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Vivarienliebhaberei im allgemeinen. 4. Freilandanlagen. Ar Seite 2 Ihre Beziehungen zur Dffentlichkeit. Miſſet⸗Hanau, H. Tümpelanlage *30 * Naturſchutzbeſtrebungen. See Schreitmüller, W. Aber Freilandbecken in ; Buſchkiel, Dr. A. Der neue preußiſche Fi⸗ e I nal ee die in unſeren 5 „ und die Vivarienlieb⸗ Gärten eingeſetzten Amphibien immer wie⸗ haberei . 5 der verſchwinden e Heinroth, Dr. O. Die öffentlichen Aquarien⸗ Re = 2 3 2 5 alle 9 die Aquarien- und Terrarien ei Terrarium. 1 Labonte, Herm. Die öffentl. Aquarieninſtitute Andres, Ad. Tropiocolotes Steudneri in 5 und die Aquarien-⸗ und Terrarienkunde 320 Freileben und Gefangenſchaft *34 3 Reitmayer, C. A. Zur Naturſchutzbeſtrebung 265 Baumgardt, Guſtav. Die Sumpfſchildkröte 75 Schermer, Ernſt. Die Bekämpfung der als Stubengenoſſe 8 670 & Mückenplage . 510 Becker, Karl. Etwas von meinen Feuer- 3 jalamandern (Salamandra maculosa) *372 *390 2. Allgemein Biologiſches. Dähne, Curt. Alytes obstetricans und feine Brutpflege 227 Bock, Rich. Symbioſe. Lebensgemeinſchaft Fiala, Rud. Ringelnatter und Feuerjala- x in Tier⸗ und Pflanzenwelt 209 mander 97 l Hälfen, G. Der Lichtſinn bei Reptilien und Kallert, Tierarzt Dr. Behandlung und Hei⸗ Amphibien 601 lung eines Wirbelbruchs bei einer Bier- 0 Babäk, Prof. Dr. Edward. Die Licht⸗ und ſtreifennatter 35 1 Märmeempfindlichfeit der Amphibien . 115 Kallert, Tierarzt Dr. Ein bemerkenswerter { Dewitz, Prof Dr. J. Aber den Rheotropis- Krankheitsfall bei Uromastix Hardwickei . 405 x mus bei Waſſertieren a B 20 Kammerer, Dr. P. Bemerkungen zum Laich⸗ Schermer, Ernſt. Am kleinen Tümpel 553 geſchäft und der Brutpflege bei der Ge⸗ g burtshelferkröte (Rlytes obstetricans) 259 105 Techniſches e e . macrops Mehely in 8 755 : R keiheit und im Terrarium 5 zur Aquarien- und Terrarienkunde. Krefft, Dr. P. Aber einige Schlangen Broßmann, Franz. Mein Tropfdurchlüfter“ 262 1 B. 33 Ir Decroupet, Prof. Jean. Automatiſche Fil⸗ Krefft, Dr. P. Importneuheiten für das 8 tration des Aquarienwaſſers . 166 Terrarium: I. Chamaeleon semicristatus 293 2 Elſäßer, Dr. E. Eine ſelbſttätige Filtrier⸗ II. Basiliscus americanus 295 705 anlage für Seewaſſeraquarien 5 439 Merkel, Dr. E. Corſiſche Lacerten B. 75 9) Beidies, H. Kleinigkeiten aus der Technik Minke, C. H. Die Waſſeragame, Physigna- = des Aquarienfreundes thus Lesueuri (Gray). . . *316 E J. über das Abſprengen von Glasbehäl⸗ Minke, C. H. Varanus caudolineatus, ein tern 544 Waran für kleinſte Terrarien g *437 II. Selbſtanfertigung eines Ausſtrömers für Schmidt, Ph. Die Siedleragame, Agama Durchlüftung 556 colonorum Maudin . . 279 Geißler, K. Einfache, billige heizbare Ter⸗ Schweizer, Rudolf. Futtertierzuchten für rien 639 Schlangenpfleger: 5 Weiße Mäuſe 11 Geißler, K. Ein Jahr Praxis mit Samböcks I. Feldmäuſe. 625 Betroleumbrenner . . ERBEN Ye Sollen, Elſe. Aus 9225 Leben der Mauer- Köhler, W. Aquarienphotographie 8 . 1 eidechſe 573 Langer, Walter. Eine praktiſche e Soffel, Elſe. Die Smaragdeidechſe (Lacerta form viridis) 652 Muſolff, Hugo. Mein Durchlüftungsapparat 5 Jofohr, Otto. Die Geburt junger Zwerg⸗ Schermer, Ernſt. Geheizte Glasaquarien . 167 Chamäleone (Chamaeleon pumilus). . 587 en P. Wie heize ich Seewaſſeraqua⸗ Werner, Prof. Dr. F. Der Apothekerſkink rien? 543 (Scincus officinalis) in Gefangenſchaft und Schmidt, Ph. Rohrluftheizung für feucht⸗ Steileben . . *45 warme Dauerterrarien . 245 Zimmermann, Rud. Die latte Natter als Schreitmüller. Eine praktiſche Fiſchnetzform 443 Neſtplünderin 11653 IV Inhalt des XXV. Jahrgangs (1914) 6. Terraaquarium — Sumpfaquarium. Seite C. D. Spelerpes ruber 5 295 Fahr, Aennh. Einiges über Tritonen in in der Umgebung von Darmſtadt 882 Minke, C. H. Die Wabenkröte (Pipa ameri- See ee, i Müller, Prof. Lorenz. Aber Pipa Snethla- geae 507 piehn, Prof. Dr. M. Aber eine Mißbil⸗ dung des Zungenbeinbogens bei Stitonen B. 90 Schreitmüller, W. Discoglossus pictus Olth. (Der Scheibenzüngler) und ſeine Haltung im Aquarium 214 Schreitmüller, W. Aber das Vorkommen von Triton palmatus Schneider (Leiſten-, $aden- oder Schweizermolch) in der Mainebene Sunkel, Wern. Beobachtungen an Schwanz— lurchen in Freiheit und Gefangenſchaft 528 Wolterstorff, Dr. W. Die Aufzucht kleiner Tritonenarten vom Ei bis zur en 454 reife 347 7. Sipcaſe a. Allgemeines. Halterbeck, J. Von dem heutigen Stande der Aquarien⸗ und Terrarienkunde in Nordamerika 5 657 Lutz, Joh. Mein Werdegang zum Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienliebhaber 654 Reitmayer, Carl Aug. Einige Bemerkungen zur Pflege des eingerichteten Aquariums 78 Schermer, Ernſt. Beobachtungen und Be— trachtungen 371 Schlömp, B. Ein lick hinter die Kuliſſen des Berliner Aquariums 133 Schulze, Louis. „Fettſchicht“, „Staubſchicht und „Vaſſerblüte“ 8 665 b. Fiſche. Andres, Ad. Aber Frei⸗ und Gefangenleben einiger Nilfiſche: Barbus stigmatopygus Bigr. und Barbus anema Blgr. . . Bangerter, H. Neſtbau bei Polyacanthus cupanus var. 82 Bock, Rich. Die Flugbarbe 2 Conn, C. Betta bellica Saus. 00 Conn, C. Ein neuer ECichlide aus Afrika 347 Conn, C. Pterophyllum scalare . 492 508 Conn, C. Scatophagus argus 2369 Cvancar, Joſef. Etwas über Pterophyllum scalare und ſeine Zucht 40 Finck, M. C. Haplochilus calliurus Blgr. 421 Finck, M. C. Neuere vivipare Zahnkarpfen 225 Fiſcher, F. Eine Stunde am Heiztiſch 489 Geidies, H. Meine Erlebniſſe mit Polycen- trus Schomburgki 8 2 Geidies, H. Osphromenus trichopterus Pall. var. Koelreuteri Cub. et Val., Der getupfte Gurami 505 Geyer, Hans. Die Heimat des Makropoden 619 Hecker, W. Aber die Pflege und Zucht von Characidium (Jobertina) Rachovii 888 Herold, B. Danio malabaricus 585 Hipler, J. Das Laichgeſchäft des maulbrü⸗ tenden Kampffiſches (Betta pugnax) in der Nachzucht 4118 Kramp, E. Fundulus Guentheri a und feine Zucht im Aquarium Bi *209 Kramp, C. Haplochilus spez. es var. ?) aus Gabun und ſeine Zucht age Erich. Polycentropsis abbreviata Krätzſchmar, Alfred. Meine Scbelbenbarche (Mesogonistius chaetodon) . Krüger, Berthold. Beobachtungen an Zier⸗ fiſchen in der Dämmerung und des Nachts 48 Krüger, Berthold. Nochmals die Fundorte des Fitzroyia lineata in Argentinien 5 Landeck, A. Geſchlechtsunterſchiede der Zierfiſche e B. 49 Liebe, Dr. W. Zur Biologie der Fort⸗ pflanzung von Glaridichthys januarius und Glaridichthys decemmaculatus . Lutz, Joh. Beobachtungen an Mollienisia latipinna (Hochfloſſer) . 43 Mayer, A. Jordanella Floridae. Ein brut⸗ pflegender Kärpfling aus Florida . 521 Mayer, Fritz. Schwarzſcheckung bei Mollie- nisia velifera Reg. nebſt Bemerkungen über die bisherigen Importe 291 Mazatis, F. Mollienisia (2) petenensis Cue n- ther (richtig: M. velifera Regan) 161 Milewski, A. Aber die Gehirnbetätigung der Fiſche 5 667 Milewski, A. Weiteres über den „Blätter⸗ fiſch“ Monocirrhus polyacanthus Heceel! 477 Nicolai, E. v. Zierfiſchzuchten im Winter 60 Ohnmais, Dr. C. Deutſche Benennung un⸗ ſerer Zierfiſche 513 Rachow, A. Acestrorhynchus microlepis Schomburg und Creatochanes allinis Guen- ther 00 28 Rachow, A. Atherinichthys nn *649 Rachow, A. Cichlosoma urophthalmus Guen- Hier und Cichlosoma Friedrichsthali Hechel 633 Rachow, A. Die Salmlergattung Characi- dium Reinhardt . 2 Rachow, A. Neue Fiſche aus Singapore 8 Rachow, A. Notropis metallicus Jord. et Meek. . . 345 Rachow, A. Plecostomus Rachovii n. Sp. (Regan) . 241 Rachow, A. Aber Betta pugnax Cantor 508 Rachow, A. Aber Fundulus Guentheri fe, 2 Rachow, A. Aber Jordanella Floridae Goode et Bean. 523 Rachow, A. Zur Nomenklatur unſerer vi⸗ piparen Zahnkarpfen (Poeciliinae), nebſt Bemerkungen über einige neue Arten 185 Regan, C. T. Die Gattung Xiphophorus Heckel *95 Reitmayer, Carl. Aug. Einiges über unſere Karauſche 5 453 Reuter, Dr. Fritz. Prochilodus insignis Schomburgk 5 257 Reuter, Dr. F. Zwei ſeltene Grundelarten 2115 Reuter, Dr. Fritz und Georg Bauſch. Cich- lasoma jestivum Heckel, ſeine Pflege und Zucht, unter beſonderer Berückſichtigung der Geſchlechtsunterſchiede . . 6 Riedel, K. Aber Gardaſeefiſche, 1 die Fortpflanzung der Flußgrundel (Go- bius fluviatilis Bonelli) } *387 Sauer-Breslau. Auffallende Beobachtungen bei unſeren Aquarienbewohnern 451 Sauer-Breslau. Pflege und Zucht von Hap- lochilus cameronensis var. von Cap Lopez 586 Hreitmüller, W. Boleophthalmus pectini- rostris Linné und B. Boddaerti Pallas 41 F W. n Schlosseri Hal. . Schreitmüller, W. Tetragonopterus mexica- nus Philippi 89 Schreitmüller, W. Aber Farbenverände⸗ rung beim „Tigerfiſch“ 81 Schreitmüller, W. Aber die Zucht von HBarbus lateristriga C. et Val. 433 Schreitmüller, W. Aber Zucht und Pflege von Nuria danrica Bleeker 276 Schreitmüller, W. Zur Haltung einheimi⸗ * ſcher Fiſche in pflanzenloſen Becken 350 Schubert, Fr. Scheibenbarſchzucht im Zim- mer aquarium 145 Siegl, Hubert. Die Aufzucht junger Pan- 9 todon Buchholzi Pet. 91 Siegl, Hubert. Ein intereſſanter Laichakt des Pantodon Buchholzi Pet. 605 Simon, C. Symbranchus marmoratus, Der gefleckte ee ! 314 F Etwas über Lebendgebä⸗ rend : 329 1 G. Geobachtungen bei der Ma⸗ kropodenzucht 619 FJaenzer, R. Einige Beobachtungen an Pterophyllum scalare 229 Fräber, G. Cynolebias Bellottii Star, eine Pflege und Aufzucht : c. Fiſchkrankheiten, Fiſchſchädlinge (Siehe auch 7 d. und 18.) TLößlein, F. Schuppenſträube bei Baſtarden Schermer, Saal Schaden Cyclops den Ziiden? . Schulze, Louis. Die Ichthyophthiriasis und deren Beſeitigung 243 Ströbel, L. Schädlichkeit der Karpfenlaus (Argulus) im Aquarium 658 d. Niedere Tiere. Geidies, H. Einiges über Ichthyophthirius mämultifiliis Fouquet. J Lorang, Charles von. Die Lebensweiſe von 8 Planorbis corneus, Vivipara vera und Lim- * naea stagnalis im Aquarium ; x 25 Minkert, Curt. Der Süßwaſſerpolyp 2 Schermer, E. Die Mollusken der e Seen : Wie kriechen die Amöben 2 289 102 . 406 Bi; Pe e. Waſſerpflanzen. Baum, H. Der Tannenwedel, vulgaris L. Baum, H. Die beſten der für unſere Aqua⸗ rien geeigneten Sumpf- u. Waſſerpflanzen aus der Umgebung von Buenos Aires 77 Baum, H. Neue Waſſerpflanzen: Elodea 5 callitrichoides 1 i Em, Marx. Cyperus adenophorus Schrad. *93 Fränkel, Fritz. Der „Kühkopf“ und die Auffindung des re ee var. longilolium 317 Hippuris *200 Inhalt des XXV. Jahrgangs (1914) V 2 f Seite Seite Schlieper, Gg. Aus der Kinderſtube des Heynhold, P. Chaetophora elegans Ag., eine Dampfzüchters 606 Süßwaſſer⸗Kugelalge 5 539 Schreismüller, W. Anostomus fasciatus Ag. 113 Milewski, A. Colocasia multifolia hort. 570 Schreitmüller, W. Aspius rapax Ag. (Rap- Schreitmüller, W. Über das Vorkommen des fen, Rape oder Schied) im Aquarium 569 Amblystegium riparium var. longifolium 527 8. Seeaquarium. (Siehe auch 3.) Berichte der Geſellſchaft I 1 0 0 3 62 99 201 247 282 Berner, L. lim an Seealgen des Mittelmeeres. 3 Kathariner, Univ.⸗Prof. Dr. Aber die Krabben der Gattung Gelasimus 152 Potempa, A. Muſchelwächter 01 Reitmayer, Carl Aug. Die rote Orgelto- talle im Seewaſſeraquarium Schmalz, P. Seeigel im Aquarium 78 Schmalz, P. Winterſchlaf bei Seetieren 9. Schauſtellungen. Offentliche und Vereinsſchauſtellungen. = Ausſtellung des Vereins „Leknin“ in ßI! EN RE. © Finck, M. C. Die Fiſchſchau des Vereins der Aquarien- u. Terrarienfreunde Berlin Kraſper, Erich. Unſer Lichtbilderportrag . Milewski, A. Der königliche Botaniſche Garten in Dahlem Pajeken, Egon E. A. Die Aquarien⸗ und Terrarien⸗Ausſtellung des Vereins Al— tonaer Aquarienfreunde, E. VB., in der Gartenbau-Ausſtellung. Altona 1914 611 10. Reifen, Ausflüge, Berichte aus fremden Ländern. Berg, Johannes: In der Heimat der Sied⸗ leragame. Eine Reiſeſkizze f Franck, Prof. Dr. Berichte aus Argentinien: IV. Gber Luft⸗ und Waſſertemperaturen in Buenos- Aires ZI V. Gber die Waſſer⸗ und Sumpfplanzen der Umgebung von Buenos-Aires 49 59 VI. Gber die Loricariiden oder Harniſch⸗ welſe | Kopftein, Felix. Ein Sammeltag i im Felſen⸗ gebirge des montenegriniſchen Karſtes 23313192398 Stadler, Dr. Hans. un Beobach⸗ {ungen auf Texel 66 Waldthauſen, Ellen. Im Slasboote über den Seegärten u. A. Reiſeerinnerungen 230 507 207 669 vom Stillen Ozean 133 11. Natur und Haus. Löns, Hermann. Die Schlucht 640 Schermer, Ernſt. Zwei e Kube. ( Ein Tiermärchen . 12. Schulvivarium. Frenkel, Prof. Dr. Ferd. Das große Schul- aquarium des Kgl. Gymnaſiums zu Göt⸗ tingen . Anöpfle, Reallehrer F. Vivarienpflege und Aufſtellung jeweils nor ee in der Schule B. 23 62 VI Inhalt des XXV. Jahrgangs (1914) 13. Perſönliches. Seite Bindewald 7, Dr. Karl 680 Ehrentafel 648 680 K. F. Hermann Löns + 617 Klunzinger , C. B. 472 Reuter, Dr. F. Pieter Bleeker 314 Schnee 7, Dr. Paul 630 Werner, F. Franz Steindachners 7 70. Se burtstag . . . 677 14. Verſchiedenes. Kleine Mitteilungen. Aus anderen Zeitſchriften 5 462 Aus der Kriegsmappe des Herausgebers 644 661 Intereſſantes vom Vortragskurſus des Cen⸗ tral⸗Fiſchereivereins f. Schleswig-Holſtein 461 Kleine Mitteilungen und Vermiſchtes 36 51 173 234 281 302 338 354 410 424 443 464 494 560 578 613 632 5646 663 677 Wolterstorff, Dr. W. Vor dem Sturm 1.642 11.659 15. Winke und Ratſchläge für Aqua⸗ rianer in monatlicher Folge: J. 32 II. 96 III. 151 IV. 263 V. 335 VI. 402 VII. 480 16. Aus der Praxis für die Praxis. Seite 338 378 395 409 427 442 462 545 612 17. Fragen und Antworten. Seite 17 37 80 102 120 169 215 233 250 266 284 303 339 356 410 426 443 483 497 529 545 560 578 613 630 647 661 677 18. Fiſchunterſuchungsſtellen. Seite 121 168 201 339 356 414 464 612 19. Literatur. Seite 51 154 172 414 465 484 513 598 599 615 630 678 20. Sprechſaal, Polemiſches u. dergl. Seite 144 184 462 559 21. Berichtigungen. Seite 17 36 66 88 112 128 199 240 256 264 283 312 344 416 427 442 465 519 600 632 664 22. Verbände. Bund der Reptilien- und Lurchfrennde 312 Verband deutſcher Aquarien- und Terrarien⸗ Vereine 9 Verband der Aquarien und Terrarien⸗ vereine Sſterreichs 24 288 344 410 23. Vereinsnachrichten. Allenſtein, „Vivarium“ 367 428 Altona, „Aquarienfreunde“ 19 84 156 343 431 498 Antwerpen, „Lotus“ „ i Arnſtadt, Verein für Aquarien⸗ und Ter⸗ Acrien kunde 1, 52 67 137 Außig, Erſter Verein der Aquarien⸗ und Terrarienfreunde . . 108 142 221 Außig, Ichthyologiſche Geſellſchaft . . 182 Berlin⸗Schöneberg, „Argus“ 54 70 122 175 307 379 397 428 444 514 Bezirksverband Groß-Berlin 55 158 „Nordweſt . . 609 174 182 „Nymphaea alba“ 68 84 216 236 322 340 395 465 485 549 „Oſthafen“ „Triton“ Augsburg⸗Ingolſtadt, „Waſſerſtern“ Berlin, Berlin Berlin, Berlin Berlin, Berlin, tienfreunde . 17 122 138 203 217 267 378 444 466 Verein der Aquarien- und Terra⸗ 37 69 104 155 174 221 235 361 415 467 499 536 584 Bielefeld, Verein für Aquarien- und Terra⸗ rienlfün de Bromberg, Verein für Aquarien⸗ Terrarienkunde . Brooklyn, Brooklyn Aquarium Society 110 Brünn, „Saujendblatt“ . 5 Budapeſt, Aquarien⸗ und Terrarienverein 71 Bund der Reptilien- u. Lurchfreunde 159 312 Bund der Schwäbiſchen Aquarien- und Terrarien⸗VBereine Charlottenburg, „Waſſerſtern“ 38 72 106 139 379 428 486 530 550 647 Darmſtadt, „Hottonia“ 88 159 176 183 252 324 362 397 445 488 518 531 584 599 630 und Dortmund, „Triton“ Dresden, Ichthyologiſche Geſellſchaft 110 399 Dresden, „Lotus“ Dresden, „Waſſerroſe“ 19 121 142 238 255 380 384 429 565 582 Duisburg, Verein 5 Düſſeldorf, Lotos lde 124 Elberfeld, Nordöſtlicher Aquarienverein 22 Elberfeld, Aquarien- und Terrarienverein Erfurt, Aquarien⸗ und Nee 85 Erfurt, „Baludarium“ . 106 Eſſen, „Azolla“ \ 19 124 184 217 Eſſen (Ruhr), Vereinigung der Aquarien- und Terrarienvereine . Feuerbach, „Heller! 139 384 Frankfurt, Biologiſche Geſellſchaft. . 110 Frankfurt a. M., „Iris“ 143 183 240 269 311 400 447 499 536 Gera, „Waſſerroſſe“ 56 86 126 206 287 363 447 488 518 547 Görlitz, „Waſſerroſe“ . 222 384 Graz, „Biologiſche Heſelſchaft 81 171 183 Halle, „Daphnia“ . 23063, 468 128, 14321770252 341 364 468 487 531 Hamburg, Geſellſchaft für Meeresbiologie 13 62 99 184 201 247 282 341 365 469 Hamburg, „Humboldt“ - . Hamburg, Roßmäßler“ 20 56 86 125 156 204 270 308 343 365 398 431 470 500 583 648 20 111 159 204 344 367 447 Halle a. S., „Vivarium“ Hamburg⸗Eilbeck „Trianea“ Hamburg, „Salvinia“ Hamburg, „Vallisneria“ 83 159 222 326 500 Hannover, „Linné“ 87 311 368 448 551 Helmſtedt, Verein für Aquarien- und Ter⸗ Tärten freunde 8 Kaſſel, „Hydrocharis“ Seite 103 155 383 255 237 678 321 240 305 678 109 323 547 307 678 109 310 446 183 142 440 432 175 678 284 648 669 307 551 159 367 600 631 488 110 240 568 285 268 a 431 429 328 631 398 600 447 380 547 269 547 549 82 238 664 255 532 325 533 584 126 123 —— 55 R r nn .. Wr Inhalt des XXV. Jahrgangs (1914) Kaſſel, „Neptun“ Seite 222 Kattowitz, Verein der Aquarien⸗ und Ter⸗ tarienfreunde . Kiel, „Alva“ Köln, Geſellſchaft vereinigter Naturfreunde Köln, „Sagittaria“ Köln, „Waſſerroſe“ Köln, „Waſſerſtern“ 72 111 144 255 270 365 38 126 160 207 415 600 680 127 — Alphabetiſches Regiſter Nürnberg, „Ludwigia“ Nürnberg, „Seeroſe“ ua Vereinigte Aquarienvereine 21 207 VII Seite Nürnberg, „Heros“ 70 157 180 224 253 285 381 516 664 84 18 127 310 366 139 157 309 366 501 Plauen, Tauſendblatt 88 472 568 87 178 223 288 470 566 Prag, Deutſcher Verein der e e ; 111 141 224 504 und Mifrologen . . . 71 207 144 253 288 328 368 416 Rheiniſcher Verband 40 502 568 Saaz, „Riccia“ 2 Schweidnitz, Aquarium 344 Königsberg, Verein der Aquarien- und Ter⸗ rarienfreunde 5 5 Leipzig, Biologiſcher Verein Leipzig, „Nymphaea“ Lübeck, Verein für Aquarien- und Terrarien⸗ VER : 21 53 112 144 518 631 e Verein der nen und funde Terrarienfreunde Magdeburg, „Vallisneria“ 125 141 157 218 239 343 535 552 566 . 40 71 112 144 184 224 256 310 328 384 416 471 488 536 567 Mannheim, Verein für Aquarien- und Ter⸗ 207 240 448 111 127 179 112 368 Schwerin Verein für Aquarien⸗ und T Terra⸗ rienfreunde 144 207 432 Staßfurt⸗Leopoldshall, Aquarienverein . 184 Stettin, „Biolog. Verein“ 5 112 128 Stuttgart, Verein der ann und Terra⸗ rienfreunde Be 616 Am-Reu- Alm, „Nymphaea“ 88 328 Waldenburg (Schleſien), Verein für Aqua- rien⸗ und Terrarienkunde 83 141 181 287 382 Wien, Favoritner Zierfiſchfreunde Wien, Hydrobiol. Geſellſchaft . 56 182 519 rarienkunde 535 Wien, Wiener Hydrobiol. Verein 21 400 448 519 Mühlheim a. Rh., Verein der Aquarien⸗ und Wien, „Lotus“ 5 205 Terrarienfreunde 5 632 Wien, „Stichling“ REN 158 208 287 382 472 Mühlheim⸗Ruhr, Geſellſchaft für Aquarien⸗ Wien, Tiſchgeſellſchaft Cyperus . 664 und Terrarienkunde . 40 87 Wien, Verband er Aquarien⸗ und München, „Iſis“ . 38 53 204 219 271 503 515 Terrarienvereine N 288 344 410 München⸗Gladbach, Verein für Aquarien⸗ Würzburg, Aear a. 256 und Terrarienkunde 1089527 eee eee, ei. 126 220 Nürnberg, Aquarien- und Terrarien⸗Abtei⸗ teilung der Naturhiſtoriſchen Geſellſchaft. 72 160 179 399 400 631 Alphabetiſches Regiiter. Seite Seite Seite Aal 4061 462 Anarhichas lupus . 100 Aufbewahrung der Mücken⸗ Abſchneiden eines Glas⸗ Ancylus-Arten B. 44 larven u. Enchyträen . 360 aquariums 37 Anfänger, Fiſche uſw. für . 498 Augenerkrankung bei Gid- Abſprengen von Glasbehäl⸗ Anguis fragilis 394 echſen 484 EH . . 544 Anguis frag. var. colchica . 394 Ausſtrömer für Ourchlüf⸗ Acestrorhynchus microlepis 25 Anodonta cygnaea . B. 45 tung, Gelbjtanfertigung“ 556 Acanthophacelus reticulatus B. 52 Anostomus fasciatus 113 Avolen N 3887 Acanthophthalmus Kuhlii B. 52 Anpaſſungsfähigkeit A et 234 562 662 Acara- Arten B. 52 iſche 461 Bachflohkrebſe als nz . 560 Agama colonorum . 219 Aparallactus Werneri . B. 30 Badis badis 5 B. 53 Aeglea laevis. 29 Apomotis cyanellus- . 8.53 Bakteriengallerte . 250 Alfaro amazonum .*186 Apothekerſkink 45 613 Barbus-Xrten . B. 53 Algen, braune . 360 Aquarien, Bejebung - . 564 Barbus anema .*423 Algen-Bertilgung . . 360 Agquarieninſtitute, öffentl. 320 374 Barbus Everetti 34 Algiroides Fitzingeri . B. 75 Aquarienphotographie B. ! Barbus lateristriga „ Alternanthera philoxeroides . 59 Aquarium, Berliner 133 202 Barbus pentazona 913 Alytes obstetricans . *227 259 Aquarium, Pflege. . 78 Barbus stigmatopygus . . 423 Ambassis lala. . B. 53 Aquaterrarium, tropiſches . 303 Barilius neglectus . . . B. 54 Ambloplites rupestris 5.33 Amblystegium riparium var. longifolium i 32 1 Amblystoma mexicanum . . 662 Amöben 403 Amphibien, Wanderungen 280 Amphipeplea glutinosa B. 42 Ampullaria gigas 359 Anabas jasciolatus . B. 53 Anabas scandens 171 234 B. 53 Anableps tetrophthalmus . B. 53 Aequidens (Acara) tetramerus*B.4 Arenicola marina . . 14 Argulus foliaceus 659 Aſcidien 14 Askulapnatter und Ewochſen 413 Apis rapaKͤ 569 Asterias rubens . . Asterina gibbossa . . . 99 Astropecten Muelleri 247 Atherinichthys bonariensis . 649 Atheris ceratophorus B. 38 40 Barſch⸗Arten 418 Basiliscus americanus 295 Baumotter B. 40 Baumpiper . B.38 Belonesox belizanus48 *187 B. 54 Beobachtungen und DBe- trachtungen . Beobachtungen, auffallende, an Aquarienbewohnern . 451 Bergmolch, lfege i 528 578 Betta ; 5 VII Seite Betta bellica . . 401 Betta pugnax 473 508 B. 54 Betta splendens. . 563 B. 54 Bitis arietans . b B. 40 Bitis gabonica REN BRAD Bitterling . 403 411 Blattläuſe im Aquarium . 426 Blennius inaequalis . 65 Blennius palmicornis . 101 Blennius vulgaris 387 Bodenſcheibe beim See⸗ waſſeraquarium 848 Bohrmuſchel 249 Boleophthalmus Boddaerti 41 Boleophthalmus pectinirostris 41 B. 54 Bombinator pachypus . 376 395 Boodon lineatus B. 38 Botaniſcher Garten Dahlem 438 Brachyraphis . . 190 Bufo viridis 376 395 Bufo vulgaris 395 Bythinia Leachi . B. 44 Bythinia tentaculata B. 44 Cabomba aquatica . . 51 Cabomba caroliniana 550 78 Calamichthys calabaricus. B. 54 Callichthys B. 54 Capoëta damascina B. 54 Carrassius auratus. B. 54 Carassius vulgaris 453 Carcinus maenas 101 248 Carchesium polypinum B. 42 Centarchus macropterus B. 54 Chamaeleon pardalis 494 578 Chamaeleon pumilus 587 Chamaeleon semicristatus . 293 Champignon, a im Ter⸗ rarium - 5 560 Chanchito . B. 55 Characidium, Gattung 2 Characidium jasciatum . 2 Characidium Rachovii 3 *385 Chaetophora elegans 538 Chaetogaster limnaei 218 China, Schildkröten und Schwanzlurchen 546 Chirodon Arnoldi 8.55 Chlorophis macrops B. 36 Chlorophis neglectus. B. 36 Chrosomus erythrogaster B. 55 Cichlasoma- Arten B. 55 Cichlasoma aureum 688 Cichlasoma festivum 3 6 Cichlasoma Friedrichsthali 688 Cichlasoma parma . 4 Cichlasoma urophthalmus 2088 Eichlide, Neuer, aus Afrika 347 Cichliden⸗Arten für kalte Aquarien i Clemmys caspica 356 393 Clemmys leprosa 8 Cnesterodon decemmacula- Bus? one e Coelopeltis lacertina 395 Coluber leopardinus 395 Coluber leopardinus var. qua- drilineatus . e Coluber longissimus 395 Coluber quatuorlineatus 395 Seite Coronella austriaca 395 654 Colocasia multifolia 2910 Corſiſche Lacerten . 8 Corystes cassivelaunus 248 Creatochanes alffinis 28 Crenicichla lepidota B. 55 Crenicichla saxatilis B. 55 Eruſtaceen der Nordjee . . 247 Ctenops vittatus "62 355 8.55 Cyclops Su ; . 406 Eee Bellotti 289 B. 55 Cynolebias elongatus . 29 Cyperus adenophorus *93 233 234 Cyprinodon-Arten B. 55 Dahlem, Botan. Garten . 438 Dambök's Petroleumbren— ner 117 462 Dampfzüchter. . 606 Danio albolineatus B. 56 Danio analipunctatus . . B. 506 Danio malabaricus 586 8.56 Danio rerio . 411 B. 56 Daphnien 378 442 580 581 Dasypeltis scabra B. 37 Dendraspis angusticeps B. 33 Dendraspis Jamesoni 8.33 Dendraspis viridis B.33 Deutſche Benennung der Zierfiſche N 512 Deutſchoſtafrika, Schlangen B. 33 Diamantbarſch : 8.5 Discoglossus pictus Dispholidus typus 214 B. 34 Distomum hepaticum . 8.42 Dormitator maculatus B. 56 Dreissensia polymorpha B. 406 Durchlüfter, Elektriſcher . . 281 Durchlüftung, intermittier. 628 Durchlüftungsapparat Mu⸗ ſolff 820 Durchlüftungs⸗ Lederſcheiben 395 Alphabetiſches Regiſter des XXV. Jahrgangs (1914) Seite Fadenmolch e Fangvorrichtung für Fiche 409 Feldmäuſe 625 Fenſterbrettaquarium 5 580 613 Fettſchicht!k 688 Feuerſalamander 08 372 390 675 Filtration des Aquarien⸗ waſſers Filtrieranlage für Seewafl er- aquarien 440 495 Filz als Durchlüftungsſcheibe 427 Fimbristilis brevis 412 Fiſchdampferfahrt in der Nordſe 100 Fiſchereigeſetzentwurf, preu⸗ ßiſcher 83 Fiſchnetzform, praktiſche 424 443 Fitzroyia lineata 29 296 B. 56 Fliegen, Fang 0410 e Aufbewab- rung 546 Flugbarbe 21 2270 Flußgrundel eee Forellen, junge . 90 Forellenbrut⸗ Fütterung. . 171 Freilandanlage 613 677 Freilandbecken 8890 8 Freiland⸗Paludarium 580 Freilandterrarium 613 661 677 6 Froſchlurche, Haltung 411 Fundulus-Arten, eſchleches⸗ unterſchiede 5 B. 57 Fundulus, Aufzucht . 172 Fundulus gularis . 452 Fundulus Guentheri 209 Futtermittel für Seetiere . 64 Futter für Terrarientiere . 483 Futtertiere 338 182 Futtertierzuchten für a genpfleger 625 Echinodermen der Nordjee 203 Gambasıs Osten 186 G. 57 ee 24% Gambusia Holbrooki 186 5320 Echinus miliaris . . 247 5 Echſen, Futter für 647 Gasteropelecus strigatus . . 49 Edelkrebs 461 Gasterosteus-Arten B. 57 Eichhornia azurea 60 304 Geburtshelferkröte 227 259 Eichhornia crassipes . . 37 Gehirnbetätigung der Süße, ‚667 Eidechſen, Fütterung 354 579 Gelasimus N 153 Eidechſen, ſüdeuropäiſche 354 426 Geodipsas vauerocegae . 30 Eidechſen. Überwinterung . 662 Geſchlechtsunterſchiede der Eidechſenkopfſiſch 273 Zierfiſche . Eierſchlange . . . 8.37 Geophagus-Arten B. 57 Einheimiſche Fiſche, Haltung 350 Geophagus brasiliensis . . 29 Elapechis Guentheri 8.40 Geſellſchaftsaquarium 426 9 Eleotris lebretonis B. 56 580 603 Eleotris Pisonis 273 Geſtellaquarium oder Glas- Eleotris porocephalus 274 aquarium e Elodea . . 5063 Giebel 22 58 Elodea callitrichoides 51 77 512 Girardinus . . | Emys orbicularis 393 Girardinus - Arten 8.58 Enneacanthus gloriosus 8.56 Girardinus jormosus . 452 Entleerungen, e Girardinus metallicus 191 der Fiſche 3 Girardinus reticulatus . 17 Etroplus maculatus B. 50 Glaridichthys latidens .190 B. 59 Eupomotis gibbosus B. 56 Glaridichthys decemmacula- Evorthodus breviceps . B. 56 777ͤͤ 29 oa Exkremente der Eidechſen . 233 Glaridichthys januarius 29 B. 69 Szophthalmus bei Fiſchen . 340 ©lasaquarien, bee har Fabrikabwäſſer, Fiſchſterben 172 Glasboot 0 le Alphabetiſches Regiſter des XXV. Jahrgangs (1914) . Seite Glasſcheiben für große Aquarien 20 Glasſcheibenreiniger 545 Glatte Natter 8 Gobius iluviatilis 387 B. 59 Goldfiſcharten . 8.54 Goldfiſchpflege 663 Gongylus ocellatus . . 464 Grottenolm 80 Gurami 5 B. 63 enn Arten 0 B. 59 Haplochilus calliurus . . 421 Haplochilus cameronensis 586 Haplochilus spec. (camero- nensis var.?) . . l Haplochromis Moffatii B. 60 Haplochromis strigigena 483 B. 60 Harniſch welle 621 Hartholzſcheiben, N tung mit Hecht 51 Heizkegel, Zerſprungene 361 427 Heizlampen £ 120 305 Heiztiſch, Eine Stunde am 489 Heizung mit Elektrizitäſt . 361 Helgoland, Studienfahrt nach 101 Hemichromis bimaculatus. B. 60 Hemichromis jasciatus Hemidactylus turcicus Hemirhamphus iluviatilis . Heros facetus Heros spurius 5 Heterandria formosa Heterogramma-Arten B. 60 Hippuris vulgaris 200 495 Honolulu, 5 6 Hummer . 173 248 Hundefildh - 578 B. 67 Hyas aranea : . 248 Hydra 148 Hydrabia Scholtzi B. 44 Hydrobia ventrosa . B. 44 Hydrosaurus amboinensis . 646 Hyla arborea . 395 Ichthyophthiriasis 243 Ichthyophthirius . . . 414 Ichthyophthirius multifiliis .*456 Inachus phalangium . 248 Onfujorienbildung . . 482 Intelligenz der Fiſche . 424 Inzucht 17 Jobertina (Characidium) . Jordanella Floridae 321 Isoötes : . 304 Isolepis pygmaea 412 Raijergranat . . 248 Kaltwaſſerfiſche 251 Rammold . 5 3 529 Kampffiſch 473 563 Raraujde . 453 Karpfenlaus 658 Karſt, montenegriniſcher 351 375 393 Katfiſch . 100 Kaulbarſch NH 2 410 Käuze, zwei ſeltſame 5 675 Kitt * 920 Kletterfiſch, Zucht 234 KRöderwurm . . 14 Seite Kolumbien, Neue e aus 426 Konakry 540 Rorallentiere . 15 Kreuzkröte 66 Krivosije 354 Kugelalge 539 „Kühkopf“ 817 Kurzſchwanzaal, gefleckter 314 Labyrinthfiſche 358 480 Lacerta fiumana . 375 394 Lacerta mosoriensis 394 Lacerta muralis . 394 Lacerta muralis var. olivacea 394 Lacerta muralis var. quadri- lineata 38 Lacerta ocellata, zahme . 646 Lacerta oxycephala . 351 394 Lacerta oxycephala var. To- masini 94 Lacerta reticulata . 75 Lacerta reticulata var.sardoa B. 80 Lacerta serpa 578 B. 75 Lacerta serpa var. tiliguerta B. 80 Lacerta viridis 394 652 Lacerta viridis var. major . 375 Leberegel B. 42 Lebias calaritanus 65 100 Lebias Sophiae Lebistes Guppyi . . 929 Lebistes reticulatus . 193 ®.61 Leiſtenmolch Ba Lepomis auritus B. 61 Lepomis megalotis . B. 61 Leporinus melanopleura B. 61 Leporinus Natleri B. 61 Leptoraphis . 190 Leuchtkäferchen i im Terrarium 495 Leuciscus alburnellus . 387 Leuciscus idus 8.61 Leuciscus var. auratus B. 61 Lichtbildervortrag 645 Lichtſinn bei Reptilien und Amphibien 601 Licht⸗ und Wärmeempfind⸗ lichkeit der Amphibien Limia heterandria 198 Limia nigrofasciata . . 196 227 Limia ornata 196 Limia versicolor 197 264 Limia vittata . 195 Limnaea- Arten B. 42 Limnaea stagnalis 5672 Lithoglyphus naticoides Loricaria parva 624 Loricariiden 621 Luftheizung f. Terrarien 245 Lurchfiſche 5 . 358 Lycophidium capense . G. 39 Lygosoma Quoyi 5630 Mabuia Raddoni. 542 *558 Macrodon trahira 29 Macromysis flexuosa 249 Macrones vittatus B. 61 Macropodus cupanus B. 61 Macropodus var. Dayi . B. 61 Makropoden 121 410 427 480 564 581 599 615 619 B. 62 Mafropodenzudt . 619 Malaria . 120 170 355 IX 2 Seite Malopterurus electricus B. 62 Manteltiere . 14 Maskenkrabbe . 249 Mauereidechſe 3 Maulbrüter 483 562 Mäuſe, weiße 51 Mesoganistius chaetodon 145 637 B. 62 Mesonauta insignis . . B. 62 Metynnis unimaculatus 49 B. 62 Micropterus salmoides B. 62 Mießmuſchel. 64 407 Mimagoniates Barberi B. 62 Mißbildungen an Fiſchen 358 Mißbildung des Zungenbein⸗ bogens bei Tritonen B. 90 Moderlieschen . 8 404 Molche 281 357 411 579 Molchpeit . ? : 168 Mollienisia ſormosa 104 B. 62 Mollienisia latipinna 43 165 194 B. 62 petenensis. B. 62 sphenops 194 225 SBilurus 194 veliiera 162 291 559 Mollienisia Mollienisia Mollienisia Mollienisia Mollusken der deutſch. Seen B. 41 Monocirrhus polyacanthus . 477 Moorfroſch 66 Mückenplage, Betämpfung . 511 Muideln . . . 14 Muſchelwächter . 249 407 Myletes maculatus . B. 62 Myriophylium brasiliense pro- serpinacoides 80. 59 Mytilus edulis 407 Naja B. 40 Najas graminea 879 Nanacara taenia . B. 62 Nandus marmoratus B. 62 Nanostomus eques . . B. 62 Naturſchutzbeſtrebung 205 Neetroplus carpintis B. 63 Nemachilus saravacensis . 77 Nephrops norvegicus 248 Nereis pelagica 3 Neritina fluviatilis B. 44 Niedere Temperaturen für epotiſche Fiſche „ 28 Nordamerika, Aquarien⸗ und Terrarienkunde in . . . 657 Nordchina, Zierfiſche aus . 413 Nomenklatur der pipiparen Zahnkarpfen 185 Nosema anomala 856 Notropis metallicus 345 Nudibranchiata 20 Nuria danrica 2 Octopus 266 Ophiocephalus punctatus B. 63 Ophiotrix fragilis 247 Ophisaurus apus 394 Orgelkoralle, rote 597 Osphromenus trichopterus var. Koelreuteri 505 B. 63 Otolithen . 462 Pagurus Bernhardus . 248 Pamphoria . . . 19 Pamphorichthys . .491 X Alphabetiſches Regiſter des XXV. Jahrgangs (1914) Seite Seite Seite Pantherchamaeleon 494 Pseudopoecilia 5 189 Seetiere, Winterſchlaf . 669 Pantodon Buchholzi *91 356 Pseudoxiphophorus bimacula- Seewaſſeraquarien 250 430 605 B. 63 tus 188 B. 65 439 530 543 545 561 Panzerwelſe B. 6 B.54 Pterophyllum e 48 229 Segelechſe, Lebensweiſe . 646 Paraffin ; 662 414 449 492 508 B. 65 Sehen der Fiſche 429 Paraffinlampen 613 647 Puffotter 5 B. 40 Serpuliden : 14 Paragoniates microlepis B. 63 Pyrrhulina-Arten B. 65 Giedleragame . 270 540 Paratilapia multicolor B. 60 8.63 Quallen, Haltung von 202 Simocephalus capensis . . 38 Parkteiche, Fiſche für . 102 Rana arvalis 66 Smaragdeidechſe 652 Parosphromenus Deissneri B. 63 Bana esculenta 599 Solaster papposus 247 Peitſchennatter 376 Rana esculenta subsp. typica 425 Sonnenfiſch B. 56 Pelmatochromis-Arten B. 63 Rana esculenta subsp. ridi- Sonnenſtern . 248 Periophthalmus Koelreuteri DENE. 395 425 Spelerpes juscus . . 171 P 406 B. 63 Rape, Rapfen 569 Spelerpes ruber . . 295 Periophtkalmus Schlosseri .*496 Kashpra- rien, en Sphaerium-Arten B. 45 Petalosoma amazonum B. 63 R808 — 75 Spinnenkrabbe 5 248 Petersius spilopterus B. 63 Ben ö 216 Springbrunnenanlage 266 411 Pfauenaugenbarſch B. 54 egen 42 Ae der e e 105 Pflanzen, blühende, in der Regenwürmer im Waller . 563 Staubſchicht 5 9 Schule . B. 23 Regenwürmer⸗ Fang . 378 612 Steinpicker 00. Pflanzen für Seewaſſeraqua⸗ Regenwurmfütterung 395 Stichling 172 358 403 428 rien 266 Rheotropismus . B. 20 431 B. 57 Pflanzennährſalz, Albertſches 429 Rhinichthys atronasus 8.66 Strandkrabbe 249 Pflege des Fe 78 Rhodeus amarus . . . G. 65 ae 2 Sumpfſchildkröte als Stuben⸗ Phalloceros . 190 Ringelnatter. 97 412 647 genoſſe 670 Phallopthychus 190 Riſano : 351 Süßwaſſerauſtern 173 Phallopthychus januarius .*192 Rivulus-Arten B.66 Süßwaſſergarneelen 320 Philothamnus semi variegatus“ B. 36 Xotfehlanpli . 443 Süßwaſſerpolyp „*148 Pholas . . 249 Gabelliden A 14 Süßwaſſertiere, niedere, im Phosphorwaſſerſtoff 250 Salamandra maculosa 372 300 Magen der Fiſche? 302 Physa jontinalis . 5 B. 42 Salamandrina perspicillata 171 Symbioſe 5 * 299 Physignathus Lesueuri St Sammelreije nach der Adria Symbranchus 1 314 Pimelodus albicans . 29 Sünde 15 Syngnathus acus B. 66 Pinnotheres 248 Sandviper 353 370 x . Pinnotheres pisum 407 Sardinien B. 80 Te 2 sn Pinzette 427 Scheibenbarſch 145 636 GB. 62 Teichmolch 528 Pipa americana 417 495 Scheltopuſik 5 454 Tel : >= Pipa Snethlageae 507 Schied . . 369 Te VVV en Piſidien 8.45 Schiſfsbohr dum i me Pistia stratiotes . 215 Schildkröten, Maſſenimport 443 Terrarin 8 e Planorbis-Arten B. 44 Schildkröten, Aberwinterung 662 f ungen aus einem ber- 563 Planorbis corneus 672 Schlangen Oeutſchoſtafrikas B. 33 = p ee) Platypoecilius, Aufzucht. . 170 Schlangenkopfgrundel 274 Terrarium, Beſetzung 60 e ee, 1918.64 Schlangenſtern . . 2248 Terrarium, Heizbares 169 5638 Plecostomus 29 Schmarotzer an Schnecken . 215 Terrarien, feu 245 Plecostomus Rachovi g 241 Schmetterlingsfiſch. B. 63 Teredo navalis ZA Plecostomus spec. .*603 Schneckenſchalen-Verletzung. 359 Testudo graeca . . „ . 393 Plumatella repens B. 42 Schnecken⸗Schmarotzer 563 Testudo Horsfieldi 614 Poecilia-Arten 102 B. 64 Schrebergarten 474 Tetragonopterus . . 29 Poecilia dominicensis . . 198 Schulaquarium in Göttingen 626 Tetragonopterus aeneus “90 Poeciliinae . 185 e bei „ Tetragonopterus mexicanus . 89 Poeciliopsis isthmensis 1396 Fon 102 Tetragonopterus-Arten B. 66 Poeciliopsis pleurospilus .*189 Schwämme : . 15 Tetrodon cutcutia B. 67 Polyacanthus cupanus var. 525 Schwimmkrabbe 249 Tetrodon iluviatilis . 8.67 Polycentropsisabbreviata*650®.64 Scatophagus argus, 369 8.66 Tegel, Inſel IR 66 PolycentrusSchomburgki *129 Scincus officinalis . *45 Thalassochelis caretta . 394 199 8.65 Scorpaenopsis cacopsis .*136 Thalia geniculata . . +60 Polypen 5 429 Seealgen des Mittelmeers 230 Thelotornis Kirtlandi B. 34 Bolppenvertilgung 355 646 Seegärten Californiſche 134 Thermometerhalter . 902 Pontederia cordata . 59 Seeigel 5 248 207 „Tigerfiſch“ ."537 Pontederia rotundifolia 60 Seekarauſche *453 Tilapia-Arten 8.67 Portunus holsatus 248 Geenadel ; . 283 Tiliqua scincoides . 630 Priapella ; \ 188 Seepferdchen. 99 100 Tomeurus . 186 Priapichthys episcopi 188 Seeroſe, dickhörnige B. 5 Tomeurus gracilis B. 66 Prochilodus binotatus 259 Seeſchlange e eee 191 Prochilodus insignis 258 Seeſpinne 248 Trächtigkeitsdauer bei Xi- Proteus auguineus 80 Seeſterne, freſſende B. 4 phophorus 380 Pseudochalceusmultifasciatus®.65 Seetiere, die nicht gefuttert Trachysaurus rugosus . . 617 Pseudocorynopoma Doriae B. 65 werden brauchen 3 Transport von Seetieren 65 Alphabetiſches Regiſter des XXV. Jahrgangs (1914). — Aus den Vereinsberichten Seite Trichogaster labiosus B. 67 Trichogaster lalius B. 67 Triton alpestris 332 357 528 578 Triton cristatus 332 357 529 562 Triton marmoratus . . 357 Triton palmatus *332 357 454 578 Triton paradoxus 1 Triton vulgaris 332 828 Triton vulgaris subsp. graeca f. Tomasini 376 395 *. 90 Tritonen der Umgebung Darmſtadts 2 Tritonenarten, kleine. 347 395 Tropf⸗Durchlüfter (Becker) 464 Tropf⸗Durchlüfter (Broß⸗ mann) . 02 Tropiocolotes Steudneri . 734 Tropidonotus natrix var. per- Sarg, 376 394 Tropidonotus olivaceus B. 39 Tropidonotus tesselatus . 394 Tubipora musica ‚391 Tümpel, Am kleinen 553 Tümpelanlage — 30 Tunikaten ee: Typhlops punctatus B. 40 Umbra Krameri . B. 67 Seite Aal, Alter und Wachstum 567 XI Seite Seite Umbra Limi B. 67 Waſſertrübung 37 63 359 497 Anigrün⸗Papier . 64 Weiden im Zimmeraquarium 338 Unio pictorum B. 45 Winterſchlaf bei Seetieren 669 Uromastix Hardwickei. . 405 Wirbelbruch einer ee Ballisnerie ll fennatter 3.5, Valvata-Arfen B. 44 Wüſtenterrarium . Varanus caudolineatus 437 Xenocara hoplogenys . 623 Veralgung von Aquarien . 561 Xiphophorus 94 170 565 Bierftreifennatter . - . 35 582 599 8.67 Vipera ammodytes 353 376 395 Xiphophophorus brevis 95 192 Vipera macrops 589 Xiphophophorus Helleri 2. 95 Bivarienpflegeinder Schule B. 23 Xiphophophorus Montezumae Vivipara contecta G. 44 95 192 Vivipara vera 3672 Xiphophophorus Rachovi 95 Wabenkröten . 417 Zamenis Dahlii 376 394 Wandermuſchel . B. 46 Zamenis gemonensis . 394 Waſſeragame 316 Zanclus canescens a LS Waſſerblüte 665 Zierfiſche, Geſchlechtsunter— Waſſerfroſch 599 ſchiede . 8.49 Waſſerkäfer 359 410 Zierfiſche, Verhalten bei Nacht 48 Waſſerpeſt a . 563 Zierfiſchzuchten im Winter 60 ee aus re Zoogloea 25. Aires Zostera marina 100 Waſſerſpinne 430 Zwergchamäleone, junge 587 Balferftrahl-Purhlüftungs- Zwergwelſe, Pflege . 564 apparat . 5 629 Aus den Vereinsberichten. Seite Seite Blindſchleiche, Paraſiten . 383 Fiſchfutter, künſtliches . 499 Abſterben — 5 Pflanzen 39 Bodenſchlamm, laterithaltiger 138 Fiſchkrankheiten . 547 Acara . 310 Ceratopterus spec. . - . 515 Fiſchphotographieen . 431 Algen 688 180 284 429 Chamäleon-⸗Arten, verſchied. 219 Fiſchſterben 8 088 Alligatorſchildkröte 141 Chanchito, Laichräuberei . 530 Fliegenzucht 3 Aluminiumheizkegel 237 Chelydra serpentina 141 Forellenzucht 270 501 Amblystegium- Arten 383 Cichlasoma severum 379 Freilandanlagen 223 Amblystegium riparium var. Eichliden⸗Zucht 158 Steilandterrarium . . 471 longiiolium . ... 3309 Coelenteraten 549 Fruchtbarkeit der Fiſche 179 Ameiven 5 325 Coelopeltis lacertina . 52 Fundulus gularis . 235 Anabas scandens 515 Cynolebias Bellottii 485 517 Suttergefäh für mehlwürmer 380 Antenaria formentosa . 487 Anolis carolinensis . 516 Apothekerſkink 880 Aquarienliebhaberei, Ver⸗ breitung 239 Aquarium als Feind der Natur 5 430 Aquarium in Berlin { 104 175 Aquarium, eee 181 Aspro streber . 220 Aſſenn . 205 Astroides calycularis 549 Atmungsorgane der Bl er⸗ bewohner 565 Ausſtrömer von Boden . 2396 Axolotl 8 139 Barben⸗Zucht 182 Barbus gelius . 499 Barcelona . . 176 Baſilisken 89 Bernſtein a 1 150 Biologie des Waſſers 139 Blanus cinereus . Blennius, Zählebigkeit f 206 141 Dachpappe f. Freilandbecken 68 Damböck⸗-Lampe 19 83 108 Zilf it Danio- Arten e Danio rerio 486 517 Daphnia magna 378 Daphniden, Sernberände⸗ ung „l Daphnien 18 Daphnien⸗Transport 499 547 „Delikat“, Trockenfutter 5 38 Dofenſchildkröte 2 380 Drosera⸗ Arten 487 Durchlüftung 38 181 328 362 566 583 Eigenmann „ Emys orbicularis 39 Enchyträen 37 68 217 381 Entwicklungsgeſchichte der Sich 80 Farbenſinn der Fiſche 566 Filtration, automatiſche des Aquarienwaſſers . Fiſchfutter⸗Arten Futterring . 382 Ganges⸗ Savial =252 Gasteropelecus stellatus 8 Gavial 5 812 Geophagus gymnogenys 1289830 Giftſchlangen in Europa . 177 Giftſchlangen in Krain 81 Girardinus, Maſſenſterben . 568 Girardinus formosus 182 Glasaquarien 4319 Hagenbeck⸗Tierparkstellingen 364 Haplochilus-Arten 203 Haplochilus cameronensis 343 Haplochilus lineatus . 486 Hecht 2 . 487 Hechte, Tollwütige B 379 Heizkegel, Andicht gewordene 156 Heizlampe, Bechlerſche 69 Heizung von ee 0 Helgoland 124 Hemichromis spec. 22 Eiydrası 2.0 =: 309 535 Hydrachniden Dili Ichthyophthirius 8³ 269 XII Seite e 366 Inſtinkt 18 Kali, übermanganſaures 397 Kampffiſche 315 Kieferoperation an einem Gavial 8 252 Kirchnerſcher Durchlüfter 181 238 Kongoholzausſtrömer .. . 486 Köcherfliege 5 Krain, Giftſchlangen . 81 Krebstiere NOS NE SATA Kreuzotter⸗Baſtarde l Kreuzotternplage 81 Kupfer zur Algenvertilgung 472 Laichperioden der Kärpflinge 82 Laich, Vergiftung durch 398 Larvenformen im Tierreich 177 Libellenſchwarm 467 Lichtſinn der Pflanzen 82 Limia nigrolasciata . . 468 Limia vittata . ‚231. Limnaea stagnalis 309 Lindſtädtſcher Durchlüftungs⸗ apparat 5 AS) Mafropoden . 445 Malaria tr RO Manſchetten der Durchlüf⸗ tungsapparate 323 Mauergecko, Aberwinterung 488 Maulbrüter R 815 Mäuſe, Zucht der weißen 825 Mazatis, Züchterei 1430322 Meeresleuchten im Aqua⸗ Damme: . 342 Mehlwürmer, Futtergefäß 380 Mollienisia latipinna . 379 547 Mollienisia (petenensis) veli- fera 174 176 268 326 485 501 533 Mormpriden, Hirn der Mückenlarven 68 307 Muſik und Eidechſen. Nassa reticulata . 88 Naturſchutz 365 396 Melkenkoralle. N 549 Netzwühle n Nomenklatur 306 341 469 Ozeanographiſches e in Monaco 365 Pantodon Buchholzi 155 363 Paraffinlampe 56 5 Regenwürmer Pfauenaugenbarſch, ſchlechtsunterſchied . Phryganea grandis . Piſcidin A Plankton, Periodizität Platypoecilus X Xiphophorus Polyacanthus, Brutpflege Policentrus e 179 Polypen 5 Potamon edulis . . Prämierungsvorſchriften 154 Psammophis trigrammus . Pseudocorynopoma doriae Pſychologie der Tiere Pterophyllum scalare Pyrrhulina filamentosa Pythonodipsas carinata Rädertiere Rana agilis Rand arvalis Rana ridibunda . . Rechtsfragen in der Biva- rienliebhaberei oe. 174 Riechen der Fiſche Röhren wum Rußland, Aquarienpflege in Sagittaria graminea . Sagittaria montevidensis . Salix repens var. rosmarini- lolia Salvinia spec. Schädlinge im Fiſchfutter Schaukeln der Fiſche - Schaukeln der Zahnkarpfen Scheibenbarſch 206 253 365 380 Scheinträchtigkeit Be Scheltopujif . . 81 Schlafen der Fiſche 7 7605 Schlangenhalsſchildkröte Schleierfiſch er IE) Schmetterlingsfiſch 5 Schnecken, Fadenſpinnen der Schwebefortſätze Bei. Cladozeren Seenadeln . Seepferdchen Seewaſſeraquarium 122 155 309 Sonnenſtern — —— — Seite . 380 . 466 367 238 367 Aus den Vereinsberichten des XXV. Jahrgangs (1914) Seite Spelerpes ſuscus 219 Spelerpes ruber . 219 Spirographis Spallanzani . Spitzhornſchnecke als 7 penveriilger . . - 83 Stichling bei Nürnberg.. 18 Stichling, Sftahliger . . - Sumpfſchildkröte, Südamerik. Symbioſe 470 531 548 Teichſchildkröte 39 Telphusa iluviatilis . 218 Terrarienpflege 488 Testudo carolina 380 Tetrodon, neuer 444 Therapon jarbua 444 Torf als Bodengrund 181 Trapa natans . 397 Trockenfutter dan Zubifer 379 467 514 Gberwinterung im Freiland⸗ terrarium 471 Umwandlung der Geſchlech⸗ ter bei Mollienisia und Xiphophorus 550 Utricularia vulgaris SM. Vaccinium . . 487 Varanus niloticus NE 2208 Vereinsberichterſtattung . 306 Veronica repens . 487 Wäſſermilbenn 1 en Pflege und Waſſerſchnecken, le ung im Waſſer 1 Waſſertrübungen 216 546 MWeidenholz-Ausftrömer . . 380 Wiengreenſche Paraffinlampe 325 e e ee 1 648 für den Wüſte, nordafrikaniſche 688 Xiphophorus 880 Xiph. Helleri . 222 Xiphophorus Helleri(Rachovi) 514 Xiphophorus Rachovi . l Zahnkarpfen 469 Zamenis Dahli . . 326 Zinkoyyd, Sichbergiftung durch 5 381 Switterbildung 83 157 Fear er 3 8 — | für Aquarien und [Lerrariemkimde Herausgegeben vori Dr.WWolterstorff Magdebure-Wilbelmftade I Dorlag von 3. CG Wogner ˖ Stuttgart | Nr. 1 7. Januar 1914 Jahrg. XXV Bezugspreis: Vierteljährlich 13 Hefte 2 Mk. Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands zug sp und Sſterreich⸗Angarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. Anzeigen: Für die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗ Ermäßigungen nach Vereinbarung. Inhalt dieſes Heftes: 0 | i Arthur Rachow: Aber die Salmlergattung Characidium Reinhardt. Dr. Fritz Reuter: Cichlasoma festivum (Hleckel). @ | f Rudolf Schweizer: Futtertierzuchten für den Schlangenpfleger. Berichte der „Geſellſchaft für Meeresbiologie“ in Hamburg. — Fragen und Antworten. — Berichtigung. — Vereinsnachrichten. Tagesordnungen. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der Vereine und berufs⸗ mäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. TRITO ON” Verein für dquarien- und Terrarienkunde zu Berlin ni — Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends 17 lich 9 Uhr im Reftaurant Carl Haverlands Feſtſäle, C. 2 Neue Friedrichſtraße 35, liefert ſeinen Mitgliedern koften⸗ los als Vereinsorgane nach Wahl zwei von folgenden drei Zeitſchriften: „Mütter für Aguarien⸗ und Terrarienkunde“ „Wochenſchrift für a Tekkarienkunde“ „Natur“ Auf Wunſch liefern wir gegen jährliche Nachzahlung von 4 Mk. auch alle drei Zeitſchriften. Satzungen, Mitgliederliſte, Bücherverzeichnis und Ver⸗ zeichnis der Vorteile, welche der Verein ſeinen Mitgliedern, auch auswärtigen, und den ihm angeſchloſſenen Vereinen ſonſt noch bietet, verſendet an jedermann die Geſchäftsſtelle des „Triton“, Berlin SW. 68 Alexandrinenſtraße 1. Wir bitten freundlichſt um Einſendung des fälligen Beitrages p. I. Semeſter von Mk. 7.50 an unſeren Kaſſen⸗ führer, Herrn Rudolf Lentz, Berlin SW. 68, Alexandrinen⸗ ſtraße 1, Poſtſcheckkonto 16322. e uche Ibn Beinift Reduzier Ventile Das) ausländ. . au Ferrarientiere eee e Dur, senbrenner (50 70 mm hoch) Durchlüft., Kretz D hähne, kleinste Luft- 9 hähne, (D. R. G. M.), Luft- pumpen, Luftkessel, 8 Wegehähne, Manomet. und andere Hilfsmittel. Preisliste. A. Dietrich, Berlin N. 58, Schliemannstrasse 14. Scholze & Pötzschke, Berlin 27, Alexanderstraße 12 u. 12 a. Handelstätte Alexanderstrasse empfehl. ihr reichhalt. Lager in Zierfischen, Reptilien, Aquarien, Utensilien u. sämtl. Hilfsmittel für die Aquarien- u. Terrarienkunde. 1000 qm gr. Ausstellungsräume. Kein Kaufzwang. Fachgemäße Führung in allen Abteilungen. Carl Siggelkow Hamburg-Eimsbüttel, Rombergftr.10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. f Hunst- Ml. Fran, Schlosserei Speyer Gutenbergſtraße 9 fert. nach langer Erfahrung billigſt ſchmiedeiſerne Aquarien⸗ Geſtelle ſowie Tiſche Preisliſte gratis und franko! Mehlwürmer Gegen Einſendung von Mk. 1.20 1000 Stück franko, verſendet D. Wafehinsky, Biefenthal b. Berlin Wüſser-Pflunzen Glolten SEE: Niſthöhlen ꝛc. liefert billigſt gibt ab C. A. Dietrich, Hofl., Clingen 75 G. Memand,Muedlinburg. . für Aquarien und Terrarien. ierfichgü rer Rudolf Zippa M. fen Nachfolger) ge XIV, Pereiragasse 9a (im eigen. Hause) mpfiehlt anerkannt erſtklaſſige Sterfifche, Waſſerpflanzen, See- tiere, ſowie alle zur Fiſchzucht gehörigen Utenſilien zu äußerſt mäßig. Preiſen. Alle Futterſorten ſtets friſch vorrätig. 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NULL 1 für Aquarieri- und | Terrarienkunde F, Dereinigt mit Natur und Haus Mi ff Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen latte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. SPSS ( An unſere Leſer! \ Mit der vorliegenden Nummer beginnen die „Blätter“ ihren N 25. Jahrgang. Eine lange Zeitſpanne voll Arbeit, Mühe und Opfer liegt hinter uns und wechſelvoll iſt das Geſchick, das unſerer Zeitſchrift in dieſen 25 Jahren beſchieden war. Es iſt nicht leicht, eine Fachzeitſchrift auf einem verhältnismäßig ſo beſchränkten Intereſſengebiet auf feſte Füße zu ſtellen und ſie zu behaupten, und oft genug ſind die grünen „Blätter“ nahe davor geweſen, von der Bildfläche zu verſchwinden. — Aber immer wieder haben Verlag und Redaktion, ermutigt durch die Anerkennung der Leſer und die tatkräftige Unterſtützung der Mitarbeiter neuen Mut gefaßt und wir dürfen heute wohl ohne Aberhebung jagen, daß unſere Zeitſchrift überall, wo es Naturfreunde gibt — im Inland und im Aus— land — ſich guten Anſehens erfreut, und zwar nicht nur in Kreiſen der Liebhaber, ſondern auch in denen der ernſten Wiſſenſchaft. Wir wollen, wie bisher, auch fernerhin ein nützliches Bindeglied zwiſchen Naturforſchung und Naturliebhaberei ſchaffen und unſer Hauptbeſtreben wird ſein, inhaltlich immer Gediegeneres, Intereſſanteres und Wertvolleres zu bieten. — And dieſer gute Inhalt ſoll auch äußerlich dem Leſer in ſauberem, hübſchem Gewande entgegentreten. Das kleinere Format wird uns geſtatten, die Zeitſchrift fernerhin ungefalzt zu verſenden und damit wird der von vielen Leſern empfundene Gbelſtand, daß die Hefte geknickt zum Verſand kamen, in Wegfall kommen. Um die infolge des kleineren Formates unvermeidliche Schmälerung des Inhalts auszugleichen, haben wir uns entſchloſſen, die Zeitſchrift in einer enger laufenden Fraktur zu drucken; von Zeit zu Zeit werden wir dann den noch ver— bleibenden Minusſaldo an Stoff durch verſtärkte Nummern ausgleichen. Allen unſeren Freunden und Gönnern ſagen wir herzlichen Dank für ihre treue Gefolgſchaft und bitten, uns dieſe auch fernerhin zu be— wahren und uns auch an ihrem Teile an der weiteren Verbreitung der „Blätter“ nach Kräften behilflich zu ſein. Je größer der Leſerkreis, deſto mehr können wir bieten, und deſto eher ſind wir imſtande, in Inhalt und Ausſtattung vorbildlich zu ſein! Stuttgart und Magdeburg, Neujahr 1914. Verlag und Redaktion. — Z S Sr — — — — — an» SSSR SRS S SSS S SS S S hr E DOS 22 ln 2 Arthur Rachow: Aber die Salmlergattung Characidium Reinhardt. Bon Arthur Rachow. Mit einer Originalzeichnung von F. Mayer und einer Originalaufnahme von C. Conn. Ein bekannter Zierfiſchzüchter, dem ſeine Erfolge und reichen Erfahrungen zu einer gewiſſen Autorität verholfen haben, ſtellte vor nicht weit zurückliegender Zeit die Sheje auf, alle Fiſche, die im Beſitze von mehr als einer Kückenfloſſe ſind, ſeien für die Zucht im Aquarium durchaus ungeeignet. — Man wird dieſen Satz gelten laſſen müſſen, wenn man bedenkt, daß alle Zuchtverſuche mit den bisher eingeführten „Grundeln“ tat- ſächlich erfolglos blieben. Von den wenigen Ausnahmen (nämlich die eine Fettfloſſe tragenden: Pseudocorynopoma Doriae, Hemigrammus unilineatus, Tetragonopte- rus rubropictus u. ſ. w.) kann man jagen: „Ausnahmen beſtätigen nur die Regel.“ Es iſt nun oder gemäßigte Zone Südamerikas beſchränkt ſind. Es ſind durchweg kleine Fiſche; die größte Art dürfte kaum eine Länge von 9 cm erreichen. Der Körper iſt mehr oder weniger lang und ſchlank und immer ſeitlich etwas zuſammengedrückt. Die Mundſpalte iſt klein, die Bezahnung geringfügig, die Zähne ſind koniſch oder dreizackig. Alle Floſſen, hauptſächlich die Rücken⸗, Bauch⸗ und Afterfloſſen, zeigen ſtarke Entwicklung und die Fettfloſſe iſt ſtets wohlausgeprägt. Die Schuppen ſind von mäßiger Größe: ſie haben keinen Schmelzüberzug, ihr hinterer Rand iſt ungezähnelt und ſie zeigen konzentriſche Streifen, find alſo jo- genannte „Cykloidſchuppen“. Die Seiten⸗ linie, ſoweit eine ſolche auftritt, verläuft ziemlich gerad⸗ ſehr erfreulich, linig. Bei den 55 die a | meiſten Arten ieſer us⸗ 55 zieht eine e e f dunkelfarbene ings Zu⸗ Binde von Ana bekam, der Schnauze und zwar oder vom durch den Im⸗ hinteren Au⸗ port einiger i genrand bis Characidium- An Mayer. ur Schwanz⸗ Arten, Fiſche, floſſenbaſis⸗ die zu züchten keine große Schwierigkeiten bereitet. Merkwürdigerweiſe werden die bis jetzt mitgebrachten Arten dieſer Gattung anſcheinend ſämtlich unter der Bezeichnung „Leporinus mela- nopleura“ in den Handel gebracht. So wurde u. a. ein im Juli ds. Is. einge⸗ führter, ziemlich ſchlank geſtalteter Fiſch ebenfalls als „Leporinus melano- pleura“ angeboten, jedoch im Londoner Muſeum als Characidium fasciatum identifiziert. — Da in dieſer Hinſicht tat⸗ ſächlich noch weitere Irrtümer und Ver⸗ wechſelungen zu beſtehen ſcheinen, dürften nachſtehende Angaben über die Fiſche der Gattung Characidium manchem Liebhaber willkommen ſein. Nach dem heutigen Stande der Wiſſen⸗ ſchaft umfaßt dieſe Gattung Characidium 15 Arten, die ſämtlich auf die tropiſche Abb. 1 Characidium fasciatum Reinhardt. Originalzeichnung von F. Mayer. mitte und die Seiten ſind mit Querbändern geziert. Anderen Arten, namentlich ſolchen, deren Körper glashell, durchſichtig iſt, fehlt der Längsſtrich und bei ihnen tritt an die Stelle der Querbänder eine wolkige oder punktartige Zeichnung. Die Type der Gattung iſt Characidium fasciatum . Dieſe Art iſt erſt um 1866 entdeckt; — ſie wird wohl wegen ihrer Kleinheit und durch ihre Lebensweiſeſolange überſehen worden ſein. Selten iſt ſie keinesfalls und ihr BVerbreitungsgebiet iſt ein recht ausgedehntes. Aus den von wiſſenſchaftlichen Seiten regiſtrierten Fund⸗ plätzen kann man ſchließen, daß die Art in ganz Braſilien (vielleicht mit Aus⸗ nahme des Gebietes des Rio Francisco), 1 Characidium fasciatum Reinhardt; 1866, „Om trende formentling ubes krevne Fisk of Charecines eller Karpe- laxenes Familie“ (Kopenhagen). Synonym: Characidium zebra Eigenmann; 1909, Ann. Carnegie Mus, im Oberlauf des Amazonenſtromes und den dort einmündenden Nebenflüſſen als auch in Guiana vorkommt. — Die Art iſt, wie ſchon bemerkt, im Juli ds. F. lebend nach Deutſchland gebracht worden, und zwar von Rio de Janeiro aus. Die Geſtimmung wurde auf meine Veranlaſſung von Herrn C. Tate, Regan, M. A. freund- lichſt beſorgt. Abb. 2 Characidium (Jobertina) Rachovii Regan. Jungtier. Nat. Größe 5 cm. Originalaufnahme von C. Conn. Characidium fasciatum hat etwas ge- ſtrecktere Geſtalt als die bereits in No. 8 1913 dieſer Zeitſchrift beſchriebene Art Ch. Rachovii. Andere anatomiſchen Unter- ſchiede wird man aus dem weiter unten geſagten herausfinden können. Die Färbung und Zeichnung zeigt bei dieſen beiden Arten einige Vebereinſtimmungen, doch ſind Querbinden bei Ch. fasciatum in ge— ringerer Anzahl vorhanden und die Punkt- zeichen auf den Floſſen nicht ſo intenſiv. Friſchimportierte Ch. fasciatum ſind, wie ich das auch von Ch. Rachovii ange- geben habe, anfangs ſehr ſcheu und haben die Manier, ſich ſprungweiſe fort- zubewegen — eine Gewohnheit, die ſie bei längerer Gefangenſchaft ablegen. Die Färbung iſt ein mehr oder weniger dunkles Braun, das unterhalb des zeitweilig aber nur ſchwach angedeuteten Längsbandes in Weiß übergeht. Die Querbinden und auch das Längsband haben ſchmutzigbraune bis ſchwärzliche Färbung. Die Floſſen find lehmgelb, die Rücken und Afterfloſſe bei einigen Tieren ſchwach ge— tüpfelt. Sekundäre Geſchlechtsunterſchiede habe ich bei dieſer Art noch nicht feſtſtellen können, weil ich bisher nur kleine bis zu 4 cm lange Exemplare beobachten konnte, die jedenfalls noch nicht fortpflanzungsfähig ſein dürften. Der Fiſch wird ungefähr 9 cm groß. Einer wiſſenſchaftlichen Be— ſchreibung von dieſer Art, die wir bei Boulenger, „Fishes collected in East Aber die Salmlergattung Characidium. 3 Ecuador“ (London 1887) finden, entnehme ich folgendes: Rückenfloſſe mit 11, After⸗ floſſe mit 8 und Bauchfloſſe mit 9 Strahlen. 4 Schuppenformel 363 Körperhöhe u. Kopf— 4 länge gleich und 4½ bis 4 mal in der Körperlänge enthalten. Narinen weit voneinander liegend. Schnauze und Augen- durchmeſſer ſind gleich lang und gleichen % einer Kopflänge. Der Rückenfloſſen⸗ beginn liegt der Fettfloſſe etwas näher als dem Schnauzenende. Bruſtfloſſen bis zur Anſatzſtelle der Bauchfloſſen, dieſe ihrer- ſeits nicht bis zur Afterfloſſe reichend. Bräunlich gefärbt, mit breitem, ſilbrigem Längsband; mehr oder minder deutliche Spuren von zehn oder elf dunklen Quer— binden finden ſich auf den Körperſeiten und dem Schwanz; ein purpurner Fleck auf der Baſis der erſten ſechs Rückenfloſſen⸗ ſtrahlen und ein kleiner, runder, ſchwärz— licher, am Ende des ſilberfarbenen Längs— ſtriches, in der Mitte der Schwanzfloſſen— baſis. — Drei weitere Characidium-Arten, Ch. etheostoma, Ch. Steindachneri und Ch. purpuratum ſcheinen nur im Gebiete des oberen Amazonenſtromes vorzukommen. Die farbenprächtigſte iſt, wie ſchon die wiſſenſchaftliche Bezeichnung verrät, die Spezies purpuratum. Ihre Körperform iſt ziemlich gedrungen und der Kopf und Rumpf ſeitlich ſehr ſtark zuſammengedrückt. Steindachner, der dieſen Fiſch in „Ichthyo— logiſche Beiträge (XII)“ (Wien 1882) aus- führlicher beſchrieben hat, ſagt über die Färbung u. ſ. w.: „Obere Körperhälfte dunkler goldbraun als die untere, ſämtliche Schuppen am Rande dunkler gefärbt als im übrigen Seile. Eine ſchmale, bleifarbige Längsbinde in der Höhenmitte der Rumpf— ſeiten. Keine, oder zahlreiche ſchmale, nicht ſcharf abgegrenzte, dunkelbraune, Quer- binden am Rumpfe. Schwanz- und After⸗ floſſe purpurfarben. Rücken⸗, Bauch- und Afterfloſſe mit einer ſchräg geſtellten, dunkel⸗ rotbraunen, ſchmalen Längsbinde, die näher zur Baſis, als zum freien Rande der Floſſe liegt. Eine bis drei kleine, runde, ſchwarz⸗ braune Flecken in einer nach hinten ſchwach konvexen Querreihe an der Baſis der Schwanzfloſſe, von denen der mittlere, der nie fehlt, die bleigraue Rumpfbinde gleich- ſam abſchließt.“ An die Schönheit dieſer Art reicht Ch. etheostoma? nicht heran. Bei dieſer 2 Note umſtehend. 4 N Arthur Rachow: Spezies zeigen ſich die Querbinden deut⸗ licher; es ſind ihrer elf vorhanden. Das Längsband iſt bräunlich und die Rüden- floſſe meiſtens mit drei Querſtrichen ge⸗ ziert. — Ch. Steindachneri? iſt ziemlich einfarbig braun, beſitzt nur neun Querbinden und hellbräunliche Floſſen. Der Geſchreiber der beiden letztgenannten Arten, Cope, beſchrieb noch eine Art, Ch. tenuis‘, Es iſt dieſes ein überaus ſchlankes Fiſchchen (tenuis lat. ſchlanh von ſilbriger Färbung. Eine weitere Art, Ch. Borelli, die erſt⸗ malig von Boulenger’ beſchrieben wurde und große Ahnlichkeit mit Ch. fasciatum zu haben ſcheint kommt in der argentiniſchen Provinz Tucuman vor, alſo in einer Re⸗ gion von ziemlich mäßigem Klima. Auf der Expedition nach Britiſch-Guiana, deren Reſultate Eigenmann in ſeinem Werk „Freshw. Fishes of Brit. Guiana etc.“ veröffentlichte, ſind ſechs für die Wiſſenſchaft neue Characidium-Arten ent⸗ deckt worden. — Drei dieſer neuen Arten, Ch. laterale, Vintoni und blennoides (und Ch. fasciatum) werden als Bewohner von kleinen Gewäſſern mit ſteinigem Grund bezeichnet. Ch. laterale beſitzt keine Spur von Querbinden, dafür aber ein ſcharf ausgeprägtes, dunkles Längsband, an deſſen oberer Kante ein zweites, ſilberfarbiges ſich hinzieht. Ch. laterale wird als ein „fundulusartiger“ Fiſch bezeichnet. — Die nächſte Art, Ch. Vintoni‘, beſitzt acht Querbänder und vier Längsbinden; von letzteren ziehteinedunkle vonder Schnauzen⸗ ſpitze bis zur Schwanzfloſſenmitte, ihr folgt nach oben hin eine, die mehr aus Punkten und kurzen Strichen beſteht und gelblich gefärbt iſt. Die übrigen Längsbänder ſind von dunkler Farbe. — Eine ſehr 2 Characidium etheostoma Cope; 1872, „On the fishes of the Ambyiacu River‘‘ p. 259, pl. VIII. Fig. 1 und pl. VIII, Fig. 3. — Die Art wird von Fowler 1906, „Further knowledge of some Heterognatthus Fishes I. p. 328 Figur 17) als der Repräſentant einer beſonderen Gattung, Poecilosomatops, betrachtet. — Poecilosoma iſt eine, pon Agassiz gebildete Be⸗ zeichnung für einige Etheostoma-Arten (zu denen unjer „Soldaten⸗ fiſch“ gehört), die durch die jetzt geltenden Nomenklaturgeſetze ge⸗ ſtrichen wurde. — „Poecilosomatops“ (pon mannigfaltig, Körper, Erſcheinung), wurde als Bezeichnung für Characidium ethe- ostoma gewählt, weil dieſe Fiſchart in vielee Hinſicht an die Etheostoma-Arten erinnert. ® Characidium Steindachneri Cope; 1878, „Synopsis of the fishes of the Peruvian Amazon obtained by Prof. Orton p. 688. Ein Bild von dieſer Art findet fi bei Fowler (a. a. O. p. 324, Fig. 18). Chormycterus tenuis Cope; 189, „Fishes obtained by the Naturalist Expedition in Rio Grande do Sul,‘ p. 86, pl. V, Fig. 3. 5 Boulenger; 1895, Viaggio del dottor Alfredo Borelli nella Republica Argentina enellParaguay. XII. Poissons. (Turin) ».2 (Nanocharax Borellii), s benannt nach Mr. C. Vinton. prächtige Art iſt Ch. blennoides“; wachſene Exemplare ſind total bläulich⸗ ſchwarz, ihre Leibespartie iſt hellblau; die Floſfen haben ſchwarze Strichelung und bläulichſchwarze Spitzen. Als Bewohner der Sandbänke und in dieſe ſich eingrabend, werden Ch. pelli- cudum, pteroides und catenatum bezeichnet. Dieſe drei Arten haben einen durchſichtigen Körper und ſind verſchiedenartig mit Punkten geziert. Ch. pe licudum und catenatum beſitzen 16 reſpektive 10 Quer⸗ binden, die aber nur auf der Rückenpartie zum Ausdruck kommt. Bei allen ſind die Floſſen, abgeſehen von geringen Punkt- zeichnungen, durchſichtig farblos. Von den bis hierher erwähnten zwölf Arten weichen die letzten zwei, Ch. inter- ruptum und Ch. Rachovii, dadurch einiger- maßen ab, daß bei ihnen die Seitenlinie, die bei den übrigen Arten vollſtändig iſt, nur einige Schuppen im vorderen Teil des Rumpfes durchbohrt. Dieſe Tatſache wurde von dem franzöſiſchen Ichthyologen Jacques Pellegrin (in „Characinides du Brèésil rapportès par M. Jobert“, Paris 1909) als ein Moment zur Aufſtellung einer Antergattung angeſehen, die Jobertina benannt iſt. Ch. (Jobertina) interruptum Pellegrin (qa. a. O.) iſt zur Hauptſache olivgrün ge= färbt, mit einem Stich ins Braune; nach unten zu faſt gelblich. Die Art hat „un⸗ gefähr ein Dutzend“ Querbinden, davon die hinteren weniger deutlich hervortreten. Eine dunkle Binde zieht um die Schnauze herum und erſtreckt ſich auf beiden Seiten des Kopfes bis zur Kiemenſpalte. Die Rückenfloſſe zeigt drei, die Afterfloſſe zwei dunkle Streifen. Beheimatet iſt dieſe Spezies in Rio Grande de Sul (Serra d'Eſtrello). Welche anatomiſchen Antes zwiſchen den zur Antergattung Jobertina gerechneten Arten beſtehen, zeigt die Aufſtellung auf Seite 5. Am unnötige Wiederholungen zu ver— er- meiden, verweiſe ich betreffs der Spezies Ch. (Jobertina) Rachovii auf das darüber in No. 8 1913 geſagte. — Ich äußerte damals, daß dieſe Art keine bedeutende Größe erreicht, — meine Exemplare waren damals durchſchnittlich 35 mm lang — und daß ſie ohne Zweifel im Aquarium 7 blennoides- dem Schleimfiſch (Blennius) ähnlich. 8 pellicudum- durchſichtig; pteroides-pogelartig; cate- natum⸗ kettenartig (ie Bezug auf die Punktzeichnung des Körpers). BE # 5 * n . Ch. inter- Ch. Racho- Ch. | ram. 111 f Anzahl der Strahlen: Rüdenflofe . . - . 11 13—15 Steriole 8 8—9 Anzahl der Schuppen: in einer geraden Längslinie 32 32 zwiſchen Rücken⸗ u. Bauchfl. 11 12 Die Seitenlinie: an en erſtreckt ſich erſtreckt ſich bis unter⸗ nicht bis zur halb der Rückenfloſſe Rüdenflojje zu züchten fein werden. Dieſe Hoffnung iſt auch tatſächlich in Erfüllung gegangen und man kann deshalb erwarten, daß auch die neuerdings importierte Art Ch. fasciatum und wohl auch die noch einzu— führenden bei uns zur Fortpflanzung ſchrei— ten. — Aber die Zucht von Ch. Rachovii im Zimmeraquarium kann ich berichten: Ich hatte meine Fiſche in einen Be— hälter (40:20:20) geſetzt, der teilweiſe ſehr dicht mit Vallisneria und Sagittaria be— ſtanden iſt, und die freien Stellen des Bodens mit haſelnußgroßen Steinen be— deckt. Letztere Vorkehrung hat ſich aber als ſcheinbar überflüſſig erwieſen, denn das Fortpflanzungsgeſchäft wurde im Pflanzengewirr ausgeführt. Zwei Fiſche, von denen der eine ſich durch die inten— ſivere Färbung der Bauchfloſſen als Männchen entpuppte, zeigten ſeit einigen Tagen eine beſondere Vorliebe für den Platz im Wurzelwerk einer ſtarken Vallis— neria. An dieſer Stelle ſcheint auch das Laichgeſchäft, das leider nicht beobachtet werden konnte, vor ſich gegangen zu ſein. Aber die Zahl der abgeſetzten Eier vermag ich keine Angaben zu machen und eben ſo wenig, nach welchem Zeitraum die Jung— füche ausſchlüpfen; ich gewahrte dieſelben erſt, als fie eine Länge von zirka 2 mm hatten. In der erſten Zeit machte ihr Wachstum nur geringe Fortſchritte, doch iſt das wohl nur darauf zurückzuführen, daß ich außerſtande war, paſſende Futter- ſtoffe zu beſchaffen. Nach drei Wochen, — von dem Tage angerechnet, an dem ich den erſten jungen Ch. Rachovii ent- deckte — hatten die kleinen Dinger bereits eine Länge von ungefähr 5 mm und machten ſchon eifrig Jagd auf Cyklops. Sie haben auch bei dieſer Größe ein noch faſt glashelles Ausſehen, die Totalgeſtalt iſt ſehr unförmlich und der Kopf erſcheint auffällig groß, doch kann man ſchon auf ber die Salmlergattung Characidium. 5 5 den Körperſeiten ſcharf markierte Punkte und Querbänder von ſchwarzbrauner Färbung wahrnehmen. Von dieſem Zeit— punkt an machten meine Jungtiere recht erſichtliche Fortſchritte und konnte ich Mitte Juni — die Laichabgabe dürfte in den erſten Tagen des Monats Mai geſchehen ſein — eine Anzahl von ungefähr dreißig 1½— 2 ½ em langer Fiſchchen konſtatieren. Eine zweite Zucht und ein Seil der erſten iſt durch zu reichliches Einbringen von Cyklops bedauerlicherweiſe zu Grunde ge— gangen. Ich beſitze zurzeit noch vierzehn im Aquarium geborene Ch. Rach vii; meine Zuchttiere und ein 3. Importſtück über- ließ ich Herrn R. Schwarz v. Berein ‚Riccia‘- Hamburg der ſie auf der Ausſtellung ſeines Bereins, aber unter unrichtiger Bezeichnung „Nanostomus spec.“, zur Schau ſtellte. Meine Ch. Rachovii find jetzt aus— gewachſen; ſie haben eine Größe von beinahe 7 cm. Ein kleineres Exemplar in natura faſt 5 em lang, iſt von Herrn C. Conn photographiert und bringen wir heute ein Bild davon. Leider war es Herrn Conn nicht möglich, den Fiſch ſo auf die Platte zu bannen, wie er ſich bei beſtem Wohlbefinden zeigt. Conn hat ſich viele Mühe gegeben, aber ſobald die Fiſche gejagt werden — was unver— meidlich iſt —, verlieren ſie für mehrere Stunden den typiſchen ſchwarzen Strich! Auf dieſen Amjtand möchte ich beſonders hingewieſen haben. Er iſt ein geeignetes Merkmal von Ch. Rachovii und Ch. fas- ciatum, durch das ſich dieſe beiden Fiſch— arten von dem, übrigens anders geſtalteten, Leporinus melanopleura (Günther) be— trächtlich unterſcheiden; bei letztgenanntem Fiſch iſt der ſchwarze Längsſtrich immer ſichtbar, unabhängig von der Gemüts— bewegung des Tieres. — Zum Schluſſe möchte ich noch betonen, daß die beiden bis jetzt importierten Cha- racidium-Arten als durchaus friedfertige Fiſche angeſprochen werden müſſen. Man kann ſie, um ein ausprobiertes Beiſpiel anzuführen, getroſt mit kleinſten viviparen Kärpflingen zuſammen halten und, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, vergreifen ſich große Ch. Rachovu, ohne ſelbſt Vater oder Mutter davon zu ſein, ſogar nicht an kleinſten Fungfiſchen ihrer eigenen Art. — Man darf auch dieſe Eigenſchaft wohl als bei allen Characidium-Spezies vorhandene betrachten und dürften dieſe Fiſcharten alle willkommene Objekte unſererLiebhabereiſein. 6 Dr. Fritz Reuter: Cichlasoma festivum (Heckel) feine Pflege und Zucht, unter beſonderer Berückſichtigung der Geſchlechts⸗ unterſchiede. ä Mit 4 Abbildungen. Nach Aufzeichnungen des Herrn Georg Bauſch-Köln! bearbeitet von Dr. Fritz Reuter⸗Köln. Gelegentlich der Düſſeldorfer Kongreß— Ausſtellung erwarb ſich Herr Georg Bauſch— Köln ein Paar Cichlasoma festivum (oder, wie der Fiſch damals noch genannt wurde, Mesonauta insignis). Es waren Tiere von ungefähr 10 cm Länge, für deren Ge— ſchlecht der Verkäufer allerdings keinerlei Garantie übernehmen wollte. Trotzdem kaufte Herr Bauſch die Tiere, da er an ihnen deutliche Anterſchiede in der Körper— form wahrzunehmen glaubte, die ihm die Gewißheit gaben, daß es ſich um ein rich— tiges Paar handeln müſſe. Einige Zeit vorher hatte ſich ein Bekannter des Herrn Bauſch von einem Braunſchweiger Händler ein „Paar“ unter Garantie kommen laſſen. Als Herr Bauſch, der an ſeinen Tieren die Anterſchiede immer von neuem hatte feſtſtellen können, dieſe Tiere jetzt wieder ſah, konnte er fie ſofort mit aller Beſtimmt⸗ heit für zwei Männchen erklären, und er behielt Recht damit. Der Händler, der für das „Paar“ garantiert hatte, erklärte nach wiederholten Mahnungen ſchließlich, daß ſich bei dieſen Tieren Geſchlechts— unterſchiede überhaupt nicht feſtſtellen ließen! Bald darauf hatte der Beſitzer der beiden Männer Gelegenheit, ein ein— zelnes Tier zu erwerben, das Herr Bauſch bei der Beſichtigung ſofort als ein Weib— chen anſprechen konnte. Auch hiermit be- hielt er Recht, denn als bald darauf dieſes Tier einging und von ſeinem Beſitzer ge— öffnet wurde, erwies es ſich voll Laich. Auch in einem weiteren Falle fand Herr Bauſch Gelegenheit, ein im Beſitze eines Kölner Händlers befindliches Paar zu be— obachten. Er erklärte es für ein richtiges Paar, und auch dieſe Beſtimmung traf zu. Es muß alſo doch nicht ſo ſchwer ſein, die Geſchlechter mit Beſtimmtheit von einander zu trennen, wie es der Händler in Braunſchweig behaupten wollte. Ich führe dies alles ſo ausführlich an, um zu zeigen, daß Herr G. Roſt ſich im Irrtum befindet, wenn er in ſeiner Beſprechung 1 Herr Bauſch, der als Holländer der deutſchen Sprache nicht genügend mächtig iſt, hat mich gebeten, ſeine Beobachtungen an dieſer Stelle bekannt zu geben. der 10. Lieferung meines Buches „Die fremd— ländiſchen Gierfiihe“ ſchreibt („Wochen— ſchrift“ 1913, Seite 553): „Die Abbildung des gleichen Tieres (Pärchen) von Herrn Simon (gemeint iſt eben das Bild von Cichlasoma festivum) will mir nicht ge— fallen. So deutlich ſind nach allen Be— ſchreibungen die Geſchlechtsunterſchiede nicht wahrzunehmen“. Herr Roſt ſcheint alſo den Fiſch nur aus „Beſchreibungen“ zu kennen und eine zuverläſſige Beſchrei— bung der Geſchlechtsunterſchiede von Cich- lasoma festivum iſt meines Wiſſens bis— her noch nicht erſchienen. Es iſt bei der Aberfülle der neuen Importe heutzutage allerdings kaum noch jemand möglich, alle Fiſche aus eigener Erfahrung zu kennen; aber Herr Roſt, der ja noch ein recht junger Aquarianer ſein ſoll, hätte doch eigentlich vorſichtiger ſein und nicht Herrn Simon eine ungenaue Zeichnung vorwerfen ſollen, ohne eigene Kenntnis der Dinge. Bei eigener Beobachtung der Tiere wird er ſeinen Irrtum ohne weiteres ſelbſt zu— geben müſſen. Herr Bauſch, der ein recht erfahrener Cichlidenzüchter iſt, wie jeder Kölner Liebhaber weiß, hat die in dem Simonſchen Bilde richtig wiedergegebenen Geſchlechtsunterſchiede nicht nurſelbſt immer wieder beobachtet, er hat ſie auch des öfteren nicht nur Herrn Simon und mir, ſondern noch einer ganzen Reihe anderer Kölner Liebhaber überzeugend vorführen und auch in einer Verſammlung des Mülheimer „Vereins der Aquarien- und Serrarien- freunde“ öffentlich zeigen und erklären können. Da iſt jeder Irrtum ausgeſchloſſen. Im Gegenteil! Als Herr Simon die Tiere zeichnete — es war im Sommer 1912 — waren dieſelben natürlich noch jünger und kleiner wie heute. Heute nun zeigen ſie die auf dem Bilde wieder— gegebenen Anterſchiede noch in viel ver— ſtärkterem Maße, ſodaß es auch Herrn Roſt, wenn er die Tiere ſehen könnte, ohne weiteres klar werden würde, daß er ein richtiges Paar vor ſich haben müſſe. Herrn Roſt hat das Bild von Mayer beſſer ge— Cichlasoma festivum (Heckel) eo nad Wang '9 uc bunu e wnArsaF ewosejy2ry T "95 — 2 — — 4 . 8 Dr. Fritz Reuter fallen als das Simonſche. Nun, Herr Roſt möge einmal die beiden Bilder genau mit- einander vergleichen, dann wird er erkennen, daß auch auf dem Mayerſchen Bilde das Geſchlecht deutlich zu beſtimmen iſt. Das Bild von Herrn Mayer gibt nämlich, das wird auch Herrn Roſt bei genauerem Studium klar werden, ein weibliches Tier wieder. (Leider iſt aus Verſehen eine ent— ſprechende Angabe auf dem Glatte fort— geblieben.) Das kann man ohne weiteres aus dem ganzen Körperbau des Tieres ſchließen, ohne das lebende Tier geſehen chen von Cichlasoma parma (Günther), einer noch nicht eingeführten Cichlidenart aus Mittelamerika, erkennen läßt. Auch die nur kurz ausgezogenen Rücken-, After⸗ und Bauchfloſſen, die allerdings darauf ſchließen laſſen, daß es ſich bei dem Tiere, das Herrn Mayer vorgelegen hat, um ein beſchädigtes Stück gehandelt haben muß, laſſen ohne weiteres das Weibchen er— kennen. Im übrigen find ja die Geſchlechts⸗ unterſchiede bei Cichlasoma festivum im Texte meines Buches (Blatt 109/110) genau angegeben. Für diejenigen Leſer, Abb. 2 Cichlasoma festivum D. Zeichnung von F. Mayer. zu haben. Das beweiſt vor allem ſchon die flache Stirn, über der die Nackengegend beim männlichen Tier, beſonders aber beim alten Männchen, geradezu gebuckelt er— ſcheint. Ganz alte Männchen zeigen dieſen Buckel in ähnlicher Weiſe, wie ihn das alte Geophagus-Männchen auf Blatt 38/39 meines Buches aufweiſt. Das iſt übrigens eine Erſcheinung, die bei vielen Cichliden⸗ arten (beſonders den Gattungen Cich- lasoma und Geophagus) die alten Männ⸗ chen erkennen laſſen. Sie führt mitunter ſogar zu ſolchen Bullenköpfen, wie ihn auf dem beigegebenen Bilde das alte Männ— die das Buch nicht beſitzen, füge ich die dortigen Angaben hier nochmals bei. Sie lauten: „In der Färbung wenig Ab— weichendes, nur tritt beim Männchen der blaue Streif über dem Auge ſtärker hervor. Das Männchen iſt meiſt größer, die ganze Körperform ſtärker, ebenſo die Befloſſung. Der Kopf iſt beim Männchen verhältnis— mäßig größer und ſtärker gewölbt, als beim gleichaltrigen Weibchen, bei dem die Kopfform oben gerade verläuft. Unter- lippe beim Männchen mehr ſackähnlich. Auge des Männchens ſtärker hervortretend, Kiemendeckel des Weibchens kleiner. Beim tn Männchen reichen die Bauchfloſſenfäden bis zum Ende der bei ihm breiteren Schwanz- floſſe, beim Weibchen nur bis ungefähr zur Mitte derſelben.“ Dieſe an ſich ſchon 1 für Cichliden recht markanten Unterſchiede berſchärfen ſich, wie ſchon vorher erwähnt, mit zunehmendem Alter noch erheblich, ſodaß auch für den unerfahrenen Liebhaber die Anterſchiede im Geſchlecht mit Leichtig— keit zu erkennen ſind. Zum Gberfluß hatten wir drei, Herr Bauſch, Herr Simon und ich, bevor Herr Simon das Bild zeichnete und ich den Text abfaßte, und auch nachher an Hand des fertigen Bildes und Textes, nochmals die Tiere ge⸗ Cichlasoma festivum (Heckel) 9 Körperſeitenzeichnung der Tiere auf dem Simonſchen Bilde irreführen laſſen. Beim Manne erſcheint die Färbung einförmig, beim Weibchen dagegen dunkel gewölkt. Das iſt aber, wie das auch aus meiner Angabe: „In der Färbung wenig Ab— weichendes“ hervorgeht, natürlich nur ein vorübergehender und wechſelnder Unter— ſchied, denn zu anderer Zeit erſcheint viel- leicht das Weibchen einfarbig und das Männchen gewölkt, oder beide Tiere gleich artig gefärbt. Auch hier hat Herr Simon die Tiere genau ſo gezeichnet, wie ſie ſich zur Zeit grade darboten. Bei richtigem Vergleich des Textes mit dem Bilde er- ſcheint aller⸗ meinſam beob- achtet und die Unterſchiede zu⸗ ſammen durch- gegangen, weil wir uns ſagten, drei ſehen mehr als einer. Die Zeichnung des Herrn Simon iſt alſo unter allen Verſicherungen der Zuverläſſig⸗ keit und peinlich⸗ ſten Wiedergabe der natürlichen Verhältniſſe ent⸗ ſtanden, alſo kein Phantaſie⸗ produkt, wie Herr Roſt zu glauben ſcheint. Allerdings hat Herr Simon die Fiſche mit etwas angelegten Floſ⸗ ſen gezeichnet, während das Bild von Mayer die Floſſen mehrgeſpreizt darſtellt. Das findet ſeinen Grund darin, daß die Tiere, als ſie bei Herrn Simon ohne Heizung und Durch— lüftung gehalten wurden, wohl ihre ge— wohnten Verhältniſſe vermißten und daher ihre Floſſen nicht zur vollen Entfaltung brachten. Herr Simon wollte nun aber ohne Schönfärberei alles genau wieder- geben, wie er es ſah, daher zeigen die Tiere auch auf dem Bilde die angelegten Floſſen. Vielleicht hat ſich aber auch Herr Roſt bei ſeinem Urteil von der verſchiedenen Abb. 3 Cichlasoma parma, altes Männchen (nach Meef) Mit Stirnbuckel. dings ein ſolcher Irrtum ausge— ſchloſſen. Nun noch ei⸗ niges zur Zucht und Pflege von Cichlasoma festivum. Nachdem Herr Bauſch in ſeinen Tieren alſo ein richtiges Paar erkannt hatte, wollte er natür⸗ lich auch Zudt- verſuche mitden— ſelben machen, zumal die Tiere, die er in ziem⸗ lich herunterge— kommenem Zu⸗ ſtande bekom⸗ men hatte, ſich bei einer Tem⸗ peratur von 23—25 C und kräft. Fütterung mit großen Daphnien, Waſſer⸗ und Keller⸗ aſſeln, Mücken⸗, Eintagsfliegen⸗ und Gelb⸗ randlarven (auch die größten!) zuſehends erholten und ſich augenſcheinlich bald recht wohl fühlten in ihren neuen Berhältniſſen. Er gab ihnen nun ein großes Becken (55 30990 cm), und da fie ſehr jauer- ſtoffbedürftig waren, legte er Durchlüftung ein. Nun konnte das Laichgeſchäft los— gehen. Das Männchen fing auch ſchon an, Gruben zu bauen. Aber o weh! Der Durchlüftungskeſſel platzte und ſofort ſtreikten die Tiere mit ihrer Arbeit und zwar ſo energiſch, daß es im Sommer 1911 über— 10 Dr. Fritz Reuter: Cichlasoma festivum haupt nichts mehr mit dem erhofften Kinder⸗ ſegen wurde. Im nächſten Sommer verſuchte dann Herr Bauſch von neuem ſein Heil mit der Zucht. Diesmal taten ihm die Tiere auch den Willen. Am 27. Juni ſchritten ſie zum erſten Male zur Vermehrung, indem ſie in der bekannten Weiſe der Cichliden ihre Eier an einem leeren Blumentopf befeſtigten. Bald merkte aber Herr Bauſch, daß die Zahl der Eier immer geringer wurde. Er fing daher das Weibchen heraus, mit dem Erfolge, daß am nächſten Tage ſämtliche Eier verſchwunden waren. Am 14. Juli laichten dann die Tiere zum zweiten Male in derſelben Weiſe ab. Jetzt die Beobachtung machen, daß die Alten den eigenen Laich als Kaviar betrachteten, und wieder mußte er deshalb die Alten von den Eiern trennen. Er entfernte dies⸗ mal beide Alten und legte den Topf mit den Eiern direkt an den Ausſtrömer der Durchlüftung. Es mögen noch jo ungefähr 300 Eier ſich an dem Topfe befunden haben, von denen dann 50 Stück ausfielen. Aber nur zwölf Stück davon gelang es dem Züchter durchzubringen. Dieſe zwölf ſind jetzt 5—6 cm groß und ganz reizende Kerlchen in ihrem lebhaften Farbenkleid mit dem kecken Schrägſtrich quer über den Körper, der mich immer an einen rieſigen Bleiſtift erinnert, den ſich ein eifriger Abb. 4 Cichlaroma festivum ©) gelang es dem Beſitzer, einen Seil der Eier zu retten, die er mit dem Blumentopf in einem anderen Becken unterbrachte. Bei guter Durchlüftung und 26—28° C zeigte ſich ſchon am 16. Juli Leben und am 23. Juli ſchwammen die Jungen frei herum. Leider war das Becken, in welches Herr Bauſch den Laich in der Eile hatte bringen müſſen, trotz kräftiger Durchlüftung zu klein. Er verſuchte nun, die Tierchen vorſichtig umzuſetzen und in mehrere Becken zu verteilen. Das vertrugen aber die zarten Jungen noch nicht, und in acht Tagen ging einer nach dem andern ein. So war es auch für das Jahr 1912 vorbei mit der erfolgreichen Zucht. Es mußte bis zum Frühjahr dieſes Jahres gewartet werden, wo ſie dann am 23. März, am erſten Oſtertage, zur Vermehrung ſchritten. Wieder mußte aber der Züchter Röntgenaufnahme von Dr. Fuß⸗Kalk. Handelsbefliſſener hinters Ohr geſteckt hat‘ Unter dieſen zwölf Tierchen ſind ſchon jetzt ganz deutlich 3—4 Paare zu erkennen. Alſo die Geſchlechtsunterſchiede laſſen ſich bei Cichlasoma festivum — im Gegenſatz zu anderen Cichlidenarten — ſchon bei ziemlich jungen Tieren feſtſtellen. Die Alten wuchſen in den zwei Jahren, ſeitdem ſie im Beſitz des Herrn Bauſch ſich befinden, zu der anſehnlichen Länge von 20—25 cm heran, ſodaß ſie für ein normales Liebhaberbecken faſt zu groß ge— worden ſind. Ein prächtiger Anblick iſt es jetzt, wenn das Männchen ſeinem Weib—⸗ chen den Hof macht und dabei ſein rieſiges Floſſenwerk zur vollen Entfaltung bringt. Das Ablaichen geht verhältnismäßig ruhig vor ſich. Wenn man ihnen einen oder zwei große Blumentöpfe ohne Boden oder entſprechende Tonröhren ins Becken * r R Rud. Schweizer: legt, wühlen ſie nicht im Sande und laſſen die Pflanzen ungeſchoren. Nur darf man feine Nymphäen in das Becken bringen, denn die ſcheinen ſie ſehr zu lieben. Sie freſſen ihnen jedesmal die jungen Triebe ab, ſodaß die Pflanze zu Grunde gehen muß. Die Jungtiere freſſen auch gern Algen, was ja dem Liebhaber weniger unangenehm zu ſein pflegt. Im letzten Winter gewöhnte Herr Bauſch die Alten auch an Mehlwürmer, und dieſe wurden bald ihr Lieblingsfutter. Selbſt Mehlkäfer fraßen ſie. Die Färbung der Tiere wechſelt oft und ſchnell. Bald iſt die Grundfarbe einfarbig gelbbraun und es heben ſich von ihr nur der ſchräge Strich und der Pfauenaugen— fleck an der Schwanzwurzel ab, wie es das Männchen des Simonſchen Bildes zeigt, bald wieder erſcheint der ganze Körper dunkel marmoriert und gewölkt, wie es das Weibchen auf dem Bilde von Simon er— kennen läßt. Eigenartig wirken auch die ungeheuer langen, kräftigen, lebhaft gelb gefärbten Bauchfloſſenſtrahlen, die aber wunderbarerweiſe nicht als Taſtorgane gebraucht werden, wie es bei einigen La— byrinthfiſchen geſchieht, die ähnlich lange Bauchfäden aufweiſen. Cichlasoma festivum iſt ziemlich empfind⸗ lich gegen niedrigere Temperaturen. Im Winter bei 19—20 “ C iſt er ſchon ziemlich träge und 18“ C iſt ſchon für die Dauer zu niedrig für ihn. Auch etwas ſauerſtoff— bedürftig ſind die Tiere, wie ſchon erwähnt; ohne Durchlüftung machten ſie bei Herrn Bauſch überhaupt keine Anſtalten zum Futtertierzuchten. 11 Ablaichen. Sehr empfindlich ſind fie gegen friſches Waſſer. Sie verpilzen dann leicht trotz gleichbleibender Temperatur. Die Tiere ſind recht ſtürmiſch, beſonders beim Füttern. Dann muß man das Netz oder Futterſieb recht feſt halten, ſonſt fliegt es aus der Hand, wenn ſie mit Gewalt darauf zufahren. Intereſſant iſt es auch, den Futterneid bei den Tieren zu beobachten. Sie machen dann (bei Herrn Bauſch be— ſonders das Weibchen) zuckende Beweg— ungen mit den Floſſen, wie ein nervöſer Bachfiſch. Im Gegenſatz zu anderen Cich— lidenarten ſind ſie auch ziemlich ſcheu und erſchrecken vor allem leicht. Im unbewohnten Raume gehalten, flogen ſie jedesmal mit großer Gewalt gegen die Deckſcheibe, wenn jemand das Zimmer betrat. QÜberhaupt ſpringen ſie gern und gut und müſſen daher ſtets im bedeckten Aquarium gehalten werden, ſonſt findet man ſie eines Tages als Mumien in einer Zimmerecke. Weniger ſcheu ſind ſie kurz vor und während der Brutpflege. Beſonders laſſen ſie ſich auch (wie die Cichlasoma-Arten alle) ſchlecht fangen; ſie ſpringen dabei meiſt mit Ele— ganz über das Netz hinweg. Schließlich muß man ſich auch hüten vor Verletzungen an ihren ſcharfen Rückenfloſſenſtacheln. Wenn man die Tiere jedoch gut füttert und ſie, namentlich auch die Jungtiere, allmählich an den Umgang mit Men— ſchen gewöhnt, legen ſie bald viel von ihrem ſcheuen, ſtürmiſchen Weſen ab, und der Pfleger wird dann viel Freude und reichen Genuß an den ſchönen Tieren haben. O 0 Futtertierzuchten für den Schlangenpfleger. Von Rud. J. Weiße Mäuſe. „Aber noch aus einem anderen Grunde bin ich ſo ausführlich auf die Bermehrung der Futtertiere eingegangen: Nach unſerer Auffaſſung liegt darin ſchon ein Stück Vivariumliebhaberei ſelbſt! Käfer, Grillen, Schwaben, Erdwürmer, Krebschen waren wenigſtens mir niemals nur Mittel zum Zweck, ſondern ſchon um ihrer ſelbſt willen bereitet die Zucht, wenn ſie ge— deiht, ein gut Seil desjenigen Vergnügens, wie beiſpielsweiſe ein anmutig eingerich— Schweizer. tetes Echſenhaus: Der wahre Liebhaber, glaube ich, wird mich verſtehen!“ So ſchreibt Dr. Paul Kammerer am Schluſſe des Kapitels über „die Futter- zuchten und ſonſtige Futterbeſchaffung“ in ſeinem anregungsreichen Werk „Terrarium und Inſektarium“. Inſekten, Würmer und dergleichen habe ich zwar ſchon lange nicht mehr ge— züchtet, da ich mich in den letzten Jahren der faſt ausſchließlichen Pflege von Schlangen zuwandte. Dafür erfuhr ich die 12 Futtertierzuchten für den Schlangenpfleger Wahrheit der obigen Worte bei der Zucht von Mäuſen und Ratten. Anfänglich konnte ich das Mäuſezeug nicht leiden und fütterte meine Askulap⸗ und Zornnattern uſw. mit Hausmäuſen, zu deren Erbeutung in der Wohnung herum mehrere Fallen aufgeſtellt wurden. Eine Zeitlang ging die Sache auch ganz gut, ſpäter aber klappte etwas nicht mehr recht und zwar leider gerade die Haupt— ſache, nämlich die Mauſefallen. Als die Nager den Zauber erſt einmal gemerkt hatten, dauerte es oft Wochen, bis wieder einmal einer ins Garn ging. Da alſo die Fallen nicht mehr klappten, ſo klappte halt die ganze Geſchichte nicht mehr. Schließlich legte ich mir doch eine Zucht weißer Mäuſe zu und tat recht daran; jedem Terrarienfreund, der mäuſefreſſende Schlangen hält, iſt anzuraten, desgleichen zu tun, es gibt nichts einfacheres und praktiſcheres. Jedenfalls wäre es unklug gehandelt, der Mäuſefrage wegen auf die Pflege ſäugetierfreſſender Schlangen zu verzichten; gerade Aesfulap-, Vierſtreifen⸗, Zorn⸗, Eidechſennattern uſw. gehören mit zu den ſchönſten und anziehendſten Be— wohnern des Serrariums. Alſo ich legte eine Mäuſezucht an. Als Behälter diente mir zuerſt ein Kiſtchen mit Drahtgazetüren, das ſich aber bald als zu umſtändlich und unpraktiſch im Be— trieb erwies. Jetzt benütze ich ſchon ſeit vielen Jahren ein ausrangiertes, größeres (40 : 30 : 45 cm hohes) Affumulatoren- glas. Der Boden iſt etwa 10—15 cm hoch mit trockener Gartenerde bedeckt. Die weitere Einrichtung beſteht aus zwei mit Schlupfloch verſehenen und mit Papier- ſchnitzeln, Holzwolle und dergleichen ge— füllten Zigarrenkiſtchen und einem Trink— napf aus glaſiertem Ton. Dieſer wird täglich ein⸗ oder mehreremal, je nach Be- darf, mit Milch gefüllt. Im übrigen be- ſteht die Nahrung hauptſächlich in weichem Brot (Brotkruſte wird liegen gelaſſen), das man entweder in die Milch einbrockt oder einfach daneben legt; dazu gibt es dann noch als Abwechſlung etwas Weizen, Kopfſalat und dergleichen. — Eine Be— dachung des Behälters erwies ſich als überflüſſig, ſobald nur zwiſchen den Deckeln der Zigarrenkiſtchen und dem Glasrand ein Abſtand von 20—25 cm verblieb. Es iſt dies, abgeſehen von der einfacheren Hantierung bei der Fütterung, beſonders dadurch von Vorteil, daß die Bodenfüllung weniger leicht feucht wird, wenn die Luft ungehindert Zutritt hat. Allerdings muß der betreffende Raum dann vor Katzen ſicher ſein, ſonſt gibt's eine Kataſtrophe! Mit der Anzahl der Zuchttiere richtet man ſich ganz nach dem Bedarf. Sind nur einige wenige und kleine Schlangen mit Futter zu verſehen, ſo genügen ein Männchen und zwei oder drei Weibchen vollkommen, gilt es hingegen viele hung— rige und gefräßige Mäuler zu befriedigen, ſo vermehrt man die Zahl der Zuchtmäuſe. Die Trächtigkeitsdauer beträgt drei Wochen; auf einen Wurf kann man durchſchnittlich vielleicht etwa 6—8 Junge rechnen. Bei einiger Erfahrung wird es ſich gut ſo ein— richten laſſen, daß man das ganze Jahr hindurch jederzeit genügend Mäuſe von verſchiedener Größe zur Verfügung hat. Zu tun gibt eine ſolche Mäuſezucht faſt nichts. Die Fütterung nimmt täglich nur wenige Minuten in Anſpruch, und die Reinigung iſt ebenfalls bald erledigt. Alle paar Wochen, wenn die oberſte Erd— ſchicht feucht geworden iſt, wird ſie entfernt und durch trockenes Material erſetzt, dann iſt die Sache wieder für lange Zeit in Ordnung. Was an einer ſolchen Ein— richtung dann noch die Naſe ihres Be— ſitzers beläſtigt, iſt nur der gewöhnliche Mäuſegeruch, gegen den ſich eben nichts tun läßt. Man gewöhnt ſich übrigens bald mehr oder weniger daran, ſo daß der Behälter mit den Nagern eventuell auch in einem beſcheidenen Winkel in der Küche untergebracht werden kann, falls kein anderes geeignetes Lokal (Boden— kammer, Laube uſw.) zur Verfügung ſteht. In einem ſolchen Mäuſebehälter herrſcht den ganzen Tag und beſonders dann abends ein reges Leben und Treiben. Da geht es manchmal zu wie in einem Ameiſenhaufen. Merkwürdig iſt, daß die Tiere immer nur eines der Zigarrenkiſtchen benützen, ſelbſt wenn ſie faſt gar nicht alle Platz haben darin und ſich wie die Schafe zuſammenpferchen müſſen. Das andere bleibt unterdeſſen vollſtändig leer oder dient höchſtens als Abort. Werden nun aber die Mäuſe in ihrem Wohnkiſt⸗ chen geſtört, indem man 3. B. den Deckel öffnet und nachſieht, ob Junge da ſind, ſo ziehen ſie meiſt kurzentſchloſſen um! Es beginnt dann wie auf Kommando ein höchſt geſchäftiges Treiben. Sämtliche Papierſchnitzeln, Moosfragemente u. ſ. w. werden nacheinander einzeln, jedes für ſich weder var Fe: - rr A N e * Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie 13 in das andere Kiſtchen hinübergetragen. Auch die jungen Sprößlinge werden ohne viel Federleſens am Kragen gepackt und in die neue Wohnung ſpediert. Es ſieht ganz komiſch aus, wenn die Tiere ſo un- ermüdlich zwiſchen den beiden Kiſtchen hin⸗ und herrennen, jedesmal, wenn ſie zu einem herauskommen, ein Papierchen oder ein laut quietſchendes Junges im Maule. Allerdings beteiligen ſich nicht alle an dem Amzug. Es gibt ſcheint's auch in der Mäuſewelt gewiſſe faule Schlingel, die ſich gerne von der Arbeit drücken; während die andern hin und her— haſten, machen ſie lieber einen kleinen Spaziergang oder nehmen in aller Ge— mütsruhe einen Imbiß zu ſich. — Natür⸗ lich geraten die Tierchen durch einen ſolchen Umzug immer in eine kleinere oder größere Aufregung, die nicht von gutem iſt; bei öfterer Beunruhigung werden die Jungen aufgefreſſen. Man laſſe die Nager alſo ſtets möglichſt in Frieden. Zur Verfütterung an Schlangen ſind weiße Mäuſe ſehr geeignet, viel geeigneter als die weniger leicht ſichtbaren und wil- deren Hausmäuſe. Sie können auch ganz unbedenklich im Terrarium freigelaſſen werden, wenigſtens wenn keine Blumen— töpfe mit Pflanzen im Behälter vorhan— den ſind. Dieſen werden auch die zahmſten weißen Mäuſe oft genug verderblich, in— dem ſie die Erde in den Töpfen aufwühlen und die Pflanzen entwurzeln. Abgeſehen davon, können ſolche Futtertiere in natür⸗ lich eingerichteten Terrarien nicht viel ver- derben oder verwüſten, ſondern höchſtens in künſtlich angelegten Gärtchenterrarien Den tieriſchen Bewohnern des Serrariums werden weiße Mäuſe meinen Erfahrungen nach kaum je gefährlich, vorausgeſetzt natür⸗ lich, daß ſie regelmäßig gefüttert werden, ſobald ſie über Nacht im Behälter bleiben. Aber dieſen Punkt kann man alſo jo ziemlich beruhigt ſein. Eher wäre noch denkbar, daß die Schlangen unter ſich der Beute wegen in Streit geraten und ſich gegenſeitig verletzen oder gar auffreſſen. In einigermaßen geräumigen und nicht überfüllten Behältern iſt aber auch das im allgemeinen ſelten zu befürchten. Die Mäuſejagd z. B. einer Aeskulap⸗ natter oder einer Sandviper gehört zum intereſſanteſten, was man in einem größeren und reicheingerichteten Terrarium beobach— ten kann. Es treten dabei auch Mo— mente in Erſcheinung, die vermutlich noch gar nicht genügend bekannt und unterſucht ſind. — Weiße Mäuſe bilden übrigens ja auch für manche andere Terrarientiere ein aus- gezeichnetes Futter, z. B. für größere Echſen, beſonders Warane, ferner für Panzerechſen (Krokodile), ſowie große Froſchlurche. Ganz junge Mäuſe ſtellen ein vortreffliches Zwangsfutter für nahrungs- verweigernde Schlangen dar. Ein leiden- ſchaftlicher Liebhaber von jungen Mäuſen iſt der bekannte Scheltopuſik. Man muß es geſehen haben, mit welcher Gier er ſich über die zarten Dinger hermacht, wie er mit einem wollüſtigen Blinzeln von oben her auf ſie herabfährt, ſie zu Dutzenden vertilgt, immer gleich zwei, drei oder vier aufs Mal packend, und ſich nicht eher zu— frieden gibt, als bis er auch das letzte zwiſchen ſeinen maſſiven Kiefern zermalmt hat. OO O Berichte der „Geſellſchaft für Meeresbiologie“ in Hamburg. Aus den Verhandlungen im Monat März. Vortrag des Herrn S. Wüllegger: „Seetiere, die nicht gefüttert zu werden brauchen“. Wenn ich zum Thema des heutigen Vortrages als Veberſchrift wählte: „Seetiere, die nicht ge- füttert zu werden brauchen“, ſo will ich gleich von vornherein jeder irrigen Auffaſſung, es könne ſich um Tiere handeln, die überhaupt nichts freſſen oder zu freſſen brauchen, den Boden entziehen. — Ohne Nahrung, ohne Stoffwechſel iſt uns kein organiſches Leben, geſchweige denn irgend ein Tier denkbar, denn ſolange wir Leben vor uns haben, müſſen wir auch Energie- verbrauch vorausſetzen, und dieſer Energie verbrauch bedingt ſeinerſeits natürlich Energie⸗ zufuhr, oder mit einem Worte, einem uns geläufigen Schlagwort, geſagt: Leben baſiert auf Stoffwechſel. Nahrungsaufnahme oder „Freſ— ſen“ einerſeits und „Fütterung“ andererſeits charakteriſiert uns wohl am treffendſten den Anter- ſchied, den ich beſonders betont wiſſen möchte. Anter „Freſſen“ bei einem Tiere verſtehen wir einen ſubjektiven Vorgang, die aktive Tätigkeit, die das Tier ausübt. Im Gegenſatz hiezu ſteht die „Fütterung“, welche beim Tiere erſt die ſekundäre, mehr paſſive Tätigkeit auslöſt. Die Fütterung iſt unbedingt der Charakter bei einem Individuum, das ſeiner Bewegungsfreiheit be- 14 Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie raubt, in anderen Verhältniſſen, als die Natur fie bietet, durch die Hand des Menſchen zu exi⸗ ſtieren gezwungen iſt, wenn wir davon abſehen, daß brutpflegende Tiere (3. B. Vögel) ihre Fungen großfüttern. Aber die Gefangenhaltung irgend eines Lebeweſens ſetzt die Tätigkeit des Fütterns von ſeiten des Pflegers voraus. Wenn ich nun ſpezieller werde und unter dieſen Geſichtspunkten diejenigen Tiere betrachte, die wir im Seewaſſeraquarium pflegen, ſo werden wir hier auf einige Tiergruppen ſtoßen, die unſerer Pfleger⸗ abſicht, ihnen durch Verabreichung von Futter, von Nahrung, erſte Lebensbedingung zu ver⸗ ſchaffen, ein Hindernis entgegenſetzen. Wir können die Tiere nicht füttern, wie wir es beiſpielsweiſe bei einem Fiſch, einem Krebs oder einer Aktinie machen, indem wir einfach einen Futterbrocken, ſagen wir ein Stückchen Fleiſch, in Greifnähe bringen. Der Grund, der eine Fütterungsmög⸗ lichkeit ausſchließt, kann verſchieden ſein, ich will nur die zwei für uns wichtigſten Momente er- wähnen: entweder ſetzt die Kleinheit des Pflege⸗ objekts die Grenze, oder die Organiſation des— ſelben geſtattet nur die Aufnahme von Nahrung, welche in kleinſten Lebeweſen, Mikroorganismen beſtehen kann. Zu dieſer letzteren Gruppe nun gehört eine Anzahl von anſehnlichen, intereſſanten Tieren, die wir im Seewaſſeraquarium nicht miſſen wollen, die ſich ſchon längſt das Bürgerrecht im Zimmeraquarium erworben haben, ſich jahrelang halten und — nicht gefüttert zu werden brauchen. Ich greife zunächſt von ihnen eine Tiergruppe heraus, die mir als beſonders geeignetes Beiſpiel erſcheint, um an ihr das Weſentlichſte der eigen⸗ artigen Nahrungsaufnahme zu zeigen: die Tuni⸗ katen oder Manteltiere, ein ganz für ſich ſtehender, ausſchließlich im Meere lebender Tier- ſtamm, von denen die feſtſitzenden Ascidien oder Seeſcheiden beſonderes Intereſſe beanjprucen. Wie ſchon der Name „Manteltiere“ jagt, iſt das ganze Tier mit einem Mantel, der aus Zelluloſe beſteht, umhüllt, jo daß alle inneren Organe ver— deckt und das Tier ſelbſt unförmig und wenig tierähnlich ausſieht. Zwei Oeffnungen am oberen Ende der auf Steinen, Holz und dergleichen feſt⸗ ſitzenden Seeſcheide, eine Ingeſtions- oder Ein⸗ fuhröffnung und eine Egeſtions⸗ oder Ausfuhr⸗ öffnung vermitteln die Kommunikation mit dem umgebenden Waſſer. Es ſind die Atemöffnungen, durch welche das Atemwaſſer zirkuliert, mit welchem aber gleichzeitig die zur Nahrung die⸗ nende Kleintierwelt — Plankton — eingezogen wird. Durch die meiſt größere Ingeſtionsöffnung gelangt das Waſſer in einen großen Hohlraum, die innere Kiemenhöhle, welche netzförmig von kleinen flimmernden Kiemenſpalten durchbrochen iſt. Durch ſie fließt das durch den „Mund“ aufgenommene Atemwaſſer in den danebenliegen⸗ den „Perithoracal-Raum“ und von dieſem durch die Egeſtionsöffnung nach außen ab, während die im Kiemendarm zurückgehaltenen Nahrungs- beſtandteile in den Magen, der in ein gewunde⸗ nes Darmrohr führt, gelangen; von hier endlich kommen ſie in den Perithoracalraum, wo die Nahrungsreſte zuſammen mit dem verbrauchten Atemwaſſer durch die Egeſtionsöffnung austreten. (3. B.: Ascidia intestinalis). Ganz ähnlich wie bei den Ascidien iſt dieſer Vorgang, der alſo darauf beruht, daß das zum Atmen und zur Ernährung dienende Waſſer von dem Tiere eingeſogen, im Körperinnern filtriert und dann wieder ausgeſtoßen wird, bei den Muſcheln. Auch dieſe beſitzen zwei Öffnungen, durch welche das Atemwaſſer fortwährend ein- und ausfließt, eine obere „Kloakenöffnung“ und eine dicht darunterliegende „Bronchialöffnung“ Dieſe beiden Offnungen ſind bei jeder Muſchel, die ſich geöffnet hat, deutlich als zwei kreisrunde am oberen Rande meiſt mit Wimpern verſehene, nebeneinander liegende Löcher zu erkennen. (3. B. bei Mytilus edulis). Bei verſchiedenen Muſcheln verwachſen die freien Ränder der Mantellappen, aber ſo, daß noch eine dritte Offnung, ein Schlitz für den Durchtritt des Fußes freibleibt. Die beiden Zirkulationsöffnungen ver⸗ wachſen bei dieſen Muſchelarten auch und bilden in dieſem Falle eine meiſt ſehr lange, ausdehn- bare Doppelröhre, welche nunmehr „Sipho“ genannt wird. (Z. B. Mya arenaria). Auf dem Wege durch den Muſchelkörper paſſiert das Atemwaſſer ebenfalls ein Kiemennetz, in welchem die Nahrungsbeſtandteile feſtgehalten und dem Verdauungstrakt zugeführt werden. Dieſe Filtration iſt nun aber bei Ascidien und Muſcheln ſo gründlich und ausgiebig, daß das verbrauchte Waſſer blitzblank die Kloaken⸗ öffnung verläßt, da die unverdauten Reſte in kleinen zuſammenhängenden Knollen ausgeworfen werden, die ſofort zu Boden ſinken. Aus dieſem Grunde haben wir in den genannten Tieren für die Klarhaltung des Waſſers im Aquarium wichtige Faktoren vor uns und gerade deshalb empfehle ich immer wieder dieſe Tiere auch fürs Geſell— ſchaftsaquarium ganz beſonders. Es iſt eine Tatſache, die ich immer und immer wieder be- ſtätigen konnte, daß in einem Aquarium, in welchem ſich Muſcheln oder Seeſcheiden befinden, das Waſſer ſtets kriſtallklar iſt. Auf ganz ähnlichen Prinzipien wie bei den beiden genannten Tiergruppen, beruht die Nah— rungsaufnahme und Atmung bei verſchiedenen Würmern, von denen zur Pflege im Zimmer⸗ aquarium verſchiedene herrliche Tiere, die Sabel⸗ liden und Serpuliden vor allem in Frage kommen. Auch hier geſchieht die Art des Freſſens durch Einſtrudelung von Atemwaſſer; bunt und auf⸗ fallend gefärbte, fächerartige Kiemen beſorgen hier dieſe Arbeit, welche der in Röhren (bei Serpeln aus kohlenſauren Kalk, bei Sabelliden aus einer kautſchuckartigen, membranöſen Sub⸗ ſtanz beſtehend) lebende Wurm blitzſchnell einzu⸗ ziehen imſtande iſt. (Beiſpiele: Serpula contor- tuplicata, Spirographis Spallanzanii). Andere, im Schlick oder Bodengrund lebende Arten, ich erwähne nur den im Watt maſſenhaft auftretenden Köderwurm (Arenicola marina), freſſen einfach den Sand uſw., in welchem ſie leben, behalten die organiſchen Nährbeſtandteile zurück und ſcheiden durch den After den unverdaulichen Sand in wurm- oder wurſtförmig geſchlängelten Haufen an der Oberfläche wieder ab. Andere Würmer endlich, und zwar die pelagiſch oder frei- lebenden und ſchwimmenden Würmer (Nereis pelagica) ſind mit ſtarken Freßwerkzeugen aus⸗ gerüſtet, welche dem Wurm den Stempel der Räubernatur aufdrücken. Würmer find immer hochintereſſante Pflege⸗ objekte, und da die beiden erſtgenannten Arten noch durch beſondere Schönheit auffallen und in die Gruppe von Tieren fallen, welche nicht ge- füttert zu werden brauchen, infolgedeſſen auch geringe Anſprüche an den Pfleger ſtellen, ſo iſt F N 7 5 a rr vn. * — Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie 15 ihre Haltung im Aquarium nur angelegentlichſt zu empfehlen. Eine letzte Tiergruppe, die uns Belegſtücke für meine zweite Hypotheſe liefern, eine Fütterung ſei infolge der Kleinheit der Individuen nicht möglich, ſind die Korallentiere und Schwämme. Es gibt von dem großen Artenreichtum mehrere Vertreter, die bis jetzt zur Pflege im Aquarium als geeignet befunden wurden, wenngleich mit ſehr vielen Arten noch nicht einmal ernſtliche Verſuche angeſtellt wurden; ich erwähne Alcyo- nium digitatum, Suberites massa und Astroides calicularis (Meerhand, Korkſchwamm und Nelfen- koralle). Korallen und Schwämme find Bolypen- kolonien, Stöcke oft bis zu bedeutender Größe, deren einzelne Individuen ſo klein ſind, daß ſie nur mühſam mit bloßem Auge als ſolche erkannt werden können. Als nächſte Verwandte der Ak— tinien, beſitzen die kleinen Korallentiere denſelben Bau, als deſſen wichtigſten Organe zur Nahrungs⸗ aufnahme der Mund mit kürzeren Tentakeln an⸗ zuſehen iſt. Die Beute, in dieſem Falle mikro⸗ ſkopiſch kleine, freiſchwimmende Tierchen, werden entweder durch Saugwirkung oder von den Ten⸗ takeln in den Magenraum gezogen. Auf eine nähere hiſtologiſche Beſchreibung einzugehen, er⸗ übrigt ſich, da es mir nur auf eine Feſtſtellung der Tiergruppen zum Thema zu tun iſt. — Eigentlich nicht ganz in dieſen Rahmen, aber immerhin das Thema berührend, gehören vielleicht noch einige Schneckenarten und zwar jene, welche ſich von Nahrungsreſten, von Abfallſtoffen oder Algen nähren. Auch hier haben wir, wenn ich mich ſo ausdrücken darf, eine „perſönliche“ Füt⸗ terung nicht nötig, da die Schnecke als Reinigungs- polizei, wie ſie gern genannt wird, ihre Nahrung die wir im Sinne einer Fütterung nicht mehr als ſolche bezeichnen, ſelbſt ſucht. Die Aufzählung ließe ſich noch fortſetzen, es war mir aber nur darum zu tun, die uns bis jetzt geläufigſten Tiere nach dieſer Richtung ein⸗ mal kritiſch zu beleuchten. Wir dürfen aber bei unſerer Annahme, dieſe Arten von Tieren bedürfen keiner Fütterung, etwas nicht überſehen: der Behälter, der dieſen zum Aufenthaltsort dient, muß ſich im biologiſchen Gleichgewicht befinden! Was dieſes heißt, iſt Ihnen ja bekannt; dazu gehört aber nicht zuletzt, daß ein Aquarium mit dieſen Tieren nicht über- völkert werden darf, denn wenn wir auch nicht eigens zu füttern brauchen, jo geht unſere Be- ſtrebung als Pfleger doch dahin, daß wir für entſprechendes Vorhandenſein von Futterſtoffen ſorgen. Fit der Behälter im biologiſchen Gleich— gewicht, iſt er vor allem nicht zu ſtark beſetzt, dann bleiben vom mikroſkopiſchen Kleingetier vor den Saugſchlünden unſerer feſtſitzenden Tiere immer noch genug verſchont, daß die Erhaltung der Arten auf lange Zeit geſichert iſt, infolge⸗ deſſen die Seeſcheiden, Röhrenwürmer, Muſcheln, Schwämme uſw. ſtets genug Nahrung vorfinden werden. Im Gegenſatz hierzu wird aber eben durch das biologiſche Gleichgewicht das Gber⸗ handnehmen irgend einer Alge oder eines frei⸗ ſchwimmenden Kleintieres und mit ihm eine Waſſerſtrebung hintangehalten. Und ſo leuchtet ebenfalls ohne weiteres ein, daß durch eine über⸗ ſtarke Beſetzung des Behälters mit dieſen „Klein⸗ freſſern“, wie ich die ganze Gruppe bezeichnen möchte, bald aller Nahrungsvorrat aufgebraucht, die Infuſorien und dergl. bis auf das letzte In⸗ dividuum vertilgt und ſchließlich die Futterquelle für ſie gänzlich erſchöpft wäre. Eine gedeihliche Entwicklung iſt damit völlig unterbunden.“ — Die Ausführungen wurden weſentlich unter- ſtützt durch Vorzeigung und Erklärung folgender (lebender) Tiere: Pecton opercularis, Mya are- naria, Mytilus edulis, Ostrea edulis, Littorina, Purpura lapillus, Buccium undatum, Sertularia argentea, Alcyonium digitatum, Podocoryne car- nea auf Pagurus Bernhardus ſitzend, Arenicola marina, Nereis pelagica, Tubularia larynx, Acti- nia equina, Aphrodite aculeata, Balanus bala- noides, Doris tuberculata und Phallusia virginea. Sämtliche Tiere kamen, zu Gunſten der Kaſſe, zur Verloſung unter die Anweſenden. Herr A. Zach⸗Graz traf mit einer Anzahl Seetiere aus dem Mittelmeer hier ein, zu welchem Tage eine beſondere Verſammlung einberufen wurde, um es Herrn Zach zu ermöglichen, die Tiere auf einfache Weiſe an unſere Witglieder abzugeben. Es konnten zu Vorzeigung und Ab⸗ gabe gelangen: Actinia zonata (Gürtelroſe), Bu- nodes gemmaceus (Edelſteinroſe), Sagartia bellis (Seemaßliebchen, auch fälſchlich als Seemanns⸗ liebchen bezeichnet), Heliactis bellis (Sonnenroſe), Adamsia Rondeletti (Schmarotzerroſe) auf Murex brandaris (Stachelſchnecke) und Eupagurus Bern- hardi (Einſiedlerkrebs) ſitzend, Ceriantus mem- branaceus (Zylinderroſe) in prachtvoll blau— ſchwarzen und in gelb und braun geringelten Exemplaren), Anemonia sulcata (Wachsroſe, Fadenroſe), teilweiſe mit lila Tentakelſpitzen. Spirographis Spallanzanii (Röhrenwurm), Aste- rina gibbosa (fleiner grüner Seeſtern), Palaemon serratus (Garneelen), Sphaerechinus granularis (Seeigel) und Murex trunculus (Brandhorn- ſchnecke). Alle Tiere waren in tadelloſer Verfaſſung und wurden von Herrn Zach, dem wir für ſeine Mühe beſonderen Dank ſchulden, zu äußerſt niedrigen Preiſen ſämtlich verkauft. — In die Geſellſchaft wurde aufgenommen: Herr Weſtphalen Hamburg. April. In dieſem Monat unternahm der Vorſitzende, Herr Müllegger, eine Sammelreiſe an das adri- atiſche Meer. Aus dieſem Grunde, das heißt infolge der Abweſenheit von Herrn Müllegger, war die Verſammlung in dieſem Monat lediglich eine loſe Zuſammenkunft ohne Tagesordnung. Ein Vortrag über die Sammelreiſe findet mit Lichtbildern in einer der nächſten Verſammlungen ſtatt; an dieſer Stelle heute nur ein kurzer Bericht. — Der Zweck der Reiſe Herrn Mülleggers nach Trieſt war die Beſchaffung einer größeren Anzahl verſchiedener, geeigneter Seetiere für die Mit- glieder der Geſellſchaft, außerdem für das Aqua⸗ rium des ſtädtiſchen Muſeums in Bremen und das Aquarium des zoologiſchen Gartens in Hamburg. Da mit einer möglichſt großen Zahl von Tieren gerechnet wurde, beſtand die Trans⸗ portausrüſtung aus 10 großen, emaillierten Kannen mit je 50 Liter Inhalt, 10 Gläſern à 8 Liter Inhalt, 3 Cylindern mit komprimiertem Sauerſtoff und der nötigen Anzahl von Aus⸗ ſtrömern, Hähnen, Schläuchen, Manometern uſw. Auf die Mitnahme von Fanggeräten wurde, bis auf einige Handnetzchen, ganz verzichtet, da die Abſicht beſtand, die Fänge auf See mit einhei⸗ 16 Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie miſchen Fiſchern und ihren Gerätſchaften zu unternehmen. Eine weſentliche Hilfskraft hatte Herr Müllegger in Herrn Zach⸗-Graz, der in uneigennützigſter Weiſe ſich 8 Tage lang an den großen Strapazen und körperlichen Anſtrengungen der Reije beteiligte und ſich unſerem Vorſitzenden zur Verfügung ſtellte. Außer Herrn Zach müſſen wir aber vor allem dem Direktor der k. k. zoolo⸗ giſchen Station Trieſt, Herrn Profeſſor Dr. Carl Cori, unſeren ganz ergebenſten Dank auch an dieſer Stelle zum Ausdruck bringen für die liebenswürdige Uberlaſſung von Aquarien und die Erlaubnis zur Benutzung der Räumlichkeiten der k. k. zoologiſchen Station. Es muß gleich erwähnt werden, daß ſich der Ausführung des ganzen ſorgfältig vorbereiteten Planes, wie immer bei ſolchen Gelegenheiten, koloſſale, nicht vorauszuſehende oder zu berech— nende Schwierigkeiten in den Weg ſtellten und an die Energie und Ausdauer, ſowie die phyſi⸗ ſche Kraft der beiden Herren unerhörte Anfor⸗ derungen ſtellten, Schwierigkeiten, die aber ſchließ⸗ lich durch ungezählte Schweißtropfen, eine uner⸗ müdliche, von Luſt und Liebe zur Sache beſeelte und aufrecht erhaltene Tatkraft, nicht zuletzt aber durch das Zauberwörtchen quanti costa? über- wunden wurden. Und da mußte man denn oft und tief in den Beutel greifen. Erwähnt ſeien nur die großen Amftändlichkeiten mit dem k. k. Zoll⸗Apparat, die langwierigen Verhandlungen mit den unerhörten Forderungen der aus FIta⸗ lienern und Slovenen beſtehenden Fiſcher und Fahrzeugbeſitzer, die hohen Schnellzugsfrachtkoſten, große Hitze, nächtliche Fänge, umſtändliche Trans⸗ porte zur zookogiſchen Station — das alles for⸗ derte ein gut Stück Arbeitsleiſtung und Gber⸗ legung und Ausdauer. Der Fang und die Arbeitseinteilung geſchah in der Weiſe, daß man am früheſten Morgen mit einigen Kannen und Durchlüftern auszog und am Abend die unterwegs gemachten Fänge in die zool. Station zurückbrachte, wo ſie in Behältern mit Durchlüftung untergebracht wurden. QUnter- wegs wurden, wenn nötig, „Depots“ errichtet; Röhrenwürmer z. B. wurden zuſammengebunden, mit einem Stein beſchwert und ſo an einer Schnur ins Meer verſenkt. Körbe, am Strande ebenfalls ins Meer gehängt, dienten als praktiſche Auf⸗ bewahrungsbehälter, auf den Küſtendampfern, die häufig zur Heimfahrt nach Trieſt benützt wurden, und zwar lieber als die Bahn, war Gelegenheit zu häufigem Waſſerwechſel an und für ſich ge⸗ geben. UAnſchätzbare Dienſte jedoch erwies ein kleiner Apparat, der in einigen Stücken mit⸗ genommen wurde: ein ſogenanntes Doppelgebläſe, wie es an Brandmalerei-Apparaten oder Parfüm⸗ zerſtäubern verwendet wird. Das Ende des Schlauches mit einem Ausſtrömer verſehen und den Ball in der Hand getragen, die gleichzeitig die Transportkanne hält, gab eine ausgiebige und einwandfreie Durchlüftung während des Transportes, mit Hilfe dieſes Apparates war es z. B. unter anderem möglich, bei großer Hitze in einer kleinen ca. 4 Liter faſſenden Transport⸗ kanne etwa 300-400 Lebias calaritanus zwei Stunden weit zu transportieren! Bei Ebbe wurde am Strande geſammelt und mit kleinen Handnetzen Garneelen und Schleim⸗ ſiſche erbeutet; bei Flut dagegen wurde mit Schleppnetzen auf der See und zwar von den erwähnten großen Fiſcherbarken aus, die von vier Mann bedient wurden, gefiſcht. Die etwa 2—4 Meter unter dem Meeresſpiegel an Quaimauern ſitzenden Röhrenwürmer wurden mit einer langen Bambusſtange, deren oberes Ende geſpalten und mit einem Holzkeil klaffend erhalten wurde, von der Anterlage losgelöſt und heraufgeholt. Die Fangplätze ſelbſt waren folgende: Die vor dem herrlich gelegenen Schloß Miramare befindlichen Seegraswälder lieferten reiche Aus- beute an Seepferdchen, viele Arten Fiſche und Krebſe, darunter Labrus-Arten, Gobius, Lepado- gaster, Lophis piscatoreus, Scorpaena und ein Eremplar von Zeus faber, den Heringskönig, ferner Jnachus, Stenorhynchus, Galathea, Squilla mantis und Paguristes maculatus in Symbioſe mit Suberites domuncula, außerdem Nadt- ſchnecken und Tintenfiſche. Im Hafen des Fiſcher⸗ ortes Barkola war in ungezählten Exemplaren die Fadenroſe (Anemonia sulcata) vorhanden, von denen mit großer Mühe etwa 50 Stück ab- gelöſt werden konnten, außerdem Seeigel und einige wenige Seeſterne. Die dieſem Hafen als Wellenſchutz vorgelagerten Felsblöcke boten der Patella und Chiton inmitten ſtärkſter Brandung Aufenthalt, und konnten nur mit Anwendung der Lift, fie zu überraſchen, vom Felſen abge- nommen werden. An der Landſtraße von Barkola nach Miramare befanden ſich Abwäſſer⸗ kanäle, die von Aktinien, namentlich Actinia equina, als Aufenthaltsort bevorzugt wurden; es war eine keineswegs angenehme Arbeit, in dieſe ebenſo engen und übelriechenden wie ſchmutzi⸗ gen Kanäle zu kriechen und die Aktinien zu jammeln. Der Hafen von Trieſt ſelbſt, und namentlich die bei der großen Mole St. Carlo liegenden Quaimauern waren von einem dichten Wald herrlicher Röhrenwürmer (Spirographis Spallan- Zanii) bewachſen; mit der ſchon beſchriebenen ge- ſpaltenen Bambusſtange gelang nach einiger bung bald das „Angabeln“ der Würmer. — Zaule, mit der Bahn in etwa 30 Minuten zu erreichen, beherbergt in ſeinen verſumpften Sa⸗ linen die prächtigen Cylinderroſen (Cerianthus membranaceus). Ihr Fang iſt äußerſt ſchwierig und man ſinkt und watet bei der Arbeit oft bis zu den Hüften im Schlamm, um ein einziges Exemplar zu erhaſchen; unſchätzbare Dienſte er- wies hierbei ein einheimiſcher, intelligenter Italiener. Die Bucht von Zaule iſt auch der Aufenthaltsort von Kalkröhrenwürmern (Serpula contortuplicata), die von der Unterlage abgebrochen werden oder mit lebenden Auſtern, mit welchen ſie breite Bänke bilden, zuſammen herausgefiſcht werden müſſen. Ausgedehnte, verlaſſene Salinenfelder bei Capodiſtria beherbergen in ihren Waſſerlöchern große Mengen von Kärpflingen (Lebias calari- tanus); die noch mit dem Meere in Verbindung ſtehenden Salinenteiche haben teilweiſe Bewuchs von Seegras, unter dem ſich ausnehmend viele kleine Einſiedler Diogenes varians) und Reuſen⸗ ſchnecken (Nassa reticulata) tummeln. — Das ent⸗ zückende, durch ſeinen hervorragenden Rotwein den „ſchwarzen Iſtrianer“ berühmte und beliebte Iſola endlich lieferte an ſeinen zerklüfteten Felſen eine prachtvoll blau getupfte mit einem Stirnhöcker verſehene Schleimfiſchart (Blennius), ſowie geſtreifte Garneelen (Palaemon), deren Beine gelb und blau geringelt waren. Am Flachſtrand von Ziola waren außer vielen Schnecken und Muſcheln ver⸗ g f g | rn . ſchiedene Strandkrebſe und in zurückgebliebenen, oft recht kleinen Waſſerlöchern der erwähnte Blennius in größerer Anzahl zu erbeuten. Die ganzen Fänge fanden in einem Zeitraum von nur acht Tagen ſtatt, an denen allerdings Tag und Nacht, bis auf wenige nächtliche Ruhe— ſtunden ununterbrochen, ſelbſt mit Preisgabe der Hauptmahlzeiten gearbeitet wurde; zum Eſſen blieb wenig Zeit; das mußte ſo nebenbei, etwa in der nächſtbeſten Trattoria erledigt werden. Obſt, der vorzügliche Wein und — viel konſu⸗ mierter Tabak hielten Nerven und Kräfte auf der Höhe. Das Wetter war bis auf einen ſehr regneriſchen Tag äußerſt günſtig zu nennen, da die berüchtigte Bora ſich nicht zeigte, die even⸗ tuell jede Arbeit ausgeſchaltet hätte. Am Tage vor der Abreiſe begann das Einpacken; ſämtliche Gefäſſe wurden mit friſchem Waſſer gefüllt und Fragen und Antworten, Vereinsnachrichten ꝛc. 17 mit dem in Stahlflaſchen mitgebrachten Sauerſtoff durchlüftet. Hierauf wurden die, teilweiſe ſchon ſortierten, Tiere je nach Eignung in den Trans⸗ portbehältern untergebracht und ſtanden bis zum Morgen der Abreiſe in den kühlen Kellerräumen der zoolog. Station. Mit dem erwachenden Tage wurde dann alles auf einem Wagen nach dem Staatsbahnhof geſchafft und im Gepäckwagen des direkten Zuges Trieſt⸗München verſtaut und die Durchlüftung angebracht. Erſt von dieſem Augen⸗ blick an war es Herrn Müllegger wieder möglich, aufzuatmen; in 24 Stunden, alſo am Morgen des nächſten Tages etwa um 8 Uhr war man in Hamburg. Allein das war eine Rechnung ohne den Wirt, das heißt in dieſem Falle die k. k. Eiſenbahnverwaltung und eine ſtörriſche Lo— komotive! Schluß folgt. DO ®) Fragen und Antworten. 8 1. Geſtern 10 Uhr vormitt. gebar mein Weib- chen Girardinus reticulatus etwa 25 Zunge. Ich hatte es während der Zeit in einem kleineren Behälter mit reinem Flußſand-Boden, bepflanzt mit Myriophyllum. Der Behälter faßt ca. / Liter Waſſer. Die Temperatur beim Ablaichen und auch ſonſt ſchwankt zwiſchen 15—20° C. Gleich nach dem Ablaichen entfernte ich das Weibchen von den Jungen und gab es in ein größeres Aquarium, dicht mit Elodea, Myrioph. Vallisneria, Ludwigia etc. bepflanzt, faſſend 10 Liter Waſſer. Das dort befindliche Männchen verſuchte es ſo— fort zu befruchten. Jedoch das Weibchen gebar noch weitere 4 Junge, die des großen Waſſer⸗ druckes wegen oben umherſchwammen. Soll ich ſie dort laſſen, oder zu den andern geben? Im kleinen Behälter lagen manche jungen Girardinus abends am Boden und atmeten ſehr ſchnell, während manche wieder ſich ſehr luſtig jagten. In der Früh fand ich einen Jungen tot am Boden liegen. — Was iſt die Arſache? Werden ſich die anderen halten? Gefüttert werden ſie mit Piſcidin 000. In beiden Behältern ſind auch Schnecken, die an Myrioph. und Vallisnerie ihren durch— ſichtigen Laich abgeſetzt haben. Soll ich es nicht entfernen? Ich bitte mir gütigſt mitzuteilen, wie ich am beſten die jungen Girardinus aufziehen ſoll. Antwort. Da Sie das Weibchen vor Been— digung des Geburtsaktes entfernt haben, iſt es wohl das Beſte, wenn ſie die ſpäter Geborenen in das kleine Aquarium verbringen, obwohl ich ſonſt nicht für Verſetzung von Jungfiſchen bin. Die Jungen laufen außerdem Gefahr, nachträg⸗ lich von den Alten verſpeiſt zu werden. Tem⸗ peratur und Fütterung iſt zweckmäßig, doch finde ich den Behälter mit °/ Liter für ſehr klein und werden Sie deshalb gut tun, die Fiſche, wenn ſie das erſte Jugendſtatium überſchritten haben, in einen größeren Behälter überzuführen. Die in den Behältern lebenden Schnecken und deren Laich ſchaden den Fiſchen nicht. Warum einige der Jungen geſtorben ſind, läßt ſich nicht ſicher ſagen, da Ihr Brief dafür keine näheren Anhalts⸗ punkte enthält. Aug. Gruber. Eingeſandt. Zur Inzucht. Um der allzu großen Inzucht unſerer Aquarien⸗ fiſche vorzubeugen, wäre es ratſam, wenn gleich- raſſige Jungfiſche ausgetauſcht würden. Wir wollen unſere Liebhaberei der Natur möglichſt ähnlich geſtalten, und das kann nur Schritt für Schritt geſchehen, eben in dem Maße, wie wir neue Erfahrungen machen. Im freien Waſſer⸗ leben iſt die Möglichkeit der Inzucht nur äußerſt gering. Was die Natur uns vorſchreibt, iſt immer gut, deshalb wollen wir es nachzumachen ſuchen. Ich ſchlage daher vor, die Jungfiſche, die man wieder zur Zucht verwenden will, tun⸗ lichſt nicht aus der Nachzucht desſelben Paares zu verwenden, ſondern Männchen und Weibchen, die nicht — wenigſtens nicht geſchwiſterlich — verwandt ſind, zur Zucht zu nehmen. Beſonders in den Vereinen wäre der Austauſch ſehr gut möglich. K. Illig, Frankfurt a. M. Berichtigung: Die Aufnahme des Callichthys callichthys in Jahrgang 1913, Nr. 50, Seite 810, ſtammt von Herrn Dr. W. Roth. : Bereins⸗Machrichten :: Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. „Drifon e B. 11. ordentliche Sitzung, Freitag den 14. November 1913. Zu Beginn der Sitzung nimmt der erſte Vor⸗ ſitzende Gelegenheit zu einer kurzen Anſprache, in der er erklärt, daß der „Triton“ zur Zeit ſeines 25jährigen Beſtehens eine Pflicht der Dankbar⸗ keit zu erfüllen habe, indem er ſeinem lieben zweiten Vorſitzenden E. Ringel, der ſeit länger als 23 Jahren dem „Triton“ angehört, die herz⸗ lichſten Glückwünſche und den Dank des Vereins für ſeine unermüdliche Tätigkeit ausſpricht. Dieſem Berlin. 18 Bereins-Nahrichten Dank gibt er ſichtbaren Ausdruck durch Veber⸗ reichung einer hübſchen Bronzefigur, in der Hoff⸗ nung, ihn noch recht lange zu den „Tritonen“ zählen zu dürfen. — Hierauf wird Herr A. Fiſcher durch Wahl in die Reihe unſerer ordentlichen Mitglieder aufgenommen. Herr Lentz legt den Kaſſenbericht für das verfloſſene Vierteljahr ab, der ein ganz günſtiges Rejultat ergibt. Herr Schicke berichtet über die Sammelbeſtellung von Fiſchen, die er im Intereſſe einer Anzahl Mit- glieder ins Werk geſetzt hat; der Erfolg iſt gün⸗ ſtig, die Tiere ſind geſund und preiswert und die Beſteller anſcheinend damit zufrieden. Der Vor⸗ ſtand verſichert, auch für die Zukunft ſeiner An⸗ regung Intereſſe entgegenzubringen. Herr Buchau kommt auf ein bereits früher von ihm berührtes Thema zurück: es handelt ſich um die Frage, ob anzunehmen ſei, daß verſchiedene Arten Waſſerſchnecken unter Waſſer einen Faden zu ſpinnen vermögen, an dem ſie ſich horizontal fortbewegen. Es ſei ſchon verſchiedentlich in un- ſerer Literatur über eine derartige Beobachtung berichtet worden, eine einwandfreie Feſtſtellung jedoch, die jeden Irrtum ausſchließt, fehlt noch immer. In dieſem Sommer glaube er wieder einmal im Freien einen derartigen Fall beob⸗ achtet zu haben, als eine Schnecke bei 50 cm Waſſertiefe, etwa 20 cm über dem Boden ent- fernt, quer durch den Waſſertümpel ſich fortbewegt habe. Eine andere Erklärung, als daß dies an einem ſelbſtgeſponnenen Faden entlang geſchehen, ſei kaum möglich. — Zur Vorzeigung gelangen zwei durch die Herren Scholze und Poetzſchke ein- geführte Fiſche: eine neue Barbe, noch un⸗ beſtimmt, mit einem roten Längsſtreifen verſehen, der aber anſcheinend nur zur Laichzeit eintritt, ſowie eine von Sumatra ſtammende Zwergbarbe. An weiteren intereſſanten, noch wenig genannten Fiſchen ſei ferner erwähnt: Osphromenus striatus, offenbar eine Lokalform, die, erſchreckt, deutlich wahrnehmbare Töne von ſich gibt, Natroplus metallicus, ein noch wenig bekanntes Fiſchchen, ferner eine Grundel von Sumatra, ſowie eine von Nordamerika ſtammende Süßwaſſerflunder Achivus fasciatus. — Herr Ringel hat die ge- legentlich unſerer Ausſtellung durch Herrn Ani- verſitäts⸗Gartenmeiſter Baum-Roſtock vorgezeigte Salvinia spec., die ſich durch auffallend große Schwimmblätter auszeichnete, zur Fortpflanzung gebracht und dabei in verſchiedenen Becken zwei verſchiedene Abarten, die eine mit großen, die andere mit kleinen Blättern erzielt, merkwürdiger⸗ weiſe die erſtere in kalten, die letztere hingegen, alſo die klein blätterige, in geheizten Behältern. Andere Mitglieder erzielten nur eine klein— blätterige Form. Der Vorſtand. 12. ordentliche Sitzung Freitag, den 28. November 1913. Unter den anweſenden Gäſten begrüßt der 1. Vorſitzende beſonders Herrn Hermann, Gründer und Vorſitzender des Beuthener Vereins für Aquarien⸗ und Terrarienkunde, ſowie Herrn Seitz, Inſpektor am Berliner Aquarium. — Hierauf gedenkt er noch mit einigen Worten des jo ſtimmungsvollen Feſtes, mit dem am 28. No⸗ vember der „Triton“ ſein 25jähriges Beſtehen gefeiert hat. Er dankt all den Vereinen und den lieben Freunden, die ſo herzlich dieſes Tages gedacht und durch ihren Beſuch oder durch tele⸗ graphiſche Grüße uns überraſcht haben. Ein umfangreiches Telegramm ſandte u. a. der Mos⸗ fauer Liebhaberverein der Aquarien- und Zimmer⸗ pflanzenfreunde, den wir ſchon ſeit langen Jahren zu unſeren Mitgliedern zählen. Hierauf beginnt Herr Buchal ſeine Plauderei über „Pſychologie der Tiere“. Im Laufe ſeines zwangloſen Vortrages ſchildert er eine Reihe recht intereſſanter Beobachtungen an Ameiſen, Katzen und Hunden, die das kritiſche Auge des denkenden Naturfreundes erkennen laſſen. Er ſucht dann an den geſchilderten Beiſpielen das wechſelweiſe Vorhandenſein von Inſtinkt, Ver⸗ nunft und Logik nachzuweiſen. Hieran ſchließt ſich eine lebhafte Diskuſſion, an der ſich die Herren Seitz, von Girardi, Schicke und Fiſcher beteiligen. Im Laufe derſelben wird darauf hin⸗ gewieſen, daß die Wiſſenſchaft heute den Begriff „Inſtinkt“ nicht mehr gelten läßt, da das, was früher als Inſtinkt bezeichnet wurde, heute unter die Begriffe Atavismus, Beiſpiel (von ſeiten der Eltern) oder Gewöhnung zu rangieren ſei. Die Eigenſchaft logiſchen Denkens dürfte aber in der Tierpſyche überhaupt kaum nachzuweiſen ſein; die meiſten der hierzu angeführten Beobachtungen müßten auf Irrtümer zurückgeführt werden, denen der Tierfreund und Tierbeſitzer mehr als jeder andere unterworfen iſt. Es wurde hierbei an die rechnenden Pferde erinnert, von denen der „kluge Hans“ als ein regelrechtes Dreſſur— produkt ſpäter entlarvt wurde, während aller— dings bei den Elberfelder Pferden des Herrn Krall die Wiſſenſchaft mit ihrem Urteil noch nicht fertig iſt. Vielleicht gelingt es ihr noch einmal feſtzuſtellen, wie ein Pferd zu ſolchen mathematiſchen Kenntniſſen gelangt ſein könne, um Quadrat, Kubik⸗, ja vierte und fünfte Wurzeln aus zehnſtelligen Zahlen (J) ziehen zu können. — Zu dem allgemeinen Tauſchabend ſind eine große Menge Fiſche eingeliefert worden, die alle ihre Liebhaber fanden. Beſondere Beach— tung fanden mehrere Efemplare Belonesox be- lizanus. Der Vorſtand. Nürnberg. „Seeroſe“. Sitzung vom 7. November. In Abbweſenheit des erſten Vorſitzenden eröff⸗ nete H. Heß die Sitzung und gab die Tagesord— nung bekannt. Im Einlauf befindet ſich außer den Zeitſchriften, ein Brief der Weiherkommiſſion mit der Mitteilung, daß der Höfener Weiher mit Futter beſchickt worden iſt. Weiter ſind noch die von der Vereinigung herausgegebenen Fiſch— beſtandliſten eingelaufen, welche an die Mitglie⸗ der verteilt wurden. Unter Punkt Liebhaberei teilt H. Petrich mit, daß er mit einer Beſtellung von Schleierſchwänzen, offeriert durch eine aus⸗ wärtige Firma als Hochfloſſer, bitter enttäuſcht wurde. Von Hochfloſſer war keine Rede, und dann kamen ſie in einem Zuſtande an, der zu bedenken gab. Die meiſten davon hatten Rot⸗ lauf und abſtehende Schuppen, welche jpäter ab- fielen. Wahrſcheilich ſind die Fiſche zu kalt ge⸗ ſchickt worden. H. Lutz nahm hierauf das Wort zu einem kleinen Vortrag über den Stichling, deſſen Pflege und Zucht, wobei er ein ſehr ſchönes Präparat, ſowie lebende Exemplare zur Vor⸗ zeigung brachte. Von beſonderem Intereſſe iſt die Ausführung, daß der Stichling in hieſiger * re 9 * * ET 5 * 5 Gegend noch gar nicht ſo ſange vorkommt. Der⸗ ſelbe wurde vor zirka 12 Jahren, wahrſcheinlich 5 aus der Zwickauer Gegend, in die hieſige über- führt, und zuerſt in die Aiſch bei Neuftadt, ſowie nachher in den Weiher bei Steinbrüchlein, im Eiſenbachweiher bei Erlenſtegen und die Grund⸗ lach eingeſetzt, wo er ſich in kurzer Zeit raſch ver⸗ mehrte. Wegen ſeiner Schönheit und Eigenartig⸗ keit im Neſtbau iſt er jedem Liebhaber zu em- pfehlen, und beſonders jenen Liebhabern, die im Beſitze von Aquarien ſind, die im eingeheizten Zimmer ſtehen. Der Vorſtand dankte H. Lutz für ſeine trefflichen Ausführungen. Sitzung vom 22. November. Eröffnung durch den erſten Vorſitzenden. Im Einlauf Offerte nebſt Exemplar der neuen Taſchen⸗ kalender vom Verlag Wenzel & Sohn. H. Heß nahm hierauf das Wort zu ſeinem Vortrag, „Die Haplochilus, deren Arten, Pflege und Zucht“. H. Heß, welcher Spezialiſt in dieſem Fache iſt, und fünf verſchiedene Arten, Haplochilus lineatus, H. senegalensis, H. spec, H. panchax, ſowie H. Chaperi, zur Vorzeigung brachte, verbreitete ſich an Hand derſelben über die Farbenprächtigkeit derſelben, die leichte Haltung derſelben in Be- zug auf Futter, Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen. H. Heß verſtand es auf Grund ſeiner Erfahrungen die Zuhörer zu feſſeln, und wurde ihm zum Schluß ſeiner Ausführungen großer Beifall zu teil. H. Loeßlein kann über gute Zuchterfolge ſeines Importpaares Rivulus poeyi berichten. H. Foertſch ſpricht ſich über die Dam— böklampe ſehr lobend aus. Er fertigte ſich zu feinem Brenner ein Baſſin an mit / Liter In⸗ halt, und brennt jetzt dieſelbe 12 Tage lang un- unterbrochen, ohne Wart und Pflege und ge— ruchlos. Die Temperatur des Waſſers beträgt 230 C. im geheizten Zimmer. Auf Antrag wer⸗ den 12 Stück Brenner bezogen und zum Gelbit- koſtenpreis an bie Mitglieder abgegeben. Bei der Weiherkommiſſion treffen jetzt alle Wochen friſche Mückenlarven ein und können dieſelben alle Samstage bei H. Lutz im Luitpoldhaus, bei H. Lieret, Heymſtraße 25, und H. Liegel, Schwa- bacherſtraße 80, bezogen werden. H. Lieret erſucht die Mitglieder, eingegangene Fiſche nicht weg— zuwerfen, ſondern dieſelben in Formalin zu ſetzen, um ſie bei Demonſtrationen zu verwenden. Beſchloſſen wird noch, 15 Stück Taſchenkalender bei H. Bonnenberger zu beziehen. Dieſelben werden in den Sitzungen abgegeben. il h. Dürmeyer, Schriftführer. B. Gerichte. Altona. Verein Altonaer Aquarienfreunde E. V. Verſammlung vom 4. Dezember 1913. Unter den Eingängen: Austrittserklärung des Mitglieds D. Wilſtermann zum 1. Januar, Probe⸗ exemplar des „Taſchenkalender für A. T. 1914“ und die üblichen Zeitſchriften. Unter Zeitſchriften⸗ bericht ſtellt Herr Oſtermann den Antrag, die „W.“ ebenfalls in unſer Vereinslokal ſenden zu laſſen. Der Antrag wird angenommen. Herr Hoffmann ſtellt Antrag auf Aufnahme als Mit⸗ glied. Der Vortrag des Herrn Bethke machte die Anweſenden mit unſeren hieſigen Seen und Teichen bekannt. Die klaren Ausführungen wurden von den Hörern mit Intereſſe verfolgt. Vereins⸗Nachrichten 10 Anſchließend an dieſe Ausführungen wurde den Mitgliedern in Abbildungen und photographi— ſchen Aufnahmen noch weiter der Inhalt des Vor⸗ trags erläutert und vorgeführt. Der Vorſitzende dankte im Namen des Vereins. Hierauf erſtattete Herr Oſtermann einen Bericht über den Vortrag in der „B. V.“ (gehalten von Herrn Schermer— Lübeck). Herr Schmidt teilt mit, daß die „B. V.“ ein Vergnügen plane, wie im März. Unter „Verſchiedenes“ wird beſchloſſen die erſte Sanuar- verſammlung am 1. Januar 1914 ausfallen zu laſſen. In der angeſchnittenen Durchlüftungs⸗ frage, ob kleine oder große Blaſen zu empfehlen ſeien, gingen die Anſichten ſehr auseinander und zeigte ſich, daß jede Art ihre Anhänger hat. Es wird gewünſcht, daß hierüber Verſuche angeſtellt werden. Herr Hoffmann teilt mit, daß er unter ſeiner Nachzucht von Maulbrütern ein Kurioſum 4 Tage beobachtet, zwei mit dem Schwanzende zuſammengewachſene Jungtiere, ſelbige wurden ebenſo wie die geſunden Tiere von den Alten aufgenommen. F. B., I. Schriftführer. Dresden. „Waſſerroſe“. Verſamlung am 20. Dezember 1913. Nach Eröffnung durch den Vorſitzenden wur— den zunächſt die Eingänge bekannt gegeben: Die abonnierten Zeitſchriften, ſowie durch Vermittel⸗ ung des Herrn Engmann ein Schreiben eines Herrn Macht hier, womit der letztere ein größeres Aquarium zu einem verhältnismäßig billigen Preiſe zum Kauf anbietet. Von den heute anweſenden Mitgliedern konnte niemand von dieſer Offerte Gebrauch machen. Hierauf gibt der Vorſitzende bekannt, daß ſich Herr Em⸗ merling als Mitglied abgemeldet hat, wovon die Verſammlung Kenntnis nahm. Hierauf wird vom Vorſitzenden aus dem Kosmos-Hefte Nr. 12 1913 ein Artikel über den „Winterſchlaf unſerer Süßwaſſerfiſche“ verleſen, deſſen Ausführungen von den Anweſenden mit großem Intereſſe ent- gegengenommen wurden, und gelangte man hierauf zu einer lebhaften Ausſprache über die ſogen. Fettſchicht in den Aquarien. Beſonderes Intereſſe zeitigte eine Diskuſſion über den in der Nummer 50 1913 der „Blätter“ offerierten und in einem Artikel derſelben Nummer näher be— ſchriebenen neuen Kirchner'ſchen Durchlüftungs⸗ apparat, worauf beſchloſſen wurde, den Erfinder zunächſt um probeweiſe Veberlaſſung des Appa— rates gegen Erſtattung der Transportkoſten zu erſuchen. Herr Hartlich übernahm die Erledigung dieſer Angelegenheit. Herr Renz teilt mit, daß die vereinsſeitig durch ihn bei G. Bauer, Nürn- berg, beſtellten Enchyträen eingetroffen, aber in einer ſolchen Quantität, welche der Offerte für den verlangten Preis nicht im entfernteſten ent- ſpricht. Da außerdem die Sendung in ziemlich verdorbenem Zuſtande, der ſich auch durch einen peſtialiſchen Geſtank bemerkbar machte, angelangt iſt, ſo hat Herr Renz ſoſort mit Antwortkarte bereits zweimal beim Lieferanten reklamiert, aber bis zur Stunde keine Antwort erhalten. Richard Teichmann, Schriftführer. Eſſen. „Azoll a“. Die General⸗-Verſammlung wurde eröffnet durch einen Jahresbericht des 1. Bor- ſitzenden, Dr. Arnold, der ungefähr folgendes ausführte: 20 Die Mitgliederzahl ſtieg im abgelaufenen Geſchäftsjahr von 29 auf 41. Die wichtigſten Daten aus dieſer Zeit ſind die Gründung der „biologiſchen Vereinigung“ und die Be- teiligung an der Landwirtſchaftlichen Ausſtellung. Bei dieſer erhielt die Azolla den 2. Preis: eine ſilberne Medaille. Die ge⸗ plante Angliederung einer Schülerabteilung fand bei den zuſtändigen Behörden nicht die erhoffte Unterſtützung und unterblieb darum. Die Sitzungen waren verhältnismäßig rege beſucht. Von größeren Vorträgen ſeien hier erwähnt die Vor⸗ träge von Herrn Dr. Kahrs über die „Urzeit der Fiſche“ und von Herrn Dr. Arnold über die „Urzeit der Reptilien und Amphibien“, von Aus- flügen eine ſchöne Tagestour durch das ſandige Hardtgebirge zur Fiſchzüchterei Ahſen und von da die Lippe abwärts bis Datteln. Dann wurde der Kaſſenbericht erſtattet und dem Kaſſierer Entlaſtung gewährt. Die vom Verein gehaltenen Zeitungen finden nicht die ge⸗ wünſchte Beachtung. Um hier zu helfen, wird für jede ein Referent gewählt, der alle Monate über die darin enthaltenen Aufſätze be⸗ richten ſoll. Dieſe Berichte übernehmen für die „Wochenſchrift“ Herr Böcker, für die „Natur“ Herr Stahl, für den „Kosmos“ Herr Hörſter, für den „Mikrokosmos“ Herr Leo. Da der der „Azolla“ von der Muſeumsver⸗ waltung bislang zur Verfügung geſtellte Raum zu Ausſtellungszwecken benutzt wird, wird eine Kommiſſion betraut, die Lokalfrage bis zum nächſten Mal zu regeln. Die Eintragung in das amtliche Ve⸗ reinsregiſter findet nochmals das Einverſtänd⸗ nis der Verſammlung und geſchieht ſofort nach Neuwahl des Vorſtandes. Zur größeren Belebung der Sitzungen ſoll öfters eine Sendung roter Mückenlarven ver⸗ teilt werden und eine Verloſung von Fiſchen ſtattfinden. Auf Wunſch einiger Mitglieder wird be— ſchloſſen, in Zukunft die Verſammlungsberichte regelmäßig den „Blättern“ zur Ver⸗ öffentlichung zu übergeben. Durch Akklamation werden die bisherigen Vorſtands mitglieder wieder gewählt und zwar: 1. Vorſitzender und Berichterſtatter für die „Blätter“: Dr. Arnold. 2. Vorſitzender: Dr. Hoppe. Kaſſierer: Niehaus. Schriftführer: Hörſter. Bibliothekar und Konſervator: Stahl. Tümpelwart: Koſchel. Die bisherige Aquariumkommiſſion wird aufgelöſt. Ihre Geſchäfte übernimmt der neue Vorſtand. Um das Intereſſe der Mitglieder am Aquarium zu heben, ſoll die Aufſicht über die einzelnen Becken verſchiedenen Herren übertragen werden. Die Verteilung der Becken wird in der nächſten Sitzung beraten werden. Der Antrag, das Aquarium, ſoweit es nicht ſtädtiſch iſt, als Vermögen dem neuen E. V. zu übergeben, findet einſtimmige Annahme. Herr Bange und Herr Otterlein berichten über die Beſtrebungen, in Gelſenkirchen die Aquarianer in einem neuen Verein zu ſammeln. Zur Verloſung gelangen dann vier Chanchito. Glücklicher Gewinner iſt Herr Stahl. Zum Schluß findet der Antrag, die Sitzungen ſchon um 8 Uhr zu beginnen, einſtimmige Annahme. Arnold. Vereins⸗Nachrichten Hamburg-Eilbek. „Trianea“. Aus den Verſammlungen vom 14. und 28. November 1913. Protokolle wurden genehmigt. Es lagen ver⸗ ſchiedene Eingänge vor, die ihre Erledigung fanden. Für den Taſchenkalender 1914 von Guſtav Wenzel & Sohn wurde eine Geſamtbeſtel⸗ lung aufgegeben. Als Oiskuſſionsthema hatten wir nur geſetzt: „Winterfütterung unſerer Fiſche“ ſowie: „Altwaſſer“. Beide Fragen zeitigten eine rege Debatte, im übrigen machte uns unſer Herr Hübner, der ja ſchon langjähriger Liebhaber iſt, mit ſeinen Erfahrungen bekannt. Zu der erſten Frage war auch der diesbezügliche Artikel in den „Bl.“ Nr. 44, S. 719, für uns von großem Intereſſe. Anſer Vorſitzende hielt uns einen Vortrag über: „Haltung und Zucht des Scheiben⸗ barſches“. Seine Ausführungen fanden bei den Anweſenden aufmerkſames Gehör und wurden mit Intereſſe aufgenommen. Am 3. Januar vollendet der Verein ſein erſtes Geſchäftsjahr. Es wurde beſchloſſen, das Stiftungsfeſt am Sonn⸗ abend den 3. Januar 1914 in Form eines Herren- abends mit Eisbeineſſen zu begehen (Mk. 1.50 pro Perſon). Mitglieder, die noch daran teilzu⸗ nehmen gedenken, wollen dies baldmöglichſt dem Vorſitzenden mitteilen. Als neues Mitglied wurde aufgenommen: Herr Wilh. Mohr. Nächſte Verſammlung: Freitag den 9. Ja⸗ nuar 1914. Hamburg. „Roßmäßler“. Verſammlung vom 3. Dezember 1913. Beſuch 40 Perſonen. Der Vorſitzende eröffnet die Verſammlung mit Berlefung der Tagesord— nung und Bekanntgabe der Eingänge, die keiner beſonderen Erwähnung bedürfen, mit Ausnahme der eingetroffenen Lieferung 11 und 12 von „Reuter's fremdländ. Zierfiſchen“, die wiederum mit ſehr ſchönen Abbildungen bekannter Gich- liden ꝛc. ausgeſtattet ſind. Herr Gag ſtiftete liebenswürdigerweiſe ein tragbares Blech- aquarium mit Glasſcheibe an der Vorderſeite, welche zur Aufbewahrung von Fiſchen während der Verſammlung dienen ſoll. Der Behälter iſt heizbar und eignet ſich ſehr gut zum Hineinſtellen mehrerer kleinerer Glashäfen, wodurch man das Herausfangen und Ausſuchen der Inſaſſen er⸗ ſpart. Durchlüftet wurde der Behälter durch den bekannten Gagſchen Tropfdurchlüfter, welcher tadellos und ohne Unterbrechung wäh— rend des ganzen Abends arbeitete. Herr Schröder, unſer erſter Vorſitzender, beginnt ſodann mit einem Vortrag über die Durd- lüftung der Aquarien und ſtreift mehr oder weniger eingehend die verſchiedenen ein- fachſten und komplizierteſten Apparate, wie man ſie früher und heute zur Durchlüftung benützt. Das größte Intereſſe haben natürlich unſere heutigen modernen Waſſerdruckpumpen, die man in verſchiedenen Syſtemen kaufen kann, und vor allem iſt es das neueſte Syſtem der Firma Sühlſen & Boſtelmann, der „Sübor⸗ Apparat“, der das Vollkommenſte und Modernſte auf dem Gebiete der zeitigen Waſſerdruckluftpumpen darſtellen ſoll. An den lehrreichen Vortrag, der mit Bei- fall aufgenommen wurde, ſchließt ſich eine De- batte, ob Durchlüftung die Fiſche ver- wöhne. Nach einigem Hin und Her kam man zum Schluß, daß kein Fiſch mehr Sauerſtoff ver⸗ ER RITTER F Sn auch erſt Vereins⸗Nachrichten 21 arbeite, als er zum Leben benötigt; man kann alſo von einer gewiſſen Aberſättigung mit Sauer⸗ ſtoff bei Fiſchen, die in durchlüfteten Becken ge⸗ halten werden, nicht reden, ebenſowenig, wie von einer Berwöhnung der Fiſche durch Durchlüftung. Ob der nötige Sauerſtoff durch Ausſcheidung der Pflanzen oder künſtlich durch Durchlüftung, das heißt Bewegung des Waſſers, erzeugt wird, hat keinen Einfluß auf die Fiſche. Gut bewachſene Aquarien, wenn nicht übervölkert oder mit zu großen Fiſchen beſetzt, erfordern keine Durch⸗ lüftung, während z. B. Eichliden⸗Becken, in denen Pflanzen faſt ganz fehlen, und in denen ſich eine meiſt ſehr zahlreiche Nachkommenſchaft befindet, durchlüftet werden müſſen. Conn, Schriftf. Lübeck. Verein für Aquarien⸗ und Terrarienkunde. W. Verſammlung vom 12. Dezember 1913 im Wintergarten. Anweſend 14 Mitglieder, Eröffnung durch den Vorſitzenden. Sodann werden die Eingänge be- kanntgegeben. Es wird ferner beſchloſſen, Herrn Müllegger für einen öffentlichen Vortrag zu ge- winnen. Der Vorſtand macht ſodann den Bor- ſchlag, eine Weihnachtsfeier abzuhalten, welcher einſtimmig angenommen wird. Hierauf erfolgt die Verloſung einiger Pflanzen, die von einer Beſtellung übrig blieben. Der Vorſitzende verlieſt ſodann einige interej- ſante Abhandlungen aus dem „Kosmos“ über Sumpfgas, Schonung der Fiſchreiher und Fiſch⸗ otter, Laubfroſch und das Berliner Aquarium. Für die Mitglieder wird eine Beſtellung von Mückenlarven gemacht, dieſelben ſind in der nächſten Verſammlung zu entnehmen. Der Froſch erbrachte Mk. 1.30. Der Vorſtand. Nürnberg. Vereinigte Aquarien-Bereine. 1. Aquarien und Terrarienabteilung der Natur⸗ hiſtoriſchen Geſellſchaft. 2. Ludwigia. 3. Geſellſchaft für Aquarien- und Terrarienkunde Seeroſe. Sitzung am 30. November 1913. Anweſend waren 24 Herrn. Herr Lößlein er- öffnete die Sitzung um 9 Ahr. Es wurde Herr Siegel als Vorſitzender und Herr Haffner als Schriftführer gewählt. Herr Lößlein referierte über die Erfolge der Weiherkommiſſion und er⸗ wähnte, daß der Erfolg ſchließlich nicht den ge⸗ hegten Erwartungen entſpreche, woran teilweiſe die Witterung viel Schuld getragen und dann Erfahrungen geſammelt werden mußten, dann verſchiedene Abelſtände herrſchten, welche abzuſchaffen noch kein Recht beſtand, da dieſes erſt im neuen Jahre in Kraft tritt. Das Futterergebnis war zeitweiſe recht gut, iſt aber im Herbſt zurückgegangen. Auffallend war das Auftreten von Wintereiern der Daphnien im Weiher Laufamholz im Juni. Die Herrn der Lud⸗ wigia erklärten, daß der Weiher in Kleinreuth bei Schweinau ſeinem Zweck entſprochen habe. Der Weiher in Neuwerk hat wenig Futter er- geben und kommt im Sommer nicht in Betracht. Der Weiher in Höfen iſt ihm gleich zu ſtellen, während der Weiher der Seeroſe völlig verſagte, auch finden ſich Fiſche, welche von anderen Leuten eingeſetzt wurden, darinnen vor. Im Loher Weiher find Karauſchen, welche von Gen⸗ darmen hineingeworfen wurden. Sie hatten die Fiſche Perſonen, welche ſie unberechtigt gefangen hatten, abgenommen. Gegenmaßregeln wurden ergriffen. Der Schnepfenreuther Weiher lieferte ſehr viel Futter, in Folge des Zufluſſes von Jauche. Der Weiher von Almoshof ergab ſehr große Daphnien, jedoch nicht jo viele. Die Füt⸗ terung mit Blut hat ſich bewährt. Der Referent führt aus, daß kein Geld ausgegeben wurde, ohne daß erſt durch Probe feſtgeſtellt wurde, ob die Ausgabe von Erfolg ſei. Die Kritik ſei wohl ſehr ſcharf, aber Ratſchläge zum Beſſermachen ſeien keine gemacht worden. Futterdiebſtähle ſind trotz Aufſicht der Gendarmen vorgekommen. Dann dankte Herr Lößlein den Herren, die ſich um Fütterung und ſonſtige Arbeiten, wie Schreiben der Tafeln, Weiherreinigung uſw. ver⸗ dient gemacht haben. Futterkarten wurden 72 ausgegeben. Auch an die Preſſe erging ein Rundſchreiben, das den Schutz der Futtertiere empfiehlt. Es wurde auch in der kgl. Kreisober⸗ realſchule bekannt gegeben und vom Verein der Naturfreunde aufgenommen. Drei durch Herrn Lutz erfolgte Fiſchbeſtellungen beliefen ſich auf 720 Mark und wünſcht der Redner, daß auch in Zukunft reicher Importbezug ſtattfinden möge. Die ausgegebenen Fiſchliſten ergaben, daß 84 fremde und 17 Arten einheimiſcher Fiſche ge⸗ pflegt werden. In der Diskuſſion empfiehlt H. Lutz, den Weiher in Laufamholz ausfrieren zu laſſen, da ſich viel Elodea gezeigt habe. J. Siegl glaubt, daß die Kommiſſion ſehr viel ge⸗ leiſtet habe, zum Beſten aller und empfiehlt auch das Ausfrieren der Weiher. Herr Lößlein be- ſpricht dann das Winterprogramm, Füttern der Weiher mit Darminhalt und Blut. Es müſſe viel mehr gearbeitet werden als im Vorjahre. Exkurſionen ſollen veranſtaltet werden. Dann ſchlägt er vor, im Februar eine Generalver— ſammlung abzuhalten, mit Rechenſchaftsbericht, Wahl der Kommiſſion und einer Verwaltung, Auch ſoll eine Fiſchbörſe eröffnet werden, ſowie eine monatliche Verkauf⸗ und Tauſchliſte, welche auch Pflanzen und Behälter enthalten kann, was die Herren Lutz und Haffner unterſtützen. Herr Siegl wünſcht noch einen Vortrag und eine Verloſung. Angeregt wird, die „Blätter“ gemein⸗ ſam zu beziehen. Herr Haffner iſt bereit, die Herrn mit Proſpekten und Beſtellſcheinen zu verſorgen und die Zeitſchriften durch die Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienabteilung zum billigſten Preis zu beſtellen. Nachdem noch eine längere Dis⸗ kuſſion über die Futterfrage ſtattfand, welche Angebote und Preis von Mückenlaren u. Trocken⸗ futter betraf, wurde beſchloſſen, auch letzteres zu beſtellen. Dann ſoll auch der Weiher in Laufamholz betreffs Beſetzung mit Nutzfiſchen verpachtet werden. Herr Lutz regt noch an, Vor⸗ träge in den einzelnen Vereinen abzuhalten. Schluß der Sitzung 12 Uhr. Wien. Wiener Hydrobiologiſcher Verein. Am 6. Dezember v. J. fand in Herrn L. Amans Saallokalitäten, 3. Schlachthausgaſſe 13, die gründende Verſammlung des „Wiener hydrobiogoliſchen Vereines“ ftatt. Derjelbe hat den Zweck, ſich der Tier⸗ und Pflanzenwelt im Waſſer und deren Erforſchung und Aufklärung ſich zu widmen. Auch ſoll der Zucht und Pflege 22 der einheimiſchen Fiſche ein beſonderes Augen- merk zugewendet werden. Ferner ſtrebt der Verein die Erbauung eines eigenen Fiſchheims an. Die gründende Berſammlung, die von über 40 Perſonen beſucht war, ein Zeichen, wie ſtark die Aquatik ſpeziell in unſerem Bezirksteile „Erd⸗ berg“ vertreten iſt, wurde durch eine überaus ſinnige Rede über Zweck und Ziele des Vereines von Herrn Leutnant d. R. Hans Willitzer eröff⸗ net: reicher Beifall lohnte denſelben für ſeine Ausführungen. Als zweiter ſprach Herr Oberoffizial Benedikt, der ebenfalls in warmen Worten für die Grün⸗ dung des Vereins eintrat. Bei der nun folgen- den Abſtimmung waren ſämtliche Anweſende für die Gründung eines Vereines und es wurde an die Wahl des Ausſchuſſes geſchritten. Zum Vorſtand gewählt wurde mit Stimmeneinheit Herr Leutnant d. R. Hans Willitzer, zu deſſen Stellvertreter Herr Joſ. Schmelzinger, als Schrift⸗ führer die Herren Heinrich Franz und Leopold Hoffmayr, als Kaſſierer die Herren Oberoffizial Benedikt und Steininger; als Preisrichter die Herren DSoſtal und Dezinger, als Bücherverwalter Herr Arnold, als Lehrmittelverwalter Herr Petzler, als Beiräte die Herren Zaradka, Wiehart, Weſſely, Matties, Amon, Schwaerl. Von den Anweſenden meldeten ſich ſofort 25 Perſonen als Mitglieder an und leiſteten im vorhinein auf 3 Monate die Mitgliedsbeiträge. Es liefen an Einſchreibgebühren (per Perſon 50 h) und Wit⸗ gliedsbeiträgen (per Perſon monatl. 30 h) zu⸗ ſammen 20 K 50 h ein. Mehrere Herren leiſteten auch freiwillige Spenden, denen unſer wärmſter Dank gebührt. Nach Erledigung des offiziellen Teiles fand eine Fiſchverloſung ſtatt, um welche ſich die Herren Steininger, Schmelzinger und Zaradka durch ihre Spende verdient gemacht haben. Der Vereins- kaſſe bracht die Verloſung den ſtattlichen Betrag von 7 K 80 h ein. Jedenfalls ein guter Anfang und es wäre nur ſehr zu wünſchen, daß ſich öfter ſo gütige Beſtgeber fänden. Die Vereinsabende des Vereines wurden für jeden 2. und 4. Freitag im Monate feſtgeſetzt und ergeht an alle Freunde und Gönner der Aquatik die höfliche Bitte, an denſelben als willkommene Gäſte recht oft und zahlreich zu erſcheinen. Auskünfte in allen An⸗ gelegenheiten des Vereins erteilt bereitwilligſt und gerne der 1. Schriftführer Herr Heinrich Eranz, 3. Erdbergſtraße Nr. 174, 1/15. Elberfeld. Nordöſtlicher Aquarien- und Terra⸗ rien⸗Verein. Vereinslokal, Guſtav Körner, Hombüchel 25. Vereinsabende alle 14 Tage, Samſtag abends 9 Ahr. Briefadreſſe und Vorſitzender „Joſ. Gerkl, Reitbahnſtraße 13. Eigene Futtertümpel. „Bl.“ und „W.“ liegen im Vereinslokal auf. Gäſte ſtets willkommen. Verſammlung vom 27. Dezember. Nach Er⸗ ledigung der erſten zwei Punkte der Tagesord— nung wurde bei Punkt 2 „Aufnahme neuer Mitglieder“ wurde ein Herr einſtimmig durch Ballotage aufgenommen. Da unter Punkt Ver⸗ ſchiedenes nur einige Beſtellungen beſchloſſen wurden, wurde die Verſammlung um 11% Uhr geſchloſſen. Am 10. Januar 1914 findet eine außerordentliche Verſammlung ſtatt, da wichtige Punkte auf der Tagesordnung ſtehen. Die Mit- Vereins⸗Nachrichten glieder werden höflichſt um vollzähliges Er⸗ ſcheinen gebeten. Der Schriftführer, i. V. Robert Greef. Tages⸗Ordnungen. Berlin. Verein der Aquarienfreunde. Anſere nächſte Sitzung am Mittwoch den 7. Jan. iſt mit einem Kauf⸗ und Tauſchabend verbunden, und es wird nicht allein um rege Beteiligung, ſondern auch um gefl. Angebote von Fiſchen aller Art erſucht. Für Aufſtellung von Behältern und Gläſern iſt in zuverläſſiger Weiſe geſorgt. In der Sitzung ſind auch rote Mückenlarven abzu⸗ geben. Gäſte ſind zu dieſer Veranſtaltung herzl. willkommen. Frankfurt a. M. „Iris“ Verein für Aquarien- und Jerrarienkunde. Tagesordnung für Donnerstag den 8. Januar 1914: 1. Eingänge; 2. Protokoll; 3. Literatur; 4. Verſchiedenes; 5. 10 Pfg.-Verloſung. Die Generalverſammlung findet Donnerstag den 22. Januar ſtatt. Halle a. S. „Daphnia E. U.“ Freitag, den 9. Januar Generalverſamm⸗ lung. Tagesordnung: 1. Jahresbericht; 2. Ein⸗ gänge und Anträge; 3. Neuwahl des Vorſtandes; 4. Bericht der Zuchtergebniſſe 1913; 5. Verſchied. Allſeitiges Erſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſtand. Halle a. S. „Uivarium“ E. U. Nächſte Sitzung Mittwoch den 14. Januar, abends 9 Uhr, iu Bauers Reſtaurant, Rathausſtraße 3. Ordentliche Generalverſammlung Mittwoch den den 22. Januar, abends 9 Uhr, im Vereinslokale. Vorſtandsſitzungen Mittwoch den 7. und 14. Ja⸗ nuar, abends 9 Uhr, ebendaſelbſt. Anträge von Vereinsmitgliedern für die General- verſammlung ſind gemäß S 46 der Vereinsſatzung bis zum 14. Januar ſpäteſtens ſchriftlich beim Vorſtand einzureichen. Da der Wunſch nach Verlegung der Vereins- verſammlungen auf einen anderen Wochentag laut geworden iſt, ſo weiſen wir hiermit ausdrücklich auf 8 37 der Vereinsſatzung hin und bitten, daß ſämtliche Mitglieder möglichſt bald dem Vorſtande Mitteilung zukommen laſſen, ob ſie für Bei⸗ behaltung des bisherigen Sitzungstages ſind oder welchen Wochentag ſie für geeigneter anſehen. Der Vorſtand. Hamburg. „Roßmäßler.“ Tagesordnung für die Hauptverſamm⸗ lung am Mittwoch den 7. Januar 1914, pünktlich 9 Ahr abends. 1. Protokollperleſung; 2. Mitteilungen des Vorſtandes; 3. Jahresbericht 1913; 4. Kaſſenber. 1913; 5. Büchereiber. 1913; 6. Wahl des Vorſtandes und Verwaltungsrates für 1914; 7. Ab⸗ gabe roter Mückenlarven; 8. Ausgabe des Kalenders 1914. Zwecks Jiberholung der Bücherei wird an dieſem Abend um Rückgabe ſämtlicher entl. Werke gebeten. Ausgabe findet aus⸗ nahmsweiſe nicht ſtatt. Als 9. Stiftungsfeſtfeier findet am Sonnabend, 10. Januar 1914, pünktlich 9 Uhr. im Vereinslokal ein humoriſtiſcher Herrenabend ſtatt, zu welchem umfangreiche Vorbereitungen getroffen ſind. Karten, einſchließlich Schweinspökelnacken mit Grünkohl und Bratkartoffeln, Freibier für Mitgl. 2.25 Mk. für Gäſte 2,75 beim Kaſſier. Zum Zweck einer Scherzverloſung wolle jeder Teilnehmer einen kleinen Gegenſtand mitbringen. E Vereins⸗Nachrichten 23 Hannover. „Linné“ Verein für Aquarien- und Ferrarienkunde. Auf die am Dienstag den 6. 1 end pünktlich 9 Uhr ſtattfindende Hauptverſamm⸗ lung machen wir hiermit wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung nochmals mit der Bitte um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen auf- merkſam. Der Vorſtand. Leipzig. Biologiſcher Verein. Tagesordnung der Sitzung am 13. Januar (Hauptverſammlung): Jahresbericht des Vor— ſtandes; Neuwahl der Vorſtandsmitglieder; Be⸗ ratung und Abſtimmung über eingelaufene An⸗ träge ujw. Beginn pünktlich 8¼ Uhr. Berthold Krüger. Magdeburg. „ballisneria.“ Tagesordnung für die Generalverſammlung am Donnerstag den 8. Januar 1914: 1. Bericht über das verfloſſene Vereinsjahr; 2. Neuwahl des Vorſtands; Aenderungen der Statuten. Die Mitglieder werden um vollzähliges Er— ſcheinen gebeten. H. Meißen. Verein der Mikrologen, Aquarien- und Serrarienfreunde. Vereinslokal: „Erlanger Hof“. Vorſitzender: Lehrer Röhle, Meißen⸗ Bismarkplatz 4. Verſammlungen 1. und 3. Don⸗ nerstag jeden Monats. Nächſte Sitzung Donnerstag, den 8. Januar 1914. Generalverſammlung. 1: Jahresbericht des Vorſtandes. 2. Kaſſenbericht. 3. Literatur⸗ bericht. 4. Verloſung von 1 Pr. Mollienisia lati- pinna. 5. Anträge. Am vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder wird dringend gebeten. Peto. Mülheim (Ruhr). Geſellſchaft für Aquarien und Serrarienkunde. Tagesordnung für den 10. Januar 1914 (Haupt- verſamml.): 1. Jahresbericht. 2.Rafjenber. 3. Neu⸗ wahl des Vorſtandes. (Es ſcheiden aus der Vorſitz. und der Schriftführer.) 4. Literaturbericht. 5. Freie Ausſprache. 6. Beratung über die Veranſtaltung eines Herrenabends. 7. Eingänge. 8. Ver⸗ ſchiedenes. Der Vorſtand. M. Gladbach. Verein für Aquar.- und Fer.-Kunde. Tagesordnung für die ordentliche Mitglieder- Verſammlung Dienstag, 6. Januar 1914, abends 9 Uhr: 1. Protokoll; 2. Eingänge; 3. Literatur⸗ berichte; 4. ev. Vortrag des Herrn Janſen über „Fiſchkrankheiten“; 5. Verteilen roter Mücken⸗ larven; 6. Verſchiedenes. Wir bitten für dieſe erſte Sitzung 1914 um zahlreichen Beſuch. Vorſtand. Nürnberg. Aquarien- und Ferrarien-Abteilung der Natur-hiſtor. Geſellſchaft. 1. ordentliche Sitzung und Generalverſammlung am 8. Januar 1914. Tagesordnung: 1. Protokoll; 2. Einlauf; 3. Jahresbericht des Obmanns; 5. Neuwahlen a) des Obmanns, b) des Schrift⸗ führers, c) des Kaſſiers, d) der Vertreter der Qutterfommijfion; 6. Wünſche und Anträge. Roſtock. „Lotus“ Verein für Aquarien- und Fer- rarienkunde. Tagesordnung der am Mittwoch den 7. Januar ſtattfindenden Verſammlung: 1. Protokoll; 2. Ein⸗ gänge; 3. Bericht und Abrechnung von der or nachtsfeier; 4. Verſchiedenes. R. B Stettin. Biologiſcher Verein. Nächſte Sitzung am 8. Januar im Vereinslokal. Tagesordnung: 1. Protokoll; 2. Eingänge; 3. Vor⸗ trag; 4. Verſchiedenes. Waldenburg i. Schl. Verein für Aquarien- und Serrarienkunde. Hauptverſammlung Freitag, den 16. Januar. Tagesordnung: Jahresbericht, Kaſſenbericht, Wahl des Vorſtandes, Anträge, Mitteilungen. Da wichtige Anträge vorliegen, iſt vollzähliges Erſcheinen der Mitglieder dringend erwünſcht. Der Vorſitzende: Kellert. Zwickau i. Sa. Derein „Aquarium“. Tagesordnung für Donnerstag den 8. Januar im „Greif“. 1. Eingänge; 2. Anſere Liebhaberei. 3. Borberat. zur Hauptverſammlung. 4. Verſchied. Zur gefl. Beachtung! Am 10. Januar bitte vollzählig mit allen Freunden und Bekannten zu unſrem Weihnachtsvergnügen im „Badegarten“ abends 8 Uhr zu erſcheinen. Der Vorſtand. 6 % % %%% %%% %% %% %% %%% %% % %%% % %% % %%% %%% % %% %% %% %%% % %% %%% % %% % % %% % %%% % % %%% %%% %%% % % %%% % %%% %% %%% %%% % %%% %%% % %%% %% % %%% %%% „ % 0% wünſche zum Jahreswechſel! in die ſchützenden Mauern. und zu reger Mitarbeit! 6 %s eee eee eee eee Verband der deutſchen Aauarien⸗ und Serrarien-Bereine. Den verehrlichen Verbandsvereinen auf dieſem Wege herzliche Glück— Möge es dem vereinten Bemühen ſämtlicher B. V. gelingen, den Ver⸗ band ſo auszubauen, daß er als ein feſtes Bollwerk erſteht, das Stürmen von außen und innen zu trotzen vermag. Möchten aber auch alle dem Verband noch fernſtehenden Vereine im kommenden Jahre beitreten und mithelfen bei dem Bau. Das Bewußtſein, mitgewirkt zu haben bei der Vollendung des Werkes, iſt erhebender und ſchöner als das beruhigende Gefühl beim Einzug And darum ergeht hiermit nochmals freundliche Einladung zum Beitritt Nürnberg, den 1. Januar 1914. 96% eee eee e eee eee eee eee Die Vorſtandſchaft: Auguſt Gruber, Vorſ., Nürnberg Fürtherſtraße 96, III. % Aufruf an die p. t. Aquarien⸗ und Terrarienvereine in Sſterreich. Die vor ungefähr 2 Jahren vom Aquarienverein „Lotus“ aus⸗ gegangene und mit ſo viel Begeiſterung aufgenommene Bewegung zur Gründung eines Verbandes aller Aquarien- und Terrarienvereine in Oſterreich iſt leider ins Stocken geraten. Aber der einmal wach gerufene Gedanke lebte in den Vereinen doch weiter und jo wurde derſelbe bei einer gelegentlichen Zuſammen— kunft wieder in Erwägung gezogen und der Entſchluß gefaßt, die ſeiner⸗ zeit unterbrochenen Beratungen über die Gründung eines „Verbandes der Aquarien- und Terrarienvereine Sſterreichs“ wieder aufzunehmen. In der Erwägung, daß den meiſten Vereinen die ſpeziellen Fragen, welche der Gründung eines öſterreichiſchen Verbandes unſerer Aquarien- und Terrarienvereine Wert und Gehalt geben, bereits wohl bekannt find, ihnen aber auch die damals zu Tage getretenen Mängel, für welche bis nun keinerlei Remedur geſchaffen wurde, noch in Erinnerung geblieben ſein werden, wir anderſeits mit allen jenen neuen Vereinen, welche von den in Rede ſtehenden Beſtrebungen noch keine Kenntnis haben, behufs Wahrung nnd Förderung der gemeinſamen Intereſſen in diesbezügliche Fühlung kommen möchten, nehmen die Gefertigten hier— mit Veranlaſſung, an die Herren Vorſtände, Leiter und Mitglieder aller Aquarien- und Terrarienvereine in Sſterrreich heranzutreten und fie zu bitten, im eigenen Intereſſe ſowie im Intereſſe der Förderung unſerer Liebhaberei überhaupt, dieſe Angelegenheit neuerdings zur Durchberatung auf ihre Tagesordnung zu ſtellen. Wir find der Meberzeugung, daß mit dieſer Anregung den Be- ſtrebungen vieler Vereine Ausdruck gegeben wurde, und bitten um tat⸗ kräftige Anterſtützung ſeitens aller jener Vereine, welche der notwendigen Gründung eines „Verbandes der Aquarien- und Terrarienvereine in Oſterreich“ näher treten wollen, um Aufſtellung und Namhaftmachung zweier Herren Delegierten, welche an den ſpäteren Sitzungen teilnehmen werden, reſpektive von den Ergebniſſen derſelben fallweiſe beſonders verſtändigt werden, um auch eventuell auf ſchriftlichem Wege zu den zu faſſenden Beſchlüſſen Stellung nehmen zu können. Gefällige Rückäußerungen, Anfragen uſw. ſind bis auf Weiteres an die Adreſſe des Herrn Rudolf Kobliſchek, Sekretär der Zoologiſchen Geſellſchaft, Wien, I., Singerſtraße 11, erbeten. Rudolf Fiala. Ant. M. Lhotak. R. Kobliſchek. Franz Schwarz. u Dee 14 nn . Aust ihrung kompletter Durchlüftungs- und —* Heizungsanlagen F „K. D. 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Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands d Sſterreich⸗Angarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. Anzeigen: Für die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis-Ermäßigungen nach Vereinbarung. Inhalt dieſes Heftes: Arthur Rachow: Acestrorhynchus microlepis Schomburgk und Creatochanes affinis Guenther (mit 2 Abbildungen) Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien @ H. Miſſet⸗Hanau: Tümpelanlage (mit 3 Abbildungen) Winke und Ratſchläge für Aquarianer in monatlicher Folge. Ad. Andres: Tropiocolotes Steudneri in Freileben und in 888 fangenſchaft (mit 2 Abbildungen) Dr. Kallert: Behandlung und Heilung eines Wirbelbruchs bei einer Vierſtreifennatter & Kleine Mitteilungen. — Berichtigung. — Fragen und Ant⸗ worten. — Vereinsnachrichten. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends pünkt⸗ lich 9 Uhr im Reftaurant Carl Haverlands Feſtſäle, C. 2, Neue Friedrichſtraße 35, liefert ſeinen Mitgliedern koften- los als Dereinsorgane nach Wahl zwei von folgenden drei Zeitſchriften: „Mlätter für Aauarien⸗ und Terrarienkunde“ „Wochenſchrift für 1 Telrarienkunde“ „Natur“ Auf Wunſch liefern wir gegen jährliche Nachzahlung von 4 Mk. auch alle drei Zeitſchriften. Satzungen, Mitgliederliſte, Bücherverzeichnis und Ver⸗ zeichnis der Vorteile, welche der Verein ſeinen Mitgliedern, auch auswärtigen, und den ihm angeſchloſſenen Vereinen ſonſt noch bietet, verſendet an jedermann die Geſchüftsſtelle des „Triton“, Berlin 6 W. 68 . Alexandrinenſtraße 1. Wir bitten freundlichſt um Einſendung des fälligen Beitrages p. I. Semeſter von Mk. 7.50 an unſeren Kaſſen⸗ führer, Herrn Rudolf Lentz, Berlin SW. 68, Alexandrinen⸗ ſtraße 1, Poſtſcheckkonto 16322. TRTTON N” Verein für Hquarien- und Terrarienkunde zu Berlin — (Eingetragener Verein) 01 ts rt Bein] ausländ. Radar,“ 9 5 Serrarientiere Carl Siggelkow Hamburg-Eimsbüttel, Rombergitr.10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. Wi. Fang de, b „ Schlosserei Gutenbergſtraße 9 fert. nach langer Erfahrung billigſt ſchmiedeiſerne Aquarien⸗ Geſtelle ſowie Tiſche Preisliſte gratis und franko! Mehlwürmer Gegen Einſendung von Mk. 1.20 1000 Stück franko, verſendet D. Waſchinskg, Bieſenthal b. Berlin Wuſſel⸗Pflanzen gibt ab G. Memand, Quedlinburg. Reduzier Ventile nn fern.: Kleinste Gas-Bun- senbrenner (50-70 mm 5 hoch) Durchlüft., Kreuz- >= Bünz 150.35 Luft- F hähne, (D. R. G. M.), Luft- pumpen, Luftkessel, 8 Wegehähne, Manomet. und andere Hilfsmittel. Preisliste. A. 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Der Vorstand. 70 110u1.60 hen Zee Aquarien, autogen geschweißteAquarien und Luftkessel, Wasserpflanzen liefert billig Stuttgarter Zierfischzüchterei Rübling, nn 84. ier⸗Fiſche, Waſſer⸗ Pflanzen liefert billigſt Paneſch, Wien VI Stumpergaſſe 5. = Rote Mückenlarven = große Portion 50 Heller, bei Vor⸗ einſendung des Betrages franko. Aadadadadadadadaaaaaddddddo Meller Katalog 21 mit 300 Abbildungen über Aqua- rien, Serrarien, Behelfe, Fiſche, — Pflanzen etc. koftenlos! = Prachtkatalog 22, 500 Abb., gegen 50 Pfg., Ausland 75 Pfg. A. Glaſchker : Leipzig 25. Acad ET ne rer K 8 Re r Ren De . e Blélllęer ̃ für Aquarięeri- und N TerrarienRunde R Dereinigt mit Natur und Haus fi ı Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Glatte zur Verfügung geſtellt find. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. iin 111111144 Acestrorhynchus microlepis Schomburgk und Creatochanes affinis Guenther. Von Arthur Rachow. Mit zwei Originalzeichnungen von F. Mayer. Anſer Beſtand an Characiniden iſt bereits ein ſo reichhaltiger, daß die Einführung von Hydrocynus maculatus und Serrasalmo rhombeus im Grunde genommen feine nennenswerte Bereicherung bedeutete; aber durch dieſe beiden Arten, hauptſächlich durch letztgenannte, haben wir endlich die ſchon ſo oſt erwähnten „Salmer mit aus— geſprochener Raubfiſchnatur“ kennen rhynchus microlepis. — Dieſer Fiſch wurde im Laufe dieſes Sommers im— portiert; es wurden mehrere Exemplare dieſer Gattung mitgebracht nach Herrn F. Mayers Angabe mehr als zwanzig —, die bei Rio de Janeiro ge— fangen ſein ſollen. — Einen dieſer Fiſche, der mir zur Herbeiführung einer wiſſen— ſchaftlichen Beſtimmung übermittelt wurde, Abb. 1 Acestrorhynchus microlepis Schomburgk. Originalzeichnung von F. Mayer. lernen können. Jenen beiden nun reihen ſich die zwei Arten, mit denen wir den geneigten Leſer heute bekannt machen wollen, würdig an. Die eine Fiſchart, Acestrorhynchus microlepis, hat das den Räuber jhon verratende, hechtartige Aus— ſehen, wie es auch dem Hydrocynus macu- latus zu eigen iſt, während die Geſtalt des Creatochanes affinis mehr an das Gepräge unſerer, Tetragonopterus-Arten“ erinnert; deſſen ungeachtet aber iſt dieſer Fiſch ein ſehr rauf und raubſüchtiger Burſche. — Doch zunächſt über Acestro- habe ich eine Zeitlang in einem zirka zwölf Liter faſſenden Aquarium gehalten und beobachten können. Obgleich das be— treffende Aquarium ziemlich gut bepflanzt war und einen paſſenden Stand hatte, mußte ich bald konſtatieren, daß der Acestro- rhynchus ſehr „nach Luft ſchnappte“ und ſorgte ich deshalb für künſtliche Luftzufuhr. Weniger Schererei machte mir mein Pflegling in betreff der Ernährungsfrage, er ging ſofort an die ihm gereichten Enchy⸗ traeen, verſchmähte es ſogar nicht, die zu Boden geſunkenen aufzuleſen. Ein viel 26 größeres Intereſſe aber wurde jungen „Guppyis“ zuteil; mit erſtaunlicher Haſt fuhr der Acestrorhynchus auf die ihm höchſtwillkommene Beute los und verſchlang ſie ohne vieles Federleſen. Man muß es der Art Acestrorhynchus microlepis übrigens laſſen, — ſie weiß von ihren Bewegungsorganen ſehr guten Gebrauch zu machen; und ſie macht gern Gebrauch davon. Der Fiſch ſteht ſelten ſtill und hält ſich gern im freien Waſſer, kurz unter der Oberfläche auf. Wie er ſich gegen ſeinesgleichen verhält, habe ich ja leider nicht erfahren können; aber gegen andere Fiſcharten, auch wenn ſie ihm an Länge gleichen oder etwas größer ſind, legt der Acestrorhynchus ein ſehr rauhbeiniges Betragen an den Tag. Der einmal ent- deckte Gegner wird ſofort attackiert und mit einer UAnermüdlichkeit verfolgt und beläſtigt, die dem Opfer meiſtens das Leben koſtet. Mordluſt ſcheint hierbei die größte Rolle zu ſpielen, denn mein Acestro- rhynchus ließ auch dann nicht von ſeinem verderblichen Tun, wenn er vollſtändig geſättigt ſein mußte. Aus der wiſſenſchaftlichen Literatur iſt zu erſehen, daß die Acestrorhynchus- Arten häufig auch im Brackwaſſer gefunden werden, und ſetzte ich demzufolge dem Waſſer meines Aquariums, das den Acestrorhynchus beherbergte, eine ent— ſprechende Priſe Salz zu. Die Temperatur des Waſſers hielt ich gleichmäßig auf 22°C. Bei dieſer Behandlung ſchien ſich der Fiſch ganz wohl zu fühlen. Sein Wachstum wollte aber doch nicht recht vorangehen. — Trotzdem mir die Haltung des Acestrorhynchus microlepis ſozuſagen teuer genug geworden iſt, habe ich ihn nur ungern zu dem Zweck, für den er beſtimmt war, geopfert. Ich ſandte ihn als Acestroryhnchus spec. an das Mu- ſeum in London, wo ihn Herr Regan, M. A., als Acestrorhynchus microlepis Schomburgk' identifizierte. Dieſe Fiſchart ſoll eine Länge von an— nähernd 30 cm erreichen; — das von mir gepflegte Exemplar hatte eine ſolche von 10 cm, war alſo noch jung. — Wie die Artbezeichnung richtig beſagt, ſind die Schuppen ſehr klein, ihre Zahl in einer geraden Längslinie bewegt ſich um 110 herum. Die hohe KRückenfloſſe enthält 11 Strahlen, die Afterfloſſe deren 28—33. ! Schomburgk; 1841, Fishes of Brit. Guiana p. 247 — Hydrocyon microlepis. Arthur Rachom A Acestrorhynchus microlepis iſt im tropi⸗ ſchen Südamerika über ein recht großes Gebiet verbreitet, im Amazonenſtrom ſoll er, nach Steindachner (Flußfiſche Süd⸗ amerikas IV., p. 14), eine der häufigſten Arten ſein. — Der Fiſch iſt hellbräunlich gefärbt, ſein Rücken faſt kaffeebraun. Das Auge iſt gelblich. Der Humeralfleck tritt je nach Erregung des Tieres hervor; von ihm bis zu dem ſcharf ausgeprägten Fleck inmitten der Schwanzfloſſenbaſis erſtreckt ſich ein ſchwärzliches Band, das zeitweilig gänzlich verſchwindet, meiſtenteils aber nur durch mehrere längliche Flecke angedeutet iſt. Die Partie des Kopfes hinter dem Auge, die Rücken- und Fettfloſſe und der obere Lappen der Schwanzfloſſe find lebhaft ziegelrot, um den Schwanzfleck zeigt ſich häufig eine rötlich gelbe Zone. Der untere Lappen der Schwanzfloſſe, jo- wie Bruſt⸗, Bauch- und Afterfloſſe haben keine beſondere Färbung; der vordere, langausgezogene Teil der letztgenannten Floſſe iſt etwas gelblich. Mit dem Acestrorhynchus microlepis zuſammen ſandte ich derzeit mehrere Exemplare einer Spezies nach London, über deren Gattungs-, geſchweige Artzu— gehörigkeit ich zu keinem Schluß kommen konnte, ich bezeichnete ſie mit Brycon spec. Die Art wurde von Herrn Regan als Creatochanes affinis Guenther! deter- miniert, das heißt alſo, zu einer Gattung gehörig, die mit Brycon nahe verwandt iſt; — es iſt zur Hauptſache die Bezahnung, die als generiſches Anterſcheidungsmerk— mal zwiſchen Creatochanes und Brycon ilt. — 5 Creatochanes affinis kommt im ganzen Gebiet des Amazonenſtromes häufig vor und iſt auch in nördlicheren Regionen Südamerikas durchaus keine Seltenheit. Die Art wird nicht ſehr groß; ſie dürfte 10 cm kaum überſchreiten. Ihr Körper iſt ſeitlich ſtark zuſammengedrückt und ähnelt auch im übrigen unſeren Tetragonopterus— arten. Der Bauch iſt nicht ſcharf gerandet. Die Mundſpalte iſt jedoch ſehr weit nnd das Maul zeigt kräftige Bezahnung. — Floſſen-⸗ und Schuppenformel (n. Guenther, 1 Tetragonopterus affinis Guenther, Cat. V., p. 327. Müller und Troſchel (in „Schomburgk's Reifen“ III, p. 635 und Steindachner (in „Characinen des Amazonenſtromes, p. 14, Taf. 2, Fig. 7) verwechſelten dieſe Spezies mit Blochs Crea- tochanes melanurus. — Steindachner gibt an: „Der untere Lappen der Schwanzfloſſe iſt länger als der obere und ſtärker zu geſpitzt als dieſer“. — Nach Eigenmann nennen die „Wakuſi⸗In⸗ dianer“ (Brit. Guiana) den Creatochanes affinis „Corwi“ oder „Kowi“. ent Steindachner u. a) D. 11, A. 26—29, . der r ²⁰ ü ² ul ˙ BETE NY ET r r . 8, P. 12 L. lat. 44 47, L. tr. 1 2 2—3 Die von Eimeke⸗Hamburg importierten Creatochanes affinis find von verſchiedener Größe; ganz ausgewachſene Exemplare habe ich aber in der betreffenden Kollek— tion nicht finden können. Da alle Fiſche dieſer Art, herab bis zum Kleinſten von 3 em Länge, gleichmäßig gefärbt ſind, die Färbung aber kaum noch an Intenſität gewinnen kann, dürfte dieſe kein Wittel Acestrorhynchus microlepis etc. 27 iſt mit einem kreisrunden, blutroten Fleck geziert, den ein hellgelber Ring einfaßt. Hinter dem Fleck iſt dieſer Floſſenlappen faſt ſchwarz. Das Auge iſt orangerot gefärbt. Creatochanes affinis iſt trotz ſeines bunten Kleides kein empfehlenswerter Aquarienfiſch. Er iſt ſehr ſtreitſüchtig und weil er obendrein recht wehrhaft und ein lebhafter Schwimmer iſt, alſo einen ge— räumigen Gehälter beanſprucht, dürften ſeine Freunde gezählt ſein. Ich habe mich abgeben, um „Paare“ herauszufinden. längere Zeit mit der, Pflege dieſer Art Man hat befaßt und aber doch denke noch anfänglich mit Miß⸗ verſucht, in vergnügen Färb⸗ an die rie⸗ ung des ſigen Fut⸗ Creato- termaſſen, chanes af - die die drei finis ein von mir ge⸗ Geſchlechts⸗ haltenen merkmal Creatocha- des Männ⸗ nes affinis chens zu brauchten. erblicken. — | Daphnien, f gentlich Abb. 2 Creatochanes aflinis Guenther. Originalzeichnung von F. Mayer. 8 weiter nach oben zu faſt braun. Über und Enchytraeen — klumpenweiſe! —, die Seiten zieht eine breite, nach hinten ſich verjüngende, ſilberfarbige Binde, die ungefähr unterhalb der Fettfloſſe aufhört. Die Partie unterhalb dieſer Längsbinde glänzt gelblich. Jede Schuppe hebt ſich ſcharf von den andern ab, wodurch der Fiſch wie mit einem feinen Maſchenwerk überzogen ausſieht. Die Rückenfloſſe iſt lebhaft rötlich, im Anfang faſt blutrot. Die Fettfloſſe fällt durch ihre gelblich-rote Färbung beſonders auf. Bruſt⸗, Bauch—⸗ und Afterfloſſe ſind undurchſichtig farblos. Auffällig bunt iſt die Schwanzfloſſe gefärbt. Im Beginn iſt ſie gelblichrot; dieſe Farbe verblaßt im unteren Lappen allmählich und läßt den letzten Teil undurchſichtig farblos. Der obere Schwanzfloſſenlappen O0 ſelbſt kleine Fiſche langten nicht, um den Hunger der Tiere zu befriedigen. Vom erſten Tage an kamen die Fiſche, ſobald ſich jemand in der Nähe des Aquariums erblicken ließ, ſofort an die Scheiben ge— ſchwommen und es lag durchaus keine Zutraulichkeit in der Manier, in der die ewig freßbegierigen Geſellen dem Pfleger das Futter ſozuſagen aus der Hand — riſſen. Frechheit und Anduldſamkeit gegen jede Kreatur, mit Ausnahme von Ge— ſchlechtsgenoſſen, iſt wirklich das Kenn— zeichen des Creatochanes affinis. Schade! Zuſatz: Gerade dieſe „Frechheit“ dürfte den Fiſch manchem Liebhaber intereſſant machen, andererſeits iſt er gegen ſeines⸗ gleichen relativ verträglich. Warten wir ab. Dr. Wolt. U Berichte aus Argentinien. Von Dr. P. Franck. IV. Ueber Luft und Waſſertempe— ; raturen in Buenos Aires. Veber die Temperaturverhältniſſe in Buenos Aires find im Laufe der letzten Jahre in den „Bl.“ und in der „W.“ mancherlei Mitteilungen veröffentlicht worden. Am ausführlichſten ſind die Schilderungen von Herrn Engmann!; und 28 zwar ſind ſeine Angaben, wie ich vornweg bemerken möchte, von einem unweſentlichen Irrtum abgeſehen, durchaus zutreffend. Was die Lufttemperaturen anbetrifft, ſo ſind hier ſeit vielen Jahren ſorgfältige Beobachtungen angeſtellt worden, deren Reſultate in dem Werke? des bekannten. Meteorologen G. G. Davis über das Klima der argentiniſchen Republik dargeſtellt worden ſind. Die folgenden, dieſem Werke entnommenen Zahlen, geben Mittelwerte aus mehr als vierzigjährigen Beobach— tungen. Darnach beträgt die mittlere Jahrestemperatur von Buenos Aires 16,6“, jo daß Herrn Engmanns Angabe von 16° alſo nicht ganz richtig war. Mit einer ſolchen Angabe begnügt ſich die Meteoro— logie aber keineswegs, um ein Klima zu kennzeichnen. Ich füge noch folgende Reſultate nach Davis hinzu. Der heißeſte Monat iſt der Januar mit einer mittleren Temperatur von 23, 1“, der kälteſte der Juni mit 10,1“. Die mittlere, maximale Temperatur von 20,2“ fällt ebenfalls in den Januar, die mittlere, minimale Temperatur von 5,7“ in den Juli. Als abſolutes Maximum iſt 39,5“ und als abſolutes Minimum —5° gemeſſen worden. Am den Sinn dieſer Angaben zu er— läutern, bemerke ich, daß zur Feſtſtellung der mittleren Temperaturen des Jahres oder des Monats an jedem Tage morgens, mittags und abends Ableſungen gemacht werden. Aus allen dieſen Zahlen werden die Mittelwerte für die betreffende Zeit gebildet. Die andern Zahlen werden mit Hilfe eines Maximum- und Minimum- thermometers ermittelt. Die mittlere, maxi⸗ male Temperatur des Monats iſt alſo der Mittelwert der Temperaturmaxima in je 24 Stunden für alle Tage des Monats. Zum Schluß ſind dann Mittelwerte über die 40 Beobachtungsjahre gebildet worden. So iſt auch das abſolute Minimum von — 59 als ein Mittelwert über dieſe 40 Jahre anzuſehen, wobei für jedes Jahr nur die abſolut tiefſte Temperatur berückſichtigt wird. Es kommen alſo gelegentlich noch tiefere Temperatureu als —5° vor. Herr Zepp irrt alſo, wenn er ſchreibt', daß im Winter das Thermometer in Buenos Aires auf 1“ bis s' ſinkt. Vebrigens habe 1 W. 1912, Nr. 33. ? G. G. Davis, Clima de la Republica Argentina, publ. por la Oficina Meteorologica Argentina. 1910, Woch. 1912, Nr. 16. Dr. P. Franck: = ich ſchon 1910 mitgeteilt‘, daß hier im Winter Temperaturen von —5° beobach— tet werden. b Da die Temperatur gelegentlich ſo weit ſinkt, iſt es nicht verwunderlich, daß flache Tümpel ſich in der Nacht mit einer dünnen Eisſchicht bedecken können, wie ich eben- falls ſchon in jenem früheren Artikel an- gegeben hatte. Ja, es kommt vor, daß in oder bei Buenos Aires etwas Schnee fällt, ſo im Winter 1911 und auch jetzt im Winter 1913. Allerdings handelte es ſich nur um ganz geringe Mengen, die ſehr ſchnell wieder verſchwunden waren. Trotzdem haben wir in dieſem Jahre bis- her einen ungewöhnlich milden Winter gehabt, jo maß ich am 8. Juli 1913 mit- tags im ungeheizten Zimmer 20 C. Von den klimatiſchen Faktoren ſei ferner die große Luftfeuchtigkeit hervor— gehoben; nach Davis beträgt die mittlere, relative Feuchtigkeit im Fahre 77% . Dieſer hohe Feuchtigkeitsgehalt verurſacht bei einiger Wärme drückendes, ſchwüles Wetter, das ſich ſehr unangenehm fühlbar macht, wogegen die trockene Hitze im Norden des Landes viel beſſer ertragen wird. Dieſe warme CTreibhausluft ſpielt ſicherlich eine große Rolle bei der Entwickelung mancher Sumpfpflanzen zu wahren Rieſenexem⸗ plaren. f Qeber die Waſſertemperaturen ſtehen mir nicht derartig ſichere Beobachtungen zur Verfügung. Meine nicht ſehr zahl- reichen eigenen Meſſungen beſtätigen im weſentlichen die Angaben von Herrn Eng— mann und die durch Herrn B. Krüger veröffentlichen“ Reſultate meines Kollegen Dr. Lehmann-Nitſche. Schon im Frühjahr, d. h. im September und Oktober, habe ich in Sümpeln Temperaturen von 18°—26° gefunden, im Dezember maß ich einmal 31“ und im Februar als höchſte Tempe— ratur 37°. Dann ſinkt auch die Waſſer— temperatur wieder; im April maß ich einmal 20°, im Winter (Juni, Juli) 8°, 9° und 10°. Die meiſten Meſſungen fanden am Nachmittag ſtatt. Da flache Tümpel nachts gelegentlich zufrieren, ſo müſſen in ihnen an ſolchen Tagen die oberen Waſſer⸗ ſchichten ſich bis zur Gefriertemperatur abkühlen. Dann kann infolge bekannter, phyſikaliſcher Tatſachen am Grunde immer noch eine Temperatur von 4“ herrſchen. Wirkliche Beobachtungen über dieſe letzteren Bl. 1910, Nr. 9. 5 Bl. 1912, Nr. 29. reren laevis! . Verhältniſſe ſind mir aus Buenos Aires allerdings nicht bekannt. Fiſche und ſonſtige Waſſertiere, die in hieſiger Gegend vorkommen, müſſen alſo imſtande ſein, ein Herabgehen der Sempe- ratur bis 4“ auszuhalten. So ertragen nach meinen Beobachtungen im Aquarium Glaridichthys decemmaculatus und janu- arius, die beiden bekannten Kärpflinge, tiefe Temperaturen ſehr gut, während Fitzroyia lineata anſcheinend empfindlicher iſt. Von den beiden Cichliden Heros facetus und Geophagus brasiliensis ſcheint der letztere empfindlicher zu ſein. Aeglea und Süßwaſſergarneelen haben bei mir im Winter 1910 ein Sinken der Temperatur bis 3“ ohne Schaden aus— gehalten, ebenſo die beiden Glaridichthys- arten und junge Schilderwelſe (Plecosto- mus), während mehrere Tetragonoptorus- arten, ſowie junge Exemplare von Pime— lodus albicans und Macrodon trahira dabei umkamen. Wenn Herr Arnold? meint, daß ihm Süßwaſſergarneelen von La Plata deswegen eingegangen ſeien, weil er ſie zu kalt gehalten habe, ſo iſt das alſo ſicher ein Irrtum. Wenigſtens gut eingewöhnten Tieren ſchaden niedere Temperaturen nichts, wie ich auch im Winter 1913 wieder an meinen Garneelen beobachten konnte; dasſelbe gilt von Aeglea laevis. Mit Süßwaſſergarneelen von Santos oder Weſtafrika wird das wohl anders ſein. Ich will mit dieſen Ausführungen den Aquarienfreunden in Deutſchland nicht etwa empfehlen, die genannten Tiere Semperaturen von 4 auszuſetzen. Schon ein Sinken der Temperatur bis —+10° genügt auch bei mir, um dieſen Fiſchen und Krebſen alle Lebhaftigkeit zu rauben. Die Tiere verkriechen ſich zwiſchen den Pflanzen oder hocken unluſtig in den Ecken des Behälters. Alle Lebenstätig⸗ keit iſt herabgeſetzt und die Nahrungsauf— nahme iſt ſtark vermindert. Nur wenn die Sonne warm in den Behälter ſcheint, werden die Tiere etwas lebendiger. Wer Leben und Bewegung in ſeinem Behälter ſehen will, der muß alſo im Winter heizen und dann entſprechend füttern. Aber einen Schreck braucht man nicht bekommen, wenn die Temperatur einmal bis + 10° oder auch noch etwas tiefer ſinken ſollte Wenn die Tiere nicht an und für ſich Sieſer Krebs heißt Aeglea laevis und nicht Aglaea, wie ich in meinem Artikel in Bl. 1912, Nr. 32 irrtümlicher Weiſe geſchrie ben habe. Auch in Bl. 355. Nr. 23 ſchrieb ich irrig Keglaea. W. 1912, Nr. 25, ©. Berichte aus Argentinien 29 geſchwächt ſind, ſo werden ſie das ohne Schaden aushalten; nur gar zu ſchroff ſollen die Temperaturſchwankungen nicht ſein. Ob es ſich aus andern Gründen nicht empfiehlt, die genannten Tiere we— nigſtens während eines Teiles des Winters verhältnismäßig kühl zu halten, das iſt eine andere Frage. Vielleicht iſt ihnen eine ſolche Ruhepauſe zuträglich oder ſogar für ſie notwendig, um eine Degeneration zu verhindern. Hier in Buenos Aires find ſie wenigſtens unter den natürlichen Lebens- verhältniſſen während eines Teiles des Winters Waſſertemperaturen ausgeſetzt, die mittags 10° betragen mögen und nachts wenigſtens gelegentlich bis —-4° ſinken. Zum Schluß möchte ich noch auf einen AUmſtand hinweiſen, deſſen Folgen ſich manche vielleicht nicht klar machen; das iſt der Gegenſatz der Jahreszeiten auf der nördlichen und ſüdlichen Halbkugel. Werden 3. B. Fiſche aus Buenos Aires im Auguſt mitgenommen, ſo haben ſie den hieſigen Winter überſtanden und ſehen dem Früh— jahr und Sommer entgegen. In Deutſchland treffen ſie dann im September ein, kommen alſo in den Herbſt und Winter hinein. Will man den Tieren das zu bieten ſuchen, was die natürlichen Verhältniſſe ihnen geboten hätten, ſo muß man alſo heizen. Eines aber wird man ihnen während des deutſchen Winters in keiner Weiſe erſetzen können; das iſt die hieſige Sommerſonne. Ich glaube, daß aus dieſen Verhältniſſen ſich manche Schwierigkeiten erklären. Ich füge eine Bemerkung an, die mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun hat. Die Freßgier meiner Cynolebias elongatus nötigt mich, ihnen alle paar Wochen eine Portion Kärpflinge als Futter zu beſorgen. Letztere hole ich mir aus dem am Hafen liegenden Tümpel, den auch Herr Engmann! erwähnt. Das veranlaßt mich natürlich immer wieder aufs neue nach der Poecilia spec. zu ſuchen, die nach Herrn Engmanns Angaben in dieſem Tümpel vorkommen fol. Ich finde nur Fitzroyia lineata, Glaridichthys decemmaculatus und Gl. januarius. Von letzteren Arten treten aller- dings Exemplare auf, bei denen die charafte- riſtiſchen Flecke ganz oderteilweis verſchwun⸗ den ſind. Eine Reihe Exemplare habe ich in Spiritus geſteckt und werde ſie Herrn Regan ſenden. Hoffentlich hat Herr Engmann eine Anzahl ſeiner Poecilia spec. der wiſſenſchaft⸗ lichen lichen Anterſuchung zugänglich gemacht. , eee ee 1. 30 H. Miſſet: Tümpelanlage Tümpelanlage. Mit drei photographiſchen Aufnahmen von Karl Kauſel. Von H. Miſſet⸗Hanau. Der Verein Hanauer Aquarien- und Terrarienfreunde liebt es nicht, mit lang⸗ atmigen Vereinsberichten in die Öffentlich- keit zu treten. Nur wenn etwas zu berichten iſt, was von allgemeinem Nutzen ſein kann, bringen wir es gerne. Erinnert ſei hier an einige von uns bekannt gegebene lehrreiche Beobachtungen und Erfahrungen nebſt einer Beſchreibung unſerer ſchönen Ausſtellung. In der Hoffnung, daß nachfolgende Berichte eventl. Anregungen für andere Vereine bieten, geben wir hier eine Beſchreibung grabung einen großen Teil reinen Sand und Kies aufweiſt. Für unſere Zwecke alſo wie geſchaffen, denn an dieſen ſandigen Stellen braucht man nur einen Spaten— ſtich zu tun, um Grundwaſſer zu bekommen. Durch die Feuchtigkeit begünſtigt, entſtanden auf dieſem Grundſtück allerlei Pflanzen, die mit der Zeit einen Humus von zirka 10 cm gebildet haben, ſodaß der ganze Boden überwuchert if. Ein Glick auf die Bilder beweiſt dieſes und beſonders ſind es Weiden, Erlen und Birken, die ſich über einen Wald von Binſen, Rohr— unſerer kolben, Vereins⸗ Froſchlöf⸗ Anlage fel u. ſ. w. bekannt. erheben. — Später Am! Sep- gemachte tember 13 Erfahrun⸗ wurde das gen mit Grund⸗ dieſer An⸗ ſtück, das lage ver⸗ zu land⸗ anlaſſen wirtſchaft⸗ uns wahr⸗ lichen ſcheinlich Zwecken öfter, auf ganz un⸗ die Sache geeignet zurückzu⸗ iſt, nebſt kommen. dem Es war Weiher unſer auf zehn⸗ Wunſch jährige ge⸗ ne Abb. 1 Der große Weiher. Originalaufnahme von K. Kauſel. Wich Vereins-Tümpel-Anlage zu beſitzen, nach- getreten. Auf eigene Koſten ließen wir dem wir unſeren günſtig gelegenen und maleriſchen Daphnien-Tümpel verlaſſen mußten. Sehr bald fanden wir denn auch ein paſſendes Gelände, um dieſe Idee ver— wirklichen zu können. Ein ſehr günſtig gelegenes Terrain wurde ausfindig ge— macht, kaum fünf Minuten von der Stadt, an der Südſeite von einem Eiſenbahndamm und öſtlich von einem großen maleriſchen Fiſchweiher begrenzt. Der Eiſenbahndamm wurde vor zirka 15 Jahren mit dem teilweiſe abgegrabenen Boden dieſes Grundſtückes gebaut. Auf dieſe Weiſe entſtand der Weiher und das tiefgelegene Gelände, das nach der Ab— nun das Gelände einfriedigen, was zirka 150 Mk. gekoſtet hat. Gleich ging es von allen Seiten an die Arbeit, denn 16 Mitglieder hatten ſich verpflichtet, in dieſem Jahre noch ein oder mehrere Tümpel anzulegen. — Das Grundwaſſer ſteigt im Herbſt und macht Grundarbeiten ſelbſt noch im Frühjahr unmöglich, deshalb muß alles, bevor die Regenzeit eintritt, vorgearbeitet ſein, das heißt, es müſſen die Tümpel gegraben und durch Dämme geſchützt werden. — Die Dämme entſtehen durch den aus— geworfenen Kiesſand von ſelbſt. Den meiſten unſerer Mitglieder macht es Spaß, die Tümpel ſelbſt auszuſchachten, obwohl H. Miſſet: Tümpelanlage 31 das Hantieren der Spaten vielen nicht einem Jahr fertig zu ſein, es würde an leicht fällt. Wer keine Luſt hat, ſelber zu Reiz verlieren. graben, kann ſich für 20—30 Mk. eine Wohl kein zweiter Aquarien-Verein in kleine Anlage machen laſſen. — ganz Deutſchland verfügt bis jetzt über Es zeigen die Bilder, wie nach Feier- ein ſolches Gelände, wie uns hier zur abend von allen Seiten gearbeitet wurde Verfügung ſteht und alle dieſe günſtigen und Tümpel auf Tümpel entſtand, große, Bedingungen wollen wir hauptſächlich in kleine, längliche, runde, geſchwungene und den Dienſt unſerer Liebhaberei ſtellen. grade, auch ſolche mit Inſeln und Land⸗ Der Zweck iſt, einen idylliſchen Ort zu zungen ſind nicht ſelten. Im Ganzen ſchaffen, wo ſich die Witglieder mit ihrer ſind 26 Tümpel in Arbeit und größten- Familie zuſammenfinden und ſich mit der teils innerhalb drei Wochen fertiggeſtellt. Natur in aller Ruhe befaſſen können. Mit der Bepflanzung wird erſt Ferner ſollen in den Eigentumstümpeln nächſtes Frühjahr begonnen. Aber die Fiſche und Pflanzen gezogen werden, um 26 Tümpelchen verſchwinden in unſerem den Bedarf für die Aquarien zu decken Riejenterrain, das über 8000 qm groß iſt, und den Tieren friſche Lebenskraft zuzu— ſogar mit dem Weiher mehr als das führen. Hier kann auch die Terrarienlieb— Doppelte erreicht. Es bleibt alſo noch haberei auf ihre Koſten kommen. * . „6% %%% „ || N N eee Abb. 2 Bei der Arbeit I. Originalaufnahme von K. Kauſel. genügend Platz übrig für ein Dutzend größere Der Sinn für die ſchöne Natur wird Vereinsteiche nebſt diverſen Daphnien- beſonders dadurch geweckt, daß die Be— Tümpeln und ausgedehnten Tummelplätzen arbeitung und die Pflege dieſer Anlage für die Mitglieder mit ihren Angehörigen. in Händen der Mitglieder ſelbſt liegt. Es gibt hier große Raſenflächen mit Seinen in Schweiß gegrabenen Tümpel Sandbergen für die Kinder, um als Spiel- hat man lieb und gerne verweilt man platz zu dienen und Sonnenbäder zu hier, um zu beobachten. So ſoll unſere nehmen. Anlage den Kitt zu dem Verein bilden, Sonnenbäder! aber auch Freibäder immerwährende friſche Anregungen bieten können hier im Weiher genommen werden. und uns neue Mitglieder zuführen. Wer aber lieber angeln oder Kahnfahren Damit aber die Anlage einheitlich und will, findet hier ebenfalls die Gelegenheit. geſchmackvoll bleibt, iſt die Führung einer Herrlich iſt unſere neue Vereinsanlage Kommiſſionüberwieſen, die den Mitgliedern ſchon, aber wir wollen hier mit der Zeit mit Rat zur Seite ſteht. Das Landſchafts— ein kleines Paradies ſchaffen. bild ſoll, ſtilgerecht gehalten, eine ein— Vogelſchutzgehege werden angelegt, heimiſche Niederung darſtellen. Ein Natur: Brücken, Lauben und Bereinshäuschen bild wie man es in Tälern und waſſer— gebaut; viel, ſehr viel Arbeit gibt es hier, reichen Gegenden überall finden kann. aber geſunde Arbeit und zugleich Er- Dieſes iſt am einfachſten und billigſten holung. Dabei braucht alles nicht in herzuſtellen und wird von unſeren Mit— 32 gliedern am beiten verſtanden. Wollten wir z. B. aus unſerer Anlage einen japaniſchen Garten machen, mit gemauerten Baſſins, künſtlich geformten und ver- formten Bäumen, koſtſpieligen Garten⸗ häuſern mit Rojenjpalieren, Bronze— figuren und Vaſen, ſo würde unſere Vereinskaſſe nicht ausreichen, aber auch die 10 jährige Pachtzeit nicht, um den Garten in ſeiner wahren Pracht zu ſehen. Winke und Ratſchläge für Aquarianer oder Steingnomen und Steinrehe in den Hausgärten. — Ein Porzenell von bunten Tüchern, Fähnchen, Chineschen, Schirmen und Lampions verdirbt den Charakter der Landſchaft gerade ſo wie Palmen oder 9 Gartenblumen. Geraniums, Kapuziner- kreſſen, Stiefmütterchen, Sonnenblumen ꝛc. anzubringen, verbietet alſo die ins Auge gefaßte Idee. Wenn es auch niemand verwehrt werden wird, eine Bank oder Dasſelbe fleineXaube fann man in der Nähe bon einem ſeines Süm⸗ modernen pels aufzu⸗ 8 99 6 00 arten offen wir ſagen, denn doch, daß die auch hierzu Mitglieder gehört viel ſo viel Ge⸗ Geld und ſchmack ent⸗ Verſtänd⸗ wickeln, daß nis von al⸗ ſie unſerer I a De er Einrich⸗ nlage tung und nicht wehe— Inſtandhal⸗ tun durch tung betraut Errichten ſind, um ein von frag⸗ ſtilvolles lichen Ber⸗ Bild Ju! Abb. 3 Bei der Arbeit II. Originalaufnahme von K. Kauſel. ee erhalten. Anpflanz⸗ Der gute Geſchmack für das Natürliche iſt bei unſeren Liebhabern durch das Ein— richten von Aquarien und Terrarien ſchon ſo geſchult, daß keiner von uns kleinliche Spielereien anbringen wird. Geſchmacks— verirrungen, wie Miniaturburgen, Waſſer— mühlchen, Brückchen, Grotten und Muſchel— verzierungen, Queckſilberkugeln, Kettchen und Geländerchen um die Tümpel, ſtehen auf derſelben Stufe wie Porzellanſchwän— chen und Steingutgoldfiſchchen im Aquarium O0 ungen. Obwohl jedem nach jeinem Geſchmack hier freie Hand gelaſſen wird, jo ſoll das ein- heitliche Bild, was wir zu erreichen hoffen, nicht durch eigenſinnige Mitglieder ver— dorben werden. Einigkeit in der Auffaj- ſung muß alſo unbedingt vorhanden ſein und dazu noch eine Portion guter Wille. An beiden fehlt es glücklicherweiſe nicht in unſerm Verein und es lernt hier gern der eine vom andern, auch guten Rat aus Fachkreiſen nehmen wir dankbar entgegen Winke und Ratſchläge für Aquarianer in monatlicher Folge. Monat Januar. Verrauſcht ſind die fröhlichen Feſttage, die in den trüben Wintertagen einen er— freulichen Lichtpunkt bildeten. Schon Wochen vorher herrſchte in jeder Familie geheimvolles Leben und Treiben, um die verſchiedenen Uberraſchungen zu wahren und noch lange lebt die Freude nach und noch oft erinnern da und dort Geſchenk— artikel an das verfloſſene Feſt. Anbe— kümmert aber um die Feſtesſtimmung im Hauſe geht draußen die Natur ihren Lauf weiter und noch herrſcht der geſtrenge Winter mit Schnee und Eis und Kälte. Wohl beginnt die Sonne langſam ihre größeren Tagesbogen zu beſchreiben und ganz allmählich nehmen die Tage an * | . 9 E 2 5 3 ; ; n Helligkeit zu. Vorerſt freilich werden wir davon nicht viel gewähren; immerhin er— ſcheint in unſeren Herzen der Ausblick auf beſſere Tage und ganz weit im Hinter⸗ grund leuchtet manchem der goldene Früh— ling. — Noch trägt der ſtrenge Winter ſein weißes Kleid und noch überſpannen Seen und Teiche die glitzernde Eisdecke und wie erſtorben erſcheint uns Tier- und Pflanzenleben. Doch iſt dies nur ſchein— bar der Fall! Der ſinnige Naturbeobachter wird bald bei ſeinen Streifzügen das erwachende Leben in der Natur da und dort erkennen können. Bei einem Beſuch am Graben wird er aus dem Grunde das helle, friſche Grün des Waſſerſterns und der Waſſerfeder leuchten ſehen und die Knoſpen verſchiedener Waſſergewächſe werden Zeugnis geben vom Beginn neuen Lebens. Aber nicht nur in der Pflanzenwelt regt es ſich, nein, auch im Tierleben hat der Vorfrühling begonnen und noch unter Eis und Schnee regen ſich bei niederen und höheren Waſſerbewohnern eifrige Gefühle der Liebe. Und So draußen! Aquariums? Da herrſcht zunächſt eine noch recht winterliche Stimmung. Im Allgemeinen gelten im Januar dieſelben Verhaltungs— regeln wie im Dezember. Die Behälter in ungeheizten Zimmern, deren Platz am Fenſter iſt, ſind abends gegen die ein— dringende Kälte durch Vorſtellen von Pappe oder Überdecken mit Zeitungspapier zu ſchützen. Es ſollen dadurch allzuſtarke Ab⸗ kühlungen und Temperaturſchwankungen, die auch nicht wärmebedürftigen Fiſchen ſchädlich werden können, vermieden werden. Ganz beſonders find aber Temperatur- ſchwankungen in geheizten Becken zu ver- meiden, da erkältete Fiſche leichter erkranken, als ſolche, die gleiche Temperaturen haben. Durch eine ſorgfältige Überwachung der Heizung läßt ſich wohl ein Sinken und ein zu hohes Steigen der Wärme gut hintan⸗ halten. Auch letzteres iſt vom Abel und gar mancher Liebhaber ſtand frühmorgens vor gekochten Fiſchen, deren weitgeöffneter Rachen auf die ſchweren Todeskämpfe, die die Armen zu beſtehen hatten, hin- deutete. Dieſe Gefahr iſt beſonders groß im Heim des in Warmhäuſern, die mit Grude geheizt werden. Bald nach dem Nachfüllen ent- wickelt ſich eine ziemlich große Hitze und die nächſtgelegenen Behälter werden eine große Temperaturerhöhung erfahren. So Winke und Ratſchläge für Aquarianer 33 paſſierte es mir früher einmal, daß ich in der Frühe 40 Kampffiſche, die doch immer- hin 35° C vertragen können, in gekochtem Zuſtande vorfand. Allerdings trug hier der Amſtand viel bei, daß in der Nacht ein Wetterſturz eingetreten war, der eine ſtarke Erwärmung der Luft mit ſich ge— bracht hatte. Bei Heizlampen iſt die Reinigung der Brenner und die Füllung jeden Tag gründlich zu beſorgen. Ein Verlöſchen der Lampe in einer Januarnacht würde den ganzen Fiſchbeſtand gefährden. Wenn auch nicht gerade immer mit dem Tode gerechnet werden muß, ſo ſind doch die durch Erkältung entſtandenen Krankheiten ſo hartnäckig und gefährlich, daß auch bei einem an ſich günſtigen Heilungsprozeß die Fiſche noch lange Zeit an den Nach— wehen zu leiden haben, ganz abgeſehen von der Schwierigkeit und Umſtändlichkeit all der notwendigen Bäder und ſonſtigen Maßnahmen. Alſo vorbedacht iſt beſſer als nachgetan! Bezüglich der Verwendung der Petro— leumlampen möchte ich erwähnen, daß nach dem Anbrennen eine mehrmalige Nachſchau unerläßlich iſt, weil die Flamme durch Erwärmung der Luft bald höher brennt, als ſie eingeſtellt wurde. Die durch rußende und rauchende Petroleum— lampen enſtandenen Verbrennungsgaſe lagern ſich auf der Oberfläche des Waſſers ab und gefährden die Fiſche. Beſonders groß wäre dieſe Gefahr bei Labyrinthfiſchen, die häufig an die Oberfläche kommen und nach Luft ſchnappen. Die öligen und fetten Rückſtände auf dem Waſſer können ein Verkleben der Kiemen bewirken und die Fiſche in Erſtickungsgefahr bringen. Gegen Ende des Monats macht ſich die Zunahme der Tage etwas bemerkbar. Die paar Stunden Sonnenſtrahlen müſſen möglichſt ausgenützt werden, weshalb da— für zu ſorgen iſt, daß dieſe das Aquarium voll treffen. Der Behälter iſt an das Fenſter zu rücken und alle Hinderniſſe, wie Portieren, Vorhänge ꝛc. ſind aus dem Wege zu räumen. Der lebenerweckende Einfluß des Sonnenlichtes wird ſich bald zeigen. Die Pflanzen nehmen langſam ihre Lebenstätigkeit wieder auf, ſie be— kommen ein friſcheres Ausſehen und da und dort beginnt ſich ein hellgrünes Knöſp⸗ lein ſchüchtern zu zeigen. Auf peinliche Reinhaltung der Behäl— ter iſt auch in dieſem Monat zu ſehen 34 und gilt das im Dezember Geſagte auch jetzt noch. Die Fütterung genügt täglich einmal und ſoll tunlich in den Vormittags- oder Mittagsſtunden vorgenommen werden. Mit den Juttermitteln iſt möglichſt abzu⸗ wechſeln, da auch bei den Fiſchen gilt: „Abwechslung macht Appetit.“ Beim lebenden Futter iſt Kontrolle zu üben, damit nicht Fiſchfeinde mit eingeſchleppt werden, die durch ihre Raubluſt und Blut- gier großen Schaden anrichten können. Zu Anfang des Monats werden ſich noch wenig Laichgelüſte zeigen; gegen Ad. Andres: Tropiocolotes Steudneri Ende jedoch ſchmückt ſich hie und da ein Bewohner des Heizaquariums mit friſchen Farben, was auf erwachende Liebe ſchließen läßt. Da aber in der Jetztzeit noch die Erſtlingsnahrung (Infuſorien) mangeln, halte man die Zuchtgelüſte zurück. Leben⸗ gebärende Fiſche können ruhig ablaichen, da die ausgeſtoßenen Jungen bereits größeres Futter bewältigen können. So wollen wir unſere Lieblinge noch in dieſem Monat mit aller Sorgfalt hegen und pflegen, damit ſie im kommenden Monat uns mit Zuchten erfreuen. Aug. Gruber. O0 0 Tropiocolotes Steudneri in Freileben und Gefangenſchaft Von Ad. Andres, Palais de Koubeeh (Agypten). Mit einer Originalzeichnung und einer Aufnahme von Dr. A. Maſſarey. Als richtige Faultiere unter den Geckonen kann man die Stenodactylus- und Tropio- colotes-Arten Agyptens bezeichnen; denn ſie ſind in ihrem Benehmen wirklich das gerade Gegenteil ihrer ſchnellfüßigen Ver— wandten aus der Tarentola- oder Hemi- dactylus -Gruppe. Stenodactylus und Tro- piocolotes ſind hier mit je zwei Arten vertreten, deren Aufenthaltsort durchweg auf ſteiniges und teilweiſe mit Sand unterbrochenes Terrain beſchränkt iſt, wie es ihnen die Wüſte und die Wadis (einjt- malige Flußtäler) bieten. Hier halten ſie ſich unter Steinen auf, und da ihre Zehen keine Haftorgane beſitzen, wie die meiſten anderen Arten der Geckonen, iſt ihnen ein Klettern unmöglich und ſie ſind an den Boden gebunden. Von den beiden ge— nannten Gattungen iſt Stenodactylus elegans die am weiteſten verbreitete und häufigſte Art, die ſowohl in der Umgegend von Alexandrien und Kairo als auch in Sagun und Oberägypten vorkommt. Stenodactylus petrii, der nach Anderſen und Werner ebenfalls hier bei Kairo in der Libyſchen Wüſte vorkommen ſoll, iſt von mir bis jetzt noch nicht gefunden worden, dagegen iſt Tropiocolotes Stend- neri, der mit ſeinem Verwandten Tropio- colotes tripolitanus die Gattung hier ver- tritt, häufiger zu finden. Tropiocolotes Steudneri iſt ein kleiner, zarter Gecko, ſandfarbig mit dunklerer Fleckenzeichnung und einem dunkelbraunen Streifen quer durch das Auge, über Kopf und Hals. Die großen, ausdrucksvollen Augen laſſen ihn ſofort als Nachttier und Gecko erkennen. — Die Art bewohnt die ſteinigen Wüſten des Mokattam-Gebirges und ſeiner Täler, der ſogenannten Wadis. — Ich fand ihn ziemlich häufig im Wadi-Hof bei Helouan, Abb. 1 Tropiocolotes Steudneri Originalzeichnung von Dr. A. Maſſarey. woher auch das von mir in der Öefangen- ſchaft gehaltene und hier abgebildete Exem⸗ plar ſtammt. In dieſer einſamen Stein⸗ wildnis, wo jedes Leben erſtorben erſcheint, friſten dieſe Geckonen ein kümmerliches Daſein, da ſie ſicherlich nur ſehr wenig Nahrung auftreiben können; ſie müſſen während der Sommermonate wohl öfters Monate lang faſten und bin ich geneigt, anzunehmen, daß ſie während dieſer Zeit einen Sommerſchlaf, nach Art des Winter⸗ reren ET En e ſchlafes unſerer europäiſchen Reptilien, durchmachen. Der mit Beginn des Winters fallende Regen, der Pflanzen und Inſekten wieder zu neuem Leben erweckt, veranlaßt auch unſeren Gecko, ſeinen Schlupfwinkel zu ver- laſſen, um auf die jetzt wieder reichlicher auftretenden Inſekten Jagd zu machen. au Tropio- Behändlung und Heilung eines Wirbelbruches 35 ſtunden⸗ ja tagelang kann er unbeweglich auf einem Fleck ſitzen, ohne ſich zu rühren, ein vorüberkriechendes Inſekt erregt höchſt ſelten ſeine Aufmerkſamkeit und nur wenn mit dem Zerſtäuber etwas Waſſer in ſeinen Behälter gebracht wird, beginnt er die Flüſſigkeit aufzulecken, ſodaß ich annehme, daß ihm Waſſer, in Form von Tau, ein Bedürfnis iſt. colotes Steud- — Auch bei neri ein ſehr Nacht, wo ich genügſamer das Tierchen Geſelle iſt, zeigt öfters beob⸗ er deutlich in achtete, zeigt der Gefangen⸗ es keine ſchaft. — Nur größere Leb—⸗ hier und da haftigkeit. — nahm er eine Für die hier Fliege oder beigegebene andere kleine hübſche Zeich⸗ Inſektenzuſich, nung des mit denen ich Geckos und ihn im Käfig der Photo— reichlich ver⸗ graphie ſeines ſah; nie habe Abb. 2 Wadi⸗Hof, Fundort der Tropiocolotes Steudneri. Aufenthalt⸗ ich ihn beim Originalaufnahme von Dr. A. Maſſarey. ortes, bin ich Freſſen beobachten können, trotzdem ich ihn über zwei Monate in Gefangenſchaft habe. Anter den vielen Reptilien, die ich ſchon pflegte, iſt mir ſelten ein langweiligeres Geſchöpf als dieſer Gecko vorgekommen; Herrn Dr. A. Maſſarey ſehr verbunden, in deſſen Gemeinſchaft ich den Ausflug nach dem Fundplatze des Tieres machte und der das hier abgebildete Exemplar ſelbſt erbeutete. 2 ö DO 72 Behandlung und Heilung eines Wirbelbruches bei einer Vierſtreifennatter. Von Tierarzt Dr. Eine friſch eingefangene dalmatiniſche Vierſtreifennatter zeigte, als ſie in meine Hände kam, auf dem Rücken etwa 10 cm hinter der Kloakenmündung eine Anſchwel— lung, die halbringförmig von einer Seite zur andern verlief und bei Berührung für das Tier ſchmerzhaft war. Die Haut war im Bereiche dieſer Anſchwellung ſchwärzlich verfärbt, einzelne Schuppen waren ganz oder teilweiſe zerſtört. Die Schlange hatte offenbar an dieſer Stelle eine ſtarke Quet— ſchung, etwa durch einen Schlag, erlitten, es beſtand deshalb die Vermutung, daß auch die darunterliegende Schwanzwirbel— ſäule in Witleidenſchaft gezogen worden ſei. Wirklich fühlte man, wenn man den Schwanz zwiſchen Daumen und Zeigefinger Kallert, Berlin. der linken Hand unmittelbar vor der An— ſchwellung und mit den entſprechenden Fingern der rechten Hand unmittelbar hinter der Anſchwellung fixierte und nun beide Hände vorſichtig gegeneinander zu verſchieben ſuchte, daß hier eine Zuſammen— hangtrennung in der Wirbelſäule beſtand; die beiden Bruchflächen waren leicht gegen- einander beweglich und ließen beim Be- wegen ein Reiben und Knirſchen, die ſog. Crepitation, fühlen, das für die meiſten Knochenbrüche charakteriſtiſch iſt. Eine deut— lich erkennbare Abknickung des Schwanzes an der gebrochenen Stelle wurde durch die zu beiden Seiten der Schwanzwirbelſäule verlaufenden ſtarken Muskellagen, die die Bruchflächen gegeneinander gedrückt hielten, 36 verhindert. Da die Schlange ſehr munter und gut genährt, der Bruch offenbar auch ziemlich friſch war, machte ich einen Heilungs— verſuch. Der oberſte Grundſatz bei Knochen⸗ brüchen, durch einen feſten Verband die beiden Bruchenden in ihrer natürlichen Lage zu fikieren und jo ihr Zuſammen⸗ heilen zu ermöglichen, mußte auch hier durchgeführt werden. Das Nächſtliegende, ein Gipsverband, erſchien von vornherein als unzweckmäßig, denn er wäre zu ſchwer und ſtarr geworden, hätte an der glatten Haut auch nicht genügend Halt gefunden und wäre deshalb von der Schlange bald abgeſtreift worden. Ein für dieſen Fall geeigneter Verband mußte vielmehr leicht, von geringem Amfang, bis zu einem ge— wiſſen Grad nachgiebig und vor allem feſt haftend ſein. Dieſen Anforderungen ſuchte ich folgendermaßen gerecht zu werden: Drei etwa 1 cm breite und 6 cm lange Leuko— plaſtſtreifen (Leukoplaſt iſt ein in jeder Drogerie erhältliches feſtes Wundpflaſter) wurden der Länge nach über die Bruch— ſtelle geklebt, einer am Bauch, je einer an den Seitenflächen, und feſt angedrückt; auf die Leukoplaſtſtreifen wurden als Ver— ſteifungen drei ebenſo lange und breite Streifen aus feſter Pappe gelegt und das Ganze mit einem langen Streifen von Behandlung und Heilung eines Wirbelbruches — Kleine Mitteilungen Leukoplaſt umwickelt, der auf der Haut vor dem übrigen Verband begann, ſpiralig um den Schwanz und über die Pappen— ſchienen hinweg geführt wurde und hinter dem übrigen Verband endigte. Vor allem wurde dafür geſorgt, daß auch die Spiral⸗ touren auf der Haut vor und hinter den Pappeſtreifen und auf dieſen ſelbſt recht gut hafteten und daß die folgende Spiral— tour immer zur Hälfte über die vorher— gehende griff und auf dieſer feſtklebte. Der beſchriebene Verband blieb drei Wochen liegen, die Schlange machte auch gar keinen Verſuch, ihn abzuſtreifen, denn er be— hinderte ſie in ihrer Bewegungsfreiheit faſt gar nicht. Nach Ablauf der drei Wochen — die Schlange begann ſich eben zu häuten — wurde der Verband abge— nommen, und es zeigte ſich, daß die Bruch⸗ enden feſt zuſammengewachſen waren und ſo der erſtrebte Zweck der Behandlung erreicht war. Eine geringe Verdickung be- ſteht auch heute noch, wie an jeder friſch verheilten Bruchſtelle, doch wird ſich dieſe jedenfalls im Laufe der Zeit voll zurückbilden. Die oben beſchriebene einfache Behand— lungsmethode möchte ich jedem Serrarien- liebhaber, der in die Lage kommt, einen Wirbelbruch bei einer Schlange behandeln zu müſſen, warm empfehlen. OO OD IITETIEETETERERENDRUEEERREERREEEERERDENERENENKEREREUEEEERERUUKRUEEREREKKERREUERRRUERERUNE : Kleine Mitteilungen: III iii — 1e 161 Zur Erklärung des Namens Betta. In einem älteren Jahrgang der „Blätter“ — die Stelle ſelbſt weiß ich im Augenblick nicht mehr genau — las ich ſeinerzeit, ich glaube in einem Vereins- bericht eine von Herrn Chr. Brüning⸗Hamburg gegebene Erklärung des Gattungsnamens Betta. Herr Brüning führte den Namen auf den itali⸗ eniſchen Zoologen ©. de Betta in Verona zurück. Als ich damals Herrn Dr. Wolterstorff deswegen befragte, war er ſehr erſtaunt, daß nach ſeinem alten Correſpondenten Commandant de Betta — wie er ſchrieb — unſere Kampffiſche ihren Gattungsnamen tragen ſollten. Mir erſchien die Sache ſehr zweifelhaft, weil der Name Betta von Bleeker ſchon im Jahre 1850 aufgeſtellt wurde. Ich machte deshalb auch in meinem Buche „Die fremdländiſchen Zierfiſche“ auf Blatt 35/37 (Betta splendens) unter der Rubrik „Erklärung des Namens“ die Angabe: „Ableitung unbekannt“. Jetzt finde ich in Bleekers Abhandlung „Faunae Jehthyologicae Javae insularumque adjacentium genera et species novae“ in der „Naturfundig Tijdſchrift vor Nederlandſch Indie. Jahrgang J. (1850) auf Seite 107 zunächſt die erſte Diagnoſe der Gattung Betta und gleich dahinter die Original- beſchreibung der erſten bekannten Art der neuen Gattung, der Betta trifasciata (nicht zu ver- wechſeln mit unſerer Betta splendens, die früher einmal fälſchlich jenen Namen trug). Wie Bleeker dort angibt, führt Betta trifasciata in ihrer javaniſchen Heimat den Namen „Ikan Wadder Bettah“. Somit dürfte wohl der Arjprung des Namens Betta in der Eingeborenenſprache Javas zu ſuchen und nicht, wie Herr Brüning meint, von dem italieniſchen Zoologen abzuleiten ſein. Dr. Fritz Reuter. Berichtigung: Für Nr. 1 der „Bl.“ iſt richtigzuſtellen: Seite 14, Spalte 2, Zeile 5: „Branchialöffnung“ ſtatt „Bronchialöffnung“. — Seite 15, Spalte 1, Zeile 13: „calycularis“ ſtatt „calicularis“; ferner nach „Nelfenforalle“: „Bei letzterer ſind die Einzelindividuen ausgeſtreckt relativ ſehr groß, bis 2 Zentimeter, und können einzeln gefüttert werden“. — Gleiche Seite und Spalte, 6. Zeile von unten: „Waſſertrübung“ ſtatt „Waſſer⸗ ſtrebung“. — Seite 15, Spalte 2 Zeile 6: „Pecten“ ſtatt „Pecton“. — Zeile 28: „Cerianthus“ ſtatt „Ceriantus“. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg-Wilhelmftadt, Herderſtr. 38 II. Te = 2 e n e eee 1 n 5 * N [2 z Bi. 228722 f — fault auch öfters. Iii nnen Fragen und Antworten. rere nnn 1. Wie ſchneidet man ein rundes Glasaquarium ohne eine Einſendung an eine Glashütte auf eine beliebige Höhe ab? 2. Ich bezog vor etwa 4 Wochen von einer Gärtnerei 4 Exemplare Eichhornia erassipes, die- ſelben zeigen jetzt aber auch, wie eben ſchon vor— her gehabte Exemplare, nach etwa 14 Tagen Fäulnis und zwar an den äußerſten Blättern beginnend. Die Blätter über Waſſer jedoch blieben vor Fäulnis bewahrt, bis nach etwa 6 bis 8 Wochen auch ſie in Fäulnis übergingen. Iſt hier nicht Abhilfe zu ſchaffen? 3. Ich beſitze ein Thermocon 254187455, das- ſelbe zeigt ſeit der Einpflanzung ſowohl an Pflanzen als auch am Bodengrund einen weißen, flockigen Niederſchlag, ſeit einigen Tagen fängt das Waſſer ſogar an trübe zu werden. Die Pflanzen jedoch zeigen ein lebhaftes Grün. 4. Meine Durchlüftung mit Hartholzſcheiben iſt, ſobald ich dieſelben außer Betrieb ſetze, in einigen Tagen nicht mehr benutzbar. Ich führe den Fehler auf Verquellen der Holzſcheiben zurück. 5. Ein rundes Glasaquarium 257418, welches mit Elodea, Ludwigia, Saggitaria, Vallisneria etc. gepflanzt iſt, zeigt ſtändig an der Oberfläche Bläschen, welche von Sauerſtoffmangel der Fiſche herrühren. Vor einigen Tagen verendete eine Goldorfe. Im ganzen befinden ſich 3 Goldfiſche ca. 6—8 cm und 1 Goldorfe darin, welche in- zwiſchen, wie oben erwähnt, verendet iſt. Sit demnach das Aquarium zu dicht bevölkert? F. M. S Antwort: 1. Ein rundes Glasbecken ſprengen Sie in der Weiſe ab, indem Sie in der gewünſchten Höhe, um dasſelbe herum, einen in Terpentin getränkten ſtarken Wollfaden u. drgl. binden, und dieſen dann — möglichſt zu gleicher Zeit — an verſchiedenen Stellen anbrennen. Da ſich die Hitze nach oben hinzieht, der untere Teil des Beckens aber kalt bleibt und demnach ſich nicht ausdehnt, ſo platzt bei Ausdehnung des oberen, erwärmten Teiles, das Glas an der Stelle ab, wo der brennende Faden geſeſſen hat. Voraus⸗ zuſetzen iſt, daß das betreffende Glas überall gleichmäßig ſtark iſt. Angleichmäßig ſtarke Gläſer platzen oftmals ſchräg oder zickzack— förmig aus und ſind dann nicht zu gebrauchen. 2. Der Winter iſt keine geeignete Bezugszeit für Eichhornia crassipes! Gu dieſer Zeit geht dieſe Pflanze immer mehr oder weniger zurück, Pflanzen Sie die Eichhornia in einen, der Größe ihrer Wurzeln entſprechenden Blumentopf, in ein Gemiſch von 1 Teil Sand, und je 2 Teile Rajen- und Lauberde und ſtellen Sie den Topf ſo in das Becken, daß das Waſſer mit dem Topfrande abſchneidet. Das Becken muß bedeckt werden (Glasſcheibel). Temperatur ca. 16 20 C. Auf dieſe Weiſe habe ich Eichhornia Pistia und Trianea öfter mit Erfolg überwintert. Ver⸗ ſuchen Sie es alſo einmal auf dieſe Weiſe. 3. Der in Ihrem Becken vorhandene weißliche Niederſchlag auf Pflanzen und Boden kann je nach den Amftänden auf verſchiedene Arſachen zurückzuführen ſein. Er kannerſtens ſeinen Ar- ſprung darin haben, daß der in das Beckenein⸗ Fragen und Antworten, Vereinsnachrichten ꝛc. 37 gebrachte Sand nicht genügend gereinigt war, in der Erdſchicht eventuell nicht hineingehörende Subſtanzen enthalten waren und zweitens kann er auch von Trockenfütterung herrühren. Ferner verurſachen auch abgeſtorbene, freiſchwimmende Algen und Mikroorganismen öfter derartige Er— ſcheinungen. Am beſten entleeren Sie den Behälter, ſpülen ihn ſauber aus und füllen neues Waſſer ein; hilft das nicht, dann müſſen Sie ſich entſchließen, das Becken neu einzurichten. Laſſen Sie Letzteres dann vor Beſetzung ca. 8 Tage lang ruhig ſtehen, nachdem Sie vorher einige (5—6 Stück) kleine Waſſerſchnecken (Limnaea peregra, L. ovata, Planorbis corneus oder dergleichen ſchwarz oder rot) und eine kleine Portion Daphnien eingeſetzt haben. 4. Längere Zeit nicht im Betrieb befindliche Hartholzausſtrömer verquellen ſehr oft, ferner ſetzen ſich in deren Poren Schlamm- und Exkrementeteile feſt, ſodaß dieſe das Licht nicht mehr hindurchlaſſen. Bei Waſſerleitungen mit ſtarken Druck ſpielt das jedoch faſt keine Rolle. Anſcheinend iſt bei der Waſſerleitung Ihres Ortes der Druck nicht allzu groß, ſonſt würden die Aus⸗ ſtrömer nicht ſo regelmäßig verſagen. Verwenden Sie doch als Ausſtrömer ſpaniſches Rohr von 4—5 mm ͤDurchmeſſer, welches weitere Poren hat als Hartbolz (Buchsbaum). Das Rohr ſchneiden Sie in Stücke von 5—8 cm Länge, ſpitzen dieſe an dem einen Ende etwas zu, am andern ſchneiden Sie es ſchräg ab und fügen es mit dem zugeſpitzten Ende in das Ausſtrömerohr ein. 5. Ein rundes Glasaquarium von 257418 cm Größe iſt für 3 Goldfiſche und 1 Goldorfe von 6--8 cm Länge viel zu klein. 4 Fiſche genannter Art benötigen mindeſtens ein Becken von 404257425 cm Größe. Die von Ihnen erwähnten Luftblaſen im Becken rühren ſelbſtredend von den nach Luft (Sauerſtoff) ſchnappenden Fiſchen her, die ſolche in ihrer Todesangſt, an der Oberfläche des Waſſers hängend, abgeben. Bringen Sie die Tiere in einem größeren Becken mit guter Bepflanzung unter. Durchlüftung iſt nicht nötig, wenn das Waſſer ſauber und frei von ſchädlichen Sub— ſtanzen iſt. Wilh. Schreitmüller. :: Vereins⸗Machrichten :: 1111446444666 Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Berlin. Verein der Aquarien- und Terrarien⸗ freunde. Sitzung vom 17. Dezember. Nach einem eingegangenen Antrag beſchloß die Verſammlung, das Abonnement auf den „Zierfiſchzüchter“ für das folgende Jahr nicht mehr zu erneuern. Herr A. Lehmann demonſtriert die Ein⸗ richtung einer Enchytraeenkiſte. Im Gegenſatz zu der Fütterung von in Milch er⸗ weichter Semmel glaubt Vortragender einen beſſeren Erfolg mit Fleiſchfütterung erzielen zu können. Zu dieſem Zweck werden nicht ganz vom Fleiſch befreite Knochen (gekochte) unter die Erde gebracht und an dieſen ſitzen, wie man ſich augen⸗ 38 Vereins⸗Nachrichten ſcheinlich überzeugen konnte, die Enchyträen ge⸗ drängt beieinander. Um die Futtertiere rein zu gewinnen, hat man nur nötig, einen oder mehrere dieſer Knochen in eine Schale mit Waſſer zu legen, wo ſich dann die End. in Klumpen zu⸗ ſammenballen. Herr Lehmann empfiehlt allen Liebhabern, einen Verſuch mit Ench.⸗Zucht⸗ und Verfütterung zu machen, und verteilte gratis Brutanſatz an die anweſenden Intereſſenten. Dem Vortragenden beſten Dank. Zu einer außerordentlich regen Diskuſſion über Wert und Wirkung der Durch⸗ lüftung führte eine Fußnote in Heft 40 der W., zu der Antwort Nr. 80 über Ausſtrömungskörper.“ In dieſer Fußnote lieſt man wörtlich: „In vielen Fällen beſteht die Wirkung des Durchlüfters nur in der Einbildung () ſeines Beſitzers“. Dies iſt entweder unklar ausgedrückt, oder unzutreffend. Hiezu wurde bemerkt, daß die Redaktion ſchließ⸗ lich nur die Praxis derjenigen Liebhaber kenn⸗ zeichnen wollte, die das Waſſer auch für ſolche Fiſche durchlüften, die erfahrungsgemäß deſſen garnicht bedürfen, denn man hat ja ſchon erlebt, daß ſelbſt Labyrinthfiſche durchlüftet wurden. Dies ſollte, wie geſagt, wohl hauptſächlich für ſolche Fiſche gelten, die in einem einigermaßen ge- räumigen und genügend bepflanzten Behälter ohne künſtliche Durchlüftung ganz gut auskommen, und erſt, wenn ihrer viele in unzureichenden Be- hältern zuſammengepfercht werden, die Erſchein⸗ ungen des Luftmangels zeigen. Sit die Durch⸗ lüftung im erſten Fall unnötig, ſo iſt ſie im andern Fall direkt erforderlich, um ein Maſſen⸗ ſterben hinanzuhalten. Am daher die Fälle zu treffen, in denen Fiſche unnötiger Weiſe durch⸗ lüftet werden, iſt, wie ſchon vornweg bemerkt wurde, die erwähnte Bemerkung ein wenig unklar im Ausdruck gehalten, wenn je ſchließlich auch niemand daran denken würde, daß die Redaktion die Wirkung der Durchlüftung in Bezug auf das Waſſer in vielen Fällen als auf Einbildung be- ruhend betrachten wolle. Die Theorie des Durchlüftens brachte noch die verſchiedenſten Anſichten zum Ausdruck. denen hier im Intereſſe der Liebhaberei ein wenig Raum gegönnt ſei. Ein Redner verneint die Abſorption mit dem Einwand, daß dann evenll. auch die aus den Pumpen kommenden Olgerüche von dem Waſſer abſorbiert würden, was ſchließ⸗ lich nicht das Wohlbefinden der Fiſche fördern würde. Außerdem ſehe man, wie die eingeführte Luft genau jo wie der aus den Unterwaſſer⸗ pflanzen ſichtbar entweichende Sauerſtoff das Waſſer an der Oberfläche verlaſſe. Scheinbar unterſtützt wurde dieſe Auffaſſung durch den Hin⸗ weis eines anderen Mitgliedes, daß in der durch das Ausſtrömen der Luft hervorgerufenen Be— wegung des Waſſers der hauptſächliche Moment des Erfolges zu finden ſei, die ähnlich wie ein friſcher Luftzug den Menſchen, ſo hier im Waſſer den Fiſch erfriſche. Dem konnte entgegnet werden, daß nicht alle Gaſe in gleicher Menge, und die Olverflüchtigungen wohl faſt garnicht vom Waſſer abſorbiert würden, daß bei einer Miſchung ver⸗ ſchiedener Luftarten die einzelnen Beſtandteile ſo abſorbiert würden, als ob die andere garnicht vorhanden wäre. Wenn die eingeführte Luft das Waſſer paſſiert, ſo behält die gerade mit dieſer Luft in Berührung kommende Waſſermenge nur ſoviel davon zurück, als ſie überhaupt aufzu⸗ nehmen vermag, die überflüſſige Menge muß München. logiſcherweiſe an der Oberfläche entweichen. Durch dieſe Aufwärtsbewegung der Luft werden immer neue Waſſermaſſen in Bewegung und Berührung mit Luft gebracht. Selbſtredend nimmt das Waſſer auch an der Oberfläche Luft auf, und weil durch die vorhandene Bewegung ſtets andere eventl. noch nicht ſo intenſiv mit Luft geſättigte Waſſermengen an die Oberfläche gebracht werden, ſo wirkt die Durchlüftung auf zweifache Art. — Die Wirkung des Durchlüftens beruht daher auf dem durch die hervorgerufene Bewegung noch unterſtützten Abſorptionsvermögen des Waſſers, und es ſei nur nebenbei erwähnt, daß ein Liter Waſſer bei 15°C und 777 mm Barometerftand durch Schütteln ½0 1 Luft zu abſorbieren vermag. Gleichfalls wurde auch die Durchlüftung durch Springbrunnen erörtert, dazu aber treffend aus⸗ geführt, daß es wirtſchaftlicher ſei, die Luft ins Waſſer zu werfen als umgekehrt das Waſſer in die Luft. Charlottenburg. „Waſſerſtern“. Sitzung vom 17. Dez. 1912. Herr Jünger verlieſt, da der 1. Schriftführer am Erſcheinen verhindert iſt, das Protokoll der letzten Sitzung aus den Blättern, dasſelbe wurde angenommen. Nach Bekanntmachung der Ein- gänge werden als Kaſſenreviſoren die Herren Helfert und Fietig gewählt. Wegen Anſchaffung eines neuen Protokollbuches wird Herr Eter be- auftragt, ſich ein ſolches zu beſchaffen. Dasſelbe ſoll jo gewählt werden, daß es für 3—4 Jahre ausreicht. Herr Jahn berichtet über den Verſuch mit dem Trockenfutter⸗Delikat, dasſelbe ſchwimmt ſehr lange an der Oberfläche und wird von den meiſten Fiſchen ſehr gern gefreſſen, ein Trüben des Waſſers tritt nicht ein und iſt dasſelbe daher zu empfehlen. regt, wenn unſer Trockenfutter verbraucht iſt, in Zukunft nicht nur eine Sorte, ſondern mehrere empfehlenswerte Sorten zu kaufen, ſo daß jedes Mitglied ſich ausprobieren kann, welches am vorteilhafteſten iſt. Der Inhalt der Siſchbüchſe ergibt 2.60 Mk. Mit einem herzlichen Proſit Neujahr und Gut Laich. Gut Laich an alle Mit- glieder, Freunde und Bekannte des Vereins, mit dem Wunſch, möge unſere ſo ſchöne und herrliche Liebhaberei im Jahre 1914 weiter ſo prächtig gedeihen wie im vergangenen Jahr, ſchloß der 1. Vorſtand, Herr Jünger, die Sitzung. Et. Sbg. Kiel. „Alva“. Verſammlung vom 12. Dezember. Unter den Eingängen liegt ein neues Heft von Reuters fremdländiſchen Zierfiſchen vor. Der Amzug ins neue Vereinslokal ſoll gleich nach Neujahr ſtattfinden, er wird von Herrn Schulte, unſerem Mitglied, bereitwilligſt erledigt. Im neuen Lokal ſoll im Februar eine kleine Einweihungsfeier ſtattfinden. Neue Kommers⸗ bücher werden aus der Kaſſe bewilligt. — Die Tagesordnung wird durch Rundſchreiben mit- geteilt. Kaiſer. „Zſis“ E. B. Bericht vom Oktober 1913. In der Sitzung am 2. konnten wir Herrn Dr. med. Otto Thilo aus Riga begrüßen, der all- jährlich wenigſtens einmal in unſerer Mitte weilt. Im Einlauf: Karte des Herrn Geißler aus Venedig. Herr Schinabeck wohnt nunmehr Drei- Es wird von Herrn Jahn ange⸗ 4 0 mühlenſtraße 22/2 Gartenhaus. Der Verein für Naturkunde übermittelt ſein Programm für den Monat Oktober, Herr Damböck Beſchreibungen ſeines neuen Brenners. Dankſchreiben des Herrn KRoßmäßler. Der Vorſitzende gibt eine Zeitungs- notiz über die leidige Ampermoosentwäſſerung bekannt, Es wird da u. a. gejagt: „Das Moos iſt die Aufenthalts⸗ und Brutſtätte zahlreicher Sumpf⸗ und Waſſervögel und auch die Land- ſchildkröte kommt noch hie und da vor.“ Natür⸗ lich handelt es ſich um die Teichſchildkröte (Emys orbicularis L) und zwar um ausge⸗ geſetzte oder entwichene Stücke. Herr Labonté ſchenkt der Bibliothek das Werkchen: Gowans Nature Book, Reptile Life. Herr Seiffers legt die September- und Oktober-Nummer der neuen Tierparkzeitung, ſowie die neueſte Auflage des Führers durch den Münchener Zoologiſchen Garten vor. Weiter legt Herr Dr. Steinheil zur Anſicht auf: die Schlangen Tirols, Zoogeograpiſche Studie von Profeſſor Dr. K. W. von Dalla Tore. Einem Brief des Herrn Johannes Berg in Lüdenſcheid an den Vorſitzenden entnehmen wir folgende intereſſante Mitteilung: „Meine Baſilisken haben ſich wundervoll entwickelt. Ich glaube, ſie ſind jetzt ſammt und ſonders ſo ſchön, wie ſie es in der Freiheit nur ſein könnten. Am ſchönſten iſt das Paar plumifrons, aber auch americanus fann ſich ſehen laſſen, während vittatus, die mir, als ich das Paar erhielt, ſo herrlich vorkamen, dagegen beſcheiden ausſehen. Das alte Männchen vittatus iſt übrigens unglaublich agreſſiv und fährt wütend nach der Hand, ganz empfindlich kneifend, wenn es ihm gelingt, einen Biß anzubringen. Ich habe dieſen Baſilisk im Verdacht, mein großes Chamaeleon pardalis in's Vorderbein gebiſſen und dadurch die Blutver— giftung hervorgerufen zu haben, der dies koſt⸗ bare Stück erlag“. In der Sitzung am 2. erhält Herr Dr. med. Otto Thilo aus Riga das Wort zu zwei intereſſanten Vorträgen: 1. „Das Springen des Saatſchnellkäfers“, erläutert an einem Modell; 2. „Die Entwicklung der Schwimmblaſe des Karpfens, erläutert an einem Modell. Den inſtruktiven Ausführungen über Mechanik im Tierreiche, veranſchaulicht an verblüffend einfachen Modellen, reiht der Vor⸗ tragende die Bitte an, ihn durch Gberlaſſung von einſchlägigen Verſuchstieren, ſowie durch be⸗ zügliche Beobachtungen zu unterſtützen, ihm be- ſonders aber verſchiedene Altersſtufen der Nach— zucht von Cobitiden zu verſchaffen, um ſo die noch offene Frage der Verknöcherung der Schwimmblaſe bei dieſen Fiſchen mit⸗ löſen zu helfen. Herr Lankes teilt mit, daß Herr Dr. Steinheil ihm zwei intereſſante und ſeltene opiſtoglyphe Schlangen aus Deutſch-Südweſtafrika zur Pflege überlaſſen habe, nämlich Pythonodipsas carinata und Psammophis strigrammus. Die erſtere von den Schlangen, die wohl noch ganz wenigen Schlangenkundigen und-Freunden lebend zu Geſicht gekommen ſein dürfte, auch in den Muſeen eine Seltenheit iſt, iſt ca. 50 cm lang, ſandfarben und oberſeits mit einer Doppelreihe grauer Flecke, die zu Querbinden zuſammengehen können, geſchmückt. Dieſe Schlange iſt entſchieden ein Nachttier. Das ſchwarze Auge ſteht zu dem hellen ſandfarbenen Schuppenkleide in [eb- haftem Kontraſt. Die Natter, deren Kopf auch in ſeiner Verkleinerung an einen Python-Kopf Vereins⸗ Nachrichten 39 erinnert, iſt im Terrarium zunächſt unruhig und nimmt im Wüſtenſand unter Rinde und Geſtein nur vorübergehend einen Verſteckplatz ein, wandert vielmehr rajtlos hin und her, auf und ab. Ob es gelingt, dieſes Tier, das dem Anſehen nach geſund erſcheint, an Futter zu bringen, bleibt zunächſt abzuwarten. Die zweite Schlange (Psammophis trigrammus) hat eine Länge von ca. 1,10 m. Die Oberſeite des Tieres iſt grau- bräunlich, die Unterſeite gelblichweiß, wie Porzellan glänzend. Das ſchlanke Geſchöpf, ein entſchiedenes Tagtier, nimmt nachts ſeinen Aufenthalt meiſt gerade über der Heizung, manchmal auf und zwiſchen den Baumſchlangen. Bei Tage iſt das Tierchen in lebhafter Be— wegung. Nahrungsaufnahme wurde noch nicht beobachtet. Fortſetzung folgt. Wien. Hietzinger Aquarien- und Terrarienverein „Stichling“. Vereinsabend vom 4. Dezember. Der Vorſitzende eröffnet die von 21 Mitgliedern und 2 Gäſten beſuchte Zuſammenkunft. Nach Durchſicht des Einlaufes lieſt Herr Fiala einen Artikel aus dem „Aniverſum“ von Dr. Berndt, „der See im Glaſe“ betitelt und die Einrichtung eines Aquariums und die Haltung einiger, für den Anfänger beſonders geeigneter Fiſche be— handelnd. Herr Vielguth fragt über die Zucht der Barben an, über die ihm von den Herren Sklar, Laßnig und Baier erſchöpfende Auskunft gegeben wird. Herr Gerſtner beklagt ſich über das Braunwerden und Abſterben der Pflanzen in ſeinen geheizten Aquarien. Herr Beran führt das Abſterben derſelben auf die Heizung zurück, die trotz Heizkapſel doch eine Erwärmung des Bodengrundes nach ſich zieht und die dann die zarten Wurzeln der Pflanzen ſchädige, welche dann nicht mehr in genügender Menge der Pflanze Nahrungsſtoffe zuzuführen vermögen. Mehrere Herren berichten, daß ihre Fiſche trotz Heizung ruhig am Boden liegen. Man nimmt an, daß die Fiſche ſchon vorher verkühlt wurden und empfiehlt eine Erhöhung der Temperatur um einige Grade, um dann nach 2—3 Tagen auf die normale wieder zurückzu⸗ gehen. Herr Sklar berichtet, daß ſeine Gir ar- dinus bei 6° Junge geworfen haben und ſich ſamt den Jungen wohlbefinden. Demgegenüber bemerkte man, daß die in ſolchen Fällen liegende Schädigung (langſames Wachstum und Ver⸗ frümmungen der Jungen u. dergl.) ſich erſt ſpäter einſtellen wird. Man ſollte eigentlich Fiſche nie unter der in ihrer Heimat herrſchenden Waſſertemperatur halten. Herr Gerſtner hat ein Gambuſen-Weibchen, das einige Tage nach dem gut abgelaufenen Gebärakt wieder „voll“ wurde, Laichpunkte aufwies, kurz hochträchtig erſcheint, aber bis heute trotz Temperaturerhöhung nicht ablaichen wollte. Dieſer Fall wird lebhaft erör⸗ tert. Man glaubte, daß dieſe Scheinträchtigkeitdes Weibchens nach der gegebenen Beſchreibung auf „Waſſerſucht“ beruhe. Zur Verloſung ge— langten ein Paar Danio albolineatus, Herr Baier ſpendete ein Paar Schleierſchwänze und Herr Lhotak ein Prachtexemplar einer ausge— wachſenen Sumpfſchildkröte. Für die Biblio- thek, die einem Antrag des Herrn Placzek Folge gebend auch durch Bücher belletriſtiſchen Inhal⸗ tes erweitert werden ſoll, ſtiftet Herr Lhotak ſechs Bücher. Allen Spendern beſten Dank. 40 Sitzung der Vereinsleitung vom 16. Dezember. Im Einlauf erliegt ein Brief des Herrn Lhotak, der ſein Fernbleiben entſchuldigt, gleichzeitig aber auch die Niederlegung ſeines Amtes als Kaſſier bekannt gibt, da die Gründe zu dieſem Schritt der Vereinsleitung bekannt ſind, wird der Ent⸗ ſchluß des Herrn Lhotak zur Kenntnis genommen. Es tut uns leid, den Herrn Lothak, der ſonſt ein reges und eifriges Mitglied war, nun dadurch aus der Vereinsleitung zu verlieren, daß er nach ſeiner Ausſage deshalb ſcheidet, weil er die Stelle eines Vorſitzenden-Stellvertreters nicht erhalten habe und auch in der Vereinsleitung für ſeine Anſichten nicht die nötige Anterſtützung finde. Ein uns zugeſchicktes Eremplar der „Deutſchen Fiſchereikorreſpondenz“ gefällt uns in ſeiner Ausſtattung und ſeinem Inhalte ſehr gut, und wird in einem ſpäteren Zeitraum abonniert. Herr Sklar ſtellt einen Antrag be- züglich der Statutenänderung und Herr Laſſnig hat einen Antrag bezüglich des Geitſchriften⸗ abonnements. Herr Vielguth beſpricht die Ab⸗ haltung einer Fiſchbörſe an den einzelnen Vereinsabenden. Nachdem allen dieſen An⸗ trägen zugeſtimmt wird, beſchließt man, den von der „W.“ herausgegebenen Kalender für alle unſere Mitglieder zu beſtellen, welche mindeſtens 3 Monate dem Verein angehören und ihre Beiträge geleiſtet haben. Als unterſtützendes Mitglied wurde Herr Leop. Folter, ſtädt. Amts⸗ diener, aufgenommen. I. Vorſ. Fiala. B. Berichte. Mühlheim- Ruhr. Geſellſchaft für Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienkunde. Einſtimmig wurde beſchloſſen, dem B. d. A. beizutreten. Allgemein wurde die Haltung unſerer Vereine beklagt, die noch mit ihrem Beitritt zögern, weil ſie erſt die weitere Entwicklung des Ver⸗ bandes abwarten wollen. Wenn alle Vereine ſich auf dieſen Standpunkt ſtellen wollten, ſo wäre dem Verbande das Grablied geſungen. Wie kann der Verband etwas Hervorragendes leiſten, wenn er nur aus dem Vorſtand beſteht? Dann gleicht er einem General ohne Soldaten? Ferner wurde beſchloſſen, die niedere Tierwelt unſerer einheimiſchen Gewäſſer planmäßig zu erforſchen. Es ſollen künftig jeden 1. und 3. Sonntag im Monat Tüm⸗ pelturen ſtattfinden und über deren Ergebniſſe von Zeit zu Zeit in den Vereinsſitzungen berichtet werden. Ferner ſollen in dieſem Winter — wenn das Wetter es eben zuläßt — größere Ausflüge gemacht werden, zu denen durch hektographierte Schreiben eingeladen werden ſoll. Im Winter iſt keineswegs alles Tier- und Pflanzenleben er- ſtarrt, wie die Dichter behaupten; es gibt mancher— lei Intereſſantes zu ſehen und zu beobachten; von der Schönheit der Winterlandſchaft leſen manche nur hinterm warmen Ofen oder ſie be⸗ wundern eine moderne Winterlandſchaft mit blauem Schnee an der Wand, ſtatt ſelbſt durch den Schnee zu wandern. Ein kleiner Regen ſchadet nichts, denn zu Hauſe haben wir Hand— tücher, um uns abzutrocknen. Dankbar wurde es anerkannt, daß zwei Mitglieder — Händler — mit großer Mühe und UAmſicht es fertig gebracht Vereins⸗Machrichten haben, gegen geringes Entgelt ſtändig lebendes Futter abzugeben; der eine liefert Daphnien und der andere Tubifeß. Unſern Mitgliedern ſteht alſo ſtets lebendes Futter in genügender Menge und Auswahl zur Verfügung. Meiner Frau war die Enchytraeen-Kiſte ſtets ein Greuel. Der Miſtel⸗Ausflug brachte bei zahlreicher Beteiligung einen reichen Erfolg. Es gelang, eine große Zahl dieſer wundervollen Pflanze mit ihren immer grünen Blättern, den ſeidenglänzenden weißen Beeren und ihrer auffallenden Verzweigung heim⸗ zubringen und das Weihnachtszimmer mit dieſem ſagenumwobenen Brauch zu ſchmücken. Wille. Magdeburg. Vallisneria. Verſammlungslokal. Drei Raben am 2. u. 4. Donnerstag im Monat. Ein eingeſandtes Freiexemplar des „Taſchen⸗ kalenders für Aquarienfreunde“ wird mit Dank der Vereinsbibliothek einverleibt. Herr Dr. W. Wolterstorff legt eine große Anzahl von Photo— graphien und Autotypien (Kliſchee-Abzüge) von Fiſchen, Reptilien und Amphibien vor und ftiftete viele Doubletten für die Bibliothek; von den vor— züglich gelungenen, überaus ſcharfen Bildern ſeien beſonders erwähnt einige noch zur Ver— öffentlichung beſtimmte Photographien von Pipa americana und var., Phrynosoma cornutum, Chamäleon pardalis. Ferner hatte Herr Dr. Wolterstorf zur Anſicht eingebracht Monocirrhus polyacanthus (aus dem Muſeum für Naturkunde), das III. Heft von Dr. Steinheil: „Die Europäiſchen Schlangen“ und Boulenger: „The snakes of Europe.“ Herr Jürgens gab zu allem Vorge— legten kurze Erläuterungen. Roßmäßlerſpende. Quittung. Vergl. Bekanntgabe in Nr. 41, 42, 43, 44, 46, 47, 49, 51, 52 1913) Für Herr Fr. Roßmäßler gingen ferner — ſo⸗ weit mir mitgeteilt — ein: Von „Naturhiſtoriſche Geſellſchaft, Abteilung für Aquarien- und Ter⸗ rarienkunde, Nürnberg. Mk. 12.—; von „Waſſer⸗ roſe“, Dresden, Mk. 10.— ; von „Lotus“, Wien, Mk. 42.30; von Verein für Aquarien⸗ und Ter⸗ rarienkunde Mühlheim a. Nh. Mk. 10.50. Allen gütigen Spendern herzlichſten, tiefge⸗ fühlten Dank! Dr. Wolterstorff. Aufruf an alle Vereine von Köln und Umg. Am 17. Januar findet abends 8/ Uhr im Bierkeller des Gürzenich, Martinſtr., eine Verſammlung aller Vereine zwecks Gründung eines Rheiniſchen Verbandes ſtatt. Im Anſchluß an die Verhandlungen hält Herr Nobis einen Vortrag über: Srtodenpräparation von Aquarien— fiſchen.— In Anbetracht der Wichtigkeit der Sache werden alle Liebhaber gebeten, zu er— ſcheinen, damit die Gründung in Anweſen⸗ heit möglichſt vieler geſchieht und der Verband kräftig und lebensfähig geboren wird. Die Kommiſſion. 3 nn 7 Wien 11/4, Aspangstrasse I1. ‚ZIů r y y d 1 nnn IS 5 a 85 >: * Taustü hrung kompletter Durchlüftungs-und Heizungsanlagen „K. D. 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Quartal 1914, nämlich 1 „25 Mk. der auswärtigen und 1,50 Mk. der hiesigen Mitglieder, sowie der freiwillig gespendeten Beträge. — Mitglieder werbt für das neue Vereinsjahr! Nächste Sitzung am 21. Januar 1914. Fortsetzung des Vor- trags des Herrn Kgl. Postpackmeister Weikert über Durch- lüftung samt Demonstration. Nachricht: Neuaufgenommen Herr Adam Seger, Schwein- furt, Seestraße 12 (zugleich Quittung). a 20 Pfg. per Nummer Ich kaufe zurück die folgenden Hefte: „Blättter“ 1913, No. 1, 3, 40 und 41. Stuttgart. — J. E. G. Wegner. Kirchner'scher Durchlüftungs-Apparat! NEU! D. R. G. M. NEU! Erzeugt Pressluft ohne Injektor, ohne Kolben und Schieber, daher keine der Abnützung unterworfenen Teile. Bewartung sowie das lästige Schmieren, Reparaturen und deren Unkosten fallen weg. Einmal eingestellt, arbeitet der Apparat ohne jeg- liche Störung. Kein Regulieren nötig. Einfache Bauart. Solide Arbeit. Gefälliges Aussehen. Wasserdruck von 1,8—2,0 m genügt vollkommen. 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Inhalt dieſes Heftes: Wilhelm Schreitmüller: Boleophthalmus pectinirostris Linné und Boleophthalmus Boddaerti Pallas. (Mit 2 Abbildungen.) Joh. Lutz: Beobachtungen am Mollienisia latipinna (Hochfloſſer). (Wit 1 Abbildung.) @ Prof. Dr. F. Werner: Der Apothekerſkink (Scincus officinalis) in | Gefangenſchaft und Freileben. (Mit 1 Abbildung.) @ Berthold Krüger: Beobachtungen an Zierfiſchen in der Dämme- rung und des Nachts. @ Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien. (Mit 2 Abbildungen.) Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verfichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. „TRITON“ = Verein für klquarien- und Terrarienkunde i zu Berlin We g 15. ordentliche Sitzung = am Freitag den 23. Januar 1914, abends = pünktlich 9 Ahr, in E Carl Haverlands Feſtſülen, L. Neue Friedrichstr. 35 2 Tagesordnung: = 1. Derlefung und Genehmigung des Protokolls der letzten 2 ordentlichen Sitzung. 2. Aufnahmen, Anmeldungen, Abmeldungen, Wohnungs- 10 veränderungen. Es meldet ſich zur Aufnahme als außerordentliches 10 Mitglied: Herr Dr. med. Eduard Boecker, Jreptow- Berlin, Karpfenfeichſtraße 15, II. . Geſchäftliches. . Mitteilungen aus dem Gebiet der Liebhaberei u. a., Dor- zeigung verſchiedener Haplochilus-Arten mit Erläute⸗ rungen durch Herrn Ernſt Ringel. 5. Fragekaſten. rw Gäſte willkommen! Der Vorſtand: E. Herold, I. Dorfigender, Berlin O. 34, Kopernikusftr. 18. Paul Deſſau, Schriftführer, Berlin-Lichterfelde, Ringſtr. 17. Brühte anport gehalt“ e ausländ. Aquar.- u. Jerrarientiere leinste Lufthähne Ib. R. G. M.) nach Diet- rich, ferner Reduzier- ventile, Durchlüfter, Kreuzhähne, Luftpumpen, Luftkessel u. a. Hilfsmittel als Spezialitäten. n gros — detail. A. 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Glaſchker : Leipzig 25. NN | ( NL NDläfter für Flgquarien- und Terrarienkunde R dereinigt mit Natur und De ( Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte 10 Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine In OBDELUUEUSEELSUSBDUGEBDRUSUREBESUEERBGUULGSLEGLESRERDDRDDRURULERUEnGHIannE 11111111111 1111111111464 11111111111 Boleophthalmus pectinirostris Linné und Boleophthalmus Boddaerti Pallas. Von Wilhelm Schreitmüller (Ichthyol. Geſ.⸗Dresden). Mit 1 Originalaquarell n. d. Leben vom Verfaſſer und 1 Zeichnung n. d. Leben von C. Scholze. (Antwort an H. S. in C.) Allem Anſchein nach handelt es ſich bei Ihren Fiſchen um Boleophthalmus pectinirostris Linné (Abbildung 1), einen nahen Verwanden des Periophthalmus Koelreuteri Hallas (Schlammipringer). Boleophthalmus pectinirostris Linné hat ſeine Heimat in Birma auf der malayi⸗ ſchen Halbinſel (Binong, Malacca, Singa⸗ pore und Sumatra), er kommt aber auch an den Küſten Chinas, Japans und In— diens (tropiſche Meere) in Maſſen vor. Er iſt ein Brackwaſſerfiſch, welcher ſich je- doch nach und nach gänzlich an Süßwaſſer gewöhnen läßt. Im Anfang gibt man für gewöhnlich auf einen Eimer Süßwaſſer ca. I Liter Meerwaſſer, verdunſtetes oder durch Abziehen von Schlamm verloren gegangenes Waſſer erſetzt man einfach 25. Jahrg. 1914, Nr. 3. Abbildung 1 Boleophthalmus pectinirostris L. nur durch Süßwaſſer, ſodaß nach und nach nur noch ſolches im Becken vorhanden iſt. Der Waſſerſtand ſoll möglichſt 10—15 cm nicht überſchreiten, auch muß ein größerer Landteil im Becken vorhanden ſein, auf dem ſich dieſe Tiere aufhalten können. (ef. Periophthalmus). Ich habe dieſen Fiſch bereits im Jahre Nach einem Aquarell von W. Schreitmüller. 1910 gepflegt, zu welcher Zeit ich ihn von en „Vereinigten Zierfiſchzüchtereien Conradshöhe“ bei Tegel-Berlin erhielt. Von dieſer Firma wurde das Tier 1909 wohl auch erſtmalig aus Singapore im- portiert. Aber Geſchlechtsunterſchiede kann ich Ihnen leider nichts bekannt geben, da mir ſolche nicht bekannt find. Abrigens ſind bei dieſer Grundel Unterſchiede zwiſchen Männchen und Weibchen äußerlich wohl 42 Wilhelm Schreitmüller: Bolcophthalmus pectinirostris. kaum vorhanden, denn ich hatte 1909 in „Conradshöhe“ Gelegenheit von Boleoph- thalmus pectinirostris Linné eine größere Anzahl in Augenſchein zu nehmen, die ſich aber alle einander ganz und gar be- züglich Färbung und Geſtalt glichen. Auch Herr Julius Reichelt konnte mir ſeinerzeit Geſchlechtsunterſchiede bei dieſen Fiſchen nicht nennen. Als Waſſertemperatur benötigt dieſer Fiſch ca. 16— 24“ (Durchſchnitt 20° C); außerhalb des Waſſers muß das Becken eine Lufttemperatur von zirka 18—20° C aufweiſen, damit ſich die, das Waſſer verlaſſenden Tiere nicht er— kühlen. — Das Aquarium iſt mit einer Glasſcheibe zu bedecken, weil dieſe Fiſche im Stande Der Fiſch erreicht eine Länge von 12—20 cm, ſelten mehr. In ſeiner Heimat hat er faſt gar keinen materiellen Wert; bei uns hingegen wird für das Tier immerhin 10— 12 Mark pro Stück verlangt (in Büchtereien), von Schiffern und Matroſen kann man ſie gelegentlich na⸗ türlich bedeutend billiger bekommen. Ob das Tier momentan im Handel zu haben iſt, kann ich nicht ſagen, möglich, daß ſolche Tiere bei Frau Kuhnt (Ver⸗ einigte Zierfiſchzüchtereien „Conradshöhe“) noch — oder wieder — vertreten ſind, auch könnte einer der Hamburger Händler wie: Kropac, Eimecke, Siggelkow, Kuntſch⸗ mann u. a. dieſe Fiſche haben. Im All⸗ gemeinen ſind Grundeln bei den Lieb— habern wenig beliebt und vertreten. . %% % %% % \ F N Tommy „ % % H0 000 ROH HC 00 Abbildung 2 Boleophthalmus Boddaerti Pallas. Zeichnung von Curt Scholze. ſind, ſich vermittelſt ihrer muſchelartigen Bauchfloſſe, welche auf der Mitte der Bruſt feſtgewachſen iſt und die durch Bruſt⸗, After⸗ und Schwanzfloſſe, ſowie den Bauch Anterftügung findet, ſogar an ſenkrechten Glaswänden uſw. in die Höhe zu klettern. In ſeiner Heimat iſt der Boleophthal- mus pectinirostris Linné ſehr verbreitet und gemein; er tritt vergeſellſchaftet mit. Periophthalmus und Boleophthalmus Boddaerti u. a. zuſammen am Meeres⸗ ſtrande, ſowie an Fluß⸗, Bach-, Tümpel⸗ und Seichufern in großer Menge auf und wird hier von den Chineſen, welche dieſen Fiſch „fai-ja“ nennen, zur Zeit der Ebbe in Mengen gefangen. Die arme Bevöl— kerung bäckt ihn in Sl und bilden fie dann mit Reis eine der hauptſächlich— ſten Speiſen dieſer Volksklaſſe. Als Nahrung reichen Sie den Tieren Mückenlarven, große Fliegen und Inſek— ten aller Art, Regen- und Mehlwürmer, Tubifex, Aſſeln, Nacktſchnecken, glatte Raupen, Spinnen, Schaben, Kaulquappen uſw., auch rohes Fleiſch wird angenommen, wenngleich nicht beſonders gern. Eine zweite Boleophthalmus-Alrt — nämlich Boleophthalmus Boddaerti Hal- las — (Abbildung 2) wurde im Jahre 1911, ebenfalls von den „Vereinigten Zier⸗ fiſchzüchtereien Conradshöhe“ importiert. Dieſer hat ſeine Heimat in Indien, Ceylon, Malayiſche Halbinjel, auf Java, Borneo, in China, Japan und auf den Molukken. In Geſtalt ähnelt er dem vorigen Fiſch, ſeine zweite Rücken- und die Afterfloſſe ſind aber kürzer als die des Boleophthal- mus pectinirostris, auch iſt die blaue und grüne Tüpfelung ſeines Körpers nicht ſo ſtark und weniger hervortretend als bei Boleophthalmus pectinirostris. Bruſt⸗, Bauch⸗, After⸗ und Schwanzfloſſen zeigen ſolche gar nicht, wohingegen bei Boleoph- thalmus pectinirostris ſehr ſtark, ſodaß Ihre Tiere, welche an allen Floſſen die Tüpfelung zeigen, demnach mit Boleoph- thalmus pectinirostris L. identiſch ſein müſſen. Die dem Artikel beigegebenen Abbil— dungen ermöglichen Ihnen, Vergleiche zwiſchen beiden Arten anzuſtellen und werden Sie an Hand derer ſich ganz gut zurecht finden. Bei dem bunten Bild er- ſehen Sie hauptſächlich die Färbung des Boleophtalmus pectinirostris recht genau. Beachten Sie ferner die Schwanzfloſſen dieſer Tiere, welche bei Boleophthalmus pectinirostris rundlich oval, bei Boleoph- thalmus Boddaerti lanzettlich geſtaltet iſt, desgleichen beſitzt Boleophthalmus Bod- daerti kleinere lanzettliche Bruſtfloſſen, die bei Boleophthalmus pectinirostris mehr ſchaufelförmig⸗rundlich ſind, ferner iſt die erſte Rückenfloſſe bei Boleophthalmus Boddaerti ſchmäler als die von Boleoph- thalmus pectinirostris. Auch iſt deſſen blaupunktierte hintere Rückenfloſſe, welche an der Baſis 10—12 kleine, ſchwarze O Joh. Lutz: Beobachtungen an Mollienisia latipinna. 00 43 Querſtriche aufweiſt, länger und etwas höher als die von Boleophthalmus Bod- daerti, welchen auch die blaue Tüpfelung dieſer Floſſe gänzlich fehlt. Liebhaberliteratur über beide Arten iſt erſt nur ſehr wenig vorhanden, fie finden ſolche über Boleophthalmus pectinirostris L. in: Dr. Reuter „Die fremdländiſchen Zierſiſche in Wort und Bild“, Stuttgart 1911, Blatt 31. (Boleophthalmus pecti- nirostris L.) J. Reichelt „Blätter“ 1910, 309. W. Schreitmüller „Wochenſchrift“ 1910, 301. „W.“ 1911, 29. „W.“ 1913, 817. W. Schreitmüller „Kleinwelt“ V., 1913, pag. 7. Mandee, Ihrb. VII, 44, Ihrb. VI. 8. Blätter 1909, 825 uſw. Aber Boleophthalmus Boddaerti Pallas in Dr. Reuter „Die fremdländiſchen Zier⸗ fiſche in Wort und Bild“ 1911, Blatt 96. Mandee, Jahrbuch VIII 55. Rodewald „W.“ 1913, pag. 861 (hier fälſchlich als Boleophtalmus pectinirostris beſchrieben), ferner. Bl. 11, 356, W. 11, 311, W. 13, 861 uſw. Im Werk von Dr. Reuter finden Sie ferner weitere Angaben über wiſſenſchaft— liche Literatur vor, die Anſchaffung dieſes prächtigen Fiſchwerkes kann ich Ihnen übrigens nicht dringend genug empfehlen. Beobachtungen an Mollienisia latipinna (Gochfloſſer). Von Joh. Lutz⸗Nürnberg (Naturhiſtor.-Geſellſchaft). Mit einer Aufnahme. Anter den vielen Importfiſchen, die ich heuer für mich und andere Vereins- kollegen von der Firma Siggelkow, Ham— burg bezog, kamen auch für mich ein— Paar dieſer Fiſche mit. Die Tiere waren, wie die meiſten echten Importen, ſehr abgemagert und furchtbar ſcheu, als ich ſie erhielt, ich glaubte überhaupt nicht, daß das Männchen noch einige Tage leben würde. Aber die Siere fraßen gut. Der Behälter maß 85435425 cm mit 14—15 cm hohem Waſſerſtand. Sempe- ratur betrug 20—26° C. So bekamen fie bald ein beſſeres Ausſehen, das Weib- chen mehr als das Männchen. Die Farben wurden ſatter, die Bewegungen lebhafter und das Männchen ſtellte zeit⸗ weiſe die ſchöne hohe und lange Rüden- floſſe aufrecht, beſonders wenn es in die Nähe des Weibchens kam. Srächtig ſcheint letzteres bei ſeiner Ankunft nicht geweſen zu ſein. Nach einigen Wochen allerdings nahm dasſelbe bedeutend an Leibesumfang zu. Beſorgt um die Jungen, die ich erwartete, ſetzte ich das Weibchen in einen Ablaichkaſten eines größeren Behälters mit gleicher Temperatur und guter Fütterung, doch es gebar nicht. Nun dachte ich, es wäre Scheintracht und ſetzte es wieder zu dem Männchen. Sehr erregt ſchwamm dasſelbe um ſein wieder gefundenes Ehegeſponſt, nahm Daphnien in das Maul, ſpie dieſelben vor dem Weibchen aus, fraß ſie aber dann doch ſelbſt, da das Weibchen, ſoweit ich beo— bachten konnte, keine verzehrte. Das Weibchen kam den Gelüſten ihres Ge— mals ſehr entgegen, indem es ſich immer . ; 44 Joh. Lutz: Beobachtungen an Mollienisia latipinna. Mollienisia latipinna. Oben Oi, unten D Aufnahme von 9. Ehnle⸗Köln. etwas ſeitwärts legte, wenn er ſein Ko— pulationsorgan in Tätigkeit ſetzte. Nach⸗ dem ich die Fiſche einige Tage beobachtet hatte und nichts Beſonderes mehr ſehen konnte, ließ mein Intereſſe etwas nach. Doch am fünften Tage nach dem Wieder- zuſammenbringen der Tiere ſollte ich in der Frühe bei meiner Einſicht in den Behälter freudig überraſcht werden, durch ungefähr 30 Junge, die ſchon eine recht reſpektable Größe hatten und luſtig umher⸗ ſchwammen — ſoweit es eben bei einigen Stunden alten Tieren ſein kann —, zwiſchen den Eltern, ohne daß die— ſelben nach ihnen ſchnappten. Beſonders auffällig war mir, daß mitten im Aqua⸗ rium eine Stelle blitzblank und mit einer kleinen Mulde verſehen war, ähnlich wie bei kleinen Cichliden oder Barſchen. Doch dachte ich damals an eine Cäuſchung. Die Jungen ſind noch in demſelben Be— hälter und wachſen bei guter Fütterung raſch heran. Das Männchen nahm ſchon andern Tages wieder ſeine Werbetätigkeit auf, das Weibchen ſah dann auch bald wieder entgegen, was mich natürlich beſonders freute. Doch beob— achtete ich die Fiſche diesmal intenſiver, um eventuell die erſtgemachten Wahrnehmungen beſtätigt zu ſehen. Das Weib⸗ chen, das unheimlich dick war, aus Wattglas getrennt, weil ich befürchtete, die erſten Fung⸗ fiſche könnten an den Neuge⸗ borenen herumzupfen und einen großen Teil dadurch vernichten. Allein das Weibchen warf nicht ab. Da ich für das Leben des Tieres fürchtete, gab ich etwas Salz und temperiertes Waſſer in den Behälter. Alles half aber nichts. Nun entſchloß ich mich, doch die Trenn-Scheibe wieder herauszunehmen. Nach⸗ dem beide Tiere ſich wieder erblickt hatten, begann das Männchen dasſelbe Spiel auf- zuführen, es holte Daphnien herbei und ſpie ſie aus, die diesmal auch vom Weibchen gefreſſen wurden. Das Weib⸗ chen legte ſich ſeitwärts und das Männchen vollzog minde- ſtens 30—40 mal den Coitus, in der Zwiſchenpauſe nahm letzteres immer wieder das Maul voll Sand und trug ihn bis 2 em weit fort. Mit Trockenfutter wurden die Tiere nie gefüttert, man kann alſo nicht annehmen, daß das Männchen nach Futter geſucht hätte und dabei Sand ins Maul nahm, doch baute es keine Grube, aber der Ort, wo das Weibchen ſich auf— hielt, wurde wieder blank geputzt. Faſt zuſehends machte ſich ein hellbrauner Trächtigkeitsfleck bemerkbar, der auch an- deren Tages noch zu ſehen war, als ſchon zirka 60 Jungfiſche des zweiten Wurfes im Behälter umherſchwammen. Beſon⸗ ders mußte ich auch wieder die Größe der Jungen bewundern, die ſchon eifrig nach Cyclops jagten. Ich vermute nun nach all diejem, daß die Reinigung des Bodens wohl den Zweck hat, daß die aus dem Mutterleibe ausgeſtoßenen unbeholfenen Jungen auf demſelben ſich beſſer ausſtrecken können und nicht im Schlamm ſtecken bleiben, um hier elend zu Grunde zu gehen. Ebenſo glaube ich, daß es beſſer iſt, wenn freudigen Ereigniſſen ö | wurde durch eine Trennſcheibe 3 A 1 4 * . . eshiechei en n e ee ee eee e eee e e e e V Bent die Elterntiere beiſammen bleiben, da durch das Treiben des Männchens die Bewegungen des Weibchens günſtig be— einflußt werden, denn meiſt bleiben träch⸗ tige Weibchen regungslos auf einem Prof. Dr. F. Werner: Der Apothekerſkink ꝛc. 45 Platze, wenn ſie in Einzelhaft, im joge- nannten Wöchnerinnenheim untergebracht ſind. Ich habe es faſt bei allen bon mir gepflegten, lebendgebärenden Fiſchen — und deren ſind nicht wenige — bemerkt. 2 OD i) Der Apothekerſkink (Scincus officinalis) in Gefangenſchaft und Freileben. Von Prof. Dr. F. Werner. Mit einer Aufnahme von Ph. Schmidt. N Dieſe ſchöne und intereſſante Eidechſe iſt in vollendeter Weiſe an die grabende und wühlende Lebensweiſe im mehlfeinen Dünenſand der nordafrikaniſchen Wüſten angepaßt und kann als der Maulwurf unter den Reptilien bezeichnet werden. Der ſtämmige Körper geht durch einen kurzen Hals in den Kopf über, deſſen Schnauze einen Keil mit. wagrechter Schneide bildet, der außerordentlich zum Aufwerfen des Sandes geeignet iſt. Die Mundöffnung liegt ganz auf der flachen Anterſeite des Kopfes, ſodaß der Sand beim Graben nicht in den Mund, ſondern an den glatten Schuppen der Kopfunter- ſeite entlang nach hinten gelangt. Augen- und Naſenöffnungen ſind verhältnismäßig klein und gut verſchließbar. Der Schwanz iſt kurz, an der Wurzel dick, gegen die Spitze zu allmählich ſeitlich zuſammen— gedrückt. Die Füße ſind kräftig, ſtehen ſeitlich vom Körper ab und die Finger ebenſo wie die Zehen ſind ſtark abge— plattet, am Rande durch ſeitlich vor— ſtehende flache Schuppen etwas gezähnelt und mit kurzen, ſtumpfen Krallen verſehen. Hals und Bauch ſind jederſeits durch eine ſcharfe Längskante ausgezeichnet, zwiſchen dieſen ganz flach. Die Schuppen ſind äußerſt glatt, dicht anliegend, porzellan⸗ artig (daher auch der gelegentlich ge— brauchte Name „Porzellanſkink“), 28 Reihen rund um die Körpermitte bildend, wie bei den übrigen Glattechſen (Scinciden) nach Art der Fiſchſchuppen geſtaltet und angeordnet. Die Färbung des Skinks, der eine Länge von etwa 22 cm und darüber er⸗ reichen kann, (ſolche große Stücke ſind aber ſehr ſelten und mir nur aus der weital- geriſchen und tuneſiſchen Sahara bekannt) iſt nicht nur nach dem Fundort und Alter verſchieden, ſondern kann auch am gleichen Orte bei gleichalterigen Stücken verſchieden ſein. Die Unterſeite iſt ſtets reinweiß, die Oberſeite hellſandgelb bis hellrotbraun oder gelbgrau mit dunklen Querbinden. Merkwürdigerweiſe ſind die jungen Tiere oberſeits vollkommen einfarbig und auch Erwachſene erhalten nicht immer die Querbänder, ſondern bleiben einfarbig. Dieſe Erſcheinung iſt ſehr beachtenswert, wenn wir bedenken, daß manche Glattechſen in der Jugend quer gebändert, im Alter längs geſtreift find (wie z. B. das Lygo- soma olivaceum der Sundainjeln), andere von Geburt an quergebändert oder längs— geſtreift ſind, daß eine Art in der Jugend einfarbig iſt und erſt ſpäter gezeichnet wird, dürfte bei den Kriechtieren äußerſt ſelten ſein. Auf die Einzelheiten der Rückenzeichnung näher einzugehen, wird wohl nicht nötig jein; weſtalgeriſche Stücke ſehen übrigens weſentlich anders aus als ſolche aus der übrigen Sahara. Die Verbreitung des Skinks erſtreckt ſich von den Sanddünen an der marok— kaniſchen Südgrenze bis Agypten und Nubien (Nord-Sudan). Die älteren An⸗ gaben, denenzufolge er auch in Paläſtina vorkommen ſoll, ſind jpäter niemals mehr beſtätigt worden. Andere, ſehr ähnliche Arten kommen in Senegambien, Nubien, Süd⸗Perſien und Nord-Indien vor. Im Handel iſt der Skink oft überaus häufig und da er entſprechend wenig koſtet, ſo ſtürzt ſich der Anfänger in der Kriechtierpflege ſelbſtverſtändlich mit Eifer auf das ſchmucke Tier, um es ge- wöhnlich nach wenigen Wochen, trotz viel— verſprechender Anfänge, zu den Toten zu legen; denn der Apothekerſkink iſt durchaus kein Pflegling für An- fänger, wie nicht oft genug wiederholt 46 werden kann und auch der vorgeſchrittene Kriechtierpfleger muß die einzukaufende „Maulwurfsechſe“ dreimal herumdrehen, . ehe er in den Beutel greift und mit ſeinen Silberlingen dasſelbe tut. Ein Stück, deſſen Schnauze auch nur die leiſeſte Verletzung, die geringſte Anſchwellung aufweiſt, iſt von vornherein ein Kind des Todes; auch ſolche Tiere, bei denen einzelne Schuppen durch darunter gekommenen Sand vom Körper abſtehen, bei denen die Zehen rund ſind oder die Wirbelſäule in der Rückenmitte als ſtumpfe Kante vorſteht, ſind als Todeskandidaten zu bezeichnen, ſo munter ſie ſich auch geberden mögen. Stücke, die genügend tiefen und feinen Prof. Dr. F. Werner: * Der Apothekerſ kink ‚ke die weitere Sorge: Was tun, um es ge- 4 jund und munter zu erhalten? 1 An Einrichtungsgegenſtänden iſt wohl das Skink⸗Terrarium zweifellos das ärmſte. Denn es bedarf nur einer tüchtigen Schichte (wenigſtens handhoch) feinen Sandes und zwar iſt echter Wüſtenſand, wie man ihn ja jetzt in jeder beſſeren Terrarientier⸗ handlung kaufen kann, eine nach meiner Erfahrung unerläßliche Bedingung. Der Sand muß in Zwiſchenräumen von we⸗ nigſtens einigen Monaten gewechſelt werden, da der Skink als tüchtiger Freſſer ihn mit ſeinen, bald zu Staub zerfallenden Exkrementen verunreinigt. Der feine „Glasſand“ trägt dagegen zur ſchnellen Scincus officinalis (Apothekerſkink). Sand haben und ſich doch nicht ſofort eingraben, wenn man ſie darauf legt, können gleichfalls nicht als geſund und lebensfähig angeſehen werden. Ein ge- ſunder Skink muß ſich in der haltenden Hand heftig drehen und winden, auch etwas zu beißen verſuchen, muß vollkommen glatt und fehlerlos ſein und im Sand verſchwinden, ſobald er ihn nur mit allen vier Füßen berührt hat. Unter hunderten von Tieren, die im Handel vorkommen, entſprechen freilich nur ganz wenige dieſen Anforderungen und daher ergeben ſich ſchon von vornherein die vielen Verluſte. b Hat man nun endlich ſolch' ein tadel- loſes Exemplar erworben, ſo kommt dann keine weſentliche Rolle; Aufnahme von Ph. Schmidt. Beförderung des Tieres in ein beſſeres Jenſeits bei.! Die mitunter zur Erleich⸗ terung der Häutung angeratenen ſcharf— kantigen Steine braucht ein geſundes Tier im Terrarium ebenſowenig als im Frei⸗ leben, und wenn er nicht mehr auf der Höhe iſt, helfen ihm die Steine auch nicht mehr. Die Größe des Terrariums ſpielt viel wichtiger iſt aber die Heizungsfrage. Das Skink⸗ terrarium muß tagsüber eine Lufttempe⸗ ratur von wenigſtens 25°, wenn möglich 30“ C oder auch noch etwas mehr ereichen können, ſo daß der Sand ſich ſchon heiß anfühlt, es muß die Nacht über auskühlen 1 Zur Not genügt auch durchgeſiebter, feiner, ſorgfältig ge⸗ waſchener Flußſand. Siehe Ph. Schmidt, „Blätter“ 1913, Seite 194. Schmidt hielt den Skink im Flußſand mehrere Jahre. Dr. Wolt. und auch bei Sage in jeinen tieferen Schichten kühl (d. h. nicht über 20°, eher 10—15°) ſein können. Daher iſt Boden— heizung auf die Dauer unzuläſſig und dieſe jo beliebte und bequeme Heizungs— methode iſt wohl Schuld daran, daß auch die geſündeſten Stücke nicht auf die Dauer die Gefangenſchaft vertragen. Sind die obigen Bedingungen erfüllt (im äußerſten Notfall genügt es, wenig⸗ ſtens abends die Heizung abzuſtellen und fie erſt morgens wieder in Tätigkeit zu jegen), jo braucht unſer Wüſtenbewohner nichts weiter zum Leben als ſolange Sonnenſchein, als er es haben kann (ein allerdings ſeltener Artikel im verfloſſenen Sommer) und ſoviele Mehlwürmer, als der Pfleger ihm bewilligen kann; und das ſind für ein ſo kleines Tier gerade nicht wenig. Ein geſunder Skink von Durch— ſchnittsgröße vertilgt ohne Schwierigkeit Tag für Tag 10—15 Mehlwürmer, die man ihm am beſten zur Wittagszeit bei Sonnenſchein auf den Sand ſtreut; an ſonnenloſen Tagen kann man ſtets auf verminderten Appetit rechnen. Oft un⸗ mittelbar, nachdem der Mehlwurm den Sand berührt hat, zeigt ſich die zartroſa gefärbte Schnauze des Skinks an der Oberfläche und je nachdem packt er nur den Mehlwurm, ohne weiter hervorzu— kommen, als es beim Freſſen notwendig iſt oder er kommt in ſeiner ganzen Größe zum Vorſchein, wenn er nicht ohnehin ſeinen Sonnenſpaziergang auf der Ober— fläche des Sandes abſolvirt. Außerordentlich iſt die Behendigkeit des Skinks und auch im Terrarium macht es mitunter große Schwierigkeit, ſeiner habhaft zu werden, denn er bewegt ſich tatſächlich mit derſelben Geſchwindigkeit im Sand, wie der Fiſch im Waſſer. Der Name „Sandfiſch“ (poisson de Sable) den ihm die Franzoſen in der algeriſchen Sahara gegeben haben, paßt ſowohl in Bezug auf ſeine Fiſchſchuppen als auf ſeine Bewegungen im Sande vortrefflich. Obwohl der Skink Waſſer trinkt, ſo iſt ein Trinkgefäß im Terrarium ganz über- flüſſig; in der Regel findet er mit der Flüſſigkeit, die ſich im Innern der aufge— nommenen Nahrung findet, vollkommen ſein Auslangen. Andere Tiere als Mehl— würmer haben meine Skinke nicht ge— nommen; möglicherweiſe iſt ihre Haupt— nahrung in der Heimat eine in den Wüſten ganz Nordafrikas nicht ſeltene Käferlarve, Prof. Dr. F. Werner: Der Apothekerſkink ıc. 47 die allerdings viel größer wird, als die Larve des Mehlkäfers. Daß ſie im Freien Heuſchrecken, Käfer, ſogar kleine Eidechſen freſſen, iſt nach dem Mageninhalt getöteter Skinke außer Zweifel. Im Freien habe ich ſelbſt, obwohl ich ſechsmal die Wüſten Nordafrikas beſucht habe, nur bei meiner letzten Reiſe im Jahre 1910 den Apothekerſkink zu beo— bachten Gelegenheit gehabt, nämlich in der gewaltigen Flugſand-Düne nächſt Ain⸗ Sefra in der weſtalgeriſchen Sahara, un— weit der marokkaniſchen Grenze. Hier lebt Scincus häufig und wenn man im Hochſommer zur Mittagszeit (allerdings bei der nicht Jedem zuträglichen Tempe— ratur von 40—46 O) vorſichtig in den einſamen Tälern zwiſchen den hohen Sandbergen herumſteigt, dann kann man das merkwürdige Tier ſekundenlang beo— bachten, wie es — ganz wie im Serrari- um — ſtoßweiſe auf der Oberfläche des Sandes herumläuft, hier und da ſeine Schnauze in den Sand ſteckend oder nach irgendeinem — ſogar vorbeifliegenden — Inſekten ſchnappend. Jedoch die geringſte auffällige Erſcheinung genügt, um den Skink zu verſcheuchen. Eine blitzſchnelle Wendung, bei der das Tier eine etwa kreisförmige Spur im Sande zurückläßt und er iſt verſchwunden, ohne aber gerade beſonders tief zu gehen. Beunruhigt man ihn nicht weiter, ſo kann man ihn manch— mal noch in geringer Tiefe unter der Stelle finden, an der er untergetaucht iſt, andernfalls legt er eine enorme Strecke Weges unter der Oberfläche des Sandes zurück. Für den Europäer iſt das Fangen eines Skinkes eine Arbeit, bei der er nicht auf ſeine Koſten kommt, aber auch unter den Beduinen find durchaus nicht alle geſchickte Skinkfänger und mancher von meinen braunen Begleitern erntete nichts als ſchadenfrohes Gelächter, wenn ſeine Hand nach langem Herumrühren im Sande leer wieder zum Vorſchein kam. Daß ein Tier mit einer ſo empfindlichen Schnauze harten Boden ängſtlich meidet, iſt leicht einzuſehen; er fehlt demnach in der Sahara überall, wo der harte Lehm zu Tage tritt oder nur mit dünnem Flug⸗ ſande überdeckt iſt. Die beſten mir be⸗ kannten Fundorte find außer Ain-Sefra die Gegend von El Oned in der oſtal— geriſchen Sahara und die libyſche Wüſte etwa eine Stunde öſtlich von Pyramiden von Gizeh bei Kairo. Gber die Fort— 48 Berthold Krüger: Beobachtungen an Bierfilhen ꝛc. pflanzung dieſer intereſſanten Eidechſe, die von den Beduinen gegeſſen wird, iſt mir nichts bekannt. — Zuſatz. Ein erfahrener Magdeburger Pfleger, Herr Daßle, überwies unſerm Muſeum kürzlich einen Scincus officinalis, der erſt nach 10 ½ jähriger Pflege ein- gegangen war. Dr. Wolt. i a 00 19 Beobachtungen an Zierfiſchen in der Dämmerung und des Nachts. Von Berthold Krüger, Leipzig. 90 vielfach haben ſich einzelne Aquarienliebhaber wohl mit der Frage beſchäftigt. „Was machen unſere Fiſche in der Nacht?, ſchlafen ſie oder ſchwimmen ſie nahrungſuchend im Becken herum, wie am Tage? Aber die Möglichkeit, daß Fiſche ſchlafen können, will ich im folgen⸗ den nichts weiter berichten. Intereſſenten finden hierüber einige wiſſenſchaftliche Ar⸗ beiten im „Biologiſchen Zentralblatt“ (1911, 1913). Ich will jetzt nur einige kleine Beobachtungen, die ich an Fiſchen verſchiedener Arten machte, bekannt geben, die vielleicht geeignet find, manchen Fiſch⸗ pfleger zur Beobachtung ſeiner Lieblinge auch einmal des Nachts anzuregen. Zunächſt handelt es ſich um einen Lebendgebärer, den hechtartigen Belo- nesox belizanus, Kner. Es find beſonders die Jungfiſche dieſer Art, die in der Dämmerung und des Nachts ganz anders gefärbt ſind, als am Tage. Am Tage ähneln nämlich die jungen Belonesox in Bezug auf Färbung ganz ihren Eltern- tieren. Jedoch mit anbrechender Dunfel- heit weiſen ſie längs der Seitenlinie einen dicken, dunkel gefärbten Streifen auf. Auch des Nachts behalten dieſe Jungfiſche dieſe Färbung, was man leicht kontrollieren kann, wenn man einfach mit einer elektri⸗ ſchen Taſchenlaterne das betreffende Aqua- rium beleuchtet. Alte Belonesox dagegen ſind ſeltener dunkel gefärbt und wurden von mir auch des Nachts in ihrer ge— wöhnlichen hellen Färbung beobachtet. Bei einigen Characiniden Süd⸗Ameri⸗ kas, die den Gattungen Poecilobrycon und Nannostomus angehören, kann man gut mit Arnold⸗Hamburg von einer Tag⸗ und Nachtfärbung ſprechen. Ich hatte Gelegenheit Poecilobrycon marginatus (?), Nannostomus eques und Nannostomus Beckfordi öfters zu beobachten, und ich kann wohl ſagen, daß bei dieſen Fiſchen die Nachtfärbung am allermeiſten von der Tagfärbung abweicht. Auch hier bei dieſen Fiſchen iſt es wieder eine Dunkel⸗ färbung, die ſich ſcharf von den hellen Stellen hervorhebt, und die den Fiſch oft ganz anders geſtaltet erſcheinen läßt, als er in Wirklichkeit iſt. Chanchitos zeigen auch in der Sunkel- heit oft die ſchönſte Streifung. — Ptero- phyllum scalare iſt nach meinen Beobach⸗ tungen in der Dämmerung am ſchönſten gezeichnet. Es iſt auffällig, daß gerade zu dieſer Zeit mancher Fiſch ſo ſcharf markierte Anterſchiede zwiſchen hell und dunkel aufweiſt. Aber nicht alle Fiſche tun das. Bei Haplochilen habe ich un⸗ zählige Male beobachtet, daß die oft ſehr prächtige Farbe dieſer Fiſche mit zu=- nehmender Dunkelheit verblaßt. — Dieſe angeführten Beiſpiele über Farbenverän⸗ derung könnten nun noch durch viele an⸗ dere vermehrt werden, aber vielleicht komme ich noch einmal ſpäter darauf zu⸗ rück. Jetzt will ich noch über den bei einigen Fiſchen in der Nacht veränderten Aufenthaltsort im Aquarium berichten. Genau wie wir nämlich von den Plank— tonten eine Veränderung des Aufenthalts- ortes zwiſchen Tag und Nacht feſtſtellen konnten, genau ſo können wir in dieſem Sinne von manchen Fiſchen reden. Wir können natürlich in unſerem Aquarium, das den Verhältniſſen nur wenig entſpricht, ſolche Tag- und Nachtwanderungen der Inſaſſen nur in ganz beſchränktem Maße beobachten, aber ſie exiſtieren bei einigen Arten auch in dieſem kleinen Gefängnis. Alle die Fiſche, die ſich mit der herein— brechenden Dunkelheit durch eine ſcharf markierte Färbung auszeichnen, halten ſich nach meinen Beobachtungen im Dunkeln mehr oder weniger in der Nähe von Pflanzdickichten auf, wo fie vom menſch⸗ lichen Auge oft kaum zu erkennen ſind. 1 Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien V. 40 Sc will dabei keineswegs behaupten, daß ſolche Fiſche gleichſam eine Art Schuß- färbung zur Täuſchung ihrer Feinde in der Nacht aufweiſen, jedoch dem menſch— lichen Auge gegenüber trifft das zu. Die anderen Arten dagegen, deren Farbe mit der Dunkelheit oft verblaßt, ſind in der Macht ganz zerſtreut im Aquarium anzu⸗ treffen, meiſt liegen fie ruhig dicht unter der * Schwimmtätigkeit entwickeln. Waſſeroberfläche und ſcheinen zu ſchlafen. — Im letzten Abſchnitt dieſer Arbeit will ich der Fiſche gedenken, die in der Däm⸗ merung oder in der Nacht eine rege Fürs erſte ſind ja wohl alle Welſe als Nachttiere bekannt. Leider werden dieſe Tiere eben gerade wegen dieſes UAmſtandes verhält— nismäßig ſelten gepflegt und die Folge davon iſt, daß auch wenig bis jetzt über ihr nächtliches Leben bekannt und ver— öffentlicht worden iſt. Noch hinzu kommt, daß die Siluriden auch diejenigen Fiſche ſind, die dank ihrer beſonders gut ent— wickelten Sinnesorgane ihren Beobach— ter leicht bemerken und dann raſch ihr Verſteck aufſuchen. Hoffen wir, daß auch die Biologie dieſer Fiſche bald geklärt wird. Außer den Welſen entwickeln aber auch noch andere Fiſche in der Dunkelheit ein reges Treiben. Pterophyllum scalare, der prächtigſte und eigenartigſte aller Eichliden, wird mit zunehmender Dunfel- heit recht lebhaft und feſſelt ſeinen Beo— bachter durch ſeine merkwürdigen Schwimm— künſte, die er bald mit dem Kopf ſenkrecht nach oben, bald nach unten, oder auch ganz auf der Seite liegend, ausführt. In der Nacht jedoch ſteht er ganz ruhig in den Pflanzen und wird erſt in der Morgen⸗ dämmerung wieder lebhaft. — Gasteropelecus strigatus zeigte ſich mir bei einer Abendbeobachtung ganz anders wie am Tage. Die Fiſche, es waren vier Stück dieſer Art im Aquarium, hielten ſich am Tage dicht zuſammen unter der Waſſeroberfläche und ſchwammen wenig umher. In der Dämmerung jedoch eilten die 4 Fiſche blitzſchnell im Aquarium umher und jagten ſich gegenſeitig. Dabei waren die Schwimmbewegungen ſo außer— ordentlich ſchnell, daß man ihnen kaum mit dem Auge folgen konnte, und ich habe nie einen andern Fiſch im Aquarium ſich ſo ſchnell fortbewegen geſehen. Freilich kommt jo einem Gasteropelecus auch die übermäßig gedrungene Körperform bei ſolchen Schwimmkünſten ſehr zu ſtatten. Flugübungen, wie ſie bei dieſer Art ſchon öfter in Freiheit (ſo von Prof. Lorenz Müller⸗München in der Nähe von Para' [Sitzungsber. bayr. Akad. 1912] und von mir in Paraguay) beobachtet wurden, habe ich im Aquarium noch nicht geſehen, aber ich nehme an, daß man im genügend großen Behälter auch dieſes eigenartige Schauſpiel haben kann. — Ein anderer Characinide, Metynnis unimaculatus, der gleichfalls am Tage ziemlich ruhig iſt, entwickelt auch in der Dämmerung eine große Lebhaftigkeit. Dieſer kleine (ich weiß nicht, ob er größer als etwa ein Dreimarkſtück wird) ſeitlich plattgedrückte Südamerikaner ſitzt am Tage ruhig am Boden des Aquariums verſteckt und über- trifft an Langweiligkeit bei weitem ſeinen Vetter, den Myletes maculatus. Gegen Abend iſt auch dieſe Art in ihrem Be— nehmen kaum wieder zu erkennen. Leb— haft jagen ſich dieſe kleinen Kerlchen mit den gelbgeſäumten Floſſen im Aquarium gegenſeitig, ſo daß man ſeine Freude an den Tieren hat, und ein Vergleich mit „im Aquarium kollernden Talern“, wie ihn ein Liebhaber einmal zog, iſt nur zu treffend für Myletes und Metynnis gewählt. — Ich hoffe nun, daß es mir gelungen iſt, die Fiſchliebhaber zu bewegen, ihre Lieb— linge auch einmal zur Abenddämmerung oder in der Nacht einer eingehenden Be⸗ trachtung zu unterziehen. O0 [) Berichte aus Argentinien. Von Dr. P. Franck. V. Aber die Waſſer⸗ und Sumpf⸗ pflanzen der Umgebung von Buenos Aires. Mit drei Aufnahmen. Anter Amgegend von Buenos Aires ſoll hier ein Gebiet verſtanden werden, das ſich nach Oſten bis La Plata und nach Weſten bis zum „Sigre“ erſtreckt, das heißt etwa 50 km nach Oſten und 30 bis 40 km nach Weſten. An der Oſtgrenze dieſes Gebietes mündet bei der Univerſitäts⸗ und Provinzialhauptſtadt La Plata der 50 Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien Rio Santiago in den La Plata-Strom. Der „Tigre“ im Weſten iſt ein kleiner Fluß, der in einen der Flußarme des Paranadeltas einmündet. Im Jahre 1910 Abb. 1 Cabomba caroliniana. Originalaufnahme f. die „Blätter“ v. Alb. Wendt, „Lotus“, Roſtock. hat Herr Dr. Hicken ein Verzeichnis der Pflanzen dieſes Gebietes veröffentlicht. Dieſe Arbeit und eigene Beobachtungen ermöglichen es mir, eine Gberſicht über die Waſſer- und Sumpfpflanzen der QAlm- gebung von Buenos Aires zu geben. An eigentlichen Unterwaſſerpflanzen findet man: Utricularia platensis, Cera- tophyllum demersum, Cabomba caroli— niana, Elodea densa und callitrichoides, Potamogeton crispus, Gayi, pusillus und pectinatus und Characeen. Dazu kommen an Schwimmpflanzen, die nicht im Boden wurzeln: Riccia, Azolla caroliniana und filiculoides, Salvinia auriculata, Pistia stratiotes, Spirodela polyrrhiza, Lemna gibba und minima, Wolffiella oblonga, Eichhornia crassipes. An Arten, die im Boden wurzeln und Schwimmblätter be— ſitzen, erwähne ich: Potamogeton fluitans, Hydrocleis nymphoides, Limnanthemum Humboldtianum, Montia fontana, Eich- hornia azurea, Pontederia rotundifolia, Alternanthera philoxeroides, Callitriche verna, Hydrocotyle ranunculoides, um- bellata und einige weitere Arten der Gattung. Man kann zweifelhaft ſein, ob man mehrere der letzteren Arten nicht . beſſer zu den Sumpfpflanzen ſtellen ſoll; ſo kann z. B. Alternanthera philoxeroides, die Pflanze, die Herr Engmann als eine Ludwigia angeſehen hat, ein vollkommen terreſtriſches Leben führen. N Von den Sumpfpflanzen erwähne ich: Marsilia concinna, Pilularia Mandoni, Typha dominguensis, Sagittaria montevi- densis und chilensis, Echinodorus grandi- florus und ellipticus, Pontederia cordata, Canna glauca, Thalia geniculata, Rumex- Arten, Polygonum-Arten, Nasturtium amphibium und officinale, Crassula aqua- tica, Hibiscus cisplatinus, Jussieua repens, suffruticosa und andere Arten, Myrio- phyllum brasiliense und verticillatum, Crantzia lineata, Samolus Valerandi. Dazu kommen die verſchiedenſten Binjen- arten (Scirpus, Juncus, Heleocharis, Rhyn- chospora) und Gräſer, unter den letzteren ſind Phragmites communis, Arundo donax und eine Anzahl von Cyperusarten be— ſonders erwähnenswert. Um dieſen letzten Teil der Liſte nicht gar zu lang zu machen, habe ich verſchiedene weniger wichtige Arten fortgelaſſen. Abb. 2 Myriophylium brasiliense (proserpinacoides) Originalaufnahme f. die „Blätter“ v. Alb. Wendt, „Lotus“, Roſtock. 