey Linien „ hervorragen, ſo daß dieſe anfaͤnglich ausgehoͤlte Buchſta⸗ „ben nunmehr halb, erhaben find. Ihre Maſſe ift weiß, » der Sei n * aber, in — ſie ſich befinden, grau. . 43 ° Bon dernengung der Vert tlefungen gehet, nothwendiger Weiſe im uͤbrig gebliebenn hi Steinkerne, da Bertiefungen, ’erfcheinen, wo vor i, feinem Steinwerden Erhabenheiten in feinem Fluido ſteckten. Diejenigen, denen daran gelegen iſt, dieſe Erklaͤrung wahr zu finden, belieben nur ihre Echini⸗ ten mit einem bewafneten Auge zu betrachten, ſo wer⸗ den ſie bald nicht nur Spuren von Kreide, oder einer andern Kalkerde entdecken, ſondern nicht ſelten eine regelmaͤßige Hoͤhle, zum Beweiſe, daß dieſer Raum vor⸗ mals mit Erde, oder mit einem Kalkſpathkryſtall ans gefüllt war. Iſt aber die Schale gleich anfänglich mit einem fenerfleinartigen Fluido angefüllt worden, - fo bat diefes Fluidun die Poros angefüllt, und es bleiben daher, nad) dem die Schale verloren gehet, Eleine Wärzchen auf den Gängen zurück, Die tage dererjenigen Schalen aber, deren Steinkerne aufeis nem Theile der Löcher, und auf der andern Erhoͤhun⸗ gen zeigen, ‚darf man fich nur fo denken, daß zur Zeit, da das Waſſer feine Kalkerde hineingefpült, fie mit dem einen Theil in einer weichen Thon: oder andern Erde feft gelegen haben, hierdurch find die Pori auf der einen Seite unausgefüllt geblieben, als aber in ver Folge bey einer veränderten Lage des Seeapfels die feuerſteinartige Maffe eindrang, füllte fie dieofp nen Poros aus; und daraus entflanden, nad) dem die falfartige Schale verfehwunden war, aufder eis nen Seite vertiefte, und auf der andern erhößere Punkte. Daß aber eine foldye Veränderung in der Lage bey einer fo leichten Schale öfters möglich fen, ift ſeht begreiflich, da auch ug Körper der Ger walt — in verſchiedenen glasartigen Steinen, 432 walt der Waſſerfluthen nicht wiederſtehen konnen. Der oben angeführte Abilgaurdſche Echinit, der auf der einen Seite mit Feuerſteinen, und auf der andern mit Kalkſpathkryſtallen angefuͤllt war, iſt ohnſtreitig auf eben dieſe Urt entſtanden. Mir ſcheint die Er⸗ klaͤrung um: fo: viel wahrſcheinlicher, weil ich noch keinen Steinfern angetroffen habe, der auf einem und eben demfelben Gange Bertiefungen und Erhoͤ⸗ hungen jugleid) gezeigt Hätte; vielmehr finde ich fie auf entgegen gefegten Seiten. Was endlich die legte Art beteift, deren Gaͤnge eben fo glatt als Die Stein⸗ ‚Ferne fi ſind; ſo find bey diefen Die Dort anfänglich mis einer groben Eedart angefüllt, und die ganze See⸗Ei⸗ gelfchale gleichfalls überzogen worden; weil nachhero die Schale von einer falfigten oder Feuerfteinmafl e ausgefuͤllet, fo koͤnnen dieſe Materien in die Poros nicht eindringen; gehet darauf die Schale verlohren, fo bleiben nichts als glatte Flächen zurück, Ich bes fie einige kalkartige Echiniten, Davon verfchiedene Schilder fehlen,. und die nichts als einen glatten Steinfern zurück gelaffen haben, melche mir zu die: ie Betrachtungen Aulop gegeben haben, Er a unmöglich diefen Abſchnitt ſchließen, ohne meine Dankbarkeit gegen den Herrn Baron von Brockenburg öffentlich zubegeigen, Diefer feharfjin: nige Naturforſcher befabe mit dem jeligen Hrn Hofrath Walch das berühmte Kabinet des Hochfürftl. Durchl. dee Heren Erbprinzen von Schwarzburg: Rudolftadt, und als er einen kryſtalliniſchen Exhiniten betrachtete, äußerte — 432 tue der Vertiefutte aͤußerte er vie Vermuthung daß diefe — legenheit zur Bildung des Echini favoginei abgeben: koͤnnen De" Als ich nachher'dergleichen erhielt, und. meine übrigen Echiniten genau betrachtete, fand ich, daß Hicht nur diefe Vermuthung gegründet ſey fonz dern fie gab mir aud) Gelegenheit zu den uͤbrigen Betrachtungen dieſer Abhandlung. Die Spathkty⸗ ſtallen dererjenigen Echiniten, von denen die Rede iſt, ſind nach Walchs Weſchreibung viereckigt, und dieſe ſollten zu den viereckigten Zellen die Modelle abgeben. Diun wollte unſer beruͤhmte Walch auch die fuͤnfe und ſechseckigten zellen erflären, er ſagt daherm): So gut fid) in manchen Echiniten von den erften dahin gedrungenen Waffer vermittelt bey: geinifchter Höchit zarter Kalk: und Gypstheilchen ein Spath erzeitget, eben fo gut hat aud) ein quarziger Anflug an die innere Fläche ver holen Schale erfol: gen Finnen, wenn die reine Kiefel: oder Glass erde des eingedrungenen Waffers nicht mit: heter rogenen Theil hen vermifcht gewwefen. Iſt nun nach⸗ her ein quarziger Steinkern entſtanden, und hat ſich von ſolchem die Schale des Echiniten mit ihrem erſten quarzigen Anflug losgegeben, ſo muß ein ſolcher Steinkern ſechseckigte von innen zu ſpitzig zu laufende Löcher oder Vertiefungen haben. Sie find auf fol: che Art Eindrücke der ehemaligen ſechsſeitigen Quarz⸗ fpigen, die fich an der innern Schalenflaͤche D ©. ven aturforſcher, l. 6 m) Lc. S. 272. in verfihiedenen glasartigen Steinen. 433 Daß diefe Erklärung wider die Natur der Sache laus fe, wird ein jeder einfehen, der einen folchen Echini⸗ ten genau. betrachtet, Denn, er wird nicht nur ſechs⸗ eckigte, ſondern auch vier⸗ fünfz und fi ebenecfigte Zel⸗ fen daran bemerken, und wie wollte man die wech⸗ ſelsweiſe Reihen von ſchmalen und breiten Zellen er⸗ klaͤren? Barum follten die Quarzfpißen von den Quargellen, mit denen ſie bomogen ſind, losgelaſſen, und ‚an der Falfartigen: Exhinitenfchale, mit der fie heterogen find, ſitzen bleiben? Eben fo unwahr⸗ ſcheinlich iſt die an einem andern Orten) geaͤußerte Murbmaßung dieſes fonft fo großen Steinfenners, deſſe en Werke bis in Die ſpaͤteſte Zeiten ein unver⸗ ‚gang gliches. Aa bisihen, werden, über dieſe Ma: terie. EUER uk ch T i — Abſhuitt. Sn den regulären Vertiefungen in Quarz, Chalzedon, Agath und Jaſpis. Quarz wird entweder in unförmlichen Maffen, oder in figurirter Geſtalt gefunden; in beyden Atten finden ı wir gewiffe beſtimmte Vertiefungen, der ten rfpeung wi zeigen werde, Wir müffen aber dieſe n) ©. deffen Be der J— 22h. 1 Abſchn. S. 77 ı Gefellfchaft, Befchäft, VS | & e 434. Bon der hihi der Berfingen diefe Aushoͤlungen fonoßf, als auch die Körner, m : che dazu Anlaß geben, kennen lernen. Zuforderſt wollen wir die anſehen, die ſich im ungefoͤrmten, hernach aber diejenigen, die ſich im geformten eder kryſtalliniſchen Quarz finden; wir treffen diefe Steine auf mancherley Art 5 stöchert an, fie Gaben daher von ‚den Schriftſtellern en: edene Benennungen erhal⸗ ten. Wenn die Vertiefungen mit den Bienengellen eine Aehnlichkeit haben, ſo beißt er zelligter Quat; 0), Steben dieſe Zellen in ordentlichen Reihen neben eins ander, fo erhälter den Namen geometrifcher Datz p). Diefe Zellen find ſowohl in Anſehung ihrer — als ihrer Figur nach verſchieden q). Es giebt drey⸗ eckigte, viereckigte und ſechseckigte; fe find groͤßten⸗ theiis gleichfeitig und ftellen eine umgefehrte Pyra⸗ mide vor r). Im Borniſchen Verzeichniß finden, wir auch D,uary mit würflichten, mit dreyecfigten und länglıcht vierecfigten Eindruͤcken s). In dem figus rirten Quarz treffen wir ebenfalls allerhand beſtimmte Hoͤlungen an. Die Schriftſteller haben den ſigurir⸗ ten Quarz, wegen ſeiner mancherley Geſtalt, in der er erſcheint, mit verſchiedenen Namen belegt; ich We. 2 Mi 0) Gmelins Pinn, Nat. Syft. des Minerale. 185: ©. 5:2. 0.9. Richt. MuL®.159. DelisteCrpfallog. 9. aia. p) Gmelin S. 526 tab. UII fig. 17.18... VW 29 4 g) A Born Index foffihum pars I pag. 25. Richt, l. c. N r) Born p.26, tab. III. fig. 5. Scapal. Cryftallogr. n. ar, tab, 17, fig. 7. — s) parsIl. p.92. Sopel, n, 448. tab. 17. br. . Be er | | j Fr that ya ein | v neh c. ©. 325, n. n. — globis | in deiſchiebenen glasattigen Steinen. 435 werde nur diejenigen erwaͤhnen/ beten Entſtehungs⸗ art ich zu erklaͤren gedenke. Der Kugelquarzt) hat lauter runde Hoͤhlungen; der ausgehoͤhlte Kryſtall u) hat entweder eckigte oder zylindriſche Höhlenv); die eckigten bilden entweder einen dreyeckigten vy), oder winflichten x), oder ſechseckigten y) leeren Raum, Chen dieſer genaue Beobachter erwaͤhnt auch kamm⸗ formigen hohlen, und dem geſtrickten Kobold aͤhnli⸗ then Quarz 2). Auf dem Chaleedon findet man gleichfals, jedoch etwas ſeltener, regelmaͤßige Ver⸗ tiefungen. Herr Streithof/ ein Naturalienhänds ler, brachte einen dergleichen Stein aus Schleſten hierher · Er war etwas’ flach, Die eine Oberfläche | nase greichfeirge, figig — N ru Re Er Ser 7 Ee J Ber u; J inanbus. x 9 ‚25,11. P-92. | u, Nitey m, inang, 9 a N ‚ZU. t. Er 35. 2 4 " Sopol, 2. TU, t tab. 12, fig. 10, n.400. tab. 14. se. 3.3 — et % ien Arofalt, ©. . 07. Richt, .. Hd 156% Ciyftallas inusſa Me Bee. Veytr. ©59.‘ Lim, Amon; Tr Dar | RRNAREREN SG are v) a BorniPill,2p88; Quaræ — — prrami- datis inanibus. Scepol, n, 456. tab. 17. ig. Inh Gerh. Beytr. ı Th. ©. 118. Born. hi 1. P. 21. n.448. tab. 17, fgel, wel ’Min)S. Y 4 Vergrältas: ——— Anealarn Gerh. p,l19. Quer⸗um — Born, p.2i. tab, 1, fip, 13 Pi Ik P- 89: * —3 RR: ‘IE 2) la BL p. 26, ik Een: AR DIESE e) — 436 Von der Erzpugung dev Vertief Bertiefüngen, ſie waren obngefähr einen/Dritt E fang’ und eben. fo tief Mein —— Freund, der Here Leibarzt Bruͤckmann, meldete mir, wie er ein etliche Pfund ſchweres Stuck Chal⸗ zedon Aus. den farroͤeiſchen Inſeln beſitze, das auf beyden Seiten viele tiefe Drepfeitige pyramidaliſche über einen Viertetzoll große Vertiefungen babe, Ich beſitze einen tropffoͤrmigen Chalzedon mit daran hangenden ylindriſchen Zapfen, davon einige hohl find. Die Zapfen beſteben nicht, wie der Tuopiftein, aus wlindrifchen Zirkeln, ſondern aus lauter kleinen Troͤpichen a). (Eben erwaͤhnter Gelehrte, befike auch in. ferner vortreflichen Stenjemmiung „eine, ‚große Agarlıntere a aus der Pfalz, nut einer glatten Höble, die oben weit ift und fi dy unten in einer umgekehrten Drenfeitigen Pyramide endiget, Herr RKollinib) erwaͤhnt einer zerſchlagenen Agathkugel, dabon das eine Stuͤck runde Vertiefungen, das Andere” abet Er⸗ hoͤhungen zeigte; eines jellichten Safpıs gebehtet ebeh dieſer Naturforfcher c).. Ich ‚jweifle nicht datan, dag man nicht mehr dergleichen Steine mit folchen Vertiefungen fiupen ſollte, ‚wenn anders ein Natur⸗ kuͤndiger Gelegenheit fände, dieſe Steinarten an dem Ort, wo ſie gefunden oder verardeuen werden, iu east. op aaa Ba Be BE EI 1207; AT ueden a) Ich habe-auch-einen kropffoͤrmigen Kath au Jelanz.an, dem man die cirkelförmigen Anlagen ‚ weil fie von verſchie⸗ dener Farde find, wahrnimmt · rg ra b) Mineralogiſche Reife, S.259. 4 5.7431 c) l.c. p. 04: —5 in verſchiedenen glasartigen Steinen. 437. 30 Meber die Entſtehung dieſer Vertiefungen und Eindan finde, ich bey den Schriftſtellern wenig Nachrichten, ;®om jellisten Quarz jagı Herr Pros feſſor Gmelin: (m angeführten Buche, ©. 523.) Vielleicht iſt er eine Spielart Des Blätter quanzes? ihm ift es arfo wabrfcheinlich, daß der zelligte Quarz durch eine Kryſtalliſation entſtehe: allein da dieſer Schriftſteller ſelbſt bemerkt, daß man allerhand frem⸗ de Koͤrber/ als Zinnober, ſchwarzen Koboldmulm und Bleyſpath, darinn antreffe, ſo iſt es wahrſcheinlicher, daß der Quarz ſich über dieſe oder aͤhnliche Körper ge: bildet habe. Wir finden beynahe keinen einzigen mine⸗ raliſchen Körper, den der Quarz nicht. überziehen ſollte. Werden nun Diefe Körper von einer unbeflimmten Figur vom Quarz getrennt, fo.erfcheint er in unbe⸗ ſtimmten Zellen. Von den ausgehoͤlten Kryſtallen ſagt Kaͤhler d): es giebt inwendig ausgehoͤlte Kry⸗ ſtalle, welche daher kommen, weil das Salz mit ſei⸗ ner gewiſſen und beſtimmten Figur zuerſt kriſtalliſi irt, und hernach mit einer ſteinern Rinde umgeben worden, worauf das Salz nachmals aufgeloͤſet worden, und nur die, ſteinerne Rinde zuruͤck geblieben.““ Delisle vermuthet gleichfalls, daß ein ſalziger oder kieſelichter Kern zu dieſen Hoͤhlungen Anlaß gegeben habe. Dieſe Erklärung iſt nicht nur ſehr unwahrſcheinlich, ſondern auch unzulaͤnglich alle angefuͤhrte verſchiedene Hoͤhlun⸗ gen daraus herzuleiten. —— ſich motii⸗ —7— ah a Ee 3 ni Bat über a der. angeführten. Dif, 5.34. KL BL PUR 9 Kryſtall. ©, 207. RI BRUCH 3 438 Bon der Erzeugung Def über Salz gar Fein Kryſtall Bilden, denn — fer, welches die kryſtallimiſche Theilchen abſetzt/ loͤ⸗ ſet es, indem es uͤber ihm herfließet oder ſtehet auf; und wollte man eine durch unterirrdiſches Feuer be⸗ wirkte Kryſtalliſation annehmen, fo wuͤrde das Salz durch die Hitze dieſer fließenden Maſſe eher gerſtoͤret werden, ehe ſich der Ueberzug bildet; eben ſo un⸗ moͤglich iſt es, daß haupt, wie alle glasartigen teine der Verwinterung ſehr wiederſtehet, gänzlich vernichtet und der duͤnnere Ueberzug ohne alle Zeichen der Zerftöhrung erhalten werden follte.. Der Herr Profeffor Weigel f) fegt hinzu: „Die beftimmten fechsecfigten Höhlungen Fisfeligte Kenn ‚der über rühren aber vielleicht von einem Krnftallferne ber, \ dergleichen Quarzum eryftallifatum hexagomum:i in- eludens eryftallum quarzofum hexagonum' mino- rem, a Born Ind. fo! p.29. tab. II. fig. 14 geben Fönnte. ©. auch Scop. Cryft, Hung, 1.0. 367. Wider dieſe Muthmaßung laͤßt ſich nicht nur einwen⸗ den, was ich vorhero wieder den Kieſel zu erinnern hatte, ſondern da der Ueberzug mit dem Kern aus homogenen Theilchen beſtehet, ſo laͤßt ſi ich eine ge⸗ naue Vereinigung beyder Körper um ſo viel eher be⸗ haupten. Die angefuͤhrten Kryſtallo beweiſen die genaue Verbindung beyder Kryſtalle, weil die einge⸗ ſchloſſenen unbeweglich find. Ich beſitze ſelbſt zwey Kryſtalle, in denen ein kleiner feſtſitzet; der eine ragt mit der Pyramide, und der andere mit einem 4 Delisle Kryſtall. I, c. | ö EEK Fi / in verſchiedenen glasartigen Steinen. 439 Theil von der Säufe hervor g), beyde find mit dem großen aufs — vereiniget. Here Bruͤck⸗ | Ee 4 mann ar? " — g) Ein Mann/ der Kochen in ungartichen Bergwerken gedient hat, verfiherte mir, daß die Kryſtallen, wenn man tief im der Erde auf eine ſolche Kluft kaͤme, unterweilen noch zileinlich weich wären, und daß man fich daher beym Herausı nehmen in Acht nehmen müfle, wenn man fie unbefchädiget erhalten wollte. Es giebt verfchiedene Gteinarten, die in der Tiefe noch ziemlich weich find, und an dev Luft erſt ers hatten, wie der Serpentinſtein, die Steinkorallen, der Kalk⸗ ſtein und Sandſtein; auch die Steine, die in Flandern zu Fußboden gebrancht werden, haben eben dieſe Eigenſchaft. Rähler DIE $, 16.) Ob es fich aber bey den Kryftallen unte rweilen and) fo verhalte, davon haben wir noch Feine. pinlängliche Nachricht. Sollten indeſſ en die Kryſtallen bey ihrer Bildung wicht gleich erbärten, wie es mir ſehr wahr⸗ ſcheinlich iſt, ſo koͤnnte ich mir dadurch eine Erſcheinung aufloͤſen, die mir ſonſt raͤthſelhaft blelben wuͤrde: Einer der erwaͤhnten eingeſchloſſenen Kryſtalle ſitzt dergeſtalt in dem großen, daß ſeine Saͤule in der Saͤule des großen eingeſenkt iſt, mit der Pyramide aber ragt er heraus; waͤren nun dieſe Steine, nach dem ſie ſi ſi ch kryſtalliſirt haben, noch eine Zeit lang weich, ſo wäre es leicht möglich, daß der kleine durch einen Falli in den großen hätte koͤnnen eingeſenkt werden; ſind Ni aber gleich von Anfang an hart, ſo kann ich nicht begreifen, wie er mit feiner Säule ſenkrecht bineingefoinmen it. Der andere Kleine Kryſtall, der nit feiner Baſis aus dem großen hervorragt, ſcheinet ebenfalls zu beweiſen, daß die Kryſtalle noch eine Zeit lang weich bleiben koͤnnen: allein hier laͤßt ſich doch der Fall als moͤglich denken: der kleine ſey erſt als⸗ dann von ſeiner Mutter abgeriſſen worden, nach dem der, große. 440 Von der Ehnang der Wertiefii mennh), dem gleichfalls wahrf: einfich — daß einige dieſer ausgehoöͤhlten Kryſtalle ne gebildeten Pyramidalkryſtall entſtanden Find, nimmt an, um die Zuſammenwachſung za verhindern, d der Kryſtall mit einer kieſeligten oder andern — auch mit einem loſen feinen Glimmer bedeckt ſey, wel cher das Feſtwachſen zwar abHält, aber den — in den Ouarz Doch nicht verhindere, So ſinnreich dieſe Erklaͤrung iſt, fo unwahrſcheinlich Fömmt ſie mir vor, denn warum ſollten die Dxarztheilchen, die nach und nad) aus dem kryſtalliniſchen Waſſer auf den überzogenen Krnftall fallen, fich mit Ueberzug nicht vereinigen? Wir finden ja fehr oft Quarz⸗ Brufen, auf denen Körper von gar mancherley Art genau befeftiget find, und da überdem die Hoͤhlungen und Eindrüce von fo verfchiedener Figur find, fa kann ja. die fechsecfigte Höhle auf eben Der a wie —— große ſich uͤber ihm gebildet hatte. Delisle (deiner gleiche falls der Meynung zu ſeyn, daß die Kryſtalle eine Zeit lang weich feyn koͤnnen, denn er fagt in feiner Kryftall. ©. 122, „Wenn ein Kryſtall zum Theil in einem andern, oder Spath im Spath, ein Kieswärfel im andern u. ſ. w. zum Theil eingefchloffen ift, jo ift der eingefchloffene Körper ſchon ſeſt geweſen, als die ihn einſchließenden noch zum Theil flußtg waren.“ Auch Herr Bruͤckmann meldet mir in einem ſeiner letzten Schreiben, je mehr er ſeine Kryſtollen betrachte, de ſto wahrfcheinlicher Eime ihm meine Meynung vor, Auch | Geffendus will Kiefel: und Slintenfteine noch weich le] den haben, ©. Well, Din. ©. 123. n. «4 | b) Bepträg. ©. 100, Ä * ya} in verſchiedenen glasartigen Steinen. 441 bie übrigen, entſteben "' Hert Bröcknanm kommt bald darauf der Währheit näher, Er ſagt ſehr ber ſcheiden: er muthmaße, daB die fünf: und ſechsecki⸗ gen pyvamibalifch i in die Tiefe gehende Zellen, die in einigen feiner Duarzdrufen befindlich find, vom Spath Berrüpren, Es if diefer Gedanke Peine bloße Vers muthung, fondern eine — — wie wir bald ſeben werden. M Ueber die Zellen. des a Safbie. erklärt f +4 Herr Rollini auf folgende Art: Zu dieſem Bau haben ohne Zweifel erdigte oder eifenhaftige Theile Gelegenheit gegeben, welche fich in „eine ja⸗ fpisartige Subftany eingehüllet haben, zu der Zeit, da fie nod) flüßig wart, Wie wenig genugtbuend diefe Erklärung. für. den regelmaͤßit gen zelligten Bau fen, das hat fein Ueberſeher und Kommentator, Herr Diakonus Schroͤter wohl gemerkt, und glaubt durch einen kuͤrzern Weg Damit fertig zu werden. Er ſetzt in einer Anmerkung hinzu: ich halte den zellenfoͤrmi⸗ gen Bau, den wir bey verſchiedenen Mineralien ge⸗ wahr werden, fuͤr eine Gattung der Kryſtalliſation, die ich aber ſo wenig erklaͤren kann, ſo wenig es noch uͤberhaupt ein Menſch gewagt hat, die eigentliche Bildung der Kryſtalle zu erklaͤren. Allein wir ha— ben nicht nöthig, zu einer fo gebeimmnißvolfen ne sung unfere Zuflucht zu nehmen. | Sch, ‚babe im erſten Abſchnitt erwieſen ‚ daß die drey⸗ bis fiebenecfigte Vertiefungen der zellichten _— von eben Klee gebildeten Kalkſpathkry⸗ ſtallen — 442 Amen rn ſtallen berühren. Re finden wir aber uch) wuͤ verſehene Kaltiparbfepftallen , bie das Model, zu dem angeführten regulären Höhlungen und Eindrüden ſo⸗ wohl des Quarzes, als auch der uͤbrigen glasartigen Steine abgeben koͤnnen, ſo bald ein mit dieſen Mate⸗ rialien verſehenes Waſſer ſeine Steintheilchen. auf fie fallen läßt, von denen fie überfintert, werden, Ges het nun der Spath durd) die Bermwitterung verloh⸗ ren, fo laffen fie folche Eindrücke und Höblungen zus rück, die ihrem — vollfommen — Der Beweis davon it 9— ſchwer zu füßeei, denn außerdem, daß die Anzahl der Flächen und Winkel genau überein ftimmen, fo kann ich aus meir ner Sammlung ſolche Steine vorzeigen, in deren Zeilen nody zum Theil die Kalkfpathe vorhanden find, Der Herr von Born hat ebenfalls welche angeführt, - in denen die Kalkſpathkryſtallen zum Theil gamz h), zum Theil aber mar nody zur Hälfte damit angefuͤllet find. Here Bruͤckmann befigt gleichfalls verſchie⸗ dene Arten, in denen die — noch er " vor⸗ i) Gmel. S. 424 n. 12. 13. wall fee, 56. Fin, boıd. Born. #.Lp.5. Gerh. Beytr. ©. 216. 9 k) Gerh. S. 218. n.8. Born p. 7. Linn. 9 —— J drum. Collini Ref. ©.323. Weigel führt 22 Arten, die Abaͤnderungen ungerechnet, von dieſer Steinart auf. 1) Mit eurem kubiſchen und einem andern fajerigten lc, ** Richt. Muſ. P· 178. Gen. X, . we: in verſchiedenen gladartigen Steinen. 443 borhanden find, in einerm aber: ift die Hälfte des Spaths bereits vermwittert m). Auch der genaue Beobachter Scopoli hat diefe Steinart nicht une bemerkt gelaſſen n), und Richter(Muf. p. 178. Gen. XII) hat eine Drufe in deren Klüften einige feche: eckigte rechtwinklichte Spathkryſtalle befindtic) find. Der Fügelförmige hohle Quarz entflehet, indem er den halblugelfoͤrmigen Kalkſtein, den knotigen Kalk⸗ fein, wie ihn Scopoli nennet, und wovon er nicht mehr als ein und achtzig Arten befchreibt, uͤberzie⸗ Pr "Eine dergleicyen Kugel, die im Quarz noch befindlich ift, finden wir in eben diefer Schrift und Herr Scopoli ermähner einen höckerigten Kalkftein, der inwendig hohl ift und kleine Höcker von anderer Farbe in ſich fehließerp), auch die Pifokichen find hierzu gefehieft. Der geftrickte Quarz, den der Herr von Born anfuͤhrt q), rührt wahrfcheinlicher Weife vom verwitterten Kobald oder vom fibröfen Kalkſpath Ku He we. d fein Quarz mit ie Jergangen aͤhnlichen | — m; Sehen, ER &ı 101, N a) Scop. n. 459. tab. 17. fig.5. Born. p. 2% 0) Ich beſitze einen fehr großen Adlerſtein von Weiegen an der Oder der mit gelblichen Kugeln beſetzt iſt, die aus lauter kalkartigen concentrifhen Fibern beſtehen. p) p- 8. n.20. tab, 1. fig. 3 2 P. I1. n. 35, tab, 1.f.7. g) p. 25. — Bee cobalto reticulato fimilli- man -v" 1 ) Scopoli befchreibt 3 — —9— Arten * Steinart. 444. Von der ——— Her Verti⸗ Vertiefungen 5) vom. wellenfdemchen Blanerdeih oder vom ee A u). ET Fa ertbt — W Aus der genayen —— drey⸗ eckigten ſpitz zu laufenden Vertiefungen, welche ſich im erwaͤhnten Chalzedon und Agath befinden, mit dem dreyeckigten pyramidenſoͤrmigen Kalkſpath kann man ſchluͤßen, daß die Figur der erſtern aus letzterm ent⸗ ſtanden iſt. Das ſich aber der Agath wirklich uͤber dem Kalkſpath bilde, daran laͤßt ſich um ſo weniger zweifeln, da ich verſchiedene Beweiſe daruͤber anfuͤh⸗ ren kann. Zufolge eines Schreibens des Herrn beib⸗ arzts Bruͤckmann, beſitzt er Agathe aus der Pfalz, in denen ſich Kalkſpath befindet. Aus meiner Sammlung kann ich gleichfalls ein dergleichen Stuͤck vorzeigen, und Herr Kollini v) hat an mehr als, ei⸗ nem Orte dergleichen bemerkt. Eine gleiche Be⸗ wandtniß hat es ohnſtreitig auch mit dem zellichten Jaſpis des Kollini; auch in einer Jaſpiskugel bat dieſer aufmerkſame Naturforſcher ein Stuͤck grauen Kalkſpath gefunden w), und von deſſen Agath mit. runden Vertiefungen liegt der Beweis in dem andern Stuͤck, über: welchen fie fid) gebildet haben. Eine ragen — * eh DR eine dazwi⸗ N. a) Vorn. .0.25: Aus, lamellofum — at | t) Spatam undatum L. Gmel:&, 430. : (a u) Delisle ©. 148. n 2:. Born, P.II.p, gr. mn 7 V) Di deſſen Miner, Reife. ©: 319 und 3z3z3. W) Lc. ©. 345. | BETTER In verfihiedenen glasartigen Steinen 445; "@ben. ‚befindliche, Eifenerde verbinbertx); "Bey mei⸗ nem zylindriſchen Chalzedon erblickt man mod) in der Tiefe, ein Stuͤckchen von dem fremden Körper, dem ic) aber, weil vie ganze Hoͤhle nur einer Stesfna.ek ſtark ift, nicht — kann. ncin an nal Zu den een, regelmäßigen Erhöfungen und Vertiefungen am Quarz, deren der Herr von Hrn und, Scopoli, ‚erwähnen, und auch für die, welche man; noch, mit der Zeit entdecken möchte, laſſen ſich leicht Modellſteine unter den Kalk und Gipsfteinem ausfindig machen, denu da der Gips auf eine ſebe mannigfaltige Art gebildet angetroffen wirdy); und auch der Verwitterung unterworfen iſt, ſo iſt eu.eben: | fo geſchickt als der Kalkſpath, allerhand Figuren dem Quarʒ und. übrigen glasartigen Steinen mitzutheilen. Auch verſchiedene Minern koͤnnen zu verſchiedenen Figuren Gelegenheit geben, wie z. B. der wuͤrflichte Bleyglanz, der auf mancherley Art gebildete Schwe⸗ fellies und Markaſit, ‚das Spiesglaserzz). So — die Steinkryſtallen zur. Dein: ul and) © need aD —* ya * * 3 Ni 9 — e So ) BVon den Gipakryſtallen hot weigel 15 Yıten * die baufigen Abaͤnderungen el and an Diele „fieben Ordnungen gebracht. 2 REGIE LEITET. Hat — Kies in a —— und Bollini ©. 328. ſahe in der — eines digath Städt‘ hen gelben Kies. A; \ been, ww werde f davon —* rt — ander Gelegenheit teden. —4 ser ty 2 —— Die Konchilien fi ſind vn weniger oeſchict, al⸗ lerhand regelmaͤßige —— in gldsärtigen Steinen zu veranlaſſen. ¶ Welchem Liebhaber der Verſteinetungskunde iſt es wohl unbekannt, daß man! in Feuerſteinen oft Konchilien anteifft?"B efonders' . find ſie auf Stevensklint ſehr gemein, wie ilgaard verſichert. Im pirnaiſchen und“ regenſteiniſchen Sandſtein find die Verſteinerungen eben feine große! Seltenheit. Auch im Agarh bat fie Rollini oͤfters gefunden... Ich befige einen Agath und einen Haar: —— Schleſien, in denen Fungiten befindlich find. Im Jaſpis hat auch Herr Pagen hofmeiſter Fuchs Verſteinerungen angetroffen. Sind’ nun dieſe Verſteinerungen mit einer Ocher⸗ oder andern Erdart umgeben, bevor ſie von der kryhſtalliniſchen Maſſe ſind eingehuͤllt worden, fo Wird eine genaue Berbindung beyder Seinarten verhindert; es Fönnen bie Berjteinerungen alfo leicht von ihren Nuͤttern ge⸗ trennt werden, und laſſen alsdenn ihre regelmaͤßigen Abdruͤcke im Steine zuruͤck, die eben ſo mannigfaltig ſeyn koͤnnen, als der Bau der Konchilien verſchieden "ift. Ich habe verſchiedene Steine dieſer Art, wor⸗ unter re ein. —— vorzüglich merk⸗ wuͤrdig iſt. 2 — u j ! 18 + 3 milioR: IR ar ne Di “ verſchiedenen glasartigen Steinem 44? vr Mir den unbeftintinten Vertiefungen bat ee un ſtreitig eine gleiche Bewandniß; uͤberſintert zum Behſpiel der Quarz Deifer, Metalle, oder eine Spath⸗ oder Gnpsart, die nad) allerhand Richtungen ange: ſchoſſen ift, und diefe gehen nachhero davon verlor ten,‘ formüffen fie auch allerhand unbeſtimmte Löcher iin leflaffenn, und fo ift derjenige Quarz Befchaffen, der bey den Schriftſtellen unter dem Namen: wurm⸗ —J9 uarz a) vorfommmmn | BR N. BAR "Der Zeotieh,. dert Sriäßtgnpe, das enge Märienglas, der ſtrahligte Eiſenſtein, kann den kamm foͤrmigen — blaͤttrigten c) und ſtrahligten ch Duarz veranlaſſen. Es darf nur der Quarz die wiſchenr aͤume jener Stahlen und Blätter ausfüllen, fo werden Strafen gebilder ſeyn, fo bald jener Stof davon getrennt ift, "BIP wurmformigen Löcher in den Feuerfieinen, die unjer großer Naturkuͤndiger, Pallas, ‚auf den Feldern um den Moſtua gefunden Hreibt er dem fogenanten Haftwurm, Ephe⸗ mera "höraria) au; ‚diefer, ſagt er, durchbohrt den und wenn zu erhaͤrtet, 23 ac nl Rt, nase ei J po, ke — Born. Pl, p. 26. Gmel ns ‚Serop.p: 135. Schwammförmiger Kryſtall. Wall.fq. 106, ‘ — foramimbus inordin. diftind, — b) Quarzum criſtatum. Born. p»25. Smel. p se4. a lamellofüm, ‚Sp. — tab. 10, — Dorn. pP. 25. ER nr ID) d) er —* m. Gern. Smel. &. — * Ai 448. Bon ben Etzeugung der Bertiefungen ſo erſcheint Der Feuerſtein wie wurmſtichig e) . Auch Abilgaard —* 43.) ‚gebenft eines wurriſtichigen Feuerſteine. Die übrigen. unfoͤrmlichen Gcher und Vertiefungen, Die wir nicht felten in den Feuerſteinen fehen, rühren feeplich von: allerhand andern Koͤrpern her, die zu Zeiten durch einige Ueberbleibſel no kennbar find. Herr Aocllinif) „bat hen Agatb kugeln bey Oberſtein wahrgenommen, img chen andere (S. 269.) die, mit Hoͤckern oder. wi chern bejegt, oder mit Runzeln, oder auch mit run: den Vertiefungen verfeben waren, oder, mit Fleinen ‚Löchern befprengt,. als 05 fie. wurmſtichig waͤren.* Diefer wuͤrdige Gelehrte. ſetzt mit; Recht hinzut „Wirkungen, die man für nichts anders erklären kann, als für eine Wirkung der erfien Fluͤßigkeit der Subſtanz der Achate, und ihrer Beruͤhtung mit dem Steine, in — 5 iR k “ * BEER os ei RT | Ich kann dieſe AWablin aa käfien, — — Bertahtungen anzuflelfen a die aus gen Bemetkur gen fließen. 2 Es iſt RR eine en ne anerfannte Wahrheit Anzufeben, daß die Stein: Eragaben f a eben fo wie die AR in der ihnen — „ri ©. An, Die Petersb, Edition. . f),©.279. , Ich beſihe eine erſtemorige hohle Kugel mit Quarzkryſtallen, die fogenannte verfteinerte Bird vom Berge Karmet, die ‚gleichfalls durchlochert if» —— in verfehiedenen glasartigen Steinen, 449 eigenthümlichen Figur bilden, fo bald die Maffen in die dazu erforderliche Umſtaͤnde verfegt werden, und daß bey allen Kryſtalliſationen ein geringer Um⸗ ſtand eine Veränderung in der Gleichförmigfeit der - Flaͤchen, Winkel und der Pyramide bervorbringen kann. Es find daher alle diefe Abänderungen eben fo was zufälliges, als alle oben angeführte Quarzkry⸗ ftallifationen. Denn was waren die Kalkſpathe an⸗ ders, als zufällige Körper, an denen fich der Berg: kryſtall bildete? Bruͤckmann hat bereits angemerkt, daß die Bohlen Kryſtallen aus lauter Fleinen Kryftallen beſtuͤnden g); die genaue Befchreibung diefer Kry⸗ ftalfe eines Borns h), Scopoli i) und Heben⸗ ſtreits k) ſtimmen vollfommen damit überein. Aug diefem aber folgt, daß, da die hohlen Kiyftalle nur Aggregate kleiner Kryſtalle find, fie, für ſich betrach⸗ tet, nur fuͤr Spurſteine angeſehen werden koͤnnen, Bon den Spathkryſtallen bat Herr Bergmann ]) aus geometriſchen Gründen die Möglichkeit gezeigt, wie aus der Verbindung ganzer und getheilter ſchraͤ⸗ ger Wuͤrfel, die dem Spathe eigen ſ ind, die übrigen Kalk * ren Seyräge ®&, 101. bc: Pl. p. 26. tab. 3, fig. 5. | ) Scopı n. 404. 408. 456,1 tab, 17. hg. 3. n. br, tab, 17, fig. 7. | k) Richt, Mut. p.1630 | | | iR 1) Sa feiner ah. von den Sparhgeftalten N len der Delisliſchen Kıyft. angehängt ift. er 177 Gefellfchaft. Befchäft. IV. B. Sf 450 Bon der Ereugung der Vertiefungen Kalk ſpathgeſtalten entſtehen, und nur af wenige ten — werden koͤnnen. 3% | a ip Die zwehte Setraikkuiie ſoll die — zei⸗ gen, wie fremde Körper in die Quarzkryſtalle geras then fönnen. Luft, Wafferm), Kies, Blenglanz, Schoͤrl, Eiſenſpath, Glimmer, Spiesglas, Asbeſt, Amiant, Eiſen, Kupferocher, Geld und Silber fins det man in den Quarzkryſtallen eingeſchloſſen. Man ſtelle ſich die Kryſtalliſation vor, wie man will, fo koͤnnte doch ein ſolcher Koͤrper nicht von allen Seiten von der kryſtalliniſchen Materie umgeben werden, weil er mir feinem Scwerpunft irgendwo aufliegem muß, der das Anlegen der Erpftallinifchen Maſſe verz Bindert. Hätte man Beweiſe genug, Daß die Kry⸗ ftalle noch eine Zeitlang weich bliebenn); fo koͤnnten diefe Körper durch einen Zall innerhalb ver Subftang binein geratben; allein da dieſes nech lange nicht ausgemacht ift, fo können wir unfere Zuflucht zu den erwähnten Aushöblungen nehmen. Wenn wir ans J | Br | 14 neh⸗ m) In unſerm geſellſchaftlichen Kabinet iſt eine Druſe befinds lich, die wir unter andern. Seltenheiten dem Herrn von. Meidinger zu verdanfen haben, darinn in zween Zapfen. ein Waſſertropfen befindlich iſt. Ich beſitze gleichfalls eb, nen Chalzedonkiefel mit einem großen Waffertropfen, n) Einige glaubwuͤrdige Mineraldgen wollen dem Geuerfien in einem noch weichen Zuftand beobachtet haben. ©. die Abb, einer Priv. Geſellſch. in DAHER, 1B. S. 255 . 4 a . . .ss J t ’ 1} in derſchiedenen glasartigen Steinen. 451 nehmen, daß diefe fremde Körper in den leeren Raum, Den die wermitterten Spathe eingenommen hatten, ger rathen find; fo koͤnnen ſie durch einen neuen Abſatz von quarzigter Materie, der Die Wenn —— ——— * | Dä = | Es laßt ſich drinens aus dem, was iſt ge⸗ ſagt worden, eine Erfcheinung’erflären, die raͤthſel⸗ baft zu ſeyn ſcheint. Auf welche Art nämlich die Kalkſpathkryſtallen in die Höhlung der Agathkugeln fommen? Her Aclini erzähle (im angeführten Buche, ©. 323.) er babe im Innern der Agachku⸗ geln in der Gegend von Oberftein und Freyfen bier weilen drufichte prismatiſche Spathkryſtallen gefun⸗ den. Ihre Pyramiden, welche abgeſtumpft waren, hatten drey Seiten, daran die Grundfläche gemeiz iglich fünfecfigt war. In ber Zufanimenfügung re im Gedraͤnge diefer Kryſtallen unter ‚einander, war die Zahl und Figur diefer Seiten mehr ober weni⸗ ger ve t und unventlich. Er bat aud,einige ger febeh, Welche von angen mit einer braunen Sparhrinde bedeckt, und raub beym Anfühlen waren. Verglei⸗ cher man dieſe Beſchreibung mit derjenigen, die ich, im erften Abſchnitt von ‚den Eehflallinifchen Echimten gemacht babe; fo wird man die genaue Uebereinftims mung‘, ſo wohl der Keyflallen, als auch. det Rinde, 1 denn aud die meinige ift rauh und braun, hicht vers Me Denkt man fich nun ftatt der Kredearti⸗ aſſe, in der der eine Echinit ſteckt, eine agath⸗ "el. eg“, 452 on derErzeikaung der Vettiefungen artige, welche ſi & um einen folchen Echiniten anlegt/ ſo iſt das Raͤthſel, wie die Spathkryſtalle in die Agath⸗ kugel gerathen ſind, leicht aufgeloͤßt. Es iſt indeſ⸗ ſen der Agath nicht der einzige glasartige Stein, in deſſen Höhlen man Falfartige Berfleinerungen wahr⸗ nimmt; denn in Stevens-Klint findet man ſogar die Echiniten Neſterweiſe in großen Feuerſteinen; ſchlaͤgt man dieſe Steine vorſichtig — Hs kann man eytändige Echiniten ser 9 Tell. % & ; ra 13% —* fee ER hen — J zur vorhergehenden Abhandlung. un ol DI PR diefe Abhandlung beynahe — or fabe ich von ohngefaͤhr aufs neue die vortrefliche Mi⸗ neralienſammlung des Herrn Oberbergraths Ger⸗ hard. In dieſer fand ich unter andern merkwuͤrdi⸗ gen Stuͤcken auch ſolche, welche meine Behauptung, dag fo wohl die regelmäßigen Zellen und Eindrücke, als aud) die unregelmäßigen Vertiefungen und £öcher,, die wir in den glasartigen Steinen antreffen,. ' andern Körpern herruͤhrten, volllommen ——— tigten. 0) Abilgaards Beſch. S 37. in verſchiebenen glasartigen Steine. 453 Ich ſahe erftlich/ein großes Stuͤck ungeformten Quatz, das aber nicht dick war, mit lauter vier⸗ eckigten vechrwinflichten Eindrücken, die vom Fluß: ſpath herruͤhren. Dieſes Stuͤck ift von Gersdorf bey Freyberg, allwo, nady der Berficherung des Herrn Beſthers/ dieſer Bat mit daran ſitzenden Flußſpath⸗ kryſtallen ge Zweytens, gelben Flußſpath, weicher anftatt Quarz mit einem Gypsſtein überzogen iſt. Wird nun der Flußſpath won feinem Ueberzug gettennt, welches um ſo viel eher angehet, da er aus einem blaͤtterigten Geſchiebe, die nicht ſehr veſte mit einander verbunden find, beſtehet, fo läßt er die er: waͤhnten Eindruͤcke zuruͤck; folglich iſt auch der Fluß⸗ ſpath ju den angeführten Modelſteinen zu zählen. Drittens‘ ſahe ich ein großes Stuͤck vom blaͤtterigten und eingeſchnittenen Quarz, ( Quarzum lamelloſum et inciſum a Bornie), zwiſchen welchem blaͤtterigter Kalkſpath befindlich iſt. Dies beweiſet alſo dasje⸗ nige, was ich oben nur als eine Muthmaßung vor⸗ getragen habe. Viertens, wurmſtichigen Quarz «(Quärzuim. eroſum), auf einer weißen Bleyſpath⸗ druſe; die Loͤcher in dem Quarz entſprechen vollkom⸗ men der Stärke der Buͤndeln des noch vorhandenen ffibroͤſen Bleyſpaths; folglich wird die Anzahl der Modelſteine durch den Bleyſpath um einen vermehrt. Fuͤnftens, einen großen klaren Quarzkryſtall mit ſechseckigen, dünnen, hohlen Roͤhren, die nach aller⸗ hand Richtungen den Kryſtall durchbohren; der Be⸗ * glaubt, daß es Schoͤrl geweſen. Da indeſſen BERN ke, Herr an a Werke son der mineralogiſchen Geographie Sochſens /feine ſechseckig⸗ te Spathkeyſtalle erwaͤhnt, ſo koͤnnen auch dieſe die er⸗ waͤhnten Hoͤhlungen veranlaßt haben. Sechſtens: Ich habe einen Kryſtall erwaͤhnt, in welchem ein kleiner Kryſtall mit dem Prisma eingeſenkt, mit der Pyramide aber aus demſelben hervorragtz auch hier fin: den ſich verſchiedene dergleichen Stuͤcke, ſie ſind aus Kompoſtel in Spanien, allwo ſie nicht ſelten ſeyn ſollen. Der Herr Oberbergrath iſt gleichfalls der Mey⸗ nung daß Die Krpitalle noch eine Zeit lang weich bleiben, und daß auch diefe Schaaan zum Beweiſe Nauen sm: hilatet bon wide | 30 NER | "Indem, ich biefes — he von meis nem würdigen Freund, Dem Herrn $eibarzt Bruͤck⸗ mann, einen Brief nebſt einer Zeichnung, welche die Vermuthung, daß die Kryſtalle eine Zeit lang weich bleiben, zu einem ſtarken Grad der Wahr⸗ ſcheinlichkeit erhoͤhet. Es beſitzet dieſer beruͤhmte Naturkuͤndiger einen Kryſtall, der auf Sder Laͤnge nach getheilt iſt. In dieſer Spalte lieget ein anderer —— in der Quere. S. Tab. XI. fig. Dieſer iſt wahrſcheinlicher Weiſe durch einen Salt auf die Pyramide des größern, aldi er noch weich war, geratbenz da er ihm nun nicht widerſtehen konnte, ſo wurde er getrennt. Daß aber die zwo Säulen nicht zwey ganze, ſondern nur zwey balbe Kryſtalle Aids erſiehet man vrgeangg en ‚in verſchiedenen gladartigen Steinen. 455 vier Flächen bat, die ſich in einer. drenfeitigen Py⸗ ramide endigen, unten hingegen, wo der Kryſtall ungetheilt geblieben ift, bat er feine ihm eigenthuͤm⸗ liche ſechs Seiten, und eben fo viel Flächen haben auch die beyden obern Säulen zufammen, denn die zwo innern Flaͤchen rühren nur von ber Teens i e “ 4 ® J— BEE u. „ Ba E : ne | J ei — iR ERFTR, 4 a * 219 “ RE Era AA, f 34 ua > “ Aa midi ner v2 anschl rög 238 RR URN" —J9 * + c x N u,» * — ni J 2 * —1* x ww i N a * et N he wa Et ihn A Ey 2 ) N —* {Br Be D 3 ir j 3 a aaa a HE Aa A ta. E a aa Pan. AM if 1 At Br a Ph —X 4 54 —8*8 * — —3— * 9 A N N ig —J —* * | aka i , \ I {u Tl EA —— N ’ .. > uk Pi J — LI MA AR pr u Lt A ie u . * VV— Le RR UN } RES Bine RN y n n ae ; 2 * * + \ 5 % V 4 — nr ’ N * v2» — \ we 0) Kt N N » AN er J ? BE a % Y BR JJ ER ER ar i a RR 646 REED ENT R) a REN xix. Beſchreibung Ar E a ind6 - Robbe Siehe Tafel XII. u. XL ie unvollftändig bisher noch Die Gefchichte der Robben fey, und wie wenig beftimme ihre zahlreichen Gattungen, ift eine den Naturforfchern befannte Sache. Da ich Gelegenheit gehabt habe, eine Gattung derfelben lange genug zu unterfuchen, und ihre febensart zu fludieren, fo habe ich biermit N die Ehre, unfrer wertheften Geſellſchaft, eine, foviel mir möglich war, genaue Befchreibung und Ausmeſ⸗ fung, nebſt einer Abbildung zu überfenden, von dee Beſchreibung der Muͤnchs⸗Robbe. 