1 ö | Ich bitte die Leſer der „Blätter“ um Entſchuldigung, daß ich ſie mit dieſer trockenen Aufzählung gelangweilt habe. Aber auch diejenigen, die keine Botaniker ſind, werden in dieſer Liſte viele ihnen bekannte Pflanzen finden. Ja, es wird ihnen auch auffallen, daß nicht wenige der genannten Pflanzen auch in Deutſch— land vorkommen. Das ſind meiſt ſoge— nannte kosmopolitiſche Pflanzen, das heißt ſolche, die über die ganze Erde ver— breitet find, jo weit die klimatiſchen Be— dingungen für ihr Fortkommen erfüllt ſind. Auch noch eine andere Abſicht hat mich veranlaßt, dieſes Verzeichnis zu geben. Es konnte nach Herrn Engmanns und meinen eigenen, früheren Mitteilungen ſcheinen, daß die Flora von Buenos Aires in bezug auf Sumpf- und Waſſerpflanzen arm an Arten ſei. Daß ſich eine ſolche, falſche Meinung bildet und feſtſetzt, wollte ich durch durch dieſen Teil meiner Aus- führungen bekämpfen. Schließlich habe ich durch die Mitteilung dieſer Liſte auch zeigen wollen, daß es in der Umgebung von Buenos Aires eine ganze Reihe von Pflanzen gibt, deren Einführung nach Deutſchland für die Aquarienfreunde wohl von Intereſſe jein wird. Vorläufig iſt noch nicht einmal die Ein- führung der Elodea callitrichoides erfolgt; denn, wie Herr Baum feſtgeſtellt hat, iſt die von Herrn Reitz abgebildete Pflanze feine Elodea, ſondern eine Najas. Ich hatte ſeiner Zeit dem erwähnten Schiffs- ingenieur aber tatſächlich Elodea callitri- choides mitgegeben; demnach hat er da— mals die Pflanzen doch nicht heil nach Hamburg gebracht. Die Najasmicrodon Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien — Kleine Mitteilungen — Literatur. 51 var. curassavica iſt nicht von mir nach Deutſchland geſchickt worden, ja dieſe Pflanze ſtammt wahrſchein— lich überhaupt nicht aus Argentinien. Die entſtandene Konfuſion iſt, wie ich ver— mute, durch Mitteilungen hervorgerufen worden, die ich Anfang 1911 Herrn H. Lohmann in Hamburg gemacht habe. In den „Pflanzenfamilien“ von Engler⸗ Prantl kann man leſen, daß Cabomba caroliniana im ſüdöſtlichen Nordamerika zwiſchen dem 30. und 35. Grad nördl. Breite vorkommt, während C. aquatica von Mexiko bis Südbraſilien verbreitet iſt. Das wußte ich, als ich im Jahre 1909 eine Cabomba in den Kanälen des Pa— ranadeltas fand, und meinte daher, daß die argentiniſche Pflanze die ſüdliche Art, alſo C. aquatica ſein werde.! Freilich war mir die ziemlich grobe Fiederung der Anterwaſſerblätter meiner Pflanzen ſchon aufgefallen. Zu dem bekannten Unterſchied in der Fiederung dieſer Blätter — grobe Fiederung bei C. caroliniana, feine $iede- rung bei C. aquatica, — kommt noch ein anderer. Die Schwimmblätter, die man im Aquarium drüben wohl ſehr ſelten oder nie zu ſehen bekommt, ſind bei der C. aquatica faſt kreisrund, während ſie bei C. caroliniana ſchmal und nach beiden Seiten zugeſpitzt ſind. Die letztere Form haben nun auch die Schwimmblätter der argentiniſchen Cabomba. Dieſe ſüdamerikaniſche Pflanze war zuerſt im Jahre 1880 von Dr. Spegazzini in Uruguay gefunden und von ihm als Cabomba australis® beſchrieben worden. 1 Bl. 1910, Nr. 9, S. 133. Bl. 1912, Nr. 32, S. 517. 2 Anales de la sociedad cientifica argentina, Bd. X, S. 219. (Fortſetzung folgt). OO U Kleine Mitteilungen : Zur Pflege der weißen Mäuſe. Zum Artikel „Futtertierzuchten“ von Rud. Schweizer („Weiße Mäuſe“) möchte ich folgendes bemerken: Auch ich bin Weiße-Mäuſezüchter. Der beſte Kaſten iſt ein zerſprungenes Akkumulatorenglas, möglichſt ohne Seckel, ſonſt Drahtgaze. Abraten möchte ich von Gartenerde als Bodenbelag. Ich habe drei Finger hoch Sägeſpähne eingebracht, die ich alle 8 Tage erneuere. Die Mäuſe werden in ihren Schlafkaſten gejagt (Blechbüchſe iſt beſſer als Zigarrenkiſte) und dann der ganze Behälter umgeſtürzt und neue Sägeſpähne feſtgedrückt. Der Geruch kommt meiſt vom Vrin der Mäuſe. Die Sägeſpähne ſaugen ſehr gut auf. Torfmull wäre wohl auch gut.? Wenn ich nicht gut aufpaſſe, kann ich mich vor Jungen gar nicht retten. Meine Kinder ſpielen mit den alten Mäuſen, die ſehr zahm ſind. Gbrigens ſind ſie ſehr e gegen Kälte. Dr. Höfer. reer : Literatur : 111111111611 111111111111 11111111114. 1111117 Beitrag zur Kenntnis der Formen und 5 8 breitung der Dipernarten in Kärnten. Von Dr. R. Puſchnig, Klagenfurt. Geparat- Abdruck aus d. Carinthia II, 1913, Heft! —6. Den meiſten Freunden der Terrarienkunde dürfte es bekannt ſein, daß in einzelnen Kron⸗ ländern Sſterreichs wegen Gberhandnehmens der Giftſchlangen zeitweilig Prämien für die Tötung 52 Literatur — Vereins⸗Nachrichten und Einſendung der Köpfe dieſer Reptilien aus⸗ geſetzt werden. Dies geſchah auch in Kärnten in den Jahren 1911 und 1912. Aus dem ein⸗ geſandten Materiale laſſen ſich, bis zu einem gewiſſen Grade wenigſtens, intereſſante Schlüſſe ziehen auf die Verbreitung der betreffenden Tiere. Dieſer Arbeit hat ſich der Verfaſſer der oben genannten Abhandlung unterzogen, die ſehr be- merkenswerte Aufſchlüſſe darbietet. In Kärnten finden ſich folgende Formen: 1. Kreuzotter, Vipera berus L. Der Verfaſſer kann mehrere Färbungstypen unterſcheiden, die er der Kürze halber lateiniſch benennt, ohne damit etwa neue wiſſenſchaftliche Namen ſchaffen zu wollen: a) typiſch gezeichnete (forma typica), b) einfärbig braune (forma unicolor), e) ſchwarze (S Höllen- otter, var. prester), d) var. bosniensis, e) rotbraune (var. chersea). — 2. Sand viper, Vipera ammo- dytes L. a) typiſch gezeichnete (forma typica), b) einfärbige (forma unicolor), Die Kreuzotter iſt in Kärnten weit verbreitet; ſie nimmt von Weſten nach Oſten ab und iſt in den gebirgigen Teilen Oberkärntens, im Gebiete des oberen Draulaufes und feiner Nebentäler weſentlich häufiger und verbreiteter als in den flacheren Teilen Anterfärntens. Die Sandviper iſt ebenfalls im ganzen Lande verbreitet. Sie findet ſich in Oberkärnten, im Drautalgebiete, Gailtal, Canaltal, im mittleren Drautal (Karawanken), an den Ufern der großen Seen (Millſtätter⸗, Oſſiacher⸗, Wörtherſee), Glantal, Gurktal, Völker⸗ markter Gebiet und Lavanttal, vielleicht auch Mölltal und Metnitztal. Die Sandviper ſcheint aber im Gegenſatze zur Kreuzotter im niederen Oſten häufiger zu ſein als im gebirgigen Weſten. Die höheren Lagen werden von der Kreuzotter, die niedrigen von der Sandviper bevorzugt. Als gleichzeitige Fundorte für beide Vipernarten ſind nur drei Plätze bekannt: Radentheim, Raibl und Windiſch⸗Bleiberg. Weiter beſpricht der Ver— faſſer die beobachtenden Varietäten der Gift- ſchlangen: darauf kann aber hier nicht eingegangen werden. Neben den Giftſchlangen wurden natür- lich infolge Unkenntnis auch andere Schlangen— köpfe eingeliefert, nämlich von der Glattnatter (Coronella austriaca Laur.), von der Würfel- natter (Tropidonotus tesselatus Laur.) und von der Ringelnatter (Tropidonotus natrix L.). Von letzterer hat der Verfaſſer bei Klagenfurt ſchöne Spielarten beobachtet (var. persa Pall. und var scutatus Pall.). Sehr zu begrüßen iſt der Standpunkt, den der Verfaſſer gegenüber der Giftſchlangenvertilgung vertritt; ihr Ziel wird ſie nur erreichen, wenn ſie längere Jahre hindurch ununterbrochen fortgeſetzt wird. Bezüglich der Giftigkeit ſtellte ſich nach Ausſagen der Arzte heraus, daß die beobachteten, übrigens recht ſeltenen Fälle (Biſſe in den nackten Fuß von Kindern und jungen Leuten) alle harmlos ver⸗ liefen, wenigſtens, ſoweit es ſich um die Sand⸗ viper handelt. Das Sterblichkeitsprozent dürfte eins nicht überſteigen. Einer vollſtändigen Ausrottung der Giftſchlangen möchte der Ver— faſſer — wie wohl jeder wahre einſichtsvolle Naturfreund — keineswegs zuſtimmen. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß die Ergebniſſe, zu denen der Verfaſſer bei ſeiner mühevollen Arbeit gelangt iſt, weiteren Kreiſen zugänglich gemacht würden. Ich möchte bei dieſer Gelegen⸗ heit als 2. Vorſitzender der Biologiſchen Ge⸗ ſellſchaft in Graz (Adreſſe: F. X. Meuth, Liebenau bei Graz) mitteilen, daß ſich dieſe Ver⸗ einigung auch mit der Aufſtellung von „Fund⸗ büchern“ für Steiermark (zunächſt Reptilien und Amphibien, ſpäter auch andere Tiergrüppen) be⸗ ſchäftigt und daher für ſolche fauniſtiſch-biologiſche Arbeiten und einſchlägige Mitteilungen, vor allem aus Steiermark und den Nachbarländern ein be⸗ ſonderes Intereſſe beſitzt. Dr. Bendl, Graz. Beiträge zur Naturgeſchichte des Dytiscus marginalis L. Bon Hans Blund Mit 8 Abb. u. 2 Karten. Abdruck aus: Zool. Jahr⸗ bücher, Abt. f. Syſt. etc. 35. Bd, 1. Heft, S. 1—55. Verlag G. Fiſcher, Jena 1913. I e e Seil, i Der Verfaſſer behandelt in monographiſcher Form den Gelbrand, der zuerſt von Aldrovandi (1602) als Scarabaens aquaticus alius beſchrieben ward. Die erſten 30 Seiten ſind dem hiſtoriſchen Aberblick über die Dytiscus-Literatur gewidmet, ein ſehr leſenswertes, oft recht ergötzliches Kapitel. Im zweiten Teile finden wir die Paläontologie, die Syſtematik und die Fauniſtik der Gattung Dytiscus ausführlich wiedergegeben. Eine Karte veranſchaulicht die geographiſche Verbreitung der Gattung Dytiscus auf der Erde, eine zweite die Verbreitung der einzelnen Spezies in Europa. Abhandlungen der Art, wie ſie der Verfaſſer hier bietet, haben für den Leſer vor allem den einen großen Wert, daß ihm das mühſame, oft unmögliche Nachſchlagen in der ungeheuer großen Literatur der vergangenen Fahre erſpart bleibt. Deshalb wäre ein Erſcheinen der geſamten Arbeit nach Vollendung in Buchform ſehr zu begrüßen. Dr. Bendl, Graz. III : Vereins-Machrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Augsburg-Ingolſtadt. „Waſſerſtern.“ Daß Coelopeltis lacertina Schlangen frißt, iſt nichts Neues. (Siehe Bl. 37, stud. 200l. Lehmann.) Dieſe Tatſache iſt übrigens auch in jedem be— deutenderen einſchl. Werke zu leſen. Der Lübecker Verein jagt: „Waſſer- oder Teichfroſch mit An- terart Seefroſch. AUnſeres Wiſſens iſt Rana ri- dibunda Pall als ſelbſt. Art anzuſprechen !. Falſch iſt ferner Moor- oder Springfroſch. Rana arvalis Nils und agilis Thom. ſind zwei ver- ſchiedene Arten. In Bezug auf die Gewöllbil⸗ dung der Aktinien vertreten wir voll und ganz den Standpunkt P. Schmalz (Bl. 39). Der Ar⸗ tikel Fränkels „Meine Seefiſche“ (Bl. 39) inte⸗ reſſiert uns. Das Ausſchlüpfen der jungen Seepferdchen kann unſerer Anſicht nach nicht als Zuchterfolg im eigentlichen Sinne angeſprochen werden, das gleiche iſt der Fall, wenn ein ſchwer trächtig gefangenes Weibchen von Zoarces im Aquarium Junge abſetzt. Sehr bewundern wir 1 G. A. Boulenger u. a. betrachten den Seefroſch Rana es- culenta subsp. ridibunda auch heute noch nur für eine Anter⸗ art. Dr. Wolt. e das raſche Wachstum der jungen Seepferdchen. Die alten Tiere werden wir unſerer Anſicht nach nicht eher dauernd halten, ſolange wir nicht le— bendes Futter aus dem Meere beziehen können. Gewiß freſſen dieſe Fiſchchen willig Daphnien, auch rote Mückenlarven, aber bei der außer⸗ ordentlichen Langſamkeit der Seepferdchen kommen dieſelben bei dem verhältnismäßig raſchen Abſterben der Süßwaſſerfiſche nicht zu ihrem Bedarf, füttert man aber häufiger und täglich, ſo läuft man Gefahr, bald das Waſſer zu verpeſten. Einigermaßen Ausgleich ſchaffen läßt fich allerdings, wenn man Nassa reticulata und Garneelen in genügender Anzahl in das Becken gibt. Junge Schleimfiſche kamen am 3. Dezember 1912 bei 22° des Waſſers aus, mithin hatte Herr Fränkel das Aquarium wohl geheizt? Dieſe jungen Tierchen entwickelten ſich im Behälter der Alten gut, bis ſie tieferes Waſſer aufſuchten und dort den Alten zur Beute fielen, weshalb ſie getrennt wurden. In dem neuen Behälter gingen ſie ſodann nach und nach ein. Trotzdem hatten die Tiere 4 cm er- reicht. Unſerer Anſicht nach immer ein recht hübſches Ergebnis. Wir hätten es übrigens nicht gewagt, die Jungen ſolange bei den Alten zu laſſen. Selbſt Seenadeln freſſen ihre Jungen ſofort nach dem Abſetzen auf, wie Unterz. er⸗ fahren mußte. Leichen und abgeſtorbene Bflanzen- reſte im Aquarium zu belaſſen, bleibt gewagt und wenn altes Waſſer allerdings daran nicht ſofort verdirbt, beſſer wird es ſicher nicht. Wir laſſen doch im Süßwaſſer auch nicht ſämtliche Verweſungsſtoffe einfach verfaulen. Garneelen, Blenniden und Aale zuſammenzuhalten, möchten wir nicht unbedingt empfehlen. Der Hamburger „Roßmäßler“ findet es an- ſcheinend verwunderlich, daß in mit Zahnkarpfen beſetzten Behältern die Pflanzen beſſer gedeihen, als in ſolchen mit Cichliden beſetzten. In vielen Fällen iſt der Eichlide ein Pflanzenzerſtörer, die zumeiſt ungeſtümen kräftigen Tiere laſſen aber die Pflanze an ſich weniger zur Ruhe kommen, während die kleinen Kärpflinge kaum eine weſentliche Beläſtigung verurſachen. Zudem ſäubert der Zahnkarpfen die Pflanzen auch von anhaftenden Algen, ein nicht zu unterſchätzender Faktor. Fortſetzung folgt in nächſter Nummer. Lübeck. Verein für Aquarien⸗ und Terrarien⸗ kunde. Verſammlung am 9. Januar. Anweſend 19 Mitglieder und 2 Gäſte. Auf den Vortrag des Herrn Müllegger-Hamburg müſſen wir leider vorläufig verzichten, da ein Kino ſich für einen Abend zu teuer ſtellen würde. Nach Erledigung der Eingänge hielt Herr E.“ Schermer einen Vortrag: „Liebhaber, Natur- freund und Naturjhuß“. Redner gab einen AGberblick über die Entwicklung des Naturſchutzes, das Werden der Naturſchutzparke, unſere Stellung als Naturfreunde dazu. Der Vortragende wandte ſich ſcharf gegen die einzelnen Abertreibungen des Naturſchutzes, die von deutſchen Anhängern des Buddhismus ausgehen, Geſetze gegen die Haltung von Tieren in Gefangenſchaft wünſchen und für Naturſchutz „von einer höheren Warte aus“ eintreten. Weitere Ausführungen werden in einer unſerer Fachzeitſchriften folgen und wohl das Intereſſe aller Liebhaber finden. Eine Vereins⸗Nachrichten 53 längere Debatte ſchloß ſich an, in der auch über die Tätigkeit und das Wirken unſerer Vereine geſprochen wurde, die überall rege für den Na- turſchutz arbeiten ſollten und dies können durch Ausſtellungen, in dem die Heimat genügend berückſichtigt wird, durch öffentliche Vor— träge, durch Bekämpfung des Handels mit einheimiſchen Seltenheiten und des Verkaufs lebender Tiere in Waren— häuſern. — Anter Beobachtungen teilte Herr Klußmann mit, daß er zwei junge Süß⸗ waſſerſchildkröten im Lebebenſee im Fürſtentum Lübeck beobachtet habe. Intereſſe fanden ferner die Mitteilungen des Herrn Biel- feld über das Eingehen laichreifer Guppyweib⸗ chen und von Herrn Steinbring über das Gber— wintern von Waſſerkäfern. — Drei Aufnahme⸗ geſuche liegen vor: A. Rößler, Travelmannſtr. 25; H. Reyer, Fünfhauſen 13, E. Wulff, Emilienſtr. 6. — Die Kaſſe brachte 17,87 Mark. Der Vorſtand. München. „Iſis“. (Schluß). Im Gericht der „Biologiſchen Geſellſchaft“ Graz vom Auguſt heißt es: „Eine weitere ſehr intereſſante Mitteilung des Herrn Novak betrifft die Entdeckung von Baſt ardformen zwiſchen Kreuzotter und Sandviper. Herr Profeſſor Müller iſt der Anſchauung, daß es ſich in den beiden Fällen möglicherweiſe nicht um Bajtard- formen der Kreuzolter und Sandotter, ſondern um Vipera ammodytes handelt, deren hornartiger Aufſatz der Naſe verkümmert iſt, eine Anſchauung, die den Tatſachen vielleicht näher ſtehen dürfte. Jedenfalls aber wären wir den Grazer Herren ſehr dankbar, wenn ſie uns von dem weiteren Ergebnis der AUnterſuchung dieſer angeblichen Baſtardformen ſeinerzeit verſtändigen wollten. Aber eine recht merkwürdige Beobachtung berichtet Herr Dr. Brandis in Nr. 41 der „Blätter“ unter der Aberſchrift: „Eine Froſchplauderei vom Moorbruch in Oſtpreußen“. Nach den Aus⸗ führungen Dr. Brandis haben zwei Kana esculenta auf das Waſſer geworfene, 6 cm große Potentilla- blumen wiederholt gepackt und richtig auch hin— untergeſchluckt. Gelegentlich des III. Kongreſſes in Stuttgart gelangte ein großes Terrarium zur Ausſtellung, beſetzt mit: 3 Anolis- Arten, Gaste- ropyxis, Tiopidonotus sirtalis, Testudo carbonaria und Alligator mississipiensis uſw. Dieſe Zu— ſammenſtellung will uns nicht unbedenklich er- ſcheinen. Zum Bericht des „Waſſerſtern“-Augs⸗ burg in Nr. 42 der „Blätter“ folgendes: Es will uns als ein bedenkliches Verfahren erſcheinen, Stücke aus einer Erwiderung herauszureißen und ſodann obenhin zu beantworten und es muß recht eigentümlich berühren, wenn in dieſem Zu⸗ ſammenhange zugleich verſucht wird, dem Andern den Vorwurf aufzuhalſen, daß die Diskuſſion den Boden des ſachlichen Meinungsaustauſches verlaſſen hat. — Durch Herrn Zwengauer werden in ſchönen Stücken demonſtriert: Triton marmoratus von Spanien, Triton cristatus carni- fex aus Oberitalien, Triton pyrrhogaster aus Japan und Spelerpes ruber aus Nordamerika. Herr Dr. Steinheil demonſtriert Coluber obsoletusLindheimeri aus Nordamerika und zwei ſchwarze Stücke der Vipera berus aus Pommern, ferner eine ca. 1,10 m lange prächtige Boa constrictor (Südamerika). Bufo viridis und Rana agilis von der Mendel, Südtirol, 1 Pärchen Bufo arenarum aus Argentinien, ferner ein 1,80 m langes 54 Coluber corais aus Nordamerika. Letztere Schlange erhielt gelegentlich einer Rauferei mit einer Art⸗ genoſſin eine ziemlich ſtarke Verletzung am Kopf. Die Wundſtelle war bis vor kurzer Zeit noch mit ſtarkem Schorf bedeckt geweſen, gegenwärtig iſt, nach einigen Häutungen, von einer Verletzung kaum noch etwas wahrnehmbar. Endlich demon⸗ ſtriert Herr Dr. Steinheil noch Coluber phyllophys aus China und rieſige Hyla coerulea aus Auftra- lien. Durch Herrn Lankes wird ein Pärchen Mabuia multifasciata gezeigt. Das ca. 25 cm große Weibchen ſcheint trächtig zu ſein. Die Tiere gehen in die Pflege des Herrn Dr. Bruner über. Herr Profeſſor Müller demonſtriert ein Pärchen Lacerta saxicola aus Rußland, Lacerta pityusiensis von den Pityuſen, Lacerta muralis insulanica von der Inſel Pianoſa bei Elba, ferner ein Männchen von Vipera berus und ein Weibchen von Vipera macrops, letzteres aus der Herzegowina. Herr Rembold zeigt eine Fliegenzucht in einem großen Einmach— glas vor, das zur Hälfte mit Kleie gefüllt und mit Leinwand zugebunden iſt. In der Kleie wimmelt es von Fliegenmaden, während oben an der Decke und an den Wänden Klumpen von großen blauen Brummern, Hunderte an der Zahl, ſich tummeln. Die Maden bekommen alle zwei Tage % Pfund Pferdefleiſch, die ausgeſchlüpften Fliegen werden mit Zuckerwaſſer gefüttert, das in kleiner Menge auf die Leinwanddecke geträufelt wird. Die Fliegen laſſen ſich auf dieſe Weiſe gut 3 bis 4 Wochen am Leben erhalten. — Wiederholt läßt Herr Dr. Steinheil in den Sitzungen prächtig gelungene Tafeln ſeines Schlangenwerkes zirkulieren. K. Lankes. Schöneberg-Berlin. „Argus“. Berichte der Sitzung vom 9. Januar 1914. Auch heute erfreut uns Herr Madyer-Ham- burg mit ſeiner Anweſenheit und zeigt uns eine ganze Anzahl präparierter Fiſche, wie z. B. die prachtvolle, vielbegehrte Barbus pentazona, eine andere neue Barbe von großer Schönheit, Pterophyllum, Kugelfiſche von Süd— amerika, Süßwaſſernadeln, ganz winzige Scato- phagus argus und viele andere. Schade nur, daß wir die prächtigen Geſellen alle als Leichen vor uns hatten, wie gerne hätten wir ſie doch lebend für unſere Aquarien gewonnen. Großes Intereſſe erregten auch 2 Exemplare der letzthin vielbeſprochenen Wabenkröte wegen ihres aben— teuerltchen Ausſehens. i Herr Fink erwähnt, daß er von Platypoecilus, bunte Form, ein inem Aufzuchtsbecken eine ganze Anzahl bei einer Temperatur von zeitweilig 13°C hält und alle Tiere dabei, wenn auch nicht ſehr lebhaft, ſo doch vollkommen geſund ſind. In einem Geſellſchaftsbecken von viviparen Zahn⸗ karpfen hat er nun außer vielen anderen Arten die gleichen Platypoecilen untergebracht und zwar bei einer Wärme von 18—20: C. Por einiger Zeit zeigte nun ein Weibchen von der Platyp- Art und ebenſo ein G. guppyi-Weibchen ganz wenig Spuren von Saprolegnien und die Fiſche drückten ihr Unbehagen durch eifriges Schaukeln aus. Das Waſſer wurde nun auf 240 C erwärmt und in wenigen Tagen ſchwammen die Fiſche munter und vollkommen geſund umher. Es iſt wieder einmal ein Beweis dafür, daß auch die Naturen unſerer Pfleglinge oft ganz verſchieden ſind, da Exemplare ein und derſelben Art und Vereins⸗Nachrichten unter den gleichen Verhältniſſen großgezogen, verſchiedene Anſprüche an die Wärme ſtellen. Dieſe Verſchiedenartigkeit der Individuen macht ſich natürlich auch bei anderen ©elegen- heiten geltend, wie z. B. bei der Zucht, beim Verhalten der Weibchen lebendgebärender Kärpflinge während des Geburtsaktes, bei der Brutpflege, Futterannahme u. a. m., dennoch gibt es leider noch immer Leute, die alles nur verall⸗ gemeinen können. Herr Neßlan empfing unter einem Import aus Ausſtralien u. a. auch 1 Exemplar einer Schlangenhalsſchildkröte von zirka 20 cm Größe, hatte aber keinen rechten Platz für das Tier und wollte es vor einigen Wochen präpa— rieren. Zwecks Tötung tat er die Schildkröte in Spiritusäther, als er nun nach einer Stunde das Tier herausnahm, mußte er zu ſeiner nicht geringen Verwunderung die Wahrnehmung machen, daß die Schildkröte noch gar nicht daran gedacht hatte, ihr Leben von ſich zu geben um nachher als ſtarres Präparat in Herrn Neß—⸗ lan's reichhaltige Sammlung einverleibt zu werden. Sie ſchaute ihren Herrn nur verwun⸗ dert an, deſſen Unfreundlichkeit fie offenbar nicht begreifen konnte. Doch ſchon nach kurzer Zeit vertrug ſie ſich wieder mit ihm und verſpeiſte mit Wohlbehagen das ihr dargebotene Futter. Auch heute noch erfreut fie ſich einer beſten Ge— ſundheit und hat die Unannehmlichkeiten des Spiritusbades ganz vergeſſen. Ein Fall, der vielleicht für alle Aquarianer von Intereſſe iſt, wird von Herrn Martin be⸗ kannt gegeben und möchten wir dieſen hierdurch auch der Sffentlichkeit zugänglich machen. Der Genannte verkaufte im Sommer 1913 an einen Vogelhändler verſchiedene Fiſche aus ſeiner Zucht. Nach einiger Zeit kam nun der Händler zu Herrn M. und ſagte, daß die von ihm gekauften Fiſche krank geweſen ſeien und auch ſeinen ganzen Fiſchbeſtand infiziert hätten, ſo daß ihm ein Schaden von 60 Mark erwachſen ſei, wofür er ſich an M. ſchadlos halten wolle. Herr M., der wußte, daß ſeine Fiſche ge- ſund geweſen waren, ging natürlich nicht darauf ein, was die Folge nach ſich zog, daß der Händler gegen M. Schadenerſatzklage in Höhe von 60 Mark einreichte. In der Gerichts⸗ verhandlung wurde nun ein Sachverſtändiger geladen, welcher ſich dahin gehend äußerte, daß gekaufte Fiſche, die bei dem Verkäuſer noch ge— ſund und munter waren, ſchon nach wenigen Stunden eingehen können, infolge der veränder⸗ ten Lebensbedingungen und Paraſiten uſw., zu⸗ mal wenn der Käufer kein guter Kenner iſt, wie dies hier der Fall war. Es könne alſo dem Verkäufer eine Schuld an dem Tode der Fiſche nicht beigemeſſen werden — Ein Arteil, dem ſich wohl jeder erfahrene Liebhaber anſchließen kann. — Hierauf wurde der Kläger mit ſeiner Klage koſtenpflichtig abgewieſen. Bemerkenswert iſt noch, daß der Richter vorher noch einen Vergleich anſtrebte und Herr M. ſich bereit erklärte, dem Kläger als Erſatz 10 Fiſche zu ſchenken. Im ſelben Momente beſann ſich Herr M. jedoch und fragte, ob ihm dadurch noch Koſten entſtehen würden, worauf ihm bedeutet wurde, daß dies ein Vergleich ſei und er die Hälfte der Gerichtskoſten, zirka 28 Mark, zu zahlen habe. Außer den Fiſchen aber noch 28 Mark zu zahlen, paßte Herrn Martin natürlich nicht und zog, er den Vergleich zurück, worauf der Kläger, wie geſagt, abgewieſen wurde. Nachdem auf eine Anfrage betr. Heizlampen, die Damböck'ſche und Drenkhahn'ſche empfohlen werden, wird die 5 um 12 Ahr geſchloſſen. B. Gerichte. Berlin. Bezirksverband Groß-Berlin. Verſammlung vom 25. November 1913. Eröffnung der 2. ordentlichen Sitzung durch den Vorſitzenden. Als Eingänge liegen vor 2 An⸗ träge des „Argus“, Schöneberg. Antrag 1 betrifft Feſtlegung einer vom gleichen Verein vorgeſchlagenen Geſchäftsordnung und wird von Finck begründet. Nach der darauffolgenden regen Beſprechung der Geſchäftsordnung wird dieſe mit einigen Anderungen angenommen. Antrag 2 bezweckt den Anſchluß ſämt⸗ licher, dem Bezirksverband angehörigen Vereine an den Allgemeinen Deutſchen Verband. Finck⸗Argus übernimmt die DBe- gründung dieſes Antrages, in welcher ausgeführt wird, daß die Efiſtenz des Verbandes außer vielen andern Gründen auch den Hauptzweck hat, den angeſchloſſenen Vereinen Vorteile zu ver— ſchaffen, und zwar ſo viel als möglich. Dieſes kann aber nur erreicht werden, wenn die Ver⸗ bandskaſſe über nennenswerte Geldmittel verfügt, alſo das Syſtem der Zentraliſierung ereicht wird. Bilden ſich aber in verſchiedenen Städten Bezirks⸗ bezw. Gauverbände, deren Vereine nicht alle für ſich auch dem großen Verband angeſchloſſen ſind, ſo würden wir nicht viel beſſer daſtehen als zuvor, denn das Geld, welches von den Vereinen als Beitrag gezahlt wird, käme nicht alles zuſammen in die eine große Kaſſe, ſondern dieſe würde nur einen Teil davon erhalten, ſoviel eben der betreffende Orts— verband für ſich zu zahlen hat und das übrige Geld würde in den Kaſſen dieſer Ortsverbände ruhen. Dies hätte zur Folge, daß der „Allge— meine Verband“ nicht genügend leiſten könnte, während die Ortsverbände mit ihren noch ge— ringeren Geldmitteln ſo gut wie garnichts leiſten könnten, wenn es ſich um Dinge handelt, wozu Geld erforderlich iſt. Größere nennens- werte Koſten würden den Vereinen, wenn ſich alle ſelbſt an den Allgemeinen Verband an— ſchließen, was ja die „Vallisneria“ und der „Argus“ bereits getan hat, nicht entſtehen, da dann der Beitrag für den Bezirksverband auf ein Minimum reduziert werden könnte, da dieſer doch kein Geld aufzuſtapeln braucht, da die Koſten für Veranſtaltungen, wie Vorträge uſw. doch durch den Eintrittspreis gedeckt würden, und der Zweck der Verbände nur ein loſer Zuſammen⸗ ſchluß iſt. — Die Vertreter der Vereine „Lud— wigia“, „Oſthafen“, „Trianea“, „Vallisneria“ er⸗ kennen die Gründe wohl an, bitten aber, den Antrag zu vertagen, bis auch die. den Berliner Vereinen angehörigen Mitglieder wieder mehr Vertrauen zu der Verbandsſache haben. Dies geſchieht! Zu der Ausſtellungsfrage gibt v. d. Bulck⸗ „Argus“ den Beſchluß ſeines Vereines bekannt, mit welchem ſich die Verſammlung einſtimmig einverſtanden erklärt. Näheres zu der Sache wird noch beraten werden. Als Gaſt konnte Herr Köppen⸗(Nordweſt) begrüßt werden. Vereins⸗Nachrichten 1 O1 Darmftadt. „Hottonia“. Am Samstag den 3. Januar 1914 fand in dem Vereinslokal der Geſellſchaft „Eintracht“, Eliſabethenſtr. Nr. 12, die Weihnachtsfeier ſtatt. Eine ſtattliche Anzahl Mitglieder und Gäſte hatten ſich eingefunden, um der ſchlichten und doch in allen Teilen gelungenen Feier im Kreiſe der Familienangehörigen teilzunehmen. Ein Nikolaus (Herr Dörr) mit Sack und Rute begrüßte mit würzigem Prolog Groß und Klein, bei dem ſtrahlenden Kerzenglanz eines mächtigen Chriſt— baumes, unter dem eine Fülle von Geſchenken zur Verloſung aufgeſtapelt waren und „Stille Nacht, heilige Nacht“ klang durch den Saal. Ganz beſonders gedachte er des verdienſtvollen I. Vorſitzenden und überreichte ihm in einem Aquarium ein Pärchen Rasbora heteromorpha unter rauſchendem Beifall. Der Vorſitzende der Weihnachtskommiſſion, Herr Dr. Daudt, dankte allen Spendern und den Mitwirkenden. Sein von ihm gedichtetes Lied „Vereinsgeſchichten“ brachte die Teilnehmer bald in die richtige Stimmung. And nun entwickelte ſich ein abwechslungsreiches Programm. Herr Profeſſor Dr. Schilling erfreute durch ſeinen prächtigen Geſang und eine naturwiſſenſchaftliche Mordgeſchichte, an die ſich in bunter Reihe Bor- träge und muſikaliſche Darbietungen des Herrn Dörr, Buchhauer, Werner, Walter, Dr. Daudt und Kraus anſchloſſen. In Lied und Vortrag wurden die Vereinsbegebenheiten geſchildert und mit fröhlichem Humor mancher luſtige Vorfall be- leuchtet. Für die Mitglieder war wieder wie im vorigen Jahre eine beſondere Verloſung von Fiſchen und Pflanzen veranſtaltet. Gemütliche Unterhaltung und ein Tänzchen hielt Alt und Jung bis zum Morgengrauen beſammen. G. K. Düſſeldorf. „Lotos“. Sitzung oom 7. Januar 1914. Eröffnung 9½ Ahr. Der Vorſitzende, Herr Neumann, richtete zunächſt an alle Mitglieder die dringende Bitte, durch regelmäßige Beſuche und vor allen Dingen auch durch pünktliches Erſcheinen den Verein zu weiteren und größeren Erfolgen im neuen Jahre zu verhelfen. Durch Renovierung und bedeutende Vergrößerung unjeres Sitzungslokales wird es dem Vereine möglich ſein, von jetzt ab größere Projektions— vorträge zu veranſtalten, ſodaß die Chancen für ein gutes Gedeihen des Vereins in jeder Be— ziehung gegeben ſind. Mehrere Vorträge werden bereits bearbeitet. Nach Erledigung der Eingänge und einiger innerer Angelegenheiten wird Herrn Zeidler das Wort erteilt, letzterer beſchreibt kurz ſeine Ein⸗ drücke, die er während ſeiner Reiſe nach Hamburg von den Aquarien des Zoologiſchen Gartens und der Aquarienausſtellung der Firma Hagenbeck gewonnen hat. Herr Zeidler hob die gediegene und in jeder Beziehung praktiſche Anlage der Firma Hagenbeck beſonders hervor und empfiehlt den Mitgliedern, dieſes Werk bei paſſender Ge— legenheit in Augenſchein zu nehmen. Sodann wird zum Punkt 3 der Tagesordnung „Kaviarimbiß⸗Stiftung von einem ungenannten Herrn“ geſchritten. Der Erledigung dieſes Bunf- tes wurde allgemein beſondere Aufmerkſamkeit zugewendet und ſei dem Gönner und Stifter an dieſer Stelle ein: „Danke ſchön, es hat vor— 56 Vereins⸗Nachrichten trefflich geſchmeckt“ zugerufen. Unſer Herr Bertel, der dem Fiſchlaich als eifriger Aquarianer doch nicht die freundliche und wohltuende Seite ab— gewinnen konnte, verſorgte uns während des Eſſens mit geiſtigem Stoffe, indem er ſeinen auf Punkt 4 der Tagesordnung ſtehenden Vortrag „Das Krokodil“ hielt. Der Vortragende erntete reichen Beifall. Hieran ſchloß ſich eine kurze Diskuſſion. Zum Schluſſe fand eine Gratisverloſung von Warmwaſſerfiſchen und Aquarienzubehör ſtatt. Schluß 11½ Uhr. 0 A. Haßling haus, Schriftf. Gera R. „Waſſerroſe“. Kurzer Bericht über die Hauptverſamm⸗ lung vom 6. Januar 1914. Kaſſenbeſtand am JFahresſchluß Mk. 160.48. Der neue Vorſtand ſetzt ſich nach ſtattgefundener Wahl aus folgenden Herren zuſammen: Guſtav Schrader I. und Curt Fink II. Vorſitzender. B. Herold I. und Herm. Neundorf II. Schriftführer. E. Weiſe I. und Alf. Krätzſchmar II. Kaſſier. Arth. Groß und Joſ. Weile wurden Reviſoren und E. Mautzner und Hch. Döhler wurden Bücher- verwalter des Vereins. Ob in dieſem Jahr eine Ausſtellung ſtattfinden ſoll, wurde vertagt. 8 5, Lagen betreffend, wurde dahin abgeändert, daß das Zeitungsgeld vom Beitrag getrennt wurde, daß alſo von jetzt an, Mitglieder nicht mehr gezwungen ſind, Zeitungen zu leſen. Der Jahresbeitrag beträgt Mk. 4.—. Die Froſchkaſſe ſoll für Anſchaffungen von Fiſchen verwandt werden, zur Gratisverloſung an unſere Mitglieder. Zu unſerer nächſten Sitzung, am 20. dieſes Monats, hält Herr Krätzſchmar einen Vortrag über den Scheibenbarſch und ſeine Zucht. Mitglieder und Gäſte find herzlichſt dazu ein- geladen. B. H. Hamburg. „Roßmäßler“. Verſammlung vom 17. Dez. 1913. Das vor der Tür ſtehende Weihnachtsfeſt macht ſich auch im Vereinsleben durch geringen Beſuch der Verſammlung bemerkbar, weshalb ſich die angeſetzte Tagesordnung ſchnell erledigt, nachdem zuvor die Bekanntgabe der Eingänge ſtattgefunden hatte. Herr Gag ſtiftete eine Heizlampe für das gleichfalls von ihm letzthin dem Verein überlaſſene Schauaquarium, wofür ihm der Dank des Vereins ausgeſprochen wird. Herr Homann, unſer erſter Kaſſier, gibt die Namen derer bekannt, die den Poſtauftrag bezüglich Eintreibung der bereits am 1. Oktober fällig geweſenen Beiträge, unbezahlt haben zurückgehen laſſen, und es werden gegen dieſe Herren zu treffenden Maßnahmen beſprochen und feſtgelegt. Weiter teilt Herr Homann mit, daß die Karten zum Herrenabend, welche bis zur Verſammlung vom 7. Januar nicht zurückgegeben ſind, bezahlt werden müſſen, einerlei ob die Be⸗ ſitzer den Herrenabend beſuchen oder nicht. Vor— ſchläge für die Neuwahl des Vorſtandes und Verwaltungsrates für das kommende Jahr halten die erſchienenen wenigen Mitglieder noch bis 11 Uhr zuſammen, zu welcher Zeit der 1. Vor⸗ ſitzende die Verſammlung mit den beſten Wünſchen für das bevorſtehende Weihnachts- und Neujahrs⸗ feſt ſchließt. Conn, Schriftführer. Wien. Favoritner Zierfiſchfreunde. SGeneral⸗Verſammlung am 4. Januar 1914. Der Vorſtand, Herr Schwetz, eröffnet die Ge⸗ neral-Berjammlung, begrüßt die Anweſenden und gibt die Tagesordnung bekannt. Aus dem dann folgenden Berichte des Vorſtandes iſt zu erwähnen: Der Mitgliederſtand hob ſich von 35 auf 74. Es wurde ein Mikroſkop angeſchafft. Die Tätigkeit des Vereins in Sammlungen, Ex⸗ kurſionen uſw. war eine ſehr rege; es wurden 24 Vereinsabende (jeder mit Verloſung) abge⸗ halten, ferner ein Lichtbildervortrag und 9 Vor⸗ träge, 4 Exkurſionen und 1 Gründungsfeſt. Der Beſuch war durchweg ſehr gut. — Mach dem Berichte des Kaſſiers betrugen die Einnahmen des Vereins 691.01 K., die Ausgaben 648.76 K. — Für die Bibliothek wurden 14 neue Werke an⸗ geſchafft. Die Benutzung (48 große Werke und 36 aquatiſche Bücher) könnte reger ſein. — Nach dem Berichte des Reviſors wurde dem Vorſtande Entlaſtung erteilt. — Die Neuwahl des Vor⸗ ſtandes ergab folgende Herren: Gg. Schwetz (J. Obm.), R. Luppers (II. Obm.), C. Mochal (J. Schriftf.), F. Betzler (II. Schriftf.), Sz. Jeniſch (J. Kaſſ.), K. Pitſchak (II. Kaſſ.), H. Ehn (I. Bibl.), A. Krapf (II. Bibl.). 5 Eine reichbedachte Verloſung (Los 10 hl) und eine ebenſolche Gratisverloſung, zu denen die Herren K. Schäfer und R. Luppers freundlichſt beigeſteuert hatten, folgte. — Die Anträge zur Generalverſammlung wurden genehmigt: Statu⸗ ten veränderung, Geſchäftsordnung, Herabſetzung der Monatsbeiträge von 90 h auf 80 h bei vierteljährlicher Bezahlung, Abonnement auf die Tierwelt. Nach Erledigung einiger Anfragen ſchließt dann der Vorſtand mit warmen Worten des Dankes an die genannten Spender um 10 Uhr die Generalverſammlung. C. Mochal, I. Schriftf. Roßmäßlerſpende. Quittung. Vergl. Bekanntgabe in Nr. 2, 1914 und früher. Für Herrn Fr. Roßmäßler gingen ferner ein: Von „einer begeiſterten Anhängerin E. A. Roß⸗ mäßlers“ Mk. 50.—; vom „Waſſerſtern“, Augs⸗ burg⸗Ingolſtadt, Mk. 20.— Dr. Wolterstorff. Roßmäßlers Dank. Den geehrten Vereinen für Aquarien⸗ und Terrarienkunde und allen gütigen Spendern, welche in hochherziger Ge— ſinnung gemeinſchaftlich mir ſo reiche Hilfe angedeihen ließen, ſpreche ich hierdurch meinen innigſten Dank aus. Leipzig, den 9. Januar 1914. F. Roßmäßler. DVereinsberichte ſür die nächſte Nummer müſſen bis Montag abend in meinen Händen ſein, da andern⸗ falls die Druckerei ſie nur noch ausnahmsweiſe unter⸗ bringen kann. N Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗W. Herderſtraße 38. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. 1 P ; ausführung kompletter Durchlüftungs- und Bereits über 1800 RDA. im Betrieb. „KD. A (Kindelscher Durch- strömer, Gasblaubrenner , Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Heizungsanlagen lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- Aquarien-Hilfsartikel. | Prospekte mit preisliste kostenlos zur Verfügung. 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Postpackmeister Weikert über Durch- lüftung samt Demonstration, Neuwahl eines Schriftführers und Stellvertreters, da der bisherige, Herr Ing. Lorenz, nach Eßlingen versetzt wurde, derselbe stellt in der Sitzung am 21. Jan. seine derzeitigen Fische und Aquarienbehelte zum Verkauf an die Vereinsmitglieder: 6 Paar Guppyi, 4 Belonen, 1 Paar Macrop, 1 Paar Polyacanthus Dayi, Schwertfische, Schleierschwänze. Ich kaufe zurück vu en per e die folgenden Hefte: „Blätter“ 1913, No. 1, 40, 41 und 51/52. Stuttgart. — J. E. G. Wegner. Kirchner’scher Durchlüftungs-Apparat! D.R.G.M. NEU! Erzeugt Pressluft ohne Injektor, ohne Kolben und Schieber, daher keine der Abnützung unterworfenen Teile. Bewartung sowie das lästige Schmieren, Reparaturen und deren Inkosten fallen weg. Einmal eingestellt, arbeitet der Apparat ohne je - liche Sonne: Kein Regulieren nötig. Einfache Bauart. Solide al Arbeit. liges Aussehen. Wasserdruck von 1,8—2,0 m genügt vollkommen. 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(Mit 1 Abbildung.) E. v. Nicolai: Zierfiſchzuchten im Winter. (Mit 1 Abbildung.) Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg. (Fortſ.) Dr. Hans Stadler: Zoologiſche Beobachtungen auf Texel. (Mit 1 Abbildung.) @ Berichtigung. — Vereinsnachrichten. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere | Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. TRITO! N” Verein für klquarien- und Terrarienkunde zu B erlin | (Eingetragener Verein) = Sitzung jeden 2. und 4. 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Es war Ende April vorigen Jahres, als ein befreundeter, auf der Heimreiſe be— findlicher Seemann mir die Nachricht zu— kommen ließ, daß er in Gabun, Franzö⸗ natürlicher Größe. u er nach hinten jeitlich zuſammenge— drückt. ſiſch Kongo⸗Gebiet, Weſt⸗Afrika, eine An⸗ zahl kleiner Fiſche gefangen hätte, die er kurzweg „Rivulus rubra“ nannte. Im erſten Augenblick lachte ich ob dieſer Be— zeichnung, wußte ich doch, daß die Gattung „Rivulus“ in Afrika überhaupt nicht vor⸗ kommt, im übrigen war ich jedoch ſehr gejpannt, was ich da zu erwarten hatte. Einige Tage ſpäter, nachdem der Dampfer hier in Hamburg eingetroffen, begab ich mich an Bord, um meine „Neuen“ in Empfang zu nehmen. Als ich die Fiſche zu Geſicht bekam, war ich im erſten Augenblick überraſcht, denn in der Tat hatten die Fiſche eine derartige Ahnlichkeit mit einem „Rivulus“, daß mein Freund mit ſeiner Bezeichnung nicht ganz unrecht hatte. Ich nahm einige Pärchen in Empfang, um mich damit nach Hauſe zu begeben. Die Abbildung zeigt ein Pärchen in Der Körper iſt lang⸗ Maul aufwärts gerichtet, Mund— ſpalte klein. Augen ziemlich groß. Die Färbung iſt bei beiden Geſchlechtern ver- ſchieden und variiert, je nachdem die Lichtſtrahlen den Fiſch treffen und der- & jelbe ſich im Zuſtande der Erregung oder der Ruhe befindet. Das Männchen zeigt auf türkisblauem Grunde an den Körper— ſeiten vier ſchmale dunkelrote Längsſtreifen, die ſich vom Kopfe bis zur Baſis der Kaudale reſp. bis zum unteren Rande des Schwanzſtieles hinziehen. Rücken⸗ und Afterfloſſe ſind rot geſtrichelt. Außer— dem iſt die Schwanzfloſſe am oberen und unteren Rande mit einem gelb-weißen Saum eingefaßt, dem ſich nach innen zu oben und unten ein breiter, karminroter Streifen anſchließt. Die Mitte iſt Dunfel- rot geſtrichelt. Das Weibchen iſt etwas matter gefärbt. Auf gelbgrünem Grunde ziehen ſich vom Kopfe über den Körper und den Schwanzſtiel hin vier Reihen dunkelrote Punkte, ſtellenweiſe ineinander auslaufend. Die Floſſen des Weibchens ſind einfarbig gelbgrün, Rücken und Afterfloſſe kleiner und etwas mehr abge— rundet als beim Männchen. Ein Pärchen dieſer „Spezies“, mit denen ich Zuchtverſuche unternehmen wollte, brachte ich in einem Aquarium von 25424424 cm unter, deſſen Be⸗ pflanzung aus Vallisneria und Myrio- phyllum beſtand. Außerdem befand ſich darin etwas Nitella flexilis. Wie alle afrikaniſchen Haplochilen gehört auch dieſer zu den Raubfiſchen und, dieſem Amſtande Rechnung tragend, fütterte ich kräftig mit allen möglichen lebenden Futtertieren. Mückenlarven, Waſſeraſſeln, Enchytraeen wurden gern genommen. Für Daphnien zeigten ſie wenig Intereſſe und Trockenfutter wurde gänzlich verſchmäht. Die Temperatur hielt ich auf 22— 25 C, 58 wobei ſie ſich anſcheinend ſehr wohl fühlten. Kaum, daß ich die Fiſche acht Tage im Beſitz hatte, begann auch ſchon das Liebes- werben des Männchens. Die prächtige Färbung des Fiſches, ein ſattes Rot auf blauem Untergrund, tritt jetzt beſon⸗ ders kräftig hervor, ein Anblick, der das Herz eines jeden Liebhabers höher ſchlagen läßt. So ungeſtüm geht der Herr Gemahl vor, daß ſie häufig in dem dichteſten Pflanzengewirr Schutz vor ihm ſuchen muß. Zeitweilig fand ich denn auch das Weibchen ſehr ermattet auf einem Riccia- Polſter liegend. Obgleich ich ſo oft die tollen Liebesſpiele beobachten konnte, fand jedoch in meiner Gegenwart keine Laich- abgabe ſtatt. Ich nehme daher an, daß 1 —B eh ER Er 5 — . * 26% %ꝗ,ꝗdt. % %% 22 r E ˙ 0 ———— 8 E TUN EIER C. Kramp: Haplochilus spec. Riccia als Aufenthalt, jedoch wagen ſie ſich bald auf den Grund des Aquariums, wo ſie nun ſtändig auf der Futterſuche ſind. Man muß nun für genügend In⸗ fuſorien⸗Nahrung Sorge tragen und be— © ſchaffte ich mir dieſe, indem ich mir Tümpelwaſſer mitbrachte. Dieſes enthält ſtets maſſenhaft Infuſorien und wurde von mir in kleinen Portionen temperirt dem Jungfiſch-Behälter zugeſetzt. Bei dieſer Fütterung wuchſen meine kleinen Haplochilen bald heran und im Alter von ca. 14 Tagen konnte ich ſchon feinſte ausgeſiebte Daphnien und Cyclops ver- abreichen, ebenſo ausgeſuchte kleine En⸗ chytraeen, die mit großer Gier ihrem kleinen Bäuchlein einverleibt wurden. ......u..0.... 2 5, vs.uusuu9090e,.9u000000® Haplochilus spec. (cameronensis var.?) aus Gabun. Oben O, unten D. Importtiere. Natürliche Größe. dies ſchon in den frühen Morgenſtunden vor ſich ging, denn wenn ich mich am Morgen an das Aquarium begab, ſtellte ich feſt, daß die Fiſche ſchon gelaicht hatten. Leider bemerkte ich nun, daß die beſſere Ehehälfte ſich den Laich zeitweilig gut ſchmecken ließ und ſo war ich denn genötigt, andere Maßregeln zu ergreifen. Etwa 10—20 ziemlich große Laichkörner, die ich täglich aus den Zweigen des Myriophillum und aus der Riccia ab- leſen konnte, brachte ich in einen beſon— deren Behälter unter, wo ich der beſſeren Entwicklung wegen etwas Durchlüftete. Die Temperatur hielt ich nun gleichmäßig auf 23—25 C. Schon nach acht Tagen ſchlüpften die Jungen, die etwa 3 mm groß waren, aus. In den erſten Tagen ihres Lebens bevorzugen ſie die dichte Originalzeichnung von F. Schlüter. Von Zeit zu Zeit wurden die Jungen nach Größe ſortiert und bei einer Größe von 2 cm in ein großes Geſellſchafts— Aquarium überführt. Auf dieſe Weiſe habe ich ca. 100 Jungfiſche groß gezogen. Mit den anderen Inſaſſen dieſes Beckens, lebendgebärenden Kärpflingen, Barben uſw. vertrugen fie ſich ausgezeichnet und lebten in beſter Harmonie. Was mir auffiel, war, daß die Jungen, wenn ſie eine Größe von etwa 3 cm erreicht hatten, im Wachstum ſehr nachließen, obgleich die Alten eine Größe von 8 reſp. 9 cm hatten. Es ſcheint ihnen hier demnach in der Nahrung etwas zu fehlen, was ihnen in der Heimat eine beſſere Entwicklung ver- leiht. Dieſer Haplochilus ſcheint übrigens ſeinen Jungen nicht ſehr nachzuſtellen, denn mehrfach fand ich 5—8 Jungfiſche ı de A Er a N we: bei den Alten vor, die ſich in der Riccia verborgen hielten. Eine Überführung zu ihren anderen Geſchwiſtern ſchadete ihnen jedoch nicht. Bei der Nachzucht ſtellte ich feſt, daß die Männchen in be— deutender Aberzahl vorhanden waren. Im Gegenſatz zu vielen afrikaniſchen Haplochilen, die ſich vorzugsweiſe an der Oberfläche des Waſſers aufhalten, ſucht dieſer Haplochilus, falls nicht gerade be- ſonders hoher Waſſerſtand vorhanden, mit Vorliebe die unterſten Waſſerſchichten auf, was ihm auch ſchon eine Empfehlung mehr auf den Weg gibt. Nach Mitteilung des Herrn J. P. Arnold, in der W. Nr. 39, Seite 702 iſt dieſer Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien V. 59 Haplochilus ſeitens des Herrn G. A. Boulenger⸗London, als „Haplochilus cameronensis“ beſtimmt worden. Wer jedoch den vor einigen Jahren ſchon ein— geführten Fiſch gleichen Namens kennt und vorſtehende Abbildung vergleicht, wird ſich ſagen müſſen, daß auf dieſer oder jenen Seite ein Irrtum vorliegen muß. Ich halte es daher, gleich wie Herr Arnold, für richtig, den Namen mit Reſerve aufzunehmen und dieſen „Neuen“ lieber vorläufig als „Haplochilus spec. aus Gabun“ zu bezeichnen. Wir werden jedenfalls in kürzerer oder ſpäterer Zeit zu hören bekommen, daß eine Nachbe— ſtimmung etwas „Anderes“ ergeben hat. O DO Berichte aus Argentinien. Von Dr. P. Franck. (Schluß.) Herr Dr. Hicken fand die Pflanze in Argentinien auf, hat aber erſt im Jahr 1910 etwas über dieſen ſeinen Fund veröffent— licht, ſo daß meine Notiz in den „Blättern“, daß ich eine Cabomba in Argentinien ge- funden habe, anſcheinend noch vor Dr. Hickens Veröffentlichung erſchienen iſt. Herr Dr. Hicken hat die Beſchreibung der Ci. caroliniana A. Gray eingehend mit derjenigen der C. australis Speg. verglichen und keinen Anterſchied finden können; dasſelbe ſagt der hieſige Botaniker Herr Haumann-Merd, während Herr Dr. Spe— gazzini daran feſthält, daß es ſich um eine beſondere Art handelt. Mir ſcheint es, daß Herr Dr. Hicken recht hat, daß alſo die in Uruguay und Argentinien vor— kommende Cabomba mit der nordameri— kaniſchen C. caroliniana identisch iſt. Danach bedürfen die Vorſtellungen über die Ber- breitung der C. caroliniana wohl einer gründlichen Reviſion. Zum Schluß möchte ich die Gelegenheit benutzen, um einige andere Irrtümer, die ſich auf die Benennung und die Verbreitung von Pflanzen beziehen, richtig zu ſtellen. Herr Engmann“ ſpricht in der „Wochen— ſchrift“ von einer Ludwigia, die er bei Buenos Aires gefunden haben will. Das it ein Irrtum; die Gattung Ludwigia kommt in Argentinien überhaupt nicht vor. H Die Pflanze, die Herr Engmann meint, 1 Woch. 1912, Nr. 1 und 34. heißt Alternanthera philoxeroides und ge- hört zur Familie der Amarantaceen, die den Knöterichgewächſen nicht ſehr fern ſtehen. Wenn Herr Engmann das Myrio- phyllum brasiliense=proserpinacoides als chileniſches Tauſendblatt bezeichnet, jo folgt er darin offenbar einem alten Brauch; denn auch Herr Dr. Kammerer? hat die Pflanze ſo genannt. Woher dieſe Be— zeichnung ſtammt, weiß ich nicht; jedenfalls iſt ſie durchaus unberechtigt. Die Pflanze kommt allerdings in Chile vor. Herr Dr. Reiche nennt in ſeiner Flora von Chile für ſie die Fundorte Coquimbo, Santiago und Curico; ich ſelbſt habe die Pflanze im Januar 1912 auf einer Reiſe in Chile noch weiter ſüdlich in Temuco gefunden. Aber gerade in Chile iſt die Pflanze nicht beſonders häufig; ihr Hauptverbreitungs⸗ gebiet liegt in Braſilien und Argentinien. Nach Herrn Engmanns Angaben muß es irrtümlicher Weiſe ſcheinen, daß Ponte- deria cordata auch in der weiteren Um— gebung von Buenos Aires nur jpärlich vorkomme. Herr Engmann hat ſo weit recht, daß dieſe Pflanze in der näheren Umgebung von Buenos Aires nicht häufig iſt; dasſelbe gilt auch von dem Gebiet zwiſchen Buenos Aires und La Plata. Aber in den Kanälen des Paranadeltas gehört fie zu den häufigen Uferpflanzen. err Engmann erwähnt eine Pontederia coerulea. Ich weiß nicht, ob dieſer Name Bl. 1905, S. 84. 60 E. v. Nicolai: Zierfiſchzuchten im Winter früher gebraucht worden iſt; die Pflanze, die Herr Engmann wahrſcheinlich meint, heißt heute Pontederia rotundifolia. iſt in der Tat in und bei Bue⸗ nos Aires an derſchiedenen Stellen in größeren Be⸗ ſtänden anzu⸗ treffen. Außer⸗ dem kommt hier eine der vori⸗ gen im Habitus recht ähnliche Pflanze vor, die Eichhornia azurea. Dieſe iſt in unmittel⸗ barer Nähe von Buenos Aires aber wohl kaum anzutreffen, während ſie im Rio Santiago und in den Ka⸗ nälen des Del- tas häufig iſt. Längs ausge— dehnter Ufer⸗ ſtrecken treibt ſie dort mehrere Meter lange S 0 11 blauer Blüten. Daneben iſt die Ponte- deria rotundifolia beſcheidener; die Blüten- Sie ſtände und auch die mehr rotvioletten Blüten bleiben kleiner als bei der vorigen Art. Am nicht miß⸗ verſtanden zu werden, möchte ich betonen, daß es Herrn Eng⸗ mann durchaus nicht übel zu deuten iſt, wenn ihm nach bota⸗ niſcher Richtung einige Irrtümer unterlaufen ſind. Die Alternan- thera habe auch ich anfangs für eine Ludwigia gehalten, bis ich ſchließlich ihre Blüten zu Ge⸗ ſicht bekam. Ferner möchte ich an dieſer Stelle hervor- heben, daß es auch mir, der ich mich von frühe- ſter Jugend auf für das Gebiet der Botanik in⸗ tereſſiert habe, zuweilen recht ſchwer geworden iſt, mich hier zu orientieren. Stengel, die über Thalia geniculata die Oberfläche Originalaufnahme für die „Blätter“, im Botaniſchen Garten zu Roſtock d es W aſſ er Shi n⸗ aufgenommen von Alb. Wendt, „Lotus“ -Roſtock. kriechen. Zahlreich erheben ſich aus dieſer geſchloſſenen Pflanzendecke große bis zu 20 cm lange Blütenſtände voll herrlicher, O0 Zierfiſchzuchten im Winter. Von E. v. Nicolai. Mit einer Abbildung von F. Maue. Wir leben im Allgemeinen noch der Anſicht, daß der Winter den Aquarianer zur Ruhe zwingt. Die Wirklichkeit ſtimmt aber mit unſerer Annahme nicht überein. Keinesfalls haben unſere Exoten eine lange Ruhepauſe ſo nötig, wie es naturgemäß unſere einheimiſchen Fiſche verlangen. Anſer Winter dauert denn auch tatſäch⸗ lich für exotiſche Fiſche zu lange und wir erleben mit den erſten Sonnenſtrahlen des Frühlings ſchon das erſte Liebeswerben, wenn die Waſſertemperatur nicht zu tief iſt. Kommen wir aber dem praktiſchen Standpunkt der Zierfiſchzucht näher, dann durften wir uns nicht verhehlen, daß von großen Züchtereien Winters mehr Fiſche gezogen werden, als der Durchſchnitts⸗ aquarianer annimmt. Im Herbſte haben wir uns noch über⸗ zeugt, daß die Behälter der Zierfiſch— den Winter nicht. züchtereien recht geleert waren, und im Frühjahr ſind ſie wieder vollgepfropft mit vielen Arten der Aquarienbewohner. Selbſtverſtändlich ziehen die Fiſchzuchtan— ſtalten ihre Tiere nicht alle ſelbſt, ſie kaufen auch Jungfiſche und ältere Beſtände von Liebhaberzüchtern oft billiger, als daß ſie ſelbſt die Liere züchten würden. Es mangelt oft zu ſehr an lebendem Winterfutter, deſſen Herbeiſchaffung die Fiſche arg ver— teuern würde. Aber ſie vernachläſſigen Die Reſultate der Winterzuchten ſind tatſächlich im März und April am begehrteſten. Bei 23° C zieht man ſchwierigkeitslos im Winter Fiſche, natürlich nur von ge— pflegten, brauchbaren Elterntieren. Dieſe herauszuſuchen, verſteht der Zierfiſchzüchter von Beruf, während es der Liebhaber nur ſchwer erlernt. Hat man im Winter Fiſche gezogen, dann beſitzt man um Oſtern ab— m 80 EEE EEE TEE RE gängige Großfiſche, ſpäter hingegen find die Tiere ſchon entwertet und das deſto mehr, je näher wir dem Herbſte kommen. Die Aquarien zur Zucht müſſen Winters das hellſte Licht, welches wir in unſerer Wohnung haben, erhalten. Von den wenigen, ſpärlichen Sonnenſtrahlen in der Winterszeit müſſen ſie nützen können, Heizung allein machts nicht. Ohne Sonnen- hilfe ſind Zuchten mit Cypriniden oder gar erſt mit Characiniden kaum denkbar, es ſei denn, daß man Züchterglück hat. Der Zufall beſchert uns nur zu oft günſtige Erfolge, wo alle techniſchen Zuchthilfen verſagt haben. Die Arbeit der Pflanzen, die Sauer— ſtoffabrikation, hat faſt ganz aufgehört, darum dürfen wir zu Winterzuchten auch nur größere Gläſer nehmen, die Nach— zuchten haben große Becken ganz beſonders nötig. Häufig ſteht der Aquarianer eines Morgens vor Leichen. Ohne Urſache ſind ihm plötzlich 20, 30 Fiſche eingegangen. Aber ihnen hat Sauerſtoff gefehlt. Wer viele Jungfiſche im Winter aufziehen will, muß bei kleineren Gläſern unbedingt eine Durchlüftung anbringen. Einheimiſche Pflanzen entfernt man zu Winterzuchten am liebſten aus dem Aquarium, ſelbſt Hornkraut, Quellmoos und Pfennigskraut werden braun und da— mit unanſehnlich und zur Winterzucht un N brauchbar. Wenn man die Fiſche zuſammenſetzt, i ſoll man ſich überzeugt haben, daß fie auch wirklich gut genährt und laichreif ſind. E. v. Nicolai: Zierfiſchzuchten im Winter 61 Man hält die Zuchttiere getrennt und füttert ſie gut. Während man Winters die Fiſche durchſchnittlich nur jeden 2. Tag füttert, ſorgt man bei den Zuchttieren, die man in der Winterszeit einzuſetzen gedenkt, für tägliche und für ſorgſame, abwechſelnde Fütterung. Mückenlarven, Daphnien und Enchyträen liefern einen guten Fiſch. Die letzteren ſind in neueſter Zeit beliebt ge— worden, nur iſt die Fütterung vielen zu umſtändlich. Die Enchyträen hält man immer feucht, nie naß. Da ſie ſich in der Erde verkrochen halten, kann man ſie einzeln nur mit Mühe hervorholen. Ich habe die beſte Hife darin gefunden, daß ich einen Klumpen Erde mit den Würmern auf ein Blech legte und das von unten erwärmte. Die Enchyträen kommen ſofort nach oben, laſſen ſich klumpenweiſe mühelos mit der Pinzette abheben und verfüttern. Wenn wir unſern Pfleglingen die Natur vortäuſchen möchten, ſo gelingt uns die Täuſchung kaum, falls wir fie auch auf den Sommer ausdehnen wollten. Zu einem vorgetäuſchten Sommer hilft keines— wegs nur eine hohe Temperatur. Je größer das Aquarium, je konſtanter läßt ſich die Wärme halten; kleine Becken kühlen ſchnell ab. Dennoch ſollen wir Winters eine Temperatur von 24“ nicht über— ſchreiten. Nur Importfiſche aus heißeren Ländern haben eine höhere Temperatur nötig. Wärmeſchwankungen laſſen ſich in der kalten Zeit kaum umgehen, ſelbſt im guten Heizſchrank kommen ſie vor. Aber derartige Störungen hemmen im Winter weit mehr die Zucht als im Sommer. Jetzt verpilzen ſchon bei kleinſtem Fehler die Fiſcheier weit ſchneller und die Zuchten verlaufen reſultatlos. Bei Barben, etwa Danios, die man im Winter zur Zucht bringt, machen ſich durch Temperatur— ſchwankungen viele Mißerfolge bemerkbar. Wenige Grade niedriger zerſtören die jungen Tetragonopterus, die wie Glas- fädchen im Aquarium hängen, in einer Stunde. Nur langjährige Züchter ver— ſtehen einen ſolchen Mißerfolg im Winter, da faſt alle Tetragonopterus dann nur ſchwer, ſonſt nicht vor März zum Ablaichen zu bringen ſind. Die Zeilen über die Temperatur möchte ich nicht erledigen, ohne auf eine Mitteilung hinzuweiſen, die ganz kürzlich die Literatur durchlief: jemand hat Ctenops(Osphromenus) striatus, den knurrenden Gurami, bei 35° C ge- zogen. Ein praktiſcher Zierfiſchzüchter 62 würde ſich bei der Wärme Aquarienfiſche, deren Nachzuchten er zu verwerten, ſagen wir zu verkaufen gedenkt, nicht zu züchten „getrauen“. Wenn Ctenops auch wärme— bedürftig iſt, ſo baut er ſelbſt ſchon bei 24°, bei einer Temperatur über 30“ aber müſſen die Tiere ja krank und leidend Ctenops vittatus (= Osphromenus striatus) Knurrender Gurami. Aufnahme von F. Maue. werden. Ein anderes Beiſpiel bietet uns die Winterzucht von Fundulus bivitattus: bei 21° find alte Eier verpilzt, bei 28° kamen hingegen die Jungfiſche ſchon nach 9 Tagen aus. Aber wir kommen noch auf einen wertvollen aquariſtiſchen Hin— weis zu ſprechen. Gerade im Winter hört man oft klagen, daß die Fiſche mit „ſich ſträubenden“, abſtehenden Schuppen ſterben. Man ſpricht, wenn auch ganz im Gegenſatz zu Hofers Anſicht, in ſolchen Fällen von der „Schuppenſträube“, und ihrem epidemiſchen Charakter. Beim Nach— forſchen der Urſache kommt man auf die unmöglichſten Vermutungen, nur eine wird überſehen: Die Fütterung mit kalten Futter- tieren. Beobachtet man hungrige Fiſche etwa nach dem haſtigen Verſchlingen kalter Mückenlarven, ſo fällt bereits nach kurzer Zeit ſehr häufig ein Abtreten, ein Spreizen der Schuppen auf. Keineswegs iſt der Winter für den Aquarieninhaber eine wenig angenehme Zeit, arm an Alnter- haltung und Beobachtungen oder gar an Zuchterfolgen, wie uns das immer wieder vorgehalten wird. Wir laſſen uns Winters G. v. Nicolai: Zierfiſchzuchten im Winter nur ſelbſt zu wenig Zeit für unſere Fiſche. | Viele laichreife Tiere, abends zujammen- geſetzt, laichen ſchon am nächſten Morgen ab. Hingegen verſagen laichreife Tiere N vielfach im Frühling, wenn ſie die im Winter erzeugten Eier nicht abzuſetzen vermochten, überreife Eier werden für manche Fiſche verhängnisvoll. Der Zier⸗ fiſchzüchter ſpricht von Eiverhärtung. Eier, die nicht rechtzeitig abgeſtoßen werden konnten, „verhärten“ nach ſeiner Erfahrung. In Wirklichkeit iſt eine ſolche Eiverhaltung häufiger, als man annimmt. Laichreife Tiere laichen faſt immer, ſie ſetzen durchgängig nur periodenweiſe aus, ſie ruhen. Eine hohe Sem- peratur ſoll die verhaltenen Gier „blind“ ab⸗ gehen lajjen; nun, empiriſch können wir dieſe Weisheit nicht belegen, obwohl es uns wahr⸗ ſcheinlicher anmutet, als bei kaltem Waſſer. Wir dürfen Fiſche, die im Winter das Fortpflanzungsgeſchäft ausüben, jedenfalls daran keinesfalls hindern. Die Ausſicht, dann junge Fiſche groß zu ziehen, iſt nicht gering, denn über die Hauptſchwierigkeit, die Futterſorgen, ſetzen wir uns leicht hin— weg. Anfangs hilft das jetzt allgemein angewendete künſtliche Brutfutter. Gewiß im Plankton fehlen jetzt viele Infuſorien, aber wir haben im Winter, ſofern kein Grundeis vorhanden iſt, ſcharenweiſe Cyklops- und Bosmiennauplien, die ein glänzendes Jungfiſchfutter abgeben. Dies Futter fehlt im Juli und Auguſt befannt- lich faſt ganz. Viel großes Futter liefert uns im Winter der Teich freilich nicht, aber für die Jungfiſche hat er einen ge— deckten Tiſch. Trotzdem wachſen die Tiere nicht ſo, wie im Sommer, da ihnen ja hauptſächliche Faktoren, etwa Sonne, Sauerſtoff u. a. fehlen. Selbſtredend können wir von Winterzuchten nicht in 8 Wochen fortpflanzungsfähige Cypriniden ziehen, das ſind nur Sommererfolge. Haben wir eine Temperatur über 24°, müſſen wir jetzt mit beſonderer Vorſicht füttern, denn gerade jetzt geht uns das Seichplanfton über 25“ ſehr ſchnell ein und die Gefahr der Waſſerverderbnis iſt damit beſonders groß. U DO m] Berichte der „Geſellſchaft für Meeresbiologie“ in Hamburg. (Fortſetzung) Schon in Salzburg, an der Grenze, ergab ſich, daß wenige Minuten genügen könnten, um das Gelingen des ganzen Transportes in Frage zu zu ſtellen; der mitgenommene, noch übriggeblie- bene Sauerſtoff war bei 20 Ausſtrömern für nicht mehr als 30 Stunden berechnet, dann mußte man zu Hauſe ſein; in Salzburg mußte aber um⸗ geladen werden und da nur 5 Minuten Aufent⸗ halt vorgeſehen waren, ſo wäre infolge der vor— * A zunehmenden Zollmanipulation der Anſchluß nicht mehr erreicht worden, wenn nicht der dienſt⸗ tuende Zollbeamte ſowie der Stationsvorſteher in äußerſt entgegenkommender Weiſe die Sache beſchleunigt hätten. Trotzdem erzeugten die paar Minuten nicht wenige Tropfen Angſtſchweiß! — Doch, nun München! Hier ſtellte es ſich heraus, daß der Anſchluß über Nürnberg-Brobitzella nach dem neuen Fahrplan nicht mehr zu erreichen war, trotzdem die in Trieſt nach dem öſterreichiſchen Fahrplan eingeholte Information denſelben an- gab. Nun blieb der Weg über Augsburg— Frankfurt a. M., der allerdings eine Verzögerung von 6 Stunden ergab, alſo die Ankunft in Hamburg auf 3 Ahr nachmittags feſtſetzte. Ein Blick auf das Manometer zeigte, daß bei nicht übermäßiger Durchlüftung der Sauerſtoff aus- reichen würde; und ſo wurde die Fahrt denn fortgeſetzt, bis, es war mittlerweile 2 Uhr nachts geworden, der Zug bei Donauwörth plötzlich auf freiem Felde hielt. Ein Unfall? Ja, Heißlaufen einer Achſe an der Maſchine! Ein und eine halbe Stunde Verſpätung! Einlaufen in Frank⸗ furt a. M., als eben der Hamburger Zug die Halle verläßt. — Erneute Information: 3 Stunden Aufenthalt, früheſtens abends 9 Uhr in Hamburg! Der Sauerſtoff reicht bei der großen Hitze nicht ſo lange aus! Was nun? — Eine der großen Stahlflaſchen wurde jetzt ohne langes Beſinnen mit einem Auto in die nächſte Autogarage, die komprimierte Luft lieferte, geſchafft, mit 1500 Litern gefüllt und die Situation war gerettet. Zum zweiten Male mußte die Ankunft telegraphiſch berichtigt werden. — And wirklich, nach dieſen vielen Widerwärtigkeiten traf Herr Müllegger abends 9 Uhr nach 40ſtündiger Eiſen bahn⸗ fahrt in Hamburg ein, erwartet von mehreren Herren und einem Wagen des Zool. Gartens. In der Wohnung des Herrn Müllegger ſtanden etwa 25 Behälter, Glasaquarien, zur Aufnahme bereit, doch gingen am gleichen Abend noch die meiſten Tiere, darunter auch die Kannen für den Zoolog. Garten, in die Hände ihrer nunmehrigen Beſitzer über; und das war gut jo! Denn von den immerhin noch 3—400 Tieren, die in den Aquarien untergebracht wurden, er⸗ lebten nur ein Teil, außer den Aktinien, den kommenden Morgen, da noch während der Nacht die Durchlüftung verſagte. — Aber der Trans— port war, wenn auch unter großen Mühen, geglückt und ſein Zweck erreicht. — Vor allem hatte ſich die unterwegs erfolgte Durchlüftung mit Sauerſtoff vorzüglich bewährt und geſtattete den Transport bei der, wie erinnerlich, in den letzten Tagen des April enormen Sitze, und eine ſtarke Beſetzung der Behälter mit friſch gefangenen Tieren, welche bekanntermaßen in hohem Grade ſauerſtoffbedürftig ſind. — In die Geſellſchaft wurde aufgenommen: Herr A. Wilde, Hamburg. Mai. Herausgeber und Verleger der „Blätter“ und der „Wochenſchrift“ haben ſich ein großes Verdienſt erworben durch die Einführung der Abteilung „Seewaſſeraquarium! und „Meeresbiologie“. Wir perſönlich müſſen den Herren zu ganz be- ſonderem Danke verpflichtet ſein, da die Ein⸗ ſchaltung dieſer Abteilungen unſeren ſpeziellen Intereſſen ſehr zu ſtatten kommt und unſere Bemühungen, die Pflege von Seetieren zu fördern Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg 63 und Beobachtungen und Verſuche zu veröffent⸗ lichen, weitgehendſt unterſtützt. Wir zweifeln nicht daran, daß dadurch dieſer leider bis jetzt noch ſo ſtiefmütterlich behandelte Zweig der Aquarienkunde zu neuem Aufſchwung gelangt; und das wäre — nicht zuletzt vom Standpunkt der Wiſſenſchaft aus — ſehr zu begrüßen. Diegrüne Waſſertrübung, Waſſerblüte genannt, löſte eine lebhafte Diskuſſion aus. Es gibt, abgeſehen von gänzlichem Schlechtwerden des Aquarienwaſſers, kaum etwas unangenehmeres, als das Auftreten der kleinen, einzelligen Algen (verſchiedene, namentl. Peridinienarten), die durch ihre ins ungeheure gehende, raſche Vermehrung, und trotzdem ein einzelnes Szemplar mit bloßem Auge nicht zu ſehen iſt, das ganze Aquarien waſſer in eine grüne Brühe verwandelt, ſodaß von dem ganzen Inhalt auch der ſchönſten An— lage rein gar nichts mehr zu erkennen iſt. Die direkte Arſache dieſer jo beſonders ſtarken Ver⸗ mehrung der Algen beſteht vor allem in einem hellen, ſonnigen Standort des betr. Behälters; Aquarien, die beiſpielsweiſe an einem Südfenſter oder gar in einer Glasveranda, in Treibhäuſern U. ſ. f., wo von allen Seiten Licht und namentlich viel Sonne Zutritt hat, aufgeſtellt ſind, fallen regelmäßig, wo immer mit natürlichem Seewaſſer, Steinen oder Tieren Gelegenheit zur Einſchleppung gegeben wurde, dieſer Seuche zum Opfer. Das Auftreten dieſer Alge zeugt nun nicht davon, daß etwas im Waſſer oder ſonſtwie nicht in Ordnung iſt, oder daß ſie für die Bewohner, wenigſtens zunächſt und direkt ſchädlich oder nachteilig wäre; im Gegenteil! In einem See— waſſeraquarium, das nicht, um einen geläufigen Ausdruck zu gebrauchen, in biologiſchem Gleich— gewicht ſteht, wird ſich die Alge nicht bilden; aber durch das maſſenhafte Auftreten der Alge wird das biologiſche Gleichgewicht geſtört. Die nächſte unangenehme Folge dieſer grünen Waſſertrübung iſt nun, daß der Pfleger von den Inſaſſen des Aquariums nichts mehr ſieht, wenn nicht freibewegliche Tiere ab und zu direkt an die Vorderſcheibe des Behälters gelangen; feit- ſitzende Tiere, Aktinien, ſind nicht mehr zu ſehen, und jo ergibt ſich die Unmöglichkeit, dieſe Tiere zu füttern. Futterreſte und vor allem geſtorbene Tiere, entziehen ſich dem Auge des Pflegers und bilden ſo natürlicherweiſe eine Gefahr für ein Verderben und Sterben der ganzen Anlage mitſamt den Inſaſſen. Dieſe unangenehme Er⸗ ſcheinung wieder zu entfernen, wenn ſie erſt einmal aufgetreten iſt, macht große Schwierig⸗ keiten und ſehr viel Ärger und Arbeit. Das ganze Waſſer auszugießen und friſches, klares Waſſer nachzufüllen, hat gar keinen Zweck. Denn in weniger als zweimal vierundzwanzig Stunden iſt auch durch die vielen im Sand, an den Steinen, Scheiben und Tieren ſelbſt zurückgebliebenen Algen das neue Waſſer wieder gänzlich un⸗ durchſichtig grün geworden. Herr Kruſe entfernte die Alge durch vier⸗ wöchentliches, ununterbrochenes und voll— ſt än diges Verdunkeln des betreffenden Be— hälters; der Erfolg war gut, doch bleibt abzuwarten, ob er ein dauernder iſt und ob bei wieder erfolgender Belichtung eventuell noch vorhandene lebensfähige Keime eine neue Trübung verurſachen können. Wenn gleichzeitig mit der auf dieſe Weiſe erzielten Beſeitigung eine Orts- veränderung des Behälters ſtattfände, dürfte 64 der definitive Erfolg wohl mit größerer Sicherheit erwartet werden. Herr Gienke empfiehlt den Verſuch zu machen, das Waſſer, wenn nicht zu große Becken in Frage kommen, einmal ſtark zu erhitzen evtl. bis zum Kochen. Dadurch würde allerdings das ganze organiſche Kleinleben im Waſſer zerſtört und es blieben im Behälter ſelbſt, wie ſchon oben bemerkt, ſicher noch genug Algen zurück; doch wäre es möglich, daß dieſe ſich in gekochtem Waſſer nicht mehr vermehren. Doch liegt auch die Annahme nahe, daß das gekochte Waſſer irgend einen Einfluß auf das Wohlbefinden der Inſaſſen ausüben würde. Das ſicherſte Mittel bleibt allerdings die Radikalkur: Waſſer gänzlich erneuern, Sand, Steine, Behälter ſorgfältigſt Zu ſäubern und ſämtliche Tiere erſt einige Zeit in einem Reinigungs⸗ gefäß abſpülen. Noch beſſer — und bedeutend einfacher — iſt es, prophylaktiſche Mittel anzuwenden und ſchon bei der Einrichtung und Aufſtellung eines See⸗ waſſeraquariums mit der Möglichkeit der Ein⸗ ſchleppung dieſer Alge zu rechnen. Iſt es nicht möglich, das Aquarium an einem andern als ſonnigen Süd⸗ oder Südoſtfenſter aufzuſtellen, ſo blende man die Rüdjeite, eventuell auch einen Teil der Oberſeite ab; vorzüglich bewährt ſich hier ſchon das Kreißler'ſche Anigrün⸗ Papier und für ein Seewaſſeraquarium macht ſich der Effekt, der durch das mit dem Papier hervor— gerufene Licht auftritt, mangels einer Dekoration durch grüne Pflanzen, ganz ausgezeichnet; da das Anigrün-Bapier aber ſehr ſtark klebt, iſt es vielleicht zweckmäßig, die Scheiben des Aquariums nicht damit zu verkleben, ſondern beſſer eine loſe, hinter den Behälter zu ſtellende Glasſcheibe zum Aufkleben zu verwenden. Ein anderes, und zwar vorzügliches Mittel gegen das Auftreten der grünen Waſſertrübung — und jeder ſich etwa bilden⸗ enden organiſchen Waſſertrübung — haben wir in Geſtalt der Mießmuſchel (Mytilus edulis). Mießmuſcheln ſollen aus dieſem Grunde überhaupt in jedem Aquarium ſein (wir empfehlen Mießmuſcheln, weil dieſe Muſchel wohl überall und leicht zu erhalten iſt; im Prinzip erfüllt natürlich auch jede andere Muſchelart denſelben Zweck). Sie dienen als lebender Filtrierapparat, da fie zu Atem⸗ und Ernährungszwecken fort- während Waſſer durch ihre Kiemenfilter zirkulieren laſſen und auf dieſe Weiſe das ganze Aquarien⸗ waſſer in ſtändigem Kreislauf halten. (Siehe Bericht vom Monat März.) Aber geeignete Futtermittel wurde eben- falls lebhaft diskutiert. Vor allen Dingen iſt bei der Auswahl von Futtermitteln für Seetiere zu berückſichtigen, daß den Tieren Nahrung ge⸗ boten wird, wie fie ihnen in der freien Meeres- natur zur Verfügung ſteht, oder wo dieſes nicht möglich iſt, ſolche Nahrung, welche die Seetiere zum Aufbau ihres Körpers gebrauchen; dann iſt wieder dasjenige Futter auszuwählen, das von den Tieren auch gerne genommen wird. Wenn unter dieſen Geſichtspunkten nun eine Wahl getroffen wird und Verſuche angeſtellt werden, ſo wäre als wichtigſtes und am liebſten genommenes Futter für Aktinien, Krebſe und größere Fiſche, eventuell auch für Seeigel und Seeſterne das Fleiſch von Seefiſchen und Muſcheln (am einfachſten wieder von Mießmuſcheln) zu verwenden. Kleinere und kleinſte Fiſche dagegen Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg leben in der Freiheit faſt ausſchließlich von Plankton; da dies aber im Binnenlande gar nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohen Koſten zu verſchaffen wäre, ſo nimmt man mit Erfolg als Erſatz lebendes Futter des ſüßen Waſſers; den Daphnien, wegen ihrer kurzen Lebensfähigkeit im Seewaſſer wegen vorzuziehen find entſchieden Cyclops, die ſehr lange ausdauern; auch Enchyträen, die ebenſo haltbar im Gee- waſſer ſich erweiſen, werden von vielen Fiſchen mit Vorliebe gefreſſen; auch Mückenlarven, Corethralarven uſw. leben alle längere oder kürzere Zeit und dienen als vollwertiger Erſatz für größe Planktontierchen. — Von ſonſtigen geeigneten Nahrungsmitteln ſeien noch er- wähnt der Regenwurm, ganz oder geſchnitten, je nach Größe der zu fütternden Objekte, ſowie im Frühjahre die Kaulquappen von Fröſchen, aber unter feinen Amſtänden Krötenlarven! Dieſe wirken auf Fiſche wie tödliches Gift. — Schließlich, wenn alle Stränge reißen und gar kein anderes Futter zu beſchaffen iſt, bleibt noch | der Ausweg zu magerem, rohem Fleiſch, eventuell Herz, Futter, das allerdings von verwöhnten Tieren verſchmäht wird. — Mießmuſchelfleiſch wird ſowohl roh als gekocht verfüttert; ob aber das eine oder andere von Vorteil iſt, läßt ſich heute nicht entſcheiden; eine Herabſetzung des Nährwertes durch das Kochen, infolge der Eiweißcoagulation, wie im Berichte eines Vereins unlängſt vermutet wurde, iſt natür⸗ lich ausgeſchloſſen. Ein Urteil kann nur nach Parallelverſuchen abgegeben werden. Die Verſamlung beſchließt, zunächſt verſuchs⸗ weiſe einen Monat lang, für die intereſſierenden Mitglieder einmal wöchentlich je eine Muſterpoſt⸗ Sendung von Mießmuſcheln aus Büſum (Herr A. Siegfried) kommen zu laſſen. Herr Zach-Graz überſandte dankenswerter Weiſe für unſere Bilder-Sammelmappe zwei hervorragend ſchöne Photographien von Cerian- thus membranaceus (Cylinderroſe) und Steno— rhynchus phalangium (Spinnenkrabbe). Herr Wilde hat große Vorräte von Nordſee— waſſer und gibt unſeren Mitgliedern zu 5 Pfg. das Liter ab. In die Geſellſchaft aufgenommen wurde: Herr W. Pölz, Hamburg. Die Tagesordnung für unſere Verſammlungen wird, außer ſchriftlich jedem einzelnen Mitglied, auch in „Blätter“ und „Wochenſchrift“ veröffentlicht. Juni. Beſondere Beſtrebungen unſerer Geſellſchaft gehen dahin, für unſere Mitglieder Tiere auch fernerer Meere zu beſchaffen und den Import zu veranlaſſen. Wir haben nun Verbindungen angeknüpft, die uns die Erreichung dieſes Zieles ermöglichen. So erhielten wir erſtmalig zur Verſammlung von einem unſeren Beſtrebungen naheſtehenden Herrn, der regelmäßig die Häfen Siziliens beſucht und in Intervallen von 7—8 Wochen in Hamburg per Dampfer eintrifft, eine kleine Anzahl Fiſche von der ſiziliſchen Küſte, welche zur Vorzeigung und Abgabe gelangten. Es waren darunter: eine kleine, lebhafte Sargus- Art, eine Braſſe mit dunklen Querbändern und ſchwarzem Fleck an der Schwanzwurzel; etwa 8 Lippfiſche einer Labrus--Art, die, grasgrün gefärbt, nicht das charakteriſtiſche ihrer Gattungs⸗ genoſſen zeigten und träge und ſchwimmunluſtig in den Aquarienecken „hockten“, ſondern lebhaft umherſchwammen. Zwei äußerſt lebhafte, kleine, ſilberglänzende Sardinen, die mobil und geſund waren, vervollſtändigten die Reihe der Schwebe— fiſche. — Von Grundfiſchen waren zunächſt eine Anzahl Grundeln, Gobius niger, die teilweiſe ſamtſchwarz gefärbt, vorhanden, außerdem drei Arten von Blennius (Blennius palmicornis, Bl. ee ER T b * Meer EN u Von großem Vorteil aber ift, occelaris, und eine leuchtend rot gefärbte Art); Letztere“, die roten Blennii, zeigten ſich leider ſehr empfindlich gegen äußere, momentane Stoß⸗ oder Lichteinwirkungen; bei plötzlichem Aufflammen von Licht z. B. verfielen die Fiſche in Schred- krämpfe, die ſie wie toll im Behälter umher— ſchießen ließen, zuckende Muskel⸗ und Atembe⸗ wegungen zeigen und ſchließlich mit ſtarr aufgeſperrten Mäulern und Kiemen verenden ließen, wenn ſie nicht ſchon vorher durch das tolle, planloſe und pfeilſchnelle Hin- und Herſchnellen ſich den Schädel eingerannt hatten. Wir verloren dadurch alle Exemplare dieſer ſonſt herrlichen Fiſchart. (Eine genaue Beſtimmung ſämtlicher Fiſche iſt in die Wege geleitet.) 6 Stück Purpur⸗ roſen (Actinia messembryanthemum purpurea) in leuchtend rot gefärbten Exemplaren vervoll— ſtändigten den Import. — Intereſſant iſt es, unter welchen Verhältniſſen und Bedingungen der betreffende Herr die Tiere nach Hamburg brachte. Zwei Glasaquarien in Cartaniſcher Aufhängung ſind an einer Fenſter— luke der Kajüte befeſtigt. Durch dieſe Anordnung iſt es ausgeſchloſſen, daß ſelbſt bei ſtarkem See— gange und gut gefüllten Behältern, Waſſer überſpritzt und Tiere herausgeſchleudert werden. Die Aquarien ſelbſt ſind völlig naturgemäß ein⸗ gerichtet, mit Sandbelag verſehen und mit einigen grünen Alpen, ſogar mit einem Felſen, zur Verminderung des Gewichtes aus Kohlenſchlacke hergeſtellt, ausgeſtattet. Ein Luftkeſſel verſorgt das Waſſer mit Durchlüftung und zum Veber⸗ fluß werden die Behälter noch aus einem an der Dede befeſtigten, geſchloſſenen Reſervoir mit langſam durchlaufendem Waſſer verſehen. Auf dieſe Weiſe iſt es möglich, in den Aquarien eine verhältnismäßig große Anzahl von Tieren unter- zubringen und dem durch die in der heißen Kajüte herrſchenden hohen Temperatur hervor— gerufenen Sauerſtoffmangel, dem ja gerade See— tiere zu leicht unterliegen, erfolgreich zu begegnen. daß die Tiere unterwegs jederzeit friſches Waſſer erhalten können, und die Verſuche haben gezeigt, daß Mittelmeertiere ohne weiteres ebenſo das Waſſer des atlantiſch. Ozeans wie Nordſeewaſſer vertragen. Es iſt erſtaunlich, mit welcher Sorgfalt und Liebe unſer Importeur alle Vorbedingungen er- füllt, die zur Erlangung eines Reſultates führen müſſen. Da konnte es denn auch nicht ausbleiben, daß er ſein beſonderes Augenmerk auf eine rationelle Fütterung und Pflege auf der Reiſe richtete. Mit Mückenlarven, Waſſerflöhen, Schabe⸗ fleiſch, Muſchelfleiſch u. ſ. f. ſind Verſuche an⸗ geſtellt worden, Futtermittel, die alle kein be- friedigendes Reſultat ergaben; am beſten hat ſich dann ſchließlich die Fütterung mit Enchytraeen erwieſen, welche einerſeits von allen Fiſchen mit Vorliebe gefreſſen wurden und ſich im See— waſſer tage⸗ und wochenlang am Leben erhielten, andererſeits auf der mehrwöchentlichen Seereiſe mühelos halten und züchten ließen. Wir müſſen Inzwiſchen in London als Blennius in ae qualis beſtimmt. Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg 65 dem Herrn beſonders dankbar ſein, daß er ſich mit der Pflege der Tiere während der Reiſe ſo große Mühe gibt; denn unter ſolchen Verhältniſſen kommen die Tiere friſch und geſund hier an und man bekommt keine halbverhungerten Szemplare, deren Eingewöhnung im Aquarium eine Unmöglichkeit darſtellt. — Anjer Herr Gienke, in deſſen muſtergültiger Aquarienanlage im vorigen Sommer bereits die Meergrundel (Gobius minutus) zur Fortpflanzung ſchritt, machte uns heute intereſſante Mitteilungen über den Laichakt bei Mittelmeerkärpflingen (Lebias calaritanus), bei Seepferdchen (Hippo- campus antiquorun), Blennius palmicornis und dem kleinen grünen Mittelmeerſtern (Asterina gibbossa). Bemerkenswert iſt beſonders die Laichablage beim Lebias, die auf zwei gänzlich verſchiedenartige Weiſen erfolgte. Lebias cala- ritanus kommt an der Küſte des Adriatiſchen Meeres, und zwar in den verlaſſenen Salinen, deren Tümpel nur bei hoher Flut oder überhaupt nur durch Grundwaſſer mit dem freien Meere in Verbindung ſtehen, in großen Mengen vor. Dieſe Tümpel werden nach ſtarken Regengüſſen vollſtändig bradig, jo daß die Fiſche in äußerſt verdünntem Meerwaſſer zu leben gezwungen ſind. Eigenartigerweiſe finden ſich in dieſen Gewäſſern außer vielen Krabben (Carcinus maenas) und zahlloſen aſſelähnlichen Schwimm⸗ krebſen feine anderen Tiere. — Dieſe eigenartigen Lebensbedingungen, welche den ſonſt im Meer lebenden Fiſch zwingen, unter gänzlich anderen, eingeengten Verhältniſſen, in flachen Tümpeln mit Sandgrund, ohne Pflanzenwuchs und Steine zu leben und ſich fortzupflanzen, laſſen vielleicht einen Schluß zu, Warum die Tiere bei Herrn Gienke auf verſchiedene Art und Weiſe ablaichten. Das einemal erfolgte die Laichabgabe dadurch, daß das Weibchen, dicht verfolgt vom Männchen, mit dem Maule auf dem Sandboden eine kleine Grube ausnahm und ſich gleich darauf mit der Geſchlechtsöffnung darüber legte; im gleichen Moment legte ſich das Männchen daneben, aber etwas ſchräge, ſodaß die beiden Geſchlechts— öffnungen ganz dicht zuſammen zu liegen kamen. Unter heftigem Zittern, wobei der Sand auf- gewirbelt wird, erfolgt dann die Abgabe von Laich und Sperma. Dieſer Vorgang wiederholte ſich unzählige Male, ſodaß der Boden ſchließlich mit kleinen, unſchwer zu erkennenden Grübchen bedeckt war. Die unterſuchten Sandgrübchen enthielten je ein bis drei Eierchen, die alle mit einem 10 mm langen Eifaden verſehen waren. — Nun der andere Vorgang: Referent kehrte etwa 14 Tage nach der eben geſchilderten Eiablage von einer Reiſe nach ame und fand diesmal kleine Trauben von 4—7 Stück Eiern, an Felskanten 1 vor. Während die Eier der erſten Ablage nicht zur Reife kamen, entwickelten ſich faſt alle der zweiten Zucht; die kleinen Fiſchchen, welche nach etwa 3—4 Wochen das Ei verließen, ſind verhältnismäßig groß, etwa 5-6 mm. Zur Aufzucht diente ein ſtark veralgtes Aquarium, in dem es von kleinſten Infuſorien wimmelte*, und es darf als ſicher angenommen werden, daß es gelingt, wenigſtens einige Exemplare ganz aufzuziehen. Fortſetzung folgt. * Heute, Ende Oktober, find von dieſer zweiten Ablage noch 3 kräftige, gutentwickelte Jungtiere von etwa 2 cm Länge vor⸗ handen. die ſchon häufig Jagd auf Cyclops und DSaphnien machen. Es iſt ſomit die Zucht des Lebias calaritanus im Zimmeraquarium voll und ganz geglückt. Müllegger. 15 66 Dr. Hans Stadler: Zoologiſche Beobachtungen auf Texel — Berichtigung : Zoologiſche Beobachtungen auf Texel. Von Dr. Hans Stadler, Lohr a. M. Mit einer Originalaufnahme von Anny Fahr. Vom 29. Mai bis 12. Juni 1913 zum Zweck ornithologiſcher Studien auf Texel, der ſüdlichſten der weſtfrieſiſchen Inſeln weilend, habe ich der dortigen Süßwaſſer⸗ fauna ebenfalls einige Aufmerkſamkeit ge- ſchenkt. Der häufigſte Fiſch iſt der Aal, der in allen Kolken und Waſſerläufen maſſenhaft vorkommt und überall in Reuſen gefangen wird. An den gleichen Stellen lebt der Fluß barſch. Von Lurchen fällt dem Binnenländer die Kreuzkröte (Bufo calamita Laur.) auf, die in den Dünen ſehr häufig iſt. In der Muy, der berühmteſten texel'ſchen Vogelreſervation, wimmelt es von ihr. Die Muy (ſpr. Meu) iſt eine Landſchaft von 2½% km Länge Ri üblich find, fand ich einmal drei kleine calamitae in einem fingertiefen ſenkrechten Loch, das ſie ſich offenbar ſelbſt gegraben hatten. Die Offnung war kreisrund und erweiterte ſich nach unten etwas zu einem Zylinder von 3—4 em Durchmeſſer. Dieſe Raſenmauern ſind nur ſpärlich mit kurzen Grasbüſcheln bedeckt und an heißen Tagen von der Sonne durchglüht. Aber die Kröten vertragen ſichtlich gleich gut Näſſe und Trockenheit, Hitze und Kälte. In der Muy lebt auch der Moorfroſch (Rana arvalis Nilsson), von den Holländern heikikker oder veldkikker — Heu- oder Feldfroſch — genannt. Er iſt ſchlecht zu fangen, da er bei Gefahr ins Dickicht der Sanddörner flüchtet und da unerreichbar wird. R. arvalis und 1 km Sreite in den nordweſt⸗ lichen Dünen der Inſel und enthält zwei ganz flache, aber breite Süß⸗ waſſer⸗Seen mit viel freiem Waſ⸗ ſer, ſowie eine undurchdringliche Wildnis von Sanddornbüſchen (Hippopha& rhamnoides L.). iſt von Texel be⸗ kannt ſeit 1895. Für das hollän⸗ diſche Feſtland wurde die Art erſtmals 1877 nachgewieſen bei Apeldoorn und ſeither an vier weiteren Stellen aufgefunden: bei Soeſtdyk, Oud— Leusden, Heino und auf der Son- Hier tummelt ſich ein ganzes Heer von Kreuzkröten, trotzdem die Saujende von Seevögeln, die dort in wahren Wolken ſich beim Nahen des Beſuchers erheben, ihrer Vermehrung wenig förderlich ſein werden. In den Poldern wie im ältern Kultur⸗ land iſt dieſe Kröte ebenfalls überall zu Bufo calamita. Exemplar aus Cordix. Originalaufnahme von Anny Fahr. denſchen Heide (nach Tel. Mit⸗ teilung des Herrn Portielje, Inſpektors am Zoolog. Garten in Amſterdam). Von waſſerbewohnenden Gliedertieren habe ich u. a. Argyroneta aquatica gejehen. Von Pflanzen fällt auf eine große Gitteralge, die viele Gräben wie mit finden. Auf einem Raſenwall, wie ſie einem gelbgrünen groben Schaum über— dort ſtatt der Zäune als Flurgrenzen zieht. Sphagnum (Corfmoos) iſt ſehr ſelten. | 00 O Berichtigung. geftellt ſei. Es muß daſelbſt natürlich anſtatt: „jo In meiner Antwort an „F. M. Schl.“ in Heft 2 der „Bl.“ 1914, S. 37, Rubrik rechts, Zeilen 20—21, iſt ein Druckfehler unterlaufen, der hiermit richtig- daß dieſe das Licht nicht mehr hindurchlaſſen“ — heißen: „ſo daß dieſe die Luft nicht mehr ...“ W. Schreitmüller. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 3811. Fiala⸗Wien, Bl. 50, intereſſiert. : Vereins⸗Machrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Augsburg-Ingolftadt. „Waſſerſtern.“ (Fortſetzung) Hinſichtlich der von Schlieper gegebenen An⸗ regung vertreten auch wir die Anſicht Schulze- Caſſel, daß genannter Herr über das Ziel hinaus ſchießt. Die Züchtung auf Qualität iſt anzuem⸗ pfehlen, aber der Züchter hat es in der Hand, bei entſprechender Pflege ſelbſt Zurückgebliebene zu ſchönen Tieren zu erziehen. Sollen wir übrigens Fiſchfeinde in unſere Behälter bringen, die die Schwachen aufräumen? Gar mancher kräftige würde ſicher auch zum Opfer fallen, wenn nicht der ganze Beſtand gefährdet werden; wir können in unſeren beengten Verhältniſſen doch nicht nach dieſer Richtung hin die Natur nachahmen. Sollen wir ferner die Zucht durch niederen Waſſerſtand nicht erleichtern, nicht den Tieren die ihrem Frei— leben entſprechende Temperatur bieten, keine In⸗ fuſorien füttern? Wir wiſſen, welche Erfolge unſer Herr Schmitt bei der Zucht von Labyrinth fiſchen mit ſeinem eztra für Zuchtzwecke nieder gehaltenen Behälter erzielt hat. Wollen wir nicht zu Tierquälern werden, haben wir ferner den Tieren Wärmeverhältniſſe zu bieten, wie ſie ihnen in ihrer Heimat zur Ver— fügung ſtanden. Abhärtungsverſuche ſind nicht überall angebracht. Ferner ſind wir der Anſicht. daß zur Aufzucht der Jungfiſche lebendes Futter unübertroffen iſt und auch bleiben wird, iſt es ja doch das natürliche. Die von Schlieper an— empfohlene Schaffung von Geburtsurkunden mag für einen Teil von Berufszüchtern und ſolche, die Raſſezucht treiben wollen, Geltung haben, für diejenigen aber, denen das Vivarium Bildungs- mittel, Hilfsmittel zum Studium der Tier- und Pflanzenwelt iſt, kann dieſe Anregung nichts bieten.! Ob übrigens der Verband ſich auch nach dieſer Richtung hin zu betätigen haben wird, laſſen wir dahingeſtellt. Wir denken uns aller⸗ dings die Tätigkeit des Verbandes auf anderem Gebiete. — Der „Argus“ -Berlin beanſtandet die Anſchauung Roſt's, der vor der Fütterung mit Cyclops warnt. Welche Art gefährlich werden kann, werden die meiſten Liebhaber nicht unterſuchen können und wollen, auf alle Fälle aber iſt Vorſicht anzuraten. In großen Mengen in das Aquarium gegeben kann die eine oder andere Art tatſächlich gefährlich werden, weshalb bei Fütterung dieſer Krebſe immer zu empfehlen iſt, wenig und lieber öfter zu füttern. — Der Artikel „Kammmolch und Waſſerfroſch“ von Bemerkenswert erſcheint auch uns, daß die Molche durch die Fröſche innerhalb eines Jahres verdrängt worden ſein ſollen; daß die erſteren durch die Einwanderer aufgefreſſen wurden, halten wir für ausgeſchloſſen. Wir haben übrigens in der Nähe Augsburgs Tümpel, wo Triton cristatus, alpestris, vulgaris und Rana esculenta, letzterer in ungeheuren Mengen, ſchon ein Jahrzehnt, jo weit ſich Anterz. entſinnen kann, vergeſellſchaftet anzutreffen ſind. 1 Aber meine Tritonen, die ich zu Studienzwecken halte, führe ich z. B. ſchon ſeit langen Jahren Regifter, alſo auch „Geburts⸗ urkunden“, durch mehrere Generationen hindurch. Dr. Wolt. von dieſen nicht zu trennen iſt. Vereins⸗Nachrichten 67 Die neuerliche Anregung von Schmidt⸗Oarmſtadt: einen Verband der Terrarienfreunde ins Auge zu faſſen, würden wir nicht vertreten. Wir meinen, es wäre beſſer, einmal den derzeitigen Verband erſtarken zu laſſen, ehe man ſchon wieder mit Vorſchlägen kommt, deren Erfüllung nur eine Spaltung der gemeinſamen Kräfte bedeuten würde. AUnſere Sache iſt nicht jo ſtark, daß fie derartige Zerſplitterungen ohne Schaden ertragen könnte. Eine eigene Zeitſchrift für die Terrarien⸗ ſache in's Leben zurufen, wäre ja ſicher ſehr dankenswert, aber haben wir denn nicht vor gar nicht langer Zeit das traurigſte Fiasko erlebt, trotzdem ein Mann wie Dr. Krefft das Unter⸗ nehmen in die Hand genommen hatte? — Nicht weil die Vereine die Lacerta in der Wochenſchrift nicht miſſen wollten iſt die ſelb⸗ ſtändige Lacerta zugrunde gegangen, ſondern weil in den Vereinen die Terrariſten überhaupt oder fait fehlen. Wir dürfen nur die Ausſtellungs⸗ berichte verfolgen. Zumeiſt leſen wir, daß die Terrarienſache ſchwach vertreten war. Auch in Stuttgart war dieſelbe nicht aus den Kinderſchuhen heraus. Die prächtigen Anregungen unſerer be- deutenden Terrariſten hatten in keiner Hinſicht Wurzel geſchlagen. Die meiſten Vereine zählen in ihrer Mitte, wenn überhaupt einen, ſo höchſtens 2 bis 3 Terrarienliebhaber, alles andere ſind Aquarienpfleger. Man bedenke doch, daß ſelbſt unſere derzeitigen zwei Fachſchriften trotz ihrem doch immerhin verhältnismäßig bedeutenden Leſer⸗ kreis noch eine weit größere Auflage recht wohl ertragen könnten'. Die Anſchauung Baumgardts, daß die Schmerle ſelten zu haben jei, trifft für Süd deutſchland nicht zu. Wenn die „Azolla“-Leipzig, ſagt: Ellritze oder Moderlieſchen (Moderrapfen), ſo iſt das unrichtig, desgleichen ſind Ploetze und Rotauge zwei verſchiedene Fiſche. Mit der Anſicht der „Nym⸗ phaea“-Leipzig, daß man die Schutzfärbungs⸗ hypotheſe nicht von der Hand weiſen könne, gehen wir einig. Aber die Theorie, das Chromato— phorenſpiel als Wärmeregulationsmechanismus aufzufaſſen, läßt ſich ſtreiten. Warum zeigen nur die 7 während der Sepualperiode das Hochzeitkleid? Iſt nur bei dieſem Geſchlechte während dieſer Zeit eine Wärmeſtauung voraus- zuſetzen? Wie ſind die weißen Knötchenauswüchſe verſchiedener Cypriniden aufzufaſſen? Die Ent⸗ wärmung ſoll im allgemeinen durch lebhaftere und hellere Farben bewirkt werden, wogegen durch Verdunklung der Hautpartien Wärme ab- ſorbiert werden ſoll. Wie verhält es ſich nun bei unſeren beiden Stichlingen, die zur gleichen Zeit, womöglich im gleichen Waſſer, laichen? Das eine Männchen iſt feuerrot, das andere tiefſchwarz. Die „Nymphaea“ hat das prächtige Beiſpiel der Flunder angeführt! Wird ein Schleimfiſch in einem Aquarium mit dunklem Bodengrund ge— halten, wird er ſich ſtets in dunklen Tönen zeigen. Gräbt er aber auf weißem Sande b. w. eine Mulde, jo wird ſeine Rückenpartie ganz plötzlich ſo hell wie der Sand, ſodaß er von oben betrachtet Dieſer Schutz iſt für dieſen Grundfiſch, der ſeine Feinde vorzugs- weiſe doch wohl von oben zu erwarten hat, hin⸗ reichend. Das Farbenkleid von Scorpaena porcus kann ebenfalls nur als Schutzfärbung angeſprochen werden. Die Anpaſſung dieſes Fiſches iſt ſo plötzlich und unvermittelt, daß eine andere Er⸗ 2 Stimmt! D. Red. 68 klärung kaum gegeben werden kann. Beſteht übrigens nicht überall — gerade das Meer gibt uns hier glänzende Beiſpiele — in der Natur das Beſtreben des Selbſtſchutzes? Der zuletzt genannte Fiſch bewirft ſich, an einen Stein an- geſchmiegt, noch zum Teile mit Sand, um den Schutz noch wirkſamer zu machen. Dromia vul- garis beklebt ihren Körper mit allen möglichen Stoffen ihrer nächſten Umgebung, um ſich dieſer anzupaſſen. Dorippe lanata iſt mit einem kleinen auf dem Rücken ſitzenden, mit kräftigen Krallen ausgeſtatteten Beinpaar verſehen, damit fie Ko⸗ rallenſtücke, unter denen ſie ſich verbergen kann, auf ihren Wanderungen bequem herumzutragen vermag. Mit allen möglichen Mitteln ſucht die Natur ihre Geſchöpfe zu ſchützen, warum ſoll ſie nicht auch die Färbung dieſem Zwecke dienſtbar machen? Allerdings die Hochzeitsfarben unſeres Stichlings ſind kein Schutzmittel, dieſe müſſen wohl auch lediglich als Schmuckfarben aufgefaßt werden; ſie befinden ſich übrigens an einer Stelle, wo ſie, im freien Waſſer und beſonders wenn das Fiſchchen über ſeinem Neſte ſteht, durchaus nicht auffallen. Auch der Stichling iſt mit ſeinem grünen oder braunen Kücken recht wohl ſeiner Umgebung angepaßt, ich konnte das heuer den ganzen Sommer in meinem Teiche immer wieder beobachten. (Fortſetzung folgt.) Berlin. „Nymphaea alba.“ Sitzung vom 3. Dezember 1913. Als Saft wird Herr P. Franke vom „Heros“ Charlottenburg begrüßt. Herr C. Conrad meldet ſeinen Austritt zum 1. Januar wegen Aufgabe der Liebhaberei an. i Als Vereinsorgan für 1914 werden die „Blätter“ vorgeſchlagen und angenommen. Ferner werden die Koſten des „Monatsanzeigers“ für 1914, welche bisher Herr A. Conrad beſtritten hat und laut ein- ſtimmigem Wunſche der Mitglieder weiter beſtehen ſoll, dem Verein auferlegt. Der „Monatsanzeiger“ wird ab 1. Januar 1914 in noch beſſerem Gewande erſcheinen. — Da die „Mikrobiologiſche Unterabteilung der Nymphaea alba“ Ingredenzien und Literatur be⸗ nötigt, wird beantragt, auf den Mikrokosmos zu abonnieren und die Koſten für dieſe Teile dem Ver⸗ ein aufzuerlegen. Auch dieſer Punkt findet ein⸗ ſtimmige Annahme. Sodann ſpricht der Vorſitzende über unſere neueſte Erwerbung, den Projektions⸗ apparat. Der vollſtändige und gut beſchaffene Apparat, welcher einen Wert über 300 Mk. repräſen⸗ tiert, iſt ein Gelegenheitskauf. Nachdem derſelbe ſchon am Bußtag ſeine Feuertaufe beſtanden hat, wird er nochmals aufgebaut und den Mitgliedern vorgeführt. Jeder iſt davon überzeugt, daß der Vorſtand hiermit einen ſehr guten Kauf gemacht hat, und billigen die Mitglieder den Ankauf durch einſtimmige Bewilligung der Summe von 185 Mk. Herr A. Conrad erſtattet Bericht über die geheimnis⸗ volle Ausſtellung in der Kommandantenſtraße und gibt bekannt, daß dieſe von Herrn O. Anderſen in⸗ ſzeniert iſt. — Von Herrn P. Franke (Heros⸗Char⸗ lottenburg) wird eine im Grunewald aufgefundene Verſteinerung eines Baumſtammes vorgezeigt und unſerer Sammlung zugewieſen. Herr A. Lehmann ſtiftet 2 Scheibenreiniger, dieſe bringen amerikaniſch verſteigert 2.20 Mk., Herr Baumgärtel desgl. 1 Alu⸗ minium-Heizkegel, welcher 5.95 Mk. einbringt und ſomit alſo 8.15 Mk. der Verloſungskaſſe zufließen. Herr Frenzel ſtiftet eine Heizlampe zur ſpäteren Vereins⸗Machrichten Verſteigerung. Allen Spendern beſten Dank. Der Verkauf einer neueren Platypoec-Art zu äußerſt billigen Preiſen an die Mitglieder beſchließt die Sitzung. Arthur Conrad. Sitzung vom 17. Dezember 1913. Nach Eröffnung der Sitzung begrüßt der Vor⸗ ſitzende Herrn A. Mayer-Hamburg als gern ge⸗ ſehenen Gaſt. — Für den Projektionsapparat hat 11 7 Pe. Herr A. Conrad eine bemerkenswerte Stiftung ge⸗ macht und dankt der Vorſitzende dem Spender herzlich. — Herr Kiefer hält ſeinen Literaturbe⸗ richt und beſpricht den Kalender der „W.“ für 1914. Inhalt und auch die Bilder ſind gut, ſogar weſentlich beſſer als früher. Eine Sammelliſte auf Kalender wird darauf in Umlauf geſetzt. Eine längere Ausſprache wird der Enchytraeenkiſte zuteil. Aus der Diskuſſion entnehmen wir, daß dieſe jo be— liebten Futtertiere auf die mannigfaltigſte Weiſe gehalten und gezüchtet werden. Während einer die Fütterung mit gekochten Kartoffeln für gut befindet, rät ein anderer wieder die Fütterung mit Fleiſch (Knochen); jener gibt in Waſſer getauchtes Weißbrot und hat keine Schimmelbildung zu verzeichnen. Wieder andere Herren bevorzugen in Milch getauchte Semmel und glauben, hiermit den Enchytraeen die geeigneteſte Nahrung zu geben. Nach alledem ſcheint es, daß die Enchytraeen ſehr anſpruchslos in der Wahl ihrer Nahrungsmittel ſind und ſich bei nur einigermaßen günſtigen Bedingungen gut entwickeln nnd vermehren. Bei Anlage einer derartigen Zucht wird geraten, keine feſte Erde zu verwenden. Die hier überall käufliche Blumenerde eignet ſich ſehr gut zur Enchytraeenzucht. — In No. 49 der „Bl.“, Seite 796/97, ſchreibt Herr A. Reintgen von der „Geſellſchaft vereinigter Naturfreunde“ zu Köln einen Artikel über Freilendanlagen. Vor allem beglückwünſchen wir den Kölner Verein zu ſeinem ſo entgegenkommenden Stadtoberhaupt. Wenn wir es doch auch ſo hätten! — Was die Algenbildung bei den ſo verſchiedenen Erdmiſchungen betrifft, ſo haben verſchiedene Mitglieder die gleiche Beobachtung und Erfahrung in ihren Aquarien gemacht. Iſt Sand oder mit Sand vermiſchter Lehm als Bodengrund genommen, ſo iſt die Algen- bildung minimal, dagegen ſehr ſtark bei Einbringung von Torf oder Gartenerde. Ferner gibt Herr Fiebig ſeine Erfahrung mit Dachpappe zu Freilandbecken bekannt. Redner rät ab, auf die zu dem gemachten Becken verwandte Dachpappe Lehm zu bringen, da Lehm nach ſeinen Beobachtungen ſehr bald den Teer aus der Dachpappe herauszieht und das Becken undicht wird. Auch Dachpix iſt für Freilandbecken nicht zu empfehlen, damit angeſtellte Verſuche haben ergeben, daß dieſe Maſſe für die Fiſche tödlich wirkt. — Zur Aufbewahrung der roten Mückenlarven werden größere Blumenunterſätze mit 1½ —2 cm hohem Waſſerſtand empfohlen. Herr Kiefer hält feine Miüdenlarven viele Wochen lang lebend in einer Emaillewanne mit hohem Waſſerſtand im Keller ſtehend. Als Nahrung wird der abgezogene Mulm von Aquarien, ſowie abgängige Pflanzen in beiden Fällen mit beſtem Erfolg verwandt. — Zu Kaſſenreviſoren werden die Herrn B. Kraft und Malchert gewählt. Beide nehmen das Amt an. Für die Weihnachtsfeier werden 30 Mk. bewilligt. Herr A. Mayer zeigt ein Rieſen⸗Männchen einer Mollienisia, aus dem ſüdlichen Mexiko importiert, vor. Der ſtattliche Fiſch weiſt eine Länge von 15—16 cm auf, die Rückenfloſſe iſt allein 8 cm lang und 6 cm breit. Wir danken noch an dieſer c Agquarien⸗ und Terrarienkunde, Heft 3. e Stelle Herrn A. Mayer für das Intereſſe an unſerm Verein und hoffen des öftern ihn in unſerer Mitte begrüßen zu können. — Verſchiedene Mitglieder haben die Ausſtellung des Herrn Olaf Anderſen beſucht und ſich den neuen Danio aus „Florida“ (2) angeſehen. Ein ſelten ſchöner Fiſch, der, wenn er erſt nachgezogen, ſich im Sturm die Herzen der Liebhaber erobern wird. Zweifel aber werden laut, daß dieſer Danio ein Danio ſein und von Florida ſtammen ſoll. Soviel uns bekannt iſt, kommen in der neuen Welt über- haupt keine Barben vor (ſiehe auch Bibliothek für Stanſch „Die Barben“). Der Herkunftsort des beſagten Danio iſt nun mit Florida bezeichnet. Wenn alſo in der neuen Welt keine Barben vorkommen, ſo kann doch auch dieſer Fiſch kein Danio ſein, andern⸗ falls aber muß dann der Herkunftsort ein anderer ſein. Auch Herr Importeur A. Mayer beſtätigt, daß der Fiſch unmöglich erſtens ein Danio fein, noch von Florida ſtammen kann. Sollte hier nicht ein Verſehen unterlaufen ſein? — Herr Kiefer richtet noch an die Photographen des Vereins die Bitte, bei etwaigen Beſuchen des Grunewaldes, Aufnahmen zu machen und Diapoſitive für unſern Projektionsapparat herzuſtellen zu einem großangelegten Vortrag. Aus unſerem Fragekaſten: 1. Welche Fiſche ſind einem Anfänger für ein ungeheiztes Geſellſchafts— aquarium, zirka 25 Liter Waſſer? 2. Desgleichen für ein heizbares Aquarium, zirka 50 Liter Waſſer, zu empfehlen? 3. Wo erhält man möglichſt ſauberen, gewaſchenen Sand, eventuell ſackweiſe? Antwort zu 1.: Für ein ungeheiztes Geſellſchafts— aquarium ſind vor allen die nordamerikaniſchen Barſche und Sonnenfiſche ſehr empfehlenswert, auch ein mit einheimiſchen Fiſchen beſetztes Becken, Stich- ling, Rotfeder, Bitterling, Steinbeißer u. a. iſt ſehr reizvoll. Antwort zu 2: Für das geheizte Ge— ſellſchaftsbecken ſind Labyrinthfiſche, Kärpflinge und Barben zu empfehlen. Antwort zu 3.: Der General⸗ agent von für uns brauchbarem Sand iſt wohl die Firma Kartz, Berlin, Prinzenſtr. Arthur Conrad. Berlin-Moabit. „Nordweſt.“ Sitzung vom 4. Dezember 1913. Als Eingänge lagen vor: Monatsanzeiger vom Verein „Nymphaea alba“, Preisliſte von Eimeke⸗ Hamburg, Aquarien⸗Kalender für 1914 und an⸗ deres mehr. Der von Herrn Hupfeld geſtellte Antrag zum Anſchluß an den Bezirksverband Groß-Berlin fand einſtimmige Annahme. Als Vertreter des Vereins wurden die Herren Köppen, Kulack und Unger gewählt. Alsdann hielt Herr Mehlhorn jeinen Vortrag über Oſt⸗ und Nordſee, welcher überaus intereſſant und lehr⸗ reich war. Näher auf den Vortrag einzugehen, erlaubt hier leider der Platz nicht. Nur ſoviel ſei erwähnt, daß Herr M. eine Menge herrlicher Muſcheln, Schneckengehäuſe, Seeigel, unechte Ko— rallen, Haifiſcheier und Schädel, ja ſogar Sand, Kies und prächtige Steine, ſowie Bernſtein an den Ufern der Oſt⸗ bezw. Nordſee gejammelt hatte, welche den Witgliedern und Gäſten von Hand zu Hand zur Anſicht gereicht wurden. Für den äußerſt beifällig aufgenommenen Vortrag ſei Herrn M. auch hiermit nochmals beſtens ge- dankt. Der Kaſſierer, Herr Köppen, welcher an⸗ dauernd um die Füllung des Vereins⸗Säckels bemüht iſt, hatte eine zur Sammelbüchſe umge⸗ Vereins⸗ Nachrichten 69 arbeitete Fiſchkanne geſpendet, ſowie ein Paar Danio malabaricus. Dank dem Spender! Die Herren Bechler und Stitz ſtellten Aufnahmeantrag und wurden einſtimmig als Mitglieder auf- genommen. Für Unterhaltung ſorgte Herr Bechler durch verſchiedene, hübſche Mandolinenvorträge Der Vorſtan d Sitzung vom 18. Dezember 1913. Die eingegangenen Taſchenkalender wurden an die Mitglieder verteilt. Herr Bechler zeigte eine von ihm erfundene, geſetzlich geſchützte Heizlampe vor, welche abſolut geruchlos brennen ſoll und ſtellte eine ſolche dem Vereine zwecks Verloſung zur Verfügung. Der glückliche Gewinner war Herr Mehlhorn, welcher in der nächſten Sitzung über die Lampe urteilen wird. Eine Un⸗ menge interner Vereinsangelegenheiten hielt die Mitglieder bis gegen 12 Uhr beiſammen. Der Vorſtand. Sitzung vom 8. Januar 1914. Eine längere, zu Herzen gehende Begrüßungs- rede ließ der 1. Vorſ., Herr Henſeler, in der 1. Sitzung des neuen Jahres vom Stapel. Nach Erledigung zahlreicher Eingänge gab Herr Mehlhorn ſeine Erfahrungen mit der Heizlampe (Erfindung Bechler) zum beiten. Ein fürchterlicher Petroleumgeſtank, ſo begann Herr M. zum allgemeinen Entſetzen der Anweſenden, empfing mich am nächſten Morgen in der Küche, wo ich die Lampe aufgeſtellt hatte. Als ich jedoch nach der Urſache forſchte, ergab ſich, daß ich den Behälter auf dem Nachhauſewege eingedrückt hatte. Nachdem die Lampe in Ordnung gebracht war, erzielte ich bei einem Aquarium mit 60 Liter Inhalt eine Temperatur von 20° C. Dabei brennt die Lampe vollkommen geruchlos, was dadurch erreicht wird, daß die Vergaſung des Petroleums in einer Glaskugel vor ſich geht. Im Anſchluß an dieſe Ausführungen erſtanden ſämtliche Mit⸗ glieder mehrere Heizlampen. Eine längere Aus- ſprache über Liebhaberei bildete den Schluß der Sitzung. Der Vorſtand: Mehlhorn. Berlin. Verein der Aquarien⸗ und Terrarienfreunde. Aus der Sitzung vom 7. Jan. Der Vorſtand weiſt nachdrücklichſt darauf hin, daß der pünktliche Anfang der Sitzung um 9 Uhr ſtrikte durchgeführt werden wird. Er bittet ferner zu be⸗ achten, daß eine prompte Zahlung der Beiträge nicht allein zur glatten Abwicklung der Geſchäfte des Vereins unerläßlich iſt, ſondern daß auch unſer Kaſſierer bei pünktlicher Zahlung bedeutend entlaſtet wird. Es ſei beſonders darauf hingewieſen, daß die Beiträge im Voraus zu entrichten ſind, und daß die Zeitſchrift zu dem jeweils beginnenden Quartal nicht weiter zugeſtellt werden kann, wenn dieſe Bedingung unerfüllt bleibt. — Die neue Ausſtattung der „Blätter“ findet allſeitig Beifall. Der ſchönere Druck und beſon⸗ ders das beſſere Papier wird dazu beitragen, das ſpäter gebundene Werk ganz anders zu bewerten, als den gewöhnlichen Zeitungsdruck. Diejenigen Mitglieder, welche neben unſerer Vereinszeitſchrift auch die „Blätter“ abonnieren wollen, ſeien darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie dieſelben zu ganz bil⸗ ligem Abonnementspreis durch den Verein beziehen können und wollen ſich beim Kaſſierer melden. — Außerdem wollen die Herren, welche zum 1. 4. cr. ihre Wohnung wechſeln, die neue Adreſſe umgehend 70 an Herrn Gg. Schlieper, S. O. 26, Kottbuſerſtr. 5 melden, damit dieſelbe in dem neuen Mitglieder⸗ verzeichnis berückſichtigt werden kann. — In der nächſten Sitzung findet unter die anweſenden Mit⸗ glieder eine Gratisverloſung von Fiſchen ſtatt. — Ein angenehmer Gaſt war uns Herr Mayer. Neben intereſſantem Demonſtrationsmaterial in Fiſchen wie in Photos ſchildert genannter Herr das Freileben wie die klimatiſchen Verhältniſſe vieler unſerer bekannten Exoten, wie er es auf ſeinen Reiſen aus eigener Anſchauung kennen lernte, und da konnte man erfahren, daß dieſer und jener von ihnen, denen wir gewöhnlich in den Becken ſo gut einheizen, ſich in der Freiheit auch einmal eine ge⸗ legentliche Eisdecke über ſeinem Kopfe gefallen laſſen muß. Ein „Mollienisia“⸗Männchen mit einer groß⸗ artig entwickelten Rückenfloſſe konnten wir leider nur in Spiritus bewundern, jedoch konnte man konſtatieren, daß die Abbildung eines ſolchen in Heft I der Wochenſchrift durchaus nicht übertrieben war. — Nach einſtimmigem Beſchluß der außerge⸗ wöhnlich gut beſuchten Sitzung ſoll am Charfreitag eine Fiſchſchau veranſtaltet werden. Die Arrangie⸗ rung derſelben wird in die Hände der Herren Kupczyk, Reuſcher, Schlieper, Sprenger, G. Leh⸗ mann, A. Lehmann und Haan gegeben. — Die Ver⸗ anſtaltung eines vom Vorſtand vorgeſchlagenen hu— moriſtiſchen Abends in Geſellſchaft der Damen, verbunden mit einem Fiſcheſſen findet keinen An⸗ klang. Aus dem Mitgliederkreiſe wird vorgeſchla— gen, an Stelle deſſen einen Herrenabend in Ver⸗ bindung mit dem beliebten Eisbeineſſen abzuhalten, und findet dieſer laut Beſchluß am Sonnabend, den 28. Febr. ſtatt. Zur Arrangierung dieſes Abends werden die Herren Haan, Hermann und Friedrich gewählt, und bitten, ihnen event. Material gefl. zuſtellen zu wollen. — Jeder erſte Sitzungstag im Monat wird in Form eines Kauf- und Tauſch⸗ abends abgehalten, zu welchem auch Gäſte ſtets willkommen find. — Hilfs- ſowie Futtermittel find für unſere Mitglieder in den Sitzungen zu billig⸗ ſtem Preis erhältlich. Ggſch. Schöneberg-Berlin. „Argus.“ Protokoll über die letzte Dezemberſitzung. Bei der Eröffnung der Sitzung haben wir wieder die Ehre, den bekannten Fiſchkenner und Importeur, Herrn A. Mayer-Hamburg als Gaſt zu begrüßen. Von dem Erſcheinen der Nr. 2 unſerer Monatsſchrift wird Notiz genommen. Der in ſatyriſch-humoriſtiſchem Stil abgefaßte Leitartikel, aus der Feder des Re⸗ dakteurs, Herrn Ackermann, iſt von dem Inhalt der Zeitung beſonders erwähnenswert. Es iſt nur zu wünſchen, daß ſich die Mitglieder, auf die der Ar⸗ tikel „gemünzt“ iſt (wie der Berliner ſagt), die Aus⸗ führungen des Verfaſſers zu Herzen nehmen möchten. Der Vorſitzende erſtattet Bericht Über das Winter- vergnügen des „Waſſerſtern“-Charlottenburg. Es war von dem Verein für gutes Amüſement beſtens geſorgt worden, ſodaß alle unſere Mitglieder, die daran teilgenommen hatten, einen recht guten Ein⸗ druck von dem „Waſſerſtern“ gewonnen haben. — Auf eine Weihnachtsfeier unſeres Vereins mußten wir noch im letzten Moment verzichten, da ſich die uns zur Verfügung ſtehenden Räumlichkeiten als unzureichend erwieſen. Da die Bemühungen um einen Vereinstümpel bisher ohne Erfolg geblieben ſind, wird beſchloſſen, dieſe Angelegenheit jetzt ganz energiſch zu behandeln. Zu dieſem Zwecke wird ein aus den Herren Ackermann, von den Bulk, Körner und Röske beſtehendes Ko⸗ Bereins- Nachrichten mitee gebildet, das die Tümpelfrage tatkräftig be⸗ arbeiten ſoll. N 5 Herr Röske gibt bekannt, daß die ſeiner Wurmkiſte entnommenen Regenwürmer von ſeinen Fundulus nicht gefreſſen werden. Er füttert die Würmer mit Küchenabfällen und hat auch eine gute Vermehrung feſtſtellen können. Jedoch haben die Fiſche, trotzdem Herr Röske die Regenwürmer vor dem Verfüttern eine Zeitlang wäſſerte, eine unüberwindliche Ab⸗ neigung gegen dieſelben. Ein Grund hierfür kann von der Verſammlung nicht angegeben werden. Hierauf entſpinnt ſich auf Anregen von Herrn Groſinsky eine lebhafte Debatte über folgenden Gegenſtand: Es iſt in letzter Zeit üblich geworden, daß Firmen ihre Kataloge gegen einen verhä'tnis- mäßig mehr oder weniger hohen Preis an Käufer abgeben. Will man ſich beiſpielsweiſe irgendwelche Aquarien⸗Hilfsmittel zulegen und läßt ſich von einer auswärtigen Firma ein Preisverzeichnis ſchicken, fo muß man außer dem Porto auch noch die Her- ſtellungskoſten desſelben tragen: eine Zumutung, die manchen von einem Kauf bei der betr. Firma abhält. Es gibt allerdings Kataloge, deren Gratis— abgabe nicht zu verlangen iſt, wie z. B. der Pracht⸗ katalog von den Vereinigten Zierfiſchzüchtereien in Conradshöhe oder derjenige der Firma Scholze & Pötzſchke, Berlin. Durch die zahlreichen darin ent- haltenen künſtleriſch ausgeführten Photographien und Zeichnungen von Fiſchen ꝛc. ſtellen ſich die An⸗ fertigungskoſten naturgemäß ſo hoch, daß der für dieſe Büchlein geforderte Betrag durchaus angemeſſen iſt, zumal die Kataloge durch die Abbildungen, Er— läuterungen ꝛc. über den Wert eines gewöhnlichen Preisverzeichniſſes, wie es uns viele andere Firmen gegen Bezahlung anbieten, weit hinausgeht. Von unſerem Gaſt, Herrn A. Mayer, gelangt ein Spiritusexemplar von Mollienisia petenensis zur Vorzeigung, das alle ſeine Beſchauer durch ſeine nie geſehene Größe und Schönheit des Floſſenwerkes in Erſtaunen ſetzt. Hieran ſchließt ſich eine zwang⸗ loſe Plauderei des Herrn Mayer über ſeine vielen Reiſen und über ſeine Importe. Er führt uns im Geiſte nach vielen Ländern der alten und neuen Welt und ſchildert uns die Eindrücke, die man beim Be- reiſen derſelben gewinnt. Seine Importverſuche in Mexiko und Braſilien bringen uns ſoviel Neues und. wirken ſo fremdartig auf uns, daß alle Zuhörer den Ausführungen mit geſpanntem Intereſſe folgen müſſen. Daß Herr Mayer auch in Paläſtina, in Beyruth, Jaffa, Jeruſalem geweſen iſt, ſei nur beiläufig erwähnt. Bei der Schilderung von den Exkurſionen nach den Teichen, Tümpeln und Gräben im Innern der fremden Länder und bei der Auf- zählung der dort gemachten Beute mag das Herz manchen Aquarianers höher geſchlagen haben und viele wird die Sehnſucht in die Ferne ergriffen haben. Beſonders intereſſierten jedoch noch die Schilderungen der Perſönlichkeiten von Herrn Rachow und Tate Regan. Herr Mayer kennt beide Herren perſönlich und erreichte durch ſeine Ausführungen, daß auch wir dieſelben näher als nur dem Namen nach kennen lernten. — Herr Mayer erntete den ungeteilten Beifall der Verſammelten und es iſt zu wünſchen, daß wir ihn noch recht oft in unſerer Mitte begrüßen können. Kloſe. Nürnberg. „Heros“. Aus den Septemberſitzungen. Der 1. Vorſitzende bringt anläßlich einer An⸗ frage das Abſtoßen von Eiern von Gambuſen⸗ weibchen zur Sprache. Er zeigt auch ſolche Eier % vor. Dieſelben find ziemlich groß und zeigen Spuren von Verpilzung. Da ſie keinen dunklen Punkt als Zeichen der Befruchtung aufweiſen, nimmt Herr Bonnenberger an, daß es ſich hier um eine bei Gambuſen häufig vorkommende Scheinträchtigkeit mit Abſtoßen der Eier handelt. Zur Beſprechung gelangt eine Neuerung für den Daphnientransport, wobei die Rahmen aus Holz beſtehen, welche mit Drahtgaze beſpannt ſind. Man iſt allgemein der Anſchauung, daß die Daphnien in genügend großen Kannen den Trans port am beiten überſtehen, da bei dem Trocken⸗ transport die kleineren, zarten Tiere wohl von den größeren leicht beſchädigt und erdrückt werden können. Aber einen eigentümlichen Vorgang in der Wurmkiſte berichtet Herr Sperber. Er hatte in eine mit Erde gefüllte, ſchon längere Zeit ſtehende Kiſte eine große Anzahl Regenwürmer geſetzt. Als er nach etlichen Tagen einige heraus- nehmen wollte, befand ſich kein Stück mehr darin. Ein Entrinnen der Würmer iſt nicht anzunehmen, da ſich wohl eine Spur hätte zeigen müſſen. Es liegt die Annahme nahe, daß Mäuſe die Würmer ausgegraben und gefreſſen haben. Bei dem Suchen nach den Würmern waren natürlich allenfalls dafür ſprechende Anzeichen vernichtet worden. Magdeburg. „Vallisneria.“ Sitzung vom 11. 12. 13. Wegen vorübergehender Abweſenheit des Herrn Müllegger ſollen auf Anraten des Herrn Dr. Wolterstorff weitere Verhandlung über den Licht- bilder⸗Vortrag mit dem Vortragenden einſtweilen ausgeſetzt werden. Herr Dr. ing. Baldamus meldet ſich durch Herrn Dr. Wolterstorff als Mitglied an; er wird einſtimmig aufgenommen. Herr Dr. Wolterstorff zeigt ein der Verſammlung neues Waſſermoos vor. Amblystegium riparium var. dentatum, das am Kuhkopf (Rheininſel b. Frank⸗ furt a. M.) gefunden iſt und in kleinen Aquarien vorzüglich gedeiht. Der Liebenswürdigkeit des Genannten verdanken wir wiederum die Anſicht verſchiedener, ſchöner Photographien neueſter Fiſche und der neueſten Auflage von Zerneckes Leitfaden für Terrarien und Aquarienfreunde. Herr Kuhn teilt mit, daß Beſtrebungen im Gange ſind, die eine Vergrößerung des botaniſchen Gartens bezwecken; evtl. ſollen Becken zur Pflege von Waſſerpflanzen angelegt werden. Der Berein tritt warm für dieſe Erweiterung ein. Darauf findet eine Gratis-Verteilung des geſtifteten Quellmooſes ſtatt. gez. Wörner. Prag. Deutſcher Verein der Aquarienfreunde und Mikrologen. Mitgliederverſammlung vom 8. November 1913. Vortrag Siegl: „Aquarienheizung“. Der Vor⸗ tragende beſpricht zuerſt die Grundbegriffe der Wärmelehre, gibt vergleichende Daten der Heizwerte, nennt die verſchiedenen Heizmaterialien und be⸗ ſchreibt die verſchiedenen Prinzipien der Aquarien⸗ heizung (Bodenheizung, Seitenheizung, Einſtellappa⸗ rate, offene und geſchloſſene Warmwaſſerheizungen). Er vergleicht alle dieſe Heizungen mit 5 Geſichts⸗ punkten: 1. Störung der Aquarienbewohner, 2. Stö⸗ rung des Geſamteindruckes, 3. Wärmeausnützung, 4. Regulierbarkeit, und 5. Verſchlechterung der Luft. In weiterer Folge werden die Zentralheizungen be- ſprochen (Warmwaſſer, Luft), geſchloſſene Warm⸗ waſſerheizungen, Heizkappen, Heizſchrank, Schacht⸗ heizung und auch deren Brauchbarkeit nach vor⸗ * a . ar. N Vereins⸗Nachrichten 71 ſtehenden Geſichtspunkten zergliedert. Die auf dem mit vielem Fleiß und großem Verſtändnis zuſam⸗ mengetragenen Material aufgebauten Ausführungen unſeres Obmannes fanden allgemeinen Beifall. Mitgliederverſammlung vom 29. November 1913. Vortrag Dozent Dr. Ludwig Freund: „Bau der Fiſche“. An Hand von 7 ſelbſtgezeichneten präch- tigen Farbentafeln erläuterte der Vortragende die Lage und Form der einzelnen Organe und deren Funktionen, ſowie charakteriſtiſche Abweichungen bei einzelnen Fiſcharten. Wir müſſen dem Vortragen— den zu ganz beſonderem Danke verpflichtet ſein, daß er uns in ſo klarer, gemeinverſtändlicher Weiſe auf ein Gebiet führte, welches uns bis jetzt nur oberflächlich bekannt war, trotzdem es für uns Aqua⸗ rianer von ſo großer Bedeutung iſt. Die geſpannte Aufmerkſamkeit, mit welcher den Ausführungen des Redners gefolgt wurde, bekundete deutlich das tief— gehende Intereſſe eines jeden Einzelnen, welches auch in den dem Vortrag folgenden Anfragen Aus⸗ druck fand. B. Gerichte. Budapeſt. Budapesti Aquarium és Terrarium Egyesület. Zuſammenkunft am 26. Nov. Beſprechung mehrerer Vereinsangelegenheiten. — Mitglied Georg von Michailovits zeigte ein intereſſantes, altes, in ſeinem Beſitze befindliches, naturwiſſen⸗ ſchaftliches Werk: Handbuch der Naturgeſchichte oder Vorſtellung der Allmacht, Weisheit und Güte Gottes in den Werken der Natur. Dritter Band, welcher die Fiſche enthält, aus dem fran- zöſiſchen überſetzt von Chriſtian Gotthold Haufe, Nürnberg 1774. Am 10. Dezember wurde ein „Damenabend“ abgehalten. — Bei dieſer Gelegenheit beſuchten faſt alle Mitglieder das Vereinslokal. — Mitglied Herr Nicolaus von Büttner, dem der Verein ſchon mehrere gut gelungene Vorträge zu verdanken hat, hielt eine Vorleſung über ſeine Wanderungen in den Dolomiten, begleitet von 60 ſchönen, projektierten Aufnahmen. Herr von Büttner konnte uns ſo manches lehrreiche über dieſen Gegenſtand mitteilen. — Dieſem folgte Verloſung diverſer Gegenſtände und Geräte, ſo auch Verſteigerung von Fiſchen. Der geſellige Abend brachte der Vereinskaſſe K. 31.52 ein. Den Spendern — für die zur Ver⸗ loſung mitgebrachten Gegenſtände — ſprechen wir auch hier unſern Dank aus, beſonders Herrn Karl Hendrich, der uns prachtvolle Blumen zur Verfügung ſtellte, die unter den Damen zur Ber- loſung gelangten — Georg v. Michailopits, Schriftführer. Elberfeld. Nordftädt. Aquarien- und Terrarien⸗ Verein. Eröffnung 9½ Ahr. Nach Genehmigung des Protokolls werden die Eingänge (Karte von Glaſchker und Mückenlarven von Göhler-Dresden) beſprochen. Herrn Göhler ſollen jede Woche 2 Doſen Mückenlarven beſtellt werden, da die Verſammlung mit denſelben zufrieden war. Unter Verſchiedenes wurden Kalender von Wenzel & Sohn beſtellt. Schluß 11 Ahr. Der Vorſtand. 12 Berlin-Charlottenburg. „Waſſerſtern.“ Generalverſammlung vom 7. Januar. Bekanntgabe der Eingänge vom 1. Vorſ., Herrn Junger. Sodann läßt Herr Junger den Jahres⸗ bericht folgen. Das verfloſſene Vereinsjahr iſt als ein ſehr gutes zu bezeichnen. Es fanden 24 Sitzungen und 1 Vorſtandsſitzung ſtatt. Der Beſuch der Sitzungen waren ſtets ein ſehr guter, ein ſchönes Zeichen für das Intereſſe der Mitglieder an der Liebhaberei und ein Beweis für das reiche Material, das in wiſſenſchaftlichen wie Liebhaberfragen geboten wurden. 12 Vorträge wurden gehalten: 1. Betta splendens (Gter). 2. Danio-Arten und ihre Zucht (Eter). 3. Etroplus maculatus (Müller). 4. Neue Fiſchkrankheit an der Blaſe (Eter). 5. Lichtbilder-Vortrag (Rei⸗ mann). 6. Polyacanthus species (Müller). 7. Mi⸗ kroſkopiſche Waſſerorganismen (Eter). 8. Poly- centrus Schomburgki (Reimann). 9. Vorſichts⸗ maßregeln für die Wintermonate (Eter). 10. Mi⸗ kroſkopiſche Vorführungen (Czepuck). 11. Xipho- phorus mit dem Bronceſchwert (Eter.) 12. Tricho- gaster labiosus (Eter.) Des weiteren wurden 4 Exkurſionstouren ver⸗ anſtaltet und den Mitgliedern Gelegenheit gegeben, um in das Wiſſensgebiet unſerer hieſigen Flora und Fauna tiefer einzudringen. Ein Sommer⸗ ausflug mit Familie, desgleichen ein Winter⸗ vergnügen, boten unſeren Freunden und Be— kannten Gelegenheit, den Aquarianer auch von der anderen Seite kennen zu lernen. Der Lokalwechſel im Monat Februar brachten 3 Austrittserklärungen. Eingetreten ſind im Laufe des Jahres 4 Herren. Eine Pflanzen-, ſowie Fiſchbeſtellung für die Mitglieder auf Vereins- koſten, ſowie Verloſungen von Fiſchen, Aquarien und Aquarienbedarfsartikel gaben den Mitgliedern reichlich Gelegenheit ihre Beſtände zu erneuern reſp. zu ergänzen. Mit reichem Beifall dankte die Verſammlung Herrn Junger für den guten Jahresbericht. Darauf referierte unſer Kaſſierer, Herr Bermann, da die Kaſſenreviſoren leider nicht erſchienen waren, über den Kaſſenbeſtand. Die Einnahmen betragen 354,54 Mk. Die Aus⸗ gaben 267,50 Mk., es verbleibt ein Gberreſt reſp. Beſtand von 87,04 Mk. Dem Geſamtvorſtand wurde dann Entlaſtung er⸗ teilt. Nach der hierauf folgenden Neuwahl, wurden zum 1. Vorſtand Herr Junger, 2. Vor⸗ ſtand Herr Jahn, Schriftführer Herr Eter, Kaſſierer Herr Bermann und zum Bibliothekar Herr Czepuck per Akklamation einſtimmig wieder gewählt. Sämtliche Gewählte nahmen ihre Ämter an. Zu den am 31. Januar in unſerem Vereinslokal ſtattfindenden Eisbeineſſen, verbunden mit muſi⸗ kaliſchen und erzentriſchen Unterhaltungen, iſt das Eſſen auf 9½ Uhr feſtgelegt. Es wird ge- beten pünktlich zu erſcheinen. Allgemeine Fragen in der Aquariumliebhaberei nehmen den übrigen Teil des Abends in a er. Kattowitz. „Verein der Aquarien- und Terrarien⸗ freunde.“ Sitzung vom 14. Januar 1914. Herr Oberlehrer Schneider hielt einen Vortrag über die Gefahren des Alkoholgenuſſes. An der Hand von ſtatiſtiſchen Aufſtellungen wurde gezeigt, welchen Schaden der Alkohol den einzelnen und der Bereind- Nachrichten Geſamtheit zufügt. An die intereſſanten Ausführungen ſchloß ſich eine rege Ausſprache. Der Beſuch war gut. — Zwei Herren ſind neu eingetreten. Nächſte Sitzung 25. Januar. In einer der nächſten Sitzungen wird Herr Frank einen Lichtbildervortrag über die Vogelwelt Oberſchleſiens halten. Nürnberg. „Aquarien⸗ und Terrarienabteilung der Naturhiſt. Geſellſch.“ 19. Sitzung am 9. Oktober 1913. Da der Obmann, H. Haffner infolge Erkrankung verhindert iſt, wird H. Kellner der Vorſitz über- tragen. Er gibt den Einlauf bekannt, unter welchem ſich auch ein Fiſchangebot von H. Lutz befindet. J. Lutz ſpricht über den Laichakt von Mollenisia latipinna, welcher eine ſehr lange Zeit in Anſpruch nimmt, da zwiſchen den einzelnen Geburten immer eine ſehr lange Pauſe iſt. Dann erſtattet der Schriftführer den Literaturbericht. H. Lößlein verlieſt einen Artikel aus dem Kosmos, „Der Schlaf der Fiſche,“ worüber ſich eine leb⸗ hafte Diskuſſion entwickelt. Sitzung am 23. Oktober 1913. Eröffnung durch H. Haffner. Herr Apotheken⸗ beſitzer Erhard gibt an Hand einer Karte eine geographiſch⸗geologiſche Erklärung der Inſel Helgoland und beſpricht eine Exkurſion an den Ufern derſelben, deren Erfolg an Tieren und Pflanzen, teils in Formol und Herbarien⸗ epemplaren vorgezeigt wird. Die Präparate zeichnen ſich durch Formenſchönheit und meiſtens wunderbare Färbung aus. H. Erhard beſpricht die vorgeführten Meerespflanzen in ſehr aus⸗ führlicher Weiſe. Herr Haffner dankt im Namen aller Anweſenden. Er gibt dann bekannt, daß am 25. Oktober 1 Schülervortrag ſtattfindet. H. Lutz ſpricht über das Thema: „Die Kleintierwelt im Aquarium“ und derſelbe findet im Luitpoldhauſe ſtatt. H. Kellner erklärt in einer Zuſchrift ſeinen Rücktritt als Schriftführer und führt zugleich die Gründe dafür an. Da H. Kellner trotz allſeitigem Zureden nicht zu bewegen iſt, als Schriftführer weiter zu walten, wird in nächſter Sitzung ein Erſatz zu wählen ſein. Zum Schluß fand noch eine Debatte über interne Vereinsangelegenheiten ſtatt. Außerordentl. Sitzung am 30. Okt. 1913. Herr Haffner eröffnete die Sitzung und gab die Aufnahme des Herrn Vogler, Paradiesſtr., be- kannt. Dann ſprach er Herrn Lutz für die Ab⸗ haltung des Schülervortrages ſeinen Dank aus, wobei er hervorhob, daß Herr Lutz es verſtanden hatte, trotz des reichen Vortragsmaterials das Intereſſe von zirka 300 Schülern und Schülerinnen bis zum Schluſſe zu feſſeln. Es wurde beſchloſſen, bei dem nächſten Schülervortrage, der auf den 22. Nov. feſtgeſetzt wurde, nur die Schüler und Schülerinnen, ab 3. Kurs mit den H. Lehrern, einzuladen. Zum Schriftführer wurde H. Schmeißer einſtimmig gewählt. H. Haffner gab noch die Tagesordnung der gemeinſchaftl. Sitzung am 13. Nov. bekannt, ſowie den Austritt des H. Weick infolge Wegzugs nach München. K. Schmeißer. Vereinsberichte ſür die nächſte Nummer müſſen bis Montag abend in meinen Händen ſein, da andern⸗ falls die Druckerei ſie nur noch ausnahmsweiſe unter⸗ bringen kann. Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗W. Herderſtraße 38. Ausführung Kompletter Durchlüftungs- und a Heizungsanlagen „K. D. 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Der Vorstand, Thumm: rg I, @ Sr 2 = nu Klotzsche. br Metall-Durchlufter „ mit aus wechselbarer ii Holzscheibe, ferner: Kleinste Gas-Bunsen- ) brenner (50 bis 70 mm hoch, Kreuzhähne, Reduzier-Ventile, kleinste Lufthähne (D.R.G.M.), Luftpumpen, Luftkessel, 8-Wege-Hähne und andere Hilfsmittel als Spezialität, Preisliste. A. Dietrich, Berlin N. 58, Schliemannstrasse 14, Triton. taen. susp. meridionalis, Zuchtpaar 1 Mk. Triton crist. var. karelini, Gudtpaar 1 Mk. Süß⸗ waſſerkrabben à 75 Pf., 10 St. 6M. Ital. Rieſenkröten. Bufo palmarum à 1 M. — Aquarienfiſche, ſortiert, 12 Arten, 959 1 570 M., Waſſer⸗ pflanzen, f. M. 155 iel Hochstraße b. Blätter! für Ayguarien- und | | Cerravienkunde k Dereinigt mit Natur und Haus fl Nr. 5 3. Februar 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Glatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. Neue Fiſche aus Singapore. Von Arthur Rachow. Mit 5 Originalzeichnungen von Alb. und F. Mayer. Es iſt zweifelhaft, ob die nachfolgend angeführten Fiſcharten ſämtlich aus Singa— pore oder deſſen Umgebung ſtammen; wenn die Gberſchrift trotzdem beibehalten iſt, ſo geſchah das, weil die betreffenden Fiſche mit von Singapore kommenden Schiffen nach hierher gebracht worden ſind. — Höchſtwahrſcheinlich wurden diejenigen Arten, die nicht auf der Malayiſchen Halb- inſel, alſo auch nicht in Singapore vor— kommen, durch Eingeborene, die ein klin— gendes Berſprechen ſeitens unſrer „Fänger“ anſpornte, aus Ge— wäſſern benachbarter Inſeln herbeigeſchafft und käme in dieſer Hinſicht vornehmlich Borneo in Frage. — Damit, daß unſere See⸗ leute nicht immer ſelbſt Fänger der von ihnen mitgebrachten Tiere ſind und infolgedeſſen keine genauen Fundort⸗ angaben machen fön- nen, haben wir uns bei den meiſten aus Südaſien, ebenſo mit den aus Weſtafrika, Nordamerika und Para (Amazonenftrom) L ſtammenden „Importen“ abzufinden! Für die wiſſenſchaftliche Beſtimmung der hier beſchriebenen Fiſche ſprechen wir Herrn C. Tate Regan, M. A. auch an dieſer Stelle beſten Dank aus. Die ſchönſte Art in dieſer Serie iſt ohne Zweifel Barbus pentaz ona Boulenger, Abb. 1 Barbus pentazona Boulenger. Originalzeichnung von Alb. Mayer. eine überaus zierliche und prächtig ge— färbte Art, die man als Gegenſtück zu Rasbora heteromorpha bezeichnen kann. Auch bei Barbus pentazona iſt Rot die alles übertönende Farbe; die Körperſeiten ſind jo gefärbt, intenſiver, aber allerdings nicht jo leuchtend wie bei der zum Ber— gleich herangezogenen Rasbora. Der Rücken iſt bräunlich, beſitzt jedoch einen ebenfalls rötlichen Anflug. Die Leibes— partie iſt zunächſt gelblich, weiter nach unten aber faſt weißlich. Die fünf, über Rumpf und Schwanz⸗ ſtiel ziehenden Quer- binden, die für die Art⸗ bezeichnung des Fiſches ausſchlaggebend wur— den (pentazona, von penta = fünf und von zone = Gurt, Leibgurt), ind, wenn der Fiſch ſich wohlfühlt, von glän⸗ zendſchwarzer Farbe und zeigen bei auffal⸗ lender Beleuchtung metalliſch glänzende, grünliche Flecke, die in mittlerer Körperhöhe und auf den 3 letzten Querbinden am deutlichſten und länglich ge— formt ſind. Die Floſſen ſind in ihrem nach dem Körper zu liegenden Teile dunkelrot; dieſe Färbung wird nach dem Floſſenrand heller und hört noch vor dem Ende gänzlich auf, einer fahlen Zone Platz machend. Die Bruſtfloſſen bilden inſofern eine Aus- nahme, als ſie total durchſichtig farblos ſind. 74 Sekundäre Geſchlechtsunterſchiede bei dieſer Art feſtzuſtellen, war bisher noch nicht möglich, obgleich eine ganze Anzahl beobachtet werden konnte. Die in Betracht genommene Färbung iſt bei allen, unge- fähr gleich großen Exemplaren von gleicher Intenſität und ebenſowenig ließen Körper- geſtalt und Größenverhältniſſe eine end— gültige Entſcheidung zu. Männchen und Weibchen werden wohl erſt zu erkennen ſein, wenn die Tiere längere Zeit in einem paſſend eingerichteten Aquarium einge— wöhnt ſind. Dem Barbus pentazona hat der Lieb— haber dieſelbe Pflege angedeihen zu laſſen, wie fie Barbus semifasciolatus zugewen— det wird. Dieſe neue Art iſt aber wärme- bedürftiger und gegen niedrigere Tempe— raturen (unter 20°C) recht empfindlich. Boulenger hat dieſen Fiſch, der wohl nur auf Borneo vor— kommen dürfte und eine Länge von nicht ganz 5 Gun erreichen ſoll, erſtmalig in einer „Descrip— tion of new Freshwater Fishes from Borneo“ beti—⸗ telten Arbeit beſchrieben. führungen über Barbus pentazona ſind folgende Angaben entnommen: D. 1/8, ihr Beginn liegt genau mittwegs zwiſchen Schnauzenende und Schwanzfloſſenbaſis und der Anſatzſtelle der Bauchfloſſen ge— genüber. Formel für 55 Afterfloſſe: III/5, für die Beſchuppung: = 3Schuppen lie- 41 2 gen zwiſchen Seitenlinie und Bauchfloſſe. Körperhöhe 2—2 ½ mal, Kopflänge 3 ½½ mal in der Totallänge enthalten. Die Längen der Schnauze und des Augen— zwiſchenraumes ſind unter ſich gleich, über- treffen aber den Augendiameter. Die Bartfäden der Schnauze gleichen / einer Augenbreite, die am Kiefer ſind 1½ mal ſo lang. In der gleichen Boulenger'ſchen Arbeit findet ſich außer der Beſchreibung der Spezies pentazona noch die von zwei anderen Arten der Gattung Barbus, — strigatus und Everetti; letztgenannte iſt jetzt auch importiert. Barbus Everetti Abb. 2 Barbus Everetti Boulenger. Originalzeichnung von F. Mayer. Den Aus: Arthur Rachow: Neue Fiſche aus Singapore Boulenger iſt zu Ehren des Sammlers, Everett, benannt und wird folgendermaßen beſchrieben: (Aberſetzung) Körperhöhe 2¾8—3 mal, Kopflänge 3°/s;—4 mal in der Totallänge enthalten; Schnauze rundlich, nicht vor⸗ ragend und in Länge dem Augendurch⸗ meſſer gleich; letzterer geht 3/3 mal, die Länge des Augenzwiſchenraumes 2 / —27/ mal in einer Kopflänge auf. Schnauzenbartfäden 18 —2 mal jo groß als der Augendiameter und etwas kürzer als die Kinnbartfäden. Rückenfloſſe 11/8, verknöcherter Strahl von mäßiger Stärke, mit 17— 22 Zacken; der Floſſe ſteifer Seil gleicht ungefähr einer halben Kopflänge und liegt dem erſten Bauchfloſſenſtrahl gegenüber und in gleicher Entfernung von Schnauzenende und Schwanzfloſſe. After⸗ floſſe III / 5, ihr längſter Strahl ungefähr gleich / einer Kopf⸗ länge. Schup⸗ pen 2225 408 2 zwiſchen L. lat. und Bauchfloſ— ſenbaſis. Oben braun, nach un⸗ ten gelblich; eine ſchwarze Binde zieht über den Nacken; ein ſchwarzer Streif im vorderen Seile des Körpers; auf den Körperſeiten fünf runde, ſchwarze Flecke, zwei von ihnen liegen oberhalb der Seitenlinie, zwei unter- halb derſelben, je einer oberhalb der Bauch— reſpektive Afterfloſſe. Der fünfte Fleck liegt auf dem Ende der Seitenlinie, kurz vor der Schwanzfloſſenbaſis. Rücken⸗ und Afterfloſſe ſchwärzlich auslaufend. Totallänge 90 mm. — Poeh, Sarawak. — Barbus Everetti hat große Ahnlichkeit mit der bei uns ſehr bekannt gewordenen Form! von Barbus lateristriga, iſt aber bedeutend ſchöner gefärbt und gewinnt deshalb bei einem Vergleich mit Barbus pentazona. Von dieſem unterſcheidet ſich Barbus Everetti eigentlich nur durch die 1 Es dürfte wenig bekannt ſein, daß wir zwei verſchiedene Formen von Barbus lateristriga Cuv. und Val. beſitzen. Auf die „bei uns ſehr bekannt gewordene Form“, — wie ich ſie oben nenne —, brauche ich nicht einzugehen. Die zweite Form, die auch ſchon häufiger eingeführt iſt, gleicht zunächſt der erſten in Körpergeſtalt und Färbung, weicht aber beträchtlich durch die Anordnung der Flecke davon ab. Hauptſächlich iſt es ein deut⸗ lich hervortretender Längsſtrich, der ungefähr unter dem Ende der Rüdenflofje . und ſich bis in die Witte der Schwanzfloſſe hinein erſtreckt ii ; $ Zeichnung und die Färbung feiner Floſſen, ſtimmt aber in Totalfärbung faſt mit jener Art überein. Die (nach Boulenger's Be— ſchreibung) auf den Körperſeiten liegenden zwei Fleckenpaare bilden bei lebenden Tieren zwei, in ihrer Mitte jedoch nur ſchwach markierte, Querbinden, deren untere Partie wiederum die grünlich ſchillernden Flecken wie bei Barbus pentazona zeigen. Die Floſſen von Barbus Everetti haben nicht die kräftige Farbe wie die der Art pentazona; ſie ſind ſchwach rötlich und die Spitzen der Rücken- und Afterfloſſe. bei einigen Exemplaren auch die der Schwanzfloſſe, ſchwärzlich. Es wäre unnötig, weiteres über Barbus Everetti anzugeben, da er im übrigen dem Barbus pentazona faktiſch gleicht und die Arthur Rachow: Neue Fiſche aus Singapore 75 lebhaft gelblich, mit etwas Schwarz unter- miſcht. Rasbora Buchanani dürfte eine Länge von kaum 9 cm erreichen und ſind Exemplare von dieſer Größe naturgemäß am intenſivſten gefärbt, doch tritt das Längsband lebhafter bei kleineren hervor. Nach Bleeker lautet die Slojjen- und Schuppenformel: D. 2/7 — 8, P. 1/14, V. 2/8, A. 3/5 — 6; L. lat. 27 — 28, L. tr. 8½ — 9. Auch dieſe Rasbora übt auf den Be- ſchauer eine große Anziehungskraft aus und tritt ſomit in die Reihe der ſchon bekannt gewordenen Gattungsgenoſſen. Sie reicht allerdings nicht an die Schönheit der Rasbora heteromorpha heran, kann aber als der Rasbora Einthoveni eben- bürtig bezeichnet werden. Ihre Schwimm— gleiche Wartung beanſprucht und mit bewegungen ſind äußerſt elegante und die jenem auch das Lebhaftigkeit gemein hat, daß läßt nichts zu man keine ver⸗ wünſchen läßlichen Ge⸗ übrig. Leider ſchlechtsmerk— iſt es aber auch male konſtatie⸗ bei dieſer Art ren kann. ein Ding der Während das Qinmöglichkeit Verbreitungs⸗ „Paare“ zu⸗ gebiet der bei⸗ ſammen zuſtel⸗ den vorher⸗ len, obwohl gehenden man die Weib⸗ Arten wahr⸗ Abb. 3 Rasbora Buchanani Bleeker. Originalzeichnung von F. Mayer. chen zu erken⸗ ſcheinlich nur auf Borneo beſchränkt iſt, wurde nen vermag. — Viele der importierten die nächſte, H Ras bora Buchanani Blee- Rasbora Buchanani entpuppten ker auf mehreren Inſeln des indo-malapi- ſchen Archipels gefunden und iſt auch vom indiſchen Feſtland bekannt?. Dieſer Fiſch hat die Geſtalt unſerer Nuria- Arten. Seine Färbung wäre als bräun- lichgelb anzugeben. Der Rücken iſt eine Nuance dunkler gefärbt und die Flanken glänzen orangefarben. Ungefähr in Höhe des oberen Augenrandes ſetzt am Hinter— kopf eine kräftig hervortretende, ſchwärzliche Längslinie ein, die auf der Seitenmitte grünlich und rötlich ſchillert und ſich bis zur Schwanzfloſſenmitte ausdehnt. Mit Ausnahme der Bruſtfloſſen ſind alle Floſſen Rasbora Buchanani (benannt nach F. H. (Hamilton⸗) Buchanan, der Autor von „Fishes found in the Ganges and its branches), wurde unter dieſer Bezeichnung erſtmalig von P. Bleecker (Ichthyol. Arch. Ind. Prodrom. II. p 451) nach Exemplaren aus Kalkutta beſchrieben. — Beavan (Hand- book Freshwater Fishes India, p 81) gibt R. nner als in Aſſam und Bengalen vorkommend an. — Dunker (Fiſche der malayiſchen Sn 181) führt verſchiedene Fundſtellen in der von ihm durchforſchten Region an, doch 3 dieſe Art gerade bei Singapore nicht vorhanden 555 — Zu einem gleichen Schluß muß man auf das V 5 en der Art auf Sumatra kommen, denn Volz (Fische von Sumatra) erwähnt die Rasbora Buchanani mit feiner Silbe. ſich nämlich — ſoweit ſich eine diesbezüg- liche Anterſuchung angängig machen ließ —, als hochträchtige Weibchen. Solche Tiere gingen bald nach ihrem Eintreffen ein; wahrſcheinlich aus Legenot. — Ob nun die Männchen in unſeren Behältern kein paſſendes Hochzeitsbett finden mögen oder ob die Waſſerzuſammenſetzung von einſchneidendem Einfluß iſt, habe ich trotz einigem Bemühen bis jetzt noch nicht herausfinden können. — Verlockt durch eine Angabe Dr. Dunkers, nach der Rasbora Buchanani „gelegentlich ins Brackwaſſer vordringt““ habe ich meine Fiſche an ſalzhaltiges Waſſer zu gewöhnen verſucht, damit aber allertraurigſte Erfah— rungen gemacht. Abgeſehen davon, daß Rasbora Bucha- nani anſcheinend nicht züchtbar iſt, muß man den Fiſch doch als einen dankbaren Pflegling anſprechen. Er iſt ziemlich an- ſpruchslos; man achte aber darauf, daß ſich in ſeinem Behälter nicht zu viel 76 Mulm anjammelt, der bekanntlich in ge— heizten Becken ſtändig in Bewegung iſt und der Rasbora Buchanani augenſchein⸗ lich ſehr läſtig fällt. Im übrigen deckt ſich die Haltung dieſer Art mit der der oſtindiſchen Barbenarten. — Rasborichthys altior Rega iſt der Vertreter einer mit Rasbora nahe ver- wandten Fiſchgattung, wie auch ſchon der Name verrät. Die wiſſenſchaftliche Ent- deckung dieſer Spezies iſt noch ziemlich neuen Datums; ſie wurde erſt im April vorigen Jahres? erſtmalig beſchrieben und zwar von Herrn Regan, der mir derzeit einen Separatabdruck ſeiner Arbeit freund— lichſt überſandte. Dieſer Beſchreibung Arthur Rachow: Neue Fiſche aus Singapore gewohnten Weiſe bewenden zu laſſen. Auch der Rasborichthys ſtellt an ſeinen Pfleger keine hohen Anforderungen und nimmt gelegentlich ſogar gern mit Trocken— futter vorlieb. Rasborichthys altior ſoll bei Singapore herum gefangen worden ſein; wenigſtens iſt eine dieſes andeutende Angabe von den Herren Gaukel und Arnold gemacht worden, die dem engliſchen Gelehrten die Stücke zu jeiner Beſchreibung lieferten ‘. Bedenkt man aber, daß Singapores Fiſch⸗ fauna ſehr gründlich erforſcht iſt, und daß Rasborichthys altior beinahe 10 cm groß wirds, mithin ſchwerlich überſehen werden konnte, ſo gewinnt die Annahme, r Abb. 4 Rasborichthys altior Regan. Originalzeichmung von F. Mayer. wäre zu entnehmen: Rückenfloſſe mit 9 oder 10 Strahlen, davon 7 verzweigte ſind; Afterfloſſe mit 1820 Strahlen. Formel für die Schuppen: 3-8, für die Bezah⸗ 4 nung: 1. 3. 5. — 5. 3. 1; Körperhöhe 3 mal und Kopflänge 4 mal in der Totallänge, Augendiameter 3—3 / mal, Augen⸗ zwiſchenraum 2% —2½ mal in einer Kopflänge enthalten. In Bezug auf die Färbung iſt Ras- borichthys altior von der Natur nur ſtiefmütterlich ausgeſtattet. Mit der ein- farbig, unklar ſilbergrauen Totalfärbung verſöhnen uns einigermaßen die zahl— reichen, über den ganzen Körper verteilten Flecken, die zu regelmäßigen Längsreihen geordnet find und von hell- bis ſchwarz— blau variieren. Die Floſſen ſind waſſerhell. In der Behandlung dieſer Art hat man es bei der mit den Fiſchen ihrer Familie 3 Ann. Mag. Nat. Hiſt. Ser. 8, Vol. XI, p. 394. daß auch Rasborichthys nur unſeren Sm= porteuren zu Gefallen nach Singapore gebracht worden iſt. Vielleicht iſt auch dieſe Art auf Borneo beheimatet, denn da kommt noch die einzige andere Spezies dieſer Gattung vor‘. Zu berückſichtigen iſt in dieſer Hinſicht ebenfalls, daß die in Singapore anſäßigen Chineſen („die Juden des fernen Oſtens“) einen regen Dſchunken-(= Schiffs⸗) Verkehr unterhalten und zwar namentlich mit ihren Landsleuten in Sarawak (Borneo), von woher die jetzt importierten Barbus pentazona und Eve— retti doch ohne Zweifel ſtammen. Sarawak iſt reich bewäſſert, hat breite tiefe Ströme und Flüſſe, deren Fiſchreichtum Regan gab demzufolge ſeinen Aus führungen die ÜUber⸗ ſchrift: „Description of a new Cyprinid Fish from Singa- 2 Die Herrn Regan vorliegenden drei Stücke meſſen 60—85 mm. Ich beſitze zurzeit ein Exemplar von über 90 mm. 6 Rasborichthys Helfrichi Bleeker (Tiende Bijdr. ich- thyol. Borneo, p. 15) eine ziemlich ſchlanke, der Rasbora Buchanani ähnliche Fiſchart. 7 „Der Malayiſche Archipel“ I. von A. R. Wallace. (Deutſch von A. B. Meyer, Braunſchweig, 1869.) EB > * N ſchon von Wallace” gerühmt wurde. — a Er Die kleineren Küſtenflüſſe ſind flach und haben ſtarkes Gefälle, Aus letzteren dürfte die jetzt eingeführte „Sarawak-Schmerle“, der Nemachilus sar avacensis Bou- lenger ſtammen, welche Spezies ebenfalls in der oben ſchon zitierten ichthyologiſchen Arbeit Boulengers zum erſten Male be- ſchrieben wurde. Dieſer kleine Fiſch gleicht in ſeinem Weſen abſolut unſerer Schmerle, iſt aber ein farbiger Exote in des Wortes innigſter Bedeu— tung. Der Rücken hat eine grün⸗ liche Färbung, die nach unten zu immer mehr ins Gelbe übergeht und auf der Lei⸗ bespartie faſt zitronengelb iſt. Aber die Seiten laufen dunkelbraunrote Querbinden, die ſich in der Rückenpartie vereinigen und zeitweilig verblaſſen. In ſolchem Zu— ſtande iſt der Nemachilus saravacensis mit einer ganzen Reihe runder Punkte geziert, die ungefähr die Mitte der Quer- bänder andeuten und nach hinten hin an Deutlichkeit und Größe gewinnen und in einem ellipſenförmigen Fleckan der Schwanz— floſſenbaſis ihren Abſchluß finden. Die Floſſen find gelblich, Rücken- und Shwanz- floſſe mit zu wagrechten reſpektive ſenk— rechten Reihen geordneten Fleckchen von dunkelbrauner Färbung bedeckt. Abb. 5 Nemachilus saravacensis Boulenger. Driginalgeichn. von F. Mayer. - 9. Baum: Die beiten der für unjere Aquarien geeigneten Sumpf- und Waſſerpflanzen 77 Auszug aus Boulengers Beſchreibung von Nemachilus saravacensis: D. II/ 8-9, A. II/ 5. 30 Schuppen zwiſchen D. und V. Es geht die Körperhöhe 5½ —6 mal, die Kopflänge 4% —4 / mal in die Sotallänge, der Augendiameter / — / mal in der Schnauzenlänge, / mal in der Breite des Augenzwiſchenraumes auf. Gelblich mit 13— 15 Querbinden. D. und C. mit kleinen braunen Flecken, meiſtenteils ein runder, ſchwarzer Fleck auf der Anſatzſtelle der vorderen Rückenfloſſen⸗ ſtrahlen.— Total⸗ länge 55 mm. — Senah, Sarawak. — Aus den wei⸗ teren Ausführun⸗ gen des Herrn Boulenger iſt zu erſehen, daß Ne- machilus sara- vacensis einige Ahnlichkeit mit Nemachilus fasciatus Günther beſitzt, von welchem er ſich durch die Färbung und Floſſenſtellung etwas unterſcheidet. Die „Sarawak-Schmerle“ iſt ein ge— nügſamer Aquarienfiſch. Obgleich der Fiſch ſich zumeiſt am Boden aufhält, darf er als recht lebhaft bezeichnet werden. Er liebt namentlich ſolche Stellen, die mit kleinen Steinen bedeckt ſind. Als Futter ſcheinen ihm Enchytraeen und kleine Mückenlarven am willkommenſten zu ſein und dürfte er ſich insbeſondere zum Reinigen von durch Tubifex verſeuchte Be- hälter eignen. ale) OD Die beiten der für unſere Aquarien geeigneten Sumpf- und Waſſerpflanzen aus der Umgebung von Buenos Aires. Bon H. Baum, Roſtock. Die intereſſante Arbeit des Herrn Dr. P. Franck „Aber die Waſſer⸗ und Sumpf⸗ pflanzen der Amgebung von Buenos Aires“ veranlaßt mich, einige der wert— vollſten von dort noch einzuführenden Sumpf⸗ und Waſſerpflanzen in den „Blät⸗ tern“ zu erwähnen. Aus den ſehr genauen Schilderungen des Herrn Dr. P. Franck gewinnt man ein ſehr klares Bild der dortigen Sumpf- und Waſſerpflanzenflora, die aber leider, was beſonders die dortigen Anterwaſſerpflanzen anbetrifft, doch etwas arm an Arten iſt. Am wichtigſten iſt unter dieſen die Elodea callitrichoides, die ich allerdings nur als Herbarexemplar kenne; die uns aber Herr Prof. Franck vielleicht noch lebend nach Europa ſendet oder ſelbſt mitbringt. Einige Stengel der dortigen Cabomba wären vielleicht ebenſo wichtig mitgebracht zu werden, um wenig- ſtens die dortige Pflanze mit der in unſeren Aquarien befindlichen Cabomba 78 Aug. Reitmayer: Zur Pflege des eingerichteten Aquariums caroliniana vergleichen zu können. Zu dem gleichen Zwecke wären auch die Samen oder Pflanzen von Sagittaria chilensis er- wünſcht. Von den anderen für uns Aquarienliebhaber wichtigeren Pflanzen ſind Utricularia platensis, Potamogeton Gayi, Pontederia rotundifolia, Marsilia concinna, Pilularia Mandoni und Echin- odorus ellipticus als bisher bei uns noch nicht eingeführte Pflanzen an erſter Stelle zu nennen. Von Echinodorus ellipticus werden von Buchenau in ſeiner Mono— graphie der Alismataceen 4 Formen und zwar latifolia. pubescens, ovata und minor angegeben, ein Zeichen, wie ver— änderlich im Wuchſe dieſe von Mexiko bis Süd-Amerika vorkommende Art iſt. Die bei Buenos Aires vorkommende Canna glauca iſt jedenfalls mit der bei uns ſchon ſeit längerer Zeit in Kultur befindlichen Canna flaccida identiſch und ebenſo die als Alternanthera philoxeroides bezeich- nete Pflanze, die in dem von GHaage— Schmidt, Erfurt 1913 herausgegebenen Preisverzeichnis als Telanthera philoxe- roides angeboten wird. Der von Herrn Prof. Franck angegebene Name iſt aber der jetzt gültige. Alternanthera philoxe- roides habe ich vor einigen Fahren auch gepflegt und hielt ſie zuerſt für ein Knöterich— gewächs (Polygonaceae), bis ich jpäter meinen Irrtum erkannte. Jussiaea repens iſt ebenfalls ſchon jeit längerer Zeit bei uns eingeführt, eignet ſich aber nicht be⸗ ſonders für unſere Aquarien, dagegen iſt die vom Verfaſſer aus Samen gezogene Thalia geniculata eine prächtige Sumpf- pflanze, die bei uns 1½¼ 7 m Höhe erreicht. Die den Waſſerpflanzenzüchter am meiſten intereſſierenden AUnterwaſſerpflanzen Ar⸗ gentiniens, nämlich Elodea callitrichoides und Cabomba caroliniana, ſind inzwiſchen von Herrn Prof. Dr. Franck perſönlich nach Europa gebracht und in einigen Pflänz⸗ chen an den Verfaſſer dieſer Zeilen abge- geben worden. Herr Prof. Dr. Franck hatte die Liebenswürdigkeit, mir die Pflänz⸗ chen bei der Durchreiſe durch Roſtock ſelbſt zu übergeben und, trotzdem die Zeit für das Einpflanzen und Weiterkultivieren die denkbar ſchlechteſte im ganzen Jahre, näm— lich Mitte Dezember war, ſo ſcheint es doch, daß beide Arten unſeren trüben und lichtarmen Winter überſtehen werden. Es iſt auch nicht unwahrſcheinlich, daß ſich die Cabomba als eine für uns neue Art, nämlich Cabomba australis Spegazz. her⸗ ausſtellt. Für die Mühe und Arbeit, die Herr Prof. Dr. Franck beim Import dieſer Waſſerpflanzen gehabt hat, ſei ihm an dieſer Stelle nochmals herzlichſt gedankt. Hoffentlich nimmt ſich einer der zahlreichen Herren Fiſchimporteure an Herrn Prof. Dr. Franck ein Beiſpiel und bringt uns öfter einmal ſtatt einer unſcheinbaren Fiſch— neuheit eine gute neue Waſſerpflanze mit. 5 DO D Einige Bemerkungen zur Pflege des eingerichteten Aquariums. Von Carl Aug. Reitmayer⸗Wien. Nicht bloß von Anfängern, ſondern auch von erfahreneren Aquarienpflegern bekommen wir bisweilen die Worte zu hören: „Ich weiß nicht, mir gefällt mein Aquarium gar nicht mehr, es iſt nicht mehr ſo ſchön wie einſtmals, es ſieht ſich gar nicht mehr gleich; wenn das nicht anders wird, werde ich der Sache bald überdrüſſig ſein“. Mich können ſolche verdrießliche, unmutige Bemerkungen von jemand, der auf Ordnung und Nettigkeit hält, der einen gewiſſen Kunſtſinn, ein Schönheitsgefühl verrät, keineswegs ver— wundern. Sein Aquarium iſt tatſächlich ſchon lange nicht mehr das, was es einſt war; aber wie iſt das gekommen? „Ein Aquarium iſt“, ſo ſagt unſer Lehrmeiſter Roßmäßler, „eine freundliche Zimmerzierde und zugleich ein ewig leben— diger Quell belehrender Unterhaltung.“ Alſo „eine freundliche Zimmerzierde“ das heißt wohl nichts anderes, als es ſoll eine ſolche bleiben, ſoll als Zimmerzierde gehalten und gepflegt werden. Wie jeder andere im Zimmer befindliche Gegen— ſtand, der es ziert oder verſchönert, ja wie der Wohnraum ſelbſt, ſoll auch das Aquarium behütet und betreut werden. Wer nun in dieſem Sinne um ſein Aqua⸗ rium beſorgt iſt, dem wird es nimmer mißfallen, dem wird es im Gegenteile immer Freude bereiten — beim bloßen Anſchauen ſelbſt. Und es gehört gewiß gar nicht viel dazu, ſein Aquarium in dieſer Weiſe inſtand zu halten. Man darf es einfach nicht vernachläſſigen, das heißt, nicht allzulange Zeit ganz unbekümmert ſich ſelbſt überlaſſen. Die Anſicht, man ſolle ein Aquarium — ich habe hier nur das Süßwaſſer⸗ aquarium im Auge — nach der Ein- richtung möglichſt unberührt laſſen, iſt jedenfalls eine irrige, denn gerade das Süßwaſſeraquarium bedarf, inſofern es nicht ein bloßes Zuchtbecken ſein ſoll, ununterbrochen der Hand des Meiſters, der es wie ein Kleinod ſtets liebevoll hegt und pflegt. Das gilt natürlich in beſonderer Weiſe von Aquarien, deren Ausmaß ein beſcheidenes iſt. Man halte ſich nur einmal vor Augen, welch einen Anblick ein kleineres Aquari— um, das urſprünglich ganz hübſch einge— richtet war, nach einigen Monaten bieten wird, welche Veränderungen in der Be— pflanzung vor ſich gegangen ſein werden, wenn der Bodengrund ein kräftiger und die Belichtung eine günſtige geweſen. Als was wird ſich im Juli präſentieren, was, ſagen wir, im März wie ein wahres Schmuckkäſtchen ausgeſehen? Man muß nur bedenken, wie manche unſerer Waſſerpflanzen unter ihnen zu— ſagenden Verhältniſſen geradezu ins Maß— loſe treiben, unheimlich wuchern und ſich vermehren wie Unkraut. Wie ihre Aus— läufer und Ranken überall hinkriechen und von jedem freien Fleckchen Beſitz ergreifen. Wie ſie ſich zwiſchen andere Pflanzen ſchieben und drängen und wenn ſie nirgends mehr Halt und Anker finden, ſich einfach aufbäumen und in die Höhe ſchießen, dabei ihre Luftwurzeln nach allen Seiten ins Waſſer verſendend. Wie Stellen im Aquarium, die anfangs ganz ſchütter, ja ſpärlich bepflanzt wurden, oft ſchon nach mehreren Wochen ein Pflanzendickicht aufweiſen können. Aus dieſer Andeutung allein mag man erſehen, daß man ſchon bei der Einrich— tung des Aquariums auf verſchiedenes Bedacht zu nehmen habe. Daß man ein Aquarium vor allen Dingen nicht zu dicht bepflanze und daß man beim Setzen der Pflanzen auch auf ihre Individualität Rückſicht nehme. So ſind raſchwüchſige anders zu behandeln als langſam treibende, desgleichen ſich ſtark ausbreitende nicht ſo wie einfach aufſchießende. Die Be— Aug. Reitmayer: Zur Pflege des eingerichteten Aquariums 79 ſchaffenheit des Bodengrundes, die Höhe desſelben ſoll, wie es die Pflanzen je— weilig erfordern, Berückſichtigung finden. Wir wollen unſeren Pflanzen doch zu einer natürlichen Entwicklung verhelfen, dazu benötigen ſie nebſt der erforderlichen Erdſchichte genügend Raum. Platz wollen auch die Pflanzen haben, beſonders die— jenigen, die Stolonen- und Seitentriebe machen (3. B. Sagittaria natans, Vallis- neria spiralis). Aber in den vier Wänden des Aquariums wird ihrem Wachstum in kürzerer oder längerer Zeit eine Grenze geſetzt, über die ſie geraden Wegs nicht hinaus können. So haben wir dafür zu ſorgen, daß wir ihr übermäßiges und in dieſem Falle zweckloſes Aberhandnehmen rechtzeitig eindämmen. Durch Zurückſtutzen überlanger Triebe und Abnehmen weit vorgeſchobener Schößlinge einerſeits, an— dererſeits durch Entfernung alter Pflanzen, an deren Stelle wir jüngere ſetzen, können wir das Aquarium ziemlich lang in der urſprünglichen Form erhalten. In ähnlicher Weiſe, wie bei den höher organiſierten Pflanzen, haben wir bei den niederen darauf zu achten, daß ſie ſich nicht allzuſtark ausbreiten. Ich meine hier die verſchiedenen Algen, die im Haus— halte der Natur eine große Rolle ſpielen und auch im Aquarium nicht ohne Be— deutung ſind, aber bei großer Vermehrung dieſes nicht bloß verunzieren, ſondern es am Ende geradezu zu einem Pfuhl machen können (grüne und blaue Schmieralge), ja ſelbſt den Fiſchen verderblich werden können (Fadenalge). Wie man dann größere Algenbeſtände entfernen, ihrem leider nur zu üppigen Wachstum Einhalt tun kann, dürfte wohl allgemein bekannt ſein. Auf die nötigen Hilfsmittel brauche ich nicht beſonders hinzuweiſen. Ein wichtiger Punkt iſt ferner die all— gemeine Reinhaltung des Aquariums. Darunter verſtehe ich die zeitweiſe, im Zimmeraquarium natürlich immer not— wendige Säuberung des Bodengrundes, der Wände uſw. Gerade in dieſer an— ſcheinend überflüſſigen Sache wird von zahlreichen Liebhabern viel geſündigt, ſie tragen mithin ſelbſt Schuld, wenn aus ihrem „ſchönen“ Aqarium recht bald ein kleiner „Schweineſtall“ geworden iſt. Man mag es kaum glauben, wie wenig eigentlich dazu gehört, ein vernachläſſigtes Aquarium wieder ſauber zu bringen. Nur ein paar Handgriffe „Scheiben putzen, 80 Pflanzen ausſchneiden, Bodengrund rei- nigen! Eine Hand voll feiner Sand über die alte Bodenſchicht geſtreut — und das Aquarium hat ein anderes Geſicht! Daß zur allgemeinen Säuberung auch das Entfernen der unſchönen Kalklinien am oberen Rande der Glastafeln, das Nach— füllen des verdunſteten Waſſers und das Abgießen der häßlichen Fettſchichte gehört, iſt ſelbſtverſtändlich. Dazu gehört dann ſchließlich noch die Beſeitigung aller faulenden Pflanzenteile, gelb werdender Stengel und dergleichen, der Futterreſte und Exkremente. Soll ein Aquarium eine freundliche Zimmerzierde bleiben, dann muß es meiner Fragen und Antworten f 3 Meinung nach in demſelben ſtets wie in einem Glashaus ausſehen — rein und nett! So nur, wenn einem aus der Pflege des eingerichteten Aqua- riums immer wieder Arbeit und Beſchäftigung erwächſt, kann es eigentlich ſeinen gedachten Zweck erfüllen. eine freundliche Zimmerzierde und zugleich ein ewig lebendiger Quell belehrender Anterhaltung ſein, ſondern auch ein Ableiter von Müßigang und Langerweile und ein wunderbares Heilmittel gegen die moderne, oft nur eingebildete Krankheit, die Nervoſität! =) 0 | 7 „ und Antworten eee eee eee Zur Pflege des Olmes. Frage: Ich beabſichtige Grottenolme zu pflegen, bin jedoch mit ihren Lebensbedingungen nicht vertraut und bitte Sie, mir folgende Fragen zu beantworten: 1. Iſt bei der Einrichtung und Aufſtellung des Behälters beſonderes zu beachten? 2. Welche Waſſertemperatur iſt nötig? 3. Iſt die Fütterung ſchwierig, da die Olme nicht ſehen können? D. L. in M. Antwort: 1. Wenn Sie die Grotten— olme (Proteus anguineus Laur.) möglichſt in ihrer urſprünglichen hellen Fleiſchfarbe halten wollen, ſo iſt völliges Dunkelſtellen des Behälters notwendig. Jede Belichtung ruft ſchon graue Flecke hervor; hell gehal— tene Tiere färben ſich meiſtens in kurzer Zeit ſchwarz oder dunkelviolett. Bei der Einrichtung des Aquariums verwenden Sie als Bodengrund am beſten reinge— waſchenen Flußſand und belegen den— ſelben mit einigen größeren flachen Steinen, welche Sie ſo anordnen, daß für die Tiere einige Schlupfwinkel entſtehen. Auch einige dicht unter der Waſſerober— fläche liegende flache Steine wären zu empfehlen, da dieſe ſehr gerne von den Kie— mentieren aufgeſucht werden. Der Waſſer— ſtand iſt ſtets niedrig (20 cm) zu halten, da ſich die Olme bei tieferem Waſſer nicht wohl fühlen. Von einer Bepflanz— ung iſt bei dunkelſtehenden Aquarien ab- zuſehen. Beim Aufſtellen des Behälters iſt darauf zu achten, daß er keinen Erſchüt— terungen ausgeſetzt iſt, hierfür ſind be— : ſonders friſchgefangene Exemplare empfind- : lich. Legen Sie keinen Wert auf die Farb— veränderung der Olme, dann können Sie die Pfleglinge in jedem bepflanzten Aqua⸗ rium halten. Hier iſt jedoch darauf zu achten, daß ev. auftretende Fadenalgen beſeitigt werden, da dieſe ſich leicht in den Kiemen der Siere verwickeln. ö 2. Die Temperatur des Waſſers kann verſchieden ſein. Eingewöhnte Olme fühlen lich bei 10“ C. ebenſo wohl wie bei 25°C. Nicht eingewöhnte Tiere halten Sie am beſten bei einer Waſſerwärme von 12 bis 15° C. Zu kalt gehaltene (unter 6—8° C.) freſſen wenig und werden bald matt und hinfällig. J Sehr empfindlichſind alle Grotten— olme gegen DTemperaturſchwank— ungen! Sie müſſen alſo bei ev. Waſſer⸗ wechſel, der ſo wenig wie möglich vorgenommen werden ſoll, ſehr vor— ſichtig ſein. 3. Die Fütterung iſt leicht. Es werden Regenwürmer, Mückenlarven, Tubifex, Daphnien und dergleichen gerne genom— men. Zur Abwechfſlung können Sie auch einige kleine Weißfiſche und Kaulquappen geben, jedoch nur in geringer Zahl. Die Olme finden ihr Futter ſofort, ja, längere Zeit gepflegte und zur beſtimmten Zeit ge— fütterte Tiere finden ſich vorher am Futter— platz ein und fangen oft die im Fallen begriffenen Futtertiere auf, ehe ſie den Boden erreichen. Ich möchte noch bemerken, daß der Grottenolm ein äußerſt widerſtandsfähiger und intereſſanter Aquarienbewohner iſt. Kommen Sie in den Beſitz eines Pärchens Dann wird es nicht bloß jo kann es leicht möglich ſein, daß Sie ſeine Liebesſpiele beobachten können und Nach— zucht erzielen (über 150 C. gehaltene ſind in der Regel eierlegend, bei einer niedri— geren Temperatur gehaltene Tiere find lebendgebärend, wie in den unterirdiſchen Gewäſſern ihrer Heimat). Als Literatur empfehle ich Ihnen die Arbeit von Dr. Kammerer: „Experimente über Fortpflanzung, Farbe, Augen und Körperreduktionen bei Proteus anguineus Laur. zugleich: Vererbung erzwungener Farben veränderungen“, Archiv für Ent— wicklungsmechanik der Organismen, her— ausgegeben von Prof. Dr. H. Roux, Band 33, 3. und 4. Heft. Verlag von Wilh. Engelmann, Leipzig, 1912. Dieſer vorzüglichen, 110 Seiten ſtarken, mit mehr⸗ eren Tafeln geſchmückte Monographie ſind vorſtehende Angaben entnommen. :: Vereins⸗Machrichten :: BIEEERERERRETERERERRERERERERERERERERERREIERETERERERERRRERRERERERERTEREEERRRTRRURRRRERERRE Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. „Biologiſche Geſellſchaft.“ Bericht vom September 1913. Der Einlauf am 5. ds. Mts. brachte eine Mitteilung, daß bei Ettendorf nächſt Stainz vor zirka 2 Monaten eine lebende Teichſchildkröte ge— funden wurde; eine Karte von Lehrer Rohrer in Kirchbach, welcher ſich zur Mitarbeit am „Fundbuch“ erbietet; Brief von Profeſſor Dr. Sajvpics in Laibach, der uns ſeine beiden Arbeiten: Zur Vertilgung der Gift⸗ ſchlangen in Krain i. F. 1912 und Herpeto- logiſche Notizen für Krain (letztere floveniſch) überſendet und die deutſche Ausgabe, ſobald ſie gedruckt iſt, verſpricht; ferner Karte von Herrn Prausnitz aus dem Münchener Zoo und eine Bücherofferte von H. Lewandowsky-Berlin. Es wird über Antrag des Herrn Putſchar beſchloſſen, mit einem Aufwande von zirka 60 K. einen Teil der angebotenen Bücher und Zeitſchriften zu kaufen. Aus dem Inhalt der zuerſt genannten Abhandlung von Prof. Sajovics dürfte allgemein intereſſieren, daß ſich unter den eingelieferten 15000 Giftſchlangen 14600 Sandvipern und nur 400 Kreuzottern befanden, darunter 7 Stück der ſogenannten bosniſchen Varietät mit doppelten Augenkranzſchildchen (aus den Karawanken), ferner 2 Stücke, welche als Baſtarde zwiſchen Kreuzotter und Sandviper angeſprochen werden, und zwar ſoll es ſein ein Kreuzotter © X Sandviper 7’, im Ausſehen einer Vipera aspis L ſehr ähnlich und ein Sandviper Q X Kreugptter 77 mit faſt verkümmerten Horn und unvollſtändiger Subocularreihe. Da wir nicht ſloveniſch verſtehen, müſſen wir uns ſchon gedulden, bis wir die deutſche Ausgabe der zweit⸗erwähnten Arbeit Graz. erhalten, welche, wie wir hören, auch etwas aus⸗ führlicher ſein ſoll. Wir find ſehr geſpannt, in Vereins⸗ Nachrichten 81 welcher Weiſe der Verfaſſer den Beweis erbringen wird, daß es ſich tatſächlich um Baſtarde handelt; bei der i. J. 1902 von dem bekannten Reptilien⸗ kenner Graf Veith in Kärnten erbeuteten, merf- würdigen Viper, wurde die Baſtardnatur zwar als möglich, aber nicht als erwieſen bezeichnet. Von den Reptilien, welche Prof. Sajovics als in Krain vorkommend aufzählt, war uns bisher unbekannt das Vorkommen der Lacerta fiumana Wern. und der Tropidonotus Tesselotus var. flavescens Wern., welche wohl hier ihre nördlichſte Verbreitungsgrenze erreichen; dagegen war uns die „Streifenringelnatter“, welche als „unentdeckt“ bezeichnet wird, aus dieſem Kronlande bereits bekannt. Dieſe bilineata Jan. oder persa Pall. bezeichnete Form kommt auch in Steiermark, Niederöfterreih und ſelbſt in Mähren vor. Herr A. Meuth hat gelegentlich ſeines Aufenthaltes in Krain i. J. 1905 bei Reifnitz zwei Stück derſelben gefangen, eben da aber auch 4 Exemplare der Lacerta viridis major, welche Art Prof. Sajovics nicht erwähnt. Herr Wenderich verabſchiedet ſich heute, da er nach Wien überſiedelt, erklärt jedoch, auch weiter treues Mitglied der Geſellſchaft zu bleiben und einen höheren Beitrag, nämlich 10 K., zu leiſten. Herr Dr. Bendl richtet freundliche Worte an den Scheidenden und fordert die Anweſenden auf, ihm ein kräftiges Heil zu bringen, was mit allgemeiner Begeiſterung geſchieht. Am 19. ds. Mts. erzählt Herr Putſchar, er habe, als er unlängſt in die Gegend, wo die Scheltopuſiks ausgeſetzt ſind, kam, von der Tochter des dortigen Wirtes erfahren, daß ſie vor einiger Zeit von einem Gaſt um einen Sack erſucht wurde, weil der Herr ein ihm unbekanntes Tier gefangen hätte. Das Mädchen ließ ſich das Tier zeigen, erkannte es als eine Panzerſchleiche und ver— langte energiſch die ſofortige Freilaſſung der vermeintlichen Schlange, indem ſie dem betreffenden Herrn mit der Anzeige drohte. Die Freilaſſung an der Fundſtelle ſei dann auch in ihrer Gegen⸗ wart erfolgt. Das wackere Eintreten für unſere Schützlinge findet lobende Anerkennung. Die Verleſung des Briefes eines Gutsbeſitzers in Heiligen⸗Geiſt (Süd⸗Steiermarh, welcher mitteilt, er habe ſich im Irrtum befunden und nicht Schildkröten, ſondern Teichmuſcheln in ſeinem Teiche, erregt große Heiterkeit. Die Nachforſchungen der Geſellſchaft haben ergeben, daß es ſich bei den Schildkrötenfunden immer nur um ausgeſetzte oder entkommene Tiere han⸗ delte. Herr Novak hat einige große Roſenkäfer (Cetonia speciosissima) aus Spalato und friſch⸗ geſchlüpfte, tadellos ſchöne Oleanderſchwärmer zum Vorzeigen mitgebracht. Herr Dr. Bendl legt die Bücher: Walter, Unſere Süßwaſſerfiſche und Sternfeld, Die Reptilien und Amphibien Mittel- europas, ſowie eine Abhandlung von Dr. R. Puſchnig in Klagenfurt, Beitrag zur Kenntnis der Formen und der Verbreitung der Vipern⸗ arten in Kärnten vor und ſpricht über dieſelben (ſiehe „Blätter“ XXIV S. 647 und XXV S. 51). Am 26. September waren die beſtellten Bücher eingelangt mit Ausnahme der erſten Jahrgänge des Mandee'ſchen Jahrbuches. die leider bereits verkauft waren. Die Beſichtigung der Bücher, es ſind 11 Bände Natur und Haus, 4 Bände Verthus und 1 Band Blätter, welche alle ſehr gut erhalten und im Original⸗Einband gebunden ſind, füllt dieſen Abend aus. F. X. Menth. 82 Vereins⸗Nachrichten Halle a. S. „Daphnia“ E. V. Sitzung vom 5. Dezember 1913. Nach Erledigung der verſchiedenen Eingänge wurde Herr Gießereimeiſter Reile als Mitglied aufgenommen. — Aus der Verſammlung wurden verſchiedene Anfragen entgegen genommen, und zwar als erſte: „Schlafen die Fiſche?“ Dieſes Thema ſoll in einer ſpäteren Sitzung beſonders als Vortrag behandelt werden. Nachſtehende Anfragen wurden über lebend gebärende Zahn— karpfen geſtellt. 1. „Laichen Kärpflinge periodiſch und in welchen Zeiträumen?“ kann nur dahin beantwortet werden, daß im allgemeinen eine Trächtigkeitsdauer von 4 bis 6 Wochen, je nach Temperatur, vorhanden iſt. 2. „Können dieſe Zeiträume verſchieden ſein, abgeſehen von einer Ruhepauſe und welches ſind die Arjachen ?“ Hier ſind vor allen Dingen wieder die Temperatur- verhältniſſe maßgebend, wie ja ſchon aus der erſten Antwort hervorging, doch ſind ſchon von einem Wurf Jungen bis zum nächſtfolgenden Geburtsakt 5 bis 6 Monate vergangen, dies iſt zum Beiſpiel der Fall, wenn man die Fiſche im Winter in ungeheizten Becken hält. Manche Liebhaber halten es überhaupt für zweckdienlich, das Ablaichen der viviparen Kärpflinge auf 3 bis 4 mal im Jahre zu beſchränken, ob dies aber nicht naturwidrig iſt, wäre noch feſtzuſtellen. Eine Schwächung der Zuchtweibchen, welche unter nor— malen Verhältniſſen, das heißt nicht übermäßig warm gehalten wurden, öfters als oben angegeben ablaichen, iſt wohl kaum zu befürchten. 3. „Kann es vorkommen, daß der Geburtsakt ſich auf 2 oder auch gar 3 hintereinander folgende Tage verteilt?“ Von mehreren Herren wurden der— artige Fälle beſtätigt; jo laichte z. B. ein Platy- poecilus an 3 hintereinander folgenden Tagen. Es können da verſchiedene Arjachen mit- ſpielen: Temperaturſchwankungen oder eintretende Schwäche, das Tier hat nicht mehr die Kraft, die Jungen auszuſtoßen; auch andere grobe, äußere Störungen. Eine letzte Frage: „Können Weibchen, die ſonſt normal gelaicht haben, ein oder mehrere Male hintereinander nur Eier abſtoßen?“ konnte bejahend beantwortet werden. — C. Wottawa, Schriftführer. Generalverſammlung am 9. Januar 1914. Der ſtellvertretende Vorſitzende, Herr Dennhardt eröffnet die Sitzung und gibt die Tagesordnung, die vor allem Entlaſtung und Neuwahl des Vor— ſtandes enthält, bekannt. Nach Erledigung der Eingänge gibt Herr Heſſe folgenden Kaſſenbericht: Einnahmen 1913 Mk. 404.34, Ausgaben 361.71, Beſtand am 1. Januar 1914 Mk. 42.63. Außerdem rückſtändige Beiträge Mk. 10.—. Schulden ſind nicht vorhanden. Die Bibliothek iſt durch Stiftung von 16 Büchern auf 232 Bände angewachſen und ſoll in dieſem Jahre jedem Mitglied ein Bücher⸗ verzeichnis zugeſtellt werden. Den Jahresbericht erſtattet Herr Dennhardt. Nach einem allgemeinen Hinweis auf verfloſſenes Leid und Freud konnte mit Genugtuung hervorgehoben werden, daß ge— rade in letzter Zeit die Verſammlungen ein ganz erfreuliches Bild boten. Es wurden 17 Vorträge gehalten, außerdem erfreute ſich der Fragekaſten einer regen Benutzung und gab Anlaß zu größeren Diskuſſionen. Erkurſionen fanden am Charfreitag, dann im Mai und im September ſtatt; das hieſige zoblogiſche Inſtitut wurde im Januar be- ſichtigt. Zeitſchriften des Vereins ſind die „Blätter“, „Wochenſchrift“, „Kosmos“, „Kleinwelt“ und „Natur“. Davon liegen „Wochenſchrift“ bezw. „Blätter“ aus: im Vereinslokal, Volksleſehalle, Akademiſche Leſehalle und Café Kronprinz. Der Fröhlichkeit und Geſelligkeit waren 4 Abende ge- widmet, darunter das XI. Stiftungsfeſt und die Weihnachtsfeier. Am 17. 10. 13 legte der bis⸗ herige 1. Vorſitzende, Herr Martin ſein Amt nieder, da er Halle verläßt; der 2. Vorſitzende übernahm bis heute proviſoriſch ſein Amt. Mit einem herzlichen Wunſch für das weitere Blühen und Gedeihen der „Daphnia“ ſchließt Herr Dennhardt ſeinen Bericht, nicht ohne auch all denen Dank abzuſtatten, die ſich beſonders hervor⸗ getan haben, den Zielen des Vereins gerecht zu werden. Nachdem der Verloſungswart und In⸗ ventarienverwalter Bericht erſtattet hatte, wurde dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Die Neuwahl ergibt: 1. Vorſitzender: Herr Lehrer Curt Denn- hardt; 1. Schriftführer: Herr C. Mottawa; Kaſ⸗ ſierer: Herr O. Heſſe; 2. Vorſitzender: Herr A. Dahl; 2. Schriftführer: Herr C. Wilde; In⸗ ventarienverwalter und Verloſungswart: Herr Fr. Schmidt; Büchereiverwalter: Herr H. Dittrich. Aus der Reihe der Anträge, die zur Erledigung gelangten, ſei hervorgehoben, daß einſtimmig be- ſchloſſen wurde, dem „Verband deutſcher Aquarien vereine“ beizutreten. An unſere Mitglieder richten wir zum Schluß die Bitte, unſeren Idealen treu zu bleiben und reges Intereſſe dadurch zu bekunden, weiter für den Verein und unſeren Beſtrebungen zu werben. Anſere Zuſammenkünfte mögen zeigen, daß bei uns in heiterer, zwangloſer Weiſe etwas zu lernen ſei und daß ein jeder ſtets befriedigt von einer ſolchen Sitzung nach Hauſe zu gehen ver⸗ mag. Auch durch kleinſte Mitteilungen und Beobachtungen kann jeder ſein Teil dazu bei— tragen uns in unſerer ſchönen Sache höher zu bringen. Mit einem kräftigen Gut Lurch und Laich im neuen Fahr, allerſeits. Der Borſtand: J. A. C. Wottawa. * Hamburg. „Humboldt“ Verein für Aquarien- und Terrarienkunde (R. V.). Verſammlungen am 2. und 4. Dienstag eines jeden Monats, abends 8 Uhr im Lloyd-Hotel beim Haupt- bahnhof. Verſammlung vom 13. Januar 1914. In der erſten Verſammlung im neuen Jahre fand ein aus dem Stegreif gehaltener Vortrag des 2. Vorſitzenden, Herrn Dr. Pauſchmann ſtatt. Der letztere gab außerdem bekannt, daß unſer 1. Vorſitzender, Herr Brüning, durch Krankheit leider noch immer verhindert ſei, den Vorſitz in unſeren Verſammlungen wieder zu übernehmen. Das Thema, das Herr Dr. Pauſchmann ſich gewählt hatte, bezog ſich auf die Lichtſinnes⸗ organe der Pflanzen. Der Vortragende erläuterte zunächſt die phyſikaliſchen Eigenſchaften der optiſchen Linſe, um alsdann auf die Bezieh⸗ ungen zwiſchen Tier und Pflanze durch gemein⸗ ſame Lebensäußerungen näher einzugehen. Noch Linné war der Anſicht, daß die Pflanzen keine Organe hätten, die gegen Licht empfindlich ſeien, auch andere Reizbarkeit nicht vorläge. Heute wiſſen wir, daß die Pflanze in mancher Hinſicht den tieriſchen Organismen ähnliche Einrichtungen beſitzt. Das Leben der Pflanze baſiere wie das des Tieres, auf phyſikaliſche, chemiſche und phy⸗ ſiologiſche Prozeſſe. An Hand trefflich gewählter Bar REN Er: Geiſpiele erklärte der Redner die verſchiedene Wirkungsart eines jeden dieſer Prozeſſe. Wenn⸗ gleich die Pflanzen keine Bildaugen wie Menſchen und Tiere haben, ſo beſitzen ſie doch lichtempfind⸗ liche Organe, welche in gewiſſem Sinne als Augen betrachtet werden können. Bei den Bild- augen der Menſchen und Tiere ſpiele nächſt der Netzhaut das optiſche Einſtellungsvermögen der Augenlinſe eine wichtige Rolle. Wenn die Pflan⸗ zen im Allgemeinen auch derartige Augenlinſen nicht haben, ſo ſind ſie doch mit einem licht⸗ empfindlichen Sinnesreiz ausgerüſtet, der ſie nötigt, ihre aſſimilierenden Organe ſenkrecht zum einfallenden diffuſen Licht zu ſtellen. Einige Schattenpflanzen machen allerdings eine Aus⸗ nahme. Durch eingehende Unterſuchungen iſt es übrigens nachgewieſen, daß gewiſſe Pflanzen in⸗ folge ihres hiſtologiſchen Aufbaues das Vermögen beſitzen, ſcharfe Bilder der Umgebung aufzu⸗ nehmen. Irgendwelchen Nutzen haben dieſe Ein⸗ richtungen für das Wachstum der Pflanze ſelbſt natürlich nicht. Der Vortragende ging dann noch auf den Aſſimilationsprozeß, den die Lichtauf⸗ nahme bei den Pflanzen herbeiführt, ein, um ſeine Ausführungen mit einer intereſſanten Er⸗ örterung früherer philoſophiſcher Spekulation über das Wirken der Natur, die heute einer praktiſchen Erforſchung der Naturerſcheinungen Platz gemacht hat, zu ſchließen. Am Schluſſe der Verſammlung fand die Gratisverloſung einiger exotiſcher Fiſche ſtatt. Wilh. Mahnke, 2. Schriftf. Hamburg, „Ballisneria“. Durch Krankheit unſeres Schriftführers konnten die Protokolle der letzten Verſammlungen nicht rechtzeitig veröffentlicht werden. Wir bringen nachträglich das Protokoll der Verſammlung vom 4. Dezember 1913. Es wurden 15 Kalender bei dem Verlage der „W.“ beſtellt. Die Verloſung brachte 3.20 Mk. ein. — Herr Haupt ſtiftete einen Poſten Mit- gliedskarten. — Herr Baar, der als Gaſt anweſend war, zeigte ein Weibchen von Girardinus Guppyi vor, das, nachdem es Junge geworfen, ſich zum Männchen umgebildet hat. Das Kopulationsorgan iſt voll⸗ kommen entwickelt, doch treibt das Tier kein Weibchen ſeiner Art, ſondern hält ſich an die, das gleiche Becken bewohnenden Weibchen von Xiphophorus (Helleri) strigatus. Wieder einmal ein Beiſpiel für die im Tierreich nicht ſelten vor⸗ kommende Zwitterbildung. Herr Bäthge hatte einen zirka 25 cm langen, unbekannten Seefiſch mitgebracht, deſſen Körper über und über rot gefärbt iſt. Er iſt in der Nordſee gefangen und kommt nach Ausſage des Fängers ſehr ſelten vor (nachträglich beſtimmt worden als Mullus surmuletus). Herr Willgeroth teilte uns mit, daß er einige neue Barben er- halten hätte, die aber durch ſeine Ichthyophtirius⸗ ſeuche ſtarben und dann leider in ſeiner Abweſen⸗ heit weggeworfen wurden. Herr Willgeroth wandte bei jener Seuche, die ſchon ſehr weit vor— geſchritten war und ſeinen ganzen Fiſchbeſtand zu vernichten drohte, mit Erfolg ein Bad in einer 3% igen Salzlöſung an, obgleich ſein Nach⸗ bar, unſer geſchätzter Herr Arnold, entſchieden davon abriet. Dieſe Löſung wirkte zuerſt ſo ſtark auf die geſchwächten Tiere, daß ſie ſofort ohn⸗ mächtig wurden, jedoch durch allmähliche Gewöh— Vereins⸗Nachrichten ö 83 nung wurden fie jo abgehärtet, daß ſie 5 Minuten und mehr in der Löſung verweilen konnten. Nach zirka zehnmaligem Baden waren ſie voll⸗ kommen wieder hergeſtellt. Zu dieſer Gewaltkur hatte ſich Herr Willgeroth entſchloſſen, nachdem Dunkelſtellung des Behälters, ſtändige Durchlüf⸗ tung und Erwärmung auf 30 Grad und 5 — 6- maliger täglicher Waſſerwechſel auch nicht den geringſten Erfolg brachte. Täglich gingen ihm Tiere ein, während nach Anwendung des Galz- bades auch nicht ein einziger Fiſch mehr geſtor⸗ ben iſt. Wir bemerken dazu, daß derartige Gewaltkuren wohl lieber nur im äußerſten Notfalle anzuwenden ſind, während man, wenn die Seuche noch im Entſtehen iſt, ihr durch ſtarke Erhitzung und kräftige Durchlüftung, wenn möglich auch durch Waſſerwechſel, mit Erfolg beikommen kann. Verſammlung vom 18. Dezember. Herr Bäthke eröffnete die VBerſammlung und gab die Eingänge bekannt. Herr Willgeroth hielt als Delegierter der Anterelbiſchen Vereini- gung Vortrag über die letzte Arbeitsverſamm⸗ lung der U. V. Von Herrn Wenzel wurde der Antrag geſtellt, anſchließend an unſere Karpfen⸗ verloſung eine kleine Verloſung von Schokolade für unſere Damen zu veranſtalten. Dem Antrage wurde ſtattgegeben. Herr Wenzel wurde mit der Sache betraut. Unter Punkt „Verſchiedenes“ wurde angeregt, eine Aquarienſchau zu veran⸗ ſtalten. Der Punkt wurde für die nächſte Ver⸗ ſammlung zurückgeſtellt. Herr Willgeroth zeigte dann einen Dambök'ſchen Blaubrenner vor. Ob— gleich der Brenner mit größter Vorſicht und unter Beobachtung peinlichſter Sauberkeit benutzt wurde, iſt der Vergaſerring abgelötet. Nur durch rechtzeitige Rückkehr wurde ein größeres Unglück verhütet, denn das Becken (mit Holz bekleidet) ſtand bereits in Flammen. Ein ſchönes Zucht⸗ paar Haplochilus cameronensis war das Opfer dieſes Vorkommniſſes. Die Mitglieder erklärten übereinſtimmend, daß die Konſtruktion dieſes Brenners verfehlt iſt und im Intereſſe der Lieb⸗ haber muß entſchieden vor Benutzung dieſes Brenners gewarnt werden, ſolange der Fabrikant die Konſtruktion nicht verbeſſert. Der Gbelſtand wäre ſehr leicht zu beſeitigen, indem der Vergaſer⸗ Ring ſtatt angelötet, eingenietet würde. Im AGbrigen ſoll nicht unerwähnt gelaſſen werden, daß der Blaubrenner ſonſt gut funktionierte. Die Heizkraft war bei faſt vollſtändiger Geruch— loſigkeit ſehr gut, ſodaß der Dambök'ſche Blau⸗ brenner zu empfehlen wäre, wenn eine Anderung dahingehend getroffen wird, daß ein Ablöten des Vergaſer-Ringes ausgeſchloſſen iſt.“ In Vertretung des Schriftführers: Willgeroth. Waldenburg (Schlefien). „Verein für Aquarien⸗ und Terrarienkunde.“ Sitzung am 19. Dezember. Der Herr Vorſitzende erſtattete den Zeitſchriften⸗ bericht. Herr Realſchuldirektor, Profeſſor Hilgenfeld wurde als Mitglied aufgenommen. Nachdem verſchiedene, geſchäftliche Sachen erledigt waren, erſtatteten die Herren Reichſtein, Hornig, Kirchner und Stahn Bericht über ihre Zuchterfolge und die hierbei gemachten Erfahrungen. Als Po— lypenvertilger empfiehlt der Schriftführer die große Spitzhornſchnecke (Limnaea stag- nalis), die in Gräben und Teichen zu finden iſt 1 Sit inzwiſchen geſchehen. Der Verlag. 84 Wenn auch dieſe Schnecke die unangenehme Eigenſchaft beſitzt, Pflanzen zu freſſen, und folge⸗ deſſen vom Fiſchzüchter wenig oder gar nicht ge⸗ halten wird, ſo muß man es ihr zum Ruhme nachſagen, daß ſie der beſte Polypenvertilger iſt. Der Berichterſtatter hat die Beobachtung gemacht, daß dieſe Schnecke ein Zuchtaquarium, welches mit einer Anmenge von Polypen beſetzt war, in wenigen Tagen vollkommen ſäuberte. Allerdings hat auch der Züchter Obacht zu geben, daß ſie ſich nicht an Fiſchlaich vergreift. Zum Schluß der Verſammlung wurde ein 3 Pfund ſchwerer Weihnachtskarpfen verloſt. Der Vorſtand. Hauptverſammlung am 16. Fanuar Der Schriftführer erſtattete den Jahresbericht, aus dem hervorging, daß der Verein auch im verfloſſenen Vereinsjahr — dem zweiten ſeines Beſtehens — eifrig gearbeitet hat. Hierauf er- ſtattete der Kaſſenwart, Herr Zeipert, den Jahres⸗ Kaſſenbericht, der ein erfreuliches Bild einer ge- ſunden Finanzwirtſchaft zeigte. Bei der Neuwahl des Vorſtandes wurden die bisherigen Vorſtands⸗ mitglieder einſtimmig wiedergewählt. Zugewählt wurde als II. Vorſitzender: Herr Muſikdirektor Herzig. Die Pflege des Futterteiches wurde Herrn Neumann übertragen. Der Verein iſt dem Verbande beigetreten. Im Frühjahr werden im hieſigen Gymnaſium Aquarien und Terrarien aufgeſtellt. Der Verein hält von jetzt ab ſeine Sitzungen nicht mehr in der Gorkauer-Bierhalle, ſondern im Hotel Pleß'ſcher Hof ab, und zwar alle 14 Tage, nicht mehr Freitags, ſondern Dienstags. Der Vorſtand. B. Berichte. Altona (Elbe). „Verein Altonaer Aquarien- freunde“ E. V. Verſammlung am Donnerstag, 15. Januar 1914. Die Verſammlung wird vom erſten Vorſitzenden, Herrn Oſtermann, eröffnet. Anweſend ſind 20 Mitglieder, ferner unſer Ehrenmitglied Herr Strieker, ſowie zwei Damen. Eingegangen waren ein Schreiben von Herrn Bethge, betr. Kaufgeſuch von Fiſchen, ein Schreiben von Herrn Schultz, ſowie Antwortſchreiben der Firma Wenzel & Sohn, worin dieſelbe ſich unſerem Erſuchen um Auf- nahme unſerer Vereinsberichte in der Wochen— ſchrift ablehnend gegenüber verhält. Als Grund der Ablehnung wird in dieſem Schreiben ange- geben, daß die Haltung von 8 Wochenſchriften bei 20 Mitgliedern nicht genügend jei. Die Ber- ſammlung ſieht von einer Debatte hierüber ab. Ferner waren eingegangen Kosmos und Wochen— ſchrift. Mückenlarven konnten nicht verteilt werden, da dieſe nicht eingegangen waren. Da der 1. ſowie 2. Schriftführer nicht anweſend ſind, wird auf Zuruf der Anterzeichnete als Schriftführer für den heutigen Abend gewählt. Herr Reimers, welcher anweſend iſt, wird als neues Mitglied vom 1. Vorſitzenden begrüßt, dagegen die Aufnahme des Herrn Simon bis zur nächſten Verſammlung zurückgeſtellt, da dieſer Herr nicht anweſend iſt. Auf Vorſchlag des 1. Vorſitzenden wird Punkt 5 der Tagesordnung nunmehr vornweg genommen und erteilt derſelbe unſerem Ehrenmitglied Herrn Strieker zu ſeinem Vortrag: „Des Aquarianers Weltanſchauung“ das Wort. Herr Strieker verſtand es meiſterhaft, den Zuhörerkreis bis zum letzten Moment ſeines Vereins⸗Nachrichten Vortrages zu feſſeln, wofür ihm reicher Beifall zu teil wurde. Die ſich daran ſchließende Dis⸗ fujfion war eine ſehr lebhafte. Es wurden ver⸗ ſchiedene Stimmen laut, daß derartige Vorträge oder auch Vorleſungen intereſſierender Artikel wiſſenſchaftlicher Werke mit evtl. ſich daran ſchließenden Diskuſſion des öfteren geboten werden möchten. Alsdann wurde der Zeitſchriftenbericht erſtattet, dem ſich der Bericht des Herrn Schmidt über die „A. V.“ anſchloß. Hierauf fand die Verſteigerung einiger Pflanzen ſtatt. Herr Reimers ſtiftete dem Verein eine Steinkrabbe, wofür ihm vom 1. Vorſitzenden der Dank des Vereins aus⸗ geſprochen wurde. Herr Cober überreicht zum Schluß noch eine Einladungskarte des Hohen— felder Aquarium- und Terrarium-Vereins, zu ſeinem demnächſtigen Tanzkränzchen, worüber der 1. Vorſitzende der Verſammlung Näheres be— kannt gibt. Woge. Berlin. „Nymphaea alba.“ Generalverſammlung vom 7. Jan. 1914. Der Vorſitzende eröffnet die Sitzung und wünſcht allen Mitgliedern ein glückliches, neues Jahr! Eingegangen ſind zahlreiche Glückwünſche von Mitgliedern, Vereinen c. Ausgeblieben ſind die beſtellten Mückenlarven. Herr Schloemp macht der Verſammlung die freudige Mitteilung, daß es gelungen ſei, Herrn Dr. Behrens für unſere „Mikrobiologiſche Unterabteilung“ zu intereſſieren und wird uns genannter Herr am Mittwoch den 14. Januar einen Vortrag: „Das Mikroſkop im Dienſte der Aquarienliebhaberei“ halten. — Die laufenden Koſten der Nifrobiolo- giſchen Unterabteilung werden von der Verſamm⸗ lung genehmigt. Beſchloſſen wird, die Vor⸗ träge über Mikrobiologie den Groß— Berliner-Aquarien-Vereinen zugänglich zu machen und können alle Mitglieder, welche ſich durch Mitgliedskarte legiti⸗ mieren können, gratis an den Vorträgen teilnehmen. Wir bitten die verehrlichen Groß-Berliner-Vereine, recht oft im In⸗ tereſſe der Liebhaberei davon Gebrauch zu machen. Die Sitzungen der „Mikrobiologiſchen Unterabteilung“ finden jeden zweiten Mittwoch im Monat in unſerem Vereinslokal „Zum Ale⸗ zandriner“ S. W. 42., Alexandrinenſtr. 37a, abends 9 Ahr ſtatt. Gäſte jederzeit herzlich will— kommen! — g Herr V. Schloemp erſtattet nun den Jahresbericht für 1913. Das Jahr 1913 war für uns ſo reich an ſchönen Erfolgen, wie keins zuvor. Auf der ganzen Linie unaufhaltſamer Fortſchritt. Wir ſind deshalb auch im Rechte, wenn wir auf die hinter uns liegende Strecke nur mit dem Gefühle freudiger Genugtuung zurück⸗ blicken! — Abgehalten wurden 24 Mitglieds- und 12 Vorſtandsſitzungen. Der Beſuch mit durch— ſchnittlich 90%e zeigt deutlich, mit welch regem Intereſſe die Mitglieder an der Sache beteiligt ſind. Zur Bildung und Unterhaltung der Mit⸗ glieder wurden 12 Vorträge gehalten, Vor— tragende waren: Herr Lehrer E. Born (Wit⸗ glied der Naturwiſſenſchaftlichen Sektion des B. L. V.) „Zwiſchen Eisbergen und Rieſen⸗ dampfern“ — „Im Dunkel der Tiefſee“ — „Die Wunder der Urwelt“, ſämtlich mit prächtigen Lichtbildern ausgeſtattet. Herr V. Schloemp: „Fiſchzucht im Zimmer“ — „Ein Stündchen am Terrarium“, Winter vorbereitungen. Herr O. 5 Dirübbiſch: „Beſuch einer Fiſchzuchtanſtalt.“ Herr A. Müller: „Erlebniſſe auf einem Ozean⸗ dampfer.“ Herr O. Kiefer: „Entwicklungslehre und Darwinismus“ — „Eine Reiſe nach Rügen“, letzterer mit Lichtbildern. Als überaus nützlich und belebend haben ſich die regelmäßig von Herrn Kiefer gehaltenen Literaturberichte erwieſen. Beſichtigungen fanden ftatt: Der „Zucht⸗ anſtalt Conradshöhe“, der Kärpflingſchau vom 5 „Argus⸗Schöneberg“, des „Botaniſchen Gartens“ in Dahlem, des Kgl. Inſtituts für Binnenfiſcherei in Friedrichshagen bei Berlin mit Führung von Herrn Prof. Schiemenz, und der Firma Scholze & Pötzſchke⸗Berlin. — Im Frühjahr fand, wie regelmäßig, eine ge⸗ meinſame Pflanzenbeſtellung auf Koſten des Vereins ſtatt. 5 Zur weiteren Einführung der „Seewaſſerlieb— haberei“ wurde des öfteren Propaganda gemacht, jedoch ſind die Erfolge noch nicht den gehegten Erwartungen entſprechend. — Anfang des Jahres mußten wir unſer Vereinslokal wechſeln und haben unſer Domizil im „Alexandriner“ aufgeſchlagen, wo wir uns nun recht wohl fühlen. — Als Vereins- organ gelten wie im Vorjahr wieder die „Blätter.“ Einer großen Beliebtheit erfreut ſich der „Mo— natsanzeiger“, eine Schaffung, die die innere Feſtigkeit zwiſchen Vorſtand und Witgliedern erheblich verſtärkt hat. Die Anteilnahme an einem Kurſus der „Mikro— biologiſchen Vereinigung“ (E. V.) zu Charlotten⸗ burg gab die Veranlaſſung, eine „Wikrobiologiſche Unterabteilung der „Nymphaea alba“ ins Leben zurufen, der ſich ſogleich 10 Herren anſchloßen. Dank der überaus großen Opferfreudigkeit unſerer Mitglieder, konnten wir für den Verein ein zweites, weſentlich beſſeres Mikroſkop, ſowie einen eigenen Projektionsapparat anſchaffen. Hierdurch ſind der Vereinstätigkeit weitere neue Gebiete erſchloſſen worden. — a Mehrere Exkurſionen und Spaziergänge wurden gemacht, fanden aber ſtets nur geringe Beteiligung. Für die Geſelligkeit ſorgten ein Eisbeineſſen, ein Ausflug mit Familie nach Sadova, die Weihnachts- beſcherung der Kinder und die Tanzkränzchen, die ſich ſtets den Lichtbildervorträgen anreihten. Auch mit den Groß⸗Berliner Aquarien-Bereinen pflegten wir die Freundſchaft und werden es weiter tun. Der Verbandsfrage ſtehen wir ab⸗ wartend gegenüber. Der feierlichen Eröffnung des „Berliner Aquariums“ wohnten Herr Schloemp und Herr A. Conrad als Vertreter des Vereins bei. Herr Genz erſtattet den Kaſſenbericht. Nach⸗ dem die Einnahmen und Ausgaben befannt- gegeben ſind und vom derzeitigen Kaſſenbeſtand Mek. 135.34 Kenntnis genommen iſt, erſtatten die Reviſoren Bericht und wird dem Kaſſenführer Decharge erteilt. Nun legt der Geſamtvorſtand ſeine Amter nieder. Nachdem Herr Fürſt dem alten Vorſtand für ſein erfolgreiches Wirken im Namen des Vereins herzlich gedankt hat, leitet er als Alterspräſide den Wahlakt. Einſtimmig wird der Hauptvorſtand wieder⸗ gewählt, von der Anterkommiſſion lehnen leider einige Herren die Wiederwahl ab. Der Vorſtand ſetzt ſich nun wie folgt zuſammen: Vorſtand: Herr V. Schloemp, I. Vorſitzender, Berlin O. 112, Neue Bahnhofſtraße 29. Herr A. Conrad, I. Schriftführer, Neukölln, Schierkeſtr. 22. Herr R. Genz, I. Kaſſierer, S. O. 26, Reichen⸗ bergerſtraße 169. 1 Vereins-Nachrichten 85 Anterkommiſſion: II. Vorſitzender: Herr G. Malchert; II. Schriftführer: Herr P. Frenzel; II. Kaſſierer: Herr R. Baumgärtel; I. Bibliothekar: Herr P. Kühne; II. Bibliothekar: Herr G. Wagen⸗ knecht; I. Verkaufswart: Herr O. Drübbiſch; II. Ver⸗ kaufswart: Herr F. Schmolke; I. Verloſungswart: A. Lehmann, zugleich Mikroſkopverwalter; II. Ver⸗ loſungswart: Herr E. Bartz; I. Projekt. ⸗App.⸗Ver⸗ walter: Herr K. Spinder; II. Projekt.⸗App.⸗Ver⸗ walter: A. Krüger. Nach Beendigung der Wahl nimmt der Vorſtand ſeine alten Plätze wieder ein. Herr Schloemp bringt der „Nymphaea alba“ ein kräftiges Hoch aus, in welchem die Anweſenden begeiſtert ein- ſtimmen und bittet die verehrlichen Witglieder, auch in dieſem Jahr den Vorſtand wieder tat⸗ kräftig zu unterſtützen. Möge ein jeder einige Stunden darauf verwenden, um neue Mittel und Wege zu finden, mit dem er an ſeinem Teile unſere Sache fördern kann. Wenn jeder in dieſem Sinne auf die zurückliegende Zeit blickt, wird es uns leicht fallen, auch im neuen Jahre mit un⸗ geſchwächter Kraft an der Erreichung unſerer Ziele zu arbeiten. And dieſe Arbeit wird um jo erfolgreicher ſein, je mehr jeder einzelne die Aberzeugung gewinnt, daß unſer bisheriges Wirken nicht umſonſt geweſen iſt. So warten unſer auch im neuen Jahre Aufgaben in Hülle und Fülle. Angeſpornt durch den großen Erfolg des vergangenen Jahres, wollen wir ſie mit der feſten Zuverſicht auf gutes Gelingen nach beſten Kräften weiter zu fördern verſuchen. Setzt jeder ſein Beſtes ein, dann — es iſt kein Zweifel — wird uns das neue Jahr unſer Mühen wieder reichlich lohnen. Arthur Conrad. * Erfurt, „Aquarien und Terrarienfreunde“ e. B Sitzung vom 16. Januar 1914. Die ſatzungsgemäß einberufene ©eneralver- ſammlung wurde vom 1. Vorſitzenden mit einer Begrüßung der zahlreich erſchienenen Mitglieder eröffnet. Es folgt zunächſt die Bekanntgabe der Eingänge. Unter dieſen befanden ſich als Neu- heit praktiſche Thermometer, Erfindungen unſerer Mitglieder, der Herren Tänzer und Grafen. Es wurde ſodann die eigentliche Generalver— ſammlung eröffnet und erſtattete zunächſt der Vorſitzende einen Tätigkeitsbericht. Aus dieſem war zu entnehmen, daß in dem abgelaufenen Vereinsjahr 28 Sitzungen abgehalten worden ſind, welche von 664 Perſonen beſucht worden waren. Herr Schneider hatte ſich der Mühe unterzogen und über das Anwachſen des Vereins in den letzten 5 Jahren eine ſtatiſtiſche Tafel, ſowie über den Beſuch an den einzelnen Bereinsabenden in dem gleichen Zeitraume eine graphiſche Dar- ſtellung angefertigt und ſie dem Verein zum Geſchenk gemacht. Ferner iſt zu erwähnen, daß im Fahre 1913 folgende beſondere nennenswerte Vorträge ab- gehalten worden ſind: von Herrn Dr. Büttner über „Tiere und Menſchen“ von Hagenbeck mit Lichtbildern, Herrn Stenger über „Reijebilder“ mit Lichtbildern, Herrn Korſch „Aber Netzalgen“ und „Arſprung des Lebens“. Ein Herrenabend, ein Sommerfeſt in unſerem Tümpelgarten, ſowie ein Ausflug nach dem ſchönen Thüringer Wald ſorgten dafür, daß auch der Frohſinn auf ſeine Rechnung kam. Mit den Gemeinden Witterda und Schellroda wurden Pachtverträge über Futter⸗ tümpel abgeſchloſſen, während der Tümpelgarten 86 dem Verein viele frohe Stunden, aber mancherlei Sorgen verurſachte. Im Laufe des Jahres hatten ſich 11 Mitglieder angemeldet und weiſt die Stammrolle einen Beſtand von 62 Mitgliedern auf. Der Bericht des Kaſſierers läßt die erfreu- liche Tatſache erkennen, daß der Verein auch im vergangenen Jahre gut gewirtſchaftet hat, was auch die Zunahme des Vereinsvermögens erkennen läßt. In der darauf folgenden Vor⸗ ſtandswahl wurde der bisherige Vorſtand ein- ſtimmig wiedergewählt, während in die Ver⸗ loſungskommiſſion Herr Wegener neu hinzuge⸗ wählt wurde. Sämtliche Herren nahmen die Wahl wieder an. Nach Erledigung einiger ein- gegangenen Anträge wurde ſodann der Arbeits⸗ Kalender für das 1. Vierteljahr feſtgeſetzt, welcher bereits reichlich mit Vorträgen ausgeſtattet werden konnte und eine Reihe genußreicher Abende in Ausſicht ſtellt. Nachdem ſich noch ein Herr als Mitglied an- gemeldet hatte, wurde die Sitzung vom Vorſitzen⸗ den mit dem Wunſche geſchloſſen, daß dem Verein auch im neuen Jahre ein kräftiges Blühen und Gedeihen beſchieden ſein möge. St. Gera R. „Waſſerroſe.“ Sitzung am 20. Januar 1914. Der 2. Vorſitzende, Herr Fink, begrüßt die Mitglieder, ſowie die beiden Herren Wolf und Scherf als Gäſte. Protokoll wird verleſen und angenommen. Bekannt wird gegeben, daß ein früheres Mitglied Futter aus unſerem Teiche entwendet und ſoll dieſes anſtändige Gebahren bei nochmaligem Vorkommen zur Anzeige gebracht werden. Hierauf hält Herr Krätzſchmar ſeinen angekündigten Vortrag über den Scheibenbarſch und ſeine Zucht. Nach Beendigung desſelben wurde Herrn K. der ungeteilte Dank des Vor— ſitzenden und der Mitglieder. Die Herren Scherf und Wolf ſtellen Aufnahmeantrag und erfolgt derſelbe einſtimmig für beide Herren. Der nächſte Vortrag findet in der 2. Sitzung im Februar ſtatt, und zwar über Etroplus mac, gehalten von Herrn Fink. In der nächſten Sitzung am 3. Februar iſt Beſchlußfaſſung über eine in dieſem Jahr evtl. vorzunehmenden Aus⸗ ſtellung und wollen die Mitglieder hierzu voll- zählig erſcheinen. Herold. Hamburg. „Roßmäßler“. Generalverſammlung vom 7. Januar 1914. Beſuch 30 Perſonen. Nach Bekanntgabe der Eingänge gab uns unſer Porſitzender Herr Schröder einen kurzen Rückblick über das ver- floſſene Bereinsjahr. Redner führte etwa folgen- des aus: Es wurden 24 Verſammlungen abge- halten, darunter eine Hauptverſammlung am 8. Januar und eine außerordentliche am 17. Sep⸗ tember. Beſucht wurden die Verſammlungen von durchſchnittlich 40 Perſonen. Der Höchſtbeſuch war am 20. Auguſt 52 Perſonen und am 17. Dezember als ſchwächſter 25 Perſonen. Die Mitgliederzahl mit 83 Perſonen am 1. Januar 1914 iſt um 2 gegen das Vorjahr zurückgegangen. Aufgenommen wurden 18 und ausgetreten ſind 20 Perſonen. Für die Bücherei iſt auch im verfloſſenen Fahre wieder ein nennenswerter Betrag aufgewendet worden. Ferner ſind noch erwähnenswert die Beträge für Schuldſcheintilg⸗ ung, Roßmäßlerſpende ꝛc. Zeitſchriften wurden gehalten Wochenſchrift und Blätter. Für die Vereins⸗MNachrichten letzteren mußten einſchließlich Haftpflichtverſicher⸗ i 1.9 ung —.60 Mark zugezahlt werden. Bom Oktober 1913 ab werden laut Verſammlungsbe⸗ ſchluß vom 17. September 1913 nur die Blätter als Bereinsorgan gehalten ohne jegliche Zu⸗ zahlung einſchl. Haftpflichtverſicherung. Vorträge wurden 12 gehalten, darunter 6 mit Lichtbildern und einer mit kinematographiſchen Vorführungen. Außerdem gaben 25 Herren Anregungen für unſere Liebhaberei in den Zeitſchriften. Recht zahlreich waren auch die Stiftungen der Mit⸗ glieder an den Verein. Sie beſtanden in Fiſchen, 7 | Pflanzen und anderen Utenſilien. Durch die 4 veranſtalteten Verloſungen kamen Mitglieder und Gäſte in den Beſitz mancher ſchöner Gewinne, die ſich natürlich auch auf vorgenannte Gegen⸗ ſtände erſtreckten. Für die Verbreitung der Liebhaberei wurde auch in ausgiebiger Weiſe geſorgt. Es erſchienen Artikel in den Zeitſchriften und in der Hamburger Tagespreſſe. Ein weiteres Schulaquarium fand in der Volkſchule, Lutteroth⸗ ſtraße, Aufſtellung. Verſchiedene Jahrgänge der Wochenſchrift und Blätter wurden an die Bücher- halle abgegegen. UAnſer Vereinsſchauaquarium, welches uns die Firma Scholz in Hannover in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung ſtellte, wird in Kürze in unſerem Vereinslokal Auf⸗ ſtellung finden. Herr Conn befaßt ſich ſeit längerer Zeit mit dem Photographieren von Fiſchen und gibt Bilder und Platten zum Selbſt⸗ koſtenpreiſe ab. Daß unſerer Liebhaberei ſehr damit gedient iſt, beweiſen die vielen Aufträge, die Herrn Conn von allen Seiten zugehen. Iſt doch auch eine Photographie viel lebenswahrer und natürlicher als manche Zeichnung. Es wäre noch der Sonderveranſtaltungen unſeres Vereins zu gedenken. Damen nach Finkenwerder ſtatt. Anfang Auguſt hielten wir unſer Familienfeſt bei Gnauck in Niendorf ab. Gleichfalls im Auguſt beſuchten wir die Ausſtellungen „Waſſerſtern“ in Harburg und „Riccia“ in Hamburg. Auch die unterelbiſche Vereinigung, der wir ja angehören, bot uns wiſſenſchaftliche Vorträge in Verbindung mit kinematographiſchen Vorführungen. Zum Schluß forderte Redner die Anweſenden noch auf, wie ſtets, auch im neuen Jahre tatkräftig mitzuwirken zum Wohle des Vereins und zum Segen der Liebhaberei. Nachdem Herr Kreißler den Büchereibericht und Herr Homann den Kaſſen⸗ bericht erſtattet hatten, wurde letzterem Entlaſtung erteilt. Darauf fand die Neuwahl des Vorſtandes ſtatt. Das Ergebnis war folgendes: 1. Vor⸗ ſitzender Herr Schröder, 2. Vorſitzender Herr Schwarzer, 1. Kaſſierer Herr Homann, 2. Kaſſierer Herr Gräning, 1. Schriftführer Herr Schetler, 2. Schriftführer Herr Groth, als Beiſitzer die Herren Kruſe, Piper, Dr. Sonnenkalb, Wilkens, Bücherververwalter Herr Kreißler, Stellvertreter Herr Keller, Reviſoren die Herren F. Mayer und Adolphſen, Verloſungseinkäufer die Herren Böſche, Sachſe und Zawadski. Zur Ausgabe gelangten die beſtellten Taſchenkalender von 1914, ſowie Mückenlarven. Zum Punkt Liebhaberei ſprach noch Herr Kramp, der uns in kurzen Worten etwas über die ihm gelungene Zucht des erſtmalig von Herrn C. Siggelkow impor- tierten oſtafrikaniſchen Fundulus ortho- notus? mitteilte. Ein ausführlicher Artikel wird demnächſt in den Zeitſchriften erſcheinen. — Herr F. Mayer gibt noch bekannt, daß es N [3 Im Mai fand ein Ausflug mit 4 fih bei dem von der Firma Olaf Anderſen in Heft 52 der Wochenſchrift angeprieſenen neuen Danio aus Florida um Notropis metallicus handeln dürfte. Schetler, Schriftführer. * Hannover. „Linné, Verein für Aquarien- und Terrarienkunde. Jahresverſammlung am 6. Januar 1914 im Vereinslokale „Haus der Väter“. Der Vorſitzende, Herr Oppermann, eröffnete die Verſammlung mit dem beſonderen Wunſche, daß dem „Linnés“ im neuen Jahre ein gutes Gedeihen beſchert ſein möge. Zum Jahresberichte teilte er mit, daß der Schriftführer ſeinen Bericht wegen QÜberhäufung mit Arbeiten nicht habe fertig ſtellen können, ihn aber zur nächſten Ver⸗ ſammlung abliefern wolle. Der Kaſſenführer, Herr Schulze, berichtete über die Kaſſenverhält— niſſe. Herr Tangermann berichtet, daß die Rech⸗ nung, die ſich durch eine gute Aberſicht auszeichne, und die Belege geprüft und für richtig befunden ſeien. Der Kaſſenführer wird darauf entlaftet. In Gemäßheit des S 20 Abſatz 2 der Satzungen wurden dem Vorſtande 30 Mark für das folgende Geſchäftsjahr bewilligt. Der Vorſitzende leitet nunmehr die Vorſtandswahlen ein. Als Vor— ſitzender wird Herr Oppermann wiedergewählt. Als Erſatz für unſern langjährigen und bewähr— ten Schriftführer Herrn Meyer, der das Amt leider nicht wieder annehmen will, erklärt ſich Herr Korge bereit, es anzunehmen. Das Amt als Stellvertreter des Vorſitzenden nimmt Herr Finkelmann an, dasjenige als Stellvertreter des Schriftführers Herr Neutel. Herr Schulze erklärt fich zur Wiederannahme des Kaſſenführeramtes bereit. Als Büchereiverwalter und Sammlungs— wart wird Herr Bergmann gewählt, zu deſſen Anterſtützung ſich Herr Riedel bereit erklärt. R — * Die Herren Tangermann und Hanſen nehmen das Amt als Rechnungsprüfer wieder an, als Stellvertreter wird Herr Held gewählt. Wit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Zeit ſoll die Beratung der neuen Satzungen nicht heute, jon- dern in einer Verſammlung am 17. Februar er- folgen. Bon den noch vorhandenen 13 Anteil— ſcheinen werden ausgeloſt und zwar die Nummern 5, 6, 20 und 21. Herr Schulze bezeichnet es wegen der vielerlei Arbeiten, die am Jahres- wechſel zu erledigen ſind, als unpraktiſch, daß die Hauptverſammlung mit der Januar-Monats⸗ verſammlung zuſammengelegt wird, er ſchlägt vor, die Hauptverſammlung früheſtens auf den 3. Dienstag zu legen. Dieſes ſoll für die Zu⸗ kunft berückſichtigt werden. Jür nicht rechtzeitige Zurücklieferung entliehener Bücher ſollen in Zukunft die in der Büchereiordnung vorgeſehenen Strafen, und für Benutzung des Sandwaſch— apparates die ſeſtgeſetzte Gebühr erhoben werden. Köln a. Rh. „Sagittaria’“ Ordentliche Hauptverſammlung vom 15. Januar 1914. Die gutbeſuchte Sitzung wird durch den erſten Vorſitzenden, Herrn Fritz Meiſterfeld, eröffnet. Derſelbe erſtattet den Jahresbericht und weiß über das verfloſſene Fahr nur Günſtiges zu be⸗ richten. Er weiſt vor allem auf unſere neuen Freilandanlagen hin, die viel Mühe und Arbeit erfordert haben, dafür aber in Zukunft von un⸗ ſchätzbarem Werte für die Geſellſchaft ſein werden. N Vereins⸗Nachrichten 87 Auch der neue Schrank, der angeſchafft worden iſt, um die Präparate und die Bücher in würdiger Weiſe unterzubringen, iſt eine Errungenſchaft des letzten Vereinsjahres. Es ſind auch eine große Anzahl von Präparaten und intereſſanten Büchern als Stiftung des Herrn Adolf Weiler hinzuge— kommen, jo daß die Sagittaria mit ihrer Sammlung wohl mit an erſter Stelle unter den deutſchen Lieb⸗ habervereinen ſteht. Das hat noch Herr Dr. Binde- wald vom „Zoologiſchen Inſtitut“ in Halle, der unſere Geſellſchaft vor kurzer Zeit beſuchte, an⸗ erkannt und ſich auch liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, in nächſter Zeit einige Vorträge zu halten. Der Mitgliederbeſtand hat ſich nicht ge⸗ ändert, es ſind drei Mitglieder hinzugekommen und ebenſoviele Herren durch Verzug ꝛc. aus⸗ geſchieden, jo daß der Beſtand 36 Mitglieder beträgt. Zu Punkt vier der Tagesordnung er— ſtattet der Kaſſierer, Herr Adolf Weiler, den Kaſſenbericht, der als günſtig zu bezeichnen iſt. Auch die Freilandanlagen-Vereinigung hat trotz der enormen Ausgaben noch einen guten Kaſſen— beſtand, der allerdings noch eine weſentliche Er— höhung erfahren muß, angeſichts der bevorſtehenden weiteren Ausgeſtaltung der Stadtwald-Anlage. Dem verdienten Kaſſierer wird nach dem Bericht der Kaſſenprüfer einſtimmig Entlaſtung erteilt. Die Neuwahl des Vorſtandes ergibt folgendes Reſultat: Als erſter Vorſitzender: Herr Otto Heintz; als zweiter Vorſitzender: Herr Hermann Koenen; als erſter Schriftführer: Herr Otto Kaſchke; als zweiter Schriftführer: Herr Toni Meyer; als Kaſſierer: Herr Adolf Weiler; als Beiſitzer die Herren Heinz Ewald und Schreiber. Von der Wiederwahl unſeres verdienſtvollen, erſten Vor⸗ ſitzenden, Herrn Fritz Meiſterfeld, mußte leider Abſtand genommen werden, da derſelbe aus verſchiedenen Gründen eine Wiederwahl energiſch ablehnte. Nicht zum wenigſten ſind es auch die Vorſtandspflichten im Deutſchen Verband, die Herrn Meiſterfeld bewogen, auf die Abernahme eines Poſten in unſerer Geſellſchaft zu verzichten. Im Verlaufe des Abends wurde ein neues Mit- glied, Herr Fauſt, der als eifriger Liebhaber be— kannt iſt, aufgenommen. Nach Beſprechung ver- ſchiedener, interner Vereins angelegenheiten wurde die Sitzung in vorgerückter Stunde durch den erſten Vorſitzenden, Herrn Otto Heintz, geſchloſſen. J. A. Otto Kaſchke. Mülheim-Ruhr. „Geſellſchaft für Aquarien und Terrarienkunde.“ Jahresbericht. Aus dem vom Vorſitzenden erſtatteten Jahres- bericht ſei folgendes hervorgehoben: Auf das verfloſſene Fahr könne der Verein mit Stolz und Freude zurückblicken. Den Höhepunkt bilde die ſo glänzend verlaufene Ausſtellung. Es ſei ferner endlich möglich geweſen, nach jahrelanger, un- ermüdlicher Arbeit ein wertvolles Kosmos⸗Mikro⸗ ſkop zu beſchaffen. Die Bücherei konnte durch viele, zum großen Teil wertvolle Werke ergänzt werden. Auch konnte ein großer, geräumiger Vereinsſchrank für die Präparate und Bücherei beſchafft werden. Der Verein hat kräftig mit⸗ gewirkt an der Gründung der „Vereinigung der Aquarien⸗ und Terrarienvereine“ im weſtlichen Induſtriegebiet. Die Vereinsberichte haben in der Fachpreſſe vielfach Anerkennung gefunden. Manche aufgeworfenen Fragen ſind in anderen Vereinen erörtert und haben zu weiteren Be— 88 Vereins⸗Machrichten ſprechungen angeregt. Im Laufe des Jahres ſind neun ganztägige Ausflüge gemacht worden. Das von einem Mitgliede konſtruierte Rahmengeſtell zum trockenen Transport von lebenden Daphnien, ſowie ferner das zuſammenklappbare Netz mit eigenartig eingerichteten Klemmbacken, wodurch ſich das Netz ſchnell und feſt an jedem Stock be- feſtigen läßt, haben weitere Verbreitung gefunden. Dank der Anregung des Vereins iſt die Futter⸗ frage hier in Mülheim in wirkich idealer Weiſe gelöſt, da bei zweien der Vereinsmitglieder (Händler) ſtändig lebendes Futter zu haben iſt. Eine Hauptaufgabe für das kommende Fahr iſt das eingehende Studium der einheimiſchen, niederen Waſſertiere. Es gilt zunächſt, die in den Bächen und Teichen der näheren Aumgebung Mülheims vorkommenden, niederen Tiere ſyſtematiſch feſt⸗ zuſtellen und ihre Lebensweiſe zu beobachten. Wir hoffen hierdurch den hieſigen, höheren Schulen und auch den Volksſchulen wertvolle Dienſte für den naturkundlichen Unterricht zu leiſten. Daß ſämtliche hieſige Schulen unſeren Beſtrebungen ein großes Intereſſe entgegenbringen, hat ſich bei unſerer Ausſtellung im Juli vorigen Jahres ge- zeigt. Eine weitere Aufgabe des Vereins iſt die Mitarbeit an der Einrichtung eines ſtädtiſchen Aquariums, das hauptſächlich den Bedürfniſſen der Schulen anzupaſſen iſt. Der Herr Garten— direktor war jo liebenswürdig, mit dem Vorſitzenden hierüber zu verhandeln und die Sache nach Kräften zu fördern. Endlich iſt geplant, im kommenden Fahre einen Wikroſkopier-Kurſus zu veranſtalten, um den Vereinsmitgliedern für ihre Beobachtungen eine ſichere Grundlage zu geben. Plauen i. U. „Tauſendblatt“. Auszug vom Sitz.⸗Ber. der am 15. Januar im Vereinslokal abgehalt. Fahreshauptverſammlung. Nach Bekanntgabe der Tagesordnung und der Eingänge erſtattete der 1. Vorſitzende, Herr Benz, ſeinen mit Beifall aufgenommenen Jahres⸗ bericht. Dieſem folgte der Kaſſenbericht des langjährigen Kaſſiers Herrn Kneiſel. Der Verein verfügt danach über einen baren Kaſſenbeſtand von 149.81 Mark (ausſchließlich rückſtändiger Mitgliedsbeiträge von rund 35 Mark). Für die unſrigen Verhältniſſe ein erfreuliches Sümm⸗ chen. Der vom Bücherwart erſtattete Bericht gibt einen AGberblick über die reichhaltige Bücherei und das Inventar des Vereins. Der wichtigſte Punkt der heutigen Tagesordnung — Neuwahlen — ergiebt nach längeren Ausſprachen den Vorſtand wie folgt: 1. Vorſitzender Herr Günther, 2. Bor). Herr Frendel, Kaſſierer Herr Kneiſel, 1. Schrift⸗ führer Herr Jahn, 2. Schriftf. Herr Großmann, Bücherwart Herr Herold. Erwähnung verdient das von Mitglied Herrn Schomer in Verbindung mit Mitglied Herrn Kubbe aufgeſtellte Vortrags- programm. Hiernach ſtehen dem Verein für die Folge 6 intereſſante Lichtbildervorträge aus dem Leben und Treiben hieſiger Gewäſſer in Ausſicht. Ulm-Neuulm. „Nymphaea.“ Zu der am 16. ds. Mts. ſtattgefundenen Ge⸗ neralverſammlung erſchienen 22 Mitglieder. Der Vorſitzende: Herr Kälber, Zahntechniker, Alm ergriff das Wort und nahm einen kurzen Rückblick auf das verfloſſene Vereinsjahr und dankte dem übrigen Vorſtande für deſſen zielbewußte Arbeit. Im verfloſſenen Vereinsjahre wurden mehrere Vorträge gehalten, darunter ein ſolcher mit Lichtbildern mit dem Thema: „Das Leben im Süßwaſſer.“ Auch wurden Fiſche und Pflanzen gemeinſam bezogen. Die Zuchterfolge waren noch beſſere als im vorletzten Jahre. Nachdem der bisherige Vorſtand entlaſtet wurde, ſchritt man zur Neuwahl. Der ſeitherige Vorſitzende: Herr Zahntechniker Kälber⸗Alm und die beiden Schrift⸗ führer: Herr Kaufmann Wagner⸗Neuulm und Herr Buchhalter Fleck in Alm wurden durch Akklamation wiedergewählt. Da der bisherige II. Vorſitzende: Herr Ingenieur Hax wieder nach Rußland fährt, wurde an deſſen Stelle Herr Kaufmann Dinfelmeier- Alm gewählt. Herr Franz Stetter nahm eine Neuwahl nicht an und wurde Herr Zimmermann Kaſſier des Vereins. Sämtliche Herren nahmen die Wahl an. Der Vorſitzende drückte hierauf in einer kurzen Anrede dem von uns leider ſcheidenden Herrn Ingenieur Hax die Anerkennung des Vereins über die Wirkung dieſes Herrn in der „Nymphaea“ aus und überreichte ihm ein kleines Ulmer Andenken. Herr Har bleibt als Mitglied dem Vereine treu. Ganz beſonderes Lob aber gebührt unſerem Bor- ſitzenden, war er es doch, der den Verein auf ſeine jetzige Höhe brachte. Die Nymphaea zählt heute 32 Mitglieder und iſt es bei dem niederen Beitrage zu erwarten, daß ſich dieſe Zahl im Laufe des jetzigen Vereinsjahres bedeutend er- höht, umſomehr als jedes Mitglied noch gratis die Lieferung des illuftrierten Vereinsorgans erhält. Wagner, J. Schriftführer. Darmſtadt. „Hottonia.“ Am 17. Januar fand unter ſehr lebhafter Beteiligung die Hauptverſammlung ſtatt. Der I. Vorſitzende ſpricht zunächſt den Dank aus für ſein Geſchenk anläßlich der Weihnachtsfeier, gleichfalls den Vorſtandsmitgliedern für ihre Mitarbeit in dieſem Jahre und allen Mitgliedern, die ſich an der Vereinstätigkeit beteiligt haben. Er gibt einen ausführlichen Bericht über die diesjährige Vereinstätigkeit, an den ſich die Be- richte des Kaſſierer, der Bibliothekar und des Sachverwalters anſchließen. Herr Stephani be- richtet über die Kaſſe der 10 Pfg.-Verloſung. Sämtlichen Herrn wird auf Antrag der Rechnungs⸗ prüfer Entlaſtung erteilt. Zu dem Bericht des Sachverwalters regt Herr Dr. Daudt an, ein- gehende Tiere in Formol zu legen und an den Präparator abzuliefern und werden die Mitglieder erſucht, dieſe Anregung zu beachten, Gläſer mit Formol werden demnächſt vom Verein geſtellt. Die Wahlen für den Vorſtand ergaben: Bud- hammer, I. Vorſitzender; Schmidt, II. Vorſitzender; G. Daudt, Kaſſier; Dörr I., Kraus, II. Schrift⸗ führer; Hamel, Bibliothekar; Glück, Sachverwalter; Blechſchmidt, Beiſitzer; Rechnungsprüfer Knodt, Stephani; Vertreter Zachmann. Sämtliche Herrn nehmen die Wahl an. Für die 10 Pfg.⸗Ver⸗ loſung wird wieder Herr Stephani beſtimmt. Eine angeregte Diskuſſion ſchließt ſich noch an. Wir wollen an dieſer Stelle noch erwähnen, daß Frl. Fahr ihren Vortrag „Zoologiſche Beobach— tungen in der Amgebung von Barcelona (Spa- nien)“ am 14. Februar abends 8¼ Ahr im Realgymnaſium halten wird. G. K. Berichtigung: In der Anterſchrift zu der Abbildung S. 66 muß es heißen: Bufo calamita. 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Mittwoch im Monat, abends pünktlich 9 Uhr im Restaurant „Zink Hoffmann“ liefert seinen Mitglieder kostenlos als Vereinsorgan: „Blätter für Aquarien- und Ter- rarienkunde“ und gegen Nachzahlung von Mk. 3.50 die „W.“ oder gegen Nachzahlung von Mk. 2.50 den „Zierfischzüchter“, alles postfrei E gene Bibliothek, die bedeutendsten Fachzeit⸗ schriften werden vom Verein gehalten und liegen in den Sitzungen auf. Jeder Interessent willkommen. Anfragen mit Rückantwort sind zu richten an den I. Vorstand Herrn Walter Rau, Kgl. Bahnverwalter, Würzburg, Alleestraße 12, Telephon 1897. Unser Kassier, Herr Kaufmann Förtig, Würzburg, Karme- literstraße 20, Telephon 1180, bittet um Einsendung des Betrags für das I. Quartal 1914, nämlich 1,25 Mk. der auswärtigen und 1,50 Mk. der hiesigen Mitglieder, sowie der freiwillig gespendeten Beträge. — Mitglieder werbt für das neue Vereinsjahr! Nächste Sitzung am 4. Februar 1914. Neuwahl eines Schrift- führers und Stellvertreters, da der bisherige, Herr Ing. Lorenz, nach Eßlingen versetzt wurde. Rau: Die Geschichte deı Aquarienliebhaberei. Ich kaufe zurück zu pg ver nner ME die folgenden Hefte: „Blätter“ 1913, No. 1, 6 und 51/52. Stuttgart. — J. E. G. Wegner. Kirchner'scher Durchlüftungs-Apparat! NEU! D.R.G.M. NEU! Erzeugt Pressluft ohne Injektor, ohne Kolben und Schieber, daher keine der Abnützung unterworfenen Teile. Bewartung sowie das lästige Schmieren, Reparaturen und deren Unkosten fallen weg. Einmal eingestellt, arbeitet der Apparat ohne jeg- liche Störung. Kein Regulieren nötig. Einfache Bauart. Solide Arbeit. Gefälliges Aussehen. Wasserdruck von 1,8—2,0 m genügt vollkommen. Paul Kirchner, Jittersbah Hr. 168 bei Waldenburg in Schles. dieſer Zeitſchrift Probenummern ſenden wir auf Wunſch gerne an jede uns aufgegebene Adreſſe. Verſende bis April rote Mückenlarven 400 be ac, —,65, 5 ſolcher M. 3.— 2 eh Dir] 912 u 80 18000 Rudolf Seidel, Dresden- II. 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Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg. (Fort) Fragen und Antworten. — Vereinsnachrichten. — Berichtigungen. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. „TRITON“ Verein für Elquarien- und Terrarienkunde zu Berlin EIS 16. ordentliche Sitzung ff fp ff ff (Eingetragener Verein) am Freitag den 13. Februar 1914, abends pünktlich 9 Uhr, in = Carl Haverlunds geitjälen, C., Nenegriedrinjitr.35 Fagesordönung: . Berlefung und Genehmigung des Protokolls der letzten ordentlichen Sitzung. 2. Aufnahmen, Anmeldungen, ae Woh⸗ — nungs veränderungen. 8 3. Geſchäftliches. (Wir machen darauf aufmerkſam, daß Anträge zu 8 unſerer Generalverſammlung bis ſpäteſtens 15. Febr. 8 ſchriftlich an den Vorſtand einzureichen ſind.) Mitteilungen aus dem Gebiete der Liebhaberei. 5. Fragekaſten. Gäſte willkommen ! Der Vorftand: E. Herold, erſter Vorſitz., Berlin O. 34, Kopernikusſtr. 18 Paul Deſſau, Schriftf., Berlin- -Bichterfelde, Ringſtr. 17. 610 ie amm del ausländ. Rquar.- u. Jerrarientiere bon Carl Siggelkow Hamburg-Eimsbüttel, Rombergftr.10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. Kunst Wil. Frank, Schlosserei Speyer Gutenbergſtraße 9 fert. nach langer Erfahrung billigſt ſchmiedeiſerne Aquarien⸗ Geſtelle ſowie Tiſche Preisliſte gratis und franko! Mehlwürmer Gegen Einſendung von Mk. 1.20 1000 Stück franko, verſendet D. Waſehinsky, Bieſenthal b. Berlin ner Bilanzen : gibt ab G. Miemand, Auedlinburn. |: Note üer ee à Schacht. 50, 70, 90, 110 Pfg. franko. Verſende nur ganz friſch ge⸗ fangene, gut haltbare Larven. Viele Anerkennungen! Th. Liebig, dresden r te. ſtr. 19. Seholze & Pötzschke, Berlin 27, 3 Alexanderstraße 12 u. 12a. Handelstätte Alexanderstrasse empfehl. ihr reichhalt. 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Februar, abends 8½½ Uhr, im Vereins- lokal Vorstandssitzg. Der Vorstand. die Besten“ 70: 1.101,60 ).Ihumm . Er, | Klotzsche:D: M ARE” Kleinste "SE (as-Bunsenbrenner 14 50-70 mm hoch, mit oder ohne Hahn, seit ca. 10 Jahren im Vertrieb. Ferner: Redu- N zierventile, Durchlüfter, o A. Dietrich, BerlinN.58 Schliemann- straße 15, Aerfſchzüchterel „langjährige, komfortable Anlagen, eventuell eee verpachte brunn (M). Künigftenbes. Laub⸗Regenwürmer Preisliste engros, detail ? lief. ange 1000 St. für 3 M. ranke, Charlottenburg 4 Wilmersdorferſtraße No. 109/110. halber den von in der Körperlänge enthalten. alfa! für Alquarien- und tor‘ Terrarienkunde , y Dereimist mit Natur und Baur 0 Nr. 6 10. Gebrier 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird porausgejett, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen GBlatte zur Verfügung geſtellt find, Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht . werden, N a keine ee Tetragonopterus mexicanus Filippi. Von Wilhelm Schreitmüller (Ichthyol. Geſ., Dresden). Mit zwei Originalzeichnungen vom Verfaſſer. In Heft 46 der „Wochenſchrift für Aquarien⸗ und Serrarienfunde“, Ihrg. 1913, p. 835, brachte Herr B. Krüger⸗ Leipzig einen Artikel über Tetragonopterus mexicanus Filippi (ſiehe Abbildung 1), einen zu den Salmlern gehörigen, kleinen Lachskärpfling, welcher dem bekannten Tetragonopterus ocellifer Stein- dachner nicht unähnlich ift. Da dieſer Fiſch ein ſehr großes Verbreitungs⸗ gebiet inne hat, ſo möchte ich der Vollſtändigkeit Herrn B. Krü⸗ ger in ſeinem Artikel ange⸗ führten Heimats⸗ orten des Fiſches noch eine Reihe weiterer hinzu⸗ fügen und ferner bemerken, daß Tetragonopterus mexicanus Filippi auch noch unter einer ganzen Anzahl Synonyme ſegelt. Eugene Meek beſchreibt ihn in ſeinem Werk; „The Fresh-Water fishes of Mexico of the Isthmus of Tehuan- tepec“ (Chicago 1904) unter dem Namen Tetragonopterus mexicanus Filippi wie folgt; (Überſetzung) „Kopf— länge 3½ —4 mal, Körperhöhe ee 1165 . 9 — 10; Abb. 1 Tetragonopterus mexicanus Filippi. Originalzeichnung von W. Schreitmüller. A. 20— 23; L. I. 34-37; L. tr. 8/6 l. Kör⸗ per lang, zuſammengedrückt; Rücken- und Bauchlinie einander ähnlich; Kopf ziem- lich klein, Schnauze ſtumpf; Maul entſtän⸗ dig, klein; der freie Abſchnitt des Ober— kiefers 3 mal in der Kopflänge enthalten; Anſatz der Rückenfloſſe ungefähr mitten zwiſchen der Schnauzenſpitze und der Schwanzfloſſen⸗Baſis und 1% mal in der Länge des läng⸗ ſten Dorſal⸗ Strahles ent— halten; 2 mal in der Körper⸗ länge; P. reichen nahezu oder ganz bis zu den V., und ſind 1 mal in der Kopflänge ent⸗ halten; A.-Baſis iſt gleich der Kopflänge, An⸗ ſatz der Fettfloſſe über dem letzten Analſtrahl; Caudale geſpalten; die Lappen gleich lang; Höhe des Schwanzſtieles an ſeinem Ende 2% mal in der Kopflänge (enthalten); L. I. vollſtändig, nahezu ge⸗ rade; Kiemenſtrahlen kurz, ziemlich ſchlank, D. = Dorsale — Rückenfloſſe. A. — Anale Afterfloſſe. V. I; 7 Linea lateralis Seitenlinie (wagrechte). L. tr. — Linea trausversalis — Schräge Linie (von oben nach unten). P. — Pectorale — Bruſtfloſſe. Der Verfaſſer. 90 ungefähr 17 am erſten Kiemenbogen; Wirbel 16 + 17 = 33 (16 Bruft- und 17 Bauchwirbel). Färbung oben hell⸗-oliv, unten ſilbern; ein breites bläulich-ſilbernes Band (Streifen), welches nach hinten zu dunkler wird, verläuft vom oberen Rande der Kiemenſpalte bis zur Schwanzfloſſen⸗ Baſis; ein länglicher, ſchwarzer Schwanz— fleck erſtreckt ſich über die mittleren Caudal- Strahlen; an der Schulter ein dunkler Fleck, Länge des Tieres ungefähr 4 (eng- liſche) Zoll (= zirka 10 cm). Dieſe Art iſt ſehr häufig und ſehr wechſelnd in Geſtalt und Färbung. Stücke vom Rio Negro, den oberen Zuflüſſen Abb. 2 Tetragonopterus aeneus Günther. des Rio Conchos und von Rio Panuco ſind im Durchſchnitt etwas höher als die von anderen Ortlichkeiten ſtammenden. Die in Bächen mit reichlichem Pflanzen— wuchs gefundenen Tiere ſind dunkler ge— färbt. Die Weibchen waren voll von Eiern, ein Zeichen, daß die Laichzeit in das Ende des Mai oder Anfang Juni fällt. Eier klein, im Durchmeſſer 0,35 Zoll (= 0,9 mm).“ Aus dieſer Beſchreibung geht hervor, daß Tetragonopterus mexicanus ebenſo variabel in Geſtalt und Färbung iſt wie viele ähnliche Characiniden. Ich erinnere hier nur an Tetragonop- terus aeneus Günther (Abbildung 2), W. Schreitmüller: Tetragonopterus mexicanus Filippi. welcher ebenſo veränderlich geformt und gefärbt iſt wie obige Art, je nach Herkunft und Beſchaffenheit des Waſſers ſeiner Heimat. Betreffs Haltung und Pflege dieſes Fiſchchens, verweiſe ich auf den intereſſanten Artikel von Krüger, welcher hierzu eine treffliche Anleitung gibt. Te- tragonopterus mexic anus Filippi kommt außer an oben angeführten Orten fernerhin noch vor: Nach Baird. et Girard, Brownspille, Texas. Garman führt ihn von Lagos des Muerto und Monclova an. Vaillant et Pellegrin, melden ihn von Cuernovaca, Woolmann von Rio Chihuahua, Jord. et Schneider Originalzeichnung von W. Schreitmüller. von Rio Verde, Rascon, San Luis, Potoſi; Rio Tameſin, Tampico, Santa Roſalia, Chihuahua, und Imenez an, er kommt ferner in Rio Balſas und Rio Tehuacan, Rio Grande (Lerdo, Santagio, Papasquaro, Montery, San Juan, Monte⸗ morella, Linares, Garza Valdez, La Cruz, Santa Engracia, Victoria, Rio Vorde, Forlon, Valles Rascon, Cuautla, Yaute- pec, Jojutla, Atlyxco, Matamores, Chientla) vor. — Synonyme und weitere Literatur: Astyanax argentatus Baird. et Gir- ard. Proc. Acad. Nat. Philadelphia. 1854, 27. Spring and. Brownsville; Texas: Girard, Mex. Bd. Sur; 47 pl. figs. 4—9, 1859; mouth of the Rio Grande: Günther, Cat., V, 380, 1864: Garman, Bull. Mus. Comp. Zoöl., 1881, 92; tribu- taries of Lagos des Muerto and spring near Monclova. Tetragonopterus fulgens Bocourt. Ann. Sci. Nat. Zoöl., IX, 1866, 62; Pro- vince of Cuernovaca: Vaillant et Pelle- grin, Bull. Mus. Hist. Nat. Paris 1904, 325, Cuernovaca: Tetragonopterus argentatus Woolmann. Bull. U. S. Fish Comm., 1864, 60; Rio Chihuahua. Jordan et Evermann, Bull. 47; U. S. Comm., 1900, 125; Rio Verde near Rascon. Meek, Fild. Col. Mus. Publ. 65, 1902, 86. Tetragonopterus nitidus Vaill. et Pell., Bull. Mus. Hist. Nat. Paris, 1904, 324. Cuernavaca. Tetragonopterus brevimanus Günther. Cat. of the fishes in the Brit. Museum, 1864, V. Tetragonopterus'mexicanus Filippi, Guerins Rev. Mag. Zoöl., 1853, 166; Mexico, jord. et Ev., Bull. 47, Hubert Siegl: Die Aufzucht junger Pantodon Buchholzi Pet. 91 a Mus, Schneider, 1900, 115. Tetragonopterus mexicanus Filippi. Regan Biologia-Centrali-Ame- ricana (1906) 171 uſw. Krüger, „Wochenſchrift“ 1913, 835. Wie Krüger mitteilt, haben ſeine Tiere bereits einmal abgelaicht, doch entwickelten ſich die Eier hier leider nicht. Es iſt ſomit anzunehmen, daß Tetragonopterus mexicanus im Aquarium zu züchten iſt. Ob ſich das Tier in den Becken der Liebhaber einbürgern wird, will ich dahin— geſtellt ſein laſſen, denn erſtens gibt es nur ſehr wenig Characiniden-Pfleger und zweitens find Tetragonopterus-Arten (mit wenigen Ausnahmen!) ihres ſo ſehr an unſere einheimiſchen Weißfiſcharten erinn- ernden Ausſehens wegen nicht gerade gern geſehene Gäſte in den Becken der meiſten Liebhaber. Trotz alledem ſollte aber doch verſucht werden, dieſe Tiere zur Fort- pflanzung zu bringen, um Aufklärung bezüglich deren Laichgeſchäft, Entwicklung und Aufzucht der Jungtiere zu erhalten. 1890,2.885.. jord. et BA U Sz Fish, Comm, @) O0 @) Die Aufzucht junger Pantodon Buchholzi Pet. Von Hubert Siegl, Prag. 5 Mit 1 Kunſtbeilage nach einem Originalaquarell von W. Schreitmüller. Als ich im Herbſt 1912 meine „Beobach— tungen über Pantodon Buchholzi und und ſeine Zucht“ (Blätter 1912, S. 771) mitteilte, war ſeit dem Ausſchlüpfen der Jungen noch ein zu kurzer Zeitraum ver— floſſen, als daß ich damals hätte Näheres über die Aufzucht und Entwicklung be— richten können. Ich will deshalb heute in dieſer Hinſicht einige ergänzende Be— merkungen hinzufügen. VPorausſchicken möchte ich, daß über dieſen Gegenſtand inzwiſchen ein ſehr guter und ſachlicher Artikel in der „Kleinwelt“ (1913, S. 163) „über Zucht und Pflege des Schmetterlingsfiſches Pa ntodon Buch hol; i Heters)“ von W. Schreitmüller Frankfurt a. M. erſchienen iſt, in welchem Herr Schreitmüller berichtet, daß er die von ihm gezüchteten jungen Pantodon mit Springſchwänzen (Podura grisea) und SGlattläuſen aufzuziehen verſuchte, was ihm ſicherlich auch gelungen wäre, wenn nicht durch totalen Mangel dieſes Futters die weitere Aufzucht der bereits 2 / cm großen Jungfiſche unmöglich geworden wäre. Trotzdem nun die von mir angewendete Aufzuchtmethode von jener Herrn Schreit— müllers bezüglich des Futters verſchieden iſt, möchte ich hier bereits zugeben, daß ich der Fütterung mit Blattläuſen bezw. Springſchwänzen gegenüber der Aufzucht mit Cruſtaceen den Vorzug geben würde, da ich annehme, daß der Pantodon in der Natur ſchon im frühen Jugendſtadium die Nahrung, welche ſich ihm über der Oberfläche des Waſſers bietet, der im Waſſer vorkommenden vorzieht. Dieſe Vermutung habe ich ja auch in meinem erſten Artikel über dieſes Thema ausge— ſprochen. Wie ich ſeinerzeit bereits mitteilte, fütterte ich die Jungen, nachdem der Dotterſack aufgezehrt war, mit kleinſten Cyclops, die 92 hauptſächlich dann genommen wurden, wenn ſie am Oberflächenhäutchen feſtſitzend ruhten. Als die jungen Pantodon etwas größer waren, es waren nach 8 Wochen noch 51 Stück, gab ich ihnen kleinſte Daphnien, die an der Oberfläche ſchwam— men. Das Schwimmen an der Oberfläche erreichte ich dadurch, daß ich kleine Daph⸗ nien in einem flachen Gefäß mit friſchem kaltem Leitungswaſſer übergoß. Kurze Zeit nach dieſem Abergießen ſchwimmt ein Teil der Daphnien wie Fettaugen an der Oberfläche ohne ſich aus dieſer Lage befreien zu können. Dieſe ſchob ich nun mit einem flachen, linealartigen Holz gegen eine Seite des Behälters, das Holz mit der langen Kante ſchräg im Waſſer hal⸗ tend. Wenn ich nun an der Seite das Holz aus dem Waſſer hob, war es voll— ſtändig mit ſolchen obenſchwimmenden Daphnien bedeckt. Durch vorſichtiges Ein- bringen des Holzes ins Aquarium blieben die meiſten der Daphnien dort ebenfalls an der Oberfläche, jo den Sich für meine kleinen Schmetterlingsfiſche deckend. Bei dieſer Fütterung gediehen ſie ſehr gut. Allmählich konnte ich nun zu größ— eren Daphnien übergehen, bis nach etwa 3 Monaten bereits die größten Daphnien bewältigt wurden, welche ich nun während der nächſten ſieben Monate reichte, da ſich die Jungen während dieſer Zeit noch immer nicht ſo entwickelt hatten, daß ſie größeres Futter (Fliegen) hätten bewäl— tigen können. Erſt im Auguſt 1913, nach— dem alſo die Tiere zirka 10 Monate alt geworden waren, waren die größten ſoweit herangewachſen, daß fie kleine Fliegen an— nahmen. Ein damals vorgenommener Verſuch mit roten Mückenlarven hatte nur wenig Erfolg, da dieſe, auch wenn ſie auf ähnliche Weiſe eingebracht wurden wie in den Grund einbohrten und dadurch als Hubert Siegl: Die Aufzucht junger Pantodon Buchholzi Pet. den 14 Stück zugrunde, ohne daß es möglich geweſen wäre, die Todesurſache beſtimmt feſtzuſtellen. Meiner Meinung nach war die niedere Waſſertemperatur die Todesurſache, da ich mich, trotzdem die Temperatur bereits auf 16° C geſun⸗ ken war, noch nicht entſchloſſen hatte zu heizen. Die übrig gebliebenen 6 jungen Pantodon brachte ich in einem anderen Aquariun unter und erhöhte die Tempe— ratur auf 20 C. Bei dieſer Temperatur halten ſie ſich bisher ſehr gut. Andere in das vorher von den Pantodon bewohnte Aquarium eingeſetzte Fiſche blieben geſund, ſodaß eine Vergiftung oder ſonſtige durch das Aquarium hervorgerufene Codesurſache ſchlechterdings ausgeſchloſſen erſcheint. Den Tod unzureichender Nahrung zuzuſchreiben iſt ebenfalls ausgeſchloſſen, da einerſeits von den 51 Stück während der ganzen Zeit nicht ein Stück eingegangen war, während 14 von 20 Stück innerhalb ſo kurzer Zeit zugrunde gingen, andererſeits die von Herrn Doc. Dr. Freund vorge— nommene Sektion eines dieſer Jungfiſche nicht nur einen prall gefüllten Darm ſon— dern auch ſtarke Fettablagerung unter der Oberhaut ergab. Eine beſtimmte Todes- urſache ließ ſich auch bei dieſer Gelegenheit nicht feſtſtellen. Wenn nun durch das bisher Geſagte wenigſtens die Möglichkeit der Aufzucht junger Pandodon mit Cruſtaceen, für den Fall als die von Herrn Schreitmüller ver— wendeten Futtertiere nicht erhältlich ſind oder, was wohl das beſte iſt, eine zeitweiſe Abwechslung im Futter eintreten ſoll, dargetan iſt, möchte ich noch zwei Beobach— tungen erwähnen, die den Verſuch, Schmet- terlingsfiſche aufzuziehen, unterſtützen. Sehr bald konnte ich bemerken, daß die jungen Pantodon zur Abend- und Nachtzeit, wenn munter umherſchwammen und auch die die Daphnien, ſehr bald unterſanken, deen ihrer Natur als Nachttiere entſprechend, Nahrung für die Fiſchchen verloren gingen. Auch konnten ſie ebenſo wie die Fliegen nur von einigen größeren Exemplaren be- wältigt werden, ſo daß ich gezwungen war, auch weiterhin der Hauptſache nach bei der Fütterung mit Daphnien zu bleiben. Als im Herbſt die Futterfrage immer größere Schwierigkeiten bereitete, anderer- ſeits auch die Platzfrage in Betracht kam, entſchloß ich mich, von den 51 Jungfiſchen, die ich noch immer beſaß, 31 abzugeben und behielt nur 20 Stück. Leider gingen im Oktober von dieſen innerhalb 48 Stun— unteren Waſſerſchichten durchſchweiften, die dort ſchwimmenden Daphnien gewandt und blitzſchnell erhaſchten, ſodaß morgens meiſt nicht eine mehr im Aquarium zu finden war. Diesbezüglich mit den alten Tieren angeſtellte Verſuche verliefen ebenſo. Als ich nun infolge der jetzt eingetretenen ſtrengen Kälte Daphnien nicht mehr er— halten konnte, reichte ich rote Mückenlarven mit einem kleinen Löffelchen den Tieren derart, daß ich ihnen immer einige direkt vors Maul fallen laſſe. Sie werden von den alten wie von den jungen ſehr gerne Hubert Siegl: Die Aufzucht junger Pantodon Buchholzi Pet. 93 genommen, von den alten oft 10-—12, von den jungen 3—4 auf einmal. Bei dieſer Gelegenheit angeſtellte Berjuche, den Tieren, wenn ſie zufällig im tiefen Waſſer zwiſchen Pflanzen gewiſſermaßen „hängend“ ſtill— ſtanden, Mückenlarven durch fallenlaſſen vors Maul zu reichen, ergaben ein poſi— tives Reſultat. Die Mückenlarven wurden im Vorbeifallen nicht nur erfaßt, ſondern auch unter dem Waſſer verzehrt. Dadurch mag als erwieſen gelten, daß der Pantodon, wenn er auch im Allgemeinen ſeine Nah— rung auf oder über der Waſſeroberfläche ſucht, doch befähigt iſt, derſelben auch unter dem Waſſer nachzugehen. Jedenfalls iſt die Frage, welches das geeignetſte Futter für den Schmetterlingsfiſch iſt, nicht gelöſt, ſolange wir nicht ſeine Nahrung in der Freiheit kennen. Die Fütterung mit Stubenfliegen halte ich nicht für natur— gemäß, da ich ſah, daß dieſe nach einiger Zeit nur mit Widerwillen genommen werden und die Exkremente der Fiſche bei dieſem Futter viele unverdaute Seile, ſpeziell des Chitinpanzers der Fliege, enthalten. Wie mir Herr Schreitmüller mitteilte, nehmen ſeine Tiere am liebſten Libellen und Schmetterlinge (Eulen) und dürften ſpeziell die erſteren auch in der Freiheit den Großteil der Nahrung bilden. In unſerem Falle iſt dieſes Futter ſeiner ſchweren Beſchaffbarkeit leider nur als willkommene Abwechslung zu betrachten. Dies über die Futterfrage und ich will nun kurz noch die Entwicklung der Jung— fiſche beſchreiben. Vor allem will ich meine Angaben über die Temperaturver— hältniſſe in meinem erſten Artikel durch die Angaben Herrn Schreitmüllers ergän— zen, da ſie mir nach den bisherigen Er— fahrungen zu niedrig erſcheinen. Schreit— müller beſchreibt, daß ſeine Tiere bei 20 R gezüchtet hätten, worauf die Temperatur auf 24 R erhöht wurde. Der Prozentſatz der ausgeſchlüpften Jungen, 52 von 73 Eiern war hiebei bedeutend größer, die Eiinkubation (3 Tage) geringer. Speziell dies letztere ſcheint mir beſonders wichtig, da ich bereits bei meiner erſten Zucht und auch im letztverfloſſenen Herbſt beobachtete, daß die Eier zwar faſt vollzählig befruchtet waren, die Jungen jedoch vielfach noch vor dem Ausſchlüpfen aus dem Ei ab— ſtarben. Im letzten Herbſt hatten meine Pantodon wieder ziemlich oft gelaicht, doch ſtarben die Jungen entweder vor oder bald nach dem Ausſchlüpfen. Zweifellos zu niedrige Temperatur! Aber das Erſcheinen der Floſſen habe ich bereits früher berichtet. Die Floſſen entwickelten ſich normal mit dem Körper der kleinen Fiſche bis auf die Bauchfloſſen, die als letzte erſchienen waren und ſehr langſam ausgebildet wurden. Zuerſt waren es nur kleine ſchwarze Fächer, bis ſich endlich nach etwa 3 Monaten der erſte Floſſenſtrahl verlängerte und ſeine geglie— derte Färbung erhielt. Als dieſer ſeine normale (relative) Länge erreicht hatte, wuchs nun der dritte Floſſenſtrahl hervor, ſich ebenfalls voll entwickelnd, dann der vierte, und erſt als dieſer zur Hälfte ent— wickelt war, der zweite; eine auffallende UAnregelmäßigkeit, die ich bei ſämtlichen Jungen beobachtete. Erſt im elften Monate begann die Analfloſſe und zwar ohne Rückſicht auf die Größe der Tiere, die Differenz zwiſchen dem kleinſten und dem größten war üb— rigens nicht groß, die charakteriſtiſchen ſekundären Geſchlechtsmerkmale zu zeigen. Ob gleichzeitig die Geſchlechtsreife einge— treten iſt, konnte ich nicht konſtatieren. Das Wachstum des jungen Pantodon iſt ein ſehr langſames. Nach einem halben Jahre waren ſie erſt zirka 4 cm lang und heute, nachdem ſie bereits 15 Monate alt ind, iſt die Totallänge etwa 6 cm, ſodaß anzunehmen iſt, daß ſie erſt im dritten Jahre erwachſen ſein dürften. DO DO Cyperus adenophorus Schrad. Von Max Dorn, Erfurt. Mit 2 Abbildungen. Jeder Sumpfpflanzenliebhaber wird ent— zückt ſein, wenn er dieſen neuen Cyperus zum erſten Male ſieht; jeine Borzüge find ſo zahlreich, daß er ſich in ganz kurzer Zeit einbürgern dürfte. Im Frühjahr vorigen Jahres ſah ich ihn zum erſten Male in den Gewächshäuſern der Firma Haage und Schmidt in Erfurt und hätte 94 Max Dorn: Cyperus adenophorus Schrad. gern gleich eine Pflanze mitgenommen, leider wurden dieſe noch alle zur Samen- zucht benötigt und . > ſchon eine 097 80 N I 8 N Abb. 1 9 8 Pflanze. Weile warten. Wit C. adenophorus kommt eine Sumpfpflanze erſten Ranges in den Handel, die ſich von den bisherigen Arten merklich unterſcheidet. Schon die einjährige Pflanze bringt Blütentriebe, was bei anderen Arten nur ältere Pflan— zen zu tun pflegen. Bei unſerem „Neuen“ bringt jeder Trieb einen bis m hohen, runden, mitunter auch kantigen Blütenhalm hervor und endet in einer unregelmäßigen, ſehr veräſtelten Dolde, die bei guter Kultur bis 40 om Durchmeſſer erreicht, mit Hüll- blättern, deren längſte oft über 50 cm meſſen. Die Blüten ſind ſo zahlreich, daß die Pflanze wie von einem Schleier um— geben iſt. Als Heimat wird Braſilien angegeben. Da der Preis noch ein ziem— lich hoher iſt, empfiehlt es ſich, den Cyperus aus Samen herauszuziehen. Die Ausſaat müßte jetzt erfolgen und zwar in Schalen mit nicht zu ſandiger Erde. Die Kultur iſt ſehr einfach und wachſen die kleinen Pflänzchen leicht heran. Auf der vom 12.— 14. September ſtatt⸗ gefundenen Gartenbauausſtellung in Erfurt wurde dieſer Cyperus zum erſten Male öffentlich gezeigt. Die Firma Haage und Schmidt hatte ihn in ihrem Sondergarten, in reichlicher Menge ins Freie gepflanzt, verwendet und fand recht viel Beachtung. Bei dieſer Gelegenheit konnte auch gleich feſtgeſtellt werden, daß der Pflanze ein leichter Froſt nichts ſchadet. Die erwähnte Gartenbauausſtellung bot, nebenbei be— merkt, auch recht viel für den Aquariſten, da auch Waſſerpflanzen, neue und ſeltene und Aquarien mit vielen Fiſchen zu ſehen waren. Auf der kleinen Paludariumausſtellung in Gotha am 6. und 7. Dezember vorigen Jahres war C. adenophorus gleichfalls in prachtvollen Schaupflanzen vetreten und fand allſeitigen Beifall. Wenn man von der Verwendung für das Aquarium abſieht, iſt der neue Cyperus als Topf- und Kübelpflanze ein vollendeter Zimmerſchmuck. ON A - FE — a Fi, N IN N INS Abb. 2 Cyperus adenophorus, Blütenrijpe. DO O Die Gattung Xiphophorus Heckel. Mit 2 Abbildungen. Die Gattung Xiphophorus (Aeckel) iſt ſehr nahe mit der Gattung Platypoecilus (Guenther) verwandt, wie auch aus der Ahnlichkeit der Struktur der Gonopodien? Aus C. Tate Regan, A. Revision of the Cyprinodont Fishes of the subfamily Poeciliinae. Proc. Zool. Soc. London, 1913, S. 1004. Siberjett von A. Rachow 2 Das ift die beim Männchen zu einem „Einführungsorgan“ umgebildete Afterfloſſe. Nacho. zu erkennen iſt. Das Verbreitungsgebiet der Xiphophorus-Arten iſt auf die in den Atlantiſchen Ozean fließenden Flüſſe Mexi⸗ kos und Zentralamerikas (von Samaulipas bis Guatemala) beſchränkt. Auf Grund der Anterſuchung von einer großen Anzahl von Exemplaren komme ich zu dem Schluß, daß nur Aufſtellung von 3 Arten zuläſſig iſt. a. | enthalten. 1. Xiphophorus Montezumae. Jordan und Snyder, Bull. N. S. Fish. Comm. 1900, S., 131, Fig. 11; Regan, Biol. Centr. Am., Pisces, S. 107 (1907). Abb. 1 Xiphophorus Montezumae Jordan und Synder. (Nach Meek.) Rückenfloſſe mit 11—13, Afterfloſſe mit 6—8 Strahlen; 27—29 Schuppen in einer mittleren Längsreihe. Körperhöhe unge— fähr 3 mal, Kopflänge ungefähr 4 mal in der Totallänge enthalten. Färbung: gelb— lich; die oberen Rumpfſchuppen ſind dunkel gerandet und meiſtenteils findet ſich auf der Mitte der Körperſeiten ein dunkler Längsſtrich. Heimat: Rio Panuco, Mexiko. 2. Xiphophorus Helleri. Heckel, Sitzungsber. Akad. Wien, 1. 1848, S. 291, pl. VIII.; Guenther, Cat. VI. G. Dr. Wolterstorff: Die Gattung Xiphophorus Ferkel 95 den aus Guatemala ſtammenden Exem— plaren iſt nie ein ſcharfer Längsſtreif vor⸗ handen (Guentheri). Xiphophorus Rachovi Regan (Ann. Mag. Nat. Hist. (8) VIII., 1911, S. 373), von Puerto Barrios, Guatemala, beſitzt ein Paar ſchwarzer Flecke auf der Schwanz⸗ floſſenbaſis; andere Exemplare, die ſpäter von Puerto Barrios eingetroffen ſind, be— ſitzen keine ſchwarzen Flecke, weichen aber im übrigen wenig von den Typen ab. Ob nun Xiphophorus Rachovi eine weitere Varietät von Xiphophorus Helleri iſt, oder ein mit Platypoecilus maculatus gezogener Baſtard (wie einige deutſche Liebhaber glauben) bleibt noch zu ent— icheiden.’ 3. Xiphophorus brevis. Regan, Ann. Mag. Nat. Hist. (7) XIX. 1907, ©. 65, und Biol. Centr. Americ., Pisces S. 108, pl. XIV, figs. 8, 9. Rüdenflofje mit 13—15, Afterfloſſe mit 9—10 Strahlen; in einer mittleren Längs- reihe 27 Schuppen. Körperhöhe 2'/.—2°/s mal, Kopflänge 3¼ —4°/ı mal in der Totallänge enthalten. Ein ſcharfer Längs- 349 (1866); ſtreifen iſt Regan, Biol. , nicht vor⸗ Ctr.- Amer., — 2 handen. Pisces, Seite R Heimat: 107 (1907). dil Gritiſch— Kiphopho- 88 Honduras. rus Guen- 1 theri Jordan EEdermann ZBiuſatz Bull U. S. i 5 Somit hat 9 8705 Abb. 2 Xiphophorus Helleri Heckel. (Rach Meet.) ee Xiphophorus jalapae Meek, Pulel. Co- lumb. Mus., Zool. V. 1913, S. 136, pl. XI. XKiphophorus strigatus Regan, a. d. O. pl. XIV, Fig. 7. RMRückenfloſſe mit 11—14, Afterfloſſe mit 8-10 Strahlen; 26 — 30 Schuppen in mittleren Längsreihe. Körperhöhe 3-4 mal, Kopflänge 4—4 / mal in der Totallänge Körperſeiten blau, mit roten Streifen zwiſchen den Schuppenreihen. Heimat: Süd⸗Mexiko, Guatemala. Exemplare aus Mexiko haben faſt immer einen ſcharf ausgeprägten, vom Auge bis zur Schwanzfloſſenbaſis ſich erſtreckenden Längsſtreifen (strigatus), die Männchen oft auch noch einen ſolchen, der ſich von unterhalb der Bruſtfloſſe bis zur Bauch⸗ floſſe ausdehnt (Helleri, jalapae). Bei „Helleri“ nach mehrfachen Umwandlungen ſeinen alten Namen wieder erhalten! Dieſe ſteten Namensänderungen ſind für uns Liebhaber bedauerlich, doch trifft uns hieran kein Verſchulden. Herr Regan hätte wohl ſeinerzeit beſſer getan, ab- weichende Formen erſt einmal mit Varie⸗ tätsnamen zu belegen und weiteres Material abzuwarten. Auch Xiphophorus Rachovi iſt eingezogen worden und wird die ge— fleckte Form jetzt mit Zweifel als Varietät des Xiphophorus. Helleri oder als Ba- ſtard zwiſchen Platypoecilus maculatus und Xiphophorus Helleri betrachtet. Ich möchte hierzu bemerken, daß es noch „Whether this is another variety of X. Helleri or a hy- brid with Platypoecilus maculatus, as some aquarium-writers in Germany believe, still remains to be settled“. 96 Winke und Ratſchläge für Aquarianer Niemand gelungen iſt, den gefleckten Xiph. Rachovi durch beabſichtigte Kreuzung zu erzielen, anders lautende Angaben be— ziehen ſich auf zweifelhafte Fälle. Die zahlreichen mir vorliegenden echten Ba- ſtarde weiſen ſämtliche ein kurzes Schwert auf! Ich würde den Liebhabern empfehlen, eine Varietät anzuführen, z. B. „Xipho- phorus Helleri var. Rachovi Regan, ge- fleckte Form von Puerto Barrios“. Gber⸗ haupt vermiſſe ich in Regans ſchöner Arbeit jedes Eingehen auf Varietäten oder Unterarten, obwohl ſolche bei Platy- poecilus maculatus u. d. unzweifelhaft wohl unterſchiedene Formen nach wie vor exiſtieren! für ſich zu halten und unter dem Namen Dr. Wolterstorff. O0 O Winke und Ratſchläge für Aquarianer in monatlicher Folge. Monat Februar. Im Allgemeinen gelten für dieſen Monat die gleichen Verhaltungsmaßregeln, wie im Januar. Noch herrſcht ſtarke Kälte, ſo daß auf die Heizung der Behälter große Sorgfalt verwendet werden muß. Man laſſe ſich durch die goldenen Sonnenſtrahlen nicht verleiten, die Heizung teilweiſe ein— zuſtellen, denn die Sonne beſitzt zur Zeit noch recht wenig Wärmekraft. Wohl aber macht ſich die vermehrte Lichtwirkung in den Aquarien bemerkbar. Sie erweckt die Pflanzen aus ihrer winterlichen Ruhe, ſo daß ſie ihre Lebensfunktionen wieder auf- nehmen können. Recht notwendig und zur rechten Zeit iſt dieſe Hilfe gekommen, denn was hat die lichtarme Zeit des Winters uns unſerem ſchönen grünen Pflanzenbeſtande gemacht? Viele zarte Triebe ſind überhaupt eingegangen und die übrigen hängen erbleicht oder mit Mulm und Schmutzteilchen bedeckt zu Boden. Beſonders in den heizbaren Aquarien haben die Pflanzen unter der Einwirkung der Wärme und auch dem Lichtmangel ſehr gelitten. Das ſoll aber jetzt anders werden — zuerſt ſchüchtern, dann aber kräftig treiben die Knoſpen und Sproſſen aus den alten Stämmen und Wurzelſtöcken hervor; dicke Ausläufer von Sagittaria und Vallisneria durchfurchen die Sand— ſchicht und recken und ſtrecken ihre zarten Köpfchen dem hellen Lichte der Sonne entgegen. And nach einigen Wochen ſcheint es, als ob ein Wunder geſchehen wäre, ſo prangt und grünt es überall. Damit iſt aber auch die ſo lange entbehrte Sauerſtoffproduktion wieder in vollem Gange; trotzdem aber laſſe man im An⸗ fang noch die künſtliche Durchlüftung, wenn möglich, in Tätigkeit. Aber nicht nur bei den Pflanzen zeigt ſich der wohltätige Einfluß der Sonnen— beſtrahlung, ſondern auch die Fiſche zeigen regeres Leben. Ihre Bewegungen werden lebhafter und die Färbung kommt deutlicher zum Ausdruck, ja, bei manchen Frühlings⸗ kindern beginnen ſich Anſätze von Hoch— zeitsfarben zu entwickeln. Da die kommenden Monate mit ihren Laich— geſchäften große Anforderungen an die Fiſche ſtellen, ſo iſt beſondere Sorgfalt der Fütterung zuzuwenden. Man füttere reichlich und kräftiges Futter, vor allem Daphnien, Mückenlarven und gehackten Regenwurm, die die Eibildung günſtig beeinfluſſen ſollen. Manche Paare werden gegen Ende des Monats Anſtalten zur Fortpflanzung treffen. Wenn genügend kleines Futter zu beſchaffen iſt, verhindere man ſie daran nicht mehr. Die Entwicklung von In— fuſorien wird jetzt, nachdem genügend Sonnenlicht vorhanden iſt, keine Schwierig— keiten mehr bereiten, ſo daß die Hauptfrage für eine erfolgreiche Zucht — die Nahrung der Jüngſten — erledigt iſt. Unter den Fiſchen, die ſehr bald zur Fortpflanzung ſchreiten, ſind zu nennen: Makropode, Haplochilus Chaperi, Scheibenbarſch, Acara, Geophagus, Panzerwelſe u. a. m. Mit dem Am- und Einpflanzen von Behältern warte man noch bis zum nächſten Monat. Veber die Einrichtung von Zuchtbehältern werde ich im nächſten Monat berichten. Wichtig iſt, daß ſich der Liebhaber bis dorthin mit einer Portion. friſcher Pflanzen verſieht, damit die alten und veralgten nicht mehr zur Einrichtung benützt werden brauchen. Wenn wir auch neuere, recht hübſche Aquarienpflanzen ver⸗ wenden können, ſo gebe ich doch immer den alten bewährten den Vorzug, die | 1 — ee ee a ee Rud. Fiala: Ringelnatter und Feuerſalamander 97 billig, ausdauernd und recht vermehrungs— fähig ſind. — Ein Gaſt in unſeren Aquarien beginnt um dieſe Zeit recht produktiv zu werden: die Poſthornſchnecken (Plnaorbis corneus). Eifrig werden die platten, eiförmigen Ballen an Scheiben und Pflanzen, beſonders die breiten Blätter der Sagittarien und Vallisnerien abgeſetzt. Es iſt eine recht dankbare Aufgabe für den Liebhaber, der Aufzucht der Poſthornſchnecken ſein Augen⸗ merk zu ſchenken, da er ohnedies durch andere Arbeiten nicht ſehr in Anſpruch genommen iſt. Eine Beobachtung des Laiches wird die Entwicklung des Eies bis zum ausgebildeten Schneckchen erkennen laſſen. Er wird ſehen, wie ſich im Laich⸗ ballen nach einigen Tagen kleine platte Pünktchen bilden, die größer und größer werden, bis der Embryo in Geſtalt eines kleinen Würmchens entſtanden iſt. Drehende Bewegungen laſſen erkennen, daß bereits Leben in dieſem vorhanden iſt und eines Tages wird der Liebhaber den Laichballen leer finden. Das winzige Schneckchen hat ſein ſchleimiges Häuschen durchfreſſen und ſich auf die Wanderſchaft begeben, Pflanzen und Scheiben von zarten Algen ſäubernd. Recht zart iſt freilich noch das Gehäuſe und der kleinſte Druck kann es zerbrechen. In dieſem Stadium ſind ſie auch für Fiſche ein be⸗ liebter Biſſen und das wird der Grund ſein, daß man eigentlich ſo wenig Schnecken in beſetzten Behältern durchbringt. Es iſt deshalb ratſam, die Schneckenzucht in beſonderen Behältern zu betreiben, wo ſie vor Nachſtellungen ſicher ſind. Auf alle Fälle aber iſt die Entwicklung der Schnecken ſehr intereſſant. Eine aufmerk⸗ ſame Verfolgung der Entwicklungsſtadien hat auch den großen Vorteil, daß ſie das Auge des Liebhabers ſchärft und ihn über- haupt zum Beobachten anleitet, was für unſere Liebhaberei von unſchätzbarem Werte iſt. Aug. Gruber 00 OD Ringelnatter und Feuerſalamander. Von Lehrer Rud. Fiala⸗Wien, „Stichling“. Mit 2 Abbildungen. Zum erſtenmale fand ich in Schmeils Lehrbuch der Zoologie die Anſicht ver— treten, daß die Ringelnatter ſich auch vom Feuerſalamander nähre und auch Flöricke hat in ſeinem Büchlein „Kriechtiere und Abb. 1 Ringelnatter. Naturaufnahme von Rud. Zimmermann. Lurche Deutſchlands“ dieſe Anſicht, wenn auch mit gewiſſer Vorſicht aufgenommen. Eine Beſtätigung der vorliegenden An— gabe ſollen nun nachſtehende Zeilen geben. In einem ziemlich großen Terrarium halte ich ſchon ſeit langem 2 Ringel- nattern mittlerer Größe. Da nun der Behälter den natürlichen An⸗ ſprüchen dieſer Art Schlangen, ſoweit es ging, entſpre⸗ chend eingerichtet wurde und auch für reichliche Nah⸗ rung Sorge ge— tragen wird, dürf⸗ ten ſie alſo die Freiheit nicht bit⸗ ter vermißt haben Voriges Frühjahr erhielt ich nun einen ausgewach⸗ jenen Feuerſala⸗ mander, den ich den 98 Rud. Fiala: Ringelnatter und Feuerſalamander Ringelnattern zugeſellte. Es dauerte auch nicht lange, ſo fühlte er ſich bereits heimiſch und machte es ſich in Ermangelung eines andern feuchten Plätzchens auf einem ſchwimmenden Korkſtück des Waſſerbeckens bequem. Den ganzen lieben Tag wäre er ſo im „ſüßen Nichtstun“ dagelegen, wenn er nicht manchesmal auf eine für ihn ſehr unangenehme Weiſe geſtört worden wäre. Wenn nämlich die Nattern mit Kaulquappen gefüttert wurden, dann ge= ſchah es oft, daß eine der Schlangen in der Haſt des Jagens ſtatt einer Quappe das Schwanzende des Salamanders er- wiſchte. Aber weiter kam die Ringelnatter nicht mit ihm. Durch einen energiſchen meine Ringelnattern mit Ellritzen füttern. Die Schlangen kamen auch an das Waſſer⸗ becken heran, züngelten oft und lebhaft, gingen wohl auch ins Waſſer, rührten jedoch keins der Fiſchchen an. Soviel Ellritzen ich für ſie gekauft habe, ſoviel fiſchte ich auch wieder nach und nach tot heraus und meine Ringelnattern hatten ſchon ſeit Wochen nichts gefreſſen. Schon glaubte ich, die Nattern hätten durch irgend eine Krankheit die Freßluſt eingebüßt, als mich eines Morgens ein eigenes Bild beim Terrarium feſthielt. Die eine Ringelnatter hielt den kleineren Salamander beim Kopfe gepackt und mühte ſich, unter Zuhilfenahme aller möglichen Verrenkungen ihres Körpers 9 %%% % v...u.u.0.0.0.0..0....... ......000,09909900000000009000 Abb. 2 Feuerſalamander. Naturaufnahme von Rud. Zimmermann. Ruck machte ſich der Erdmolch frei und trottete, ſo raſch es ihm eben möglich war, aus dem lebensgefährlichen Bereich der Natter. Am Abend oder nächſten Morgen ruhte er aber wieder auf ſeinem alten Plätzchen. Daß in dieſem Falle ein direkter Angriff auf den Salamander geplant war, iſt abſolut nicht anzunehmen, es lag viel⸗ mehr ein Irrtum der Schlange vor, die ſchon von Flöricke (in Kriechtiere und Lurche Deutſchlands) für ſo ſtupid bezeichnet wird, daß ſie oft infolge ihres ſchlechten Geſichtes das eigene Schwanzende packt und hinunter- zuwürgen verſucht und in dieſem Falle eine Kaulquappe vor ſich zu haben glaubt. Anders erging es nun einem etwas kleineren Feuerſalamander, den ich vorigen Sommer erhielt und der eine Länge von etwa 15cm aufwies. In Ermanglung eines anderen Futtermittels wollte ich ab, denſelben hinunterzuwürgen. Auf den erſten Blick zeigte es ſich ſchon, daß der Salamander der Natter zum Verſchlingen zu groß ſei. Die Anſtrengungen mochten auch ſchon längere Zeit angedauert haben, denn die Schlange machte längere Pauſen und der Salamander war bereits tot. Doch immer von neuem nahm die Natter ihr Schlinggeſchäft auf. Ihr Kopf war un⸗ förmlich breit ausgezogen, ſchnappte auf und ab, allein vergebens war die Arbeit. Bis zum Halsende des Salamanders hatte ſie ihre Kiefer vorgeſchoben, aber weiter ward es ihr unmöglich, denn nun ſchoben ſich ihr die Vorderbeine entgegen, ein Hindernis, das die jetzt ſchon aufs Maxi⸗ mum geſpannten Kiefer nicht mehr über⸗ winden konnten. Wiederum hielt ſie er⸗ ſchöpft inne. Leider mußte ich nun meine Beobachtung aufgeben und als ich mittags . ... NEE en c c VW N TEE nachhauſe kam, hatte ſich das Bild bereits geändert. Die Ringelnatter ruhte zuſam— mengerollt auf einem Stein, ſich in der Sonne wärmend. Unweit von ihr lag der Salamander mit an den Leib gedrückten Vorderbeinen, an Kopf und Hals mit Schaum bedeckt. Weder die Warnfarbe, noch das Gift des Salamanders ſchreckten alſo hier die Ringelnatter vom Angriff ab. — Aus dem Verhalten eines Tieres im Terrarium gleich auf dasſelbe Ver— halten im Freien zu ſchließen, wäre natürlich verfehlt, wenn dieſelben Beobachtungen nicht auch dort gemacht worden ſind. In dieſem Fall bezeugen nun ſchon öfters in Zeitſchriften, Vereinsberichten etc. nieder- gelegte Beobachtungen gleicher Art, daß Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg 99 unſeren Salamander ſeine Schutzmittel auch im Freien im Stiche laſſen, daß er auch draußen eine Beute der Ringelnatter wird. Doch glaube ich annehmen zu können, daß ein Vergreifen der Ringelnatter an dem Feuerſalamander immerhin zu den Ausnahmefällen gehört, indem nur großer Hunger die Ringelnatter zu dieſer Tat treiben dürfte. Zuſatz: Der Feuerſalamander wird ſicher nur ſelten von der Ringelnatter gefreſſen werden. Leichter ſchon wird es ihr, einen Kammolch zu berſchlingen. Ich war vor 35 Jahren ſelbſt Zeuge, wie meine Ringelnatter, zum Zweck des Badens in ein Aquarium größten Maßes geworfen, ſich plötzlich über einen Kammolch hbermadte und ihn im Hui verſchlang! Daß das Gift des Feuerſalamanders ſeinen Feinden oft ſchlecht bekommt, konnten wir vor ca. 18 Jahren im Aquarium des hieſigen Gruſon⸗ Gewächshauſes beobachten. Zu 2 kräftigen, halbwüchſigen Ochſen⸗ fröſchen aus Nordamerika wurden 2 Feuerſalamander geſetzt. Bald war der eine von einem Froſch verſchlungen — aber der Räuber war anderen Tages tot. Dr. Wolterstorff. ale O Berichte der „Geſellſchaft für Meeresbiologie“ in Hamburg. - (Fortſetzung.) Die Liebesſpiele und der Laichakt beim Gee- pferdchen konnten ganz genau beobachtet werden und ließen ſich die Mitteilungen, die Sfell-Dresden vor einigen Jahren darüber machte, voll und ganz beſtätigen. Die Fiſche ſchwammen in be- ſtändigen Spielen und Capriolen des Männchens im Behälter umher, während ſie ſich mit ihren Ringelſchwänzen umklammerten. Beim eigent⸗ lichen Laichakt näherten die Tiere ſich mit der Ge— ſchlechtsöffnung, die Bruttaſche des Männchens vergrößerte ſich durch Aufblähen“ ums 4— Sfache, wobei die Offnung ſich deutlich ſichtbar erweiterte; die glashellen kleinen Eierchen wurden vom Weib— chen, das ſich dicht über den Bruſttaſcheneingang preßte, ausgeſtoßen; meiſtens zwei Stück zugleich. Weiteren Beobachtungen über Entwicklung u. ſ. f. ſetzte der Tod der Elterntiere infolge Verſagens der Durchlüftung ein Ende. Wir nahmen immer an, daß die Blenniiden, ſoweit ſie keine lebenden Jungen zur Welt bringen, die Eier unter Steinen, in ſelbſtgegrabenen Höh⸗ lungen u. ſ. f. abjeßen; bei einem einzelnen Weib⸗ chen von Blennius palmicornis, das ſich etwa 3 Monate ſchon im Beſitz von Herrn Gienke be- fand, und deſſen Leibesumfang zur Laichzeit enorm anſchwoll, wurde eine ganz andere Gi- ablage beobachtet. Das Tier laichte nämlich an der Glasſcheibe des Aquariums ab, und zwar ſetzte es immer ein Ei neben das andere, nicht auf einen Haufen oder Klumpen, ſondern ſo, daß die einzelnen Eierchen ſich kaum berührten. Da das Gelege mangels eines Männchens natürlich unbefruchtet war, trat in kurzem Verpilzung ein. Herr Gienke hat jedoch nicht unterlaſſen, dieſes Gelege auf die Platte zu bringen. Nicht weniger intereſſant endlich geſtaltete ſich die Beobachtung der Laichabgabe bei einem kleinen grünen Seeſtern (Asterina gibbosa), die ebenfalls an der Glasſcheibe eines der in tadeloſem, biologiſchen Gleichgewicht befindlichem Behälter des Herrn Gienke erfolgte. Der kleine fünfarmige Stern wanderte ſeitwärts an der Glasſcheibe ent⸗ lang, und da gewahrte man plötzlich, daß an der ganzen Stelle, an der kurz zuvor die Scheibe mit dem Körper und den Armen in Berührung war, zahlloſe ganz winzige Eierchen haften geblieben waren, gerade wie wenn mit einem Male aus dem ganzen Körper, alſo der Mundſcheibe und den Armen, die Eier ausgetreten wären. Das iſt natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, denn es ſind ja auf der Anterjeite des Sternes keine Off⸗ nungen vorhanden, als die Mundöffnung, die in dieſem Falle auch die Geſchlechtsöffnung darſtellt. Von hier aus wurden die Eierchen dann eben mit Hilfe der zahlreichenelmbulakralfüßchen angeheftet. Originell dabei iſt jedenfalls, daß die Eier nicht einfach nur von den in der Nähe der Ausfuhr⸗ öffnung befindlichen Ambulakralfüßchen befeſtigt wurden, ſondern auch von Füßchen zu Füßchen weitertransportiert, um endlich angeheftet zu werden, wodurch eine Anhäufung vermieden und das Gelege auf einer breiteren, ausgedehnten Fläche zur Ablage kam. Bei Herrn Wollmer traf aus Weſtindien ein Transport von etwa 36 Stück herrlicher Seefiſche ein, über die Herr Müllegger berichtete. Es waren 4 Arten farbenprächtiger und lebhafter Korallenfiſche und in der Mehrzahl geſunde, hübſche Kugelfiſche, Tetrodon testudineus, von 4—8 cm Größe, die aus dem Waſſer genommen, beim Aufblaſen eigenartige, an das Quieken junger Schweine erinnernde Schreie von ſich gaben. Der ganze Import ging in die Hände der Firma C. Hagenbeck über. Herr Wollmer verſicherte uns, daß in etwa 3 Monaten ein neuer Import derſelben Fiſche eintreffen werde. — In die Geſellſchaft aufgenommen wurde: Herr Kreißler⸗Hamburg. Juli. Zur Bekanntgabe gelangte ein Briefwechſel mit der Firma Carl Hagenbeck, dem entnommen wurde, daß es den Aquarium des Tiergartens leider nicht geglückt war, die vor kurzem aus Weſtindien eingeführten Tetrodon testudineus 100 | Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg und die 4 Arten Korallenfiſche am Leben zu er⸗ halten. Wir haben das vorausgeſehen, denn die ſonſt vorzügliche Süßwaſſeraquarien- und Inſek⸗ tarienſammlung beſitzt bis jetzt noch keinerlei An⸗ lage zur Haltung von Seetieren; die genannten Fiſche ſtellten aber größere Anforderungen an den Pfleger, ſie brauchten, als wärmebedürftige Tropenfiſche, heizbare Aquarien und, gleichzeitig damit, um dem durch die Erwärmung des Waſſers raſchen und bedeutenden Sauerſtoffverluſt vorzu— beugen, ſtarke ununterbrochene . — Herr Schenkl hält ſeinen Vortrag: „Acht Tage mit einem Fiſchdampfer in der Nord⸗ ſee“. Die Ausführungen, teilweiſe mit Humor gewürzt, gaben den Zuhörern ein lebendiges Bild vom Leben und Treiben auf einem Fiſchdampfer. Außerſt intereſſant waren uns die Schilderungen der Fahrt ſelbſt, dann die Art und Weiſe des Fanges, der mit großen, mächtigen Schleppnetzen, die je 6 Stunden geſchleppt werden, bewerkſtelligt wird, und des bei ſtürmiſcher See für die Leute geradezu lebensgefährlichen Netzeinholens u. ſ. f. Der ſpannendſte, und beſonders für den Natur- freund intereſſanteſte Moment aber iſt ſicher der, in welchem das Netz, von der Dampfwinde ge- hoben, über den Bordrand kommt und nun vom Netzmacher aufgebunden, ſeinen Inhalt, die Schätze des Meeres, in zappelndem Durcheinander auf die nackten Schiffsplanken entleert. Da wimmelt es von Fiſchen, Krebſen, Seeſternen, Seeigeln uſw., daß das ungewöhnte Auge in all der Bewegung ſich erſt gar nicht zurechtfindet und nicht weiß, wo es zuerſt beſehen, worauf es ruhen ſollte! Der Fang iſt je nach den Fiſchgründen und der Jahreszeit verſchieden, wie abhängig von der Witterung; Herr Schenkl erzählte, daß die Fänge, denen er in dieſen 8 Tagen beiwohnen konnte, quantitativ ſehr ungünſtig von der fortwährend herrſchenden äußerſt ſtürmiſchen Witterung be- einflußt wurden und hauptſächlich beſtanden aus Schollen, Steinbutts, Makrelen, Schellfiſchen, Knurr⸗ hähnen, Nagelrochen, einzelnen Heringen, Haifiſchen und einigen Exemplaren des mächtigen Katfiſches (Anarhichas lupus). Von der eminenten Kraft der mit ſcharfen Zähnen bewaffneten Kiefern dieſes Fiſches bekommt man eine Vorſtellung, wenn Herr ©. erzählt, daß ein etwa armlanges Eremplar ſich in eine vorgehaltene Stahltroſſe ſo verbiß, daß er nicht mehr davon abzubringen war und bei einer Drehung der Troſſe aufrecht auf dem Kopfe ſtand. Die gefangenen Fiſche werden, während und nad- dem das Netz wieder ausgeſetzt wurde, ſortiert und gleich, wenigſtens zum Teil, ausgenommen. Es iſt erſtaunlich, zu ſehen, wie ungeheuer die Fiſche, namentlich die Schollen, von Eingeweide— würmern infiziert waren; während die Eingeweide als willkommene Beute der zahlreichen, den Fiſch⸗ dampfer begleitenden Möwen über Bord geworfen werden, behält man die Leber, die dann zur Ge— winnung von Lebertran verarbeitet wird, zurück, der Erlös davon, das ſogenannte „Lebergeld“ wird als Gratifikation unter die Mannſchaft ver⸗ teilt. Die ausgenommenen Fiſche werden zwiſchen Eis im Raume verpackt. Herr Schenkl hatte ſich eine größere Anzahl von Präparaten geſammelt, die er am Achterdeck verſtaute; die, namentlich am Schluß der Reiſe, ſehr grobe See, zerſchlug am letzten Tage aber den ganzen Holzaufbau des Achterdecks und riß mit ihm die ganzen, mühſam geſammelten Präparate über Bord. Der mit warmem Idealismus gegebene Vor⸗ trag fand lebhaften Dank und Beifall, der ſich in einer regen Diskuſſion dartat. Im Anſchluß daran bemerken wir, daß die „Geſellſchaft“ gerne bereit iſt, Intereſſenten Gelegenheit zu verſchaffen, eine derartige Reiſe mitzumachen. Die Dauer der Reife von Hamburg bis Hamburg beträgt 8—14 Tage und die Koſten beſtehen lediglich in einer täglichen Verpflegungsgebühr an Bord von 3—5 Mk.; auch muß der Rhederei eine Erklärung unterzeichnet werden, daß im Falle eines Unfalls die Rhederei nicht haftpflichtig gemacht wird. — Herr Wilde berichtet über Zostera marina (Seegras), das er ſeit nunmehr 4 Monaten in einem Aquarium hält, und das bei Oberlicht gedeiht und Wachstum zeigt. In Behältern, die kein Oberlicht, ſondern nur Seitenlicht er⸗ halten, gingen die in den Sand eingeſetzen F die e zugrunde. Es ſcheint demnach, daß für die be⸗ wurzelte Zostera Oberlicht eine Lebensbedingung iſt, eine Beobachtung, die von größter Wichtigkeit iſt, inſofern, als vielleicht gerade Zostera berufen ſein kann, in der Haltung von Seewaſſeraquarien eine große Amwälzung zu veranlaſſen. Zostera marina kommt in den Watten der Nordſee, als einzig bewurzelte Unterwaſſerpflanze, in Mengen vor, wo ſie große Raſenflächen bildet und meiſt an Stellen, die auch bei vollſtändiger Ebbe noch etwas Waſſer enthalten, Die Pflanze erinnert im Habitus ſehr an die Vallisneria spiralis und vermag auch infolge ihres bedeutenden Chlorophyll⸗ gehaltes ſehr viel Sauerſtoff zu produzieren. Wir raten dringend, Verſuche mit Zostera in Hinſicht auf ihre Brauchbarkeit zur Aquarienbepflanzung anzuſtellen; wenn angängig, verſehe man dieſen Behälter mit durchlaufendem Waſſer, nicht mit Durchlüftung. — Herr Michael hat bei ſeinen Seepferdchen den Begattungsakt beobachtet, der ſich genau jo voll⸗ zog, wie ihn Herr Gienke in der vorigen Ver⸗ ſammlung ſchilderte. Auch Herr Pieper erzählte von ſeinen Tieren ähnliche Liebesſpiele und macht Mitteilung von dem Ablaichen ſeiner Kärpflinge (Lebias calaritanus.) Die Eier wurden mit dem Eifaden zu dreien oder vieren an Steinen, Glas⸗ ſcheiben uſw. befeſtigt, aber von den dabei ge- laſſenen Elterntieren wieder aufgefreſſen. — Einer eigenartigen Krankheit fielen die See⸗ pferdchen des Herrn Michael zum Opfer: Am Kopfe beginnend, bildeten ſich unter der Haut auf dem ganzen Körper Blaſen, ähnlich denen, welche bei der durch „Krebspeſtbazillen“ hervor— gerufenen „Schuppenſträubung“ bekannt ſind, welche ſchließlich das Ende der Fiſche herbeiführten. Herr Müllegger demonſtriert einige photogra— phiſche Aufnahmen von Seetieren; unter anderem Balanus balanoides (Seepocke), zwei Bilder einer Thealia crassicornis, einen Klippenbarſch ver- zehrend, Actinia equina, Actinoloba dianthus, ſowie ein äußerſt originelles Bild einer Kolonie von Alcyonium digitatum („Sode Mannshand“), die ſich auf einer Weinflaſche (Flaſchenpoſt) an⸗ geſiedelt hatte. — Aufgenommen in die Gejell- ſchaft wurde: Herr FJ. Wollmer-Hamburg. Auguft. Zur Verleſung und zur Beſprechung kamen mehrere Arbeiten, namentlich aus „Meeresbio— logie“ und „Das Seewaſſeraquarium.“ — Dankbar iſt die Anregung des Herrn W. Köhler zu be— grüßen, der in ſeinem Aufſatz „Nordſeefiſche, die ſich zu Zuchtverſuchen im Aquarium eignen“, ug I Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg durch Exzerpte wertvolle Fingerzeige gibt. Die Aufzucht aus dem Ei iſt u. E. nach viel zu wenig gewürdigt, trotzdem ſie doch ſo nahe liegt; die Ernährung der Brutfiſchchen iſt ein nicht zu ſchwieriges, durch den Berſuch zu löſendes Pro— blem. — A. Potempa gibt eine Schilderung des Tierlebens des Jadebuſens, die von intenſiver Naturbeobachtung zeugt. Ein Irrtum Potempas iſt es wohl, wenn er annimmt, daß Carcinus maenas (die Strandkrabbe, nicht Taſchenkrebs, wie in Klammern unter der Abbildung ſteht; mit dieſem deutſchen Namen wird in der Regel Cancer pagurus bezeichnet) an dem Fußende eine Geſchmacksempfindung beſitze; ein für unſere Begriffe äußerſt ſtark ausgebildeter Taſtſinn iſt es jedenfalls, der die Erkennung von Nahrungs- ſtoffen ermöglicht. — Nur die größeren Exemplare des Einſiedlers bewohnen die Gehäuſe von Buceinum undatum (Wellhorn); junge Nordjee- einſiedler nehmen faſt ausſchließlich die Strand- ſchnecke Littorina zur Wohnung. — Die Herrn P. unbekannte, ſchwammartige Wucherung auf den Gehäuſen der Paguriden ſind Kolonien von Hydractinia echinata. — Blennius palmicornis (cornutus) hat zwar die erwähnten „Fühlfäden“, geweihartige Hautlappen, aber feinen Stirnhöder: das iſt das charakteriſtiſche Merkmal eines anderen Blennius des Mittelmeeres (Blennius pholis). — Der Steinpicker (Agonus cataphractus) wird nicht fälſchlich Seeteufel oder Knurrhahn an der Jade genannt, die Fiſcher bezeichnen mit dieſen Namen meiſtens den Cottus scorpius. — Der von den Fiſchern „Fetten“ genannte kleine Scheibenbauch hat mit dem Seehaſen (Cyclopterus lumpus) nichts zu tun; es iſt Liparis vulgaris. Der Jadebuſen iſt durchaus nicht arm an Seeroſen; allerdings die nördliche Küſte, an der Toſſens liegt. An der ſüdlichen Küſte kommt maſſenhaft Actiniloba dianthus und Sagartia trogludytes, ſehr häufig auch Thealia crassicornis vor; die beiden von Herrn P. gefundenen Aktinien waren tatſächlich Thealia crassicornis. — Eine treffliche Arbeit lieferte uns P. Schmalz in den „Blättern“: „Der Seeſtern im Aquarium“, die er mit drei hervorragend ſchönen Aufnahmen des Asterias rubens illuſtrierte. Wir ſind mit Herrn Schmalz der Überzeugung, daß ein Seeſtern niemals eine Muſchel nur durch ſeine Musfel- kraft öffnen könne. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß dieſe irrige Anſicht endlich auch aus Lehr— büchern uſw. verſchwindet. — Den Hauptgrund, warum Seeſterne (und überhaupt Echinodermen) ſich nur in klarem Waſſer halten, glauben wir vor allem darin zu ſehen, daß trübes Waſſer die kleinen Löcher der Madreporenplatte verſtopft und damit ein für das Leben des Tieres wichtiges Organ, das Ambulakralgefäß-Syſtem, lahmlegt. Auf die — leider nur klein in Fußnote — an⸗ gebrachte Bemerkung des Herrn Schmalz „zu wirklich guten Erfolgen in der Seetierhaltung gelangt man nur dann, wenn das Waſſer dauernder Filtration unterworfen iſt“, kommen wir noch ſpäter zurück, bemerken heute aber ſchon, daß der angegebene Fingerzeig von ganz enormer Be— deutung iſt. — Zum Artikel von Herrn L. Schulze, ebenfalls in den „Blättern“ No. 34, bemerkt Herr Gienke, daß er das Ausſtoßen der unverdauten Nahrungs- reſte in der geſchilderten Weiſe nicht als den bei der Nelke in der Natur üblichen Vorgang halten kann; eher für ein Zeichen des Anbehagens, was, 101 wie ſchon Herr Schulze berichtet, durch das Waſſer ſelbſt verurſacht werden kann, in erſter Linie aber wohl auf ÜUberfütterung oder ungeeignete Nahrung zurückzuführen iſt. In ſolchen Fällen erfolgt die Abſonderung der Exkremente in der angegebenen und uns aus den Bildern gut erſichtlichen Weiſe. Bei Fütterung mit rohem Muſchelfleiſch kommt hingegen, wenn die ſonſtigen Vorbedingungen für ein Wohlbefinden gegeben ſind, ſogut wie gar kein Gewölle zum Vorſchein. Dieſe Stoffe werden faſt reſtlos verdaut und etwaige Rückſtände dann auch bei gänzlicher Entfaltung ausgeſtoßen, ohne daßman eine Bewegung oder Veränderung bei dem Tiere wahrnimmt. Mit Herrn Schulze glaubt Herr Gienke einer Anſicht zu ſein, daß das Aus⸗ ſtoßen in der geſchilderten Weiſe hauptſächlich bei friſch eingeführten Nelken in der erſten Zeit am häufigſten der Fall iſt. Herr Müllegger erſtattet an Hand von etwa 60 Lichtbildern ein Referat über unſere Studien⸗ fahrt nach Helgoland, die am 2. und 3. Auguſt v. F. ſtattfand. Am Morgen des 2. Auguſt, einem Sonnabend, ſchifften wir uns an den St. Pauli⸗ Landungsbrücken auf den Dampfer „Silvana“ zur Fahrt nach der Nordſee-Inſel ein. Das Wetter war ſchon am Morgen herrlich und ver- ſprach einen warmen, ſonnigen Tag. Nach einer 6½ ſtündigen Fahrt bei mäßig bewegter See trafen wir um 2.30 Uhr auf der Rhede von Helgo— land ein. Auf Motorbooten erfolgte das Aus- booten und die Landung an der großen Landungs⸗ brücke von Helgoland, wo uns die Mitteilung wurde, daß der Dampſer der Kgl. Biologiſchen Anſtalt bereits klar zur zoologiſchen Exkurſion jei. Nachdem wir im Hotel die ſchon vorher be- ſtellten Zimmer aufgeſucht und uns geſtärkt hatten, wurden wir mit dem Benzboot der Anſtalt auf den Dampfer übergeſetzt, der denn auch gleich in See ſtach. Die Leitung der Exkurſion hatte in Vertretung von Herrn Prof. Hartlaub in liebens- würdiger Weiſe Herr Dr. Scheuring übernommen. Der Dampfer, der ganz ſpeziell für Forſchungs⸗ zwecke eingerichtet, hat die Größe eines Hochſee— Fiſchdampfers und iſt mit allen modernen Fang⸗ gerätſchaften, mit Aufbewahrungs⸗ Behältern für die Tiere, mit Arbeitstiſchen, Bibliothek, Schlaf— gelegenheit uſw. verſehen. Nach etwa halbſtündiger Fahrt nach Südweſten, wurde das große Grundſchleppnetz, die Kurre, ausgeſetzt und etwa 20 Minuten lang geſchleppt. Nach Ablauf dieſer Friſt trat die große Dampf- winde in Tätigkeit, mit Hilfe derer das Netz nun vom Meeresgrunde heraufgeholt wurde, um ſeinen Inhalt auf die Dedsplanfen zu entleeren. Das war nun ein buntes, zappelndes Durcheinander von Fiſchleibern, Krebsbeinen, Seeſternarmen uſw. Die Hauptmaſſe des ganzen Fanges bildeten Schollen (Pleuronectes platessa) und Dorſche (Gardus morrhua), dazwiſchen waren viele Sorn⸗ haie (Acanthias vulgaris) und Nagelrochen (Raja clavata). Vereinzelt waren Steinbutt (Rhombus maximus) und Seezunge (Solea vulgaris) pertreten. Eine Menge weißer Seeſcheiden (Phallusia vir- ginea), dann Einſiedlerkrebſe (Pagurus Bern- hardus), ſowie verſchiedene Seeſterne (Asterias rubens, Solaster papposus), auch einzelne große Seeigel (Echinus esculantus); von Krebſen die Schwimmkrabbe (Portunus holsatus), die Meer— ſpinne (Hyas aranea) und der hübſche, rote Kaiſergranat (Nephrops norwegicus) vervoll— ſtändigten den Fang, zu vergeſſen nicht mehrere 102 prachtvolle Stöcke der Meerhand oder „Dode Mannshand“ (Alcyonium digitatum). Nachdem der ganze Fang ſortiert war (die größeren, für unſere Zwecke nicht geeigneten Tiere ſollten für's Aquarium der Anſtalt verwendet werden), zeigte man uns den Fang mit der „DOredge“, einem dreieckigen Eiſengeſtell, deſſen Netzbeutel aus außerordentlich kräftigem Stoff beſtand und deſſen Netzrand mit kräftigen Eiſenhaken verſehen war, welche ſich gleich Zähnen in den ſchlammigen Muſchelgrund bohrten und ein Stück Meeresboden mit heraufbrachten. Dieſe Art des Fanges geht ſehr raſch vor ſich; die Dredge wird nur verſenkt und eine bis zwei Minuten gezogen, um dann iofort wieder an Bord geholt zu werden. Der Inhalt des Nebbeutels wird hierauf in engmaſchigen Sieben kräftig abgeſpült, um den ſchlammigen Schmutz zu entfernen und jetzt erſt konnte an das Ausſuchen und Sortieren der Beute gegangen werden. Es war vor allem Kleingetier, außer vielen Schnecken und Muſcheln namentlich viele Krebsarten und Würmer, vor allem aber unzählige kleine Schlangenſterne, die ſich mit Vor⸗ liebe in dieſen Muſchelgründen aufhalten. Alles namentlich aufzuführen iſt uns an dieſer Stelle unmöglich, ſchon deshalb, weil eine einwandsfreie Fragen und Antworten — Briefliche Mitteilung Beſtimmung unter den gegebenen Verhältniſſen unmöglich war; dem Intereſſenten aber war reichlich Gelegenheit gegeben, ſeltenes und inte⸗ reſſantes Material für die Beobachtung und zum Studium im Aquarium zu jammeln. Anterdeſſen wurde die Rückkehr nach der Inſel angetreten, wo wir um 7.30 Uhr anlangten. Das Programm ſah nun einen Rundgang um das Oberland vor, der uns einen Einblick in die eigenartigen Reize der ſtolzen Felſenfeſte gab, der uns die ganze Schönheit eines warmen, wind- ſtillen Sommerabends mit ſeinem unbegrenzten Blick auf die fernen Meeresweiten offenbarte. Gleichzeitig aber bekamen wir eine Ahnung von der ungeheuren ſtrategiſchen Wichtigkeit Helgo— lands, als wir von oben die mächtigen, neuen Hafenanlagen und die gewaltige Befeſtigung der Inſel mit Rieſengeſchützen, Steilbatterien uſw. ſehen konnten. — Um 8.30 Uhr vereinigte ein gemeinſames Abendeſſen im Hotel Stavenhagen die Teilnehmer, nach welchem in ſpäter Abend— ſtunde noch ein gemütlicher Bummel zum Kur⸗ konzert, an die Promenade auf der Landungs⸗ brücke und zuletzt noch zu einer „Helgoländer Welle“ im Fährhaus unternommen wurde. Fortſetzung folgt. O0 D Fragen und Antworten. Fiſche für Parkteiche. — Geſtellaquarium oder Glasaquarium? Frage: 1. Welche Zierfiſche ſind zur Belebung eines größeren Parkteiches geeignet? (Japaniſcher Goldkarpfen 2) 2. Ich habe bis jetzt 8 Glasaquarien, und möchte mir nun ein größeres Geſtellaquarium anfertigen laſſen, 1m X 0,50 x 0,50. Sind dieſe auch wirklich waſſerdicht? Oder würden Sie eher zu weiteren Glaskäſten raten? An welche Firma würde ich mich in erſterem Fall wenden? Antwort: 1. Wenn die Beſetzung erfolgen ſoll, um den Beſuchern des Parkes eine Unter⸗ haltung zu bieten, dann müſſen ſolche Fiſche ein⸗ geſetzt werden, die durch ihre lebhafte Farbe oder durch ihr munteres Weſen auffallen. Dazu ſind geeignet: Goldſiſch, Goldſchleie, Goldorfe und event. auch der gewöhnliche Karpfen. Iſt aber der Standpunkt des Aquarienliebhabers zu be— rückſichtigen, d. h. ſoll der Teich Zierfiſchen zum Aufenthalt und als Laichplatz dienen, dann müßte die Auswahl eine andere ſein. Allerdings wären dabei noch einige wichtige Amftände in Betracht zu ziehen. Es ſpielen bei der Verwendung des Teiches die Tiefe des Waſſers, die Boden- und Temperaturverhältniſſe, die Bepflanzung eine wichtige Rolle, deren genaue Beachtung den Gr- folg ſichern. So iſt auch wichtig, daß die ein⸗ geſetzten Fiſche im Herbſt oder anfangs Winter wieder herausgefangen werden können, wenn ſie nicht ein Aberwintern im Freien aushalten. Wenn der Teich genügend groß iſt, können mehrere Fiſchgattungen eingeſetzt werden, die einander bei den Laichgeſchäften nicht ſtören werden. Zu empfehlen wären: verſchiedene Zahnkarpfenarten. 1111 11ſt (Verſuche mit Gambuſen, wären beſonders inte- reſſant), die meiſten Cichliden und die bekannteſten Vertreter der nordamerikaniſchen Barſche: Dia- mantbarſch, Scheibenbarſch, Pfauenaugbarſch und dann der großartige Sonnenfiſch. 2. Geſtellaquarien find unbedingt den Glas⸗ aquarien vorzuziehen, beſonders dann, wenn es ſich um Ausdehnungen handelt, wie in der Frage angegeben iſt. Wenn Sie ſich bei der Beſtellung an eine leiſtungsfähige Firma wenden, iſt ein Auslaufen des Aquariums wohl ausgeſchloſſen, Beſtellen Sie das Aquarium bei einer Firma aus dem Inſeratenteil der Bl.“, Sie werden ſicher zufrieden ſein. Aug. Gruber. Briefl. Mitteilung an den Herausgeber. Schuppenſträube bei Baſtarden. Von F. Lößlein⸗Nürnberg. In Nummer 51—52 finde ich unter „Fragen und Antworten“ eine Bemerkung über die Schuppenſträube bei Baſtarden und geſtatte mir folgende Mitteilung. Als Züchter und Pfleger ſolcher Baſtarde hatte ich großes Intereſſe, die Art der Erkrankung zu erfahren. Ich ſandte daher auf Wunſch der „Aquarien⸗ und Terrarien⸗ Sektion der Naturh. Geſellſchaft“ ein ſolch er- kranktes lebendes Efemplar an die Kgl. Bayr. Biologiſche Verſuchsſtation für Fiſcherei, München und erhielt folgende Antwort: a „Das kranke Tier hat nicht an Schuppenſträubung gelitten, darunter verſtehen wir eine Aufrichtung der Schuppen infolge Flüſſigkeitsanſammlung in den Schuppentaſchen. Die Deformität war eine Hautgeſchwulſt, die uns ſehr intereſſant iſt. Eine Wucherung von Ober- und Unterhaut, die wir als „Fibro-Epitheliem“ bezeichnen können. Sie war gutartig und bedeutete in ihrem jetzigen Zuſtand keine ernſte Schädigung des Fiſchchens. Ob es dauernd dabei geblieben, können wir natür- E Y * U ²»⸗Am unn dba ̃ẽ᷑m . 0 SU Zu 2 9 lich nicht wiſſen. Daß die gleiche Abnormität bei den Baſtarden öfters beobachtet wird, iſt von großem Intereſſe. Wir würden gerne Verſuche in dieſer Richtung anſtellen und bitten Sie, uns mitzuteilen, wo man einige Exemplare der Eltern- tiere erhalten könnte? gez. Dr. W. Plehn.