47 der id) hoffe, daß ſie defto guͤtiger wird aufgenom: men werden, da fie eine fehr ſchoͤne, und fo viel id) glaube, noch nicht, wenigſtens nicht genau, befchrier Bene Gattung betrifft. Sch kann zwar von ihrer Lebensart nichts weiter fagen, als was ich davon in der Gefangenſchaft des Thiers bemerfr habe, und in feiner Freyheit mag wohl noch verſchiedenes anderes merlwuͤrdiges vorkommen, oder einiges ſich auf eine andere Weiſe verhalten: aber wann wir immer auf ſolche Gelegenheiten warten wollten, wo wir nichts als die reinſte ungezwungenſte Matur bemerken koͤnn⸗ ten, ſo wuͤrden wir in unſrer Kenntniß nicht gar weit gekommen ſeyn. Auch gehoͤrt das Verhalten der Thiere in ihrer Gefangenſchaft, und’ wenn fie abge: richtet ſind, allerdings mit zu ihrer Geſchichte. Nicht alle haben Gelegenheit — auch zeigt fie ſich nicht oft, Thiere in ihrem natürlichen Zuſtand ſo beobachten zu Eönnen, wie Steller mit der Baͤten⸗ 6 gerban — und zeigt ſie ſi ſi ch einmal einem - 5 Hure E sd °: — Natur⸗ Waerm doc RN "Wie N —* * ie bie weydeutigen Namen beybehalten, und wie lange ſoll es woaoch dauern, ‚bis wir indie Naturgefchichke, auch im Deuts ſchen eine:philofophifche Sprache einführen, dergleichen uns der unfterbliche Ainine in der lateinifchen geleher hat? Wie ange wollen wir einen Stetius Muͤller , und. andere un: ſchickliche Fiebhabers Namen (Noms de guerre),- wo oͤfters der naͤmliche Name in allen Klaſſen wieder erſcheint, ſchmie⸗ den laſſen? Wollen wir noch immer mit unſern ſchlechten Bes er zu ſolchen albernen Vorſtellungen Gelegenheit ge⸗ ben, a58 Beſchreibung ber Minds: dtobber Naturforſcher/ fo wuͤnſchen wir ihm, daß ſie gluͤck⸗ licher ſey, als area —* war . Ti 3 unten 3 hr eon ünnig Ein Zeitlang war ich * unfehtäßig ob ich h meine Beobachtungen ins reine bringen und bekannt machen ſollte. Schon ein Jahr lang, dachte ich⸗ wird dieſes Thier in Deutſchland berummgefirbet, und | in den beruͤhmteſten Städten feines mittaͤglichen Theils gemwiefen. Sollte ich da nicht: viel zu ſpaͤte erſcheinen⸗ und ſollten mir nicht andre zuvor gekommen ſeyn? — en —* — * * nicht beſſer — BEA ITE en Zen 7 22 * 7 Yeah SEHE T; a aha 6 S sta area | * ern Ä zu des Cuba Hortus Sanitatis ‚gefhnigt hat — und viel⸗ leicht wohl auch ſein Herr, Schriftſteller ſelbſten — muß j gehabt haben? Iſt es nicht natürlich, und der A Aha unſrer Sprache gemaͤß daß wer einen Seebären, ‚nen hoͤret, ſich dabey einen Baͤren gedenfr?, Iſt es ſich deutl | ausgedrüdt, ohne etwas hinzuzuſetzen, EL) zu nermen, wann von einer Robbe die Frage it? oder ift es beauem, um deutlich zu ſeyn, zu fügen: der große nor⸗ diſche weiße Seebaͤr: die Robbe, die man Seebaͤr heißt der Krebs, den man den Seebaͤr nennt? Viel⸗ leicht giebt es auch wohl noch einen Vogel oder Fiſch der dieſen Namen führt. Iſt es nicht deutlicher zu ſagen, der Seebaͤr, die Baͤrenrobbe, der Baͤrenkrebs? Studiert die Philoſophiam botanicam des Linnẽ, ihr lieben deutſchen Naturforſcher Schriftſteller und Ueberſetzer, wendet fie “auf andere Theile der Naturgeſchichte und auf eure Mutter⸗ ſprache an, und — ihr Wenige, die ihr koͤnnt — verbeſ⸗ fer ebishö mann 2t8 wurde aole uarr —X Beſchreibung der Muͤnchs-Robbe. 459 ſchreibung diefes Thiers Der beredten Feder eines Buf⸗ fons, und die Abbildung deſſelben dem vortreflichen Pinſel eines de Seve zu überlaffen? Aber oͤfters dachte ich ſchon ſo, und wartete vergebens, oder fand die Sache von jemand unternommen, der, wie ich mir ſchmeichelte, die Sache nicht ſo gut gemacht, als ich ſie vielleicht hätte machen’ koͤnnen. Here von Buffons Befchreibung erwarten wir frogfüch mit Un⸗ gedule, aber wer weiß, wann fie koͤmmt, da es mit feiz nen Supplementen der Thiere ſo langſam gehet, und‘ wie wir wiffen, daß manche Thiere ihm bekannt worden find, die in feinem Supplement: Bande ‚noch nicht ſtehen. Uebrigens wird: es auch nicht fehaden, went. von einem fofchönen und feltenen Thiere mehrere Bez ſchreibungen und Abbildungen erfcheinen ; indem je: der feine befondere Are zu ſehen hat, und Rp En et⸗ was — was dem andern — di ;” MT RUENEL, Ku a SECH A ; ja ſetze in meiner Befchreibung der München ha zum voraus, daß die Bildung uͤberhaupt und: die Kennzeichen des Gefi chlechts der Robbe meinen Leſern bekannt ſeyn werden. Auch wird mir Die ge⸗ meine, oder die Kalbs⸗-Rol be Eboca vitulina Linn. als die bekannteſte zum 2 ergleichungspunkt dienen. Ich habe viefe letztere zwar nur zweymahl geſehen, aber id) habe ihr Bild noch immer ſehr gegenwaͤrtige In diefer Bergleichung iſt unſre Muͤnchs ⸗Robbe von: einev Größe, welche j jene: ‚bey weiten niemals errei⸗ chet, von feinern und in bie Höhe ftehenden Haaren, ——— DZ einige Stcten Ausgenommen, ganz 3 . unit — ganjen * Elein,, ‚und: das —* mag em⸗ weder mit aus gerecktem Halſe ſich in die. Höherdehnen, oder den Hals zuſammen zieben und ruhig liegen, fo ift Der Limfang des Kopfes doc) immer kleiner als der. des: Halſes. Der Hinterkopf ift nicht ſehr gewoͤlbt, | und bilden eine ftumpfe Ecke, oder macht mit dem! fisch: ſich herabſenkenden Nacken beynahe einen rech⸗ ten Winkel. Ueberhaupt hat der Kopf keine andere Aehnlichkeit mit einem Kalbskopf, als etwan in An⸗ ſehung der großen und weiten Naſeloͤcher, die, wann ſie ſich ofnen, ebenfalls denen des Kalbs gleichen moͤch⸗ ten. Sonſten mag er fo uͤberhaupt genommen, ei⸗ nem Hundskopf, oder vielmehr, wie Herr von Buf⸗ fon fagt, wegen der Breite der Schnauze, dem Kopf eines Fiſchotters gleichen. Der ÖberFiefer ift wohl viermahl dicker als der untere, den man kaum be⸗ merkt, wann das Thier nicht den Rachen öfnet, oder ſich fehr aufrichtet, daß man es wohl von der Seite betrachten kann. Die Lippe iſt zwar ſehr dick, aber daß ſie ſich, wie Albin von der von ihm beſchriebe⸗ nen Gattung, (Annot. Acad, L. III, Cap. XV pßG) ſagt, auf jeder Seite in eine hervortagende Kugel woͤlben follte ; wie es auch die d' Uubentonfche Figur‘ von der) Kalbe: Robbe einigermaßen: aus zudruͤcken ſcheint, und wie ich mich auch zu beſinnen glaube, an dergleichen Thieren geſehen zu haben, koͤnnte ich Ehe —— Beſchreibung der Muͤnchs Robbe. 461 nicht behaupten, dann die Lippe ift viel zu ſlach Der untere Kiefer iſt auch zu gleicher Zeit ſehr kurz, und miſſet bis in die Falte der Kehle kaum vier Zoll, von wo an der Hals faſt gerade herab geht. Wenn das Thier den Hals mit aller Gewalt ausſtrecket und ſich aufwaͤrts baͤumet, ſo macht auch der untere Kie—⸗ fer mit dem Halſe kaum einen Winkel. Die Vaſe i gedrückt, flach, kurz und Breit, oder eigentlich iſt 5 keine beſondere Naſe da, dergleichen in der Sfoniſchen und Anſomſchen Abbildung vorgeſtellt iſt. Das aͤußerſte Ende davon iſt etwas ausgekerbt. Die Naſenloͤcher liegen in der obern Flaͤche der Schnaue und das Thier zieht fie im Waſſer und auch meiftentheils außer dem Waffe er zuſammen und Serie R fie janz genau, fo daß von außen nur zwo lange ſchmale Rinnen uͤbrig bleiben, die etwas mond⸗ foͤrmig gekruͤmmt, ſo gegen einander ſtehen, daß der Bauch der Kruͤmmung ſich der entgegengeſetzten mehr nähert als das hintere Horn des halben Mondes, noch mehr aber naͤhern ſich die beyden vordern Enden. Wann die Robbe Athem holt, ſo oͤfnen ſich dieſe Na⸗ fentöcher, wo fü ie dann eine enförmige Geſtalt bekom⸗ men, und man tief hinein ſehen kann, wie in einen | —— denn von innen verengern ſie ſich. And dieſes £ Defnen‘ der Raſenloͤcher faͤllt vorzuͤglich an dem Thiere auf. Zugleich dehnt ſich auch eine Tänglichte ſchmale und nicht tiefe Furche in dem Zwiſchenraume der Naſenloͤcher etwas mehr aus. Das Oefnen der Naſenloͤcher geſchiehet öfters mit einem Ausathmen, Schnauben und Nieſen, wo zugleich meiſtentheils ein ein weißer — Roy, der fi & um die Mafens Löcher geſammlet hat, herum gefprügt wird, Bey⸗ nahe hat es das Anſehen, als ob es den Zuſchauern zum Poſſen geſchaͤhe, immer aber erſchrickt man etz was darüber, wann man > nicht gewohnt iſt. 4 Die Augen find verhäftnißmäßig groß und 9— haft, etwas laͤnglicht und liegen ſchief gegen einan⸗ der. Der Regenbogen im Auge iſt groß ı und von. braungelbet Sarbe = , und von dem Weißen i im Auge ſieht man nicht viel. Die Pupille ftellt ein. umges Eehrtes. gleichfchenklichtes Dreyeck vor, deſſen Grund⸗ linie etwan eine Linie und die Schenkel drey Linien betragen moͤgen. Die Augen gehen mit der Flaͤche des Angeſichts in einem fort, ohne weder hervor zu ſtehen, noch vertieft zu liegen. Augenwimpern ſind weder an dem obern noch unterm Augenlied zu ſehen. Wann die Augen ganz geoͤfnet find, fo neh⸗ me ich keinen merklichen Unterſchied zwiſchen dem in⸗ nern und dem aͤußern Augenwinkel wahr. Wann ſie ſich aber zur Haͤlfte ſchließen, ſo bildet die von den Augenliedern fortgeſetzte Haut, die ſich in drey Fal⸗ ten zuſammenzieht, in dem innern Augenwinkel eine Vertiefung oder Sinus. Eine eigentliche Blinzhaut (membrana nictitans) habe ich nicht bemerken koͤn⸗ nen, wohl aber eine andere aus dem äußern Augen⸗ winfel — boch Pen fleigende etwas. dicke und ; —B — 9 Das —— ER Plinius un min hun, babe ich nicht bemerken koͤnnen. * | Befchreibung der Muͤnchs-Robber 463 runglichte Haut, welche, fo oft ich das Thier fahe, immer mit Blut unterlaufen war. Der Wärter verficyerte, daß fie immer fo wäre, einer der Befißer aber. gab e8 für eine won der Reife entfiandene Ent zündung aus. Die Obren ftehen eben fo weit von den Yugen nad) hinten zu entfernt, als die Mafenlöcher nad) vornen von den Augen abſtehen. Sie zeigen fid) nur durch eine ſehr kleine Oefnung, die kaum Erbſen groß erſcheint, und deren Groͤße ſich mir nicht merklich zu veraͤndern geſchienen hat. Man ſieht ſie haatlicher- wann das Thier trocken, als wenn es naß iſt. In der d Aubentonſchen Figur iſt dieſe Ohrenoͤfnung gar ungleich viel groͤßer ausgedruͤckt, und ſitzt nur halb ſo weit von den Augen weg, als an der unſrigen. An der kleinen ſchwarzen Robbe deſſelben ſitzet ſie gar viel tiefer unten. Ueber dem innern Augenwinkel ſtehen zwo Borſten, die etwa zween Zolle lang ſeyn fönnen, nebſt zwo andern kleinern. “Die Bartbor⸗ ſten ſtehen in fünf Reiben, in deren oberften und uns terften fie Fleiner und in geringerer Anzahl find. Der berrächtlichern zählte ich in allem ungefähr zwey und jwanzig. Die mittleren infonderheit find fehr. ſtark, Reif wie die vom Tieger, ſechs bis ſieben Zolle lang*), — — 47 ) Sie ſind alſo verhaͤltnißmaͤßig nicht ſo groß, als an der Kalbs⸗Robbe, weil die von Herrn d’ Aubenton befchries . bene, die nur. 26 Pfunde wog, doch — Zollange — hatte. r f meiftens ſchoͤn weiß, einige aud) — ——— Sie ſind ganz glatt und nicht wellenfoͤrmig, wie von an⸗ dern Gattungen geſagt wird. Die Oefnung des Rachens iſt nicht ſebr groß, und der Mund ſpaltet ſich nicht weiter, als bis unter den vorden Auge 1 winkel. * In der obern Sinnfade e finde ich wer mehr als, vier ker Schneidezähne, die Flein und von einander. — abſtehend *) Man ſiehet alſo, daß eben fo wenig als an dem Schwein und der Fledermauß, die Anzahl der Schneidezaͤhne das Ge⸗ fhlecht beftimmen fann. Die Geftalt des Körpers und der Füße, verbunden mir den Zähnen eines reißenden Thiers übers) haupt (ohne Beftimmung der Anzahl der Schneidegähne), madır das Kennzeichen des Robben: Gefchlehs aus. - Bey diejer Gelegenheit kann ich meine ‚Bermunderung nicht bergen, über das neue Seichlecht, das Herr Scopoli % in feiner Iatroduct. ad bift, natur, Prag. 1777. unter i dem, Namen Pofa, auf der 490ten Seite, Gen. 433. als zuerſt von ihm beſtimmt vorgetragen hat. Es wird daſelbſt * „bezeichnet ; N Pedes antici unguiculati: Poftici connati in Lars ... — ſexlobam, &c. Dentes inciſores quatuor. ra canini fupra fex, infra quatuor. 4 Auriculae nullae; pili breves, Es wird hinzu gefeht, daß Muͤller in feinem Nraturfoftem: das Thler auf der Xiten Tafel des erſten Theils Fig. 6. ab⸗ gebildet und befchrieben habe. Nun ſchlage ich diefen auf, - und finde nichts weiter, als die Deichreibung der Robbe, x bie Albinus in feinen Annot. Acad, gegeben hat, und die nämlihe Beſchreibung der Mince- Robbe, 465 abſtehend ſind, In! der untern ſind ihrer auch viere, davon die zween innern kleiner und weiter nach hin⸗ ten zu — ind, als die RÜBER fo daß fie nicht an, — gerade —— Dleſe (von Herr Schreber und Exrpleben bey keiner Gattung angeführte Figur) ſtellt nun freylich die Phoca vitulina nicht vor, wenn, wie Albin verſichert, die Abbilduug getreu iftz aber es ift auch nicht der, ‚geringfte Grund vorhanden, warum man das Thier vom Geſchlecht der Phoca trennen jollse, Bon allem dem ‚fpnberbaren,, was Herr Scopoli fagt, finder ſich daſelbſt " nicht ein Wort. Wann ich auch vermuthen wollte ‚daß Durch einen Druckfehler die Zähne verſetzt worden wären, “und es ‚heißen folltes Dentes -inciforc# fupra fex, infra quatuor, fo daß das canini quarnor am unrechten Dre eins. “valereoen wäre, (denn fechs Hundszähne auf jeder Seite einer jeden Kinnlade has kein Thier) fo begreife ich nicht, v mas bie in eine fechslappichte Finne zuſammengewachſene . Büße: heißen follen‘ Waͤte dieſes, ſo muͤßte das Thier mit dem Manati und der Robbe in ein Geſchlecht verbunden .. werden, Sollte es möglich, jeyn, daß die von Muͤllern cos pirte Figur, (me die hinter dem rechten Fuß hervorragende fi ‚obere Spike des linfen Fußes die doch durch die Schatti⸗ rung deutlich unterſchieden iſt, zu einer pinna fexloba, amd der deutliche Schranz zu einer pinna lanceolata, einem "Schüler alfenfalls hätte Gelegenheit geben koͤnnen) einen fo groben Fehler verurſacht hättet Das billigſte, was ich . bier vermuthen kann, iſt, daß vielleicht ſtatt Muͤllers ein andrer mir unbekannter Schriftſteller, der dieſes Thier ber ſchrieben hat, ſollte augefuͤhrt werden; daun daß ein Mann, wie Herr Scopoli, fo leichtſinnig ein neues cha be; ſtimmen ſollte, ift mir unbegreiflich. Seſellſchaft. Beſchaͤft. IV.2. Ga E es der Pen N“ Ba fteben. Auf jeder Cette, ww Kinulade, ſteht ein rewlich ſtarker Eck⸗ der Bo der zwar nur ungefähr von der PAS er ST & un von —2 Eu ‚solle s iſt, und alfo verpäitnigmäßig nicht ſo groß, wie bey vielen andern Kanbtbieren,. ı Bey geſchloſſenem Rachen legen fid),> wie gewoͤhnlich, (bien » untecn Eckzaͤhne in den zwiſchen den obern Schneid⸗ und Seitenzaͤhnen befindlichen Raum, Die Backen: sahne find zacigt, Fünf oben und" nf unten, die vordern Fleiner als die hintern. Sie nid nicht von einer ſchoͤnen weißen, — von ſchn nuhzlger Farber Der Rachen iſt ganz glatt und ohne Ranzen. Die Zunge wird nad) vernen bin fehnell Durch einen klei⸗ nen Abſatz ſchmaͤler und nicht viel breiter als ein Zoll. Die Spoitze iſt etwas eingekerbt. Sie ſieht vollkommen fo aus, wie fie in Herrn d Aubentons Figur vorgefieilt iſt. Sie iſt glatt und ohne ſcharfe Warzen, wie mie der Wärter ſagte, und wie ſie mir auch anzuſehen ſchien, denn das Befuͤhlen durfte ich nicht ſelbſt wagen, wie es wohl ein herzbaſterer hätte than Eönnen, Auf die Stage, 0b das Thier die Zunge auch zu Zeiten herausſtreckte, antwortete mie der Wicter, daß er zu Zeiten, wann es nach einem Fiſch begierig fen, ſolche Bewegung machte, wobey er feine Zunge ſehr wenig en und bei zu⸗ ſammenlegte. ER Der Hals ift vie, un wie ** vide als der Kopf, und wann es ihn auch noch fo jebr aus⸗ ſtreckt, fo wird er * nie um vieles aan 9 en Beſchreibung der Minhs-Robbe, 464 gegen die gemeine Kalbe: Robbe durch ihr ſchuelles Ausſtrecken ihres eingezogenen Halfes jedem, der es hicht gewößht iſt AR Pant — verurſacht. Der Rıicken geht flach fort, und erhebt ſich nue etwag in der Gegend der Säyultern, von da der, Koͤr⸗ per ſich allmaͤhlich gegen den Schwanz zuſpitzt. Der per iſt wie an dem ganjen Geſchlecht durchaus abe zůgerundet, gedrungen ausgeftopft und glatt; kein Witbelbein des Rückens, "eine Ribbe Läbe fich unterſcheiden / auch das Schulterblatt nicht. Einige Falten fiebt man nur, wann es ſich kruͤmmet, aber vielleicht zu anderer Zeit auch weniger als jetzt, da * wie man fagte, — —— war. —— Das Haar iſt ſehr ku vier Sinien * A En iegt ckwaͤrts ganz fatt und glatt an dem Leibe an, ſo lange das Thier im Waſſer iſt, und im Strich nach vornen hin fühlt man es nicht, Man muß mir Fleiß mit den Nägeln die Haare aufkratzen und zu ergreifen ſuchen, fonften würde man fie nicht bemer: Een. Iſt aber das Thier trocken, fo ftehen fie ‚gerade in die Höhe, doch fo, Daß fie einen janften Strich nach hinten zu haben, nach vornen bin aber etwas wiederſtehen. ‚Sie ſehen alsdann wie ein ſchwarzer Pluͤſch, und wenn das Thier noch nicht gänzlich trocken iſt, fo daß an einigen Stellen die trocknen Haare ſich ‚aufgerichtet: haben, an andern aber die naſſen Haare noch darnieder liegen und meh⸗ rern Glanz baben, fo bat die Haut ein Anſehen, wie 692 | ein 48 Beſchreibung der Mind tobbe ein gewäfferter Zeug*). Unter dem Halfe Fr die Haare etwas fteifer und rauber, welches dem Thi wohl zu flatten zu kommen fiheint, wenn es ſich an. Felſen hinan windet. Auch ſcheinen ihm die an dem hintern Rand der flachgedruͤckten Vorderfuͤße ſtehende, etwas längere, ungefaͤhr acht Linien lange, braune Haare dazu behülflich zu fenn. Das Vegrößerungez | glas zeigt mir Die Haare ganz einförmig, nicht. gerie⸗ gelt noch wellenfoͤrmig, noch von einer andern beſon⸗ dern Bildung. Sch erinnere mid) nicht, daß ihre. Richtung irgendeinen Wirbel oder eine Math gebils der hätte; das würde mir aufgefallen und von mie bemerft worden ſeyn: Denn erſt jeßt, da das Thier nicht mehr bier ift,. fällt mie ein, daß ich aucht dar⸗ nach genau haͤtte ſehen ſollen. Die Sauptfarbe des Thiers ift zwar die ſchwar⸗ je, es bat aber doch) verfihiedene Flecken. Inſon⸗ derheit ift an dem Bauch in der Gegend des Nabels ein. großer ſchmutzigweißer Fleck, der beynabe die —— Ener des gemeinen ua, bat, | Er m Dahn würden vielleicht einige, die den Nobbenhaaren von den Alten zugefchriebene Eigenfchaft, die wellenförmige Be⸗ wegung des Meeres vorzuſtellen, erklaͤren wollen; aber die Stelle beym Plinius läßt ſich nicht fo verftehen. Vielleicht hat eine aͤhnliche Wahrnehmung zu der Sage Gelegenheit gegeben, die, wie es zu gefchehen pflegt, nach und nach bis zu demjenigen wunderbaren vergrößert morden if, welches Plinius nach * Be DER, ’% | Beſchreibung der Muͤnchs⸗Robbe. 469 Er mag etwan zwey Schuh in der Laͤnge, und an⸗ derthalb Schuh in der Breite haben. Im Ganzen genommen iſt er viereckigt, doch ſo, daß ſeine Seiten verſchiedentlich ausgezackt und eingekerbt ſind. Man ſollte ihn anfaͤnglich fuͤr regelmäßig halten, und die: fes machte mid) auch glauben, daß er. beftändig bey Diefer Art fich finden möchte, . : Lange batte ich ſchon betrachtet, ‚und, verfucht feine Geflalt genau zu ber ftünmen,. als ic) erft bemerkte, Daß er an der rech⸗ ‚gen Seite durch eine eingebogene, auf der linken Seite aber durch ‚eine ‚ausgebogene Linie ſich endigte. Es iſt alſo nicht der Muͤhe werth, mich dabey aufzuhal⸗ ten, nur dieſes will ich noch bemerken, daß wann die Robbe gand Dichte, auf dem Bauch aufliegt, man gar nichts davon, oder kaum die aͤußerſte Seitenſpitze ſiebt, und daß in demſelben einige ſchwaͤrzlichte Fle⸗ cken zerſtreut ſind. Eine Menge von kleinen rund⸗ lichten und ins graue ſchießenden Flecken ſi ſind auf der Scheitel des Kopfs zu finden. . 1. Die Kehle und der vordere Theil des Halfes find: noch ſchaͤckigter, und die Flecken fallen daſelbſt ins gelblichte. Auf dem Ruͤcken Ereuzen ſich eine Menge von weißlichten Strie⸗ men, die das Anſehen haben, als wann Schlaͤge von einer Spießgerte die Haare dafeibft i in Unordnung ges | bracht hätten, Die hintern Füße find an einigen ‚Stellen gegen dag Ende glatt, an andern Stellen ſte⸗ het ein kurzes, rauches, ſteifes, meiſtens graues Haar nach hinten zu, und liegt immer an, auch wann das Thier ganz trocken iſt. Die zween äußern Finger waren mehr gefleckt als die drey innern. | | wg Nun — *0 Veſchee bung der manche NMun ſind noch Haupttheile zu bettachten die an den meiſten Abbildungen ſchlecht vorgeftelle, und'ge. woͤhnlicher Weife falſch und —— beſchrieben | An; — bie süße 0 Re Ki 133 73 dran N, I gr Schntterbiart —* wie ef ver memals nichts zu fehen. "Der Arm iſt fung unter der Haut verborgen uns yeigt ſich durch eine Teichte Schwellung nur in gewiſſen Stellungen. Aus den Ausmeſſungen wird man ſehen daß er nach der votdern Seite biel weiter nach obenzu zu bemerken fh, als an der Hintern Seite Der Vorderarm nebſt dem Handgelenk (catpus) und den Fingern iſt ebenfalls ſehr Fury, flach gedrückt ip‘ mit einer geme inſchafilichen Haut umgeben. Die Gelenke bekommt man nur alsdann in etwas zu ſehen, wenn man dieſe Borderpfoten mit Fleiß bieget, oder bas Thier ſich auf dieſelbige ſtemmt Die Finger unter⸗ ſcheidet man nicht andere‘; als durch die Maͤgel und. durch kaum merkfiche Bertiefungen’in der Haut, wel⸗ che in der innern Haudflaͤche deutlicher zu bemerken find, als auf dem Handrücken, und daum zeigen ſich Die Gelenke derſelben auch bey dern biegen. Zwi⸗ ſchen dem vierten und fuͤuften Finger iſt eine deutli⸗ here Rinne, die etwan anderthalb Zolle lang, und fo viele Linien Breit feyn mag. Wenn man ſich je⸗ den der Finger der Breite nad) in drey Theile getheilt denkt, fo ſitzet ungefähr an dem erften Drittheil, der Nagel, der ſchwarz bon Farbe, nicht mehr als etwan zwo tinien breit, — — nicht ſtark gekrümmt iſt | Gg2. und Befchreibung der Nuͤnchs ⸗ Nobbe, 471 und nicht viel uͤber das Ende des Fußes hervorraget, Diefe Nägel finden i ihrer innern Flaͤche gefurcht, nicht gg. einigen war auch die vordere Haͤlfte abgebrochen. Die beyden leßtexn ftehen etwas näher bepfammen,, als die uͤbrigen. Die d' Aubentonſche Abbild 7— ‚gemeinen Kalbs⸗Robbe kommt in An⸗ de ägel und — unſerer Art Dari ) Ri, an ı feiner Ipnobalk; igten Kobbe palmas. Ra non, gitatas nennt, dergleichen auch die Baͤrenrobbe ie Die älibiniäe 3 SI 4 die Singer — viel Led gar. ‚wiel ‚größern. Nägeln verjehen als unfer 2 Im Die An ſonſche ſcheint ohnehin ſchlecht ge⸗ — I———— 69.4, — macht ae ich fie auch in einer vor mir liegenden ausge⸗ Base — — 080g i6 in — Betracht die Zeichnung des Herrn de Seve nicht loben kann. Oder ſolite dieſes vor mir liegende Thier von einer andern Gat— sjenige, das Here d 9’ Aubenton beſchrie⸗ beu? Wenigſtens hat das meinige, das doch einen halben Sub, IHR, — als das von Au ee ‚die h vorragen, list Nr — fe on" — 'q an, Ba, kaum fangen, bie Sneidezaͤhne an dem meinlgen an ein wenig hervorzu⸗ Pproſſen. Es ſcheint alſo noch jung and von einer groͤßern Art zu ſeyn, und vielleicht das naͤmliche, wovon Herr. D' Aubenton gleich. nach der Ausmeſſuag der Knochen Nachricht giebt, und von dem er ſagt, daß die Nägel über die gt het ragen. Au dem 472 Sefreifng der Mind“ te macht zu ſeyn, und dicke Finger an all lang geg it derte Vorderfüße zu fegen. Pernetty — * nicht. übel mit einer Hand verglichen, über‘ melde ein Handſchuh ohne Finger gezogen iſt. Nur iſt der Umſtand verſchieden, daß der vordere Rand ſehr důn⸗ ne wird. In ſeiner Abbildung des Weibchens der gehaubten Robbe, Die aus der Anſonſchen Reiſebe⸗ ſchreibung mit einigen Verbeſſerungen genomme zu ſeyn ſcheint, waͤren dieſe Vorderfuͤße nicht uͤbel vorgeſtellt, wenn nur die Naͤgel angezeigt waͤren. Immer ſtellen fie die Füße unfrer Robbe gar viel beffer vor, als beynabe alle andre Abbildungen.‘ Der vordere Rand, an dem die fünf Nägel der Laͤnge nach figen, ift wie ſchon gefagt, ziemlich ſcharf und gleiche fan fpneidend, und gebet ungerheilt in einer 5* Linie fort. SR MN Diefe Füße legt das Thier, wann es ruht, dh gieten ju, bart an den feib an: wann es N idy aber fort: dem ausgeftopften Balg, von dem ich PR nicht der erfte, jondern der zweyte Finger der längfte; nnd an den bintern Füßen liegt der Nagel auf einem verlängerten Loaͤpp⸗ chen der Haut auf. Die Haut, welche den mittelſten Sins ger mit dem nächften an jeder Seite verbindet, iff, wann fie aufgefpannt ift, wohl dreymahl breiter, als die, wel⸗ che den erfien und letzten Finger mie dem nächfien verbins det, wovon Here D’Aubenton nichts gefagt hat. Wie vieles ift nicht in der Gefchichte der Robben noch zweifelhaft ? Mein Freund, Herr Prof. Lepechin, Iöhrieb mir, es gebe der Öattungen mehrere, als man glaudht. Beſchreibung derMünchs- Robbe 473 fortfchleppt, fo ftehet der Borderarm beynahe ſenk⸗ recht / und die Hand geräde von dem Körpet ab, in einer auf ihm ſenkrecht ſtehenden Linie, Der Wins kel des Gelenks wird aledann deutlich, wie an einer Hand, auf) deren innere Fläcye man ſich ſtemmt, denn in dieſem Gebraud) det vordern Pfoten befteht der Hauptvortheil, deſſen das Thier ſich bedienet, indem es ſich auf dem Trocknen fortbewegt, daß es ſich auf dieſeibe ſtuͤzt, und alsdann den Körper, fo viel es kann, nach ſich zieht. Verſchiedene Mahle Babe ich auch geſehen/ daß es ſich in einer völlig ent ‚gegengefeßten Bergung auf den Ruͤcken der Hand ſtemmte, bald nur auf der einen Seite, bald auf bey⸗ ‚den, wovon man ſich an der in einigen. Stücken ver⸗ beſſerten Pernettiſchen Figur des Anſonſchen See⸗ Löwen: Weibchens Tab. VIII.* f. 1. eine Vorſtel⸗ | kung machen fan. Es kann die Borderpfote audy nad) vornen bringen, und einmal fahe ich, wie es damit über die Nafe fuhr, und fi ch rieb und pußte, - Stelle fagt in Nov: Comm. Petrop. T. U. p. 337. daß es die Baͤren⸗Robbe mit den hintern Füßen thue, und fo auch die Loͤwen-⸗Robbe p. 365. welches zu * keine leichte Sache fuͤr unſre Art ſeyn ſollte. ‚Der Hintetleib wird, wie bey allen Robbenar⸗ ten ſchmaͤler, und * ſich in die: hintern Fuͤße, ohne eine Huͤfte oder Schenkel zu zeigen. Nur in einigen Stellungen und Wendungen des Thiers kann man unter der Haut etwas von dem Schenfelgelenf bemerfen. Wenn die Abbildung der Gtellerfchen ie wie ic) doc) Faum glaube, gut und ges ...Ög5 treu \ Mh —9 —* Seehun dr Wiude fer treu gemacht ft; ſo hat dieſelbige in Anſebung ihrer Schenkel etwas vor andern Robben zum. vorqus, auch nimmt die Art, die ich beſchreibe, niemals die ſitzende Stellung an, in welcher jene abgebildet iſt, und kann ſte auch nicht annehmen. Eben ſo wenig, habe id) fie, jemals den Hinterleib fo ſtark nach oben zu kruͤmmen ſehen, wie in der Anſonſchen Figur ʒ | fondern fie halt ihn immer gerade ausgeſtreckt, und ſchleppt ihn nach. Doch kann ſie den Hinterleib etz was in Die Höhe heben, wenn ſie mit dem vordern Theil tief liegt, und auch wohl wann ſie ihn aufge⸗ richtet hat. Inſonderheit kruͤmmt fie den Leib ſtark in die Höhe, wenn ihr jemand, es mag ſeyn wer es wolle „ihr Waͤrter oder jemand anders, mit einen Spießgerte der Länge nach auf dem Ruͤcken ſchlaͤgt, weiches fie gerne leiden) zu moͤgen ſcheint. Und die⸗ ſes ſo wohl innerhalb als außerhalb. des Waſſers. Die Hinterfuͤße aber habe ich ſie niemalen ſo unter den Leib ſchlagen ſehen, wie in der Pernettyſchen Figur des Anſonſchen —*t ** a — *— LEEREN ER EV & ſind — Süße, gar Bas Mon und | breiter, als die vordern, und von ganz andrer Bil: dung. Albin: fagt in gewiſſem Betracht nicht uns eben, daß es läßt, als wenn zwo Hände aus dem geib heraus kämen und nach binten, zu flünden. Nur muß man: fic) Feine ordentliche Hände-denfen, welches vielleicht bey Albins Art eher angieng, da die Hinterfüße gar viel Kleiner zu feyn ſcheinen, als —XR — | bey * Be Beſchreibung der?) une: Robbe, 475 ben der ımeinigen. Was mich aber inſonderheit wun⸗ dert, iſt, daß weder ein Zergliederer, wie Albin war, noch Herr d' Aubenton den. motum pronatorium und fupinatorium angemerkt haben; der an, Diefen Füßen for deutlich indie Augen faͤllt. Wenn man namilich die Vergleichung mit einer Hand beybehalten will, fo liegen diefe beyden Füße im Stand der Ruhe, ſo wie eine Hand auf ihrer innern Fläche aufliegt, als an welcher ebenfalls der litus pronus der natuͤr— lichere iſt. Und ſo kreugen ſich die beyden Fuͤße, in; dem fich der ‚rechte zur Haͤlfte über den linken ſchlaͤgt. Will man ſie augdehnen, amd ihnen die Geſlalt eines breiten Fiſchſehwanges gehen, ſo gebt 29, in dieſer da⸗ genicht wohl an, ſondern man muß einen, Fuß nach dem andern zuruͤcke und nach außen zu ſchlagen, oder ihn in den litum fupioum legen, aus weichen fie ‚aber bald, ‚weit diefe Lage gezwungen iſt, gleichſam won felbjisfich wieder herum und nach innen zu ſchla⸗ gen. Weil min die nämliche Seite bald nach oben, bald mach unten zu kann zu liegen kommen, fo wil ich um deutlich zu ſeyn, mich lieber Der Namen der aufs ſern und der innern Seite bedienen, welche Sa nunijg ihnen. nur in den Fall zukommen kann / wenn ſie in einer ſenkrechten Richtung ſind; und alsdann Wied derſenige Finger der oberſte ſeyn, wer im ſits pra- bo der innere, und im ſaitu ſupino der aͤußere iſt. Dieſer obere Finger iſt alſo etwas dicker und breiter als der untere, beyde aber find fehr flach gedruͤckt | und gar v viel ni ale die drey übrigen, die wie Fin: ger ſo f uften. sewägn! 4 iu ſchn pflegen, rund od, ib — 476 Beſchreibung der Můnchs ⸗ Notbe und unter welchen der mittelfte der allerdünnefte it, 4 Nun find diefe Finger durch eine, wiewohl ziemlich dicke, doch ſehr biegſame Haut fo unter einander ver⸗ bunden, daß fie ſich ſehr weit von einander entfernen und ausdehnen laſſen. Wenn fie ſich aber zufammen falten, ſo haben fie auch das befondere, mas ich’ fonfe nirgends bemerkt finde, daß man zwar an der äußern Seite fünf, an der innern aber nur vier Finger zähle folglich an jener vier Zwiſchenraͤume oder Rinnen, an diefer aber nur drey ſind. Das kommt daher, daß die Finger niche alfe in einer Fläche, fondern der zweyte und vierte beynahe an einander liegen, und auf der innern Seite durch die mittelfte der drey da⸗ ſelbſt befindlichen Furchen getrennt werden, auf der äußern Seite aber der mittelfte Finger, der der duͤn⸗ nefte ift, auf dem Zwifchenraum des zweyten und dritten Fingers außerhalb der Fläche, in welcher Die übrigen Finger liegen, aufliegt, wie aus dem Durch⸗ ſchnitt Fig. 6. *) zu erfehen ift. "Da übrigens auch die drey innern Finger kuͤrzer find, fo giebt diefes Dem Bintern Rand des Fußes eine halb mondförmige Ger ſtalt. Die Haut ift auch an diefem nämlichen hits tern Rand, in einige Läppchen unregelmäßig zerfegt, welches wohl zufällig feyn, und davon herkommen mag, daß bey flarfen Bewegungen das Thier diefe Haut an den feharfen Felfenfpigen ſchlitzet. Doch find fie bey weitem ed fo tief, fo unotdentlich und 5 Mo die Buchſtaben die Singer, und die Zahlen bie Sinnen dazwischen vorftellen. Beſchreibung der Muͤnchs Robbe: 477 vielfältig gefpalten und zerlappt, wie in der Anfon- ſchen und Pernettyſchen Figur: auch find beyde Hins terfüße deutlich von einander getrennt, und fließen nicht, wie in den beyden eben gemeldeten Abbildun⸗ gen, in einander. Noch faͤllt es mir jetzund ein, da ich andre Beſchreibungen und Figuren genauer ver⸗ gleiche, daß der erſte und legte Finger bey ihrer Dicke, auch einen. ſehr breiten und abgerundeten Diand und Spike hatten, und nicht. mit der verbindenden Haut umgeben, fondern nur an ihrer innern Seite damit verbunden und fonften ganz flumpf waren, Pernetty Bingegen vergleicht die Hinterfüge der gehaubten Rob⸗ be ausdrücklich mit den Füßen der Taucher (pedes | lobati Colymborum) und fagt S. 39., daß die Haut gveit über jeden Finger hinaus gehet, welches alſo nicht vom Aufſchlitzen kommen kann, ſondern der Bil⸗ dung dieſer Fuͤße eigen ſeyn muß. Von Naͤgeln, der⸗ gleichen die d' Aubentonſchen, die Schreberſchen (an der Phoca hiſpida), die Albinſchen und die Parſonsſchen Figuren ausdrücken, und deren auch Pernetty.J. pP: 59. an der gehaubten Robbe ausdruͤcklich Mel: dung thut, an der angeführten Figur aber nur einen worftellt, iſt nichts zu feben: nur finder fich in ver Mitte der Finger an der äußern Fläche, > eine kurze ‚Rinne, an deren Ende nad) vornen zu ein abgerun: derer Fleiner Knorpel, ‚gleich einer Spur oder einen | Anfang eines Nagels ſitzt, denn für ein Ueberbleib: feltann id) es nicht halten, da ic) mir nicht vorftellen Fann, daß alle Nägel follten verlohren gegangen ſeyn. Es gu auch dieſer Knorpel fo mit dem übrigen ver- wacfen, 478 Belhreibung der Muͤnchs⸗ Robbe wachſen, daß an ihn nicht leicht Gm babe ich ihn nicht an allen Singern geſehen. Hinterfüge, wann fie mit Fleiß ausgedehnt werden find an dem Hintern Rand meht denn noch batb B Breit, als wenn fie zuſammen gefaltet find, ee legten Zuffande find die Finger; nur durch eine ſch Rinne, vie etwan zwo Linien breit feyn kanm * einander abgeſchieden, und die Haut, welche fe je ver bindet, liegt in Falten gewickelt an der imern Seite verborgen, Die zwo Furchen, welche auf der aͤuſt fern Seite den mittelſten Finger von dem jwenten und vierten abfondern, fleigen über einen halben Zoll | lang weiter —— 4 als die‘ beoven le Rinnen. — | | I A — —— man, wie F gefagk hobe, —9 den hintern Füße ſo herumſchlagen und auf die Ruͤck feite legen kann, daß fie dadurch, beyde zuſammen ger nommen, einen breiten Fiſchſchwanz, wie ungefaͤhr bey. den Wallfiſchartigen Thieren vorſtellen, ſo ſcheint doch unſre Robbe, wenn fie ſchwimmt, dieſelben nicht in dieſer waſſe erpaßen Richtung zu tragen, ſondern mehr aufrecht oder ſchief, ſo daß ſie an dem untern Rand an einander ſtoßen. Wenigſtens iſt dieſes un⸗ gefaͤhr die Lage derſelben, wenn das Thier ſich in ſei⸗ nem Behälter, mo das Waſſer nicht leicht uͤber au⸗ derthalb Schuhe hoch ſteht, berumbewegt, da & freylich nicht mit aller Freyheit und Leichtigkeit ſchwimmen kann, ſondern zum Theil noch kriecht, und mit feinen vordern Pfoten ſich fortſchleppht. * An . Refreibung der Muͤnchs Robbe. 479 An der innern Flaͤche des hintern Fußes gehen a ——— Falten oder Wuͤlſte ſchief gegen die "Mitte diejer Fläche, wo fie ſich austeilen:oder nach undein ach in eine Spitze zu gehen; der eine dieſer ge ‚gebt ven dem Rand des Fußes ſchief herab, bis Awas über die Baſis der aͤußerſten Falte hinaus, "die "andere ift gegen dieſer convergivend, und er⸗ a bis gegen den mitsern em der te Me ER " nSmifchen d den — zeigt ech ar *5 halben Schuh lang ‚aber ziemlich breite, unbeweg⸗ liche, ſtumpfe Schwanz, an deffen Baſi s zwo Fal⸗ ten auf jeder Seite ſchief nach hinten zu und aus— waͤrts gebem Er iſt nicht ſo deutlich und ſtark von den Füßen abgefondetr, ‘ wie in Albın’e Figur. ‘Bon unten ber ifl gerade am Grund deffelben der Af⸗ ter. Von dieſem ift in einer Enifernung von ſechs⸗ —*— zehmhalb Zollen nach vornen hin, eine andre runde Oefnung, welche auch Parſons (Phil. Trangact. Vol. XLVIL p. 110.) bemerkt hat, aus welcher die maͤnn⸗ liche Ruthe hervortritt. Der Waͤrter fagte mir, daß man fie zu Zeiten eine Spanne fang hervorkom— mien ſehe, welches mir aber, ungeachtet meines flei⸗ Bigen Beſuchs bey dem Thiere, zu allen Stunden des Tages,. da ich ſehr gern die Geſtalt der Eichel”) . gefeben ** nie 9 ſeben gelingen wollte. Nr | Mur Da in eh Sk nicht von der Deynlig des Linne bin, der im Nat. p. 23. geſagt hatte, genitalium | eurio- 480 Beſchreibung der Pine. F Nur —* ich die Ruthe unter der Haut, der Länge des Bauchs nach fühlen, und mich Dünft, dag ich die Haͤrte eines Knochens gefühlt habe. Nach dem Bericht des Wärters foll man ſie zwo Spannen lang fühlen koͤn⸗ ‚nen, mithin naͤhme fie gleich am After ihren Anfang, Hoden und Hodenbeutel zeigen fi) von außen nicht, man kann fie aber doch nach Auſſage des Waͤrters unter der Haut fuͤhlen, und einmal glaube ich ſie ſelbſt | gefühlt zu haben. Es mar nicht leicht möglich. die Theile des Bauchs mit Genauigkeit zu meflen und lange zu betaften, weil man ſich nur den kurzen Au⸗ genblick zu Nuße machen — da das Rei: herumwaͤlzte. | / Etwas mehr vorwärts von der Ruthe weg, fin: den ſich zwo Bruſtwarzen, in der Größe einer Haſel⸗ | u. i Ben. curiofior indagatio abominabilis difplicet — er, der Die ungeziemendften Namen um die Theile der Mufcheln zu ber zeichnen, gewaͤhlt hatte — ſo ſey es mir bey dieſer Gelegen⸗ heit erlaubt, etwas uͤber das Zeugungsglied des Dafypus ſexcinctus anzumerken, Der Plan, den fih Herr Drof. Schreber bey feinem Werk vorgefekt, hatte ihm nicht ers laubt, dergleichen Umſtaͤnde anzuführen. Herr v. Buffon der das naͤmliche Thier geſehen hat, davon ich die Dejchreis bung.ehedem Heren Drof, Schreber mitgetheilt, hat, zwar die ſonderbare in einem Schnirkel gemundene Ruthe ganz richtig atıgemerkt, aber die Geftait der Eichel, die ganz flach gedruͤckt iſt, und einen ſcharf hervorſtehenden Rand oder Krone hat, und faſt wie ein Nagelkopf gebildet iſt hat er uͤbergangen. sl Bceſchreibung der Muͤnchs-⸗Robbe. 481 nuß, die von einander fieben Zoll, eine jede aber von der gemeldeten Defnung,, aus der die Ruthe heraus ‚tritt, fuͤnf Zoll weit; abſtehen. Etwas weiter bins aufwaͤrts findet ſi ſich der Nabel. Noch mehr vor⸗ waͤrts ſollen ſich noch zwo Vertiefungen finden, die der Waͤrter auch für Bruſtwarzen haͤlt, deren Ge; genwart ich theils aus ſchon gemeldeter Urſache, theils wegen der vielen Narben des Thiers, nicht mit Gewißheit verſichern kaun. Wann fie wirklich vorhanden fi find, ‚fo flehen fie ungefähr mit den zwo hintern Warzen in einem, Viereck, und der Mabel mitten inne‘). Nabel und uns der Ruthe aber ſtehen in einer gleichen Entfernung von den zivo War⸗ jen, jener nach vornen, ‚Diefe nad) hinten. Antee den Narben, wovon ic) eben ‚geredet babe, waren verfchiedene fehr große, und unter andern trug das Thier noch eine Kugel in dem Kopf oberhalb des rech⸗ ten Auges, die man deutlich fühlen konnte. Die Wunden ſoll es nicht da es — wurde, ſondern lange zuvor, da verſchiedentlich nach ihm geſchoſſen — if, empfangen baben I A, | Diefe ER habe defto menigeciirinh daran zu zweifeln, als Dars- ſons aud) von feiner großen Robbe fagt, daß die vier Bruͤſte, ‚die ſich alle nur als Vertiefungen zeigten, auch in ein Viereck um den Nabel herum geordnet waren. Philoſ. Transadt, w.469. Der, fonft fo genaue d' Aubenton bat vergeffen, ber Bruͤſte und der Warzen in feine Beichreibung Erwaͤh⸗ nung zu thun.. er Vielleicht aber pflegen ſie ſich auch unter einander zu ſchla⸗ gen, und kommen dieſe Narben von ihren Kazbalgereyen Geſellſchaft. Beſchaͤft. IV. 53. Hh ber, 482 Beſchreibung der Muͤnch⸗ Robbe. Diefe Robbe ließ man allhier im Monatho ber und November des ahree in einemh zernen viereckigten Behälter ſehen ‚ven man gege oder eilf Uhr, einen bis anderthalb Schuh boch mit Waſſer anfuͤllte, und er gate Schaale wol Salz darinn zeraehen est Nachts ließ man das Waſſer ablauſen, und —* En in den Ber haͤlter, auf welchen das Thier auf der Seite liegend ſchlief. Gem Schlaf war ſehr leiſe ), und der ge⸗ ringſte Pſiff feines Waͤrters, ober eine Fliege, Die ſich auf daſſelbe ſetzte, war im Stand es auſzuwecken. Es ſchlief ungefähr fünf Stunden lang in einen fort, und ſchnarchte ſehr ſtarf. Beym Erwachen gähnte es, Alles dieſes, was ich von ſeinem Schlaf ſage, ber richte ich nur auf die Antwort Hin, die mir der Waͤr⸗ ter auf meine Frage gegeben hat. BEE Man nährte es blos allein mit Fifchen, daten, & des Tages bis vierzeben Pfund verzehren follte, wel: ches mir nicht zu viel zu ſeyn duͤnkt. Man ſagte zwar den Zuſchauern, daß es nur Aale, Forellen und andre her, fo wie man auch feine Baͤren⸗Robbe ohne Narben "finden wird. Sin Stellers Befchreibung von Kamtſchatta wird geſagt, daß die Robben ſehr hart ſchlafen, ©. 