“ : Vereins⸗Machrichten :: Unter alleiniger Verantwortung der Einjender. H. Mitteilungen. Antwerpen (Anvers). „Lotus“. Sitzung vom 17. Januar 1914. Die Sitzung wird vom Vorſitzenden eröffnet, der den erſchienenen 22 Mitgliedern zunächſt im Namen des Vereins ein glückliches neues Jahr und reiche Zuchterfolge wünſcht. Hiernach geht der Schatzmeiſter, Herr Ers, zur Einnahme der Beiträge pro 1914 über. Bei den nicht anwe⸗ ſenden Mitgliedern wird der Beitrag durch die Poſt erhoben werden. Eine allgemeine Beſprech— ung folgt hierauf in Betreff zweckmäßiger Wittel zur Verbreitung unſerer Liebhaberei in Antwer⸗ pen und Umgegend. Herr Ersé macht den Vor— ſchlag, die Schüler der höheren Klaſſen hieſiger Schulen zur Teilnahme an Studienausflügen, die im Laufe des Sommers unter befugter Leit— ung ſtattfinden werden, einzuladen, und Herr Pirot möchte dieſe Ausflüge durch öffentliche Vorträge, bei welchen die Schuljugend gleichfalls anweſend fein würde. theoretiſch und praktiſch ergänzen; denn, ſo führt letzterer aus, vergeſſen wir nicht, daß wir, um Anhänger unſerer ſchönen Lieb— haberei und gleichzeitig edle Menſchen zu formen, die Liebe zur Natur bereits in das Kinderherz pflanzen laſſen. Beide Vorſchläge werden ein— ſtimmig angenommen. Hiernach gelangt der dritte Teil unſerer in Arbeit befindlichen Anleitung in flämiſcher Sprache zur Beſprechung, nämlich „die Waſſerpflanzen.“ Nach kurzer Aufzählung der für unſere Zwecke geeignetſten Pflanzen erſucht der Vorſitzende die Anweſenden, jeder einen dies- bezüglichen, eingehenden Aufſatz der nächſten Verſammlung zu unterbreiten. Zum Schluſſe wird, wie gewöhnlich, ein eingerichtetes Aquarium unter den Anweſenden verloſt. Herr Piroth iſt der glückliche Gewinner. Infolge der Karnevals— tage wird die nächſte Sitzung am Samstag den 14. Februar im Vereinslokale „Café De Pauw 6, Place de la Gare, ftattfinden. Neue Mitglieder und Intereſſenten find herzlichſt willkommen. a Der Vorſtand. Augsburg-Ingolftadt. „Waſſerſtern.“ (Fortſetzg.) Zugegeben, daß den Reptilien und zum Teile auch den Fiſchen infolge ihrer Körperbeſchuppung oder Bepanzerung die Mög- lichkeit einer Wärmeregulation durch Waſſer⸗ verdampfung von ihrer Hautoberfläche aus fehlt und daß ſie infolgedeſſen zum Ausgleich der Innenwärme das Chromatophorenſpiel benötigen; wie verhält es ſich nun aber bei verſchiedenen Vögeln, wie Paradieswitwen, Weber, Stahlfinkꝛc., bei denen ebenfalls die Männchen ein prächtiges Hochzeitskleid anlegen? Wie es Mittel zum Zwecke iſt, wenn das Männchen des Schmetterlings⸗ Vereins⸗VNachrichten 103 finken ein Federlein in den Schnabel nimmt und in urkomiſchen Bewegungen vor ſeinem Weibchen hin und her hüpft, dürfte es als Mittel zum Zweck aufzufaſſen ſein, wenn ſich das Männchen zur Hochzeit für jein Weibchen ſchmückt. Un⸗ bewußt, vielleicht hervorgerufen durch die erhöhte Lebensfunktion, aber immerhin dem bedeutſamſten Faktor im Leben aller Geſchöpfe, der Fort⸗ pflanzung, dienend. Erhaltung der Art ſo oder ſo, mit Hilfe der Schutz⸗ oder mit Hilfe der Schmuckfärbung. Wenn Maas in W. 41 ſagt, daß durch die Wegzüchtung der Rückenfloſſe der Eierfiſch ge⸗ zwungen iſt, auf dem Rücken zu ſchwimmen, ſo daß er ſchließlich ſelbſt nicht mehr weiß, was oben und unten iſt, ſo geht das zu weit. In dieſem Artikel leſen wir auch über die Geſchlechtsunter⸗ ſchiede bei Pterophyllum scalare. Die beiden Tiere, wohl ausgewachſene Exemplare unſeres Herrn Schneller, ſind leicht zu unterſcheiden, wenn, wie angenommen werden darf, die rotbraune, dreilappige Kückenfloſſe des Männchens als Geſchlechtsmerkmal anzuſprechen iſt. Die Tiere ſpielen übrigens den ganzen Tag und beſteht für uns kein Zweifel, ein Paar vor uns zu haben. Dieſe dreiteilige, nicht zu überſehende Rückenfloſſe iſt derart geſtaltet, daß die einfache, wie ſie uns bei den bisher erſchienenen Abbildungen dieſes Fiſches ſichtbar wird, links und rechts durch ein nach innen zu gewölbtes, breites, oben abgerun- detes, rotbraun gefärbtes Floſſengebilde über⸗ lagert wird, jo daß die ganze Rückenfloſſe außer⸗ ordentlich kräftig und buſchelförmig erſcheint. Die Rückenfloſſe des etwas größeren Weibchen iſt gebildet wie bekannt. Eine Wucherung iſt nicht anzunehmen, weil ſich das Gebilde vollkommen gleichmäßig links und rechts der eigentlichen Rückenfloſſe entwickelt hat. Karrikaturen, wie die Zeichnung des Leguan von Wagner⸗Neuulm (W. 46) ſollten in unſeren Fachzeitſchriften keinen Platz finden. Ob übrigens bei 28° , und dieſe Temperatur benötigt doch dieſe Echſe, ſich Lorbeer, Buß und Epheu halten läßt, möchten wir bezweifeln. Der Verein der Naturfreunde Hannover (W. 41) empfiehlt große Behälter zur Zucht von Danio albolineatus. Unſer Herr Meſſer züchtete dieſes Fiſchchen in einem Aquarium Größe 30:25:20 ungemein erfolgreich. Der Gedanke des Herrn Matthiä, Berlin, Aquarien nach geographiſchen Geſichtspunkten einzurichten, iſt nicht neu, jedoch beherzigenswert, ſicher aber auch oft nicht ganz leicht durchführbar. Schon in unſerer Ausſtellung im Jahre 1904 hat unſer Herr Radsdorfer ver⸗ ſucht, einen mit Makropoden beſetzten Reisſumpf nachzuahmen. Die Pflanzen gingen wohl über Waſſer, blieben aber recht zart. Die 38 mit heimiſchen Fiſchen beſetzten Behälter anläßlich unſerer Ausſtellung des Jahres 1907 waren durch⸗ weg mit nur heimiſchen Pflanzen beſetzt. Gut und ſchlecht, wie es eben ging, denn die Kultur iſt oft nicht leicht. Daß ein Mitglied des Lübecker Vereins einen Kolbenwaſſerkäfer mit Fiſchen zuſammen⸗ hält, iſt nicht allzu verwunderlich. Dieſer lang⸗ ſame Waſſerkäfer iſt bekanntlich vorzugsweiſe Pflanzenfreſſer. Daß X. helleri feine Heizung be⸗ nötigt und ſich auch ohne ſolche fortpflanzt, iſt nicht unbekannt. Derſelbe hat auch in ſeiner Heimat eine Temperatur von 8° C zu ertragen. Auch andere Zahnkärpflinge laichen ohne Heizung ab und bleiben geſund. Makropoden ſind bei 104 unſeren Mitgliedern wiederholt ohne Heizung er⸗ folgreich gezüchtet worden. Und dennoch ſollte man bei der Haltung von Exoten ſich ſtets mit den zum Heizen ausgeſtatteten Behältern verſehen, um wenigſtens, wenn es not tut, nachhelfen zu können, denn faſt alle Exoten benötigen wenigſtens zur Laichzeit höhere Temperaturen, die wir ohne dieſes Hilfsmittel bei den ſchwankenden Tempe⸗ raturverhältniſſen unſerer Sommer nicht jederzeit ſicher bieten können. Herr Cleve, Perleberg (WS 48) ſchreibt den Satz: „Übrigens möchte ich an dieſer Stelle im Gegen⸗ ſatz zu den herrſchenden Anſichten noch behaupten, daß es anſpruchsloſere und dankbarere Pflanzen, als die meiſten roten und grünen Tange über⸗ haupt nicht geben kann. Man muß ſie nur rich⸗ tig behandeln, dann halten ſie ſich viele Jahre“. Das iſt uns bekannt, daß ſich insbeſondere die bekannteren Rottange der Nordſee, auch verſchiedene Brauntange des Mittelmeers Jahre lang im Aquarium halten laſſen, daß auch die erſteren minimal wachſen, iſt in den Zeitſchriften ſchon be⸗ kannt gegeben worden. Es iſt dieſe Konſtatierung nichts Neues mehr, aber ſie zu wirklicher Vege⸗ tation zu bringen, etwa wie unſere Süßwaſſer⸗ pflanzen, das wäre neu. Sollte der Genannte vielleicht dies mit ſeinen Ausführungen ſagen wollen, dann möchten wir bitten, daß er uns nicht mit den Worten: „Man braucht ſie nur richtig behandeln“, abſpeiſt, ſondern uns auch über dieſe richtige Haltung Aufſchluß gibt. Der Anter⸗ zeichnete erinnert ſich an einen Artikel in der W. Nr. 1 des Jahres 1912 über Gasterosteus spi- nachia L. von Wilh. Johannſen und zwar an die dem Aufſatze beigegebene Illuſtration; eine pho⸗ tographiſche Aufnahme eines mit Zoster a, ähnlich wie ein mit Sagittaria üppig beſtandenes Süß⸗ waſſerbecken, bewachſenes Seewaſſeraquarium, das im Vordergrunde das gut gelungene Bild eines prächtigen Seeſtichlings zeigte. Dieſe Aufnahme iſt aber niemand aufgefallen, wenigſtens habe ich nichts darüber geleſen, und doch bedeutet gerade dieſes Bildchen, vorausgeſetzt, daß das Original nicht nur für die Aufnahme hergerichtet worden iſt, meiner Anſicht nach einen bedeutenden Fortſchritt für die Seewaſſeraquatik. Ich möchte auf dieſes Bildchen nochmals hinweiſen und den Verfertiger über das Zuſtandekommen, insbeſon⸗ dere im Ginblick auf die Lebensdauer dieſes Zosterabejtandes um Auskunft bitten. Auf den Artikel des Herrn Cleve zurückkom⸗ mend, bemerken wir, daß die Tatſache, daß ge⸗ ſunde Aktinien mit Leichtigkeit große Futterſtücke bewältigen, bekannt iſt, trotzdem iſt vor Aberfüt⸗ terung zu warnen. Daß dieſelben Futterſtücke, die doppelt ſo groß ſind wie ſie ſelbſt, verſchlingen, mag ſein, es iſt aber auch dies zweifelhaft, ver⸗ dauen werden ſie aber dieſen Fiſchklumpen nicht. Statt Asphalt nehmen wir als Boden für See⸗ waſſerbecken eine Glasplatte, des weiteren ſind bei den Damböckſchen Aquarien die Seitenſcheiben derartig genau aneinander und auf dieſem Glas⸗ boden aufgepaßt, daß das längſt überholte Qiber- kleben der Kittflächen mittels eines Glasſtreifens überflüſſig geworden iſt. Die immerhin noch vor⸗ handene allerdings unbedeutende Kittnat wird mit Schellack oder mit einem Teil gelbem Wachs und zwei Teilen Kolophonium, heiß auf die Schutz⸗ ſtelle aufzutragen, überſtrichen. Bei einem mit friſchem Seewaſſer gefüllten Aquarium iſt das Faulen von Futterreſten und Tierlaichen gefähr- Vereins⸗MNachrichten lich. Je älter das Waſſer wird, deſto ärmer wird dasſelbe an umſetzenden Organismen. Ferner erachten wir bei genügend kräftiger Durchlüftung die weitere Anbringung einer Tropfdurchlüftung zum Zwecke der Oberflächenreinigung für über⸗ flüſſig. Der Anregung Wildners, „Orchestria littorea” und „Talitrus saltator* in Mengen zum Verſande zu bringen, begrüßen wir. Schon vor Jahren haben wir unſerem Herrn Müllegger die wichtige Frage des Verſandes lebender Mut⸗ tertiere aus dem Meere zur Beachtung nahege⸗ legt. Herr Müllegger und die Geſellſchaft für Meeresbiologie könnten ſich mit der Durchführung dieſer Anregung Verdienſte erwerben. — Ob ſich die „Waſſerpeſt“-Berlin wohl überlegt hat, wel⸗ chen ſchweren Vorwurf in Bezug auf die Zucht von Cichlasoma festivum ſie Herrn Weinhauſen gemacht hat? — Der „Neptun“ dürfte mit ſeiner Anſicht, daß die jetzt gültige Anſchauung, Ichthy- ophthirius ſterbe in 3—4 Tagen aus, nicht auf⸗ recht erhalten werden könne, wohl recht behalten. Die Mitteilungen des Waſſerſtern-Charlottenburg, daß aus Importpaaren von Xiphophorus mit Bronzeſchwert Jungtiere mit grünem Schwert gezogen werden, beſtätigen wir. Auf dieſe Farben⸗ unterſchiede ſollte nicht allzuviel Gewicht gelegt werden, da dieſelben zumeiſt äußeren, veränder⸗ lichen Einflüſſen zuzuſchreiben ſind. Wir erinnern an die Aufzuchtverſuche unter verſchiedenen Ver⸗ hältniſſen mit Schmetterlingen. Welche Färbungs⸗ unterſchiede wurden beiſpielsweiſe durch die Ein⸗ wirkung verſchiedener Wärmegrade bei unſerem Fuchs erzielt. Forſetzung folgt. Berlin. „Verein der Aquarien- und Terrarien⸗ freunde.“ Unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder beſuchte der Verein der Aquarien- und Terra⸗ rienfreunde zu Berlin am 18. Januar das Berliner Aquarium. Anſer liebenswürdiger Führer, Herr Dr. Heinroth, erläuterte zunächſt in eingehender Weiſe die techniſchen Einrichtungen des Inſtituts, die in ihren Einzelheiten das un⸗ geteilte Intereſſe der Zuhörer fanden. Die acht Zentner ſchweren, 4 cm ſtarken Spiegelſcheiben der großen Becken kann man in ihrer Maſſe erſt recht bewerten, wenn man das abgeſchliffene Bruchſtück einer ſolchen, welches auf einem Rundell zur Schau geſtellt iſt, in Augenſchein nimmt. Man muß ſich tatſächlich wundern, daß trotz dieſer Stärke doch noch ab und zu ſolche Scheibe platzt. Das Seewaſſer wird nicht erneuert, ſondern paſſiert eine Kläranlage, um in ununterbrochenem Kreis- lauf in die Becken zurückzufließen. Der Motor, der dieſe Arbeit beſorgt, arbeitet theoretiſch ohne Aufſicht, er ſchaltet ſich bei dem erforderlichen Waſſerſtand ſelbſttätig aus und ein. — In höchſt praktiſcher Weiſe laſſen ſich in den Reptilienbe- hältern die Vorderſcheiben reinigen. Dicht hinter denſelben kann ein den Behälter abſchließendes Rouleauf herabgelaſſen werden, die durch einen Verſchluß feſtgehaltene Scheibe läßt ſich umklappen und ſo ohne weitere Rückſicht auf die Inſaßen bequem reinigen. — Die Einrichtung der Behälter berückſichtigt zunächſt die Hauptaufgabe der An⸗ lage und iſt weniger auf Fortpflanzung und na⸗ türliche Aufenthaltsbedingungen berechnet, als auf die Beſtimmung als Schauobjekt. — Der Mittelraum, der kein Tageslicht erhält, mußte trotzdem zur Aufſtellung von Aquarien ausge⸗ nutzt werden, welche ſich dem Beſchauer bei künſtlicher Beleuchtung präſentieren. Bemerkens⸗ 4 9 2% Vereins⸗Nachrichten wert iſt hierbei, daß ſich mehrere kleine Nymphaen bei dieſem künſtlichen Licht weiterentwickeln, eine Tatſache, die den meiſten Aquarianern neu ſein dürfte. Daß ſich aber auch Tiere durch künſtliches Licht die Sonne vortäuſchen laſſen, konnte man an verſchiedenen Lurchen und Echſen beobachten und es wirkte auf den erſten Augenblick faſt ulkig, wie ſich dieſe Tiere von dem Licht des elektriſchen Scheinwerfers beſtrahlen und wärmen ließen. — Herr Dr. Heinroth weiſt darauf hin, daß die Zierfiſche nicht lückenlos vertreten ſind. Es ent⸗ ſpräche dies auch nicht dem Zweck des Inſtitutes, denn es iſt ſozuſagen eine Anlage für das große Publikum, dieſem ſoll eine Anſchauung von dem Leben im Waſſer und von den ſonſt in Betracht kommenden Tieren gegeben werden. Die All⸗ gemeinheit, welche das Aquarium beſichtigt und unter denen der paſſionierte Zierfiſchliebhaber verhältnismäßig nur in kleiner Zahl vertreten iſt, beachtet die kleinen Fiſche wenig, ſie erſcheinen, wenn ſie nicht gerade beſonders auffällige Formen und Farben aufweiſen, zu unbedeutend. Eine nach dieſer Richtung hin ausgeübte Kontrolle hat denn auch feſtgeſtellt, daß ſich der Durchſchnitts⸗ beſucher von den Meeresbecken und von den größeren Fiſcharten bedeutend mehr angezogen fühlt, die Zierfiſchbecken weiſen ſelten größeren Andrang auf. Hiermit ſoll auch gleichzeitig der Vorwurf zurückgewieſen ſein, daß die Becken für die Zierfiſche zu klein ſeien. Erſtens haben dieſe eine ganz bedeutende Ausdehnung nach hinten, die der Beſchauer infolge der Lichtbrechung ſchlecht beurteilen kann und dann ſind ſie auch in der Vorderfront ein gut Teil größer, als wie der Liebhaber allgemein ſeinen Fiſchen bieten kann. Daß dieſe Becken, nachdem man die rieſigen anderen betrachtet hat, klein erſcheinen, nun, dieſe Täuſchung iſt nicht zu umgehen und den kleinen Fiſchen, nur um eine architekloniſche Wirkung zu erzielen, ein großes Becken anzu⸗ weiſen, wäre erſt recht nicht dazu angetan, dem Publikum ein Intereſſe für dieſe Fiſche beizu- bringen. Da hat das Eichliden-Becken, mit ſeinen bunten Farben und mannigfaltigen Formen, eine ganz andere Anziehungskraft. Von der Raufluft der Inſaßen, die dem Aquarianer ebenſo bekannt wie unangenehm iſt, bemerkt man in dem rieſigen Behälter trotz der reichen Beſetzung nichts, was umſo auffallender iſt, als ſich unter ihnen die allerverſchiedenſten Größenverhältniſſe finden. Das einzelne, angegriffene Individium kann aber in dem großen Behälter viel leichter in der Maſſe der vielen Fiſche verſchwinden und ſo ſeinem Angreifer entgehen, als in einem kleinen Be- hälter, der ſchließlich nur von zwei Fiſchen be- wohnt wird. Die Anlage gerade dieſes Behälters mit den von Algen überzogenen Steinen harmo— niert mit dem robuſten Charakter des Cichliden. Hat man nun dieſes Becken genug beſtaunt und betrachtet, dann imponieren die dann folgenden, einheimiſchen Flußfiſche nicht mehr ſo recht, trotzdem ihre Beſchaffung (dies erſcheint zunächſt ſonderbar), weit ſchwieriger iſt, inſoweit unverletzte und geſunde Fiſche in Betracht kommen. Exotiſche Zierfiſche werden als ſolche gefangen und behandelt, haben ſie erſt die Seereiſe überſtanden, dann ſind ſie in den meiſten Fällen auch weiter zu erhalten, der eine für längere, der andere für kürzere Zeit. Anders mit den heimiſchen Flußfiſchen. Ihre Natur als Speiſefiſche nach werden fie auch an- gefaßt und behandelt, dabei gibt aber jeder 105 Netzknoten Veranlaſſung zu einer Hautverletzung und wir Aquarianer wiſſen ja am beſten, was für Gäſte es ſind, die ſich in Hautverletzungen von Fiſchen anſiedeln. Da iſt es erſt nach längerer Zeit möglich, ein Exemplar zu behalten, was dieſe Art der Behandlung glücklich überſtanden hat. Die Barſcharten ſind ebenfalls in ſchönen Exemplaren vertreten, aber dann leuchten ſchon von der anderen Seite die Meeresbecken, der Hauptanziehungspunkt des Publikums. Es iſt bekannt, daß dieſe Meeresbecken in ihrer Geſteinszuſammenſetzung direkt aus dem betref— fenden Meere herbeigeholt wurden und ſo den Meeresausſchnitt in Naturtreue wieder geben. — Großartig angelegt ſind die Terrarien- und Rep⸗ tilienbehälter, wie auch das Aquarium im Ganzen das größte ſeiner Art iſt. Man ſieht dort zierliche Echſen ebenſo wie ihre größten Verwandten, maſſige Kröten und Fröſche, ſchillernde Gift- und träge Rieſenſchlangen, alle ſind ſie vertreten und präſentieren ſich dem Beſchauer. Die Rieſen⸗ ſchildkröten in ihren unbeholfenen Panzern, die Krokodile, welche gelangeweilt und ſchwerfällig den Tag verſchlafen, auch ſie werden im Gegenſatz zu den kleinen Echſen ganz anders beachtet. — Etwas Neues für den Berliner iſt das Inſekta⸗ rium. Es gibt ſogar welche unter ihnen, die ſich dieſe Anlage genau beſchauen. Wenn das Intereſſe garnicht weiter langt, das wandelnde Blatt will jeder ſehen und damit verſtärkt ſich ſchließlich das Intereſſe. Hat man dann die vertrockneten Baum- äſten aufs Haar ähnelnden Stabheuſchrecken ent— deckt, nun, dann wird auch kein Behälter mehr übergangen und zum Schluß hat man die Gber— zeugung, daß das Inſektarium eine Sehens— würdigkeit an ſich iſt. Gg. Schlieper. Bericht vom 21. Januar. Die Briefadreſſe iſt & Schmidt, Neukölln, Pflügerſtraße 65 (nicht mehr Kupczyk.) Als neue Mitglieder begrüßen wir die Herren W. Weigt, K. Daus, K. Clemens, A. Sander und R. Dettki. Der Borſtand hat einen neuen Futter⸗ tümpel hinzugepachtet, der den Mitgliedern eben- falls frei zur Verfügung ſteht. Einer unſer Tümpel war reichlich mit Hornkraut überwuchert, ſo daß Futter während der Sommermonate ſchwer zu entnehmen war. Auf den Rat unſeres Mit- gliedes Herrn Philipp ließen wir 20 Tonnen Jauche hineinſchütten mit dem Erfolg, daß das Hornkraut ſo gut wie verſchwand und ſich ſtatt deſſen eine Unmenge Daphnien entwickelten, wie wir ſie noch nirgends gefunden hatten. Auch ohne die Abſicht, Hornkraut vertilgen zu wollen, werden wir künftig das Einfahren von Jauche nicht verſäumen. Anjer Mitglied Herr Hermann überraſcht uns mit der Mitteilung, daß er ebenfalls einen jungen Schmetterlingsfiſch aufgezogen hat und beſtätigt im allgemeinen die Beobachtungen des Herrn A. Lehmann. Von Herrn Weigt erfahren wir, daß ſich zur ratio⸗ nellen Fütterung von Enchyträen Hundekuchen, den man in verdünnter Milch aufweidt, ſehr gut eignet und die befriedigendſten Reſultate zeitigt. Die Gratisverloſung von Fiſchen, Hilfs- und Futtermittel unter die Mitglieder fand vollſte Anerkennung. Jeden 1. Mittwoch im Monat wird in Form eines Kauf- und Tauſchabends abge- halten. Futter- und Hilfsmittel in der Sitzung. Ggſch. 106 Vereins⸗Nachrichten Charlottenburg. „Waſſerſtern“. Sitzung vom 21. Januar. Die Sitzung wird vom 1. Vorſitzenden Herrn Junger eröffnet mit Bekanntmachung der Tages⸗ ordnung und Bekanntgabe der Eingänge. Rote Mückenlarven konnten leider nicht zur Verteilung gelangen, da der Lieferant bereits zum 2. mal mit der Lieferung derſelben uns im Stich gelaſſen hat. Wenn auch an und für ſich für die aus⸗ bleibende Lieferung der Larven in Anbetracht der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe den Fänger keine Schuld trifft, ſo gehört es ſich wohl, daß auf die mehrmalige briefliche Beſtellung der Händler wohl ein paar Zeilen der Aufklärung an den Kunden gelangen läßt, zumal der Händler durch das Annoncenabonnement doch in jeder Nummer der Zeitſchrift rote Mückenlarven an⸗ bietet. Dem Kaſſierer wurde nach Anhören des Berichtes der Repijoren Entlaſtung erteilt und gleichzeitig der Dank des Vereins für die tadel- loſe Führung der Kaſſe ausgeſprochen. Auf An⸗ trag wurde beſchloſſen, die Zierfiſchzüchterei von Mazatis am 15. Februar zu beſichtigen und wird der Schriftführer beauftragt, Herr Mazatis davon Mitteilung zu machen. Des weiteren wurde an⸗ geregt, die Beſichtigung einer unſerer größten Druckereien im Monat Februar und wird der Anterzeichnete das Weitere dazu veranlaſſen. Herr Ziepuck ſprach über verſchiedene Krank- heitserſcheinungen bei den Schleierfiſchen und deren erfolgreiche Heilung. Anſchließend daran erwähnt Herr Ziepuck, daß einige Schleier- fiſche von ſeiner letzten Zucht ſich als Kopf⸗ reſp. Schwanzſteher entwickelt hätten, was wohl durch Verlagerung der Blaſe ſeine Erklärung hat. Herr Junger gibt an, daß von ſeinen jungen Xiphophorus Helleri faſt jeden Tag 2— 4 Stück das Zeitliche ſegnen, und möchte wiſſen, ob die Temperatur (die Fiſche ſtehen in 16 C) oder ob die ſchwache Belichtung (Luftmangel iſt nicht vorhanden, da dieſelben durchlüftet werden) daran Schuld iſt. Die Urſache wird hauptſächlich die niedrige Temperatur des Waſſers fein, 18—20° C iſt wohl das mindeſte der Tem⸗ peratur, die dieſer Exot zu ſeinem Wohlbefinden benötigt. Alle Mitteilungen über geglückte nied- rige Haltung von Xiphophorus Helleri uſw. haben gar keinen Wert und ſollten nicht ver⸗ allgemeinert werden, da die Anſprüche der Indi⸗ viduen in der Temperatur ſehr verſchieden ſind. Bei Beſprechung der Ausſtellung von Herrn Anderſen macht der Unterzeichnete bekannt, daß der dort ausgeſtellte und eztra als neuer Danio von Florida annoncierte Fiſch, ſowohl als Danio von Florida wie als extra Neuheit nicht anzuſprechen iſt, ſondern es iſt der Anfang Sommer 1913 durch Joſ. Kropak, Hamburg, ein⸗ geführte und in der Neuheits⸗Ecke der Wochen⸗ ſchrift Nr. 27 von Herrn P. Arnold ſo tadellos abgebildete und dort beſchriebene Notropis me— tallicus Jordan und Meeck, deſſen Berbreitungs- gebiet ſich auf Nordamerika, nördlich von Mexiko, erſtreckt. Nach Angabe des Fängers ſoll derſelbe dort in Mengen wie bei uns der Stichling vor— handen ſein. Anterzeichneter berichtet, daß ſich ſeine Rasbora heteromorpha Dunker, bezogen von Mazatis, ſchon ſeit 4 Monaten in einem 10-Liter- Aquarium bei einer Temperatur von durchſchnittlich 24°C gut entwickelt haben. Trotz⸗ dem das Aquarium mit noch 4 Paar Neuheiten beſetzt iſt, war ein Durchlüften nie nötig. Eter. Düſſeldorf. rien⸗ und Terrarienkunde. Sitzung vom 28. Januar 1914. Die Sitzung wurde um 9d Ahr vom 1. Vor⸗ ſitzenden eröffnet. An Eingängen wurden einige Hefte der „Natur“ vorgelegt. Herr Weber be— richtete mit kurzen Worten über den deutſchen Naturſchutzpark. Herr Maler Deiker verſprach dem Verein, beim Grafen Spee vorſtellig zu werden, daß derſelbe dem Verein geſtattet, die Reiherkolonie zu beſichtigen, es ſeien dort über 200 Horſte. Der erſte Vorſitzende hielt hierauf ſeinen angekündigten Lichtbildervortrag, derſelbe dauerte zirka 1'/ Stunde und zeigte uns Herr Neumann mit 60 Lichtbildern unſere intereſſanteſten Aquarienfiſche. Vom Stichling angefangen zeigte uns Herr Neumann zuerſt unſere einheimiſchen Fiſche, beſonders intereſſant waren die Aufnahmen des Hechtes, wie ihm kleine Fiſche vorgeſetzt wurden und er dieſelben verſchlingt. Der Vortrag endigte mit unſeren bekannten Warmwaſſerfiſchen. Durch reichen Beifall bekundete die Verſammlung ihren Dank. Herr Neumann hatte zu dem Vor⸗ trag eine elektriſche Klingel mitgebracht und ge⸗ ſtiftet, es ſei ihm an dieſer Stelle gedankt. Herr Maler Deiker verſprach für die Verſammlung in 14 Tagen dem Verein für ſeine Verloſung ein Bild zu ſtiften. Dieſes wurde von den An- weſenden freudig begrüßt. Schluß 12 Uhr. Haßlinghaus. „Paludarium.“ Jahresbericht. Das verfloſſene Fahr war das erſte ſeit dem Zuſammenſchluß der beiden Nachbarſtädte. Es ſtellte ſich dabei heraus, daß die Idee ſehr glücklich geweſen, nur die knurrenden Kampffiſche ſind uns untreu geworden, leider. 73 Zuſammenkünfte fanden ſtatt, teils in Erfurt, teils in Gotha, die ſich intereſſant geſtalteten. Beſonders hervorzu— heben iſt das Wohlwollen, das die Gothaer Damen unſerem Aquarienſport entgegenbringen und uns oft durch ihre Anweſenheit erfreuten. Von un⸗ ſeren Mitgliedern werden zurzeit 123 Arten aus⸗ ländiſcher Fiſche gepflegt, ſowie zahlreiche ein- heimiſche Arten. Im Juli wurde eine Exkurſion unternommen nach den Teichen des Thüringer Waldes in der Gegend von Paulinzella bis Gehren. Dort wurden ſehr große Mengen ge⸗ funden von Riccia fluitans und PiJularia globu- lifera, ferner Süßwaſſerſchwämme, zahlreiche Po- tamogeton, zum Teil recht ſeltene Arten und vieles andere aus der Flora und Fauna. Im nächſten Sommer werden wir dieſe für uns ſo vielſeitig intereſſante Gegend wieder durchwandern. Am zweiten Auguſtſonntag kamen unſere Gothaer Mitglieder, und zwar ſämtlich, nach Erfurt, zum Beſuch der hieſigen, großen Gärtnereien; be= ſonders die Firma Haage & Schmidt bietet für den Aquarienliebhaber ſehr viel. Hier wurden wir ſehr freundlich aufgenommen; einige Teilnehmer ſahen dieſe Anlagen zum erſten Male. Haupt⸗ ſächlich das Viktoriahaus, deſſen Baſſin größer iſt, als das im Frankfurter Palmengarten, wurde viel bewundert. Die beiden Victoria regia waren prächtig entwickelt und zeigten, freilich am Tage geſchloſſene, Blüten. In den kleineren Seiten⸗ baſſins waren rieſige Nelumbien mit herrlich duftenden Blumen, Thalia dealbata mit Blüten und Samen, alle möglichen, tropiſchen Nymphaeen, koloſſale Cyperus papyrus, 2 m hohe Kolokaſien Erfurt-Gotha. „Lotos.“ Alteſter Verein für Aqua⸗ 5 1 zur Verfügung geſtellt. und Sagittaria montevidensis mit Blättern von ½ m Länge und armdicken Stengeln. An dem hohen Glasdach entlang rankten Aristolochia gigas mit merkwürdigen, teils ſehr großen Blüten und Früchten. i In dem großen Baſſin der Victoria regia be- fanden ſich 5 Guramiarten, ſowie Betta bellica, die ſich in dem ſehr warmen Waſſer ganz un⸗ heimlich vermehren und eine reſpektable Größe erreichen, ſo ſahen wir Trichogaster lalius von 7 em Länge und wunderbarer Farbenpracht. Es würde zu weit führen alles aufzuzählen, was wir dort ſahen. Zu erwähnen wäre aber noch ein großes, geheiztes Freilandbaſſin mit maſſen⸗ hafter Nachzucht von der neuen, geſcheckten Poe— cilia sphenops, es waren ſchöne fingerlange, gelb und ſchwarz gezeichnete Männchen dazwiſchen, bewachſen war das Baſſin mit reizenden Zwerg— ſeeroſen N. pygmaea in allen Farben. In einem anderen Baſſin wirbelten tauſende von Danio durcheinander. Ferner wurde uns die ſehr ſeltene Waſſerſchlauchart Aldrovandia vesiculosa und als Neuheit von hohem Wert ein Cyperus vorgeſtellt, der noch garnicht im Handel war und damals auch noch keinen Namen hatte. Die Pflanze bringt ſchon als kleines Exemplar Wedel mit zahlreichen Blütenbüſchen hervor und wirkt ſehr dekorativ. Kürzlich iſt dieſe Art als Cyperus adenophorus Schrad. aus Braſilien beſtimmt worden. Der Preis iſt freilich noch ein hoher. Am Nachmittag beſuchten wir dann noch Herrn R. Taenzer, der uns ſeine heizbaren Freiland—⸗ anlagen zeigte. Hier ſahen wir nochmals die ſchönſten, winterharten Seeroſen im beſten Flor. Viel bewundert wurde die rieſenblumige N. co- lossea und die winzige N. pygmaea rubis. In einem kalten Teiche tummelten ſich ſchöne Gam— buſen und ſehr zahlreiche Pseudocorynopoma do— riae, in einem nur mit Myriophyllum bewachſenen Teich waren herrliche Schleierfiſche zu ſehen, das ſchönſte, was es darin gibt. In ſeinem Warm- hauſe zeigte uns dann noch Herr Taenzer die verſchiedenſten, ſeltenen Fiſche. Hier mußten Tetrodon ſich aufblaſen, dort ſchnappten Pantodon Libellen aus der Hand. Eine Gir. guppyi — Varietät wurde ſehr bewundert, die Männchen haben eine Schwanzfloſſe, welche mit langen Fahnen geſchmückt iſt, bei prächtigſter Färbung. Wohl jeder hätte gern ein ſolches Pärchen mit⸗ genommen, jedoch gab Herr Taenzer noch keine ab. — Vom 6.—7. Dezember fand unſere dies jährige Ausſtellung im Reſtaurant „Stadt Koburg“ in Gotha ſtatt. War auch die Jahreszeit un- günjtig. jo konnten ſich doch die zur Schau ge— ſtellten Aquarien ſehen laſſen. Meiſtens waren es altbepflanzte Geſtellaquarien eigener Anferti- gung mit zum Teil jeltenen Pflanzen. Der Ge— ſamteindruck wurde allgemein gelobt, die reiche Pflanzendekoration trug viel dazu bei. Von dem ſchon erwähnten Cyperus adenophorus und dem ſeltenen Cyperus laxus waren uns prachtvolle Pflanzen von Haage & Schmidt, Erfurt, freundlichſt Von den Fiſchen zogen in erſter Linie herrliche Pterophyllum die Auf⸗ merkſamkeit auf ſich, weiter waren tadelloſe Schleier⸗ und Tigerfiſche zu ſehen, 12 Sorten Laby⸗ rinthfiſche, alles Prachtexemplare, ein Aquarium mit über 100 Danio in vier verſchiedenen Arten wirkte ausgezeichnet, auch die ſchönen Rasbora heteromorpha waren mehrfach vertreten, ferner Copeina filamentosa und nattereri, Cynolebias Vereins⸗Nachrichten 107 bellotti, Tetragonopterus in verſchiedenen Arten und alle beliebten Zahnkarpfen, Barſche u. ſ. w., alles in ausgeſucht ſchönen Exemplaren. So wurden Xiphophorus gezeigt, von denen das Männchen reichlich 13 cm maß; als dieſes Pärchen noch gerade Junge warf, gab es ſtändig Zuſchauer. Am Schluß der Ausſtellung konnten noch 30 Jung⸗ fiſchchen gefangen werden. Sollte unſere kleine Ausſtellung auch nur lokales Intereſſe erwecken, ſo waren doch Freunde auch von fern herbeigeeilt. Jedenfalls ſind unſere Erwartungen bei weitem übertroffen worden. Wir können demnach mit Zufriedenheit auf das alte Jahr zurückblicken und dem neuen beruhigt entgegenſehen, zumal der Arbeitsplan für 1914 ſchon faſt umriſſen iſt. Aus der Sitzung vom 28. Januar. Die ſehr zahlreich erſchienenen Mitglieder be- rieten zuerſt über eine interne Angelegenheit un- ſerer Geſellſchaft. Im weiteren Verlaufe kamen wir auf die nun wieder aus England importierten „Saiſonneuheiten“ von Fiſchnamen zu ſprechen. Wir werden dem Wunſche des Herrn Arnold vorläufig nicht nachkommen und uns die Produkte ſeines verehrten Freundes aneignen. Wer ga— rantiert uns denn, daß nicht übers Jahr die be- rühmten, engliſchen Ichthyologen doch zu der Er⸗ kenntnis kommen, daß Girardinus Guppyi das richtige war und Lebistes falſch iſt. Außerdem halten wir es für ganz unmöglich, bei der bei- ſpielloſen Verbreitung, die unſer „Guppyi“ als ſolcher gefunden, dieſen Namen jemals wieder auszumerzen. Die Xiphophorus Helleri heißt nun nicht mehr var. Guentheri, auch nicht mehr stri- gatus, ſondern glücklich wieder Helleri, warum blieben wir nicht dabei? Der nun ganz tot⸗ geſagte X. Racho vi, lebt bei uns immer noch ganz vergnüglich und vererbt mit konſtanter Beharrlichkeit ſeine dunkel⸗— blauen Flecke. Girardinus caudimaculatus ſoll es jetzt auch nicht mehr geben, der neue. „richtige“ Name Phalloceros erregte große Heiter- keit, infolge ſeiner Verwechſelung mit einem ähnlich klingenden, bekannten Tiernamen. Das vor Jahren als P. amazonica eingeführte Fiſchchen wurde ſpäter, als die angeblich „echte amazonica“ auf dem Plan erſchien, wenn wir nicht irren von Herrn Regan als heteristia beſtimmt. Für dieſes Jahr ſoll fie nun wieder „branneri“, während die „echte“ amazonica parae gerufen wird, warum nur in aller Welt ſolcher Unfug! Poecilia cau- cana eine Mollienisia! Wiepiele Namen hat eigentlich ſchon der als Tomeurus gracilis ein- geführte Fiſch? Wir zählten ſechs. Girard. cau- dimaculatus iſt für die Entwickelung der Aqua- rienliebhaberei von fundamentaler Bedeutung, wir ſind nicht dafür, daß dieſer Name wieder verſchwindet. Wenn die Fiſchnamen ſchneller wechſeln als die Damenmode, kommen wir aus dieſem Wirrwar nicht heraus. Wir glauben, daß nur die wenigſten beim Leſen dieſer neueſten Syſtematik beifällig genickt haben. Wir möchten es auch ſehr bezweifeln, wenn Herr A. zum Schluß ſchreibt, daß Irrtümer in Zukunft ausgeſchloſſen wären. Das waren doch überhaupt noch nicht alle bekannten viviparen Zahnkärpflinge.“ 1 Auch ich bin — als „Wiſſenſchaftler“, wenn auch nicht Ich⸗ thyologe vom Fach keineswegs erfreut von den ſteten Namens⸗ änderungen! Man findet ſich ja gar nicht mehr durch. Ich ſelbſt zögere lange — manchem zu lange —, bevor ich mich entſchließe, einem Molchlein auch nur einen neuen Varietätsnamen zu verleihen, ſondern warte tunlichſt erſt ab, ob die Merkmale der neuen Form ſich auch auf die Nachkommen vererben. — Immer⸗ hin ſollte man die neuen Namen in Klammern anführen. Dr. W. 108 München-Bladbah. Verein für Aquarien- und Terrarienkunde. Dezember⸗ und JFanuar⸗ Sitzungen. Seit unſerem letzten Berichte fanden vier ordent⸗ liche Mitglieder-Verſammlungen ſtatt, die leider nur durchſchnittlich von 12 Herren beſucht waren, ſtatt. Bedauerlicherweiſe müſſen wir zunächſt den Verluſt von 4 Mitgliedern verzeichnen; müſſen wir die Gründe bei einigen Abmeldungen auch anerkennen, ſo bedauern wir lebhaft konſtatieren zu müſſen, daß der Austritt unſeres Mitgründers und früheren Vorſitzenden, Herrn Laas, aus Gründen der Konſequenz, die der Vereinsleitung nicht zugeſchrieben werden können, erfolgt ſein dürfte. Merzen wir die Verluſte durch Werben neuer Mitglieder und ehrliche Mitarbeit an allen Vereins angelegenheiten aus; jeder Verein hat ſeine Kriſen, ſeinen Niedergang und Aufſtieg. An wichtigen Eingängen ſeien erwähnt: ein Rund⸗ ſchreiben Gruber, Nürnberg, betr. Lichtbilder⸗ ſerien. Hierzu bemerken wir, daß wir die hieſige Lichtbilderei, G. m. b. G., auf die diesbezüglichen Beſtrebungen unſerer Liebhaberei aufmerkſam ge⸗ macht haben, und ſo wiſſen wir auch, daß ſowohl Herr Dr. Wolterstorff als auch Herr Gruber be— reits mit der Lichtbilderei, die in der letzten Zeit einen beſonderen Dezernenten für mikroſkopiſche Arbeiten beſtellt hat, in Verhandlungen ſtehen. Wir können dieſes leiſtungsfähige Inſtitut nur beſtens empfehlen. Zu einem Schreiben des Herrn Fiſcher, Köln⸗Ehrenfeld zwecks Anteilnahme an einer Beſprechung zur Gründung eines Verbandes rheiniſcher Vereine konnten wir, da das Rund- ſchreiben wegen falſcher Adreſſe verſpätet in unſere Hände gelangte, keine Stellung nehmen. Anſer Verein ſteht dem Anſchluß an einen Ver⸗ band nach wie vor abwartend gegenüber. Der Literaturbericht über die „W.“ liegt jetzt in den bewährten Händen des Herrn Janſen, während der Schriftführer über die „Bl.“ berichtet. Ein nach Angabe und Zeichnug in der „W.“ No. 42 1913 hier angefertigter Durchlüftungs⸗-Apparat funktioniert leider nicht, was wir auf unklare Angaben zurückführen müſſen; das zu Grunde liegende Prinzip iſt zweifellos richtig. Wir be- klagen, daß unſere Lieferanten nicht immer prompt liefern, zumal wir auf auswärtige Mitglieder Rückſicht nehmen müſſen. Es iſt eine unange- nehme Tatſache, daß das Beſchaffen von Uten⸗ ſilien jo ſchwer iſt, unſer Beſtreben, eine Ber- kaufsſtelle einzurichten, hat auch noch zu keinem Rejultat geführt. Annoncen und briefliche An⸗ fragen blieben ohne weſentlichen Erfolg. Wäre da keine Anterſtützung aus Vereinskreiſen mit diesbezüglichen Erfahrungen zu erhoffen? Ber- ſchiedene Mitglieder hatten im Dezember wider— holt Malheur und Schaden mit Damböck's Blau⸗ brenner letztes Modell trotz aller Vorſicht! Das alte Modell hat ſich beſſer bewährt. Die letzthin bekanntgegebene Aachener Verbeſſerung ſcheint gut zu ſein. Die von Wenzel & Sohn, Braunſchweig bezogenen Statuten ſind bis auf die verſpätete Lieferung gut ausgefallen. Herr Hugo Janſen hielt in der letzten Sitzung einen Vortrag über „Fiſchkrankheiten“. In klarer, er- ſchöpfender Weiſe behandelte er ſein Thema, dem fogende Dispoſition zu Grunde lag: Krankheits- erſcheinungen, einzelne Krankheiten, Behandlungs- methoden, beſprach beſonders den gefürchteten Ichthyophthyrius, der in der letzten Zeit bei drei Mitgliedern aufgetreten war und bei einem Herrn Vereins⸗Nachrichten die wertvollſten Tiere eingehen ließ. Die Aus⸗ führungen, die auf ein gründliches Studium des Materials ſchließen laſſen, waren ſehr anregend und fanden bei den Anweſenden ungeteilten Bei⸗ fall. Herr Janſen behandelte die erkrankten Fiſche wie folgt: Die Fiſche wurden in gleichtemperiertes Waſſer mit ziemlicher Salzlöſung geſetzt und dann in ein geheiztes Zimmer, alſo ohne be- ſondere Heizung des Beckens, geſtellt; das Waſſer wurde zweimal täglich gewechſelt und auf die allergrößte Reinlichkeit größter Wert gelegt; Sand oder Pflanzen fielen weg. Nach etwa 3 Wochen waren Tiere geſund, Verluſt minimal. Der Anter- zeichnete erzielte das gleiche Reſultat. Das Manufkript des Vortrages hat Herr Janſen in dankenswerter Weiſe der Bibliothek einverleibt. Auf Anregung des Herrn Dins ſollen vor Be- ginn der Zuchtperiode mehrere Vorträge über Zucht gehalten werden; Herr Janſen gab ſeine Erfahrungen in der Zucht von Rivulus Harti bekannt. Herr Paſtoors wird in der nächſten Sitzung über „Waſſerpflanzen“ ſprechen. Anſer Vereinswirt, dem wir vorläufig die Treue noch erhalten wollen, überbrachte eine Einladung zum Beſuch der Brauerei Hannen im benachbarten Korſchenbroich; derſelben ſoll an einem noch zu beſtimmenden Sonntag Morgen, am beſten wohl im Frühjahr, verbunden mit einem Efkurſions⸗ Spaziergang gerne Folge geleiſtet werden. B. Gerichte. Außig. „Erſter Verein der Aquarien- und Terra⸗ rienfreunde.“ 0 Bericht über die am 20. Januar 1914 ſtattgefundene Generalverſammlung. Anweſend 21 Mitglieder. Nach Berminug durch den Obmann, Herrn Richter, und Berlejung des Protokolles der letzten Hauptverſammlung durch Herrn Arnold, erſtattet Herr Richter einen kurzen Bericht über die Tätigkeit des Vereines, aus welchem zu erſehen war, daß der Verein trotz verſchiedener, widriger AUmſtände eifrig be- müht war, ſein Möglichſtes zu leiſten. Es wurde eine Ausſtellung arrangiert, Verſammlungen und Vorträge abgehalten. Beſonders erwähnt ſeien zwei zahlreich beſuchte Vorträge des Herrn Privatdozent Dr. L. Freund aus Prag, der ſich dem Verein in der uneigennützigſten Weiſe zur Verfügung ſtellte und deſſen ſachliche und allgemein verſtändliche Ausführungen über Fiſch⸗ krankheiten und Bau der Fiſche, an Hand ſelbſt verfertigter, vorzüglicher Karten allgemeinen Beifall und regſtes Intereſſe fanden. Herrn Dozent Dr. Freund ſei von dieſer Stelle aus nochmals der wärmſte Dank ausgedrückt. Die Mitgliederzahl des Vereines iſt um 20 geſtiegen und beträgt dieſelbe Ende des Jahres nunmehr 46. Der Kaſſabericht zeigt einen Kaſſaſtand von K. 101.00 und wird dem Kaſſier nach dem Bericht des Kaſſaprüfers, Herrn Liehr, das Abſolutorium erteilt und die Geſchäftsgebarung mit Majorität genehmigt. Der Ausſchuß legt ſeine Mandate in die Hände der Mitglieder zurück und wird dieſem ſeitens des Herrn Tölg der Dank für die gehabte Mühe ausgedrückt. Es erfolgt nun die Wahl des neuen Ausſchuſſes, bei welcher die Herren Ingenieur Gangl und Aſchenbrenner das Skrutinium übernehmen. Das Wahlergebnis iſt folgendes: Herr Ingenieur Haſſe als Obmann, Herr Richter als Obmannſtellvertreter, Herr Weil als Schriftführer, Herr Lehnert als Schriftführer- ſtellbertreter, Herr Aſchenbrenner als Kaſſier, Herr Wagner als Kaſſierſtellvertreter. Herr Renner als Archivar, Herr Direktor Linhart und Herr Schmeykal als Beiſitzer, Herr Vogt und Herr Lehmann als Kaſſaprüfer. Alle Herren nehmen die Wahl dankend an. Hierauf übernimmt Herr Ingenieur Haſſe den Vorſitz. Er hofft, daß es ihm unter Mithilfe des Ausſchuſſes gelingen wird, den Verein in jeder Beziehung zu heben, wozu auch allerdings die Arbeit eines jeden einzelnen Mitgliedes notwendig iſt. Herr Haſſe betont, daß es mit Kückſicht auf die vorzu⸗ nehmende Anderung der Statuten nunmehr möglich ſein wird, alle den Verein betreffenden, geſchäft⸗ lichen Angelegenheiten von nun ab in den Ausſchußſitzungen zu erledigen, ſodaß die Mo⸗ natsverſammlungen ihrem eigentlichen Zweck, der Erörterung von Liebhaberfragen und anderen, die Mitglieder intereſſierenden Berichten und Vorleſungen zugeführt werden können, was gewiß von allen Mitgliedern aufs freudigſte begrüßt werden dürfte. Entfällt ja doch das ſtundenlange Debattieren über rein geſchäftliche Angelegen— heiten, denen ein großer Teil der Witglieder begreiflicherweiſe intereſſelos gegenüberſteht. Es erfolgt ſodann eine durchgreifende Anderung der Statuten, welche einſtimmig angenommen wird, ebenſo die Anderung des Namens des Vereines durch Vorſetzung des Wortes: „Erſter.“ Die Monatsbeiträge werden in derſelben Höhe von 40 Heller belaſſen. Der Antrag des Herrn Aſchenbrenner, die Eintrittsgebühr von 1 K. gleich bei der Aufnahme einzuheben, wird an- genommen. Ebenſo der Antrag des Herrn Ob- manns, jedem Mitglied ein Exemplar der neuen Statuten zu überreichen. Dieſen Antrag auch auszuführen, iſt nur durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Schuhmacher möglich, Vorſitzender: Herr R. Henkel; der ſich erbötig gemacht hat, 100 Exemplare der Statuten dem Verein gratis zur Verfügung zu ſtellen. Schließlich ſtellt Herr Haſſe den Antrag, die nächſte Monatsverſammlung ausnahmsweiſe auf den zweiten Mittwoch, alſo den 11. Febr., einzuberufen und eine Ausſchußſitzung am 24. Januar abzuhalten, was ebenfalls einſtimmig angenommen wird. Hierauf Schluß der Sitzung. Berlin. „Oſthafen.“ Vereinslokal: „Am Oberbaum 3.“ Vorſitzender: Rudolf Henkel, Berlin⸗Stralau, Alt Stralau 58, zugleich Briefadreſſe. Kaſſierer: Otto Engel, Mark⸗ grafen-Damm 34. Bericht der Sitzung vom 12. Januar 1914. Nach Verleſung des Protokolls, welches ge— nehmigt wurde, zirkulierte eine Offerte der Firma Karl Matthes, Köln, über Futterringe. Es wurde beſchloſſen, einige dieſer Ringe, die ſehr billig angeboten wurden, zu beſtellen. Zum Punkt 3 der Tages⸗Ordnung (Neuwahl des Vorſtandes), übergab der Vorſitzende, Herr Henkel, unſerem Alterpräſiden, Herrn Wernicke, den Vorſitz. Es wurde dem bisherigen Vorſtande unſer Dank für jeine geleiſtete Mühe um den Verein ausgeſprochen und OSecharge erteilt. Die darauf folgende Wahl zeitigte folgendes Ergebnis: Kaſſierer: Herr Otto Engel; Schriftführer: Herr P. Kayßer. Die Herren nehmen ihre Ämter dankend an. Zu Vereins⸗Nachrichten 109 Kaſſenreviſoren wurden die Herren Jannich und Nopotny gewählt. In dem darauf folgenden Kaſſenbericht beſtä⸗ tigten die Herren Reviſoren den Richtigbefund der Kaſſenführung, worauf Herrn Jannich für jeine korrekte Arbeit Decharge und Dank erteilt wurde. Unter Verſchiedenes wurden noch allerlei launige Erlebniſſe aus der Aquariſtik beſprochen. Vom Verein Nymphaea alba konnten wir zwei Herren begrüßen. Alles in Allem genommen, es war dies ein ſehr gemütliches Beiſammenſein, wozu unſer neues Vereinslokal ſehr beitrug. Wir hoffen, daß in der nächſten Sitzung die Mitglieder Gelegenheit nehmen werden, vollzählig mit je 1 Gaſt ſich davon zu überzeugen. P. Kayßer. Bielefeld. Verein für Aquarien- und Terra⸗ rienkunde. Vereinslokal: Hotel „Deutſches Haus“, Obernſtraße 51—53. Sitzung jeden 1. und 3. Dienstag im Monat. Briefadreſſe: Louis Himmler, Spindelſtraße 41. Gäſte ſtets willkommen. Tagesordnung wird am Sitzungs— abend bekannt gegeben. Protokoll der Generalverſammlung vom 22. Januar 1914. Die von 22 Mitgliedern beſuchte Sitzung wurde vom 1. Vorſitzenden um ½ 10 Uhr eröffnet. Das Protokoll der letzten Sitzung wurde verleſen und ohne Widerſpruch genehmigt. An Eingängen war von der Verlagsfirma Wenzel und Sohn die Beſtätigung der angemeldeten Mitglieder zur Haftpflicht für das laufende Jahr erſchienen. Von der „Hammonia“-Fiſchfutterfabrik lag ein Proſpekt vor. Wegen Verlegung des Bereins- abends wurde von verſchiedenen Mitgliedern der Dienstag- Abend gewünſcht und wurde be— ſchloſſen, die Sitzungen jeden 1. und 3. Dienstag im Monat abzuhalten, an welchen Tagen der untere Saal frei iſt. Alsdann gab der 1. Vor⸗ ſitzende den Jahresbericht. An Mitgliederver— ſammlungen wurden 22 abgehalten, welche von 18—24 Mitgliedern beſucht waren. Ausgetreten ſind 3, neu aufgenommen 22, ſodaß zurzeit unſer Verein aus 44 Mitgliedern beſteht. An Aus⸗ flügen waren zwei Morgenausflüge und ein Familienausflug veranſtalten. Vom 14.— 21. Sep⸗ tember war eine Aquarien- und Terrarienaus⸗ ſtellung in der Gewerbeſchule. Für die Mit- glieder wurden für 100 Mark Fiſche angeſchafft. Die Entwicklung des Vereins iſt eine gute zu nennen. Da unſer 1. Kaſſierer noch krank iſt, gab Herr Bauch als Stellvertreter den Kaſſen— bericht. An Einnahmen ſind 443.33 Mk. und an Aus⸗ gaben 239.60 Mk. zu verzeichnen. Bleibt Kaſſen⸗ beſtand 203.73 Mk. gegen das Vorjahr mit 127.44 Mk., ein Mehr von 76.29 Mk. Wegen der Ausgabe von 100 Mk. zur Anſchaffung von Fiſchen im Herbſt, wurde von mehreren Mit- gliedern ſcharfe Kritik geübt. Da die Herren Kaſſenreviſoren die Kaſſe in Ordnung gefunden, wurde dem Kaſſierer Entlaſtung erteilt. Der Bibliothekar gibt bekannt, daß die Bibliothek 83 Bücher enthält, an Poſtkarten ſind 100 Stück vorhanden und man bittet um rege Benutzung. Die Vorſtandswahl ergab folgendes Reſultat: Als I. Vorſitzender wurde Herr Ellermann; als II. Vor⸗ ſitzender: Herr Gerdes; als I. Kaſſierer: Herr Landzettel; als II. Kaſſierer: Herr Bauch ge- wählt. Als I. Schriftführer: Herr Himmler; 110 als II. Schriftführer: Herr Wunderlich. Als Kaſſenreviſoren wurden die Herren Sickmann und Horſchuk gewählt. Zum Bibliothekar wurde unſer bisheriger, Herr Stakelbeck ernannt. Als Beiſitzer fungiert Herr Fülling. Herr Nordmann ſtellte den Antrag auf Statutenänderung, es wurde eine Kommiſſion aus den Herren Ellermann, Himmler und Bauch gewählt, welche die Statuten mit einem Nachtrag verſehen und in Drud geben ſollen. Sodann wurden Beſtel⸗ lungen auf Einbanddecken für „Wocherſchrift und „Blätter“ angenommen und dieſelben Herrn Bauch übertragen. Schluß der Sitzung 11¼ Ahr. Himmler, Schriftführer. Brooklyn, N.. Brooklyn Aquarium Society. (Briefliche Mitteilung an den Verlag.) Bei der Jahreshauptverſammlung unſeres Vereins wurden die folgenden Herren in den Vorſtand gewäht: Dr. med. Frederick Schneider, Präſident; Joſ. Froehlich, Vizepräſident; Theo. P. Fritz, Schatzmeiſter; Harry Roeßle, Schrift⸗ führer; S. H. Ripen, Bücherwart. — Anſere Ge⸗ ſellſchaft gewann im letzten Jahre 39 neue Mit⸗ glieder und hat jetzt einen Mitgliederbeſtand von 85. Wir haben monatliche Ausſtellungen und hatten im letzten Jahre eine große Jahres- ausſtellung, bei der 246 Becken zur Schau kamen und die von 5000 Perſonen beſucht war. Einige Schulen haben jetzt ſchon Aquarien in den Klaſſen⸗ räumen aufgeſtellt und wir hoffen, während des nächſten Jahres eine Reihe von Borlejungen in die Wege leiten zu können. Da wir aber in der Aquarienkunde immerhin noch nicht in allen Teilen bewandert find, bitten wir Sie, in Ihrer Zeit⸗ ſchrift bekannt zu geben, daß wir von allen in Ihrer Zeitſchrift anzeigenden Firmen gerne Zirkulare und beſchreibende Proſpekte über alle zum Gebiete der Aquarien⸗ und Terrarienkunde ge⸗ hörigen Sachen haben möchten uſw. Dr. med. Fred. Schneider. Wir machen alle in Betracht kommenden Firmen auf die vorſtehenden Zeilen ganz beſonders auf- merkſam und erklären uns gerne bereit, die fraglichen Oruckſachen unſeren regel- mäßigen Sendungen an die Geſellſchaft beizufügen. Bei der ausſichtsreichen Ent⸗ wicklung, die unſere Sache ſeit einiger Zeit in Amerika zu nehmen beginnt, dürfte hier für manchen unſerer Geſchäftsfreunde die Gelegenheit zur Anknüpfung einer neuen und lohnenden Ge⸗ ihäftsperbindung gegeben ſein. Der Verlag. Dresden. Ichthyologiſche Geſellſchaft. Jahreshauptverſammlung den 23. 1. 14. Der I. Vorſitzende erſtattet den Jahresbericht, woraus wir folgendes entnehmen: Die Ver— ſammlungen waren im verfloſſenen Vereinsjahr ſo gut beſucht wie nie zuvor. Der Verein beſteht zur Zeit aus 18 Mitgliedern, 1 angeſchloſſenen Verein und 1 Ehrenmitglied. Die Neueinführung, daß unſere Mitglieder überzählige Fiſche und Pflanzen zur Verloſung mitbringen, hat ſich glänzend bewährt und unſerer Kaſſe ſind auf dieſe Weiſe 50 Mark zugefloſſen. Den Mitaliedern ſei hiermit beſtens gedankt. Am auch den Mit- gliedern Neuheiten zugehen zu laſſen, wurde von Vereinswegen bei unſeren Mitgliedern Seidel und Härtel, Fiſche angekauft. Auch ſind wir im Be⸗ ſitze eines Vereinsteiches zu Futterzwecken und wurden Futterkarten unentgeltlich an unſere Vereins⸗ Nachrichten. Mitglieder abgegeben. Dem Sohn unſeres Alt⸗ meiſters Roßmäßler wurden 10 Mark überſandt und Herrn Härtel aus Anlaß der Einweihung ſeiner neuen Zierfiſchzucht⸗Anſtalt eine Blumen⸗ ſpende übermittelt. — Der Geſamtvorſtand wurde einſtimmig wieder gewählt und auf Antrag der Rechnungsprüfer unſerem treubewährten Kaſſierer Entlaſtung erteilt. Neu hinzugekommen iſt Herr Rauch als Archivar. Neu aufgenommen wurden heute die Herren Göhler und Hartmann. Arth. Oberländer. Elberfeld-Nordſtadt. Aquarien⸗ und Terrarien⸗ verein. s Sitzung vom 24. Januar 1914. N Die Sitzung wurde vom erſten Vorſitzenden eröffnet und begrüßte derſelbe die Herren Ferdinand Hepperle und Paul Noltzel als Gäſte. Unter Eingängen lag eine Karte von Glaſchker vor. In Punkt Verſchiedenes ſtellte Herr Hermann Spann den Antrag, den Verein als eingetragenen Verein anzumelden, und ſoll dieſes dem Futter⸗ wart übertragen werden. Herr Rudernig wird in der nächſten Sitzung den Mitgliedern eine ſelbſtverfertigte Petroleum-Heizlampe vorführen. Der Vorſtand. Frankfurt a. M. Biologiſche Geſellſchaft. Generalverſammlung vom 3. Januar 1914. Aus dem Bericht des 1. Vorſitzenden über das abgelaufene Geſchäftsjahr iſt zu entnehmen, daß der Verein auch in dieſem Jahre wieder auf der Höhe geblieben iſt. Der Vorſtand war bemüht, den Wünſchen der Witglieder in Bezug auf Unterhaltung und Belehrung gerecht zu werden. Gute und belehrende Vorträge fanden ſtatt, und zwar ſprachen: am 10. Februar Herr Dr. Rabbas über: Süßwaſſerplankton; am 1. März Herr Dr. Nick: Die zoologiſche Meeresſtation in Neapel; am 5. April Herr Rohrbach über: Die Entwicklung der Inſekten; am 3. Mai Herr Rohrbach über: Der Menſch im Kampf mit Schädlingen aus dem Tierreich; am 7. Juni Herr Stridde über: Bak⸗ terien im Haushalte der Natur und im Haushalte der Menſchen; am 9. Auguſt Herr Heinrich über: Einiges aus der Urzeit des Menſchen; am 6. September Herr Heinrich über: Entwicklung des deutſchen Schiffbaues in den letzten 25 Jahren; am 1. November Herr Stridde über: Die Er⸗ haltung der Arten; am 6. Dezember Herr Ehmie— lewsky: Wanderung durch Rothenburg ob der Tauber (mit Lichtbildern). Unſere Vereins⸗ bibliothek wurde durch eine große Anzahl Bücher vermehrt und im allgemeinen reichlich benützt. Bei dem Verbandstage in Stuttgart wurde der Verein durch unſere beiden Vorſitzenden auf das beſte vertreten. Nach wie vor ſtehen wir auf dem Standpunkt, daß der Verband ein dringendes Bedürfnis iſt, um die beſtehenden Vereine einander näher zu bringen. Nur ſo können bei Bearbeitung von Aufgaben Erfolge erzielt werden, die den einzelnen Vereinen wenn nicht unmöglich, ſo doch außerordentlich erſchwert ſind. Der Kaſſenbericht des Kaſſiers läßt erſehen, daß der Verein auch finanziell auf guter Grundlage ſteht. Das Vereinsvermögen beträgt Mk. 2483,53. Der Vorſtand ſetzt ſich wie folgt zuſammen: 1. Vorſitzender Herr Stridde, 2. Vorſitzender Herr Dr. Merzbach, 1. Schriftführer Herr Raab, 2. Schriftführer Herr Cleemann, Kaſſier Herr Wolſchendorff, Bücherwart Herr Dahmer, Natu⸗ ralienwart Herr Heckel, Beiſitzer Herr Berk und Herr Heinrich. Zu unſerm Bedauern müſſen 75 7 > x n N wir unſer langjähriges Vorſtandsmitglied Herrn Senatspräſident Dr. Wer ſcheiden ſehen, da der⸗ ſelbe nach Breslau berufen wurde. Indem wir am Schluſſe unſeres Berichtes allen Herren, die uns in dem Beſtreben, unſere Ziele zu fördern, ſei es durch Vorträge oder ſonſtige treue Mit⸗ arbeit helfend zur Seite ſtanden, auf dieſem Wege unſeren Dank ausſprechen, knüpfen wir ſogleich die Hoffnung daran, daß es Vorſtand und Mit⸗ gliedern auch in dieſem Jahre gelingen möge, in treuer Zuſammenarbeit Erſprießliches zu ſchaffen zu Mutz und Frommen unjeren idealen Be— ſtrebungen. Raab. Hamburg -Eilbeck. „Trianea“. Generalverſammlung vom 9. Januar 1914. Der VPorſitzende berichtete über den ſtattge— fundenen Herrenabend, der zu gleicher Zeit vor einem Jahr der Tag der Gründung unſeres Vereins war, und als ſolcher beſonders gefeiert wurde. Alsdann wurde der Jahresbericht er— ſtattet. Der Kaſſenbericht konnte noch nicht er- folgen, da einer der Reviſoren ſeit einiger Zeit nicht erſchienen. Nach ſtattgefundener Erſatzwahl wird nun in nächſter Verſammlung der Kaſſen⸗ bericht gegeben. Der bisherige Vorſtand legte nun ſeine Amter nieder und es wurde zur Neu⸗ wahl geſchritten. Dieſelbe ergab folgendes Reſul⸗ tat: 1. Vorſitzender E. Kramp, 2. Vorſitzender C. Hübner, Schriftführer A. Jacklofsky, Kaſſierer F. Pantel, Reviſoren H. Streckmann und R. Hilde⸗ brandt. Zu Delegierten der AU. V. wurden die Herren Kramp und Hübner beſtimmt. Ein kurzes Literatur-Referat wurde gehalten und ver— ſchiedene Artikel unſerer Zeitſchriften beſprochen. Herr Kramp berichtete dann über die ihm ge- glückte Zucht eines neuen prächtigen Fundulus aus Oſtafrika. Von dem in 7 Exemplaren ein⸗ geführten Import hat Herr Kramp glücklicherweiſe 1 Pärchen am Leben erhalten können und es iſt um ſo erfreulicher, daß auch die Zucht gelungen if. Näheres darüber erfolgt in einer unſerer Zeitſchriften. Zum Verkauf gelangten einige Pantodon Buchholzi ſowie Anabas fasciolatus aus Afrika. Anſer Mitglied H. Binger ſtiftete für den Verein einige Jahrgänge der Wochenſchrift und Herr Pantel hatte in hochherziger Weiſe einen ſchönen Schrank angefertigt. Beiden Spendern ſei hiermit nochmals der Dank des Vereins zum Ausdruck gebracht. Unter „Verſchiedenes“ wurde noch beſchloſſen, den „Kosmos“ für den Verein zu beſtellen. A. Jacklofsky, Schriftführer. * Kattowitz. Verein der Aquarien- und Ter⸗ rarienfreunde, zugleich Verein für volkstüm⸗ liche Naturkunde. Sitzung vom 23. Januar. Die Sitzung war ſo ſchwach beſucht, daß in die Erledigung der Tagesordnung nicht eingetreten werden konnte. Ebenſo mußte aus demſelben Grunde die Fiſchverloſung ausfallen, trotzdem Fiſche in großer Zahl vorhanden waren. Es iſt überhaupt in der letzten Zeit die Beobachtung gemacht worden, daß die Bemühungen des Vor⸗ ſtandes um eine reichhaltige Tagesordnung bei den Mitgliedern nicht das hinreichende, zu weiterer Arbeit ermunternde Entgegenkommen gefunden haben. Wenn die letzten Vorträge gut beſucht waren, jo ſtellten das Hauptkontingent die Säfte. Dabei waren die Vorträge bei wiſſenſchaftlicher Gediegenheit populär gehalten und leicht ver- ſtändlich. Auch war den Mitgliedern jedesmal Vereins⸗Nachrichten. 111 Gelegenheit geboten, durch Fiſchverloſung und Fiſchbörſe in den Sitzungen ihren Fiſchbedarf zu ergänzen. — Es wäre ſehr wünſchenswert, wenn in der demnächſten Generalver⸗ ſammlung die Witglieder möglichſt vollzählig erſchienen und ihre Wünſche und Verbeſſerungsvorſchläge offen por- brächten. Köln. „Waſſerrroſe“, Gürzenich. Bericht über die am 14. Januar ſtatt⸗ gefundene Generalverſammlung. An Eingängen waren u. a. zu verzeichnen: ein Brief der Stadtverwaltung betr. unſeren Tümpelgarten, ein Brief des Herrn Prof. Molden⸗ hauer. Die von den betr. Vorſtandsmitgliedern vorgetragenen Jahresberichte gaben davon Zeug— nis, daß der Verein das Möglichſte innerhalb ſeines Wirkungskreiſes getan hat. Waren auch nicht alle Unternehmungen von dem gewünſchten Erfolg begleitet, ſo waren doch manche ſchöne Reſultate erzielt worden. Eine Reihe von Vor⸗ trägen, ſowie anregende Diskuſſionen ſorgten da⸗ für, das Intereſſe an unſerer ſchönen Liebhaberei wach zu erhalten. Außerdem gaben eine Anzahl geſellſchaftlicher Beranftaltungen zu einem näheren Zuſammenſchluß der Mitglieder Anlaß. In dieſes Jahr fiel auch die Schaffung einer Freilandanlage. Brachte auch dieſe viele Arbeit und enorme Aus⸗ gaben, ſo war auch dieſer Teil der Bereinstätig- keit von gutem Erfolg begleitet. Trotz der ſtarken Inanſpruchnahme der Vereinskaſſe hat dieſelbe noch einen nennenswerten Beſtand aufzuweiſen. Beſonders befriedigte der von der Stadt vor— liegende Brief, nach dem wir den Garten auch weiterhin benützen dürfen, und dadurch iſt uns eine große Sorge genommen. Hatte es doch den Anſchein, als wenn derſelbe bereits jetzt wieder aufgegeben werden müßte. Gber die Haltbarkeit der einzelnen Becken während des anhaltend ſtarken Froſtes konnte nur Gutes berichtet werden, dahin— gegen die Becken anderer Vereine ſehr ſtark in Mitleidenſchaft gezogen worden ſind, ein Beweis, daß unſere Methoden nicht die ſchlechteſten ſind. Es ſind alſo alle Vorbedingungen vorhanden, daß wir uns dieſes Jahr unſerer Anlage recht erfreuen können. Die nach Anhören der Berichte ſtattfindende Vorſtandswahl hatte das Ergebnis, daß alle Vorſtandsmitglieder wiedergewählt wur- den, ſodaß auch in dieſer Beziehung keine Ande⸗ rung ſtattfindet. Da am 17. Januar die ge⸗ meinſame Verſammlung betr. Gründung eines Rheiniſchen Verbandes ſtattfinden ſoll, mußte ſich die Verſammlung über Anſchluß an dieſen ent⸗ ſcheiden. Selbſtverſtändlich fiel dieſe Entſcheidung zu Gunſten dieſes Verbandes aus; hatte doch die „Waſſerroſe“ den letzten und entſcheidenden An⸗ ſtoß zur Gründung gegeben und alle Vorarbeiten in die Wege geleitet. Wit einer dringlichen Er— mahnung an alle Mitglieder, dem Verein treu und unabläßlich tätig zur Seite zu ſtehen, konnte die Sitzung geſchloſſen werden. Der Vorſtand. Leipzig. „Nymphaea“. Sitzung vom 19. Januar 1914. Der Vorſitzende, Herr Wichand, eröffnet die Verſammlung und heißt die erſchienenen Mit⸗ glieder im neuen Vereinslokal willkommen. Den nicht anweſenden Herren wird hierdurch nochmals mitgeteilt, daß unſere Verſammlungen jetzt Mon⸗ tags im Kriſtallpalaſt⸗Café, Wintergarten⸗ ſtraße, Zimmer No. 2, ſtattfinden. Aber Anteil⸗ 112 ſcheine berichtet Herr Wichand, daß für ME. 134.— dem Verein geſchenkt worden ſind. Herumgereicht werden nochmals die Liſten zur Einzeichnung für Waldkarten. Ein Anterhaltungsabend mit Damen wird für Februar angeſetzt. Die ſeitherigen Referenten der vereinsſeitig abonnierten Zeit⸗ ſchriften berichten auch in dieſem Jahre wieder und zwar Herr Winzer über Aquarien- und Terrarienteil aus „Bl.“ und „W.“, Herr Wichand über niedere Tiere ebenfalls aus „Bl.“ und „W.“, Herr Kratzmann aus „Heimathefte“, Herr Lorenz aus „Natur“, Herr Reinhold aus „Mikrokosmos“ und Herr Koſche aus „Naturalienkabinet“. — Die Verſammlung beginnt mit der Aufſtellung eines Arbeitsplanes für 1914. Triebel, 1. Schriftführer. Lübeck. „Verein für Aquarien⸗ und Ter⸗ rarienkunde“ Verſammlung am 23. Januar 1914. Anweſend 20 Mitglieder. Aufgenommen wer⸗ den die Herren A. Rößler, H. Reyer und E. Wulf. Seinen Austritt erklärte Herr Kriegſch. Herr Kilwinski hielt dann einen Vortrag über: „Heizung unſerer Aquarien“, und ſprach aus⸗ führlich über die verſchiedenen Lampen, die Heiz- ſtoffe, ihre Vorteile und Nachteile. An den Vor⸗ trag, der das Intereſſe und den lebhaften Bei⸗ fall aller Anweſenden fand, ſchloß ſich eine lange Debatte, die recht wertvoll war, da faſt alle Mit⸗ glieder aus ihrer Praxis berichten konnten. Darauf fand eine Gratisverloſung ſtatt. Außerdem wurden gratis Mückenlarven verteilt. — Unter Beob⸗ achtungen berichtete Herr Pauſtian, daß Haploch- ilen in ſeinem Becken mehrfach bei 16-18 C gelaicht hätten. — Ferner kamen noch verſchiedene innere Vereinsangelegenheiten zur Sprache. Der Froſch brachte Mk. 1,45. Der Vorſtand. Ludwigsburg. Verein der Aquarien- und Terra⸗ rienfreunde. Am 24. Jan. hielt der Verein ſeine 1. General⸗ verſammlung im Lokal bei Herrn Otto Cantz, Eberhardſtr., in dem für uns Aquarianer paſſend ausgeſchmückten Wintergarten ab. Aus dem Jahresbericht iſt zu entnehmen: Am 29. Jan. iſt ein Jahr verfloſſen, daß unſer Verein entſtand. 16 Herren ſchloſſen ſich am genannten Tage als Verein zuſammen. Es wurden die Herren G. Füllner als 1. Vorſitzender, Schulrat Dr. Haller als 2. Vorſitzender, Herr Dihlmann als Kaſſier und Herr Reutter als Schriftführer gewählt. Die Monatsverſammlungen und Fiſchbörſen waren durchweg gut beſucht, welches zur Hebung des Sports im laufenden Fahre beitrug, dies beweiſt auch die hohe Zahl von 30 Mitgliedern. Es wurden von 2 Mitgliedern Vorträge gehalten. Im Sommer vorigen Jahres beteiligte ſich der Verein an der 1. Schwäbiſchen Bundesausſtellung und wurde zugleich Mitglied des Deutſchen Ver⸗ bandes. Zur Erſtellung eines Vereinstümpels auf einem von der Stadtgemeinde gepachteten Stück Land, gaben ſich Witglieder des Vereins her und haben ihn auch fertiggeſtellt. Das am 17. Januar ſtattgefundene Stiftungsfeſt brachte dem verfloſſenen Vereinsjahr einen guten Ab⸗ ſchluß. Hervorzuheben iſt die Begrüßungsan⸗ ſprache von Herrn Dr. Bauer, welcher es verſtand, in würziger und witziger Weiſe ſeine Zuhörer zu feſſeln. Bei der Neuwahl des Ausſchuſſes Vereins⸗Nachrichten. wurde der alte Vorſtand wiedergewählt. Die Kaſſe weiſt einen guten Stand auf und können wir ſo vertrauensvoll dem kommenden Bereins- jahr entgegenſehen. Zuſchriften bittet man an den 1. Vorſitzenden, Herrn G. Füllner, Solitude⸗ ſtraße 9, zu richten. 5 Mit Sportsgruß! Der Schriftführer: C. Reutter. Magdeburg. „Vallisneria.“ Generalverſammlung vom 8. 1. 14. Nachdem der Vorſitzende einen Gberblick über das verfloſſene Vereinsjahr gegeben und die Vorſtandsmitglieder über ihr Amt berichtet haben, werden zwei Kaſſenprüfer gewählt, die Herren Jürgens und Scheil, die nach erfolgter Prüfung die Entlaſtung des Kaſſierers beantragen. Darauf tritt der alte Vorſtand zurück. Es wird zu der Neuwahl geſchritten, deren Ergebnis iſt: die Herren Bubeck und Kuhn J. und II. Vorſitzender; Herbſt und Wörner Schriftführer und ſtellvertre⸗ tender Sch.; Scheil Kaſſierer; Puſchel Biblio⸗ thekar; Poßögel Teichwart. Einige Statutenänderungen wurden Dorge- ſchlagen, im Prinzip angenommen und zur defi⸗ nitiven Beſchlußfaſſung auf den folgenden Be- reinsabend vertagt. H. * Steftin. Biologiſcher Verein. Für die unter den Mitgliedern zirkulierenden Zeitſchriften werden 3 Leſemappen angeſchafft. Es find nun folgende Zeitſchriften zur Benützung vorhanden: die Blätter, Wochenſchrift, Kosmos, Mikrokosmos, Natur, die Veröffentlichungen des Lehrer⸗-Vereins und die naturwiſſenſchaftliche Wochenſchrift. Am Donnerstag den 19. Februar findet abends 8¼ Ahr in der Aula des Stadt⸗ gymnaſiums ein Lichtbildervortrag ſtatt. Es iſt dies unſer 2. im Winterhalbjahr 1913/14. Redner Dr. Backhoff, wird über „das Leben und ſeine Eriſtenzbedingung“ ſprechen. Wir hoffen, mit dieſem Thema allen Naturfreunden etwas Inte⸗ reſſantes zu bieten. Redner wird uns in Wort und Bild mit dem Anpaſſungsvermögen der Tier- und Pflanzenwelt bekannt machen. Wie ver⸗ ſchieden die Elemente auch ſind, in denen ſich die Tiere und Pflanzen befinden, ſo iſt ihre ganze Lebensführung dementſprechend in wunderbarer Weiſe angepaßt. Hoffentlich werden uns alle Naturfreunde durch ihr Erſcheinen unterſtützen, zumal der Eintrittspreis von 20 Pfg. ein ſo ge⸗ ringer iſt. Das letzte Mal hat gezeigt, daß ſich unſere Vorträge großer Beliebtheit erfreuen. Wir ſind dann auch in der Lage, unſere Vorträge in weiterem Maße auszubauen. Mächſte Verſamm⸗ lung am 12. Februar. Tagesordnung: 1. Proto⸗ foll; 2. Eingänge; 3. Vortrag des Herrn Lüde⸗ waldt „Blütenbeſtäubung“ (Fortſ.) und Geſchäft⸗ liches zum Vortrag. Berichtigungen: Auf Seite 56, Spalte 2 muß es im Bericht der „Favoritner Sierfiſchfreunde“ heißen: ſtatt R. Luppers R. Luppert, zweiter Obmann. Vereinsberichte für die nächſte Nummer müſſen bis Montag abend in meinen Händen ſein, da andern⸗ falls die Druckerei ſie nur noch ausnahmsweiſe unter⸗ bringen kann. Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗W. Herderſtraße 38 Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 3811. S über Ausführung kompletter Durchlüftungs- und Heizungsanlagen „R.D.A.“ (Kindelscher Durch- m jüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Aquarien-Hilfsartikel. | Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. Kindel & Stössel, Berlin SW 68., l Alexanderstrasse 8, I. Öfterreihifches „Di kleinsten Areometer“ 13 cm lang, genaue, Wiener Optikerarbeit, per Stück Kr. 1.50. Naturechtes Adriasee- wasser und Adriaseesand per L. 30 H. zu beziehen durch Adolf Prote Feinmechaniker, „Aquarieninstitut Wien I11/4, Aspangstrasse II. ſowie alle Feuerſalamander ren Ferrarientiere liefert täglich . Koch, Sa Holzminden. 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Anträge (wie Aenderung des & S d. Satz.) 3. Diverses. 8 4. Neuwahl der Ausschuß- mitglieder. Vor Beginn der Ver- sammlung werden rote Mückenlarven abgegeben. Der Vorstand. Thumm’ 8 die 71 @ 160050 S Une e | Klotzsche-D: ie ler ‚Roduzer-Ventik un.c.m fern: Kleinste Gas-Bun- senbrenner (50-70 mm hoch)Durchlüft.,‚Kreuz- di hähne, kl, Lufth ähne, Fe 5 (D-R.G.M.) Luftpumpen, i Tuftkessel, 8 We hähne, Manometer 1924 andere Hilfsmittel. Preisliste. A. Dietrich, Berlin N. 58. RUN en ent ES 14. AQUARIN Tae erprobt und als [ hervorragend bezeichnet zum Anstrich d. Metall- teile von Aquarien, Seewasser- aquarien u. Terrarien; z. Schutze d. Heizkörper und Verschliessen von Fachleuten undicht gewordener Stellen, vollst. unschädl. für Tiere und Pflanzen (Sof. trocken). In Dosen z. M. —.85 und 1.60, gegen Einsendung des Betrages. Zu beziehen von Karl Zehm, Düsseldo: Düsseldorf, rt, Bergerallee13. und Terrarien. 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Köhler „Zwei neu im— portierte Characiniden“ betitelt. Dem Auf—⸗ ſatz fügte Köhler eine vorzügliche Auf— nahme bei, unter welcher ſich der Name: Anostomus fasciatus befindet. kannten Zierfiſchzüchterei meines Freundes Paul Schäme in Dresden-Gruna por‘, und zwar in 3 oder 4 Exemplaren von 18—20 cm Länge. Leider kannte aber auch Schäme den richtigen Namen dieſer Fiſche damals nicht, er ſprach ſie nur als eine Characinidenart an. Ich be⸗ Schäme daure leb⸗ hielt ſeine haft, daß Tiere in ich den einem Artikel größeren nicht ſchon Cement⸗ früher zu ae ee becken, in ſehen be⸗ e dem ver⸗ = = TR TA CE . ich na elſe, dem Bilde Cichliden, ſofort ei⸗ Barſche nen Fiſch und eini⸗ erkannte, | ge große den ich in 3 a “WSold⸗ . 22 — — Kan: WS hr, farpfen = ſelbſt Anostomus fasciatus Ag. (Jungtier). Originalzeichnung von Wilhelm Schreitmüller. rah gepflegt habe, ohne bisher ſeinen Namen erfahren zu können. Anfang 1908 erwarb ich von dem früheren Dresdener Händler, Herrn Ficht— ner, ein Paar(?) Salmler, welche er mir als „Tetragonopterus spec.“ anbot. Wie er mir mitteilte, ſollten die Tiere aus Amerika ſtammen, doch konnte er mir die genaue Heimat derſelben nicht angeben. Denſelben Fiſch fand ich in den Jahren 1909 und 1910 auch in der rühmlichſt be- waren, ohne ſich beſonders um die Salmler zu bemühen, anſcheinend lag ihm eben nicht viel an den großen Fiſchen. Meine Tiere, welche ich von Fichtner erworben hatte, wieſen eine Länge von 11 und 14 cm auf. Am Kücken zeigen lie dunkelgelbgrüne bis hellolivbraune Sön- ung, welche nach den Flanken zu heller wird, um am Baude in ein ſilberweiß⸗ I Sie Fiſche waren hier ſchon lange Zeit geweſen, doch konnte fich Schäme nicht mehr genau erinnern, wann und von wo er dieſe erhalten hatte. 114 glänzend überzugehen. Vom Rüden nad) den Flanken zu verlaufen 5—6 ſchwärzlich⸗ blaue Querſtreifen; an der Baſis der Schwanzfloſſe befindet ſich ein dunkler Fleck. Rücken⸗ und Schwanzfloſſe ſind faſt farb⸗ los durchſichtig, nur an der Baſis ein wenig dunkler gefärbt, während die After- und Bauch- ſowie die kleine Fettfloſſe bläulich⸗ grau erſcheinen und letztere am dunkelſten iſt. Die Rückenfloſſe iſt ſteil und hinten etwas abgerundet; Bruſt⸗, Bauch- und Afterfloſſen ziemlich ſpitz auslaufend und letztere hinten ſchräg nach oben zu abge— ſchrägt. Die Schwanzfloſſe zeigt ziemlich tiefe Gabelung und ihre beiden Enden laufen faſt ſpitz aus. Die Schuppen ſind ziemlich klein. Das Maul iſt im Verhält⸗ nis zu der Größe der Tiere nicht beſonders groß und weiſt zahlreiche gelbliche bis bräunliche Zähnchen auf. Das Auge iſt groß und zeigt gelbliche Iris mit ſchwarzer Pupille; am äußeren Rande — oben und hinten —, rötlich gerandet. Letztere Färbung trat nur zeitweilig auf, und anſcheinend nur, wenn ſich die Fiſche recht wohl befinden oder ihnen die Waſ— ſertemperatur ſehr zuſagt. Die Bewegungen der Fiſche ſind ge— wandt, oftmals ſchießend, man könnte faſt ſagen „eckig“. Sie ſtanden meiſtens unter zuckenden Bewegungen ihrer Bruſtfloſſen (ähnlich wie die Barben) in den Pflanzen, — namentlich bei trübem, kühlerem Wet— ter, während ſie bei Sonnenſchein flink umherſchwammen. Gewöhnlich hielten ſie ſich in halber Höhe des Waſſers auf. Am Grunde des Beckens waren ſie nur ſehr ſelten vorzufinden, außerdem ſie juch- ten den Detritus nach Nahrung ab. Bei der Fütterung zeigten ſie ſich recht futter— neidiſch und freßgierig, konnten jedoch große Stücke nie bewältigen, trotzdem ſie ſolche oft lange im Maule umherſchleppten, um ſie ſpäter wieder auszuſpeien. Auf das Waſſer geworfene Fliegen, glatte Eulen- und Wicklerraupen, ſowie friſche Ameiſenpuppen nehmen ſie anſcheinend ſehr gerne an, begnügen ſich aber in Ermanglung ſolcher auch mit großen Daphnien, Tubifex, Enchytraeus, Waſſeraſſeln, Flohkrebſen und Mückenlar⸗ ven; ebenſo wurden auch kleine und zer- ſchnittene Regenwürmer nicht verſchmäht. Würmer und Mückenlarven nahmen ſie auch vom Boden auf — ganz im Öegen- ſatz zu vielen Tetragonopterusarten. — Wilhelm Schreitmüller: Anostomus fasciatus Agasslz. Trockenfutter (Piscidin 00) nahmen fie nur dann an, wenn ſie gar nichts anderes vorfanden. Friſche Pflanzenteile ſah ich meine Tiere nie freſſen, doch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß ſie ſolche eventl. doch auch verzehren. Kleine Kaulquappen vom Gras- und Waſſerfroſch, ſowie Flitterfiſch⸗ chen wurden öfters getötet, jedoch nie ge- freſſen, wenigſtens habe ich dies nie ge— ſehen. — Ich hielt die Tiere ſeinerzeit in einem Becken 60: 30: 27 cm, deſſen Boden ich mit Sand und Kies bedeckt hatte. Als Bepflanzung waren nur Vallisneiia spi- ralis und Elodea canadensis vorhanden. Der Waſſerſtand betrug zirka 20—25 cm. An die Waſſertemperatur ſtellt Anosto- nus fasciatus feine beſonderen An⸗ ſprüche, er kann vorübergehend ſogar Temperaturen bis zu 12° C. vertragen, doch ſollten 16—18 0 C. als Mindeſttem⸗ peratur für dieſen Fiſch angeſehen werden, weil bei geringeren Wärmegraden ſeine hübſche Schwarzbänderung faſt gänzlich verſchwindet — ein Zeichen, daß er ſich nicht mehr wohl fühlt. — Nach meinen Auf⸗ zeichnungen habe ich damals ein Exemplar bis zum 12. Januar 1909, und das andere bis zum 9. Oktober 1909 gepflegt. Ge⸗ wachſen waren ſie bis dahin nur zirka 2 cm. Nachzucht erzielte ich ebenſowenig wie Schäme. Sonderbarer Weiſe iſt, — außer dem erwähnten Artikel Köhlers — in unſerer einſchlägigen Literatur meines Wiſſens nichts weiter über dieſen Fiſch berichtet worden; — anſcheinend hat er ſich in den Becken der Liebhaber eben doch nicht ein- gebürgert und iſt wieder ſpurlos von der Bildfläche verſchwunden. Ich habe auch nicht in Erfahrung bringen können, ob das Tier ſpäterhin nochmals importiert wurde. Seine Heimat iſt Süd amerika, wo er, — namentlich in Braſilien — zu den häufigſten und gemeinſten Fiſchen zählt. Durchlüftung ſeines Behälters iſt — wenn dieſer genügend groß und gut be— pflanzt iſt — nicht nötig, ebenſo braucht man ſein Becken — wenn dieſes im Winter im geheizten Zimmer ſteht —, nicht extra zu erwärmen. Der Behäl- ter iſt aber jedenfalls gut zu bedecken, denn ich habe die Tiere als recht gewandte Springer kennen gelernt und iſt es mir öfters paſſiert, daß ich das eine oder andere Exemplar während der Fütterung ziemlich hoch aus dem Waſſer ſchnellen ſah. Bemer⸗ Prof. Dr. Edward Babäk: Die Licht⸗ und Wärmeempfindlichkeit der Amphibien keen möchte ich noch, daß nach den Angaben Köhlers dieſe Art in ihrer Heimat (im Freien) bis zu 27 cm lang wird, alſo ſich für unſere Zwecke nur in kleineren Exemplaren eignet. Doch dürften jung 115 erhaltene Tiere im Aquarium wohl kaum länger als 12—15 em werden. — Geſchlechts⸗ unterſchiede konnte ich bei meinen und Schäme's Fiſchen nicht wahrnehmen —, weder in der Befloſſung noch in Färbung. — O0 U Die Licht⸗ und Wärmeempfindlichkeit der Amphibien. Von Prof. Dr. Edward Babäk, Prag. Die Erforſchung der Sinnestätigkeiten bei den Tieren ſtößt gewöhnlich auf große Schwierigkeiten. Man kann da nur in-⸗ direkt ſchließen, aus dem ganzen Ver— halten der Tiere oder aus ganz beſtimmten Bewegungen, als Reaktionen auf die gegebenen Reize. Dabei erhält man allerdings größtenteils nur ganz grobe und nur ungefähre Vorſtellung von der Empfindlichkeit gegenüber Wärme, Kälte, Licht uſw. Die Ergebniſſe ſolcher Anter⸗ ſuchungen weichen ſehr voneinander ab, je nach der Feinheit der Beeinflußbarkeit der benutzten „Indikatoren“. Als Beiſpiel der Erforſchung der Licht— und Farbenempfindlichkeit des Froſches können wir einerſeits Grabers Verſuche anführen, der in einem mit Rot und Blau beleuchteten Behälter die Tiere das Rot ausſuchen ſah, andererſeits die neuen Verſuche von Heß“ der an Diemictylus viridescens, Bufo vulgaris, Xenopus mülleri mit Nahrungsſtücken experi⸗ mentierte, wobei er feſtzuſtellen ſuchte, unter welchen Bedingungen ſie die letzteren noch wahrnehmen, verfolgen und erhaſchen werden: es hat ſich da herausgeſtellt, daß, ſolange der Menſch noch die betreffenden in der Dunkelheit durch verſchiedene ſpek— trale Lichter beleuchteten Nahrungsſtücke wahrzunehmen vermochte, dies auch für die Amphibien der Fall war. — Als eine nicht mehr unter natürlichen Beding- ungen ausgeführte, aber ſehr genaue Er— gebniſſe liefernde, höchſt raffinierte Unter- ſuchung läßt ſich da diejenige von Himſtedt und Nagel’ anführen, die die elektriſchen Tätigkeitsſtröme der iſolierten überlebenden Froſchaugen bei verſchiedener Beleuchtung photographiſch aufgezeichnet haben (einer- ſeits an hell-, andererſeits an dunkeladap— tierten Organen). x Heß C., 8 59 Popo B. 4, G. 912. > Himf ſtedt an an Verſuche über die Reizwirkung ver⸗ ſchiedener Strahlenarten auf Menſchen⸗ und Tieraugen. Feſtſchr. d. Univ. Freiburg 1902. Winterſteins Handb. d. vergleich. Die zuletzt angeführte Methode erlaubt eine eingehende Erforſchung der feinſten Anderungen des Lebensgeſchehens in den Netzhäuten unter den verſchie— denſten Lichtverhältniſſen, aber ob beim unverletzten Organismus das Zentral— nervenſyſtem alle die an iſolierten Augen ſichergeſtellten Beeinflußungen aufnimmt und durch ſie abgeändert wird, bleibt eine Frage. Die von Heß angewendete Methode wieder gibt uns allein davon Beſcheid, ob die Erregung der Netz— häute ſo groß und ſo geartet war, um die hochkomplizierten Vorgänge des Erkennens der Beute und ihrer Verfolgung auszulöſen; bei anderen Lichtreizen, die dazu ungenü— gend ſind, kann aber doch nur eine Erregung des Zentralnerven— ſyſtems beſtehen, welche dieſe Methode nicht zu entdecken imſtande iſt. Gelegentlich unſerer fortgeſetzten Unter— ſuchungen über die Regulation der Atem— bewegungen bei ben Amphibien ſind wir auf den Gedanken gekommen, die merk— würdig regelmäßigen Atembe— wegungen von Fröſchen, welchen das Großhirn entfernt wurde, als Indikator der Sinnestätigkeiten zu verwenden (die normalen Fröſche beſitzen weit unregel— mäßigere und bei feinen Reizen unregel— mäßig und ſchwach ſich abändernde Atem— bewegungen; entfernt man aber das Vorderhirn, ſo hat man nach ſehr raſch erfolgter Heilung ein äußerſt fein und völlig regelmäßig reagierendes Verſuchs— tier; es muß bemerkt werden, daß ſolche Tiere in voller Geſundheit mindeſtens ſo— lange in der Gefangenſchaft leben können wie normale Tiere). Ein ſolches Tier wurde im Glaßgefäß mit etwas Feuchtigkeit bei völliger Ruhe beobachtet. In der Regel weiſt es in gedämpftem Licht einen ununterbroche— nen Kehlatemrhythmus auf das heißt, 116 alleinige Schwingungen des Bodens der Mund⸗ und Schlundhöhle, wobei nur die letzteren durch die offen bleibenden Naſenlöcher ventiliert werden; Lungenatm ungen find vorhanden. Die Lungenatmung wird auf die Weiſe vollführt, daß nach einem Herabſinken des Mundbodens — das heißt Einziehen von etwas Luft aus der Atmoſphäre (ſoge⸗ nannte Aſpiration) — die Naſenlöcher verſchloſſen werden, dann die in den Lungen unter Druck befindliche Luft bei plötzlicher Offnung des Kehlkopfes teilweiſe entleert (ſogenannte Exſpiration) und mit der friſch in die Mundhöhle auf- genommenen vermiſcht wird, wonach durch ein kräftiges Emporſteigen des Mund⸗ bodens der größte Teil des Luftinhaltes in die Lungen gepreßt (ſogenannte In— ipiration) und darin durch das Zumachen der Kehlkopfſpalte verſchloſſen wird; dann werden die Naſenlöcher geöffnet und kommt gewöhnlich ein Spiel der Kehl— atmungen zum Vorſchein. Bei der Lungenatmung ſieht man alſo Be— wegungen der Naſenlöcher, kräftige Be— wegung der Kehle und Flankenbewegung, die bei Entleerung und Füllung der Lungen zuſtandekommt, während bei der Kehlatmung nur ſchwächere Kehloscilla— tionen vorkommen. Es läßt ſich alſo bei einfacher Beobachtung die Kehl- und Lungenatmung leicht unterſcheiden. Der ununterbrochene Kehlatemrhythmus eines ſolchen in gedämpftem Lichte befind⸗ lichen Verſuchstieres wird nun durch An- derungen der Stärke oder Farbe des Lichtes ganz geſetzmäßig beeinflußt'. Wenn man in elektriſch ſignaliſierten Vier⸗ telminuten die Zahl, Größe und Art der Atembewegungen durch einfache Zeichen aufſchreibt, ſo ſieht man ganz deutlich, wie ih die „Atembilder“ in der Dunfel- heit, in gedämpftem, in vollem Licht, im Rot, Grün, Violett typiſch unterſcheiden, ſo daß man bei gegebenem Tiere durch bloßen Blick auf dieſe Zeichen ſogleich angeben kann, wie ſeine Augen beleuchtet waren. Wir beſchränken uns auf einige Angaben: in der Dunkelheit iſt der Kehl- atemrhythmus völlig verſchwunden, dafür find aber vereinzelte Lungenatmungen er— ſchienen und zwar allein an das Glocken⸗ ſignal gebunden; in vollem Licht waren 3 Gabäk E., über den Farbenſinn des Froſches, vermittels Atemreaktionen unterſucht. Zeitſchrift für Sinnesphyſio logie 47. 1913. 331-351. keine Prof. Dr. Edward Babäk: Die Licht⸗ und Wärmeempfindlichkeit der Amphibien die Kehlatembewegungen etwas ſeltener, aber größer als in gedämpftem Lichte, und enthielten hie und da eine Lungen⸗ atmung; im Rot pflegten nur ganz kleine Gruppen von feinen Kehlatmungen auf- zutreten, nach bis minutenlangen Pauſen; im Violett war ein ununterbrochen ſtarker Kehlatemrhythmus mit zahlreichen Lungen⸗ atmungen vorhanden. Es iſt alſo unzweifelhaft, daß die ver- ſchiedene Beleuchtung der Netzhäute ganz typiſch das ganze Zentral- nervenſyſtem beeinflußt. Nun iſt es bemerkenswert, daß im Rot, welches ſtärker war als das „gedämpfte“ (farb- loſe) Licht, das Gehirn vermittels der Atembewegungen größere Ruhe kundgab, als eben in dieſem farbloſen Lichte. Dem⸗ gegenüber rief ein ſehr gedämpftes Violett ſtärkere Reizung des Atem— Apparates im Gehirn hervor, als das lichtſtarke Rot, ja ſogar als das volle farbloſe Licht. Während das Rot beruhigend, gleichſam einſchläfernd einwirkte, zeichnete ſich das Violett durch mächtige Reizwirkung aus, jo daß jp- gar Berſchließen und Einziehen der Augen, Niederduden des Kopfes, bis Abwendung des Tieres von der Quelle des Lichtes ausgelöſt wurde. Es übten da die von dem Glühlichte abfiltrierten violetten Strahlen einen bedeutend ſtärkeren Reiz aus als das volle Licht! Man möchte da ſchließen, daß das volle farb- loſe Licht ſeine ſchwächere Wirkung ſeiner Zuſammenſetzung aus den ſtark reizenden Violett⸗ und den ſtark beruhigenden Rot- ſtrahlen verdankt (das lichtſtarke Grün wirkt weit ſchwächer als lichtſchwaches Violett, ſtärker als Rot, ſchwächer als volles Licht ein). Mur flüchtig bemerken wir noch, daß ſich an dem Atemrhythmus auch ſehr klar die Wirkungen der verſchiedenen Licht— ſtärken einer und derſelben Lichtart, weiter auch deutliche Reizwirkungen der Abergänge von der einen zu einer anderen Lichtſtärke oder Lichtart, endlich auch abklingende Nachwirkungen einer längeren Beeinflußung beſonders durch ſtarke Beleuchtung, als dann gedämpftes Licht oder Dunkelheit oder Rot hergeſtellt wurde (bis faſt 10 Minuten lang) uſw., zu erkennen gaben. Auf die geſchilderte Weiſe haben wir alſo Einſicht in ſonſt völlig verbor— gene und teilweiſe ganz ungeahnte Berhältniffe der Lebensporgänge im Gehirn bei verſchiedenen Licht— einwirkungen gewonnen. Aber auch über die Wärme- und Kälte⸗-Empfind⸗ lichkeit des Froſches erhielten wir Aus⸗ kunft. Aber dieſe Reizbarkeit war bisher bei den Amphibien nichts bekannt. Wir haben da ein Thermaeſtheſiometer — ein ſehr feines Thermometer, deſſen Queckſilber⸗ gefäß in einer von warmem oder kaltem Waſſer durchfloſſenen Metallhülſe verſteckt war — verwendet, deſſen zugeſpitztes Ende bloß in die Nähe (etwa auf I mm) einer beſtimmten Hautregion des Verſuchsfroſches gebracht wurde; es wurde da nicht einmal Jem! der Haut ganz wenig erwärmt oder abgekühlt. Als wir dasſelbe Inſtrument ganz ähnlich an die Wangenhaut des Menſchen gebracht haben (ohne ſie zu berühren), hat uns der letztere gewöhnlich erſt nach einem gewiſſem Zögern angeben können, ob er Wärme oder Kälte empfin⸗ det, ja bisweilen blieb er darüber ganz ungewiß. Aber der feine nervöſe Me— chanismus des Froſches hat uns unter den gleichen Bedingungen immer eine unzweideutige Antwort gegeben. Die geringe Wärmeſtrahlung in die Haut wurde mit deutlicher Be— ſchleunigung des ſonſt merkwürdig gleich- mäßigen Kehlatemrhythmus beantwortet, Babak E., Aber die Temperaturempfindlichkeit der Amphi⸗ bien. Zugleich ein Beitrag zur Energetik des Nervengeſchehens. Zeitſchrift für Sinnesphyſiologie 47. 1912. 37. K. Geißler: Ein Jahr Praxis mit Damböcks⸗Petroleumbrenner 117 die geringe Wärmeſtrahlung aus der Haut mit deutlicher Verlangſamung. Es hat ſich hierbei die Kopfhaut als weit empfindlicher erwieſen als die Haut der hinteren Körperabſchnitte uſw. Auch über Gehörempfindlichkeit haben wir ſchon einige, allerdings bisher nicht abgeſchloſſene Anterſuchungen angeſtellt, welche dafür zu zeugen ſcheinen, daß die Töne (insbeſondere tiefe) ſehr ſchwach, aber Geräuſche äußerſt fein empfun— den werden. Ein ſolches Verſuchstier iſt ſo empfindlich, daß ein raſſelnder Wagen in der Ferne, das Aufſpringen eines Fiſches über die Waſſeroberfläche in ent- ferntem Aquarium uſw. ſogleich ſeinen Atemrhythmus verändert. Deswegen mußten wir die oben erwähnten Verſuche größtenteils in der Nacht ausführen. Wir werden wohl Gelegenheit haben, nach einiger Zeit über die Ergebniſſe wei- terer AUnterſuchungen an dieſer Stelle zu berichten. Der Leſer hat erkannt, daß es eben auf die Methode ankam: iſt dieſe einmal erfunden, ſo kann man das ganze Empfindungsleben des Tieres äußerſt fein erforſchen. Allerdings erfährt man da nichts über die pſychiſche Art der Empfin⸗ dungen des Froſches den Empfindungen des Menſchen gegenüber. Aber kann ich denn irgendwann mit Sicherheit angeben, daß mein Nächſter gerade jo empfindet wie ich? =) DO DO Ein Jahr Praxis mit Damböcks⸗Petroleumbrenner. Von K. Geißler. Mit zwei Abbildungen. Seit mehr als einem Jahr verwende ich zur Heizung meiner Terrarien den Damböck⸗Petroleumbrenner und zwar, wie I ich ſogleich betone, mit beſtem Erfolge, der ſich mit den von Herrn Damböck in allerneueſter Zeit angebrachten Berbeſſer— ungen noch ſteigerte. Wie jede andere Erfindung hat auch dieſer Brenner mehrere Verbeſſerungen 1 während des oben erwähnten Zeitraumes erfahren und dürfte es daher nicht un- intereſſant ſein, ſich einmal die verſchiedenen Miuſter desſelben, bis es endlich Herrn Damböck gelang zum befriedigenden Ziele zu gelangen, vor Augen zu führen. Die nebenſtehenden Skizzen zeigen die verſchiedenen Muſter. Beim letzten Bren⸗ ner (Nr. 7) iſt der Wärmeableitungsdraht D mit der Platte P nicht durch Anlöten, ſondern durch Annieten feſt verbunden. Durch dieſe allerletzte Verbeſſerung iſt auch das noch immer geltend gemachte Bedenken eines Abſchmelzens des Bren⸗ ners von der Platte vollkommen beſeitigt. Hier möchte ich aber ſofort betonen, daß auch für die letzteren Brenner (Nr. 5 und 6) ein etwaiges Abſchmelzen nur durch ſchlechte Behandlung des Brenners er— folgen konnte. Dies habe ich erſt in aller- letzter Zeit wieder erfahren müſſen. Etwas verſpätet aufgeſtanden zündete ich die Lampen raſch an und ſtellte ſie in die Heizkäſten, ohne vor meinem Weggang noch einmal zu kontrollieren, was ich ſonſt 118 ſtets tue. Die Folge war, daß die Flamme zu hoch brannte, ſich ein Rußkegel bildete, die Flamme zurückſchlug (ein Ausgehen der Flamme gibt es bei dieſem Brenner kaum, vorausgeſetzt natürlich entſprechend gute Behandlung) und durch die jetzt auf der Meſſingplatte ſich bildende hohe Hitze der Brenner abſchmolz. Er fiel herunter auf den Blechboden des Heizunterbaues nnd brannte dort luſtig weiter. Mein Bruder, der noch einmal nachſah, konnte dann den Schaden leicht beheben. Man darf eben, wie ſchon ſo oft betont wurde, (auch von jeiten der Herren Aquarianer), die Flamme nicht gleich hoch drehen, ſon— dern muß auch den Brennerkopf ſich voll— kommen durchwärmen, beſſer gejagt „Durch- hitzen“ laſſen, dann den Docht zurück— ſchrauben und dann vielleicht nach 2 Minu- ten kann die Flamme hochgeſchraubt werden. K. Geißler: Ein Jahr Praxis mit Damböcks⸗Petroleumbrenner nur muß derſelbe bei der Beheizung größerer (zirka /e bm Rauminhalt) Serra- rien ſchon zu 2—3 gekuppelten Brennern greifen, wobei ich Boden- und Luftheizung als miteinander kombiniert annehme. Sehr recht hatte daher Herr Tofohr, wenn er gemäß ſeines Rates in den Blättern (Nr. 49, 9. XII., 1913, Seite 8 0) als Erſatz des kleinen Damböckbrenners dem Frageſteller zur Anſchaffnng der größeren Wiengren-Paraffinlampe (Mark 4.25) rät. Nur darf hierbei nicht vergeſſen werden, daß dieſe größere Ba- raffinlampe an Heizkraft ungefähr 2 Dam⸗ böckbrennern gleichkommt, hiefür aber doppelt ſo viel an Koſten für Heizmate⸗ rial erfordert als die Damböckbrenner be- nötigen, ungeachtet des größeren Wärme— effektes der letzteren. Ja ſelbſtverſtändlich kann man mit einem Abbildung 1. Genau das Gleiche tritt ein, falls der Docht nicht genau in der Mitte ſteht oder, wenn bei ſtarkem Brennen nach 2—3 Sagen Brenndauer die ſich bildende Dochtkruſte nicht ſauber (der Docht darf nicht ausge— franſt ſein) entfernt wird. Die Luft kann dann von unten her, da die Dochtkruſte über dem Brennerdochtrohr ſteht, nicht mehr in genügendem Maße zutreten, und die Flamme muß zurückſchlagen. Man kann daher ruhig ſagen, daß bei allen ſolchen kleineren Anfällen nicht der Bren— ner, ſondern der Herr „Liebhaber“ ſelbſt die Schuld trägt. Ich glaube, die während eines Zeitraumes von einem Jahr geſammelten Erfahrungen dürften genügen, um ſich über dieſen Brenner ein abſchließendes Urteil bilden zu können. Soviel nun aus den Vereinsberichten und an den vielen Herrn Damböck zuge— gangenen Zuſchriften zu erſehen iſt, kann man wohl die Damböcklampe in ihrer neueſten Form, was Billigkeit der An- ſchaffungs und Anterhaltungskoſten, der Behandlung und Zweckdienlichkeit betrifft, als zur Zeit beſte Aquariumlampe bezeich- nen. Das Gleiche gilt für den Serrarianer, angenietet angelötet io kleinen Damböckbrenner nicht / cbm große Terrarien beheizen. Das darf man aber dieſem Brenner mit dem nur 3 mm dicken Docht auch nicht zumuten. Ich habe faſt alle Lampen, auch die Baraffin- lampen in kleinerer und größerer Aus- führung, ausprobiert. Vielleicht darf ich hier auch die Vereinsberichte der „FIſis“ (München) und auf meine früheren Aufſätze in den „Blättern“ verweiſen. Stellen wir nun einmal einen kleinen Vergleich zwiſchen der Paraffinlampe (Wiengren) und der Damböcklampe an. Vorausgeſchickt ſei, daß nach meiner perſön⸗ lichen Überzeugung nur die Wiengrenſche Paraffinlampe als Konkurrentin der Damböcklampe in Betracht kommen kann. Die Paraffinlampe „Wiengren“ zu Mk. 4.25 verbraucht nach Angabe des Herrn Tofohr (bei Tag und Nacht gebraucht) zirka 6 Pf. Brennmaterial. Die Dochtbreite bei dieſer Lampe (es iſt die größere Aus- führung) iſt 1 cm. Ein diefer Lampe un⸗ gefähr entſprechender größerer Damböck— brenner mit einem Runddocht von 4,5 mm Durchmeſſer verbraucht dagegen nur für 2—3 Pf. Heizmaterial. Das macht bei 1 13 G. Geißler: Ein Jahr Praxis mit Damböcks⸗Petroleumbrenner einem Terrarianer mit kleineren (Raum- inhalt / e cbm) und mehreren größeren Terrarien (Rauminhalt /a — Ä cbm) in der laufenden Rechnung ſchon etwas aus. Dieſe Behauptung möchte ich mit einem Beiſpiel aus meiner eigenen Praxis näher erläutern. Gegenwärtig beheize ich 5 Terrarien, zwei kleinere mit 3 Lampen und drei größere mit je 2 Lampen. Von den Lampen der kleineren Terrarien brennt eine Lampe (a) Tag und Nacht, die bei- den anderen kleinen Lampen (b) brennen nur 12 Stunden während von den größeren Lampen 3 Tag und Nacht (c) und die anderen 3 (d) nur 12 Stunden brennen. Berechnet man nun die Heizkoſten für Paraffinheizung pro Tag minimal für die „a-Lampe“ mit 5 Pf., für die „b-Zampen“ mit 2 3 26 Pf., für die „c-Lampen“ zu 3xX7=21 Pf. und für die „d-Lampen“ zu 35 = 15 Pf, dann ergibt ſich folgende Rechnung für den Monat: 304 (86 21+15) 30 47 = oder rund 14.50 Mk. Verwende ich dagegen Damböckbrenner, dann reduziert ſich, da nachgewieſenermaßen die Brennkoſten bei dieſen ſich den Baraffin- lampen gegenüber auf weniger als die Hälfte belaufen, auf 7 Mark. Das macht für die 3 Wintermonate einen Gberſchuß von 347 21 Mark aus. Wie ſchon oben geſagt, kommt dabei bei den 3 größ— eren Terrarien nur kombinierte Boden— und Luftheizung in Betracht; der Boden dieſer Terrarien beſteht aus einem Waſſer— fiſcher von 22 mm Dicke. Die obigen Berechnungen ſeien noch durch ein weiteres ſpezielles Beiſpiel er- gänzt. Bei dem nebenſtehend ſkizzierten Dorn- ſchwanzterrarium (Abb. 2) beheizte ich den 22 mm dicken Waſſerfiſcher mit einer größeren Damböcklampe (d) und einer größeren Wiengren-Paraffinlampe (P.). (Preis = 4.25 Mark.) Dochtbreite 1 cm. Bei ungeheiztem Zimmer mit 157 C Temperatur ſtieg die Behältertemperatur auf 22— 23 C, wobei die Flamme der Paraffinlampe mehr als 1 om über den oberen Deckelrand herausbrannte, mithin voll ausgenutzt wurde, während die Flamme der Damböcklampe, da dieſe letz— tere ſelbſt ſehr hoch iſt (10 cm) die Flamme bei voller Ausnützung daher zu nahe an den Boden des Fiſchers hingebrannt hätte, nur zu / ausgenützt werden durfte. Ich vertauſchte nun beide Lampen. Das Abbildung 2. Reſultat war ziemlich das Gleiche. Nun erſetzte ich die mit einem größeren Dam— böck⸗Brenner (Dochtdicke 4,5 mm) verſehene Lampe (d) durch eine andere Lampe mit 2 von den kleineren gewöhnlichen Damböck— brennern und erreichte damit bei einer Zimmertemperatur (die Kälte hatte zuge— nommen) von 13—14 C eine Behälter⸗ temperatur von 25—26 C. Dabei fonn- ten dieſe Brenner, da ſie eine enorme Hitze ſpenden und ein Hochbrennen der ziemlich nahe am Boden des Fiſchers ſtehenden Lampen doch vermieden werden mußte, nur bis zur Hälfte ihrer vollen Leiſtungs— fähigkeit ausgenützt werden. Einen etwas beſſeren Erfolg hatte ich noch (faſt um einen Grad mehr zeigte das Thermometer), als ich nun die Paraffinlampe (P) durch die oben beſprochene zuerſt links ſtehende größere Damböcklampe erſetzte. Würde ich nun ſtatt dieſer 2 kleineren und dem einen größeren Damböckbrenner Paraffinlampen zur Beheizung dieſes Terrariums verwenden, dann ergäbe das, da eine Flamme Tag und Nacht (Nachts etwas weniger) die andere aber nur 12 Stunden brennt, folgende Rechnung (unter der Bedingung, daß ich zwei große Wien— grenlampen benütze, die aber nur 22237 C Behältertemperatur liefern würden, nota⸗ bene bei vollſter Ausnützung der Flamme): 1. Heizkoſten für die Lampe a: mit 12 Stunden Brenndauer = 5 Pf., 2. Heizkoſten für die Tag und Nachts brennende Lampe b = 8 Pf. (6 Pf. wäre hiebei viel zu wenig gerechnet), ergibt pro Sag = 5 8 = 13 Pf. oder pro Monat zirka 4 Mark. Bei den Damböckbrennern ſtellt ſich die Rechnung wie folgt: I Lampe 2 15 3Pf. 2. b⸗Lampe = 5 Pf., ergibt pro Tag 3+5=8 Pf. oder für den Monat 2.40 Mark. (50 cm breit) 120 Es iſt augenſcheinlich, daß für den Serra- rianer mit mehreren derartigen größeren Terrarien dieſe Erſparnis an Heizkoſten nicht ganz unterſchätzt werden darf. Viel⸗ leicht konnte ich auch an dem letzten Bei- Fragen und Antworten ſpiel zeigen, daß wir Terrarianer in der Damböcklampe eine Heizquelle be— ſitzen, die ſehr wohl zur Beheizung größerer Terrarien Verwendung finden kann. 2 DO oO Fragen und Antworten. Heizlampen. Frage: Ich wäre Ihnen ſehr dankbar, wenn Sie mir mitteilen würden, welche Heizlampe für ein Aquarium von etwa 20 Liter, in einem un⸗ geheizten Zimmer ſtehend, die empfehlenswerteſte iſt? Die Heizkoſten ſollen nicht über 5 Pfg. pro Tag ſteigen. Beſten Dank im Voraus. G. M., Radolfzell. Antwort: Ihrem Wunſche, Ihnen die beſte Heizlampe zu nennen, kann ich bei der dürftigen Beſchreibung, die Sie mir von Ihrem Aquarium machen, leider nicht ganz entſprechen; da hätten Sie mir ſchon nähere Daten bekannt geben müſſen. Sit der 20 litrige Behälter eine reine Glaswanne oder ein Kaſtenaquarium? Hat das Kaſten⸗ aquarium Glas- oder Blechboden? Wünſchen Sie ferner eine Heizung mit Heizkegel oder bloß Bodenheizung? Bei dem gegenwärtigen noch immer etwas unſicheren Stande der Heizfrage, ja der geſamten Heiztechnik iſt das Anraten einer beſtimmten Lampe ſo auf die Entfernung hin immer eine gewagte Sache. Eine Aniverſallampe, die für jedes Aquarium verwendet werden könnte, exiſtiert noch nicht. Wüßte ich, daß Ihr Aqarium Blechboden beſitzt, würde ich Ihnen raten, ſich in denſelben einen Heizkegel aus Kupfer einleiten zu laſſen. Dieſer Heizkegel dürfte in dem wahr- ſcheinlich nicht allzuhohen Aquarium auch nicht zu hoch ſein, höchſtens 4—5 cm; denn je niederer und breiter der Heizkegel veranlagt, deſto größer der Heizeffekt. Bezüglich der nun anzuratenden Lampe müßte ich vor allem wiſſen, womit Sie lieber heizen wollen, ob mit Petroleum oder mit Spiritus. Selbſtredend iſt es nicht alles eins, ob man mit Spiritus oder Petroleum heizt. Eine Petroleumlampe erfordert mehr Aufmerkſamkeit und Pflege und muß immer ſorgfältig geputzt und kontrolliert werden. Der üble Geruch, den oft minderwertiges Petroleum beim Brennen ver- breitet, läßt ſich ſchwer ganz vermeiden. Das Ruſſen der Flamme iſt auch eine üble Sache. Allerdings iſt Petroleum billiger als Spiritus. Hauptſache iſt und bleibt, daß eine Lampe gleich⸗ mäßig brennt und nicht verſagt. Die meiſten der bis heute bekannten Heizlampen entſprechen nach Urteilen aus den Liebhaberkreiſen im großen und ganzen ihrem Zweck. Doch müßte natürlich jede einzelne bei dem in Betracht kommenden Aquarium ausgeprobt, vielmehr demſelben ange⸗ paßt werden. Ich ſelbſt, der ich noch immer ein Aquarium im Gebrauch habe, das nur auf der einen Seite einen Heizkaſten eingebaut hat, worin eine ganz gewöhnliche Spirituslampe mit verſtell⸗ barem Docht brennt, mit deren Leiſtung ich zu⸗ frieden bin, habe noch bei weitem nicht alle der neuen und neueſten Lampen ausprobiert. 11111 11 Zu empfehlen wäre die verbeſſerte Damböck⸗ Lampe mit Petroleumbrenner (Vergaſer) und die Lipſia⸗Lampe von Glaſchker. Auch die in den Handel kommenden Paraffinlampen ſind nicht ſchlecht. Ich kenne die in den „Bl.“ angekündigte „Duplezlampe“ von Procek. Auch deſſen kleine Heizlampen für Petroleum und Spiritus ſind zu⸗ mindeſt „ſparſam“. Auch Anhängelampen kommen in Verwendung. Kurzum, man heizt auf die verſchiedenſte Weiſe und mit den verſchiedenſten Lampen. Erwähnen möchte ich, daß man kleine Glaswannen auch heute noch auf die alte Art erwärmt, indem man ſie anf einen mit feinem Sand gefüllten Anterſatz aus Blech ſtellt, unter dem dann einfach ein Lämpchen entzündet wird. Wollen Sie, bitte, jedenfalls den Inſeratenteil der „Bl.“ eingehend durchſehen. Im letzten Jahrgang derſelben finden Sie ſpeziell die Heiz⸗ frage vielfach erörtert. Wollen Sie hier nicht ver- ſäumen, Grubers Aufſatz über die Heizung von Aquarien, Heft Nr. 40, nachzuleſen. So werden Sie ſelbſt daraufkommen, welche Lampe für Ihr Aquarium am geeignetſten iſt. Die Heiz⸗ koſten gehen bei den meiſten dieſer Lampen über den von Ihnen angegebenen Betrag nicht viel hinaus. Reitmayer. Mückenlarven und Malariagefahr. Frage: Ich habe in meinem nach Süden mit großen Fenſtern befindlichen Kinderzimmer, welches 6 m lang, 4,50 m breit iſt und welches ſich in einem modernen Hauſe befindet, meine 8 Süßwaſſer⸗ Aquarien aufgeſtellt und es gedeiht alles wie es nur ſein ſoll. Das große Aquarium faßt 45 Liter, die 7 kleinen zuſammen 45 Liter und find dieſe mit Vallisn., Sagittaria, Cabomba, Lud- wigia mul. Myriophyllum, zosterifolia, Riccia bepflanzt und am Boden mit feinem Kies gedeckt. An Fiſchen habe ich Lebendgebär., ferner Makro- poden, Polyacanthus, Acara, Chanchitos 2c. in meinen Behältern, deren Pflanzen und Scheiben ziemlich auch von allen Algen ſtets rein gehalten werden, mehr als Salon- als Zuchtaquarium. Die Aquarien ſind mit Oeckſcheiben verſehen, das Waſſer iſt ſpiegelrein, im Waſſer die natürlichen Infuſorien. Ich füttere mit Biscidin, Daphnien, Herz und Mückenlarven. Mein 10jähr. Töchter⸗ lein iſt ſeit 2 Wochen krankliegend und alle An⸗ zeichen zeigen, daß Wechſelfieber (Sumpfmiaſma, Malaria) die Kleine behaftet. Nachdem meine Wohnung inmitten der Stadt an einem Park liegend ſich befindet und nachdem die Patientin in dieſem Jahre weder an der See, noch in der Nähe von Waſſer überſommerte, erlaube ich mir, anzufragen: 1. ob nicht die Ausdünſtung der Aquarien die Zimmerluft ſchädigen? 2. Ob die Ausdünſtung der (aus Wien erhaltenen) Mücken⸗ larven ſchädlich ſein kann? 3. Ob es möglich iſt, daß die Infektion durch Sumpfausdünſtung (denn etwas Sumpfgas entwickelt ſich ja überall) ent⸗ A 5 1 ee } * 1 De 3 # — een, — ſtanden wäre oder durch die Chironomusmücken eine Infektion des Blutes der Malariaparaſiten Plasmodium malariae ſtattgefunden hätte? Meine Tochter hat in dieſem Jahre die Haupt- ſtadt nicht verlaſſen. In Budapeſt kommt Inter⸗ mittens höchſt ſelten vor. Wollen Sie freundlichſt dieſen Fall auch Andern mitteilen und mir nach gepflogenem Gedankenaustauſch Ihre Anſicht dar⸗ über bekannt geben. Vielleicht find ſchon ähnliche Beobachtungen gemacht worden? 3. F. Sp. Antwort: In meiner Antwort bemerkte ich, daß mir noch kein durch Aquarien hervorge— rufener Fall von Malaria bekannt ſei, daß aber möglicherweiſe mit den Mückenlarven Anopheles eingeſchleppt ſein könnte. Ich riet zur vorläufigen Entfernung des Aquariums aus dem Kinder⸗ zimmer und frug an, ob ich den Fall veröffent- lichen ſoll. Hierauf antwortete Herr Sp. wie folgt: Ihr wertes Schreiben habe ich erhalten, für dasſelbe, ſowie für Ihren Rat danke ich beſtens. Sie fragen, ob Sie den Fall veröffentlichen können? Im eigenen ſowie im allgemeinen Intereſſe iſt er mir ſehr erwünſcht, wenn Sie dieſen Fall der breiten Öffentlichfeit zur Kenntnis bringen. Mein Arzt möchte auch gern wiſſen, ob anderwärts nicht auch ähnliche Beobachtungen gemacht wurden? Als Fortſetzung erlaube ich mir folgende Mit- teilung über den Krankheitsverlauf. Die Fieber⸗ tabelle war: Datum Vormittags Nachmittags Abends 18./X1. 36.6 38.5 36.8 25./X1. 36.5 38.6 36.9 26 /X1. 36.7 38.5 36.0 27./XI. 36.8 38.7 37.0 28./XI. 36.9 38.4 37.1 Als der Arzt die Diagnoſe auf Febris inter- mittens machte, wurde Chinin verordnet. Das Fieber hörte gleich auf, meine Tochter nahm 3 Tage hindurch Chinin, ſeitdem trat kein neuer Fieberanfall auf. Aus der exakten Wirkung des Chinin ſieht mein Arzt die Diagnoſe auf Wechſel⸗ fieber noch mehr beſtärkt. Nach Verordnung mit Chinin war die Fiebertabelle: Vormittags Nachmittags Abends 36.4 36.6 36.2 36.2 36.5 36.3 36.4 36.6 36.2 36.2 36.2 36.0 36.2 36.0 36.1 Ich glaube, Herr Redakteur, daß Sie durch die Publizierung dieſes Falles und durch die Auf- forderung, einſchlägige Erfahrungen mitteilen zu wollen, der Allgemeinheit einen Dienſt erweiſen. Wir werden dann vernehmen, ob noch ander— wärts in Wohnungen mit Aquarium Intermittens beobachtet wurde? J. F. Sp., Budapeſt. Wir bitten die Herren Arzte und Pathologen und unſere Mitarbeiter und Leſer um freund- liche Rückäußerung! Fiſchunterſuchungsſtellen. Frage: Ich erlaube mir, Ihnen heute neuer- dings ein Fiſchchen zur gefl. Unterſuchung ein- zuſenden, das hoffentlich dieſes Mal in geeigneterem Zuſtand bei Ihnen anlangt. Es handelt ſich um einen jungen Makropoden, der in einem großen Behälter mit einer Anzahl anderen Makropoden gehalten wurde, die anſcheinend alle mehr oder weniger von der gleichen Krankheit befallen ſind. Die Fiſche freſſen zwar gut, aber von Zeit zu Fragen und Antworten 121 Zeit geht ein Exemplar ein, das dann mit weißen Flecken bedeckt iſt; auch die Floſſen ſind vielfach zerfreſſen. Ich füttere die Fiſche mit lebendem Futter (rote Mückenlarven) mit gehackten Regen- würmern, rohem Rindfleiſch und „Wawil“ als Trockenfutter. Waſſertemperatur 23—25° C. Be⸗ pflanzt iſt das Aquarium mit Vallisnerien, Sa- gittaria natans 2c. Ich füge einen weiteren Ma— kropoden bei, der dieſelben Krankheitserſcheinungen aufwies; leider habe ich in jüngſter Zeit größere Verluſte an Zierfiſchen zu verzeichnen gehabt und wenn nunmehr erſt feſtgeſtellt ſein wird, ob die Art der Verpackung ꝛc. zweckentſprechend iſt, werde ich mir erlauben, Ihre Freundlichkeit neuerdings in Anſpruch zu nehmen. M. L., Cronberg i. T Antwort: Ihre zwei Makropoden, die Sie nach meinen früher in den Blättern veröffent⸗ lichten Angaben fixiert hatten (Sublimat-$i- zierung), haben eine Hautkrankheit. Obwohl die Fixierung nicht gut war (aber doch beſſer als trocken eingeſandte Fiſche), konnte Ichthyophthirius feſtgeſtellt werden. Die weißen Knötchen, die Sie ſchon beobachteten, ſprachen ſchon für dieſe Erkrankung. Aber dieſen Krankheitserreger iſt ſchon viel geſchrieben worden, Sie finden vielerlei Heilmittel angegeben, von denen mir das ſicherſte die Erhöhung der Waſſertemperatur zu ſein ſcheint. Ein Verſuch in dieſer Richtung wäre ſehr lohnend. Alle Verſuche mit Bädern waren bisher bis auf wenige Ausnahmen erfolglos. Man kann durch das Salzbad nur die vom Wirt losgelöſten Ichthyophthirien vernichten, aber nicht den in der Haut des Fiſches lebenden Schmarotzer. Man hat ſogar feſtgeſtellt, daß ſelbſt bei An⸗ wendung ſehr ſtarker Salzlöſungen eher der Fiſch, als der Paraſit zugrunde geht. Da Sie Heiz— aquarium haben, kommt ſtändiger Waſſerdurchfluß durch das infizierte Aquarium nicht in Betracht. Für ungeheizte Aquarien iſt dieſes Mittel ſehr wertvoll, da hierdurch am ſicherſten Neuinfektionen vermieden werden, indem die aus den Eyſten ausſchlüpfenden, jungen Paraſiten mit weg⸗ geſchwemmt werden. Zu der Fixierung mit Sublimat⸗Eiseſſig, die ich auf S. 611 des vorigen Jahrganges hier ver— öffentlicht hatte und deren Sie ſich bedienten, möchte ich noch folgendes ſagen: Sie haben das Fiſchchen unaufgeſchnitten in das Firierungsmittel gelegt. Das iſt im allgemeinen nicht zweckmäßig, da hierbei die inneren Organe, die mit unterſucht werden müſſen, nicht genügend fixiert werden. Es iſt daher notwendig, daß man den friſchen Fiſch unmittelbar nach dem Tode oder nach Ab— töten auf der Bauchſeite vorſichtig aufſchneidet (ohne aber die Organe zu verletzen, alſo mit ſehr feinem Scherchen). Hierauf legt man ihn in das Fixierungsmittel, das früher angegeben wurde. Bei Sublimatbehandlung gibt man zu dem Spi— ritus einige Tropfen Jodtinktur oder Jodjodkalium, damit die Sublimatkryſtalle, die ſich in den Ge⸗ weben anſammeln, aufgelöſt werden. Sowohl in dem Fixierungsmittel wie in dem Alkohol mit Jodtinkturzuſatz ſollen die Fiſche einige Stunden bleiben. Sie können in dem Alkohol an die Anterſuchungsſtelle eingeſandt werden. Auf die Bemerkungen über die Behandlung von ichthyophthiriuskranken Fiſchen auf ©. 754, Jahrgang 1913 der Blätter mache ich Sie noch beſonders aufmerkſam. Dr. W. Koch, Ansbach (Bayern), Jüdtſtraße 26. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. 122 IIe : Bereins⸗Machrichten : 1111111111116 lille Unter alleiniger Verantwortung der Einjender. A. Mitteilungen. Berlin. „Triton“, E. V. 13. ordentliche Sitzung, Freit. 12. Dez. 1913. Herr Johannes Fenske wird durch die Wahl in die Reihe unſerer ordentlichen Mitglieder aufgenommen. Zur Verleſung gelangt ein recht intereſſanter Brief der „Brooklyn Aquarium So⸗ ciety“, worin uns dieſer Verein ſeine freundlichen Glückwünſche zu unjerer Ausſtellung noch nach⸗ träglich darbringt. In dem Schreiben berichtet dieſer fröhlich aufſtrebende Verein, deſſen Tätig⸗ keit wir mit Intereſſe verfolgen, über ſein nun⸗ mehr dreijähriges Wirken. Bei ſeiner dritten Jahresausſtellung, die im September des ver⸗ floſſenen Jahres ſtattfand, ſtellte er 246 Aquarien und Terrarien aus, mehr als doppelt ſo viel als im Jahre vorher. Die Ausſtellung war porzüg- lich beſucht, ſie bedeutete eine Attraktion und bildete das allgemeine Tagesgeſpräch. — Leider kämpft auch dieſer Verein mit Schwierigkeiten. „Da gibt es“, heißt es in dem Schreiben weiter, „wenig ſkrupulöſe Leute, die nichts von Fiſchen, aber deſto mehr von Reklame und großen Reden verſtehen; und dieſe machen ihr Geſchäft. Sie kommen in den Verein, aber kaum haben ſie ein paar Preisliſten ergattert, dann ziehen ſie wieder los und verkaufen nun Fiſche von allen möglichen Arten, indem ſie ihnen Phantaſienamen geben, haben geheimnisvolle Pflanzen, um das Waſſer klar und rein zu halten u. ſ. w.“ — Nun, wir wünſchen dieſem amerikaniſchen Bruderverein von Herzen Glück und Erfolg auf dem ſo zielbewußt beſchrittenen Wege! — Herr Ringel gibt nun in einem ausführlichen feſſelnden Vortrage An- leitung zur Anlage, Beſetzung und Pflege eines Seewaſſeraquariums,. Leider iſt eine wort⸗ getreue Wiedergabe des frei gehaltenen Bor- trages nicht möglich, wir müſſen uns daher mit einer referierenden Wiedergabe der Hauptpunkte begnügen. Vorher ſei noch daran erinnert, daß Herr Ringel ſeit vielen Fahren Seewaſſeraquarien pflegt; ſeine Anſichten und Beobachtungen ent⸗ ſpringen daher einer reichen und wohlbegründeten Erfahrung. — Wer ein Geſtellaquarium zu dieſem Zweck einrichten will, muß in ſorgfältigſter Weiſe darauf bedacht ſein, daß nirgendwo das Waſſer mit den Metallteilen in Berührung kommt, denn der zerſetzenden Wirkung des Seewaſſers hält keinerlei Metall, wenn es nicht durch ftarfen Lack⸗ oder Harzüberzug geſchützt iſt, auf die Dauer ſtand. Das Waſſer trübt ſich ſtändig, und der Behälter wird undicht; man entgeht dieſen Miß⸗ ſtänden durch Wahl eines Glaskaſtens. Veber den Standort ſind die Meinungen geteilt; da Tageslicht für das Gedeihen der Tier⸗ und Pflanzenwelt nicht in Frage kommt, iſt ein Fenſter⸗ platz überflüſſig; man wird ihn jedoch am beſten ſo wählen, daß durch auffallendes Licht Formen und Farben der Objekte gut zur Geltung kommen. Der Bodenbelag beſteht aus grobgeſiebtem See—⸗ ſand, Aktinien verlangen ganz groben Kies. Die Rückwand des Behälters wird mit einem Stein⸗ aufbau bekleidet, der den feſtſitzenden Tieren zum Vereins⸗Nachrichten Standort dienen und zugleich dem Aquarium einen der Natur nachahmenden Hintergrund geben ſoll. Hier iſt dem Geſchmack und dem techniſchen Können des Liebhabers noch ein weiter Spiel⸗ raum gelaſſen; Mußhof formt Felſen aus Ton, der mit pulveriſiertem Braunſtein gefärbt iſt. Dieſe müſſen aber, um der Zerſetzung durch das See⸗ waſſer zu entgehen, vorher gebrannt werden, — Redner ſpricht nun von den unentbehrlichen Apparaten und Notbehelfen des Seewaſſerbeſitzers, dem Durchlüfter, Thermometer, Aräometer, dem Filtrierapparat, der für trübe gewordenes Waſſer ganz unentbehrlich iſt, der Futterpinzette aus Holz und dem Futterrohr. Letzteres beſteht aus einem genügend langen dünnen Glasröhre, in der ſich ein Glasſtab auf und nieder bewegen läßt; im Glasrohr nimmt man die für das be- treffende Tier beſtimmte Nahrung auf und ſtößt ſie ihm, an der richtigen Stelle angelangt, durch den Glasſtab in die Tentakeln. Die Frage, ob echtes oder künſtliches Seewaſſer, beantwortet der Redner dahin, daß natürliches nicht zu entbehren ſei. Für große Behälter käme ja vielleicht eine Miſchung mit künſtlichem in Betracht, aber für kleinere Behälter, wie ſie namentlich dem An⸗ fänger zu empfehlen ſind, nehme man ausſchließ⸗ lich natürliches Seewaſſer. Dies beziehe man in doppelter Menge, als zur Füllung des Aqua⸗ riums nötig iſt, um bei Trübung des Waſſers ſtets eine genügende Menge klarfiltriertes zur Hand zu haben. — Redner gelangt dann zur Beſetzung des Aquariums; es würde aber zu weit führen, an dieſer Stelle eine Beſprechung der angeführten Tiere, der verſchiedenen Aktinien, Schwämme, Muſcheln, Krebſe und Fiſche zu wiederholen. Pflanzen im Seewaſſeraquarium zu halten, iſt ein beſonders ſchwieriges Kapitel für ſich; recht anſpruchslos und häufig längere Zeit haltbar ſind rote und grüne Tange; beſon⸗ ders aber ſei der Liebhaber auf die Pflänzchen hingewieſen, die in jungen Eremplaren an Ötei- nen aufgewachſen, manchmal die Tierſendung begleiten und den neuen Verhältniſſen ſich an⸗ paſſend, oft überraſchend im Aquarium gedeihen. An dieſen wird er dann ſeine Freude haben. Zum Schluß beſpricht der Vortragende eingehend die Fütterung. Darüber, wie oft zu füttern iſt, gehen die Meinungen ſehr auseinander; Fiſche und Krebſe bedürfen wohl einer täglichen Fütte⸗ ung, bei Aktinien, Röhrenwürmer und dergl. ge⸗ nügte eine ſolche zweimal in der Woche. — Herr Herold ergänzt den feſſelnden Vortrag durch fol- gende Mitteilung: Von großer Wichtigkeit für das Wohlbefinden der Bewohner des Seewaſſer— aquariums iſt das Klarbleiben des Waſſers; eine anhaltende Trübung desſelben, hervorgerufen durch faulende Mikroorganismen, kann in kurzer Zeit den ganzen Tierbeſtand vernichten. Deshalb muß das Waſſer ſofort danach filtriert werden. Dieſen Zweck ſcheint nun in vorzüglicher Weiſe eine Vorrichtung zu erfüllen, die unſer lang⸗ jähriges verehrtes Mitglied, Herr Profeſſor Decroupet in Mons in Belgien konſtruiert hat. Die genaue Beſchreibung dieſes automatiſchen Filtrierapparates wird in einer der nächſten Nummern der „Blätter“ erfolgen. Es ſei hier nur kurz erwähnt, daß Herr Werkmeiſter ſich nach dieſer Anweiſung einen ſolchen Apparat bereits gebaut hat und mit ſeiner Wirkung außerordent⸗ lich zufrieden iſt. — Den Schluß des Abends bildet die Verloſung eines von Herrn Werkmeiſter Bereins-Nahrichten freundlichſt ausgeſtatteten gut beſetzten Seewaſſer⸗ aquariums. Der Vorſtand. Berlin-Schöneberg. „Argus“. Bericht über die Sitzung vom 22. Januar. Nach Verleſung des Protokolls erſtattet Herr Finck Bericht über den Beſuch von ihm und Herrn van den Bulk beim Schöneberger Magiſtrat. Es handelte ſich um Gberlaſſung einer Landpar⸗ zelle zur Anlegung eines Vereinstümpels. Leider iſt die Audienz nicht ganz zufriedenſtellend für uns verlaufen, da man uns erſtens ein ſehr ab⸗ gelegenes Terrain an der Grenze von Steglitz und Südende überlaſſen will. Zweitens ſteht die Gemeinde einem Pachtvertrag von 5 Jahren ab— lehnend gegenüber. Drittens ijt mit einer unent⸗ geltlichen Aberlaſſung kaum zu rechnen. Herr Finck äußert auch ſeine Bedenken dahin, daß den berufsmäßigen Futterfängern der Tümpel bald bekannt werden würde, und dieſelben würden trotz Abwehrmaßregeln wie Zauneinfaſſung, Stacheldraht uſw. den Tümpel zur unbefugten Futterentnahme aufſuchen. — Die Angelegenheit wird Gegenſtand einer lebhaften Debatte, bei welcher ſich auch Herr Ackermann dahin äußert, daß wir das Terrain, falls es uns gratis über⸗ laſſen werden ſollte, auf jeden Fall annehmen ſollten. Dieſer auch von Herrn Kloſe unterſtützte Antrag wird jedoch nach Abſtimmung abgelehnt. Herr Finck kommt hierauf auf unſeren gemüt- lichen Abend am 7. Februar zu ſprechen; er er- klärt, daß nach den getroffenen Vorkehrungen der Abend ſehr unterhaltend zu werden verſpricht, und bittet dringend um recht rege Teilnahme der Mitglieder. Es ſoll auch eine Verloſung jtatt- finden. Der Anfang des Vergnügens wird auf 9 Ahr feſtgeſetzt. Sodann wird unſerem Mitgliede Herrn Süßmuth das Wort zu ſeinem Vortrage „Aber die Ent— wicklung und die Lebensweiſe der Inſekten“ erteilt. Trotzdem das Thema eigentlich nicht ganz in den Rahmen der von uns gepflegten Liebhaberei paßt, verſtand es Herr Süßmuth doch, das Intereſſe aller Zuhörer durch die Schilderung des Lebens der verſchiedenen Inſekten als Ei, Raupe, Puppe und vollentwickeltes Tier wachzuhalten. Er hatte auch viele Schmetterlinge, Käfer ıc. aus ſeiner überaus reichen Sammlung mitgebracht, die er faſt alle ſelbſt aus Eiern gezogen hatte. Die Beſprechung der Zucht machte vielen klar, daß die Entomologie ein Gebiet iſt, das dem Liebhaber für dieſelbe mindeſtens ebenſoviel Intereſſantes bietet, wie dem Aquarianer ſeine Fiſchzucht. Kurz und gut: Herr Süßmuth hat es verſtanden, allen naturfreundlichen Zuhörern viel Neues und Wiſſenwertes geboten. Nachdem der Redner unter dem Beifall der Verſammlung ſeinen Vor⸗ trag beendet hat, wird zur Verloſung geſchritten. Wegen der herrſchenden Kälte war von der Be— ſorgung von Fiſchen Abſtand genommen worden und ſo beſtanden die Gewinne aus Taſchen⸗ kalendern, Trockenfutter und verſchiedenen Aqua⸗ rienhilfsmitteln. Das Ergebnis befriedigte all- gemein. Als neues Mitglied wurde Herr Georg Khun begrüßt. Kloſe. Caſſel. Hydrocharis. Generalverſammlung vom 6. Januar 1914. Vor Eintritt in die Tagesordnung der Gene— ralverſammlung wurden noch einige geſchäftliche Angelegenheiten erledigt; u. a. wurde beſchloſſen, 123 das Buch: Fiſchkrankheiten von Dr. Roth anzuſchaffen. Hieran anſchließend zirkulierte der Proſpekt von Wenzels Taſchenkalender. Bei dieſer Gelegenheit beantragte Herr Aloth, den Ver⸗ lag zu veranlaſſen, fürdie Zukunft bei den einzelnen Fiſcharten das Importjahr mit zu vermerken. — Nach Erledigung der laufenden geſchäftlichen Angelegenheiten wurde in die Tagesordnung der Generalverſammlung eingetreten. Aus dem unter § 1) ſeitens des Schriftführers zur Verleſung ge⸗ brachten Jahresbericht iſt mit beſonderer Genug⸗ tuung das Emporblühen des Vereins zu bemerken; konnten wir doch am Anfang des neuen Geſchäfts⸗ jahres auf eine Mitgliederzahl von 23 zurüd- blicken, während der vorjährige die Zahl von nur 12 verzeichnet. Der Jahresbericht ſtreifte weiter die Herausgabe neuer Statuten, die Anſchaffungen für Weiterbildung und Belehrung der Mitglieder, die Wege, welche eingeſchlagen wurden, den Verein vorwärts zu bringen, den im Großen und Ganzen guten Verſammlungsbeſuch, die in den „Blättern“ veröffentlichten Berichte, und nicht zuletzt die Vorträge, welche von den Herren Aloth, Heine— mann, Müller, ſowie ſeitens eines Gaſtes, Herrn Geidis, Safjel-R., gehalten wurden, welchen Herren für ihre aufgewandte Mühe beſonders Dank zu zollen if. Der durch Herrn Kunz zum Vor⸗— trag gebrachte Kaſſenbericht hob im Beſonderen die große Opferwilligkeit der Mitglieder hervor, ſo daß die Kaſſenverhältniſſe trotz des geringen Beitrags als gute zu bezeichnen ſind. Der ſeitens der Herren Reviſoren beantragten Entlaſtung wurde bereitwilligſt nachgekommen, desgleichen im Namen des Vereins ſeitens des Herrn Aloth derjenigen für den Geſamtvorſtand. Aus der ſich anſchließenden Vorſtandswahl gingen hervor die Herren: als 1. Vorſitzender Hamel, 2. Vor⸗ ſitzender: Rennert, 1. Schriftführer: Nagel, 2.: Schmalhaus, Kaſſierer: Kunz, Sachverwalter: Heinemann. Zu den bisher ſchon gehaltenen Fachzeitſchriften „Blätter“ und „Wochenſchrift“ wird noch der Kosmos hinzu genommen. Dresden. „Waſſerroſe.“ Hauptverſammlung am 17. Januar. Eröffnung der Sitzung / 10 Ahr. Unter den Eingängen befanden ſich: Anfrage eines Herrn Metzger aus Radolfzell betr. der Baldauflampe, Einladung der Ichtyologiſchen Geſellſchaft zu ihrer Weihnachtsfeier, Einladung des Vereins für Heimatſchutz zu den Heimatſchutzvorträgen, Abmeldung des Mitgliedes Prof. Dr. med. Kraft, Offerte des Mitgliedes Herrn Lorenz über einen Kindel⸗Stöſſel'ſchen Durchlüfter. Sodann gab der 1. Vorſitzende, Herr Hartlich den Jahres— bericht. Der Verein zählt Ende 1913 34 Mit⸗ glieder. Die Tätigkeit innerhalb des Vereins war eine ſehr rege. Es wurden verſchiedene Vorträge gehalten, die teilweiſe durch Demon— ſtration paſſenden Materials intereſſanter geſtaltet wurden. Durch erfolgreiche Tümpeltouren wurde angenehme Abwechslung geboten. Die umfang⸗ reiche Bibliothek wurde fleißig benützt. Die beiden Vereinstümpel verſorgten auch im verfloſſenen Jahre die Mitglieder reichlich mit Futter. Zur Hebung des Vereinslebens wurde eine dreiglied— rige Kommiſſion gewählt, die verſchiedene Vor⸗ ſchläge dem Verein unterbreitete. Von beſon⸗ deren Zuchterfolgen ſind zu erwähnen: mehrfache Nachzucht von Belonesox belizanus und von Miletes spec. Einige Familienfeſtlichkeiten ſorgten für angenehme Geſelligkeit. Sodann gab der 124 Kaſſierer Fiſcher den Kaſſenbericht und Herr Meyer den Kaſſenbericht der Tümpelkommiſſion. Auf Antrag des Kaſſenreviſors Herrn Sommer wurde beiden Herren Entlaſtung ausgeſprochen. Nunmehr wurde zur Neuwahl des Geſamtvor— ſtandes geſchritten. Herr Sommer, der zum Wahl- leiter gewählt wurde, dankte dem ſcheidenden Vorſtand für die geleiſtete Arbeit. In den Vor⸗ ſtand wurden gewählt: die Herren Harllich erſter, Fließbach zweier Vorſitzender; Teichmann erſter, Liebſcher zweiter Schriftführer; Fiſcher erſter, Hunger zweiter Kaſſierer; Gaſt, Bibliothekar; Wolf, Präparatenverwalter. In die Tümpel— kommiſſion wurden gewählt: die Herren Meyer, Blüher und Hunger. Der Antrag der Herren Gaſt und Fiſcher, den Vorſtand der Tümpel⸗ kommiſſion in den Vereinsvorſtand zu berufen, wurde angenommen. Sodann erfolgt die Wieder⸗ aufnahme des früheren Mitgliedes Herrn Ing. Vollbrecht. Herr Fließbach ſtellt den Antrag, einen eventuellen Gewinn aus den Futterteichen im Jahre 1914 prozentual unter die Mitglieder zu verteilen, die auch im Jahre 1914 eine Futter⸗ karte löſen. Es erfolgt Zuſtimmung. Düſſeldorf. | „Lotos“, Alteſter Verein für Aqua- rien⸗ und Terrarienkunde. Sitzung vom 4. Februar 1914. Das Protokoll von der vorhergehenden Sitzung wurde verleſen und genehmigt. Herr Neumann be⸗ grüßte zuerſt die Gäſte, Herrn Kunſtmaler Fuchs und Herrn Oberlehrer Mader aus Mettmann. Sodann wurde Herrn Dr. Cohn das Wort zu ſeinem ange- kündigten Vortrag „Zelleneinteilung und Be— fruchtung“ gegeben Herr Dr. Cohn veranſchaulichte ſeinen ſehr intereſſanten Vortrag durch 19 große Zeichnungen. Die Witglieder folgten dem Vortrag, welcher eine halbe Stunde dauerte, mit großem Inte⸗ reſſe. Herr Neumann ſtellte an den Vortragenden noch einige Fragen und ſprach dann Herrn Dr. Cohn ſeinen Dank für den Vortrag aus. Von einigen Mitgliedern wurde an die Freilandbecken er⸗ innert und ſollen dieſelben jetzt ſchon vergeben werden. 4 wurden von Mitgliedern beſtellt. 2 behält der Verein, 1 ſoll verloſt werden und den Reſt von 3 an andere Mitglieder vermietet werden. Am 18. Februar ſollen unſere Nachbarvereine zu einem Lichtbildervortrag eingeladen werden und ſoll auf Anregung von verſchiedenen Mit- gliedern Herr Neumann zu dieſem Abend ſeinen Lichtbildervortrag noch mal halten. Ebenfalls hält an dieſem Abend Herr Bertel einen Licht⸗ bildervortrag: „Das Krokodil und jeine Lebens- weiſe.“ Es wurde hierauf zur Verloſung ge— ſchritten und die Preiſe an die 8 Gewinner verteilt. Schluß der Sitzung 12 Uhr. Haßlinghaus, Schriftführer. Eſſen (Ruhr). „Azolla“, E. V. Verſammlung vom 24. Januar 1914. An Eingängen: Druckſachen des „A. D. V.“. Angeboten von Films und Lichtbildern will der Verein in nächſter Zeit nähertreten. Nach Ver⸗ leſung des Protokolls der letzten Generalverjanm- lung und Annahme derſelben, werden die Herren Birzer und Sjöſteot von der Verſammlung ein⸗ ſtimmig als Mitglieder aufgenommen. Herr Dr. Arnold hielt ſodann einen faſt einſtündigen Vortrag über „Helgoland und ſeine Be⸗ wohner“. Aus ſeinen intereſſanten Ausfüh⸗ rungen ſei folgendes wiedergeben: Die jetzt ſo Bereins-Nahrichten offene deutſche Nordſeeküſte war einſt gegen den Ozean hin geſchloſſen durch Rieſengebirge von mehr denn Alpenhöhe. Von der äußerſten Kette ſtehen nur noch die Grenzpfeiler Nordſchottland und Norwegen. Von der mittleren nur noch das ſchöne Helgoland. Die gewaltigen Sandmaſſen, entſtanden durch die Abtragung ſolcher Gebirge, häuften ſich an der Küſte an zu einer hohen zuſammenhängenden Dünenmauer, die die Küſte zu einer eiſernen machte. Hinter dieſe ſtaute ſich das Waſſer der Flüſſe und es entſtanden lange Küſtenſeen. Dadurch wurde der Wall unfeſt, riß an vielen Stellen ein und ſeine Reſte ſind die frieſiſchen Inſeln. Alle ſind niedrig, nur Helgo⸗ land iſt ein 60 m hoher Fels und gehört nicht zu ihnen. Helgoland iſt in geſchichtlicher Zeit ſtets kleiner geworden. So groß, wie tendenziöſe Karten aus dem Mittelalter es darſtellen, war es damals wohl kaum noch. Im 17. Jahrhundert hatte es die Geſtalt eines großen lateiniſchen H mit Rord- und Südhafen. Die Nordenden be- ſtanden aus hohen Sandſteinfelſen, von denen der öſtliche nach und nach von den Helgoländern durch Benutzung zum Hausbau ſo durchlöchert wurde, daß eine einzige Sturmflut ihn weg⸗ ſchwemmte. Bald riß auch der bindende Bogen und Nord- und Südhafen floſſen zuſammen. Der Oſtteil ſchrumpfte zuſammen zur „Badedüne“. Er wäre ſchon längſt verſchwunden, wenn die Regierung ihn nicht in den Wer Jahren neu befeſtigt hätte. Die Weſthälfte hat ſich erhalten. Sie beſteht aus dem roten Sandſteinfels des Oberlandes und aus dem ſandigen Unterland, auf dem nun die untere Hälfte der Stadt Platz findet. Das Meer um die Inſel liegt bei Ebbe trocken, ſo daß man um ſie herumgehen kann. Da ſieht man dann die reiche Tier- und Pflanzenwelt des Meeres. Heutzutage iſt ein großer Teil des Watts zu einem Torpedohafen umgebaut und die Inſel durch Wälle gegen weitere Zerſtörung geſchützt. Einzelne Felſen, der Münch und Hengſt, ſtehen wie Schildwachen vor dem eigentlichen Kern. Auf dem Watt ſind die Riffe nächſt dem Felſen erſt mit Fucus vesicolosus, dann mit Fucus serratus, weiter außerhalb mit Laminarien be- wachſen. Auf der Weſtſeite niſten auf dem Lummenfelſen insbeſondere die Dünnſchnabel⸗ lummen und machen ſo ihn zum ſüdlichſten der ſonſt hochnordiſchen Vogelberge. Der Fels ſelbſt beſteht aus Zechſtein, der ſich nach Oſten ſenkt, mit darüber gelagertem Bunt⸗ ſandſtein. Auf ihm dehnt ſich im Süden die Oberſtadt aus mit Kirche, Schule, Kommandantur und mehreren Denkmälern. In der Mitte ſind jetzt gewaltige Befeſtigungen, am Nordend (Nothurn) eine Reſtauration. An Pflanzen gibt es nur im Windſchatten der Häuſer niedriges Strauchwerk und Gras. Die einſtige Kartoffel- allee iſt verſchwunden und die Ziege das einzige Haustier. Helgoland hat bei ſeiner Kleinheit (0,01 qkm) feine Quellen; doch ſtoßen tiefe Brunen auf trinkbares Süßwaſſer. Die Helgoländer ſind das kleinſte Sprachgebiet germaniſcher Zunge. Berühmt iſt ihr Tanz in einer bekannten Fiſcher⸗ kneipe. Die Inſel gehörte bis 1807 zu Dänemark. Dann beſetzte ſie England und beſonders in den Napoleoniſchen Kriegen war fie Hauptſitz der geflüchteten Patrioten und des Schmuggels. Das Seebad entwickelte ſich ſeit 1890. Ein reichhaltiges Muſeum legte Gätke, der langjährige Leiter der „Vogelwarte“ an. Dies Muſeum liegt im Anter⸗ 18 5 5 r „ 522 r N | # land und hier liegt auch die Biol. Station und das „Aquarium“. Das Aquarium iſt klein, aber ſehr reichhaltig. (Da es in den „Bl.“ ſchon oft genug geſchildert iſt, braucht dieſer Bericht nicht Entſtehung und Einrichtung nochmals wieder⸗ zugeben.) Die Biol. Station hat ſchon ſchöne Reſultate gezeitigt z. B. die künſtliche Aufzucht des Hummers und das augenblicklich erſcheinende Werk „Tier⸗ und Pflanzenleben der Nordjee“. Daß die Biologen über ihrer intereſſanten Arbeit auch nicht die Gemütlichkeit vernachläſſigen, be⸗ weiſt der „Biologenſtammtiſch“ im Kurhaus. Anſchließend an den Vortrag knüpften ſich manche Reiſeerinnerungen und Beobachtungen verſchiedener Mitglieder an. Zur Verteilung ge- langten einige Portionen von Enchyträen, die Herr Stahl in freundlicher Weiſe geſtiftet hat. Hamburg. „Roßmäßler.“ Verſammlung vom 21. Januar 1914. Anweſend ſind 35 Perſonen. Eingegangen iſt unter anderem ein Schreiben von Herrn Conn, worin er uns mitteilt, daß er infolge von Krankheit noch nicht kommen kann. Dem Schreiben liegen einige ſehr gut gelungene Photographien von Conns Lieblingen, wie Pterophyılum scalare uſw. bei mit der Beſtimmung, dieſelben unſerem Ver⸗ einsalbum einzureihen. Dem Spender hiefür beſten Dank. Da Herr Strieker am Erſcheinen verhindert iſt, kann der angeſagte Vortrag nicht ſtattfinden. Zur Verteilung gelangt das neue Bücherverzeichnis. Der Vorſitzende teilt noch mit, daß am 11. Februar ein Vortrag der Anterelbijchen Vereinigung in unſerem Vereinslokal ſtattfindet. Das Thema wird noch bekannt gegeben. Die beſtellten Mückenlarven ſind nicht eingetroffen. Ausgetreten aus dem Verein iſt Herr Fockelmann. Herr Grimm hat ſeinen Austritt ab 1. April wegen Fortzugs von Hamburg angemeldet. — Alsdann wird in die Liebhabereibeſprechung eingegangen. Eine von den Anweſenden bisher nicht gemachte Beobachtung wird in Heft 3 der Blätter berichtet. Ein Mollienisia latipinna- Pärchen hatte offenbar für ſeine Jungen eine kleine vom Mulm geſäuberte Mulde im Sande hergeſtellt. Anſchließend hieran entſpinnt ſich eine lebhafte Debatte über den Kannibalismus der viviparen Zahnkarpfen. Während einige die Wahrnehmung gemacht haben, daß beſtimmte Arten desſelben ihren Jungen nach— ſtellen, behaupten andere das Gegenteil. Im übrigen wird angenommen, daß dieſe Eigenſchaft individuell iſt. Es dürfte auch die Art der Fütterung eine Rolle ſpielen. Herrn Krüger, Leipzig, weiſen wir betreffs der Größe eines ausgewachſenen Metynnis unimaculatus auf die Wochenſchrift 1908 Seite 411 hin, worin von einem 10 cm großen Exemplar berichtet wird. Aus dem Vereinsbericht des „Waſſerſtern“, Augsburg in Heft 3 der Blätter iſt der Sinn des erſten Satzes im letzten Abſchnitt nicht recht ver⸗ ſtändlich. Der „Roßmäßler“, Hamburg, findet es nicht verwunderlich, daß in mit Zahnkarpfen be⸗ ſetzten Behältern die Pflanzen beſſer gedeihen, als in ſolchen mit Cichliden beſetzten. Zum Beweis dafür ſei die Stelle aus unſerem derzeitigen Ver⸗ einsbericht (Heft 43 der Blätter) wörtlich wieder⸗ gegeben: Herr Schwarzer, deſſen Erfolge in der Pflanzenzucht bekannt ſind, vertritt die uns wohl verſtändliche Meinung, daß Pflanzen in Becken mit algenfreſſenden Fiſchen, wie z. B. Kärpflingen, Vereins⸗ Nachrichten. 125 ſichtlich beſſer gedeihen, als in Behältern, welche beiſpielsweiſe Cichliden beherbergen. Es würde zu weit führen, hier weitere Details des intereſſanten Vortrages anzuführen. — In Heft 2 der Wochen⸗ ſchrift ſchreibt Herr Günther Roſt, daß trächtige Zahnkarpfenweibchen recht warm zu halten ſeien. Dies iſt ein recht dehnbarer Begriff. Den An⸗ fängern in der Liebhaberei iſt ohne Angabe der Wärmegrade garnicht damit gedient. Des weiteren wird angeführt: Am Inzucht bei den Kärpflingen zu vermeiden, laſſe man ſie nicht mehr als 3 mal im Jahre ablaichen. Dem iſt entgegen zu halten, daß dadurch keine Inzucht getrieben wird. Wohl würden aus den Nach— zuchten Schwächlinge hervorgehen. Das Ablaichen der Kärpflinge wird man ſchon nicht verhindern können, es ſei denn, man halte ſie in ungeheizten Becken. In Heft 3 der W. wird über dem Fundort des Pterophyllum scalare näheres berichtet. Da er ſich nicht im flachen Waſſer aufhält, dürften auch als Zuchtbecken nur große Behälter mit tiefem Waſſerſtand, zirka 66 cm, in Frage kommen. Es wäre wünſchens⸗ wert, bald von Nachzucht dieſes herrlichen Fiſches zu hören. Herr Schröder widmet noch der In⸗ zucht bei den Fiſchen einige Worte. Um eine Blutauffriſchung herbeizuführen, wird den Mit- gliedern von demſelben der Vorſchlag gemacht, Männchen oder Weibchen von Zucht— tieren gegenſeitig auszutauſchen. — Herr Sachs, welcher in den Verloſungsausſchuß gewählt iſt, ſtellt den Antrag, eine Fiſchkaſſe zu gründen, welcher zu den Verloſungen Gelder zum Ankauf von Fiſchen zu entnehmen ſeien. Herr Schröder teilte der Verſammlung hierauf mit, daß dieſes in etwas anderer Form für 1914 ſchon geplant ſei. Es ſollen nämlich alle Viertel⸗ jahr ohne vorherige Bekanntgabe Gratisver— loſungen von Fiſchen für die Mitglieder ſtatt⸗ finden und hiefür jedesmal 10 Mk. aus der Ver⸗ einskaſſe zur Verfügung geſtellt werden. Herr Sachs nimmt ſeinen Antrag zurück. Herr Böſche zeigte eine Aluminiumheizkapſel vor, welche Anlaß zu einer regen Diskuſſion gab. Während der eine Teil ſich aus praktiſchen Gründen für eine Kapſelheizung erklärte, war der andere für die einfache Bodenheizung unter Zu— hilfenahme eines auf dem Aquariumboden um⸗ geſtülpten Blumentopfes. — Am 10. Januar feierten wir unſer Stiftungsfeſt wieder in Geſtalt eines Herrenabends. Wenn auch der Beſuch ein regerer hätte ſein können, ſo waren die Anweſenden mit dem ihnen Gebotenen vollauf zufrieden. Anſer Vorſitzender, Herr Schröder, dankt hiermit allen, welche ſich um das Zuſtandekommen des ſo ſchön verlaufenden Feſtes verdient gemacht haben, insbeſondere Herrn Kreißler für die Ein⸗ führung eines Geſangshumoriſten. — Schetler, Schriftführer. Leipzig. „Biologiſcher Verein“. Sitzungsbericht vom 27 Januar. Herr Brand hat Waſſerflöhe mitgebracht, die zur Verteilung gelangen. Auch ſind die beſtellten roten Mückenlarven eingetroffen. Herr Flurſchütz teilt mit, daß ſeine Polycentrus Schomburgki, als er ſie mit Aktinien zuſammenbrachte, anfangs nach deren Tentakeln ſchnappten, ſich dabei jedes⸗ mal tüchtig das Maul verbrennend. Bald jedoch hatten ſie die Neſſelbatterien kennen und fürchten gelernt. Im Fragekaſten war unter anderem i die Frage geſtellt, wie man hölzerne Terrarien— 126 böden vor dem Verfaulen ſchützen könne. pfohlen wurde Teeren der Bretter, ſodann Aber⸗ ſtreichen mit heißem Wachs. Als Mitglied wird aufgenommen Herr cand. zool. Mertens. R. Zwickau. Verein „Aquarium.“ Die ordnungsgemäß einberufene 22. Haupt⸗ verſammlung vom 22. Januar 1914 wurde um 9 Ahr vom 1. Vorſitzenden eröffnet. Als Gaſt war ein Vertreter der D. N. G. anweſend, der zum Beitritt in die D. N. G. aufforderte. Nach kurzer Debatte und diesbezüglichem Antrag durch Herrn Falck wurde der Beitritt beſchloſſen. Dem von Herrn Falck erſtatteten Jahresbericht iſt fol⸗ gendes zu entnehmen. Der Witgliederbeſtand des Vereins hatte ſich durch Zugang von 5 und Abgang von 12, von 51 auf 44 Mitglieder leider verringert. Die abgegangenen 12 Herren waren zum großen Teil nur paſſive Mitglieder. Eine Haupt⸗ und 23 Verſammlungen ergaben einen Durchſchnittsbeſuch von zirka 34%. Neben den regelmäßigen Literaturberichten wurden eine Reihe lehrreicher Vorträge durch die Herren Oberarzt Dr. Hentſchel, Dr. Benndorf, A. Otto, A. Müller und A. Rauh gehalten. Tümpelfahrten fanden zwei ſtatt; eine nach der Mülſener Gegend, die andere nach Glauchau. Zu dieſer hatte man ſich mit dem Glauchauer Bruderverein ins Ein⸗ vernehmen geſetzt und dieſe Tümpelfahrt gemein⸗ ſchaftlich ausgeführt. Am 20. März gelangten für zirka 30 Mk. — Waſſerpflanzen an die Mit⸗ glieder gratis zur Verteilung. Das Vereins- zuchtpaar Haplochilus cameronensis hatte reichlich Nachzucht ergeben und konnte dem Pfleger als Eigentum überlaſſen werden. Zu der am 7. bis 9. September in Glauchau ſtattgefundenen Aqua⸗ rienſchau mit Prämierung wurde ein ſilberner Pokal als Ehrenpreis geſpendet. Herr Roßmäßler in Leipzig wurde mit einer Geldſpende unterſtützt. Einem eifrigen, jetzt aber ſchwerkranken Mitgliede wurde ein Geſchenk überreicht. Der Bücherei von 120 Bänden wurde, teils durch Schenkungen ſeitens der Herren Dr. Hentſchel und A. Wüller, teils durch Ankauf, 5 neue Werke zugeführt. Dem von Herrn Pohland erſtatteten Kaſſenbericht iſt zu entnehmen, daß die Kaſſe mit einem Be— ſtand von Mk. 158.19 abſchließt, ausſchließlich der Bettelkaſſe, die einen Betrag von Mk. 16.33 ergeben hat. Nach Richtigſprechung des Rech— nungsabfchluſſes wurde der Kaſſierer entlaftet. Herr Otto ſtellt unter Dank Antrag auf Entlaſtung des Geſamtvorſtandes, dem ſtattgegeben wurde. Nach erfolgter Neuwahl ſtellt ſich der Geſamt⸗ vorſtand wie folgt zuſammen: 1. Vorſitzender Dr. med. Benndorf, 2. Vorſitzender Albert Otto, 1. Schriftführer Arno Rauh, 2. Schriftführer Arno Falck, zugleich Sammlungsverwalter, Kaſſierer Arno Pohland, Bücherwart Fritz Rackles. Nach Antrag des Herrn Falck wurde beſchloſſen, ſich gegebenenfalls mit befreundeten Vereinen zu verbinden, um gemeinſchaftlich kinomatographiſche, wiſſenſchaftliche Vorträge zu veranſtalten. Herr Otto ſtellt den Antrag, ein Mitglied wegen Nicht- einhaltung ſeiner Verpflichtungen vom Verein auszuſchließen. Der Ausſchluß geſchieht ein- ſtimmig. Schluß 12 Ahr. Verſammlung vom 5. Februar 1914. Der 2. Vorſitzende eröffnete / 10 Uhr die Ber- ſammlung, bat im neuen Vereinsjahre eine recht rege Werbetätigkeit zu entfalten, die Vereins- abende pünktlich und regelmäßig zu beſuchen und Vereins⸗Nachrichten. Em⸗ teilte weiter mit, daß die Verſammlungen in Zukunft Punkt 9 Ahr eröffnet werden. Von der ſchriftlichen Abmeldung des Herrn Würker wurde Kenntnis genommen. Herr Otto erteilte ſodann Herrn A. Rauh das Wort zu ſeinem Antrag: Prämierung ſchwer zu züchtender Fiſche. Nach längerer Debatte wurde dieſer Antrag einſtimmig beſchloſſen. Zur näheren Ausarbeitung der Be⸗ ſtimmungen wurde eine Kommiſſion, beſtehend aus den Herren Falck, Suſchke, A. Rauh, P. Schmidt und Otto gewählt. Zu Punkt 2: Errichtung einer Ein⸗ und Verkaufsſtelle erläuterte Herr Otto ſeinen Vorſchlag und führte die verſchiedenen Vorteile, die ſowohl dem Verein, als auch den Mitgliedern dadurch entſtehen, an. Nach kurzer Ausſprache wurde auch dieſem Vorſchlage zuge- ſtimmt und mit der Wahrnehmung der Geſchäfte die Herren Pohland, A Müller und Otto betraut. Herr A. Müller berichtete ſodann aus der Lite⸗ ratur in der Hauptſache über Zwitterbildung bei Fiſchen, Schnecken pp., wozu auch Herr Oberarzt Dr. Hentſchel einige Erläuterungen gab. Herr Otto ſprach über Boden- und Kegelheizung und betonte, daß der Bodenheizung immer noch der Vorzug gegeben werden muß. Er pflichtete den Ausführungen des Vereins „Waſſerroſe“ Stutt⸗ gart vollſtändig bei. Aber den Arſprung des Namens Moderlieschen berichtete Herr Falck. Ein mit vorzüglichem Humor gewürzten Artikel über Aufſtellung eines Propaganda-Aquariums in einem Reſtaurant gelangte durch Herrn Falck zur Verleſung. Die Herren Ziehnert und Falck verbreiteten ſich noch über Zuſammenſtellung von Kitt. Aus den Ausführungen beider Herren war zu entnehmen, daß ſich gut durchgekneteter Glaſer— kitt mit Eiſenmennige vermiſcht immer noch am beſten zum Verglaſen von Geſtellaquarien eignet. Mückenlarven gelangten zur Verteilung. 8 to. B. Gerichte. Gera R. „Waſſerroſe.“ In unſerer letzten Sitzung wurde Herr Arthur Degenkolbe als Witglied aufgenommen. Von einer Ausſtellung ſoll in dieſem Fahr abgeſehen werden; dafür aber im nächſten Jahr, und zwar dann im Frühjahr. Auf den Vortrag in nächſter Sitzung ſei hier nochmals hingewieſen und wollen die Mitglieder vollzählig dazu erſcheinen. Helmſtedt. — Der „Verein der Aquarien⸗ und Terrarienfreunde“ hielt im Hotel zum Erb⸗ prinz ſeine Jahresverſammlung ab. In den Vorſtand wurden Schutzmann Jacobi als Vor⸗ ſitzender und Bauaſſiſtent Rademacher als Schrift⸗ führer und Kaſſierer gewählt. Kiel. „Alva“. Nach Weihnachten iſt der Verein in ſein neues Vereinslokal umgezogen und iſt anſcheinend ganz gut dort aufgehoben. Die erſte Verſammlung fand am 9. Januar 1914 ſtatt. Der Beſuch war gut zu nennen. In Abweſenheit des Herren Meyer leitete der 2. Vorſitzende die Verſammlung. Nach Erledigung der Eingänge wurde beſchloſſen, die Einweihungsfeier am 7. Februar d. F. ſtatt⸗ finden zu laſſen. Der unter Punkt 4 angeſetzte Vortrag wurde wegen zu ſpäten Eintreffens des Redners nicht gehalten. Mückenlarven konnten Schriftführer: — —„— rien * ern Köln a. Rhein. nicht zu Schleuderpreiſen abgeſetzt, Vereins⸗Nachrichten. nicht verteilt werden, da ausgeblieben. Für Terrarianer wurden Fliegenmaden verteilt. — In der Verſammlung am 23. Januar fand zur Hauptſache eine Ausſprache über Liebhaberei— fragen ſtatt. Herr Wißmann ſtiftete zur Verloſung ein Aquarium, welches der Kaſſe 2.20 Mark ein⸗ brachte und wofür ihm auch an dieſer Stelle gedankt wird. — Inzwiſchen hat ſich herausgeſtellt, daß die Einweihungsfeier am 7. Februar nicht ſtattfinden kann. — „Geſellſchaft vereinigter Natur⸗ freunde.“ Sitzung vom 21. Januar 1914. Herr Reintgen eröffnete die Sitzung. Die dann ſatzungsgemäß erfolgte Vorſtandswahl ergab folgendes: 1. Vorſitzender Herr Anton Reintgen, Köln, Alte Wallg. 25; 2. Vorſitzender Herr Se- baſtian Hoffmann, Ehrenfeld, Philippſtraße 6; Herr Carl Janſen, Ehrenfeld. Vogelſangerſtr. 20; Kaſſierer: Herr Heinrich Kempkens, Köln, Altenbergerſtr. 23; Material- verwalter: Herr Joh. Thomas, Köln, Arjula- gartenſtraße 35. Die Gewählten nahmen die Amter an. Der Vorſitzende gab dann Eingang eines Antrages betreffend Anderung des 8 7 unſerer Satzungen bekannt und ſchlug vor, ent⸗ ſprechend zu beſchließen. Herr Janſen führte dazu etwa wie folgt aus: Der 87 lautet: Da die Geſellſchaft eine reine Liebhaber- Vereinigung bleiben ſoll, iſt es den Mitgliedern unterſagt, irgendwelche Artikel der Liebhaberei aufzukaufen, um damit Handel zu treiben, es iſt dieſes nur mit den eigenen Zuchtergebniſſen geſtattet. Ebenſo iſt der gewohnheitsmäßige Handel mit lebendem Futter unterſagt. — Die Faſſung dieſes 8 ift ſchon früher von mir als zu weitgehend und in der Form unhaltbar kritiſiert worden. Es bleibt für die Liebhaberei einerlei, ob ein Mitglied Handel treibt oder nicht. Die Faſſung des 8 muß daher nur ſo ſein, daß den Mitgliedern jeder unlautere Handel unterſagt bleibt. Was unter unlauterem Handel zu verſtehen iſt, weiß jeder Liebhaber am beſten ſelbſt, ſodaß ich mir erübrige, darauf näher einzugehen. Wohl ſollte bei Abfaſſung des $ der damalige Zuſtand be- kämpft werden, wonach viele Mitglieder von Vereinen und „Liebhaber“ ſpeziell mit den Arti⸗ keln unſerer Liebhaberei einen geradezu wahn⸗ ſinnigen Handel trieben. — So wurden Fiſche, die von außerhalb bezogen, als eigene Zuchter— gebniſſe erſtklaſſiger Importen bezeichnet und zu horrenden Preiſen verkauft. Die Waſſerpflanzen⸗ Fauna wurde nahezu durch die Geldgier der— artiger „Liebhaber“ vernichtet und die Pflanzen zentnerweiſe aus den Tümpeln geriſſen, um wenn elend zu Grunde zu gehen; ebenſo erging es den Futter⸗ mitteln, die kübelweiſe geſucht und vernichtet wurden. Glücklicherweiſe ſind dieſem Gebahren heute einige Schranken geſetzt, ſodaß aus dieſem Grunde die Faſſung des 8 nicht mehr jo ſcharf zu ſein braucht. Daraufhin wurde der neue 8 wie folgt vorgeſchlagen und einſtimmig an⸗ genommen. 8 7. Den Mitgliedern iſt es bei Strafe ſofortigen Ausſchluſſes aus der Geſellſchaft unterſagt, jeden unlauteren Handel mit Zierfiſchen, Pflanzen, Präparaten und Atenfilien zum Nach⸗ teile irgend eines Liebhabers zu treiben. Auf Antrag des Herrn Hoffmann wurde die Druck⸗ eines Exemplares an jedes Mitglied beſchloſſen. 127 Dem Kaſſierer wurde nach Kaſſenreviſion, deren Richtigkeit ſich ergab, Entlaſtung erteilt, doch wurde ihm aufgegeben, für regelmäßigen Ein⸗ gang der Monatsbeiträge beſorgt zu ſein und in jeder erſten Monatsſitzung dieſerhalb zu be⸗ richten. Dann zeigte Herr Reintgen ein faſt 1% m langes Schwert eines Schwertfiſches, wohl auch Sägefiſch genannt, vor und ſtiftete dieſes zu Gunſten der Kaſſe. Die erfolgte Verſteigerung ergab einen Betrag von 5 Mark. Leipzig. „Nymphaea.“ Nach Erledigung der eingegangenen Offerten und Briefe arbeitet die Verſammlung weiter an der Aufſtellung des Arbeitsplanes 1914. Freund⸗ lichſt geſtiftet wird dem Verein von Herrn Dietrich ein Zuchtpaar Crenuchus spilurus, Herr Heiner nimmt dasſelbe in Pflege. Herr Wichand meldet Zuchterfolge von Girard. versicolor und Gambusia episcopi an; die ſeinerzeit von Herrn Wichand geſtifteten Dixippus morosus haben zahlreiche Eier abgelegt, Herr Fiſcher hat auch ſchon zirka 30 Jungtiere ausſchlüpfen ſehen. Zur Vorzeigung kommen Mikrophotographien von dem Giftzahn der Kreuzotter und dem Stachel der Weſpe, hergeſtellt von unſerem auswärtigen Mitgliede Herrn Lehrer Geſſinger. — In den Ausſchuß zur Vorbereitung von Lichtbilderabenden und Kinematographiſchen Vorführungen werden gewählt die Herren Fiſcher, Kaiſer, Keil, Koſche und Geihauer; der Ausſtellungsausſchuß be⸗ ſteht aus den Herren Scheider, Heiner, Rentzſch, Schwenk und Triebel. Triebel 1. Schriftf. Nürnberg. „Seeroſe.“ Generalverſammlung. Anweſend 17 Mitglieder, 2 Gäſte. Der 2. Vor⸗ ſitzende, Herr Heß, eröffnet in Vertretung des 1. Vorſitzenden, Herrn Mitterer, die General⸗ verſammlung. Jahresbericht. In vergangenem Jahre ſind 22 Sitzungen und 7 Verwaltungsſitzungen abgehalten worden, deren durchſchnittlicher Beſuch 18 Mitglieder betrug. Die Mitgliederzahl belief ſich am 1. 1. 13. auf 31 und erhöhte fich bis zum 1. 1. 14. auf 38, 5 Mitglieder ſind ausgetreten, dagegen ſind 12 Neuaufnahmen zu verzeichnen. Um den Beſuch der Sitzungen zu erhöhen, wurde in vorjähriger Generalverſammlung beſchloſſen Sitzungsprämien einzuführen, zu welchem Zwecke Mk. 20.— ge⸗ nehmigt wurden. Kaſſen⸗ und Reviſionsbericht: Herr Rippel erſtattet den Kaſſenbericht. Der Barbeſtand betrug am 1. Januar 1913 Mk. 154.48, am 1. Jan. 1914 Mk. 163.50, wozu noch Mk. 12.01, die der Ermunterungsfond aufwies hinzugerechnet werden müſſen. Herr Lieret, welcher Kaſſa und Bücher revidierte, fand alles in tadelloſer Ordnung und es wurde auf ſein Anſuchen Herrn Rippel die Entlaſtung erteilt. Nach Erledigung dieſes Punktes nimmt der Vorſitzende das Wort und dankt im Namen des Vereins den Vorſtands⸗ und Berwaltungsmitgliedern für die im ver⸗ gangenen Jahre aufgewandte Mühe und Arbeit. Es wurde zufolge Antrags des Herrn Vorſitzenden die Geſamtverwaltung entlaſtet. Hierauf wurde zur Neuwahl geſchritten. Gewählt werden: 1. Vorſitzender Herr Heß, 2. Vorſitzender Herr Lieret, 1. Schriftführer Herr Krug, 2. Schriftführer Herr Vogt, Kaſſier Herr Keller, Reviſoren Herr Sörgel und Herr Mitterer, Mar, Bücher⸗ und 128 Materialverwalter Herr Mitterer, Chriſtian, Futterkommiſſionsmitglieder Herr Lutz, Herr Pe⸗ trich und Herr Pförtſch. Herr Lutz gab nun drei ſchriftliche Anträge ab, die vom Vorſitzenden verleſen wurden. In Antrag I wird von Herrn Lutz die Frage angeſchnitten, ob es nicht em⸗ pfehlenswert ſei, wenn zeitweiſe Vorträge oder kleine Referate von dem einen oder anderen unſerer Mitglieder gehalten werden, denn er iſt der Anſicht, daß auf dieſe Art unſeren jüngeren Mitgliedern mehr Einblick in die Aquarienkunde gegeben und ſomit ein eifriges Intereſſe erweckt wird. Der Vorſitzende geht mit den Worten des Herrn Lutz einig. Antrag Il wird noch wie folgt erläutert: Das fragliche Aquarium ſoll eine Länge von 60 cm, eine Breite von 20 cm und eine Höhe von 20 cm haben und gleichzeitig 2 Heizkegel beſitzen. Hierauf beſchließt die Ver⸗ ſammlung ein Aquarium in der von Herrn Lutz vorgeſchlagenen Ausführung anfertigen zu laſſen. Antrag III des Herrn Lutz, ſowie die Preis- verteilung über Sitzungsprämien werden nach dem die Zeit ſchon ziemlich vorgeſchritten iſt, bis zur nächſten am 24. Januar ds. Js. ſtattfindenden Verſammlung zurückgeſtellt. H. Krug. Sitzung vom 24. 1. 14. Anweſend 14 Mitglieder. Eröffnung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Heß. Im Einlauf befindet ſich ein Brief von unſerem Mitgliede Herrn H. Reichel. Genannter entſchuldigt ſich zur heutigen Sitzung mit der Begründung, derſelben wegen Erkrankung nicht beiwohnen zu können. Wir hegen alle den Wunſch ihn wieder recht bald in unſerer Mitte ſehen zu können. Preisverteilung: Als Gewinner des erſten Preiſes können wir zu unſerer Freude Herrn Rippel begrüßen. 2., 3. und 4. Preis müſſen durch das Los entſchieden werden, da 6 Herren in Frage kommen. Mittei⸗ lung aus der Liebhaberei: Herr Dürmeyer er— zählt über Todesfälle von Xiphophorus Helleri, die er leider ſeit einigen Tagen beachten muß. Ein aufgeregtes Hin und Her, Auf und Nieder, dicht an der Glaswand ſind die Vorboten des Todes. Ferner zeigt Herr Heß ein ins Fenſeits befördertes Chaperi-Weibchen vor, das nach ſeiner Anſicht überreif war und deswegen zu Grunde ging. Herr Lutz, der das Chaperi-Weibchen auf operativem Wege öffnete, konnte konſtatieren, daß dieſer Fiſch an inneren Paraſiten einging. Aber ein intereſſantes Vorkommnis hat Herr Heß von ſeinen Scheiben- und Diamantbarſchen zu berichten. Dieſelben ſtehen paarweiſe in ent⸗ ſprechender Entfernung im Behälter beiſammen: den Diamantbarſchen den Herrſcherplatz über— laſſend. Ohne Platzwechſel behalten ſie geraume Zeit dieſe Stellung inne. Herr Lutz, welcher ſchon mehrfach ſolche Beobachtungen gemacht hat, kann beſtätigen, daß bei Trennung der einzelnen Paare gute Zuchterfolge zu erzielen ſind. Herr Lutz ſpricht ſich über die Damböcklampe ſehr lobend aus und empfiehlt den Anweſenden die An⸗ ſchaffung derartiger Lampen. Zum Schluſſe ſtellt Herr Lutz den Antrag die Präſenzliſte in den Vereinsſitzungen weiterzuführen. Der Antrag wurde einſtimmig angenommen. H. Krug. Stettin. „Biologiſcher Verein.“ Wir machen nochmals auf unſeren Lichtbilder⸗ vortrag aufmerkſam, der am 19. Februar, abends 8½ Uhr in der Schule des Stadtgymnaſiums ſtattfindet. Redner, Herr Dr. Backhoff wird über 2 N n = Vereins⸗Machrichten. das Thema „Das Leben und ſeine Efiſtenzbe⸗ dingung“ ſprechen. Halle a. S. „Vivarium“, E. B. 1. Verſammlung vom 21. Januar 1914. Ordentliche Generalverſammlung. Nach Erledigung der Eingänge gibt der Vor⸗ ſtand die Aufnahme des Herrn Friedrich Wraß⸗ mann, Seebenerſtr. 38, bekannt. Bei der Er⸗ ſtattung des Jahresberichtes gedenkt der erſte Schriftführer zuerſt des ſchweren Verluſtes, den der Verein im verfloſſenen Jahre durch das Hinſcheiden ſeines treuen Mitgliedes, des Herrn Königl. Aniverſitätspräparator und Konſervator Alfred Neumeiſter erlitten hat, der dem Verein ſeit der Gründung angehörte und ihm ſtets reges Intereſſe entgegenbrachte, den Mitgliedern aber als lieber Freund nahe ſtand. Sein Andenken wird vom Verein und deſſen Mitgliedern ſtets in Ehren gehalten werden. — Der Verein tritt mit einem Beſtande von 36 Mitgliedern in das neue Geſchäftsjahr ein. Es wurden 24 Vereins- verſammlungen abgehalten, die durchſchnittlich gut beſucht waren; auch Gäſte konnten wir faſt regelmäßig zu unſeren Sitzungen begrüßen. Da aus den Vereinsverſammlungen alles Geſchäft⸗ liche möglichſt ferngehalten wurde, deſſen Erle⸗ digung ſatzungsgemäß ja dem Vorſtande vorbe⸗ halten iſt, ſo konnten ſie faſt ganz der Wiſſenſchaft und Praxis der Aquarien- und Terrarienkunde gewidmet werden. Es fanden daher regelmäßig in den Verſammlungen größere Vorträge ſtatt, die meiſt durch ſchönes und reichhaltiges Demon- ſtrationsmaterial wirkſam unterſtützt wurden. Es ſeien hier nur die Vorträge folgender Herren hervorgehoben: Dr. Bindewald: „Das Parietal— organ; Lebende Terrarientiere als Damen⸗ ſchmuck“k. Freund: „Ein ſelbſtgebauter Durch— lüftungsapparat“. Goedel: „Rivulus, ſeine Pflege und Zucht“. Honigmann: „Lebensgeſchichte un⸗ ſerer Süßwaſſermuſcheln“; „Das Chamäleon bei Gesner“. Dr. Knieſche: „Das Terrarienhaus des Zoologiſchen Gartens zu Leipzig“. Lehmann: „Rivulus harti“. Nette: „Schwanzlurche“; „Xeno- mystus nigri“; „Das Aquarium des Berliner Zoologiſchen Gartens“; „Die Ausſtellung der Nymphaea zu Leipzig“. Queitzſch: Danio renio, feine Pflege und Zucht“. Rudolph: „Süßwaſſer⸗ fiſche“. Roſenbaum: „Fiſchfärbung“; „Demon⸗ ſtrationsvorträge über niedere Meerestiere: 1. Schwämme, 2. Hydrozoen“; „Übertragung von Krankheiten durch Inſekten“k; „Generations⸗ wechſel“; „Fiſchwanderungen“; „Die bisher ein- geführten Danio- Arten“; „Unterſuchung von veralgtem Waſſer durch Centrifuge und MWikro⸗ ſkopé“; „Baſtardierungsverſuche mit Fiſchen“. Rojenbaum und Schortmann: „Tümpeltour am Charfreitag“; „Streifzüge durch das Mokrehnaer Moor“. Schortmann: „Züchtung von Sumpf⸗ und Waſſerpflanzen aus Samen“; „Einheimiſche Sumpfpflanzen, 1. und 2. Teil“; „Verſchiedene Sagittaria-Arten“; „Axolotl“; „Telphusa fluvia- tilis“. Stöpke: „Kakteen“. Tatzelt: „Photo⸗ graphien von Inſekten“. Fortſetzung folgt. Berichtigung: In dem Bericht der „Vallisneria“-Magdeburg auf Seite 112 ſind infolge undeutlicher Schreibung des Manufſkripts verſchiedene Namen falſch ge⸗ ſetzt. Es muß heißen ſtatt Bubeck Lübeck, ſtatt Wörner Mörner und ſtatt Puſchel Püſchel. R. Rohr, Friedrichſtr. 2. 4 Ausfü Kr. 1.50. Naturechtes Adriasee- ————————————— r ng kompletter Durchlüftungs- und | Heizungsanlagen „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. ühru KDA über 1800 2 a Versandabteilung für sämtliche Bea Aquarien-Hilfsartikel. Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. 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Februar 1914 Jahrg. XXV * Bezugspreis: 15 AN, 13 Hefte 2 Mk. Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands Oſterreich⸗Angarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. | Aaeigen: Si: die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis-Ermäßigungen nach Vereinbarung. BE * Inhalt dieſes Heftes: | I H. Geidies: Meine Erlebniſſe mit Polycentrus Schomburgki. I (Mit 3 Abbildungen) @ . B. Schlömp: Ein Glick hinter die Kuliſſen des Berliner Aquariums. Ellen Waldthauſen: Im Glasboote über den Seegärten u. A. IB (Mit 3 Abbildungen) @ | Vereinsnachrichten. — Sprechſaal. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. „RITTO 8 Verein für Elquarien- und Terrarienkunde zu Berlin "en BURERDEERUUDUNDEUDDUUDERNUEDUGUUUNDRERNNLUUNBRHOUDRNUDULTANENBUURUNURUNUNEUNUEUEDUUNONNERRUNDDRUNDUUUENEN 17. ordentliche Sitzung am Freitag den 27. Februar 1914, abends pünktlich 9 Ahr, in Carl Saverlands Feſtſülen, C., Neue Friedrichſtr. 35 Fagesordnung: . Berlefung und Genehmigung des Protokolls der letzten ordentlichen Sitzung. 2. Aufnahmen, Anmeldungen, Abmeldungen, Woh⸗ nungsveränderungen. Es meldet ſich zur Aufnahme als außerordentliches Mitglied: Herr Carl Mühleiſen, Oberingenieur, Berlin N. 39, Seller Str. 13. . Geſchäftliches. . Mitteilungen aus dem Gebiete der Liebhaberei, u. a.: Vortrag des Herrn Dr. Hugo Behrens: Dererbungs- verſuche an Salamandern. 5. Vorzeigung einer neuen Maulbrüter-Art und einer neuen Danio-Art durch Herrn F. Olaf Anderſen. 6. Verſteigerung von Etroplus maculatus und Tetra- gonopterus rubropictus. 7. Fragekaſten. — 2 Bäfte willkommen! Der Vorſtand: E. Herold, erſter Vorſitz., Berlin O. 34, Kopernikusſtr. 18. Paul Deſſau, Schriftf., Berlin-Lichterfelde, Ringſtr. 17. 25 Imvorl ein It, Rote Men. Haren ausländ. A = _ Serrarientiere | aShadht.50,70,90, 110 Pfg. 1 „ ar nur ganz friſch g fangene, gut haltbare 9 8 5 Viele Anerkennungen! A Liebig, Areaden fr. 19. Antidistrassitum! Bestes Heilmittel für parasiten- kranke Fische !/s 35 Pf., '/« 60 Pf., ½ Mk. 1.30, !/ı Mk. 2.—. Porto Carl Siggelkow Hamburg-Eimsbüttel, Nombergſtr. 10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. I Kunst- Wil. Fran, Schlosserei Speyer Gutenbergſtraße 9 fert. nach langer Erfahrung billigſt ſchmiedeiſerne Aquarien⸗ Geſtelle ſowie Tiſche Preisliſte gratis und franko! Mehlwürmer Gegen Einſendung von Mk. 1.20 1000 Stück franko, verſendet ½ Flasche 20 Pfg., für / Flasche zende Anerkennungen. scholze & Pützschke, Berlin 27. a Tafel 16. 8 105060 für /s und 2 Flasche 10 Pfg., für 50 Pfennig. 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Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. 111141111 111111111. Meine Erlebniſſe mit Polycentrus Schomburgki. Von H. Geidies, Kaſſel⸗K. Mit 2 Aufnahmen und Der ſchwarze „King Cascarob“ aus Südamerika bewahrt ſich, wie es ſcheint, dauernd die Gunſt der Aquarien- freunde. Zwar ein jeder mag ihn nicht. Wem die queckſilberne Lebendigkeit ſeiner Pfleglinge über alles geht, der greife zu unſeren Danios, zu den flinken Rasbora- Gattungen, den pfeilgeſchwinden Phyrrhu— linen oder ſonſt zu einem „Hans Dampf 1 Skizze des Verfaſſers. als Eile“, dieſes philoſophiſche Wort ſeines nordamerikaniſchen Landsmannes Emerſon ſcheint auch ihm Richtſchnur und erſte Lebensregel zu ſein. Dem Auge des biologiſch geſchulten Naturbeobachters ver- rät indes dieſes merkwürdige Gebahren nichts anderes als ſeine Räubernatur. And das iſt er wirklich: ein Schnappſack ſchlimmſter Sorte, und ſeine ganze Vor⸗ in allen Gaſſen“. Mit dieſem leichten Ge⸗ ſindel hat unſer Poly- centrus nichts ge⸗ mein. — Er iſt ein Sagedieb in des Wortes edelſter Be- deutung. Wenn die ihm widerwärtig hel- len Strahlen der Sonne durchs Aqua⸗ rium leuchten, dann drückt er ſich am lieb⸗ ſten in irgend einen dunklen Winkel oder poſtiert ſich unter ein Büſchel dichter, brei⸗ ter Pflanzenblätter. Hier träumt er regungs⸗ los von ſeiner eigenen oder der Ahnen fernen Heimat im warmen Amazonenſtrom, im Eſſe⸗ quibo oder ſonſt einem Waſſerlauf drüben in dem Lande, wo der berühmte Pfeffer wächſt. Immer beherrſcht ruhige Sicherheit und Gemeſſenheit ſeine Bewegungen, ſein gan- zes Weſen zeigt vornehme und jelbitbe- wußte Zurückhaltung. „Nichts iſt ordinärer Abb. 1 Polycentrus Schomburgki. Jüngeres Importmännchen. Driginalaufn. von H. Geidies⸗Kaſſel. nehmheit iſt weiter nichts als Maske, unter der ſich eine lauernde Raubgier verſteckt. Man kann etwas erleben, wenn man dem ſcheinbar träge in Halbſchlaf verſun⸗ kenen Geſellen etwa einen kleineren Fiſch in den Behälter ſetzt. Nun, wir laſen es ja ſchon mehrfach, wie der harmloſe Träumer ſich dann zum, kleinen ſchwar⸗ zen Teufel wandelt“, der ſich an ſein Opfer mit unheimlicher Ruhe und Sicherheit buchſtäblich millimeterweiſe heranpürſcht, jede zufällige Deckung durch Pflanzen⸗ blätter und dergleichen ſchlau benutzend. Wird die Beute einmal ausnahmsweiſe argwöhniſch, ſo verharrt der mit allen Salben geſchmierte Räuber minutenlang in ſeiner momentanen Stellung, ohne mit 130 den Wimpern zu zucken, nur der farbloje Zipfel der Rückenfloſſe zittert nervös und verrät die innere Aufregung des Angreifers. Scheint er ſeinem Opfer endlich nahe genug gerückt — der Beſchauer hält vor Span- nung ſekundenlang den Atem an — dann krümmt ſich langſam die breite, durchſichtige Schwanzfloſſe zur Seite und indem ſie plötzlich mit mächtigem Ruck zurückge⸗ ſchlagen wird, fährt der Räuber gleich einem Stoßraubvogel auf ſeine Beute, die meiſt ſpurlos in dem verhältnismäßig rieſigen Maul verſchwindet, worauf ſich der Fiſch unter einigen Schluckbewegungen langſam wieder in ſein Verſteck zurück⸗ begibt. Sollte die im Gegenſatz zu der übrigen dunklen Körperfarbe ſo ſeltſam erſcheinende Farbloſigkeit der Schwanzfloſſe nicht vielleicht in Zuſammenhang ſtehen mit dem geſchilderten Bor- gang beim Erhaſchen der Beute? Wenn der Raubfiſch mit einer dunkel gefärbten Schwanzfloſſe in nächſter Nähe des allmählich argwöhniſch gewordenen Beutefiſchchens zum entſcheidenden Rüd- ſtoß ausholen würde, ſo müßte dieſe auf— fallende Bewegung wohl in den meiſten Fällen die faſt ſichere Beute zur ſchleunig— ſten Flucht veranlaſſen. Dagegen iſt die Bewegung der farbloſen Floſſe im Waſſer wohl völlig unſichtbar. Damit ſcheint auch der Umſtand übereinzuſtimmen, daß die ſtändig vibrierenden Gipfel der Rücken⸗ und Afterfloſſe, ferner die beweg— lichen Bruſtfloſſen, im Gegenſatz zu dem übrigen ſtarren Floſſenwerk ebenfalls ganz durchſichtig ſind. Danach wäre alſo die teilweiſe Farbloſigkeit der Floſſen, die wir übrigens auch bei Polycentropsis abbre- viata, einem nahen Verwandten des Poly- centrus feſtſtellen können, eine zwed- mäßige Anpaſſung an die räube— riſche Lebensweiſe des Fiſches. Wenn die Dämmerung ihre weichen Halbſchatten ins Waſſer ſenkt, wenn alle Gegenſtände in ihren Amriſſen dem Auge der Waſſerbewohner undeutlich werden, dann blüht daheim des Räubers Weizen. Jetzt braucht er nicht mehr ſo ängſtlich auf jede verräteriſche Bewegung zu achten, dann kann er mit weniger Fuchsliſt jein Handwerk üben. Auch im Aquarium tummelt er ſich abends beweglich im Waſ— ſer und ſpäht ſcharfen Auges umher nach irgend etwas Freſſenswertem, woran die Speiſenkarte der Gefangenſchaft ja jo un— H. Geidies: Meine Erlebniſſe mit Polycentrus Schomburgki ſagbar langweilig iſt. Meiſt muß die rote Mückenlarve über alle Nöte der Leibes— nahrung und Notdurft hinweghelfen; ſelten einmal bringt die Gunſt des Pflegers ein kurzes Zappelſtückchen vom Regenwurm oder als koſtbarſte aller Delikateſſen ſolch ein junges, zartfleiſchiges Zahnkärpflein auf den eintönigen Tiſch. Mit Waſſer⸗ flöhen und ähnlichem Kleingetier, vom Kunſtfutter ganz zu ſchweigen, befaßt ſich ein echter amerikaniſcher Cascarob-King nicht. Das iſt pour le garson. Mag die fangen, wer dazu mehr Geduld und ein kleineres Maul hat. Wer einmal beobachten will, welche Mengen lebenden Futters der kleine Viel⸗ ſtachler zu ſich nehmen kann, der füttere ihn nicht am ſonnenhellen Tage, wo er nach meinen Beobachtungen nur notdürf- tigerweiſe den ärgſten Hunger ſtillt, ſondern am Abend, wenn der Fiſch aus jeinem Tagesverſteck herauskommt und ſich frei im Waſſer bewegt. Zwanzig, auch dreißig erwachſene Mückenlarven verſchwinden nacheinander in dem rätſelhaft geräumigen Magen des Tieres, das doch kaum Finger⸗ länge beſitzt. Welche eigenartige Farbenpracht be- ſonders der männliche Polycentrus in den Abendſtunden entwickelt, haben berufenere Federn ſchon früher geſchildert (3. B. Arnold in „W.“ 1910, 91), weshalb ich hier da⸗ rüber hinweggehen kann. Zur Anterſcheidung der Geſchlech— ter aber möchte ich auf ein beſonderes Merkmal aufmerkſam machen, das in den bisherigen Beſchreibungen des Fiſches nicht erwähnt iſt, trotzdem es eigentlich ein auffälliges Kennzeichen bildet. Nach meinen Beobachtungen iſt der erſte Strahl der bruſtſtändigen Bauchfloſſen nur ſchwach verlängert und nach vorn umgebogen, da— gegen iſt der zweite Strahl beim er— wachſenen Männchen ſtark ausge— zogen, beim Weibchen aber kaum länger als der erſte. Man vergleiche hierzu die beigegebenen photographiſchen Aufnahmen, auf denen neben dieſen Merf- malen auch die verſchiedene Ausbildung der Laichröhre deutlich zu beobachten iſt, In Blatt 78/80 von „Reuter: Fremdl. Zierfiſche“ iſt dagegen nur von der Ver— längerung des erſten Floſſenſtrahles ohne Erwähnung der Geſchlechter die Rede. Desgleichen ſcheint mir auch die Angabe im „Reuter“ zweifelhaft, daß alle in unſeren Behältern vorhandenen H. Geidies: Meine Erlebniſſe mit Polycentrus Schomburgki Tiere von einem im Jahre 1907 nach England eingeführten Paare ab— ſtammen ſollen. Ich ſetze dagegen die Angabe Zellers-Magdeburg, der ausdrück— lich verſicherte, daß die mir im Sommer 1912 zugeſandten Polycentrus Importen aus dem Amazonenſtrom ſeien. Auch bei anderen Händlern lieſt man zuweilen An— gebote von Importtieren. Gber dieſen Punkt müßten ſich einmal unſere import— kundigen Herren äußern. Auch eine dritte Angabe in demſelben Werke trifft meines Erachtens nicht zu. Danach iſt Polycentrus Schomburgki wenig ſauerſtoffbedürftig. Nach meiner eigenen Erfahrung muß ich das Gegenteil behaupten, was mir auch von anderen Liebhabern beſtätigt wurde. Die erfolgreiche Zucht eines Fiſches iſt ja bekannterweiſe des richtiggehenden Liebhabers höchſtes Ziel. Dafür opfert er auf, ſoviel er an freier Zeit und Scharf- ſinn zur Verfügung hat, — leider nicht immer mit Glück. Was dem einen gleich einer gebratenen Taube ſo ganz ſelbſtver— ſtändlich ins Mund hineinfliegt, das erreicht der andere wiederum nicht und wollte ers „zwingen mit Hebeln und mit Schrauben“. Dafür ein Beiſpiel aus meiner Erfahrung. Zu Weihnachten des Jahres 1912 er⸗ erhielt ich zum erſtenmale von meinem Importpaare Nachzucht, ohne daß ich die Fiſche irgend welchen züchteriſchen Sonder- maßnahmen unterworfen hätte. Der Be— hälter ſtand auf — nicht in — dem Heiz— ſchrank, erhielt alſo lediglich die Wärme des ſtändig geheizten Zimmers, außerdem auch ziemlich wenig Licht. Doch mußten bei dieſem „hohen Standpunkt“ die Zucht⸗ bedingungen wohl einigermaßen erfüllt geweſen ſein, ohne daß ich darüber irgend- wie im klaren war. Trotzdem ſah ich keine Schwierigkeit für die bevorſtehende Laich— periode, denen meine Polycentrus-Weib⸗ chen in ſtrotzender Laichfülle entgegen— gingen. Ich hatte nämlich zu dem Import⸗ paar noch ein zweites laichreifes Nach— zuchtweibchen geſellt, und nun begann das dreiſeitige Eheverhältnis einen Eifer in puncto sexualis zu entwickeln, daß ſich mir nach und nach die Haare zu ſträuben be— gannen. Ich benutze im folgenden meine kalen— dariſchen Notizen des vergangenen Som— mers. In den Weihnachtstagen 1912 fand, wie erwähnt, der erſte Laichakt mit erfolg- anzuſetzen wäre. 131 Abb. 2 Jüng. Importweibchen. Originalaufnahme von H. Geidies⸗Kaſſel. Polycentrus Schomburgki. reicher Aufzucht von 12 Jungfiſchen ftatt. And nun gings alſo vor ſich: 2. Laichakt im Januar (genaueres Datum nicht notiert) 5 am 11. Februar 3 4 5 6 2 x 933 8. 5 „ 13. u. 14. April 9 10 11 12 — — Hier riß mir die Geduld. Denn alle dieſe — ſage und ſchreibe — zwölf letzten kalendariſch ſo ungemein ſorgfältig verzeichneten Hochzeiten hatten — es iſt beſchämend zu ſagen — hatten nämlich keinen Erfolg gehabt. In den meiſten Fällen verſchwanden die Eier, verpilzt oder unverpilzt, aus dem berühmten Blumentopf ohne Spur; ein paarmal zeigten ſich auch einige Jungfiſchchen, leider nur für kurze Zeit, dann war alles beim alten. Ich hatte mich nun genügend von der Leiſtungsfähigkeit meines Paſcha-Polycen- trus überzeugt, und auch die beiden Weibchen hatten, trotzdem ſie ſich in die Arbeit teilten, ſich redlich verdient gemacht. Rechnet man auch nur 200 Eier pro Laichablage, ſo ergibt ſich für eine Laich— periode die nette Summe von 2600 Eiern, wovon auf ein Weibchen rund die Hälfte Das konnte mir aber alles nichts nützen, ich konnte mich immer noch nicht als Polycentrus-Züchter be⸗ trachten; denn der erſte Erfolg als ein 132 ganz zufälliger galt bei mir nicht. Ich ſchloß alſo meine Chronika und brachte die Herrſchaften in Einzelhaft, damit ſie Zeit hätten, ſich von den Strapazen der verfloſſenen Laichkampagne ein wenig zu erholen. Aber mein züchteriſcher Ehrgeiz ließ mich nicht lange ruhen. Und jo probierte ich es im Herbſte noch einigemale mit den allezeit auf meine Abſichten verſtändnisvoll eingehenden Vielſtachlern, bis ſchließlich der Erfolg meine und der Fiſche Bemüh- ungen krönte. Da mir beide Weibchen gleich laichreif vorkamen, ſetzte ich zu dem erwähnten Männchen, ihm die engere Wahl über— laſſend, wiederum beide Tiere ins Becken. Dasſelbe enthielt etwa 361 klaren Alt- waſſers und war im übrigen gut mit Ludwigia und Elodea bepflanzt. Nun hielt ich verſuchsweiſe die Temperatur weſentlich höher wie bei den früheren Ex⸗ perimenten: auf 28 — 30 C. Den hell ſtehenden Behälter dunkelte ich ſeitlich und auch von oben mit grünem Papier ab und ſchaltete dazu den Durchlüfter ein. Prompt laichten die in Liebesgeſchäften nicht mehr ganz Unerfahrenen in dem bereits beſagten Blumentopf ab, wobei das Weibchen meiſt Rückenlage — Bauch nach oben — einnimmt, während das Männchen, ſchwarz wie die Nacht und or innerer Aufregung zitternd ſeine Ehe— hälfte — pardon: Ehedrittel! — zu ſtützen ſucht. Aufmerkſam und mit gemiſchten Gefühlen in dem liebebedürftigen Herzen ſah die Gattin zweiter Hand dieſem auf- regenden Schauſpiel zu, bis ein plötzlicher Puff des Eheherrn fie auf das Ungezie— mende ihrer Anweſenheit aufmerkſam machte. Für kurze Zeit verſchwand die Eiferſüchtige, um bald darauf wieder mal „ein Auge zu riskieren“. Nun kam dem glücklichen Paare eine weitere Störung von meiner, des Züchters, ungeſchickter Hand. Ich wollte fürſorglich dem Laich ſchon vom erſten Augenblicke an den nötigen Sauerſtoff ſichern und ſchob nun durch die hintere Offnung des liegenden Blumentopfes vorſichtig den Ausſtrömer in die Höhle, damit die austretenden Luft— perlen unmittelbar über die an der oberen Innenwand angehefteten Eier hinſtreichen ſollten. Einen Augenblick ſtutzten die bei- den ob der ungewohnten Geſchichte, bei der der ganze Hochzeitstopf ins Wackeln geriet, aber kurz entſchloſſen riskierten ſie H. Geidies: Meine Erlebniſſe mit Polycentrus Schomburgki dennoch die Fortſetzung des begonnenen Geſchäfts, unbekümmert um die zwiſchen ihnen hindurchhuſchenden Luftbläschen. een Abb. 3 Polycentrus Schomburgki, Jungfiſch, 4 Tage alt, an einem Algenfaden hängend. Nach mikroſkop. Beobachtung gez. von H. Geidies⸗Kaſſel. Nach beendigter Laichablage entfernte ich das unbeteiligte Weibchen, beließ das andere aber im Behälter, nachdem ich es durch eine durchſichtige Scheibe abgetrennt hatte. Dauernd ſtand nun der glückliche Vater auf ſeinem Poſten im Laichtopf, ſchaute hin und wieder mißtrauiſch nach dem Weibchen hinüber und wedelte um ſo eifriger mit dem Schwanze. Auch der Ausſtrömer ſchien ihm verdächtig. Sobald ich deſſen Stellung verändern wollte, biß er kräftig hinein und rüttelte ihn hin und her. Die Eier entwickelten ſich tadellos, kaum 2 oder 3 Stück verpilzten. Alle übrigen färbten ſich am zweiten Tage dunkler, und nach 36 Stunden hingen die kleinen Polycentrus ſämtlich an kurzen Schleimfäden in der Topfhöhle. Trotz der aufmerkſamſten Beobachtung konnte ich nicht feſtſtellen, daß das Männchen den Jungen beim Ausſchlüpfen aus der Eihülle irgendwie behilflich war. vierten Tage. Ein Blick hinter die Kuliſſen des Berliner Aquariums Was nun noch an Brutpflege zu tun übrig blieb, das traute ich meinem Durch- lüfter auch zu. Der Mohr hatte ſeine Pflicht getan, und ſo wurde er ſamt ſeinem Weibchen aus der Kinderſtube entfernt. Ich ließ nun den Luftſtrom des Durchlüf— ters unmittelbar neben den Jungen her— gleiten, nicht über ſie hinweg, damit die winzigen Hampelmännchen von ihrem Zappelfaden nicht abgeriſſen werden jollten. Dennoch paſſierte dieſes Malheur am Da geriet der Ausſtrömer unverſehens unter den zappelnden Schwarm der Jungen, die ſich mit den bis auf 12 mm verlängerten Fäden bereits zu kleinen Knäueln verwickelt hatten. In demſelben Augenblick wirbelten ſie aus dem Blumen— topf, ſchwammen aber nur eine kurze Strecke, um ſich an der Behälterwand oder an Waſſerpflanzen von neuem feſtzuhängen. An demſelben Tage ſah ich auch bereits, daß einzelne Tierchen freiwillig ihren Platz wechſelten. Häufig mißriet ihr Anheftungs— verſuch; er gelang gewöhnlich nur dann, wenn die Jungen ſchräg von unten her gegen einen feſten Körper ſtießen, was ſich aus der Lage der Schleimdrüſe erklärt (vergl. Abb. 3). Tags darauf ſchwammen die meiſten frei herum, beſaßen aber immer noch die Fähigkeit, ſich anzuheften. Vom 5. Tage ab ſchien die Schleimdrüſe gänz— lich rückgebildet zu ſein. a Welchen Zweck der Heftfaden, den L. Schulze übrigens auch bei Pseudo- corynopoma Doriae beobachtet hat, für die im freien Gewäſſer aus— ſchlüpfenden Jungfiſche beſitzen 133 mag? Wahrſcheinlich ſoll er das Fortwirbeln der noch ſehr unbe— hilflichen, mit dem Dotterſack be— ſchwerten Jungen durch die Strö— mung verhindern, alſo eine ähnliche Aufgabe erfüllen, wie das Anheften des Laiches. Was nun die weitere Aufzucht der Jungen anbetrifft, ſo iſt darüber genü— gend Material veröffentlicht worden. In— fuſoriennahrung muß 2—3 Wochen lang vorhalten. Unbedingt verderblich iſt nach meinen Erfahrungen ein zu frühes Füttern mit Cyclops, mögen dieſe auch noch jo fein geſiebt ſein. Die kleinen Fiſche er— ſticken ſehr leicht an Biſſen, denen wohl ihr Maul, aber noch nicht der enge Schlund gewachſen iſt. Als gutes Auf— zuchtmittel für die Folge ſei Tubifex und Enchytraeus genannt, in Stückchen ge— ſchnitten, die ſich am Boden noch etwas bewegen. Später dann, ja nicht zu früh, folgen Mückenlarven, durch Futterſiebe der Größe nach ſortiert. Die kleinen, kaum 8— 10 mm großen Jungen tragen ſchon ganz die Farben der Alten, aber ein lebhafteres Weſen zur Schau. Es ſind allerliebſte Dinger, die jedem Naturfreunde helle Freude machen. Doch ſind ſie in dieſer Größe immer noch ziemlich wärmebedürftig. Ich hatte durch Erlöſchen der Lampe während einer kühlen Nacht beträchtliche Verluſte. Die alten Tiere find auch mit 18° C zufrieden. Bei 20 C erfolgten ſogar wiederholt Laichablagen, allerdings ohne Erfolg, wie ich oben erwähnt habe. 10 00 DO Ein Blick hinter die Kuliſſen des Berliner Aquariums. Ihrer freundlichen Aufforderung, für Sie einen Blick hinter den Vorhang des Berliner Aquariums zu tun und dann darüber zu berichten, komme ich gerne nach, hatte ich doch ſoeben das Vergnügen, mit Herrn Dr. Heinroth in allen Winkeln dieſes Inſtituts herumzukriechen und von ihm in liebenswürdiger Weiſe über alles bereitwilligſt Auskunft zu erhalten. Na, und was man da ſieht und hört, das iſt natürlich für uns Aquarianer von ganz beſonderem Intereſſe; iſt doch hier quasi unſer Traum zur Wirklichkeit ge- worden, das ganze Haus voll Aquarien und Terrarien zu haben. Soll ich loben, ſoll ich preiſen? — Ich glaube, es erüb— rigt ſich, aber den Stolz kann ich verſtehen, der aus den Augen des Herrn Dr. Heinroth leuchtet und aus allen ſeinen Worten klingt, dies Werk in Gemeinſchaft tüchtiger Männer geſchaffen zu haben. Und nun will ich erzählen, nicht von der Märchen— pracht der Seeaquarien, nicht von dem Reichtum der Süßwaſſerbecken, nicht von den abenteuerlichen grotesken Formen der Terrarientiere und der Fülle des Inſek— tariums, das läßt ſich ja garnicht in den Rahmen eines einzelnen Berichtes bringen, 134 ſondern von der Einrichtung des Ganzen. Sind doch 300 cbm Seewaſſer und faſt ebenſoviel Süßwaſſer zu durchlüften, zu filtrieren, zu erwärmen und zu kontrollieren. Willen Sie was das heißt, 300 cbm? Das iſt Seewaſſer für 9600 Aquarien von 50 25 & 25cm, alſo mittlere Aqua⸗ riengröße und dieſe nebeneinander als Ausſtellung aufgeſtellt, würden zirka 5 km Länge beanſpruchen. And nun ebenſoviel Süßwaſſer! Sechs reſpektable Keſſel be— ſorgen die Erwärmung und Heizung der Aquarien und Terrarien und des drei— ſtöckigen Gebäudes, das nicht nur überaus praktiſch eingerichtet, ſondern in den dem Publikum zugängigen Räumen hervor⸗ ragend künſtleriſch ausgeſtattet iſt. Wert⸗ volle Wandmalereien und Buntglasfenſter nehmen ihre Motive aus dem hier unter— gebrachten Tierreiche und in den Wänden eingelegte Belagſtücke ſowie Imitationen längjtvergangener Sierformen erinnern uns an die Vergänglichkeit dieſer Welt. Sonne, Licht und Luft fluten in allen Räumen, nur die Aquarienabteilungen ſind für den Beſchauer in angenehmes Halbdunkel ge— gehüllt, ohne dabei in ihm das Myſtiſche, Katakombenhafte zu erwecken. Die techniſchen Einrichtungen des Aqua— riums ſtellen die Erfolge langer Studien— reiſen und Verſuche dar und ſind daher bis in das Kleinſte modern und praktiſch. Geld ſpielte ja bei der Ausführung keine oder nur nebenſächliche Rolle, durfte ja auch keine ſpielen um etwas Vollkommenes ſchaffen zu können, denn ſelbſt während des Baues noch haben ſich oft Schwierig— keiten ergeben, die ein vollſtändiges Um— ſtoßen der Pläne nötig machten und weſentliche Anderungen herbeiführten. Von den Behältern des 20 m hohen Waſſer— turmes ſtrömt das Waſſer in die Schau— becken und fließt von dieſen durch große Filter in die tief inmitten des Gebäudes eingebauten, ſo vor Sonnenerwärmung und großer Abkühlung geſchützten Reſerve— behälter, von denen natürlich mehrere da ſind. Haben ſich dieſe bis zu einer regu— lierbaren Höhe gefüllt, ſo ſetzt ſich ſelbſt— tätig eine Pumpe in Bewegung, die das Waſſer wieder zur Höhe des Waſſerturmes treibt und ſich ſelbſttätig wieder ausſchaltet, wenn dort oben das Reſervoir gefüllt iſt. So iſt das Waſſer in ſtändiger Zirkulation. Gleich ſelbſttätig arbeitet die Durchlüftung. Ein Luftkeſſel von zirka 3 m Höhe und Im Durchmeſſer wird mit Luft auf 2 Ein Blick hinter die Kuliſſen des Berliner Aquariums g Atm. Druck vollgepumpt. Iſt der Druck im Keſſel auf 1 Atm. heruntergegangen, ſo ſchaltet ſich von ſelbſt die Luftpumpe ein und bei 2½ Atm. wieder aus, und dieſes wiederholt ſich bei gewöhnlichem Gebrauch alle Virtelſtunde. Man kann daraus erſehen, welch gewaltiger Konſum an Luft da iſt, aber vorläufig braucht ja in dieſem Artikel nicht geſpart zu werden, da im Tiergarten davon noch genug zu haben iſt. Die Heizung der Becken und Behälter geſchieht durch Warmwaſſer, das durch eine Motorpumpe durch alle Röhren be— jördert wird. Alle Aquarien und Serra- rien ſind dabei auf beſtimmte Wärmegrade eingeſtellt und eine ſinnreiche Einrichtung ſchaltet die Heizung ſelbſttätig ein oder aus, ſowie beſtimmte Schwankungen ein- treten. Dieſelben ſind aber ſo minimal, knapp 2°, daß man wohl mit Recht von einer konſtanten Wärme reden kann. Nur durch dieſe Vorrichtung iſt es möglich, Aquarien von 3 m Länge, 1½ m Höhe und 2 m Tiefe gleichmäßig zu heizen und Reptilienbehälter von der dreifachen Größe gleichmäßig warm zu halten. Als treibende Kraft für alle Pumpen und Maſchinen wird Elektrizität gebraucht, die vom ſtädtiſchen Elektrizitätswerk ge— nommen wird. Da nun der Fall eintreten kann, daß dieſe Lieferung plötzlich ausſetzt und damit jede Beleuchtung, Durchlüftung, ja jede Waſſerzirkulation ausſetzen würde, jo iſt außerdem Anſchluß an das Elek— trizitätswerk des Zool. Gartens vorhanden. Die Beleuchtung der Becken geſchieht zum größten Teil durch elektriſches Licht, das ähnlich dem Sheaterlicht rampenartig über den Behältern angebracht iſt, wobei ſich die intereſſante Tatſache ergeben hat, daß in den Becken, die nicht vom Tages- licht getroffen ſondern ausſchließlich durch Osram- Glühlampen erhellt werden, die Waſſerpflanzen, Nymphaea und Nuphas luteum, ſich ganz beſonders gut entwickeln, jedenfalls beſſer als in den Becken, die jetzt das winterliche Tageslicht empfangen. Was nun die Einrichtung der einzelnen Behälter betrifft, jo iſt mit großem Ver⸗ ſtändnis und bedeutenden Mühen und Koſten den Tieren die Umgebung gege— ben, die ſie auch im Freien haben. führt mich aber wieder auf die einzelnen Tiergruppen, die will ich Ihnen jedoch heute nicht ſchildern. Vielleicht habe ich Ge— legenheit, Ihnen bald wieder aus dem Aqua⸗ rium berichten zu können. V. Schlömp. Dies 4 R 2 * 1 Das Seewaſſ alarm ITEREREREREERETETERTEREREUEN VERTERERERERERESTRREITEREEEETTTEEEREREREERTTERKERTEREERTERUERENE Im Glasboote über den Seegärten u. A. Reiſeerinnerungen vom Stillen Ozean. Von Ellen Waldthauſen. Wit 3 Abbildungen. Iſt das ein ſeltſamer Titel und nicht einmal richtig. Der Amerikaner nennt nämlich die Boote, in denen die freund— lichen Leſer mich begleiten wollen, glass bottoms. Es ſind große Kähne, auch Motorboote, in deren Boden große Scheiben eingelaſſen und von kräftigem Rahmen umgeben ſind, ſodaß man bequem die Arme aufſtützen kann. Leider iſt es weit bis Los Angeles in Californien, von da per Eiſenbahn nach San Pedro, und dann muß man noch 2 Stunden im Dampfboot nach Avalon, Santa Catalina Island, fahren. Aber beim Entwerfen des Reije- planes hatte man mir ſehr ans Herz ge— legt, die glass bottoms nicht zu vergeſſen und ſo viel davon vorgeſchwärmt, daß ich eines ſchönen Maitages denn auch dort eintraf. Leider war der Aufenthalt nur auf kurze Stunden bemeſſen und ſo eilte ich ſo ſchnell wie möglich zur Landebrücke, um mir ein Boot für mich allein zu ſichern, das nur eine große Scheibe hatte. Ich hatte für 10 Perſonen zu zahlen, aber in der kurzen Zeit meines Aufenthalts in Amerika hatte ich die Leutchen des Wild-Weſt ſchon ſo ziemlich kennen gelernt und hätte lieber auf das Vergnügen verzichtet, als mit 9 dieſer für Naturſchönheiten nur in ſofern, als ſie ſich in Geld umſetzen laſſen, empfänglichen Menſchen zujam- men zu ſein. tung, was mir die Marinewälder bringen würden, blickte ich angeſtrengt durchs Glas: Eine trübe milchige Flüſſigkeit, in der ab und zu ein breites Sangblatt ſchwamm, das war alles. Da endlich, als ich mich ſchon genasführt glaubte — in Wirklich⸗ keit wohl, als wir die flache Küſte hinter uns hatten — lagen die Anterſeegärten (Submarine gardens) in ihrem namenlojen Zauber vor den trunkenen Blicken: 120 Fuß tief ſoll man hinab ſchauen können und es war, als ſehe man durch ein leicht bläulich gefärbtes Glas, jo ſtill und durch— ſichtig war das Meer, auf die Tangwälder purpurn, grün, braun, bis ſich der Blick in der blauen Tiefe verlor. Hier feſſelten 50 cm breite Bänder, dort lockten pralle Moospolſter. Liegen da nicht Kugelkak— Voll geſpannter Erwar⸗ teen, oder hat man große Federn ausge— breitet? Auch Farne fehlen nicht, Polſter, Rajen, Bäume, Büſche, alles iſt da in der fremdartigſten Geſtalt und ſo zart und wunderfein. Von den eigentlichen Felſen ſah man nichts, aber bald ſtreiften wir Abb. 1 Im „Glasboot“. dicht über Bergkuppen, bald ſchauten wir in tiefe Täler. Hier hielt ein glühend roter Fiſch ſein Reich von jedem Ein⸗ dringling frei und in dem nächſten Tale tummelten ſich Scharen blauer kleiner Arten, im dritten wohnte eine ſtarkköpfige Familie. Der Bootführer behauptete, es herrſche große Ordnung und Beſtändigkeit in dem Reiche der Tiefe. And wie viele Tiere lebten erſt in Wald und Buſch, leider zu ſehr in den Farben der Am- gebung angepaßt, um bei der großen Ent⸗ fernung beobachtet werden zu können. Jetzt lag es unter uns wie ein Rieſen⸗ beryll und auf dem Grunde funkelte und gleißte es. Meerohren lagen dort zum Greifen nah und doch ſo weit. Sehen, und Begehren war eins. Der Schiffer pfiff und von einer Klippe löſte ſich eine Geſtalt, pfeilſchnell ſchwamm ſie heran, 136 tauchte und brachte den erſehnten Schatz herauf. Um von der unendlichen Trans⸗ parenz des Waſſers einen Begriff zu geben, ſchwamm der Mann mit weitoffenen Augen dicht unter der Scheibe, dann immer tiefer hinab. Aberwältigt, trunken vor Entzücken kehrte ich ſehr widerſtrebend an das Ufer zurück. Es hieß noch das Aquarium beſehen. Nach der Fahrt ins Märchenland eine herbe Enttäuſchung. Glaskaſten, große und kleine, wahllos durcheinander, ſo nüchtern, ſo proſaiſch. Wie beim Drogiſten die Schubladen, Inhalt: Schildkröte, Vorſicht, beißt; „der und der Fiſch“, nichts von 12 Ellen Waldthauſen: Das Seewaſſeraquarium Da ſehen wir einen Verwandten unſeres Nordſeeſcorpions Scorpaenopsis cacopsis, aber welch eine Farbenorgie! Die Rücken⸗ floſſen zitronengelb gerandet, ſchwarz mit blau verwaſchen, rubinrote Putzen mit violetten Reflexen, faſt als habe der liebe Herrgott alle letzten Reſtchen der Palette ihm aufgedrückt. Um das Auge hat er einen großen himmelblauen Ring. — Ein anderer könnte ſeiner Geſtalt nach ein Vetter des jedem Aquarianer wenig- ſtens aus Abbildungen bekannten Ptero- phyllum ſein, nur iſt die Schnauze bedeu- tend in die Länge gezogen, die „Wimpel“ fehlen und die Grundfarben ſind ſchwarz Abb. 2 Scorpaenopsis cacopsis Jenk. (Etwa /s natürl. Größe.) Nach einer Zeichnung von H. A. Baldwin. Aufbau oder Anpaſſung, die Tiere dauer- ten mich! Die Zeit war nur zu ſchnell dahin geeilt und das Boot brachte mich nach San Pedro zurück. Das Aquarium Honolulu. Wie anders wirkte da das Aquarium in Honolulu (Hawaiiſche Inſeln). Mr. und Mrs. Cooke gaben Land und Mittel zur Errichtung des einfachen, aber zweckent— ſprechenden Gebäudes. Was ich da ge— ſchaut hatte, paßte allerdings beſſer zu dem köſtlichen Meeresboden. Da gab es perlmutterfarbene, taubengraue, fanarien- gelbe, rubinrote; geſternt, geſtreift mit Bändern, Punkten, Fahnen, geſchmückte 1000 Fiſche mit 1000 verſchiedenen Farben. und orangegelb. — Neben dem hübſchen Gebäude iſt ein anmutiger Garten und darin beſindet ſich ein ziemlich großes Baſſin, das einem Hai zum Aufenthalt dient. Unermüdlich raſte der Gefangene, der etwa metergroß ſein mochte, umher. Wenn er einen energiſchen Sprung machte, wäre er wieder in ſeinem heimatlichen Elemente, jetzt hört er das nimmerruhende Rauſchen und Donnern der mächtigen Wogen. Er verweigert hartnäckig jede Nahrung und ſtirbt an Heimweh. Merk⸗ würdig, daß dieſe ſonſt ſo gefräßigen Tiere den Verluſt der Freiheit nicht überleben. Wenn ich an Honolulu dieſe paradieſiſche Inſel mit der Waikikibucht zurückdenke, ſo packt es mich gewaltig. In mächtigen Vereins⸗Nachrichten breiten Wogen rollen die Waſſermaſſen heran, hei wie der Wind hineingreift, man ſieht die Mähnen von Poſeidons— roſſen, wie ſie zurückgepeitſcht werden durch die ſchnelle Bewegung und auf die Wellen- 137 Geſtalten, die wohl von Weſtindien ſtam— men. In der Mitte ein Becken mit den Schwertſchwänzen (den Molukkenkrebſen), die ich ſonſt noch nirgends geſehen. Die reinlich gehaltenen Becken können aber OO .„....,.,„. c... 2 %%% %%% „%% %%% %%% %%% %%% % „%%% %%% %%% %%% %% %%% %%% %%% % %% %% % %% %% %% %%% %% %%% %%% % „ 0 %%% %% %%% eee eee ee ee eee eee ee ee eee eee eee eee Abb. 3 Zanclus canescens L. berge wirft der Kanake ſein löffelförmiges Brett, in keckem Sprunge iſt er oben und mit Eilzugsgeſchwindigkeit ſpült ihn die Welle an den Strand. Die 10 Monate lange Reije war zu Ende und ehe ich Abſchied nahm, beſuchte ich noch das Aquarium in New-Vork. Auch dort der bunte Flor und die bizarren (½ natürl. Größe.) DO Nach einer Zeichnung von H. A. Baldwin. nach meiner Auffaſſung den Krokodilen nicht behagen. Wir Aquarianer meinen doch, es ſei am richtigſten, jedem Tiere möglichſt die paſſende Umgebung ange— deihen zu laſſen. So halte ich es wenig— ſtens in meinen Terrarien und Aquarien, von denen ich nächſtens erzählen werde. 1 Wir erwarten die Schilderung mit Freuden! D. Red. 00 :: Vereins⸗Nachrichten :: nnen RETTET, nine Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Augsburg-Ingolftadt. „Waſſerſtern“. (Fortſ.) Wir haben mit Intereſſe den ausführlichen Bericht über den Kongreß in Stuttgart geleſen und uns über den würdigen Verlauf der Verhandlungen gefreut. Den Porſitzen⸗ den, Herrn Gruber, begrüßen wir herzlichſt und wünſchen ihm aufrichtig reichen Erfolg. Die beiden im Kongreßbericht als Delegierte des Waſſerſtern angeführten Herren waren freiwillige Beſucher, unſer Verein war zu damaliger Zeit noch nicht Mitglied des Verbandes. Leider war es dem Anterzeichneten nicht möglich, an den I Verhandlungen teilzunehmen, er hatte nur ©ele- genheit, die Stuttgarter Ausſtellung zu beſichti⸗ gen, die in Bezug auf Dekoration ſich ſehen laſſen konnte, inhaltlich jedoch für Stuttgart — ich ſetze aber voraus, daß ſelbſtverſtändlich einzelne Ob- jekte, insbeſondere verſchiedene des ſchwäbiſchen Bundes und von Gaukel ſich ſehen laſſen konnten, ebenſo die vom botaniſchen Garten der techniſchen Hochſchule gebotene Sonderausſtellung von Waſ— ſerpflanzen alles Lob verdiente — dem Fortge⸗ ſchrittenen nicht allzuviel bieten konnte. Die dem Kongreß vorgelegten Anregungen der Preisrich⸗ terernennung und Ausarbeitung von Prämier⸗ ungsbeſtimmungen bedürfen reiflicher Uberlegung, ehe ſich der Verband entſchließt, dieſe Frage in ſein Arbeitsprogramm aufzunehmen. Freilich ſollte man meinen, daß eine Kongreßausſtellungs⸗ leitung ſich die Aufgabe ſtellen ſollte, den von allen Richtungen Deutſchlands herbeieilenden Führern unſerer Sache nach beſtem Können ein ganzes Bild unſerer Beſtrebungen nach allen 138 Richtungen hin zu geben oder wenigſtens in dem, was gezeigt wird, nur Gutes zu bieten: Die Kon⸗ greßausſtellung ſoll gewöhnliche Ausſtellungen überragen. Sit der Kongreß gebende Verein ein ausgeſprochener Aquarienverein, dann ſoll er wenigſtens auf dieſem Gebiete ſeine Stärke zeigen, ſein Beſtes geben und die ihm weniger liegenden Zweige lieber beiſeite laſſen; auf alle Fälle muß eine ſolche Ausſtellung weniger äußerlich als in⸗ haltlich wirken. Der materiellen Frage wegen darf ja wohl erſteres nicht verſäumt werden, aber auf alle Fälle wäre das Hauptgewicht un- bedingt auf die inhaltliche Ausgeſtaltung zu legen. Ob es Aufgabe des Verbandes ſein wird, Preisrichter aus den Kongreßteilnehmern zu be- ſtimmen, laſſen wir dahingeſtellt, geſchieht es aber, dann muß die Liebhaberwelt ein ehrliches Urteil verlangen können, mit Lob und wieder Lob iſt nichts gedient, wenn nicht auch die Mängel ſach⸗ lich verurteilt und ſomit ausgemerzt werden. Es iſt jo üblich, daß man ſich ſcheut, ein ehrlich Urteil zu fällen, wenn nun aber jede Ausſtellung in allen ihren Zweigen gelobt wird, gleichviel ob ſie tatſächlich etwas geboten hat oder nicht, dann hat es gar keinen Zweck, wenn ein anderer Verein, der unſere Sache ernſt auffaßt, ſein ganzes Können und ſeine ganze Leiſtungsfähigkeit aufbietet, um tatſächlich etwas Gutes zu zeigen. Dankbar wird es für die Preisrichter nicht ſein, aber nützlich für die Sache. Wir ſind der Anſicht, daß bei⸗ ſpielsweiſe der Ankauf einer großen Zahl der kleinen bekannten Froſchhäuschen zu Verloſungs⸗ zwecken nicht angebracht iſt. Dieſe winzigen mit Leiterchen verſehenen Behälterchen ſollten doch von unſerer Seite aus nicht mehr unter das Publikum gebracht werden. Wir bauen zu dieſem Zwecke kleine Terrarien, die auch unſer Augs⸗ burger Händler Glaß ausſchließlich zur Haltung unjeres hübſchen Grünrocks jeinen Kunden em- pfiehlt. Die bekannten Froſchhäuschen hält der⸗ ſelbe überhaupt nicht mehr auf Lager. Er ver— kauft ſolche ſelbſt nicht, wenn ſie ausdrücklich gewünſcht werden. Allerdings iſt das ein Händler, der gleichzeitig Liebhaber und aus unſerem Ver⸗ eine herausgewachſen iſt und der unſere Beſtreb— ungen nach außen hin unterſtützt. (Es ſoll dies keine Reklame für dieſe Firma ſein). Todeskan⸗ ditaten, d. h. Tiere, denen anzuſehen iſt, daß ihre Lebenstage gezählt ſind, abgemagerte Skelette, die zuſammengeſchrumpft, ein Bild des Jammers, apathiſch im Behälter liegen, wie der in Stutt⸗ gart ausgeſtellte Wüſtenwaran, der dazu in einem winzigen, ungeheizten Behälter unterge- bracht war, ſollten nicht ausgeſtellt werden, ſie müſſen das Mitleid der Beſucher erregen. Solche Objekte ſchaden der Sache. Ich bemerke dies, weil ich gerade dieſen Punkt für ſehr weſentlich halte. Sibrigens habe ich ſchon in meinem Berichte über die erſte Stuttgarter Ausſtellung darauf aufmerkſam gemacht. Schluß folgt. Berlin. „Triton“ e. B. 14. ordentliche Sitzung Freitag den 9. Januar 1914. Zu Beginn der Sitzung, die von Herrn Ringel eröffnet und geleitet wird, wird Herr Leonhard Natz durch Wahl in die Reihe unſerer ordent— lichen Mitglieder aufgenommen. — Eins unſerer Mitglieder, ein eifriger Cryptocorynen-Pfleger, hat ſich die von Adolf Kiel in Frankfurt a. M. angebotene Cryptocorine Nelvellii kommen laſſen; Vereins-Nachrichten zu ſeiner Enttäuſchung mußte er feſtſtellen, daß die erhaltene Pflanze die allbekannte Cr. Beckettii war; es handelt ſich hier um ein Synonym. Von Geheimrat Engler in Dahlem wurde dieſe Pflanze vor etwa zwei bis drei Jahren umgetauft und unter dem neuen Namen Cr. Nelvellii zuerſt von Koch in Zehlendorf angeboten. Dieſe Feſtſtellung nur zu Nutz und Frommen anderer Beſteller! — Einen recht intereſſanten Artikel hat unſer in der Rekonvaleszenz befindliches Ehrenmitglied Dr.med. Schnee uns zur Verfügung geſtellt Der Verfaſſer ſucht darin die Arſachen feſtzuſtellen, warum es in einzelnen Fällen nicht gelingen will, im⸗ portierte Fiſchpärchen in der Gefangen⸗ ſchaft zur Zucht zu bringen und glaubt einen Hauptgrund in der eigenartigen Zuſammenſetzung und Beſchaffenheit des Bodengrundes und dem⸗ 1 entſprechend des Tümpelwaſſers, in dem ſie hauſen, ſuchen zu müſſen. Wenn beiſpielsweiſe ein ſolcher Tümpel durch Aufwühlen die Konſiſtenz und Farbe von Schokoladenſuppe beſitzt, ſo muß zu⸗ gegeben werden, daß es uns nicht ganz leicht fallen kann, dem in unſerem Aquarium lebenden Importpaar ein ähnliches ihm gewohntes Milieu zu ſchaffen. Man müßte dieſen laterit- haltigen Bodenſchlamm der Tropen zu bekommen ſuchen und ihn unſern Aquarien einverleiben. Da dieſer Laterit ſtark eiſenhaltig iſt, würde vielleicht auch der Zuſatz eines Eiſen⸗ ſalzes hierfür Erſatz bieten. Vielleicht auch, meint der Verfaſſer, könne es ſich um mikroſkopiſche, im Tropenwaſſer befindliche Lebeweſen handeln, die die Lebensweiſe des Fiſchpaares zu beeinfluſſen geeignet ſein können. — Wir gedenken, die kleine Arbeit in der „W.“ zu veröffentlichen und möchten Fiſchzüchter und ſolche, die es gern ſein wollen, ſchon hiermit darauf hinweiſen. — In der ſich anſchließenden lebhaften Ausſprache empfiehlt Herr Heimann, um, was vielleicht von Bedeutung wäre, die löslichen Aluminiumhydrate des Boden— grundes ohne eine ſtarke Verſchmutzung des Waſ⸗ ſers doch hineinzubekommen, einen aus Perga— mentpapier oder Tierblaſe gefertigten Beutel mit Humuserde in das Aquarium hineinzuhängen. Von anderer Seite wird darauf hingewieſen, daß von allen bisher eingeführten Fiſcharten eigentlich nur einige wenige den liebevollen Anſtrengungen geaichter Züchter, ſich zur Vermehrung zu be- quemen, erfolgreichen Widerſtand geleiſtet haben. Aber einen Erfolg bei dem ſo ſpröden Cichlasoma severum (Heros spurius) haben wir ſeinerzeit berichtet (unſere Ausſtellung bot eine ſtattliche Auswahl der hierbei erzielten Jungtierel); auch bei Pterophyllum scalare, deſſen Lebensgewohn— heiten ja noch völlig im Dunkel liegen, ſoll ja die Nachzucht ſchon gelungen ſein (ſiehe „W.“ No. 3). Anderſeits müſſen die Schwierigkeiten berückſich⸗ tigt werden, bei jedem neu importierten Fiſch auch zugleich größere Koſtproben des Boden— grundes oder gar des UArſprungswaſſers zu er- halten. Dennoch ſind die Anregungen zu be- grüßen, allmählich dahin zu gelangen, den in unſerer Gefangenſchaft befindlichen Tropenfiſchen ein in jeder Hinſicht ihren heimiſchen Verhält⸗ niſſen entſprechendes Milieu zu verſchaffen. — Mit Intereſſe werden Mitteilungen des Herrn Ringel über das Hörvermögen der Fiſche ent⸗ gegengenommen. Freilich wird hierdurch klares Licht in dieſes noch recht dunkle Gebiet auch nicht geworfen. — Herr Schicke berichtet über ein epi⸗ demiſches Sterben ſeiner zahlreichen Fiſche, — ——— Charlottenburg. C 7 1 5 2 4 1 ? Vereins⸗Nachrichten. 139 deſſen Grund kaum erſichtlich iſt. Vielleicht kann die Bildung von Sumpfgaſen als Todesurſache in Frage kommen. Die von ihm beſchriebenen blutunterlaufenen Stellen dürften dagegen para- ſitären Urſprungs oder auf Erkältung zurückzu⸗ führen ſein. Bei dieſer Gelegenheit regt Herr Schicke die Einrichtung einer Fiſchunterſuchungs⸗ ſtelle an.! — Die in letzter Sitzung beſchloſſene Sammelbeſtellung von Gambusia Holbrookiı iſt ausgeführt worden; die Sendung iſt eingetroffen und die recht hübſchen und billigen Exemplare gelangen zur Verteilung. — Den Schluß der Sitzung bildet eine Verſteigerung zumteil ſeltener Kakteen. Der Vorſtand. „Waſſerſtern.“ Sitz ung vom 4. Februar 1914. Nach Begrüßung des Herrn O. Andres, welcher als Gaſt erſchienen war, gibt der 1. Vorſtand die Tagesordnung bekannt. Es wurde auf Antrag beſchloſſen, über die allgemeinen Intereſſen der Mitglieder in der Liebhaberei berührende Artikel uſw. in den Zeitſchriften zu berichten. Zum Referent wurde Herr Zcepuck einſtimmig gewählt. Zum Gberſchuß von Wintervergnügen können wir noch 3.50 Mk. buchen. Herr Zcepuck erwähnt, daß von 8 Stück Axolotl⸗ Eiern, bezogen von unſerem Mitglied Herrn Bendiſch, in einem Aquaterrarium, wo den Tieren gute Gelegenheit geboten war, an das Land zu gehen, ſich alle 8 Stück Eier gut entwickelt haben, 6 Stück davon behielten ihre Larvenform bei und verließen nie das Waſſer, dagegen wanderten 2 Axolotl auf das Land reſpektiv den Terrarien⸗ teil und nahmen die Landformen, die ſie auch behielten. Daß die Axolotl Landform annahmen, das heißt völlig ungezwungen und nicht durch das langſame Verdunſten des Waſſers zur Umwand— lung gezwungen, iſt noch nicht beobachtet worden.? Die Frage, woran erkennt man das Männchen beim Schlsierfiſch, wurde beantwortet: zur Laich⸗ zeit an den gelblichweißen Triebwarzen, welche auf den Kiemen und oberen Teil der Bruſtfloſſen in der Größe eines Stecknadelkopfes reichlich und gut zu ſehen ſind. Sollten die Triebwarzen noch nicht zu erkennen ſein, da das Schleierfiſchmännchen nur zur Laichzeit dieſelben hat, ſo kann man das Geſchlecht an der grubenförmigen Vertiefung am After des Männchen, welches beim Weibchen ſchwach gewölbt iſt erkennen. Weitere Erkennungs— zeichen reſpektiv Merkmale, welche beſprochen wurden, ſind nur ſehr ſchwer für einen Anfänger in der Zucht des Schleierfiſches zu erkennen. Zur Aufnahme meldete ſich Herr O. Andres, Seeburgerſtraße 15 und wurde derſelbe nach ſtattgefundener Aufnahme vom Vorſtand mit beſten Wünſchen als neues Mitglied begrüßt. Zur Verloſung ſtiftete Unterzeichneter je 1 Paar Haplochilusa lineatus und Xiphophorus Helleri, welche der Fiſchkaſſe Mk. 2.40 brachten. — Rote Mückenlarven konnten diesmal wieder zur Ber- teilung gelangen. Eter. Feuerbach. „Helleri.“ Monatsverſammlung 31. Januar 14. Der Vorſitzende begrüßt die Mitglieder in der erſten Verſammlung des neuen Jahres und 1 Eine ſolche exiſtiert ja für alle „Bl.“ Abonnenten und alle Mitglieder von Verbandsvereinen bereits in Friedrichshagen bei Berlin! Man wende ſich an Herrn Dr. E. Seydel, Kgl. Inſtitut für Binnenfiſcherei! Dr. Wolterstorff. Doch! Es iſt ſogar im Freien wohl die Regel. In der Gefangenſchaft pflanzen fich die Amblystoma allerdings meiſt im Larvenzuſtande fort. ; Dr. Bolt. fordert dieſelben auf, ihre Kräfte auch nach beſtem Können in dieſem Jahr zur Förderung des Vereins einzuſetzen, insbeſondere heißt er die neuaufgenommen Mitglieder willkommen, es ſind dies 7 Herren. 2 Neuanmeldungen liegen vor. Während der Kaſſier die Einzahlungen erledigt, erfolgen Neubeſtellung der Zeitungen und der Einbanddecken; die Kalender für 1914 werden verteilt. Hierauf erhält Herr Nitſche das Wort zu ſeinem Vortrage. Derſelbe ſpricht über die beiden Stichlingsarten, den Schlamm- und den Steinbeißer. Zuerſt das Leben in der Frei— heit und dann über ihre Haltung im Aquarium und die Fortpflanzung in denſelben. Auch machte der Vortragende die Mitglieder auf einige Be— ſonderheiten dieſer Fiſche aufmerkſam. Zum Schluß baten die Mitglieder, ſich doch mehr mit der Pflege und Zucht der Einheimiſchen zu be- faſſen, dieſelbe ſei ganz intereſſant und der Mühe wert; auf klingenden Erfolg ſei jedoch nicht zu rechnen, auch erſuchte er die Mitglieder, ihm während der Sommermonate beim Tümpeln ge— fangene Fiſche, Käfer ꝛc. zu überbringen, damit er dieſelben dann geordnet bei der Ausſtellung zur Anſicht bringen kann. Der Vorſitzende dankte dem Redner für ſeine Ausführungen und bemerkte, daß derſelbe zu der Ausſtellung unſere einheimiſche Fiſch- und Pflan⸗ zenwelt ſammelt, um ſie da zur Anſicht zu bringen und die Beſucher damit vertraut machen will. Herr Nitſche rechnet dabei auf die Anterjtügung der Mitglieder. Bei der Verloſung der Enchy⸗ traeenkiſte war Herr Fauſer der glückliche Ge— winner dieſer billigen Futterlieferanten. Herr Söll, der Stifter, orientierte die Mitglieder noch über die Anlage und Unterhaltung einer Enchy— traeenzucht, derſelbe iſt der erſte, welcher im Verein Enchytraeen züchtete. Mit Brut will Herr Söll die einzelnen Mitglieder unterſtützen. Auch ihm ward der Dank der Verſammlung. Die Ausſtellung des ſchwäbiſchen Bundes wird im Bahnhotel, und zwar vom 22.— 30. Aug. d. G. abgehalten, eine andere Zeit iſt wegen des Saales nicht möglich. Beſchloſſen wurde, am 14. März d. J. im Felſenkeller die zweite gemeinſchaftliche Fiſch⸗ und Pflanzenbörſe abzuhalten. Die be- nachbarten Vereine werden dazu rechtzeitig ein- geladen. Zum Bau des Zaunes für unjer Grund⸗ ſtück hatte der Ausſchuß Offerten eingeholt. Be⸗ ſchloſſen wurde, den Zaun zu beſtellen, wenn derſelbe nicht über 360 Mk. koſtet. Die Fiſchfutterkarten für dieſes Jahr müſſen neu gelöſt werden, das Fiſchfutterholen in der Wette in Weilimdorf auf die vorjährige Karte kann üble Folgen nach ſich ziehen. Vom Verein „Triton“, Cannſtatt lag Einladung zu ſeiner Familienunterhaltung vor, derſelben wollen zirka 15 Mitglieder entſprechen. Bezüglich des „ſchwäbiſchen Bundes“ wurde es ſehr getadelt, daß bis jetzt die Vereine noch nicht in den Beſitz des Bundestagsberichtes gelangt ſind, und ſollen dieſerhalb Schritte unternommen werden. An⸗ weſend 18 Mitglieder. Nächſte Monatsverſamm⸗ lung Samstag den 28. Februar. W. Nitſche. Köln a. Rhein. „Geſellſchaft vereinigter Natur⸗ freunde.“ In der Sitzung vom 4. Februar hielt Herr Reintgen einen Vortrag, betitelt: „Zur Biologie des Waſſers“ und führte un⸗ gefähr nachſtehendes aus: „Uns Aquarianer intereſſiert wohl alle das Element, worauf wir 140 bei unſerer Liebhaberei am meiſten angewieſen ſind und doch iſt faſt nichts ſo wenig bekannt, als das Waſſer. Ein richtiges Element iſt das Waſſer nicht, da wiſſenſchaftlich feſtgeſtellt, daß es aus zwei Beſtandteilen, dem Waſſerſtoff und Sauerſtoff im Verhältnis 1 zu 8 beſteht. Waſſer⸗ ſtoff iſt reichlich in der Natur vorhanden, obgleich man denſelben nie im freien Zuſtande antrifft, er läßt ſich rein darſtellen, wenn man Waſſer in der Retorte erhitzt und den Dampf durch eine mit Eiſenſtückchen gefüllte Porzellanröhre ſtreichen läßt. Es verbindet ſich dabei der Sauerſtoff mit dem Eiſen und Waſſerſtoff kann als reines Gas aufgefangen werden. Kommt Waſſerſtoff mit der Luft in Berührung, ſo bildet ſich das äußerſt erploſible Knallgas, welches bei Berührung mit einem glühenden Körper unter heftiger Hitzent— wicklung verbrennt und ſogar die härteſten Me⸗ talle wie Wolfram, Platin uſw., ja ſogar Kalk, Quarz, überhaupt alle ſchwer ſchmelzbaren Körper zum Schmelzen reſp. zur Verbrennung bringt. Es jei hier auf einen Vorgang aufmerkſam ge⸗ macht, bei dem der Schmied Waſſer auf die Kohlen ſpritzt. Hierbei wird das Waſſer zerlegt, es verbindet ſich Sauerſtoff mit der Kohle und das freiwerdende Waſſerſtoffgas bewirkt eine erhebliche Hitzeſteigerung. Das Waſſer beſitzt das Vermögen, eine große Anzahl feſter Stoffe aufzulöſen, doch ſcheint dies nicht eine Folge etwaiger chemiſcher Verwandſchaft zu ſein. Da die aufgelöſte Materie ſich nicht verändert, genügt doch ein einfaches Verdunſten des Waſſers, den urſprünglichen Zuſtand des Körpers wieder her— zuſtellen. Waſſer verbindet ſich mit allen Gaſen, namentlich auch mit Kohlen- und Schwefelſäure, deren Verbindungen in der Tat nichts auf die Dauer widerſteht, ſogar der harte Quarz oder Bergkriſtall wird mit der Zeit aufgelöſt. Die Entſtehung des Waſſers wird darauf zurüdge- führt, daß beim AGbergange der Erdoberfläche aus dem gasförmigen in den feſten Zuſtand der Waſſerſtoff aus den Urgeſteinen ausgepreßt, dann, nachdem er ſich mit dem Sauerſtoff der Luft vermiſcht, ſich an den unaufhörlich wütenden Vulkanen entzündet und in Waſſer verwandelt hat. Der Waſſerſtoff iſt ſo reichlich, daß mehr als Dreiviertel der ganzen Erdoberfläche davon bedeckt iſt. Eine weitere Eigenſchaft des Waſſers iſt ſein Streben nach Vereinigung. Es würde zu weit führen, wenn alle Eigenſchaſten jetzt be⸗ ſprochen werden ſollten, es ſeien daher nur einige wichtige erwähnt. Man kann jagen, alle Ge— wäſſer ſtreben einem Mittelpunkte, dem Meere zu und hier werden alle die Stoffe und Salze, die ſich auf ihrem Laufe aufgelöſt haben, abge— lagert. In den abgeſchloſſeneren Teilen des Meeres iſt die Verdunſtung des Waſſers eine größere als die Zufuhr von Friſchwaſſer durch die Flüſſe. Daraus reſultiert der verſchiedene Salzgehalt des Meerwaſſers. So hat der atlan— tiſche Ozean 3,5% gegen 3,9% im Mittelmeer und 4,2 % im Meerbuſen von Suez. Am ſtärk⸗ ſten kommt dieſes in Seen zum Ausdruck, welche durch Landerhebungen vom Ozean abgeſchnitten wurden. So hat das Kaſpiſche Meer an der Wolgamündung einen Salzgehalt von 0,15 %, dagegen an der aſiatiſchen Seite bis 28,5 %. Nord- und Oſtſee, welche eine Tiefe von 40— 100 m beſitzen, ſind im Salzgehalte ſehr verſchieden, während erſtere durchſchnittlich 3,3% Salzgehalt aufweiſt, ſinkt derſelbe in der Oſtſee auf 0,92 %. Vereins⸗Nachrichten Im Kattegat behält das in 20 m Tiefe einſtrö⸗ mende Nordſeewaſſer ſeinen Salzgehalt bei, während das in entgegengeſetzter Richtung ab- fließende Oſtſeewaſſer auf demſelben ſchwimmt. Dieſer ziemlich unveränderliche Salzgehalt des Waſſers iſt für viele Küſtenländer von großer Bedeutung, da er für die Laichzügeverſchiedener Fiſche, namentlich des Herings, welcher auf ſeinen Zügen einem Salzgehalt von 3,2 — 3,3 % folgt, maßgebend iſt. Alle Plattfiſche, wie Schollen, Butten ꝛc., aber auch der Schellfiſch bedürfen zu ihrer Eiablagerung etwas größeren Salzgehaltes, um dieſelben ſchwimmend zu erhalten. So bergen in den Monaten Januar bis Mai die Ober- flächenſchichten der Nordſee unzählige Millionen freiſchwimmender Fiſcheier, die Fungen ernähren ſich nach Aufbrauch des Dotterjades von win⸗ zigen Spaltfußkrebſen, ſogenannte Schizopoden, welche in ungeheurer Menge im Seewaſſer vor— handen find. Salzwaſſer iſt imſtande, doppelt ſoviel Sauerſtoff zu binden wie das Süßwaſſer, was von großem Einfluß auf die Lebenstätigkeit ſeiner Bewohner iſt. Dann ging der Vortragende noch näher auf die Bildung von Tau, Regen, Schnee, Nebel und den verſchiedenen Waſſer⸗ ſtrömungen ein. Bezüglich der Farbe der Ge— wäſſer führte er aus: Reines Waſſer von größerer Tiefe iſt dunkelblau, zum Beiſpiel der Vierwald⸗ ſtätter See. Man erklärt dies mit vollſtändigem Fehlen des Planktons. Gberhaupt beruht die Farbe des Waſſers hauptſächlich auf den in dem⸗ ſelben enthaltenen Beimiſchungen: Geringe Bei- miſchungen von Kalk ergeben ein grünes Waſſer, durch etwa darin befindliche organiſche Säuren wie Humusſäure aus den Mooren wird es gelb- grün, bei den Mooren wird es eben durch Gber— ſchuß an Humusſäure ſchwarz. Die ſchwarze Färbung der Ruhr und Wupper, die von Ab— fallſtoffen der Induſtrie herrührt, kommt ebenſo wie die zeitweiſe Färbung aller fließenden Ge⸗ wäſſer, meiſt von abgelöſten Erdteilchen her— rührend, nicht in Betracht. Eine andere Färbung des Waſſers rührt von den in demſelben vor⸗ handenen Organismen her. Während das Waſ— ſer im zeitigen Frühjahr am klarſten iſt, entwickeln ſich von März bis Mai ungeheure Mengen von Diatomeen oder Kieſelalgen, welche dann das Waſſer gelbbraun färben. Etwas ſpäter erfolgt deren Verdrängung teilweiſe durch Maſſen ein- zelliger grüner Algen, die dem Waſſer ihre Farbe mitteilen. Im Sommer wird das Waſſer wieder gelbgrün durch das Eintreten eines ein- zelligen Flagellaten, bis im Herbſte mit der Abkühlung die Diatomeen zur Herrſchaft gelangen. Fortſetzung folgt. Köln a. Rh. „Waſſerroſe“. Gürzenich, jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat. Verſammlung vom 28. Januar 1914. An Eingängen lagen vor u. a.: Schreiben des Lehrervereins für Naturkunde und verſchiedene Zeitſchriften. Herr Dr. Reuter berichtete über die Gründungsverſammlung des Rhein. Verbandes, welche gut und mit beſtem Ergebnis abgelaufen iſt. Als Vorſtandsmitglieder wurden für dieſen Verband gewählt: die Herren Dr. Reuter und Franz Fiſcher. Aber den in der „W.“ erſchienenen Artikel des Herrn Arnold über Neu- bezw. Alm- benennung der lebendgebärenden Zahnkarpfen ſpricht Herr Dr. Reuter, und war man allgemein der Anſicht, daß dieſe neuen Namen auch tatſächlich Bereins-Nahrichten für alle Dauer aufrecht erhalten werden müßten. Außerordentlich intereſſante Stunden verſchaffte uns dann Herr Beykirch, Waſſerroſe Elberfeld, durch einen feſſelnden Bericht über ſeinen Aufent- halt in Auſtralien. Er ergänzte und vertiefte denſelben durch Vorzeigen einer Reihe von Photo— graphien, die ausnahmslos gut gelungen waren und den Zuhörern einen guten Begriff der dortigen Verhältniſſe gab. Genannter Herr konnte über das Mannigfaltige berichten, da er ſich 2'/ Jahre in dieſem Erdteil aufgehalten hat. Seine Aus⸗ führungen wurden mit beſtem Dank entgegenge— nommen und möchten wir denſelben auch an dieſer Stelle wiederholen. Eine Fflanzenbeſtellung wurde für die nächſte Sitzung ins Auge gefaßt. Verſammmlung vom 11. Februar 1914. Eingegangen waren die Zeitſchriften, ſowie eine Einladung unſeres Brudervereins „Waſſerſtern“, der nach Möglichkeit Folge geleiſtet werden ſoll. Der angekündigte Vortrag mußte diesmal wegen dringlicher Verhinderung des Referenten aus- fallen, an ſeiner Stelle unterhielt man ſich lebhaft über Liebhaberfragen. Auch die nun folgende Pflanzenbeſtellung löſte eine intereſſante Diskuſſion aus, wollte ſich doch jedes mit möglichſt dankbaren Pflanzen, teils für das Aquarium, teils für die Freilandbecken, verſehen. Beſonders wurden die verſchiedenen Sagittaria-Knollen beſtellt, was ſchon in der noch frühen Jahreszeit ſeinen Grund hat. Die Ausführung der Beſtellung wurde der Firma Kiel übertragen. Da unſer nächſter Ver— ſammlungstag auf Aſchermittwoch fallen würde, wurde beſchloſſen, an dieſem Tage eine Wer— ſammlung nicht abzuhalten und bitten wir alle Mitglieder, dies berückſichtigen zu wollen. Die nächſte Verſammlung findet am 11. März ſtatt und werden auch an dieſem Tage die beſtellten Pflanzen verteilt. Verloſung und Sammelbüchſe ergaben gute Reſultate. Der Borftand. Leipzig. „Biologiſcher Verein“. Sitzungsbericht vom 3. Februar. Samen von Cyperus adenophorus und Cyperus spec. von Joh. Albrechthöhe, Deutſch-Südweſt⸗ afrika, ſind eingetroffen und werden verteilt. Verloſt werden Platipoecilia, die Herr Clemens geſtiftet hat, ſowie Schwimmthermometer. — Herr Schmalz hält ſeinen Vortrag über „Rädertierchen“. Er ſchildert eingehend den Bau, ſowie die Lebens⸗ weiſe dieſer im Haushalte der Natur ſo wichtigen Lebeweſen. Ein Mikroſkop hatte Herr Cand. zool. R. Mertens gütigſt zur Verfügung geſtellt. Aus ſeiner großen Sammlung lebender Terra— rientiere hatte Herr Mertens Blanus cinereus, ſowie Chelydra serpentina zur Beſichtigung mit⸗ gebracht. Blanus cinereus, die Netzwühle, gehört zur Familie der Ringelechſen oder Doppelſchleichen, Amphisbaenidae. Die Geſtalt dieſes unterirdiſch lebendenden Tieres iſt vollſtändig die eines Wur⸗ mes. Der Leib iſt überall gleich dick und mit einer derben Haut bekleidet, der Schwanz iſt kurz, und die Augen, ganz verkümmert, ſchimmern höchſtens als dunkle Punkte durch die Körper- haut. Mit ihrer abgerundeten Schnauze bohren ſich die Netzwühlen engen Gänge in feuchte Erde, in denen ſie ji) vor⸗ und rückwärts wie Würmer bewegen können. Das Wurmähnliche dieſer Tiere wird noch erhöht durch Ringfurchen, von denen bei Blanus cinereus etwa 140 vorhanden find. Intereſſant ift, zu beobachten, wie gleiche Lebens⸗ 141 weiſe die gleiche Geſtalt bei den verſchiedenſten Tierklaſſen hervorrufen kann. Ich erinnere hier an die den Doppelſchleichern ſo außerordentlich ähnlichen Blindwühlen, Apoda, die aber zu den Amphibien gezählt werden. Anſere Netzwühle, Blanus cinereus, lebt in den weſtlichen Mittelmeerländern, Spanien, Marokko, Algerien. Sie erreicht eine Länge von 22 cm. Im Freien ſoll ſie hauptſächlich von Tauſendfüß⸗ lern leben. Herr Mertens füttert die gut in Gefangenſchaft aushaltenden Tiere mit zerquetſch⸗ ten Mehlwürmern. Die Alligatorſchildkröte, Chelydra serpentina L., von der Herr Mertens ein kleines Efemplar vorzeigte, kommt von Nordamerika bis Ecuador vor. Auffallend an dieſer Schildkröte iſt der lange, Panzerlänge erreichende, krokodilartige Schwanz, der auf ſeiner Oberſeite einen Kamm knöcherner, ſpitzer Zacken trägt. Die Alligator⸗ ſchildkröte erreicht eine Länge von 90 cm. Sie lebt in Flüſſen und Sümpfen. Fiſche, Fröſche und andere Weichtiere dienen als Nahrung. Friſch gefangene alte Tiere ſind äußerſt biſſig, und können mit ihrem kräftigen, raubvogelartigen Schnabel gefährliche Wunden beibringen. Im Aquarium füttert man die Alligatorenſchildkröte mit Fleiſch, Würmern und kleinen Fiſchen. Die nordamerikaniſchen Tiere halten Winterſchlaf und bedürfen keiner Heizung. Waldenburg i. Schl. und Terrarienkunde.“ Sitzung vom 3. Februar. Nach Erledigung der geſchäftlichen Alngelegen- heiten und Erſtattung der Zeitſchriftenberichte durch die Herren Rektor Wagner und Knapp— ſchaftsbeamten Bobiſch hielt der 1. Vorſitzende, Herr Bankvorſteher Kellert, vor einer ſtark be⸗ ſuchten Verſammlung, zu der ſich auch diesmal wieder mehrere Gäſte eingefunden hatten, einen Vortrag über „Anjere Waſſerinſekten.“ Auf die Einzelheiten dieſes recht ausführlichen Vortrages näher einzugehen, möge uns erſpart bleiben. Der Vortragende empfiehlt allen Freunden des Waſſers und Liebhabern von Aquarien, hinauszuziehen in die Natur und das Inſekten⸗ leben unſerer Gewäſſer mit eigenen Augen zu ſehen. Um es aber auch näher kennen zu lernen, iſt die Haltung unſerer Waſſerinſekten in beſonders hierzu hergerichteten Gläſern für jeden Natur⸗ freund von großer Wichtigkeit. Die Wiſſenſchaft von der niederen Lebewelt des Waſſers iſt ver— hältnismäßig noch jung und jeder möge dazu beitragen, noch viel Neues zu erforſchen; denn auch dieſe Tierwelt iſt entſchieden der Beachtung wert. Leider ſind in unſerem Kohlenrevier die meiſten unſerer Tümpel mehr oder weniger ſtark ammoniakhaltig und folgedeſſen frei von Waſſer⸗ tieren jeglicher Art, ſodaß wir mehr auf die außerhalb dieſes Reviers meiſt weit entfernt liegenden Gewäſſer, angewieſen ſind. Trotzdem wird aber der Verein im kommenden Frühjahr eine Anzahl dieſer Tiere ſammeln und ſie im Vereinslokal öffentlich zur Schau ausſtellen. Mit dieſer Schau iſt zugleich eine Zierfiſchſchau — „Verein für Aquarien⸗ ähnlich wie im Vorjahr — im engſten Rahmen geplant. Durch dieſe Schau bezweckt der Verein durchaus keinerlei geſchäftliche Vorteile, will viel⸗ mehr die Aquarien⸗ und Terrarienkunde ver⸗ breiten, um namentlich auf die Jugend belehrend und erzieheriſch einzuwirken. Erich Stahn. 142 B. Berichte. "Außig. „Erſter Verein der Aquarien- und Ter⸗ rarienfreunde.“ Monatsverſammlung vom 11. Febr. 14. In Vertretung des Obmannes eröffnet der Stellvertreter, Herr Richter, die Sitzung und ver⸗ weiſt zunächſt auf die in den „Bl.“ und der „W.“ zur Orientierung der Mitglieder jeweilig ver⸗ öffentliche Tagesordnung der ſtattzufindenden Monatsverſammlung. Anſchließend an die Verleſung des Protokolles der letzten Ausſchußſitzung, aus welchem die Mitglieder mit Befriedigung konſtatieren, daß der Ausſchuß nunmehr mit Volldampf arbeitet, berichten Herr Schmeykal und Herr Aſchen⸗ brenner über ihre Bemühungen betreffs Veran⸗ ſtaltung eines Lichtbilder-Abends und wird dieſe Angelegenheit dem Ausſchuß zur weiteren Be- handlung abgetreten. Dasſelbe geſchieht mit den Einläufen. Als neue Mitglieder wurden ein⸗ ſtimmig aufgenommen: Fräulein Pepi Herlitze und Herr Franz Eichinger. Es gelangt nunmehr die Futterfrage zur Verhandlung. Die Mitglieder Schröer und Teltſcher offerieren Mückenlarven und Tubifer zu äußerſt günſtigen Bedingungen und wird den Mitgliedern ans Herz gelegt, ihren jeweiligen Bedarf nunmehr einzig und allein bei dieſen beiden Lieferanten zu decken. Weiters wurden die Fiſchevidenzliſten aufgelegt und aus⸗ gefüllt. Die Mitglieder ſind nunmehr in der Lage ſich über den Beſtand der Fiſche jedes an- deren Mitgliedes genau zu informieren und ſo bei Bedarf oder Austauſch ſofort an die richtige Quelle zu wenden. Die Liſten liegen in jeder Sitzung auf und kann das Studium derſelben angelegentlichſt empfohlen werden. Diejenigen Mitglieder, die auf Einbanddecken für die Zeit⸗ ſchriften reflektieren, werden erſucht, dies baldigſt bekanntzugeben. Zur Verloſung gelangen 1 Paar Nuria danrica, dann von Herrn Teltſcher geſpendet 4 Makropoden und 1 Paar Girard formos. Sie bringen der Mikroſkopkaſſe K. 9.—. Eine weitere K. 1.—, dem gleichen Zweck gewidmet, ſpendet Herr Direktor Linhart. Den Spendern wird ſeitens des Vorſitzenden der herzlichſte Dank aus⸗ gedrückt und der Wunſch geäußert, daß diejenigen Herren, die über überzählige Fiſche verfügen, fie jeweilig in die Monatsverſammlungen zur Ber- loſung oder zum UAmtauſch mitbringen mögen. Zum Schluß hält Herr Richter ſeinen bereits an⸗ gekündigten Vortrag über „Einrichtung der Becken und Verhaltungsmaßregeln zur bevorſtehenden Zuchtperiode.“ Er behandelt, geſtützt auf jahre⸗ lange, praktiſche Erfahrungen, ſowie glänzende Zuchterfolge dieſes zu jetziger Zeit ganz beſonders aktuelle Thema, aus dem ſpeziell die Anfänger gewiß großen Nutzen gezogen haben dürften. Der Ausſchuß bleibt bemüht, auch für die nächſte Zukunft für Vorträge zu ſorgen und ſo den Mitgliedern Gelegenheit zu bieten, ihre Kennt⸗ niſſe in der Ichthyologie zu erweitern und zu vervollſtändigen. Die nächſte Ausſchußſitzung findet am 18. Februar, die nächſte Monatsver⸗ ſammlung am 4. März ſtatt. P. RKayßer Budapeſt. „Budap. Aquarium és Terrar.Egyesület. Vor einigen Tagen ſtarb hier Herr Venzel Hendrich, der Vater unſeres Vereinsmitgliedes Carl Hendrich. Der alte Herr war einer der Bahnbrecher der Aquariſtik in Ungarn. Vereins- Nachrichten Sitzung vom 28. Fänner 1914. Herrn Robert Stehlo, Direktor der Ungar. Commerzial-Bank wurde infolge ſeiner Verdienſte auf commerziellem Gebiete von Sr. Majeſtät dem König der Titel eines Königlichen Rates ver— liehen. Herr Stehlo iſt der Vorſitzende des Buda- peſter Aquarien⸗ und Terrarien-⸗ Vereins; ans läßlich ſeiner Auszeichnung verſammelten ſich die Mitglieder, um ihren verdienſtvollen Präſi⸗ denten zu feiern. Die Geſellſchaft blieb bis ſpät nach Mitternacht in fröhlicher Stimmung bei⸗ ſammen, welche durch die genußreichen Geſangs⸗ vorträge des Herrn Rudolf Konta animiert wurde. — An gelungenen Trinkſprüchen fehlte es auch nicht, in denen die aquariſtiſchen Ver⸗ dienſte des Gefeierten gewürdigt wurden. — Der Vorſitzende dankte gerührt für die herzliche Ovation und verſprach, auch fernerhin zum Auf⸗ blühen des Vereins beizutragen. Georg von Michailovpits, Schriftführer. Dresden. „Waſſerroſe.“ Verſammlung am 7. Februar 1914. Bekanntgabe der Eingänge: 1. eine Karte des Herrn Liebſcher, mit welcher ſich derſelbe zur Annahme des von ihm bisher innegehabten Amtes als 2. Schriftführer, entſprechend der Wahl in der jüngſten Hauptverſammlung, bereit erklärt; 2. eine Offerte von Herrn Max Butter in Aue über Aquarien. Hierauf hält Herr Eng⸗ mann ſeinen Vortrag „Weber Blanfton-Gr- zeugung“. Herr Engmann kommt, bevor er auf ſeinen eigentlichen Vortrag eingeht, gewiſſermaßen als Einleitung zu demſelben, zunächſt zur Ver⸗ leſung einer Abhandlung über Fütterung der Teichfiſche, reſp über die für dieſelben gebotenen Futtermittel, welcher Artikel auf der im Vor⸗ jahre hierſelbſt ſtattgefundenen Fiſcherei⸗Aus⸗ ſtellung zur Verteilung gelangt war. Der Artikel war in einer ſo klaren leichtfaßlichen und über⸗ zeugenden Weiſe verfaßt, daß die Zuhörer den Ausführungen und hauptſächlich auch infolge⸗ deſſen, daß ſich die meiſten Punkte auch auf die Aquarienpraxis übertragen ließen, mit ge⸗ ſpannteſtem Intereſſe folgten. Referent legt hier anſchließend klar, daß dem natürlichen Futter vor dem ſogenannten Kunſtfutter entſchieden der Vorzug zu geben ſei, geht im Weiteren auf die Beſtandteile der einzelnen Futtermittel über und hebt hervor, daß Kalk bei keiner der genannten Futterarten fehlen darf. Die Herren Engmann und Gaſt haben von der genannten Ausſtellung von dem dort ausgeſtellt geweſenen „Planktol“, welches kleinſtes (Infuſorien) Futter erzeugen ſoll, Proben mitgenommen, mit denen in der kommenden Saiſon Verſuche angeſtellt werden. Am Ende ſeines Vortrages fügte Herr Engmann der ein⸗ gangserwähnten Abhandlung noch vielfach inſtruktive Ausführungen ein und verlas am Schluß ein von Profeſſor Dr. Zacharias in Plön, einer Kapazität auf dem Gebiete der Plankton⸗ Forſchung, ſeinerzeit über Plankton veröffentlichtes ſehr originelles Gedicht. Hierauf wurde Herrn Engmann vom Vorſitzenden für den lehrreichen, äußerſt intereſſanten Vortrag der Dank der Ber- ſammlung ausgeſprochen und von Herrn Hartlich für eine der nächſten Verſammlungen ein Bor- trag über „Periodizität des Plankton“ in Aus⸗ ſicht geſtellt. Herr Engmann verlieſt ſodann einen Artikel aus der Nummer vom 4. Februar dieſes Jahres des „Dresdener Anzeiger“ über Zi rer au u EB LT ren + N den „Farbenſinn im Tierreiche“ vom Kgl. Geh. Prapis anfügte. Hofrat Dr. Heß in München, dem Herr Sommer ein ſtaunenerregendes Beiſpiel aus der eigenen Der ſeinerzeit bei Kirchner in Dittersbach beſtellte, heute eingetroffene neue Durchlüftungsapparat wird vorgezeigt und Herr Wolff erſucht, dieſen Apparat in jeiner Be⸗ hauſung zu montieren, auszuprobieren und über den Befund ſeinerzeit zu berichten. Herr Fiſcher regt hierauf die Vorführung eines Lichtbilder— vortrages an, indem er ſich gleichzeitig erbietet, | den Apparat nebſt Films unter günſtigen Be⸗ N Frankfurt. dingungen zu beſchaffen. Nach Durchſprechung dieſes Punktes wurde gemäß einem Antrage des Herrn Fließbach beſchloſſen, das Angebot zu akzeptieren und ſoll der Vortrag Montag den 30. März a. c. im „Viktoriahaus“ ſtattfinden. KRichard Teichmann, Schriftführer. „Iris“, Verein für Aquarien- und Terrarienkunde. Generalverſammlung vom 22. Jan. 1914. Der Bericht des Vorſtandes über das ver— floſſene Vereinsjahr iſt in allen Teilen als ſehr günſtig zu bezeichnen. Neben einer größeren Anzahl Exkurſionen, nach unſerer tümpelreichſten Umgebung, iſt beſonders hervorzuheben, daß der Verein dank dem Entgegenkommen unſerer Stadt- verwaltung nunmehr in der Lage iſt, einen eigenen Tümpel zu beſitzen; ebenſo wurde dem Verein die durch ihren Reichtum an in unſerer in Liebhaberkreiſen allbekannte Gegend immer ſeltener werdenden Sumpfpflanzen „Grastränke“, welche unter Naturſchutz ſteht, pachtweiſe über- laſſen. Des weiteren konnte die „Iris“ auf ihr - 10jähriges Beſtehen zurückblicken und wurde dieſe Feier in Form eines wohlgelungenen Stiftungs- feſtes begangen. Auch in dieſem Jahre konnten wieder eine Reihe Mitglieder, die ſich am eifrig⸗ ſten an den Vereinsveranſtaltungen beteiligten, prämiiert werden und zwar wurde an 11 Herren eine Prämie verteilt. Der Kaſſenbeſtand iſt gut und iſt das Vereinsvermögen gegen das Vor— jahr ebenfalls gewachſen. Für Anſchaffung eines ſchiedene Gebrauchsgegenſtände. Projektions⸗ Apparates iſt bereits durch freiwillige Spende ein Fonds von zirka 90.— Mark zu⸗ ſammen gekommen. Der geſamte Vorſtand wurde in gleicher Zuſammenſetzung wie das letzte Jahr wiedergewählt, nur der Poſten des 1. Schrift- führers wurde mit Herrn F. Braun neu beſetzt. Protokoll der Sitzung vom 12. Februar 1914. Nach Erledigung der Eingänge wurde eine Beſprechung über einen event. zu veranſtaltenden Kappenabend abgehalten; da jedoch kein pajjen- des Lokal zu bekommen iſt, beſchließt die Ver— ſammlung einen Familienausflug nach Iſenburg, worüber den Mitgliedern noch Näheres mitge- teilt wird. Dem ausſcheidenden 1. Schriftführer Herr Gild wird vom Vorſitzenden für ſeine lang⸗ jährige, unermüdliche Tätigkeit der Dank des Vorſtandes ausgeſprochen. Zur Gratisverloſung kommen Fiſche, Futter, Transportkanne und ver⸗ J. Braun. Halle a. S. „Vivarium“, E. V. (Fortſetzung) Den Vorträgen folgte ſtets eine lebhafte Dis⸗ kuſſion, die wieder neue Anregung bot. Daneben wurden ſtändig Fiſche, Amphibien und Reptilien, ſowie Pflanzen der verſchiedenſten Arten vorgezeigt und beſprochen, beſonders Herr Schortmann ſorgte Vereins⸗Nachrichten 143 faſt in jeder Sitzung für ſchönes und reiches Demon- ſtrationsmaterial an Sumpf- und Waſſerpflanzen. Die Zuchterfolge und Beobachtungen bei der Pflege der Aquarien⸗ und Terrarienbewohner wurden mitgeteilt, Heizungs⸗ und Durchlüftungsapparate und ſonſtige Hilfsmittel wurden beſprochen, es fand ſtets ein reger Austauſch der Erfahrungen und Veobachtungen ſtatt. Herr Kuntzſchmann, Hamburg, den wir öfters als Gaſt begrüßen konnten, zeigte in drei Sitzungen ſchöne farben- prächtige „Neuheiten“, ſowie ſonſt intereſſante Fiſche vor, veranſtaltete auch in unſerem Vereins- lokale zwei kleine Ausſtellungen, die von den Mitgliedern ſowie anderen Intereſſenten ganz gut beſucht waren. Gemeinſchaftlich beſucht wurden der Zoologiſche Garten in Leipzig ſowie die Ausſtellung der Nymphaea-Leipzig. Auch verſchiedene Tümpeltouren fanden ſtatt, über die ſtets in der darauf folgenden Verſammlung referiert wurde. Die Verbandsfrage wurde in mehreren Sitzungen erörtert, man war ſich ſtets einig darüber, daß der Verein feſt und treu zum „Verbande deutſcher Aquarien- und Terrarien⸗ vereine“ halten müſſe. Es wurde daher, wie ſeiner Zeit nach Frankfurt a M., auch nach Stutt⸗ gart ein Delegierter entſandt. Die Verhandlungen mit dem Stuttgarter Kongreß, über die Herr Dr. Bindewaldt eingehend berichtete, haben dann gezeigt, daß wir auf dem rechten Wege waren, wenn wir dem Verbande treu blieben. Die Streitapt iſt begraben; der Verband kann und muß ſich jetzt nun zu dem entwickeln, als was er geplant war: nämlich die Vereinigung jämt- licher deutſcher Aquarien- und Terrarienvereine darzuſtellen. Hoffen wir, daß nun auch die Vereine, die dem Verbande bis jetzt noch fern ſtanden, oder doch wenigſtens eine „abwartende“ Stellung einnahmen, ſich zu ihm finden werden. Vor allem iſt mit Freuden zu begrüßen, daß ſeit dem Stuttgarter Kongreß die zeitweiſe ein— mal recht wenig vornehm geführten Streitigkeiten zwiſchen „Bl.“ und „W.“ ein Ende gefunden haben. And nach den Erklärungen, die die Ver⸗ treter unſerer beiden Fachzeitſchriften in Stutt⸗ gart abgegeben haben, ſteht zu hoffen, daß eine Wiederholung dieſer unliebſamen Konkurrenz⸗ kampfauswüchſe nicht zu befürchten iſt. Wir haben uns deshalb entſchloſſen, Vereinsberichte und Tagesordnungen wieder in beiden Zeitſchrif⸗ ten erſcheinen zu laſſen. Da der Stuttgarter Kongreß beſchloſſen hatte, daß ein Vorſtands⸗ poſten des Verbandes von unſerem Verein beſetzt werden ſollte, ſo wurde Herr Dr. Bindewaldt, der uns in Stuttgart ſo vorzüglich vertreten hatte, von uns in den Vorſtand des Verbandes ent- ſandt. Im verfloſſenen Jahre kam auch die Ge⸗ ſelligkeit nicht zu kurz, verſchiedene Abende mit Damen, eine Faſtnachtsſitzung u. ſ. w. wurden arrangiert und das Stiftungsfeſt, wurde es auch diesmal in kleinerem Kreiſe gefeiert, vereinte die Mehrzahl der Witglieder und ihre Damen zu fröhlichem Zuſammenſein. Herr Böttcher gab den Kaſſenbericht, aus dem hervorgeht, daß die Finanzen des Vereins recht günſtig ſtehen. Das iſt vor allem der aufopfernden Tätigkeit des Kaſſierers zu verdanken, wie allgemein mit Freuden anerkannt wurde. Nach den Berichten des Bücherwarts, Zeitungswarts und Berlojungs- warts wurde dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Die Neuwahl ergab folgendes Reſultat: Herr Dr. Pfahl erſter, Herr Dr. Bindewaldt zweiter 144 Vorſitzender. Herr Nette erſter, Herr Stöpke zweiter Schriftführer. Herr Böttcher Kaſſierer. Herr Kühn, Bücherwart. Herr Rudolph, Zei⸗ tungswart. Herr Schortmann, Sammlungswart, Herr Roſenbaum, Verloſungswart. Zu Kaſſen⸗ reviſoren wurden die Herren Queriſch und Schultz gewählt. Nachdem noch einige Anträge auf Satzungsänderungen angenommen waren, fand die Verloſung ſtatt, die wie gewöhnlich recht anſehnliche und wertvolle Gewinne aufwies. Kattowitz. „Verein der Aquarien⸗ und Terra⸗ rienfreunde, zugleich Verein für volkstümliche Naturkunde.“ 11. Februar Hauptverſammlung. Der neue Vorſtand beſteht aus folgenden Herren: Profeſſor Eiſenreich, 1. Vorſitzender; In⸗ genieur Frank, 2. Vorſitzender und Schriftführer; Schichtmeiſter Schubert, Kaſſenwart; Ingenieur Paul, Bücherwart. — Da der Kaſſenſtand ſehr günſtig iſt, ſollen öffentliche Vorträge mit Licht- bildern gehalten werden. Zu dem erſten Vor⸗ trage hat ſich Herr Oberlehrer Dr. Widmann erboten, und zwar für den April. Da außerdem für das Frühjahr Ausflüge geplant ſind, fallen die Sitzungen bis auf weiteres aus. Köln a. Rh. „Waſſerſtern.“ Protokoll vom 22. Januar 1914. Das Protokoll der letzten Sitzung wurde ver— leſen und angenommen. Darauf hielt Herr C. Vollmer den angekündigten Vortrag über die Wärmebedürftigkeit der Fiſche. Der Vortrag rief lebhaftes Intereſſe bei den Mitgliedern hervor, ſodaß ſich eine lebhafte Diskuſſion anſchloß. Herr Vollmer erklärte unter anderem, daß die häufige Degeneration bei Fiſchen ſehr oft auf zu große Wärme oder auf zu niedrige Temperatur zurück⸗ zuführen ſei. Unter Literaturbericht wurde ein Artikel aus dem Kosmos: Fiſchen mit Dynamit verleſen. So praktiſch und einträglich dieſes auch für den Berufsfiſcher ſein mag, ſo wird doch jeder wahre Naturliebhaber froh ſein, daß dieſe Art zu fiſchen in den meiſten europäiſchen Staaten verboten iſt. Es wurde der Antrag geſtellt, für unſere Sommerausflüge eine Sparkaſſe anzulegen, damit die Mitglieder bei den einzelnen Aus⸗ flügen nicht zu tief in die Taſche zu greifen brauchen. Der Antrag wurde einſtimmig an⸗ genommen und Herr Reſtaurateur Zenk mit Führung der Kaſſe betraut. Da unſere Sitzung am 19. Februar gerade mit Weiberfaſtnacht zu⸗ ſammen fällt, wurde beſchloſſen, an dieſem Tage eine karnevaliſtiſche-Sitzung mit Damen abzu- halten, wozu bereits mehrere tüchtige Karnevals— redner ihr Erſcheinen zugeſagt haben. Dem auf- geſtellten Programm nach zu urteilen, ſtehen uns einige?) genußreiche Stunden bevor und wird wohl kein Mitglied ſich dieſe entgehen laſſen. K. Seither. Lübeck. „Verein für Aquarien- und Terrarien⸗ kunde.“ Verſammlung am 13. Februar. Anweſend 22 Mitglieder. Ausgetreten iſt Herr Böddicker. Zum erſten Schriftführer wurde Herr H. Reyer gewählt. Der Bücherei wurden ſieben neue Werke zugeführt. Der Vorſitzende erſtattete Bericht über den zweitägigen Vortragskurſus des Vereins⸗Nachrichten gehalten. Anknüpfend an die Ausführungen ent⸗ . Zentral⸗Fiſcherei⸗Vereins für Schleswig⸗Holſtein. Es wurden dort eine Reihe intereſſanter Vorträge ſpann ſich eine längere Debatte über „neues vom Verhalten und Wachstum des Aales“ und „über ſchädliche Abwäſſer und ihre Bekämpfung.“ Be⸗ ſchloſſen wurde: Ende März einen geſelligen Abend mit Damen zu veranſtalten, fortan keine Sitzungsberichte mehr in „Bl.“ und „W.“ zu veröffentlichen, ſondern dafür dieſen Zeitſchriften vierteljähr⸗ liche Berichte zu ſenden, die nur wichtige Beobachtungen und Zuchtergebniſſe enthalten. Alle inneren Vereinsangelegenheiten werden künftig fortfallen. Der Vorſtand. Magdeburg. „Vallisneria“, Verein für Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienkunde. Sitzung jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, „Drei Raben“, Breiteweg 250. Sitzung vom 22. 1. 14. Anſer früheres Mitglied Herr Regins meldet ſich an, da er ſeinen Wohnſitz wieder in Magde⸗ burg gewählt hat und wird einſtimmig aufge- nommen. Dem Vergnügungskomitee wird zur Abhaltung des Stiftungsfeſtes ein Betrag aus der Vereinskaſſe zur freien Verfügung angewieſen und ihm das Arrangement des Feſtes vertrauens⸗ voll überlaſſen. Die angeregte Statutenänderung wurde in der vorgeſchlagenen Form angenommen. = Schwerin (Mecklenburg). „Verein der Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienfreunde“. Generalverſammlung vom 10. Febr. 1914. Die Verſammlung wurde von Herrn Dammann für den verhinderten Herrn Tiede geleitet. Herr Dammann erſtattete den Kaſſenbericht; die Be⸗ lege wurden von den Herren Dörwaldt und Bremer geprüft und ein Kaſſenvorrat von 35 Mk. 46 Pfg. feſtgeſtellt. Dem Herrn Dammann wurde für ſeine erakte Kaſſenführung mit Dank Ent⸗ laſtung erteilt. — Die nun folgende Neuwahl des Vorſtandes ergab: 1. Vorſitzender Richter, Poſtſekretär; 2. Vorſitzender Hollender, Architekt; 1. Schriftführer Dörwaldt, Poſtſekretär; 2. Schrift⸗ führer und Bücherwart Greßmann, Kaufmann; Kaſſierer Dammann, Kaufmann. Herr Tiede hatte leider eine Wiederwahl abgelehnt. Zum Schluß wurden von den Anweſenden Fütterungs⸗ fragen und andere Vorkommniſſe in unſerer ſchönen Liebhaberei beſprochen. Der Vorſtand. Sprechſaal. Erwiderung an Herrn K. Riedel in Augsburg (ſiehe Sitzungsbericht des „Waſſerſtern“-Augs⸗ burg, „Bl.“ 1914, Seite 102). Zu Ihrer Kritik meines ſchon längſt in der „W.“ erſchienenen Aufſatzes „Mein Leguan“ in Nr. 6 der „Bl.“ bemerke ich, daß mich an der „Karri⸗ katur“, wie Sie ſich ausdrücken, des Tieres keine Schuld trifft, da die Reproduktion des an ſich guten Originals ungünſtig ausfiel. Jedenfalls weiſe ich Ihren Angriff entſchieden zurück und frage: „Was hat eine ſolche beleidigende Kritik, die auf offener Unkenntnis der Verhältniſſe be⸗ ruht, in unſeren Zeitſchriften für einen Wert?“ Guſtav Wagner, Neu⸗Alm. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. 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XXV Bezugspreis: e e 13 Hefte 2 Mk. Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands Oſterreich⸗Angarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. Anzeigen: = die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗ Ermäßigungen nach Vereinbarung. Inhalt dieſes Heftes: Fr. Schubert: Scheibenbarſchzucht im Zimmeraquarium. (Mit 2 Abbildungen) Curt Minkert: Der Süßwaſſerpolyp. (Mit 1 Abbildung) Winke und Ratſchläge für Aquarianer in monatlicher Folge. Dr. Kathariner: Aber die Krabben der Gattung Gelasimus. (Wit 3 Abbildungen) @ Literatur. — Vereinsnachrichten. | Auf dem Amſchlag: Anſere Fiſch⸗Anterſuchungsſtellen. IE Tagesordnungen. 1 Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, 0 | find ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb 0 f der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere u Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. „TRITON“ Verein für Alquarien- und Terrarienkunde zu Berlin er EIS Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends pünkt⸗ lich 9 Ahr im Reſtaurant Carl Haverlands Feſtſäle, C. 2, Neue Fried tichſtraße 35, liefert ſeinen Mitgliedern koſten⸗ los als Vereinsorgane nach Wahl zwei von t — drei Zeitſchriften: i 5 Alter für Anunvien: und Terrarienkunde“ „Wochenſchrift für Ag.⸗ und Terrarienkunde“ „Natur“ 10 Auf Wunſch liefern wir gegen jährliche Nachzahlung von 4 Mk. auch alle drei Zeitſchriften. 2 Satzungen, Mitgliederlifte, Bücherverzeichnis und Ver⸗ E zeichnis der Vorteile, welche der Verein feinen Mitgliedern, auch auswärtigen, und den ihm angeſchloſſenen Vereinen = ſonſt noch bietet, verſendet an jedermann die Geſchüftsſtelle des „Triton“, Berlin 600 08 Alexandrinenſtraße 1. größtes Amor Ser A den 8 ausländ. Aquar.- u. 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HUUETÜTTLERUERKEERTRRKRRLTRULKUKHURTERTRKRRERERLERUKKRRERUNERNRHRUERERKKUKKKRKKEHEHERKKELKERKKRRERUREURKRKURUNRRERERKKKKRRURRURUUHRKRKRRERERERRUKERURARERBERRLURERRUUKLERKARERERRURULKE Scheibenbarſchzucht im Zimmeraquarium. Von Fr. Schubert⸗Löwenberg. (Wit 2 Abbildungen.) Der breitgedrückte Scheibenbarſch blieb fiſche geblieben. Manche Tiere zeigen ſeit ſeiner Importierung — die erſte liegt ſich freilich ſcheu, namentlich ungewohnten faſt 15 Jahre zurück — ein geſuchter Erregungen, Umſetzen, Aquariumverſetzen Aquarien⸗ 3 und ähnlichem bewohner. 5 f gegenüber, Man hat ihn aber einge⸗ verſchieden ge⸗ wöhnte Fiſche nannt, je nach ſchwimmen den Zoologen, wohl meiſt an die ihn be⸗ der dem Zim⸗ ſchrieben. mer direkt zu⸗ Auf Grund gewandten der Priorität, Beckenſeite. — des Erſtbeſtim⸗ Auch die mungsrechtes, „Konkurrenz“, heißt man den Wettlauf ihn Mesogo- um die Neu⸗ nis tius heit, die dann chaetodon. recht bald im Der pracht⸗ Preiſe fiel, hat volle Fiſch er⸗ freut jeden Beſchauer; wenn er auch bisweilen ein ſehr ſcheues Weſen an den Tag legt, ſo kann man ſein ganzes Weſen er ausgehal- ten, ſein Preis iſt tatſächlich ein höherer als derjenige anderer Zier⸗ fiſche geblie⸗ ben. — Die Körperform des Fiſches iſt faſt oval nehm und ſcheibenförmig durchaus ele⸗ ausgebildet. gant bezeich⸗ Die Grund- Abb. 1 Scheibenbarſch (Mesogonistius chaetodon). Aufnahme von H. Ehnle. nen. Ruhig, ja farbe iſt gelb- würdevoll führt er ſich in ſeiner Waſſer⸗ braun, hellbraun, und wird von dunfel- wohnung auf. Der Scheibenbarſch iſt tat⸗ grauen, ſchwarzbraunen Querbinden durch— ſächlich auch einer der intereſſanteſten Zier- zogen. — Je nach dem Befinden tritt 146 Fr. Schubert: Scheibenbarſchzucht im Zimmeraquarium dieſe Bänderung bisweilen mehr oder weniger hervor. Im allgemeinen pflegt man ſogar hieran die Geſchlechter zu unterſcheiden, eigenartigerweiſe ſind die Männchen (auch in der ganzen Färbung) blaſſer, die Weibchen aber intenſiver in Farbe. — Das lebhafte Auge verleiht dem Fiſche ein intelligentes Ausſehen. Der Scheiben- barſch wird uns geradezu durch ſeine Zu— traulichkeit, mit der er ſeinen Pfleger be⸗ denkt, ſo lieb, ſodaß man ihn wirklich in ſeinem Fiſchbeſtand nicht miſſen möchte. Dabei iſt er mit Ausnahme des Fütterns in der Wartung anſpruchslos. Die Pflege des Scheibenbarſches iſt wirklich einfach. Geheizt braucht ſein Be— hälter auch winters nicht zu werden; mit 10 bis 15° C ift er im Winter ſchon zu- frieden. Hingegen hapert es oft mit der Ernährung; lebendes Futter iſt unbedingt nötig. Dabei verlangen fie auch Abwechs— lung; Daphnien, rote Mückenlarven und Enchyträen werden gern genommen, nicht minder kleinſte Regenwürmer. Alle Scheibenbarſche kann man dagegen nicht an kleingeſchnittene Regenwürmer gewöh— nen. Hier hilft eine Liſt; man ſetzt andere Fiſche den Scheibenbarſchen bei. Dieſe ſchnappen gierig nach den herabfallenden Regenwurmſtückchen. Es dauert. nur wenige Tage, bis auch die Scheibenbarſche dieſe Schnapperei erfaßt haben und nun mitſchnappen. So gewöhnt man fie an totes Futter, hingegen gelingt es ſelten, oder wohl gar nie, ſie an totes Futter zu gewöhnen, das ſie vom Erdboden auf— nehmen ſollen. — Das Gleiche wäre zu— treffend, wenn den Tierchen Kunſtfutter gereicht wird. Hiergegen hört man aber auch von ein— zelnen Tieren, die Trockenfutter nehmen; wir hätten es alſo auch bei Mesogonistius mit individueller Veranlagung zu tun. Im Durchſchnitt iſt aber nicht zuviel ge— ſagt, wenn behauptet wird, daß einige Tiere den Hungertod einem Kunſtfutter vorzogen. Der Scheibenbarſch iſt als einer der Fiſche auszuſprechen, der bei uns in un- geheiztem Becken ziemlich zuerſt laicht. Steigt die Temperatur auf 18 bis 20“ C, ſo beginnt bei den Tieren ſchon der Fort— pflanzungstrieb. Will man nun möglichſt gute Zuchterfolge erzielen, ſo ſetzt man das Paar in ein größeres Baſſin, etwa 50 430 cm. Das Becken darf auch nicht zu dicht bepflanzt ſein, namentlich nicht mit Myriophyllum u. ä., hingegen iſt dichte Vallisnerienbepflanzung nur ratſam. Nicht einen, ſondern mehrere Plätze halte man gänzlich von Pflanzen frei, da das Männ⸗ chen vorzieht, einen ihm beſonders zu ſagenden Platz ſelbſt zu erwählen. Be— ſtimmte Vorſchläge über Aquariengröße können ſelbſtredend nicht gegeben werden, denn ſie richten ſich immer nach Raum und Beſchaffung. Sind die Zuchttiere gute Exemplare, laichen ſie auch in weit kleineren Becken, natürlich darf man darin eine Aufzucht von Jungfiſchen nicht erwarten. Die wollen Platz haben zu ihrer Entwick— lung, ganz abgeſehen, daß in kleineren Becken niemals genügend Futtertiere vorkommen oder überhaupt gehalten wer— den können. e Das Feſtſtellen des Geſchlechts einzelner Tiere aus einer größeren Anzahl Scheiben— barſche iſt ſchwierig, und das nicht nur für den Anfänger. Merkmal des Mannes wird der ſchwarze Fleck faſt am Ende des Kiemendeckels be— zeichnet; doch iſt dieſes Zeichen oft irre— führend, denn man findet auch Weibchen mit großem Kiemendeckelfleck. Männliche Scheibenbarſche haben aber eine mehr geſtreckte Form, während bei weiblichen Tieren das Oval vorherrſcht. Leichter iſt die Beſtimmung des Geſchlechtes während der Laichzeit; die Grundfarbe erſcheint in dieſem Falle beim Männchen mehr gelblich, während beim Weibchen die Grundfarbe mehr in Weiß übergeht und hier die Querbänder tief ſchwarz hervortreten. Die Fiſche halten ſich namentlich im Frühling, ihrer beſten Laichperiode, gern paarweiſe; paarweiſe wäre natürlich groß zu ſchreiben. Das Männchen gräbt, wenn es ein Ehegeſponſt in Ausſicht hat, tüchtig Gruben im Sande. An dieſem Vergnügen beteiligt ſich auch gern das Weibchen, das man am Körperumfang erkennen kann. Meiſtens ſind aber Scheibenbarſche unter zehn Monaten noch nicht fortpflanzungs⸗ fähig. Hat das Männchen den geeigneten Platz zum Neſtbau gefunden, beginnt es alſo unter eigenartigen Drehungen um ſeine eigene Achſe eine flache, etwa fünf- markſtückgroße Grube aus dem Sande oder Aquariumboden auszuwerfen. Hierbei wirft er ſelbſt große Kieſel mit fort, auch dann, wenn ſie in ſeine Grube zurück— Als hauptſächlichſtes ..... 1 ̃⅛ ⁰iin 1 ͤ . ... ee ke ec che A 8 a. N y rollen. Nach der Vollendung des Neſtes ſucht ſich der Herr Scheibenbarſch unter den Töchtern des Aquariumvolkes eine ſchöne aus. Dieſe flieht zunächſt den ſtürmiſchen Liebkoſungen, doch weiß ſie der Scheibenbarſch durch Lockungen gefügig zu machen und immer wieder herbeizu— holen. Geht es einmal gar nicht auf ſanfte Weiſe, tun es nicht ſelten Unliebens⸗ würdigkeiten. Püffe, Knüffe und Stöße helfen dabei nach, aber bei dieſer Fiſchart koſtet es dem anderen nur ſelten das Leben. Gewiß gibt es auch Raufbolde unter ihnen, das ſoll gar nicht beſtritten werden, aber Fr. Schubert: Scheibenbarſchzucht im Zimmeraquarium 147 mehrmals, ich habe mindeſtens immer 6 bis 10 Mal zählen können. Während der Laichablage wird das Männchen noch blaſſer, als es bisher ſchon geweſen iſt. 100 Eier ſind das wenigſte, was gelegt wird. Vielfach ſind es aber mehrere hundert, leider kommen im engen Aqua— rium verhältnismäßig wenig aus bezw. laſſen ſich nur wenige groß ziehen. Sieht man das Weibchen matt in einer Ecke hängen, es muß nach ſeiner ehelichen Pflicht vor dem Männchen fliehen, dann fange man es heraus. Dies ſoll jedoch nicht zu früh geſchehen. Im letzten Falle m durchſchnittlich find es doch ziemlich harm⸗ loſe Tiere, die jedem Liebhaber Freude bereiten. So naht die Zeit des Ablaichens, das meiſt in den frühen Morgenſtunden vor ſich geht. Das Weibchen folgt dem Gemahl in die Neſtgrube, wo die Laichabgabe vor ſich geht. Dabei nehmen beide Tiere eine ſchräge Stellung ein und unter erregten, zitternden Drehungen werden immer nur einige Eier abgeſtoßen, die — vom Manne befruchtet — am Sande liegen, kleben bleiben. Der Laichakt wiederholt ſich Abb. 2 Scheibenbarſch beim Auswerfen der Neſtgrube. Zeichnung von Joh. Thumm. kommt es vor, daß die Tiere ſpäter häufig nie wieder miteinander kaichen. Jeden⸗ falls darf man beim Herausfangen nur mit Vorſicht und Obacht vorgehen, nie darf man Scheibenbarſche unnötig ſtören. Kommt es doch beiſpielsweiſe vor, daß man, mit Lichtſchein an das Aquarium tretend, die Scheibenbarſche ſo erſchreckt, daß ſie ſich nicht wieder beruhigen, ja nur zu oft dadurch eingehen. Wie toll rennen ſie an die Aquarienwände. Wie bei faſt allen neſtbauenden Fiſchen übernimmt nun auch das Männchen des 148 Scheibenbarſches die Brutpflege; es fächelt den Eiern mit ſeinen Bruſtfloſſen fortgeſetzt bis zur Entwicklung ſauerſtoffreichen Waſſer⸗ ſtrom zu. Während dieſer Brutzeit wird auch bei dieſem Zierfiſch jeder ſich Nahende als Feind betrachtet und angefallen, zum mindeſten jedoch vom Neſte ferngehalten. So kann es kommen, daß ſelbſt in einem Geſellſchaftsaquarium mit ſog. Friedfiſchen Scheibenbarſche ans Ablaichen gehen und ſogar verhältnismäßig viele aufgezogen werden könnnen. Die Entwicklung der Eier, ihre Inku⸗ bation, dauert nach meinen Erfahrungen bei einer Temperatur von 20°C zwei bis drei Tage. Nachdem verbleiben die Jung⸗ fiſche noch einen Tag in der Grube, den darauffolgenden 2. oder 3. Tag begeben ſie ſich an nahe Gegenſtände und man ſieht ſie vereinzelt an den Glasſcheiben oder Pflanzen hängen. Sind die Jung— fiſche ausgeſchwärmt, dann gibt auch das Männchen ſeinen Pflegepoſten auf. Nun tut man gut, dasſelbe herauszufangen, denn es bekommt leicht kannibaliſche Gelüſte und räumt unter ſeinen eigenen Kindern auf. Je wärmer das Zuchtaquarium von Meso- gonistius ſteht, deſto ſchneller vollzieht ſich die Entwicklung, jedoch dürfen Scheiben— barſche nie warm gehalten werden, denn Wärme entzieht dem Waſſer viel Sauer- ſtoff. Dieſes Lebenselement aber iſt gerade den Scheibenbarſchen überaus nötig. Man ſetzt daher in die Scheibenbarſch-Kinder⸗ ſtube gern eine Durchlüftung ein; in größeren Becken freilich iſt eine Durch⸗ lüftung (Einbringen von Luft, Sauerſtoff) nicht nötig. Die Aufzucht der Fiſchjüngſten, vieler Embryonen bei nicht infuſorienreichem Waſſer, iſt ſchwierig. Je größer die An— zahl der Jungfiſche, deſto größer natürlich iſt der Infuſorienreichtum für ſie zu halten. Mit ſtaubfeinem Trockenfutter habe ich noch keine Scheibenbarſche aufziehen können. Curt Minkert: Der Süßwaſſerpolyp Hat man die Tiere daher in einem großen Baſſin laichen laſſen, dann hat man ge⸗ wonnenes Spiel; man braucht nur wenig mit Heubündelchen, Salataufſtreuen uſw. nachzuhelfen. Sind reichlich Infuſorien vorhanden, dann wachſen die kleinen Fiſche ſchnell heran und können ſogar nach weni— gen Sagen vielfach ſchon kleinſte CEyclops und feinſte Daphnien bewältigen. Dabei erreichen ſie in fünf Wochen eine Größe von 1 cm. Bald zeigt ſich ſchon die erſte Färbung bei dieſen Tierchen. Haben ſie ſchon 2 cm erreicht, iſt es ein netter An— blick, die Fiſchchen im Becken ſich tummeln und das Aquarium durchſtreifen zu ſehen. Leider gehen die meiſten Scheibenbarſch— junge nach zwei Wochen ein; allmählich lichtet ſich der große Haufe zappelnder Kommata, wie die Scheibenbarſchjüngſten ausſehen. Ihnen fehlen die nötigen Lebens⸗ bedingungen, vor allem eine gehörige Fütterung mit allerfeinſtem, durchgeſiebtem Lebendfutter, mit Infuſorienwaſſer unſerer Tümpel, anders iſt das allmähliche, aber meiſt immer eintretende Maſſenſterben auch nicht erklärlich. Darum heißt es, gut füttern und die größeren Jungfiſche, die Tiere wachſen ſehr verſchieden, herausfangen und in andere Aquarien umſetzen. Sit der zu den Raubfiſchen — Perci- formes, Barſchfiſchen — zählende Scheiben— barſch auch gerade kein ausgeſprochener Pirat — hin und wieder leiſtet er ſich auch ein Räuberſtückchen — ſo kann man ihn doch im Geſellſchaftsaquarium mit anderen Friedfiſchen zuſammenhalten, namentlich dann, wenn er von Jugend auf viel mit anderen Fiſchen zuſammen⸗ gelebt hat. Dann zeigt er ſich ſogar ganz gutmütiger Natur. Jedenfalls iſt der Scheibenbarſch einer der ſchönſten, ja ſogar wertvollſten Aquarienfiſche. Aberall ſpricht er an und wird überaus gern gekauft, ſo daß ſeine Zucht ſtändig dankbar und loh⸗ nend bleibt. U OD DO Der Süßwaſſerpolyp. Von Curt Minkert, Dresden. Hydra! Ein Stirnrunzeln beim Lieb— haber, ein Grollen beim Züchter, wenn ſie dies Wort hören. Dem einen vermindern ſie das ohnehin ſpärliche, teure, lebende Futter, den andern drohen ſie um die (Wit 1 Abbildung.) Früchte eingehender Pflege und aufmerk— ſamer, naturgemäßer Behandlung durch Dezimieren der Jungbrut zu bringen. Wie das Mädchen aus der Fremde er— erſchienen ſie, aber ſie bleiben, bleiben trotz aller Bäder, aller mechaniſchen Beſeiti— gungsverſuche, ſie ſind jo lange da, bis eine Radifalfur mit dem Inhalt des Beckens aufräumt, die Fiſche im neu ein- gerichteten Heim unterbringt und den ſonſtigen Inhalt an Pflanzen und Boden— grund dem Wülleimer einverleibt. Auch — . — Ne „ ————— — — . A zuſammengezogenes Exemplar. mn en — gebracht. bei mir waren ſie eines Tages da und — blieben. In drei Becken von 17 ſind ſie heute noch, und ich finde mich mit ihrem Daſein ab jo gut es geht. Eigentümlich war ihre Invaſion. Ich beziehe mein lebendes Futter von demſelben Händler und verteile den Inhalt einer Lieferung gleichmäßig auf alle Aquarien. Nur in — — — Curt Minkert: Der Süßwaſſerpolyp Hydrozoa, Hydromedusae. Hydra. | 149 vieren fanden ſich die unbeliebten An— kömmlinge, alle anderen blieben frei von ihnen. Da ſie weder grüne Farbe haben, noch am unteren Körperende ſtielförmig abgeſetzt ſind, haben wir es mit dem ge— meinen Süßwaſſerpolypen zu tun. Meine Tiere ſind von hellgrauer Farbe, daß man Süßwaſſerpolypen (Hydra). Figur 1 zeigt ein ausgeſtrecktes Exemplar mit größerer und kleinerer Knoſpe (Sprößling), bei a ein Fig. 2 läßt inmitten des Fangarmkranzes die Mundſcheibe und Mundöffnung ſehen. ein Längsſchnitt durch einen Polypen: man erkennt den zweiſchichtigen Bau der Körperwand (Innen- und Außenblatt). Die be⸗ wimperten Zellen des Innenblattes (Entoderms en) enthalten beim grünen Armpolypen die Algen-, diejenigen des Außenblattes (Ektoderms ek) die Neſſelzellen. Letztere ſind in Figur 4, einem Stück der Körperwand im Längsſchnitt, zu beſonderem Ausdruck Bei a eine einzelne Neſſelzelle geſchloſſen, bei 5 dieſelbe aufgeplatzt. Pichler's Witwe & Sohn in Wien erſchienenen Wandtafel. Figur 3 iſt Nach einer von Pfurtſcheller gezeichneten, bei ſie faſt weiß nennen könnte. Ich verſuchte ſie durch das bekannte Verdunkelungsver— fahren nach einem Lichtſtreifen an der Vorderwand zu locken. Das Ergebnis war gleich Null. Heute noch beobachte ich Tiere, die ſich ſtändig im Schatten auf- halten, wenn man beinahe lichtloſe Stellen an der Zimmerſeite hinter Steinen ſo be— 150 zeichnen darf. In den verſchiedenſten Stellungen kann man die Tiere ſehen, von oben herabhängend, an der Glaswand oder an Pflanzen wagrecht oder ſchräg, am Boden oder auf Steinen ſenkrecht nach oben ins Waſſer hineinragend, wobei ſie ihre mit vier Arten von Neſſelkapſeln be- wehrten Tentakeln in entſprechender Rich- tung von der Leibesöffnung ſtrahlenförmig ausbreiten oder manchmal ſchlaff einem Fadenbündel gleichend, gleichſam vom Waſſer tragen laſſen. Auf den harmloſen Poſthornſchnecken haben ſie ſich angeſiedelt, wie die Seeroſe auf der Schneckenſchale des Einſiedlerkrebſes, ja ſogar auf dem Gehäuſe einer großen Lymnaea stagnalis harren einige ihrer Beute, auf dem Ge— häuſe ihrer angeblichen Todfeindin, die ihnen leider bis heute noch nichts getan und nach Entfernung der übrigen Pflanzen die Waſſerlinſen verzehrt, die die natürliche Decke des einen Behälters bilden. Aus dem entfernte ich die Fiſche, um mich ganz den Polypen zu widmen. Solange ich Daphnien hatte, war die Ernährungs— frage leicht; nur fand ich, daß bei weitem mehr Tiere durch die explodierenden Kapſeln der Polypen betäubt zu Boden fielen und dort verendeten, als in dem wahrlich ausdehnungsfähigen Hohlraum des Tieres Platz fanden. Hierdurch erklärt ſich ihr großer Schaden im Aquarium, der Futter- verluſt iſt ſtets beträchtlich, und die Barben- und Zahnkarpfenarten, welche die Becken bevölkerten, machten ſich nichts aus den Leichen. Im obenerwähnten Polypen— becken mußte ich die Hydren ziemlich drei Wochen hungern laſſen, da das lebende Futter knapp wurde. Dann verſuchte ich es mit der Fütterung roter Mückenlarven. Es waren ſolche dabei, die ebenſo groß, manchmal größer als die Polypen waren. Eigentümlich verhielten ſich letztere, wenn eine Larve die Tentakeln berührte. Sie zogen ſich ſofort zuſammen, ſodaß ſie nur noch ein Klümpchen bildeten, aber ſie hielten die ſich lebhaft ſchlängelnde Larve feſt, auch wenn augenſcheinlich nicht alle Fangarme in Sätigfeit traten, was ich mehrfach beobachten konnte. Wenn nach einiger Zeit das Opfer nicht mehr zappelte, ſo begann die eigentliche Mahlzeit. Der Polyp ſtülpte ſich gewiſſermaßen über die Larve — vergleichsweiſe möchte ich ſagen, wie man einen Handſchuh über den Finger zieht — bis dieſe den Innenraum ausfüllte. Auch dann, wenn eine Knoſpe, ein Jung⸗ Curt Minkert: Der Süßwaſſerpolyp tier, einen Teil des Biſſens im Anfange mit den Tentakeln mit gefaßt hatte, ge⸗ langte ſtets die Beute ganz in den Magen des Muttertieres, ſodaß dieſes infolge der durchſichtigen Haut lebhaft rot gefärbt er⸗ ſchien. Die einſetzende Verdauung bewirkte eine Amfärbung des Biſſens, der Leibes⸗ inhalt wurde nach Stunden bläſſer, ſchließ⸗ lich grau und gewöhnlich nach 24 Stunden, ſpäteſtens nach 48, zeigte ein ſchwärzlicher Strich in der Mitte des Polypen an, daß ein reichlicher Biſſen eingenommen worden war. Am dritten Tage präjen- tierte ſich das Tier im Gewande der Un— ſchuld, neuer Beute gewärtig. Eine Wan⸗ derung der Polypen habe ich nicht beob— achten können, doch hat mich die große Menge derſelben vielleicht daran gehindert. Nie ſah ich, daß es einer Larve gelungen wäre, trotz kräftigſter Bewegungen, den Polypen von ſeiner Anterlage zu entfernen; die Poſthornſchnecken zogen den Fühler ein, mit dem ſie eine Hydra berührt hatten und änderten ihre Bahn, ſie gingen dem offenbar kitzlichen Hindernis friedliebend aus dem Wege. Ebenſowenig konnte ich beobachten, daß die Lymnaea ihnen zu Leibe ging, wie ich ſchon erwähnte, doch hoffe ich, daß ſie das tut, wenn die Waſſer⸗ linſen verzehrt ſind. Viele meiner Polypen zeigen ihr Wohlbefinden durch reichliche, ungeſchlechtliche Vermehrung an, Tiere mit zwei Knoſpen ſind außerordentlich häufig. In einem ſehr großen Element⸗ glas von über Um Höhe habe ich ein prächtiges Tauſendblatt — ſein genauer Name iſt mir nicht bekannt — welches in einem der vier mit Hydren verſeuchten Aquarien ſtand. Die herrliche Pflanze dauerte mich, deshalb behielt ich ſie und wollte ihr auch nicht durch irgend eines der bekannten Bäder eventuell Schaden zufügen. Schon über einen Monat be— findet ſich die Pflanze in dem genannten Glaſe, in dem ich die Polypen zum Hungertode verurteilt. Früher über die zahlreichen Zweige verteilt, ſind jetzt nur noch Tiere — allerdings in großer Zahl — 4 unten am Stengel rund herum zu finden. Wovon ſie leben, iſt mir ein Rätjel. Sie ſind faſt milchweiß durchſcheinend, alle dicht nebeneinander, aber anſcheinend iſt ihre Lebenskraft außerordentlich groß. Auch wenn ſie zugrunde gehen, werden ſie wohl als Dangergeſchenk ihre mitſtachliger Oberfläche verſehenen Eier zurücklaſſen und zu gegebener N Zeit habe ich ſie wieder, die Polypen. 4 7 a + | 2 ö . | 9 . a Le TE | ä $ 5 2 17 | Winke und Ratſchläge für Aquarianer in monatlicher Folge. — a a — Winke und Ratſchläge für Aquarianer 9 151 Monat März. Im letzten Akte zeigte ſich der ver— gangene Winter nochmals auf längere Zeit von ſeiner ſtrengſten Seite. So angenehm dies für begeiſterte Sportfreunde geweſen ſein mag — der Aquarienliebhaber war ſicherlich von dieſer lange dauernden Kälte— periode nicht erbaut und ſein Blick ſtreifte das Thermometer wohl häufiger als ſonſt, ob auch die nötigen Wärmegrade noch vorhanden ſeien. Ganz beſonders fühlbar machte ſich die Kälte in geheizten Aqua— rien, die im ungeheizten Zimmer ſtanden, da ſie viel von ihrer Wärme an die um— gebende kalte Luft abgeben mußten. Wie ich, ſo wird wohl noch mancher Liebhaber in ſeiner Sammlung von ausrangierten Heizvorrichtungen Umſchau nach Aushilfs— quellen gehalten haben und manches Stück, das bisher unbeachtet in der Kammer ſein Daſein friſtete, kam wieder zu Ehren. Strenge Herren regieren nun einmal nicht lange und ſo mußte auch dieſer Deſpote ſein Regiment aufgeben und dem beginn— enden Frühling Platz machen. Schon Ende Februar lachte goldener Sonnenſchein ins Fenſter und im Wärz wird es noch beſſer werden. Mit ihm beginnen für den Aquarianer die Hauptarbeiten. Gilt es doch, eine Reihe von Frühlingsarbeiten vorzunehmen, alte Behälter umzupflanzen und neue ein— zurichten. Dieſe Toilette der Aquarien nimmt viel Zeit in Anſpruch und der Lieb— haber tut gut, zeitig damit zu beginnen, denn nicht lange wird es dauern und die Fiſche werden dem Frühlingstriebe folgen und die Laichgeſchäfte beginnen. Um Wiederholungen zu vermeiden, möchte ich hier nicht auf all die Einzelheiten ein— gehen, ſondern verweiſe den Leſer auf W. und R. Blätter 1913 Seite 134. Wenn die Behälter inſtand geſetzt ſind, dann tritt die Frage der Beſetzung an den Lieb— haber heran. Die Entſcheidungen in dieſer Frage ſind jedenfalls ſehr wichtig und bedingen den Erfolg der kommenden Monate. Nicht die Anſchaffung und Aus- wahl von Zuchttieren allein habe ich dabei im Auge, ſondern überhaupt die Beſetzung der Behälter, den Ankauf von Pflege— objekten. Welche Punkte ſind nun bei dieſen Entſcheidungen zu berückſichtigen? Auf alle Fälle ſpielt die Größe der Be— hälter eine große Rolle. Verfügt der Liebhaber nur über kleinere Becken, dann darf er eben nur ſolche Fiſche anſchaffen, die ſich in kleinen Verhältniſſen wohl fühlen. Das ſind in erſter Linie alle Zahnkarpfenarten und zwar lebend- und eigebärende. Dabei möchte ich bemerken, daß es ratſam iſt, von lebendgebärenden Zahnkarpfen nur Vertreter der gleichen Gattung unterzubringen, damit Kreuzungen von vornherein ausgeſchloſſen ſind. Für mittlere Behälter eignen ſich Barben und ihre Berwandten, Maulbrüter und kleinere Cichlidenarten. Alle übrigen Cichliden (Geophagus, Hemichromis, Netroplus, Acara und Cichlasoma) ſowie Sonnenfiſche beanſpruchen große Behälter. Die Laby— rinthfiſche können wohl in kleineren Be— hältern gehalten und gezüchtet werden, doch wähle man auch bei ihnen mit Rück— ſicht auf die große Zahl ihrer Nachkommen— ſchaft lieber größere Behälter. Als Grund— ſatz gelte: lieber der Behälter zu groß als zu klein. Wenig beachtet werden oft die Licht— verhältniſſe bezw. die Sonnenbeſtrahlung und doch ſind auch ſie für das Wohlbe— finden und die Zuchterfolge ausſchlag— gebend. Schon im Intereſſe der Pflanzen iſt für möglichſt viel Licht zu ſorgen; dann wachſen und gedeihen die Pflanzen und produzieren reichlich Sauerſtoff. Wer ſeinen Aquarien dieſen Platz nicht geben kann, wird nie rechte Freude an ihnen haben. Wer ſeine Fiſche in den ſchönſten Farben prangen ſehen will, der muß ihnen Sonnenlicht zukommen laſſen, wodurch weiterhin die Laichgeſchäfte beſchleunigt werden. So laichen in den frühen Morgen— ſtunden unter der Einwirkung der Sonne mit Vorliebe Barben, Danio, Makropoden, Maulbrüter u. a. Freilich darf nicht über- ſehen werden, daß manche Fiſche Schatten lieben, der ihnen dann durch irgendwelche Vorrichtungen verſchafft werden muß. Kalt⸗ oder Warmwaſſerfiſche? Auch darüber muß ſich der Liebhaber bei An— ſchaffungen klar ſein. Verfügt er über keine Heizaquarien oder ſonſtige Heizvor— richtungen, dann muß die Auswahl der Fiſche mit beſonderer Sorgfalt getroffen werden. Wenn auch ſchließlich der Sommer glücklich vorüber geht, ſo werden ſich doch 152 ſchon im Herbſte große Schwierigkeiten einſtellen, ja, ſchon manche kalte Sommer— nacht hat großen Schaden angerichtet und die ſchönſten Hoffnungen zunichte gemacht. And wann darf er im Frühjahr mit der Anſchaffung beginnen, ohne befürchten zu müſſen, daß ein Rückſchlag in der Tem⸗ peratur eintritt? Er müßte mindeſtens bis Mai oder Juni warten und dann bleibt aber nicht mehr viel Zeit für die Zuchten und Aufzucht der Jungen übrig. Freilich könnte dem kalten Herbſte ein Schnippchen geſchlagen werden, denkt mancher Liebhaber; die Fiſche werden eben veräußert. Das geht aber oſtmals gar nicht ſo leicht und es müßte übrigens ein ſchlechter „Liebhaber“ ſein, der ſich von ſeinen Lieblingen trennt, gerade dann, wenn ſie ihm die meiſte Freude bereitet haben. Nein, nur ungern wird er ſich zu dieſem Schritt entſchließen können und Amſchau halten nach Heizvorrichtungen. Verſäumt er den richtigen Zeitpunkt, dann werden Krankheiten und ſchließlich Der: luſte eintreten. Welche Unſumme von Mühe und Arbeit aber die Heilung er— krankter Fiſche verurſacht, das kann nur der ſagen, der es am eigenen Leibe er— fahren hat. Am ſich vor all dieſen Scherereien zu bewahren, gibs es nur eines — richtige und ſorgfältige Auswahl der Pflegeobjekte in Rückſicht auf ihre Wärmebedürftigkeit. Da die Verſorgung der Fiſche mit Futter eine wichtige Rolle ſpielt, ſo iſt auch dieſer Faktor bei der Anſchaffung von Pflegetieren zu berückſichtigen. Wohl laſſen ſich die Fiſche halten auch wenn ſie nie lebendes Futter bekommen; aber das Ausſehen und das Benehmen der Dr. Kathariner: Aber die Krabben der Gattung Gelasimus Fiſche wird doch weſentlich durch eine zweckmäßige, abwechslungsreiche Ernähr⸗ ung beeinflußt. Weiterhin iſt zu bedenken, daß manche Fiſche überhaupt nicht an künſtliches Futter gehen und lieber den Hungertod erleiden, als nach den Körnchen aus der Futterbüchſe zu ſchnappen. Und wer gar Zuchterfolge haben will, der muß lebendes Futter zur Verfügung haben. Deshalb rate ich dem Liebhaber, auch dieſen Punkt bei der Auswahl von Fiſchen zu berückſichtigen. Als letzte Vorausſetzung für ein erfolg- reiche Haltung und Zucht von Aquarien— fiſchen möchte ich noch nennen, daß der Liebhaber die zur Pflege notwendigen Kenntniſſe beſitzt, daß er vollſtändig ver- traut iſt mit den Bedürfniſſen der Gäſte, die Einzug halten ſollen in ſeinen Becken. Die Anſprüche der einzelnen Inſaſſen ſind ſo verſchieden, daß ſie ſich, beſonders bei der Zucht, nicht alle über einen Kamm ſcheren laſſen, — was den einen zuträglich iſt, ſchadet vielleicht anderen. Deshalb verſuche der Liebhaber, ſich vertraut zu machen mit den Eigenheiten und Eigen— arten ſeiner Fiſche. Iſt ihm dieſes nicht durch Ausſprache mit einem erfahrenen Liebhaber möglich, dann muß er zur Literatur greifen. In den verſchiedenen Abhandlungen der Zeitſchriften wird ihm Aufklärung geboten werden. Fehler in der Behandlung rächen ſich oft bitter; deshalb: vorbedacht iſt beſſer als nachgetan. Die Beachtung dieſer fünf Punkte, die ich hier nur kurz geſtreift habe, iſt ſo wichtig für den Aquarianer, daß es wohl wert iſt, fie bei Anſchaffungen von Pfleg⸗ lingen ſich vor Augen zu halten. f Aug. Gruber. a O0 DO 2 IIe Were Das Seewaſſer aquarium ; | 71 ieee eee ieee eee Aber die Krabben der Gattung Gelasimus. Von Aniverſitätsprofeſſor Dr. Kathariner, Freiburg, Schweiz. Mit 3 Abbildungen. Eine der intereſſanteſten Gruppen der Krabben iſt unſtreitig die Gattung Gelasi- mus Latr. Charakteriſtiſch für das männliche Tier iſt die unverhältnismäßige Vergröß— erung einer der beiden Scheeren, während die beiden Scheeren bei dem Weibchen (o) viel kleiner und einander an Größe gleich ſind. Beſonders auffallend iſt noch, daß zwar bei der Mehrzahl der Männchen die rechte Scheere (a) größer iſt, in nicht allzu ſeltenen Fällen es aber auch die linke (b) ſein kann. Daß es ſich dabei um ein ſekundäres Geſchlechtsmerkmal handelt, iſt wohl zweifellos. Eine andere Frage iſt — PFF - die, welche biologiſche Bedeutung dieſe auffallende Erſcheinung hat. Gelasimus iſt eine Krabbe, welche auf den Korallen- bänken an den Küſten der tropiſchen Meere vorkommt, und zwar eine Art an der Küſte von Madagaskar, eine andere an der Küſte verſchiedener Inſeln der Südſee. Die abgebildete Form erhielt ich von der Inſel Bap, die zur Gruppe der Karolinen— inſeln gehört. Ich hatte dem Sammler gegenüber die Vermutung ausgeſprochen, die große Scheere könnte vielleicht dazu dienen, den Eingang zum Schlupfwinkel der Krabbe im Korallenſtock zu ſchließen, in die ſich das Tier geflüchtet hätte, eine Deutung übrigens, die ſchon deshalb wenig Wahrſcheinlichkeit für ſich hatte, weil nicht erſichtlich wäre, warum dann das minde— ſtens ebenſo ſchutzbedürftige Weibchen keine vergrößerte Scheere hätte. In der Tat wurde auch keine entſprechende Be— obachtung gemacht. Die Mitteilungen, welche mir der betr. Herr! zukommen ließ, erſcheinen mir fo intereſſant, daß ſie in Folgendem wörtlich wiedergegeben ſeien: „Was nun die Scheere der letzteren anbetrifft, ſo habe ich bisher noch keine neuen Beobachtungen machen können. Abrigens dachte ich, die Einſcheerigkeit dieſer Krabben ſei nichts ſo auffallendes, da es deren hier eine Menge der ver— ſchiedenſten Arten gibt. Wozu dieſe ſtarke Scheere dienen mag? Ich kann nur mit einer Vermutung dienen: da die— ſelbe bloß beim männlichen Geſchlechte vorkommt, liegt wohl der Gedanke nahe, P. Saleſius von der deutſchen Kapuzinermiſſion. Dr. Kathariner: Aber die Krabben der Gattung Gelasimus 153 daß dieſelbe wohl einige Bedeutung haben könnte bei dem Begattungsgeſchäfte. So— bald ſich ein ſolcher „Scheerenſchleifer“ einem Weibchen nähert, hebt er faſt be— ſtändig die ganze Scheere — ohne ſie auf— zuſperren — auf und ab in regelmäßigem, langſamem Takt; dann habe ich auch ver— ſchiedentlich beobachtet, daß Männchen mit der Scheere nach einem Weibchen ſchnappten, wenn es mir bisher auch nie gelungen iſt, einen eigentlichen Coitus der Tiere, die zu Hunderten geſchäftig durch— einander laufen, zu beobachten. Ich werde aber jetzt, um das Geheimnis der Scheere mehr zu lüften, mich mal ſpeziell auf das Be⸗ obachten verlegen, was ich bisher nicht getan. Dann habe ich auch geſehen, wie zwei Männchen, die einander ins Revier kamen, mit ihren klappernden Scheeren ſich gegen— ſeitig „in die Haare fuhren“. Endlich möchte ich annehmen, daß die kräftige Scheere, ſtatt das Schlupfloch zu ver— ſchließen, eher dazu dient, den Schlamm aus dem Lochgang hinauszuſchaffen, denn das habe ich ſehr oft bei dieſen wie bei anderen Krabben geſehen, daß ſie mit der Scheere Schlammbröckchen aus dem Loch heraus vor ſich herſchoben. Wie das Loch geſchloſſen wird, habe ich noch nie geſehen. Nun noch eine andere höchſt intereſſante Beobachtung bezüglich dieſer kleinen, roten Krabben, auf die mich zuerſt ein Kapitän, der hier zu Beſuch war, aufmerkſam machte. Derſelbe meinte beobachtet zu haben — und ich erinnere mich genau derſelben Beobachtung, — daß an der— ſelben Stelle, wo er morgens früh vor ſeinem Hauſe bei der Ebbe Hunderte der roten Krabben ſah, nachmittags eine Menge Krabben derſelben Größe, Geſtalt und Art nur von blaßgelber Farbe ſich tum— melte, während keine roten erſchienen, ſo daß er zur Vermutung kam, dieſe Krabben änderten zu verſchiedener Tageszeit oder etwa bei verſchiedenem Sonnenſtand, ver— ſchiedener Sonnenintenſität ihre Farbe, ſie zögen bei großer Hitze das Tropenweiß an. Wieviel Wahres daran iſt, kann ich nicht genau ſagen, nur ſoviel habe ich ſelbſt geſehen, daß an derſelben Stelle, wo ſonſt rote ſind, zu anderer Zeit bleiche, weißgelbliche ſind und zwar derſelben Größe, Geſtalt nnd Art. Ob das nun zwei verſchiedene Krabben oder dieſelbe Krabbe in verſchiedener Toilette iſt, kann ich mangels ſpezieller Beobachtung noch nicht ſagen.