107. auch Bellon ſagt esaquatil, p.20. und ſchon Plinius E.TX. Cap. XII. sub Herr Schreber fagt es ©. 287. von allen Robben überhaupt. Aber S. 292. heißt es, daß die Baͤrenrobbe bey dem geringiten Geraͤuſch aufwache: 0 Stellen. c. p- 357. —J Beſchreibung der Muͤnchs Nobbe. 483 andre gute Fiſche fräße, um einen deſto hoͤhern Be: griff von ber Koſtbarkeit des Thiers zu geben. Es bekam aud) wirklich des Tags über, wenn es die Zu⸗ Schauer befonders bezahlten, einige Male, oder leben: dige Karpfen von mittelmaͤßiger Groͤße, aber des Morgens gab man ihm auch, wie ich geſehen habe, Weißfiſche, und zwar meiftens tobte, die er fic) und auch wohl ganz kleine und nur vier Zoll lange wohl ſchmecken ließ. Es nahm fie entweder aus den Kine den ſeines Waͤrters „oder der Zuſchauer, oder aus einem Zuber mit Waffer, oder fieng fie fehr behende aus dem Wafler feines Behälters, Es haſchte fie immer beym Kopf, drückte und fehüttelte fie einige Mat im Waſſer Hin und ber, und verfchluckte fie dann auf einmal, Sehr oft fand man die Galle und die Eingerweide im Wafler, die der Wärter als: dann nicht erimangelte herauszuholen und vorzumeis fen, um von feinem Thiere anzuruͤhmen, daß eg vie Galle nicht mitfreffe, Es duͤnkt mich aber, daß die: felbe mit dem Eingemweide "blos heraus gedruͤckt wird, indem durch das Quetſchen zwifchen den Zähnen, der Bauch als der am menigften wiederſtehende Theil auffpringe. Dann mehrere Male babe ich gefehen, daß der Fiſch ganz iſt verfehlungen worden. Außer dem Waſſer kann vr freſſen ), daber man es 2b 2 auch * So ſagt ud Pernetty von der bahnen Robbe, Voy. aux Isles Malouines, TI. p.38. und 41. daß fie mit den erhaſchten Fetrgänfen nach dem Meere eile, um fie zu ver⸗ ſchlingen. & PN Ruͤnche Robbe anch anfaͤnglich, ehe man ihm — em mit Waſeer angefuͤlten Zuber darzubieten lernte wei man es immer trocken in einem beſonders * einge richteten Wagen führte, oft viele Tage faften I ließ Wann ich den Leuten glauben darf, Die es; — fo bat eg auch [hen aus Mangel ver Fiſche, einmal E fünf Tage, und einmal acht Tage nichts zu freſſen be⸗ kommen, und es ſoll im Anfang, da es gefangen‘ wert den, aus Verdruß gar vierzehn Tage lang nichts y genommen haben. Es ift fo: ft bekannt, dag dt — Rau ‚Öthiere fange faſten koͤnnen, aber doch feltes 5er? Robben in ihrer Freybeit an, Speife nie fehlen, ; Fleuſch gab man ihn nicht, weil ein ähnliches hier, deſſen Befißer on ihm fparen wollte, von dem Genuß des Fleiſhes, zu Monipellier, wie mir der Wärter erzählte, geftorden if ift. Herr von Buffon fagt, nach den Die meiſten won den Robben geſchrieben haben, und auch nod) neuerlich Pernetty, daß Die oben auch Kräuter (reifen; und Bellon erzaͤhlt, daß ſie and) wobl gar in Obſtgaͤrten und Weinbergen an den Fruͤchten Schaden thun fallen, welches kaum zu glau⸗ ben iſt, da weni sten unferes außer dem Waſſer nicht feeffen kann: woher es aber ver W ärter haben mag, daß dieſe ihrer Freyheit, auch ein Seege⸗ waͤchs, welches Blaͤtter haben ſoll wie Nelfen, u er mie auf italiaͤniſch Garofalo nennte, (vermuth⸗ lich wird es eine Art von Tang, Fucus, ſeyn) kann ich nicht ſa agen. Se viel Habe ich geſehen, daß es dar tich und Endivien, die man ihm vorgeworfen haste, nicht berüßtte, fondern MED dem Waſſer ſchwimmen Bi; ei 035 U4o ch J Beſchreibung ber Muͤnchs ⸗Robbe. 485 ließ. Es fünft dieſe Robbe nach dem Bericht des Waͤrters nicht anders, als daß ſie zugleich mit dem Fiſch, den fie verſchlingt, eine kleine Menge Waſſers ſchlucken muß. Es ſoll das Thier auf der Meiſe funf⸗ zig Pfund am Gewicht verloren haben, da es ſonſten, wie in dem ausgegebenen Zedel geſagt wutde, neun Centner deutſches Gewicht ſoll gewogen haben. Das iſt num auch, fo ziemlich unbeſtimmt, da auch in Deutſchland das Gewicht fo verſchieden ifl, Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, wo es gewogen worden iſt, aber nach dem Anſehen zu ſchließen, moͤch⸗ ten 900 venetianiſche Pfunde, Das iſt beyläufig 540 nach dem Miedicinaf: Gewicht wohl genug jeyn, Geit dem es gefangen worden, das iſt in Jahres Friſt, fol es um einen Schub gewachfen ſeyn. Ss oft ich da es im Trockenen war, feinen Un Fach von ihm gehen fühe, fo war er fluͤßig, braun⸗ gelblicht, wenig auf einmal, und mir fam er nicht jebe übelriechend wor. Der Wärter fagte, Daß er wohl auch zuweilen dicker und dem menſchlichen aͤhn⸗ lich fen. Der Harn, den er baͤufig ließ, ſchien mir einen ftärfern Geruch zu haben. Sonſten habe id nicht beinerkt, daß das Thier ſtiakt. Auch wurde es jeßr veinlich gehalten. SENSE; Seine Stimme iſt kurz, und wie die Stimme ei: nes heifern Hundes, die ungefähr auf wa, ws, ber: auskommt: hintennach zu Zeiten etwas heulend, Dod) gar nicht Karl. Einmal gab es unter dem Waſſer, als eg eben einen Fifch gefreffen, einen follernden Me FON 486 eföresung der Muͤnchs Robbe Ton von ſich, und es ſtiegen Biaſen aus dem Waſ er herauf. Der Mann ſagte, daß ihm der Fiſch üben: quer in den Hals gekommen wäre. Niemand Eonnte ibm feine Stimme ablocken, als fein Wörter, und nad) feiner Meynung konnte das Thier reden, und wiederholte die Wörter Papa und Mama, die er ibm vorſagte; oder er gab feine Stimme fir ein Ja aus, | wann er es frug, ob es Hunger — oder ob ihm der | Fiſch gefchmeckt hätte*), Sonften war es fie Waͤrter ſehr ergeben, ſuchte ihn, und gieng ibm nach, wo er ſich nur von weiten in einer Ecke blidfen hieß. Vielleicht trug fein rothes Kleid etwas dazu bey, Aber aud) gegen einen andern grau gekleideten Waͤr⸗ ter, der ed zu Zeiten commandirte, war es fehr gez borfam, und überhaupt ſehr zahm, ließ fich von je⸗ dermann betaſten und ſtreichlen, und die meiſten Aus⸗ meſſungen konnte ich ohne viele Muͤhe mit einen, Bindfaden oder einem Riemchen von Pergament m chen, indem ich des Morgens in ſeinem trocknen 1 Ber bälter um felbiges herum fpaßierte. Nur ben einiger Ausmeſſungen am Kopf, war es zu Zeiten muͤrriſch, und fuhr mit einigem Grunzen auf, Andre Male aber litte es ganzgeduldig, dag ich von hinten ber mit einem Riemchen von fleifem Papier ihm zwefchen beyz de Augen fuhr, wobey es diefelben halb zuſchloß⸗ oder daß ich einen Faden von einem Theil des Kopfes zum andern ſpannte. Freylich mußte die Stimme and ) incondito fremitu Phocae nemine vocatae sefpondent, Plin. B.N. LT I C. XIII. Beichreibung der Muͤnchs-Robbe. 487 und die Hilfe des Wärters auch etwas dabey thun. Am wenigſten Efonnte es leiden, daß man ihm unz sen am Bauch oder an den bintern Füßen, wo es nicht fehen fonnte, was mit ihm vorgieng, etwas machte, und da nahm es bald eine andere Stellung an, oder machte wenigftens eine Bewegung. Auf Befehl Des Wärters wälte es fich herum, fo wohl im Trock- nen als im Waſſer, und das auch zu wiederholten Malen, reichte ihm, auch wohl auf dem Ruͤcken lies gend, Die eine und dann auch Die andre Borderpfote, nahm ihm mit feinem Rachen die Spiefgerte aus dem Mund, ließ fih Haare ausraufen, den Rachen df ‚nen, und die Fauft hinein legen, wobey der Mann doc) behutfam war, und. fie eigentlich nur unter Die dicke Oberlippe legte. Auch hatte er manche Narben von anfangs empfangenen Wunden an der Hand, Die Kälte foll, wie der Wörter jagt, ihm empfinds lich ſeyn. Here von Buffon läugnet eg, und mich duͤnkt wuͤrklich, daß der viele Speck die Robben ger nug Dagegen vertheydigen fol, Gern hätte ich dem Thier den Puls gefühlt, um feine Schnelie zu bemerz - en; ich fonnte aber Feine dazu dienliche Stelle aus: findig machen. Die Hunde kann es nicht Leiden, fondern fchregt und ſchnaubt nad) ihnen, wenn man ihm welcye vorhält, auch ſuchte es einmal einen Hund durd) Zaͤhnklappen zu entfernen. Das naͤm⸗ liche Klappen bemerkte ich ein andres Mal, welches, wie mir der Waͤrter tage, ein Zeichen war, dag es RR hatte. 254 Seine 488 Beſchtedungt der inch / dothe Seine gewoͤhnliche Art zu ruhen war mit dem gerade ausgeſtreckten Kopf aufzuliegen, wann noch kein Waſſer im Behaͤlter war, oder nicht ſo viel, daß es ihm bis über die Naſenloͤcher gieng. In diefer tage, in welcher es feine Augen in die Höhe richten muß, wenn es fehen will, was über ihm vorgehet, fiebet es böfer aus als es wirklich ıft, inſonder⸗ heit wann es die Majenlöcher öfner”), Ich wäre nengierig, zu wiſſen, was Herr Lavater, Der fo gar auch die Phyſiognomie von Schlangen: Geſichtern und von Handfchriften zu entziffern verfieher, wenn er dieſes Thier nicht gefeben, fondern man ihm nur. eine gute Abbildung des Kopfes vorgelegt bätte, ans ı den Augen, der Naſe und den Nafenlöchern deffelben für ein Urtheil gefällt haben würde; os er es fürein falſches, heimrückifches und boshaftes, oder für ein träges, gleihgultiges und apathifches Thier wuͤrde erkennt, oder was er fonften in feiner reichen Spras \ che ihm für Eigenfchaften beygelegt, oderauch, ob er es wohl für einerley gehalten haben würde, wenn man ibm zweyerley Zeichnungen des Kopfes, die eine nad) dem Stand der Ruhe, die andre in-aufrechter und berumfihauender Stellung genommen, oder audy nur die eine von.oben her oder von vornen, die andre von der Seite, oder auc) die eine mit aefchloflenen, die andre mit gedfneten Naſemoͤchern vorgelegt hätte. Ich für mein Theil, wenn ic) auch die — Geheim⸗ | Hr ”) Diefes ftelle der Kopf der zweyten Figur vor, Beſchreibung der Muͤnchs⸗Robbe 489 niſſe der Phyſtogonmie verſtuͤnde, würde kein deines Urtheil von feinem Auſehen faͤllen koͤnnen, indem ſich zu viel von ſeinem Betragen und ſeinen Hanolungen mit unter ſeine, Züge bineinmtfchen wuͤrde. Wenn ich aber beydes, Züge und Betragen zuſammen neh: men darf)" ſo glaube ich an ihm ein gutmüthiges Thier, von Anfehen nicht. wild, doch auch nicht aus⸗ nebmendfteundfchaftlich zu finden, das in feiner ge: wöhnlichen Lage ohne Argwohn mie unbeforgtem Blick auf das ſchauet, was um ihm herum vorgehet, und deſſen Stand der Ruhe, worinn ihm feine große Fettigkeit, und fein Undermoͤgen ſich ſtarle Bewe— gungen zu geben, ein noch fau leres Anſehen geben, mit derjenigen Stellung einen ſtarben Contraſt macht, woriun es den Vorderleib aufr *— und ein ſchoͤnes breites Bruſtſtͤck, und auf felbigem einen nicht übel gemachten Ropf mit lebhaften Augen varbieter”), Dieſe Stellung nimmt es infonderheit an, wenn man ihm einen Fifa; weifet, da es fich, anf feinen Vorder: pfoten ſtehend, fo vieles kann in die Höhe ſtreckt, und die Augen nicht von dem Fiſch abwendet. In dies fer tage kann man es gewiß ein ſchoͤnes Thier nennen. Die Gelehtigfeit und Neugierde der Robben ift ſchon von anderm bemerkt worden, Won ber. ar babe | ih ſchon Beyſpiele angeführt, welche zeigen, daß es auch dieſer Gattung nicht daran fehlt, aber auch an‘ der een mangelt es ihr nicht. Es mochte noch 5965 irn Des es Auch der gar viel ea gehaubten Nobbe ſchreibt Pers netty p. 46, fehöne Augen, und gar fein wildes Anfehen zu. 490. Beſchreibung der Muͤnchs Robbet des Morgens trocken liegen, oder ſchon Waſſer bes : Fommen haben, fo ſchleppte es fihy des Tages mehr⸗ mal, indem es ſich mit dem Hals und den Border: pfoten half, über den Rand feines Behälters, und. lag mit feinen: Borderleib heraus, legte feine Bor derfuͤhe ganz breit ausgeſtreckt über das Geitenbrett,. | begaffte die Zuſchauer, und ließ fich hinwieder ohne einige Furcht zu zeigen, befeben und beiaften, Se dieſer Stellung ſah es von hinten einem ſchwarzen Moͤnch nicht unaͤhnlich, inden fein glatter runder Kopf einen in eine Capuze gehüllten Menfchenkopf, - uud feine Schultern mit den kurzen ausgeftrecften. Füßen zween unter einem Sfapulier hervorragende Ellenbogen vorftellen, von dem ſich eine lange, unge⸗ faltete, ſchwarze Kutte herabſenkt. Auch verficherz gen mich etliche Perſonen, Die eine Zeitlang fich zu: Marſeille aufgehalten, daß fie dergleichen Thiere da⸗ felöft gefeben, daß man zu Zeiten welche in den Ma- dragues oder Thunnfiſch⸗Netzen fange, und: daß . man ihnen den Namen Moͤnch (le moine) gebe. Auf mein Einwenden, daß fie vielleicht das Meer⸗ . fihwein*), oder den Kequin oder eine andre Art von Hayen ) Denn nad) dem Mörterduch des Valmont de Bomare, den es aus desde Bois feinem ausgejchrieben, wird der Marfouin auch zu Zeiten Moine genenut. Bey vieler Gelegenheit F Habe ich mich, fo wie ſchon öfters, uͤber die Dreiſtigkeit ges wiffer Leute verwundere, womit fie von Sachen urtheilen, die fie nicht verfiehen. Bald fagte einer der Zuſchauer mit der größten Zuverficht, es waͤre ein Meerſchwein, baid wollte ein % — — Hr 2 ar Beſchreibung der Muͤnchs⸗Robbe. 491 Hadhen mennen Pönnten, antworteten fie, daß fie bey⸗ de wohl Pennten, und daß fie dieſes wirkliche Thier außer jenen geſehen haͤtten. Iſt dem wirklich alfo, fo wundert es mich defto mehr , daß dieje Art noch nicht genau befchrieben iſt. Dierwon Bellon. bes fehriebene kann es nicht wohl feyn, da weder ber har⸗ . te Schlaf, den er feiner Robbe zufchreibt, noch die Stimme mit gegenwärtige uͤbereinkommt. Seine übrige Beſchreibung iſt zu kurz und unvollſtaͤndig, um etwas daraus ſchließen zu koͤnnen. Rondelet hat unter dem Namen von Vitulus maris mediterra- nei gewiß weder die Phoca vitnlina L. verſtanden, in⸗ dem er den Vitulus maris oceani ausdrucklich davon unterſcheidet, noch Buffons indiſche Robbe oder die Phoca pufilla Schreb. weil er ſagt, daß keine Oh⸗ ven da ſind. Ob er gen enwaͤrng beſchriebene gemeynt habe, darüber hin ich zweifelhaft. Doch ſollte ich es faft vermurhen. Er fagt zwar gar nichts von der Größe, und feine Abrige Befchreibung ift auch ziemlich unvollſtaͤndig. Aber es kommt doch mit un: En Art überein, wenn er. — real einen nicht Bi a ENEERR weit F > —* 9 ein andrer, es ſey ein Thon, bald ——— ‚ner * davon ge⸗ geſſen haben, und es ſchmeckte wie Salm man fienge ih auch sft in Fluͤſſen: vermuthlich meynte er den Stör. Aber: was mich am meiſten wunderte, und auch wohl aͤrgerte, weil ich daraus ſahe, wie ſo viele Leute, die Augen im Kopf zu haben glauben, unrichtige Begriffe haben, iſt dleſes, daß ich meiftentheils von aken Seiten von einem Fiſch ve den hörte, 4 er Vetcheiinnoce Minds: oh weit geſpaltenen Rachen zuſchreibt, wenn ex. — be ſchwarz und grau, mit zu Zeiten eingemiſchten | Flecken angiebt, und infonderheitwenn er ©. ad | auf der. vierten linie von unten, ausdrücklich ſagt, daß an ven hintern Füßen keine Naͤgel ‚vorhanden 1 find, Es kommen zwar auch einige Umſtuͤnde beym Rondelet vor, die meiner Meynung nicht guͤnſtig ar fern ſcheinen. Er laͤugnet erſtlich wieder den Ari⸗ ſtoteles, daß die hintern Fuͤße in fünf Finger getheilt wären, uͤnd daß fie hingegen gerade fo ſeyen, wie in feiner Figur. Darinn hat er nun offenbar unrecht. ESeine Figur iſt ſchlecht/ und fo wie er ſie abbildet, ſind die Hinterfuͤße an Feiner Robbe geſtaltet, und man darf nur Died’ Aubentonſche Figur des Robben⸗ Skelets betrachten, um den Ariſtoteles vecht zu ge⸗ ben. Uebrigens find freylich die Hinterfuͤße an ber Art, die Ariſtoteles beſchreibt, in gewiſſen Stuͤcken von ver Rondeletſchen, und von andern verſchieden. Rondelet ſagt ferner, wie Bellon, daß ſeine Robbe einen ſehr harten Schlaf habe, allein vielleicht ſagt er dieſes nur nach Plinius (ſagt er doch auch, zus gleich mit Bellon, daß ſie knorplichte Knochen hat, welches gewiß nicht wahr ift,) und vielleicht hatte es - Plinius auch nur vom Hörenfagen, und vielleicht von Fifchern, die das laute Schnarchen, das fie ausm ⸗ zugänglichen Hölen und Klippen hoͤrten, für einun tehglichee Zeichen eines harten Schlafs mögen gehal: | ten haben, oder weil man geglaubt, daß weil andre Robben einen harten Schlaf haben, es von allen koͤnne gefagt werden, (man febe die Anmerkung oben ©. 482. Beſchteibung der Muͤnchs ⸗ Robbe. 493 Sl 482) Uebrigens habe ic, ſchon erinnert), daß ich das, was ich von dent leiſen Schlaf geſagt habe, nur auf die Verſtcherung des Waͤrters hin bemerkt habe, und es wäre auch nicht unmöglich, Daß das Thier in feiner Freyheit/ warn es fic) ficher glaubt, oder wenn es das Stürmen und Rauſchen der Wellen im Schlafe zu hoͤren gewohnt iſt, einen ſtaͤrkern Schlaf haͤtte, als in ſeiner Gefangenſchaft, wo ge⸗ woͤhnlich alles um daſſelbe herum ſtille iſt, und es von einem geringern Geraͤuſch erweckt werden kann, oder daß es waͤhrend ſeiner Gefangenſchaft nicht voͤllig ge⸗ ſund wäte, und einen. unrubigern Schlaf: hätte. Daß an unſerm Thier die Zähne nicht ſchneeweiß “find, ‚wie Rondeler ſagt, thut nichts zur Sache, es ft vielleicht Alter, vielleicht Krankheit, vielleicht Mangel on Nahrung aus dem Pflanzenreich, Schuld on ihrer braungelben Farbe. Was endlich den Na⸗ men anbelangt, mit dem das Thier zu Marſeille belegt werden ‚fell, da Rondelet hingegen von feinem fagt,, daß man es daſelbſt den Seeochſen nennt, fo hindert auch dieſes nicht, beyde fuͤr einer⸗ ley zu halten. Wir wiſſen aus Bruͤnnichen, daß viele Namen der Fiſche, die Rondelet als ſolche, Die zu Marſeille gewoͤhnlich find, angegeben hatte, gar nicht mehr daſelbſt im Gebrauch find: und vielleicht ar der Name ua nur En gewiſſen Leuten ge⸗ Aa ) braͤuch⸗ fe, erinnere ie wie Im Traum, —— elnmal in el⸗ ner ftanzoͤſiſchen Schrift etwas von einem’ Thier geleſen zu haben, das man den ieh neunte, und wo ich aus der | ganzen 494 Belchreibung der Münch: Nobbe, braͤuchlich, oder vielleicht nur einmal im Scherzauf gebracht worden, Der von Rondelet angegebene Name des Seeochſen ift aud) meiner Meynung mehr guͤnſtig, als zuwieder, indem man darunter ein Thier von einer anfehulichen Größe muß verftanden haben. Was Aldrovamden betrifft, fo ift bey ihm nichte, - was zur eigentlichen Kenntniß der Robbe gehoͤret, zu finden, das er nicht aus andern ausgeſchrieben haͤtte, ungeachter er ſelbſt ein dergleichen wohl abge⸗ richtetes Thier in Bologna geſehen hat. Jonſton ſagt, wie gewoͤhnlich, nichts neues, als daß er den harten Schlaf der Robben beſtaͤtigt, den er ſelbſt zu St. Andrews bemerkt hat. Wo er die Abbildung auf der rechten Seite der 44ſten Tafel ber Gabe, die⸗ fes weiß ich nicht, aber gewiß ift fie unter allen alten, | | 2 und ganzen Beſchrelbung ſchloß, daß es eine Art von Robben feyn muͤßte. Ich habe vergeffen diefe Stelle aufzufchreiben, oder kann fie wenigſtens unter meinen Papieren nicht fins * den. Indeſſen finde ih beym Nachſchlagen, außer dem bekannten fabelhaften Muͤnch des Bellons, ein anderes Seethier unter diefem Namen, in den Memy'de l Acad, 1759. p. 40. der Hiftoire, furz und unvollſtaͤndig beſchrie⸗ ben, und auf der erfien Tafel daſelbſt abgebildet, Wann ich die Wahrheit jagen foll, fo kommt mir die Befchreibung ſehr wiederſinniſch, und die Abbildung verzeichnet, und vielleicht gar aus dem Kopf gemacht vor. Ich würde auf den Squä- lus Squarina gerathen haben, als den die Engländer auch den Münch (the Monk’) nennen, Allein die viel geringere Größe der Squatina, die nach Rondelet nur felten zur Laͤn⸗ ge eines Mannes fteigt, da dieſer zwey und zwanzig Schus be Befchteibung der Munchs⸗Nobbe. 495 und vielen neuen Abbildungen die befte, und druͤckt infonderheitunfre Öattung aus, Es wäre zwar an den vordern Füßen etwas auszuſetzen, aber doch find fie, der fieben Finger ungeachter, gar viel natuͤrli⸗ cher als bey Den. meiſten andern. Juſonderheit find die Beugungen Des linken Hinterfußes gut ausge⸗ druͤckfkt. Den rechten Fuß und den fehlenden Schwanz muß. man fo genau nicht nehmen, Alles zufammengenommen, fo duͤnkt mich unfre Robbe die naͤmliche zu ſeyn, die Rondelet, und vielleicht auch Bellon, und vermuthlich aud) Dlinius und Ariſto⸗ teles * wenigſtens als, wie Herr von Bufſon glaubt, die Phoca ua), gemeynt haben. Denn fie iſt wirklich ein Bewohner des mittelländifchen RN! und foll im Herbſt des 77ſten Jahre im dal⸗ mati⸗ he hatte: die er ber Squatina fehlende Steißfloſſe, und der ganz vornen, wieder die Gewohnheit der andern Hayen fißende Mund, da diefem im Gegentheil ausdruͤcklich auf jeder Seite drey Floßſedern zugefchrieben werden, und der und mehr als einen Schuh weit hinter der Spike des Kopfes fiset, erlauben mir diefe Bermuthung nicht, ı Aber kein eigentlicher Fiſch kann es feyn, fondern ein Enorplichter Fiſch, oder Ampbibium nans. Diefes erhellet aus der Groͤße des Thiers, ans der rauhen Haut, (die in. der Bes ſchreibung fieht, denn die Abbildung zeige ordentliche Schuppen) dem mondförmigen Mund, der zugleich mie - den Naſeloͤchern ruͤckwaͤrts und unterhalb an.dem Kopf liegt, den feilähnlichen Zaͤhnen, und inſonder heit aus den fuͤnf Vefnungen, wodurch das Thier Athem holt. Aber die fuͤnf großen Haͤute zwiſchen — find allerdings ſon⸗ derbar. mine Dee ni — Aue —— mie. —— von der naͤmlichen Art ſeyn gefangen worden. Daß ihr Vaterland wirklich waͤrnꝛere Gegenden ſind, er⸗ hellet theilg aus dem/ was oben geſagt worden, daß ‚man ſie zu Marſeille kennt, theils aus der Beſchaf⸗ fenheit des Haars, welches, wie Herr von Buffe on fagt, bey den mittäglichen Gattungen immer — und At ift, ai an den. nordlichen Das Thier gehoͤrte einer Geſelſchaft vo von Vene— tianern, die es zur Schau herumfuͤhrten, und auf ihrer Reiſe nach Paris, wo ſie es dem Koͤnig anzu⸗ bieten gedenken, zu Ende Octobers und im Anfang des Novembers allbier in Straßburg fehen ließen. Sie ſollen ungeachtet ihrer vielen Unkoſten doch fehon in Jahresfriſt über zehentauſend Livres damit gewon⸗ nen haben. Eine andre Geſellſchaft, die mit dieſer verbunden it, führe das andre in einem großen mit Reifen befchlagenen Zuber auf einem andern Weg herum. Ich habe es, Da e8 den zweyten November auf feiner Reiſe nach der Schweiz durch Straßburg fuhr, ohne ſich aufzuhalten, zu fehen verfehlet, wel: ches mir anfaͤnglich deſto mehr leyd that, da mir der Waͤrter, deſſen fo ic) befehreibe, immer geſagt hatte, daß jenes ein Weibchen feyn follte. Allein der eine von den Eigenthuͤmern verficherte mic), daß daſſelbe aud) ein Männchen ſey. Cs folletwan einen Schuß fürzer, und beynahe nur balb fo dick von Leibe ſeyn, auch den weißen Fleck am Bauch nicht haben. Die⸗ ſes bemerke ich darum, damit wer daſſelbige geſehen, und. Beſchreibung ver Muͤnchs⸗ Robbe, 40% amd meine Befihreibung nicht vollfommen auf daſe ſelbige paſſend finden ſollte, wiſſen möge, woher die? fer Unterſchied fommt. Das größere Thier mit dem Fleck fol ein alter Fifcher fehon feit vielen Fahren her’ an dem Ufer”) bemerkt, und als es gefangen worden, eben an.diefent Fleck wieder erkannt haben. Daher - Schließen die Beſitzer, daß es ſchon alt ſeyn muͤſſe. Die ſchwaͤrzlichten Zaͤhne, die abgenutzt zu ſeyn ſchei⸗ nen, moͤchten vielleicht das naͤmliche wahrſcheinlich machen Aber wie ſoll ic) das mit ſeinem ſtarken Wachsthum von einem Schub im Jahr veimen ? Das eine, oder das andre ſcheint falſch zu ſeyn. Die Zergliederung des Thiers dürften wir viel⸗ leicht einmal von Montpellier zu erwarten ‚haben, : Denn der Wärter erzählte mir, Daß dasjenige Thier, welches daſelbſt geſtorben, weil ſein Beſitzer ihm Fleiſch zu freffen:gegeben bat, und welches wirklich ein on — een — * und man. 9 nad he des eich ES ai man ſie an ſteilen unzuganglſchen Klippen ſehen, wo ſie auch an freyer Luft im Sommer ſchlafen. gIm Winter ſollen fie aber in” Holen fhlafen; deren Eingang unter dem Waſſer iſt So ſagt auch nach Aldrovands Anführung ©. 725. Plinius deſſen Stelle ich wicht finden kann, vitulos maritimas cas ‚vernas ſubire. Inſonderheit abet Debes, den.Pontops pidan anfͤhrt, (natuͤrl. Geſch. von Norwegen II: p. 241.) ſagt, daß die Robben fi ch gern in dergleichen unzugänglis Sen Hölen aufhalten, deren. Eingang unter dem Waſſer ift, und die auf Faͤrde, Raufve⸗ Later genennt werden. — Beſchaͤft. VS, Hi 158, Defsrisungder Minds obl man ſeine zuſammengefuͤgte Knochen — ha⸗ be, Es ſoll ſechzehn Ribben auf jeder Seite, und dreyßig Gelenke des Ruͤckgrads gehabt haben. x ‚Uns, gemein viele Wuͤrmer deln in en EDER wor⸗ den ſehn. “ — — — Dieſes iſt es, was — von meiner ots, reife aus eigener Bemerkung, theils nach Nochrichten/ die ic) immer in meinem Ausdruck von meinen eige⸗ nen Beobachtungen ſorgfaͤltig zu anterfcheiden mie" Mühe gegeben habe, vorzubringen bh hatte. Nun fraͤgt es ſich noch, zu was für einer Hartung der. neuern Schrirtfieller fie zu Tee, und wie ei in beſtim⸗ Bin ip. " Einnd und Henn von — — — * uns sie — leiten. Beyde haben zu wenige Gattungen beſchtieben, und es iſt auch hier zum Verwundern, wie der letztere aus ſo deutlich verſchiedenen Gattun—⸗ gen gern nur Abaͤnderungen machen moͤchte. Die Namen der Phoca foerida, groenlandica, barbata, in Herrn Muͤllers prodtom. Zoolog. Danic. p- VIII. der Borrede, Eönnen uns, nichts nüßen,, weil fi fie noch mit keinen Beſchreibungen begleitet ſind. Auch koͤn⸗ nen wir unſre Robbe zu keiner der in Dem praͤchtigen Schrehberſchen Werk beſchriebenen Gattungen brin⸗ gen. In Erxlebens Syſtema Regn, Animal, ſchei⸗ nen die Robben am deutlichſten auseinander gefeßt zu fegn. Doch) audy da feheint unfere zu fehlen. Die, Phoca urfina und puſilla Fann fie nicht ſehn, weil fie Peine Obrlaͤppchen een Phoca Leonina und crifta- —— — | Beſchreibung der Muͤnchs⸗ Robbe, 499 ‚ta ift fie nicht; y ‘weil ibe, da fi e doch ein Männchen’ iſt, die runlichte Stirnbaut fehlet: Phoca jubata, nicht, weil fie am Halſe Fein Praufes Haar bat, Phoca vieulina®) nicht, weil es Die Beſchaffenheit bes Haares, und der einer geringeren Ausdehnung‘ fähige Hals, die mehrere Größe, die verfchiedene Farbe, und die an den bintern Füßen mangelnde Ni: gel nicht zulafjen, Nicht die Phoca hitpida, aud) wieder, weil Farbe. und Haare, und Mangel der Naͤ⸗ gel, und Laͤnge des Halfıs, wann anders die langhale ſigte Robbe des Datfons dahin gehoͤret, nicht uͤber? einſtimmen. So blieben noch übrig Phöca groen= landica und Phoca barbata. Die erſtere kann es, ins geachtet der aͤhnlichen Größe, nicht wohl feyn, da die⸗ .. auf dem grauen Koͤrper einen ſchwarzen mond⸗ förmigen Fleck an jeder Seite hat, der beſtaͤndig und nicht zufällig zu * ſcheint „da dieſe Art davon den Namen der jchmarzfeitigen Robbe erhalten bat Dod) wenn man aud) die Farbe und die Flecken durchgängig nur für zufällig halten wollte, fo kant man doc) von unſrer Art nicht fagen, daß fie einen ſpitzigern Kopf als die Kalbsrobbe hat, und went ' a von Buffons Benterfung ) Stich haͤlt, und — J1 REAL nd Siemar ale —9 in dem eiegegehenen Zabel angefändigt, der ſonſt nicht übel aufgeſetzt war. Auch wenn man bloß beym Linne bleiben will, kann fie keine andre ſeyn. Und in dieſem Betracht hat Hit von Buffon Nicht Unrecht, wenn er den Syſtemen vorwirft, daß fie ſchaͤdlich find. *) Das glaube ich nun zwar nicht, Denn auch die — ſobbe 500 Befreiung der Nine .$ * = als allgemein angenominen werden kann, fo muß. an.der geönländifchen Robbe das Haar anders vers: halten als an unferer. Aus den Abbildungen des. Egede und Elli, die äußert fchlecht find, und die bey dieſer angeführt werden, ift übrigens fein Troſt zu holen. Was mun endlich die Phoca barbata anbes » langt, wozu man unfer Thier rechnen müßte, wann man annehmen wollte, daß Erxleben alle Gattun⸗ gen gekannt und richtig beſtimmt habe, welches ich aber zu glauben weit entfernt bin, fo meyne ich fie. auch dvabın nicht dringen zu Eönnen, aus folgenden, Urfachen. Erftlich ſehe ich nicht ein, warum meine, Gattung vorgiglie) -vor andern den Beynamen bar-: bata, die baͤrtige verdienen foll, da ihre Bartbor⸗ ften, wie wir gefeben haben, verbältnigmäßig Eleiner “als an der gemeinen Kalbs:Robbe find. Zweytens: ift es mir nicht wahrſcheinlich, daß diefes Thier der mittellaͤndiſchen Ser, ſich auch im aͤußerſten Norden aufbalten ſollte. Drittens finde ich nicht, daß mei⸗ ne Art der gemeinen Kalbs-Robbe mehr gleicht als andere Arten, wie Erxleben ſagt. Viertens kommt ſie nicht mit der Parſonsſchen großen Robbe überein, welche Errleben bey feiner Phoca barbata anführt: dann meine bat palmas-latas natatorias, die nicht im deutliche Finger gerheilt find, welche Bil⸗ dung Parſons nur feiner Iangbalfichten Robbe zu: ſchreibt; Robbe Hat welches, mit Wolle untermengtes in die Höhe ftehendes Haar. Schreber S. 290. nah Stellern nov. Eoınm. Petrop. T.U, p,339. Befchreibung der Muͤnchs⸗Robbe. 501 fehreibt; auch gleicht mein Thier feiner Zeichnung nicht, die er mir Sorgfalt und Genauigkeit felbft ges: macht zu haben vorgiebt. Mun weiß icy zwar nicht, was fürein geſchickter Zeichner Herr Parfons ift, aber wann feine Abbildung gut iſt, fo ift das ganze Aus⸗ feben feines Thieres von dem meinigen verfchieden, der Leih ift an-felbigem jun und die A ſitzen weiter na vornen, —— vi "6 halte es alfo, bie idy eines beffern belehrt werde, fuͤr das ficherfie, meine Robbe für eine bey. ben neuern Schriftftellern noc) unbeftimmte Gattung zu halten, und twage es einftweilen, fie als einen klei⸗ nen Beytrag zur, Gefchichte der Säugthiere den Na⸗ turforfchern anzubieten. Die Kennzeichen muß man‘ bernehmen, wo man fie findet, und mit der Zeit wird man bey diefem Geſchlechte wohl bequeme Unterab⸗ tbeilungen von den Ohren und dem Haar hergenom⸗ men, anbringen £önnen. Auch muß, ich. mir, um das , Thier deutlicher zu beftimmen, die Freyheit nehmen, die Anzahl der von Linné beliebten zwölf Worte, die ohnehin Fein Gefeß, und ſchon von andern mit Recht nicht Beobachter worden ift, zu überfihreiten. Ich wuͤrde ſie alfo/nennen: - PuocA (Monachus) capite inauriculato, denti- bus inciforibus utriusque maxillae quatuor; palmis indivifis, plantis exunguiculatis; pilis nigricanti- bus ficcitate furredis molliusculis, — Ji3 Die 03 Befreiung der inch Mofter am: ‚Die Münchs ⸗ Kobbe, ‚ohne. Oprläpps chen, mit vier Schneide :Zäbnen in jedem Kinn⸗ baden; mit ungetheilten Dorderpfoten, ohne Naͤgel an den hinten, mic ſchwarzen weichlich- ten Saaren, die, went fie — ſind, in die oe ſtehen. Sole een a Der von einem Münden — nommene Beynamen anſtoͤßig ſeyn, oder unſchicklich ſcheinen, wiewohl er mir als ein ſchong angenomme⸗ ner der ſchicklichſte zu ſeyn duͤnkt, ſo ſetze er ſtatt defr fen, den fehon von Homer ven Robben als ein Bey⸗ wort zugefegten Namen Nepus — welchen aber ein anderer auf veutfch tberfeßen mag, denn Schwimmfuß=:Robbe würde mir nicht gefalfen * oder nenne fie lieber mediterranea, oder veterum: die Robbe aus dem mittelländifchen Meer, oder die Robbe der Alten, wenn er nichts dagegen bat, daß ich fie Wieder des Herrn Grafen von Ei, Meynung ya halte, | =; 9 “iz ‚3 4 Aus: | ee | 0 9 Degen dh : m a nchs— obbe. BEN Volige — des Thiers, von der aͤußer⸗ ſten Spitze der Schnauze an, bis an die Spitze des Schwanzes 9— Ben — $änge desjenigen Theils der hintern Füße, | das über Die ne des he yes ber: oo gorraget. a der Spiße der Schnälhe bis aufl die Mitte des Scheitel : : | ı Abſtand der Spige der Schnauze, bis an den hintern Winkel der. Einlenkung J——— vordern füge : a Abftand der Einlenkung des vordern Fußes NT bis an den bintern intel dee großen ER Bauchflede 2 Ir] 9 Abſtand des MWinfels des großen Souch⸗ | flecks bis an bie Einlenkung der — | Fuͤße | ı| 8 — (Bierbey Buße ich — zu bemerken, Der Abſtand der “| 15 an den Sleck nuͤtzt uns nichts. | Si us, ”) Das Mes it ch Sn an — Su lan, und wo ich es nicht: ausdrüclich erinnere, mit Bindfaden oder mit Pergament; Riemchen fo genau und forgfältig ale re die. Bewegung des Thiers immer zuließ, von mir genons men worden, Manche auch zu wiederholten malen. 125 Ausmeſuungen der Bing he Y i Ich * 2 anfänglich nicht glaubt, daß er nur zufällig wäre.| Don beyden vorbergeyenden Län: gen die folgende.abgezogen, Fämen] | 77 30ll für die Länge der vordern| ‚ Süße heraus, welches mich faft zu viel duͤnkt. Wenigftens muß ich) | }- das Maaß von dem vordern = 4 — — — ⸗ 7 — kel der Einlenkung genommen, ba- ben. Men Eann in dergleichen Sa: | hen nicht zu ſorgfaͤltig ſeyn, alles genau aufzuſchreiben, und auch zul I. wiederholten malen zu berichtigen.) | I 2 Abftand der äußerten Spitze der an den Leib/ F angelegten Vorderfuͤße von der Einlen I | kung der hintern Füße, wo man den un: ter der Haut verfteckten Schentel zu un⸗ terſcheiden anfaͤng 2 Abſtand des großen Seiten: Winkels des/ Bauchflecks bis auf die Mitte des Ruͤckens Umfang des Koͤrpers, wo er am dickſten iſt, das iſt hinter den Schultern ⸗ Umfang des Kopfes über beyden Are ge⸗ F meſſen | Umfang des ln gezogenen Halſes Umfang des ausgedehnten Halſes. So oft ich das Maaß nehmen wollte, zog das Thier ihn zuſam⸗ men, und auf die legt vergaß ich, daß mir dieſes it: noch] fehlte. nr | Ausmeſſungen de Muͤnchs⸗Robbe. 505 P.Ip. . Umfang des ame. beym Aufang dee Schwanzes Umfang des vordern gohes an der Eine kung genommen ılı 6 Umfang des hintern Zufes an ber Einen fung genommen ⸗ 11 —8 Abſtand der Einlenkung der einen Border: pfote bis zur andern, vom intern Win: kel der Einlenkung uͤber den Räder ge⸗ meſſen | 2l— Abftand des Winkels des Mundes, vom vordern Augenwinkel. Nur nach dem| | Augenmaß von mir und dem Maler in beurtbeilt _ : "4 Breite der Schnauze Sinter den —J— chern genommen — Breite der geoͤfneten Hafeöcher | — Lraͤnge derſelben⸗ —2 Zwiſchenraum der beyden Nafelocher — Abſtand des innern Augenwinkels vom an⸗ dern ⸗ — Abſtand des aͤußern Be — — Abſtand des einen Ohrs vom andern = j—Iı Abftand des hintern Augenwintels vom She ⸗ — 3 Laͤnge der Augenoͤfnung vom vordern zum hin tern Winkel, beylaͤufig 1] 914 Abftand der Nafelöcher vom ordern Au: genwinkel ⸗ — 216 Abſtand der Spitze der — vom vor⸗ dern Augnewinkel ⸗ ⸗ — 616 a Sig Abſtand — I * ine meminge— ge A6kand a ei der Bbeſten be Kugen, von. der einen Seite zur. andern! "3 * Abſtand der Spitze der Schnauze Sa der ei Er Falte des Hals . : — Durchſchnitt des Thiers von oben ka un: ten, an dem dickſten Theil, inter den] * Schultern, während daß es liegt, mie | 1 einem darneben geftellten Stock gemef|- fen 8 ⸗ ⸗ Dieſes iſt um ein gutes weniger, als nach dem oben angegebenen 7 ſtaͤrkſten Umfang feyn follte. Man muß aber bedenken, daß ım Liegen | | En der Leib flsch gedruͤckt wird.) länge des Borderfußes, an der vordern Seite, und von der oberiten Einlenkung an genommen ⸗ — — — an der hintern Seite, und von dem hintern Winkel Ein⸗ lenkung genommen Abſtand des Handgelenks von der Spihe des vordern Fingers an der vordern Pfote En ⸗ er Der — — — von der Spiße des hin: teen Fingers der vordern Pforte (zu! meſſen vergeffen. Welches mir um deſto mehr leyd thut, weil damit die ſchiefe Richtung der. vordern Seite] - des Sußes unbeitimmt bleibt.) RN, Abftand des erfien Nagels vom fünften I—| 5] 9 $änge det dritten Bingergelenfe spare | — ” ‚3 9 ; J as der Müncs: Robbe. 307 P.!p. Breue des Rackens an ‚ber Einfenfung des] Io] ° Schwarzes ; N, Länge des Schenfel: Glienkes : ab and des una a) von * hater an der vordern] emeſſen Le u — Ken an da intern ©eie r ! annn ber Hinterfuß, mit Fleiß auge: Ir 68, breitet wird, fo ift der Mbftand der äußerfienSpiße des erften Singers von der Spige (oder vielmehr dem ſtumpfen — * ah gers Größefte Breite des sche Fingers: "Breite Des zweyten ⸗ Breite des mittlern Fingers, die Haut, dt —4 ihn mit dem zweyten und vierten verbin /· us x a —— mit dazu gerechnte = 7—— des vierten Fingers Breite des fünften —— — fänge deſſelben Gieſe fünf bräten —— ge: ‚nommen ;omachen feeylich erwas mebreres als die ‚ganze Breite des Sußes beträgt: aber bey der Bewer] ung des Thiers ließ fich das Maaß ‚nicht fo genau nebmen, und dieSin:| uf: ‚ger ließen fich nicht ſo meffen, daß .. etwas Bon der: Swifchenbautl 1 wieder | jr — noeh n 5 J — ann die Finger des hintern Fußes zu⸗ ſammmengelegt ſind, ſo iſt die pe | Breite) des erfien Fingers an. ir 3 pi > DBafıs : | Breite deſſe elben an dem äußerfterilEnde ie Von dem Ende der erften Rinne, die den]: erften Finger vom zweyten trennt, reich] » nach vornen zu an das Ende der zwo bh ten Rinne, welche höher —— ale] it la Dieerlte > — Vom Ende der zwoten bis ang Ende des rö dritten eben ſo hoc) hinauf‘ fleigenden Rinne gerade hinüber über dem mittlerni Finger gemeffen ’ — Von der dritten zur vierten Rinne, Die mie: derum nicht ſo weit von vornen geht, folglich wieder ſchief nach Hinten zu ger) meieſſen sit N EN EL NER N) Hein 31. (Bey fo ʒuſammen elegten Fin⸗ gern der Sinterfuͤße, ſind dieRin: nen oder Salten zwifchen den Fin⸗ gern kaum zwo bis drey⸗ — breit) Abſtand des Endes der erſten Rinne vom Ende der vierten Rinne, in gerader Li⸗ nie über die drey — Finger hin ge) meſſen s Gemeinfhaftliche Breite des zweyten und vierten Fingers, gemeflen an der innern Seite des Fußes, Da-fie mie Ausfehtiefel ueu=— —V — * P* — Ausmeſungen der Muͤnchs Robbe, 509; — msi union ie BF a 27 fung des mittleen Ginger an liegen ⸗ ⸗ Lange des Schwanzee u, : Breite deſſelben GR Abftand des Afters von der * Bund welche die Ruthe heraustritt: Abftand diefer Oefnung yon. Nabel, a RR deih Mugenmanß Br 1j—|— id dieſer OHeſnung von der Bl ı Abkand der einen Srfmae von der an: Man A ED Ka NA } \ ; . * —— Er } 4 8 are er) w RE au SLIDE y £ ; END PET N ENTE r { 2 5 a I — — 7 % k EN 6 [ J EN 2 2 ir > Kar Y —* 44 ei I H 4 — * x 3 Z v « LAT u Be F © Ft — 4 9 ———— ER 73% Bere: 4 an 3 { a .r = P%. "7 S Pe - 2 1 ) y “er — EERS u — 9— “37 9 \ ur LEN * J * * u r Nur J 3 J af “a * Erna? BI | * iR art“ — are k * XX N: % mon Ode SATT 3a Hohe ‚sönanis in sen? musllim Ba ga 2 ie * JD— J Be an N Eee — * — FO a * F en A RER: jr 8 Bolten — Siehe Taf. a ‚Ss. I. a. Wein men an s iſt nicht, zu laͤugnen der — den die Natut⸗ forſcher dieſes Jahrhunderts auf die Betrach⸗ tung, und auf die naͤhere Unterſuchung der Geſchoͤpfe unſers Erdbodens, und die Natur uͤberhaupt gewen⸗ det haben, iſt ihnen reichlich belohnet worden. Wie viele Erdarten, Steine, Pflanzen und Thiere haben | fie nicht entdeckt, von denen unfere Vorfahren nichts wußten, toie viele verborgene Kräfte der natürlichen Dinge haben fie nicht ausgeforfchet, und wie befannt haben fie ficy nicht mit dem Thierreiche und mit der gebensart der Thiere gemacht, Die fo gar nicht aus: genommen, welche in den tiefften Abgründen, in den ſchaudervollſten Klüften, auf den fteilften Bergen, * den unzugaͤnglichſten Felſen, in den undurchdring⸗ lichſten eh Do den Bumon eb 5 Wwanw? tur, en Beaboraeniirn Kom — um, fie. ac, geheimſten Arbeiten, zu. ‚übestaichen,, meiches,ibnen bisweilen, auch mit einem Exfoige ge⸗ gluͤckt iſt, der unſern Zeiten Vorzüge vor den vori⸗ gen giebt, und die noch größer. feyn wuͤrden, a wenn es moͤglich märe ‚ daß die Freunde der Natur dieſel⸗ | be, und das, was fie: ‚hervorgebracht bat,. ‚ohne ale votgeſaßte Meynungen und Lehrgebaͤude betrachten unterſuchen koͤnnten. Zwar wird uns unſere Unwiſſenheit fuͤhlbarer, „wenn wir. uns nad), der Na⸗ tur ‚richten, als wenn wir. uns erdreiſten, dieſe nach | willkůhrlich angenommenen Formen zu formen, allein | wir entfernen uns in; dem letztern Falle allezeit von. der Wahrheit, welche, zu ſuchen Doc) unſer eimigſter Zweck ſeyn muß, und ſie zu finden iſt gewiß keine Kleinigkeit, denn unſere Einfi chten in dem Werke bes Sch öpfers fi nd und. ‚bleiben, der vielen gemach⸗ | | ten Entdeckungen ungeachtet, dennoch fo eingeſchraͤnkt, daß, ‚Basjenige, mas wir beute für.eine fajt unlaͤug⸗ bare, Wahrheit halten „morgen vielleicht kaum das Gepraͤge der, Wahrſcheinlichteit mehr hat, Der | Naturforſcher erfaͤhret dieſes leider gar zu oft, und. id) kann davon ein, neues. Beyſpiel anfuͤhren, wel: ches beweiſet, wie ungewiß unſere Lehrſaͤtze noch find, wenn wir gleich meynen, daß wir ſolche auf dem ber | ſten Grunde gegründet Bm Unter — ä Etwas von den Ammonshoͤti "er fe | ' | Unter den Verſteinerungen, mit welchen die Na⸗ tur ſoeſcher ſich darum gerne beſchaͤftigen, weil fie um? fere Keuntniſſe nicht nur zu erweitern, fondeen aue 3 manches in der groͤßeſten Dunkelheit vergrabenes auf zuklaͤren dienen, finden ſich viele, die wir in ihrem natürlichen Zuſtande ſchon laͤngſt kennen Von am⸗ dern, Evon den Bohrmuſcheln iſt es nr erſt ſeit kurjer Zeit ausgemacht, daß fie Seethiere find, ob⸗ gleich man fie weit von den Ufern des Meeres ent⸗ fern anzutreffen pfleget, andere hingegen laſſen ung | noch in der voͤlligen Ungewißheit fo wohl in Anſehung ihres ehemaligen Zuftandes, als auch ihres Wohn: plaßes. Zu Diefer Tegtern Gattung gehören die ſo genannten Ammonshoͤrner und die Bifchofeftäbe, die geraden und die gewundene von deren, ihrer vielen Arten, und ihrer ungeheuren Menge ungeachtet, man doc) weiter nichts beſtimmtes behatıpten kann, als daß fie aus dem Thierteiche find, Man haͤlt fie für” Seetbiere, und wie ich denfe mit Recht, weil ſie insgemein in der Geſellſchaft mit andern bekannten verfteinerten Seethieren angetroffen werden, allein ob fie ehebem Schlangen, oder Würmer, oder Schner cken geweſen find, ift fo gewiß noch nicht erwwiefen, ‚daß nicht manche wichtige Zweifel dagegen zu machen ſeyn ſollten. Man war fonft wohl der Meynung, daß fie Schlangen, oder Würmer Fönnten gewefen feyn, Diefe Vermnthung aber hat itzt allen Beyfall verloren, nachdem man Stücfe ausgegraben bat, wel: ‚he offenbar mit einer glänzenden perfenmusterattigen ESchale Etwas von den Ammonshoͤrnern. 513 Schale bedeckt find, und obgleich, fold)e Feine wahre | Ammonshoͤrner, fondern nur ein Mittelding zwiſchen dieſen und den Nautiliten find, fo hat doch ihre Err fiheinung, ‚und die Aehnlichkeit der eigentlichen Am: monshörner, nämlich derer, Die zwar ihre ordentli⸗ chen Windungen, aber feine ‚gehörig geformte und ausgebildete Mündung haben, mit den Poftbörnern unter den Schnecken, die Naturforfcher bewogen zu: verſichtlich zu glauben, Die verfteinerten Ammons: börner gehörten in die Klaffe der Schnecken, und zu boffen, man werde dereinſt eine Meerfchnerke finden, ‚welche ein natuͤrliches Ammonshorn ift,. ‚zumal. da fich in dem Sande, von Rimini Eleine, den verſtei⸗ nerten Ammonsbhoͤrnern aͤhnliche Arten , zeigen, Alfein diefe Behauptung iſt noch nicht fo gewiß, dag man fie, ‚als eine erwiefene Wabrbeit koͤnnte gelten laſſen, ſondern die mit ihrer Haut, oder Schale noch uͤberzogene Ammonshoͤrner verdienen eine nähere Aufs merffamkeit und Unterfuchung., Unter diefen, fü nd verfchiedene, deren Haut in Der That ſchalenartig iſt fies bat aber ſo viele, regelmäßige, auf den beyden Seiten der Oberfläche fi ſich voͤllig gleichende und mit einander auf das genaueſte uͤbereinſtimmende Furchen und gezaͤhnelte Einſchnitte, daß man ſolche unmoͤglich fuͤr blos zufaͤllige Zierrathen eines durch und durch feſten Schalengehaͤuſes, oder fuͤr die entbloͤßten Zwie ſchenwaͤnde deſſelben halten kann, ſondern fie Foms men mir wie die Fugen ordentlicher Gelenke zu ſeyn vor, welche durch die gefchehene Verfteinerung alle ihre Beweglichkeit verlohren Haben, Wäre dieſes Geſellſchaft. Befchäft, VDE. gegrüns ] ss Etwas Ba den ——— gegründet, 5 fo bleiben die Ammonshoͤrner — zwar wuͤrkliche Schalenthiere oder doch Theile derſelben, fie wuͤrden aber keinesweges für Schneden zu halten feyu, und von den audern Am⸗ monehörnern Fönnte man alsdenn, ohne ſich eines Vorurtheils verdächtig zu mächen, annehmen, daß fie entweder Schlangen, oder Wuͤrmer, oder noch ganz unbekannte Thiere geivefen find, Ich kann 8 nicht verlangen, daß man mir dieſe Behauptung anf mein bloßes Wort afanben folle, ich will dahero einen mit begegneten Vorfall erzäblen, der mich: bewogen bat, dieſen Gevanfen für etwas’ — als w ‚eine Teere Einbildang zu halien. 4 Zwiſchen den Windungen vieler, wo nicht aller Ammonshoͤrner die, welche nur Steinkerne ſind, ausgenommen, findet man einen mehr, oder weniger verhärteten fteinartigen Thon gefeget, durch den fie Hleichfam wie an einander gefüttet find, und der in dem Mittelpunfte des Horns insgemein einen merk⸗ lichen runden Flecken, oder einen Kern macht, in dem der Aufang der Windungen verborgen ift. Zußfaͤlli⸗ gerweiſe wollte ich vor etlichen Jahren das auf der XII Küpfertafel gen. 2. befitinliche Eleine Ammons⸗ born‘ a: welches kurze ſtachlichte Kuoten, ‚einen brei⸗ ten —5— RABEN, und eine etwas kiesartig ge⸗ 72 ph ni Die Zeichnung diefes — — iſt von dem Heren Sof rath Ehrenreich gemacht, welcher es gewohnt iſt, die Natur * auf das —— und genauſte abzubilden. En 22 Etwas von den Ammonshörmern. 515 wordene mit weiten Einfehnitten gezierte Haut hat, son allem was ihm nicht eigenthuͤmlich war, reinigen, Sch nahm mir dahero die Mühe, die auf demſelben vorhandene Unteinigfeiten mit einem feinen Mieffer nicht nur wegjunehmen, fondern aud) den Mittel: punft ſelbſt ſorgfaͤltig rein zu machen. Es entſtand dahero in demſelben durch die allmaͤhlige Wegraͤu⸗ mung des ſteinartigen Thons ein Loch, in dem der unbeſchaͤdigte Anfang der Windungen ganz deutlich zum Vorſchein kam. Blos in der Abſicht mein Am⸗ monshorn ſo rein zu machen, als es moͤglich ſeyn wuͤrde, fuhr ich fort, den zwiſchen den Windungen ſelbſt noch zuruͤck gebliebenen Kuͤtt wegzuraͤumen, und unvermuthet loͤſete ſich das ganze Ammonshorn zwiſchen meinen Fingern fo ſchnell, wie es eine auf: gewundene und plößlich wieder losgelaſſene kleine Uhr⸗ feder thut, dahero ich anfaͤnglich glaubte daſſelbe ſey, aller angewandten Vorſichtigkeit ungeachtet, zerbro⸗ chen worden. Es war aber zu meinem großen Ver⸗ gnügen gaͤnzlich unverlegt geblieben, nur feine Ges kenfe, oder feine Ölieder hatten ſich insgeſammt ge: loͤſet, und ob es gleich) feine völlige Rundung behak- ten, fo bat ſich doch fein Mittelpunft ungemein ver größert, es ſelbſt ıft von feinem Anfange an, bis an fein Ende ſo beweglich geworden, wie die Schwanz: fpiße einer Klapperfiplange ift, und feine Gelenke find, ‚der zwifchen ihnen entflandenen Beweglichkeit ungeachtet, ganz fefte mit einander vereiniget ger GAR Ha! ana ee an Salt Kk 2 | Na h MNach diefem, Vorfälle, und ud dem: —— gelungen iſt, noch etliche Gelenke eines großen kno⸗ tigten Ammonshorns nahe bey ſeinem von mir durch⸗ loͤcherten Mittelpunkt zu loͤſen, iſt es mir wie natuͤr⸗ lich geworden, daß ich dieſe Art der Ammonshoͤrner nicht mehr fuͤr Schnecken, ſondern fuͤr Theile eines aus vielen Gelenken beſtehenden, und mit einer har⸗ ten Schale gleichſam gepanzerten Thieres anſahe, das feinen Körper, oder doch dieſes fein Schwanzſtuͤck ausftrecfen und gerade machen kann, und das ſich bey gewiffen Umftänden in die Form windet, in der wir es insgemein verfteinert antreffer. Ja mein Yuge glauber nunmehro in den Ummonshörnern mit wenis gen Windungen, das Schwanzftück eines ung noch voͤllig unbekannten Schalthieres, in denen mit meh: gern Windungen aber, und in. einigen Bifchofeftäs ben, den, in ſich felbft halb, oder ganz aufgewundenen Wurm zu feben, dem der Kopf fehlet. Vielleicht fiehet mein Auge noch nicht recht, fo viel muß ich je: doch gefteben, ich kann mic) itzt nicht, mehr überres den, daß die Ammonshörner fehnecfenartig ſeyn folk ten, weil die Windungen einerjeden Schnecke, ihrer Natur nach, ganz unbeweglich feyn müffen, welches fie doch bey den Ammonshörnern in ihrem natürlis chen Zuftande nicht find, wie folches auch die ſo ge⸗ nannten Kaßenfpubren, und ein zweytes in meiner Sammlung befindlicyes Ammonshorn, das verfchies dene gelöfete Gelenfe hat, welches ich für vermwittere und für etwas befihädiget gehalten hatte, beſtaͤtiget. Daß es aber wirkliche Schalthiere giebt, Die Gelenke haben, Etwas von den Ammondhörnern, 517 haben, und alfo verfleinert werden Fönnen, daß ihren Gelenken Feine Spuhr der Beweglichkeit übrig ge: blieben, ift unläugbar genug durch die verfteinerten Krebfe bewiefen, deren aus mehren Gliedern befter Bender Schwan. mie Anlaß zu der Borftellung giebt, *— konnte ſelbſt das Mittelding zwiſchen den Ammong: hoͤrnern und Nautiliten ein Schalthier ſeyn, an deſ— ſen Hauptſtuͤck ſich eine Menge immer kleiner werden⸗ der Gelenke, die gleichfalls mit einer harten Schale bedeckt ſind, anreihet, und dieſe koͤnnte das Thier ſeinen Beoürfniff en gemäß, mehr oder weniger or ecen aka wieder in fih aufrollen. Ä WIDE 34 RE, —9 NE RL OHR W ea nenn anne J J N AU 00 % — * Re N ! Ki \ A R —* N “ * % FE ; 7 > ER *8 38 le P) X \ An J. * 3 PR Egg ap RE BEE ARNO "3 KEz3 XXI. 4 x sı8 zur Bora ) . m — —— —— — — — — —i * — 22 sm) — — Er — 4° — — AS TE KÖCHE IH is. 3 XXI. * 2 Beytrag zur # Gefkhichte: meine ns ‚ge Derfteinerungen, RR 249428 R . MM 10 zo von s sr SETLAES 3: Chr. Fuche — * alle eh ten, und a — ſchen Ruhm zu ſuchen, erfuͤlle ich hiermit blos die mir aufgelegte Pflicht, mit den gefellfchaftlichenBe- fhäftigungen meine ‚Bemerkungen im Porsdamfcyen Steinreiche zu vereinigen, Ich zeige diesmal nur einige der merfwürdigften hieher gehörigen Entdeckun⸗ genan, und ſchildere die Körper, an denen ich folchezu machen Gelegenheit gehabt habe, fo, wie fieder Geſell⸗ ſchaft von mir hierben insgeſammt wirklich vor Augen gelegt werden. Eine vollftändige Nachricht von allen bey Potsdam von mir gefundenen merfwürdigenStein- arten und Berfteinerungen bleibe ic) ſchuldig, bis ich im Srieden zu meiner Steinfammlung zurückkehren kann. Sch halte es aber ben dieſem Unternehmen fo wenig jeßt als Fünftig, weder für nöthig, noch für nüßlic), die Anzahl der in unferm Bilderreichen Jahr⸗ hunderte in diefem Fache ohnedem fehon fo fehr ge: haͤuften Bilderbücher zu vermehren. Jeder Kenner oder Liebhaber diefer Gegenftände hat gewiß mehr, merkwuͤrdiger Verſteinerungen. | 519 als eins derfelben, auf deſſen Abbildungen ich, wenne noͤthig ſeyn mögte, verweifen kann, ohne meine Be⸗ ſchreibungen mit neuen Kupferſtichen bunt und koſt⸗ bar zu machen. Es muͤßte denn ſich zutragen, daß ich ganz neue noch nirgends abgezeichnete Merkwuͤr⸗ digkeiten faͤnde, die ſich richtig und deutlich zeichnen ließen. Meine Abſicht geht bloß dahin, die Auf klaͤrung, Berichtigung. oder Ergänzung ‚der Naturs geſchichte der Berfteinerungen, nad) den mir Dazu sorgefallenen Gelegenheiten, befördern zu helfen. Daß die. Derfteinerungen im Jaſpis nicht ſo unmöglich. oder fo felten find, als man bisher geglau⸗ bet hat, fann ich aus unläugbaren Erfahrungen zu: verläßig verfichern: und meine wertheften Heren Col: legen in Berlin Eönnen, außer mir, die Proben de: von jedem; Kenner in ihren Sammlungen vorzeigen, welche fie wert) gehalten haben, von mir anzuneb- men. Ich babe in der Porsdamfchen Gegend an mehr als einem Orte, gu unterſchiedenen Zeiten, bes fonders aber in.dren auf einander, folgenden Sabren, ‚an-einem und demfelben Drte, drey vorzüglich augen: ſcheinliche Beweisthuͤmer diefer Behauptung gefun: den. Der erſte war ein ziemlich großes, über einen halben Fuß langes uud eben fo breites, aber nicht völlig fo dickes Stuͤck Kafpachat, von rother, an der einen Seite ing gelbe uͤbergehenden Farbe, mit durch⸗ fichtigen achatartigen Schattirungen. „Der ‚andere zeigte ſich fogleich,als einen rothbraunen, gelb, grün und blau, gefleckten Jaſpis, von nicht minderer Größe. BR . ; st 4 Der "5 520Benytrag zur Gefahichte Det dritte beftand in einem etwas kleinern Sei hin und wieder ing Gelbe fpielenden rothen Jaſpis. —J allen dieſen drey erwaͤhnten Steinen, die wirklich, bi auf einige chalcedonartige Flecken, Jaſpis waren, J gen, als in einer Mutter, viele zuſammengehaͤufte ‚ Tochiten und Enteochiten in alfen möglichen Rich? tungen, von unterkihiedener Geſtolt und Groͤße· Am haͤufigſten fanden ſich dieſe Verſteinerungen in dem erſten und zweyten der eben angeze igten Steine. Alle dieſe Trochiten und Entrochiten hatten ihre, ihnen jonft gewöhnlich eigene, kalkſpathartige Natur, auch hier in ihrer harten Mutter behalten, braufeten fümmtli mit Scheidewaſſer, und wurden davon wirklid) ſehr angegriffen, ohne daß der Keumgebende Jaſpis die geringfie Veraͤnderung zeigte. Unſer Freund, der Herr Doktor Bruͤckmann hat in den Seyträgen zu feiner Abhandlung von Edelſtei⸗ nen ©. 202. diefen ihm aus Nachrichten befannt gez wordenen Umftand als merkwuͤrdig angefuͤhret. Ich glaube aber ſehr, an dieſen Steinen deutliche Spu⸗ ren wahrzunehmen, daß die jafpisartige Mutter um die Trochiten und Entrochiten verfelben nicht erſt nad) ihrer Berfteinerung, wie der Herr Doktor ale gewiß annehmen will, ſich angelegt babe; fondern vor ihrer Berwanbtähd ſich — mit — Ye baben ml e. ” Et R Unſer —* — verewigter Freund, der * gen Jahre für die Naturgefchichte, beſonders det ‚Berfteinerungen, zu früb verſtorbene Herr —* merkwuͤrdiger Verffeinerungen. 521 Walch, hatte im Sabre 1776 durch den Herrn Hoffaktor Danz von einigen bey Potsdam von mir gefundenen merfwärdigen Berfieinerungen Mach: richt erhalten. Bald darauf bezeugte diefer uner; muͤdete Naturforſcher mir fehriftlich, vie freundfchafts lichfte Theilnehmung an meinen gefundenen Selten: beiten. Außer andern Sachen, die ic) jet nicht anführen will, ſchickte ich dem Herrn Hofrath Walch von den obgedachten beyden erſten Jaſpisſteinen mit Ehiteocjiten given Abfchnitte. Die Antwort auf diefen Punfe wird jedem Kenner und tiebhaber, ohne Zweifel, um fo viel angenehmer bier zu leſen feyn, je weniger die Folgen, welche daraus berfließen, gleichgültig feyn fönnen. Hier ift fie alſo: „Em. erftatte id) für die geneigte Aufnahme „meines vor einiger Zeit am diefelben abgelafjenen „Schreibens, und für die mir überfenderen Dots: damſchen Verfteinerungen, meine höchft verbinds „liche Dankſagung. Die Entrochiten und Trochi⸗ „ten⸗Steine find in aller Ruͤckſicht, beſonders wegen ihrer Matrix, merkwuͤrdig. Der eine iſt wirklich „ein Jaſpis, und verdient um deſto mehr Attention, „da jederzeit der Jaſpis als eine Steinart angeſehen „worden, die keine Verſteinerungen in ſich halte. „Herr Serber: war gewiſſermaßen mit der erſte, der den Ungrund diefer Meynung, auf feiner-italiänis „chen Reiſe, durch Autopfie wahrnahm. Das ans „orte Stück ift mehr als Zafpis. Das ift fehon „hornartig, amd Daher an den fcharfen Kanten, ges „gen das Ucht oehaluen, halb durchſichtig. Mir Kk5 „waͤre 522 Beoytragdur Gefühlen — „wäre es lieb geweſen, wenn mie Em. gemeldet „haͤtten: ob dieſe beyde Steinarten in der Potsdam⸗ „ſchen Gegend gebrochen, oder nur als loſe da lie⸗ „gende Feldſtuͤcke und Ackerſteine aufgeleſen wor⸗ „den. Das letzte FE “ aus pa 5 „umftänden.“ Dieſe Bermutbung war in fo weit —— daß ich alle drey obgedachte jaſpisartige Steine aus dem Abraum einer Thongrube hervorgeſucht hatte. ch zweifle aber ſehr, daß dieſe Jaſpis-Truͤmmern ſich bier an dem Orte ihrer Geburt befunden haben ſollten An den beyden erften Stuͤcken fihien es wenigſtens ins Auge zu fallen, daß fie von einem größern Jaſpis⸗ felfen gewaltſam abgeriffen, und auf irgendeinem na fen oder trocknem Wege, wer weis, aus welcher Ent: fernung, oder Tiefe, dahin gekommen waren, mo man fie für mich zu Tage gebracht hatte.» Wie vier les muß überhaupt noch von dem, bey weitem noch fange nicht völlig entdeckten Steinreiche unter. der Dberfläche unfers Erdbodens verborgen liegen ‚der einftmals überall Meeresgrund, nach den kenntlich⸗ ſten und häufigften Spuren geweſen ift, da unferer Aufmerffamfeit auf der Oberfläche felbft noch fo vie: les zu bemerfen und zu erforfchen übrig bleibt, Aus Herrn Serbers Briefen S. 90. wiſſen wir erft, daß ein rother blutfarbner Jaſpis zu Barga in den nr penninen in Toffana ganze Berge ausmache, | Nun zu den Folgerungen aus der — Herrn Walchs. Die erſte iſt für mid. Der Aus⸗ ſpruch und Beyfall a. großen Steinfenners wird die merkwuͤrdiger Verfteinerungen. 523 die Ueberzeugung vollenden, daß ich recht geſehen und oben richtig befchrieben habe. Das: Hornftein: artige ift in dem einem Stücke dem Yafpisartigen dergeftalt beygemiſchet, Daß ich diefen Stein deswe⸗ gen für einen Jaſpachat Habe erklären muͤſſen. Die andere Folgerung kann denen zur Warnung, zur Leh⸗ re/ zur Strafe und zur Zuͤchtigung dienen, welche dem Walchiſchen Syftem jenen Satz: „in Tafpis Eön: nen Feine Derfteinerungen, ale in einer Mutter, liegen,“ noch immer nacyfprechen oder wohl gar nachfchreiben. Vor hinlaͤnglich erlangten Erfah: füngen, die man freylich nicht eher haben Fonnte, als bis man anfieng dieſen Gegenftand mehr und fleißiger zu beobachten und aufjufuchen, war Diefer Satz allerdings in der Naturgefchichte der Verfteine: eungen Th. 2. Abfchn. 1. ©. 10. als ein Geſetz, Bas die Natur beobachten follte, niedergefehrieben, und durch eine fehr finnreich ausgefonnene Theorie bes ftätigt. Allein der Gang der Natur in ihren um: terirdiſchen Werkſtaͤtten entfernt ſich ſehr oft weit von den finnreichften Gedanken und Erfindungen der auf merkſamſten und fleißigften Narurforfcher. Kaum wurde diefes Herr Walch gewahr; fo machte er im Aten Stück des Naturforſchers S. 202, und f. mit der’ einem: Weltweiſen anftändigften Wahrbeitsliebe und Unpartheylichfeit, die gegenfeitigen Wahrneh⸗ mungen durch Autopfie vom Heren Serber in unter: ſchiedenen italiänifchen Steinfammlungen als eine ‚große Einfchränkung jenes, bis dahin für allgemein 3 — ag bekannt; Und durch das oben ARE a EN N 524 Beytrag zur Geſch | oben angeführte ſchriftliche Geſtaͤndniß nen wertheſten Herrn Collegen hierbey urkundlich vorlege, wird nicht nur der Ungrund jener Meynung eingeräumt, ſondern es werden auch die von mir ſelbſt gefundenen neuen Einſchraͤnkungen und reellen Wie⸗ derlegungen jener Meynung mit Attention aufgenom⸗ men. Ein ſichrer Beweis, daß man nun nicht mehr wie noch zuweilen, fo gar in Schriften, geſchiehet, ſich auf den Herrn Walch berufen darf, um ſagen su fönnen, Daß der Jaſpis Feine Mutter der Der: fteinerungen feyn Eönne. Denn was wirklich ift, das muß doc) auch wohl feyn koͤnnen. Und je öfter eine Sache wirflid) gefunden wird, defto mehr hört diefelbe auf, ſelten zu ſeyn. Man würde in der That den Jaſpis öfter, und an mehr Orten, als Mut: ter der Verſteinernngen antreffen, wenn man feldft fleißiger und aufmerffamer Verfteinerungen ſuchen wollte oder Fönnte. Wenigftens muß ich fo denken, da mirs gelungen ift, außer oben gedachten dry Stücken, noch folgende an fo viel andern unterchie⸗ denen Stellen bey Potsdam zu finden. Ich beſitze einen blaß braͤunlichen ins Gelbe (bier lenden Jaſpis als eine Mutter corallinijcher verfteis nerter Röhren, (Siebe Fig. XXL. in Diff, de Coralliis Balticis in‘ Linnaei amoenit. acad.) welche ebenfalls mit Scheidewaſſer brauſen, ohne daß fol- ches ven übrigen Stein angreift. Einsmahls fand ein Officier, der mein Freund, und beym Spaßie: rengehen auf alles aufmerkſam ift, auf einen Pots⸗ damiſchen ziemlich fandigen Weinberge einen, * * | | icht merkwuͤrdiger Berfteinerungen. 523 nicht großen, dennoch fehr deutlichen roth und gelb gefärbren Kettenftein, der durch und durch feiner Ja⸗ (pie war und nirgends mit Scyeidewaffer brauſete. Ich freute mich) ſehr, denfelben meiner Sammlung bengefellet zu fehen. Ein anderer größerer jafpisarz tiger Kettenflein von thonartiger Farbe, mit Flaren - Merkmalen feines Urſprungs, ward unter einer Men: ge andrer Steine aus einer Leimgrube für mich aus: gegraben. Vor etwa zwey Jahren fiel mir auf ei⸗ nem Felde bey Porsdam eine ausgepfluͤgte fo genannte verfteinerte Herzmuſchel in die Augen. Als ich fol: che näßer betrachtete, hatte fie zwar am Schloffe ei- nen yiemlichen Verluſt gelitten, Das übrige aber war: deſto merkwuͤrdiger. Die Schaale war roth und weiß bunter Jaſpis, und der inwendige veſte Kern thonartiger Stein. Eine Erſcheinung, die der bisher angenommenen Theorie ganz verkehrt entgegen ftand, Nicht lange nachher fand ich in eben dieſer Gegend ein Seruͤck ſchwarz⸗ braunen Jaſpis, in wel chem eine mittelmäßige Kammmuſchel, mit der hoh—⸗ len Seite nach oben gekehrt, nicht blos eingedruͤckt, ſondern koͤrperlich in eben dieſelbe Steinart verwan⸗ delt, nebſt einem Fragment von einem Fungiten, zu ſehen iſt. Im abgewichenen Sommer war ich fü gluͤcklich, daß mir, bey meinem jetzigen Aufenthalte in Be an einer Saudgrube nicht ferne von der Stade, beym Spaßiergehen ein gelber rorh bunter — in die Haͤnde fiel, in welchem eine nicht geringe Menge Trochiten und Entrochiten, große und kleine, alle aber ſchraubenfoͤrmig ‚ imeben die: { felbe 526 . Qapteng gu Geſchchte - { felbe verwandelt, wahrzunehmen find. Rei 3 vier Jahren hatte ich ſchon auf den ſo genannten Role bergen bey Berlin in einem: Stüc grauen Zafpis die Surochican wind — — ge⸗ —* 1319 8% ste yn IR ai "Bey. dieſer Gelecenhen —* ich Aa einmaßt Des zuerjt gedachten Stüds des bey Potsdam gefunz denen Safpachats erwähnen. In demſelben find alle Trochiten und Entrochiten kalkſpathartig. Und an denen, welche in einer folchen Lage geweſen ſind, daß der Schnitt fie der Laͤnge nach bat treffen koͤn⸗ nen, ſehet man ſehr deutlich die Art des Urfprungs der ſo genannten Schraubenfleine, In die Höhlen der Entrochiten muß die noch weiche jaſpisartige Maſſe eingedrungen ſeyn, ehe noch eine andere Maſſe ihren Platz bat einnehmen konnen, und fie muß ſich innigft in den Eleinfien Zwifchenräumen und innert Bertiefungen zrifchen dent Abſchnitte oder Gliedern, derfelben: veſtgeſetzt haben/ und anf diefe Art ſchrau⸗ benäbnlich, als in Formen gebildet, verbärtet ſeyn. Ueber und um den mehreſten ſchraubenfoͤrmigen Steinkerne iſt die kaltſpathartige Hilfe oder Schale, der Entrochiten unverſehrt geblieben. Wo aber dieſe äußere Huͤlſe oder Schale entweder durch die Ver: witterung verlobren gegangen, oder Durch eine Gäu: - te, wie ich mit Scheidewaſſer den Verſuch gemacht | habe, aufgelöfer ift, Da zeigt fich der nackte jaſpisar⸗ tige, ſehr genau und fein ſchraubenaͤhnlich gebildete Steinkern derjelben dem Auge des Beobachters. Senf merkwuͤrdiger Berfteinerungen. 527 Sonſt gerraue ich mir auch ein Stück von diefem Stein, welches ic), wegen dieſes merkwuͤrdigen Um⸗ ſtandes, vorzüglich für mid) behalten habe, als ‚eine augenfcheinliche Beſtaͤtigung der Theorie des Hesn Welch vom Urfprungedes Jaſpis, jedem, der ſol⸗ ches! beurtheilen kann, vorzulegen... Man fiehet nänilich mitten in dem rothen und harten Jaſpis, anf der einen Seite dieſes Stuͤcks, einen behnahe andert⸗ halb Zoll langen und einen halben Zeil breiten Strei⸗ fen, we ſich die noch zum Theil nicht völlig verhär: tete, zum Theil noch ungefärbte Thonerde, mit vie: Ten durch fie und den übrigen volfenderen Jaſpis durch⸗ fegenden Geeigelftacyeln deutlich zeiget: welches letz⸗ tere ſonderlich, ſammt dem allmaͤhligen Uebergange dieſes Streifen in den haͤrtern Jaſpis und deſſelben Farbe, ſicher beweiſet, daß hier kein fremdartiger Zu: ſatz zu dem Grundſtoffe des Steins vorhanden ſey. ‚Man ſieht auch noch in den andern beyden angezeig⸗ ten Jaſpisſteinen mit Entrochiten einige Stellen, die mit Scheidewaſſer brauſen, und alſo noch nicht Ja⸗ ſpis, aber dennoch von einerley Grundſtoff mit ihm ſind. Ich babe uͤberdem da, wo aller. dieſer En— irochiten Jaſpis gefunden, worden, die tkalkſpath— artig verſteinerten Entrochiten ſehr oft und zahlreich in vielen weichen, mit Scheidewaſſer brauſen— den, aber eben fo, wie jener rothe Jaſpis/ gefaͤrb⸗ ten Steinen augetroffen. Das merkwuͤrdigſte Stuͤck unter denſelben war beynahe anderthalb Fuß lang, einen Fuß dick, und eben fo breit. Unter ei⸗ ner r großen Menge der Trochiten und Entrochiten be: findet Er Baia ji oithihe ⸗ findet ſich hier eine vier Zoll lange Roͤhre derſelben, die beynahe einen Zoll im Durchmeſſer hat. Der Steinſchneider wunderte ſich gar nicht, da er, nach vollendeten Schnitt, eine große Menge jaſpisartige harte Stellen in dem übrigen weichern Steine fand, ‚weil feine Hand diefelben ſchon vorher gefühlt hatte. Aber mir war diefe Bemerkung eben fo wenig gleich⸗ gültig, als zween meiner berlinfchen Freunde, wel: chen ich ziemlich) ſtarke ee von — * | RER koͤnnte. | | Ich bediene dieſer ei pr einis ge andre, der Bekanntmachung, mir nicht unwuͤrdig fcheinende harte Verfteinerungen der Potsdamſchen Gegend anzuzeigen, Ohne mich jegt an seine fofter matifche Ordnung zu Binden, halte ich unter denfels ben, obne Streit, für Das merkwuͤrdigſte Stüd ei⸗ nen in fehr fehönen blau, gelb und. roth geſtreiften Achat verwandelten Hippuriten. Er hat genau die Geſtalt, welche in Walchs Steinreiche Tb. 1. die 24ſte Tafel No. 3. a. abbildet, iſt über 2Zoll lang, und oben, wo er kelchfoͤrmig geoͤfnet iſt, 13 Zoll breit. Aeußerlich Bat er feine natuͤrliche feine cha⸗ grinartige erdgraue Schale behalten: und man fiebet nur, daß er adyatifirt ıft, an dem unterfien ange⸗ föyliffenen Ende, wo ein Stück abgefchlagen war, als ich ihn fand, vermuthlich von einer Hand, wie ihn des. Mitnehmens nicht werth achtete, Ein in gelben. Achat, von unterfchiedenen Schattirungen; verwan⸗ delter Fungit, mit horizontal über einander liegen: mierkwuͤrdiger Werfteinerungen, 519 m famellen, die ſich auf der Oberfläche in einer Menge von Schnitkeln endigen, ſcheint mir den zwee⸗ ten Platz zu verdienen. Aus corallinifchen verſtei⸗ nerten Möhren‘, wie ſolche Sougt am angeführten Orte Bigau abgebildet hat, beſteht ein achatiſirter Hornſtein. Drey ſchoͤne Stücke von eben dieſen ed⸗ ralliniſchen Roͤhren, deren Original die Oſtſee liefert, find bie auf einige Stellen, die noch mit Scheives waffer braufen, in Chalcedon verwandelt, Ein nicht vollkommen ganzer Oftraeit ift groͤßentheils achatiſirt; das übrige beftebt aus Chalcedon _ und die innere Bertiefung ift zum Theil mit verbärteter Kreide, zum heil mie Horafteinausgefüller. Hornſtein⸗ und Chal⸗ eevonartige Oftraciten ohne Deckel befike ic) aus. der Potsdamſchen Gegend nicht wenige, worunter ziemlich große ſich befinden: Zween derſelben babe ich mit ihren Deckeln gefunden, Der eine ift theild Horn: ſtein, theils Chofeedon, Der andre, welcher noch kenntliche Spuren des Wurmfraßes, und auch eine ebenfalls derfteinerte Wurmroͤhre auf feinem Deckel zeie⸗ get, beſteht groͤßtentheils aus Chalcedon und Hornſtein, bat aber auf der einen Seite noch eine ziemliche kalk⸗ ſpathartige Stelle, die mit Scheidewaſſer brauſet. Sein Deckel iſt in die innere Hoͤhlung der obern Schale niedergedruͤckt. Das Schloß von beyden aber iſt ſehr gut ethalten. Unter vielen jaſpisartigen Bohrmuſcheln babe ich eine gefunden, welche über die Hälfte, nach hinten zu, ‚weiß eriftallifiet und ine wendig hohl iſt. Zr diefer Höhlung zeigen fich an der einen ein wenig geöfneten Seite viele Heine Quarz⸗ Seſellſchaft. Beſchaͤft. IV. 5Z. 1 Cry⸗ | 539 „ Beytrag zur Ge ch chte Cryſtallen. Es giebt auch bey Potsdam halced ge Bohrmuſcheln. Auf der Oberfläche'einee. Fenep fteins, der außerdem noch mit Reteporiten durchfloch⸗ ten iſt, zeiget ſich ein Abdruck von derjenigen Muſchel, die Rumph auf der 43ſten Kupfertafel unter dem Buchſtaben H abgebildet hat, und die beym Ritter von Linné als Venus reticulata, teſta ſubcordata, ano cordato, margine integra beſchrieben iſt. © Chemniz Zufäße zum Rumph. Auf einem andern fchwarzen Feuerfiein fißt ein erhabener Steinkern eis ner Kamm - Mufchel mit fenntlichen Reifen und Eden von derfelbigen. Steinart etwa einen Zoll lang und Hinten 3 Zoll breit. Unter mehrern chalcedonarti⸗ gen Fragmenten von Orthocerariten find mir vorzüglich zwey derfelben auffallend, Das eine, ſo etwas uͤber einen ſtarken Zoll lang und von der Dicke des fuͤnften Fingers, ift Chaleedonachat, mit fenntlichen Nerven: roͤhre. Das. andre iſt ebenfalls Chaleedenachat, uͤber zwey Zoll lang, und von der Dicke eines ſtar⸗ ken Fingers. Die Nervenroͤhre iſt an der einen Seite offen, und die Kammern ſind, ſo weit man ſol⸗ che angeſchliffen ſehen kann, durch einen rothen Streif unterſchieden. Hierbey muß ich noch eines Fragments einer Chalcedon⸗achatartigen Nervenroͤh⸗ re eines Orthoceratiten gedenken, die * * Zoll lang iſt. Bu NLEIDENELT ROT Von davon ich — dene recht ſchoͤne Stücke bey Potsdam gefunden babe, will 4 nur eins beſonders * welches ganz kennt⸗ merkwuͤrdiger Verſteinerungen. 331 kenntlich Eichenholz iſt, und alle Poros und Wuͤchſe dieſer Holzart deutlich ſehen laͤßt. Aber ein kleines ſehr niedliches Stuͤck jaſpathartiges Holz ift mir noch merfwürcbiger. ‚Ein Plaͤtchen davon gegen Das Licht gebalten, hat das Unfehen eines ducchfichtigen Bande ſteines, weil die. Jahrwuͤchſe dieſes verfteinerten Hole zes immer, einer um den andern, achatifirt, oder ja⸗ ſpisartig ſind. Jene ſind gelb und braͤunlich, dieſe aber weiß gefaͤrbet, wie die natuͤrliche Farbe weicher Hoͤlzer, von deren Art es dem Anſehen nach Ha men map iu von oiean a alaen Ri Ci aardler Sungit un mie wegen der ‚gang, befondern Mifchung ferner Steinart vorzüglid) merke, wuͤrdig vor, Der obere mit einer Eleinen Vertiefung abgerundete Theil deſſelben, in welchem man eine Menge runder Löcher erblicket, iſt an den meiſten Stellen, uͤber einen halben Zoll dick, gelber Jaſpis mit untermiſchten Chalcedon: Flecken, wie die ange⸗ ſchliffene Seite zeiget. Der untere noch dickere Theil iſt ein gelber Achat mit ebenfalls abwechſelnden chal⸗ cedonartigen Stellen, Meben einer ‚ver. letztern iſt ein dergleichen mit Schwefellies durchwebter ziemlich großer Fleck. In, einigen untern Hoͤhlen dieſes Steins hat ſich Hhererde vefigefeßt. Ein ziemlich, großer kre ideartiger Stein iſt mit Madreporiten⸗-Roͤhe ‚ven, ne Fougt am mehr erwähnten Orte, unter den Corallen der Dftfee Fig. 13, ſchildert, über‘ all — — und u der an beffeiben find. ma voll, voll, theils ziemlich tief ausgeboͤlet, mit il figuren an den Enden zu ſehen. Ich fuͤhre dieſen Stein aber hier nur deswegen an, weil die Madre⸗ pöritenjieige auf der einen Seite deſſelben in einen ſchmutzig gelben Achat verwandelt find, und am⸗ Stahl Funken geben. Ein Aſtroit von der Art, wie auf der 24ſten Kupfertafel Nro. 1. des Walchiſchen Steinreichs die mittelſte der oberſten Figuren vorſtel⸗ let, iſt mir deswegen betraͤchtlich weil er überall, wo er nicht chalcedonartig if, quarzartig eryſtalliſirt gefunden wird, und dabey den ganzen innern Bau ſeiner Art deutlich vor Augen legt. Ein andrer ſchoͤ⸗ ner Aſtroit, mit etwas kleinern Sternroͤhren, iſt groͤßtenthells chalcedonartig. Einen noch feinern,⸗ ſehr ſeltnen Aſtroiten, beſitze ich im Hornſtein: un⸗ ten find die kleinen Zwiſchenraͤume dieſer Sternroͤh⸗ zen mit rothen Streifcyen unterſchieden. Einer von’ meinen berlinifchen Freunden hat auf dem daſigen Felde einen ſchoͤnen jafpisartigen Aftroiten gefunden. Denjenigen röhrenförmigen Fungiten, Der aus dem Mittelpunkt nach’ der Oberfläche fein geſtrahlt, "unten! mit concentrifchen Ringen platt, oben aber kugelfoͤr⸗ mig ift, und den Fougt unter den baltiſchen Corallen Fig. 5. a. b. abgebildet hat, kann ich ein halb Dutzend mahl bey Potsdam chalcedonartig gefunden vorzeigen. Die Meinen runden, ſtrahligten, am Rande zacisten Zungiten, ohne Stiel, welche Herr von Bromel in Mineralögia fuecana ©, 70. ſchildert, ſind bey Pots⸗ dam nicht ſelten chaleedonartig. Allerley, zum Theil ——— zum Theil Die Dicke eines treffende Pt MAN: merkwuͤrdiger Verfteinerungen. - 53 den Porsvamfchen FFeuerfteinen. Außer dem obges dachten achatifirten Hippuriten babe ich noch einen dergleichen in Jaſpachat, und einen im Chalcedon; beyde find oßngefähr.won der Geftalt und Größe, wie die zte Figur beym Souge ſchildert. Einen ganz kleinen Hippuriten führe ich deswegen noch als merk⸗ mürdig ‚an, ‚teil er in einem Pots damſchen Pub: —— liegt, und in blutroth und weißen’ Ja⸗ ſpis verwandelt iſt. Von einem chalcedonartigen Seeigel ſchlug ich ein Stuͤckchen ab und fand ihn in⸗ wendig zum Theil hohl und eriftallifirt. Won den im Hornftein einige mahl gefundenen Belemniten kann ‚ich verſchiedene merkwuͤrdige Stücke zeigen. Ich muß es den Kennern der. angezeigten und beſchriebenen Gegenſtaͤnde uͤberlaſſen, was fuͤr einen Kertth fe meinen Nachrichten beylegen / wie ſie die⸗ „Jelben nüßen, und welche Folgen fie für die Stein „„funde überhaupt, befonders,aber zur, Kufflärung der Eeſchichte und Theorie der Verfteinerungen daraus berleiten wollen, narbinsse 9 RT a erde ——— Hirt TIER 2 n F Ef en — arg — RE N a lauisse as: er N aan ir nen R hr aldz n EN een ee — BE Hari MR AN * ER 3 J u Hr % RT a hi Pe FW a ad ae RR Be 4 sp ak — ir 1, } km h * F F sw te ft un Hi En % ie a 3) Fi —* x Br F nat Tine ee r un» vs e an * i 4 wa NER iz sr ir — 3.9: — Ag nd ER Be 1 ; Pr 2 An. | ır, fi} mgnie ge on ar — y tra aa. FL 67%, 8. sig re RS zur) enden Pre er W Rarurafhiöte der Wuͤrn ER ‚ae in andern Sie * — = 29 en. Er 7 A: en ut — * M 4 ish, BE ‚©. Taf. SH. Si 35 ingl Saf-KIV.u. XV Brut, anyd ML, pe —— denen Schentuhan a iu dem "weiten Umfange der Nat geriet e Mar " ” * ohnſteitig ſolche einer — eit werth, deren geuaue Kentmiß nen Hub auf die Gefundheit der Menfchen haben Fan Ich glaube daher meine Erholungsſtunden * * nu⸗ tzen zu koͤnnen, als wenn ich ſie auf die Unterſuchung dergleichen Gegenſtaͤnde verwende. Unter dieſe ſind auch diejenigen Wuͤrmer zu zaͤhlen; die ſich in den Eingeweiden der Menſchen und Thiere aufhalten; ſie ſind dieſen nicht ſelten eine große Plage, und einige davon ſind dafuͤr bereits ſo lange bekannt, als die Frage ge Man hat fi zu allen Zeis ** tem IA} 2 welche in andern Thieren leben. . 535 ien Mühe gegeben, Mittel ausfuͤndig zu machen, "ah die ungeberenen Säfte zu verbannen, Allein man iſt bisher noch nicht fo glücklidy gewefen, ein zuver⸗ laͤßiges zu finden, fo groß aud) immer die Anzahl der⸗ jenigen ſeyn mad, die fuͤr unfehlbar-find ausgefchrien worden. . Woher kommt das? Mir deucht, daher, weil man dieSache nicht beym rechten Ende angefans gen hat. AnftartSpecifica aufzufuchen, hätte man ſich es follen ‚ängelegen feyn laſſen, dieſe Gefchöpfe genauer Fennen zu lernen, dennje mehr wir von ihrer Oekonomie, von ihrer Art ſich fortzupflangen, von ihren Werkzeugen,’ womit fie ic) in den Eingeweiden anklammern, ob ihnen von dem Schöpfer diefe Theile zu ihrem’ Aufenthalte find angemwiefen, oder ob fie nur zufälligvon außen hinein kommen? unterrichtet find, deſto mehr find wir im Stande, Herr über fie ‚zu werden. Nun hat zwar hier und da ein Gelehr⸗ ter einige von diefen Würmern betrachtet, und Abs zeichnungen davon geliefert; allein wir find in ihrer Naturgeſchichte noch fehr weit zuruͤck. Hinter die Eigenfehaften der Würmer im Menfchen zu kommen, | halt es in der That ſchwer: weil wir die meiſten nur | in zerſtuͤmmelten Stücken zu feben bekommen. Nach dem Tode wirddieDefnung felten verftattet, und noch feltenee wird bey der Befichtigung der Leichen Rück ſicht auf die. Wuͤrmer genommen; die einzigen Zerz gliederer koͤnnten uns, wenn ſie es fich ließen angele⸗ gen ſeyn, etwas vollſtaͤndiges hierinn liefern, und es wuͤrde ſich ein ſolcher Anatomiker dadurch weit ver⸗ * menſchliche Gefi ei machen, als wenn er er ABER. einen ei Far oder einen Fleinen Nerven entdeckt, — —3 | die Naturgefchichte diefer Wirmer in den Eingewei⸗ den der Thiere, Voͤgel und Fiſche aus ſpuͤren/ und. in der That haben uns Pallss, Bonnet, ©. $ ; Müller und Goͤze fhägbare Beytraͤge geliefert, und noch mehr haben wir von ihnen zu erwarten, beſonders aber vom letztern, der ein fehr wichtiges Werk uͤber Die Inteſtinal⸗ Würmer heraus geben wird. » Damit ic) aber auch) mein Scherflein dazu beyeragen möge, fo will ich hier das Nefultat der Unterfuchung einiger vierfüßigen Thiere, vieler Vögel und Fiſche, erzäbe len. In erſtern, deren ic) bisher nur. einige geöfs net habe, fand ich nur fehr weniger "Bon Vögeln babe ich ohngefaͤhr zweyhundert zergliedert/ und nur etwan in zwanzig derſelben einige — deſto haͤufiger aber ſind die Fiſche damit ——— Es iſt aber nicht genug, daß wir diefe Tier * von außen kennen lernen, ſondern wir muͤſſen uns auch mit ihrem innern Bau ſo viel als moͤglich bekannt machen; es iſt daher noͤthig, ſie bald mit dem Glaſe in der Hand, bald mit dem Compoſito zu betrachten, und nicht ſelten muß man auch ſeine Zuflucht zum Preßſchieber nehmen. Da nun meine Freunde, der Herr Rendant Ebel mit einem Hofman⸗ niſchen Mikroſcop, und der Herr Doktor Peliſſon mit einem ſchoͤnen Vorrath von optiſchen Inſtrumenten verſehen ſind, ſo habe ich bald mit dem einen, bald mit dem andern — betrachtet, Du die Gefrä A vw en welche imandern Thieren leben. 537 dieſe vortreflichen Beobachter an den gemachten Ent⸗ deckungen wo nicht mehr, zum wenigſten eben ſo viel Antheil als ich. Da man bey mikroſcopiſchen Un⸗ erſuchungen nicht vorſichtig genug ſeyn kann, um allem —— auszuweichen, ſo habe ich nicht dasjenige, was ich mit einem der erwaͤhnten ** een: babe, öfters wiederholt, ſoudern ich habe auch mit dem andern eben dieſelben Gegenſtaͤnde aufs neue umerſucht, und nur das, was ſich — — — Bin — 2* em * — EL] — Er“ " Der “wr diefer graufame Reubfſch, ‚effen Gigfeit, fo weit ‚gebet,. daß er ſo gar feine e eiges ne Art nicht ſchont, ernaͤhret fuͤnferley Arten Wuͤr⸗ mer in ſeinen Eingeweiden; es ſcheint als wenn die Natur fi ich, hierdurch⸗ an ihm raͤchen wollte; vier da⸗ von baben ein jeder ſi ſich einen beſondern Platz zu ſei⸗ nem Aufenthalt gewäblet, .