“ 154 : Literatur ; Brehms Jierleben, Bd. V, umfaſſend die zweite Abteilung der Lurche und Kriechtiere, neu bearbeitet von Prof. Dr. Fr. Werner, Verlag Bibliograph. Inſtitut Leipzig. Preis in Halbfranzband 12 Mark. Das phänomenale Sammelwerk, das in vierter Auflage im Erſcheinen begriffen iſt, widmet dieſen ſtattlichen 600 Seiten ſtarken Band lediglich den Echſen und Schlangen. Daß auch diesmal wie beim vorhergehenden Bande, in dem die übrigen Reptilien und die Lurche zur Darſtellung kamen, das Werk den Meiſter lobt, verſteht ſich bei der Erfahrenheit, Emſigkeit und Begeiſterung des neuen Bearbeiters von ſelbſt. Werner hat ſich der mühevollen Aufgabe, neuen Wein in alte Schläuche zu füllen, wiederum glänzend entledigt. Bei dem Rieſenmaterial, das ſeinem Wiſſens⸗ ſchatze zu Gebote ſtand, galt es trotz des großen Raumes doch manchmal, mit dem Platze haus⸗ zuhalten und die ſchwere Kunſt literariſcher Entſagung zu üben. Lob und Dank verdienen auch der Herausgeber (Prof. O. von Straſſen) und der Verlag für die ſplendide Ausſtattung des Bandes mit Bild— ſchmuck. Veſondere Anerkennung müſſen wir der hier weit mehr als im erſten Bande der Ab— teilung betätigten Einſicht zollen, daß gute Pho— tographien oft ein beſſeres Verſtändnis vom Ausſehen eines Tieres zu vermitteln vermögen als gut gemeinte Abbildungen von Künſtlerhand. Beſcheert uns doch Band V an Stelle der 12 Doppeltafeln mit Photoreproduktionen, die der annähernde gleichſtarke Band IWenthielt, deren 28! And da es möglich war, unter einem oft viel— fachen Angebot von brauchbaren Photos das Beſte zu erwählen, jo iſt eine Ausleſe znſammen⸗ gebracht, die einen jeden Naturfreund befriedigen wird, wennſchon nicht alle Aufnahmen aus⸗ nahmslos das Prädikat „muſtergültig“ verdienen. Daß ſich dieſes Lob nicht in gleichem Maße auch auf die Zeichnungen ausdehnen läßt, liegt wohl in der Natur der Sache. Wo nicht liebevollſtes Verſtändnis für die Tiere und intimſtes Ver⸗ trautjein mit ihrer Haltung und ihren Bewegungs— formen den Zeichenſtift oder Pinſel führen, da muß es manches Mißlingen geben. Um jo lieber ſoll anerkannt werden, daß ſich auch unter den künſtleriſchen Abbildungen manches Vortreffliche findet. Heubachs Farbentafeln ſind faſt durch⸗ weg wahre Kabinetſtücke; nur die hellblaue Strumpfbandnatter möchte ich ihm nicht glauben, ohne das Modell (hoffentlich kein nachgeblautes Spritſtück) geſehen zu haben und für die Ko⸗ rallenotter und Baumotter hätte er gern fräfti- gere Töne wählen können. Weit ſchlechter noch iſt jedoch in dieſer Hinſicht ſein im übrigen vor⸗ züglich dargeſtellter madagaſſiſcher Taggecko (Phelsuma) weggekommen. Was hätte ſich aus dieſem Vorwurf machen laſſen, wenn angeſichts eines auf der Höhe ſeiner Farbenpracht befind— lichen Terrariumſtückes die Palette mit Farbe beſchickt wäre! Allerdings darf man auch hier nicht die Rechnung ohne die abſchwächende Wirkung der Reproduktion machen. Kuhnert's Felſenagame iſt eine wahre Augenweide, nur ſchade, daß ſie, vom Künſtler allzu frei erfaßt, — 1111 * —1 11 Literatur — Vereins⸗Nachrichten mehr phantaſtiſch als naturwahr auf ſachverſtän⸗ dige Betrachter wirkt, und — zum Unglück für den Künſtler — ſchildert der Tert die Farben des Prachtgewandes dieſer Echſe ganz anders! Olnter- den Textzeichnungen begegnen wir unter vielem Neuen, teils recht guten, teils weniger guten Leiſtungen, noch manchem von früheren Auflagen übernommenen Kliſchee und dieſes Wiederſehen macht auch zumeiſt Freude. Auf einzelnes Alte aber hätte man gern verzichtet, ſo zumal auf den Mützelſchen Rotkehlanoli, der zwar nicht ſo ſehr verzeichnet, aber entſchieden durch ein ſtarkes Vergrößerungsglas vom Zeichner geſehen iſt, obwohl die Anterſchrift uns glauben machen will, daß dieſes Ungetüm einen Anolis carolinensis in natürlicher Größe darſtelle. Ahn⸗ liches gilt auch bezüglich der Abbildung des Mauergecko. Dr. P. Krefft. Vereins⸗Machrichten 111116 „fiillt Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Augsburg-Ingolſtadt. „Waſſerſtern“. (Schluß.) In Bezug auf die Ausar⸗ beitung von Prämierungsvorſchriften ſtehen wir auf dem Standpunkt, daß unſere Ausſtellungen einer Prämierung nicht bedürfen. Die ſportliche Seite ſollte vom Verbande nicht gefördert werden. Anſere Beſtrebungen müſſen von ihm unter allen AUmſtänden ernſter aufgefaßt und die natur kun d⸗ liche Richtung ſcharf betont werden. Daß es bei einigem guten Willen recht gut ohne „Preiſe“ geht, zeigen die Ausſtellungen München und Augsburg. Gerade die vermeintlich ungerechte Würdigung der einzelnen Objekte hat oft ſchn Zwietracht in die Vereine getragen‘. Das große Wort iſt: der Verband ſoll Vorteile ſchaffen. Gewiß iſt das gut; Vorteile wie Vorträge und Bilderſerien — unentgeltlich, aber 25 bis 30 Mark kann ein kleiner Verein nicht zahlen und ein größerer zahlt es nicht, weil er ſeine Vortragenden ſelbſt ſtellen kann — Beſchaffung billigen Beobachtungsmaterials, — vielleicht vor— erſt Abſchlüſſe mit Importfirmen, daß ſie an Verbandsvereine billiger liefern — Schaffung einer vollſtändigen einſchlägigen Bibliothek ꝛc. Aber das alles koſtet Geld und wieder Geld und ehe wir etwas verlangen können, müſſen wir den Verband erſtarken laſſen in friedlicher Arbeit. Wenn ein Vorſtand an der Spitze ſteht, der ſelbſtlos ſeine Kraft einſetzt für die gute Sache und dem man deshalb volles Vertrauen entgegen bringen kann, jollten die Vereine nicht zaudern, einmütig zum Geingen beizutragen und dieſen ehr- lichen, guten Willen unterſtützen; denn der Beſte erliegt, wenn er die Hilfe der Vereine nicht hat. Was der Verband erwirbt, erwirbt er für die Vereine. Perſönliche Intereſ⸗ ſen ſchalten aus. Ein großer Vorteil wird es ſein, wenn der Verband juriſtiſche Fragen durch ſeinen juriſtiſchen Beirat beantworten, eventuell durch— ı Obigen Ausführungen, die Ausſtellungen betreffend, kann ich nur beipflichten! Daß es auch ohne Prämtierung geht, bewies die diesjährige Ausſtellung des e e . Dr. Wolt. I I 1 7 | I I 4 fechten laſſen wird. Dieſe Anregung iſt unjeres Wiſſens bereits in das Auge gefaßt worden. Wir werden ſelbſtverſtändlich Vorteile, die der Verband uns bietet, gerne und dankbar an- nehmen. Wenn es dem Verbande gelänge, bedeulſamere Arbeiten oder Beobachtungen — auch aus Sitzungsberichten — die in der Zwiſchen⸗ zeit von einem Kongreß zum anderen erſchienen - find und aus der Feder von Liebhabern ſtam— men — zu ſammeln, um ſie bei der Verbands— tagung zur Sprache zu bringen, und gegebenen— falls den Beobachter zum Vortrag gewinnen könnte und wenn derartige für die Wiſſenſchaft wichtige oder wenigſtens wiſſenswerte Srrungen- ſchaften nach ſtrenger Sichtung durch eine zu wählende Kommiſſion in einem Kongreßberichte veröffentlicht und dieſer Bericht den wiſſenſchaft⸗ lichen Stellen übermittelt werden könnte, würden wir damit das Prädikat „Hilfswiſſenſchaft“ für unſere Sache verdienen können.? Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Verband das Studium unſerer Zeitſchriften tüchtigen Fach— männern anzuvertrauen hätte. Wir denken uns auch, daß Zeitſchriften unſerer Beſtrebungen des Auslandes ſprachenkundigenVerbandsmitgliedern zum Studium unentgeltlich überlaſſen werden könnten mit der Verpflichtung, uns über den Jn- halt regelmäßig in unſeren Fachzeitſchriften ein ausgiebiges Referat zu bringen, um uns auch über die Entwicklung unſerer Sache im Ausland auf dem Laufenden zu erhalten. Beſtimmungen und Ambeſtimmungen der Tiernamen wären im Kongreßbericht zuſammenzuſtellen, Neueinfüh— rungen zu vermerken, Neuerſcheinungen des Bü— chermarktes, von techniſchen Hilfsmitteln zu berüd- ſichtigen und kurz und ſachlich zu beſprechen. Dieſe Beſprechung ſollte aber ein ehrliches Urteil — insbeſondere auch über Hilfsmittel, die zuvor ſorgfältig geprüft werden müßten — auf das ſich die Liebhaberwelt verlaſſen könnte. Gerade hier wäre eine ehrliche Kritik von großem Nutzen. Doch wir ſetzen volles Vertrauen in die Verbandsleitung, denn wir wiſſen, daß ein Mann an der Spitze ſteht, der ſeine Perſon einſetzen wird. Gelingt es nicht, haben diejenigen Vereine die Verantwortung zu tragen, die ihre hilfreiche Hand verſagten oder die in ungeduldiger Forderung des AUnmöglichen das Gedeihen der jungen in der Entwicklung ſtehenden Pflanze untergraben. Berlin. Verein der Aquarien⸗ und Terr.⸗Freunde. Sitzung vom 17. Februar. Als neue Mitglieder begrüßen wir die Herren O. Aebrig und W. Herzberg. In unſerem letzten Bericht iſt Bleiweiß ſtatt Bleiglätte irrtümlich geſchrieben worden, was hiermit richtig geſtellt ſei. Herr Lehmann macht darauf aufmerkſam, daß in dem diesjährigen Kalender inſofern eine irrige Angabe enthalten iſt, als es bei Pantodon buchholzi heißt: Eier an Schwimmpflanzen. Das trifft nicht zu, die Eier haften oder kleben in keinerlei Weiſe an Pflanzen feſt, ſondern ſchwim⸗ men vielmehr vollkommen frei auf dem Waſſer eventuell in den Schwimmpflanzen. Die Panto- don buchholzi des Herrn Hermann haben zum zweitenmal abgela icht, und zwar waren von 70 Eiern 13 befruchtet. Herr Lin dſtädt hielt »Wer ſoll all das leiſten? Die „Bl.“ und „W.“ werden ohnedies zahlreichen wiſſenſchaftlichen Inſtituten und Gelehrten teils gratis, teils im Tauſchweg übermittelt; als „Hilfswiſſenſchaft“ wird die Aquarienkunde längſt anerkannt. Vereins⸗ Nachrichten darſtellen, 155 vor aufmerkſamen Zuhörern ſeinen Vortrag über Seewaſſeraquarien. Ein eingerichtetes, mit verſchiedenen Seetieren beſetztes Aquarium illu⸗ ſtrierte den Vortrag recht anſchaulich und es in⸗ tereſſierte allerſeits, daß die Einrichtung eines Seewaſſeraquariums unſchwer zu beſchaffen ſei und durchaus nicht allzuhohe Anforderungen an den Geldbeutel des Liebhabers ſtelle. Sicher gibt es hier auch einzelne Tiere, die infolge ſchwie⸗ rigen Fangens oder weniger verbreiteten Vor— kommens etwas hoch im Preiſe ſtehen, aber im allgemeinen iſt es auch dem minderbemittelten Liebhaber nicht unmöglich gemacht, ſich ein See— waſſeraquarium einzurichten. Natürliches See— waſſer iſt dem künſtlichen durchaus vorzuziehen, indes iſt auch künſtliches bei geeigneter Vorbe— handlung zu gebrauchen. Dieſes muß, eine rich⸗ tige Zuſammenſetzung vorausgeſetzt, möglichſt lange ſtehen und ſozuſagen ablagern, und nachdem erſt einige Wochen dem Sonnenlicht ausgeſetzt werden, ehe man Tiere hineinſetzt, damit ſich die notwendige Mikrofaunga entwickeln kann. Man tut aber im⸗ mer gut, wenn man dieſem künſtlichen Seewaſſer etwas natürliches hinzufügt. Bei dem Erwerb von Seetieren iſt es beſonders für den Anfänger vorteilhafter, eingewöhnte Tiere zu kaufen, friſch⸗ gefangenen ergeht es ebenſo wie friſchgefangenen Flußfiſchen. Sie gehen zum größten Teil ein, wenn ſie ihren alten Verhältniſſen entriſſen und ohne weiteres in andere ungewohnte gebracht werden, und verderben das Waſſer. Dieſes trüb- gewordene Waſſer muß natürlich durch klares erſetzt werden, man braucht es aber nicht weg— zuſchütten, ſondern füllt es in entſprechende Flaſchen und läßt es einige Wochen zum Ab⸗ klären ſtehen. Um für dieſe Zufälle gerüſtet zu ſein, muß man gleich anfangs das doppelte Duan- tum Seewaſſer anſchaffen. Beſonderer Wert iſt auf die Durchlüftungsanlage zu legen, denn ver⸗ ſchiedene Tiere ſind in kleinen Aquarien auf die Dauer nur bei künſtlicher Durchlüftung zu halten. In jeder Weiſe zweckentſprechend iſt der Durch— lüftungsapparat nach dem Syſtem Lind- ſtä dt, der auch das aufgeſtellte Schauaquarium durchlüftete und von dem Vortragenden in ſeiner Zuſammenſetzung an großem Modell gezeigt wurde. Verblüffend einfach iſt bei dieſem Apparat das Auseinandernehmen, ſowie das Zuſammenſetzen, welches einem jeden, der dieſen Apparat auch noch nie in Händen hatte, in wenigen Winuten gelingt. Ein Eindringen von Waſſer in die Luftwege iſt ausgeſchloſſen, weil der Lindſtädt⸗ apparat keine Ventile, ſondern zwei getrennt liegende Schieberſteuerungen beſitzt. Dieſe Steuer- ungen ſind in zwei getrennt liegenden Gehäuſen montiert. Intereſſant ſind die Olvorrichtungen für dieſe Schieberſteuerungen, welche dieſe vor Abnutzen und Feſtfreſſen ſchützen und gleichzeitig die Gewähr bieten, daß der Lindſtädtapparat abſolut ſicher funktioniert. Wir konnten uns überzeugen, daß der Waſſerverbrauch in vier Stunden bei zwei gut funktionierenden Aus— ſtrömern ein halbes Liter betrug, die Ausſtrömer arbeiteten vollkommen gleichmäßig, trotzdem kein Keſſel zwiſchengeſchaltet war. Wie wir hörten, bedient ein Lindſtädtapparat bis zu 200 Aus⸗ ſtrömern. Unſere Mitglieder, die dieſen Apparat beſitzen, erkennen ſeinen Vorzug vorbehaltlos an und würden nicht wieder zu dem altfränkiſchen Syſtem der Handpumpe zurückkehren. Fortſetzung folgt. 156 Hamburg. Verein Altonaer Aquarienfreunde e. V. Verſammlung vom 5. Februar 1914. Eröffnung durch den erſten Vorſitzenden, Herrn Oſtermann. Der Zeitſchriftenbericht wurde in recht klarer und ausführlicher Weiſe von Herrn Schmidt erſtattet. Aber Aluminiumheizkegel ent- ſpann ſich eine lebhafte Debatte. Die Anweſenden waren im großen und ganzen der Meinung, daß dieſelben, falls ſie nicht außerordentlich ſtark ge⸗ arbeitet, nicht gerade empfehlenswert ſind, ſchon daher, weil ſie vielfach wohl nicht aus reinem Aluminium hergeſtellt, ſondern Kompoſitionen find, die in kurzer Zeit dem Oryd zum Opfer fallen. Es waren verſchiedene Herren anweſend, welche ſolche Heizkegel benutzt und bei denen dieſelben kaum ein Jahr gehalten, beſonders bei Gasheizung. Für undicht gewordene Heiz⸗ kegel wurde empfohlen, dieſelben mit Kieſel⸗ guhr oder Lehm auszuſchmieren. Mit recht lächelnder Miene wurde der Bericht des Vereins „Vallisneria“ aufgenommen, wonach Herr Baar ein Girardinus guppyi-Weibchen vorzeigte, welches bereits Junge geworfen und ſich dann zu einem gut entwickelten Männchen umgewandelt hatte. Wir halten dieſes für etwas ſehr unwahrſcheinlich und ſind der Meinung, daß Herr Baar ſich derzeit, als er annahm, daß das Tier Junge ge- worfen hatte, wohl ein wenig geirrt hat und die Jungtiere wohl von einem anderen Grem- plar ſtammen.! Hierauf begann Herr Oſter⸗ mann ſeinen Vortrag: „Der Bernſtein.“ Er führte in leichtverſtändlicher Weiſe folgendes aus: Der Bernſtein iſt den Römern bekannt geweſen und Homer erwähnt ſchon den Bernſtein als eine koſtbare Ware der phöniziſchen Handelsleute. Den Griechen und Römern hat er vor allem als Schmuck gedient und galt eine kleine Menſchen⸗ figur aus Bernſtein derzeit mehr als ein lebender Menſch (Sklave). Auch in der Medizin wurde er vielfach angewendet, teils innerlich gegen Wahnſinn, Magenleiden ꝛc., teils äußerlich gegen Augen⸗ und Ohrenkrankheiten, teils endlich ſym⸗ pathetiſch als Amulett für kleine Kinder gegen Fieber und andere Krankheiten. Der Forſcher Göppert benannte die Art der bernſteinbildenden foſſilen Kiefer als Pinus succinifer und iſt dieſes die einzige, von welcher wir bis jetzt wenigſtens den Bernſtein ableiten dürfen. Man hat ge⸗ funden, daß die vom Bernſtein eingeſchloſſene Flora und Fauna dem Charakter keiner Zone der Erde, wie ſie jetzt beſchaffen iſt, entſpricht. Was den Fundort angeht, ſo iſt bis jetzt kein einziger auf der ſüdlichen Halbkugel als ſicher feſtgeſtellt. In Aſien kennen wir den Bernſtein, ferner in Galizien, Polen, Schweiz, Sizilien, Spanien, Frankreich, England, ſowie in ganz Deutſchland, aber beſonders im nördlichen Teil, zumal in den Oſtſeeländern, wo er noch jetzt nach heftigen Stürmen in großen Mengen ans Land geſpült wird. In ganz Samland werden jährlich etwa 10000 kg Bernſtein im Werte von 30 Pfg. bis 300 Mk. für das halbe Kilo ge— wonnen, wovon etwa 10% große, ſchöne Stücke ſind, die zu Kunſt⸗ und Schmuckgegenſtänden ver- wendet werden. 50% werden zu rohen Perlen— ſchnüren für den Orient und die Wilden verar— beitet und die übrigen 40% dienen der chemiſchen Technik zur Herſtellung von Bernſteinſäure, Bern⸗ ſteinöl und Bernſteinfirnis. Ein gutes Stück Bernſtein von ½ kg wird gewöhnlich mit 150 Mk. Selbſtredend. Mir iſt jener Bericht entgangen! Dr. Wolt. Vereins⸗Nachrichten bezahlt. Einmal wurde ein Stück von 6½ kg gefunden, wofür man 15000 Mk. bot. Welcher Luxus mit den Mundſtücken, die aus Bernſtein für Zigarrenſpitzen gefertigt ſind, getrieben wird, kann man ſchon daraus ſehen, daß auf der Welt⸗ ausſtellung in Sydenham ein Ausſteller vier Mundſtücke im Geſamtwerte von 1000 Pfd. St. und ein Anderer ein kurzes, kugliches Mundſtück, allerdings mit Edelſteinen beſetzt, im Werte von 305 Pfd. St. ausboten. 5 Aus dieſem Vortrag, für den Herr Oſtermann den Dank des Vereins und lauten Beifall der anweſenden Gäſte und Mitglieder erntete, konnten wir wieder einmal ſehen, daß der Bernſtein in vieler Beziehung unſere ganze Aufmerkſamkeit verdient. Nach Vortragsbeendigung wurde über unſere Ausſtellung diskutiert und feſtgeſetzt, Herrn Heller zu bitten, mit als Preisrichter zu fungieren. Es wurde bekannt gegeben, daß die Herren Profeſſor Dr. Lehmann, Dr. Wolterstorff und Strieker das Amt als Preisrichter in liebens⸗ würdiger Weiſe angenommen haben. Es wurde beſchloſſen, ſo viel wie möglich auch die Schulen zu unſerer guten Sache heranzuziehen. Die Ber- teilung weißer Mückenlarven konnte nicht vor⸗ genommen werden, da ſolche nicht eingetroffen waren. Herr Eterlich ſtiftete ein Präparat in Form eines Krebſes, welcher bei Péru in 20 m Meerestiefe gefangen iſt. Dem Spender werde nochmals an dieſer Stelle der Dank des Vereins! Hamburg. „Roßmäßler.“ Verſammlung vom 4. Februar 1914. Anweſend 43 Perſonen. Nach Erledigung der Eingänge findet die Aufnahme des Herrn Hopfel, Oberlehrer in Salzwedel, Bismarckſtr. 21, als Mitglied unſeres Vereins, ſtatt. Seinen Aus⸗ tritt ab 1. April meldet Herr Hoffmann an. Herr Conn hat wieder eine Anzahl Photo— graphien für unſer Album geſtiftet, wofür Herrn Conn noch hiermit gedankt wird. Ferner werden uns von demſelben Herrn 10 Diapoſitive zum Kauf angeboten und auch vom Verein er- worben. — Alsdann beginnt Herr Schwarzer mit ſeinem Vortrag über Pflege und Zucht der Waſſerpflanzen. Redner führte etwa aus: Dem Naturfreund bietet ſich in Wald und Feld, in Bach und Tümpel eine Fülle des Intereſſanten, welche in großer Menge Stoff zum Studium und zur Erforſchung der Natur bietet. Neben der Waſſerfauna, die wir als Spezialgebiet pflegen, iſt die Waſſerflora von einer nicht zu unter⸗ ſchätzenden Bedeutung für unſere Liebhaberei. Denn gerade die Waſſerpflanzen ſind zur Er⸗ haltung des biologiſchen Gleichgewichts in unſeren Aquarien unentbehrlich. Die Einteilung der Waſſerpflanzen geſchieht in 3 Hauptgruppen, näm⸗ lich: Unterwaſſerpflanzen, Schwimmpflanzen und Sumpfpflanzen. Während die erſte Art zum Gedeihen nur reinen Sandboden benötigt, iſt für die letztere unbedingt Nährboden erforderlich. Denſelben ſetze man zweckmäßig aus 2 Teilen Lehm, 1 Teil Erde und 1 Teil Sand zuſammen. Vortragender ſchildert dann noch die Zucht und Pflege der verſchiedenſten Waſſerpflanzen nach eigenen Erfahrungen. Reicher Beifall lohnte die intereſſanten Ausführungen Herrn Schwarzers. Hierauf ſetzt eine lebhafte Diskuſſion über den Vortrag ein. Zwecks Aufnahme einer Pflanzen⸗ beſtellung wird Herr Schwarzer gebeten, Offerten einzuziehen. — Mückenlarven waren zur Stelle und fanden reißenden Abſatz. — In Heft 5 der „Blätter“ wird in dem Bericht der „Ballisneria“, Hamburg, von einem Fall berichtet, wonach ein Girardinus Guppy-Weibchen ſich, nachdem es Junge geworfen, zum Männchen umgebildet hat. Anſer Mitglied, Herr Naeve, hat dieſelbe Be— obachtung bei Girardinus formosus-Weibchen ge— macht. Eine Zwitterbildung dürfte wohl kaum anzunehmen ſein, denn in vorliegenden Fällen haben die Weibchen ihren Lebenszweck, Erhaltung ihrer Art, erfüllt, und wird es ſich bei dem an- geblichen Kopulationsorgan um eine Ver⸗ krüppelung der Afterfloſſe handeln!. — Die Beſprechung einiger interner Angelegenheiten halten die Mitglieder noch lange zuſammen. Schetler, Schriftführer. Köln a. Rh. Geſellſchaft ver. Naturfr. (Schluß.) Gegen den Winter klärt ſich das Waſſer wieder, indem die Organismen teils abgeſtorben, teils in die wärmere Tiefe ſinken, wo ſie ſelbſt oder ihre Dauerſporen überwintern, bis im Frühjahr ſich derſelbe Vorgang wiederholt. Alle dieſe Lebeweſen nun erhalten die Schwebefähigkeit im Waſſer durch winzige Fettmaſſen, welche ſich in ihnen bilden. Nach ihrem Abſterben werden die: Fettmaſſen frei und ſteigen nach oben, eine Fettſchicht bildend. Die ſo ſehr unangenehme Fettſchicht auf unſeren Aquarien ſoll ebenfalls mit dieſem Vorgang zuſammenhängen. Der Vortrag fand Beifall und löſte eine eifrige Dis- kuſſion aus. Dann kam Herr Hoffmann auf eine in der letzten Wochenſchrift veröffentlichte An⸗ frage Nr. 9 in Heft Nr. 5, Seite 89 zu ſprechen und führte aus, daß die darauf erteilte Antwort wohl nicht ganz zutreffe. Schwitzwaſſer iſt zu verhüten und iſt das Vorkommen nur bei un⸗ ſachgemäßen Heiztiſchen zu beobachten. Bei meinen früheren Heiztiſchen hatte ich auch mit dem läſtigen übel zu tun und alle möglichen Verſuche angeſtellt, von denen aber nur einer von Erfolg war. Dieſer iſt Schaffung einer ge- eigneten, intenſiven Luftzirkulation. Dadurch wird erzielt. daß die Lampe gut brennt und durch die ſomit geſteigerte Heizentwicklung in Verbindung mit der Luftzirkulation und der allmählich eintretenden Erwärmung des Aqua— riums etwa auftretendes Schwitzwaſſer ſofort be- ſeitigt rejp. verdunſtet wird. Dieſelbe Erfahrung haben übrigens mehrere Mitglieder gemacht. Herr Janſen meinte: Das Auftreten von Schwitz— waſſer iſt lediglich eine Folge der Kondenſation. Auf den Stoff der Heizmaterialien komme es weniger an. Das geringere Auftreten von Schwitzwaſſer bei Paraffin hat wohl auch ſeine Urſache in der weit weniger plötzlichen Hitzent⸗ wicklung bezw. Abkühlung („Kondenſation“) als bei Gas, Spiritus 2c. Die Anmerkung der Re- daktion iſt geeignet, Irrtümer zu erwecken. Die Anwendung von Kieſelguhr in den Maſchinen⸗ räumen dient hauptſächlich nur dazu, ein Kon⸗ denſieren des Dampfes innerhalb der Rohr— leitungen zu verhüten, um möglichſt trockenen Dampf, das heißt möglichſt wenig Waſſer, zu den Dampfmaſchinen zu erhalten. Auch der Vor— ſchlag, die Flächen der Heizkegel mit einem An⸗ wurf von Kieſelguhr zu verſehen, halte ich für verfehlt, denn da Kieſelguhr ein äußerſt ſchlechter Wärmeleiter iſt, jo würde die Wirkung der Heiz⸗ quelle wieder auf einen ungünſtigen Wirkungs⸗ 1 Einſendung von Belegſtücken wäre wichtig! Dr. Wolt. Vereins⸗Nachrichten 157 grad beſchränkt werden, da dem zu heizenden Aquarium durch dieſe Kieſelguhrſchicht die un- bedingt erforderliche Hitze entzogen würde. Den Ausführungen des Herrn Hoffmann muß ich vollſtändig beipflichten. Nach weiterer Behand— lung interner Angelgenheiten ſchloß der Vor— ſitzende die äußerſt intereſſant und lehrreich ver— floſſene Sitzung. Der Vorſtand. Leipzig. „Biologiſcher Verein.‘ Sitzungsbericht vom 10. Februar. Herr Brandt hält ſeinen angekündigten Vor⸗ trag über Pseudocorynopoma doxiae und Gastero- pelecus stellatus. Von beiden Arten hat er mehrere Exemplare in ſeiner heizbaren Transport- kanne mitgebracht. Dieſe zu den Characiniden gehörenden Fiſche ſtammen aus Südamerika. Pseudocorynopoma doriae, der Kropfbruſtſalmer, zeichnet ſich durch hohen, ſchmalen Körper, ſowie durch große Floſſen aus. Die Geſchlechter laſſen ſich an den Floſſen unterſcheiden. Bei Gasteropelecus stellatus iſt die Geſtalt noch auffälliger, die Bruſt iſt faſt kreisförmig nach außen gebuchtet. Bei dieſen Fiſchen ſind die Geſchlechter nicht zu unterſcheiden. Auch iſt ſeine Zucht noch nicht geglückt. Er ſoll in ſeiner Heimat die Fähigkeit beſitzen, mehrere Meter weit über dem Waſſer dahinzuſchießen, ſeinen breiten, flachen Körper dabei zum Gleit- fluge benutzend. Beide Fiſchchen ſind wie unſere Weißfiſche gefärbt. Herr Raſch berichtet über ſeinen Beſuch des Berliner Aquariums, von dem er viel Schönes zu berichten weiß. Eingetroffen ſind die beſtellten Waſſerpflanzen, ſowie rote Mückenlarven. P. Schmalz. Nürnberg. „Heros“. Aus den Oktoberſitzungen. Der Schriftführer beglückwünſchte den 1. Vor⸗ ſitzenden, H. Gruber, zu ſeiner Wahl als Vorſitzender des Verbandes deutſcher Aquarien⸗ und Terrarienfreunde im Namen der Geſellſchaft, indem er ausführte, daß dieſe Wahl ein unzweideutiges Zeichen der Wert— ſchätzung ſei, die Herr Gruber bei den hervor— ragendſten Vertretern unſerer Liebhaberei, ſowie bei den Abgeſandten der Vereine und damit bei dieſen ſelbſt genieße, ſowohl wegen ſeiner Verdienſte in der Vereinstätigkeit und auf dem Gebiete der Liebhaberei, als auch ſeines lauteren und unbeſtechlichen Charakters halber, der ihn dazu befähige, durch Feſtigkeit und Standhaftig⸗ keit den Streitigkeiten im BDA. den Boden zu entziehen. Die Ehre des Vorſitzes dieſes großen, über ganz Deutſchland verbreiteten Bundes ſei ſelbſtverſtändlich mit viel Mühe und Arbeit verbunden. Wenn nun auch Herr Gruber der Mann ſei, der durch ſeine unerſchöpfliche Arbeits⸗ kraft den Laſten des neuen Amtes gewachſen ſei, ſo dürfe man doch auch überzeugt ſein, daß er jede, den Verband betreffende Anregung be- reitwilligſt aufnehme und gegebenenfalls weiter ausbauen werde. Die Ehre des Verbandsvor— ſitzes treffe zwar in erſter Reihe den Vorſitzenden, aber ſie falle auch auf den Verein zurück und darum ſei es Pflicht jeden Mitgliedes, ſein Intereſſe am Verband zu erhöhen und zu be— tätigen! Von unſerem Mitgliede, Herrn O. v. Krempelhuber, wurde in liebenswürdiger Weiſe eine Anzahl Waſſeralos überſandt, die 158 unter den Anweſenden raſche Abnahme finden. — Nach Beſprechung einer Durchlüftungsanlage ſowie verſchiedener Vereinsangelegenheiten, be- ſonders der Anbringung einer Umzäunung um den Vereins weiher, ergreift der 1. Vor⸗ ſitzende das Wort zu ſeinem Berichte über den Verbandstag in Stuttgart. In meiſterhafter Vorſtellung entrollt er ein an⸗ ſchauliches Bild der Verhandlungen. Seine unzweifelhaft zu Tag tretende Befriedigung über den glücklichen Verlauf der Tagung, der es ge- lang, die bisher ſo unangenehm empfundenen Streitigkeiten und Mißhelligkeiten vollſtändig auszuſchalten, erleidet nur dadurch einigen Ab⸗ bruch, daß ſich die norddeutſchen Vereine an dem diesjährigen Verbandstage ſo ſchwach beteiligt hatten. Bei der Beſprechung verſchiedener den Verband betreffenden Angelegenheiten ſtellt der 1. Vorſitzende den Antrag, die Geſellſchaft wolle die erſten Druckſachen für den BDA. aus ihrer Kaſſe bis zu dem Betrag von 10 Mk. anſchaffen; derſelbe findet einſtimmige An⸗ nahme. In teilnahmsvollen Worten ſpricht Herr Gruber über die mißliche Lage, in welche der Sohn unſeres Altmeiſters Roßmäßler geraten iſt und erklärt es für eine Ehrenpflicht der Aquarienvereine, dem bedürftigen Greiſe helfend beizuſpringen. Die in Umlauf geſetzte Liſte findet willige Einzeichner. Zur Gratisver⸗ loſung gelangt 1 Paar Poecilia mex., 1 Paar Tetragonopterus spec., 1 Paar Tetragonopterus rubrop, 1 Paar Poecilia aus Haiti. Herr Fahrenholtz verbreitet ſich in einem Auszug über das gediegene Werkchen: „Blicke in das Seelenleben der Tiere“ von A. W. Grube. An zahlreichen intereſſanten Beiſpielen ſchildert der Verfaſſer das fein organiſierte Gefühlsleben der Tiere. Vom unſcheinbarſten Waſſerbewohner bis zum rieſigen Pottwal, vom kleinſten Säuge⸗ tier bis zum gewaltigen Elefanten, vom Sperling bis zum ſtolzen Adler erfreuen ſich alle ihres Daſeins und ſind imſtande, Freude und Schmerz zu äußern, ein jedes nach ſeiner Art und dem Grade ſeiner Vollkommenheit. Die zu Dutzenden vorgeführten Beiſpiele bilden gleichzeitig eine wertvolle Ergänzung des von uns ſchon öfter behandelten Themas: „Inſtinkt oder freie Willens⸗ äußerung der Tiere.“ Im Anſchluß an dieſe Ausführungen berichtet Herr Gruber über das ſonderbare Gebahren eines Makropoden. Derſelbe ſchwamm verſchiedene Male mit weit über den Waſſerſpiegel erhobenem Kopfe rings um das Aquarium. — Eine Behauptung über die Auswahl zuſammenpaſſender Paare bei der Cichliden-Zucht gibt dem 1. Vorſitzenden Ver⸗ anlaſſung, ſeine ſchon früher geäußerte Anſicht zu wiederholen, daß man unter Berückſichtigung, daß die Zucht mit Importpaaren eine zweifel⸗ hafte Sache ſei, ſich eine größere Anzahl Jung⸗ fiihe anſchafft und beobachtet, welche Paare ſich am verträglichſten unter ſich erweiſen, und dieſe dann zur Zucht verwendet. Ein Liebhaber teilt mit, daß ſämtliche Zahnkarpfen eines Aqua- riums, beſonders bei Nacht, ſchaukelnde und ſtreichende Bewegungen ausführen und ſich ſtändig am Boden aufhalten. Herr Sperber glaubt, daß das Waſſer zu kalt iſt. Nach An⸗ ſicht des Herrn Bonnenberger kann eine para— ſitäre Erkrankung die Arjade fein. Er hat auch ſchon bei Gambuſen nach dem Zuſatz von friſchem Waſſer das bekannte Schaukeln beobachtet, das Bereins-Nahrichten aber wieder eingeftellt wurde, wenn das Waſſer ſeine Normaltemperatur erreichte. $ g Fortſetzung folgt. Wien. Hietzinger Aquarium- und Terrarium⸗ Verein „Stichling.“ Vereinsabend vom 8. Januar. Im Einlaufe befindet ſich eine Neujahrsgratu⸗ lation der Züchterei Paneſch und eine Einladung zur Nachſylveſterfeier des „Lotus.“ Einige Herren finden ſich bereit, dieſe zu beſuchen. Bei der Ausſprache über unſere Liebhaberei gibt ein Mitglied bekannt, daß ihm ſeine Heller i, nachdem die Temperatur auf 30° C geſunken iſt, maſſenhaft eingegangen ſind und glaubt darin einen Beweis zu erblicken, daß der Helleri ein ſehr empfind⸗ licher Fiſch ſei. Dem wird aber nicht zugeſtimmt und hier die Urſache in einer viel zu raſch vor ſich gegangenen Abkühlung des Waſſers geſucht, der eben die Fiſche nicht ſtandhalten konnten. Wiſſen wir ja von ſo manchem, ſonſt als empfindlich geltenden Fiſch, Beiſpiele anzuführen, daß ihnen ein langſam vorgeſchrittenes Abkühlen des Waſſers, ſobald die niedere Temperatur nicht lange anhält, oft gar nicht ſchadet. Herr Laßnig hat ſeine Helleri am Fenſter bei einer konſtanten Tempe⸗ ratur von 16° C ftehen, ohne daß die Fiſche das kleinſte Zeichen irgend eines Unbehagens von ſich geben. Gegen Temperaturſchwankungen ſind aber auch die Heller i empfindlich. Herr Gerſtner erzählt von ſeinem Makropodenmännchen, das die Gewohnheit habe, ſich der ganzen Breitſeite nach auf den Boden zu legen und in dieſer Stellung längere Zeit zu verharren. Herr Beran fragt, wie weit der Abſchluß mit der „Tierwelt“ gediehen iſt, worauf der Vorſitzende antwortet, daß die „Tierwelt“ die erſten Nummern wegen des hier herrſchenden Buchdruckerſtreiks nicht erſcheinen laſſen kann und bittet die Mitglieder, neben dieſer Zeitſchrift, die ja nur unſeren Ve⸗ reinszwecken dienen ſoll, ſonſt aber infolge der verſchiedentlichen Liebhaberzugehörigkeit ſeiner Abonnenten, die Aquatik nur ſtiefmütterlich be⸗ handelt, der „Blätter“ nicht zu vergeſſen, die ja gerade jetzt in ihrer neuen handlicheren und dem Inhalte nach erweiterten Form ein unentbehr⸗ liches, theoretiſches Ausbildungsmittel für unjere Liebhaber bildet. Die den „Bl.“ beigeſchloſſene Preisliſte über Glasaquarien erregt unſer Intereſſe und bedauern wir nur, nicht auch in Sſterreich jo billige Glasaquarien erhalten zu können. B. Berichte. Berlin. Bezirks⸗Verband „Groß-Berlin.“ Aus der Verſammlung vom 9. Februar. Die Sitzung wird von Finck („Argus“) eröffnet und vertretungsweiſe geleitet. Der Verein „Nord- Weit“ hat ſeinen Beitritt erklärt und die Deli⸗ gierten, Herren Köpper, Kulack und Angar, ent⸗ ſandt. Die Ausſtellungs angelegenheit, die dem Be⸗ zirksverband auf deſſen Wunſch vom Verein „Ar⸗ gus“ übertragen ſind, verurſachte rege Ausſprachen, doch muß zunächſt noch die Lokalfrage erledigt werden. Dieſe Angelegenheit iſt einer beſonderen Kommiſſion in die Hände gegeben worden. Mitte oder Ende März wird der erſte Lichtbildervortrag (Ref., Drabſch) ſtattfinden. Wir machen darauf aufmerkſam, daß Eintrittskarten in der nächſten Sitzung erhältlich find. Nächſte Verſammlung Sonnabend den 7. März, pünktlich 9 Uhr im „Deſſauer Garten“, Deſſauerſtr. 1. M. C. Finck. Sr — N > Kragen a ra hr Vereins⸗Nachrichten. 159 4 1 f Darmſtadt. „Hottonia.“ Dresden. „Lotus.“ 4: Sitzung vom 7. Februar 1914. Bericht über die am 10. Februar 1914 Der Vorſitzende macht nach Begrüßung der ſt att gefundene Generalverſammlung. Anweſenden nochmals auf den am 14. Februar Der Vorſitzende, Herr Pohling, erſtattet kurzen im Gr. Realgymnaſium ſtattfindenden Vortrag Bericht über die Tätigkeit im verfloſſenen Ve⸗ von Fräulein Fahr über „Zoologiſche Bes- reinsjahr. Trotz unerfreulicher, das Vereinsleben bachtungen in der Umgebung von Bar⸗ nicht fördernder Amſtände, denen es auch zuzu⸗ celona (Spanien) aufmerkſam und bittet die ſchreiben iſt, daß die Mitgliederzahl ſich nicht Mitglieder um recht zahlreichen Beſuch. Freuen erheblicher vermehrt hat, iſt das Intereſſe im Ve⸗ wir uns, daß ſich Mitglieder in hochherziger rein ein reges geweſen. Der Kaſſenbericht wurde Weiſe bereit finden, Vorträge zu halten und von Herrn Lange erſtattet. Unter Zuſtimmung lohnen wir dies durch vollzähliges Erſcheinen! der Verſammlung wurde ihm Entlaſtung erteilt Formaldehyd ſteht von jetzt ab den Mitgliedern und der Dank des Vereins ausgeſprochen. So⸗ wieder zur Verfügung und hoffen wir, daß un⸗ dann wurde beſchloſſen, die Blätter“ auch weiter⸗ ſerer reichhaltigen Präparatenſammlung immer hin als Vereinsorgan beizubehalten, dagegen das neue und intereſſante Objekte zugeführt werden. von Vereinswegen bezogene Exemplar der Der Punkt „Austauſch von Erfahrungen, Beo⸗ „Wochenſchrift! nicht mehr neu zu abonnieren, bachtungen, Anfragen uſw.“ bringt uns wieder da faſt ſämtliche Witglieder die letztere privatim viel neues und Wiſſenswertes. Unter anderem halten. Die mit den Mitgliedern bereits in den warnt Herr Buchhammer nachdrücklichſt vor der Sitzungen im Monat Januar beſprochenen neuen Akklimatiſierung der Exoten und kann die An⸗ Statuten wurden in ihrer abgeänderten Faſſung ſicht vieler Züchter, die Tiere könnten ſich mit der endgültig angenommen. Bei der darauffolgenden Zeit an eine kältere Temperatur gewöhnen, keines⸗ Neuwahl des Vorſtandes wurden ſämtliche wegs teilen. Es find ihm infolge der Kälte Herren wieder gewählt: Dem Vorſtand gehören mehrere, wertvolle Tiere eingegangen, darunter an Herr Pohling als Vorſitzender, Herr Lange Il Männchen Platypoecilus maculatus und 1 Weib⸗ als Kaſſierer, Herr Leuſchner als Reviſor und chen Xiphophorus Helleri. Nicht minder lehrreich Herr Wagner als Schriftführer. Der vom Ve⸗ war der von unſerem Terrarianer, Herrn Schmidt, reinsvorſitzenden angeregte Beitritt zum erſtattete Literaturbericht, aus den in neuem V. D. A. wurde einſtimmig von der Verſammlung Format ꝛc. gehaltenen „Blättern“ und der „Na- beſchloſſen und der Vorſitzende mit der Be⸗ tur.“ An der ſich beidemal anſchließenden Aus⸗ ſorgung der Anmeldung beauftragt. ſprache beteiligten ſich faſt ſämtliche Mitglieder. Allen Mitgliedern, die den Verein in dem Aber ſeinen Aufenthalt in Berl in und beſonders Beſtreben ſeinen Zweck und ſeine Ziele zu er⸗ über den Beſuch des dortigen Aquariums füllen, durch treue Mitarbeit im verfloſſenen berichtet Herr Stephani. Nach dem Vorgebrachten Vereinsjahr unterſtützten, ſei gedankt und im muß es eine Ausſtellung erſten Ranges Anſchluß die Erwartung ausgeſprochen, daß ſie ſein, fand doch der Redner kaum Worte, die auch fernerhin in treuer Zuſammenarbeit zum Maturſchönheiten und vor allem die großen, Beſten unſerer ſchönen Liebhaberei ſich vereinigen e a ren unſerem mögen. Wagner, Schriftführer. geiſtigen Auge in der gewünſchten Weiſe vor⸗ Hamburg-Eilbeck. „Trianea.“ 6 zuführen. Die Einlagen in die Fiſchkaſſe betragen ie x nahezu 20 ME. Die übliche 10 Pfennig Verloſung Verf ammlung vom 23. Januar 1914. arena Werhet Mitglieder. Verſchiedene Eingänge fanden ihre Erledigung. ſchloß di gung F . Herr Hübner erſtattet Bericht über die letzte 1 SR Sitzung der A. V. und teilt mit, daß von der Darmſtadt. Bund der Reptilien- und genannten Vereinigung am Mittwoch, 11. Febr. } Lurchfreunde. ein Vortrag im Vereinslokal des „Roßmäßler“ 15 A) Bis jetzt haben ſich folgende Herren und gehalten wird. Ebenſo wird darauf hingewieſen, Damen zu dem Bunde angemeldet: 1. Dr. daß das Stiftungsfeſt der U. V. am 7. März im 1 Ph. Krefft, Hamburg⸗Lockſtedt. 2. Anny Fahr, Grenzhaus Hoheluft abgehalten wird. Um recht Darmſtadt. 3. Oskar Lohmann, Harzgerode. zahlreiche Beteiligung an beiden Veranſtaltungen 4. B. Beſteldorf, Oberkaſſel⸗Düſſeldorf. 5. Ph. wird gebeten. Die Heizungsfrage zeitigte ſodann Schmidt, Darmſtadt. B) Ihren Eintritt eine rege Debatte, bei welcher Gelegenheit die haben in Ausſichtgeſtellt: 1. Dr. Klingel⸗ Herren Hübner, Wellmann, Pantel ihre Gr- Hhöffer, Offenburg⸗Baden. 2. Heinrich Bock, Frank⸗ fahrungen in dieſem Punkte bekannt geben. I Ne a. 975 7 ao Geißler, Leipzig. 4. E. Reu- A. Jacklofzky, Schriftführer. I er, Berlin NO. = : 2 Die Ziele des Bundes ſind im Großen und 1 »Vallisneria. Ganzen folgende: a) Reger Meinungsaustauſch Sitzung vom 15. Januar 1914. unter den Mitgliedern. b) Auskunftserteilung Anweſend als Gaſt war Herr Wendler. Der⸗ über Pflege der Tiere und Pflanzen; im Be⸗ ſelbe ſtellte Aufnahmeantrag und wurde einſtimmig ſonderen: Einrichtung der Terrarien (Landſchafts⸗ aufgenommen. Unter Eingängen gab Herr Bäthge terrarium), Heizungsfragen, Schaffung eines bil- eine Grußkarte unſeres nach Coblenz verzogenen ligen Normalterrariumtyps für alle Fälle ꝛc. Mitgliedes Janczyk I bekannt. Möge er auch c) Sammlung von Notizen über das Vorkommen dort ein jo eifriger Anhänger unſerer ſchönen einheimiſcher Tiere. d) Vermittlung von Sache werden, wie er es ſtets bei uns war. Hierauf Such⸗ und Tauſchangeboten ujw. Weitere An- folgte der Bericht über die ſtattgefundene Karpfen- meldungen zu dem Bunde, deſſen Zuſtandekommen verloſung. Das Reſultat iſt als ein ſehr gutes ſchon jetzt als geſichert gelten kann, nimmt der zu bezeichnen. Dank ſchulden wir allen Freunden UVnterzeichnete entgegen. und Gönnern, die uns durch ihr reges Intereſſe Ph. Schmidt, Darmſtadt, Soderſtraße 93. bei dem Vertrieb der Loſe unterſtützten und es 160 - unſerem jungen Verein hierdurch ermöglichten, zur Unterbringung des Inventars einen Vereins- ſchrank zu beſchaffen. Es ſei allen, die uns bei dieſer Sache unterſtützten, der Dank des Vereins ausgeſprochen. Herr Janczyk II erhielt darauf vom Vorſitzenden das Wort zu ſeinem Bericht über die letzte Arbeitsverſammlung der A. V. Er führte aus, daß der Beſuch des letzten Vor⸗ trages nicht im Verhältnis zu den Unkoſten ge⸗ ſtanden hat und ſollen deshalb wieder Lichtbilder— vorträge veranſtaltet werden. Im Februar dieſes Jahres ſoll ein ſolcher im Lokal des Vereins „Roßmäßler“ ſtattfinden und wird den Vereinen näherer Bericht noch zugehen. — Weitere Ber- anftaltungen der A. V. ſollen in den nächſten Verſammlungen beſprochen werden. — Die Frage, ob es zweckmäßig iſt, Fiſche, die verſchieden aus⸗ ſehen, aber mit einem Namen beſtimmt ſind, durch die AUnterelbiſche Vereinigung mit Varietäts⸗ bezeichnungen zu verſehen, iſt irrtümlich nicht auf die Tagesordnung gebracht. In der nächſten Verſammlung ſoll dieſer Punkt definitiv erledigt werden. — Hieran ſchloß ſich eine freie Ausſprache über eine von unſerem Verein eventuell Anfang September zu veranſtaltende Aquarienſchau. Be— ſchlüſſe in dieſer Sache ſind noch nicht gefaßt worden, vielmehr wird dieſelbe in den nächſten Verſammlungen weiter erörtert werden. Bezug— nehmend auf den Bericht des „Neptun“ Braun⸗ ſchweig (No. 2 der Wochenſchrift, Seite 32) er- wähnen wir, daß unſerem Schriftführer in dem Bericht über „Geſchichte der Ichthyologie“ ein bedauerlicher Irrtum unterlaufen iſt. Der Bericht wurde aus dem Gedächtnis des Schriftführers zu Papier gebracht, da es der Aufmerkſamkeit un⸗ ſeres Redners entgangen war, dem Schriftführer das Konzept des Vortrages rechtzeitig zu über— laſſen. Wir 'danken dem Verein „Neptun“ für dieſen Hinweis, müſſen aber auch unſererſeits der Ordnung wegen darauf aufmerkſam machen, daß nicht Herr Arnold, ſondern Herr A. Rach o w den Vortrag hielt. In Vertretung des Schriftführers: Willgeroth. Kiel. „Alva“. Verſammlung am 13. Februar 1914. Der Beſuch iſt mit 12 Perſonen als nicht ſehr groß zu bezeichnen. Nach Durchſicht der Ein- gänge hielt Herr Meyer einen Vortrag über das Berliner Aquarium. Der Bericht des Vereins der Berliner Aquarienfreunde in Nr. 6 der „W.“ wird anſchließend an den Vortrag einer Beſprech—⸗ ung unterzogen. — Der in letzter Verſammlung als Gaſt anweſende Herr Siegl, Fachmannſtr. 31, wird aufgenommen. — Die verſchobene Ein⸗ weihungsfeier findet endgültig am Sonnabend, den 28. Februar 1914, abends 9 Ahr im Vereins⸗ lokal, Zimmer 3, 1. Etage ſtatt: Konzert, hum. Vorträge, Kommers und Kränzchen. Die Mitglieder werden um rege Beteiligung dringend gebeten. — Mückenlarven wurden gratis verteilt. Am 27. Februar ſoll wegen der Einweihungsfeier keine Verſammlung ſtattfinden. Mückenlarven kommen am 28. d. Mts. zur Verteilung. Ein kleiner Kommers beſchloß die letzte Verſammlung. Nächſte Verſammlung am Freitag den 13. März. Tagesordnung unter anderm: dene aiſer. Vereins⸗Machrichten Nürnberg. „Aquarien- und Terrarienabteilung 3 der Naturhiſtoriſchen Geſellſchaft.“ 6 Bericht der Monate November, Dezember und Januar. Sitzung am 13. November 1913 (unter Be- 1 teiligung der Vereine „Ludwigia“ und „Seeroſe“). Herr Lutz ſpricht über die Zucht von Enchy⸗ traen. Sein Vortrag war ſo ausführlich, daß jeder der Anweſenden, nach Empfang einer Gratisprobe, ſich eine Zucht derſelben, mit der ſicheren Erwartung eines Erfolges, anlegen kann. Dann folgte Herr Bärmann mit einem ſehr intereſſanten Vortrag über die Kleintierwelt des Süßwaſſers mit Lichtbildern und Demonſtration. An dieſer Stelle näher auf das Vortragsthema einzugehen, erlaubt der beſchränkte Raum nicht. Herr Lößlein berichtet über Tätigkeit und Er⸗ gebniſſe innerhalb der V. A. V. Er ſprach über die eingegangenen Fiſchliſten, über Beſchaffung von Mückenlarven und deren Preiſe. Herr Haffner trat der Kommiſſion bei. Sitzung am 27. November 1913. Nachdem der Einlauf erledigt war, ſprach Herr Haffner Herrn Lutz für den am 22. November ab- gehaltenen Schülervortrag den Dank aus und wird beſchloſſen, den letzten Vortrag für Schüler in dieſem Jahre am 13. Dezember, nachmittags / Uhr zu halten. Herr Lutz wird die Einrich- tung und Beſetzung von Aquarien beſprechen. Eine Sammlung für Herrn Roßmäßler ergab 7 Mk, die Liſte ſoll noch in nächſter Sitzung zirkulieren. Herr Haffner hielt dann einen Vor⸗ trag über Salamandra maculosa, ſeine Lebens- weiſe, Fortpflanzung, Freileben, Fang, Pflege und Zucht in der Gefangenſchaft. Er zeigte 4 Molche, von denen jeder anders gezeichnet war, ſowie einige Wochen alte Junge vor. Ein bio— logiſches Präparat vervollſtändigte den Vortrag. Nach gemütlicher Ausſprache endete die Sitzung um 11% Uhr. Sitzung am 11. Dezember 1913. Nach Bekanntgabe des Einlaufes entſpinnt ſich eine Debatte, betreffs gemeinſamen Bezuges der Blätter innerhalb der Vereinigung, welche aber zu keinem Reſultat führt, da man ſich erſt mit den Vereinen „Ludwigia“ und „Seeroſe“ ver⸗ ſtändigen will, das Abonnement aber ſchon bis 15. Dezember erledigt ſein ſoll. Herr Haffner teilt mit, daß er das Referat des Schülervortrages für Herrn Lutz übernehme, und daß ihm Herr Bonnenberger bepflanzte und beſetzte Aquarien ohne Entſchädigung zur Verfügung ſtelle und an Ort und Stelle ſchaffen ließe, wofür ihm unſer Dank ſicher iſt. vor (Leitfaden für Terrarien- und Aquarienkunde von Dr. Zernecke) und empfiehlt es jedem Lieb⸗ haber. Nach Erledigung verſchiedener Vereins- angelegenheiten verlieſt Herr Haffner das Pro— gramm für die Generalverſammlung. Dasſelbe wird genehmigt und Herr Steiner als Reviſor gewählt. Fortſetzung folgt. LVereinsberichte für die nächſte Nummer müſſen bis Montag abend in meinen Händen ſein, da andern falls die Druckerei ſie nur noch ausnahmsweiſe unter⸗ ieee, Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗W. Herderſtraße 38 Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Ötuttgart. Herr Steiner zeigte ein Werk Ausführung kompletter Durchlüftungs- und „K. D. A (Kindelscher Durch- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Heizungsanlagen lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- Aquarien-Hilisartikel. i Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. Kindel & Stössel, Berlin SW 68., Alexandrinenstrasse 8. „Die kleinsten Areometer“ cm lang, genaue, Wiener Optikerarbeit, per Stück Kr. 1.50. Naturechtes Adriasee- wasser und Adriaseesand per L. 30 H. zu beziehen durch Adolf Prore Feinmechaniker, , Aquarieninstitut Wien Ill/4, Aspangstrasse II. Lebende rote Mückenlarven frisch gefangen, prima Ware, per Schachtel Mk. —.65, 1.— und 1.50, 8 Schachteln Mk. 3.—,4.—-und 7.— liefert prompt, bei Voreinsendung 1 fran ko H. GOHLER, DRESDEN 22 Kanonenstraße 7. 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(Mit 1 e Unterſuchungsſtellen Fragen und Antworten: Heizbares Terrarium. — Zur . frage. — Zur Aufzucht des Xiphophorus und Platypoecilius. Forellenbrut⸗Fütterung. — Zucht von Anabas scandens. — Zur Pflege von Salamandrina perspicillata und Spelerpes fuscus. — Aufzucht von jungen Fundulus. — Wo bleibt der Stichling im Winter? — Fiſchſterben durch Fabrikabwäſſer. N — Vermiſchtes. — Vereinsnachrichten. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, find ohne jede Nachzahlung gegen Haſlverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. = zu Berlin nungsperänderungen. e “\e0'0'0%, 3. Geſchäftliches. 2 4. Mitteilungen aus dem Gebiete der Liebhaberei, u. a.: = Vortrag des Herrn Edmund Herold: Daphnia und Eyklops mit mikroſk. Demonſtr. 5. Verloſung von Waſſerpflanzen. 8 6. Fragekaſten. : „TRITON“ : Verein für Eiquarien- und Terrarienkunde > - 18. ordentliche Sitzung = cam Freitag den 13. März 1914, abends pünktl. 9 Ahr, in Sarl Haverlands Feitjälen, C., Neue Friedrichſtr.35 Jagesordnung: 1. Verleſung und Genehmigung des Protokolls der letzten ordentlichen Sitzung. 2. Aufnahmen, Anmeldungen, Abmeldungen, Woh⸗ Es meldet ſich zur Aufnahme als außerordentliches Mitglied: Herr Ernſt Mau, Kaufmann, Berlin NW. 52, Thomaſiusſtraße 9. Abgabe roter Mückenlarven. Gäſte willkommen! (Eingetragener Verein) a Der Vorjtand: - E. Herold, erſter Vorſitz., Berlin O. 34, Kopernikusſtr. 18. Paul Deſſau, Schriftf., Berlin-Lichterfelde, Ringſtr. 17. erhlt of geg Jul, Mienen ausländ. Ban 55 Serrarientiere Carl Siggelkow Hamburg-Eimsbüttel, Rombergfir.10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. | Nil. 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März punkt 9 Uhr: rortsetzung der General- versammlung J. 17. Febr. Tagesordnung: 1. Entlastg. des Ausschuss. 2. Neuwahl des Ausschuss. 3. Verschiedenes. Ich bitte höfl. alle Mitgl., in Anbetracht der Wichtig- keit der Versammlung, voll- zählig zu erscheinen. Der stellvertr. Vorstand, 1 Aquarium, 70:32:36, heizb., J auf eich. Schränkchen ſtehd., 1 dto., 70:25:30, 3 Stück 28:20; 25, weiß, J ſamt Tiſch, ſowie Durchlüftungs- apparat (Syſtem Völkel) billigſt 3 abzugeben: Sugo Kohlhammer, Stuttgart 3 Vaihingerſtraße 4,1. ‚Ihumm‘ Nückenlarvr d ages d 1.60 0 ee Er , J Mumm Klotzsche-D: lite ae S NN Lulähne D. R. G. M.) nach Diet- Nen ferner Reduzier- ventile,Durchlüfter, u Kreuzhähne Luftpumpen Luftkessel u. a. Hilfemittel als Spezialitäten. En gros — detail. A. Dietrich, Berlin N. 58, Schliemannstrasse 14. Grotten und Terrarien. Kultur ⸗Schalen, Niſthöhlen ꝛc. liefert billigſt C. A. Dietrich, Hofl., Clingen 75 in Thüringen. — Ratalog gratis. Laubwürmer, ganz friſche, 12 Schck. 3 Mk. 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Da mir die Beſtände eines Abends ein mir bekannter Liebhaber dieſer Abteilung ſehr wohl bekannt ſind und erklärte mir ganz aufgelöſt, in der und ich mich nicht allzuleicht von jeder W a0. | “u, u »uunn.r „ne nn... ..- en - N 71 Pi Sl E = >. „ * r TU. IT Te Ben 5 es 4 ess n . TEL Fr a ...!. y . ec beben. : Abb. 1 Mollienisia velifera Regan. Nach einem Aquarell von Curt Scholze. (a 4 Wochen alt. Jungtier, b 4 Mon. a. Moll. latip. Süßwaſſerabteilung des Aquariums im Begeiſterung hinreißen laſſe, fragte ich den Berliner „Zoo“ habe er ſoeben einen neu Herrn etwas genauer und beſchrieb ihm eingetroffenen Fiſch geſehen, der von einer einen Fiſch nach dem anderen, um etwa Schönheit und Farbenpracht ſei, wie er die Identität des Neuankömmlings mit und wohl auch ich ſie bisher noch nicht einem vielleicht alten Bekannten feſtſtellen Siebe Bemerkung am Schluß des Artikels. 162 zu können. Keine Beſchreibung wollte jedoch paſſen, bis ich endlich auf Mollie- nisia latipinna, hochfloſſig, kam. „Ja“, ſagte mein Bekannter, „ſo ähnlich ſieht er wohl aus, nur iſt er viel größer, farben⸗ prächtiger und ſchöner und hat eine be— ſonders große und hohe Rückenfloſſe.“ Damit hatte meine Wißbegierde doch wieder ihren Höhepunkt erreicht, ſo daß ich in kaum einer halben Stunde vor dieſem Wunderkerle ſtand. And in der Tat, ſo etwas hatte ich bisher doch noch nicht geſehen! Kein Wunder, daß da ſofort der Entſchluß bei mir feſtſtand, mir dieſen Fiſch zu erwerben, und mag er koſten was er wolle. Ich begab mich deshalb ſofort zu Herrn Seitz, dem Inſpektor des Aquariums, und fragte ihn, woher er den Fiſch habe und ob noch welche verkäuflich ſeien. Herr Seitz teilte mir mit, daß er ſoeben erſt aus Hamburg von einem Tierankauf zu⸗ rückgekehrt ſei und dieſen Fiſch gelegentlich eines Beſuches bei Kropac gefunden und ein Paar davon gekauft habe, es ſeien jedoch noch mehrere Paare vorrätig. Natürlich war für mich die nächſte Arbeit, an Kropac zu ſchreiben und die noch vor— handenen Fiſche mit Beſchlag zu belegen. Pünktlich erhielt ich auch Tags darauf Beſcheid, daß noch mehrere Paare am Lager ſeien, da Herr Kropac bisher über— haupt nur 2 Paare verkauft habe. Herr Kropac erbot ſich auch, mir die Fiſche perſönlich nach Charlottenburg zu bringen, ein Entgegenkommen, das mich um ſo mehr erfreute, als ich an eine ſo ſchnelle und exakte Geſchäftsabwicklung von an⸗ derer Seite bisher noch nicht gewöhnt war. Ein telegraphiſcher Ankauf ſämtlicher Fiſche war die naturgemäße Folge. Da aber die Witterung zu rauh war, mußte ich mich noch einige Tage gedulden, bis ich endlich am 1. Dezember früh 5½ Uhr Herrn Kropac mit ſeinem Transport auf dem Bahnhof in Empfang nehmen und zu mir nach Hauje bringen konnte. Vorher hatte ich bereits ein großes, mit Myriophyllum affine ſtark bepflanztes Aquarium, das auch einen reichlichen Algenwuchs aufwies, für meine neueſten Erwerbungen hergerichtet, wußte ich doch, daß gerade der Mollienisia eine Algenkoſt beſonders zuſagt. Da ich jedoch gleich nach meiner Ankunft wieder fort mußte, konnte ich mich mit dem Auspacken der Fiſche nicht lange befaſſen, mußte dieſe F. Mazatis: Mollienisia (?) petenensis Günther Arbeit vielmehr meiner lieben Frau und treuen Gefährtin und Herrn Kropac über- laſſen. Zurückgekehrt, erfuhr ich zu meiner Freude, daß die Mollienisia nach den Strapazen der überſtandenen Reiſe ſich von den Algen ein reichliches Quantum zu Gemüte gezogen und nach erfolgter Sättigung ſofort die wunderbarſten Liebes- ſpiele aufgeführt hätten. Auch ich konnte mich noch hiervon überzeugen und dabei ſofort feſtſtellen, daß ich keine Mollienisia latipinna vor mir habe. Herr Kropac hatte mir auch bereits mitgeteilt, daß der See⸗ mann die Fiſche aus einem See bei Bro- greſſo auf der Halbinſel Bukatan in Mittel⸗ amerika gefangen habe, während bekannt⸗ lich Mollienisia latipinna in der Gegend von Virginia bis Mexiko, alſo mindeſtens 1000 km weiter nördlich zu finden iſt. Mit einer Veröffentlichung wollte ich warten, bis ich mich mit den Tieren näher bekannt gemacht und von ihnen Nachzucht erhalten hatte, vor allem aber, bis ich dem Leſer gleichzeitig ein ſchönes Bild vor Augen führen konnte. Auf letzteres mußte ich nun längere Zeit warten, da unſer bekannter Tiermaler, Herr Scholze, allzu⸗ ſehr vom Berliner Aquarium in Anſpruch genommen wird. Schon ungefähr 8 Tage nach der An— kunft der Fiſche war der ſtarke Pflanzen⸗ wald in meinem Aquarium merklich ge⸗ lichtet, waren es doch 22 große Fiſche, denen neben der Fleiſchnahrung die Bflan- zenkoſt vortrefflich mundete. Jetzt konnte ich erſt ſo recht feſtſtellen, was mir Herr Kropac gebracht hatte. Es waren 4 un- gefähr 11 cm große, 3 mittlere und 4 kleinere, etwa 7—8 cm große Männchen, ferner 3 große und 8 erheblich kleinere Weibchen. Aber die letzten 8 Fiſche will ich mit meinem Bericht noch warten, bis ich meine Beobachtungen und Unterſuch— ungen abgeſchloſſen habe. Die 3 großen Weibchen hatte ich nun, da ich ſah, daß ſie von Männchen ſehr verfolgt wurden und zwei von ihnen an Leibesumfang bedenklich zunahmen, in be⸗ ſondere Aquarien gebracht, damit das zu erwartende freudige Ereignis ungeſtört eintreten könne. Lange brauchte ich hier⸗ auf auch nicht zu warten, denn bereits nach 3 Tagen beſchenkte mich das eine Weibchen mit 25—30 Zungen und bald darauf auch das zweite mit der gleichen Anzahl, von der jedoch alle tot waren. Das dritte und größte Weibchen, es mißt F. Mazatis: Mollienisia (?) petenensis Günther 9½ cm, blieb ſchlank. Ich geſellte ihm deshalb das größte und ſchönſte Männchen hinzu, in dem feſten Glauben. daß es an ihm Wohlgefallen finden werde. Als ich einige Tage darauf die beiden näher be— obachtete, mußte ich jedoch feſtſtellen, daß ſich das vermeintliche Ehepaar gegenſeitig wenig um einander kümmerte. Ich ent- fernte daher das Männchen und erſetzte es durch ein ſolches von der Größe des Weibchens, in der Annahme, nunmehr das richtige getroffen zu haben. Aber, o weh! Nicht das Männchen, ſondern gerade umgekehrt, das Weibchen führte die bekannten Liebesſpiele und Begattungs- verſuche aus. Ich traute meinen Augen nicht, unterſuchte jetzt ganz genau das Weibchen von allen Seiten und fand wohl eine große, gut entwickelte Afterfloſſe, aber keine Spur von Kopulationsſtachel vor, ſo daß ich auch jetzt noch feſt überzeugt war, ein Weibchen vor mir zu haben. Bei einem 3., 4. und 5. Verſuch mit an- deren Männchen denſelben Erfolg! Nun holte ich die beiden Weibchen, die bereits geboren hatten, hervor und ſetzte ſie mit dem 3. Weibchen zu 3 prächtigen Männ— chen. Sofort konnte ich auch die wunder— baren Liebesſpiele dieſer Männchen be— wundern, wie ſie da mit ihrem prachtvollen Floſſenwerk die beiden Weibchen umzierten und ſchön taten, das dritte jedoch unbe— achtet ließen. Nicht genug damit, ſondern auch dieſes hatte ſich hinter die beiden Weibchen hergemacht. Bei genauem Hin— ſehen merkte ich jetzt endlich, daß das vermeintliche 3. Weibchen einige leuchtende Punkte mehr auf dem Körper hatte als die beiden anderen, ferner, daß ſeine Rückenfloſſe ein klein wenig höher und breiter und mit etwas mehr rot umſäumt war, ſo daß es jetzt bei mir feſtſtand, daß ich mich in dem angeblichen Weibchen gründlich geirrt hatte, daß es vielmehr ein Männchen ſei, ein Ereignis, wie es bei Xiphophorus und beſonders bei Limia nigrofasciata, der breiten Neuheit aus Haiti, häufig vorkommt. iſt es, daß gerade ſolche Tiere ſpäter die größten und prächtigſten Männchen werden. Vierzehn Tage waren etwa darüber ver— gangen, als ich dieſes Tier wieder zu Geſicht bekam und jetzt ſicher feſtſtellte, daß meine Vermutung zutraf, Die After⸗ floſſe hatte ſich bereits z. T. zum Kopu⸗ lationsſtachel umgebildet, der ganze Körper war wie mit Diamanten bejät, die Rücken⸗ And Tatſache 163 floſſe hatte mindeſtens um ½ cm an Höhe und Breite zugenommen und war viel bunter geworden. Obwohl mir für die vielen Männchen jetzt nur zwei fort— pflanzungsfähige Weibchen geblieben ſind, iſt mir dieſes Vorkommnis bei unſeren Neulingen doch erwünſcht, da ich gerade an dieſem Tiere meine genauen Beobach— tungen über Entwicklung der Körperform und vor allem der Rückenfloſſe machen und vielleicht manche Schlüſſe über die Entwicklung der hochfloſſigen Mollienisia ziehen kann. Nunmehr möchte ich zur eigentlichen Beſchreibung des Fiſches über— gehen. Da mir der Fundort genau angegeben war, glaubte ich, daß ſich eine Beſtimmung bei dem hieſigen Muſeum für Naturkunde leicht würde ermöglichen laſſen. Herrn Dr. Pappenheim hatte ich vorher ein Männchen in Spiritus überſandt. Vor meiner Ankunft hatte Dr. Pappenheim bereits die verſchiedenſten Bücher und Tabellen nachgeſchlagen und war, wie auch ich, von vornherein zur Jberzeugung gelangt daß es ſich keinesfalls um Molli- enisia latipinna handeln könne. Ich kann daher nicht meine Verwunderung unter— drücken über die Tatſache, daß Arnold dieſe Fiſche in Nr. 1 der „Wochenſchrift“ ohne jedes Bedenken als Moll. latipinna beſchrieben hat. Ich werde auf ſeine Arbeit ſpäter zurückkommen und ſeine Anſichten zu widerlegen verſuchen, wobei ich auch einigen perſönlichen Bemerkungen Raum gewähren werde. Bei der Gberſchrift habe ich ein Frage— zeichen in Klammern beigefügt und damit zum Ausdruck bringen wollen, daß es ſich bei dieſen Fiſchen um eine neue, noch nicht beſtimmte Art zu handeln ſcheint, wobei Mollienisia latipinna garnicht in Frage kommt. Schon Lesueur hat in feinem erſten Werk von 1821 (Journ. Acad. So. Philad. II, Seite 3, Tafel 3) Mollienisia latipinna wie folgt beſchrieben und gezeichnet: D. 14, Schuppen 30, Schwanzfloſſe ab- gerundet, ſchwärzliche Flecken auf den Schuppen. Garman hat dieſe Angaben dahin er— weitert, daß er in der Dorſale 14 bis 16 Strahlen zählt. Ferner führt er aus: „Häufig Seiten des Kopfes, Mitte des Schwanzes und der Rand der Schwanz— floſſe gelb, Grundfarbe der Rückenfloſſe von blau bis gelb.“ KEN 164 Wie trotzdem Herr Arnold dieſen Fiſch als Mollienisia latipinna bezeichnen kann, obwohl er die Zeichnung nach einem gerade verendeten ausgewachſenen Männchen aus— geführt und dabei die Dorſale mit 19 —20 Strahlen gezeichnet hat, iſt mir unverſtänd⸗ lich. Neben Mollienisia latipinna iſt in dem vorher genannten Werk, ebenſo wie von Günther in ſeinem Cat. of Fishes VI S. 348, Mollienisia petenensis beſchrieben und zwar von Günther folgendermaßen: D. 15, Schuppen 30, erwachſenes Männ- chen mit kleinen, unregelmäßigen, braunen Flecken oder Linien und einer Reihe großer runder Flecken entlang der Mitte F. Mazatis: Mollienisia (?) petenensis Gunthier Xiphophorus, mit dem die Artauch verwandt iſt, in eine Spitze ausläuft. Arnold hat das Bild mit runder Schwanzfloſſe ge- zeichnet, während alle meine Männchen die Spitze aufweiſen. Wenn auch alle Beſchreibungen über Mollienisia petenensis mit den vorhandenen Leichen und meinen lebenden Exemplaren gut übereinſtimmen, möchte ich dieſen Namen doch nicht feſtgelegt wiſſen, da die Rückenfloſſe bei allen meinen Tieren nicht 15, ſondern 19 Strahlen aufweiſt, man unter Amſtänden ſogar 20 zählen kann, niemals aber weniger als 19. Andere Exemplare in Spiritus von Mollienisia ihrer Höhe, petenensis Interme⸗ 5 und der fetzt dialmem⸗ eingeführten Sa der 1 al anz⸗ im Muſeum floſſe mit nicht vor⸗ zahlreichen handen. Flecken, der Herr Dr. untere Teil Pappen⸗ des Hinter- heim will randes in liebens⸗ 5 Sue eibchen ntgegen⸗ und unreife kommen un⸗ Männchen ſere Neuen haben die beſtimmen, Rücken⸗ falls dies 1 05 11 1 noch geihmü ni ge⸗ mit kleinen, ſchehen iſt, unregel⸗ wozu ich ihm e e 52 a en men, brau⸗ = nen Flecken. bee Seinen Na⸗ Abb. 2 Mollienisia velifera. Originalaufnahme von Paul Unger⸗Berlin. zur Verfü g⸗ men hat Mollienisia petenensis vom See Peten bei Progreſſo, in welchem er ge— funden wird. Obgleich dieſe Art mit Moll. latipinna eng verwandt iſt, iſt ſie doch deutlich davon verſchieden, indem ſie konſtant 15 Rücken⸗ floſſenſtrahlen und eine abweichende Fär— bung beſitzt. Die Rückenfloſſe ſteht bei ausgewachſenen Männchen näher der Schnauzenſpitze als der Baſis der Schwanz wurzel. Dieſe Angaben hat auch Regan in ſeiner neueſten Reviſion der Zahnkarpfen übernommen. Ferner ſteht in allen Werken, daß die Schwanzfloſſe bei Mollienisia lati- pinna abgerundet iſt, während ſie bei Moll. petenensis eckig iſt und unten, wie beim ung ſtellen werde. — Nach dieſer wiſſen⸗ ſchaftlichen Beſchreibung möchte ich als Liebhaber meine Fiſche noch näher ſchil— dern, ſoweit es mir eben möglich iſt. Meine größten Männchen weiſen, wie bereits erwähnt, eine Länge von über 12 cm auf, gemeſſen von der Schnauzen—⸗ ſpitze bis zum Schwanzfloſſenrücken. Die Körperhöhe beträgt 3,5 cm, die Höhe der Rückenfloſſe 4.5 —5 cm. Die Wurzel der Rückenfloſſe fängt etwa 0,5 cm vom Kopf⸗ ende an und endet 1I—1,4 cm vor der Schwanzwurzel. In der Erregung iſt die Form wie auf Abbildung 1, ſie reicht bis über die Schnauzenſpitze und faſt bis zum Ende der Schwanzfloſſe. Der Glanz der Farbe iſt nicht wiederzugeben, er ſchillert in F. Mazatis: Mollienisia (?) petenensis Günther unendlich vielen Diamanten und Perlen mit vielen dazwiſchenliegenden leuchtenden Längsflecken. Der obere Rand iſt rot— braun. Der Kopf iſt dick, breit und läuft in eine breite Schnauze aus, bei der die Unterlippe breiter und länger als die Ober- lippe iſt. Das Auge iſt groß und leuch- tend. Die Farbe des ganzen Kopfes, ſowie die der Bruſt und des Bauches iſt ſeonſt hellgrau, in Erregung leuchtend rot, letzterer weiſt einige ſchwarze Querſtreifen auf. Von der halben Körperhöhe bis zum Kücken ziehen ſich 3 gerade, braune Längsſtreifen vom Kopf bis zur Schwanz— wurzel hin. Vor und zwiſchen den braunen Streifen liegen panzerkettenartige hellgrün— leuchtende Schnüre, die wie aus vielen Diamanten zuſammengeſetzt erſcheinen. Die untere Hälfte iſt mit braunen, unter— brochenen Linien beſetzt, dazwiſchen mit einigen Diamanten. Die Bruſtfloſſen ſind hell und farblos. Der Kopulationsſtachel iſt ziemlich groß und kräftig, die Schwanz— floſſe, wie auf dem Bilde, breit und bis auf den unteren Teil wiederum mit vielen blauen und leuchtenden regelmäßigen Flecken verſehen. Der untere Teil iſt ein— farbig ſilbern. Die äußere und untere Schwanzfloſſe iſt ſchwarz eingefaßt. Wenn ein Laie auch den eben beſchrie— benen Fiſch mit Mollienisia latipinna ver- wechſeln kann, jo iſt es mir trotzdem un— verſtändlich, wie Arnold dies bei den Weibchen und Jungen fertig bringen konnte. Bei gleich großen Weibchen beträgt die Körperhöhe bei den neuen 2,7 om, bei Mollienisia latipinna dagegen nur 1,5 cm. Die Grundfarbe iſt bei letzteren hellbraun mit unterbrochenen, dunkelbraunen Längs— ſtreifen, die der neuen iſt graugrün mit leuchtenden Poecilia-Flecken. Die ſchöne, rot eingefaßte und breite Rückenfloſſe fängt hier an der höchſten Rückenwölbung an, während ſie bei Moll. latipinna viel weiter nach dem Schwanze zu beginnt, viel nied— riger und kürzer, auch einfarbig iſt, vor allem keine rote Umrandung aufweiſt. Den Anterſchied der Jungen kann der Leſer aus dem Bilde ſelbſt erſehen. da es eine genaue Wiedergabe der lebenden Tiere darſtellt. Ich hatte Herrn Kunſt⸗ maler Scholze ausdrücklich auf die Wider— ſprüche hingewieſen und ihn gebeten, das Bild möglichſt genau anzufertigen. Oben iſt ein 4 Wochen altes Junges der neuen Art, unten ein ſolches von 165 Moll. latipinna von 4 Monaten. Durch Vergleich der Rückenfloſſe, Körperhöhe und Zeichnung mag ſich der Leſer ſelbſt ein Bild machen. Im höchſten Grade befremdet hat mich die Behauptung Arnolds, die Nachzucht ſei ſelbſt bei billigen Preiſen nicht zu ver⸗ werten und könne höchſtens als Futter verwendet werden. Ich bin bereits 30 Jahre Liebhaber, kenne beide Fachzeitſchriften einſchließlich „Natur und Haus“ von der erſten Nummer an, habe aber noch niemals gefunden, daß ein Autor eine derartige Behauptung auf— geſtellt hat, beſonders bei derartig ſchönen Tieren, wie ſie in Liebhaberkreiſen nur wenig bekannt ſind. Ich erlaube mir, Herrn Arnold zu fragen, woher er denn ſeine diesbezüglichen Kenntniſſe geſchöpft hat und aus welcher Veranlaſſung er zu dieſem harten Urteil gelangt iſt. Ich habe ſelbſt von Moll. latipinna noch nicht gehört, daß die Nach— zucht nur zum Verfüttern gut iſt! Wer weiß überhaupt zum Voraus, wie ſich dieſe Tiere entwickeln werden? Wenn jemand eine derartige Behauptung auf— ſtellt, müßte er ſie doch wenigſtens zu be— gründen verſuchen! Wo ſteht im Artikel die Begründung? — Herr Arnold fühlt ſich berufen, in einer der erſten Nummern der „W.“ den Züchtern und Händlern gute Ratſchläge zu erteilen. Er geſtatte mir nun auch, ihm meinerſeits den Rat zu geben, doch mit derartigen Bemerkungen wie die obige etwas vorſichtiger zu Werke zu gehen, und zwar deshalb, weil ſie ge— eignet ſind, der Liebhaberei die ſchönſten Fiſche zu entziehen und ſie dadurch em— pfindlich zu ſchädigen. — And aus dieſem Grunde, weil das Intereſſe der Allgemein— heit in dieſem Falle durch Arnolds Aus— führungen geſchädigt werden könnte, wer— den die geehrten Leſer gewiß mit mir die ſcharfe Kritik des Arnoldſchen Auf- ſatzes für berechtigt und angebracht halten. Die Fütterung und Haltung unſerer Neuankömmlinge iſt die gleiche wie bei den übrigen Wollieniſien und Poecilien, vor allem brauchen ſie keineswegs mehr Wärme. Ich halte ſie gewöhnlich bei einer Wärme von 25 C. Wird das Waſſer wärmer, werden die Fiſche zu ſtürmiſch und beweglich. Trotzdem habe ich bisher noch niemals bemerkt, daß bei den Spielereien und Raufereien auch nur die geringſten 1 an den 166 Floſſen uſw. vorgekommen ſind. Andere Fiſche, auch Moll. latipinna, werden von dieſen Großen überhaupt nicht beachtet. Am ihre Verträglichkeit mit kleineren Fiſchen zu prüfen, habe ich Girardinus Guppyi und andere kleine Fiſche zu ihnen ins Aquarium geſetzt, aber niemals ge— merkt, daß ſie auf dieſe Jagd machten. Ein Liebhaber, dem ich einige Tiere ab— gegeben habe, hält ſie gleichfalls mit aller⸗ kleinſten Fiſchen aller Gattungen im Geſellſchaftsaquarium ohne Heizung zu— ſammen, ohne daß mir etwas Nachteiliges bekannt geworden wäre. Zum Schluß möchte ich noch mitteilen, daß ich nach etwas über 4 Wochen ſeit dem erſten Abjungen von beiden Weibchen wiederum mit einer Anzahl lebender Jungen beſchenkt worden bin, die ich aber ebenfalls nicht verfüttert habe. Nach meinen Beobachtungen entwickeln ſich die Rückenfloſſen bei den erſten Nachzuchttieren vollſtändig normal, und kann man bei einigen Hungen die Männchen an den längeren und etwas höheren Floſſen und der bunten Färbung gut herausfinden. Bevor ich jedoch meine Beobachtungen nicht vollſtändig abgeſchloſſen und ver— öffentlicht habe, gebe ich Nachzuchttiere Prof. Jean Decroupet: Automatiſche Filtration des Aquarienwaſſers nicht ab. Dies zur gefälligen Kenntnis, um unnötige Anfragen zu vermeiden. Sicher iſt jedoch, daß ich ſie zu mäßigen Preiſen auf den Markt bringen werde. Zuſatz. Noch möchte ich hinzufügen, daß inzwiſchen ein neuer, größerer Trans⸗ port dieſer Fiſche angelangt iſt und daß es mir gelungen iſt, von dieſem Transport ſämtliche hochfloſſigen Männchen und die fehlenden Weibchen vom erſten Transport zu erſtehen. Uberzählige Weibchen und beſonders auch unausgebildete Männchen mit niedriger Floſſe und geringerer Größe, kamen für mich nicht in Betracht. Ich führe dies extra an, damit die Liebhaber bei Angebot dieſer Tiere nicht unnötig enttäuſcht und geſchädigt werden und dieſe Prachttiere dieſerhalb in Miß⸗ kredit gelangen könnten. Auf jeden Fall erachte ich es für angebracht, bei Anfragen ſich jedesmal die Größe des Fiſches und Höhe der Rückenfloſſe des Männchens angeben zu laſſen. Anmerkung der Redaktion: Soeben, als dieſe Nummer gerade in die Oruckpreſſe gehen ſoll, erhalten wir von Herrn Mazatis die Nachricht, daß der Fiſch als Mollienisja velifera Regan beſtimmt worden ſei. Da der Druck der Nummer nicht mehr länger hinausgeſchoben werden konnte, mußten wir davon Ab⸗ ſtand nehmen, im Texte des Aufſatzes ſelbſt die nötigen Anderungen und Umarbeitungen vorzunehmen, und haben nur in den Unter⸗ ſchriften der Bilder den richtigen Namen eingeſetzt und zum Titel einen entſprechenden Zuſatz gemacht. wie) O - Automatiſche Filtration des Aquarienwaſſers. Von Profeſſor Jean Decroupet („Triton“-Berlin). Mit einer Originalſkizze. — Veröffentlicht durch den „Triton“. In Heft 17 der „Blätter“ 1913 findet ſich auf Seite 268 ein Vereinsbericht des Biologiſchen Vereins in Leipzig, in dem ſich recht intereſſante Beobachtungen des Herrn Schmalz über ſeine Seewaſſerbe— hälter wiedergegeben finden. Unter anderem heißt es da: „Aktinien erfolgreich in Menge zu züchten und auch die heikelſten Tiere zu halten, gelingt Herrn Schmalz, ſeitdem er das Waſſer regelmäßig (täglich) filtriert, um die Anreicherung an or⸗ ganiſchen Stoffen (Stoffwechſelprodukten) zu entfernen, die dem freien Meere fehlt. Die im Altwaſſer unvermeidlichen Defor— mationen der Aktinien treten dann ſelbſt nach ſechsmonatlicher Gefangenſchaft nicht auf. Die Tiere bleiben ausgeſtreckt, rea— gieren und freſſen reichlich, beſonders wenn man ſie recht abwechslungsreich füttert.“ Automatiſche Filtration nach Decroupet. Wie geſagt, dieſe Beobachtungen ſind recht intereſſant und wert, von den Lieb- habern nachgeprüft zu werden. Die For— derung, das Seewaſſer des Aquariums täglich zu filtrieren, iſt allerdings für den gewöhnlichen Sterblichen recht hart, da ſie doch mit allerlei Schwierigkeiten, Amſtändlichkeiten und Koſten verknüpft iſt. Ich möchte nun in Folgendem eine Methode angeben, durch die man leicht IzZzum Ziele gelangt, ſobald man nur im HGeſitze eines Luftkeſſels mit Pumpe oder eines an die Waſſerleitung angeſchloſ— ſenen Durchlüfters iſt. Die Ausführung der hiezu notwendigen Anlage iſt aus der beiſtehenden ſchematiſchen Zeichnung erſichtlich. Mit dem Luftkeſſel verbunden iſt ein zweimal U-förmig gebogenes Glasrohr A von 5 mm Durchmeſſer, welches in ein darüber geſtülptes Rohr B von etwa 7 mm Weite mündet und in dieſes ſeine Luft⸗ perlen austreten läßt. Dieſe ſteigen in dem Rohr B empor und reißen das darin befindliche Seewaſſer mit empor, welches oben in den mit Kohleſtücken gefüllten Behälter tropfen muß. Aus dieſem tropft es, filtriert, unten wieder in das Aquarium zurück. Die Geſchwindigkeit der Filtration hängt natürlich von der des Luftaustrittes aus dem Keſſel ab; bei meinen Verſuchen ge— nügten zwei Stunden, um ein Aquarium Es iſt meiner Meinung nach immer ein Notbehelf, Glasaquarien zu heizen. Be— hälter aus Glas ſind in der Regel doch mehr oder weniger ungleich gegoſſen, ſodaß man niemals davor ſicher iſt, durch ihr Springen unangenehm über— raſcht zu werden. Im Sommer bin ich in der glüd- lichen Lage, einen beſonderen Raum für meine Aqua⸗ rien und Terrarien zu haben, nicht ſo im Winter. Dann packe ich meine Exoten, da ich den E. Schermer: Geheizte Glasaquarien 167 von 70 Liter Inhalt vollſtändig zu klären. Man begreift leicht, daß auf dieſe Weiſe das Waſſer ſich auf ſeinem Wege genügend mit Luft ſättigt, um jede weitere beſondere Durchlüftung überflüſſig zu machen. Will man dennoch nach erfolgter Klärung des Waſſers die gewohnte Durchlüftung wieder eintreten laſſen, jo iſt mit wenigen Hand— griffen die Amjchaltung eines Ausſtrömers anſtelle der beiden Glasröhren A und B zu bewerkſtelligen. Das Filtriergefäß kann durch einen ge— wöhnlichen Blumentopf dargeſtellt werden, der bis zum Rande mit kleingeklopfter Holzkohle gefüllt iſt. Will man es dauernd an ſeiner Stelle belaſſen, ſo kann man es natürlich aus anderem Material, z. B. Terrakotta wählen, und ihm eine gefälligere Form geben. Alle dieſe Einzelheiten ſind der Phantaſie des Liebhabers überlaſſen. Mit dem Erfolg aber wird ein Jeder zu— frieden ſein.“ 1 Dieſe Filtriermethode, deren Einfachheit man faſt als genial bezeichnen könnte, dürfte auch bei der Pflege des Süf- waſſer⸗ Aquariums in vielen Fällen vorteilhaft Anwendung finden können. Red. eo 00 oO Geheizte Glasaquarien. Von Ernſt Schermer, Lübeck. (Mit einer Originalaufnahmen des Verfaſſers.) auszunützen, habe ich in meinem Arbeits- zimmer eine ſchmale Fenſterbank zum Heizen für Glasbecken hergerichtet. Auf die jetzt 27 cm breite Fen⸗ ſterbank wurde ein Kaſten aus Holz aufgeſetzt, deſſen Höhe 22 cm be— trägt. Der Blech- einſatz, aus ſtarkem verzinktem Gijen- blech hergeſtellt, iſt 110 cm lang, 23 cm breit, 2 cm tief und mit feinem Sande angefüllt. An der Vorderſeite des Kaſtens befinden ſich zwei Klappen, anderen Raum hinter denen die nicht beſonders hei— Brenner ſtehen. en will, in Geſ ell- Fenſter mit Heizvorrichtung für Aquarien. Driginalaufn. v. E. Schermer. Am genügend Luft —ſchafts⸗Becken, hineinzulaſſen, die in ſtändig erwärmten Zimmern ge- ſind auf den Längsſeiten je ſechs 1'/ cm heizt werden. Am den Platz möglichſt im Durchmeſſer große Löcher geſchnitten, 168 außerdem befindet ſich an beiden Quer— ſeiten eine 6X 3 cm große Sffnung. In den Kaſten führt ein I cm ſtarkes Gasrohr. Geheizt wird mit zwei Brennern der Firma A. Dietrich, Berlin. Die Entfernung der Flamme vom Glecheinſatz beträgt 10 cm. Zwar wird durch dieſe Entfernung die Erwärmung eine geringere, dadurch aber gleichmäßigere und deshalb für Glasbecken vorzuziehen ſein. Bei einer Flamme von 1 cm Höhe er— reiche ich, wenn ein Glasbecken gerade über der Flamme ſteht, eine um 10“ C höhere Temperatur als am Fenſter herrſcht. Stelle ich zwei Aquarien ſo, daß die Flamme zwiſchen ihnen liegt, ſo ſteigt die Anterſuchungsſtellen Temperatur immerhin noch um 5 C. Doch läßt ſich ſchon durch geringes Ver— größern der Heizflamme die Temperatur beträchtlich heben. ; N Ich kann gerade für das Heizen von Glasaquarien die Verwendung von Gas nur empfehlen, denn einmal iſt die Erwär⸗ mung eine recht große und zweitens kann man deshalb die Heizquelle weiter ent- fernen, erreicht dadurch eine größere Gleich— mäßigkeit, die bei Glasbecken ſo außer⸗ ordentlich wünſchenswert iſt. Außerdem brennt auch ein Gasbrenner viel gleich— mäßiger als Petroleum- oder Spiritus— brenner, jedenfalls habe ich namentlich mit den erſteren trübe Erfahrungen gemacht. 2 Anterſuchungsſtellen. Fiſch- und Paraſitenunterſuchungsſtelle Roſtock. Am 23. Dezember 1913 gingen mir von Herrn P. E. in L. 9 junge Triton vulgaris f. n., Ende März geb., (von 26 aufgezogenen Jungen) zu. Vor etwa 4 Wochen ließ die Freßluſt nach, was ich mit der Jahreszeit in Verbindung brachte. Dann ſandte ich Herrn Dr. W. Wolterstorff eins der großen Männchen und 7 andre derſelben Art. (Anmerk.: 26. November 1913. 7 Stück ge⸗ ſtorben, das 8. Tier erhielt ich gleichfalls nebſt anderen von Dr. W., darüber ſpäter.) Die beigefügten 9 dürften alſo als ſeine Ge— ſchwiſter zu bezeichnen ſein und ſcheinen geſund. Dieſe 9 Tiere ſind mit andern 9 geſtorbenen ſ. 5. in 3 Tradescantia-Terrarien verteilt geweſen. Am Mittwoch den 17. Dezember 1913 fand ich 2 Tote und 4 Kranke. Die Kranken ſtarben innerhalb 4 Stunden, nachdem ſie iſoliert und in eine flache Glasſchale mit 3 mm Waſſer und einem Steinchen geſetzt waren. Auch die Ge— ſunden waren in 3 mm Waſſer geſetzt mit reinem Sand und 2größeren Steinen. 2friſche Tradescantia- Triebe. Hier ſind nun noch 2 Tierchen geſtorben. Dieſe Toten zeigten rieſige Rückenwunden, als wäre die ganze Haut weggeſchunden. Zuletzt ſtarb das letzte große Männchen ganz plötzlich in etwa 2½ Stunden. Zu Anfang noch recht munter und ohne Krankheitsanzeichen, lag es nach der angegebenen Zeit in richtiger Schreit— lage mit dem Körper auf einem der flachen Steine tot, während der Schwanz ins Waſſer hing. Nichts war zu erkennen, bis auf die blutigrote abgerundete, alſo nicht mehr ſpitz auslaufende Schwanzſpitze. Nach nochmaliger genauer Anterſuchung glaube ich von den 9 Tieren drei abſondern zu müſſen, als zum Mindeſten ver⸗ dächtig. — MS Antwort: Auf Ihren Brief vom 21. Dez. 1913 teile ich Ihnen dankend mit, daß alle 9 Tiere lebend in meinen Beſitz gelangt ſind. Von den 3 abgeſonderten Molchen lag aber einer im Sterben, ein zweiter konnte als Todeskandidat ——— Dr. Wolt. gelten, der dritte iſt ſicherlich erfranft*. Hervor— heben möchte ich, daß dem Tode ein Stadium äußerſter Schwäche, unter Umſtänden vollſtändige Lähmung, vorangeht, in welchem das Tier auch dem aufmerkſamen Beobachter als tot gelten möchte. Aber unter der Binokularen-Lupe ſieht man noch 2 Stunden oder mehr die Zirkulation des Blutes in den erweiterten Hautgefäßen. Auch kann man bei einigen Tieren, die geeignet ſind, mit unbewaffnetem Auge zwiſchen den Schultergürteln das Herz pulſieren ſehen. Bei der Herausbildung dieſes Zuſtandes beobachtet man noch dann und wann zuckende Bewegungen etwa der linken Rückenſtreckmuskeln oder der Halsmuskulatur, die ſich auch noch durch direkte Reizung hervorrufen laſſen. Wie angedeutet, entwickeln ſich dieſe dem Tode vorangehende Lähmungen oft unſymmetriſch. Die befallenen Muskeln ſcheinen vielfach im Zuſtande der KRon- traktion zu verharren, bis der Tod des Organis- mus eintritt und der Kreislauf erliſcht. Die an der Haut ſichtbaren Krankheitsſymptome find im Anfang kleinere (ſtecknadelkopfgröße) oder gleich größere Auftreibungen der Oberhaut, welche durch einen trübgrauen Schimmer und durch die rings um ſie einſetzende Entzündung zumindeſt bei Lupen⸗ betrachtung auffallen. Dieſe gewulſteten einzelnen oder über den ganzen Körper ausgeſäten Haut⸗ partien werden ſehr leicht durch Berührung ꝛc. abgeſtreift, es entſteht ein Geſchwür, das durch einen Ring entzündeten ganz leicht aufgetriebenen Gewebes ſcharf abgegrenzt wird. Den Grund bildet zunächſt die Lederhaut; das Geſchwür kann ſich fraterfürmig in die Muskalatur fortſetzen, welche beſonders bei ausgedehnteren Wunden von Jem D. und mehr (Kehlwunden z. B.) frei vor⸗ liegt. Bleibt die Oberhaut zunächſt noch erhalten, ſo kann es zu größeren, auffälligen Blutungen unter die Haut kommen. Am eheſten fallen als krank auf das Schwanzende, die Extremitäten und die Schnauze. Zuerſt ſtirbt oft der Schwanz ab, in mehr minder großem Umfang, nach kurzem Selbſtberſtändlich handelt es ſich um das als „Molchpeſt“ bisher umſchriebene Krankheitsbild. von Bakterienhäuten ſprechen. quelle zur Verfügung hat, Fragen und Antworten 1 Entzündungsſtadium. Das befallene Stückſchrumpft völlig zuſammen und wird lederartig. Dann beobachtet man das gleiche an den Fingern. Eine oder mehrere Extremitäten können abſterben. Da infolge der Mattigfeit ſpäter die Haut nicht mehr abgeſtoßen bezw. abgerieben wird, hängen an den Tieren große graue Fetzen von Oberhaut, dicht beladen mit Bakterien, man könnte geradezu Auf der Haut, die keine Widerſtandskraft mehr beſitzt, fand ich mehrere Male Borticellen (Glockentierchen), ſowie überreichlich Chilodons, die oft unbeweglich in den Häuten fitzen, daneben Monaden in Maſſe. Weiter fallen bei einigen Tieren relativ be- trächtliche, blutige Entleerungen aus dem Darme auf. Veberhaupt weiſt der Darm ſehr intereſſante und tiefgreifende Veränderungen auf, welche ich - 3 Nach Prof. Hofer und Dr. Roth ift Chilodon, ein Infuſor, an Goldfiſchen ein gefährlicher Schmarotzer, wo er in Veberzahl auftritt. Dr. Wolt. Fragen und Antworten. nennen Heizbares Ferrarium. Ich beabſichtige mir zum Frühjahr ein weiteres Terrarium zu bauen, welches ich heizbar ein— richten und mit wärmebedürftigen Exoten be— ſetzen will. 1. Iſt es nun möglich, dieſes Terrarium in einem Zimmer ohne Sonne ca. / m vom Fenſter entfernt aufzuſtellen, oder muß es im Sommer anf dem Balkon ſtehen (Sonne dort von 8—1 Uhr)? Ich fürchte nämlich, daß draußen die Temperatur— ſchwankungen zu groß ſind, und da ich nur morgens und abends zu Hauſe bin, könnte ich am Tage eventuell mit der Lampe nicht nachhelfen. 2. Genügt zur Beheizung des Terrariums, das die Größen ca. 100 cm lang, 50 cm breit, 60—70 cm hoch erhalten ſoll, bei Benutzung von Kupfer⸗Heizkegel eine Wiengreen'ſche Baraffin- Heizlampe oder gibt es noch eine beſſere Lampe, die nicht allzuteuer in der Wartung iſt? Gas iſt nicht zu erreichen. 3. Muß die Heizflamme direkt gegen den Heizkegel ſchlagen, oder ſoll fie nur in dem Hohl- raum desſelben brennen? F. S. Berlin. Antwort: Wenn man eine künſtliche Wärme- ſo iſt man nicht mehr ſo ganz unbedingt auf direktes Sonnenlicht angewieſen. Es würde alſo in ſehr vielen Fällen auch ohne Sonne auszukommen ſein, wenn nur por allen Dingen die Belichtung eine vorzügliche ſein würde. Das Aufſtellen am Fenſter (% m von dieſem entfernt) würde alſo wohl nur dann zu geſtatten ſein, wenn zwiſchen Fenſter und Terrarium keine Gardinen hängen, das Licht alſo in keiner Weiſe abgeblendet wird. Warum wollen Sie mit Ihrem Terrarium aber nicht ganz ans Fenſter herangehen? Die Helligkeit würde doch dadurch bedeutend zunehmen! And Licht bedeutet für die Reptilien Leben! Die Fenſter⸗ reinigung könnte ja durch jeweiliges Abrücken des Terrariums ganz gut beſorgt werden. Eventuell laſſen Sie das Terrarium auf Schienen an und abrollen! Dieſes im Zimmer Aufſtellen würde vor dem Aufſtellen auf dem freien 169 ſpäter behandeln werde; erwähnt ſei nur, daß auch in den Eingeweiden Entzündung, punkt⸗ förmige wie ausgedehntere Blutungen beobachtet werden und daß das Bild der Eingeweide ſehr charakteriſtiſch zu ſein ſcheint und nicht nur neben dem typiſchen Befund an der Oberhaut wohl ſtets einher geht, ſondern auch von mir in 2 Todesfällen gefunden wurde, wo die äußere Beſichtigung eben erſt Hinweiſe auf die beſtehende Krankheit bot. Auf der weißlichen Leber hebt ſich das erweiterte Gefäßnetz auch dem bloßen Auge eben ſichtbar ſcharf ab. Veber die Aetiologie und die Pathologie, ſowie auf weitere Einzelheiten des Krankheitsbildes werde ich bald näher zu ſprechen kommen. Mitteilungen eigener Beobach— tungen, ſowie Einſendung erkrankter Tiere ſind mir hocherwünſcht. Dr. Kuczyns ki, Roſtock Phyſiologiſches Inſtitut der Univ. 1 De O Balkon den Vorteil haben, daß Sie nie eine Slberbeizung Ihres Terrariums durch die Lampe zu befürchten brauchten bei Ihrer langen Ab— weſenheit. Andererſeits ſind natürlich auch die Vorteile, die ein freies Aufſtellen auf dem Balkon haben kann, in die Augen ſpringend! Zuerſt würde natürlich die friſche Luft von den wohltätigſten Folgen für die Terrarien-Inſaſſen ſein. Dann käme die direkte Sonnenbeſtrahlung, die ja von allen Reptilien mit der größten Hart⸗ näckigkeit aufgeſucht zu werden pflegt! Aber gerade dieſer ſchöne Sonnenſchein bringt auch Gefahr, und zwar die überheizung des Terrariums! Vor allen Dingen müßte alſo das Terrarium ſehr reichlich mit Lüftungsfenſtern oben im Dach und unten eben über dem Boden in den Seiten— wänden verſehen ſein. Des weiteren müßte für ausreichenden Schatten im Terrarium geſorgt werden. Alſo Sie könnten vielleicht die Hälfte des Terrariums durch Vorhänge abblenden oder auch durch den natürlichen Schatten von allerlei draußen angebrachten größeren lebenden Pflanzen einer Gberheizung vor— beugen. Bevor Sie Tiere einſetzen, wäre es gut, wenn Sie ein Mazimal-Minimal-Thermometer im Terrarium aufhängen würden; Sie könnten dann leicht die höchſten und die niedrigſten Wärmegrade, die im Innern tagsüber und in der Nacht geherrſcht haben, feſtſtellen. Eine zu ſtarke Abkühlung in der Nacht brauchen Sie nicht zu befürchten. Wenn eine Heizlampe zu— verläſſig brennt (Wiengreen'ſche Paraffin-Lampel), dann ſinkt auch in der kühlſten Nacht die Wärme nie zu erheblich. Uberdies braucht Sie nächtliche Abkühlung überhaupt nicht gar ſo ſehr zu ſchrecken, denn den meiſten Reptilien iſt dieſe gerade ſehr geſund und zuträglich, wie über⸗ haupt Temperatur-Schwankungen nie ängſtlich vermieden werden brauchen (auch am Tage nicht), denn in der Freiheit iſt es den Tieren auch nicht immer ganz gleich warm! Als Temperatur- Maximum würde ich 35°C empfehlen. Noch größere Hitze wird von manchen Reptilien ſchon übel empfunden (3. B. von den Chamäleonen !). Als Minimum (in der Nacht) könnte etwa 12°C gelten. — Mit einer Wiengreen'ſchen Paraffin⸗ lampe würden Sie im Hochſommer wohl ganz gut auskommen. Ich würde Ihnen aber doch 170 raten, gleich zwei ſolcher Paraffin-Heizlampen mit Kupfer⸗Heizkegel einzubauen, und zwar ſo, daß die Heizungen von einander ebenſo weit entfernt zu liegen kommen, als ſie ſich von den beiden gegenüberliegenden Schmalſeiten entfernen. Sie haben es dann immer in der Hand, an beſonders kühlen Tagen mit beiden Lampen nachzufeuern! Sie würden aber natürlich auch mit einem Heizkegel auskommen, wenn Sie eine ſtärkere Heizquelle benutzen würden, alſo etwa eine größere Petroleumlampe. Aber ich möchte Ihnen nicht dazu raten, wenn Sie nicht irgend einen zuverläſſigen Geiſt dahaben, der hin und wieder, namentlich morgens nach dem friſchen Anzünden, nach der Lampe ſehen könnte! Ein Blaken ſolcher Lampen hat nämlich meiſt die übelſten Folgen, und eine Epploſionsgefahr liegt dann immer ſehr nahe. — Bei Paraffin⸗Heizung brauchen Sie nie mit Feuersgefahr zu rechnen. Sie dürfen die Paraffinflamme nicht feſt anlegen an die Heizfläche, ſondern müſſen immer etwa 2—3 cm von ihr entfernt bleiben. O. Tofohr. Zur Malariafrage. Auf die Anfrage in Nr.? letzten Jahrganges der „Blätter“ S. 120 (Mückenlarven und Mala⸗ riagefahr) erlaube ich mir folgendes zu bemerken: 1. Malaria wird, wie wiſſenſchaftlich einwandfrei nachgewieſen iſt, einzig und allein durch den Stich einer infizierten Stechmücke vom Genus Anopheles übertragen, niemals aber durch andere Stechmücken oder gar durch „Ausdünſtungen“, Sumpfgaſe oder gar „Ausdünſtungen von Mücken⸗ larven“ (12). Alſo nur wenn aus einem Malaria⸗ gebiet eine zufällig infizierte Mücke eingeſchleppt würde, wäre eine Anſteckung möglich, alſo nicht einmal durch Einſchleppung von Anopheles- Larven aus infizierten Gegenden, da erwieſenermaßen die Infektion von der Mücke auf das Ei nicht übergeht, ſondern jede geeignete Stechmücke ſich erſt wieder am kranken WMenſchen infizieren muß. Daraus iſt zu erſehen, daß eine, wenn auch nur indirekte Malariaübertragung durch die Aqua⸗ rien vollkommen ausgeſchloſſen werden muß. 2. Zu dem ſpeziellen Fall des Herrn „J. F. Sp.“ iſt zu bemerken, daß die Diagnoſe „Malaria“ einzig und allein aus der mikroſkopiſchen AUnterſuchung des Blutes zu ſtellen iſt, jedoch niemals aus dem bloßen Fieberverlauf oder gar aus der Tatſache, daß das Fieber nach Chinineinnahme verſchwindet. Ja, aus den an⸗ gegebenen Daten über die Fieberbewegung des kranken Kindes kann man ſagen, daß in dem angezogenen Falle der Verlauf des Fiebers der Diagnoſe Maleria direkt widerſpricht. Es müßte ſich ſonſt um eine ganz merkwürdige Wiſchinfektion handeln. Dr. J. Hammerſchmidt, k. k. Bezirksarzt, Trieſt, Statthalterei. Zur Aufzucht des Xpihophorus u. Platypoecilius. Frage: Da ich mich mit der Zucht von Xiphophorus Helleri und Platypoecilus näher beſchäftigen will, bitte ich um Beantwortung nach— ſtehender Fragen: 1. Wie ſollen die Becken ein- gerichtet ſein? (Bodengrund, Pflanzen 20; 2. Woraus kann man auf das baldige Ablaichen ſchließen? 3. Wie erfolgt dasſelbe? 4. Sind die alten Tiere hierauf aus dem Becken zu ent⸗ fernen? 5. Iſt Piscidin zur Aufzucht der Jungen geeignet? W. P., Salzburg. Fragen und Antworten Antwort: Zu 1.: Bei der Einrichtung von Behältern, in denen lebendgebärende Zahn— karpfen ablaichen ſollen, iſt dem Amjtande Rech⸗ nung zu tragen, daß die Elterntiere den Zungen eifrig nachſtellen und ſo oft von einem Wurf gar nichts übrig bleibt. Um dieſes zu verhindern müſſen die Aquarien möglichſt dicht, am beſten mit Myriophyllum, bepflanzt werden. Dies kann ſo⸗ gar bis zu dem Grad geſchehen, daß es der Mutter ſchwer fällt, ſich überhaupt durch das Pflanzengewirr hindurch zu zwängen. Der Boden- grund ſelbſt ſpielt dabei keine Rolle; er hat hier wie immer auch nur den Zweck, den Pflanzen den notwendigen Nährſtoff zu liefern. Wenn Sie alſo guten Bodengrund einbringen, jo iſt dies Gewähr dafür, daß die Pflanzen in der gewünſchten Maſſe wuchern. Beſondere Beſchaf⸗ fung und Anlage des Sandbelages iſt ebenfalls nicht notwendig, da der Geburtsakt ſich immer in den oberen Regionen des Aquariums abſpielt. 2. Die Trächtigkeit läßt ſich zunächſt am ſtärkeren Leibesumfang konſtatieren; bei manchen Zahn⸗ karpfenarten bildet ſich auch in der Aftergegend ein deutlich erkennbarer Trächtigkeitsfleck. Die Leibesfülle nimmt gegen Ende der Trächtigkeits⸗ periode derart zu, daß das Fiſchchen oft in ſeiner Bewegungsfreiheit gehemmt wird. Es hält ſich deshalb auch meiſt an der Oberfläche des Waſſers auf und in den letzten Tagen iſt ein ängſtliches Auf⸗ und Abſchwimmen an den Scheiben zu beobachten. Dies iſt wohl der Moment, den der. Liebhaber beachten muß, denn das Ablaichen muß bald darauf erfolgen. Durch eine häufige Kontrolle des Behälters muß ſich der Liebhaber vergewiſſern, ob das Laichgeſchäft begonnen hat oder nicht. Iſt es zu Ende, was ſchließlich am Benehmen des Fiſches oder dem Leibesumfang konſtatiert werden kann, jo iſt er ſofort heraus- zufangen und in einem anderen Behälter unter— zubringen. Die Zahl der Jungen iſt oft recht verſchieden und hängt ab von der Größe der Mutter und dem Ernährungszuſtand derſelben. Es kann alſo das VVorhandenſein von einigen Jungen nicht die Gewähr bieten, daß das Laichgeſchäft beendet iſt. Mancher Liebhaber hat das Weib— chen zu früh herausgefangen und es wurden ihm im neuen Heim weitere Junge beſcheert. 3. Der Geburtsakt erfolgt in der Weiſe, daß durch eingetretene Wehen die Jungen beim Muttertier austreten. Zunächſt fallen dieſe zu Boden, wo ſie einen Augenblick regungslos liegen bleiben, dann aber arbeiten fie ſich an die Ober- fläche des Waſſers und ruhen meiſt auf den Waſſerpflanzen. Nach einigen Stunden iſt die Schwimmfähigkeit ſo groß, daß ſie ſelbſt den Nachſtellungen der Alten zu entgehen ſuchen, in⸗ dem ſie ſich „in die Büſche ſchlagen“. Die größte Gefahr beſteht alſo immer gleich nach der Geburt, wo ſie als ſchleimige Fiſchchen ein leckerer Biſſen für die Mutter ſind. 4. Piscidin iſt wohl eines unſerer beliebteſten Jungfiſchfutter, doch hüte man ſich vor einem Zuviel, da es leicht in Fäulnis übergeht. Beſſer iſt es aber, ſich ſelbſt ein Fungfiſchfutter zuſammen⸗ zuſtellen aus den verſchiedenſten bekannten Futter⸗ mitteln, indem es ſtaubfein zerrieben und mit pulveriſiertem Salat vermengt wird. Außerdem ſind beliebte Aufzuchtfuttermittel in feinſter Kör⸗ nung: Thumms Jungſiſchfutter, Welke, Willecke und Bartmann. Aug. Gruber. u Ay Fragen und Antworten Forellenbrut-Fütterung. Frage: Sind Enchytraeen zur Fütterung von Forellenbrut (bis zum Ausſetzen ins freie Ge— wäſſer) geeignet?, oder würde irgend ein anderes Aquariumfiſchfutter zur erfolgreichen Fütterung von Forellenbrut zu empfehlen ſein? A. K., Pillingsdorf. Antwort. Die Aufzucht der Forellenbrut berührt das Gebiet der Nutzfiſcherei. Ob bei dieſer Verſuche mit Enchytraeen gemacht wurden, iſt mir nicht bekannt. Nach Rückſprache mit einem Kollegen, der Vorſ. einer Fiſcherei-Ge— noſſenſchaft iſt, teile ich Ihnen folgendes mit: Die erſt ausgeſchlüpfte Forellenbrut nimmt in den erſten Wochen überhaupt keine Nahrung auf, ſondern nährt ſich von dem ſogenannten Ootter— ſack. Dieſer wird naturgemäß immer kleiner und iſt nach zirka 5 — 6 Wochen ganz aufgebraucht und verſchwunden. Die künſtliche Ernährung der Brut darf aber keineswegs erſt nach dem völligen Verſchwinden des Dotterſackes einſetzen, da ſonſt Verkümmerung der Brut ſtattfinden würde. Bereits nach der 4. Woche, eventuell einige Tage davor, muß mit der Fütterung begonnen werden. Als erfolgreichſtes Futter ſind gegenwärtig in der künſtlichen Fiſchzucht folgende Mittel im Ge— brauch (hiebei wird die Brut bis zum Ausſetzen in den Bruttrögen, ſpäter in beſonders einge— richteten Kiſten, ſogenannten Kinderſtuben, even— tuell in kleinen Quellbächen großgezogen): 1. Das lebende Futter. Dies entſpricht der jungen Brut am beſten. Allein dieſe Art von Naturfutter muß erſt in eigens angelegten Waſſer— tümpeln herangezogen werden, damit es bei Bedarf maſſenhaft vorhanden iſt. Hier ſpielen namentlich Daphniden, Hüpferlinge und Fliegen⸗ maden die Hauptrolle. 2. Kunſtfutter. Hier ſteht obenan geſchabte (aber ganz fein!) Rindermilz, auch ſolche von Kälbern, Pferden 2c. Was ſich nicht ſchaben läßt, (die Faſern) wird der Brut nicht gegeben. Der geſchabte Brei wird in kleinen Portionen in die Futterkäſten gelegt. Wenn die Nahrung aufgefreſſen iſt, wird neue nachgelegt. Ferner können auf dieſe Weiſe verabreicht werden: Leber und Hirn, geſtocktes Blut (nicht zu viel), friſches Fleiſch, Fiſchmehl, Quark und verſchiedene Miſchungen. Nach einigen Monaten, wenn die Brut das erſte Jugendſtadium überwunden hat, kann ein Verſuch mit Enchytraeen gemacht werden. Nach all dem braucht die Jungbrut nicht zu verhungern, auch wenn ihnen Enchy— traeen vorenthalten werden müſſen. Aug. Gruber. Zucht von Anabas scandens. Antwort an M. 3, Wien. Zucht von Anabas scandens betr. (Anfrage in „Bl.“ 1913, Seite 804). | Anabas scandens wurde bereits von Otto Schröder, Hamburg vor mehreren Fahren erfolgreich gezüchtet und hat betreffender Herr Firka 50 Jungfiſche aufgezogen. Die Laichabgabe erfolgt in ähnlicher Weiſe wie bei den Labyrinth⸗ fiſchen (Makropoden, Trichogaster, Osphromenus, Ctenops, Polyacanthus 2c.). Die Tiere umſchlin⸗ gen ſich gegenſeitig, worauf der Laich abgeſtoßen wird. Ein Schaumneft wird nicht angelegt. Die Eier treiben frei an der Oberfläche des Waſſers. Nach 24—36 Stunden ſchlüpfen die Zungen aus, welche ſich an der Oberfläche halten. Fütterung 171 der letzteren wie bei den übrigen Labyrinthfiſchen. Ablaichtemperatur (des Waſſers) muß 25—30° C betragen. (Siehe auch den Artikel von Schröder in Heft 15 der „W.“ 1910, S. 205). W. Schreitmüller. Zur Pflege von Salamandrina perspicillata und Spelerpes fuscus. Frage: Ich habe die Abſicht, Brillenſala⸗ mander und Höhlenmolche zu halten und bitte um Beantwortung folgender Fragen: 1. Wie muß die innere Einrichtung des Behälters jein? 2. Iſt eine Heizung im Sommer oder im Winter nötig? 3. Worin beſteht das Futter? 4. Welche Länge erreichen die Tiere? M. B., Hamburg. Antwort (an M. B., Hamburg): 1. Sie geben zwar Ihren Namen, nicht aber Ihre Adreſſe an, ſo daß ich Ihnen nicht brieflich antworten kann. So raſch läßt ſich eine Anfrage nicht erledigen, daß der Abdruck — zu⸗ mal bei der Fülle des Stoffes — ſchon in einer der nächſten Nummern erfolgen kann! Darum ſtets Adreſſe angeben und 10-Pfennig⸗ Marke für Antwort beifügen! 2. Sie fragen, ob der Behälter für Brillenſalamander (Salamandrina perspicillata) und Höhlenmolche (Spelerpes fuscus) im Sommer (!) oder Winter geheizt werden muß. Ja nicht!! Heizung, zumal im Sommer, bringt den Tieren den Tod! Die Molche ſind im Winter in ein ungeheiztes, froſtfreies (event. ſchwach geheiztes) Zimmer zu ſtellen, im Sommer in einen kühlen, möglichſt nach Norden gelegenen Raum (beſonders Spelerpes fuscus!). 3. Gber Frei- und Gefangenleben beider Arten wollen ſie ſich vor der Anſchaffung der Tiere aus Brehms Tierleben, vierter Band, vierte Auflage, neu bearbeitet von Profeſſor Dr. Werner, unterrichten, wo beide Arten ſehr aus⸗ führlich behandelt ſind. Ich würde Ihnen hierzu auf Grund meiner neueren Beobachtungen an anderen Molchen noch raten, die Tiere in den öfter von mir beſchriebenen Tradescantia-Gläſern zu halten. Das ſind große Einmachgläſer, die zu ½ mit guter, feuchter Garten- oder Heideerde (nicht zu fett!) gefüllt und mit Ranken von Tradescantia viridis bepflanzt ſind. Das Glas wird mit Gaze zugebunden und dann noch mit einer Glasſcheibe bedeckt. Ein flaches Glas— näpfchen, mit einigen Steinen belegt, um ein Ertrinken zu verhindern, dient als Badegelegen— heit. In einem ſolchen Glaſe laſſen ſich 2 bis 3 Exemplare recht gut halten. Man kann aber auch ein beliebiges feuchtes Terrarium, — alle Seiten mit Glas, nicht Drahtgaze verkleidet —, oder ein Glasbecken, das mit Gaze zugebunden und dann noch mit einer Scheibe bedeckt wird, benützen und mit 5 oder 6 Molchen bevölkern. Die Luft im Glaſe muß ſtets feucht, aber nicht dumpf ſein! Die Scheiben müſſen öfter beſchlagen ſein! Futterreſte, Exkremente, faulende Pflan⸗ zen entfernen! Als Futter werden für beide Arten namentlich Fliegen empfohlen. Den für die Brillenſalamander beſtimmten Fliegen muß man erſt die Flügel ausreißen. Ich habe die Molche auf dieſe Art vor zirka 15 Jahren längere Zeit gepflegt. Nach meinen jetzigen Erfah⸗ rungen dürften ſich aber daneben vor Allem die Enchyträen als Futter ſehr eignen! 4. Sal. perspicillata wird 80 bis 100 mm, Spel. fuscus kaum über 100 mm lang. 5. Im übrigen rate ich Ihnen und jedem Anfänger von der 172 Pflege dieſer Tiere ab, ſolange Sie nicht mit der Pflege und Zucht unſerer einheimiſchen, weit dauerhafteren Molche und Salamander völlig vertraut ſind. Sal. perspicillata und Spel. fuscus, zwei für den fortgeſchrittenen Lieb—⸗ haber hochintereſſante Tiere, ſind im Allgemeinen ſehr empfindlich und nicht ausdauernd. Ich glaube, daß ſie jelten länger als 1 bis 2 Jahre in der Gefangenſchaft am Leben bleiben; bei mir gingen ſie meiſt nach einigen Monaten ein. Es ſind Molche, die auch in ihrer Heimat, Italien, keineswegs überall vorkommen — ſo fehlen fie in der Po-Viederung, Süd-Tirol, Iſtrien ꝛc. durchaus, — und an manchem Ort durch den leider von berufsmäßigen Fängern ausgeübten Maſſenfang ſchon faſt ausgerottet ſind, ſo, laut freundlicher Mitteilung Dr. von Bedriaga, bei Florenz. Das iſt eine Schatten⸗ ſeite der ſonſt auch bon mir immer freudig be— grüßten Importe! Einſchränkung des Fanges auf der einen Seite, beſſere Bezahlung auf der anderen Seite würde hier Wandel ſchaffen. Dr. Wolterstorff. Zur Aufzucht junger Fundulus. Frage: Wie ich in Erfahrung gebracht habe, haben Sie junge Fundulus dieſen Winter auf— gezogen. Da ich zur Zeit auch 14 Tage alte % / cm große habe, frage ich an, ob ich ſie mit kleinen Cyclops füttern kann. Man lieſt oft, daß dieſe den Jungfiſchen ſchaden. Antwort wollen Sie als Beantworter von Fragen über lebendes Futter in den „Bl.“ veröffentlichen laſſen, da ich ungenannt und unbekannt ſein will. Antwort: Solche junge Fundulus können Sie mit geliebten Daphnien und Cyklops füttern. Ich habe ſie in dieſem Alter und in dieſer Größe ſelbſt mit ſolchen gefüttert. Allerdings gab ich täglich und nicht zu viel. Dabei wuchſen ſie raſch heran. Ich fütterte ſie mit dieſen Tieren ſolange, bis ſie unter meiner Beobachtung kleine rote Mückenlarven hinunterwürgten. Sauer-Breslau, Schleiermacherſtr. 26, 2. Wo bleibt der Stichling im Winter? Frage: Wo bleibt der Stichling während des Winters? Wühlt er ſich im Moder ein oder ſucht er große Waſſertiefen auf? Man ſieht ihn im Winter nirgends. W. A., P. Obige Frage wurde uns von der befreundeten Redaktion der „Fiſchereizeitung“ übermittelt. Wir bitten um freundliche Beantwortung der allgemein intereſſierenden Frage aus dem Lejer- kreiſe! D. Red. Fiſchſterben durch Fabrik-Abwäſſer. Frage: Eine Hefefabrik ließ im heißen Som⸗ mer 1911 die Abwäſſer in einen zirka 5 km langen, und 3 km breiten, ſtark mit Schilf, Rohr und namentlich auch Seeroſen bewachſenen See. Außerdem floß in den See infolge des Betriebes mit veralteten Dampfmaſchinen auch viel Schmier⸗ öl, denn der See war mit einer ſtark öligen Sub- ſtanz bedeckt. In dem See trat nun ein ſtarkes Fiſchſterben ein, viel kleine und mittelgroße Fiſch⸗ leichen ſchwammen auf der Oberfläche des Waſſers. Meine Bitte geht nun dahin, mir doch geneigteſt mitteilen zu wollen, ob nach Ihrer Anſicht das Fiſchſterben einzig und allein auf die Abwäſſer zurückzuführen ift, oder ob die ſtark ölige Subſtanz, Fragen und Antworten — Literatur mit welcher der See bedeckt war, auch ſchon allein genügt hätte, das e herbeizuführen. W. H., Berlin-Neukölln. ae Bei ee: Fiſchſterben ſollte ſofort ein Sachberſtändiger zur Beſichtigung hinzugezogen werden. Im vorliegenden Falle wäre das Kgl. preußiſche Inſtitut für Binnen⸗ filcherei in Friedrichshagen bei Berlin zu benach⸗ richtigen geweſen. — Allgemein kann auf obige Frage gejagt werden, daß ein Fiſchſterben infolge der Verölung nicht ganz ausgeſchloſſen iſt, wenn bei heißem Wetter das Waſſer ohnedies jauer- ſtoffarm wird. Die Slſchicht auf der Oberfläche behindert die neue Vermiſchung von Waſſer und Luft. Es können aber auch die organiſchen Ab— wäſſer der Hefefabrik in der heißen Jahreszeit (auch ſonſt) Fäulnisprozeſſe hervorgerufen haben, die dem Waſſer Sauerſtoff entzogen. — Wenn die Verunreinigung noch beſteht, ſollte der Be— ſitzer oder Pächter des Fiſchereirechtes ſich an die obengenannte Anſtalt oder den Fiſchereiverein für die betr. Provinz wenden, um Abhilfe zu bewirken. Dr. Buſchkiel. ; Literatur : DLESEESTEEEETETEDERETTETEETTETEEEEEEETETTTTTEEEETETEETERTETELETEEETETETTELEEEEEEETEEE Eee The Snakes of Europe by G. A. Boulenger. London 1913. Preis 6 Shillings. Das vorliegende Werk des verdienſtvollen Syſtematikers und Meiſters in der Klajfififation der niederen Wirbeltiere, deſſen Syſtem der Reptilien, Amphibien und Fiſche allgemeine An⸗ erkennung gefunden hat und zu deſſen Annahme ſich jetzt ſogar die amerikaniſchen Forſcher be- quemen, die bisher hartnäckig an der zoologiſchen Nomenklatur ihres berühmten Landsmannes Cope feſthielten, wodurch eine heilloſe Verwirrung in Nomenklaturfragen hervorgerufen wurde, bildet eine ſehr wertvolle Bereicherung der herpeto— logiſchen Literatur. Die Ausſtattung iſt eine dem Werk in jeder Weiſe würdige. Der Preis iſt ſehr mäßig. Das Buch iſt mit 14 Tafeln und 42 Tertfiguren ausgeſtattet, die als muſtergültig gelten können. Die Schreibweiſe iſt klar und einfach gehalten, ſo daß nur mäßige Kenntniſſe im Engliſchen erforderlich ſind, um das Buch glatt und bequem herunterleſen zu können. Nicht nur von ſämtlichen aufgeführten europäiſchen Arten bringt das Werk uns ausnahmslos gute Abbildungen, ſondern auch von deren Jugend⸗— formen und von einer Anzahl Varietäten. In der Einleitung, die ungefähr die Hälfte des Buches einnimmt, ſchildert der Verfaſſer die Schlangen überhaupt und was von ihnen im allgemeinen bekannt iſt. Darunter iſt auch ein Kapitel von 10 Seiten von Dr. Camborn über die bei Schlangen gefundenen Paraſiten. In einem anderen Kapitel entwickelt der Forſcher ſeine Theorie über die Entſtehung der Farbenmuſter aus 4 paarigen Längsſtreifen. Das Werk iſt weit davon entfernt, lediglich eine kompilatoriſche Arbeit zu jein. Uberall hat man das Gefühl, daß der hervorragende Forſcher ihm ſeinen eigenen Stempel aufgedrückt hat. In dem Kapitel „Poison Apparatus“ ſchreibt der Verfaſſer: „The Hedgehog, the Mungoose, the Secretary Bird, and a few other birds feeding on snakes, are known to be immune to an ordinary dose of Literatur — Vermiſ chtes snake poison, wether the pig may be considered so is still uncertain. The Garden Dormouse (Myous quercinus) has recently been added to the list of animals refractory to viper poison“. Profeſſor F. Werner iſt wohl mit Recht entgegen- geſetzter Anſicht. Ans allen iſt noch das Schreit— müller ' ſche Experiment mit dem Igel in Erinnerung, welches ſeinerzeit den Unwillen einiger Aquarien- vereine erregte. Ebenſo irrt der Verfaſſer, wenn er an anderer Stelle von der Tßtlichkeit des Kreuzotterbiſſes jagt: In Germany and Switzer- land, 12 or 13 per cent of the cases on record have ended fatally*. Nach den Feſtſtellungen von Köhler, Wichand und Zimmermann dürfte dieſe Annahme viel zu hoch gegriffen ſein. Den Schluß des Werkes bildet die ſyſtematiſche Abhandlung der 28 Arten der europäiſchen Schlangen. In der Artenzahl ſtimmt er mit Schreiber's neuer Herpetologia europaea überein. Er weicht von Schreiber ab, indem er die weſtaſiatiſche Tarbo— phis iberus mit zur europäiſchen Sauna zählt, weil dieſe Spezies, die im Kaukaſus vorkommt, noch an deſſen nördlichem Abhange (Kubanfluß) gefunden worden iſt. Dieſes Mehr wird dadurch ausgeglichen, daß er Vipera macrops nicht als beſondere Art, ſondern als eine Formenvarietät von Vipera ursinii aufführt. Indem er von beiden ſpricht, ſagt er: „The form from the Balkan Peninsula (V. macrops) is even more pacific still and is believed never to make use of its poison apparatus. Die gegenteiligen Er— fahrungen einiger Mitglieder des herpetologiſchen Vereins „Ifis“ in München ſtehen jedoch hier— mit in Widerſpruch. Im ganzen genommen iſt das neue Werk von Boulenger eine Ergänzung zu dem prächtigen Werke von Dr. Steinheil: „Die europäiſchen Schlangen, Kupferdrucktafeln nach Photographien lebender Tiere, wie man fie ſich beſſer gar nicht wünſchen kann, nur ſchade, daß nicht gleich eine deutſche Überſetzung davon vorliegt. W. Jürgens, Magdeburg. Zerneckes Leitfaden für Aquarien- und Ferra— rienfreunde. Von C. Heller und P. Ulmer. Verlag von Quelle & Meyer in Leipzig. 1913. Preis im Originalband Mk. 7.—. Das jetzt in der vierten Auflage erſchienene, 463 Seiten ſtarke Werk gibt Aufſchluß über alle für die Vivarienliebhaberei bedeutenden Fragen. Der Stoff iſt in überſichtlicher Form angeordnet. Der erſte Teil handelt von Süß- und Seewaſſer— aquarien, der zweite von Terrarien. Die Daritellungsmeije iſt leicht verſtändlich und populär, wiſſenſchaftliche Details ſind möglichſt vermieden. Die techniſchen Fragen, ſowie die Nomenklatur ſind der Jetztzeit entſprechend be— arbeitet. Das Werk enthält 200 Abbildungen, darunter viele hervorragend ſchöne Naturauf— nahmen von P. Unger, jo daß wohl einige der älteren entbehrlich geweſen wären, ohne den Wert des Buches zu verringern. Nicht nur der Anfänger, ſondern auch der vorgeſchrittene Lieb— haber dürfte Gelegenheit haben, ſich Rat aus dieſem Buche zu holen. H. Funktionswechſel bei Tieren. Von Hans Blund. Sonderabdruck aus: Handwörterbuch der Natur- wiſſenſchaften. 4 Band, S. 430-438; Verlag G. Fiſcher, Jena 1913. Diieſe intereſſante Erſcheinung, die ſowohl onto- genetiſch als auch phylogenetiſch allenthalben im Tierreiche zu beachten iſt, wird in dem zitierten r ** 173 Artikel des Verfaſſers in ſehr eingehender und doch kurzer Form erſchöpfend behandelt. Näheres kann hier nicht gebracht werden. Es ſei nur er⸗ wähnt, daß auch die zu Begattungsorganen um- geſtalten Bauchfloſſen der Haie und Hinterbeine der Rieſenſchlange Python hieher gehören. Dr. Bendl, Graz. Die Salzwaſſertierwelt in Weſtfalen. Von Dr- A. Thienemann in Münſter i. W. Separat” abdruck aus Verhandlungen d. Deutſchen Zool Geſellſchaft in Berlin a. d. 23. Jahresverſamm⸗ lung zu Bremen 1913, S. 56—68. Aus dieſer für den Fachbiologen und Phyſio— logen beſtimmten Arbeit möchte ich nur kurz einiges für die Allgemeinheit Intereſſante her— vorheben. Der Verfaſſer hat zuerſt allein, ſpäter zuſammen mit Robert Schmidt das Gebiet der ſalzigen Waſſer Weſtfalens, die z. T. einen bedeutenden Salzgehalt aufweiſen (über 20% |) unterſucht. In Waſſer mit ſchwachem Salzgehalt fanden ſich von höherer Pflanzen nur die zu den Potamogetoneae (Laichkrautgewächſen) gehörige Zannichellia pedicellata Fr. (ſtielfrüchtiger Teich⸗ faden); außerdem Fadenalgen und Diatomeen. Bei höherer Konzentration nur mehr Diatomeen und Oscillatorien. In Salzteichen ferner grüne Euglenaceen. Die Tierwelt umfaßt etwa 120 Formen. Bis 2½%é Salzgehalt finden wir haupt— ſächlich Halo fene, das ſind ſolche Tierformen, welche als ſalzwaſſerfremde Gäſte aus dem Süß⸗ waſſer zu betrachten ſind, ferner Halophile (die auch bei ziemlich hoher Konzentration noch Maſſenentwicklung zeigten). Von letzteren hebe ich nur die beiden Stichlinge, Gasterosteus acule- atus L. (5,89% Salzgehalt!) und Gasterosteus pungitius L. (bis 2,88% Salzgehalt!), beide hier in der var. gymnurus Cuv. (Schwanzſtiel ohne Panzerung) hervor, ferner viele Halobien, das find Formen, die ſtändig im Salzwaſſer leben. Bis 10% Salzgehalt: Wenig Halozene, meiſt Halophile und Halobien. 12 bis 16% Salzgehalt: Faung monoton, faſt nur Halobien. Bei 22% iſt das Salzwaſſer azoiſch, d. h. frei von Tieren; in Alien wurden noch bei 28,5% einzelne Tierformen ge— funden. Von Schnecken fand ſich in Weſtfalen die Limnaea ovata Drap. als haloxene Form noch bei 2,54% Salzgehalt. Viele Gruppen, ſo die Hydroiden, Spongien, Hirudinen, Bryozoen, Bivalven, Ephemeriden, Perliden und die Amphibien fehlen im Salzwaſſer Weſtfalens voll⸗ ſtändig. Dr. Bendl, Graz. ZIEHEUERTEREEKELERERERTELUERERULERTRRERDEKERTKERKEREERERURERURERERRRRUERTERERERTURERERRNN Vermiſchtes : TEIEEEEEEREIEREEEREEEEEERERRREEREERRUEREREEREEERERERERRERRERERUERERRERERERKRTERTRRRERENEN Der größte Hummer. Nach dem Bericht der Zoologiſchen Geſellſchaft in Newyork hat das dortige Aquarium den größten Hummer, von dem je berichtet worden iſt, ſeinem Beſitzſtand einverleibt. Das Tier mißt nicht weniger als 95 cm in der Länge und hat ein Gewicht von 21 Pfund. Dabei iſt es noch als verhältnismäßig mager zu bezeichnen, denn im Jahr 1887 erhielt dasſelbe Aquarium einen Hummer, der zwar nur 60 cm lang war, aber 34 Pfund wog. Nach „Tägl. Rundſchau“. Süßwaſſerauſtern. Die Auſter iſt bekanntlich ein Tier, das nur in ſalzigem Meereswaſſer exi⸗ ſtieren kann. Eine Ausnahme von dieſer Regel, wie ſie bisher noch nie beobachtet worden iſt, 174 wird im Archiv für Hydrobiologie und Plankton⸗ kunde bekannt gegeben. Die Mündung eines Fluſſes in der Gegend von Oran, an der Auſtern⸗ bänke ſich befanden, wurde allmählich durch eine Sandbarre ſo geſperrt, daß das Meerwaſſer keinen Zutritt zu den Bänken mehr hatte. Daraufhin ſtarb ein Teil der Auſtern, beſonders die älteren Tiere, die jüngeren dagegen blieben am Leben und ver— mochten ſogar ſich fortzupflanzen. Die erzeugten jungen Larven ſetzten ſich an den ſogenannten „Sammlern“ feſt und gediehen vorzüglich. Schien damit die Möglichkeit eröffnet, auch in Flüſſen und Südwaſſerteichen Auſternbänke anzulegen, ſo wurde dieſe Hoffnung dadurch vernichtet, daß die Süßwaſſerauſtern einen faden und unangenehmen Geſchmack beſaßen, der ſie für den menſchlichen Genuß ungeeignet erſcheinen ließ. Das Berliner Aquarium iſt in dieſen Tagen in den Beſitz einer Seeſchlange gekommen, welche Schiffsarzt Dr. Hintze an der Malabarküſte fing und dem Aquarium mitbrachte. Mit den „See⸗ ſchlangen“, die im Sommer in den Zeitungen auf— zutauchen pflegten, haben dieſe, dem Waſſerleben angepaßte Giftnattern nichts zu tun, da ſie nur etwa 1 bis 2 m lang werden. Das lebend in Sammlungen zu den größten Seltenheiten ge— hörende Tier, eine Streifen-Ruderſchlange, iſt in einem Aquarium gegenüber den Rieſenſchlangen ausgeſtellt. Vereins⸗Machrichten Unter alleiniger Verantwortung der Einfender. A. Mitteilungen. Berlin. „Nordweſt“. Sitzung vom 17. Febr. Vortrag des Herrn W. Mehlhorn über „Mollienisia petenensis (?)“ Zu dem in No. 1 der Wochenſchrift vom 6. Jan. d. J. veröffentlichten Artikel nebſt Abbildung der obigen Fiſchart ſei mir geſtattet, einige darin enthaltene unzutreffende Angaben des Herrn Arnold richtig zu ſtellen. Daß dieſer ein guter Kenner und Beobachter zahlreicher neu impor— tierter Fiſche iſt, dürfte wohl allgemein bekannt ſein. Amſomehr war ich erſtaunt, als ich das Glück hatte, die neue Mollienisia-Art in etwa 15 Exemplaren, ſowie zahlreiche Nachzucht der— ſelben bei Herrn Mazatis, Charlottenburg, beob- achten zu dürfen. Wie Herr A. in dieſen Fiſchen Mollienisa latipinna vermuten kann, iſt mir unerklärlich. Die neuen Mollienisia ſind un⸗ beſchreiblich farbenprächtiger und bedeutend größer als latipinna, und zwar maß ich bei Mazatis Tiere von 12 cm Länge. Dieſer verſicherte mir allerdings, daß die Fiſche unter ſeiner Pflege in Körperlänge und Breite noch bedeutend gewachſen ſeien. Nun aber die Rückenfloſſe, der Stolz dieſes Fiſches! In der Zeichnung des Herrn Arnold iſt dieſe denn doch allzu ſtiefmütterlich behandelt worden, als daß man dazu ſchweigen könnte. Ich behaupte ſogar, daß es eine ſolche Rücken⸗ floſſe, wie ſie uns in No. 1 der „W.“ im Bilde vorgeführt wird, einfach nicht gibt! Wenn die Rückenfloſſe, wie hier, aufrecht getragen wird, ſo gewinnt man (bei einem lebenden Fiſch) den Eindruck, als ſei der ganze Fiſchkörper in Floſſen⸗ werk eingehüllt, als ſei Schwanz und Rückenfloſſe Vereins-Nachrichten eins! Wird letztere nicht geſpreizt, ſo hängt ſie ſchlaff an einer Körperſeite, meiſt der rechten, ge⸗ faltet herunter. Leider hat Herr Arnold als Modell eine Leiche benutzt, woraus die unvorteil⸗ hafte Wiedergabe des Fiſches erklärlich iſt. Dann aber wird in dem Artikel des Herrn Arnold folgende Stelle allgemeine Enttäuſchung bezw. Bedauern hervorrufen: „Bei dieſem Fiſche kann man wirklich ſagen, daß er einzig und allein als Schauſtück gehalten wird, denn die Nachzucht iſt ſelbſt zu billigen Preiſen nicht zu verwerten und könnte höchſtens als Futter für Monocirrhus und andere ähnliche Raubfiſche Verwendung finden“! 2 Auch derjenige, der zwiſchen den Zeilen zu leſen verſteht, wird ſich beim Anblick des Fiſches nicht abhalten laſſen, denſelben anzu⸗ ſchaffen, ſobald er nur zu haben iſt. Denn darin liegt ja gerade der Reiz, Tiere mit hoher Rücken⸗ floſſe zu züchten. Herr Arnold hat ſicher noch keine Jungtiere dieſer neuen Art geſehen, geſchweige daß er dieſelben an Raub⸗ fiſche verfüttert hätte. Mazatis hat die Jung⸗ fiſche der neuen Mollienisia und der Mollienisia latipinna in je einem großen Becken nebenein- ander. Daran konnte ich feſtſtellen, daß 4 Wochen alte Jungfiſche der neuen Mollieniſien dieſelbe Größe hatten, wie ein halbes Jahr alte lati- pinna! 9abei ſind die neuen durch dunklere Färbung und breiteren Körperbau deutlich von latipinna zu unterſcheiden. Trotzdem nach An- gabe des Herrn A. in der Heimat der neuen Mollienisia Tropenhitze herrſcht, ſo habe ich mich davon überzeugt, daß Mazatis ſeine jungen Mol- lienisia nur bei 21° C. gezogen hat, wobei ſich Alte und Junge außerordentlich wohl fühlen! Daß die neuen Mollieniſien neben Fleiſchkoſt auch Pflanzenkoſt, beſonders Algen, zu ſich neh— men, iſt nur freudig zu begrüßen, denn daran mangelt es wohl bei keinem Liebhaber. Berlin. Verein der Aquarien- und Terr.⸗Freunde. Fortſetzung. Was die Fütterung der Tiere anbetrifft, ſo iſt die erſte Grundbedingung die, daß man nie mehr verabreicht, als wie verzehrt wird. Liegenge— bliebene Futterreſte geben immer Veranlaſſung zu Waſſertrübungen. In der Art des verabreichten Futters iſt ein weiter Spielraum gelaſſen. Den Aktinien, die zunächſt für den Anfänger in Frage kommen, gibt man Regenwürmer, eventuell See- fiſch, zur Not auch Rinderherz, alles natürlich in entſprechender Weiſe zerkleinert, reſp. gehackt. Schabefleiſch wird höchſt ungern genommen, jedoch ſollen Enchyträen ein ganz vorzügliches Futter darſtellen. Nach den Mitteilungen eines Mitgliedes ſollen Sumpfpflanzen, wie Pfeilkräuter, Saururus ıc. die Bildung von Fadenalgen verhindern. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe dem Waſſer die für die Algen notwendigen Nährſtoffe entziehen und ſchließlich wird der Erfolg noch durch die großen Blätter begünſtigt, die das Aquarium verdunkeln und damit auch den Algen das un⸗ entbehrliche Licht entziehen. Wenn die dem Licht zugewandte Aquariumſcheibe aus geripptem Rohglas beſteht, jo wird auch hierdurch die Algenbildung hintenan gehalten. — Die Frage, ob die Geſchlechtsunterſchiede bei Pte- rophyllum scalare deutlich zu unterſcheiden ſind, wird von Herrn Hoffmann bejaht, und zwar iſt der Unterſchied in folgendem deutlich zu er- 3 = ‘2 . 4 Rn 4 4 KXiphophorus Rachovii. Vereins-Nachrichten 175 kennen: Beim Männchen iſt der vordere Saum der Afterfloſſe ganz bedeutend ſtärker gezähnt als beim Weibchen, bei letzterem iſt vorn der Winkel, unter welchem die Afterfloſſe an den Körper ſtößt, kleiner als beim Männchen und der Ab⸗ ſtand zwiſchen Bruſt⸗ und Afterfloſſe merklich größer. Jedenfalls find die Anterſcheidungsmerkmale jo deutlich ausgeprägt, daß man, wenn manerſt darauf aufmerkſam gemacht iſt, dieſelben auch entdeckt. — UAnſere nächſte Sitzung am 4. März ſoll interne Fragen der Ausſtellung behandeln und findet in dem Ausſtellungslokal bei O. Gieske, Köpe⸗ nickerſtraße 62 ſtatt. In dieſer Sitzung ſoll auch die alljährliche, gemeinſame Pflanzenbeſtellung aufgegeben werden. Außerdem werden die Mitglieder gebeten, die Ausſtellungsplakate wie die Vorverkaufsbillets in Empfang zu nehmen. Anläßlich unſeres Kauf⸗ und Tauſchabends find folgende Nachfragen übrig geblieben: Geſucht werden: 2 große Scheibenbarſch-Männchen, 1 panchax-Weibchen (blau), 1 Rivulus ocellatus- Männchen, 1 Mesonauta-Weibchen 7—8 cm groß, 2 Ambassis lala-Männchen, 1 Danio anali-punct- Männchen, 1 Danio albolineatus-Weibchen und 2 große, rote Rivulus-Weibchen. Abzugeben: Mesonauta-Männchen 9—10 cm, 1 großer Heiz- ſchrank, 2 große Aquarien mit Tiſchen und ver⸗ ſchiedene Aquarien, 2 Hochfloſſer-Männchen, 1 dito Weibchen Gamb. holb. (Paare). Tauſch⸗ geſuch zwecks Blutauffriſchung: Girard. form. Poecilia dominicensis. Gg. Sch. Berlin-Schöneberg. „Argus“. Sitzung vom 5. Februar. Nach einer längeren Debatte über einige Ar— tikel des Monatsanzeigers der „Nymphaea alba“ erklärt ſich Herr Mayer bereit, in einer unſerer nächſten Sitzungen einen Vortrag über das be— rühmte und doch wenig bekannte Werk des großen Gelehrten und Forſchers Eigenmann zu halten. Herr Mayer hofft ſogar, das Werk mitzubringen und vorzeigen zu können. — Dieſe Erklärung wird mit allgemeiner Freude begrüßt. Herr Mayer fragt an, ob man ihm nicht Fiſche der Gattung Glaridodon latidens lebend oder tot beſorgen könne. Leider iſt von den Mitgliedern niemand dazu in der Lage. Es wird Herrn Mayer empfohlen, in der Berliner Morgenpoſt unter, Tier— markt“ zu inſerieren, da dieſe Anzeigen erfahrungs— gemäß von vielen Groß-Berliner Liebhabern be- achtet werden. (Vielleicht tragen auch dieſe Zeilen dazu bei, Herrn Mayer in den Beſitz der gewünſchten Tiere zu bringen.) Herr Finck gibt dann noch ein von ihm entworfenes Programm für den Kongreß 1914 bekannt, das allgemeinen Anklang findet und in der nächſten Bezirfs-Berbands- Sitzung vorgeſchlagen werden ſoll. Es wird auch eine Kommiſſion gewählt werden, die ſich mit den Vorarbeiten zu dem Kongreß befaſſen und auch den Empfang und die Führung der Delegierten übernehmen ſoll. In No. 4 der „W.“ intereſſiert uns der Artikel Arnolds über die neue Einteilung der viviparen Zahnkarpfen von Regan. Unſer Gaſt, Herr Mayer, iſt der Anſicht, daß Herrn Arnold ein kleines Verſehen unterlaufen iſt, da Girardinus denticulatus, welcher in der genannten Arbeit als Girardinus metallicus benannt iſt, nach der Originalarbeit Regans ſeinen alten Namen behalten haben ſoll. Verwunderung und Bedauern erregt ferner die Einziehung der Art Herr Finck drückte ſein Befremden darüber aus, daß die Unterarten (Varietäten) überhaupt nicht angeführt ſind, ſodaß es nicht klar iſt, ob die Varietätsbezeichnungen auch eingezogen ſind, oder ob Regan dieſe nur aus irgendwelchen andern Gründen nicht mit auf⸗ geführt hat. Hoffentlich bringt uns die nächſte Zeit Aufklärung hierüber. Nachdem noch eine Geſamtbeſtellung auf Pflanzen und rote Mücken⸗ larven beſchloſſen wurde, erfolgte in ziemlich vor— gerückter Stunde der Schluß der Sitzung. Kloſe. NB. Am Sonnabend den 7. Februar wurde im engſten Mitglieder- und Freundeskreiſe ein geſelliger Abend mit Damen im Portalſaale des „Königshof“ veranſtaltet. Als Motto des Abends konnte gelten: Klein aber fein. An Stimmung fehlte es dank den humoriſtiſchen Vorführungen unſeres Mitgliedes, Herrn Matthießen, nicht. Herr Süßmuth machte mit ſeinen beiden Töchtern auf 2 Zithern und Mandolinen ein wohlklingendes Konzert und die Familie Rotte machte ſich durch das Vortragen mehrerer Lieder im Terzett ver— dient. Tango durfte natürlich auch nicht fehlen; er wurde von zwei untereinander ſehr gut har— monierenden Paaren in äußerſt graziöſer und durchaus einwandfreier Weiſe vorgetanzt. Zu der Verloſung waren wieder von den Mitgliedern ſehr gute Gewinne geſtiftet und aus der Vereins- kaſſe noch 10 Mark dazugeſteuert worden. Von einer vorher geplanten amerikaniſchen Verſteigerung einiger Gegenſtände mußte leider wegen Zeitmangel Abſtand genommen werden. Das Dunkel der Nacht begann ſchon zu entſchwinden, als man ſich in beſter Laune trennte. — Auf Wiederſehn! Kloſe. Charlottenburg, „Waſſerſtern“. Zur Beſichtigung des Berliner Aqua⸗ riums am Sonntag den 8. Februar hatten unſere Mitglieder der freundlichen Einladung des Vereins „Nymphaea alba“ zahlreich Folge geleiſtet. Mit einem Vortrag und Erläuterung über die techniſchen Einrichtungen der Aquarien begann unter freundlicher Führung die Beſich— tigung des Inſtituts, ganz beſonders bewundert wurden in der Süßwaſſerabteilung in den kleineren Aquarien die Nymphaen uſw., welche ohne jede natürliche Belichtung, nur mit künſtlicher, 12- ſtündiger Belichtung tadellos gedeihen. Weitere ausführliche Beſchreibung über das Aquarium können wir uns in Sinfiht auf die in der letzten Zeit ſo erſchöpfend gebrachten Beſchrei— bungen erſparen. Nach der Beſichtigung des Aquariums zeigte uns in liebenswürdiger Weiſe Herr Inſpektor Seitz die Filtrieranlagen und die rieſigen Klärungs⸗Baſſins für das Süß- und See⸗ waſſer, auch wirkten, von oben geſehen, die See— waſſeraquarien ſehr ſchön, namentlich die in den Dalmatiſchen Becken befindlichen Lippfiſche, deren wundervolle Farbenpracht erſt jetzt voll zur Gel⸗ tung kam. Von nicht minderem Intereſſe war der Vorratsraum an Futtertieren für die Rep⸗ tilien und Amphibien: Meerſchweinchen, Kanin⸗ chen, Tauben uſw., ja ſelbſt bis zu 45 Pfund ſchwere Wildſchweine waren vorhanden, dieſelben dienen für die rieſigen 7 m langen und 2% Zentner ſchweren Schlangen zur Fütterung. Hochbefriedigt verließen wir das ſehenswerte Inſtitut und ſagen an dieſer Stelle Herrn Dr. A. Heinroth und Herrn Inſpektor Seitz herzlichen Dank für die freundliche Führung. Die auf den 15. Februar angemeldete Beſich— tigung der Zier fiſchzüchterei des Herrn 176 Mazatis war für unſere Mitglieder von nicht minderem Intereſſe, denn was das Aquarium als Lehrinſtitut für die Allgemeinheit iſt, das iſt für den Zierfiſchliebhaber eine große Zierfiſchzuchtanſtalt, welche ja auch nur ſeiner Liebhaberei dient. Dieſe großen Geſtellaquarien in ihrer ſchönen Beſetzung mit den neuen und neueſten prachtvollen Zierfiſchen wirken immer bezaubernd. Unter freundlicher Führung von Herrn Mazatis beſichtigten wir die ſchöne, erſt kürzlich renovierte Anlage. Viel Intereſſe fanden das Aquarium mit den Limia nigrofasciata, den Haiti⸗Kärpflingen mit der hohen Rückenfloſſe, wo man an vielen Exemplaren ſehr gut die erſt ſpät eintretende eigentümliche Veränderung bei den Männchen beobachten konnte. Weiter waren an ſchönen Exemplaren Pantodon Buchholzi, Rasbora heteromorpha, Pterophyllum scalare, der Zebraſiſch Leporinus uſw. zu ſehen. Alle die ſchönen Arten hier anzuführen, würde den Raum der Zeitſchrift zu ſehr in Anſpruch nehmen. Beſonders erwähnenswert iſt die Mollienisia pe- tenensis, der Clou von 1914. Man muß dieſen herrlichen Fiſch in ſeiner wundervollen Farben— pracht geſehen haben, dieſe prachtvolle, zirka 6 cm hohe Rückenfloſſe, das ewige Liebesſpiel des Männchen mit dem Weibchen, wobei er alle ſeine Schönheiten ſo recht zur Geltung bringt, daran kann man ſich nicht ſatt ſehen. Herr Mazatis erklärte uns in freundlicher Weiſe ſehr ausführ- lich die in die Augen ſpringenden Unterſchiede zwiſchen den petenensis und den latipinna. Die Vermutung des Herrn Arnold, daß der petenensis mit den latipinna identiſch wäre, halten wir darnach für ausgeſchloſſen. Schon an der Nachzucht, welche ſchon reichlich vorhanden iſt, zeigen ſich die Anterſchiede ſehr gut, die jungen, 8 Wochen alten petenensis haben bereits 6 Monate-Nachzucht von latipinna in der Größe überholt, weichen auch in der Form und Farbe ſchon jetzt von der latipinna ab. An den zirka 60 Stück importierten Mollienisia peten- ensis, von denen ein großer Teil Männchen ſind, beginnt bei einigen ſchon 8—10 cm großen Tieren die Vollendung zum Männchen reſp. die volle Entwicklung der Rückenfloſſe erſt jetzt, wie ſich ja auch bei den Xiphophorus ſehr oft das Schwert erſt ſpät entwickelt; bekanntlich werden das oft die beſten Zuchtmännchen. Leider iſt bei der Höhe des Preiſes einem gewöhnlichen Sterblichen der Wunſch nach dieſem herrlichen Fiſch noch ein Traum, aber bei der reichlichen Nachzucht, 50 —100 Stück, welcher jeder Wurf gibt, wird derſelbe wohl bald ſeinen Einzug auch bei minder bemittelten Liebhabern halten. Nach reichlich Z⸗ſtündigem Verweilen verließen wir die ſehens⸗ werte und gaſtliche Zuchtanſtalt mit dem beiten Danke an Herrn Mazatis für das viele Schöne, das uns in der kurzen Zeit geboten Er ter. *Darmftadt. „Hottonia“. Vortrag am 14. Februar 1914. In dem bis auf den letzten Platz beſetzten Phyſikſaal des Or. Realgymnaſiums hielt am Samstag den 14. Februar unſer Mitglied Fräu⸗ lein Aenni Fahr den angekündigten Vortrag über: „Zoologiſche Beobachtungen in der Umgebung von Barcelona (Spanien)“. Die Zuhörer, worunter ſich außer der Mehrzahl der Mitglieder und zahlreiche Gäſten auch einige Vereins⸗Nachrichten Oberlehrer der höheren Schulen befanden, lauſchten den intereſſanten Ausführungen mit der größten Aufmerkſamkeit; verſtand es doch die Vortragende in formvollendeter Rede, unterſtützt von einer großen Zahl wohlgelungener Lichtbilder, die An⸗ weſenden über 1 Stunde auf das angenehmſte zu unterhalten. Nachdem ſie die wenigen Sehens— würdigkeiten ihrer am 6. April 1911 angetretenen dreitägigen Bahnfahrt kurz geſtreift hatte, machte ſie uns zunächſt mit dem Beobachtungsgebiet im allgemeinen bekannt. Wenn ſie auch bedauern mußte, keine größeren Streifzüge unternehmen zu können, ſo kam ſie doch auf ihre Rechnung; vor allem war ja ihr Wunſch erfüllt, ihre ſeither nur durch das Terrarium gekannten Lieblinge in der Natur belauſchen und erhaſchen zu dürfen. Schon am erſten Tag erbeutete ſie eine junge Perl⸗ eidechſe, deren Pracht und Wildheit auf den Be⸗ ſchauer einen eigenartigen Reiz ausübt. Das gleiche kann von den Kieleidechſen, Laubfröſchen, Ringelnattern und Eidechſennattern gejagt wer— den, die wundervollen Feuerſalamander, Blind- ſchleichen, Kreuz- und Erdkröten nicht zu ver⸗ geſſen. Der Fang des Mauergeckos, des Scheiben— fingergeckos und der Mauereidechſe bot keine be⸗ ſondere Schwierigkeit. Die Stabheuſchrecke — eine große Heuſchreckenart — und das mit Ei⸗ ſchnüren behaftete Männchen der Geburtshelfer⸗ kröte wurden ebenfalls im Bilde feſtgehalten. Intereſſant war es zu hören, wie die ſich vor den genannten Tieren faſt fürchtenden Spanier die Vortragende geradezu als eine überirdiſche Ge— ſtalt betrachteten und ihr zum Teil gern die Stellen zeigten, wo ſie ſich weitere Beute holen konnte. Ihr Weg führte ſie auch an das nahe Meer, deſſen Bewohner für ſie von nicht minder⸗ großem Reiz waren. Schon an den Leuchttürmen des wunderſchönen Hafens konnte ſie in den ſich weit dahinziehenden Sandflächen muntere Sand— ſchlüpfer, die Biper-, Gironden- und Treppen- natter, welch letztere das ſchönſte Tier ſein ſoll, beobachten bezw. einfangen. Das hierbei mit dem Wächter des Geſetzes gehabte amüſante Intermezzo, wonach dieſer bei dem für ihn ſchau⸗ rigen Anblick der Natter, welche die bis an den Knieen im Waſſer ſtehende „Signora“ kräftig packte, von einer Anzeige gern abſehen wollte, ſei nebenbei erwähnt. Aber nicht nur Reptilien und Amphibien wollte ſie haben, nein, auch dem Fang der Kärpflinge gab ſie ſich hin; und wenn fie auch mit dem Verſand durch die Umſtändlich⸗ keit bezw. Rückſtändigkeit der dortigen Behörden kein Glück hatte, ſo konnte ſie doch einige Tiere wohlerhalten mit in die Heimat bringen. Sie glaubt, daß ſich die Fiſchchen gut einleben, und hofft Nachzucht zu erhalten. Zum Schluß machte uns die Vortragende noch kurz mit Land und Leuten, mit deren Sitten und Gebräuchen bekannt. Ein Stiergefecht, das ſie ſelbſt mit angeſehen, führte ſie uns in Wort und Bild vor. Einen ganz beſonderen Anblick bieten die ſpaniſchen Friedhöfe, deren eigenartige Anlage und Be— gräbnisordnung beſonders charakteriſtiſch iſt. Auf weitere Einzelheiten einzugehen und ſie alle auf⸗ zuzählen, würde zu weit führen. Es mag die Verſicherung genügen, daß ſich zweifellos kein Be⸗ ſucher in ſeinen Erwartungen getäuſcht ſah und diejenigen, die dem Vortrag fernblieben, bezw. nicht beiwohnen konnten, um eine genußreiche Stunde gekommen find. — Fräulein Fahr nod- mals der herzlichſte Dank! 15 Er h 5 Graz. „Biologiſche Geſellſchaft.“ Aus den Vereinsabenden im Oktober 1913. In der Vereinsſitzung am 3. ds. Mts. gibt Herr Dr. Bendl eine gedrängte Inhaltsangabe eines Buches von Dr. Julius Fiſcher, Aber die Brütung der Vögel. Der Verfaſſer bringt darin ganz neue Geſichtspunkte zur Er⸗ örterung, welche eine Neugeſtaltung der künſtlichen Bebrütung zur Folge haben dürften und das lebhafte Intereſſe, namentlich jener Mitglieder, die Hühner züchten, erregen. Da in einer ange— ſehenen Grazer Zeitung wieder eine unſinnige „Auskunft“ betreffs Goldfiſchpflege gegeben wurde, ſoll bei der Schriftleitung energiſch um Richtig⸗ ſtellung erſucht werden; auch wird beſchloſſen, einen Aufſatz über dieſen Gegenſtand im illu⸗ ſtrierten Tierfreund zu veröffentlichen. Am 10. ds. Mts. überſandte Herr Dr. Puſchnig ſeine beiden Abhandlungen, „Beiträge zur Kenntnis der Orthopterenfaung Kärntens“ und „Beitrag zur Kenntnis der Formen und der Verbreitung der Vipernarten in Kärnten“. Herr Dr. Bendl hielt einen Vortrag über ein von ihm zufällig ent⸗ decktes Verfahren, Pflanzenblätter pho— tographiſch zu reproduzieren; er legt zahlreiche Kopien vor, aus welchem man die ge— naueſte Wiedergabe aller Einzelheiten der Blätter Herſieht. Der Einlauf vom 24. ds Mts. brachte unter anderem das neueſte Werk unſeres ge— ſchätzten Freundes, Herrn Hermann Löns, Mein buntes Buch, das der Genannte unſerer Bücherei gewidmet hat; es enthält eine Fülle prächtiger Naturſchilderungen, worauf wir unſere Mitglieder beſonders aufmerkſam machen. Herr Dr. Bendl legt eine Zeichnung der Spur des linken Vorderfußes des Raubtieres vor, welches ſchon ſeit Monaten auf der Stubalpe zum Schrecken der Bauern ſein Unweſen treiben ſoll. Die Spur wird als die eines katzenartigen Raubtieres erkannt. i Aus den Vereinsabenden im November und Dezember 1913. Am 7. ds. Mts. gelangt ein Schreiben des Grazer Tierſchutzvereines zur Ver— leſung, welcher ſich bereit erklärt, eine Abhandlung über den Goldfiſch in ſeiner Zeitſchrift aufzu⸗ nehmen. Der Fragebogen der Redaktion des Biologenkalenders, welcher im Jahre 1914 beim Verlag B. G. Teubner in Leipzig erſcheinen ſoll, wird ausgefüllt und der Kalender beſtellt. Die Anfrage eines Witgliedes, wie viele Gift⸗ ſchlangenarten es in Europa gibt, wäre, wie folgt, zu beantworten: Man unterſcheidet gegenwärtig 8 Arten, von welchen 5 im Gebiete der Monarchie vorkommen, nämlich: Kreuzotter lin allen Kronländern, doch ſtellenweiſe fehlend), Sandviper (im ſüdlichen und ſüdöſtlichen Gebiet), Aspisviper (Südtirol), urfiniſche Viper (Nieder- ßbßſterreich, Ungarn, Herzegowina) und Großaugen⸗ viper (Vipera macrops, Herzegowina) ferner Lata⸗ ſtes Viper (V. Latastei, Portugal, Südſpanien, Ma⸗ rokko), Renards Viper (V. Renardi, Südrußland bis Zentralaſien) und Levanteotter (V. lebetina, nur Eykladeninſel Milo, ſonſt Nordafrika). Von dieſen Arten iſt die urſiniſche Viper die kleinſte, die Levantiniſche Viper, welche eine Länge von 1½ m erreicht, die größte europäiſche Gift⸗ ſchlange. Herr Vucnik, Bürgerſchullehrer i. R., welcher ſchon zweimal als Gaſt anweſend war, hatte Herr Novack einige präparierte Riejen- Vereins⸗Machrichten wird als Mitglied aufgenommen. Am 21. ds. Mts. 2 EIER: 177 käfer jeiner Sammlung mitgebracht, darunter Euchroma goliath (Rieſenprachtkäfer, Chiriqui), Heliocopris isidis (Rieſendungkäfer, Agypten), Dynastes hercules (Herkuleskäfer, Südamerika), Xylotrupes australis (Auſtralien), Archon cen- taurus (Kamerun), Goliathus giganteus (Goliath⸗ käfer, Afrika) und Inca clathratus (Peru). Herr Dr. Bendl hielt ein Referat über einen kürzlich gehörten Vortrag über den neuen öſterreichiſchen Naturſchutzpark in den Salzburger Tauern. In den Vereinsabenden vom Dezember kamen faſt nur innere Angelegenheiten zur Sprache. Die am 12. ds. Mts. beſprochene Erwiderung auf die Bekrittelung unſeres Einbürgerungsverſuches ſoll unterbleiben, da Herr Novack um Weihnachten in München geſchäftlich zu tun hat, daſelbſt mit Mitgliedern der „Iſis“ zuſammentreffen und eine Ausſprache hierüber herbeiführen wird. Herr Putſchar hat der Geſellſchaft das Bildnis des ehemaligen, verdienſtvollen Vorſitzenden des „Triton“ in Berlin, Paul Nitſche, geſpendet, wofür ihm beſtens gedankt ſei. F. X. Meuth. Halle a. S. „Vivarium“. E. B. 2. Vereinsverſammlung v. 11. Februar 1914. Nach Erledigung einiger geſchäftlichen An— gelegenheiten hielt Herr Roſen baum einen Vor— trag über: „Larvenformen im Tierreich.“ Der Vortragende führte aus, daß die Larven— formen kaum weniger zahlreich ſind als die Tier⸗ arten ſelbſt. Die niederſten Larvenformen ſind die Schwärmlarven, deren einfachſter Typus, die allſeitig bewimperte Schwärmlarve, bei Soelente- raten, Schwämmen und paraſitiſchen Plattwürmern auftritt. Durch die Metamorphoſe geht hervor, daß die Schwämme mit den übrigen mehrzelligen Tieren nichts gemein haben, ſie entwickeln ſich unabhängig von ihnen. Bei den Plattwürmern tritt dieſe Larve wohl ſekundär infolge des aufer- ordentlich komplizierten Verlaufes der Entwicklung auf (3. B. Ei, Miracidium, Sporocyste, Redie, Cercarie, Distomum). Eine höhere Larvenform finden wir bei den marinen Polycladen (Strudel⸗ würmern), die ſogenannte Müllerſche Larve. Bei ihr iſt die Bewimperung auf eine zujammen- hängende Wimperſchnur reduziert, die über alle Fortſätze verläuft. Ihr radialſymmetriſcher Bau leitet zu den Ctenophoren über, denen die Strudel- würmer wahrſcheinlich entſtammen. An die Müllerſche Larve ſchließt ſich das Pilidium der Nemertinen an. Der junge Wurm wird als Ein⸗ ſtülpung um den Darm angelegt, der ganze übrige Teil der Larven geht zu Grunde. Das Pilidium iſt der Abergang zur ſtammesgeſchichtlich wichtig— ſten Schwärmlarve, der Trochophora, die bei marinen Ringelwürmern und Weichtieren auf— tritt, während fie bei den Süßwaſſer- und Land⸗ formen ſtark rückgebildet oder ganz unterdrückt iſt; dasſelbe findet ſich übrigens bei anderen Tier- gruppen auch. Die Trochophora zeigt uns, daß KRingelwürmer und Weichtiere aus einem gemein— ſamen Stamme ſich entwickelt haben, worauf auch ſchon verſchiedene Ubereinſtimmungen bei der Em⸗ bryonalentwicklung hinweiſen. Dagegen iſt die Beziehung der Schwärmlarven der Echinoder- men unbekannt, vielleicht ſind ſie von der Müller⸗ ſchen Larve abzuleiten. Wir finden die Larven bei den Holothurien als Auricularia, bei Seeigeln und Schlangenſternen als Pluteus, bei den See— ſternen als Bipinnaria, die ſich ſämtlich von einer 178 gemeinſamen Grundform ableiten laſſen. Sie ſchwimmen mehrere Wochen umher und bilden einen typiſchen Beſtandteil des Planktons. Im Verlauf der ſehr komplizierten Metamorphoſe werden die einzelnen Teile der Larve teils ab— geworfen, teils reſorbiert. Bei höheren Tierformen treten keine Schwärmlarven mehr auf. Der Nau- plius der niederen Krebſe galt zuerſt für die Ar- form, indeſſen kann er mit der geringen Zahl von vier Segmenten nicht direkt auf die Ringelwürmer zurückführen, von denen die Krebſe ſich ableiten, es wird vielmehr wohl die Larve geweſen ſein, und daraus erklärt ſich ſeine weitere Verbreitung. Die Larven der höheren Krebſe verlaſſen das Ei in noch weiter entwickeltem Zuſtande. Die Thy- sanozoen und Collembolen haben keine Larven. Bei den Inſekten iſt die niederſte Larvenform nur durch geringere Größe und Fehlen der Flügel von der Imago perſchieden, jo bei den Schaben, Heu- ſchrecken und Termiten. Die nächſte primitive Form iſt die Campodealarve, fie hat drei Bein⸗ paare. beißende Mundwerkzeuge und hinten ge— gliederte Cerci (Ephemeriden, Perliden, Odo- naten, einige Käfer); aus ihr wird die Raupe der Neuropteren, Phryganeiden und Schmetter- linge. Die Made iſt die höchſte Entwicklungs- ſtufe der Inſektenlarve, ſie entſteht bei Käfern durch Auftreibung der Hinterleibsringe aus der Campodealarve, bei Hymenopteren aus der Raupe. Fliegen haben die vollkommenſte Made. Die Larven ſind Anpaſſungsformen, nur die Campodea iſt primitiv und führt über Myria- poden, Peipatus zu den Ringelwürmern. In der Puppenruhe werden die larvalen Muskeln, Darm und Anhangsdrüſen 2c. chemiſch oder durch Leu⸗ cozyten ganz abgebaut und wieder erſetzt. Dazu kommen Neubildungen wie Flügel, Fazettenaugen, Thoraxbeine. Die Larve der Seeſcheiden (Mantel- tiere) iſt das typiſchſte niedere Wirbeltier. Ihr Körper hat einen flachen Ruderſchwanz, außer dem Kiemenkorb iſt eine Chorda und darüber ein Nervenrohr mit Sinnesblaſe vorhanden. Bei der Metamorphoſe gehen Chorda und Blaſe wieder verloren. Die Chorda bleibt aber bei den Appen- dicularien erhalten, ob dieſe jedoch Urform oder geſchlechtsreif gewordene Larven ſind, läßt ſich nicht unterſcheiden. Bei den Wirbeltieren ſpielen die Larven nur eine untergeordnete Rolle (Muraen- oiden: Leptocephalus). Intereſſant iſt, daß Lungenfiſche und Amphibien ihre nahe Berwand- ſchaft auch durch die Larven zeigen, beide haben ſich aus den Ganoiden entwickelt. Nach lebhafter und angeregter Diskuſſion zeigte Herr Dr. Binde- wald unter dem Mikroskop verſchiedene Larven vor, unter andern die Larven von Seeigeln und Seegurken, ſowie die Ephyra von Aurelia aurita, und gab eine eingehende Aufklärung über dieſe Präparate. Die Verloſung war, wie üblich, wieder ſehr reichhaltig. Mette Köln a. Rh. „Sagittaria“. Protokoll der Sitzung vom 29. Jan. 1914. Eröffnung 9½% Ahr. Anweſend 18 Mitglieder und 4 Gäſte. Eingänge: Zeitſchriften, Jahres- bericht des „Verein Naturſchutzpark“, ſowie ver— ſchiedene Preisliſten. Für die Bibliothek ſtiftete Herr Mayer das „Ichtyologiſche Handlezifon“ von Brüning, wofür beſten Dank. Zur Abgabe an die Mitglieder ſind Thermometer beſchafft worden, Vereins⸗Nachrichten welche zu 40 Pfg. pro Stück erhältlich ſind. Nach Verleſung des Protokolls der letzten Hauptver— ſammlung berichtete der 1. Vorſitzende über die am 10. Januar erfolgte Gründung des „Rheini⸗ ſchen Verbandes“ durch die Vereine Waſſerroſe, Waſſerſtern und Sagittaria, Köln. Ihren Bei⸗ tritt haben ferner in Ausſicht geſtellt der Verein der Aquarien- und Terrarienfreunde, Mülheim⸗ Rhein ſowie „Lotos“, Düſſeldorf. Als Vor⸗ ſitzender des Verbandes wurde nahezu einſtimmig unſer Mitglied und früherer 1. Vorſitzender, Herr Fritz Meiſterfeld, gewählt. Die vorſtehenden Aus- führungen des 1. Vorſitzenden werden mit Inte⸗ reſſe entgegengenommen und der Beitritt zum Verband entſprechend den früheren Beſchlüſſen ohne Widerſpruch genehmigt. Als Beiſitzer im Verbandsvorſtand wird außer Herrn Meifterfeld der 2. Vorſitzende, Herr Hermann Koenen, ge— wählt, nachdem Herr Heintz erklärte, unter keinen Amftänden eine Wahl anzunehmen. Der nächſte Punkt der Tagesordnung „Bezug von Waſſer⸗ pflanzen“ wird auf März verſchoben, da es den meiſten Mitgliedern damit noch zu früh iſt. Es folgt nun der angekündigte Vortrag mit Vor— zeigung von Präparaten des Herrn Joſef Nobis, Köln über: „Die Trockenpräparation von Aqua⸗ rienfiſchen“, der bei allen Anweſenden lebhaftes Intereſſe erweckt. Die folgende Diskuſſion ergibt ein reges Frage- und Antwortſpiel, doch wird Herr Nobis nicht müde, alle Anfragen und Vor⸗ ſchläge aufs eingehendſte zu beantworten. Da ein Separatbericht über den Vortrag demnächſt in den Geitſchriften erſcheinen ſoll, jo erübrigt ſich ein näheres Eingehen auf den lehrreichen Inhalt desſelben, nur ſoviel ſei ſchon geſagt, daß ent⸗ gegen der Anſicht eines bekannten Liebhabers, die Trockenpräparation von Fiſchen nach der Nobisſchen Methode wohl möglich iſt, zumal Herr Nobis fortgeſetzt damit beſchäftigt iſt, dieſe noch zu verbeſſern. Wir ſehen die Zeit kommen, wo der Züchter ſeine eingegangenen Lieblinge auf- bewahrt wie der Inſektenſammler ſeine Schmetter- linge, ſodaß das maſſenhafte Aufſtellen von Gläſern nicht mehr nötig iſt. Herrn Nobis ſei für ſeinen Vortrag auch an dieſer Stelle verbind- lichſter Dank gejagt. Unter Punkt Fragen und Verſchiedenes kommt unter anderem auf Anregung eines Gaſtes auch die „Heizfrage“ wieder einmal zur Diskuſſion. Wenn auch der Schlußakkord wiederum ausklang in den Refrain: Jede „Heizung, die mag heißen, wie ſie wolle — riecht! . ..., ſo möchten wir doch nicht unterlaſſen, Liebhaber, die darauf angewieſen ſind, Petroleumlampen zu verwenden, auf die „Baldauf“-Lampe hinzuweiſen, welche unbedingt exploſions⸗ ſicher iſt und tatſächlich die Geruchsnerven nicht beleidigt, wenn ſie ſauber gehalten wird, mit „Stern“-Lampen wurden die gegenteiligen Er— fahrungen gemacht. Zum Schluſſe hatten wir noch das Vergnügen, in dem anweſenden Gaſt, Herrn F. A. Beykirch, Köln (früher Elberfeld) einen alten „Auſtralier“ zu begrüßen, der inte⸗ reſſant über ſeinen längeren Aufenthalt in Adel- aide zu erzählen wußte und uns Land und Leute in ſelbſt aufgenommenen vorzüglichen Bildern zeigen konnte. Auch ihm wurde der lebhafteſte Dank der Anweſenden zuteil. In vorgerückter Stunde wurde die anregend verlaufene Sitzung geſchloſſen. Kaſchke. P A / T 2 ie . ze Kr R 1 ir: 2 Nürnberg. bericht über Tätigkeit, Witgliederſtand ꝛc. 2 Leipzig. „Können die Fiſche riechen?“ mit Beifall aufgenommene Referat ſchloß ſich eine ſei, daß die Fiſche riechen können. 2 logiſche Vorgang beruhe jedenfalls darauf, daß bei den im Waſſer lebenden Tieren die im Waſſer Aquarien⸗ und Terrarienabteilung der Naturhiſtoriſchen Geſellſchaft. Generalverſammlung am 8. Januar 1914. Herr Haffner gibt den Einlauf, ſowie die Auf⸗ nahme des Herrn Dr. Ortweiler bekannt und erſtattet dann in eingehender Weiſe den Jahres— Daran ſchließt ſich der Kaſſenbericht des Herrn Bärmann. Nach Entlaſtung der Herren wurde zur Wahl geſchritten, den Vorſitz führt Herr Steiner. Wahl- ergebnis: Obmann Herr Haffner, Schriftführer Herr Schmeißer, Kaſſier Herr Bußbach, Als Kommiſſionsmitglieder wurden die Herren Haffner, Schmeißer und Kellner gewählt. Als Reviſor der Weiherkommiſſion wurde Herr Haffner auf- geſtellt. Nachdem Verſchiedenes erledigt war zeigte Herr Kellner ein Werk über Terrarien— und Amphibien Mitteleuropas. Sitzung am 22. Januar 1914. Beginn 9 Ahr. Herr Apothekenbeſitzer Erhard ſpricht über Durchlüftung mit Sauerſtoff und Preßluft. Sauer- ſtoffbehälter und Durchlüftung wird in Betrieb vorgezeigt. Herr Erhard ſprach über Herſtellung, Preis und Verwendung des Sauerſtoffes in all— gemein verſtändlicher Weiſe. Herr Haffner dankt im Namen der Anweſenden. Nach längerer Diskuſſion über Durchlüftung, ſpricht Herr Kellner über Pflege und Zucht von Polycentrus Schom- burgki. Erwähnenswert iſt, daß die Fiſche gegen niedrige Temperaturen nicht empfindlich find, fie ertrugen Temperaturen von 12° ohne Schaden, bei 18° jhritten fie zum Ablaichen, Herr Kellner fing dann an zu heizen, wegen der zu erwartenten Jungfiſche und weil er das Verpilzen der Eier fürchtete. Mit anderen Fiſchen zeigten ſie ſich verträglich, von Lebhaftigkeit iſt bei den Fiſchen nichts zu bemerken, ſie bleiben Stunden und noch länger an einer Stelle. Den Pflanzen ſchaden ſie nicht. Bepflanzte Behälter mit ſchlammigem Grund ſind angebracht. Die Aufzucht der Jungen iſt ſehr ſchwierig. Herr Haffner dankt für den Vortrag und gibt den Einlauf bekannt. Es wird beſchloſſen, Mitte Februar einen Schülervortrag 1 zu halten, Herr Kellner wird über Molche ſprechen. Herr Haffner teilt noch mit, daß ſein Wels ſich an den Bartfäden verletzte, und daß an der Wundſtelle des einen Bartfadens ein Zweiter herauswuchs, ſo daß ein Gebilde entſtand, wie man es an den doppelſchwänzigen Eidechſen beob- achtet hat. „Nymphaea“. Verſammlung vom 9. Februar 1914. Nachdem die eingegangenen Correſpondenzen und Zeitſchriften bekanntgegeben, werden die für das Jahr 1914 giltigen Waldkarten verteilt. Der 1. Vorſitzende ſpricht dabei die Bitte aus, im Intereſſe der Erhaltung unſerer heimiſchen Tier⸗ und Pflanzenwelt auch weiter recht maßvoll zu ſammeln. Sodann referierte Herr Rentzſch an der Hand verſchiedener Beiſpiele über das Thema: An das lebhafte Ausſprache an, in der u. a. Herr stud. 2 rer. nat. Ulrich ſich dahin äußerte, daß aus dem anatomiſchen Bau der Fiſche beſtimmt zu ſchließen Der phyſio⸗ Bereins-Nahrichten 179 gelöſten chemiſchen Stoffe mit dem Waſſerſtrom in die Naſenöffnungen eindringen und in Be⸗ rührung mit den Sinneszellen des Naſenepithels kommen, wobei eine Diffuſion ſtattfinde. Der letz⸗ genannte chemiſche Vorgang übe einen Reiz auf die Sinneszelle aus, der in der Nervenfaſer der Sinneszelle weiter geleitet werde. Die Nerven— faſern vereinigen ſich zu einem Riechnerv, der nach dem Gehirn führe. Das Riechepithel der Naje der Cyprinodontiden (Zabnfärpflinge) be— ſtehe aus einer Aneinanderreihung von Gruppen von Sinneszellen, die als Gruppe Ähnlichkeit mit den Sinneshügeln des Seitenorganſyſtems, be— ſonders denen der Kopfregion haben. Bei einigen Arten ſcheinen die Scheidewände zwiſchen den Sinneszellengruppen verſchwunden zu ſein, ſodaß eine homogene Maſſe vieler Sinneszellen zu ſehen it. Ein Schnitt durch den Kopf von Girardinus reticulatus (Männchen) von !/soo mm Dicke, durch das Vereinsmikroſkop betrachtet, ergänzte die Ausführungen. — Gratis wurden dann noch Jungfiſche vom Vereinspärchen Hapl. fasc. ver— teilt. Triebel, 1. Schriftf. Verſammlung am 16. Februar 1914. Der 2. Vorſitzende, Herr Heiner, eröffnete heute wegen Erkrankung des Herrn Wichand die Sitzung. Abnehmer für tote, in Alkohol konſervierte Ha- plochilen und Blindſchleichen iſt Herr Wichand. „Aber die Fruchtbarkeit der Fiſche“ machte uns Herr Koſche recht ausführlich Mitteilung. Er führte ungefähr folgendes aus: 1. Die Frucht⸗ barkeit eines Fiſches hängt ab von der Größe und vom Alter. 2. Eine Fiſchart iſt umſo frucht⸗ barer, je wehrloſer ſie iſt und je mehr Feinde ſie hat. 3. Bei reicher Laichproduktion zeigen die Eltern oft eine große Sorgloſigkeit in Bezug auf die Erhaltung ihrer Art. 4. Bei geringer Laich— produktion tritt meiſt eine Brutpflege ein. 5. Dieſe äußert ſich im Aufſuchen geſchützter Orte (Wanderungen in Wieſengräben, Gebirgsbäche u. ſ. w.), im Aufwerfen von Gruben, im Bau von Neftern, in der Anordnung des Laichs in gallertartigen Bändern, im Verbergen der Eier in Muſcheln und in der Bewachung der Jung— tiere. — Wenn man die Laichproduktion der ein- zelnen Fiſcharten miteinander vergleicht, wird man die Beobachtung machen, daß unſere Fried— fiſche, die ohne jede Waffe einem Heer von Feinden preisgegeben ſind, die größten Laich— produzenten darſtellen und nur dadurch ihre Art erhalten. Hier iſt vor allen Dingen der Karpfen zu nennen. Er galt von jeher als ausnehmend fruchtbarer Fiſch. Die Biologiſche Verſuchsſtation für Fiſcherei in München hat zum erſtenmale exakte Unterſuchungen über die Laichmenge dieſes Nutzfiſches angeſtellt. Die Berechnungen wurden in der Weiſe vorgenommen, daß die Fiſche zuerſt im ganzen und dann die herauspräparierten Eierſtöcke gewogen wurden. Sodann wurde die Zahl der Eier in einen Gramm abgezählt, was auf das Gewicht der Eierſtöcke umgerechnet, die Geſamtzahl der Eier ergeben mußte. In unſeren Karpfengewäſſern treffen wir häufig die ſoge— nannten Weißfiſcharten an, als da ſind Plötze, Rotfeder, Haſel, Laube, Aland u. ſ. w. Sie ſind ebenfalls von ungeheurer Produktivität. Der Forſcher Bloch fand bei einer 300 Gramm ſchweren Plötze 91700 Eier und bei einem nur 125 Gramm ſchweren Güſter gar 108000. Wenn man aber bedenkt, welchen tauſenderlei Gefahren 180 gerade dieſe — harmloſen Tiere jeitens ihrer zahlreichen Feinde ausgeſetzt ſind, dann wird man dieſe außerordentliche Fürſorge der Natur begreiflich finden. Manche Arten tragen infolge dieſer reichen Laichproduktion eine beneidenswerte Sorgloſigkeit in Bezug auf die Erhaltung ihrer Art zur Schau. So laſſen der Felchen und der Rapfen ihre Eier einfach ins Waſſer fallen, wo⸗ hin es gerade iſt. Anſere einheimiſchen Raub- ſiſche ſind von der Natur mit ſcharfen Waffen für den Daſeinskampf ausgerüſtet worden. Sie können darum auf eine große Laichmenge, die nach 100000 von Tiere zählt, verzichten. Unſere Bachforelle legt etwa 500 bis 2000 Eier im ſeichten Waſſer in flache Gruben. Dr. Hofer fand in einer Grube etwa 200 Eier, davon waren nur 7 nicht befruchtet. Man kann alſo mit Beſtimmt⸗ heit annehmen, daß faſt alle Forelleneier zum Ausſchlüpfen gelangen, ja daß bei der bekannten Raub- und Freßgier der Forelle ein hoher Pro⸗ zentſatz von Jungtieren auch heranwächſt. Eine eigenartige Stellung unter unſeren Raubfiſchen nimmt der Lachs ein. Die größte Zeit ſeines Lebens bringt er im Meere zu. Wenn aber die Laichzeit herankommt, ſteigt er in den Flüſſen ſtromaufwärts. Beim Eintritt ins Süßwaſſer hört der Lachs auf, Nahrung zu ſich zu nehmen. Auf der ganzen anſtrengenden Tour freſſen die Tiere nichts. Im Gebirgsbache legt das Lachs— weibchen bis 20000 Eier ab. Im Meere würde wohl ein verſchwindend kleiner Teil zur Entwick⸗ lung gelangen. Weil alſo die Natur dem Lachs eine große Fruchtbarkeit verſagt hat, deshalb der dunkle Trieb, ſeinen Nachkommen eine paſſende Kinderſtube zu ſichern. Einige unſerer Raub- fiſche üben eine ſorgſame Brutpflege aus, um ihre geringe Nachkommenſchaft durchzubringen. So z. B. der Barſch. Er ſetzt 2—3000 Eier ab, die in I—2 m langen, 2 cm breiten, zierlichen Bändern von gallertartiger Maſſe vereinigt ſind. Sehr intereſſant und einzigartig iſt die Art der Fortpflanzung beim Bitterling. Mit Hilfe einer langen Legeröhre legt das Weibchen die Eier in die Kiemenöffnung der Malermuſchel. Noch vollkommener finden wir die Sorge für die Nach— kommenſchaft beim Stichling. Er baut ein kunſt⸗ volles Neſt. Triebel, 1. Schriftführer. Nürnberg. „Heros“. Aus den Novemberſitzungen. Herr Bauer hielt einen Vortrag: „Der Werdegang des Aquarianers“. Redner greift bis in ſeine frühe Jugend zurück, wo er als Knabe noch in ſeiner Liebe zur Natur und in dem Beſtreben, ſich ein Stückchen Natur in ſeinem Heim zu halten, aus Bächen und Weihern Waſſertiere nach Hauſe brachte, um ſie aber aus mangelndem Verſtändniſſe langſam zu Tode zu pflegen. Stufe um Stufe führte er vor Augen, wie er ſo manchen Sparpfennig und, als er auf eigenen Füßen ftand, Mark um Mark der Lieb- haberei opferte, um in der Pflege und Zucht ſeiner Lieblinge Fortſchritte zu machen, aber größten⸗ teils nur Wißerfolge verzeichnen zu müſſen, bis er endlich im Anſchluß an einen Verein und im Austauſch von Erfahrungen mit den Vereins- freunden ſich zu einem vollendeten Liebhaber aus- bildete, der mit Zufriedenheit auf ſeine Erfolge blicken kann. Ganz beſonders betont Vortragender auf Grund ſeiner Erfahrungen den Nutzen, den ſie nicht zu großen Klumpen verwachſen laſſen, ſonſt 1 ſie Vereins- Nachrichten die Zugehörigkeit zu einem Vereine dem Aquari⸗ aner bringt und möchte jedem raten, ſich einem Vereine anzuſchließen. — Herr Naumann teilt mit, er habe zwei je 60 cm hohe und 21 cm im Quadrat meſſende Aquarien neben einander am Fenſter aufgeſtellt. Das eine hat Boden, iſt mit Sagittaria natans bepflanzt und mit 1 Ellritze, 1 Bitterling und 1 Goldfiſch beſetzt. Das andere Aquarium beherbergt ohne Bodengrund und Be— pflanzung 3 Goldfiſche. Erſteres iſt vollſtändig veralgt, letzteres enthielt, obwohl kein Waſſer— wechſel vorgenommen wurde, vollſtändig reines und ſauberes Waſſer. Während ſich für die Ver⸗ algung mancherlei Gründe finden, ſtellt das zweite Aquarium ein Rätſel dar, da nach den natür⸗ lichen Vorgängen das Waſſer verdorben ſein müßte. Herr Naumann wird gebeten, weiter zu beobachten und allenfallſige Ergebniſſe mit⸗ zuteilen. Hieran ſchließt ſich eine ausführliche Ausſprache über Algen. Herr Heggendörfer war bisher überhaupt von Algen verſchont, trotz— dem ſeine Aquarien reichlich dem Licht und der Sonne ausgeſetzt ſind. Erſt heuer veralgte ihm das erſte Aquarium; er führt das darauf zurück, daß dasſelbe mit Acara beſetzt wurde, welche keine Schnecken und Daphnien aufkommen laſſen, indem ſie auch letztere, ſelbſt wenn ſie geſättigt ſind, zerbeißen und ausſpeien. Der 1. Vorſitzende weiſt darauf hin, daß für das Gedeihen der Algen nicht allein Licht und Sonne maßgebend ſeien; ſo war die Algenplage in dem heißen Sommer 1911 bei weitem nicht ſo groß als in den darauf⸗ folgenden naſſen und ſonnenarmen Sommern. Herr Steiner verbreitet ſich ausführlich über die Algen und mahnt den Kampf gegen dieſelben nicht gar zu hitzig zu führen. Sie ſeien in mancher Hinſicht nützlich und tragen vor allem zur Reinhaltung des Waſſers bei’. Herr Röder berichtet, daß in ſeinem Scheiben- barſchaquarium die Schmieralge derart überhand nahm, daß er ihr mit Citronenſäure zu Leibe ging, ohne aber einen Erfolg zu erzielen. Als nun mit Eintritt der kälteren Jahreszeit die Temperatur in dem in einem ungeheizten Zimmer ſtehenden Aquarium bedeutend ſank, verſchwanden auch die Algen. Herr Gruber weiſt darauf hin, daß bis jetzt in der Algenfrage die Wärme außer Acht gelaſſen worden ſei; nach den Ausführungen des Herrn Röder aber ſicher in Betracht gezogen werden müſſe. Zur Verloſung gelangten 1 Paar Tetragonopterus, 1 Paar Osphromenus trichop- terus, 1 Baar Girardinus denticulatus, 1 Paar Danio malabaricus, 1 Paar Tetragonopterus rubrop., 1 Paar Lebias sophiae, 2 Baar'Girardinus Guppyi. — Aufgenommen als ordentliches Mit- glied wird Herr Wilhelm Zeitner. Die zweite Sitzung war als Damenabend ausſchließlich Lichtbildervorträgen gewidmet. Der 1. Vor⸗ ſitzende berichtet über ſeine Reiſe und Reiſe⸗ erlebniſſe in Bosnien und in der Herze⸗ gowina in belehrender, anſchaulicher und mand- mal humorvoller Weiſe. Treffliche Aufnahmen, die von dem Proektionsapparat vorzüglich wieder— gegeben wurden, veranſchaulichten die geſchilderten Gegenden, Orte und Szenen aus dem Volksleben. Hier ſorgen gewiß Infuſorien und dergl. für Beſeitigung der Futterreſte. Im übrigen iſt hier der Behälter ſehr ſchwach beſetzt. So bleibt das biologiſche Gleichgewicht erhalten. Dr. Wolt. 2 Sehr richtig, in Bezug auf die Fadenalgen! Nur darf man dunkel und gehen ein. Dr. Wolt. Herr Ingenieur Haage führte jeine trefflichen Aufnahmen während ſeines Aufenthalts an der Odſtſee vor und entzückte die Anweſenden durch reizende Bilder vom Oſtſeeſtrande, insbe- ſondere von der Inſel Rügen. Die 3. Abteilung brachte den romantiſchen Rheinſtrom von Mainz bis Cöln. Aus den Dezemberſitzungen. Anſer Mitglied, Herr Dr. Höfer-Coburg, über- weiſt der Geſellſchaft ein Seewaſſer aquarium um Geſchenk, wofür auch an dieſer Stelle ge- Ziemender Dank gejagt ſei. Mit einer ſehr inte— reſſanten Neuheit überraſcht uns der als Gaſt anweſende Herr Müllegger, indem er ein zuſammenlegbares Aquarium vorzeigt und in allen ſeinen Einzelheiten erklärt. Der Verfaſſer und Erfinder desſelben iſt Herr Friedrich Kuhlmann. Dasſelbe iſt in erſter Linie dazu beſtimmt, Studienzwecken auf Reiſen zu dienen. Zuſammengelegt während des Transports gleicht es einem großen Buche mit einer Ausdehnung don ungefähr 34265434 cm und wiegt alles in allem etwas über 5 Pfund, kann aber bei Ber- wendung von Aluminium noch leichter hergeſtellt werden. Es wird aufgeſtellt nach Art einer nach allen vier Seiten aufzuklappenden Mappe, was nur wenige Minuten erfordert. Boden, Rüc- wand und die beiden Seitenwände ſind maſſiv und undurchſichtig. Die vordere Seite beſteht aus einer Spiegelglasſcheibe, die in einem Rahmen ruht. An dieſem iſt mit einer beſonderen Maſſe ein Gummibeutel angekittet, der auseinander- gefaltet an den Seitenwänden und der Rückwand anliegt und für unbedingte Waſſerdichtigkeit ſorgt. Am den oberen Rand wird noch ein Riemen oder maſſiver Kranz gelegt, welcher den Wänden ſicheren Halt verleiht. Für photographiſche Zwecke liegt noch eine zweite dünne Scheibe bei, welche als Teilſcheibe durch Eindrücken in den Boden— grund in beliebiger Entfernung von der Vorder— ſcheibe aufgeſtellt werden kann, ſo daß das Tier, von dem eine Aufnahme gemacht werden ſoll, in der Schärfenentfernung gehalten wird. Da von dem Aquarium nur Glas, eigens präparierter Gummi und das beſonders zubereitete Binde— mittel, die alle weder in Süß- noch in Seewaſſer löslich ſind, mit Waſſer in Berührung kommt, jo läßt ſich der Behälter lange Zeit zu Studien- zwecken und auch zu Züchtungsverſuchen auf Reiſen zumal in den Tropen verwenden!. Herr Naumann verbreitet ſich anſchließend an die Ausführungen über das Photographieren der Fiſche. Er hält es für zweckmäßig, die Tiere mit der eingebrachten Trennſcheibe ſo weit nach vorn zu drängen, daß es denſelben nicht möglich iſt eine Wendung zu machen und ſie ſich dem Beſchauer in voller Breitſeite zeigen müſſen. Herr Gruber glaubt, daß eine derartige Stellung zu krampfhaft und gekünſtelt erſcheint. Herr Miüllegger vertritt die Anſicht, daß der Abſtand zwiſchen beiden Seiten der Länge des Fiſches entſprechen müſſe. Als beſonders angenehmes Arbeiten bezeichnet er das mit Blitzlicht und zwar das Licht möglichſt vorne über dem Be— hälter. Zu berückſichtigen iſt auch, daß das Waſſer das Licht ſehr ſtark abſorbiert — bei einem Meter bis zur Hälfte, was bei tiefem Waſſer⸗ ſtand beachtet werden muß. — Herr Burkhard gibt ſeine Erfahrungen mit Torf als Bodengrund bekannt. Ein mit 2 prächtigen 7 Siehe Beſchreibung u. Abbildung in „Bl.“ 1913 S. 262 O. R. Vereins⸗Nachrichten 32 * 181 Schleierfiſchen beſetztes Aquarium hatte reinen Torfgrund. Nach ganz kurzer Zeit war das Waſſer infolge der Sumpfgaſe derart verdorben, daß die Fiſche eingingen. Aus dieſem Grunde verwirft er eine zu reichliche Torfzugabe. Auch reiner Hafnerlehm iſt viel zu jharf und nur in verrottetem Zuſtande mit geſiebtem Gartenerdenzuſatz zu empfehlen. Letten iſt ohne jede Nährkraft. Lehm beſitzt unzweifelhaft den größten Nährwert und iſt der beſte Bodengrund für Sumpfaquarien. Ein Bodengrund, in dem die Pflanzen großartig gedeihen, ſind die in Lehmbrühe aufgeweichten Torfplatten. Als Mittel zur Hintanhaltung von Sumpfgaſen wird em— pfohlen, den Torf mit heißem Waſſer zu über⸗ brühen und einen Tag ſtehen zu laſſen. Herr Gruber und Herr Röder halten es für ausge— ſchloſſen, daß bei einiger ſachgemäßer Anwendung des Torfes Sumpfgaſe derart überhand nehmen, daß der Fiſchbeſtand gefährdet iſt. Waldenburg in Schleſien. „Verein für Aquarien- und Terrarienkunde.“ Sitzung vom 17. Februar. In Abweſenheit des 1. Vorſitzenden leitete der 2. Vorſitzende die gut beſuchte Verſammlung. Aber die zu veranſtaltende Aquarienſchau wird in der nächſten Sitzung endgültig beſchloſſen werden; jedenfalls zeigten die Erſchienenen recht lebhaſtes Intereſſe hierfür. Nach Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten erſtattete Herr Bobiſch den Zeitſchriftenbericht. Zu dem Vereins- bericht des Vereins „Waſſerroſe“ in Eſſen-Ruhr (Wochenſchrift No. 7 Seite 140), bezüglich des Kirchnerſchen Durchlüfters erklärte unſer Mitglied Herr Kirchner folgendes: „Es gereicht mir zur Genugtuung, daß der Verein „Waſſer— roſe“ in Eſſen (Ruhr) ſeine Vermutung, der von mir konſtruierte Durchlüftungsapparat wäre eine verbeſſerte Nachbildung der Erfindung eines ſeiner Mitglieder, öffentlich widerruft. Der von mir erbaute Durchlüftungsapparat iſt nach keiner Richtung hin eine Anlehnung an eine bereits aufgetauchte, mir bekannt gewordene Idee, wes— halb ich auch gar keine Veranlaſſung hatte, nach einem Urheber Umfrage zu halten. Wenn ein Mitglied des betreffenden Vereins bereits vor mehreren Jahren einen ähnlichen Apparat zu erbauen verſucht haben will, ſo iſt es ſehr be— dauerlich, daß ſeine Erfindung in den Verſuchs⸗ ſtadien ſtecken geblieben iſt. Jedenfalls kann mir kein Menſch zumuten, daß ich überall erſt Umfrage halte, wer ſich vielleicht ſchon mit der Erfindung eines ähnlichen Durchlüfters befaßt habe. Der Widerruf des Vereins genügt mir. Was nun die erhobenen Bedenken bezüglich des Nutzeffekts meines Apparates gegenüber den Kolbendurchlüftern anbelangt, möchte ich bemerken, daß mein Apparat durch ſeine rühmlichen Bor- teile die Kolbendurchlüfter und jeden bis jetzt im Handel erſchienenen Durchlüfter bei Weitem übertrifft; dies iſt eine Tatſache, die ſich nicht hinwegleugnen läßt. Mein Apparat ſchließt durch ſeine ganze Bauart Reparaturen jeglicher Art gänzlich aus, erfordert keine Erſatzteile und Bedienung und braucht nicht geſchmiert zu werden. Die bis jetzt eingegangenen Dankſchreiben und Nachbeſtellungen beſtätigen das vortreffliche, un⸗ geſtörte Arbeiten meines Durchlüfters und ich bin überzeugt, daß ſelbſt der Laie bei richtiger Anbringung dieſem Durchlüfter den Vorzug vor 182 den Kolbendurchlüftern geben muß.“ — Herr Günther Roſt ſchreibt in ſeinem Artikel No. 6 der Wochenſchrift Seite 106 und 107 über Gi- rardinus formosus, daß fie kannibaliſch veranlagt ſeien. Dieſe niedlichen Fiſchchen ſind in unſerem Verein reichlich vertreten und werden auch viel gezüchtet, aber eine kannibaliſche Ber- anlagung iſt von keinem unſerer Züchter beo— bachtet worden. Der Anterzeichnete hat im ver— floſſenen Jahr, ohne jegliche Maßnahmen getroffen zu haben, von drei Paar Gir ardinus formo— sus reichlich Nachzucht erzielt und nie bemerkt, daß ſie ihren Jungen nach⸗ ſtellten. Im Gegenteil! Ich finde gerade dieſe Fiſche im Gegenſatz zu einigen anderen, lebend— gebärenden Zahnkarpfen, ihren Jungen gegenüber, ſehr friedliebend. Die Jungtiere befinden ſich noch heut zum Teil bei den Alten. Feſtgeſtellt habe ich aber, daß die Weibchen vor und nach dem Geburtsakt eifrig nach Futter ſuchten, als wären ſie von Heißhunger geplagt. Ich reichte den Tierchen Trockenfutter, geſiebte Daphnien und Cyklops und eine der Größe der Fiſche ent— ſprechende Portion recht fein geſchabtes Rind— fleiſch, welch letzteres gierig gefreſſen wurde. M. E. iſt die von Herrn Roſt gemachte Erfahrung wohl darauf zurückzuführen, daß das Muttertier nicht genügend Auswahl in dem ihm gereichten Futter fand. Erich Stahn. Wien. „Favoritner Zierfiſchfreunde.“ 3. Vereinsabend vom 9. Februar 1914. Herr Schwetz ſpendet ein Zuchtpaar Barbus conchonius für eine kleine Geldverloſung (200 St. Loſe à 2 h.) und ſpricht über die Pflege dieſer Fiſche im Aquarium. Man ſoll immer größere Zuchtbecken für Barben verwenden. Die Tempe- ratur ſoll 12—18° ſein. Redner beſpricht dann ſeine Zuchterfolge, ſowie Aufzucht der Jungen. Nach 7—8 Tagen werden ſie mit feinem Trocken⸗ futter, nach 10 Tagen mit lebenden Cyklops ge- füttert. Herr Rieß beſaß gleichfalls 1 Paar Bar- bus conchonius und hielt ſie in einer Glaswanne, 10 Liter faſſend, mit Myriophyllum ſtark bepflanzt. Nach einer ſechswöchentlichen Reiſe ſetzte er die Barben in einen anderen Behälter. Den alten Behälter füllte er mit friſchem Waſſer. Die Fiſche hatten aber wahrſcheinlich vor ſeiner Rückkehr abgelaicht, was er nicht bemerkt hatte. Trotz des Temperaturwechſels brachte er 45 Stück groß. Herr Mandl belegt den Boden mit Quellmoos, was er für Barben nur empfehlen kann, da er damit ſehr gute Zuchterfolge erzielte. Herr Elz gibt an, daß der Boden ſeines Aquarium nur mit Flußſand belegt iſt, und daß er mit Hilfe eines Glasrohrs nach dem Ablaichen die Eier herausnimmt; die Eier führt er in gleich tempe⸗ riertes Waſſer über. Auch bei den Danivarten verfährt er auf dieſe Weiſe. Herr Schwetz führt noch über Temperatur und Waſſerſtand folgendes an: bei Danio rerio und albolineatus, wenn ſie ablaichen, ſoll der Waſſerſtand 10—12 cm betragen. Bei Danio albolineatus ſind die Eier leichter wie bei rerio. Herrn Nezbedas Vorſchlag, der Verein fol Vereinszuchtpaare von diverſen Fiſchen an- kaufen, wird dem Ausſchuß zugewieſen. Herr Tſchauner berichtet, daß ſeine Makropoden 4 Tage krank waren; er machte Wechſelbäder, und zwar in folgender Weiſe: durch 3 Tage je 2 Bäder. Jedes einzelne Bad dauert 5 Minuten, und zwar kommen diegijchein ein Netz und werden ganz kurze Vereins⸗Nachrichten Zeit in warmes (20 Grad) und dann in kaltes Waſſer (10 Grad) gehalten, dieſer Wechſel findet in 5 Minuten 3X ftatt. Bemerkt ſei, daß die Fiſche nicht aus dem Netze herauskommen dürfen. Heute ſind ſie geſund und munter. Vorſitzender beſpricht noch die Ausſtellung und fordert die Mitglieder zur reger Agitation auf. Joſef Betzler, 2. Schriftführer. B. Gerichte. Außig. „Ichthyologiſche Geſellſchaft.“ Monatsverſammlung vom 6. Februar. Der Obmann, Herr Schiller, begrüßt die er- ſchienenen Mitglieder und eröffnet die Verſamm⸗ lung. Herr Pietſchmann gibt den Kaſſaſtand bekannt. Vom Verband der Kanarienzucht⸗ und Vogelſchutzvereine für das Königreich Böhmen lief ein Dankſchreiben ein, in welchem obenge— nannter Verband für die Beteiligung unſeres Vereines an ſeiner Verbandsausſtellung dankte und für die muſterhafte Durchführung der 23 ausgeſtellten Aquarien dem Vereine die vollſte Anerkennung ausſprach. Als Mitglieder hatten ſich die Herren Lamer und Phillip angemeldet und wurden in den Verein aufgenommen. Gber eine neue Futtertümpelpachtung berichtet Herr Hoffmann, der Betrag für dieſelbe wurde bewilligt. Die Anſchaffung eines Vereinsſchrankes wurde beſchloſſen und die Herren Seidel und Pietſch— mann mit dem Ankauf desſelben betraut. Am möglichſt viele Arten von Fiſchen im Verein zu haben, wurde den Mitgliedern empfohlen, nicht gleiche Arten zu halten, ſondern den Beſtand an Fiſchen im Verein möglichſt artenreich zu geſtalten. Herr Seidel bringt rote Mückenlarven zur Ver— teilung, wofür ihm Herr Schiller im Namen aller dankte. Nächſte Verſammlung kommen wieder rote Mückenlarven zur Gratisverteilung. Herr Schiller ſchließt die Verſammlung und er- ſucht um pünktliches Erſcheinen zur nächſten Monatsverſammlung. Berlin. „Nord-⸗Weſt“. Sitzung vom 22. Januar. Generalverſammlung. Nach Erledigung der üblichen Formalitäten fand die Neuwahl des Präſidiums ſtatt, welche folgendes Reſultat ergab: 1. Vorſ. Henſeler, 2. Vorſ. Hupfeld; 1. Schriftf. Stitz, 2. Schriftf. Anger; 1. Kaſſier Köppen, 2. Kaſſier Lahſen. Zu Kaſſenreviſoren wurden ernannt: Die Herren Kühne und Naulin. Die Verwaltung der Ver⸗ einsbücherei übernahm Herr Naulin. Sitzung vom 5. Februar. Die Eingänge, die ihrer Erledigung harrten, waren wieder ſehr zahlreich, dagegen waren die zu verteilenden Mückenlarven nicht zu entdecken. Während auswärtige Händler es ſich angelegen ſein ließen, unſerem Kaſſierer, Herrn Köppen, mitzuteilen, daß ſie des eingetretenen Froſtes wegen nicht in der Lage wären, die eingegangenen Aufträge auszuführen, reagierten einige hieſige Händler überhaupt nicht. Es iſt dieſen Herren nur anzuraten, ſich einige Zeit der Lektüre des Knigge hinzugeben. AUnſer erfolgreicher Schleier— fiſchzüchter, Herr Kühne, erfreute uns mit einem gut gelungenen Vortrag über Zucht und Pflege ſeines Lieblingsfiſches. Dem Vortragenden, der von den anweſenden Gäſten und Mitgliedern reichen Beifall einheimſte, unjeren beiten Dank. Anſchließend an den Vortrag kam je ein Paar Schleierfiſche und Axolotl zur Verloſung. Die Axolotl gewann Herr Abert, den wir noch in bvorgerückter Stunde als Mitglied begrüßen durften. Sitzung vom 19. Februar. Die Herren Delegierten erſtatteten Bericht über die letzte Sitzung des Bez.-Berbandes. Hoffent⸗ lich gelingt es bald, demſelben den nötigen inneren Halt zu geben, ohne den ein eriprieß- liches Wirken nicht möglich iſt. Neu aufgenommen wurde Herr Kleinter, der ſich als alter Aquarianer wohl bald heimiſch bei uns fühlen wird. Herr Mehlhorn brachte uns 4 neue Arten lebendgebärender Zahnkarpfen: 1. Limia nigrofasciata; 2. Poecilia mexicana; 3. Poecilia aus Guatemala; 4. Poecilia aus Haiti, zur Anſicht mit. Die Tiere, die aus der Züchterei des Herrn Mazatis ſtammen, wurden ihrer Schönheit wegen allgemein bewundert. Hierauf hielt Herr Mehlhorn einen längeren Vortrag über Mollienisia petenensis. Des Intereſſes wegen, das dieſer prachtvolle Fiſch allgemein hervorge— rufen hat, will ich Herrn Mehlhorn ſelbſt zu Wort kommen lajjen.' Stitz. 1 Abgedruckt unter A., Mitteilungen. Die Redaktion. Brünn. „Fauſendblatt.“ Wahlergebnis bei der am 16. Dezember 1913 ſtattgefundenen Hau ptverſammlung. Es wurden gewählt die Herren: Obmänner 1. Karl Matza, 2. M. Schrutka; Schriftführer 1. Th. Suchy, 2. A. Frank; Kaſſierer 1. K. Pollandt, 2. Ing. A. Seidl; Bücherwart 1. H. Richter, 2. Fachl. W. Stiegler; Beiſitzer: R. Fitzner, O. Härtling, A. Freih. v. Phull, K. Schotta. Sämtliche Zuſchriften erbeten an Herrn Karl Matza, Brünn, Wawraſtraße 16. — Sitzung jeden 1., 3., eventuell 5. Dienstag jeden Monats. »Darmſtadt. „Hottonia.“ Sitzung am 21. Februar 1914. Der ganze Abend wurde faſt ausſchließlich dem Austauſch von Erfahrungen uſw. gewidmet. So konnte unter anderem Herr Walter über ſchöne Bruterfolge ſeiner Fiſche in längeren Aus⸗ führungen berichten. Herr Hamel mußte den Eingang eines Makropodenmännchens beklagen. Es wies längere Zeit einen Buckel auf und ſcheint eine Zerſtörung des Rückgrates durch Tu⸗ berkel vorzuliegen. Ein ſchönes Paar Kampffiſche iſt auch Herrn Stephani eingegangen. Beide Tierchen zeigten einen weißen Fleck am Körper. Aber das letztere Vorkommnis entſpinnt ſich eine äußerſt intereſſante Debatte. Weiter auf die Sache einzugehen, würde zu weit führen. Der Literaturbericht mußte der vorgeſchrittenen Zeit wegen ausfallen. Mit einem kurzen Hinweis auf die in Kürze ſtattfindenden Exkurſionen und den üblichen Einlagen in die Fiſchkaſſe, wurde die intereſſante Sitzung geſchloſſen. Die 10 Pfg.⸗Ver⸗ loſung war diesmal außergewöhnlich reichhaltig. N Eykurſionen. Die erſte Exkurſion findet am Sonntag, 8. März nach einer ſonſt wenig beſuchten, für Naturfreunde aber äußerſt intereſſanten Gegend ſtatt. Nachdem uns die Straßenbahn bis Griesheim gebracht, geht es in das Dornheimer Gebiet, den Land— Vereins-Nachrichten 183 graben entlang über den Schießplatz nach den Eſchallbrücker Teichen und zurück nach Griesheim. In der nächſten Zeit ſoll außerdem wieder die übliche Frühjahrstour in das Pflugſtädter Moor ſtattfinden. Näheres hierüber wird in dieſer Zeitſchrift bekannt gegeben. Wir können ſchon jetzt verraten, daß auf Einladung des Herrn Apotheker Feldhofen-Lampertheim (Altrhein) ein Tagesausflug in die herrliche Umgebung Lampertheims veranſtaltet wird, zu deſſen Führung ſich der Genannte in freundlicher Weiſe erboten hat. Wer den Ausflug im vorigen Jahr nicht mitgemacht hat, hat viel verſäumt und richte es ſich wenigſtens in dieſem Jahre ein! Nochmalige, rechtzeitige Bekanntgabe wird ſ. Zt. erfolgen. And nun noch eins: Werbet neue Mitglieder! * Frankfurt a. M. „Iris“, L. „Zum Steinernen Haus“, Braubachſtr. Sitzung vom 26. Februar 1914. Unter den eingelaufenen Offerten iſt eine ſolche von Henel aus Darmſtadt und eine von einem Wiesbadener Liebhaber über „Danio albolinea- tus“ hervorzuheben. Für eine der nächſten Sitz— ungen wird die gewohnte Frühjahrspflanzen⸗ Verloſung vorgenommen. Für den Familien⸗ ausflug iſt als Ziel das Reſtaurant „Iſenburger Hof“ in Iſenburg feſtgelegt und findet derſelbe am 15. März ſtatt. Vom Vorſtand wurde an- geregt, nach unſerem Familien-Ausflug eine Tageswanderung vorzunehmen und werden die Mitglieder gebeten, bis zur nächſten Sitzung mit geeigneten Vorſchlägen an die Verſammlung heranzutreten. Zur Verleſung kommt ein Aus⸗ zug des Sitzungsberichtes der „Trianea“ Berlin- Neukölln in „Wochenſchrift“, Heft 7, über das Anwachſen von Aquarienpflanzen in einem Becken, deſſen Boden mit Zement ausgegoſſen war, und iſt es uns infolge der Knappheit der gebrachten Notiz nicht recht verſtändlich, in wel⸗ cher Weiſe dieſer eigenartige Vorgang zu er— klären iſt. Als Mitglied hat ſich Herr A. Müller, hier, Roßmarkt 23, angemeldet. Zur 10-Pfg.⸗Ver⸗ loſung kommen ein Geſtellaquarium 509425428 und eine größere Anzahl Fiſche. Graz. „Biologiſche Geſellſchaft.“ Hauptverſammlung am 16. Januar 1914. Nach Verleſung und Genehmigung des Pro— tokolles der vorjährigen Hauptverſammlung er- ſtattete der 2. Vorſitzende, Herr Dr. Bendl, den Jahresbericht. In den gut beſuchten Vereins- abenden wurden Vorträge und Literaturberichte gehalten, verſchiedene die Aquarien- und Terra⸗ rienkunde betreffende Fragen erörtert und häufig lebende Tiere, namentlich Reptilien, vorgezeigt. Zur Zucht von Futtertieren für Jungfiſche wurde im Garten eines Mitgliedes ein Bottich einge- graben, der im kommenden Frühjahr wieder den Mitgliedern zur Verfügung ſteht. Die Bücherei wurde durch Ankauf und Geſchenke bedeutend vermehrt. Dank der Opferwilligkeit der Mitglieder weiſt die Kaſſe auch heuer einen Gberſchuß auf. Hierauf wurde die bisherige Vereinsleitung ein- ſtimmig wieder gewählt, und zwar: 1. Vorſitzender Hochſchulprofeſſor E. Bendl; 2. Vorſitzender, Dr. W. E. Bendl; Säckelwart, Putochar; Bücher⸗ wart, Sonnberger; Schriftwart, F. X. Meuth. 184 Hamburg. „Geſellſchaft für Meeresbiologie.“ Protokoll der Hauptverſammlung vom 30. Januar 1914. Das Protokoll der vorigen Verſammlung wurde verleſen und genehmigt. Eingänge lagen nicht vor. Im Anſchluß an ſeinen letzten Vortrag über ſeine Italienreiſe hielt uns Herr S. Mül⸗ legger heute einen Ergänzungsvortrag an Hand einer ſtattlichen Anzahl von ganz vorzüglichen Präparaten. Am aus der großen Anzahl nur einiges herauszugreifen, nennen wir: die See⸗ feder, den Ziegenfiſch, den Schnepfenfiſch, diverſe Schwämme, Quallen, Krebſe 2c. Die ganze Sammlung wurde dem hieſigen Naturhiſtoriſchen Muſeum überwieſen. Nunmehr erſtattete uns Herr Wüllegger noch einen kurzen Jahresbericht und wurde alsdann durch Herrn G. Schmidt der Kaſſenbericht abgelegt, welcher mit einem Beſtand von Mk. 79.90 abſchließt. Nach erfolgter Ent— laſtung ſämtlicher Vorſtandsherren, wurde zur Neuwahl geſchritten. Reſultat: Herr S. Mül⸗ legger, Vorſitzender; Herr G. Schmidt, Kaſſierer; Herr A. Gienke, Schriftführer; Herr M. Jäger, Materialverwalter. Als Beiſitzer wurden ge— wählt: Herr Dr. M. Chriſtoph Dreßler und Herr Rechtsanwalt Dr. H. Sonnenkalb. Magdeburg. „Ballisneria.“ Vereinslokal: „Drei Raben“, Breiteweg 250. Sitzung jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat. Sitzung vom 12. Februar 1914. Herr Püſchel verteilt Fiſchmehl und Enchytraen und gibt ſeine Erfahrungen über die Zucht des letzteren bekannt; das Fiſchmehl ſcheint ſich als gutes Futtermittel für niedere Waſſertiere ſpeziell Krebſe zu bewähren, Gammarus haben ſich bereits viele Monate lang dabei vorzüglich ge- halten. Herr Kraſper berichtet über eine Tümpel⸗ tour an einem der vergangenen Sonntagen, bei der unter dem Eiſe viele Daphnien und rote Mückenlarven erbeutet wurden. Im Anſchluß daran wurde beſchloſſen, eine Tümpeltour zu ver⸗ anſtalten, da man unter dem Eiſe gewöhnlich eine Fauna anträfe, die durch ihre verhältnis⸗ mäßige Reichhaltigkeit den Nichteingeweihten überraſche. H. Nürnberg. „Ludwigia“ Arb. Verein für Aqua⸗ rien⸗ und Terarienkunde. Sitzung vom 21. Februar. Bei der erfolgten Neuberatung der Statuten wird in der Vereinsadreſſe das Wort Steinbühl geſtrichen; indem ſich der Verein nicht mehr auf dieſen Stadtteil beſchränkt. Für das Vereins- zimmer wird ein Geſchellſchafts-Aquarium von 1 m Länge angeſchafft. Kollege Winter, der in Bälde unſer Vereinswirt wird, hat ſich bereit erklärt, einen Teil der Koſten zu tragen. Auch will der Verein einige Freilandbaſſin anlegen. Kollege Nagler hat hiezu einen Teil ſeines Gartens zur Verfügung geſtellt. Mit der Arbeit ſoll ſofort begonnen werden. Aufgenommen in den Verein wird einſtimmig Herr Lößlein. Möge er feſt zum Verein ſowie zur Liebhaberei halten und in ſeiner gewiß nicht zu unterſchätzenden Tätigkeit wirken. Der Vierteljahrsbericht des Kaſſiers weiſt einen Überſchuß von 52,38 Mk. auf, was bei den großen Ausgaben der letzten Wochen als erfreu— lich bezeichnet werden kann. Vereins⸗Nachrichten Staßfurt-Ceopoldshall. „Aquarien⸗Verein. Bericht über die Sitzung vom 19. Febr. : Anfang 410 Ahr. Zu Punkt 1. Da der Schriftführer wieder verhindert iſt, der Verſammlung beizuwohnen, ſtellt man die Erledigung dieſes Punktes bis zur nächſten Verſammlung zurück. Zu Punkt 2 gibt der Vorſitzende die Eingänge bekannt. Der in der letzten Wochenſchrift enthaltene Bericht des in unſerem Orte neu gegründeten Aquarien- und Terrarienvereins veranlaßt einige Mitglieder zu dem Vorſchlage, auch über unſere Verſammlungen regelmäßig Berichte in den Fachzeitſchriften zum Abdruck bringen zu laſſen, wie dies früher der Fall geweſen ſei. Nachdem ſeitens des Herrn Dr. Puſch und des Vorſitzenden die Gründe be— kanntgegeben waren, weshalb man von der Ver— öffentlichung in letzter Zeit abgeſehen habe, be— ſchließt man, den geäußerten Wünſchen zu ent⸗ ſprechen und von jetzt ab wieder regelmäßig Berichte zum Abdruck einzuſenden. Zu Punkt 3. Anſer Kaſſierer, Herr Selle, hat auf Vereinskoſten 2 Schlammbeißer und 6 Weißfiſche gekauft, welche zuſammen mit 1 Paar Rivulus tenuis verlojt werden ſollen. Der Ertrag dient zur Bereicherung unſerer Kaſſe. Zu Punkt 4. Der Vorſitzende wird beauftragt, ſich mit Herrn K. in Verbindung zu ſetzen und einen Termin für die Aberbringung der beſtellten Fiſche mit demſelben zu vereinbaren. Der vom Vorſitzenden gemachte Vorſchlag, ge— legentlich der Anweſenheit des Herrn K. eine Schachtfahrt zu veranſtalten, findet allgemeinen Anklang und jagen einige Mitglieder ihre Teil- nahme an derſelben zu. — Da bei verſchiedenen Herren Intereſſe für beſſere Pflanzen vorhanden iſt, ſoll zur nächſten Verſammlang von der Firma Julius Mäder, Sangerhauſen Offerte eingeholt werden und wird der Vorſitzende be— auftragt, das nötige zu veranlaſſen. — Wie üblich, findet Gratisverteilung von roten Mückenlarven ſtatt. — Der Tümpelkaſſe können wieder Mk. 1.75 zugeführt werden. — Nachdem noch allgemeine Liebhaberfragen zur Sprache gekommen, ſchließt der Vorſitzende gegen /11 Uhr die gutverlaufene Verſammlung. Anger. Eingeſandt! Im Sommer dieſes Jahres findet in Eſſen eine große Ausſtellung „Jugend“ ſtatt, zu welcher die „Azolla“ eine Aufforderung zur Mitbeteili⸗ gung erhalten hat. In der Abteilung „Heimat des Kindes“ ſoll den Kindern die Bekanntſchaft mit unſerer heimiſchen Waſſertier- und Kriech⸗ tierwelt ſowie der zugehörigen Pflanzenwelt ver- mittelt werden. Ein Freilandaquarium mit Sumpf⸗ flora, mehrere Behälter darſtellend. Unſere niedere Tierwelt, Ausſchnitte aus Bach, Fluß, Teich mit Fauna und Nordſeeſtrand bilden das Programm. Daneben ſollen andere biologiſche Abteilungen nicht vernachläſſigt werden. Unſerer jungen Biolog. Vereinigung wird hiermit ein Feld zur Tätigkeit angewieſen und hoffentlich wird aus dieſer zeitlichen eine Dauerausſtellung erſtehen. — Für Anregungen zu obigem Bro- gramm, Angaben von Literatur wären wir ſehr dankbar! H., Eſſen⸗Kuhr. Wir bitten um freundliche Beantwortung aus dem Leſerkreiſe! Dr. Wolt. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg-Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Ötuttgart. Ausführung kompletter Durchlüftungs- und 1 „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Heizungsanlagen lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- Aquarien-Hilfsartikel. | Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. Kindel & Stössel, Berlin SW 68., Alexandrinenstrasse 8, Tem Hrnold Krebs, „Die kleinsten Areometer“ cm lang, genaue, Wiener Optikerarbeit, per Stück Kr. 1.50. Naturechtes Adriasee- wasser und Adriaseesand per L. 30 H. zu beziehen durch Id li p Feinmechaniker, 0 TOR Aquarieninstitut Wien 11/4, Aspangstrasse II. Lebende rote Mückenlarven frisch gefangen, prima Ware, per Schachtel Mk. —.65, 1.— und 1.50, 5 Schachteln Mk. 3.—, J. und 7.— liefert prompt, bei Voreinsendung u franko H. 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(Mit 1 a bildung) Berichtigung. — Fiſchunterſuchungsſtellen Berichte der „Geſellſchaft für Meeresbiologie“ in Hamburg. a Vereinsnachrichten. Auf dem UAmſchlag: Tagesordnungen. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, find ohne jede Nachzahlung gegen Hajtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. „TRITON“ Verein für Equarien- und Terrarienkunde zu Berlin "ven II Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends pünkt⸗ lich 9 Uhr im Reftaurant Carl Haverlands Feftfäle, C. 2, Neue Friedrichſtraße 35, liefert ſeinen Mitgliedern koſten⸗ los als Vereinsorgane nach Wahl zwei von folgenden drei Zeitſchriften: „Mldtter für Aauarien- und Terrarienlunde“ „Wochenschrift für Ag.⸗ und Terrarienkunde“ „Natur“ Auf Wunſch liefern wir gegen jährliche Nachzahlung von 4 Mk. auch alle drei Zeitſchriften. Satzungen, Mitgliederliſte, Bücherverzeichnis und Ver⸗ zeichnis der Vorteile, welche der Verein ſeinen Mitgliedern, auch auswärtigen, und den ihm angeſchloſſenen Vereinen ſonſt noch bietet, verſendet an jedermann die Geſchüftsſtelle des „Triton“, Berlin 6 W. 68 Alexandrinenſtraße 1. Rote ler faden à Schacht. 50, 70, 90, 110 Pfg. franko. Verſende nur ganz friſch ge⸗ fangene, gut haltbare Larven. Viele Anerkennungen! Breite⸗ ſtr. 19. dawn! Bestes Heilmittel für parasiten- kranke Fische !/s 35 Pf., ½ 60 Pf., Mk. 1.30, / Mk. 2.—. Porto ür ½ Flasche 20 Pfg., für /1 Flasche 50 Pfennig. Hundertfache, glän- zende Anerkennungen. Stholze & Pützschke, Berlin 27. Kleinste f Inſerate koſten 20 Pfennig pro Zeile. Bei größeren Anzeigen Preisermäßig. Der Verlag der anne! Th. Ib. Qlebi, dresden m —-„—-—e Wfa und Terrarienkunde ; Um-Reu- Ulm Sitzung jed. I. u. d. Freitag i. Mon., abends 8a Uhr, im Gasthof „Gold. Ochsen“, grünes Zimmer, Herd- bruckerstr. — Die Mitgl. erhalten kostenlos die „Blätter für Aqu.“ u, Terrarienkunde“ als Ver.-Organ 211 1161110 Tagesordnung für den 20. März: = Regelung d. letzt. Pflanzen- #® has-Bunsenhrenner und Fischverkaufs. 2 2 15 28 50—70 mm hoch, mit oder Verlosung ein. Aquariums. 2 5 ohne Hahn, seit ca. 10 Jahren Verschiedenes, ev. Vortrag . = im Vertrieb. Ferner: Redu- zierventile, Durchlüfter. a A. Dietrich, BerlinN.58 Schliemann- straße 15, über exotische Fische mit Lichtbildern. Der Vorstand. — ee | |: Betrages. 155 und 7 Flasche 10 Pfg., für . 0. . 0 5 5 = N o O O 0 Fe 0 01. 0,0,0 e ,o o 9.0% e, 0 eo, o. „1. o. o. o o 0,0 e 0,0,0 o 0.0 0 0. Ae, oo 01% o, o. ai. 0,0,0 01. 0,00. As 2 2 > 8 Y Enchytraeen 4 9 | mit Brut zur Zuchtanlage 1180 x | 2/1 Liter für M. 2.50, /10 L. Vorher. Einſendung des Re Franko⸗Lieferung. Genaue An⸗ M. 1 weiſung liegt jeder Sendung bei. B. Lieckfeldts Enchytraeen-Zücht. Hamburg 22, Uferſtraße 25. 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Es exiſtieren weit mehr lebendgebärende Fiſche, als wir gemeinhin annehmen. Durch einen Zufall, der vielleicht mit unſeren überſeeiſchen Schiffsverbindungen zuſammenhängt, erhielten wir bisher faſt nur Arten, die einer einzigen Familie, die der Zahnkarpfen (Poeciliidae) ange- hören! und wie⸗ derum auch in ihrer Familie eine ganz be⸗ ſondere Gruppe, die Unterfamilie Poeciliinae dar⸗ ſtellen'. Sie un⸗ terſcheiden ſich von allen an⸗ deren Arten ihrer Sippſchaft da⸗ durch, daß ſie tal“gelenkhügel beſitzen und daß bei den Männ⸗ chen die After⸗ floſſe poſtembryonal eine Umgeſtaltung zu einem regelrechten, Begattungsorgan! (Go- nopodium) erfährt, das, je mehr es ſeine endliche Geſtalt gewinnt, deſto weiter nach vorn rückt. — Lebendgebärend ſind auch die zu den Zahnkarpfen-Anterfami⸗ Der kleine Hemirhamphus iluviatilis bildet hierin aller⸗ dings eine Ausnahme, indem er zur Familie Exocetidae zu ſtellen iſt. 2 Hier iſt allerdings wieder eine Art auszuſchalten, die Fitzroyia lineata; vergleiche meine diesbezüglichen Bemerkungen in „Bl.“ 1913, S. 779. Abb. 1 Alfaro amazonum [fälſchlich Petalurichthys amazonum genannt). Zeichnung von F. Mayer. lien Characodontinae, Anablepinae und „Jenynsinae“ gerechneten zwei- oder drei— undzwanzig Arten; aber bei dieſen kann man nicht von einem „Gonopodium“ ſprechen, die Afterfloſſe der Männchen iſt allerdings meiſtenteils anders geſtaltet wie bei den Weibchen, findet ſich aber bei beiden Geſchlech— tern in gleicher Lage. — Anſere lebend⸗ gebärenden, mit einem Gonopo— dium ausgeſtat⸗ teten Zahnkar⸗ pfen bilden in Regans Syſtem die ſiebte Unter⸗ familie (Poecili- inae) der Fami⸗ lie Poeciliidae, welch letztere mit der Familie Am- blyopsidae die 12. Ordnung (Microcyprini) der Teleostei darſtellt. In ſeiner, im Dezember v. J. herausgekommenen „Reviſion der Unterfamilie Poeciliinae“ ? betrachtet Herr Regan vor allem die Struktur des Gonopodiums als ein zur generiſchen und ſpezifiſchen Unterſcheidung ſehr geeignetes Merkmal, nimmt aber auch auf die Art der Bezahnung, die Längen⸗ H Revision of the Cyprinodont Fishes of the Subfamily Poeciliinae, by C. Tate Regan, M. H., F. Z. S. [Proceedings Zool. Society, London 1913, Seite 9771018, taf. 99—101). 186 verhältniſſe der Floſſen Rückſicht und zählt insgeſamt 26 Gattungen mit zuſammen 77 Arten auf. Das Verbreitungsgebiet all dieſer Arten iſt Amerika und erſtreckt ſich einerſeits von Carolina bis Argen⸗ tinien, andererſeits von Arizona bis Ecu⸗ ador. Viele Arten gehen ins Meer, an⸗ dere ſind reine Süßwaſſerformen. Es ſind m Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer viviparen Zahnkarpfen ꝛc. | eine, auf beide Seiten übergreifende Schup- penjerie gebildet und gewinnt dadurch eine rundliche Geſtalt. 3. Gattung: Gambusia, Poey. Regan führt 17 Arten auf, darunter: 1. G. Hol- brookii (Girard) mit den Synonymen: Heterandria H., Haplochilus melanops und Zygonectes atrilatus, 2. G. patruelis % %%% v Abb. 2 Gambusia patruelis (2). Originalaufnahme von L. Schulze⸗Caſſel. durchweg kleine Fiſche; die größte Art, Belonesox belizanus, erreicht eine Länge von 22 cm, während die Männchen der kleinſten Art, Heterandria formosa, kaum 2 cm lang werden. 1. Gattung: Alfaro, Meek; 2 Arten, von denen eine, A. amazonum (Regan), bereits eingeführt iſt; es iſt dieſes der kleine, zuletzt in „Bl.“ 1913 S. 780 als Petalurichthys amazonum, vormals als Petalosoma amazonum und irrtümlich auch als Tomeurus gracilis beſchriebene Fiſch. Die Gattungsbezeichnung Alfaro hat vor Petalurichthys die Priorität. 2. Gattung: Tomeurus, Eigenmann, 1 Art aus Britiſch Guiana, die noch nicht importiert werden konnte. Die Fiſche der Gattungen Alfaro und Tomeurus unterſcheiden ſich von allen anderen der Unterfamilie in der Haupt- ſache durch den Beſitz des „Schuppen— meſſers“, das dadurch gebildet wird, daß jede Seite der unteren Schwanzſtielkante eine beſondere Schuppenreihe aufzuweiſen hat. Bei den übrigen Gattungen wird die untere Kante des Schwanzſtieles durch (Baird und Girard) Synonym: Heteran- dria p., 3. G. affinis, Baird und Girard) Synonyme: Heterandria a., G. speciosa, gracilis und humilis, Zygonectes brachyp- terus und inurus, 4. G. ni caraguensis Abb. 3 Gambusia alfinis (2). (Guenther) mit dem Synonym: Paragam- busia n.“ Aus dieſen Angaben dürfte zu erſehen ſein, daß unſere Gambuſen⸗ Arten, G. nicaraguensis ausgenommen, baldmöglichſt einer Nachbeſtimmung unter⸗ zogen werden müßten. Die Synonpme ſind nicht vollſtändig, ſondern nur ſoweit, als ſie von dem zutreffenden Namen abweichen, wiedergegeben. RE AR 3 ; Zeichnung von Johs. Thumm. 1 u gebillegs d uoa BunupppQ 'snuezfleg xosauoppgt S 49918 188 „Die Gambuſiaarten“, jo ungefähr führt Regan aus, „beſitzen ein ziemlich langes Gonopodium, das nahezu / der Total- länge (ohne Schwanzfloſſe) gleicht, und bei den verſchiedenen Arten ziemlich gleich, wenn auch etwas differierend geſtaltet iſt.“ Das Verbreitungsgebiet der Arten iſt folgendes: Nordamerika (3 Arten, G. Hol- brooki, patruelis und affinis), Mexiko und Zentralamerika (4 Arten, u. a. G. nicara- guensis) und Weſtindien (10 Arten). Zu letzteren gehört eine Art, die, weil ſie neuerdings einge- führt worden iſt, einiges Intereſſe für ſich beanſpru⸗ chen dürfte. Die Art war bis zu ihrer erſten Ein⸗ führung bei uns der Wiſſenſchaft noch garnicht be— kannt. Sie kam mit der Kollekt. Fiſche, die 1912 von Haiti mitgebracht wurde. G. dominicensis, — ſo ift der Fiſch von Regan benannt, — hat einige Ahnlichkeit mit G. nicaraguensis; am auffälligſten ſind die verhältnismäßig großen Punkte auf dem hinteren Teil des Körpers und die gelblich-weiß glän⸗ Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer pipiparen Zahnkarpfen ꝛc. Abb. 4 Gambusia dominicensis. Orig.⸗Zeichn, von F. Mayer. der erſte verzweigte der längſte iſt. Bruſt⸗ floſſen / mal jo lang als der Kopf, ſie erreichen die Bauchfloſſen. Des Schwanz⸗ ſtieles geringſte Höhe iſt gleich / einer Kopflänge. Bräunlich, Schuppen 1 gerandet; ein ſchwaches Längsband; oberen Seil finden ſich verſtreut dinge ſchwarze Punkte; Bauch goldig; Rüden- und Afterfloſſe mit Reihen kleiner, dunk⸗ ler Flecke. G fRückenfloſſe i im on Abſtand von Kopf⸗ u. Schwanz⸗ floſſenbaſis. Haiti. — Ein 9 von 52 mm und zwei fo’ von je 25 mm Sotallänge, geſchenkt von Arth. Rachow. 4. Gattung: Belonesox, Mer, mit der einen, ſehr bekannten Art. von Gambusia ſehr auffällig durch die Kiefer unterſchieden. — 5. Gattung: Priapichthys, Regan, (neu). Von Gambusia ſchon durch das bedeu— tend längere, die Schwanzfloſſe er- reichende aber auch abweichend gebaute Gonopodium zu zende Bauchpartie. Die Art iſt ſchon viel nachgezüchtet und bedeutet im⸗ merhin eine Be— reicherung für uns. — Bei Regan fin⸗ den wir über dieſen Fiſch die nachſteh— enden Angaben (S. 989, Taf. 99, Fig. 7 und Textfig. 1690): Ke, N Kr Arten aus Zentral- amerika. Unſere „Gambusia epis- copi“ gehört dieſer Gattung an, heißt alſo P. episcopi (Steind.). 6. Gattung: Priapella, Regan, (neu); Gambusia do- minicensis, sp.n. Körperhöhe 3½ mal, Kopflänge 3% mal in der Totallänge, Augendiameter 3% mal, Augenzwiſchenraum 2 mal in der Kopflänge enthalten; 28 oder 29 Schuppen in der mittleren Längsreihe. Rückenfloſſe ſtrahlig, fie beginnt oberhalb des hinteren Teiles der Afterfloſſe und liegt der Schwanz⸗ floſſenbaſis näher als der Bruſtfloſſe; der längſte Strahl gleicht / einer Kopflänge. Afterfloſſe mit 10— 11 Strahlen, von denen Abb. 6 Priapichthys episcopi (fälſchlich Gambusia episcopi benannt.) bei voriger Gat⸗ licher Struktur. 1 Art aus Mexiko. — 7. Gattung: Pseudoxiphophorus, Bleeker. Die 3 in Zentralamerika behei— mateten Arten dieſer Gattung weichen von Priapichthys durch die größere und (beim 9) vor der Afterflojje einſetzende Rückenfloſſe, ſowie durch die Geſtalt des Gonopodiums einigermaßen ab. — Die ſchon faſt wieder > Eine von dieſen, G. nigroventralis Eigenmann) ſoll mit Priapichthys episcopi identiſch ſein; vergl. Regan Ann. a, Mag. Nat. Hist. (8) XII. 1913, p. 471. ſtark verlängerten Gonopo⸗ dium ſo lang wie tung und von ähn⸗ * F 1 7 B. belizanus (ner), | unterjcheiden, ſechs 3 — 5 Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer viviparen Zahnkarpfen ꝛc. 189 (durch „Gambusia bimaculata“) ganz ver- drängte Bezeichnung Pseudoxiphophorus bimaculatus (Aeckel) {ol nun doch zu Ehren kommen; es werden folgende Syno— nyme dazu angegeben: Xiphophorus bi- maculatus und Gambusia bimaculata. 8. Gattung: Heterandria, Agassiz. Die Fiſche dieſer 1 unterſcheiden ſich von Gambusia und Priapichtys durch das kleinere 5 | und transverſal ge⸗ — | ſpaltene Maul und die Form der Zähne. 1 Das Gonopodium Heterandria formosa (fälſchlich iſt lang und verrät Girardinus formosus genannt) auch in anderer Beziehung eine Berwandt- ſchaft mit Priapichtys. 2 Arten; 1 aus Süd- Mexriko, die andere, Heterandria formosa (Agassiz), ift unſer jogenannter „Girardinus formosus“. Als ihre Heimat wird „Süd— Carolina bis Florida“ angegeben. — Mit Heterandria nahe verwandt und von dieſer zur Hauptſache durch die Form der Zähne unterſchiedlich iſt die 9. Gattung: Pseudopoecilia, Regan, (neu), von der man bis jetzt nur eine Art aus Weſt⸗Ecua⸗ 8 > dor kennt, Be e,. die aber ENT EN, we noch der R har Abb. 8 Poeciliopsis pleurospilus, fälſchlich Girardinus pleurospilus genannt. 10. Gattung: Poeciliopsis, 1 (neu). In dieſe Gattung, die 6 Arten (1 aus Mexiko, 5 aus Zentralamerika) umfaßt, iſt der kleine, von mir in „Bl.“ 10913 S. 750 als Girardinus pleuro- sSpilus beſchriebene Fiſch zu ſtellen; wir haben ihn alſo in Zukunft P. pleurospilus (Gunther) zu nennen. Es mag vielleicht für manchen Leſer überraſchend ſein, daß auch unſer „Girar- dinus denticulatus“ falſch beſtimmt ſein ſoll; — das iſt aber tatſächlich des Fall! — Als mir Herr Regan vor nunmehr 1'/ Jahren wiſſen ließ, daß er eine „Reviſion“ unſerer viviparen Zahnkarpfen auszu⸗ arbeiten beabſichtige und um Sendung von geeignetem Material bat, habe ich alle irgend erreichbaren Arten aufzutreiben verſucht und mich mit Nachbeſtimmungen befaßt. Gerade beim „Girardinus denti- f . une rire * EEE 8 culatus“ ſtieß ich nun auf verſchiedene Widerſprüche. Garman, der erſte Be- ſchreiber dieſer Art, bezeichnet ſie als dem Girardinus metallicus ähnlich und von dieſem gibt er an, er ſei wie Gambusia Holbrookii geſtaltet, was alſo auch auf Giradinus denticulatus zutreffen muß. Bekanntlich erinnert unſer „Girardinus denticulatus“ aber abſolut nicht an Gam- busia Holbrookii, ſondern vielmehr an Platypoecilus maculatus. — Regan teilte mir dann alsbald mit, der Fiſch ſei bis- her noch nirgends beſchrieben, alſo auch mit Girardinus denticulatus (Garman) gar- nicht identiſch. Übrigens ift von Garman als Heimat des Giradinus denticulatus Kuba (bei der Ortſchaft Remedios) an- gegeben, während die erſten Fiſche, die unter dem Namen Girardinus denticulatus in den Handel gekommen ſind, von Port Limon aus nach hier gebracht worden waren. Neuerdings iſt dieſe Art auch von Colon mitgebracht worden. Der Fiſch, den wir bisher alſo fälſchlich Girar- dinus denticulatus nannten, wird von Regan (Seite 997, Taf. 100, Figur 3—4, Textfigur 171 B) beſchrieben als: Poeciliopsis isthmensis, sp. n.“ Körperhöhe 2½ —3 mal, Kopflänge 3 ½ bis 3¾ mal in der Totallänge, Augen- diameter 3—3'/s mal, Augenzwiſchenraum 1/5 — 42 mal in der Kopflänge enthalten; 26— 28 Schuppen in der mittleren Längs- reihe. Die 9—10-ſtrahlige Rückenfloſſe beginnt mittwegs zwiſchen vorderem Augen⸗ rand und Schwanzfloſſenbaſis, ihr längſter Strahl iſt gleich / einer Kopflänge. After- floſſe 10⸗ſtrahlig, ihr Beginn liegt unter- halb des 4. oder 5. Rückenfloſſenſtrahles, der erſte verzweigte Strahl iſt der längſte und iſt / mal (oder noch etwas mehr) jo lang als der Kopf. Bruſtfloſſen etwas kürzer als der Kopf; Bauchfloſſen die Afterfloſſen erreichend. Geringſte Schwanz— ſtielhöhe / oder / einer Kopflänge gleichend. Olivenfarben, Schuppen dunkel gerandet; ein ſchwärzlicher Fleck oberhalb des Afters. Floſſen dunkel, die des Rückens iſt an ihrer Baſis ſchwärzlich und iſt dunkel gerandet. AKückenfloſſe in gleichem Abſtand vom Schnauzenende und Schwanzfloſſenbaſis In der „W.“ 1914, Seite 59 gibt Herr F. P. Arnold eine Liſte der bereits eingeführten Zahnkarpfenarten ſoweit ſie in Regans Arbeit angeführt werden und ſetzt hinter den nach Regan zutreffenden Namen die in Liebhaberkreiſen gebräuchlichen Bezeichnungen. In dieſer Weiſe finden wir auch „Girardinus denticulatus“ plaziert, den wir, nach Arnold's Schreibweiſe, jetzt Girardinus metallicus zu nennen hätten. Das iſt ein Lapſus! a En EA — — — —— Te — ̃˙ . , 3» in ED ae 190 Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer viviparen Zahnkarpfen 2c. oder der erſteren etwas nähergeſtellt; das Gonopodium, wenn es es zurückgelegt wird, erſtreckt ſich beinahe oder gänzlich bis an die Schwanzfloſſe. Körper mit undeutlichen Querbinden. Colon, Panama. — 8 Weibchen, 35 bis 60 mm und 4 Männchen, 35 bis 42 mm lang, geſchenkt von A. Rachow. „ % . ....o 14. Gattung: Phalloceros, Eigen- mann, Ph. caudomaculatus (Hensel) iden- tiſch ſein dürfte. — Auf dieſe Angelegen⸗ heit komme ich baldmöglichſt zurück. 15. Gattung: Cnesterodon, Garman. Auch über dieſe Gattung mit ihrer 1 Art, Cn. decemmaculatus, möchte ich mir weitere Bemerkungen vorbehalten. e % % %%% % „% „ „ „ „% %% %% %%% %% %% %%% %%% %% %% %%% %0ũ%/ꝗ Abb. 9 Poeciliopsis isthmensis sp. n. (Regan), fälſchlich Girardinus denticulatus benannt. 11. Gattung: Brachyraphis, Regan, (neu). 1 Art aus Coſta Rica. 12. Gattung: Leptoraphis, Regan, (neu). 1 Art aus Mexfiko. 13. Gattung: Phalloptychus, Eigen- mann. 1 Art, Ph. januarius (Aensel), die mit der ebenfalls einzigen Art der — 16. Gattung: Glaridichthys, Carman. In dieſe Gattung reiht Regan nur 2 Arten; Gl. latidens (Carman), als deren Heimat Chihuahua, Mexiko angegeben wird, die aber bereits aus Bahia Blanca eingeführt werden konnte; ob dieſe Spezies überhaupt in der von Garman angegebenen Region >) 9 e a 9 W 8 hi f RN u =>) Abb. 10 Platypoecilus maculatus. Originalzeichnung von C. Simon, Mülheim-Rhein. vorkommt, erſcheint demnach als ſehr fraglich. — Die zweite Art iſt auf Kuba beheimatet. 47. Gattung: Toxus, Eigenmann. 18. Gattung: Girardinus, Poey. 19. Gattung: Pamphorichthys, Vegan (neu!) 20. Gattung: Pamphoria, Regan (neu) Vier Gattungen mit je nur einer Art, deren Einführung noch nicht erfolgte; die der erſten beiden ſtammen von Kuba, die zwei letzten ſollen im Amazonenſtrom vorkommen. Aeber die Gi- rardinus = Art, G. metallicus (Poey) wird u. a. angegeben, daß G. denticu- latus (German) damit identiſch iſt; unſer „Gir ardinus denti- culatus“, jetzt: Poeciliopsis Abb. 11 Poecilia vivipara. Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer viviparen Zahnkarpfen ꝛc. 191 Fig. 13) zu findenden Abbildung von G. metallicus leicht feſtſtellen kann, gedrungener von Geſtalt und beſttzt bezeichnenderweiſe ein bedeutend längeres Gonopodium. 21. Gattung: Platypoecilus, Günther. „Mundſpalte klein, ſchräg; Knochen des Unterkiefers loſe verbunden; eine äußere Reihe kleiner gekrümmter Zähne, die nach oben hin breiter werden und zuſammen— Zeichnung von Joh. Thumm. gedrückt ſind und ruder- oder löffelartige Form haben. Bei den Männchen dieſer Art find die Bauchfloſſen ſtark verlängert, faſt ſo lang als das GSonopodium, das keine Haube hat, aber an ſeinem diſtalen Teil bemerkens⸗ wert umgeſtal⸗ tet iſt. 2 Arten aus Mexiko, deren Gonopo⸗ dien ſich genau gleichen“. (Re⸗ gan!) Platypoe- 1 isthmensis (Ne- Abb. 12 Poecilia parae (fälſchlich Poecilia amazonica benannt). Zeichnung Cilus maculatus gan) iſt, wie es. (Günther), von man das bei einem Vergleich mit der der anderen, noch nicht eingeführten Art (Pl. bei Garman (The Cyprinodonts, Taf. VIII, couchiana) namentlich in der Färbung ab- 192 weichend, iſt nach Regan in den Flüſſen der atlantiſchen Küſte von Mexiko bis Guatemala zu Hauſe. Auf die, durch das ausgedehnte Verbreitungsgebiet bedingte Variabilität 7 dd seen Zerer „ Abb. 13 Poecilia Branneri, fälſchlich Poecilia heteriäha Penn dieſer Art, geht Regan nur mit einer kurzen Bemerkung über die Fleckzeichnung an der Schwanzwurzel ein: „ein dunkler Fleck, oft halbmondförmig, oder ein Paar Flecke auf der Baſis der Caudale.“ 22. Gattung: Xiphophorus, Heckel. Die Re⸗ gan'ſchen Ausfüh⸗ rungen über dieſe Gattung wurden bereits in Nr. 6 der „Bl.“ in über⸗ ſetzung wieder⸗ gegeben. Hier ſei nur noch bemerkt: Baar- weiſe iſt der X. brevis noch nicht eingeführt; aber vielleicht gehört ein einzelnes Männchen, — das im vorigen Jahre importiert wurde und zuletzt in den Beſitz einer Dres⸗ dener Züchterei Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer viviparen Zahnkarpfen N bei Platypoecilus. Bei den Männchen ſind die Bauchfloſſen größer, ihr zweiter Strahl verlängert. Das Gonopodium iſt kurz, ſeine Spitze durch eine hautartige Kappe geſchützt; der erſte verlängerte Strahl reicht nicht bis zur Spitze und trägt, kurz vor ſeinem Ende ſpitze Sägezähnelung; letzter Strahl einfach und ohne Beiwerk. Der Gattung Poecilia werden jetzt nur 4 Arten zugerechnet, davon ſind 3 bereits eingeführt. 1. Poecilia vivipara (Schneider) für die P. schneideri, P. surinamensis und P. unimaculata als Synonyme zu führen. Verbreitung der Art: Venezuela und Lee⸗ wardsinſeln bis zum La-Plata. 2. Poecilia parae (Eigenmann), — das iſt der zutreffende Name der bereits 1910 und inzwiſchen ſchon zu wiederholten Malen eingeführten „Poecilia amazonica“ (Carman); letztere Bezeichnung hat dem von Eigen— mann gegebenen Namen nach den Nomenklatur⸗ regeln zu weichen; auch die von Ei⸗ genmann als Acanthophace- lus bifurcus be- ſchriebenen Fiſche ſind mit P. parae identiſch. 3. Fosse Branneri (Ei- genmann). Die kleine zierliche P. heteristia (Regan) die in unſerendeit⸗ ſchriften zuerſt als „P. amazonica“ bezeichnet wurde, übergegangen iſt, Abb. 14 Phalloptychus januarius (var. 7), fälſchlich Poecilia reticulata benannt. Muß jetzt wieder zu dieſer Art. Die Einführung des X. montezumae darf in Ausſicht geſtellt werden. Bisher ſcheiterten die diesbezüglichen Verſuche immer wieder an den zurzeit in Mexiko vorherrſchenden Unruhen; dieſe Angelegen— heit befindet ſich aber in Händen eines be⸗ wanderten Fängers, der ſich der Einfüh⸗ rung des X. montezumae mit größter Energie angenommen hat. 23. Gattung: Poecilia, Schneider. Mundſpalte, Bezahnung uſw. ähnlich wie Originalaufnahme von Paul Anger-Berlin. umgetauft werden, weil dieſe Art bereits 15 Jahre früher, bevor Regan die Bezeichnung P. heteristia dafür gab, von Eigenmann als P. Bran- neri beſchrieben worden iſt. i 24. Gattung: Lebistes, Filippi. Es iſt nun (hoffentlich endgültig) feſtgeſtellt, daß „Girardinus Guppyi“, „Poecilia reti- culata“, „P. poecilioides“ — und wie noch all die von den Liebhabern gebraud)- ten Namen lauten mögen, — eine und dieſelbe Art in ſich begreifen, die Lebistes Arthur Aachow: Zur Nomenklatur reticulatus (Peters) zu nennen iſt. QUnjer „upppyi“ repräſentiert alſo faktiſch eine beſondere Gattung, wie das ſchon von Eigenmann behauptet worden iſt, nur hat dieſer Ge⸗ lehrte über⸗ ſehen, daß der Name für dieſe Sattung bereits von unſerer viviparen Zahnkarpfen ꝛc. 193 gewandelt ſind. — Das Berbreifungs- gebiet dieſer, in der Färbung ſehr vari⸗ ierenden Form liegt zwiſchen Venezuela, St. Lucia und Santos; — weil man in ihr einen eif⸗ rigen Ver⸗ tilger von Moskito⸗ larven er⸗ blickt, iſt ſie Filippi 1861 zur Bekäm⸗ geprägt war. pfung des Zu der Art⸗ Malaria- bezeichnung fiebers in Lebistes re- verſchiedene tiiculatus find Gegenden die nachfol⸗ verpflanzt. genden als 25. Gattung Synonyme Mollienisia, zu führen: Le Sueur. Poecilia reti- Die dieſem eulata, Le- Genus zu⸗ Er, a er en ee N 7 ö Girardinus reticulatus und G. Guppyi, Acanthophacelus reticulatus und A. melanzonus (Männchen), unterſcheiden ſich von der Gattung Poecilia durch die etwas abweichend geſtaltete Spitze des Gonopodiums; am Ende des 2 6 %%% eee ee eee e eee ee eee eee Re; TIER =; K Z * . „%%% %%% %%% %%% „%% % „%%% %%% % % „% „% „% %%% %% %%% „%% %% %%% %%% %% %%% % „% „%%% %% %% %% %%% Abb. 16 Mollienisia latipinna. Der Lebistes reticulatus unterſcheidet ſich von den Poecilia-Arten nur durch den Amftand, daß die letzten Abſchnitte des — Do Hei — * 92 e 7 2 00 * Wa Nee, s........... ee Dre) * 2 * Zeichnung von Johs. Thumm. erſten verlängerten Afterfloſſenſtrahles findet ſich ein vorgebogener Dorn und am Ende des dritten ähnliche Vorſprünge wie bei Lebistes. Einige der jetzt in die Gattung Mollienisia, früher in Poecilia, geſtellten Arten (M. sphenops, M. gracilis) 194 Abb. 17 Mollienisia formosa (?) G Originalaufnahme von H. Geidies-Gajjel. ſtimmen in der Struktur des Gonopodiums genau mit M. latipinna überein; die noch wenig bekannte M. formosa bildet einen Abergang zu einer zweiten Gruppe, deren Arten nur vorläufig in dieſe Gattung ein- gereiht find und bei denen die Rückenfloſſe hinter der After⸗ floſſe eingelenkt iſt. 1 Art aus den ſüdlichen Vereinigten Staaten und 7 aus Zentral- amerika und Mexiko. — Am weiteſten ver⸗ breitet iſt M. sphenops (Cuv. u. Val), früher: Poecilia sphe- nops; ſie kommt an der Küſte und in den Flüſſen Sinaloas (weſtl. Mexpiko) bis hin⸗ unter nach Pa⸗ nama und von Tamaulipas bis Kolumbien und Vene— zuela vor. — Hand in Hand mit der großen Verbreitung geht naturgemäß eine außerordentlich reiche Variabilität der Art, wie das ja ſchon bei den Zierfiſchfreunden bekannt iſt und die die Urſache war, daß M. sphenops unter nicht mehr als 23 (0 verſchiedenen Bezeichnungen beſchrieben wurde; u. a. find auch die Namen „Poe— cilia caucana“, „P. mexicana“ uſw. nur Abb. 18 Limia vittata. Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer viviparen Zahnkarpfen ꝛc. Originalzeichnung von F. Mayer. als Synonyme für M. sphenops anzuſehen. Die in den Vereinigten Staaten vorkom⸗ mende Art iſt unſere bekannte M. latipinna (Le Sueur). Anter den weiter von Regan aufge⸗ führten Arten finden wir noch M. formosa (Girard) und M. spilurus (Suenther); es erſcheint aber zweifelhaft, ob die beiden Fiſcharten, die, als „Poecilia spilurus“ und „Mollienisia formosa“ ſchon Heimat— recht in unſeren Behältern gefunden haben, mit jenen Arten zuſammenfallen; eine diesbezügliche Nachprüfung dürfte daher am Platze ſein. — M. formosa kommt an der atlantiſchen Seite Mexikos und Zen⸗ tralamerikas vor. Ich ſelbſt erhielt Fiſche dieſer Art aus Gatun, Kolon, und war geneigt, ſie als „geſcheckte Poecilia sphe- nops“ anzuſprechen; fie wurden aber, wie gejagt, von Regan als M. formosa be— ſtimmt. Mit unſerer kleinen M. formosa haben dieſe Fiſche aber nichts gemein; lie erreichen eine Länge von nahezu 10 cm und beſitzen außer der Punktzeichnung auf jeder Schuppe große ſchwarze Flecke, die . unregelmäßig über den gan⸗ zen Körper und die Floſſen ver⸗ teilt find. — M. spilurus iſt eine von den Arten, deren Einſtellung in die Gattung vorerſt nur ein Proviſorium iſt. Dieſe Art kennt man bis jetzt nur aus der Type, ein Exemplar von 6 em Länge, deſſen Heimat „Mexiko oder Zentral amerika“ ſein ſoll. 26. Gattung: Limia, Poey. — Die ſieben Arten? dieſer Gattung ſind, mit einer Aus⸗ nahme, L. heterandria, ſämtlich auf den weſtindiſchen Inſeln zu Hauſe; 5 davon ſind bereits eingeführt' und größtenteils Regan zählt allerdings 8 Arten auf; von dieſen aber ift eine, L. Arnoldi, weil fie auf jubadulte (unerwachſene) Exem⸗ plare von L. nigrofasciata begründet wurde, zu ſtreichen. I. Arnoldi iſt als Synonym zu L. nigrofasciata zu führen. Bon den zwei Spezies, die noch der Einführung harren, L. caudofasciata und L. dominicensis, wird letztere von Arnold (a. a. O.) als bereits eingeführt bezeichnet, — eine Angabe, die nur auf einem Irrtum beruhen kann! Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unjerer viviparen Zahnkarpfen ac. ſchon nachgezüchtet worden. Die Fiſche der Gattung Limia unterſcheiden ſich von denen der Gattung Poecilia ſchon dadurch ziemlich ſcharf, daß der erſte Strahl des Gonopodiums kurz vor ſeinem Ende plötz— lich dünn wird, an ſeinem diſtalen Teil findet ſich keinerlei Zähnelung und kurz vor ſeinem Ende findet ſich ein vorgebo— gener Dorn. Gerade wie bei Poecilia iſt das Gonopodium der Limia-Arten kurz., meiſtenteils kürzer als der Kopf und ſeine Spitze iſt nach vorn zu durch eine häutige Kappe geſchützt. Bei völlig erwachſenen Männchen iſt der zweite Strahl der Bauch— floſſen mehr oder minder verlängert. 1. Limia vittata (Guichenot), deren Einführungsdatum das jüngſte, wurde von Kuba impor⸗ tiert und ſol⸗ len die mit⸗ gebrachten Exemplare bei Havannah er— beutet worden ſein. Die Art 195 Fig. 10) eine von Poey unter dem Namen Limia pavonina beſchriebene Art, — über die ich bei Regan allerdings keinerlei Notiz finde, — als identiſch mit „Poecilia vittata‘“ bezeichnet wird; — aber mit dem unter dem Namen „Poecilia cf. pavonina“ bekannt gewordenen Fiſch“' hat die jetzt eingeführte Limia vittata faktiſch keinerlei Ahnlichkeit. Die Angaben, die Regan (S. 1014) über dieſe Art macht, gebe ich hier in Aberſetzung wieder: Limia vittata. (Guichenot 1850, Günther 1866, Garman 1895, — Poecilia vittata. — Poey 1855, — Limia cubensis und Limia vittata. — Evermann & Clark 1906, — Platypoecilus Perugiae.) Weibchen: Es geht die Körperhöhe 2 ½ bis 3 mal, die Kopflänge 3½—4)0/ mal in der To— tallänge, der Augendurch— meſſer 3—3 7 mal und der iſt recht an- Augen⸗ ſprechend ge— zwiſchenraum färbt und 1/5 —2 mal dürfte auch in der Kopf⸗ Freunde fin- länge auf. den. Die Farbe Rückenfloſſe des Männ⸗ ii chens iſt zitro⸗ Beginn liegt nengelb; ſeine in gleichem en Abſtand und äu i un imia nigroſasciata. sp. n. riginalzeichnung von F. Mayer. Schwanz⸗ haben roſa⸗ . VVV floſſenbaſis; farbenen Anflug. Die in verſchiedener Anzahl auftretenden ſchwarzen Quer— binden ſind unterhalb und hinter der Rückenfloſſe am ſchärfſten ausgeprägt; außerdem finden ſich, hauptſächlich im oberen Teil des Körpers, verſchiedene ſchwärzliche Flecke, die auch auf der Rücken⸗ und Schwanzfloſſe auftreten, die eigentliche Färbung dieſer Floſſen aber iſt wiederum zitronengelb. — Das Weibchen iſt gleich- mäßig ſchmutziggelb, ſeine Floſſen ſind farblos und nur mit einzelnen kleinen Flecken bedacht. Entlang der Seitenmitte zieht ein dunkel gefärbtes Längsband, das oben und unten von je einer Reihe ſcharf markierter, ſchwarzer Flecke ein- gefaßt iſt und ſich bis zur Schwanzfloſſe, häufig auch noch in dieſe hinein, erſtreckt. Ich möchte noch bemerken, daß von German (The Cyprinodonts S. 58, Taf. 8, die verzweigten Strahlen ſind faſt gleich lang oder einer der mittleren iſt länger und gleicht / oder 7 einer Kopflänge. Afterfloſſe 10; beginnt unterhalb des 5. Rückenfloſſenſtrahles. Bruſtfloſſen / mal ſo lang als der Kopf oder noch etwas länger. Bauchfloſſen bis zum After rei— chend. Geringſte Schwanzſtielhöhe gleich °/s oder / einer Kopflänge. Olivenfarben, Schuppenränder etwas dunkler; häufig mit einem dunklen Längsſtrich oder 1 bis 3 Reihen dunkler Flecke auf den mittleren Schuppenreihen; Rüden- und Schwanz- floſſe meiſtenteils mit kleinen, dunklen Flecken. Männchen: Rückenfloſſe im gleichen Abſtand von Schnauze und Schwanzflofjen- baſis; die hinterſten Strahlen ſind am e Siehe „W.“ 1908, S. 353: G. Gerlach, Poecilia spec. IV und S. 609: Dr. W. Wolterstorff, Aber Poecilia cf. pavonina, 196 längſten und bei erwachſenen Exemplaren länger als der Kopf. Gonopodium etwas kürzer als letztgenannter; der zweite Strahl der Bauchfloſſen verlängert, die inneren knopfartig endend. ſtielhöhe der Kopflänge faſt gleichend. Meiſtenteils mit dunklen Querbändern auf dem Körper; die Flecke auf der Rücken⸗ und Schwanzfloſſe find größer und ſchwärzer als bei den Weibchen. Kuba; ? San Domingo. — Verſchiedene Exemplare von Kuba; die Männchen 45 bis 70 mm, die Weibchen 40 bis 100 mm lang. — 3 een wurde 1912 eingeführt. Die Männchen dieſer Art nehmen, ſobald ſie ihre volle Reife erlangen, eine abſonderliche Geſtalt an und auch in der Färbung geht ein nicht unvorteilhafter Wandel vor ſich. Junge Männchen glei⸗ chen in Geſtalt faſt genau den Weibchen und ſtimmen mit jenen ebenfalls in der Färbung überein. Die eigentliche Grundfarbe iſt oliben mit me— talliſch grünem Glanz; bei aus- gewachſenen Männchen nimmt der untere Seil des Körpers eine mehr gelbliche Farbe an und die, auch bei den Weibchen und jungen Männchen vorhandenen Quer- binden, deren Zahl ſtark variiert, verlieren etwas an Breite; eine äußerſt prächtige Zierde beſitzen die Männchen in der großen, in ihrem oberen Seil faſt nach vorn ſich neigenden Rückenfloſſe. Die Art war bis zu ihrer Einführung in Deutſchland eine der Wiſſenſchaft noch unbekannte. Regans Diagnoſe (S. 1015, Taf. 101, Fig. 1—2) lautet folgendermaßen: Limia nigrofasciata sp. n. Weibchen: Körperhöhe 2'/.—3 mal, Kopflänge 38—4 mal in der Totallänge, Augendiameter 3/—3 / mal, Interorbitalraum 1° mal in der Kopflänge enthalten; 27 oder 28 Schuppen in einer geraden Längslinie. Rückenfloſſe 10; ſie beginnt mittwegs zwiſchen Mitte des Operkulums und Caudalbaſis, iſt abgerundet und der längſte Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer viviparen Zahnkarpfen ıc. Geringſte Schwanz Abb. 20. Limia ornata sp. n., fälſchlich Girardinus versicolor benannt. Strahl gleicht der Hälfte einer Kopflänge. Afterfloſſe 9, ſtumpf, ihr Beginn liegt unterhalb des erſten Viertels der Rücken⸗ floſſe. Bruſtfloſſen gleich /s der Kopflänge und Bauchfloſſen nicht oder höchſtens bis zum After reichend. Geringſte Schwanz— ſtielhöhe gleich ”/s oder / der Kopflänge. Körper mit 7—9 ſchwärzlichen Querbinden; ein dunkler Fleck auf der Baſis im vor— deren Teil der Rückenfloſſe. Männchen: Körperhöhe 2½—2½ mal in der Länge aufgehend. Rückenfloſſen⸗ beginn mittwegs zwiſchen Auge oder Praeoperkulum und Schwanzfloſſenbaſis; der Floſſe längſter Strahl / mal jo lang als der Kopf oder, bei erwachſenen Tieren, faſt ſo lang als dieſer. MWiragoane, Haiti. — Zwei Weibchen von 43 mm Länge, ein junges Männchen von 41 mm Länge und ein erwachſenes Männchen von 48 mm Länge, geſchenkt von J. P. Arnold und A. Rachow. 3. Limia or- nata (Regan). Der unter dem Namen „Girar- dinus versicolor‘ ſchon ziemlich be⸗ kannt gewordene Fiſch trägt dieſen Namen nicht mit Recht; vielmehr kommt die Art⸗ bezeichnung ver- sicolor einer Art zu, die wir auch ſchon beſitzen und die gleichfalls aus Haitiſtammt. — Qibri- gens ſei hier gleich eingeflochten, daß mit den Namen der letzten 3 Fiſcharten, die hier be- ſprochen werden ſollen, verſchiedene Ver— wechſelungen vorgekommen zu ſein ſcheinen. Anſer „Girardinus versicolor“ war der Wiſſenſchaft noch garnicht bekannt. Regan beſchreibt den Fiſch jetzt (p. 1016, Taf. 101, Fig. 7) als Limia ornata, sp. n. Weibchen. Körperhöhe 3½ —4 mal, Ropf- länge 3—3'/ mal in der Totallänge, Augendiameter 3% bis 4 mal, Augen⸗ zwiſchenraum 2½—2½½ mal in der Kopf— länge enthalten. In der mittleren Längs— reihe 28 Schuppen. Kückenfloſſe 8 — 10, im gleichen Abſtand von ungefähr dem Operkulum und der Schwanzfloſſenbaſis; ſie iſt rundlich und ihr längſter Strahl cr Nn halb ſo lang als der Kopf. Afterfloſſe 10, unterhalb des Rückenfloſſenbeginns ein— ſetzend. Bruſtfloſſen gleich /s oder °/ı einer Kopflänge. Bauchfloſſen bis zum After oder zur Afterfloſſe reichend. Ge— ringſte Schwanzſtielhöhe ¼ mal in einer Kopflänge enthalten. Kopf, Körper und meiſtens die ſenkrechten Floſſen mit mehr oder weniger ſtark entwickelten, ſchwärzlichen Flecken; Körper auch mit einer Reihe dunkler Binden oder mit großen, ſenkrecht ausgedehnten Flecken. — Haiti. Von dieſer Art haben dem engliſchen Gelehrten nur 5 (von Arnold gegebene) Weibchen vorgelegen. — 4. Limia versicolor Guenther. Der Artname versicolor kommt einem Fiſch zu, der auch derzeit aus Haiti impor— tiert wurde. Ich ſandte damals einige Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer viviparen Zahnkarpfen ꝛc. 197 ziemlich dunkel, die Bauchpartie weißlich metalliſch glänzend. Entlang der Mitte der Körperſeiten zieht eine leuchtend ultra— minblaue, bindenartige Zone; — wir be— ſitzen jedoch bereits eine Farbenſpielart von L. versicolor, bei der die eben an— gedeutete Zone mehr ins Gelbe ſticht. Immer aber iſt zu beobachten, daß die Zone auf dem Schwanzſtiel etwas an Breite gewinnt. Des Männchens Schwanzſtiel weiſt außerdem noch einige, aber nur un— deutliche Querbinden auf. Die Floſſen ſind bränlichgelb, die Rückenfloſſe mit einem leiſen Anflug von Rot; der Fleck im un- teren Teil dieſer Floſſe iſt ſchwärzlich. Ich laſſe der Vollſtändigkeit wegen Regans Beſchreibung (S. 1018) hier folgen: Limia versicolor (Günther 1866, — Poecilia dominicensis [non Cuv. & Bal.] Exemplare und Girardi- dieſer Art nus versi- nach Lon⸗ color. — Hil- don und er⸗ gendorf 1889, hielt von — Acropoe- Herrn Re⸗ cilia tridens. gan den Be⸗ — Garman ſcheid, daß ſie 1895, — Poe- der Spezies cilia domini- Poecilia censis [non dominicens. Sup. & Val)). ren zu⸗ Weibchen: zuſprechen Körperhöhe jeien. Nunhat S 3—4 mal. aber Günther Kopflänge (Cat. VI, 3 / — 4 mal, Seite 346), in der Total⸗ in der Mei- Limia versicolor Günther, Originalzeichnung von F. Mayer. län ge, nung, die von Cuv. & Val. beſchriebene Peoecilia dominicensis vor ſich zu haben, Exemplare ſo benannt, die mit denen der franzöſiſchen Ichthyologen nicht überein— ſtimmen; aber damit nicht genug, — er glaubte einige abweichende Individuen als eine beſondere Art anſprechen zu müſſen, die er (a. a. O. Seite 352) als Girardinus versicolor beſchrieb. — Dies alles iſt nun erſt von Regan feſtgeſtellt worden, der ſich zur Klärung dieſer An— gelegenheit typiſche Exemplare von Poe— cilia dominicensis (Cuv. & Val.) vom Pariſer Muſeum hat kommen laſſen. Regan hat jetzt die Güntherſche Art Girardinus versicolor in die Gattung Limia eingereiht. — Limia versicolor (Günther) iſt recht anſprechend gefärbt; die Färbung iſt ein in beiden Geſchlechtern gleich intenſives Braun; der Rücken iſt Augendiameter 3 bis 3% mal, Augen— zwiſchenraum 1¾ —2 mal in der Kopf— länge enthalten. 26 - 28 Schuppen in einer mittleren Längsreihe. Rückenfloſſe 7—9; ihr Beginn liegt in gleichem Ab— ſtand von ungefähr dem Operkulum und Caudalbaſis; der mittlere Strahl iſt der längſte und gleicht / einer Kopflänge. Afterfloſſe 8-10, etwas vor der Rücken⸗ floſſe beginnend. Bruſtfloſſen etwas kürzer als der Kopf; Bauchfloſſen ungefähr bis ans After reichend. Geringſte Schwanz— ſtielhöhe /— s mal jo lang als der Kopf. Olivenfarben, Schuppenkanten dunkler; ein undeutliches Längsband oder eine Reihe ſenkrechter Binden; manchmal unregel- mäßige dunkle Flecke auf dem Rücken; ein ſchwärzlicher Fleck im hinteren Teil der Rückenfloſſenbaſis; Schwanz manchmal mit vertikalen Bändern. 198 Arthur Rachow: Zur Nomenklatur unſerer viviparen Zahnkarpfen ꝛc. Männchen: Exemplare von 30 mm Länge haben Rüden- und Bauchfloſſen wie die Weibchen, aber ſolche von 40 bis 45 mm Länge beſitzen eine ausgezogenere Rückenfloſſe, deren längſter Strahl gleicht / einer Kopflänge und der zweite Bauch⸗ floſſenſtrahl iſt etwas hervorſtehend und das Ende der in- neren Strahlen der Bauchfloſſe ausgebreitet und abgeſtumpft. — San Domingo. Die fünfte und letzte Art, ehe⸗ mals „Poecilia dominicensis“ genannt, erfreut lich ſeit ihrer erſten Einführung( 1909) immer noch einer großen Beliebt- heit. Eigentlich muß man es ſehr merkwürdig finden, daß ein Fiſch, der, wie dieſer kleine, zierliche und anſprechende Geſelle, ſo lange Zeit ſchon ſich in Liebhaberkreiſen befindet, noch nie einer korrekten Nach— beſtimmung unterzogen worden iſt. Wer den Namen „Poecilia domini- censis“ dafür fand, wird kaum feſtzuſtellen ſein, wohl aber, daß er für unſeren Fiſch durchaus nicht zutrifft, — nämlich wenn man unſeren Fiſch mit der von Cuv. & Val. (XVIII. Seite 131, Tafel 526, Fig. 1) be- ſchriebenen und abgebildeten Poecilia do- minicensis vergleicht — Unſere ſoge— nannte Poecilia dominicensis wird von Regan als eine ebenfalls neue Art an— geſprochen und als ſolche folgendermaßen beſchrieben (Seite 1017, Tafel 101, Fig. 3 bis 4: Limia heterandria sp. n. Weibchen: Die Körperhöhe geht 3½ mal, die Kopf— länge 3 —4½ mal in der Länge des Körpers, der Augendurchmeſſer 3—3½ mal, der Augenzwiſchenraum 2 mal in der Kopflänge auf; in der mittleren Längs⸗ reihe 26 Schuppen. Rückenfloſſe 8, ihr Beginn liegt mittwegs zwiſchen ungefähr dem Operkulum und Caudalbaſis; ſie iſt abgerundet und ihr längſter Strahl iſt etwas mehr als ½ mal jo lang als der Kopf. Afterfloſſe 9, ſpitzig, ihr Beginn liegt unterhalb dem der Rückenfloſſe. Bruſtfloſſe gleich / einer Kopflänge; Bauchfloſſen bis zum After reichend. Ge— Abb. 22 Limia heterandria sp. n., fälſchlich Poecilia dominicensis benannt. Originalzeichnung von F. Mayer. ringſte Schwanzſtielhöhe gleich / oder °/s einer Kopflänge. Olivenfarben; ein dunk⸗ ler Längsſtrich von oberhalb der Bruſt— floſſe bis oberhalb des Afterfloſſenbeginns; ein dunkler Fleck oberhalb des Afters und ein ſchwarzer Fleck im hinteren Teil der Rückenfloſſe, nahe der Baſis. Männchen: Rückenfloſſe zwi⸗ ſchen Augenmitte und Schwanz floſſenbaſis begin⸗ nend, ihr längſter Strahl gleich / der Kopflänge. Gonopodium = % der Sotallänge Schwanzfloſſe); zweiter Strahl verlängert, emal ſo lang als die verlängerten Af— terfloſſenſtrahlen. Ein dunkler Längsſtrich, ein Fleck oberhalb After iſt nicht vorhanden; Körper mit 3 oder 4 ſchmalen dunklen Querbinden. — La Guayra, Venezuela. — 2 Weibchen, 43 und 27 mm und ein erwachſenes Männ- chen, 25 mm lang (von Arnold). — Die echte „Poecilia dominicensis“, “ die auf San Domingo und vielleicht auch Jamaika vorkommt, iſt noch nicht einge— führt. Herr Regan hat, wie ich ſchon oben andeutete, Stücke von den von Cuv. & Val. beſchriebenen aus dem Pariſer Muſeum bezogen, — ſogenannte „Typen der Art“. — Nach einem Vergleich mit dieſen konnte er konſtatieren, daß die von Guenther als „Poecilia melanogaster“ be- ſchriebenen Fiſche damit identiſch ſind. — Limia dominicensis iſt, wie man aus den verſchiedenen Schilderungen erſieht, ein recht ſchön gefärbter Fiſch, und wäre es zu wünſchen, daß ſeine Einführung nicht mehr lange auf ſich warten läßt. — Es iſt vielleicht nicht ganz unangebracht, wenn ich dieſe etwas langatmigen Aus— führungen mit einer Liſte ſchließe, in deren erſte Spalte die bei den Liebhabern gebräuchlichſten wiſſenſchaftlichen Fiſch— namen Aufnahme fanden; die zweite Spalte bringt jeweilig die nach Regan zutreffende Bezeichnung. 1 Von Regan jetzt der Gattung Limia einverleibt, — alſo Limia dominicensis! des Fiſches (ohne Acanthophacelus reticulatus Belonesox belizanus Cnesterodon decemmaculatus Gambusia allinis = bimaculata . + episcopi 75 Sraeilis 05 Holbrookii . 5 nicaraguensis . 5 patruelis Girardinus caudimaculatus . 4 decemmaculatus denticulatus x formosus „ Guppyi 5 januarius 5 pleurospilus = reticulatus . versicolor . £ Glaridichthys decemmaculatus . 95 januarius latidens . Glaridodon siehe Glaridichthys Mollienisia formosa 5 latipinna Petalurichthys amazonum Petalosoma siehe Petalurichthys. Platypoecilus maculatus . Poecilia amazonica . 55 caucana 90 dominicensis . 55 heteristia 37 maculata = mexicana ci. pavonina . Poecilia poecilioides 55 reticulata 0 spec.? aus Haiti » sphenops a spilurus unimaculata vivipara Ä Pseudoxiphophorus bimaculatus Tomeurus gracilis A Xiphophorus Guentheri Arthur Rachow: Zur Nomenklatur ꝛc. — Berichtigung 199 Lebistes reticulatus Belonesox belizanus Cnesterodon decemmaculatus 5 Pseudoxiphophorus bimaculatus Priapichthys episcopi ? ? Gambusia nicaraguensis 2) Phalloptychus januarius und Phalloceros caudo- maculatus ? Cnesterodon decemmaculatus Poeciliopsis isthmensis Heterandria formosa Lebistes reticulatus Phalloptychus januarius und Phalloceros caudo- maculatus? Poeciliopsis pleurospilus Lebistes reticulatus Limia ornata Cnesterodon decemmaculatus Phalloptychus januarius und Phalloceros caudo- maculatus Glaridichthys latidens ? Mollienisia latipinna Aljaro amazonum Platypoecilus maculatus Poecilia parae Mollienisia sphenops Limia heterandria Poecilia Branneri Platypoecilus maculatus Mollienisia sphenops 2 Lebistes reticulatus . . Limia versicolor Mollienisia sphenops ? Poecilia vivipara Pseudoxiphophorus bimaculatus Aliaro amazonum Xiphophorus Helleri 2 Helleri 2 55 55 Rachovii 55 55 5 = strigatus » » 55 brevis 55 05 ? 2 O0 O Berichtigung: In ſeinem intereſſanten Artikel über den Poly- den erſten Strahl angeſehen hat, iſt alſo in centrus Schomburgki (Blätter 1914 S. 120 133) gibt Herr Geidies (auf S. 130) als Geſchlechts— unterſchied den Amſtand an, daß der zweite Strahl der Bauchfloſſen beim erwachſenen Männchen ſtark ausgezogen ſei. Er weiſt dann auf die Angabe meines Buches („Fremdl. Zier⸗ fiſche“ Blatt 78—80) hin, wo nur von der Ver— längerung des erſten Strahles die Rede lei. Herr Geidies hält dieſe meine Angabe für irrig, in Wirklichkeit een er ſich aber in einem allerdings verzeihlichen Irrtum. Die Formel der Bauchfloſſe bei Polycentrus Schomburgki lautet (nach Regan): V. I. 5. Was Herr Geidies für Wirklichkeit gar kein weicher Strahl, ſondern ein harter Stachel. Ausgezogen iſt tatſächlich nicht der zweite Strahl, wie Herr Geidies meint, ſondern der erſte, wie in meinem Buche richtig angegeben und wie auch aus der dem betreffenden Blatte meines Buches beigegebenen Farbentafel unſeres Wilhelm Schreitmüller deutlich hervorgeht. Herr Geidies bezweifelt dann auch die Richtigkeit meiner Angabe, „daß alle in unſeren Be⸗ bältern vorhandenen Tiere von einem im Jahre 1907 nach England eingeführten Paare abſtammen“ ſollen, weil ihm der Magdeburger Händler Zeller verſichert habe, daß 200 die im Sommer 1912 von ihm bezogenen Poly- centrus Schomburgki Importen geweſen jeien. Meine diesbezügliche Angabe iſt im Jahre 1911 geſchrieben. Damals konnte ſie alſo ſehr wohl zutreffen, ohne daß ſie heute noch zuzutreffen braucht. Im übrigen iſt die Angabe „Import⸗ tiere“ bekanntlich immer mit einiger Vorſicht zu genießen. Man braucht dabei noch garnicht ein⸗ mal an Fälle zu denken, wie der kürzlich in den Zeitſchriften mitgeteilte, wo ein Händler von einem Kölner Züchter deſſen Pelmatochromisnachzucht ankaufte, um ſie dann in der nächſten Nummer der Zeitungen als friſche Importen anzupreiſen. Ich will gewiß Herrn Zeller nicht zu nahe treten, da er mir nur als zuverläſſiger Händler bekannt iſt, aber die Händler werden ja auch manchmal H. Baum: Der Tannenwedel, Hippuris vulgaris L. „wenig ſauerſtoffbedürftig“ anbetrifft, ſo kann ich mich da auf den als durchaus zuver⸗ läſſigen Beobachter bekannten Herrn Paul Arnold, Hamburg berufen, der in ſeinem Bericht: „Aber die Fortpflanzung von Polycentrus Schomburgki im Zimmeraquarium“ (Wochenſchr. 1910 S. 90-93) auf Seite 93 wörtlich ſagt: „Die Polycentrus jind wenig ſauerſtoffbedürftig.“ Bei Tieren gibt es ſelbſtverſtändlich ebenſo individuelle Anterſchiede, wie beim Menſchen und jo mögen gewiß die Tiere des Herrn Geidies ſauerſtoffbe⸗ dürftiger ſein, aber die Regel iſt das ſicher nicht. Da Polycentrus Schomburgki in ſeiner Heimat in ſtehenden oder ruhig fließenden Gewäſſern mit ſchlammigem Antergrund vorkommt, jo iſt er ficherlich von Hauſe aus nicht übermäßig ſauer⸗ übers Ohr gehauen und beziehen Nachzuchttiere ſtoffbedürftig. 8 als Importen. Was ſchließlich meine Angabe Dr. Fritz Reuter. O0 O Der Tannenwedel, Hippuris vulgaris L. Von H. Baum, Roſtock. Mit einer Originalaufnahme des Verfaſſers. Zum Ablaichen von Schleierfiſchen eig— nen ſich beſonders die weichblättrigen Myriophyllen und Cabomben; da aber letztere im Frühjahr gewöhnlich nicht in genügender Zahl zur Verfügung ſtehen, ſo möchte ich hier auf eine einheimiſche Waſſerpflanze hinweiſen, die zum Ablaichen für Schleierfiſche ausgezeichnet zu verwen— den iſt. Es handelt ſich um den neben— ſtehend abgebildeten Tannenwedel, Hippu— ris vulgaris L. Will man z. B. im März ſchön beblätterte Pflanzen haben, ſo iſt es notwendig, dieſelben etwa Anfang Februar einzupflanzen und die Waſſertemperatur zuerſt auf 10 bis 12° C, ſpäter auf 15 bis 18 C zu halten. Dieſe Pflanze iſt nicht nur für den obengenannten Zweck außer— ordentlich gut zu verwenden, ſondern ſie kann ſich auch, was Schönheit und Zier— lichkeit anbetrifft, mit jeder tropiſchen Alnter- waſſerpflanze meſſen. Da der Tannen— wedel in Deutſchland wild wächſt und deshalb ohne große Koſten leicht zu er— langen iſt, ſo kann ich einen Anpflanzungs— verſuch in Aquarien nur empfehlen. Hippu- ris vulgaris iſt in Europa, im gemäßigten Aſien bis China, ſogar in Auſtralien und auch im nördlichen Amerika bis nach Grönland hinauf verbreitet. % % % %ẽ %%% % %%% %%% %%% %%% %%% %%% %%% %%% %%% % %%% %%% %%% % — — — \ 1 — — is vulgaris L. Originalaufnahme von H. Baum-Roftod. Hippur =90 829802, 6HHHHEEEHEE3HHHH HEHE HH PEEDH EEE E 0 E .. s .. . LIEIEIETITITIITEITIEITEEIT IKT I KIEL ET IT ELITE III I EN DIE „— 43 * Anterſuchungsſtellen — Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg 201 Fiſchunterſuchungsſtellen. Antwort an Herrn Müller .. Der Fiſch wurde mir in Brennſpiritus zuge— ſandt und mußte einige Tage liegen, da ich ſelber krank war. Mikroſkopiſch konnte ich weder Paraſiten (Pilze) noch Bakterien nachweiſen. Wie es mir ſchien, zeigte der Fiſch das typiſche Bild der Schuppen— ſträubung (Lepioisthosis contagiosa), die ja unter den Leucisciden recht verbreitet it. Doch konnte ich mikroſkopiſch den Er— reger nicht nachweiſen. ſodaß man mit der Möglichkeit rechnen muß, daß die Art der Konſervierung ſchuld an dem eigentüm— lichen Symptomenbild war. Wenn Ihnen mehrere Individuen daran eingehen ſollten, wäre es mir lieb, wenn ſie mir die Exem— plare einfach in feuchte Watte eingewickelt in einem gut verſchloſſenen Glaſe oder Blechkäſtchen ſenden würden. Dr. Anders, Oberarzt, Roſtock. DO O Berichte der „Geſellſchaft für Meeresbiologie“ in Hamburg. (Fortſetzung.) Der nächſte Tag, ein ſchöner, heiterer Sonntag— morgen, ſah uns ſchon zeitig auf den Beinen. Am 6 Ahr morgens erfolgte ſchon die Abfahrt in zwei Booten der Biolog. Anſtalt zu einer Sammelezfurjion an die Weſtküſte. Das Wetter war uns ganz ausnehmend hold, und als wir an der gewünſchten Stelle der ſteilen Weſtſeite anlangten, ſchien die Sonne ſchon warm auf unſeren Rücken. Wir hatten die Ebbezeit aus— gewählt und trafen an den Klippen niedrigen Waſſerſtand und trockengelaufene Flächen an, ſo daß wir nach Entledigung der notwendigen Garde— robe gleich ans Sammeln gehen konnten. Eine große Anzahl Actinia equina in gelben, braunen und roten Exemplaren, konnten wir mühelos an den vom Waſſer freigewordenen Felſen ablöſen; größere Schwierigkeiten bereiteten ſchon Sagartien, die in Felsſpalten und verſchlammten Felsritzen ſaßen, ebenſo Thealia crassicornis, die ja beim Ablöſen nicht verletzt werden durfte. Felſenlöcher, die durch das abziehende Waſſer zu iſolierten Tümpeln geworden waren, beherbergten in ſehr großen Mengen Macromysis flexuosa und Jung- fiſche von Crenilabrus rupestris, die mit Kätſchern leicht und mühelos gefangen werden konnten. Auch Gobius, Cottus, Zoarces uſw. trafen wir in dieſen Tümpeln an. In großen Mengen war natürlich der „Hans in allen Gaſſen“ Carcinus maenas, vorhanden, ſowie einzelne Cancer pagurus und Pagurus Bernhardus. Von Echinodermen konnten wir nur Asterias rubens, der namentlich in kleinen und kleinſten Individuen in großen Mengen die Klippen bevölkerte, ſammeln. Als beſondere Seltenheit fanden wir eine große Kolonie von Clavellina lepadiformis, einer kleinen, zier- lichen Seeſcheide, außerdem noch verſchiedene Schneckenarten. Eine Anzahl Algen, u. a.:: Chla- dophora rupestris, Enteromorpha compressa, Ulva lactuca, Polysiphonia urceolata, Delesseria sanguinea, Callithamnion corymbosum, ſowie ver- ſchiedene Tange, die zum Teil mit Hammer und Meiſel mitſamt der Unterlage abgetrennt wurden, vervollſtändigten die Sammlung. Mittlerweile war die Flut geſtiegen und zwang uns, unſere Boote wieder zu beſteigen, mit denen wir nun, am Lummenfelſen, dem einzigen deutſchen Vogelberg, vorbei, die Nordſpitze der Inſel bei der „langen Anna“, dem „Nothurn“ der Helgo— länder, umfuhren, um längs der Südoſtſeite bis zur Landungsbrücke, die herrliche Rundfahrt zu beenden; doch kurz vor der Landung wurde noch mit zwei großen Netzen Plankton gefiſcht. Zu dieſem Zwecke machte eines unſerer Boote an einer großen Boje feſt und warf die beiden Netze aus, während das zweite Motorboot ſich in der Nähe hielt, um den Vorgängen folgen zu können. Durch die Strömung des Waſſers ſtellten ſich nun wie in einem Fluſſe bei verankertem Boote die ſackartigen Planktonnetze in die Stromrichtung ein, ſodaß das Waſſer alle freiſchwimmenden Lebeweſen in die trichterförmigeetzöffnung treibt, an deren Grunde ſie durch das feine Gewebe feſt— gehalten werden. Nach kurzer Zeit ſchon wird das Netz hochgeholt und ſein Inhalt, der ſich in einer Meſſingkapſel am Schwanze des Netzes an— geſammelt hatte, in bereitſtehende, zur Hälfte mit Waſſer gefüllten Gläſer geſchüttet. Da wimmelte es nun von tauſenden kleiner Lebeweſen als Slado- ceren, Echinodermenlarven, Sagitten, Quallen (namentlich Obelia und Cydippe, letzteres in ſehr großer Anzahl) und vielen Jungfiſchen und Fiſch— larven mannigfacher Art. Hierauf legten wir an der Landungsbrücke an, wo wir noch eine der häufig auftretenden Cyanea Lamarcki, eine wunderſchön blau gefärbte Qualle, mit einem Eimer ſchöpften, um ſie unverletzt zu erhalten und beſehen zu können. Ohne lange Pauſe ging es zur Ausführung des nächſten Programmteiles: I Ahr Beſichtigung des Nordjeemujeums. Herr Dr. Hugo Weigold hatte hier die Liebenswürdigkeit der Führung übernommen und wies uns auf manch intereſſantes Schauſtück, das der flüchtige Beſucher überſehen haben würde, hin. Wir wollen hier keine lang- atmige Ausführung all der hochintereſſanten Präparate und Sammlungsobjekte bringen, ſondern nur erwähnen, daß faſt alles das Werk des emſigen und geſchickten Präparators der Anſtalt, Herrn Hinrichs, iſt, der mit erſtaunlicher Geduld und Sorgfalt und mit großer Mühe Präparate herſtellte, die ſich vom lebenden Objekt höchſtens durch die Bewegungsloſigkeit unterſcheiden. Nicht unerwähnt wollen wir die große Sammlung von Vögeln laſſen, die, ein Werk des bekannten Orni- thologen Gädke, etwa 400 Vogelarten enthält, die alle auf Helgoland beobachtet und erlegt wurden. Am 10 Ahr begann die Beſichtigung des Aquariums und der Arbeitsräume der Kgl. Bio⸗ logiſchen Anſtalt, wo es ſich unſer verdienſtvoller 202 Ehrenvorſitzender, Herr Profeſſor Dr. Cl. Hartlaub, nicht nehmen ließ, perſönlich unſeren Führer zu machen. Herr Profeſſor Hartlaub erklärte uns ein⸗ gehend Behälter um Behälter mit ſeinen Inſaßen, die, wie ſich nicht anders denken läßt, in großer Arten⸗ und Individuenzahl vorhanden waren und einen Jiberblid über das ganze Tier- und Pflanzen⸗ leben um Helgoland gaben. Daß ſich bei den vorzüglichen, techniſchen Einrichtungen und der ſorgfältigen Pflege des Aquarienwärters Job Holtmann viele Tiere jahrelang halten, zeigt ein etwa 2 Meter langer Conger, ein Meeraal, der von etwa 50 cm Länge bis zur jetzigen, ſtattlichen Größe herangewachſen war, ebenſo einige viele Jahre gefangen gehaltene Scyllium catulus, die ſchon wiederholt Eier abgelegt hatten. Als be- ſondere Seltenheit konnte uns ein junger Alk vorgeführt werden, der in einem großen Aqua⸗ rium ſchwamm und Tauchverſuche machte, was von unten äußerſt originell anzuſehen war. Das Tierchen ſtammte von einem Paare ab, das auf den Klippen von Helgoland brütete. Intereſſant waren uns die Arbeitsplätze, die mit allen erforderlichen Utenſilien, Chemikalien, Aquarien uſw. ausgeſtattet waren und Studie— renden wie Gelehrten zur Verfügung ſtehen. Ganz beſonderer Erwähnung aber müſſen wir eines Apparates tun, der im Privatlaboratorium des Herrn Profeſſor Hartlaub aufgeſtellt und von ihm ſelbſt äußerſt ſinnreich fonftruiert iſt. Dieſer Apparat ermöglicht nämlich die dauernde Haltung von Quallen, unter Ausſchluß jeder Durchlüftung und jedes Waſſerwechſels. Herr Profeſſor Hart⸗ laub, der ſchon ſeit längerer Zeit Quallen züchtet ging von dem Gedanken aus, daß eine Erneuerung des von den Tieren verbrauchten Sauerſtoffes durch eine dauernde, lebhafte Waſſerbewegung erreicht werden könne. Dieſe Bewegung nun wurde mit folgendem, ebenſo einfachen, wie ſinnreichen Apparat erzielt: Auf einem Tiſch ſteht eine Reihe beliebig vieler, hoher, runder Gläſer und in jedes Glas reicht von oben herab bis zur Mitte des Gefäßes ein Glasſtab, an deſſen Ende eine runde, ſchräggeſtellte Glasſcheibe ſitzt; das obere Ende dieſes Glasſtabes trägt ein Zahnrad, das in die Zähne eines zweiten Rades greift, welches an einer quer über alle Behälter gehenden Welle läuft. Dieſe Welle iſt nun durch eine ein— fache Riementransmiſſion mit einem kleinen Elektromotor verbunden, deſſen Lauf durch einen Widerſtand verlangſamt oder verſchnellert werden kann. Durch die Drehung des Glasſtabes und der daran befindlichen ſchrägen Glasplatte wird das Waſſer in ſtändiger Bewegung gehalten und ermöglicht, wie der Erfolg bewies, eine dauernde Haltung und Beobachtung der Quallen! — Mittlerweile war es 11 Uhr geworden und ſo ſchickten wir uns denn nach einem gemeinſamen Frühſtück im Kurhaus an, der Düne noch einen Beſuch abzuſtatten, der mit einem Segelkutter erfolgte. Die Gemeindeverwaltung von Helgoland verpflichtete uns zu großem Danke, daß ſie uns die Taxe für die Dünenfahrt gänzlich erließ. Bei einem kleinen Rundgang um dieſe Düneninſel fand ſich noch manch intereſſantes Stück, z. B. in den von den Wellen angeſpülten Tangknollen (von Laminaria digitata) Gelege des Agonus cata- phractus, außerdem verſchiedene Algen uſw. Nach einem erfriſchenden Wellenbade wurde es Zeit, zur Inſel zurückzukehren, wo bereits im Hotel Stavenhagen das Mittageſſen wartete. Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg Bei glänzendem Sonnenſchein, der uns die ganzen beiden Tage begleitete, erfolgte dann um 5 Uhr die Abfahrt mit dem Schnelldampfer „Kaiſer“, der nachts um 1 Ahr wieder in Hamburg an den St. Pauli⸗Landungsbrücken anlegte. Die ganze Erkurſion war programmäßig zur größten Zufriedenheit der Teilnehmer verlaufen, namentlich durch die großzügige Unterſtützung der Leitung der Kgl. Biologiſchen Anſtalt. Es iſt uns eine Ehrenpflicht, auch an dieſer Stelle unſerem Danke Ausdruck zu geben, den wir vor allem der Direktion der Kgl. Biologiſchen Anſtalt auf Helgoland, Herrn Geheimrat Profeſſor Dr. Heincke, ſowie unſerem Ehrenvorſitzenden, Herrn Profeſſor Dr. Clemens Hartlaub, den Herren Aſſiſtenten Dr. Scheuring und Dr. Weigold und nicht zuletzt dem Fiſchmeiſter und Kapitän der „Auguſta“ Herrn Lornſſen, ſowie den Anſtalts⸗ fiſchern Holtmann und Krüß ſchulden. Zur Sitzung war wieder eine Anzahl kleiner Mittelmeerfiſche, gefangen bei Palermo, einge— troffen, die zur Vorzeigung und Verſteigerung kamen. Darunter befanden ſich außer zwei Go⸗ bius⸗Arten, Blennius palmicornis, Bl. inaequalis, Cristiceps argentatus, ferner Clupea und Mugil capito und einige der herrlich grün gefärbten, jungen Crenilabrus pavo. In die Geſellſchaft aufgenommen wurde: Herr Apothekenbeſitzer L. Sander-Hamburg. — September. Bericht über das neue Aquarium des Berliner zodlogiſchen Gartens, Referent Herr Müllegger. Wir dürfen uns an dieſer Stelle einen ein- gehenden Bericht ſparen, da derſelbe ſchon von verſchiedenen Seiten aus erfolgte. Wir wollen aber nicht verhehlen, daß die ganze Anlage als ſolche einen imponierenden Eindruck auf uns machte! Beſonders gefiel uns die Verwendung naturwiſſenſchaftlicher Objekte, mehr oder weniger ſtiliſiert, in Anlehnung an Heckels „Kunſtformen der Natur“ zur architektoniſchen Ausſchmückung des ganzen Baues. Eine hohe Vollendung weiſt die Einrichtung der Terrarien auf, die manchmal bis ins kleinſte Detail einen Naturausſchnitt nachahmen, nicht zuletzt die große Mittelhalle, die mit ihrer tropiſchen Bepflanzung und ihrer Beſetzung mit Krokodilen und Waſſerſchildkröten ein anziehendes, naturgetreues Abbild eines „Creek“ geben. Auch die Inſektenabteilung zeugt von einer individuellen Eigenart, wie fie poll- kommener heute nicht gedacht werden kann. Wir erinnern nur an die ganz reizenden, wie einfachen Behälter des Ameiſenlöwen und des Scarabaeus. Der Süßwaſſeraquarienteil zeigt ebenfalls manches Beachtenswerte in der Ausſtattung und Ver⸗ ſchwenderiſches in der Beſetzung mit Fiſchen; beiſpielsweiſe das große Schaubecken mit einer größeren Anzahl Pterophyllum, Leporinus u. a. m., die alle in einwandsfreier Verfaſſung waren. Einige kleinere Mängel, wie kranke Fiſche uſw. werden ſich im Laufe kurzer Zeit ja bald aus- ſchmerzen laſſen. Was nun die Seewaſſeraqua⸗ rien anbelangt, ſo muß feſtgeſtellt werden, daß ihre ganze Ausſtattung mit unendlicher Mühe und Sorgfalt hergeſtellt wurde und daß manche Becken richtige, typiſche Original-Bnterwaſſer⸗ landſchaften darſtellen. Eins mußten wir bedauern: daß in allen großen Becken das Waſſer ſehr trübe war und infolgedeſſen ſämtliche Aktinien geſchloſſen waren. Auch das, allerdings einen Vereins-Nachrichten erſten Verſuch darſtellende Quallenaquarium gefiel uns in ſeiner heutigen Geſtalt nicht ganz; viel⸗ leicht wäre hier ein Rührapparat von Vorteil, mit dem gleichzeitig ein nur für das Quallen⸗ becken beſtimmtes Hoch⸗ und Sammelreſervoir mit eigenem Filter angewendet werden müßte. Wir hoffen aber zuverſichtlich, daß es dem vor⸗ züglichen Leiter des Aquariums, Herrn Dr. Hein- roth, der für die Schaffung all der vielen, ein- gehenden und feingefühlten Details des Großen und Ganzen vollſte Anerkennung verdient, gelingen möge, auch dieſe Klippe noch zu überwinden. Auf jeden Fall müſſen wir aber jedem, der Berlin beſucht, raten, das Aquarium zu beſichtigen. Es iſt eine Sehenswürdigkeit. — Herr Müllegger ergriff das Wort zu ſeinem De- monſtrationsvortrag: „Die Echinodermen und Eruſtaceen der Nordſee“, aus welchem aus— zugsweiſe wiedergegeben ſei: „die Echinodermen oder Stachelhäuter bilden einen Tierſtamm, der nur im Meere und mit keinem einzigen Vertreter im Süßwaſſer vorkommt. Durch ihre radial- ſymetriſche Geſtalt entfernen ſie ſich auch von allen anderen Tierſtämmen; vor allem verleiht ihnen die Beſchaffenheit der Haut ein charakte- riſtiſches Außere. Kalkplatten, die ähnlich wie Knochenplatten den ganzen Körper panzern und ſich meiſt in Spitzen oder Stacheln erheben, gaben auch Veranlaſſung, dieſer Tierklaſſe den Namen „Stachelhäuter“ zu geben. Eigentümliche Anhänge der Haut ſind die Pedicellarien, kleine, zangen- ähnliche Greifapparate, welche äußerſt beweglich ſind und zur Reinigung der Haut zu dienen 203 ſcheinen. Ebenſo charakteriſtiſch wie das Skelett iſt das Ambulakralgefäßſyſtem, ein Waſſer⸗ gefäßſyſtem, das der Fortbewegung dient. Dies Röhrenſyſtem beginnt zumeiſt auf der Oberfläche der Haut mit der Madreporenplatte, einer jieb- artig durchbrochenen Kalkplatte, durch welche das Seewaſſer in den Kanal eintritt. Dieſer Kanal verzweigt und veräſtelt ſich in kleine Schläuche, welche über die Körperoberfläche hervortreten und die Ambulakralfüßchen darſtellen, die eigenartigen Fortbewegungsorgane der Echinodermen. Jedes dieſer Schlauchfüßchen kann durch Einpumpen von Waſſer ſtark ausgedehnt und durch Muskel- kontraktion wieder verkürzt werden und trägt an ſeinem Ende zum Feſthalten eine kleine Saugſcheibe. Die Fortpflanzung der Echinodermen geſchieht dadurch, daß die Geſchlechtsprodukte ins Waſſer entleert werden, wo die Befruchtung ſtattfindet; einige Arten üben eine Brutpflege aus dadurch, daß die junge Brut in beſonderen Behältern an der Körperoberfläche herumgetragen wird. Wo dies nicht der Fall iſt, ſchlüpfen aus den Eiern Larven, die an der Waſſeroberfläche pelagiſch freiſchwimmen, ſich aber von den ſchon ausge— bildeten Tieren ganz weſentlich unterſcheiden (Pluteuslarven der Seeigel, Brachiolarien und Bipinnarien der Seeſterne, Aurikularien der See walzen). Die neuere Syſtematik kennt fünf Klaſſen: 1. die Aſteroideen oder Seeſterne, 2. die Ophiuro⸗ ideen oder Schlangenſterne, 3. die Crinoideen oder Haarſterne, 4. die Echindideen oder Seeigel und 5. die Holothurien oder Seewalzen. (Fortſetzung folgt.) 3 O 1117271 : Vereins⸗ Nachrichten :: Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. H. Mitteilungen. „Triton“. 15. Ordentliche Sitzung. Freitag, den 23. Januar 1914. Das Erſcheinen der Henkel'ſchen Preisliſte er— innert die Liebhaber daran, daß es Zeit wird, an die Neubeſetzung der Aquarien zu denken. Auch wir find wiederum bereit, eine Sammelbe— ſtellung von Pflanzen zu machen und bitten, der— artige Wünſche uns baldigſt zukommen zu laſſen. Berlin. Auch Hilfsapparate aus Glas, wie Schlammheber, Heberrohre, Futterringe, Glasrohre, Thermometer und dergl. können wir unſeren Mitgliedern billigſt beſchaffen, wir bitten aber um allerſchleunigſte Beſtellung. — In dem Referat über den Vortrag des Herrn Ringel; „Einrichtung und Pflege des Seewaſſeraquariums“ (13. ordentliche Sitzung, 12. Dezember 1913) iſt dem Berichterſtatter ein Irrtum unterlaufen, den wir zu berichtigen bitten. Es heißt da gegen den Schluß hin: „Fiſche und Krebſe bedürfen wohl einer täglichen Fütterung, bei Aktinien, Röhrenwürmer und dergl. ge⸗ nügt eine ſolche zweimal in der Woche.“ Röhren⸗ würmer werden überhaupt nicht gefüttert, fie nähren ſich von den mikroſkopiſch kleinen Lebe⸗ weſen des Seewaſſers, die ſie ſich mit den in ſtändiger Bewegung befindlichen, an den Kiemen⸗ büſcheln ſitzenden Flimmerhaaren heranſtrudeln. Herr Ringel hat es unternommen, eine große Kollektion Haplochilus-Arten zujammen- zuſtellen und ſomit dem Liebhaber eine faſt voll- ſtändige Veberſicht über alle bisher bekannten Arten und Varietäten vor Augen zu führen. Gehören doch die Haplochilen infolge ihrer präch— tigen Färbung, ihrer oft ſo eigenartig geformten Schwanzfloſſe, ihrer Zählebigkeit und Anſpruchs⸗ loſigkeit zu den beliebteſten Zierfiſchen unſerer Aquarien. 1897 kamen die erſten Haplochilen zu uns und bis 1904 kannte man nur die beiden Arten H. panchax und H. latipes, denen ſich dann bald noch der aus Aegypten ſtammende H. Schoelleri anſchloß. Als Variationen des H. panchax ſind die H. Mattei, lutescens, Dayi, Blochii aufzufaſſen. Als rubrostigma kam 1909 aus Oſtindien ein H., der heute als lineatus be— zeichnet wird. Eigentümlicherweiſe beſteht der größte Teil ſeiner Nachzucht aus Männchen. Aus Weſtafrika erhielten wir den H. sexfasciatus; durch 6 dunkle Querbinden iſt er von den übrigen deutlich unterſchieden. Sehr beliebt und in Aqua⸗ rien viel gehalten iſt H. Chaperi, jedoch gelingt ſeine Zucht nicht immer. Als ſeltener und weniger bekannt ſeien noch H. spilargyreus und H. spilau- chen, H. macrostigma (früher senegalensis) und H. fasciolatus genannt, H. calliurus war früher als elegans bekannt, welche Artbezeichnung er ſich wohl durch ſeine tatſächlich ganz auffallend prächtige und eigenartige Form und Floſſenbil⸗ dung erworben hatte. Die Aufzucht der Jungen iſt ſchwierig. Als einer der zuletzt eingeführten dürfte der violett gefärbte H. cameronensis zu bezeichnen ſein. Im Anſchluß an die intereſſan⸗ 204 ten und wertvollen Ausführungen des Redners wird hervorgehoben, welch ungeheure Mühe dazu gehört, um eine derartig reichhaltige Sammlung von Arten für einen Abend zuſammen zu be⸗ kommen. Um ſo bedauerlicher iſt es, daß nur ein ſpärlicher Zuhörerkreis für eine ſo wertvolle Darbietung vorhanden iſt. Einige der Anweſen⸗ den wollen es übernehmen, die ſäumigen Mit⸗ glieder an ihre Pflicht zu erinnern. Ein großer Teil der vorgezeigten Tiere gelangt zur Verſtei— gerung. — Da die Zurückhaltung der Beſucher bei der Fiſchverſteigerung mit dem Mangel an geeigneten Transportgefäſſen erklärt wird, wird die Anſchaffung hübſcher emailierter Fiſchkannen, wie ſie bereits früher einmal vorhanden waren, zugeſagt. Dieſe ſollen dann immer den Mitglie- dern, die ſich nicht ſelbſt mit einem Transport⸗ gefäß verſehen haben, zur Verfügung ſtehen. Der Vorſtand. Hamburg-Eilbeck. „Trianea“, Verein für Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienfreunde. Vereinslokal: H. Libbertz, Eilbeckerweg 157, Ecke Friedrichsbergerſtraße. Verſammlung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends 9 Uhr. Briefadreſſe: E. Kramb, Hammerſtraße Nr. 46 II, 1. Vorſitzender. Gäſte ſtets willkommen. Nach Erledigung des Protokolls und der Ein— gänge wird über den von der „U. V.“ abgehaltenen Vortrag berichtet, von dem geſagt werden kann, daß derſelbe des Intereſſanten ſehr viel bot und der Beſuch dieſer Veranſtaltungen nicht genug empfohlen werden kann. Zur Erörterung ſtand die Frage: „Wie verhalten wir uns zu der in London erfolgten gleichen Beſtimmung für in der Liebhaberei gänzlich verſchiedener Fiſche“ (Haplochilus cameroneusis und Fundulus bivi- tatus, von beiden jetzt je 3 Arten!) Die Ber- ſammlung iſt ſich darüber einig, daß in ſolchen Fällen, um Verwechſelungen zu vermeiden, von denen ganz beſonders die inländiſchen Liebhaber und Händler betroffen werden können, die Bei⸗ legung einer Varietätsbezeichnung, wie ſie z. B. auch ſchon bei den verſchiedenen Platypoecilia- Arten durch Hinzufügung der jeweiligen Farben— bezeichnung beſteht, ſehr zu wünſchen wäre. ©o- dann hielt der als Gaſt anweſende Herr Schwarzer uns einen Vortrag über „Frühjahrsarbeiten des Aquarianers und die Pflege der Waſſerpflanzen.“ Seine Ausführungen, geſtützt auf langjährige Er⸗ fahrungen, fanden bei den Anweſenden das größte Intereſſe, was auch der zum Schluß ge- zeigte Beifall bezeugte. Zum Punkte Sommer⸗ vergnügen wurde die Abhaltung eines ſolchen beſchloſſen und die Herren Pantel und Wellmann beauftragt, nach einem geeigneten Lokal Amſchau zu halten. Hamburg. „Roßmäßler.“ Verſammlung vom 18. Februar 1914. Anweſend 36 Perſonen. Außer den üblichen Zeitſchriften iſt der Kirchnerſche Durchlüfter ein⸗ getroffen. Er wird ausprobiert und wird in der nächſten Verſammlung über das Ergebnis be- richtet werden. Unter den Verſammlungsberichten in den „Bl.“ ſind diejenigen, welche die Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg fortlaufend ver— öffentlicht, beſonders erwähnenswert. Sie ſind nicht nur für den Pfleger von Seewaſſeraquarien unentbehrlich geworden, ſondern bieten auch den anderen Liebhabern intereſſanten Leſeſtoff. In Heft 7 der Blätter wird in einem Artikel über Vereins⸗ Nachrichten die Damböcklampe geſchrieben. Auch Herr Sachs bedient ſich dieſer Lampe und gibt bekannt, daß ſie bei guter Wartung vollauf den Anforderungen betreffs Heizkraft und Geruchloſigkeit genügt. In gleicher Nummer des Blattes wird über Ein⸗ ſchleppung von Malaria durch Mückenlarven be- richtet. Anſeres Willens iſt ein ſolcher Fall bisher nicht bekannt geworden. Auch wir nehmen an, daß mit Chironomus-Larven eine andere Art, wie Anopheles, eingeſchleppt ſein könnte. Aber ähnliche Fälle zu hören, wäre jedenfalls intereſſant und wünſchenswert. — Wückenlarven ſind ein- getroffen und werden verabfolgt. Die Beſtellung von Pflanzen wird aufgegeben und werden die— ſelben vorausſichtlich zur nächſten Verſammlung zur Stelle ſein. Schetler, Schriftführer. München. „Iſis.“ November. In der erſten Sitzung des Monats gedenkt der Vorſitzende kurz der Proklamation des bisherigen Prinzregenten zum König Ludwig III, in der letzten des Todes des Herrn K. K. Schulrates Dr. Egid Schreiber, Verfaſſer der „Herpetologia europaea.“ Als 1875 die erſte Auflage dieſes Werkes erſchien, fand es in den Fachkreiſen all⸗ gemeine Anerkennung. Die im hohen Alter Schreibers erſt 1912 erfolgte Herausgabe der 2. Auflage bildet einen Gedenkſtein für den Ver⸗ blichenen, der in ſeiner Arbeit für uns weiter leben wird. Aufgenommen in die Geſellſchaft wird Herr Hans Sturm hier. Im Einlauf: Zahl⸗ reiche Offerte. Uberſicht der Vorträge, die im Winter 1913/14 im Verein für Naturkunde ſtatt⸗ finden. Charles Hanjen in Faſano wünſcht von der Geſellſchaft größere Exemplare Boiden mit nicht allzu difiziller Konſtitution, wie Boa con- strietor, Python reticulatus und Mo- relia argus. Schreiben des Herrn Rembold. Dieſer ſtellt folgende Schildkröten: Sterno— thaerus derbianus und nigricans, ca- staneus, Cinosternum baurii, odoratum und pensilvanicum Schildkröten pflegenden Mitgliedern, welche geheizte Aquarien beſitzen, zur Verfügung. Schreiben des Kreisverbandes unterfränkiſcher Bienenzüchter betreffend den Pflanzenſchutz. Schreiben des Verbandsvorſitzenden Herrn Auguſt Gruber betreffend die Aberlaſſung einſchlägiger Filme. Die Verlagshandlung G. Wenzel und Sohn überſendet 1 Probeepemplar des Taſchenkalenders für Aquarienfreunde 1914, bearbeitet von Chr. Brüning. Herr Willy Heinke, Rittergut Grubnitz ſtiftet für die Bibliothek Dr. Bade, das Süßwaſſeraquarium, 3. Auflage. Es zirkulieren Heft No. 10 Zeitſchrift der Deutſchen mikrologiſchen Geſellſchaft „Die Kleinwelt“ und No. 11 der „Blätter für Naturſchutz“. Der Vor⸗ ſitzende beſpricht kurz das Werk „Süßwaſſer⸗ fiſche“ von Dr. E. Walter. Der vorzüglich geſchriebene Text bringt alles Wiſſenswerte und Notwendige, was ſich auf ſo beſchränkten Raum bringen läßt, und berückſichtigt faſt durchweg die neuere Literatur und auch unſere Zeitſchriften. Der Bilderſchmuck iſt zum Teil vorzüglich, zum Teil gut und brauchbar. Hier werden wir auch mit Harders Arbeit, der wir bei den Reptilien und Amphibien ſchärfſte Kritik widerfahren laſſen mußten, in der Hauptſache wieder ausgeſöhnt. Der Fiſch hat eben weniger Geſicht und Stellung. Tafeln wie Zingel und Streber, Hundsfiſch, Srund- ling, Ellritze und Schneider von Heubach zählen Vereins⸗Nachrichten zu den beiten, was wir auf dieſem Gebiete ge- ſehen haben, aber auch manche Tafel Harders gibt uns den Fiſch in guter Auffaſſung wieder. Am wenigſten will uns der Hecht und der Stein⸗ beißer gefallen. Der Farbenton des letzteren iſt doch ein weſentlich anderer. Dr. Walters Buch „Anſere Süßwaſſerfiſche“ iſt für den Intereſſenten einheimiſcher Fiſche bei dem für ſeine Ausſtattung geradezu lächerlichen Preis einfach unentbehrlich. In No. 44 der „Blätter“ berichtet Auguſte Berg recht anziehend über Varanus varius. Die Ge⸗ nannte hebt hervor, daß der Varan befähigt iſt, mit verblüffend ſchnellem Ruck zum ſcharfen Schlage auszuholen, und daß ein ſolcher Peitſchen⸗ hieb für den Empfänger ſehr empfindlich ſein muß. Herr Lankes beſichtigte einmal bei Herrn Scherer einen prachtvollen Varanus niloticus. And um das ſchöne Tier genauer ſehen zu können, brachte der Beobachter ſein Geſicht dem Varanus wohl etwas zu nahe. Ohne ſeine Stellung zu ändern, holte dieſer ganz unvermuteter Weiſe zum Hiebe aus und traf Herrn Lankes jo ſchmerz⸗ haft um die Augen, daß dieſer künftig bei jeder Varanus-Geſichtigung eine Reſpektsentfernung einhielt, die der Schwanzlänge des Tieres ziemlich entſprach. Bei unſerem Herrn Labonts ſickerte das Waſſer aus ſeinem Aquarium infolge Ver⸗ ſagens des Durchlüfters durch den Plafond in die untere Wohnung. Der geltend gemachte Schaden wurde durch die Verſicherung der „Blätter“ ſofort in entgegenkommen— der Weiſe gedeckt. Herr Schinabek kommt auf einem Aufſatz über „Aſſelzucht“ in No. 48 der „Gefiederten Welt“ zu ſprechen. Berichterſtatter hat bei dieſen Tieren eine gute Nachzucht erzielt, was nach ſeiner Anſchauung beſonders für Kröten neben Mehlkäferlarven im Winter ſich als vor— teilhaft erweiſen könnte. Im allgemeinen werden Aſſeln (Keller- und Maueraſſeln) von den Terra⸗ rientieren nicht gerne genommen, eine Tatſache auf die auch Dr. Kammerer in ſeinem recht brauch— baren Buche „Das Terrarium und Inſektarium“ hingewieſen hat. Dr. Kammerer wollte die Aſſeln mehr als Reinigungswerkzeuge für die Terrarien gelten laſſen. Immerhin bleibt in dieſer Sache auch noch gar manches zu erproben und ergründen. Herr Lankes teilt mit, daß er am 24. in einer verhältnismäßig kleinen Holzſchachtel eine ſehr kräftige Leptophis sp. aus dem Weſten Argentiniens erhielt. Das Tier, das mitten in der Häutung ſtand, ſei verhältnismäßig lebhaft und ſehe gut genährt und munter aus. Demon⸗ ſtriert wird durch Herrn Major Roth Lacerta mossoriensis aus der Herzegowina, durch Herrn Dr. Steinheil Sala mandra maculos a, und zwar 2 trächtige Weibchen aus Bayern und Holzminden. Das erſtere Exemplar iſt vor⸗ herrſchend ſchwarz mit kleinen gelben Flecken, während das andere Weibchen nahezu am ganzen Körper gelbe Färbung aufweiſt. Weiter demon⸗ ſtriert der Genannte Coronella austriaca vom Monte Roen (ſüdlich von Meran) erbeutet durch Herrn Kunſtmaler Soffel, dem Herausgeber der „Tierbilder.“ Herr Profeſſor Müller demonſtriert ein ſchönes Exemplar von Coluber situla situla - (Coluber leopardinus, quadrilineata, die geſtreifte Form der Leoparden-Natter), Herr Lankes endlich Pythonodipsas carinata, eine jeltene Südweſt⸗ afrikanerin, die leider bisher jegliche Nahrungs- aufnahme verweigerte. K. Lankes. 205 Wien. „Lotus“, Verein für Aquarien- und Ter⸗ rarienkund, gegr. 1896. Vierteljahrsbericht Oktober⸗-Dezember 1913. In der Verſammlung am 3. Oktober befand ſich unter anderem ein Brief des Herrn Roßmäßler⸗ Leipzig und wird beſchloſſen, einen größeren Be⸗ trag hiefür zu bewilligen, der teils durch freiwillige Zeichnung, teils durch Ergänzung aus der Ve⸗ reinskaſſe aufgebracht werden ſoll. Der Vorſitzende berichtet über den Beſuch des Familienabends mit Fiſcheſſen des Hietzinger Aquarien- und Ter⸗ rarienvereins „Stichling“, während Herr Menz ſeine Erlebniſſe auf ſeiner diesjährigen Reiſe nach Trieſt und beim Beſuch der zoologiſchen Station daſelbſt zum Beſten gibt. Mit Aufmerk⸗ ſamkeit verfolgten wir die Erzählungen über den Fang von Seetieren u. ſ. w. mit Schleppnetzen an Bord der „Najade“, weiter den Fang von Gori- anthen in einem ſeichten Tümpel (verlaſſene Saline) und viele Einzelheiten, die für manchen von uns Neues zu hören waren. Zur Verloſung gelangten Prachtbarben, Schwertträger, Guppy und chaperi. Am 4. Oktober waren einige Herren bei der Hochzeit unſeres eifrigen und bewährten Zahl- meiſters, Herr Poyer mit Fräulein Poldi Künzl erſchienen, das neuvermählte Paar zu beglüd- wünſchen. — In der Verſammlung am 17. Oktober berichtete der Vorſitzende über den Stand der öſterreichiſchen Verbandsfrage, wobei ſich eine kleine Diskuſſion über die eventuelle Auf- nahme von nicht deutſchen Vereinen entſpinnt; beſchloſſen wird: Der „Lotus“ ermächtigt ſeinen Vorſitzenden in der nächſten Verbandsberatungs— ſitzung bekanntzugeben, daß der „Lotus“ im Prinzipe für die Schaffung eines öſter⸗ reichiſchen Verbandes iſt, verlangt jedoch, daß die Verhandlungsſprache des Ber- bandes unbedingt die deutſche iſt. — Anter Liebhaberei berichtet Herr Schwarz über ſeine Verſuche mit Limnaea stagnalis als Po- lypenvertilgerin, die zu keinem befriedigenden Reſultat führten, Herr Greiner über die Tätigkeit von Osphromenus trichopterus als Polypen⸗ freſſer, im Anſchluß hieran erklärt Herr Gaiſch Bau und Funktion der Neſſelorgane unſerer Hydra. Zur Verloſung liefen an Spenden ein: 4 Stück Haplochromis strigigena, 2 Paar Danio rerio, 1 Paar Fundulus gularis blau und 1 Froſch. Herzlichen Dank! Einen guten Beſuch (34 Perſonen) hatte die Verſammlung am 7. November, wo wir als Gäſte die Herren Fiala und Lhotak vom „Stichling“ und die Herren Direktor Hartmann und Redakteur Kobliſchek von der „Zoologiſchen Geſellſchaft“ be⸗ grüßen konnten. Als neue Mitglieder wurden die Herren: Leopold Raffeiner, Joſef Raffeiner und Franz Schinzel herzlich willkommen geheißen. Die von der Firma Marifs- Berlin beſtellten pneumatiſchen Thermometerhalter waren einge— troffen und wurden abgegeben. Sie ſtellten eine ſehr praktiſche Bereicherung unſerer Aquarien⸗ behelfe dar und eignen ſich auch für Terrarien vorzüglich. Leider ſind ſie nicht wie das Muſter aus rotem Kautſchuck verfertigt, ſondern aus ſchwarzem, der infolge der geringeren Güte nicht ein ſo ſicheres Haften an der Glaswand garantiert. Sodann beginnt der Vorſitzende mit jeinem angekündigten Lichtbildervortrag: „Anjere Haplochilus-Arten, ihre Pflege und Zucht“ Dieſer Vortrag war als Muſter für die Zuſammenſtellung ähnlicher Vorträge gedacht. 206 Alle bisher in unſerer Fachliteratur erſchienenen Abbildungen über Haplochilus waren zuſammengeſtellt und Dank der episko⸗ piſchen Einrichtung unſeres Lichtbilder⸗ apparates wurden dieſelben auf die Leinwand geworfen; wenn auch die Einrichtung für epis⸗ kopiſche Projektion eine größere Anſchaffungs⸗ ſumme erfordert (Mehrbetrag des Apparates 500 Kronen), ſo ſind doch die Vorteile, die dieſe Projektion bietet, ſehr große, ja vielleicht für un⸗ ſere Zwecke in den Vereinen iſt die diaskopiſche nur in Verbindung mit der episkopiſchen Pro— jektion wirklich brauchbar, weil nur dieſe geſtattet, die zahlreichen, oft tadelloſen Abbildungen in unſeren Zeitſchriften einem größeren Auditorium ohne weiteres vorzuführen. And wie lehrreich es iſt, ein und denſelben Fiſch in verſchiedenen Bildern vorzuführen, bewies die Aufmerkſamkeit, mit der dieſer Vortrag aufgenommen wurde; ſo wurde H. Chaperi in 7, rubrostigma (lineatus) in 8 und panchax in 16 Bildern vorgeführt. Während des verbindenden Teftes wurde bei Angabe der Heimatsorte der einzelnen Arten jedesmal eine Landkarte in den Apparat ein- geſchoben und der Fundort an der Leinwand bezeichnet, ſodaß auch auf das beſſere Verſtändnis in geographiſcher Hinſicht hingearbeitet wurde. Nach dem Vortrag wurden faſt alle Arten lebend in Paaren vorgezeigt, was uns durch das Ent⸗ gegenkommen der hieſigen Firmen Findeis und Paneſch möglich war, denen wir an dieſer Stelle nochmals beſtens danken. Bei der großen Fülle des Stoffes mußte der Vortrag auf 2 Abende geteilt werden und folgte der 2. Teil in der Ver⸗ ſammlung am 21. November. Zur Verloſung gelangten an beiden Abenden 2 Paare H. Cha- peri, 1 Paar sexfasciatus, | Paar macrostigma, 2 Paar panchax, 8 Stück Gambusen, 5 Paare Xiphophorus, 2 Paare Platypoecilus maculatus. Als neue Mitglieder wurden die Herren Architekt Iwaniewicz und mag. pharm. Fries aufgenommen und begrüßt. Als Delegierte zu den Verbands⸗ beratungen werden die Herren Schwarz und Thei⸗ ſinger entſendet. Der Vorſitzende berichtet über die Heilung der Mundfäule an einem D a- nio malabaricus-Geibchen durch Bepinſeln mit Kalium hypermang. Das Tier, welches das zerfetzte Maul weit geöffnet hatte, war unfähig, auch nur nach den dargereichten Mückenlarven zu ſchnappen, nach Z maliger Bepinſelung (blaßroſa Löſung) konnte es bereits wieder freſſen und be⸗ fand ſich vollkommen wohl, die wunden Maul⸗ ränder waren tadellos wieder ausgeheilt. — Die Verſammlung am 5. Dezember leitete der 2. Vorſitzende, Herr Wlezek. Wegen ungünſtiger Folge der Feiertage wird beſchloſſen, die dies⸗ jährige Weihnachts- und Sylveſterfeier als Syl⸗ veſternachfeier am 9. Januar 1914 im großen Saale des Hotel Palace abzuhalten, die Leitung des Abendes übernehmen die Herren Eiſer und Architekt Jwaniewicz. Zu der üblichen, großen Verloſung ſtiftet der „Lotus! ein vollkommen be⸗ pflanztes und beſetztes, heizbares Aquarium und ein ebenſolches Terrarium. — Anſer unermüd⸗ licher Menz hielt eine ſehr lehrreiche Plauderei über praktiſche Winke in der Aquarien⸗ und Ter⸗ rarienliebhaberei, über Winterarbeiten und Füt⸗ terung, die manch Intereſſantes zur Sprache brachte. In der Sitzung der Vereinsleitung am 12. De⸗ zember bringt der 1. Vorſitzende einen Brief der Verlagsbuchhandlung J. E. G. Wegner wegen Vereins⸗Nachrichten Mitglied aufgenommen. Streichung eines Abſatzes in unſerem letzten Be⸗ richt zur Verleſung und beantwortet zugleich die eingebrachte diesbezügliche Interpellation. Danach hat Herr Wegner den betreffenden Paſſus über die unfaire Kampfesweiſe der „W.“ gegen die „Bl.“ geſtrichen, um nicht den Streit von Neuem anzufachen und erſucht den „Lotus“ um die nachträgliche Zuſtimmung zu dieſer Streichung. Frau Hilde Scholtes wird als unterſtützendes Anſer einziger, noch lebender Gründer, Herr Albert Keil, wird ein- ſtimmig der nächſten Generalverſammlung als Ehrenmitglied vorgeſchlagen. — Die Beratung der letzten Punkte der Geſchäftsordnung, ſowie kleiner unweſentlicher Anderungen der Satzungen beſchäftigen uns den übrigen Teil des Abends. Im Einlauf der Verſammlung am 19. Dezember befindet ſich das Dankſchreiben der Bürgerſchule in der Grünetorgaſſe für die Aufſtellung eines Schulaquariums auf Vereinskoſten. Das letzte Mahnſchreiben an Herrn Charles Blumenkron langte nach langer Irrfahrt mit dem Vermerk zurück: Adreſſat geſtorben. — Unter Liebhaberei erzählt ſodann der Vorſitzende über die Wider— ſtands fähigkeit eines Scheibenbarſches gegen tiefe Temperaturen. Zu Beginn des vergangenen Sommers hatte er 2 Paare Scheibenbarſche in ſeinem Freilandbaſſin zur Zucht ausgeſetzt, da er bereits im Jahre 1911 mit gutem Erfolg Scheibenbarſche im Freien ge- züchtet hatte. Infolge des ſchlechten Sommers waren die Tiere diesmal nicht zur Zucht geſchritten. Bei dem im Oktober erfolgten Herausnehmen fehlte ein Weibchen und war, obwohl das ganze Baſſin entleert und tagsüber leer geſtanden war, nicht zu finden. Als nun anfangs Dezember das Baſſin ganz entleert und für den Winter verſorgt werden ſollte, hatte ſich bereits 2 mal bei —4’R über Nacht eine ziemliche Eisdecke ge⸗ bildet und zum größten Erſtaunen ſchwamm der | vermißte Scheibenbarſch ganz munter umher. Er wurde herausgefiſcht und in einen Behälter mit demſelben Waſſer gebracht, ſodaß ſich dieſes nur ganz allmählich erwärmte und befindet ſich noch derzeit ganz wohl unter ſeinen anderen Ge— noſſen. — Anſchließend hieran teilte uns auch Oberingenieur von Bucher einen draſtiſchen Fall von der Zählebigkeit eines Blennius mit. Dieſer war unbemerkt aus dem Seewaſſer⸗ behälter geſprungen und faſt bis zur Eintrocknung auf dem Fußboden liegen geblieben. Erſt dadurch bemerkte Herr von Bucher, was geſchehen war, daß ſein kleiner Fofterier mit dem Fiſche ſpielte. In ſein naſſes Element zurückgebracht, erholte ſich der Blennius in kurzer Zeit vollkommen und erfreut ſich heute noch ſeines Lebens. — Da mit dem Aquarit als Innenanſtrich nur die beſte Erfahrung von unſeren Mitgliedern gemacht wurde, werden wieder 20 Doſen davon beſtellt. Mit einem gegenjeitigen, herzlichen Glückauf für das neue Jahr endete die letzte Verſammlung im alten Jahre. Bi Franz Schwarz, 1. Vorſitzender. B. Gerichte. Gera R. „Waſſerroſe.“ Bericht über Sitzung vom 17. Februar. Protokoll wird verleſen und angenommen. Herr Krötzſchmar hat dem Verein das Buch von Dürigen ne Vereins⸗Nachrichten geſchenkt und dankt der Vorſitzende im Namen des Vereins. Aufnahme in die Lehrervereinigung liegt auf, ebenſo unſere neuen Satzungen im Druck, welche den Beifall der Verſammlung finden. Hierauf erteilt der Vorſitzende Herrn Fink das Wort zu ſeinem Vortrag über den Etroplus maculatus. Der Redner verſtand es vorzüglich, über den Cichliden zu ſprechen, und wäre als neue Beobachtung zu verzeichnen, daß dieſer Fiſch auch an eingeſetzten Töpfen, welche ſich in ganz reinem Zuſtande befinden, herumputzt. Dieſes Reinigen wird aber mit einer Schleimbehaftung der Stellen angeſehen, damit die Eier an dieſen Stellen beſſer haften. Der ganze Fiſch iſt, wie faſt kein anderer, ſehr ſchleimig, und neigt der⸗ ſelbe daher ſehr leicht zu Erkrankungen, ganz beſonders ſind den Paraſiten durch den Schleim— bezug Tür und Tor geöffnet. Der Vorſitzende dankt dem Redner für ſeine ſchönen Ausführ⸗ ungen und gibt bekannt, daß Herr Bellhardt in der 2. Verſammlung im März einen Vortrag hält über den Danio und Herr Fleck in der erſten Aprilverſammlung über Wikroſkopiſche Kleinlebe- welt ſpricht. Hld. Bericht über die Sitzung am 3. März. Unter Eingängen liegen Satzungen des Ver— bandes auf, ſowie Prämierungsbeſtimmungen bei Ausſtellungen. Erſtere werden angenommen, letztere durchgeſprochen und als nicht annehmbar verworfen. Zu empfehlen ſei, daß der Verband als ſolcher nur Geſamtleiſtungen zu bewerten habe. Einzelheiten gehen an den Verband ab und er— ſcheinen ſpäter in den Zeitſchriften. Der Sprechſaal in No. 9 der „W.“ wird verleſen und für gut befunden. Eine Sand- und Pflanzenbeſtellung wird aufgegeben. Kiel. „Alva.