ı und niemals wird. einer des andern Graͤnzen betreten; ‚die fünfte Art ift ſchon ges wiffenlofer, fi fie laͤßt ſichs gut ſchmecken, wo ſie ſich einquartiren kann. Die erſte Art iſt das Doppellod), die zwote der Bandwurm, die dritte der Kraber * sinne, der. ehe —— die Kal der * "ala; Ir, —J9 Deppelcch (Eafiola tuchi Muller) ©. IV. fig. 1-- 4: bat feinen Aufenthalt in der Speiferöhte — — * im Magen. Auf 538 Beytrag zur Naturgeſchichte der Wirmer, der 14ten Tafel iſt er unter Fig. 1 in Fre | lichen Größe, "won der Seite, "in einer geraden) une ter Fig. 2. aber in einer" gekruͤmmten Lage vorgeſtel⸗ | Tet. Er hat eine braunrothe Farbe, weiche von der Napeling Beryuräpren ſcheint/ denn wenn er einige Tage in reinem Waſſer gelegen bar, ſo werliert er ſeine Farbe, Er liegt‘ zwiſchen den Falten. Beym Hechte ift der Speiſekanal eben ſo gut als der Mur ‚gen mit Falten verſehen, und beyde Theile haben auch einerley Weite, fie find nur darinn unterſchie⸗ den, daß im erftern die Falten weiß, im letztern aber roͤthlich und mehr Frau find. Im Speifefanal vers raͤth fi ch dieſer Wurm gar bald durch ſeine Farbe, im Magen aber muß man ihn erſt aufſue en. Be⸗ trachtet man ihn, wenn er auf dem Ruͤcken liegt, fo iii man zweh · Theile an ihm Wahr, "einen zunden’ und einen breiten, '& Fig. 3. "ri gleichfalls mit einem’ doppelten —— das eine ſitzt am Anfange des runden/ andere am’ 5 e ‘des breiten Theile. "Er ſaugt fi "mit der andern Defnung veſtʒ ah A Aa eine frey macht; unterweilen iſt er mit behden zugleich befeftiget. Er ſaugt ſich ſo veſt an, daß er ſich manchmal lieber von einander reißen laͤßt, ehe er nachgiebt. Mit einem ſtumpfen Meſſer kann man ihn am beſten losmachen. Beyde Oefnungen ſind mit ſtrahligten Faſern (Fimbriae) verſehen, die an yo‘ runden Mufkelnbefeftiget find (S: Fig. 4. a. a.)„die ihnen zu zwey feften Punkte u ber eg — IRRE Thieren leben.” 539 eftfaugen und Loslaſſen. Wird der, weitere Birtet zum fein Punkt, ſo wird die Defrung erwei: tert, und er laͤßt alsdann los; will er ſich aber feft: ſaugen, ſo wird der kleine Zirkel zum feſten Punkt, und dadurch wird die Oefnung verengert. Zugleich dienen auch dieſe — *2* zur Bewegung dieſes Wurms, denn indem er ſich durch eine dieſer Oef⸗ nungen feſt haͤlt, ziehet er den Körper nach. ſich. Un⸗ terweilen zieht er auch die Warze an der Bruſt ein⸗ waͤrts, und alsdann ſiehet man ſtatt der Erhoͤhung eine trichterfoͤtmige Vertiefung. Den Theil zwi⸗ ſchen den beyden Oefnungen kann er ſehr lang aus deh⸗ ‚nen, und der kann Daher mit Recht der Hals genen⸗ net werden...“ Unter dem Compofito,; wenn er durch den Preßſchieber etwas aus einander gedruckt und zum Stilleliegen gebracht wird, gewaͤhrt er dem | — gar herrlichen Anblick. Hier entfaltet ſich mit einem male fein ganzer innerer Bau. Beym lichte eefcheinen: die. benden Defnungen wie Sonnen ‚ mit. ihren Strablenss;«Öleich-unterdem Munde wird man eine durchfichtige Blaſe gewahr (lit. b.), die ohne Zweifel der Magen dieſes Thiercheus iſt. * dieſem «geht Die Mahrung in den Darmkanal, laͤngſt dem Körper, in einer; gefchlängelten Form Lie — an der oe And u —* RNIT; & der an * — * — waren etwas groͤßer als die andern, vermuthlich waren a Die bereits am meiftem entwickelten, Eyerchen. Zu 617" ** | 840 Beytrag zur Ratı welchem End we aber die mitelſte Oe in mung ug beſtimm ſey, das Fann ich nicht erraten, daß ſie aber auch ein weſentlicher Theil ſey, beweiſet ihr beftändigee Dafeyn, denn fo oft wir einen ſolchen Wurm beſa⸗ hen, und dieſes iſt mehr als zwanzigmahl geſchehen, fanden wir allezeit dieſe drey Defnungen, Sollten ſie etwa zum Athemholen, fo wie man dieſes bey den Raupen gewahr wird, oder den Urin durchzulaſſen, beſtimmt ſeyn? Ein ſehr angenehmer Anblick war auch für mich, den Umlauf der Säfteben einem ſo klei⸗ nen Geſchoͤpfe zu ſehen. Ueber der Saugeöfnung an der Bruft bemerkte ich einen Fleinen Beutel, der das Herz vorftellt ie.g. und der mit Heinen durchſichtigen Kanälen hh.’die auf beyden Seiten der. Eyer hinfier fen, zufommenpieng. Aus ven letztern fteömten klei⸗ ne Kügelchen nach dem Beutel oder Herzen (g) zu, und nachdem diefes eine Zeitlang gedauert hatte, ver kuͤrzte fic) Diefer und nun ſtroͤmten diefe Kuͤgelchen in ihre Kanäle zuruͤck. Hierauf blieb das Herz ſo lan⸗ ge rubig, bis die Kuͤgelchen wieder zurück famen und es gehörig angefüllet hatten. Es haben diefe Thier⸗ chen ein ſehr zaͤhes Leben, denn nach dem eines eine Zeitlang unter dem Preßſchieber die Tortur ausge: ‚flanden hatte, lebte es dem oßngeadytet noch einige Tage, fonft find fie auch acht Tage lang im Waffer lebendig geblieben.’ Ich habe zumeilen in einem Hechte nur einen einzigen, zuweilen aber. auch zwan⸗ zig Stuͤck angetroffen. Gewoͤhnlich ſitzen ſie in der Speiſeroͤhre, vermuthlich werden ſie von den harten Ueberbleibſeln der kleinen Fiſche, welche der Hecht 2 ver | twelche in andern Thieren leben. 541 | ‚verjehtet, geſtoßen, und begeben ſich daher in die Höhe. Linns hat dieſe Thierchen nicht gekannt, denn von den dreyen Arten Fasciolen, die er auffuͤh⸗ ret“)/ paſſet feine von feinen Beſchreibungen für dieuffrige; meines Wiſſens hat Here Zoega zuerſt dieſe Wurmart bemerkt, und dem Herrn Etatsrath mul: befannt gemacht 9. ie, —1* m 3 Der Bandwurm. ©. Tab. XV. mit dreyfps gen Saten, (Ta aenia tricuſpidata). Dieſer Bandwurm, der ſich i im Hechte ſo haͤufig einfinbe , daß ic) oft über dreyßig ganze aus einem igen babe fammeln koͤnnen, ift bey. Fig. r. in feis ner ganzen Länge abgezeichnet, indeffen habe ich fie. auch öfters noch einmal fo breit und viel länger ger funden. An feinem breiten Ende bat er (bey lit. b.) einen Einſchnitt, und am ſchmalen Ende iſt der Kopf befindlich. (lit.a.) Betrachter man dieſen unter der ſtaͤrkſten Vergroͤßerung, ſo wird man zwey dreyſpitzi⸗ ge Haken wahrnehmen; Fig. 2. erwartet man aber den Augenblick, da der Wurm das Maul aufſperrt, fo wird ı man vier foldye Hafen entdecken. ©. Fig. 3. ‚und zwey fteben gegen einander über, und bier: durch, kann er ſich fo feft beißen, daß man eher den ut vom —* abreißet, ehe man die Haken aus J dem ) S.N. ed KILT.2.9.1077. Mall.b.S. 6 Th ©.42. ) Prodronı. Zool, Danis, 2. 2713. und Zoolog. Danic, * 30. f. 7. 54 Beytrag zur Naturgeſchichte der Würmer, dem Fleiſche ziehen kann. Er iſt indeſſen leicht ganz zu erhalten, wenn man mit einem ſtumpfen Meſſer den Schleim, nebft einen Theil vom Darm, darinn der Kopf ſteckt, abſchabt. Legt man ihn alsdann ins Waſſer, fo loͤſen ſich dieſe Theile bald davon ab. Auf dieſe Art habe ich mir einige hundert Stuͤck mit: Köpfen geſammlet. Ein jeder Hafen beſtehet aus ziven langen und einer kurzen Spitze. Mit bloßen Augen fieher man der Länge nach eine Linie, die aus lauter weißen Knoͤtchens beſtehet. Wird der Wurm verwundet, fo Fommen eine große Menge Ener zum Borfihein, welche durch Die ftärfte Vergrößerung nicht ſtaͤrker erfeyeinen, als fie Fig: A: vorgeſtellet find. In jedem Gliede findet man einen traubenfoͤr⸗ tigen Körper, der aus lauter kleinen Kügelchenbe fiebet, S.Fig.s.c.c.c. Diefe Balte ich für Eyer⸗ ſtoͤcke, deren Ener nodyenicht entwickelt find. +" Ich habe indeffen’ auch zu Zeiten Bandwuͤrmer geſehem aus Denen man weder Eyer auspreffen, noch dieſe Trauben entdecken Fonnte. Ob dieſes vielleicht die Maͤnnchen find, oder ob diefe alle ihre Eyer bereits von fich gelaſſen Baden, kann ich nicht entſcheiden. Zwifchen dem legten Toten bis 1 2ten Gliede, wenn anders der Wurm ganz ift, welches man an dem Eine! fhnite b., der nur dem legten Gliede eigen iſt „er⸗ kennet, findet man kleine runde Blaſen, auf denen ein Wärscpen befindlich iſt (d. d. d. d.). Der Gebrauch dieſer kleinen Bruͤſte iſt mie ein, Raͤthſel. jan anal « | eg welche in andern Thieren leben... 343 Der Aufenthalt dieſes Bandwurms ift im weiten Theil des Darmfanale ; wenn ihrer aber jo viel find, daß ſie in denn Darm nicht Raum genug haben, fo liegen ſie mit ihrem Körper zum Theil in dem Ma⸗ gen, ‚niemals aber mit dem. Kopfe. Ein einziges mal babe ich einige nahe am After im Unrath gefuns os fie waren aber mit nadelförmigen Würmern, die ch befchreiben werde, verwickelt, vermuh⸗ | 9 dieſe lebhaften Säfte fie zu ſehr beunruhi⸗ get und ſie dadurch abgetrieben. Gollte nicht bey den Juteſtinalwuͤrmern der Schoͤpfer eben die wun⸗ derbare Einrichtung, die wir bey den übrigen Ger ſchopfen mit Recht berundern, getroffen haben, daß eine Art die gar zu große Vermehrung einer andern, ‚die durch ihre allzuftarfe Vervielfältigung einen Nach⸗ {heil nach ſich zöge, verhindert? Dieſes koͤmmt mir um fo wahrſcheinlicher vor, da verſchiedene von den Bendwůtnuern a ke waren, DINCEnG 2000 af 3 BR untere und dünne Sfeit yes — it BielBoßuung des Rratzers (Eehynoryngus), Ein ‚Heiner runder weißer Wurm, der mit einem Ruͤſſel verſehen ift, an dem obngefähr 30 bis 40 Wieder: baken. befindlich find, mit denen er fich feftbaften, kann, da ihn bereits Linnẽ unter dem Namen fafcio- | ia barbata Rn s Palles — 9 aber unter Taenia haeruca vA — bekannt 36 4— 6 * 5. N p. zorg LERNT | .” Elench, —— p. 415. n. 7. 24 J W I nen ihn hekannt gemacht, und der Etatsrath Muͤller ꝛten Stuͤck des Naturforſchers, von Seite 128 bis 196, vollſtaͤndig beſchrieben, auch auf der fünf ten Kupfertafel eine genaue Zeichnung gegeben bat, —— es überflüßig, — davon zu — OR & Inst * Der Nadelwurm Alcaris acus © Im Darmfanal des Hechtes fand ich — dentn h auf zwanzig Stuͤck, weiße, runde Würmer, in der Größe und Stärke einer gewöhnlichen Naͤhnadel. Da mir nicht bekannt iſt, daß dieſe Wurmart von andern Schriftſtellern bereits iſt beſchrieben worden, fo habe ich ihr wegen der verſchiedenen Eigenſchaften, die ſie mit den Spulwuͤrmern gemein bat, und wegen. der Aehnlichkeit mit einer Nähnadel, den Namen Nadelwurm (Afcaris acus) bengelegt; ſollte fi 6 in: deffen zeigen, daß dieſer Wurm bereits unter einem. | andern Namen befannt wäre, fo nehme ich zwar den Damen gern wieder zurück, hoffe aber, daß die kurze Nachricht, die ich, davon geben werde, nicht gang überflüßig ſeyn wird, wenigſtens gehoͤrt ſie e doch jur | Bollftändigkeit der Naturgefchichte des Hechtes. zo Die meiften waren auf zwey Zolf lang; } einige davon waren Pleiner und dünner; fie find fo hart wie Spulwürmer, und ihr Körper laͤuft eben fo wie dieſe, auf beyden Enden fpig zu, das eine davon ift ſtumpf tund, das andere aber ift fo dünn als ein Kopfbaar, erſteres ift unfteeitig der Kopf, weil die Thieechen mit dieſem Ende die mehreften Bewegungen machten. 3% — * ern welche in andern Thieren leben. 545 Sch konnte aber nichts 'organifches daran bemerfen, auch durch die ſtaͤrkſte Vergrößerung unter dem Com- pofito war nichts zu entdecken. Gie waren größe gentheile in dem weitften Theil des Darmeanale uns ter den darinn befindlichen Bandwuͤrmern verſteckt; verſchiedene davon hielten ſich im untern Theil dieſes Kanals, wo der Kratzer (Echynoryngus) zu ſitzen pflegt, auf. Sie Hatten zum Theil eine gekruͤmmte tage; fie find: gleichfalls der Uebergang von ven Far denwürmern zu den Spulwürmern des Kine *), Ich that fie in kaltes Waffer, fie bewegten fich darz inn fehr lebhaft, als wären fe in ihrem rechten Ele⸗ mente; den’ Tag darauf wurden fie etwas ruhiger, und als ich fie am dritten Tage in Weingeift legte, waren ſie noch lebendig. Mit einem Handglafe be: trachtet, konnte ich unter der Haut geſchlaͤngelte Kar naͤle wahrnehmen, und unter dem Compofito faßen wir auf den beyden Seiten zwo Reihen von Eyern. Wir brachten einen unter den Preßſchieber/ als vier fer den Wurm drückte, plaßte er, und es Famen eine Menge wurmförmige Gefäße zum Vorſchein, die nicht jtärfer als ein feines Haar waren: als wir dieſe mit einer ſtarken Vergrößerung beſahen, fanden wir, daß fie mit Eyern angefüllet waren, Wir jets ſchnitten einen foldyen Kanal, und die Ener kamen x aus der Wunde heraus; fie waren zirkelrund, und als wir fie mit der ſtaͤrkſten Linſe betrachteten, fo ‚ie Pa): % | fans *) S. N. Ed, XII. Gen, 275,276, Maͤll L © 6 Th. RR ae LETTER, Geſellſchaft. Befchäft, IV. B. Mm 546 Behetaghir Nattnthelhicu fanden wir, daß jedes in einer zarten anbot ſich tigen Haut eingeſchloſſen war, der mittlere Theil war ſchwarz und beſtand aus lauter kurzen ſehr duͤnnen, krummen Koͤrperchen, von denen ſich nichts genaues beſtimmen ließ; der Koͤrper dieſes Thierchens beſte⸗ het aus hoͤchſt zarten Ringen. Mehreres konnten wir nicht entdecken, ohngeachtet wir mehrere auf eben dieſe Net betrachtet haben. Wie jart muͤſſen nicht die Eingeweide dieſer Thierchen ſeyn, daß fie ſo⸗ gar den Lichtſtrahlen den Durchgang verſtatten, und daher unſichtbar bleiben! Mit wie vielen Muf fein mußte es nicht verfeßen ſeyn, daß es ſich ſo ſchnell und auf mancherley Urt bewegen konnte! Schen aus dem Bau eines einzigen ſolchen Wuͤrmchens laͤßt ſich auf ein höheres Weſen, dem es feine kunſt⸗ volle Einrichtung zu danken bat, ſchluͤßen. Einen Umſtand muß ich noch erwähnen, ı der das sähe Leben diefer Geſchoͤpfe beweiſet. Ich that eins von den gepreßten und. ‚verwundeten Thierchen wieder ins Waſſer, es lebte den folgenden Tag, gleich den uͤbri⸗ gen, nach wie vor. Uebrigens ſcheint der Gordius marinus, den Muͤller im angefuͤhrten Theil des Naturforſchers ©. 183. beſchreibt, an den unſrigen nahe zu graͤnzen, vielleicht auch an den, welchen die Frau Houttouin in der Leber eines Schelfiſches ge⸗ funden hat, S. Muͤll. L.©. 6 Th. S. 33. tab. hg. 3. Die gegebene Beſchreibung iſt viel zu kurz) als daß ſich etwas gewiſſes daraus beſtimmen ließe, Auch mein Kollege, ter Herr Nendant bel, hat im ten Bande — S. 12% ähnliche Wuͤr⸗ .. mer a \ welche in andern Thieren leben. 547 mer in den Blutgefäßen eines Friſchlings gefunden, nur mit dein Unterfcyiede, daß jene weich, And. die meinigen hart find, : Eben da ic) diefes ſchreibe, bringt man mir den Darm eines großen Hechtes, im den IR erwähnten vier Arten zuſammen antraf, us Der Slafenbandwurm. Taenıa hydatidis. | Hu der Leber einiger Hechte fand ich vor einiger a klare durchfichtige Bläschen von der Groͤße eines Hanfforns bis zur Größe einer Pleinen Bohne; als ich dieſe oͤfnete, lief ein klares Waſſer heraus, wor⸗ inn ein Bandwurm ſchwamm, der von dem, der ſi ch in dem Darm aufhält, in nichts unterſchieden war. Die in kleinen Blaſen waren klein und ‚die in den ‚großen waren verbältnißmäßig größer. An der Seber der Hafen bemerken dies die Jaͤger öfters; ein dergleichen Stück Leber babe ich meinem febr ver: | ehrungsmwürdigen Goeze zu verdanfen, auch bey dem Maͤuſegeſchlecht bat es eben dieſer genaue Beobach⸗ ter ‚öfters gefunden. Pallas beſchreibt dieſe Art mit dem Namen Hydatigena, fi ſie iſt aber ſeiner Beſchrei⸗ bung nachꝰ) von der im Hechte ſehr verſchieden, denn bey diefer ift die Blaſe nur die Webnung des Wurms, ben, jener aber das Thier ſelbſt. Die Frage: wie Cbmmnr, der Bandwurm an diegeber? laͤßt fich meines: Erachtens auf folgende Art beantworten: Rach der — eines genauen Dezimalmanfes haben — 5 BERNER Mma RE "11 | r — opti P+413- 5 348 Beytrag zur Naturgeſchichte der Würmer, i wir gefunden, daß über 3000 Eyer in dem Raum einer Dundratlinie Platz haben. Da fie fo klein find, fo Fönnen fie auch mit dem Nahrungsfaft zur gleich eingefogen und im Umfauf- mit den übrigen Säften gebracht werden; bleibt nun ein foldyes Ey⸗ hen in einem zarten Gefäße der Leber fißen, und - wird durch die Rufe und Wärme entwickelt, ſo wird das Gefäßchen alfmählig erweitert, und es entſtehet dasjenige an der leber, was in ver Gebaͤhrmutter hey der Entwickelung der Frucht zu entſtehen pflegt, Da aber in unfern Schriften mehr auf Tharfachen als auf Theorien gefeben wird, fo will ich diefen Ge⸗ danken nicht weiter verfolgen, fondern ich will noch einiger Würmer erwähnen, die ich inden Fiſchen und Voͤgelu gefunden habe. — 6. Der dicke Bandwurm. T aenia crafla, 2 | S. Tab.XIV. fig. 8.etg. In der Madui:Maräne habe id) zuerft diefe Art wahrgenommen, hernach aber habe ic) fie auch zwey⸗ mal im Rhbeinlachs, und, wie mir der Herr Gra von Bork meldet, fo hat er fie aud) in der Meer: quappe (Gadus Muftella L.) und im Xal(Murae- na anguilla L.) gefunden. Sie ift di, undurch⸗ ſichtig, und gewiſſermaßen lederartig, wir konnten daher von ihrem innern Bau nichts ſehen. Das Maut iſt läinglicht, fig. 8. lit. m., und auf jeder Seite hat ſie eine Saugeblaſe, erwaͤhnter Herr Graf aber bat vier Saugeblaſen wahrgenommen fig. 9. lit.n. re welche in andern Thieren leben. "549 i Mit dem Kopfe fige fie beym Ladys in den Anhange Gedärmen, und der Körper hängt in dem Darm, dee zunächft am Magen befindlich ift, diefes bat auch Pallas bereits bemerkt‘ ). Es beſtehet übrigens, dieſer Bandwurm aus ſchmaͤlern und breitern Brian bern, bie mit einander Kran ir | 7 Dev Sifhnurm oder ger der Bit Mi Fa. ſciola inteſtinalis BE), Im Unterfeibe des Wehttthee ( Cor en eiscus. L. 4 Grändlingen (Cyprinus MS L.)} und befonders im Braſſen (Cyprinus ama L.) babe ich oft diefen Wurm gefehen. Da er nicht innerhalb der. Gedärme, ſondern außerhalb derfelben fit, ſo ift die Linneifche Benennung unſchicklich, weil ſie einen zweydeutigen Begrif veranlaßt, und des Ueberſetzers ſeine (der Fiſchwurm) iſt zu allgemein. Auch Die Kennzeichen, die der Ritter von. dieſem | Geſchlecht angiebt, daß es mit zwo Oefnungen, eine am Ende, und die andere am Bauche, (poro dupli- ci i terminali ‚yentralique) verſehen ſeyn ſoll, habe ich bey dieſer Gelegenheit nicht wahrnehmen koͤnnen. Die ich geſehen habe, ſind platt, weiß, drey Linien breit, aufs z bis eine —9— Elle lang, das Com- ET a; we 21,3 & , But ER 1 ar ; rw 91. pie Ä * mau 2. ©. — 33. Tabln. —* N 2 Scre. Akad. gter Band, tab. V, = 2 | RR) 5, N, Gen 276: n. 3. p. LO nl 550 Beytrag zur Matürgefchichteder Würmer, poſitum zu groß und mit dem Handglaſe habe id nichts organiſches entdecken koͤnnen. Daß aber der Fiek, wie Kinne meynt, im Waſſer zu Haufe ſeyn ſollte und darinn nur die Groͤße der Kürbiskernehabe, im Braſſen aber zu einer Ellen fangen Groͤße anwachſen koͤnne, nicht wahrſcheinlich ſey; ſolches hat bereits der daͤniſche Eratsrath Herr Müller mit Grund erinnert*). Dieſes ſind nun die Wurmarten, die ich bey den Fi⸗ ſchen gefunden habe. Der Ritter Kinne erzählt, daß Roſenſtein einen gekochten Braßen auf den Tiſch gebracht habe, in 1 welchem dieſer urn noch leben⸗ dig geweſen wäre, ſo unglaublid) es auch iſt daß ein Geſherf das in einem falten Fiſche lebt, die Hihze des kochenden Waſſers, ohne Nachtheil ſollte zertragen Fönnen, fo glaubt doc) der Herr Etatsra Ki uͤller die Möglichkeit Diefer Erfcheinung bahn zu jeigen, „wenn er fagt, daß die Schweden ihre Fir ſche nur halb gar kochten; um der Sache gewiß zu feon, ließ ich einen Klumpen Fett, worinn dieſe e Würnier tecfen, « ein wenig auffochen ; "allein fie: wa⸗ ren ufammen gefehruimpft, und gaben das ger anafle Zeichen des Lbens von ſi ch. ya im indefz fen diefen ‚großen Männern 1 dutdy diefen einzigen Ver⸗ ſuch nicht geradezu toiederfprecyen, ich werde dieſen Sommer, zu welcher Zeit diefer Fiſch denn leicht zu haben iſt, den Verſuch ——— Ich habe oben geſagt, daß das Doppelloch ein jähes geben abe, ich van daher sea ſammt den, Bau : Fr ER N ©. den Naturforfäer, 126 S. 134. IR A kann welche imandern Thieren leben. 55% findlichen Würmern, feßte ihn mit faltem Waſſer bey, und ließ es nur fo lange, beym Feuer, bis das Wafler anfieng zu. kochen. » ‚Der ‚Magen harte ſich von der Hitze umgelegt, die innere Haut trennte ſich RN: ‚und meine Würmer waren maustob, . Diefes wären? die Arten, die ih in den Fifchen | — Babe, num auch etwas von den Würmern in den Vögeln. | In dieſen fluͤchtigen Bewohnern der ft babe ich bisbero nur ſelten Würmer und uͤber⸗ dem nur fünferfeg Arten bemerken BORNEN, — Larva oeſtrĩ. 20 N Sch erhielt im Jenner dieſes Jahrs di die geneigte Beranftaltung des Herrn Grafen von Solms von Ihren Gütern aus Sachſen einen Steinadler; bey der Zergliederung fand ic) in feinem Magen ohn⸗ gefaͤhr dreyßig Iebenvige, Puppen von der Biehbremfe, ‚Größe von z bis 3. Zoll. Sie faßen mit ih⸗ ven Spigen yiemlich, feft an der innern Haut des Ma; gens, ſie haben zehen mit Stacheln beſetzte Ringe, | und eine rothe Farbe. Ohne Zweifel hat der Adler ſich diefe Säfte. durch den Leckerbiſſen eines Rehʒim⸗ mers zugezogen. Es iſt bekannt, daß die Bremſen ihre Eyer auch in das Fleiſch dieſer Thiere legen, der Vogel bat. fie. mit. verſchluckt, und hier fanden ſie zwiſchen den. Falten des Magens. einen bequemen Ort um ausgebrütet zu werden, denn dem Adler ift es nicht moͤglich, die Puppen ſelbſt zu verſchlucken, weil er ſogar, nach der — ei Herrn Ober: CM Cons 552 Beytrag zur Naturgeſchichte der Wuͤrmer, Eonfiftorial + Roths Silberſchlags der eine lange Zeit einen ſolchen Vogel unterbielr, bey vorgeſchnit⸗ tenen Stuͤcken Fleiſch verhungern muß; was er mit ſeinen Krallen greifen, und mit dem Haken —* S:hnabels losreiſſen kann, das kann er auch nicht ge⸗ nüßen. Ueberdem würden fie fich, wenn er ſie verſchluckt hätte, nicht in der Haut feftgefreffen haben. Man fin: det fie.auch im Halfe des Rothwildes. Wie aber die Bremfe aus dem Magen des Adlers beraus komme, da dieſer Vogel weder die Federn, noch die Haut der- Thiere verfchluckt, folglich fich auch niche bricht; ob fie durch) den After herausfriechen, oder ob ſie dem Vogel den Tod zuziehen? dieſes läßt fi ich erſt durch ferncre EN gen beftimmen, Br 9 Der but Ascaris lümbrieoidestL. je In der grauen Waffermeve (Larus — fand ich außerhalb den Gedaͤrmen einen weißen Spul⸗ wurm, und in der Merzente (Anas bofchasL.) acht⸗ zehn Stuͤck, welche die Gedaͤrme an vier Stellen durchloͤchert hatten, und zum Theil noch in den Ge daͤrmen, zum Theil aber im Unterleibe hiengen. Die Ente war ungeachtet der vielen ungebetenen Gaͤ⸗ fie und der durchloͤcherten Gedaͤrme ſehr fett. Es muß ihr daher an hinlaͤnglicher Nahrung nicht gefehlt haben, und da die Würmer in den Löchern einge ſchnuͤrt waren, fo verhinderten fie den Ausflug des Nahrungsſaftes in den Unterleib. Auch diefe Wuͤr⸗ wer waren mehr weiß als roth. Salbe diefe — Im" welche in andern Thieren leben. 553 noch einmal bey einem Vogel, ic) erinnere midy aber nicht ben welchem, wahrgenommen. Sie find nach vorn zu rund, nach hinten zu aber breit, ſind auch nicht ſo part als. der gewöhnliche Spulwurm. Un⸗ ter den heutigen Naturforſchern iſt es ſo gut als aus⸗ gemacht, daß der Spulwurm und der Regenwurm iwo verſchiedene Arten find, ohngeachtet der Gürtel, da er ſich bey letzterm nur zur Begattungszeit deutlich zeigt, ſich nicht als ein beſtaͤndiges Merkmal angeben laͤßt. Meines Erachtens iſt dieſer Wurm bey den Voͤgeln von dem, der bey den Menſchen wohnt, gleichfalls verſchieden: denn er iſt weißer, platter, und weicher anzufuͤhlen, er ſtehet gleichfalls zwiſchen den Bindwuͤrmern (Fafciola) und. den Spulwuͤrmern (Afearis) mieten inne, und’ es würde daher die Bes nennung Fafciola lumbricoides für: ihn nicht unſchick⸗ lich ſehn, wenn anders andre Naturkuͤndiger den Uns terſchied beſtaͤtigen ſollten. Dieſe Wurmart habe ich in der Laͤnge von vier bis ſechs Zoll gefunden; als ich ihn mit einem Handglaſe betrachtete, ſahe ich un⸗ ter der Haut geſchlaͤngelte Koͤrperchen, und als ich ihn verwundete, kamen kleine zum —— er — an m den Prise reger ans det a + "hol Dee Gänpbendwuem. | Tacnia A Anferis; — ii Er den mägden Gänfen befinden ſich, nad) ver Beobachtung unfets. Hrn Goezens fehr oft Bandwuͤr⸗ Mer, in den fetten aber nur ſelten. Ich babe fie oft oam Pas jufammen gezogen, nur im Maſtidarm im Mm 5. Unrath f 554 Beytragzur Naturgeſchichte ber Wirnen Unrath eingehüllt angetroffen, zum Beweiſe, daß ſ in Bereitſchaft waren aus dem Koͤrper geſchaft zu | Die Urſache, warum dieſe laͤſtige — jedärme der Gaͤnſe verlaſſen, kann unmoͤglich | ———— Wirthe liegen. Ich glaube vielmehr, es liegt in. der. veraͤnderten Nahrung der | Gänfe > Der Bauer treibt ſie auf die Weide, und ſie freſſen Gras, und die Würmer genüßen den dar⸗ aus bereiteten Saft ganz ruhig; nunmehro wird der Staͤdter ihr Wirth, dieſer fuͤttert ſie mit Gerſte oder Haber; das Mehl aus den Koͤrnern verdauet Die Gans; die Huͤlſe aber nicht; Diefe ftechen die Wuͤr⸗ mer, ſie ziehen ſich ſo lange nach unten zu, bis ſie end⸗ lich im Unrath verwickelt werden und mit demſelben zu⸗ gleich abgehen. Auf eben dieſe Art, glaube ich auch, wirkt das engliſche Zinn auf die Bandwuͤrmer, die Englaͤuder haben es als ein ſolches Mittel zuerſt be⸗ kannt gemacht, und man bat es auch in andern Laͤn⸗ dern als ein kraͤftiges Mittel bewaͤhrt gefunden. Ich ſelbſt habe in meiner Praxis einigemahl Bandwuͤr⸗ mer damit abgetrieben, nur muß man es in ſtarker Doſis mit einem gelinden Abfuͤhrungsmittel verſetzt geben und eine Zeitlang damit fortfahren. Haͤtte es mit der Art zu wirken, die mir zum —* ſehr wahrſcheinlich vorkommt, ſeine R J uͤr⸗ de der Erfolg davon um ſo viel —— eyn, wenn man es nicht, wie gewoͤhnlich geſchiehet, zu einem feinen Pulver machte: denn je. groͤber das an ift, defto faͤhiger iſt es, Die Würmer. zu reis ' Die — 9* ae Gaͤnſen nd auf deep Linien welche in andern Thieren leben. 555 Linien breit fein, rue und d baben — Batman hot — ** Me 11, Dee. ET taenia, Iineata, © XIV. fig, 5-7. ; Mh | — 5 der Pfeifente na⸗ — L) and ich Eleine weiße Würmer, die ich anfaͤnglich fuͤr Kratzer (Ecbynoryngus) hielt, als ich ſie aber mit dem Hand: glaſe betrachtete, merkte ich erſt, ‚daß es Bandwür: mer waren, nunmehro gab ich mir e Mühe, die noch übrigen vollſtaͤndig zu erhalten... Im Waſſer erhiel⸗ ten ſie die Größe von Fig. 5. davon. ben i das Kopf⸗ und bey k.; das, Schwangende zu ſeben iſt. Diefer Bandwurm gewaͤhret dem Auge, wenn er mit einer ſtarken Vergroͤßerung betrachtet wird, einen herrli⸗ chen Anblick. Er beſtehet aus.fehr zarten Gliedern; man bemerket drey Linien, welche der. Längernach durch den ‚ganzen Körper laufen. Die beyden Sei⸗ tenlinien ſind ſchwarz, die mittlere aber iſt viel heller. ©. Fig. 6. und 7. der Kopf beſtehet aug, ine u den Blaſe und einem Rüffel. Beulen * —* 32, Der ir sicheefßrumige Sand, ei 9 ni fundı ulm) € . Tab XI, Ng-3 — — Unter den ‚eben. beſchriebenen Bandwarmern land ſich noch eine andere Art, ‚Die noch ſpitziger alg jene zulief, und. da. der. Kopf mit einem Hafenfranz ** ſo erhielt ich = * * zwey Koͤpfen, von der erſten Art zwoͤlf mit den Koͤpfen. * —2 aus ah oder — rd in RR een e gen J Per Vehtleddurddahurhelhichder Ri, gen Gliedern, die nach dem Kopfe zu Länger und zarter werden. Durch die ftärffte Vergrößerung Babe ich den Hafenfran; ſeht deutlich geſehen, —— 3.le.a. Der Here Graf von Bork aber hat die Scheiden Für diefe Haken entdeckt, ſ. lit.b. wes⸗ halb ich auch die von Ihm mir überfchickte Zeichnung von beyden, welche fehr deutlich und richtig ausgefal⸗ len iſt, in Kupfer habe bringen laſſen. Vor einigen Tagen fand ich dieſe Art auch in der ſchwarzen Kraͤhe (Corvus corone). Ich finde zwar in meinem Journal uͤber die Zergliederung der Voͤgel noch einige Wurm⸗ arten; weil ich fie aber nicht genau unterſucht habe; ſo wil ich ſie lieber nicht erwaͤhnen als etwas unbeſtimm⸗ tes davon ſagen. Fuͤr dieſes mal will ich nur noch einige Betrachtungen über die Inteſtinalwuͤrmer hinzufügen. Man bat von alten Zeiten ber geglaubt, daß die Würmer, die man in andern lebendigen Körpern anteifft, durch das Waſſer hinein gebracht würden, in? dem manibre Ener verfchluckte. Der Herr Etatsrath Miller Hat diefe Meynung gründlich beftritten, und der Herr Paftor Goeze hegt eben viefelben Gedan⸗ Een *).. Ich bin gleichfalls der Meynung, daß die Inteſtinalwuͤrmer eine eigene Klaffe von Geſchoͤpfen ausmächen, deren Bau fo eingerichtet ift, daß fie nur in diefen, vom Schöpfer ihnen angetoiefenen Stellen, fortkommen Fönnen, Denn wäre z. E. die Struktur des angeführten Doppellochs, der Bands wuͤrmer, der Engerlinge, nicht fo eingerichtet, daß ße der —— We wiederftüns 1:19 den, 59 e. Neuefte en ats Jahrg, e, 429. und 619. «welche in andern Thieren leben. ‚557 den, ſo ſehe ich nicht ein, warum letztere nicht in dem Magen des Adlers, der Doc) das härtefte rohe Fleiſch fo geſchwind in einem Brey verwandelt, und erfiere im Hechte, der doc) alle Arten Fiſche, die er bezwin⸗ get, bald verzehret, nicht mit verdauet werden ſoll⸗ ten? Daß die Menſchen und die Waſſervoͤgel die Bandwuͤrmer ſich nicht durch den Genuß der Fi⸗ ſche zuziehen, zeiget wohl die verſchiedene Bauart der Bandwuͤrmer; ich halte vielmehr dafuͤr, daß ei⸗ ne jede Klaſſe von Thieren, und vielleicht gar ein je⸗ des Geſchlecht ſeine ihm eigene Wurmarten habe, und daß dieſe auch nur in derſelben fortkommen koͤn⸗ nen. Der Herr Staatsrath Muͤller hat bemerket, daß die Voͤlker an ven Seekuͤſten, ohngeachtet ihrer Nahrung, die groͤßtentheils aus Fiſchen beſtehet, doch nicht mehr als andere von Wuͤrmern geplagt wuͤrden. Nun koͤnnte man zwar einwenden, dieſe Art Leute find ſehr arbeitſam und robuſt, ihre Verdauungs kraͤfte ſind ſtark, bey ihnen wird nicht der uͤberfluͤßige Schleim erzeugt, in welchem die Wuͤrnier niſten koͤn⸗ ‚nen, allein ic) kenne allhier auf 100 bemittelte Fa: ‚milien, Die nichts weniger als ſchwere Arbeiten ver: richten, und welche aus gewiſſen Urſachen jährlich 400 Mahlzeiten son Fiſchen machen, und demohn⸗ ‚geachtet fieht man nicht, Daß fie mehr ale die uͤbrigen Einwohner diefer großen Stadt follten davon geplagt werden; auch bey den Waſſer⸗ und Strandvögeln, - die doch größtentheils von Fiſchen leben, babe ich nur felten Würmer gefunden ; ja ich glaube aud), daß man viele Zufälle der Kinder, die man gemöhn: | | fi \ 358 Beytrag zur Naturgeſchichte der Wuemer, id) den Wuͤrmern zuſchreibt / von ganz andern Mr fachen hertäßren, Von den Würmern überhaupt glaube ich, Daß fie nur alsdann erſt Krankpeiten ver⸗ —— ihre Anhaͤufung zu ſtark wird. Ich kenne zwey recht fette Männsperfonen, davon der eine ein Kaufmann, und der andere ein Schullehrer iſt, die von Jugend auf von Zeit zu Zeit Bandwuͤrmer von | ſich gegeben haben und dem ohngeachtet ſich recht wohl befinden. Ich babe ſehr oft hier in der Stadt beyden Kindern Spufwürmer abgehen feben, und auf dem Lan⸗ de ſieht man ſolches noch öfter, ohne daß uͤbele Zufaͤlle dabey bemerkt werden. Auch den Voͤgeln und Fiſchen muͤſſen ſie eben nicht zur Laſt ſeyn, weil ich dieſe oft, ohngeachtet der vielen Gaͤſte, recht fett gefunden habe. Es werden auch mit Unrecht die Bandwuͤrmer unter die Polypen Flaffifieiree, denn wer hat noch ei⸗ nen jungen an der Alten Mutter bangen gefeben? Ihr ganzer Körper:ift viel zu organifch, befonderd aber ihr Kopf, als daß fie lediglich als Ableger foll- ten fortgepflanze werden. Auch an ihre Reproduk⸗ tionskraft zweifle ic) gar fehr. Man bat gefehen, Daß zu verfchiedenen Zeiten viele Ellen Bandwürmer abgegangen find, man glaubte es wäre nur ein eins ziger Wurm im feibe, und da er doch ohnmöglich viele Hundert Ellen lang feya kann, fo bat man ges ſchloſſen, er wachfe immer wieder: allein warum ſollen bey einem Menfchen nicht eben fo gut, wie bey einem mittelmäßigen Hechte, eine große Anzahl von ſolchen Würmern vorhanden feyn Finnen? Ich Habe fegon in einem mittelmäßigen Hechte auf funßig, und 0 welche in andern Thieren leben. 75% und der Here Graf von Dorf 100 ganze gefunden, Ich habe felbft bey einer Kranken, innerhalb drey Jahren, ungefähr. 1000 Ellen abgehen fehen *), allein wer weiß auch, wie viele dieſe phlegmatifche Perfon in ihren Gedärmen mag gehabt haben. Die Bandwürmer find verbäftnigmäßig mit einer meit größern Anzahl von Eyern verſehen als die Fiſche, fie Fönnen fich daher auch, wenn fie einen bequemen Ort finden, leicht anhaͤufen. Db er aber bey dem Men⸗ fehen fo außerordentlich lang werden folte, als man gewöhnlich glaubt, daran zweifle ich ebenfalls: denn es fehlet uns noch an zuverläßigen Machrichten. Man ſiehet zu Zeiten einen Klumpen abgehen, allein ſollte dieſer nicht aus vielen men! von Hr als ei; nem Wurme beſtehen? ER a ‚Da die Eyer der Inteſtinalwuͤrmer ſo klein And, daß viele taufende ‚nöthig find, um den Raum einer Quadratlinie auszufüllen, fo läßt ſichs leicht begrei⸗ fen, mie diefe Thierchen von Menfchen auf Men: ſchen, von Vögeln auf Bögel u. ſ. w. koͤnnen fortge: pflangt werden. Ihre Eyer koͤnnen in unfern Saͤf⸗ ten cirfuliven, dem Kinde ſowohl im Mutterleibe, als den Vögeln und Fifchen in den Eyern mitgetheilt werden, in denen fie fo lange im Kreislauf mit her: umrollen, bis fie m "perfchiedenen Iheilen des Körs pers abgefeßt werden, und alsdann erft ihre Erifteng erhalten, wenn die zu ihrer Entwicelung npepigen Umftände fi fi ch im Koͤrper darbieten. Erklaͤ— . meine medic. Vemerk. ©, 96. | Erftärung der Supfeafin. ln ” - s h S00 A * Tab. XI. — Bi 3: der Kopf mit dem legten Stiede von dem be cherfoͤrmigen — a. der Hakenkranz. Sr ——— b. die Scheiden für die Satan DER 2 Fig. 4. das Kopfende. ash Fig. 5. vier mistlere Gliedetrt. 3. au | "Tab. XIV. to Auladkı Fig. 1. Das Doppelloc) in feiner nathefichen Größe, Fig.22 5° 3 imfeiner geftümmten tage. Fig. ln unter dem —— ws bloßem — Fig. 4. — 2 umter dem Hofmannifchen Compofito durch die flärffte Vergrößerung, lit. a. a. deffen beyde Saugeöfnungen, 2 b. der Magen, —S— c. der Hintere. | Al 2 d. die mittelfte Oefnung. ee e. Defnung für die Eger. 2 allge aaa en g. das Hr — h.h. die Sirkuttionegetße. — Fig. 5. die Taentalineara, Biker 1. der Schwanz, Ko J Hark, kdesof Bu eo Fig. 6, ein Stüd von ach Bandwurm mit dern Keopfe. f KM Ude Pe © welche in andern Thieren leben. 561 1. der Kopf in Geftalt einer Blafe mit dem dars | an fißenden Saugerüflel, Fi ig. 7, ein Stüd davon durch die ſtaͤrkſte Vergroͤße⸗ rung. Fig. 8. das Kopfende vom Lachsbandwurm, durch 0.6. mit Tub. A. betrachtet. | kr m. das länglichte Maul. J 9. baffelbe Stück mit der Lunge, wobey ht. n. die vier Saugeblafen angezeigt find, | Tab.XV. J r, Ein Bandwurm aus dem Hechte mit deep ſpitzigen Zacken. a. der Kopf, b. das Schwanzende. | Fig. 2. das.Kopfende vergrößert, von oben betrachtet, z 3, daffelbe mit ofnem Munde ⸗4. die Eyer durch die ſtaͤrkſte Vergrößerung, ⸗Die drey legten Glieder. c.c.c. die traubenförmigen Eyerſtoͤcke. a d.d.d. die ne se zwiſchen den Gliedern. | elelchaft Befehäft, IV.B. Hu XXIIL. | 362 Ueber die Erſcheinung und den Lauf | XXAIL «8 Seh Lieber die Erfcheinung und den kauf des Kometen vom Jahr 1779 von J. E. Bode. Siehe Tafel XIX. Cie im Sctober, November und December des 1778ſten Sahres beftändig anhaltende trübe Witterung hatte hieſelbſt alle Beobachtungen des ges ftirnten Himmels gänzlic) verhindert. Am 6. Januar diefes 177 yften Jahres fiel endlich nach langem Er⸗ warten ein ſternhell · Abend ein. Gegen g Uhr ent deckte ich) mit einem Sternauffucher oder Nachtfern⸗ rohr (Lunette de nuit)*) in der Milchſtraße zwiſchen den Delphin und Fuchs niedrig gegen Welt: Nord: Weſten einen kleinen mir nicht befannten neblichten Fleck, den ich fo gleich durch ein gemeines Fernrohr ‚von 7 Fuß als einen Kometen erkannte, indem i deffen Kern oder Körper ziemlich glängen in einem Hebel *) Sfr eim Eleines Fernrohr, davon die Brennweite bes Ob jectivglafes 10 Zoll; des Deulars 14 Zoll austrägt, weld) folglich 8 mal vergrößert, und wodurd ich am — ei nen Raum von 6 Graden uͤberſehe. * des Kometen vom Jahr 1779. 563 Rebel eingehullt und mit einem kleinen Schweif von etwa 20 Minuten in. der Länge deutlich wahrnahm. Der Komet ſiand eigentlich weſtlich bey den Hinter⸗ füßen des Fuchſes und hatte zunaͤchſt über fi) *) zwey kleine Sterne, die in feinem Sternverzeichniffe bemerkt find, mit denen er ein faft rechtwinklichtes Dreyeck Ede. Mit einem Sternausmeffer, ders gleichen ich im ıften Bande unferer gefelfchaftlichen Beſchaͤftigungen Seite 13. und folg. beſchrieben ha⸗ be, fand ich den Abſtand des Kometen vom Pe Stern im Fuchs (nad) Flamſteads Verzeichniß) 3% ’, und von & im Delphin 6°. 10°, woraus ſich, ver mittel einer Methode, Die gleichfalls in der fo eben genannten Bejchreibung Seite 37. und folg. vor⸗ koͤmmt, die Länge des Kometen 12°, 28’, =. und jeine Breite 5 399%, 6, nordlich ergab. Der Komet gieng am heutigen Tage um 9 Uhr Abende unter, und mußte um 54 Uhr Morgens wieder aufgehen, allein den 7. früh war der Himmel gänzlich) bezogen. ‚Den zten Des Abends ſahe ich den Kometen des trüben Himmels wegen nur auf ‚einige Minuten, Eonnte aber doch fo viel bemerken, daß er feinen Ort nord- weſtwaͤrts um etwa einen Grad verändert und, folg⸗ lich ruͤcklaͤufig war. Den gten war es des Abende ſternklar; da ic) denn den Kometen bis nahe am 2.2ften Stern des Fuchſes vorgeruͤckt fand; um 7 Uhr war ſein Abſtand von dieſem Stern 39 Min. von dem 17ten Stern im Fuchs 20. 26’, und von X Mo. wire F In 2 —T im *) Sier und im folgenden verſtehe ich die Stellung durchaus fo wie, felbige aufrecht am Himmel erfcheint., % 7 564 Ueber die Ethannn sen 5 im Pfeil 5* 38. und hieraus folgte ich feine tnge 10%. 44. 2 und feine Breite 41°, 29% no Den gten war es trübe, Den Toten zeigte fi fi ch d Komet mitten im Fuchs zwiſchen den 16.17.22. u \ zaften Stern dieſes Diloes, Vom erftern war um 7 Uhr fein Abſtaud 1°, 32°. vom’ — 1% 1 . vom dritten 1°, 59 ‚ und vom vierten 2°, 4% wor⸗ aus feine Laͤnge 8°. 43’. a2 und die Breite 43% 32’, fid) bejtimmen lies. - Das Fernrohr zeigte ven Kern und Schweif des Kometen wie an den vorigen Abenden, Hierauf fielen verfchiedene vunfle Nächte ein, Den 21. Januar klaͤrte fich die Luft endlich des Abends um 6 Uhr etwas auf und ich fand den Komer ten mit dem 7 füßigen Fernrohr in Nord: WWeft zum Weſten zwifchen den Stern E (Albireo) am Schnaz bei des Schwans und y in der Leyer, er war dem legtern um etwa 5 näher als dem erftern, ein mehrers verhinderten die Dünfte zu beobadyten. Er hatte fich alfo feit ven roten durdy den Hals des Schwans rücfwärts oder von Morgen gegen Abend mit einet nordlich zunehmenden Breite gegen die Leyer bemweg und feit den 6ten trug fein Weg 20°. im Bogen & nes groͤßten Kreifes der feheinbaren Himmelskuge aus; er ſchien auch noch um nichts größer gemorden zu fein.) Dis jegt hatte der feheinbare Lauf dieſet Kometen einige Aehnlichkeit mit dem tauf — Himmels gegend ſichtbar war, allein eine darübe vorgenommene Zeichnung zeigte mir bald, daß der gegenwärtige ein ganz anderer Komet feyn muͤſſe des Kometen Dom Jahr 177%! 565 Den 2aften Januar wurde es um 7 Ubr Abends et; was fternflar, weil aber der Mond ſchien, und der ‚Komet, ‚der jeßt bereit um 8 Uhr untergieng, ſchon nahe am Horizont war, ſo konnte ich denſelben nicht ftnden. In dieſer Nacht fiel ſtarkes Froſtwetter ein und es heiterte ſich gegen Mitternacht voͤllig auf. Um 4 Uhr Morgens den 28ſten war der Himmel vortref⸗ uͤch geftient (die Kaͤlte war.ı.o°. unter o nach Reau⸗ mur) und ic) fand den Kometen an der Oſtſeite des Himmels nahe oͤſtlich unterm Geftien der Leyer, er fehien mir durd) das Fernrohr nicht fo glänzend als am roten, aber nichts kleiner; vom Schweif war nur etwas zu erkennen. Zwiſchen 42 und 45 Uhr fand ich ſeinen Abſtand von Y in Der Leyer 429%. von B 30. 27’. von. no; 17. 1°, 6°. von A, wel chem Stern er ofiwärts am nächften ſtand 59, wors aus deſſen tänge 20°. 21.2. und die "Breite ER 50°. folgte, .) Des Abends fand ich noch den, Komes ‚ten niedrig am nordweftlichem Himmel durch den Auf fucher, er war naͤher unter A hingerückt und ftund mit diefem Stern. und Y faft in einer Linie · Am 24ſten war es truͤbe. Am 25 ften. ſchien zwar der Mond Des Abends helfe, unterdeſſen fand ic) doch durch ‚mein Fernrohr den Kometen um 64 Uhr in Nord⸗ Weften zum Norden, wie wohl wegen der Dünfte na; he am Horizont: in einem ſchwachen Lichte, zunaͤchſt unter die beyden kleinen Sterne der feyer 1 und 2. 3. fo, daß er dem letztern etwas naͤher war, ale die Entfernung beyder Sterne von einander austraͤgt. In eben dieſer Nacht beobachtete ich des Morgens f RE a nn früh 566 ueber die Sſheunnm und ven fruͤh den 26ften,” da der Mond unterm Horijo t we den Kometen, welcher anjeßt bereite gleich nach Mitter: nacht aufgieng, im ſuͤdlichen Theil der Leyer weſtwaͤrts unter dem Stern 2. Um 6 Uhr ıs Min. als er mit diefem Geſtirn ſchon hoch in Oſten herauf gekommen war, maaß ich unter andern feinen Abſtand von den Siernen Y, B und Xder Leyer der eriie, wu‘ 2 29’, der zweyte 1%, 4. und der diitte 2%, 43’, aus, woraus — die — deſſelben 14° 25’, 3 und die Breite 55% 17°. nordl. ergab. Den’zgften früh um 5 Uhr 15’. maaß ich folgende Abſtaͤnde des Ko⸗ meten. Er war von Bin der Leyer 29. 54 won 58. 11°. and von oder Wega dem hellen Stern er ſter Größe in diefem Bilde 6°, 3 entfernt, fo daß ich biernach feine Laͤnge 10. 41’, 4 und die Breite 359. 50% ſetzen konnte. Der Komet fuhr demnach fort, ſich ziemlich gleichfoͤrmig ruͤckwaͤrts und mit ei: ner zunehmenden nordlichen Breite zu bewegen, Ei ſchien heute Morgen eher größer als Fleiner geworden zu ſeyn, zeigte ſich durch das 7 fügige Fernrohr’ ziem: lich febbaft in einem ſtarken Nebel eingehüllt , der Schweif war auch etwas’ kenntlich und ohnfehlbar wuͤrde er ſich dieſer Tagen einem ſcharfen Geſicht ohne Fernrohr gezeigt haben. Hierauf wurden die weitern Beobachtungen des Kometen durch Mondſchein und trüben Himmel verfchiedene Tage’ nach einander un⸗ terbrochen. Den gten Februar war es freylich früh um 25 Ubr etwas ſternklar; allein der noch halb etz leuchtete Mond war ſchon in Südoften mufgegangen, dieſes und die nicht wölligheitere Luft machten, d # | des Kometen vom Jahr 1779, 567 id) den Kometen vergeblidy fuchte, wie es fic) denn auch ſchon um 4 Uhr wieder bewölfte.- Den roten des Abends Flärte ſich die Luft mit einem Nordlichte auf, welches vornemlic) von 10 bis ı Uhr mit vier len auffleigenden roͤthlichen und hellen Lichtfäulen am mitternächtlichen Hinmel fehr ſchoͤn glänzte, Der ' Komet follte nach y Uhr Abends aufgeben; Da aber die fuft am nordöftlichen Horizont nicht recht heiter war und fich auch dort Die ſtaͤrkſte Roͤthe des Nordlich⸗ tes zuſammenzog, fo konnte ic) erſt eine halbe Stun⸗ de nach Mitternacht den Kometen durch Die Licht⸗ und Sarbenerfcheinungen des Nordlichtes mit dem Fern: rohr erfennen. Er ſtand nun im Herkules ſuͤdwaͤrts Unter die drey ziemlich nahe bey einander ſtehenden Sterne an deffen Schenkel ee und = und oͤſtlich in ein fat vollkommen gleichfchenklichtes Dreyeck mit den beyden Sternen u und w, woraus ich deſſen Laͤnge 11”. 35’. T und die Breite 56°, 21, nordl. folgerte. Der Komet hatte fidy nun feit 14 Tagen um 17°. nad) Weften und nod) etivas weiter nord; - wärts bewegt. Er zeigte fich durch das 7 füßige Fernrohr in einem fo ſtarken Nebel eingehülft, daß wenig vom Kern zu erdennen war, feine fcheinbare Größe war noch) die nämliche wie am 28ſten; der Schweif zeigte fi ſich etwas nach oben. Denız. war ein ſternheller Abend; zwiſchen 7 und 8 Uhr erſchien abermal ein ſchoͤnes Nordlicht, welches ſich mit feuer⸗ rothen Wolfen, Stralen und glaͤnzenden Lichtſchatti⸗ rungen merkwuͤrdig machte. Nach 8 Uhr hörten die Erſcheinungen gaͤnzlich auf und es blieb nur noch in IN: Nor: 568 Ueber die Erſcheinung und den Lauf \ — Norden ein Glanj uͤbrig. um 11 Uhr fand ich den Kometen durch den Aufſucher im Herkn les, ſo * er über 30. nach Weſten fortgeruͤckt und nun dem Stern di Sfttich nahe gekommen war, Um 11% Ube, maaß ich folgenve &öftände, Der Komet war ents fernt, von dem Stern # 4°, 22’, von u 2°, 38% von & 2°. 19°. vond. 44’ woraus mir eine Zeich⸗ nung, deſſen fänge 6°. 6°. T und die Breite 55% 35°. nordlich gab; folglicy fieng nun die Breite an geringer zu werden, Den ı$ten Sedtuar war es des Abends vortreflich geftirnt, um 112 Ube fand ich den Kometen im Herkules nahe nordlich über den Stern € und maaß feinen Abftand von dieſem Stern, imgleichen von s im Herfules; ferner von E und 2.» in der Krone (feßtern feßt Flamſtead mitten im Herr £ules). Er war fehr gut zu erkennen, fo wol durch den Aufſucher als Sternausmeffer und würde fich gewiß einem fcharfen Auge ohne Fernglaß gezeigt haben, Den 2often Februar ftand der Komet des Abende im. Herkules, dem Stern © zur rechten und war dem 2 3ften Stern in diefem Bilde öftlich ziemlich nahe, Um 113 Uhr fand ich feinen Abſtand von € im Herz kules 3°. 20’. von & der Krone 1°, 19‘, von.I.% 1°. 47’. und von ⸗ dafelbft 2°. 47’. (die. dren letz⸗ tern Sterne verzeichnet Flamſtead an der Loͤwenhaut des Herkules). Hieraus läßt fich die Länge des. Kos meten im 22°. 46’. des m und feine Breite 529,46, nordl. herleiten. Den 23. Februar Eonnte ichden Kos meten des Abends um To Uhr durch meinen Aufſucher deutlidy erfennen, obnerachtet der Mond — | | ich des Kometen vom Jahr 1759, ' 569 lic) gell ſchien, er war weiter gegen: die Sterne * " und „der. Krone angeruͤckt. Den 6ten März war es des Abends geftirnt und der Mond nicht mehr über dem Horizont; ich entdeckte den Kometen nunmehr im Geſtirn des Bootes nahe nordlich uͤber die Sterne b Lew an deſſen öftlichen Hand, fo daß er dem Stern y. am näcyften fund. ‚Demnad) hatte er feit den 23ften Februar feinen Weg durch Die Krone ger nommen. Um 9% Ubr maaß ich folgende Abfiände; der Komet wat. entfernt, von ıb im Boots 0%. 59°. vons 4% 47’ von 2 5°. 59°. von 1. (Gemme) in der ‚Krone, 6° .26', von 8 daſelbſt FTSE Hiernach mochte ſeine tänge 0°. 35°; M und feine Breite 43° 9. nordl. geweſen fen, . .. Durch das 7 füßige Gern: be zeigte er ſich, beſonders bey der ſtaͤrkſten Ver⸗ groͤßerung recht deutlich und in einer unordentlichen Figur 2 ‚vom. 5 waren aber nur ſchwache den Kometen durch. ann Hafüpiges Fernrohr; der ‚Kern erfchien Doch ziemlich lebhaft und es lies als „wenn in der Mitte ein Stern durchſchien, der dems ſelben umgebende Nebel war duͤnne und faſt noch we⸗ niger als durch das kuͤrzere Fernrohr zu bemerken. Den ten März um zo Uhr Abends ſtand der Ko: ‚met weſtwaͤrts neben N im Bootes, und ich fand mit dem. Ausmeffer den Abſtand deſſelben von dieſem ‚Stern 0°. 58’, von 02°. 28°. von c 3,5’, und ‚von = (Mirac) 3°. 31’. woraus ſich die. Länge 29% 9, und die Breite 42°, 18’. nordl. feßen ließ. Den 8.9. und zoten März waren fternbelle Abende, Rn 5 ich 576 nNeber die Erfeheinung und den Lauf ich fahe den Kometen jedesmal und bemerkte, wer gegen Mirae und den 34ſten Stern im Bootes an⸗ Irtichte," folglich) noch immer rückwärts am Himmel feinen‘ Lauf fortfeßte, Den ı ten März des Abende war die Luft abermal volffommen heiter, der Komet zeigte ſich mit Mirac und dem 34ſten Stern im Boo⸗ tes weſtwaͤrts faſt in einer &inie. Um oz Ubr war fein Abſtand von “cr, 52. von no. 34. 1°. 15. von Ss 4. iR: ‚von 40,54 —— ſeine Laͤnge 24°: 14. & und die Breite 38°. 52’, nordl. gab. ‚Heute war vda Komet durch meine Fernroͤbre noch ſehr lebhaft zu erkennen und erſchien wie ein foͤrmli⸗ her Nebelſtern, vom Schweif zeigten ſich auch, der reinen Luft wegen, einige Spuren, Den 9ten März beobachtete ich Bes Abends ı um rs uhr den Ko⸗ l ‘ 'meten, der um dieſe Jeit ſchon ziemlich hoch in Oſten ſtand/ und fand ihn dutch den Aufſucher im Bootes uͤbern Arctur weſtwaͤrts nahe oͤſtlich bey den kleinen ‚Stern €, ſo daß er ſeit den ııten feinen Weg dem Arctur nordidärts'vorben genommen und 10 Grad "am Himmel zurückgelegt batte. Um 11 a war ‚fein Abſtand vom Atttur ——— vond 3% 4a. vonée3 wohn 3% . 46. und’ von den öften Sem Ä 07308 welches ſeine Lange im 16°. und die "Breite 32% Hordl, giebt," "Der Koniet zeigte fd durch das Fernrohr wie ein Nebelſtern und faſt in runder Figur. ""Den 20, wat der Komet den Gtene fehr nahe’ nordwaͤrts vorbey gerückt und ftand weft: lich bey demfelben. Umiı 14 Ubr war fein Abſtand vom Aretut 5° . 12. bonn 3°. 7’, von e 38” von d —— des Kometen: vom Jahr 1779: 571 4°; 56’,und von ven oſten Stern 1°, 32% psaus fidy feinertänge 15%. 5%, und bie Hreise RR AIR nordl. ergab. Der Komet hatte nunmehr, feit Deu Sten Januar ‚da ich. ihn: entdeckte und: alfo- in 73 Tagen einen Bogen, Des größten Kreifes von, 90% am Himmel von Morgen gegen Abend: durch den Fuchs, Schnabel des Schwans, ſuͤdlichen Theil der Leyer, mitten: durch Den —2 nordliche Krone und Bootes zuruͤckgelegt. In den uͤbrigen Abenden des März: Monats ſchien der Mond und der Komet war deswegen wicht zu erkennen. Als aber am zten April der Mond nach geendigter Abenddaͤmmerung nicht mehr uͤbern Horizont war, ſahe ich wieder durch mein Fernrohr den Kometen, welcher da, wo ich ihn erwarten konnte, nemlich nordwaͤrts uͤber dem Stern Vindemiatrix am nordlichen Flügel der Jungfrau fiand, Am ten hatte er des Abende eigentlich zwiſchen Vin⸗ demiatrix und den 42ſten Stern im Haupthaar der Berenice ſeinen Stand, ſo daß ich biernach beylaͤu⸗ fig ſeine Länge im 6°. = und.die Breite 207. nordl. ſchaͤtzen konnte; denn durch wirkliche Ausmeſſ ſungen ſeines Abſtandes von bekannte Firxſterne konnte ich anjeßtsnicht mehr. feinen Ort genauer. beſtimmen, weil er wegen ſeines jetzigen ſchwachen &ichts ſogleich unſichtbar wurde, ſo bald ich das halbirte Objectiv⸗ glas des Sternausmeſſers aus einander, zog. Der Komet erſchien durch das 7 füßige, ‚Fernrohr völlig als ein blaſſer Nebelſtern und durch den, Auſſucher waͤrde ieh ihn nicht mehr gefunden haben, ‚wenn ich mir | ne durch das vorige Fernrohr ſeinen Ort genau ———— gemerkt a % 572 Lebe die Erſcheinung und den Lauf | gemerkt pärte, - Eben ſo Babe ich den Kometen ai 5. 9. und sten April Ho ch geſehen, am:gten ft - er etwa 40’. weſtlich bey dem z6ſten Stern im Bile de der Jungfrau, woraus ich feine Laͤnge erwain 20 S und die nordliche Breite 18°, folgerte. Am ıszten ftand er nahe weſtlich bey dem Stern e in der Junge frau. Das Licht des Kometen wird feiner jetzigen “ zunehmenden Entfernung fo wohl von der Sonne als Erde wegen, immer ſchwaͤcher, und es hat daher al⸗ len Anſchein, daß er ſich nun bald auch unſern be⸗ wafneten Augen voͤllig entjiehen wird, wie wol alle Kenner wiſſen, daß die Zeit der Verſchwindung eines Kometen nicht auf einige Tage im voraus mit Sicher: heit zu beſtimmen it, meil bieben alles auf die Güte des Fernrohrs, womit man denſelben verfolge und auf die — der Luft ankoͤmmt. Aus den bisher erzählten Beobachtungen —— Kometen, die ich ſaͤmmtlich aus meinem Logis, groͤßten⸗ theils zur Befriedigung eigener Wißbegierde mit dem von mir ſelbſt verfertigten Sternausmeſſer unternom⸗ men, und deswegen, wie auch zur Verhuͤtung unnoͤthi⸗ ger Beurtheilungen, nicht für genauer ausgeben will, als ſie in der That ſind; wozu noch kommt, daß mir bis jetzt noch feine auswaͤttige genauere Beobachtungen _ zur Vergleichung mit den’meinigen befantt gewor⸗ den, babe ich die Lage und Geftält der wahren Bahn des Kometen, vermittelft einer Zeichnungsmerhode, bie der feelige Here Prof. Lambert im zten Theil ſeiner Beytrage zum Gebrauch der Mathematik —— n des Kometen vom Jahr 1779. 373 befchreibt, und deren er ſich ben ähnlichen Gelegen: beiten felbft zu bedienen pflegte, zu beftimmen ge- ſucht. Ih kann hier nicht Die deshalb gemachten Rechnungen benbringen und werde daher nur den Erfolg derielben berfeßen und auf dem Kupferblatt eine allgemeine Borftellung von dem wahren Lauf des Kometen in dem uns junächft liegenden Theil des Sonnenſyſtems zu geben fuchen, woraus ſich fein ſcheinbarer tauf am Himmel und die Unmftände deſſel⸗ ben richtig werden beurtheilen laffen, Zur Beſtim⸗ mung der wahren Bahn eines Kometen werden drey Beobachtungen erfordert. Am Ende des Januar nahm ich zuerſt eine Conſtruction vor und legte die Beobachtungen vom 8. 23. und 28ſten Januar zum Grunde; weil aber vornemlich die beyden letztern ſeht nabe an einander liegen, fo lies der Erfolg nicht viel Genauigkeit i in Anſehung der Beftimmungsftücke der Bahn erwarten; ob ich gleich beyläufig im vor⸗ aus die Sternbilder angeben Fonnte, durch welche der Komet feinen Lauf nehmen würde, Um die Mitte des Februar entwarf ich mir eine zweyte Zeichnung zufol: ge der Beobadytungen vom 8.28. an. und 13. Febr, Aus der hierdurch gefundenen Lage der wahren Bahn konnte ich mir die fcheinbare Bahn, welche der Kos met wirklich am Himmel bis in den erften Tagen des Aprils durchlief, mit ziemlicher Richtigkeit verzeich- men; allein in Anfehung der Neigung der wahren Bahn gegen die Fläche der Erdbahn lies diefe Con: ſtruction vornemlich eine merkliche Unzuverläßigfeit uͤbrig. Ich nahm deswegen im Maͤrz noch * große * 57 ueber die je Cfeinung und den uf. große Zeichnung vor, und legte die Beobächrutgen ‘ vom 8: Jan. 13ten Febr. und 20ſten März zum Grunde, und diefe gab mir folgende —— —9— ſtuͤcke der wahren Bahn des Kometen: Die Zeit, da der Komet in ſeiner Sonnennaͤhe wewefen am sten Jan. 17 Stunden od, 7 Ten. 5 Uhr Word. (demnach gerade an dem Tage da ich ihn entdeckte) Der naͤchſte Abftand'von der Sonne 709 folcher Theile, deren die Entfernung der Erde vonder Sonne 1000 bat. Der Ort der Somnennaͤhe 26°, 55°. I. Der Ort des aufiteigenden Anos ten (2) 16°. 51. Y- Die eigung der Rome: tenbahn gegen die Släche der Erdbahn 45°\ 20”. Der Romet gebt, aus der Sonne betrachtet, nach der Ordnung der bimmlifchen eh oder von Abend gegen Morgen. Auf dem Kupfer habe ich 60 einen ei des Sonnenſyſtems oder die Bahnen des Merkurs, der Venus, der Erde und des Mars im gehoͤrigen Verhaͤltniß im kleinen vorgeſtellt und zugleich ein Stuͤck der paraboliſchen Bahn dieſes Kometen ein⸗ getragen. 83 P.RF iſt dieſe Bahn, 3% die Knoten⸗ finie veffelben, Daher muß man fich die Flaͤche 2.5 PRan NS um einen Winkel von 454°. gegen die Flaͤche ver Erdbahn (des Papiers in der Figur) auf: waͤrts geneigt vorſtellen. In 82 fieigt der Komet über dieſe Fläche herauf und bekoͤmmt eine nordliche Breite und in %9 geht er wieder unter Diefelbe, und erhält füdliche Breite oder Abſtand von 1 der Eeliptik. In nn a des Kometen, dont Jahr 17794: 575 In P ift das Peribelium oder die Sonnennähe des Kometen, der hieſelbſt der Sonne etwa fo nabe als Venus gefommen. Diefer Dunct, fo wie aud) H und %9 erfcheinen von der Sonne aus betrachtet in den vorhin angegebenen Graden der Echiptik, welches ſich aus der Figur leicht beurtheilen läßt, da die Oerter bemerkt fi nd, wo die vier Hauptpuncte derfelben Y .B % und Z hinfallen. Der Komet bewegt ſich mit den Planeten gemeinfchaftlich nad) einer Richtung ‚wie die gezeichneten Pfeile zeigen. Die Dexter def felben find vom 6ten an. big Aten April für die oben angegebene Tage der Beobachtung angefe&t, und. eben fo die von der Erde für gleiche Tage. In den erflen ‚Tagen | des Januars mußte demnach der Komet zur linken oder oſtwaͤrts von der Sonne und unter einer großen. nordlichen Breite erſcheinen, und daher nach Sonnenuntergang in Nordweſten und vor deren Auf⸗ gang in Nordoſten zu finden ſeyn; er erſchien ruͤck⸗ laͤufig aus eben den Gruͤnden, wie die untern Plane⸗ ‚ten, wenn fie reichen Sonne und Erde hindurchges ben. Etwa den 17. Jannar gieng der Komet gerade zwifchen ung und der Sonne, dod) ſehr weit nord⸗ vaͤrts hindurch, dieſer fein nordlicher Abſtand von der | Ecliptik nahm auch —— zu, weiler ſi ſich der Erde an: Die Sefichtöfinien zum Kometen fallen nachher fe merklich immer mehr weftwärts von der Sonne, ‚weilung die Sonne gegen Oſten und der Komet gegen Welten ſortzuruͤcken fcheint, folglich und weil der Komet weiter 576 lieber oib ſcheinnm en den Lauf weiter gegen Norden heraufſtieg, gieng er Eee At end immer fruͤher unter und des Morgens fruͤher auf und mar demnad) vornemlich in den Fruͤhſtunden in Nordoften fihtbar, Die Annäherung des Kometen gegen die Erde nahm mit dem Anfang des Februar 3 noch zu, doch nicht feßr ſchnell, weil der Komet norde waͤrts uͤber Die Erdbabn. berüber gieng,, indem er fi zugleich von der Sonne entfernte, Um dieMitte des Februar ftand er Dis etwa auf etwas mehr als den halben Abſtand der Sonne von uns, der Erde am nächften. Er lief ſchneller als die Erde und kam al- fo derfelben zuvor, wodurch er fich gleichfalls nachher von derfelben wieder entfernte, er mußte folglich noch immer rücfwärts zu geben fcheinen und feine nordliche Breite abnehmen, da er bereits in Anfebung der Some jenfeits der Erdbahn Fam. Mit dem Anz fang des März gieng der fauf des Kometen immer mehr von uns abwärts und da derfelbe anjeßt bey ei⸗ ner ruhenden Erde Angefangen haben würde, vor waͤrts oder von Abend gegen Morgen, fo wie er fi wirklich bewegt, am Himmel fortzurüden, fo fielen doc), weil die. Erde felbft fortruͤckt und anfteng ſich zwiſchen den Kometen und der Sonne hin zu bewer ‚gen, die Öefichtslinien gegen Abend und er erfehien ung deswegen aus eben dem Grunde, wie einer’ der obern Planeten, fortzufahren fich rückwärts zu bewe⸗ gen, Da ferner der Komet fich feinen niederſteigen⸗ den Knoten (29) näberte und fid) zugleidy von der Ers de entfernte, fo wurde die nordliche Breite deffelben immer geringer. Den zoſten März fand der Komet im es Kometen vom Jahr 1779. 59% im gten Grad der = der Sonne gerade gegen über, wo er folglich um Mitternacht eulminirte. Er nahm bey feiner nad) Dften vorwärts gehenden Bewegung, wegen der gerade zwifchen ihm und der Sonne fort: sücenden Erde doch immer gegen Weften am Himmel feinen auf, wurde feines zunehmenden Abſtandes von Sonne und Erde wegen nach und nach unſcheinbarer und war nur noch wie ein ſchwacher Nebelſtern durch Fernglaͤſer zu erkennen. Am aten April hatte der Komet bereits die Bahn des Mars paſſirt. Die Fi⸗ Zur zeige Durch den Augenſchein, wie ſich Komet und Erde nachher merklich von einander entfernen. Am ı5ten April hahe ich ihn noch durch mein Fernrohr geſehen. Endlich wird er daher gänzlic, unfichtbat werden und ‚außer dem Geſichtskreiſe ver Erde in der ihn von der Allmacht vorgezeichneten Laufbahn fort: wandeln Br Obgleich diefer Komer den Erdbewoh⸗ nern in einer unbetraͤchtlichen feheinbaren Größe er ſchien, ſo iſt er doch nicht unter Die kleinſten Konier ten zu rechnen, ‚weil er immer weit von ung entfernt blieb. ‚Der Schweif erſchien auch daher, und weil er ſich wie der vn iu N ift, hu 5 Th. N IN ” | Uns die Figur bereit, gabe ig, meiden — in Po Model ı von Pappe vorgezeigt. Ich ſtellte nemlich die Siär che der Kometenbahn unter Ihrem gehörigen Winkel gegen ‚die Flaͤche der Erdhahn auf und zog Faͤden von bemerlten Deren der Erde nad) gleichzeitigen Oertern des Kometen, wodurch die Vorſtellung feines, EG Sa und br gleich ſehr faßlich wurde. BEL Befchäft. IV. 3 aa ! — — Ueber Drei | die mehreſte Zeit igroͤßtentheils hinter doder von den Körper deſſelben darſtellte, ſehr klein oder gar nicn Von den 68 bisher berechneten een 1705 mit dem EEE mehreſten Beſtimmun gs ſtůcken der Bahn eine Aehnlichkeit, die Ectfernung der Sonnennaͤhe aber weicht merklich ab, denn jener lief in der Machbarſchaft der Bahn des Merkues zunaͤchſt um die Sonne herum, und daher kann es wohl nicht ein und ebenderſelbe Komet fenn, Im übrigen bewegte ſich auch der Komet von 1706 im März und Aprıl wiewol mit einer andern Geſchwin⸗ digkeit ruͤckwaͤrts durch den Bootes unterm Haupthaat der Berenice weg bis zum Kopf der Jungfrau, Wenn man noch nach obigen Angaben der Laͤnge und Breite des jetzigen Kometen vom 6ten Januar bis 9ten April deſſen jedesmaligen Ort auf eine allgemeine Himmels⸗ charte verzeichnet und mit Linien zuſammenzieht, fo ergiebt ſich die ſcheinbare Bahn des Kometen. A . weicht von Der lage eines größten Kreifes ver Sphäre merflicy ab und hat eine doppelte Xendung. In der erſten Haͤlfted des Januars n en der ſich von einem groͤßten Cireu wa⸗ nordwaͤrts krummt und nachher geht dieſe Kruͤmmung nad) Suͤ⸗ den, ſo daß dieſe Abweichung allemal gegen die der Sonne weggekehrte Seite fälle, woraus. na einer von Herrn Lambert gegebenen Regel folgt, daß der Komet während. dieſer Zeit beftändig der Erde näher war, als diefe der Sonne iſt, welches, auch die Eonſtruction der wahren Bahn ——— eftätigt, | ee 1 ei e 3 Ir ” wg Boy va u en A Duthohaice Serledim. von D. Mm. & Bloch Sihhe Lef. xv xmn — babe verfähiedenes bey den Vögeln: Ba 9 welches, wie ich hoffe, einer öffentlichen Be: fanntmachung werth ift, ich muß mic) aber der na⸗ hen Meſſe wegen ganz kurz faſſe en. Wir haben ſehr viele und zum Theil koſtbare Werke von den Voͤgeln, mir koͤmmt es aber doch vor, als wenn uns in der Naturgeſchichte derſelben noch ſehr vieles fehlte, „und dies ruͤhrt wohl daher, weil man ſich zu fehr an dae en ht das innere. Rn — Rn nun ben einen beſondern Einfup 2 — * ee Wunder, wenn die’ Schriftſteller ſich ſo oft einan⸗ der wiederſprechen. Was der eine fuͤr eine beſon⸗ dere Gattung ausgiebt das iſt bey dem andern das Weibchen uf mi Naͤhme man Nüdjicht auf die innern Theile, fo ‚hs man ohne Zweifel manches 0 finden, wenigſtens würde it 09 2 Abſicht - go Drmtepotsgife Rhapſedien U. Abſicht des Geſchlechts kein Zweifel ‚übrig Bleiben. Die Kennzeichen, die der Ritter von Kinne von den Schwung: und Ruderfedern hernimmt, find nicht immer zuverläßig, weil ein und eben derfelbe Bogel unterweilen ein oder. zwo Federn mehr hat, ‚als der andere; auch nicht binlänglich , da faft alle Voͤgel von der Ente an 24 bis 28, die kleinern aber 16 bis 20 Schwung gfedern haben; der Unterſchied der Ruderfedern ift ebenfalls nicht ſehr ai und ——— auch nicht hinlaͤnglich. Mir iſt nicht befannt, daß in der Zerguederung der Voͤgel viel geleiſtet worden ſey. Wenn es mir moͤglich iſt, ſo werde ich in einem der naͤchſten Baͤnde dieſer Schriften die Zergliederung einiger Voͤgel lie⸗ fern; für diesmal will ic) nur etwas weniges von dem, worinn ihre innerer Bau von andern Athem ſchoͤpfenden a gr abweicht, beybringen. 1 Etwas von der Anstomie der Vögel - Sowie die äußere gebensart der Vögel von ander Geſchoͤpfen abweicht, fo find fie ad) in ihrem innern Bau anders gebildet. Worinn der Schnabel, Kopf, | Hals und die Fuͤße von andern Klaffen der Thiere abs weichen, ift wohl einem jeden Liebhaber der Voͤgel ſatt⸗ ſam bekannt. Die Bruſt iſt ben den Waſſervoͤgeln lang, bey den Landvoögeln kurz, die Zunge iſt bey den Waſ⸗ ſervoͤgeln did, ben den Strandvoͤgeln, und bey der nen, die von Inſekten leben, fpigig, des tuͤrki —. (Corvus caryocatactes) fine Zunge e m u, Ornithologiſche 581 mit wey Spitzen verſehen. Bey ar ir bie &uftröhre der Maͤnnchen anders eingerichtet, als die vom Mestbchen, wie ich bald zeigen werde, Die tungen fi nd ſehr klein und nicht — fe find an den Ribben befeftiget und liegen binte⸗ waͤrts dicht am Ruͤckgrad. Das Herz liege ganz oben in der eSraf, mit dem breiten Theil zwifchen den Zweigen der Luftroͤhre ‚(Bronchiae), mit dem fpißern aber zwiſchen der Le⸗ ber. Dieſe iſt gleichfalls in der Bruſt befindlich, und, im Verhaͤltniß der uͤbrigen Theile, recht groß, die Milz hingegen fehr Elein, die Gefrösdrüfe I am Zwoͤlffingerdarm und iſt groß. * Das Zwergfell fehlt ihnen, ſo wie eich: das 6yeb lulͤſe Wefen (Subftantia diploetica), und der Mark ‚in den Knochen; bey einigen fehlt auch die Gallen⸗ blaͤſe. Die Knochen ſind duͤnn und ſehr leicht/ - dee ganze Koͤrper iſt mit Luftſaͤcken angefuͤllet, welche beym Einblaſen der Luft durch die Luftroͤhre aufge⸗ trieben werden, wovon auch der Kropf hu nommen ift. Die obern Knochen der Flügel werden gleichfalls beym Einblafen mit Luft angefüllt und in ee Bey den Raubvögeln iſt der Speifefanal (Oefophagus). weit, : bey den Huͤner⸗ * — bildet er außerhalb der Bruft einen’ bäutigen Sack oder den Kropf, Der Magen iſt bey’ den Raubvoͤgeln nur häutig, * denen, die von In⸗ re nn —— die von Sa⸗ men, —3* sr Dmipeioiiie wen/Krautern und Früchten: — ſtark fleif Seine Lage iſt verſchieden, bey den meiſten ragt er kaum unter der Bruſt hervor, bey andern liegt er im; der mittlern Gegend des Unterleibes, und bey ver⸗ —— tief berunter, allemal aber liegt er n Gedaͤrme. Jene haben gar Feine Bimd⸗ — — * haben zweh, die vom Afterdarm abgert ben. Darmfanal,ift bey den Raubvoͤgeln ohn⸗ he nur e ein Drittel kuͤrzer als bey den uͤbrigen; bey dei Enten, Waffer- Strandodgeln und einigen ans derh Arten liegen. die Gedärme von oben. nach unter au, 4 bey denen aber, , die von Gewuͤrmern leben, der Runde in ei af ns den gnugen ſind — a den, Die eine nietenförmige Geſtalt ha Hat Hr) weiblichen. aber der Eyerſtock — ee ſind im Winter kaum ſichtbar, im Fruͤhjahr an, ftäctften. Gleich unter — ——— ibre, Seele angeviefenn or re a. rd lat. Dal Bags ) uhr: * dns 7 a din rar ae a ri er — ge Ruchok, Müll. ©. 205. Col 15 cang-, so Eus Le ned Brink HUB A — Ra — re 291619 int ı Ss masd alstkisig, Dieſer ——— NRefen ſo belahee Vege hats von je her/ weiler nicht brůtet / die Aufmerl ſamkeit⸗ der Orvithologen auf ſich gezogen. "Man hat langen viel; Fabeln und. Hypotheſen vorgebracht; — * — — — a | tra 2a * > ws Pj Brmißfeithe Abapfnien 388 in Frantteich die wahre. Hefe — zu haben — — hör, a Ex 4 ucku e fnde — Bau des Ks up Di Rs ah der agen, ſagt ei, Ri! us “ eine — hdere | tage als ‚ben, den 9 Kur en beß inder er 11 ‚gauz nahe / ngewe iden Bedeskt, e — „Dt: a LErE7r 1% p ied abe ver ne Ve eine ſolche 98,99 | — — 3 f nee Er. en ODonhochſche uf men Tieger, / wie beym Aranich, Pa bubn, Birkhuhn, Yolsbäher (Corvus glandarius) u. ſ. w. Faſt alle Bögel, die von Inſelten leben, haben ihren. Magen vor den Gedärmen liegen. Es muß Daher Herr Heriſſant nur einige wenige Vögel, Deren Magen juft am Rüden lag, geoͤfnet und dar⸗ aus einen Schluß auf alle Vögel gemacht haben. €! bleibt daher noch immer ein ‚Rächfel, 1 warum die, Natur dieſem Bogel das Brüten verfagt, "und, um deſſen Untergang zu verbüten, andern Vögeln fo viel giebe für das Rufufsen 'eingepflänzt bat,‘ dein zu Fol: de der angefteilten Verſuche des Herrn tr Brüten. ‚fie nur dieſes — En aus, legt ı man ihnen ai er e ein. En eines ande en Vogels, w H es auch von der nämlichen. Größe if, in ihr N ee fe: —9 Auch beym Futtern des jungen K herrſcht ht viel fonderbares. _ Ein Kebhaber und 9 ner der Voͤgel, der verſchiedene Arten unterhielt, um ſich mit ihrer Naturgefchichte genauer I de * ma⸗ chen, erzählte mir; wie er —— einem Neſte de 68 Slduer Bachfteije. otacilla lea) ausgehoben, id ihn auf den Hof g Diefer ſchrie für Hunger aus vollem hr "Ein jünger zahmer Goldammer ward von diefem Neth⸗ leidenden gerührt, ‚flog nad) d dem nahe gelegenen Gar: ten, füchte Spinnen aus dem Buchebaum und für terte ibn. Auch klein geſchnittne Milz hob er auf und ſteckte fie feinem Zoͤgling ins Maul, er ſelbſt aber aß nichs von dieſen Gerichten, denn er wurde mit Sa⸗ men gefuͤttert. — ich noch babägieh. Beym erſten aAukut/ den ich un⸗ derfuchte, fand ich int Magen einen recht dichten Haarballen,' der unftreitig durch das zuſammenge⸗ backene Haar von den verfpeiften Raupen entfianden iſt/ das fonderbarfte war diefes, Daß, die innere Haut deso Mahens dichte mie Haaten beſeht wär, und aus—⸗ ſahe wie Daß Zell einer naſſen Maus. Das die Haare wicht von ohngefaͤhr daran ſind hangen geblieben, er⸗ ſiehet man daraus, weil ſie durch den Weingeiſt, in welchem ich ihn eine Zeitlang, aufbepalten habe, nicht abgegangen find, und nod) gegenwärtig, da er tro⸗ en iſt/ daran figen, AEch hatte nachhero Gelegen⸗ bet, einen jungen Kukuk zu unterſuchen/ fand aber die Haut nicht haarig, und auch keinen feſten Haar⸗ Ballen, ſondern nur loſe zuſammenhangende Brocken. Ballen von dieſer Art habe ich in mehrern Vögeln, und zwar recht grohe bemerkt. Noch gegenwaͤrtig, da ich dieſes ſchreibe ,ſand ich den Magen eines ſchwarzen Storchs beynahe fo dick wie eine: Fauſt aufgetrieben; es war —* ein kleiner Fiſch dar⸗ en nnd Fleinen —— Br welche Art die x Base dieſer tagt Kveinifie muß: —*— — — Sinn) — a Mi Daß dieſe Ballen nur den een Dem | ingen — iſt mir des ae —** Sto yaslin “ ws Oenitho Da wir / noch feine > A Ba Kufı baben, ſo will ich ſolche hierhen mittbeilen. . Es hat die Groͤße der dachtaubeneyer, iſt ſchmuhig weiß, mit : ſtahlfarbenen und braungelben, Flecken⸗ „gußtere. ſiten in ver, Subflan;: der Schale, letztere oben auf; das Ey eiſt beynahe ſo dick als lang und —— Enden runde Sr; ‚Lab. SV "Ale * *8 and sie ZEIT —— hat as El Bere do u’ ‚er Je ne Branch nit ©. 378 2. (Ar Gi Shin pP’ Br: y ©: Ta. "Rave J— lien nn ver 2 7 73 2G ODeꝛ — Yen — 5— dieſer um Die Becher, der. Schulen ſehr verdiente Caya⸗ tier, fchiekte mir im vorigen Jahre einen Kranichz und meldete mir dabey, daß ich in der Richtung der Luftroͤhre viel werkwuͤrdiges finden würde, und in der That war meine Verwunderung daruͤber nicht geringa denn anſtatt daß die Luftroͤhre, wie gewoͤhnlich Rich⸗ nachdem ſee in die Bruſthoͤhle gekommen iſt.in zwo Roͤbten bronen ae) theilen ſollte, ‚gehet: ie innerhalb ber jcharfemisiante Des Bruſtknochens der Laͤnge nach, stiachssrägt Sude-Defiabenceine Beugung, gehet nahe am der Unterſlaͤche wieder nach vorn zu, und macht eine: zweyte Beugung /alsdann gehet ſie wieder zu⸗ ruͤckcbis ohn her zur Haͤlfte des Knocheus/ ſarwitt alsdann einenhalben Bogen nn während daß ſſe in die Höhe, koͤmnu ⸗ wieder nach voewaͤrt beugt ſich age Den ruſtggolne aund algdann etſt eutſtebt die gewöhnliche Theilang derſelben. Die Luſtroͤhre file wen eo oruſttnoechen eg unbewweghch· pe * Me, El: Ws allent⸗ Oruithologiſche Rhapſodien. 587 | ei ke een beſeſtiget iſt. Dieſet Beuſtknochen bat keine ſcharfe Kante, wie der Bruſt⸗ knochen anderer Voͤgel Sendern er iſt rund; Danıit die Laſtröhre Platz darinn hat. Die untere Flaͤche bar oben und unten eine Hervorragung/ um der Luft⸗ sohn Raum zus Umbeugung zu vexſchaffen. Su wahtſcheinlich es iſt, daß dieſe Verlängerung der Aulmbrerisnerbalbinen 4 Korpers etwas zu dem hohen; Fluge dieſes V Vogels beytraͤgt eben ſo zuverlaͤßig kanns mau behauptet, adaß ſeine hohle und ſtarke Stimme mit von der Befeſtigung der Lufmohre an dem harten Bruſtknochem herruͤhre; Muſtkoerſtaͤndi⸗ ge moͤgen dieſes genauen: beſtimmen. ImDaß Diefer Poͤgehaber wirklich: ſehr hoch fliegen ‚dann iſt une ſer wuͤrdige Kollege, dern Here Oberconſiſtorialrath Silberſchlag auf feiner, Reiſe nach dem Brocken ein Augemeuge geweſen;¶ dieſer iſt 3000 Echritt hoch, — — ge bey ihrer Wanderſchaft daruͤbet wegziehen. amd rad ” ee, ‚nochens ang: mern 9 dun Page Ne 1.1317 8775777 %4 * nid bon Zi Leilute 27 26* ns a de mein ge bt düuhsan * — nicht hinge nachber, durch die Güte —— des Herrn Miniſter von Zedliz, auch einen Franich und als ic) bie Luftroͤhre unter‘ ee RL Bag felnie bis zur Hälfte des Bru aa ah ie fläche Seh be Küfenöfre dar zu auffallend, d, ‚ale daß | je nicht eine gai eAuf⸗ ner ſamkeit mach n — „je ebte die Zergliederung fort, und fand den E Diefer Vogel ss Vmteies | Vogel war auch wirklich um ein Drittel kleiner “RE die Weibchen diefer Kaffe zu feyn pflegen. Nun gerieth ich auf den Gedanken: follte wohl die phy⸗ ſiſche Urſache von der Verfchiedenheit ver Stimme: der Voͤgel in beyden Gefchlechtern, fo merklich in die: Augen fallen? und follten nicht, wenn es ſich in der Natur ſo verhielt, ſchon laͤngſt andere Naturkuͤndiger dieſes bemerkt haben? Ich ſchlug die ornithologi⸗ ſchen Buͤcher, die ich beſitze, nach, und faud nicht die geringſte Nachricht davon*). Ich fieng daher an zu zweifeln, ob dieſer Gedanke ſich realiſiren moͤchte. Ich fieng meine Unterſuchung aufs gerathe wohl an, und ob ich ſchon nicht bey allen Voͤgeln ei⸗ nen merklichen Unterſchied der Luftroͤhren in beyden Geſchlechtern entdecken konnte, fo fand ich doch mei⸗ ne Muͤhe durch dasjenige reichlich belohnt was ich hier bekannt machen werde. So gering auch immer die Anzahl der Vögel ſeyn mag, deren Luftroͤhte ich ‚bier befchreibe, fo wird fie doch hinreichend feyn, ans dere Narurfündiger darauf aufmerffam u machen. Da ich, weder, ein, Jaͤger, noch ein r bin, fo überlaffe ich es andern, ob ſich aus dem verſchie⸗ | —— ee 1085 san — ——— ii — 2 Io 7er — — — KR 0) @ kn. 1 N järabe, ale 16 den Wing „by, aus dem ich erſehe, daß man: * dræ⸗ und die on ber Duaferente —— e Unter ſlede bet elben bi, De —— a von dr ich nichts Ornithologiſche Rhapſodien · -589 ihrer Stimme erklaͤren laſſe. So viel iſt indeſſen gewiß, daß ſich manche Gefchlechter dadurch werden genau beftimmen laffen. ‚Denn da die Hoden und der Eyerftoc außer der Begattungszeit nur ſehr klein find, und da ohnehin die Theile im. Unterleibe gar bald zur Faͤulung übergehen, fo gewährt ung die Luft⸗ roͤhre, bey folchen, bey denen fich ein merflicher Un⸗ teerſchied zeigt, ein weit bequemers und ——— — als Jun Speike 4 5 De Auerhahn mau & 439; ul Tetrao | = w0gellusL.) S. Tab. XVILT, fg.a—5. Ser Hear Graf von Some beſchenkte wich mit einem Auerhahn und einer Henne, die Sie von Ih⸗ ten Gütern aus Schlefien für mich batten kommen - ‚ Ioffen. Bey der Unterſuchung derfelben fand:ich viel merkwuͤrdiges. Der Hahn war mehr als noch eins mal fo ſtark wie die Henne, Erfierer wog 10% Pfund, und letztere nur 43 Pfund, Die Luftroͤhre hat ‚.gleichfalle, wie die vom Kranic), eine trompetenfoͤr⸗ mige Beugung, nur mit dem Unterſchiede, daß jene innerhalb der Bruſt, diefe aber am Halfe, Dichte am Kropf, befindfich iſt. Ben den Menfchen und bey den vierfüßigen Thieren find die Fnorpelichten Ringe der luftroͤhre nicht ganz knorpelicht, ſondern nur bis auf 5, der übrige, Theil iſt haͤutig und. flach, mie ‚dem fie gegen die Wirbelknochen zugekehrt ſind. Die Luftroͤhren der Voͤgel aber beſteben aus lauter durch⸗ 3* rnorpelichten Ningen, einige wenige aus ge⸗ | nommen, A N n a Seinen Bye | mkoann, et aus * uhr weicher Tpöilen | — iſt, ſo ſiehet man leicht ein, warum Dar ein — die VBogel eine ſo durchdringende Stimme baben; | vermuthlich bat ſie ihnen der Schoͤpfer zu ihrer Eh Haltung fo eingerichtet, dem da fie beſtimmt ‚find, weite Reifen zu machen, und da fie dur) den Wind cfeicht. von einander getrennt werden, ſo wuͤrde die neue Brut, welcher die Weltgegenden noch nicht be⸗ kannt ſind, ſich leicht verirren und umkommen, wenn nicht die alten durch eine weitſchallende Stim⸗ me ſie an ſich ‚ziehen koͤnnten. Dieſe belle Stimme dienet ihnen nicht nur zum Wegweiſer, ſondern ſie warnet fie auch in ihren Standquartieren für die her⸗ ‚aunabende Gefahr, Man darf nur auf die Stimme eines Haushahns oder einer Glucke Acht Haben, wenn fie einen Raubvogel in der Luft, ver ein Raub⸗ thier in der Mähe bemerken 5 fo wird man die weife Einrichtung eines hoͤhern Weſens nicht verfennen. Da daſſelbe nicht fuͤr rathſam gefunden hat, fie mit hinlaͤnglichen Waffen zu verſehen, fo find fie gend: thigt, ihre Rettung in der Flucht zu — Ga war aber eine Poſaune vonnoͤthen. Teer Ein jeder King von der uftröhre des ße beſtehet aus weh ſchmalen Ringen, die in der Nitte Fee Us eine — Defnung ne un) Hifi: * — J * m — —* abe "die Vögel — andetn Ge⸗ ſchoͤpfen zum boraus/ "daR ihre Luftroͤhren mie autet⸗ ordentlich vielen Mafkeln verſehen find; dieſe fißen anf den behden Seiten der kufrröbte, ESTab Xi. 9.3. a..a, und find an den Ringen befeſtiget. Diefe Muf kein haben ſehr dinme und lange Sehnen, , wel: "heben den meiften von unten nach oben zu laufen, ‚bey einigen aber ſchicken die obern Muffeln Sehnen Aach den untern Heingen. Dur das Anſpannen diefte Bad tanern bald kurern Seiten, werden baid — dieſe bald jene, einmal mehr, ein ander mal went: ger Ringe — ‚hieraus aber muſten nothwen⸗ diger Weiſe verfchied ene Töne entftehen. Werden ana zugleich nach der Bruſt gezogen, fomird die Pfeiffe kurz, Befonmen fie aber eine umgefebtte \ Richtung ſo wird fie lang ,. in beyden Fällen aber muß de Ton verſchleden ſeyn. Der eberſte Ring (Cättilago Thyroeidea) iſt ſtark und lanlicht rund, oben’ hat er eine laͤnglichte Spalte (rima glottidis) und unterwaͤrts iſt er mit ſtarken Muf keln verſehen, durch dieſe kann er die Spalte nach feinem Wohlge⸗ fallen verengern oder erweitern. Der Vogel ift da⸗ Berittt Stande, durch feine Drgelpfeife diel'oder we—⸗ Wind auf einmal heraus ı zu laffen, ‚wach dem es feine Umftände erfordern, "Die Folgen hiervon darf id ve nicht erſt — da ſie einem jeden don ft einfallen, Auße r Diefen Muſkeln kann die 21 —* durch die 2 Muffeln Fig. 4. 