“ Zu einer Einweihungsfeier des neuen Vereins- lokals hatte die Alva ihre Mitglieder zum Sonn— abend den 28. ds. Mts. nach dem „Coloſſeum“ eingeladen, damit auch unſeren Damen Gelegenheit gegeben werden ſollte, unſer neues Heim kennen zu lernen. Als Herr Mayer das Wort zu ſeiner Begrüßungsanſprache nahm, hatte ſich eine kleine vergnügte Geſellſchaft zuſammengefunden. Die Leitung des Abends lag in den Händen des Herrn Minkley, der den dann folgenden Kommers in allbewährter Weiſe mit Schwung leitete. Herr Schutte trug in den Pauſen einige ernſte und heitere Stücke aus ſeinem luſtigen „Salzer⸗Buch“ meiſterhaft vor und erntete dafür den Dank der Hörer. Zu einem Geigenſolo unjeres 1. Vorſitzenden und einem Geſangsvortrag von Frau Mayer übernahm Herr Pralle jun. die Klavierbegleitung, während ſein Vater uns mit der nötigen Tanz⸗ mufif verſorgte für das zum Schluß folgende Tänzchen. Für die Damen waren noch einige kleine Uberraſchungen vorgeſehen und ſo war der Abend dann leicht und angenehm verlaufen. Alles in allem, war ein kleines Feſt, welches jedem gut gefallen haben wird. Bei paſſender Gelegenheit wird die Sache wiederholt. Wo waren denn ſo einige treue Mitglieder, die ſonſt regel⸗ mäßig an unſeren Veranſtaltungen teilnehmen? Königsberg i. Pr. „Verein der Aquarien- und Terrarienfreunde.“ Die am 2. März abgehaltene Verſammlung war von neun Gäſten beſucht, ein Zeichen dafür, daß das Intereſſe für die Aquarienliebhaberei 207 ſich auch hier zu heben beginnt. Unter „Ver— ſchiedenes“ wurde angeregt, im Laufe dieſes Jahres eine Zierfiſchſchau zu veranſtalten. Bis zur nächſten Verſammlung ſollen vorbereitende Schritte getan werden. Nach Schluß der Sitzung fand Abgabe von Fiſchen und Pflanzen in großer Menge ſtatt. Auch wurden rote Mücken larven verteilt. Nürnberg. „Vereinigte Aquarienvereine.“ Generalverſammlung am 7. Februar 1914. Herr Lößlein eröffnet die Sitzung, als Schrift⸗ führer wird Herr Winter gewählt. Das Protokoll wird ohne Debatte angenommen, worauf Herr Lößlein einen Gründungs- und Tätigkeitsbericht der Vereinigung im letzten Fahr gibt. Den Kaſſenbericht erſtattet der Kaſſier, Herr Pförtſch, die Einnahmen betrugen Mk. 150.—, die Aus⸗ gaben Mk. 32.20, ſo daß ſich ein Kaſſenbeſtand von Mk. 107.80 ergibt. Herr Haffner bittet im Namen der Reviſoren um Decharge des Kaſſiers, was auch einſtimmig geſchieht. Von der Aqua- rien und Terrarienabteilung der Naturhiſtoriſchen Geſellſchaft wurden die Herren Haffner, Kellner und Schmeißer, von der Ludwigia die Herren Liegel, Räpple, Waldhauſer, von der Seeroſe die Herren Lutz, Petrich und Pförtſch als Kommiſſions⸗ vertreter gewählt. Zum Vorſitzenden der Kom— miſſion wurde Herr Liegel, als Kaſſier Herr Pförtſch und als Schriftführer Herr Haffner ge— wählt. Herr Lößlein ſpricht der bisherigen Kom— miſſion für ihre aufopfernde Mitarbeit ſeinen Dank aus und verſpricht, wenn auch nicht als Vorſitzender ſeine Mitarbeit, Herr Liegel hebt die hervorragende Tätigkeit des Herrn Lößlein hervor und erſucht die Anweſenden ſich zum Zeichen des Dankes zu erheben. Zur Demonſtration lag ein Modell des Kirchnerſchen Durchlüfters vor, das aber nicht in Betrieb vorgeführt werden konnte. Prag. „Deutſcher Verein der Aquarienfreunde und Mikrologen.“ Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Pro— feſſor Dr. Babäk und des Herrn Zezula wurde es uns ermöglicht, von dieſen Herren hergeſtellte Diapoſitive von Zierfiſchen unſeren Mit⸗ gliedern vorführen zu können. In überaus freundlicher Weiſe wurde uns für dieſe Veran— ſtaltung von Herrn Profeſſor Dr. Groſſer der Hörſaal des deutſchen anatomiſchen Inſtitutes zur Verfügung geſtellt und leitete Herr Aſſiſtent Dr. Schönbauer die Projizierung der Bilder, von welchen jedes einzelne ein Meiſterwerk darſtellte. Wir fühlen uns allen genannten Herren für die genußvolle und lehrreiche Stunde zu ganz be— ſonderem Danke verpflichtet. Schwerin Verein der Aquarien- und Terrarien⸗ freunde. In der Verſammlung am 3. März wurde eine Sendung neuer Pflanzen, die von Mäder, Sangerhauſen bezogen war, an die Mitglieder unentgeltlich verteilt. Die Pflanzen fanden wegen ihres guten Wuchſes und wegen ihrer Schönheit allgemein Beifall. — Zu bedauern iſt, daß die Verſammlungen oft nicht ſo beſucht ſind, wie es nach der Zahl der Mitglieder ſein könnte, und wie es im Intereſſe des Vereins geboten iſt. — Von der Veranſtaltung einer Aquarienausſtellung ſoll in dieſem Jahre abgeſehen werden. J. A. Johannes Dörwaldt. 208 Wien. Hietzinger Aquarien- und Terrarienverein „Stichling.“ Vereinsabend vom 5. Februar. Herr Laſſnig ſpricht über Einrichtung und Inſtandhaltung des Aquariums. Am Vor⸗ tragstiſch ſteht ein ſchönes Nickelaquarium, das Herr Laſſnig ſelbſt anfertigte und das ſchon als leerſtehend das Entzücken der Anweſenden her— vorruft. Die bekannte Art der Einrichtung des Behälters wird nun vom Vortragenden geſchildert und zugleich praktiſch vorgeführt. Daran ſchließt ſich eine anregungsreiche Debatte, die beſonders den jüngeren Mitgliedern manchen guten Wink liefert. Der Vorſitzende dankt Herrn Laſſnig nicht nur für die Ausführungen, ſondern auch für die Spende des Aquariums, dankt auch Herrn Ingerſt, der die Einglaſung beſorgte. Die Ver— loſung des Aquariums bringt 10 K. ein. Herr Gerſtner beſchreibt das Ausſehen eines ſeiner Kampffiſche, deſſen Floſſen ganz zerzauſt ſind, der aber auch am Körper wundenähnliche Flecke aufweiſe und fragt, ob der Fiſch ſo gebiſſen oder krank ſei. Man nimmt an, daß nach der gege— benen Beſchreibung beides zutreffe, indem der Fiſch von ſeinen Mitbewohnern zuerſt gebiſſen ung arg zerzauſt worden ſei und dieſe Stellen jetzt von den Pilzen beſetzt worden ſeien. Herr Vielguth teilt mit, daß einer ſeiner Stich⸗ linge ein eigentümliches Krankheitsbild lieferte. Dieſem Fiſch ſei der After her ausgetrieben worden. Derſelbe war zuerſt weißlich und färbte ſich dann rot. Bei Umfragen erfuhr unſer Mit- glied, daß ſolches beim Stichling öfters vorkommen ſoll, jedoch auch wieder nach einiger Zeit zurüd- gehe. Sein Stichling war jedoch eingegangen. Herr Ondrejfe gibt bekannt, daß ſein Gambusen die Trächtigkeitsflecken, die doch ſonſt als charakte- riſtiſches Merkmal beim After auftreten, jedesmal bei den Kiemen zeige. Eine nähere Erklärung dieſer Erſcheinung konnte nicht gegeben werden. Herr Bayer hatte zur Verloſung ein Paar Ha- plochromis strigigena geſpendet und Herr Fiala gibt einige Erklärungen zur Pflege und Zucht dieſes Fiſches. Ausſchußſitzung vom 13. Februar. Im Einlaufe befindet ſich eine Zuſchriſt der K. K. Gartenbaugeſellſchaft, welche eine Sektion für Aquarien- und Terrarienkunde geſchaffen hat und unſeren Verein zur Mitarbeit einladet. Es wird beſchloſſen, der Einladung Folge zu leiſten und zur Vertretung des „Stichlings“ werden die Herren Fiala, Laſſnig und Globerger beſtimmt. Dem Ankaufe eines uns angebotenen Hektogra— phenapparates wird zugeſtimmt. Herr Fiala be⸗ antragt, es möge ein Herr erwählt werden, der in den Vereinsabenden regelmäßig einen Lite⸗ raturbericht zu erſtatten hätte. Dem Antrag wird Folge gegeben und Herr Beran findet ſich bereit dieſes Amt zu übernehmen. Für die Bibliothek werden mehrere Bücher angeſchafft. Als neue Mitglieder wurden aufgenommen: Herren Rudolf Kobliſchek; Ignaz Schober; Franz Siebenhütter. Im weiteren wurde beſchloſſen, unſere Ausſchuß⸗ ſitzungen im nächſten Vierteljahr bei Herrn Reſtau⸗ rateur Pfarrhofer XIII, Linzerßraße 36 abzuhalten. Vereinsabend am 19. Februar. Anweſend 26 Herren. Im Einlaufe befindet ſich eine Verſtändigung der K. K. Gartenbauge⸗ Bereins- Nachrichten geſellſchaft zur nächſten Sektionsſitzung. Sänger⸗ bund „Graphia“ ladet zu einer Unterhaltung ein. Ein Herr Erhart bietet ſeine Aquarien zum An⸗ kauf. Dem Bericht des Vorſtandes iſt in Folge mehrerer, an die Vereinsleitung ergangener An⸗ fragen zu entnehmen, daß die „Blätter“ in nach⸗ benannten Lokalen aufliegen und den Mitgliedern zur Verfügung ſtehen: Café Frenzl XIII, Hüttel- dorferſtraße 73; Café Zeidler, XIII. Linzerſtr, 52; Café Fick, XIII. Linzerſtraße 78; Reſtauration Ribiſch, XIII. Hütteldorferſtraße 122; Reſtauration Pfarrhofer, XIII. Linzerſtraße 36; Reſtauration Noß, XIII. Breitenſeerſtr. 18; Reſtauration Schnitz⸗ ler, XIII. Reindlgaſſe 11; Reſtauration Steffel, XIII. Gurkgaſſe 55. Hierauf erſtattet Herr Beran den Literaturbericht und führt vor Verleſung der Abhandlung „Sind die Fiſche farbenblind“, aus dem Kosmos, Heft 2, folgendes aus: „Es iſt ſchon lange bekannt, daß viele Fiſche die Fähigkeit be⸗ ſitzen, ihre Farbe zu wechſeln und daß dieſe Fähig⸗ keit auf Geſtaltsveränderung der ſchwarzen Pig⸗ mentzellen und farbigen Chromatophoren in der Haut zurückzuführen iſt. Pigment heißt Farbſtoff, beſonders der dunkelbraune bis ſchwarze Farb⸗ ſtoff in den Tierzellen. Ehromatophoren heißen die farbſtoffhaltigen Zellen mancher Kopffüßler, mancher Fiſche, Krebſe, Chamäleons und erzeugen durch Ausdehnung und Zuſammenziehung den Farbenwechſel der Tiere, der dieſe mit der Farbe der Umgebung in Einklang bringt.“ Aus den „Bl.“ bringt Herr Beran den Artikel über die Damböcklampe, aus dem er die, dieſe Lampe be- ſonders gut qualifizierenden Daten hervorhebt. Auch wird über Antrag des Berichterſtatters be— ſchloſſen, eine ſolche Lampe anzukaufen, ſie durch die Mitglieder erproben zu laſſen und aus dieſen Beobachtungen dann ein einheitliches Reſultat zu ziehen. Herr Beran mußte infolge Schlecht⸗ werdens des Waſſers in ſeinem Aquarium aus- leeren und bemerkte nach neuerlicher Füllung des⸗ ſelben mit kaltem Waſſer, daß noch mehrere Helleri-Jungfiſche im Behälter zurückgeblieben waren. Er ließ ſie darinnen und ſie befinden ſich bis heute ganz wohlauf, ohne von der doch ge— ringen Temperatur den geringſten Schaden zu nehmen. Herr Laſſnig berichtet über einen ähn⸗ lichen Fall mit Helleri. Herr Siebenſchnitter hatte ſeine Helleri überhaupt nur bei einer Tem⸗ peratur von 6° C gehalten und ſollen ſich dieſe immer guter Geſundheit erfreut haben, bis er ſie einem Freunde übergab, der dieſe Fiſche heizte und bei dem ſie, da einmal dieſe Heizung über Nacht verſagte, daraufhin ſämtlich eingingen. Herr Gerſtner berichtet, daß ſeine Helleri-Weib⸗ chen von einem Brevis- Männchen befruchtet wor- den ſind, welcher Fall eine anregungsreiche und lebhafte Debatte über die Kreuzungsmöglichkeit unter den Lebendgebärenden zur Folge hatte. Für den 1. März wurde eine Landpartie in die Umgebung der Lobau in Ausſicht genommen. Zur Verloſung gelangen: 1 Paar Platipoecilus rubra (Vereinsfiſche), 25 Stück Danio rerio, ge- ſpendet von Herrn Laſſnig, 2 Paar Platipoecilus pulchra, geſpendet nebſt 2 Paketen Pflanzen von Herrn Beran. R. F. NB. Im Bericht unſerer Sitzung in „Bl.“ Nr. 9 iſt ein Druckfehler unterlaufen und ſoll es bei der Debatte über die Helleri heißen 13° ftatt 2 0 Fiala. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Ötuttgart. | Ausführung kompletter Durchlüftungs- und F „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und. Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Heizungsanlagen lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- Aquarien-Hilfsartikel. Prospekte mit Preisliste Kostenlos zur Verfügung. 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Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands und Sſterreich⸗Angarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. Anzeigen: Für die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗ Ermäßigungen nach Vereinbarung. Inhalt dieſes Heftes: E. Kramp: Fundulus Guentheri Pfeffer und feine Zucht im Aquarium. (Mit 2 Abbildungen) @ Arthur Rachow: Aber Fundulus Guentheri Pfeffer @ Rich. Bock: Die Flugbarbe. (Mit 1 Abbildung) Wilhelm Schreitmüller: Discoglossus pictus Orth. (Der Scheiben⸗ züngler) und ſeine Haltung im Aquarium. (Mit 2 5255 bildungen) Fragen und Antworten: Schmarotzer an Schnecken. Piscia 5 otes L. (Mit 1 Abbildung). — Vereinsnachrichten Auf dem Amſchlag: Tagesordnungen. — Auskunftsſtellen (Nachtrag). Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. „ıiRITON” Verein für Aquarien- und Terrarienkunde (Eingetragener zu Ber lin Verein) S Generalverjammlung am Freitag den 27. März 1914, abends pünktl. 9 Ahr, in Carl Haverlands Feſtſälen, C., Neue §riebrichſtr. 3) Fagesordnung: 1. Verleſung und Genehmigung des Protokolls der letzten ordentlichen Sitzung. . Aufnahmen, Anmeldungen, Abmeldungen, Woh⸗ nungsveränderungen. Jahresbericht, erſtattet vom erſten Vorſitzenden. Kaſſenbericht, erſtattet vom Kaſſenführer. Gericht über Bibliothek, Sammlung und Atenfilien, erſtattet von den betreffenden Vorſtandsmitgliedern. Bericht der Kaſſenreviſoren und Entlaſtung des Kaſſenführers. . Sntlaftung des Geſamtvorſtandes. . Wahl des Borftandes und der Kaſſenreviſoren. . Antrag d. Vorſt.: Ermäßigung der Einſchreibgebühr. Stimmberechtigt und wählbar ſind laut Satzung nur ordentliche Mitglieder, jedoch iſt den außerordent⸗ lichen Mitgliedern Anweſenheit geſtattet. Gäſte haben zur Generalverſammlung keinen Zutritt. Der Vorftand: E. Herold, erſter Vorſitz., Berlin O. 34, Kopernikusſtr. 18. Paul Deſſau, Schriftf., Berlin-Lichterfelde, Ringſtr. 17. 0 —=I S N DD „0,00.1, 00 —— Größtes ömport⸗Geſchüft, ausländ. Aquar.-u. Ferrarientiere ., 0 % e, 000,1, pie Mllcken⸗Larbe à Schacht. 50, 70, 90, 110 Pfg. franko. Verſende nur ganz friſch ge⸗ fangene, Viele Anerkennungen! Th. Liebig, dresden f ſtr. 19. Antiliserassionm! Bestes Heilmittel für parasiten- don Carl Siggelkow Hamburg-Eimsbüttel, Rombergftr.10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. SS Derr gut haltbare Larven. Hquarien- und Terrarien- Liferafur! 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Jeh bitte, recht reich- lieh davon Gebrauch zu machen. Der Vorftand. Enchytraeen mit Brut zur Zuchtanlage liefert | "so Liter für M. 2.50, /10 L. M. 1.30. Vorher. Einſendung des Betrags Franko⸗Lieferung. Genaue An⸗ weiſung liegt jeder Sendung bei. B. Lieckfeldts Enchytraeen-Zücht. Hamburg 22, Aferſtraße 25. A Mumm 1. Kiotzsche-Dr M f Kunst- Nil. Franik, Schlosserei deve Gutenbergſtraße 9 fert. nach langer Erfahrung billigſt ſchmiedeiſerne Aquarien⸗ Geſtelle ſowie Tiſche Preisliſte gratis und franko! und Terrarien. 01 Ilten Kultur⸗Schalen, Niſthöhlen ꝛc. liefert billigſt C. A. Dietrich, Hofl., Clingen 75 in Thüringen. — Katalog gratis. Laubwürmer, ganz friſche, 12 Scheck. 3 Mk. Weiße Teich⸗ roſen, ganz friſche Triebe, Otzd. 1,50 Mk., Händler extr. Preiſe. Bei Voreinſendung portofrei. E. Gaſt, Fürth l. B. Baldſtraße 5. für Aquarien Bleilter . IN für Aguarien- und 55 TCTerraripnkunde N Dereinig mit Neltur und Haus f My Ar. 12 24. März 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt find. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. Fundulus Guentheri Pfeffer und ſeine Zucht im Aquarium. Von E. Kramp („Trianea“ Hamburg-Eilbed). Mit 2 Originalaufnahmen von C. Conn. Eine große Anzahl der bekannteſten Aquarien⸗Fiſche find aus dem ſchwarzen Erdteil unſerer Liebhaberei zugeführt wor— den, die meiſt von der Weſtküſte Afrikas zu uns Eingang gefunden haben. Um ſo ſchwieriger geſtaltetete ſich jedoch der Import von der „Oſtküſte“ Afrikas, was nach Ausſage verſchiedener Fänger darauf zurückzuführen iſt, daß die Lan⸗ dungsverhält⸗ niſſe in Oſtafrika und der Trans⸗ port von dort nach Europa vielfach mit großen Schwie⸗ rigkeiten ver⸗ knüpft ſind. Ein weiterer Faktor, der hinzutritt, iſt, daß die Gewäſſer, welche die für ee 3 uns in Frage kommenden Fiſche enthalten, ziemlich weit von der Küſte entfernt liegen, da Oſtafrika verhältnismäßig arm iſt an größeren Flußläufen. Eine große Seltenheit war es, wenn wirklich einmal „Importe“ von der „Oſt— füfte“ lebend zu uns gelangten. Ganz anders liegen die Verhältniſſe an der „Weſtküſte“, wo ſehr viele Gewäſſer ſehr nahe der Küſte ſich befinden. Ich nenne nur den „Congo“, den „Niger“, mit ihren vielen kleinen Nebenläufen. Aus dieſen > ul Abb. 1 Rune Guentheri. Originalaufnahme von C. Conn⸗Hamburg. Stromgebieten ſind uns die meiſten be— kannten „Afrikaner“ zugängig gemacht worden. Hier werden die Fiſche ſchon vielfach von den Eingeborenen, denen es bekannt iſt, daß ſie Abnehmer bei den Seeleuten der Hamburger Dampfer finden, an Bord der Schiffe gebracht und verhandelt. Erſtaunt war ich daher, als mir eines Tages der Ham⸗ burger Impor— teur, Herr Karl Siggelkow, die Mitteilung machte, daß er einen „prächti⸗ gen“ Fundulus von der „Oſt⸗ küſte“ Afrikas erhalten hätte. Die Bezeichnung „prächtig! nahm ich mit einer ge— wiſſen Reſerve auf, zumal die bisherigen Im⸗ porte von der Oſtküſte dieſes Prädikat nicht für ſich in Anſpruch nehmen konnten. Als ich die Fiſche zu Geſicht bekam, mußte ich zu— geben, daß Herr Siggelkow nicht zuviel gejagt hatte, denn, in der Sat, die Fiſche waren „ſchön“. Von dem ganzen Fang, der zirka 50 Stück betragen hatte, waren leider nur 7 Stück lebend in Hamburg angekommen und obgleich 2 Männchen in ſchönſter Farbenpracht prangten, machten die Fiſche 1 u 5 6 N 1 u 210 E. Kramp: Fundulus Guentheri Pfeffer und feine Zucht im Aquarium doch den Eindruck, daß fie nicht ganz ge— ſund waren und ſehr unter den Strapazen der langen Reiſe gelitten hatten. Ich nahm 4 Exemplare davon mit nach Hauſe, während 3 Exemplare in die Hände des Herrn Joh. Paul Arnold übergingen. Meine „Neuen“ brachte ich in einem Aqua⸗ rium von 18 & 22 * 24cm unter, deſſen Bepflanzung aus Myriophyllum und Lud- wigia beſtand. Temperatur 24°C. Alm lie erſt einmal wieder zu Kräften zu bringen, gab ich alle möglichen Futtertiere, wie Daphnien, Mückenlarven, Enchytraen, doch leider wurde nichts angerührt. Obgleich ich kräftig durchlüftete, hingen meine Fun- dulus, ſtets nach Luft ſchnappend, an der Oberfläche. Es dauerte auch nicht lange, da waren bereits 2 in ein beſſeres Jenſeits hinüber gegangen. Ich hatte ſchon alle Hoffnung aufgegeben, die übrigen 2 Exem— plare am Leben zu erhalten, als mir ein Gedanke kam, der mir ſchon manchen meiner Pfleglinge vom Tode errettet hatte. Ein Bad von übermanganſaurem Kali, 3 Korn auf Liter Waſſer, war ſchnell bereitet. Hierin beließ ich meine Rekon— valeszenten etwa 20 Minuten, um gleich darauf ein ſchwaches Bad einer Kochſalz— Löſung von 10 Minuten Dauer folgen zu laſſen. Hierauf überführte ich ſie in ihr altes Heim. Die Behandlung ſchien ihnen ſehr gut bekommen zu ſein, denn bald darauf ſah ich, daß die Fiſche eine ſchleim— artige Maſſe ausſpien, woraus ich an— nehmen möchte, daß meine Fundulus an einer Krankheit der Mundhöhle oder des Schlundes zu leiden hatten. Am nächſten Morgen verſuchte ich es wieder mit der Fütterung und ſiehe da, jetzt hatten die Fiſche einen Appetit, daß ich immer mehr Futtertiere heranſchaffen mußte. Von Tag zu Tag erholten ſich nun meine „Neuen“ und hatte ich auch noch das Glück, daß dieſe zwei ſich als Pärchen entpuppten, was vorher bei der ſchlechten Beſchaffen— heit der Tiere nicht zu konſtatieren war. Das in meinem Beſitz befindliche Pär— chen ſcheint ausgewachſen zu ſein und beträgt die Größe des Männchens 9 cm, des Weibchens 7 cm. Die Farbenbeſchrei— bung iſt kurz folgende: Die Grundfarbe des Männchens iſt blaugrün, Bauchpartie gelbgrün. Die ziemlich großen Schuppen ſind mehr oder weniger mit einem breiten, herrlichen, karminroten Saum verſehen, Kopfſeiten mit karminroten Flecken. Vorder⸗ und Bauchfloſſen gelbgrün mit weißblauem Saum. Kücken⸗ und Afterfloſſe ebenfalls gelbgrün mit rotbraunen Tüpfelchen und dunkelbraunen auslaufenden Floſſenſtrah⸗ len, Schwanzfloſſe bordeauxrot mit dunkel⸗ blauem Rand. Die Färbung des Weib— chens iſt einfach graubraun, Bauchpartie weißgelb, Floſſen farblos. Nachdem nun meine Fundulus bei guter Pflege von ihrer Krankheit vollſtändig geneſen waren und ſich gut erholt hatten, machten dieſelben Anſtalten, für die Hort- pflanzung ihrer Art beſorgt zu ſein. Die Liebesſpiele finden in derſelben Weiſe ſtatt, wie bei den weſtafrikaniſchen Fun- dulus, als da ſind Fundulus gularis Bar. blau und Bar. gelb. Das Weibchen wird vom Männchen ſolange getrieben, bis eine paſſende Stelle zur Laichabgabe gefunden iſt. Dann legt ſich das Männchen an die Seite des Weibchens, die hohe Rücken— floſſe des Männchens umſchlingt das Weibchen, welches nun auf den Boden gedrückt wird, jo daß unter zitternden Be— wegungen die Laichabgabe in den Sand erfolgen kann. Die bevorzugten Stellen dafür ſind die Ecken des Aquariums an den Seiten einiger hineingelegter Steine, überhaupt dort, wo die Fiſche einen Halt bei der Laichabgabe finden. Die Laich— körner ſind je nach Alter des Pärchens gelb oder glashell und haben die Größe eines Stecknadelkopfes, alſo derartig klein, daß man kaum glauben möchte, daß die— ſelben von einem „Fundulus“ abgeſetzt wurden. Vermittelſt einer Glasröhre konnte ich jeden Tag etwa 30 - 50 Laichkörner aus dem Sand, der möglichſt feinkörnig ſein ſoll, hervorholen, die nun in ein be— ſonderes Becken gleicher Temperatur (24 bis 26° C) überführt wurden. Gute Durch- lüftung fördert nun die Entwicklung des Laiches und nach 28 Tagen bemerkte ich die erſten Fungen. Dieſe ſind der Größe des Laiches entſprechend ſehr klein, etwa 2 mm. In der Art junger Danios lagen ſie auf den Blättern der Ludwigia oder hingen an den Scheiben. Es kam mir vor, als wenn ihnen der Waſſerſtand, der etwa 15 cm betrug, zu hoch war, denn die Schwimmbewegungen waren unbe— holfen. Ich erniedrigte daher den Waſſer⸗ ſtand auf 10 cm und ſah nun bald die Jungen munter umherſchwimmen. Vor⸗ zugsweiſe halten ſie ſich die erſte Zeit in den oberen Waſſerſchichten auf“, im Gegen— ſatz zu anderen Fundulus-Arten, die gleich Reichlich Riccia ift dabei von gutem Nutzen. * — Arthur Rachow: Aber Fundulus Guentheri Pfeffer den Grund aufſuchen. Mit der Zeit zählte ich etwa 40 Jungfiſche, für die ich nun für die nötige Infuſorien-Nahrung Sorge tragen mußte. Im Sommer läßt ſich ſolche leicht beſchaffen, indes der Monat Novem- ber, in welche Zeit die Geburt der Jungen fiel, darin Schwierigkeiten macht. Die kleine Schar verringerte ſich denn auch von Tag zu Tag und bei den wenigen, die nach⸗ blieben, dauerte es 3 Wochen, bis ich kleinſte, ausgeſiebte Cyclops verabreichen konnte. Erſt nachdem ſie kleine Enchyträen zu ſich nehmen konnten, die übrigens gern genommen wurden, wuchſen ſie ſchnell heran. — Im Alter von 8 Wochen kann man bereits die Geſchlechter erkennen und etwa 14 Tage ſpäter, wo ſie eine Größe von Abb. 2 Fundulus Guentheri. O OD 211 zirka 3 cm erreicht haben, kann man ſehen, wie auch ſie ſchon dem Fortpflanzungs⸗ geſchäft obliegen. Von dieſer Zucht ge⸗ lang es mir nur 11 Jungfiſche groß zu ziehen, wovon 5 ſich als Männchen und 6 als Weibchen entwickelten. Nicht un⸗ erwähnt will ich laſſen, daß ich meine Fundulus Guentheri in reinem Süßwaſſer gehalten habe. — Sobald günſtigere Verhält⸗ niſſe ein⸗ treten, hoffe ich, beſſere Reſultate in der Zucht zu erzielen, um dann auch weiteren Kreiſen dieſen herrlichen Zahnkarpfen zugängig machen zu können, zumal eine Wiedereinführung bei den ſchwierigen Verhältniſſen in abſehbarer Zeit wohl kaum zu erwarten iſt. Nachtrag: Inzwiſchen habe ich weitere Zuchtreſultate zu verzeichnen. Der Verf. e 8 N $ or 10 e s er — —6 > Originalaufnahme von C. Conn. Aber Fundulus Guentheri Pfeffer. Von Arthur Rachow. Es ſei mir geſtattet, an die vorhergehen— den intereſſanten Ausführungen des Herrn Kramp einige Bemerkungen über die Nomenklatur ꝛc. des Fundulus Guentheri anzuknüpfen. Wie K. ganz treffend andeutet, iſt Fun- dulus Guentheri die erſte Art ſeiner Sipp⸗ ſchaft, die aus Oſtafrika eingeführt werden konnte; — hoffen wir nun, da der Anfang gemacht iſt, daß bald weitere Importe folgen. Wenn auch die Familie der Zahn— karpfen in Oſtafrika nicht in ſo reichem Maße wie in Weſtafrika vertreten iſt, ſo kennt man doch immerhin 12 oder 13 Spezies (darunter 5 Fundulus-Arten) aus dieſer Region. — Die am längſten be- kannte Art, Fundulus orthonotus!, hat recht viele Ahnlichkeit mit dem erſt 1893 entdeckten Fundulus Guentheri und iſt das die Arſache, daß der bekannte Ichthyo— Von W. C. Peters, 1844; „Aber einige neue Fiſche Amphibien aus Angola und Mozambique“; S. 35 (Cyprinodon orthonotus) beſchrieben. loge A. Guenther, dem ſchon um 1868 Stücke von Fundulus Guentheri vorlagen, eben dieſe Fiſche als zur Art Fundulus orthonotus gehörig identifizierte. Der be⸗ treffende Autor bezeichnete es als merk— würdig, daß die von Zanſibar und aus dem Pangani ſtammenden Exemplare ſämtlich „Männchen“, die von den Sey— chellen dagegen ausnahmslos „Weibchen“ ſind; faktiſch aber ſtellen jene Exemplare nicht Männchen und Weibchen von Fun— dulus orthonotus dar, ſondern ſie reprä- ſentieren zwei, von jener wohl zu unter- ſcheidende Arten, nämlich Fundulus Guen- theri (Ganfibar und Pangani) und Fun- dulus melanospilus (Seychellen). — Der „echte“ Fundulus orthonotus, der übrigens noch einzuführen wäre“, iſt bis jetzt nur von Mozambique bekannt. Profeſſor G. Pfeffer, vom Hamburger 2 Die von J. P. Arnold in „W.“ 1914, Nr. 1, S. 7 unter Vorbehalt als Fundulus orthonotus beſchriebene Fiſchart iſt mit der hier in Rede ſtehenden Fundulus Guentheri identiſch. 212 Muſeum, der den oben dargelegten Irrtum Guenthers aufdeckte, beſchränkte ſich in ſeinen erſten Auslaſſungen darüber auf einige Notizen. Eine ſpäter erſchienene ausführliche Beſchreibung von Fun— dulus Guentheri, der ein ſchon von Guen— ther gebrachtes Bild beigegeben iſt, ſei nachſtehend auszugsweiſe wiedergegeben: D. 15—17, A. 15— 16, V. 5, L. l. 30—32 (+5), L. tr. 9½ - 10. Kopflänge etwas geringer als Körperhöhe und 3½ mal in der Leibeslänge (ohne Schwanzfloſſe) ent— halten. Kopf dick; Anterkiefer etwas vor— ragend; Schnauze ſtumpf, ihre Länge un— gefähr der des Augendiameters und un— gefähr / einer Kopflänge gleich. Rücken⸗ floſſenbeginn genau über dem der After- floſſe und mittwegs zwiſchen Hinterrand (oder Mitte) des Auges und Schwanz— floſſenbaſis liegend. Bei den Männchen iſt die Rücken⸗ und Afterfloſſe etwas ver— längert und die letztgenannte mit kleinen Dornen beſetzt. Die Farbe des lebenden Männchen iſt ein opaliſierendes Grün; jede Schuppe trägt einen breiten, farmin- roten Rand; hinter dem Auge und auf dem Kiemendeckel bilden die Schuppen— ränder etwa 5 ſchräge Linien. Färbung der Floſſen: Rückenfloſſe mit karminroten, ſenkrecht verlaufenden Fleckenreihen; die freie Kante iſt ſchwarz, der äußerſte Saum weiß. Afterfloſſe von ähnlicher Färbung. Schwanzfloſſe rein karminrot, entweder mit ſchwarzem Saum oder mit zwei ſchwarzen Flecken am Rande. — Leider iſt es nicht möglich, die genaue Färbung der Weib— chen anzugeben. Die vorhandenen Stücke der Nr. 6912 des Hamburger Muſeums ſind ziemlich einfarbig grünlichgrau, die Rücken⸗ floſſe ganz ſchwach düſter, die übrigen Floſſen faſt vollkommen farblos. Rich. Bock: Die Flugbarbe Als Fundorte für Fundulus Guentheri finden wir „Zanſibar und der gegenüber— liegende Küſtenſtrich“, „Pangani“ und „Longo-Bai“ angegeben. Auf Zanſibar ſoll der Fundulus Guentheri, außer dem Clarias gariepinus die einzige Süßwaſſer— form ſein und hauptſächlich in „Brunnen- löchern“ gefunden werden. Ich möchte noch bemerken, daß eine wiſſenſchaftliche Beſtimmurg dieſer Art von Herrn G. A. Boulenger, F. R. S. vorgenommen iſt (auf Veranlaſſung der „Anterelbiſchen Vereinigung“). Literatur. Alb. Guenther, 1866; in „Playfaix und Guenther, The Fishes of Zanzibar“, S. 118 (zum Seil), Taf. 18, Fig. 2 — und „Cat. VI“, S. 326 (zum Teil) — Fundu- lus orthonotus. H. E. Sauvage, 1880; „Faune ich- yo, de I Ogeeust © 1,.19,27 (sum Seil) — Fundulus orthonotus. F. Hilgendorf, 1888; „Fiſche aus dem Viktoria-Nyanza“, S. 78 — und 1891; „Aufzählung der von Emin Paſcha und Dr. Stuhlmann geſammelten Fiſche und Krebſe“, S. 19 — Fundulus orthonotus. G. Pfeffer, 1893; Oſtafrikaniſche Fiſche S. 39 — und 1896; in „K. Möbius, Deutſch-Oſtafrika“ III. (4.), S. 47, Fig. 19 — Fundulus Guentheri. b S. Garman, 1895; „The Cyprino- donts“ S. 114 Gum Seil) — Fundulus taeniopygus. G. A. Boulenger, 1905; „List of the Freshwater Fishes of Africa“, S. 51 — Fundulus Guentheri. E. Lönnberg, 1907; in „Wiſſenſch. Ergebniſſe der ſchwediſchen Zool. Exped. nach dem Kilimandjaro ꝛc.“. (S.) S. 7 — Fundulus Guentheri. DS @] Die Flugbarbe. (Nuria danrica Ham. Buch.) Von Rich. Bod-Roftod. Mit einer Originalzeichnung von Johs. Thumm. Als ich vor längerer Zeit Flugbarben erhielt, ſuchte ich in der Liebhaberliteratur vergeblich nach einer genauen Beſchreibung, auch weiterhin erſah ich aus einigen An— fragen, daß bisher ſehr wenig über das ſo überaus anmutige Fiſchchen geſchrieben worden iſt. Ich wandte mich deshalb direkt nach Indien, der Heimat des Fiſches und erhielt durch Vermittlung der U. E. A. vom Muſeum in Calcutta genaue Auskunft, ſowie eine Broſchüre. „Indian- Fisch of Proved Utility as Mosquito Destrojers“ in welcher unter anderen auch eine genaue Beſchreibung der Flugbarbe enthalten iſt. Nuria danrica gleicht auf den erſten Blick unſerem Danio rerio, nur iſt er größer und die bläuliche Färbung des — 2 Rich. Bock: Die Flugbarbe 213 Danio iſt bei der Flugbarbe ein ſchim⸗ Die Heimat der Flugbarbe iſt Indien 44 merndes Silbergrau. Der Rüden it und Burma, wo fie überaus häufig vor⸗ dunkler gefärbt als Flanke und Bauch. kommt. Sie lebt ſowohl in Flüſſen und 3 Ein deutlicher ſchwarzer Streifen geht auf ſchnellfließenden, klaren Bächen, wie auch beiden Seiten vom Auge bis zur Schwanz⸗ in Sümpeln (Tanks) und anderen ſtehenden wurzel. Der Körper iſt länglich. Der Gewäſſern. Nuria danrica iſt ein ganz Fiſch kann eine Länge bis zu 15 cm er- vorzüglicher Aquarienfiſch, der ſich be— reichen, dürfte jedoch im Aquarium nicht ſonders für Geſellſchaftsaquarien eignet. U Nuria danrica (Flugbarbe). Originalzeichnung von Johs. Thumm. über 8 cm lang werden. Die Spitze des Das Aquarium darf jedoch nicht zu klein Kopfes iſt flach, das Maul eng und ſein, da der Fiſch, ein flinker und ge— ſchräg nach oben gerichtet. Die Rücken- wandter Schwimmer, ſtets in Bewegung floſſe liegt hinter der Körpermitte und iſt. Blitzſchnell ſchießt er aus dem wird von zwei knochigen Dornen unter- Pflanzendickicht hervor, bei auffallendem ſtützt. Der erſte dieſer Dornen iſt unge- Sonnenlicht wie flüſſiges Gold aufleuchtend. fähr halb ſo lang als der zweite, auch Er liebt Geſelligkeit und iſt immer zum dementſprechend ſchwächer. Bei ausge- Spielen und Haſchen aufgelegt. Auch be— wachſenen Exemplaren ſind die Bruſtfloſſen züglich der Temperatur ſtellt er beſcheidene ſo lang wie der Kopf, bei Jungtieren Anſprüche. Er verträgt Temperaturen etwas länger. Die Bruſtfloſſen enthalten von 18-30 C bei immer gleicher Munter— 3 13—15 Strahlen, deren erſter einfach iſt, keit. Zudem iſt er Allesfreſſer, der auch während die übrigen verzweigt find. Die gelegentlich den Boden nach Futterreſten Bauchfloſſen ſtehen dicht zuſammen und abſucht. Das Brutgeſchäft iſt ähnlich wie haben je neun Strahlen, hiervon iſt der bei den Danio-Arten, find die Jungfiſche erſte einfach und bedeutend länger als die erſt 2—3 Wochen alt, jo find dieſelben übrigen, ſodaß derſelbe oft über die Mem- ohne viele Mühe groß zu ziehen. Ein bram hinausreicht. Die Afterfloſſe iſt Salzzuſatz im Waſſer iſt nicht nötig, da der dreieckig und hat 8 Strahlen. Die Schwanz- Fiſch in ſeiner Heimat nur im Süßwaſſer lebt. floſſe iſt in zwei gleiche Lappen geteilt Nuria danrica iſt leicht zu verwechſeln und enthält 19 lange Strahlen. Ein mit Rasbora daniconia (Gl. 1912, p. 221), cgharakteriſtiſches Merkmal find die Bart- jedoch fehlen letzterer die Bartfäden. fäden. Ein Paar kurzer Barteln ſteht Nuria hat 18 Schuppenreihen vor der direkt am Maul, ein anderes Paar be- Rückenfloſſe, Rasbora daniconia deren findet ſich in den Mundwinkeln und iſt nur 14. Die Färbung iſt faſt die gleiche. oft ſo lang, daß es über die Wurzel der Des weiteren verſchmäht Rasbora jegliche Bauchfloſſe hinausreicht. Die Schuppen animaliſche Koſt nnd ernährt ſich aus— ſind mäßig groß. n ſchließlich von Vegetabilien. 214 Wilhelm Schreitmüller: Discoglossus pictus Ott h. Discoglossus pictus Offh. (Der Scheibenzüngler) und ſeine Haltung im Aquarium. / Bon Wilhelm Schreitmüller (Ichthyol. Gef. Dresden). Mit 2 Originalaufnahmen nach dem Leben von Aenny Fahr-Darmſtadt. Ein ſehr zählebiger und ausdauernder Froſchlurch, welcher die Gefangenſchaft vorzüglich verträgt, iſt Discoglossus pictus Ott. Er kommt auf Korſika, Sardinien, Sizilien, in Spanien, Portugal, Südfrankreich, Malta, Tunis, Marokko und Algerien vor. Das Tier iſt, wie unſer Waſſerfroſch — den es in ſeiner Heimat teilweiſe erjeßt, — ein Waſſerbewohner und wird ſowohl im Süß- als auch ab und zu im Brackwaſſer gefunden, woſelbſt er ziemlich häufig anzutreffen iſt. Seine Färbung iſt am Kücken gelbbraun bis ockerfarbig, zuweilen auch hellrötlichgrau bis braun oder blaugrau mit dunklen, braunen bis ſchwärzlichen Makeln und Flecken, welche ſehr oft gelbgrau bis grau geſäumt ſind. Ofters be⸗ findet ſich auch zwiſchen dieſen Flecken ein gelb⸗ lichesLängsband, welches vom Kopf über den Rücken hin, bis zum After reicht; ähnlich wie dies bei Rana arvalis Nilss. und Ranaesculenta/. der Fall ift. Sänz- lich einfarbige Tiere, welche mei⸗ ſtens blau- oder grau-braun ge⸗ färbt ſind, kommen ebenfalls vor. Die Anterſeite iſt weiß oder gelblich gefärbt. Seine Länge beträgt 60 bis 80 mm. Die Zehen ſind durch Schwimm- häute verbunden. Die Zunge iſt rund und hinten nicht frei, wie bei vielen anderen Froſchlurchen. Das Weibchen unterſcheidet ſich vom Männchen durch ausgebreitetere Schwimmhäute, dickere Vorderarme und Daumen (Innenfinger). Ich habe dieſen Froſch bereits in mehreren Exemplaren gepflegt und ich habe meine anfängliche Anſicht, daß dieſes Tier eigentlich ziemlich ſtumpfſinnig ſei, da es ſich, im Terrarium Abb. 1 Discoglossus pictus Otti. im Aquarium. Originalaufnahme von Aenny Fahr⸗Darmſtadt. gehalten, die meiſte Zeit des Jahres in der Erde vergraben aufhält (wie Pelobates fuscus), ſpäterhin doch noch zu ſeinen Gunſten geändert. Im Fahre 1907 erhielt ich von einer mir befreundeten Dame 6 Stück dieſer Tiere, welche ſie mir von einer Reiſe nach Sardinien mitgebracht hatte. Ich ſetzte damals die Fröſche in ein gutbepflanztes Terrarium mit großem Waſſergefäß, wo ſich die Tiere ſofort unter Steinen und in der Erde vergruben und faſt nie ſichtbar waren. Nur äußerſt ſelten konnte ich am Abend eins der Tiere außerhalb ſeines Verſteckes beobachten, ſo daß ich nach Verlauf eines Jahres die Sache ſatt hatte und die Scheiben- züngler an Schlangen ver— fütterte. Auch im Waſſernapf traf ich nie ein Tier an. Anſcheinend ſind die Fröſche erſt nach Eintreten völliger Dunkel- heit aus ihren Schlupfwinkeln hervorgekommen und haben ge= freſſen, denn der Mehlwurmnapf war am Morgen ſtets leer, ein Zeichen, daß die Tiere Nahrung angenommenhat— ten. Regenwürmer, Nacktſchnecken, glatte Eulenraupen, Fliegen, Nachtfalter, Spinnen und Aſſeln warf ich direkt in den Behälter, auch dieſe verſchwanden ſpurlos, ohne daß ich je geſehen hatte, wie die Tiere fraßen. Ich bin aus obenerwähnten Gründen ſpäterhin davon abgekommen, den Disco glossus pictus im Terrarium zu halten. 1909 erhielt ich wiederum 3 Exemplare. Dieſe brachte ich in einem dichtbepflanz— ten Aquarium unter, wo ſie bequem auf den obenaufliegenden Schwimmblättern von: Limnocharis Humboldtii, Hydro- 1 Pi Fragen und Antworten 215 bepflanztes Aquarium mit Kork injel, jedoch änderte ich bald den Bodengrund dahin ab, daß ich an Stelle von Erde und Sandbelag nur taubeneigroße Steine verwendete. Zwei hohl— liegende, flache Steine, unter denen ſich die Tiere verkriechen konnten, vervollſtändigten die Einrichtung. Die Pflanzen hatte ich nicht im Boden eingepflanzt, ſondern in länglichen Tonſchalen unterge— bracht, deren Bodengrund ich mit Steinen beſteckt hatte, ſodaß es den Tieren nicht möglich war, lid in der Erde einzuwühlen. Ich habe nun gefunden, daß die Einrichtung des letzten Be— Abb. 2 Originalaufnahme von Aenny Fahr-Darmſtadt. charis morsus ranae, Trianea bogotensis und Sagittaria natans ſitzen konnten; auch hatte ich extra noch eine 19 cm große Korkinſel eingehängt. Der Waſſerſtand betrug zirka 25 —28 cm. In dieſem Becken hielten ſich die Tiere tadellos, fraßen jede, ihnen vorgeworfenen Futtertiere und wurden mit der Zeit ſo zahm, daß ſie mir die ihnen vorgehaltenen Regenwürmer aus der Hand fraßen. — Etwas Unangenehmes hatte die Sache aber doch; — öfters, — namentlich wenn die Tiere erſchreckt wurden, — tauchten ſie auf den Grund des Beckens nieder und wollten ſich hier im Belag vergraben, hierbei wurde natürlich der Bodengrund aufgewühlt und das Waſſer getrübt. Ich habe nun mit zwei weiteren Tieren dieſer Art ſpäterhin noch einen anderen Verſuch gemacht (eines erhielt ich im Herbſt 1912 von einem Freund und ein zweites (g) Anfang Februar 1913 von Herrn Dr. Wolterstorff). — Dieſe beiden Fröſche brachte ich ebenfalls in ein ſehr dicht Discoglossus piclus Offh. unter Waſſer (von unten geſehen). hälters die geeignetſte für Dis- coglossus pictus iſt. Die Tiere zeigen ſchöne Färbung und Kör— perform, ſind gutgenährt, und, was die Haupt— ſache iſt, ſie befinden ſich in dieſem Behälter ſehr wohl. Auf der eingehängten Kork— inſel ſitzt verhältnismäßig ſelten eins der Tiere, lieber halten ſie ſich auf und zwiſchen den Pflanzen auf. Ihre Nahrung beſteht im Aquarium hauptſächlich in Fliegen, Käfern, Regenwürmern, Nachtſchmetter— lingen und anderem Getier. Bei Sonnen— ſchein ſitzen die Fröſche oben auf den Pflanzen und ſtrecken nur ihre Köpfe aus den Waſſer heraus; bei trübem Wetter hingegen meiſtens unter den hohlliegenden Steinen (unter Waſſer) und kommen ſie nur zwecks Atemholens an die Oberfläche. Einen Laut, wie ihn oft andere Froſch— lurche hören laſſen, habe ich bei Disco- glossus pictus nie wahrgenommen. Die anfangs (wie alle Fröſchel) ziem— lich ſcheuen Tiere legen mit der Zeit ihre Wildheit dem Pfleger gegenüber ab und kann man ſich ihnen dann ruhig nähern und ſie berühren, ohne daß ſie einen Fluchtverſuch unternehmen. D ve DO 0 Fragen und Antworten. Schmarotzer an Schnecken. Herrn H. Berkhan, Hameln. Antwort: Die eingeſandten Physa- Arten ſind mit einem ſehr häufigen Schmarotzer, einem Wurm aus den Regenwurmverwandten (Oligo- chaeta) behaftet, der zur Familie der Naididae und zwar zur Gattin Chaetogaster K. Baer ge- hört: Chaetogaster limnaei. Den Fiſchen dürfte er kaum ſchädlich ſein. Näheres finden Sie in Brauers Fauna Heft 13 S. 9ff, in Lampert und den dort verzeichneten großen Monographien von Beddard und Vejdovsky. W. Böttger. Piscia stratiotes L. Frage: a) Wie pflegt man am beſten die Muſchelblume (Pistia stratiotes L.) (ſiehe beifol- gende Aufnahme) im Aquarium? b) Iſt dieſelbe 216 auch für kleinere Behälter geeignet? Dieſe ſchöne Schwimmpflanze, die in allen warmen Teilen der Erde weit verbreitet iſt, findet ſich auch in Agypten, aber nur an einer Stelle, und zwar bei Faraskour in der Nähe von Damiette, wo ſie Profeſſor Schweinfurth vor ein paar Jahren wieder auffand und von wo ich ſie mir auch dieſes Jahr holte. Ihr vereinzeltes Vorkommen o.........0. Fragen und Antworten — Vereinsnachrichten vorteilhaft, das Aquarium mit einer Glasplatte abzudecken. Im Winter iſt die Piſtie hier bei uns im Norden im Zimmer wohl kaum durchzu⸗ bringen. Sie muß möglichſt nahe unter Glas bei 15— 20 C als Sumpfpflanze überwintert werden. Man pflanzt die Piſtie zu dieſem Zweck im Herbſt ein, entzieht ihr allmählig das Waſſer und hält ſie nur ſo feucht, daß ſie nicht gerade vertrocknet. seos0902002000000® Piscia stratiotes L. bier im Nildelta in jo weiter Entfernung von ihrer eigentlichen Heimat, dem ſüdlichen Sudan, iſt äußerſt intereſſant. Man iſt zur Annahme berechtigt, daß ſie durch den Nil heruntergebracht wurde, aber merkwürdig iſt, daß ſie ſich nur an dieſem einen Platz gehalten hat und ſich nicht weiter im Delta verbreitete. Heliopolis bei Kairo. Ad. Andres Antwort: Zu a). Im Sommer wächſt die Muſchelblume Pistia Stratiotes L. oder auch Piſtie bei 22 — 30 C im Zimmeraquarium ſehr gut. Da ſie aber feuchte Luft liebt, ſo iſt es In Agypten dürfte ſich die Piſtie bei hellem Standort und in weichem (am beſten Regenwaſſer) auch als Schwimmpflanze überwintern laſſen. Zu b). Die im Sommer ſehr ſchnell wachſende und ſich bei günſtigen Lebensbedingungen ſehr ſtark vermehrende Muſchelblume läßt ſich auch in kleineren Behältern vorzüglich als Schwimm— pflanze verwenden. In Afrika hat der Anter⸗ zeichnete die Piſtie auch im Kunenegebiet in Süd— angola gefunden. Ihr Verbreitungsbezirk erſtreckt ſich in Afrika aber noch ſüdlicher, da ſie auch ſchon in Natal geſammelt worden iſt. 5 Baum Roſtock. 5 O0 III iin : Vereins⸗Machrichten :: 1111166611114 iii Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Berlin. „Nymphaea alba“, Mikrobiologiſche Unterabteilung. Sitzung vom 11. Fanuar 1914. Herr Dr. H. Behrens hält ſeinen Vortrag: „Das Mikroſkop im Dienſte der Aquarienlieb⸗ haberei“. In der Einleitung beſpricht der Red⸗ ner die Technik des Mikroſkopes, deſſen Wirkungs⸗ weiſe und die empfehlenswerteſten Typen für den Aquarianer, ſowie die Konſervierung des Materials. Zur Konſervierung ſind 3 cbem. Formalin auf ½0 Liter Waſſer empfehlenswert; in dieſer Flüſſigkeit aufbewahrtes Material hält ſich jahrelang. — Die Urſache von Trübungen der Aquarien beruht auf or ganiſcher oder an⸗ organiſcher Trübung. Die grüne Trübung des Waſſers kommt in Aquarien, die relativ arm an organiſchen Subſtanzen und gute Belichtung haben, vor und beſteht meiſtens aus mikroſkopi⸗ ſchen Algen. Für den Aquarianer von ganz be⸗ ſonderer Bedeutung, da ſie der Tummelplatz der Artierchen, Rädertierchen ꝛc. ſind, und die erſte Nahrung der Jungfiſche in Maſſen beherbergen. Je üppiger die grüne Flora, deſto reichhaltiger iſt auch die mikroſkopiſche Tierwelt in ihr ver- treten. Trübungen anorganiſcher Art können event. durch diſſozierte Salze beſeitigt werden. (Salze in ſtarker Verdünnung.) Rote Trübungen werden durch Schwefelbakterien hervorgerufen; dieſe kommen nur in ſolchen Aquarien vor, die arm an Sauerſtoff find, denn nur wo Sauerſtoff fehlt, können Schwefelbakterien ihr Leben friſten. Sie produzieren Schwefelwaſſerſtoff. Niederſchläge und Veberzüge auf dem Boden, den Scheiben und den Pflanzen werden vielfach von den Al⸗ gen (Kieſelalgen) und Pilzen, öfter auch von Kolonien mikroſkopiſcher Tiere gebildet, ſelten find fie anorganiſchen Charakters. — Die Fett⸗ ſchicht entpuppt ſich in den häufigſten Fällen als Waſſerblüte und bildet eine „Weide“ für die mikroſkopiſchen Tiere. — Eines der wichtigſten Kapitel und hauptſächliches Gebiet für den Aqua⸗ ET 22 N n N 18 5 8 * T * 8 + Be: * N Berlin. Faden horizontal fortbewegt habe. Vereins⸗ achrichten 217 rianer bildet die mikroſkopiſche Feſtſtellung von Fiſchkrankheiten. Die Anterſuchung des lebenden Futters auf Paraſiten, desgleichen der Infuſorien für Jungfiſche, denn nicht alle ſind als geeignetes Futter für Jungfiſche zu betrach— ten. Auch das Trockenfutter auf ſeine Beſchaffen⸗ heit und Korngröße zu unterſuchen, gehört in das Gebiet des ſortſchreitenden Aquarianers. — Eine hohe genußreiche Beſchäftigung bildet die HFeſtſtellung und Beſtimmung der einzelnen mi- kroſkopiſchen Pflanzen, der Bakterien, Grün-, Blau⸗ und Zieralgen; ſowie der Rotalgen im Seewaſſeraquarium. Hier ſind noch viele und neue Tatſachen zu entdecken; wie: Fotpflanzung und Geſchlechter der mikroſkopiſchen Tierwelt. Noch viele Probleme gilt es zu löſen und überaus genußreiche Stunden ſchenken uns die Kunſt⸗ formen der Natur. Der Schluß dieſer Sitzung, welcher als Gaſt Herr Mazatis vom „Triton“ beiwohnte, bildete die Vorzeigung von Blaualgen unter dem Mi- frojfop und an Hand großer Wandtafeln durch Herrn Dr. Behrens. Arthur Conrad. „Triton“. 16. ordentliche Sitzung am Freitag den 13. Februar 1914. Der Monatsanzeiger der „Nymphaea alba“ für Februar, deſſen Empfang wir dankend be- ſtätigen, liegt vor; mit Intereſſe nehmen wir von dem Inhalt desſelben Kenntnis. Herr Unger, deſſen vollendete Fiſchphotographien ſtets wohl— verdiente Bewunderung erwecken, legt uns wie⸗ derum einige derſelben zur Anſicht vor. mein lebendig erſcheint der Pterophyllum scalare, aber ebenſo feſſelnd ein Stichling beim Neſtbau, ſowie ein Hecht, der im Begriff iſt, einen Fiſch zu verſchlingen. — Eine freundliche Zuſchrift aus Hamburg nimmt Bezug auf unſeren Bericht vom 14. November 1913 (11. ordentliche Sitzung), in dem Herr Buchal über ſeine Beobachtung berich— tet, wonach eine Schnecke ſich quer durch das Waſſer an einem wahrſcheinlich ſelbſt geſponnenen Der Abſen⸗ der (Mitglied der Geſellſchaft für Meeresbiologie | . E. B.) ſchreibt: „Ich erlaube mir zu bemerken, C leichte Trübung zeigte. daß die von ihrem Herrn Buchal gemachte Be— obachtung bezüglich des Fadenſpinnens der Schnecken richtig iſt. Ich habe dieſe Beobachtung wiederholt gemacht und auch den Faden deutlich geſehen. Wer ein gutes Auge hat, kann den Faden bei ſcharfer Beleuchtung nicht allzuſchwer finden, doch ſpielt hierbei jedenfalls auch die Lichtlrechnung eine Rolle. Am beiten war mir die Beobachtung möglich, wenn das Waſſer eine Immer war es eine kleine Schnecke, deren Namen mir allerdings unbekannt iſt; bei Dedel-, Poſthorn⸗ und Spitz⸗ hornſchnecken habe ich dies nie beobachtet.“ — Mit beſtem Dank für freundliche Mitteilung 8 werden wir ſelbſt weiter bemüht ſein, die Frage zur Klärung zu bringen. — Eine lebhafte Aus- ſprache entſpinnt ſich über Aquarienheizung und die für dieſen Zweck neuerdings jo viel ver⸗ wendete und jo verſchieden beurteilte Damböck— ſche Lampe. Dem ſo ungemein abſprechenden Arteil, welches ſich vor kurzem in einem Vereins- bericht vorfand, können wir uns nicht anſchließen. Freilich, eine völlig geruchlos brennende Lampe kann auch die Damböckſſche nicht fein, . denn eine ſolche gibt es nicht, weil ja die gas⸗ Ange förmigen Verbrennungsprodukte eines jeden Heiz- materials ihren ſpezifiſchen, mehr oder weniger läſtig empfundenen Eigengeruch beſitzen. Aber über dieſen hinaus iſt bei richtiger Behandlung der Damböck,ſchen Lampe, d. h. Anwendung höchſter Sauberkeit, ein beläſtigender Nebengeruch nicht zu bemerken. Wir halten ihre Heizwirkung für günſtig, das heißt einen Verbrauch an Heiz⸗ material verhältnismäßig gering und glauben dieſelbe daher wirklich empfehlen zu können. — Intereſſante Einzelheiten ergeben ſich ferner bei einer Ausſprache über Enchyträenzucht, an der ſich die Herren Steinbach, Furkert, Natz, Fiſcher und Anger beteiligten. Es ergibt ſich daraus, daß Eiſen⸗ oder Zinkblechbehälter nicht zu verwenden ſind, weil ihnen die Poroſität fehlt, welche ein Durchlüften der von den Würmern durchſetzten Lauberde ermöglicht. Einer der Herren benutzt dazu einen ziemlich geräumigen Balkonkaſten aus gebranntem Ton, die anderen Herren nahmen gut gefügte Holzkiſten, die aller- dings nicht zu klein gewählt ſein dürfen und am beſten auf dem Balkon ihren Platz finden. Ge— füttert wird mit den verſchiedenſten Küchenab⸗ fällen, doch ſcheint Weißbrot, in Milch ein⸗ geweicht, ſich als recht zweckmäßig zu erweiſen, nur vermeide man ein Zuviel, damit die Erde nicht ſäuert. Der Vorſtand. Eſſen. „Azolla“ E. B. Verſammlung am 21. Februar. Am dem im Rheinland alles in Trubel ſetzen⸗ den Karneval Rechnung zu tragen, war die Zuſammenkunft ein „Kappenabend“. Das Pro— gramm zerfiel nicht in einen ernſten Anfang und eine darauf folgende Hidelität, ſondern ernite Beratungen welchſelten ab mit fröhlichen Liedern, wiſſenſchaftliche Erörterungen mit heiteren Schnurren. Als Gäſte waren anweſend Vertreter des Tierſchutzvereins, des Ziegenzuchtvereins und der Militärbrieftaubenreiſevereinigung. Zur Vorleſung gelangte das naturwiſſenſchaftliche Märchen von Car. Ewald: „Der Zweifüßler“. Herr Röhl zeigte ſelbſtgezogene Hausmäuſe in vielen Spielarten: gelbe, ſilbergraue, blaue, braune und ſchwarze, und erzählte von ihrer Zucht. Sie können zum Halten im Vivarium nur empfehlen werden. Vor allem aber wurde viel von Ausſtellungsfragen geredet. So ſaß man noch bis lange nach Mitternacht zuſammen, einige gerieten dann noch in andere Lokale ins fröhliche, toll ausgelaſſene Karnevalstreiben und die allerletzten ſchloſſen ihre Haustüre erſt auf, als ſchon die Bäckermädchen die Brötchen brach— ten. Es war ein recht genußreicher Abend und ſich ſelbſt nur haben alle die geſchadet, die ihm fern blieben. Anſer Aquarienverein hat damit wieder einmal bewieſen, daß die Liebhaberei kaltblütiger Geſchöpfe ſich wohl verträgt mit warmherziger rheiniſcher Gemütlichkeit und mit tollem Karnevalsübermut. Kommt zu Hauf, alle, wir werden auch ferner immer Neues bieten! Die Sitzungen finden von jetzt ab im neuen Vereinslokal ſtatt: „Hotel Anion“ 1. Etage und zwar am 2. und 4. Samstag im Monat. Am anderen Morgen, Sonntag den 22. Febr., folgte der Verein zahlreich der freundlichen Ein⸗ ladung unſeres lieben Mitgliedes, des Herrn Obergärtners Birzer zur Beſichtigung der Gewächs häuſer der Stadtgärtnerei. Dieſe iſt, aus ihrer alten Lage durch die ſtets 218 und raſch wachſende Großſtadt verdrängt, erſt kürzlich an den Stenshof verlegt worden. Aber trotz der Kürze der Zeit iſt hier ſchon recht Be⸗ deutendes entſtanden. Da u ſahen wir die ſelten⸗ ſten Kakteen, zuſammengeſtellt zu hübſchen land⸗ ſchaftlichen Gruppen, ſchöne Zinerarien, Zement- becken mit Sumpfpflanzen, darunter 2 m hohe Stauden von Cyperus papyrus, Sagittarien, Ficus elastica uſw. In anderen Häuſern gedeihen ſchon die Tauſende von Geranien, Begonien ꝛc., die im Sommer die Beete der ſtädtiſchen Parks und Gärten zieren. Wieder ein anderes Bild: Beim Türöffnen ſchlägt uns Tropenhitze von über 30“ entgegen. Hier iſt die große Kinder— ſtube. Kakteen, Begonien und andere zarteſte Pflanzen machen hier ihre erſte Entwicklung, ihr Babyalter durch. Für uns Aquarianer war von größtem Intereſſe im folgenden Gewächshaus eine Kollektion von „Anter-Waſſer“- Pflanzen. Ganze Raſen von Azolla carolinensis und Tria- nea boten ſich dem Auge dar. Seltene Nymphaea- Arten harren der Entwicklung. An Sehens⸗ würdigkeiten iſt zum Schluß noch zu erwähnen: Mimosa pudica, Coffea arabica, Eriodendron und dergleichen mehr. Zum Geſuch war es die beſte Zeit, denn gerade jetzt waren noch all die Palmen, Kakteen und Agaven im Gewächshaus vereinigt, die im Sommer weit zerſtreut ſich über all die vielen ſtädtiſchen Anlagen verbreiten. Große Erweiterungen ſind geplant zur Aufnahme der Sammlung von Orchideen und anderen tropi— ſchen Pflanzen aus der alten Stadtgärtnerei. A. Leipzig. „Biologiſcher Verein“. Sitzung vom 17. Februar 1914. Zunächſt teilt der Vorſitzende ein Hamburger Angebot über intereſſante Reptilien und Klein⸗ tiere mit und empfiehlt beſonders den Bezug der angebotenen Molche, die jetzt in der Brunſt intereſſante Beobachtungsobjekte ſind. Dann weiſt er auf Akolotl und die Süßwaſſerkrabbe Potamon edulis — Telphusa fluviatilis hin. Gber ihr Gefangenleben berichten „Bl.“ 1910 und M. Czermak in der Sſterr. Monats⸗ ſchrift für den grundleg. naturwiſſ. Unterricht 1911 9. 5/6. Aus dieſer ausführlichen intereſſan⸗ ten Arbeit wird das Nötigſte über Aufenthalt und Ernährung mitgeteilt, da mehrere Mitglieder, denen die Arbeit nicht zugänglich iſt, Tiere beſtellten: — C. empfiehlt ein Waſſerbecken mit grobem Kies, darüber größere und kleinere Steine; aller- dings richten ſich die Tiere bald nach ihrem Be- lieben ein und bauen ſich ihre Schlupfwinkel. Der Waſſerſtand darf nicht groß ſein, 5—6 cm im Mazimum für große Tiere. Ein Landteil iſt zu mindeſtens empfehlenswert. Feiner Sand mit Steinen, Rinde, Moos ſoll ihn bilden. Ein Verſchluß iſt nötig, da die Tiere ſpringen. Zu⸗ ſammenhalten kann man nur gleichgroße dieſer Kannibalen. Von anderen Tieren paſſen nur Schildkröten und Waſſernattern zu ihnen. In der Nahrungsaufnahme ſind ſie nicht wähleriſch. Sie freſſen, was ſie nur bewältigen können auf dem Land und im Waſſer: Fiſche, Larven, Käfer, Schnecken, Laichkraut, Tauſendblatt. Vielleicht läßt ſich die feſſelnde Arbeit einmal vortragen. Kiel empfiehlt u. a. die intereſſante Waſſer⸗ pflanze Aldrovandia vesiculosa, worauf verwieſen wird. Sie iſt bekanntlich eine ſeltene, fleiſchver⸗ dauende Pflanze Deutſchlands, die erſt in Süd⸗ europa weitere Verbreitung findet. Zugleich iſt Vereins⸗Machrichten ſie die Pflanze unſerer Heimat, die die ſchnellſte Beweglichkeit eines ihrer Organe beſitzt. Sodann hält H. Reichelt einen Lichtbilder- Vortrag, der durch Italien nach Sizilien führt, und auf dieſem Wege immer das natur- wiſſenſchaflich Wiſſenswerte in Wort und Bild ſchildert. Durch die Alpen gelangen wir nach dem Süden, wo die Schichten um Verongd uns in die Palmen⸗Haine des Tertiär verſetzen, eine reiche Fauna vor uns erſtehen laſſen. Die lom⸗ bardiſche Ebene durcheilen wir. Reiche Flora belebt die das Land meiſt ſchnurgerade durch— querenden Bewäſſerungs-Kanäle. Vallisnerien wachſen in ihnen, daneben das ſchönſte Brachſen⸗ kraut unſerer Becken, Isoätis Malingvernianum, das aller Wahrſcheinlichkeit nach aus den Tropen eingeſchleppt, nur hier gefunden wurde. Von Bologna, einem alten Sitz naturwiſſenſchaftlicher Forſchung aus, geht es über den Kamm des Apennin nach Florenz und durch Toskana am Traſimeniſchen See vorüber nach Rom. Die Altertümer und die Kunſtſchätze feſſeln ebenſo wie die umgebung. Den Vulkanen des Albaner Gebirges gilt ein Beſuch. Zur höchſten Erhebung des Kraterrandes, dem Monte Cavo geht es empor, dann durch ſchöne Wälder, über Blößen, die die Blüten des Asphodelos, der Totenblume der Alten, färben, hinab nach den Maaren von Nemi und Albano. Noch reicher iſt die vulkaniſche Tätigkeit bei Neapel. Eine Beſteigung des Veſuvs führt zum alten Somma-Vulkan und ſeinen reichen Mineralien, den Kegel empor über Lavafelder, Lapilli- und Aſchenlager zum Krater, dann hinab nach Pompeji, der Stadt der Toten, die vor uns das Bild einer helleniſtiſchen Villen⸗ ſtadt Altroms hervorzaubert. Faſt noch ab- wechslungsreicher iſt ein Beſuch der Phlegräiſchen Felder, des Kraters der Solfatara, des Monte Nuovo, der ſich da erhebt, wo noch im Mittel- alter beſuchte Heilquellen ſprudelten, nach dem algenreichen Golf von Bajä, nach dem Vulkan Epomeo auf Iſchia, dem erdbebenzerſtörten Caſa⸗ micciola uſw. Lebendig ſchildert der Vortragende auf Grund ſeiner Reiſen die Poeſie des Volks- lebens und führt in nächtlicher Seereiſe nach Sizilien. Palermo wird durchwandert, der form⸗ ſchöne Kalkberg des Pellegrino beſtiegen, die Orangenhaine der Cong d' oro nach Monreale hin durchwandert. Wir durchqueren die Inſel nach Girgenti, beobachten die intereſſanten Schich⸗ ten, die jetzt hoch über dem Meere liegend, in den Schalen der Kleinlebeweſen, die d. V. in ihnen ſammelte, deutlich ihren Meeresurſprung verraten. Mandelgärten, weite Fluren mit Gerſte und Weizen, in denen die niedrige Zwergpalme als Unkraut wächſt, werden durchſchritten, der Schlammvulkan der Maccalube, die Schwefel— gruben von Grotte beſucht. Mitten durch das zentrale Gebirge der Inſel wird im bernſtein⸗ reichen Simeto-Tal Catania erreicht. Hier feſſeln nicht Altertümer wie in Girgenti. Catanias Geſchichte ſchrieb der Atna mit feurigem Griffel. Von Nicoloſi aus über den zerſprengten Krater der Monte Roſſi wird ſein Krater in 2 Tagen erreicht. Wir überqueren die rieſigen Lavaſtröme, blicken in die zahlloſen Fumarolen und ſteigen im dichten Nebel hinab. Syrakus und ſeine Altertümer, die Papyrus⸗Sümpfe des Anapo find das ſüdlichſte Ziel der Reiſe, von dem aus uns die ſchönen Bilder über Taormina durch die Trümmer und Baracken Meſſinas, durch Calabrien Vereins-Nachrichten a Mertens zeigt dann zum Schluſſe aus ſeinen Terrarien Chalcides mionecton und die nord— amerikaniſche Waſſernatter Tropidonotus (Eutae- nia) ordinatus, die von Kanada und Brit. Kolum⸗ bien bis Guatemala in Spielarten vorkommt, von und über die Abruzzen heim führen. — nel 5 der 2 Barietäten, infernalis mit gelbem Rüden und roten Seitenſtreifen und Unterſeite, und die mit hellen (bläulichen) Rücken, braunen ſchwarzgefleckten Seiten, blauer Anterſeite var. sirtalis oft im Handel und wie Ringelnattern zu halten ſind. Wiedemann berichtet, daß letztere Bar. bei ihm 36 Junge gebar. Sitzung vom 3. März 1914. Die gut beſuchte Sitzung im Cafe Hartmann geſtaltete ſich äußerſt anregend. Herr Brandt berichtet verſchiedenes über die Haltung neuerer Fiſche z. B. Metynnis, Naru (Heckel) u. a., ſowie über von ihm gepflegte Molche, den Axolotl, den ſchönen kaliforniſchen Triton torosus, den pit- aſiatiſchen Feuerbauchmolch Triton pyrrhogaster, der in der japaniſchen Varietät regelmäßig zu uns kommt. Herr Reichelt berichtet über die merkwürdige Gattung Spelerpes, die bekannteſte Gruppe der lungenloſen Salamander (Pletho— dontina), die außer einer liguriſchen Art auf Amerika beſchränkt iſt; den Tieren, die meiſt Landtiere ſind, fehlen Lungen und Kiemen. Die Atmung erfolgt durch die Oberhaut und die gefäßreichen Epithele der Mund⸗ und Rachen⸗ höhle. Der mit dem Brillenſalamander z. B. um Genua häufige Spelerpes fuscus, der Höhlen- molch, iſt ein reines Landtier, das ſelbſt in ſeichten Waſſerbecken ertrinkt, und nach Kammerer ſchwer zu halten iſt. In der Wiener Station (Vivarium) iſt ſeine Zucht geglückt und zwar brachte er immer nur ein voll entwickelts Junges zur Welt. Seine Beute fängt er wie die ganze Gattung nach Art des Chamäleons mit der Schleuderzunge. In ähnlicher Weiſe leben die meiſten ſeiner nordamerikaniſchen Verwandten außer dem oft eingeführten roten Höhlenmolch, Spelerpes ruber, der im Aquarium oder nach Kammerer noch beſſer im Terra-Aquarium zu halten iſt. Herr Raſch teilt mit, daß er über die Zucht des neuen Hemichromis spec. berichten will. Bei Henckel wird eine Pflanzen-Beſtellung aufgegeben, wobei die einzelnen beſtellten Arten kurz charakteriſiert werden, z. B. wird daran er⸗ innert, daß nach den Mitteilungen des Univerſi⸗ tätsgärtners Rehnelt, Gießen, Aldrovandia versi- culosa kalkfreies Waſſer verlangt und ſich nur dann weiter entwickelte und blühte, wenn die Gefäße eine Erd- bezw. Schlammſchicht enthielten und ſie mit anderen Pflanzen, vor allem obenauf ſchwimmenden zuſammenlebte. Nachdem noch Kleinigkeiten, Erfahrungen bei der Gasheizung, Corethra als Fiſchfutter, Egel in den roten Mückenlarven, Beobachtungen bei der Keimung der kürzlich bezogenen Cyperus-Samen, das Einpflanzen der Import- Ballisnerien uſw. zur Sprache gekommen ſind, ſtellt ein bekannter Aquarienliebhaber Aufnahme-Antrag, dem ent⸗ ſprochen wird. Zum Schluß werden Waſſer⸗ pflanzen (Elodea, Ludwigia, Nitela, Riccia u. a.) verteilt. Verwieſen wird auf den Artikel unjeres Herrn Schmalz in der heutigen Wochenſchrift. München. „Iſis“ E. B. 8 Dezember 1913. i Im Einlauf: Offerte. Herr Tofohr-Hamburg teilt mit, daß er einige von den hübſchen Zonurus a 219 cordylus abzugeben in der Lage jei, Herr Zapf- Landshut offeriert wegen Aufgabe feines Tier⸗ beſtandes verſchiedene Geckos und Anoli. Brief der Fräulein Fahr⸗Darmſtadt und Karte der- ſelben und des Herrn Müllegger aus Neapel. Herr Apotheker Widmann meldet wegen Kranf- heit ſeinen Austritt aus der Geſellſchaft an. Herr Dr. W. Klingelhöffer in Offenburg i. B. fragt an, ob nicht ein Mitglied der „Iſis“ eine Ketten⸗Natter in Penſion nehmen will. Aus der Mitte der Geſellſchaft erklärt ſich Herr Dr. Stein⸗ heil hierzu bereit. Fräulein Fahr, Herr Müllegger und Herr Novak, letzterer Mitglied der Biolo⸗ giſchen Geſellſchaft in Graz, hielten ſich porüber- gehend in München auf und traten mit einigen Herren der „Iſis“ in Fühlungnahme. Einem Brief des Herrn Fohannes Berg in Lüden⸗ ſcheid entnehmen wir folgende, intereſſante Mit⸗ teilung: „Unter meinen Chamaeleon verrucosus befinden ſich zwei mir als semicristatus bezeich— nete, die ich aber mit verrucosus für identiſch halte. Die AUnterſchiede find ſo gering, daß es ſich höchſtens um eine Abart (lokale Varietät) handeln kann. Dagegen find onstaleti und ver- rucosus lebend ſo verſchieden, wie nur möglich, gar nicht zu verwechſeln. Sie ſtehen genau ſo zu einander wie z. B. Ch. pardalis und Guen- theri, die ich beide beſitze. Es iſt intereſſant, daß letztere beiden Arten ſich förmlich haſſen. Wenn man das Ch. Guentheri zu Ch. pardalis ſetzt, jo bläht letzteres ſich auf, nickt auf „fürchterliche“ Weiſe mit dem Kopf und geht zum Angriff vor. Chamaeleon Guentheri fürchtet ſich davor ſehr, flacht ſich ſeitlich zur Scheibe ab und wird ganz ſchwarz. Man muß die Tiere (beide ſind Männchen) ſofort trennen. Dasſelbe beobachtete ich an 2 Stücken derſelben Arten ſchon vor 2 Jahren.“ Herr Lankes berichtet, daß Herr Kunſtmaler Heubach, einer der mitarbeitenden Künſtler des neuen „Brehm“ längere Zeit bei ihm verweilte. Das Geſpräch drehte ſich hauptſächlich um den neuen Brehm. Bei dieſer Gelegenheit nahm Herr Lankes Veranlaſſung dem Künſtler für eine Reihe von Abbildungen im neuen Rep- tilien-Bande die Anerkennung auszuſprechen, kargte dabei aber bezüglich einiger Bilder auch nicht mit kritiſchen Bemerkungen. Der Vor⸗ ſitzende kommt nun kurz auf den Band 2 „Kriech⸗ tiere“ zu ſprechen. Im Allgemeinen gilt für den Inhalt, was wir beim Band 1 geſagt haben. Freilich mancher Wunſch blieb auch leider hier unerfüllt, mußte es wohl im Hinblick auf den verfügbaren und ſtreng vorgeſchriebenen Raum. Etwas zu kurz ſcheint uns vor anderen die Gattung Anolis gekommen zu ſein, von welcher nur Anolis carolinensis eine entſprechende Würdigung findet und zwei weitere Arten kurz erwähnt ſind. Was den Bilderſchmuck anbelangt, ſo iſt gegenüber dem Band 1 „Kriechtiere und Lurche“ ein bedeutſamer Fortſchritt zu verzeichnen. Einmal ſchon deshalb, weil die Zahl der guten Photographien mehr als verdoppelt und andererſeits weil neben dem hauptſächlichſten Illuſtrator der zwei Bände „Kriechtiere und Lurche“, Herrn Fleiſchmann, namentlich Herr Heubach weit mehr als beim erſten Bande herangezogen wurde. Die vorzüglichen Photo— graphien von Fräulein Fahr und den Herren Berridge, J. Berg, Dando, Dr. Krefft, M. Wiede- mann (Lacerta oxycephala) W. Olze, Hptm. Veith, Cerny und wenig anderer erhöhen den Wert des 220 vorliegenden Bandes ungemein. Von den älteren Bildern hätten wir namentlich auf Kretſchmers Glanzſpitzſchlange (Oxybelis fulgidus) mit dem unmöglichen Kopf gerne verzichtet und die biologiſch unrichtige Haltung von Mützels ſonſt hübſcher Korallenſchlange (Elaps corallinus) geändert geſehen. Bezüglich der Bilder F. Fleiſch⸗ manns, des Hauptilluſtrators der Bände Kriech⸗ tiere und Lurche, haben wir unſere Anſicht ſchon früher ausgeſprochen, ſeine Arbeit kann uns nicht befriedigen, die Tiere find alle ſteif und ſtarr, vielfach unwahr. Der Künſtler mag anderweitig Vorzügliches leiſten, Reptilien und Amphibien liegen ihm nun einmal nicht, das ſteht wenigſtens für uns unwiderleglich feſt. Kuhnerts, des aus⸗ gezeichneten Säugetierdarſtellers Felſenagame iſt ein Phantaſiegebilde mit einem Säugetiermaul. Auch die Darſtellung der Perleidechſe drängt ſich als eine ziemlich flüchtige auf. Bedauerlich erſcheint es auch, daß dem Künſtler ein abge- magertes Exemplar zum Vorwurf gedient hat. Anbefriedigend iſt ſchließlich die Ausführung der Netzſchlange, namentlich der Kopf fiüchtig gearbeitet. Einen wahren Schmuck des vor— liegenden Bandes bilden die Bunttafeln Heu- bachs: madagaſſiſcher Taggecko, Zauneidechſe, ſchwarzpunktierte Kielehje, Madagaskar-Boa, Hühnerfreſſer, Schmuckbaumſchlange, Nordameri- kaniſche Korallenotter, Kreuzotter und Waglers Baumotter. Einige Arten konnten wir Heubach zur Verfügung ſtellen, jo Phelsuma madagasca- riense, ein altes Tier, das gegen früher beſeſſene Stücke einen merkwürdiger Weiſe mehr düſter⸗ grünen, bläulichen Farbenton zeigte, der ſehr gut zum Ausdruck gelangt iſt. Ganz vorzüglich in Zeichnung und Färbung, geradezu Prachtbilder, ſind, nach früher in unſeren Beſitz befindlichen Stücken, Hühnerfreſſer und Lachesis Wagleri. Anverzeihlich aber muß es genannt werden, daß Heubach letztere, eine ausgeſprochene Strauch— und Baumotter, in Steppen- oder Wüſtenſand ſetzte. Bezüglich der vielen ſchwarzen Tafeln und Teftabbildungen Heubachs muß anerkannt werden, daß ſie faſt durchweg ſehr gut oder gut ſind. Dem aufmerkſamen Betrachter aber kann nicht entgehen, daß bei den ſchwarzen Ab— bildungen verſchiedene Schärfen zum Ausdruck gelangen, ſo erſcheinen beiſpielsweiſe die Bilder Gilatier, Königspythonſchlange, Glanznatter, Riemenſchlange, Dendraspis unter anderem viel reiner und ausdrucksvoller als eine Reihe an- derer der ſchwarzen Tafeln und Textzeichnungen. Entweder handelt es ſich hier um eine verſchiedene Reproduktionsweiſe oder aber um zweierlei un- gleich arbeitende Holzſchneider. Weniger be— friedigen uns ſchließlich die Abbildungen der Bergeidechſe, der kubaniſchen Schlankboa, bei der merkwürdiger Weiſe der Kopf im Hintergrunde und das nichtsſagende, hintere Drittel der Schlange im Vordergrunde dargeſtellt iſt, die Würfel⸗ und Vipernatter und endlich die maſt⸗ ſchweinartig vollgefreſſene, aufgedunſene Waſſer— otter. Alles in Allem iſt der neue Brehm eine verdienſtvolle Arbeit, die ſich freilich weniger an die Fachleute und fortgeſchrittenen Reptilien- freunde, wie an die beſſeren Familien wendet. Die erſteren bedürfen zu ihrem Studium und ihrer Liebhaberei auch der umfangreichen Spe— zialliteratur namentlich des Auslandes, für die letzteren bilden die nunmehr vorliegenden zwei Bände Reptilien und Amphibien eine Fülle der Vereins⸗Machrichten Belehrung und Anregung. — Herr Hans Aigner, Newyork, ſtiftete für die „Iſis“-Bibliothek Newyork Zoological Park Popular official Guide und Album des Zoological Park, Herr Major Roth den Nachtrag zur 2. Auflage der Herpetologia europaea von Dr. E. Schreiber. Für die Biblio⸗ thek liegt weiter auf: Dr. E. Hentſchel, die Meeresſäugetiere. Bezüglich ſeines Strebers (Aspro streber), den Herr Labonts nunmehr ſeit mehreren Wochen in einem flachen Aquarium mit allerlei Geſtein untergebracht, berichtet der Genannte, daß es ihm bisher immer noch nicht gelungen iſt, das Tier bei der Nahrungsauf⸗ nahme zu beobachten. Der Fiſch ſei aber zweifel⸗ los geſund und munter und freſſe jedenfalls auch. Die außerordentliche Anpaſſungsfähigkeit von Cottus gobio an das Geſtein iſt auch bei Aspro streber vorhanden. Man muß den Fiſch in ſeinem Behälter ordentlich ſuchen, ſo geben ſeine dunklen und hellen Binden das dunkle und helle Geſtein wieder. Herr Dr. Steinheil hat Sonntag den 7. feine Spilotes corais couperi bei + 14 R Zimmertemperatur in Copula angetroffen. — In Wochenſchrift No. 49 leſen wir unter der Aber— ſchrift „Sin Ton erzeugender Wels aus dem Amazonenſtrom“ einige Beobachtungen über einen merkwürdigen und intereſſanten ſüdameri⸗ kaniſchen Wels, aus der Feder von Ehr. Brüning. Schade iſt nur, daß der Wels nicht zur wiſſen⸗ ſchaftlichen Beſtimmung gelangte, weshalb die Mitteilungen darüber wertlos ſind. Durch Herrn Dr. Steinheil werden wiederum prächtige Pho— tographien für ſein Schlangenwerk vorgezeigt, und zwar von Vipera berus G und 9, V. Ur- sinii, V. macrops, V. aspis, & und © aus der Umgebung von Florenz. Weiter läßt Herr Dr. Steinheil eine entzückende farbige Photo— graphie, darſtellend drei Vipera ammodytes mit verſchiedenen Grundfärbungen, zur Anſicht zirkulieren. Auch dieſe Buntphotographie wird Dr. Steinheil Schlangenwerk ſchmücken. Herr Profeſſor Müller demonſtriert Lacerta mu- ralis von der Inſel Limoſa, ferner Zamenis dahlii najadum von Korfu, endlich einen jungen reizenden Pseudopus apus mit charakteriſtiſcher Streifen⸗ zeichnung. Herr Geißler zeigt eine augenſcheinlich an Lähmungserſcheinungen leidende Egernia Cunninghami vor. Durch Herrn Labonté wird ein Pärchen der bisher wohl nur jelten auf den Markt gelangten ſehr hübſchen Lygosoma nono- tropus aus Auſtralien demonſtriert. Die Tiere ſind nach den Beobachtungen unſeres Herrn La— bonté entſchiedene Nachttiere. Das Männchen treibt bereits ſeit einiger Zeit das Weibchen und einmal konnte der Genannte die Tiere in copula antreffen. Die Vereinigung dauerte 30 Sekunden. Der Vorſitzende erinnert daran, daß die beiden nächſten Sitzungen wegen der Feiertage ausfallen und ſchließt die Verſammlung mit den beſten Wünſchen zum Jahreswechſel. K. Lankes. Zwickau. „Aquarium.“ In der Sitzung vom 19. Februar ſprach Herr Oberarzt Dr. Hentſchel über Mücken und Malaria. Unter dem Titel „Mückenlarven und Malaria“ erſchien in No. 7 der „Blätter für Aquarienkunde“ eine Mitteilung nebſt 3 Anfragen, auf die folgende Antworten zu geben ſind: Zu Frage 1. Eine Schädigung der Zimmerluft durch die Ausdünſtung von Aquarien beſteht nicht. Zu Frage 2. Die Ausdünſtung lebender Mücken⸗ würde. V ereii 8⸗Machrichten larben oder ihrer Exkremente iſt nicht als ſchädlich zu bezeichnen. Zu Frage 3. Die Meinung, daß die Infektion des Kindes auf Sumpfausdüſtungen zu beziehen ſei, iſt nach dem heutigen Stande der Wiſſenſchaft als unrichtig zu bezeichnen; ebenſowenig ſind dafür die Chironomuslarven verantwortlich zu machen. Noch vor nicht allzu⸗ langer Zeit beſtand allerdings auch in den Kreiſen der Wiſſenſchaftler die Anſicht, daß das Sumpf- oder Wechſelfieber, die Malaria (abgeleitet vom italieniſchen mala aria - ſchlechte Luft) durch Sumpfausdünſtungen, Miasmen, hervorgerufen Nachdem aber im Fahre 1880 der fran- zöſiſche Militärarzt Laveran im Blute Malaria— kranker einen mikroſkopiſch kleinen Paraſiten ent- deckt hatte, der in den roten Blutkörperchen ſchmarotzend dieſe zerſtörte, iſt ſpäter durch die in höchſtem Maße bewunderungswürdigen Forſch— ungen von Roß, Golgi, Graſſi, Koch und anderen mit Sicherheit nachgewieſen worden, daß die AUbertragung der Malariaparaſiten vom Kranken auf Geſunde nur durch den Stich beſonderer Mückenarten bewirkt wird. Es findet aber nicht eine einfache Abertragung des Krankheitserregers dadurch ſtatt, daß etwa eine Wücke, die kurz zuvor einen Malariakranken geſtochen hat, den an ihrem Stechapparat haftenden Krankheitskeim auf ihr nächſtes Opfer, einen geſunden Menſchen, über— trägt, alſo einfach überimpft, ſondern der Vorgang iſt von einer Kompliziertheit, die einem Laien geradezu unglaublich erſcheinen kann. Und doch iſt der Nachweis, daß es ſo iſt, vermittels der in unſerer Zeit jo überaus vervollkommneten mikroſkopiſchen und experimentellen Unterſuchungs⸗ methoden völlig einwandfrei erbracht worden, was jederzeit nachgeprüft werden kann. Von den Stechmücken, bei denen nur die Weibchen blut- ſaugend ſind, ſind es nicht die gewöhnlichen, bei uns in Mitteleuropa hauptſächlich vorkommenden ECuliciden, ſondern die von dieſen wohl zu unter- ſcheidenden Anophelesarten, welche die menſch— liche Malaria übertragen. Der Erreger der Malaria, das Plasmodium malariae entwickelt ſich in den roten Blutkörperchen und füllt ſie ſchließlich ganz aus. Dann teilt es ſich in eine Anzahl kleiner Keime, die nun ihrerſeits wieder in neue Blutkörperchen eindringen. Mit dieſem Zeitpunkt tritt der Fieberanſtieg ein, der zu weſentlich höheren Fiebergraden führt, als bei dem erkrankten Kinde angegeben wurde Da nun bei der gewöhnlichen Malaria tertiana die Plas⸗ modien eine Zeit von zirka 48 Stunden von einer Teilung bis zur anderen brauchen, ſo kommt ein Fieberverlauf zuſtande; der einen regelmäßigen Wechſel von Fiebertagen und fieberfreien Tagen bedingt, woher die Erkrankung den Namen Wechſelfieber erhalten hat. Wenn dieſer Ent⸗ wicklungsgang mehrere Male ſtattgefunden hat, kommt es zu einer Entſtehung getrennt⸗geſchlecht⸗ licher Formen des Plasmodiums. Sticht zu dieſer Zeit eine weibliche Anophelesmücke den Kranken, ſo geraten dieſe Geſchlechtsformen mit dem aufgeſaugten Blute in den Magen der Mücke, wo ſie nach einer Umformung in geſchlecht— liche Vereinigung treten. Das daraus entſtehende Produkt, Würmchen (Ookinet) genannt, durchbohrt die Magenwandung und heftet ſich an deren Außenſeite feſt. Dort vergrößert ſich dieſes, einer Eyſte (Blaſe) ähnliche Gebilde, in deſſen Innern eine fortſchreitende Zerfallsteilung zu kleinſten. ſtäbchen⸗ähnlichen Gebilden (Sporozoiten) führt, 221 die nach dem Platzen der Blaſe mit dem Strome der Körperſäfte in die Speicheldrüſe der Mücke und von dort aus bei dem nächſten Stich mit dem Speichel zuſammen in den Blutkreislauf eines Menſchen gelangen. Dort dringen ſie in die roten Blutkörperchen ein und der obenge— ſchilderte Kreislauf beginnt von neuem. Da nun die Mücke während ihrer Lebenszeit wiederholt Eier zur Reifung und Ablage bringen kann, wenn es ihr gelingt, vor jeder Eiablage Blut zu ſaugen, was zur Reifung der Eier nötig iſt, ſo erklärt ſich die Abertragung des Keimes von Kranken auf Geſunde. Daß aber die Eier der Anopheles-Mücke den Krankheitserreger in einer Form in ſich tragen, die zu einer Infektion der aus ihnen entſtehenden Larven und fertigen Mücken führt, iſt nicht der Fall. And da Chiro⸗ nomusmücken überhaupt keine Stechmücken ſind, jo können ſie für die Entſtehung des Wechjel- fiebers auf keinen Fall verantwortlich gemacht werden. Auch iſt aus den im Heft 7 angeführten Fieberdaten die Annahme eines Wechſelfiebers bei dem erkrankten Kinde ſo gut wie ausgeſchloſſen, was durch eine mikroſkopiſche Blutunterſuchung ſehr leicht hätte erwieſen werden können.“ ı In „Natur und Haus“, Band 22, findet ſich ein längerer Aufſatz von Dr. W. Roth über die Malaria, mit Abbildungen. B. Gerichte. Außig. „Erſter Verein der Aquarien- und Ter⸗ rarienfreunde.“ Monatsverſammlung 4. Februar 1914. Seitens des Kaſſiers wird der Antrag auf Ausſchluß des Mitgliedes W., der derzeit nicht in der Lage iſt, die Monatsbeiträge zu entrichten, geſtellt, welcher Antrag einſtimmig angenommen wird. Das als Gaſt erſchienene frühere Mitglied Schloſſer erſucht um Wiederaufnahme in den Verein, welchem Anſuchen ebenfalls einſtimmig entſprochen wird. Herr Aſchenbrenner referiert über die in Ausſicht genommene Pachtung eines Teiches. Einlauf: Brief des Privatdozent Dr. L. Freund, der ſich dem Verein bei Ankauf eines Mikroſkops zur Verfügung ſtellt. Sodann ge- langen die beſtellten Pflanzen zur Verteilung und ergeben einen Reingewinn von K. 11.80 zu Gunſten der MWikroſkopkaſſa. dem gleichen Zweck fallen zu K. 5.56 aus einer Fiſchverloſung, Sammelbüchſe K. 2.52. zuſammen K. 19.96. Die in Ausſicht genommene Vorleſung muß mit Rückſicht auf die vorgeſchrittene Zeit entfallen. Die nächſte Ausſchußſitzung wird auf den 11. März feſtgeſetzt. E. W. Berlin. „Verein der Aquarien- und Terrarien⸗ freunde“. Sitzung vom 4. März 1914. Da die heutige Sitzung nur unſere Fiſchſchau betraf, fand dieſelbe in unſerem Ausſtellungslokal bei Herrn Gieſecke, Köpenikerſtr. 62, ſtatt. Die Anmeldungen waren ſehr zahlreich eingelaufen, ſodaß wir auf ein volles Gelingen unſerer Fiſch⸗ ſchau beſtimmt rechnen können. Nach Sichtung des Waterials werden den Mitgliedern die zur Schau ausgeſuchten Tiere bekannt gegeben werden. Aufnahmeantrag ſtellt Herr Arthur Schaal. Nächſte Sitzung am 18. März wieder im Vereins- lokal. P. H. 222 Görlitz. „Waſſerroſe.“ Sitzung vom 29. Jan. 1914. Generalverſammlung. Nach Erledigung der üblichen Formalitäten fand die Neuwahl des Vorſtandes ſtatt, die fol- gendes Reſultat ergab: Vorſitzender Herr Kögel, Schriftführer Herr Biſchof, Kaſſierer Herr Junge, Bücherwart Herr Eiffler. Sitzung vom 9. Februar. Nach Erledigung der Eingänge regte Herr Kögel eine Pflanzenbeſtellung an und wurde be- auftragt Preisliſten einzufordern. Da das bis⸗ herige Vereinslokal unſeren Anforderungen nicht mehr entſpricht, wurde der Vorſtand erſucht, Um⸗ ſchau nach einem anderen Lokal zu halten. Sitzung vom 14. März. Der Vorſitzende eröffnete um 9 Uhr die erſte Verſammlung im Neuen Vereinslokal „Engliſcher Garten“ und werden die Sitzungen jetzt jeden 2. und 4. Sonnabend im Monat um ½9 Ahr daſelbſt abgehalten. Nach Bekanntgabe der Ein- gänge wurden die Herren Kögel und Brir ein- ſtimmig aufgenommen. Eine Pflanzenbeſtellung an Herrn Niemand, Quedlinburg wurde abgegeben und werden die Pflanzen Sonnabend, 28. März in der Sitzung verteilt. Biſchof, Schriftf. Hamburg. „Vallisneria.“ Sitzung vom 5. Februar 1914. Herr Heſſelmann ſtellt Antrag um Aufnahme einiger ihm bekannten Liebhaber und erfolgte dieſelbe einſtimmig. Sodann ſchritten wir zur Wahl eines Schriftführers. Herr Willgeroth nahm dieſes Amt mit der Bedingung an, daß ihm ein zweiter Schriftführer zur Seite geſtellt würde. Die Verſammlung wählte Herrn Schenk zu dieſem Amt. Darauf legte Herr Schenk ſein Amt als Bücherwart nieder. Herr Haupt erklärte ſich be⸗ reit, dasſelbe zu übernehmen. Unter Literatur— bericht intereſſiert die Mitteilung von „Iris“ Eſſen⸗Ruhr, daß Xiphophorus Helleri bei kalter Züchtung an Pilzen eingegangen ſeien. Wir finden dieſes nicht verwunderlich, denn es iſt undenkbar, daß man tropiſche Fiſche bei einer Temperatur, wie wir ſie haben, ungeheizt dauernd geſund erhalten kann. Wann werden überhaupt derartige „Tierquälereien“ in unſerer Liebhaberei aufhören? Wir halten ſolche Verſuche als unnütz und als unvereinbar mit unſerer ſchönen Lieb— haberei. Nicht ſcharf genug kann man ſolche Auswüchſe bekämpfen. Anſer Mitglied Herr Mayer (der Bruder des bekannten Importeurs Mayer) bemerkte hierzu, daß ſein Bruder Xipho- phorus Helleri in der Freiheit zwar ſchon bei 6° C gefangen habe, doch ſeien die Verhältniſſe in der Freiheit natürlich ganz andere, abgeſehen davon, daß es dem Fiſch in der Freiheit er- möglicht wird, bei zeitweiſer Abkühlung der höheren Schichten, tiefere, wärmere aufzuſuchen. Zu dem Bericht der „Daphnia“ Halle bemerken wir, daß unſeres Erachtens das 3 bis 4 malige Ablaichen bei Kärpflingen naturwidrig iſt. Man verſchaffe den Tieren nur naturgemäße Exiſtenz⸗ bedingungen und laſſe ſie dann laichen ſo oft ſie wollen. Herr Wenzel und Herr Mayer wurden beauftragt, ein Paar Vereinsfiſche zu kaufen. Die Fiſche ſollen bei Herrn Schenk in Pflege kommen und die Nachzucht unter die Mitglieder entweder koſtenlos, eventuell gegen einen ganz geringen Betrag verteilt werden. Mit dem An⸗ Vereins- Nachrichten kauf eines Vereinsſchrankes werden die Herren Heſſelmann und Bäthge beauftragt. Der Punkt „Beſprechung über eine eventuell zu veranftal- tende Aquarienſchau“ wird infolge vorgerückter Stunde auf die nächſte Tagesordnung gebracht und ſoll in dieſer Verſammlung eventuell ein Ausſchuß gewählt werden. Sitzung vom 19. Februar. Unter Literaturbericht kommen wir auf die Ausführungen des Vereins „Paludarium⸗Erfurt⸗ Gotha“ zu ſprechen (Blätter 106/107). Wir ſtehen auf dem Standpunkt: entweder gehen wir Hand in Hand mit der Wiſſenſchaft und lernen fleißig um, oder aber, wir gehen unſere eigenen Wege und verſuchen ohne ſie fertig zu werden. Wir glauben, auch der Verein „Paludarium Erfurt⸗ Gotha“ folgt unſerem Beiſpiel, ſich die neuen Bezeichnungen einzuprägen, denn er wird bald zu der Einſicht gelangen müſſen, daß wir ohne die Wiſſenſchaft nicht auskommen. — Die Dis⸗ kuſſion über dieſen Bericht geſtaltete ſich ganz beſonders durch die ſachverſtändigen Erklärungen unſeres Mitgliedes Herrn Rachow ſehr intereſſant. Eventuell kommen wir in einem Vortrag auf dieſe Sache nochmals ausführlich zurück. Größtes Intereſſe fand die Erwiderung des Vereins „Neptun“ Braunſchweig, daß die von uns wieder- gegebene Mitteilung unſeres Gaſtes, Herrn Baar, ein von ihm gepflegtes „Lebiſtes-Filippi“ Weib⸗ chen habe ſich, nachdem es Junge geworfen habe, zum Zwitter umgebildet, auf einem Irrtum be— ruhen müſſe, da das Naturgeſetz eine ſolche Am- wandlung von ſelbſt verbietet. Wer das betr. Exemplar mit dem deutlich ſichtbaren Trächtig⸗ keitsfleck geſehen hat, konnte unmöglich die Richtigkeit der Ausführungen des Herrn Baar bezweifeln — ſofern ihm nicht bekannt war, daß eine Umbildung wie geſchildert, das Natur- geſetz nicht geſtattet. Die Vorarbeiten für eine eventuell zu veranſtaltende Vereinsſchau wurde einem Ausſchuß, beſtehend aus den Herren Wenzel, Heſſelmann, und Schenk übertragen. Die mit dem Ankauf eines Paares Vereinsfiſche beauftragten Herren machten die Mitteilung, daß ſie aus einem der letzten Importe 1 Paar Mol- lienisia velifera Regan erworben haben und wurden die Fiſche Herrn Schenk übergeben. Unter Punkt „Verſchiedenes“ brachte Herr Wendler den Dringlichkeitsantrag ein, für unſere Verſammlungen ein anderes Lokal zu wählen. Da die Mitglieder mit dem neuen Wirt durchaus nicht zufrieden ſind, werden zwei Herren beauf— tragt, ein anderes Lokal zu ſuchen und in der nächſten Verſammlung Bericht zu erſtatten. Herr Mayer ſtiftete dem Verein eine vorzügliche Zeichnung von Mollienisia velifera Regan und ſei ihm an dieſer Stelle beſtens gedankt. Der Anterzeichnete erbot ſich, das Bild auf feine Koſten einrahmen zu laſſen. Von verſchiedenen Seiten wurden diverſe Fiſche zur Verloſung ge— ſtiftet und brachte die Verloſung der Fiſchkaſſe einen guten Betrag. Willgeroth 1. Schriftf. Kaſſel. „Neptun.“ Sitzung jeden 1. und 3. Montag im Monat. Vereinslokal: Wittelsbacher Hof. Briefadreſſe: E. Woringer, Kölniſche Allee 84. Sitzung vom 19. Fanuar 1914. Anſere 1. gut beſuchte Sitzung im neuen Jahre wurde vom 1. Vorſitzenden, Herrn Kochendörfer, Vereins⸗Nachrichten 4 mit einer launigen Neujahrsbegrüßung eröffnet. Darauf ſchilderte Herr Schulze in längerer, 4 intereſſanter Ausführung den Kampf ums Dajein im Tierreich. Hierauf wurde beſchloſſen, das Stiftungsfeſt in üblicher Weiſe durch ein Herren- eſſen zu feiern. Infolge der außerordentlich günſtigen Kaſſenverhältniſſe ſollen in dieſem Jahre ſämtliche Koſten aus der Kaſſe gedeckt werden. Sitzung vom 31. Januar 1914 (Stiftungsfeſt). Das Stiftungsfeſt wurde durch ein Herreneſſen gefeiert. Nach einer kurzen Anſprache unſeres Vorſitzenden gab man ſich in vorzüglicher Stim— mung den kulinariſchen Genüſſen hin. Einige humorbegabte Mitglieder ſorgten durch entjpre- chende Vorträge für weitere Erhöhung der Stimmung, wofür ihnen auch an dieſer Stelle der Dank des Bereins nochmals ausgeſprochen ſei. Das Seit endigte erſt in frühen Morgenſtunden. Sitzung vom 2. März (Generalverſammlung). Der Schriftführer, Herr Woringer, gab den Bericht über das vergangene Vereinsjahr. Die Mitgliederzahl iſt ſich faſt gleich geblieben; es fanden 17 Verſammlungen ſtatt, in denen 10 Vor⸗ träge gehalten wurden. Tümpelezfurfionen fanden nur 2 ſtatt, da die ungünſtige Witterung nicht mehr zuließ. Die Vereinsbibliothek wurde durch verſchiedene Schenkungen, ſowie durch Anſchaffung des „Kosmos“ vergrößert. Der Kaſſierer, Herr Seidel, berichtete über den Stand der Vereins kaſſe, der ein recht günſtiger iſt und trotz der großen Ausgaben, die der Verein im vergangenen Jahr hatte, den vorjährigen Beſtand weit über— trifft. Nachdem die Kaſſenprüfer die Kaſſe ge- prüft hatten, wird dem Kaſſierer, ſowie dem ge— ſamten Vorſtand Entlaſtung ertleilt. Der bis⸗ herige Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewält und nahm die Wahl an. Herr Schulze ſtellte darauf noch den Antrag auf pünktlicheres Ein⸗ halten der Vereinsſitzungen. Es wird beſchloſſen, jeden 1. und 3. Montag im Monat zuſammen zu kommen. Ferner wird beſchloſſen, Vereinsfiſche anzuſchaffen, die einem Mitgliede zur Pflege übergeben werden ſollen. Zum Schluß fand noch eine Fiſchverſteigerung ſtatt. E. Woringer. Köln. „Sagittaria.“ Sitzung vom 5. Februar 1914. 4 Anweſend 20 Mitglieder, ſowie als Saft Herr T. Thelen, der ſich zur Aufnahme meldet. An Eingängen liegt außer den üblichen eine Ein⸗ ladung des Verbandsvereins „Waſſerſtern“ zur Kappenſitzung am 19. Februar vor. Da an dieſem Tage unſere Sitzung Weiberfaſtnacht wegen aus— fällt, wird beſchloſſen, der Einladung Folge zu leiſten. Zu „Beteiligung an den Freiland⸗ anlagen“ berichtet der 1. Vorſitzende, daß am vergangenen Sonntag erfreulicher Weiſe eine große Zahl von Mitgliedern im Stadtwald ge— weſen ſei, leider habe man ſich davon überzeugen müſſen, daß zwei von den großen Becken Riſſe zeigten, doch hoffe man, den Schaden leicht heilen zu können. (Zur Bemerkung der „Waſſerroſe“ in Nr. 6, womit ſie ihrer Freude darüber Aus- druck gibt, daß ihre Becken trotz des anhaltend ſtarken Froſtes gehalten hätten, während die⸗ jenigen anderer Vereine ſehr ſtark in Mitleiden- ſchaft gezogen worden ſeien, ihre „Methode“ alſo nicht die ſchlechteſte wäre, ſei erwähnt, daß unſere S8 Becken, von denen die kleinſten noch größer find wie die beiden Zementbecken der „Waſſer⸗ = roſe“, völlig intakt geblieben find, feine 10 cm im * 223 Waſſerſtand verloren haben. Dieſe acht Becken wurden von uns ſelbſt in Stampfbeton her⸗ geſtellt — ein Beweis für unſere vorzügliche Methode. Dagegen haben wir die drei großen Becken 37 m von Fachleuten in Mauerwerk und Zement herſtellen laſſen, dieſe Becken zeigen zum Teil geringfügige Riſſe.) Aber die Frage, ob die Sagittaria der „Freilandanlagen⸗ Bereinigung“ als korporatives Mitglied bei- treten ſolle, entſteht eine kurze Debatte. Da für eine eingehende Beſprechung heute die Zeit mangelt, wird der Punkt „Freilandanlagen“ auf die ge⸗ ſchäftliche Sitzung im März verſchoben. Bei dem nächſten Punkt „Tümpelfrage“ wird be⸗ ſchloſſen, die Tümpel in Worringen zu den früheren Bedingungen wieder zu pachten. Ein Mitglied hatte vorgeſchlagen, die Pachtung der Tümpel dem Rheiniſchen Verband zu überlaſſen, was mit Kückſicht darauf, daß der Verband vorerſt noch nicht leiſtungsfähig genug ſei, ab- gelehnt wird. Es wird ferner beſchloſſen, eigene Tümpelkarten nicht mehr auszugeben. Als Aus⸗ weis ſoll die Mitgliedskarte dienen. Beitrags- quittung ſoll nicht mehr auf der letzteren, ſondern durch ſeparate Quittungen erfolgen. Gegen die „Räuberei“ in unſeren Futtertümpeln ſeitens vieler Nichtmitglieder ſoll für die Zukunft ſtrenger vorgegangen und Nichtberechtigte zur Anzeige gebracht werden. Nach Erledigung einiger inter- ner Angelegenheiten folgt die Verloſung, die den Mitgliedern jhöne Gewinne und der Kaſſe einen Überihuß von 5 Mark bringt. Den Stif⸗ tern der Gewinne, den Herren Maiwald, Koenen und Weiler beſten Dank. Sitzung vom 5. März 1914. Anweſend 14 Mitglieder, . Auf⸗ nahme findet durch Ballotage T. Thelen. Ein⸗ gänge außer den üblichen Zeitſchriften: Kosmos mit Buchbeilage, Probenummer des Zierfiſchzüchter, ferner verſchiedene Anzeigen, Proſpekte und Ent⸗ ſchuldigungsſchreiben. Einladung des Verbands— vereins „Waſſerroſe“ zur Sitzung am 25. März. „Vortrag des Herrn Dr. Reuter über die neue Beſtimmung der lebendgebärenden Zahnkarpfen.“ Es wird beſchloſſen, der Einladung mit Dank Folge zu leiſten, eine orientierende Vorbeſprechung über den Punkt ſoll auf die nächſte Tagesordnung geſetzt werden. Die Herren Maiwald und Fauſt werden als Berichterſtatter für Literatur gewählt, erſterer für die „Blätter“, der letztere für die „Wochenſchrift“, die Vereinsefemplare ſollen ihnen vom nächſten Quartal ab überwieſen werden. Aber den Kosmos und andere Zeitſchriften wird der 1. Vorſitzende berichten. Der Reſt des Abends wird durch eine eingehende Beſprechung über den Punkt „Freiland⸗ Anlagen“ ausgefüllt. Die Satzungen der „Freilandanlagen-Vereini⸗ gung in der Geſellſchaft Sagittaria zu Köln“ werden durchgeſprochen und nach ein- gehender Diskuſſion genehmigt. Die Sagittaria als ſolche beteiligt ſich mit einem Anteil als korporatives Mitglied, als Vertreter derſelben in der Vereinigung wird Herr Maiwald gewählt. Der 1. Vorſitzende gibt noch davon Kenntnis, daß er eine Beſchwerde im Namen der Sagittaria an das Poſtamt gerichtet habe betr. des Knickens der „Blätter“ durch die Briefträger.“ Wird der Wißſtand nicht beſeitigt, ſoll energiſcher vorgegangen werden. Der Vorſtand. Bravo! Zur Nachahmung empfohlen! Der Verlag. Ich erhalte die „Blätter“ wie andere Aae leiden Formats in der Regel "ungefnidt. Dr. Bolt.) 224 Köln a. Rh. „Waſſerſtern.“ Bericht vom 15. Februar 1914. An Stelle unſerer planmäßiger Sitzung trat der Karneval in ſeine Rechte und wir hielten unſeren angekündigten Kappenabend. Wir hatten das Vergnügen unſere BrudervereineSagittaria“ und „Waſſerroſe“ begrüßen zu können. Man ſieht, daß der neue Verband im Bezug auf Ge⸗ ſelligkeit ſchon gute Früchte trägt und ſprechen wir die Hoffnung aus, daß wir uns zum ernſten Schaffen auch ſo begeiſtert zuſammenfinden. Was die Sitzung anbelangt wechſelten karnevaliſtiſche Reden, Lieder und Geſänge in bunter Reihefolge einander ab. Auch unſerem Vorſitzenden gebührt Dank wegen ſeiner in allen Lagen gerecht werdenden Leitung. Die tollen Tagen ſind nun vorbei und ruf ich allen Liebhabern zum ernſten Schaffen ein Gut Lurch zu. J. A.: Schimmel. Magdeburg. „Vallisneria.“ Sitzung jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat. Reſtaurant „Drei Raben“, Breiteweg 250. Sitzung vom 26. Februar 1914. Herr Lübeck legt gut gelungene Photographien der Teilnehmer des Stiftungsfeſtes aus, die regen Abſatz fanden, da ſie die Erinnerung an ein paar fröhlich verlaufene Stunden, mit ihrer freiwilligen und und unfreiwilligen Komik, wad- halten. Der Gberſchuß, ſowie der Ertrag einer veranſtalteten Sammlung ſollen zur Beſchaffung von Pflanzen verwendet werden. Ferner wurden Photographien vom Vereinsteich in ſeinem prachtvollen, winterlichen Kauhreifſchmuck verkauft, die in Form von Anſichtspoſtkarten hergeſtellt waren, auch fie fanden den Beifall der Ver⸗ ſammelten. Eine Unterhaltung über Süßwaſſer⸗ polypen, ſowie über Vorkommen und raſches Vermehren, über Ausbreitungsmöglichkeiten und epidemiſches Sterben der Stichlingsarten in un— ſeren Binnengewäſſern füllte den Reſt des Abends aus. H. Nürnberg. „Heros“. Ordentliche Mitglieder-Verſammlung am 6. Januar 1914. Nach Bekanntgabe des Einlaufes ergreift der 1. Vorſitzende das Wort zu ſeinem Berichte über das Vereinsjahr 1913, das fünfzehnte ſeit Be— ſtehen der Geſellſchaft. Den ausführlichen Dar- ſtellungen ſei in Kürze folgendes entnommen: Das verfloſſene Vereinsjahr bewegte ſich in den Bahnen des vorgeſchriebenen Programmes. Wir begannen es mit 2 Ehren-, 63 ordentlichen und 7 gußerordentlichen Mitgliedern und beſchloſſen es mit 5 Ehren-, 55 ordentlichen und 7 außer⸗ ordentlichen Mitgliedern. Das Geſchäftsleben ſelbſt wickelte ſich ab in 1 ordentlichen Mitgliederver— ſammlung, 21 ordentlichen und 8 Verwaltungs- ſitzungen. Der Sitzungsbeſuch hat ſich gegen das Vorjahr etwas verringert. Hieran tragen wohl kaum die Veranſtaltungen des Vereins die Schuld; vielmehr dürften die teuren Lebensverhältniſſe eine gewiſſe Vereinsmüdigkeit und Veberſättigung eine ausſchlaggebende Rolle ſpielen. Außer 7 größeren Vorträgen wurden in den Zwiſchenſitzungen die wichtigſten Veröffentlichungen der Fachzeitſchriften bekannt gegeben, ſowie ein reger Austauſch von Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Vereins⸗Nachrichten Erfahrungen und Beobachtungen gepflegt. Fünf Gratis⸗ und mehrere 10 Pfennig-Verloſungen brachten den Mitgliedern anſehnliche Gewinne. Bedauerlich iſt, daß auch die Benützung der Bücherei gegen das Vorjahr nachgelaſſen hat, zumal der Liebhaber aus jo mancherlei Abhand- lungen neue Anregungen ſchöpfen und ſein Wiſſen erweitern könnte. Das Stiftungsfeſt, der Feſt⸗ abend anläßlich der Ernennung von 3 Ehrenmit⸗ gliedern, 2 Lichtbildervorträge, ſowie die Familien⸗ ausflüge auf den Moritzberg, die alte Veſte und nach Neumarkt i. Opf. haben gezeigt, daß ſich neben der ernſten Liebhaberei wohl auch heitere Geſelligkeit pflegen läßt. Eine wichtige Rolle in den geſchäftlichen Verhandlungen ſpielte auch der V. D. A., die um ſo mehr ins Gewicht fiel, als der Geſellſchaft die Ehre zuteil wurde, die Vor⸗ ſtandſchaft für den Verband zu ſtellen. Das Vereinsvermögen ſetzt ſich zuſammen aus dem Wert des Inventars im Betrage von 1982,60 Mk., den Materialien des 2. Kaſſiers und des Material- verwalters in der Höhe von 118,85 Mk. und dem Barbeſtand der Kaſſa von 83,69 Mk., zuſammen 2185,14 Mk. Eine vornehme Aufgabe hat die Geſellſchaft auch darin erblickt, ihren Mitgliedern durch gemeinſame Fiſch- und Pflanzenbeſtellungen oder durch Beſchaffung notwendiger Materialien an die Hand zu gehen, ſowie durch ſorgſame Pflege und Inſtandhaltung des Vereinsweihers jederzeit reichlich lebendes Futter zur Verfügung zu ſtellen. — Namens der Kaſſenreviſoren erſtattet nun Herr Steiner über die am 22. Dezember 1913 vorgenommene Kaſſareviſion Bericht, die zu keiner⸗ lei Beanſtandung Veranlaſſung gegeben hat. Er fühlt ſich verpflichtet, dem 1. Kaſſier, Herrn Baetz, unter Würdigung der weitverzweigten Kaſſen⸗ geſchäfte für ſeine ſaubere, überſichtliche und ge⸗ wiſſenhafte Buchführung den Dank der Geſellſchaft und volle Anerkennung auszuſprechen. — Hierauf gibt der erſte Kaſſier in ſeinem Kaſſabericht einen Qeberblic über die Geldgeſchäfte der Geſellſchaft und verbreitet ſich über die einzelnen Poſten der Einnahmen und Ausgaben. Der Geſamteinnahme von 1030,13 Mk. ſteht eine Geſamtausgabe von 977,58 Mk. gegenüber, jo daß ein Veberſchuß von 52,55 Mk. verbleibt, welchem ein Vebertrag von 31,14 Mk. zuzurechnen iſt. — Wünſche und An⸗ träge im Sinne des 831 der Satzungen ſind nicht eingelaufen. Der erſte Vorſitzende ſtellt jedoch unter eingehender Begründung den Antrag, den Betrag für die Erlaubniskarte zum Daphnienfang von 50 Pfg. auf 1 Mk. zu erhöhen. Der Antrag findet einſtimmige Annahme. — Nachdem nun⸗ mehr die Verſammlung der Verwaltung Ent» laſtung erteilt hat, wird zur Neuwahl der Ber- waltung geſchritten. Auf Zuruf übernehmen das Amt der Wahlkommiſſion die Herren Steiner, Fahrenholtz und Söder. Herr Steiner richtet noch warme Worte der Anerkennung und des Dankes an Herrn Gruber für die der Geſellſchaft geleiſteten Dienſte. Die Verwaltung ſetzt ſich nach dem Wahlergebnis zum größten Teil aus den bis— herigen Herren zuſammen; für die ausgeſchiedenen Herren Meerwald, Sperber und Heinemann wer— den gewählt als 2. Vorſitzender Herr Lehrer Röder, als Materialverwalter Herr Hegendörfer und als 2. Beiſitzer Herr Söder. — Aufgenommen als ordentliches Mitglied wird Herr Geſchäfts— führer Fritz Graf. G. Koch, 1. Schriftf. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. Sa 3 j Ausführung kompletter Durchlüftungs- und Heizungsanlagen 1 „K.D.A.“ (Kindelscher Durch- lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. 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Aufzucht von Axolotl — Kultur der Cyperus⸗Arten Kleine Mitteilungen: Zur Zucht des Kletterſiſches (Anabas scandens). Vereinsnachrichten. — Druckfehlerberichtigung. Auf dem Amſchlag: Tagesordnungen Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, find ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Serrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. 4. Berband deutscher Nnunrien- und Sertarien-Bereine Mitteilungen an die Verbandsvereine! 1. Ich möchte hier nochmals auf die vorzügliche Lichtbilder⸗ ſerie des Verbandes: „Die Entwicklung der Daphnie“ hinweiſen. In 28 ſehr gut gelungenen Diapoſitiven wird der Bau und die Entwicklung dieſes für uns ſo wichtigen Futtertieres vor Augen geführt. Ein erſchöpfender Vortrag trägt weſentlich zum Verſtänd⸗ nis bei. Bei der äußerſt geringen Leihgebühr von 2.50 Mk. ſollten die Vereine von dieſer Verbandseinrichtung doch fleißigen Gebrauch machen. Um möglichſte Schonung der Bilder wird höfl. gebeten. 2. Die Satzungen ſind fertig geſtellt und gingen bereits an die V. V. hinaus. Intereſſenten ſtehen ſie gerne zur Verfügung. 3. Beigegeben war ein Entwurf der Prämierungsbeſtimmungen. Selbſtverſtändlich ſoll dieſer nicht bindend ſein, ſondern jene Vereine unterſtützen, die eine Prämierung vornehmen wollen. Die V. V wollen den Entwurf einer Durchſicht unterziehen und dem Ver⸗ band Verbeſſerungsvorſchläge unterbreiten. 4. Dem eifrigen Vorſitzenden des „Rheiniſchen Verbandes“ und allen angeſchloſſenen Vereinen für übermittelte Grüße herzlichen Dank und treuen Verbandsgruß! 5. Quittung über eingegangene Derbandsbeiträge: 6. Neptun, Braunſchweig 5. Mk. — 7. Ellritze, Schw. Gmünd 5 Mk. — 8. Ge⸗ ſellſch. ver. Naturfreunde, Köln 5 Mk. — 9. Waſſerroſe, Göppingen 5 Mk. — 10. Verein f. Aq.⸗ und Terr.⸗K., Waldenburg in Schl. 5 Mk. — 11. Vallisneria, Magdeburg 5 Mk. — 12. Verein für Ag.» u. Terr.⸗K. Ludwigsburg 5 Mk. — 13. Lotus, Roftod 5 M. — 14. Daphnia Halle 5 Mk. — 15. Iris Barmen 5 Mk. — 16. Vivarium Halle 5 Mk. — 17. Biol. Geſellſch. Frankfurt a. M. 10 Mk. — 18. Iſis, München 6 Mk. — 19. Azolla, Eſſen 5 Mk. — 20. Ludwigia, Ludwigshafen 5 Mk. — 21. Waſſerroſe, Jena 5 Mk. — 22. Verein f. Aq.⸗ und Terr.⸗K., Mühlheim⸗Rhein 5 Mk. — 23. Aquarium, Göppingen 5 Mk. — 24. Vivarium, Colmar 5 Mk. — 25. Waſſer⸗ ſtern, Köln 5 Mk. 6. Die dem Verband noch fernſtehenden Vereine werden hiemit höflichſt zum Beitritt eingeladen. 7. Beitragsleiſtungen wollen an den Kaſſier, Herrn Poſtſekretär G. Bach, Kaulbachſtraße 18 gerichtet werden. Nürnberg, im März 1914. Mit treuem Verbandsgruß! Auguft Gruber, Vorſitzender, Fürtherſtraße 96 III. Größtes Import-Gefhäft| Note Madlen Lurben ausländ. Raman u. Serrarientiere à Schacht. 50,70, 90, 110 Pfg. franko. Verſende nur ganz friſch ge⸗ Carl Siggelkow fangene, gut haltbare Larven. Hamburg -Eimsbüttel, Rombergitr.10 Viele Anerkennungen! Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Th. Liebig, Nesden ine Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. frisch gefangen 9 U 2 fn. Hreuzofttein Stack Mix. 2 üpparat / yſtem Völkel Sandvipem “ Seek dk. 3.—. J. Linor, Moosach -München. UULITITIEELLLLTTTITTDTTTTLLTELLLEELLELLLLLLL N Der vollkommenfte, Yaut- [NYMPH AEA| De elhenmee, u f bödjiter£eiftungsfähigkeit! Verein f.A kun em Im he Um f Ausſtrömer, Hähne, Blei⸗ rohr, Gasbrenner, Heiz⸗ lampen, Alum. ⸗Heizhaub., Tagesordnung für den 3. April: Besprechung d, Neuheiten alle Artikel z. Aq.⸗Pfl. lief. P. Völkel, Bielefeld aus d.Vereinsblätt., prakt. Vorführung der bis heute Proſpekte und Lifte frei! existierend. Durchlüfter. Jerner Jierfiſche u. Waſſer⸗ Verschiedenes. Vorstand. pflanzen, alle Sorten! (Suche zu kaufen: Schleierſchwänze und rote Poſthornſchnecken.) Verein der Aquarien- und Torarien- freunde Stuttgart, E.V. Dienstag, 31. März, p.9 Uhr im Vereinslok., Lindenst. 14 Ausschuß-Sitzung. Der Vorstand. Nur für Abonnenten! Nur für Tauſch⸗ und Such: anzeigen! Verkaufs anzeigen ausgeſchloſſen! Vormerkgebühr (im voraus zu zahlen) per Aufnahme 30 Pf. Chiffregebühr 50 Pf. mehr. Suche ein Dutzend Neritina fluviatilis ebenso Pantherkröten (Bufo regularis) oder Angabe von Bezugsquellen für dieselben. Dr. Schubert: Wiesbaden Taunusstr, 79, Suche 6—8 möglichst kleine Pterophyllum scalare sowie großes Weibchen Mesonauta insignis und große Zuchtpaare anderer Cichliden. C. Conn :: Hamburg 20 == Schrammsweg 35 —= Tausche für Photo 9X12 cm: 1 Aqua- rium, 108 cm lang, 35½ cm breit, 30 cm hoch, mit 3 mm Spiegel- scheiben; ferner: 4. Aquarien, 50 cm lang, 35½ cm breit, 30 cm hoch, mit Fensterglas; dazu passend: ein Eisengestell in 3 Etagen, 2 Etagen nebeneinander, die obere Etage für das lange Becken. Sämtliche Becken haben Kupferheizkegel ver- zinnt, und ist alles fast neu. 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LLTITTTTETETELTELTLELTIIITETLERETLTTELEETELTELELTITRERTEETELTTLLERTEELLLTLETTTELTELLETTELEREELETTLLLLTELLERELLLLELLRELTLLTERTTTTTTERTTLTELTETTETTELTTETTEREEEEEEEEERENEEEN ESEL DIE GE Neuere vivipare Zahnkarpfen. Von M. C. Finck, Berlin⸗Tempelhof („Argus“ Schöneberg). (Mit 2 Abbildungen.) Gelegentlich eines Beſuches der Ver. Zier⸗ f . fiſchzüchtereien Conradshöhe im Frühjahr vorigen Jahres zeigte mir Frau Berta Kuhnt in ihrer liebenswürdigen Weiſe außer verſchiedenen andern neueren Ein— führungen, meiſt Cichliden aus der alten * Zahnkarpfen Amerika, die größtes In⸗ zum Kaufe verſchiedene, mir ſeinerzeit Welt, die mich aber trotz ihrer Schönheit nicht allzuſehr reizten, auch noch nicht be⸗ kannte lebend⸗ gebärende aus Mittel⸗ ſofort mein tereſſe erreg⸗ verſchiedentlich recht ſtattliche Import- Exemplare gepflegt oder geſehen, aber es waren nie ſo große Tiere, wie ich ſie hier zu Geſicht bekam. Mein Entſchluß war daher auch ſchnell gefaßt und ſo erwarb ich denn zwei von den gezeigten Arten, während die dritte, allem Anſchein nach eine Mollie- nisia, wahre Rieſentiere, leider nicht abgebbar waren. Von den er⸗ worbenen Formen ſtellt die eine Art, meiner Mei⸗ nung nach, ſicherlich eine Varietät der ten und leb⸗ bekannten hafte Kauf⸗ Poecilia luſt in mir sphenops Madhriefen. en f 5 a dar, auch 5 - ed ollienisia sphenops (var.?), fälſchlich Poecilia sphenops benannt. Wenn ichauch Aufnahme von Alb. Wendt („Lotus“), Roſtock. Karl Stanſch als ſpezieller beſchreibt Freund aller gern neu zu uns kommende Vertreter der Familie der Cyprinodontidae erwerbe, * Zahnkarpfenarten immer ſo hatten mir es doch die jetzt geſehenen Formen, es waren ihrer drei, ganz be— ſonders angetan. Nicht allein die hervor⸗ ragende Farbenpracht beſtach mich, ſondern auch die enorme Größe der Tiere ſetzte mich in Verwunderung. Ich habe zwar auch von Poecilia sphenops und ähnlichen dieſelbe in „W.“ 1913, pag. 545 als Poe- cilia sphenops var. spilurus? Da die Var.-Bezeichnung ja noch fraglich iſt, würde ich es hingegen für richtiger halten, wenn wir den Fiſch einſtweilen als Poecilia sphenops var. nov. bezeichnen, um nicht erſt einen Namen einbürgern zu laſſen, der möglicherweiſe nachher wieder geändert wird, was ja in letzter Zeit leider ſo häufig geſchehen iſt und ſchon 226 genug Anficherheit in die Kreije der Zier— fiſchpfleger gebracht hat. Die Größe der ausgewachſenen Exem⸗ plare beträgt beim Weibchen 10 cm, während das Männchen die für eine Poecilie auch ganz ſtattliche Größe von 7 cm erreicht. Wenn Karl Stanſch in ſeinem Artikel ſo begeiſtert von den Farben der Fiſche ſpricht, ſo kann ich ihm nur voll beipflichten. Das Männchen übertrifft das Weibchen in der Beziehung, wie dies bekanntlich meiſt der Fall iſt, bedeutend. Der Rücken iſt dunkelolivgrün, der Bauch dagegen ſatt orangenartig gefärbt. Jede Schuppe vom Kopf bis zur Baſis der Schwanzfloſſe iſt mit einem leuchtend bläulichgrünen Fleck verſehen, ſodaß der Fiſch in der Tat wie mit Diamantſplitter überſät erſcheint, man könnte ihm aus dem Grunde ſehr gut den deutſchen Namen Diam antkärpfling geben. Außerdem ziehen ſich über den Körper noch fünf Reihen dunkelorangefarbiger Flecken hin. Die Schwanzfloſſe iſt ſchwarz geſprenkelt und mit den gleichen Diamant- ſplittern überſät, hiervon hebt ſich noch der zirka 5—6 mm breite, jattorangefar- bige Saum ſehr wirkungsvoll ab. Die ſchön geformte Rückenfloſſe, die in der „W.“ nicht richtig wiedergegeben iſt, weiſt dieſelben Farben auf, wie die Schwanz— flojje; der orangefarbige Saum iſt hier allerdings nur 2—3 mm breit. Nicht un- bemerkt möchte ich laſſen, daß dieſe her— vorragende Färbung, die ich keineswegs übertrieben habe, erſt dann auftritt, wenn die Tiere ein gewiſſes Alter erreicht haben. So hatte Frau Kuhnt zum Beiſpiel etwas jüngere nicht ganz jo ſchöne, und ältere ganz prachtvolle Exem— plare. Als ich die Fiſche kaufte, mußte ich mit einem der jüngeren Männchen zufrieden ſein, da ich von den älteren keins bekommen konnte, dies ſtörte mich jedoch auch weiter nicht, da ich aus Er— fahrung wußte, daß die meiſten viviparen Zahnkarpfen erſt wenn ſie etwas älter ſind, ihre volle Schönheit entfalten. Ich habe mich auch in dieſem Falle nicht getäuſcht, denn mein Männchen hat etwa vier Monate nach Erwerb die oben erwähnten herrlichen Farben angenommen. Nur wenn das Tier in friſches Waſſer geſetzt wird, verblaſſen die Farben auf einige Zeit, um dann allmählich in neuem Glanze zu erſtrahlen. Wie ſchon geſagt, iſt das Weibchen nicht jo ſchön wie das Männ⸗ M. C. Finck: Neuere vivipare Zahnkarpfen chen, aber doch keineswegs ganz unſchein⸗ bar. Der Kücken iſt dunkelolivgrün, der Bauch ſilberfarbig und der Trächtigkeits⸗ fleck ſchön leuchtend blau. Aber den Körper ziehen ſich 4—5 Reihen orange— farbiger Flecken hin, die mit zunehmendem Alter des Tieres dunkler werden. Auch eine Anzahl der blaugrünen Flecken ſind vorhanden. Die Floſſen ſind farblos. Be- züglich der Zucht iſt nennenswertes nicht mitzuteilen, da ſie ſich ebenſo einfach ge— ſtaltet, wie die faſt aller andern viviparen Zahnkarpfen. Der Angabe des Herrn Stanſch, daß die Jungen bei der Geburt eine Größe von 2,5 cm haben ſollen, muß ich allerdings widerſprechen, denn die von meinem Weibchen geworfenen Jungen waren immer nur zirka 12 mm groß, was ja immerhin für eben geborene Tiere keine geringe Größe iſt. Das Muttertier hatte eine Größe von 10 cm, es war eins der größten, welche Frau Kuhnt ſ. Zt. hatte. Die Anzahl der Jungen betrug 100— 150 Stück, wozu ich aber bemerken möchte, daß von kleineren Weibchen bedeutend weniger Jungfiſche geworfen werden. Die Trächtigkeitsdauer beträgt 4—5 Wochen bei einer Temperatur von zirka 22° C und guter Fütterung. In dieſer Beziehung kann unſere Boecilie überhaupt ganz außer— ordentliches leiſten, nimmt aber jede Nah— rung an und liebt auch ſehr pflanzliche Koſt. Trotz ihrer Größe iſt dieſe Art ſehr fried— liebend und tut auch unſern kleinen Zwerg— kärpflingen nichts zu Leide. Die zweite Form, welche ich erwarb, iſt nicht minder empfehlenswert; alte Exemp— lare ſind in Bezug auf die Färbung noch beträchtlich ſchöner. Allem Anſchein nach iſt es dieſelbe Poecilie, die von Schreit— müller in Bl. XXIV, S. 684 beſchrieben iſt; nur mit den Angaben, die dort betreff der Färbung gemacht ſind, ſtimmen meine Exemplare nicht ganz überein, doch iſt es ja möglich, daß die Färbung nicht bei allen Tieren ganz gleich iſt, wie dies ja häufiger vorkommt. Die Flanken ſind bei meinem männlichen Exemplar nicht bronzefarbig, ſondern intenſiv blau und hierauf befinden ſich wieder eine Anzahl diamantartiger Flecken; allerdings ſind es bedeutend weniger, als bei der erſt beſchriebenen Art. Die andern Angaben Schreitmüllers bezgl. der Färbung ſtimmen mit meinen Exemp⸗ laren. Die ſchwarzen Flecken nehmen mit dem Alter des betreffenden Tieres an Größe und Anzahl zu und haben ein ſammetartiges Ausſehen, wie wir dies von Gamlousia affinis her kennen. Einige Exemplare weiſen übrigens an der Schwanzfloſſe noch einen ſchönen ſchwefel— gelben Saum auf, aber nicht alle. Dies iſt alſo auch ſchon ein Beweis dafür, daß die Färbung dieſer Art variabel iſt. Wie ſchon geſagt, ſind auch hier wieder die älteren Männchen bedeutend ſchöner. So hatte Frau Kuhnt z. B. ein ſolches von etwa 6 cm Größe, welches von ganz be— rückender Schönheit war und alles, was ich bisher an lebendgebärenden Zahnkarpfen ſah, bei weitem übertraf. Die Weibchen ſind im allgemeinen nicht mit den ſchwarzen Flecken geſchmückt, nur ältere zeigen geringe ſchwarze Sprenkelung. Der Trächtigkeitsfleck, den Schreitmüller Es iſt erwieſen, daß die Literatur über die Geburtshelferkröte viel unzutreffendes gebracht hat, was um ſo verwunderlicher iſt, als gerade dieſes Tier in der Öefangen- N ſchaft faſt ſtets, häufig mehrmals hinter⸗ einander, zur Fortpflanzung ſchreitet und dadurch Gelegenheit zu einwandfreiem Beobachten bietet. Meine Beobachtungen erſtrecken ſich auf 11 Fälle. Wenn ich nun auch nicht behaupten kann, daß alle Vereinigungen der Geſchlechter ſo ver⸗ laufen, wie ich nachſtehend ſchildere, ſo Abb. 2 Limia nigrofasciata. sp. n. Zeichnung von F. Mayer. M. C. Finck: Alytes obstetricans und ſeine Brutpflege 227 faſt nicht konſtatieren konnte, iſt bei meinen Tieren durchweg intenſiv himmelblau. Nun möchte ich noch kurz einen andern Kärpfling, eben- falls eine noch zu beſtimmende Poecilie aus Haiti hier ſchil— dern, die ich mir bei einer ſpäteren Gelegenheit aus Con— radshöhe mitbrachte. Die Größe des Männchens beträgt bei dieſer zirka 5cm, während das Weibchen etwa 6 om groß wird. Der Rücken iſt beim Männchen dunkelolivgrün, der Bauch orangegelb. Der ganze Körper erſtrahlt in leuchtend blauer Farbe, hierzu wirkt vor- trefflich die dunkelorangegelbe Rückenfloſſe und die zartorangefarbige Schwanzfloſſe. Das Weibchen iſt auch hier wiederum einfacher gezeichnet. Die orangegelbe Färbung des Bauches und der Rücken⸗ und Schwanzfloſſe fehlt ganz, während das Blau am Körper auch weniger hervortritt. Große Lebhaftigkeit, Anſpruchsloſigkeit und leichte Zucht ſind Eigenſchaften, die auch dieſes Fiſchchen auszeichnen und es im Verein mit ſeiner ſchönen Färbung zu einem warm zu em— pfehlenden Pflegeobjekt machen, zumal auch der Preis hierfür kein zu hoher iſt. * Zuſatz: Vorſtehender Aufſatz war bereits geſetzt, als uns Regans neue Arbeit zuging. Die erſte und zweite von den er⸗ wähnten Formen dürften tatſächlich Varietäten von Mollienisia (=Poecilia) sphenops repräſentieren, die dritte Form von Haiti iſt wohl Limia nigrofasciata Regan. Die Red. =) 00 = Alytes obstetricans und jeine ®rutpflege. Von Ing. Eurt Dähne, Charlottenburg. (Wit einer Abbildung.) ergibt doch die Gleichartigkeit der 11 Fälle ein Bild, das man getroſt als normal zu Grunde legen kann. Ich will hier gleich vorausſchicken, daß ich das häufig er— wähnte Entbinden durch das Männchen niemals geſehen habe; ebenſowenig wurden die Eiſchnüre jemals vom Männchen um die Beine gewickelt. Auch das Amfafjen des Weibchens erſt an den Hüften, dann am Halſe iſt keineswegs Norm. Vielmehr iſt dem Männchen bei der anſtrengenden Arbeit während der Aufnahme des Eier— 228 ballens jeder Stützpunkt recht. Einmal umfaßt es mit den Vorderbeinen das Weibchen, oft nur tut es das mit einem Bein, oder es ſtemmt dem ermattet unter ihm liegenden Weibchen beide Fäuſte in's Kreuz. Selbſt das Bein einer zufällig vorbeihumpelnden Bufo viridis wurde in einem Falle nicht verſchmäht. Der nachſtehend ſkizzierte Fortpflan⸗ zungsakt wurde von mir Anfang April v. Is. beobachtet und erhielt eine reich- liche Beſtätigung durch 10 weitere Be— obachtungen, die eine abſolute Gleich— förmigkeit aller Eiablagen, — vom Liebesſpiel bis zur letzten Nachwehe, — erkennen ließen. Die einzige Abweichung bildeten die Nachwehen in ihrer Zahl. Sie ſchwankten zwiſchen 4 und 7. Geburtsbelferkröte a ne Männchen mit Die Geburtshelferkröten ſind Tiere der Dämmerung, ſie rufen mit ihren melo— diſchen Stimmchen daher meiſt abends und natürlich beſonders nachdrücklich während der Fortpflanzungszeit. Das treibende Moment iſt hier zweifellos das mit Laich gefüllte Weibchen, deſſen Stimme übrigens auch lauter iſt als die des Männchens. Das Männchen iſt faſt durchweg kleiner als ſeine Genoſſin und dabei von merk— bar grazilerem Körperbau. Die Begattungen fanden bei meinen Tieren ſämtlich zwiſchen 6 bis 8 Uhr abends ſtatt und dauerten regelmäßig 1 Stunden. Stets wurde ich durch auffällig vermehrtes Rufen aufmerkſam gemacht. Unter vorſichtigem Herantreten an das Terrarium und unter zeitweiſer Zuhilfe⸗ nahme einer kleinen Taſchenlampe bot ſich meinen Augen ein allerliebſtes Bild. Auf mooſigem Grunde hopſten Männchen und Ing. Curt Dähne: Alytes obstetricans und ſeine Brutpflege Weibchen unter dauerndem Rufen gegen- einander, ſich häufig mit den Wäulern und Vorderhänden berührend; manchmal überſchlugen ſie ſich und purzelten dann beiſeite, um das Spiel immer wieder von neuem zu beginnen. Das dauert eine halbe Stunde. Plötzlich umklammert das Männ⸗ chen die Hüften des Weibchens mit den Vorderbeinen und führt in Intervallen wippende Bewegungen aus, wobei es ſich auf die Hinterbeine ſtützt. Jetzt ruft das Weibchen allein. Tie Tiere befinden ſich / Stunde in copula, alsdann gerät das Weibchen in bedeutende Erregung, welche durch heftiges Zittern der Mittel- zehen der Hinterbeine eingeleitet wird. Einen Augenblick ſpäter ſtrecken ſich die Hinterbeine und bilden eine Art ovale Schüſſel; es erfolgt die erſte Wehe, auf deren Höhepunkt ſämtliche Eier im Zeit⸗ raum von einer Sekunde herausgepreßt werden. Sofort ergießt jetzt das Männ⸗ chen auf den unterhalb ſeiner Kloake lie— genden Eierpack ſeinen faſt waſſerhellen Samen. Man kann deutlich ſehen, wie der letztere die weißgelben Eikügelchen umſpült. Das Weibchen wird jetzt durch die 2. und 3. Wehe heftig geſchüttelt und liegt mit förmlich eingedrücktem Kreuz apathiſch da. Nunmehr beginnt das Männ⸗ chen die immerhin mühſelige Arbeit des Eiaufnehmens. Es ſtreckt ein Bein gerade, ſodaß Oberſchenkel, Unterſchenkel und lange Zehe eine Linie bilden, winkelt dann das Bein am Knie ein und ſteckt die geſteifte Zehe in den Eierballen hinein; dasſelbe macht es mit dem anderen Bein. Jetzt wird erſt das eine Bein ſeitlich abgeſtreckt, dann das andere, dann beide Beine zu gleicher Zeit, was mehrmals wiederholt wird, bis der Eierballen etwa an der Hüfte angelangt iſt. Den Vorgang der Eiaufnahme kann man ſich etwa jo vor— ſtellen, wie wenn man ein Bündel Waſch— leinen über die Arme ſtreifen würde. Das Männchen ſucht ſich nunmehr mit ſeiner Bürde einen ruhigen Platz, während das Weibchen noch ſtundenlang an der gleichen Stelle liegen bleibt und ſich er- holt. Trotz der großen Erſchöpfung neh— men die Weibchen bereits 1 Stunde nach der Eiablage Futter an. Einen beſonders intereſſanten Fall von zweifacher Brutpflege des Alytes obste- tricans, — von dem ich nicht weiß, ob er ſchon einmal beobachtet wurde, — will ich hier anflechten. 4 Larven war. R. Taenzer: Einige Beobachtüfgeß an Pterophyllum scalare Ein Männchen mit Eiballen und ein Veidchen brachte ich in ein Terrarium, um das Verhalten der Tiere bei feuchter Wärme von 26—30° C zu ſtudieren. Das Männchen fand ich in Geſellſchaft des Weibchens allabendlich am Futternapf, wo beide Tiere mit ihren ewig erſtaunt dreinblickenden, goldbronzenen Glotzäuglein ſtundenlang auf das Gewimmel der Mehl— würmer ſchauten. Nach 14 Tagen beginnt plötzlich das Weibchen zu rufen, und zwar derart nachdrücklich, daß ich mich entſchloß, das Tier in den früheren Behälter zurück— ziubringen, um ihm Gelegenheit zur Ei— ablage zu geben. Als ich aber meine Abſicht ausführen will, bin ich ſehr er— ſtaunt, das beſagte Weibchen mit dem eier- ballentragenden Männchen im Liebesſpiel vorzufinden. Nach ½ Stunde erfolgt die Vereinigung und das Männchen bringt es tatſächlich fertig, den 2. Eierballen zu befruchten und ſich überzuſtreifen. Ich iſolierte jetzt das Tier und brachte es in ein Spezialterrarium, das ich mir für die Larvenaufzucht gebaut hatte. Es ſchlüpften nach zirka 14 Tagen die erſten Jungen aus dem dunkelgefärbten (alſo zuerſt reifen) Eierballen aus, von denen aber nur 8 Stück lebensfähig waren, die übrigen 17 konnten ſich nicht ganz frei- machen. Alle blieben mit ihren Schwänzen in den Eihüllen hängen und ſtarben ab. Der ältere Eierballen wurde nicht abge— ſtreift, was jedenfalls nachteilig für die Das Männchen befand ſich am Rande des Waſſerbeckens und muß die zappelnden Bewegungen der Larven geſpürt haben. Die 8 Larven fielen auf Moos und plumpſten dann ins Waſſer. Von den 17 geſtorbenen machte ich einige vergeblich frei. Der zweite Eierballen 229 entwickelte ſich normal, ergab 30 Larven und wurde abgeſtreift. C. Floericke ſchreibt in ſeinem Kosmos büchlein, daß Alytes nur im begrenz⸗ ten Sinne eine Brutpflege treibe und be— gründet das, indem er richtig behauptet, daß es dem Männchen von Alytes nicht einfällt, einen verlorenen Eierballen wieder aufzunehmen. Ich trete der Behauptung einer begrenzten Brutpflege entgegen, denn erſtens dürfte ein zufälliges Ver⸗ lieren des Eierballens kaum vorkommen, — ich habe nämlich konſtatiert, daß der Eierballen nur auf anſtrengenden Trans— porten und bei Gefahr abſichtlich abge— ſtreift wird. Im letzten Falle iſt ſich das Männchen ſelbſt der Nächſte! — und zweitens könnte das Männchen die Eier ſchwerlich wieder anheften, weil die Gier- bänder nicht allein durch ihre Elaſtizität, ſondern auch durch eine Klebekraft gehal— ten werden. Einmal von der Haut ent- fernt, verliert ſich die Klebekraft der Bänder und man wäre gezwungen, den Eierballen über den Hüftgelenken mit Zwirn zu befeſtigen, was ja verſchiedent— lich erfolgreich ausgeführt worden iſt. In dem von mir beobachteten Falle doppelter Brutpflege weiß man nicht was mehr zu bewundern iſt, die Aufopferung des Männchens, die Mühen zweier Bruten auf ſich zu nehmen, die Beharrlichkeit des Tierchens, den älteren Eierballen nicht ab- zuſtreifen, um auch dem jüngeren Eier— ballen Gelegenheit und Zeit zum Reifen zu geben, oder die Bereitwilligkeit des Männchens, dem Weibchen in ſeiner Lege— not zu helfen. Ob man hier noch von Inſtinkt oder von Auslöſung einer Hand— lung durch Reflexe reden darf, dahinter möchte ich ein deutliches Fragezeichen ſetzen! En D3 2 Einige Beobachtungen an Pterophyllum scalare. Von R. Taenzer⸗Erfurt. (Mit einer Originalaufnahme von C. Conn.) Fiſche, die ſich bereits an den Pfleger gewöhnt haben, find wenig geeignet, Beobachtungen über ihr Freileben mit ihnen anzuſtellen. Dieſe Er⸗ fahrung machte ich an meinen Pterophyllum. Als ich dieſelben von der Reiſe mitbrachte, war es ſpät in der Nacht. Ich ſetzte die 3 Stück in ein 100-Liter- Aquarium, bepflanzt mit Najas microdon und Nymphaea amazonica, wo ſich die Tiere ſofort heimiſch fühlten, und beobachtete noch lange mit der Blendlampe die eleganten Schwimmbewegungen. (Der Beſchauer bleibt in dieſem Falle den Tieren unſichtbar, kann alſo deren Benehmen nicht beeinfluſſen.) Am nächſten Morgen beim Betreten meines Gewächshauſes war mein erſter Gang nach dem Pterophyllum-Aqua⸗ rium. Doch wo ſind die Fiſche? Der Behälter iſt natürlich wie alle meine Aquarien nicht zu⸗ gedeckt, außerdem befanden ſich noch 1 Paar Pantodon darin, die ja gegen größere Fiſche völlig harmlos ſind, hingegen Kärpflingen, ſelbſt ausgewachſenen Guppyi-Männchen, ſehr gefährlich werden können. Schon glaubte ich an ein 230 L. Berner: Kulturverſuche Herausſpringen, doch es war nichts zu finden. Erſt ein Klopfen an der Scheibe, wovon ich ſonſt kein Freund bin, ließ mir infolge einer Wendung des Männchen den Standort der Tiere erkennen. Anter einer Nymphaea amazonica zwiſchen den langen Wurzeln der Najas ſtanden alle 3 Tiere dicht beieinander, den Schwanz dem Beſchauer zugekehrt. Die langen Bauchfloſſen gleichen einer Najaswurzel, vom Körper ſelbſt iſt infolge der fortdauernden Bewegung des Rüden- und Afterfloſſenrandes nichts zu ſehen, ein hervor— ragendes Beiſpiel für Mimikry. Nimmt das Tier vor einem Feinde plötzlich dieſe Stellung ein, ſo iſt es in Sicherheit, denn es iſt nur äußerſt ſchwer zu erkennen. Nach einiger Zeit macht dann ein Tier eine kleine Wendung und ſichert, iſt nichts verdächtiges zu ſehen, dann ſchwimmen alle Tiere weiter. Jetzt, nachdem ſich meine Fiſche an den Pfleger gewöhnt haben, iſt dieſe Stellung nur dann zu beobachten, wenn eine fremde Perſon an den Behälter tritt; ein Beweis dafür, daß dieſe intelligenten Tiere ein Anter⸗ ſcheidungsvermögen für Perſonen beſitzen!. Sehr intereſſant iſt auch die Schlafſtellung der Ptero- phyllum. Die Augen nach dem Boden gerichtet ruhen die Tiere auf ihren Bauchfloſſen wie auf Schlittenkufen, entweder auf dem Sande oder auch auf Pflanzen. Bei plötzlicher Beleuchtung mittelſt Taſchenlampe ſind mehrere Sekunden nötig, bis die Tiere in Bewegung kommen. Bei Mondſchein ſind die Pterophyllum auch nachts außerordentlich lebhaft und ſcheinen dann nur wenig zu ſchlafen, wie überhaupt Dämmerlicht den Tieren am meiſten zuſagt. Bezüglich der Anterſchiede zwiſchen Männchen und Weibchen habe ich gefunden, daß die Männchen eine weſent⸗ Das iſt mir doch zweifelhaft. Dr. Wolterstorff. Am Seealgen im Aquariumzukultivieren, bedarf man vorerſt einer eingehenden Kenntnis der Bedingungen und Amjtände, unter denen die Pflanzen im Meere vege— tieren. Soweit die Küſte durch Felſen gebildet wird, treffen wir je nach dem Standplatze und der Jahreszeit Algen und ihre Entwicklungsſtadien an, und zwar entſprechend dem Orte und der Waſſertiefe verſchiedene Arten, die wieder nach der Lage und den Lichtverhältniſſen ihres Wohnplatzes abwechſeln. Stets aber finden wir in der Hauptſache (im ſeichten Waſſer der Küſtenzone) Grün⸗ algen mit Braunalgen und Rotalgen ver— geſellſchaftet an (ich wähle abſichtlich die Färbung als AVnterſcheidung, da dies für O0 TEREEEETEREEREREREREEERERDERERUEREEREREEREEEERURUUURERESKERKRREOBRERERENENERKERUNERUNERURREREREREERERUNERUERERRRERERUURERURERERUKUEEUNERDRARNONERERRRURRUNERRENRRURUEGRRERUEREURUNUNEN Das Seewaſſeraquarium Kulturverſuche an Seealgen des Mittelmeeres. Von L. Berner, Warſeille. an Seealgen des Mittelmeeres Ein Pärchen Pterophyllum scalare. Originalaufnahme von C. Conn⸗Hamburg. lich breitere Rückenfloſſe haben als die Weibchen, ſolange aber noch keine Nachzucht erzielt wurde oder tote Exemplare daraufhin unterſucht wurden, kann man dieſe Unterſchiede nicht als ſicher an⸗ ſprechen. Von den oben erwähnten Pantodon kann ich berichten, daß dieſelben während ihres diesjährigen Aufenthalts im Freilandbaſſin 25 bis 30 cm hoch nach fliegenden Inſekten aus dem Waſſer ſprangen, einmal, als das Männchen gegen Abend faſt ſenkrecht nach einer Eule ſprang, konnte ich ein flatterndes Bewegen der Bruſt⸗ floſſen deutlich beobachten. Ich ſtand damals jo nahe, daß ein Irrtum völlig ausgeſchloſſen ift. 9 den Aquarianer weitaus genügt und es ohne Bedeutung wäre, die wiſſenſchaft— lichen Bezeichnungen alle hier aufzuzählen); ſie ſind vornehmlich dort am Felsboden feſtgewachſen, wo die Brandung mit weißem Schaume die Klippen umſäumt, wo das Waſſer durch Wellen immer in Bewegung gehalten wird. Grün- und Braunalgen kommen nur an jonnigen, hellen Orten vor; Rotalgen ſieht man hingegen nur an halbdunkeln Standplätzen oder zwiſchen anderen Tangen feſtgewachſen (von den Bedingungen der Tiefe ſehe ich ab); jedoch traf ich zuweilen an offen⸗ gelegenen, vollbelichteten Steinblöcken des Seichtwaſſers einzelne Rotalgen; ihre Formen waren zwar nicht beſonders ent- 4 e HE wickelt, doch darf man dem Ausſehen der Tange im allgemeinen keine weitere Be- deutung beimeſſen, da das Wachstum der Algen höchſt unregelmäßig und vielerlei Einflüſſen unterworfen iſt, die leicht unſerer Aufmerkſamkeit entgehen und welche zu falſchen Schlußfolgerungen einzelner Fak⸗ toren verleiten. Da ſich nun die Algen gemeinhin auf Klippen und Felſen anſiedeln, an welchen die Fluten ſich ſtändig brechen (in der Brandungszone, mit anderen Worten), ſo ſind die Pflanzen fortwährend von friſchem, ſauerſtoffreichem Waſſer umgeben; auch ganz trocken liegen ſie zuweilen. Ihr organiſcher Bau, dieſen Verhältniſſen angepaßt, muß daher von jenem unſerer gewöhnlichen Waſſerpflanzen beträchtlich abweichen; und es wäre weit gefehlt, jenen ohne Ausnahme dieſelben Funktionen im Haushalte des Meeres zuzuſprechen, wie dieſen im Süßwaſſer. Wir müſſen vielmehr ganz verſchiedene Begriffe annehmen, unſere Anſicht über den Stoffwechſel zwiſchen Pflanze und Tier abändern und für die Seebecken den Waſſerwechſel als alleinige Quelle des natürlichen Gasaustauſches anſehen. (Siehe auch den Artikel von P. Schmalz betreffs einer Methode zur Durchlüftung des Seewaſſers durch eine Art Berieſelungs⸗ anlage in den Bl.) Aus dieſen Beobachtungen laſſen ſich (für uns in Betracht kommend) drei Haupt- nde ableiten: 1. Waſſerbewegung, 2. Sonnenbeſtrahlung und 3. Waſſerwechſel (als phyſikaliſche Momente). Zu 1.: eine Wellenbewegung läßt ſich 4 in unſeren Becken nur in umſtändlicher Weiſe hervorrufen (Ritſche ſchlug ſeiner⸗ 1 zeit ein kleines Mühlenrad vor, das, nach 4 den Ausſagen einiger „Stiton-Mitglieder“, von hervorragender Wirkung war). — Zu 1 255 die Belichtung kann man nur für die Algen der oberſten Waſſerzone regeln, wo ausſchließlich mit Oberlicht zu rechnen 1 iſt; um die Lichtverhältniſſe der Tiefe (15-25 m des Seichtwaſſers wohlver— ſtanden) nachzuahmen, bedarf es ſchon 5 ner Vorrichtungen, von denen ein Liebhaber aus verſchiedenen Gründen abſehen muß. Zu 3.: das Seewaſſer kann man ſchließlich erneuern, aber ein Lieb- haber auf dem Feſtlande, fern von der Küſte, könnte dieſe Bedingung nur mit | er: Schwierigkeiten und vielen Opfern | E' llen. — Demnach ſuche ich mir unter den Algen ee L. Berner: Kulturverſuche an Seealgen des Mittelmeeres 231 jene Arten aus, welche ſich begnügen, in einem Becken auszudauern, — das mit natürlichem Seewaſſer gefüllt, am Fenſter⸗ brette oder im Garten aufgeſtellt, nur zeitweilig von der Sonne beſtrahlt wird, — keine Waſſererneuerung bedürfen und im ruhigen Waſſer vegetieren. Braunalgen leben nur an Felſen der Brandungszone oder in größerer Tiefe; es muß daher von ihrer Kultur abgeſehen werden. Rotalgen verlangen ſchwierige Belichtung, da ſie in dunkeln, wenig— belichteten Orten vorkommen und ſind aus dieſem Grunde für meine Zwecke unge— eignet'. Es bleiben nur noch die Grün— algen übrig, unter denen wieder nur die Ulvea-, Bryopsis- und Cladophora-Arten mich intereſſieren, da ſie am leichteſten zu erlangen ſind. — Ich komme nun zum Punkte, ob es unbedingt nötig iſt, die Pflanzen mit den Steinen im Aquarium einzubringen, auf denen ſie aufgewachſen ſind. Meine Erfahrungen haben gezeigt, daß es ohne Bedeutung iſt, die Algen mit ihrem Anheftungsmaterial zu ſammeln oder ſie vorſichtig abzulöſen, ohne den Vegetationskern (d. i. der Punkt, von dem das Wachstum ausgeht) zu verletzen. Im Gegenteil, ich habe gefunden, daß im letzteren Falle die Seepflanzen weit beſſer gedeihen, da ſie ſich an jenen Plätzen im Becken bald anſiedeln, die ihnen am beſten zuſagen. Im erſten Falle hingegen ſind die Algen vielfach gezwungen, oft ganz unnatürliche Lagen einzunehmen, je nach den äſthetiſchen Rückſichten des Lieb— habers. — Jetzt treffe ich noch nach dem Stand— platze unter den Alpen und anderen Arten eine ſorgfältige Wahl. Und hier liegt es, wenn bis nun ſo wenig gute Ergebniſſe mit der Kultur der See-Algen erzielt wurden. Meiſt nimmt der Liebhaber (wenn er ſich die Pflanzen nicht ſchicken oder von anderen auswählen läßt) ohne Vorbedacht die erſtbeſten Algen, welche ihm unter die Hände fallen, was ganz verwerflich iſt. Eine einfache Gberlegung jagt mir, daß ich nur dann Ausſicht auf Erfolg habe, wenn ich jene Seepflanzen für meine Zwecke nehme, die bereits an der Küſte unter ähnlichen Bedingungen leben, wie ich ſie im Aquarium zu ſtellen vermag. Das heißt ſolche, die an ruhiges Waſſer mit ſchwacher Wellenbewegung, an ein— 1 Doch hat ſich bei Herrn Louis Schulze Polyides rotundus, ein Rottang aus größerer Tiefe, als ſehr haltbar erwieſen. D. Red. 232 faches Sonnenlicht gewöhnt find und nie= mals trocken liegen. Ich darf auf keinen Fall Algen zu kultivieren verſuchen, die in der Brandungszone leben oder während einiger Stunden trocken liegen, noch in der Strömung vorkommen. Ich darf mich durch das beſonders ſchöne Ausſehen jener See— Pflanzen nicht verleiten laſſen, die an dieſen günſtigen Stellen angeſiedelt ſind: Nur die kümmerlichen Algen ſtiller Buchten kann ich zu Verſuchen heranziehen. — Unter Beobachtung dieſer Vorſichts⸗ maßregeln gelingt es mir, einzelne Exemplare von Ulva lactuca L. Cladophora rupestris (L.) Kütz und Bryopsis plumosa Auds (Ag.) zu finden, fie in mein Becken unterzubringen. Zur Kultur ſind die Beleuchtungsver— hältniſſe im Garten an einem etwas jchat- tigen Platze als die günſtigſten zu bezeichnen, am Fenſterbrett wird die einſeitige Beſtrah— lung durch ſchlechten Wuchs recht fühlbar. Zwei Wege gibt es, um Seealgen im Aquarium zu kultivieren: Jenen, welcher von der Fortpflanzung ausgeht und jenen, der beſtrebt iſt, junge Algen „groß“ zuziehen. Bei der erſten Methode ſuche ich mir, unter Beachtung der Jahreszeit, ausge— wachſene Exemplare mit gefüllten Spo— rangien (braun-ſchwarze punktförmige Ge— bilde) aus, die ich einfach in mein Becken werfe. Hier, nach Verlauf von 2 bis 4 Tagen, tritt Verweſung der Pflanzen ein; die Sporen werden frei und ſinken zu Boden, ſuchen ſich auch an den Glas— wänden meines Aqariums einen Ruhe— platz. Ich laſſe alles ſeinen Lauf nehmen; bald verliert ſich der üble Geruch des Waſſers, das ein mißfärbiges Ausſehen gewinnt. Nach 4 bis 6 Wochen ſchütte ich das alte Waſſer weg, waſche das Becken (mit Seewaſſer) tüchtig aus, entferne allen Schlamm, bürſte die Steine ab, auf denen ſich die jungen Algen angeſiedelt haben. (Etwa ſich ablöſende Algen müſſen weggeworfen werden; diejenigen der jungen Seepflanzen, welche den Abbürſtungs— prozeß ohne Schaden ausgehalten haben, ſind geſund und dauern aus.) Ich fülle ſodann friſches Waſſer auf und die Algen beginnen (bei günſtigen Belichtungsver— hältniſſen) lebhaft zu wachſen. — Beim zweiten Wege wähle ich unter den größten Vorſichtsmaßregeln einige junge Pflanzen aus (man hüte ſich, den Behälter voll zu ſtopfen.) Ich merke mir genau ihre natürliche Stellung, die ich ihnen im Becken wiedergebe, mit Verzicht L. Berner: Kulturverſuche an Seealgen des Mittelmeeres auf alle Schönheitsbegriffe. (Algen ſind keine „Dekorationen“ für das Aquarium, ſondern Lebeweſen, die wie unſere See— tiere ſorgfältig behandelt und aufmerf- jam’ gepflegt ſein wollen). Abgelöſte oder nicht feſthaftende Algen finden einen zu⸗ ſagenden Platz und bilden feine, weiße Klammerwurzeln oder auch Haftſcheiben aus, um ſich anzuheften. Das Waſſer bleibt klar, etwa eingehende Exemplare laſſe man im Becken und rühre nichts an! Die Pflanzen gedeihen ſodann weiter. — Ich muß jedoch erwähnen, daß alle Grünalgen im Aquarium bald ihr lebhaftes Grün verlieren: im Allgemeinen werden die Tange in der „Gefangenſchaft“ ſtets unſcheinbar bleiben und niemals an Größe und Wuchs den Algen an der Küſte gleichkommen. Ihre Rolle im freien Waſſer, den Tieren Schutz und Anterſchlupf zu bieten, dürften ſie im Becken eines Liebhabers ſchwerlich erfüllen. Ausge— nommen, wenn man in einem recht ge— räumigen, mit Algen bepflanzten Aquarium wenige Fiſchlein einbringt. Muſcheln(Mies⸗ muſcheln) laſſen ſich gut bei einer Algenkultur unterbringen, nur iſt Aufſicht vonnöten, um eingehende Exemplare ſofort zu entfernen. Es iſt mir ebenfalls gelungen, Phyllo- phora und Phodophyllis!- Arten bei der 2. Methode zu kultivieren; ſie blieben jedoch ganz klein (nur 5 bis 12 mm) und gingen mir ein, als die Belichtung durch Anvorſichtigkeit geändert wurde. Bei den Braunalgen war alle Liebesmüh verloren. Anmerkung: Bezüglich der Rolle der Sange im Haushalte des Meeres ver— weiſe ich auf einen Bericht Darwins in feiner Weltreiſe. An der Küſte Feuer⸗ lands unterſuchte er die Verhältniſſe der Algen und jagt, in dieſem Tang⸗Walde birgt ſich ein wunderbares Leben von Fiſchen, Krabben, niederen Tieren aller Art; ſie bilden dort eine wunderbare Geſellſchaft, die in den weichen, blattförmigen Gebilden ſich zu erhaſchen und verbergen ſuchen; zu dieſem Zwecke haben manche von ihnen eine beſondere Färbung oder Geſtalt an— genommen, ähnliche einiger Geſchöpfe der Zaragoſſa-Meer⸗Faung. Die Algen des Mittelmeeres im allgemeinen ſind bei einem Vergleich mit jenen des Atlantiſchen Ozeans, der Nordſee ꝛc., wo die Flut und Ebbebewegung recht fühlbar iſt (bis zu 20 m an der Küſte der Bretagne) ganz unjchein- bare und faſt kümmerliche Pflanzen. 1 Liegt hier nicht ein Irrtum vor im Namen? Die Red. Fragen und Antworten. Fadenartige Entleerungen der Fiſche. Frage: Meine Fiſche haben fadenartige, weiße Entleerungen, dieſe hängen an den Fiſchen Auund fallen erſt nach einiger Zeit ab. Sämtliche haben dieſes mit Ausnahme eines Hundsfiſches. Dieſen habe ich ſchon eher im Beſitz gehabt. Woran mag das liegen? Die Fiſche bewegen dabei faſt ſtets die Kiemendeckel, als wenn ſie dabei nicht genug Atem hätten. Der Hundsfiſch tut ſolches nicht. J. Sch. Antwort an J. Sch.: In Ihrer Anfrage teilen Sie nicht mit, ob es ſich bei den betr. Fiſcherkrementen auch tatſächlich um ſolche handelt oder ob die von Ihnen beobachteten, fadenartigen, weißen Entleerungen Ihrer Fiſche vielleicht Faadenwürmer darſtellen. Im erſteren Falle hätte Ihre Beobachtung nicht viel auf ſich, denn Fiſche, welche oft und regelmäßig mit Trockenfutter ge⸗ nährt werden, ezfrementieren oftmals in der von Ihnen beſchriebenen Weiſe. Wechſeln Sie öfter mit dem Futter, reichen Sie viel Daphnien, Ey⸗ klops, Mückenlarven und Enchytraeen, wodurch die Sache ſehr bald gehoben ſein dürfte. An⸗ ſcheinend leiden Ihre Tiere an Verſtopfung. Im zweiten Falle, das heißt, wenn alſo die fadenartigen, weißen Gebilde Fadenwürmer dar- ſtellen, könnte es ſich vielleicht um Paramermiis crassa von Linstow oder um Paramermis con- torta von Linstow handeln, welche beide ihr Jugendſtadium in roten Müdenlarven durch— machen. Wenn nun ſolche mit den Schmarotzern behaftete Mückenlarven von Fiſchen gefreſſen werden, ſo gelangen die Schmarotzer in Magen und Gedärme der erſteren und trachten nun darnach, ihren unfreiwillig aufgeſuchten Wirt zu verlaſſen. Oft gehen dann dieſe Würmer durch den After der Fiſche wieder ab, kommen aber auch gelegentlich aus den Mäulern wieder hervor, was in beiden Fällen nicht viel auf ſich hat. Schlimmer ſteht die Sache aber, wenn ſich die Würmer durch die Bauchwände der Fiſche hindurch arbeiten, wie dies ſchon öfter beobachtet worden iſt, in ſolchen Fällen gehen die Fiſche meiſtens zu Grunde. W.. Schreitmüller. Frage: Verurſachen Eidechſen und Anolis viel Schmutz im Terrarium? Ich nehme an, daß ſie die Pflanzen häufig beſchmutzen, ſodaß eine häufigere Reinigung erforderlich wird. Iſt ſolches der Fall? Antwort: Die auf den Pflanzen von Anolis und kleineren Eidechſen abgeſetzten, winzigen Ex⸗ kremente kommen gar nicht in Betracht. Ein mit Leichtigkeit hinwegwaſchen. Nur wenn Sie dieſe Eidechſen zu Hunderten pflegen wollen, wovon Sie aber vielleicht ſchon der Preis der Anolis abhalten wird, dürfte leicht eine größere Verſchmutzung eintreten! Otto Tofohr. Wüſtenterrarium. = Frag e: Ich möchte ein eiſernes Geſtellaqua⸗ rium 80 5050 em als Wüſtenterrarium be⸗ nutzen. Wie richte ich es ein? Da keine Heizung Fragen und Antworten Schwämmchen wird ſie in wenigen Sekunden 233 vorhanden, wie bringe ich ſolche an, unter be⸗ ſonderer Berückſichtigung der Lufterwärmung. Würden ſich vertragen: Apothekerſkink, Gem. Walzenechſe, Sandviper und Gekonen? Kann ich Wüſtenſpringmäuſe und Sandrennmäuſe, ohne für ihr Leben zu fürchten, mit den Vipern halten? Wohl kaum? Welches ſind die Ge— ſchlechtsunterſchiede der Walzenechſen e W. jr. Antwort: Bedecken Sie den eiſernen Terra⸗ rienboden mit einem von Fiſcher'ſchen Waſſer⸗ regulator, den Ihnen jeder Klempner leicht an- fertigen kann. Unter den eiſernen Terrarienboden ſtellen Sie dann einfach eine oder zwei kleine Heizlampen. Eine Lufterwärmungsheizung brauchen Sie im Wüſtenterrarium nicht. Es genügt, wenn der Boden warm iſt. Skinke und Walzenechſen vertragen ſich miteinander und paſſen auch in ein Wüſtenterrarium. Ihnen beigeſellen könnten Sie noch Agama inermis, Chalcides sepoides, Eumeces Schneideri, Phryno- soma cornutum, Tropidosaurus algirus, - ſowie vielleicht noch eine Testudo ibera. Letztere müßte freilich hin und wieder ein Bad bekommen! Sandvipern müſſen Sie aber für ſich allein halten. Auch Gekonen gehören nicht ins Wüſten⸗ terrarium. Springmäuſe u. ſ. w. dürfen nicht mit Vipern zuſammengebracht werden. — Die männ⸗ lichen Walzenechſen erkennen Sie an der ver— dickten Schwanzwurzel und daran, daß ſie große Raufbolde ſind. Männliche Vipern erkennen Sie wohl nur als ſolche während der Paarung. Otto Tofohr. Zur Aufzucht des Cyperus adenophorus. Frage: Hätten Sie wohl die Güte und würden mir eine kurze Anweiſung zur Kultur des neuen Cyperus adenophorus aus Samen geben? Ich habe die Abſicht, mir von Haage & Schmidt ein Quantum Samen ſchicken zu laſſen. Antwort: Eine erfolgreiche Anzucht des neuen Cyperus adenophorus iſt nur dann möglich, wenn die Ausſaattöpfe oder Schalen in der erſten Zeit eine möglichſt gleichmäßige Bodenwärme von mindeſtens 25° C haben. Zur Ausſaat nimmt man eine lockere mit etwas feinem Sand gemiſchte Erde, drückt die Erde mit einem Brettchen leicht an, verteilt die Samen möglichſt gleichmäßig nebeneinander, aber auf keinen Fall zu dick über⸗ einander und überſiebt die Samen nur ſo ſchwach mit Erde, daß ſie davon nur gerade bedeckt ſind. In faſt allen Fällen wird hierbei der Fehler gemacht, daß man zu dick ausſät und die feinen Samen zu ſtark mit Erde bedeckt werden. Bei zu dichter Ausſaat faulen die Pflanzen bald nach dem Aufgehen ſo ſehr, daß in einigen Tagen von der ganzen Ausſaat oft nichts übrig bleibt und bei zu ſtarker Bedeckung geht der Same gar nicht auf. Sobald die Pflänzchen mit den Fingern oder der Pinzette zu faſſen ſind, werden ſie unter Kürzung der längſten Wurzel in einer Entfernung von etwa 1—1½ cm perpflanzt, wenn größer geworden in kleine Töpfe gepflanzt und dann erſt nach genügender Durchwurzelung ins Waſſer geſtellt; aber zunächſt nur ſo tief, daß der obere Topfrand mit dem Waſſerſpiegel ab- ſchneidet. Faſt alle Sumpfpflanzen werden am vorteilhafteſten auf dieſe Weiſe ausgeſät — nur echte Waſſerpflanzen wie z. B. Nymphaea müſſen bei entſprechender Waſſertemperatur unter Waſſer ausgeſät werden. — Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß 234 Fragen und Antworten die Töpfe mit dem ausgeſäten Cyperus-Samen gleichmäßig feucht gehalten werden und deshalb deckt man, um die ſtarke Verdunſtung im ge⸗ heizten Zimmer möglichſt abzuſchwächen, eine Glasſcheibe über den Topf. Sobald die Pflänz⸗ chen aufgegangen ſind, müſſen ſie den hellſten Platz am Fenſter erhalten. Bei ſtarkem Sonnen⸗ ſchein iſt durch Seiden⸗- oder dünnes Pergament⸗ papier zu ſchattieren. Zur Erzielung einer gleich⸗ mäßigen Bodenwärme beim Keimen ſenkt man die Ausſaattöpfe in Sägeſpäne ein und ſucht durch irgend eine Wärmequelle die Sägeſpäne in einer Temperatur von 25—30° C zu erhalten. Dieſes Ergebnis kann man in einer billigen, allerdings etwas umſtändlichen Weiſe dadurch erzielen, daß man in die Sägeſpäne eine flache Flaſche mit heißem Waſſer vollkommen einbettet und darüber die Ausſaattöpfe ſo einſenkt, daß Cyperus adenophorus. die ſie umgebenden Sägeſpäne auf eine Tempe— ratur von 25 — 30 C gebracht werden. Iſt das Waſſer in der Flaſche erkaltet, was erſt nach ziemlich langer Zeit der Fall zu ſein pflegt, ſo muß es wieder durch heißes Waſſer erſetzt werden. Auf dieſe Weiſe kann man nicht nur Cyperus- Samen, ſondern ſogar Palmenſamen zum Keimen bringen und durch Gberſtellen eines Glaskaſtens, in dem ſich die feuchte Luft erhält, iſt es auch möglich, die jungen Palmenpflanzen zur weiteren Entwicklung zu bringen. Cyperus adenophorus, C. papyrus, alternifolius und faſt alle anderen tropiſchen und ſubtropiſchen Cyperaceen kann man bei uns im Sommer im Freien auspflanzen. Sehr kräftige Exemplare erhält man hauptſächlich dann, wenn man recht kräftigen, feuchten Boden und einen warmen, ſonnigen, vor Winden ge— ſchützten Platz zum Auspflanzen wählt. H. Baum, Roſtock. Aufzucht von Axolotl. Frage: Sie würden mich zu großem Danke verpflichten, wenn ſie mir mitteilen könnten, wo, oder in welchem Werke ich über die Aufzucht von Axolotl etwas finden könnte. Ich habe noch nie Gelegenheit gehabt, ſolche aufzuziehen, habe jedoch jetzt eine Menge Laich, doch keine Daph— nien. C. A., Budapeſt. Antwort: Die Aufzucht der Afolotl bereitet keine Schwierigkeit, allerdings iſt der Mangel an Planktonnahrung für das erſte Jugendſtadium fatal. Als Erſatz dienen zu Brei verriebene rote Mückenlarven oder Tubifex. In dieſem Fall empfiehlt es ſich, die jungen Axolotl in Schalen von Glas oder Porzellan ohne Sandſchicht zu halten, ſie nehmen da die Futterpartikelchen leichter auf und die unbedingt erforderliche öftere Reinigung der Behälter iſt hier raſch erfolgt. Gehen die Larven an dieſes Futter, was Sie mit der Lupe leicht beobachten können, ſo iſt das Spiel ſchon gewonnen. In Bälde nehmen ſie dann ganz kleine Enchytraeen von beiläufig 3 mm Länge, die im Enchytraeentopf meiſt in Maſſe vorhanden ſind. Die jungen Axolotl wachſen bei dieſer kräftigen Koſt raſch heran, freſſen bald auch größere Enchytraen, Mückenlarven und Tubifef. Wenn dieſe Koſt nicht mehr genügt, kommen kleine Regenwürmer und kleinſte Flitter⸗ fiihe an die Reihe. Die Aufzucht kann in völlig unbepflanzten Behältern erfolgen; der Waſſerſtand bleibt für die erſte Zeit möglichſt niedrig (4—5 om). Wird der flache Waſſerſtand auch weiterhin beibehalten, ſo neigen einzelne dieſer Larven (auch albinotiſche) im Alter von etwa 7—8 Monaten zur Umwandlung in die Landform. Hans Geyer. Kultur der Cyperus-Arten. Frage: Wie iſt die Kultur aller Cyperus- Arten ? O. D., Berlin. Antwort: Am ſchönſten werden ſich alle Cyperusarten entwickeln, wenn Sie ſich ein Sumpf⸗ aquarium einrichten, dasſelbe mit einer Erd⸗ miſchung von 8 altem, mürbem Lehm (noch beſſer, wenn dieſer 1 Jahr, mit Kuhdung verſetzt, gelagert hat), dann ½ guter ſchwarzer, völlig ver⸗ rotteter, fein durchgeſiebter Kompoſt⸗ oder Garten⸗ erde und um die Bildung von Sumpfgaſen einzu⸗ ſchränken mit einem kräftigen Zuſatz von kleineren Holzkohlenſtückchen beſchicken. Flacher Waſſer⸗ ſtand von höchſtens 2—3 cm, heller, warmer Platz am Fenſter, Waſſer⸗ und Bodentemperatur von 18—25° C und mit einer Nährlöſung von 1½ Gramm Wagner'ſchem Nährſalz auf 1 Liter Waſſer. Das von den Pflanzen verbrauchte und verdunſtete Waſſer erneuern! Baum, Roſtock. : Kleine Mitteilungen : Zur Zucht des Kletterfiſches (Anabas scandens). Wie mir Herr Paul Franke⸗Charlotten⸗ burg unter dem 11. März 1914 mitteilt, hat er den Kletterfiſch bereits im Jahre 1903 zur Fortpflanzung gebracht. Die abgeſetzten Laich— körner waren in „unheimlicher“ Anzahl (Franke) vertreten und ſchwammen frei, ohne Schaumneſt, an der Oberfläche des Waſſers umher. Herr Franke brachte mehrere Hunderte Jungfiſche durch, welche bei Fütterung mit kleinſtem leben⸗ dem Futter gut gediehen, jedoch leider durch Temperaturſturz eines Tages bis auf 10 Stück abſtarben. Die Elterntiere hat Herr Franke nicht aus dem Becken entfernt, er konnte auch nicht beobachten, daß ſich die Alten an den Jungtieren vergriffen hätten. Den Laichakt ſelbſt hat Herr Franke leider nicht beobachtet. Dies zur Ergänzung meiner Notiz (Anabas scandens betreffend) in Heft 10 der „Blätter“ 1914, S. 171. H. Franke freundlichen Dank für ſeine liebens⸗ würdige Mitteilung. W. Schreitmüller. 111111 + 11711 : Vereins⸗Machrichten : Anter alleiniger Verantwortung der Einjender. H. Mitteilungen. Mitteilungen des Herausgebers. Eine Bitte. Anter Bezugnahme auf unjere früheren Aus— führungen (Bl. 1911, S. 26, 27, 144 2c.) möchte ich hierdurch den Herren Schriftführern nochmals ans Herz legen: - 1. Alle Berichte, die gleichzeitig der „W.“ zu⸗ gehen, find am Kopf mit einem * zu verſehen. 0 2. Berichte von allgemeinem Intereſſe, die ſich für die Rubrik „Mitteilungen“ eignen, ſind mit „A“, alle Berichte, die ausſchließlich oder großenteils Geſchäftliches oder Perſön— liches bringen, mit dem Vermerk, B“ zu bezeichnen. In Zweifelfällen entſcheiden wir nach Ermeſſen. 3. Ferner bitte ich im Intereſſe der Raumer- ſparnis, alle Angaben über Beginn und Schluß der Sitzungen, Protokollverleſung und dergleichen wegzulaſſen, eventuell werden dieſelben geſtrichen. Angaben über Beginn der Sitzung gehören in die „Tagesordnungen.“ 4. Auch ſonſt findet ſich in einem Teil der Ver⸗ einsberichte noch manch’ überflüſſiger Ballaſt! Alle Ausführungen über Begrüßungen, Danf- ſagungen und dergleichen ſollten, wo es ſich nicht gerade um gefeierte Gäſte handelt, vermieden werden. Sie mögen im Protokollbuch, nicht aber in den gedruckten Berichten Aufnahme finden. In unſeren Vereinen wird nie ein Vortrag gehalten, dem nicht „die Anweſenden mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit lauſchten“; dem nicht „reichſter Beifall gezollt wurde“, ſtets „dankte der Vorſitzende im Namen des Vereins aufs herzlichſte.“ Aber das Alles iſt ſo ſelbſtverſtändlich, daß es im Bericht nicht nochmals des Langen und Breiten erörtert zu werden braucht. Dagegen wird das Wich— tigſte, der Inhalt des Vortrages, oft nur geſtreift. Nicht immer kann ein Vortrag Neues bieten, wo es aber der Fall iſt, wo es ſich um eine intereſſante Beobachtung, eine eigenartige Erſcheinung, eine neue Erfindung oder Ber- beſſerung handelt, da iſt genaue Wieder- gabe ſogar ſehr erwünſcht! Die rein geſchäftlichen Mitteilungen über Ber- einsbeſchlüſſe und dergleichen ſollten im Intereſſe der Platzerſparnis in den Berichten (im Proto- kollbuch können ſie ja ausführlicher gehalten werden) womöglich nur im „Telegrammſtiel“ abgefaßt ſein. Man kann den in der betreffenden Verſammlung gefehlt habenden Mitgliedern ja auch in dieſer Weiſe das Nötigſte, was fie wiſſen müſſen, mitteilen — und die übrigen Leſer inter⸗ eſſiert ja das Alles abſolut nicht. Deshalb: Ausführlich nur, wo es ſich um allgemein intereſſierende Dinge handelt, ſonſt immer ſo kurz wie nur möglich! Dr. Wolterstorff. Berlin. „Verein der Ag.⸗ und Terr.⸗Freunde.“ c Sitzung vom 18. März. Als neues Mitglied begrüßen wir Herrn Schade. Anſer Vorſitzender, Herr E. Schmidt, gibt bekannt, daß die Vorarbeiten zu unſerer Ausſtellung Vereins-Nachrichten 235 ziemlich zum Abſchluß gelangt ſind, es ſind gegen 200 Becken zur Beſetzung angenommen und wer jetzt noch durchaus etwas bringen will, tut gut, ſich recht zu beeilen. Wir bitten zu beachten, daß in der nächſten Sitzung am 1. April die Be⸗ kanntgabe der zur Ausſtellung zugelaſſenen Fiſche erfolgt und wir erwarten beſtimmt, daß alle Mitglieder vollzählig vertreten ſind. In dieſer Sitzung ſind auch die beſtellten Pflanzen in Empfang zu nehmen. UAnſer Mitglied Herr Baumgart- Charlottenburg, wird durch feinen Beruf nach Sidney in Auſtralien verſchlagen, welches ihm zweite Heimat werden ſoll. Der Vorſitzende widmete dem Scheidenden warme Worte des Abſchiedes und wir wünſchen unſerem langjährigen Vereinskollegen auch von dieſer Stelle aus glückliche Reiſe und viel Glück im fremden Lande. Herr Hermann teilt mit, daß feine Schmetterlingsfiſche (Pantodon) bereits zum drittenmale gelaicht haben. Von 100 Eiern ſind 40 Stück ausgekommen und von dieſen Jungen gingen 20 Stück infolge unvorſichtigen Fütterns mit Eyklops ein. Von der erſten Brut blieb ein jetzt ſchon ziemlich großes Junges, von der zweiten blieben 6 und von der letzten dieſe 20 Stück am Leben. Dem Ablaichen gehen eifrige Liebesſpiele voraus. Das Männchen umſchwärmt das Weibchen in beinahe zärtlicher Weiſe, dabei leuchtet ſein Schuppenkleid, als wenn es aus poliertem Silber beſtände. Jetzt drängt er ſich ganz dicht an das Weibchen, ein kurzer Moment, und einige Eier ſchwimmen auf der Oberfläche. Die Eier ſind verhältnismäßig groß, ebenſo die ausſchlüpfenden Jungen, die in unglaublich kurzer Zeit an Cyklops herangehen. Die Temperatur war freilich reichlich hoch und betrug 32° (, es hat ſich aber herausgeſtellt, daß dieſe Wärme den geſamten Laichvorgang unge— mein günſtig beeinflußt hat. Zwiſchen den 3 Ab⸗ laichterminen lag ſtets der auffallend genau gleiche Zeitraum von 30 Tagen und es ſteht zu erwarten, daß die Fiſche in einem Monat wieder ablaichen werden. Entgegen anderen Feſtſtellungen hat Herr Hermann beobachtet, daß einige Laich— körner, es waren genau 6 Stück, an Pflanzen feſtklebten, und zwar ſo feſt, daß ſie ſich durch Waſſerſtrömung nicht abſpülen ließen. Von dieſen 6 Eiern war eins befruchtet und entwickelte ſich auch weiter. Aber dieſen letzten Punkt ent⸗ ſpann ſich eine lebhafte Diskuſſion. Hierzu be⸗ merkt Herr Hoffmann, daß man bei Fundulus gularis die originelle Beobachtung machte, daß die Eier der blauen Art Klebſtoff haben, während die der gelben ohne Klebefähigkeit ſind. Betreffs der Geſchlechtsunterſchiede bei Pterophyllum scalare bringt Herr Haan ein Ein- gejandt aus der Zeitſchrift zur Beſprechung. Es wird die Anſicht vertreten, daß der bunte Ptero- phyllum beſtimmt einer anderen Spezies angehöre und nicht das Männchen darſtelle. Nach der Beobachtung unſeres Herrn Hoffmann ſind die Geſchlechtsunterſchiede einwandfrei zu erkennen, wie wir bereits in unſerem Bericht vom 17. Febr. beſchrieben haben. UAnſer Präparator, Herr Gudrus, erſucht, ihm Kleintiere, wie Käfer ıc. vom Daphnienfang freundlichſt mitzubringen. Er bittet um fleißige Anterftüßung, um die Sammlung der Waſſerkäfer unſeres Vereins möglichſt komplett zu machen. Ebenfalls nimmt genannter Herr alle kranken und verkrüppelten Fiſche zum Präparieren gern entgegen. Der Zn Zr ze — — nn ut mann me + 236 Bereins-Nahrichten Schriftführer ſendet auf Verlangen an alle Intereſſenten die Liſten der Ver⸗ fauf3-, Einkaufs⸗ und Tauſch⸗Angebote, die von Mitgliedern unſeres Vereins eingehen. Es wird ſchließlich gebeten, dieſe Liſten bei Ge⸗ legenheit beachten zu wollen und von Herrn Gg. Schlieper, Berlin SO. 26, Kottbuſer⸗ ſtraße 5, einzufordern. Ggſch. Berlin. „Nymphaea alba“, Verein der Aqua- rien⸗ und Terrarienkunde. Sitzung vom 4. Februar 1914. Der Vorſitzende, Herr Schlömp, eröffnet die⸗ ſelbe und heißt die Mitglieder und Gäſte herzlich willkommen, beſonders unſeren Gaſt, Herrn Im⸗ porteur Mayer aus Hamburg. Der Vorſchlag, die Zeitſchrift „Der Zierfiſchzüchter“ abzubeſtellen, und dafür die Halbmonatſchrift „Die Natur“ zu beſtellen, findet allſeitig Zuſtimmung der An⸗ weſenden. — Da ſich die Herſtellungskoſten für unſeren Monats-⸗Anzeiger doch höher ſtellen als urſprüng⸗ lich veranſchlagt, und unſere Kaſſe durch die Vortrags⸗Honorare für die Mikrobiologiſche Ab⸗ teilung ſchon in Anſpruch genommen iſt und nicht noch mehr belaſtet werden ſoll, wird verſchiedent⸗ lich der Vorſchlag gemacht, entweder die Mit- gliedsbeiträge zu erhöhen, oder in jeder Sitzung eine Sammelbüchſe herumgehen, auf keinen Fall jedoch den Monats-Anzeiger eingehen zu laſſen. Eine befriedigende Löſung iſt in dieſer Angele- genheit nicht zu finden, daher ſoll es dem Vor— ſtand überlaſſen bleiben, in nächſter Vorſtands⸗ Sitzung darüber zu beſchließen. Sodann erteilt der Vorſitzende unſerem Gaſt Herrn Mayer das Wort zu ſeinem Vortrage: Eine Reiſe nach dem Orient. Zuerſt geht die Fahrt von Hamburg nach Newyork, wo ein deutſcher Ozean— Dampfer 1800 Zwiſchendeckspaſſagiere und außer⸗ dem die Reiſenden 1. und 2. Klaſſe an Bord nimmt. Die Reiſe geht von hier aus nach Ma⸗ deira, wo Händler an Bord kommen, um ihre Waren feilzubieten; den Reiſenden iſt hier Ge— legenheit geboten in einer Spielhölle ihr Geld an den Mann zu bringen; bemerkenswert iſt, daß der Verkehr in den Straßen mit Schlitten anſtatt Wagen aufrecht erhalten wird. Ein Ausflug führt die Reiſenden nach der Stadt Funchal am Fuße der Berge, wo überall Bettelei in großem Maßſtabe betrieben wird. Von Funchal geht es nach der uralten Küſtenſtadt Cadis und von dort nach der engliſchen Beſitzung Gibraltar, auf deſſen mächtigen Feſtungswerken zwei alte deutſche Bronzekanonen ſtehen; Gibraltar hat keine Waſſerleitungen, den Bewohnern ſteht nur Regenwaſſer zur Verfügung. Algeciras iſt das nächſte Ziel der Reiſenden; der Vortragende, welcher dort fiſchte, erbeutete nur Stichlinge und Kaulquappen; weiter geht es nach Malaga, wo der Redner Gelegenheit hatte einem Stierkampf zuzuſehen. Die Fahrt mit dem Schiff geht nun hinüber nach Afrika, und zwar nach Algier, wo ein ungewöhnlich buntes Leben und Treiben herrſcht; beſonders in dem Araberviertel, wo verſchleierte Frauen für den Europäer ein unge- wohnter Anblick ſind. Beſonders intereſſant iſt für die Reiſenden der Beſuch einer Moſchee, wo die Gläubigen zu Allah beten. Bei Muſtafa, einer Villenkolonie, fing der Vortragende wieder Stichlinge. Weiter geht die Fahrt nach Genua, wo der berühmte Kirchhof Campo-Santo mit ſeinen wunderbaren Grabdenkmälern und Anlagen beſichtigt wird. Von Genua geht es über Billa Franka nach Neapel, wo die bekannten, wunder⸗ hübſchen kleinen Moſaik⸗ Arbeiten den Fremden zum Kauf angeboten werden. Weiter fährt der Dampfer nach der Inſel Malta, dann nach Alexandrien, wo es ägyptiſche Katakomben und die berühmte Pompejusſäule, welche 32 m hoch und zirka 2000 Jahre alt iſt, zu beſichtigen gibt. Kairo iſt die nächſte Station des Schiffes, ein Ausflug führt nach den Pyramiden bei Gizeh, welche Wahrzeichen längſt vergangener Kultur find. Aber Jaffa geht es weiter nach Beirut, wo im Oock⸗River einige Danio rerio- ähnliche Fiſche gefangen werden. Im Libanon-Gebirge ſind noch die uralten Cedern, von denen ſchon in der Bibel die Rede iſt, teilweiſe erhalten. — Bei Jafa liegen zwei deutſche Niederlaſſungen Wilhelmsburg und Sarona, deren Bewohner in Sprache und Kleidung rein deutſch geblieben find. Jeruſalem iſt das nächſte Ziel der Reije und feſſeln hier den Beſucher vor allen Dingen die verſchiedenen Kirchen, wie Erlöſer- und Grabes⸗ Kirche, ferner der Olberg, der Gethſemane-Garten und der Jordan. Griechenland mit ſeiner Hauptſtadt Athen und ſeinen klaſſiſchen Stätten wie die Akropolis laſſen wir hinter uns, um nach Korinth, Smyrna und Konſtantinopel am Bos⸗ porus und Goldenen Horn zu gelangen. Zurück führt uns unſer Weg nach Pompeji, wo wir den Veſup beſuchen und uns die Ausgrabungen an⸗ ſehen. Nach Genua zurückgekehrt, tritt das Schiff von dort die Heimreiſe nach Newyork an. Anter⸗ ſtützt wurden die überaus intereſſanten Schilde⸗ rungen, welche nur in großen Amriſſen wieder⸗ gegeben ſind, durch einige Gegenſtände von den Ausgrabungen, z. B. Tonſcherben, Freskomale— reien von Wänden, Lawa verſchiedener Art, uns unter dem Namen Bimsſtein bekannt, welche Herr Mayer herumgehen läßt, und werden ihm die Aufmerkſamkeit, mit der die Zuhörer ſeinen Schilderungen lauſchten, der beſte Dank für ſeine Mühe geweſen ſein; hoffentlich haben wir das Vergnügen, Herrn Mayer recht bald wieder ein⸗ mal im Geiſte auf einer ſeiner vielen Reiſen zu begleiten. Nachdem der Vorſitzende Herrn Mayer noch Namens des Vereins beſtens ge— dankt hatte, ſchließt derſelbe die Sitzung. Paul Frenzel, 2. Schriftführer. Sitzung vom 18. Februar 1914. Eröffnet wird dieſelbe vom 1, Vorſitzenden und ſind an Poſt einige Proſpekte eingelaufen. Der Bericht der Sitzung vom 4. ds. wird nach einigen kleinen Richtigſtellungen angenommen. Herr Krü⸗ ger hat der Bibliothek das Heft „Das Mikros⸗ kop“ geſtiftet. Eine gemeinſame Pflanzenbeſtellung auf Koſten der Vereinskaſſe ſoll in dieſem Jahre nicht gemacht werden. Unſer Eisbeineſſen findet | am Sonnabend, den 28. ds. ſtatt. Den Literatur⸗ bericht hält Herr Malchert; die Mitglieder halten es für ausgeſchloſſen, daß durch Mückenlarven im Aquarium (ſ. Blätter Nr. 7 vom 17. 2.) Mala⸗ riagefahr entſtehen könnte, ebenſo daß ein Weib- chen nach dem Ablaichen ſich zum Männchen umgebildet, das heißt ſich ein Kopulationsorgan entwickelt. Herr Kühne beſtätigt, daß ausge- wachſene Erdſalamander und Unken für Schlangen giftig find; ebenſo haben einige Mitglieder beo— bachtet, daß der Diamantbarſch auch Trockenfutter nn ebenfalls halten wir es ſehr wohl für möglich, daß Polycentrus Schomburghi an See- waſſer zu gewöhnen iſt. — In der Sitzung vom 4. März ſoll ein Propaganda-Abend veranſtaltet werden, Herr Fürſt erklärt ſich bereit, einen Vor⸗ trag mit Demonſtration über „Die Einrichtung und Beſetzung des Aquariums“ zu halten. Der Vorſitzende läßt einige naturwiſſenſchaftliche Bü- cher herumgehen, welche für die Bibliothek gekauft werden. Für den Beſuch des Aquariums wurden 58 Karten abgeſetzt; ein Mitglied bemängelt den hohen Waſſerſtand, in welchem die Schleierfiſche dort gehalten werden, welchen er für durchaus unzuträglich hält, die Meinungen ſind hierüber ſehr geteilt. Im Briefkaſten der Berliner Morgen⸗ poſt wird eine Aquarienkittmiſchung mit unter anderem Gips empfohlen; hievon iſt dringend abzuraten, da Gips den Kitt ſteinhart macht. Als beſte Anſtrichfarbe hat ſich Japanlack und Aluminiumbronze beſtens bewährt, jo hat zum Beiſpiel mit letzterer Herr Mazatis ſämtliche Behälter geſtrichen. Zu der Notiz der Ludwigia, Hamburg in Nr. 7. der W. über Aluminium- Heizkegel können wir nur von beſten Erfahrungen ſprechen; es ſind unſeren Mitgliedern Kupferkegel durchgebrannt, mit Aluminiumkegel ſind wir ſehr zufrieden, es kommt natürlich auch hierbei auf das verwendete Material in erſter Linie an. Die von unſerem Herrn Baumgärtel in den Handel gebrachten Kegel ſind aus beſtem, ſtarkem, gewalz⸗ tem Aluminium hergeſtellt und mit Gußkegeln oder dünnwandigem Material nicht zu vergleichen, derſelbe wird in nächſter Sitzung einen Kegel, welcher 5 Jahre bei ſtändiger Gasheizung im Betrieb war, zur Anſicht mitbringen. Paul Frenzel, 2. Schriftführer. Berlin-Schöneberg. „Argus.“ Sitzung vom 19. Februar. Es gelangt ein Brief unſeres Mitgliedes Strobel zur Verleſung, der den Verein auf einen zu ver⸗ pachtenden Tümpel aufmerkſam macht. Die Sache wird eingehend behandelt. Wir werden ſpäter über der Erfolg berichten. — Hierauf gibt Herr Matthießen bekannt, daß es ihm gelungen ſei, einen Fachmann hier am Orte ausfindig zu machen, der geneigt iſt, den Vereinsmitgliedern Ahaquariengeſtelle zu Ddeinjelben Preiſe zu liefern, wie es die auswärtigen Firmen tun, ſodaß wir bei der Beſtellung bei ihm die manchmal ganz anſehnlichen Frachtkoſten erſparen würden. Auf Agqariengeſtelle reflektierende Mitglieder mögen ſich an Herrn Watthießen wenden. 1 Die in der letzten Sitzung beſchloſſene Pflanzen⸗ Sammelbeſtellung gelangt zur Ausführung, die Auswahl geſchieht auf Grund der vorliegenden Preisliſten von Henckel und Kiel. Herr Fink führt den Mitgliedern, ſoweit es ihm möglich iſt, die Pflanzen im Bilde vor. Dadurch wird er— möglicht, daß die Pflanzen nicht, wie es ſo oft geſchieht, nur auf Grund des billigen Preiſes beſtellt werden, und, wenn ſie ankommen, die Beſteller enttäuſchen. — Nachdem die Beſtellung abgeſchloſſen iſt, bemerkt Herr Fichtner, daß er ſchon jahrelang im Beſitze von Sagittaria chilensis ſei, die, ebenſo wie ihre Ableger, trotz günſtiger Lichtverhältniſſe mit ganz verſchwindenden Aus- nahmen nicht aus dem Waſſer herauswachſen, wie man es doch bei dieſer Pflanze gewohnt iſt. g Alsdann gelangt ein 8 der „Vallis⸗ neria“ (Hamburg), W. S. 141 zur Verleſung, in r nn. , Birne ae FB a A dee Vereins⸗Nachrichten 237 welchem die Abſicht ausgeſprochen wird, „Fiſche, die verſchieden ausſehen aber mit einem Namen beſtimmt find, durch die „Anterelbiſche Bereini- gung“ mit Varietätsbezeichnungen zu verſehen.“ Dieſer Vorſchlag iſt an ſich lobenswert. Jedoch möchten wir an dieſer Stelle die Frage aufwerfen, (ohne der A. V. nahe treten zu wollen), ob es nicht ratſam wäre, dieſe Angelegenheit dem Kon⸗ greß dem V. D. A. 1914 zu unterbreiten, der ſich gern und eingehend mit der Sache befaſſen würde. — Es wird noch beſchloſſen, das Berliner Aquarium zu beſuchen und der Schriftführer be- auftragt, ſich mit Herrn Dr. Heinroth in Berbin- dung zu ſetzen, der die Führung zu übernehmen gebeten werden ſoll. Sodann wird dem Verein von Herrn Süßmuth der Rat erteilt, ſich möglichſt ſchon jetzt um einen geeigneten Saal für unſer 4. Stiftungsfeſt zu bemühen, da die größeren Säle ſpäter ſchwer zu haben ſind. Der Vorſchlag wird angenommen und Herrn Grothe übertragen, uns den gr. Saal im Königshof für unſer Stif⸗ tungsfeſt zu ſichern. Sitzung vom 5. März. Nach der Eröffnung der a hatten wir das Vergnügen, einen unſerer zahlreichen Gäſte, Herrn Alfred Keller, Berlin, Lindenſtraße 9, als neues Mitglied begrüßen zu dürfen. Von den Eingängen ſind die Einladungen der „Ludwigia“ zu ihrem 4. Stiftungsfeſt und der, „Nymphaea alba“ zu einem Lichtbildervortrag hervorzuheben. Ins⸗ beſondere intereſſiert jedoch die erſte Veranſtal— tung des Bezirksverbandes „Groß Berlin“. Es iſt dies ein am 26. März ſtattfindender Lichbilder⸗ vortrag des 1. Vorſitzenden der „Vallisneria“ Potsdam, Herrn Drabſch, über „Das Kleinleben im Süſſerwaſſer“. Der Vortrag findet im großen Feſtſaale der „Harmonie“, Invalidenſtraße 1 a ſtatt und verſpricht ſehr intereſſant und lehrreich zu werden. — Hierauf wird zur Kenntnis ge- bracht, daß eine nach der Meinung des Anter- zeichneten rein ſachliche Entgegung auf einen Angriff der „Nymphaea alba“ gegen die Berliner Aquarienvereine von Bl. und W. nicht abgedruckt wurde. Auf Grund eines Schreibens privater Natur des Herrn Dr. Wolterstorff an Herrn Finck wird von einer weiteren Verfolgung der An⸗ gelegenheit Abſtand genommen. Nach Erledigung einiger interner Vereinsangelegenheiten wird be— ſchloſſen, die nächſte Sitzung zum Tauſch⸗ und Verkaufsabend zu geſtalten. — Beim Punkte Liebhaberei zeigt uns Herr A. Mayer drei neu importierte Fiſcharten vor. Bei der erſten Art, Limia vittata, iſt die Oberſeite des Männchens grüngrau bis braun gefärbt, die Bauchpartie iſt heller. Rückenfloſſe und Schwanz ſind okergelb mit unregelmäßigen ſchwarzen Flecken, die ſich noch auf dem Kücken fortſetzen. Wie bei den meiſten anderen Fiſchen iſt auch bei dieſer Art das Weibchen einfarbiger; es iſt bräunlich mit mehr oder weniger dunkel markierten Längsſtreifen an den Körperſeiten. Beheimatet iſt dieſe Art (das vorgeführte Paar iſt das einzige bisher in Deutſchland eingeführte) in mehr oder minder bradigen Waſſerläufen unterhalb des Hafens von Habana. — Bei dieſen Fiſchen hat Herr Mayer Studien über das Schaukeln gemacht. In friſchem Waſſer fingen die Tiere derart an zu ſchaukeln, daß Herr M. ſchon mit ihrem Ein⸗ gehen rechnete. Er ſetzte dem Waſſer Seeſalz hinzu und nach einem Tage legte ſich das Schaukeln. Dieſelbe Erfahrung hat übrigens der 238 Bruder des Herrn M. gemacht, ebenſo der be- kannte Züchter Hippler, der dieſe Tiere eine Zeit⸗ lang in Pflege hatte. And da wird in den Vereinsberichten immer von Paraſiten geſchrieben! Als zweite Neuheit führte Herr M. eine Gam⸗ buſenart aus Progreſſo (Süd⸗Mexiko) vor. Dieſe ſind, wie C. Tate Regan feſtgeſtellt hat, für die Wiſſenſchaft neu. Männchen und Weibchen ſind lebhafte, faſt rautenförmige Fiſche. Der Rüden iſt bräunlich, die Körperſeiten hellblau gefärbt. Der Schwanzſtiel auf der oberen Hälfte, ſowie die Rücken⸗ und Schwanzfloſſe ſind mit winzigen Pünktchen überſät. Beim Männchen iſt das Kopulationsorgan leuchtend bläulichweiß, ebenſo der erſte Afterfloſſenſtrahl des Weibchen. Die dritte Neuheit ſtellt eine kleine, bräunlichgefärbte anſpruchsloſe Gambuſenart dar, die nach Regan auch der Wiſſenſchaft neu iſt. Heimat: Tampico (Mepiko). — Sämtliche Tiere und die Ausfüh⸗ rungen Herrn Mayers fanden ungeteiltes Intereſſe. Nach dem Schluß der Sitzung erklärte ſich Herr Mayer noch bereit, in der nächſten Sitzung einen Vortrag über „Reiſeerlebniſſe im Morgen⸗ und Abendlande“ zu halten. N Berichtigung: In unſerem Sitzungsbericht vom 5. Februar iſt uns ein Irrtum unterlaufen, den wir hiemit richtigſtellen möchten. Girardinus denticulatus hat nicht, wie wir erſt berichteten, ſeinen alten Namen behalten, ſondern heißt jetzt nach den Angaben des Herrn Mayer Poeciliop- sis isthmensis. Kloſe. Dresden. „Waſſerroſe.“ Verſammlung am 21. Februar 1914. Herr Hartlich ſprach über die „Periodizität des Plankton.“ Er führte in längerem, ſehr intereſſanten und mit großem Intereſſe auf⸗ genommenem Vortrag ungefähr Folgendes aus: Als Plankton werden alle im Waſſer ſchwebenden Organismen verſtanden, die ohne erhebliche Eigenbewegung im Waſſer treiben. So unter— ſcheidet man unter Berückſichtigung nur einiger Einteilungsgründe: Zoo- und Phytoplankton, polymiktes und monotones, perennierendes und periodiſches Plankton. Augenfällig ſind die quantitativen Schwankungen des Planktons, bei eingehender Prüfung aber auch die qualitativen Veränderungen desſelben im Laufe des Jahres. Bei Feſtſtellung dieſer letzteren Tatſache iſt vor vorſchnellem Urteil zu warnen, da die gleichen Planktonten ſehr variabel ſind und oft als neue Arten angeſprochen werden, obgleich ſie nur als Formen von Saiſondimorphismus in Erſcheinung treten. Am ſichere Unterlagen für die Beur⸗ teilung des periodiſchen Planktons zu gewinnen, bedient man ſich der quantitativen Planktonnetze vom Feinmechaniker Zwickert in Kiel, ſowie der Henſenſchen Zählmethode. Auf dieſe Weiſe ſind recht intereſſante Reſultate über Zahl und Arten der Planktonten in den verſchiedenen Monaten gefunden worden. Solche zahlenmäßige Ergeb— niſſe wurden angeführt von Melosira-Fäden, Aste- rionella, Gloeotrichia echinulata, Copepoden und Cladoceren. Eine Reihe von Planktonten er— ſcheint zu ganz beſtimmten Zeiten des Jahres, erlangt allmählich ein Maximum der Häufigkeit, nimmt ſodann an Zahl ganz bedeutend ab oder verſchwindet ganz. Dieſes Maximum tritt bei den verſchiedenen Arten zu ſehr verſchiedener Zeit auf. Es wird von einzelnen im Laufe des 9 Vereins⸗ Nachrichten Jahres nur einmal, von anderen auch zweimal zu verſchiedenen Monaten erreicht. Eine Er⸗ klärung findet dieſe Erſcheinung durch ſolche Planktonorganismen, welche im Kreislaufe ihrer Entwickelung eine Ruhepauſe durchmachen, z. B. die Daphniden nach Bildung der Dauereier. Zum periodiſchen Plankton gehören aber auch die Jugendſtadien ſolcher Tiere, die geſchlechts⸗ reif überhaupt nicht mehr dem Plankton zuzählen ſind. Hierher gehören die Jugendſtadien der Schafklauenmuſchel (Dreissena polymorpha), ſowie die freiſchwimmenden Larven der Mionstiere. Als periodiſches Plankton kommen aber auch, wenigſtens für den Laien, eine Menge Plank⸗ tonten in betracht, die, obwohl vorhanden, nur deshalb nicht in Erſcheinung treten, weil ſie meiſt vertikale Wanderungen unternehmen, die ihre Arſache in der veränderten Durchlichtung der Gewäſſer, Herabminderung der Temperatur oder Kohlenſäureanreicherung haben. An den Vor⸗ trag ſchloß ſich eine lebhafte und vielſeitige De- batte, während welcher Herr Hartlich die auf- geworfenen Fragen einer eingehenden Be— ſprechung unterzog. Das zeigte, daß man auch dieſem Punkte, einem der Hauptpunkte unſerer Liebhaberei, die genügende Würdigung zu Teil werden ließ. Sodann wird ſeitens der Herren Wolff und Skell der neue Kirchnerſche Durch— lüftungsapparat unter entſprechender Demon⸗ ſtration vorgeführt. Der Apparat funktionierte bei dem in Gebrauch gezogenen einen Aus— ſtrömer gut, dürfte aber bei einer Anzahl Becken kaum ausreichend ſein und außerdem als Erſatz für den Kindel & Stößelſchen, Lindſtädtſchen oder ähnliche Apparate aus verſchiedenen Gründen nicht in Frage kommen. Eine ſehr gute Auf⸗ nahme fand ein von einem unſerer Mitglieder aus einem importierten Holze angefertigter Aus⸗ ſtrömer, welcher nach erfolgter Ausprobierung in Folge ſeines praktiſchen Wertes bei großer Einfachheit und ſeines niedrigen Preiſes (per Dutzend 35 Pfg.) allgemeine Anerkennung fand. Zum Schluß gelangten einige interne Sachen zur Erledigung. Richard Teichmann, Schriftführer. Hamburg. „Roßmäßler.“ Verſammlung vom 4. März. Anweſend 40 Perſonen. Unter den Eingängen befinden ſich zwei Grußkarten aus München und Monako von unſerem Mitgliede Herrn Müllegger. Ihren Austritt melden an die Herren Binger, Homeyer und Memmler. Verſchiedene Mitglieder haben ſich durch die Einziehung ihrer längſt fällig geweſenen Mitgliedsbeiträge per Poſtauf⸗ trag beleidigt gefühlt. In Anbetracht der vielen Ausſtände an Beiträgen und einer prompten Geſchäftsführung unſeres Kaſſierers ſieht ſich der Vorſtand zu dieſem Schritt veranlaßt, nachdem derſelbe natürlich vorher in den Blättern bekannt gegeben, daß die Beiträge für das erſte Quartal überfällig ſeien und im Falle der Nichtzahlung ; dieſelben per Poſtauftrag erhoben werden müßten. Bei der Liebhabereibeſprechung wird auch auf den Artikel von Dr. Schnee in Wochenſchrift Heft 8 eingegangen. Hierzu gibt Herr Kramp bekannt, daß das Zuſetzen von Eiſen zu dem Aquariumwaſſer bei ihm den Tod vieler Jung⸗ fiſche zur Folge gehabt hätte. Herr Liban klagt über das Maſſenſterben ſeiner Import-Rivulus. Da alles verſucht worden iſt, um dem Fiſchſterben E ausſtellung in Paris ſtattfindet. Vereins⸗Nachrichten Einhalt zu tun, jedoch ohne Erfolg, wird ange- nommen, daß möglicherweiſe die chemiſche Zu— ſammenſetzung des Waſſers die Arjache iſt. Herr Siggelkow ergreift dann das Wort und teilt uns etwas über die Verbreitung unſerer Liebhaberei mit. Die Deutſchen ſind von jeher maßgebend in der Aquarienliebhaberei ge- weſen. Ihre Ausdehnung hat von Jahr zu Jahr zugenommen. Für die Verbreitung dieſer ſchönen Liebhaberei diente auch ſchon damals die Fachliteratur. Dieſelbe hat ſich im Laufe der Zeit aus kleinen Blättchen zu anſehnlichen Zeitſchriften (Blätter und Wochenſchrift) entwickelt, welche außer in Deutſchland, Schweiz, Sſterreich⸗ Ungarn und Rußland, ſogar in Amerika und Auſtralien geleſen werden. Auch werden in Oſterreich zwei Zeitſchriften herausgegeben, und zwar je eine in Wien und in Prag, die letztere in tſchechiſcher Sprache. In Rußland iſt neuer⸗ dings die Liebhaberei zurückgegangen. In Kopenhagen befand ſich eine Zierfiſchzüchterei, welche leider auch wieder eingegangen iſt. Das ſonſt jo ſportluſtige England hat bedauerlicher— weiſe für die Aquarienliebhaberei wenig übrig. Einen AUmſchwung haben die Vereinigten Staaten von Nordamerika in der jüngſten Zeit aufzu⸗ weiſen. Während ſonſt nur Kaltwaſſerfiſche dort gezüchtet wurden, werden jetzt auch exotiſche Fiſche gehalten. Erwähnenswert iſt das Aufblühen der Liebhaberei in Frankreich. Während in Deutſchland hauptſächlich der Mitteljtand für unſere Liebhaberei in Frage kommt, beſchäftigen ſich in Frankreich (Paris) hauptſächlich Beſſer⸗ fituierte mit der Haltung von Zierfiſchen nur in eigens dazu eingerichteten Anlagen reſp. Treib⸗ häuſern mit eingebauten Zementbecken und Warm- waſſerheizung. Eine ſolche muſtergültige Anlage hatte Herr Siggelkow auf einer Geſchäftsreiſe in Paris bei einem Herrn de Biljer Gelegenheit, in Augenſchein zu nehmen. Intereſſant iſt noch zu erfahren, wie in Frankreich Reklame für unſere Liebhaberei gemacht wird. Es werden nämlich die Aquarien mit Inhalt kinematographiſch auf⸗ genommen und die Films in den Kinos vorge— führt. Herr de Biſſer teilte Herrn Siggelkow noch mit, daß in dieſem Jahre eine Aquarien⸗ In Portugal und Italien werden nur Goldfiſche zum Weiter— verkauf, beſonders nach Deutſchland gezüchtet. Für ſeine intereſſanten Ausführungen wird Herrn Siggelkow hiermit nochmals gedankt. Unſer Vorſitzender, Herr Schröder, macht noch bekannt, daß am 26. März in unſerem Vereinslokal ein Vortrag „Der Menſch der Urzeit“, veranſtaltet von der Unterelbiſchen Vereinigung, ſtattfindet. Die beſtellten Pflanzen ſind eingetroffen und werden reſtlos von den Mitgliedern abgenommen. Schetler, Schriftführer. Leipzig. „Biologiſcher Verein.“ f Sitzung vom 10. März 1914. Herr Raſch ſpricht über die „Zucht von Hemichromis spec.“ Nach einer allgemeinen Kennzeichnung dieſer weſtafrikaniſchen Neuheit verweiſt der Vortragende auf die Beſchreibung in Bl. 1913, erwähnt dabei, daß das dort ge- gebene Bild nicht Naturgröße — ſeine Fiſche ſind 9 8 em lang — iſt und daß die Schwanzfloſſe nur in der oberen Hälfte wie in der Zeichnung iſt, in der unteren aber nur Punkte hat. Er ſchildert dann launig, wie er zuerſt verſehentlich zwei 239 Männchen zuſammenhielt, die trotz aller Bemühung die Beißerei nicht ließen, bis er endlich ein Weibchen erhielt. Das Paar paßte zuſammen. Bei wunderbarem Farbenſpiel laichten die Tiere abends ab. Die Eier waren an einem etwa 3 fingergroßen Stein befeſtigt. Zuerſt beide Eltern, ſpäter vor allem das Weibchen befächelten den Laich, während das Männchen 4 Gruben in den großen Flußkies baute, dabei jeden Stein ſorgſam mit dem Maule forttragend. Von den Eiern verpilzten nur etwa 5—8. Am 3. Tage — wieder abends — fingen die Fiſche an, die Eier loszu⸗ löſen, um ſie in einen Blumentopf zu tragen. Am 6. Tage nach dem Laichen beobachtete H. R. über einer Grube eine auffällige, leiſe Bewegung im Waſſer; die kleinen Fiſchchen ſtanden in der Grube auf dem Kopf und bewegten die Schwänz— chen. Faſt alle / Stunde wurden ſie in eine andere Grube getragen, abends in den Blumen- topf. Am 15. Februar laichten die Tiere wieder, jetzt find die Zungen 1 cm groß. Sie ſchwimmen immer um das Weibchen herum. Abends hängen ſie ſich eng zuſammen zu einem Häufchen von etwa 5 Markſtück⸗Größe an Vallisnerien. Es find nur etwa 80 Stück, während Herr Brandt von H. bimaculatus 670 Junge groß zog. Der Bor- ſitzende macht darauf Mitteilungen über die zur Verloſung beſtimmten Tiere: Schleierſchwänze 10 Paar, Apistogramma taeniatum 6, Rasbora heteromorpha (Zudtpaar), Potamon edulis, die Süßwaſſerkrabbe, 4, Tetragonopterus mexicanum (Zuchtpaar), Haplochilus panchax (Zudtpaar). Herr Brandt demonſtriert außer Rasbora noch Myletes und Tetragonopterus unilineatus. Aus der Literatur wird insgeſondere auf eine neue Arbeit des hieſigen Profeſſors R. Woltereck über die Schwebefortſätze pelagiſcher Cladoceren (Waſſerflöhe) verwieſen. Man hat dieſe bisher aus der jahreszeitlich und örtlich ver⸗ ſchiedenen Tragfähigkeit des Waſſers erklärt, der ſich das Plankton, das Geſchwebe, anpaſſen mußte, fand aber, daß eine ganze Anzahl Tatſachen in Widerſpruch mit dieſer Annahme ſtanden, z. B. die vorwiegend ſenkrechte Richtung der Fortſätze bei manchen Formen oder ihre Verlängerung im Winter und Verkürzung im Sommer bei an- deren Arten. Woltereck kommt durch Studium der Bewegung der Bosminen und Daphnien zu der Anſicht, daß all dieſe Körperfortſätze als gemeinſame, wichtigſte Funktion die haben, die Schwimmrichtung zu regulieren, indem ſie einer- ſeits geradlinige Fortbewegung ermöglichen, an— dererſeits eine Horizontaliſierung der Schwimm⸗ bahnen bewirken. Es ſind alſo Richtungsorgane, und zwar dienen ſie teils als Führungsflächen, teils als Steuer. Jene dienen dazu, Abweichungen von der Vertriebsrichtung zu erſchweren, indem ſie parallel der Fortbewegung liegen und bei jeder Abweichung als Gegenſteuer wirken; dieſe ſtehen beſtändig in einem beſtimmten Winkel zur Richtung der Eigenbewegung derart, daß die Schwimmrichtung eine Reſultante aus Bewegungs⸗ richtung (Schlagrichtung der Ruder) und Steuer- ablenkung darſtellt, dazu kommt noch der Einfluß der Schwerkraft und des Lichtes. Da Wolterecks Theorie nach maßgebendem Urteil „unſere An⸗ ſchauungen über die Bewegung der Planktonten durchgreifend ändert und die verſchiedenartigſten Probleme der modernen Hydrobiologie in jo eigener und intereſſanter Weiſe beleuchtet“ und eine der allerwichtigſten und bedeutungsvollſten 240 Arbeiten iſt, die jeit Weſenberg⸗Lunds großen „Planktoninvestigations“ über die Schwebewelt unſerer Binnengewäſſer erſchien, ſoll nächſtens ausführlich über ſie berichtet werden. Nach der Verteilung der von Henkel eingetroffenen Pflanzen werden interne Angelegenheiten beſprochen, die ſich insbeſondere auf unſere Freiland⸗An⸗ lagen beziehen. — Herr cand. zool. Mertens machte noch ſehr intereſſante Mitteilungen über ſeine Schlangen, unter anderem über eine große Boa constrictor. B. Gerichte. „Nordweſt.“ Sitzung vom 19. März. Durch Abweſenheit glänzten dieſes Mal 7 Mit⸗ glieder, was in unſerem Verein als Rekordleiſtung aufzufaſſen iſt. Der 1. Vorſitzende war durch Krankheit verhindert, den 2. ließ die Frau Ge⸗ mahlin nicht gehen, jo daß der Unterzeichnete die Glocke ſchwingen mußte. Um die Beteiligung der Mitglieder an den Sitzungen zu heben, wurde beſchloſſen, die pünktlichſten Mitglieder zu prä⸗ mieren. Herr Pötzſchke, der als Gaſt unter uns weilte, ſtellte Aufnahmeantrag und wurde ein- ſtimmig aufgenommen. Da unſer Vereinsſchrank die Auszehrung hat, wurden 100 Meter Bleirohr und 50 Thermometer, ferner zur Verteilung unter die Mitglieder 1 Liter Mückenlarven und zur Verloſung einige Paare ſeltener Exoten beſtellt. Nach Schluß der Sitzung hielten wir noch ein gemütliches Plauderſtündchen ab, in dem wir gegenſeitig unſere Erfahrungen austauſchten. Die nächſte Verſammlung findet mit Damen ſtatt. Stitz. Elberfeld. Am Sonntag den 22. März cr. wurde im Lokale des Herrn Guſtav Körner, Hombüchlerſtr. 25 ein neuer Verein mit dem Namen Elberfelder Aquarien⸗ und Terrarienverein gegründet und erklärten 10 Herrn ihren ſofortigen Beitritt. In den Proviſoriſchen Vorſtand wurden die Herren Joſef Gerke als Vorſitzender, Ernſt Schmidt als Schriftführer gewählt. Die endgültige Vorſtands⸗ wahl ſoll in der nächſten Sitzung, welche am 4. April ſtattfindet, vorgenommen werden. Ein ausführlicher Bericht folgt nach der nächſten Sitzung. Der Proviſoriſche Vorſtand. J. A.: E. Schmidt. Frankfurt a. M. „Fris.“ Sitzung vom 12. März 1914. Nach Erledigung der Eingänge werden ver- ſchiedene, intereſſante Anfragen, die Liebhaberei betreffend, geſtellt, und zwar beziehen ſich dieſelben auf Waſſertrübungen, Algenbildungen u. ſ. w. Speziell die zweite Anfrage „Algenbildungen“ rief eine intereſſante Ausſprache hervor und waren hier namentlich die Erfahrungen unſeres Mitgliedes Herrn Siegmund, die derſelbe in kurzer, Berlin. gemeinverſtändlicher Weiſe zum Beſten gab, von großem Intereſſe. Seine Ausführungen gipfelten darin, daß üppiger Pflanzenwuchs das beſte Dereins-Rarichten dem Vorſtand überlaſſen. Pag Mittel gegen das Uberhandnehmen von Algen⸗ bildung iſt. Als Bodengrund iſt nach Erfahrungen mehrerer alter Liebhaber Lehm mit Sand ver⸗ miſcht der für die für uns in Betracht kommenden Pflanzen geeignetſte Nährboden. Alle anderen angeſchnittenen Fragen werden eingehend be⸗ ſprochen und verlief die Sitzung in dieſer Be⸗ ziehung ſehr angeregt. Als Mitglied wird Herr A. Müller einſtimmig aufgenommen. Voraus⸗ ſichtlich findet in nächſter Sitzung unſere dies⸗ jährige große Gratispflanzenverteilung ſtatt. Zur Gratisverloſung kommen unter anderem Fiſche, Futter und Netze. Königsberg i. Pr. Terrarienfreunde.“ Die am 16. ds. Mts. abgehaltene Halbmonats⸗ verſammlung war wiederum von 10 Gäſten be- ſucht, die manche Anregung durch die Ausſprache über verſchiedene Liebhaberfragen erhalten haben dürften. Der Schriftführer erſtattete den Litera⸗ turbericht, indem er intereſſante Artikel aus den Fachzeitſchriften auszugsweiſe bekannt gibt. Als beſonders beherzigenswerte Winke enthaltender „Verein der Aquarien- und Artikel wurden hierbei aus dem „Zierfiſchzüchter“ und erwähnt: „Aquarienpraxis im Winter“ ſowie aus den „Aus dem Leben der Fiſche“, Blättern: „Scheibenbarſchzucht', „Winke und Ratſchläge für Aquarianer“ und „Mollienisia velifera.“ Die in den Blättern enthaltene Zeichnung des neueſten lebendgebärenden Zahn⸗ karpfen Mollienisia velifera erregte allgemeines Entzücken. Da aber ein gutes Paar dieſes Fiſches noch 60-80 Mk. koſtet, werden leider viele Liebhaber mit der Anſchaffung noch etwas warten müſſen bis die bereits reichlich vorhandene Nachzucht herangewachſen iſt. Hierbei wurde beiſpielsweiſe erwähnt, daß für ein Paar Xipho- phorus Helleri anfangs auch 50 Mk. bezahlt worden ſind, während es jetzt ſchon für 0,75 Mk. und noch weniger zu haben iſt. Bezüglich der Ausſtellungsfrage teilte der Vorſtand mit, daß die Tiergartendirektion ſich bereit erklärt habe, einen geeigneten Raum koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen, falls wirklich eine Ausſtellung zuſtande kommen ſollte. Dieſes Entgegenkommen wird für den Verein ein Anſporn ſein, mit allen Mitteln für das Zuſtandekommen der Ausſtellung und dahin zu wirken, daß dann auch etwas Gutes geboten wird. Die weiteren Schritte werden Zum Schluß wurden wieder zahlreiche Fiſche zu billigſten Preiſen abgegeben und rote Mückenlarven verteilt. Die nächſte Verſammlung findet am Montag den 6. April 1914, abends 9 Uhr, im Bayeriſchen Hof ſtatt. Der Vorſtand. Druckfehlerberichtigung: In Nr. 12, Seite 215, Spalte 2, Zeile 4 von unten, ſowie in der UAnterſchrift der Abbildung Seite 216 und in der Inhaltsangabe auf dem Amſchlag iſt anſtatt Piscia stratiotes überall zu leſen Pistia, wie auch im Texte richtig an⸗ gegeben. l 8 Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381JI. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Stuttgart. Ausführung kompletter Durchlüftungs-und 5 Heizungsanlagen DRGM. „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- lüftungs-Apparat), Lufthahn } „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Aquarien-Hilis artikel. Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. Kindel & Stössel, Berlin SW 68., Alexandrinenstrasse 8. 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DdrWwolterskorff Meigdeburg - Wilhelmiſtadt Vorlag von CG Wegner - Stuttgart Ar. 14 7. April 1914 Jahrg. XXV Bezugspreis: Vierteljährlich 13 Hefte 2 Mk. Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands Ber - und Sſterreich⸗Angarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. 14 Anzeigen: Für die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗Ermäßigungen nach Vereinbarung. Inhalt dieſes Heftes: | | Arthur Rachow: Plecostomus Rachovii n. sp. (Regan). (Mit ' 1 Abbildung) @ 1 Louis Schulze: Die Ichthyophthiriasis und deren Beſeitigung. 1 (Wit 1 Abbildung) @ 14 Ph. Schmidt: Rohr⸗Luftheizung für feuchtwarme Dauerterrarien. (Wit 1 Abbildung) @ Berichte der „Geſellſchaft für Meeresbiologie“ in Hamburg (Schluß). | Fragen und Antworten: Glasſcheiben für große Aquarien. N Bakteriengallerte. Farbenprächtige Kaltwaſſerfiſche. Diverſes. ö Können exotiſche Fiſche niedere Temperaturen vertragen? Vereinsnachrichten. — Berichtigungen. Auf dem Amſchlag: Tagesordnungen @ Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. 1 8 „TRITON“ ’ E Verein für Alquarien- und Terrarienkunde zu Berlin “ eren — Sitzung jeden 2. und 4. 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Heutigentags gelten die Verſuche, Schil— derwelſe im Aquarium zu züchten, von vornherein als ausſichtslos. Sie bilden eeine längſt überwundene Etappe in unſerer 4 Liebhaberei und ſelbſt mit der Haltung dieſer robuſten Geſellen befaſſen fi) wenige Liebhaber; allerdings gehört dazu eine ich halte es für ungerecht, wenn man einem Fänger, dem die minder wertvollen Fiſche meiſtens doch dieſelbe Mühe mach— ten als die begehrteren, gewiſſermaßen Vorwürfe macht. Ich hatte alſo das (beinahe ſage ich nun doch: zweifelhafte) Glück, der Beſitzer einer ganzen Reihe von Wels— IE ——— a 2 en han nm recht große Portion von Idealismus. Hier in Hamburg hat man ſehr oft Gelegen⸗ heit, für billiges Geld Schilderwelſe zu erwerben, aber von dieſem Privilegium wird wenig Gebrauch gemacht; — es will ſich niemand mit dem „Zeugs“ befaſſen. Als Herr Alb. Mayer von ſeiner erfolg⸗ reichen Importreiſe nach Süd-Amerika zurückkehrte, habe ich mit einiger Abſicht mein Intereſſe auch für ſolche „Sachen, mit denen nicht viel los iſt,“ gezeigt, denn | Hager Ei Plecostomus Rachovii n. sp. Originalzeichnung von F. Mayer. arten zu werden, worunter ſich die Art befand, die ich heute ſchildern möchte. Meine erſte Vorſorge um dieſe Art, zwei Exemplare von 12 reſpektive 14 cm Länge, war ein großes Überlegen: wohin damit? welches Aquarium iſt zurzeit am ſchlechteſten im Stande? alſo für dieſe Angeheuer gerade gut genug? Schließlich traf ich folgende Vorkehrungen: ich räumte ein ungefähr 80 cm langes Aquarium aus, drückte den Sandboden noch feſter 242 an und bedeckte die eine Hälfte mit kinder⸗ fauſtgroßen Steinen. In dieſen jo ein- gerichteten „Waſſerkaſten“ ſetzte ich die „neuen Plecostomus“. — Das Thermo— meter zeigte 24“ C. — Die Fiſche ſanken ſofort zu Boden und lagen da wie leblos. Das einzige Lebenszeichen, das ſie von ſich gaben, beſtand in einem zeitweiligen Auseinanderfalten der Rückenfloſſe; Fort⸗ bewegungsverſuche wurden garnicht unter— nommen. Die Überführung in das Aquarium hatte ich abends vornehmen müſſen und man wird es begreiflich finden, daß ich am anderen Morgen, noch vor dem Kaffee— trinken, einen Blick nach meinen neuen Freunden warf. Dieſer eine Blick war hinreichend, mich von der Trefflichkeit der getroffenen Vorkehrungen zu überzeugen. O quae mutatio rerum] Die Plecostomus hatten ihrem Stamme alle Ehre gemacht und das unterſte nach oben gekehrt. Das Waſſer ſtellte ſich als eine faſt ſchäumige Maſſe dar, der Sand war teilweiſe auf eine Seite geſchoben und bedeckte die ein- gebrachten Steine faſt gänzlich. Der größere Wels hatte ſich mit ſeinem Saug⸗ maul an eine der Längsſcheiben geklammert und ſtand ſenkrecht im Aquarium; der kleinere lag in einem der neuentſtandenen Bodenlöcher. — Beide ſchienen von ihrem nächtlichen Werk ausruhen zu wollen. — Im Laufe des Tages nahmen die Helden keine großen Veränderungen in der Geo— graphie ihres Reiches vor, holten aber das anſcheinend Verſäumte in der folgen— den Nacht mit einer erſtaunlichen Gründ— lichkeit nach. Den Inhalt des Behälters fand ich am anderen Morgen ſo geordnet, daß jedes hübſch ſichtbar war; der Sand war vollſtändig auf die rechte Seite ge— ſchoben und hoch aufgetürmt; die Steine lagen links, auf dem nackten Metallboden und über alles lagerte eine trübe Giſcht, — das Waſſer. Die 2 Gbeltäter zwinker⸗ ten mich mit ihren Auglein an, als ob ſie ſagen wollten: Herr Pfleger, ein andermal waſchen Sie gefälligst den Sand gründ- licher! — Drei Monate dauerte dieſer Tumult; immer neue Bilder ließen die Plecostomus entſtehen. Schließlichſt ſegnete das größere Exemplar das Zeitliche und mußte ſeine längſtbeabſichtigte Reiſe nach England an⸗ treten. Was das Eingehen des Tieres veranlaßte, weiß ich nicht; — Nahrungs⸗ mangel jedenfalls nicht! In dieſer Be— Arthur Rachow: Plecostomus Rachovii n. sp. Regan) ziehung machte mir dieſe Art keine Sorgen: ſie fraßen alles, was ihnen geboten wurde, rohes und zerſchnittenen Regenwurm. Auf eines hatte ich nur acht zu geben, nämlich: die Futterſtoffe Trockenfutter und Enchytraeen, Fleiſch, Daphnien mußten immer recht klein ſein, größere Happen können die Plecostomus-⸗ Arten wegen der Kleinheit ihres Maules nicht verſchlingen. Die Färbung dieſes Spezies iſt ein ziemlich unregelmäßiges Grau; der Körper, der Kopf und die Floſſen ſind mit zahl⸗ reichen gelblichbraunen Punkten bedeckt, die auf dem Kopf ſind unregelmäßiger verteilt und kleiner. Es iſt bemerkenswert, daß auch dieſer Plecostomus ſich bis zu einer beſtimmten Grenze ſeiner Umgebung anzupaſſen verſteht; er iſt, wenn man ihm zum Beiſpiel einen lichten Standort gibt und vielleicht auch noch ſehr hellen Sand als Bodenbelag verwendet, bedeutend un— ſcheinbarer gefärbt und die Flecke nehmen einen noch gelblicheren Ton an. Hält man die Tiere dagegen in einem ſchattig ſtehen— den Aquarium, deſſen Boden nicht gerade ſehr leuchtend gefärbt iſt, ſo haben die Plecostomus dieſer Art ein ſehr dunkles Ausſehen. — Die Art wurde von Herrn C. Tate Regan M. A. als eine noch unbeſchriebene erkannt und ſchließe ich meine Ausfüh- rungen mit einer überſetzten Wiedergabe der von Regan aufgeſtellten Diagnoſe.“ Plecostomus Rachovii, sp. n. Körperhöhe 5 mal, Kopflänge 3½ mal in der Totallänge enthalten. Die Höhe des Kopfes geht 1°/ mal in ſeiner Länge auf, ſeine Breite 1 / mal, die Schnauzen⸗ länge 1 mal, der Augendurchmeſſer 8 mal und der Abſtand zwiſchen den Augen 2¾ mal. Länge der Kinnbartfäden gleich 5 des Augenzwiſchenraumes. In jedem der vier Kiefernſtücke finden ſich 20 — 22 Zähne. Schnauze eiförmig; oberer Augen⸗ höhlenrand nicht erhöht; Platten der Schläfengegend ſchwach kielförmig; Hinter⸗ hauptſchild wohl ausgeprägt, etwas ſcharf⸗ ſpitzig auslaufend mit niedrigem Grat in der Mitte; nach vorn hin wird es von mehreren Schildern begrenzt. In einer geraden Längsreihe 32 Schilde, zwiſchen Rücken⸗ und Fettfloſſe 8 oder 9, und 15 zwiſchen After- und Schwanzfloſſe. Description of a new Loricariia Fish of the Genus Ple- costomus from Rio Janeiro (Ann. Mag. Nat. Histr. Ser. 8, Vol. XII, Seite 555, Dezember 1913). Obere 5 7 ö Schwanzfloſſe ausgekerbt. wm Louis Schulze: Die Ichthyophthiriasis und deren Beſeitigung und vordere Schilde leicht kielförmig. Antere Seite des Kopfes und Körpers mit körnigen Schuppen bedeckt. Rücken— floſſe 1/7; der erſte Strahl iſt etwas länger als der Kopf und erſtreckt ſich, wenn zurüc- liegend, bis zum ſiebenten Schild hinter dem letzten, nur halb ſo langen Strahl. Afterfloſſe 1/4. Bruſtfloſſenſtachel bis zum erſten Viertel der Bauchfloſſen reichend. Schwanzſtiel 3¾ mal jo lang als hoch. Körper mit . dunklen Flecken, ungefähr einer auf jedem Schild; am Kopf ſind die Flecken kleiner und zahlreicher; Floſſen mit einigen ſenkrecht verlaufenden Binden oder Fleckenreihen. 243 Ein Exemplar, 135 mm lang, aus der Nähe von Rio Janeiro, dem Britiſh Muſeum von Herrn A. Rachow geſchenkt. Dieſe Art gleicht durch die große An— zahl der Schilde, das von mehreren Schilden begrenzte Hinterhauptſchild, das ziemlich kleine Auge uſw. dem Plecosto- mus laplatae Eigenmann (P. taeniatus Regan), unterſcheidet ſich davon aber durch die kürzere Schnauze, das kleinere Maul, den breiteren Interorbitalraum, das längere und ſpitzere Hinterhauptſchild, die Kielform der vorderen Schilde, die höhere Rücken— floſſe und dadurch, daß die Schwanzfloſſe ſtatt ungemuſtert mit Flecken bedeckt iſt. D 2 00 = Die Ichthyophthiriasis und deren Beſeitigung. Von Louis Schulze, Caſſel. (Mit einer ſchematiſchen Skizze vom Verfaſſer.) In der „W.“ 1914, S. 196, erſchien eine Arbeit von Herrn Dr. Viktor Paul über „Die Ichthyophthiriasis in einer beſonders hartnäckigen Form“, in welcher uns der Ichthyophthirius von einer ſcheinbar neuen Seite gezeigt wird. Doch möchte ich an— nehmen, daß hier Beobachtungsfehler vor— liegen. Die dort gegebene Erklärung der durch die (übrigens nicht ſehr deutliche) Mikrophotographie veranſchaulichten Zu— 4 ſtände erſcheint mir als ſehr unmwahr- ſcheinlich. Wenn das vom Fiſch abge— wanderte Infuſor ſich eingekapſelt hat und mit den Teilungen beginnt, ſo teilt ſich damit doch auch der vorher wurſtförmige Kern, und zwar in ſo viele Teile, als neue Individuen durch die Teilungen des alten innerhalb der Cyſte entſtehen. Jedes neue Individuum erhält ein Seiljtüd des alten Kernes. Wenn alſo das abgebildete Objekt eine Cyſte mit jungen Ichthyoph- thirius (Schwärmern) war, woher kommt dann der große, neben der Cyſte liegende Kern? Offenbar handelt es ſich hier um ein eben vom Wirt abgewandertes, noch nicht zu Teilungen geſchrittenes Exemplar, welches durch irgendwelchen AUmſtand in Zerfall geraten iſt. Der ſchrumpfliche Amriß der Kugel auf dem Bilde jpricht ſchon allein für dieſe Annahme. Dann iſt ein Austreten des Kernes möglich und die umliegenden Pünktchen ſind keine Schwärmer, ſondern das ausgetretene körnige Plasma des Infuſors. Ferner iſt es nicht bekannt, daß aus dem iſolierten Kerne eines Infuſors ein neues Weſen entſtehen könnte, wohl aber können ſich Teile eines zertrümmerten Infuſors noch einige Zeit bewegen. Vielleicht könnte aber auch die beobachtete „kauende“ Be— wegung auf Täuſchung beruhen; oder es war ein anderes Weſen, das der Herr Verfaſſer ſpäter wieder fand und für den veränderten Kern hielt. Die Biologie unſeres Ichthyophthirius iſt ja ſchon trefflich ſtudiert (zum Beiſpiel von Fouquet, Cleviſch, Hofer, Stiles, Neresheimer, Roth, Zacharias, Buſchkiel und vielen anderen) und wer ſich einmal genauer mit der intereſſanten Lebensgeſchichte dieſes Para— ſiten bekanntmachen will, dem möchte ich Herrn Dr. Buſchkiels prächtige Arbeit: „Beiträge zur Kenntnis des Ichthyo- phthirius multifiliis Fouquet“ (Archiv für Protiſtenkunde, 21. Band 1910, S.61— 102)! In der bezeichneten Arbeit findet ſich auf S. 97 unten der Satz: „Die Tatſache, daß in der Fiſchepidermis keine Fort⸗ pflanzungsprozeſſe ſtattfinden, ließe ſich mit Hilfe der R. Hert⸗ wig ſchen Auffaſſung von der Natur der Vermehrungsvorgänge, insbeſondere der geſchlechtlichen erklären. Den geſchlechtlichen Vorgängen gehen nach R. Hertwig Hungerteilungen voraus. Die Teilungen des Ichthyophthirius innerhalb der Cyſte könnte man als Hungerteilungen auffaſſen. Daß aber die Hungerteilungen nicht zuſtande kommen können, ſolange das Infuſor ſchmarotzt, bedarf keiner Erklärung. Bei dieſer Betrachtung iſt feſtzuhalten, daß die wenigen beobachteten Teilungen auf dem Fiſch nicht innerhalb des vom Epithel ausgeſchiedenen Bläschens ſtattfanden.“ — Dieſer Auffaſſung ſchließe ich mich nicht an. Das Infuſor braucht ja einfach die Nahrungsaufnahme einzuſtellen und könnte ſich auf dem Wirt enchſtieren und teilen; aber daß das nicht geſchieht, kann einen triftigen Grund haben. Wenn das Infuſor auf dem Wirt genügend herangewachſen iſt, erſcheint es porteil- hafter, den unſicheren Boden, den es ja vorläufig nicht mehr braucht, zu verlaſſen und die Teilungen an einem ſichereren Ort zu vollziehen. Der geſchwächte Wirt könnte ja einem größeren Räuber zum Opfer fallen. Er könnte auch abſterben und ſamt den Eyſten in den Schlamm verſinken oder von Aasfreſſern ver⸗ tigt werden. Das Infuſor hält ſich alſo wohlweislich auf dem un⸗ ſicheren Boden nicht länger auf, als unbedingt nötig iſt. Schulze 244 Louis Schulze: Die; Ichthyophthiriasis und deren Beſeitigung die Schw rer auf dem Fisch verlassen die 47 abgemanderten > und encystierfen R 1 5 Rz Infusors. 2 fortschreitendes Wachstum n Teilungen des 1 Schematiſche Darſtellung des Lebenslaufes von Ichthyophthirius multifiliis Fouquet. (Die Verhältniſſe des Nebenkernes ſowie innerhalb des Zeugungskreiſes eventuell auftretende krankhafte Zuſtände und Vorgänge, z. B. „Zerfallsteilung“, ſind nicht berückſichtigt.) Originalzeichnung von L. Schulze⸗Caſſel. welche ich bei meinen Beobachtungen in den letzten Jahren oft mit Vorteil zu Rate ziehen konnte, zum Studium emp⸗ fehlen. Außerdem wird in Bälde an dieſer Stelle eine umfangreiche Arbeit unſeres bewährten Herrn H. Geidies über das beſagte Thema erſcheinen, ſodaß ich mich heute kurz faſſen und nur noch ein- mal den regulären Lebenslauf des Ich- thyophthirius ſchildern möchte, ſowie mitteilen, wie ich auf Grund deſſen Kenntnis kürzlich meine Cichlasoma severum von der Ichthyophthiriasis befreite. Dringend warnen möchte ich aber, nicht ſolche Experimente mit etwa von der Seuche befallenen Fiſchen anzuſtellen, wie Herr Dr. Paul ſolche ſchildert. Wir wiſſen doch längſt, daß wir mit den dort an- gegebenen Chemikalien den Paraſiten nicht beikommen können, ſondern nur unſere Fiſche zwecklos quälen, und die angegebenen hohen Temperaturen möchten auch nicht gerade allen Fiſchen bekommen, ſondern dieſe eher ſchädigen, als die äußerſt lebenszähen Paraſiten. Dazu gibt es ja auch ein viel ſichereres, wenn auch etwas langweiligeres Mittel, die läſtigen Gäſte loszuwerden, ohne dabei den Fiſchen zu ſchaden. Doch davon weiter unten. Der Schwärmer, welcher die Cyſte verlaſſen hat, ſchwimmt frei im Waſſer unter drehender Bewegung umher. So— bald er auf einen Fiſch trifft, bohrt er ſich in deſſen Haut ein. Findet er keinen Fiſch, ſo geht der Schwärmer nach längſtens 60 Stunden — (dieſe und die nad)- folgenden Zeitangaben nach Dr. Buſchkiel bei zirka 17°C. Bei der meiſt höheren Temperatur, mit welcher wir bei Exoten rechnen müſſen, ſpielen ſich nach meinen Beobachtungen die Entwicklungsvorgänge des Paraſiten in etwas kürzeren Zeit⸗ räumen ab) — zugrunde. Der in die Fiſch⸗ haut eingedrungene Schwärmer nimmt bald Kugelgeſtalt an und wächſt unter ſtändig drehender Bewegung heran, ſodaß er oft etwa 14 Tage nach dem Einbohren die Größe von 0,75 mm beſitzt (wird aber nicht immer ſo groß, manchmal aber auch noch etwas größer). Am 16.—17. Tage nach dem Einbohren wandern die Paraſiten vom Fiſch ab und ſetzen ſich, nachdem ſie einige Zeit umhergeſchwommen ſind, irgendwo feſt, um dann eine feſte Haut (Cyſte) um den Körper zu bilden, innerhalb welcher die Teilungen ſtattfinden. 7 I Stunde nach der Encyſtierung bildet ſich an dem Plasma eine äquatoriale Einſchnürung, während ſich der mit beiden Enden nach den Polen gerichtete Kern in der Mitte verengt und ſchließlich ganz durchreißt. Darnach ſchnürt ſich auch das Plasma völlig durch, ſodaß in der Cyſte nun 2 Plasmahälften und 2 Kernhälften vorhanden ſind. Jede der Kernhälften ſteckt in einer Plasmahälfte; alſo ſind aus dem einen Individuum jetzt deren zwei geworden. Dieſe aber teilen ſich weiter fort: 4, 8, 16, 32 uſw. bis ſchließ⸗ lich 256, in ſelteneren Fällen ſogar 512 junge Sprößlinge in der Eyſte vorhanden ſind. Darüber find 13—20 Stunden (nach dem Abwandern) vergangen und das Ausſchlüpfen der Sprößlinge, welche dann als Schwärmer wieder einen Wirt (Fiſch) auſſuchen, kann beginnen. Die Tatſache, daß das Paraſit zwecks Ency⸗ ſtierung für einige Zeit den Wirt verläßt, müſſen wir in Betracht ziehen, um unter Benutzung derſelben durch Waſſerwechſel, welcher in zweckentſprechend abgepaßten Intervallen für die Dauer von mindeſtens 18 Tagen zu wiederholen iſt, die Para⸗ ſiten durch Fortſpülen nach und nach los⸗ zuwerden. Hierzu ein Beiſpiel: Anfang Dezember vorigen Jahres bekam ich 6 Stück Cichlasoma severum, welche mit Ichthyophthirien beſetzt waren. Die Sache an ſich hatte nun allerdings für mich keinen Schrecken mehr, denn nachdem mir das Weſen dieſer Seuche lückenlos bekannt iſt, habe ich bei ſehr zahlreichen Heilverſuchen nie mehr Miß⸗ erfolge zu verzeichnen gehabt. Diesmal 3 * a “ u Ph. Schmidt: Rohr⸗Luftheizung für feuchtwarme Dauerterrarien kam mir aber die zeitraubende Kur nicht recht gelegen, denn das Weihnachtsgeſchäft wurde mit jedem Tag toller und ich ſand kaum die Zeit zum Waſſerwechſel. Trotz— dem begann ich einſtweilen mit der Kur. Die Fiſche kamen in eine geräumige Emaillewanne, welche ich auf einen Stuhl, deſſen defekter Rohrſitz vollends entfernt wurde, ſtellte. Darunter kam ein Heiz— lämpchen, welches die Temperatur auf 23—24 C hielt. Ein Luftausſtrömer und eine Deckſcheibe komplettierten die Ein— richtung. Dreimal täglich wurde das Waſſer gewechſelt, und zwar morgens 7 Ahr, mittags 1 Ahr und abends 10 Ahr. Dabei ging ich von folgendem Gedanken aus: Wenn bei 17°C das Ausſchlüpfen der Sprößlinge früheſtens 13 Stunden nach dem Abwandern erfolgt, jo können wir bei 23—24°C eine noch etwas kürzere Zeitſpanne, und zwar nach meinen Beobachtungen kürzeſtens 10 Stunden, annehmen. Am alſo das Zuſtandekommen einer neuen Infektion während der Kur zu verhindern, muß die Intervalle von einem Waſſerwechſel zum andern kürzer ſein als 10 Stunden. Die Fiſche ſetzte ich bei jedesmaligem Waſſerwechſel in ein anderes Gefäß mit entſprechend temperiertem Waſſer, dann wurde die Wanne, auf deren Boden ſtets zahlreiche Cyſten ſaßen, gründlich mittels heißem Waſſer gereinigt. Auch Aus⸗ ſtrömer und Thermometer, an welchen auch häufig Cyſten klebten, wurden ſtets gereinigt. Dann wurden die während der Kur bei gutem Appetit bleibenden Fiſche zurückgeſetzt. Bald war ich aber wegen Zeitmangel nicht mehr in der Lage, dieſe Prozedur Zmal täglich vorzunehmen und nach 14 Tagen mußte ich die Kur vorderhand aufgeben und die ſchon ziemlich ſauberen Fiſche ins Aquarium zurückſetzen. Als nun der Weihnachtsrummel vorbei war, kümmerte ich mich am 25. Dezember wieder um meine Patienten. Dieſelben waren über und über mit den weißen 245 Knötchen bedeckt und das Waſſer des Aquariums Girka 100 Liter) war grau von der Anzahl von Schwärmern, welche zu Hunderten in einem Tröpſchen unter dem Mikroſkop zu ſehen waren. Nun wurde ſofort wieder mit der oben bejchrie- benen Kur begonnen und dieſelbe konſe— quent 20 Tage lang durchgeführt. (Nicht etwa 3—5 Tage, wie Herr Dr. P. ſchreibt, das genügt nicht.) Am 3. Tage, nach⸗ dem ich die Fiſche aus dem Aquarium genommen hatte, wurde das Waſſer des— ſelben klar und ließen ſich keine Schwärmer mehr nachweiſen. Nach etwa 16 Tagen waren an den Fiſchen keine Ichthyoph- thirius mehr zu ſehen, doch der Sicherheit halber ſetzte ich ich die Kur noch die fol— genden 4 Tage fort und der Erfolg iſt, daß meine in das alte, ungereinigte Aqua- rium zurückgeſetzten Fiſche bis heute (15.3.) keine Spur der Seuche wieder zeigen. Ob der Ichthyophthirius Dauerformen bilden kann, iſt meines Wiſſens unbekannt und in Anbetracht deſſen, daß ſich viele berufene Leute mit dem Studium des Paraſiten befaßten und nichts auf das Vorkommen von Dauerformen hinweiſen— des fanden, unwahrſcheinlich. Unmöglich iſt es aber, daß ſich ſolche Dauerform aus dem iſolierten Kern bilden könnte. In neuerer Zeit tauchen oft Berichte auf, daß die fragl. Seuche durch Amſetzen der befallenen Fiſche in Altwaſſer behoben ſei und möchte ich dieſe Möglichkeit nicht bezweifeln, denn auch mir iſt die entwick— lunghemmende Wirkung des Altwaſſers wohl bekannt. Doch ſtellt die oben be— ſchriebene, allerdings etwas umſtändlichere, Methode des Waſſerwechſels von vorn— herein einen ſicheren Erfolg in Ausſicht und iſt deshalb vorzuziehen. Außerdem fehlt den Berichten von Altwaſſerkuren gewöhnlich die Angabe, ob das Vorhanden— ſein von Ichthyophthirius auch mittels Mikroſkop ſicher nachgewieſen war, denn die Fiſche können auch weiße Puſteln haben, welche anderer Natur ſind. O DO D Rohr⸗Luftheizung für feuchtwarme Dauerterrarien. Von Ph. Schmidt, Darmſtadt. An einem lange Jahre mit einem „Tofohr“ geheizten Terrarium brachte ich vor einiger Zeit eine andere Heizvorrich— tung an, die ſich ſehr gut bewährt hat. (Mit einer Skizze des Verfaſſers.) Die Vorzüge des Tofohrſyſtems ſind ja allgemein bekannt, aber wenn in dem zu heizenden Terrarium nicht nur Tiere, jon- dern auch Pflanzen gepflegt werden ſollen, 246 — On .< TENNUNGSLrELE_ e MeizSchachh — n RE Te Wasserver-, 8 N SR — —rrnreeng Hohr- Lufsheizung Fürfeuchhwarmebauerterrarier (Schemshisch aargestellf) jo hat der „Tofohr“, beſonders in nicht ſehr großen Terrarien, ſeine Nachteile, weil nur ein ſehr beſchränkter Raum — weit ab vom Heizofen — zur Bepflanzung ver— wendet werden kann und die Pflanzen ſelbſt dann noch kümmerlich (mit wenigen Ausnahmen) fortkommen. Die Pflanzen können eben die ſtrahlende Wärme eines Ofens, in nächſter Nähe, auf die Dauer nicht aushalten und gehen über kurz oder lang zu Grunde. Außerdem wird bei allen Ofenheizungen der Bodengrund, in ziemlich großem Amkreis vom Zentrum des Ofens, ſtark miterwärmt, wodurch nicht nur ein Austrocknen der Erde, ſondern auch eine Herabminderung der Luftfeuch— tigkeit, die durch eine mit dem Ofen in Verbindung gebrachte Waſſerverdunſtung nur zum Teil erſetzt wird, eintritt. Um nun dieſen Nachteilen zu begegnen, kon— ſtruierte ich mir eine andere Heizvorrich— tung, die zwar im Prinzip nicht neu iſt und mit dem Tofohrſyſtem in engſter ver— wandtſchaftlicher Beziehung ſteht. Auf der linken und rechten Seite des eiſernen Anterteils des Terrariums, der den Bodengrund aufzunehmen hat, wurde je ein 4 cm weites Loch, nur wenige cm von der Vorderſeite entfernt, gebohrt, zum Durchſtecken eines möglichſt dünnwandigen Meſſing⸗ oder Kupferrohres, weil nur ſolche Metalle, die als gute Wärmeleiter bekannt ſind, eine ausgiebige Wärmeabgabe ver— bürgen. Gut geeignet für dieſen Zweck ſind die recht dünnwandigen, hohlen Vor— hangsſtangen aus Meſſing. Das Heizrohr muß ſo gelagert werden, daß es nach einer Seite genügende Steigung (ungefähr 5 om) hat (ſiehe Skizze). An der tiefſten Stelle wird dann ein etwas weiterer Rohrbogen, der etwas dickere Wandungen haben ſoll, damit er nicht ſo raſch durch die Heizgaſe zerſtört wird, über das Heizrohr geſtülpt. Ph. Schmidt: Rohr⸗Luftheizung für feuchtwarme Sauerterrarien Eine Heizflamme (in meinem Fall eine. Gasflamme) wird dann unter dem Rohr⸗ bogen auf einem mit dem Terrariumboden in Verbindung gebrachten Brettchen auf- geſtellt. Die Flamme ſoll möglichſt weit in das Rohr hineinragen, um Wärmever— luſte nach außen zu verhüten. Zweck⸗ mäßig iſt es auch, den Rohrbogen bis zum Eintritt des Rohres in das Terrarium zu iſolieren. Ich umwickelte den Rohrbogen erſt mit dicker Aſbeſtkordel und dann mit Iſolierfilz, infolgedeſſen fühlt ſich das Rohr relativ kalt an. Am einem Wärmeverluſt innerhalb des Terrariums nach außen zu begegnen, wird die Vorderſeite des Serra rienunterteils ebenfalls mit einer dicken Aſbeſtplatte iſoliert, das Gleiche geſchieht auch unter dem Rohr mit der Bodenplatte. Das Heizrohr wird dann durch ein Brett, welches auf einer Seite mit Aſbeſtpappe, auf der anderen mit dünnem Zinkblech benagelt iſt, von der Erdfüllung abgeſchie⸗ den. Der jo entſtandene Heizſchacht nimmt eine Breite von ungefähr 8 cm ein. Be— vor dieſer Schacht oben durch einen Rahmen mit verzinktem Drahtgeflecht (nicht zu weitmaſchig) geſchloſſen wird, zwängt man zwiſchen das Brett und die äußere Seite des Terrariums ein recht— eckiges Waſſerverdunſtungsgefäß, das ſich bei einiger Übung leicht zuſammenlöten läßt. Dieſes Gefäß wird am beſten an der wärmſten Stelle des ſehr heiß werdenden Rohres (bis 140“ C) aufgeſtellt. An der höchſten Stelle, beim Austritt des Rohres aus dem Terrarium wird nun noch ein etwas engeres Abzugsrohr für die Heiz— gaſe eingeſteckt und mit dem Heizrohr gut luftdicht, mittelſt Kitt aus Schwerſpat und Waſſerglas, verbunden. Am beſten ſührt man dieſes Abzugsrohr in's Kamin, weniger gut durch ein Fenſter ins Freie. Die Heizwirkung wird zwar bei Anbringung eines Abzugsrohres, das eventuell noch mit einem Zugregler verſehen werden kann, vergrößert, jedoch unbedingt nötig iſt das— ſelbe nicht, wenn man die immerhin ein— tretende Luftverſchlechterung mit in Kauf nehmen will, und das Heizrohr am Ende entſprechend verengert. Eine ſolche Heiz— anlage läßt ſich an jedem Terrarium und beſonders leicht an einem ſolchen aus Holzgeſtell anbringen, wenn man die Durchgangslöcher für das Heizrohr durch Benageln mit dünnem Zinkblech oder Aſbeſtpappe vor der Einwirkung der Hitze ſchützt. Die Wärmeentwicklung, welche bei nn — ee 2 Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg Verwendung eines kanellierten Rohres noch mehr geſteigert werden kann, iſt eine ſehr große. In meinem Terrarium von 80%X60%X 100 cm erzielte ich einen Sem- peraturüberſchuß von 9°C (in der Mitte des Terrariums gemeſſen), bei einer $lam- menhöhe von 3 cm, mit Blaubrenner „Perfekt“ und bei einer Zimmertemperatur von 16 C. Ein Hauptvorteil dieſer Heizung beſteht darin, daß der Bodengrund bvollſtändig kalt bleibt. Höchſtens erwärmt ſſich die Erde neben dem Drahtrahmen, aber nur die obere Partie etwas. Die Wärme ſteigt von dem ziemlich tief (an der heißeſten Stelle) liegenden Rohr lang— ſam durch den Heizſchacht in die Höhe, wird dadurch gemildert und teilt ſich dann erſt der Terrarienluft mit. Die vorer⸗ wähnte Waſſerverdunſtung ſorgt für die zum Gedeihen der Tiere und Pflanzen (Schluß.) f Zur Vorzeigung gelangten: Asterias rubens, der in Nord- und Oſtſee in großen Mengen vor⸗ kommende rote Seeſtern, deſſen Färbung aber ganz bedeutend variiren kann zwiſchen gelb, braun, rot und blau. Kleinere Exemplare halten ſich in . Aquarien ſehr leicht, bedürfen aber, wie alle Gchinodermen, ganz klaren, reinen Waſſers. In⸗ tereſſant iſt die ſtarke Kegenerationsfähigkeit, welche dem Sterne ermöglicht, nicht nur abgebrochene Arme wieder zu erſetzen, ſondern an abgebrochenen Armen den übrigen Körper wieder neubilden zu laſſen (Rometenform)! Die Nahrung beſteht vor— teilhaft aus Fiſch⸗ und Muſchelfleiſch. Astropecten Mülleri, ein zu den afterloſen Kammſternen gehöriger Seeſtern der Nordiee. Die Färbung ſeiner Oberſeite iſt fleiſchfarben, die Bauch⸗ reſpektiv Mundſeite, wie bei allen Sternen, weiß. Seine Eigenart beſteht darin, daß er meiſtens im Sande oder Bodengrund vergraben iſt, den er nach Futterſtoffen, kleinen Muſcheln und anderem durchwühlt. Er iſt im Aquarium cebenfalls ſehr ausdauernd. Solaster papposus, der herrliche Sonnenſtern, 4 zeichnet ſich durch ſeine große Anzahl von Armen, meiſtens zwölf, aber auch bis ſechzehn, aus. Er iſt ziegel⸗ bis dunkelrot gefärbt und beſitzt eine große Zentralſcheibe, liebt felſigen Untergrund und iſt, wie Astropecten, bei Helgoland ſehr häufig. Ophiotrix fragilis iſt ein Schlangenſtern, der nur in größeren Tiefen lebt und niemals bis zur Gezeitenzone heraufſteigt. Die Arme dieſes See- ſternes ſind ſehr zerbrechlich (fragilis!) auch iſt er nicht ganz ſo leicht im Aquarium zu halten wie die vorigen Arten. Seine Färbung iſt wenig anſprechend: ein beſcheidenes ſchwarzgrau oder braun; mit den an Tauſendfüßler erinnernden Armen immerhin bietet ſeine zierliche Geſtalt des Intereſſanten genug, um ſeine Lebensweiſe Zu ſtudieren. 247 unerläßliche Luftfeuchtigkeit, ſodaß alles aufs Geſte gedeiht. Mit dieſer Heizung ließe ſich auch leicht eine Vorrichtung für Zufuhr vorgewärmter Luft von außen zweckmäßig verbinden, wenn man noch ein Parallelrohr anbringt, dieſes an der heißeſten Stelle des Heizrohrs herführt, außen endigen und durch das Drahtgeflecht in das Terrarium hinein— ragen läßt. Gut iſt es, wenn man das Heizrohr an der Vorderſeite herführt, unter der Vorausſetzung, daß die Türen gut ſchließen — eventuell ſind dieſelben durch Filzſtreifen dicht zu machen — weil beim öffnen der Türen, durch die vorn aus— ſtrömende warme Luft erſt nach längerer Zeit eine Abkühlung der Terrarienluft eintritt, was beſonders von Vorteil iſt, wenn das Terrarium in einem ungeheizten Zimmer ſteht. 20 E = 1 Berichte der „Geſellſchaft für Meeresbiologie“ in Hamburg. Echinus esculentus, der eßbare Seeigel, iſt an den tieferen Stellen der Nordſee, welche ſteinige. Untergrund haben, wohl der häufigſte Seeigel. Er erreicht auch eine für Seeigel bedeutende Größe bis zu der eines Kinderkopfes; ſeine Färbung iſt rötlich, roſa, ja ſogar in ſeltenen Fällen ganz weiß. Nur kleine Exemplare ſind für das Aquarium zu empfehlen; ein Zeichen des in Kürze eintretenden Todes iſt es, wenn der Igel Stacheln abwirft; er muß dann baldigſt aus dem Behälter entfernt werden. Intereſſant an ihm iſt der mit fünf ſcharfen Zähnen be— waffnete Mund, die ihm die Zerkleinerung auch zäher Nahrungsſtoffe erleichtert; auch Algenkoſt gehört zu ſeiner Ernährung. Echinus miliaris iſt ein bedeutend kleinerer Seeigel, deſſen Färbung grau, braun und gelblich iſt. Seine Stacheln ſind relativ länger als die des E. esculentus. Er kommt auch im Gegenſatz zu letzterem in der Gezeitenzone vor, meiſt an tangfreien, veralgten Klippen, Molen und Stein⸗ dämmen. Die Cruſtaceen. Ihren lateiniſchen Namen „Crustaceae“ haben die Krebstiere dem Umſtand zu verdanken, daß ihr Chitinpanzer durch die Einlagerung von kohlenſaurem Kalk eine bedeu- tende Feſtigkeit erhalten hat; die Chitinſchicht hat dadurch ihre Elaſtizität eingebüßt und iſt hart und ſpröde geworden. Die Cruſtaceen ſind ty⸗ piſche Waſſerbewohner, ſowohl des See- wie Süß⸗ waſſers und atmen demgemäß durch Kiemen; dieſe Atmung wird auch beibehalten, wenn z. B. die Strandkrabben bei Ebbe längere Zeit im Trockenen leben. Um dies zu ermöglichen, be— halten dieſe Krebſe in ihrer Kiemenhöhle Waſſer zurück, ſodaß die Atmungsorgane dauernd von Waſſer befeuchtet bleiben. Die Gliederung der Cruſtaceen in zwei bis drei Abſchnitte iſt meiſt eine ſehr auffallende; dem Kopf folgt die Bruſt oder der Thoraf, dieſem der Hinterleib oder das 248 Abdomen. Meiſt iſt aber Kopf und Bruſt zum ſogenannten Kopfbruſtſchild oder Cephalothorax verſchmolzen. Die ſehr zahlreichen Extremitäten dienen mannigfachen Funktionen; ihre erſte Auf⸗ gabe iſt natürlich die Ortsbewegung; dieſe „Füße“ ſind lang ausgeſtreckt und aus einer großen Zahl gut entwickelter Glieder gebildet, die entweder zum Rudern abgeplattet oder zum Zwecke des Kriechens mit Krallen am Ende ausgerüſtet ſind; andere Extremitäten dienen zum Taſten (Antennen), zum Kauen (Kiefer), als Waffe oder Zerkleinerungs⸗ werkzeug (Scheere) und ſchließlich Extremitäten von verſchiedener Funktion. 8 Bemerkenswert iſt die periodiſche Häutung dieſer Tiere; der Panzer einmal fertiggeſtellt und erhärtet, iſt einer weiteren Ausdehnung nicht mehr fähig und würde ein Wachstum unmöglich machen, wenn er nicht entfernt werden könnte. Hat daher die Körpermaſſe eines Krebſes ſo weit zugenommen, daß ſie den Panzer völlig ausfüllt, ſo platzt dieſer an einer beſtimmten Stelle, der Nahtlinie, dem Einſchnitt, wo Thorax und Ab⸗ domen ſegmentiert wird. Das weichhäutige Tier zieht ſich aus dem alten Kleid und kann ſich nun innerhalb des neuen Panzers, der ſofort gebildet wird, aber zunächſt noch weich und dehnbar iſt, vergrößern. Die Fortpflanzung erfolgt durch Eier, die, befruchtet, vom Weibchen unter dem Schwanze bis zur Entwicklung mit herumgetragen werden, wo ſie durch die fortwährende Bewegung der Ruderfüße immer ſauerſtoffreiches Waſſer zugeführt erhalten. Die typiſche Entwicklung eines Cruſtaceen iſt die Metamorphoſe, in deren Verlauf mancherlei Larvenformen auftreten, unter denen der „Nauplius“ und die „Zo&a“ bemerkens⸗ wert ſind. Die Larven der Meereskrebſe treiben pelagiſch im Plankton an der Oberfläche des Meeres, oft mit enorm langen Stacheln verſehen, die wie Balanzierſtangen ins Waſſer hineinragen, beſtimmt, das Tier gegen ſeine Feinde zu ſchützen und zugleich das Schwimmen zu erleichtern. Einige intereſſante Formen aus der Nordſee kamen zur Vorzeigung; Portunus holsatus, die Schwimmkrabbe, iſt in der Geſtalt ganz ähnlich der Strandfrabbe (Carcinus maenas), nur iſt ihre Färbung fleiſchfarben und das letzte Beinpaar abgeplattet, ſodaß zwei Ruderfüße entſtehen, mit welchen der Krebs ſehr gewandt zu ſchwimmen vermag. Portunus iſt ein ſehr gefräßiger Räuber, der mit keinem anderen Tiere vergeſellſchaftet werden ſoll. Von allen Krabbenarten iſt er bei den Fiſchern am meiſten gefürchtet, die ihn mit traditionellem Haß verfolgen, da er imſtande iſt, mit ſeinen äußerſt ſpitzigen, kräftigen Scheeren fo intenſiv zu kneifen, daß blutige, bis auf den Knochen gehende Wunden entſtehen. Im Aqua⸗ rium hält er ſich bei guter Durchlüftung ſehr leicht und frißt alles Genießbare. Pinnotheres, der kleine, zierliche Muſchel⸗ wächter, iſt bedeutend harmloſer. Dieſes, höchſtens 1 cm große, ſchwarze Krebschen, lebt in Symbioſe mit Muſcheln und — mit Vorliebe — Schwäm- men, in deren Verſtecken und Löchern er hauſt. Corystes cassivelaunus, die Masfenfrabbe, von der ein Pärchen zur Demonſtration kam, ift ein origineller, poſſierlicher Krebs, mit gelbroter Färbung. Das Männchen hat äußerſt lange Sceerenarme. das Weibchen kürzere; beim Laufen über den Boden, das ſeitwärts erfolgt, werden dieſe Scheeren zur Abwehr hoch empor gehalten. Eine beſondere Fertigkeit hat der Krebs im Ein⸗ Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg . graben; die beiden Demonftrationsobjefte wurden in ein Aquarium mit 10 omyhohem Sandbelag geſetzt und gruben ſich — kaum berührten ſie den Boden — mit großer Schnelligkeit gänzlich in den Sand ein, ſo daß nur die beiden großen Antennen über den Sand hervorragten; dieſe dienen zugleich als Atemröhre für die Waſſer⸗ zirkulation wie zur Witterung. Inachus phalangium, iſt ein Kurzſchwanzkrebs, der mit ſeinen im Vergleich zum Körper ſehr langen Beinen, eine Ahnlichkeit mit dem Weber⸗ knecht, der bekannten Langbeinſpinne Phalangium opilio aufweiſt, die ihm auch den Namen Spinnen⸗ krabbe eintrug. Hyas aranea dagegen wird yıeijt mit dem deutſchen Namen Seeſpinne bezeichnet, da auch ſie lange Beine beſitzt. Sie ähnelt im ganzen Habitus aber mehr einem Carcinus, hat allerdings einen ſpitzzulaufenden Cephalothorax mit längeren Antennen. Eine beſondere Eigentümlichkeit macht dies ſonſt unſcheinbare und träge Tier biologiſch hochintereſſant; der ganze Kalkpanzer der Hyas iſt auf der Oberfläche mit kleinen Chitinhäkchen beſetzt, und daran verſteht der Krebs meiſterhaft, Algenſtücke aus ſeiner Umgebung, die er ſich von den Pflanzen abzwickt, mittels ſeiner Scheeren zu befeſtigen, ſo daß das ganze Tier wie mit Algen bewachſen ausſieht, und auf dieſe Weiſe natürlich einen ausgiebigen Schutz beſitzt. g Pagurus Bernhardus, der allbefannte Einſiedler⸗ krebs wurde in kleinen und großen Exemplaren vorgezeigt. Wir brauchen wohl kaum daran zu erinnern, daß das Abdomen dieſes Kruſters von keinem Kalkpanzer geſchützt iſt, und daß der Krebs hier zu einem Kunſtgriff ſeine Zuflucht nimmt, indem er ſich einfach in ein leerſtehendes Schnecken⸗ haus ſetzt. Eingehende Studien und Verſuche des verdienſtvollen Biologen Dr. P. Kammerer haben aber dargetan, daß der Schwanzteil im Laufe der Zeit durch Kalkablagerungen in der Haut wieder widerſtandsfähiger wird, wenn dem Einſiedler die Möglichkeit genommen wird, Schnek⸗ kenſchalen als Wohnhäuſer zu benützen. In der Nordſee lebt der junge Pagurus im Hauſe der Strandſchnecke, Littorina, oder der Kreiſelſchnecke (Trochus varius), ältere Tiere dagegen in den Gehäuſen von Buccinum undatum, der Wellhorn- ſchnecke. Auf faſt allen dieſer von Einſiedlern bewohnten Schneckenſchalen lebt ſymbiotiſch Hyd- ractinia echinata, eine Polypenkolonie, deren Einzelindividuen ungefähr 2 bis 3 mm groß und deutlich zu erkennen ſind. Nephrops norvegicus, der norwegiſche Hummer oder Kaiſergranat iſt einer der Krebſe, die ſchon im Leben ſcharlachrot gefärbt find. Die pech— ſchwarzen, großen Augenſtiele bilden mit der weißen Anterjeite des Körpers und der Extremi— täten einen eigenartigen Kontraſt, der dem Tiere ein geradezu hervorragend ſchönes Außere ver⸗ leiht. Nephrops war noch vor nicht allzuvielen Jahren im ſüdlichen Teile der Nordſee ein ſeltener Gaſt, tritt heute aber bis Helgoland ſchon ziemlich häufig auf. Im Aquarium, intereſſant zwar in ſeiner Lebensweiſe, iſt er ein ſehr unruhiger Gaſt, da er es liebt, im Bodengrund und in ſeinem Behälter mit großen und kleinen Steinen das Anterſte zuoberſt zu kehren, Berge aufzuſchichten und Löcher zu graben, eine Eigenſchaft, die ihn, den ſonſt harmloſen Geſellen, aus den Geſellſchafts⸗ becken verbannt, und zu ſeiner iſolierten Haltung * was ihm ſeine charakteriſtiſche Geſtalt gibt. 3 ernährt. Form, wird nicht genommen. Dies iſt bei der und Algen auf Steinen abgegangen ſei. Gerichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg zwingt. Es iſt im allgemeinen als ausdauernd befunden worden. Macromysis flexuosa, ein zierlicher Schwebe- krebs, ſchloß den Reigen der Demonſtration. Es iſt ein 2 bis 3 cm großer. durchſcheinender Krebs, deſſen Geſtalt an eine Garneele erinnert, nur daß ſein Rückenſchild bucklig gekrümmt iſt, Von Igntereſſe iſt ein Organ, die „Gehörbläschen“, das bei Macromysis ganz beſonders ausgebildet zu ſein ſcheint. Die Kruſter reagieren auf Töne durch ö 3 ein Zuſammenzucken und Fortſchnellen. Im Plank⸗ ton, meiſt aber an der Küſte, kommt der Krebs in ungeheuren Mengen vor und jpielt im Haus- . halte der Natur als Fiſchnahrung eine bedeutende Rolle. Im Aquarium iſt ſeine Haltung wegen ſeiner Anſpruchsloſigkeit nur zu empfehlen, er nimmt willig Futter an, das aus Fiſch⸗ oder 3 Muſchelfleiſch beſtehen kann. Eine kleine Geſell⸗ ſchaft dieſer Myſiskrebschen bietet viel Belehren— des. Mit Fiſchen darf er aber nicht zuſammen⸗ gehalten werden. — Die ſämtlichen vorgezeigten Tiere, ſowie eine große Anzahl von hübſchen Rhodophyceen, auf Steinen ſitzende Rotalgen, kamen unter die an⸗ weſenden Mitglieder zur Verteilung, doch wurde gebeten, über den Erfolg und die Beobachtung der Tiere Bericht zu erſtatten. Unſer Mitglied, Herr Wollmer, hatte wiederum einen Import ſeiner hübſchen weſtindiſchen See— fiihe erhalten. In den Beſitz einiger unſerer Mitglieder gingen über: Kugelfiſche (Tetrodon testudineus) einige Chaetodon capistratus, ein Eremplar Teuthis chirurgus und Pomacentrus fuscus Herr Gienke, welcher ein Exemplar des Chaetodon capistratus beſitzt, bemerkt, daß derſelbe ſich ausſchließlich von den kleinen an Felſen und Scheiben von ſelbſt ſich gebildeten Algen Fleiſchnahrung, gleichviel in welcher Pflege des wirklich hervorragend ſchönen Fiſches zu beachten. Herr Wollmer zeigte zwei Tetrodon testudi- neus vor, die, aus dem Waſſer genommen, unter quiekenden Tönen ſofort ſich aufblähten, um auf's Waſſer geſetzt, die Luft wieder auszuſtoßen und weiter zu ſchwimmen. Der Vorſitzende gibt bekannt, daß an unſere auswärtigen Mitglieder je eine Sendung Aktinien E Dieſe Gratisſendungen ſollen ein Aquivalent darſtellen dafür, daß den auswärtigen Mitgliedern die Teilnahme an den Abenden nicht möglich iſt. In die Geſellſchaft aufgenommen wurden: Frau Ellen Waldthauſen, Königswinter am Rh. und Herr M. Jäger, Hamburg. Oktober. Anſer Mitglied, Frau Waldthauſen-Königs⸗ winter, macht Mitteilung, daß ihr Aquarienbau, der vor kurzem auf ihrem herrlichen Beſitztum am Rhein neu erſtanden iſt, ſeiner Vollendung ent⸗ gegengehe. Zeichnungen und Skizzen geben einen Ab'berblick über die Großzügigkeit der Anlage Das Waſſer wird durch einen holländiſchen Schiffer auf der Nordſee geſchöpft, und den Rhein hinauf bis an den Park Frau Waldthauſens, der an den Rhein reicht, gefahren. Wir wünſchen ein gut Gelingen und hoffen, bald näheres über die Beſetzung u. ſ. w. hören zu dürfen! Heer Wilde zeigt zwei intereſſante Objekte vor: ein Fragment eines Pfahles, der längere Zeit e 249 in der See, ſcheinbar an einer Anlegebrücke ſtand, und der durch und durch von den Gängen des Bohrwurmes (Teredo navalis) ausgehöhlt und zerfreſſen war. Der Schiffsbohrwurm hat ſeinen Namen nur wegen ſeiner Geſtalt; er ſieht wie ein weichhäutiger Wurm aus, iſt aber eine echte Muſchel, deren Schalenklappen ſtark rudi⸗ mentär find und nur den „Kopf“ des „Wurmes“ als Kappe, die gleichzeitig als Bohrwerkzeug wirkt, umgeben. Die ins Holz gebohrten Gänge kleidet er mit Kalk aus. Er wird aus dieſem Grunde Holzſchiffen, die nicht mit Kupferplatten bedeckt ſind, ſowie hölzernen Hafen⸗ und Damm⸗ bauten gefährlich; er war die Urſache der großen holländiſchen Dammbrüche, die ſich im 18. und 19. Jahrhundert mehrfach wiederholt und große Opfer an Menſchenleben gefordert haben. Als Gegenſtück hiezu demonſtriert Herr Wilde einen Stein, der von den Gängen einer Bohr— muſchel, Pholas, ausgehöhlt war. Die ſtarken, mit feilenartiger Riffelung verſehenen Schalen der Bohrmuſcheln ermöglichen es dem Tiere, durch fortwährendes Drehen des Körpers ſich die erwähnten Gänge zu bohren. Granit, Felsſpat und ähnliche ſehr harte Geſteinsarten werden aber kaum angegriffen werden können, infolge— deſſen bevorzugt die Muſchel auch nur Kreide und Kalkgeſtein. Vielfach findet man die Hypo⸗ theſe aufgeſtellt, daß die Muſchel eine ätzende, ſteinlöſende Flüſſigkeit abſondere, die ihr das Bohren ermögliche. Dieſe Annahme wird aber hinfällig dadurch, daß eine ſolche Flüſſigkeit nur eine Säure ſein könnte; da nun die Schalen der Muſcheln aus dem gleichen, höchſtens etwas härter gefügten Material beſtehen, wie die Steine, in denen ſie bohren, nämlich in der Hauptſache aus kohlenſaurem Kalk, jo würde eine etwa erzeugte Säure auch die Muſchelſchalen zerſtören! Hierauf kam die einſchlägige Literatur zur Be— ſprechung. Da interejjierte vor allen in den „Blättern“ der Aufſatz des Herrn Fritz Fränkel „Meine Seefiſche“, mit der Beſchreibung der Zucht von Blennius palmicornis (cornutus). Auffallend iſt die Laichablage, die entgegengeſetzt der Beob— achtung unſeres Herrn Gienke, wo die Eier ein- zeln an der Glasſcheibe angeheftet wurden, zu einem haſelnußgroßen Klümpchen zuſammen⸗ geballt wurden. — Die Beobachtung der hohen Intelligenz der Blennius-Arten und ihr Hör— vermögen wurde von Herrn Müllegger in einer früheren Arbeit, die vor einigen Jahren in den „Blättern“ erſchien, betont; es handelte ſich da— mals um die Süßwaſſerform Blennius vulgaris. Abgeſtorbene Tiere im Behälter liegen zu laſſen, wie Herr Fränkel es tut, möchten wir jedoch nicht immer raten; es ſei denn ein großer alteinge— richteter Behälter, in dem viele Krebſe für raſche Vertilgung des Kadavers Sorge tragen. Herr Gienke berichtet, als Fortſetzung des Köhlerſchen Artikels, über „Fiſche, die ſich zu Zuchtverſuchen im Aquarium eignen“. Im Gegen⸗ ſatz zu Herrn Gienke und Herrn Köhler haben die Herren Wilde und Müllegger den Steinpicker (Agonus cataphractus) als recht ausdauernd ge⸗ funden. — In der „Wochenſchrift“ gibt uns Herr Schermer— Lübeck eine vorzügliche Arbeit über das „Mol- luskenleben der Oſtſee“. Im Bericht der „Waſſerroſe“-Eſſen finden wir eine Mitteilung Herrn Potempas, daß aus einem Aquarium mit vielen, gutgefütterten Nelken 250 „phosphorhaltige Gaſe“ abgeſondert würden. Es handelt ſich, wie Herr Potempa ganz richtig vermutet, um eine Begleiterſcheinung ſtarker Füt⸗ terung, namentlich mit Muſcheln! Herr Gienke bemerkte ganz ähnliches bei der Entleerung eines nur mit Aktinien verſchiedener Art beſetzten Aqua⸗ riums; es ſcheint, daß Muſchelfleiſch beſonders reich an Phosphorſalzen iſt; die durch Verdauung (oder auch Verweſung) ſtattfindende Zerſetzung macht den Phosphorwaſſerſtoff frei, der ſich durch ſeinen typiſchen Geruch und in der Dunkel⸗ heit durch ſchwaches Leuchten, „Phosphorescieren“ zu erkennen gibt. Die von Herrn Wollmer eingeführten, von uns mehrfach ſchon erwähnten Seefiſche beſchreibt Herr Paul Arnold in der „Wochenſchrift“. Auf die von Herrn Arnold angeſchnittene Futterfrage kommen wir ausführlich noch zurück. „Nymphaea!-Leipzig referiert über eine Arbeit in Journ. Exp. Zool., 1913: die Bewegungs- richtung der Seeſterne betreffend, wonach Jennings (1907) beobachtet hat, daß bei Asterias forreri d. C. der der Madreporenplatte links zu⸗ nächſtliegende Arm am häufigſten die Führung übernimmt. Wir erſuchten unſere Witglieder, auf dieſes biologiſche Moment ein Augenmerk zu richten. Die praktiſche Einrichtung eines Seewaſſer⸗ aquariums kam durch Herrn Müllegger zur Bor- führung; die Erläuterungen, die bei der Einrich— tung des Behälters gegeben wurden, wären, in Schlagworten, kurz folgende: Seewaſſer greift Metall und Kitt an. Deshalb Behälter ganz aus Glas, größere mit Glas- oder Schieferboden, die Kittfugen durch Wachs, Pech oder Gutta— perchalöſung in Benzin ausgeſtrichen. Boden⸗ grund 5—10 em hoch Sand; am beiten Seeſand, Fragen und Antworten peinlich ſauber gewaſchen! Felſenaufbau; in kleineren Behältern loſe Steine, in größeren Becken mit reinem Zement zuſammengeſetzter Felſen; letzteren tagelang ſorgfältig auslaugen. Material: harte Geſteinsarten, wie Granit, Sand⸗ ſtein, auch Bimsſtein oder Kohlenſchlacke. Fül⸗ lung womöglich mit natürlichem Waſſer. Durch⸗ lüftung unbedingt nötig. Seewaſſeraquarien ohne Durchlüftung bleiben Verſuchsaquarien. — Noch beſſer iſt aber durchlaufendes Waſſer. — Auf⸗ ſtellung nicht zu dunkel, aber nicht ſonnig; in dieſem Falle Abblendung mit Unigrün⸗Papier. Beſetzung mit Tieren erſt nach einigen Tagen, wenn alles gut funktioniert und Waſſer klar iſt. Vor allem in jedes Aquarium einige Muſcheln (Nordſee-Mießmuſcheln); Reinigen und Filtrieren des Waſſers. Beſetzung mit Tieren nicht über⸗ mäßig ſtark. Räuberiſche und unverträgliche Arten getrennt von den übrigen. Bei großer Wärme ſtarke Durchlüftung. — Zur Einrichtung ſtiftete Herr Wilde verſchiedene Aktinien, Muſcheln und Sertularia, ſowie Algen, Herr Wüllegger das Aquarium und die Ein⸗ richtung, die „Geſellſchaft“ das Waſſer. Der fertig eingerichtete Behälter kam zur Verſteige— rung. Zuſchlag bei 3 Mk. Herr Oſtermann fragt an, womit der Blech⸗ boden eines Aquarinms für Seewaſſerzwecke be- ſtrichen werden kann. Einige Herren empfehlen Emaillelack, am beſten aber, darüber vielleicht, 1 55 mit Schuſterpech, oder einfach gelbes Bienen⸗ wachs. — Der Vortrag von Herrn Dr. Dreſſler über lebendes Plankton mußte verſchoben werden, da infolge einer Nachläſſigkeit der Poſt das Plankton zu lange unterwegs war und tot ankam. Müllegger. OO DO ITRERERREEEKEKEREERERTRRRETERERRERUERKRREERRRKESEREERRERDEKUEERRKUKDETERRENERRUREREREUNEN Fragen und Antworten. Glasſcheiben für große Aquarien. Frage: In meinem Warmhaus zwiſchen Glas-, Geſtell-⸗ und Betonaquarien ließ ich auch ein Aquarium anbringen, deſſen Wände aus Beton ſind und deſſen Vorderfläche eine Glas— platte bildet, in einem Eiſenrahmen (Winkeleiſen, autogen verbunden). Das Innenmaß iſt fol- gendes: Länge 130 cm, Höhe 100 cm, Tiefe 70 cm. Die Glasplatte wurde mit weichem Kitt verkittet und das Aquarium mit Waſſer gefüllt, weder Pflanzen noch Fiſche wurden dort hingegeben; das Aquarium wurde in abſoluter Ruhe gelaſſen. Nach 14 Tagen aber, plötzlich in der Nacht, zer⸗ ſprang die Glasplatte, und zwar horizontal etwas unter der Mitte, ſo daß das Waſſer entweichen konnte. Die Glasplatte hat Ausmaß Länge 128 cm, Höhe 98 cm, Stärke 16 mm. Bitte mir mitzuteilen, ob die Stärke der Glasplatte richtig war, ob das Zerſpringen der Glasplatte vielleicht nicht eine Folge der ungenügenden Stärke der Glasplatte iſt und wie jtarf eine ſolche ſein muß. Dr. M., Pardubitz. Antwort: Ihre Anfrage wird mir von Herrn Dr. Wolterstorff zur Erledigung eingeſandt und teile ich Ihnen nach Rückſprache mit Herrn Seitz, Inſpektor des hieſigen Aquariums, mit, daß im hieſigen Aquarium Scheiben von 40 mm Stärke verwandt werden und ſelbſt dieſe ſind ſchon wiederholt ohne ſichtlichen Grund geſprungen. Der Rahmen muß unbedingt genau gerichtet ſein. Die Scheibe wird in die Kittmaſſen auf⸗ gepreßt und das Aquarium ſofort gefüllt und 24 Stunden mit Waſſer ſtehen gelaſſen. Es empfiehlt ſich dann, das Aquarium wieder zu entleeren und einige, zirka 10 Tage, leer ſtehen zu laſſen, bis der Kitt gut angetrocknet iſt. Die Stärke von 16 mm dürfte genügen, doch iſt na⸗ türlich 20 mm und mehr empfehlenswerter. Die Scheiben vom hieſigen Aquarium (zirka 3 Meter lang und 1 Meter bis 1,50 hoch) ſind trotz ihrer Stärke von 40 mm förmlich durch den Waſſerdruck ausgebogen und muß deshalb die Kittlage ent⸗ ſprechend dick ſein, damit die Glasplatte in keine Berührung mit dem Rahmen kommen kann. V. Schlöm p. Bakteriengallerte. Frage: Anbei erlaube ich mir, Ihnen eine auffallende, ſicher von Bakterien gebildete Gallerte zu überſenden, welche in meinen Daphnien-Zucht⸗ gläſern und Algengläſern die Pflanzen überzieht und ſchließlich erſtickt, mindeſtens aber ihre Ent⸗ wicklung beeinträchtigt. Die Gallerte iſt weißlich, durchſichtig und bildet auch einen ſchleimigen Siberzug an den Scheiben. Sie entwickelt ſich vorzugsweiſe nach längerem Stehen des Waſſers. Augenſcheinlich gelangen die Keime mit dem Leeitungswaſſer (Elbwaſſer) in die Gläſer. Ein⸗ mal hing ein großer Klumpen dieſer Gallerte am Hahn der Waſſerleitung herunter. Iſt dieſe Gallerte ſchädlich für Pflanzen und Tiere, perdirbt ſie das Waſſer oder iſt ihr Auf⸗ treten nur ein Anzeichen verdorbenen Waſſers? Durch wiederholtes gründliches Ausſpülen und Ausquetſchen der Algenwatte, Reinigung der Gläſer von anhaftendem Schleim gelang es mir bpoft, die Gallerte allmählich wieder zum Ver⸗ ſchwinden zu bringen. R. M., S. Antwort: Bei der mir eingeſandten Gallerte handelt es ſich um eine Zoogloea von Stäb— chenbakterien, der ſich auch etwas tieriſcher Schleim beigemengt haben könnte. Eine nähere diagnoſtiſche Beſtimmung iſt nicht möglich, da dieſe Zoogloen noch nicht näher unterſucht ſind. Man verſteht unter Zoogloea ſchleimige Maſſen, welche durch Bakterien gebildet werden. „Lebende Gallerte“ iſt dem Sinn nach richtig, aber zu allgemein. Nostos-Gallerten z. B. rechnet man nicht zu den Zoogloen. Zur Orientierung könnten Sie gelegentlich S. 71 und S. 143, ſowie Taf. VII meiner „Pflanzenphyſiologie“ einſehen, welche jetzt bei Guſt. Fiſcher in Jena erſchienen itſt. Dieſe Schleimgebilde find nach allem, was man bisher von ihnen weiß, harmlos und nur eine Folgeerſcheinung der Beſchaffenheit eines Waaſſers. Das betr. Waſſer braucht nicht ver— dorben zu ſein, muß aber die für die Gallerte nötigen Nährſtoffe enthalten. Höhere Pflanzen können bisweilen durch ſolche Schleimüberzüge erſtickt werden. Die Keime können ſehr wohl aus der Elbe ſtammen. Klumpen werden aber nur dann entſtehen, wenn dieſe Keime gute Wachstumsbedingungen finden. Die Klumpen am Waſſerhahn können ſich rückwärts in dieſem entwickelt haben. Das kann auch bei Verſorgung mit Gebirgswaſſer vorkommen, beſonders, wenn der letzte Teil des Hahnes über Nacht zum Teil leerläuft. Die Gallerte entwickelt ſich gern dann, wenn Reſte toter Daphnien ſich zer- ſetzen. Möglichſte Reinhaltung des Waſſers wird wohl ſtets die Entwicklung von Bakterien— zoogloen hemmen. Prof. Dr. Kolkwitz, Dahlem. Farbenprächtige Kaltwaſſerſiſche. Frage: Für mein Aquarium, welches ich der Pflanzen wegen nicht heize (es ſteht allerdings im geheizten Zimmer und iſt daher Temperatur- 1 ſchwankungen von 14—20° C ausgejeßt), ſuche ich ein Paar paſſende Fiſche. Dieſelben jollen farbenprächtig ſein, nicht wühlen und vor allen Dingen die Pflanzen nicht beſchädigen; auf Nachzucht würde ich weniger ſehen. Labyrinth— ſiſche und Zahnkarpfen habe ich bereits gehabt. Fr 3 C. G., Wittenberg. Antwort: Die Auswahl unter ſolchen Fiſchen, die farbenprächtig und keiner beſonderen Heizung bedürfen, iſt nicht recht groß. Beſonders geeignet wären: Scheiben-, Diamant⸗ und Pfauenaug⸗ barſche. Ihr Kleid iſt farbenprächlig und der Pflanzenwuchs wird durch fie nicht zerſtört. Von den Cichliden könnten noch in Frage kommen: Acara bimaculata, Ac. coerulea und Cichlasoma (Heros) facetum. Während des Sommers gingen wohl noch mehrere Arten — auch Barben — Fragen und Antworten 251 aber im Herbſt ſtellen ſich dann Schwierigkeiten ein. Wenn Sie nicht auf Zuchterfolge reflektieren, dann richten Sie doch den Behälter als Geſell— ſchaftsaquarium für Barſche ein — ſolch ein Barſchaquarium hat ſeine eigenen Reize und verſchafft viel Vergnügen. Aug. Gruber. Diverſes. Frage: 1. Mit welcher Poliermaſſe werden Spiegelglasſcheiben bei der Herſtellung geſchliffen? Ich ſtelle dieſe Frage, um ganz leichte Schrammen aus Aquarienſcheiben entfernen zu können. 2. Kann ſog. Aquarit mit Lackfarben überſtrichen werden, ohne durchzuſchlagen oder den Lack irgendwie ungünſtig zu verändern? 3. Wann laichen Laubfröſche ab und wodurch unterſcheidet ſich ihr Laich von dem anderer Lurche? 4. Iſt es möglich und zweckmäßig, den Bodengrund ſehr großer Aquarien zu düngen, ſodaß der Pflanzenbeſtand unverändert bleiben kann? Womit wird gegebenen Falles gedüngt und auf welche Weiſe? 5. Sind in Schlafräumen ungeheizte große Aquarien mit Altwaſſer geſundheitsſchäd— lich? Können Infektionskrankheiten z. B. Typhus, Influenza und dergl. durch das Sumpfwaſſer hervorgerufen werden? F. St., Saarbrücken. Wir bitten um freundliche Antwort aus dem Leſerkreiſe. D. Red. Können exotiſche Fiſche niedere Femperaturen vertragen? f In letzter Zeit wurde wiederholt über niedrige Temperaturen, die ezotiijhe Fiſche überſtanden haben, berichtet und möchte ich hierzu einige eigene Beobachtungen mitteilen: Im Jahre 1912 hatte ich im Frühjahr (etwa Mai) 5 Stück Girar- dinus caudimaculatus (2 Männchen, 3 Weibchen) in ein mit Waſſerpflanzen beſetztes Faß geſetzt. Die Tiere hatten ſich ganz gut vermehrt, im Herbſt wurde aber das rechtzeitige Herausfangen vergeſſen, ſodaß eines Morgens eine zirka / cm ſtarke Eisſchicht entſtanden war. Tags darauf wurde das Faß umgeſchüttet und es fanden ſich noch die 3 alten Weibchen, ſowie 12 Jungfiſche am Leben, die auch, allmählich in warmes Waſſer gebracht, gut überwinterten. Pseudocorynopoma doriae ſchwammen 1912 im Herbſt im Freilandteich noch munter unter einer 2½½ cm ſtarken Eisdecke umher, ſie gingen aber, da nicht mit dem Netz zu erreichen, ſpäter ein. — Paratilapia multicolor hielten 4° C im Aquarium über Nacht aus, des⸗ gleichen ein Rivulus tenuis und Gambuſen. Danio rerio, Danio albolineatus, Makropoden, Xiphophorus Rachovii und strigatus, Girardinus Guppyi, caudimaculatus und decemmaculatus, Barbus ticto und pyrrhopterus, phutunio, Schleierfiſche, Poecilia sphenops, Trichogaster lalius halten jetzt ſchon ſeit längerer Zeit Tempe- raturen aus, die tags 12—14° C, nachts 8—10° betragen und find ſehr munter dabei. Haplo- chilus latipes, die vergeſſen wurden, hatten im Herbſt zirka 4 Wochen lang Temperaturen bis zu 6° C überftanden. — Pterophyllum und Schmet⸗ terlingsfiſche befanden ſich wiederholt bei 16° C ſehr munter und nahmen noch Nahrung an (ge= wöhnlich bei 20—22° C gehalten). — Bei einem mir bekannten Herrn überwinterte im vorigen Jahre ein Schleierfiſch in einem zugedeckten (mit Brettern) Gartenbaſſin und wurde erſt in dieſem Frühjahr gefangen. — Wir ſehen alſo, daß 252 niedrige Temperaturen nicht ſehr gefährlich find, jedoch werden bei mir die Fiſche ſtets kühl ge⸗ halten. Temperaturen über 20—22° find Aus⸗ nahmen. Maſſenzuchten ſind natürlich hierbei nicht zu erzielen, doch ſind die ſo erzielten Tiere wertvoller und haltbarer als die bei 30 und mehr Graden, mit Durchlüftung und was ſonſt noch für Hilfsmitteln hochgemäſteten Tiere, die bei der geringſten Temperaturſchwankung das Zeitliche ſegnen. Der wahre Liebhaber ſollte vielmehr verſuchen, durch mehrere Generationen hindurch zu erreichen, daß ſich die jetzt noch wärmebedürftigen Arten an eine normale Zimmertemperatur ge- wöhnen, erſt dann wird die Aquarienliebhaberei eine weitere Verbreitung finden als jetzt, wo jeder, der nicht paſſionierter Liebhaberzüchter iſt, wegen der Petroleum- und anderer Lampen, die jahraus jahrein brennen müſſen, lieber auf den Sport verzichtet. R. Taenzer, Erfurt. : Vereins⸗Machrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. *Darmftadt. „Hottonia.“ Sitzung vom 7. März 1914. Nach Eröffnung der gut beſuchten Verſammlung durch den 1. Vorſitzenden wird nochmals auf den Ausflug am 8. März hingewieſen und die Ein— läufe kurz bekannt gegeben. An der darauf— folgenden, gemeinſamen Fiſchbeſtellung beteiligen ſich 6 Herren. Dann berichtete der Vorſitzende über einen Beſuch, den er gemeinſchaftlich mit Herrn Daudt bei einem Liebhaber in Kronberg i. T. gemacht hat. Aber die Einrichtung und Reich- haltigkeit ſpricht er ſich ſehr lobend aus und zeigte eine von dort mitgebrachte, neue Art Waſſerſchlauch. Das Seewaſſeraquarium des Herrn Gild⸗Frankfurt a. M., dem ebenfalls ein Beſuch abgeſtattet wurde, hebt er ebenfalls be— ſonders hervor und muß feſtſtellen, daß er noch nie ſo ſchöne Tiere in ſo verhältnismäßig kleinen Behältern geſehen hat. Fräulein Fahr hat ein Moos, Amblystegium riparium L., mitgebracht, das vom „Kühkopf“ — einer durch den Altrhein gebildeten Inſel — ſtammt und von den Herren Berg und Fränkel (Biologiſche Geſellſchaft Frank— furt a. M.) gefunden wurde. Alsdann zeigte ſie einige ſelbſtaufgenommene, wohlgelungene Pho— tographien von Pterophylum scalare und Kaiman⸗ fiſch, ſowie von einer Krokodiloperation im Zoo zu Frankfurt a. M. vor. Aber letztere, die unſer beſonderes Intereſſe erweckte, entnehmen wir den Tageszeitungen folgendes: „Im Zoologiſchen Garten von Frankfurt a. M. befindet fich, zurzeit als einziges Exemplar in Deutſchland, ein Ganges⸗-Gapial, ein heiliges Krokodil der Inder. Dieſer junge Gavial blieb im November mit der Schnauze in dem Felſengeklüfte ſeines Behälters hängen und brach den Oberkiefer in der Mitte durch. Da jedoch das abgebrochene Vorderteil noch an einer Hautbrücke hing, hoffte man durch gute Verſchienungen uſw. auf eine Verheilung; dieſe blieb jedoch aus. Nun hat der Oberſtabsarzt a. D. Profeſſor Dr. Marz das Kieferſtück abgetrennt und der Zahntechniker Fragen und Antworten — Vereinsnachrichten Fritz Fränkel einen hohlgegoſſenen Aluminium⸗ kiefer aufgeſetzt. Man hofft, daß das wertvolle ä Tier alsbald lernen wird, den künſtlichen Kiefer € zum Bertilgen jeiner Nahrung — täglich etwa 15 armlange (2d. Red.) Weißfiſche — zu gebrauchen; 7 vorerſt wird es noch durch Stopfen mit Weißfiſchen am Leben erhalten. Das Kieferſtückiſt ſo eingerichtet, daß es zur Reinigung und zur ärztlichen Be⸗ handlung leicht abgenommen werden kann. Außerdem muß damit gerechnet werden, mit der Zeit größere Erſatzkiefer einzubauen, da das Tier heute erſt 1) Meter lang iſt, ausgewachſen aber eine Länge von 4 Metern und darüber erreichen kann.“ — Zum Schluß ſtiftet Fräulein Fahr in liebenswürdiger Weiſe eine größere Spirituspräparate (Seetiere von Neapel uſw.), wofür ihr der beſte Dank ausgeſprochen wurde. — Eine Verloſung fand diesmal nicht ſtatt. Sitzung vom 21. März 1914. An Einläufen lag unter anderem vor: 3 Durch- lüftungsausſtrömungskörper von Holz von der Firma Erwin Boden aus Dresden, die ſich nach dem Urteil des Vereins „Waſſerroſe“, Dresden gut bewähren ſollen. Sie wurden an 3 Mit⸗ glieder zum Ausprobieren verteilt. Herr Brüning, Hamburg teilt auf eine Anfrage eines Mitgliedes mit, daß iſoliert gelegene Teiche dadurch mit Fiſchen bevölkert werden, indem Schwimmpögel in den löffelartig zuſammengelegten Füßen Waſſerlinſen mit Fiſchlaich und junger Brut, auch Glasgalen fliegend von einem Teich zum andern tragen. Ein von Herrn Knodt aus einer Tageszeitung verleſener Aufſatz über Verwand— lung von jungen Männchen und Weibchen in das umgekehrte Geſchlecht von Ratten und Meer- ſchweinchen fand allgemeines Intereſſe. Die Herren Bögel und Peth bringen für die Präpa⸗ ratenſammlung verſchiedene eingegangene Fiſche, die teilweiſe eigentümliche Mißbildungen und Krankheitserſcheinungen aufweiſen. Den Stiftern beſten Dank! Hoffentlich folgen ihrem und Fräulein Fahrs Beiſpiel recht bald weitere Mit⸗ glieder! Die diesmal wieder recht hübſche Gewinne. Die üblichen Einlagen in die Fiſchkaſſe bildeten den Schluß der ſehr angeregt verlaufenen Ver— ſammlung. in, Zur gefl. Beachtung! Die neu herge⸗ ſtellten und reich ausgeſtatteten Werbeſchriften werden von jetzt ab in den Sitzungen auf Ver⸗ langen abgegeben. Wir halten dieſe zum an⸗ gelegentlichſten Gebrauch durch die Mitglieder beſtens empfohlen, hoffen aber andererſeits, daß ſie den gewünſchten Zweck nicht verfehlen und wir in die glückliche Lage verſetzt werden, recht bald und viele Anmeldungen neuer Mitglieder erhalten! — Halle a. S. „Vivarium“ E. V. Außerordentliche Verſammlung vom 19. Februar. Die Verſammlung wurde gemeinſam mit dem „Naturwiſſenſchaftlichen Verein für Sachſen und Thüringen“ in deſſen Vereinslokal „Reichshof“ abgehalten, um den Lichtbildervortrag des Ver⸗ bandes: „Die Daphnie und ihre Entwicklung“ einem größeren Kreis von Intereſſenten zugäng⸗ lich zu machen. Herr Dr. Bindewald, der den Vortrag für den Verband ausgearbeitet hat, hatte es ſich nicht nehmen laſſen, ihn auch nun ſelbſt zu halten. In 28 Lichtbildern, die ſämtlich Anzahl 10 Pfennig-Verloſung brachte Schärfe, daß alle Einzelheiten im Bau der Daphnie, ſo z. B. die Lage der Eier im Brut⸗ raum u. ſ. w., genau zu erkennen waren. Der begleitende Text des Vortrages half dann noch beſonders, auch dem kraſſeſten Laien die Bilder verſtändlich zu machen. Es war uns ſehr lieb, daß es unſerem Verein vergönnt war, zuerſt dieſen Vortrag zu hören und wir können nur jedem Verein angelegentlichſt empfehlen, ſich den Vortrag vom Verbande kommen zu laſſen. Die Leihgebühr iſt ja ſo niedrig bemeſſen und es wird wirklich dem Wiſſenſchaftler ſowohl wie dem Liebhaber etwas Bleibendes geboten, ſodaß man dem Verband nur dankbar ſein kann, daß er dieſen Lichtbildervortrag herausgegeben hat. Der Vortrag, der ſehr beifällig aufgenommen wurde, gab Veranlaſſung zu einer lebhaften Ausſprache, in der hauptſächlich der Generations⸗ wechſel der Daphnien behandelt wurde. Herr Privatdozent Dr. Pringsheim zeigte noch eine Reihe wundervoller Farbenphotographien ver— ſchiedener in⸗ und ausländiſcher Pflanzen vor, die durch ihre leuchtende Farbenpracht allgemeines Entzücken erregten. Nette. ; 3. Vereinsverſammlung vom 25. Februar 1914, Die „Prämierungsbeſtimmungen“ des Ver— bandes wurden vorgeleſen und beſprochen. In der nächſten Sitzung ſoll ihre Durchberatung auf die Tagesordnung geſetzt werden. Herr Pro— feſſor Lehmann hielt einen Vortrag über: Stuben⸗ vögel, ihre Haltung und Pflege. Ausgehend von dem ſchon zum Haustier gewordenen Kanarien— vogel, deſſen Pflege und Zucht er eingehend be— ſprach, behandelte der Vortragende unſere ein- heimiſchen, ſogenannten Waldvpögel, ſowohl als auch die ſämtlichen Exoten, die als Stubenvögel in Betracht kommen. Hier näher auf den Inhalt des intereſſanten Bortrags einzugehen, erübrigt ſich, da das behandelte Thema ja aus dem Rahmen der Aquarien- und Terrarienkunde he- rausfällt. Es war jedenfalls äußerſt inſtruktiv, aus dem Gefangenleben der Vögel, die uns, jei Hes durch ihren Geſang, ſei es durch ihre Farben- pracht oder ihr drolliges Weſen erfreuen, Auf⸗ ſchluß zu erhalten und mit ihrer ſachgemäßen Pflege bekannt zu werden. Haben doch wie unſere Aquarien⸗ und Terrarientiere, ſo auch die ge- fangenen Vögel viel unter unvernünftiger Be⸗ handlung zu leiden. Herr Hühn demonſtrierte ein ſelbſtgezogenes Xiphophorus helleri-Männchen, deſſen Schwanzfloſſe zwei gut ausgebildete Schwerter von reſpektabler Länge aufweiſt, ſodaß das Tier einen eigenartig prächtigen Anblick ge⸗ währt. Auf eine Anfrage hin wurden die Fütterungsmethoden von Pantodon buchholzi beſprochen. Als idealſtes Futter kommen wohl außer Fliegen die Küchenſchaben (Ruſſen, Kaker⸗ laken) in Betracht, es iſt nur nicht Jedermanns Sache, ſich der Gefahr auszuſetzen, durch ent⸗ wichene Futtertiere die ganze Wohnung zu verſeuchen. Gute Erfolge hat die in No. 6 der „Blätter“ von Siegl vorgeſchlagene Fütterung mit auf der Oberfläche ſchwimmenden Daphnien aufzuweiſen, die Waſſerflöhe werden gern ge— nommen, ebenſo Mückenlarven, die auf dem Waſſer ſchwimmen. Auch Mehl- und Regen- WVereins⸗Nachrichten 253 würmer, die man auf kleine auf dem Waſſer ſchwimmende Holz⸗ oder Papptäfelchen legt, werden von den Schmetterlingsfiſchen wegge— ſchnappt, ſobald ſie ihre ſchwimmende Anterlage zu verlaſſen trachten und dabei mit dem Waſſer in Berührung kommen. Viele Fiſche laſſen ſich auch daran gewöhnen, von der Pinzette Regen- würmer oder dergleichen anzunehmen. Die Ber- loſung einer großen Anzahl von Fiſchen bildete den Schluß. Nette. Köln. „Waſſerſtern.“ Sitzung vom 6. März 1914. Unter Eingänge lag unter anderem eine Ein- ladung des Brudervereins „Waſſerroſe“ zu der am 25. März ſtattfindenden Sitzung vor. Herr Dr. Reuter wird einen Vortrag über die Neubeſtim⸗ mungen der lebendgebärenden Zahnkarpfen halten. Da dieſes Thema in den Fachſchriften ſchon öfters erörtert worden iſt, wird es uns freuen, auch einmal eine Kapizität unſerer Liebhaberei darüber zu hören und hoffen wir, daß alle Mit⸗ glieder am 25. ds. Mts. im Gürzenichreſtaurant erſcheinen werden. Herr Nobis hielt ſodann ſeinen angekündigten Vortrag über Trockenprä⸗ paration der Fiſche. Zu dieſem Zwecke brachte genannter Herr zirka 40 verſchiedene Präparate mit. Trotzdem, daß eine ganze Anzahl ſchon über ein Jahr alt ſind, ſind die Farben noch ſo gut erhalten, daß man ſofort erkennt, welcher Gattung der Fiſch angehört. Näher auf die uns von Herrn Nobis genau geſchilderten Einzelheiten einzugehen, erübrigt ſich, da der Redner in kurzer Zeit ſelbſt darüber berichten wird. Auf jeden Fall hat Herr Nobis der Liebhaberei einen großen Dienſt erwieſen. Dadurch, daß das Nobisjche Verfahren billiger iſt, als wie die bisherigen, werden die bisher unvermeidlichen Spiritustöpfe und Flaſchen aus unſeren Schränken verſchwinden und können wir unſere Fiſchpräparate in Zukunft ſo verwahren wie die Schmetterlinge: Auf Nadeln geſteckt in einem hübſchen Glaskaſten. — Sodann wurde über den Bodenbelag unſerer Becken geſprochen und gaben die einzelnen Mit- glieder ihre Reſultate bekannt. Zum Schluſſe wurde noch eine große Verloſung abgehalten, wozu von Seiten der Mitglieder zirka 16 Pärchen Fiſche und ein Exkurſionsnetz geſtiftet wurden. Den Spendern an dieſer Stelle nochmals unſeren beſten Dank. Nürnberg. „Heros“. Sitzung am 20. Januar 1914. Herr Burkhard hält einen Vortrag: „Die Zucht des Scheibenbarſches“. Mesogonistius chaetodon, in ſeiner Heimat Nordamerika,. wo er nur in einem beſchränkten Gebiet, das ſich auf die Staaten Newyork, Maryland nnd Newjerſey erſtreckt, vorkommt, gebänderter Sonnenfiſch ge⸗ nannt, gehört unzweifelhaft zu den ſchönſten Zier⸗ fiſchen. Er erreicht im Aquarium ein Größe bis zu 8 cm, bei einer Höhe von 3 bis 4 cm; in feiner Heimat wird er zirka 10 cm lang. An Temperatur ſtellt er wenig Anſprüche; 12—20° C jagen ihm am beſten zu; wärmer gehalten wird er verweichlicht, neigt leicht zu Krankheiten und wird untauglich zur Zucht. Auch geringere Wärme verträgt er gut, doch muß die Abkühlung langſam erfolgen; gegen ſchnelle Wärmeſchwan⸗ kungen nach oben wie nach unten iſt er ſehr em⸗ pfindlich, läßt ſich aber im ungeheizten Zimmer 2054 leicht überwintern. Der Scheibenbarſch nimmt nur lebendes Futter. Daß Junge, die mit an- deren Fiſchen zuſammengehalten werden, dem guten Beiſpiele folgend, auch an Trockenſutter gehen, gehört wohl zu ſeltenen Ausnahme. Paare, die im Winter ſozuſagen eine Kälteperiode durch⸗ gemacht haben, eignen ſich beſonders gut zur Zucht. Aber auch dem Behälter kommt eine wichtige Rolle zu. Das Zuchtaquarium des Vor⸗ tragenden iſt 60 cm lang, 50 cm breit und 30 cm hoch. Der Waſſerſtand betrug 18 cm. Der Boden iſt mit grobem Kies, den der Scheibenbarſch be⸗ ſonders liebt, und mit einigen größeren Kieſel⸗ ſteinen bedeckt. Die Bepflanzung beſtand nur aus einigen Sagittarien, natans und chinensis. Ludwigia und einem Büſchel Fontinalis gracilis; etwas Salvinia und Riccia ſchwammen auf der Oberfläche. Obwohl dem Scheibenbarſche zur Zucht altes Waſſer zuſagt, mußte Herr Burkhard infolge Umzuges neues Waſſer verwenden. Nach⸗ dem das neu eingerichtete Aquarium 3 Wochen geſtanden war, wurde das Zuchtpaar eingeſetzt, das nach 6 Tagen am 12. Mai zum Ablaichen ſchritt. Mittags 12 Ahr, während das Sonnen- licht hell durch das Aquarium flutete, begann das Männchen bei einer Waſſerwärme von 15°C in der Ecke, wo das Quellmoos ſtand, eine Grube auszuheben. Unter fieberhafter Tätigkeit ſämt⸗ licher Floſſen ſuchte es durch Wedeln mit dem Schwanze eine Höhle herzuſtellen; auch mit dem Maule entfernte es Sand und Kies; Pflanzen, die im Wege ſtanden, wurden ausgeriſſen und am Rande der Grube ausgeſpieen. Manche ſehr feſt gewurzelte Triebe verurſachten ihm ſichtliche Anſtrengung; aber der eifrige Baumeiſter ließ nicht nach, bis auch ſolche Hinderniſſe einem mit aller Kraft ausgeführten Rucke wichen und aus der Grube hinausbefördert waren, worauf die eigentlichen Grabarbeiten unverweilt wieder auf- genommen wurden. Am ihm ſeine Plage zu er⸗ leichtern, wollte Vortragender einige beſonders ſtarke Zweige abreißen; aber feindſelig ſtürzte es auf die Pflanzenzange zu, machte dann aber ſofort Kehrt und verharrte untätig in einer Ecke. Faſt ſah es aus, als ob es infolge dieſer Störung ſeine Arbeit einſtellen wolle; doch beſann es ſich ſchnell eines Beſſern und nach 4 Stunden war die Grube fertig. Nunmehr näherte es ſich dem Weibchen, das der Tätigkeit des Männchens aus einiger Entfernung zugeſehen hatte, und geleitete es zu dem Neſte, indem es jenes mit dem Maule an den Kiememdeckeln ſanft berührte. Beide Tiere umkreiſten einigemale die Grube, aber nach etlichen Scheinpaarungen ſchwamm das Weibchen davon, verfogt von dem Männchen, das ihm einige gelinde Püffe verſetzte. Der kleine Arbeiter machte ſich dann, von dem Weibchen aus der Ferne beo⸗ bachtet, wieder eifrig an ſeinem Bau zu ſchaffen. Nach wiederholter Beſichtigung ſchien das Neſt allen Anforderungen zu entſprechen und um 5 Uhr ſchickte ſich das Paar zu ſeinem Laichgeſchäft an. Das Männchen ſtellte ſich in ſchräger Haltung unten in die Grube, das Weibchen ebenſo über dieſelbe. Unter zitternden Bewegungen erfolgte die Eiabgabe. Das Männchen war ganz ver⸗ blaßt, während das Weibchen eine dunklere Farbe annahm, wobei die Querbinden tief ſchwarz er⸗ ſchienen. In kurzen Zwiſchenräumen verließ letz⸗ teres das Neſt, wurde aber von dem Männchen immer wieder unter ſanften Stößen an die Kiemen⸗ deckel geholt; es folgte auch ſtets willig dem Wereins⸗Machrichten f Gatten zur Grube zurück. Zu Beißereien kam es nicht; nur einmal packte er es an der Rücken⸗ floſſe, ohne es jedoch zu verletzen. Floh ſie, ſo ſtürzte er ihr mit ſcharfem Rucke nach, kehrte aber immer gleich wieder zum Nefte zurück, um die Eier zu verſorgen. Der ganze Laichakt dauerte 2½ Stunden. Hierauf wurden die hirſekorngroßen, bräunlichen, klebrigen Eier von dem Männchen befächelt, wobei ſie ſich mit dem Sande zu kleinen Klümpchen zuſammenballten, und größtenteils mit Sand bedeckt. Beſtändig ſtand nun das Männchen über den Eiern und wedelte mit den Floſſen. Trat man an das Aquarium, ſo ſchoß es wie wild gegen die Scheiben. Das Weibchen wurde eingetretener Dunkelheit halber erſt am nächſten Morgen aus dem Behälter entfernt. Nach 3 Tagen waren die erſten Jungen ausge- ſchlüpft; 2 Tage darauf wurde auch das Männ⸗ chen aus dem Zuchtaquarium genommen. Die jungen Scheibenbarſche ſind ſehr klein, rötlichgelb und ganz durchſichtig. Einige Tage hielten ſie ſich noch im Neſte auf, dann beſiedelten ſie das angrenzende Quellmoos. Es war ein wunder⸗ barer Anblick, wenn die kleinen Kerlchen von Aſtchen zu Aſtchen gondelten, um ſich gleich wieder feſtzuhängen. Man konnte ſich des Ge⸗ dankens nicht erwehren, daß das Männchen das 92 mit Vorbedacht vor dieſer Pflanze angelegt atte. gerecht zu werden. Zunächſt wurden nur Infu⸗ ſorien gereicht. Dieſe wurden durch Aufſtreuen von pulveriſiertem getrocknetem Salat im Aqua⸗ Nun galt es, der ſchwierigen Aufzucht rium ſelbſt erzeugt und durch Heuaufguß, welcher täglich erneuert wurde, durch ein enges Netz ge- goſſen, unmittelbar in das Aquarium gebracht. Nach 3 Wochen wurden — neben den FInfuſorien für die kleinſten Fiſche — kleine geſiebte Cyclops gefüttert. Nachdem endlich alle jungen Scheiben- barſche lebendes Futter bewältigen konnten, war die Hauptſchwierigkeit der Aufzucht überwunden. Eine Ausleſe der größeren Fiſche von den klei⸗ neren wurde nicht vorgenommen; es wurde kein Kannibalimus bemerkt. Heute am 20. Januar haben die meiſten Jungen eine Größe von 3 bis 4 cm, einige allerdings find erſt 2 cm groß. Die ganze Brut beſteht aus 50 Stück; es wurde nicht beobachtet, daß auch nur ein Junges einging. — Eine beſondere Eigenſchaft des Scheiben⸗ barſches iſt, daß er ſich gerne verſteckt hält, ohne gerade ſcheu zu ſein. Wenn man an die Scheiben des Aquariums klopft, ſchwimmt er heran; das Gleiche iſt auch bei den Jungen zu beobachten. Tritt man allerdings plötzlich und ſchnell an den Behälter, jo fahren ſie aufs äußerſte erſchreckt nach allen Seiten auseinander. So iſt denn aus dem Vorſtehenden erſichtlich, daß die Zucht des Scheibenbarſches bei einiger Aufmerkſamkeit von Erfolg gekrönt wird. Vor allem iſt darauf zu ſehen, daß bei entſprechend niedrigem Waſſer⸗ ſtande ſtets genügend Infuſorien vorhanden find. Man gebe auch nicht zu früh lebendes Futter; denn gerade Cyclops, die ſowohl alte wie junge Scheibenbarſche mit beſonderer Vorliebe freſſen, werden in größerer Maſſe den Jungfiſchen ge⸗ fährlich. — Herr Röder verbreitet ſich über die niedrige Temperatur, die der Scheibenbarſch zu ertragen vermag. — Gber das Einfrieren von Aquarien ſprach der 1. Vorſitzende und beſchreibt das Vorhandenſein von eigentümlichen Tipfel⸗ chen im Eiſe, die jedenfalls von dem von den Pflanzen abgegebenen Sauerſtoffe herrühren und Bereing-Nahricten ſo Luftbläschen in der eiſigen Hülle daritellen. Herr Bonnenberger mußte infolge Raummangels ein Aquarium mit Pfauenaugenbarſchen einige Zeit in einem ungeheizten Raum ſtehen laſſen. Als die Waſſerwärme auf 4 ° ſank, ließen die Fiſche erkennen, daß fie unter der Kälte litten. Nachdem ſie wieder wärmer gehalten wurden, erholten ſie ſich und zeigten ihr früheres munteres Weſen. Herr Sperber warnt davor, die Scheiben— barſche zu kalt zu halten; er habe der Wider- ſtandskraft derſelben zu viel zugetraut und ſie im ungeheizten Zimmer gehalten. Sie über- ſtanden zwar die Kälte, gingen aber dann, als es wärmer wurde, ein. — Der 1. Vorſitzende ſpricht nun über die niederen Kruſter: Cyclops, Daphnien und Muſchelkrebſe. Hierauf wird der Projektionsapparat in Tätigkeit geſetzt. Zur Vorführung gelangt „Die Entwicklungsge⸗ ſchichte der Daphnie“ in einer ausfühlichen Reihe von Lichtlildern.“ G. Koch. 1 Eigentum des Verbandes und jedem e D. Red. Verfügung ſtehend! B. Gerichte. »Außig. „Ichthyologiſche Geſellſchaft.“ Monatsverſammlung vom 6. Februar. Kaſſierer Pietſchmann gibt den Kaſſaſtand mit 57 Kronen 28 Heller an. Schriftliche Einläufe: Eine Rechnung von Wenzel & Sohn, ferner die Rechnung für die gleichzeitig gelieferte Vereins- tafel, welche den Mitgliedern allgemein gefiel. Auf Antrag Herrn Seidels wird beſchloſſen, die Berichte auch an die „Blätter“ zuſenden. Die begonnene Präparatenſammlung ſoll möglichſt eifrig vervollſtändigt werden. Der Obmann macht die Mitglieder aufmerkſam, daß die Zeit heranrückt, Tümpeltouren zu veranſtalten, teils zur Erforſchung unſerer Gewäſſer an Pflanzen und Tieren, hauptſächlich aber wegen Erſchließung neuer Futterquellen. Im Monat Mai findet die SHauptverſammlung ſtatt, die Mitglieder werden erſucht, in Anbetracht wichtiger Amſtände in nächſter Verſammlung ſicher zu erſcheinen. Herr Seidel brachte ein Paar Haplochilus spec. zur Verloſung mit, welche der Kaſſa den Betrag von 3 Kronen 24 Heller einbrachte. Zur Vorleſung gelangt aus' dem Zierfiſchzüchter ein Artikel über Haplochilenzucht. Für obengenannte Spende ſei Herrn Seidel hiemit gedankt. Dresden. „Waſſerroſe“. Viktoriahaus. Verſammlung am 7. März 1914. Zu Beginn der Verſammlung Begrüßung des als Gaſt anweſenden Herrn Brüſſner, worauf die = Bekanntgabe der Eingänge erfolgte, von denen nur die abonnierten Zeitſchriften vorlagen. Der für heute in Ausſicht genommene Lichtbildervor⸗ trag ſeitens des Herrn Fiſcher mußte vorläufig von der Tagesordnung abgeſetzt werden, da der dazu benötigende Sauerſtoff leider nicht einge- troffen war. Hierauf gelangte ein Antrag ein⸗ ſtimmig zur Annahme, nach welchem von der hieſigen Züchterei, H. Härtel, ein größerer Poſten Import⸗ Vallisnerien zur unentgeltlichen Abgabe an die Mitglieder bezogen werden ſoll, und erklärten ſich die Herren Meiſelbach und Teichmann zu der Erledigung dieſes Auftrages bereit. Herr Fiſcher teilte ſodann die Einzelheiten des Programms mit, welches derſelbe für den am 255 30. März d. J. in Ausſicht genommenen Licht— bildervortrag aufgeſtellt hat und übernimmt der Genannte die Beſorgung der mittelſt Karten an Vereine und ſonſtige intereſſierte Perſonen zu bewirkenden Einladungen. Herrn Hartlich refer- ierte in kurzen Zügen über die von ihm und einigen anderen Mitgliedern vom Verein „Heimat⸗ ſchutz“ veranſtalteten Vorträge, indem er gleich- zeitig ſich über dieſelben in lobender Weiſe äußert. Den würdigen Abſchluß des heutigen Abends bildete eine kleine Feier, die unſern Her⸗ bergspater, Herrn Hoffmann, den Wirt des „Vik⸗ toriahauſes“ betraf. Aus Anlaß ſeiner zehn⸗ jährigen Mitgliedſchaft wurde ihm vereinsſeitig eine kleine Aufmerkſamkeit unter Gberreichung eines Rieſenexemplars Anguilla vulgaris in ge⸗ räuchertem Zuſtande überreicht und konnte der Jubilar ſeine freudige Erregung und Tränen der Rührung nur dadurch einigermaßen unterdrücken, daß er ein Faß feinſten „Münchener Auguftiner- Faſten“ ſpendete und hiermit veranlaßte, daß ſich nach vollſtändiger Leerung des Faſſes die Ver— ſammelten erſt in ſehr ſpäter Nachtſtunde trennten. Rich. Teichmann. *Hamburg-Eilbek. „Trianea.“ Verſammlung vom 13. März 1914. Der Vorſitzende machte bekannt, daß der Vortrag der U. V. über „Der Menſch der Urzeit“ bereits am Freitag den 20. März bei Koop, Kaiſer Wilhelmſtraße ſtattfindet und bittet um rege Beteiligung. Aus der letzten Sitzung der A. V. wurde Bericht erſtattet und mitgeteilt, daß in der Haplochilus cameronensis-Frage be- ſchloſſen wurde, zwecks AUnterſcheidung dieſer verſchiedener Fiſche den Haplochilus aus Gap- Lopez als großfloſſige Varietät und den aus Gabun als geſtreifte Varietät zu bezeichnen. Von be— ſonderem Intereſſe war der Artikel in der „W.“ Nr. 10, wo Dr. Paul berichtet über Ichthyophtirius in einer beſonders hartnäckigen Form, und wurde dieſelbe zur Debatte geſtellt. Anſere Erfahrungen gehen dahin, daß wir mit Temperaturerhöhungen auf 35—40° C bisher die beiten Erfolge erzielt haben. Von einer gemeinſamen Pflanzenbeſtellung ſoll in dieſem Jahre abgeſehen werden. Herr Wellmann ſtiftete in freundlicher Weiſe eine Portion Pflanzen, die der Kaſſe Mk. 1 einbrachten. Zur Vorzeigung gelangten verſchiedene Präparate, in letzter Zeit importierten Reptilien aus dem Amazonenſtromgebiet. Am Sonntag den 30. Aug. findet bei Herrn Otto Morr, Hamburg-Fuhlsbüttel unſer Sommervergnügen ſtatt, worauf ſchon jetzt hingewieſen wird. Als neues Mitglied wurde aufgenommen Herr F. Schroter. Kattowitz. „Verein der Aquarien- und Terra⸗ rienfreunde, zugleich Verein für volkstümliche Naturkunde.“ Sonntag den 1. März fand eine Beſichtigung der Forellenzuchtanſtalt des Herrn Landesälteſten Okonomierats Lukas zu Belk ſtatt. Näheres ſiehe in nächſter Nr. unter „Mitteilungen.“ Mittwoch den 11. März wurde in der Vereins- ſitzung der Globoſkop von Lieſegang durch Herrn Optiker Wyk⸗Kattowitz vorgeführt. Anſichtskarten, Bilder aus Büchern und Zeitungen, Korallen uſw. wurden auf die Leinwand geworfen; die Zeich- nung war ſehr ſcharf. Die Vorführung befriedigte in dem Maße, daß die Anſchaffung des Appa⸗ rats beſchloſſen wurde. 256 Magdeburg. „Vallisneria.“ Sitzung vom 12. März 1914. Herr Kraſper gab einen Bericht über das Stiftungsfeſt. Es wurde dem Komitee nochmals der Dank für die geleiſtete Arbeit und das da⸗ durch bedingte Gelingen des Feſtes ausgeſprochen. Einer Anregung des Botaniſchen Vereins, den hieſigen botaniſchen Garten zu vergrößern, ſtehen die Anweſenden ſympathiſch gegenüber. Herr Kraſper demonſtriert eine Heizlampe, die die Vor⸗ züge der Billigkeit, der Rentabilität und Geruch⸗ loſigkeit beſitzt, es ſollen weitere Verſuche mit ihr angeſtellt werden. Würzburg. „Acara“. Bericht über die Vereinstätigkeit im 1. Vierteljahr 1914. Es fanden 6 Sitzungen ſtatt, die durchſchnitt⸗ lich gut beſucht waren und einen anregenden Verlauf nahmen. An Neuaufnahmen von Mit⸗ gliedern ſind zu verzeichnen: Herr Fritz Kunkel, Würzburg, Götheſtraße 1; Herr Adam Seeger, Schweinfurt, Seeſtraße 12 (auswärts) und Herr H. O. Schmidt, Roſitz, S./ A. (auswärts.) Leider ſind 2 eifrige Mitglieder von hier nach Eßlingen verzogen, nämlich die Herren Heinr. Fath und Friedr. Lorenz; beide bleiben jedoch dem Vereine als „auswärtige“ Mitglieder treu. Mit Herrn Friedr. Lorenz haben wir gleichzeitig unſeren Schriftführer verloren. An ſeine Stelle wurde in der Verſammlung vom 4. Febr. als 1. Schrift⸗ führer Herr Kaiſerl. Bankkaſſier Wilh. Fürſt, und als 2. Schriftführer Herr Kgl. Poſtpackmeiſter Baptiſt Weikert einſtimmig gewählt. Der Aus⸗ ſchuß ſetzt ſich nunmehr wie folgt zuſammen: 1. Vorſtand Herr Kgl. Bahnverwalter Walter Rau, Alleeſtr. 12; 1. Schriftführer und zugleich ſtellvertretender Vorſtand Herr Wilh. Fürſt, Wein⸗ gartenſtr. 31 (Briefadreſſe); 2. Schriftführer Herr Baptiſt Weikert; Kaſſier Herr Franz Förtig, Karmeliterſtr. 20; Bücherwart Herr W. Woerle; Sammlungswart Herr Ph. Merzbacher. Das Vereinsefemplar die „Wochenſchrift“ ſoll an die Adreſſe unſeres Herrn Merzbacher, der „Zierfiſch— züchter“ dagegen an den 1. Vorſtand, Herrn Kgl. Bahnverwalter W. Rau, gehen. Beide Herren übernehmen hiergegen die Verpflichtung, die be- treffenden Zeitſchriften in der jeweilig nächſten Sitzung zur Auflage mitzubringen und den Lite⸗ raturbericht zu erſtatten. In der Sitzung vom 18. Febr. verlas der 1. Schriftführer den Jahres- bericht für 1913 und verteilte die inzwiſchen im Druck erſchienenen neuen Satzungen. Herr Boeſner ſtiftete für die Vereinsbücherei ſeinen Jahrgang „Blätter“ 1913. Folgende Vorträge wurden ge— halten: 7. Jan. Herr Weikert über Durchlüftung mit Demonſtration (1. Teil); 21. Jan. derſelbe über Durchlüftung mit Demonſtration (2. Teil). Zur praktiſchen Vorführung kam eine Durch— lüftungsanlage mit Luftkeſſel. 4. Febr. Herr W. Rau über Geſchichte der Aquarien- und Ter⸗ rarienliebhaberei. 4. März Herr W. Rau über Pantodon buchholzi, 18. März Herr W. Rau über die verſchiedenen Durchlüftungsſyſteme mit praktiſcher Vorführung einzelner Teile derſelben. Den Vortragenden ſei für ihre intereſſanten und lehrreichen Ausführungen auch an dieſer Stelle beſtens gedankt. In unſerer Erbſchafts⸗ angelegenheit Dr. Mart. Heilbronner, München, ſind wir leider leer ausgegangen, indem das Vereins⸗Nachrichten Königl. Amtsgericht München zu Gunſten des Vereins, „ Achawa“ in Frankfurta. M. entſchieden hat. In dem Teſtament lautete es dagegen „Achara“⸗Würzburg. Durch mehrere Sitzungen zog ſich die Debatte darüber, ob wir uns an der in der Zeit vom 17.— 21. April in der Ludwigs⸗ halle ſtattfindenden Gartenbau-Ausſtellung be⸗ teiligen ſollen. Zu Propagandazwecken wäre unſere Beteiligung ſehr erwünſcht, denn eine ganze Reihe von Liebhabern ließen ſich hier in Würzburg wohl für unſere gute Sache gewinnen, wenn viele nur gar nicht jo lau wären. Unſere verſchiedenſten Verſuche, wie Anzeigen in den Tagesblättern, perſönliche Aufforderung durch Zuſendung des uns vom Verlage der „Blätter“ gütigſt zur Verfügung geſtellten Werbezirkulars, ſowie auch mündliche Anregungen haben ver- hältnismäßig recht ſpärliche Früchte getragen. Die Ausſtellungsbedingungen ſind gerade nicht ſehr günſtig für uns; dazu kommt noch die in Bezug auf Heizung ungünſtig gelegene Zeit. Zu⸗ dem ſollen wir Haftpflicht, Hin⸗ und Rücktrans⸗ port der Becken pp., ſowie auch die Dekoration des Ausſtellungsraums übernehmen. Die Ver⸗ handlungen mit der Ausſtellungsleitung haben dazu geführt, daß uns nur das Dekorations- material — ſoweit vorhanden — zur Verfügung geſtellt werden ſoll, alles andere ſei unſere Sache. Trotzdem wurde beſchloſſen, ſich an der Ausſtellung zu beteiligen, in der Hoffnung, für unſere ſchöne Liebhaberei neue Gönner und Förderer zu werben. Die Herren W. Rau und Ph. Merzbacher ſollen die von den Mitgliedern auszuſtellenden Behälter und Fiſche vorher in deren Wohnung eingehend beſichtigen und prüfen; während Herr Woerle die Aberwachung und Fütterung während der Ausſtellung übernimmt. Eine Lifte zur Be⸗ teiligung wurde in Umlauf geſetzt. Die Aus⸗ ſtellung ſoll als Vereinsſammelausſtellung ohne Angabe der ausſtellenden Mitglieder durchgeführt werden; ein etwa zukommender Preis ſoll der Vereinskaſſe zu gute kommen. Die „Erfurter Aquarien⸗ und Terrarienfreunde e. V., Erfurt“ bitten uns, ihnen einen Poſten „Tannenwedel“ (Hippuris vulgaris), der bei Veitshöchheim im Maine vorkommt, zugehen zu laſſen. Wegen des Hochwaſſers kann dieſem Wunſche nicht ſofort entſprochen werden. Herr Merzbacher übernimmt es aber, ſobald als möglich, die gewünſchten Pflanzen einzuholen und nach Erfurt zu ſenden. Zur Ergänzung der Beſtände unſerer Mitglieder kam eine Pflanzen- und Fiſchbeſtellung zu Stande. Die beſtellten Pflanzen hat unſer Vorſtand Herr W. Rau bei Kiel in Frankfurt a. M. perſönlich eingeholt und verteilt. In jeder Sitzung wurden 1—2 Schachteln roter Mückenlarven an die Mit⸗ glieder verteilt. Der erzielte kleine Aberſchuß, ſowie einige Spenden aus Fiſchverkäufen floſſen in die Vereinskaſſe. Fürſt, 1. Schriftführer. Berichtigungen: Im Iſisbericht No. 12, Seite 219, Spalte 2, Zeile 24 von oben lies ſtatt Ch. onstaleti Ch. Ou- staleti, ferner Seite 220, Spalte 2, Zeile 21 von unten ſtatt Lygosoma nonotropus Lygosoma monotropis. Die Abbildung der Nuria danrica in Nr. 12, Seite 213 ift von C. Simon, Mülheim a. Rh., nicht von Joh. Thumm gezeichnet. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Wüllerſchön, Winnenden-Stuttgart. TAusführu „KDA „Die kleinsten Areometer” 13 cm lang, genaue, Wiener Optikerarbeit, per Stück Kr. 1.50. 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Alle Abonnenten ar Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. einige hundert Stück Makropoden T T 79 . und Barbus vittatus (alles Import- 1 5 RI ON 9 |nachzucht) abzugeben. Desgl. »_c» 2 2 verkaufe weg. Anschaffg. eines Verein für flquarien- und Terrarienkunde = größeren Ap ee i (Eingefragener funktionierenden KindeldStößel zu Berlin Verein) i preiswert. D . Kunststraße 22. Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends pünkt⸗ 3 Für Händler: 5 lich 9 Ahr im Reſtaurant Carl Haverlands Feſtſäle, C.2, Makropoden, Zuchtpaare, 50 bis Neue Friedrichſtraße 35, liefert ſeinen Mitgliedern koſten⸗ 60 Stück a 30 Pfg., sowie zwei los als Vereinsorgane nach Wahl zwei von folgenden =S drei Zeitſchriften: sehr schöne Schleierschwänze, zweijährig, zu verkaufen. M. 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Schu⸗ ungen mei⸗ macherabge— nes Erach⸗ bildete Tier tens ſoſtark, erkannte. MR daß ich Ich erwarb ſchon da- die Tiere mals Herrn nicht nur ei Rachow ihrer eigen⸗ meine artigen Zweifel an Schönheit 5 der Rid- Basen e Abb. 1 Prochilodus insignis Schomburg. Zeichnung von W. Schreitmüller. e ee Dh a nr NT * 9 . Y r LER, 5 7 für Acquarieri- und Terrarieri Runde deremigt mit Natur und Haus 14. April 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird pPorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen SGBlatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme ⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Gerlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. Prochilodus insignis Schomburgk. Bon Dr. Fritz Reuter („Waſſerroſe“-Köln). (Mit einer Zeichnung von W. Schreitmüller und zwei Aufnahmen nach Schomburgkſchen Ber. Zeichnungen.) Als im Frühjahr vorigen Jahres Frau | "Berta Kuhnt, Konradshöhe, mit einer großen Auswahl von Neuheiten in Köln weilte, erwarb ich von ihr unter anderem zwei Tiere, deren Namen ſie mir nicht angeben konnte, in denen ich aber ſofort das ſeinerzeit in der „Wochenſchrift“ (1910 dieſe Abweichungen keineswegs entgangen, er glaubte ſie aber auf die Ungenauigkeit der Schomburgkſchen Zeichnungen zurück— führen zu dürfen. Die Zeichnungen bei Schomburgk haben zunächſt ſämtlich das eigenartige, daß ſie die Fiſche gewiſſer— maßen als Landtiere darſtellen (vergl. mir ſchon früher aufgefallen war, daß die von Rachow beſchriebenen Tiere von der Original⸗Abbildung des Prochilodus bino- tatus bei Schomburgk („Fishes of Guiana“ I. 1841, Tafel 20) in weſentlichen Punkten abweichen. Herrn Nachow ſind ſeinerzeit mitteilte. „Binotatus“ heißt zu Deutſch „mit 2 Flecken verjehen“, und dieſe beiden Flecke, den einen hinter dem Kiemendeckel, den andern an der Schwanzwurzel, zeigt die Schomburgkſche Abbildung (Abb. 3) ſehr deutlich, während ſie auf der Schuh— 258 macher'ſchen Zeichnung ebenſo fehlen, wie auf der dieſen Zeilen beigegebenen Schreitmüllerſchen (Abb. 1). Auch bei meinen Tieren waren fie niemals zu er- kennen. In gleicher Weile fehlt der Ab— bildung des Binotatus bei Schomburgk vollkommen die eigenartige Pyramiden— form des Rückens, wie ſie die Abbildungen von Schumacher und Schreitmüller zeigen und wie ſie auch meinen Tieren eigen war. Als nun meine Tiere im vorigen Sommer, das eine an einer mir unerklärlichen Kranf- heit, das andere infolge eines Anglücks—⸗ falles zu meinem großen Bedauern ein— gegangen waren, ſandte ich ſie mit einer Dr. Fritz Reuter: Prochilodus insignis Schomburgk Fr 3 er doch auch andererſeits die Pyramiden⸗ form nicht in der ausgeſprochenen Weiſe, wie ſie meinen Tieren eigen war. Daß die Tiere in der Körperzeichnung ebenfalls von der Zeichnung bei Schomburgk wie auch von der Arnoldſchen Zeichnung des Prochilodus insignis (W. 13. 606) ab⸗ weichen, darf nicht Wunder nehmen, da lie, wie alle Fiſche, ihre Färbung und Zeichnung ſchnell und häufig wechſeln, Meine Tiere zeigten, als ich ſie erwarb, in der Hauptſache ein Tetragonopterus- ähnliches Ausſehen. Nur die ſchwarzen Bänder über die Schwanzfloſſe und die erwähnte Pyramidenform trennten ſie deut— Abb. 2 Prochilodus insignis (nach Schomburg). Anzahl anderer neuer Arten, über die ich noch zu berichten gedenke, nach London, wo ſie, wie mir die Verwaltung des Brit. Muſeums kürzlich mitteilte, unter der Be⸗ zeichnung Prochilodus insignis Schom- burgk Aufnahme in die weltumfaſſende Sammlung dieſer Anſtalt gefunden haben. Ich muß geſtehen, als mir Herr C. Tate Regan von dem Ergebnis ſeiner Be— ſtimmung Mitteilung machte, war ich über- raſcht, denn mit der Schomburgkſchen Zeich— nung des Prochilodus insignis (. c. Tafel 30, vergl. Abb. 2 hierneben) ſtimmten meine Tiere auch nicht in jedem Punkte überein. Wenn auch der Prochilodus insignis bei Schomburgk bie beiden auf- fallenden Flecken vermiſſen läßt, ſo zeigt gattung. lich von dieſer artenreichen Characiniden— Nachdem ſie ſich aber bei mir etwas eingelebt hatten, ließen ſie dann auch die hübſche Zeichnung der Rücken— und Afterfloſſe bald mehr bald weniger deutlich erkennen und auch der rote Körper- anflug, den neben den Floſſen beſonders die untere Körperhälfte der Schomburgk— ſchen Zeichnungen ſowohl bei Prochilodus binotatus wie bei Prochilodus insignis aufweiſt, trat mehr oder weniger deutlich in die Erſcheinung, am auffallendſten bei dem einen Tiere wenige Stunden vor ſeinem Tode. Hier war faſt der ganze Körper rot überhaucht, und das Tier bot ein wunderbares Farbenbild, das uns das prächtige Hochzeitskleid ahnen läßt. 2 20% %% eee eee eee eee eee eee eee eee e, er Abb. 3 Prochilodus binotadus (nach Schomburgk). Mit dem von Rachow in W. 10. 373 beſchriebenen und von Schumacher abge— bildeten Tiere ſtimmten die meinigen in jeder Weiſe überein, ſodaß alſo auch den RNachowſchen Tieren der Name Prochi- lodus insignis zukommt. Die Tiere waren, als ich ſie erhielt, ungefähr 6 cm groß, haben aber, während ſie ſich in meiner Pflege befanden, ziem— lich ſchnell an Größe zugenommen. In der Heimat ſollen ſie eine Größe von 35 cm erreichen, ſodaß wir wohl wenig Ausſicht haben dürften, die ſchönen Tiere in unſeren Beden zur Vermehrung zu bringen. Ihr allgemeines Verhalten hat Herr KRachow in durchaus zutreffender Weiſe geſchildert, ſodaß kaum etwas hinzuzu— fügen bleibt. Gefreſſen haben die Tiere bei mir vor allem Tubifex, die ſie mit ihrem eigentümlichen Saugmaul vorzüglich aus dem Bodenſchlamm herauszuholen vermögen. Aber auch Daphnien und ge— hackten Regenwurm verſchmähen ſie nicht. Ich habe viel Freude an den prächtigen, eigenartigen Tieren gehabt. Die ganze Körperform, die ſtolze Haltung, ihre abſo— lute Friedlichkeit — ein Beißen geſtattet die eigentümliche Saugnapfform ihres Maules wohl überhaupt nicht — und ihre Anſpruchloſigkeit laſſen ſie für das Schmuck— und Geſellſchaftsaquarium hervorragend geeignet erſcheinen. 2 f DO D ö Bemerkungen zum Laichgeſchäft und der Brutpflege bei der Geburtshelferkröte (Rlytes obstetricans). Von Dr. Paul Kammerer. Das Aufnehmen von zwei, ja meh- reren Eierballen (ſtatt eines einzigen) iſt wiederholt, namentlich durch Hartmann, dieſen liebevollen Beobachter der Geburts- helferkröte, angegeben worden. Ehe der Vorgang ſelbſt geſehen war, hatte man zuweilen weit über hundert, von einem Im Anſchluß an den Aufſatz von Curt Dähne: „Alytes 1 1 und ſeine Brutpflege in Nr. 13 dieſes Jahrgangs. Männchen getragene Eier gezählt, von denen man irrtümlich annahm, daß ſie zu demſelben Ballen gehörten, deſſen Eizahl aber ein halbes Hundert ſelten überſchreitet; 86 iſt das bisher einmal vorgefundene Maximum. Zur Erklärung der doppelten oder mehrfachen Brutpflege möchte ich Verſtandeshandlungen und ſittliche An— triebe vorſichtigerweiſe nicht heranziehen, 260 Dr. P. Kammerer: Bemerkungen z. Laichgeſchäft und der Brutpflege bei der Seburtshelferkröte 2 ſolange mit einfacheren Deutungen aus— zukommen iſt: der durch einmalige Be— gattung innerhalb der Brunſtperiode noch unbefriedigte Geſchlechtstrieb dürfte als Beweggrund der Belaſtung ausreichen; und wenn dann der ältere Eiballen nicht abgeſtreift wird, ſo iſt der Grund dafür höchſtwahrſcheinlich nur in mechaniſcher. Unmöglichkeit, es zu tun, zu ſuchen. Die Arjachen, die das Anhaften und Abgleiten des Eierballens bedingen, be— ruhen nämlich vorwiegend in wechſelnder Beſchaffenheit der Gallerthülle: im Anfange noch weich und klebrig, trocknet ie jpäter ein, wird hart und zieht ſich infolge des Waſſerverluſtes als wahre Feſſel (daher auch der Name „Feßler“, „Feſſelkröte“) um die Glieder des Männ— chens ſo feſt zuſammen, daß auf der Schenkelhaut deutliche Striemen entſtehen können. Ohne Gelegenheit zu ausgiebigen Bädern kommt es vor, daß die Männchen ihre Bürde noch weitertragen, auch wenn die Quappen längſt ausgeſchlüpft, bezieh— ungsweiſe unter ſolch ungünſtigen Beding— ungen ohne künſtliche Befreiung teilweiſe noch in den Hüllen abgeſtorben ſind; an— dererſeits verliert die Gallerte bei zu großer Näſſe, namentlich erzwungenem Daueraufenthalt des Männchens im Waſſer, ihren Halt, und der Vater verliert ſeine ſüße Laſt vor der gegebenen Zeit. Letz— teres geſchieht nun tatſächlich meiſt in den Fällen von „Aberbürdung“ mit den zuletzt aufgenommenen, noch unreifen Bürden, wenn nur die erſte den gehörigen Reife— zuſtand erreicht hat; der von Dähne mit- geteilte Fall iſt diesbezüglich nicht typiſch. Auch ſonſtige Verluſte ſind nicht ſo ſelten, wie Herr Dähne annimmt: Vogt, Hart- mann und ich ſelbſt beobachteten fie wieder- holt, auch im Freien, beſonders im An— fang der Brütezeit; ferner trifft man Männ⸗ chen, denen die Eierballen auf die Alnter- ſchenkel, ja Fußgelenke gerutſcht ſind, und ſolche, wo jene nur noch an einem Fuße hängen. Es iſt richtig, daß das Männchen keines- falls imſtande wäre, einen verlorenen Laich— ballen wieder aufzunehmen; aber bei an— deren brutpflegenden Tieren, auch nied— riger ſtehenden, ſtößt man trotz ähnlicher Anmöglichfeiten wenigſtens auf krampf— hafte Verſuche, es zu tun. And weiter iſt die Auffaſſung einer Brutpflege minderen Grades noch inſoferne be— rechtigt, als in Verluſt geratene Gier des— r . wegen noch nicht ihre Entwicklungsfähigkeit verloren haben: falls ſie nur an einen geeigneten, namentlich mäßig feuchten Ort zu liegen kamen, entwickelten fie ſich un⸗ geſtört weiter. Ihre endgültige Rettung freilich kann nur dann erfolgen, wenn ſie gegen Schluß der Embryonalentwicklung 4 künſtlich ins Waſſer gebracht werden. — ſonſt müßten die Larven in- oder außer⸗ halb der Hüllen ſchließlich doch vertrocknen. Aber ſogar vorzeitig im Waſſer depo— nierte Eier gehen nicht unbedingt zugrunde; je ſpäter ein ſolcher, an ganz abnormem Ort ſtattfindender Verluſt eintrat, deſto größer iſt die Ausſicht, daß wenigſtens ein Teil noch zum Entwicklungsziele gelangt. Im Experiment habe ich dies oft ſchon vom Anfange an durchgeführt, die Fähig⸗ keit zur Waſſerentwicklung erheblich ge— ſteigert. Freilich darf man dabei nicht ſo vorgehen, wie es kürzlich G. U. Boulenger, meine Angaben bekämpfend berichtet hat!: Boulenger warf die ganzen Eierballen einfach in Tümpelwaſſer, wobei er beſon— ders zweckmäßig zu handeln glaubte, indem er das Waſſer ſolchen Tümpeln entnahm, in denen er Larven der Geburtshelferkröte geſehen hatte, die alſo die natürlichſten, geeignetſten Bedingungen in ſich bergen mußten. Das Reſultat kann gar kein anderes ſein, als totales Verpilzen und Verfaulen des Laiches; junge Alytes-Gier befinden ſich, unter Waſſer liegend, an ſich ſchon nicht unter „natürlichen“ Beding— ungen, — und, um dieſe zu kompenſieren, bedarf es ebenſo „unnatürlicher“ Gegen⸗ bedingungen, iſt Austreibung des Teufels durch Beelzebub vonnöten. Beelzebub be— ſteht im vorliegenden Falle in peinlicher Sterilhaltung des Laiches: in aug- gekochtem, dann künſtlich durchlüftetem Waſſer. Trotzdem dringen noch Schimmel— keime ein, und jedes befallene Ei muß ſorgfältig entfernt werden. Bei Einhaltung dieſer Vorſichtsmaßregeln mußten immer⸗ hin zahlreichere Eiballen abgeſtorben in den Kübel wandern, als Herr Boulenger wohl je zu ſeinen Verſuchen verwendet hat, — bis ich endlich an einigen wenigen Eiern einiger weniger Eierballen mit der ſubmerſen Entwicklung Glück hatte. Wenn daher Herr Boulenger ſagt, ich ſei zu meinen poſitiven Ergebniſſen „ohne jede 1 In einem, wie ich mehreren Vereinsberichten entnahm, auch in Liebhaberkreiſen bekannt gewordenen Aufſatz: „Obser- vations sur l'accouplement et la ponte de l’Alyte accoucheur“, — Bulletin de la Classe des Sciences de l’Academie Royale de Belgique, Nr. 9/10, 1912. 1 Dr. G. Kammerer: Bemerkungen 3. Laichgeſchäft und der Brutpflege bei der Geburtshelferkröte Schwierigkeit“ gekommen, ſo hat er die entſcheidende Stelle aus meinen Abhand- lungen offenbar überſehen. So geſchah's im Anfang meiner Experimente: bei den Nachkommen der aus „Waſſereiern“ ent⸗ wickelten Kröten war es, wie geſagt, ſchon beſſer. Jedem Experimentalbiologen und Phyſtologen wäre die angegebene Technik ſicher eine . VWeſeit Sehr intereſſant iſt mir die Mitteilung Dähness betreffs der relativ hohen Temperatur, in welcher die Brutpflege noch vonſtatten ging. In meinen Zuchten fand bei 25—30° überhaupt keine regel- rechte Brutpflege mehr ſtatt, ſondern Ab— lage der Eier ins Waſſer, wo ſie infolge Auſquellens der Gallerte und Klebrigfeits- verluſt von den Männchen trotz lebhafter SGemühungen nicht aufgenommen werden können. Leider verfügte mein Inſtitut zu jener Zeit, als ich die Verſuche anſtellte, weder über Räume mit ſtreng konſtanten Temperaturen noch über ſelbſtregiſtrierende Thermographen; doch dürfte ſich die Tem— peratur tagsüber meiſt näher an 30“ ge— halten haben; auch war die Temperatur- differenz beim Beginn eines derartigen Verſuches — Gberſiedlung der dazu aus— erſehenen Kröten in die Wärme — ſtets eine große, jo daß die Wärme anfangs als Hitze, als ſtarker Reiz, empfunden werden mußte. Wie ſämtliche vorſtehend mitgeteilte Er— fahrungen, die ich ſeit 1894 ſammeln durfte", zur Genüge dartun werden, iſt die Fort- pflanzung der Geburtshelferkröten jeden— falls ſehr veränderlich; und die einzel— nen Varianten ſind durch planmäßig an- gewendete äußere Einflüſſe noch ſehr ſteigerungsfähig. Elf, bis auf einen Fall unter annähernd gleichbleibenden Bedingungen wahrgenommene Fälle ge— nügen daher noch nicht, um die Norm, geſchweige denn die Variationsbreite jenes Zeugungsgeſchäftes feſtzuſtellen. Das gilt namentlich auch von dem jo ſchwer ein- Wandfrei zu verfolgenden Begattungs- und Ablageprozeſſe ſelbſt. Die An⸗ gaben der älteren Beobachter, insbeſondere ; Meine Aa be darüber finden ſich im Archiv für entw icklungs mechanik, XXII, Heft 1/2, 1906 und XXVIII, Heft 4, 1909, daſelbſt auch die übrige Literatur. Eine kurze, gemeinver⸗ b I gab ich in dieſer Zeitſchrift, XVIII, Seite 261 die muſtergültigen Beſchreibungen von De l' Isle und Héron-Royer, können umſo weniger ohne weiteres als unrichtig bezeich- net werden, als der frappierendſte Akt, die „Geburtshilfe“, nicht einmal für Alytes eigentümlich, ſondern auch bei anderen europäiſchen Froſchlurchgattungen, ſo bei Bufo, Pelobates und Pelodytes, anzutreffen iſt: Eintauchen der männlichen Hinterbeine in die Laichmaſſe und Herausziehen aus aus der weiblichen Kloake durch gleich darauffolgendes Ausſtrecken der Beine. Nicht immer nämlich — auch dies gehört zu den zahlreichen Variationen des Aktes — gelingt es dem Weibchen, die ganze Laichmaſſe ſchon bei der erſten ſtarken Wehe loszuwerden; ſehr häufig bleibt ein mit dem dabei ausgetretenen Seil zuſam— menhängender Reſt bisweilen noch im Eileiter ſtecken. Darüber iſt eine Täu— ſchung überhaupt nicht möglich; über den tatſächlichen Effekt des „Herausziehens“ — man ſieht eben nur das Eintauchen und Strecken des Beines — kann man allerdings verſchiedener, unentſchiedener Meinung ſein. Zuguterletzt, was das „Um wickeln“ der Eier ſeitens des Männchens anbelangt: in achterförmige Schlingen, wie es der alte Demours geſehen haben will, legt es ſich die Laichſchnüre, um ſie leichter und regelmäßig auf die Schenkel zu bekommen, freilich nicht zurecht. Aber darüber kann kein Zweifel beſtehen: es handelt ſich um ſchnurförmig angeordnete Gier. Der Ausdruck „Eierballen“! iſt ungenau, „Eiklumpen“ wäre geradezu falſch. Die Schnur — gewöhnlich ſogar, da meiſt beide Eileiter zugleich entleert werden, eine Doppelſchnur — iſt nur ſchon beim plötz— lichen Auspreſſen unregelmäßig eingerollt und wird durch die Manipulationen des Männchens vollends verwirrt: das täuſcht die Form eines „Ballens“ vor und läßt die Schnurform verkennen. Es iſt alſo zwar kein präziſer Ausdruck, wenn ſich angegeben findet, das Männchen wickle aktiv die Eierſchnur um ſeine Schenkel, es ſteckt eben bloß, wie Dähne es treffend beſchreibt, die Hinterbeine durch, wo es kann, und ſchiebt ſich das Bündel in Hüft- höhe. Endreſultat ſeiner Arbeit iſt aber doch, ſtrenge genommen, eine paſſiv um die Schenkel gewickelte Schnur. Be: ©. | Ba 0 262 4; I Franz Broßmann: Mein Tropfdurchlüfter Mein Tropfdurchlüfter. Von Franz Broßmann, Wien. Der Herbſt iſt gekommen, die Zeit, wo die Einwirkung der Sonne auf die Bflan- zen im Aquarium ſchwächer wird und der Aquarianer gezwungen iſt, ſich nach einem Behelf umzuſehen; dieſer iſt die künſtliche Durchlüftung. Manchen Aquarianer dürfte es in- tereſſieren, mit den Einzelheiten des von mir konſtruierten Tropfdurchlüfters bekannt zu werden, und dürften meine Anregungen zur Nachahmung dienen. Mein Tropfdurchlüfter beſteht aus fol- genden Teilen: Keſſel oder Flaſche a Baſſin b Luftpumpe © 2 Glasröhren d,e Von Baſſin b iſt ein Deckel abzu— heben, nach erfolgter Füllung mit Waſſer wieder zu ſchließen. Iſt dies geſchehen, ſo öffne man Hahn 2 und laſſe den Tropfen ſo fallen, daß derſelbe nach dem eu) zeiger einer Sajchenuhr fällt. Die Hähne 3, 4 und 5 find offen zu halten. Sit ſchon genügend Druck im Be⸗ hälter a, jo wird das Waſſer in der Steig— leitung e ſichtbar, ungefähr in der Höhe wie das zeigt. Bei den verſchiedenen Aquarien ſind natürlich Quetſchhähne angebracht, welche bisher geſchloſſen waren. Dieſelben werden jetzt geöffnet. Hat man ein ſehr hohes Aquarium, ſo iſt der Hahnen bei dieſem zuerſt zu öffnen und nacheinander die an— deren auf die gewünſchte Ausſtrömung einzuſtellen. Das gebe ich aus dem Grunde an, weil bei einem hohen Aquarium der Druck der ausſtrömenden Luft ein ſtarker ſein muß infolge des hohen Waſſerſtandes, und hierher iſt alſo in erſter Linie die Luft zu leiten. Iſt die Leitung und der Keſſel reſp. Flaſche a luftdicht, ſo kann man mit 20 Liter Waſſer ganz gut 15 — 16 Aquarien durchlüften, und zwar in der Dauer von 10—11 Stunden. Nun iſt das Waſſer nach dieſer Zeit vom Baſſin b in den Keſſel reſp. Flaſche a abgetropft, was ſich leicht an dem Waſſer⸗ ſtandmeſſer 9 bei Baſſin b beobachten läßt. Es iſt jetzt nötig, das Waſſer wieder hinaufzubefördern in Baſſin d, und zwar mittels einer Pumpe auf folgende Weiſe: (Mit einer Skizze.) Es wird Hahn 3 geſchloſſen und die Pumpe tritt in Aktion, hiezu kann eine einfache Fahrradpumpe verwendet werden. Es iſt gut, das Waſſer nicht gänzlich heruntertropfen zu laſſen, es ſoll in der Leitung d noch etwas Waſſer vorhanden fein, um dem kommenden Druck Wider- ſtand entgegen zu ſetzen. Angeachtet des Pumpens bleiben doch die Ausſtrömer in den Behältern in Funk⸗ tion; ſollten dieſelben doch zu ſtark gehen, jo muß man den Hahnen 5 etwas mehr ſchließen. Es wird weiter gepumpt, bis man ſieht, daß beim Waſſerſtandmeſſer nur noch einige cm fehlen, dann höre man zu pum⸗ pen auf. Nun heißt es acht geben, wenn das letzte Waſſer mit Luft vermengt kommt. Man ſchließe ſchnell Hahn 4, und nun Winke und Ratſchläge für Aquarianer funktioniert Keſſel oder Flaſche a einige Zeit hindurch als Luftreſervoir. Gehen die Ausſtrömer ſchon ſchwächer, da ſich der Luftdruck vermindert, ſo öffne man Hahn 3 und Hahn 8, letzteren aber nicht ganz, und die Durchlüftung arbeitet wieder durch 10—11 Stunden. Beim Slastropfer' 8 iſt ein Knie daran, welches nach abwärts führt. Dasſelbe muß durch ein gebogenes Glasrohr ſo verlängert werden, daß es zurück hinauf in das Baſſin b mündet, woſelbſt eine 1 Unterbrechung ſein muß. 263 Am Baſſin b oberhalb der eben er- wähnten unterbrochenen Leitung iſt eine ſogenannte Kappe angebracht. Von der— ſelben führt ein Bleirohr 7 durch das Fenſter hinaus in die freie Luft. — Die reine Luft, die der Tropfen mitreißt, wird durch die Leitung den Aquarien zugeführt. Ich hoffe gerne, daß mancher Liebhaber aus dem eben geſagten Anregung zur Selbſtanfertigung eines wenig koſtſpieligen Durchlüfters ſchöpfen wird. ! Diejen bekommt man ſchon jo zu kaufen. Bo 00 =) Winke und Ratſchläge für Aquarianer in monatlicher Folge. Monat April. Der Lenz hat mit Sang und Klang ſeinen Einzug gehalten. Die Natur prangt im ſchönen Kleide des neuerſtehenden Lebens und die mannigfachen Bewohner in Feld und Wald feiern ihre Auferſtehung und erfreuen ſich des langentbehrten Sonnenſcheines. Auch in Gräben und Teichen iſt's lebendig geworden und hier wie überall ſuchen ſich die Geſchlechter zur Erzeugung neuen Lebens. Den Menſchen hält es nicht mehr hinter ſeinen Stein- mauern — die Herzen weiten ſich — und es treibt ihn hinaus in Gottes freie Natur, um auf Wanderungen und Ausflügen teil- zuhaben an ihrer Auferſtehung. Auch im Heim des Aquarianers iſt's Frühling geworden und es regt ſich an allen Ecken und Enden: im Sier- und Pflanzenreich. Die Behälter ſind in Ordnung und für den Einzug der Hoch— zeiter bereit. Soweit der Liebhaber im Beſitze von Zuchttieren iſt, entſtehen weiter keine Schwierigkeiten; nicht ſo leicht iſt es aber, ſich geeignete zu verſchaffen. Aber die Beſchaffung und Auswahl von Zucht- tieren ſiehe Winke und Ratſchläge „Bl.“ 1913, Seite 302. Hinweiſen möchte ich nur noch auf die im Sommer ſo läſtig werdende Algenbildung und betone, daß ſie ſich durch vorbeugende Maßnahmen meiſt auf ein Geringes beſchränken läßt. So iſt von großem Vorteil, wenn man neu eingerichtete Behälter nicht mit nur friſchem Waſſer auffüllt, ſondern ungefähr ½ altes Aquarienwaſſer aus anderen Becken verwendet, denen wiederum die Zugabe von friſchem Waſſer nicht ſchadet. Weiterhin ſind neubepflanzte Behälter in den erſten Wochen nicht der direkten Sonnenbeſtrahlung auszuſetzen, da gerade in dieſem Stadium die Algen leicht über- hand nehmen und die noch nicht wachſen— den Pflanzen an der Aufnahme ihrer Lebenstätigkeit verhindern. Sie kümmern und gehen ſchließlich ein. Die Heizung kann an ſonnigen Tagen eingeſtellt werden, dürfte aber in kalten Nächten noch notwendig ſein. Vorſicht! Keine Gberhitzung der Behälter! Neben dieſen laufenden Arbeiten bringt der April dem Liebhaber ſchon manche Zuchten und nach einigen Wochen ſtehen wir im Hoch— betrieb. — Gut Laich! And nun noch etwas anderes. Ich habe eingangs erwähnt, daß der Liebhaber auf ſeinen Spaziergängen in Gräben und Teichen lebhaftes Leben und Treiben unter den Waſſerbewohnern findet. Vor allem ſind es die Tritonen, unſere Waſſermolche, die durch ihre auffallenden Farben das Auge des Wanderers auf ſich lenken und zwar beſonders die den Hochzeitsſchmuck tragenden Männchen. Das haben auch unſere Jungen entdeckt, denn nicht ſelten trifft man ſie beim Fang. In Selterswaſſerflaſchen, Krügen und allen möglichen Transportgefäßen werden ſie „leider“ dutzendweiſe mit nach Hauſe ge— nommen und dort harrt ihrer meiſt ein trauriges Los. Es geht noch halbwegs gut, wenn die Mutter den ſtrahlenden „Fiſcher“ überhaupt über die Schwelle läßt und nicht im erſten Zorn die Tritonen an einem ſtillen Ort verſenkt. Dann aber 264 mangeln die geeigneten Behälter und das Verſtändnis für die naturgemäße Pflege und das Ende vom Liede iſt baldiger Tod infolge Verhungerns oder ſonſtiger Fehler. Das Herz tut einem weh, das alles zu wiſſen und mit anſehen zu müſſen, ohne helfen zu können, denn, wenn man den einen Jungen belehrt — was iſt das unter ſo vielen. den Kampf gegen dieſe Sierquä- lerei nicht aufgeben im Intereſſe unſerer Kinder und der armen Todeskandidaten, die ohnedies immer mehr aus dem Weichbilde der Städte ver— ſchwinden und zurückgedrängt werden durch Kulturarbeiten und Bebauungen. Schule und Haus müſſen hier zuſammenhelfen und durch geeignete Belehrung dieſen Mißſtand beſeitigen. Dem einmütigen Ein— wirken dieſer beiden Faktoren werden Er— folge ſicher ſein und uns iſt dadurch die Möglichkeit gegeben, dieſe hübſche Tier— gattung auch für ſpätere Zeit zu erhalten. Das iſt umſo wertvoller, als die Zucht und Pflege der Tritonen im Aquarium mindeſtens ſo intereſſant iſt wie die man— cher Fiſche. Arbeit geſtattet, nur einiges noch aus dem Leben der Molche. Die Tritonen ſind die zweite Gattung der deutſchen Schwanzlurche und bei uns in folgenden Arten vertreten: Kammolch (Triton cristatus), Bergmolch (T. alpestris), Streifen- oder Teichmolch (T. vulgaris) und Fadenmolch (T. palmatus). Davon dürfte der Kamm- oder Streifenmolch am häufigſten zu finden ſein, denn beide fehlen keinem europäiſchen Lande mit Ausnahme von Spanien und Portugal. Der Berg— molch iſt hauptſächlich in Berg- und Ge— birgsländern zu Hauſe und kommt in Höhen bis 2500 m vor. Der Fadenmolch iſt in Weſtdeutſchland und vereinzelt auch im Harz und Thüringer Walde zu treffen. Die Tritonen bringen die meiſte Zeit in der Regel auf dem Lande zu. Das Liebes— leben jedoch ſpielt ſich im Waſſer ab. Die Eier werden vom Weibchen an Waſſer— Trotzdem aber dürfen wir Soweit es der Rahmen dieſer Winke und Ratſchläge für Aquarianer — Berichtigungen pflanzen einzeln abgeſetzt und vom Männ⸗ chen befruchtet. Die Larven tragen rote leuchtende Kiemenbüſchel, ſind ſehr gefräßig und lebhaft in ihren Bewegungen. Sie nähren ſich während dieſem Entwicklungs⸗ ſtadium ganz nach Art kleinerer Fiſche von niederen Waſſertieren (anfänglich Infuſorien, dann Cyclopen und Daphnien 2c.) und verſchonen ſelbſt ſchwächere Artge— noſſen nicht. Nach der Paarungszeit ver— laſſen die Alten das naſſe Element und führen in dunklen Schlupfwinkeln, Erd— und Baumhöhlen 2c. ein beſchauliches Da- ſein, das nur hie und da aufgegeben wird, wenn der Hunger dazu zwingt. Wer die Zucht betreiben will, bringt alſo die Eltern— tiere (Geſchlechter ſind leicht zu erkennen) in einem Aquarium mit niederem Waſſer— ſtande unter. Durch ein Stück Zierkork iſt für einen ee Landteil zu jorgen, damit die Tierchen ſich darauf zurückziehen können. Zur Bepflanzung eignen ſich Elodea, Myriophyllum und Ludwigia. Damit die Molche nicht entweichen können iſt der Behälter mit einer Glasſcheibe (beſchweren!) abzudecken. Die Pflege be— ſteht darin, den Behälter ſauber zu halten und die Tiere regelmäßig zu füttern. (Enchytraeen, kleine oder zerſchnittene Regenwürmer). In dieſer Weiſe laſſen ſich Tritonen jahrelang halten und ſchreiten auch oft regelmäßig zur Fortpſtanzung. Man hat wohl oft die Forderung gehört, die Tri— tonen im Terrarium zu halten, doch haben unſere erfahrenen Tritonenzüchter, Herr Dr. Wolterstorff, Schreitmüller, Gerlach, Dr. Krefft u. a. die Erfahrung gemacht, daß es zweckmäßiger iſt, ſie im Aquarium, wie oben geſchildert, unterzubringen, denn die Farben bleiben friſcher, die Beweglichkeit iſt größer und der Fortpflanzungstrieb ſtellt ſich ſicherer ein. So ſind es auch die Waſſermolche wert, im Aquarium gehalten zu werden. Vergleiche Wolters— torff, „Bl.“ 1911 Seite 174, 254, 287, 389, Gerlach, „Bl.“ 1912 S. 223; Wolterstorff, „Bl. 1913 S 378 Aug. Gruber. 02 BER a Berichtigungen: Die in meinem Artikel „Neuere lebendgebärende Zahnkarpfen“ angeführte 3. Form von Haiti iſt nicht Limia nigrofasciata, ſondern, wie ich jetzt feſtgeſtellt habe, Limia versicolor. M. C. Finck. Plecostomus Commersoni Val. betreffend. In dem Artikel von M. Meiſelbach (Bl.“ 1913, Nr. 50, Seite 811) iſt Abbildung 4 als „Plecostomus Commersoni Val.“ bezeich- net, — bier liegt eine Kliſcheeverwechslung vor, denn das Tier ift nicht Plecostomus Commer- soni Val., ſondern Loricaria parva Cuv. Wilh. Schreitmüller. Carl Aug. Reitmayer: Gerade jetzt, wo allgemach die Herrſchaft des Winters zu Ende geht, wo unter dem Einfluß der warmen Sonnenſtrahlen bald in allen vom Eiſe befreiten Waſſerläufen das vom Schlummer erwachte Leben ſich langſam zu regen beginnt, wo auch uns der erſte Lenzhauch ins Freie lockt und bei jedem der friſche Sammeleiſer ſich regt, mag es gewiß nicht unangebracht ſein, einige warnende, oder beſſer gejagt, aufklärende Worte an alle jene zu richten, die unſerer Liebhaberei huldigen und ſei es auch nur in Form einer Bitte! Alle unſere Geſellſchaften und Vereine haben zwar und nicht an letzter Stelle den Punkt „Heimat- pflege und Naturſchutz“ in ihr Programm aufgenommen; und da dürfen wir es uns nicht verhehlen, daß gerade unter unſerer Gilde jo mancher ſich befindet — leider ſind dieſe Fälle nnicht vereinzelt, — der nicht bloß nicht in dieſem Sinne handelt, ſondern geradezu das Gegenteil tut. Wir haben oft genug mit eigenen Augen geſehen, wie jo einer auszog, eine kleine Sammel- tour zu unternehmen, die zum Schluſſe aber zu einem wahren Raubzug ſich geſtaltete. Was nützt alles eindringliche Mahnen, was fruchten die lebhafteſten Vorſtellungen, wenn derjenige, der nach langem Suchen endlich das Erſehnte gefunden und dann — ſagen wir in ſeinem Freudenrauſch — jeiner Sammelluſt nicht recht— zeitig Einhalt gebieten kann und ſchließlich zu- ſammenrafft, was er findet? Ich ſelbſt muß bekennen, daß ich allerdings nur unmittelbar durch Bekanntmachung bemer— kenswerter Fundſtellen Veranlaſſung gab, daß an jenen Orten der urſprüngliche Reichtum an Tieren und Pflanzen beträchtlich zurückgegangen oder ganz verſchwunden iſt. Hiezu nur einige Beiſpiele: Ich hatte vor vielen Jahren in einem Vereine Erwähnung getan, daß ich einen Platz wüßte, wo unſer heimiſches Pfeilblatt (Sagittaria sagittifolia) in einzig ſchöner Weiſe wuchere. Auf vieles Drängen hin hatte ich die Fundſtelle genau beſchrieben und war nicht wenig überraſcht, ſchon in der nächſten Vereinsſitzung zu erfahren, daß ein Herr den Platz aufgeſucht und daſelbſt nicht weniger als 200 Knollen erbeutet hatte. Er— böeutet hatte, das iſt wohl das richtige Wort! Was war die Folge von ſolch blindwütigem Handeln? Daß heute an dieſer Stelle auch nicht die Spur eines Pfeilblattes mehr zu ſehen iſt. Allen Wienern Aquatikern wird noch jener Waſſerlauf in lebhafter Erinnerung jein, der alljährlich in den Sommermonaten in ziemlicher Ausdehnung von den runden Blättern unſeres N Froſchbiſſes n morsus ranae) wie mit einem grünen Teppich bedeckt war: jetzt, wo die Liebhaberei ſich ſchon ſo ausgebreitet, was it heute von jenem damals jo majjenhaft vor⸗ handen geweſenen Froſchbiß zu finden? In Vorahnung, daß es über kurz oder lang jeden⸗ falls nicht anders kommen würde, hatten wir vor ungefähr 10 Jahren Winterknoſpen geſammelt und anderswohin verpflanzt. Aber auch dort — man muß nur ſtaunen — an einer ſchwer zugänglichen Stelle ereilte die prächtig wachſende Pflanze dasſelbe Los. Wir wiſſen, daß auch andere unſerer Sumpf- und Waſſerpflanzen und See ler n n Zur Naturſchutzbeſtrebung. Zur Naturſchutzbeſtrebung. Von Carl Aug. Reitmayer, Wien. 1 a O1 zwar die ſchönſten auf dieſe Weiſe ſchon ſo ſelten geworden ſind. Ich erinnere nur an die gelbe Schwertlilie (Iris pseud-acorus) und die Waſſer⸗ viole (Butomus umbellatus). Welchem Wiener Naturfreund kommt bei dieſen Betrachtungen nicht in wehmütige Erinnerung, daß im oberen Prater vor kaum 3 Luſtren noch all unſere herzigen Frühlingsboten: Schneeglöck— chen, Meerzwiebel, Wilchſtern ꝛc. allenthalben ſich zeigten und daß man jetzt ziemlich weit gehen muß, um dieſe Pflanzen auch nur vereinzelt an— zutreffen. And das iſt leider bei allem ſo! Wieder ein Beiſpiel nur. Ich kannte einen Holzſchlag, wo jedes Jahr zur Flugzeit einer unſerer ſchönſten und ſeltenſten Prachtkäfer (Anthaxia aurulenta) in Menge zum Vorſchein kam. Geſprächsweiſe hatte ich einem Sammler davon Erwähnung ge— tan und unbedachtſamerweiſe die Waldblöße ver— raten, — nun, ich habe dortſelbſt ſeit jener Zeit bis heute nie mehr auch nur ein Stück gefunden. Wie gründlich mußte jener „Liebhaber“ geſammelt haben! Dies nur zur Beleuchtung, wie weit es mit dem ſinn⸗ und rückſichtsloſen Ausbeuten deſſen kommen muß, was eigentlich für die AL- gemeinheit beſtimmt iſt. Was ſollen wir von den Händlern ſagen, wenn ſo mancher Liebhaber auch nicht beſſer verfährt? Am dieſem ganz verkehrten Tun vorzubeugen, um Abhilfe zu ſchaffen, ſollte es Pflicht und Beruf nicht bloß aller Vereinsleitungen, ſondern jedes Vereinsmitgliedes, ja ſelbſt jedes Einzel— Liebhabers ſein, nach beſten Kräften aufklärend zu wirken. Man braucht nur auf die traurigen Folgen hinweiſen. Es braucht nur geſagt werden, daß wir nicht in häßlich egoiſtiſcher Weiſe immer an uns ſelbſt denken ſollen, ſondern daß nach uns auch Kinder und Enkel kommen. Ein- dringlich aber müſſen wir unſere Stimme erheben, die nicht ungehört verhallen darf. Iſt es nicht wie ein Fluch jeglicher Kul- tur, daß hauptſächlich in der Umgebung der Großſtädte die Natur gewaltſam verdrängt und all ihre Kinder in grauſamſter und erbarmungs— würdigſter Weiſe vernichtet werden! Iſt es nicht traurig genug, daß gerade in den Städten die wiſſensdurſtige Jugend nie in die Lage kommt, das leibhaftig zu ſehen, woran wir in unſerer Kindheit uns täglich erfreuen konnten? Alſo gerade jetzt iſt die richtige Zeit, gerade jetzt ſollte in jeder Geſellſchaft, in jedem Verein die günſtige Gelegen- heit wahrgenommen werden, im Sinne der Naturſchutzbeſtrebungen wenig⸗ ſtens etwas zu unternehmen. Nirgends liegt die Sache leichter als bei der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei. Aquarien⸗ und Terrarienkunde jagen wir ſo gerne, liegt darin allein nicht ſchon gewißermaßen die Verpflichtung hiezu? Bei der Beſprechung jedes ein- zelnen Gegenſtandes, ſei es Tier oder Pflanze der Heimat, bietet ſich Anlaß genug, die Bitte um Schonung einzu⸗ flechten. Wird dieſe Bitte nachdrück⸗ lichſt wiederholt, dann muß die Er⸗ kenntnis, daß die Natur ein Recht 266 darauf hat, geſchont zu werden, ja, daß es Pflicht der Menſchheit iſt, ſie zu ſchonen, bald in allen Köpfen reifen! Nachſchrift. Auf einen Gbelſtand, der zur Entvölkerung unſerer heimiſchen Gewäſſer, zumal der kleineren, leider uns zu viel beiträgt, möchte ich hier noch ganz beſonders aufmerkſam machen. Es iſt dies die Gewohnheit ungeübter Fiſcher, an ſumpfigen oder ſtark verwachſenen Stellen alle ſie in ihrem Geſchäft behindernden Pflanzen, ſei es nun Schilf oder Moos, kurzerhand aus dem Weg zu ſchaffen, das „Ausräumen“, wie fie jagen. Da wird mit Hacken oder Rechen alles Graswerk ans Afer gezogen und daſelbſt einfach hinge⸗ worfen. Wie viele lebende Tiere, die darin Wohnſtätte, Anterſchlupf und Wiege hatten, werden auf dieſe Art nicht dem ſicheren Tode überliefert! Wie wenigen gelingt es, ſich aus dem feſt zuſammengeballten Gewirr von Wurzeln und Algen herauszuarbeiten und den Weg ins heimatliche Element zurückzufinden! Unbeachtet Fragen und Antworten die tauſend Eier, Larven, die Jungbrut und alles andere! And von Pflanzenſamen gar nicht zu reden! Aber nicht blos der Fiſcher, ſondern manch einer, der ſich nur eine Kleinigkeit für ſein Aquarium haben will, geht auf dieſelbe unbe- dachtſame Weiſe zu Werk. An den Rand von Teichen und Ausſtänden herausgezogene und hier zurückgelaſſene, im Sonnenbrand alsbald vertrocknende Haufen von mit Schlamm vermiſch⸗ ten Pflanzenreſten laſſen nur zu deutlich erkennen, daß an ſolchen Orten „geangelt“ oder „getümpelt“ wurde. Ich frage nun, iſt es nicht eine und dieſelbe Arbeit, alles uicht zuſagende oder nicht verwendbare, ſei es nun Tier oder Pflanze, ans Land zu ſchmeißen, oder dem Waſſer, dem man es entnommen, wieder zurückzugeben? Abge⸗ ſehen davon, daß der Anblick derart geſchmückter Gewäſſer gewiß kein äſtethiſcher iſt, ſoll nur auf das Unvernünftige einer ſolchen Handlungsweiſe hingewieſen ſein. Reitmaher. n 00 | =) Fragen und Antworten. Frage: Ich will mir eine Springbrunnenan- lage bauen, bei welcher das Waſſer in beſtändigem Kreislauf ſich befindet. Eine ähnliche Anlage, die ſich aus Zinkblech und Bleirohr zuſammenſetzte, mußte ich verwerfen, da die Fiſche eingingen. Zinkblech wurde mir bei einer Frage in den „Blättern“ empfohlen, als unſchädlich, und Blei⸗ rohr wird in den Aquarien-Geſchäften als Spring⸗ brunnen⸗Leitung angeprieſen. Alſo ich baute und — fiel herein. Durch Schaden klug geworden, will ich jetzt, wo nur eben möglich, Glas ver⸗ wenden. In erſter Reihe die Waſſerbehälter. Da eine Leitung aus Glasrohr ſehr gebrechlich und mit vielen Umſtänden verbunden iſt, jo ſind meine Fragen folgende: 1. Kann ich Bleirohr doch verwenden oder gibt es ähnliches Material, oder iſt Kupfer- oder Meſſingrohr beſſer? 2. Sind kleine Stückchen Gummiſchlauch, mit welchen die Leitung verbunden iſt, den Fiſchen ſchädlich? 3. Welche Lampe eignet ſich, um Glasröhren zu biegen? Am 9. März fing ich aus einem großen Tümpel eine Kaulquappe von 7 cm Länge und dem— entſprechend auch mit einem großen Kopf. Bei dem Tier iſt von Fußbildung nichts zu ſehen. Der Schwanz iſt aber um ſo beſſer ausgebildet. 4. Kommt es bei Froſchlurchen öfters vor, daß ſie als ſolche überwintern und wird ſich dieſes Tier überhaupt noch verwandeln? FJ. M., Eupen. Antwort: Viele Liebhaber werden bei ihrer Springbrunnenanlage Bleirohre verwenden, ohne Schaden zu haben. Es ſpielen eben dabei ver- ſchiedene Amſtände: Beſchaffenheit, d. h. chemiſche Zuſammenſetzung des Waſſers, Güte des Bleies 2c. mit. Auch hat man die Erfahrung gemacht, daß gebrauchte Bleirohre, die längere Zeit unbenützt an der Luft gelegen haben, gefährlich werden können, wenn ſie wieder verwendet werden, da ſich mittlerweile Bleiofpyd gebildet hatte. Kurz, verwenden Sie zur Leitung Gummiſchlauch, der iſt nicht teurer und läßt ſich leicht montieren. Zur Rohranlage im Aquarium eignet ſich am beſten verzinntes Meſſingrohr. 2. Kleine Stückchen Gummiſchlauch können den Fiſchen nicht ſchaden; teilt man doch auch größere Behälter mit Gummiſtreifen ab. 3. Spiritus oder Gasflamme. Vorſicht! lang⸗ ſam erwärmen und langſam abkühlen laſſen. 4. Kommt bei Fröſchen, namentlich Alytes und Pelobates, häufig vor. Die Umwandlung erfolgt erſt im 2. Jahr. Man nennt dieſe Erſcheinung Neotenie- Beibehaltung des Jugendzuſtandes !“! ! Bitte nach der Umwandlung um Mitteilung, welche Art vorliegt eventuell Einſendung des Tieres. Dr. Wolt. Seewaſſeraquarien betreffend. Fragen: 1. Wie ſetze ich am beſten in das Aquarium Nudibranchtiata ein und womit ſind ſie zu füttern? 2. Was freſſen Octopus? 3. Welche Pflanzen eignen ſich für Seewaſſer⸗ aquarien beſonders und wie ſind ſie einzupflanzen reſp. wie iſt das Aquarium einzurichten, ehe es beſetzt wird, in Bezug auf den Bodengrund? 4. Woran kann man ſehen, ob Bakterien im Aquarium ſind und wie iſt dies zu verhindern reſp. wie ſind dieſe zu entfernen? Sind Ihre Gefäße mit Glasplatten bedeckt, oder wie ver— hindern Sie das Auskriechen von Schnecken und anderen Tieren aus denſelben? 5. Durchlüftung des Waſſers betreffend haben wir einen Elektromotor, der das Seewaſſer in einen Tank pumpt, aber die Verhältniſſe ſind hier andere als in Deutſchland. Hier heißt es immer: „Sie gebrauchen zu viel Waſſer“. Ich habe daher in die Gummiſchläuche, welche ich an den einzelnen Hähn befeſtigte, ungefähr 5 cm unter dem Hahn ein Loch geſchnitten und in dieſes eine feine Glasröhre geſteckt, aber die Sache funktioniert ziemlich unregelmäßig, wohl infolge des wechſelnden Drucks, wenn der Tank ll oder ziemlich leer ift. 6. bitte ich um die Skizze und Beſchreibung eines Schlammhebers ſowie automatiſcher Aber⸗ laufsheber. 7. Haben Sie nicht noch einige Separatabzüge über Aquarienkunde von Ihren Arbeiten, Dei: Sie mir überlaffen würden? — Nun will ich Ihnen auch über meine Fütterungsverſuche mit⸗ 1 P — y > En a a a 3 Panulirus, Erfolg mit Mytilus californicus gefüttert. organe unſchädlich zu machen. habe ich mit Epial- tus hat ſich ſogar einen Octopus, der in der Asternia, Epialtus Nacht ſein Gefäß verlaſſen hatte und auf dem Trockenen ſein Leben laſſen mußte, mit Behagen zu Gemüte gezogen. Hydroiden habe ich nicht eztra gefüttert; trotzdem ſind dieſelben gewachſen. Ich habe allerdings für ſtändigen Zufluß friſchen Seewaſſers geſorgt. Durch Ihren Brief habe ich beſtätigt gefunden, daß meine Idee, den betr. Tieren die natürlichen Lebensbedingungen mög- lichſt genau nach der Natur zu kopieren, richtig war. Aber Sie müſſen wiſſen, daß ich mich lange Zeit nicht mehr mit dieſen Sachen beſchäf— tigt habe und da tat mir Ihre freundliche An— leitung ſehr not. Iſt der „Strandwanderer“ ein gutes Buch, um zum Sammeln am Strande Anleitung zu geben? Neulich wurde hier ein Hammerkopffiſch gefangen, zirka 2½ m lang; ich abe ein Bild genommen und werde es Ihnen nächſtens zugehen laſſen, wenn es fertig iſt, ebenſo Berichte über Chaetognathen und die Station. Iſt für die erſte Einrichtung nicht das Buch von Dr. Karl Ruß, „Das Seewaſſeraquarium im Zimmer“, ferner „Katechismus für Aquarienlieb- haber“ von W. Geyer zu gebrauchen? C. K., San Diego, Kalifornien. Antwort: 1. Nudibranchiata (Noto— branchiata, Nackt⸗ bez. Rückenkiemer), in un⸗ ſeren deutſchen Meeren durch die Gattungen Archidoris und Aeolidia mit insgeſamt 3 Arten vertreten, können Sie in jedes kleine Aquarium einſetzen, nur nicht mit wertvollen Ak⸗ tinien zuſammen. Denn dieſe dienen den Schnecken zur Nahrung, wobei die Schnecke ihre Beute zunächſt mit einem Schleimſekret überzieht, um die Veſſel⸗ Das Neſſelgift wird von der Schnecke in den veräſtelten Kiemen, die entweder kreisförmig um den rückenſtändigen After (Doris, Archidoris) oder in zwei ſeitlichen Bahnen längs des Rückens (Aeolidia) angeordnet find, ausgeſchieden und aufgeſpeichert. Die auf- fällige Färbung (Warnfarbe) der Kiemen oder der ganzen Rückenfläche des Tieres dürfte das Gedächtnis ſeiner Feinde, die ſchon einmal ge- koſtet haben, wirkſam unterſtützen und vor weiteren Verſuchen, die Schnecken als Nahrung zu ver— wenden, zurückhalten. Die europäiſchen Arten ſind leicht zu halten, wenn das Waſſer dauernd klar und ſauerſtoffreich iſt und genügend viele kleine Aktinien zu ihrer Ernährung im Becken ſtändig vorhanden ſind. 2. Octopus freſſen mit Vorliebe Meereskrebſe aller Art. Einſiedlerkrebſe ſcheinen fie zu be- vorzugen. Auf dieſe Tatſache dürfte es zurück⸗ zuführen ſein, daß die Paguriden ſich mit Akti⸗ nien, z. B. Sagartia, Adamsia, ein Tiefſeeeinſiedler mit Epizoanthus, vergeſellſchaftet haben. Dieſes auffällige Symbioſe⸗Verhältnis begegnet uns nämlich nur in den Meeren, in denen Octopus- Arten vorkommen. In der Nordſee, wo Octopus fehlt, finden wir die Wellhorngehäuſe des ge— meinen Einſiedlerkrebſes Eupagurus bernhardus, nur mit der weſentlich harmloſeren HHdrpide Hydractinia echinata überzogen. 3. Pflanzen, wie im Süßwaſſeraquarium, laſſen ſich im Seeaquarium überhaupt nicht halten. Sie können auf wirklichen Erfolg in der Haltung von Meeresalgen nur rechnen, wenn Sie die verſchiedenen Arten unbeſchädigt mit den Fragen und Antworten — Vereins⸗Nachrichten 267 Felsſtücken, auf denen ihr Thallus feſthaftet, ins Aquarium geben und gut durchlüftetes Seewaſſer in langſamem Zufluß durchſtrömen laſſen. Ge⸗ ſchloſſene Zirkulation genügt nicht; es muß ſtändig friſches Waſſer ins Aquarium kommen, das dort von den Algen jeiner Nährſalze beraubt wird und darnach für weitere Verwendung zur Gr- nährung der Algen untauglich geworden iſt. Die einzige Pflanze, die Sie in ſchlickigen Sand⸗ grund „einpflanzen“ können, iſt das Seegras, das mit ſeinen wenigen Gattungen und Arten allein die Phanerogamenflora im Meere re— präſentiert. Algenaquarien ſollen nicht durch⸗ lüftet werden! 4. Bakterien finden ſich überall in der Natur, auch im freien Meer und nicht nur in See— waſſeraquarien. Im naturgemäß eingerichteten, nicht übervölkerten Behälter werden ſie niemals ſo überhand nehmen, daß den höher organiſierten Bewohnern irgend eine Gefahr von ihnen drohen könnte. Ihre Anweſenheit können Sie nur durch mikroſkopiſche Unterſuchung feſtſtellen, indem Sie einen Tropfen Aquarienwaſſer auf einem Objekt⸗ träger durch die Bunſen- oder Spiritusflamme ziehen, bis das Waſſer verdampft iſt, dann flüchtig mit Methylenblau⸗Eſſigſäure färben, nach nach Abſpülung wieder trocknen und in Kanada⸗ balſam unter Dedglas einſchließen, — Alle Seewaſſer aquarien müſſen bedeckt ge halten werden, um das Sineinfallen von Staub zu verhüten und eine allmähliche Anderung der Konzentration durch Verdunſtung zu hindern. Der letztere Grund kommt natürlich für Aquarien mit ſtändiger Waſſererneuerung wenig oder gar nicht in Frage. Die Deckſcheiben werden direkt ohne Zwiſchenlagen auf den Aquarienrand aufgelegt. 5. Sie würden einen ungleich größeren Effekt in der Durchlüftung, auch bei wechſelndem Druck, erreichen, wenn Sie die Ausſtrömer nach der Ihnen im letzten Briefe überſandten Skizze ber- ſtellen ließen. 7. Separatabdrucke von meeresbiologiſchen Arbeiten ſind infolge außerordentlicher Nachfrage aus dem Leſerkreiſe der „Blätter“ leider ver- griffen bis auf die, welche ich Ihnen bereits ge— ſandt habe. Anleitung zum Sammeln und Konſervieren enthält der „Strandwanderer“ von Kuckuck nicht. Ruß und Geyer ſind veraltet. Am eheſten finden Sie über Einrichtung von Seewaſſeraquarien, wie ich Ihnen ſchon das letzte Mal mitteilte, Literatur in den letzten Jahrgängen der „Blätter.“ Köhler. 11111 : Vereins⸗MNachrichten : 1111111411414 Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Berlin. „Triton“ e. B. 18. ordentliche Sitzung. Freitag den 13. März. Der Verſammlung werden verſchiedene Ein— ladungen bekannt gegeben. Der „Verein der Aquarien⸗ und Terrarienfreunde zu Berlin“ ver- anſtaltet eine Fiſchſchau, die am Charfreitag be⸗ ginnen und bis zum Oſterſonntag dauern ſoll. Der Bezirksverband Groß-Berlin des V. d. A. (Verband deutſcher Aquarienvereine) veranſtaltet 268 einen Lichtbildervortrag und ſtellt uns Gin- ladungskarten zur Verfügung; dieſe gelangen zur Verteilung. Indem wir den Veranſtaltern für freundliche Benachrichtigung danken, werden wir uns bemühen, wenn irgend möglich, von den Einladungen Gebrauch zu machen. — Herr Pro— feſſor Decroupet macht uns auf einen Fehler aufmerfjam, der ſich in dem Bericht über die automatiſche Filtration des Aqua⸗ rienwaſſers („ Bl.“ No. 10, S. 167) eingeſchlichen hat. Der Verfaſſer hat 70 Liter Waſſer nicht in 2, ſondern in 24 Stunden völlig geklärt. — Es ſei hier gleich hinzugefügt, daß die Zeitdauer der Filtration bis zur vollendeten Klärung von verſchiedenen Amftänden abhängt. Erſtens muß man in der Füllung des Filters eine glückliche Hand haben. Wir nahmen einen hübſch glaſierten Blumentopf, in deſſen Abſchlußöffnung wir ein Glasröhrchen mit Zement feſtkitteten. Darüber ſtülpten wir einige Stücken Holzkohle und be— deckten den Boden mit einer dicken Schicht ge- waſchenen, groben Kieſes. Hierauf fügten wir eine dicke Schicht grob geſtoßener und vom feinen Pulver durch Abſieben befreiter Holzkohle, welche wiederum von einer Schicht groben Sandes oben bedeckt wird. Am ein Aufrühren der Filtermaſſe zu verhindern, wurde die Sandſchicht mit einem rund geſchnittenen Drahtnetz aus verzinktem Meſſingdraht bedeckt. Nach längerem Aus- waſchen muß das aufgegoſſene, trübe Aquarien⸗ waſſer in fortlaufendem Strahle klar und nicht zu ſchnell ablaufen; und das hängt eben von der Füllung des Filters ab. Läuft das Waſſer zu ſchnell, dann kann es nicht klar werden, läuft es andererſeits zu langſam, dann vermag es die hinaufgepumpte Waſſermenge nicht rechtzeitig durchzulaſſen und läuft über. — Die Dauer der Waſſerzirkulation hängt aber ferner ab von der Weite der angewendeten Glasröhren, von der Intenſität der ausſtrömenden Druckluft und von der Höhe der Waſſerſäule bis zum Standort des Filters. — Wir können verſichern, daß jedem, der mit dem Biegen von Glasröhren Beſcheid weiß, die Herſtellung der Anlage mit Leichtigkeit ge- lingt und daß ſie wirklich tadellos funktioniert. Herr Profeſſor Decroupet weiſt ferner darauf hin, daß dieſe Einrichtung zur Reinigung des Waſſers von Ichthyophthirius und ſeiner Brut Verwendung finden könne, indem die letztere im ſtändigen Kreislauf dem Filter zugeführt und dort zurück gehalten werde. Es müßte dann das Ablauf⸗ röhrchen im Filter mit einem Wattepfropfen ver- ſchloſſen ſein, über dem ſich eine mehrere Zenti- meter hohe Schicht feineren Sandes befindet. — Es gelangt der Artikel des Herrn Mazatis über Mollienisia velifera (Bl. No. 10) zur Kenntnisnahme und Beſprechung. Intereſſant iſt ein Vergleich der Abbildungen in dieſem Artikel und in dem der „W.“ Mo. 1, Seite 1. Beide ſind Zeichnungen nach der Natur und ſicherlich eine ſo gut und ſo naturgetreu gemeint, wie die andere und doch in den Umriſſen und in der Wiedergabe der Körperzeichnung beide grundverſchieden. Herr Ringel, der die Tiere geſehen hat, glaubt den Zeichner aus dem Grunde in Schutz nehmen zu müſſen, als die Tiere ſo lebhaft ſind, daß ſie kaum ſo lange ſtille halten, um dem Beobachter Zeit zum Betrachten und Nachzeichnen zu gewähren. Die dritte und ſicher zuverläſſigſte Darjtellung gibt uns dann die prächtige Naturaufnahme von Paul Anger. Vereins⸗Nachrichten Herr Herold hält dann einen Vortrag über Daphnia und Cyklops. Wenngleich der Gegenſtand ein ſcheinbar allbekannter und jedem Aquarianer geläufiger ſei, ſo führt der Vor⸗ tragende aus, ſo ſei doch keineswegs ein jeder mit dem inneren Bau und den Lebensgewohn— heiten dieſer intereſſanten Tiere vertraut. beſonders ſollen die zahlreichen Mikroſkope, die durch die Opferwilligkeit verſchiedener Mitglieder zur Stelle geſchafft worden ſind, einem Jeden Gelegenheit geben, die Lebensfunktionen, das pulſierende Herz, das ſtändig hin und her zitternde Auge, die ängſtlich taſtenden Antennen am le⸗ benden Organismus zu beobachten. Die in un⸗ ſerem Beſitz befindliche Farbentafel gibt in ſtarker Vergrößerung und in vorzüglicher Aus⸗ führung alle Details recht anſchaulich wieder. Der Vortragende ſpricht dann über die ge— ſchlechtliche und parthenogenetiſche Vermehrung dieſer Kruſter und erwähnt auch die bei den Cladozeren vorkommende, eigenartige Erſcheinung des „Saiſondimorphismus“, nämlich die eigen- artige Veränderung, die je nach der Jahreszeit beſonders in der Form des Kopfes zu Tage tritt, ſo daß man oft ganz andere Tiere vor Augen zu haben glaube. Herr Behrens kann einige ſolche Tiere mit mächtiger, helmartiger Verlängerung des Kopfes unter dem Mikroſkop vorzeigen. Den Schluß des Abends bildet dann noch die Beſprechung eines Ausfluges nach Finkenkrug am Sonntag den 22. März. Der Vorſtand. Eſſen. „Azolla“ E. V. Verſammlung am 14. März. Die lange Zeit iſt nun herum, in der monatlich nur eine Sitzung ſtattfand. Im Dezember war nur die Generalverſammlung, im Januar nur ein Vortrag über Helgoland und im Februar nur die Sitzung vom 21., über die alle in den „Blättern“ berichtet war. Nun aber geht es im alten Geleiſe weiter. Vierundvierzig Herren waren bei der Sitzung am 14. März anweſend. Allerdings waren die größere Hälfte Gäſte von unſerer Tochter, der „Biologiſchen Vereinigung“, die die Mutter ſchon weit an Zahl übertrifft. Auf der Tagesordnung ſtand Beteiligung an der Ausſtellung „Anjere Jugend“ durch Anlage eines Heimatstierparkes. Eine Ausſtellung der Azolla im Sinne der Schule iſt geplant. Lokalbeſichtigungen, Platzverteilung und vorbereitende waren vorangegangen. Einſtimmig wurde die Teilnahme beſchloſſen. Es lagen ſchon Pläne, Abbildungen und Koſtenanſchläge vor. Die Be— geiſterung war groß, wenn auch einige ältere Herren immer wieder ſkeptiſch veranlagt waren. Als die Säfte weg waren, blieben die Azollaner noch faſt 2 Stunden unter ſich gemütlich zuſammen. Zuerſt kamen Vereinsangelegenheiten zur Sprache: Tümpelfrage, Berichterſtattung an die Blätter, Anfrage betreffs Fiſchhaltung und dergleichen mehr. Dann folgte ein Referat über „Das Schlafen der Fiſche.“ Eine Reihe von Beobach— tungen wurden mitgeteilt und auch von den Ver— ſammelten beſtätigt. Vor längerer Zeit berichteten wir über die ſonderliche Waſſerflucht des Ri- vulus Poeyi. Als Urſache derſelben wurden ver— ſchiedentliche Meinungen mitgeteilt. Wir ſtimmen heute der Anſicht Schreitmüllers zu, der dieſe Waſſerflucht einer verhältnismäßig hohen Waſſer⸗ temperatur zuſchreibt. Wir bemerken weiter, daß 4 * 4 4 1 9 Ins⸗ Sitzungen a Vereins-Nachrichten dieſes zeitweilige Verlaſſen des Waſſers für Rivulus Poeyi eine Schlaf- und Ruhezeit bedeutet. Jede äußere Lebenstätigkeit ſetzt aus. Man vergleiche eine ähnliche Beobachtung des ital. Forſchers Carazzi über Meeräſchen („Bl.“ 1913 Se. 816). Auch hier bewirkt die erhöhte Waſſer— temperatur einen Schlafzuſtand. Frankfurt a. M. „Iris“, Verein für Aquarien⸗ und Terrarienkunde. Sitzung vom 26. März. Der 1. Vorſitzende Herr Großmann verlas einen Artikel von Bruno Scholz aus „W.“ Nr. 12 vom 244. März „Über Ichthyophthirius-Heilung“ und fand hieran anſchließend eine äußerſt lebhafte Ausſprache ſtatt, in deren Verlauf die verſchie⸗ denſten Meinungen, teils gegen. teils für die verſchiedenen Fiſchbäder, kund gegeben wurden. 4 Es erhält unſer Gründungsmitglied Herr Krump- holz das Wort, welcher ſich in längeren, auf langjährige Praxis begründeten Ausführungen über ſeine Erfahrungen mit Kaliumpermanganat erging und kurz etwa folgendes ausführte: Er verwirft vollſtändig das Kaliumbad in ſeiner üblichen Ausführung, da er hierbei ſtets Verluſte zu verzeichnen hatte, was ja auch in der Natur der Sache begründet liegt, jedoch hat er ſtets Erfolge erzielt, wenn er das Kaliumpermanganat in Waſſer aufgelöſt direkt in den Behälter, in welchem die kranken Fiſche waren, gab. Zum Beiſpiel hatte er des öfteren Behälter, um welche er ſich längere Zeit wegen Zeitmangel nicht um- tun konnte, trotz der ſtarken Beſetzung, und eine Reinigung unbedingt hätte erfolgen müſſen. Die Folge davon war ein Schlechtwerden des Aqua⸗ rienwaſſers und ein Verſeuchen des Behälters, daß alle Fiſche mit zuſammengeklebten Floſſen und mit weißen Puſteln bedeckt, an der Ober— fläche des Waſſers hingen. Hier tat nun ſchnelle Hilfe not, jedoch war keine Zeit vorhanden, das ſchlechte Waſſer abzuziehen und gab er daher eine gute Löſung von dem Kalium direkt in das Aquarium hinein und war am nächſten Tage ſchon das Waſſer wieder vollſtändig klar und die Fiſche bei beſtem Wohlſein. Mit dieſen Aus⸗ führungen ſollte aber nun nicht geſagt ſein, daß die Aquarianer nun nicht mehr ihre Tiere ſo eifrig pflegen ſollten, aber in einem Notfall iſt dieſes Mittel ſtets von guter Wirkung. Hierauf wurde zur Verloſung geſchritten und war dieſer Abend wieder einmal recht anregend verlaufen und bitten wir unſere Mitglieder um recht zahl⸗ reichen Beſuch der Sitzungen. Gärtner. Halle a. S. „Vivarium“ E. V. 4. Vereinsverſammlung vom 11. März 1914. Die Prämiierungsbeſtimmungen des Verbandes wurden eingehend beſprochen und man kam ein⸗ ſtimmig zu dem Schluß, daß auf Aquarien⸗ Ausſtellungen überhaupt keine Prämiierung ſtattfinden ſollte. Wenn nicht zufällig ganz be⸗ ſonders günftige Amſtände vorliegen, verurſacht eine in großem Maßſtabe angelegte und durch⸗ geführte Ausſtellung dem ausſtellenden Verein nur Koſten, weshalb ſollen dieſe noch vermehrt werden durch eine Prämiierung, die nichts ein- bringt? Zudem führt eine Prämiierung, mag ſie auch noch ſo objektiv vorgenommen ſein, meiſt zu Qlnjtimmigfeiten. Der oder jener fühlt ſich zurückgeſetzt und verliert die Liebe zur Sache, 269 wendet vielleicht ſogar der Liebhaberei ganz den Rücken. In manchem Falle wäre da der Schaden, den die Prämiierung anrichtet, größer als ein ebentueller Nutzen! Will man aber von einer Prämiierung nicht abſehen, ſo müßte man einzelne Gruppen und Klaſſen bilden. Vor allem müßten Liebhaber und Händler getrennt bewertet werden. Bei der Gruppe der Liebhaber müßten unbedingt folgende Klaſſen gebildet und nur unter ſich beurteilt werden: 1. Süßwaſſer⸗ aquarien, 2. Seewaſſeraquarien, 3. Terrarien. Die 1. Klaſſe würde man einteilen müſſen in a) Einheimiſche Fiſche, b) exotiſche Fiſche, o) niedere Tiere; die 2. Klaſſe in a) Fiſche, b) andere Tiere; die 3. Klaſſe aber in a) Reptilien (1. einheimiſche, 2. efotiſche) b) Amphibien und c) niedere Tiere. Die einzelnen Unterabteilungen ſind je nach der Beſchickung der Ausſtellung aufzuſtellen und demgemäß auch mit Preiſen zu dotieren. Für Geſamtleiſtung, Zuchterfolge, Kollektionsaus⸗ ſtellung, Geſellſchaftsaquarien und dergleichen müßten Extra⸗Preiſe geſchaffen werden, vielleicht auch für Behälter, die nur mit Pflanzen ausge- ſtattet ſind. Einer Bewertung nach Punkten wäre nur zuzuſtimmen. Ahnlich würde die Ein⸗ teilung der von Händlern ausgeſtellten Objekte vorzunehmen ſein, es würden da nur die Klaſſen für Utenſilien, Futtermittel, Literatur u. ſ. w. hinzukommen. Jedenfalls iſt es nicht ſo leicht, allgemein gültige Normen für die Prämiierung aufzuſtellen, es wäre ſehr zur wünſchen, daß die einzelnen Vereine ihrerſeits dem Verbande mit- teilten, wie ſie ſich eine Prämiierung denken. Dieſe Vorſchläge und Wünſche würden gewiß manche neue Anregung geben und ſich als Material für die definitive Aufſtellung der Prämiierungsbeſtimmungen gut verwerten laſſen. Darauf hielt Herr Nette einen Vortrag über „Merkwürdige Fiſchformen.“ Außer Pantodon Buchholzi und Marcusenius longianalis zeigte er einige Fiſche vor, die durch ihre eigenartige Fortbewegung bemerkenswert ſind: aus der Familie der Notopteriden Notopterus afer und Xenomystus nigri und aus der Familie der Gymnotiden Gymnotus electricus und Carapus fasciatus. Der Vortragende beſprach den inneren Bau dieſer Fiſche, beſonders das Skelett eingehend und behandelte dann die Lokomotion der Tiere, die nicht wie bei den meiſten anderen Fiſchen durch ſeitliches Hin- und Herbewegen des Schwanz— ſtieles und der Schwanzfloſſe, ſondern durch feine über die lang ausgedehnte Afterfloſſe, je nach der Bewegungsrichtung der Fiſche, von vorne nach rückwärts oder umgekehrt laufende Wellen vor ſich geht. Herr Dr. Bindewald ſprach an der Hand vorzüglicher Tafeln über das Hirn der Mormyriden, von denen ein Vertreter (Mar- cusenius longianalis) zur Stelle war. Das Mor⸗ myridenhirn hat eine eigenartige Sonderſtellung unter den Knochenfiſchhirnen infolge der ganz rieſigen Entwicklung des Kleinhirns. Als Funk⸗ tionen des Kleinhirns treten bei den Fiſchen die Lokomotion und die Erhaltung des Gleichgewichts in den Vordergrund, das hypertropiſche Klein— hirn der Mormyriden hat aber daneben noch andere Funktionen: es dient hauptſächlich der Aſſoziation verſchiedener Sinneseindrücke. Es werden wahrſcheinlich ſtete, ſehr ſchwache, aber äußerſt fein doſierte affektoriſche Impulſe veran⸗ laßt, die die genaue Koordination der Bewegungen und der Austeilung ſchwacher elektriſcher Schläge 270 bezwecken. Nachdem Herr Schortmann noch einige Pflanzen demonſtriert hatte, füllte eine reichhaltge Verloſung den letzten Teil der Sitzung aus. Nette. Hamburg. „Roßmäßler“. Verſammlung vom 18. März 1914. Anweſend 31 Perſonen. Nach Bekanntgabe der Eingänge erſtattet der Vorſitzende den Zeit— ſchriftenbericht. Zu unſerem Verſammlungsbericht vom 4. Februar, worin wir mitteilen, daß es ſich bei den zu Männchen umgebildetten Lebistus reticulata (Guppyi) und Heterandra formosa (Girardinus formosa) Weibchen vermutlich um eine Verkrüppelung der Afterfloſſe handelt, be- merkt Herr Dr. Wolterstorff, daß die Sinjen- dung von Belegſtücken wichtig wäre, um eine Klärung in der Angelegenheit herbeizuführen. In Heft 10 der „Bl.“ beſchreibt Herr Profeſſor Decroupet eine automatiſche Filtration des Aquarienwaſſers. Hierzu bemerkt Herr Kruſe, ſich einen ſolchen Apparat kon- ſtruiert und damit ein Seewaſſeraquarium mit 35 I Inhalt in 6 Stunden mit beſtem Erfolg filtriert zu haben. Der Hietzinger Aquarien- und Terrarien-Verein „Stichling“ berichtet von Gam— buſenweibchen, die den Trächtigkeitsfleck ſtatt in der Aftergegend an den Kiemen haben. Wir können uns dem nicht anſchließen, wären aber dankbar, über die Urſache des beſagten Kiemen- fleckes demnächſt zu hören. In dem Bericht der „Ludwigia“, Düſſeldorf, „W.“ Heft 11, gibt der Vorſitzende des Vereins ſeine Erfahrungen mit Algen und Polypen fund. Lebbiger wirft dabei die Frage auf, ob die Polypen vielleicht im Aquarium entſtehen können, da doch Algen und niedere Lebeweſen bekanntlich von ſelbſt ent— ſtehen. Hierzu bemerken wir, daß aus nichts nichts entſteht. Sowohl die Algen, als auch die Polypen werden eingeſchleppt. Erſtere gelangen einmal als Algenkeime mit dem zur Füllung des Aquariums dienenden Waſſer hinein und zum andern werden ſie mit den Pflanzen eingebracht. Der jeweilige Standort des Aquariums bedingt es, ob die Algen hochkommen oder nicht. Die Polypen werden meiſt mit Futtertieren einge- bracht, können aber auch gleichfalls mit Pflanzen! eingeſchleppt werden. — Bedauerlicherweiſe mußte der angeſagte Vortrag von Herrn Kruſe wegen vorgerückter Zeit ausfallen. Es findet ſodann die erſte Gratisverloſung für Mitglieder ſtatt. Die drei glücklichen Gewinner, welchen Bons im Werte von 5, 3 und 2 Mark verabfolgt werden, können dieſelben bei Mitgliedern, ob Händler oder Liebhaber, gegen Fiſche eintauſchen. Eine Verſteigerung von Stiftungen: „Fiſchkrankheiten“, geſtiftet von Herrn Pölz, Lebistus reticulata (Guppyi) Herrn Piper und Pflanzen von Herrn Kreißler beſchließen den Abend. Den Spendern nochmals beſten Dank. Schetler. Kattowitz. „Verein der Aquarien⸗ und Terra⸗ freunde, zugleich Verein für volkstümliche Na- turkunde.“ Ein Ausflug zu der Forellenzucht⸗ anſtalt in Belk. Sonntag den 1. März unternahmen mehrere Herren des Vereins einen Ausflug nach Belk bei Czerwionka, um die Forellenzuchtanſtalt des Auch im Ei! Dr. Bolt. Vereins⸗Nachrichten ½ m tief. Herrn Landesälteſten Okonomierats Lucas zu beſichtigen. Herr Lucas hatte im vorigen Jahre die Liebenswürdigkeit gehabt, uns zur Ausſtellung Forellen in jeder Größe zur Verfügung zu ſtellen und ging jetzt gern auf unſeren Wunſch ein, die Zuchtanſtalt in Augenſchein zu nehmen. Das Gebiet, in dem ſich Belk befindet, iſt geologiſch höchſt intereſſant. Etwas nördlich von Belk, es handelt ſich nur um einige hundert Schritt, iſt Karbon anſtehend, während Belk ſelbſt auf Miocän liegt, das ſich über Sohrau nach Süden bis zum Rande der Beskiden erſtreckt. Das Miocän iſt mehrere hundert Meter tief. Nach einem Profil von Herrn Profeſſor Dr. Michael, Geologiſche Gberſichtskarte des Oberſchleſiſchen Steinkohlenreviers, fällt bei Belk das Karbon⸗ plateau von Orzeſche-Lazisk ſteil herab. Nach dem Karbongut haben ſich tiefe Eroſionstäler gebildet, ſiehe Partſch-Oberſchleſien! Dieſe ſind dann von den miocänen Ablagerungen wieder ausgefüllt worden. Ein Teil des Miocän, zwiſchen Belk-Sohrau, Gardawitz-Gottartowitz. iſt ſteinſalzhaltig. Die Birawka, die an der Belf liegt, entſpringt auf den Höhen von Orzeſche und begleitet in ihrem Oberlauf, ebenſo wie die nach entgegengeſetzter Richtung fließende Goſtine den Rand des Karbons. Dieſes Tal der Goſtine⸗ Birawka enthält verſchiedene Seen. Der bedeu- tendſte iſt der von der Goſtine durchfloſſene Pa⸗ protzaner See. Das Tal der Birawka zeichnet ſich bei Belk durch ſtarke Quellen aus. Eine Anzahl von Quellen verſorgt den Gutshof und das Schloß mit Waſſer und Kraft; das Schloß hat eigene elektriſche Beleuchtung. Andere Quellen, etwa 2 km oberhalb des Schloſſes, dienen der Bewäſſerung der Forellenteiche. An dieſer Stelle wird das Tal der Birawka im Süden von einem mehrere Meter hohen Steilrande begrenzt. Aus dieſem kommen ſehr ſtarke Quellen heraus und fließen nach der Birawka ab. Früher war das Gelände ein Moraſt. Herr Lucas entwäſſerte es aber durch Gräben und legte Teiche an, und zwar lediglich dadurch, daß er Raſenſtücke heraus⸗ heben ließ. Die leeren Stellen füllten ſich mit Waſſer und bilden ſo die Teiche; ſie ſind gegen In zwei Reihen fallen ſie terraſſen⸗ förmig nach Norden ab. Das Waſſer erneuert ſich unausgeſetzt aus den Quellen und fließt immer aus den höher gelegenen Teichen in die tiefer gelegenen. Es kann bis auf Rinnen, die am unteren Rande der Teiche ſind, abgelaſſen werden. Der etwas ſtarke Kohlenſäuregehalt wird dem Waſſer durch reichliche Algenpolſter entzogen. Die Temperatur des Quellwaſſers iſt das ganze Jahr hindurch 7°. Im Winter frieren die Teiche nicht zu. Die Teiche, wie das dicht bei ihnen ſtehende Zuchthäuschen, ſind einem Fiſchmeiſter unterſtellt, der ſich der Arbeit mit großer Liebe und gutem Verſtändnis hingibt. Im Zuchthäuschen hielt Herr Lucas einen höchſt intereſſanten Vortrag über die künſtliche Be⸗ fruchtung der Forellen. Die befruchteten Eier ſind verſchickbar, aber erſt dann, wenn die Augen ſichtbar werden. In dieſem Stadium können ſie in die fernſten Gegenden verſandt werden. Das Ablaichen konnte uns leider nicht vorgeführt werden, da die einen Forellen ſchon gelaicht hatten, die anderen erſt ſpäter laichen ſollen. Dagegen hatte ein „Wurf“ noch den Dotterſack. Die anderen „Würfe“ mußten bereits ernährt werden. Die Ernährung geſchieht durch fein 1 gereinigt wird. Vereins⸗Nachrichten gemahlene Milz. Sie wird auf die Außenſeite von Glumentöpfen geſtrichen und dieſe werden in das Waſſer gehängt. Es ſieht niedlich aus, wenn die kleinen Fiſchchen ſich an den Töpfen drängen und nach der Nahrung ſchnappen. Die Brutkäſten werden mit fließendem Waſſer ver- ſorgt, das zudem noch durch Schwammabfälle N Man merkt es den Fiſchchen, trotzdem die Wohnungen ziemlich gedrängt voll ſind, an, daß fie ſich wohl fühlen. In den oberſten Teichen fanden wir 5—10 cm lange einſommrige Forellen vor. Sie waren alle ſehr lebhaft und drängten ſich beim Waſſerzufluß zuſammen, wohl ein Beweis dafür, daß die Forellen nicht jo ſehr den Sauerſtoff, als vielmehr das Fließen des Waſſers benötigen. In den nächſten Teichen ſind zwei⸗ und dreiſommrige Speiſeforellen. Sie ſind etwa 20 em lang und werden für den Sommer in andere Teiche auf den Feldern aus⸗ geſetzt. Endlich beherbergen einzelne Teiche große alte Zuchtforellen. Sie werden bis 50 cm lang. Die Forellen in Belk gehören drei Arten an; wir ſahen Bachforellen, Regenbogenforellen und Amerikaniſche Saiblinge. Das Menu, welches ihnen vorgeſetzt wird, iſt reichhaltig und vor allem ſehr bekömmlich. Allerdings werden die Kummerformen von vornherein ausgemerzt. Die Speiſeforellen werden weithin lebend ver— ſandt und kommen dank der Schnelligkeit der Beförderung durch die Bahn wohlbehalten am Beſtimmungsorte an. Während vor 20 Jahren Herr Lucas aus bloßer Liebhaberei die Forellen— zucht betrieben hat, iſt ſie jetzt zu einer nicht un⸗ erheblichen Einnahmequelle geworden. Neben Forellen werden auch Karpfen, wenn auch nicht im gleichen Umfange, gehalten. Es wäre nur zu wünſchen, wenn die vorbildliche Arbeit des Herrn Lucas in Oberſchleſien Nacheiferung fände. Staunenswert iſt, mit wie einfachen Mitteln die Belker Fiſchzüchterei Großes leiſtet. Auf der Rückfahrt zum Gutshofe kamen wir an einer alten Holzkirche vorbei, wie ſie noch zahlreich in Oberſchleſien vorkommen. Sie liegt gegenüber dem Erbbegräbnis der Gutsfamilie auf einer Anhöhe, von einer Steinmauer um- = geben, inmitten eines Friedhofes, am Hauptplatz des Ortes. Leider geht man mit dem Plane um, eine neue, moderne Kirche zu bauen, zu der, nebenbei geſagt, die Gutsherrſchaft 30000 Mark zuſteuern müßte. Es wäre ein Jammer, wenn dieſes ſchöne Kirchlein eingehen ſolltel. Es iſt vielleicht nicht mehr lange hin, daß dieſe alten Holzkirchen lediglich in modernen Gartenanlagen von Großſtädten, ſiehe Breslau, Beuthen O.⸗S., zu finden ſein werden. Nicht weit von der Kirche iſt das Lucasheim, in dem ſechs Schweſtern der Krankenpflege obliegen. Neben den aufs mp- dernſte eingerichteten Krankenräumen intereſſierte uns ein Raum, der als Fröbelſcher Kindergarten für die noch nicht ſchulpflichtige Belker Jugend eingerichtet iſt und von Frau Lucas ſelbſt geleitet wird. Im Sommer wohnen in dem Heim Glei⸗ witzer Ferienkoloniſten. Die für die Verpflegung nötigen Naturalien werden vom Gutshof geliefert, was aber nicht hindert, daß die Anſtalt ſelber eine einträgliche Viehwirtſchaft betreibt. So er⸗ regten beſonders die Mutterſäue und Maſtſchweine allgemeine Bewunderung. — Im Schloſſe wurden wir aufs freundlichſte bewirtet. Herrn Lucas 1 Hier ſollte und müßte der Heimatſchutz einſetzen! D. Red. 271 ſprechen wir noch einmal an dieſer Stelle unſern herzlichſten Dank aus für die freundliche Aufnahme und Führung. München. „sis“ E. V. Januar 1914. Im Einlauf: Rundſchreiben der Verbands— leitung wegen Feſtſetzung der Beiträge und Lichtbildervorträge. Schreiben der biologiſchen Geſellſchaft Graz, Karte des Herrn Nette, Halle a. S. wegen Salam. maculosa. Neujahrsglückwünſche der Fräulein Fahr⸗Darmſtadt, der Herren: Mayer⸗ hofer aus Rovigno; Keßler und Kuntzſchmann, Hamburg; Steinacker, Berlin; Dr. Thilo Riga. Grußkarte der Herren Gladbach, Berlin. Pro— gramm des Vereins für Naturkunde pro Januar mit März. Der Verein „Zoologiſcher Garten“ übermittelt uns die auf unſeren einmaligen Bei- trag treffenden Eintrittskarten für 1914. Herr F. Höpfel, Oberlehrer, Salzwedel erſucht um AUberſendung der Satzung. Den Austritt erklärten Frau Odrich und Herr Karl Benedickt hier. Nach einer Mitteilung ſeiner Eltern iſt unſer Mitglied Herr Emil Angele in Linz bereits im Auguſt 1913 verſtorben. Ein Herr L. Berner, Marſeille, offeriert charakteriſtiſche Pflanzen des Mittelmeeres, See— waſſertiere, beſonders aber farbenprächtige Fiſche 2c., Proſpekte und Preisliſten 2c. Ein Herr Jehle ſtiftet der Bibliothek: M. Ziegler, das Leben der Süßwaſſerſchnecken 1908. Weiters liegt für die Bibliothek auf: „Praktiſcher Vogelſchutz“ von Dr W. E. Eckhardt. Herr Seifers läßt die drei letzten Nummern der Tierparkzeitung zirkulieren, desgleichen „Zoologiſcher Beobachter“ Heft No. 12. Mehrere Aufſätze gelangen zur Verleſung und Beſprechung. Die Blätter erſcheinen in etwas kleinerem Format. An ſich iſt das zunächſt kein Grund zur beſonderen Klage; ob es andererſeits einen Fortſchritt bedeutet, müſſen wir einſtweilen da- hingeſtellt ſein laſſen. Den Urteilen mehrerer Vereine über den Damböckſchen Brenner — ſiehe auch Wochenſchrift No. 4, S. 74 Bericht der „Vallisneria“ Hamburg — möchten wir einige Bemerkungen anhängen. Wir haben nunmehr Damböck⸗Brenner genug — Herr Ingenieur Geißler allein 13 Stück — und auch lange genug in Verwendung, um über die Lampe urteilen zu können. Eines beſonderen Augenmerkes bedarf nur der Docht. Sowie ſich ſeine obere Schnittfläche aufbauſcht und auflockert, oder aber die Verbrennungskruſte einen zu großen Umfang annimmt, ergeben ſich in der Vergaſung Störungen und die Flamme ſchlägt nach unten. Dieſe Störungen hilft eine noch etwas kleinere Form des Dochtes, als als ſie gegenwärtig in den Brennern Verwendung findet, ſchon vielfach vermeiden. Achtet man dabei auf das Geſagte, ſowie darauf, daß der geflochtene Orahtring nicht auf oder ab⸗ wärts gebogen wird, ſondern immer mit dem Vergaſer abſchneidet, dann iſt die Behandlung der Lampe jo ziemlich erſchöpft. Eine Erploſions⸗ gefahr erſcheint bei Berückſichtigung der voran⸗ geführten Punkte ausgeſchloſſen. Der Heizeffekt der Lampe iſt ein guter. Geruchlos kann ſie nicht ſein. Für einzelne, die immer Petroleum als Heizmittel verwenden, mag ſie es im Laufe der Zeit werden. weil ſich ihre Geruchsorgane daran gewöhnen, für ſolche wiederum, die beiſpielsweiſe mit Gas heizen, iſt ſelbſt ein minimaler Petroleum⸗ 272 Geruch ſofort bemerkbar, wie das auch im um⸗ gekehrten Falle mit Gas zutrifft. So ſtehen die Dinge. Ein Recht aber, die Konſtruktion dieſes Brenners als eine verfehlte zu bezeichnen und die Liebhaber vor Benützung des Brenners zu warnen, kann unſerer Anſchauung nach nur Fe- manden zugeſtanden werden, der nach jeder Richtung hin auf das ſorgfältigſte prüft und wiederholt zu einem und demſelben Rejultat ge⸗ langt. In dem Falle, den wir im Auge haben, iſt aber das nicht geſchehen. — Herr Eberhard demonſtriert ein totes Chanchito-Weibchen. Die Arſache des Todes iſt nicht erweisbar. Ordentliche Mitgliederverſammlung am 22. Fanuar 1914. Der Porſitzende erſtattet in Kürze den Jahres— geſchäftsbericht. Der gegenwärtige Witglieder— ſtand iſt: 3 Ehrenmitglieder, 36 hieſige und 16 auswärtige Mitglieder. Mit 11 Vereinen ſtehen wir im gegenſeitigen Mitgliedſchafts verhältnis. Abgang im abgelaufenen Jahr 2 Mitglieder, 1 davon durch Tod, Zugang 4 Mitglieder. An Verſammlungen haben ſtattgefunden: 1 ordent- liche Mitgliederverſammlung und 47 Wochen— verſammlungen. Eine große Anzahl zum Teil ſeltener, einſchlägiger Tiere, ferner auch Hilfs- mittel gelangten zur Vorzeigung und oft ein- gehenden Beſprechung. Bezüglich dieſer Vor⸗ zeigungen, ſowie aller beſonderen Vorkommniſſe wird auf die eingehenden Wochenberichte verwieſen. Anſere Bücherei umfaßt gegenwärtig 901 Werke. Das zuletzt herausgegebene Bücherverzeichnis kennt nur 326 Werke. Aus der Gegenüberſtellung dieſer Zahlen erhellt, daß die Herausgabe eines allerdings beträchtliche Koſten verurſachenden Büchereiverzeichniſſes nicht mehr lange hinaus— geſchoben werden kann. Die Bücherei wurde im abgelaufenen Jahre von 18 Mitgliedern benützt und wurden insgeſamt 94 Werke entliehen. Für das abgelaufene Jahr ergibt ſich ein Zuwachs von 43 Büchern. Nach dem Kaſſenbericht des Herrn Kaſſiers Feichtinger betragen die Einnahmen im abge— laufenen Jahre 849,93 Mk., die Ausgaben 499,25 Mk. Es verbleibt ſohin ein Aktivreſt von 350,68 Mk. Bei der Münchener Induſtriebank liegen 3600 Mk. 3½ % ige Pfandbriefe der baye— riſchen Hypothek- und Wechſelbank im Depot. Der Wert der nunmehr ſtattlichen Bücherei von nahezu 1000 Bänden, ſowie des Inventars iſt geſondert veranſchlagt. Der Jahresaufwand für 1914, der größere Summen beanſpruchen wird, wird nach kurzer Debatte nach den Vorſchlägen des Vorſitzenden genehmigt. Die Wahl der Bor- ſtandſchaft geht glatt vor ſich. Gewählt wurden die bisherigen Herren. Alle Mitteilungen, Anfragen bitten wir zu richten an den 1. Vorſitzenden, K. Lankes, Auen⸗ ſtraße 10/2, alle Einzahlungen aber an den Kaſſier, Herrn L. Feichtinger, Jachauerſtraße 15/3 gelangen zu laſſen. In Sachen der Bücherei wende man ſich an Herrn Hermann Labonte, am Einlaß 3/0. (Wegen Neuaufitellung und Amnummerierung der Bücher wollen die noch ausſtehenden Bände an Herrn Labontsé eingeſandt werden). K. Lankes. Vereins⸗Nachrichten ER B. Berichte. Antwerpen. „Lotus“. Sitzung vom 14. Februar 1914. Anweſend 19 Mitglieder. Referat über unſer in Arbeit befindliches Propagandabüchlein, handelnd über den 3. Teil „Die Waſſerpflanzen“. Nah» dem der Verfaſſer, Herr Piroth, ſehr ausführlich das Thema der verſchiedenen und für unſeren 1 Zweck am beſten geeigneten Waſſerpflanzen be⸗ ſprochen hat, entſteht noch eine Beſprechung über das Für und Wider und man geht zum dritten Punkte der Tagesordnung über „Frühlingsaus⸗ flüge“. Trotzdem der Frühling ſeinen Einzug noch nicht gehalten hat, werden verſchiedene Exkurſionen vorgeſchlagen. Man beſchließt, einen Ausflug Ende März oder Anfangs April zu ° machen, woran auch Familienglieder teilnehmen. Herr Eré, unſer Kaſſier, ein Genie auf finanziellem Gebiet, ſchlägt vor, einen Teil der Reiſekoſten aus der Vereinskaſſe zu decken, was jedoch ein⸗ ſtimmig abgelehnt wurde. Ein Vorſchlag zu einem Ausflug nach Heide wurde abgelehnt, da es noch zu früh iſt. Nach herkömmlicher Weiſe ging man zur Berloſung eines Aquariums, wo⸗ bei diesmal die blinde Fortuna dem Herrn Jürth freundlich zulachte. Als letzter Punkt der Tages⸗ ordnung „Mitteilungen“ wurde eine Broſchüre von dem Verein zur Erhaltung von Natur- und Städteſchönheiten (Vereeniging tot Behoud van Natuur- en Stedeschon) verlejen und der Beitritt des Vereins „Lotus“ bei genanntem Verein be- ſchloſſen. Die folgende Sitzung ſoll wegen Halb- faſten 8 Tage früher, am 14. März, ſtattfinden. Ausſtellungskalender. N 10.— 13. April (Karfreitag bis Oſtermontag): Berlin. „Uerein der Aquarien- und Ferrarien- freunde.“ Fiſchſchau in den beiden Sälen des Herrn O. Gieske, Köpenickerſtraße 62. ; 7.— 12. Mai: Gotha. „Paludarium.“ — Erfurt- Gotha. Herzogliche Ausſtellungshalle. 31. Mai bis 14. Juni: Prag. „Leknin.“ 2. ſelb⸗ ſtändige Ausſtellung. Sofieninſel. 17. Juli bis 2. Auguſt: Altona. ,‚Derein Alto- naer Aquarienfreunde.“ Halle der „Gartenbau⸗ Ausſtellung zum 250 jährigen Stadtjubiläum.“ 4.— 20. Juli.: Ludwigshafen. „Ludwigia.““ 19.—27. Juli: Duisburg. „Uerein der Aquarien- und Ferrarienfreunde.“ Fiſchſchau im „Park⸗ haus“, Grünwald. 15.— 18. Auguft: Leipzig. Derein „Azolla.“ Ju⸗ biläumsausſtellung im Etabliſſement Kaiſer⸗ hallen, Eiſenbahnſtraße. Geſchäftliches. Die Freude des Liebhabers beſteht in der Reichhaltigkeit ſeiner Waſſerpflanzen. — Die Großgärtnerei Henkel, G. m. b. H. in Darmſtadt beſitzt ein außerordentlich reichhaltiges Sortiment an Waſſerroſen und Waſſerpflanzen, ſodaß wir unſern Leſern den Bezug der Preisliſte A. S., welche koſtenlos von der Firma abgegeben wird, nur beſtens empfehlen können. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg-Wilhelmftadt, Herderſtr. 3811. 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Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. anne ii : „ıiRITON” = Verein für Aquarien- und Terrarienkunde zu B eplin N 0'0'o 4 Verein ESS I. ordentliche Sitzung am Freitag den 24. April 1914, abends pünktl. 9 Uhr, in Carl Haverlands geftiälen, C., Neue griedrichſtr. 35 Fagesordnung: 1. Verleſung und Genehmigung des Protokolls der Generalverſammlung. 5 2. Aufnahmen, Anmeldungen, Abmeldungen, Woh⸗ nungs veränderungen. Es meldet ſich zur Aufnahme als außerordentl. Mitglied: Herr Hubert Wimmers, Kaufmann, Krefeld, Alte Linnerſtraße 140 — 142. . Geſchäftliches. 4. Mitteilungen aus dem Gebiet der Liebhaberei, u. a.: Vortrag des Herrn Dr. H. Behrens: „Über Form- veränderungen an Daphniden und deren künſtliche Beeinfluſſung.“ Mit Demonſtrationen. 8 5. Verſteigerung von Waſſerpflanzen. = 6. Fragekaſten. — Gäſte willkommen! 8 Wir bitten um umgehende Einsendung der fälligen Beiträge von = Mk. 7.50 an unseren Kassenführer, Herrn Rud. Lentz, Berlin SW. 68, 8 Alexandrinenstr. J. Die Beiträge, die bis zum 25. cr. nicht eingegangen . sind, werden unter Zuschlag des Portos per Postauftrag eingezogen, 3 Sonntag den 26. April 1914, vormittags 90 Uhr 2 Besichtigung der biologischen Abteilung des Museums für Meereskunde Georgenstr. 34-36, unter freundlicher Führung des Herrn Dr.Glaessner. Eintritt frei. : Garderobe 20 Pfg. l Bei günstigem Weiter soll sich an die Besichtigung ein AUSFLUG nach TEGEL anschließen; gemeinsames Mittagessen im Restaurant „Tusculum“ am See. Dann Spaziergang am Heiligensee. Zu zahlreicher Beteiligung ladet ergebenst ein Der Vorstand. 7 E 0 0 O gate Smpac-Beihät| = . 0. o 21 o. 0. o 21 0,0, 0 0 o. 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Mit der Annahme ⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Borftehendes keine Anwendung. Zwei ſeltene Grundelarten. Von Dr. Fritz Reuter, „Waſſerroſe“-Köln. Mit zwei Abbildungen von C. Simon, Mülheim a. Rh. I. Eleotris Pisonis (Gmelin), der Eidechſenkopffiſch. In Nr. 4 des vorigen Jahrganges der „Bl.“ (Seite 40) berichtete ich über den „Eidechſenkopffiſch“. Den wiſſenſchaftlichen Namen konnte ich damals noch nicht mit Sicherheit angeben, doch teilte ich in einem Nachwort mit, daß Herr C. Tate Regan, London, das Tier nach der Simon'ſchen Zeich— nung mit großer Wahrſcheinlichkeit als Eleotris Pisonis (Gmelin) angeſpro— chen habe. Inzwiſchen iſt das Tier eingegangen und Herr Regan hat mir nun auf Grund einer Unterſuchung der Leiche die Richtigkeit des Namens beſtäti⸗ gen können, gewiß ein ſchöner Beweis für die wiſſenſchaftliche Zuverläſſigkeit der Zeichnungen unſeres C. Simon. Eleotris Pisonis iſt nun inzwiſchen auch von Herrn P. Arnold in der „W.“ (1913, S. 925) beſchrieben und abgebildet worden. Dabei erwähnt Herr Arnold, daß Eleotris Pisonis ſchon mehrfach, aber immer nur in einzelnen Stücken nach Hamburg ge— kommen ſei, zuerſt im Jahre 1905. Eleotris Pisonis iſt eine an den atlan⸗ tiſchen Küſten des tropiſchen Amerika Abb. 1 Eleotris Pisonis (Gmelin). Zeichnung von C. Simon. verbreitete Art, ſoll aber auch in Liberia, alſo an der weſtafrikaniſchen Küſte gefunden werden. Die eigentliche Heimat des Fiſches ind die Bäche und Küſtenflüſſe des öſt— lichen Amerika von den ſüdlichen Ver. Staaten (Florida und Texas) im Norden bis zum nördlichen Braſilien im Süden, alſo beſonders Mexiko, Zentralamerika, Surinam, Venezuela, ebenſo aber auch die vorgelagerten Inſeln wie Kuba, Haiti, St. GE Domingo, Martini⸗ 8 S que, St. Binzent, St. > Chriſtopher u. a. Er kommt nicht nur — wie die Meergrundeln im allgemeinen im Brackwaſſer vor, auch in reinen Süß⸗ waſſerteichen, die mit dem Meere in keiner Verbindung ſtehen, wurde er gefunden. In ſeiner Heimat gilt er als guter Speiſe— fiſch und wird be— ſonders als leicht verdauliche Krankenkoſt ſehr geſchätzt. — Eleotris Pisonis wurde wiſſenſchaftlich zuerſt von Linns's Schüler Gmelin in Linné's „Syſtem der Natur“ (1788), ſpäter noch von den verſchiedenſten Ichthyologen beſchrieben; ſo von Walbaum (1792) als Gobius amorea, von Cuvier und Valen— ciennes (1837) als Eleotris gyrinus, unter demſelbem Namen auch von Günther (1861), Ja 274 Poey (1861, 1867 und 1875) und Gleeker (1874). Es ſcheint auch einige Variationen zu geben, die zum Teil unter abweichenden Namen, jo von Sauvage (1879), Eigen⸗ mann und Fordice (1885) und Eigen⸗ mann (1888) als Culius belizianus,! ferner von Cope (1870), Eigen- mann und Eigenmann (1888) und Jordan und Evermann (1898) als Culius (oder Eleotris) perniger? beſchrieben wurden. Regan faßt dieſe Varietäten mit der Stammform unter dem Namen Eleotris Pisonis zuſammen. Eine Beſchreibung des Fiſches und ſeiner Lebensweiſe habe ich ſchon an oben— erwähntem Orte? gegeben, wo ich fie nach— zuleſen bitte. Der Name Pisonis leitet ſich von W. Piſo, einem naturwiſſenſchaftlichen Schrift- ſteller des 17. Jahrhunderts her, der 1637 bis 1644 mit S. Margrav zuſammen den holländiſchen Gouverneur Prinzen Moritz von Naſſau als Leibarzt nach Braſilien begleitete und die Ergebniſſe ihrer dortigen Forſchungen in dem Werke: „Historia naturalis Braziliae“ (Leyden 1648) nieder- gelegt hat, deſſen vierter Band die Fiſche behandelt. Der Name Eleotris dagegen kommt aus dem Griechiſchen, wo er bei Ariſtoteles für einen nicht näher bezeich— neten Fiſch aus dem Nil gebraucht wird. Die wiſſenſchaftliche Floſſenformel für unſeren Eidechſenkopffiſch lautet nach Regan: D. VI. I. 8, das heißt die erſte Rückenfloſſe enthält 6 biegſame Stacheln, während die zweite einen ſolchen und 8 weiche Strahlen aufweiſt. A. I. 8, die Afterfloſſe entſpricht alſo in ihrer Zu— ſammenſetzung genau der 2. Rückenfloſſe. L. 1. 55— 70, die Seitenlinie weiſt 55 —70 Schuppen auf vom hinteren Kiemendeckel— rande bis zur Schwanzwurzel. Nach Regan ſoll das Tier in ſeiner Heimat 16, nach Meek jogar 18 cm lang werden. Die big- her eingeführten Stücke waren alſo wohl durchweg noch jüngere Tiere. Daraus, daß das Tierchen trotz ſeines großen Ver— breitungsbezirkes ſo ſelten und immer nur in einzelnen jüngeren Exemplaren mitge- bracht wird, trotzdem die Fänger ſehr genau wiſſen, daß neuerdings das allge— meine Intereſſe für die Grundeln ſtark im Wachſen begriffen iſt, können wir annehmen, daß der Fiſch auch in ſeiner Heimat nicht 1 Won Belize, der Hauptſtadt von Brit. Honduras. 2 Aus dem lateiniſchen, bedeutet „ſehr dunkel“. 3 „Blätter“. 13. 49. Dr. Fritz Reuter: Zwei ſeltene Grundelarten allzu häufig angetroffen wird. Arnold nimmt an, daß die Tiere, wenn ſie älter werden, ins Seewaſſer gehen und dann zum Ablaichen wieder ins Süßwaſſer zurückkehren. Vielleicht liegt aber auch die Sache ſo, daß die älteren Tiere das Seewaſſer aufſuchen und dort ablaichen und daß dann erſt die Jungtiere wieder ins Süßwaſſergebiet zurückwechſeln. Es würden dann die Verhältniſſe ungefähr ſo liegen, wie bei unſerem Aal. Das würde eigentlich die Schwierigkeiten, die ſich uns noch immer bei allen Zuchtver— ſuchen mit Meergrundeln in den Weg ſtellen, beſſer erklären. Eine Entſcheidung dieſer Frage kann aber nur die Erforſchung der Lebensgewohnheiten dieſer Tiere an Ort und Stelle bringen. II. Eleotris porocephalus Cuv. & Val., die „Schlangenfopfgrundel“. In meinem erſten Aufſatz über den Eidechſenkopffiſch! erwähnte ich ſchon eine weitere Grundelart, die in zwei Stücken eingeführt, aber leider auf dem Transport von Conradshöhe nach hier eingegangen und ſo nur als Leichen in meinen Beſitz gelangt waren. Dieſe Grundelart vom Malayi'ſchen Archipel, die mir Frau Berta Kuhnt als beſonders ſchön und intereſſant empfohlen hatte, iſt inzwiſchen von Herrn C. Tate Regan, London, als Eleotris poro- cephalus Cuv. & Val. beſtimmt worden. Auch dieſe Art weiſt, wie die Mehrzahl der „Meergrundeln“, einen ſehr weiten Verbreitungsbezirk auf. Außer auf der MWalahyiſchen Halbinſel findet fie ſich noch auf den großen und kleinen Sunda-Inſeln, doch iſt fie auch von China, den Güdjee- Inſeln, Madagaskar und den Seychellen gemeldet, ſie kommt alſo wahrſcheinlich in allen dem Aquator benachbarten Gebieten der öſtlichen Halbkugel vor. Valenciennes, der Schüler und Nachfolger des bekannten franzöſiſchen Naturforſchers und Aniverjal- geiſtes Cuvier, deſſen großes und für ſeine Zeit grundlegendes Fiſchwerk, die „Histoire Naturelle des Poissons“ er mitbearbeitete, nach Cuvier's Tode im Jahre 1832 allein weiterführte und ſchließlich bei ſeinem eigenen Tode 1848 in 22 Bänden un- vollendet zurückließ, beſchreibt den Fiſch als erſter in Band XII des erwähnten Werkes (1837). Er gibt dort auf S. 237 zunächſt unter dem Namen Eleotris poro- cephalus eine Beſchreibung einer Anzahl 1 „Blätter“. 13. 49. e r e re Pi e e e e a Near . 1 g E 8 N . 5 3 g Bismarckarchipel mitgebracht hat⸗ . jüngere Exemplare. der Fortpflanzung iſt auch bei dieſer Art Dr. Fritz Reuter: Zwei ſeltene Grundelarten von Tieren, die ihm teils durch Duſſumier von den Seychellen, teils | durch Quoy und Gaymard zuge— gangen waren, die die Tiere von ihrer Reiſe um die Welt von Neu⸗ Irland, der heutigen Deutſchen Südſeekolonie Neu⸗Mecklenburg im ten. Gleich danach (auf Seite 239) beſchreibt er dann nach Tieren, die er durch die beiden holländiſchen — Sammler Kuhl und van Haſſelt von Java erhalten hatte, unter dem Namen Eleotris ophiocephalus eine zweite, der vorigen außerordentlich ähnliche Art. Er ſelbſt gibt zu, daß beide Arten ſich nur ſehr wenig, eigentlich nur durch die Zahl der großen Poren am Kopfe, von denen El. porocephalus ihren Namen trägt, die aber in etwas anderer Anordnung ſich auch bei Eleotris ophiocephalus vorfinden, unter- ſcheiden. Bleeker erwähnt ſpäter in ſeinen zahlreichen Abhandlungen über die Fiſche jener Gegenden 3 Arten (außer den beiden erwähnten noch Eleotris porocephaloides) als ſo nahe verwandt, daß er ſie als eine Art anzuſehen geneigt iſt. Cantor (1850) und Günther (1861) erwähnen dann nur Eleotris ophiocephala, Day (1878) beide erſtgenannten Arten, während Dr. Duncker (1904) wieder nur Eleotris ophiocephala anführt. Da die Anterjhiede jo gering- fügig find, dürfen wir ruhig mit Bleeker, dem beſten Kenner der Fiſche dieſer Ge— biete, die 3 Arten als Varietäten derſelben Art anſehen. Da nun der Name „ophio- cephalus“ auf Deutſch „Schlangenkopf“ bedeutet und die Kopfform des Tieres der eines Schlangenkopffiſches ſehr ähnlich iſt, ſo möchte ich für das Tier den deuſchen Namen „Schlangenkopfgrundel“ vorſchla— gen. In der Heimat heißt das Tier Cabot oder Cabeau (auf Deutſch wohl als „Küſten⸗ fiſch“ zu überſetzen), auf Java nennen ihn die Eingeborenen „Ikan Balong“. Auch dieſe Grundelart findet in ihrer Heimat als Speiſefiſch Verwendung. Gebraten ſoll er unſerem Gründling ähnlich ſchmecken, er dürfte daher für europäiſche Fein⸗ ſchmecker kaum einen beſonderen Leder- biſſen abgeben. Fleotris porocephalus wird noch etwas größer als Eleotris Pisonis, im Ganzen vielleicht 20—22 cm. Meine Tiere waren nur 5—6 cm lang, alſo ebenfalls nur Die Art und Weiſe Abb. 2 Eleotris Porocephalus Cuv. u. Val. Originalzeichnung (nach einer Leiche) von C. Simon. noch in völliges Dunkel gehüllt. Die bei den Eleotris-Arten ziemlich ftarf ausgebil- dete Genitalpapille ſcheint allerdings dafür zu ſprechen, daß die Weibchen ihre Eier nach Art der Cichliden an Steinen oder Pflanzen anheften. Die Lebensweiſe dürfte der der verwandten amerikaniſchen Art gleichkommen. Die „Schlangenkopfgrundel“ iſt mit Sicherheit ſowohl aus reinem Süß— waſſer, als auch aus dem Meere feſtge— ſtellt, ebenſo wird ſie natürlich auch im Brackwaſſer häufig zu finden ſein. wofür ſchon allein der heimiſche Name „Küſten⸗ fiſch“ ſprechen dürfte. Die Körperform iſt lang, vorn cylindriſch, hinten zuſammengedrückt. Der Kopf etwas ſpitz, oben abgeflacht, faſt ganz eben, im ganzen alſo tatſächlich ſchlangenkopfartig. Oberkiefer etwas kürzer als der untere. Kieferzähne in breiten Samtbändern in mehreren Reihen, die der äußeren Reihe größer. Keine Hundszähne. Speiſeröhre weit. Magen klein. Darm ziemlich lang, mit zwei Windungen (alſo keine reinen Fleiſchfreſſer!p). Schwimmblaſe ziemlich groß. Genitalpapille bei beiden Geſchlech— tern gleich, einfach und lang, aber gegen das Ende abgeplattet und ohne Einkerbung. Auge mäßig groß, ſeitlich gerichtet, nicht vorſpringend. Vorderes Naſenloch ganz dicht an der Oberlippe, mit einem ziemlich deutlichen Hautanhang; das hintere, viel näher dem Auge, nur ein einfaches Loch. Vor den Augen 4 große, deutliche Poren; unmittelbar hinter dem Auge ein Grübchen, das in einen Blindkanal führt. Längs des aufſteigenden Vordeckelrandes 3—4 grobe Poren. Vordeckel rund, ohne Stachel; Kiemendeckel beſchuppt. Seitenlinie mit . 34—36 Schuppen. Kopf und Körper be- beſchuppt. Schuppen mäßig groß, ſo breit wie lang, etwas dreilappig. Kopfſchuppen etwas größer und mehr rund als die übrigen. Die erſte Rückenfloſſe etwas 276 eckig, mit 6 biegjamen Stacheln, die zweite mit einem ſolchen und 9 weichen Strahlen, etwas höher als der Körper, hinten ſpitz— winklig abgerundet. Bruſtfloſſen rund, am Anſatz beſchuppt. Bauchfloſſen ſpitz, bruſtſtändig, an der Baſis nicht vereinigt. Afterfloſſe mit einem biegſamen Stachel und 7—8 weichen Strahlen, hinten ſpitz— winklig abgerundet. Schwanzfloſſe etwas fächerförmig, ſtumpf, abgerundet. Körperfarbe fuchsrotbraun bis braunolip, unten gelblich. Die Mehrzahl der Seiten— ſchuppen mit einem braunſchwarzen Fleck am Anſatz, wodurch undeutliche Längs- reihen kleiner Flecke entſtehen. Eine An⸗ zahl große, unregelmäßige, dunklere Flecke an den Körperjeiten, zwiſchen denen un— deutliche, mehr gelbliche Binden übrig— bleiben. Floſſen braunviolett, zweite Wilhelm Schreitmüller: Jiber die Zucht und Pflege von Nuria danrica Bleeker Rückenfloſſe mit 2 Längsreihen, Schwanz⸗ floſſe mit 3 Querreihen tiefbrauner Fleck— chen auf den Strahlen. Zweite Rüden-, Schwanz⸗ und Afterfloſſe weißlich gerändert. Die Varietät ophiocephala ähnelt in allen Punkten der vorigen außerordentlich. Dieſelben Formen, dieſelben Floſſenzahlen, dieſelben Schuppen, derſelbe Kopf, der dem des Schlangenkopffiſches ſehr nahe kommt, derſelbe Hautanhang an den vor— deren Naſenlöchern. Dagegen findet ſich nur eine Pore am unteren Rande des Vordeckels. Der Körper iſt rotbraun, ohne verſtreute Flecke, aber mit 5—6 tief- braunen Längsbinden auf jeder Seite. Bauch und Afterfloſſe weißlich. Hoffentlich gelingt es unſeren Fängern bald, dieſe hübſchen Grundelarten häufiger einzuführen. O0 MM] Aber die Zucht und Pflege von Nuria danrica Dleeker. Von Wilhelm Schreitmüller, (Ichthyol. Geſ. Dresden). Mit einer Zeichnung von C. Simon, Mülheim a. Rh. Um den öfter an mich ergangenen An— fragen betreffend der Zucht von Nuria danrica zu genügen, will ich heute noch— mals an dieſer Stelle über den Fiſch be- richten. Vor allen Dingen ſei erwähnt daß die ſogenannte „Flugbarbe“, deren Heimat Indien, Burma, Ceylon und die Nicobaren ſind, — keine „Barbe“ im eigentlichen Sinne iſt, ſondern der Gruppe Rasborinae, die zur Familie en Karpfenſiſche) zählt, angehört. Nuria danrica Bleeker (ſiehe Abbild.) iſt ein munteres, bewegliches Fiſchchen von 7—10 em Länge. Am Rücken zeigt ſie grau- bis olivbräunliche Färbung, die nach den Flanken und dem Bauch zu in ein bläulichweiß⸗ſilbern verläuft. Die Flan⸗ ken zeigen je nach Stellung und Belichtung des Fiſches grünlich- bis ſtahlblauen Schim- mer. Längs der Witte der Seiten zieht ſich vom Kopf bis zur Baſis der Schwanz- floſſe beiderſeits, je ein dunkelbrauner bis ſchwarzer Streifen entlang, über dem eine meſſing⸗ bis goldfarbene Linie hinläuft. An der Baſis der Schwanzfloſſe befindet ſich ferner ein keilartiger, roſtbrauner Strei⸗ fen, welcher namentlich während der Zaich- zeit (hauptſächlich im Männchen) ſehr ſtark hervortritt und ſich bis zirka faſt zur halben Körperlänge hinziehen kann. Der Bauch iſt weißlichgrau bis weiß. Während des Treibens der Tiere nimmt die Bruſtpartie oftmals (nicht immer!) einen zarten rojaen Schein an, auch treten hierbei nament- lich die roſtbraune Färbung des Schwanz— ſtieles und die goldfarbenen Längsſtreifen (Männchen) ſehr ſtark hervor. Das Weib— chen iſt ähnlich wie das Männchen gefärbt, nur erſcheint es im Allgemeinen matter. Charakteriſtiſch ſind für Nuria danric a die flügelartigen, geſchweiften, langen Bruſt⸗ floſſen, welche faſt ſtändig ſeitlich vom Körper abſtehend getragen werden. Bart— fäden (Barteln) beſitzt Nuria danrica vier, und zwar zwei kürzere, welche faſt ſtändig dicht am Kopfe angelegt getragen werden und die nur bei Erregung der Fiſche oder während der Liebesſpiele ſichtbar, dann zwei lange, die meiſtens nach hinten zu gerichtet ſind. Die Bauchfloſſen ſind im Verhältnis ziemlich lang und ſpitz aus- laufend; die Rückenfloſſe ſitzt etwa über dem Anfang der Afterfloſſe, welche hinten, nach oben zu, abgeſchrägt und ſpitz aus— laufend erſcheint. Die Schwanzfloſſe iſt ziemlich tief gegabelt. — Alle Floſſen, außer den Bruſtfloſſen, die hellfarbig durch— ſichtig ſind, zeigen ſchwach gelbliche bis gelblichgraue durchſichtige Färbung. Das Maul iſt oberſtändig. Die Augen ſind RP aa un A a ah e Wilhelm Schreitmüller: Aber die Zucht und Pflege von Nuria danrica Bleeker 5 ziemlich groß und zeigen gelblichgrüne Zris mit ſchwarzer Pupille. Die Beſchuppung tritt ſcharf hervor. Das Männchen unter— ſcheidet ſich vom Weibchen durch inten— ſivere Färbung, ſchlankere Geſtalt, ſchwäche— ren Schwanzſtiel, — oft auch längere Barteln, — ſpitzere Rückenfloſſe und ge— ringere Größe. Das Weibchen iſt, — von oben geſehen, — in der Bauchpartie voller und breiter, im Ganzen kräftiger gebaut und ſchwächer gefärbt als das Männchen, hauptſächlich zeigt ſich bei ihm der roſt— braune Fleck oder Strich am Schwanzſtiel viel undeutlicher und weniger auffallend als im Männchen. Die Liebesſpiele von Nuria danrica erinnern an die der Danio- und Barben— 277 im gleichen Augenblick vom Männchen befruchtet, worauf ſie verſtreut zu Boden fallen, teilweiſe aber auch auf und in den Pflanzen liegen bleiben. Bei jedesmaliger Laichabgabe ſah ich das Weibchen zirka 20—30 Eier ausſtoßen, welchen es ſofort eifrigſt nachſtellt. Die Eier ſind ziemlich klein, etwa wie ein mittleres Grieskörnchen und von gelblichgrauer Farbe. Die Jung— tiere ſchlüpfen bei 24 — 25 C bereits nach 2—3 Tagen aus, (je nach Waſſerwärme) ſind ziemlich klein, hängen an Pflanzen und Scheiben verſtreut umher und wachſen in der erſten Zeit ziemlich ſpärlich. — Temperaturſchwankungen vertragen ſie auf keinen Fall. — Sür reichliche Infuſorien— nahrung iſt Sorge zu tragen, außerdem . “0000000000000. ..........::es= Nuria danrica Bleeker. Zeichnung von C. Simon. arten. Gleich dem Danio rerio ſtoßen ſich beide Tiere gegenſeitig in die Flanken, an Bruſt, Kopf und After, hierbei führt das Männchen genau dieſelben ſchnappen— den — man könnte faſt jagen „küſſenden“ — Bewegungen mit dem Maule aus, wie Danio rerio (Männchen). Obwohl das Treiben dieſer Fiſche ziemlich lebhaft vor ſich geht, ſo erreicht es doch bei weitem nicht die Schnelligkeit wie das des Danio rerio. Auch bei Nuria danrica treibt zuerſt das Weibchen, ganz wie bei den Danio-Arten, wobei es ebenfalls eine intenſivere Färbung annimmt, welche aber die des Männchen nicht erreicht. Nach längerem Treiben erfolgt die Laichabgabe, wobei ſich beide Tiere gegenſeitig mit den Mäulern an Bruſt, Flanken und After anſtoßen. Die Eier ſpritzen hierbei förm— lich aus dem Weibchen heraus und werden muß man mit ſtaubfeinem, mit Salatpulver vermengtem Trockenfutter nachhelfen. Nach zirka 8—10 Tagen kann man mit dem Füttern von kleinſten, ausgeſiebten Cyclops und Daphnien beginnen, worauf das Wachstum der Fiſchchen ziemlich ſchnell fortſchreitet. Bei einer Länge von 2 bis 3 cm find fie recht anſprechend gefärbt. Die dunkle Längslinie iſt bereits ſichtbar, ebenſo der Fleck am Schwanzſtiel; außer- dem zeigen die Flanken und der Bauch eine hübſche gelbliche Farbe, während der Rücken etwas dunkler, hellolipfarben iſt. Ich habe Nuria danrica in den Jah— ren 1906—1909 gepflegt und gezüchtet: Im Fahre 1906 erzielte ich im Laufe des Sommers von 1 Paare gegen 220 Stück Jungfiſche. Das Jahr darauf war das Weibchen nicht mehr zum Ablaichen zu bringen, weil es an Laichverhärtung litt. 278 Trotzdem habe ich den Fiſch aber noch bis Mai 1909, wo ich ihn zwecks AUnter- ſuchung abtötete, am Leben erhalten. (Siehe „W.“ 1911, S. 149.) Die Zucht betrieb ich folgendermaßen: An einem ſonnigen Fenſter ſtellte ich vier ganz gleich große und eingerichtete Becken (40 28 25 cm) nebeneinander auf. Der Boden der Behälter war mit Flußſand und taubeneigroßen Kieſelſteinen dicht belegt. Nach der Fenſterſeite zu hatte ich Nitella flexilis gebracht; an den Seiten pflanzte ich in dichten Büſchen Myriophyllum scabratum und Gallisnerien an und in die Mitte des Beckens gab ich einen dichten Quellmoosbuſch. Ein größerer freier Raum um dieſen herum ermöglicht den Tieren ein ungeſtörtes Treiben. Jeden Morgen, nachdem die Fiſche abgelaicht hatten, fing ich dieſe aus dem betreffenden Becken heraus und brachte ſie in das danebenſtehende unter. Wenn ich ſie nun aus dem letzten Behälter (jedesmal nach 4 Tagen) wieder in den erſten brachte, jo waren hierin bereits die Jungfiſche ausgekrochen und war ſomit ein Eierfreſſen von Seiten der alten Fiſche unmöglich; an den Jungfiſchen vergriffen ſie ſich nie⸗ mals, ebenſowenig wie Danios dies nicht tun!. Nur auf vorher geſchilderte Weiſe kann man Nuria danrica „rationell“ züchten. Der Waſſerſtand darf während des Ab— laichens 20—25 cm betragen. Nach dem Laichakt ſoll er jedoch bis auf 10 cm redu— ziert werden. Mit dem Heranwachſen der Jungfiſche muß ſpätererhin eine Erhöhung des Waſſerſtandes Schritt halten und kann dieſer, wenn die Tierchen 2—3 cm Länge erreicht haben, wieder normale Höhe zeigen. Als Waſſertemperatur für Jungfiſche halte ich eine ſolche von 24—25 °C für aus⸗ reichend, (wenigſtens habe ich meinen Sieren nie höhere Wärme geboten), wobei ſich die Fiſche ſehr gut entwickelten. Nuria danrica laicht ebenſo wie die Barben- und Danio-Arten am liebſten bei hellem Sonnenſchein und in den frühen Morgenſtunden ab. Für ſonni— gen Standort der Behälter iſt alſo in erſter Linie Sorge zu tragen, wenn man gute Erfolge erzielen will. Das Aqua- rium iſt unter allen Umſtänden mit einer 1 Sobald dieſe bereits ſchwimmen konnten. Der Verf. Wilhelm Schreitmüller: Aber die Zucht und Pflege von Nuria danrica Bleeker Glasſcheibe gut zu bedecken, da die Fiſche ſehr gewandte Springer ſind und namentlich bei Schreck oder wenn man ſie aus dem Becken herausfangen will, blitzſchnell aus dem Waſſer ſchnellen, wobei ſie Sätze bis zu 50 cm und mehr aus- führen. Mehr als einmal habe ich dies erlebt und öfters fand ich beim Entfernen eines Beckens vom Fenſter weg — hinter erſterem einige vertrocknete Leichen dieſer Fiſchchen vor. Meinem Freunde Gerlach— Dresden pajlierte derartiges auch; jein Nuria- Männchen, welches er eines ſchönen Tages vergebens im Becken ſuchte, war und blieb ſpurlos verſchwunden. Gelegent— lich einer Fenſterreinigung fand er ſpäter die „Mumie“ des Fiſches, zwiſchen Beden- wand und Fenſter wieder. — „Fliegen“ kann Nuria danrica natürlich nicht, das Tier ſchnellt ſich nur verhältnismäßig große Strecken weit über dem Waſſer hin, wobei es ſeine Bruſtfloſſen ſeitlich wag⸗ recht geſpreizt hält. Dieſen Akt konnte ich in der Schäme'ſchen Zierfiſchzüchterei (Dresden) öfter beobachten, wenn Schäme ein großes, flaches Netz nahm, um mit dieſem in ſeinem Nuria-Becken zu „fiſchen“. Zu Dutzenden ſchnellten ſich die Tierchen aus dem Waſſer empor, hierbei ſehr ge— ſchickt „über“ das Netz hinwegſetzend, wobei es natürlich oftmals vorkam, daß dieſer oder jener Fiſch dabei aufs Trockene geriet. — Im Großen und Ganzen iſt Nuria danrica ein recht anſprechend gefärbtes, munteres Fiſchchen, welches wohl verdient, gepflegt und beobachtet zu werden. Schon ſeiner eigenartigen Bruſtfloſſen wegen ſollte es in keinem „Geſellſchaftsaquarium“ fehlen, da es unter die Bewohner eines ſolchen Abwechslung in Form und Farbe bringt. Gegenwärtig ſteht dieſer Fiſch auch nicht mehr hoch im Preiſe, ſodaß jedermann ihn ſich anſchaffen kann. Im Übrigen iſt das Fiſchchen auch ſehr anſpruchslos und genügſam, nur ſollte es nicht in zu kleinen Behältern untergebracht werden, da es bei ſeiner Beweglichkeit ſich in ſolchen nicht wohl fühlen kann. Das Mindeſtmaß für ein Nuria-Beden iſt 40 5 N25 cm. Je größer das Becken, deſto munterer die Fiſche und ausſichts⸗ reicher ihre Zucht. Von Ph. Schmidt, Darmſtadt. Es iſt eigentümlich, daß die Preiſe mancher Zeit ſehr ſinken. Zu dieſen Tieren gehört die prächtige Siedleragame (Agama colo- norum). Vor 4—5 Jahren mußte man noch 8— 10 Mark pro Stück bezahlen, während heute die Tiere ſchon für 3 bis 4 Mark zu haben ſind, obgleich ihr Import nicht weniger leicht iſt, als derjenige man- cher anderer Echſenarten, die dauernd hoch im Preiſe ſtehen. Das ſcheue ungeſtüme Weſen dieſer im tropiſchen Weſtafrika und im Sudan bis Oſtafrika heimatenden Echſe Ph. Schmidt: Die Siedleragame Agama colonorum (Daudin) Terrarientiere in verhältnismäßig kurzer 279 Die Siedleragame Agama colonorum (Daudin). Mit Originalaufnahme des Verfaſſers. bohren mit der Zeit die Darmwandungen und bringen auch eitrige Entzündungen hervor, wovon ich mich, nach dem Auf— ſchneiden eingegangener Tiere, überzeugen konnte. Das Vorhandenſein dieſer Plage— geiſter macht ſich dadurch bemerkbar, daß das von ihnen befallene Tier ſtändig das Maul öffnet und, als Trockenheit liebende Echſe, beträchtliche Mengen Waſſer zu ſich nimmt. Anfänglich freſſen derartig leidende Stücke noch gut und zeigen auch noch eine ziemliche Beweglichkeit, wenn ſie aber nach einigen Wochen das Freſſen einſtellen und Siedleragame (Agama colonorum). Originalaufnahme von Ph. Schmidt⸗Darmſtadt. iſt manchem Kriechtierfreund unſympatiſch. Deshalb iſt die Nachfrage nach dieſen Echſen, trotz ihrer zeitweiſe erſcheinenden Prunkfärbung nur eine geringe. Aber gerade die ungeſtüme Wildheit und ſtrot— zende Kraft geſunder Stücke, verbunden mit einer gewiſſen Grazie, müſſen den wahren Naturfreund mehr begeiſtern als die zahme Behäbigkeit einer großen Glatt— echſe z. B. eines Rieſenſkinks (Tiliqua scin- coides). Im allgemeinen gilt auch die Siedler— agame als ſehr heikel in der Gefangenſchaft, was aber, wenn man geſunde Tiere er— hält, die allerdings nicht allzuoft importiert werden, nicht zutrifft. Viele Stücke, die nach Europa kommen, bringen ſchon den Krankheitskeim in Form von Innen— ſchmarotzern aus ihrer tropiſchen Heimat mit. Sie leiden vielfach an Eingeweide würmern (jedenfalls Nematoden), die ihren Sitz in beträchlicher Zahl (bis zu 30 Stück) im Enddarm haben. Dieſe Würmer durch— allmählich in einen lethargiſchen Zuſtand verfallen, ſo gehen ſie ſchnell dem Tode entgegen. Die Eingeweidewürmer ſind ungefähr 1,5 om lang und haben eine weiße Farbe. Geſunde Siedleragamen müſſen hochgewölbte Augen haben und bei dem Empfang, nach dem Offnen der Transportkiſte, nicht etwa ſich in ihren Prunkfarben präſentieren, ſondern ein tri— ſtes, einfarbiges Ausſehen zeigen. Im letzten Sommer beſaß ich ein Pär— chen Agama colonorum, das an den vor— erwähnten Eingeweidewürmern litt und nach ungefähr 6 Wochen verendete. Früher hatte ich ſchon Stücke beſeſſen, die ſich vor⸗ züglich in der Gefangenſchaft hielten und 2—3 Fahre ausdauerten. Kräftige geſunde Siedleragamen ſind ſtändig in Bewegung, bald jagen ſie in ſchnellem Laufe über den Boden des Serrariums, bald ſpringen ſie mit gewaltigen Sätzen von Fels zu Fels oder mit einem einzigen Sprung an den Drahtdeckel des Terrariums, ſich oft nur 280 Dr. med. Schubert: Warum die in unſeren Gärten eingeſetzten Amphibien verſchwinden noch mit einer Kralle feſthaltend. Die Beute wird mit fabelhafter Geſchwindig⸗ keit gekaut und verſchlungen. Die Tiere find anfänglich ſehr ſcheu, jede eckige Be- wegung des Beobachters läßt ſie ſofort in ihren Schlupfwinkeln verſchwinden. Aber bald kommen fie wieder hervor, um ſich zu vergewiſſern, ob die Luft wieder rein iſt. Sie lugen dann aus einem hohlen Zierkorkſtamme mit ſeitlich gedrehtem Kopfe hervor und blinzeln den Beſchauer mit ihren Klugheit verratenden Augen neugierig an. Fingerzahm werden geſunde Tiere nie. Die Siedleragamen ſind ſehr ſtarke Freſſer. Ofters verzehren fie 20-30 Mehlwürmer bei einer Mahlzeit. Im Fliegenfangen können ſie mit den Anolis in Wettbewerb treten. Ihre große Beweglichkeit fördert die Verdauung ſehr und läßt ein unlieb— ſames Fettwerden, das vielen Echſen in der Gefangenſchaft einen frühen Tod bringt, jo leicht nicht aufkommen. Große ausgewachſene Stücke verzehren auch hin und wieder ihre kleineren Mitgefangenen oder berauben ſie der Schwänze. Zur dauernden Geſunderhaltung der Siedler— agame iſt hohe Wärme in den Tages— ſtunden und ein nicht zu kleiner Käfig erforderlich. Kombinierte Luft- und Boden- heizung eignet ſich am beſten für dieſe Tiere. Eine zu große nächtliche Abküh— lung, die der Wüſtenagame geradezu direkt zur Erhaltung notwendig iſt, ſollte man möglichſt zu vermeiden ſuchen. Im Winter iſt es jedoch ratſam, die Tempe⸗ ratur zeitweiſe herabzumindern. Die Agamen fallen dann in eine Art Halb- ſchlaf, der ihnen ſehr zu bekommen ſcheint, denn im Frühjahr wird die Freßluſt dadurch erheblich geſteigert. Da der Paarungstrieb der Siedleragamen ein ſehr reger iſt, und bei Mangel an weiblichen Artgenoſſen die Weibchen anderer Echſen attakiert werden, ſo iſt es zu empfehlen, die Tiere immer paarweiſe in der Ge— fangenſchaft zu halten. Siedleragamen zu photographieren, erfordert eine große Geduld, weil die Tiere in ihrer großen Be— weglichkeit und Scheu kaum ſolange auf einer Stelle verharren, bis der Apparat zur Aufnahme fertig iſt. Man muß ſich förmlich wie der Jäger an das Wild heranſchleichen, um eine Aufnahme zu ermöglichen. = ao Warum die in unſeren Gärten eingeſetzten Amphibien immer wieder verſchwinden. Von Dr. med. Schubert, Wiesbaden. Schon viele Liebhaber haben darüber Klage geführt, daß die ſelbſt in großer Anzahl in ihre Gärten eingeſetzten Reptilien und Amphibien in nicht zu langer Zeit wieder ſpurlos verſchwunden ſind, obwohl die denkbar günſtigſten Verhältniſſe für ihr Wohlbehagen geſchaffen waren. Mir ſelbſt iſt Ahnliches ſchon oft paſſiert. Man ließ ſich ein halbes Hundert Molche oder Unken oder grüne Kröten kommen; anfangs lebten ſie noch vergnügt an den Teichen und in den Grotten, aber von Monat zu Monat wurde die Anzahl geringer und gegen den Herbſt hin verſchwanden ſie völlig. Nun gab man ſich der trügeriſchen Hoffnung hin, daß zum Frühling die Feuermolche in die ſchön eingerichteten und mit prachtvollen Grotten umgebenen Weiher zurückkehren würden, um zu laichen, die grünen Kröten mit ihrem trillernden Geſang die Frühlingsluft erfüllen würden. Aber alles blieb ruhig, kein Molcharm furchte die Flut und die Oberfläche des Waſſers wurde nur von einigen Waſſerläufern befahren. Jahrelang die gleichen Verſuche, jahrelang die gleichen Mißerfolge, bis Beobachtungen der Außennatur auch den Schlüſſel dieſes Rätſels finden ließen. Etwa / Stunden von Wiesbaden entfernt, ſchon mitten zwiſchen den Bergen be- findet ſich ein Weiher, welcher der Laichplatz un⸗ zähliger Fröſche und Kröten iſt. Als ich vor 2 Jahren an einem kalten Märztag dort vorüber ging, kamen von allen Seiten hunderte von Kröten über die Berge gewandert, immer gerad— linig dem Weiher zuſteuernd, obwohl ſie noch nichts von dem Weiher ſelbſt ſehen konnten, da noch kleine Hügel dazwiſchen lagen. Selbſt % Stunde weiter, nach dem Gebirge der Platte zu, kreuzten häufig Erdkröten meinen Pfad und wanderten bald hüpfend, bald kriechend dem Stauhweiher zu. Es lag zwiſchen dem Teiche und dem Wege noch ein etwa 20 Meter hoher Bergrücken, den ſie überſchreiten mußten, um zu dem Weiher zu gelangen. Um ſicher zu ſein, daß dieſe Kröten auch wirklich dort ankämen, band ich etwa zwanzig, deren ich habhaft werden konnte, rote Bändchen um den Hinterleib und überließ ſie mit dieſer Schärpe geſchmückt, ihrem Schickſal. Als ich am nächſten Tage wieder an den Weiher kam, fand ich acht meiner mit ihrem roten Schmuck verſehenen Kröten ſchon im Teich herumſchwimmen und ſich den Freuden der Paarung hingebend. Wir wurde jetzt klar, aus welchem Grunde meine Kröten und Molche wieder aus dem Garten verſchwanden, obwohl ihnen die günſtigſte Ge⸗ legenheit zum Fortbeſtehen dort gegeben waren. Es mochte jein, daß fie im Sommer ſich nur verkrochen hatten und dadurch unſichtbar blieben, vielleicht auch mochten ſie einige hundert Meter weiter in einen anderen Garten herein gewandert 3 ſein. Aber im nächſten Frühling, wenn ſie aus dem Winterſchlaf erwacht waren, trieb fie der 5 mächtige Naturinſtinkt jenen Orten zu, wo jie geboren waren. Wenn ſie ihn auch nie erreichen würden, ſie wanderten ununter- brochen jenen Ortlichkeiten zu. Ob fie hier neue Bedingungen finden konnten, die ſogar günſtiger waren, ſcheint völlig gleichgültig zu ſein; ein mächtiges, man möchte faſt jagen Heimatsgefühl, treibt ſie den Ortlichkeiten ihrer Geburt zu und wenn auch die Bedingungen ſich noch ſo ungünſtig geſtaltet haben, fie wandern dorthin, um zu laichen, wo ſie geboren ſind. Wie wenig praktiſchen Sinn ſie dabei entwickeln, der für das Fortbeſtehen ihrer Brut günſtig iſt, habe ich Gelegenheit ge- habt in einigen Eisweihern im Goldſteintal, hier in der Nähe, zu beobachten. Dort befinden ſich eine Anzahl von etwa ſtubengroßen Eisweihern. In einem einzigen beſtimmten von ihnen kommen alljährlich ſämtliche Kreuz- und Wechſelkröten zum laichen. Der Beſitzer ließ nun im Frühjahr das Waſſer dieſes Teiches ab, um die Grasnutzung im Sommer zu haben und es blieb eine kaum 2 cm hohe Waſſerſchicht im Behälter ſtehen. Dicht daneben hatte der mir gut bekannte Bauer einen Weiher mit Lehmuntergrund, der kein Gras ergab, gefüllt gelaſſen. Trotzdem gingen die Kröten nicht in den gefüllten Weiher, der eee eee N en 2 min ı et — ,, ESS et - * : Kleine Mitteilungen : Molche als Schlangenfutter. Bei Ihrem Intereſſe für alles, was Molche betrifft, teile ich Ihnen mit Bezug auf Ihren Zuſatz in No. 6, S. 99 der „Bl.“ meine Beobach⸗ tungen mit. Vier Ringelnattern von 35, 70, 85 und 110 cm Länge, welche ich im Sommer 1913 hielt, fraßen innerhalb 8 Wochen 45 ausgewachſene Molche (35 Kammmolche und 10 kleine Teichmolche). Die größte Ringelnatter kommt dabei, weil erſt gegen Ende in das Terrarium geſetzt, nur wenig in Betracht. Das zuerſt gereichte Futter, braune 5 Fröſche (und auch 1 grüner Waſſerfroſch), waren nicht mehr zu beſchaffen und ich war auf die zahlreich vorhandenen Molche angewieſen. Ich verſuchte, durch Anbieten der Molche im Terra⸗ rium die Nattern zum Gufaſſen zu bringen, doch immer ohne Erfolg. Dann ſetzte ich einen Molch verſuchsweiſe in das als Waſſergefäß dienende zu 7 gefüllte 4litrige Elementglas. Nach 8 Tagen wurde er endlich genommen und von da ab fanden die Molche regelmäßig, jeweils ſofort oder erſt nach mehrtägiger Pauſe, Abnehmer. Einmal hatte ich 2 Stück eingeſetzt und bis ich noch 2 weitere aus dem Borratsgefäß gefiſcht hatte, waren die erſteren ſchon verſchwunden. Zu dem betr. Artikel ſelbſt möchte ich mir noch ein kurzes Wort erlauben: Da meine mittleren Ringelnattern große braune Fröſche verſchlingen konnten, eine nahm einmal zwei nacheinander, ſo halte ich es für ausgeſchloſſen, daß eine ſolche Kleine Mitteilungen 281 5 Meter daneben lag, ſondern in den alten Teich wo ſie geboren waren, obwohl ſie kaum Waſſer genug zum bewegen hatten und der Laich in 14 Tagen durch Austrocknung, dem Abſterben ausgeſetzt war. Dasſelbe Spiel wiederholte ſich im nächſten Jahr, obwohl wir noch weniger Waſſer darin ließen. Die Kröten kamen wieder und laichten faſt auf dem Trockenen und ich war gezwungen, um mir nicht ſelbſt eine reiche Quelle abzuſchneiden, wo ich Amphibien fangen konnte, dem Bauer den Teich abzupachten, um die Froſchfaung des Goldſteintals einigermaßen zu erhalten. Dieſe Beobachtungen gaben nun einen Fingerzeig, in welcher Weiſe man ſich die lieb⸗ gewordenen Kröten in ſeiner nächſten Umgebung erhalten kann. Man muß nicht erwachſene Tiere in den Garten ausſetzen, ſondern den Laich oder die Larven in die Weiher tun. Die Jungen werden unfehlbar dortbleiben und zur Freude des Beſitzers im Frühjahr und Sommer ihre munteren Lieder ertönen laſſen. — Zuſatz: Wir unterbreiten dieſen immerhin rätſelhaften Fall der Diskuſſion und fordern vor allem zu weiteren Experimenten auf. — Daß die Kröten und Molche das Waſſer zu wittern vermögen, iſt bekannt. Daß ſie ihren Geburtsort wiederfinden, iſt noch nicht bewieſen! Ein Verſuch, ob die im Gartenteich ausgeſetzten Larven nach ihrer Umwandlung in der Nähe bleiben, wäre leicht anzuſtellen und von Intereſſe. Anſere Freilandanlagen bieten beſte Ge— legenheit dazu. Dr. Wolterstorff. da 00 2 Natter einen Feuerſalamander wegen ſeiner Größe nur bis zu den Vorderfüßen ſchlucken kann. Als Arſache des Ausſtoßens des Salamanders dürfte wohl deſſen Hautausſcheidung in Betracht kommen, worauf auch der ſtarke Speichelbelag an dem Futtertier hinweiſt. Dr. C. Ohnmais. Ein neuer elektriſcher Durchlüfter. Das Problem der Durchlüftung iſt, als eines der wichtigſten unſerer Liebhaberei, ſchon oft und in der verſchiedenſten Weiſe zu löſen verſucht worden. Auch die Elektrizität hat man ſchon des öfteren zu dieſem Zwecke herangezogen. Und tatſächlich muß ja ein brauchbarer, elektriſcher Durchlüfter, vorausgeſetzt, daß er im Stromver⸗ brauch ſparſam arbeitet, wohl das Ideal einer ſolchen Einrichtung ſein. Aber bisher war es noch nicht gelungen, einen für alle Verhältniſſe paſſenden elektriſchen Apparat zu konſtruieren. Jetzt kommt aber aus Chemnitz die Nachricht, daß ein ſolcher Apparat erfunden ſei, und zwar in Form eines durch Elektrizität betriebenen Springbrunnens. Der Gedanke, einen Spring⸗ brunnen durch Elektromotor zu betreiben, iſt an ſich nicht neu. Es gab aber bisher ſolche Ein— richtungen nur für Akkumulatoren⸗Betrieb und allenfalls auch für Gleichſtrom, wenn man einen Transformator anſchaffte. Beide Betriebsarten kamen für unſere Zwecke nicht oder nur ſelten in Betracht, denn die Akkumulatoren kann man erſtens nicht in jedem Zimmer unterbringen, ab- geſehen davon, daß die alle paar Tage nötige Ladung eine umſtändliche Geſchichte iſt, und Gleichſtrom wird zweitens von den Elektrizitäts⸗ 282 werken aus wirtſchaftlichen Gründen nicht geliefert. Letztere liefern faſt überall Wechſelſtrom. Dem neuen Durchlüfter wird von ſeinem Erfinder nun nachgerühmt, daß er 1. ſehr einfach zu handhaben iſt. Es genügt die einfache Drehung des Schalterknopfes, um ihn in Betrieb zu ſetzen; 2. faſt geräuſchlos arbeitet; 3. ſehr billig arbeitet; die Koſten des Strom- verbrauches ſollen per Stunde nur Bruchteile eines Pfennigs betragen; 4. alle nicht in ein Zimmer hineinpaſſende Vor⸗ richtungen und Inſtrumente, wie Hochdruck-Re⸗ ſervoir, Ablauf-Eimer, Aberlaufheber uſw. über- flüſſig macht. Der Apparat pumpt das Waſſer aus dem Aquarium, leitet es in einen Druckkeſſel und von hier wird es als Springbrunnenſtrahl wieder ins Aquarium zurück geſpritzt. 5. durch den Waſſerſtrahl und durch die vom a Berichte der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg Elektromotor erzeugte, ſehr bemerkbare Menge Ozon die Zimmerluft verbeſſere. . 6. ohne alle Störungen arbeite und niemals ſtehen bleibe, wie die Waſſerdruck-Durchlüfter das mitunter tun jollen; 7. direkt an jede elektriſche Leitung angeſchloſſen werden kann ohne alle Transformatoren und Widerſtände. 8. ein reichliches Quantum Waſſer (ſtündlich zirka 20 Liter) in Umlauf ſetze uſw. Der Apparat beſteht aus einem kleinen Elektro⸗ = motor, einer Kolbenpumpe und einem Druckkeſſel, alles auf einer emaillierten Eiſenplatte betriebs⸗ fertig montiert. Er iſt 25cm lang, 8 om breit und 22cm hoch und wiegt 3 kg. Der Preis iſt je nach der in Betracht kommenden Stromart und Spannung (die man nötigenfalls auf dem Elek⸗ trizitätswerk erfragen müßte) 52—54 Mk. Den Vertrieb des Apparates hat die Firma „Sirius? in Chemnitz übernommen. W. . ED 1 Berichte der „Geſellſchaſt für Meeresbiologie“ in Hamburg. Protokoll der Verſammlung vom 29. Dezember 1913. Zur heutigen Verſammlung bot uns die Lite— ratur viel Stoff. Mit Intereſſe haben wir die Ausführungen des Herrn Cleve in der „Wochenſchrift“ geleſen. Der Anſicht des Ver— faſſers, alle Aftinien ſeien im Aquarium zur Fortpflanzung zu bringen, müſſen wir aber ein großes Fragezeichen vorſetzen! Wenigſtens einſt— weilen noch. Unter unſeren Mitgliedern ſind alte, bewährte Seetierpfleger, aber die en gros- Zucht iſt ihnen noch nicht ſo gelungen wie Herrn Cleve. — Schade, daß der Verfaſſer nicht auch Bilder aus den eigenen Becken brachte, wir ſtänden dann vielleicht ſeinen Ausführungen ver- ſtändiger gegenüber! Herr Waldkauz hat in ſeiner Notiz in der „W.“ bedeutend danebengeſchoſſen! Er meint, es fehle im Zimmer die Seeluft, um gute Reſultate zu erzielen! Hat die Seeluft ihren typiſchen Geruch vom Waſſer, oder das Waſſer von der Luft? Welche „Keime“ ſoll denn die Seeluft enthalten? Was ſind Niederſchläge im Zimmer, die Herr W. meint? Wir enthalten uns eines weiteren Eingehens auf dieſe Ausführungen, die uns viel unterhalten haben. Aber vielleicht be— antwortet uns Herr W. einmal unſere Fragen, evtl. brieflich. Zu dem kleinen Aufſatz „Wiſſenſchaft und Lieb- haberei“ von Herrn Oberlehrer W. Köhler er- greift Herr Gienke das Wort und macht etwa folgende Ausführungen: Ich halte es für ganz ſelbſtverſtändlich, daß Wiſſenſchaft und Lieb— haberei nicht nur gut zuſammenarbeiten können, ſondern auch müſſen. Daß zwiſchen beiden Par— teien verſchiedene Anſichten vorkommen können, iſt ſelbſtverſtändlich und nur natürlich, doch iſt von großem Abel, wenn nun jeder auf ſeinem Standpunkt beſtehen will, nicht der Sache wegen, ſondern der Perſon wegen. Irren iſt eben menſch—⸗ lich. Viel zweckmäßiger iſt es in ſolchen Fällen, wenn die betreffenden Autoren in den Fällen, wo Meinungsverſchiedenheiten vorhanden ſind, ſich gegenſeitig in Verbindung ſetzen und Auf— klärung ſuchen, es würde mancher Streit ver- mieden, was zu guterletzt den Abonnenten, die ſolches Gezänke leſen müſſen, die Lektüre auch nur zuwider macht. — Auch ich ſtoße bei meinen Ausführungen über das Fortpflanzungsgeſchäft der Seenadel auf eine gegenteilige Anſicht des Herrn Köhler. Ich habe mich daher mit genanntem Herrn in Verbindung geſetzt, wir haben gegen- ſeitig unſere Anſichten ausgetauſcht und da die bei dieſer Gelegenheit hervorgetretenen Momente auch die übrigen Seewaſſeraquarianer intereſſieren dürfte, möchte ich auf dieſe Sache nachſtehend noch etwas näher eingehen. Ich habe die Er— laubnis des Herrn K., ſeine Ausführungen ver⸗ öffentlichen zu dürfen, da es auch ſein Wunſch iſt, wenn möglichſt alle intereſſierenden Kreiſe Vorteil und Anregungen daraus ziehen würden. Herr K. meint in dem einen Punkte, wo meine Anſichten von den ſeinen abweichen, hätte ich mich geirrt. Ich ſchrieb alſo dieſerhalb an ge- nannten Herrn dahingehend, daß meines Er⸗ achtens ein Irrtum ausgeſchloſſen ſei und er giebt darauf folgende Nachricht. „Wenn hochträchtige Seenadelweibchen un- mittelbar vor dem Zeitpunkte, da ihre Laich⸗ abgabe auch im freien Waſſer erfolgt wäre, in ein Aquarium gebracht werden, ſo müſſen ſie eben ablaichen, wie es das eine Weibchen ge⸗ tan hat oder wenn ſie es mangels zuſagender Amgebung nicht tun können oder wollen, ein⸗ gehen, was bei dem zweiten Weibchen der Fall war. Dasſelbe iſt auch der Fall bei einigen Süßwaſſerfiſchen wie Ellritze c. In ſo vor⸗ geſchrittener Entwicklungsphaſe iſt der Laich nicht mehr rejorbirbar“. Dieſe Ausführungen ſind zweifellos richtig, doch können dieſelben nur eine Beſtätigung meiner Beobachtung bilden, denn das zweite Weibchen der Seenadel hat im Gegenſatz zur Ellritze, welche trotz beigefügter Männchen nicht zur natürlichen Laichabgabe reſp. zum normalen Begattungsakt ſchreitet, das vorhandene aber ſchon belegte Männ⸗ chen dauernd verfolgt, um ſich ſeiner Eier alſo auf normale Weiſe zu entledigen. Er hat alſo zu leſen. | freiwillig im Becken dem Fortpflanzungstrieb obliegen wollen und hat die Eier nicht infolge nicht zuſagender Umgebung ausgeſtoßen. Es dürfte alſo doch als ſicher anzunehmen ſein, daß im Falle des Vorhandenſeins eines zweiten Männchens, auch dies zweite Weibchen ſolches belegt hätte. Auch darin hat Herr K. recht, daß das zweite Weibchen einging, weil ihm die nötigen Bedingungen zur Fortpflanzung fehlten, doch iſt hieran wiederum nicht die Umgebung als ſolche, ſondern das Fehlen eines paſſenden Männchens ſchuldig. Herr K. ſchrieb mir weiter: „Die angeführten Tatſachen für das Vor⸗ kommen an pflanzenfreien Stellen in Prielen ꝛc. würde auch erſt dann beweiſend ſein, wenn dort trächtige Weibchen oder Männchen mit gefüllten Bruſttaſchen bezw. Polſtern regel- mäßig nachgewieſen wären. Gbrigens iſt auch das gemeine Seegras im ganzen Wattenmeer ungemein verbreitet“. Hierzu möchte ich bemerken, daß trächtige Weibchen und belegte Männchen nicht nur ſtändig in den Prielen, ja ſelbſt im gänzlich pflanzenloſen Büſumer Hafen, ſondern auch von den weit hinaus auf pflanzenloſen Gründen fiſchenden Fiſchern mitgebracht werden. Auch iſt das Seegras in den ganzen Büſumer Watten nur überaus jpär- lich zu finden und dürfte als Laichplatz für die Seenadeln in dortiger Gegend nicht in Frage kommen können. Ferner bemerkt Herr K., „warum iſt wohl das mit dem Laich beladene Männchen augenkrank geworden? Die naheliegende Annahme iſt wohl die, daß das Tier in Ihrem Aquarium nicht die ihm zuſagenden Lebensbedingungen vorfand. Auch iſt noch garnicht ausgemacht, daß die Augen- krankheit allein oder mit an dem Tode ſchuldig iſt, denn Sie haben die Todesurſache nicht feit- ſtellen laſſen“. Hierzu bemerke ich, daß ich die beiden teleskopartigen blutunterlaufenen Augen ohne weiteres als Todesurſache aufgefaßt habe, doch ließe ſich darüber ja ſtreiten. Keineswegs aber kann ich annehmen, daß die nicht zuſagende Amgebung hieran die Schuld trägt und ſich in ſolcher Weiſe äußert. Wäre die unpaſſende QAlm- gebung daran ſchuld, daß dem Tiere die Lebens- weiſe im Allgemeinen ſchon nicht zuſagt, um wieviel größer müßte dann der Einfluß auf die Fortpflanzung ſein. Anſtatt wie demnach anzu⸗ nehmen wäre, ſich infolge unpaſſender Verhältniſſe vom Laichakt gänzlich loszuſagen, hat auch das Männchen ſich dem Weibchen willig gezeigt, wozu doch für erſteres abſolut kein Grund vorlag. Herr K. meint dann weiter, „daß meine Aus⸗ führungen erſt beweiskräftig wären, wenn ſich die Seenadeln monatelang in pflanzenfreien Becken halten würden und hier auch erſt zur Laich— reife gelangen“. Auch dies trifft ſtreng ge- nommen zu, doch ſtehen wir ja allgemein auf dem Standpunkt, daß, wenn trächtige Fiſche ins Aquarium kommen und hier in normaler Weiſe den Paarungsakt ausführen, auch einer Wieder- Berichte der Geſ. f. Meeresbiologie — Berichtigung 283 holung nichts im Wege ſtehen wird. Ich kann nicht beurteilen, ob die Tiere in der Lage ſind, den Laichanſatz ſelbſt zu verhindern. Ich will nicht hoffen, daß es ſo iſt. Nicht um mit meinen Ausführungen betr. der Zuchtfähigkeit der See— nadeln im Aquarium aus purem Egoismus recht zu behalten, jondern im Intereſſe unſerer inte- reſſanten Seewaſſeraquatik wäre zu wünſchen, daß ſich mein Erfolg nicht als Ausnahme- oder Zu⸗ fälligkeitserfolg herausſtellen wird. Aus dieſem Grunde werde ich, den Anregungen des Herrn K. folgend, auch im neuen Jahre den Verſuch wieder— holen und zeitig für geeignetes Material ſorgen. Gleichzeitig richte ich an die Mitglieder und alle Seewaſſeraquarianer überhaupt die Bitte, es ebenfalls auf einen Verſuch ankommen zu laſſen. Soweit die Ausführungen des Redners. Wir ſehen, welche erſprießlichen Erfolge und An⸗ regungen der Wille zur friedlichen Zuſammen⸗ oe zwiſchen Wiſſenſchaftler und Laie geben ann. Nunmehr ergriff unſer Vorſitzender, Herr Müllegger, das Wort, um über jeine Studien- reiſe nach Süditalien und den Aufenthalt an der zoologiſchen Station in Neapel zu berichten. Die Reiſe galt dem eingehenden Studium der Fauna des Golfes, die eine ungeheure Mannig- faltigkeit aufweiſt. Frl. Anny Fahr⸗Darmſtadt hatte den photographiſchen Teil der Exkurſion über⸗ nommen und ſtellte etwa 300, teilweiſe prächtige Photographien her. Auch die herpetologiſchen und entomologiſchen Beobachtungen und Auf— zeichnungen machte Frl. Fahr, denen für die ge- wählte Jahreszeit, Dezember, intereſſante Rejul- tate zu entnehmen ſind. Eine eingehende Wieder— gabe der Ausführungen Herrn Mülleggers können wir uns erſparen, da ein ausführlicher Reiſe⸗ bericht an anderer Stelle in Kürze erſcheinen wird. Wie immer, wenn Herr M. von einem Abſtecher nach dem Wittelmeergeſtade zurückkehrt, zierten auch diesmal den Vortragstiſch eine An⸗ zahl teils herrlicher Objekte. Folgende Tiere, die größtenteils unter die Mitglieder zur Ver— teilung gelangten, konnte Herr M. lebend mit⸗ bringen und vorzeigen: roter Seeſtern(Echinaster sepositus) von tiefleuchtend roter Farbe; Rot- braſſe (Pagellus erythrinus); Nelfenforalle (Astroi- des calycularis); Rieſenbarſch (Serranus gigas); Gelbe Koralle (Dendrophyllia ramea) ein ſehr ſeltenes Objekt. Gorgonie (Gorgonia Cavolinii); Gelber Schwamm (Myriozoum truncatum); Wurm⸗ ſchnecke (Vermetas gigas); diverſe Cylinderroſen, u. a. die 8wergchlinderroſe (Cenianthus solitarius). Weiter eine hochintereſſante Tiefſee-Garneele (Peneus caramote), verſchiedene Bryozoencolo⸗ nien, die kleine rote Koralle (Escharra cervicornis); eine weitere Muſchel (Telliana planata) und den höchſt originellen Ausſauger (Lepadogaster bima- culatus). Während der Fahrt gingen leider ein: Der Ziegenfiſch (Crapos aper) und der rote Drachenkopffiſch Scorpaena scrofa, die wir noch im Spiritus erblicken konnten. Beiträge für 1914 nimmt der Kaſſierer entgegen. A OO D Berichtigung. In Nummer 13, Seite 232, Spalte 2, Zeile 30 von oben iſt ſtatt Phodophyllis Rhodophyllis Es iſt eine Art der Familie der Rhodophylleae; ein kleines Pflänzchen, welches paraſitenartig auf anderen Algen wächſt, mit ſchöner, roter Färbung; Fruchtbildung im Sommer; zuweilen kommt es auch an Felſen im Seichtwaſſer vor. L. Berner 284 Fragen und Antworten. Dertilgung der Algen. Frage: In einem meiner Aquarien iſt die blaue Alge gekommen. Ich hatte dieſelbe ſchon einmal in einem Elementglas. Dasſelbe reinigte ich mit Salzſäure. Wie reinige ich das Aquarium am beſten, muß ich den ſchönen Pflan⸗ zenbeſtand wegwerfen? Auch auf einigen meiner Poſthornſchnecken wachſen Algen. Was kann ich mit dieſen machen? In dem Behälter pflege ich einheimiſche Fiſche. Frau H., Schw. Gmünd. Antwort: Wenn es nur die ſogenannte blaue Alge iſt, die ſich in Ihrem Aquarium eingeniſtet hat, die ſich demnach ſchleimig, ſchlüpfrig oder gar gallertartig anfühlt, kann unſchwer ab- geholfen werden. Sie laſſen einfach das Waſſer ab, legen alle Pflanzen vorſichtig gegen die Mitte des Aquariums, ſo daß die Scheiben frei werden und wiſchen die hier ſitzenden Algen mit gewöhnlichem grauem Löſchpapier oder mit einem weichen Wollappen behutſam ab, ſo daß nirgends Reſte davon zurückbleiben. Dieſe Alge haftet nämlich nur locker an den Glaswänden und pflegt ſich, wenn ſie einmal älter d. h. dicker geworden. häufig von ſelbſt meiſt in großen Stücken abzulöſen. Auch jene Stellen am Boden— grund, von wo aus ſie zuerſt zu wachſen beginnt, ſind zu putzen, ſowie alle im Waſſer zurückge— bliebenen Fetzchen ſelbſtredend zu entfernen. Sind Pflanzenteile von dieſer Alge ergriffen, z. B. alle Vallisnerienblätter, ſo nehmen Sie dieſe zwiſchen zwei Finger und ſtreifen die Alge davon ab, oder entfernen am beſten ſolche ohnehin ſchon braune Blätter ganz. Sie brauchen alſo in dieſem Falle um Ihren ſchönen Pflanzenbeſtand nicht im geringſten beſorgt ſein. Andere Mittel hingegen müſſen Sie zur An⸗ wendung bringen, wenn es ſich um Beſeitigung des grünen dichten Scheibenbelags (der ſich unter dem Einfluſſe direkter Sonnenbeſtrahlung in jedem mit Waſſer gefüllten Gefäß in kurzer Zeit bildet) oder der größeren meiſt an den Pflanzen ſchmarotzenden Fadenalgen handeln ſollte. Erſte— ren oft unglaublich feſt ſitzenden Algenüberzug entfernt man aus vollſtändig entleerten Glas— wannen, wie auch Sie ſchon einmal getan, am beſten und ſicherſten mit Salzſäure. In Kaſten⸗ aquarien, zumal, wenn ſie beſetzt ſind, iſt eine gründliche Scheuerung mit Gips oder pulveriſier— tem Bimsſtein, den man auf einen Lappen gibt, auch von Erfolg. Die abgeriebenen, zu Boden gefallenen Algen ſind nach dem Einfüllen des Waſſers mit dem Heber abzuziehen. In kleinen Mengen im Aquarium zurückbleibender Gips ſchadet durchaus nicht. Abreiben mit Bürſten, Kork oder Gummi iſt nutzlos, da die Reinigung nur eine mangelhafte iſt und die Algen bald wieder zum Vorſchein kommen. Fadenalgen (Chlodophora) werden am beſten auf ein Stäbchen! aufgewickelt und dann behut⸗ ſam von den Pflanzen losgeriſſen. Allzuſtark verfilzte Pflanzenteile entfernt man ganz. Die auf den Poſthornſchnecken ſitzenden Algen find gleichfalls Fadenalgen (Spirogyra?) und können leicht mit einer alten Zahnbürſte abgerie⸗ ben werden. 1 Das zu dieſem Zweck, damit die Härchen der Algen ſich leichter anhaften, mit einem ſcharfen Meſſer rundum eingekerbt wird. 111i Auf derart blank geputzten 80 Fragen und Antworten — Vereins⸗Nachrichten tüchtig abgeſpülten Schneckenhäuſern zeigen ſich im Aquarium Fadenalgen faſt nie mehr wieder. Maßnahmen zur Verhütung der Algenbildung, ſowie Mittel zur Vertilgung dieſer „läſtigen“ Eindringlinge ſind im letzten Jahrgang der „Bl.“ ſpeziell im Fragekaſten des öfteren angeraten worden. Eine ſachliche umfaſſende Zuſammen⸗ ſtellung aller bisher angewandten Mittel gab Gruber in ſeinem Aufſatz „Bekämpfung der Algen“, Heft Nr. 36, Seite 580, den ſie jedenfalls nachleſen ſollten. Doch möchte ich Ihnen zu einer vollſtändigen Vernichtung des Algenwuchſes in Ihrem Aquarium nicht raten. Auch dieſe niederen Pflanzen haben im Haushalte der Natur gewiß ihre Beſtimmung und ſind auch im Aqua— rium nicht ganz ohne Nutzen. Natürlich darf dasſelbe durch ihre übermäßige Wucherung zu⸗ mal an den Scheiben nicht verunziert werden. Hier ſoll ihrem Uberhandnehmen geſteuert werden, fie aber mit Stumpf und Stiel auszurotten, iſt ſchon im Intereſſe der Aquarienbewohner nicht zu empfehlen. Auch hier möchte ich Ihnen nahe legen, die Beiträge von Schmidt „Ein Wort für die Algen“ Jahrgang 1909 S. 266 und Gruber „Gber die Algen“ Jahrg, 1913 S. 519 durchzuſehen. Noch eine Bemerkung: die Namen „grüne“, „Schleim⸗ oder Schmieralge“, „Fadenalge“ ac. ſind keineswegs die richtigen botaniſchen Bezeich— nungen, ſondern nur unter Aquatikern zur leich⸗ teren Unterſcheidung gebräuchlich — die Be— ſtimmung der Algen iſt eine außerordentlich ſchwierige. Fiſchen ſchadet auch ein ſtarker Algen wuchs nichts. Carl Aug. Reitmayer. : Vereins⸗Machrichten : Anter alleiniger Verantwortung der Einſender. H. Mitteilungen. *Darmftadt. „Hottonia“. Sitzung vom 4. April. Die heutige Verſammlung erfreute ſich eines außergewöhnlich ſtarken Beſuches; hoffen und wünſchen wir, daß dies ein gutes Zeichen für die ferneren Zuſammenkünfte iſt! Die wenigen Einläufe waren ſchnell erledigt. Auf eine Fiſch⸗ offerte von Kuntzſchmann erfolgte eine größere Beſtellung. Den Literaturbericht erſtattete Herr Glück. Dank ſeiner reichen Erfahrung verſtand er es, den belehrenden und intereſſanten Auf- ſätzen noch vieles Wiſſenswerte eigener Wahr⸗ nehmung hinzuzufügen, ſodaß ſich ſowohl der Vortrag wie auch die daran anſchließende Dis- kuſſion äußerſt anregend und unterhaltend ge— ſtalteten. Anſer, die heimatlichen Gefilde mit beſonderer Findigkeit durchſtreifendes Mitglied, Herr Knodt, brachte eine Anzahl wunderſchöner Branchipus mit, die er in der Umgegend von Groß-Gerau gefangen hatte. Die Durchlüfter der Firma Erwin Boden konnten noch nicht aus- probiert werden. Die reichhaltige 10-Pfennig⸗ Verloſung hatte u. a. folgende Gewinne: 2 kleine Mikroſkope, 1 Paar Makropoden, 2 Baar Haplo- chylus Chaperi, 2 Paar Maulbrüter, 1 Fiſch⸗ kanne uſw. Wir bitten weiter um guten Beſuch. ! Ausflug am 5. April. fer ungünſtigen Witterung wegen ausfallen und fand auf vielſeitigen Wunſch am Sonntag den Die für den 8. März geplante Exkurſion mußte Vereins-Nachrichten 5. April ſtatt. Dank der Geländekunde unſeres allverehrten 1. Vorſitzenden hatten wir im Kreiſe Gleichgeſinnter einen herrlichen Nachmittag zu verzeichnen. Das von dem „Landgraben“ durchzogene Dornheimer Gebiet iſt für Naturfreunde ein wunderſchönes Plätzchen Erde, deſſen Durchforſchung jedem Liebhaber ſehr empfohlen werden kann. Wer ſein Aquarium mit einheimiſchen Pflanzen neu beſetzen oder bereichern wollte, konnte hier eine reiche und lohnende Ausbeute machen. Die ſchöne gelbe Teichroſe entwickelte gerade ihre netten ſattgrünen Blätter; das Laichkraut und der Frühlings- waſſerſtern ſtreckten ihre Ranken der warmen Frühlingsſonne entgegen; der Hahnenfuß ent- faltete ſich zu neuem Leben, und Tauſendblatt und Waſſerſchlauch wetteiferten förmlich im Wachstum! Einen ganz beſonderen Reiz bot der Stichling, den zu beobachten man beſte Gelegenheit hatte; er erſtrahlte im ſchönſten Hochzeitskleid! Die Mitglieder — und ſelbſt die eingefleiſchteſten Verehrer der Exoten — konnten es ſich nicht verſagen, mehrere dieſer farbenprächtigen Tierchen mit nach Hauſe zu nehmen. Das gleiche geſchah mit dem ebenfalls „verliebten“ Kammolch, der ein ganz aller— liebſtes Bild abgab. Der außerdem vorgefunde— nen Deckelſchnecken ſei noch gedacht; auch ſie fanden dankbare Abnehmer. — Reich beladen kehrte man am ſpäten Abend von dem ſowohl belehrenden wie auch geſellſchaftlich tadelloſen Spaziergang heim. Wer nicht dabei war, hat viel verſäumt! 5 Präparatenſammlung. Wir teilen hierdurch mit und können unſerer Freude darüber gar nicht genug Ausdruck geben, daß unſer Präparatenſchrank, der bisher umſtände— halber in einem Nebenlokal ſtehen mußte, jetzt im Vereinszimmer Aufſtellung gefunden hat. Daß hierdurch eine fühlbare Lücke ausgefüllt und einem längſt empfundenen Bedürfnis entſprochen iſt, leuchtet jedermann ein. Wir bitten nun unſere verehrlichen Mitglieder, den belehrenden Zweck unſerer reichhaltigen Präparatenſammlung nicht zu unterſchätzen und durch recht ſtarke Inanſpruch⸗ nahme den Geſichtskreis möglichſt zu erweitern. Anſere ſämtlichen Präparate find, das können wir unſerem Herrn Glück zu Ehren offen bekunden, in einer tadelloſen und muſtergiltigen Verfaſſung! Der Vorſtand hat es ſich zur Aufgabe geſtellt, in der nächſten Sitzung (18. April) die Präpa⸗ ratenſammlung einer genauen Durchſicht zu unter⸗ ziehen und entſprechende Erläuterungen zu den einzelnen Objekten zu geben. Wir hoffen auf das Erſcheinen ſämtlicher Mitglieder. Gäſte wie immer herzlich willkommen! Der Vorſtand *Erfurt-Botha. „Paludarium.“ Herr Hennicke gibt bekannt, daß nunmehr von unſerer Geſellſchaft ein weiterer Futterteich, und zwar der vielgenannte Dorfteich in Seebergen gepachtet worden iſt. Die Fangkarten, welche als Ausweis dienen, gelangen zur Verteilung. Ferner wird einſtimmig beſchloſſen, an Schüler gleichfalls Karten gratis zu verteilen, doch wird vor Weiter⸗ gabe an dritte Perſonen gewarnt. In ſolchen Fällen werden die Karten ohne weiteres einge— zogen. Für Anfälle beim Futterfange, haftet weder unſere Geſellſchaft noch die Gemeinde Seebergen. Die freundlichen Belehrungen der 285 „Vallisneria“ werden dankend quittiert, da dieſe von Hamburg kommen, find fie uns noch beſonders wertvoll. Wir ſind eifrig dabei „umzulernen“, leider ſtoßen wir ſchon wieder auf Widerſprüche. Herr Arnold ſchreibt in Heft 4 der „W.“ bei⸗ ſpielsweiſe, daß Girard. denticulatus nunmehr Girard metallicus heißen ſoll und bemerkt am Schluß ſeiner Arbeit, daß ein Irrtum in Zukunft ausgeſchloſſen iſt. Wir hatten uns erlaubt, letzteres zu bezweifeln. Eifrige Händler offerierten auch ſchon G. metallicus. Wie recht wir aber mit un⸗ ſerem Zweifel, zeigt die Arbeit des Herrn Rachow, „Bl.“ Heft 11, dieſer will den Girard. denticulatus, nämlich Poeciliopsis isthmensis genannt wiſſen, während die von Arnold geſondert aufgeführten Arten Phalloptychus januarius und Phalloceros caudomaculatus ein und dasſelbe wären. Herr Rachow ſchreibt dann noch von vorläufig in die eine Gattung eingereihten Fiſchen. Beide Herren ſchöpfen aus der „Reganquelle“ und kommen doch zu verſchiedenen Ergebniſſen. Wir finden, daß die Ichthyologen viel zu wenig den lebenden Fiſch berückſichtigen, ſonſt würden ſie nicht ganz verſchieden gefärbte Fiſche als eine Art beſchreiben, wie z. B. die blauen und gelben Fundulus, die roten und ſchwarzen Platypoecilus, Danio albo— lineatus, welcher wohl auch noch nicht für immer dieſen Namen tragen dürfte. In einer ärztlichen Zeitſchrift wurde ſchon vor Jahren, als der Girard. guppyi noch nicht in Deutſchland bekannt war, der Willionfiſch — Lebistes! beſchrieben und zur Bekämpfung der Müdenplage in den Kolonien empfohlen. Warum iſt man dieſem Namen jo lange ausgewichen. Wer fortgeſetzt irrt, darf ſich ſchließlich nicht wundern, wenn andere ſeiner Wiſſenſchaft etwas ſkeptiſch gegen- überſtehen. — QUnjere Ausſtellung findet vom 7.—12. Mai in der Herzoglichen Ausſtellungshalle in Gotha ſtatt und ſind die Vorarbeiten im vollen Gange. Bei den ausgezeichneten Lichtverhältniſſen in der Halle iſt zu erwarten, daß die Fiſche voll zur Geltung kommen werden, was nicht immer der Fall iſt auf Aquarienausſtellungen. So iſt denn auch in dem viel größeren Erfurt ein ähn- liches Lokal überhaupt nicht vorhanden. Bei der intenſiven Mitarbeit faſt aller Mitglieder hoffen wir, daß unſere Ausſtellung in jeder Beziehung wohlgelingen wird, zumal uns ein anſehnlicher Garantiefond zur Verfügung ſteht. Unſer Feſt⸗ eſſen fand am 28. Februar im Hotel Mahr ſtatt und fand allſeitigen Anklang, ſo daß von den Damen eine baldige, ähnliche Veranſtaltung ge— wünſcht wurde. Herr G. A. Boulenger ſandte mir ſchon vor mehreren Jahren die Fiſche unter dem Namen Lebistes zu. Dr. Wolterstorff. „Heros.“ Aus den Februarſitzungen. Nach Vorleſung einiger Proben aus Brünings „Ernſte und heitere Dichtungen für Aquarien⸗ und Terrarienfreunde“ wendet ſich der 1. Vor⸗ ſitzende dem Literaturreferate zu. Ausführlich verbreitet er ſich über die Abhandlung „Ver⸗ giftetes Aquarienwaſſer.“ Nicht nur Chemikalien, ſondern auch giftige Pflanzen können ihre un⸗ heilvolle Wirkung auf das Waſſer und ſeine Bewohner ausüben. In einem mit Sumpf⸗ pflanzen, darunter auch Waſſerſchierling dicht be⸗ pflanzten Aquarium wurde ein Teil derſelben ausgeſchnitten. Auch eine frei im Waſſer wuchernde Schierlingswurzel wurde dabei abge- Nürnberg. 286 zwickt. Gleich darauf jagten die Fiſche wie be⸗ ſeſſen im Aquarium umher, als ob ſie nach einem Auswege ſuchten. Obwohl ſie nun ſchleunigſt herausgefangen wurden, hatte doch ſchon der ins Waſſer geratene Schierlingsſaft ſeine Wirkung getan; ein großer Teil der Fiſche ging ein; die Aberlebenden nahmen 6 Wochen keine Nahrung an; dann erſt erholten ſie ſich wieder. Die Schnecken wurden durch das Gift nicht be⸗ rührt. — Intereſſante Tatſachen werden durch „Zierfiſchzuchten im Winter“ in Erwähnung ge⸗ bracht. Trotz alledem bleiben wir aber bei der Anſicht, daß auch die Exoten im Winter eine Ruhepauſe nötig haben. — Sehr anziehend ge- ſtalten ſich die Betrachtungen über „Beobachtungen an Zierfiſchen in der Dämmerung und des Nachts.“ Mit Aufmerkſamkeit wird auch die Mitteilung unſeres Mitgliedes Herrn Dr. Höfers über „die Pflege der weißen Mäuſe“ in No. 3 der Bl. verfolgt. — Das Referat über die W. muß wegen Abweſenheit des Berichters aus- fallen. — Herr Steiner teilt mit, daß ſeine großen Schleierfiſche am 28. Januar abgelaicht haben; am 2. Februar ſchlüpften die Jungen aus. Im vergangenen Jahr hatten ſie am 15. Auguſt zum letzten Mal abgelaicht. Er erklärt noch, daß die erſten Fiſchzuchten des Jahres die beiten Nach⸗ kommen liefern. — Betreffs Schlechtwerdens von Aquariumwaſſer warnt Herr Röder davor, Fut⸗ tertiere zu großen Wärmeunterſchieden auszu⸗ ſetzen. In einem Falle wurden Eyklops aus einem gefrorenen Weiher entnommen und un⸗ mittelbar in ein Aquarium mit 25° Waſſerwärme gebracht. Die Kruſter gingen ſofort ein und ent⸗ wickelten einen peſtilenzialiſchen Geſtank. Nunmehr tritt der Projektionsapparat in Tätigfeit. In einer prächtig zuſammengeſtellten Reihe werden die ſchönſten Punkte des Schwarzwaldes vorgeführt. — Am 10. Februar fand ein fideler Abend ſtatt. Nach Verleſung eines ſatyriſchen Protokolls und Bekanntgabe eines humorvollen Einlaufes ließ ein fleißiger Humoriſt die Perlen ſeiner Kunſt ſteigen. Auch die Vereinsmitglieder ließen ihrer Faſchingsluſt freien Lauf und ein flottes Tänzchen ſchloß die Feier. In der Sitzung am 17. hält Herr Lehrer Hauerſtein einen Vortrag: „Entwicklungs⸗ geſchichtliches und Morphologiſches von unſeren Fiſchen.“ Die Fiſche find die niedrigſte Form der Wirbeltiere. Die Wirbeltiere haben ein inneres Achſenſkelett, die Wirbelſäule; darüber liegt das Zentralnervenſyſtem, das Rückenmark, darunter der Dorn mit all ſeinen Anhängen. Den Wirbeltieren ſtehen gegenüber die Wirbelloſen mit einem äußeren, dem ſog. Hautſkelett. Die Entwicklungsgeſchichte lehrt ein allmähliches Fortſchreiten vom einfachen, niederen zum zuſammengeſetzten, höheren Bau. Aus den Wirbelloſen müſſen die Wirbeltiere hervorge— gangen ſein. Als Zwiſchenglied zwiſchen dieſen zwei Gruppen wird das Lanzettfiſchchen betrachtet. Dasſelbe iſt ein kopfloſes, fiſchartiges Weſen (Arkanier), das im Meere im Sande verborgen lebt. Bei dieſem Tierchen finden wir bereits ein inneres Achſenſkelett: ein biegſamer Stab, die Rückenſaite, Chorda dorsalis, durchzieht den Körper. Die Chorda beſteht aus zelliger Binde⸗ ſubſtanz; über ihr liegt das Rückenmark, unter ihr der Darm. Die höheren Sinnesorgane fehlen. — An die Arkanier reiht ſich in auf⸗ Vereins⸗Machrichten ſteigender Linie die Klaſſe der Rundmäuler, Eykloſtomen an, wozu das Neunauge gehört. Die Rundmäuler ſind ſchlangenförmig, ohne Schuppen und paarige Floſſen. Der Mund be⸗ ſteht aus einem kreisförmigen, aber flach zu⸗ ſammenlegbaren Saugmaul. Sinnesorgane und ein knorpeliger Schädel ſind bereits vorhanden. Die kiefermäuligen Fiſche bilden den weiteren Fortſchritt in der Entwicklung. Bei ihnen iſt aber die Chorda verdrängt durch die in ihrem Umkreis entſtehende Wirbelſäule. In die Hüllen der Chorda lagern ſich derbere Gewebe ein, zunächſt Knorpelſubſtanz. An den Hüllen entſtehen ferner ſogenannte obere und untere Bögen; die oberen umſchließen das Rückenmark. An der Baſis der Bögen ſchreitet die Knorpelbildung fort. Sie umſchließt endlich die Chorda gleich einem Ring. So kommt es zur Bildung knorpeliger Wirbel⸗ körper. Die Chorda wird in der Mitte der Wirbelkörper immer mehr eingeengt, zwiſchen den Wirbelkörpern wächſt ſie weiter. Die knorpe⸗ ligen Wirbelkörper werden immer mehr durch kohlenſauren Kalk befeſtigt und zuletzt durch Knochen erſetzt. Das allmählige Werden des knöchernen Achſenſkeletts läßt ſich innerhalb der Fiſchordnungen verfolgen. Die Selachier haben ein knorpeliges Skelett, die Ganoiden ein teilweiſe knorpeliges, teilweiſe knöchernes, die Teleoſtier vollſtändige Verknöcherung des Skeletts. — Bei den Rundmäulern und kiefermäuligen Fiſchen iſt die Haut zweiſchichtig: ſie beſteht aus Oberhaut und Lederhaut. In der Oberhaut finden ſich enorme Mengen von Schleimzellen, in der Lederhaut entſtehen die Schuppen. Die Arkanier und Eykloſtomen haben keine Schuppen. Bei den Selachiern begegnen wir den Plakoidſchuppen; dieſe beſtehen aus einer Platte und einem daraufſitzenden Stachel (Hautzahn). Dieſe Schuppe vererbt ſich nicht im vollen Umfange auf die Ganoiden und Teleoſtier. Nur der Sockel bleibt erhalten, der Hautzahn verſchwindet. Bei den Ganoiden treten noch dicke, rhombiſche, neben einander liegende Platten auf. Die Teleoſtier⸗ ſchuppen ordnen ſich in Schräg-, Quer⸗ und Längsreihen an und decken ſich dachziegelartig. Zwei Formen laſſen ſich unterſcheiden: ſolche mit rundem Rand, Rundſchuppen und ſolche mit kammförmig gezähneltem Hinterrand, Kamm⸗ ſchuppen (bei Barſchen). Bei Grundfiſchen findet ſich eine offenbare Neigung zur Rückbildung des Schuppenkleides (Aal, Schmerle, Welſe u. ſ. w.) Die Floſſen der Fiſche ſind Hautfalten, die ge⸗ ſtützt werden durch Floſſenſtrahlen. Dieſe ſind entweder ungeteilt und hart (Stachelſtrahlen, Akantopteren) oder biegſam, quer gegliedert und am Ende geteilt (Weichſtrahlen, Malakopteren). Die unpaarigen Floſſen (R., S. und A.) find ent- ſtanden aus einer Hautfalte, die ſich vom Rücken über den Schwanz herum auf die Bauchſeite bis zur Afterfloſſe erſtreckte. Jene Floſſe hat ſich entweder erhalten (Aal) oder ſie bildete ſich an einzelnen Stellen zurück und wuchs auf jene Organe aus, die man als R., S. und A. bezeichnet. Die Falten werden dann noch verſteift, bei den Dipnöern und Selachiern, durch Hornfäden, bei den Ganoiden und Teleoſtiern durch Floſſen⸗ ſtrahlen. Die paarigen Floſſen, die den Cyklo⸗ ſtomen noch fehlen, ſollen entſtanden ſein aus zwei am Rumpfe fortlaufende, horizontal ge⸗ richteten Seitenfalten. Sie begannen hinter dem Kopfe und zogen ſich ſchräg abwärts bis zur A. Vereins⸗Machrichten Das vordere, wie das hintere Ende mag durch Skelettteile befeſtigt geweſen ſein. Aus den Enden wird die Bruſt⸗ und Bauchfloſſe hervor⸗ gegangen ſein, während das Zbiſchenſtück ſich zurück bildete. G. Koch. Wien. Hietzinger Aquarien- und Terrarien⸗ verein „Stichling“. Vereinsabend vom 5. März. Im Einlaufe befindet ſich eine Einladung der „Favoritner Zierfiſchfreunde“ zu einem Vortrag, eine Pflanzenpreisliſte von der Firma Henkel in Darmſtadt, Fiſchmarken von der Kunſtanſtalt Gerhardt in Leipzig, die „Bl.“ und „W.“. Aus dem Berichte des Kaſſiers entnehmen wir, daß der Februar einen Reingewinn von 33, 13 Kr. brachte. Herr Beran erſtattet den Literaturbericht und unterwirft hier beſonders den in der „Tier⸗ welt“ erſchienenen Artikel „Der Wert der Schnecken⸗ zucht im Aquarium“ von Köhler einer treffenden Fachkritik. Der Inhalt ſteht eigentlich faſt gar nicht mit dem Titel in Zuſammenhang. Auch bezweifeln wir, daß die Poſthornſchnecke mit der Hydra jo ſtark beſetzt werden konnte, und letztere in ſo kurzer Zeit in der dünnen Löſung von hypermanganſaurem Kali vertilgt werden konnte. War es auch wirklich Hydra? Weiter entſpinnt ſich über die Waſſerſchnecken eine rege Debatte. Aus dieſer war zu entnehmen, daß die Schnecken im Aquarium viel zur Reinlichkeit beitragen und durch die Vertilgung der Futterreſte dem Lieb— haber manchen Dienſt erweiſen. Als Bolypen- vertilgerin wurde beſonders die Spitzhornſchnecke hervorgehoben. Herr Walliſch hatte in einem Aquarium die Polypen in Maſſen bemerkt und ſetzte nun 3 Stück genannter Schnecke ein. Nach zirka 3 Tagen war kein einziger Polyp mehr zu erblicken, dafür taten ſich die Schnecken nun von den Pflanzen gütlich und beſonders Sagittaria ſchien ihnen zu munden. Bei der Sumpfdedel- ſchnecke will Herr Walliſch bemerkt haben, daß ſich dieſe immer vor dem Geburtsakt in den Bodengrund eingrabe. Er habe auch jedesmal einige Tage nach dem Eingraben die jungen Sumpfdeckelſchnecken bemerkt. Zur Verloſung gelangen 2 Paar Prachtbarben, welche der Kaſſe 7 Kr. einbrachten. Die für jeden Samstag an- beraumten zwangloſen Zuſammenkünfte wurden für den Monat April zu Herrn Noß, Gaſtwirt XIII./3. Breitenſeerſtraße 18 verlegt. Vereinsabend vom 19. März. Der Vorſitzende gibt bekannt, daß Herr Wrba, Modezeichner, als Mitglied aufgenommen wurde und daß auf einen Antrag hin beſchloſſen wurde, im Verein eine Such-, Tauſch⸗ und Kaufliſte aufzulegen. Da die Mitglieder auf dieſe Weiſe am ſchnellſten von dem abzugebenden Material unter ſich verſtändigt werden, dürfte ſich dieſe Einrichtung gut bewähren. Herr Beran erſtattet den Literaturbericht und verbreitet ſich anſchließend an den Bericht der Vereines „Waſſerſtern“ in Dresden vom 7. Februar über das Plankton. Der Vorfitzende berichtet, daß er ſich künſtliches Meerwaſſer anlegte und dieſes (50 Liter) mit 1 Liter natürlichem, 2 Jahre altem und infuſorien⸗ reichem Meerwaſſer vermiſchte. Nach zirka 10 Tagen war auch die Miſchung bei hellem Stand- bort mit vielen Infuſorien belebt. Beim Einſetzen von Tieren empfiehlt er jedoch, dieſe nach dem Bezuge vorerſt durch einige Wochen in natür⸗ lichem Seewaſſer zu halten, bevor man ſie in 287 das künſtliche Seewaſſer überſtellt. Herr Beran hatte Bananenſchalen in einem Gefäß mit Waſſer übergoſſen und auf dieſe Weiſe in kurzer Zeit Infuſorien erhalten. Bei Betrachtung eines Tropfens unterm Mikroſkop mit Dunkelfeldbe— leuchtung und Immerſion (Vergrößerung 1:1800) gab es beſonders ſchöne Exemplare von Sonnen— und Rädertierchen zu ſehen. Auch fand darin Herr Beran, wie er berichtet, einen dem Typhus⸗ erreger ganz ähnlichen, jedoch nicht pathogenen Bazillus. Er verſprach, Mikroaufnahmen davon zu machen. Verloſt wurde 1 Paar getupfter Gurami. Herr Gerſtner erſucht alle Mitglieder, welche bei eingegangenen oder kranken Fiſchen die Art der Krankheit erfahren wollen, dieſe Fiſche an ihn gelangen zu laſſen, worauf er ſie durch zweite Hand an Herrn Prof. Dr. Fiebiger leitet. Die Diagnoſe erfolgt ſchriftlich. Dadurch bleiben unnötige Wege, Verſand ꝛc. erſpart. 0 Fiala. Waldenburg i. Schleſ. Verein für Aquarien⸗ und Terrarienkunde. Sitzung vom 17. März. Zu dem gut beſuchten Vortragsabend waren als Gäſte erſchienen die Herren: Bankvorſteher Klemm, Knappſchafts⸗Aſfiſtent Cziumplik, Gym⸗ naſial⸗Oberlehrer Klaer, Amts⸗ und Gemeinde⸗ Sekretär Scholz in Weißſtein und der frühere 2. Vorſitzende des Vereins „Proteus, Breslau“, Kgl. Landesverſicherungsinſpektor Dziembowsky in Waldenburg. Nachdem der letzte Sitzungs⸗ bericht verleſen worden war, wurde Hotelpächter Rößler als Mitglied aufgenommen. Herr Rektor Wegner und Knappſchaftsbeamter Bobiſch er— ſtatteten die Zeitſchriftenberichte aus den „Bl.“ und der „W.“. Hierauf hielt der 1. Vorſitzende Bankvorſteher Kellert einen Vortrag über: „Meine Erfahrungen bei Einrichtung von Seewaſſer⸗ aquarien“. Zunächſt beſchrieb er den Behälter, die Felſen, den Bodengrund, das natürliche See⸗ waſſer und die chemiſche Zuſammenſetzung des künſtlichen Seewaſſers, die Durchlüftung, wobei er belobigend den Kirchner'ſchen Durchlüftungs⸗ apparat ſtreifte, die Aufſtellung der Behälter, die Temperatur des Waſſers, die Beſetzung der Becken mit Tieren und Pflanzen, die Behand— lung der Tiere bei ihrer Ankunft, ihre Fütterung und Vermehrung im Aquarium. Der Vortragende erntete auch diesmal wieder für ſeine Ausfüh⸗ rungen reichen Beifall. Der hieſigen Realſchule ſtiftete der Verein ein ſchwarzes amerikaniſches Axolotl zu Anterrichtszwecken. Ein Glasaquarium mit Schwertfiſchen wurde verloſt. Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß am 18. und 19. April eine in Liebhaberkreiſen weitbekannte Zierfiſch⸗ züchterei eine große Anzahl Fiſche zur Schau und zum Verkauf ausſtellen wird. Auch werden von ſeiten der Mitglieder eine Anzahl alteinge⸗ richtete Becken mit Fiſchen ausgeſtellt. Erich Stahn. B. Berichte. „Waſſerroſe.“ Sitzung am 7. April. Anter Eingängen war das ſchön gehaltene Schreiben unſeres Verbandsvorſitzenden, Herrn Gruber, zu verzeichnen. Betreffendes behandelte unſere Reklamation über die Prämierungs⸗ beſtimmungen bei Ausſtellungen. Da unſer Gera R. 288 Verein garnicht für Prämierungen iſt, ſoll hierzu in einer der nächſten Sitzungen nochmals Stellung genommen werden, auf jeden Fall ſind aber die Vorſchläge, wenn es eben ohne Preiſe nicht geht, des Vereins „Vivarium“ Halle a. S., ſiehe „W.“ No. 14, Seite 291, ſehr gut. Der Verband ſoll aber lieber von ſolchen Sachen die Hand weg— laſſen und ſoll in ſeinem Wirken, wie er jetzt an⸗ fängt, Lichtbilderſerien zu bringen, weiter fort- fahren. Der Vortrag unſeres Herrn Fleck brachte eine neue Abwechſelung in unſeren Verein und iſt ein Teil desſelben „Kieſelalgen“ betreffend in dem Artikel des Herrn Scheibener in „W.“ No. 14 zu leſen. Nächſte Sitzung am 21. ds. Mts. HD. Köln. „Waſſerſtern.“ Protokoll vom 19. März. Nach Erledigung der Eingänge und Verleſung des Protokolls ging man zu dem angekündigten Pflanzenverkauf über. Da derſelbe ſich in die Länge zog, fiel der Vortrag des Herrn Völlmer aus. Herr Obergärtner Triebe zeigte einen aus⸗ gewachſenen Salimorus Vulgaris, Stachelhummer vor und machte uns mit der Lebensweiſe Fort⸗ pflanzung u. ſ.w. bekannt. Allgemein fiel die koloſſale Größe des Tieres auf. K. S. Köln a. Rh. „Sagittaria.“ Eröffnung durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Otto Heintz. Anweſend 14 Mitglieder, ſowie als Gaſt Herr Simon vom Verbandsverein in Mül- heim, den der Vorſitzende herzlichſt begrüßte. Die Herren Fauſt und Maiwald erſtatteten den Literaturbericht, der erſte für die Wochenſchrift, der zweite für die Blätter. Die anweſenden Mitglieder nahmen die Mitteilungen der Herren mit Intereſſe und ohne, daß ſich eine lange Debatte über die einzelnen Punkte entſponnen hätte, entgegen. Wie der erſte Vorſitzende dann mitteilte, war für den heutigen Abend ein Vortrag einer Kapazität auf dem Gebiete der Naturkunde vorgeſehen, der betreffende Herr mußte dringender Gründe halber jedoch im letzten Moment abſagen, was inſofern nicht zu bedauern war, weil an dem heutigen Abend der Beſuch doch nur ein ſehr ſchwacher war. Es kam hierauf zur Beſprechung „Die Neubenennung der lebend— gebärendeu Zahnkarpfen nach Regan“, welche wohl den meiſten Mitgliedern reges Intereſſe bot, zumal ſich auch unſer Gaſt, Herr Simon, welcher nicht nur ein bekannter Liebhaber, ſondern auch einer unſerer heutigen beſten Zeichner von Zierfiſchen iſt, lebhaft daran beteiligte. Betreffs Pflanzenbeſtellung teilte der 1. Vorſitzende mit, daß er für ſich bei drei Firmen, Henkel, Mäder und Zeller Waſſerpflanzen beſtellt habe, die am heutigen Abend eintreffen ſollten, um ſie den Mitgliedern als Muſter zu zeigen. Von dieſen drei Firmen ſandte nur die Firma Henkel das Beſtellte, und zwar ſehr ſchöne Pflanzen, die beiden anderen Firmen verſagten. Die Sendung von der Firma Henkel war die kleinſte und lohnte ſich das Mitbringen nicht, der Vorſitzende lud deshalb die Herren ein, ſie ſich in ſeiner Wohnung anzuſehen. Es folgte dann noch eine Verloſung, die der Kaſſe einen überſchuß von 5 Mk. brachte, Herrn Toni Meyer ſei noch nachträglich für die Stiftung von hübſchen Glasaquarien gedankt, die neben einem Steckthermometer und verſchie⸗ denen Paaren Fiſchen die Gewinne bildeten. Vereins „Machrichten "Pübek. Verein für Aquarien-u. Terrarienkunde. Bericht über das erſte Vierteljahr 1914. Das Vereinsleben war äußerſt rege. Die 6 Verſammlungen wurden durchſchnittlich von 21 Mitgliedern beſucht, außerdem waren in zwei Verſammlungen Gäſte zugegen. 2 Mitglieder traten aus, 3 wurden aufgenommen. Es wurden 4 Vorträge und 2 Referate gehalten. Herrn Werner Hagen, der als Gaſt einen vorzüglichen Vortrag über „das Wakenitzgebiet“ hielt, ſei auch an dieſer Stelle nochmals gedankt. Folgende wichtige Beſchlüſſe wurden gefaßt. Forthin wer⸗ den nur Vierteljahrs berichte in „Bl.“ und „W.“ erſcheinen, erſtens, um nicht unnötig viel Platz zu beanſpruchen, zweitens, um dem Vorſtand die Arbeit zu erleichtern, denn es wird jetzt regelmäßig in der lokalen Preſſe über den Verlauf unſerer Sitzungen berichtet.“ Wir verſprechen uns davon mehr Erfolg. — In der Verſammlung am 27. März wurde die Ein⸗ tragung unſeres Vereins einſtimmig beſchloſſen. Dieſelbe kann aber nicht ſofort ſtattfinden, da noch verſchiedene Vorarbeiten ſeitens des Vor⸗ ſtandes zu leiſten ſind. — Seit dem 13. Februar iſt Herr H. Reyer 1. Schriftführer des Vereins. — Von großem Intereſſe waren die Ausfüh⸗ rungen des Herrn Dr. Steyer über „das geplante Seewaſſeraquarium in Travemünde“. In länge⸗ rem Vortrage entwickelte unſer Witglied ſeine Pläne, welche die Zuſtimmung zahlreicher erſter Autoritäten gefunden haben. Die Verſammlung erklärte ſich einmütig bereit, dieſen Plan, ſoweit es ſich machen läßt, rege zu unterſtützen. Der Vorſtand hat bereits in der Preſſe in einem „Eingeſandt“ Stellung genommen. Hoffentlich wird dieſe für unſere Liebhaberei ſo wichtige Angelegenheit einen glücklichen und raſchen Ver⸗ lauf nehmen. — Am 28. März fand in unſerem Voreinslokal „Wintergarten“ ein geſelliger Abend mit Damen ſtatt, der vorzüglich verlief, auch unſerer Kaſſe noch einen kleinen Aberſchuß zu⸗ führte. Die nächſte Verſammlung findet erſt am Freitag den 24. April ſtatt. Der Vorſtand. I Brapo! D. Red. Wien. „Verband öſterreichiſcher Aquarien- und Terrarienvereine.“ Am 17. März 1914 wurde in Wien der Verband ins Leben gerufen und wurden bei dieſer konſti⸗ tuierenden Sitzung die Verbandsleitung (porder— hand proviſoriſch, nachfolgend beſetzt: 1. Vor⸗ ſitzender, Herr C. A. Reitmayer; 2. Vorſitzender, Herr J. Schwetz; Schriftführer, Herr R. Fiala; Kaſſier, Herr R. Hanke. Dem Verbande beizu- treten erklärten ſich bereit die Vereine: „Aquarium“ Abazzia, „Aquarien- und Terrarienverein“ Außig, „Biologiſche Geſellſchaft“ Graz, „Danio“ Wien, „Favoritner Zierfiſchfreunde“ Wien, „Lotus“ Wien, „Stichling“ Wien, „Vindobona“ Wien, „Zoologiſche Geſellſchaft“ Wien. Als Titel für den Verband wurde obengenannter Name ge— wählt, jedoch wird in den Statuten ausdrücklich darauf hingewieſen werden, daß die Verhand- lungsſprache nur die deutſche ſei. Von vielen Vereinen ſind noch Antworten auf die an ſie ergangenen Zirkulare ausſtändig und bitten wir nochmals alle dieſe Vereine um Antwort bis zur nächſten Sitzung. Die nächſte Sitzung findet am 21. April in Wien l, Tiſchlers Reſtaur., Schaufflergaſſe 6, ſtatt. BE 3 ner Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 3811. 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Kleine Mitteilungen. — Fragen und Aintworten; Tropiſches Aqua- terrarium. Zur Pflege der Eichhornia azurea. — Isoëtes? Vereinsnachrichten. — Aufruf. — Bund der Reptilien- und Lurchfreunde. — Berichtigung. — Ausſtellungskalender. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. Aegis in A in 9 2 I] dead I. 1 . 1°. 0'0°0 e | N 5 ; N o “in oo in oo Mf ooo go „TRITON“ Verein für Aquarien- und Terrarienkunde zu Berlin EIS Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends pünkt⸗ lich 9 Uhr im Reftaurant Carl Haverlands Feftfäle, C. 2, Neue Friedrichſtraße 35, liefert ſeinen Mitgliedern koſten⸗ los als Vereinsorgane nach Wahl zwei von folgenden drei Zeitſchriften: „Mütter für Aguarien⸗ und Terrarienkunde“ „Wochenschrift für Ag.⸗ und Terrarienkunde“ „Natur“ Auf Wunſch liefern wir gegen jährliche Nachzahlung von 4 Mk. auch alle drei Zeitſchriften. Satzungen, Mitgliederlifte, Bücherverzeichnis und Ber- zeichnis der Vorteile, welche der Verein ſeinen Mitgliedern, auch auswärtigen, und den ihm angeſchloſſenen Vereinen ſonſt noch bietet, verſendet an jedermann die = Geſchüftsſtelle des „Triton“, Berlin W. 68 8 Alexandrinenſtraße 1. Eingetragener Verein) Mehlwürmer Gegen Einſendung von Mk. 1.20 1000 Stück franko, verſendet D. Waſehinsky, Bieſenthul b. Berlin „Lotus“ Rostock : Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, Breitestraße 23. Nächste Versammlung am 29. April d. J. Tagesordnung: . Protokollverlesung. . Eingänge, . Festsetzg. eines Ausflugs. . Vorzeigung interess. Tiere . Liebhaberfragen und Verschiedenes. Um den Abend recht ab- wechslungsreich zu gestalten, ersuchen wir höflichst alle Mitglieder, Aquarien- und Terrarientiere zum Vorzeigen mitzubringen. Der Vorstand: Albert Wendt, Vors., Hopfen- markt 14; Oberlehrer Grundig, Schriftf., Alexandrinenstr. 57. Ur Orüßte mlt Heigl 7 ausländ. Aquar.- u. Jerrarientiere don Carl Siggelkow Hamburg-Eimsbüttel, Rombergfir.10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. Einem Teile der heutigen Nummer liegt eine Preisliste über Wasserpflanzen von der Gärtnerei von Chr. Henkel in Auerbach (Bergstr.) bei, auf die wir besonders hinweisen. [NYMPHAEA I I] Verein f. Aquarien- Um-Man-Uim f und Terrarienkunde Tagesordnv. für den 1. Mai: Besprechuug wegen Aus- führung einer Tümpeltur ins Bayrische. Verschiedenes. Der Vorstand. Ka) | Tubifex A. Noll, Schwanheim a. M., Kirchstr. 25. ccc Verein der Aquarien- und Terrarien- freunde Stuttgart, E.V. Dienstag, 28. April, 9 Uhr im Vereinslokal, Linden- str. 14, Rechberg-Bräu: Ausschußsitzung. Der Vorstand. Kleinste [as-Bunsenbrenner 50—70 mm hoch, mit oder ohne Hahn, seit ca. 10 Jahren im Vertrieb. Ferner: Redu- zierventile, Durchlüfter. a A. Dietrich, BerlinN.58 Schliemann- straße 15. ı/ıo Liter 60 Pfg., stets frische Ware Preisliste engros, detail Neuheiten: LULLLNIISTTTTIITTTTTTIITTTTTIITTTITTTTTTTTUTT Rivulus strigatus ö Macropodus spec. Barbus pentazona Fundulus spec. (Arnoldi-ähnlich, stahlblau) Haplochilus spec. (Cap Loper) Poecilia spec. (Kuba) Nanostomus Beckfordi Crenuchus spilurus Welse (Ja. große Schaustücke) Letzte Importen: Cichlasoma severum dto. festivum dto. aureum Zwergeichliden Hemichromis bimaculatus dto. spec. Acara tetramerus Haplochilus fasciolatus Tetragonopterus Ulreyi dto. dto. ocellifer Chirodon Arnoldi Pyrrhulina Nattereri Nanostomus spec. Preisliste gratis! 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Dieſer wunderbar ſchöne Zahnkarpfen hat gewiß ſchon Vielen Kopfzerbrechen verurſacht, nicht bloß wegen der Haltung, ſondern vor allem wegen der Zeitigung befindet ſich der Bellotti noch wohl, voraus⸗ geſetzt, daß er lebendes Futter erhält. Er frißt alles, was er bewältigen kann, Tubifex, rote und weiße Wückenlarven, Cyclops der Eier und der Aufzucht der Jungfiſche. und Daphnien, kleinere Regenwürmer; u er 1 8 6 00 + Er RER EOEHHEHHHHHHEHDEEHOHEHHHEOEHEPETOHEHHHHHHHTHTRHHHEHHTHH TH LEERE HH EHE HEHE HH j 5 J Cynolebias Bellotti. Oben links Weibchen der gedrungenen, rechts Weibchen der geſtreckten Form. 0 Originalzeichnung von Johs. Thumm. ; Als nicht zu großer Fiſch iſt er eigentlich feine Lieblingsnahrung find aber die für jeden Liebhaber zu empfehlen, da in Larven der Stechmücken Culex und ver⸗ auch zu den nicht allzuſehr wärmebedürs, ſchiedene freiſchwimmende Larven anderer tigen Fiſchen gehört und an ſeinen Be- Gattungen. Hiervon können fie eine ziem- a hälter betreffs des Sauerſtoffs keine allzu⸗ liche Portion vertragen, man ſieht es großen Anforderungen ſtellt. Bei 18“ C ihnen bei dieſem Futter auch gar bald an 290 G. Träber: Cynolebias Bellotti Str, jeine Pflege und Aufzucht. der Leibesfülle an, daß es etwas richtiges war, was ſie genoſſen haben. Was die Farbenpracht eines erwachſenen Männ— chens anbelangt, ſo kann man ſich kaum etwas ſchöneres denken. Der ganze Kör— per iſt tiefdunkel oder hellblauſamtig glänzend, überſät mit kleinen, weißen, glänzenden Punkten, gleich Perlen auf dem Gewand. Das Auge iſt ſchwarz mit goldiger Umrandung, ein dunkler Strich zieht ſich zuweilen über die Augengegend. Die Bruſtfloſſen, grünlichblau mit dunkel⸗ blauem Rande, find in fortwährend fächeln- der Bewegung. Die Rücken- und After⸗ floſſen, welche von der Körpermitte bis faſt zur Schwanzwurzel reichen, ſind am Grunde ebenfalls dunkelblau und mit weißen Pünktchen beſetzt, nach dem Rande zu verblaſſen Farbe und Punkte etwas. Die Schwanzfloſſe iſt gleich der Körper— farbe, nur ſind die Punkte mehr ſchwarz umrandet. Der ganze Rand der Schwanz— floſſe erſcheint farblos oder nur blaßblau. Allerdings ſind die Männchen auch ziem- lich veränderlich, wie ich bei zahlreichen Tieren meiner Nachzucht feſtgeſtellt habe. Die ganze Farbenpracht iſt natürlich je nach Gemütsſtimmung des Fiſches eben— falls verſchieden. Bei zu geringer Tempe— ratur (unter 16° C) oder bei ſonſtiger Ver⸗ ſtimmung des Allgemeinbefindens erkennt man den erſt ſo herrlichen Fiſch oft nicht wieder. Die Weibchen ſind nicht ganz ſo glänzend in der Farbe, doch immer noch ganz anſprechend gezeichnet. Auf dem Körper finden ſich viele weiße und graue Bogen und Linien mit ſchwarzer Kante geziert. Das Floſſenwerk iſt faſt gleich wie beim Männchen entwickelt, nur die Afterfloſſe iſt etwas runder nach unten gezogen. Auch die Rückenfloſſe erſcheint etwas kleiner. Nimmt man nun noch das muntere Weſen des Fiſches dazu, ſo iſt jeder entzückt von dieſen herrlichen Fiſchen. Er wäre dadurch berufen, von allen Lieb— habern gepflegt zu werden. Wenn aber die Zuchtreſultate in Frage kommen, wird Cynolebias Bellotti leider bei den meiſten Liebhabern ausſcheiden, denn 8 bis 10 Wochen, vielleicht auch bis 16 und noch mehr auf Jungfiſche warten iſt nicht Jeder— manns Sache. Aber daß man dann noch die geſchlüpften Jungfiſche wegen Krank— heit (Schwimmblaſenleiden) wieder abtöten muß, iſt noch viel weniger dazu angetan, den Fiſch und ſeine Haltung beliebter zu machen. Alſo in dem für die meiſten wichtigſten Punkt läßt unſer Fiſch faſt alles zu wünſchen übrig. Aber gerade deshalb ſollte der Fiſch mehr gepflegt werden, denn nichts iſt intereſſanter als Schwierigkeiten bei der Fiſchzucht. Ich habe mich nun über 3 Jahre mit dieſer Zucht gründlich befaßt, ſoweit es überhaupt möglich war. Dabei habe ich gefunden, daß der Fiſch zu ziehen iſt und zwar mit leidlichem Erfolg, wenn man der Natur einigermaßen zur Hand geht. Zunächſt gibt zu denken der eigentümliche Laichakt. Das Männchen buddelt ein Loch im Sande, das Weibchen kommt dazu und drückt nach Befruchtung das Ei ſcheinbar noch tiefer in den Sand, um nicht ſobald wieder denſelben Fleck zur Eiablage zu benutzen. In der Natur werden die Weib— chen vielleicht in noch viel größeren Ab— ſtänden die Eier in den Sand verſenken. Iſt Schlamm oder Schmutz im Becken vorhanden, ſo wird er mit den Floſſen fortgewedelt. Die Ablage der Eier erfolgt ſtets im Sande. Dieſer muß aber vor allen Dingen möglichſt fein ſein, denn das Männchen beſchädigt ſich ſonſt bei der fortwährenden Buddelei die Maulränder und ich habe in manchen Fällen ſogar entzündete Kiemen beobachtet. Ein Auf— hören des Laichens iſt die Folge davon. Das Weibchen aber, bei welchem die Eier zum Ablegen reif ſind, treibt und jagt das Männchen bis zum Verenden. Alſo erſte Bedingung: ein Becken mit feinem Sand, ſogenanntem Schwemmſand aus Fluß oder Bach. In der Freiheit wird es der Fiſch ebenſo machen als im Becken. demzufolge iſt ein weiterer Schritt zur Zeitigung der Eier nach meinem Ermeſſen der, daß die Eier im Sande lagern müſſen, bis zur Entwicklung, wie meine nachſtehen⸗ den Verſuche ergeben. Ich habe z. B. 1. friſch gelaichte Eier aus dem Sande herausgeſucht (übrigens nicht ſo leicht, da die Eier mit einer ſtark klebrigen Schicht umgeben ſind und deshalb vollſtändig mit feinſten Sandkörnchen behaftet ſind) und in ein Glas zur Zeitigung bei 25°C Wajjer- wärme angeſetzt. Dann habe ich 2. Eier, die 14 Tage im Sande gelegen hatten, außerhalb des Sandes in einem beſonderen Becken bei der gleichen Wärme ſich entwickeln laſſen. 3. habe ich die Eier vom Tage des Laichens bis zur Entwicklung, alſo bis zum Aus⸗ ſchlüpfen der Jungfiſche im Becken im Sande belaſſen. Bei Verſuch 1 war nach 16 Wochen noch keine Veränderung an e er DEE DEE I barwerden des Körpers entwickelt. 9 den Eiern zu ſehen, und nach und nach wurden es weniger, ſie löſten ſich auf. Bei Verſuch 2 waren in 10 Tagen die Fiſchchen im Ei entwickelt, ſchlüpften aber nicht aus, ſondern lagen noch 3 Wochen und verfaulten dann. Bei Verſuch 3 waren in 6 Wochen bei verſuchsweiſe entnom— menen Eiern die Fiſche bis zum Sicht- In der 8.—9. Woche kamen die erſten Jung— fiſche aus dem Sande zum Vorſchein. Ich hatte nur 1 cm Waſſerſtand über dem Sande und mußte nun wegen der Jung— fiſche das Waſſer erhöhen, damit die 3 oder 4 Stück ſchwimmen konnten. Die nächſten zwei Tage war ich verhindert, nachzuſehen. Als ich den dritten Tag an das Becken trat, ſah ich eine große Menge JFungfiſche auf dem Sande ſchwim— men. Ich ſchätzte ſie auf zirka 150 Stück. Jetzt habe ich das Becken nicht mehr bei 25°C gehalten, jondern ließ die Tempe— ratur auf 20 C zurückgehen. Die Jung⸗ fiſche wuchſen ganz ſchön, aber es waren nur gegen 50 Stück, die richtig frei ſchwimmen konnten. Weit über 100 Stück rutſchten auf dem Sande oder ſchnellten ſich mühſam fort, um bald wieder zu ſinken, dieſe waren alſo alle blaſenkrank. Nach— dem ich die geſunden Fiſche von den kranken ausſortiert hatte, ließ ich beide in beſonderen Becken gedeihen. Die geſunden waren in zirka 1 Monat 1 cm groß ge— worden. Von den anderen hingegen waren nur wenige bis ½ cm groß und wuchſen in weiteren 2 Wochen auch nicht beſonders. Sämtliche Hupfer habe ich dann durch Ammoniak abgetötet. Die geſunden waren im ſchönſten Wachstum bis zur 8. Woche. Von da an kamen ſchon die Farbenunterſchiede zum Ausdruck. Das Wachstum ließ jetzt etwas nach. Die Weibchen ſetzten mit 12 Wochen ſchon Eier an. Die Verfärbung der jungen Männchen geht langſam vorwärts, der Körper wird etwas dunkler als bei dem Fritz Mayer: Schwarzſcheckung bei Mollienisia velifera Regan c. 291 Weibchen, die Floſſen ſind etwas zarter im Bau. Die blaue Farbe kommt lang— ſam zum Vorſchein und von den weißen Tupfen iſt bis zur 16. Woche nichts zu ſehen. Von da an geht es aber mit der Entwicklung ſehr ſchnell. Natürlich iſt auch ein Unterſchied, ob die Fiſche in der Temperatur hoch oder niedrig gehalten werden. Die Fiſche, bei welchen ich die Temperatur nicht über 20°C ſteigen ließ, wuchſen eben ſo raſch, aber entwickelten ſich ſpäter, als die, welche ich mit 25 bis 28°C hielt. Letztere waren mit 14 Wochen ſchon ſoweit, daß die Männchen anfingen zu treiben. Jetzt habe ich die Männchen von den Weibchen getrennt und für ſich geſetzt, die Größe der Fiſche war zirka 3 em. Von nun ab fraßen die Fiſche nicht mehr richtig und blieben am Wachs— tum zurück. Die kälter gehaltenen Fiſche waren mittlerweile 4 cm groß geworden und fingen jetzt an zu laichen, trotzdem die Männchen noch recht wenig Farbe zeigten. Bei 22 C famen fie dann richtig in Pracht. Die Entwicklung der Nachzucht— eier ging nach dem vorbeſchriebenen 3. Verſuch vor ſich. Auch hatte ich bei den ausgeſchlüpften Jungfiſchen nicht viel Bo— denrutſcher. Diesmal hatte ich aber einen Waſſerſtand von 5cm gegeben und brauchte, als das Ausſchlüpfen begann, kein Waſſer nachzugießen. Vielleicht war bei den erſten größeren Becken mit den vielen blaſen— kranken Fiſchen der veränderte Waſſerdruck, durch das Erhöhen des Waſſers bedingt, die Arſache zu der Erkrankung der Fiſche im Ei. Anders kann ich es nicht erklären; ich habe gegenwärtig wieder gute Jungfiſche bei nicht gewechſeltem Waſſerſtand gezogen. Die Zucht von Cynolebias Belotti iſt ſcheinbar langweilig durch die lange Entwicklung der Eier, doch eine der intereſſanteſten, da man nie genau weiß, wie das Reſultat ausfällt. Ich werde meine Verſuche auf angegebener Baſis weiterführen und glaube beſtimmt, auf dem richtigen Wege zu ſein. 2 >. (Gel oO Schwarzſcheckung bei Mollienisia veliiera Regan nebit Bemerkungen über die bisherigen Importe. Von Fritz Mayer, Hamburg. Mit 1 Originalzeichnung. Veranlaßt durch den ausführlichen Ar— tikel des Herrn F. Mazatis⸗Charlottenburg in „Bl.“ Nr. 10 über Mollienisia velifera iſt es vielleicht nicht ganz unangebracht, an dieſer Stelle noch einiges über eine geſcheckte Barietät zu berichten. 292 Fritz Mayer; Schwarzſcheckung bei Mollienisia velifera Regan ıc. Wie ich ſchon kurz die Ankunft eines Importes dieſer neuen Mollienisia unterm 7. November letzten Jahres in den „Bl.“ mitteilte, ſo traf der zweite Import mit dem gleichen Dampfer am 8. Februar dieſes Jahres in Hamburg ein und dieſes ſind auch die einzigen Importe von Mollie- nisia velifera, die bis dato gekommen ſind. Die im Vereinsbericht „Cabomba “- Hamburg angeſagten Maſſenimporte uſw. von Mollienisia velifera entſprechen nicht den Tatſachen. Welche Beweggründe den Schriftführer dieſes Vereins zu dieſer Meldung bewog, ſoll an dieſer Stelle nicht näher beleuchtet werden, da die betreffen— 2 % %% % %%% .... DO einiger Zeit eines dieſer geſcheckten Tiere ein, wahrſcheinlich infolge des ſchreckhaften Verhaltens in der erſten Zeit. Schwarzſcheckung iſt bei vielen Lebend— gebärenden bekannt und ſo haben wir es hier auch nur mit einer geſcheckten Barie- tät zu tun. Auffallend iſt die ziemlich regelmäßige Tüpfelung, wie auch auf bei⸗ gegebenem Bilde erſichtlich. Die Färbung der ungeſcheckten Mollie- nisia velifera iſt von Herrn Mazatis treffend geſchildert, weshalb ich eine noch- malige Beſchreibung unterlaſſe. Die ausgewachſenen Männchen haben eine ſtark hervortretende Musku— 0 sn. ..u..us.s........u.....„...a Mollienisia velifera Regan. Originalzeichnung von Fritz-Mayer. Oben erwachſenes Männchen, unten halberwachſenes Männchen, geſcheckte Varietät. den Intereſſenten derartigen Behauptungen wohl noch ſelbſt entgegentreten werden. Am 7. Februar erhielt ich vermittelſt Radiotelegramm die Ankunftszeit des be— treffenden Dampfers durch meinen Freund mitgeteilt, ſo daß ich zur rechten Zeit an Bord ſein konnte. Die Fiſche meines Freundes gingen in Herrn Eimekes Beſitz über und verdanke ich es der Liebenswürdigkeit dieſes Herrn, außer einigen Mollienisia velifera auch zwei geſcheckte Tiere derſelben Art, die dieſer Import enthielt, mit nach Hauſe nehmen zu dürfen. Leider ging nach / natürl. Größe. latur, die beſonders an der Baſis der Rückenfloſſe zu erkennen iſt. Dieſe ermöglicht es auch, einen der— artig großen Floſſenſchmuck wie ein Segel fächerförmig aufzuſpannen. Zwar habe ich meine Beobachtungen noch nicht ganz abgeſchloſſen, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen bin ich zu dem Schluſſe gekommen, daß alle Tiere Hochfloſſer werden und warum ſoll die Nachzucht zurückbleiben? Wir haben es hier mit tropiſchen Fiſchen zu tun und nicht wie bei Mollienisia latipinna, mit Tieren, die einer gemäßigten f | 4 | l n ij Dr. P. Krefft: Importneuheiten für das Terrarium. Zone entſtammen. Bei Xiphophorus Hellerii, die ich ſeiner Zeit, wie auch wohl bekannt ſein dürfte, zuerſt pflegte, wurde auch der Schwertanſatz bei der Nach— zucht bezweifelt und ſiehe da, die Nachzucht ſteht den Importtieren nicht nach. Nicht genug läßt ſich über dieſe präch— tigen Kerle berichten, die unausgeſetzt ihre Liebesſpiele treiben und für uns Liebhaber einen der ſchönſten Vertreter unſerer Aqua- rienfiſche darſtellen. Bemerken möchte ich noch, daß es nicht unbedingt erforderlich iſt, Mollienisia velifera in ſalzhaltigem Waſſer zu halten, denn ich habe meine Tiere in reinem Süßwaſſer, in dem ſie ſich abſolut wohl fühlen; nur iſt unbedingt Altwaſſer und genügende Wärme erforderlich. Gefangen wurde Mollienisia velifera zu- ſammen mit einer neuen, wiſſenſchaftlich noch nicht bekannten Gambuſen-Art, ſowie einem farbenprächtigen Cichliden in einem flachen, ſchilfigen und brackigen Gewäſſer nahe Progreſo, dem Hafenort der Hauptſtadt Merida an der Nordfüjte der ſüdmexikaniſchen Halbinſel Bukatan. Welche Schwierigkeiten der Import von Fiſchen gerade von dieſem Hafenplatz ver— urſacht, ſei hier beiläufig auf Veranlaſſung meines verehrten Freundes, des Schiffs— ingenieurs C. Hopp, erwähnt. Dampfer, die Progreſo anlaufen, bleiben weit draußen auf der Reede liegen und zwar in ſo großer Entfernung, daß die Von Dr. P. Krefft. IJ. Chamaeleon semicristatus Bttgr. Neue Wege, die ſich dem deutſchen Welt— handel erſchließen, bedeuten für uns Viva— riſten in der Regel auch das Erſcheinen neuer Tierarten auf dem Importmarkte. So verdanken wir einer im letzten Jahre vorgenommenen Ausdehnung der bis— herigen Route der zwiſchen Oſtafrika und Madagaskar verkehrenden deutſchen Dampfer eine Chamaeleon-Alrt, die nur im Süden dieſer großen Inſel zu finden iſt und daher zuvor nie zu uns gelangte: Chamaeleon semicristatus Boettger. Ich empfand ebenſo große Verwunderung als Freude, dieſe Seltenheit im Herbſt vorigen Jahres unter einem größeren Chamaeleon- a ET EEE IE ehren D Nr r e . — VE SEE U OR m 293 Häuſer der Stadt mit bloßem Auge kaum zu unterſcheiden ſind. Es iſt dort nur auf gemieteten Fahrzeugen möglich, an Land zu kommen. Was es heißt, in jenen Ländern ein Boot für einigermaßen annehmbaren Preis aufzutreiben, können nur diejenigen beurteilen, die ſchon eine derartige Tour unternommen haben. So paſſierte es auch, daß mein Freund und ſein Begleiter, der Marconi-⸗Telegraphiſt, unfreiwillig einen Tag und die folgende Nacht am Land bleiben mußten, da ſie in dieſem Orte kein Boot auftreiben konnten, welches ſie über das offene Meer hinaus ihrer ſchwim— menden Scholle, dem Dampfer, wieder zu— geführt hätte. Hieraus iſt zu erſehen, mit welcher Aus— dauer und Energie einige unſerer ſe e— fahrenden Importeure trotz vieler Schwierigkeiten draußen an fernen, oft un= wirtlichen und fieberreichen Küſten es immer wieder unternehmen, unſeren Aquarien neue Pflegeobjekte zuzuführen. Auch iſt es nicht ſtets der erhoffte Gewinn, welcher immer wieder zum mühevollen Mitbringen von Fiſchen antreibt, ſondern es gehört auch oftmals eine große Portion Luſt und Liebe dazu, um nach jo vielen Miß— erfolgen immer wieder von neuem das Glück zu verſuchen. Alſo gedenken wir auch einmal ehrend derjenigen, denen wir doch einzig und allein unſere meiſten Aquarien-Fiſche verdanken. : 0 Importneuheiten für das Terrarium. Mit 2 Originalaufnahmen des Verfaſſers. Beſtande der bekannten Hamburger Import- firma Karl Siggelkow an der Hand des trefflichen Beſtimmungswerkes von Prof. Werner („Chamaeleontidae“ Lieferung 27 des „Tierreich“, herausgegeben von F. E. Schulze, Berlin) zweifellos feſtſtellen zu können. Dem erſten Importe folgte in nicht langer Zeit ein zweiter und vor kurzem ein dritter, und es mögen jetzt wohl insgeſamt über ein Dutzend dieſer Südmadagaſſen im Beſitze deutſcher In— ſtitute und Liebhaber ſein, während Werner in dem oben erwähnten Beſtimmungswerke, das 1911 erſchien, hervorhebt, daß von dieſer Art überhaupt nur 2 Exemplare bis dahin bekannt geworden ſeien. Das von 294 ihm in der erwähnten Monographie ge— gebene Signalement lautet in etwas ge— kürzter Form etwa ſo: Helm ſchmal, hinten ſtumpf zugeſpitzt, mäßig erhöht, nicht dach⸗ förmig; Scheitelkamm niedrig, ſchneidend, faſt geradlinig, kein Schnauzenanhang, Kopfſchuppen groß, keine Hinterhaupts⸗ lappen, Körperbeſchuppung ungleichmäßig, ungleiche Körnerſchuppen mit zahlreichen größeren Knötchen untermiſcht. Eine Reihe von 18—25 großen elliptiſchen Knötchen an jeder Körperſeite. Rückenkamm nur vorn deutlich, von 6—7 entfernt ſtehenden Zacken im erſten Rumpfdrittel gebildet; dahinter nur 18 ſcharf gekielte Schuppen auf der Rückenfirſte. Schwanzkamm deut- lich. Kehlkamm aus verlängerten, ſpitz— koniſchen Knötchen. Bauchkamm, Achſel⸗ taſchen, Ferſenſporn fehlen. Schwanz etwas Dr. P. Krefft: Importneuheiten für das Terrarium. von den im Syſtem nächſt verwandten ; Arten: Ch. Oustaleti und verrucosus einerſeits und der pardalis-Gruppe (Ch. pardalis, C. Güntheri und C. longicauda) andererſeits iſt immer noch ſo erheblich, daß ſie z. B. in jedem Falle den Impor— teuren ſpontan auffiel. Allerdings mag hierzu weſentlich die eigenartige Färbung von C. semicristatus beigetragen haben, die ſich ſchwer mit wenigen Worten be- ſchreiben, vielleicht aber durch einen Ver— gleich mit Flechten-überwachſener Baum- borke ſich einigermaßen charakteriſieren läßt. Doch kommt außer den vorherrſchen— den grauen und graubraunen Tönungen auch manchmal ein lebhafteres Braun, noch öfter ein kräftiges Roſtrot, zumal zwiſchen den Schuppen zutage; auch An— wandlungen von mattem Spangrün kommen E95 BES @) Abb. 1 Chameleon semicristatus Boetfger. Originalaufnahme von Dr. P. Krefft [etwa ½ nat. Gr.). länger als Körper. Dieſe Wernerſche Be- vor. C. semicristatus ſcheint zu den ſchreibung, die ſich nur auf die derzeit allein bekannt gewordenen beiden weib— lichen Exemplare bezieht, trifft, abgeſehen von dem zumeiſt gar nicht deutlichen Schwanzkamm, in allen weſentlichen Bunf- ten auch auf die weit zahlreicheren letzt— jährigen Importſtücke von Ch. semicris- tatus zu. Abweichungen von geringerer Bedeutung kommen natürlich auch vor. So ſetzt ſich die charakteriſtiſche Reihe von vergrößerten Schuppen an den Körperſeiten bald aus mehr als 25, bald aus etwas weniger als 18 zuſammen. Ferner iſt bei manchen Stücken der Rückenkamm auch noch über das erſte Rumpfdrittel hinaus verlängert, ja er kann ſogar über die Hälfte hinaus noch ſchwach angedeutet ſein, ohne daß daraus Zweifel über die Zugehörigkeit zur Art erwachſen müßten; denn die ſummariſche Verſchiedenheit aller Stücke größten der bisher bekannten Chamaeleon- Arten zu gehören; denn, wenn auch die von mir beſichtigten Stücke zumeiſt nur wenig länger als 30 cm waren, ſo ſoll das zuletzt eingeführte Stück, das ich leider nicht ſah, doch über 50 om gemeſſen haben. Hinſichtlich der Haltbarkeit in der Ge— fangenſchaft dürfte C. semicristatus dem darob rühmlich bekannt gewordenen Ban- therchamaeleon nahezuſtehen. Die Tiere nahmen zumeiſt willig Mehlwürmer an und ſchienen in ihren Wärmeanſprüchen beſcheiden, wie bei ihrer Herkunft aus dem ſüdlichen kühleren Teile der großen Inſel Madagaskar ja auch nicht anders zu er— warten iſt. II. Basiliscus americanus. Das Fahr 1913 brachte uns außer den bereits im Vorjahr eingeführten Baſilisken, 3 f 4 N 3 R 3 B. vittatus und B. plumifrons, auch endlich das Urbild der Sippe, den ſogenannten Hauben- baſilik, Basiliscus mitratus oder (richtiger) americanus, den wir zuvor immer nur in mehr oder minder monſtrös entſtellten Ab— bildungen, allenfalls auch als Spirituspräparat in größeren Muſeen zu bewundern Gelegenheit gehabt hatten. Die r 7TTC(C(ͤã ĩð-2w Te Männchen dieſer Art abgeben, beruht auf der mächtigen Entwickelung des Rücken⸗ und Schwanzkammes. Wo dieſe noch fehlt oder unvollkommen iſt, das heißt bei Weibchen und jüngeren Männchen, iſt B. americanus bei oberflächlicher Betrachtung kaum vom Streifenbaſilisk (B. vittatus Wem.) zu unterſcheiden, zumal da auch die Färbungen beider Arten, vor allem im weiblichen Geſchlecht, ſich ſehr ähneln. Bei beiden finden wir als Grundfarbe für gewöhnlich ein ziemlich düſteres Grau— braun, das mit dunklen Querbändern ſchwach gezeichnet iſt; auch kann bei B. americanus, wie bei B. vittatus, ein gelb- licher Streifen an den Körperſeiten auf— treten. Als am meiſten eigenartig für die Färbung von B. americanus iſt wohl ein gewiſſer Bronzeglanz anzuſehen, der im Zuſtande gehobener Lebenstätigkeit oft in Erſcheinung tritt, wie mir Herr Karl Siggelkow-Hamburg, der faſt alle Importe dieſer Art in den Handel brachte, auf Grund ſeiner Beobachtungen erzählte. 3 Beachtenswert als Erkennungszeichen iſt ferner ein heller Streifen, der bei B. ameri- canus hinter dem Auge nach hinten ver— läuft. Niemals iſt ein Anflug von Grün⸗ färbung an den wohl mehr als 20 lebenden Stücken der verſchiedenen Importe beob— achtet worden. Die im Brehm ausge— ſprochene Vermutung, daß der Hauben— baſilisk im Leben grün iſt, kann ſomit einſtweilen als widerlegt gelten. Der deutſche Name Helm- oder Haubenbaſilisk erſcheint auf B. americanus inſofern nicht beſonders treffend angewandt, als der Kopf RA EEE RÄT: FFF 8 Seit längerer Zeit ſuchte ich nähere Lebens- beſchreibung von Spelerpes ruber zu erhalten. Leider mit faſt keinem Erfolg. Ich beſitze alle bedeutenderen Terrarien-Werke und fand die ausführlichſte Beſchreibung im Zernecke wie im Spelerpes ruber überaus markante Erſcheinung, die ältere OD Abb. 2 Basiliscus americanus Männnchen. Originalaufnahme von Dr. P. Krefft. (Verkleinert). ſchmuck, Haube oder Helmzier, nicht nur bei gleichgroßen, jon- dern auch bei kleineren Stücken der beiden anderen genannten Arten oft größer und impoſanter entwickelt iſt. Möglich, daß bei ganz alten americanus-Männ⸗ chen, die ſich noch nicht unter den Importen befanden, dieſes ſich anders verhält. Das mit güti⸗ ger Erlaubnis und Beihilfe des Herrn K. Siggelkow von mir photographierte Männchen, eines der größten und ſchönſten Import⸗Stücke, mißt noch nicht 70 cm. Seine Haube iſt, wie ſo oft bei den älteren Baſiliskenkämpen, infolge früherer Rau— fereien etwas verkrüppelt. In ſeinem Weſen im Terrarium gleicht B. americanus vollkommen dem Streifen- baſilisken wie den großen Iguaniden über— haupt. Man findet bei ihm dieſelbe Wehr- haftigkeit und exploſive Wildheit einerſeits und andererſeits auch wieder das oft bis zur Langweiligkeit ausgedehnte unbeweg— liche Daſitzen in majeſtätiſcher Würde. Daß ſich dieſe Söhne des Waldes in extra großen Idealterrarien, wie wir ſie ihnen leider im Zimmer nicht bieten können, weit intereſſanter in Szene ſetzen würden, bezweifle ich nach dem überaus verſchiedenartigen Benehmen, das ich an freilebenden Streifenbaſilisken und an ſolchen im Terrarium beobachtete, keines- wegs. Als Futter nahmen die friſchimpor— tierten B. americanus Schaben, weniger gern Mehlwürmer an. Bei ihrer ausge— ſprochenen Leguannatur werden ſie auch ſicher keine prinzipiellen Verächter vege— tariſcher Koſt ſein. Spelerpes ruber. Geyer. Aber alle Beſchreibungen, — auch die meiſten über andere erotiſche Lurche — kranken daran, daß wohl die Tiere und alles drum und dran bis aufs genaueſte beſchrieben werden, wie aber die Lebensverhältniſſe in freier Natur ſind, 296 das meldet feine Zeile, kein Importbericht. Ich verfolge z. B. das Prinzip, meinen Tieren ſo natürliche Lebensbedingungen zu ſchaffen, wie nur möglich, zuzüglich aller ſonſtigen das Leben angenehmer geſtaltenden Bequemlichkeiten. Was könnte man wie im vorliegenden Falle für den Spelerpes ruber tun, wenn man wüßte, wie der Gewäſſerboden ſeiner Heimat ausſchaut, wie die Waſſertemperatur, wie die Jahreszeitenwechſel verlaufen, die Größe der Gewäſſer, ob ſtehendes oder fließendes Waſſer, und — last not last — das Landſchaftsbild!? Ich ſtelle mir wohl vor, daß einmal ein Yankee ſich einen Feuerſalamander über das große Waſſer kommen läßt und das Tier in ein Terrarium mit Steppencharakter und Stachel-Kakteen ſetzt. Welches Grauen empfindet man da! Aber kann man dem Manne das übel- nehmen, wenn er noch keinen deutſchen Wald mit plätſchernden Bächlein, Farnen und winzigen Tannenbäumchen, Heidelbeerkraut und Wald⸗ meiſter geſehen hat, und der Importeur ihm nichts darüber berichten konnte? — Schließlich wandte ich mich auskunftheiſchend an unſeren bewährten Dr. Wolterstorff und er hatte die Güte, mir ein amerikaniſches Werk: „E. D. Cope, The Batrachia of North America“, Was- hington, 1889, zur Verfügung zu ftellen, aus welchem ich die Gberſetzung eines Abſchnittes bringe, in der Annahme, daß vielleicht noch mancher Liebhaber ſich in ähnlicher Lage befinden wird wie ich, und daß ihm damit gedient ſein wird: - Nochmals die Fundorte der Fitzroya lineata Jenyns in Argentinien „Beobachtungen: Er (Spelerpes ruber) iſt eine ſehr häufig vorkommende Art und überall zu finden in den Vereinigten Staaten öſtlich vom Miſſiſippi und nördlich bis Maine und in ent⸗ ſprechender Breite in Canada, ſüdlich bis Texas und Florida. Er findet ſich vorwiegend in hüge⸗ ligen und bergigen Gebieten. Er iſt in ſeinen Gewohnheiten beſonders Waſſertier und findet ſich nur nach Regen auf dem Lande. Man hat ihn nicht ſelten an feuchten Orten unter der Rinde gefallener Bäume angetroffen, jedoch ſind feine Hauptaufenthaltsorte kalte Quellen. Hier wird er unter Steinen vielleicht immer ge⸗ funden, dabei möglichſt in die Spalten gezwängt, aus denen das klare Waſſer quillt, das ſeine ſchönen Farben zur Geltung bringt, ſie zu durch⸗ dringen ſcheint, und ihm eher die Pracht eines ſeltſamen Exoten verleiht als das Ausſehen eines Bewohners kühler Tiefen und düſterer Schlupf- winkel einer Höhle. Die Spelerpes ruber ſchreiten bedächtig, ſchwimmen aber lebhafter, wobei ſie ſich wie andere Salamander mit eingepreßten Gliedern durch wellenförmig⸗ſeitliche Bewegungen von Körper und Hüfte fortbewegen. Immerhin ſind ihre Bewegungen weniger lebhaft wie die einiger anderer Gattungen. Sie find recht harm— los, und obgleich ich ein kräftigeres Exemplar anfaßte, ſah ich nie, daß es den Verſuch machte, zu beißen. Ihre Nahrung beſteht aus Inſekten.“ C. D. OO O Nochmals die Fundorte der Fitzroya lineata Jenyns in Argentinien. Im vorigen Jahrgange der „Bl.“ war von Herrn Prof. Dr. Franck, Buenos⸗Aires, und auch von mir verſchiedentlich über das Vorkommen viviparer Cyprinodontiden in Argentinien ge- ſchrieben worden. — Beim Aufzählen der Fund⸗ orte war auch ein Ort Maipü von dem Italiener Perugia genannt (Ann. Mus. Civ. Storia nat. Genova [2. vol. 10, 30). Ich hatte nun den Fundort etwas fraglich erſcheinen laſſen, da es in Argentinien (und auch Chile ſelbſt) mehrere Orte namens Maipu gibt. — Durch Vermittlung des Herrn Dr. Wolterstorff erhielt ich nun ein Schreiben von Herrn Prof. Dr. Franck, das geeignet wäre, das Fragliche aufzuklären. Herr Prof. Dr. Franck ſchreibt u. a.: „Den Ort Maipü, den Sie zu den Fundorten der Fitzroya lineata hinzufügen, nennt auch Dr. Berg (Annales del. Musco Nacional de Buenos Aires, Tomo W. Am die Schwierigkeit dieſer Frage verſtändlich zu machen, muß ich etwas aus der ſüdamerika⸗ niſchen Geſchichte erwähnen. Nachdem die Ar⸗ gentiner die ſpaniſche Herrſchaft abgeſchüttelt hatten, überſchritt im Jahre 1818 der argentiniſche General San Martin die Cordillera, um die ſpaniſchen Truppen aus Chile zu vertreiben. Am chileniſchen Flüßchen Maipu kam es zu einem Treffen, in dem die Spanier geſchlagen wurden. Um dieſes geſchichtliche Ereignis zu ehren, hat man in Argentinien verſchiedenen Flecken und Städten den Namen Maipü gegeben. Die bekannteſten derſelben ſind das Städtchen Maipü bei Mendoza und die Stadt Maipu im Oſten der Provinz Buenos-Aires. Ich vermute nun, daß die letztere Stadt gemeint iſt. Wenig⸗ ſtens nennt Dr. Berg in der Arbeit von 1895 die 3 Orte Tandil, Maipu und Buenos - Aires im Zuſammenhang, um dann erſt die weſtlichen Provinzen San Louis, Cöôrdoba und Catamarca zu erwähnen. Darum glaube ich, daß auch Dr. Berg der Anſicht geweſen iſt, daß Perugias Angabe ſich auf das Maipu in der Provinz Buenos-Aires bezieht. Wenn Perugia ſelbſt eine Sammel- oder Forſchungsreiſe in Argentinien gemacht haben ſollte, ſo würde es ſich wohl aus der Reiſeroute feſtſtellen laſſen, welches Maipu gemeint iſt.“ So weit Prof. Dr. Franck. — Mir ſteht die Arbeit Perugia's leider nicht zur Ver⸗ fügung, wo ſich das zuletzt geſagte leicht nach⸗ ſchlagen ließe. In E. Philippi's bekannter Arbeit (Zool. Jahrb. 1909) wird für Glaridichthys de- cemmaculatus auch Perugia Maipu aufgezählt und zwar mit dem Zitat: dintorni di la Plata e Stagno Maipü (Buenos-Aires). Es liegt ſehr nahe, daß auch die Fitzroya im Muſeum Genua aus dieſer Fiſchkollektion ſtammt. Weiter ſchreibt Herr Prof. Dr. Franck an mich: „Ent⸗ gegen unſerer Annahme ſcheint es doch ein Maldonado bei Buenos Aires zu geben; einen kleinen Bach dieſes Namens kenne ich ſchon lange uſw.“ — Es wäre alſo möglich, daß Herr Eng⸗ mann-Dresden ſeinerzeit dort gefiſcht hat. Am bekannteſten iſt jedoch der Ort Maldonado in | N 7 | | ee — 14 Uruguay, der auch ſtets gemeint iſt, wenn in der Fiſchliteratur von einem Ort dieſes Namens die Rede iſt. Jedenfalls ſehen wir aus den ver⸗ ſchiedenſten Fundorten der viviparen Eyprino⸗ donten, die wir jetzt in den „Bl.“ genannt haben, daß die Verbreitungskarte dieſer Fiſchgruppe P. Schmalz: Seeigel im Aquarium 297 von Prof. Boulenger in der Cambridge Natural History veraltet iſt, und daß ſolche Fiſche wohl bis jetzt am ſüdlichſten von mir auf der Linie Puerto Valentin, Lagana, Torro, Aropito, am Rio Limay (Territorio Neuquen) erbeutet wurden. Berthold Krüger, Leipzig. O0 i) BELEEEEREEEEUTEREEREREREREEERUEREEREREREREEERKERELEERRERERERREEURRRRERERERERERERRERERERRUREKEEREERERRRERENEREREREDERUERLRURRENE 1141111111114 Das Seewaſſeraquarium Urnen Seeigel im Aquarium. Von P. Schmalz. Seit meiner Arbeit: „Der Seeigel und ſeine Pflege im Aquarium“, Jahrg. 1907, S. 283 der „Bl.“, iſt meines Wiſſens eine Schilderung dieſer Tiere in unſeren Fach— zeitſchriften nicht wieder erſchienen. Das iſt ſehr auffallend, gehört doch der Seeigel zu den in der Nordſee wie auch im Mittel- meere häufigſten und am leichteſten zu beſchaffenden Seetieren. Wahrſcheinlich liegt das daran, daß er im ſchlecht ge— haltenen Aquarium leicht zu Grunde geht. Jedenfalls möchte ich die Aufmerkſam⸗ keit der Gee- waſſeraquaria⸗ ner wieder ein⸗ mal auf dieſe Tiere lenken, (Wit 3 Originalaufnahmen des Verfaſſers.) meeres ſich beſſer im Aquarium halten als ſolche, die nur in tieferen Meeresteilen und der Hochſee vorkommen, iſt ziemlich allgemein gültig. Bereits in meiner früheren Arbeit ſchrieb ich, daß ſich Echinus miliaris auch in feuchtem Tang verſenden ließe. Das iſt bei Tieren des Wattenmeeres nicht weiter verwunderlich. Will man Seeigel im Aqua⸗ rium längere Zeit am Leben erhalten, ſo iſt eine dauernd laufende Filtrieranlage unerläßlich, die man ja auch zur Haltung des Seeſternes (Asterias ru- bens) nicht ent⸗ behren kann. Ganz ſo robuſt und zwar auf wie unſer den in der Nordſeeſtern Nordſee häu⸗ iſt der Seeigel figſten Igel, zwar nicht, zählt den Echinus aber immerhin Sach 155 a gu halt⸗ „In der Nord⸗ aren See⸗ ſee kommt dieſe ’ , a tieren. —Friſch Abb. Echinus miliaris Müll. N 1 G A Artan manchen : Originalaufnahme in wi e eee angekommene Stellen des Seeigel gehen Wattenmeeres in großen Bänken vor, die bei Ebbe leicht zu erreichen ſind. Auch in der weſtlichen Oſtſee. Die von Stacheln befreite Schale zeigt eine fünfeckige Form. Farbe olivgrün mit bläulichen Tönen.“ Dieſe Seeigel habe ich von Ad. Siegfried, Büſum, bezogen und nun ſeit 8 Monaten in meinem Aquarium. Geſtorben iſt bis jetzt noch keiner. Ein ganz kleiner hat ſeine Größe verdoppelt. Der Satz, daß Tierarten der Küſte und des Watten— 1 Kuckuk, der „Strandwanderer“. nicht ſofort an's Futter. Erſt nach einigen Tagen reiche man ihnen rote Mückenlarven, die man durch Liegen im Seewaſſer abgetötet hat. Sie faſſen dieſe mit ihren Stacheln und ziehen ſie mit Hülfe winziger beweg— licher Züngelchen zum Munde. Sind die Seeigel erſt eingewöhnt, ſo freſſen ſie auch große Stücke Muſchel⸗ oder Fiſchfleiſch, ſowie auch lebende Mückenlarven. Kommt eine ſolche mit dem Seeigel in Berührung, ſo klemmt er ſie ſofort zwiſchen ſeinen Stacheln feſt und führt ſie dann langſam 298 zum Munde. Große Fleiſchſtücke werden nach und nach gefreſſen. Gefüttert wird täglich, am beſten mit roten Mückenlarven oder kleinen Muſchelfleiſchſtückchen, die wir einfach mit Hülfe eines weiten Glasrohres auf den Seeigel bringen, der ſie ſofort feſthält und nach und nach verzehrt. Die Mückenlarven laſſen wir vorher 24 Stun⸗ den im Seewaſſer ſtehen, um ſie abzutöten. Abb. 2 Echinus miliaris Müll., an der Glaswand des Aquariums laufend. Nach achtmonatlicher Ge⸗ fangenſchaft. Natürliche Größe. Originalaufnahme von P. Schmalz. Auch feingeſchnittene Salatblätter werden nicht verſchmäht. Anſeren Seeigel dürfen wir nur mit raſch beweglichen Tieren, die er nicht faſſen kann, oder Aktinien zuſammenhalten, denn er iſt ein ſchlimmer Räuber. See— pferdchen, die ſich an ihm anhalten wollen, werden am Schwanze gefaßt und ange— freſſen; vor allen Dingen aber vertilgt er Röhrenwürmer, deren Gehäuſe er mit ſeinem kräftigen Nagegebiß durchfrißt. Ein⸗ mal wurde in meinem Aquarium auch ein umherkletternder Schlangenftern von einem Echinus gepackt und aufgefreſſen. Auf ſeinem Rücken trägt der Seeigel meiſt kleine Muſchelſchalen, Steinchen oder Algen mit umher, die er mit ſeinen Saug⸗ füßchen feſthält und unter denen er ſich ganz verbergen kann. An Steinen und Glasſcheiben ſaugt er ſich ſo feſt an, daß er ohne Schaden nicht abzureißen iſt. Meiſt verharrt er ſo tagelang an einer Stelle, nur die ſtändig taſtenden Gaug- füßchen verraten, daß Leben in ihm iſt. Am ſchnellſten und beſten gewöhnen ſich kleine, junge Seeigel ein. Große ſterben mitunter nach einigen Wochen ab, ohne gefreſſen zu haben. P. Schmalz: Seeigel im Aquarium. Im Bau des Seeigels Echinus miliaris Müll.) herrſcht die Fünfzahl vor. Die harte, kalkige Schale ſetzt ſich zuſammen aus 5 radialen und 5 interradialen Doppelreihen feſt aneinander gefügter Panzerplatten. Die radialen ſind von Poren durchſetzt, die zum Durchtritte der Schwellfüßchen dienen. Die Afteröffnung liegt auf dem Scheitel des Tieres, daneben die ſiebartig durch— löcherte Madreporenplatte, durch die das Waſſer in das Waſſergefäßſyſtem tritt. Sie trägt gleich den vier anderen um den Scheitelpol liegenden Platten eine große Offnung, aus denen die Geſchlechtsprodukte austreten. Die Mundöffnung liegt in der Mitte der Bauchbreite. . Das auffälligſte am Seeigel ſind ſeine Stacheln. Dieſe Stacheln ſtehen auf kleinen Knöpfen der Schale und können durch dieſe kugelgelenkartige Vorrichtung nach allen Seiten hin bewegt werden. Als umge— wandelte Stacheln anzuſprechen ſind die kleinen, zwei- oder dreiteiligen Greifzüngel⸗ ö chen (Pedicellarien). Sie ſtehen auf dehn⸗ baren Stielen maſſenhaft zwiſchen den Stacheln und ſind am lebenden Tiere nur mit einer ſehr guten Lupe zu erkennen. Die inneren Organe find ähnlich ange= ordnet wie beim Seeſterne. Die Geſchlechter ſind getrennt. Die Zahl und Lage der Geſchlechtsorgane entſpricht ſtreng dem Abb. 3 Echinus miliaris Müll., ein Stück Muſchel⸗ fleiſch zum Munde führend. (Natürliche Größe, nach achtmonatlicher Gefangenſchaft.) Originalaufnahme von P. Schmalz. 5 radiären Bau. Ihre Ausführungsgänge münden durch die 5 Öffnungen der 5 um den Scheitelpol liegenden Platten. Der Darm iſt ein zylindriſches Rohr von be- deutender Länge. Er verläuft vom Munde bis zur Scheitelplatte in einer doppelten Schlinge. Aus der Mundöffnung ragen EN < Der u > — nr er EFT r een EN * — u tn ” . 2 err e e * r a des Geiſotelee) iſt ähnlich wie beim Seeſtern. Das Waſſergefäßſyſtem Eine ge⸗ räumige Coelomhöhle iſt vorhanden. Das Zentralnervenſyſtem beſteht aus einem den Schlund umgebendem Nervenringe, von dem Nervenäſte radiär auslaufen. Die Befruchtung der abgelegten Eier er— folgt im Waſſer, in dem ſich die ausge— ſtoßenen Geſchlechtsprodukte begegnen. Matur und Haus nnr 11 Richard Bock: Symbioſe. 299 Aus dem Ei geht eine bewimperte, frei⸗ ſchwimmende Larve hervor, die eine mehr— fache Verwandlung durchmacht, ehe ſie die Geſtalt eines Seeigels annimmt. Hoffentlich tragen meine Zeilen dazu bei, daß dieſen eigenartigen Geſchöpfen, von denen es beſonders im Mittelmeere ſchöne und auffällig geſtaltete Arten gibt, etwas mehr Beachtung von ſeiten der Aquarianer geſchenkt wird als bisher. 10 00 =) Symbioſe. Lebensgemeinſchaft in Tier⸗ und Pflanzenwelt. Von Richard Bock, Roſtock. Mit 2 Skizzen des Verfaſſers. Beim Durchleſen der Aquarien- und Terrarienliteratur wird gewiß ſchon man— chem Naturfreunde das Wörtchen „Sym— bioſe“ aufgefallen ſein. Symbioſe bedeutet Lebensgemeinſchaft verſchiedener Organis— men, die ſich zu irgend einer Genoſſenſchaft zuſammengeſchloſſen haben, ohne ſich gegen— ſeitig zu beeinträchtigen. Sie bilden einen Gegenſatz zum Paraſitentum, bei dem be- kanntlich der eine Organismus auf Koſten des anderen lebt. Der Zweck einer ſolchen Lebensgemeinſchaft, die wir in Tier- und Pflanzenwelt finden, kann ein verſchiedener ſein. In den meiſten Fällen werden ſich Tier und Pflanze zu einer Ernährungs— genoſſenſchaft zuſammenſchließen. Die Tiere nehmen kohlenſtoff- und ſtick⸗ ſtoffreiche Verbindungen auf und zerſetzen ſie unter Verwendung des Luftſauerſtoffes in Kohlenſäure, Waſſer und verſchiedene ſtickſtoffhaltige Oxydationsprodukte. Wird nun die Sauerſtoffaufnahme durch beſon— dere Amſtände erſchwert, z. B. bei der im Waſſer lebenden, niederen Tierwelt, ſo iſt das Tier beſtrebt, Sauerſtofferzeuger in ſich aufzunehmen. Beſonders find es Algen, die Zooxanthellen, die wir im Tier- körper lebend vorfinden. Einige Rhyzo- poden (Wurzelfüßler) und Radiolarien be- herbergen in ihren Weichkörpern grün- oder gelbgefärbte Algenzellen. Wieder andere bevölkern das Magenepithel vieler Aktinien, Korallen und Würmer. Ein dem Aquarianer bekanntes Beiſpiel, welches hierher gehört, bietet die „Hydra viridis“. Dieſe grüne Hydra verdankt (im Gegen— ſatz zur grauen Hydra) Namen und Fär⸗ bung einzelligen Algen (Goochlorellen), welche ſie in ihrem Innern beherbergt und die dieſe Gaſtfreundſchaft durch immer— währende Sauerſtofferzeugung danken. An Baumſtämmen, Bretterwänden und Steinen finden wir die Wand- oder Schlüſ— ſelflechte (Xanthoria parientina) als gelb- lichgrüne, gelappte Maſſe. Mit Hülfe des Mikroſkopes ſehen wir, daß der Flechten— körper aus farbloſen Fäden beſteht, zwiſchen denen grüne, kugelförmige Gebilde liegen. In den Fäden erkennen wir das Geflecht eines Pilzes, und die grünen Kugeln ſind einzellige Algen. Jede andere Flechte zeigt dieſelbe Zuſammenſetzung. Die Algen bilden die zum Aufbau ihres Körpers notwendigen Stoffe ſelbſt. Der Pilz da— gegen muß fertige Nahrung haben, die er den Algen entzieht, jedoch nicht als Paraſit, ſondern er führt ſeinem Nahrungs- produzenten, der Alge, Waſſer und die im Waſſer gelöſten Nährſtoffe zu. Ferner ſchützt er die Alge gegen Austrocknung und befeſtigt das ganze Doppelweſen auf irgend einer Unterlage, Stein, Baumrinde und dergleichen. Pilz und Alge haben ſich alſo in der Flechte zu einer Ernäh⸗ rungsgenoſſenſchaft vereinigt, welche beiden Teilen zu Vorteil gereicht. An den Wurzeln der Leguminoſen (Hülſenfrüchte) finden wir kleine Knöllchen, in welchen die ſogenannten Knöllchenbak— terien leben, dieſe liefern den Pflanzen 300 Stickſtoffberbindungen, die fie unter Ver⸗ wertung des Stickſtoffes der Luft bilden. Die Pflanze, welche zu ihrem Aufbau dieſer Stickſtoffberbindungen bedarf, kann dieſelben aber nur dem Erdboden ent- nehmen. In dieſer Lebensgemeinſchaft alſo ermöglichen die Bakterien der Pflanze ein Gedeihen auch auf ſtickſtoffarmen Boden. Als Gegenleiſtung gibt die Pflanze den Bakterien Kohlenſtoffverbin⸗ dungen, die ſie ſelbſt nicht aufbauen können, aber zu ihrer Ernährung nötig haben. Andere Beijpiele ſollen uns zeigen, wie ſich Tier und Pflanze zu einem Schutz⸗ und Trutzbündnis zuſammengeſchloſſen haben. Die beiderſeitigen Vorteile, welche ſich aus den Wechſelbeziehungen in den nachſtehenden Beiſpielen zwiſchen Gewächs Abb. 1 Hydnophytum formicarum. Skizze von R. Bock. und Eier ergeben, laſſen ſich dahin zu- ſammenfaſſen, daß die Pflanze ihren Gäſten eine gegen alle Anbilden des Wetters vortrefflich geſchützte Wohnſtätte gewährt, ihnen aber auch in honigartigen Abſon— derungen hierzu beſtimmter Drüſen, oder in nährſtoffreichen Ausſchwitzungen reich— liche Nahrung darbietet.“ Als Gegen— leiſtung gewähren die Tiere, meiſtens Ameiſen, ihren Wirten wirkſamen Schutz gegen die Angriffe von Feinden aller Art. Ihre Waffen ſind ſo ſtark, daß nicht einmal der Menſch ihnen Stand zu halten vermag. Aufzeichnungen über ſogenannte Ameiſenpflanzen finden wir ſchon aus dem Jahre 1658 von Piſo, welcher die Flora und Fauna Braſiliens erforſchte und be— ſchrieb. Zum Seil dürften nachſtehende Siehe Kosmos, Heft 4, 1914, Seite 170. Richard Bock: Symbioſe. Beiſpiele zur Beobachtung im Terrarium geeignet ſein, wenn es gelingt, das ge⸗ eignete Material zu beſchaffen. Im oſtaſiatiſchen Archipel, beſonders in Java, wächſt auf Bäumen eine Pflanze mit dem Namen „Hy dnophytum for- micarum“, welcher ſchon auf das Zuſammenleben mit Ameiſen hinweiſt.“ Dieſe Pflanze bildet eine kürbisgroße, gelb- liche Knolle, welche durch wurzelartige Gebilde auf ihrer Unterlage, an dem Baum⸗ ſtamm feſtgehalten wird. Schneidet man eine ſolche Knolle durch, ſo findet man, daß dieſelbe nicht etwa eine feſte Maſſe bildet, ſondern von Gängen und Galerien durchzogen iſt, die untereinander in Ver— bindung ſtehen und von Ameiſen bewohnt werden. Wird nun dieſe Pflanze von Menſchen oder Tieren angegriffen oder beläſtigt, ſo fallen ſofort tauſende von Ameiſen über den Angreifer her und zwingen ihn durch ihren ſchmerzhaften Biß zum Rückzug. In gleicher Weiſe werden auch einige tropiſche Orchideen, welche gleichfalls auf Bäumen zu Gaſte wohnen, durch Ameiſen geſchützt. | Das prächtige japaniſche „Gramato- phyllum speciosum“ ſtellt durch Ver— wachſen der Blätter zunächſt ſchwammige, ſpäter holzartige Scheinknollen her, welche den Ameiſen als Wohnung dienen. Der Eingang zu dieſer Behauſung wird ſogar durch zahlreiche, lange Haare gedeckt, ſo daß der nichts Böſes ahnende Angreifer plötzlich von einem Schwarm kampfluſtiger Kerbtiere überfallen wird. Die „Cecropia-Bäume* in Weſt⸗ indien und Südamerika (3. B. Trompeten⸗ baum, Kanonenbaum) werden von den zur Gattung der Occidoma oder Atta gehörenden Blattſchneider-Ameiſen oft⸗ mals ihres geſamten Blattſchmuckes be- raubt. Am ſich gegen dieſe Feinde zu ſchützen, gewähren die Cecropien den klei— nen Azteka-Ameiſen Wohnung und Nah— rung. Die Azteka-Ameiſe lebt mit der Blattſchneider-Ameiſe in Feindſchaft und überwältigt dieſe, ſobald ſie einen Angriff auf einen von Azteka-Ameiſen bewohnten Cecropia-Baum vornimmt. Von anderen Gewächſen, welche mit Ameiſen in Sym⸗ bioſe leben, ſind noch zu nennen: „Duria hirsuta“; ferner die zum Geſchlechte der Muskatbäume gehörende „Myristica myrmecophila“, auch „Tococa lan- Formica — Ameiſe. D ˙m⏑ ͤ¶IK e > botaniſchen Inſtitut gepflegt wird. die ſogenannte „Glochidie“ cifolia“ und eine auf den Antillen wad)- jende Akazie Acacia spadicigera“, die auch in einem Exemplare im hieſigen Die doppelt gefiederten Blätter haben am Grunde je ein Paar Nebenblätter, welche zu Stacheln umgeformt ſind. Dieſe ſind von ſo eigenartiger Geſtalt, daß ſie mehr einer reifen Schote ähneln. Dieſe ſonder— baren Blattgebilde ſind im Innern hohl und beherbergen hier eine ſehr biſſige Ameiſenart, welche durch eine an der Spitze des Stachels gelegene Offnung in das Innere gelangen, dort Wohnung nehmen und die Pflanze vor jeglichem Angriff ſchützen. Auch zu einer Brut- genoſſenſchaft können ſich zwei Lebeweſen vereinigen. Obgleich das Brutgeſchäft des Bitterlings (Rhodeus amarus Bl.) jedem Aquarianer wohl hinlänglich be⸗ kannt iſt, möchte ich doch einige Worte darüber ſagen, denn hier finden wir eine ſo ſonderbare Lebensgemeinſchaft, die uns einen nicht alltäglichen Einblick in das Schalten und Walten der Natur gewährt, daß jeder Naturfreund von neuem zum Nachdenken angeregt wird. Im Gegenſatz zu anderen Fiſchen ſetzt der Bitterling nur wenige Eier ab, die zu ihrer Entwicklung ſehr ſauerſtoffreichen Waſſers bedürfen. Der Bitterling iſt kein Kämpfer, der ſeine Laichablage verteidigen kann, jegliche Waffe fehlt ihm. Er ſieht ſich deshalb nach einem geſchützten Orte um, den er in ganz idealer Weiſe in den Kiemen der Anodonta (Seichmuſcheh findet. Hier liegt der Laich nicht nur ſehr geſchützt, ſondern er wird auch ſtändig von friſchem Waſſer umſprudelt. Zu Beginn der Laich— zeit, wenn ſich das Männchen mit herr— lichem Purpurkleide ſchmückt und ſich in einen überaus prächtigen Geſellen ver— wandelt, wächſt dem Weibchen eine bis zu 5 cm lange Legeröhre, vermittelſt welcher die Eiabgabe in die Kiemen der Anodonta erfolgt. Die abgelegten Eier werden ſofort vom Männchen befruchtet. In den Kiemen der And donta ruht der Laich einige Wochen, bis die junge Brut von der Muſchel aus— geſtoßen wird. Zur ſelben Zeit, da der Bitterling ſein Laichgeſchäft ausübt und dabei die Anodonta in lebhaftem Liebes- ſpiele umkreiſt, werden von der Anodonta die Muſchellarven ausgeſtoßen, die ſich vermittelſt der Schalenhaken an der Ober— haut des Bitterlings feſtſetzen. Hier lebt als Paraſit, Richard Bock: Symbiof e. 301 indem ſie ſich mit einer Schutzhaut umgibt und ſich von den weißen Blutkörperchen des Fiſches nährt. Hat ſich die Glochidie zur Muſchel umgebildet, ſo ſprengt ſie die ſie umgebende Schutzhaut und fällt zu Boden. Während alſo die Anodonta das Brutgeſchäft des Bitterlings beſorgt, über— nimmt der Bitterling Ammendienſte bei der Aufzucht der Muſchellarven bis zur Selbſtändigkeit. Auch im Seeaquarium haben wir Ge— legenheit, ein ſehr intimes Freundſchafts— verhältnis zu beobachten. Der uns als äußerſt intereſſantes Pflegeobjekt bekannte Einſiedlerkrebs lebt mit den ebenſo intereſſan— ten Blumentieren in Symbioſe, deren gegen— ſeitige Vorteile ſo vielgeſtaltige ſind, daß ſie nicht mit einigen Worten zuſammenge— faßt werden können. Auf dem Rüden der Muſchelſchalen, welche der Krebs bewohnt, ſiedeln ſich Abb. 2 Gramatophyllum speciosum. Skizze von R. Bock. verſchiedene Aktinien an. Nur die Adamsia umgibt die Muſchelſchale dergeſtalt, daß von oben nur die flügelförmigen Fußlappen zu ſehen ſind. Das weite ſpaltförmige Maul der Adamsia liegt direkt unter der Bruſt des Krebſes. Dasſelbe iſt ſtets weit geöffnet und mit einer Doppelreihe kurzer, milchfarbiger Fühlfäden verſehen. Dieſe ſind in ſteter Bewegung. Droht der Adamsia oder dem Krebſe Gefahr, ſo zieht ſie ſofort die Fühlfäden ein und ſchließt das weite Maul bis auf eine kleine Sff⸗ nung. Aus dieſer Öffnung treten nun lange violettblaue Fäden hervor, die über und über mit feinen Neſſelkapſeln beſetzt ſind, die dem Feinde zum Verderben werden. In derſelben Weiſe wird der Krebs auch durch die auf ſeinem Rücken angeſiedelten Aktinien geſchützt. Als Gegenleiſtung trägt der Krebs die Blumen— tiere, welche ſich nur äußerſt langſam fort⸗ bewegen können, auf dem Meeresgrunde 302 umher. Der dadurch erzeugte Strudel führt ihnen reichliche Nahrung zu, auch überläßt der Krebs einen Seil ſeiner Beute neidlos ſeinen Freundinnen. Dieſes Freundſchaftsverhältnis iſt ein ſo inniges, daß der Krebs, welcher ſeine Muſchel⸗ ſchale verlaſſen muß, ſorglich bemüht iſt, jeine Lebensgefährtin zur Gberſiedelung auf die neue Behauſung zu veranlaſſen. In welcher Weiſe dieſes geſchieht, hat G. H. Schneider in ſeinen Aquarien be— obachtet. Schneider hatte in ſeinen Aqua— rien 24 Krebſe beiſammen. Einige davon zwang er zum Verlaſſen der Gehäuſe, an⸗ dere tötete er oder löſte das Gehäuſe gewaltſam ab. Auf dieſe Weiſe erhielt er: 1. einige leere Gehäuſe, 2. leere Ge— häuſe, welche mit Seeroſen beſetzt waren, 3. Krebſe ohne Wohnung, 4. völlig freie Blumentiere. Die mit Seeroſen beſetzten Gehäuſe verſtopfte Schneider mit Leinwand, um die Krebſe an der Beziehung dieſer Gehäuſe zu verhindern, und ſie zu zwingen, Kleine Mitteilungen ſich ihre Freundinnen von den Gehäuſen herunterzuholen. Nach einigen fruchtloſen Verſuchen, in die mit Leinwand verſtopf⸗ ten Gehäuſe zu gelangen, oder dieſelben auszuräumen, bezogen die Krebſe die leeren Muſchelſchalen und durch Streicheln, Drücken und Schieben gelang es ihnen, die Seeroſen zum Umzug zu bewegen. Nach Verlauf eines Tages war jeder Krebs wieder im Beſitze eines Gehäuſes und einer darauf befindlichen Actinie. Schutzbedürfnis einerſeits und Nahrungs⸗ bedürfnis andererſeits bilden alſo hier die Triebfeder zur Bildung einer Lebensge— meinſchaft, die ein ſo inniges Verhältnis annimmt, daß der eine Genoſſenſchaftler ſelten den Tod des anderen überdauert. Für den Aquarianer und Terrarien⸗ beſitzer mögen dieſe Beiſpiele genügen und Anregung geben, weiter zu beobachten, um immer mehr und mehr mit dem wunder⸗ baren, geheimnisvollen Walten der Natur bekannt zu werden. 8 00 1 0 : Kleine Mitteilungen : III Ein praktiſcher Shermometerhalter. (Mit einer Originalaufnahme). Jeder Liebhaber kennt die Tücke, mit der die für die Zuchtbecken ſo unentbehrlichen Wärme— meſſer uns ſtets den Rücken zukehren, damit wir erſt die Deckſcheibe aufheben und das Meß— inſtrument heraus⸗ fiſchen ſollen, wenn wir ſehen wollen, ob wir genügend Wärme im Waſſer haben. Erſtaunlich einfach aber kann ſich ſelbſt der unge⸗ ſchickteſte Liebhaber in ganz kurzer Zeit einen ausgezeichne- ten Thermometer⸗ halter anfertigen, wenn er folgender⸗ maßen verfährt: Man nimmt ein rundes oder kan⸗ tiges Holzſtäbchen und zwei Gummi⸗ ringe oder Gummi⸗ bänder, die man um Thermometer und Stäbchen legt 5 und dieſe ſo zu⸗ ſammen hält. — Ein kleines Querhölzchen wird mit einem Loch verſehen, in welchem das untere Ende des Holzſtäbchens geſteckt wird und Praktiſcher Thermometerhalter. Originalaufnahme von C. Conn. der Halter iſt fertig zum Gebrauch, um an der gewünſchten Stelle in den Sandboden des Beckens gedrückt zu werden, wo er feſt und ſicher ſtehen bleibt. — Die nebenſtehende Abbildung zeigt dieſen ebenſo einfachen als billigen Thermometer⸗ halter von vorne und von der Seite. Karl Conn, Hamburg. Wie lange leben die niederen Süßwaſſertiere im Magen der Fiſche? In der No. 5 der Allgemeinen Fiſchereizeitung vom 1. März iſt folgende Notiz von Kurt Dahl veröffentlicht, die vielleicht auch die Aquarien⸗ liebhaber intereſſieren dürfte: „Im letzten Sommer machte ich ganz zufällig eine Beobachtung, die in einer ganz eigentümlichen Weiſe illuſtriert, wie zählebig niedere Süßwaſſer⸗ tiere ſein können und die große Rolle, die dieſe Zählebigkeit in dem Leben dieſer Tiere vielleicht ſpielen mag. Mit einem Kollegen befand ich mich auf einer Exkurſion in einer Inſelgruppe etwas nördlich von Bergen. Mit unſerem Ded- boot waren wir bei einer größeren Inſel geankert. Vormittags den 17. Juni ging ich zu einem kleinen Waldſee, um Forellen zu fiſchen. Die Forellen biſſen ganz gut und die eine nach der anderen wanderten mit gebrochenem Genick in meinen Fiſchkorb. Am 1 Uhr kamen wir nach dem Boot zurück. Nach dem Mittageſſen hatte ich verſchiedenes zu tun und erſt um 6 Uhr abends konnte ich anfangen, die jetzt ſechs Stunden lang toten Forellen zu unterſuchen. Die Magen wurden allmählich zur Seite gelegt und nach be⸗ endigter Anterſuchung der Fiſche öffnete ich die Magen und ſpülte den Inhalt aus in einem Pulverglas mit Waſſer. Zu meinem großen Er⸗ ſtaunen ſah ich jetzt, daß einige der Tiere, die ſchon mehr als ſechs Stunden im Magen der toten Forellen zugebracht hatten, noch am Leben 1 ie — Sr re 2 he a Po TER —— Bere a FREI waren. Gin wejentlicher Teil des Mageninhaltes beſtand aus Ceratopogon-Larven — langge- gliederte, nudelförmige Larven aus der Gruppe der Federmücken. — Eine Anzahl dieſer Larven als ich etwas Formalin zutat, ſchwammen in der Flaſche lebhaft umher und gingen ſie nach einem kräftigen Todeskampf ein. Am Abend war ich wieder am See und fing zwiſchen 9 und 11 Uhr abends eine ganze Menge Forellen. Dieſe Fiſche ließ ich über Nacht in meinem Fiſchkorb tot liegen und abſichtlich wartete ich bis mittag mit meiner UAnterſuchung. Beim Ausſpülen des Magenin- haltes ergab ſich wieder, daß eine Anzahl Tiere den langen Aufenthalt im Magen der toten Fiſche überlebt hatten. Eben jetzt, 12 Stunden und mehr nach dem Tode der Fiſche, waren viele Cerato— pogon⸗Larven am Leben und ich fand auch zahl- reiche Kleinkruſter — Zyklopen — mit anhängenden Eierſäcken, die mit großer Lebhaftigkeit umher⸗ ſchwammen und erſt beim Zuſatz von Formalin eingingen. Wie lange nun dieſe Tiere im Fiſch⸗ magen geweſen find, ehe die Fiſche von mir ge- tötet wurden, iſt eine offene Frage und wir wiſſen auch nicht, wie lange ſie noch in dem toten Fiſch hätten fortleben können. Aber das obenſtehende Zeigt wenigſtens, daß große und hochorganiſierte niedere Tiere, nachdem ſie von einem Fiſch ge- freſſen ſind, mehr als 12 Stunden leben können. Fragen und Antworten 3 303 Es ift auch ſehr wahrſcheinlich, daß dieſe Tiere, in geeigneter umgebung wieder ausgeſetzt, ge— diehen wären, vielleicht ſich auch fortgepflanzt hätten. And mit den jetzigen Kommunikations— verhältniſſen könnten ſie, im Magen des toten Fiſches liegend, ſehr weit von ihrer Heimat ge- führt werden. In der Küche läßt ein zufälliger „Kaiſerſchnitt“ den Mageninhalt in den Ablauf und die freigeſetzten Tiere ſuchen per fas und nefas durch die Kloake eine neue Heimat von der urſprünglichen weit entfernt. Gedanken dieſer Art drängten ſich mir wenigſtens auf, als ich die kleinen Jonaſſe aus den Forellenmagen betrachtete und ich glaube jetzt, daß weitere Unterſuchungen über dieſes Phänomen ſich bewähren ſollten. Wenn ſolche, verhältnismäßig große Tiere den langen Aufenthalt im Magen der toten Fiſche lebend durchmachen können, wie viel leichter ſollte dies nicht jein für viele der einfacher organiſierten Tiere und ſpeziell — zum Beiſpiel — für die Eier mancher Tiere. Vielleicht wird die Ver— breitung mancher niederer Tiere in eben dieſer Weiſe beeinflußt.“ Es fragt ſich nur, ob die niederen Tiere auch ſo lange im Magen eines Fiſches am Leben bleiben, wenn die Verdauungstätigkeit nicht vor— zeitig durch Töten des Fiſches unterbrochen wird. Das wird wohl zu bezweifeln ſein. A. M. DO DO m Fragen und Antworten. Fropiſches Aquaterrarium. Ans geht folgende Anfrage zu: „Ich beab- ſichtige ein großes Aquaterrarium einzurichten und möchte den Charakter des tropiſchen Amerika treffen. Könnten Sie mir einige Pflanzen zu dieſem Zwecke nennen, die gut ge— deihen, nicht empfindlich ſind, auch gewiſſe Be⸗ laſtung aushalten und — wie gewöhnlich — nicht teuer ſein ſollen. 2. Ich beſitze eine junge Boa constr., ſowie ein Krokodil, erſtere zirka 70, letzteres zirka 35 cm lang. Ich möchte nun noch ein paar Tiere dazu ſetzen, auch ſie ſollen ausdauernd, nicht empfindlich ſein, angenehmes Außere beſitzen und keine zu großen Anforderungen an den Geldbeutel ſtellen. Was würden Sie mir von Reptilien empfehlen?“ G. F. Antwort: Alſo ein rein amerikaniſches Land- ſchaftsbild wollen Sie in Ihrem Aquaterrarium? Hoffentlich iſt dann auch Ihr Krokodilchen ein rechter Amerikaner, alſo etwa ein Alligator mis- sipiensis, Caiman latirostris, Caiman sclerops, Crocodilus americanus oder auch ein Crocodilus intermedius und nicht etwa ein Crocodilus nilo- ticus, cataphractus, Osteoläemus tetraspis afri- kaniſchen Urſprungs oder irgend eine aſiatiſche Panzerechſe? Sonſt würde ſchon Ihr Krokodil aus dem rein amerikaniſchen Rahmen herausfallen! Mit der Bepflanzung Ihres Terrariums iſt es nun eine etwas kniffliche Sache! Krokodile wachſen bekanntlich recht ſchnell; in etwa Jahres⸗ | friſt iſt Ihr jetzt noch jo zierliches Tierchen zu einem wohl 60 cm langen Burſchen herange⸗ wachſen und dieſes kleine Ungeheuer wird Ihnen, das kann ich Ihnen verſichern, alle Ihre ſchönen Pflanzen mitleidlos zertrampeln! Auch die kleine Boa wird wachſen und wird dann fleißig an dem Zerſtörungswerk mitwirken. Sie werden dann ſpäter wohl einen zwar etwas ein⸗ tönig wirkenden, dafür aber um ſo praktiſcheren Krefftſchen Mang roven-Wald anlegen müſſen. Die Nachbildung der Mangrove-Formation ge— ſchieht nach Krefft aus verzweigten Aſtſtücken, die die eigenartig ineinander verfilzten Luftwurzeln der Mangroven (namentlich der Art Rhizophora Mangle) trefflich darzuſtellen vermögen, wenn man die recht vielfach ſpitzwinklich verzweigten Aſtſtücke irgend welcher Sträucher und Bäume auf den Kopf ſtellt. — Vor der Hand läßt ſich aber eine paſſende Bepflanzung natürlich noch recht gut ausführen und Sie folgen dabei auch hier wieder am beſten unſerem bewährten Dr. P. Krefft, der die beſte Beſchreibung einer ſolchen tropiſchen, amerikaniſchen Pflanzen⸗Szenerie ge⸗ geben hat. Zur Darftellung wäre alſo zu bringen in Ihrem ſpeziellem Fall ein kleiner Waſſer⸗ tümpel im Arwald. Dr. Krefft beſchreibt jo ein Stückchen Urwald des tropiſchen Amerikas in einem großen Terrarium in der geſchickteſten Weiſe: „Er bringt in die eine Hinterecke des Terrariums einen dickeren, einen alten Arwald- rieſen markierenden Stamm, der, etwas ſchräg, bis zum Behälterdach emporſteigt und ſich nicht weit unterhalb derſelben gabelt; zur Aufnahme von drei größeren Pflanzentöpfen (von denen einer am beſten an der Gabelung untergebracht wird) iſt er mit entſprechenden Löchern verſehen. In die andere Hinterede kommen zu einer wirkungsvoll geſtaltenen Gruppe vereinigt, drei dünnere Stämme. In die Mitte etwa bringt man einen dicht über dem romantiſch hervor— tretenden Wurzelwerk abgebrochenen Baumſtumpf. Alle Baumſtämme werden mit Aſten verſehen, 304 die, im oberen Raume des Behälters ineinander greifend, allerlei Tieren als Sitz⸗ und Kletter⸗ gelegenheit dienen werden. In den Pflanzentopf im unteren „Aſtloch“ kommt eine mittelgroße Bromeliacee: Vriesia splendens, in das mittlere Vriesia saundersi und eine Tillandsia lindeni kommt in die Gabelung des dicken Stammes. Einige kleine Roſetten von Cryptanthus acaulis und ihrer var. argenteus bringen wir an der Baumſtammgruppe in der anderen Ecke unter. Hier wird ſich auch vielleicht noch Platz für ein Pflänzchen der reizenden Miniaturorchidee So- phronites grandiflora und vielleicht auch für ein Exemplar der intereſſanten und harten Orchideen⸗ art Cattleya citrina finden laſſen. (Als deutſche Bezugsquelle für Orchideen ſeien die Orchideen⸗ kulturen von O. Beyrodt in Marienfelde bei Berlin genannt). In dem Baumſtumpf findet endlich ein großer Billbergiaſchopf, eine riedgrasartige Bromeliaceengattung, Platz. Am das dürre Geäſt unter dem Behälterdach zu beleben, verwenden wir drei ſchöne Paſſions⸗ blumen (Passiflora princeps-racemosa, P. tri- fasciata und P. maculifolia, ſowie vielleicht noch Paullinia hoybrenki. An den Baumſtämmen laſſen wir außerdem noch einen Philodendron melanochrysum emporklimmen. Auch die maleriſch wachſende Vanille (Vanilla planifolia) könnte hier verwandt werden. Auf eine Bodenbe⸗ pflanzung wäre des Krokodiles wegen zu ver— zichten. — Was eine weitere Beſetzung Ihres Terrariums anbetrifft, ſo iſt dieſe ein mindeſtens ebenſo kniffliches Problem, als die ſoeben ge- ſchilderte Art der Bepflanzung, die, das ſei hier noch einmal ausdrücklich wiederholt, nur für die jetzigen Größenverhältniſſe Ihrer beiden Tiere eben ſo richtig am Platze wäre! Ihrem Krokodil könnten Sie, wenn es immer ſo klein bliebe, ganz gut noch allerlei andere Reptilien beigeſellen. Wenn es aber wachſen wird (und es wird wachſen, denn es war noch bisher immer ſo), dann dürften Sie ihm eigentlich nur noch weitere Krokodile beigeſellen. Höchſtens könnten Sie ihm dann noch einige Waſſer liebende Warane bei⸗ fügen, freilich! amerikaniſche Warane gibt es nicht!) oder einige recht derbe Landſchildkröten: etwa die argentiniſche Testudo argentina oder Testudo polyphemus aus den ſüdöſtlichen ver— einigten Staaten. — Heute eignen ſich auch noch folgende Reptilien als Genoſſen (ich nenne hier nur Tiere amerikaniſcher Heimat; wenn Sie auch Afrikaner aufnehmen würden, ſo würde ſich die Reihe noch weſentlich verlängern laſſen!): Halb⸗ wüchſige Iguana tuberculata (grüne Leguane), Ctenosaura acanthura (ſchwarzer Leguan), große Basiliscus vittatus, ftarfe Eumecesquinquelineatus, kleine Tupinambis teguixin (Teju), ſowie endlich ſtarke Ameiva surinamensis. Dabei wäre noch zu bemerken, daß mit Ausnahme der grünen und ſchwarzen Leguane und allenfalls des robuſten Tejus, die gegen jegliche Krokodilangriffe gefeit ſein dürften, die übrigen aufgezählten Arten unter beſonders ungünſtigen Umſtänden einem Krokodil⸗ Überfall hie und da einmal erliegen möchten oder doch ab und zu einmal irgend ein Körperglied bei ſolch einer Krokodil-Attacke ein⸗ büßen könnten! — Sämtliche Waſſerſchildkröten ſind zur Beſetzung eines Krokodilteiches gänzlich ungeeignet. Denn entweder packt ſie das Krokodil eines Tages am Kopfe und bricht ihnen das Genick (wenn nämlich die Schildkröten klein ſind) Fragen und Antworten läßt. oder aber es paſſiert umgekehrt ein Malheur, in⸗ dem die großen Schildkröten dem kleinen Krokodil ein u Löcher in den Leib freſſen. | Otto Tofohr. Zur Pflege der Eichhornia azurea. — Isoötes? Frage: In Ihrem Schreiben rieten Sie mir eventuell zu Eichhornia (Pontederia) azurea; bei der Durchſicht der Pflanzenliſte von Adolf Kiel, Frankfurt a. M. in der geſtrigen Nummer der Blätter iſt Eichhornia azurea als Schwimm⸗ pflanze mit Mk. 0.90 offeriert, unter Sumpf⸗ pflanzen als Pontederia azurea mit Mk. 1.25 Nun wollte ich Sie bitten, mir einen Hinweis zu geben, von wem ich die Pflanzen ſortenecht und für meine Zwecke geeignet beziehen kann, ſo daß ich auch die gewünſchten Pflanzen erhalte. — Kann ich die Eichhornia azurea in einem Ton⸗ kaſten einpflanzen und damit in mein Aquarium einhängen, oder beanſprucht dieſelbe ſehr viel Boden? — Denn den Waſſerſtand kann ich der Pterophyllum wegen nicht erniedrigen. Gleich⸗ zeitig überſende ich Ihnen eine Isostes lacustris und möchte Sie bitten, ſofern es Ihnen möglich, feſtzuſtellen ob dieſelbe in Wirklichkeit eine lacu- stris iſt. — Ich habe die Pflanze 1911 oder 1912 hier auf einer Ausſtellung gekauft, und zwar in 5 cm großen Exemplaren als I. lac,, habe dieſelben auch einige Zeit in Sandboden kultiviert und wurden dieſelben nie größer als die Stammpflanze. Da ich mich für das Pflänzchen ſehr intereſſierte, brachte ich Ableger in ein Becken mit Boden- grund und hier entwickelten ſich dieſelben zu einer Höhe von zirka 20—25 cm. — Bringt man Ableger davon in reinen Sandboden zurück, ſo vegetiert die Pflanze eine Zeitlang weiter, geht allmählich zurück und die ſich entwickelnden neuen Pflanzen werden nicht größer als zuerſt ange⸗ geben. — Nun intereſſiert es mich hauptſächlich, handelt es ſich bei den diverſen in Betracht kommenden Isoëtes-Arten, die im Handel ange- boten werden, um dieſelbe Gattung in verſchiedener Kulturform oder ſind dieſelben wirklich verſchiedene Sorten? — Jedenfalls iſt dieſe Isodtes eine Antwort auf die Frage Bodengrund oder nur Sand! — Als Seeroſe rieten Sie mir zu Nym- phaea stellata prolifera, käme eventuell noch eine andere in Frage, die bei viel Licht aber wenig Sonne in meinem 1 m Aquarium zur Blüte zu bringen wäre? G. W., Berlin. Antwort: Eichhornia (Pontederia) azurea braucht möglichſt viel Bodengrund, es muß alſo eine nicht zu kleine Tonſchale genommen werden. Wird die Pflanze zu lang, ſo verjüngt man ſie, indem man ſie in der Mitte durchſchneidet, den abgeſchnittenen Teil friſch einpflanzt und den alten Stamm zwecks Vermehrung neu austreiben Eichhornia azurea entnimmt auch dem Waſſer viel Nahrung, braucht aber ſehr viel Luftfeuchtigkeit, deshalb wird ſie ſich bei viel Licht in Ihrem abgedeckten Aquarium in der eingehängten Tonſchale ſicher gut entwickeln. Iſt die Pflanze erſt einmal blühfähig, ſo erſcheinen fortwährend Blütenſtände, ein Erſatz dafür, daß die einzelnen Blumen ſich nicht lange halten. Die überſandte Pflanze iſt keine Isoätes, ſondern eine einheimiſche Cyperacee, und zwar: Heleo- charis acicularis R. Br. (syn. Scirpus acicularis L.), Isoötes machen niemals Ausläufer, deshalb ſind ſie auch ſchwer zu vermehren. Die ſchönſte und ſchnellwüchſigſte Art iſt Isostes Malinvernia- num Ces. et de Not. I. lacustris wächſt viel langſamer und hält ſich am beiten (da es eine einheimiſche Pflanze iſt) in ungeheizten Behältern, die im Winter kühl ſtehen. Die Blätter aller Isoëtes-Arten brechen ſehr leicht, deshalb müſſen ſie möglichſt wenig geſtört und ſehr ſorgſam beim Einpflanzen ꝛc. behandelt werden. Die im Handel angebotenen Isoëtes ſind gute Arten, alſo keine Kulturformen; es iſt aber nicht immer ſicher, ob man die Arten auch wirklich echt erhält. H. Baum, Roftod. Hierzu ſchreibt uns Herr W.: Ihre freundliche Mitteilung, daß es ſich bei der Ihnen über— ſandten Pflanze nicht um Isoetes lac. handelt, hat mich ſehr überraſcht. Ich habe dieſelbe, wie ich Ihnen im vorigen ſchon ſchrieb, gelegentlich einer Ausſtellung von der Firma A., Berlin, als Isoëtes lac. mit Mk. 0.50 für ein zirka 5 cm großes Pflänzchen, erſtanden und wie ich vor nicht langer Zeit geſehen habe, wird dieſelbe auch nach wie vor von der betreffenden Firma als Iso&tes lac. gehandelt, wie ich annehmen möchte in gutem Glauben. G. 3 Frage: Welches iſt die zweckmäßigſte Heiz- lampe für ein Aquarium von 20 Liter. Dieſelbe muß jedoch exploſionsſicher ſein. Das Aquarium ſteht in einem ungeheizten Zimmer. Welche Fiſche, die ſehr lebhaft ſind, empfehlen Sie für. mich? G. M., Radolfzell. Fragen und Antworten — Vereins⸗Nachrichten 305 Antwort: 1. In den letzten Jahren ſind eine ganze Anzahl gute Heizlampen auf den Markt gekommen, welche alle mehr oder weniger für Ihre Zwecke geeignet ſind. Eine abſolut geruchfreie und epploſionsſichere Heiz- lampe, welche ſehr zu empfehlen iſt, iſt die „Wien⸗ grenſche Paraffinlampe“, welche in verſchiedenen Größen im Handel zu haben iſt. Der Preis hierfür ſchwankt zwiſchen 3— 4.50 Mk. pro Stück. Sie erhalten derartige Lampen faſt in jeder Zier⸗ fiſchhandlung oder anderen einſchlägigen Ge— ſchäften. Von Petroleumlampen, welche aber meiſt alle mehr oder weniger Gaſe entwickeln, kann ich Ihnen die „Damböckſche Heizlampe“ (München) und die „Baldauflampe“ (Dresden) empfehlen, aber wie gejagt, gänzlich erplo- ſionsſichere Petroleumlampen gibt es wohl kaum. 2. Von Fiſchen, welche ſich für Ihre Zwecke eignen und die ſehr lebhaft ſind, empfehle ich Ihnen folgende: Danio rerio, analipunctatus, malabaricus und albolineatus, Nuria danrica, Barbus conchonius, ticto, phutunio, vittatus, Rasbora elegans, heteromorpha und Rasbora Einthovenii, Rhinichthys atronasus, Tetragonop- terus unilineatus, Tetr. ocellifer, Girardinus guppyi, formosus, Gambusia holbrooki (G. affınis.) und Xiphophorus strigatus (früher X. Helleri var. Güntheri) jowie Platypoecilus maculatus nebſt Varietäten. W. Schreitmüller. =) ade =) : Vereins⸗ Nachrichten :: Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Berlin. „Nymphaea alba.“ Mikrobiologiſche Unterabteilung. f Sitzung am 11. Februar 1914. Ueber die im Süßwaſſer jo weit verbreiteten Rädertiere ſprach am 11. Februar 1914 Herr Dr. H. Behrens. Er erläuterte zunächſt den anatomiſchen Bau dieſer Tiere an Hand einer ſelbſtgefertigten, ſehr guten Wandtafel von Hy- datina senta. Die Hydatina iſt ein Rädertier, das im Sommer in kleineren Tümpeln häufig erbeutet werden kann. Um bei einer Qlnter- ſuchung des lebenden Tieres nicht durch ſeine Bewegungen geſtört zu werden, unterſuchen wir es unter dem Mikroſkop in einer dünnen Quitten⸗ ſchleimlöſung. An dem etwa kugelförmig ge— ſtalteten Körper laſſen ſich drei undeutlich von einander abgegrenzte Regionen unterſcheiden: Kopf, Wittelleib und Schwanz. An dem „Kopf“ ſitzt der ſo charakteriſtiſche Wimperapparat, das ſogenannte Räderorgan, deſſen Bau eingehend beſchrieben wurde. Zweierlei Aufgaben hat der Wimperapparat zu erfüllen, einmal die der Orts- bewegung: die vielen Wimpern wirken wie eine Anzahl von Rudern und treiben das Tier durch's Waſſer dahin. Die zweite, wichtigere Aufgabe iſt die, Nahrung in den Schlund hineinzuſtrudeln. Von dem Verdauungskanal ſei hier nur der Kaumagen erwähnt, chitinöſe Platten, die wie die Backen eines Nußknackers gegeneinander bewegt werden. An die Beſchreibung des Ver— dauungskanals ſchloß ſich die der Exkretionsorgane, die als „Waſſergefäße“ oder „Protonephridien“ ausgebildet find. Auch das einfache Nerven ſyſtem wurde eingehend beſprochen. Als Nahrung der Rädertierchen kommen die ver⸗ ſchiedenartigſten Mikroorganismen in Betracht: Bakterien, Flagellaten, Kieſelalgen, Infuſorien ꝛc. Einige Arten ſind als Schmarotzer an beſondere Ernährungsbedingungen angepaßt. Jedoch ſind dieſe Schmarotzer kaum von erheblicher Schädlich— keit. Bekannt iſt die Fähigkeit einiger moos⸗ bewohnender Rädertiere, nach vollſtändigem Austrocknen auf Waſſerzuſatz wieder aufzuleben. Aeußerſt intereſſant ſind die Geſchlechtsver— hältniſſe der Rädertiere, die zum Schluß eingehend erläutert werden. Von den meiſten Rädertierchen werden Männchen nur äußerſt ſelten beobachtet, die Weibchen überwiegen an Zahl und körperlicher Ausbildung bei weitem. Fehlt doch den Männchen vieler Gattungen der geſamte Verdauungsapparat, auch Waſſergefäße, Muskel- und Nervenſyſteme ſind zum Teil rückgebildet. Das ganze Innere eines Rotatormännchens iſt eigentlich nur Hoden. Für gewöhnlich alſo herrſchen, wie erwähnt, die Weibchen vor. In ihren Geſchlechtsorganen er— zeugen ſie, ohne daß eine Befruchtung vorangeht, Eier, die ſich zu neuen Rädertieren entwickeln. Die Mehrzahl dieſer parthenogenetiſch (jung— fräulich) erzeugten Eier entwickelt ſich wieder zu Weibchen, nur ein kleiner Teil zu Männchen. Dabei iſt von großer Wichtigkeit, daß ein⸗ und dasſelbe Rädertierweibchen entweder ſtets nur Weibchen oder nur Männchen erzeugt, nichtetwa abwechſelnd. 306 Wir können jo zwei Sorten Weibchen unterſcheiden: Weibchen und 0. Mehrere parthenogenetiſche Generationen folgen einander, dann mit einem Male treten immer mehr 7 und dementſprechend auch Männchen auf. And nun kommt es zur Befruchtung. Dabei iſt nun wieder äußerſt bemerkenswert, daß nicht etwa die Weibchen befruchtet werden, ſondern nur die ! Wenn deren Gier, die urſprünglich alſo Männchen liefern ſollten, be- fruchtet werden, entſteht ein Dauerei, aus dem dann nach längerer Ruhepauſe, wie ſchon lange bekannt, wieder ein Weibchen hervorgeht. Nun kommen wieder einige jungfräuliche Generationen und ſo geht es in ſtändigem Zyklus weiter. Die Dauer eines ſolchen Zyklus iſt bei vielen Arten recht konſtant, es gibt Arten, die nur einmal im Jahre den Zyklus durchlaufen, andere zweimal und wieder andere noch öfter. Hand in Hand mit dieſem Geſchlechtszyklus gehen dann noch oft regelmäßige Geſtaltsveränderungen. Hierfür werden an Hand von Abbildungen Be— weiſe gebracht. — Zum Schluß werden von den Hörern unter dem Mikroſkop einige Vertreter der Planktonrädertiere unſerer Seen unterſucht und gezeichnet. A. Conrad. Sitzung vom 4. März 1914. Der vom Verein veranſtaltete Propagandaabend war überaus gut von Gäſten beſucht und erwies ſich unſer geräumiges Zimmer faſt zu klein. Als neues Mitglied wird nächſt den Gäſten Herr R. Wieſenthal begrüßt. Sodann hält Herr Fürſt feinen angekündigten Vortrag: „Die Einrichtung und Beſetzung des Aquariums“ mit Demon- ftration. Näher auf den Vortrag an dieſer Stelle einzugehen, erübrigt ſich, da dieſes Thema ja zur Genüge bekannt und erörtert worden iſt. Anſchließend an dieſen Vortrag, welcher von den Gäſten beifällig aufgenommen wurde, fand eine Ausſtellung neueſter Fiſcharten durch die Herren Hipler, Wiegner und Lehmann ſtatt. Nachdem die zahlreich von den Gäſten geſtellten Fragen beantwortet waren, fand eine große Verloſung von Fiſchen, Pflanzen, Werken unſerer Lite⸗ ratur ıc., ſtatt. Da die meiſten der zu verloſenden Fiſche, darunter auch Neuheiten, von den Mit⸗ gliedern geſtiftet waren, ſo danken wir nochmals allen Helfern für die tatkräftige Anterjtüßung. Zum Schluß ſtellen die Herren B. Schneider und O. Jeſchke Aufnahmeantrag. A. Conrad. Berlin. „Triton.“ 17. ordentliche Sitzung (27. Februar). Anſer altes, liebes Mitglied Herr Wabnitz in Mülhauſen i. Elſ., der jetzt Schriftführer des dort neu gegründeten Aquarienvereins geworden iſt, ſchildert uns in einem „Stimmungsbilde“ die Lage der Aquarienliebhaberei im Elſaß, der wir manches Intereſſante entnehmen. Der junge Verein, der im erſten Halbjahre bereits auf 28 Mitglieder angewachſen iſt, beabſichtigt, bereits in dieſem Sommer ſeine erſte Ausſtellung zu veranſtalten; da die Mitglieder ſich mit Feuereifer in die Vorbereitungen geſtürzt haben, iſt ein günſtiges Reſultat zu erwarten. Be⸗ merkenswert iſt auch die Tatſache, daß in Frank⸗ reich unſere Liebhaberei ſo wenig Verſtändnis und ſo geringe Verbreitung findet, obgleich doch die erſten Anfänge derſelben auf Frankreich zu⸗ rückweiſen; die Marquiſe von Pompadour ſchuf bekanntlich mit der Einfuhr des Goldfiſches die Vereins⸗Nachrichten „Mode“ der Zierfiſchpflege und Carbonnier in Paris legte mit der Züchtung des Makropoden gewiſſermaßen den Grundſtein zu unſerer heutigen Aquarienfiſchzucht. Es eziftiert aber heute in Frankreich nur ein einziger in Frage kommender Aquarienverein, der ſich über das ganze Land erſtreckt und ſage und ſchreibe 30 Mitglieder zählt. Herr Dr. Behrens hält ſeinen Vortrag über: „Vererbungsverſuche an Salamandern.“ Schon ſeit Jahren ſind die Verſuche bekannt, die Dr. Kammerer anſtellte, um Farbenverände— rungen an Salamandern ſyſtematiſch hervorzu⸗ bringen. Bereits vor zwei Jahren wußte uns Herr Dr. Koch Näheres darüber zu berichten (Bl. und W. 1912 No. 8), indem er dieſe Ber- ſuche Kammerers kritiſch beleuchtete; hieran an⸗ knüpfend geht nun Herr Dr. Behrens auf dieſelben näher ein. An der Hand einer Anzahl von ihm ſelbſt nach Kammerer hergeſtellter außerordentlich lehrreicher Tafeln beſpricht er das Gel bwerden des bekanntlich gelb und ſchwarz marmorierten Tieres auf gelber Erde, das Schwarzwerden beim Aufenthalt auf ſchwarzer Erde und die intereſſante Wirkung auf die Nachkommenſchaft. Augenfällig dabei iſt die Beſtätigung des Mendlſchen Vererbungsgeſetzes. Redner beſpricht dann die verſchiedenen Einwände, die gegen die theoretiſche Wirkung dieſer Verſuche erhoben worden ſind und kann ſie größtenteils mit Kam⸗ merers eigenen Worten überzeugend widerlegen. Da ſich Herr Dr. Behrens auf unſere Bitten be- reit erklärte, dieſen Vortrag in den „Bl.“ aus⸗ führlich wiederzugeben, können wir uns hier auf dieſen kurzen Bericht beſchränken. Herr Schicke wendet ſich in der ihm eigenen temperamentvollen Weiſe gegen den Anfug, der ſich immer noch, trotz ſo oft wiederholter Bitten und Ermahnungen, in manchen Vereinsberichten breit macht, auf unwichtige und dem großen Leſerkreiſe ganz gleichgültige Nebenſächlichkeiten einen unver⸗ hältnismäßig großen Raum zu verſchwenden, während ſachlich intereſſante Tatſachen oder Beobachtungen oft mit einigen unverſtändlichen Worten abgefertigt werden. Wir wiſſen die mißliche Lage der Redaktionen, auf die immer in erſter Linie die Vorwürfe des entrüſteten Leſers, der ganz etwas Anderes zu leſen erhofft hatte, abgeladen werden, vollauf zu würdigen und können nur immer wieder die Vereine zu ſtrenger Selbſtzucht und zu größerer Nachgiebigkeit den wohlgemeinten Redaktionsabſtrichen gegen⸗ über ermahnen.“ Wenn Herr Schicke weiter dem Gedanken Ausdruck gibt, ob denn nicht angeſichts des großen Wirrwarrs, der durch die ſtändige Umbenennung der Fiſche in den Liebhaberkreiſen hervorgerufen werde, die Einrichtung einer Zentralſtelle möglich ſei, die ſich die Schaffung volkstümlicher Namen für ſolche Exoten, die mittlerweiſe in unſeren Behältern heimiſch ge⸗ worden ſind, zum Ziele ſetzen könnte, ſo muß dazu bemerkt werden, daß dieſer Gedanke ja keineswegs neu iſt; eine Umbenennung, das heißt eine KRichtigſtellung des Namens durch die Wiſſenſchaft wird aber nie zu umgehen ſein, ſolange unbekannte Fiſche vor ihrer wiſſenſchaft⸗ lichen Beſtimmung in den Handel gelangen. Volkstümliche Namen aber können nicht ge— Noch vor Eintreffen dieſes Berichtes ſandte ich einen neuen, warmen Appel, Aberflüſſiges fortzulaſſen, an die Herren Schrift⸗ führer zum Druck! Derſelbe iſt inzwiſchen wohl ſchon erſchienen! Dr. Wolterstorff. We ſchaffen werden, die entſtehen von jelbit (3. B. Scheibenbarſch, Sonnenfiſch, Schwertfiſch), bei 1. manchen iſt der lateiniſche Name zum volks⸗ ftümlichen geworden (Makropode, aber aufoktroyieren läßt ſich der Liebhaber ſo Girardinus), leicht keine Bezeichnung; zum Beweiſe hierfür 5 ſei an die ſelige „Schleierſchwanzkommiſſion“ er⸗ innert. Nach tiefgründiger überlegung und langandauernder Beratung ſetzte ſie die Be— zeichnung „Schleierfiſch“ für den Carassius auratus var. japonicus bicaudatus Zeerrnecke feſt — der Ausdruck iſt treffend und mundgerecht — aber kein richtig gehender Lieb- haber benutzt ihn, ſondern bleibt auch heute noch Nen . * Ausſtellung zur Folge hatte. geſchätzten Mitglieder, welche in irgend einer finden für billiges Geld ihre bei ſeinem „Schleierſchwanz.“ — Der bereits in einem früheren Bericht zum Ausdruck gebrachte Wunſch nach einer wiſſenſchaftlichen Fiſch⸗ beſtimmungs⸗ Zentrale in Berlin wird dem # Vernehmen nach in Kürze zur Verwirklichung gelangen, als das Eintreffen eines Wiſſenſchaftlers, der ſich dieſer Aufgabe zu unterziehen geneigt erklärt hat, beim Inſtitut für Meereskunde in Ausſicht ſteht. — Herr Olaf Anderſen hat eine neue Maulbrüterart zur Verfügung geſtellt, auch der neue „Danio aus Florida“, der ſo manchen Meinungsaustauſch bereits verurſacht hat, ohne zu einem wiſſenſchaftlichen Namen bisher gelangt zu ſein, iſt zur Stelle. Alle dieſe Neuheiten Liebhaber. Der Vorſtand. Berlin. „Verein der Aquarien- und Terrarien⸗ Freunde.“ Sitzung vom 1. April. Die heutige Sitzung wurde zum weitaus größten Teil von Angelegenheiten unſerer übrigens ſehr gut abgeſchloſſenen Ausſtellung in Anſpruch ge— nommen. Bei dieſer Gelegenheit darf nicht ver⸗ geſſen werden, daß unſer altbewährter Herr Kupzyk mit ſeinem beſten Können für dieſe Sache eingetreten iſt, und daß ihm ein gut Teil des Verdienſtes gebührt, welcher das Gelingen der Auch die andern Weiſe das Anternehmen förderten, ſeien nicht übergangen, auch ihnen dankt der Verein ihre Mühe und Bereitwilligkeit. — Als neues Mit⸗ glied unſeres Vereins begrüßten wir Herrn Eugen Lettow. Eine Anfrage aus dem Mit⸗ gliederkreiſe betraf das Fangen der roten Müdenlarpven, Die Schwierigkeit des Ein⸗ fangens beſteht bekanntlich darin, daß die Larven ausſchließlich im Schlamm der Teiche leben, welchen grund mit einer Hacke aufwühlt. man trotz ſeiner Anentbehrlichkeit für die niederen Waaſſerbewohner nicht gern im Keſcher hat. Man muß die Mückenlarven daher veranlaſſen, ihre Schlammwohnung zu verlaſſen und dieſen Zweck erreicht man ziemlich gut, wenn man den Teich⸗ Die Tiere ſchwimmen dann frei im Waſſer umher und man holt fie in der gewohnten Weiſe wie beim Daph- nienfang heraus. Nach einem tüchtigen Regen, ſowie des Nachts fängt man ſie mit gleichem Erfolge, weil fie dann ebenfalls zum großen Teil frei umherſchwimmen. Als Fiſchfutter ſind die roten Mückenlarven ihres Nährwertes wegen ſehr geſchätzt. — Vächſte Sitzung: Mittwoch, 6. Mai. In der Sitzung werden Hilfs- und Futtermittel für die Mitglieder zu bedeutend ermäßigtem Preis abgegeben. Gg. Schlieper. Vereins⸗Nachrichten 307 Berlin-Schöneberg. „Argus.“ Sitzung vom 9. März. Olnter den Eingängen befindet ſich ein Schreiben von dem Berliner Aquarium, in welchem uns der Beſuch desſelben zu dem ermäßigten Preiſe von 25 Pfg. pro Perſon geſtattet wird. Es wird beſchloſſen, das Aquarium am Sonntag den 3. Mai zu beſuchen, da uns erſt dann die Führung des Herrn Dr. Heinroth ſicher iſt. — Nach der Erledigung der weiteren Eingänge und des ge— ſchäftlichen Teiles wird Herrn A. Mayer das Wort zu ſeinem Vortrage „Reiſeerlebniſſe im Morgen- und Abendlande“ erteilt. Herr Mayer beſchreibt ausführlich die Ausreiſe auf der „Eincinnati“, einem Dampfer von 17000 Tonnen, der auch mit Segeln ausgeſtattet iſt, über „die große Cauſſen“ (wie es in der Sprache der Seeleute heißt) nach New-Vork. Er führt aus, wie hier die Vergnügungsreiſenden an Bord genommen werden und die Fahrt nach den Mittelmeerländern angetreten wird. — Da es unmöglich iſt, hier alle feſſelnden Einzelheiten dieſer Reiſe wiederzugeben, ſei nur erwähnt, daß der Steamer als erſten europäiſchen Ort Funchal anlief, wo als größte Sehenswürdigkeit dieſer Stadt die Kathedrale beſichtigt wurde. Weiter geht dann die Fahrt über Sadiz nach Gibraltar, wo wir den Referenten im Geiſte bei der Be— ſichtigung der hervorragenden Befeſtigungen dieſer Stadt begleiten. Nach einem kleinen Ab⸗ ſtecher nach Algeciras, dem Schauplatze der Marokkokonferenz, wo gerade ein nervenkitzelndes Stiergefecht ftattfindet, wird die Reiſe fortgeſetzt, wobei Malaga und Algier mit ſeiner be⸗ wunderungswürdigen Moſchee berührt wird. Hier machte Herr Mayer auch Fangverſuche nach Fiſchen, erbeutete jedoch nur Stichlinge und Kaulquappen. Weiter geht die Fahrt nach Palermo, Neapel, Genua, wo gerade der Nervi— Karneval in voller Blüte iſt. Herr M. führt uns auf ſeiner Fahrt zu dem feuerſpeienden Vulkan Stromboli und nach Meſſina, dem Schauplatz des hiſtoriſchen furchtbaren Erdbebens. Wir folgen ihm weiter, von Hafen zu Hafen, von Ort zu Ort, von Land zu Land. Es geht nach Alexandrien, Kairo, zu den Pyramiden von Gizeh, nach Beyruth, Jaffa, Jeruſalem und auch zu der heiligen Stätte Golgatha. Veberall Neues, Intereſſantes, Wiſſenswertes! Wie ſchon ein⸗ gangs bemerkt, iſt es nicht angängig, alle Einzel⸗ heiten zu ſchildern. Es ſei nur noch erwähnt, daß alle Zuhörer glänzend auf ihre Koſten kamen, und daß ſich lebhafter Beifall löſte, als Herr Mayer jeinen zirka Zſtündigen Vortrag ſchloß. — Herrn Mayer ſei auch an dieſer Stelle für ſeine große Gefälligkeit beſtens gedankt. 8 Kloſe. Dortmund. „Triton.“ Sitzung am 27. März. Durch den Vorſitzenden werden die Eingänge bekannt gegeben und die übrigen Punkte der Tagesordnung erledigt. Hierauf gab Herr Schied ſeine Erfahrungen über die Süßwaſſerpolypen bekannt; er führte unter anderem folgendes aus: Neben den Paraſiten gibt es wohl kein Lebeweſen, welches den Liebhabern unſeres Aquarien⸗Sportes jo unendlich viel Ärger ver⸗ urſacht, wie die Polypen (Hydra). Wieviel Arbeit und wieviel Zeit iſt ſchon dieſen unlieb⸗ ſamen Vielfreſſern geopfert worden. Nicht genug, 308 daß ſie alles erreichbare und für unſere Fiſche beſtimmtes Futter auffreſſen, nein, auch die zu nahe kommenden Jungfiſchchen werden von ihrem ſtets guten Appetit nicht verſchont. Ein Jeder fragt ſich nun: Wie werde ich dieſer Plage⸗ geiſter wieder los? Der erſte Gedanke iſt ſelbſt⸗ verſtändlich an die verſchiedenſten empfohlenen und bekannten Mittel. Salzſäure, Schwefelſäure, Soda, Seifen- oder Tabakslauge ſoll ihnen den Garaus machen. Fiſche und Schnecken werden aus dem betreffenden Becken entfernt und die ausgewählte Löſung hineingeſchüttet und alles gut herumgerührt. Mit befriedigter Miene ſitzt nun der Liebhaber an dem Becken und beobachtet die mit dem Tode ringenden Polypen. Je nach Stärke der angewandten Flüſſigkeit, haben ſich die Polypen in 30 bis 60 Minuten von ihren Plätzen abgelöſt und ſind zu Boden gefallen. Der Schlauch wird nun zur Hand genommen, das Waſſer abgezogen, die Pflanzen nochmals abgeſpült und das Becken mit friſchem Waſſer gefüllt. Mit Genugtuung wird feſtgeſtellt, daß die Polypen ausgerottet ſind. Was muß aber der Liebhaber in den darauf folgenden Tagen feſtſtellen? Die ſonſt ſo üppigen und ſattgrünen Pflanzen werden immer blaſſer, um nach einigen Tagen, dem Beiſpiele der Polypen folgend, in ſich zuſammen zu fallen. zuerſt gehabten Ärger nur noch mehr Arger. Ich hatte im vorigen Jahre ebenfalls Hydren in meinen Aquarien. Alle Mühe, die Tiere durch Ableſen mit Schlauch oder Glasröhre loszu— werden, war vergebens; ich ſah jeden Tag eher mehr als weniger. Ein Ausräumen der Becken war mir in Anbetracht der Größe zu umſtändlich und lies ich zuletzt Polypen Polypen ſein. Die Folge davon war, daß die Becken von dieſen Bieſtern ſtrotzten. Um denſelben nun das Leben nicht ganz ſo angenehm zu geſtalten, erhielten die Fiſche, welche Trockenfutter freſſen, nur dieſes, während die Barſcharten nur ſo viel lebendes Futter erhielten, wie fofort aufgenommen wurde. Eine Anderung war bei den Polypen in den nachfolgenden 3 Monaten nur inſofern zu merken, als es in allen Becken erheblich mehr geworden waren. Nach einem weiteren Monat merkte ich aber doch etwas anderes. Die Polypen in den Becken, welche über 4 Monate keine Nahrung erhalten hatten, wurden zuſehends kleiner. Die Polypen in den Barſchbecken da- gegen, waren noch ſo wie erſt, denn für dieſelben war ja die Zeit nicht ſo hungrig abgelaufen, einen Waſſerfloh hatte es doch ab und zu abge- geben. Nach Verlauf weiterer 4 Wochen ſah ich, wie in den Barſchbecken, in welchen die Polypen noch gut imſtande waren, immer weniger wurden und ich zuletzt überhaupt keine mehr entdecken konnte. Meine Polypen waren alſo von einer Krankheit befallen, welcher der ganze Beſtand des einen Beckens zum Opfer gefallen iſt. Das Waſſer in dem Becken war kriſtallklar, war durchlüftet und die Fiſche fühlten ſich ſehr wohl. Die Polypen der anderen Becken waren noch mehr eingeſchrumpft, hielten ſich aber alle noch feſt. Von dem Gedanken ausgehend, daß Tiere von einer Krankheit leicht angeſteckt werden können, entnahm ich aus dem nun polypenfreien Behälter ein Quantum Waſſer und fügte den anderen 4 Becken (3 à 5004307430 und 1-80 x40%40 cm) jedem ungefähr 1 bis 1½ Liter bei in der Hoffnung auch hier denſelben Erfolg zu Vereins⸗Nachrichten So kommt nach dem haben. And meine Hoffnung hat mich nicht ge⸗ täuſcht, denn bereits nach 2 Tagen lag eine große Anzahl Hydren am Boden, welchen der Reſt in den nachfolgenden 3 Tagen folgte. Dies war im Januar dieſes Jahres und hat ſich bis Auch einem anderen Herrn habe ich ein Teil von dieſem Waſſer zu demſelben Zwecke abgegeben heute noch kein Polyp wieder gezeigt. und ſind auch bei dieſem in ein paar Tagen ſämtliche Polypen verſchwunden. Derartige Epi⸗ demien unter den Polypen ſind nicht etwa eine Seltenheit, ſondern treten da am häufigſten auf, wo immer regelmäßig und viel mit lebendem Futter gefüttert wird. Durch meine Schilderungen werden die Herren vielleicht in die Meinung verſetzt, die Polypen wären recht empfindliche Tiere; das iſt aber nicht der Fall. Bei ſach— „gemäßer und nicht all zu ſtarker Fütterung, das heißt, das Waſſer darf durch dieſelbe nicht ver⸗ unreinigt werden, halten die Hydren jahrelang aus und vermehren ſich auch recht gut. Nach meinen Erfahrungen können die Polypen plötzliche Temperaturſchwankungen ſchlecht vertragen. Nimmt man 3,8. eine mit Polypen beſetzte Pflanze aus einem Becken, in welchem die Waſſerwärme 20—24° beträgt und taucht dieſelbe mehrmals in ein zurecht geſtelltes Gefäß mit eben gezapften Leitungswaſſer, welches eine Temperatur von ungefähr 10 weniger beſitzt, ſo löſen ſich die Hydren ſofort von ihren Plätzen und es dauert auch mehrere Tage, ehe ſie im— ſtande find, ſich wieder feſtzuſetzen und ein Teil davon geht auch zu Grunde. Dieſer Vorgang ſchadet den Pflanzen nicht viel und man kann ſich auch auf dieſe Weiſe der Polypen entledigen. Die Polypen beſitzen ein großes Regenerations⸗ Vermögen. Schneidet man ein Tier in mehrere Teile, ſo beſitzt jeder Teil die Fähigkeit, ſich zu einem Individium zu ergänzen. Auch ſind mit den Polypen ſchon allerlei Experimente ausgeführt worden, jo z. B. das Umſtülpen und das Pfropfen. Bei erſteren wurde der Fuß des Po— lypen mittels eines Roßhaares durch den Körper gedrückt, ſodaß die äußere Wandung nun den Magen darſtellt, alſo nach innen kam. In dieſer Stellung hat der Polyp die Fähigkeit, weiter zu leben und Futter aufzunehmen und dasſelbe auch zu verdauen. Auch das Pfropfen iſt mit Erfolg ausgeführt worden. Ein Stück eines Po⸗ lypen wurde einem anderen angegliedert oder mehrere Polypen in Stücke zerſchnitten und dann verſchiedene Stücke, wieder mittels eines Roß⸗ haares, aufeinander geſetzt. Dieſe Stücke haben ſich bald zu einem Individium vereinigt und ſo weiter gelebt. Wir ſehen alſo, daß die Polypen andererſeits wieder ſehr zählebig ſind. So gibt es noch eine große Menge Intereſſantes aus dem Leben unſerer Hydren, worauf ich ſpäter nochmals zurückkommen werde. Die vom Verein angekauften Pflanzen kamen zur Verteilung. Ein Zuchtpaar Hapl. fasciolatus gewinnt Herr Seeliger. Hamburg. „Roßmäßler.“ Verſammlung vom 1. April. Unter den Eingängen befindet ſich ein Schreiben von unſerem Mückenlarvenlieferanten, Herrn Liebers, worin ſelbiger uns mitteilt, daß die Zeit für Mückenlarven vorüber ſei. Herr Dreyer meldet zum 1. Juli ſeinen Austritt an. Die beſtellten elektriſchen Heizkörper ſind eingetroffen und werden dieſelben Herrn Ringleib zwecks I ir a a A ae et Ausprobierens übergeben. Sodann hielt Herr Kruſe ſeinen Vortrag: „Anſer Trabant, der Mond.“ Die vorgeführten Lichtbilder ver— anſchaulichten uns die verſchiedenen Phaſen des Mondes, ſeine Stellung zur Sonne und Erde und die Entſtehung der Mondfinſternis. Andere Bilder wieder zeigten uns deutlich die Geſtaltung der Mondoberfläche. Talebenen wechſeln mit Gebirgsketten ab. Die Berge weiſen auf ihrer Höhe teilweiſe kraterähnliche Vertiefungen auf. I ˙- LET ET W Herr Kruſe erläutert uns dann noch, wie die Geſtaltung auf dem Mond ſich vermutlich voll— zogen haben könnte. Nach dem Stande der Wiſſenſchaft gibt es zwei Meinungen. Ein Teil der Gelehrten glaubt die Geſtaltsformation auf vulkaniſche Ausbrüche zurückführen zu müſſen, während ſich andere wieder zu Anhängern der ſogenannteu Aufſturztheorie bekennen. Dieſe beſagt nämlich, daß fremde Körper durch Herab— fallen auf den Mond die Umwälzungen verur- ſacht haben ſollen. — Herrn Kruſe für ſeine intereſſanten Ausführungen beſten Dank. In der Altonaer Ausſtellungsangelegenheit konnte des ſchwachen Beſuchs (21 Perſonen) wegen kein defi— nitiver Beſchluß gefaßt werden und ſoll der Punkt auf die nächſte Tagesordnung geſetzt werden. Herr Conn ſtiftet für die PBräparaten- ſammlung ein Scatophagus argus. Schetler. Köln a. Rh. „Geſellſchaft vereinigt. Naturfreunde.“ Sitzung vom 1. April. Nach Eröffnung der Sitzung durch den 1. Vor⸗ ſitzenden und Erledigung interner Angelegenheiten hielt Herr S. Hoffmann einen Vortrag über die Hydra-Arten, ungefähr folgenden Wort- lauts: Die Hohl⸗ oder Pflanzentiere, zu welchen die Hydra-Arten gehören, kommen im Süßwaſſer in geringerer Artzahl, dagegen im Seewaſſer in reicher Fülle oft von großer Schönheit vor. Wie der wiſſenſchaftliche Name Coelenterata ſchon jagt, bildet der Körper ein einziges zuſammen⸗ hängendes Hohlraumſyſtem, welches bei den Hydra- Arten einen Sack darſtellt, in dem ſich als einzige Offnung der Mund befindet, gleicherzeit als After dienend. Man kann beliebig den Sack als Darm oder Magen bezeichnen, indem er eine eigentliche Leibeshöhle nicht darſtellt. Die Fortpflanzung bei dieſen Tieren geſchieht hauptſächlich durch Knoſpung, teils auch geſchlechtlich. Beim erſten Anterſtamm der Cnidaria (Neſſeltiere) befinden ſich um die Mundöffnung herum die Fangarme oder Tentakel, die den Zweck haben, die Nahrung zu erfaſſen und der Mundöffnung zuzuführen. Die Tentakeln tragen ſogenannte Neſſelkapſeln d. h. Bläschen mit einer feſten Membrane und einer Flüſſigkeit als Inhalt. Die Bläschen verlängern ſich an dem Ende in einen fadenartigen Schlauch, entweder auf ſeiner ganzen Länge, oder nur an ſeiner Grundlinie mit Widerhaken verſehen. Die Kapſeln beſitzen an ihrem vorderen Ende eine kleine Spitze, bei Berührung dieſer Stelle ſpringt ein ſonſt ſpiralförmig aufgerollter Neſſel⸗ faden heraus, verwundet das Beutetier und der Inhalt der Neſſelkapſel ergießt ſich in die Wunde, wodurch je nach Größe des Tieres eine Lähmung bezw. Tötung hervorgerufen wird. Die ſo ver— brauchten Neſſelkapſeln erſetzen ſich ſchnell wieder. Familie 1. Hydridae (Süßwaſſerpolypen). Für uns Aquarianer kommen folgende Arten in Frage: Hydra vulgaris, Hydra grisea und Hydra viridis. Man unterſcheidet dieſe Vereins⸗Nachrichten 309 Arten am beſten nach ihrer Körperform, Farbe und Tentakellänge. Hydra vulgaris beſitzt 6 bis 8 Tentakel, die länger als der Körper ſind. Die Farbe iſt braun bis ſchmutzig rot. Hydra grisea hat 7 bis 12 Tentakel ungefähr bis Körperlänge. Farbe weiß⸗gelb bis roſa. Bei Hydra viridis finden wir 6 bis 12 Tentakel, welche kürzer als ihr Körper ſind. Bekannt iſt die letztere beſonders durch ihre grüne Körperfarbe, die durch winzige einzellige grüne Algen, welche mit dem Polypen in Symbioſe leben, hervorgerufen wird. Dieſe Algen können außerhalb des Hydrakörpers gar nicht beſtehen und gehen ein. Es iſt dieſes auch ein Beweis dafür, daß Symbioſe ſeit Langem eziltiert. Die Polypen ſind zum Teil Zwitter. Die männlichen Geſchlechtsorgane bilden ſich nahe am Tentakelkranz, die Eierſtöcke am hinteren Ende. Die hauptſächlichſte Fortpflanzungsart ge- ſchieht ſeitlich und zwar durch Knoſpung Es wird nur ein Ei gebildet. Dieſes tritt nach Be⸗ fruchtung ſeitlich aus der Körperwand nach außen und dringen alsdann bei Hydra viridis die grünen Algen in das Ei ein. Alle Polypen ſind freibeweglich und kann der Körper beliebig be- wegt werden. Die Ortsbewegung geſchieht mit Hilfe der Tentakel und der Fußſcheibe nach Art der Spannerraupe. Auch an der Oberfläche des Waſſers können ſich die Polypen bewegen. So intereſſant die Polypen in ihren Lebenserſchei— nungen ſind, ſo ungern ſieht ſie der Liebhaber in ſeinen Aquarien. Nicht allein, daß dieſelben durch Wegfangen der Futtertiere ſchädlich, ſon⸗ dern ſie vergreifen ſich auch an der jungen Fiſch⸗ brut. Am gefährlichſten hierin ſind die Hydra vulgaris und die Hydra grisea, doch können dieſe größeren Fiſchen nichts anhaben. Als Bertil- gungsmittel werden angegeben: Salzlöſung, Formallöſung, Tabakseftrakt, Jauche und noch m. a. Dieſe Mittel haben allerdings bei ihrer Wirkung verſchiedene Nachteile und will ich jetzt ein Mittel angeben, das nach meiner Erfahrung wohl das Einfachſte und Beſte ſein dürfte. Es iſt dies das Einſetzen einer Schnecke und zwar der Ly mnaea stagnalis, welche einige Zeit vorher mit rohem Fleiſch gefüttert worden iſt. Alle anderen Schnecken verändern ſofort ihre Richtung, wenn ſie von dem Neſſelfaden der Hydra getroffen werden. Wird dagegen die Lymnaea stagnalis von einer Hydra am Kopfe berührt, ſo hebt ſie die be— treffende Körperſtelle etwas und ſchiebt ſie über den Polypen, bis ſie ihn mit dem Munde faſſen und vertilgen kann. Auf dieſe Weiſe iſt bald mit der Hydra aufgeräumt. Zuletzt führte der Vortragende noch eine Anzahl Polypen, ſowie den abgeſchnittenen Fangarm einer jungen Pferde aktinie und einzelne Neſſelkapſeln unter dem Mikroſkope vor. — Herr Reintgen zeigte ein 2 Liter⸗Glas mit Seewaſſer vor, welches ſchön mit grünen Seealgen bepflanzt und mit einer Seenelke beſetzt war, desgleichen ein 1⸗Liter⸗Glas mit Algen und jungen Pferdeakti⸗ nien. Bemerkenswert hierbei iſt, daß das See— waſſer im größeren Glaſe bereits ſeit 1 ¼ Jahren ohne jede Durchlüftung geſtanden hat und zwar ohne Nachteil für Algen und Seenelke. Die mikroſkopiſche Unterſuchung dieſes Seewaſſers ergab diverſe Infuſorien-Arten ſowie eine größere Anzahl von Copepoden. An⸗ ſchließend Verloſung. Man war allgemein ge⸗ ſpannt auf die Zuchtergebniſſe des Herrn See— 310 manns (April) als Gewinne und erweckte es große Heiterkeit, als der 1. Vorſitzende dieſelben in Geſtalt von Aalen, Olſardinen, Rollmöpſen, Krabben ꝛc. aushändigte. Der Vorſtand. Magdeburg. „Vallisneria.“ Sitzung vom 26. März. Herr Rode wird einſtimmig als Mitglied auf⸗ genommen. Herr Karl Jürgens ſtiftet Gold- und Grünſchleien für den Vereinsteich, die mit beſtem Dank angenommen werden. Herr Püſchel zeigt präparierten Laich von Rana arvalis, Bufo vulgaris und Perca fluviatilis. Eine Frage, ob man Po⸗ lypen durch Abdunkeln und Herausfiſchen aus⸗ rotten könnte, wurde verneint, dagegen empfohlen Temperaturerhöhung oder Salzlöſungen. Die Frage, ob eine Raſſenverſchlechterung durch Inzucht bei Aquariumfiſchen ſtattfände, wurde bejaht, jedoch ſei zu beachten, daß im allgemeinen die Degeneration je größer ſei, deſto hochſtehender die Tierart wäre, alſo bei Fiſchen relativ gering. Der Sitzungsbeginn wurde auf präzis 9 Uhr feſtgelegt. H. Nürnberg. „Seeroſe.“ Bericht von Februar und März. 28. Februar. Anweſend 30 Mitglieder und 1 Gaſt. Herrn Lutz konnte ein normales Ablaichen von Acara beobachten, er berichtete in ſehr inte⸗ reſſanter Weiſe darüber. Gratis verloſung, Jeder von den Anweſenden konnte zufrieden und wohlbeladen nach Hauſe gehen; auch wurde für die ſo außerordentlich reichhaltige Verloſung allgemein Dank gezollt. Herr Lutz berichtet noch über eine an ihn eingelaufene Pflanzenofferte. 