2. a. nach der stuft, und die Muf kein des Zungenbeines in die De arogen a. denn mit diefen it fie genau * verbun⸗ = Drmiehofogifehe ha — verbunden, und jene ſitzen innerhalb der ER ‚einem Ende an dem Bruſtknochen, mit dem an der Luftroͤhre, bevor die Theilung in den Lungen⸗ roͤhren geſchiebet. Wegen dieſer Befeſtigung koͤn⸗ nen ſie e fuͤglich ſdterno tracheales genennet werden. Es koͤmmt noch hinzu, daß die Luftroͤbre durch die benachbarten Theile des Kopfes, Halfes und der ‚Zunge mehr oder weniger fann angefpannt werden. Die große Menge Luft, Die ein Vogel in fich ziehen kann, da fein ganzer Körper in Blafebälge gleichfam eingehüllet ift, und die er durch die Anftrengung aller _ feiner Muffeln auf eine gewaltfame Weiſe zufammens druͤckt und heraus ſtoͤßt, trägt nicht wenig zur Stärke feiner Stimme bey. Man betrachte nur die Stellung und Bewegung eines Hahns, wenn er kraͤhet, ſo wird man ſehen, wie ſehr der ganze Koͤrper —* daran nimmt. Die verſchiedene Staͤrke und Schwaͤ⸗ che der Zunge, der mehr knochen- oder bornartige Schnabel, die größern oder Eleinern Nafenlöcher, die längere oder fürzere Spalte in der &uftröhre und im. Gaumen, alles dieſes trägt nicht wenig zur Verſchie⸗ denheit der Stimme der Voͤgel bey. Da ich aber dieſer Materie nicht gewachſen bin, ſo will ich ab⸗ brechen und zum Auerhahn wieder zuruͤck gehen. Dieſer Vogel bat nicht nur alle Muſkeln, womit an⸗ dere Vögel verſehen find, fondern noch zwey andere, die ich bey ihm einzig und allein gefunden habe. Es ſind zwey ganz lange Muſ fein, die unten zufammen verbunden, und in der Mitte des obern Randes des Dept befeſtiget ſind. Nach dem ſie u 3 abe ODinitholooiſche Rpapfodien. 593 faͤhr einen Zoll lang in die Hoͤhe geſtiegen, trennen ſie ſich und gehen an der Luftroͤhre bis zu Ende vers felben hinauf, allwo fi ch ein jeder in zwey Koͤpfen theilt, davon der eine vorwaͤrts, der andere aber hin⸗ terwaͤrts an der untern Flaͤche des ſchildfoͤrmigen Knor⸗ pels (Cartilago thyroidea) befeftiget wird, Dee Nuben iſt, dem Anfehen nach, ‚die Luftroͤhre zu vers Eüngens, * da ſi fi eam ‚Halieywen Srammungen bat, JF J——— Gang fi) erſtreckt nicht vers kuͤrzt werden; ob fie. aber was dazu betragen, daß der. Auerhahn ſo lange wie er balzt, ſo wenig hoͤrt, daß er ſogar den Schuß des Jaͤgers nicht merkt, läßt, ſich nicht vermuthen: denn da ſie mit den Gehoͤrner⸗ ven in keine unmittelbare Verbindung ſtehen, ſo koͤn⸗ nen ſie auch den Einfluß des Nervenſafts in denſel⸗ ben nicht wohl verhindern. Es verdienet indeſſen dieſer merkwuͤrdige Umſtand eine Unterſuchung, weil aber die Koͤche aus deſſen Fleiſch eine ſchmackhafte Paſtete zumachen wiſſen, und er daher eine Speiſe der Vornehmen iſt, ſo moͤchte dieſe Unterſuchung, da mehr als ein Kopf dazu erfordert wird, einem Na⸗ turkuͤndiger Joch: zu ſtehen kommen; den meinigen konnte ich in dieſer Abſicht nicht brauchen, weil ich ihn für meine Bogelfammlung ausftopfen ließ. Es bat auch Diefer Vogel, im Verbältniß der übrigen, nur wenig Gehirn, feine Zunge ift nur Elein und nach hinten zu mit Borfien befeßt, S.hig. 2.2. Bey der Henne iſt die Luftroͤhre obne alle Beugung; ‚ und die beyden langen Muffeln fehlen ihr gleichfalls, - | — VB Pp 6. Die z 94 Oruthelboithe ER 6. Die Tauchergans. Mine, 304. (? ergus- Merganfer L)©. Tab. Vin. fig. 3 = be; in Der Her Profeſſor Be erinnert. mie: ; Recht im erſten Bande der Beſchaͤftigungen, 7278 170,, daß derjenige Theil der Denichologie, der die, Waſſervoͤgel begreift, noch der meiften Verbeſſerungen beduͤrftig ſey. „Dieſe Vögel, ſagt er, taͤuſchen die „Beobachter durch ihre Farben, welche fie ſowohl „nach dem Alter, ats nach den Jahreszeiten meiſtens „verändern, wie denn auch beyde Gefehlechter in die⸗ „ſem Stüd gar fehr von einander abweichen“ Ue⸗ „berdem haben die Raturaliften feltener Öelegenheit, „die Waffersögel als die Landvoͤgel zu erhalten und „näher zu unterfuchen.“ Mit diefen Bemerkungen hat es feine Richtigkeit, und in der That find ſich die: Schriftfteller in den Befchreibungen der Voͤgel nir⸗ gends weniger ähnlich als bey den Entenartens“ Durch ven auffallenden Unterfihied an der Luftroͤhre in beyden Gefchlechtern der oben angeführten Vögel,’ angefenert, nahm ich mir vor, im dem eben zuruͤck gelegten Winter Diefe Voͤgelarten vorzuͤglich in die ſer Abſicht zu unterſuchen. Hier find die Reſultate da⸗ von; mehr Xrten babe ich in dieſer kurzen Zeit nicht anfe treiben koͤnnen. Damit man wiſſen möchte, welche En⸗ ten ich meyne, deren Luftroͤhren ich hier in Abzeichnun⸗ gen liefere, ſo war ich Willens, ſie genau zu beſchreiben und andere Schriftſteller damit zu vergleichen ; da aber die Zeit fuͤr diesmal zu kurz dazu iſt, — — ches vielleicht im Fünftigen Bande nachholen. nı.2 iR Eh —Men a Ornithologiſche Rhapſodien. 595 Die Tauchergans hat eine ſehr ſonderbare Luft⸗ Fer beym-Anfange bat fie die gemöhnlicye Weite, darauf erhaͤlt fie eine flarfe Erweiterung, in.der Mit⸗ te wird fie wieder eng, bald bernad) aber wieder weit, und in der Gegend der Bruſt wieder. eng. In der Bruſt ſelbſt nimme, man einen. großen Luftbehaͤlter wahr, welcher aus einem, Enöcyernen und haͤutigen Theil zufammengefeßt iſt . Der knoͤcherne Theil bil: des erſilich einen umgefebrten Trichter (lie. c. .d. ) und. hernach zwey Bogen (e. €.), zwiſchen diefen und den- Trichter iſt eine meiße Ducchfichtige Haut ausge⸗ ſpanut, Die mit der Trommelhaut im Ohr (eympanum), | viel Aehnlichkeit hat. Es hat dieſe Luftroͤhre drey ſolcher Trommelfelle, davon aber quf der Kupferta⸗ fel nur zwey ‚ben. lie. k. Cſichtbar find; das driue iſt verdeckt. Die knorpelichten Ringe an dieſer Luftroh⸗ re ſind > ziemlich. ſtark; zwifchen diefen ſind auf beyden Seiten in der Mitte Heine knorpelichte Plaͤtchen vor⸗ handen (h.h.). Von allem dieſem iſt bey dem Weib⸗ chen nichts zu ſehen. Die Luſtroͤhre dieſes letztern iſt nicht ſtaͤrker, als die vom Erpel bey ihrem Anfan⸗ ge iſt; am Ende, ehe fie fi ch cheilt werden die knor⸗ pelichten; Ringe knochenartig. Ich babe Gelegen⸗ beit — vier paar davon zu unterſuchen, deren ich aufbewahre, und jedesmal habe ich —— Eſcheinung wahrgenommen. Hierdurch —— ſich dasjenige volllommen, was unſer Herr or Pallas im 3ten Bande unferer Beſchaͤft. — — Kine etinnert, daß der Mergus ‚saftor N der Mergus merganfer nicht zweyerleh Ar⸗ p2 ten ten, fondern das letzterer der Erbel und aite ae 9 fer: Ich bin um ſo — ——— da ich allemal bey dem geünföpfigen die Hoden, und ben: dem rothkoͤpfigen Taucher ven Eherſtock gefun⸗ den habe. Der Ueberſetzer des Kinne Hält fie gleiche falts fie weyerley Arten, und fie Fommen bey ihm. unter den Namen Tauchergand und Bibertaucher vor; unſer Friſch hat eben-diefen Fehler begangen, das Männchen hat er auf der 190ten Tabelle unter’ der Benennung Seerache mit dem grünen, und das | Weibihen aufderrgrten, mit dem rothen Kopf, an⸗ geseiger,: Auch die Vermuthung die Herr Pallas ein angefuͤhrten Orte aͤußert, als, ruͤhrte Die gelbe Lichte Fatbe an der Bruſt diefes‘ won dent un⸗ ter der’ "Haut beſind lichen gelden F ort’ her‘, halte ich deewegen fuͤr wahrſcheinlich, weil andere Enten, die: ein weißes Fett haben, an dieſen —— er und eine ‚nme AR sa — 9 BE —— —n * "Die weiße ome Ani, ‚Sir — a "albel NS L n. Ss IS. Tab. ii 30 fig,7- IE) BE Seopen koͤmmt Vier Verelbner a — Scheckente or”); Kramet ) hat ihn genau beſchrieben — * ſehr güt auf der ry a 9 —— * der Benennung Kteuzente⸗ ———— DR Die F ji —— se Hl s) Seovot Darntungen,aus, ber, Bamagic. E78, 2: Ola. * Elenchus vegerabiliom ei ‚animalium. Ann ass age et of Der — Oentheleaiſche Rhapſodien. * Die duftroͤhre dieſes Vogels iſt oben auf zwey lang eng, nachhere wird fie weit, und bleibt . , bis ſie ſich in den Enöchernen Behälter endiger. Dieſer beſtehet aus einem breiten und laͤnglichten Kaſten, an der linken Seite hat er einen knoͤchernen ‚Bogen, an, dem die beyden Trommelfelle, die vom Kaſten in die Höhe fleigen, befeftiget find. ©. Fi ig, 98 Die Ringe der guftröhre find dergeſtalt geord⸗ net, daß ein ſchmaler mit einem breiten abzuwechſeln ſcheint; eigentlich aber iſt ein jeder Ring bis zur Hälfte breit, und die uͤhrige Hälfte iſt fhmal, und da im⸗ mer der breite Theil des einen an dem ſchmalen Theil Des re iſt, ſo cuuſtehet daraue die ange⸗ führte —— a fin #101 —— — Bis: ) EN a 8 ‚Der Pfeitgpewang. min. ©:366. eg BR minutus L.n. 6.) S.Tab. XVII. fig: * H ’ Die — dieſes Vogels hat vollkommen Die ſelbe Geſtalt, als die vom vorhergehenden. Ich kann daher den Zweifel, den ich wieder unſers be⸗ ruͤhmten Herrn Pallas Meynung hege, nicht. ber⸗ gen· Dieſer behauptet in der angeführten Stelle der | äftigungen, daß der Mergus minutus desSinne das Weibchen vom Albellus wäre, weiche Meynung 9 ar Schon geäußert bat*) wo * meini⸗ — | Ir 1 De 9 ©. Wit Ornithol. Ed. Bine PN 255 en IV, Er nennt ihn Mergus — fuſcus. Willugkb. aber Mergus eirratus minor, Tab; 64, ſig. 4. 598 Ornithologiſche Nhapfedien. { gen bin ich uͤberzeugt, daß er ein Männchen trieb ‚aber der Minutus des Linne mie dem meinigen einer: ley Vogel fen, dies Fönnte noch einigen Zweifel un⸗ terworfen ſeyn. Des letztern Beſchreibung paſſet nicht genau auf den meinigen, ich finde keine ſchwar⸗ | ze Binde am Auge Fr, die er im Syſtem als’ eih Kennzeichen — ; in der Faung erwaͤhnet er die⸗ ſes Zeichen nicht*. Aus dem Citatum des Ruͤd⸗ beck, wo er ſagt? Mergus minntus eihereus, capite femirufo, erfehe ic), daß er unter dem Minurus meis nen Vogel gemehnet habe. Brunniche beſchreibt ihn unter dem Samen Mergus glacialis genau), Arsmer aber noch umftändfihert”"); auch des Scopeli Beſchreibung paffet auf den meinigen bis auf einige Kleinigkeiten. Er nennet ihn die unga— rifche Taucherente, Mergus Panonicus-F), .Diefer Vogel ift etwas Eleiner als der vorhergehende, der ‚Schnabel ift kurz, Feilförmig, die Oberfinniade bat einen Zacfen; in benden befinden ſich ſpitze Zähne; die obere Hälfte des Kopfs und das Genick iſt braun⸗ roth, und die Federn bilden einen kleinen Kamm, An der andern Haͤlfte des Kopfs, und oben am Halfe, üitgleichen om Band) ift er weiß, die Bruft if perl⸗ Tab, ‚per orig die Doerflägel und der nr its — —— — 9 * c. p. 209. fafeia oeulari ‚nigra, *“*) Ed. I. p.4u.n.115. Ed. M. P-49- ı n. a **) Ormithol, Boreslis p. 24. n.99. a 204 Kerr, Blench. p.344.n.4. SU: ns 7) Scopoli Bemerk. aus der Naturg. ©, 79, — ‚Drnithologifche Rhapſodien. 599 iſt braͤunlich ſchwarz, Die. erften Fluͤgelfedern find ſchwarz/ ‚Die: mittlern und die Deckfedern ſchwarz mit weißen Spitzen; der Spiegel bat zwey weiße und zwey ſchwarze Streifen, der Schnabel und die Fuͤße find ſchmutzig ſchwarz. Dieſes wird hintei⸗ chend ſeyn, um den Vogel kennbar zu machen, den „ich. für. des Minutus Erpel, halte. Der kuͤnftige Winter wird mir mehr Gelegenheit ſchaffen, um zu eutſcheiden, welcher von dieſen großen Maͤnnern die — auf ine Seite bat — Pt ©. 292. (Anas clan- —— L’n. 23 3 ©: Tab XVII. ng. t. und 2. Der Bau tiefer Suftröhee weidht ag con denen j . Biößer beſchriebenen ab. In der Mitte bekoͤmmt fie eine ſtarke Erweiterung, die Ringe haben eine Rich⸗ tung von oben nad) unten, und liegen über einan⸗ der, ©, lit. a.: bläßt man hinein, ſo heben ſich Die ‚Ringe und bekommen die Geſtalt einer kleinen Ton: ne, S. Fig. 2. Innerhalb der Bruſt hat fie einen knoͤchernen Behälter in der Geftalt eines umgekehr⸗ © ten Trichters, der theils haͤutig, theils knochenartig iſt. Der Trichter iſt auf der rechten Seite ganz von Kuchen, auf der linken Seite ift er ſtark eriweitert, und har zwey Bogen, an denen und an dem vorigen Theil drey Trommelfelle ausgeſpannt ſind, davon das ‚eine nach vorne, das zweyte nach der linken Seite, und das dritte * Ki zu gekehret u S. —— g. ENG, 600 Ormigo —— Da die Luftroͤhre bey diefer Ente‘ edel :gebet, fo machen die Lungenroͤhren (bronchiae)'eine Beugung, um indie Lunge zu kommen. Seifch hat ſie auf der 18 1ten Platte gut abgebildet, und aus der Sie, die er auf der folgenden Platte liefert, macht er eine befondere Art. Scopoli nennt ſie das Holdäugelein, S. 64. n.7r. Erſtere nennt er den ſchwarzkoͤpfigten, und die -leßtere den roth⸗ Eönfigten Ententaucher. Auch von diefem Vogel babe ich einen Beweis in meiner Sammlung, wie viel Das Alter auf die Farben der Vögel vermag. Kürzlich erhielt ic) einen Erpel von diefer Art; ans ſtatt daß der dicke Kopf mit einer fehönen ſchwarz⸗ blauen Farbe ſpielen ſollte, iſt er unangenehm grau, beynahe wie die Sie; auch die ſchoͤne ſchwarze Far⸗ be des Ruckens und des Steißes (uropygium)), hatfich in diefe ſchmutzige verwandelt, der Bauch und Hals "Hingegen ift ſehr weiß. Er ift etwas größer als der gewöhnliche Erpel. Beym Unterfuchen merkte ich erit an den Knochen, daß er alt fey. Die Hoden, die jonit um diefe SJabresgeit — Mr wa⸗ ren nur klein. N 1) Die Arifente. mau. ©. 297. Anas creaa L.n. 33. 2) Die Winterhalbente Muͤll. S. 296. Anas querquedula L. n. 32. ©. Tab. XVII. fi ig. 6. Dieſe beyde Entenarten, die ſich an der Größe gleichen, haben auch, wie der Albulus und Minutus, einer⸗ Ornithologiſche Rhapſodien. 601 anened Luftroͤhren; an beyden iſt, ehe die Luſtroͤhre ſich theilt, "ein kleiner knoͤcherner Luftbehaͤlter, der die ‚Größe einer ſtarken Erbfe hat. Friſch hat ſie beyde ſehr gut geliefert, erſtere auf der 174ten, und letz⸗ tere auf der 176ten Platte. Die Figur auf der 1 75ten Platte halte ich) fiir die Sie der Querquedula, denn der Spiegel koͤmmt mit dem von diefer mehr iberein, als mit dem vom Kriferpel, Ich befiße beyde Gieen, die eine hat einen grünen Spiegel und die andere nicht; vielleicht ift leßtere noch eine junge. Linné, der beyde Voͤgel in der Fauna genau unter "No. 128. und 129. befchreibt, Bat die ſchoͤnen her⸗ abhangenden Deckfedern, vie halb weiß und halb RN. ‚ wie die — Sifäreige Rn * be⸗ mei, | Be N UL. ROT RL ER — 56 — — ah . — * * Die Ehe und die wilde Ente mai & 299. Anas bofchasL, n, 40. | 2) Der Pfeilſchwanz Mill. S. 205. a, acutaL.n.28. en Die Prfeifente. Muͤll. ©. 294. Anas Pene- id \ lops L. 27. ©. Tab, XVIII. hg. Br, ; Dieſe vier Enten haben an der Luftroͤhre einen nöchernen Luftbehaͤlter, welcher die Größe und Ger ſtalt eines Fingerhuts hat; vor der Theilung in den Lungenroͤhren, wird die &uftrößre Enöchern, und in wendig figt eine vergleichen Scheidewand. Der knoͤcherne Luftbehaͤlter fißt auf der linken Seite und Dps- bat - | 62 Senthanunhe Rhapſedien. hat Gemeinſchaft mit der Luftroͤhre und der Lungen / roͤhre von derſelben Seite; bey der wilden Ente iſt Ser etwas 3 größer als bey der. zahmgemachten, und bey dem Pfeilſchwanz bat Die Luftroͤhre nach unten zu ei⸗ ne kleine Erweiterung. Friſch hat ven Erpel auf der 160ten, und die Ente auf der 168ten Pla:te abgejyeichnet. Auch dieſes Paar hat er fuͤr zweher⸗ sten gehalten, denn den erſtern neunt er Safanente, und die leßtere die graue Mittelente Kramer beſchreibt ihn genau G.340.n.9. unter ‚dem Nas men Schwalbenfihweif; die Sieen aber haben nicht die geringfte Anzeige von dem alfen. Der Erpel von der Pfeifente ſtehet im Seifch auf. der 164ten Tafel, und hat den Namen, die Seeelſter oder Blaßente; Scopoli aber nennt fie die Weißſtirn, ©.75.n.87. £inne * ir u. in der Zaung, n.105. | | 12. Die Bergente. malt. © 281: Ans Ma- silaL.n.8. ©. Tab.XVH, fig: 3 und 4 Der Bau der guftrößre weicht. bey diefer merk⸗ lich von den vorhergehenden ab; fie ift faſt dicker als die vom Kranich, Pfau, den Kafefuten und andern großen Vögeln, fie ift auch gleich vom; Anfang fo weit, da die übrigen Arten erſt nad) unten zu ibre Erweiterungen erhielten. Am Ende wird fie dünn und erhält einen knoͤchernen Bogen, der in die Höhe gerichtet iftz nach der Luftroͤhre zu ift er breit, nach der andern Seite aber nur famalı ©. Fi ig. ** Oruithologiſche Rhapfodien. 603 s Auf behden Seiten iſt an dieſem Bogen ein Trom⸗ mieifell ausgeſpannt, an der innern Seite iſt es nur { ſchmal/ an der aͤußern aber breit; damit eg aber bey einer zu ſtarken Ausdehnung nicht platzen moͤge, ſo iſt es mit einem ſchmalen Querknochen verſehen, S. Fig 3. — Auch bey dem Bau der Luftroͤhre muß moan auf das Alter Ruͤckſicht nehmen, weil bey ei⸗ nem noch nicht ausgewachfenen Bogel auch) dieſe noch nicht die gehörige Geſtalt hat." Bey einer jungen Ente diefer Art hatte die Luftroͤhre nur in der Mitte Vene Erweiterung und der Fnöcherne Bogen war nur ganßg ſchmal. Das Weibchen hat Äramer ©, 342. n,17. — im Oeſterreichiſchen heißt ſie die Mohrenente Srifch bar fie auf der 1 7oten Tafel abgebildet, mb fie führet bey ihm den Namen tYio: der⸗ oder Murente. Die meinige ſcheint mit der unterirdifchen. Ente des —— & #2. 83. einerley ie u — | Ben Re et nd. we ö a e. 12. * —— mit. S. 302. Anas fuligula L.n.ag. w 6) De Rothhale. MI. S 296. Anas ferina Enz S.Tab.XVILE 5.6. A ‚Der Beu * — be. diefen — bat seine Aehnlichkeit mit der vorigen, fie weicht aber ih folgenden Stuͤcken von ihr ab. Der Anfangder Luft⸗ * iſt weit und vorwaͤrts haͤutig, denn die Ringe ſind nicht san; rund, ‚gegen das Ende wird ſie oval und Mo endigt ET $ Y 604 Odnithelooiſche Rhapſodien endigt ſich in zwey bauchigen knoͤchernen Röhren, die gereift find; aus dieſen entſpringen die Lungenroͤhren, „zwifchen welchen eine knoͤcherne Vertiefung befindlich iſt; auf der linken Geite fißt ein fehmaler Fnöcherner Bogen, an dem von beyden Seiten das Trommelfell angeſpannt ift, über dieſes iſt von der linken Seite ein knoͤchernes Netz geſpannt, auf der aͤußern Seite aber ein knoͤcherner Bogen mit einem dergleichen Nebe, „Fig. 5. 6. Sriſch heißt fie die Reiher⸗ oder Strausente, und fie ſtehet auf der 171ten Matte. und Scopoli Schopfente, S69. m. 78. Er er⸗ waͤhnt drey Abaͤnderungen, — 5* eiſie min der meinigen uͤbereinkommt. „u: ie 14. Die Sommerhalbente. mall S 297. Anas circia L. n.34. ©. Tab.XVIIL dig. 4 Die Luftroͤhre iſt beym Anfang, wie die vorher⸗ gehende, etwas weit, bald darauf wird; ſie enger, alsdann erweitert fie fi fo, daß fie am Enöchernen Luftbehaͤlter am weiteften ift, ftatt Daß andere Da am engften zw. fegn pflegen. . Der, Behälter weicht gleichfalls von den bisher angefäßngen ab, er fißt in der Mitte, bildet, mit der &uftröhre zufammen bes trachtet, eine Art von Herfulesfeule. ©. Tab. XVH.£a. Der knoͤcherne Behälter befteher aus zween Theilen, aus dem größern auf der rechten Sei: ge, und aus dem Fleinern auf der linken Sei⸗ te; die begden Bruftluftröhren: Muffeln (Mufcali ‘fternotracheales), die ſich bey allen Vögeln finden, * bier nicht: abgezeichnet. S. lit a. a. Dieſe | ‚ Ente Ornithologiſche Rhapſodien. 605 kr iſt im Brönniche\& 13. n.83. beſchrieben. dem wenigen); was ic) bisher von den Luftrößrt —— habe, ließe ſich ſolgern, wenn man anders die Luftroͤhre bey den Enten mit zum Einthei⸗ luugsgrund annehmen wollte, Daß djeſes weitlaͤuftige Geſchlecht auf wenige Arten koͤnnte reduciret wer⸗ Den, fe rider. Ev die Anas hiemalis von der acuta. die Penelops von ver Bofchas, die ferina von der fu= Kgola, der Mergug minutus vom albellus, und viel⸗ leicht auch der Mergus ſetrator vom Merganſer eine Sbielart ſeyn: Gaͤbe man nun auch jedem Mann feine Frau wieder, fo falten noch viele weg, die man bisher als beſondere Species betrachtet hat, und ſo wuͤrde man dieſes BR reine Pan Kin EP ın IR 6 Sun 336 1193 Irils ‚gear Hr! * 2 5 lee * ſchwarʒe anischtidnen ale Kg 19% Kan ne — Im nd 1, 5 sunl- — Son hi Sry Arsen iconia D Bf. © 357. *Pavo’eriflätus L. Sid ER ad ie; £} 2 De en Em Et. "Corrik gr d* e ie a m 1 | vo) vd L. NS RI HR Blıne ar N: 4 * — Se .83 Ar STR 156 un v7 Voen Auerheha haden fiche — Ken iaſſen er habe keine Zunge, weil ſie nur klein Allein ſie iſt ein Rieſe gegen die Zunge vom Vie it haun Zol Ip, ieltedech nur — sung” nur dünn und PUR eine pfeilförmige: je —* "Die Lunge liegt bey dieſem VBogebtief in: der Bruft, und da ſich die Luftroͤhre gleich bey ihtem Eintritt in die Bruſt theilt,; fo entfiehen daraus zwey lange Lungen⸗ roͤhren Diefe liegen neben einander-auf dem Rück; gead, und machen am Ende eine Kruͤmmung, sum im) die an den Ribben befeſtigte Lungen zu kommen. Dieſe Lungenröbren bekommen durch die an ihnen befindliche. viereckigte Flecke ein ſehr ſchoͤnes Anſe⸗ ben. Die rothe Scharlachfarbe ‚> womit ſie pran⸗ gen, ſticht auf den weißen Grund ſehr gut ab je⸗ doch habe ich dieſe nur bey einem weißen Storch be⸗ merkt, bey. dem ſchwarzen aber, den — * ————— d nan on Die knorpelichten Ringe am Pfau ah age Bart, als wenn fie von Knochen wären, wahrſchein⸗ licher Weife: läßt fich feine weit fallende —— — a haha 1 —* * 5 er „Der Kelkrabe und Die ſchw weiche | kart die einzigen unter 700 bis 800 durchaus, und ſogar, ſo weit mad ut in er «en binein fehen kann, mit ‚einer ſchwarſen n Farbe au bt fin Ind, nd a Hr en ei dbten; m — Serie Theis Yang, f Bed vorne vier, A —— S. Fig. 8. und 94) Mit ihren Spigen verlieren fie ſich in Die Seitenmuffeln der Ringe, ;; Ohne Zweir ‚fei dienen fesmitzur Bildung ihrer Sti u aber die Weideden ebenfalls damit weufehen fü Rai Ornitholooiſche Apapfobieh.‘ 607 AR folgen, dag die Stimme derſelben von der Stimme der Männchen” niche verſchieden fe? oh ſichs ader in der Natur wituch verbale, Hi mig ———— a wi Arm sah k du a — f N un 1 ei „wine hy RR Ai A 544 d ar: Etting der. Sure “ N ara BEE % RER * 7 ‚DR * 9 34% 1 Fi 18 TabıRVI.. 44 en; 1 iv: 2. im * —— am Sbanande ie Ba i AN: — 1 3 u —— Bei * die zweyte — ne A die dritte N a Kae Me . ©. der Eingang n & Ber Bf ıf TA ne die —— nen hingenräpren LEBE Yun ist; IR —J * J * J * Tab XVIL | Fir, I — der Quakerente. * dangıa, 9 Die — in der Mitte. bder ti ſMerfoͤrmige Luftbehaͤlter c. c. die erinme Sungenrößten, Fie 2. der mittlere Theil aufgeblaſen. & 3. Die Luftrohre von der ee HE: ur iR "ader Pnöcherne Bogen. 2 Br b. das Trommelfel. Bi 4. die Seite mit dem Aueitnochen. ir der ſchmale Rand. b. die 608: J 9J ht der Que ER 18 RR a * uf J— — OR Me ei | Bu —J 14% AR #3 der Bogen mit dem knoͤchernen Dom ’ | der inneen Seite, | Fig. 6. derfelbe von der äußern Seite. 1.64. DEN Querknochen. —V RER Fig. 7. der untere Theil der &uftrößre. vom Storch. Fig. 8. Die vordere — der Luftroͤhre des Ra⸗ ibn "ar die vier bordern m tan, Trochiles er anteriores· ni — ir Fig: 9. die hintere Seite, N aa. ber Mufculus tr ——— J ur bb. die zwey — Aa die hiales a — äR Sara Si. Hr Ä EYES (3S1d3RONd) 510° Tab. BR 9 — Fig 2.1. Das en vom uduh 5 Fig. 2. die $uftröhreldes.Unerbabne. audiefurze mit Stacheln befeßte Jungs, · b. das Zungenbeins pn... & <. die Oefnung der; Aufeeöhre mit. den berum⸗ figenden Stahelnesunn ton aid 0. d. die trompetenförmige Beugung, En e. die beyden Muſkeln, Sternothyrioides. £.f. die Doppelte Entdeckung des Bann am der Luftroͤhre. 8. ice ragen ram — * * oc "hhhh, Denthobdoiſche Rhapſodien. 609 bbh die zwey Knochen, woraus Per te des Zungenbeines beſtehet. „Ai, Die knorpelichten Theile. Fig. 3 3 bie guftrößte vom — oder der Tau⸗ chergans. aa. die rennt een. | bb. die beyden Erweiterungen der $uftrößre, €. der knoͤcherne Trichter auf der rechten Seite, d. der fnscherne &ufibebälter auf der linken —Se ee. der knoͤcherne Bogen. fL die Trommelhaͤute. g. der Untertheil vom Trichter. hh. die kleinen Faorplichten Plaͤttchen, welche zwifchen den Ringen liegen, 11, Die Lungenroͤhren, bronchiae. Fig.4. die £ufteößre der Sommerbatbente, Anas ' eircia. aa, die Muf kein, J——— b. der knoͤcherne Trichter. - ©. der kleinere auf der rechten Seite. Pr 5. die Luftroͤhre der Merzente, Anas Bo- Achas.t „a. der. Enöcherne £uftbehälter, b die fingerhutfoͤrmige Erweiterung. ec. die Lungentoͤhren, bronchiae. d. das Luftroͤhrenband. Fig. 6. die Luftroͤhre von der Krikente und von der Winterhalbente. VE Da Fig. Sg Y», * — J J 1 J able wi | 8 *9 men 7 rn fi — — — em 1. : Fr / 611 Ye, „ sin 5% \ Msah. arsch UM . Sie Unterfuhung det + Spatherse von Earl Wilh. — CN 06 die Entei in dem — Spach feine Kalk. ſondern eine eigene Erdart ſey, erhellet aus fol- genden Berfuchen, Ich willabererftlich zeigen, wie die⸗ | % Ecdeaue dem Schwerſpath am beſten zu erhalten ift: . Man puloeriſt re den Schwerſpath in einem glaͤ⸗ —* Moͤrſer ſo zart als moͤglich, darauf miſche man dieſes Pulver der Maſſe nach, mit drey doppelt ſo viel Kohlenſtaub und ſo viel Honig, daß daraus eine dicke Maſſe e entſtehet. Dieſe Miſchung wird in einem zuge⸗ deckten Tiegel eine halbe Stunde hellgluͤhend gebalten. Nach dem Erkalten zerreibt man dieſe bepatiſche Mi⸗ ung, und. gießt nach und nach ſo viel Meerſalz⸗ e, welche mit ſechsmal ſo viel Waſſer diluirt iſt, dau, bis es nicht mehr ſchaumet; man erbitze als⸗ „denn dieſe Miſchung, und laſſe die unaufgeloͤßte Er⸗ ‚dey weiche ein noch undesomponirter Spath iſt, ſich 1; man gieße das Klare alsdenn ab und füße das ire de Pulver aus und trockne es. Dieſes Pul⸗ 24 —— ver & 12 Kurze Nadır. aus Zriefen a 1 ver wir twiederum — oben 1 ermäßnter Are mir ober lenſtaub caleinirt, und der von neuen erzeugte Hepar mit ver Salzſaͤure aufgelößt. Die auf fotche Art in der Säure erhaltene Solution wird einige Stunden in einem abgefprengten Kolben in Starker Digeftion erhalten, Damit Die ſtinkende Schwefelluft davon ge⸗ be, nachgehends wird alles filtrirt und fo heiß als moͤglich mit reiner Weinſteinlauge a edul⸗ coriret und gefeodpet. — 1) Dieſe Erde — en farfer Sie im Fluß amd erhält nach dem Erfalten eine etwas blaulichte unduechfichtige Farbe. 2) Im Borarglas loͤst ſich vier les auf und ſchaͤumet damit. Eben fo verhaͤlt ſie ſich wit ſalmicrocoſm. 3. a) Die geſchmolzene Maſſe erhitzet ſich mit den Säuren. bj Fein gerieben und mit Waffer gekocht loͤßt ſich ein Theil darinn auf, aber vieles reftiret, welches fidy nicht ſolviren will, und welcyes mir Säuren Hoch ſchaͤumet. c) Diefes Kalchwaffer mird von der $uftfänre präcipiticet/ *— die Aufloͤſung des corroſtviſchen Sublimats gelb loͤßt den Schwefel auf, d) mit der vitrioliſchen Säure gemiſcht, fällt ſegleich ein tegenerirter Schwer: fpat nieder. Eben Diefes geſchiehet, wenn dieſes Kalk⸗ | wafl er mit einer Gipsauflöfung, mit Tartarus Vitriol und ſal mirab. gemiſcht wird, 4) Mir der vitrioli⸗ ſchen Säure ſchaͤumet dieſe Erde, wird aber nicht aufgelößt. 5) Mit der Salpeterfäure entſtehet ‚bittere Aufloͤſang, weiche ſehr leicht in zarter ſtallen anſchießt, welche, "ai viel zu ihrer ) Horrehondenten uñgeleheten Mitaliede“ 613 na — und folglich in der Luft nicht jerfließen. ben fo , verhäft fich auch diefe Erde mit der Meerfalz: Säure 6) Die Flußſpat⸗ Saͤure ſchaͤumet zwar Damit, Tößt aber nur ſehr wenig davon auf, ben ſo —— fie ſich mit der Arſenie- und phoſporiſchen die Weinfleinfäure bat zwar felbige Wuͤr⸗ „in mehr, zugegoffenen Waſſer aber ift alles u Derdeftillivre Eſſig loͤſet fie gleichfalls auf: ; d ei Solution wird in der Waͤrme in ein dem Gummi hi iches Weſen verwandelt, welches an der u wieder x ei ei Die duftfäure £ kann diefe Erde all auflds en. URL Die Solution diefer Erve in der Salpeter⸗ und Sal hfänze ı wird von der Birriolfänre," Fluß ſpat⸗ Sal mio ä 178 Arfenic-falmtac, alcalı tartarıf, Zu: er ute und fl acctofellae präcipitiret. 8) Mit S Salmia a defflfit, macht N. ig das flabige Aleal les. * a nun dieſe Erde an u Eigenfäpafien * Sg alferde in "einigen Verſuchen gaͤnzlich abweicht, de n Feuer; ihr Kalkwaſſet decomponiret ⸗Neurrau und Mittelſalze; der regene⸗ * 7 % DA —— rirte a if im © Waſſer mauſͤslich; "giebt Mi alpeter⸗ und Salzſaͤure Eipftallen, welche nich an der Luft ger ließen mit Eſſig macht ſie ein def —— Sal) B mu — eine ._ F 4 ” pe Sant f ; FRE >: mn er | N — Ri: Tg 49° —— — — — Pr ER NIEREN RI IR nr N 58 — A ie" Bann Fi 2 Tallırsp 3 FA 11 ] * J an xp ans sd N Nu mi RT an Briags rhasie 14 Sur * urn — = a F * — 10757 BE u * A nee 3 VE N IE ee IRRE IR w — st Mn u getan SE She 3 a Autzug aus — * Sretben des Pr Mus onpredigerg Chemniz zu Kopen⸗ | hagen, vom 6ten Rarz 778% 2, kurzen fielen. mir unter e einer Dane x ſcher Konchylien alıch e ein paat : folcher u en in die „Hände, ‚ davon ich es bie auf Diefe, ‚nicht zu beſtimmen weiß, 3 wofuͤr man ſie eigen li anzufehen babe, Sie lagen i in einer Schachtel, Jar: ‚innen auch vier ziemlich große ächte Ba befindlich waren, und wurden von mir auch um die fer guten Geſellſchaft willen, deſto freundfchaftti che bewillkommet und aufgenommen. Der Fall koͤmmt ters vor, nur daß man es bey einigen Arten von Schnek⸗ ken und Muſcheln, welche man zu erobern das ‚Shi f und die Freude bat, nicht, fogleich ‚mit sölliger Ger ‚wißbeit zu beftimmen weiß, welcyem Ge d plecht: welcher Familie man ſie nun beſonders zueignen beygeſellen muͤſſe. Allein hier befinde ic mi ch einer weit groͤßern Verlegenheit. Ich weis es wirk lich nicht, ob dieſe beyden Stuͤcke zum 3 He: ſchlecht gehören, oder für einzelne Schalen j ha: fichter Mufcheln zu halten, -oder als Deffel, Nabel, Opercula gewiffer Schneffen anzufeben find. Wir wollen ung friedlich in diefe beyden Stücke — fo ein: ander —— gleichen — teilen. Da hau —A gelehrten Mitglieder. 61% ie. das.eine, aber fagen Sie mir nun auch aufcich tgft Shre Meynung won demfelben. Gehe blos. auf. die dußere Form, Figur und Bil dung dieſes ſeltenen Stuͤckes — welhes Sie num ſelber naͤher betrachten konnen, fo ſcheint es mir ei⸗ | Opereulo, ‚Umbilico , Schnekkendekkel ganz zu ſeyn. Allein fo, bald ich genauer auf ſei⸗ ne, 2 uch ichtigfeit. und vortreſlichen carmoifinen Schielerglanz, und ‚perlenmutterfarbenen Grund mer: fe, und es, ‚vollends ı umkehre und auf der andern ins ‚nern Seite, ‚den N uf! kelflekken und alles uͤbrige be⸗ trachte, ſo laſſe ich gern das erftere fahren und finde re ‚geneigten, dies Stück für eine Patelle zu balte n, Deren 5 Bewohner fid) freylich etwas enge un: ‚der dert nur wenig erhabenen Schale behelfen muͤſſen, welches wir aber auch an dem von Ihnen uns erſt tehi befaunt gemachten Daumennagel gefeben haben. Jedoch nun findet ſich noch oben in der Schale ein klei⸗ ner Einſchnitt, der ſi ch fuͤglich zu einem ‚gerade gegen ber lebenden fubtilen Zahn einer andern Schale koͤnn⸗ | 2.98 aſſet haben. * Und auft den Sal wäre es die eins ze ne Oberſchale einer Muſchel. Ich bin doch begierig, hie von Ihte Gedanken und hierüber Ders bey mir recht viel ‚geltende Urrheile 5 such h dren. Me Wenn die aͤußerſte und vberſte Windung von der 1 — beym Lonaes Ovum gallinaceum heiße meint di die e Eyporjellane genannt wird, ab: fer worden, ſo erhaͤlt man in den innern Windun⸗ Abe. de _roren Weberſpul ganz nahe kommendes fo.ägntiches € Stüd, daß Jemand , der ein — * 294 Ken 3 4* IM si —— de ’ ‚gar. Teiche de werden kann. 39 lege 3 Ionen Sierm aus meinem Vorrathe ein ſolches blos aus den inuern 2 * nz gen der Enporzellane beftchendee Stü uͤck vor Au nt, . und Bitte, Taffeı n Sie doch. einige gIhrer bet⸗ N | Konchnlien: Freunde, darüber — m —— 4: — des —— Kammern p dons zu Wien, und erklaͤrte es auf der St Die innern aus und abgelöferen Bindungen der Eh⸗ porzellane, womit id) aber feinen großen Dank beym Beſitzer verdiente, der es weit lieber würde gefehen haben, wenn ich es mit andern für einen aus b: mend raren Weberſpul ausgegeben. Liſteric concha Veneris apertuſa non dentata capite valde roſitats. | ‘tab. zı1. fig. 62. in feiner Hit, Conchyl. waͤre gewiß eine ſolche ausgeſchnittene Eppotzellane, wenn nicht mit einer diffen umgebogenen Lippe vorge: ftellet würde. Diefe Fönnte aber auch mohl der Ku⸗ pferſtecher hinzu geſchaffen haben. So lange alſo ‚Fein einziges Kabinet nabmhaft gemacht werden N darinnen ein der Liſteriſchen Abbildung völlig gleich des Eremplar befindlich, fo lange verarge es mir “niemand, wenn ic) ben meinem Argwohn, es f auch wohl die innere der Ey xʒella beharre. ES Wer eine Perſpekuiovſchnerte befiße und ich da⸗ mit ein neues beluſtigendes Vergnuͤgen machen will, der ein Bergrößerungsglas, halte e8 iiber den Nabel E | — Ba und — ein⸗ | de lichten Sonne oder des Abends an einerh en üchte dies erſtaunliche Kunſtſtück und under der Natur. Welch ein Anblick? —Welch —— Derfpeftiv? wie ſicht bar ift dabey die tlichen Urhebers, der aller Künfte und Kuͤnſtler Meifter it, Nun werden wir ihr den Na⸗ men einer er nn — lieber goͤn⸗ =. — ne —7* ‚anderer Schu aͤhnli ch ce Su \ ungen wi dem Won der en, * — Islaͤndiſchen Salktorall ſende sich Ihnen hierbey vorläufig ‚ein —— Srüffen, ‚ aber —— —* ch —————— | ven “auf diefe Korallergeferhem n,. nee bt annt * erw er die —* — — antwortlich ſeyn? Mantni a⸗ Es Pusıls em osgon den landen. gegrabenen, dem Eben⸗ hohe fo ſehe una gen Brandhotze ha⸗ Beich eir -ath be kommen, wie auch | 55 ——— 1 de dann eines, 6 (regnen a x a > 2% DZ — ad: La ö u 1 I 2. — 4 — — * == — 4 un : 238 a Alan ’ RER vr RR 1 wre J % IT LETTER I Ha FR 133177, ’@ FI a er > . ä . ‚2 F re Paare ;t m 83 or J * — > 25 sen ’ Ritt sans % Je —* 3 —J ars erg? m k o —— —— phyſicali — Rau! erfungen, rn — J hie u — — oe e er G J. Hinvenberg. are ER HERD nr nee —2 Erndte fand ich —— bier, auf einer Wieſe, die man durch drey Fuß tieſe Graben ausgetrocknet hatte, seine. mie Eifenftein wermifchte blaue Erde. Man hatte fie ganz zufegt ausgeworfen;1.fie lag alfo eben jauf. Die darunter befindliche Wurzeln waren voͤl⸗ lig von: dieſer ——— Sch fandte et⸗ ‚hen Gessefäinsbender" gwerks: und Huͤtten⸗Ad⸗ miniſtration/ Herrn Abt, weldyer nad) den Damit angeftelten Berfuchen meine Verniuthung/ daß dieſe ‚Erde die in des Herrn D. Martini allgemeinen Ges Korteſpondenten u. geleheten Mitglieder. -619 Sale die Etde ungemein reichhaltig fen, indem der Zentner von dem erſtern 3, Pfund 28 Lorh⸗/ und von ver letztern 20 Pfund 20 Loth geben würde, Ich babe vie Ehre, der Geſellſchaft durch den Hein DeMartini eine Probe nie: Natur⸗ Produtts zu Aberliefern pn Es iſt mir ſehr wabeſcheinlich, daß ſich hier heram oc) ſchwererer Eifenftein nnd vieleicht andy derglei⸗ "chen Farbenerde finden moͤgte ich werde mich, ſo ich „iebe, im’ künftigen Jahre davon zu uͤberzeugen ſuchen. Berſchiedene und ſehr ungleiche Thowerden, welche in dieſer Gegend haͤufig gegraben werden, ver: 5* nach meiner Bee ur —*— BOTEN 2 —* ** X ar, ER BIS r 1: af J NER in EISEN ERT EEE de sw? Mi 3ER Lon einen mertwündigen Gecin denaben | ‘ ——— —— —* — * — £ ” Guss IE * von F — O a rings . „Dein Sanders... Da —* Profeſſor in Carlsruhe. > 23 ha Ar & en * "rk % ei ia pattia vivo) ae * ABTEI PRERCHTT DEREN N pe hat bishe er — den Cirknitzer See IE dis eine merkwürdige Erſcheinung angeſehen. Indeſſen iſt jener See nicht der eimgige, an dem man “die beſonderen · Reränveruingeniiptnäniei Sn M⸗goa meinem 620 Kurze Nachr. aus Brie meinem Vaterland. ift der —— * voͤllig von eben der Art, und. verdient daher eine um⸗ ſtaͤndliche Sefchteibung; und, bie Auſmerkſambkeit der — —e —V— —— D—— ur adden: Kandgroffeheft Saufenburg; Hager ini nem waldigten Thal finfer Hand von Baſel das Land⸗ ſtaͤdchen Schopfen. Zum Gebiet und zum Kirch⸗ ſprengel dieſer Stadt gehört das Doͤrfchen Eichen, das nur eine Viertelſtunde von Schepfen, nnd, von dem Fluß Wiefe ‚der oft fo, erſtaunlich gros werden ‚ann, entfernt iſt, und im Barın. dieſes kleinen Orts liegt der Landſee, der davon Den: Rahmen ‚bat Re inner See. Der See fiegt * einem an ziemlich enbäßeten Ort, wofelbft gewoͤhnlich Fein Waller if. Rings um ihn herum ift Ackerfeld und Fohrenwald.- Das Dorf dabey und die Felder liegen alle tiefer. Seine Groͤße iſt ungleich und verſchieden. Man berechnet gemeiniglich die Breite auf einen, und die Laͤnge auf zweh Buͤchſenſehuͤſſe. Zuweilen faßt der See ſechs bis acht Morgen in ſi b Auch iſt er oft in einem Jahr tiefer, als im andern. Da, wo die größte Tiefeiifiä gar‘ man Oon gegen 16 Schuh gefunden. Alle andre Quellen in der Geend ind ſchoͤn, — geſund; aber dies Waſſ⸗ er hat eine —** lichte Farbe, faſt wie Rheinwaſſer, ‚und wird Dden landleuten für ſcharf gehalten, weil alle ‚Gerd R. | und Fruͤchte, Dierim Boden des Sees gepflanjt. ver⸗ „den * ſo — —8 — N, abge niten u. gelehrten Mitglieder, 621 —— Doch iſt dies nur von jungen Krlen Gehachſen zu verſtehn. Denn beym Auwache ſen NE Ren Waffer im See einige Birnbäume, die aber dadurch nicht beſchaͤdigt werden. Das Merkwuͤrdigſte des —* iſt, daß er bald anläuft, Bald austrocknet. Das Anlaufen oder Knfehtoeen‘ ed Sees Säle. Feine beſtimmte Zeit. Oft lauft die Wiefe vom vie; len Regenwaſſer gewaltig an, und der See wird deswegen Doch nicht größer, Oft fieht man in zwey bis drey Jahren nicht, daß hier ein See iſt, oft ſammlet ſich das Waſſer in einem Jahre zwey und mehrere mahle. Am Boden des Sees ſieht man keine große Löcher, keine beſondere Oefnungen, aus welchen das Waſſer gewoͤhnlich und haͤufig hervor⸗ kaͤme. In vielen kleinen Blaͤschen, wie aus Wurm⸗ oͤchern, quillt es nach und nach herauf. Oft wird der A J— wenn in den en ze de 5 He wird es ein Are A J * er ** abläuft. Man ſieht alsdenn Feine andre Tiere darinn, als Froͤſche und Kröten. — Bricht der See gerade zu ‚der Zeit.aus, da die Wafferenten ihren Strich haben, v kann man aud) diefe auf dem See ſehen. Fiſche N edeihen nicht in den Waſſer. Ein Fiſchet ſetzte | orellen hinein/ aber fie ſtarben alle in kurzer Zeit. Es ift zuverläßig falſch, daß der See nach jeder naf fen Witterung hervorquillt. Und-wenn er aud) ans fängt, fi ſichtbar zu werben, nachbem eine Zeitlang vor⸗ bee See alsdann antichter, beſteht ns 3. die waͤ rend dem, daß der See auẽgetrocknet war, —* baute Früchte völlig vernichtet werden. Bor etz lichen Jahren gefchah ein Ungluͤck auf ‚dem See, An einem ſchoͤnen Sonntag im Maymonar wollten Die jungen Bürger und Bürgerinnen in der Öegeud auf dern eben ftarf gewordenen See fpaßieren fahrer Aus Unvorfichtigkeit traten zu viel Menfihen * kleines Boot. Das Schiff ſank unter, kam a wieder herauf, einige retteten ſich noch du Schwimmen, aber vier todte —— man mit langen Stangen aus dem Waſſer, die man ohne Zweifel haͤtte wieder erwecken koͤnnen, wenn es moͤg⸗ lich geweſen wäre, die Policey in ae feir davon zu benachrichtigen. Das Abnehmen des Waffers im Se ifeben p fonderbar, Ein’Bürger im Ort verficherte mir, daß das Waffer auch ſchon ein ganzes Jahr ſtehn geblie⸗ ben ſey; daß der See meiſt im Winter austrockne; daß, wann das Waſſer einmahl anfange zu verſiegen, es immer mehr abnehme, nicht einmahl truͤber De, und zuletzt ganz verſchwinde, weun gleich anhal⸗ tendes Regenwaſſer alle andre Baͤche und Pfuͤtzen vergroͤßere. Man weis nicht, und ſieht nicht, wo das Waſſer hinkommt. Nach und nach zieht es ſich wieder im Boden hinein, und verliert ſich eben ſo unvermerkt, als es herausgedrungen iſt. ee 229 | EEE‘ — ——— er Korreſpondenten 1. gelehrten Mitglieder, 623 Maffer wieder verſchwunden, fo bleibt micht viel Schlamm und Moraft übrig, und der Schlick, der zurück bleibt, wird untergepflügt und vermehrt die Sruchebarkeit des Bodens. Derin alsdann wird det Boven.des ( Sees theils als Wiefe genußt und giebt ſehr gufes Futter; theils bauet man darinnen, eben -fo wie auf andern Feldern, Korn, Dünfel, Haber, Gerſte, Cartuffeln, und fo lang fein Waſſer kommt, geraͤth dies alles ſehr wohl. Doch ſind dieſe Felder freylich bey weitem nicht in dem hohen Preis, in dem andre Güter ſtehn, weil man allemahl in Ges fahr iſt, Saat und Erndte unter den BETON: — verlieren. Auf der Dberfläche der Eite ann man gar nicht Be: daß diefer See mit irgend einem Fluß. oder Waſſervorrath in Verbindung ſteht. ‘Der Npein ift noch zwey Stunden davon bey einem öfterreichifcyen Dorfe Schwertach. Was die Natur für merkwuͤr⸗ dige Anſtalten zü Diefen und Ähnlichen Erſcheinungen in der Tiefe der Erde hat, das entdeckt unſer Auge "nicht. Der ältere Plinius, deſſen Fleiß faft alles ‚nmfaßte, was nur unter menſchliche Erkenntniß fällt, hat ſchon mehrere Beyſpiele angefuͤhrt, ſiehe ſeine lift. natur. L. I. c. 94. und fein Neffe erjaͤhlt Ahnliche Erfahrungen von einer Duelle Epift. L. IV. XXX. nebft den —— der Weltweir er — ga dñ ad 2% Bean era Hr, se pa 13 5 — ——— Anmerkung von Thieren mit ſchaubenfor— | migen gewundenen Hörnern, fonderlich dom Schraubhorn- Widder. — — Er wi, er ‚©. Taf. KK 2 — ch F Fu 5 IR & Face Strepficeros. iſt von den alten. Naturkennern unterſchiedenen Thierarten bey⸗ gelegt worden. Nur die mit geraden Hoͤrnern, welche (ihrer Laͤnge nach) ſchraubenartig gewunden ſind, verdienen dieſen Namen. Diejenigen zwey⸗ hufigen Hornthiere, welche uns unter der Benen⸗ nung Strepſiceros befchrieben ı und abgebildet wor⸗ den, jeigen ung eine verfchiedene Art ihrer Schraub: gänge, bey einigen find Diefelben Dichte beyſammen, gleich einem gedrehten Geile, oder wie das foger nannten Einhorn, welches der Stoßzahn des Nar⸗ wall⸗Fiſches iſt, bey andern finden wir weniger Windungen, die weit auseinander ſtehen —* einem Pfropfzieher oder einer Schlange, welche ſ um einen Stab gemunden find, Letztere Aehnli keit wird deſto ſtaͤrker, da ſie alle rund ſind. Weni⸗ ge ſind es, die um ihre eigene Axe ſchraubenförmig gedreht ſind, und alſo den Schrauben recht gdann ſehen. Unter den Gazellen: ‚oder Antilopenarten mit ger. ade ausftebenden — ſind einige mit weiten Win⸗ dungen, u Korreſpondenten u, gelehrten Mitglieder. 