14. März. Anweſend 13 Mitglieder und 2 Säfte. Einlauf: Anſer 1. Schriftführer Herr Krug teitlt mit, daß es ihm leider nicht mehr möglich iſt (nachdem er nach Roth verſetzt wurde), ſein Amt weiter zu führen und bittet deshalb, ihn ſeines Amtes zu entlaſten, wir verlieren in ihm einen tüchtigen Schriftführer. Liebhaberei: Herr Lutz teilt mit, daß er die alten Acara von den FJungfiſchen getrennt hat, dieſelben hatten ſich alle gut entwickelt und ſich zuletzt alle zu⸗ ſammen gruppiert. H. Lutz hat nun mit Cyclops gefüttert, welche aus dem Weiher in Lauf am Holz entnommen ſind, kurze Zeit darnach waren die meiſten Jungfiſche eingegangen, einzelne be- finden ſich noch im Behälter, ſind jedoch ſehr abgemagert. H. Lutz meint nun, daß die Cyclops die ganzen Infuſorien aufgefreſſen und die Fung⸗ ſiſche dadurch verhungert find. Ebenſo hat er feine Danio rerio mit Cyclops gefüttert: ein Weib⸗ chen davon hatte am andern Tage Schuppen- ſträube, ſo daß die Schuppen direkt vom Leibe abſtanden; nachdem dasſelbe iſoliert war, bemerkte H. Lutz, daß die Schuppen ſich wieder glätteten, jedoch auf dem Rücken immer noch hochſtanden; das Weibchen ſei ſonſt ganz munter. Herr Pöllmann teilt mit, daß ſeine Schwertfiſche ab- gelaicht haben und er nun die ſtattliche Zahl von 186 Jungen beſitzt. Ebenſo fragt er an, wie es komme, daß in ſeinem 6-edigen Aquarium ſämtliche Pflanzen kaput gehen, das Waſſer ſei ein ganzes Jahr alt, jedoch ganz klar, dasſelbe ſei auch nicht mit Fiſchen beſetzt. H. Pöllmann beobachtete einen Fiſchegel in demſelben Be— hälter, ſobald er jedoch Jagd auf denſelben mache, verſchwinde derſelbe im Sand. Herr Lutz will ſich 1 Liter von dem Waſſer geben laſſen, Vereins⸗Nachrichten um dasſelbe unterſuchen zu können. Herr Heß berichtet, daß ſeine Barbus fasciolatus ziemlich Verloſung: Es werden 15 Loſe ä 10 Pfennig gemacht und ver⸗ viel Eier abgelaicht haben. kauft. Herr Chriſt. Mitterer iſt der glückliche Gewinner eines Aquariums. noch an, wer eventuell geneigt wäre, bei der Fiſcheinſetzung in den Lauf am Holzer Weiher mitzumachen, bis jetzt ſeien 9 Herren gemeldet, auf jeden einzelnen Herrn komme höchſtens ein Betrag von 5—6 Mark; die Herren können ſich noch melden. Hermann Vogt, 2. Schriftf. B. Gerichte. Arnſtadt. „Verein für Aquarien⸗ und Terra⸗ rienkunde.“ Am 1. April hielt im Saale des Gaſthauſes „Zum weißen Roß“ Herr Oberlehrer Dr. Heußel einen Vortrag über Waſſertropfens“ mit Mikroprojektionen. Einladung des Vereins waren ſehr viele Damen und Herren gefolgt, die den intereſſanten Aus⸗ führungen des Redners mit geſpannter Auf⸗ Herr Lutz fragt „Die Wunderwelt des Der merkſamkeit lauſchten. Ganz beſonderes Intereſſe fanden natürlich die Mikroprojektionen, die Pan⸗ toffeltierchen, Rädertierchen, Glockentierchen und vieles andere lebend in vieltauſendfacher Ver⸗ größerung auf dem Projektionsſchirm zur An⸗ ſchauung brachten und manchem Zuſchauer einen Einblick in eine Wunderwelt verſchafften, von 505 er bisher nur vom Hörenſagen etwas gewußt atte. Der Vorſitzende, Herr Lehrer Heilbrunn, dankte dem Vortragenden im Namen des Vereins und der Hörer und ſchloß die Veranſtaltung mit dem Hinweis darauf, daß der Verein jeden erſten Dienſtag im Monat, abends 8½½ Ahr, im Hotel „Goldene Henne“ ſeine Verſammlungen abhalte und daß Gäſte ſtets willkommen ſeien. (Nach „Arnſt. Anz.“) Bromberg. „Verein für Aquarien» und Terra⸗ rienkunde.“ Generalverſammlung am 20. März. Nach Verleſen und Genehmigung des Proto— kolls der letzten Sitzung wurde zur Tagesordnung übergegangen. 1. Erſtattung des Jahresberichtes. 2. Rechenſchaftslegung des Kaſſierers und der Bericht der Reviſoren. 3. Neuwahl des ge- ſamten Vorſtandes. 4. Verſchiedenes. 5. Ver⸗ teilung der beſtellten Pflanzen und Mückenlarven und Verloſung von Pflanzen und Fiſchfutter. Der Schriftführer erſtattet den Bericht über das vergangene Vereinsjahr. Die Mitgliederzahl iſt faſt gleich geblieben. Es fanden 22 Sitzungen ſtatt, an welchen durchſchnittlich 8 Mitglieder und 3 Gäſte teilnahmen. Tümpelausflüge fanden 3 ſtatt. Die Vereinsbibliothek wurde durch ver- ſchiedene Schenkungen, ſowie durch Anſchaffung von Büchern bedeutend vergrößert. Der Kaſſierer berichtet über den Stand der Vereinskaſſe, der ein recht günſtiger iſt, trotz der großen Ausgaben, die der Verein im vergangenen Jahre hatte. Nachdem die Reviſoren den Reviſionsbericht ab⸗ gegeben, wird dem Kaſſierer; ſowie dem geſamten Vorſtand Entlaſtung erteilt. In den Vorſtand wurden gewählt: 1. Vorſitzender, Herr Krietſch; Schriftführer, Herr Pitſchke; Kaſſierer, Herr Schulz; Bibliothekar, Herr Ventz; Beiſitzer die Herren Rämme und Anger; Repijoren die Herren Kämme und Dooſe. Sämtliche Herren nahmen die Wahl dankend an. Die als Gäſte erſchienenen Herren Tendler und Zutz ſtellten den Antrag um Aufnahme als Mitglied. Dieſelben wurden ein- ſtimmig als Witglied aufgenommen und vom Vorſitzenden als ſolches begrüßt. Die von der Firma Kiel, Frankfurt a. M. bezogenen Pflanzen, welche zur allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen waren, wurden unter die Mitglieder verteilt. Hierauf erfolgte die Gratisverloſung von Pflanzen, Mückenlarven, Fiſchfutter c. Nach Schluß der Sitzung vergnügten ſich die Mitglieder noch einige Zeit bei einem gemütlichen Glaſe Bier. a Pitſchke, Schriftführer. Eſſen (Ruhr). „Vereinigung der Aquarien- und Terrarienvereine.“ Briefadreſſe: H. Päzolt, Eſſen (Ruhr), Sibyllaſtraße 11. Generalverſammlung vom 21. März. Die Verſammlung wurde mit der Begrüßung der Vertreter der auswärtigen Vereine eröffnet. Zur Neuwahl des Vorſtandes beantragt Herr Koblitz, Bochum, die Wiederwahl der bis⸗ herigen Vorſtandsmitglieder. Die Wahl wurde angenommen und von den Wiedergewählten eine intenſivere Tätigkeit als bisher zugeſagt. — Da im Vorjahr nur geringfügige Portoausgaben ent- f ſtanden find, der Kaſſenbeſtand infolgedeſſen fait ungeſchmälert fortbeſteht, jo beſchloß die DBer- ſammlung, für das Jahr 1914 keinen Bei⸗ trag zu erheben. — Auf den 10. Mai 1914 (bei etwaigen Regenwetter iſt der 17. Mai in Aus⸗ ſicht genommen) wurde eine Tümpeltour nach Wanne⸗Herten feſtgeſetzt. Hierbei ſoll eine Beratung der Vereinsvertreter im Walde jtatt- finden. — Aus Anlaß der Ausſtellung in Duisburg, welche am 18. Juli eröffnet wird, findet daſelbſt am Sonntag den 19. Juli die nächſte Delegiertenverſammlung ſtatt. — Dem Kauf und Amtauſch von Fiſchen ſoll künftig⸗ hin mehr Aufmerkſamkeit gewidmet werden und | . zwar in der Weiſe, daß etwa beabſichtigte Ber- käufe oder Umtauſchabſichten durch die Vereins- vorſtände dem Schriftführer der Vereinigung (9. Päzolt) mitgeteilt werden ſollen. Letzterer ſetzt die einzelnen Vereine durch eine Liſte oder Zu- ſchriften hiervon in Kenntnis. — Herr Päzolt verteilte Preisliſten des Herrn Welke, Dortmund, welcher einwandfreie Tiere, ſowie Preisermäßi⸗ gung in Ausſicht ſtellt. Zu dieſem Zweck be- ſchloſſen eine Anzahl Herren, am Sonntag den 5. April nach Dortmund zu fahren. H. Päzolt, Schriftführer. Frankfurt a. M. „Fris.“ Nach Erledigung der Eingänge wurde das Protokoll der letzten Sitzung verleſen und ge— nehmigt. Für Sonntag den 19. April, vor⸗ mittags 8 Ahr, wurde eine Zuſammenkunft an unſerem Futtertümpel geplant und haben ſich verſchiedene Herren bereit erklärt, an der Inſtand⸗ ſetzung behilflich zu ſein. Herr Gürtner will verſchiedene Sumpfpflanzen zum Anpflanzen her⸗ beiſchaffen. Ebenſo trägt Herr Siegmund ſein Scherflein durch Stiftung eines „Bembels“ zur Einweihung bei. Bei der Gratispflanzenver⸗ loſung konnte jedem anweſenden Mitgliede eine größere Anzahl ſchöner Aquarien⸗ und Sumpf⸗ pflanzen ausgehändigt werden. Zum Schluſſe wurden nochmals unſere Tümpel Gegenſtand einer Diskuſſion. Vereins-Nachrichten 311 Hannover. „Linné.“ Bericht über die Vereinstätigkeit im : 1. Vierteljahr 1914, Am 6. Januar fand die Jahresverſammlung ſtatt. In derſelben wird bekannt gegeben, daß die Herren Behrens, Badendiek, Feuerhahn, Gerhäuſer, Kohle und Sievers aus dem Verein ausgetreten ſind. Der Kaſſenführer, Herr Schulze, legt Rechnung über das Jahr 1913. Mit Ein⸗ ſchluß der Rückſtände ergibt ſich ein Aberſchuß von faſt 100 Mk. Dem Kaſſenführer wird Ent⸗ laſtung erteilt. In Zukunft werden die rüd- ſtändigen Beiträge ſchneller eingezogen werden. Dem Vorſtande werden 30 Mk. zu unvorher— geſehenen Ausgaben zur Verfügung geſtellt. Es folgen die Vorſtandswahlen, die nachſtehendes Ergebnis zeigen: 1. Vorſitzender, Herr Opper— mann; 2. Vorſitzender, Herr Finkelmann; 1. Schrift- führer, Herr Korge; 2. Schriftführer, Herr Neutel; Kaſſenführer, Herr Schulze; Büchereiverwalter, Herr Bergmann; Sammlungswart, Herr Riedel; Rechnungsprüfer die Herren Tangermann, Hanſen und Held. Für die in der Tümpelkaſſe vor⸗ handenen Gelder werden 4 Anteilſcheine ausge- loſt, die Nr. 5, 6, 20, 21. Es find noch 9 Anteil⸗ ſcheine auszuloſen. Für nicht rechtzeitig zurück⸗ gegebene Bücher werden in Zukunft die vor- geſehenen Strafgelder eingezogen, für die Benutzung des Sandwaſchapparates eine Gebühr erhoben. Herr Hanſen ſpricht dem Vorſtande für ſeine Mühewaltung den Dank des Vereins aus. Die Sammlung der Schildkröte erbrachte 1.10 Mk. Die Februarmonatsverſammlung brachte eine Einladung des Naturſchutzpark-⸗Zweigvereins zu einem Vortrage, der eine Reihe Mitglieder Folge leiſteten. Der Hauptpunkt der Verſammlung war die Bekanntgabe des Jahresberichtes 1913, den der Schriftführer, Herr Meyer, krankheits- halber in der Jahresverſammlung nicht vorlegen konnte. Aus dem Jahresberichte geht hervor, daß der Verein im Jahre 1913 an Mitgliedern gewonnen hat 2, dagegen ſind ausgetreten 12; ſodaß die Mitgliederzahl 43 beträgt. Im Intereſſe des Vereins hat alſo eine eifrige Werbetätigkeit einzuſetzen. Das Vermögen des Vereins beträgt zirka 1000 Mk. Im Laufe des Jahres iſt das Vereinslokal nach dem „Haus der Väter“ ver— legt worden. Für die Bücherei wurden erworben Dr. med. Roth „Die Krankheiten der Aquarien⸗ fiſche und ihre Bekämpfung“, Dr. Marshall „Die deutſchen Meere und ihre Bewohner“, außerdem an Zeitſchriften „Wochenſchrift“, „Blätter“, „Kos⸗ mos“, „Natur.“ Die Benutzung läßt zu wünſchen. Außer den regelmäßigen Dienstagszuſammen⸗ fünften fanden ſtatt 1 Hauptverſammlung, 11 Mo⸗ natsverſammlungen, 1 außerordentliche Ver⸗ ſammlung. Der Beſuch hielt ſich auf derſelben Höhe wie in den Vorjahren. Vorträge hielten Herr Oppermann über Einrichtung und Pflege eines Seewaſſeraquariums, die Herren Steinwede und Finkelmann über Durchlüfter mit praktiſchen Vorführungen. Ein Ausflug wurde nach den Kirchhoffſchen Freilandaquarien unternommen, an dem ſich 37 Perſonen beteiligten. Ebenfalls haben ſich mehrere Mitglieder an dem Ausfluge in das Naturſchutzparkgebiet „Wilſede“ beteiligt. Der mit viel Liebe zur Liebhaberei erfaßte Jahresbericht findet allſeitige Anerkennung. Im Anſchluß an denſelben wird über die Einrichtung regelmäßiger Vortragsabende geſprochen und ein Programm für das 1. Vierteljahr vom Schrift⸗ 312 führer befanntgegeben. des Jahresberichtes hält der Schriftführer, Herr Korge, einen Vortrag über empfehlenswerte Aquarienpflanzen, und zwar an Hand einer ganzen Reihe von Pflanzen, die in Aquarien auf den Tiſchen ausgeſtellt waren. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt eine Sammelbeſtellung bei Mäder, Sangerhauſen. Desgleichen wird be- ſchloſſen, den Fiſchzüchter Zeller aus Magdeburg mit Fiſchen zum Verkauf nach hier kommen zu laſſen. Die Sammlung der Schildkröte erbrachte 0,77 Mk. Am 17. Februar fand eine außer⸗ ordentliche Hauptverſammlung ſtatt, die den Zweck hatte, die Statuten, die in mancher Hinſicht ver⸗ altet und ſchwerfällig erſcheinen, einer Amge⸗ ſtaltung zu unterziehen. Da dieſer Stoff natürlich reichlich langweilig und trocken erſcheint, ſind nur wenige Mitglieder da und bindende Ent⸗ ſchlüſſe konnten nicht gefaßt werden. Am 10. Februar fand der 1. Vortragsabend ſtatt. In demſelben ſprach Herr Korge über Freiland— aquarien und ihre Anlage. Die März-⸗Monats⸗ verſammlung fand am 3. März ſtatt. In der ſehr gut beſuchten Verſammlung wurde zunächſt be- ſchloſſen, zu den Koſten der Pflanzenbeſtellung in dieſem Jahre keinen Zuſchuß aus der Vereins⸗ kaſſe zu leiſten; ſondern nur das Porto zu tragen. Des ferneren wurde das neue Statut beraten und Herr Langwoſt beauftragt, der nächſten Hauptverſammlung einen endgültigen Entwurf vorzulegen. Die Mitglieder G. und G. wurden auf Grund des S 5a aus dem Verein ausgeſchloſſen. Am Schluß der Sitzung wurden für die Vereinskaſſe eine Serie Reklamemarken (von Gehrhardt eingeſandt) für 1.30 Mk. verſteigert. Korge, 1. Schriftführer. Aufruf. Stiftung von Lichtbildern für den Verband. Hierdurch richte ich an unſere Mitarbeiter und Leſer, vor Allem an unſere Amateurphotographen, die herzliche Bitte, durch Einſendung von Photo— graphien aus dem Geſamtgebiet der Aquarien- und Terrarienkunde, bereits publizierten, wie noch ungebrauchten, zur Stiftung einer großen Kollektion von Aufnahmen für Lichtbilder- vorträge, die dem Verband deutſcher Aquarien⸗ und Terrarienvereine überwieſen werden ſoll, beizutragen! In Betracht kommen nicht nur Tier⸗ und Pflanzenbilder, ſondern z. B. auch Auf⸗ nahmen charakteriſtiſcher Landſchaften, als Tümpel, Seeen, Auen (Naturſchutz!) Vegetations— bilder aus der Heimat und Fremde (Terra— rium) Aufnahmen von Forſchungsreiſen, Aquarieninſtituten, Freilandanlagen und dergl., typiſche Ausſtellungsbilder nicht zu vergeſſen! Jedes Bild iſt mit dem Namen des Urhebers und kurzer Erläuterung, eventuell auf beſonderem Blatt l(entſprechend nummeriert) zu verſehen; die Angaben ſind ſo zu halten, daß ſie ſich leicht in einen Lichtbildervortrag einfügen, reſpektiv für einen ſolchen bearbeiten laſſen. Bei bereits pu⸗ blizierten Abbildungen iſt die Quelle beizufügen. Aber eine erſte, größere Stiftung in dieſer Hinſicht hoffe ich bald unſerem Verbandsvor— ſitzenden, Herrn Gruber, nähere Mitteilungen Vereins⸗Nachrichten Nach der Beſprechung machen zu können! Anſer Verband iſt zurzeit noch nicht in der Lage, größere Mittel für Ankauf von Photographien aufzuwenden, während ſich die Herſtellungskoſten der Diapoſitiven, Dank der Opferwilligkeit mehrerer Mitglieder, ſehr niedrig ſtellen werden! Bund der Reptilien- und Lurch⸗ — Freunde an Allen Damen und Herren, die ſich bis jetzt zu dem zu gründenden Bunde angemeldet und da⸗ durch ihr großes Intereſſe an dem Gelingen der guten Sache bekundet haben, ſei an dieſer Stelle herzlichſt gedankt! Die Anmeldungen ſind auf 40 geſtiegen, es dürfte deshalb an der Zeit ſein, die Gründung des Bundes offiziell zu vollziehen. Wir beehren uns daher, die bis jetzt gemeldeten Mitglieder ergebenſt zu erſuchen, Vorſchläge betreffend die Abernahme der Vorſtandsämter zu machen. Der Vorſtand ſoll aus einem 1. Vor⸗ ſitzenden, 2. Vorſitzenden und Kaſſierer beſtehen. Damen und Herren, die geſonnen ſind, irgend eines der Vorſtandsämter übernehmen zu wollen, werden höflichſt gebeten, ſich bei dem Unter⸗ zeichneten ebenfalls melden zu wollen. Alles Weitere, Statuten und ſonſtige wichtige Fragen wird der zu wählende Vorſtand alsbald in die Wege leiten. Berichtigung: Bei der letzten Veröffent⸗ lichung iſt irrtümlich E. Wiener-Poſen anſtatt G. Wienecke bekanntgegeben worden. J. A.: Ph. Schmidt, Darmſtadt, Soderſtraße 93. Berichtigung. Laut freundlicher Mitteilung der Direktion des Zool. Gartens in Frankfurt a. M. beſtand die Nahrung des verletzten Gavials in täglich bis zu 15 handlangen Weißfiſchen, nicht arm⸗ langen, wie nach einem Zeitungsreferat im Be- richt der „Hottonia“, Darmſtadt, „Bl.“ No. 14, Seite 252, angegeben war. Wir werden auf die hier erwähnte Operation ſpäter noch Fc ! Red. Ausſtellungskalender. 7.— 12. Mai: Gotha. „Paludarium.“ — Erfurt- Gotha. Herzogliche Ausſtellungshalle. 31. Mai bis 14. Juni: Prag. „Leknin.“ 2. ſelb⸗ ſtändige Ausſtellung. Sofieninſel. i 13.—21. Juni: Poeſſneck i. Ih. „Verein der Aqua- rienliebhaber und Naturfreunde.“ Schützen⸗ haus, kleiner Saal. 4.— 12. Juli: Baſel. „Fier- und Naturfreunde“ (Gegründet 1889), Jubiläumsausſtellung im großen Saal der Safranzunft, Gerbergaſſe. 17. Juli bis 2. Auguft: Altona. „Uerein Alto- naer Aquarienfreunde.“ Halle der „Gartenbau⸗ Ausſtellung zum 250 jährigen Stadtjubiläum.“ 4.— 20. Juli.: Ludwigshafen. „Ludwigia.““ 19.—27. Juli: Duisburg. „Verein der Aquarien- und Ierrarienfreunde.* Fiſchſchau im „Park⸗ haus“, Grünewald. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. Dr. W. Wolterstorff. rr m kompletter Durchlüftungs- und Heizungsanlagen 1 „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Aquarien-Hilfsartikel. | Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. 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Inhalt dieſes Heftes: Dr. Fritz Reuter: Pieter Bleeker. (Mit 1 Abbildung) E. Simon: Symbranchus marmoratus, der gefleckte Kuröwangat. (Mit 1 Abbildung) Die Waſſeragame, Physignatus Lesueuri (oray) (Mit 1 Abbildung) Fritz Fränkel: Der „Kühkopf“ und die Auffindung des N stegium riparium var. longifolium. (Mit 1 Abbildung) @ Hermann Labonte: Die öffentlichen Aquarieninſtitute und die Aquarien⸗ und Terrarienkunde @ Vereinsnachrichten. Auf dem UAmſchlag: Tagesordnungen Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. Fb 1 .. „o' .. .. .. TRIERER 1 oda“ IN „TRITON“ Verein für Alquarien- und Terrarienkunde etragener zu Berlin ae 2. ordentliche Sifzung am Freitag den 8. Mai 1914, abends pünktl. 9 Ahr, in Carl Haverlands Feſtſälen, C., Neue Friedrichstr. Sagesordnung: 1. Berlefung und Genehmigung des Protokolls der letzten ordentlichen Sitzung. . Aufnahmen, Anmeldungen, Abmeldungen, Woh⸗ nungsveränderungen. . Geſchäftliches. . Mitteilungen aus dem Gebiet der Liebhaberei. 2 19188 nach Weſenberg⸗Lund: „Ueber die Biologie der Köcherfliege und über die Mechanik ihres Gehäuſebaues.“ Mit Vorführung von Tafeln und lebendem Material durch Herrn Dr. H. Behrens. S D Verein der Aquarien- und Terrarien- : freunde Stuttgart, . . Dienstag, 5. Mai, 9 Uhr im Vereinslokal, Linden- str. 14, Rechberg-Bräu: Monatsversammlung. Unser Schreiben vom 22, April wird. wiederholt in empfehlende Erinnerung gebracht. Der Mitgliederbeitrag für 1914, der Garantiefond und die zugedachten Spenden wollen in dieser Versamm- lung oder direkt an Herrn Hocker, Rosenbergstr. 39, bezahlt werden. Sonntag, 10. Mai: Gemeinschaftliche Tümpeltour nach dem Glemseck. Abmarsch früh 7 Uhr vom Hotel Ihle beim West- bahnhof. Um recht zahlreiche Be- teiligung wird gebeten. Der Vorstand. | 9e Mehlwürmer Gegen Einſendung von Mk. 1.20 1000 Stück franko, verſendet D. Waſehinsky, Biejenthal b. Berlin Achtung! Utricularia (fleischfr.), 20 St. 1.—; 50 St. 2.50; 100 St. 4 Mk. Littorella lacustris, 15 St. 1.—; 100 St. 4 Mk. Gelbe Teichrose, 1 Dtzd. junge, schöne Pfl., 1.50 Mk. Unterwasserspinnen, Dtzd. 2 M. Libellenlarven, gemischt, 20 St. 1.- =: Laubwürmer, rote, 12 Schock 3.— = 5, Derfteigerung. 2 6. Fragekaſten. — Gäſte willkommen! = Der Vorſtand: = E. Herold, erſter Vorſitz., Berlin O. 34, Kopernikusſtr. 18. Curt Born, I. Schriftf., Charlottenburg, Gervinusſtr. 13. F= Frühjahrs-Pflanzen-Verfand. 9 Zu dem Ende Mai ſtattfindenden Pflanzenverſand 15 können wir unſeren verehrl. Mitgliedern die in der ;untenſtehenden Lifte verzeichneten Pflanzen koſtenlos 5 verſchaffen und bitten, die darauf bezüglichen Wünſche 15 unter gleichzeitiger Beifügung von Mk. 1.25 für Porto - und Verpackung umgehend an die Adreſſe unſeres 2. Vor⸗ ſitzenden, Herrn Ernſt Ringel, Berlin N., Friedrich⸗ B ftraße 133, gelangen zu laſſen. a) Schwimmpflanzen: Azolla caroliniana Stratiotes aloides Salvinia brasiliensis Hydrocharis morsus ranae b) Wasserpflanzen: Ludwigia alternifolia Myriophillum scabratum Limnocharis Humb Sagittaria natans Vallisneria spiralis Pilularia globulifera Myrioph.proserpinacoides 0 Elodea densa S Elodea longifolia Elodea crispa Elodea canadensis 5 Elatine macropoda — Hydırilla verticillata Heteranthera graminea Angelwürmer, große, fette,100$t f N. Eduard Gast, Fürth (Bay.) Gustavstraße 12, „Lotus“ Rostock 18 2 zosterifolia Najas microdon 2 Fontinalis antipyretica Limnanthemum nymph. : Verein für Aguarien- und Terrarienkunde : 15 c) Sumpfpflanzen: — — — . Sagittaria japonica Saururus lucidus Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9Uhr, 2 5 chinensis Iris pseudacerus e eee eee, „ Vagittifolia Alisma plantago Die der Bibliothek länger 70 „ isoetiformis Myosotis palustr. als 1 Monat entlieh. Bücher = Cyperus gracilis . il sind umgehend an den Bücher- 0 „ a Ros Braut 4374 wart, Herrn Max Aude, Wo- 2 „ natalensis A krenterstr. 43, abzuliefern, an- Myrioph. proserpinacoides Pontederia montevidensis 18 h cordata, II Der Vorstand: Albert Wendt, Vors., Hopfen- der „Blätter“ ſtehen Intereſ- || markt 14; Oberlehrer Grundig, Probe nummern ſenten koſtenlos zurVerfügung. || Schriftf., Alexandrinenstr. 57: dernfalls Leihgebühr berech- net werden muß. ol | .o 0 0 O 00,1, .o. o M 2,0. 21 0,0, 41 02,00 21 . 0. 5 N für Abels und TerrarviepnkRunds Dereinigt mit Natur und Haus AM 5. Mai 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des 5 Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, Be en keine Anwendung. Pieter Bleeker. Seine Lebensbeſchreibung mit ſeinem Bilde. Den Namen Bleeker haben wohl die meiſten Liebhaber ſchon gehört, aber ge— naueres über dieſen Mann, dem nicht nur die ichthyologiſche Wiſſenſchaft, ſondern auch wir Liebhaber jo ungeheuer viel verdanken, wiſſen wohl nur die wenigſten von uns. — So wird mir denn vielleicht der eine oder andere Dank wiſſen, wenn ich heute über die auch menſchlich nicht ganz unintereſſanten Lebensſchickſale die⸗ ſes Mannes in Kürze einiges mitteile. — Wie ſein Name ſchon andeutet, Holländer von Nationalität, wurde Pieter Blee— ker am 10. Juli 1819 in Zaandam (in der Nähe von Amſter⸗ dam) als armer Leute Kind geboren. Er beſuchte nur die Volksſchule, aber durch ſeinen eiſernen Fleiß erwarb er ſich aus eigener Kraft eine höhere geiſtige Bildung. Nach beendeter r Schulzeit war er zunächſt 3 Jahre lang als Lehrling in einer Apotheke zu Amſterdam tätig und benutzte dieſe Zeit vor allem dazu, ſeine allgemeine Bildung zu vertiefen. Schon damals hatte er eine beſondere Vorliebe für die Anatomie, Phyſiologie und Zoo— — * W rr 1 1 — | | | mer Von Dr. Fritz Reuter. logie. Es gelang ihm dann, Aufnahme in die Kliniſche Schule in Haarlem zu finden und jo konnte er ſchon im Jahre 1840, alſo 21-jährig, ſeine Prüfung als „praktiſcher Arzt und Wundarzt“ ablegen. Aber ſeine Hauptneigung war nicht die Medizin, der er ſich nur wegen ſeiner Mittelloſigkeit zuge- wandt hatte, ſondern die Naturwiſſen⸗ ſchaften, und ſo ver⸗ ſuchte er mehrmals, aber vergeblich, eine Aſſiſtentenſtelle am Naturw. Muſeum zu Leyden zu be— kommen. Er ging dann auf ein halbes Jahr — ſeine fnap- pen Mittel erlaubten es nicht länger — nach Paris, wo er vormittags die Krankenhäuſer, nachmittags die naturwiſſenſchaft⸗ lichen Inſtitute be— ſuchte. Nach Holland zurückgekehrt, be= ſtand er ſodann die milttärärgtliche Prüſung und ging bald darauf als „Militärarzt dritter Klaſſe“ im Auftrage der holländiſchen Regierung nach Java zur Holländiſch-Oſtindiſchen Kolonialarmee. Am 10. März 1842 traf er in Batavia ein und blieb dort über 18 Jahre lang bis zum 10. Sept. 1860. 314 Sofort gab er ſich daran, die Fauna ſeiner neuen Umgebung zu ſtudieren. Dabei fand er ſehr bald, daß ganz beſonders die Fiſchfauna der Sunda-Inſeln noch ſehr im Argen liege. Er warf ſich deshalb mit Feuereifer auf die Ichthyologie und hatte damit das Schaffensfeld ſeines Lebens ge- funden. Da er ſelbſt nur ſelten Gelegen— heit fand, über die weitere Umgebung von Batavia, wo ihn ſein Beruf als Arzt feſthielt, hinauszukommen, wußte er bald eine Anzahl befreundeter Militär- ärzte, Offiziere und Zivilbeamte der Holl. Verwaltung auf den verſchiedenen großen und kleinen Sunda-Inſeln für ſeine Zwecke zu intereſſieren und auf dieſe Weiſe gelang es ihm, während der 18 Fahre ſeiner dortigen Tätigkeit, wohl die größte Fiſch— ſammlung zuſammenzubringen, die je ein Menſch zuſammengebracht hat. Sehr bald ging er dann auch daran, das geſammelte Material wiſſenſchaftlich zu bearbeiten, was in einer großen Anzahl kleinerer Abhandlungen — im ganzen über 500 — in mehreren z. T. von ihm begründeten niederländiſch-indiſchen und holländiſchen naturwiſſenſchaftlichen Zeit— ſchriften geſchah. Seine Arbeiten ſind anfangs ausſchließlich in ſeiner Mutter- ſprache, ſpäter meiſt franzöſiſch abgefaßt, die eigentlichen Beſchreibungen der zahl— reichen von ihm zuerſt beſchriebenen Fiſch— arten ſind nach der Sitte der damaligen wiſſenſchaftlichen Welt lateiniſch gegeben. C. Simon: Symbranchus marmoratus der gefleckte Kurzſchwanzaal Januar 1878 unvollendet blieb. Sogleich nach ſeiner Rückkehr nach Europa begann er das Hauptwerk ſeines Lebens, für welches er vorher das große Material geſammelt hatte, den „Atlas Ichthyologique des Indes Orien— tales N&eerlandaises‘“, der leider in- folge ſeines vorzeitigen Todes am 24. Neun große Bände dieſes Werkes mit einem prächtigen Abbildungsmaterial find in den Jahren 1862—1878 erſchienen, von denen für uns Liebhaber beſonders Band III von Bedeutung iſt, der die Cypriniden bear⸗ beitet. Nach Bleekers Tode fand ſich niemand, der imſtande geweſen wäre, ſein Lebenswerk fortzuſetzen, und ſo blieb das großangelegte Unternehmen ein Torſo. Auch bis heute iſt noch keine neuere Ge— ſamtbearbeitung der Fiſche dieſes fiſch— reichen Gebiets erſchienen, doch ſcheint es, als wenn neuerdings zwei holländiſche Gelehrte ſich dieſer ſchwierigen aber auch dankbaren Aufgabe unterziehen wollten. 7 Di 3 & 5 4 25 1 2 N W Für uns Liebhaber hat von den zahl⸗ reichen ichthyologiſchen Forſchern, neben dem Deutſchen Albert Günther, der wäh— rend langer Jahre Leiter der Fiſchabteilung des britiſchen Muſeums war — abgeſehen e von den noch heute ſchaffenden Gelehrten, wie Steindachner, Boulenger, Regan, Eigen- mann — kaum einer die Bedeutung erlangt wie der holländiſche Kolonialarzt Pieter Bleeker. Möge deshalb ſein Andenken auch bei uns jederzeit in Ehren gehalten werden! OO D Symbranchusmarmoratus, der gefleckte Kurzſchwanzaal. Von C. Simon, Mülheim am Rhein. Im nachfolgenden möchte ich den dem tropiſchen Amerika entſtammenden Kurz— ſchwanzaal (Symbranchus marmoratus) ſchildern, nachdem es mir vergönnt ge— weſen iſt, die Tiere im Kölner zoolog. Garten genau zu beachten und mit Ge— nehmigung des Leiters, Herrn Dr. Wunder- lich, zu zeichnen. Symbranchus marmoratus iſt laut Pe- chuel⸗Loeſche im Band „Fiſche“ des Sier- lebens von Brehm der am häufigſten vor— kommende Vertreter der Familie Sym- branchidae oder Kurzſchwanzaale. Dieſe deutſche Bezeichnung führen die Tiere wegen des im Verhältnis zur Körperlänge ſehr kurzen Schwanzes, während Sym- branchus ſoviel bedeutet wie „mit zu— Mit einer Originalzeichnung des Verfaſſers. ſammengewachſenen Kiemen“. Die Tiere kommen ſowohl in den Flüſſen, wie im brackigen Waſſer, wie auch im Meere vor. Zur Nahrung dienen ihnen Fiſche, Würmer und anderes kleines Waſſergetier, indes werden ſie wohl nach Art der Aale auch an Aas gehen. Wie alle Vertreter dieſer Sierfamilie hat Symbranchus marmoratus einen walzen⸗ förmigen Körper, der ſanft in den ſeitlich abgeplatteten Schwanzteil überleitet. Er erreicht eine Länge von ca. 1,5 m. Die Länge des Schwanzteils iſt wohl etwa / der ganzen Körperlänge. 2 Rücken verläuft etwa in ½ Leibeslänge hinter dem Kopf beginnend ein weicher Floſſenſaum, der gegen den Schwanz hin über den . C. Simon: Symbranchus marmoratus, der gefleckte Kurzſchwanzaal breiter wird. Die Anterſeite des Schwanzes weiſt ebenfalls einen ſolchen Saum auf. Der Kopf iſt verdickt. Das Maul groß und kann ſehr weit geöffnet werden und die Unterlippe iſt zurückſtehend. Die Naſe hat in der Witte eine geringe Einbuchtung. Die kleinen Augen mit brauner Iris ſtehen ſeitlich etwa über der Mitte der Mundſpalte und ſind etwas ſchräg nach oben gerichtet. Die Kiemenöffnungen oder Kiemenkanäle haben eine gemeinſame Kiemenſpalte, die unter dem Kopfe ſichtbar iſt. Die die Kiemenſpalte umgebende Haut 315 unregelmäßigen Flecken und Strichen über— ſät (daher marmoratus genannt), die aber auch zeitweiſe ganz verſchwinden, je nach Stimmung. And die Stimmung der Tiere wechſelt immerzu, ſodaß der Beobachter auf ſeine Koſten kommt. Mit weitgeöffnetem Maul, aufgeblaſenem Kiemenſack, mit den kleinen, bald tückiſch blitzenden, bald farbloſen, ſtumpfſinnigen Augen kommt einer der Aale unter einem Steinhaufen hervorge— krochen. Ganz Raubtier, das Abbild einer Schlange, die verkörperte Gefräßigkeit. Symbranchus marmoratus. Originalzeichnung von C. Simon. iſt faltig und hier wird die verbrauchte Atemluft angeſammelt, wodurch dieſer Kiemenſack (wie ich ihn nennen möchte) mächtig aufgetrieben wird. Aber die ganze Länge des Leibes verläuft, auf dem Kopfe beginnend und in die Schwandzſpitze endigend, die vertieft liegende Seitenlinie. Die Färbung der Tiere wechſelt ſehr, je nach Waſſertemperatur und Stimmung. Der Kücken und die Seiten über der etwas helleren Seitenlinie ſind bald dunkeloliv— grün, grau, ſchwärzlich, blau. Die Seiten unterhalb der Laterallinie etwas heller, die Bauchpartie bisweilen gelblich, rötlich erſcheinend. Der ganze Körper iſt mit Auf Steinſpalten ſtehen einige unbeweg— lich gleich Säulen kerzengerade, den Kopf nach dem Waſſerſpiegel zu gerichtet. Auf dem Bilde ſehen wir 3 Tiere in dieſer Stellung, je eins von der Seite, gegen den Rücken und gegen die Bauchpartie; bei letzterer Stellung iſt die Kiemenſpalte am beſten zu erkennen. Der aufgetriebene Kiemenſack läßt uns unwillkürlich Ver— gleiche anſtellen mit einer ſich blähenden Brillenſchlange. Plötzlich ſtößt eins der Tiere die Luft aus der Kiemenſpalte; die größten Luftperlen ſteigen nun, einer Per— lenſchnur gleich nach oben. Jetzt heißt es neue Luft beſorgen. Zu dieſem Zwecke 316 ſchnellt es nach der Oberfläche, er— hebt das Maul über dieſelbe und atmet haſtig ein und ſinkt nun wie etwa ein Molch zu Boden. Hierbei berührt es vielleicht einen ſeiner Sippe und nun gerät die ganze Geſellſchaft in Un— ruhe. Alles ſchießt wild durcheinander, der Sandbelag wird aufgewirbelt, die Ober— fläche des Waſſers kommt in Bewegung und ſpritzt auf. Doch bald legt ſich der Sturm, um in kürzeſter Friſt von neuem entfacht zu werden. Der Pfleger der Tiere tut gut daran, in ein Becken nur etwa gleich große Exem— plare einzuſetzen. Denn ohne Beißerei C. H. Minke: Die Waſſeragame, Physignathus Lesueuri (Gray) gehts nicht ab und Wundſtellen am ganzen Körper und abgebiſſene Schwänze be— weiſen, daß ſolche Beißerei nicht harmlos war. Wenn ſich nun auch der Symbran- chus marmoratus als Pflegling ſeiner Größe wegen nur für Schauſammlungen und ſolche Liebhaber eignet, die in der Lage ſind, ſolche große Tiere zu halten, ſo hoffe ich doch mit dieſer Schilderung dem Naturfreunde gedient zu haben, deſſen Beſtreben es iſt, ein jedes Tier in jeiner Eigenart kennen zu lernen und gerne wird er beim nächſten Beſuch irgend eines Aquariums oder Tiergartens auf unjern Symbranchus und auf ſein Berhalten achten. OO s [) Die Waſſeragame, Physignathus Lesueuri (Gray). Von C. H. Minke, Frankfurt a. M. (Zoologiſcher Garten). Mit 1 Originalaufnahme von Aenny Fahr, Darmſtadt. Agamen machen ſich bei ihren Pflegern, beſonders den weniger vorgeſchrittenen, meiſt unbeliebt dadurch, daß ſie „Sich ſchlecht halten“. In der Tat gehören die meiſten Vertreter dieſer Familie, ſoweit ſie bisher dem Reptilienpfleger zugänglich ſind, zu den heikelſten Pfleglingen der Terrarien. Man braucht da nur an die bekannten Dornſchwänze zu denken, die zumeiſt im Terrarium einen ziemlich geſtorbenen Ein— druck machen, wenn man ihnen nicht dauernd eine tropiſche Hitze verſchaffen kann. Eine rühmliche Ausnahme macht da die ſogenannte Waſſeragame, die jetzt alljährlich mit auſtraliſchen Importen zu haben iſt. über die Form des Tieres etwas zu ſagen, erübrigt ſich wohl, da die prächtige Aufnahme von Fräulein Fahr nach einem Exemplar des Frankfurter zoolog. Gartens keiner Erklärung mehr bedarf. Die Farbe iſt ein lichtes Erdbraun, das nach dem Bauche zu heller wird. Die einfache Zeich— nung beſteht aus einem dunklen Schläfen— ſtreif und gleichfarbigen Querbinden über Körper und Schwanz. Bei alten Männ- chen zeigen Bauch und Hals prächtig rote Farbentöne. Erwachſene Männchen er— reichen eine Länge von über 80 cm. Mehr als die äußere Form intereſſiert natürlich die Lebensweiſe der Tiere. Die Waſſeragame oder der Waſſer— leguan, wie ſie auch genannt wird, iſt über den größten Teil Auſtraliens ver: breitet und bewohnt dort Bäume und Gehölze längs der Waſſerläufe, wo ſie der Jagd auf Kerbtiere, Eidechſen, Fröſche uſw. obliegt. Wird ſie verfolgt, ſtürzt ſie raſenden Laufes auf das Waſſer zu, um darin ſofort ſpurlos zu verſchwinden. Sie ſchwimmt und taucht vorzüglich und kann erſtaunlich lange unter der Waſſeroberfläche verweilen, ohne Luft holen zu müſſen. In der Gefangenſchaft iſt ſie eins der anſpruch— loſeſten und haltbarſten Reptilien, das bei weitem nicht ſo wärmebedürftig iſt, wie feine nächſten Verwandten. Man biete ihnen ein möglichſt geräumiges Terra— rium mit reichlicher Klettergelegenheit und größerem Waſſerbecken; einige robuſtere Pflanzen ſogar kann man ihnen in den Behälter ſetzen, da fie dieſe kaum nennens— wert zerſtören. Wir haben unſer Physig- nathus- Terrarium mit ſehr reicher Be— pflanzung ausgeſtattet und zwar mit Philo- dendron-Arten, Ophiopogon, einigen Gräſern und einer hochſtämmigen Bougain- villia, der idealſten Kletterpflanze für Serra- rien jeder Temperatur. In dieſer Almge- bung ſcheinen ſich die Tiere ſehr wohl zu fühlen, wenigſtens läßt ihr reger Appetit und das häufige den Agamen und Le— guanen eigene Kopfnicken darauf ſchließen. Wer in der Lage iſt, ſeinen Tieren ein ganzes Zimmer oder Gewächshaus zur Verfügung ſtellen zu können, wird häufig auch Gelegenheit haben, eine ganz eigen— artige Fortbewegungsart unſerer Agame beobachten zu können. Gelingt es nämlich einer Waſſeragame, aus dem Käfig zu | | | i Der „Kühkopf“ und die Auffindung des entwiſchen oder wird ſie in einem größeren Raum erſchreckt, ſo läuft ſie allein auf den Hinterbeinen pfeilgeſchwind davon. Der Schwanz wird dabei hoch erhoben und dient gleichſam als Steuer. Auch der Vorderkörper iſt hoch aufgerichtet und die Vorderbeine werden dicht an die Kör— perſeiten angelegt. In kleineren Behältern läßt ſich dieſe Eigentümlichkeit natürlich nicht beobachten; auch in größeren Räumen hält es mit der Zeit ſchwer, die Tiere Amblystegium riparium var. longifolium 317 dazu zu veranlaſſen, ſobald ſie erſt ihre Scheu abgelegt haben. Gegen eventuelle Käfiggenoſſen anderer Art verhalten ſie ſich ſehr verſchieden, je nach der Gemüts⸗ art. Immerhin möchte ich raten, den Tieren möglichſt nur größere Eidechſen beizugeſellen, da Tiere von Smaragd— eidechſengröße unter Umſtänden noch eines grauſigen Todes zwiſchen den musku— löſen Kiefern eines Physignathus ſterben könnten. Physignatus Lesueuri (Gray). Originalaufnahme aus dem Zoologiſchen Garten Frankfurt a. M. von Anny Fahr, Darmſtadt. k DO DO Der „Kühkopf“ und die Auffindung des Amblystegium riparium var. longifolium. Von Fritz Fränkel, Frankfurt a. M. Mit einer Originalaufnahme von Anny Fahr. Mitten im Alt⸗Rhein zwiſchen Erfelden und Stockſtadt liegt eine Inſel, Kühkopf genannt. Zwei Forſthäuſer in heſſiſchem Beſitz ſind die einzigen bewohnten Gebäude dieſer idylliſchen Inſel. Dieſelbe dient zur Faſanen⸗ und Rehwildzucht und ent- hält neben vielen Obſtbäumen und dichtem Wald zahlreiche Tümpel. Der Alt-Rhein umgibt die Inſel von allen Seiten, ſeine zahlreichen Abzweigungen bieten unge— 318 zählten Fiſchen geſchützte Laichplätze. Ringelnattern, Fröſche, Kröten, Molche und Lazerten tummeln ſich umher. Im Mai, wenn jugend- grünes Laub hervor— ſproßt, die kleine, ſeltene blaue Iris, die Schilfarten emporſprießen, da duldet es den altbewährten Stamm der „Biolog. Ge— ſellſchaft“ zu Frankfurt nicht länger daheim. An einem ſchönen Sonntage fahren wir um 6 Uhr los, ab Bahnhof nach Goddelau— Erfelden, bewaffnet mit Erlaubnisſchein des heſſiſchen Staates. Nach ½-ſtündiger Fahrt gelangen wir nach Goddelau. 20 Der „Kühkopf“ und die Auffindung des Amblystegium riparium var, longifolium 0 im erſten Maiengrün herrlich da. Wir überſchreiten die Wieſen, von blühenden Obſtbäumen eingefaßt, dichter Wald em—⸗ pfängt uns. Der Weg, bald quer durch die Inſel führend, bald längs des Rheines auf hohem Damme laufend, iſt umſäumt mit dichten undurchdringlichen Hecken. Horch, welch ſchöner Geſang dicht vor uns! Nicht eine, nein 50—80 Nachtigallen fingen ihr Hochzeitslied, fünf Schritte von uns entfernt, in ſicherem Frieden, da zahlreiche Aufſeher der Jagd und Faſanenzucht wegen überall ſtill ihres Amtes walten. N [ri N If \ © 9 %%% % % % % %%% % %%% %%% % %% %%% % %%% %%% %% %%% %% % %%% %% %% %% %% %% %%% 6 % % %%% ee eee eee eee e eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee 6 6 % %% 6 0 6 % %%% % % % %% %%% %%% % % %% %% %%% % %%% %%% %%% %% %%% %% % %%% 0 %% %% %%% %%% Amblystegium riparium var. longifolium. Originalaufnahme von Aenny Fahr, Darmſtadt. Minuten ſpäter ſind wir, von frohem Lerchengeſang umgeben, in Erfelden ein— gerückt. In der „Krone“ wird Halt ge— macht, der vorzügliche Rheinwein, 15 Pfg. das Schöppchen, getrunken und das Mittag- eſſen, gut bäuerlich, beſtellt. Dann gehts hinaus an den Rhein, mittels der Fähre ſetzen wir über und betreten den Kühkopf. Hohe Weidenbäume, hoch im Waſſer ſtehend, feſſeln erſt unſere Blicke, Millionen von Fiſchbrut tummeln ſich gleich ſilbernen Pfeilen im Waſſer, Tannenwedel, die Seeroſen mit ihren geſcheckten Blättern, die ſeltene, kleine blaue, die große gelbe Iris, Rohrkolben, Schilfe aller Art ſtehen Kaum vermögen wir uns loszureißen, jedoch das Waſſer lockt, mit den Waſſer⸗ dichten hinein in den flachen Rhein, das Netz beginnt zu arbeiten. Hunderte von Jungfiſchen bringt ein Zug, wir ſetzen ſie nach Auswahl wieder in Freiheit. Kolbenkäfer, Gelbränder, ſonſtige Waſſer— inſekten aller Art werden erbeutet. Ein durchdringender Fiſchlaichgeruch lockt uns an eine durch quer über den Waſſerarm durch Netze verhängte Stelle, viele tauſende Jungbrut ſchwimmen umher, an allen Pflanzen kleben Fiſcheier. Eier in allen Stadien werden in die vorſorglich mitge— brachten Alkohol-Gläſer gebracht, um jpäte- | ö f e e W 0 | kücken herabſtößt. ren Studien zu dienen. unſer Paradies. ſchoſſene Faſanen. beſichtigten. Weiter gehts. Der friſche Morgen macht Hunger, wir lagern uns am Wegrande, verzehren unſer Frühſtück, die meiſten ſtrecken ſich bequem ins Gras und nehmen Sonnen- und Schwimmbäder. Da raſchelt es im Gras, ich horche, ſehe eine rieſige Ringelnatter dahinhuſchen: Aufſpringen, fie ergreifen, und in den Beutel ſtecken iſt eins. Dort im Steinhaufen entdeckt der eine ein ganzes Reit von Eiern der Nattern, der andere verfolgt den Habicht, der hoch oben ſeine Kreiſe zieht und zuweilen auf ein Faſanen— Doch der Aufſeher tut ſeine Pflicht, ein Knall, ein Aberſchlagen des Räubers, wir bewundern den mit dem Tode ringenden Vogel. Rehe, von ſtolzem Bock mit dem Prachtgehörn ge— führt, ſetzen in jäher Flucht in den Wald. Still liegt im Walde ein Tümpel, dichtes Rohr umfaßt ihn und es erfordert ein vorſichtiges Anſchleichen, um Fröſche und Kröten zu erbeuten, die ſich am Waſſer— rande behaglich ſonnen. Mit Mühe und Not durchbreche ich das Schilf, weide mich am Anblick der klaren, von der Sonne durchſchienenen Waſſerfläche. Da ſchwimmt es leiſe durchs Waſſer, das gelbe Köpf— chen zierlich gehoben, wie mit einer gol- denen Krone geſchmückt, ſchlängelt ſich ge— wandt eine Ringelnatter durch das Waſſer, gerade auf mich zu. Ein reizender An— blick, erinnernd an die Schlangenkönigin im Märchen. Unbeweglich ſtehe ich da, das Netz in der Hand haltend. Die Schlange naht, verſucht zu landen, blitz— ſchnell ſtoße ich zu und — habe gefehlt! Die Tümpel bergen reichen Inhalt, ein großer Karpfen wird zu Tage gefördert, jedoch zum Leidweſen ſeines Fängers in Freiheit geſetzt. Muſcheln, Schnecken und ſonſtiges Gewürm, Inſekten aller Stadien werden erbeutet und wohl untergebracht. So geht es den ganzen Vormittag, bis uns der Hunger an das beſtellte Eſſen mahnt. Voll beladen kehren wir um, dem einfachen guten Eſſen und dem noch beſſeren Wein wird alle Ehre angetan, ein Stünd- chen geraſtet, dann geht es zurück in Wieder ſchlagen die Nachtigallen, die Finken und Droſſeln. Am Forſthauſe hängen prachtvolle ge— An der Züchterei führt uns unſer Weg vorbei, wo wir die brütenden Faſanen und die jungen Kücken Eier, zerbrochen und ganz, liegen auf Schritt und Tritt umher. Noch Der „Kühkopf“ und die Auffindung des Amblystegium riparium var. longifolium 319 iſt die Zeit der Bremſen nicht gekommen, drum maſchiert es ſich gemütlich, ſämtliche Tümpel und Waſſergruben werden abge— ſucht. Daß aber dieſe Wunder-Inſel uns noch ein ganz außergewöhnliches Wunder aufweiſen würde, ließen wir uns nicht träumen. An einem Tümpel, den Freund Berk und ich beſiſchten, fiel uns beiden ein Stück Holz ins Netz, das im Waſſer ſchwamm, ſchon wollte ich es fortwerfen, als mein Genoſſe pfiff und mich dadurch zur näheren Betrachtung unſeres Fundes aufforderte. Er mit ſeinen geübten Luchs— augen hatte bereits etwas außergewöhn— liches an dem Holze entdeckt. Das morſche Holz, auf dem Grunde des Waſſers liegend, war dicht bewuchert von einem 10 cm langen, feinen, äußerſt zierlichen Mooſe, ähnlich dem Quellmooſe. Wir ſahen uns an, ein Blick und wir verſtanden uns. Stillſchweigend packte mein Freund das Stück in die Kanne, nahm es mit heim und ſetzte es in ſein Aquarium. Als ich ihn nach einiger Zeit beſuchte, führte er mich geheimnisvoll an den Behälter und zeigte mir das Wunder. Ein Wunder wars und noch niemals ſah ich eine ſolch entzückend lichtgrüne, zierliche Waſſer— pflanze, die Sommer wie Winter lichtgrün bleibt, nie veralgt, ganze Raſen bildet, ſich mit jedem Waſſerſtand begnügt und die geeignetſte Zuchtpflanze für Zierfiſche und Molche iſt. Von keinem Fiſche wird ie gefreſſen und an Schönheit und Aus— dauer ſteht ſie unübertroffen da. Betrachten Sie das Bild, die vorzüglich gelungene Aufnahme von Fräulein Fahr. Sie werden gleich allen, die bei Freund Berk die Pflanzen bewundert, meiner Meinung fein. Herr Profeſſor Dr. J. Pröhl, Darm- ſtadt, hatte die Güte, die Pflanze zu be— ſtimmen. Sie heißt: Amblystegium ripa- rium var. longifolium Sohm. und kommt in Tümpeln ſehr ſelten vor, ſodaß ſie bis jetzt der Aufmerkſamkeit unſerer Liebhaber faſt völlig entgangen iſt. Wir ſind durch Herrn Seitz, der ſie aus Amſterdam gleich— zeitig mit uns mitbrachte, und durch Herrn Minke, der ſie von Halle aus kannte, keine weiteren Fälle bekannt, in denen dieſe Pflanze im Aquarium gehalten wurde. Ich hatte die Freude, Herrn Dr. Wolterstorff einen Büſchel Pflanzen zu übermitteln, während Freund Berk ſie den Witgliedern der B. G. überweiſen konnte. So reichlich hat ſich die Pflanze an dem Holzſtücke ver- mehrt und Herr Berk wird gerne bereit 320 Hermann Labonté: Die öffentlichen Aquarieninſtitute u. die Aquarien- u. Terrarienkunde ſein, ſolche an Liebhaber abzugeben. Die Pflanze, ja jedes Zweiglein, in den mit Lehm und Sand gefüllten Boden geſteckt, ruht die erſte Zeit, wächſt dann aber weiter. Am beſten gedeiht ſie im Becken mit Fiſchen zuſammen. Bald bilden ſich allerorts Seitenteile, die luſtig in die Höhe wachſen und ſo hoch werden, als der Waſſerſtand es zuläßt. Licht ver⸗ langt Amblystegium nicht viel. Berk hat ſie ſchon bis zur Höhe von 30 und mehr Zentimeter gebracht. Wie geſagt, veralgt die Pflanze nicht, gedeiht nach langſamem Anwachſen vorzüglich, verlangt keine Pflege und durchzieht das ganze Becken, es in einen dichten, hellgrünnen Wald verwan— delnd. Will man Ableger davon erzielen, ſo ſchneidet man mittels einer ſcharfen Scheere dicht über dem Boden ein Bündel ab, legt es ins Waſſer, heftet es durch Nadeln oder kleine Steinchen feſt und überläßt ſie ſich ſelbſt. Hier erſcheinen bald die neuen Triebe, während die alten abſterben. OO D Eingeſandt.! a Die öffentlichen Aquarieninſtitute und die Aquarien⸗ und Terrarienkunde. Von Hermann Labonte, München. Bisher gab es nur eine Stimme des Lobes über die neuen Agquarieninſtitute in Berlin, Hamburg, Leipzig, Frankfurt a. M. uſw. Es mag vielleicht nicht unangebracht ſein, dieſe Snititute auch von einer anderen Seite aus zu betrachten, nämlich in Hinſicht auf ihre Beziehungen zur biologiſchen Aquarien- und Ter⸗ rarienkunde. Jedem, der es mit der Aquarien⸗ und Terrarienkunde wirklich ernſt nimmt und daher Wert legt auf ein ſchönes, ſeltenes Tier— material, bei dem es noch Lücken in der Kenntnis der Biologie derſelben auszufüllen gibt, wird es bisher leider ſchon recht oft — im letzten Jahre faſt immer — paſſiert ſein, daß er auf Beſtellungen hin bei unſeren Importeuren in lapidarer Kürze die unerfreuliche Mitteilung erhält: „Tiere be- reits an das Aquarium I ‚ an den Soplogiihen Garten in. „ pberkauft Dieſe Fälle häufen ſich ſeit den letzten 2 Jahren in einer Weiſe, daß der private Pfleger, weil er einfach nichts mehr bekommen kann, allmählich auf den Standpunkt kommt, auf Angebote über⸗ haupt nicht mehr zu reagieren, um ſich wenigſtens das Porto und den Ärger zu erſparen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die beſtändigen Nachfragen der großen, gut dotierten Inſtitute nach intereſſanten und bizarren Schau— objekten ihren fatalen Einfluß auch auf die Preislage geäußert haben. Die Preisliſten der Importeure und Händler zeigen ſeit einigen Jahren bei einer vielbemerkten Gleichmäßigkeit mit erſchreckender Deutlichkeit, daß ſchon bald ein Budget von einigen Tauſenden notwendig iſt, um überhaupt noch mitmachen zu können. Die großen Aquarien kaufen alles zuſammen, was 1 Wenn wir uns auch im Einzelnen mit den nachſtehenden Ausführungen nicht durchweg identifizieren möchten und die Verantwortung deshalb dem Herrn Einſender allein überlaſſen müſſen, jo halten wir uns doch für verpflichtet, unſere „Blätter“ — die in erſter Linie der Vivarien⸗Liebhaberei zu dienen haben, für die Erörterung einer ſolchen „brennenden“ Frage zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Zumal Herr Labonts im Kernpunkt der Sache gewiß einen Mißſtand beklagt, der insbeſondere für die biologiſch arbeitende, ernſthafte Terrarienliebhaberei von großer Bedeutung ſein dürfte. Die Redaktion. irgend wie ſelten, „noch nie dageweſen“ iſt; der Preis iſt für ein großes Inſtitut, Dank ſeines jährlichen Budgets, mehr oder weniger Neben- ſache. Der Bedarf iſt immer größer als das Angebot, da die Sterblichkeit in den Schauaqua— rien dafür ſorgt, daß ſtets Raum für Neuheiten da iſt. Unter dieſen Amftänden wären die Im— porteure keine Kaufleute, wenn ſie ſich eine ſolche Hochkonjunktur nicht zu nutze machen würden. Ich komme nun auf ein weiteres Gebiet, nämlich auf die Frage: Iſt der Wert der öffent⸗ lichen Aquarien für unſere Sache wirklich ſo groß, wie es nach den begeiſterten Zeilen der bisherigen Referenten über dieſelben in unſeren Fachzeit⸗ ſchriften den Anſchein hat? Vor allem: Was will der Liebhaber und was will das Schau⸗ aquarium? Der Liebhaber — ich ſpreche hier nur vom ernſten, biologiſch arbeitenden Pfleger — ſucht die Tiere, die er um ſein oft mühſam erſpartes Geld erworben hat, ſachgemäß und individuell zu pflegen und liebevoll zu beo- bachten, um die gemachten Beobachtungen ſeinerzeit geeignet zu veröffentlichen und dadurch der Wiſſenſchaft einen Dienſt zu erweiſen. Und es iſt gewiß nicht Anmaßung, wenn die Aquarien⸗ und Terrarienkunde als Liebhaberei für ſich immerhin einiges Verdienſt an dem heutigen Stand der Erkenntnis der Biologie der Repti— lien, Amphibien und Fiſche in Anſpruch nimmt. And was bezweckt das öffentliche Aquarium? Es will doch wohl in den weiteſten Volksſchichten das Intereſſe an der Lebensweiſe der Kriechtiere, Lurche und Fiſche wecken dadurch, daß man dem Publikum Gelegenheit gibt, dieſe Tierformen, die ihm bisher teils fremd, teils gleichgültig, teils ſogar eckel⸗ oder furchterregend waren, in ihren Lebens⸗ gewohnheiten zu ſchauen. Wer ſich mit der Pflege dieſer Tierformen vertraut gemacht hat, weiß, daß ſich eine ſachgemäße Behandlung der⸗ ſelben mit dem Zweck der fortwährenden Schauſtellung ſelten oder nie in Einklang bringen läßt. Welchen Wert hat es für ein Schauaquarium, wenn z. B. ein Reptil, feinem natürlichen Trieb folgend, ſich tags über verſteckt hält? Der Beſucher iſt nicht damit zu⸗ frieden, wenn ihm die Aufſchrift oder der Katalog beſagt, unter den Felſen liegt z. B. eine ſeltene Scapteira-Form verſteckt. Das Publikum will ſehen! Am dem gerecht zu werden, muß ent- weder die Einrichtung dementſprechend beſchaffen ſein, was ſich wiederum mit den natürlichen Be— dürfniſſen der Tiere nur ſehr ſelten verträgt, oder das Tier wird, wie es leider vielfach ge- ſchieht, vom Wärter herausgeſtochert, aufgeſcheucht. Tiere, die eine intereſſante Droh⸗ oder Schred- ſtellung einnehmen, z. B. eine Naja haje, werden vom Wärter gegen gute Worte ſolange gereizt, bis ſie ſich in dieſer Stellung „präſentieren.“ And das ſo und ſo oft mal im Tage! Wie verträgt ſich zu dem ganzen Prinzip der öffent⸗ lichen Schauſtellungen der anerkannt richtige Mahn⸗ ruf Prof. Dr. Werners: „Mehr Ruhe den Tieren!“? Daß dieſe Begleitumſtände in den öffentlichen Aquarien alle dazu beitragen, die Pflege dieſer oft diffizilen Tiere — ich erinnere nur an ver⸗ ſchiedene Baumſchlangen, nach denen die Inſtitute eifrigſt fahnden — zu einer gewiß nicht einwand— freien zu geſtalten, liegt auf der Hand. Daraus reſultieren aber naturgemäß nicht unbeträchtliche Tierverluſte, die wieder Neuanſchaffungen zur Folge haben. Daß ferner in den großen Schau— aquarien nicht mit der erforderlichen Liebe beo b- achtet werden kann, wie dies im Intereſſe der Biologie der vielfach ſeltenen, oftmals noch gar nicht gepflegten Tiere dringend zu wünſchen wäre, iſt ohne weiteres verſtändlich, Vereins⸗ Nachrichten 321 wenn man berückſichtigt, daß die Pfleger dieſer Tiere faſt ausſchließlich Wärter ſind und das wiſſenſchaftlich gebildete Perſonal mit anderen Arbeiten (Verwaltung ıc.) überlaſtet it. Man denke auch an den großen Tierbeſtand ſolcher Inſtitute! Welchen Wert hat es für ein Schau- aquarium, das ſeltenſte und oft diffizile Material aufzukaufen und der Schauluſt des Publikums zu opfern? Welchen Zweck hat es, z. B. kleine, ſeltene Skinkiden ıc., die doch gewiß keine Schauſtücke für die Menge ſind, meiſt ver⸗ borgen leben und mit denen der Laie wenig oder gar nichts anzufangen weiß, der ſachgemäßen Pflege und Beobachtung ernſter Einzel⸗ pfleger zu entziehen? Solche Tiere „glänzen“ nur mit ihrem Namen im Katalog. Man mache ſich nur einmal die Mühe und belauſche die kritiſchen Bemerkungen des Laienbeſuchers über die beſichtigten Tiere, dann wird man mir viel⸗ leicht recht geben. Das Intereſſe des Volkes an der Natur kann auch durch ausdauernde, biolo— giſch ſchon verwertete Tierformen, von denen eine beträchtliche Anzahl für die großen Inſtitute als geeignet erſcheint, geweckt werden; der bloßen Schauluſt ohne tieferes Intereſſe wird durch ſog. Galaſtücke, wie große Iguaniden, vielleicht große Chamäleons, große Schlangen (Boiden), robuſte Krokodilarten und Schildkröten ausreichend Rechnung getragen. Ein weitergehendes Intereſſe für Neuheiten hat hauptſächlich der Einzel— beobachter und-Pfleger. Dieſer kauft aber ſeine Wunſchobjekte lieber ſelbſt und pflegt ſie liebevoll, als daß er ſie in den Behältern der großen Aquarien von fern bewundert. O0 D : Bereins-Nadhrichten :: AUERERUUETTERERRERUEREUEERERERURRUEERERDRRURRRERUERTEREERERRTERERERRERKERERKENRERTERUERE Unter alleiniger Verantwortung der Einjender. A. Mitteilungen. Berlin. „Bezirksverband Groß-Berlin“. Aus der Verſammlung vom 7. März. Die Ausſtellungsfrage nimmt den größten Teil des Abends in Anſpruch, jedoch ergibt eine Abſtimmung hierüber, daß von einer großen Ausſtellung in dieſem Fahre Abſtand genommen werden ſoll. Die Gründe hierfür werden vom Verein „Argus“ in der nächſten Zeit bekannt gegeben werden. Wir haben uns nun mit den für unſere Liebhaberei wichtigen Angelegenheiten zu befaſſen und ſo kommt Finck (Argus) auf die Benennung unſerer Zierfiſche zu ſprechen und führt u. a. folgendes an: Es iſt bekannt, daß wir eine ganze Anzahl von Fiſchen beſitzen, die von der Wiſſenſchaft als eine Art ausgeſprochen werden, da ſie anatomiſche Vnterſchiede nicht aufweiſen, trotzdem aber für uns Liebhaber nicht mit ein und demſelben Namen benannt werden können, da wir unter ihnen, beſonders in der Färbung weſentliche Anterſchiede erkennen und gerade für den Zierfiſchzüchter die Färbung das wichtigſte iſt, während anatomiſche Merkmale weniger in Betracht kommen. Es beſteht jetzt ſchon in unſerer Liebhaberei ein heilloſer Wirrwar, der durch die neue Nomenklatur der viviparen RT TEE — ee re Zahnkarpfen ganz beſtimmt noch bedeutend größer wird. Es mußte nun dafür geſorgt werden, daß die Fiſche, die wir als beſondere Varietäten oder Formen von der Stammform deutlich zu unterſcheiden vermögen, auch eine einheitliche, beſondere Bezeichnung erhalten, ſodaß jeder Liebhaber völlige Klarheit hat, welcher Fiſch gemeint iſt, wenn er einen betreffenden Namen hört. Da es nun recht ſchwer fallen dürfte, ein einheitliches Syſtem zu ſchaffen, wenn einzelne Liebhaber, Vereine und auch Ortsverbände die betreffenden Bezeichnungen aufſtellen würden, wäre es wohl angebracht, wenn die Vereine oder Ortsverbände entſprechende Vorſchläge machten, dieſe dann auf dem Kongreß dem Deutſchen Verband unterbreiten würden, worauf dann vom Kongreß die endgültigen Benennungen im Sinne der Liebhaber feſtzulegen wären. Sehr zweckmäßig wäre es auch, wenn unſere Zeitſchriften ſich bereit finden würden, dieſe neuen Be— zeichnungen und andere Namensänderungen an einer beſonderen Stelle, auf Veranlaſſung des V. D. A. eine Zeit lang in jeder Nummer, ſoweit eben Platz dafür geſchaffen werden kann, zu ver⸗ öffentlichen. Auf dieſe Weiſe könnten die neuen Namen den Liebhabern und Händlern beſſer in Fleiſch und Blut übergehen und Verwechslungen leichter vermieden werden. Dieſe Ausführungen werden von den andern Anweſenden als be— rechtigt anerkannt und es wird in der nächſten Sitzung mit den Beratungen begonnen werden, um dann entſprechende Anträge gelegentlich des Kongreſſes zu ſtellen. Herr Born (Trianea) rät außerdem einen Import von Makropoden und 322 Bereins-Nahrichten andern älteren Zierfiſchen in die Wege zu leiten, auf daß die Ofualität unſerer Pfleglinge gehoben werde. Am 26. März hielt Herr Drabſch ſeinen angekündigten Lichtbildervortrag über das Klein⸗ leben im Süßwaſſer, welcher weſentlich nach den Forſchungen des bekannten Biologen, R. F. Francè, ausgearbeitet war. Nachdem der Referent zu- nächſt auf die Entſtehung des Mikroſkopes und die Behandlung desſelben einging, wurde das eigentliche Thema angeſchnitten und die Mikro⸗ organismen gezeigt, deren wunderbare Formen die Zuhörer in nicht geringe Bewunderung verſetzte. Die Schilderung der intereſſanten Lebensweiſe der winzigen Weſen hielt die Auf⸗ merkſamkeit der Zuhörer bis zum Schluß aufrecht. Berlin. „Nymphaea alba.“ Sitzung vom 18. März. Eingänge: Brief des Herrn Nowotny die Er— öffnung einer Fiſchbörſe betreffend. Einladungen des V. D. A. zu einem Vortragsabend „Klein— leben im Süßwaſſer“ am 26. cr. und des Vereins der Aquarienfreunde zur Beſichtigung ſeiner Zierfiſchſchau am Karfreitag. Grußkarten der Herren Schröter-Beelitz und Stehr jr. aus Stuttgart. Bekanntgabe eines Telegramms an Herrn E. Bortz zu ſeinem 25-jähr. Geſchäftsjubiläum. Zu Kaſſen⸗ reviſoren werden die Herren Fürſt und Baumann gewählt. — Herr Schlo emp erſtattet Bericht über am 16. März ſtattgefundenen Beſuch der Zuchtan⸗ ſtalt des Herrn Mazatis. Lobenswert find die peinlich ſauberen Becken, die praktiſche Einrichtung der ganzen Anlage und können wir jedem Lieb⸗ haber einen Beſuch dieſer Anſtalt nur warm empfehlen. Der Aluminiumbronzeanſtrich der Becken gewährt einen ſauberen und einheitlichen Anblick und ſind dieſe durch den bloßen Anſtrich mit der genannten Bronze roſtgeſchützt. Als Clou führte uns Herr Mazatis die Mollienisia velifera vor. Ein herrlicher Anblick, wenn mehrere Männchen mit hochgeſpreizter Rücken— floſſe, gleich geblähten Segeln, aufeinander los— gehen und um die Gunſt des Weibchens buhlen. Da ſchon eine große Menge Nachzucht von dieſen Fiſchen vorhanden iſt, die nebenbei bemerkt auch nach unſerem Urteil mit der „Mollienisia lati- pinna“ nichts gemein hat, ſo werden auch die weniger mit Reichtümer geſegneten Liebhaber bald in der Lage ſein, ſich dieſen Paradefiſch zu— zulegen. Des beſchränkten Raumes wegen müſſen wir uns eine eingehende Schilderung beſagten Inſtituts leider erſparen und danken nur noch Herrn und Frau Mazatis ganz be— ſonders an dieſer Stelle für die freundliche Führung und reelle Bedienung. Beſprochen und endgültig beſchloſſen wird eine diesjährige „Nord⸗ ſeereiſe“ und ſoll dieſe am 27. Juli ſtattfinden und 4 Tage dauern. Es iſt am erſten Tage eine Beſichtigung Hamburgs und des Hagenbeckſchen Tierparks in Stellingen vorgeſehen, von dort Fahrt nach Büſum (Siegfried) und Exkurſionen ins Wattenmeer. Koſten pro Tag 10 Mk. Nähere Details ſollen noch folgen. Mitglieder und Gäſte können ſich noch zur Teilnahme melden. Herr Baumgärtel verwaltet die eigens für dieſe Reiſe eingerichtete Sparkaſſe und nimmt jeden Betrag gern in den Sitzungen entgegen. Unſer langjähriges Mitglied Herr Noack in St. Peters— burg ſchildert in einem umfangreichen Schreiben den Stand der Liebhaberei in Rußland beſonders Petersburg und Moskau. RER 12 Die Aquarienpflege iſt dort die am meiſten verbreitetſte und wird derſelben das größte Intereſſe entgegengebracht. Die Terrarienlieb— haberei, bisher vernachläſſigt, bürgert ſich auch allmählich mehr und mehr ein. Auch hier hielt der Abſcheu gegen alles, was da kreucht, den Ruſſen ab, ſich mit den Amphibien und Reptilien näher zu beſchäftigen. Von Fiſchen werden die meiſten Arten gezogen und ſind Hamburger und Berliner Händler beſtrebt, auch den dortigen Liebhabern die neueſten Importe zugänglich zu machen. Von beſonderem Intereſſe ſind aber die Preiſe! Fiſche, die in Deutſchland ſo gut wie garnichts koſten, ſtehen dort im Preiſe von 10-15 Mk. pro Paar. Dasſelbe gilt auch von den Waſſerpflanzen. Für die einzelne Pflanze, hauptſächlich Sagittaria natans, Cabomba und Elodea muß 1.—1.50 Mk. gezahlt werden. Die Händler laſſen den Fiſchen wenig Sorgfalt an- gedeihen und bekommt man deshalb ſehr oft von Krankheiten befallene Fiſche. Sehr beliebt iſt der Schleierfiſch und ſeine Zucht und werden für wohlgeformte Fiſche horrende Preiſe gezahlt. Der alte, treue Makropode iſt faſt ganz außer Mode gekommen. Speziell werden Geophagus brasiliensis, Cichlasoma nigrofasciatum, Danio, Barben, Chromiden, Callichthys gepflegt und ge- zogen; Barſcharten werden dagegen vernachläſſigt. Auch die Jagd nach Neuheiten iſt hier ſehr ver— breitet. Jeder ſucht durch Neuheiten zu glänzen; zum Schaden der Alten. Die Seewaſſerliebhaberei iſt ſehr wenig verbreitet. Da alles auf künſtliches Seewaſſer angewieſen iſt und natürliches See— waſſer aus dem Auslande zu beziehen ſehr um- ſtändlich und teuer iſt, ſo iſt dieſer Zweig der Liebhaberei wieder ſtark zurückgegangen. Oft wird auch das Seewaſſer unterwegs von un⸗ wiſſenden Leuten abgegoſſen und durch Süßwaſſer erſetzt; wodurch die Seetiere leider eingehen. Zum Verkauf gelangen von hieſigen Händlern faſt nur Aktinien, ſelten Garneelen, Seeſterne und Fiſche. Große Aktinien koſten 5 Rubel und mehr, kleinere Exemplare 1—2 Rubel. Oft laſſen die Lieferungen von Seetieren aus dem Auslande ſehr zu wünſchen übrig. Dieſes alles dämmt das Intereſſe für Seewaſſeraquarien naturgemäß ſtark ein. Die Terrarienpflege be- ginnt ſich etwas mehr auszudehnen. Der lange Winter iſt ein großes Hindernis. Es werden heimiſche und efotiſche Amphibien und Reptilien gepflegt. In Petersburg exiſtieren 3 Vereine für Aquarien-, Terrarien- und Pflanzenkultur. Einer dieſer Vereine beſchränkt ſich nicht nur auf Aquarien⸗ und Terrarienkunde, ſondern treibt außerdem noch Vogelpflege, Kaninchenzucht und weiteres. Die Zimmerpflanzenkultur iſt in Peters⸗ burg ſehr ſtark verbreitet. Außer den 3 Peters— burger Vereinen beſteht noch je 1 Verein in Moskau und Kiew. Spezielle Fiſchzüchtereien eziftieren in Petersburg nicht, doch gibt es viele Liebhaber, die große Mengen zum Tauſch und Verkauf züchten. In Kiew befindet ſich eine Fiſchzuchtanſtalt von Herrn Scheljuſchko. Sehr beliebt iſt der gegenſeitige Tauſch mit Fiſchen. Eine Fachzeitſchrift erſcheint in Moskau. Wir danken Herrn Noack für dieſen intereſſanten Bericht und hoffen noch öfter etwas über die Liebhaberei in Rußland zu erfahren. Sodann zeigte Herr Schiffsingenieur A. Mayer noch den „Eigenmann“ herum und gab diesbezügliche Er⸗ klärungen ab. Da aber bei der vorgeſchrittenen 1 } 2 e cc N Fa Zeit die Aufmerkſamkeit nachgelaſſen hatte, erbot ſich Herr A. Mayer in nächſter Sitzung nochmals dieſes ſelten erhältliche Werk, ſowie mehrere neuere Fiſcharten den Mitgliedern vorzuführen. Zum Schluß gab es noch einc intereſſante Debatte über die Haltbarkeit der Manſchetten bei den Durchlüftungsapparaten K. D. A. und Lindſtädt und gaben viele Mitglieder ihre Er— fahrungen kund. Oft gehen die Ledermanſchetten bei dieſen Apparten nach ſehr kurzer Zeit ſchon entzwei, andere Mitglieder haben dieſe wieder 2 Jahre in Betrieb gehabt. Die ſchnelle Abnutzung wird auf die ungleiche Beſchaffenheit des Leders zurückgeführt. Am die Haltbarkeit der Man- ſchetten zu erhöhen, wird empfohlen, ſtets ein Erſatzpaar vorrätig zu halten und dieſes in Vaſeline oder Staufferfett aufzubewahren. i a Arthur Conrad. Berlin. „Triton“ e. V. Generalverſammlung Freitag den 27. März. Der erſte Vorſitzende ſtellt feſt, daß die ®eneral- verſammlung ordnungsmäßig einberufen iſt. Nach Erledigung einiger geſchäftlicher Angelegen— heiten wird in die Tagesordnung eingetreten. Ein Antrag des Vorſtandes beabſichtigt die Herabſetzung des Eintrittsgeldes, ſogenannte Einſchreibgebühr, wodurch in Anbetracht des hohen Jahresbeitrages der Eintritt in den Verein erleichtert werden ſoll. Die Diskuſſion und Ab⸗ ſtimmung hierüber ergibt die völlige Ab- ſchaffung einer Eintritts- oder Einſchreibgebühr. Hierauf erſtattet der erſte Vorſitzende den Jahresbericht und der Kaſſenführer den Kaſſenbericht. Beide Berichte finden ſich an anderer Stelle wiedergegeben. Herr Born er— ſtattet Bericht über die Bücherei und nach längerer Ausſprache über eine interne Ange— legenheit findet die Entlaſtung des Vorſtandes ſtatt, worauf dieſer ſeine Amter niederlegt. Die Neuwahl erfolgt unter Leitung des Herrn Heinicke und ergibt folgendes Reſultat: E. Herold, 1. Vorſitzender, O. 34, Kopernikusſtr. 18; E. Ringel, 2. Vorſitzender, N. 24, Friedrichſtr. 121; C. Born, Schriftführer, Charlottenburg, Gervinusſtraße 13; R. Lentz, Kaſſenführer, SW. 68, Alexandrinenſtr !; Dr. H. Behrens, Bücherwart, NW. 23, Claudius⸗ ſtraße 13; Kaſſenreviſoren werden die Herren Gottſchlag, Brandt und Schicke. Die erſte Sitzung im neuen Vereinsjahr findet am 24. April ſtatt. Der Vorſtand. | Bericht über das Vereinsjahr 1913/14. TEE ee TER ² ET R Die Generalverſammlung vom 28. März hatte das vorige Vereinsjahr beſchloſſen; der Vorſtand hatte zum Teil die frühere Zuſammenſetzung be— halten, nur war an Stelle des Herrn zſcheyge Herr Curt Born als Bücherwart neu hinzuge— kommen. Wir begannen dann mit der ordent— lichen Sitzung vom 11. April 1913 das neue Vereinsjahr, das Jubeljahr des „Triton.“ Ehe ich über die Art und Weiſe, wie dieſe bemerkens— werte Etappe des Vereinslebens zur Geltung gelangte, berichte, ſei kurz von den allgemeinen Vorgängen im Verein die Rede. Die Mitglieder- zahl iſt gegen das Vorjahr um ein Mitglied gewachſen. Durch den Tod entriſſen wurde uns unſer langjähriges Mitglied Großmann in Wittenberg. Zu ordentlichen Mitgliedern wurden durch Wahl ernannt die Herren Dr. W. Mettin, H. Fiſcher (Weißkirchlitz), W. Gladbach, A. Fiſcher (Steglitz), J. Fenske und L. Natz; unſerem 2. Vor⸗ Vereins⸗Nachrichten 323 ſitzenden, Herrn Ringel, wurde anläßlich unſeres Stiftungsfeſtes als Anerkennung für ſeine lang- jährige, aufopferungsvolle Tätigkeit für den Verein eine hübſche Bronzefigur überreicht. An Sitzungen fanden ſtatt: 18 ordentliche Sitzungen und die heutige Generalverſammlung, ſowie 7 Vorſtandsſitzungen; doch ſind den letzteren noch die zahlreichen Beſprechungen hinzuzuzählen, die anläßlich der Vorbereitungen zur Ausſtellung ſtattfanden und die nicht als Vorſtandsſitzungen protokolliert wurden. Unter den verſchiedenen Vorträgen, die gehalten wurden, ſei beſonders der intereſſante Vortrag des Herrn Dr. Heinroth erwähnt, der uns einen recht willkommenen Qiber- blick über die Vorgeſchichte, die Entſtehung und die Einrichtung des neuen Berliner Aqua⸗ riums verſchaffte; auch der Vortrag des Herrn Dr. Behrens über die Kammererſchen Ber- erbungsverſuche an Salamandern, ſowie der des Herrn Ringel über die Anlage und Pflege von Seewaſſeraquarien verdienen hervorgehoben zu werden. Am einen Vortrag des Herrn Herold über Daphnien und Eyklops ſchloſſen ſich mikroſkopiſche Beobadt- ungen am lebenden Objekt. Wie allgemein be— kannt, erlangte das Vereinsjahr 1913 für den „Triton“ dadurch eine beſondere Note, daß es für ihn das 25. ſeines Beſtehens darſtellte. In erſter Linie gedachten wir dieſer Tatſache durch eine Ende Juni zu veranſtaltende Ausſtellung gerecht zu werden und nachdem dieſer Beſchluß bereits im vorhergehenden Jahr gefaßt worden war, konnte im Frühjahr mit den Vorbereitungen begonnen werden. Der Vorſtand hatte die Leitung der Ausſtellung nebſt ihren Vorarbeiten ſelbſt in die Hand genommen und er begann mit dieſen bereits im April. Zur Unterſtützung der Reklame wurde eine Ausſtellungsmarke geſchaffen, die infolge ihrer Eigenart allgemeine Beachtung fand; nach Verbrauch der Auflage erfolgte ihr eine neue, ſogenannte Jubiläumsmarke, die in 3 verſchiedenen Muſtern zur Ausführung gelangte und heute noch zur Abgabe gelangt. Die Aus- ſtellung fand in den Tagen vom 21.— 29. Juni in Karl Haverlands Feſtſälen ſtatt und erfreute ſich eines regen Beſuches. Ausführliches darüber zu berichten dürfte hier nicht der Ort ſein, da ſeitens vieler Vereine die verſchiedenartigſten Berichte, teils liebenswürdig wohlwollend, teils auch ungerechtfertigt ſcharf kritiſierend in unſern Zeitſchriften erſchienen ſind und dort nachgeſehen werden können. Bemerkenswert war ja, daß von unſeren zahlreichen außerhalb Groß-Berlins wohnenden Mitgliedern ſich nicht ein einziger beteiligt hatte, ſo daß auf den Berlinern die ganze Laſt ruhte; aber obwohl auch bei dieſen die Opferwilligkeit nur teilweiſe zum Durchbruch gelangte, iſt doch etwas Großes und Schönes zu Stande gekommen. Am 18. November feierten wir darauf würdigerweiſe noch einmal im be— ſonderen den 25. Geburtstag des „Triton.“ Was über die Geſchichte des „Triton“ und ſeine Ent⸗ wicklung zu ſagen iſt, findet ſich in gedrängter Kürze im Vorwort zu unſerem „Ausſtellungs⸗ führer“ (herausgegeben von Herrn Dr. Behrens) niedergelegt, woſelbſt wir auch ein Porträt unſeres unvergeßlichen Nitihe der Nachwelt übergeben haben. Das ſeltene Feſt, zu dem uns eine große Zahl von Glückwünſchen von Nah und Fern zu⸗ ging, war gut beſucht und nahm einen ſchönen Verlauf. — Perſönliche Gründe bewogen im 324 Oktober 1913 Herrn Deſſau, ſein Schriftführeramt und die Leitung der Verſandsabteilung nieder- zulegen. Beide Amter wurden proviſoriſch von Herrn C. Born weiter verwaltet, doch erwächſt der heutigen Generalverſammlung die Pflicht, hier für das neue Vereinsjahr entſprechenden Erſatz zu ſchaffen. Herr F. Roßmäßler, der hoch— betagte einzige noch lebende Sohn unſeres Alt- meiſters Roßmäßler, der ſich in bedrängten Ber- hältniſſen befindet, wandte ſich an uns um Anterſtützung. Wir bewilligten ihm gern ein Geſchenk, rieten ihm aber, ſich an den allgemeinen deutſchen Verband zu wenden, damit auch die Allgemeinheit der Aquarianer Gelegenheit fände, ihren Wohltätigkeitsſinn zu betätigen. Es freut uns, feſtſtellen zu können, daß der Verband hier eine ſeiner würdige Aufgabe gefunden und auch in recht anerkennenswerter Weiſe gelöſt hat. Bei dieſer Gelegenheit mag gleich feſtgeſtellt werden, daß auch in dieſem Jahre der „Triton“ betreffs des Verbandsgedankens ſeiner bisherigen Über— zeugung treu geblieben iſt. Mit Intereſſe haben wir die Ereigniſſe dieſes Jahres verfolgt, die Gründung eines Bezirksverbandes Berlin, die Tagung des Verbandes in Stuttgart und die Wahl Berlins zum nächſtjährigen Verbandstage. Wir ſehen mit Intereſſe auch der weiteren Ent⸗ wickelung der Dinge entgegen und werden uns aufrichtig freuen, wenn erſprießliche Reſultate zu verzeichnen ſein werden. Von einer aktiven Be— teiligung möchten wir aber auch weiterhin uns noch fernhalten. Hiermit dürfen wir wohl den Bericht über das Jubiläumsjahr des „Triton“ ſchließen. Die 25 Jahre, die er nun zurückgelegt hat, laſſen uns im Geiſte eine lange Reihe farbenreicher Bilder erſchauen. Aus dem Nichts emporgeſproſſen, hat er ein gut Teil dazu bei⸗ getragen, eine Liebhaberei zum Lichte emporzu— heben, die, anfangs eine verſpottete Liebhaberei, ſich zu einem geſchätzten Hilfsmittel der Natur— wiſſenſchaft emporgearbeitet hat. Zahlloſen Natur- freunden hat er eine unerſchöpfliche Quelle ſich ſtets erneuernden Naturgenuſſes erſchloſſen und er ſchuf die Grundlage, auf der heute hunderte von fleißigen Vereinen ihre Tätigkeit aufgebaut haben. Und dieſer Tatſachen mögen alle unſere Mitglieder eingedenk bleiben! Mögen ſie weiter- bauen an dem Gebäude, das tatſächlich empor⸗ gewachſen iſt; Fleiß und Pflichtgefühl werden ſtets zu Erfolgen führen, laſſen Sie beide uns einſetzen zum Wohle des „Triton.“ E. Herold. Kaſſenbericht des „Triton“ pro 1913/14. Debet. An Saldo 1913 . Mk. 1992.88 An Einſchreibgelder . 8 0 70.— An Beiträge 5178925 An Zinſen 3 N 41.15 An Berfteigerungen, Verkäufe und Verloſungen „360.65 An Beiträge für den Seutſchen Lehrerverein und der Zeit⸗ ſchrift „Natur“ 5 93.10 An zur Gutſchrift eingegangen 5 9.— An erſetzte Borti. . 5 24.16 An f. d. Bibliothek eingegangen 09 4.45 An für das Ausſtellungs-Konto eingegangen . „ 2669.81 An f. d. Stiftungsfeſt eingegangen 1 85.— Mk. 7100.45 Vereins⸗Nachrichten Kredit.“ Per Bezug der Natur, Blätter - und Wochenſchrift. . 5 Per gekaufte Bücher, Fiſche, Pflanzen und Futter „ Per Porti, Beſtellgelder und Mk. 1315.41 301.35 Schreibwaren „ 251.2 Per Stiftungsfeſt, Weihnachtsfeſt „ 453.80 Per Beiträge für Vereine 5 58.50 Per diverſe Unkoſten „ 1482 Per Druckſachenanm „ 194.78 Per Bible 5 30.90 Per Ausſtellun g „ 31833 Per Sal; ‚ . „ 1162.70 Mk. 7100.45 Berlin, den 27. März 1914 Rudolf Lentz, Kaſſenführer, Berlin S. W. 68 Alexandrinenſtraße 1. Darmſtadt. „Hottonia.“ Sitzung vom 18. April. Trotz des verhältnismäßig nicht beſonders guten Beſuchs verlief die heutige Sitzung ſehr anregend. gleich wußte Herr Glück aus den einzelnen Zeit- ſchriften zu berichten. Im Anſchluß hieran ſchil⸗ derte er uns ſeine ſeit kurzem betriebene Zucht der Hydra. Bei der Fütterung mit Enchy— träen muß es recht unterhaltend zugehen, denn wir hörten, daß ſich ein Tierchen vergeblich be- mühte, den über smal jo langen Wurm zu ver⸗ tilgen, ſodaß ſich alsbald ein Stammesgenoſſe redlich mit ihm in die dargereichte Nahrung teilte. Nach dem Vorgebrachten muß auch dieſes Beobachtungsfeld äußerſt belehrend ſein, zumal es ſich hier um einen von Aquarianern ſonſt verachteten und ſehr gefürchteten Geſellen handelt. Demnächſt will uns der Vortragende mehr er⸗ zählen. Die Durchlüfter der Fa. Boden haben nach dem Urteil des Herrn Both aus⸗ gezeichnet gearbeitet und können beſtens em- pfohlen werden. Unſere diesjährige Erkurſion nach dem Pfungſtädter Moor findet am 26. April 3 ſtatt; die Witglieder erhalten beſondere Einla— dungen. Als neues Mitglied wurde Herr Bank— beamter Engel aufgenommen. Die 10-Pfennig⸗ Verloſung war wie immer gut beſchickt. ce Anſeren Mitgliedern, hauptſächlich aber denen, die ſich überhaupt nicht oder nur ſehr wenig ſehen laſſen, möchten wir doch dringend ans Herz legen: Beſuchen Sie doch bitte unſere Vereinsabende! Es ſtehen viele auf dem Stand— punkte und wir können das auch ſchließlich be- greifen, daß ſie nichts Neues mehr hören und hinzulernen können. Freuen wir uns des Er— reichten, ſind wir ſtolz darauf, über einen Stamm ausgebildeter Liebhaber zu verfügen! Doch an ſie richten wir beſonders die herzliche Bitte: Kommen Sie bitte mit Ihren reichen Erfahrungen zu uns in die Sitzungen und tragen Sie ver⸗ möge Ihrer Kenntniſſe dazu bei, daß den weniger erfahrenen und noch nicht auf der Höhe ſtehenden Mitgliedern ein gleiches Gut zuteil und ein immer größeres Gebiet von Naturerkenntnis er— ſchloſſen wird, daß dieſen neu hinzugetretenen und noch eintretenden Mitgliedern die Augen immer mehr geöffnet werden für das Schöne, Intereſſante und Belehrende unſerer Liebhaberei. Zwei Abende im Monat kann wohl jeder opfern, gilt es doch hierbei vor allem im Kreiſe Gleich— Intereſſantes und Belehrendes zu geſinnter eine ungezwungene Ausſprache u. ſ. w. über alle einſchlägigen Fragen herbeizuführen. Eines jeden Aquarianers und Terrarianers Herz muß höher ſchlagen, wenn er von ſchönen Zucht- erfolgen uſw. hören kann und über die eigenen gehört wird und dadurch eine Aneiferung zur Nachahmung gibt! Sorgen Sie alſo bitte alle, alle dafür, daß unſere Vereinsabende für die Folge beſſer beſucht werden und ſich der ihnen gebührenden Anerkennung erfreuen zum Segen 5 Aller und nicht zum letzten unſerer ſchönen * Sache! =. „Salvinia.“ Oktober 1913. Verſammlung vom 6. Oktober. Herr Tofohr demonſtriert: Ps ammophis trigrammus und Pythonodipsas cari- nata, 2 ſehr intereſſante, opiſthoglyphe Hamburg. Schlangen aus Seutſch-Südweſt⸗ Afrika. — Die Tiere kamen, in eine Seifenſchachtel verpackt, als Doppelbrief in ſehr guter Verfaſſung an. * vom 23. Oktober. Herr Tofohr demonſtriert Ameiva surin a- mensis in herrlichen Exemplaren und berichtet, daß ihm während der Nacht die unter dem Ameiven⸗Terrarium befindliche Heizlampe er- ſich das Tier und auch zeichen vor. loſchen iſt. Am Morgen fand er die Ameiven vollkommen erſchlafft, faſt ohne jedes Lebens— Einem Stück war die aus dem Maule heraushängende Zunge faſt vollſtändig vertrocknet. Nach langſamem Aufweichen der— ſelben und Inbetriebſetzung der Heizung erholte die anderen wieder. Ameiven müſſen Tag und Nacht Heizung haben und ein Verſand dieſer Echſen muß bei kühler Witterung unbedingt unter- bleiben. N November 1913. Verſammlung vom 3. November. Der Vorſitzende demonſtriert in wohlgenährten, geſunden Stücken: Crocodilus niloticus, Croco— dilus cataphractus, Crocodilus palustris, Croco- dilus intermedius, Osteolaemus tetraspis, Alli- gator missisipiensis und Caiman sclerops. ordentlich zufrieden. großem Heizeffekt wirklich geruchlos. Der einzige Fehler der Lampe beſteht in dem leichten Ver⸗ biegen des Drahtes, ſodaß der Docht nicht mehr ganz in der Mitte des Vergaſers ſteht, was un⸗ bedingt notwendig iſt. mit einer Nadel oder dergleichen in die richtige Verſammlung am 13. November. Herr Tofohr demonſtriert die Zwangsfütterung grüner Leguane (Iguana tuberculata), die in friſch 1 bortierten Stücken meiſt nicht ſelbſt an's Futter gehen und eine Zeit lang geſtopft werden müſſen. Dezember 1913. Verſammlung am 1. Dezember. Wir haben die Freude, unſer Ehrenmitglied Herrn Profeſſor Dr. Frank aus Buenos Aires | wieder einmal in unſerer Mitte zu ſehen, der ſeltene Waſſerpflanzen demonſtriert. Herr Keßler zeigt eine kleine, hübſche Echſe aus Nord- Amerika in Spiritus vor. Es dürfte ſich um eine Lygosoma- Art handeln. — Ferner demon⸗ ſtriert Herr Keßler den neueſten Typ der Damböck⸗Lampe. Er iſt mit derſelben außer⸗ Die Lampe brennt bei Man muß nun den Oocht Lage bringen, was bei der Inbetriebſetzung mehrerer Lampen zuviel Zeit in Anſpruch nimmt. Vereins-Nachrichten 325 Hier müßte Herr Damböck noch eine Verbeſſerung vornehmen. Vielleicht könnte durch ein noch engeres Röhrchen die Dochtführung noch präziſer gemacht werden, damit es dem Docht nicht mehr wie jetzt möglich iſt, in verſchiedener Höhe ver— ſchiedene Stellungen zum Vergaſer einzunehmen. Einmal richtig eingeſtellt, brennt die Lampe ruhig. zuverläßig und geruchlos. Ezploſionen, wie ſie verſchiedentlich gemeldet wurden, ſind wohl bei dem neueſten Typ, bei dem der Vergaſer ange— nietet, nicht mehr angelötet iſt, nur noch bei total verkehrter Behandlung möglich. Vorzeiger der Lampe ſetzt dieſelbe zu allem Gberfluß noch in ein Waſſerbad, ſodaß ſelbſt im Falle einer Er⸗ ploſion — die aber wirklich ausgeſchloſſen iſt — keinerlei Feuersgefahr entſtehen kann. Herr Keßler benützt auch Wiengreen'ſche Baraffin- lampen. So trefflich dieſe, in unſerem Verein vielgebrauchte Heizart auch iſt, ſo ſtellt ſie ſich für diejenigen, die mehrere Terrarien (oder Aquarien) Tag und Nacht beheizen müſſen, doch viel zu teuer. Wir ſind weit davon entfernt, in unſeren Sitzungsberichten für irgend jemand Reklame machen zu wollen, aber das wirklich Gute muß rückhaltlos anerkannt werden. Die Damböd-Lampe iſt die augenblicklich im Betrieb billigſte und weitaus beſte Heiz- lampe und kann jedem, der mehrere Be— hälter heizen muß, aufs allerwärmſte empfohlen werden. Verſammlung am 18. Dezember. Der Abend ſtand im Zeichen der Rhiptoglossae, der Chamaeleone. Lebend wurden von Herrn Tofohr gezeigt: Chamaeleon verrucosus, Cha- maeleon oustaleti, Camaeleon dilepis, Chamae- leon pumilus, Chamaeleon melanocephalus. — Ferner an Spirituspräparaten aus der Sammlung der „Salvinia“ und Privatſammlung des Herrn Tofohr: Chamaeleon vulgaris, Chamaeleon basiliscus, Chamaeleon pardalis, Chamaeleon fischeri, Chamaeleon parsoni. Herr Dr. Gimbel zeigt aus ſeiner Sammlung Präparate von: Chamaeleon melanocephalus, Chamaeleon ven- tralis, Chamaeleon guentheri, Chamaeleon la- teralis, verrucosus (jung!). Alſo insgeſamt waren 13 Arten zu ſehen! Leider wurde Herr Dr. Krefft noch in letzter Stunde zu einem Ba- tienten gerufen, ſo daß die Vorzeigung ſeines reichen Chamaeleon- Materials für dieſen Abend unterbleiben mußte. Januar 1914. Verſammlung am. Januar. Herr Tofohr demonſtriert ſehr ſchöne, weiße Axo⸗ lotl: Triton cristatus subsp. carnifex, Triton vul- garis subsp. meridionalis. Die Weibchen voll Laich! Verſammlung am 16. Januar. Der Vorſitzende demonſtriert: 4 Chamaeleon verrucosus, 1 Chamaeleon oustaleti, 5 Chamae- leon dilepis, 1 Chamaeleon semicristatus. Dann bekommt Herr Keßler das Wort zum Literatur bericht, an den ſich eine lebhafte Diskuſſion an⸗ ſchließt. Zur Arbeit des bekannten erfolgreichen Terrariſten Schweizer, die Zucht der weißen Mäuſe (als Schlangen⸗ uſw. -Zuttter!) betref- fend, möchten wir bemerken, daß bei uns als Bodenbelag mit gutem Erfolg grober Torfmull, der den penetranten Geruch ſehr mäßigt, und auch Weizenkleie ver⸗ wendet wird. Wer einen Balkon oder ähnliches hat (faßenficher !), der tut gut, ſeine Mäuſezuchten im Freien zu etablieren, wo die Mäuſe faſt das 326 Bereins- Nachrichten ganze Jahr hindurch verbleiben können. Mehrere Todesfälle in den Mäuſezuchtbehältern waren bei uns die Folgen der Verfütterung zu friſchen Brotes. Es ſeien alſo Mäuſe⸗ züchter vor der Verfütterung neugebacke— nen Brotes gewarnt. In der von liebevoller Beobachtung zeugenden Arbeit des Herrn cand. 200l. Lehmann über Zamenis dahli hat der Herr Verfaſſer wohl nur aus Verſehen von Ver— letzungen geſchrieben, die dieſe zarte Schlange dem robuſten Scheltopuſik (Ophisaurus apus) bei- gebracht haben ſoll. Es iſt, ſelbſt bei einem ausgewachſenen kräftigen Exemplar dieſer Schlange vollkommen ausgeſchloſſen, daß ſie einem Scheltopuſik Verletzungen beibringen kann. Es erſcheint uns im Gegenteil gewagt, die zarte Zamenis dahli mit einem Scheltopuſik — es müßte ſich denn um ein ganz junges, im Handel leider recht ſeltenes Exemplar dieſer Schleiche handeln! — zuſammenzuhalten. Dieſer „Flegel“ kann ihr leicht gefährlich werden! Es iſt das beſte, dieſe ſchöne, elegante Schlange allein oder nur mit ihresgleichen zu halten. Nachdem Herr Tofohr die ſeltene, aus Roſario importierte kleine Tejide: Tejus teyou demonſtriert hat, zeigt Herr Keßler die Drenkhahn⸗ und die Baldauf⸗ Lampe neueſten Typs vor. Beide können uns, da ſie keineswegs geruchlos brennen, nicht genügen. Dann zeigt Herr Keßler ein hübſches, junges Exemplar von Eumeces quin- quelineatus aus Nordamerika vor. Das leb- hafte Tierchen geht in die Pflege des Herrn Engelhardt über. Hugo Keßler. Hamburg. „Vallisneria.“ Verſammlung am 2. April. Anſer Klubzimmer im Hotel zum Waldkater war von dem Inhaber für uns nicht reſerviert und faßten die anweſenden Mitglieder den Be⸗ ſchluß, die Verſammlung in einem anderen Lokal abzuhalten. — Der Wirt wurde davon in Kenntnis geſetzt, daß wir in Zukunft auf ſein Lokal verzichteten. — Es wurde das Reſtaurant Wurzbach vorgeſchlagen, woſelbſt der Unter- zeichnete die zahlreich beſuchte Verſammlung er- öffnete. Anſer verdienter Vorſitzender, Herr W. Bäthge war leider durch Fortzug in einen entfernt gelegenen Stadtteil gezwungen, ſein Amt als Vorſitzender nieder zu legen. — Dieſes wurde allgemein bedauert, obgleich die Gründe anerkannt wurden. Es wurde beantragt, unſerem früheren Vorſitzenden ausdrücklich den Dank des Vereins für ſeine, dem Vereine gewidmete un- ermüdliche Tätigkeit auszuſprechen. Herr Heſſel⸗ mann wurde einſtimmig zum Vorſitzenden gewählt und nahm das Amt dankend an. — Möge der Verein auch unter ſeiner Leitung wachſen und gedeihen wie bisher. Der Unterzeichnete legte ſodann die Leitung der Verſammlung in die Hände des neuen Vorſitzenden und wurden die Fiſchliſten entgegen genommen. Dieſelben werden ausgearbeitet und jedem Mitglied zur Verfügung geſtellt. Als Gaſt konnten wir Herrn Prahl be— grüßen. Derſelbe ſtellte Aufnahmeantrag und wurde einſtimmig aufgenommen. Punkt 5 der Tagesordnung — Liebhaberfragen — bot des Intereſſanten viel. Wir werden dieſen Punkt regelmäßig auf die Tagesordnung bringen, um unſeren Mitgliedern Gelegenheit zu geben, gegen⸗ ſeitige Erfahrungen auf dem Gebiete unſerer Liebhaberei auszutauſchen. Verſchiedene Offerten bezüglich eines Vereinsſchrankes lagen vor und wurden drei Herren mit der Erledigung beauf⸗ Anter Verſchiedenes wurde ein Kirch⸗ Der tragt. nerſcher Durchlüftungsapparat vorgeführt. Apparat arbeitete ſchon bei niedrigem Waſſerdruck ganz vorzüglich, nur beſteht der Nachteil in dem 1 etwas großen Waſſerverbrauch. Für Liebhaber, bei denen die Preisfrage bezüglich des Waſſers iſt der Apparat wohl zu keine Rolle ſpielt, empfehlen, zumal Reparaturen ausgeſchloſſen ſein ſollen. Zum Punkt „Literaturberiht“ wurden verſchiedene Vereinsberichte zur Kenntnis der Verſammlung gebracht. Vereins „Argus“ Schöneberg-Berlin (Siehe W. No. 12, Seite 243). Aus unſerem Bereinsbericht (W. Seite 141) können fernſtehende allerdings annehmen, als habe unſer Verein den Antrag geſtellt, die Anterelbiſche Vereinigung möge Fiſche, die verſchieden ausſehen, aber mit einem Nammen beſtimmt ſind, mit Varietäts⸗ bezeichnungen verſehen. Wir haben aber in der Verſammlung vom 5. Februar vielmehr die Ab⸗ lehnung des (innerhalb der A. V. gebrachten) Antrages mit der Begründung beſchloſſen, weil wir (wörtlicher Auszug aus unſerem Protokoll) „die B. V. nicht für kompetent halten, derartig wichtige Fragen allein zu erledigen“, denn es ſind keinerlei Garantien dafür gegeben, daß ſich nicht auch andere Vereinigungen entſchließen, dieſe Fiſche mit Varietätsbezeichnungen zu ver⸗ ſehen. — Somit beſteht die Gefahr, daß das Gegenteil deſſen erreicht wird, was bezweckt | werden jol und würde unter den Liebhabern dann noch eine größere Unſicherheit Platz greifen. Wir erachten den nächſteu Kongreß des V. D. A. hierfür zuſtändig, denn es würde hierdurch erreicht, daß die ge⸗ wählten Bezeichnungen auch wirklich Eingang finden. Dieſes nur zur Richtig⸗ ſtellung. wir ſeiner Zeit von der Veröffentlichung unſeres diesbezüglichen Beſchluſſes abgeſehen. Es iſt uns aber eine Genugtuung, daß wir mit unſerer, ſchon damals vertretenen Anſicht nicht iſoliert daſtehen. Unter Punkt „Verſchiedenes“ wurde noch über den vom Verein „Cabomba“ Verein für Aquarien⸗ und Terrarienkunde zu Hamburg St. Pauli in der Wochenſchrift Nr. 12, Seite 247 gebrachten Bericht über Mollienisia veli- tera Regan ausführlich verhandelt. Wir müſſen gegen dieſen, gelinde gejagt, unfontrol- lierbaren Bericht proteſtieren. Der Verein er⸗ zählt uns, daß er in ſeiner Verſammlung einige Paare junger Mollienisia velifera verloſt habe, und zwar ſeien es Importtiere geweſen, die noch nicht „die übermäßig hohe Rückenfloſſe“ hatten, uſw. Wäre der Bericht damit zu Ende geweſen, ſo hätte kein Menſch Veranlaſſung, dazu Stellung zu nehmen, denn der Verein kann natürlich ver⸗ loſen, was er will und unter welchem Namen er will, ſolange es nur unter ſeinen eigenen Mit⸗ gliedern geſchieht. Aber nun knüpft der Bericht- erſtatter des Vereins an den Bericht über die Verloſung noch die folgenden, wörtlichen Be— merkungen an: „Der Preis für die Fiſche iſt jetzt ganz enorm gefallen. Es werden aber auch jetzt ſehr viele mitgebracht und jedes Schiff, welches Progreſo anläuft, bringt durchſchnittlich Mollienisia in Maſſen mit“. Dieſe Bemerkungen nötigen uns im Intereſſe unſerer ſchönen Lieb- Wir müſſen zunächſt Stellung nehmen zu den Ausführungen des Aus naheliegenden Gründen haben Vereine c ETETIUEN Zucht widmen. haberei zum ſcharfen Proteſt, denn jie ſind durch— aus falſch und geeignet, den Liebhaber im Binnenlande, der den Berichten vom Import— plate arglos Glauben ſchenkt, zu täuſchen und ihm dadurch die Freude an dieſem bisher ſchönſten aller lebendgebärenden Aquarienfiſche zu ver— derben, ſowie ferner die Züchter und Händler, die von ihrem Geſchäft leben müſſen, ſch wer zu ſchädigen und dadurch auch wieder die Liebhaberei, denn wir brauchen leiſtungs⸗ fähige Firmen, die ſich dem Import und der Es iſt falſch, daß der Fiſch „jetzt in Maſſen importiert“ wird. Nachgewieſener⸗ maßen hat nur der Dampfer „Steigerwald“ Mollienisia velifera mitgebracht, und zwar in verhältnismäßig wenigen Exemplaren! So leicht, wie es die „Sabomba“ erzählt, iſt die Erlangung des Fiſches in Progreſo nicht! Wir verweiſen den Leſer auf die authentiſchen Mitteilungen in Nummer 17 der „Bl.“ Wir, die wir in Hamburg den Importſchwindel kennen, faßten gleich Ver— dacht, daß mit dieſem Berichte etwas nicht in Ordnung ſein könne. Wir wußten, daß bei ſämtlichen Hamburger Importeuren nur noch 4 ſehr herabgekommene Tiere vorhanden waren, und daß von einem „Maſſenimport“ nicht die Rede ſein konnte. Zu Gberfluß erkundigten wir uns noch eztra bei allen Importeuren und er— hielten ausnahmslos den Beſcheid, daß vor Ende Auguſt ein neuer Import nicht zu erwarten ſei. Wie wir einwandfrei feſtſtellen konnten, iſt die „Steigerwald“ am 5. ds. Mts. in Habana geweſen und wird dieſesmal Progreſo nicht anlaufen. And bis zum nächſten Male werden, von heute ab gerechnet, mindeſtens 4 Monate vergehen. Nach dieſen Feſtſtellungen ſuchten wir, die in jener Verſammlung verloſten Fiſche zu Geſicht zu bekommen, was uns auch gelang. Wir konnten das eine der verloſten Pärchen erwerben. Der betreffende Gewinner verkaufte es einem unſerer Mitglieder in Beiſein eines Zeugen. Die Tiere wurden vor Zeugen abgetötet und der betreffende Behälter verſiegelt. Der aufmerkſame Leſer wird es ſchon erraten haben: Es waren keine „velifera“, ſondern Jungtiere von lati— pinna! Das Weibchen iſt zirka 4 em groß und auf den erſten Blick als latipinna zu erkennen, und zwar von jedem, der jemals die beiden Arten geſehen hat! Wie es erfahrene Liebhaber, wie den Schriftführer der „Cabomba“, geben kann, die den Schwindel nicht bemerkten, iſt uns unbegreiflich. Wir verzichten zunächſt darauf, den weiteren Gründen dieſer myſteriöſen Affäre öffentlich nachzugehen. Es genügt uns vorläufig, zur Informierung der mit den Hamburger Ber- hältniſſen nicht vertrauten Liebhaber im Binnen⸗ lande feſtgeſtellt zu haben, daß der „Sabomba“- Bericht unglaubwürdig iſt in Hinſicht auf die oben erwähnten Tatſachen, und daß man über- haupt gut tut, ſolchen auffälligen Nachrichten gegenüber ſtets ſehr ſkeptiſch zu ſein. Und jetzt noch einige Bemerkungen über Mollienisia veli- fera ſelbſt. Verſchiedene unſerer Mitglieder pflegen den Fiſch und wir können darüber Fol- gendes mitteilen: Die Annahme des Vereins „Cabomba“ es handle ſich bei den Tieren mit übermäßig hoher Rückenfloſſe um alte Männchen, iſt durchaus irrig und unzutreffend. Es iſt im Gegenteil Tatſache, daß die Tiere, die ſich jo ſpät umbilden, die größten, kräftigſten und bun⸗ teſten Männchen mit hoher Rüdenflofje werden. Vereins-⸗Nachrichten 327 Wir haben uns mit anderen, dieſen Fiſch pfle- genden Liebhabern in Verbindung geſetzt und iſt uns in allen Teilen unſere Angabe beſtätigt worden. Als vor nun zirka 2 Monaten der Alnterzeichnete zwei Eremplare erwarb, zeigte das Männchen noch nicht die „übermäßig“ hohe Rückenfloſſe. Heute aber — nach Verlauf einer verhältnismäßig kurzen Zeit — iſt die Rücken⸗ floſſe prächtig entwickelt und nach Anſicht ver- ſchiedener Liebhaber ausgebildet. Obgleich es ſich bei dem vom Anterzeichneten gepflegten Stück nach Ausſage von Liebhabern, die den Import in Augenſchein genommen haben, um eines der ſchönſten Exemplare handeln ſoll, müſſen wir aber an dieſer Stelle bemerken, daß die in den Bl. No. 10 gebrachte Abbildung den Fiſch nicht natürlich darſtellt.. Die Rückenfloſſe iſt zu wuchtig — wenn auch nicht ſehr über— trieben — gezeichnet. Wer den Fiſch lebend ſieht, wird dieſes ſofort feſtſtellen, er wird aber auch finden, daß es ſchwer halten wird, ihn überhaupt in ſeiner berückenden Schönheit lebens- wahr im Bilde feſtzuhalten. Ob nun die Nach— zucht ausnahmslos hochfloſſig wird, ob nur einzelne Efemplare den herrlichen Schmuck, die hohe Rückenfloſſe erhalten, oder ob die Nachzucht nur zum Verfüttern gerade gut iſt, muß die Zeit lehren. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß der Fiſch auch ohne die hohe Rüdenflofje infolge feiner Farbenpracht wohl wert iſt, von den Lieb⸗ habern gepflegt zu werden und Heimatsrecht in unſeren Becken zu erwerben. Die Weibchen ſind noch in zwei Gattungen zu teilen: In bunte und einfach gefärbte. Die bunten Weibchen haben auf dem ganzen Körper wie die eben zum Männchen umgebildeten Tiere leuchtende, in Linien zuſammengeſetzte Punkte, während bei den anderen nur hin und wieder einige hervortreten. Unter dem letzten Import befanden ſich 6 bunte Weibchen, von denen von zwei Exemplaren bereits Nachzucht erzielt worden iſt. Die übrigen 4, die größten und ſtärkſten erſcheinen dagegen immer noch hochträchtig. Sie ſcheinen zur Zucht weniger geeignet zu ſein. Während von den beiden bunten Weibchen jedes Eremplar nur zirka 20 Junge warf, wurden bei den einfach gefärbten mindeſtens 40 Stück auf einmal ausgeſtoßen. Zudem ſind die beiden bunten Weibchen, die be— ſtimmt Junge geworfen haben, nicht wieder trächtig geworden, ſodaß man hierbei auf Schlüſſe kommt, die auszuſprechen, wir vorläufig noch nicht wagen. Die Jungfiſche werden von der Mutter unbehelligt gelaſſen. Es iſt auffällig, daß der zweite Wurf ſtets ſtärker als der erſte iſt. Der Fiſch wächſt — im Gegenſatz zu lati- pinna — ſehr ſchnell heran und innerhalb 3 Mo- naten zeigten die Jungtiere eine Größe von 4½ und eine Breite von 1½ Zentimeter. Die Rückenfloſſe unter der in Berlin erzielten Nachzucht iſt ſehr breit und ſcheint bei einem Tier ſchon jetzt hoch werden zu wollen. Wer den vorſtehenden Bericht mit den Ausführungen des Vereins „Cabomba“ vergleicht, wird ſich ein Arteil bilden können. Wir haben lange beraten, ob wir dagegen Stellung nehmen ſollten und haben uns hierzu entſchloſſen in der Annahme un⸗ ſerer ſchönen Sache einen Dienſt erwieſen zu haben. ! Das kann man nicht jagen, wenn man das abgebildete In⸗ dividium nicht ſelbſt geſehen hat. Bekanntlich variieren gerade dieſe Arten ſehr und da der Künſtler, der jenes Bild geſchaffen hat, ein erfahrener Fiſchmaler iſt, ſo iſt wohl anzunehmen, daß er den Fiſch auch naturgetreu dargeſtellt hat. Die Red. 328 Ulm-Neu-Ulm. „Nymphaea.“ 50. Verſammlung Freitag den 3. April. Anweſend waren 12 Perſonen. H. Fleck verlas ein von S. Krah in Auerbach Heſſen eingegangenes Offert, in welchem letzterer ſein Fiſchfutter em⸗ pfiehlt. Die dem Angebote beigefügten Proben werden an die anweſenden Intereſſenten verteilt. Nun folgte die Vorführung verſchiedener Durd- lüftungskörper durch den Vorſitzenden, Herrn Kälber. Zunächſt demonſtrierte Genannter einen Glasdurchlüfter der Firma Wettläufer, Eſſen, dann einen ſolchen aus Zeichenkohle. Es folgten hierauf weitere Arten wie: Glühlichtkohle, Weidenholz, Meerrohr und Burbaumholz. Sehr intereſſant war die verſchiedene Art und Stärke der Luftabgabe der verſchiedenen Körper. Am ſchönſten und gleichmäßigſten durchlüftete ein quergeſchnittenes Weidenholzſtückchen, das auch eines verhältnismäßig geringen Druckes bedarf und zahlreiche, kleine Luftbläschen abgab. Der Glasdurchlüfter funktionierte anfangs tadel- los, während er ſich aber im Laufe der Zeit verſtopfte und ſchließlich überhaupt keine Luft mehr durchläßt. Meerrohr iſt gut verwendbar, doch tritt im Laufe der Zeit der Mißſtand ein, daß ſolches aufquillt und nur noch in der Mitte des Schrägſchnittes große Luftblaſen abgibt. Zeichenkohle iſt wohl empfehlenswert, bedarf aber eines ziemlich ſtarken Druckes, wie auch Glühlicht⸗Bogenlampen Kohle, welche größere Perlen liefert. Zum Schluſſe demon- ſtrierte Herr Kälber noch eine Kläranlage für Aquarienwaſſer, die allgemein gefiel. Herrn Kälber ſei auf dieſem Wege noch beſonderer Dank für ſeine lehrreichen Vorführungen aus— geſprochen, aus welchen viel Nutzen gezogen werden konnte. B. Berichte. Frankfurt a. M. „Iris“. Sitzung vom 23. April. Olnter den Eingängen ſind 2 Grußkarten unſeres Herrn Sonderhoff vom Felsberg und Frankenſtein erwähnenswert. Herr Amberger hat ſich ab- gemeldet, da er ſtudienhalber auswärts geht. Herr Großmann gibt einen Bericht über die erſte Zuſammenkunft an unſerem Futtertümpel. Beim herrlichſten Wetter hatten ſich am Sonntag den 19. April, vormittags 8 Uhr, eine größere An⸗ zahl Mitglieder an unſerem Tümpel eingefunden, welche bis Nachmittag mit Eifer und Liebe an der Inſtandſetzung tätig war. An humoriſtiſchen Momenten fehlte es auch nicht, dafür ſorgte Herr W., welcher unter anderem ein unfreiwilliges Fußbad in dem Tümpel nahm. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Siegmund konnten ſich die Anweſenden an einem guten Schluck Apfelwein laben. Außerdem kredenzte Frau Killgus einen an Ort und Stelle vorzüglich zu⸗ bereiteten Tee und verſchiedene Leckerbiſſen. Allen Anweſenden ſei für ihre Mühewaltung der Dank des Vorſtandes ausgeſprochen. Für Sonntag den 26. April wurde nochmals eine Zuſammenkunft geplant und werden die Herren Teiwes und Gärtner die nötigen Pflanzen be— ſchaffen, welche um den Tümpel angepflanzt werden. Unſer Mitglied, Herr Köll, teilt uns Vereins⸗Nachrichten mit, daß er von Herrn Küper in Baltrum eine Sendung Seetiere erhalten hat und wurden die tot angekommenen Tiere anſtandslos umgetauſcht. Ein altes Mitglied hat für den Tümpel 10 Mk. geſtiftet und ſei demſelben an dieſer Stelle herzlich gedankt. Herr Fiſchbacher hat ſich durch Herrn Killgus als Mitglied angemeldet. Herr Sonder— hoff ſtiftete dem Verein für die Tümpelanlage verſchiedene Gartengeräte, herzlichen Dank. Zur 10 Pfennig⸗Verloſung kamen: 4 Paar Tetragon- opterus unilineatus, 4 Baar Barbus ticto, 6 Baar Danio rerio, 1 Zuchtpaar Barbus fasciolatus, 2 Zuchtpaare G. guppyi und 1 Zuchtpaar Xiph. rachovii. Der Borftand. Magdeburg. „Vallisneria.“ Sitzung jeden 2 und 4. Donnerstag im Monat. Reſtaurant „Drei Raben“, Breiteweg 250. Sitzung vom 9. April. Herr Dr. Wolterstorff gibt bekannt, daß es ihm jetzt auch gelungen iſt, Baſtardlarven zwiſchen Triton vulgaris d und Triton vittatus subsp. ciliciensis wie subsp. ophry- tica (zweijährige Exemplare) in mehreren Fällen zu erzielen! Die Kreuzung war verſucht worden, weil brünſtige 0 des Triton vittatus fehlten. Gleichzeitig ſtellt er nochmals Eier und Larven verſchiedener Molcharten zur Verfügung. Herr Jürgens berichtet über ſeinen Beſuch des Berliner Aquariums. Er lobt die praf- tiſche und naturgemäße Einrichtung des Gebäudes, gibt einen Überblick über den reichhaltigen Tier- beſtand, zu deſſen Beſchaffung in der kurzen ver⸗ fügbaren Zeit, wohl weder Mühe noch Koſten geſcheut ſein dürften. — Es wird ein Ausſchuß gewählt und mit den Vorarbeiten zur Abhaltung eines Lichtbildervortrages beauftragt. H. Köln. „Waſſerſtern.“ Generalverſammlung am 16. April. Unter Eingänge lagen unter anderem die Brä- mierungsbeſtimmungen für Preisrichter vom V. D. A. vor, welche den Mitgliedern bekannt gegeben wurden, worauf ji eine lebhafte Dis- kuſſion anſchloß. Sodann erſtattete der Kaſſen⸗ führer, Herr Wüſterfeld, ſeinen Kaſſenbericht und der Materialienverwalter, Herr Cohn, ſeinen Bericht betreffend Materialien. Beiden wurde Decharge erteilt. Anſer 1. Vorſitzender kam dann zu ſeinem Vortrag über unſere einheimiſchen Fiſche und machte uns zuerſt auf die verſchiedenen Arten von Nutzfiſchen aufmerkſam. Die An⸗ weſenden zeigten ein lebhaftes Intereſſe und manche Frage wurde nach Schluß des Vortrages geſtellt. Der Redner hat den Vortrag in 2 Ab- ſchnitte geteilt und wir in einer der nächſten Sitzungen über dieſe einheimiſchen, welche für unſere Aquarien in Betracht kommen, wie Ell⸗ ritzen, Stichlinge, Schleierbeißer u. ſ. w. berichten und dazu die einzelnen Arten vorführen. Es wurde beſchloſſen, in der nächſten, folgenden Sitzung 14. Mai einen Kauf- und Tauſchabend abzuhalten und werden die Mitglieder gebeten ihre Fiſche hierzu mitzubringen. Gleichzeitig wollen diejenigen Herren, welche Becken dazu hergeben können, ſolches dem Vorſitzenden in der nächſten Sitzung mitteilen. Die Herren Wallrof und Mulder wurden durch Ballotagen einſtimmig als Mitglieder aufgenommen. K. S. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381. 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Anzeigen: Für die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗Ermäßigungen nach Vereinbarung. Sr Inhalt dieſes Heftes: A. Stollreither: Etwas über Lebendgebärende, insbeſondere Gambusia Holbrooki. (Mit 1 Abbildung) Aenny Fahr: Einiges über Tritonen in der Umgebung von Darmſtadt. (Mit 6 Abbildungen) Winke und Ratſchläge für Aquarianer in monatlicher Folge. M. C. Finck: Die Fiſchſchau der Vereins der Aquarien⸗ 15 Terrarienfreunde Berlin Aus der Praxis, für die Praxis — Kleine Mitteilungen — Fragen und Antworten — eu ungsftellen 2 Vereinsnachrichten — Berichtigung Auf dem UAmſchlag: Anſere Fiſchunterſuchungsſtellen — Sages ordnungen FFP * Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der e und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf 9 — der Verlag. 2 a RITO N” = Verein für Olquarien- und Terrarienkunde 2 zu Berlin "ven — os Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends pünkt⸗ lich 9 Ahr im Reftaurant Carl Haverlands Feftfäle, C. 2, Neue Friedrichſtraße 35, liefert ſeinen Mitgliedern koſten⸗ los als Vereinsorgane nach Wahl zwei von folgenden drei Zeitſchriften: „Blätter für Aguarien⸗und Terrarienkunde“ „Wochenschrift für Aa.⸗ und Terrarienlunde“ 5 „Natur“ = Auf Wunſch liefern wir gegen jährliche Nachzahlung von 4 Mk. auch alle drei Zeitſchriften. 15 Satzungen, Mitgliederlifte, Bücherverzeichnis und Ber» 2 kzeichnis der Vorteile, welche der Verein ſeinen Mitgliedern, auch auswärtigen, und den ihm angeſchloſſenen Vereinen ſonſt noch bietet, verſendet an jedermann die = Geſchüftsſtelle des „Triton“, Berlin SW. 68 — Alexandrinenſtraße 1. = oz eg . 5 1.0. . Mehlwürmer Gegen Einſendung von Mk. 1.20 1000 Stück franko, verſendet D. Wafehinsky, Bieſenthal b. Berlin + „Lotus“ Rostock Algenschutz Unigrün : Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : 8 25 a 5 (Fensterglaspapier) Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9Uhr, 1 m 1,25, 4 m 21,10, 3m a1M. Zusammenkunft im Wintergarten, | | Porto u. Verpack. extra, g. Nachn. Breitestraße 23, 000.1 Grüßle dub. Delhi ausländ. Aquar.- u. Serrarientiere Carl Siggelkow Tagesordnung für die Versammlung 13. Mai: 1. Protokollverlesung ; 2. Eingänge; 3. Bericht über den letzten Ausflug; «. Fischbörse; 5. Liebhaberfragen und Verschiedenes. Gäste willkommen! Der Vorstand: Albert Wendt, Vors., Hopfen- markt 14; Oberlehrer Grundig, Schriftf., Alexandrinenstr. 57. NyMPHAEA Verein f. Aquarien- Um- eu- Um | neee ar: | i Tagesordnung für den 22. Mai: 1. Vortrag d. Herrn Mattes über: „Entstehung des Meerwassers“, 2. Interessantes aus den Berichten der „Blätter“ (Herr Fleck). Der Vorstand. 2 5 1 > 0 3 Hamburg-Eimsbüttel, Rombergftr.10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. 3 Franz Kreissler, Hamburg 19. Inserate Verein der Anuarien- und Terarien- freunde Stuttgart, . . Die Mitglieder werden ersucht, die am Sonntag den 17. d.M. stattfindende Ausstellung der „Lud- wigia“, Kornwestheim in der „Post“, nachmittags recht zahlr. zu besuchen. Der Vorstand. Apus (lebend) dazu kaufen gesucht. Zuschriften an or. F. R., Wien, XVII, Tauberg. 351. Von Haploch. spec. des im Mai vor. Js. von Kap Lopez import. farbenprächtigsten aller Haploch., ist laichreife Nachzucht aA Paar 4 M. abzug. Händler billg. Hermann Schmidt, Zaborze, O. Schl. Kronprinzenstraße 102. 5 Achtung! Utricularia (fleischfr.), 20 St. 1.—; 50 St. 2.50; 100 St. 4 Mk. 9 | Littorella lacustris, 15 St. 1.—; 100 St. 4 Mk. Gelbe Teichrose, 1 Dtzd. junge, schöne Pfl., 1.50 Mk. Unterwasserspinnen, Dtzd. 2 M. Libellenlarven, gemischt, 20 St. 1.- Laubwürmer, rote, 12 Schock 3.— Angelwürmer, große, fette, 100 $t1M. Eduard Gast, Fürth (Bay.) Gustavstraße 12. wit. ge se, lin j O. R. G. M.) nach Diet- rich, ferner Reduzier- 3 ventile, Durchlüfter, Yu Kreuzhähne Luftpumpen Luftkessel Spezialitäten. u. a. Hilfsmittel als S En gros — detail. A. Dietrich, Berlin N. 58. Schliemannstrasse 14. in den »Bl.« kosten nur 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen entsprech. Rabatt! Verlangen Sie Offerte! Elektr. Durchlüfter- (Springbrunnen, a heli anschließbar, >) auch an Akkumul.l ien 1 b Bequemste Durchlüftung, dekorative @ Wirkung! Dun. „Sirius“ Chemnitz 705. 3 7 1 3 * 3 4 1 1 R h 05 3 12. Mai 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Seil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. 1111111 TITERERLETTERERRETLETERKELRERERTERERERRELEKTRRERTEREERUEKEUERKRERRRRURRERERTERUERUNNG Etwas über Lebendgebärende, insbeſondere Gambusia Holbrooki. Von einem Anfänger im Auslande. Durch verſchiedene Lektüren veranlaßt, beabſichtigte ich, der ich mich bis dahin nur mit Kaltwaſſerfiſchen beſchäftigt hatte, mir einige lebendgebärende Zahnkarpfen zu- zulegen, da mich die ſo intereſſante Ver— mehrungsweiſe dieſer im Großen und Ganzen ſo leicht zu pflegenden Kärpflinge ſehr feſſelte. Iſt ja weiter nichts dabei, wird ſich ſo mancher Leſer denken, doch wenn die Anſchaf— fung der Tiere zum regelrechten Import ausartet und die Reiſe allein an ih | 4—5 Tage dauert, jo kommen Um⸗ ſtände hinzu, vor denen mancher Lieb⸗ haber zurückſchrecken dürfte. — Nanu, wieſo denn? — Ja, lieber Leſer, ich be= finde mich in Liſſa⸗ bon, wo ein Fiſch nur als intereſſant und begehrenswert betrachtet wird, wenn er entweder geſalzen, gepöckelt oder in Ol geſchmort gut ſchmeckt. Naturgemäß iſt auch, daß bei dieſem „leb— haften“ Intereſſe die Liebhaberei noch ſehr im Argen ſteckt und ſich nur auf ganz wenige Leute beſchränkt, die man noch an einer einzigen Hand aufzählen kann. — Nun, ich erhielt durch die Güte eines Hamburger Liebhabers unter anderem auch ein Paar Xiphophorus Helleri, die da- mals, als die erſten und einzigen Viviparen Gambusia Holbrooki (— affinis). Zeichnung von Johs. Thumm. Mit einer Zeichnung. im ganzen Lande einen verhältnismäßig hohen Wert hatten und von mir ſehr ſorgfältig gepflegt wurden. Reichlich wurde ich für alle die Mühe und Sorgfalt, die ich den Tieren zuteil werden ließ, vergütet, denn eine Nachzucht folgte der anderen, ſodaß ich keine Zweifel hatte, daß meine Pflege die richtige ſeine dürfte. Dieſer, ſo gelungene Import, dann auch noch der Wunſch nach etwas Neuem und mein Erfolg in der Zucht veranlaßten mich, auch andere Spezies dieſer Gat— tung anzuſchaffen. Genügſamkeit mußte eine Grundbedin— gung ſein, denn lebendes Futter iſt ſchwer, ſehr ſchwer hier zu beſchaffen, wo ich ganz auf mich ſelbſt angewieſen bin und nicht an den nahen Vereinsteich gehen kann, um Daphnien zu holen, oder mir Tubifex und Mückenlarven beim nächſten Händler beſtellen kann. Monate⸗ lang iſt meilenweit jede kleine Lache trocken wie ein Kalkofen, ſodaß an Tümpeltouren nicht zu denken iſt. Ein zweiter Faktor war der: die Neuen dürften nicht zu emp- findli gegen kleinere Temperaturſchwan— kungen ſein, denn als vielbeſchäftigter Junggeſelle ſind meine Aquarien halbe Tage lang ſich ſelbſt überlaſſen und da TAUMM pe. 330 der Gasdruck ziemlich bedeutenden Shwan- kungen unterworfen iſt und beſonders gegen Abend ſehr ſtark wird, ſo iſt natürlich die Temperaturdementſprechendeneunderungen unterworfen. Nach vielem Hin und Her und Für und Wider entſchied ich mich ſchließlich, neben anderen Fiſchchen, auch für das „Leopardfiſchchen“, Gambusia Holbrooki, und von ihm im Beſonderen möchte ich heute berichten. Gleich im Voraus ſag ich's ſchon, bereut habe ich nie, den Scherereien, die unbedingt mit jedem Import hier verbunden ſind, mich unterworfen zu haben. Leſer, bedenke, die Fiſche koſten zirka 50 Pfg. Zoll das Stück. Eine Zolldeklaration muß gemacht werden und ſchließlich muß noch eine Stempelge— bühr gezahlt werden, für welche Du in Deutſchland ein prächtiges Pärchen Gier- fiſche Dir zulegen kannſt. Daß ich beim Abholen der Fiſche von Bord des Damp— fers durch den Regenmantel hindurch bis auf die Haut naß wurde, iſt beinahe ver- geſſen und nur die Flecken im Mantel erinnern mich daran. Sie ſind mir um ſo lieber, — die Fiſche nämlich, nicht die Flecken, — zu leicht darf's einem nicht gemacht werden! Zwei Freunde beteiligten ſich am Im— port; mein Anteil beſtand an Gambusia Holbrooki aus zwei Weibchen und einem Männchen; von erſteren war obendrein noch eines in intereſſanten Amſtänden. Schon am Tage nach der Ankunft erfolgte die Geburt und darf ich wohl annehmen, daß die Aufregungen der Reiſe ſchuld an der ſtattgefundenen Frühgeburt waren. Zudem mußte ich das Weibchen wegen momentanen Platzmangels mit einigen Platypoecilien und Mollienisia formosa auf einige Tage zuſammen unterbringen. Das Reſultat war Null, doch war dies vorauszuſehen. Die Alte kränkelte etwas, ſah ſehr fahl aus und ſchaukelte überdies, doch bei zirka 25 C und ordentlichen Portionen Mosquitolarven erholte ſie ſich raſch. Der Behälter war gut bepflanzt und noch obendrein ganz ſchwach durch— lüftet. Allmählich kamen die Farben und wie ſchön dieſe Gambuſenweibchen eigent— lich ſind, weiß wohl nur der, der ſich näher mit ihnen beſchäftigt hat. Sie ſind durch— aus nicht nur einförmig grau mit oliven— farbigen Schattierungen auf dem Rüden. Bei guter Geſundheit haben auch ſie ihre Schönheit, die allerdings nicht grell und auffallend iſt. Jede Schuppe für ſich zart Etwas über Lebendgebärende, insbejondere Gambusia Holbrooki umrandet, wie in Kupfer geſtochen, ſo fein; wie allerfeinſte Spitzen, die Markierung der Floſſen, — getüpfelt — geſtrichelt, kaum in Worten wiederzugeben. Nichts da von ſchreienden Farben. Doch auch hier bei ihnen macht die Eiferſucht Wunder und ſo kann ich jedesmal ein ganz deut⸗ liches Aufleuchten der Farben erkennen, wenn ſich die Weibchen an der Ceilſcheibe treffen, ſelbſt ein gegenſeitiges Befächeln — wie wir es von den Cichliden her kennen — findet ſtatt und der ſo typiſche ſchwarze Augenſtrich tritt ſcharf hervor. Doch großartig, mit welch wenigen Farben Mutter Natur uns hier ein kleines Kunſt⸗ werk bietet. Die Farben an ſich ſind erſt richtig im auffallenden Lichte zu erkennen: die ſchön grünglänzenden Kiemendeckel wie ſatt in ihrer Tönung und dann erſt der Hinterleib gegen den Schwanzſtiel zu, oft wie mit grün- violetten Schmetterlings— ſchuppen dünn überſät. Scharf hebt ſich der Trächtigkeitsfleck ab, in ſeinem tiefſten Schwarz, mit eigentümlich weißgelblich iriſierendem Schiller am Rande. — Ich kann wirklich nur jedem Liebhaber ernſtlich empfehlen, ſeine Gambuſenweibchen im Schauglaſe in gedämpftem Sonnenlichte aufmerkſam zu beobachten und gar Mancher wird erſtaunt ſein. Die Form und Zeichnung der Männchen iſt ſo charakteriſtiſch und ſo verſchieden von dem ſeiner beſſeren Ehehälfte, daß ſie beide kaum derſelben Art anzugehören ſcheinen. Auf gelblich weißer Haut ſucht er mit ſeinen ſchwarzen Fleckchen das Leopardenfell nachzuäffen; und wie zart iſt das kleine Kerlchen, ſo zart, daß man in der Durchſicht die Scheckung auf der anderen Körperhälfte durchſchimmern ſieht. Ach und dieſe Manieren, — ein Gerne— groß und Schwerenöter erſter Güte. Stun— denlang feſſelt das Leben der Tiere den Naturfreund an das Becken. Unermüdlich ſind ſeine Werbungen um die Gunſt der Holden, die ihn jedoch mit Verachtung ſtraft und nie Notiz von ihm nimmt, mit Ausnahme, wenn ſeine Dreiſtigkeit gar zu groß wird und ſie glaubt, ſich wieder Reſpekt verſchaffen zu müſſen; ja dann, dann ſetzt es Hiebe und Püffe und Herr G. Holbrooki wird ſeinerzeit auch über Frauenemanzipation und Frauenrechte ein Wort mitreden wollen, er hat allen Grund dazu und kann aus Erfahrung ſprechen. Die „Graue“ hat wieder dem „Schecken“ gewaltigen Reſpekt eingeflößt und nun 1 N Ye m Ze Yan de en Zn r r 4 | | Etwas über Lebendgebärende, insbeſondere Gambusia Holbrooki verlegt er ſich auf die Liſt und Schlauheit. Er denkt eben, auch in der Liebe iſt alles. erlaubt, und wenn die Annäherung an ſie nicht von vorne ſtattfinden kann, ſo gehts auch unter dem Schutze von Pflanzen und ſonſtigen Gegenſtänden und vorzüglich nutzt er jede „Geländedeckung“ aus. Sein ganzes Tagewerk beſteht darin, ſich an ſein Weibchen anzupirſchen und nach einem Fehlſchlag verſucht er es immer und immer wieder, ſie iſt aber auf der Hut und weicht jeder Begattung aus dem Wege. Endlich kommt die Zeit der Fütterung und ſelbſt während ihre Aufmerkſamkeit durch die Futtertiere in Anſpruch genommen iſt, gibt er ſich immer noch dem tollen Treiben hin und immer ſchleicht er ſich von hinten an, um endlich mit einem plötzlichen Ruck auf das Weibchen loszuſchießen. Sein ganzes Denken und Trachten geht an— ſcheinend im Fortpflanzungstriebe auf, aus freien Stücken überläßt er ihr alles auf dem Futterplatz, wohl in der Hoffnung, daß, während ſie ihre Aufmerkſamkeit dem Freſſen zuwendet, ſich ihm eine günſtige Gelegenheit zur Kopulation bietet; fort— während ſieht man ihn bei ſeinen Ver— ſuchen, eine Vereinigung zu erzielen. Je— doch ſeine Gattin will von alle dem nichts wiſſen, ſie legt wohl mehr Wert auf das Außere, weiß ſich lieber „chic“ in grau gekleidet und verzichtet auf „Familien— freuden“. Beim Menſchen ſoll's manchmal ja auch ähnlich ſein — als Junggeſelle weiß ich's nur vom Hörenſagen. Es wird ja allgemeim die Zucht von Gambuſen als ziemlich ſchwierig bezeichnet und ſagt man ihnen ſogar einen beträcht— lichen Grad von Kannibalismus gegen ihre eigene Nachkommenſchaft zu. Und ich glaube unter gewiſſen Umſtänden ganz mit Recht. Andererſeits glaube ich da— gegen behaupten zu können, daß dieſer Vorwurf die meiſten Lebendgebärenden trifft, ſelbſt unſer alter Freund, der Schwert— träger, macht hierin keine Ausnahme. Meine diesbezügliche Erfahrungen ſind nämlich, daß ſobald z. B. dem Xipho— phorus Helleri nicht genügend lebendes Futter gereicht wird, er unverzüglich ſich an ſeinen eigenen Jungen ſchadlos hält und ſich Lebendfutter in dieſer Geſtalt zu— führt. Dieſe meine Erfahrung machte ich mir nun, als der Leibesumfang der beſſeren Ehehälfte meines Holbrooki auf baldige Nachzucht ſchließen ließ, zu Nutzen und gab reichlich Mückenlarven und Enchy— 331 träen, wobei ſie ſichtlich gedieh. In dieſem Stadium waren wir nun angelangt, als ganz plötzlich für Liſſabon ein ſehr raſcher Witterungswechſel eintrat, trockenes kaltes Wetter einſetzte und ich durch Sinken der Temperatur meines Zuchtbehälters ſehr beunruhigt wurde, da, wenn ich hier nicht verhindernd eingreifen konnte, zweifellos die Nachzucht dieſes zweiten Weibchens, die ich ſozuſagen ſtündlich erwartete, zeitig ins Jenſeits wandern würde. Um ganz von dem verehrten Leſer verſtanden zu werden, muß ich noch erwähnen, daß all- gemein keine Heizungseinrichtungen in den Zimmern portugieſiſcher Häuſer vorhanden ſind und deshalb die Erwärmung der Be— hälter ganz und gar auf die Beckenheizung angewieſen iſt. Beſonders nachts ſank die Temperatur mehr als gut war und ich ſah mich deshalb jeden Abend genö— tigt, ſämtliche Aquarien gut in Decken einzupacken; ferner wurden die Fenſter— läden feſt verſchloſſen, ſodaß — nebenbei — kaum ein Lichtſtrahl die Behälter treffen konnte. — Für die Zucht teilte ich, von einem großen Geſtellaquarium, etwa /s ab und hatte dasſelbe die Dimenſionen von 42 45 cm bei einer Höhe von 34 cm Scheibenhöhe; die Schmalſeite war dem Fenſter zugekehrt. Die Bepflanzung iſt ziemlich dicht auf der dem Fenſter zuge— wandten Hälfte, während die innere Hälfte vollkommen frei iſt, um den Tieren etwas Bewegung zu ermöglichen. Die Pflanzen ſind Cabomba carol. und Myriophyllum, zwiſchen welchen ſich noch ein kleines Exemplar Ludwigia mullerti verirrt hat. Der Boden iſt pflanzenfrei und teilweiſe zirka lem hoch mit Mulm bedeckt. Um etwaiger Brut mehr Verſteckplätze bieten zu können, brachte ich noch an der hin— teren Scheibe eine Einlage von Cerato- phyllum an, weil die Triebe des Tauſendblattes ziemlich lang, d. h. in an⸗ deren Worten unten ſchon blattlos waren. Die Oberfläche iſt etwa / cm tief mit den Stengeln des Myriophyllums und Riccia bedeckt; nur eine Fläche von Hand— tellergröße iſt gänzlich frei. Durchlüftet wurde ſchwach und hielt ich die Tempe— ratur des Beckens jo auf 21“ C Minim. Auf dieſe Art und Weiſe ausgerüſtet, dachte ich dem Ereignis getroſt entgegen— ſehen zu können und wirklich hatte ich mich im Zeitpunkt nicht geirrt, am 27. November ſah ich bei der Morgenreviſion, daß das Weibchen wieder ſchlank war und daß 332 zwiſchen den Pflanzen eine ganze Menge Jungfiſche luſtig herumſchwamm; natürlich fing ich die Mutter ſogleich heraus, da ich nichts auf's Spiel ſetzen wollte. Nach einigen Wochen, als ich den Behälter wieder zum Ablaichen benötigte, fing ich 32 Stück heraus, doch für die Nachzucht eines jungen Weibchens ein ganz nettes Reſultat. Dasſelbe Weibchen warf nun wieder am 6. Januar in ganz demſelben Behälter, an welchem nichts verändert wurde, jedoch in Geſellſchaft von 1 Paar Gambuſen, 1 Paar Mollienisia formosa und 3'/ Paaren Schwertträgern. Leider war dies der Fall, doch, da der Boden eines anderen Aquariums durchgebrannt war, ließ ſich dies Zuſammentun nicht um⸗ gehen. Trotz all dieſer überflüſſigen Ge⸗ ſellſchaft fing ich immer noch 16 Jungfiſche 4 Tage nach erfolgter Geburt aus dem Behälter. Allerdings bin ich der Gber— zeugung, daß dies darauf beruht, daß die Geburt ſelbſt früh morgens in den meiſten Fällen ſtattfindet und während des Aktes ſelbſt war der Behälter vollſtändig ver- dunkelt, ſodaß bei Wegnahme der Decken die Jungen ſchon ſo viele Kräfte geſammelt hatten, daß ſie ſich ins Dickicht vor den Nachſtellungen retten konnten. Daß in Aenny Fahr: Einiges über Tritonen in der Umgebung von Darmſtadt. ſehr vielen Fällen das Ablaichen von Viviparen in die frühen Morgenſtunden fällt, wird mir wohl zugeſtanden werden. Ich glaube beſtimmt, daß bei guter Fütterung des Weibchens kurz vor der Geburt und bei ſachgemäßer Behandlung des Zuchtbehälters Erfolge unausbleiblich ſind. Es wäre wirklich wünſchenswert, wenn auch andere Liebhaber Berſuche mit ſchwer zu züchtenden Lebendgebärenden auf obiger Baſis machen würden und ihre Erfahrungen zum Nutzen der Liebhaberei in ihrer Geſamtheit veröffentlichen würden, — ich ſage ſpeziell „veröffentlichen“, denn welche Menge Arbeit und ſorgfältige Beob- achtung durch Schweigen verloren geht, kann jedermann leicht begreifen. Ich will nur auf die Vereinsberichte hinweiſen, worin nur zu oft ſteht: Herr Soundſo hielt einen äußerſt intereſſanten und lehr⸗ reichen Vortrag über ſeine Erfahrungen in der Zucht von dieſem und jenem Zier⸗ fiſch und wird ihm ganz beſonders vom Vorſitzenden gedankt.“ Schade, daß in dieſen Fällen der Stoff nicht in die Fach— blätter kommt und nur einigen Wenigen zugänglich gemacht wird. A. Stollreither, Liſſabon. 1 Sehr wahr! D. Red. OO O Einiges über Tritonen in der Umgebung von Darmitadt. Von Aenny Fahr, „Hottonia“ Darmſtadt und „Iſis“ München. Mit 6 Abbildungen. 8 Wer zur jetzigen Zeit (Mai) eine Ex⸗ kurſion nach Tritonen unternimmt, der kann dieſelben bei uns in Tümpeln, Teichen und Bächen in großer Menge finden. In der Umgebung von Darmſtadt kommen die ſämtlichen vier deutſchen Arten von Molchen vor: Triton palmatus Schneid. (Faden- oder Leiſtenmolch), Triton alpestris Laur. (Bergmolch), Triton vulgaris I. (Streifenmolch) und Triton cristatus Laur. (Kammolch). Beginnen möchte ich mit dem in unſerer Gegend als Seltenheit vorkommenden Triton palmatus. Auf unſerer Ausſtellung (Verein Hottonia) im Jahre 1907 konnte man an einem Behäl⸗ ter, in dem ſich Triton palmatus Schneid. befand, folgendes leſen: „kommt in der Umgebung von Darmſtadt nicht vor.“ Noch während dieſer Ausſtellung machte ich den Fundort dieſes Molches bei Darm— ſtadt ausfindig. Da ich noch im Zweifel war, ob ich wirklich auch die bewußte Art entdeckt hatte, ſo ſchickte ich einige Tiere Herrn Dr. Wolterstorff, worauf mir eine zuſtimmende Antwort zu Teil wurde. Ich unterlaſſe es, den näheren Fundort anzu- geben, es genügt, wenn ich bemerke, daß er in der Nähe Darmſtadts iſt. Ich be— fürchte, daß die Tiere, die in nicht gerade großer Anzahl vorhanden ſind, ausgerottet werden könnten. Einige gute Freunde behaupten, ich ſei ein großer Egoiſt, weil ich die Triton palmatus nicht dafür heraus⸗ gebe, um ſie in einem anderen Teiche oder Tümpel auszuſetzen. Ich glaube aber, daß mir ein jeder Leſer recht geben wird, wenn er die näheren Amjtände erfährt. Erſtens halte ich es für einen Betrug, wollte man jene Fadenmolche in anderer Gegend ein— führen, wo fie von Natur aus nicht vor⸗ eee eee e —— lee eee Ne F bald in alle Tümpel und Teiche verſchleppt werden, da gerade die hieſige Jugend, unſere ſogenannten Darmſtädter „Heiner“ ſich ſehr für Salamander intereſſieren und dieſelben eifrig verfolgen, ſie mit nach 2 29 „%%% „ „ 6 „ „ 6 6 . . . . s........0....e... Aenny Fahr: Einiges über Tritonen in der Amgebung von Darmftadt. 333 kommen, zweitens würden ſie dann gar gängern wahrgenommen wird. Er iſt am Waldesrande gelegen, durch das abfallende Laub und Gezweige iſt den Molchen Gelegenheit gegeben, hier ihre Eier abzu— legen, denn in dem Teiche ſelbſt befinden ſich gar keine Waſſerpflanzen. Vor einigen - 1 s..u.....0......s®. ( 1 0 PN 2 — O 0 6 %% Abb. 1 Eier von Triton palmatus. Originalaufnahme von Aenny Fahr, Darmſtadt. Hauſe nehmen, ſchließlich einmal müde werden, die Tiere länger zu halten und ſie zum Schluſſe in das erſte beſte Ge— wäſſer, das in der Nähe iſt, einſetzen (letzteres wäre ja, wenn es immer ge— ſchehen würde, immerhin eine nettere Art und Weiſe unſerer „Heiner“, als die Tiere elend zu Grunde gehen zu laſſen). Somit halte ich es doch für angebracht, mein koſtbares Geheimnis weiter zu hüten und auch keine Molche anderweitig auszujegen, denn da wäre es um dieſe „Selten⸗ bald geſchehen.“ And gerade an, dieſem Teiche trifft man nie Jungens, die Salamander fan Abb. 2 Ei von Triton palmatus vor dem Ausſchlüpfen (% nat. Gr.). Originalaufnahme von Aenny Fahr, Darmſtadt. men. mehrere Herren, die ſchon jahrelang nach dieſem Fundorte forſchen, aber bis jetzt mit negativem Erfolge. Ich bin gerne bereit, Intereſſenten von, mei— nen Molchen“ abzugeben. „Mein Teich“ liegt jo verſteckt, daß er kaum von Spazier⸗ heit“ Darmſtadts | öfters zu Haufe und ſetzte ſie dann Jahren war in jenem Waſſer eine Krank— heit unter den Fadenmolchen ausgebrochen, nach Ausſage des Herrn Dr. Wolterstorff, welchem ich einige erkrankte Tiere geſandt, waren ſie mit der Molchpeſt behaftet. Schon befürchtete ich, die Tiere könnten ausſterben, aber zum Glück ſcheint dieſe Krankheit doch nicht ſo ſehr anſteckend zu ſein, denn es ſind nicht alle Tritonen daran zu Grunde gegangen, im nächſten Jahre fand ich ſie in ziemlich großer Anzahl dort vor. Ich pflegte die Tiere immer wieder in denſelben Teich zu— rück. Es kam auch vor, daß ich in manchem Jahre überhaupt nicht an dies Gewäſſer kam; in dieſem Jahre ging ich ſchon frühzeitig nach dort und fand ebenfalls wieder Triton palmatus vor. Aber auch in dieſem Jahre bemerkte ich bei meinen Tritonen, die ich zu Hauſe hielt, daß ſie wieder einmal von der Molch— Abb. 3 Junge Larve von Triton palmatus (2% natürlicher Größe). Originalaufnahme von Aenny Fahr, Darmſtadt. 334 peſt heimgeſucht find, ich glaubte anfangs, die Tiere hätten die Krankheit im Aqua⸗ rium bekommen, aber als ich kurz darauf abermals am Teiche war, fand ich auch dort einige erkrankte Tiere. Merfwürdiger- weiſe tritt dieſe Erkrankung nur bei den Fadenmolchen auf, während die drei an— deren Arten bei natürli⸗ die Berg-, cher Größe zu Streifen⸗ und wenig ſehen Kammolche, würde. Als verſchontblei⸗ ich vor kurzem ben. Die Er⸗ einige Triton krankung tritt palmatus mit bei dieſen nach Hauſe. Molchen brachte, be— ziemlich ſtark merkte ich am auf, haupt⸗ Abb. 4 Triton palmatus Schneid. Männchen im Hochzeitskleide. nächſten Tage ſächlich auf Aufnahme von H. Hinterberger. bei einem der Oberſeite, bei einigen auch an der Kehle, weniger an der Alnterjeite befinden ſich zahl- reiche Pocken. Hoffentlich geht auch in dieſem Jahre die Krankheit gut vorüber, ſodaß die Tiere nicht ausſterben. Ich hatte noch viele Molche der anderen Arten herausgefangen, aber nicht die geringſte Krankheitserſcheinung bemerkt. Tritt dieſe Erkrankung bei Fadenmolchen häufig auf? And wurde ſie auch bei den drei übrigen deulſchen Arten ſchon mehrmals beobach— tet? Für freundliche Mitteilung aus dem Leſerkreiſe wäre ich ſehr dankbar. Am häufigſten trifft man in dem genannten Teiche unſern farben- prächtigſten Molch an, den Bergmolch (Tri- ton alpestris Lau- renti). Leider fin- det man dort den großen Kamm- molch (Triton cri- status Laurenti) nur in geringer Menge vor. Der Streifenmolch (Triton vulgaris Linné) iſt dort ſelten. Aber die Fortpflanzung der Waſſermolche im Allgemeinen iſt ſchon viel geſchrieben worden, ſodaß ich von einer näheren Be— ſchreibung abſehe. Ich möchte nur einige Aufnahmen bringen, die auch zum Teil die Entwicklung des Fadenmolches dar— ſtellen. Bild 1 zeigt mehrere Eier des Aenny Fahr: Einiges über Tritonen in der umgebung von Darmſtadt. Triton palmatus in natürlicher Größe, Bild 2 ſtellt ein Ei mit vollſtändig ent⸗ wickelten Embryo dar, kurz vor dem Aus⸗ ſchlüpfen (in doppelter Größe), Bild 3 führt das friſch ausgeſchlüpfte Tierchen vor Augen. Ich habe dieſe Aufnahmen in doppelter Größe hergeſtellt, da man Weibchen ein an deſſen Schwanzende feſtge— klebtes Ei. Ob dies ſchon der Fall war, bevor ich es zu Hauſe hatte, kann ich nicht ſagen, ebenſowenig ob das Tier ſich das Ei ſelbſt an den Schwanz gelegt, oder ob es durch ein anderes Weibchen geſchehen. Wenn es ſchon draußen am Teiche paſſierte, jo iſt mir dies dadurch leicht erklärlich, weil gar keine Waſſerpflanzen (weder Anter— noch Aberwaſſerpflanzen) dort im Waſſer vorkommen, ſodaß die Tiere gezwungen ſind, ihre Eier an allen möglichen Stellen anzuheften. Lei⸗ der war das Ei ſchon am nächſten Tage verſchwun⸗ den, es iſt ja auch möglich, daß dem Tiere das Ei durch Vorbeiſtreifen an den Waſſerpflan⸗ zen angeſetzt wurde. Bild 4 bringt einen männlichen Fa⸗ denmolch. Bei dem Männcheniſt der Unterſchied zwiſchen Triton Abb. 5 „Triton palmatus, Weibchen. Orig.-Aufn. von Aenny Fahr, Darmſtadt. palmatus und Tri- ton vulgaris leicht erkennbar. Das Haupt- erkennungszeichen bildet der deutliche lange Schwanzfaden, der an dem abgeſtumpften Schwanzende angeſetzt und auf dem Bilde deutlich zu erkennen iſt. Während der Paarungszeit beſitzt das Männchen zwiſchen den Zehen der Hinterfüße eine Schwimm— Das ift wohl ausgeſchloſſen! Dr. Wolt. ee er ER ([[ — — —— Winke und Ratſchläge für Aquarianer haut. Es beſitzt eine Länge von zirka 7 bis 8 cm, der Faden iſt während der Brunſtzeit zirka 6 bis 7 mm lang. Rücken kaum wenig erhöht, Schwanz mit hohem oberem und unterem Hautſaum. Die Farbe des Männchens iſt olivgrün, Oberſeite mit dunkeln Flecken, Bauchfarbe hellorange, zu beiden Seiten hellbraun bis faſt weiß, Schwanz hellbraun und blau mit dunkel gefleckten Längs⸗ — ſtreifen. Kehle hell und ungefleckt. Rückenleiſte wäh⸗ rend der Brunſt⸗ zeit hoch und glatt⸗ randig. Das Weib⸗ chen (Bild 5) iſt wenig größer, Oberſeite Ddunfel- braun, Rückenlinie hellbraun. Schwanz— faden auch während der Paarungszeit kurz, manchmal kaum wahrzunehmen. Mittelzone des Bauches vrangegelb, oft— mals faſt weiß zu beiden Seiten hellblau ſchimmernd. Bauch ſowie Kehle vollſtändig ungefledt. Triton palmatus Schn. ſind in der Brunſtzeit ganz reizende, kleine Ge— ſellen, doch werden ſie von dem Männchen des Triton vulgaris L. übertroffen, das heißt nur im Hochzeitskleide. In ſeinem hohen, welligen Rückenkamm (ſiehe Bild 6) nimmt ſich unſer „gewöhnlicher“ Molch recht prächtig auf. Im Gegenſatz zum Triton palmatus läuft hier der Hautſaum mit dem Schwanze ſpitz aus. Die Oberſeite iſt hell⸗ bis dunkelbraun mit runden ſchwar— zen Tupfen, Bauchſeiten und Kehle gelb— lich weiß, Bauch hell orangerot, die ganze Unterſeite weiſt viele dunkle Flecken auf, unterer Schwanzſaum hellblau mit rot. Größe zirka 9 cm. Das Weibchen hat 335 eine Länge von zirka 8 cm. Grundfarbe hell⸗ oder dunkelbraun mit hellen Seiten— Streifen, Anterſeite mit zahlreichen dunk— len Flecken beſetzt. Schon häufig fand ich auch Weibchen, die wenig und ſolche die gar keine Flecken auf der Unterſeite auf- weiſen, ſodaß ich oft im Zweifel war, ob ich ein palmatus- oder vulgaris - Weibchen vor mir hatte, zumal auch der Schwanz— faden bei dem erſteren ſchlecht zu erkennen iſt. Bei Triton alpestris (Männchen) iſt die Oberſeite von ſehr verſchiedener, im Hochzeitskleide meiſt von Abb. 6 Triton vulgaris Männchen. Aufnahme von H. Hinterberger. hellblauer Farbe, ſeltener dunkelblau, Rückenkamm glatt⸗ randig, hellblau und gelblichweiß, dunkel gefleckt an beiden Seiten weiß bis hell— blaue Farbe mit zahlreichen runden, ſchwarzen Tupfen; Schwanz hellblau und gelb ſtumpf zulaufend, Alnterjeite einfarbig orangerot, Schwanzende rot, Kehle getupft. Länge zirka 8—10 cm. Weibchen größer als das Männchen, zirka 10-11 cm. Ober— ſeite dunkelgrün und ſchwarz marmoriert oder dunkelblau, untere Schwanzſchneide gelb mit ſchwarzen Flecken, Seitenlinien graublau mit wenigen dunklen Flecken. Qlnterjeite ebenfalls einfarbig orangerot. Als letzte Art möchte ich unſern ſtattlichen Kammolch Triton cristatus anführen. Länge zirka 16 cm. Das Männchen beſitzt einen hohen, zackigen Kamm, Farbe dunkel-grau— blau, Alnterjeite mit großen dunklen Tupfen, Weibchen ohne Rückenkamm, Rückenlinie etwas vertieft, Unterſeite ebenſo wie beim Männchen mit zahlreichen Tupfen. Je OD Winke und Ratſchläge für Aquarianer in monatlicher Folge. Monat Mai. Im Wonnemonat Mai hat der Lieb— haber alle Hände voll zu tun. Das Reini- gen und Neubepflanzen der Behälter muß, — wenn nicht ſchon vorgenommen, — nun endgültig erledigt werden, denn der Mai iſt für die meiſten Fiſcharten der günſtigſte Laichmonat. Für Jungbrut von Labyrinth— fiſchen, Cichliden, Barben, Salmlern u. a. iſt er der vorteilhafteſte in Bezug auf Ernährung vermittelſt kleinſten lebenden Futters, da momentan die heimiſchen Tümpel, Gräben und Teiche eine Unmenge winziger Fungbrut von Daphnien, Cyclops, Diaptomus und anderer Cruſtaceen be— herbergen, welche für die Jungfiſche ein unerſetzliches Aufzuchtsfutter darſtellen, das zur jetzigen Zeit in allen Größen und Altersſtufen vertreten iſt. 336 Infuſorienzuchten ſind jetzt anzulegen, wozu man Einmachegläſer oder kleinere Glasbecken verwenden kann, welche bis zirka 2 bis 3 cm unter dem oberen Rand mit Waſſer gefüllt, der Sonne ausgeſetzt werden. In dieſe Behälter bringt man die zur Infuſorienerzeugung nötigen Be— ſtandteile, welche aber nicht in zu großen Mengen hineingegeben werden dürfen. Die beſten infuſorienbildende Mittel ſind getrocknete Salat- und Waſſerpflanzen⸗ blätter, Waſſerlinſen und zerriebene morſche Holzteile aus alten Weidenſtämmen, Heu von Sumpfwieſen, Bananenſchalen u. a. Auch die Exkremente der Rieſenkugel— ſchnecke (Ampullaria gigas) find ſehr infu- ſorienbildend. (Siehe Artikel in Heft 25 der „Bl.“ 1910, Seite 395.) Regenwurm- und Enchytraeus-Zuchten ſind neu anzulegen, ebenſo wie auch andere Futtertierzuchten ergänzt oder neu eingerichtet werden müſſen. Bei der Aus⸗ wahl und Zuſammenſtellung von Zucht— paaren, z. B. von Cichliden, Makropoden und ähnlichen biſſigen Fiſchen iſt ſtets darauf zu achten, daß möglichſt gleichgroße Tiere (Männchen und Weibchen) ver— wendet und nur laichreife Weibchen zu den brünſtigen Männchen geſetzt werden; iſt dies nicht der Fall, ſo will oft das brünſtige Männchen, das noch nicht ſo weit vorgeſchrittene Weibchen mit Gewalt zum Laichakt treiben, wobei dieſes, — ſich dem treibenden Männchen nicht fügend, — zerfetzt und zerbiſſen, ſolange herumgehetzt und bedrängt wird, bis es ſchließlich zu Grunde geht. Am beſten tut man, ſich Eichlidenpaare ſelbſt heranzuziehen, wobei die größte Ausſicht vorhanden iſt, daß ſich die Tiere gegenſeitig nicht bekämpfen und umbringen. Fünf bis ſechs Jungtiere von zirka 3—4 cm Länge, möglichſt aus mehreren, gänzlich von einander unab— hängigen Zuchten verſchiedener Lieb— haber herrührend, füttert man kräftig und läßt fie in einem Becken mit guter Be- pflanzung allein; ſie entwickeln ſich hier ziemlich ſchnell, wobei ſich nun ſehr bald das größte Exemplar (gewöhnlich ein Männchen) als Beherrſcher des Beckens erweiſt. Daß derartige Becken mit Ber- ſtecken, wie: Blumentöpfen, Tonröhren, hohlliegenden Steinen ꝛc., welche den Tieren Anterſchlupf vor Verfolgungen bieten, ver— ſehen ſein müſſen, iſt ſelbſtverſtändlich. Nachdem die Fiſche eine gewiſſe Länge erreicht haben (das Frühjahr darauf) wird Winke und Ratſchläge für Aquarianer man bemerken, daß ſich zwei Tiere ſtändig zuſammenhalten. Dieſe beiden entfernt man am beſten in der Weiſe, indem man die Tiere mit einer Glasſcheibe von den übrigen abſperrt, damit ſie ſich beim Herausfangen nicht unter dieſe mengen und ſomit verwechſelt werden können. Die auf ſolche Weiſe erlangten Fiſche ſind ſtets zuſammengehörige Paare, welche nun ſtändig. — ohne ſich zu beißen, friedlich nebeneinander hauſen und zwar meiſtens auch außer der Laichzeit. — Bei eierlegenden Zahnkarpfen (Haplo- chilus, Rivulus, Fundulus u. a.) gebe man zu einem Männchen 2—3 Weibchen in das Zuchtbecken, welches mit Riccia, Myriophyllum, Nitella und dergleichen Waſſerpflanzen zu verſehen iſt. Die Becken mancher Salmler hin— gegen beſetzt man zu Zuchtzwecken der— maßen, indem man auf je ein Weibchen zwei Männchen gibt, (Tetragonopterus rubropictus, T. ocellifer, Hemigrammus unilineatus u. a.), auch bei manchen Bar— ben kann man es ſo machen. Den Liebhabern, welche Barſche züch— ten wollen, iſt zu empfehlen, dieſe nur paarweiſe in größeren Becken mit hoher Sandſchicht und guter Bepflanzung ver— ſehen, unterzubringen. Molchlarven ſind jetzt gut zu füttern, wobei man darauf zu achten hat, daß nie zuviel Tiere in einem Behälter untergebracht werden, weil ſie ſich ſonſt gegenſeitig Kiemenbüſchel, Beine und Schwänze abbeißen. Man tut gut, möglichſt nicht zu viel Larven aufzuziehen, ſondern ſuche vielmehr aus einer größeren Anzahl nur die kräftigſten Tiere aus, füttere dieſe reichlich, wobei man darauf zu achten hat, daß das Waſſer im Becken ſtets einwandfrei und ſauber iſt. Molche, welche zur Landform über— gegangen ſind, bringt man am beſten in ſogenannten Tradescantia-Gläſern unter oder hält ſie in Büchſen mit zirka 2 cm Waſſerſtand nebſt Korkinſel und Pflanzen, wobei fie mit Enchytraeen, kleinen Regen- würmern, reſp. Stückchen ſolcher und Blatt- läuſen ernährt werden. Terrarianer können ſich jetzt noch Futterfröſche und-Eidechſen in genügender Menge für den Sommer einfangen, da ſolche zu dieſer Zeit ſchwie— riger zu erlangen ſind. Kleinere Futter- tiere, wie glatte Raupen, (Wickler, Motten, Eulen 2c.), Käfer aller Art, Aſſeln, Fliegen⸗ und Blattweſpenlarven, Spinnen, Blatt- wanzen und anderes mehr erbeutet man * PP > ner: M. C. Finck: Die Fiſchſchau des Vereins der Aquarien- und Terrarienfreunde Berlin. jetzt am beſten in der Weiſe, indem man einen aufgeſpannten Regenſchirm ver— kehrt — unter Zweige von Bäumen und Sträucher hält und auf dieſe mit einem handfeſten Stock ſchlägt, wodurch eine Menge von den erwähnten Tieren in den aufgeſpannten Schirm geſchleudert und hierauf aus dieſem bequem und leicht herausgenommen und geſammelt werden können. Für Pfleger großer Lurche und Eidechſen rentiert es ſich jetzt, Maj käfer in größeren Mengen zu ſammeln, dieſe bringt man in Gazehäuſern, (ſogenannte Raupenhäuſer, höher als lang und tief), in welche man als Nahrung für jene Eichen-, Kaſtanien-, Birfen- und andere Zweige, die in enghalſige, mit Waſſer gefüllte Glasflaſchen geſteckt werden, ſtellt, unter, wo ſie ſich längere Zeit am Leben erhalten laſſen und je nach Bedarf ver— füttert werden können. Die für viele Fiſche, Reptilien und Lurche ein beliebtes Futter abgebenden Kaulquappen von Fröſchen ſind jetzt überall in großen Mengen zu finden, ſie bilden hauptſächlich für Cichliden, Welſe und dergl. Raubfiſche, ſowie für Schildkröten, Waſſernattern u. a. Tiere ſehr nahrhafte und abwechſelungsreiche Koſt, können aber auch in kleineren Exemplaren an größere Molche verfüttert werden. Die Heizung der Becken kann jetzt an ſonnigen wärmeren Tagen teilweije ein— geſtellt werden, doch iſt darauf zu achten, 337 daß beſonders in Zuchtbecken größere Temperaturſchwankungen nicht eintreten, wogegen die Brut ſehr empfindlich iſt. Schon vorhandene Jungtiere von eier— legenden Zahnkarpfen, Labhyrinthfiſchen, Eichliden und Barſchen ſind nun öfters zu ſortieren und der Größe nach in ver— ſchiedene Becken unterzubringen, da be— kanntlich die größeren und beſſer entwidel- ten Tiere ihre kleineren und ſchwächeren Geſchwiſter auffreſſen. Kümmerlinge, ſchwimmblaſenkranke oder krüppelhafte Jungfiſche entfernt man am beſten gleich aus dem Becken oder verfüttert ſie an größere Fiſche. — So bietet dann der Mai für den Liebhaber und Züchter eine AVnmenge Abwechſelung und Arbeit. Doch ſoll er hierüber nicht vergeſſen, auch die ſchöne Maienzeit im Freien zu genießen und ſich an ihren Reizen erfreuen und laben, den gar viel kann man jetzt draußen beobachten und kennen lernen; hier ſind es Molche im eifrigen Liebesſpiel, da Fröſche während der Paarung, dort kämp— fen 2 Eidechſenmännchen um ein Weib— chen, an einer anderen Stelle kriecht lang— ſam ein Salamanderweibchen zum Bach, um dort ſeine Larven abzuſetzen u. a. mehr. Wo man hin ſieht iſt Leben und Fröhlich— keit, alles paart ſich und ſorgt für die Erhaltung ſeinesgleichen, alſo ein „Gut Laich und -Lurch im Monat Mai“. Wilhelm Schreitmüller. U O0 Die Fiſchſchau des Vereins der Aquarien- und Terrarienfreunde Berlin. Von M. C. Finck („Argus“ Schöneberg). Wieder einmal hat der Verein der Aquarien- und Terrarienfreunde eine größere Schau von Zierfiſchen und Waſſerpflanzen veranſtaltet, und zwar vom 10.—13. April in dem Berliner Ve— reinshaus, Köpenickerſtraße 62. Auch dieſe Dar- bietung gereicht dem genannten Vereine zur Ehre, ebenſo wie ſeine früheren, denn das ganze Werk war ein in beſter Weiſe gelungenes und es hat zur Genüge gezeigt, daß die Veranſtalter die Arbeit nicht ſcheuen, wenn es heißt, der guten Sache zu dienen. In 2 Sälen ſtanden in langen Reihen die faſt 200 Glasbecken, ſowie einige Geſtellaquarien in Augenhöhe und obwohl eine große Anzahl von Behältern, wegen der Jahreszeit und der wärmebedürftigen Fiſche, be— ſonders geheizt werden mußte, war davon auch nicht das Geringſte zu bemerken, während man ſonſt oftmals den durch die Petroleumlampen verbreiteten unangenehmen Geruch ſchon beim Eintreten in die Ausſtellungsräume wahrnimmt. Was uns an Fiſchen gezeigt wurde, war viel, ſehr viel und allgemein als gut zu bezeichnen, zum Teil aber hervorragend. So waren z. B. Scheiben- barſche ausgeſtellt in ſo großen und kräftigen Exemplaren, wie ſie nur ganz ſelten zu ſehen find. Ebenſo erregte ein Gambuſen-Männchen wegen ſeiner Größe allgemeine Bewunderung. Recht reichlich waren auch die neueren Ein— führungen vorhanden und ſolche, die wir nur ſelten zu Geſicht bekommen wie z. B. Barbus late- ristriga, pentazona, Haplochilus cameronensis von Cap Lopez, Rivulus strigatus, Fundulus Ar- noldi, Guentheri, Sjoestedti, ſpeziell ſtahlblau, 2 bivittatus-Formen und anderes. Von vivi⸗ paren Zahnkarpfen habe ich leider verſchiedene vermißt, doch es kann ja natürlich nicht alles vertreten ſein. Die Ausſtellungsweiſe war der— artig gewählt, daß die Fiſche nach Familien geordnet waren und die gleichen Gattungen und Arten nebeneinander zur Schau geſtellt wurden.“ 338 Dieſe Art der Ausſtellung ift, wenn, wie hier, auch nicht ſtreng ſyſtematiſch, der kollektionsmäßigen auf jeden Fall vorzuziehen, denn es wird hier⸗ durch dem Beſucher ermöglicht, die Qualität der gleichen Arten zu vergleichen und er kann ſo in beſter Weiſe ſehen, wie die Fiſche ſein können und ſollen, die er pflegt. Nur auf einen Mangel möchte ich aufmerkſam machen lich glaube, ich tue dem Verein der Aquarienfreunde einen ſchlechten Dienſt, wenn ich ausſchließlich das Gute hervorhebe), und zwar auf den Amſtand, daß die Fiſche nicht alle, ſondern nur vereinzelt mit ihren neueſten Namen angeführt waren. Auch der rote Haplochilus panchax war hier wieder als Hapl. dayi angegeben, während Hapl. dayi, welcher tatſächlich A bis heute noch nicht eingeführt iſt, eine Tatſache, auf die ſchon Aus der Praxis — für die Praxis. — Kleine Mitteilungen. verſchiedentlich in unſeren Zeitſchriften hinge⸗ wieſen wurde. Außer den Fiſchen waren nun auch erfreulicherweiſe Pflanzen in einer großen Anzahl von Arten vorhanden, von denen nur verſchiedene ſchöne Cryptocorine-Arten, Cera- topteris, Limnocharis, Eichhornia und Isocëtis malingverniana erwähnt ſein ſollen. Für die Durchlüftung der ganzen Sache ſorgte der Lind- ſtädtſche Apparat in beſter Weiſe. Der gute Be⸗ ſuch der Ausſtellung dürfte dem Verein der Aquarienfreunde wohl einen kleinen Gberſchuß der Kaſſe zuführen, aber auch in idealer Hinſicht dürfte der Erfolg nicht ausbleiben, denn manchen neuen Freund hat wohl die Fiſchſchau 1 ſchönen Sache zugeführt und darin haben die . auch ihre Hauptaufgabe geſehen. 00 — 7411141 2 6 W blieben Aus der Praxis für die Praxis. (Schlagworte zur Aquarien- und Terrarienpflege). IIe —11111 In Futtertiere betreffend. Mit dem erwachenden Frühjahr beginnt auch wieder eine Sorge der Terrarienfreunde, nämlich die des Herzuſchaffens geeigneter Futtertiere für ihre Pfleglinge. Die folgende, praktiſche Methode liefert, wenn richtig angewendet, die verſchiedenſten Futtertiere in Menge. Sobald ſich die Bäume und Sträucher belaubt haben, erſcheinen auch ſofort Räuber aller Art, welche ſich an den zarten Blättern gütlich tun und dieſe oftmals gänzlich abfreſſen. (Käfer, Raupen, Fliegen und Blattweſpenlarven ꝛc.) Man nehme alſo einen möglichſt großen, alten Regenſchirm, einen hand— feſten, derben Stock und begebe ſich in den Wald, Haine, Feldgehölze oder dergleichen. Hier ſpannt man den Regenſchirm auf, hält ihn unter das Geſträuch und ſchlägt hiermit vermittelſt des Stockes auf die Zweige. Man wird erſtaunt ſein, welche Mengen von Motten⸗, Wickler⸗ und Eulenraupen, Käfern, Spinnen, Aſſeln, Blatt⸗ wanzen, Fliegen, Ohrwürmern, auch Nackt— ſchnecken und anderes mehr! durch die Schläge auf die Zweige herabgeſchleudert, ſich in dem untergehaltenen Schirm vorfinden werden, welche man hierauf dieſem leicht entnehmen, in ver⸗ ſchiedenen, zu dieſem Zweck mitgebrachten Büchſen oder Gläſern unterbringen und mit nach Hauſe nehmen kann. Am beſten nimmt man das Abklopfen der Sträucher und Zweige in den frühen Morgenſtunden vor, wo die auf ihnen, zwiſchen den Blättern ſitzenden Tiere noch ziemlich ſteif ſind und infolgedeſſen eher und leichter aus dem Schirm genommen werden können. Iſt die Sonne bereits recht hoch— geſtiegen und ſtarke Erwärmung eingetreten, ſo muß man ſich mit dem Herausfangen der Futter⸗ tiere aus dem Schirm recht ſehr beeilen, da namentlich Spinnen, Ohrwürmer, Blattwanzen und manche andere Tiere dann bereits ſehr ge— lenkig und flink geworden ſind und meiſtens ſehr ſchnell aus dem untergehaltenen Schirm entfliehen. Zu Hauſe angekommen, ſchüttet man den Inhalt der Büchſen direkt in flache Schalen in die 1 Ab und zu kann man auch mal einem Laubfroſch auf dieſe Weiſe mit erbeuten. Der Verfaſſer. Terrarien (mit ſammt den Stengeln und Blättern), die Futtertiere laufen dann von ſelbſt aus dieſen heraus und werden von den Inſaßen des Be⸗ hälters in Empfang genommen. Die Schalen ſäubert man, nachdem alle Futtertiere daraus verſchwunden ſind, wieder. W. Schreitmüller. Zuſatz: Vorſtehendes Verfahren iſt jedem Entomologen geläufig, die Bekanntgabe dürfte aber manchem Fünger der Terrarienkunde will⸗ kommen ſein! Die Red. : Kleine Mitteilungen : III Die Weide als ſommerliche Dekorationspflanze für das Zimmeraquarium. Wer ſein Aquarium im Sommer recht grün belaubt haben möchte, kann unſere einheimiſche Weide zu dieſem Zweck ſehr gut verwerten. Er ſchneidet ſich im Frühjahr zirka 50 cm lange Ruthen ab und ſteckt ſie ohne weiteres in den Bodengrund des Aquariums. Sie beginnen hier ſchnell ſich zu entwickeln. Vor allem fangen die Stiele unmittelbar unter dem Waſſerſpiegel an lange Luftwurzeln zu treiben. Sie bieten ein gutes Verſteck für junge Fiſche. Mit der Ent⸗ wicklung der Wurzeln Hand in Hand geht die Ausbildung der Blätter vor ſich. Im erſten Jahre treibt die im Aquarium gehaltene Weide keine Zweige. Nur der Blattſchmuck entwickelt ſich kräftig aus den Kätzchen. Gegen Ende des Jahres fallen die Blätter ab. Die Stiele bleiben dann bis lange in das Frühjahr hinein unbe- laubt. Wer jedoch im Frühjahr glaubt, dicke behaarte ſilbrig ſchwimmende Kätzchen an ſeinen Weiden zu ſehen, der irrt ſich. Ich ſelbſt hatte mich darüber ſehr gewundert. An dem Mutterſtrauch im Freien waren dieſelben über— reichlich vertreten. An meinen im Zimmer ge⸗ haltenen konnte ich nicht ein einziges entdecken. Nur kleine, unſcheinbare braune Knoſpen ſind vorhanden, aus dem ſpäter, — jedoch durchaus nicht früher als im Freien neues Grün hervor⸗ ſprießt. Haben ſich im erſten Jahre aus den Kätzchen nur Blätter entwickelt, ſo ſproſſen im zweiten Jahre — aus den kleinen unſcheinbaren braunen Knoſpen — lange, dichtbelaubte Zweige hervor. Zu gleicher Zeit bilden ſich auch wieder neue Wurzeln unterhalb der Waſſeroberfläche. | r FF | } | Fragen und Antworten 339 Das Wachstum der neuen Zweige iſt ein äußerſt raſches. Jedoch ſind ſie viel zarter und auch das Grün ihrer Blätter iſt viel friſcher und leb⸗ hafter. als das ihrer freien Brüder. Es wirkt daher wundervoll dekorativ. Die Wurzeln ankern nicht ſehr feſt im Bodengrund. Dies ſcheint aber für die Entwickelung nicht von beſonderer Bedeutung zu ſein. Höchſtwahrſcheinlich ſind die gebildeten, ſogenannten Luftwurzeln, zur Ernährung der Pflanze ausreichend. Hin und wieder bilden ſich auch unter Waſſer kleine neue Zweige und Blätter. Dieſelben gehen aber nicht über das Waſſer hinaus. Soweit meine Beobachtungen. Ob ſich die Weide den Verhältniſſen im Aquarium viel⸗ leicht ſoweit anpaſſen wird, daß ſich eine ſtändige Anterwaſſerform entwickelt. weiß ich nicht. Auf⸗ fallend iſt für mich jedenfalls die Tatſache, daß ſich Unterwaſſertriebe bilden. — Vorläufig aber erfüllt die Weide als dekorative Oberwaſſerpflanze voll und ganz ihre Zwecke. Zur Beſetzung eines Aquariums eignet ſich unſere heimiſche Korbweide ganz vorzüglich. Jedenfalls iſt ihre Entwicklung ſo intereſſant als die manch anderer Pflanzen. Guſt. Baumgardt. Fragen und Antworten. 1 —1 11% Zur Anlage eines Freilandbeckens. (Antwort an St.) Frage: Ich bitte um einige Winke zur An⸗ lage eines Freiland-Aquariums. Welche Lage muß das Becken haben? Wie tief? Wie dick der Zementbelag? ujw. Vielleicht geben Sie mir hierüber etwas aus der Literatur an. W. Antwort: Die Lage ſpielt für ein Sreiland- Aquarium nur eine nebenſächliche Rolle. Nicht zu viel Schatten, weil ſonſt die Pflanzen nicht wachſen; nicht zu viel Sonne, wegen des ftarfen Algenwucherns, das iſt die Hauptſache. Die Tiefe hängt vor allem von der Größe ab. Am beſten macht man das Becken länglichrund und legt dann die eine Hälfte tiefer an (ungefähr 60—80 cm ohne Bodengrund), während man das ganze nach dem anderen Ende zu langſam immer flacher werden läßt. Qiberhaupt ſollen die Seiten- wände möglichſt ſchräg angelegt werden, weil dadurch der Gefahr des Entzweifrierens am beſten entgegengewirkt wird. Der Zementbelag darf nicht zu dünn ſein. In dieſem ſtrengen Winter find hier in Köln alle Becken mit dünnen Zement⸗ wänden geſprungen, nur einige mit kräftigerem Ziegelmauerwerk haben ſich gehalten. Am beſten haben ſich, ſoweit ſich das bis jetzt beurteilen läßt, die Becken aus Dachpappe bewährt. Wenn Sie überhaupt Zement verwenden wollen, be— nutzen Sie am beſten ein weitmaſchiges Drahtgitter als Einlage in die Betonſchicht. Dadurch wird das Ganze weſentlich widerſtandsfähiger. Die Dicke der Betonſchicht richtet ſich nach der Größe des Beckens, 6—8 cm ſcheint mir nach meinen Erfahrungen aber auch für kleinere Anlagen notwendig. Aber warum wollen Sie nicht einfach Lehm und Dachpappe gebrauchen? Man hebt dann eine nach allen Seiten flach zulaufende, nicht zu kleine Grube aus, belegt den Boden gleichmäßig mit einer 10 cm dicken Lehmſchicht, darüber kommt dann gute Dachpappe in einfacher Lage.! Die Fugen werden mit Teer gut ver⸗ ſtrichen. Darüber wieder eine gleichſtarke Lehm⸗ ſchicht, dann der Bodengrund, ſchließlich Sand⸗ belag. Solche Becken haben hier auch den ſcharfen letzten Winter gut überſtanden. Zweck⸗ mäßig iſt es, wenn man durch eine loſe aus Ziegelbrocken und Zement aufgemauerte Scheide wand die flachen AUferpartien vom tieferen Waſſer abtrennt, dabei aber Löcher in der Mauer ſtehen läßt, welche dem Waſſer den Durchtritt geſtatten. Dieſe flachen, nur vom Waſſer durchfeuchteten Ränder geben den Sumpfpflanzen die beiten Lebensbedingungen. Die Art des Bodengrundes richtet ſich nach den Pflanzen, die Sie einbringen wollen. Wollen Sie Seeroſen pflanzen, ſo müſſen Sie an der tiefſten Stelle reichlich guten miſt⸗ reichen Humusboden einbringen, darüber dann lehmhaltige Gartenerde, ſchließlich Sand. Zur Bepflanzung eignen ſich neben den einheimiſchen Sumpfpflanzen (Sagittaria, Froſchlöffel, Waſſer⸗ minze, Blumenbinſe, Sris, Blutauge, zungen— blättrigem Hahnenfuß und manchen Binjen- und Seggenarten) auch fremdländiſche Pfeilkräuter (beſonders Sagittaria japanica, monte- vidensis und andere) und Myriophyllum proserpinacoides. Als Anterwaſſerpflanzen eignen ſich beſonders die übrigen Myrio- phyllum-Arten, ferner Chara, Heteranthera und andere. Waſſerpeſt wuchert zu ſtark. Schön macht ſich auch im nicht zu ſtark bepflanzten Becken, beſonders im früheſten Frühjahr, unſere einheimiſche Waſſerfeder. Den äußerſten Rand der feuchten Aferzone beſetzt man möglichſt dicht mit Lysimachia, Ludwigia oder Tradescantia. Von Fiſchen bewährten ſich am beiten Gam-⸗ buſen, die ſich ſelbſt in kleinen Becken meiſt ſehr reichlich vermehrten und außerordentlich ſchnell heranwachſen, wobei die Männchen ſich weſentlich früher ausfärben als im Aquarium. Ferner die nordamerikaniſchen Barſcharten, beſ. Scheiben- und Diamantbarſch; doch haben ſich auch manche ſonſt als empfindlich und wärme— bedürftig bekannten Tropenfiſche trotz des un- günſtigen letzten Sommers gut gehalten und ſelbſt leichte Fröſte im Frühjahr ohne Schaden über- ſtanden (3. B. Danio malabaricus). Allerdings haben ſich dieſe Arten nicht vermehrt und ſind auch nicht weſentlich gewachſen. Alle trägen oder auffallend gefärbten Fiſche (beſonders Schleier— ſchwänze) ſind überall dort zu vermeiden, wo die Anlage nicht vor den Heimſuchungen der Katzen und der zweibeinigen Diebe geſichert iſt. Dr. F. Reuter. nere Fiſchunterſuchungsſtellen. = Vor zirka 6 Monaten erhielt ich Moll. formosa, 1 Paar und beide kerngeſund. Seit zirka Weih⸗ nachten bemerke ich, daß das Weibchen ſehr ſcheu iſt und ſich ſtändig in den Pflanzen, aber ſtets direkt unter der Waſſeroberfläche, aufhält. Freß⸗ luſt etwas nachgelaſſen, füttert jedoch nur, wenn ich vom Behälter weggehe. Seit zirka Anfang Februar bemerke ich, daß der Fiſch Teleskop⸗ augen entwickelt hat, zuerſt ging das linke Auge zurück und iſt ſeit einer Woche wieder normal, während ſich am rechten Auge ein weißes Puſtel⸗ chen entwickelt hat, wie ein ſehr großer Ichthyoph- tirius-Herd. Sonſt in keiner Weiſe hat der Fiſch Krankheitszeichen, Floſſen, Farbe ꝛc. alles wie am geſunden Körper, nur ſcheint er Schmerzen 340 zu haben, da er manchmal aus dem Waſſer ſpringt und gegen die Dedicheibe ſtößt. Der Behälter iſt ſehr groß und mit zirka 7 Schwert⸗ fiſchen und 10 Platypoecilien⸗ Männchen beſetzt. Durchlüftung immer im Gang, jedoch nicht über⸗ mäßig. Temperatur 19 — 21°C, ſteigt an ſehr warmen Tagen bis 23 C. Behälter neu be— pflanzt, doch ſehr dicht, es wuchern alle Pflanzen ſtark, da das Aquarium am Anfang ins Freie geſtellt wurde und dem Sonnenlicht ausgeſetzt war. Alle Scheiben mit Ausnahme der Vorder— ſcheibe ſtark veralgt. Sonſt ſind die Fiſche fidel und munter. Futter: Enchytraeen, Kunſtfutter, getrocknete Daphnien und Schabefleiſch, ferner zuweilen auch getrockneten Salat beziehungsweiſe Salalpulver. Zu bemerken wäre noch, daß die Augen nicht wie beim Himmelsauge nach oben, oder etwa geradeaus vortreten, ſondern etwas, wenn auch wenig, nach unten gedreht ſind. Es iſt kein Zweifel, daß das Tier ſich auf dem Wege zur Beſſerung befindet und wird es ſich wohl ganz von ſelbſt erholen. Ich finde aber dies Leiden ſo eigentümlich, daß ich Ihnen davon Mitteilung machen wollte und Sie bitten möchte, mir zu ſagen, was das iſt. Ich ſelbſt habe das Buch von Dr. Roth ebenſo wie das Heftchen über Siſchkrankheiten von G. Wenzel & Sohn, finde jedoch nichts Ähnliches beſchrieben. A. St. L. Antwort: Ich habe etwas ähnliches an einem Karpfen geſehen. Sehr ſtarker Exophthalmus (Vortreibung des Augapfels), ſpäter völlige Heilung. Beim Menſchen kennen wir ähnliche Zuſtände. Die Urſachen find ſehr verſchiedenartig. Bei den plötzlich entſtehenden Exophthalmus- Arten mit entzündlichen Erſcheinungen handelt es ſich um eine durch Bakterien hervorgerufene Eiterung im Gewebe der Augenhöhle. Der Sitz der Eiterung in dieſer wird die Richtung des Exophthalmus beſtimmen. Iſt der Eiter abge— laſſen, ſinkt das Auge wieder zurück. Ob das auch bei Fiſchen eine bakterielle Erkrankung iſt, läßt ſich nicht ohne Sektion entſcheiden. Be- ſchrieben iſt etwas ähnliches aus dem Aquarium in Neapel, W.“ No. 38, 1910. Es kam als Erreger ein gasbildender Bazillus in Betracht. Wie es ſcheint, iſt dieſe Infektion ſtets tödlich verlaufen. Es kann ſich aber auch um andere Infektions- erreger handeln, die hinter das Auge dringen. Der weiße Fleck auf der Hornhaut könnte durch das Durchdringen eines ſolchen ins Auge oder aus demſelben entſtanden ſein. Es iſt aber auch nicht unmöglich, daß infolge des Vortreibens der Augen die Hornhaut ſchlechter genährt oder auch verwundet wurde. Als Krankheitserreger kommt in Betracht (ſiehe „Bl.“ 1909 Seite 23, daſelbſt auch Literatur) ein Saugwurm. Berichtet wird allerdings nur von ſeinem Auftreten im Auge, nicht von dem in der Augenhöhle. Aus dem günſtigen Ausgang der Erkrankung möchte ich mehr eine bakterielle (in hochgradigen Fällen mit Eiterbildung und Durchbruch des Eiters einhergehende) Augenhöhlenentzündung anneh— men. Dr. med. Klingelhöffer, Augenarzt, Offenburg in Baden. P. S. Herr Dr. Klingelhöffer übernimmt nur die Anter- ſuchung augenkranker Fiſche! D. Red. Vereins-Nachrichten III IIe : Vereins⸗ Nachrichten : III 1111111 EU Unter alleiniger Verantwortung der Einjender. H. Mitteilungen. „Nymphaea alba.“ Sitzung vom 8. April. Nach Begrüßung der anweſenden Gäſte und Bekanntgabe der Eingänge erſtattet Herr Genz den Kaſſenbericht pro 1. Quartal 1914. Nach Anhörung der Reviſoren, welche, wie ja nicht anders zu erwarten, Kaſſe und Bücher in beſter Ordnung vorgefunden haben, wird dem Kaſſierer Decharge erteilt. — Herr Baumgärtel ergreift das Wort zu ſeinem Vortrag: „Meine Heiz⸗ verſuche in 8jähriger Prafis mit Kupfer, Meſſing, Blei, Emaille und Alumi⸗ nium, in Kanal und anderen Formen. Heizquelle: Gas!“ Redner ſchildert ſeine Anfängerzeit als Liebhaber der Efoten, welche die Heizbarmachung der Aquarien, ſoll Mühe und Arbeit gelohnt werden, bedingt. Die man⸗ nigfaltigſten Verſuche mit allen Arten der Heizungsarten wie Kanal-, doppelten Kegeln, Schlangenheizung ꝛc., in allen möglichen Metallen und Modellen, vom kleinſten Zylinderhut bis zur rieſigſten Dimenſion, einer Lokomotive en minia- ture ähnlich, hat der Redner angeſtellt und mehr oder weniger lange ſeine Behälter heizen können. Intereſſante Momente einer oft wiederkehrenden überſchwemmung in der Wohnſtube gibt der Redner in humorvoller Weiſe zu hören. Aber gerade dieſe Mißerfolge ließen unſeren Redner nicht ruhen und immer wieder wurden neue Modelle erſonnen, neue Heizvorrichtungen gebaut. Die große Anzahl der vielſeitigſten Modelle und Heizarten werden herumgezeigt und deuten da— raufhin, daß es dem Redner bitter ernſt war, durch nimmermüden Fleiß zum Ziele zu gelangen und eine Heizungsmöglichkeit zu erſinnen, die angetan iſt, der Liebhaberei die gewonnenen Freunde zu erhalten und neue zu werben. So gelangte dann der Redner zu der neueſten Er- rungenſchaft, dem Aluminium. Die erſten Ver⸗ ſuche mit gegoſſenen Heizkegeln befriedigten nicht, da in dem Aluminium zuviel poröſe Stellen waren und das Aquarium bald lief. Redner ließ ſich dann Aluminiumkegel drücken, mit dem Erfolg, daß dieſe ſich ſchon beſſer bewährten, aber auch ihnen hafteten Mängel noch an, ſo daß immer wieder neue Verſuche und Verbeſſerungen nötig waren. Jetzt endlich iſt es dem Redner nach langen Bemühungen gelungen, durch ein beſon— deres Verfahren einen Heizkegel zu konſtruieren, der die gehegten Erwartungen zu entſprechen und Pilzbildung als ausgeſchloſſen erſcheinen läßt. Bei den früheren Formen (L) ſammelte ſich das Schwitzwaſſer in der Mitte der Decke und verlöſchte häufig beim Abtropfen die Flamme. Redner wählte daher das runde (=) Modell und brachte noch an dieſem Kegel eine Schwitz— waſſerfangrinne an. Bei dieſem Modell läuft das Schwitzwaſſer an den Wänden des Kegels in die Fangrinne herab und kann ſo nach jeder beliebigen Stelle hingeleitet werden. Die Fang⸗ rinne hat den Vorteil, daß der Boden des Aqua- riums, welcher ſich in unmittelbarer umgebung Berlin. 2 Bereins-Nahrichten des Kegels befindet, nicht angegriffen und durch— gefreſſen wird. Außerdem hat der Redner ſeine Kegel polieren und mit einem Gberzug verſehen laſſen, welcher keine Pilzbildung zuläßt. Die Hauptſache, bemerkt der Redner, liegt aber in der Wahl und der Qualität des Materials, nicht jedes Aluminium iſt für unſere Zwecke brauchbar. Daß dem Aluminium der Vorzug vor vielen an- deren Metallen zu geben iſt, bewies ein herum— gezeigter Kegel aus Aluminium, der unter Ga⸗ rantie ſchon 5 Fahr in ununterbrochenem Betriebe iſt. Redner ſchließt ſeinen intereſſanten Vortrag mit dem Wunſche, daß es ihm vergönnt ſein möge, durch endlich glückliche Löſung der Heiz— kegelfrage der geſamten Liebhaberei einen Dienſt erwieſen zu haben, das ſei ihm Lohn genug. Der Vorſitzende dankte dem Redner für den inte- reſſanten Vortrag und ſtellte dieſen zur Diskuſſion. In der nun einſetzenden DSiskuſſion gaben noch viele Herren ihre Erfahrungen mit Aluminium⸗ heizkegeln zum Beſten. So hat Herr Hipler einen von Pilzen beſetzten Kegel dadurch repariert, daß er erſt dieſen von den Pilzen befreite, dann einen Aluminiumbronzeanſtrich auf den Kegel brachte und dieſen dann nochmals mit Emaillelack über⸗ ſtrich. Herr Spinder gibt zu wiſſen, daß ſich Pilze nur bei Kegeln bilden, die frei in das Waſſer hineinragen, ſobald aber dieſer unter einer 2 om ſtarken Sandſchicht liegt, bilden ſich auch keine Pilze; durch die neueingeführte Po— litur und Anſtrich der Kegel ſei aber nichts mehr zu befürchten. Weiter wurde angeführt, daß dieſe „Pilze“ Eſſigſaure Tonerde und ein guter Nähr- boden für Saprolegeien, Glockentierchen ıc. find. — Herr Schloemp erſtattet Bericht über den am 26. März ſtattgefundenen Vortrag des Bezirks— verbandes Groß-Berlin, macht auf die am Kar⸗ freitag ſtattfindende Tümpeltour mit dem Verein Waſſerſtern nach Finkenkrug aufmerkſam und bittet um rege Beteiligung. Ferner wird noch auf die Beſtellung der Importen aufmerkſam gemacht und den Mitgliedern dieſer Gelegenheits— kauf dringend ans Herz gelegt. Herr Wieſenthal hat dem Verein ein Album mit Röntgenphoto- graphien von Fiſchen und Amphibien geſtiftet, gleichzeitig die Bitte ausſprechend, daß die Mit- glieder verkrüppelte Fiſche, Amphibien, Reptilien, ihm, zwecks Ausbau dieſer wertvollen Sammlung, überlaſſen möchten. Wir ſchließen uns dieſer Bitte an und hoffen, daß die verehrlichen Mit- glieder uns Material zu dieſem Zwecke zur Ver— fügung ſtellen würden. Zum Schluß werden noch Adreſſen von Lieferanten für Müllergaze und Aquarienſcheiben bekannt gegeben, ſowie ein Poſten Samen von Cyperus adenophorus ver— ſteigert. — A. Conrad. Halle a. S. „Vivarium“, E. V. 5. Vereinsverſammlung vom 25. März 1914. Herr Stöpke hielt einen Vortrag über: „Nomen— klatur und Synonyma“. Der Vortragende beſprach zunächſt die Entſtehung der Namen im allgemeinen und verweilte des längeren bei den menſchlichen Namen. Dieſe ſeien in den früheſten Zeiten auf Charaktereigenſchaften des betreffenden Indivi- duums zurückzuführen, alſo ſog. Spitznamen. Dann beſprach und erklärte er die verſchiedenen Namen der alten Griechen, Römer, Germanen und der übrigen ziviliſierten Völker in deutſcher Aberſetzung, ſpeziell auch die Vornamen; jo manches Vereins⸗ mitglied lernte dadurch erſt die richtige Bedeutung 341 ſeines Vornamens kennen und würdigen. Hierauf kam er auf die Pflanzennamen zu ſprechen. Linné habe hier erſt Ordung geſchaffen, indem er zwei Namen für jede Pflanze aufſtellte: genus und species. Dieſelben würden meiſt der lateiniſchen und griechiſchen Sprache entnommen und es werde bei beiden Bezug genommen auf Heimat oder Standort, Blütezeit, Benutzung oder ſonſtige Eigenſchaften, auch Botanikern u. ſ. w. zu Ehren. Bei Fiſchen fänden dieſelben Bezeichnungen ſtatt wie bei den Pflanzen. Der Vortragende führt eine Menge Namen und Synonyma (verwandte Wörter) auf und gibt die deutſche Übertragung wieder. Nach Eigennamen ſeien gebildet die Gattungen: Girardinus, Fitzroya, Jenynsia, Mol- lienisia, Petersius, Danio, Copeina; nach Volks- namen: Capoäta, Betta, Jguanodectes, Acara; ferner nach Eigenſchaften: Cresterodon, Gam- busia, Xiphophorus, Haplochilus, Barbus, Eupo- motis, Macropodus, Polyacanthus, Osphromenus, Tetragonopterus; dann nad) Standort: Fundulus, Rivulus. — Synonyma (als species) finden ſich noch bei vielen Fiſchen vor, bei einigen ſogar mehrere, die im einzelnen angeführt werden. Der Vortragende ſchließt mit dem Wunſche, es möchte in dem großen Wirrwar endgültig einmal Ordnung geſchaffen werden, u. Herr Dr. Bindewald als Bertre- ter auf dem Kongreß möchte gelegentlich anregen, daß baldige Abhilfe geſchaffen würde. Hieran ſchloß ſich eine rege Diskuſſion wobei zur Sprache kam, daß eine jo raſche Richtigſtellung der Namen nichtmöglich wäre, und unter Amftänden Jahre dazu gehörten, um den Autor, der den Fiſch zuerſt be- ſtimmt hatte, herauszufinden und ihm die Priorität einzuräumen. Herr Roſenbaum zeigt ein Guppy g= (Lebistes reticulatus Filippi), welches verkrümmtes Rückgrat hat. Er beſprach die verſchiedenen Arten der Rückgratsverkrümmungen und glaubt dieſelben hervorgerufen durch Inzucht, mangelhafte Nab- rung und Heizung. Herr Hühn zeigt Schleierfiſche in verſchiedenen prächtigen Exemplaren vor. Es wurde dabei allgemein das Bedauern ausge— ſprochen, daß dieſe Fiſche von Liebhabern nur noch ſo ſelten gepflegt und gezüchtet würden. Fortſetzung folgt. Hamburg. „Geſellſchaft für Meeresbiologie.“ Verſammlung jeden letzten Freitag im Monat im Lloydhotel, Glockengießerwall. Alle für die Geſellſchaft beſtimmten Korreſpondenzen ſind zu richten an Geſellſchaft für Meeresbiologie, Hamburg I, Lloydhotel. Geldſendungen an G. Schmidt, Bundesſtraße 22 erbeten. Verſammlung vom 22. März. Der zur heutigen Verſammlung angekündigte Vortrag des Herrn S. Müllegger über das ozeanographiſche Inſtitut in Monako mußte leider von der Tagesordnung abgeſetzt werden, da Herr Müllegger zur Verſammlung nicht erſchienen war. Wir hoffen dieſes Verſäumnis das nächſte Mal nachholen zu können. Herr Gienke berichtete als Erſatz dafür über einige hochintereſſante Beo⸗ bachtungen an Seetieren, welche wir, da von all- gemeinem Intereſſe, hier folgen laſſen: Herr Gienke erhielt unter anderem zwiſchen einer kürzlich von Helgoland bezogenen Sendung See— tiere auch 3 Sonnenſterne (Solaster papposus). Dieſe Tiere wanderten zwar luſtig im Becken umher, verweigerten jedoch im Gegenſatz zu den gemeinen, roten Seeſternen(Asteracanthion rubens) jedwede Nahrungsaufnahme. Nachdem ſich die 342 Vereins-Nachrichten Tiere vielleicht eine Woche im Aquarium befanden, konſtatierte Herr Gienke, daß ſich auf dem Rücken eines Seeſternes in der Nähe der Madreporen— platte eine kleine Wunde gebildet hatte. Dieſe wunde Stelle nahm an Größe täglich zu und durchlöcherte direkt den Körper. Trotzdem zeigte der Stern keinerlei Einbuße in ſeiner Bewegung3- fähigkeit, obwohl das Loch nach und nach ſo groß wurde, daß die 13 Arme nur noch ein wenig zuſammenhingen. Es war alſo die ganze Mittel- partie des Sonnenſternes verſchwunden. Nachdem dieſe Zerſetzung des Körpers jo weit vorgeſchritten war, war natürlich auch das Leben aus dem Sterne entſchwunden. Bald darauf bildete ſich bei einem zweiten Sonnenſterne eine ähnliche Wunde, welche mit ihren Folgeerſcheinungen genau ſo verlief, wie es bei dem erſten Sterne der Fall war. Während alſo bei dem gemeinen, roten Seeſterne (Asteracanthion rubens) die Auflöſung des Körpers gewöhnlich dadurch ge- ſchieht, daß das Tier nach und nach ſämtliche Arme von ſich wirft, war bei dem Sonnenſterne genau das umgekehrte der Fall, indem er ſich von der Mitte ſeines Körpers aus auflöſte. Zu bewundern iſt nur dabei, daß das Tier, nachdem doch die ganze Mittelpartie, alſo der Magen gänzlich verſchwunden war, noch keinerlei Einbuße in ſeinen Bewegungen zeigte. Der dritte Sonnen- ſtern, und zwar der größte, bekam ebenfalls eine kleine Wunde, doch hat ſich dieſe wieder verzogen und das Tier lebt heute noch in voller Geſundheit weiter, verweigert jedoch hartnäckig die Aufnahme jeder Nahrung. Weiter berichtete Herr Gienke über einen intereſſanten Fall von Meeresleuchten im Aquarium. Genannter wurde von unſerem Mitgliede Herrn A. Wilde gebeten, ſein größtes Becken doch in Augenſchein zu nehmen, da ſich in demſelben ein wunderbares Meeresleuchten befindet. Herr Gienke leiſtete dieſer Aufforderung mit dem größten Vergnügen Folge und konnte feſtſtellen, daß im Waſſer eine große Anzahl leuchtender Punkte vorhanden war. Desgleichen leuchteten die Hülſen der Röhrenwürmer, die Stiele der Zylinderroſen intenſiv, ſodaß man den Eindruck gewann, es befänden ſich lauter Ko— metenſchweife im Waſſer. Dieſe Wahrnehmung war natürlich nur zu machen, ſolange das Zimmer in Dunkelheit gehüllt war. Sobald das Licht entzündet wurde, war in dem ſpiegelblanken Waſſer des Beckens nichts zu erkennen. Wohl ſchwamm unter der Oberfläche eine größere An— zahl weißer Klümpchen bis zu Reiskorngröße und es konnte feſtgeſtellt werden, daß es die Punkte waren, welche im Dunkeln leuchteten. Nun wußte man natürlich ſofort, daß es ſich hier um kleine, in Verweſung übergegangene Futter⸗ brocken oder Erkremente der Aktinien handelte, an welchen ſich die Leuchtinfuſorien angeſiedelt hatten. Herr Wilde konnte nicht ſagen, wie lange dieſes Leuchten ſchon im Becken vorhanden war, da er es ganz zufällig beim Betreten des Zimmers entdeckte. Es wurde vom Tage der Entdeckung jedenfalls noch gut eine Woche beobachtet. Eine weitere, und zwar die allerintereſſanteſte Beo⸗ bachtung machte Herr Gienke an einem Röhren⸗ wurm (Spirographis Spallanzanii), welcher ſich in demſelben Aquarium befand. Das Tier war mit feinem Fußende durch das Ende der Hülje hindurchgeglitten und hatte dieſes Fußende in einer Länge von zirka 3—4 cm abgeworfen. Die an dem Körper noch nachgebliebene Wunde muß jedenfalls gut ausgeheilt fein, denn der Röhren- wurm befindet ſich noch heute bei voller Geſund⸗ heit. Dieſes abgeworfene Stückchen heilte eben- falls an der Trennungswunde aus und wühlte alsdann wie ein Regenwurm auf dem Grunde des Beckens umher, ſtets das Fußende ſeines Körpers ſpitz ausſtreckend, als ob er verſuchte mit demſelben in den Sandgrund hineinzugelangen. Nachdem Herr Gienke feſtgeſtellt hatte, daß die Wunde ſo gut ausgeheilt war und der Körper noch ungeſchwächtes Leben zeigte, trat in ihm ſofort die Vermutung auf, daß dies vielleicht eine Art der Fortpflanzung ſein könnte. Es wurde daher ein kleiner Glaszylinder genommen und dieſer über das Wurmſtück in den Bodengrund hineingedrückt. Das ſo entſtandene Rohr ſollte dann mit Schlamm und dergleichen ausgefüllt werden, doch wie es in ſolchen Fällen gewöhnlich iſt, waren gerade ſämtliche Becken vorher gründlich gereinigt worden, ſodaß ſich der diesmal ge— wünſchte Schmutz nicht zuſammenbringen ließ. Es wurde daher kurzerhand möglichſt feiner Sand genommen und das Wurmſtückchen mit dieſem vielleicht 2—3 cm bedeckt. Es dauerte auch dann gar nicht lange, da erſchien der Wurm mit ſeinem Kopfende an der Oberfläche des Sandes, kroch aber nicht aus demſelben gänzlich heraus, ſondern nur zur Hälfte. Nun begann ein höchſt eigen- artiges und intereſſantes Etwas. Der Wurm, welcher bekanntlich nicht ganz rund, ſondern etwas platt iſt, zeigte in der Mitte der platten Seite eine von oben nach unten gehende kleine Rille. In dieſe Rille nun wanderte von der Oberfläche des Bodens aus der Sand zum Kopf— ende hin, rutſchte über dieſen hinüber zur ande— ren Seite, fiel aber dort nicht in einzelnen Körnchen hinunter, ſondern war durch Schleim miteinander verbunden. Wurden mal zu große Stückchen befördert, ſo fielen dieſe halb in die Höhe gebracht, infolge ihrer Schwere wieder zurück. Dieſes Spiel dauerte ununterbrochen fort, bis wir eben gezwungen waren, uns von dieſem Anblick wieder loszureißen, um unſerer Beſchäftigung nachzugehen. Man gewann alſo den Eindruck, als ob das Tier eine Bagger⸗ maſchine ſei, die den Sand auf ihrem Kücken durch unſichtbare Kraft hochbefördert und ihn auf der anderen Seite wieder fallen ließ. So lebte das Tier noch einige Tage fort, war aber inzwiſchen aus dem Sande ganz herausgekrochen, was wir damit begründen möchten, daß der Sand eben für den Röhrenwurm zu feſt war und ihm ſo die Möglichkeit genommen wurde, weiteren Sand zu befördern, da natürlich die kleinſten Sandteilchen ſchon alle befördert und verbunden waren, ſodaß in ſeiner Nähe nur noch größere Teilchen übrig blieben, die zu befördern er nicht imſtande war. Herr Gienke glaubt nun, aus dieſer ganzen Beobachtung ſchließen zu können, daß ſich der Röhrenwurm auf dieſe Art und Weiſe im Meere vermehrt. Es iſt den abge— worfenen Stückchen dort ja ein Leichtes ſich in den Schlamm, in welchen die Röhrenwürmer leben, einzugraben und dann aus demſelben infolge der winzigen Beſtandteile ſich ein neues Rohr zu bilden. — Es wäre uns überaus er⸗ wünſcht, von berufener Seite hierüber Näheres erfahren zu können. — 2 ſcheinend iſt ſie den Fiſchen zu hart. Vereins⸗Nachrichten Hamburg. „Roßmäßler“. Verſammlung vom 15. April. Anweſend ſind 32 Perſonen. Nach Erledigung der Eingänge wird mit der Fortſetzung der Be— ratung in der Ausſtellungsangelegenheit begonnen. Unſer Vorſitzender, Herr Schröder, führt zunächſt aus, in welcher Weiſe wir die Ausſtellung beſchicken könnten. Der Vorſchlag fand allgemeines Intereſſe, was die Zeichnung von ca. 35 m bewies. Hierauf wird ein Aus⸗ ſchuß von 5 Perſonen gewählt. Es ſind dies die Herren Schröder, Siggelkow, Ringleib, Kreißler und Schetler. — Der äußerſt ſchwache Ver— ſammlungsbeſuch in der letzten Zeit gibt ver⸗ ſchiedenen Mitgliedern Anlaß, neue Anregungen zur Hebung des Vereinsintereſſes zu geben. Herr Adolphſen ſtellt den Antrag, Kauf und Tauſch von Fiſchen an den Verſammlungsabenden abzuhalten. Der Antrag des Herrn Kreißlers geht dahin, alles Geſchäftliche des Vereins dem Vorſtand zu überlaſſen und an jedem Bereins— abend die Beſprechung von beſtimmten Fiſchen vorzunehmen. Begründet werden beide Anträge damit, daß durch die Vorzeigung und Beſprechung von Fiſchen ꝛc. ſicher viele unſerer Mitglieder, insbeſondere die jüngeren, ſich wieder zu den Verſammlungen hingezogen fühlen, werden den Wunſch, welchen ſie beim Eintritt in den Verein hegten, nämlich ihre Kenntniſſe in der Aquarienliebhaberei zu erweitern, erfüllt ſehen. Die Anträge werden einſtimmig angenommen. — Herr Naeve zeigt ein Heterandria formosa- (Girardinus formosa-) Weibchen vor, deren Afterfloſſe ſich zum Kopulationsſtachel umgebildet hat. Herr Schröder nimmt den Fiſch in Pflege und ſoll derſelbe Herrn Dr. Wolterstorff, bei deſſen Anweſenheit in der Altonger Ausſtellung gezeigt werden!. Schetler. 1 Bitte, nur für den Fall des Eingehens ſtets ein Spritfläſch⸗ chen bereit zu halten! Das Fehlen von Konſervierungsgläſern machte ſich auf der letzten Stuttgarter Ausſtellung empfindlich geltend, als ein großer Xiphophorus-Baſtard plötzlich einging! Dr. Wolt. Leipzig. „Biologiſcher Verein.“ f Bericht über die Sitzung vom 21. April. Unter den Eingängen befand ſich eine Ein⸗ ladung der „Azolla“ zur Feier des Stiftungs- feſtes am 2. Mai, für die beſtens gedankt wird. Anſere Mitglieder werden um rege Beteiligung erſucht. — Herr Raſch hielt den angekündigten Vortrag über den neuen Haplochilus vom Cap Lopez, den Haplochilus cameronensis var. Zur Zucht dieſer reizenden und farbenprächtigen Neuheit genügt ein Becken in der Größe von 30420 cm. Die eine Seite des Beckens wird dicht bepflanzt, damit das Weibchen ſich verſtecken und ausruhen kann, die andere Seite wird mit reinen Fadenalgen belegt, um den Fiſchen Ge— legenheit zum Ablaichen zu bieten. Die ſonſt ſo beliebte Pflanze Nitella flexilis iſt für das Laichgeſchäft hier weniger zu empfehlen, an⸗ Von Zeit zu Zeit — etwa alle 2 Wochen — nimmt man die Fadenalgen mit den winzig kleinen, kaum ſichtbaren Eiern heraus und bringt ſie in ein beſonderes Aufzuchtbecken. Die herausgenom— menen Algen werden ſelbſtverſtändlich durch andere erſetzt. Eine Waſſerwärme von 25°C it den Fiſchen am zuträglichſten, obwohl fie vor⸗ 343 übergehend auch niedrigere Wärmegrade ver— tragen. Herr Raſch hat bei der Nachzucht mehr Männchen als Weibchen erzielt, erſtere zeichnen ſich durch geradezu wunderbare Farbenpracht aus, ganz beſonders zeigte ſich dies bei den größeren Männchen in der ausgezogenen Schwanzfloſſe. Zur Aufzucht der Jungen iſt etwas Sonne er— forderlich. Als Futter leiſtet das Thummſche Jungfiſchfutter gute Dienſte, das in geringen Mengen und lieber öfters einmal aufgeſtreut wird. Klemenz. B. Gerichte. Altona. Ausſtellungs⸗Ausſchuß⸗-Sitzung des Vereins „Altonger Aquarienfreunde e. V.“ unter Mitwirkung von Hamburger Vereinen im Reſtaurant Gramm, Altona, gr. Bergſtr. 215, vom 28. April 1914. Auf Einladung des Ausſtellungsausſchuſſes waren folgende Vereine durch Delegierte ver— treten: 1. Verein „Roßmäßler“; 2. Geſellſchaft für Meeresbiologie; 3. Verein „Trianea“. Die anweſenden Vereine verſprachen ſich von der ge— planten Ausſtellung recht viel und kamen er- freulicherweiſe recht ſchnell zu einer Verſtändigung. Damit Vereine, Liebhaber und Händler, ein jeder ein größeres Intereſſe der Ausſtellung entgegenbringt, wurde beſchloſſen, die Prämierung der Ausſteller in drei Gruppen vorzunehmen, und zwar beſteht die erſte Gruppe für Vereine (für Geſamtleiſtung), die zweite Gruppe für Liebhaber und die dritte Gruppe für Händler. Zur Verteilung gelangen goldene, ſilberne und bronzene Medaillen, ſowie Ehren— diplome, abgeſehen von den Ehrenpreiſen. Für Heizung der Aquarien kommt Petroleum, Paraffin und elektriſche Heizung in Frage, Gas iſt leider nicht zu haben. Auf Vorſchlag einiger Herren Delegierten wird der Ausſchuß ſich mit dem Magiſtrat, bezw. Gartenbauausſtellungs- ausſchuß in Verbindung ſetzen, um dafür eine Gewähr zu haben, daß nicht etwa ſpäter die Branddirektion den Ausſtellern bei Aufſtellung ihrer Lampen Schwierigkeiten machen könnte. Der Vorſitzende gibt noch bekannt, daß an dem feſt⸗ geſetzten Standgeld nichts zu ändern ſei. Das Standgeld ſei von der Stadt feſtgeſetzt und be— trage pro laufendes Meter für Vereine und Liebhaber 1 Mk. und für Händler 3 Mk., ein Preis, der mit Rückſicht auf die Länge der Ausſtellung — drei Wochen — nicht zu hoch ſei. Anmeldungen müſſen ſpäteſtens bis zum 1. Juni cr. erfolgen. Die Vertreter des Vereins „Roß— mäßler“ regen an, ſämtlichen Vereinen von Hamburg, Wandsbek und Harburg nochmals im Intereſſe der großen Sache nahe zu legen, ſich an der Ausſtellung zu beteiligen. Es wird da⸗ rauf beſchloſſen, eine Abſchrift des heutigen Protokolls jedem Verein zuzuſenden. Der Verein „Altonger Aquarien⸗Freunde“ erklärt ſich bereit, auf Wunſch noch nicht gemeldeter Vereine, Ver⸗ treter zu deren Sitzungen zwecks eventueller näherer Auskunft zu entſenden. Die nächſte Sitzung des Ausſtellungsausſchuſſes findet am Dienstag den 12. Mai cr., präzis abends 9 Uhr bei Gramm, Altona, große Bergſtr. 215, ſtatt. Falls ein Verein an der Ausſtellung ſich beteiligen will, oder nur eine Vorbeſprechung * 344 wünſcht, legt der Ausſchuß dieſen Vereinen nahe, zu dieſer Sitzung Delegierte zu entſenden. Verein Altonaer Aquarien-Freunde e. V. J. A.: A. Woge, 1. Schriftführer und der angeſchloſſenen Vereine: Verein „Roßmäßler“; Geſellſchaft für Meeresbiologie; Verein „Trianea“. Hamburg. „Trianea“. Verſammlung vom 27. März. Herr Hübner erſtattet Bericht von der letzten Verſammlung der M. V. Ferner wurde be— ſchloſſen, am Karfreitag eine Tümpeltour zu unter⸗ nehmen. Richtung Schiffbeck, Treffpunkt 8 Uhr Horn, „Letzter Heller“. Der als Gaſt anweſende Herr Müller ſtellte Aufnahmeantrag und wurde in den Verein als neues Mitglied aufgenommen. Zu einer Gratisverloſung hatten die Herren Hüber und Wallmann Pflanzen geſtiftet, wofür den gütigen Spendern auch an dieſer Stelle ge- dankt wird. Im Punkt Verſchiedenes kam der Artikel in den Blättern Nr. 10 des Herrn Profeſſoren Decroupet, betrifft: „Filtration des Aquarienwaſſers“, zur Beſprechung. Verſchiedene Herren haben diesbezügliche Verſuche gemacht, mußten jedoch feſtſtellen, daß es unmöglich war, in der angegebenen Zeit das Waſſer eines größeren Aquariums zu filtrieren! 1 Hier lag ein Schreibfehler vor. Inzwiſchen berichtigt. Wien. „Verband der öſterreichiſchen Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde.“ In der am 21. April ds. Is. abgehaltenen Sitzung wurden die Satzungsentwürfe einer ein- gehenden Beſprechung unterworfen. Es wurde beſchloſſen, die Satzungen an die ſich zum Beitritt gemeldeten Vereine einzuſenden, damit auch dieſe die Satzungen einer Beratung unterziehen können und zur nächſten Sitzung des Verbandes ihre Einwendungen und Wünſche vorlegen können. — Die nächſte Verbandsſitzung findet am Dienstag den 19. Mai ſtatt. Lokal: Tiſchlers Reftauration 1, Schauflergaſſe 6. Beginn Punkt 8 Uhr abends. Fiala. D. Red. Schweidnitz. „Aquarium.“ Sitzung am 1. und 3. Donnerstag im Monat, abends 9 Uhr. Verſammlung Hotel goldner Löwe, Burgplan. Vorſitzender und Briefadreſſe: Präparandenlehrer Scholz, Glubrechtſtraße. Jahresbericht für das Vereinsjahr 1913/14. Mit dem heutigen Tage ſchließt unſer 6. Ve⸗ reinsjahr. Die Mitgliederzahl betrug am An- fang desſelben 32 ordentliche Mitglieder. Neu traten hinzu Herr Spliesgar von hier. Durch Tod ſchieden aus die Herren Neujack und Jung, freiwillig Herr Bittner. Als Ehrenmitglied ge⸗ hört dem Verein der frühere Vorſitzende, Herr Landeck in Allenſtein in Preußen an. Es wurden 18 Sitzungen abgehalten, welche im allgemeinen beſſer beſucht werden konnten. Manches Lehr— reiche wurde zur Sprache gebracht, Neuerworbenes zur Schau geſtellt. Am 29. Juni unternahm der Verein eine Tümpelfahrt nach Schwengfeld (Kreiſau), welche aber wegen plötzlich eingetretenen Regens bereits in Jakobsdorf unterbrochen Vereins-Nachrichten — Berichtigung werden mußte. Die Mitglieder mit ihren An⸗ gehörigen amüſierten ſich auch dort ſo gut es eben ging. Verſchiedene Verloſungen wurden im Laufe dieſes Jahres veranſtaltet. Den Ver⸗ kauf von künſtlichem und lebendem Futter hatte Herr Köhler übernommen. Vom 21.— 24. No⸗ vember beteiligte ſich der Verein an der Aus⸗ ſtellung des Kanarienvogelzüchtervereins I. (alter Verein). Eine große Anzahl gut beſetzter Becken war ausgeſtellt worden, ein jeder der Ausſteller hatte ſein Beſtes getan. Von dem Kanarienzucht⸗ verein waren eine Anzahl Becken mit Fiſchen zur Verloſung angekauft worden. Unſer Verein wurde mit der Goldenen Medaille ausgezeichnet und iſt das Diplom hierzu ſeiner Zeit ausge⸗ händigt worden. Allen Mitgliedern aber, welche ihre Kraft für das gute Gelingen der Ausſtellung eingeſetzt haben, ſei auch an dieſer Stelle der Dank des Vereins ausgeſprochen. Am 28. Febr. beging der Verein die Feier ſeines Stiftungs⸗ feſtes, welches, wie im vorigen Jahre, als Fami⸗ lienabend gefeiert wurde. Im prächtig geſchmückten Vereinslokale verſammelten ſich die Mitglieder mit ihren Damen und einigen geladenen Gäſten zunächſt zu einem Feſteſſen, zu welchem der Be- rein jedem teilnehmenden Mitgliede Mk. 1.50 geſpendet hatte. Bei muſikaliſcher Unterhaltung, humoriſtiſchen Vorträgen und Vorleſungen, ſowie dem obligatiſchen Tänzchen blieben die Teilnehmer recht lange beiſammen. Beſonderen Dank den Herren Jakob und Löbel ſenior für die herrliche Ausſchmückung des Vereinslokales an dem Abend. Der Vorſtand beſtand aus den Herren Scholz— Jakob 1. beziehungsweiſe 2. Vorſitzender; Scharf⸗ Freudenberg 1. beziehungsweiſe 2. Schriftführer,; Friedrich, Kaſſenführer; Krauſe-Burger, Beiſitzer; Herr Freudenberg, Bibliothekar. 15. April einberufene Jahreshauptverſammlung war von 13 Mitgliedern beſucht und wurde vom Vorſitzenden pünktlich um 9 Uhr eröffnet. Nach Vorleſung und Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung, ſowie des Jahresberichtes, dankte der Vorſitzende Herrn Burger für die dem Ber- ein geſtifteten ſchönen Bilder von der letzten Ausſtellung. Nach Erledigung der vorliegenden Anträge gab Herr Friedrich ſeinen Kaſſenbericht. Dem geſamten Vorſtande wurde alsdann Ent— laſtung erteilt. Die alsdann vorgenommene Neuwahl des Vorſtandes zeitigte folgendes Er⸗ gebnis: Herren Scholz-Jakob 1. beziehungsweiſe 2. Vorſitzender; Tölg⸗Freudenberg 1. beziehungs⸗ weiſe 2. Schriftführer; Friedrich, Rechnungs⸗ führer; Burger-Sommer, Beiſitzer; Freudenberg, Bibliothekar. Es wurde alsdann von der Ver⸗ ſammlung noch beſchloſſen, die Vereinsabende nicht mehr Mittwoch, ſondern jeden 1. und 3. Don⸗ nerstag im Monat abzuhalten. Mit dem Wunſche, auch im neuen Vereinsjahre treu zur Sache und dem Verein zu halten, ſchloß der Vorſitzende die Sitzung. A. Tölg, 1. Schriftführer. Berichtigung. Im Vereinsbericht der „Nymphaea alba“ zu Berlin, No. 17 der „Bl.“, Seite 306, Spalte 1, Zeile 2-8 von oben iſt ſtatt Weibchen ſtets Weibchen-Weibchen oder 0 zu leſen. Für die e verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg-Wilhelmſtadt, Herderſtr. 38II. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-⸗Stuttgart. Die heute am TE Pa Ausfüh rung kompletter Durchlüftungs- und Heizungsanlagen „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. 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(Mit 1 Abbildung) C. Conn: Ein neuer Cichlide aus Afrika. (Mit 1 Abbildung.) Dr. W. Wolterstorff: Die Aufzucht kleiner Tritonen⸗Arten con Ei bis zur Geſchlechtsreife W. Schreitmüller: Zur Haltung einheimiſcher Fiſche in pflanzen loſen Becken Felix Kopſtein: Ein Sammeltag im Felſengebirge des monte negriniſchen Karſtes. (Mit 6 Abbildungen) Kleine Mitteilungen — Fiſchunterſuchungsſtellen — Fragen und Antworten — Vereinsnachrichten Auf dem UAmſchlag: Aufruf an die deutſchen Aquarien⸗ und Terrarien⸗Vereine — Tagesordnungen Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, En ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der ae i „TRITON” = Verein für Elquarien- und Terrarienkunde = zu Berlin | Denen} 3. ordentliche Sifzung am Freitag den 22. Mai 1914, abends pünktl. 9 Uhr, in Jagesordnung: — 1. Verleſung und Genehmigung des Protokolls der 85 letzten ordentlichen Sitzung. . Aufnahmen, Anmeldungen, Abmeldungen, Woh⸗ nungs veränderungen. 2 3. Geſchäftliches. 4 (Ein zu lerein . Mitteilungen aus dem Gebiet der Liebhaberei, u. A: = Vorzeigung eines neuen Imports non 2 Fiſehen und Reptilien durch die Rerren = 5 Scholze & Pötzjehike. Enent. Verjteige- = rung einiger Stücke danon. = 5. Derfteigerung einer Sendung Waſſerpflanzen. 8. — 6. Fragekaſten. N 5 12 — Gäſte willkommen! — 2 88 Der Vorftand: BE: f E. Herold, 1155 Worſitz. Berlin O. 34, Kopernikusſtr. 18. Curt Born, I Mehlwürmer Gegen Einſendung von Mk. 1.20 1000 Stück franko, verſendet . Schriftf., Charlottenburg, Gervinusſtr. 13. 25 Grüktes Import geschaft ausländ. eee Carl Siggelkow D.Wafchinsky, Biefenthalb.Berlin | Hamburg-Eimsbüttel, Rombergſtr. 10 „Lotus“ Rostock: : Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, Breitestraße 23. Im juni wird ein Ausflug nach dem In der nächsten geplant. Versammlung wird das nähere festgesetzt. Wir ersuchen alle Mit- glieder, zu dieser Versamm- lung zu erscheinen. Der Vorstand: Albert Wendt, Vors., Hopfen- markt 14; Oberlehrer Grundig, Schriftf., Alexandrinenstr. 57. Göldenitzer Moor Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. Algenschutz Unigrün (Fensterglaspapier) 1 m 1,25, 4 m à 10, 8m ä&'1M. Porto u. Verpack. extra, g. Nachn. Franz Kreissler, Hamburg 19. Billig zu verkaufen tadellos erhaltener Durchlüftungs-Apparat System S & B, auch b.schwachem Wasserdruck vorzügl. arbeitend. Photographie zur Verfügung. Conn, Hamburg 20, Schrammsw. 35 E Züchtet Enchyträen! Jederzeit lebendes Beer; — Große Portion mit Anleitg. Doppelport. 1.85 % in Bale. W. Nejedlo, Reichenberg i.Böhn. Bequemste Durchlüftung, Amin 5 Postfach Nr. 114. 8 0. 0 . ° BE 1 4. = 8 a 5 Verein der Aquarien- und "Terrarien- : Teunde Stuttgart, . . Vereinslokal Lindenstr. 14 \ (Rechberg-Bräu) 5 Dienstag, 19. Mai 1914, abends 9 Uhr Fischbörse. Vortrag von Herrn Ludwig Kull über Kröten. Literaturbericht. Der Vorstand. ö Laubwürmer CHE 1000 St. 3.4, liefert Frau Franke, Charlottenburg, Wilmersdorferstr. 109-110. Von Haploch. spec. des im Mai vor. Js. von Kap Lopez import. farbenprächtigsten aller Haploch,,istlaichreife Nachzucht APaar 4M. abzug. Händler billg. Hermann Schmidt, Zaborze, O. Schl. Kronprinzenstraße 102. Achtung! Utricularia (fleischfr.), 20 St.1.—; 50 St. 2.50; 100 St. 4 Mk. Littorella lacustris, 15 St. 1.—; 100 St. 4 Mk. Gelbe Teichrose, 1 Dtzd. junge, ‚schöne Pfl., 1.50 Mk. Unterwasserspinnen, Dtzd. 2 M. Libellenlarven, gemischt, 20 St. 1. Laubwürmer, rote, 12 Schock 3.— Angelwürmer, große, fette, 100 ft f N. Eduard Gast, Fürth (Bay.) CCC 12. an Ventile o. A l u) fern: Kleinste Gas-Bun- senbrenner (50—70 mm hoch)Durchlüft.,Kreuz- a hähne, Di Lufthähne, a ———— R. G. 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Man hat dieſen Fiſch verſchiedentlich für einen „Danio“ gehalten und das nicht ganz mit Unrecht, erinnert er doch durch ſeine munteren Bewegungen und in der Färbung an jene lebhaften Geſellen aus Südaſien. Die Sippe des Notropis metallicus nimmt in ihrer Heimat, Nord— und Zentralamerika, ungefähr die Stelle ein, die die kleinen Barben, Rasbora- und vor allen die Danio-Arten in Süd— aſien innehaben. Der Wiſſenſchaft ſind über 100 Arten von der Gattung Notropis be— kannt. Die meiſten ſind in Geſtalt und Zeich— nung oder Färbung höchſt veränderlich und durchweg erreichen ſie keine bedeutende Länge, die größte Spezies kaum eine ſolche von 12 cm. Die „Shiners““! — ſo werden die Notropis-Arten von den Amerikanern genannt — treten immer in großen Scharen auf und werden ſowohl in Teichen und moraſtigen Tümpeln als auch in kleineren Flußläufen gefunden. Man weiß, daß ſie im zeitigen Frühjahre zur Fortpflanzung ſchreiten, und daß die Männchen während der Laichzeit ein „Hochzeitskleid“ anlegen und am Kopf, oft auch auf dem ganzen Körper, einen blajenartigen Ausſchlag haben. Das Ver— breitungsgebiet dieſer Fiſchgattung iſt, 1 Shiners (fprih: Scheinörs) entſpricht eigentlich unſerem „Weißfiſche“, will aber in Bezug auf die Notropis-Arten, ſo⸗ viel wie „Fiſche mit glänzenden Schuppen“ ſagen. Notropis metallicus Jordan u. Meek, Originalzeichnung von F. Mayer. wie ſchon oben angedeutet, ein recht aus— gedehntes; unter anderen beherbergen auch die in den Atlantiſchen Ozean fließenden Gewäſſer Mexikos mehrere farbenprächtige Arten, deren Einführung zu wünſchen iſt und auch über kurz oder lang erfolgen dürfte. — Der Notropis metallicus wurde erſt— malig von H. Stüve eingeführt, der an— nähernd zwei Dutzend Exemplare von O. Eggeling-Newyork bezog; die betreffenden Tiere ſind damals unter der Bezeichnung Minnilus chrosomus? in den Handel gebracht und von W. Schroot in „Nerthus“ 1900 (25. November) beſchrieben worden. Seitdem hatte man über dieſe Art nichts wieder verlauten hören, bis zu Anfang vor. Jahres zwei in Newyork anſäſſige Liebhaber, Brind und Holterbeck, erneut den Verſuch gemacht haben, den Notropis metallicus nach Deutſch⸗ land einzuführen. Soweit ich mich über die— ſen Gegenſtand informieren konnte, ſind die nach hier gekommenen Notropis metallicus im Staate Georgia gefangen (und zwar mit Zugnetzenl) und wurde die Art— beſtimmung von Dr. S. Jordan vom A. ©.- National⸗Muſeum in Waſhington vorge— nommen. — Leider ging der größte Teil der erſten Sendung infolge unrichtiger Minnilus chrosomus (Jordan und Gilbert, 1883) ein Synonym zu Notropis chrosomus (Jordan, 1876). 346 Behandlung jehr bald ein; es folgten aber bald weitere Transporte und jo fanden wir unſeren Fiſch eines Tages als den „Clou von 1913“ in unjeren Beitjchriften angeboten. Er wird immer ein „Clou“ ſein, der Notropis metallicus! Und dieſem Faktum wird auch die immer mehr zutage tretende Wahrſcheinlichkeit, daß der Fiſch nicht im Zimmeraquarium zur Vermehrung zu bringen iſt, kaum einen Abbruch tun können. Schon dadurch, daß dieſe Art ganz gut im ungeheizten Behälter aushält, wird ſie die Sympathien vieler Liebhaber gewinnen. Allerdings iſt es ratſamer, dem Notropis metallicus eine gleichmäßige Temperatur von 20° C zu bieten, da er dann ſein ſchönes Farbenkleid ſtändig zur Schau trägt. Die Färbung iſt tatſächlich ausnehmend prächtig, — mehr oder minder dunkelbraun, nach dem Rücken zu etwas grünlich, nach dem Bauchrande hin faſt gelblich. Bei ſich in guter Verfaſſung befindenden Notropis metallicus iſt das von der Schnauze bis zur Schwanzfloſſe ſich hinziehende Längsband von glänzend ſchwarzblauer Farbe und wird an ſeiner oberen Kante von einer feuerroten Linie abgegrenzt. Die Rüdenflofje iſt im An⸗ fang ziegelrot, nach dem freien Rande zu faſt farblos; in ihrer Witte findet ſich ein etwas ſchräg und nach hinten verlau— fender ſchwärzlicher Fleck und ihr oberer, vorderer Teil iſt ſchwärzlich geſäumt. Schwanz- und Atfterfloſſe find ähnlich jo gefärbt, aber es finden ſich keinerlei Spuren einer Flecken- oder Punktzeichnung darin. Die Bruſt- und Bauchfloſſen ſind gelblich, oft jedoch auch nur farblos, undurchſichtig. Der Körper iſt ſeitlich zuſammengedrückt, das Maul und Auge im Verhältnis zur Kopflänge ziemlich groß. Floſſen- und Schuppenformel: D. 8, A. 11, L. l. 5 35—5. Nach Jordan und Evermann (Fishes of North a. Middle America, I, Seite 297) wird der Notropis metallicus in den ſumpfigen Flüſſen Georgias und Floridas, vom Su— wanee-Becen bis zum Eskambia, gefunden. C. Conn: Ein neuer Eichlide aus Afrika gewachſen anzuſehen ſein. Tiere von dieſer Größe haben übereinſtimmend gleiche Fär— bung und ſtets die eigenartige Zeichnung der Rückenfloſſe aufzuweiſen. Kleineren Notropis metallicus fehlt die ſchwarze Kante der Rückenfloſſe. Das Fehlen dieſes „oberen Fleckes“ als Eigentümlichkeit des Weibchens anzuſprechen, hat ſich bisher noch nicht bewahrheitet, weil ſolche Exem⸗ plare, wenn ſie größer geworden, ſtets die dunkle Floſſenrandung bekommen. Auch andere ſekundäre Geſchlechtsunterſchiede konnten noch nicht gefunden werden; es ſei denn, daß man die Männchen an der ſchlankeren Geſtalt zn erkennen meint. Von dem zu erwartenden Hautausſchlag konnte ebenfalls noch nichts bemerkt werden und ſo dürften alle Ausſichten auf Zuchterfolge vorläufig ſehr in Frage geſtellt ſein. Aber wie dem nun auch ſei, — der Notropis metallicus iſt zweifellos ein für das Geſellſchaftsaquarium geſchaffener Fiſch, — wenn man will — ein Pendant zu Rasbora heteromorpha! Seine Pflege iſt durchaus leicht; empfehlenswert iſt aber, den Fiſchen ein recht geräumiges Aqua— rium zu geben. Durchlüftung iſt dann kaum vonnöten und auch die Futterfrage iſt keine ſchwierige; naturgemäß bevorzugt dieſe Art lebendes Futter, — Daphnien, kleinere Mückenlarven und dergleichen — iſt aber auch event. mit Trockenfutter zufrie= den. Seine Anſprüche betreffs der Waſſer— temperatur wurden ſchon vorhin erwähnt. Beſchrieben iſt der Notropis metallicus erſtmalig von Jordan und Meek (Proceed. U. S. Nat. Mus. 1884, Seite 475). Sein wiſſenſchaftlicher Name lautet zu Deutſch „metalliſch glänzender Kielrücken“.“ Die merkwürdige Gattungsbezeichnung iſt durch den Amſtand entſtanden, daß dem Be— gründer derſelben, Rafınesque (Americ. Monthly Mag. II., 1818) ein Fiſch vorlag, der eingetrocknet und deſſen Rücken zufällig kielförmig war. Die Artbezeichnung metalli- cus“ bezieht ſich auf das Längsband. 3 Notropis, von notes (griechiſch) — Rücken und von tropis Exemplare des Notropis metallicus von dae en ſei hier noch bemerkt, daß Meek neuer- annähernd 5 cm Länge dürften als aus— 4 mmetallicus (lateinisch) — metalliſch DO OO N O Ein neuer Gichlide aus Afrika. Von C. Conn, Hamburg. Mit einer Originalaufnahme des Verfaſſers. Liefert Afrika uns Liebhabern auch nicht allzuviel Arten Eichliden, jo find die wenigen, die wir bisher kennen gelernt haben, durchweg ſehr hübſche Fiſche, die mit den Südamerikanern getroſt konkur— rieren können. So brachte jüngſtein Dampfer PP r wieder einen neuen Cichliden, den ich hier kurz näher beſchreiben will. Der 6 cm lange Fiſch gleicht in äußerer Geſtalt dem bekannten Acara bimaculata, während der auffallend breite Kopf ſehr an Acara thayeri erinnert. Auffallend groß erſcheint das Auge, welches mit einigen dunklen Ringen umgeben iſt und dadurch dem Fiſch ein etwas räu— beriſches Ausſehen gibt, wozu der ſehr kräftige Körperbau das ſeine tut. Die in kräftige Strahlen aus⸗ N laufende Rückenfloſſe iſt nicht ſo ſtark ent⸗ wickelt wie wir ſie bei den meiſten ſüdameri— kaniſchen Cichliden finden, und iſt daher auch keine beſondere Zierde des Fiſches. Um ſo anſprechender aber iſt die Färbung dieſes Neulings, der Dr. W. Wolterstorff: Die Aufzucht kleiner Tritonen⸗Arten vom Ei bis zur Geſchlechtsreife 347 ſehr breiten Stirn wie Dachziegel auf dem Dache; grün mit ſchwarzer Umrandung. Ich habe mir ein Paar dieſer Neuen zugelegt, welches ſich bei einer Temperatur von ſtändig 25 C ſehr wohl zu fühlen ſcheint und ſeine Lebensfreude durch außer— ordentlich munteres Herumſchwimmen und vorzüglichen Appetit zeigt. Das Männchen iſt an ſeiner lang ausgezogenen Rückenfloſſe leicht vom Weibchen, welches weniger lebhaft gefärbt und deſſen Rücken⸗ . floſſe abgerundet und kürzer iſt, zu unter⸗ ſcheiden. Eine für die Liehaber nicht zu unterſchät⸗ zenden Eigenſchaft ſcheint dieſer hübſche Cichlide zu haben; er wühlt nicht und ſcheint recht verträg- lich zu ſein, jeden- falls läßt mein Paar nicht in kraſſen Farben die Pflanzen des (leuchtet, ſondern ſehr ausſchließlich mit warm abgetönte Far— kräftigen Sagittaria benzeichnung zeigt. sagittifolia bepflanz⸗ Deer Grundton iſt ein ten Beckens unbe— dunkles Oliogrün, 5 helligt und das fort— welches am Bauch Neuer Eichlide aus Afrika, Weibchen. Originalaufnahme währende Treiben in ein helles Grün eee der Tiere ſcheint und am Rücken in eine ſattgrüne Farbe verläuft. Eigenartig ſchön wirken auf dieſem Untergrund die großen, unregel— mäßig geformten, roſtroten Seitenflecken, die je nach Wohlbefinden des Tieres mehr oder weniger deutlich ſichtbar werden, genau wie der ſchwarze Fleck an der Schwanzwurzel und auf dem Mittelkörper des Fiſches. Die Schuppen ſind groß und dunkel ungeſäumt und liegen auf der 1. Die Eier der Tritonen werden an Fadenalgen, Elodearanken, Fontinalis 2c. 1 Nachfolgende praktiſche Winke ſtützen ſich außer auf meine früher veröffentlichen Ratſchläge („Bl.“ 1911, S. 254, 289, 389) vor allem auf meine neueren, in größerem Maße durchgeſührten Zuchtverſuche in den Jahren 1911 bis 1914. Gezüchtet wurden Iriton vulgaris in zahlreichen Unterarten, Formen und Kreu⸗ zungen, ferner Triton vittatus und Diemyctylus viri- descens subsp. louisianensis Wolf. Für die Zucht von Triton cristatus und Sal, maculosa perweiſe ich auf obige Arbeiten. genau ſo harmlos zu ſein, wie beim Xiphophorus Helleri. Da die Bauchpartie meines Weibchens bedenklich an Umfang zunimmt, ſo hoffe ich, demnächſt einem freudigem Ereignis entgegen ſehen zu dürfen und werde alsdann Gelegenheit nehmen, an dieſer Stelle weiter über die Zucht dieſes neuen Cichliden, deſſen nähere Heimat leider nicht mit Sicherheit feſt— geſtellt werden konnte, zu berichten. DUO DO Die Aufzucht kleiner Tritonen-Arten vom Ei bis zur Geſchlechtsreife. Von Dr. W. Wolterstorff, Muſeumskuſtos. abgelegt und ſind mit dieſen täglich oder doch alle paar Tage aus dem Zuchtbecken zu entfernen, da ſich die alten Tiere oft ſchon an den Eiern, ſicher aber an den Larven vergreifen. Man überführt ſie in Aufzuchtgläſer. Beſonders bewährten ſich bei mir weithalſige Pulverbüchſen, 20 bis 22 cm hoch, Durchmeſſer 11 —13 cm, 348 Dr. W. Wolterstorff: Die Aufzucht kleiner Tritonen⸗Arten vom Ei bis zur Geſchlechtsreife ca. / mit friſchem Waſſer gefüllt. Boden⸗ grund fällt fort. Doch genügt auch jedes Einmacheglas. Warmer Standort iſt in den Winter- und erſten Frühlingsmonaten zu empfehlen, Schutz vor der Sonne iſt aber im Sommer unerläßlich! Die Gläſer ſind ſelbſtredend genau zu etikettieren und Aufzeichnungen (im Tagebuch) zu führen. Verpilzte Eier gleich entfernen! 2. Nach dem Ausſchlüpfen, welches je nach Temperatur in 10—30, meiſt aber nach 14— 20 Sagen erfolgt, ſind die Larven zu je 3—5 Stück in mehrere Gläſer zu verteilen. Man gießt das Glas zu dieſem Zweck in eine weiße Schüſſel und fängt die Larven mit einem Glasnapf heraus. Bei Platz- und Futtermangel lege man lieber eine Anzahl als wertvolle Beleg— ſtücke in Formolſprit oder verdünnten Sprit ein! Bei einer größeren Anzahl, 10 und mehr Larven in einem Glaſe, ſind böje Verluſte unausbleiblich! 3. In den erſten Sagen nach dem Aus— ſchlüpfen iſt jede künſtliche Fütterung zu unterlaſſen! Nur ſorge man für einige Pflanzenranken und friſchgrüne Faden— algen! In dieſen finden und bilden ſich io viele Infuſorien (wohl auch Räder— tierchen), als zur erſten Ernährung er- forderlich ſind, von ſelbſt! Von allen künſtlichen Futtermitteln, auch Heu- und Salataufguß, nehme ich jetzt Abſtand; es tritt in den kleinen Gläſern faſt regel- mäßig Trübung und Verſchlechterung des Waſſers ein, und die jungen Larven gehen oft über Nacht zugrunde, wie ich zu meinem Leidweſen 1911 und 1912 öfter erfahren mußte! Man mache einmal die Probe und fange die alten Tiere aus einem gut beſtandenen Zuchtglaſe ohne Daphnien heraus. Die Larven wachſen hier ſehr raſch und ganz von ſelbſt bis auf 10—12 mm heran. — Entfernung der Fadenalgen nach dem Ausſchlüpfen, wie ich früher anriet, iſt kaum nötig. Es kommt nur ganz ausnahmsweiſe vor, daß ſich Larven in den Algenbüſcheln veritricen. Doch hüte man ſich auch hier vor einem Zuviel! 4. Nach einigen Tagen iſt es jedoch Zeit, kräftigeres, lebendes Futter zu ver⸗ abreichen. Anfangs gibt man nur ſpär— liche, geſiebte junge Cyclops und Daph— nien. Sobald die Larven erſt etwas größer geworden ſind, vermögen ſie auch ungeſiebte Jungbrut dieſer Cruſtaceen zu bewältigen und wachſen bei täglicher Fütterung ſehr ſcheinen. raſch heran. Es iſt zu beachten, ob die Larven alle Futtertiere oder nur die größeren oder die kleinen verzehren und dementſprechend bei der nächſten Fütterung zu verfahren. Größere Larven verſchmähen 3. B. winzige Cyclops! — Man ſorge dafür, daß von einem Tage zum andern immer einige Futtertiere im Glaſe verbleiben. Sind keine mehr vorhanden, jo war die Fütte- rung zu knapp. Sind viele übrig geblieben, ſo war das Futter zu reichlich. Man gieße dann den größten Teil des Waſſers ab, gieße friſches Waſſer hinzu und füttere dann lieber 1—2 Tage knapper. Vier— beinige größere Larven bewältigen Cy— clops, halbwüchſige Daphnien und junge Enchytraeen in Maſſen. Starke Fütterung iſt in dieſem Stadium erforderlich, um kräftige Jungtiere zu erzielen. Sowohl bei den jungen als bei den älteren Larven tritt bisweilen eine leichte Erkrankung auf, die meiſt den ganzen Beſtand eines Beckens befällt. Die Leibes-⸗ wand läßt deutlich eine Luftblaſe durch— Die Larven ſchwimmen meiſt matt auf dem Rücken an der Oberfläche. Sofortiger mehrmaliger Waſſerwechſel, bei größeren Larven auch Erniedrigung des Waſſerſtandes und Ausſetzen der Fütte— rung hebt das Leiden in der Regel. Alnter- lätzt man dieſe Vorſicht, findet man andern Tags nur die Leichen vor. Ofterer, am beſten täglicher, teilweiſer Waſſerwechſel iſt überhaupt dringend geboten, aber ſehr einfach auszuführen. Man gießt behutſam einen Teil des Waſſers (/ — /) in eine weiße Schüſſel. Bei einiger Vorſicht werden nur einzelne Larven mit in die Schüſſel geſpült, die man mit dem Glas⸗ näpfchen wieder herausfängt. Völlige Erneuerung des Waſſers iſt nur alle 3—10 Sage erforderlich, wenn der Boden- grund von Exkrementen verſchmutzt iſt. — Von friſchem, kaltem Waſſer habe ich bei meinen Molchen nie Nachteile verſpürt. Natürlich vermeide man zu ſtarke Tempe— raturſchwankungen, z. B. bei Froſtwetter! Wem vorſtehende Methode zu umſtänd— lich erſcheint, kann auch mit der Aufzucht in Aquarien ſein Glück verſuchen! Siehe „Bl.“ 1911, S. 288. Hier iſt aber Kon- trolle kaum möglich und das Reſultat find oft einige frühverwandelte Schwächlinge! 5. Beginnen nach 2— 3 Monaten die Kiemen und Säume einzuſchrumpfen, halten ſich die Larven oft an der Ober— fläche auf, ſo ſteht die Verwandlung bevor. A N er Aro 5 Dr. W. Wolterstorff: Die Aufzucht kleiner Tritonen-Arten vom Ei bis zur Geſchlechtsreife 349 Der Waſſerſtand iſt dann raſch auf wenige Zentimeter zu erniedrigen, ein Stück Zier⸗ kork hineinzuwerfen und das Glas mit Gaze zuzubinden. Die Pflanzen (Elodea) ſind, wenn nötig, zu erneuern. Befindet ſich aber ein Seil der Tiere noch im Voll- ſtadium der Larve, ſo fängt man nur die Tiere in Verwandlung heraus und richtet für dieſe ein neues Glas ein. Als Futter ſind jetzt ſpärliche kleine Enchytraeen zu empfehlen. 6. Verlaſſen die verwandelten Tiere das Waſſer, ſo warte man noch einige Tage ab, ob ſie das Waſſer wieder aufſuchen oder dauernd auf der Borke bleiben. Im erſteren Fall — manche Tiere, z. B. alle Individuen von Diem. viridescens subsp. louisianensis, bleiben dauernd im Waſſer — erhöht man den Waſſerſtand ſpäter wieder und füttert nach wie vor mit Enchytraeen, Daphnien ꝛc. Im andern Fall wandern die Molchlein in das oft beſchriebene Tradescantia-Glas. 7. Als ſolche benutze ich Einmachegläſer, zirka 25 cm hoch, Durchmeſſer zirka 18 cm. Der Boden wird 6-8 om hoch mit feuchter, nicht ſchmieriger, etwas jandiger Garten— oder Heideerde bedeckt. Einige Ranken von Tradescantia viridis entwickeln ſich bei öfterer Beſprengung hier bald ſo üppig, daß öfteres Beſchneiden erforderlich iſt. Ein kleiner Glasnapf, in den Boden ein— gelaſſen und mit einigen Kieſeln ausgelegt, um ein Ertrinken zu verhüten, dient als Badegelegenheit. Das Glas muß mit Gaze zugebunden und mit einer Glas— ſcheibe bedeckt werden. Erſtere iſt nötig, um das Entweichen zu vermeiden, letzteres, um die Luft ſtets feucht zu erhalten. Ver⸗ zichtet man auf die Gaze, wird man bald erleben, daß die Molche bei einer zu— fälligen Verſchiebung der Scheibe das Weite ſuchen und elendig in einem Winkel ‚bertrodnen! — Mehr als 4 Stück der jungen Molche dürfen nicht in ein Glas kommen. Je größer die Anzahl, um ſo größer die Gefahr des Mißlingens! Ab und zu habe ich auch ſchon 7—10 Exem-⸗ plare in einem Glaſe großgezogen, aber das iſt Glücksſache. — Die Fütterung be— ſteht am beſten ausſchließlich in Enchy— traeen, welche in größerer Zahl zweimal wöchentlich auf die Tradescantia-Glätter geworfen werden. 50—100 Würmchen in der Woche genügen für ein Glas. In der erſten Zeit — aber auch ſpäter — revidiere man öfter, da unter den friſchverwandelten Tieren oft Schwächlinge ſind, die bald ein⸗ gehen und andere Inſaſſen infizieren würden. Halten ſich die Molche regelmäßig auf den Tradescantia-Ranfen auf, freſſen fie gut, haben wir gewonnenes Spiel! Die Enchy— traeen, welche nicht verzehrt wurden, gehen in die Erde, vermehren ſich hier und werden früher oder ſpäter noch erwiſcht! 8. 3 6 Monate nach der Verwandlung müſſen die Tiere bei flotter Fütterung be- reits halbwüchſig ſein und 50 mm Länge oder mehr erreicht haben. Dann verſuche man, ſie wieder an das Waſſer zu gewöhnen. Zu dieſem Zweck ſetzt man ſie in ein leeres Einmacheglas (oder Pulverbüchſe), deſſen Boden eben nur angefeuchtet iſt, mit einem Stück Zierkork. Zubinden! Scheibe auf— legen! Nach 1—2 Sagen erhöht man den Waſſerſtand allmählich auf 2—3 mm (an den Rändern), ſpäter mehr. Borficht ift hier geboten. Mancher Schwächling oder unbeholfene Geſelle bringt es fertig, bei dieſem minimalen Waſſerſtande zu ertrinken. Aber die Mehrzahl geſunder Tiere wird ſich früher oder ſpäter wieder an das Waſſer gewöhnen. Ein ſicheres Zeichen des Wohlbefindens iſt, wenn die Tiere wieder unter Waſſer Enchytraeen oder Daphnien ſreſſen! Dann wirft man einige Ranken von Elodea 2c. ins Waſſer und er⸗ höht den Waſſerſtand allmählich auf 2 om, 5, 10, 15 cm, je nach dem Grade der Schwimmfertigkeit, welchen die Molche aufweiſen. Solche wieder an das Waſſer gewöhnte Tiere legen oft ſchon / bis % Jahre nach der Geburt ihre Brunft— tracht an und pflanzen ſich fort! In andern Fällen dauert es 2 Fahre und länger, aber Geduld führt oft noch zum Ziele. Dieſe in der Gefangenſchaft aufgezogenen Tiere verbleiben, einmal an das Waſſer gewöhnt, dauernd im feuchten Elemente und prangen oft faſt das ganze Jahr über, jedenfalls viel länger als friſchgefangene Tiere, im Schmuck des Hochzeitskleides! Will ein kleiner Molch ſich aber nach Tagen oder Wochen durchaus nicht wieder ans Waſſer gewöhnen, ſo quäle man ihn nicht, ſondern verſetze ihn ins Tradescantia- Glas zurück und füttere ihn ein paar Mo- nate kräftig. Aber kurz oder lang wird Regelmäßige Reinigung der Ranken von anhaftenden, oft verfaulenden Enchytraeen iſt wichtig und bei dem niederen Waſſer⸗ ſtand doppelt geboten. Wie oft finde ich trotz aller Vorſicht ver⸗ pilzte Würmchen an den Ranken feſthaftend! So nützlich ſie als Futter ſind, ſo ſchädlich find ihre Leichen, weil ſie leichter über⸗ ſehen werden, als große Regenwurmſtücke. Daher füttere ich in ſolchen Gläſern mit niederem Waſſerſtand tunlichſt mit Daphnien, die täglich erneuert werden. 350 ein erneuter Verſuch, ihn ins Waller zu überführen, glücken, falls er nicht ſchon krank iſt! 9. Zu langes Berweilen im Tradescantia- Glas iſt für ſonſt geſunde junge Molche nach den Erfahrungen, die ich und andere in den letzten Jahren machen mußten, oft vom Übel! Die Häutung verzögert ſich, die Haut wird trübe und nnanſehnlich, es bilden ſich Bläschen, wunde Stellen und die verheerende, anſteckende „Molchpeſt“ iſt da! Vergl. Dr. Kuczynski in „Bl.“ 1914, ©. 168. Die eigentliche Urſache vermochte ich noch nicht herauszufinden, W. Schreitmüller: Zur Haltung einheimiſcher Fiſche in pflanzenloſen Becken möglich, daß verſäuerter Boden (die Tra- descantia-Gläſer müſſen wenigſtens einmal jährlich neuen Boden erhalten), verdorbene Futterreſte eine Rolle ſpielen. Bemerkt man einen Stillſtand im Wachstum der Molche, verringerte Nahrungsaufnahme, Herumhocken am Boden, jo kann man die Tiere durch raſche Überführung in ganz flache Waſſer, wie oben beſchrieben, oft noch retten. 1 Anderſeits darf man nicht verallgemeinern. Ich habe er⸗ wachſene Triton vulgaris und Tr. Montandoni 4 reſp. 2 Jahre lang im Tradescantia-Glas gehalten uud ſodann noch Nachkommen⸗ ſchaft von ihnen erzielt. Einen Euproctus montanus hielt ich ſogar 10 Jahre im Tradescantia-Glas! DO O Zur Haltung einheimischer Fiſche in pflanzenloſen Becken. Von W. Schreitmüller. Frage: „Kann man in einem Aquarium, welches ununterbrochen durchlüftet wird, aber keine Bepflanzung hat, einheimiſche Kaltwaſſer⸗ ſiſche in größerer Anzahl ohne Waſſerwechſel längere Zeit halten? Wird das Waſſer infolge Fehlens der Unterwaſſerpflanzen trotz Entfernung der groben Exkremente mit der Zeit nicht ſchlecht und bindet ſich die von den Fiſchen ausgeatmete viele Kohlenſäure bei niederer Waſſertemperatur nicht in zu ſtarkem Maße zum Nachteile der Fiſche mit dem Waſſer, oder wo verbleibt die Kohlenſäure? Hat hier nee Nachgießen von Waſſerſtoffſuperoyyd Zweck? Antwort: Vor allen Aigen iſt aus Ihrer Anfrage nicht erſichtlich, wie groß das betreffende Becken iſt, und hierauf kommt es ſehr an, ebenſo erwähnen Sie nicht, wie viele von den betreffenden Fiſchen Sie in dem Becken unterbringen wollen. Im Winter, wenn das Becken in einem ungeheizten Raume ſteht, halten einige Arten von einheimiſchen Fiſchen wohl kurze Zeit in einem nur mit Durchlüftung verſehenen Becken aus, z. B. Schlamm⸗ beißer, Schleien, Welſe, Hundsfiſche, Karp— fen, Karauſchen und Goldfiſche, aber auch dieſe dürfen natürlich nicht in übermäßig großer Anzahl eingeſetzt werden. Andere einheimiſche Fiſche wie Moderlieschen, Schmerlen, Steinbeißer, Döbel, Ellritzen, Bleien, Rotfedern, Rotaugen, Aland und andere werden bei ſolcher Aufbewahrung ſehr bald erkranken, an Saprolegnien u. a. leiden und nach und nach dahinſiechen. Bei Händlern (in Läden) kann man öfters derartiges beobachten, Hunderte von kleinen Fiſchen aller Art find jo in verhältnis⸗ mäßig viel zu kleinen Behältern, ohne jede Bepflanzung und Bodengrund, bei ſtändig zu- und ablaufendem Waſſer zuſammengepfercht und führen in dieſen Marterküſten ein jämmerliches Daſein. Beſieht man ſich ſolche bedauernswerte Geſchöpfe genauer, ſo bemerkt man an ihnen, daß ſie infolge ungenügender, viel zu geringer Nahrung oft ſchon halb ver— hungert und abgemagert ſind. Die Augen dieſer Jammerfiſche liegen tief in den Höhlungen, matt und entkräftet ſchaukeln die Tierchen umher (ſchwimmen kann man ihre Bewegungen oftmals gar nicht mehr nennen!), Floſſen und Schuppen ind zerſchlitzt reſp. abgeſtoßen; blutunter- laufene Stellen (Rotlauf) bemerkt man namentlich an der Baſis ihrer Floſſen, wozu ſich auch noch öfters an den von den Schuppen entblößten Stellen ihres Körpers Saprolegnien und anderes ange— ſetzt haben uſw. Ich glaube deshalb nicht, daß Sie ſolche Tiere zu pflegen wünſchen. Ich würde Ihnen raten, wenn Sie genötigt ſind, eine größere Anzahl Fiſche für länger aufzubewahren, dieſe in mehreren, wenig- ſtens mit Flußſand als Bodengrund und einigen größeren Ranken von lebens- fähiger Elodea densa (Waſſerpeſt) verje- henen Becken unterzubringen, wobei Durch—⸗ lüftung extra noch vorhanden ſein muß. Die Behälter müſſen natürlich genügend Licht erhalten, damit die Pflanzen nicht faulen und Sauerſtoff produzieren können. Die Pflanzen nehmen ferner Verunreini— gungen des Waſſers auf, ſodaß ein Faulig⸗ werden der letzteren nicht eintreten kann. A a Ar ie rn r Bei Becken ohne jede Bepflanzung tritt ein Schlechtwerden des Waſſers auch bei künſtlicher Durchlüftung ein, wenn auch nicht ſo ſchnell als ohne ſolche. Im Sommer iſt es natürlich gänzlich ausgeſchloſſen, daß Sie eine Menge Fiſche in unbepflanzten Aquarien halten können, denn erſtens be— Feliz Kopſtein: Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegriniſchen Karſtes 351 deutet dies eine große Tierquälerei und zweitens gehen die Fiſche unrettbar kaput. Für ein wiederholtes Nachgießen von Waſſerſtoffſuperoxyd bin ich ebenfalls nicht; bieten Sie den Tieren natürliche Verhältniſſe, welche die beſte Gewähr da- für bieten, daß ſie nicht elend zugrunde gehen. OD 00 D Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegriniſchen Karſtes. Von Felix Kopſtein, Wien. Frühling war's, Frühling in der Bocche di Cattaro. Ein leichter Lufthauch kräuſelte die Wogen des friedlichen Meeres und blähte die Segel der heimkehrenden Schiffe. Möven ſchoſſen über die Wellen, eine Kette wilder Enten zog aus dem Süden herauf und wandte ſich nach kurzem Kreuz— und Querfliegen wieder der offenen See zu. Aus Oleander und Granaten quollen purpurne Blüten, Lorbeer würzte die Luft des heiteren Morgens und die tief herab— hängenden Aſte des Feigenbaumes boten ihre ſaftig⸗-grünen Früchte zum Morgengruß. Durch einen lichten Olivenwald ritten wir auf einem geröllüberſäten Wege, der ſich in unzähligen Serpentinen von Riſano in die Krivosije' emporwindet, in jenes verlaſſene Bergland mit ſeinen Wildniſſen und unbotmäßigen Bewohnern, die in den Jahren 1875, 1885 zu jo trauriger Be— 1 Wiedemann, die Krivosije. „Bl.“ 1910, Nr. 21 ff. Kopſtein, Bilder von der montenegriniſchen Grenze, Adria, Wien 1913, Nr. 1, 2. Abb. 1 Riſano. Aufnahme von Leutnant H. Kniha. Mit 11 Abbildungen. rühmtheit gelangt ſind. Schon nach kurzem Ritte verſchwand die üppige Küſtenflora und an Stelle der Orangen- und Citronenbäume traten verkrüppelte Eichen, hohe Farne und dorniges Geſtrüpp. Anſer Weg führte durch eine abſchreckend öde Landſchaft mit weiten, weißſchimmernden Steinfeldern. Allenthalben gigantiſche Felſen, ein wüſtes Trümmerchaos verwitterten Geſteines. Große Blöcke lagen zerſtreut umher, aus⸗ gedehnte Schutthalden zogen ſich zu beiden Seiten der Straße hin, ein vielfach zer— klüfteter Kalkwall ſtieg ſenkrecht zum Fir⸗ mamente empor und gewährte in ſeinen Spalten und Ritzen zahlreichen Spitzkopf⸗ echſen (Lacerta oxycephala) beliebte Sum- melplätze. Wir machten nun Halt, legten den Fang⸗ ſtock zurecht und erblickten bald ein präch⸗ tiges Männchen beim Verſpeiſen einer Schlupfweſpe. Vorſichtig näherten wir uns und ſuchten ihm langſam die dünne 352 Selig Kopſtein: Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegriniſchen Karſtes Roßhaarſchlinge über das zierliche Köpf- fangen, da ſie, ſelbſt mehrmals verſcheucht, chen zu ziehen. Doch ſchon hatte es uns ſtets wieder am ſelben Orte, oder doch bemerkt und folgte mit ſeinen klugen in der nächſten Nähe erſcheint. Einem Auglein jeder Bewegung des Armes. 5 Stabe, oder einer Schlinge, Näher und näher kam die Schlinge, jetzt umgab ſie den zierlichen Hals, ein Ruck — und zappelnd ſchwebte die Echſe in der Luft; doch die Schlinge war nicht ſtraff genug angezogen und in weitem Bogen flog das Tierchen wieder auf den Fels zurück und verſchwand eilends in einem Schlupfwinkel. Eine halbe, eine Minute, da guckte es ſchon wieder hervor und ſpähte neu⸗ gierig nach allen Seiten. Doch regungslos ſtanden wir da, nur die Schlinge näherte ſich wieder, langſam und vorſichtig. Wie⸗ der folgen die Auglein, aber noch wagte es nicht, die ſchützende Spalte zu ver— laſſen. All⸗ mählich rückte es heraus, Stückfür Stück, den Blick ſtets dem Fangſtock zugewendet. Da baumelte es auch ſchon wieder in der Luft, diesmal hielt die Schlinge feſt, und trotz alles Beißens und Sträubens wanderte es in ein bereitgehaltenes Säckchen. Lacerta oxycephala? iſt von allen Eid⸗ echſen der Krivosije am leichteſten zu 2 Wiedemann, Reptilienfang. „W.“ VI. 1909, ©. 37. 3 Wiedemann, Die Spitzkopfeidechfe (Lacerta oxycephala Dumeril und Bibron). „Bl.“ 1909, Nr. 46. Abb. 2 Partie einer Serpentine. Abb. 3 Lacerta oxycephala Männchen. folgt ſie nach und läßt ſich ſo meiſt aus ihrem Schlupfwinkel hervorlocken. Ich habe öfters Lacerta oxyce- phala gefangen, freigelaſſen, wieder gefangen und konnte dabei beobachten, daß die viel ſelte⸗ neren Weibchen auch bedeutend ſcheuer und vor⸗ die Männchen. Junge und ſchwanzloſe Tiere verſchwin⸗ den meiſt ſchon in größerer Ent⸗ fernung, umnicht wieder zu erſchei⸗ nen. Die Spitz⸗ Aufnahme von Leutnant H. Kniha. der Hand zu fangen, dürfte völlig aus⸗ geſchloſſen ſein, da ſie niemals ihre ſteilen, en Felſen verläßt. Der Schlinge jedoch entge— hen nur die wenigſten, wenn man mit genügend Ruhe und Ge⸗ duld zu Werke geht. Beſon⸗ ders leicht und ergiebig iſt der Fang in den Monaten Mai und Juni, wenn die Tiere nach dem lan⸗ gen Früh⸗ jahrsregen wärmebedürftig ſind und ihr Plätzchen an der Sonne nur ungern verlaſſen. An ſolchen Tagen gelang es mir manch— mal, in den Mittagſtunden 10 bis 15 Stück zu fangen. Mit der zunehmen⸗ den Hitze jedoch werden ſie immer lebhafter Etwa ½ natürl. Größe. Naturaufnahme vou M. Wiedmann. ſichtiger ſind als rr A2 ]—mwMleñ U kopfeidechſe mit ARTEN TEE Te 1 r Selig Kopſtein: Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegriniſchen Karſtes 353 flimmernd, trotz der ſchwarzen Brillen unſere Augen blendeten. Bald hinter Grkovac ſahen wir eine prächtig gefärbte Sandviper (Vipera ammodytes) träge über den Weg kriechen. Als ich ſie mit der Zange anfaßte, ſchlug fie jo heftig um ſich, daß es mir Mühe koſtete, fie feſtzuhalten; und da ſie mich mit ihren Zähnen nicht erreichen konnte, verbiß ſie ſich in ihren Schwanz und ließ ihn auch dann noch nicht los, als ſie bereits im Sacke untergebracht war. Obgleich hiebei ſicherlich Gift in die Wunde gefloſſen iſt, konnte ich auch ferner⸗ hin keinerlei ſchädliche Wirkung bemerken. Wie es ſich ſpäter herausſtellte, war es ein Weibchen mit 8 noch unentwickelten Eiern. Neben den charakteriſtiſch ge— — färbten Exemplaren fing ich in Abb. 4 Lacerta oxycephala Weibchen. Naturaufnahme von M. Wiedemann. der Krivosije faſt weiße Tiere und ſcheuer und eilen bei Gefahr raſch in mit kaum merklicher Rückenzeich⸗ ihre Schlupfwinkel, wo ſie nun lange ruhig nung. Im Wiener Hofmuſeum be⸗ liegen bleiben. Um dieſe Zeit erfolgt auch findet ſich auch eine ganz ſchwarze, von die Ablage der 2—6 weichſchaligen Eier Herrn Hauptmann Veith in der Pazua in den mit Erde gefüllten Felsſpalten, gefunde Vipera ammodytes. Junge Bipern | die ſich weit in die Tiefe erſtrecken und ſind äußerſt ſelten zu jehen; nur einmal 4 Feuchtigkeit und Wärme gleichmäßig be- p wahren. Im Terrarium wurden bei mir die Eier in der zweiten Hälfte des Juni unter feuchtem Mooſe abgelegt. Jedoch in Ermangelung eines entſprechenden Brutapparates konnte ich ſie leider nicht zur Entwicklung bringen. Als wir mehrere ſchöne Stücke gefangen hatten, mußten wir wieder daran denken, unſere Pferde aufzuſuchen und ritten durch ein ödes Dolinenfeld nach dem kleinen Grenzorte Grkovac, wo wir in einer der landesüblichen Schenken unſere Pferde zurückließen und uns mit Proviant für den ganzen Tag verſahen. Der Ruckſack wurde vom Sattel geſchnallt, der Waſſer⸗ vorrat ergänzt und mit den nötigen Schach- teln und Säckchen verſehen, begannen wir unſere Wanderung. Anſer nächſtes Ziel war der 1300 m hohe Golivrh, der von ſeinem Gipfel einen weiten Ausblick über Montenegro bis auf die fernen Berge Albaniens geſtattet. WE Auf dem ganzen Wege begegnete uns kein Menſch. Heiß brannte die Sonne und ſandte ihre ſengenden Srahlen auf die 2 92 Se 5 Abb. 5 dſtelle der Spitzk id S tine. 800 Seehöhe. weißglühenden Felſen, die im grellen Lichte e 354 Kleine Mitteilungen Abb. 6 Schlucht in der Krivosije, beſtanden mit Epheu, Waldreben, Geisblatt, Mäuſedorn ac. Originalaufnahme von F. Kopchen. tärſchießſtätte von Riſano ein 25 cm langes Tierchen zu fan- gen, welches während des Trans⸗ portes drei 6 bis 7 cm lange, halbverdaute malachitgrüne Sko⸗ lopender ausſpie und tags darauf einging. Beim Fangen zeigen ſich alle, große und kleine, ſehr biſſig und ungeſtüm, doch kann man ganz nahe an ihnen vorbei gehen, ohne daß ſie nur ihren Kopf erheben, geſchweige denn ich neben einem Steine, auf dem ich längere Zeit geſeſſen war, eine zuſammengerollte ruhig Dalie- gende Sandviper. Als Jagd- revier benützt ſie mit Vorliebe Straßengräben und Durchläſſe; in einem derſelben erbeutete ich in einer Woche 4 Exemplare, obgleich ſie in der Krivosije durchaus nicht häufig iſt. Zum Fange eignet ſich am beſten ) eine 60 bis 70 cm lange aus Eiſen oder Stahl verfertigte Schere‘, mit der man auch Schlangen aus engen Felsſpalten leicht hervorziehen kann. Fortſetzung folgt. Solche Scheren, die ungemein ſtark und halt⸗ bar ſind, werden von der Firma Pichlers Wwe. und Sohn, Wien! hergeſtellt. 0 O0 0 : Kleine Mitteilungen : 1111er Das Futter der ſüdeuropäiſchen Eidechſen. Oftmals findet man in Beſchreibungen und Lebensbildern von Eidechſen, wenn über ihre Nahrung die Rede iſt, die Angabe Inſekten. Schwerlich dürfte jedoch dieſe dehnbare Bezeich⸗ nung dem Terrarianer genügen, um ihn wiſſen zu laſſen, wovon ſich die Tiere eigentlich ernähren; zählt doch dieſe Klaſſe gegen 400 000 Arten. Bei meinen Streifzügen in der umgebung von Mar⸗ ſeille beobachtete ich, daß die allerhäufigſten In⸗ ſekten, wovon ſich die Lacertiden ernähren, ſich auf drei Gruppen verteilen: Fliegen, Heuſchrecken, Schmetterlinge. Selbſt in den ausgedörrteſten Schutthalden und Steinwüſten gibt es Fliegen; ich kenne keinen Ort, wo ſie nicht vertreten wären. Beſonders häufig iſt eine Brummer- Art, Sarco- phaga, Heuſchrecken, namentlich „Akridium“-Arten kommen überall vor, wo Pflanzen ihr Daſein führen; ein beliebter Aufenthaltsort bilden für ſie Grasplätze mit Steinhaufen. Alle Größen treiben ſich herum; ſie ſitzen auf Halmen oder Steinen, deren Färbung ſie täuſchend nachzu⸗ ahmen wiſſen, ſodaß man ſie nur ſchwer erkennt, oder nur dann, wenn ſie ſich zur Flucht an- ſchicken. Die größeren Arten können ganz tüchtig kneifen; auch glaube ich, daß die viel bedächtigeren Geſpenſter-Schrecken den Eidechſen leichter zum Opfer fallen als die flinkeren und wehrhaften Heuſchrecken. Die Schmetterlinge nun ſind gar täppiſche Geſtalten; ſelbſt die Automobile auf den Straßen überfahren und töten eine große Zahl von ihnen. Sie ſind ſo vertrauensſelig, daß ſie ſich von der Hand erhaſchen laſſen, wenn ſie auf Blüten ſitzend, im Nektartrinken vertieft ſind. Die Eidechſen haben leichtes Spiel und fangen vorzüglich jene Arten, welche ſich zu Boden ſetzen oder Blüten beſuchen, die nicht zu hoch von der Erde ſtehen. — Außer dieſen 3 ge⸗ nannten Gattungen kommen wegen ihres häufigen Vorkommens noch in Betracht: kleine Spinnen, wehrloſe Ameiſen, Aſſeln und am Waldrande, unter Geſtrüpp, im dürren, abgefallenen Laube, Piniennadeln umherkriechend, eine Heimchen-Art. Käfer dürften wegen ihrer harten Chitinhaut nicht gefreſſen werden. L. Berner, Marſeille. gelang es mir, auf der Mili⸗ beißen würden. Einmal entdeckte 0 ER ; i = . 2 c in das Blut des Menſchen gelangen. 5 3 | 5 Kleine Mitteilungen 355 Iſt eine Malariainfektion durch Aquarien möglich? In Ergänzung der früheren Mitteilungen (ſiehe „Bl.“ No. 7 und 10), bringen wir noch folgende Auskunft: „Bekanntlich herrſcht ge⸗ rade in den Gegenden, in denen ſich zahlreiche Sümpfe und ſtehende Gewäſſer befinden, ganz beſonders die Malaria. Der Gedanke, daß auch die Zimmeraquarien als Brutſtätte der Malaria dienen könnten, erſcheint demnach zunächſt nicht ſo einfach von der Hand zu weiſen; um aber dieſe Frage zu beantworten, iſt es nötig, zunächſt einmal das Weſen der Malaria überhaupt zu erörtern. Man unterſcheidet 3 Formen der Malaria: 1. Die in den Tropen häufigſte Form: Malaria tropica. 2. Die ziemlich ſeltene Malaria quartana, 3. die auch heute noch in vielen Teilen Europas, auch an einzelnen Plätzen Deutſchlands ende— miſche Form: die Malaria Tertiana. Ihren Namen hat dieſe Form daher, daß die Fieber— anſtiege bei ihr an jedem 3. Tage auftreten. Die Krankheit entſteht dadurch, daß durch den Stich einer Stechmücke, der Anopheles maculi- pennis, Malaria-Paraſiten, Plasmodium malariae, Hier bohren ſich die kleinen Paraſiten in ein rotes Blutkörperchen ein. Sie ſehen hier zunächſt wie ein äußerſt kleiner und zierlicher Siegelring aus, wachſen aber bald heran und verzehren dabei das rote Blutkörperchen. Sie bilden ſchließlich Teilungsfiguren, ſprengen das Blutkörperchen und die jungen Paraſiten, die ins freie Blut gelangen, bohren ſich in ein neues Blutkörperchen ein. Dieſer Entwicklungsgang dauert bei der Malaria tertiana drei Tage, das Eindringen der jungen Paraſiten in geſunde Blutkörperchen iſt jedesmal mit einem neuen Fieberanſtieg ver⸗ bunden. Außer dieſer ungeſchlechtlichen Form der Vermehrung gibt es noch eine zweite Form, eine geſchlechtliche Vermehrung. Es finden ſich im Blut des Menſchen auch geſchlechtliche, männ- liche und weibliche Paraſiten. Dieſe kommen aber im menſchlichen Körper nicht zur Reife. Erſt wenn eine Anopheles bei einem Malaria- kranken Menſchen Blut geſogen hat und dabei dieſe geſchlechtlichen Formen des Malariaparaſiten aufgenommen hat, reifen dieſe aus. Es kommt zu einer Copulation und damit zum Entſtehen einer neuen Generation von jungen Malaria- paraſiten, die ſich in der Speicheldrüſe der Mücke lange am Leben erhalten können. Sticht jetzt eine ſolche infizierte Mücke einen geſunden Menſchen, jo gelangen junge Paraſiten in deſſen Blut und er wird an Malaria erkranken. Dieſes iſt in ganz kurzen Worten der Entwicklungsgang des Erregers der Malaria tertiana, ähnlich iſt es auch bei den anderen Formen der Malaria. Aus dem Geſagten geht ſchon von ſelbſt hervor, daß eine Gefahr der Malariaübertragung durch Zimmeraquarien oder Mückenlarven nicht exiſtiert. Selbſt wenn Anopheles- Larven im Aquarium zur Entwicklung gelangen, ſo iſt der Stich der Mücke vollkommen harmlos, ſolange dieſe nicht Gelegen⸗ heit hatte, ſich durch den Stich bei einem Malaria- kranken zu infizieren. Erſt wenn dieſes geſchehen iſt, kann ſie die Krankheit weiter verbreiten. Auch die Frage, ob Aquarien ſonſt zur Verbreitung von Krankheiten dadurch, daß fie die Luft ver⸗ derben, beitragen können, iſt zu verneinen. Na⸗ türlich darf man nicht einen Behälter mit ſtark faulenden Stoffen ins Zimmer ſtellen, das wird wohl aber auch niemand tun. Daß das bafterien- und infuſorienreiche Waſſer auch nicht als Trinkwaſſer geeignet iſt, iſt auch ſelbſtverſtändlich. Im übrigen kann aber ein richtig gehaltenes Aquarium durch die Verdunſtung des Waſſers eher zur Verbeſſerung als zur Verſchlechterung der Zimmerluft beitragen. Dr. med. Rudolf Jaffé, Frankfurt a. M. Zur Polypenvertilgung. Zu dem Artikel in Heft 9 der „Blätter“ 1914 bemerke ich, daß ich im letzten Sommer ebenfalls böſe Erfahrungen mit dieſen Schmarotzern machen mußte. Nachdem ich alles Mögliche, wie z. B. Beimengung verdünnter Schwefelſäure zum Aqua⸗ rienwaſſer erfolglos angewandt hatte, wobei wohl alle Pflanzen radikal, nur die Polypen nicht, kaput gingen, nahm ich endlich meine Zuflucht zu hoher Waſſertemperatur. Unter meine mit Heizkegeln verſehenen Aquarien ſtellte ich einfach die Zimmerlampe und erhöhte damit die Temperatur des Waſſers nach und nach bis zu 52 C.! Nach kurzer Zeit waren ſämtliche Polypen vernichtet und bin ich ich dieſe Plage- geiſter nun ſchon ſeit langer Zeit gänzlich los. Den Pflanzen hat dieſe Prozedur nichts geſchadet. Ich kann dieſes probate Mittel nur beſtens em⸗ pfehlen. M. Pallwitz, Heubude b. Danzig. 1 So hoch braucht die Temperatur nicht zu ſteigen, 40 C ge⸗ nügen vollkommen, um ſämtliche Polypen zum Abſterben zu bringen, doch gehen auch ſchon bei ſolcher Temperatur manche Pflanzen ein, geſchweige denn erſt bei 520 CO. Gbrigens iſt das Mittel ſchon vielfach zur Anwendung gekommen. Die Red. Zur Aufzucht des Ctenops vittatus (Knurrender Gurami). Dieſer gegen Temperaturſchwankungen ziemlich empfindliche Fiſch braucht, um mit Erfolg zur Fortpflanzung gebracht zu werden, 25—28 % C. Das laichende Paar befand ſich in einem kleinen Behälter (35430), in dem ich nur 12 cm Waſſer⸗ ſtand hatte. Das Männchen hatte einige Schaumblaſen in eine Ecke zuſammen getragen, was man kaum ein Schaumneſt nennen konnte. Sofort nach dem Ablaichen erniedrigte ich den Waſſerſtand auf 8 em. Die Waſſerwärme betrug 27°C. Das Weibchen gab regelmäßig 6—8 Eier ab, die ſofort vom Männchen befruchtet wurden, ins Maul aufgenommen und unter das „Neſt“ geſpieen wurden. Im ganzen mögen es 50 Eier geweſen ſein. Da ich gute Bepflanzung hatte, ließ ich das Weibchen im Behälter. „Er“ wid⸗ mete ſich ganz und gar der zu erwartenden Nach⸗ kommenſchaft und trieb das Weibchen, wenn es ſich blicken ließ, in die entfernteſte Ecke. Nach 3 Tagen ſchlüpften die Jungen aus und das Männchen hatte viel zu tun, um ſeine Schützlinge im Neſt zuſammen zu halten. Doch nach 3 Tagen ſchon mußte er ſie hinſchwimmen laſſen, wo ſie wollten. Deshalb ſuchte er eifrig nach dem Weibchen. Ich nahm beide heraus. — Trotz reichlichen Infuſorienfutters verminderte ſich die Zahl innerhalb 3 Wochen auf 14. Nach weiteren 3 Wochen bewältigten ſie Eyklops und kleine Daphnien. 2 gingen noch ein, alſo hatte ich von zirka 50 Eiern nur 12 Jungfiſche großgezogen, trotz günſtigſter Bedingungen. — Die Aufzucht dürfte demnach ziemlich ſchwierig ſein, und nebſt der Empfindlichkeit dürfte auch dies ein Grund ſein, daß man nur in ſo wenigen Becken etwas „knurren“ hört. Nach 6 Monaten ſind die Zung- 356 Kleine Mitteilungen — Fragen und Antworten fiſche wieder fortpflanzungsfähig. Die Haupt- bedingungen zur Zucht ſind: möglichſt geringer Waſſerſtand, Wärme und reichliche Infuſorien⸗ nahrung, dann wird ein gewiſſer Erfolg kaum ausbleiben. Hans Oßwald, Gera (Reuß). Zu unſerer Mitteilung: Ein neuer elef- triſcher Durchlüfter (ſiehe No. 16, Seite 281) erhalten wir ſoeben von der Vertriebsſtelle des Apparates die ergänzende Mitteilung, daß der Apparat ſich auch ohne Springbrunnen, rein als Durchlüfter benutzen läßt, indem man einfach ſtatt Waſſer nur Luft pumpen läßt. Die durch⸗ lüftende Wirkung ſoll eine ſehr intenſive ſein. Über Fütterung von Pantodon. (Nachtrag zu meinem Artikel in Nr. 6 der „Bl.“.) Chironomus-Larven haben ſich zur Fütterung von Pantodon ſehr gut bewährt. Sie wurden während der ganzen 3 Monate, die ich nun aus⸗ ſchließlich damit füttere, gerne genommen. Die zu Boden fallenden gehen als Futter für die Pantodon nicht verloren, da ſie als ausgekrochene Mücken verzehrt werden, jedoch empfiehlt es ſich bei dieſer Fütterung, die Oeckſcheibe durch gut ſchließende Gaze zu erſetzen, da die Fiſche beim Haſchen nach den fliegenden Inſekten gegen die Deckſcheibe ſtoßen. — Ein zweites ſehr gutes Futter für Pantodon aller Größen find Culex- Larven, da ſich dieſe an der Oberfläche aufhalten und in kleinen eben ausgekrochenen Exemplaren auch von ſehr kleinen Fiſchen bewältigt werden können. Sie müſſen eventuell geſiebt werden. Hubert Siegl, Prag. Fiſchunterſuchungsſtellen. Der Verein „Aquarium“ in Schweidnitz Bezirk Breslau erlaubt ſich um freundliche Aufklärung über die unten beſchriebene Fiſcherkrankung zu bitten. — Einem unſerer Vereinsmitglieder gingen innerhalb 8 Tagen gegen 30 Schleierfiſche ein. Die Tiere wohnten in einem großen, gut be— pflanzten Geſtellaquarium ſeit etwa 2 Fahren, ohne das geringſte Unbehagen zu zeigen. Vor etwa 3 Wochen zeigte der Körper der Fiſche eine eigentümliche Rotfärbung (faſt purpurn), die Fleckenweiſe auftrat. Auch blutrote Adern über- zogen das Tier. Die Floſſen wurden ſchlaff, ſpitz und zeigten teilweiſe ebenfalls rote Stellen. Sie konnten vom Tiere allem Anſcheine nach nicht mehr recht gebraucht werden. Nach 1 bis 2 Tagen war ein Tier, bei dem dieſe Erſcheinungen zu beobachten waren, tot. An welcher Krankheit litten wohl die Fiſche und wodurch wurde ſie hervorgerufen? F. Scholz. Antwort: Durch Herrn Dr. Wolterstorff wurde mir Ihre Anfrage wegen der Fiſchkrank⸗ heit zugeſchickt. Ich bitte Sie, in Nr. 37 Jahr⸗ gang 1913 der „Bl.“ nachzuleſen, was dort unter Rubrik „Fiſchunterſuchungsſtellen“ ſteht. Die Arſache der Krankheit kann nur nach Anter⸗ ſuchung der erkrankten Fiſche mit Sicherheit an- gegeben werden. Rote Blutflecken in der Haut ſind auf Infektion durch die verſchiedenſten Para⸗ ſiten zurückzuführen. Es wäre daher ſehr zweck⸗ mäßig, wenn Sie einige der erkrankten Fiſche zur Anterſuchung möglichſt lebend (zumal da Haut⸗ krankheit vorliegt, wobei mit totem Material in der Regel wenig anzufangen iſt) einſchickten. Dr. M. Ko ch, Ansbach (Bayern), Jüdtſtr. 26. Fiſch⸗ und Paraſitenunterſuchungsſtellen Roſtock. Antwort an Herrn Sch., Roſtock. Ich erhielt von Ihnen am 16. April einen großen Stichling, der hier im freien Gewäſſer gefangen iſt. Das Tier wies an verſchiedenen Stellen des Körpers prall elaſtiſche, kuglige Geſchwülſte, teils eben über die Oberfläche hervorragende, teils ſtark prominierende, teils ſogar geſtielte von 323 ) mm Durchmeſſer auf. Es handelt ſich um Paraſiten⸗ chiten, welche ſich ganz typiſch im Anterhaut⸗ bindegewebe entwickelt und zum Teil die darüber⸗ liegende Haut zum Schwunde gebracht haben. Der in Frage ſtehende Paraſit iſt ein Sporentier (Cnidosporidia, M. O. Microsporidia Name: Glugea s. Nosema anomala). Die Erkrankung erfolgt durch Aufnahme der Sporen! mit der Nahrung. Ganz nahe verwandte Schmarotzer find aus einer ganzen Reihe von Süß- und See⸗ waſſerfiſchen bekannt, einige ſind im Hoferſchen Handbuch beſchrieben und abgebildet. Von Aquarienfiſchen kommen aber meines Wiſſens nur unſre beiden einheimiſchen Stichlinge in Betracht, obwohl die Krankheit bei kleinen Vertretern der Karpfenfiſche auch gelegentlich auftreten mag. Dieſe Erkrankungen rufen zeitweilig ſchwere Epidemien hervor, daher erſcheint die Entfernung erkrankter Tiere aus Aquarien dringend geboten. Spontanheilungen ſind bei dieſer Art nicht, wohl aber bei einer ſehr naheſtehenden beobachtet worden. — Sendungen werden ſtets in das Phyſiologiſche Inſtitut erbeten. Dr. Kuczynski, Roftod. 1 Sporen find widerſtandsfähige, umhüllte und die Neuinfektion vermittelnde Dauerſtadien. 1111 iii Fragen und Antworten. 1111 1111. Über Clemmys caspica und Cl. leprosa. Frage: Vergangenen Sommer erwarb ich je zwei Stück Sumpfſchildkröten, (14 — 17 cm lang), welche mir unter den Namen „Clemmys caspica und Clemmys leprosa“ angeboten wurden. Ob- wohl ich beide Arten nun ſchon ziemlich lange Zeit beobachtet und gepflegt habe, ſo kann ich doch nennenswerte Unterſchiede zwiſchen beiden nicht vorfinden. Würden Sie die Güte haben und mir folgende Fragen beantworten? 1. Wie ſieht der Rückenpanzer von Clemmys caspica, 2. Wie der von Clemmys leprosa (bei erwachjenen Tieren) aus? 3. Wo kommt erſtere, 4. Wo letztere vor? 5. Welches ſind die Haupt- unterſchiede zwiſchen beiden Arten? 6. Was kann man den Tieren außer rohem Fleiſch ſonſt noch als Nahrung anbieten? H. S. in. C. Antwort: 1. Alte Gzemplare von Clemmys caspica Gmelin (= kaſpiſche Sumpfſchildkröte, zeigen einen mit zahlreichen gelben Strichen verſehenen, dunfel- olivgrünen bis -braunen Rückenpanzer. Die Achſel⸗ und Weichengegend iſt meiſtens grau oder gelblich gefleckt, reſp. marmoriert. Das Tier kann eine Länge (Panzer) bis zu 20 om erreichen. Jungtiere haben einen grau-ockergelben Rücken⸗ panzer, wobei die Rippen⸗ und Randplatten (= Coſtalen und Marginalen) gelbe Flecken mit u & I PFF . TE | te Di ne u El ala Lan u nl un un 1 ai bräunlicher oder ſchwärzlicher Umrandung zeigen. Die Rückenſchilder find ſämtlich gefielt. 2. Clem- mys leprosa Schweigger (= maurijde Sumpfſchildkröte) iſt im erwachſenen Zu— ſtande am Rückenpanzer gelblichbraun bis gelb- lich⸗olivfarben, beinahe einfarbig, da die Zeich⸗ nung und Flecke faſt verſchwinden; nur ihre Beine und der Schwanz zeigen undeutliche, faſt verſchwindende gelbliche Striche und Zeichnung. Der Rückenpanzer iſt hellgelb bis graugelb. Das Tier kann erwachſen eine Länge bis zu 25 cm erreichen. Jungtiere dieſer Art zeigen einen oliv⸗ grünen Rückenpanzer, deſſen Platten mit rotgelben bis orangeroten Punkten und Flecken verſehen, welche dunkel umrändert ſind. 3. Clemmys caspica Gmelin lebt auf der Balkanhalbinſel; in Dalmatien geht ſie bis Raguſa nördlich vor. Sehr häufig findet man ſie auch bei Teodo in den Bocche di Cattaro, wo ſie in ſämtlichen Sümpfen Teichen, Wieſengräben und Pfützen in Menge zu finden iſt. Auch das Meer meidet ſie nicht ganz. Außerdem iſt ſie in der Türkei, Kleinaſien, Cypern und Syrien zu finden. Die Var. rivulata Val. iſt bis Weſtperſien, Meſo⸗ potamien und öſtliches Kleinaſien verbreitet. 4. Clemmys leprosa Scweigger bewohnt Nordweſtafrika und zwar von Tunis bis Sene— gambien, ebenſo tritt ſie im Süden der Iberiſchen Halbinſel und im ſüdl. Spanien und Portugal auf. 5. Die Hauptunterſchiede zwiſchen bei- den Arten zeigen ſich darin, daß Clemmys cas pic a Gm. einen gezähnten Oberkiefer aufweiſt, welcher bei Clemmys lepros a Schw. nicht gezähnt iſt; ferner ſind bei Clemmys caspica Achſel⸗ und Weichengegend gelb bis grau gefleckt, während dieſe bei Cl. lepros a einfarbig gelbgrau bis gelb gefärbt ſind. Die Mittelnaht der Pectoralſchilder iſt bei Cl. caspica kürzer als die der Femoralen, während dies bei Cl. leprosa gerade um- gekehrt der Fall iſt. 6. Außer rohem, geſchab— tem Fleiſch, (letzteres vermengen Sie am beſten mit pulveriſierter Sepiaſchale (Tintenfiſch— ſchulpel, welche zur Panzerbildung ebenſo wie Fiſchgräten und ⸗ſchuppen nötig find) können Sie den Tieren auch noch kleine Fiſche, Kaulquappen, Waſſer⸗ und Landſchnecken, Egel, Waſſerinſekten, Regen- und Mehlwürmer, Schaben, Libellenlarven, Waſſeraſſeln und Flohkrebſe, Würmer aller Art, kleine Fröſche und Molche, glatte Raupen und anderes reichen. Manche Exemplare nehmen ab und zu auch Pflanzennahrung zu ſich, welche man ihnen in Geſtalt von friſchen Salat⸗, Waſſerpflanzen⸗ und Weidenblättern! reicht. Jungtiere nehmen auch Tubifex, Mückenlarven, Daphnien, auf das Waſſer geworfene Heuſchrecken, Fliegen und friſche Ameiſenpuppen an. W. Schreitmüller. 1 Letztere nach Dr. W. Klingelhöffer. Der Verfaſſer. Serrarientiere. Frage: Welches find gut haltbare Terrarien- tiere für ein unheizbares Terrarium 55x 35x40 cm und welche Tiere kann man zujammenpflegen ? D., Berlin. Antwort: Beginnen Sie mit der Haltung von europäiſchen Eidechſen (Lacertiden). Ihr Terrarium muß natürlich viel Sonne bekommen. Auf Wunſch ſtelle ich Ihnen eine paſſende Kollef- tion von Eidechſen zuſammen. Es würde zu weit führen, hier alle die paſſenden in Betracht kom⸗ menden Arten aufzuführen. Otto Tofohr. Fragen und Antworten 357 Zur Pflege des Triton marmoratus. Frage: Muß ich bei Marmormolchen ꝛc. das Waſſer erneuern, oder kann ich dieſes (gut be- pflanzt) ſtehen laſſen? Kann ich ſolche im Winter im ungeheizten Becken bei warmer Stube ſtehen laſſen? G. W., Neu-Alm. Antwort: 1. In großen, gut bepflanzten Becken, in welchen das „biologiſche Gleichgewicht“ hergeſtellt iſt, iſt Erneuerung des Waſſers im Allgemeinen nur alle 4 Wochen nötig. Im Som- mer kühl ſtellen! Bei heißer Witterung empfiehlt ſich jedoch Waſſerwechſel alle 8 Tage. Friſches, kühles Waſſer iſt allen Tritonen eine Wohltat! Nur eiskalt ſoll es nicht ſein! 2. Becken im Winter ja nicht heizen! Schwach geheiztes oder ungeheiztes Zimmer, aber froſtfrei! Bei lange andauerndem ſtarken Froſt (wie wir ihn während der letzten Jahre aber gar nicht hatten!) bringen Sie das Aquarium in die Wohnſtube. Dr. Wolterstorff. Farbenſpielart von Triton alpestris. Frage: Ich ſende Ihnen gleichzeitig per Poſt ein Exemplar einer mir unbekannten Molchart. Ich habe es in einer Lehmgrube gefangen, wo außerdem noch folgende Molcharten vorkommen: Triton alpestris, T. cristatus, T. palmatus, ſowie vereinzelt T. vulgaris. E. B., St. Georgen. Antwort: Ihr Molch iſt Triton alpestris (Weibchen), ein ſchön grünlich gefärbtes Tier mit dunkler Netzzeichnung. Dieſe Farbenſpielart er⸗ innert oberſeits etwas an Triton marmoratus, mit dem ſonſt natürlich keine Verwandſchaft be- ſteht. Wenn Sie die Triton alpestris der Ge— wäſſer um Freiburg aufmerkſam prüfen, werden Ihnen eine Menge Abänderungen in Färbung und Zeichnung auffallen. Die Art iſt in dieſer Hinſicht ſehr veränderlich. Dr. Wolterstorff. Molche betreffend. Frage: 1. Sind die Bezeichnungen Triton paradoxus (Razoum.) und Triton palmatus (Schneid.) ſynonyme Bezeichnungen für ein und dieſelbe Molchart? 2. Iſt der Leiſtenmolch und der Fadenmolch ebenſo eine Art? 3. Iſt eine Kreuzung zwiſchen T. alpestris und T. palmatus (paradoxus) möglich? Dieſe Tiere leben hier in den kleinſten Tümpeln in Unmengen zuſammen. Sowie dagegen der jeltene T. cristatus anweſend iſt, fehlen beide. 4. Ich habe jetzt ſchon Molchlarven gefunden (2—4 cm), und zwar ſind die einen, die Mehrzahl, dunkelbraun, während die anderen zart gelb ge— färbt ſind. Sind das überwinterte Exemplare? A. G. Sch., Elberfeld. Antwort: 1. Triton palmatus, der $aden- oder Leiſtenmolch und Triton paradoxus find Synonyme, das heißt Bezeichnungen für die gleiche Art. Triton palmatus Schn. iſt der ge- bräuchliche Name! 2. Kreuzung zwiſchen Tr. palmatus und Tr. al- pestris wäre wohl im Laboratorium möglich, in der Freiheit iſt eine ſolche noch nicht beobachtet. Bei Kreuzungen verpilzt faſt ſtets der größte Teil der Eier und die wenigen ausſchlüpfenden Larven fallen im Freien meiſt ihren Feinden zum Opfer. 3. Triton cristatus iſt ein arger Räuber, in kleinen Tümpeln läßt er die kleinen Arten oft 358 Fragen und Antworten neben ſich nicht aufkommen. Doch findet man namentlich in größeren Gewäſſern bisweilen alle 4 deutſchen Tritonen-Arfen beieinander. 4. Welcher Art die überwinterten Molchlarven angehören, läßt ſich ohne Einſendung von konſer⸗ vierten Belegſtücken nicht ſagen! Warten Sie doch die Verwandlung (im Aquarium) ab und ſenden mir dann einige Tiere lebend! Dr. Wolterstorff. Mißbildungen von Fiſchen. Frage: Sie werden mich zu großem Danke verpflichten, wenn Sie mir mitteilen könnten, wie ich zu wiſſenſchaftlichen Zwecken Mißbildungen von Fiſchen erhalten kann. Meines Wiſſens finden ſich unter der friſch ausgeſchlüpften Brut der Forellenzuchtanſtalten ſtets eine Anzahl von ſolchen, namentlich von Doppelbildungen. Können Sie mir einige Anſtalten mitteilen, an die ich mich wenden kann? Dr. K., Düſſeldorf. Antwort: In der „Oeutſchen Fiſcherei-Korre⸗ ſpondenz“, Red. v. Berbig, vom Dezember 1913, finde ich folgende Adreſſen, die für Sie in Be⸗ tracht kommen: Eier und Brut der Bachforelle ꝛc. liefern Robert Quadt, Bödingen (Siegkreis), Joh. Winter, Fiſchzucht, Oberpleis (Siegkreis), „Fiſch⸗ züchterei Poppenhauſen“, Bez. Caſſel, Forellen⸗ zucht Horſtmannsmühle, Stat. Haan, Düſſeldorf. In gleicher Nummer empfiehlt die „Rheiniſche Fiſchzuchtanſtalt Kruft“ (Rheinland) ihren „Rhei⸗ niſchen Bruttrog“ zur Erbrütung von Forellen⸗ eiern. — Fragen, wie die Ihre, gehen uns häufig zu. Bei den nahen Beziehungen zwiſchen „Aqua⸗ rienkunde“ und „Nutzfiſcherei“ — man denke auch an die Freilandbecken — würde eine regere Be⸗ nutzung des Inſeratenteiles unſerer Fachzeit— ſchriften auch durch die Herren Züchter von „Speiſefiſchen“ beiden Teilen nur zum Vorteil dienen! Dr. Wolterstorff. Der Stichling im Winter. Zur Frage: „Wo bleibt der Stichling im Winter? geht uns noch folgende Antwort zu: Zur Winterszeit wird im Finowkanal der Stichling dort angetroffen, wo waſſerreiche Wieſengräben mit ſtärkerer Strömung in den Kanal einmünden. AUnterzeichneter erinnert ſich noch genau, im Januar 1905 bei ziemlich ſtarkem Froſt und zugefrorenem Kanal den Stichling an der Einmündung eines Grabens in großen Scharen angetroffen zu haben. Ebenfalls ſtand er mit kleinen Weißfiſchen unter einer Bohlen⸗ brücke des Grabens, über die der Treidelſteig hinwegführt und die wenige Meter von der Mündung entfernt war. Dieſe Tatſache wurde auch von verſchiedenen Vereinsmitgliedern be- ſtätigt. über den Aufenthalt des Stichlings in anderen Gewäſſern der Umgegend während des Winters konnten keine Angaben gemacht werden. Verein Vallisneria, Eberswalde. Lurchſiſche und Labyrinthfiſche. Frage: Ich habe ſchon öfter von Lurchfiſchen gehört, welche auch außer Waſſer atmen und leben können, konnte aber nicht erfahren, ob dieſe ihr Atmungsbedürfnis wie die Labhyrinthfiſche befriedigen. Sind die Lurchfiſche mit den Laby⸗ rinthfiſchen verwandt? Auch bitte ich, mir Näheres über den Atmungsvorgang beider Fiſchfamilien mitteilen zu wollen. R. B., Tilſit. Antwort: Lurchfiſche (Dipnoi) und Labyrinthfiſche (Anabantidae) ſind nicht verwandt mit einander. Sie haben nur das eine gemeinjam, daß beide in tropiſchen Gewäſſern leben. Die Lurchfiſche kommen in Auſtralien, Braſilien und Afrika, die Labyrinthfiſche in Indien, Afrika und Ching ꝛc. vor. Erſtere bilden eine Anterklaſſe der Fiſche, mit den noch exiſtierenden Familien Ceratodontidae und Leptosirenidae, letztere zerfällt in die Gattungen Prodopterus und Lepidosiren Die Lurchfiſche beſitzen außer Kiemen auch auf Lungenatmung eingerichtete Lungen, denn als ſolche müſſen die durch Umbildung der Schwimmblaſe entſtandenen alveolären Säcke betrachtet werden, welche es ihnen ermöglichen, während der Zeit, woſelbſt ihre heimatlichen Wohngewäſſer ausgetrocknet ſind, auch dann noch zu atmen, alſo atmosphäriſche Luft zur Befriedigung ihres Atmungsbedürfniſſes auf⸗ zunehmen. Die waſſerloſe Zeit verbringen dieſe Tiere im Schlamm vergraben. Die Dip- noer bilden gewiſſermaßen ein Zwiſchenglied zwiſchen eigentlichen ſtets fiemen-atmenden Fiſchen und den Amphibien, die auch zeitweilig, und zwar während ihres Larvenſtadiums, mit Kiemen atmen, hierauf aber als bleibendes Atmungsorgan (nach bergang zur Landform) Lungen erhalten. Die Lurchfiſche atmen, ſolange ſie im Waſſer leben, mit Kiemen und nur, wenn ſie infolge Austrocknens der Gewäſſer dazu gezwungen werden, treten ihre Lungen in Tätigkeit. Bei den Labyrintfiſchen iſt die Sache etwas anders; dieſe leben normaler Weiſe ſtändig im Waſſer, ſind jedoch gezwungen, in regelmäßigen Zeitabſchnitten zur Oberfläche des Waſſers em⸗ porzukommen, um atmosphäriſche Luft einzu- nehmen. Sie beſitzen wohl Kiemen, aber keine Lungen, anſtatt dieſer ſind ſie mit einem andern zur Atmung eingerichteten Organ ausgeſtattet, nämlich mit einem ſogenannten Labyrinthorgan (daher ihr Name!) Obwohl ſie Kiemen beſitzen, iſt deren Leiſtung doch nicht hinreichend genug, um das Sauerſtoffbedürfnis dieſer Fiſche zu be— friedigen, weshalb nun das Labyrinth ergänzend in Tätigkeit tritt, welches weder Lunge noch Kiemen darſtellt und ſo eingerichtet iſt, daß es den der atmosphäriſchen Luft entnommenen Sauerſtoff zu veratmen vermag. Das Labyrinth, welches! eine Knochenhöhle darſtellt, die oberhalb der Kiemen liegt, enthält Knochenlamellen, die ebenſo wie die Wände der Höhle mit einer Haut bekleidet ſind, in welcher ſich die Blutgefäße in Wundernetzen verzweigen. Nach rückwärts ver— längert ſich die Labyrinthhöhle in eine häutige Taſche, die mit der Schwimmblaſe in Berührung kommt. Die Schwimmblaſe erſtreckt ſich vom Kopf durch den ganzen Körper bis zur Wurzel der Schwanzfloſſe und beſteht aus einem vorderen und einem hinteren Sack, die beide durch einen Luftgang verbunden ſind. Steigt der Fiſch zum Atmen in die Höhe, ſo drücken die Muskeln des Schwanzes die Luft aus dem hinteren Teil der Schwimmblaſe in den vorderen hinein. Dieſer drückt auf die Labyrinthtaſchen und preßt die in dieſer befindliche Luft hinaus. Sie entweicht durch die Kiemenſpalten. Dann nimmt der Fiſch an der Waſſeroberfläche mit dem Maule friſche Luft auf, welche die Labyrinthtaſchen füllt, da der Muskeldruck auf die Schwimmblaſe aufgehört hat. Die mit ſolchen Organen ausgeſtatteten Mach Brüning („Ichthyologiſches Handlexikon.“) Der Verf. R 0 | Fragen und Antworten 350 Fiſche können lange Zeit auf dem Trockenen ohne Schaden, zubringen. Werden ſie jedoch verhindert, an die Oberfläche des Waſſers zu kommen, ſo ertrinken ſie in kurzer Zeit. d W. Schreitmüller. Verletzung der Schneckenſchalen. Frage: Was iſt die Arſache der weißen Stellen auf den Schnecken? Läßt ſich dieſes bel beſeitigen und auf welche Weiſe iſt das möglich? Ich habe viele rote Poſthornſchnecken, doch iſt dieſe Erſcheinung faſt nur in einem Becken aufgetreten, hier aber faſt an jeder, in den anderen Becken nur an vereinzelten Tieren. Kann Physa acuta, die in dem einen Becken auftritt, die Urſache ſein? G. ., L. Antwort: Worauf die Verletzungen der Schneckenſchalen zurückzuführen ſind, iſt nicht immer mit Sicherheit feſtzuſtellen. Die Urſache kann Verletzung der Oberhaut durch Fremdkörper (in der Strömung, Brandung), Annagen anderer Schnecken, chemiſche Beſchaffenheit des Waſſers (Kalkarmut, Humusſäure) ſein. In Ihrem Falle werden wohl die Physa acuta die Schalen der Planorben benagt haben. Die im Süßwaſſer nicht gebundene Kohlenſäure löſt, ſobald erſt die Oberhaut zerſtört iſt, den Kalk der Prismenſchicht. In allen faſt zugewachſenen, flachen Tümpeln werden Sie Tiere mit ſtark zerfreſſenen Gehäuſen finden. Die Schnecken helfen ſich, indem ſie die Perlmutterſchicht verſtärken. Die ſchönſten ©e- häuſe haben in der Natur die Schnecken, die falf- haltige, nicht zu ſtark verwachſene Gewäſſer be- wohnen. Es kommt alſo auch hier darauf an, den Tieren möglichſt ähnliche Verhältniſſe im Aquarium zu bieten. Iſt das Waſſer kalkarm, jo genügt es oft, wenn ein paar leere Schneden- ſchalen hineingelegt werden. Physa acuta darf nicht bei den Planorben geduldet werden, auch iſt eine Abervölkerung zu vermeiden. E. Schermer, Lübeck. Ampullaria gigas. Frage: In welchen Glaskäſten (rund, eckig, Größe) hält man am beſten Ampullaria gigas? Wie iſt es möglich, den Behälter rein zu halten und kann man nicht durch irgendwelche Pflanzen dem Ganzen ein gefälliges Anſehen geben? Wann erfolgt Fortpflanzung und was iſt dabei zu beachten? H. ., Kaiſerslautern. Antwort: Zur Zucht eignen ſich hohe Glas— becken in allen Formen von nicht gar zu geringer Größe. Man darf auch hier ſagen, „je größer, je beſſer“, gerade weil die Tiere ſtark erfremen- tieren und in kleineren Becken das Waſſer häufiger erneuert werden muß. Tägliches Reinigen mit dem Schlammheber iſt zu empfehlen, ein häufigerer Waſſerwechſel (temperiertes Waller!) nicht zu umgehen. Ich halte es für unmöglich, einem mit Ampullarien beſetzten Becken ein gefälliges An⸗ ſehen zu geben. Tun Sie nur Waſſerpeſt und Hornkraut hinein und füttern Sie mit Waſſer⸗ pflanzen, Salat und gelegentlich mit Regenwürmern und anderen Schnecken. Das Becken muß zuge⸗ deckt werden, da die Tiere ſonſt entweichen. Be⸗ achten Sie, daß Ampullaria zweigeſchlechtlich iſt wie die Paludinen. Das Weibchen iſt größer und dunkler gefärbt als das Männchen. E. Schermer, Lübeck. Waſſerkäfer. Frage: 1. Ich habe des öfteren in Teichen einen Gelbrandkäfer gefangen, der bedeutend kleiner iſt, als der gewöhnliche Dytiscus margi- nalis L. Handelt es ſich um eine andere Art oder ſind es Jungtiere? 2. Bei von mir gepflegten Gelbrandlarven konnte ich das gefürchtete Anfreſſen von Waſſer⸗ tieren nicht beobachten. Die Beute wurde zwar mit den Zangen ergriffen, aber ein Zerkauen konnte ich nie feſtſtellen. Von verfütterten Kaul⸗ quappen fand ich häufig Haut- und Fleiſchreſte am nächſten Tage vor. Nimmt die Larve ihre Nahrung nur nachts zu ſich und wie frißt ſie? H. K., Stargard. Antwort: 1. Der von Ihnen gefangene und eingeſandte Käfer iſt kein Gelbrand, ſondern ein Männchen des behaarten Furchenſchwimmers (Acilius sulcatus L.) Das Weibchen dieſes Käfers hat breit gefurchte Flügeldecken, die mit Haaren bewachſen ſind. Die Länge beider Ge— ſchlechter iſt 16-18 mm. Junge Käfer können nicht durch Körpergröße von alten Tieren unter- ſchieden werden. Ein fertiges Inſekt (Imago) wächſt nicht mehr! 2. Die Gelbrandlarve nimmt nicht wie der Käfer durch Zerkauen, ſondern Ausſaugen der Beute ihre Nahrung zu ſich. Beim Ergreifen des Opfers, welches meiſtens am Tage geſchieht, dringt aus den durchbohrten Zangen der Larve ein Tropfen einer dunklen, graubraunen Flüſſigkeit hervor, welche zwei wichtige Eigenſchaften auf— weiſt: eine giftige und eine eiweißlöſende. Hierdurch wird einerſeits das Beutetier ſehr ſchnell getötet oder gelähmt und andererſeits der für die Larve ſonſt unverwendbare feſte Beſtand des Opfers an organiſchem Eiweiß verflüſſigt und dann ein⸗ gejaugt. Hierbei iſt die Wirkung des Fermentes ſo groß, daß in vielen Fällen von der Beute nichts mehr als der leere Hautſack übrigbleibt. Ein Freſſen (Kauen) werden Sie nie beobachten können, da die Mundöffnung vollſtändig ver⸗ ſchloſſen oder höchſtens als feine Spalte noch vorhanden iſt, völlig ungenügend, um als Ein⸗ gangspforte für irgendwelche feſte Nahrung zu dienen. Albert Wendt, Roftod. Waſſertrübung. Frage: Ich habe mein Anderſen'ſches Heiz- aquarium Ideal No. 8 dergeſtalt abgeteilt, daß ein Abteil rund 50, das andere rund 25 Liter Waſſer enthält (Bodengrund — feiner weißer Sand, im großen Abteil etwa 2—4 cm hoch mit mittelfein gemahlenem Quarz überdeckt — nicht eingerechnet). Bepflanzung, nur hinter dem Heizkanal, alſo an der Fenſterſeite, im großen Abteil mit etwa 28 —30 kleinen und großen Sa- gittarien, im kleinen auch mit Elodea canad. und Myriophyllum (im großen Abteil werden mir dieſe beiden Pflanzen regelmäßig weggefreſſen). Im großen Abteil hatte ich 7 Fiſche: 5 von etwa 4—6 und 2 von etwa 4 cm Körperlänge (1 Te⸗ leskop, 4 Schleierſchwänze, 2 Kometen), im kleinen 5 Fiſche (1 Floſſenblatt, 1 Keilfleck und 1 Blau⸗ bandbarbe und 1 Pärchen Danio albolineatus). Waſſerwärme: 21—24 C. Im großen Abteil kämpfe ich fortgeſetzt mit Waſſertrübungen. Meiſt ſchon am 2.—3. Tage nach jedem erneutem Waſſererſatz ſtellt ſich die Trübung ein und die Fiſche gehen gern an der Oberfläche ſpazieren, 360 Fragen und Antworten ſodaß man vorzugsweiſe die Schwänze ſieht. Ein Luftbedürfnis kann die Fiſche nicht zu ſolchem Handeln veranlaſſen; deſſen darf ich ſicher ſein. Im kleinen Abteil bleibt das Waſſer ununter- brochen tadellos klar, obgleich ich mittels eines Glasrohres, das ich unter der Trennſcheibe in den Sand ſo einlegte, daß beiderſeits die Enden frei liegen, eine Verbindung herſtellte. Auch in meinen anderen Becken bleibt das Waſſer klar. Den Sand habe ich erſt kürzlich nochmals gründlich durchgewaſchen, da ich bei ihm die Schuld ver- mutete. Futter: Bartmann'ſches Trockenfutter, das mit großer Luſt genommen, täglich mehrmals verabreicht und jedesmal ſofort aufgefreſſen wird. Die Exkremente nehme ich jetzt täglich mittels Hebers heraus. Die Trübungen wieder⸗ holen ſich. Was iſt wohl die Arſache der weißlich⸗ grünlichen Trübungen, die mir die Freude an meinen Goldfiſchlingen ſtark beeinträchtigen und was iſt gegen ſie zu tun? Dr. F. R., Stettin. Antwort: Wenn, wie Sie vermuten, der in Ihre Becken eingebrachte Sand einwandfrei ge— reinigt war, dann dürfte die von Ihnen wahr- genommene weißlich- grünliche Trübung des Waſſers auf freiſchwimmende Algen oder abge— ſtorbenes Plankton zurückzuführen ſein; was in beiden Fällen nicht viel auf ſich hat. Ich würde Ihnen raten, erſt einmal folgenden Verſuch zur Bejeitigung des Abels zu unternehmen. Ent⸗ fernen Sie die Fiſche und ſetzen Sie dann in das betreffende Becken ein größeres Quantum Daph⸗ nien, bei gleichzeitiger Einſtellung der Heizung (alſo ohne Heizung!) Das Ganze laſſen Sie dann zirka 4—6 Tage unverändert ſtehen, worauf bald die erwünſchte Klärung des Waſſers eintreten dürfte. Sollte die Trübung eine Folge des durch Heizung des Bodengrundes verurſachten Ab— ſterbens oder Abfaulens von Pflanzenwurzeln ſein, ſo müßte eine Neueinrichtung des Beckens erfolgen, wobei die Pflanzen möglichſt weit von den Heizſtellen entfernt anzupflanzen wären. Ohne die betreffenden Behälter geſehen zu haben, läßt ſich natürlich der wahre Grund der Waſſer⸗ trübungen nicht ſo leicht feſtſtellen. Trübungen kommen ferner auch durch Fütterung mit Trocken⸗ futter vor, namentlich dann, wenn letzteres täglich mehrere Male und in größeren Portionen ver— abreicht wird. Laſſen Sie die Fütterung mit Trockenfutter für einige Wochen ganz weg und reichen Sie Daphnien, Eyklops, Wückenlarven und Enchytraeen und anderes lebendes Futter, bis ſich das Waſſer wieder geklärt hat. Daß Ihre Fiſche, trotz Durchlüftung der Behälter, an der Oberfläche des Waſſers nach Luft ſchnappen, kann eine Erſcheinung jein, welche auf das Vor⸗ handenſein von Sumpfgaſen in den Becken zu⸗ rückzuführen iſt, welche den meiſten Fiſchen oft recht gefährlich werden können. W. Schreitmüller. Vertilgung der Algen. Frage: „Wie vertreibt man am beſten die Algen an den Waſſerpflanzen.“ (Waſſerſchnecken ſind vorhanden). W. Sp., Ludwigsburg. Antwort: 1. Wenn es ſich bei den von Ihnen erwähnten Algen um ſogenannte $aden- algen handelt, ſo können ſie dieſe vermittelſt eines dünnen, rauhen Holzſtäbchens, welches in die Algenpolſter geſteckt und hierin herumgedreht wird, ſo daß ſich die Algen um dieſes herum⸗ wickeln, leicht entfernen. 2. Sogenannte Schmieralgen ſind ſchwierig auszurotten, hier hilft nur ein gänzliches Aus⸗ räumen und Neueinrichten (friſcher Sand und Pflanzen) des Behälters. 3. Pflanzen, welche mit gewöhnlichen Algen (grünen oder braunen) behaftet ſind, können dadurch davon befreit werden, daß man die betreffenden Becken einige Zeit durch Tücher 2c. gänzlich verdunkelt oder dunkel ſtellt. Beſſer iſt jedoch, wenn Sie (jetzt im Frühjahr) die Pflanzen dem Becken entnehmen und von den ſtark mit Algen beſetzten Blättern befreien, die anderen Blätter aber ſauber abwaſchen, indem Sie die einzelnen Blätter dabei durch die Finger ziehen und hierauf wieder einpflanzen. Das betreffende Becken darf ſodann vorerſt nicht zu viel Sonne erhalten und muß in einiger Ent⸗ fernung vom Fenſter Aufſtellung finden. 4. Sogenannte Gewaltmittel zur Vertilgung der Algen anzuwenden iſt nie ratſam Gucker, verdünnte Schwefel- und Salzſäure, Kupfervitriol 2c.), da durch ſolche auch die Pflanzen immer mehr oder weniger leiden, zum mindeſten aber für längere Zeit in der Entwicklung ſehr gehemmt werden. Achten Sie vor allen Dingen bei Neu⸗ einrichtung eines Beckens immer darauf, daß Sie nie ſchon vorher veralgt geweſene Pflanzen miteinbringen, dann ſind Sie am erſten vor einem zu ſtarken Veralgen dieſer geſchützt. Setzen Sie ferner in Ihre ſtarkveralgten Behälter einige Dutzend der kleinen Quellenblaſenſchnecken (Physa acuta oder fontinalis), dieſe werden ſehr bald mit dieſen pflanzlichen Schma⸗ rotzern fertig werden, auch Limnaeaarten (Schlammſchnecken) eignen ſich hierzu gut. Später müſſen die Schnecken wieder entfernt werden. Desgleichen räumen Poecilia- und Mollienisia- Arten unter Algen ganz gehörig auf. Daphnien und Cypris in größerer Anzahl leiſten oft gute Dienſte. W. Schreitmüller. Braune Algen. — Aufbewahrung der Enchy⸗ traeen und Mückenlarven. Frage: Ich habe 2 Aquarien 600440440, 405430425 Bodengrund wie vorgeſchrieben, ½ Gartenerde, / Lehm, ½ Land, darüber 3 cm gewaſchenen groben Sand — jedoch werden mir alle Pflanzen, trotz Sonnenſeite, mit einer dicken, braunen Alge beſetzt, ſelbſt die friſcheſten Pflanzen find binnen 2—3 Tagen bis zur An- kenntlichkeit belegt — mit Ausnahme von Vallis- nerien — allerdings iſt unſer neueſtes Hochquell⸗ waſſer etwas eiſenhaltig — allein meine Kollegen und Nachbarn haben trotz des Winters alles klar und ſchön grün. Die Fiſche fühlen ſich ſehr wohl, ſchnuppern ſogar an der Alge. — Gibt es ein Mittel — ohne das Aquarium ändern zu müſſen, daß die Alge verſchwindet? Wie bewahrt man längere Zeit rote Mückenlarven und Enchytraeen? S., Prag. Antwort: 1. Die Bodengrundmiſchung in Ihren Becken iſt richtig. Im Winter kommt es häufig vor, daß ſich an Pflanzen und Scherben auch braune Algen anſetzen, die trüben und kurzen Tage tragen hierzu das Nötige bei. Ent⸗ fernen Sie alle mit Algen behafteten Pflanzenteile, reinigen Sie die Scheiben und ziehen Sie hierauf den Schlamm im Becken ab. Im Frühjahr, wenn die Sonne wieder öfters und länger ſcheint, werden dann auch Ihre Pflanzen friſche Triebe und Blätter treiben, die dann, wenn das Becken RE EEE EEE er ä g F EEE RR TE a u PH U FAR, a A u N * Fragen und Antworten gut in Ordnung gehalten wird, auch grün bleiben werden. Mit einem Wale läßt ſich jo was na- türlich nicht erzwingen. Laſſen Sie die Becken ruhig ſtehen und kümmern Sie ſich eine Zeit lang gar nicht darum. Daß Ihr Sochqguellwaſſer eiſenhaltig iſt, kann immerhin dazu beitragen, daß Pflanzen und Scheiben ſich braun färben, doch glaube ich kaum, daß der Eiſengehalt des Waſſers jo ſtark iſt, daß dieſer alles zu Grunde richtet, zumal doch auch Ihre Bekannten klares Waſſer in ihren Becken haben. Verſuchen Sie es einmal mit Verdunkeln des Beckens (3—4 Tage lang), was auch öfters hilft. 2. Enchytraeen bewahren Sie am beiten in flachen Kiſten mit Miſtbeet⸗ oder Gartenerde auf, je nach Anzahl der Würmer reichen Sie (je nach Bedarf), in Milch eingeweichte Semmel, gekochte, zerdrückte Kartoffeln 1c. Auch können Sie öfters etwas Milch auf die Erde gießen. Die Würmer vermehren ſich enorm und halten ſich tadellos. 3. Mückenlarven ſind in breiten, flachen Gefäßen, bei niederem Waſſerſtand, 2—3 cm zu halten, alle 2—3 Tage Waſſerwechſel; in das geben Sie einige Waſſerpeſtranken. Die Larven halten ſich auf dieſe Weiſe mehrere Wochen lang. W. Schreitmüller. Zerſprungener Heizkegel. Frage: Bei meinem Thermocon-Aquarium von Glaſchker iſt mir der Heizkegel in der Spitze geſprungen. Da es ein großes Glas iſt, möchte ich es auch nicht fortwerfen, ſondern nach Mög⸗ lichkeit zum heizen weiter verwenden. — Ich wollte nun die geſprungene Spitze abſprengen und dann über den Glaskegelſtumpf eine Alu—⸗ miniumkappe ſetzen. Was wird ſich da aber am beſten zum feſtkitten eignen? Genügt gewöhn— licher Glaſerkitt oder etwa ſchon Geſchwindgips? Das wäre wohl das einfachſte, wenn ſich die Stoffe nicht allmählich im Waſſer löſen. Vielleicht wiſſen Sie oder einer Ihrer werten Mitarbeiter ein beſſeres Verfahren. W. L., Helmſtedt. Antwort: Ich rate von der Verwendung als geheiztes Aquarium ab! Bitte aber um Rückäußerung aus dem Leſerkreiſe! Die Red. Zur Frage: Heizung mit Elektrizität. A. K. Karlsbad. („Bl.“ No. 45 1913.) Ans geht ferner noch folgende Antwort zu: Mit Elektrizität zu heizen und zu durchlüften, das iſt ein ſehr ſinnreicher Gedanke. Auf allen Gebieten zieht die Elektrizität ſiegreich ein und ſie wird es in unſerer Liebhaberei wohl auch tun, beſſer geſagt, ſie hat es bereits teilweiſe ſchon getan, wenn auch die jetzt in Verwendung ſtehenden Apparate noch vielfacher Verbeſſerung bedürfen. Eine Heizung mit Elektrizität hat jedenfalls vor allen andern, bis jetzt in An⸗ wendung ſtehenden Mitteln, den großen Vorteil der abſoluten Geruchsloſigkeit, die ſonſt mit keinem anderen SHeizſtoff erreicht werden kann. Einen kleinen, zum Zwecke der Heizung eines Aquariums Verwendung findenden Elektriſchen⸗Ofen gibt es meines Wiſſens noch nicht, wohl nur deshalb, weil ſich die betreffenden Faktoren der Sache in dieſer Beziehung noch nicht gewidmet haben. Ein Freund hatte in ſeinem Büro, das nur ein⸗ fache Fenſter hatte, in dieſem einige Aquarien aufgeſtellt. Eines davon, ein mittlerer Behälter von zirka 504357435, mußte geheizt werden. Da ließ er ſich eine runde Blechhülſe (aus ſchwachem — Vereins⸗VNachrichten 361 Zinkblech) anfertigen, die oben in dem abhebbaren Deckel ein Loch für die Leitſchnur aufwies und in die ſich eine Glühlampe einſchieben ließ, welche vom Steckkontakt aus geführt wurde. Mit dieſem einfachen Apparate hat er, trotz einfacher Fenſter eine Temperatur von 20—22° Cin dem Behälter erreicht. (Alſo ein Einſteckapparat). Auch einen Durchlüftungsapparat, der ſich am Steckkontakt anbringen läßt, habe ich geſehen. Dieſe Apparate ſind klein, dabei aber doch zur Speiſung mehrerer Aquarien geeignet. Gber dieſe laſſen Sie ſich am beſten von der Firma Wegricht (ſiehe Inſe⸗ ratenteil der „Bl.“) einen Proſpekt kommen. R. Fiala, Lehrer, Wien. Sujat: Dem gegenüber möchte ich doch an die von Herrn Dähne, einem Fachmann, hervor⸗ gehobenen hohen Koſten erinnern! Dr. Wolt. : Vereins⸗ Nachrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einjender. A. Mitteilungen. „Verein der Aquarienfreunde.“ Sitzung vom 6. Mai. Der Verein veranſtaltet am Himmelfahrtstage einen Ausflug mit den Damen nach Rahnsdorf. Wir treffen uns pünktlich ½8 Uhr am Schleſiſchen Bahnhof an dem Eingang in der Madeiſtraße. Nachzügler erwarten wir zunächſt im Lokal Rahnsdorfer Mühle, ſpäterhin in Neu⸗Helgoland. Gleichzeitig wird die neueingerichtete Zuchtanſtalt der „Vereinigten ierfiſchzüchtereien“ in Rahnsdorf beſucht werden. — Gäſte herzlich willkommen. — Die nächſte Sitzung am 20. Mai wird bereits um 8 Ahr eröffnet, damit dieſelbe im Intereſſe des Himmelfahrtstags-Ausflugs zeitig geſchloſſen werden kann. Mit der nächſten Sitzung beginnt ein Vortragszyklus über Siſchkrankheiten nach den Feſtſtellungen des Herrn Dr. Roth-Zürich, auf welchen wir hiermit beſonders aufmerkſam machen. — Die Berliner Liebhaber werden ge— beten, die kleinen Anzeigen in der Berliner Tier- börſe unter der Rubrik „Fiſche ꝛc.“ zu beachten. Ein Mitglied macht der Verſammlung die Mit⸗ teilung, daß er auf ein Inſerat in Heft 17 der W. 50 Stück 4 cm große Scheibenbarſche a 50 Pfg. beſtellt hat. Bekommen hat er 58 Stück, aber bis auf ein großes Paar find bei allen Fiſchen die Kiemendeckel von Paraſiten zerſtört und die Köpfe teilweiſe verkrüppelt. Dieſe beſonderen Eigenſchaften waren in dem Fnſerat ſelbſtredend nicht hervorgehoben und eine Reklamation beant- wortete der Verkäufer mit lautem Schweigen. — Es iſt mehr als unerhört, ſolche Tiere anzubieten und zu verkaufen und dadurch ſchließlich noch die uns unentbehrlichen Inſerate unſerer Fachzeit⸗ ſchriften zu diskreditieren. Man ſollte (hier wird es wohl geſchehen), in allen ſolchen Fällen den Rechtsweg nicht ſcheuen.! Nebenher jei erwähnt, daß der auf Seite 587 der Bl. vom vorigen Jahr erwähnte Fall dem Herrn M. in Rüftringen 3 Tage Gefängnis wegen Betrug eingebracht hat. Berlin. 1 In dieſem Fall ſollte eventuell der Verein den Rechtsweg beſchreiten. Wären alle Vereine im Verbande, würde der Ver⸗ band in ſolchen Streitſachen hülfreiche Hand leiſten können. Dr. Wolterstorff. 362 Anſchließend hieran brachte ein Mitglied eine Angelegenheit von allgemeinem Intereſſe zur Sprache. Sein früherer Hauswirt präſentierte nachträglich eine Rechnung für verbrauchtes Waſſer in Höhe von 72 Mk., in der Hauptſache wurde die Forderung für einen an die Leitung angeſchloſſenen Lindſtädt-Durchlüfter für den Zeitraum von 1½½ Jahren geltend gemacht. Ab— geſehen von der exorbitanten Höhe der Forderung wird die rechtliche Verpflichtung zur Zahlung beſtritten. Nach Anſicht von Sachverſtändigen muß der Hauswirt das Anbringen eines Lind- ſtädt⸗Durchlüfters an die Waſſerleitung geſtatten, denn dieſer Apparat kommt als Waſſerverbraucher im Sinne des Geſetzes nicht in Betracht, zumindeſt nicht in den Fällen, in welchen das abtropfende Waſſer geſammelt und zu hauswirtſchaftlichen Zwecken weiter verbraucht wird. Hatte der Wirt indeß ſchon jeit dem Aufſtellen des Apparates Kenntnis von der Anlage und nicht ſofort gegen die Inbetriebſetzung derſelben proteſtiert, dann kann er mit jpäter geltend gemachten Rechts⸗ anſprüchen überhaupt nicht durchdringen. — An die Mitglieder gratis abgegeben wurde von Herrn G. Lehmann ein größeres Quantum algen- freie Riccia. — Die Mitglieder werden dringend gebeten, alle Ausſtellungsangelegenheiten um- gehend mit dem Kaſſierer, Herrn A. Lehmann, NO. 42., Katharinenſtraße 4 abzurechnen. Außer⸗ dem werden den Witgliedern die Tümpelkarten zugehen, welche zum Tümpeln ſtets mitzuführen find, da die Ortsbehörde dieſelben kontrolliert. (Die Beiträge müſſen ſtatutariſch auf dem Lau⸗ fenden und die Zahlung auf derſelben vermerkt ſein). Gg. Schlieper. *Darmftadt. „Hottonia.