625 ungen, welche Gesner aus des Caji und Bellonii Nachrichten vorftellt, und fie unter dem Beynamen Strepficeros beſchreibt, aber ihre Hörner find mehr leherfoͤrmig gebogen. Ich babe unter allen gehoͤrn⸗ sen Thieren mit gerade ausſtehenden Hoͤrnern keines gefunden, welches dieſe Benennung mehr verdient, als diejenige Schafart, welche der vortrefliche Kir ter von Zinne Strepficeros nennt, und die Beſtim— mung dazu feßt: Ovis cornibus rectis carina- “is fexuoſo ipiralibus, nur des Herrn Brißons hircus laniger muß nicht darunter gefeßt werden ; Denn der Schraubhorn⸗-Widder ift nicht Cornibus eretibus, fondern feine Hörner find, gleich unfern Widdern, auf der äußern Seite bauchigt, auf der an⸗ dern Seite platt und etwas rinnenfoͤrmig. EGesners furze Nachricht vom ſchraubbornigen werifchen Schafe ift ſchoͤn und wahr, aber feine Abs ‚bildung taugt nichts, und die Beſchreibung feiner Hörner iſt ganz unrichtig. Gie find nicht walzen⸗ förmig rund, noch weniger laufen fie in gleicher Weite voneinander, gerade in die Höhe, ch habe Diefe Cretiſche oder Candiſche Schafart oft gefehen umd ‚genau betrachtet, befige and) noch zwey Paar Hörner davon, welche auf ihren Hirnſchaͤdeln ſtehen. Das Thier iſt in der äußern Bildung feines ganzen feibes, Kopfes und Schwanzes dem ganzen Schafgefchlechte vollkommen ähnlich, der Leib ift mit einer Art Wolle bedeckt, nur Kopf und Beine haben kurze und glatte Haare, Der Schwanz ift lang, wie bey fern ‚Schafen, und wolligt. Der Standpunkt der Aus Geſollſchaft. Beſchaͤft. VS, Mr gen, 626 Kurze ‚era, au Briefen unſe BRETTEN > ‚gen, Ohren und Hoͤrner iſt, wie Be latt, unfern gemeinen Schafen aͤhnlich, alle Eigenz ſchaften und Die ganze Natur gleicht ihnen ebenfalls, Die Hörner Diefer Strepficeros. find. im Bau. un⸗ fern Widdern gleich, Die inwendigen Kanten find die? und ſtumpf— die äußern aber duͤnner und fhärfer, auf der vorbeen Geite der Zläche find fie erhaben, und. die ‚hintere Breite ift platt, etwas eingebogen, Die En⸗ den find gepreßt und flumpf abgerundet, . Nur. die Richtung und Windung ift von allen übrigen Schaf und Widder: Höcnern; ganz unterfchieden. Die zwey Paar Körner, ſo ich beige, find darinnen ein: ander gleich, daß ſie auf Dem Hienſchaͤdel fehr nahe beyſammen ſtehen, gerade auslaufen, und mit ihren Spigen ſich ſehr weit von einander entfernen. Sie unterſcheiden fich aber in ihrer Länge und Dicke, wie in ihren Runzeln und Kanten merklich. Das Hei: nere Paar iſt nureinen Zuß lang, auf dem Kopf find Die beyden Hörner nur. einen halben Zoll, mit den Spißen aber einen Fuß und ſechs Zoll weit von einander entfernt, und laufen alſo nach den Seiten auf. Die Wurzeln find (ben jenen) zwey Zoll breit, ihre vordern oder aͤußern Seiten ſind nur in der Mitte etwas erhaben, die aͤuſ⸗ ſern ein wenig eingebogen, beynahe platt. Die Runzeln find nahe beyſammen und fein. Die ſechs Schrauben-Windungen machen, daß jede Seite beegumal ‚von vorne zu fehen iſt; dieſe Körner find erdfarben braun, ohne Hornglanz; vermuthlich find e von einer Schafmutter dieſer Mrt Das größere Paar Hörner Al einen Bu und —— se Korreſpondenten u. gelehrten Mitglieder. 627 Durchſchaitte der Wurzel uͤber drey und einen balben J breit, und beynahe wey Zoll —* An der vor⸗ zu * NEE daß fie mit derjelben vereinigt eine dritte Seite ausmacht. Die andere Hälfte iſt einnenförmig, weil die duͤnne und ſcharfe Kante um⸗ gebogen, die hintere Breite iftdurchgehends platt, wie bey den Fleinern, Die Runzeln diefer großen find Dich und weit aus einander, in der Farbe find fie Den ge: meinen Widder⸗ Hörnern gleich, helle und an den Ecken glatt und hornglaͤnend. Sc) habe dieſe Art Schafe bey Dresden unter den gemeinen Heerden der Fleiſchhauer gefunden. Gie werden von den unga⸗— riſchen Gränzen öfters mitgebracht, woſelbſt fie die Einwohner. Zeckel: oder Zifel: Schafe nennen, vers muthlich wegen ihrer langen und hoben Hoͤrner. ‚Here Franc. Ernft Bruͤckmann hat in feiner 36ften Reife: + Epiftel ein folch Horn abgebildet und ſagt in der kurzen Anzeige ©. 8. daß dieſe Schafarten jetzt in Ungarni in ganzen Heerden zu finden, und daß ihre Hoͤr⸗ ner (Cornua contorta) oft uͤber 14 Eile lang wuͤrden. Besner und nad) ihm Herr. Ritter von Linns, mie auch Herr v Buffon, ſetzen das rechte Baterland dieſer ©: afarti in den griechiſchen Inſeln, ſonderlich in Creta —* Candia an. Ohne Zweifel iſt es das rechte Strep- ceros der Griechen und dag Ovis cretica ‚Bellonii, J in Ida monte. Es iſt alſo ſo wenig das Strepficeros Caji als derKolus, beyde find wahrbafte Antifopenarten. Der bochgebörnte Bock aus Creta, welcher, wie Herr Dallas fagt, noch io in Sieben: nr u bücgen Ka ift eben, fo wenig — oder Ovis ereticaLinnei, und, von der. ‚Antilope Saiga ı und. Antilope Strepficeros Pallafi * es ‚ebenfalls time; en: irrt nie ‘ ERT Fans’ m 15 9 ‚9 | — "Auszug aus einem Sornwen des ph Sof. gülı. green fi biriſche Bergreviere thun noch immer neue Schaͤtze auf. Außer dem vor etwan anderthalb Jahr im Nertſchinskiſchen Gebirge, unweit des Hr dekaniſchen Schwefelberges neuentdeckten, in Kalk: fels brechenden Zinnobererjtes, welches das erſte Queckſilberertz im rußiſchen Reich iſt; hat man ganz neulich auch im Nertſchinskiſchen Gebiet, an der Schilka, oberhalb Stretinskoi oftrog, im der for genannten Kreftovaja Gora viele Q uarefüifke mit einer reichen güldifchen Bräune oder Eifenocher ent⸗ deckt. Und ein filberreicher Kies ift im Krafnojarer fifchen Gebiet, auf dem’ von Tſchulyn umſtromten ſchmalen Gebirge aufgeſchutft worden. * 4 Jr Korrefpondenten u gelehrten Mitglieder. 629 Abzus aus einem Schreiben oe gerrn Pred. Hindenderg. Yon der Amaryllis befißei ich bageſahe 28. Zwie⸗ beln, und finde, daß dieſe nur ſehr ſparſam zur Duche fommen, wenn, man. fie nicht in geräumige Töpfe feßet und aud) den Winter über darinn ſtehen käßt. Hänge man die Zwiebel in einer warmen Stube umgekehrt an bie Wan, fo eflegt fie N da zu bluͤhen. Beym an pa Sabe ich die he gemacht, daß die Farben: viel fehöner, auch deutlicher ausfallen, wenn die Pflanze den gan⸗ ‚zen Tag Sonne hat: Sm BAR macht * e nur ‚ein in ſchlechtes Anſehen. Meine Chinefi fehe Nelken habe ich dieſen Win⸗ ter, ohne Daran zu denken, nor. dem. Froſte dadurch geſi chert, daß ich das vertrocknete Kraut, welches der Wurzel flatt einer Bedecfung. gedient hatte, erft ſpaͤth im Frühjahr abſchnitt, als die Pflanzen fchon ger trieben; hatten. Vielleicht Fönnte man durch. diefes leichte und natürliche Mittel mehr. zarte mar zeiten, n Rr 3 Die 630 — ios B —EkE—— Die Blaͤtter der großen Stockroſe laſſe ich jetzt unten abſchneiden, die Kuͤhe freſſe en fe gern, der Stängel aber wächfer hernach deſto hoͤher. Der oekonomiſche Vortheil iſt nicht goß, Aber, dod nicht yanz fie g * F — — Pen ——— Auszug aus einem Schreiben des aomigl wi niſchen Kunftverwalters Herrn 2. Speng⸗ ler zu Kopenhagen an den fel. Herrn D. Martini vom 30. May 1778. Von der. großen maldivifchen Cocus⸗Nuß. GEH weis nicht, ob Ihnen folgender Bericht neu eh, feyn follte, daß Sie etwan einen Gebrauch das son zu machen wuͤßten? Aus Anlaß, daß der Ho: fpital: Aporhefer, unfer werthefter Freund, Here Cappel, das gefellihaftliche Naturalien: Kabinet, unter andern Geltenheiten, auch mit einer großen maldivifchen Cocuß⸗Nuß befihenfet, muß idy Ih⸗ nen, mein Werthefter, etwas von der Gefdyichte diefer ehemals, wegen des theuren Preifes bals ben, fo bochgeachteten Frucht, welche wie Sie wiſſen, immer fuͤr ein Seeprodukt gehalten worden, melden. Es hat dieſe Nuß, wie befannt, eine ganz befondere Figur. * Sie befteht aus jwenen S wovon jede Die Geftalt einer Niere bat, und die denn in der Mitte, vermittelft einer Eleinen ſchmalen Schei⸗ dewand Korrefpondenten u. gelehrten Mitglieder. 631 demand mit einander vereinigt find. Der Materie nad) find Schalen und Kern, in allem, denen an: dern gewöhnlichen Cocus⸗Nuͤſſen gleich. Wenn fie feifcy,. fo find fie mit einer Mildy erfuͤllet, vie denn mit der Zeit eintrocfnet, und fic) als ein ſchmackhaf⸗ ter Kern rings berum an die Wand der —— an⸗ feßet, und den übrigen Raum hohl laͤßt. In ver Mitte gedachter Scheidewand ift eine räumliche Def: nung, Die beyde Kerne der getheilten Muß mit einan: der verbindet. Diefe Müffe werden fehr groß, }. B. die zum gefellfehaftlicyen Kabinet beſtimmte, iſt 23 Zoll breit und 134 lang. Wenn ſie noch) etwas friſch find, und der Kern nicht zu ſehr vertrocknet iſt, fo fiud fie auch ſehr fehwer, Eine aus meiner Sammlung, die doch nicht voͤllig fo groß als die eben gedachte iſt, wiegt ı2 Pfund. Bis daher feln (wovon fie ihren Namen erhalten) aus dem Waſſer aufgefijcht und als eine koſtbare Waare uͤber⸗ el’ in Indien, und beſonders auch auf der Küfte Eor romandel, an die Nabobs und andere reiche Indi ner verkauft, die dem Kern derfelßen die Sigenfchaft, - wurden diefe Nüffe allein bey. den maldivifchen Sms als ein fonderbares und gewiſſes Heilungss und Ver⸗ wahrungsmittel gegen alle Arten tödtlicher Krankhei⸗ ten, und gegen alles Gift, zufihreiben, Seit fur: zem bat fich aber Die Seltenheit diefer Nüffe, da ihr Geburtsort entdeckt worden, ungemein vermindert. Eine Heine Inſel, nicht weit von Bombay, die von den Sranzofen am erften beſucht worden, ift das fand, auf welchem die Bäume häufig wachfen, Die dieſe nr Rr 4 Cocus⸗ \ 632 Kurze Nachr. aus Briefenunfe Cocus⸗ Muͤſſe tragen. Es ſey nun, das diefe Bäus- me etwan nahe am Seeufer ſtehen, oder daß gewiſſe Ueberſchwemmungen der See dieſe Frucht vom Lan⸗ de abſpuhlen, fo waren Doc) die maldiviſchen Inſeln die Oerter, wo fie an das Seeufer angetrieben kamen. Ein franzoſiſcher Schiffs Capitain, Nahmens Tre⸗ millier, hrachte vor einigen Jahren einen Theil die⸗ fer Muͤſſe nach Tranquebar und der Kuͤſte Coroman⸗ del, von oben gedachter kleinen Inſel, und verkaufte das Stuͤck zu 400 bie 500 Ruppien / welches den In dianern ſehr wohlfeil vorfam, da font wohl 3006 Ruppien Darfür bezahlt worden. Die Englaͤnder wurden auf dieſen Handel aufmerkſam, und ſuchten dieje mehrgedachte Fleine Inſel auch auf, und brinz gen nun dieſe Nüffe nad) Tranquebar und der ganzen Küfte von Coromandel, wo man jet eine folche maldivifhe Nuß für 14 bis 20 Ruppien erfaufen kann. p ee — J TER y f M 2% ** IRQ Eau Sorfrondenten u, gelehrten Sigi. 633 Beſchreibung eines neuen Boußolen⸗In⸗ ſtruments, womit man außer den bisher damit erhaltenen Vortheilen, auch die | Höhen meffen, nivelliren, und die In⸗ hi und Declination der Magnet: Nadel | finden kann. Be —— | m “3 Gottlieb Stegmann. an; | ' 194 28 iſt bekannt, daß die Boußole i in u anime; trie in vielen Borfallenheiten, fi) den Vorzug vor andere Arten, die Figuren aufs Pappier zu rin: gen, welche andern im Felde ähnlich find, oder fie in Grund zu legen, fid) erworben habe. Daß fie in Holgungen mit großen und ſonſt nicht leicht mit ei⸗ nem andern Meß⸗Inſtrumente zu erhaltenden Vor⸗ theile gebraucht werde. Aus dieſen und noch andern betraͤchtlichſten Gruͤnden bat man laͤngſt gewuͤnſcht, daß dieſes fo nutzbare Inſtrument zu einer noch groͤſ⸗ fern Vollkommenheit, wodurch ein weit ausgedehn⸗ ter Gebrauch deſſelben entſtehen koͤnnte, gebracht werden moͤchte. Gelehrte und mit noͤthiger Sach⸗ kenntuiß ausgeruͤſtete Kuͤnſtler find auch nicht ſaum⸗ | * und m Theil in ihren Bemühungen nichr uns | Rt 5 glücklich 634 Kurze Nacht. he.aus Briefen unferer Seren gluͤcklich ‚gewefen,. ‚einige Febler zu verbeffern. Daß — aber nach der bisherigen Beſchaffenheit deſſelben, es zu Meſſungen der Höhen nicht zu gebrauchen gewe⸗ fen, ift jedem Kenner bekannt. Nach der nunmehro aber ausgefandenen Einrichtung werden dur die Magnernadel ſelbſt die Höhengrade richtig angegeben. Diefen Vortheil und andere daraus entfpringende leichte und zuserläßige Nußungen babe ich demſelben zu verſchaffen mid) bemuͤhet. Was ic) zur Erhal⸗ tung Diefes Zwecks vorgenommen, und wie ich ihr bey möglichfter Einfachheit des Inſtruments erhalten, werde ich jeßt Fürzlic) zeigen. Die damit-auf eine gehörige Are anzuftellenden Proben werden die beften Beweiſe von dem Wehrte einiger ausgeführten Unz — in die Hände —— Gr Das Wefentliche Diefes ———— beſtehet darinn. Die Magnetnadel iſt nicht mit dem ge⸗ woͤhnlichen Huͤtchen, von Cryſtall, Glaſe, harten Steinen: oder Meßing verſehen. Sie wird von zwen ftählernen Spigen getragen, welche in zwey Pfannen ſich bewegen. Die Spigen unterftüßen aufs genauefte den Mittelpunkt der Laͤnge, Breite und Schwere der Nadel, dergeftalt, Daß fie, ohne magnetifche Kraft empfangen zu haben, aufs richtige fie im Gleichgewichte ſich befinde, man-mag dem - Inſtrumente eine Richtung geben, welche man will. Durd) eine ganz aecurate Arbeit wird der Magnetna⸗ el, aeeem ſie gehoͤrig magnetiſch gemacht worden, die Korvefpondenten u. gelehrten Mitglicber- 635 die nörhige ungemein fanfte und empfindliche Bewe⸗ gung gegeben, nad) welcher fie ohne zitterndes Nine und Herſchwanken die Grave der De: und Juclina⸗ tion ‚angiebt, welches durd) leichte anzufiellende Der obach tungen erkannt werden fann. Wenn nun dieſe empf indungsvolle Bewegung dieſes unveränverliche Einfehlagen und Beharren der Magnetnadel auf ein und ebeudemfelben Punkte, bey veränderter Stellung des Inſtruments fi wirklich) finder; fo ift Fein Zwei: fel, daß eine auf vorher angezeigte Art eingerichtere Magnernadel, ſowohl zu Meffungen ver Ebenen als nn zu ih fey. | $ 3. Der äußere Ring, in welchen der in ganze, F be und Viertelsgrade getheilte Cirkel⸗Ring ſich ber findet, iſt auf einer meßingenen Platte befeſtiget, wel⸗ che eine auf ihren beyden einander gerade entgegen geſetzten Seiten, 12 Zoll lange Regel hat. Dieſe Regel iſt mit zweyen auf: und niederzulegenden Diop⸗ tern verſehen, welche dergeſtalt durchbrochen ſind, daß die durch dieſes Inſtrument geſuchte vielfache Mutzung erhalten werden koͤnne. Auf der viereckig⸗ ten Platte ift eine Waſſerwage angebracht, die Durch eine Doppelt mit ihr vorzunehmende Bewegung derge⸗ ftalt in ihrer Stellung berichtiget werden fann, daß man durch deren KHülfe fowohl von dem richtigen Horizontal: als Bertikalftande des Inſtruments zu⸗ * — konne. 6. 4. 656 Sun aus —* Nee art Be} ie er si “. Der Fuß worauf le Inſtrument gefchraubt wird, hat eine folhe Einrichtung befommen, daß daffelbe alle nöthige Stellungen erhalten Eine, dur zwey Schrauben ohne Ende wird berfeben 8 die ge⸗ naueſte Richtung gegeben. | Stellet man das Jt In ru⸗ pen - YET gewöhnlichen Bonfole : und jeiget die Dekli ination der Magnetnadel, Fann auch ſowohl auf feinem Fuße geraucht, als auf einem Meßtiſch gefteler, zu allen topog-aphifchen Vermeſſungen genußer werden. Wird es aber vertifaf gerichter, fo zeiget es ſowohl die Inklination der Magnetnadel, als auch die Grade eines zu mefjenden Hoͤhenwinkels. Hieraus ift zu ers Eennen, daß diefe neue Einrichtung den Nußen diefe Inſtruments vergrößere, umd dadurch den. uud deſſelben um ein beträchtliches vermehrte. u Korrefpondenten u. gelehrten Mitglieder: 637 2} GG a" 4 . — — Ausʒug eines Schreibens des Herten Cams zelleyrath Bed in Copenhagen an den R I) Pflicht wäre es ſchon Tängft geivefen, Ih⸗ — * L ‚nen, meine theureften Freunde, mit einigen Zeilen aufzuwarten; die Urfache, Daß ich es fo lange aufgefchoben, iſt, daß ic) zugleich einige von meinen electrifchen Erperimenten gedachte beyfolgen zu laffen, dieſes ift aber durch meine Krankheit und trauriges Schickſal unterbrochen worden, und wahrlich, kaum iſt mein Kopf noch faͤhig philoſophiſche Betrachtungen anzuſtellen. — Ein Experiment muß id) benfäufig bier zu erwaͤhnen nicht vorbengehen; naͤmlich daß die Metalle durch reiben audy electrifch werden Fönnen, Diefes gefehiehet auffolgende Weife: ich nahm eine von - meinen meßingenen Oeularroͤhren von einem Dollond⸗ ſchen Zubo, welche ſehr gut polirt war, dieſe hieng ich in eine feidene Schnur auf, fo daß es auf diefe Weiſe iſolirt wurde, alsdenn nahm ic, einen trockenen feider nen Strumpf, degte felbigen drey bis vier mahl dops pelt, und rieb damit die Röhre von oben nach unten‘ el | zu \ \ 638 — at r Fri mittelft des eleinen 1 rometere; er u: die Roͤhre angebradht war, daß es ziemlich ſtark electriſch geworden, und bey der Unter ſuchung, wos fuͤr eine Art Electricitaͤt ee ſey, fand ich, daß fie negativ w ne Was mich zu Diefen Verſuch — wat, daß ii mid) erinnerte gefehen ‘zu haben, daß nachdem man einen Schluͤſfel in der Hand genommen, und ihn auf dem Kanıifol gerieben hatte, er doch fein Haar anziejen wollte, und nun ſollte dieſes bewei⸗ ſen, daß die Meialle durch reiben nicht u werden können; wie ich aber felbiges ‚weiter nach⸗ dachte, und das Metall als einen vollfommnen Abs leiter betrachtete, fahe ich Die Unmöglichkeit ein, warum der Schluͤſſel — reiben Pi — wer⸗ den koͤnnte. yo Eu INRIDE) sh * Neulich iſt mit ei — Ha Arne nen. Den +7. Jantar d: J. wollte ich einige electri⸗ ſche Experimente machen, id) rieb meine glatt polirte Kugel mit der Hand, und fand, dag das Eleetrome⸗ ter nicht ſo geſchwinde ſteigen wollte, wie ſonſt ge⸗ woͤhnlich, endlich ſtieg es, aber doch nicht voͤllig zu der gewoͤhnlichen Hoͤhe, welches mich bewog, mein’ amalgamirtes Kuͤſſen zunehmen, um die Kugel das mit zu reiben, ich fand: aber gegen nreine Vermu⸗ thung, daß das Eleetrometer ganz herunter fiel, und denn wieder aufs neue in die Höhe flieg, ich rieb die Kusel wieder mit meiner Hand, amd fand: das Elee⸗ trome⸗ Korreſpondenten u. gelehrten Mitglieder. 639 trometer wieder fallen und denn wieder in die Hoͤhe ſteigen, nun unterſuchte ich, was für eine Art Elec⸗ trieität der Conductor hatte und fand ihn negativ, weım er mit meiner ‚Hand, gerieben, und pofitiv, wenn ‘er mit dern amalgamirten Küffen ‚gerieben wurde; Dies fe Erſcheinung kam mie ſo fonderbar vor, daß ich gleich den Stand des Barometers und et ‚ters nachfahe, das erſtere ſtand auf 2935 Zell eng: liſch, und das andere 52°, nach Farenheit im Zim⸗ mer, und der Wind Suͤdoſt; ich: wiederholte das naͤmliche Erperiment denfelbigen Tag, aber es wolite mir. nicht wieder gelingen; ich werde nicht ermans geln, weiter zu unterſuchen, ob es nicht moͤglich ſey, dieſes Experiment in ſeiner Gewalt zu haben, und nach Belieben anzuftellen; : ſollte es mir gluͤcken, m nd nicht ——— ſelbiges erg % . Ror — — tnich einer von meis nu fchäßbaren Freunden, der Herr Etatsrath Mah⸗ ‚Img, wie brachten die mehreſte Zeit mit electriſchen : Experimenten zu, um bie Theorie des Heren Fran⸗ klins näher zu unterſuchen und zu erfahren: ob nicht alle electriſche Erfcheinungen von einerieinzigen electri⸗ ſchen Materie ihren Grund haben?! Unter andern Ver⸗ ſuchen ſchien mir eines beynabe ein völliger Beweis dieſes Saßes zu feyn, Er nahm ein Stuͤck Karten: blatt und machte auf beyden Seiten einen Strich mit Binnoberfarbe, ſo wie aus den neben folgenden Stuͤ⸗ Gar zu erſehen Haie Aueh feßteier zwifchen hei — von zwey Spigen, for wie neben ſtehende Figurigeigen, wenn nun Das —9 5 Pa eladnen Flaſche von der einen Spitze zur andern übergieng, ; hinter: fies es allemahl ein Merkmal auf dem Zinnober und zeigte zugleich die Direction des efecteifchen Feuer⸗ son der einen Spitze zur andern; hier ſchien ung ein Zweifel uͤbrig zu ſeyn, daß. nicht die electrifche Mas gerie von der pofitiven Seite des Glafes nach der ne⸗ gativen uͤbergieng; nad) meiner Vermuthung müßte auch das Gegentheil gefcheben, wenn das Glas ne gativ geladen würde, dazu aber war feine Maſchine nicht eingerichtet, da ich aber zu meiner electriſchen Maſchine zwo Kugeln habe, eine polirte undeine matt geſchliffene, womit ich nach Belieben poſitiv und ne⸗ gativ electriſiren kann, und alle übrige Umſtaͤnde in beyden Faͤllen gleich bleiben, ſo verſuchte ich es den folgenden Tag mit meiner matt geſchliffenen Kugel, und fand, was ich vermuthete, naͤmlich, daß das Feuer die entgegengeſetzte Richtung nahm, hier gieng es von c nach d, wo ed ein Loch machte, und gieng nach a über, mit der politten Kugel aber gieng dag Feuer von a nach b und machte ein Loch über zu c. Diefes fheint mir ein uͤberzeugender Beweis zu ſeyn, daß nicht zwey, fondern nur eine einzige Materie vorhanden ift, die der ne aller — ſcheinungen iſht. Sant | a 18 Wäre bie Materie — der negativen — auch von a at abergegangen, wuͤrde es einen Beweis | ge KRorefpondenten u Gert gie: 648 —* im 2 s AR Band ©. 6. beftärigen. Sei a mie den a ven zZ ee in , ich & bin a aber 1. © rüber mE * u feon Ä u) fr. — 80 iR — up * ad. Ne — * RER alte) | u 0 — —— ya aa ht gr — 8: EL re Annan Dane; unniNen\ numu@euR iu nt ik af * — Bu —— se) wi Re u) rg * nun ra wa aglist a. un saunar * MW RR a ER ang 2m * nl, at 9aad Arie BONN BIER { m. PP Re! Ma RO ade ausslsl r — ON DI 4143) AURNIER . 23133 Ah re Bu a et, 435 * — —J ur mr wi ee IS ® Hin ni a r et tn N 5% aid % —9 wi * 9 N in 2 ur — Mi * lat —— mu: a je #% or n # ‚feel 2 —* Dan L . | suche var ar Aiys — —* ‚Se. ah War ir wurde 1729 den z ıften Auguſt zu Ofen im — Gotha gebohren. Seine Aeltern waren M Job. Benj Martini, erſter Prediger und Superintendent zu Ohrdruf, und Frau Suſanna Klara Martini, gebohrne Danzin, aus Erfurt, eine Nichte des beruͤhmten Jenaiſchen Profeſſor Danz, in deſſen Hauſe ſie erzogen wurde. Bis in fein ztes Jahr wurde fein Herz und fein Verſtand allein von feinen Yeltern gebildet, Won Diefer Zeit an genoß er auch den Unterricht würdiger Lehrer an der öffenslichen Schule zu Ohrdruf, und vom ”) Weil wir eine ausführliche Lebensbeſchreibung unfers fes ligen Freundes von dem Herrn Pajtor Goeze zu Qued⸗ linburg zu erwarten haben; ja haben wir bier nur die ung witgetheilten wenigen Nachrichten, zum Denfmalder Freund: ſchaft und innigen Werthſchaͤtzung aufbewahren, und die Freunde unfers theuierften Martini anf jene Lebensbefchrek: WER 2 DV IR, * Auszug aus der Lehenöfehreibungdesse. 6ag vom rrten Fahre an beſonters der Unterweifung des Rector Conradi, in der Abſicht ſich ganz dem m Siudis e zu widmen. u: el ah sh Der Aufenthalt von einem Bu in Berlin, zu welchem Familienangelegenheiten, nach dem erfolg⸗ ten Tode ſeines Herrn Vaters feine Frau Mutter nd; tbigten, wurde ihm in vieler Abſicht ſehr vortheilhaft, und floͤßte ihm den Wunſch ein, an Leben in ah befihließen ; zu koͤnnen. 1749 gieng er, noch immer dem Studio der. Theologie gerren, nach Jena, bis ihm 1751. eine von Kindheit auf empfundene — ſeinen Eutſchluß zu ändern. noͤthigte. ng Mit gle eichem Eifer widmete er ſich nun der Mer diein, und die ihm von dem geb. Rath Raͤltſchmidt anvertraute Aufſicht uͤber ſeine Naturalienſammlung wurde, wo nicht die erfte, Doch wenigſtens wichtige et — ern Eifers für die Na⸗ turgeſchichte . J * Ven Jena gieng er 1753, auf anfang fi ner Frau Mutter, wieder nach Berlin, Und nußte da⸗ ſelbſt die vortreflichen Anftatten zur Bildung prakti⸗ fiher Aerzte, bisı755, in weichem Jahr Familiens egenbeiten,. befonders die Kraͤnklichteit feiner ton | Diutter, ibn nad) Thüringen. zuruͤckrieſen. —** wandte er ſich nach Frankfurt an der — um ig ich in dem Haufe * unter der Aufſicht Ss des dee 3 Heren Prof. — ai um au Arjte auszubilden. · —— — = ie. 1757 — er u 1 Sranffire‘ die würde, gieng nady Berlin zurück‘, um den — des Kriegs zu entgehen; da ihm aber auch hier ver⸗ ſchiedene feindliche Ueberfaͤlle feinen Aufenthalt ber ſchwerlich machten: fo folgte er —— Kufe, , den er als Art nach Artern erhielt. — 1758 trat er feine Reife dahin an." Das Sabre darauf ‚erfolgte der Tod feiner Frau Mutter, + und 1760 hatte er das Glückfi ch mit Jungfr. — har. Lehmann zc. zu verbinden... —X Bier Bon 1760— 62 widmete er ſich ee: j r den praftifchen Geſchaͤften mit außerordentliche Gluͤck und Seegen, nur daß fein außerordentlicher Durſt nad) neuen Kenntniffen ihm den Mangel eines gelebes ten Umgangs unerträglidy machte, und feine Sehn⸗ ſucht nach Berlin beftändig unterhielt. Dieſes und der Wunſch ſeiner Frau Schweſter ihn in ꝛÆri⸗ zu baben, bewog ibn daher 1762 dahin zuruͤck zu ei gg: pe 1764 tourde er vom. Obercoliegio med. ** praktiſchen Arzt beſtaͤtigt. ER ad ee Hier befam er die — —* und: je — ‚ feinem Lieblingsſtudio der Naturgeſchic obzuliegen, ex errichtete eine Journalgeſellſchaft nach einem eignen Juane, um deſto bekannter mit der) “ king = son bed feel. Heren D. Martini. 645 litteratur feiner Wiffenfchaft zu werden, und bear⸗ beitete anfaͤnglich vie Mineralogie, in welcher dag Kapitel von Berfteinerungen ihn unvermerft auf die Kondyyliologie führte, welches zuleßt fein liebſtes und vorzüglichfies Fach war und blieb. Was er darinn geleiftet, davon zeugen feine Schriften, welche ‚überhaupt, wenn fie auch Feine Vollkommenheiten weiter hätten, die böchfte Genauigkeit, und eine ſcharfe — — empf Ben wuͤrden · —0 der —— Trieb die Natur immer | —* zu ſtudieren, und die Herausgabe verſchiedener, leich anfaͤnglich gut aufgenommener Schriften, une ‚ter welchen das Berliniſche Maggazin wohl mit eine ber erften war, und welche feinen Namen rüßmlich bes kannt machten, verfchaften ihm auch) die Bekanntſchaft vieler Kenner und Liebhaber in der Nähe und Ferne. Er unterhielt mit feinen gelehrten Freunden einen weit⸗ laͤuftigen Briefwechſel, und je mehr ſeine edle Wiß⸗ begierde dadurch und durch ſein unermuͤdetes Studi⸗ se neue Nahrung und er neue Kenntniffe erhielt; deſto mehr wuchs fein Eifer für fein Lieblings ⸗Stu⸗ dium. Da unfer feel. Freund nun hierdurch immer mehr überzeugt wurde/ daß ein Menſch, mit allen feis nem Fleiße und mit aller Anſtrengung, doch nur ſehr wenig in Anfehung der unendlichen Mannigfaltigkeit ‚dee Gegenftände im Reiche der Natur uͤberſehen koͤn⸗ ne; fo äußerte er gegen einige feiner Hiefigen Freun⸗ de den a , eine Berbindung mehrerer Freunde RP. p Se 3 der 646 Auszug ans der Lebensbeſchreibung der Natur an diefem Ort moͤglich und dadurch das Studium dieſer edlen Wiſſenſchaft leichter und aus⸗ georeiteter zu machen. Durch die Verbindung ver⸗ ſchiedener gluͤckliche Umſtaͤnde hatte er die Freude, nebſt noch ſechs der erſtern Mitgliedern, —— und Stifter — on Naturforſchen —“ Sn — * A Diefe neu entftandene Geſellſchaft waͤhlte ihn une auf fogleich, in der erften Berfammlung zu ihren ber ſtaͤndigen Secretair. Mit welchem rühmlichen Eifer et ihr Beſtes befördert hat, mr wie groß fein Trieb geweien, die Pflichten dieſes freywillig uͤbernomme⸗ nen Ehreuamts puͤnctlich zu erfuͤllen, davon zeugen unſere Tagebuͤcher und herausgegebene Schriften, weshalb Ir Andenken uns Re ar ſeyn wird. ER. Er war ein im hohen Grade Host vor warmen Gefuͤhl der Religion durchdruugener, dienſt⸗ fertiger uneigennüßiger Mann, und in ber Se ſchaft beynahe enthuſi aſtiſch. J Allein eben dieſe Arbeitſamkeit vermeßtte: ‚feine aſthmatiſchen Zufaͤlle merklich, nie wurde aber unten den größten Leiden Die Kraft ſeiner Seele unterdrückt Er war und blieb, ohnerachtet er täglich ‚den Tod ae erndhumer * — x —F wm « he y . N Auf a k / n , ⸗ ⸗ F u» j a 4 - en Martini. | * * ⸗ Par 2 4, a: N Ne. —— x; BA © —— — et * einen en Spatierrik nr * EI war noch ein Zeuge feines un⸗ —* ir, .. a aa ah wire ? se 10 Be 5 EEE Brunn Eu u De as —* Be Se. a sn? Sir. eh I Be — — 5— —— Bag er a 5 Fr — ale * * — — — ey — RE ke ne wur ee —— — Br er ; Be —J —5 en zZ RE te Ton —— Hr ig > —— 9 — 5 — —— — ge — — un ——— 6 * ei | a en eg Pe re u — Pe! der Kegifier * w- an nr era erst a Gr — gi er RUE Bes R ‚gen ru * * Reiben sur, J Ar ih ice ie TE ana R egifter er | Air © Ben — — Te ai — vo rnehmſten Sum. | Fmeiſe, die ſogenannte weiße, ei — ihre Ne⸗ ſter 3. Beidgeibung der Thiere ſelbſt; als des Maͤnn⸗ chens 7. des Weibchens 10, ber Epadonen 13. Anmers kungen Über dieje Thiere 15. Umeife, die jogenannte-Ü { nde. 24. Convulfionarii 25. gehoͤrnte weiße, denen die ſchwarze Farbe augleich ei⸗ gen ift. ebend. Am monshoͤrner, mit beweglichen Gelenken 510. Arche, Schinkenarche, eine Muſchel 55. Afcaris acus ſ. Nadelwurm. lumbricoides ſ. Spulwurm. B. Balaena roſtrata ſ. Schnabelfiſch Bandwurm, Zergliederung deſſelben 203. mit ———— Haten 541. dicker 548. Gaͤnſe-Bandwurm 553: Linien⸗ Bandwurm 55 5. trichterfoͤrmiger ebendaſ. Blaſen Band⸗ wurm 347. Bergſtraͤßer, uͤber den Weißdornſpanner 29. Berlin, Verſteinerungen in der Gegend deſſelben. ſ. Be nerungen. Blaſen⸗-Baͤndwurm ſ. Bandwurm. Blatterroſe, wird durch die Ausduͤnſtung des Giftrebenſtrauchs verurſacht 287, Srockenberg phyfifaliich ⸗ mathem atiſche Befchreibung deſſel⸗ ben 332. Pflanzen auf dieſem Berge 350. Mineralien 384: 388% —* deſſelben 395. * — Kreiſes auf dieſem Berge 404. | rat » 49 er Camper, üb | — ——— a ze r Ai, * 9— Ar Kat » ER; — 6 Soppeloch 337: an ih Ye ne | ——— r Braner. in re Echinit, Dienenzöliger 409. | Einimpfung der — ben en Beraten ne — Si Br ; sent aa sh / —JJ— WR Vf I) M "DR Bi y — Wien Ri, rung —9 — I —* — RER aa u 9 * ———— 2 INN ’ nt 2 si NR — 50066 9 * — Fiek 549. nr Sifche, — des a von —— —*— die ne 7 ſetzung einiger Fifcharten 9. ——— —— ſ Sieh, ——— ‚ea ee ee N BA An 5 BR At, 494 F RW * 2 k “ Gänfes Bandrouent, f. —— 9 —2— chen behaͤlt ſeine anſtecende Kraft nice | Gifteebenfirauh, , KERN, von den ma J alle, Wirkungen u J HN Rau EEE Ku Baal 4 ap F \ EEE he am % un J — a i A et m Stfenftuß, ARE A. J — Ilſenthal, ebend. | — RA — — —— * u "= Ben 3 A um | | R. — fort NR 0 213 ERS if, der wei reed 316. dee — gende —— 317. der traͤge Waſſerkaͤfer 318. der un⸗ Si Co 39. Mr Beate De Ye ber ſchwarze Dornt er 2 ebend. der Theba N der Khoması Wok: ber Sphpnp, ebend. d. Brager 543. a Ar ae BT ederung deſſelben * Sa Larva oeftri, f. —— En. ——— Bandwur + 8 4 DR RR rl me. m eb * 7 ‚Bun Pe 301. BER ee n Maraͤne, von den Maränen aberheupt Pe große oder Maduis Maräne 64. Zergliederung derfelben 78. die Eleine- Maraͤne 84. Einige Anmerkungen über di Füche Mooſe, Waffermooje unfichtbare 42. ’ new < ® \ Pyrmont 46. Blaſenmoes und Beutelmoos 50. 5 Muraena der Römer gehört zu den Aalarten 65. Ar Muſchel, gerumelte —— er * 22 Ar} N * is 7 2 5 als — — er = % — re, — &ı. AH Lee JLadelwurm 544. Vonne, bie Cypris inonscha ierefcopifche neyurian ii pfer a mleap Mn f auch MD Pho e, von der fuͤnfſchaalichten Hol holade r Basler der Schafe 109. # uch Polypenfreſſer, ——— des —— freſſers 225. Potsdam, Verſteinerungen in der ah ar l ver⸗ ſteinerungen. — Purpur im Buccino Lapillus L. En Fan" * Zul De ns * pe Rhus toxieodendron Rhunradicans >; F Gifebeneande · 20 | — re, © 03 00 ER Fe Roy a — ander 38%. Y ‚ Taenia ii L. f Bandwurm. | = .- - tricufpidara |. Bandwurm. Troldſmaͤr (Hesenbutter) 52. Kegifte vor ende. or Ro5, der bösartige der Pin 10, a re Salmo, ſ. Maraͤn Schießgewehr, Wirkung Beffeben auf dem Sroden Schmetterling, Hagedornſchmetterling, |. Weißdsrnfpars ner, Schnebelfifch, 183: * See, Maduiſee 6. U . Seuchen, Meber die 5* und zn ie — an hen u unter dem Vieh 95. die Urjach derjelben beſteht in ei⸗ x nern beſondern Keim: oder Grund ſtof He ob.diefer ( Grunds ſtof in der Luft erzeugt werde? 115. ober in 6 Koͤr er der Thlere erzeugt werde 125, ob anſteckende Viehkran eis ten von Inſecten herräbren 133. von den vorzůglichſten Heilmitteln in allen Vlehſeuchen 140. Spanner, Weißdornfpanner 29. Eyer 33, Pa 22. Puppen 36. amenrelinge 37* ‚Gpulwurm 552, \ Steine, Erzeugung der, vegulären — in verſchiede⸗ nen glasartigen Steinen 408. GSteinkohlengruben zu VBalanclennes 190. Foffe du Jardin ift die reichfte Grube derjelben 192. Arbeiter darinn 196. Feuermaſchine zu Wegſchaffung des Waſſers aus den Orus _ ben 200, — haeruca ſ. Krager. = - hydaridis |. Blaſen⸗Bandwurm. == - crafla f. dicker Bandwurm. =. - anferis ſ. Gaͤnſe⸗ Bandwurm. B - - - lineara f. Linien: Bandwurm, - - - infundibulum f. Bandwurm, Toxicodendron ſ. Giftrebenftrauch. DER, Turbo, Beſchreibung eines feltenen Turbo mit auswendig nn Kammern: 179. Vernis⸗ * — 268. F — merkwuͤrdige/ jafpiss und getanige Vertiefungen (reguläre) im Duarz, Spalten, Aoath mb Jaſpis 433. | | — — Vorticellen, icwarx ER RS — 1 — F N 3 Würmer, — in andern Tpieren laben 34 A) 1% u — Ei! u) 3. Zolunh Verſuche mit dem ſpatartigen Zeolith 327, — bung deſſelben, feiner Arten und — ⁊c. 254 Zinnober 384. — Zungenkrebs 113⸗ —* * - ” x; & BRETT REITER > a * j e ver * Be =; Kö se rt ; i3 — Ren | Bin Fa Ay BELLE DH 8 sen T | | en Berbefferungen und bemerkte Drudfehler, Da durch einen Druckfehler zwo Abhandlungen, nämlich Seite 60 und Seite 95 mit Num. V. bezeichnet worden, fo macht die Anzahl der in diefem Bande befindlichen a handlungea eigentlid) XXV, aus. S. 85. Linie 11 an ſtatt Biefenthal, lies: Grimnitz. ©. 88. Not. *, lies: Theriotropheum. ©, 93. Not. +44 Strio, lies; Sturio, S. 268. an ſtatt XITI, lies: XIV, S. 3i4. hinter Gerbft, lies: ſ Taf, vi S. 332. hinter Silberfhlag, lies noch: f Taf. vm. 1X, und X. (Nora, dieje Tafeln find im Terte befondess uns ter fich wieder mit Tab. J. II, II. unterfchieden.) S. 407.8. 2. lies: Geodaͤſie. ©. 408. ftatt Taf. X. lies: Taf, XI. ©. 413. ftatt Taf. X, lies: Taf. AT. ©. 416. 2, 19. ſtatt unaufaelößte, lies: aufgeloͤßte. ©. 456. Gleich hinter der Zahl XIX. fehlt der Name des Herrn Verfaſſers Johann Herrmann. 541. 88. ſtatt dreyipigen, ließ: dreyſpitzigen. S. 550. & ı0. lies: daß Roſenſtein in einem gekochten Braßen der auf dem Tiſch gebracht wurde ‚ diefen Wurm % noch lebendig gefunden habe, S. 553.8. 2, von unten, anftatt, ich habe, lies: In letztern babe ich fie oft 1e.. ©, 558. 2. 26. flatt wie bey einem mittelmäßigen Hechte, 2 lies: wie bey vielen andern Geſchoͤpfen. S. 561.2. 8. ſtatt mit der Lunge, lies: mit der Loupe. | £. 4. von unten, add. Fıg. 5. ©. 571.2. 22. ſtatt Sigfterne, lies: Fixſternen. . ®.576.8. 27. ftatt feinen, ließ: feinem. BR ©. 598. 8. 6. von unten, fiatt Zacken, lies: Ha .@.600.8, 8. ſtatt er, lies: Friſch. F S. 694. die letzte Linie, ſtatt nicht, lies: mis * i Fe en De aa ae zZ aa gr “ = Er. rdgounwat im — er sa smätt: NIE ai STK X * an ! ch ; e m A } 8 * vo r t i ) F . & ’ 3 x “ ar hi ü h “ v — x un r — ar 5 — 8* di ng A Br N j * 1 — — Eu kn, 38 h * ° * — * he 5 g 3 * * 1 EN * — — J En" ar * a 9* — rn a a eh er N hd Ss ai en a “8, — % — Pr ⸗ * J Ind - .— — * —— * * f > > 1 — x z —F * * > 2 4 , j * Er L « Er —— * 7 ; Nr Biuce 3, X 17 r — Er * 9* „nu — TER I, di — Pu) LE > * —2 124 DE — c Serreemacee —— Sc SEN De ra N > Mt fi — auch: — ee ss e\ AA N N % AX- OXX [X X) P. fe- AV — am rn ‘ e — 2 —— Sr kTJUR lH ch 35 rel HN Lach F el. ach Dur : Kin: New ur ‘Ku ER, RR 5 b vi Ki NW, % * — — 3 h — 4 4 * X A ER * 1 —3 — ’ j - —— pr — ⸗ u a en ee ee N ä © * eh wer DR * % A \ Pr Da —* RT — 7 — Tab. VIIL . 4 | Proppeet gegen Süd — ME: ) En NER Tab X: ER IK 9 TER ÄR NN h * — — — — — —— —— — — en. hanter Casfel — — bey Hakenftedt. eine Wolke aus: a SL.SE Ienbung. SHE — O. Okerwiek . DE 7 a. Quedlinburg. | 2 Zellen, le E72; angeln ee C. Clausthal | "Fl ung. R.Der WinterKaften. W Wemizerode - hinter Casfel & D. Dorenburg = SE See bey Hakenfiedt. H. Halberflade . NV Ben webel der wie. M.Magdeburg. eine Wolkeausjahe. N B. Burg. P. Petersberg: y : “i = g e - . a € m 4 * ——— ne — —— TER A ZERLEGEN © — — — — — —— — — — — — — — x * * * es ee . — — ein x TEE . | F ee ans i rc DE . W r ee re Dez Pt * nn — — 7 KU. }} * — - In RENT nn x Tab. /IV saB0r 09 0 TE a — »”o09 oo ge — Na I [er n =; { \nmnN @ m e N — — [8 & I LER) 00 On o e— nn — - ® oA“ RACE KITLISKUR —— — 07000 — ee Ay.> £ig.1 .. 4. — - - ' - — ne nn: nn Se m — — ae a ME ar * a & 2 et ee EEE RR — RE Wet ee . ee EEE — ——— —— — — — —— — —— mm — are; a — I N \ RR; Je VATER es te ji — — ⸗ — —— — N mo — — ——— — — * NEE rg Li * IL NV F — NN R 4 N Y — TE % hir eu 2 Ming nn HE N Meer Mh wu“ W F N AN Te Tab. ZN. Kdak kai Wal * Pa — — * DH . SE zer x ee ee inpee * —— - —* © ’ rn ar — 5 J 4 F J * — Mr * . | * " y y ? 4 . N ee. z J — X \ * er ar + | . 'y Y [ — en * t J — 4 % J — J J « 4 “ J er * ) | | J "Fra a) * I) F * ei N N: au) IN. 27 Som 1) Das na) yo » — IF 7] Br N — * ET ul E WB )) % Bee — m N Fr9.D - —r — id De Be * ——— * 2. - I Mei w e on aodebr, 9 — — N aller 25 1 Marz N Ns Mar x Dr (a0 Febr ⁊ Yı3 Febr gdFebr x 13 Febr g g Febr YnTanyzı Jar- DICH F2Jan 10 — 7 — Fam. N voJan 8 Jar — "u / * AU WE er. 2, N, 5 r . = u 2 a ER te ; te - — = * * p —— 1 1 I > & IE 7 = = 5 z ® N ————— FREE EDIT NN DIE N / 2} 9 —n —E * Nee * NG * ” — — — ee 2 * — — — * —— — — — — ——— — ⸗ © } — — J N I — Tab. XXI. INNEN IM IH U 7 CCCCIICAPCWVIIDVLV ij — li i * = —J— >