“ Exkurſion am 26. April. Anter guter Beteiligung und bei ſchönſtem Wetter fand am 26. April unſer diesjähriger Vormittagsausflug nach dem Pfungſtädter Moor ſtatt. Das ſchlichte und eindrucksvolle Fleckchen Erde grüßt uns ſtets wie ein lieber, alter Be- kannter, bietet es uns doch nahezu alles, was eines jeden Aquarianers und Terrarianers Herz erfreut. Die Ausbeute war wie immer reich und lohnend, fand doch jeder etwas; und wer ſeine Becken nicht mit neuem Grün beflanzen oder mit den dort prächtig gedeihenden Schwimmpflanzen bereichern wollte, konnte ſich zur Reinhaltung des Aquariums neue, kräftige Poſthornſchnecken, die dort in überreichem Maße vorkommen, mit nach Hauſe nehmen. Unſer verehrter Führer, alias Vorſitzender, mit ſeinem originellen, waſſer⸗ dichten Pflanzenſack hatte wieder alle Hände voll zu tun, um die vielen Aufträge wegen des Mit- bringens der Pflanzen uſw. zu erledigen. Wir wollen keineswegs an der Aufgabe der kleinen Beſtellungen Kritik üben, aber wir möchten die Auftraggeber freundlichſt gebeten haben, es ſich doch möglichſt einzurichten und ſich bei den Ver⸗ anſtaltungen des Vereins ſelbſt einzu⸗ finden, denn wir freuen uns immer, recht viele Mitglieder mit uns einig zu ſehen beim Arrangement der Exkurſionen uſw.; und nicht zum letzten bietet doch ein ſchöner Spaziergang, der immer damit verbunden iſt, in geſundheitlicher Beziehung ohne Zweifel auch einen nicht zu unterſchätzenden Genuß! — Nädhiter Ausflug am 17. Mai in die Umgebung von Groß-Gerau (Mönchbeuch uſw.) Beſondere Ein— Vereins-Nachrichten ladungen ergehen noch; wir rechnen auf voll- zähliges Erſcheinen! Sitzung vom 2. Mai. Der PVorſitzende teilt nach Eröffnung mit, daß in der letzten Vorſtandsſitzung beſchloſſen wurde, am 17. Mai eine Exkurſion in die Groß-Gerauer Gemarkung (Mönchbeuch uſw.) zu veranſtalten, deren Führung Herr Knodt übernehmen wird. Herrn Dr. Daudt wird aus Anlaß ſeiner Gr- nennung zum Profeſſor vom Verein gratuliert. Der Wittelpunkt des Abends (Ausſprache, An⸗ fragen uſw.) fand wieder eine angeregte Debatte. Heute konnte unſer Mitglied, Herr Bögel, jein Schatzkäſtlein leeren. Zuerſt berichtete er uns über eine eigenartige Pilzbildung bei Haplochilus chaperi an den Augen. Nach mehrmaliger Pinſelung mit einer Salzlöſung wurde das Tierchen von ſeinem Leiden befreit. Eine unan⸗ genehme Wahrnehmung mußte er bei einem Makropoden machen. Dieſer gebärdete ſich auf eine ihm unerklärliche Weiſe, drehte ſich im Kreiſe um, wollte nicht mehr ſchwimmen ujw. Das eigenartige Vorkommnis erregte beſonderes In— tereſſe, niemand konnte es ſich enträtſeln und alle möglichen Vermutungen wurden zu Tag be⸗— fördert. Als aber der Vortragende auf eine diesbezügliche Anfrage geſtand, daß ihm das Fiſchchen einmal aus dem Waſſer geſprungen ſei, war man ſich darüber einig, daß es ſich ohne Zweifel um eine Verletzung der Schwimmblaſe handeln mußte. Mehrere Herren ſprachen über die gemeinſame Fiſchbeſtellung bei Kuntzſchmann ihre größte Zufriedenheit aus; ſämtliche Fiſche ſind ſchön und geſund und erfreuen ſich des beſten Wohlergehens. Zum Schluß ſtiftete Herr Stephani zwei wohlgelungene Aufnahmen vom letzten Ausflug ins Pfungſtädter Moor. In die Fiſchkaſſe wurden 8 Mk. eingelegt. — Geſchäftliches. Allen Mitgliedern iſt bekannt, daß die Be— ſchaffung eines Projektionsapparates neueſter Konſtruktion beſchloſſene Sache iſt. Dieſer konnte aber bis jetzt leider noch nicht zugelegt werden, da die gezeichneten Anteilſcheine noch nicht alle eingelöſt ſind. Wir richten daher an alle diejenigen, die mit der Einlöſung noch im Rückſtand ſind, die ebenſo herzliche wie dringende Bitte, doch alsbald die Einzahlungen an den Vereinsabenden oder bei dem Rechner, Herrn Daudt, Schulſtraße 11, zu vollziehen, damit wir jetzt endlich zu einem Ziele kommen. Der in dieſem Frühjahr von Fräulein Fahr gehaltene Vortrag hätte ebenſo gut ohne Unkoſten im eigenen Lokal erledigt werden können, wenn wir im Beſitze des Apparates geweſen wären! Sorgen Sie doch bitte alle dafür, daß dem fühlbaren Mangel möglichſt bald abgeholfen wird, wir haben ſchon einige Vorträge vorgemerkt, die wegen der damit verbundenen Illuſtrationen erſt nach Erſcheinen des Apparates gehalten werden können. Wie unterhaltend und anregend ein Vortrag mit Lichtbildern wirkt, braucht heut⸗ zutage nicht mehr beſonders erwähnt zu werden, wie ſchön es aber erſt iſt, die Kleintierwelt im Lichtbilde zu ſehen, davon haben wohl nur wenige eine Ahnung. Leſen Sie einmal den Bericht des Vereins „Proteus“ zu Breslau. Das muß entzückend ſein, ein ganzes (wenn auch kleines) Becken in den Apparat ſtellen zu können und dann die kleinen Lebeweſen in 30- Vereins-Nachrichten und mehrfacher Vergrößerung auf der Leinwand beobachten zu können. Wenn auch wir ſolches im Verein zeigen können, dann hebt das den Reiz unſerer Liebhaberei und die Vereinsabende noch bedeutend mehr und wir können uns rühmen, um ein beträchtliches Stück weiter vor— gekommen zu ſein! Daß ein vorzüglicher und preiswerter Apparat angelegt wird, dafür laſſen Sie nur unſere Fachleute im Verein ſorgen, die alle Vorbereitungen bereits getroffen haben. — Wir wollen unſeren Mitgliedern etwas bieten; deshalb unterſtützen Sie alle das bereits mit heller Begeiſterung aufgenommene Vorhaben des Vorſtandes und helfen Sie bitte alle mit, daß ein Apparat alsbald unſer eigen genannt werden kann. Diejenigen Mitglieder, die ſich bis jetzt zur Entnahme eines Anteilſcheins noch nicht entſchließen konnten, möchten wir im Intereſſe der guten Sache herzlichſt bitten, ſich die Ange— legenheit noch einmal durch den Kopf gehen zu laſſen und dem Verein in ſeinen idealen Beſtre— bungen ein wenig zu unterſtützen. Beteiligen Sie ſich doch bitte auch mit einem Anteil! Zur Erläuterung und um falſchen Vorſtellungen zu begegnen, bemerken wir, daß in jedem Jahr je nach dem Stand der Kaſſe zirka 6 Anteilſcheine ausgeloſt und ausbezahlt werden, ſodaß alſo für den Einzahler durchaus kein Riſiko beſteht. Der Vorſtand. Gera R. „Waſſerroſe.“ Bei gutem Beſuch der Mitglieder, einigen Gäſten, ſowie einigen Herren des Lehrervereins kam eine reichhaltige Tagesordnung zur Er— ledigung. Zuerſt gab Herr Herold einen kurzen Bericht über ſeine Zucht vom Danio malabaricus, der ſpäter in den Bl. erſcheinen wird. Hierauf folgt der Lichtbilder⸗Vortrag vom „Verband Deut- ſcher Aquarien vereine“: Die Entwicklung der Daphnia. Die Bilder find ſehr genau und ſauber ausgeführt und der Vortrag ſelbſt ſehr belehrend, ſodaß jedem Verein (auch Nicht⸗ verbandsvereinen) derſelbe empfohlen werden kann. Mag der Aufruf des Herrn Dr. Wolters- torff in den Bl., den Verband mit Bildern zu unterſtützen, recht bald Erfolg haben, damit dieſer bald wieder den Vereinen mit einer neuen, billigen Errungenſchaft dienen kann.! Anſer Herr E. Weiſe brachte noch einige ſchöne Naturaufnahmen auf die weiße Wand und ſei dieſem hier beſtens gedankt. In der Sitzung am 19. Mai findet die Verloſung von einem großen Poſten junger Fiſche ſtatt. Gläſer mit Altwaſſer mitbringen. H. Leider gingen mir inzwiſchen erſt 2 Aufnahmen zu! Ich bringe meine in Nummer 17, Seite 312 ausgeſprochene Bitte im allgemeinen Intereſſe nochmals in Erinnerung! Dr. Wolterstorff. Halle a. S. „Daphnia“. Im erſten Quartal 1914 war im Verein ein ſehr reges Leben zu beobachten, die Berjamm- lungen waren alle ſtark beſucht. Es wurden auch einige intereſſante Vorträge gehalten und bemer— kenswerte Beobachtungen uud Winke der Lieb— haberei bekannt gegeben. In der Januarſitzung ſprach Herr Schmidt über Ichthyophthirius an Hand eines Artikels im „Zierfiſchzüchter,; anſchließend daran gab Herr Lehrer Dennhardt einige Erklärungen über die Behandlung er⸗ krankter Fiſche und Verſuche zur Heilung (ſiehe auch Jahrbuch 1912, S. 112.) Herr Dittrich machte uns mit einem von ihm ſelbſt erfundenen Einſtell⸗ 363 bezw. Einhänge⸗Heizungsapparat bekannt, der einfach in ſeiner Konſtruktion, einfach in der Be⸗ dienung und ſparſam im Gebrauch iſt. Die Heizung erfolgt mit Gas. Zu näheren Angaben iſt Herr Dittrich, Klempner und Inſtallateur, Halle, Gr. Brauhausſtraße 1 gern bereit. Herr Inſtituts⸗ Obergärtner Dahl berichtet über ſeine Danio albolineatus, daß das Weibchen bei der letzten Laichabgabe nur halbgefüllte Eier ablegte, die bald darauf verpilzten, da ſie nicht befruchtet oder nicht befruchtungsfähig waren. Daß dieſelben nur halbgefüllt waren, kannn eine anormale Ver⸗ anlagung des Weibchens ſein, vielleicht auch mit der Ernährungsweiſe zuſammenhängen. — Der Verein hat ſich auch wieder dem Verband ange- ſchloſſen, um der Allgemeinheit und ſich ſelbſt zu nützen. Herr Dr. Merkwitz ſtiftete dem Verein noch eine Anzahl Farbendrucke einer alten Tümpelſtelle am Paſſendorfer Teich. Eine aufgeſtellte Fiſchliſte zeigte, daß annähernd 100 Arten von Fiſchen zur Zeit im Verein gepflegt werden. — In der Februarſitzung hielt Herr Lehrer Dennhardt an der Hand von lebenden und präparierten Objekten, ſowie angefertigten Zeichnungen einen Vortrag über Pantodon Buchholz i. Der Vortragende ſprach über Name, Ausſehen, Einführung u. ſ. w., zeigte dann eine Aufnahme des Fiſches in der charakteriſtiſchen Ruheſtellung und ging beſonders auf das Laich— geſchäft und die Ernährung ein. Dem eigentlichen Laichgeſchäft gehen Liebesſpiele voraus, die ſich auf mehrere Tage ausdehnen, dabei ſpringt das Männchen dem Weibchen auf den Rücken und umklammert es mit den langen Strahlen der Bruſtfloſſen, in dieſer Stellung verweilen die Fiſche ſtundenlang. Das Männchen nähert ſich dann dem laichreifen Weibchen von der Seite, dann drehen ſich die Tiere blitzſchnell um ſich ſelbſt, es erfolgt die Laichabgabe und die Befruchtung. Der Laich ſteigt dann zur Oberfläche, die Eier enthalten kleine Portiöbnchen von Ol. Die Eltern⸗ tiere vergriffen ſich nicht an dem Laich. Schwierig geſtaltet ſich die Fütterung der Tiere, da fie meiſt nur Nahrung von der Oberfläche nehmen; doch hatte der Vortragende auch beobachtet, daß ſie Daphnien ziemlich am Grunde fingen, wie andere Fiſche. Am einfachſten geſtaltet ſich noch die Füt⸗ terung, indem man ein Stück Papier auf die Waſſeroberfläche legt und darauf Futtertiere: Daphnien. Wückenlarven, Enchytraeen, Fliegen⸗ larven und andere, die dann beim Durchſchlüpfen ſofort verzehrt werden. An trockenes Futter gingen die Pantodon nicht. Herr Dahl hatte die Freundlichkeit, uns am 7. Februar durch das land wirtſchaftliche Inſtitut zu führen. Die Gewächshäuſer, die einen reichlichen Pflanzenbeſtand, ſowohl der ein⸗ heimiſchen wie der fremden Flora aufwieſen, nahmen ſich tadellos aus, zumal da der Tag ein herrlicher Sonnentag war. Der Führende benannte uns die Pflanzen, ſoweit ſie nicht an den Schildern kenntlich waren. Intereſſant war auch die Anlage einer Reiskultur unter Glas, die ein richtiges Reisfeld veranſchaulichte. Im Fiſchhauſe fanden wir eine Anzahl Aquarien mit einheimiſchen Fiſchen bezw. Fiſchbrut. Unter anderm konnte man vorzüglich das Ausſchlüpfen der Forelleneier beobachten. In einem Becken war ein Standzylinder aufgeſtellt, in dem unten Eier lagen und Waſſer einſtrömte, ſo daß eine ſtändige Zirkulation ſtattfand, das übrige Waſſer 364 floß oben ab und nahm die ausgeſchlüpften Fiſch⸗ chen mit ins große Becken. Bei den Jung⸗ fiſchen von Bachſaiblingen waren un⸗ gefähr 30—40 zuſammengewachſene Zwillinge vorhanden, beide Tiere beſaßen gemeinſam nur einen Dotterſack (bauchwärts), ſie bewegten ſich aber trotzdem ſchnell und munter vorwärts. Die zweite Februarſitzung brachte ein Häckelfeier. Herr Dennhardt und Wottawa hielten einen Vortrag über Häckels Leben und ſein Lebenswerk, beſonders über ſeine Radiolarienforſchung, über das biogenetiſche Grundgeſetz uſw. Bei einem Mitglied hatte ein Weibchen des Feuerſalamanders außer⸗ halb des Waſſers 5 Junge zur Welt ge bracht; nach einer UAnterſuchung wurde feit- geſtellt, daß das Weibchen eine Quetſchung er⸗ litten hatte uud dadurch dieſer unnormale Geburtsakt beſchleunigt wurde, anſchließend hieran wurde beobachtet ein Geburtsakt bei Sal. maculosa, indem das trächtige Weibchen in eine 10“ kältere Waſſerſchale getan wurde; ſogleich wurde die Leibesfrucht ausgeſtoßen, die Larven lebten, gingen aber dann ein. (Fortſetzung folgt.) Halle a. S. „Vivarium“ E. V. (Fortſ.) 6. Vereinsverſammlung vom 8. April. Herr Dr. Bindewald beſprach das neue Kosmos— bändchen „Meeresfiſche“ von Dr. Kurt Flöricke und empfahl es als ein ganz nett zuſammengeſtelltes und gut zu leſendes Buch. Herr Nette berichtete über Hagenbecks Tierpark in Stellingen. An der Hand vorzüglicher Photographien, die dem Vor— tragenden in liebenswürdiger Weiſe von Herrn Hagenbeck zur Verfügung geſtellt waren, erläuterte er die großartigen und in ihrer Eigenart impo- nierend wirkenden Gehegeanlagen, ſo das ſogen. „Tierparadies“, in dem Sumpf- und Waſſervögel, Steppentiere, Löwen, Geier und Hochgebirgstiere friedlich zuſammen zu hauſen ſcheinen, das Nord- lands⸗ und Südpolar-Panorama, den Affen⸗ felſen uſw. Im Reptilienhauſe finden ſich in zwölf Behältern Panzerechſen, Schildkröten und Ei⸗ dechſen der verſchiedenſten Arten, darunter viele ſeltene und ſchöne Exemplare; beſonders aber fielen hier die wunderbaren Rieſenſchlangen (Boa constrictor, Python molurus und reticulatus) auf, von letzterer Art waren rieſige Stücke in einer ſo großen Anzahl vorhanden, wie man ſie ſelten zuſammen ſieht. Im Aquarium und Vivarium präjentieren ſich trotz der ungünſtigen Beleuchtung des Raumes die aufgeſtellten Be- hälter, ca. 50 ganz in Weiß gehaltene, gleich— große Aquarien und Terrarien, ſehr gut. Die Aquarien beherbergen eine große Anzahl von Fiſchen verſchiedenſter Art, tadelloſen Exemplaren und teilweiſe von reſpektabler Größe, ſo fielen beſonders Pterophyllum, Leporinus, Prochilodus, einige Welſe und Schlangenkopffiſche auf. Leider iſt nur ein Teil der Aquarien bepflanzt, da die Lichtverhältniſſe ſchlecht ſind. Gut und zweckent⸗ ſprechend waren dagegen die 30 Terrarien ein- gerichtet, die Reptilien und Amphibien enthielten. Bemerkenswert waren ein Albino der Ringelnatter und die im Park gezogenen Rieſenſchlangen Boa constrictor und madagascariensis, ſowie Python molurus und reticulatus. Die einheimiſchen Rep⸗ tilien hatten einen Behälter, der einen Auslauf in ein Freilandterrarium hat. Auch das Inſek— tarium war ſehr reichhaltig beſetzt. Außer Schmet⸗ terlingen fanden ſich beſonders viele Arten von Vereins⸗Nachrichten Spinnen, Tauſendfüßlern und Skorpionen. Der a Scarabaeus war mit ſeinen ſelbſtgefertigten, Pillen“ zu ſehen, das wandelnde Blatt mit Larven und jungen Tieren in Menge ꝛc. — Herr Nette erzählte dann noch einiges über das Aquarium des Zoologiſchen Gartens in Hamburg, das gerade keinen glänzenden Eindruck macht. Die Bezeich⸗ nungen ſind ungenau und vielfach ganz falſch und die Beſetzung der Seewaſſerbecken könnte mit Rüdfiht auf die Lage Hamburgs in der Nähe des Meeres denn doch etwas beſſer ſein. Von den Süßwaſſerfiſchen des Aquariums war nur ein Aal bemerkenswert, der eine wundervolle goldgelbe Färbung hatte, ähnlich der des Higoi, des japaniſchen Goldkarpfens. Auch die im neuen Straußenhauſe untergebrachten Aquarien und Terrarien boten nichts beſonderes. — Einige neuere Fiſche wurden von Herr Nette noch vor— geführt, darunter Molliensia velifera, Leporinus affinis und frederici (?) ſowie Lepidocephalichthys guntea und von ihm beſprochen. 7. Vereinsverſamm lung vom 22. April 1914. Der Vorſtand gibt bekannt, daß Herr Maler- meiſter Marx Jäntſch, Halle a. S., Schillerſtraße 38, in den Verein als Mitglied aufgenommen iſt. Die vom Verein „Roßmäßler“-Halle ver⸗ anſtaltete Ausſtellung wurde beſprochen. Die Ausſtellung, wenn auch in kleinerem Rahmen gehalten, machte einen guten Eindruck, es waren hauptſächlich Zahnkarpfen und Barben ausgeſtellt, dann noch einige Labyrinthfiſche, ganz wenige Cichliden, wieder ein Beweis, daß die Zahn⸗ karpfen als leicht und in kleinen Behältern zu züchtende Fiſche die anderen ſchönen intereſſanten Zierfiſche verdrängen! Schön waren Polycentrus schomburgki und Badis badis, beide mit reich- licher Nachzucht. Herr Dr. Bindewald hielt einen Vortrag: „Vom Ei zum Froſch“. Der Vortragende zeigte den Laich ſämtlicher einheimiſchen Froſchlurche vor, beſprach die verſchiedene Art des Ablaichens und ging dazu über, die Entwicklung des Eies bis zum fertigen Froſch zu behandeln. Der Furchungsprozeß wurde mit Hilfe ausgezeichneter Tafeln erläutert, die ausgeſchlüpften Embryonen erſt mit warzenförmigen Kiemenanlagen, dann mit äußeren Kiemenbäumchen, endlich mit inneren Kiemen und Hornſchnabel, wurden in Tafelzeich⸗ nungen und Spirituspräparaten vorgeführt, und die Anlage der inneren Organe, ſowie der Ex⸗ tremitäten und ihre weitere Entwicklung an der Hand des vorzüglichen Demonſtrationsmaterials des Zoologiſchen Inſtitutes eingehend behandelt. — Herr Rudolph ſprach ſodann über „Einheimiſche Froſchlurchek. Da die ſämtlichen Froſchlurche lebend zur Stelle waren, zeigte Herr Rudolph an ihnen die Anterſcheidungsmerkmale der ver— ſchiedenen Arten, ſprach über ihre Verbreitung und Lebensweiſe und ſchilderte ihre Haltung und Pflege in der Gefangenſchaft. — Herr Nette zeigte einige ausländiſche Fröſche und Kröten vor, darunter mehrere Arten Krallenfröſche (Xenopus), Ochſenfröſche, Rieſenkröten und jel- tenere afrikaniſche, amerikaniſche und indiſche Froſchlurche. — Herr Dr. Bindewald verlieſt einen Artikel der Frankfurter Zeitung vom 7. April dieſes Jahres, der den von Profeſſor Döderlein- Straßburg beſchriebenen Fall behandelt, daß eine große Forelle eine Ringelnatter herunter— gewürgt hatte in der Weiſe, daß der Schwanz der Natter noch zirka 20 cm aus dem Maule des Fiſches hing, das Kopfende dagegen in einer Länge von 14 cm aus dem After der Forelle herauskam, nachdem es ſich durch Schlund, Magen und Darm hindurchgewunden hatte. Im Anſchluß daran erzählt Herr Roſenbaum: Ein Aal wird mit der Angel gefangen und von einem großen Wels verſchluckt, entkommt aber durch die großen Kiemenöffnungen und verſtrickt dabei den Wels jo mit der Angelſchnur, daß beide Tiere an der Schnur ans Land gezogen werden können. — Eine Verloſung, die ſich durch verſchiedene Stiftungen ſehr reichhaltig geſtaltete, beſchloß die Sitzung. Nette. Hamburg. „Geſellſchaft für Meeresbiologie.“ Verſammlung vom 24. April. Der Schriftführer, Herr Gienke, legt ſein Amt aus privaten Gründen nieder. Neu aufgenommen: Herr Willgeroth, Hamburg; Herr E. Knabe, Düſſeldorf. Die Adreſſe für alle an die Geſell— ſchaft zu richtenden Korreſpondenzen wurde folgendermaßen feſtgeſetzt: Hamburg 1, Lloyd Hotel, Spitalerſtraße 1. Vorliegende Literatur wurde durchgenommen. Hierauf kam eine Ein⸗ ladung des Altonaer Aquarienvereins betreffs Beteiligung an der Gartenbauausſtellung zur Debatte. Auf Antrag wurde eine Kommiſſion ernannt, beſtehend aus den Herren Müllegger, Schmidt, Wilde, welche nach eingehender Prüfung der Sachlage und Unkoſten in der nächſten Bor- ſtandsverſammlung Referat abzuſtatten gebeten wurden. Definitiver Beſchluß betreffs der Teil⸗ nahme wird noch gefaßt. Hierauf erfolgte der Vortrag des Herrn Müllegger über ſeine Reiſe an der Rivieraküſte und das Ozeano— graphiſche Inſtitut Monaco. Der Bor- tragende erzählte an Hand einer Anzahl photo— | graphiſcher Aufnahmen der Küſte, ſowie zirka N 100 Lichtbildern von Vegetations-, Natur- und Tieraufnahmen von Leben und Treiben der Küſtenbewohner, der Fiſcher und vor allem über N die Einrichtung der reich ausgeſtatteten, mit dem N Ozeanographiſchen Inſtitut verbundenen biolo- | giſchen Anſtalt. Das Muſeum beherbergt in N | | ie tee N ẽůü v ne u a a den unteren Räumen eine vollſtändige Sammlung faſt ſämtlicher an der Küſte vorkommenden Tiere, ſowie das Material, das der Fürſt von Monaco auf ſeinen Forſchungsfahrten geſammelt hatte. Darunter befanden ſich außerordentlich ſeltene Tiefſeefiſche und Krebſe von abenteuerlichſter Geſtalt, Leuchttiere und Tintenfiſche, deren Auf- findung allein dem Fürſten und den ihm zu Ge— bote ſtehenden Fangapparaten zu verdanken ſind. Ein anderer Saal zeigte alle dieſe Apparate, welche zur Meeresforſchung, ſowohl in biologiſcher wie in phyſiologiſcher Richtung dienen, wertvolle, kompliziert eingerichtete Kippthermometer, Sonden, Tiefſeereuſen, Schleppnetze zum quantitativen, ſowie qualitativen Fiſchen. Endlich waren noch die Verarbeitung ſämtlicher Meeresprodukte zu induſtriellen und praktiſchen Gegenſtänden in aus⸗ führlichen Schauobjekten dargeſtellt. Ein weiterer Teil des Vortrages behandelte die Forſchungs⸗ ergebniſſe des Vortragenden an der ſpaniſchen Küſte, ebenſo wurden kurz die herpetologiſchen Fangergebniſſe ebenfalls an Hand einiger Ei⸗ dechſen⸗Aufnahmen uſw. geſchildert. In der hierauf vorgenommenen Neuwahl des Schrift⸗ führers wurde Herr J „Schenkl, zn nun > Hamburg, gewählt. J. Schenkl Vereins⸗ Nachrichten Hamburg. „Roßmäßler.“ Sonderverſammlung vom 29. April. Anweſend ſind 27 Perſonen. Herr Schröder erſtattet den Bericht des Ausſchuſſes für die Altonaer Ausſtellung. Wegen der Heizung der Aquarien ſoll noch einmal an zuſtändiger Stelle angefragt werden. Zur Aufnahme in unſeren Verein hat ſich Herr Paul Kayſer, Stein⸗ damm 35 JI gemeldet. Herr Böſche teilt ſeine Erfahrungen in der Scheibenbarſchzucht mit. Daß die Zucht dieſes Fiſches nicht immer gelingt, dürfte darin zu ſuchen ſein, daß es in vielen Fällen keine Paare ſind. Des weiteren iſt die Aufzucht der Jungbrut ſchwierig, falls es an ganz feinem lebendem Futter mangelt. Die Zu⸗ ſammenſtellung der Zuchtpaare iſt nicht ganz leicht. Wohl find verſchiedene Anterſcheidungs⸗ merkmale bekannt geworden, wie Lage der Schwimmblaſe ꝛc. Das ſicherſte Merkmal zeigt ſich während der Laichzeit bei dem Weibchen, nämlich die Leibesfülle. Herr Kramß zeigt ſeine Nachzucht von Fundulus arnoldi, ſtahlblaue Ba- rietät aus Lome, vor und gibt dazu folgendes bekannt: Die Fiſche laichen vorzugsweiſe zwiſchen Steinen und Wurzelfaſern ab. Die Eier ſind groß. Bei einer Temperatur von 20—22 C ſchlüpfen die Jungen in 4—5 Wochen aus. Dem Laich entſprechend find auch die Fungfiſche ziemlich groß, ſo daß ſie bei guter Fütterung (kleine Enchytraeen werden gern genommen), in 6—8 Wochen ſchon fortpflanzungsfähig ſein können. Herr Libau äußert ſich, die Fütterung mit aus⸗ gequetſchten Mehlwürmern mit beſtem Erfolg verſucht zu haben. Auch andere Herren können dieſes Futter empfehlen. Ferner wird Blut zur Aufzucht von Jungfiſchen verwendet. Nur hüte man ſich vor einem zuviel, da dieſe Stoffe vor allen Dingen in Kürze das Waſſer vergiften. Die erſte 10 Pfg. Verloſung in dieſem Jahr wird noch in letzter Stunde vorge— nommen. Unſer Shauaquarium, die Anziehungs⸗ kraft vieler Intereſſenten, iſt einſtweilen mit Chi- rodon Arnoldi, Xiphophorus Helleri, Girardinus reticulatus und roten Poſthornſchnecken beſetzt. Sämtliche Inſaſſen wurden von Mitgliedern ge⸗ ſtiftet und ſei den Herren hiermit nochmals gedankt. Schetler. Kattowitz. „Verein der Aquarien- und Terra⸗ rienfreunde, zugleich Verein für volkstümliche Naturkunde.“ Sitzung vom 22. April. Vortrag des Herrn Profeſſor Eiſenreich: „Naturſchutz und der Aquarianer.“ Der Verfaſſer machte darauf aufmerkſam, daß in Oberſchleſien der Naturſchutz mit den Intereſſen der Induſtrie und des Bergbaus einen harten Kampf zu beſtehen hat. Der Stadtwald von Beuthen, der für die Stadt und für die ganze Umgegend unentbehrlich iſt, iſt durch den Bergbau gefährdet; zwei Stellen ſind bereits zu Bruche gegangen. Dasſelbe Schickſal droht dem herrlichen Wald von Emanuelsſegen, ſüdlich von Kattowitz. Das klare Waſſer der Jamna, die ſich durch ein idylliſch gelegenes Tal dahinſchlängelt. wird durch trübes Abwaſſer verunreinigt. In der Nähe von Ratibor iſt der 200 Morgen große Park von Deutſch⸗Krawarn an eine Holzfirma verkauft, die bereits die ſchönſten, viele Jahrhunderte alten 366 Gichen hat fällen laſſen.! Der Park iſt ein Eldorado für die Singvögel geweſen, die nunmehr aus jener Gegend verſchwinden werden. Soll Oberſchleſien nicht mit der Zeit völlig ver⸗ öden, ſo muß ein großzügiger Naturſchutz eingerichtet werden und ein ſolcher iſt lohnend, da das Land noch immer herrliche Wälder, Seen, Flußläufe aufzuweiſen hat. — Soviel vom Na⸗ turſchutz im großen, aber auch im kleinen muß die Natur geſchützt werden und zunächſt unter anderem gegen die Aquarianer. Manche Waſſerpflanzen gehen durch zu ſtarke Inanſpruchnahme ſeitens der Aqua⸗ rianer der Ausrottung entgegen. Der Vortragende fand in dieſem Jahre in einem Tümpel nur eine einzige Pfeilkrautknolle vor, während im vorigen Fahre daſelbſt noch eine größere Anzahl vorgefunden wurde. Vergleiche den Artikel von C. A. Reilmayer⸗Wien: „Zur Naturſchutzbewegung“ Blätter No. 15! Die Waſſerſcheere, Stratiotes aloides, die früher in der Puzemſaniederung zu finden war, ſcheint jetzt dort nicht mehr vorzukommen. Die Beiſpiele könnten noch um viele vermehrt werden. Wie ſtark die Inanſpruchnahme der einheimiſchen Waſſerpflanzen durch unſere Liebhaberei iſt, zeigt ein Blick in den Inſeratenteil der Fachzeitſchriften. Wenn die Aldrovandia vesiculosa mit 0.30 Mk. das Stück angeboten wird, ſo bedeutet das doch nichts anderes, als daß in abſehbarer Zeit dieſe ſeltene Pflanze ausgerottet ſein wird. And das— ſelbe gilt von anderen Pflanzen ſchließlich auch. Jedenfalls iſt auf die Gefahren, die unſerer Waſſerflora durch die Aquarianer drohen, ein wachſames Auge zu richten und es wäre für den Verband eine dankbare Aufgabe, hier feſt und beſtimmt einzugreifen. — An den Vortrag ſchloß ſich eine ſehr rege Aus⸗ ſprache. Herr Meich machte mit vollem Recht darauf aufmerkſam, daß von den Kindern in arger Weiſe gegen die Pflanzen und Tiere ge- ſündigt würde; daß ferner die Entomologen den den Beſtand der Schmetterlinge, Käfer und an⸗ derer Inſekten ſtark mindern. Herr Garteninſpektor Sallmann-Kattowitz führte folgendes aus: Beim Kattowitzer-Südpark ſind die Verhältniſſe ähnlich wie beim Beuthener Stadtwald. Jedoch iſt man der Anſicht, daß der Park nicht gefährdet ſei, da Sandverſatz angewendet werde. Indes ſcheint Waſſermangel einzutreten, da der Teich am Reſtaurant kein Waſſer mehr hält. Neben dem Bergbau iſt ein gefährlicher Feind des Pflanzenwuchſes die ſchweflige Säure, die inſolge des Schwefelreichtums der oberſchleſiſchen Kohle überall im Induſtriebezirk in der Luft vorhanden iſt. Am beſten angepaßt ſind an die ſchweflige Säure die Pflanzen mit glatten Blättern, zum Beiſpiel Pappel, Birke. Die ſchweflige Säure ſchadet auch indirekt dem Pflanzenwuchs, indem ſie den Boden entfalft. Ferner machte Herr Sallmann darauf aufmerkſam, daß die Bepflanzung mancher Chauſſeen in der Umgegend von Kattowitz un⸗ ſchön ſei, dasſelbe gelte auch vielfach von den Giſenbahn dämmen. Die Eiſen⸗ bahndämme müßten für den Vogel⸗ ſchutz eingerichtet werden.! Dasſelbe 1 Ebenſo könnten die mit Waſſer gefüllten Ausſchichtungen an den Bahndämmen bei einiger Pflege zu einem Eldorado der Fauna und Flora des Süßwaſſers werden! Teilweiſe ſind ſie es jetzt ſchon. Ich ſpreche hier nicht von Oberſchleſien, ſondern von ganz Mitteleuropa! Dr. Wolterstorff. Vereins⸗Nachrichten könnte auch mit den Bruchfeldern geſchehen. Da der Abend unter dem Zeichen des Naturſchutzes ſtand, wurden vom Vorſitzenden drei Modelle von Singvögeln von der Firma E. Nijter-Nürn- berg vorgeführt. Sie fanden allgemeinen Beifall. Der Gedanke, durch die Modelle dem Bogel- mord zu Schulzwecken Einhalt zu gebieten, iſt aufs freudigſte zu begrüßen. Kein Geringerer als den Ornithologe K. Flöricke befürwortet den Gebrauch dieſer Modelle an Stelle der ausge— ſtopften Vogelbälge. Auf Veranlaſſung des Herrn Sallmann, der Geſchäftsführer des Ver⸗ ſchönerungsvereins iſt, wurde für Sonntag den 3. Mai ein Ausflug ins Jamnatal gemeinſchaftlich mit dem Verſchönerungsverein beſchloſſen. Für Montag den 4. Mai wurden wir von Herrn Sallmann zu ſeinem Vortrage über Vorgärten⸗, Balkon⸗ und Fenſterſchmuck eingeladen. Köln a. Rh. „Geſellſchaft verein. Naturfreunde.“ Sitzungen vom 29. April und 6. Mai. Der erſte Vorſitzende eröffnete die Sitzung mit Bekanntgabe der Eingänge ꝛc. Nach Erledigung der Quartalskaſſen⸗Reviſion durch die gewählten Reviſoren Bartz und Janſen wurde dem Kaſſierer Entlaſtung erteilt. Dann wurde in eine allgemeine Diskuſſion eingetreten. Beſonders der Artikel in den „Blättern“, Seite 280, Heft 16 von Herrn Dr. med. Schubert, Wiesbaden erregte vielſeitiges Intereſſe und kam zur Ausſprache, daß wohl dem Ortsſinn der Kröten ſchon ein wenig viel zugeſchrieben werde. Wenn dem Artikelſchreiber das öftere, ſpurloſe Verſchwinden der eingeſetzten Tiere aufgefallen iſt, jo hätte er das in allererſter Linie darauf zurückführen können, daß eben ſein Garten den wahren Naturverhältniſſen nicht genug entſprochen hat, ſodaß die Tiere es vor⸗ zogen ihre früheren, vielleicht nicht ſo proper ge⸗ haltenen Aufenthaltsorte aufzuſuchen. Für eine Behauptung, daß Kröten immer ihrem Geburtsorte zuſtreben, um zu laichen, fehlt feſter Beweis. Es ſei hier auf eine Tatſache aufmerkſam gemacht, daß ſchon mehrfach Kröten in gerade durch Regen gefüllten Wagenräderfurchen auf vielbefahrenen Wegen abgelaicht haben, doch ſicherlich eine ſehr zweifelhafte Geburtsſtelle. Zu dem Artikel in „W.“ 16 vom 21. April 1914 über den japaniſchen Kärpfling wurde bemerkt; daß dieſe SFiſche bei der Nachzucht zurückſchlagen, iſt nicht immer der Fall. Zum Beiſpiel hat ein Mitglied vom 15. Mai bis September 3 Nachzuchten von zirka 80 Stück gehabt, die alle die gleiche goldrote Farbe hatten und auch behielten. Sicherlich werden auch noch mehrere Züchter dieſe Erfahrung gemacht haben und wäre es von Intereſſe, wenn hierüber in den Sitzungsberichten geſchrieben würde. In der Sitzung vom 6. Mai wurden allgemeine Vereinsangelegenheiten geregelt. Die von der Firma Haage & Schmidt, Erfurt erhaltene Waſſer⸗ pflanzen⸗Lieferung war ſehr gut und betonen wir ausdrücklich, daß die billigeren Preiſe nicht die Qualität der gelieferten Pflanzen beeinflußten. Wir können dieſe Firma allen Gnterejjenten daher beſtens empfehlen. Der Vorſtand. Nürnberg. „Seeroſe.“ Bericht aus der Sitzung vom 26. März 1914. Herr Heß berichtet über ſeine Platypoecilius— Xiphophorus-Kreuzung. Die Tiere haben zum zweitenmal abgelaicht und ſind diesmal nur fünf ſchwarze Jungtiere darunter, während das erſte— EEE! WEL NEE TEE ETW ce einen Verſammlungsbeſchluß, demzufolge Vereins⸗ Nachrichten mal die Hälfte ſchwarz, der andere Teil hell ge- färbt waren. Auch Herr Lutz teilt mit, daß er verſchiedene Zahnkarpfenarten behufs Kreuzungs⸗ verſuchen zuſammengeſetzt habe. Der Erfolg iſt noch abzuwarten. Herr Heß machte die Beobach— tung, daß ſeine Barbus fasciolatus 10—12 Tage zur Entwicklung brauchten, bis fie ausſchwärmten. Nachdem er einige Tage darauf etwas Piscidin 000 fütterte, bemerkte er, daß die Tiere — 30 an der Zahl — ſämtlich an der Oberfläche hingen, auf ein Häufchen zuſammengedrängt. Die weiße Farbe des Waſſers ließ vermuten, daß dasſelbe durch Aberfütterung verdorben ſei. Als er einen Teil des Waſſers abzog und durch geſundes Waſſer erſetzte, zerſtreuten fich die Fiſche. Herr Petrich iſt der Meinung, daß die Fiſche das verabreichte Futter noch nicht aufnehmen konnten; gerade mit Piscidin ſollte vorſichtiger gefüttert werden, da dasſelbe leicht in Fäulnis übergeht und das Waſſer milchig macht und infolgedeſſen Sauerſtoffmangel eintritt. Herr Lechner iſt be—⸗ reits im Beſitz von 2000 jungen Danio rerio, die bei reichlicher Infuſorienfütterung ſehr raſch heranwachſen. Die Entwicklung der Infuſorien betreibt Herr Lechner ſehr einfach, er wirft ein Bündelchen Heu oder auch eine Bananen- ſchale in den zur Aufzucht dienenden Behälter und überläßt das weitere der Sonne. Unter Punkt Verſchiedenes fragt Herr Sttrich an, wie ſich die Mitglieder, die an der Haftpflichtverſiche— rung beteiligt ſind, zu verhalten haben, im Fall ihnen ein Schaden zuſtößt. Herr Petrich beant— wortet die Anfrage: Die Mitglieder haben ſo— fort jeden Schaden dem Vorſitzenden mitzuteilen, dieſer benachrichtigt die Verſicherung, reſp. den hieſigen Vertreter. Sofern nicht Gefahr beſteht für weiteren Schaden, ob für die Geſundheit der Bewohner, iſt an dem Sachſchaden nichts zu ändern, bevor nicht die Verſicherung Einſicht ge- nommen hat. Vergütet wird nur der Schaden, der dritten Perſonen erwächſt, niemals der des Verſicherten ſelbſt. Herr Petrich erinnert an der Verein bei Fiſchbeſtellungen, ſobald ſich ein Drittel der Mitglieder beteiligen, der Verein das Porto übernimmt. Herr Lutz wünſcht, daß der Verein die Mitglieder noch weiter unterſtützt, indem er ihnen einen Zuſchuß gewährt. Herr Lutz glaubt, auf dieſe Weiſe das Intereſſe der Mitglieder zu wecken, damit wieder beſſere Fiſche eingeführt werden, und auch die Zudt- erfolge wieder beſſere werden. Herr Petrich be- fürchtet, daß durch allzugroße Unterſtützung der Beſteller leicht eine Eiferſüchtelei unter den Mit⸗ gliedern hervorgerufen werde, auch verſpricht er ſich nicht den von Herrn Lutz angeführten Er— folg. Daß das Vereinsleben gegenwärtig etwas ſtiller geworden ſei, liege teils in den ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſen, die einen Teil der Mitglieder zur Sparſamkeit nötigen, ein weiterer Teil ſei eben des Züchtens gegenwärtig über— drüſſig. Nach längerer Debatte, an welcher ſich die Herren Dürrmaier, Rippel, Reitzammer und Lieret beteiligen, kommt folgender Beſchluß zu— ſtande: „Der Verein gewährt den Mitgliedern neben dem Porto einen Zuſchuß von 20 Prozent, dafür fällt die Gratisverloſung im Herbſt ganz aus, bezw. wird nach den vorhandenen Mitteln eingeſchränkt.“ A. Petrich, I. Schriftf. 367 B. Gerichte. Allenſtein i. Oſtpr. „Vivarium“, Verein für Aquarien⸗ und Terrarienfreunde. Unter obigem Namen hat ſich am 7. Mai ein Verein gebildet, der ſich die Förderung der Aquarienkunde nach den allgemein bekannten Grundſätzen zur Pflicht gemacht hat. Begünſtigt wird die Liebhaberei hierorts durch eine recht reichhaltige und intereſſante Tier- und Pflanzen⸗ welt der näheren Umgebung Allenſteins, wobei mehrere, ſehr günſtig gelegene Daphnientümpel von beſonderem Werte uns ſind. Von Waſſer⸗ pflanzen kommen in beſonders reichen Maſſen Tauſendblatt, Waſſerpeſt und Riccia vor, auch der intereſſante Waſſerſchlauch (Utricularia vulgaris) iſt häufig zu finden. — Sitzungen finden am 1. und 3. Sonnabend eines jeden Monats in Starks Konditorei ſtatt. Gäſte willkommen. Briefadreſſe: Landeck, Zimmerſtr. 1 II. Nächſte Sitzung 23. Mai, Vortrag über die lebendgebärenden Zahnkarpfen. Dresden. „Waſſerroſe.“ Verſammlung am 21. März. An Eingängen lagen vor die abonnierten Zeit⸗ ſchriften, ſowie eine Offerte von Lentz, hier bezw. deklamatoriſchen, geſanglichen ıc. Vorträge bei eventuellen Vereinsfeſtlichkeiten. Die bei Herrn Härtel, hier beſtellten Import-Vallisnerien waren von Herrn Meiſelbach zur Stelle gebracht und gelangten unter die anweſenden Mitglieder zur Verteilung, ebenſo ein Poſten von Herrn Renz geſtifteten Elatina macropoda, wofür dem Spender hiermit beſtens gedankt ſei. Hierauf wurde be— ſchloſſen, bei Krauſe in Crefeld 12 Stück Süß⸗ waſſerkrabben zu beſtellen und übernimmt Herr Fiſcher die Erledigung dieſes Auftrages, auch erbietet ſich derſelbe, da vorausſichtlich die be- ſtellte Anzahl die von den Mitgliedern beſtellte überſchreitet, den etwaigen Gberſchuß ſelbſt zu übernehmen. Nachdem noch eine interne Ange— legenheit durchberaten worden war, führte uns unſer Mitglied Herr SFiſcher, eine Serie Licht⸗ bilder vor, für welche Liebenswürdigkeit ihm hiermit der Dank des Vereins ausgeſprochen wird. Verſammlung am 4. April. Herr Prüßner, hier, Gottfried Kellerſtraße 59, wurde einſtimmig aufgenommen. Der Vorſitzende begrüßte den Aufgenommenen unter herzlichen Worten. Herr Hartlich erbot ſich nach Erledigung einiger Liebhaberfragen zur Haltung eines Vor— trages mit Lichtbildern über das Thema: „Eine Exkurſion nach Moritzburg.“ Das Anerbieten des Herrn Hartlich wurde für Juni mit Dank akzeptiert und ſollen ihm eventuell durch Licht- bilderbeſchaffung ꝛc. entſtehende Anfoften erſtattet werden. Richard Teichmann, Schriftf. Hamburg-Eilbeck. „Trianea“. Verſammlung vom 24. April 1914. Nach Erledigung der Eingänge berichtet der Vorſitzende von der letzten Arbeitsverſammlung der „A. V.“ und von der am Karfreitag ſtatt⸗ gefundenen Tümpeltour. Letztere war ja leider von ſehr ungünſtigem Wetter beeinflußt, infolge⸗ deſſen die Beteiligung auch nur ſehr ſchwach war. Die Teilnehmer waren jedoch von dem Verlauf dieſes Ausflugs ſehr zufriedengeſtellt und wurde daher beſchloſſen, demnächſt einen weiteren folgen zu laſſen. Bezüglich der Altonaer Ausſtel⸗ lung, woran wir uns zu beteiligen gedenken, 368 wurden die Delegierten beauftragt, die nächſte Verſammlung des Ausſtellungsausſchuſſes zu beſuchen und über das Reſultat zu berichten. Der als Gaſt anweſende Herr CE. Specht ſtellte Aufnahmeantrag und wurde als Mitglied auf- genommen. Der Vorſitzende ſprach ſodann über den Gebrauch des Mikroſkops in unſerer Lieb⸗ haberei. Ein kleines Taſchenmikroſkop wurde im Gebrauch demonſtriert und der Nutzen dieſes kleinen Inſtrumentes für unſere Liebhaberei erläutert. Herr Reimers zeigte von der letzten Tümpeltur mitgebrachtes Myriophyllum und bemerkte, daß ſolches auch in geheizten Aquarien vorzüglich gedeihe. — Verſchiedene Pflanzen und Fiſche gelangten zur Verteilung. Hannover. „Linné, Verein für Aq.⸗ u. Terr.⸗Kd. Außerord. Generalverſammlung, 5. Mai. Zu der Verſammlung waren die Mitglieder außer durch die Zeitſchriften noch beſonders, ent⸗ weder mündlich oder ſchriftlich eingeladen. Der zweite Vorſitzende, Herr Finkelmann, macht vor Eintritt in die Tagesordnung darauf aufmerk⸗ ſam, daß die heutige Verſammlung nach 8 24 unſerer Satzungen unter allen Amſtänden be- ſchlußfähig iſt. — Herr Kruſe teilt mit, daß er vor 14 Tagen mit 2 Gäſten erſchienen ſei, aber nicht ins Vereinslokal gekonnt habe, weil darin eine Hochzeit gefeiert worden ſei. Es wird ihm mitgeteilt, daß der Mißſtand ſchon von den meiſten Mitgliedern empfunden ſei und uns veranlaſſen müſſe, uns recht bald nach einem anderen Lokal umzuſehen. Hierauf leitet der zweite Vorſitzende die Erſatzwahl für den erſten Vorſitzenden ein, die dadurch erforderlich geworden ſei, daß unſer bisheriger Vorſitzender, Herr Oppermann, aus Geſchäftsrückſichten das Amt leider nicht weiter⸗ führen kann. Bei der vorgenommenen Abſtim⸗ mung wird Herr Lan gwoſt einſtimmig gewählt, er nimmt die Wahl an und übernimmt ſodann den Vorſitz. Herr Langwoſt verlieſt den Brief der Haftpflichtverſicherungsgeſellſchaft an Herrn Riedel, er bezeichnet es als erfreulich, daß die Geſellſchaft den Schaden jetzt endlich bezahlt habe, wir müßten die Frage der Haftpflicht⸗ verſicherung demnächſt aber doch energiſch weiter- verfolgen. — Eine Beſichtigung unſeres Vereins- futtertümpels ſoll am Himmelfahrtstag ſtattfinden, der Tümpel ſoll ſich jetzt in ganz vorzüglicher Verfaſſung befinden. 5 Köln. „Waſſerſtern.“ Protokoll vom Donnerstag, 30. Mai. Wie groß das Intereſſe in unſerem Verein für einheimiſche Fiſche iſt, zeigte wieder unſere heutige Verſammlung. Faſt alle Mitglieder, mit Aus⸗ nahme derjenigen, welche ſtets durch Abweſenheit glänzen, waren anweſend. Der Vorſitzende hatte ſich auch alle Mühe gegeben, den Abend zu einem genußreichen zu machen. Sein bis ins kleinſte ausgearbeiteter Vortrag über einheimiſche Aquarienfiſche fand lebhaften Beifall, beſonders dadurch, daß der Redner die ausgeſuchteſten, ſchönſten Exemplare, wie Schlammbeißer, Ellritze, Sonnfiſche, Steinbeißer, Moderlieschen, Bitter⸗ ling, ſowie drei- und neunſtachliger Stichling, den Anweſenden vorführt. Am Schluſſe des Vor⸗ trages machte uns eines unſerer eifrigſten Mit⸗ glieder, Herr Gieles, Johannisſtraße, darauf auf⸗ merkſam, daß es ihm gelungen ſei, den Bitterling Vereins⸗ Nachrichten im Aquarium zur Zucht zu bringen und forderte die Anweſenden auf, ſich dieſelben bei ſich zu Hauſe anzuſehen. Sodann wurde noch der auf 14. Mai anberaumte Kauf⸗ und Tauſchabend be⸗ ſprochen und auf deſſen Vorteile aufmerkſam ge⸗ macht. Nach Schluß der Sitzung blieben noch zirka 15 Herren mit ihren Damen über eine Stunde bei einem Glas Kölſch zuſammen, wobei der echte kölſche Humor, ſowie die kölſche Krätzcher auch auf Ihre Rechnung kamen. K. Seither. Ludwigsburg. Verein der Aq.- und Terr.⸗Freunde. Vierteljährlicher Bericht. Neuaufgenommen die Herren Dr. Henninger und W. Kaleſſe. Die Einbanddecken für die Wochenſchrift und die Blätter ſind ſehr nett und bilden die gebundenen Hefte eine Zierde unſerer noch nicht ſehr großen Bücherei Als Bücher- verwalter wurde Herr E. Illig gewählt. Zur Abwechslung im Trockenfutter wird neben „Krah“ und „Hammomia“ noch „Wawi“ beſtellt. Anſer noch nicht ſehr lange in der Vorſtadt erworbener und durch Vereinsmitglieder gegrabener Fiſch— futterteich macht nun ſchon einige Sorgen. In einer hieſigen Gemeinderatsſitzung wurde von einem Stadtrat und Gärtnereibeſitzer erwähnt, daß durch die Anlegung unſeres Tümpels der Mückenplage Tür und Tor geöffnet würde. Herr H. hat ſich gegenüber von unſerem Tümpel ein Haus gebaut und hätte ſicher lieber einen anderen Nachbarn als einen Ententeich. Für die Mit⸗ glieder zur Beruhigung und für die Bewohner der Stadt zur Aufklärung erſchien aber bald in der Ludwigsburger Zeitung ein offenbar von Herrn Fllig verfaßter Aufſatz über die „Mücken⸗ plage.“ Satzungen und ſonſtige Berichte der deutſchen V. V. gingen beim Verein ein und wurden eingehend beſprochen. Bei einem Licht⸗ bildervortrag des hieſigen Tierſchutzvereins, dem einige Mitglieder auf Einladung anwohnten, wurde auch des Aquariums gedacht. Zur Vor⸗ führung kam das Aquarium, wie es ſein und wie es nicht ſein ſoll (Fiſchglocke). Der Bortragende verſtand es, die Zuhörer über die Bedingungen zur Haltung von Tieren aller Art aufzuklären. Beim Feuerbacher Verein „Helleri“ fand am 14. März eine gemeinſchaftliche Fiſchbörſe ſtatt, die 10 Mitglieder des Vereins beſuchten und be- friedigt verließen. Anläßlich dieſer Fiſchbörſe wurde auch des Schwäbiſchen Bundes erinnernd gedacht. In einer der letzten Verſammlungen berichtet der Herr Vorſitzende über den Tod des Profeſſors Mr. Fox, des Erforſchers des Gegen- giftes für Schlangengift. Der berühmte Profeſſor unterhielt bei Sydney eine Schlangenfarm mit 500, meiſt mit eigener Hand gefangene Giftſchlangen. In ſeiner Berufstätigkeit heimſte er in der Tat mehr als 100 Schlangenbiſſe ein, gegen die er das von ihm hergeſtellte und erforſchte Gegengift ſtets mit Erfolg anwendete. — Herr Sllig beklagte den Gebrauch von Fremdwörtern in den Auf- ſätzen unſerer Fachzeitſchriften. Er führte unter anderem aus, daß er es als Anhänger der Be- ſtrebungen des deutſchen Sprachvereins nicht ver⸗ ſtehen könne, wie gerade in unſeren Zeitſchriften die Berichte von Fremdwörtern ſtrotzen. Herr Illig wird in nächſter Zeit ausführlich darüber in den Blättern ſchreiben. Die Mitglieder ſtimmten den Ausführungen voll bei. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 38II, Gedruckt bei Lämmle & Wüllerſchön, Winnenden-Ötuttgart. N * N Rabatt! Verlangen Sie Offerte! 9 kompletter Durchlüftungs-und Heizungsanlagen „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Aquarien-Hilis artikel. Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. Kindel & Stössel, Berlin SW 68., Alexandrinenstrasse 8, Ausführun „KDA” SERBERESEBSERNESERERUGPEREERENNEGORERUDERONE Zierfiſehe, Waſſerpflanzen, Seetiere, klquarien, Durehlüfter, Utenſilien aller flrt Permanente Ausſtellung von 300 eingerichteten Süß⸗ und Seewaſſeraquarien (freie Beſichtigung) 2 : Eine Sehenswürdigkeit Wiens : Vorratsliſte frei. Illuſtr. Katalog gegen 20 Heller in Marken. I. Oſterreichiſches Aquarien-Inftitut | Atelier, Wien VII/ i, Richter⸗ Arnold Krebs, . 8 nt frei. 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Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. 8 „IRITON” Verein für Aquarien- und Terrarienkunde = 8 (Eingetra ener = zu Berlin Verein) 2 ‘ Unseren verehrten Mitgliedern können = wir folgende ; Terrarientiere 8 welche Anfang Juli aus Italien hier eintreffen, 75 solange der Vorrat reicht, zu folgenden : Preisen exklusive Porto und Verpackung = abgeben: = Seps chalcides, Erzschleiche . M —.75 2 Chalcides ocellatus . —.80 = » tridactylus . , 1.25 5 Lacerta muralis, Mauereidechse . % —.20 » viridis, Smaragdeidechse #4 —.50 Platydactylus mauritanicus, Mauer- gecko Spelerpes fuscus Euproctus rusconii, Triton ; .. 2.75 Discoglossus pictus, Scheibenzüngl. M 4.— 2 Die Geschäftsstelle Alexandrinenstraße 1. MM —. 40 „ „ 4. =) Hechtkopf- A o. O. o . 0 0 „000. .0,0.0.1. Mehlwürmer! 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Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. WUHRERÜEEEEBRRETEITERTERUHRRERULARRTLUNTETELIERERTUERERETEETUEERERTERTEEREREREERDELETKLREEEREERRRERRERRULEEERERERURURUREREUNDERREREEREREURERE 111111 11111111. 11144. Scatophagus argus. Von E. Conn, Hamburg. Mit einer Originalaufnahme vom Verfaſſer. Wenn Herr Dr. Reuter in ſeinem bekannten Werk „Fremdländiſche Zierfiſche“ vom Scatophagus argus ſchreibt, daß es „ein Fiſch von ſeltener Schönheit“ iſt, ſo konnte er in der Tat keine beſſere Bezeich— nung für dieſen eigenartigen Geſellen anwenden, denn Ge— ſtalt und vor allem das Farbenkleid dieſes Fiſches iſt tatſächlich ſelten ſchön. Lange habe ich ſuchen und warten müſſen, bis ich endlich einmal in den „Bl.“ eine An⸗ nonce der Vereinigt. Zierfiſchzüchtereien in Conradshöhe fand, daß wieder Scato— phagus argus einge- troffen ſeien. Zwar ging es meinem Öeld- beutel ſehr nahe, aber ich konnte nicht länger widerſtehen, ich mußte ein Paar beſitzen, und ſo traf eines Abends eine mächtige heiz— bare Kanne aus Gon- radshöhe bei mir ein, die ich nicht ſchnell ge- nug öffnen konnte, um meine „Teuren“ zu ſehen. Klein, ſehr klein waren ſie nur; nicht größer als ein Zehnpfennigſtück, aber ich war vorerſt zufrieden, daß ſie lebend eingetroffen waren. Das Brackwaſſer, in dem ſie an⸗ kamen, hatte eine Temperatur von 30“ C. und dementſprechend habe ich meine Scatophagus argus auch vorerſt auf 30° Scatophagus argus Q im Weidenaquarium. Originalaufnahme von C. Conn. gehalten, während mir ſpäter eine der— artige Temperatur doch unnötig erſchien und ich ſie auf 27“ ermäßigte. Selbſt⸗ verſtändlich arbeitete die Durchlüftung Tag und Nacht, denn der Scatophagus argus liebt eben ein ſauerſtoffhaltiges Waſſer ſehr, ſtammt er doch aus fließendem Waſ— ſer, welches bekannt— lich ſauerſtoffhaltiger iſt, als ſtehendes. — Schwer wurde es mir nicht, am anderen Morgen meine Neuen in ihrem großen und mit vielen großen und kleinen Steinen, Blumentöpfen und anderen Verſtecken ausgelegten Aqua— rium zu finden, denn ſie ſchwammen, als wenn ſie einen Aus⸗ weg ſuchten, fortwäh— rend an der Vorder— ſcheibe hin und her, rauf und runter, und zwar in einer Schnel— igkeit, daß man mit den Augen kaum mehr folgen konnte. So ging es die ganzen Tage und Abende (nachts habe ich ſie indes leider nicht beobachtet), und ich hatte meine helle Freude an dieſen ſo ſehr lebhaften Fiſchen, die kaum zu ſättigen waren. Unglaublich konnten die kleinen Kerlchen freſſen; jeder 10 rote Mückenlarven, dann noch eine Por- tion großer Daphnien hinterher und wo— 370 möglich noch einige Stückchen Regenwurm, das war ihre tägliche mehrmalige Mahlzeit. Allerdings glichen ſie nach ſolchem Mahl dann in der Form mehr einem aufgeblaſenen Kugelfiſch als einem Scatophagus argus, und daß ſie bei derartigem Appettit ſchnell heranwuchſen, iſt ſelbſtverſtändlich; und ſchon als Frau Kuhnt mich nach einigen Wochen aus Conradshöhe beſuchte, konnte ich ihr ihre ehemaligen Pfleglinge ſchon als Markſtück große Tierchen vorführen. Leider hatte das Männchen ſich eine böſe Frau mitgebracht, die ihren Gatten arg ver⸗ prügelte, ſo daß er mehrmals täglich blaß und farbenlos auf dem Sande lag und Ohnmachtsanfälle erlitt. Das ging natürlich ſo nicht weiter, und eine Trennſcheibe, gegen welche die wenig zärtliche Gattin nunmehr ihre Püffe erteilte, trennte das Paar für immer. Von nun ab aber bekam ich meine Scatophagus, die nebenbei das grelle Sonnenlicht zu meiden ſcheinen, nur beim Füttern zu Geſichte, ſie ſaßen jetzt ſtets zwiſchen den Steinen, nur mit den goldigen klugen Augen und der breiten dreieckigen, hellgrün leuchtenden Stirn ſich zeigend. Leider hatten die Beißereien das Männchen ſo ſehr mitgenommen, daß es nach einigen Tagen einging. Einiges über die Haltung der Tiere: Bekanntlich iſt es bisher immer noch Glücksſache, wenn es einem Liebhaber gelingt, Brackwaſſerfiſche längere Zeit im Aquarium am Leben zu halten, wenn ich auch Liebhaber kenne, die gerade Scato- phagus argus mehrere Jahre am Leben gehalten haben. Ich bin zur Überzeugung gekommen, daß häufiger Waſſerwechſel den Brackwaſſerfiſchen nicht nur gut tut, ſondern geradezu nötig iſt, und deshalb habe ich meinen Scatophagus wöchentlich ein Drittel friſches Brackwaſſer gegeben, welches ich aus einem Teelöffel voll Kochſalz auf 1 Liter Süßwaſſer herſtellte. Sichtbar wohl fühlten ſich die Fiſche nach jedem Waſſer— wechſel und ſchon beim Eingießen des Waſſers ſchwammen ſie in den Strudel, als wenn es eine Wohltat für ſie ſei. Man könnte hieraus vielleicht auch den Schluß ziehen, daß ſie fließendes Waſſer haben wollen und man ſie bei ſtändig fließendem Waſſer vielleicht beſſer halten kann. Ich kenne Liebhaber, die den Scatophagus argus allmählich an reines Süßwaſſer gewöhnt haben, jedoch wollte ich dieſen Verſuch lieber nicht an meinen Tieren C. Conn: Scatophagus argus machen, da mir bekannt iſt, daß nicht jeder Scatophagus dieſen Wechſel verträgt. Es ſei jedoch hervorgehoben, daß Scato- phagus, wenn er einmal an Süßwaſſer gewöhnt iſt, ſich in dieſem ebenſo gut hält, wie im Brackwaſſer. Es ſollen ja auch in Süßwaſſer gefangene Scatophagus, im Handel ſein; ob dieſe Tiere aber tatſächlich in reinem Süßwaſſer gefangen ſind, oder ob die Fänger ihn vielleicht während der Reiſe ſchon an ſolches gewöhnt haben, weil Brackwaſſerfiſche ſchwerer verkäuflich, da nur wenig Intereſſenten bis heute vorhanden ſind, iſt eine Frage, deren Antwort wohl keiner mit Beſtimmtheit geben kann. Immerhin ift das Verbrei— tungsgebiet dieſes aus dem indiſchen Ozean und den in denſelben fließenden Flüſſen ſtammenden Fiſches ein ſehr großes, wie er ja auch in verſchiedenen Abarten zu uns kommt. Meine Scatophagus argus, von denen beiſtehend eine Aufnahme des ſich im Wurzeldickicht der Weiden verſteckt halten- den Weibchens folgt, unterſchieden ſich auf den erſten Blick ſichtbar von einander. Während das Männchen weit mehr und kleinere Tupfen beſaß, einen leuchtend roten Saum auf dem Rücken hatte und im ganzen weſentlich kraſſer und auffallender gefärbt und gezeichnet war, zeigte das Weibchen ein blaſſeres, aber doch auffal- lend leuchtendes Hellgrün, hatte weißliche Bauchpartie und nur wenige Tupfen auf der oberen Körperhälfte. Die Farben— pracht dieſes Fiſches zu beſchreiben, iſt kaum möglich, und wenn wohl mancher Liebhaber ſchon die getreue Wiedergabe des farbenſatten Bildes dieſes Fiſches in Dr. Reuter's „Fremdländiſchen Zierfiſchen“ als übertrieben angezweifelt hat, ſo möchte ich hier doch feſtſtellen, daß der Fiſch bei Wohlbefinden eher noch kraſſer in Farben prangt und vor allem in wunderbarem Bronzeton, wie er im Bilde kaum wieder⸗ zugeben iſt, ſchillert, und daß der Körper eine noch eckigere und kantigere Geſtalt als auf jener Farbentafel beſitzt, die dem Fiſch etwas Märchenhaftes verleiht. Mit dem Alter verliert der Scatophagus leider an dieſer Pracht. Ich habe 25 cm große Prachttiere geſehen, welche nicht die ſchönen leuchtenden Farben mehr beſaßen, hingegen mehr bleifarben, matter und weniger prächtig als in jüngerem Alter ausſahen. Ob dieſe Veränderung bei allen Arten dieſer Gattung eintritt, vermag ich nicht zu ſagen, Ernſt Schermer: Beobachtungen und Betrachtungen möchte es aber, geſtützt, annehmen. Scatophagus argus frißt alles; er nimmt nicht nur alles Lebende, ſondern auch Schabefleiſch und totes Getier, und zwar zieht er größere Biſſen den kleineren vor. Recht zänkiſch ſcheint der Fiſch zu ſein, wenn ich auch nie beobachten konnte, daß er anderen Fiſcharten oder Jungfiſchen nachſtellt. Er liebt Pflanzenkoſt und frißt mit Vorliebe grüne Algen, und was er nicht vertilgen kann, reißt er unbarmherzig aus dem Boden, wenn er auch nicht als auf andere Beiſpiele Wuühler zu bezeichnen iſt. 371 Die Zucht dieſes eigenartigen Geſellen ſcheint leider noch nicht gelungen zu ſein; wenigſtens iſt mir hierüber noch nichts zu Ohren gekommen. Da er gerade jetzt, im Frühjahr 1914, wieder in größerer An— zahl nach hier gekommen iſt, wird mancher Liebhaber Gelegenheit genommen haben, ſich ein Paar zu ſichern, und ich ſchließe daher dieſe meine Aufzeichnungen mit dem Wunſche, daß auch weitere Liebhaber ſich finden mögen, die alsdann ihre ge— ſammelten Erfahrungen an dieſer Stelle zum Nutzen der Allgemeinheit befannt- geben werden. U > OO DO Beobachtungen und Betrachtungen. Von Ernſt Schermer, Lübeck. Den ganzen lieben Tag ſchon rieſelte feiner Regen hernieder, dazu war es kalt. Man mochte glauben, der Herbſt ſei gekommen und doch zeigte der Kalender den Monat Auguſt. Wenn auch ein Naturfreund bei jedem Wind und Wetter hinauswandern ſollte, heute verſpürte ich keine Luſt dazu. Außerdem hatte ich in meinen Behältern allerlei neues Getier. Da gab's auch genug zu beobachten. Am Vormittag hatte ich zwei kleine niedliche Ringelnattern erhalten. Ich hatte ſie nur mitgenommen, um ihnen bei nächſter Gelegenheit die Freiheit zu geben, da bei mir zuhauſe alles beſetzt war. Ich ſetzte die 15 cm langen Tierchen in mein Lurchhaus, in dem ſich zwei Laubfröſche, zwei Unken und je eine Kreuz⸗ und Erdkröte befanden. Kaum hatte ich die Schlangen eingeſetzt, da kam mein größter Laubfroſch, den ich bereits ſeit mehreren Jahren hielt, herbei und verfolgte eine der beiden Ringel⸗ nattern aufmerkſam mit den Augen. Plötzlich ein Sprung und — mein Froſch hatte die Schlange beim Kopf. Jetzt begann der Kampf! Der Laub- froſch ſuchte mit aller Kraft ſeine große Beute hinabzuwürgen, die Schlange dagegen zappelte und ſchlug mit dem Schwanze hin und her. Ein komiſches Bild, ein Froſch als Schlangen- fänger und die übrigen Inſaſſen als aufmerkſame Beobachter. Doch 15 Zentimeter konnte der Grün- rock mit dem beſten Willen nicht unterbringen. Er erlahmte, hielt ſein Opfer aber feſt, das ich ihm ſchließlich abnahm. Ein kleines Bad, und meine Schlange war wieder munter. — Reſultat: Laubfröſche freſſen Ringelnattern, wenn ſie nicht zu lang jind.! Ein anderes Bild. Junge Bergeidechſen von 4—5 cm Länge wurden zu meinen rotbauchigen Anken eingeſetzt. Wenige Minuten ſpäter ſehe ich, daß aus dem Maule einer dieſer Komiker unter den Lurchen ein Eidechslein ſehnſüchtig herausguckt, um gleich darauf für immer zu ver⸗ ſchwinden. Der wiederholte Verſuch ergab das- Die Länge eben ausgeſchlüpfter Ringelnattern beträgt bereits 15 cm! Alſo dürfte kein Laubfroſch im Stande ſein, eine junge Natter der Art zu bewältigen. Wohl aber größere Fröſche, por allen Rana esculental Daß der Waſſerſroſch erwachſene Eid⸗ echſen verſchlingt, habe ich ſelbſt beobachtet. Dr. Wolt. ſelbe Reſultat, alſo: Unken freſſen junge Bergeidechſen. Dieſe beiden draſtiſchen Beiſpiele mögen ge— nügen. Dieſe erlebten Beobachtungen lehren uns eigentlich recht viel, zeigen ſie uns doch deutlich und klar, wohin wir kommen, wenn wir das, was wir an gefangenen Tieren beobachten, ein⸗ fach auf die Natur übertragen und verallge— meinern. In der Natur dürfte das erſte Beiſpiel wohl kaum vorkommen, das zweite nicht häufig. Hin und wieder lieſt man in Liebhaberzeitſchriften ſeltene, wirklich ſeltene Beobachtungen, die den mitgeteilten ähnlich ſind. Sofort erheben ſich Stimmen aus dem Leſerkreis, die dem ein „An⸗ möglich“ entgegenbringen. — Und doch hatte der Beobachter recht und ſchrieb im guten Glauben. Es iſt ein eigen Ding mit Beobachtungen. — Gebe ich einem hungrigen Froſch (und wann hat der keinen Hunger) im Terrarium etwas ſich Bewegendes, ſo ſpringt er danach. Auch in der Freiheit konnte ich Waſſerfröſche durch einen hin⸗ und herbewegten Spazierſtock zum Zubeißen reizen. Im Söchſtfalle biß jo ein Geſelle fünfmal hintereinander auf den Stock. Andere hatten genug, wenn ſie einmal angeführt waren. Man ſieht, wie verſchieden ſich das einzelne Individuum derſelben Art benimmt! Die meiſten Liebhaber werden mir das beſtätigen können. Brutpflege treibende Fiſche gehören bekanntlich zu den intelligenteſten ihrer Klaſſe, laſſen ſich daher auch nicht ſo oft täuſchen wie die andern. Sie lernen. Ich habe ein prächtiges Makropodenmännchen, dem ich mehrere Male Daphnien, die in einem Glaſe waren, hinein⸗ hielt. Das Tier bemerkte die Krebschen und ſtieß, um ſie zu ſchnappen, gegen die Glaswand. Dreimal gelang der Verſuch, dann verzichtete mein Männchen auf die nähere Bekanntſchaft mit dem Glaſe. Es zeigte alſo raſchere Begabung als jener Froſch. i Sehr oft ſind mitgeteilte Beobachtungen richtig, der daran geknüpfte Schluß aber falſch. Das wird der kundige Liebhaber leicht erkennen, An⸗ fänger werden wohl häufig genug darauf hinein⸗ fallen. — Wie merkwürdig, wie unverſtändlich iſt oft das Benehmen gefangener Tiere. Ich 372 weiſe nur auf die zahlreichen Beiſpiele Dr. Zells hin, der in ſeinen Schriften viele Fälle treffend erklärt und dadurch weſentlich zum Verſtehen, oder ich will lieber jagen, zur vorſichtigeren Be- urteilung der Handlungen der Tiere beigetragen hat. Wollen wir korrekt verfahren, dann ſind wir gezwungen, ſtändig das Tier in Ge⸗ fangenſchaft und in der Freiheit zu beobachten und dann zu vergleichen. „Wir beurteilen viele Handlungen der Tiere unrichtig, weil wir nicht berückſichtigen, daß ſie vielfach eine abweichende Sinnesorganiſation beſitzen, ganz abgeſehen davon, daß bei ihnen die Gewohnheit eine außerordentliche Rolle ſpielt.“ (Zell). Das ſchaltet nicht aus, daß mancher Lieb- haber ein vorzüglicher Beobachter ſein kann, auch ohne die Organiſation eines Tieres zu verſtehen. Er muß ſich nun vor voreiligen Schlüſſen hüten. Ein weiterer Fehler des Beobachters iſt es häufig, daß der einzelne Fall nicht ſofort ſchrift⸗ lich niedergelegt wird. Eine nach Wochen oder Monaten erſt aufgeſchriebene Beobachtung hat nicht mehr ihren vol⸗ len Wert. Anſer Gedächtnis läßt uns dann oft im Stich, wichtige Begleiterſcheinungen ſind vergeſſen, Verwechſelungen kommen dazu, Zeit⸗ beſtimmungen werden falſch angegeben, und das Endreſultat iſt ein unbrauchbares. Hier können die Vereine helfen und viel Gutes leiſten. Wenn in jeder Sitzung unter Punkt „Beobachtungen“ dieſe mitgeteilt und beſprochen werden, dann kann hier bereits viel Qiberflüjliges ausgeſchieden, das Gute aber im Protokoll niedergelegt und ver— öffentlicht werden. Noch beſſer wäre es, die Karl Becker: Etwas von meinen Feuerſalamandern (Salamandra maculosa) Mitglieder von der Notwendigkeit zu überzeugen, ihre Beobachtungen ſelbſt ſofort in einem Tagebuch kurz niederzuſchreiben. Wer erſt einmal damit den Anfang gemacht hat, wird es nicht wieder aufgeben wollen. Man wende nicht ein, dazu gehört Zeit. Soviel Zeit muß ein Liebhaber übrig haben, denn durch die Mitteilung guter Beobachtungen bringt er unſere Liebhaberei zu Anſehen, unterſtützt er doch da⸗ durch die Wiſſenſchaft. Aber davon ganz abge- ſehen, durch die ſchriftliche Niederlegung des Beobachteten iſt der Liebhaber genötigt, ſchärfer zu ſehen. Die Folge iſt die Selbſterziehung zum Beobachten. Man wird erſtaunt ſein, wenn man ein Jahr ſpäter einmal friſch Aufgezeichnetes mit Vorjährigem vergleicht. Der Fortſchritt wird zu erkennen ſein. 5 Zum Schluß noch ein paar kurze Winke. Bei allen Beobachtungen im Freien notiere der Lieb⸗ haber Ort und Zeit genau, ferner Bodenart und Pflanzen, Temperatur, im Waſſer außerdem: Strömung, Tiefenverhältniſſe und Größe des Gewäſſers, Farbe und OQurchſichtigkeit des Waſſers. Weſentlich einfacher und leichter ſind dieſe Angaben über die Verhältniſſe in unſeren Behältern zu machen. Trotzdem vermißt man oft Mitteilungen über das Schwanken der Tem⸗ peratur im Laufe des Tages, über die Veralgung, Auftreten der Kahmhaut, alles Faktoren, die vielleicht bei der Aufzucht von Fiſchen eine weſentliche Rolle nach der einen oder anderen Seite hin ſpielen. Gute Beobachtungen haben faſt immer auch praktiſchen Wert! 00 0 Etwas von meinen Feuerſalamandern (Salamandra maculosa). Von Karl Becker, Frankfurt a. M. Zu den dankbarſten Bewohnern unſerer Terrarien gehört unſtreitig der Feuerſala— mander, jener ſchwarze, mit gelben Flecken gezeichnete Bewohner unſerer Wälder. Faſt überall iſt dieſer anſpruchsloſe Geſelle zu finden, wenn die Natur ihm nur einiger— maßen zuſagende Wohnplätze bietet. Aller— dings iſt ſein Vorkommen mehr auf das Gebirge beſchränkt, doch findet er ſich zu— weilen auch im flachen Lande, wenn auch nur durch Verſchleppung dahin gekommen und allmählich im Laufe mehrerer Gene— rationen daſelbſt eingebürgert und zum Standtier geworden. Während alle anderen deutſchen Molche mehr oder weniger Tagtiere ſind, iſt der Feuerſalamander ausſchließlich Nachttier und kommt tagsüber nur bei ſchwülen Gewitterregen zum Vorſchein, um ſeiner Jagdbeute nachzugehen. Durch ſeine Zählebigkeit eignet ſich der Feuerſalamander vornehmlich zum Halten (Mit 2 Abbildungen.) in der Gefangenſchaft, zudem er ſich auch in dieſer leicht fortpflanzt. Ein verhältnis⸗ mäßig kleines Terrarium mit feuchtem Moos als Bodenbelag, ein kleines Waſſer— näpfchen mit flachem Waſſerſtand und einige Steine als Schlupfwinkel genügen ihm vollſtändig, um lange Zeit, oft 5—8 Jahre und noch länger in der Gefangen— ſchaft auszudauern. Auch bezüglich des Futters ſtellt der Feuerſalamander keine großen Anſprüche an ſeinen Pfleger, Mehl— und Regenwürmer, kleine Naktſchnecken, Spinnen und dergleichen werden mit gleichem Appetit verzehrt, ja ſelbſt an rohes, in kleine Streifen geſchnittenes Fleiſch läßt er ſich leicht gewöhnen. Aller⸗ dings muß letzteres auf ein ſogenanntes Futterſtäbchen geſteckt, langſam hin- und herbewegt werden, denn tote reſp. unbe— wegliche Sachen üben keinen Reiz auf ihn aus. Gar poſſierlich ſieht es aus, wenn ein Feuerſalamander einen größeren Karl Becker: Etwas von meinen Feuerſalamandern (Salamandra maculosa) 3 Regenwurm erblickt. Ganz allmählich hebt ſich der Kopf unſeres Lieblings, ein lang⸗ ſames Herbeikriechen, ein ſich Erheben auf die kurzen gedrungenen Vorderbeine, ein raſches Zuſchnappen und mit größter Seeelenruhe wird der arme Wurm hinunter geſchluckt. Alle Wendungen und Drehungen helfen ihm nichts mehr, ganz allmählich b 2 verſchwindet er in dem Maule des uner- ſättlichen ſchwarzen Teufels, bis auch der letzte Reſt auf Nimmerwiederſehen ver— ſchwunden iſt. 5 Iſt der Feuerſalamander erſt einmal eingewöhnt, wird er ſeinem Pfleger gegen— über bald zutraulich und kommt auch tags— über aus ſeinem Verſteck, um aus der Hand ſeines Beſitzers irgend einen Lecker— %%% 373 zur Welt bringt. Allerdings iſt das Ge— bären nicht ganz ſo wie bei den Säuge— tieren, denn auch der junge Feuerſala— mander entwickelt ſich wie bei den anderen Molcharten vollſtändig im Ei, das jedoch noch vor Austritt aus dem Mutterleibe zur vollen Entwicklung und Reife gelangt. Das junge Tier verläßt noch während der Geburt im Mutterleib die ſchützende Ei— hülle, um ſo als vollſtändig entwickeltes Jungtier das Licht der Welt zu erblicken. Iſt die Zeit der Geburt herangekommen, ſo geht das Muttertier in flaches Waſſer, um ſo, den Oberkörper noch auf dem Lande, ſeiner ſchweren Stunde entgegenzuſehen. Wie ſchon erwähnt, erſtreckt ſich die Geburt auf mehrere Stunden, kann ſich ſogar auf * 6 %%% % Abb. 1 Feuerſalamander. Aufnahme don R. Zimmermann. biſſen zu erhaſchen. Ganz erſtaunlich iſt die Menge, die ein ausgewachſener Feuer— ſalamander auf einmal vertilgen kann. S8 bis 10 feiſte Mehl- oder Regenwürmer verzehrt er mit größtem Wohlbehagen zu einer Mahlzeit, um ſich dann ſeiner Ver— dauung hinzugeben. Sind die Zeiten ſchlecht und Futtertiere wenig oder garnicht vorhanden, ſo ergibt ſich der Feuerſala— mander ruhig in ſein Schickſal und hält eine Hungerkur von einigen Wochen ohne merkliche Abmagerung aus. Beſonders charakteriſtiſch beim Feuer— ſalamander iſt, daß er lebendige Junge zur Welt bringt. Eine Kinderſtube von 230-40 Jungen iſt wohl das Durchſchnitts- quantum, das ein ausgewachſenes Weib— chen auf einmal, das heißt während der Dauer von einigen Stunden oder Tagen I Die Zahl der Jungen hängt, wie Kammerer nachgewieſen hat, von der Seehöhe des Fundorts ab; für unſere Mittelgebirge kann als Durchſchnitt dreißig und einige angenommen werden. D. Red. einige Sage hin ausdehnen, wie ich ſolches Mitte Dezember an einem meiner Tiere beobachten konnte. Während die erſten Jungen am 15. Dezember 1911 auf die Welt kamen, wurden die letzten erſt am 20. Dezember geboren und betrug die Geſamtzahl der abgeſetzten Jungen 37 Stück. Die Größe ſämtlicher Jungen betrug etwa 2 ½ cm, die Farbe war bräunlich mit dunkleren Flecken und die Kiemenbüſchel kaum ſichtbar. Schon nach 2 Tagen machte ſich inſofern ein Fortſchritt bemerkbar, als die Bewegungen lebhafter wurden und die Kiemen allmählich mehr zur Entfal— tung kamen. Auch die Freßluſt nahm von Tag zu Tag mehr zu und machten ſämtliche Jungen nach Verlauf von etwa 3—4 Tagen eifrig Jagd auf die gereichten roten Mückenlarven, die ich die erſte Zeit nur in zerkleinertem Zuſtande reichte. Allerdings reagierten auch ſchon die Jung- tiere nur auf bewegliches Futter, während 374 ruhig daliegendes unberührt gelaſſen wurde. Die Höhe des Waſſers betrug die erſte Zeit nur etwa 1'/ cm, doch fühlten ſich ſämtliche Tiere äußerſt wohl und nahmen ſichtlich an Umfang und Größe zu. Ver— ſuchsweiſe in tieferes Waſſer gebrachte Tiere zeigten ſich viel weniger lebhaft und gingen nach verhältnismäßig kurzer Zeit ein. Auch die Nahrungsaufnahme war bei dieſen Tieren lange nicht ſo ſtark wie bei den im niederen Waſſer gehaltenen Jungen, woraus ich zu der Überzeugung komme, daß niederer Waſſerſtand unbedingt zur glücklichen Aufzucht gehört. Abrigens findet man Jungtiere in der Freiheit meiſt in ganz kleinen Waſſerläufen, ſelbſt in ſolchen, die häufig noch vor der vollen Entwicklung der Jungen zur Austrocknung gelangen. Sobald die Tiere eine Größe von 4—5 cm erreicht hatten, brachte ich ſie in ein kleines, mit Ouellmoos bepflanz⸗ tes Aquarium mit etwa 8 cm Waſſerſtand, ohne nochmals Verluſt durch Tod zu haben. Allerdings war in dieſem Behälter ein Stück ſchwimmender Korkrinde, ſodaß ſich die Tiere bei eventueller Entwicklung leicht Dr. O. Heinroth: Die öffentlichen Aquarieninſtitute und die Aq.⸗ und Terr.⸗Kunde aufs Land begeben konnten. Als Futter reichte ich während dieſer Zeit große Daphnien, rote Mückenlarven, kleine Regen⸗ würmer und zuweilen ſchon kleine Fleiſch⸗ jtüde, die ebenfalls gerne genommen wurden. Aberhaupt iſt letzteres ein Lieblingsfutter des Feuerſalamanders, doch muß unbe- dingt auch natürliches Futter, wie Regen- würmer Nacktſchnecken oder dergl. gereicht werden, da ſonſt leicht Krankheiten ent- ſtehen, wie ſolches ſchon von vielen Lieb- habern beobachtet wurde. Bei ausſchließ— licher Fütterung mit rohem Fleiſch ent— ſtehen kleine, blaſenähnliche Gebilde auf der Haut, die gelben Flecken werden viel dunkler und die Haut wird hart und ſpröde, ähnlich wie vor einer Häutung. Die Nahrungsaufnahme wird allmählich ver- weigert und gar bald wird das Tier von ſeinen Leiden durch den Tod erlöſt. Lau- warme Bäder helfen zuweilen, doch ſind derartig erkrankte Tiere meiſtens dem Tode verfallen. 2 Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß ausſchließliche Fütterung mit 55 Fleiſch für Urodelen (mit Ausnahme des Axolotl) ſchäd⸗ lich iſt, aber als einzige Urſache der Hautkrankheiten kann fie nicht gelten. D. Red. (Fortſetzung folgt.) O0 OD Die öffentlichen Aquarieninſtitute und die Aquarien⸗ und Terrarienkunde. Eine Erwiderung von Dr. O. Heinroth, Kuſtos des neuen Berliner Aquariums. Der Aufſatz des Herrn H. Labonts in Nr. 18 dlieſer Zeitſchrift hat mich natürlich ganz ungemein intereſſiert, und ich pflichte ihm trotz meines Amtes in ſehr vielen Punkten durchaus bei. Ich weiß wohl, daß die meiſten Händler ihr Geſchäft jetzt zum großen Teil auf die großen öffentlichen Aquarienanlagen zuſchneiden, und der Liebhaber hat dann ſicher bei ſeinen Beſtellungen oft das Nachſehen. Ich kann es den Händlern auch nicht verdenken, daß ſie lieber gleich eine ganze Anzahl von Tieren verſchiedener Arten einpacken und an uns ſchicken, als ein Pärchen oder auch ein einzelnes Stück an dieſen und jenen Liebhaber. Dazu kommt, daß recht viele von dieſen geneigt find, Ausſtellungen und Amſtände zu machen, wenn irgend eine Kleinigkeit in der Lieferung nicht ſtimmt, wenn die Paare nicht recht zu einander paſſen, uſw. Das gibt für den Händler Schwierigkeiten und Umſtände, wenn der Käufer auch oft in gutem Recht ſein mag. Daß ſich bei der ſtändigen Nachfrage der großen Aquarien auch die Preiſe hoch halten und billige Gelegen— heitskäufe immer ſeltener werden, glaube ich gern; aber dieſe ſtändige Nachfrage hat doch auch wieder viel Gutes. Wir bekommen jetzt ſehr viel Arten regelmäßig, die früher überhaupt nicht auf den Markt kamen, Chamageleons und andere hinfällige Tiere waren früher im Winter kaum je zu erlangen. Gerade weil die Händler wiſſen, daß ein ſtändiger Bedarf vorhanden iſt, wagen ſie auch mehr bei der Einfuhr; das iſt ſicher auch ein Vorteil für die Liebhaber. Sehr richtig ſind die Ausführungen des Herrn Labonté über die Art und Weiſe der Tierhaltung, wie ſie die Schauſtellung erfordert. Als Tier⸗ gärtner von Beruf darf man Aquarien und Ter⸗ rarien ja nicht ſo einrichten, wie man es als Liebhaber im eigenen Heim machen würde: da müſſen zwei Seelen in einer Bruſt wohnen. Nun bitte ich aber Herrn Labonté und die Leſer ſeines Aufſatzes, ſich auch einmal auf den Standpunkt der großen öffentlichen Schauanlagen zu ſtellen. Die Erfahrung lehrt, daß den Beſuchern mit der Darbietung einiger großer Schauſtücke nicht gedient iſt; der Ruf der ganzen Anlage würde darunter leiden. Wenn ſich nämlich der Durchſchnittsbeſucher auch niemals einen ſeltenen, aber unſcheinbaren Zierfiſch genauer anſieht, oder ſich die einzelnen Anolis⸗ und Geckoformen herausſucht, ſo verlangt er doch mehr oder weniger unbewußt, daß ihm die Möglichkeit dazu geboten wird. Er rühmt nach außen hin den wiſſen⸗ ſchaftlichen Wert und die Vollſtändigkeit der Tierſammlung, auch wenn er ſich ſelbſt wegen Zeitmangels oder Kenntnisloſigkeit nicht weiter hinein vertieft. Zum Vergleich möchte ich an die vielen Leute erinnern, die in der Großſtadt wohnen, weil ſie dort ſtets die Möglichkeit, ſich = * * A 5 N EEE En ne Nr ENTE T —— — ne — Felix Kopſtein: Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegriniſchen Karſtes 375 in jeder Weiſe zu bilden und alle möglichen Vergnügungen aufzuſuchen, haben, auch wenn ſie tatſächlich von beidem gar keinen Gebrauch machen. Herr Labonts hat durchaus recht, wenn er ſagt, daß die unſcheinbareren Formen faſt nie genau in Augenſchein genommen werden; aber wir müſſen hier in Berlin doch damit rechnen, daß unter den vielen Tauſenden von Beſuchern doch immer einige ſind, die alle Seltenheiten und Neueingänge mit Intereſſe und Sachkenntnis muſtern. Das ſind dann diejenigen, deren An⸗ erkennung uns freut, und die nach außen hin den Ruf der ganzen Anlage in weiteren Kreiſen begründen. Vom neuen Berliner Aquarium wird es als ganz ſelbſtverſtändlich vorausgeſetzt, daß es an Reichhaltigkeit die minder bemittelten Schweſteranſtalten übertrifft, und dabei ſpielt die Artenzahl nicht die kleinſte Rolle. Daß diedargebotenenBeobachtungsmöglichkeiten in den großen Schauaquarien verhältnismäßig wenig ausgenutzt werden, iſt wahr und bedauer⸗ lich; das liegt aber weniger an dieſen Inſtituten ſelbſt, als an den Liebhabern. Ich habe mich in meiner langjährigen tiergärtneriſchen Tätigkeit oft gewundert, wie ſelten bewährte und bekannte Liebhaber zu mir kommen, um ſich Rat zu holen, oder bitten, auf beſondere Seltenheiten oder Ein⸗ richtungen aufmerkſam gemacht zu werden. Ein ſolcher Beſuch von Liebhaberkollegen iſt immer gern geſehen, aber leider nur ſehr, ſehr vereinzelt !. Zum Schluſſe möchte ich Herrn Labonté noch daran erinnern, daß wir Tiergärtner, ebenſo wie er ſelbſt, auch gern neue und namentlich zum erſtenmal lebend eingeführte Tiere ſehen wollen; er kann ſich aus eigener Erfahrung denken, mit welcher Spannung man auf eine lang an⸗ gekündigte Seltenheit wartet. In ſolchen Fällen iſt es eine verzeihliche Kraftprobe gegen den einzelnen Liebhaber, wenn man ſeine Mittel und Verbindungen dazu benutzt, um in den Beſitz von Tieren zu gelangen, die man bisher ſelbſt noch nicht geſehen hat; namentlich dann, wenn man ſich für die betreffende Tiergruppe perſönlich beſonders interefjiert. Die Freude am Objekt iſt ſicher keine ſchlechte Eigenſchaft für den Tier- gärtner. 5 Das iſt doch begreiflich! Wir Liebhaber wollen die Herren Beamten ungern ſtören! Da aber H. Dr. Heinroth ſelbſt den Wunſch ausſpricht, werden gewiß viele bewährte Liebhaber von dem freundlichen Angebot dankend Gebrauch machen. Dr. W. O0 O Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegrin. Karſtes. Von Felix Kopſtein, Wien. Mit 11 Abbildungen. (Fortſetzg.) Durch einen ſpärlichen Fichtenwald klommen wir einen ſteilen, ſchwer gang- baren Pfad empor, der in ein hügeliges von zahlreichen Smaragdeidechſen und der flinken Lacerta fiumana bewohntes Terrain flumana in den Säcken. — Lacerta viridis, beſonders var. major, iſt eine äußerſt ſcheue und flinke Eidechſe, die ſich mit Vorliebe in der Nähe von Geſtrüpp aufhält, dem ſie bei Gefahr mit 6 0 %%%%%%%%„„%„ „ „ „% „ „ „ „ „ „ 0 „ 00 „%% 6 6 %%% %%% % %% %% %%% % % %% %% %%% %%% „ „ %%% „% „%%% %% „ 6 6 60 6 60 „ Abb. 7 Blick gegen Montenegro. führte. Da in dem dichten Geſtrüpp, das überall den Boden bedeckte, an einen Fang mit der Schlinge nicht zu denken war, verſuchten wir es mit der bloßen Hand, und hatten ſchon nach kurzer Zeit ein Pärchen Lacerta viridis und mehrere Lac. % eee eee ee eee eee eee e eee ee ee eee ee eee eee 0 %%% %% %%% Aufnahme von Lt. H. Kniha. großen Sätzen zueilt. In die Enge ge— trieben, ſetzt ſie ſich mit weit aufgeſperrtem Rachen zur Wehre und ſucht durch Fräf- tiges Beißen ihren Gegner abzuſchrecken. Der Fang iſt in den vielfach zerklüfteten, unzugänglichen Gebieten der Krivosije 376 Felix Kopſtein: Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegriniſchen Karſtes ungemein ſchwierig, da auch die ſtärkſte Roßhaarſchlinge ihren wütenden Schlägen nicht ſtandhält, der Fang mit der Hand aber nur in den ſeltenſten Fällen glückt. von den Bewohnern armer Dörfer an- gelegten Gruben, welche neben einer großen Zahl Inſekten, die eben genannten Repti- lien und Lurche, ſowie deren Kaulquappen Abb. 8 Vipers ammodytes L., Sandviper. Driginalaufn. des lebenden Tieres in freier Natur (am typ. Fundort) ppn F. Ropftein. Immer ſchlechter und ſteiler wurde der Weg und verlor ſich endlich ganz in einer geröllüberſäten Berglehne, an deren Fuße wir auf eine Reihe kleiner Tümpel ſtießen, welche der in den letzten Tagen herab— geſtrömte Regen gebildet hatte. Vorſichtig näherten wir uns mit fangbereitem Netze, beherbergen. Zu ihrem Fange bedient man ſich mit Erfolg einer ſtärkeren Roß— haarſchlinge, des Kätſchers oder, wenn ſie das Waſſer verläßt, auch der bloßen Hand. Unter den zerftreutumberliegenden Stein— trümmern des Abhangs ſuchten wir Skor— pione und Skolopender, und wollten eben in der Er⸗ ein wenig wartung Tri- | rajten, als wir ton vulgaris eine Beit- subsp.graca, ſchennatter forma Toma- (amenis sini Wolters- Dahlii) hinter torff anzu⸗ einer jungen treffen. Doch Smaragd— ließ ſich trotz eidechſe ein⸗ langen War⸗ herſchießen tens keiner ſahen. Wir dieſer Trito⸗ verhielten nen erblicken. uns ſtill und konnten nun Dafür erbeu⸗ teten wir aber beobachten, einigeſehrgroße Wechſelkröten(Bufovirirdis), wie fie ihre Beute einholte, mit blitzartigem gelbbauchigeQinfen(Bombinatorpachypus) Biß erfaßte. Plötzlich erblickte fie uns, ließ und eine geſtreifte Ringelnatter (Tropi- die Eidechſe los und eilte mit hocherhobenem Abb. 9 Triton vulgaris subsp. graeca J. Tomasini Wolf. Aufn. von H. Geyer. donotus natrix var. persa [bilineata]). Die Ringelnatter bewohnt hier ausſchließ— lich Tümpel, oder die zu Trinkzwecken Haupte einem Felsblock zu, unter dem ſie zu⸗ ſammengeringelt ruhig liegen blieb. Doch gelang es mir, ſie mit Hilfe der Zange — —äͤZũdQ ñ Ä—w p22 — n > ; Felix Kopſtein: Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegriniſchen Karſtes aus ihrem engen Verſtecke hervorzuziehen, obgleich ſie ſich mit aller Gewalt feſtzu— halten ſuchte. Auch die kleine Lacerta viridis lag noch unbeweglich auf demſelben Flecke, obgleich ſie äußerlich nur gering— flügige Verletzungen erhalten zu haben ſchien. In Zukunft jedoch verweigerte ſie jede Nahrungsaufnahme und ging infolge— deſſen nach wenigen Wochen ein. Mein Begleiter hatte ſich gleich, als er die Schlange erblickte, in reſpektvolle Entfernung zurückgezogen und war nicht zu bewegen heranzukommen, ſolange er ſie in meiner Hand ſah. Die Schlangenfurcht iſt in dieſem Lande ungemein groß, jedes Reptil iſt als ſehr giftig verſchrieen, und niemand könnte einen Krivosijaner oder 6 %% %%% %%% „% „% „%%% %%% %%% % %% %%% %%% %% %%% %%% %%% „%%% % %%% %% %%% % %%% %%% % %%% %% %% %%%,jj¶j e e eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee HOLT eee 377 ſollte nach den Angaben meines Führers eine Hütte liegen. Dorthin lenkten wir unſere Schritte, verloren jedoch den Steig aus den Augen und kletterten nun in der vermuteten Richtung den Abhang hinunter. Bei jedem Schritte geriet die loſe Schutt— halde ins Rollen und öfter als es uns lieb war, mußten wir mit dem ſcharfen Geſteine allzunahe Bekanntſchaft machen. Mächtige Felstrümmer lagen weit und breit umher und dichtes undurchdringliches Geſtrüpp zerfetzte uns mit ſeinen Dornen Haut und Kleider. Endlich erreichten wir eine kleinen Wald. Im kühlen Schatten der Bäume warfen wir uns auf das Moos und öffneten den Proviantſack. In den Gipfeln ſchaukelten ſich bunte Sänger, ein 0 % TEILTE IIIEITI III 0 OH EHE EHE LEE HEHE 06 Abb. 10 Zamenis Dahlii Fity. Dahl’ihe Natter, im Geröll verſchwindend. Naturaufnahme am typiſchen Fundort Krivosije von F. Kopſtein. Montenegriner dazubringen, eine lebende Schlange zu berühren. Gelegentlich meines längeren Aufenthalts in Riſano boten ſich viele Leute an, mir Schlangen und Eid— echſen zu bringen. Sobald ich ſie aber aufmerkſam machte, daß ich alles nur lebend und unverletzt brauchen könne, ſchüttelten ſie den Kopf und machten ſich aus dem Staub. Am gegenüberliegenden Abhange des Solivrh, jenſeits der öſterreichiſchen Grenze, Schwarm wilder Tauben ſtrich eilends ab und ein ſcheuer Kuckuck glitt laut rufend von Baum zu Baum. Unter einem Steine entdeckten wir eine zerbrechliche Scutigera und ſuchten ſie dadurch unverletzt zu fangen, daß wir ſie zwangen, in eine vorgehaltene Eprouvette zu kriechen. Doch kaum war ſie drinnen, da brachen auch ſchon die Fühler und ein Paar Beine ab. (Fortſetzung folgt.) 0 00 | = 378 BLTRETETZUENTOHETERTRERERUEKERURDUERUKUUNKERERURTERREREKEKENRRUUREREREERURERENERERERUENE Aus der Praxis für die Praxis. (Schlagworte zur Aquarien⸗ und Terrarienpflege). Urnen Daphnien⸗ Transport ohne Waſſer. An Stelle der Kanne oder des Glaſes nehme man ein Blumentöpfchen, verſtopfe das Bodenloch. Die gefangenen oder gekauften Daphnien leere man aus dem Netze in das vorher naßgemachte Töpfchen. Sie halten ſich bis zur Heimkunft tadellos und werden teils ſofort verfüttert, teils in Waſſer bis zum Gebrauch aufgehoben. Rote und ſchwarze Mückenlarven laſſen ſich auf dieſe bequemſte Art gleich gut transportieren. Regenwürmer⸗Fang. Regenwürmer laſſen ſich folgender Weiſe maſſenhaft fangen. An Quai⸗Mauern eines Fluſſes ſuche man an Abenden oder Nachts, nach Beendigung eines ſtarken Regens, mit Kanne oder Eimer und einer hell⸗ leuchtenden Fahrradlaterne die Ritzen zwiſchen den Quadern ab. Daſelbſt liegen die aus den Ritzen vorgekrochenen (bis 40 cm großen) Regen⸗ würmer aller Größen, oft in Begattung begriffen. Ein ſchneller Griff, ein feſtes Ziehen und ein Wurm nach dem andern wandert in die Kanne. Innerhalb von 1—2 Stunden laſſen ſich auf dieſe Weiſe Kanne oder Eimer mit Regenwürmern füllen, die, mit Enchytraeen zuſammengehalten und auf gleiche Weiſe gefüttert, ſich gut halten. Der Erde ſetze man Kaffeeſatz zu, um ein Sauer⸗ werden zu verhüten. Fritz Fränkel. : Vereins⸗MNachrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. H. Mitteilungen. Berlin. „Triton“ e. V. 1. ordentliche Sitzung Freitag den 24. April. Der Leipziger Verein „Azolla“ nimmt in ſeinem Bericht über die Sitzung vom 18. März („W.“ Seite 273) Bezug auf den von uns ver— öffentlichten, kleinen Artikel von Dr. Schnee: „Vorſchläge zur Zucht bisher in unſeren Aquarien nicht zur Fortpflanzung gebrachter Fiſche“ („W.“ No. 8, Seite 153), worin der Verfaſſer auf die ſtark eiſenhaltige Zuſammenſetzung des Laterit⸗ ſchlammes tropiſcher Tümpel aufmerkſam macht und bei hoffnungsloſen Zuchtverſuchen den Zuſatz von Eiſenſalzen zum Aquarienwaſſer vorſchlägt. Die Kritik der Azolla lautet: „Die Schneeſche Eiſentheorie bedarf doch wohl kaum eines Gin- gehens — wäre der Artikel wenigſtens noch am 1. April erſchienen.“ — Wir möchten gegen eine ſolche Art der Berichtſchreibung proteſtieren. Wir ſind der Meinung, daß die Liebhaber für jede neue Idee, die beſtimmt iſt, die Liebhaberei zu fördern, dankbar ſein ſollten; eine Prüfung verdiente der Gegenſtand ſicher und mit einer ſachlichen Kritik, auch wenn fie zu einem ab- lehnenden Reſultat führte, wäre der Allgemein- heit beſſer gedient als mit einem nichtsſagenden Witzwort, über deſſen Berechtigung ſich jedenfalls ſtreiten läßt. — Hingegen möchten wir der Azolla für ihre eigenen Berichte etwas mehr Klarheit in der Ausdrucksweiſe empfehlen; die Beſprechung wenn nur das Licht nicht fehlt. Aus der Praris — für die Praxis. — Vereins⸗ Nachrichten über das Löcherſchlagen ins Eis, beiſpiels⸗ weiſe, läßt dieſe Klarheit recht auffällig vermiſſen. Der Zuſammenhang zwiſchen dem Tauwetter und den nach Luft ſchnappenden Fiſchen, ſowie den angefrorenen Fiſchen nnd den Strohbündeln dürfte nicht einem jeden Aquarianer klar ſein. Gemeint iſt jedenfalls folgendes: Die Aſſimilation der Anterwaſſerpflanzen geht auch unter dem Eiſe, wenn auch weniger lebhaft, weiter 1 945 as Tageslicht dringt aber durch 30 bis 40 cm dickes Eis noch hindurch, wenn dieſes nur klar und durchſichtlich iſt. Tritt aber ein Schneefall ein oder wird das Eis weich und milchig trüb, ſo wird der Lichtdurchtritt gehindert oder faſt völlig unterbunden. Man hat oft beobachtet, daß Atemnot bei den Fiſchen erſt dann eintrat, wenn Schnee die abſchließende Wirkung des Eiſes ver⸗ ſtärkte; der Sauerſtoffvorrat des Waſſers wird aufgebraucht und die Fiſche kommen in die Gefahr des Erſtickens. Am häufigſten begegnen wir dieſer Erſcheinung vor dem Eisgang im Frühjahr, wenn die ſtark ſtrahlende und wärmende Frühlings⸗ ſonne die Fäulnisvorgänge am Boden der Ge— wäſſer beſchleunigt. Dieſem „Ausſticken“ der Fiſche beugt man nun vor durch Anlegen von Offnungen im Eiſe, ſogenannten Wuhnen; man ſtopft dieſe bisweilen durch Stroh- oder Schilfbündel aus, zwiſchen denen das Waſſer nicht ſo ſchnell zufrieren kann, ſodaß hier immer noch ein Luftzutritt ſtattfindet. Doch hält Herr Dr. Seydel, deſſen Aufſatz in den „Mitteilungen des Fiſchvereins für die Provinz Brandenburg“ 1914, Heft 11 wir dieſe Bemerkungen entnehmen, die Anlage von Wuhnen für weit weniger wichtig als ein Klarfegen größerer Eisflächen, wodurch der Eintritt des Sonnenlichtes ermöglicht wird. Recht intereſſante Beobachtungen über Fortpflanzung, Variation und Ver⸗ erbung bei Daphniden teilt Herr Dr. Behrens aus einem Referate von Langhans (Verh. Oeutſch. Zool. Geſ. 1909) in folgendem mit: Langhans züchtete Daphnien in kleinen Vogel- näpfchen und fütterte reichlich mit Algen (Sce- nedesum acutus). Auf eine anfänglich raſche Vermehrung folgte ein bedeutendes Abſterben, bis ein kleiner Reſt übrig blieb, der ſich konſtant erhielt: wurden Tiere aus dem Glaſe entfernt, fo vermehrte ſich der Reſt, wurden Tiere zuge- ſetzt, jo gingen annähernd jo viele ein. Um dieſe eigenartige Erſcheinung zu erklären, züchtete Langhans Weibchen von Daphnia magna unter verſchiedenen Bedingungen. Bei der erſten Ver— ſuchsreihe hielt er ſie bei günſtiger Temperatur, reichlicher Nahrung und ſtändiger Erneuerung des Waſſers, während er ſtets die Mutter von ihrer Brut trennte. Nach zwei Tagen erfolgte die erſte Brut und alle drei Tage eine weitere. Die Zahl der Jungen ſteigt dabei bis auf 60 und mehr. — Bei einer zweiten Verſuchsreihe wurden die Mütter mit ihrer Nachkommenſchaft zuſammen gehalten, aber reichlich mit Nahrung verſehen. Trotzdem wuchſen ſie nur langſam heran und produzierten bei jedem Wurfe nie mehr als drei oder vier Eier. Das Wachstum und die Vermehrung nahmen immer mehr ab, je mehr die Zahl der Tiere zunahm. Auch bei erwachſenen Tieren zeigte ſich dieſelbe Hemmung, wenn ſie mit ihren Jungen zuſammen gehalten wurden. — Trennte man die Tiere, ſo erholten ſie ſich bald und Wachstum und Vermehrung Vereins⸗Machrichten nahmen wieder zu. — Langhans findet für dieſe auffälligen Erſcheinungen nur eine Er⸗ klärung: Die eigenen Stoffwechſelpro⸗ dukte wirken in gewiſſer Konzentration hemmend auf Wachstum und Fort⸗ pflanzung. Die praktiſche Schlußfolgerung aus dieſen Verſuchen wäre die, daß beim Züchten und Halten von Daphnien in kleineren Gefäßen der hemmende Einfluß der Stoffwechſel⸗ produkte durch ſtändiges Erneuern des Waſſers vermieden werden muß. — Hieran anſchließend hält nun Herr Dr. Behrens ſeinen Vortrag über Formver änderungen an Daphniden und deren künſtliche Beeinfluſſung. Von einem Referat über die intereſſanten Aus⸗ führungen können wir abſehen, da dieſer Vortrag des Herr Dr. Behrens wahrſcheinlich in No. 21 der „W.“ zum Abdruck gelangen wird. Herr Herold berichtet über ſeine Eindrücke beim Beſuch der Fiſchſchau, die der „Verein der Aquarien⸗ und Terrarienfreunde“ vom Karfreitag bis zum zweiten Oſterfeiertag veranſtaltet hatte. Die Schau, die keinen Anſpruch darauf machte, über den ſelbſtgezogenen, engen Rahmen hinauszugehn und bei der, um die Sachlichkeit völlig zu wahren, auch auf jede Namennennung der Aus- ſteller verzichtet war, war gut beſchickt und zeigte eine ziemliche Vollſtändigkeit der zur Zeit belieb- teſten Fiſche in meiſt ſchönen Exemplaren. Räumlich getrennt davon befanden ſich die Schleierfiſche, die gleichfalls in 37 ſehr ſchönen Stücken vertreten waren. — Eine Verſteigerung von Pflanzen, die zum Teil von den Herren Ringel und Weſpe freundlichſt zur Verfügung geſtellt waren, bildete den Schluß des Abends. Der Vorſtand. Berlin-Schöneberg. „Argus.“ Sitzung vom 23. März. Herr Ackermann eröffnet in Abweſenheit des 1. Vorſitzenden die Sitzung. Die Punkte Proto— kollverleſung, Eingänge, Geſchäftliches werden ſchnell erledigt. — Für den Charfreitag iſt eine Exkurſionstour geplant. Wegen der ebenfalls an dieſem Tage ftattfindenden Ausſtellung des „Vereins der Aquarien⸗ und Terrarienfreunde“ wird von der Ausführung des Planes Abſtand genommen. — Herr A. Mayer, der uns in dieſer Sitzung das Werk des Forſchers und Gelehrten Eigenmann vorführen wollte, iſt krankheitshalber verhindert und ſo mußten wir leider auf den an⸗ gekündigten Vortrag verzichten. — Herr Martin berichtete von ſeinem Zuchtpaar Polyacanthus folgendes: Er hatte die Tiere zur Zucht geſetzt und das Männchen hatte ein un verhältnismäßig, faſt fauſtgroßes Neſt gebaut. Nach dem von Herrn Martin perſönlich beobachteten Laichakt war das Männchen ſeiner beſſeren Hälfte gegen- über derart brutal, daß ſich Herr Martin ge- zwungen ſah, das Weibchen aus dem Behälter zu entfernen. Das Männchen betrieb die Brut⸗ pflege jedoch nur einen Tag lang. Am 2. lag er teilnahmslos in einer Ecke, ohne ſich auch nur im geringſten um das Neſt mit den Eiern zu kümmern. Natürlich war nach kurzer Zeit von denſelben nichts mehr zu ſehen. — Des weiteren erzählt Herr Martin, daß ihm die vor Jahres— friſt von Herrn Groſinsky überlaſſenen Mollienisia latipinna jetzt plötzlich durch das ſchnelle Wachſen ihrer Floſſen auffallen. Er hofft, ganz ausge- zeichnete Hochfloſſer zu bekommen. Dieſer Meinung 379 widerſpricht jedoch Herr Groſinsky, da er erfahren mußte, daß bei ihm ältere Tiere derſelben Gattung nie die hohe Kückenfloſſe erhalten haben, die den Beſchauer bei Importtieren ſo beſticht. Auch er hat, ebenſo wie Herr Martin, bei einjährigen Tieren ein plötzliches Wachſen des Floſſenwerks beobachtet, jedoch hörte dies auf, als die Rückenfloſſe die Höhe von einem Zentimeter erreicht hatte. — Hierauf ſchildert uns Herr Friedrich das Eingehen eines ſeiner uns faſt allen bekannten Cichlasoma severum (Heros spurius). Er hatte das Tier, das Krank— heitserſcheinungen zeigte, baden wollen. Bei dieſer Gelegenheit entglitt es ihm und fiel auf den Fußboden. Nach einiger Zeit bildeten ſich an beiden Augen Blaſen, die bald die Größe einer Erbſe erreichten. Herr Friedrich unterließ es vorſichtshalber, die Blaſen zu öffnen. Sie verſchwanden auch am nächſten Tage; jedoch ſchien der Fiſch erblindet zu ſein, denn er ſtieß beim Schwimmen dauernd gegen die Aquarium⸗ ſcheiben. Der Zuſtand dauerte noch einige Stunden, bis das Tier verſchied. Wäre es nun beſſer geweſen, die Blaſen zu öffnen? — Das Thema „Vollglasaquarien“ feſſelte auch noch längere Zeit die Verſammlung. Es iſt allgemein beobachtet worden, daß dieſe Becken für exotiſche Fiſche im Winter gänzlich unzulänglich ſind, da das Heizen der Glasaquarien früher oder ſpäter ſtets zum Platzen derſelben führt. Zum Schluß wurde noch über die Tubifer geſprochen. Es iſt merkwürdig, daß dieſe Tiere immer noch als Fiſchfutter in den Handel gebracht werden. Nach den Feſtſtellungen vieler Liebhaber iſt Polya- canthus die einzige Fiſchart, der Tubifer als Nahrung dienen. Alle andere Arten verſchmähen ſie und die Tiere bilden, wenn ſie ſich es erſt einmal im Bodengrunde der Becken heimiſch ge- macht haben, eine wahre Plage für den Liebhaber. Von der Verfütterung von Tubifef iſt daher unſerer Meinung nach allen Zierfiſchpflegern ab- zuraten. — loſe. Charlottenburg. „Waſſerſtern.“ Sitzung vom 6. Mai. Der Beſuch der Sitzung war ein guter und gilt als Beweis für das Intereſſe unſerer Mit⸗ glieder für unſere ſchöne Liebhaberei. — Neu aufgenommen als Mitglieder wurden die Herren E. Bernardi, Spandau, Haſenmarkt 5 und Maler- meifter A. Luchmann, Wallſtraße 36. Als Saft ſtellte Herr Lorenz Antrag zur Aufnahme. — Unter Eingängen iſt zu verzeichnen der Monats- anzeiger des Vereins „Nymphaea alba“ und ein Proſpekt des neueſten Durchlüftungs-Appa⸗ rates Sübos von Sühlſen & Boſtelmann mit genauer Beſchreibung des Apparates und koſtet derſelbe ab Fabrik 35 Mark. Herr Czepuck gibt den Literaturbericht und verließt folgenden Artikel über Tollwütige Hechte. In der Agger, einem Nebenfluß der Sieg, werden Hechte gefan⸗ gen, dieſe Fiſche haben nun ein ganz ſonderbares Benehmen gezeigt. Die Hechte kommen an die Oberfläche und ſchwimmen in größter Aufregung umher, wobei ſie das Maul über Waſſer halten, als ob ſie von der größten Angſt vor ihrem Lebenselement beſeſſen wären. Zuerſt iſt dieſe Erſcheinung in den Waſſerflächen aufgetreten, die von den Hochwaſſern der letzten Jahre zurück— blieben. Alle Hechte ſchienen ſich dort zuſammen⸗ gefunden zu haben. Das geſchilderte Benehmen 380 der Fiſche konnte aber nicht lange verborgen bleiben, da die erbeuteten Fiſche alle mit auf- geſperrtem Rachen an die Oberfläche kamen. Dabei ſcheint aber die Krankheit nicht ſchnell zum Tode zu führen, und namentlich einige beſonders ſtarke Hechte haben ſich bisher nicht fangen laſſen und ſorgen ohne Zweifel für eine weitere Ber- breitung der Seuche. Mit dem Namen der Toll⸗ wut, den man dieſen beigelegt hat, iſt vorläufig wenig geſagt, da eine Verwandtſchaft dieſer Krankheit mit der gleichnamigen des Hundes wohl nicht behauptet werden kann. — Herr Wagener zeigt einen aus Weidenholz ſelbſt an- gefertigten Ausſtrömer vor und verteilt ſolche an die Mitglieder. Die Weidenholzausſtrömer geben eine tadelloſe, feine Durchlüftung und verquellen auch nicht ſo leicht und hat dieſes noch den Vorteil, daß jedermann ſich das Weidenholz leicht und billig ſelbſt beſorgen kann. Anfragen: Woran erkennt man die Geſchlechter beim Scheibenbarſch und Pfauenaugenbarſch wurden wie folgt beantwortet: Bei dem Scheiben- barſch treten die Querbänder des Weibchens kräftiger hervor, auch iſt das glänzende Weiß beim Weibchen im Vorderteile weiter nach oben hinten ausgedehnt. — Das Geſchlecht bei dem Pfauenaugenbarſch iſt ſehr ſchwer feſtzuſtellen. Das Weibchen hat, ſeitlich geſehen, einen runde— ren Körperbau als das Männchen. Die Zacken der Rücken⸗ und Bauchfloſſe beim Weibchen ſind nicht ſo ſtark weiß gefärbt wie beim Männchen. Die Männchen färben beim Begegnen mit dem Weibchen auch im Winter die untere Partie der Kiemendeckel dunkel, jedoch iſt auch hier der Laichanſatz des Weibchens, welcher ziemlich ſtark zu ſehen iſt, das ſicherſte Zeichen. Zum Schluß brachte die Verloſung von 2 Paar Haplochilus lineatus und je ein Zuchtpaar Cichlosoma face- tum und Paratalapia multicolor, ſowie einer großen Portion Riccia fluitans manch fröhlichen Gewinner, ſowie der Sammelbüchſe 4,20 Mark. Gter. Dresden. „Waſſerroſe.“ Bekanntgabe der Eingänge: außer den Zeit— ſchriften ein Schreiben vom Verein Naturſchutz— park, diverſe Proſpekte ꝛc. und eine verſpätet ein- gegangene Grußkarte unſeres Herrn Hartlich von ſeiner Ferienreiſe. Herr Hartlich begrüßte den als Gaſt anweſenden, durch Herrn Prüßner ein- geführten, Herrn Höfer und gibt dann das Re— ſultat einiger Experimente bekannt, welche er mit unbekanntem, beim Tümpeln erbeuteten Laich angeſtellt hat. Hierauf berichtet Herr Engmann, daß er von 3 Paar Laubfröſchen einen großen Poſten Laich erhalten hat, deſſen Be- ſchaffenheit die beſte Ausſicht auf Erfolg bietet. Herr Engmann beabſichtigt, mit Rückſicht auf die Beſchwerden der Fütterung der Jungen im erſten Stadium von der eventuellen Nachzucht nur einen kleinen Teil aufzuziehen, den größeren hingegen im Freien in der weiteren Umgebung Dresdens auszuſetzen. Hierauf verlieſt Herr Hartlich aus dem „Kosmos“, Heft No. 4 1914 einen die All⸗ gemeinheit intereſſierenten Artikel „hat Pegoud die Natur übertroffen“, woran ſich eine Debatte über die Flugleiſtungen der Vögel ſchloß. Be— ſondere Anerkennung wurde hierauf den von unſerem Witgliede Boden angefertigten Aus- ſtrömern zu Teil, deren Hauptvorzug neben der außerordentlichen Billigkeit auch noch darin er— Bereins-Nahrichten blickt wurde, daß man, je nach dem Einſtellen, die Luft in allerfeinſter Zerſtäubung ausſtrömen laſſen kann. Für den wirklich praktiſchen Wert dieſer Hölzer ſprechen auch die zahlreichen Auf⸗ träge (bis zu mehreren Groß). Im Weiteren wird von verſchiedenen Mitgliedern eine Exkurſion für die nächſte Zeit angeregt, welcher Vorſchlag allgemeine Zuſtimmung fand und führte ein bez. Debatte zu dem einſtimmigen Beſchluſſe, am Himmelfahrtstage den 21. Mai eine Ezfurjion nach dem Rödertal zu unternehmen, welche eventuell, falls an dieſem Tage ſchlechtes Wetter, auf den 24. Mai verſchoben wird. Herr Fließbach teilt mit, daß der hieſige Zoologiſche Garten einen größeren Poſten Brautenten zu dem Zwecke ge- züchtet hat, dieſelben frei fliegen zu laſſen und damit die nächſte Umgebung Dresdens zu bevölkern. Richard Teichmann, Schriftführer. Graz. „Biologiſche Geſellſchaft.“ Aus den Vereinsabenden im Februar und März. In der Sitzung am 20. Februar ſtellt Herr Dr. Bendl für den abweſenden Schriftwart folgenden Antrag: die Geſellſchaft möge beſchließen, daß aus den eingehenden Beträgen der Sammelbüchſe ein beſonderer Fond zur Anſchaffung von Pflanzen und Tieren gebildet und beſonders verwaltet werde. Den Ausführungen des Ge— nannten über Zweck, Verwaltung und Verwendung des Fonds wird zugeſtimmt und der Antrag angenommen. Vorliegen zwei Anfragen, welche teilweiſe beantwortet werden: 1. Was iſt das eigentlich für ein Schwimmvogel, die Duckente? 2. Woher kommt die Bezeichnung Apotheker- Skink? Zur erſten Frage bemerkt Herr Dr. Bendl, es könne ſich entweder um die Zwickente (Anas crecca) handeln, wohl unſere kleinſte Entenart, die (im Winter) auch in der Almgebung von Graz beobachtet wird, oder es könne der kleine Taucher (Podiceps minor) darunter ver— ſtanden ſein. Herr Novak hat von Jägern er⸗ fahren, daß der kleine Taucher als „Ducker“ oder „Duckente“ bezeichnet werde. Zur Frage 2 wird mitgeteilt, daß nach Leunis Synopſis der Skink getrocknet und pulveriſiert von den aber⸗ gläubiſchen Mohammedanern zu Wundmitteln und als Aphrodisiacum gebraucht wurde. Die Bücher Fabre, Inſektenwelt IV. Reihe und Roth, Krankheiten der Aquarienfiſche werden angeſchafft. Am 28. ds. Mts. zeigt Herr Sonnberger eine melanotiſche Lacerta serpa mit tadellos rege- neriertem Schwanz, ſeinen jungen Scheltopuſik, welcher ſeit vorigen Sommer bedeutend gewachſen iſt und nur mehr ganz vorne Spuren der früheren Querfleckenzeichnung aufweiſt, ferner eine Doſenſchildkröte (Testudo carolina); er macht aufmerkſam auf die Beſonderheiten dieſer Gattung: das ſtark gewölbte, ſchwach gekielte Rückenſchild, den aus zwei beweglichen Schilden beſtehende Bauchpanzer, welcher die Offnung des Rückenſchildes vollkommen ſchließt und die mit Schwimmhäuten verſehenen Füße, von denen die vorderen mit 5, die hinteren mit 4, mitunter nur mit 3 Krallen bewehrt find. meinſame Pflanzenbeſtellung bei Kiel in Frank- furt a. M. beſchloſſen. Herr Sonnberger empfiehlt zur Anſchaffung eine kleine, blaublühende Seeroſe (Nymphaea micrantha Daubeniana); er habe vor einigen Jahren dieſe Pflanze gepflegt, welche auch in einem kleinen Behälter blühte; intereſſant Es wird eine ge⸗ ET: * K . ˖ ſei ferner, daß fie aus der Blattmitte junge Pflanzen bildet. Hierauf ſpendet der Genannte ein Präparat von Pachydactylus Bibroni var. stellata, einer in OSeutſch-Weſtafrika heimiſchen Gekko⸗Art und ein Glasaquarium, welches, zu Gunſten des neuen Fondes verſteigert, den Be— trag von 5 K. ergibt. Herr Novak, welcher ſich heute verabſchiedet, da er nach Zara geht, um dort eine Naturalienhandlung zu errichten, über- gibt ſeine Reptilien⸗Preisliſte; er erklärt ſich dankbar ſtets der angenehmen Stunden zu er- innern, welche er in der Mitte der Geſellſchaft zugebracht hat und auch weiterhin ihr Mitglied bleiben zu wollen. Herr Sonnberger würdigt in längerer Rede die Verdienſte des Scheidenden um die Geſellſchaft, deſſen Fortzug allgemein be- dauert wird. Am 6. März verlieſt der Schriftwart einen Aufruf zur Gründung eines Verbandes öſterreichiſcher Aquarien- und Terrarienvereine mit dem Sitze in Wien. Da die Geſellſchaft gegenwärtig nicht in der Lage iſt, einen Dele— gierten zur gründenden Verſammlung am 17. ds. Mts. zu entſenden, wird der Schriftwart beauftragt, die zurzeit aufgeſtellten Bedingungen des Beitrittes, ſowie die bereits im Jahre 1911 in dieſer Angelegenheit gefaßten Beſchlüſſe eheſtens einzuſenden. Es wird der Wunſch aus- geſprochen, die ſchon ſeit Jahren unternommenen Beftrebungen zur Gründung eines Verbandes möchten nun endlich von Erfolg begleitet ſein. Nach Erledigung der Pflanzenbeſtellung demon— ſtriert Herr Sonnberger ſeine Anolis, und zwar: ein Anolis sagrae- Männchen (Heimat Amerika) und ein Anolis chlorocyanus-Weibchen (San Domingo), beide bezogen von der Firma Zapf⸗ Landshut und eine ihm unbekannte Anolis-Art in 3 Stücken, bezogen von Kuntzſchmann-Hamburg; er erwähnt lobend die gute Verpackung in ſoliden Kiſtchen mit Watteumſchlag von Seiten der erſt— genannten Firma, welche ein tadelloſes Einlangen der Tiere auch in der jetzigen ungünſtigen Jahres— zeit ermöglicht. Er zeigt ein praktiſches Futter— gefäß für Mehlwürmer aus Glas mit ge— krümmter Wandung, ſo daß die Würmer unmöglich entweichen können. Man erhält ſolche Gläschen als Markenbefeuchter in den Papierhandlungen, den dazu gehörigen Schwamm könne der Terra— riſt auch brauchen. Es wird bemerkt, daß auch Dr. Krefft derartige Gefäße empfohlen hat. Herr A. Meuth ſpendet für die Anfänger geeignete Broſchüre, Schmitz, „Der Aquarienliebhaber“, was dankend angenommen wird. Die beim Grazer Stenotypiſtenverein vervielfältigten Vereinsſat— zungen, welche am 13. ds. Mts. einlangten, ſind zu allgemeiner Zufriedenheit ausgefallen. Die Ausſprache über die Pflanzenſendung ergibt, daß die Beſteller im allgemeinen ſich befriedigt äußer⸗ ten. Statt Pillenfarn (Pulilaria globulifera) wurde wohl aus Verſehen eine Scirpus-Art ge- ſchickt, auch wurden die mitbeſtellten roten Poſt⸗ hornſchnecken als „ſehr jung“ bezeichnet, dafür war eine anſehnliche Gratisgabe beigepackt, welche zur Verteilung gelangt. Zum Vereinsabend am 30. ds. hat Herr Sonnberger eine Anzahl Winter- knoſpen vom Waſſerſchlauch (Untricularia vul- garis), Poſthornſchnecken und ein Pärchen vom Gelbrand mitgebracht, welches letztere Herr Prof. Bendl in Pflege nimmt. Die Frage der Ber- wendbarkeit von Aquarit zum Kitten geſprungener Elementgläſer wird von Herrn Sonnberger dahin beantwortet, daß er zu empfehlen, aber teuer ſei. Vereins-Nachrichten 381 Nürnberg. „Heros.“ Aus den Märzſitzungen. Zur Vorführung gelangt der umfangreiche Lichtbildervortrag „Menſchen und Tiere.“ Die von Kiel⸗Frankfurt bezogenen Pflanzen werden an die Beſteller verteilt. Herr Röder ſpricht über die Anlage von Freilandbecken. In vorzüglicher und anſchaulicher Weiſe ſchildert Redner Zweck und Nutzen dieſer Anlagen, wobei auch die ideale Seite derſelbe zur Geltung kommt und zeigt ſich als eifriger und begeiſterter Vor— kämpfer ſür dieſen ſchönen und großzügigſten Zweig unſerer Liebhaberei. Der Erfolg iſt, daß eine Kommiſſion, die für die Ermittlung zu Freilandanlagen geeigneter Grundſtücke ſorgen ſoll, gebildet wird. Zur Vorzeigung kommt die von der erſten Prager Zierfiſchzüchterei Prag verſuchsweiſe bezogene Paraffinlampe; zur weiteren Ausprobe übernimmt ſie Herr Röder. Herr Ingenieur Haage teilt mit, daß er in ſeinem Freilandbecken ſchon zweimal großohrige Sonnen- und verſchiedene einheimiſche Fiſche überwintert habe. Dieſen Winter fror es bis zum Grunde aus. Nach Eintritt der wärmeren Jahreszeit zeigte es ſich, daß die großen Goldſchleien ein⸗ gegangen waren, während die kleineren Goldfiſche das Einfrieren überſtanden hatten. Herr Röder berichtet, daß er unter ein mit Gas geheiztes Aquarium ein Zinkblech als Schutzdeckel gelegt habe. Anläßlich Räumungsarbeiten ſtellte er dieſes auf ein anderes mit verſchiedenen Danio-Arten beſetztes Aquarium. Nach etwas über 2 Stunden bemerkte er, daß ein Teil dieſer Fiſche tot war, eine Anzahl anderer taumelte wie betrunken im Waſſer umher. Es ſtellte ſich heraus, daß das Zinkblech ins Waſſer gefallen war. An der unteren Seite dieſer Platte hatte ſich feines, weißliches Pulver angeſetzt, Zinkoryd, das durch die Heizflamme erzeugt worden war. Dieſes Zinkofyd hatte in der kurzen Seit das Waſſer vergiftet. Von den herausgefangenen Fiſchen wurden nur wenige gerettet, die meiſten gingen ein. Die Toten zeigten am ganzen Körper rote Flecken, wie ent⸗ zündet. Wenn nun auch aus vorſtehendem Falle die unheilvolle Wirkung von Zinkopyd auf die Inſaſſen des Aquariums erſichtlich iſt, ſo weiſt der 1. Vorſitzende darauf hin, daß man nicht allzu ängſtlich ſein brauche, da ſich dieſe Zinkaſche nur an der Brandfläche, alſo außen am Aquarium bildet. — Herr Steiner zeigt ſchöne Stücke von Heteranthera zosterifolia und Hydrocleis nym- phaloides por und verbreitet ſich eingehend über dieſe Pflanzen. Amerikaniſch verjteigert bringen fie der Kaſſa / 3.90. Nunmehr gelangen die von Härtel bezogenen und zur Gratisverloſung beſtimmten Importvallisnerien zur Verteilung; jeder der Anweſenden erhält 4 Stück. Dieſe Pflanzen zeichnen ſich durch eine ſchöne, ſchlanke Geſtalt aus und verſprechen eine Zierde für jedes Aquarium zu werden. Herr Koch kommt auf das von Herrn Sperber ſeiner Zeit erwähnte Verſchwinden von Regenwürmern zu⸗ rück und gibt folgendes bekannt. In einer auf dem Balkon ſtehenden Kiſte befanden ſich Regen⸗ würmer und Enchytraeen, die beide bis zum vor⸗ letzten Winter reichliche Zuchten lieferten. Bei einem plötzlich eintretenden Froſte fror die Erde bis zum Grunde aus. Nachdem ſie wieder auf- getaut war, waren ſämtliche Würmer verſchwunden; 382 die Regenwürmer blieben es auch; aber die Enchytraeen ſtellten ſich nach einiger Zeit wieder ein und vermehrten ſich bei Fütterung mit in Milch geweichtem Weißbrote aufs reichlichſte. Bald aber wurden die Würmchen immer ſpär⸗ licher. Zugleich wurde die Entdeckung gemacht, daß die Erde alle Morgen eigentümlich durch— graben und durchwühlt war. Dieſer Amftand, ſowie noch einige andere Anzeichen ließen darauf ſchließen, daß Mäuſe ihr Weſen trieben. In einer aufgeſtellten Falle fing ſich auch alsbald ein Mäuschen. Daraufhin ließ die Vermehrung der Enchytraeen wieder nichts mehr zu wünſchen übrig. Es iſt wohl nun nicht anzunehmen, daß die Maus die Enchytraeen verzehrte; ſondern ſie fraß ihnen wohl nur das Futter weg. Herr Bauer teilt mit, daß von Zeit zu Zeit eine Ver⸗ minderung im Beſtande der Enchytraeen eintrete, ohne daß ein Grund erſichtlich ſei; in dieſer Periode ſeien aber die Eier beſonders maſſenhaft vorhanden, die als bräunliche Körnchen an den Futterſtellen wahrgenommen werden können. Zu dem Entweichen der Regenwürmer bemerkt Herr Eberlein, daß ſie überhaupt Kiſten, deren Fugen nicht dicht ſchließen, gern verlaſſen. Der 1. Vor⸗ ſitzende hat einen ſeiner Zeit von Herrn Dr. Krawinkel verfertigten Futterring, einen ziemlich großen mit Drahtgaze ausgeſchlagenen Korkring, in Verwendung. Vor einigen Tagen fand er fein Tetragonopterus rubro- pictus- Männchen darintot vor. Jeden⸗ falls war dasſelbe in den Ring geſprungen, konnte nicht mehr entweichen und fand den Erſtickungstod. Den gleichen Anfall hatte Herr Rogner mit einem Lebias sophiae zu verzeichnen. Der Fiſch lag tot in einem Celluloidfutterring unmittelbar über der Durchlüftung. Herr Sperber findet es eigentümlich, daß ein Fiſch in gut durchlüftetem Waſſer, auch wenn er in einem engen Raum zurückgehalten wird, erſticken könne. Herr Fahrenholtz iſt der Anſicht, daß in den er» wähnten Fällen der Tod weniger durch Erſticken als vielmehr durch Angſt oder durch Verletzungen bei den Befreiungsverſuchen eingetreten iſt. — Ferner teilt Herr Gruber mit, daß von den 5 Schildkröten, die er aus einer Cedernholzſendung aus Südamerika vor 4 Fahren erhielt, ſich eine Sumpfſchildkröte bis zu dieſem Frühjahr gehalten habe. Sie hielt ihren Winterſchlaf in einer Ecke des Wohnzimmers. Nach Beendigung desſelben wurde ſie warm gebadet, zeigte aber noch keine Freßluſt. Den Sonnenſtrahlen ging ſie nach; aber ihre Bewegungen waren matt; ſie ſchien noch halb im Schlafe zu ſein. Um ſie zu ſchützen, wurde ſie häufig unter das Vertikow geſchoben. Das hatte das 1½ jährige Töchterchen beobachtet und einmal in einem unbewachten Augenblick das gleiche Verfahren angewendet. Als es aber nach einiger Zeit dem Vater die Heldentat mit- teilte und dieſer nach dem Tiere ſah, war dieſes tot. Das Kind hatte die Schildkröte auf den Rücken gelegt und da dieſelbe noch nicht die Kraft hatte, ſich umzuwälzen, fand ſie den Tod. Aufgenommen als ordentliche Mitglieder werden Herr Fabrikant Theodor Eberlein und Herr Georg Krembs. G. Koch. Waldenburg i. Schl. Verein für Aquarien⸗ und Terrarienkunde. 5 Am Sonntag, den 3. Mai wurde im Vereinszimmer des Hotels Pleß'ſcher Hof durch Vereins⸗Machrichten die Firma Scholze & Poetzſchke- Berlin ein Zierfiſchverkaufstag veranſtaltet, zu dem die Firma eine große Anzahl geſunde und ſchöne Fiſche ausgeſtellt hatte. Aber leider war die Auswahl in den verſchiedenen Arten nicht ſo reichhaltig ausgefallen, als es der Verein erwartet hatte. Als Grund hiefür führte die Firma den plötzlich eingetretenen Witterungs⸗ umſchlag an. Zu dieſem Verkaufstag hatte der Verein, um gleichzeitig Propaganda zu machen, ca. 50 zweckmäßig eingerichtete Glas- und Geſtell⸗ aquarien, ſowie Terrarien ausgeſtellt. Um auch den Beſuchern, derengahl annähernd 500 betrug, Ge⸗ legenheit zum Einkauf von Aquarienhifsartikeln zu geben, hielt unſer Mitglied Herr Kaufmann Müller eine Menge derartiger Gebrauchsgegenſtände zum Verkauf feil. Für die Blumendekoration hatte unſer Mitglied, Fürſtlicher Garteninſpektor Kraft in Bad Salzbrunn, in reichlicher und geſchmackvoller Weiſe geſorgt, wofür ihm an dieſer Stelle nochmals herzlicher Dank gebührt. Herr Lehrer Mücker hatte ſeine reichhaltige Inſektenſammlung ausgeſtellt, die viel Beachtung fand. Herr Vauführer Kranz führte ſeine ſelbſt⸗ gefertigte verbeſſerte Heiztreppe, die 9 Becken beherbergt, die ſich vorzüglich bewährte, und durch ihre Gberſichtlichkeit beſonderen Beifall fand. Beſonders iſt die Geruchloſigkeit der Heizung zu betonen, was als ein großer Vorzug bezeichnet werden muß. Zum Durchlüften der Becken wurde der Kirchner'ſche Durchlüftungsapparat verwendet, der, wie bereits vielfach anerkannt, ohne jegliche Störung vortrefflich arbeitete. Es ſei noch er- wähnt, daß ſich die vereinigten Zierfiſchzüchtereien in Conradshöhe und die in vielen Vereinen wohl bekannte Firma F. Mazatis Aquarium in Char⸗ lottenburg ebenfalls bereit erklärt hatten, mit einer größeren Auswahl nach hier zu kommen. Da der Bedarf an Zuchttieren noch nicht voll⸗ kommen gedeckt iſt, wird eine weitere gemeinſame Fiſchbeſtellung in kurzer Zeit erfolgen. Wien. Hietzinger Aquarien- und Terrarienverein „Stichling“. V.: Lehrer Rud. Fiala, XIII, Dieſterweggaſſe 39 (Briefadreſſe). Vereinsabend vom 16. April. Herr Beran berichtet über die am 13. April abgehaltene Exkurſion in die Lobau, die einen ſehr günſtigen Verlauf nahm und reich an Ausbeute war. Doch wurde nur mitge⸗ nommen, was jeder Herr benötigte und zu Hauſe unterbringen konnte. Beteiligt waren 18 Herren und 2 Damen. Herr Loſerth hatte den bei der Exkurſion erbeuteten Waſſerfroſch mitgebracht, und als man erſtaunt war über ſeine jetzige Größe, berichtete Herr Loſerth, daß er ihm im Terrarium vier kleinere Kröten und zwei kleinere Waſſerfröſche in der kurzen Zeit auffraß. Ein Zeichen für den gejundeu aber Schaden anrich⸗ tenden Appetit der Rana escul. Herr Loſerth hatte ferner eine Schleie mitgebracht, die zirka 20 cm lang, von einem Herrn / Tag in Papier gepackt herumgetragen wurde und dann von H. Loſerth abgenommen wurde. Zu Hauſe in ein Glas mit Waſſer gebracht, erholte ſie ſich bald und konnten wir heute die Lebhaftigkeit derſelben bewundern. Sie ging bei einer amerikaniſchen Verloſung in den Beſitz des Herrn Sklar über. Herr Walliſch hatte ein Paar von einem Händler gekaufte Fiſche mitgebracht, von denen er erwähnte, daß es eine Tetragonopterus-Art wäre, die vom Vereins⸗Machrichten Porſitzenden als eine einheimiſche Art angeſpro— chen wurde und ſpäter als Blaufelchen (Core- gonus wartmanni B..), in unſeren Alpenſeen por- kommend, beſtimmt wurde. Herr Walliſch hatte ferner eine Anfrage über die Haltung von Eich- hornia und Cabomba im Aquarium, worauf der Vorſitzende Auskunft gab. Eine rege Ausſprache entſpann ſich unter den Mitgliedern über die Fiſchkrankheiten. Herr Beran beantragte den Ankauf von Antidiskraſſikum. Herr Laſſnig und HGerr Wallner ſpendeten Bücher für die Biblio- thek. Herr Beran 2 Pinzetten zur Verloſung. Zur Verloſung gelangte ein Paar Tetragonop- terus rubrop. Vereinsabend vom 7. Mai. F Im Einlaufe befindet ſich eine Einladung der „Graphia“ zu dem am 23. d. Mts. ſtattfindenden Feſtabend, der 2 Ehrenkarten beiliegen, Proſpekte der Firma Oittrich, ein Schreiben der Tierwelt und eine Einladung von der Hydrobiologiſchen Geſellſchaft zu einem am 2. d. Mts. abgehaltenen Feſtabend, der eine Ehrenkarte beilag. Wir be— dauerten lebhaft, von dieſem Abend erſt heute Kenntnis zu erhalten, da das Schreiben an das Vereinslokal adreſſiert war. Es liegen ferner die Verbandsſtatuten vor, die einer Beratung unterzogen werden ſollen. Herr Franz Peyer ſpendet für die Bibliothek 15 Bände. Im Lite- kraturbericht bringt Herr Beran den in den „Bl.“ Nr. 18 erſchienenen Artikel von Fränkel: „Der Kühkopf und die Auffindung des Amblystegium riparium var. longifolium“ ſtellenweiſe zur Ver⸗ leſung. Der Artikel intereſſiert, da wir im Vor⸗ jahre bei der Oſterepkurſion im Pratergebiet dieſes Waſſermoos in Menge fanden. Viele Herren hatten es damals mitgenommen und Herr Beran hat es bis heute in ſeinem Aquarium gezogen. Er hat auch einige Stämmchen dieſer Pflanze mitgebracht, die ganz den Habitus der Abbildung in den „Bl.“ zeigen. Doch können wir dem im Artikel gegebenen Satze: ... nie veralgt,. . ., nicht beiſtimmen, da uns Herr Beran einige ganz veralgte Stämmchen zeigte. Es wird jedenfalls auf den Standplatz des Aquariums ankommen. Herr Fiala bemerkt, daß auch ihn der Artikel intereſſierte, da er ſich des Vorfindens dieſer Pflanze vor Jahresfriſt erinnerte, die ſich im Aquarium prachtvoll ausnahm und die den Tümpel in der Praterau über den ganzen Boden hin mit einem dichten Polſter bedeckte. Damals wurde fie von ihm als Waſſermoos (Amblystegium) beſtimmt. Heute gibt er eine nähere Beſchreibung der bei uns vorkommenden Arten dieſer Pflanze. In Kürze wiedergegeben: Die an Arten reiche Familie der Hypnaceaen (Mooſe) zählt auch eine, für die Aquarien⸗ und Terrarienfreunde nützliche Art in ihren Reihen, das Amblystegium, von dem bei uns 7 Unterarten vorkommen. Es ſind zarte, grüne, glanzloſe Mooſe, Stengel kriechend, unregelmäßig veräſtelt, büſchelig angeſetzte Wur- zelhaare oder einſeitswendige, einrippige oder rippenloſe Blätter. 1. Amblystegium riparum. Stengel verlängert, kriechend, flutend, unregel⸗ mäßig fiederäſtig, Blätter entfernt abſtehend, lang zugeſpitzt, ganzrandig. Auf feuchtem Holze, an naſſen Steinen, in und an Gewäſſern. (Das iſt die bei der Exkurſion erbeutete Pflanze). 2. A. serpens. Stengel, fadendünn, dicht, mit mehr oder minder aufrechten Aſtchen beſetzt. Blätter ent⸗ fernt abſtehend, eilanzettlich. Auf Erde, an Holz und Steinen. 3. A. fluviatile Schmp. Stengel 383 wenig bewurzelt, meiſt flutend, mit verlängerten, faſt einfachen Aſten. Blätter aufrecht abſtehend, ſehr derb, eilänglich lanzettlich, ganzrandig, ſtark berippt. An Steinen und Wehren in Bächen und Flüſſen. 4. A. radicale Br. et Schimp. Tracht von A. serpens, doch kräftiger. An feuchten, ſchattigen Orten, an Erlen und Weiden. 5. A. irriguum Schimp. Dem A. serpens ähnlich, nur kräftiger und dunkler. An Gerinnen und in Bächen. 6. A. confervoides Br. et Sch. An bes ſchatteten Kalkfelſen. 7. A. subtile Br. et Sch. Mit kurzen, haarfeinen Aſten. An Baumſtämmen. — Gur Berlejung gelangt ein Artikel: „Geheim⸗ nisvolles Fiſchſterben“ aus dem Aniverſum, Heft 20. Demnach find in Kiel und Amgebung 1913 maſſenhaft Stichlinge und Aale eingegangen, Als Todesurſache nahm man das maſſenhafte Auftreten der Glockentierchen an, die im Waſſer Sauerſtoffmangel erzeugten, an denen die Daph- nien zugrunde gingen und das Waſſer verpeſteten. Herr Laſſnig berichtet, daß er von Danio mala- baricus abermals Junge erhalten habe (zirka 250 Stück). Herr Wallner und Herr Inguß haben junge Makropoden, Herr Bayer junge Pracht⸗ barben und Herr Fiala junge Kammolche und Teichmolche. Herr Loſerth berichtet über eine Fußpartie von Deutſch-Altenburg nach dem Neu- ſiedlerſee, doch war die Ausbeute infolge des ſchlechten Wetters eine ſehr geringe. Er berichtet ferner, daß er in der Lobau in einem Tümpel viele Süßwaſſerſchwämme gefunden habe. Herr Loſerth bittet ferner, Blindſchleichen, die mit einem abgebrochenen Schwanzende gefunden wer⸗ den, ihm zur Anterſuchung überlaſſen zu wollen, da er an dieſer Art konſtatiert habe, daß die Blindſchleiche von einem paraſitiſch in ihr leben⸗ den Tiere heimgeſucht werde. Er habe ſchon bei vielen die Oberhaut an zahlreichen Stellen durch— bohrt gefunden, was wahrſcheinlich von einer Larve irgend einer Mücke oder Schlupfweſpe her— rühre, welch letztere an der verletzten Stelle ihre Eier ablegen, die ausgeſchlüpften Larven ſich dann weiter freſſen, während die Stelle verheilt und dann beim Ausſchlüpfen dieſe Bohrlöcher im Körper der Blindſchleiche erzeugen. Der Vorſitzende. B. Gerichte. Außig. „Erſter Verein der Aquarien- und Ter⸗ rarienfreunde.“ Monatsverſammlungen am 1. April und 6. Mai. Die als kleine Büchlein gebundenen Statuten kommen zur Ausgabe an die Mitglieder. Des- gleichen gelangt ein großes Quantum Mücken⸗ larven gratis zur Verteilung. Die zu Zuchtzwecken beſtellten Fiſche waren momentan nirgends auf- zutreiben und werden von diverſen Händlern Vorratsliſten abverlangt, um an Hand dieſer entſprechend beſtellen zu können. Die Verhand⸗ lungen bezüglich eines Lichtbilderabends ſind nun ſoweit gediehen, daß, wenn nichts da⸗ zwiſchen kommt, am 3. Juni ein Lichtbildervortrag mit dem Thema „Allerlei Intereſſantes aus dem Leben unſerer einheimiſchen Waſſerbewohner“ abgehalten wird. Die Mitglieder werden hievon rechtzeitig, ſchriftlich verſtändigt und iſt zu er⸗ warten, daß mit Rückſicht auf das intereſſante und aktuelle Thema, dieſelben recht zahlreich er⸗ ſcheinen. Es wird weiters der Beſchluß gefaßt, eventuelle Fiſchverloſungen jeweilig als letzten 384 Punkt der Tagesordnung anzuſetzen, damit nicht, wie dies bereits des öfteren geſchehen, der größte Teil des Abends mit Fiſchverloſungen ausgefüllt wird und der literariſche Teil infolge vorgerückter Stunde entfallen muß. Herr Kraus ſpendet dem Mikroſkopfond K. 4.— und hat dieſer Fond nunmehr die Höhe von K. 50.— er⸗ reicht. Dieſen Betrag in ſo kurzer Zeit zuſammen⸗ zubringen, iſt nur der Opferwilligkeit der Mit- glieder zuzuſchreiben und wenn es in dem Tempo weitergeht, dürfte der Verein in Kürze im Beſitze eines Mikroſkopes ſein. Der Aus⸗ ſchuß hat ſpezielle Mikroſkop⸗Abende ins Auge gefaßt, an denen die Witglieder im Gebrauch des Mikroſkopes unterwieſen werden ſollen und Ihnen Gelegenheit geboten werden ſoll, ſich in dieſem Zweig einzuführen reſpektiv auszubilden. Es bietet ſich den Mitgliedern eine ganze Fülle neuer Ausſichten und ungeahnter Einblicke in eine neue, den meiſten noch unbekannte Welt. Zum Schluß der Sitzung gelangt noch eine Probe— ſendung von „Wawil“, das durch ſeine weiße Farbe und Geruchloſigkeit von dem ſonſtigen Trockenfutter angenehm abſticht zur Verteilung und Erprobung an die Mitglieder. Die nächſte Ausſchußſitzung wird auf den 20. Mai feſtgeſetzt. Feuerbach. „Helleri.“ Monatsverſammlung vom 25. April. Punkt 1: Neuaufnahme der Herren Greiner und Kittinger. — Punkt 2: Protokoll der letzten Sitzung wird verleſen und, da keine Einwendungen erfolgen, genehmigt. Auch verlieſt der Schriftführer noch— mals das Protokoll der Bundesſitzung in Stutt⸗ gart, aus demſelben iſt zu entnehmen, daß Sonntag den 23. Auguſt der Bundestag in Feuerbach ſtattfindet. — Punkt 3: Gber die Ausſtellung berichtet der Vorſitzende, im Ausſchuß ſind die Preisrichterbeſtimmungen ausgearbeitet worden und werden dieſelben in der nächſten Bundes⸗ ſitzung vorgelegt. Des weiteren werden die Aus— ſtellungsdruckſachen, welche ausgearbeitet worden ſind, vorgeleſen und genehmigt, dieſelben ſollen bis 15. Mai an die einzelnen Bundesvereine ver⸗ ſandt werden. Der für die Ausſtellung heraus- zugebende Katalog, ſoll gleichzeitig Winke und Belehrungen enthalten, damit derſelbe einen bleibenden Wert beſitzt. Auch ſollen einige Seiten für Inſerate reſerviert werden. Der Eintrittspreis für die Ausſtellung wird wie folgt feſtgeſetzt: Erwachſene 25 0, Kinder 10 0. Der Vorſitzende gibt auch gleichzeitig einen Koſtenvoranſchlag be⸗ kannt. — Punkt 4: Tümpelangelegenheit. Es wird bekannt gegeben, daß der Zaun um unſer Grundſtück fertig iſt. Die Mitglieder möchten ſich jetzt eifrig an der Planierung der aufge- worfenen Erde beteiligen. Freilandbecken noch ausgehoben werden. Im See befindet ſich ſchon Futter, dasſelbe ſoll und muß aber geſchont werden, damit ein kräftiger Beſatz bleibt. Herr Binder erklärt ſich bereit, einige Kannen Blut als Futter in den See zu beſorgen, dieſes wird mit beſtem Dank ange- nommen. — Punkt 4: Vom Verein Ellritze Bot⸗ nang iſt eine Einladung zur Fiſchbörſe am 26. April eingegangen und ſoll derſelben möglichſt zahlreich entſprochen werden. Vom Verein Korn⸗ weſtheim überbrachte der Vorſitzende dieſes Vereins, unſer Mitglied Heb, eine Einladung zu der am 17. Mai ſtattfindenden Vereinsausſtellung. Auch müſſen die Vereins⸗Nachrichten Es wird beſchloſſen, daß zu dieſer Ausſtellung der Verein geſchloſſen geht, es ſoll damit ein Morgenſpaziergang nach Kornweſtheim verbunden werden. Bezüglich der Fiſchfutterkarten für die Gaisburger Seen ſollen Erkundigungen ein⸗ gezogen werden. Anweſend waren 18 Mit⸗ glieder. Schluß der Verſammlung 12 Uhr. W. Nitſche. Görlitz. „Waſſerroſe.“ Sitzung vom 9. Mai. Nach Eröffnung der Verſammlung gab der Vorſitzende die Tagesordnung bekannt und be⸗ grüßte die als Gäſte anweſenden Herrn Joppe und Rönſch. Der Verein beſchloß eine neue Warnungstafel für unſere Vereinstümpel machen zu laſſen. Nach Erledigung der Liebhaberfragen wurde zur Verloſung geſchritten. Da die von der Firma Boden in Dresden beſtellten Aus⸗ ſtrömer von allen Herrn ſehr gelobt und praktiſch gefunden wurden, wurden noch 10 Dutzend nach⸗ beſtellt. Die Herrn, welche am Himmelfahrtstage die Partie nach Kreba mitmachen wollen, werden erſucht, dies dem Vorſitzenden bald mitzuteilen, zwecks Beſtellung der Kähne. Rob. Biſchof. Dresden. „Waſſerroſe.“ Mit Eröffnung der Verſammlung, welche an Stelle des in den Ferien weilenden 1. Vorſitzenden von deſſen Stellvertreter, Herrn Fließbach, ge⸗ leitet wird, wurde in Erledigung des Punkt 3 der T.⸗O. die Frage beziehungsweiſe der Ab⸗ haltung eines Sommerfeſtes reſpektiv Beranftaltung einer Dampferpartie beſprochen und gelangte man in Hinſicht auf den heutigen außerordentlich ſchwachen Verſammlungsbeſuch zu der Annahme, vorläufig von beiden Arrangements abzuſehen, reſpektiv dieſe Angelegenheit zu vertagen, da im Allgemeinen doch für die Dampferpartie Meinung vorherrſchte. Nachdem noch einige die Liebhaberei betreffende Fragen diskutiert worden waren, be⸗ grüßte Herr Fließbach die als Gäſte anweſenden Herren Sommer und Lüder, worauf die von Krauſe in Crefeld eingetroffenen Süßwaſſerkrabben verteilt wurden. Magdeburg. „Ballisneria.“ Sitzung 23. 4. 14. Den Hauptteil des Abends nehmen Be⸗ ſprechungen und Vorarbeiten zur Abhaltung eines Lichtbildervortrages ein. Herr Dr. Wolters⸗ torff gibt bekannt, daß bei einer zirka 3,0 m tiefen Ausſchachtung an der Gellertſtraße in unmittel⸗ barer Nähe der Schrotebrücke tauſende von Süßwaſſermollusken und ſpärlicher Landſchnecken gefunden ſeien. Es hat ſich hier vor mehreren Jahrzehnten ein Teich befunden, der vermutlich künſtlich angelegt war. Die Fauna iſt ſehr reich! Herr Regins hat inzwiſchen eine Portion des alten Teichſchlammes geſchlämmt und die ge- fundenen Schalen beſtimmt. Es ſind Süß waſſermollusken: Landſchnecken: 1. Planorbis corneus 12. Helix hispida 2 „ umbilicatus 13. „ pulchella 3% „ rotundatus 4. Cochlicopa lubrica 4. „ erista 15. Fupa muscorum 5. Limnaea peregra 16, „ antivertigo 6. Bythinella Scholtzii Muſcheln: 7. Aplexa hypnorum 1 5 8. Bythinia tentaculata e e 1 e 18. Pisidium C. Pfeiffer 9. Valvata piscinalis : i ; 10. Ancylus lacustris Krebſe: 11. Suceinea putris 19. Cypris. H. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. 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Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen e ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verfichert. Nähere Auskunft erteilt auf 3 der Verlag. Verein der Aquarien- Ind Terarien- freunde Stuttgart, E.V, : Vereinslokal Lindenstr. 14 (Rechberg-Bräu) Dienstag, 2. Juni abends 9 Uhr Monats-Versammlung. „T RITO N = Verein für Alquarien- und Terrarienkunde 5 (Eingetra: ener 1914, zu Berlin Zee.) Vortrag des 1. Vorsitzd, G. Beuerle üb.: Der Makro- pode und seine Zucht. Der Beitrag für 1914 wolle bezahlt werden. Bis 15. Juni nicht bezahlte Bei- träge werden durch Nach- nahme eingezogen. Der Vorstand. Unseren verehrten Mitgliedern können wir folgende Terrarientiere welche Anfang Juli aus Italien hier eintreffen, solange der Vorrat reicht, zu folgenden Preisen exklusive Porto und Verpackung abgeben: Seps chalcides, Erzschleiche . Chalcides ocellatus ' » tridactylus AM Lacerta muralis, Mauereidechse . » viridis, Smaragdeidechse M Platydactylus mauritanicus, Mauer- gecko . \ N Spelerpes fuscus 3 4 Euproctus rusconii, Triton . Hechtkopf- M —.75 A —.80 1.25 M —.20 —,50 —.40 1.25 2.75 Discoglossus pictus, , Scheibenzüngl. AN 4.— Die Geschäftsstelle Alexandrinenstraße 1. „Lotus“ Rostock : Verein für Aauarien- und Terrarienkunde : Jeden zweiten Mittwoch, abds, 9 Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, Breitestraße 23, Eintrittsgeld 1 M. Beitrag p. a. M.8— irie | Verein f. Aquarier- und Terrarienkunde Ochsen“, Der Verein liefert seinen Mitgliedern kostenlos als Ver- einsorgan die „Blätter für Aq.- und Terr.-Kde.“ Gegen Nachzahlung von M. 3.50 p.a erhalten seine Mitglieder frei ins Haus die „Wochenschrift für Aq.- u. Terr.-Kde.“ oder geg. Zahlung von M. 2.50 p. a d. „Zierfischzüchter“. Andere naturwissensch. Zeitschriften werden vom Verein gehalten und können aus der Bücherei entliehen werden. a» Adressen f. Anfragen aller Art: Albert Wendt, Vors., Hopfen- markt 14; Oberlehrer Grundig, Schriftf., Alexandrinenstr. 57. Für Rechnungen und Geld- Sendungen: E. Schmidt, Kassenführer, Feldstraße 30. Neu - Ulm: „Wie sehen uns. Fische im Wasser?“ 2. Interess. Mitteilg. des Herrn Dinkelmaier über Zucht des Heros facetus. 3. Beitragseinzug. 4. Verschiedenes. Wegen der interessanten Vorträge werden unsere Mitglieder gebeten, mög- lichst vollzählig zu er- scheinen. — Gäste herz- lich willkommen! Der Vorstand: Fr. Kälber, Vors., Münsterlatz 3. & Fleck, = Löfflerstr. 14. 175 te), stet Laubwürmer ge sch 1000 St. 3 %, liefert Frau Franke, Charlottenburg, Wilmersdorferstr. 109-110. i Algenschutz Unigrün (Fensterglaspapier) 1 m 1,25, 4 m 41,10, 8m a1M. Porto u. Verpack. extra, g. Nachn. Franz Kreissler, Hamburg 19. Clou aller Kampffische: 9 Betta pugnax, Maulbrüter, = siehe Blätter 1913, S. 34 u, 196, schöne große, auch kleine Paare NYM Nass Um-Nen-Um "Sitzung ſed. I. u. d. Freitag i. Mon., abends 8'Ja Uhr, im Gasthof, Gold. grünes Zimmer, Herd- bruckerstr. — Die Mitgl. erhalten kostenlos die „Blätter für Agu.- u. Terrarienkunde* als Ver.- -Organ Un Tagesordnung für Freitag, 5. Juni: 1. Vortrag d. Herrn Hailer, abzugeben. Anfragen mit Rückantwort- karte erbeten an J. Hipler, Berlin Lichtenbergerstraße 2. | Größtes Jmpork⸗Geſchüft ausländ. Aquar.- u. Serrarientiere don Carl Siggelkow Hamburg-Eimsbüttel, Rombergfir.10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. felt Durchlüfter- > IN Springbrunnen, > an jedeLichtleitg. anschließbar, d auch an Akkumul.! Isen pjodsoug N Bequemste Durchlüftung, dekorative Z Wirkung! DRGM. „Sirius“ Chemnitz 705. Mehlwürmer Gegen Einſendung von Mk. 1.20 1000 Stück franko, verſendet D.Wofchinsky, Bieſenthal b. Berlin scene tosa und P. austra- dooriae und Tetra- für Aquarieri- und Terravienkunds RR | Dereinist mit Natur und Haus fh My 2. Juni 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. URLTELTEERERRRREREUESTEREERTILEREREREELRURGELITLRRRRLERERTLLERRRRIRGRERTERURRELERURELTELERTENREREENERERERERERENUNERREETLERRRRELELREETKURERBERLELRERERERLERLNULERANENERENEUERRRRRKRRENERG Aber die Pflege und Zucht von Characidium (Jobertina) Rachovii. Von W. Hecker, Crefeld. Mit einer Originalaufnahme von C. Conn.“ Angeregt durch die Arbeit des Herrn A. Rachow in Nr. 1 der „Blätter“ möchte ich meine eigenartigen Erfahrungen über die Pflege und Zucht von Characidıum (Jobertina) darlegen. Durchſchnittlich iſt die Familie der Characiniden, wozu dieſe Fiſche gehören, nicht ſehr beliebt, aus Gründen, die Ra⸗ chow im Anfange feiner Arbeit klar— legte. Von jeher aber haben die Characiniden auf mich einen großen Reiz ausgeübt. Ich hatte ſchon vor Jah⸗ ren die Zucht von Pyrrhulina filamen- lis?, ferner von = PM Pseudocorynopoma © gonopterus rubrop- ticus mit Erfolg ver⸗ ſucht. Da erregten im Januar ein Paar kleine Fiſche mit der charak— teriſtiſchen Fettfloſſe bei einem Händler meine Aufmerkſamkeit. Sie trugen den (irrigen) Namen Leporinus melanopleura. Da die Tiere noch etwas kleiner waren, als die Aufnahme des Herrn C. Conn in Nr. 1 der „Bl.“ ſie zeigt, war die Geſchlechtsbeſtimmung ſchwer. Aber aus gewiſſen Anzeichen, welche ein geübtes Auge ſelten betrügen, ſprach ich die beiden Fiſche für ein Pärchen an. Ich möchte hier gleichzeitig erwähnen, daß ich oft die ſchwierigſt zu unterſcheidenden Fiſche mit Erfolg richtig zuſammengeſtellt habe. Lange Erfahrungen lehren das, und von langer Erfahrung darf ich getroſt ſprechen, denn ich gehöre noch zu jenen Liebhabern, denen die Nachricht von, lebendgebären⸗ den Fiſchen“ ein un⸗ gläubiges Lächeln entlockte, bis ich zwei Jahre ſpäter den erſten »Girardinus« für teures Geld er- hielt. — Nun zu meinen neuen Fiſchen. Bei gutem Futter, hauptſächlich weißen Mückenlar⸗ ven, und Haltung bei 16-18 C wudjen fie ſchnell heran. Es ſtellte ſich heraus, daß ich richtig ein Pär⸗ 1912 Characidium Rachovii Reg. Driginalaufn. von C. Conn-Hamburg. chen beſaß. Mitte März verriet das Weibchen, etwas kleiner als das Männchen, durch ſeinen Leibesum— fang den baldigen Laichakt. Das Männ⸗ chen wies die herrlichen gelben Töne ſeiner Floſſen als Zeichen des Hochzeitskleides auf. Eigenartig ſind die Liebesſpiele. Das Männchen, in dem ſchönen Gegenſatz der Farben von ſchwarz und gelb prangend, ſuchte das Weibchen aus ſeinem Verſteck im Wurzelwerk herauszulocken. In allen 386 möglichen Stellungen, ſenkrecht, auf der Seite liegend, ſchießt es ruckweiſe auf das Weibchen zu. Am 20. März bemerkte ich die Laichabgabe. Die beiden Tiere ſchoſſen, feſt aneinander geſchmiegt, aus dem Wurzelgeflecht an die Oberfläche des Waſſers, wo ein dichtes Pflanzengewirre war, ein längeres Erzittern, wobei die Laich- körner, 10 bis 30 Stück, auf die Pflanzen fielen und dort hafteten. Dann ſchnell zurück zum alten Verſteck. Dieſes wieder- holte ſich 16 mal. Dann blieb das Weib- chen in ſeinem Verſteck. Das Männchen machte ſich aber an dem Laich zu ſchaffen und Kannibalengelüſte befürchtend, fiſchte ich beide Tiere heraus. Die Eier blieben bei 18“ C zwei Sage klar, dann verpilzten ſie. Ergebnislos, alſo kläglich. Am 4. April erneutes Laichen. Da ich glaubte, daß die erſten Eier zu kühl gehalten ſeien, wurde die Wärme auf 22 °C erhöht. Der Erfolg aber war wieder Null, alles ver— pilzte. Nach dem am 15. April erfolgten Amzuge in eine Nachbarſtadt hatte ich kaum Zeit zum Füttern meiner Lieblinge. Die beiden Fiſche befanden ſich ohne Heizung in einem 70 Liter faſſenden, ganz dicht bepflanzten Becken. Ende Mai ſchaute ich einmal gründlicher nach. Da entdeckte ich 50—60 junge Fiſche, 1-1 cm groß, einträchtig bei den Alten. Dieſer Erfolg beſtätigte wieder einmal, daß Ruhe als erſte Bedingung zum Erfolge gehört. Des— gleichen war bewieſen, daß dieſe Fiſche ohne künſtliche Heizung zum Laichen ſchreiten. Es war um dieſe Zeit verhält- nismäßig kühl. Die netten kleinen Dinger fanden bald Freunde, und bei meinem am 1. Auguſt erfolgten Rückzuge nach Crefeld beſaß ich keine mehr. Die Alten laichten in dieſem Jahre nicht mehr. Ferner auch ohne Heizung gehalten, fraßen ſie dennoch tüchtig, ſogar an einigen kalten Winter— tagen, wo die Waſſerwärme auf 8° C ſank. Gegen Ende des Monats April 1913, der ſich bekanntlich durch hohe Wärmegrade auszeichnete, ſchritten meine Tiere wieder zum Laichen. Das Waſſer hatte in dem 70 Liter faſſenden Becken 19° C. Ich konnte die Laichabgabe beobachten. Es war am 24. April. Aber ganz grund- verſchieden wie im Vorjahre laich— ten diesmal die Fiſche. Das Männ— chen hatte unter einer kräftigen Sagittaria natans im Sande eine 2 cm tiefe Grube ausgebuddelt, und nach Art des Scheibenbarſches laichten die Tiere darin. W. Hecker: Aber die Pflege und Zucht von Characidium (Jobertina) Rachovii Die Gier lagen teils auf dem Sande, teils klebten fie an den Wurzeln der unterhöhlten Pflanze. Nach dem Laichakt wurde das Weibchen heftig von dem Männchen ver- trieben, während ſich letzteres nach der Jagd blitzartig zu den Eiern begab. Daß ein Characinide Brutpflege ausübte, wollte mir anfangs ſo recht nicht in den Sinn. Ich ließ aber, eingedenk meines vorjährigen Erfolges, die Tiere in Ruhe und konnte eine intenſive Brutpflege ſeitens des Männchen beobachten. Zu jeder Stunde ſtand dasſelbe in ſeiner Grube und bewachte den Laich. Am zweiten Tage erfolgte ein bedeutender Sempera- turſturz, die Waſſerwärme ſank auf 13 . Die meiſten bis dahin klaren Eier verpilzten und erſt am 8. Tage hingen etwa 15 kleine mit Dotterſäckchen verſehenen Fiſche an den Scheiben. Ich fing die Alten heraus. Die Jungfiſche hingen noch 10 Tage an den Scheiben, denn die Wärme ſank noch mehr und heizen konnte ich den Kaſten nicht mehr. Sie blieben auch in der Folge Kümmerlinge und ſind von den folgenden Bruten dermaßen über— flügelt worden, daß die erſte Brut die kleinſte geblieben iſt. Die Alten laichten im ganzen Jahre 10 mal. Die Größe des Behälters war ihnen gleich, ſogar in einem Käſtchen von 4 Litern Inhalt, worin fie erſt 1 Tag ſaßen, laichten fie. Be⸗ dingung zum Laichakt war aber ein ſonni— ger Tag. Der kürzeſte Zeitraum zwiſchen zwei Laichperioden betrug 6 Tage. Ich hatte einmal das Weibchen auch bei den Eiern gelaſſen. Da dieſelben bei der gerade herrſchenden hohen Wärme nach 2 bis 3 Tagen ausgefallen waren, begab ſich das Männchen nach Erfüllung ſeiner Vater— pflichten wieder zum Weibchen, eine neue Grube wurde ausgehoben und am 6. Tage war wieder Laich vorhanden. Dieſe beiden Bruten vom 12. und 18. Juni haben ſich gut entwickelt, denn ganz leicht iſt die Aufzucht der Jungen nicht. Trotz reich— lich vorhandener Hydra, aus deren Fang⸗ armen ſich die Tierchen wohl befreien konnten, dann aber ſterbend zu Boden ſanken, zog ich 92 Fiſche davon groß. Das alte Männchen mißt jetzt 7% cm, das Weibchen 7 cm. Die größten Jung— fiſche find 3 ½ cm lang. Noch möchte ich erwähnen, daß von den 10 Bruten 7 in der ausgehobenen Grube ſtattfanden, wäh— rend 3 davon ſich im dichteſten Pflanzen— geflecht abſpielten. Es ſind alſo in dieſer Art, Characidium (Jobertina), vielleicht auch in den von Rachow erwähnten Ver⸗ wandten, dem Liebhaber Pfleglinge ge- boten, die ohne Heizung zur Fortpflanzung K. Riedel: Aber Gardaſeefiſche ꝛc. 387 daß auch andere Freunde dieſer Fiſche ihre Beobachtungen niederlegen werden; es wäre intereſſant zu erfahren, ob ſich dieſe Fiſche bei ihnen auch ſo verhalten ſchreiten, dabei entgegen anderer Art- haben. Ich werde in dieſem Jahre die genoſſen Brutpflege ausüben. Ich hoffe, Beobachtungen fortſetzen. m) 00 m) Aber Gardaſeefiſche, namentlich die Fortpflanzung der Flußgrundel (Gobius fluviatilis Bonelli).. Von K. Riedel, „Waſſerſtern“, Augsburg. Mit 3 photographiſchen Aufnahmen und 3 Zeichnungen des Verfaſſers. Dr. Kammerer ſchreibt in „W.“ 1906 Nr. 9: „Die Flußgrundel hält ſich vor- zugsweiſe an ſeichten Uferſtellen auf. Die ſchmalen, eingemauerten Waſſerſtraßen, welche den Garten des Hotels du Lac bei Riva durchſchneiden, ſind voll von den genannten Fiſchchen. Hier, wie in ver— j ſchiedenen Flußläufen Oberitaliens, ſah ich die Grundel ſtets auf weichem Schlamm— boden und dem entſprach ihre hellbräunlich oder gelblich graue, nur undeutlich gewölkte Färbung.“ Im Jahre 1912, der Tag iſt mir nicht mehr im Gedächtnis, brachte die Poſt 2 Gläſer mit Fiſchen aus dem Süden. Mein Freund Müllegger, der für einige Sage am Gardaſee weilte, hatte mir eine Anzahl Blennius vulgaris, mehrere kleine und 2 ausgewachſene Exemplare einer Leuciscus- Art und 4 Flußgrundeln übermittelt. Die Tiere kamen ſämtliche lebend und voll— kommen geſund hier an, hatten alſo — ich ſchreibe dieſen unbedingten Erfolg dem Verſand in Gläſern zu — die weite Reije tadellos überſtanden. Die Gläſer enthielten ferner noch einige Triebe Quellmoos und eeine außerordentlich langblätterige Waſſer— ſternart. Dieſe Pflanzen wollten im Aqua⸗ rium nicht recht gedeihen. Letztere ver— mehrte ſich, auf der Oberfläche des Waſſers ſchwimmend, zwar ungeheuer, wurde aber noch zarter und neigte ſehr zur Veralgung. Ich brachte die mir ſehr wertvollen Tiere in einem gut bepflanzten, 1¼ m langen Behälter, der mit größeren Ötein- brocken ausgeſtattet und mit diverſen Pflanzen, Sagittaria natans, Myriophyllum prismatum, Nymphaea Daubiniana, Fon- tinalis 2c. — ein rechtes Durcheinander — gut bewachſen war, unter. Aus der Familie der Gobiidae, Grundeln. Nicht zu bverwechſeln mit Go bio fluviatilis, dem Gründling, welcher zu den Cyprinidae gehört! Dr. Wolt. Das Jahr 1912 neigte ſich ſeinem Ende zu. Anter einem Zelte, das eine blau- grüne Alge gleich einem ſmaragdnen Teppich von Stein zu Stein geſponnen hatte, fanden die Tiere Unterſchlupf. Was ſich bewegte und zu überwältigen war, wurde gefreſſen; Kunſtfutter und Fleiſch, gleichviel von welchem Tiere letzteres ſtammte, jedoch verſchmäht. Dann kam der lange Winter. Das Aquarium wurde nicht geheizt und ſtand in einem nur wenig temperierten Zimmer. Als der Frühling kam, waren lediglich einige kleine Schleimfiſchchen geſtorben, alle anderen Tiere hatten tapfer durchge— halten. ö Ich gab nun den Schleimfiſchen und kleineren Weißfiſchen einen eigenen Be— hälter und beließ die Grundeln im bis— herigen Becken. Als es wärmer wurde, wuchſen die Avolen (Leuciscus alburnellus) — ich vermute, daß die Weißfiſchchen zu dieſer Art gehörten — prächtig heran und die Schleimfiſche fühlten ſich ſichtbar wohl. Da und dort lugten die klugen Augen dieſer intelligenten Geſchöpfe hinter oder unter einem Steine, unter dem ſie ſich eine Grube gegraben hatten, hervor. Gab ich gehackten Wurm in das Aqua- rium, ging es darüber her, daß es eine Freude zum Zuſehen war. Feder zerrte, ſchüttelte und zog und ſuchte ſeinen Teil zu erhaſchen. Eine Bewegung mit der Hand, und weg war die ganze Geſellſchaft. Aber die Neugierigen hielten in der Regel nicht allzu lange in ihren Verſtecken aus. Bald lugte da und dort ein Kopf hervor und es dauerte nicht lange, bis das ganze Rudel wieder am Futterplatze verſammelt war. Rutſchend und ruckweiſe vorwärts⸗ ſchnellend, auf die Bruſtfloſſen geſtützt neu⸗ 388 gierig die Umgebung muſternd, verbringen ſie den Tag. Die Tiere machten mir viel Freude. Da kam das Wißgeſchick. Die hellgelbe Farbe ihres Körpers hatte mich die Schmarotzer (Ichthyopthyrius) zu ſpät erkennen laſſen und nun war nicht mehr Wohl verſuchte ich das Mög— Am zu helfen. lichſte, doch es half nichts mehr. Juli hatte ih; die Krankheit be— merkt und am 22. des gleichen Monats war nur noch ein kleines halbwüchſiges Tierchen am Leben, das ich nun in das verſeuchte Aqua— rium zurückverſetz— te. Eigentümlicher Weiſe geſundete dieſes undlebtheute noch (10. Jan. 1914. Mit den Schleim- fiſchen hatte ich alſo einen gänzlichen Miß— erfolg zu verzeichnen. Auch die Avolen (2 D. Verf.), ſoweit ich fie in dieſes Aqua- rium eingeſetzt hatte, ſtarben ſämtlich. Dagegen war im anderen Behälter alles in Ordnung, die 4 Grundeln und 2 größere Weißfiſche vollſtändig geſund. Wenn ich nun eine kurze Beſchreibung der letzteren Fiſche bringe, möchte ich mir Gewißheit über a ihren Namen ver— ſchaffen, hoffend, daß ein Kenner dieſes Fiſches dieſe Zeilen leſen wird. Der ſilberbe— ſchuppte Körper iſt am Rücken und den Seiten bis etwas oberhalb der Sei— tenlinie grünbraun gefärbt, die andere Hälfte und der Bauch iſt Jilber- weiß. Durch die Mitte des Körpers zieht ſich ein breites, ſchwarzes Band. Die Floſſen ſind hellgelb gefärbt. Während nun die Iris des größeren plumperen Fiſches gelb einge— lagert iſt, zeigt das Auge des kleineren, ſchlankeren, leuchtend rote Farbe. (Ver- mutlich ein Unterſcheidunsmerkmal der Geſchlechter.) Der erſte Strahl der Bruſt— floſſen iſt bei beiden Tieren ſchwarz. Die 4 anderen Bewohner des Behälters Abb. 2 Abb. 1 Gobius fluviatilis Bonelli (Männchen). von K. Riedel. Gobius fluviatilis Bonelli (Weibchen). Originalaufnahme von K. Riedel. K. Riedel: Aber Gardaſeefiſche ac. kennzeichnen ſich durch ihre zu einer Haft— vorrichtung zuſammengewachſenen Bauch— floſſen ſofort als Grundeln. Wie alle zu dieſer Familie gehörigen Fiſche, iſt auch Gobius fluviatilis fein ſonderlich gewandter Schwimmer. Einige Schläge mit dem Schwanze, ein wuchtiges Nachrückwärts⸗ ziehen der breiten Bruſtfloſſen und der . Fiſch ſtößt einen Ruck nach vor⸗ wärts. In der Ruhelage ſtützt er ſich entweder auf ſeine Haftfloſſe oder auf die beſagten Bruſtfloſſen, die er zu dieſem Zweck im Gelenk nach abwärts biegt. Eigentümlicher— weiſe konnte ich nie beobachten, daß ſich die Fiſche in den Sand eingraben, doch nehme ich an, daß der von mir verwendete etwas zu grobkörnig war. Mit feinſtem Fluß⸗ ſand würden vielleicht die Beobachtungen anders ausfallen. Es verhält ſich hier wohl wie bei Umbra limi. Als ich dieſe in einem Aquarium nur mit Erde und ohne Sandbelag pflegte, vergruben ſich dieſelben ebenfalls bis zum Kopfe in den Boden. Im Gegenſatz zu Blennius vulgaris iſt der dickköpfige Gobius fluviatilis anderen Inſaſſen gegenüber verträg- lich. So läßt er beiſpielsweiſe Schnecken unbe— helligt, wogegen der Schleimfiſch dieſe aus ihren Gehäuſen zerrt und tötet. Die Grund— farbe unſerer Fiſche iſt ein helles Gelb⸗ braun. Den Rücken⸗ floſſen entlang ziehen ſich unregelmäßig unterbrochene ſchwarzgraue Flecken. Eine Linie ſolcher Flecken zieht ſich durch die Mitte des Körpers. Unmittelbar vor der erſten Rückenfloſſe ſitzt auf dem Kopfe ebenfalls ein dunkler Fleck. Vor und etwas ober— halb der Bruſtfloſſen, deren Anſatzlinien in gelber Farbe vom Körper abſtechen, zeigt ſich gleichfalls eine dunkle Wolke. Die Schwanzfloſſe iſt nach außen zu in Originalaufnahme ihrer ganzen Breite dunkler gefärbt, wäh— rend die übrigen Floſſen einen bläulichen Schimmer zeigen. Tiefſchwarze, unregel- mäßig und vereinzelt über den ganzen Körper zerſtreute kreisrunde Punkte treten auf und verſchwinden je nach dem Er— regungszuſtand des Fiſches. Abb. 3 Gobius fluviatilis Bonelli, von vorne geſehen. Originalaufnahme von K. Riedel. Eine etwas anſprechendere Färbung hat die erſte Rückenfloſſe. Durch ſie zieht ſich ein breites, ſchwarzblaues Band, ihr Saum iſt roſa. An dieſer Floſſe laſſen ſich nach meinen Wahrnehmungen die Geſchlechter unterſcheiden. Diejenige des Männchen iſt breiter und fällt nach dem 6. Strahl in faſt gerader Richtung gegen den Rücken zu ab, bei dem Weibchen iſt ſie dagegen mehr gerundet und ſchräg gegen die zweite Rückenfloſſe zu abfallend, wodurch die beiden Rückenfloſſen des männlichen Tieres des Weibchens dagegen einen deutlichen Abſtand von einander zeigen (ſiehe Abb. 4 und auch die photographiſchen Aufnahmen der Tiere). Zur Laichzeit ändert ſich die Färbung lediglich beim Männchen inſofern, als die vorhandenen Farben intenſiver hervor— , be . Abb. 4 Kückenfloſſe von Gobius fluviatilis. Skizze von A. Riedel. treten. Sämtliche Floſſen werden weiß geſäumt; das farbige Band der 1. Rücken⸗ floſſe leuchtend dunkelblau; der ganze Kopf und die Kehle wird rußſchwarz. Am 2. Mai 1913 machte ich die Wahr— nehmung, daß zwei meiner Grundeln be— deutend an Leibesumfang zugenommen hatten. Dieſe Beobachtung veranlaßte mich, die Vorgänge im Aquarium genauer im Auge zu behalten. Am 17. Mai, mit⸗ knapp aneinandergeſchloſſen erſcheinen, dich K. Riedel: Aber Gardaſeefiſche ꝛc. 389 tags, bemerkte ich, daß das eine Weibchen — ich habe zwei Paare — abgelaicht haben mußte und ich fand auch die Eier— chen, etwa 40 an der Zahl, an einer dunklen Stelle des Aquariums an der Glasſcheibe vor. Die Eierchen waren in ziemlich genauen Abſtänden nebeneinander geheftet. — Das Männchen, das Brutpflege übte, befand ſich 10 cm unter den Eiern. Später lag es oft auf denſelben, hin und wieder durch kräftiges Schlagen der Bruſt— floſſen darüber hinweggleitend, wodurch die Eierchen jedesmal in wogende Schwin— gungen gerieten. Unmittelbar nach der Laichabgabe ſind die Eier klein und rund. Allmählich ſetzt ſich die Eimaſſe infolge ihrer Schwere in der Eihülle nach unten, ſo daß der Embryo nach einiger Zeit wie in einem Säckchen hängt (ſiehe Abb. 5). Näherte ſich einmal das Weibchen dem Gelege, ſchoß der Vater ſofort darauf los, umkreiſte dasſelbe, wobei er energiſch mit dem dicken Kopfe rüttelte, und vertrieb es durch einige derbe Püffe. Dieſes jonder- bare Rütteln mit dem Kopfe und dem Vorderkörper iſt nur zur Laichzeit bemerk— bar. Die zerfetzten Floſſen des Weibchens laſſen übrigens erken— nen, daß die Werbung nicht allzu ſanft vor Glas⸗ ſcheibe Eimaſſe io gegangen ſein Abb. 5 Eier von der Seite mußte. Ein andermal geſehen. Skizze v. H. Riedel. kroch eine Limnaea stagnalis gerade in der Richtung zum Ge— lege die Glasſcheibe in die Höhe. Das Männchen, das eben über den Eiern lag, rührte ſich nicht. Als die Schnecke kaum mehr 2 cm von den Eiern entfernt war und ich eben Anſtalt treffen wollte, die Laichräuberin zu vertreiben, fuhr plötzlich der Vater mit weit geöffnetem Maule in kurzem Vorſtoß auf dieſelbe los, ſo daß fie zu Boden kollerte. Um das brut— pflegende Männchen vor weiteren Stör— ungen zu ſchützen, trennte ich das Aqua— rium mittels einer Glasſcheibe in zwei Teile. Bei den mit dem Kopfe nach unten hängenden Embryonen zeigten ſich am 31. Mai die Augenpunkte, die fünf Tage ſpäter von einem Silberreif eingefaßt waren. Damit war das Auge ausgebildet. Die Entwicklung des Körpers hatte gleich— mäßig Schritt gehalten. Am 14. Juni 1913, alſo nach 18 Tagen, ſchlüpften die erſten 390 Jungen aus und nach weiteren drei Sagen waren ſämtliche Eihüllen, die aufgebrochen noch mehrere Sage an der Unterlage haften blieben, leer. Am 17. Juni entfernte ich, da ich dem Frieden doch nicht recht traute, und ſicher gehen wollte, den Pfleger und ſetzte ihn zu den anderen ſeiner Art in das andere Abteil hinüber. Die jungen Fiſchchen ſind beim Ausſchlüpfen voll⸗ kommen entwickelt, glasdurchſichtig, haben bereits vollkommen entwickelte Bruſtfloſſen und verwenden ihre Haftfloſſe ſchon recht zweckmäßig. Während nun das erſte Männchen in der einen Abteilung des Aquariums ſeine Brut hütete, hatte unterdeſſen das zweite Männchen um das kleinere Weibchen ein tolles Liebeswerben begonnen. Angeſtüm bemühte ſich der ſchwarze Mann, ſeine Erkorene nach dem von ihm zur Eiablage Abb. 5 Gelege von Gobius fluviatilis. Skizze von K. Riedel. erwählten Platze zu bringen. Er ſchwamm auf ſie zu und zurück, umkreiſte ſie in kurzen, energiſchen Stößen, wobei er ſtändig mit dem dicken Kopfe rüttelte, und ſuchte ihr ſo immer und immer wieder begreif— lich zu machen, daß ſie mitkommen ſolle. Am 3. Juni, morgens, fand ich die Eierchen, etwa 20 an der Zahl, unregel— mäßig zerſtreut, an dem vom Männchen ausgeſuchten Platze vor. Am 4. Juni waren dieſelben jedoch wieder ſämtlich ver- ſchwunden. Da jedoch die beiden Tiere ſich am beſagten Platze zu ſchaffen machten, beobachtete ich genauer und gewahrte nun, daß dieſelben eben im Begriffe waren, Karl Becker: Etwas von meinen Feuerſalamandern (Salamandra maculosa) abzulaichen. Ob nun das Männchen oder das Weibchen die Eier gefreſſen hat, vermag ich nicht zu ſagen. Es darf angenommen werden, daß in der Frei⸗ heit nicht allzu ſelten mehrere Weib— chen nacheinander mit einem Männchen am gleichen Platze ablaichen. Diejesmal nun glückte es mir, den Laichakt zu be⸗ obachten. Beide Tiere hatten eine etwa % em lange, deutlich ſichtbare Legeröhre, die beim Weibchen fleiſchfarben und dick, beim Männchen dagegen ſchwarz und zu— geſpitzt erſchien. Durch krümmende Be— wegungen des Körpers drückte das Weib- chen je ein Ei nach außen und heftete es ſofort an der Unterlage feſt. Das Männ⸗ chen bleibt beſtändig in unmittelbarer Nähe, links oder rechts ſeitlich, ober oder unter ihr. Es iſt wahrſcheinlich, daß das Sperma während des Laichens über die angehef— teten Eierchen ausgegoſſen wird (ſiehe Abb. 6, drittes Gelege). Als nun das erſte Männchen, das ich, wie bereits geſagt, in das andere Abteil gebracht hatte, das Gelege des anderen Männchens gewahrte, da entſpann ſich ſofort ein Kampf, jedoch blieb der recht- mäßige Beſitzer Sieger. Der Beſiegte nahm ſich die Schlappe nicht ſonderlich zu Herzen, denn ſchon am 20. Juni 1913 hatte er bereits wieder mit einem der Weibchen abgelaicht, ſo daß im gleichen Abteil beide Männchen zu gleicher Zeit Brutpflege übten. Auf dieſe beiden Gelege habe ich Zeitmangels wegen nicht weiter geachtet. Von den Jungen des erſten Laichgangs, die ich ſorglich aufzog, leben heute noch 25 Stück, von denen die größten jetzt (Januar 1914) bereits 3½ om meſſen. Ich hoffe, mit meinen Ausführungen einen beſcheidenen Beitrag zur Kenntnis der Lebensäußerungen dieſes eigenartigen kleinen Räubers gebracht zu haben. DO (®) Etwas von meinen Feuerſalamandern (Salamandra maculosa). Von Karl Becker, Frankfurt a. M. Mit 2 Abbildg. (Schluß). Sind die Jungtiere allmählich zur wei- teren Entwicklung gelangt und ſteht die Amwandlung zum Landtier bevor, jo ſchrumpfen die Kiemen allmählich mehr und mehr ein, der ſeither platte Ruder— ſchwanz wird mehr und mehr drehrund, die gelben Flecken werden immer inten- ſiver und ſchließlich verläßt der junge Feuerſalamander für immer das naſſe Element, um nun ſein Leben als eigent— liches Landtier zu beginnen. Gar poſſier— lich ſehen ſolche junge, eben entwickelte Feuerſalamander aus. Tiefſchwarz glän⸗ zend iſt die Grundfarbe, mit mehr oder weniger gelben Flecken geziert. Gar liſtig blicken die kleinen Augen in die Welt und Karl Becker: Etwas von meinen Feuerſalamandern (Salamandra maculosa) warten geſpannt auf die Dinge, die da kommen ſollen. Schon bald beginnt der Kampf um das Daſein und heißt es nun, den immer hungrigen Magen zu füllen. Schwierig für den Pfleger iſt es, genügende Mengen von Futter aufzutreiben, denn allzugroß iſt die Auswahl nicht, die dem Pfleger zu Gebote ſtehen. Ich ſelbſt fütterte die jungen Feuerſalamander die erſte Zeit ſtets mit Blattläuſen, wie man ſolche wohl überall leicht findet. Ein Gang in den Garten brachte mir ſtets eine An- zahl dieſer ſonſt ſo ſchädlichen Tiere, denn meine Roſenſtöcke beherbergten gewöhnlich eine ganze Anzahl dieſer kleinen Schmarotzer. Einige Blätter, mit Läuſen behaftet, ins Terrarium gebracht, halfen über die erſte Zeit hinweg, denn die jungen Salamander wußten wohl die Läuſe zu finden und hatten gar bald die Blätter von allem Ungeziefer befreit. Sind die Tierchen erſt einmal etwas größer geworden, ſo iſt es ſchon leichter, die Nimmerſatten zu befriedigen. Ganz kleine Fliegen, Spinnen, friſch gehäutete Mehlwürmer ſind gerne genommene Beutetiere und ſchließlich er— füllen auch ganz kleine Stückchen Fleiſch ihren Zweck, wenn auch Fleiſchfütterung bei jungen Tieren möglichſt ganz fortfallen ſoll. Hat man nicht genügend Futter zur Hand und iſt das Terrarium etwas ſtark beſetzt, jo wird man auch ſtets über Ber— ſtümmelungen der ſchwächeren Tiere zu klagen haben.“ Bald fehlt dem einen das Vorderbein, bald dem anderen ein Stück des Schwanzes, ſtets ſind die ſtärkeren Tiere die Kannibalen, die ihre Artgenoſſen als gute Beute betrachten. Will man dieſe verſtümmelten Tiere vor dem ſicheren Tode retten, ſo iſt ſofortige Iſolierung un— bedingt notwendig, denn durch die Ver— letzungen werden die Tiere immer ſchwächer und von den geſunden Mitbewohnern immer wieder vom Futter verdrängt, um dann elendlich zu Grunde zu gehen. Sind die jungen Salamander erſt einmal 8 bis 10 cm groß, jo iſt die ſchlimmſte Zeit für den Pfleger vorüber, denn nun werden auch größere Beuteſtücke mit Wohlbehagen verzehrt. Ich ſelbſt halte junge Feuer- ſalamander ſtets in 5-Liter⸗Einmachgläſern, die dicht mit der bekannten Tradescantia bepflanzt ſind. Auf dieſe Weiſe haben die jungen Tiere genügend Verſteckplätze Bezieht ſich wohl mehr auf die Larven als die verwan⸗ delten Tiere, die übrigens mit zerſchnittenen kleineren Regen⸗ würmern oder Mehlwurmſtückchen, am Futterdraht bewegt, ſehr bequem zu ernähren ſind. D. Red. 391 und iſt die Luft durch das öftere Beſprengen ſtets feucht genug, um den Tieren den nötigen Waſſervorrat abzugeben. Waſſer— becken brachte ich in den Gläſern nie unter, da die Gefahr des Ertrinkens zu groß iſt. Bezüglich der Farbe des Feuerſala— manders möchte ich bemerken, daß dieſelbe ſehr häufig variiert. Meiſtens iſt der Grundton ein tiefes Schwarz, mit mehr oder weniger gelben Flecken geziert. Zu— weilen findet man jedoch Tiere, deren Grundfarbe ein intenſives Gelb iſt, während die ſchwarze Farbe faſt ganz verdrängt iſt. Die ſonſt fleckenartige gelbe Zeichnung iſt allmählich einer Längsſtreifung gewichen und auch die ſonſt ſchwarzgrau gefärbte Bauchſeite iſt mehr heller geworden. Ich ſelbſt habe ſchon wiederholt derartig ge— färbte Tiere aus Thüringen erhalten, während alle Tiere aus dem Taunusge— birge mehr den ſchwarzen Grundton auf— wieſen. Die Urſache dieſer allmählichen Amfärbung iſt wohl in der Färbung des Bodens, auf dem das Tier hauſt, zu ſuchen. Hält man Feuerſalamander mehr auf dunk— lem Waldboden, jo iſt der ſchwarze Grund— ton ſtets vorherrſchend, während bei Lehm⸗ boden allmählich eine Umfärbung ſtattfindet. Sind die Tiere erſt mehrere Generationen lang auf lehmigem Untergrund, jo iſt die hellere Färbung allmählich zum Grundton geworden und die gelbe Längsſtreifung vorherrſchend.“ Derartig gezeichnete Tiere ſind viel ſchöner und von den Liebhabern ſehr begehrt. Bei einem ſo gezeichneten Tier mußte ich vor einigen Jahren eine ſehr unliebſame Beobachtung machen. Ein friſch erhaltenes, wunderſchön gelb gezeich— netes Männchen brachte ich in meinem feuchten Terrarium unter, ohne dasſelbe, wie ſonſt immer, erſt einer mehrtägigen Beobachtung zu unterziehen. Wie groß war mein Erſtaunen, als ich am anderen Morgen in dem Waſſerbehälter des Serra- riums einen toten Triton cristatus fand, der über und über mit einem weißlichen Schleim bedeckt war. Ich konnte mir die Todesurſache nicht erklären, da ich gegen den neuen Feuerſalamander kein Mif- trauen hegte. Am anderen Tage hatte ich wieder 2 oder 3 Todeskandidaten zu verzeichnen, ohne daß ich auch jetzt im Die Abhängigkeit der Zeichnung und Farbe von chemiſchen und phyſikaliſchen Eigenſchaften des Bodens kennen wir durch Kammerer. Aber es iſt unzweifelhaft richtig, daß faſt vollkommen gelb gefärbte Individuen, wie ſie nach Angabe der meiſten Her⸗ petologen auf ſüdliche Gegenden beſchränkt ſein ſollen, auch in unſeren deutſchen Mittelgebirgen ſich ausnahmsweiſe mitten unter den normalen, melanotiſchen Tieren finden. D. Red. 392 Geringſten dem neuen Feuerſalamander die Schuld gab. Groß war jedoch mein Erſtaunen, als ich am nächſten Tage den neuen Salamander auf einem Waſſerfroſch liegen ſah, dieſen über und über mit dem gefürchteten weißlichen Schleim bedeckend. Auch der Salamander war mit dem weiß— lichen Schleim bedeckt, doch verlor ſich dieſer ſehr bald, ohne daß das Tier im Geringſten eine Veränderung zeigte. Nach- dem ich den Störenfried aus dem Terra— rium entfernt hatte, hörten die Sterbefälle ſofort auf, um nach einigen Tagen, nach— dem ich verſuchsweiſe denſelben wieder in das Terrarium geſetzt hatte, von Neuem zu beginnen. Es lag daher klar auf der Hand, daß der neue, ſo wunderſchön gelb gezeichnete Salamander ein viel ſtärkeres Gift ab⸗ ſonderte, als wie ſeinemehr ſchwarz gezeichne— ten Art⸗ genoſſen. Auch bei ſpäter er⸗ haltenen Tieren konnte ich ſtets die⸗ e auch rief die dlb⸗ ſonderung dieſer S Haut einen viel größeren Juckreiz hervor.“ Meines Erachtens dürfte daher bei intenſiv gelb gezeichneten Sieren ſtets eine gewiſſe Vorſicht am Platze ſein. Sollten andere Liebhaber gleiche oder ähnliche Beobach— tungen gemacht haben, ſo wäre ich für An— gabe der näheren Umſtände ſehr dankbar. Auch mehr orangerot gefärbte Flecken kommen zuweilen vor, doch dürfte auch dieſe Färbung auf die Beſchaffenheit des Untergrundes zurückzuführen ſein. Als große Rarität dürſte wohl ein weißer Grundton anzuſprechen ſein. Vor einigen Jahren erhielt ich von einem Be— kannten ein vollſtändig weiß gefärbtes Cremplar⸗ das nur an der Schwanzwurzel »Eine ſehr intereſſante Beobachtung, die aber wohl vom Berfafler falſch gedeutet wird. Ich habe an intenſib gelb ge⸗ färbten Stücken nie irgendwelche Anterſchiede im biologiſchen Verhalten den anderen gegenüber kennen gelernt. Es mögen Zufälligkeiten in Frage gekommen ſein, in erſter Linie wohl zu ſtarke Beſetzung des Terrariums mit allerhand Getier. Daß irgendwie bedrängte, ſterbende oder an Krämpfen erkrankte Erd⸗ molche die übrigen Inſaſſen des Behälters gefährden und beſon⸗ ders das Waſſer vergiften iſt bekannt und vielfach beſtätigt; aber es iſt auch feſtzuhalten, daß eine Entleerung der Drüſen nur mechaniſch bei ſtarker Reizung 0 kann, alſo der Willkür des Tieres nicht freiſteht. D. Red — Abb. 2 Zweiköpfige Larve von Sal. maculosa. Originalaufnahme von K. Becker. Tiere bei der eg ausdauert. Karl Becker: Etwas von meinen Feuerſalamandern (Salamandra maculosa) einen dunkleren Fleck aufwies. Wie mir mein Bekannter berichtete, fing er das Tier in einem dunklen, feuchten Keller und iſt daher die Entziehung des Tageslichtes auf die weiße Färbung zurückzuführen. Das Tier wurde mir ſeinerzeit von dem Beſitzer für eine Ausſtellung leihweiſe über- laſſen und erregte damals bei allen Beſu— chern der Ausſtellung berechtigtes Aufſehen. Heute befindet ſich das Tier im Magde— burger Muſeum, da es ſeinerzeit von dem Beſitzer an den Kuſtos des Muſeums, Herrn Dr. Wolterstorff abgegeben wurde.“ Als weitere Rarität erhielt ich vor einigen Jahren von einem Bekannten eine doppelköpfige Larve, die allerdings nur kurze Zeit lebte. Der zweite Kopf befand ſich auf der rechten Seite, direkt am Ende des richtigen Kopfes angewachſen und vollſtändig entwickelt, allerdings waren die Augen geſchloſſen reſp. nur die Stellen ſichtbar, an denen ſonſt die Augen ſitzen.“ Wie bei allen Molcharten wachſen even— tuell Verſtümmelungen von Gliedmaßen auch bei Salamanderlarven in verhältnis— mäßig kurzer Zeit nach, bei umgewandelten erlangen die regenerierten Gliedmaßen niemals die volle Entwicklung wieder. Wenn man nun alle Eigenſchaften des Feuerſalamanders zuſammenfaßt, ſo dürfte derſelbe wohl zu den anſpruchloſeſten Be— wohnern unſerer Terrarien zählen, zudem derſelbe ſehr lange in der Gefangenſchaft Gegen ſeine Mitbewohner iſt der Feuerſalamander ſehr harmlos, voraus- geſetzt daß man kein allzu giftiges Exem— plar bekommt, wie das in meinem Beſitz befindliche, ſchön gelb gezeichnete war. Die Überwinterung iſt ſehr einfach. Eine Kiſte mit etwas Boden als Unterlage, feuchtes Moos und das Winterquartier iſt fertig. Die Aufbewahrung erfolgt am beiten in einem kühlen Raum, deſſen Tem⸗ peratur allerdings nie unter den Gefrier- punkt gehen ſoll. Ein öfteres Nachſehen iſt unbedingt erforderlich, da das Moos ſtets eine gewiſſe Feuchtigkeit aufweiſen muß, da man ſonſt im Frühjahr ſtatt ge— ſunder Siere nur trockene Mumien vorfindet. Tragen dieſe Zeilen dazu bei, dem an— ſpruchloſen Geſellen neue Liebhaber zu finden, ſo iſt der Zweck derſelben voll und ganz erreicht und bin ich feſt überzeugt, daß jeder, der einmal Feuerſalamander ge— pflegt hat, dieſelben niemals mehr miſſen will. Das Tier lebt heute noch und iſt jetzt völlig erwachſen! Ein gleiches Exemplar überwies mir Herr Chr. Brüning vor zirka 12 Jahren freundlichſt für das Magdeburger e Dr. o lt Felix Kopſtein: Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegriniſchen Karſtes 393 Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegrin. Karſtes. f Von Felix Kopſtein, Wien. Wit 11 Abbildungen. (Schluß.) - Höher und höher ſtieg die Sonne und ſandte erbarmungslos ihre ſengenden Strah— len auf das durchglühte Land. Anſer Waaſſervorrat war bis auf einen kleinen Reſt erſchöpft und dieſer lau und ſchaal geworden. Wohin wir blickten, blendende Felſen; kein Haus, kein Menſch in weitem Amkereiſe, öde und troſtlos lag die Gegend vor uns. Endlich entdeckten wir zwiſchen dem Geröll die kaum merklichen Spuren eines Hirtenpfades, der nur an den abge— nützten, ſchmutziggelben Steinen erkenntlich iſt. Faſt hätten wir ihn wieder verfehlt; doch ſchon wies das Krähen eines Hahnes auf die Nähe einer menſchlichen Wohn— ſtätte. Raſch ſchritten wir aus und ſahen bald tief in einer Doline eine kleine, ſteinerne Hütte, deren Strohdach zum Schutz gegen die oft ſehr heftigen Stürme mit großen Felsſtücken beſchwert war. Durch eine niedrige Türe betraten wir den kleinen, fenſterloſen Raum, in dem ein altes, runzeliges Weib beim Feuer beſchäftigt war. Mehrere ſchmutzige Kinder ſtanden dabei und eilten bei unſerem Ein— treten ſcheu davon. Nach kurzer Begrüßung ſetzte uns die freundliche Alte eine große Schale Ziegenmilch und goldgelbes Mais— brot vor, das ihren ganzen Lebensmittel— vorrat darſtellte. Bald erſchien auch ihr Sohn, ein junger ſtämmiger Burſche, der eben auf dem kleinen Maisfelde hinter dem Hauſe gearbeitet hatte und ſetzte ſich zu uns. Während wir nun über dies und jenes mit unſerer Wirtin ſprachen, begann die Wand hinter meinem Rücken plötzlich zu beben und ehe ich mich verſah, erhielt ich einen heftigen Stoß und — ein ganz reſpektables Schwein ſprang über mich ins Freie. Bevor ich mich noch vom erſten Schreck erholt hatte, ſtürmte es auch ſchon wieder, von der heulenden Kinder— ſchar verfolgt, herein und hätte mich ſicher— lich wieder über den Haufen gerannt, wenn ich nicht raſch ausgewichen wäre. Nach dieſer Begebenheit unterhielten wir uns noch kurze Zeit mit dem jungen Montenegriner und mußten ihm vielerlei Fragen beantworten. Als ich ihm klar machte, daß ich allerlei Tiere ſuche, was er anfangs nicht recht begreifen wollte, erzählte er mir, daß nicht weit von ſeinem HGauſe ein „Orao“ (Adler) ein Neſt mit mehreren noch ganz kleinen Jungen habe. Ich forderte ihn nun auf, mich hinzuführen, und nachdem wir uns von ſeiner Mutter verabſchiedet hatten, machten wir uns auf den Weg. Nach halbſtündigem Marſche durch eine vielfach zerklüftete, wüſte Gegend erreichten wir eine ſteile Berglehne, auf welcher der Baum mit Neſt ſtand. Ich erkannte ſogleich, daß es wirklich bewohnt ſei, jedoch war aus dem geringen Um— fange bald zu erſehen, daß es nicht einem Adler, ſondern einem kleinen Falken oder Sperber zur Behauſung diene. Als mein Führer behutſam emporſtieg, begrüßten ihn alsbald ängſtliche Stimmen und fünf kleine, daunenbedeckte Vögelchen von der Größe eines Hahnes drückten ſich ſcheu aneinander. Als er ſie aber in die Hand nahm, da bißen, kratzten und ſchrieen ſie ſo jämmerlich, daß wir uns wunderten, nicht die Alten herbeieilen zu ſehen. Trotz— dem mußten ſie in den mitgebrachten Sack, in dem wir ſie dann zur Aufzucht mit nach Riſano nahmen. Qlnjere Ausbeute war nun ziemlich umfangreich geworden, und da es auch bereits ſpät wurde, brachen wir ſogleich auf und erreichten ſchon in der Dämme— rung Grkovac, wo wir unſere Pferde zu— rückgelaſſen hatten. Schwarz ſenkte ſich die Nacht herab, geiſterhaft ſchimmerte das Licht des bleichen Mondes im grenzen- loſen Raume, tiefe Stille lagerte über den wie ausgeſtorben daliegenden Felſen. In der Ferne erſchall der wehmütige Ruf einer Eule und aus den umliegenden Blockhäuſern begrüßte uns das Heulen der Fortshunde. Fundliſte. A. Reptilia. Testudo graeca I., griechiſche Land— ſchildkröte, nicht häufig, Bocche di Cattaro: Camenari und Amgebung, Hügelland im Hintergrunde der Zupa (Ebene bei Seodp). Wieſen, Weinberge. Emys orbicularis I., Teich-, Sumpf⸗ ſchildkröte, häufig. Zupa: Waſſergräben (Waſſer oft mit Kupfervitriol verunreinigt [Weingärten]). Formen mit ſtark aufge- bogenem Rande des Rückenpanzers. Clemmys caspica Gmel., kaſpiſche Fluß— ſchildkröte, wie Em. orb., nur häufiger. 394 Thalassochelys caretta L., gemeine See- ſchildkröte, ſehr ſelten. Bocche di Cattaro. Lacerta viridis Laur (forma typ.) und Lac. viridis var. major Blngr., Smaragd- eidechje, weitverbreitet, aber nicht häufig. Bocche, Krivosije, Montenegro. Küſte bis 1200 m, verfallenes Gemäuer, Geröll, Felsſpalten, Erdlöcher, Gebüſch, niedere Bäume. Bepflanzung: wilder Kümmel, Salbei, Waldrebe (Clematis), Efeu, Eichen. Lacerta muralis Zaur, Mauereidechſe. ſelten. Krivosije: wenige Fundorte (Erkvice 1100 m), ſonſt nur vereinzelt. Im Oſten der Krivosije fehlt ſie ganz. Mauerwerk, Straße, Gebüſch. e % %% % %% %% %%% %%% e eee Feli Kopſtein: Ein Sammeltag im Felſengebirge des montenegriniſchen Karſtes faſt überall. Krivosije: (Erkvice). In der Nähe der Straßen, aber nie auf dem Boden. Felswände, Mauer- werk, Geröll, Baumſtämme. Lacerta mosorensis Kolomb., ſehr ſelten. Krivosije: über 700 m, vorwiegend über 1000 m. (Grkovac — Erkvice). Fundort wie bei Lac. oxycephala. Hemidactylus turcicus L., Scheiben- finger, nicht häufig. Bocche: Küſte. In Häuſern, auf Felswänden. Ophisaurus apus Hall., Scheltopuſik, häufig, Jugendform fehr ſelten. Bocche: Küſte — 500 m, (über 300 m ſelten). Wieſen mit Geröll und Buſchwerk (auch kletternd angetroffen). „ % %% % % %%% %%% % %%% % %%% %%% %%% % %%% %%% %%% % 6% %%% %% „ %% %%% %%% % „% „% „%% % %%% % %%% % %%% %% „ „% %%% % % %%% %% %%% %% %%% %% „„ „ „ 6 „ „ „ „ Lacerta mosorensis Kolomb. Naturaufnahme von M. Wiedemann. Lacerta muralis var. olivacea Raf. ſelten. Zupa, Krivosije: vereinzelt, vorwiegend in der weſtlichen Hälfte. Küſte bis zirka 700—800 m. Wieſen, Geröll. Lacerta fiumana Werner, nicht häufig, aber weit verbreitet. Krivosije (über 500 m), Dragalj (600 m), Ledenice (600 m), Grkovac (700 m), Erkvice (1100 m). Montenegro: Grahovo. Wieſen, Geröll, Mauerwerk (jeltener), auch gerne im Laube der ver— krüppelten Eichen. Lacerta oxycephala Dumeril und Bibron, Spitzkopfeidechſe. Häufigſte Eidechſe der Krivosije, verſchieden gefärbte Exemplare. Bocche: überall auf zerklüfteten Felſen. Krivosije: Küſte 1200 m. Montenegro: Nordabhang des Ploce (700). Var. Tommasinii, ſehr ſelten, über 1000 m Anguis fragilis J. und gleichverbreitet Ang. frag. var. colchica D., Blindſchleiche, nicht häufig. Bocche: In Wäldern. Kri- vosije: Küſte — keine feſte Grenze. Gärten, Moos. Baumſtrünke. Tropidonotus natrix var. persa Pall. = bilin. Bibr. = var. murorum B., Ringel- natter. Bocche: Zupa, zahlreich; Krivosije: Tümpel, Ziſternen von 500 m an. Tropidonotus tesselatus Zaur., Würfel⸗ natter, ſelten. Bocche: Zupa. Zamenis gemonensis Laur., Zornnatter, häufig. Bocche, Krivosije: Külte — über 1100 m. Im Weſten häufiger als im Oſten. Montenegro. Straßen, Geröll, Mauerwerk. Zamenis Dahlii Fitz., Dahlſche Natter. Häufigſte Schlange der öſtlichen Krivosije. Aus der Praxis — für die Praxis. — Bereins-Nahrichten 4 Bocche. Montenegro. Küſte — über 1000 m. Straßen, Geröll, Mauerwerk. f Coluber longissimus Laur., Askulap⸗ natter, ſelten, vereinzelt. Coluber leopardinus B., Leoparden— natter, ſelten. Bocche, Krivosije: Küſte bis 400 m. Mauerwerk, Straßen. Var. quadrilineatas P., ſehr ſelten. Coluber quatuorlineatus Zacep. Vier- ſtreifennatter, ſelten. Bocche: Morinje— Strp. nahe der Küſte. Straßen, Gebüſch, in Lorbeerwäldern. Coronella austriaca Zaur., glatte Natter, ſehr ſelten, vereinzelt. Coelopeltis lacertina Wagl., Eidechſen— natter, ſelten. Bocche: Camenari und Amgebung. Wieſen, Mauerwerk, Ge— ſträuch. Küſte — zirka 100 m. (Tarbopbis vivax Fitz., Katzenſchlange d). Vipera ammodytes I., Sandviper, nicht 395 Straßen (Waſſergräben, Durchläſſe), Geröll, Schutthalden, ſtarke Färbungsunterſchiede: hell⸗lichtroſa bis einfarbig ſchwarz (Pazua). B. Amphibi a. Rana ridibunda Pal., Seefroſch, ſehr häufig. Zupa. (Kana graeca?), Hyla arborea L., Laubfroſch, ſelten, ver- einzelt. Buvo vulgaris Laur., Erdkröte, nicht häufig. Tümpel, Waſſerläufe, Ziſternen, faſt überall. Küſte bis zirka 700 m. Bufo viridis Zaur., Wechſelkröte, häu— figer als vorige, ſonſt gleich. Auch Brack— waſſer. Bombinator pachypus Bonap., Berg- unke, häufig. Krivosije: von 600 m an, in Tümpeln, Ziſternen. Triton vulgaris subsp. graeca forma häufig. Krivosije: im öſtlichen Teile Tomasinii oll, häufig. Krivosije: von häufiger, von 200 m an. Montenegro. 500 m an, in Tümpeln, Ziſternen. = DO | = 1111111244666 4ſ4ſ4ſ 4ſt Aus der Praxis für die Praxis. (Schlagworte zur Aquarien- und Terrarienpflege). IRRRERUREETERERURERETIEERERERRKUKEKRRUERUEREEUERENEEERENELKREKTERERERKREKERKREREETUUENEN Regenwurmfütterung für Fiſche, See- nelfen und Seeroſen. Da oft die Regen- würmer für die Fiſche und Seeroſen zu groß ſind, Seenelken ſie lebend ungern nehmen, ſo tötet man die Regenwürmer ſchnellſtens durch auf— ſtreuen von Kochſalz in das mit Regenwürmern gefüllte Glas. Kochſalz wirkt tötlich, die Würmer ſterben unter heftigen Zuckungen, werden in Stücke geſchnitten oder zerhackt, in einem Netzchen ausgeſpült und dann verfüttert. Die kleinen Fiſche freſſen die zerhackten Regenwürmer gerne, die größeren Stücke gebe man größeren Fiſchen. Die Seenelken und Seeroſen nehmen mit Vor— liebe die Stücke der Würmer, die ganz verdaut werden. — Durchlüftungs⸗Lederſcheiben jämt- licher Apparate ſollte man vor Gebrauch in Lebertran tränken. Sie halten noch dreimal ſo lange, als ſolche mit Vaſelin oder Sl beſtrichene. Sind die Lederſcheiben nach langem Gebrauch undicht, jo entferne man fie, ſchneide aus Per— gamentpapier etwas größere Scheiben, ſtecke letztere gut mit Ol getränkt auf das Gewinde, ſtecke die gut in Lebertran getränkte Lederſcheibe darüber und ſetze den Apparat zuſammen und in Betrieb. Die Lederſcheiben, auf dieſe Art von neuem luft⸗ und waſſerdicht ſich anſchmiegend, halten nun monatelang. Fritz Fraenkel, Frankfurt a. M. Zur Aufzucht kleiner Fritonen-Arten. (Nachtrag zu meinem Aufſatz in No. 20). Bereits von Mitte März an kann längere Be— ſtrahlung durch die Sonne verhängnisvoll werden, da ſich das Waſſer in den kleinen Gläſern zu Alſo Schutz durch vorgeſtellte Pappen oder Vorhänge! Eine Stunde Morgen— oder Abendſonne ſchadet dagegen nichts. Auch die Tradescantia-Gläſer find im Sommer an einem kühlen, lichten, aber ſonnenloſen Standort (Fenſterbrett nach Norden!) aufzuſtellen oder durch Pappen vor der Sonne zu ſchützen. a Dr. Wolterstorff. : Vereins⸗ Nachrichten : nr raſch erwärmt! Unter alleiniger Verantwortung ber Einſender. H. Mitteilungen. „Nymphaea alba.“ Sitzung vom 22. April. Als Gäſte werden die Herren Ingenieur A. Mayer, Muſiklehrer M. Gerlach und Kauf— mann G. Arndt begrüßt. Herr Poſtaſſiſtent F. Bier Pankow, Peſtalozziſtraße 29 ſtellt Auf⸗ nahmeantrag. Herr G. Walchert hält ſeinen Literaturbericht. Beſonders intereſſiert der Ar— tikel des Herrn Reitmayer-Wien „Bl.“ No. 15, Seite 265/266. „Zur Naturſchutzbeſtrebung“, welchem wir uns in allen Punkten anſchließen; und richten auch wir im Anſchluß hieran an alle Vereine und Liebhaber die Bitte, daraufhin zu wirken, daß ſeltener vor⸗ kommenden Pflanzen und Tierarten, durch Geheimhaltung der Orte ihres Vorkommens der größtmöglichſte Schutz geſichert werden. Gerade wir Ber⸗ liner können von der Gewiſſenslofigkeit und dem Raubbau gewiſſer Elemente ein Lied ſingen! Weit um Groß-Berlin herum iſt die Flora und Fauna der Gewäſſer derartig ausgeſchöpft, daß es ſchon eine ſehr große Seltenheit iſt, die ſonſt Berlin. 396 üblichſten Pflanzen oder Tiere zu finden. Anſtatt ſich mit Wenigem zu begnügen und das übrige wieder in das Waſſer zu werfen, wird alles er⸗ reichbare bis auf den letzten Stiel und Stumpf herausgefiſcht, um dann ſpäter achtlos beiſeite geworfen zu werden. Das gleiche gilt vom fangen des Fiſchfutters in nicht zu verbrauchenden Mengen. Es iſt wirklich an der Zeit dem Maſſenraub durch geeignete Maßnahmen entgegenzutreten und könnte hierin vielleicht der „Verband“ eins ſeiner ſchönſten Ziele erblicken.! In der „W.“ vom 7. April No. 14, Seite 295/96 wird im Protokoll des Vereins „Waſſerroſe“-Stuttgart ein Vortrag: Die Pflege und Zucht (I?) der Rasbora heteromorpha erwähnt, die Zucht dieſes Fiſches ſei in „W.“ wie auch in den „Bl.“ reichlich berichtet. Unſeres Wiſſens iſt aber bis dato die erfolgreiche Zucht der R. heteromorpha noch nicht geglückt, noch weniger aber Berichte in „W.“ und „Bl.“ darüber vorhanden. Herr Schloemp gibt bekannt, daß Herr Ringel (Triton) uns in liebenswürdiger Weiſe einen Demon⸗ ſtrationsvortrag über Seewaſſerliebhaberei halten wird. Des Ferneren gelangt ein Bericht des Herrn Prof. Dr. Ludwig Döderlein, Kuſtos am Zoologiſchen Inſtitut der Univerſität Straßburg zur Kenntnisnahme. Beim Ablaſſen eines Weihers in St. Louis (Lothringen) fand man eine 33 cm lange Forelle. Aus dem Maule des Fiſches hing der 20 cm lange Schwanz einer Schlange heraus, während ihr Kopfende in einer Länge von 11 cm aus dem After der Forelle heraus kam, jo daß der 21 cm lange mittlere Teil in dem Körper der Forelle ſteckte. Die Fo— relle hatte die Schlange, eine Ringelnatter, ge— packt und hinunter gewürgt. Ehe die Schlange, die eine Länge von 55 cm aufwies, zur Hälfte im Rachen der Forelle verſchwunden war, hatte ihr Kopf den Darmkanal paſſiert und war beim After wieder zum Vorſchein gekommen. Es iſt wohl möglich, daß die Schlange lebend ihren Kopf wieder ins Freie brachte; jedenfalls kann aber angenommen werden, daß ſie ihre Wieder— geburt nicht lange überlebte. Bei ihrem Auf- finden war ihre Epidermis nicht nur am Kopf⸗ ende (was ja durch die Verdauungsſäfte der Forelle geſchehen konnte), ſondern auch am Schwanzende, das noch aus dem Rachen heraus— ragte, zerſetzt. Die Forelle hingegen war noch ganz friſch und iſt vermutlich kurz vor dem Ab— laſſen des Weihers eingegangen. — Die Forelle mit der Ringelnatter im Leib befindet ſich jetzt in der zoologiſchen Sammlung in Straßburg. Beim Präparieren des Objekts konnte ſich Pro— feſſor Döderlein überzeugen, daß der in der Fo— relle ſteckende Teil tatſächlich noch von den Darmwänden umſchloſſen war. Hierzu berichten einige Mitglieder von einem gleichen Falle, der in den „Blättern“ 1908 geſchildert ift..e — Herr Schiffsingenieur A. Mayer hat uns heut wieder mit ſeinem Beſuch beehrt und prächtige Neu⸗ heiten in Fiſchen mitgebracht. Eine neue Gambuſia aus Progreß; ferner verſchiedene Formen von herrlich gefärbten „Guppyi“, die beſonders wegen der breiteren Körperform und dem Farbenſpiel ins Auge fallen. Es können bei dieſen Fiſchen deutlich verſchiedene Formen ! Ja, was wird nicht Alles vom Verband gewünſcht und er⸗ wartet! Aber an Förderung des Berbandes durch Beitritt denken die wenigſten Vereine! Dr. Wolt. 2 Es handelt fi hier um denſelben Fall! Dr. Bolt. Bereings-Nahrichten unterſchieden werden.” Eine aus Trinidad, eine andere aus Caracas durch breitere Körperform namentlich im Schwanzſtiel und eine dritte aus Barbados, bei welcher auch die Nachzucht in der Zeichnung konſtant bleibt und eine von Para aus dem Amazonenſtrom. Herr Hipler hatte neue Tilapia, Neotroplus-Arten unter anderem aus Vera Cruz und Tampico zur Schau gebracht. Endlich brachte noch Herr Mayer das Werk „Eigenmann, The Freshwater-Fishes of British Guiana, Including a Study of the Ecological Grouping of Species and the Relation of the Fauna of the Plateau to that of the Lowlands.“ Zur nochmaligen Vorzeigung und Beſprechung. Die Grundlage dieſes ſeltenen Werkes iſt aus 575 Werken und Schriften mit 170 Autoren entnommen worden. Nicht weniger als 362 Arten find hier beſchrieben und durch prachtvolle Ab— bildungen ergänzt worden. 25000 Fiſche wurden von dieſer Expedition an das Carnegie-Muſeum geſchickt. Intereſſant ſind die Reiſeſchilderungen und das Fangen der Fiſche mittels eines Pflanzen- ſaftes durch Indianer. Abbildungen zeigen uns, daß die rieſige Victoria regia auch mit den kleinſten Entwäſſerungsgräben vorlieb nimmt und prächtig darin gedeiht. Weiter intereſſiert uns, daß Carnegiella fasciata und Gastropelecus sternicla in der Heimat imſtande find, 15—20 m übers Waſſer zu fliegen. Es würde zu weit führen einen größeren Bericht dieſes koſtbaren Werkes, von dem nur 2 Exemplare in Deutſchland epiſtieren, zu geben? und bedauern wir lebhaft, es in unſerer Bibliothek miſſen zu müſſen. Aus unſerem Fragekaſten: Wie reinigt man die roten Mückenlarven vom Schlamm? Durch Wärme! Man ſtelle ein Gefäß mit den Mücken⸗ larven und dem Schlamm auf einen warmen Herd und bald werden die Mückenlarven durch die Wärme aus dem Schlamm getrieben das freie Waſſer aufſuchen, wo ſie leicht zu fangen ſind. — Herr Krüger hat die uns von E. Boden, Dresden zugeſandten Ausſtrömer geprüft und iſt von deren Leiſtungsfähigkeit begeiſtert und empfiehlt die Anſchaffung ſolcher für den Verein. Herr Bartz ſtiftete dem Verein ein großes Pflanzenwerk. Herr B. Krafft eine Portion Nitella flexilis. Beiden Herren herzlichen Dank. Eine große Verloſung beſchloß die Sitzung. A. Conrad. Das habe ich ja ſchon vor Jahren ausgeſprochen! Dr. Wolt. Hoffentlich 8 ich noch einmal ein ne 8 10 über dies Prachtwerk! Lt. *Berlin-Schöneberg. „Argus.“ Sitzung vom 30. April. Es liegen unter anderem vor: ein Aufnahme- antrag des Herrn Marx David, Leuthenſtr. 12 und einer des Herrn Sommer, Guſtav MWüllerſtraße 1. Beide Herren werden aufgenommen. Hierauf gibt Herr Finck den Inhalt eines Schreibens von der AUnterelbiſchen Vereinigung Hamburg bekannt, welches ſich auf unſere Notiz bezüglich der Fiſchbezeichnungen durch den B. D. A. bezieht. Herr Finck hat das Schreiben beantwortet und die U. V. gebeten, auch nur den V. D. A. als maßgebend für Fiſchbezeichnung anzuerkennen, weil ſonſt möglicherweiſe die Verwirrung unter den Bezeichnungen noch größer werden könnte als bisher, da ſich verſchiedene Vereine oder Ortsverbände mit derſelben Sache befaſſen 4 1 7 1: — — Bereins-Nahrichten 307 könnten. — Wird aber dem V. D. A. das alleinige Recht zuerkannt, ſo könnten die Vereine oder Ortsverbände gelegentlich des Kongreſſes ent- ſprechende Anträge ſtellen, worüber dann von den Delegierten der Verbandsvereine abzuſtimmen wäre. Hierdurch wird keine Arbeit entwertet, aber endlich eine einheitliche Sache geſchaffen. Im Anſchluß daran erſtattet Herr Finck Bericht über den Verlauf der erſten Sitzung des Aus— ſchuſſes zur Erledigung der Kongreß-Vorarbeiten und gibt noch einmal das aufgeſetzte Programm zur Kenntnis. Ferner verlieſt er einen von ihm ausgearbeiteten Aufruf an die Aquarien- und Terrarienvereine Deutſchlands, der dieſe zum Kongreß einladet und zugleich ganz ausführlich die Gründe für die Nichtveranſtaltung einer Aus⸗ ſtellung enthält. Der Aufruf wird von der Ver— ſammlung einſtimmig angenommen. Beim Punkte „Liebhaberei“ demonſtriert Herr Adam eine Anzahl von ihm ſelbſt erbeuteter Branchipus, die in unſerer Gegend leider nur vereinzelt vor— kommen und erläutert die Lebensweiſe und Fort⸗ pflanzung dieſer Waſſerbewohner. — Herr Süß— muth erzählt folgende Begebenheit: Er ſetzte ein zirka 2 em großes Platypoecilus-Weibchen zu den Inſaſſen eines Geſellſchaftsaquariums, in dem ſich neben anderen, noch kleineren Fiſchen ein 6 cm großer Pfauenaugenbarſch befand. Beim Anblick des Neuankömmlings ſtürzte er ſich ſofort auf denſelben und verſchlang ihn. Der Fiſch blieb ihm jedoch, wie man ſagt, „im Halſe ſtecken“, ſodaß der Schwanz noch zum Maule herausragte. Am andern Morgen befanden ſich beide Tiere noch in derſelben Lage und erſt im Laufe des Tages gelang es dem Barſch, ſein Opfer gänzlich zu verſchlucken. Schaden hatte er nicht genommen. — Herrn Groſinski war vor längerer Zeit eine ganze Scheibenbarſchzucht ein— gegangen. Da Herr Groſinski ſofort eine mikroſkopiſche Unterſuchung des Waſſers vor— nahm, konnte er feſtſtellen, daß dieſes von In— fujorien wimmelte. Er ſchrieb dieſem AUmſtande das Maſſenſterben zu in der Meinung, daß die Jungfiſche in der Unmenge der Infuſorien er— ſtickt ſeien. — Jetzt war Herr Groſinski im Beſitz einer großen Zahl von jungen Ctenops, die ebenfalls in dem Alter von 11 Tagen ſämtlich abſtarben. Diesmal ergab eine Waſſerunter— ſuchung eine mäßige Zahl von Infuſorien, und zwar verſchiedener Art. Die Jungfiſche ſind alſo nicht aus Überfluß und auch nicht aus Mangel an Infuſorien eingegangen und auch die Tempe— raturverhältniſſe waren geregelt. Auf eine Alm- frage in der Verſammlung kann über die Todes- urſache keine Aufklärung gegeben werden. — Herr Matthießer zeigt einen Danio rerio vor, der am Körper blutige Stellen aufweiſt und ganz entkräftet erſcheint. Die Herren Adam und Groſinski kennen dieſe Erſcheinung beim Danio auch und meinen, daß der Fiſch vorher geſchwür⸗ artige Gebilde am Körper gehabt haben muß, was von Herrn Matthießer beſtätigt wird. Herr Adam, der durch dieſe Krankheit ſchon verſchiedene Dianio verloren hat, wird wiederkehrendenfalls einige Exemplare an die Fiſchunterſuchungsſtelle ſchicken.“ Kloſe. 1 Darum wird dringend gebeten! D. Red. *Darmftadt. „Hottonia.“ Sitzung vom 16. Mai. Nach kurzer Bekanntgabe der Einläufe wurde nochmals auf den morgigen Familienſpaziergang hingewieſen und die Anweſenden zu zahlreicher Beteiligung aufgefordert. Als neues Mitglied wurde Herr Poſtaſſiſtent Albert Kunze aufge⸗ nommen. Das Andenken unſeres verſtorbenen früheren, aus Geſundheitsrückſichten ausgetretenen Mitgliedes Poſtſekretär i. P. Joſeph Kämmerer, wurde durch Erheben von den Sitzen geehrt. In längeren Ausführungen berichtet Herr Stephani über 2 Heros spurius. Dieſe zeigten plötzlich an der Schwanzfloſſe je einen weißen Fleck. Nach 2 Tagen bildete ſich ein Loch und liegt die Ver⸗ mutung nahe, daß es ſich um einen Paraſit handelte. Die kranke Stelle wurde ſofort mit übermanganſaurem Kali überſtrichen. Bei dem einen Tierchen zeigte ſich eine Beſſerung, während das zweite von ſeinem Leiden noch nicht befreit werden konnte. Redner will die Prozedur wieder— holen und hofft auf dieſe Weiſe dem Gbel zu ſteuern. — Aber einen Laichakt der von Kuntzſch— mann bezogenen Polycentrus Schomburgi erzählt Herr Pfänder. Die Tierchen haben 3 Tage nach ihrer Ankunft abgelaicht. Dabei konnte der Be— ſchauer die intereſſanten Liebesſpiele beobachten. An der oberen Kante der im Becken befindlichen Scherbe hat das Weibchen ſeine Eier angeheftet. Das Männchen hat ſeine „Frau“ ganz allerliebſt befächelt und danach auch ſeinen Samen abge— laſſen. Darauf wurde das Weibchen entfernt. Schon nach 2 Tagen ſind die Jungen ausge- ſchwärmt, die auf jeden Liebhaber einen reizenden Eindruck machen. Die Eltern wurden wieder zuſammengeſetzt und ſofort begann das Männchen wieder zu pouſſieren. Seine Geliebte verſchmähte jedoch ſeine Liebe, und darob unſterblich gekränkt, biß er ihr den Schwanz ab. Kurz darauf ver— pilzte die kranke Stelle, die alsdann gehörig mit Salzwaſſer behandelt wurde. Der Nachwuchs konnte bereits feſtgeſtellt werden. — Unter Vor⸗ führung von Erläuterungen an der Wandtafel unterhielt man ſich eingehend über die ſich eben entwickelnde Trapa natans. Gelegentlich des vor⸗ jährigen Ausflugs nach Lampertheim haben ſich mehrere Teilnehmer einige Nüſſe mitgenommen, die jetzt gekeimt haben und ihr intereſſantes Wachstum beobachten laſſen. Aus der ins Waſſer geworfenen Frucht zieht ſich ein 6-10 cm langer Stengel, aus deſſen Ende der eigentliche Pflanzenſtengel mit etwa 2—5 Trieben heraus- wächſt. Das überſchießende Ende neigt ſich unter ſtändigem Wachſen der Erde zu und bildet ſich zum Wurzelſtengel um, aus dem lange weiße Würzelchen entſpringen. Gleichzeitig ſtreben die nach oben gerichteten Triebe der Waſſeroberfläche zu, wo ſie in einer Roſette endigen. Die Wurzeln gehen in die Erde; die Nuß wird mit der Zeit abgelöſt. Unter der vorerwähnten Blattroſette entwickeln ſich die Blüten und Früchte, aus denen dann nach deren Abfallen wieder neue Pflanzen entſtehen. Ob dies auch im Zimmeraquarium glückt, erſcheint zweifelhaft, doch ſoll es die Er⸗ fahrung lehren. Bei unſerem diesjährigen Aus⸗ flug nach Lampertheim wird zur Mitnahme von Nüſſen reichlich Gelegenheit ſein; im nächſten Frühjahr kann dann das Geſagte ſelbſt beobachtet werden. — Ein ſchön präpariertes Gambuſen⸗ weibchen hatte Herr Bögel in Spiritus mitgebracht. Von dieſem Fiſchchen erwähnt er, daß ſich an ihm den ganzen Winter hindurch Trächtigkeits⸗ flecken gezeigt haben. Es war ſehr dick und ſchwamm ſehr auffällig. Nach kurzer Zeit ſpreizte es die Schuppen. Da es ſich nach B.'s Anſicht 398 um eine Scheinträchtigkeit handelte und das Tierchen offenſichtlich Schmerzen hatte, tötete er es und nahm eine Offnung der Leiche vor. Beim Aufſchneiden ſpritzte ſofort Waſſer heraus. Die Eier waren wohl erhalten, doch zeigten ſie eine ganz verſchiedene Färbung, die durch das Mikro⸗ ſkop deutlich wahrgenommen werden konnte. Daß verſchiedene verdorben ſein mußten, zeigte die nicht einheitliche Farbe. Die Annahme der UAr⸗ ſache durch Witterungsumſchlag iſt nach Anſicht der Anweſenden nicht zutreffend, denn die reich- lich vorhandenen Exkremente deuten auf Ver⸗ ſtopfung und zwar womöglich durch einſeitige Fütterung. Ausflug am 17. Mai. Bei herrlichſtem Wetter und guter Beteiligung fand unſer heuriger Ausflug nach dem Groß— Gerauer Wildpark ſtatt. Wenn uns auch der „Regenvogel“ (Wendehals) durch ſein Gepiepe keinen guten Tag zu verſprechen ſchien, ſo nahm man doch unter freundlichem Lächeln der Sonne die Wanderung auf. And das mit Recht, wir hatten's nicht zu beklagen. Nach unſerer Ankunft in Klein-Gerau wandten wir uns gleich dem Walde zu. Die Zweige der Bäume neigten ſich beim Säuſeln des Windes, als wollten fie uns ein herzliches Willkommen zurufen, und die Nach⸗ tigall verfehlte nicht, ihrer Freude durch einen jubelnden Gruß Ausdruck zu verleihen. Unter dem Gezwitſcher der gefiederten Sänger führte uns der Weg über das Falltorhaus in den Park. Die altehrwürdigen, prächtigen Kiefern, Buchen und Eichen nahmen uns in ihren Schatten auf, bis uns der letzteren Größte, die Ludwigseiche, ihre Wurzeln als willkommenen Ruheplatz anbot. Hier ließ man ſich das mitgebrachte Frühſtück gut ſchmecken und beobachtete dabei den in ſicherem, ruhigem Flug über uns kreiſenden roten Milan (Gabelweihe) und die erſten von Süden nach Frankfurt a. M. jagenden Flieger. Als⸗ dann wurde ein kleiner, intereſſanter Abſtecher nach den in der Nähe gelegenen Gräben und Tümpeln unternommen, während man unter Zurücklaſſung alles Gberflüſſigen den Damen Gelegenheit gab, ihre Kunſt im Verfertigen wunderſchöner Binſenkörbchen zu zeigen. Der erſte Tümpel wurde mit Wehmut verlaſſen, bot er doch eine Fülle von Daphnien, die in noch nie geſehener Zahl das Dunkel des Waſſers faſt rot färbten. In den verſchiedenen Gräben be— luſtigten ſich mehrere Stichlinge im Hochzeitsſtaat. Dann begann die Jagd nach dem in unſerer Umgebung leider nur ſelten vorkommenden und deshalb mit beſonderer Spannung erwarteten Apus productus. Das Glück war uns hold, denn wir konnten die Art an einem wunderſchönen Exemplar ſehen, das den meiſten fremd und dem⸗ zufolge doppelt intereſſant war. Den bei uns in letzter Zeit viel beſprochenen Branchipus konnten wir trotz eifrigſtem Suchen nicht entdecken. Schon wollte man wieder zur holden Weiblichkeit, als unſer Mitglied, Herr Bögel, mit ſeinen ſcharfen Augen von weitem einen Tümpel mit blühender Waſſerfeder bemerkte. Eine Blüte neben der anderen und das ganze ein Bild von unbeſchreib⸗ licher Pracht. Fräulein Fahr ließ es fich nicht nehmen, die einzig daſtehende Schönheit im Bilde feſtzuhalten. Auf dem Rückweg (wie im allge⸗ meinen auf der ganzen Tour) hatten wir das Vergnügen, unzählige Rudel Rehe zu ſehen, die ohne Furcht und Scheu uns ziemlich nahe an Bereins-Nahrichten ſich herankommen ließen. Mit den Damen ging es dann durch den abwechslungsreichen und romantiſchen Wald über die uns mit ihrem klaren Waſſer erfreuende Heegbach nach Forſthaus Mönchbruch, woſelbſt man ſich unter Zuhilfenahme der reſtlichen Rudjadverpflegung wieder ſtärken konnte. Der Wirt half den mit allzugroßem Appetit Erſchienenen bereitwilligſt nach. Der 2 ½, ⸗-ſtündige Aufenthalt tat jedem gut und man bedurfte der Ruhe, um ſich auf den Rückmarſch nach Erzhauſen vorzubereiten. Der Rückweg führte uns auf wildromantiſchen Schneiſen über das idylliſch gelegene Forſthaus Nikolauspforte, wobei uns der dort ſtationierte Bahnwärter mit beſonderer Liebenswürdigkeit von feinem Brunnen⸗ waſſer, das von 36 in der Umgebung liegenden am beſten befunden wurde, einen guten Trunk reichte. Der mächtigen in der Nähe liegenden, allerdings abgeſtorbenen Erzherzog Johann⸗Eiche mit ihrem 7,5 m Umfang wurde noch ein Beſuch abgeſtattet und dann durch den herrlichen Wald nach Erzhauſen zugewandert, das man um 6 Ahr erreichte. Unter dem Ausdruck des herzlichſten Dankes an den Führer, Herrn Knodt, trat man in dem Bewußtſein, einen wunderſchönen Tag verlebt zu haben, die Rückreiſe an. — Die von Fräulein Fahr aufgenommenen 6 verſchiedenen Bilder werden in der nächſten Vereinsſitzung vorgezeigt. Verſchiedenen Mitgliedern war es aus Anlaß des Prinz-Heinrich⸗Flugs nicht mög⸗ lich mitzugehen. Ihr Wunſch und auch das zum Ausdruck gebrachte Verlangen ſämtlicher Teil⸗ nehmer war es, den Ausflug zu wiederholen. Demnächſt erfolgt weitere Nachricht. — Werbet neue Mitglieder! m Gera R. „Waſſerroſe.“ Bericht aus Sitzung vom 19. Mai. Herr Herold gab bekannt, daß bei ihm ein Weibchen von Hapl. macrostigma, welches trächtig war, einging. Nach Offnung zeigte ſich ein reich⸗ licher Laichanſatz aber in ganz kleiner Kornung und gab Genannter dieſem einen mittleren ®elb- rand zum freſſen. Nach zirka 5 Minuten war letzter, nach dem Verzehren des Laiches, tot. Hier dürfte eine Vergiftung durch Laich, wie ſie des öfteren bei Menſchen vorkommt, vor⸗ liegen. Gber letzten Punkt erzählt Herr Krätzſchmar, daß eine ihm bekannte Familie 3 Tage ziemlich ſchwer erkrankt war, nach dem Genuſſe des Laiches eines größeren, einheimiſchen Fiſches. — Eine Erſcheinung, die wohl zu den Seltenheiten gehören dürfte, gibt Herr Krätzſchmar bekannt von ſeinem Bruder, dieſer befand ſich auf dem Marſche mit noch einem Herrn und dieſer ſpielte auf einer ſogenannten Zupfgeige ein Liedchen. Beim durchgehen einer Wald⸗ lichtung begegneten dieſen ein Pärchen unſerer einheimiſchen Eidechſen, ohne daß dieſe weg⸗ liefen, im Gegenteil lief das eine von den Tieren den Tönen der Muſik noch zirka 10 Meter mit erhobenem Kopfe nach. Es wäre intereſſant, ob ſchon derartiges beobachtet wurde. 9. Hamburg. „Roßmäßler.“ Verſammlung vom 6. Mai. Anweſend 31 Perſonen. Unter den Eingängen befindet ſich ein Proſpekt der Zeitſchrift „Oeutſcher Volkswart“ mit der Beilage „Die Praxis der Naturkunde.“ Die Zeitſchrift, welche uns inhaltlich recht viel zu bieten ſcheint, ſoll eventuell für die Bücherei angeſchafft werden. Es wird beſchloſſen am 21. Mai, dem Himmelfahrtstage, die Michaelis- kirche zu beſichtigen. Herr Kreißler ſtiftet ein Reklameſchild mit Rahmen, das am Schau— gamquarium angebracht werden ſoll. Dem Spender ſei nochmals gedankt. Zur Aufnahme als Mit⸗ glied unſeres Vereins hat ſich Herr Walter Wöller, Mohlenhofſtraße 25 III gemeldet. Herr Schwarzer berichtet über ſeine Sagittaria montevidensis, die ſchon im dritten Jahre blüht und während der Zeit zwei Ableger ge- trieben hat, während im übrigen angenommen wird, daß die Pflanze einjährig iſt und nur durch Samen zu ziehen ſei. Eine Täuſchung iſt ausgeſchloſſen, da die Blüte einen roten Kern beſitzt. Von Herrn Pappermann wird uns eine Waſſerpflanze vorgezeigt, welche der in Heft 18 der Bl. von Herrn Fritz Fränkel beſchriebenen Amblystegium riparium var. longifolium voll- ſtändig gleicht. Die Pflanze iſt ſchon von ver⸗ ſchiedenen Mitgliedern in der nächſten Umgegend Hamburgs gefunden worden und dürfte daher wohl nicht ſo ſelten vorkommen, wie angenommen wird.“ Herr Pappermann wird Herrn Fränkel ein Exemplar dieſer Pflanze zwecks Vergleich überſenden. Eine reichhaltige Verloſung be— ſchließt den Abend. Schetler, Schriftführer. 1 Das war ein Irrtum Herrn Fränkels! Den Botanikern iſt das ſchöne Pflänzchen aus ganz Deutſchland und darüber hinaus bekannt, wie mir unter anderem Herr W. Schreitmüller mitteilt. Aber das Verdienſt, die Pflanze den Aquarien⸗ freunden bekannt gemacht zu haben, gebührt Herr Fränkel nichts deſtoweniger! r. Wolt. Hamburg-Eilbek. „Trianea.“ Nach Bekanntgabe der Eingänge erſtattet der Vorſitzende Literaturbericht, wovon beſonders der Artikel in den Bl. No. 18 betreffs Amblystegium riparium uns intereſſierte. Wir bemerken hierzu, daß dieſe Pflanze auch in der Umgegend Hamburgs vorkommt. Anſer Herr Hübner pflegt dieſelbe And berichtet, daß dieſe Pflanze auch im ge- heizten Aquarium ſehr gut gedeiht. In der nächſten Sitzung wird er dieſelbe zur Vor— zeigung bringen. Dann werden noch die ge— ſchlechtlichen UAnterſcheidungs-Merkmale des Scheibenbarſches beſprochen. Nach unſeren Er— fahrungen iſt das Männchen daran zu erkennen, daß der runde, ſchwarze Fleck auf dem Kiemen⸗ deckel einen goldgelben Strich in Form eines Halbmondes aufweiſt, während derſelbe Strich bei dem Weibchen fehlt. Dieſes Merkmal iſt ſehr leicht zu erkennen und glauben wir, unſere Anſicht bei erfahrenen Scheibenbarſch-Züchtern beſtätigt zu finden. Von der letzten Sitzung des Altonaer Ausſtellungsausſchuſſes wird noch ſeitens der Delegierten Bericht erſtattet. Der von einem Mitglied geſtiftete Jahrg. 1910 der „W.“ wurde verſteigert und der Erlös der Kaſſe übergeben. "Nürnberg. „Aquarien⸗ und Terrarienabteilung der Naturhiſt. Geſ.“ Sitzung am 26. März. Eröffnung durch Herrn Haffner. Herr Rechts— anwalt Dr. Ortweiler beginnt ſeinen Vortrag über „Vivarienliebhaberei in rechtlicher Beleuchtung“ mit einem Hinweis auf den Nürnberger Mietsvertrag, welcher dem Mieter nur Pflichten auferlegt, aber von Seiten des Vermieters keine Gegenleiſtung gewährleiſtet. Er geht dann an Hand gedruckter Formulare der „Bl.“ näher auf die Haftpflichtverſicherung ein. Als hauptſächlichſtes wäre herauszugreifen, Vereins⸗Machrichten 399 daß der Liebhaber für jeden Schaden, der durch dieſe Betätigung entſteht, haftet, die Verſicherung jedoch nur für den Schaden dritter aufkommt, wobei der Schaden, den Familienangehörige er- leiden, zum Eigenſchaden gerechnet wird, für welchen die Haftpflichtverſicherung nichts ent⸗ ſchädigt. Erſtes Beiſpiel: Es epplodiert eine Heizlampe und richtet größeren Schaden an, ſo haftet die Verſicherung nur für den Schaden des Hausbeſitzers oder Nachbarn, für das, was dem Liebhaber beſchädigt wird, gibt es keine Ent⸗ ſchädigung. Sollte der Liebhaber ſelbſt der Hausbeſitzer ſein, ſo wird der Schaden am Hauſe zum Eigenſchaden gerechnet und deshalb nicht entſchädigt. Zweites Beiſpiel: Kommt einem Terrarienliebhaber eine Schlange aus, ſo haftet er für jeden Schaden, den das Tier durch Be- tätigung ſeiner Eigenſchaften, wie Beißen ꝛc. ver⸗ urſacht, auf jeden Fall. Für die Verſicherung kommt auch hier nur der Schaden Dritter in Betracht. Für Schäden, welche nicht durch eine Willensäußerung des Tieres entſtehen, z. B. durch Erſchrecken bei dem unvermuteten Anblick des Tieres, entſteht für den Beſitzer keine Haft⸗ pflicht. Anders iſt es bei Fällen, wo dem Beſitzer Nachläſſigkeit nachgewieſen wird, z. B. ein Be⸗ ſitzer von Giftſchlangen hat ſeinen Behälter nicht ſicher verſchloſſen, eine bei ihm weilende Perſon greift trotz Warnung in den Behälter, wird von den Schlangen gebiſſen, ſo iſt der Beſitzer für den Schaden, den dieſe Perſon erlitt, unbedingt haftbar, trotzdem noch eine Aufſchrift an dem Behälter angebracht war mit dem Wortlaut: „Nicht hineingreifen, Tiere giftig!“ und er noch perſönlich davor gewarnt hatte. Die Tatſache, daß der Behälter nicht derartig verſchloſſen war, daß ein Hineingreifen unmöglich war, hatte die Haftpflicht des Beſitzers zur Folge. Eine Mahnung an alle Liebhaber, ihre Behälter ſicher zu verſchließen. Bei etwaigem Schaden hat der Beſchädigte ſofort oder beſtimmt längſtens innerhalb der geſetzten Friſt den Fall zu melden, da ſonſt laut Statut jeder Anſpruch auf Ent⸗ ſchädigung erliſcht. Herr Dr. Ortweiler führte noch eine Fülle aller möglichen Fälle an und erwähnt, daß auch die Auffaſſung des Richters, über Feſtſtellung der Haftpflicht, von Fall zu Fall maßgebend ſei. Schadenerſatzanſprüche von Dienſtboten oder Beſchäftigten fallen der Haft⸗ pflichtverſicherung zu. Eine ſehr rege Diskuſſion zeigte das Intereſſe, welches dem Vortrage ent- gegengebracht wurde. — Herr Langhans berichtet über die Exploſion ſeines Damböckſchen Brenners. Er füllte denſelben nachmittags ½5 Uhr, ſah ihn gegen 8 Uhr nach und fand ihn in Ordnung. Trotzdem explodierte derſelbe nachts und verur— ſachte einen feſtgeſtellten Schaden von 98 + Dies iſt nun der dritte Fall, der ſich innerhalb eines Jahres in unſerer Sektion ereignete. Daß in den beiden erſten Fällen der Schaden nicht ſo groß war, iſt ſicher dem Damböckſchen Brenner nicht als Verdienſt anzurechnen, ſondern dem Zufall zu danken. Eine Debatte über dieſen, nach unſerer Anſicht mit einem Konſtruktions⸗ nachteil behafteten Brenner ſchloß die Sitzung. B. Gerichte. Dresden. „Ichthyol. Geſ.“. Sitzung vom 15. Mai. Unter den div. Eingängen eine Offerte von Erw. Boden, Hier, über Durchlüftungs⸗Ausſtrö⸗ mer. Dieſelben kommen zur Verteilung und ſoll 400 das Reſultat nächſtens bekannt gegeben werden. Ferner geht uns der Beſcheid des Gemeinde— Vorſtandes in Lauſcha bei Dresden zu, nad), welchem uns der Dorfteich zur Entnahme von Futtertieren auf Fahre hinaus pachtweiſe über⸗ laſſen wird. Wegen eines dritten Tümpels ſtehen wir noch in Anterhandlung Wir ſind heute ſomit im Beſitze von zwei Futterteichen und iſt daher unſeren Mitgliedern genug Gele— genheit geboten, Sommer wie Winter den Tiſch für unſere Pfleglinge in überaus reichem Maße zu decken. Von nächſter Sitzung an ſteht uns auch das Vereinsmikroſkop zur Ver⸗ fügung und ſollen in den Sitzungen Unterſuchungen mit demſelben verſchiedenſter Art unternommen werden. Zur Verloſung kamen 1 Paar Tetra- gonopterus mexicanus, 1 Paar Platypoec. var. rubra, und 1 Hapl. panchax Männchen, welche der Mikroſkop⸗-Kaſſe 2.— Mark brachten. Herrn Gieſemann beſten Dank. Herr Pabſt demonſtrierte 1 Paar Triton palmatus aus Bordeaux, welche mit einem Import Triton marmoratus hierher gelangt waren. Die Larven davon wird derſelbe, da ſie noch zu klein ſind, ſpäter dem Vereine zur Verfügung ſtellen. Der Anterzeihnete gab dem Vereine die von ihm gepflegten Gambusia Hol- brooki wieder zurück, dieſelben wurden verſteigert und brachten 2.30 Mk. Frankfurt a. M. „Iris.“ Sitzung vom 14. Mai. Guter Beſuch. Nach Erledigung der Eingängen kommt die vom Vorſtand aufgeſtellte Tümpel⸗ ordnung zur Beſprechung und wird dieſelbe bis auf einige kleine Abänderungen genehmigt. In einer der nächſten Sitzungen kommen die Tümpel⸗ karten zu den feſtgeſetzten Gebühren an die Mit- glieder zur Verteilung. Für Sonntag, 17. Mai, 8 Uhr vormittags, wird wieder eine Zuſammen⸗ kunft an unſerem Futtertümpel geplant. Zur Gratisverloſung kommen Fiſche, Pflanzen, Netze und Futter. — Nürnberg. „Aquarien- und Terrarienabteilung der Naturhiſtoriſchen Geſellſchaft.“ Sitzung am 13. Februar. Einlauf. Berichterſtattung der Generalver— ſammlung der V. A. V. von H. Kellner. Dis⸗ kuſſion über Durchlüftungsapparate von Kirchner und Hertlein. Herr Steiner hält einen Vortrag über „Hochzeitskleider der Fiſche“, welcher auch die Reſultate von Spezialſorſchern auf dieſem Gebiete berückſichtigte, ſo daß er allgemein be— friedigte und eine lange Diskuſſion veranlaßte. Bei Herrn Steiner laichte Nassa reticulata am Glaſe des Behälters und er konſtatierte, daß ſie den Laich aufgefreſſen haben. Sie laichten kürzlich wieder, diesmal am Gummiſtück des Durchlüfters, jetzt hofft Herr Steiner die Nach» zucht zu erhalten. Sitzung am 26. Februar. Nachdem der geſchäftliche Teil erledigt war, ſprach Herr Haffner über die Köcherfliegen („Bhry- ganiden“), beſchreibt deren Fortpflanzung und Werdegang an Hand mehrerer Abbildungen und eines Präparates. Er warnt ſehr vor dem Gin- bringen in das Aquarium, da ſie den ganzen Pflanzenbeſtand in kurzer Zeit vernichten. Die Abbildungen in dem Werke „Anſere Süßwaſſer⸗ Vereins⸗Nachrichten fiſche“ von Dr. Walter gefielen ſehr. Axolotl, welche Herr Haffner mit brachte, wurden unter die Mitglieder verteilt. Hierauf gemütliches Beiſammenſein. j Sitzung am 12. März. Einlauf. Herr Haffner teilt mit, daß Herr Dr. Ortweiler für einen Vortrag über „Vivarien— liebhaberei in rechtlicher Beleuchtung“ und Herr Oberſtabsveterinär über Sumpfwaſſerpflanzen gewonnen ſind. — Herr Kellner erſtattet einen Literaturbericht, aus welchem die Artikel über über den Millionenfiſch (Guppyi), der Krebsfang, der weiße Fiſch der Südſee, die Erzſchleiche aus dem Kosmos und die Nachbildungen der Meeresfauna von Alfr. Gradewitz aus Reklams „Aniverſum“ zu erwähnen ſind. Herr Schmeißer referiert über „Cichliden“, deren Pflege er den Liebhabern am Schluſſe ſeiner Ausführungen warm ans Herz legt, da dieſe Fiſche durch ihre Schönheit und intereſſante Brutpflege das Inle⸗ reſſe aller Liebhaber verdienen. Wien. „Wiener hydrobiologiſcher Verein.“ Vereinsbericht vom 8. Mai. In Vertretung des dienſtlich abweſenden 1. Vor⸗ ſtand eröffnete der 2. Vorſtand, H. Schmelzinger, den zahlreich beſuchten Abend. Der Vorſitzende begrüßt in herzlichen Worten die Erſchienenen und ganz beſonders die zahlreich erſchienenen Damen. Herr Horak, als Leiter des Feſtaus⸗ ſchuſſes, teilt nun mit, daß der Verlauf des Feſtes ein großartiger war, der alle Erwartungen übertroffen hat und daß als Reingewinn zirka 100 Kronen der Vereinskaſſe zufließen werden, was wohl mit Rückſicht der hohen Koſten und da es unſere erſte Veranſtaltung war, ein ſchöner Erfolg iſt. Herr Dojtal gibt bekannt, es habe ſich bei ihm ein Herr gemeldet, welcher dem Verein zirka 50 Stück zuchtfähige „Xiphophorus- Helleri“ zum Preiſe von 10 Heller per Stück liefern würde. Herr Schmelzinger beantragt, der Verein möge die Fiſche erwerben und an die Mitglieder gratis abgeben, was genehmigt wird, und wolle Herr Doftal veranlaſſen, daß der be- treffende Verkäufer nächſten Vereinsabend mit den Fiſchen in unſerem Lokale erſcheint. Von Seite des erſten Schriftführers, Herr Franz, wird nun folgendes beantragt und angenommen: Nachdem der Vermögensſtand des Vereins ein ſtetig wachſender iſt, jo find die laufenden Gin- nahmen vom leitenden Kaſſier an jedem Vereins- abend an den Vereinswirt abzuführen und von demſelben in der Poſtſparkaſſe zu hinterlegen. Als Beleg iſt ein Kontrollbuch, ſowie das Ein- lagbuch jeden Vereinsabend aufzulegen. Ferner iſt ein Hauptkaſſabuch, ſowie ein Standesprotokoll neu anzuſchaffen und vom 1. Kaſſier genaueſtens zu führen. Herr Dezinger wünſcht die Anſchaffung eines Bibliothelkaſtens und wird Herr Doſtal beauftragt, einen zu kaufen. Herr Franz beantragt, der Verein wolle bei Neuanſchaffungen von Druckſorten, ſowie von Büchern für die Bibliothek in erſter Linie ſtets die Firmen „Wegner“ und „Wenzel“ berückſichtigen, da bei beiden ſehr gute Werke preiswert zu haben ſind und ſchon auf ihr Entgegenkommen uns gegenüber zu berückſichtigen ſind. Heinrich Franz m. p., 1. Schriftf. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Ötuttgart. Heizungsanlagen lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durehlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Aquarien-Hilfsartikel. Praspekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. 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Potempa: Das Seewaſſeraquarium: Muſchelwächter. 1 Abbildung) Aus der Praxis, für die Praxis — Vermiſchtes — Fragen und Ant- worten — Fiſchunterſuchungsſtellen — Literatur — Vereins⸗ nachrichten — Berichtigung Auf dem Umſchlag: Tagesordnungen. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. ee ee. 100 0111 5 0 07. oo. .0'0'0° “in 0'0°0 41 0'0°0 4) “ı%0'00% I 0'0°0 f | 1 I oo e 00° was oo JJ Ai een Lindauergaſſe Nr. 26. W. Skaloud, Troppau. 9 9200 3. Geſchäftliches. > 710% oo a . Stagelajten. 1083 o'oꝰo Me “in o' 7 »0'0°0 11 974 910 21 941 „Lotus“ Rostock : Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, Breitestraße 23. Eintrittsgeld 1 M., Beitrag p. a. M.8.— Tagesordnung für den 10. Juni ds. Jahres: 1. Protokollverlesung. 2. Wahl eines Delegierten zum Kongress des Ver- bandes. 3. Ausstellungsangelegen- heiten. 4. Verlosung von Fischen und Liebhaberobjekten. 5. Verschiedenes. Der Vorstand: Albert Wendt, Vors., Hopfen- markt 14; Oberlehrer Grundig, Schriftf., Alexandrinenstr. 57. Jeuerſalamander (Salamandra maculosa) hochträchtige Weibchen, à Stück 75 Pf., ſofort lieferbar bolog. andfung L. Koch, Holzminden. „TRITON“ Verein für flquurĩen- und Terrarienkunde zu Berlin . e 4. ordentliche Sitzung am Freitag den 12. Juni 1914, abends pünktl. 9 Ahr, in Curl Haverlands Feſtſälen, C., Neue Friedrichſtr. 35 Sagesordnung: ‚3 1. Berlefung und Genehmigung des Protokolls der letzten ordentlichen Sitzung. 2. Aufnahmen, Anmeldungen, Abmeldungen, Woh⸗ nungs veränderungen. Es meldet ſich zur Aufnahme als außerordentliches Mitglied: Herr Franz Joſef Allmer, Offiziant der Staatsanwaltſchaft, Pilſen, rat Lewerenz: Großherzogtum Oldenburg. . Mitteilungen aus dem Gebiet der Liebhaberei. — Gäſte willkommen! — Der Vorſtand: E. Herold, erſter Vorſitz., Berlin O. 34, Kopernikusſtr. 18. Curt Vorn, I. Schriftf., Charlottenburg, Gervinusſtr. 13. Eingetragener Verein Es iſt verſtorben: Herr Es wohnt jetzt: Herr Poſt⸗ — * Kleinste Lufthähne D. R. G. M.) nach Diet- rich, ferner Reduzier- ventile, Durchlüfter, L Kreuzhähne Luftpumpen Luftkessel u. a. Hilfsmittel als Spezialitäten. En gros — detail. A. Dietrich, Berlin N. 58. Schliemannstrasse 14. von Fachleuten AQUARIT ebe and ri hervorragend bezeichnet zum Anstrich d. Metall- teile von Aquarien, Seewasser- aquarien u. Terrarien; 2. Schutze d. Heizkörper und Verschliessen undicht gewordener Stellen, vollst. unschädl. für Tiere und Pflanzen (Sof. trocken). In Dosen z. M. —.85 und 1.60, gegen Einsendung des Betrages. Zu beziehen von Karl 00,1,000 Zehm, Düsseldorf, Bergerallee 13. Wegen Platzmangel preiswert zu verkaufen Heizschrank m. Warmwasserheizung f. Gas od. 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Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. URITERERRELELTERERLERTEREETERURURERRREERETLEREREREERRRERTERERTERLGURTERERREREREREEEUELKERERRLKRARURNKENERRTERTEREERTURERKKURERRURRREGERERUERTERTERERUERLUENERRUNKURDRUREKRERKRULRURUER NG | Betta bellica Sauv. Von C. Conn, Hamburg. Mit 2 Originalaufnahmen des Verfaſſers. Labyrinthfiſche ſind zwar nicht ſonderlich mein Ideal, aber als ich gelegentlich eines Beſuches bei unſerem bekannten Hamburger Importeur Karl Siggelkow eine größere Anzahl ausgewachſener, etwa 10 cm großer grüner Kampffiſche Betta bellicaſſah, konnte erkennen ließ, daß die Tiere während der Laichzeit außerordentlich ſchön ſein müſſen. Die Körpergeſtalt der Kampffiſcharten iſt durch die Berichte in den Fachzeit— ſchriften zur Genüge bekannt, als daß ich ſie hier noch näher bekannt geben müßte. Ich beſchränke mich daher darauf, meine Erfahrung in der Haltung der Betta bellica niederzulegen. 1 Vergl. „Regan, Die Gattung Betta“. „Bl.“ 1910, S. 505. Wie alle Kampffiſche, ſo liebt auch die Betta bellica niedriges, altes und ziemlich warmes Waſſer. Ich halte meine bellica daher bei nur 15 cm Waſſerſtand in Alt- waſſer bei einer Temperatur von ſtändig 25°C. Sie ſcheinen ſich hierin außer— ich doch nicht ordentlich widerſtehen, wohl zufühlen, mir ein Paar obgleich das mit nach Hauſe Geſtellaqua⸗ zu nehmen. rium nur 40 em Meine Erwar⸗ lang und 18cm tungen, die ich tief iſt. Be⸗ an das Paar pflanzt, und in Bezug auf zwar ſehr dicht Anſpruchs⸗ bepflanzt, iſt loſigkeit und das Becken mit Färbung ge— allen Arten ſetzt hatte, der bekannten täuſchten mich exotiſchen denn auch Pflanzen bunt nicht, denn durcheinander, ſchon nach ein und vor allem paar Tagen das Weibchen ſchillerten die weiß dieſen Ur⸗ Fiſche in einem wald ſehr zu eigenartig ſchätzen, denn prächtigen Betta bellica Männchen. Originalaufnahme von C. Conn, Hamburg. der herr Gemal Grün, welches iſt oft recht ſtür⸗ miſch bei ſeinen Liebeswerbungen und in wil- den Sprüngen und Sätzen geht es dann durchs Dickicht, bis das Weibchen ſich geradezu im Pflanzenwirrwarr feſtgerannt hat. Hier liegt es dann, auf den Pflanzen ruhend, ſtundenlang dicht unter der Waſſerober— fläche, teils ſogar mit dem Rücken aus dem Waſſer herausragend und wartet, bis ſich die Deckſcheibe hebt und einige 402 Winke und Ratſchläge für Aquarianer 5 Mückenlarven ins Aquarium geſetzt werden, die mit großer Gier und in recht unbe- ſcheidenen Portionen verſchlungen werden. Sind die Fiſche beſonders hungrig, ſo ſpringen ſie gegen die Deckſcheibe, wenn man ſich dem Becken nähert und mit Vorſicht hat man die Scheiben dann auf⸗ zuheben, ſonſt wird man die Fiſche am Fußboden zappeln ſehen. Allerdings ſchadet das den Tieren auch nicht ſonderlich viel, denn ſie können einen guten Ruck und Stoß vertragen und bekanntlich auch eine verhältnismäßig lange Zeit außerhalb des Waſſers zubringen. Gegen plötzliche Temperaturſchwankung iſt die Betta bellica allerdings recht empfindlich, wie ja faſt alle Labyrinthfiſche, aber wenn die Erwär⸗ mung des Waſſers allmählich geſchieht, wie es bei mir z. B. durch die Sonnen— beſtrahlung der Fall iſt, jo ſchadet dieſer Vorgang, wie ihn der Fiſch in der Natur ja auch über ſich ergehen laſſen muß, wenn auch nicht in dem Maße, wie in kleinen Becken, durchaus nicht. Die Jung⸗ brut iſt in den erſten Tagen ihres Daſeins allerdings auch gegen kleine Semperatur- ſchwankungen ſehr empfindlich, vielleicht gar noch empfindlicher als die Jungtiere anderer oſtaſiatiſcher Labyrinthfiſche. Bei der Genügſamkeit in Bezug auf Raum, Futter, Licht uſw. iſt es eigentlich zu verwundern, daß man gerade dieſen großen und gewiß ſchönſten der bekannten Kampffiſche jo auffallend wenig bei Lieb- habern vorfindet; ich habe wenigſtens in den vielen Becken, die mein Auge ſchon durchſtöberte, ſei es in Ausſtellungen oder bei Liebhabern und Händlern, nur einige wenige Male dieſen prächtig grün ſchillernden Betta bellica angetroffen. Selbſt das Weibchen ſteht in Farbe nicht nach. Zumal während der Laichzeit zieht es ſich ein mit vielen gleichmäßigen Reihen grün funkelnder Perlen beſetztes Kleid an, und wenn es auch nicht die große Befloſſung wie das Männchen aufzuweiſen hat, ſo weiß es die prächtig grün leuchtenden Streifen der Floſſen durch Spreizen der⸗ ſelben doch gut zur Schau zu bringen. Die Brutpflege iſt bei Betta bellica wie bei faſt allen übrigen Labyrinthfiſchen. Das Männchen baut ein mehrere Zenti⸗ meter über die Waſſeroberfläche ragendes, recht vergängliches Schaumneſt, welches durch ſtändiges Hineinſpeien von Luft⸗ bläschen ſtets erneuert wird. Man tut auch bei dieſem Kampffiſch gut, das Weibchen gleich nach der Eiablage zu entfernen und das Männchen noch bis zum Ausſchwärmen der ſehr winzigen Jungtiere im Becken zu laſſen, da es die Betta bellica. 05 Originalaufnahme v. C. Conn, Hamburg. kleinen Fiſchchen außerordentlich ſorgfältig behütet und im Neſt zuſammenhält, wenn mal eines auf Reiſen gehen will. Wer ſich für Labyrinthfiſche intereſſiert, ſollte nicht verſäumen, auch einmal dieſen ſchönen Kampffiſch zu halten, der ſich auch gut für ein Geſellſchaftsaquarium eignet, wenn nicht gerade mehrere Männchen zu- ſammengehalten werden, die ſich ſtets beißen und kämpfen und dann außerordentlich ge— reizt und bösartig gegen die Mitbewohner des Beckens ſein können. Wir Liebhaber halten unſere Fiſche ja auch nicht, um Kampfesſzenen in den Aquarien aufführen zu laſſen, ſondern um uns an ihren Farben, Formen, Eigenſchaften zu freuen und ihre Lebensgewohnheitenzubeobachten, undhier- für gibt B. bellica ein ausgiebiges Material. ale) O Winke und Ratſchläge für Aquarianer und Terrarianer in monatlicher Folge. Monat Juni. (Mit 4 Abbildungen.) | Für Beſitzer von Freilandanlagen und Gartenbaſſins iſt Anfang Juni die günſtigſte Zeit, um ihre Fiſche auszuſetzen. Maulbrüter, Barben, Danios, Nuria, Gambuſen u. a. Kärpflinge, Tetragonopterus-Arten und Cich— liden können jetzt in dieſe Becken und Teiche eingeſetzt werden, während man dies mit Hundsfiſchen, amerikaniſchen Bar- ſchen und-Welſen, ſowie Goldfiſch— Winke und Ratſchläge für Aquarianer Abb. 1 Stichling beim Neſtbau. Aufnahme von Paul Unger. lingen ſchon Mitte Mai tun konnte. Das Hauptaugenmerk iſt bei derartigen Verſuchen darauf zu richten, daß die be— treffenden Anlagen nicht zu ſeicht ſind, alſo tiefere Stellen aufweiſen, welche den Fiſchen bei event. eintretendem kühleren Wetter Plätze gewähren, wohin ſie ſich zurückziehen können. Wer ſich mit der Zucht einheimiſcher Fiſche (im Aquarium) befaſſen will, der verſuche ſein Glück jetzt mit den beiden Stichlingsarten (Abb. 1), Bitterling (Abb. 2) und Moderlieschen (Abb. 3). Vorgeſchrittene Liebhaber können es auch mit der Ellritze, Rotfeder, Schlamm— beißer und Flußbarſch ꝛc. verſuchen. Da über die Zucht einheimiſcher Fiſche ſchon öfter geſchrieben worden iſt, ſo will ich im folgenden einige diesbezüg- liche Artikel anführen, damit ſich An— fänger in unſerer Liebhaberei dieſe Arbeiten aus den Bereinsbibliotheken beſorgen können. Es ſind folgende: Stichling: Riedel „BL“ 177 198, 339; Labontèé „Bl.“ 1904, 242, müller D. F. K. 1910, S. 10. Bit⸗ 1000, Reitmayer „Bl.“ 1913, Becker „Bl.“ 1907, 481; Schreit⸗ 403 „W.“ 1909, 417. Flußbarſch: Dr. Kammerer „Gl.“ 1905, 321. Schlammbeißer: Schreitmüller „Bl.“ 1913, 529. Groppe: Fränkel „Bl.“ 1913, 401. Goldorfe: Hey— king, D. Fiſch. Korr. 1913, 107. Moderlieschen: Engelmann „W.“ 10, 228; Schreitmüller „Gl.“ 1910, 639, 655, 672. Rotfeder: Gramſch „W.“ 1909, 645, „W.“ 1911, 436. MNfelei oder Laube: Labres „W.“ 1908, 397; Schreitmüller „W.“ 1914, 259. Gründling: Kleine „Bl.“ 1912, 466 u. a. Jungtiere von Labyrinthfiſchen ſind, ſolange noch klein, bei niederem Waſſerſtand (10 bis 15cm) zu halten und recht reichlich und abwechſelungsreich zu füttern, wobei nicht zu verſäumen iſt, ihnen ab und zu auch etwas Trockenfutter (Thumm'ſches, Piscidin, Welkes, Bartmann ꝛc.) zu reichen, damit ſie ſich auch hieran gewöhnen. Der gefräßigen Makropodenbrut gebe man öfters Regenwurmbrei, da dieſer die Tiere ſehr ſättigt und ihnen ſehr bekömmlich iſt, dasſelbe gilt von Cichliden und anderen größeren Fiſchen, welche auch zur Abwechſelung kleine Kaulquappen erhalten dürfen. Jungtiere von Barben aller Art, Danios, Nuria, Kärpflingen, Tetra— onopterus bringt man jetzt zuſammen in größere Aufzuchtsbecken unter, damit man für weitere Zuchten die Becken frei bekommt. Zu oft ablaichende alte Paare Die Groppe laicht bereits von März bis Mai, ich führe fie nur an, weil ſie auch ſchon im Aquarium gezüchtet wurde. Der Verf. terling: Reitmayer „Bl. 1912, 259; Adam D. F. K. XVII, 1913, Seite 110. Ellritze: Thumm „Gl.“ 1906, 169; Buſchkiel „Bl.“ 1908, = 228; Kathmann „Gl.“ 1908, 228. Schleie und Karauſche: Stanſch Be ı Die Ellritze laicht eigentlich ſchon früher, aber es kommen immerhin — namentlich im Aquarium — no Nachzügler nach. Der Verf. Abb. 2 Bitterlingspärchen. Aufnahme von E. H. Woerz. 404 trenne man zeitweilig, um ihnen Erholuug zu gönnen. Die Pflanzen in den Becken der fortwährend ablaichenden eierlegen— den Zahnkarpfen unterſuche man alle 2—3 Tage nach Eiern, entferne vorhan— dene und bringe dieſe in Aufzuchtsſchalen unter. Die Zuchtbecken der lebend- gebärenden Zahnkarpfen müſſen jetzt nach der Fenſterſeite zu dicht bepflanzt fein (Myriophyllum, Nitella, Elodea), damit ſich die Jungfiſchchen ſofort in das Pflanzendickicht verkriechen können, um ſo vor den Freßgelüſten der Alten geſichert zu ſein. Gute Dienſte leiſten in dieſem Falle auch ganz flache dünne Steine oder Schieferplatten, welche in der Weiſe in das Becken eingehängt werden, daß ſie zirka / bis Winke und Ratſchläge für Aquarianer 5 in Maſſen zu finden und geben für gößere Fiſche ein nahrhaftes Futter ab. Beim Verfüttern ſind die Köcherfliegenlarden aus ihren Gehäuſen herauszuziehen. Für das Anlegen von Fliegen- und Maden— zuchten iſt jetzt gute Zeit, viel Arbeit erfordert dieſe nicht. Eine Kiſte oder größerer Topf wird bis zur Hälfte mit feuchter Kleie oder Sägeſpänen gefüllt und hierauf legt man den friſchen Kopf eines Speiſefiſches oder ein Stück rohes Fleiſch, worauf man das Ganze vor ein Fenſter, in den Garten oder Hof ſtellt. Nach einigen Tagen wimmelt der Fiſch⸗ kopf durch Tauſende von Maden, welche dieſen in kürzeſter Zeit ſeiner Fleiſchteile beraubt oder das Fleiſch völlig vertilgt haben, worauf ſie ſich in die feuchte Kleie oder Säge— Icm weit ſpäne einwüh⸗ unter die Ober⸗ len. Nun iſt es fläche des an der Zeit, die Waſſers zu Maden mit liegen kommen. anderer, nicht Die Jungfiſch⸗ übelriechender chen flüchten Nahrung zu 1 50 auf e ieje Gegen⸗ gibt man ihnen ſtände, woſelbſt ſolche in Form ſie in dem ſeich⸗ von faulendem ten Waſſer⸗ Obſt, Mehl⸗ ſtand ebenfalls a a kleiſter mit geborgen ſind. Abb. 3 Woderlieschen. Zeichnung von Joh. Thumm. Zucker oder Beigegebene Skizze (Abb. 4) zeigt, wie man ſolche Platten oder Steine befeſtigt. Der Terrarianer biete jetzt ſeinen Bfleg- lingen, namentlich Schildkröten, Echſen und Schlangen, ſo viel Sonne als mög— lich, wobei darauf zu achten iſt, daß die betreffenden Behälter gut gelüftet werden. Alle Tiere ſind reichlich zu füttern und wenn möglich, öfters ins Freie zu bringen. wo ſie durch Sonnen- und Luftbäder ſehr zum Freſſen angeregt werden. Im Freien ſchreitet bereits die Zauneidechſe zur Eiablage. Ende Juni kann man zu— weilen ſchon einige Apus- und Bran- chipus-Arten vorfinden, wie zum Bei— ſpiel Apus cancriformis und Bran— chipus pisciformis, welche beide „Warmwaſſerformen? darſtellen und von Juni bis Auguſt auftreten, während Apus productus, Branchipus Gruböi und andere „Kaltwaſſerformen“ find und nur im ſehr zeitigen Frühjahr gefunden werden. Waſſeraſſeln, Flohkrebſe und Köcherfliegenlarven ſind jetzt dergleichen mehr. Der betreffende Zucht— apparat iſt jetzt vermittelſt ganz fein- maſchiger Drahtgaze ſorgfältigſt zu ver⸗ ſchließen, da ſich die Maden bei eintretendem Nahrungsmangel ſofort auf die „Reiſe“ begeben und hierbei ſich durch die kleinſten Ritzen hindurcharbeiten. Als Sanitäts⸗ polizei für Terrarien ſammle man ſich jetzt Roß⸗, Aas- und andere hierfür verwendbare Käferarten, wie zum Bei— ſpiel Geotrupes mutator und -ster- corarius, Anoplotrupes silvaticus, Trypocopris vernalis, Silpha atrata und Aphodius-Arten 2c, welche alle in Menge zu finden ſind und in die Serra- rien eingeſetzt, durch Vertilgen der Ex— kremente und Futterreſte ſehr nützlich wirken, auch die verſchiedenen Landaſſeln wie Mauer-, Keller- und Rollajjel ꝛc. ſorgen viel für Reinhaltung der Behälter, werden aber, namentlich von Kröten und Fröſchen auch ihrerſeits als Nahrung nicht verſchmäht. Für Liebhaber von Froſch— und Schwanzlurchen empfiehlt es ſich, Bügel aufgelegt, / — 1 cm unter Waſſer hängend. Skizze von W. Schreitmüller, gegenwärtig eine Nacktſchneckenzucht anzulegen, wie ich eine ſolche in der „W.“ 1910 „Lacerta“ Seite 24 beſchrieben habe. (Siehe auch Dr. Kammerer „Das Terrarium und Inſektarium“ Seite 60.) Eine ſolche bewährt ſich, wenn richtig unter- halten, während der trockenen Sommers— zeit, wo Schnecken ſich meiſtens verkrochen haben und ſchwierig zu finden ſind, vor— züglich. Mäuſezuchten ſind während des Sommers äußerſt ſauber und trocken zu halten, damit ſich Fliegenmaden und ſchlechter Geruch in dem Behälter nicht entwickeln können, es ſind ſolche nur in luftigen mit Drahtgazegittern verſehenen Käfigen zu unterhalten. (Eventuell auch in Akkumulatorengläſern mit Drahtgaze— deckel.) Die in den Aquarien bereits ſich recht ſtark entwickelnden Waſſerpflanzen ſind öfter zu kontrollieren und gegebenen Falles Ausläufer und zu dicht ſtehende zu entfernen und anderswo unterzubringen, ebenſo müſſen Algen herausgenommen werden. Lebendes Fiſchfutter gibt es noch in Menge, und ſollte niemand verſäumen, U Von Tierarzt Dr. Kallert, a N | Folgender Krankheitsfall bei einem indiſchen ’ Dornſchwanz ſcheint mir jo intereſſant zu jein, daß ich ihn als kaſuiſtiſchen Beitrag zur Patho— logie unſerer Terrarientiere einem größeren | Kreiſe mitteilen möchte. Mitte Mai v. J. ſuchte ich mir bei einem hieſigen Händler aus einer Anzahl friſch eingetroffener indiſcher Dornſchwänze ein ziemlich ausgewachſenes, gut genährtes Stück aus, das einen ſehr munteren und durchaus ge— Dr. Kallert: Ein bemerkenswerter Krankheitsfall bei Uromastix hardwickei Abb. 4. al —= Bügel aus verzinktem 2,5 mm ſtarkem Eiſenaraht. dem Aquarienrand eingehängt. b — Schieferplatte oder flacher Stein, auf den d c Oberer Aquarienrand. 0 Ein bemerkenswerter Krankheitsfall bei Uromastix Hardwickei. 405 ſolches ſeinen Pfleglingen ſehr reichlich zu verabrei— chen, was hauptſächlich den Jungfiſchen ſehr zu gute kommt; ſie entwickeln ſich bei natürlicher lebender Nahrung noch einmal ſo ſchnell und kräftig als bei künſtlichem Futter. Mit dem Zunehmen der heißen Tage iſt auch für gute Durchlüftung der Be— hälter zu ſorgen, was in erſter Linie bei Becken der Fall ſein muß, in welchen ſehr viele Jungfiſche unter- gebracht ſind (Eichliden, Barſche, Tetragonopterus-Arten 2c. Für Labyrinthfiſchzuchten iſt eine ſolche nicht nötig. — Jungbrut von Hechten (Esox lucius L.) kann man gegenwärtig in geeigneten Teichen, Gräben und toten Flußarmen ꝛc. ſtets fangen und ſollten die Liebhaber nicht verſäumen, ſich einige dieſer intereſ— ſanten Räuber zuzulegen. Größere Becken mit guter Bepflanzung ſind für ſie Be— dingung, desgleichen darf man es bei ihnen auch nicht an genügender Nahrung, welche in Regenwürmern, Kaulquappen und Flitterfiſchen beſtehen ſoll, fehlen laſſen. Larven vom Feuerſalamander ſind jetzt kühl zu halten und öfters mit friſchem Waſſer zu verſehen, desgleichen dürfen gegenwärtig auch die Molchlarven und eben zur Landform übergegangene junge Molche nicht zu hohen Tempe— raturen ausgeſetzt werden, weil ſie hier— gegen äußerſt empfindlich ſind. Liebhaber von Waſſerinſekten und deren Larven, ſowie Waſſerſpinnen und Waſſerſchnecken, finden ſolche im Juni überall in Menge. Wilh. Schreitmüller. U 2 Bügel auf Berlin. („Iſis“ München). ſunden Eindruck machte. Das Tier gewöhnte ſich in wenigen Tagen ein, lief oft frei im Zimmer herum und nahm auch Nahrung zu ſich. Auf ſein völliges Wohlbefinden mußte man auch da— raus ſchließen, daß es mit größter Aufmerkſamkeit alle Vorgänge in ſeiner Umgebung verfolgte und ſelbſt auf Zurufe durch blitzſchnelles Drehen des Kopfes nach der Richtung, aus der der Ruf kam, reagierte. Umſo größer war meine Gberraſchung, 406 Ernſt Schermer: Schaden Cyolops den Fiſchen? als der Dornſchwanz ganz plötzlich am Morgen des 14. Tages Erſcheinungen einer ſchweren Er⸗ krankung zeigte. Er machte einen außerordentlich matten Eindruck, bewegte ſich faſt nicht, hielt die Augen geſchloſſen, atmete ſehr unregelmäßig und mit längeren Zwiſchenpauſen. Manchmal lief er mit halb geſchloſſenen Augen plötzlich ein paar Schritte vorwärts, um ſogleich wieder leblos niederzuſinken, manchmal ſperrte er krampfartig das Maul weit auf, auf äußere Reize reagierte er faſt gar nicht mehr. Die Krankheitserſchein⸗ ungen nahmen im Laufe des Tages immer mehr zu, auch die ſubkutane Injektion von Kampheröl, die zur Belebung der Herztätigkeit gemacht wurde, brachte nur ganz vorübergehende Beſſerung, gegen Abend trat dann in tiefer Bewußtloſigkeit und unter immer längerem Ausſetzen der At⸗ mung der Tod ein. Am nächſten Tage wurde die Sektion vorgenommen. Gleich bei der Er⸗ öffnung der Bauchhöhle bot ſich ein eigenartiges Bild dar, das den Tod des Tieres begreiflich erſcheinen ließ. Die Bauchwand war auf der Innenſeite mit gelbrötlichen kompakten Schwarten belegt, die ſich von der Unterlage leicht abheben ließen und bis zu einem halben Zentimeter dick waren; ſie reichten mit kamm⸗ und zackenförmigen Fortſätzen zwiſchen die Darmſchlingen hinein, dieſelben von allen Seiten feſt umſchließend. In der Bauchhöhle befand ſich außerdem eine reich⸗ liche Menge einer braunrötlichen Flüſſigkeit, die, wie gefärbte Ausſtriche und angelegte Kulturen lehrten, neben vielen weißen und roten DBlut- körperchen ſehr zahlreiche Bakterien, nämlich Kokken und Stäbchen, enthielt. Eine nähere UAnterſuchung dieſer Bakterien wurde aus Mangel an Zeit nicht vorgenommen, ebenſo wurde, da ja die Todesurſache klar geſtellt war, die Sektion nicht weiter fortgeſetzt, um das intereſſante Bild nicht zu zerſtören, ſondern im Dauerpräparat zu erhalten. Wie aus dem Sektionsbefund herpor- ging, war der Dornſchwanz an einer chroniſchen Bauchfellentzündung geſtorben, die durch Bakte⸗ rien verurſacht worden war. Auf welchem Wege die Bakterien eingedrungen waren, ließ ſich nicht feſtſtellen. Als chroniſch, das heißt mehrere Wochen beſtehend, mußte der Krankheitsprozeß deshalb angeſehen werden, weil ſo ſtarke Veränderungen, wie ſie die dicken, entzündlichen Schwarten dar⸗ ſtellten, nicht gut in wenigen Tagen entſtehen können. Auffallend muß erſcheinen, daß das Tier trotz ſeiner ſchweren inneren Erkrankung gar keine Störung ſeines Allgemeinbefindens nach außen hin zeigte, im Gegenteil bis zum letzten Tag ſehr munter war. Der plötzliche Eintritt des Todes iſt wohl ſo zu erklären, daß das Tier mit Hilfe ſeiner natürlichen Schutzkräfte der ſchleichend verlaufenden Infektionskrankheit bis zuletzt, das heißt ſolange erfolgreich ſtand⸗ zuhalten vermochte, bis die Infektion endgültig die Oberhand gewann und den tötlichen Ausgang herbeiführte. Jedenfalls hat in dem geſchilderten Falle der erkrankte Dornſchwanz eine ganz be- deutende Widerſtandsfähigkeit gegenüber einer ſchweren bakteriellen Erkrankung bewieſen. OO a Schaden Cyclops den Fiſchen? Bon Ernſt Schermer, Lübeck. In der „W.“, X. Jahrgang 1913, Seite 782, ſchreibt Herr Roſt: „Sehr zu Unrecht werden Cyelops als Fiſchfutter verwendet. Sie find den Fiſchen ſehr gefährlich, ſowohl großen als auch kleinen Fiſchen.“ Auch ſonſt ſind wiederholt Klagen laut geworden über die Gefährlichkeit dieſer kleinen Krebschen. Ich möchte mich des⸗ halb an dieſer Stelle kurz dazu äußern. Zunächſt iſt ſtets einfach von Cyclops die Rede geweſen. Kein Verleumder dieſer Tierchen hat ſich aber die Mühe gemacht, ſeine Schädlinge zu beſtimmen, ſondern einfach ſeine Beobachtung verall⸗ gemeinert. Dabei zählt Schmeil allein von der Gattung Cyclops 23 Arten und 3 Barie- täten auf, während der Liebhaber durch- weg unter Cyclops die ganzen Cope— poden meint, zu der drei verſchiedene Familien, Cyclopidae, Centropagidae und Harpactidae gehören. Da darf man doch nicht einzelne Fälle allen Arten zuſchreiben. Bei den Copepoden unterſcheidet man frei⸗ lebende und paraſitiſche Copepoden. Die letzteren, allgemein Schmarotzerkrebſe genannt, unterſcheiden ſich aber von den anderen auffällig. Nach Lampert paraſitieren ſie an den Kiemen, in der Rachenhöhle, an den Floſſen, überhaupt in der Haut der Fiſche, wo ſie ſich tief einbohren und nur mit dem Hinterleibe heraushängen. Die Weibchen ſind gänzlich zurückgebildet, das Männchen weniger. Von dieſen Arten iſt bisher nur eine einzige im Aquarium aufgetreten: Lernaeocera cyprinacea I. (Siehe Roth, „Krankheiten der Aquarienfiſche“). Dieſer Paraſit ſoll in kurzer Zeit in einigen Becken ſo verheerend aufgetreten ſein, daß eine größere Anzahl Schleier- fiſche und Cichliden eingegangen ſind. — Hin und wieder gelangt auch die wohl überall bekannte, zu einer anderen Gruppe gehörende Karpfenlaus in unſere Behälter. Sie iſt ihrer Größe wegen leicht zu entfernen, dürfte daher kaum wirklich ſchädlich werden. Aber den Schaden der para- ſitiſchen Krebſe ſchreibt Lampert: „Direkte Gefahr vermögen dieſe Schmarotzer jedoch den Fiſchen nur dann zu bringen, wenn ſie unter beſonderen Verhältniſſen in ganz ungewöhnlicher Zahl auf- treten. Freilich kann auch dies vorkommen, Benecke berichtet zum Beiſpiel, daß in einem See in Oſtpreußen einmal nahezu der ganze nach Zentnern zählende Beſtand an Schleien im Ver⸗ lauf von zirka 3 Wochen durch Lernaeocer a ceyprinacea /. zugrunde gerichtet wurde.“ Können ſie im Aquarium ſchädigend auftreten? Dieſe Frage muß bejaht, zugleich aber eingeſchränkt werden. Wenige Arten ſind ſchädlich. Die übrigen mögen ruhig als Fiſchfutter Verwendung finden. Dieſe Schmarotzerkrebſe leben im Abrigen nur in von Fiſchen bewohnten Gewäſſern, nicht aber in anderen Tümpeln. Dazu kommt, daß ſie nur kurze Zeit von ihren Wirten entfernt zu leben vermögen, während die Karpfenlaus Wochen ohne Nahrung überdauern kann. Man braucht alſo Copepoden aus Fiſchgewäſſern nur einige Wochen ſtehen zu laſſen, dann werden die Schmarotzer abgeſtorben ſein und eine Verfütterung iſt ungefährlich. Lans CA ˙·˙⸗ ˙* A. Potempa: Muſchelwächter Noch beſſer, man bezieht lebendes Futter nur aus von Fiſchen freien Tümpeln. Ich füttere durchaus nicht nur mit lebendem Futter, ſondern bin für ſtete Abwechslung, aber ganz möchte ich auf die Cyclops nicht verzichten. Ich habe auch niemals Schaden verſpürt. Was nun die Gefräßigkeit der nicht paraſitären Krebschen anbelangt, ſchreibt Herr Roſt, daß ſie Laich von Haplochiliden und anderen Fiſchen freſſen. Es liegt in unſerer aller Intereſſe, wenn ſolche Fälle genau beobachtet und der Schädling beſtimmt wird. In den „Blättern“, Jahrg. 24, Seite 102 teilt Herr L. Schulze eine wertvolle Beobachtung über die Schädlichkeit einer Cyclops- Art mit. Leider iſt aber auch hier eine genaue Beſtimmung nicht erfolgt. Vielleicht achten jetzt recht viele Liebhaber auf die Tätigkeit unſerer 407 Krebstiere im Aquarium. Ich bin dafür, daß die Schädlinge erſt einmal richtig feſtgeſtellt und dann erſt verbannt werden, nicht aber, daß wertvolle Futtertiere in Verruf kommen, die bei der Aufzucht von Jungfiſchen kaum zu entbehren ſind. Zuſatz: Auch die gewöhnlichen, als Sutter dienenden Cyclops-Arten werden, wo fie in größerer Zahl auftreten, jungen Fiſchchen und Triton-Larven verderblich, ich beobachtete öfter, daß große Cyclopen kleine Triton-Larven bei lebendem Leibe angefreſſen hatten. Darum ſiebe man die Cyclops bei Verfütterung an kleinſte Jungtiere durch und füttere anfangs ſehr ſpar⸗ ſam damit. Ich glaube, das gilt für viele, wenn nicht alle, Cyclops-Arten. Dr. Wolterstorff. OO OD „Das Seewaſ eraquarium 11111111141 111i 1111 zum Muſchelwächter. Von A. Potempa, Eſſen⸗Ruhr. Mit einer Originalaufnahme von H. Spieß, Mülheim (Ruhr). Schon mancher Liebhaber, welcher See— tiere mit Mießmuſcheln (Mytilus edulis) zu füttern pflegt, hat in letzteren ab und zu winzige Krabben vorgefunden. Leider iſt aus den bekannteſten wiſſenſchaftlichen Werken außer dem Namen und einigen kargen Vermutungen, die gewöhnlich auf eine Lebensgemeinſchaft (Symbioſe) mit der Muſchel hinauslaufen, nichts Näheres darüber zu erfahren. Dagegen fand ich in Tageszeitungen ſchon Artikel, die bei der Aufzählung der bekannten Schulbeiſpiele tieriſcher Lebensgemeinſchaften die Reihe mit den uneigennützigen, ja ſogar dank— baren Muſchelwächter würdig abſchloſſen. Den nüchternen Beobachter lehrt die rauhe Wirklichkeit jedoch bald in dieſen kleinſten Krabben recht ſchlimme Schmarotzer erkennen, die ſich nicht nur zwangsweiſe einmieten, ſondern ihre Wirtin in der ſchnödeſten Weiſe ausbeuten. Der in der Mießmuſchel lebende Muſchelwächter (Pinnotheres pisum) gehört zu der Gattung der Schalenkrebſe (Thoracostraca) und zur Ordnung der ſtiel⸗ äugigen Schalenkrebſe (Podophtalmata). Seinem ganzen Körperbau nach iſt er, wenn man von der ſtärkeren Wölbung der Kopfbruſt und deren wohl ausgerun— deten jedoch ſchlichten Umrißlinien abſieht, am beſten mit einer winzigen Strandkrabbe vergleichbar. Die Kopfbruſt iſt bei den kleineren Männchen mandelförmig, bei den bedeu— tend größeren Weibchen dagegen rund und linſenförmig. Die Stirnpartie iſt ſchlicht und zu einem flachen Höcker vorgewölbt. Die Bentralſeite der weiblichen Kopfbruſt zeigt eine verhältnismäßig große, ſchüſſel⸗ förmige Vertiefung (Brutraum), welche von dem außergewöhnlich ſtark entwickelten, be— weglichen Hinterleib ganz überdeckt wird und ſeitwärts bis an die Wurzeln der Gangbeine hinreicht. Dieſer runden Ver— tiefung entſprechend nehmen die aufein— anderfolgenden Hinterleibsſegmente von der Wurzel ab an Breite zu, um hinter der Mitte wieder ſchmäler werdend einen faſt runden, flach gewölbten Deckel für den Brutraum zu bilden. Der Hinterleib umfaßt 6 Segmente, von denen die erſten fünf, beim Weibchen ziemlich lange, obwohl verkümmerte Hinterleibsbeinpaare tragen. Das letzte Segment iſt beinlos und ſchuppen⸗ förmig. — Ganz anders iſt der Hinterleib bei den Männchen geformt. Hier läuft er ſpitz zu, iſt ſtark verkümmert und wird in der hierfür vorgeſehenen Mulde feſt augelegt getragen. Der Hinterleib iſt beim Männchen ſo feſt angeklemmt und infolge der größeren Härte des männlichen Ban- zers ſo wenig biegſam, daß ſich bei ge⸗ waltſamem Abheben faſt immer Brüche in den Gliedernähten einſtellen. Von den Hinterleibsbeinen ſind beim Männchen nicht einmal mehr Rudimente vorhanden. 408 Zu beiden Seiten an der Baſis der vorgewölbten Stirn ſitzen die kurzgeſtielten und beim Männchen auffallend kleinen Augen. Von den 2 Fühlerpaaren iſt das innere ſtark verkümmert. Die Anordnung der Kieferfüße ſcheint ähnlich wie bei der Strandkrabbe zu ſein. Das vorderſte Gangbeinpaar trägt gut ausgebildete Scheeren, deren Finger in leicht nach innen umgebogene Spitzen auslaufen und ſo recht zum losreißen von Fleiſchſtückchen geeignet ſind. Abweichend von anderen Taſchenkrebſen endigen die übrigen acht Gangbeine in je eine faſt rechtwinklig ab— gebogene, zu einem ſcharfen Haken umgeformte Klaue aus und bilden ſo vor— zügliche Organe zum Anklammern. Alle Gangbeine ſind, beſonders an den Enden, mit vereinzelten feinen Borſten beſetzt. — ® Muſchelwächter. Originalaufnahme von Paul Spies. Oben: Weibchen, links Bauchſeite, rechts Rüdenjeite. Unten: Männchen, links Bauchſeite, rechts Rüdenjeite. Natürliche Größe. Die Grundfarbe iſt im Allgemeinen ein wechſelndes fahles Gelb, beſſer gejagt, — der Färbung der inneren Organe (Mantel) der Wirtin angepaßt. Bei den Weibchen findet man zuweilen auf der Oberſeite einen dreieckigen, blutroten oder ſchwärz— lichen Flecken, welcher einen großen Teil des Kopfbruſtrückens einnimmt. Dieſen Flecken findet man häufiger im Winter, während in den Sommermonaten gefleckte Weibchen kaum vorkommen. Weil nun die unter dem Hinterleib getragenen Eier dieſelbe Färbung zeigen, glaube ich die Flecken mit der Trächtigkeit in Zuſammen⸗ hang bringen zu müſſen, und zwar in der Weiſe, daß die noch im Leibesinnern be— findlichen Eier durch den chitinöſen Panzer durchſcheinen. — Bei den Männchen iſt der Grundton etwas dunkler, der Rücken mit feinen dunkleren und helleren Punkten A. Potempa: Muſchelwächter bedeckt, ſodaß die Färbung des Seeſandes a trefflich nachgeahmt erſcheint. Hart und von körnig-kalkiger Struktur iſt ferner der Panzer des Männchen, während er bei den Weibchen eine bieg— ſame, chitinöſe und durchſcheinende Be— ſchaffenheit zeigt. Mehrmals gelang es mir, zu beobachten, daß die kleinen, aber gediegener geſchützten und für das freie Leben in mehrfacher Hinſicht beſſer aus— gerüſteten Männchen häufiger ihre Wohn⸗ muſchel verlaſſen, als die weniger regjamen Weibchen. Desgleichen finden ſich ab und zu Pärchen in ein und derſelben Muſchel. Dieſer Umſtand legt die Vermutung nahe, daß die Männchen zur Paarungszeit auf die Brautſchau ausziehen und mit der Auserkorenen dann innerhalb deren Wohn— muſchel Hochzeit halten. Daß über die Zeit und Art der Fort- pflanzung noch ſo wenig bekannt iſt, mag daran liegen, daß dieſelbe in die heißen Sommermonate fällt, in welchen der Handel mit Mießmuſcheln ruht. Trotzdem gelang es mir ſowohl im vorigen als auch in dieſem Jahre je einige eiertragende Weib— chen zu erbeuten. Die Eier, deren Durch— meſſer vielleicht /o mm beträgt, ſind blutrot und äußerſt zahlreich, ſodaß ſie den ganzen vorſtehend beſchriebenen Brut— raum ausfüllen. Schätzungsweiſe beträgt die Anzahl der Eier 300 bis 500. Mit Beginn des Monats Juli pflegen die erſten eiertragenden Weibchen aufzutreten. Uber den Verlauf des Brutgeſchäftes bemühe ich mich jetzt, noch Erfahrungen zu ſammeln. Abrigens wirft auf die Häufigkeit des Vorkommens an gewiſſen Küſtenabſchnitten (Zeeland) nachſtehende Beobachtung ein grelles Schlaglicht. Vorigen Frühherbſt zeigte mir Herr H. Wieskamp, Eſſen, im Hof einer Gartenwirtſchaft ein intereſſantes Bild. Es ſtand dort ein geöffneter Sack mit Mießmuſcheln, welche die Muſchel— wächter in Schwärmen verließen, wie die Ratten das ſinkende Schiff. Von der relativ hohen Intelligenz an— derer Taſchenkrebſe iſt bei den ſchmarotzen— den Muſchelwächtern nichts zu entdecken. Ihr Gebahren iſt durchaus träge und ſtumpfſinnig. Außerhalb der Muſchel laufen fie zumeiſt ſeitwärts („Dwarslöper“), wobei eine gewiſſe Steifheit der übrigens gut ausgebildeten Gangbeine auffällt. Mähert man einen Gegenſtand, jo wird er erſt auf kürzeſte Entfernung wahrgenommen. Bei direkter Berührung ſtellen ſich dieſe | Krebſe mit angezogen Beinen oftmals tot und verharren mitunter eigenſinnig in dieſer Stellung. Erwähnenswert iſt die Fähigkeit und Ausdauer im Schwimmen. Die Muſchelwächter füh- ren mit den Gangbeinen kräftige Ruder- ſtöße aus und bewegen ſich, aufrecht ſchwe— bend, ruckweiſe fort. Die Scheerenbeine werden hierbei mit den Spitzen zujammen- gelegt und dachförmig über die Stirne gehalten. Wie ſchon eingangs in der Beſchreibung angeführt, ſind alle in Betracht kommenden Organe für das Leben als Schmarotzer angepaßt. Die Beobachtung im Aquarium beſtätigt die Vermutung auch recht gründ— lich. Um beſſer ſehen zu können, klemmte ich klaffenden Muſcheln abgepaßte Holz- ſtückchen zwiſchen die Schalenhälften und legte ſie alsdann dicht an die Vorderſcheibe. Setzt man einen Muſchelwächter davor, ſo pflegt er ſeitwärts in die Muſchel hinein- zuſteigen. Geſunde in der Bewegung un— gehemmte Muſcheln ſchließen ſich infolge des Reizes ziemlich ſchnell und häufig genug wird der Eindringling wie in einer Zange eingeklemmt. Der Panzer der Männchen ſcheint dem furchtbaren Druck widerſtehen zu können, denn ich habe Ver— letzungen noch nicht feſtgeſtellt. Die größe— ren Weibchen ſcheinen ihre Wirtin dagegen nur nach deren Tode zu verlaſſen, dürften aber ihrer Größe halber viel ſchwerer ein neues Anterkommen finden. In der liegenden Muſchel hängt der Muſchelwächter mit den hakenbewehrten 4 Gangbeinpaaren durchweg an der oberen Schalen⸗ bezw. Mantelhälfte der Wirtin angeklammert, ſodaß ſein Rücken nach unten zeigt. Hierdurch läßt es ſich erklären, daß die Schmarotzer beim Aufſchneiden der Muſchel niemals verletzt werden. Hat ſo ein Krebs einige Tage gehungert, ſo beginnt er meiſtens jofort nach dem Ein- dringen mit der Mahlzeit. Wit den Scheeren werden von den Kiemenblättern Aus der Praxis — für die Praxis 409 und anderen Organen der Muſchel kleine Fetzen abgeriſſen und unter Mithilfe der Kieferbeine nach Krabbenart verzehrt. Bei älteren Muſcheln, die längere Zeit ſolche Koſtgänger beherbergten, beſteht der ſonſt fleiſchige Mantel meiſtens nur noch aus der bleichen Deckhaut. Ob nun das Regenerationsvermögen der Mießmuſcheln ausreicht, um die Muſchelwächter dauernd zu beköſtigen, oder ob letztere außerdem auch noch andere Nahrung aufnehmen, iſt mir nicht bekannt. Ferner weiß ich über den in der Steckmuſchel (Pinna nobilis) lebenden Muſchelwächter (P. veterum) aus eigener Beobachtung nichts zu berichten, da es mir bisher noch nicht gelang, be— wohnte Muſcheln dieſer Art zu erlangen. Im Aquarium erweiſen ſich die Mujchel- wächter als ſehr zählebig und gegen Sauerftoffmanyel oder Waſſer— fäulnis durchaus unempfindlich. Fehlen ihnen geeignete Wohnmuſcheln, ſo halten ſie ſich in Felsſpalten und anderen dunklen Winkeln auf. Hin und wieder ſchwimmen ſie ſtundenlang unruhig an den Scheiben umher. Mit kleinen Stückchen Muſchelfleiſch (roh) kann man fie monate⸗ lang erhalten. Eigentümlich iſt ihnen eine ausgeſprochene Neigung zur Rein- lichkeit, welche ſie veranlaßt, ſich häufig mit den Scheeren zu putzen. Beſonders ſind es die eiertragenden Weibchen, welche faſt ununterbrochen mit den Scheerenbeinen am Hinterleib beſchäftigt ſind und ſo eine untergeordnete Brutpflege ausüben. Obwohl dieſe ſtumpfſinnigen Schmarotzer wohl kaum jemals als begehrenswerte Pfleglinge angeſehen werden dürften, ſo iſt ihre wirtſchaftliche Bedeutung, ſowie das Dunkel, welches ihre Lebensweiſe noch umgibt, ganz dazu geeignet, unſer Intereſſe wachzurufen. In der Freiheit mag die Beobachtung äußerſt ſchwer, zuweilen gar unmöglich ſein, daher iſt es erklärlich, daß die Angaben unſerer Literatur bisher ſo unvollſtändig waren. 1 DO ®) TERTERERTZTRTRURREREREEEREREENEN 11111111, 111i Aus der Praxis für die Praxis. (Schlagworte zur Aquarien⸗ und Terrarienpflege). Eine ſelbſttätige Fang vorrichtung für Fiſche aus Freilandbecken und Bächen und Flüſſen, die ſicher funktioniert, verfertigt man auf folgende Weiſe: Ein 2 Liter enthaltendes Einmachglas mit Deckel und Verſchluß, Preis 40—80 Pfg., wird mittelſt Koriundum oder : Schmirgelſcheibe am Boden in der Größe eines = 2 Mk.⸗Stückes durchlocht. = ſorgt dies billigſt). = aufgeſetzt, Daphnien, Regenwürmer oder rote (Jeder Drechsler be⸗ Der Verſchluß wird dann Mückenlarven legt man in die Flaſche, befeſtigt eine Schnur an letztere und ſenkt ſie in das Waſſer. Entfernt man nach einiger Zeit por- ſichtig die Flaſche, ſo enthält ſie Fiſche, die wohl den Zugang, ſehr ſchwer aber den Ausgang ſinden. Probatum est! Fritz Fraenkel, Frankfurt a. M. 410 ULIBERLUENDEDERRUNERURKUEERKREENENENRREHRENRRRUERDERRURERERURERERRERRERERURELEUUEUEREREN : Vermiſchtes : Bitte um Material für Röntgenaufnahmen. Anſchließend an Dr. Wolterstorffs Aufruf in No. 17 der Bl., bin ich bereit, dem Verband Licht⸗ bilder von Röntgenaufnahmen verkrüppelter, reſpektiv anormaler Reptilien, Amphibien und Fiſche zu überweiſen. Als Mitglied der „Nymphaea alba“, Berlin, habe ich in unſerem Verein bereits den Grundſtock zu einer derartigen Sammlung gelegt. Ich bitte daher alle Inte⸗ reſſenten, mir mit Aufnahmematerial an die Hand zu gehen. Speziell zum Studium der Schwimmblaſenkrankheit wären mir größere Fiſche ſehr angenehm. R. Wieſenthal, Berlin, Auguſtſtraße 61. Zuſatz: Auch ich richte an alle Liebhaber die herzliche Bitte, im Intereſſe der guten Sache Herrn Wieſenthal mit eingegangenen Krüppel— formen unterſtützen zu wollen! Dr. Wolterstorff. Im Sprechſaal der No. 18 der „W.“ iſt von merkwürdigen Fiſchen (aus der Beilage der „Bäcker⸗ und Konditorzeitung“) die Rede. Etwas ähnliches las ich kürzlich in der hieſigen Mecklb. Zeitung. — Ein Herr hatte zu einem von ihm der Ortsſchule ſeiner Vaterſtadt Brüel geſpendeten Aquarium laut Berichterſtatter eine Anzahl „Setz⸗Zierfiſche“ geſchenkt. — Das iſt doch gewiß ein neuer, uns allen bisher wohl unbekannter Ausdruck: „Setz⸗Zierfiſche“, der leider doch nur die gänzliche Unkenntnis der Arten der das betreffende Aquarium jetzt bevölkernden Fiſche verbirgt. — Ri⸗Schwerin. Vom Kaulbarſch und Makropoden. Zu dem Artikel „Einheimiſche Fiſche“ in No. 18 der „W.“, in dem von drolligen Beo— bachtungen bei der Fütterung von Aland und Goldorfe die Rede iſt, möchte ich bemerken, daß ich vor Jahren einen Kaulbarſch beſaß, welch prächtig gefärbtes Tier ſich als der reine Klown betätigte. Durch den zirka 4 cm innere Weite beſitzenden Korkfutterring ſprang der Kaulbarſch oft von unten durch, ja einmal ſogar ſah ich ihn von oben durch den Futterring ſpringen. — Im Bezirksverband Groß-Berlin rät Herr Born (Trianea) zwecks Blutauffriſchung Makropoden pp. zu importieren. Ja, wenn das ſo leicht wäre! Einem hieſigen Liebhaber hat ein Seemann gelegentlich mitgeteilt, daß auch bei Fiſchimporten, beſonders bei Makropoden, jetzt ſchon Täuſchungen der Liebhaber vorkämen. Nach China oder Indien ausfahrende Dampfer nehmen von Europa Fiſche mit, die einfahrenden Dampfern in Häfen, wo ſich beide treffen, wieder übergeben und dann den Liebhabern als friſche Importen aufgehängt werden. Derſelbe Schwindel wird übrigens mit verſchiedenen Waren, um die Herkunft aus fremdem Lande zu dokumentieren, ſchon längſt geübt. Ri⸗Schwerin. Neuerſcheinungen, Sonderabzüge. Charles Janet, le Volvox. 151 Seiten. Li- moges 1912, Ducourtieux et Gout Imprimeurs. Eingefandt. Im Anſchluß an den kürzlich erſchienenen Bericht eines Vereins möchte ich mir einige Vermiſchtes. — Fragen und Antworten Worte erlauben und bitte Sie, wenn angängig, dieſelben in Ihrer Zeitſchrift aufzunehmen. „Ein früheres Mitglied des oben erwähnten Vereins wird beim unerlaubten Waſſerflohfang im Vereinsteich erwiſcht. Bei Wiederholung An⸗ drohung mit Beſtrafung. — Ich möchte gleich vorausſchicken: Nicht den obigen Fall will ich hier behandeln; er hat mir nur Anregung zu folgender Betrachtung gegeben: Iſt es auch vom Standpunkt der Liebhaber richtig, daß (wohl ſind Ausnahmefälle der Selbſthilfe angebracht) die Vereine dahin ſtreben, die ſich zur Waſſerfloh⸗ zucht eignenden Teiche zu pachten, um ſie ſo der Allgemeinheit zu entziehen? Vom geſchäftlichen Standpunkt iſt es ja richtig gedacht. Sind doch ſo viele gezwungen dem Verein beizutreten. Richtig! — Es iſt aber wohl den meiſten Lieb⸗ habern nicht mit der Vereinsmeierei gedient und es eignet ſich vielleicht auch nicht jeder dazu. Die Vereine werden „hinzuſagen,“ um die iſt es auch nicht ſchade. Gut. — Ich für meinen Teil möchte erwähnen, ich bin auch ſo einer. Sind nun gar mehr Vereine am Orte, dann wird es für die Außenſtehenden noch ſchlimmer. Beiſpiele hiefür aufzuführen, halte ich zwecklos. Hier in Gotha herrſcht kein Mangel an Fiſchfutter, ſo etwas kann alſo auch nicht vorkommen; doch halt! — Iſt doch vor nicht allzulanger Zeit durch faſt alle Zeitungen ein kleiner Artikel über verbotenen Waſſerflohfang gegangen, der in unſeren Zeit⸗ ſchriften faſt nicht erwähnt wurde. Doch ich will erzählen: Die Gemeinde Seebergen — in 8 Minuten Bahnfahrt iſt der Ort zu erreichen — iſt im Beſitz eines großen Ententeiches, welcher Sommer wie Winter mit den von uns ſo begehrten Waſſer⸗ flöhen ſtark bevölkert iſt. Natürlich große Nach⸗ frage. Schon erkundigt man ſich nach Pachtzins. Doch es kommt anders. Eines ſchönen Tages verkündet ein Schild, daß das „Snieften- fangen“ ohne Karte (1 Mk. pro Jahr) verboten iſt. Dieſe Gemeinde hat es nach meinem Dafür⸗ halten richtig gemacht, jeder, der bezahlt, kann kommen. Aber das Ende: Ein Verein macht Oppoſition, was die Gemeinde veranlaßt, den Pachtzins anfzuheben, doch zu gleicher Zeit ſind auch unſere Waſſerflöhe verſchwunden. Der Verein hat ſich ja ſchnell getröſtet, er hat ſich einen andern Teich gepachtet, nur darf er jetzt der Gemeinde Seebergen keinen Vorwurf mehr machen. Paul Hennicke, „Baludarium“ Gotha. Fragen und Antworten. 111114 (Haltung von Waſſerkäfern). Frage: 1. Ich erſuche um gefällige Auskunft, welche Käfer in einem Aquarium zur Größe von 805450450 cm gehalten werden können, ohne daß Pflanzen und Fiſche Schaden leiden. 2. Womit kann ich die Käfer füttern? J. Sch. in Rheine. Antwort: 1. Größere Arten von Schwimm— käfern können den Fiſchen gefährlich werden. Sie dürften nur Vertreter der folgenden Gat⸗ tungen in nicht zu großer Anzahl zur weiteren Bevölkerung Ihres Aquariums verwenden: Haliplus, Hygrotus, Hydroporus, Ag abus, Jlybius, Graphoderes. Wenn Sie nicht zu kleine Fiſche pflegen, vielleicht noch Acilius. Auf —111 11111 111i 7 Fragen und Antworten keinen Fallaber unſere Gelbrandkäfer Dytiscus), auch nicht die kleinere Art lapponicus Gyll. Alle Gelbränder ſind den Fiſchen gefährlich! Hat Ihr Aquarium einen ſonnigen Standplatz und nicht zu viel Schwimmpflanzen, dann können Sie auch eine kleine Geſellſchaft (eventuell 15 Stück) Taumelkäfer (Gyrinus) hineinſetzen. Sie werden an dem munteren Spiel dieſer luſtigen Schar Ihr Vergnügen haben. 2. Am beſten füttern Sie kleine Waſſertiere, wie Daphnien, Mückenlarven, Aſſeln, kleine und kleinſte Libellenlarven uſw. Die Taumelkäfer bekommen Fliegen, Mücken und dergleichen, welche durch einen leichten Druck zwiſchen den Fingern betäubt und dann auf die Waſſerober⸗ fläche geworfen werden. Auch Blattläuſe werden genommen. Um das Entweichen der Käfer zu verhindern, muß das Aquarium mit einer Glasſcheibe be— deckt werden. Albert Wendt, Roitod. Springbrunnenanlage. Frage: Ich beſitze ein ſelbſterbautes Geſell— ſchafts⸗Aquarium mit Springbrunnen, Ab- und Aberlaufvorrichtung (alles Metall). Iſt es nun 411 während der Laichzeit rötliche Färbung an. Die Eier entwickeln ſich in der Kiemenhöhle der Muſcheln, ebenſo verbleiben hierin auch die aus⸗ geſchlüpften Jungfiſche ſo lange, bis ſie ſelb⸗ ſtändig geworden ſind. Es empfiehlt ſich, die alten Fiſche, nach jedesmaligem Ablaichen in ein anderes, mit Muſcheln (lebenden natürlich!) be⸗ ſetztes Becken zu überführen. Nahrung für die Jungfiſche: Grit Infuſorien, ſpäter Eyklops, Daphnien, zerſchnittener Tubifer ꝛc., ab und zu auch etwas Piscidin (000). 2. Danio rerio liebt Sonne und benötigt ſolche auch beim Ablaichen. Der Boden des Beckens iſt mit Kieſelſteinen dicht zu belegen (oder mit einer Mulmſchicht 4—5 cm hoch), damit die Eier den Fiſchen nicht zum Opfer fallen: Eventuell können Sie auch Waſſerpeſtranken ıc. am Boden verankern, damit die Laichkörner von den alten Tieren nicht gleich gefunden werden. Temperatur 18—20 R. Am beiten laſſen Sie Danios auch im Frühjahr und Sommer laichen, da während der Wintermonate das Aquarienwaſſer nicht viel Infuſorien enthält, die ſich auch erſt zu wärmerer Zeit in Maſſe einfinden. — Die Paare trennen Sie am beſten. W. Schreitmüller. möglich, auf einfache und möglichſt billige Weiſe die Springbrunnenanlage ſo umzubauen, daß ein Kreislauf (ſelbſttätig) entſteht? Damit das fortgeſetzte Nachfüllen des Waſſer— behälters wegfällt, zumal auch ein ſtetes Beauf- ſichtigen nötig iſt. M. G., Marienberg (Sachſen). Antwort: Am beſten wird ſich wohl für Ihre Zwecke ein elektriſcher Springbrunnen eignen, wie einen ſolchen A. Glaſchker, Leipzig 25 unter dem Namen: Elektriſcher Zimmerſpringbrunnen „Anipverjal“ offeriert. Der Apparat arbeitet abſolut geruch— und gefahrlos und bedarf einer umſtändlichen Bedienung nicht. Die zu dem Apparat nötigen Teile können Sie von der betreffenden Firma auch einzeln beziehen und dann je nach Be— darf ſelbſt zuſammenſetzen. Laſſen Sie ſich von der Firma Glaſchker deren Katalog No. 18 ſenden, worin Sie alle nötigen Angaben, die Sie benötigen, finden werden. Einen weiteren Apparat, den wir in No. 16, Seite 281 näher beſchrieben haben, bringt neuerdings die Firma „Sirius“, Verſandhaus in Chemnitz auf den Markt. Dieſer dürfte Ihren Anſprüchen auch jedenfalls voll entſprechen. — Bitterlinge. — Danio rerio. Frage: Wie züchte ich Bitterlinge und zu welcher Jahreszeit? Größe des Behälters? Wie züchte ich Danio rerio? Muß jedes Paar getrennt gehalten werden? Ich beſitze 2 Paare. Ich bemerke, daß ich Gasheizung habe und daß ich die Behälter nur nach der Nordſeite ſtellen kann. — R. S., Weiningen. Antwort: 1. Bitterlinge ſind im Frühjahr zu züchten. Bringen Sie einige Paare (2—3) in ein Becken (zirka 4042025 cm), welches als Bo⸗ dengrund nur reinen Flußſand (5—6 cm hoch) und Bepflanzung enthält. Einige Flußmuſcheln (Unio pictorum L.) oder Teichmuſcheln (Anodonta mutabilis Cless.) find einzuſetzen. Das Bitter- lingsweibchen ſchiebt beim Laichakt ſeine Lege— röhre zwiſchen die Kiemenſpalte der Muſchel und ſetzt hierin die Eier ab. Das Männchen nimmt Dallisnerie. Frage: Treibt eine Vallisnerie nur einen Sprößling? H. B., Hameln. Antwort: Vallisnerien treiben nicht nur einen Sprößling. Junge Pflanzen bilden wohl öfters nur einen ſolchen, bei älteren kräftigen Pflanzen erſcheinen aber nach und nach deren mehrere und zwar nach verſchiedenen Richtungen hin. Die Mutterpflanze treibt hierbei einen be⸗ ſtielten Ausläufer, welcher am Ende Wurzeln in den Boden treibt, worauf ſich dann an dieſer Stelle ein neues Pflänzchen entwickelt. Iſt dieſes bis zu einer beſtimmten Höhe herangewachſen, ſo treibt nun dieſes wiederum einen Ausläufer in gleicher Weiſe wie die Mutterpflanze, ſo daß nach und nach 6, 8, 10 und mehr an einander hängende Ausläufer vorkommen können. In gleicher Weiſe wachſen dann auch die nach an— deren Richtungen hin kriechenden Sprößlinge. Am beſten gedeiht ſie natürlich in einem großen Aquarium, in kleinen Behältern dürfen dieſe Pflanzen wohl kaum ſo lange Ausläufer treiben. W. Schreitmüller. Haltung von Molchen und Froſchlurchen. Frage: 1. Beſitze ſeit einigen Jahren ein Aquarium (heizbar) 1000460450 cm, in dem große und kleine Fiſche vertreten ſind. Kann ich in dieſem auch kleinere Fröſche und Tritonen halten? — 2. Welche Arten? 3. Wie und mit was füttert man dieſe Tiere? A. K., Solingen. Antwort: 1. Ich rate Ihnen nicht dazu, Fiſche mit Froſch⸗ und Schwanzlurche ſowie Schild- kröten zuſammen in ein und demſelben Becken unterzubringen, da größere Molche, wie 3. B. Triton cristatus Lau. (großer Kammmolch) und andere kleinen Fiſchen gefährlich werden und ſolche ſogar auffreſſen können. Wenn Sie Intereſſe für Lurche und Schwanzlurche haben, dann empfehle ich Ihnen, das Aquarium nur mit ſolchen zu beſetzen. In dieſem Falle hätten 412 Sie dafür Sorge zu tragen, daß das Becken gut und dicht bepflanzt iſt. Am vorteilhafteſten ver⸗ wenden Sie hierzu Vallisneria spiralis, Elodea densa, Sagittaria natans, Limnocharis Humboldii, ſowie einige Arten, welche größere Schwimm⸗ blätter erzeugen, wie z. B. eine der vielen hübſchen, exotiſchen Nymphaea: Arten. Ebenſo können Sie einige größere Exemplare von Pistia stratiotes und Trianea bogotensis auf die Ober- fläche des Waſſers geben. Eine größere Kork⸗ inſel iſt ebenfalls einzubringen, durch welche den Tieren Gelegenheit geboten iſt, ans Land zu klettern. — 2. Beſetzen können Sie das Becken mit unſeren einheimiſchen Molchen (Triton cristatus Laur. (großer Kammmolch), Triton vul- garis I. (fleiner Teichmolch), Triton palmatus Schneider ($aden-, Schweizer— oder Leiſtenmolch) und Tritonalpestris Laur. (Alpenmolch). Von Froſchlurchen eignen ſich hierzu: Die rotbauchige Anke (Bombinator igneus Laur., die gelb- bauchige Anke (Bom b. pachypus Bona- parte), Waſſerfröſche Rana esculenta /.) in kleineren &gemplaren, ferner der ge- malte Sheibenzüngler (Discoglossus pictus). Von fremdländiſchen Molchen empfehle ich Ihnen noch: Amblystoma mexi- canum Cope EAxoloth, Triton torosus Es chsch. Ekaliforniſcher Waſſermolch), Triton pyrrhogaster (Jjapanijder Feuerbauchmolch) und Pleurodeles Waltli Mich. Eſpaniſcher Rippenmolch). Sämtliche angeführten Triton-Arten find ſehr haltbar und ausdauernd. Zu bemerken wäre noch, daß immer nur Tiere von annähernd gleicher Größe in ein und demſelben Becken untergebracht werden dürfen, da namentlich große Tritonen kleinere Arten leicht verſchlingen oder doch ſchwer verletzen können. Wenn Sie Waſſerſchildkröten in dem Becken mitunter- bringen wollen, dann wählen Sie die euro- päiſche Sumpfſchildkröte (Emys orbi- cularis J.) und die kaſpiſche Sumpfſchild⸗ fröte (elemys caspica Gm.), dieſe dürfen Sie aber, wenn Sie Froſch- und Schwanzlurche mit ihnen zuſammen halten wollen, nur in ganz jungen und kleinen Exemplaren (5—6 cm Banzer- länge) verwenden, weil ſich größere Tiere dieſer Art an Shwanz- und Froſchlurchen vergreifen und dieſe auffreſſen. — Das Becken darf nicht geheizt werden. 3. Als Futter für Froſchlurche ſind Fliegen, kleine Schmetterlinge, Schaben, ſowie andere Land- und Waſſerinſekten, glatte Raupen, Regenwürmer, Mehlwürmer und Naft- ſchnecken zu reichen. Für Molche (im Aqua⸗ rium) ſind Regenwürmer, kleine Kaulquappen, Enchytraeen, Müdenlarven, große Daphnien, Tubifex, Fliegen (zur Not Stückchen von magerem, rohem Fleiſch) das beſte Futter. Am vorteil⸗ hafteſten füttern Sie die Molche nur mit Regenwürmern, Enchytraeen und Mücken⸗ larven. Daphnien ꝛc. ſollen nur als Notbehelf dienen, da ſie dieſe großen Tiere nur wenig ſättigen. Den Waſſerſchildkröten bieten Sie das gleich als Nahrung. Im Falle Sie Froſch⸗ und Schwanzlurche noch nie ge— pflegt haben ſollten, ſo empfehle ich Ihnen, vor⸗ erſt einmal einen Verſuch mit unſeren vier einheimiſchen Triton-Arten, ferner mit Fragen und Antworten den beiden Anfenarten, Waſſerfroſch und mit der europäiſchen Sumpfſchildkröte zu machen. Wenn Sie hieran Erfahrung ge ſammelt haben, können Sie auch zur Pflege der epotiſchen Arten übergehen. Wilhelm Schreitmüller. Ringelnatter, Verletzung. Frage: Vor einigen Wochen fing ich eine über einen Meter lange Ringelnatter und gab ſie ins Terrarium zu ihresgleichen. Da ſie aber zu entkommen ſuchte, ſo ſchürfte ſie ſich an der Drahtgaze den Naſenſchild ab. Was kann ich zur Heilung tun? L. S., Salzburg. Antwort: Kleinere Verletzungen ſind bei Reptilien nicht ängſtlich zu nehmen. Sie ver⸗ heilen meiſtens, ohne weiteres Zutun, von ſelbſt. Wenn dagegen in den engen Verhältniſſen des Terrariums eine Infektion durch Bazillen ſtatt⸗ finden ſollte, iſt alle Hilfe umſonſt. Dr. Krefft empfiehlt bei leichten Wunden ein- bis zwei⸗ maliges Auswaſchen mit eſſigſaurer Tonerde oder mit Borwaſſer. Sollte die Wunde geſchwürig werden, ſo iſt als ein vorzüglich wirkſames Mittel das gelbe Streupulver Keroform zu em- pfehlen, ein ſchwach nach Jodoform riechendes Präparat. Als Streupulver tut auch das gar nicht riechende Dermatol gute Dienſte. Wenn die Sache nicht ſchlimmer geworden iſt, tun Sie lieber gar nichts dazu, dann heilt die Stelle von ſelbſt aus und nach jeder Häutung verſchwindet die vernarbte Stelle mehr und mehr. 8 H. Jürgens. Isolepis pygmaea = Fimbristilis brevis. Frage: Vergangenes Jahr bezog ich von einer Erfurter Firma zwei Eremplare von Iso- lepis pygmaea, im April dieſes Jahres beſtellte ich nun auf Angebot bei einer anderen Firma 2 Stück Fimbristilis brevis, war aber, als ich dieſe erhielt, ſehr erſtaunt, denn die betreffenden Pflanzen waren genau dieſelben, wie ich ſolche das Jahr vorher aus Erfurt erhalten hatte. Könnten Sie mir mitteilen, ob hier ein Betrug oder Verſehen vorliegt? Woher ſtammt Isolepis pygmaea und woher Fimbristilis 8 R. Sch. in B. Antwort: In dieſem Falle 125 weder ein Betrug noch Verſehen vor, denn Isolepis pyg- maea Knuth. und Fimbristilis brevis Vahl. find ein und dieſelbe Pflanze. Fimbristilis brevis Vahl. iſt nur Synonym zu Isolepis pygmaea Knuth, alſo ein und dieſelbe Pflanze iſt von 2 verſchiedenen Forſchern verſchiedenartig benannt. Die Sache hat ihre Richtigkeit. Die Pflanze kommt in Süd⸗Europa, Peru und Chile vor. Wilh. Schreitmüller. Barſche und Cichliden. Frage: Welches ſind empfehlenswerte Ba und Gichlidenarten für ein Aquarium 504404 35 cm ohne Heizung? O. D., Berlin. Antwort: Empfehlenswerte Barſch- und Cichlidenarten find für Ihre Zwecke folgende: 1. Barſche: Großohriger Sonnenfiſch (Lepomis auritus), Gem. Sonnenſiſch (Eupomotis gibbosus), Grüner Sonnenfiſch (Apomotis cyanellus), Fo- rellenbarſch (Micropterus salmoides), Schwarz⸗ barſch (Micropterus dolomieu), Steinbarſch (Am- ploplites rupestris), Scheibenbarſch (Mesogonistius chaetodon), Langohriger Sonnenfiſch (Lepomis megalotis), Diamantbarſch, (Enneacanthus glorio- sus Holbr.) Calicobarſch (Pomoxis sparoides), Pfauenaugenbarſch (Centrarchusmacropterus)etc. 2. Cichliden: Heros facetus (Chanchito), Cichlo- soma nıgrofasciatum, Neetroplus carpintis, in Exemplaren von zirka 7—8 cm Länge. Alle an- geführten Arten können Sie, wenn das Becken während des Winters im geheizten Zimmer ſteht und die Waſſertemperatur nicht unter 15—16° C ſinkt, ohne Extraheizung der Becken halten. W. Schreitmüller. Rasbora maculata. Frage: Ich bitte um Auskunft, ob bei Ras- bora maculata bisher ſichere Geſchlechtsunter— ſchiede feſtgeſtellt worden ſind. Ich habe zirka ein Dutzend dieſer reizenden Fiſchchen ſeit meh⸗ reren Jahren in meinen Aquarien, glaubte bis- her, daß zwei ſchwarze Flecke dicht oberhalb der Afterfloſſe den Weibchen eigentümlich wären, beobachtete aber, als ich 4 Stück zur Zucht ſetzte, daß bei 30“ C auch die vermeintlichen Männchen dieſe Flecke zeigten. In den Zeitſchriften ſind meines Wiſſens Beobachtungen über Rasbora maculata nicht veröffentlicht worden. Dr. S., Magdeburg. Antwort: I. Die Geſchlechtsunterſchiede bei Ras bora maculata Dun er find ſchwierig zu finden. Das Männchen iſt meiſtens intenſiver gefärbt als das Weibchen und zeigt ferner außer den blauſchwarzen Flecken auch noch ganz winzige zinnoberrote Pünktchen, die dem Weibchen fehlen. In der Befloſſung iſt faſt kein UAnterſchied zu finden. Bei manchen Tieren iſt die Rückenfloſſe etwas ſpitzer, anſcheinend bei den Männchen (2) 2. Einſchlägige Literatur iſt in unſeren Zeit⸗ ſchriften über dieſen Fiſch meines Wiſſens erſt zweimal erſchienen, und zwar von: W. Schreit⸗ mü [ler in „Blätter“ 1910, Seite 357 und D. F. K. 13, Seite 14. P. Arnold in „Wochenſchrift“ 1912 Seite 45. Außerdem finden ſich in Mand ée Jahr⸗ buch VI, Seite 17 und in der „Deutſchen Fiſcherei-Korreſpondenz“ 1912, Seite 190 (von Lübed) einige Notizen hierüber. Zur Fort- pflanzung (im Aquarium) iſt Rasbora maculata meines Wiſſens noch nicht gebracht worden. W. Schreitmüller. Eidechſen und Äskulapnattern. Frage: Kann man ohne Gefahr in einem Terrarium große grüne Eidechſen mit einer Askulap⸗Natter halten? H., Salzburg. Antwort: Es iſt nicht ratſam, Askulapnattern mit großen grünen Eidechſen zuſammenzuhalten. Dieſe Nattern freſſen zwar am liebſten kleine warmblütige Tiere (Mäuſe und Vögeh), aber ſie verſchmähen auch keine Eidechſen. Wenn auch einer der Erfahrenſten auf dem Gebiete der Hal- tung und Pflege europäiſcher Schlangen, der öſterreichiſche Oberſtleutnant v. Tomaſini, ſeine Askulapnattern nie Eidechſen freſſen ſah, ſo müſſen Sie doch damit rechnen, daß Ihre Schlangen fich eines ſchönen Tages über die Smaragdeidechſen hermachen, denn es ſteht ſicher feſt, daß auch Eidechſen die Nahrung der Askulapnatter bilden. Die Neigungen der Schlangen in Bezug auf die Nahrung ſind oft ganz individuell. H. Jürgens. = 2 Fragen und Antworten 413 Import von Zierſiſchen aus Nordchina. Frage: Ein Verwandter, der im Monat Juni die Heimreiſe von Tſingtau nach hier antritt per Dampfer, hat ſich erboten, mir Fiſche von dort mitzubringen. Da er in der Aquarienkunde Laie iſt, möchte ich ihm einige Ratſchläge geben. Ich bitte nun um gütige Mitteilung, welche Fiſche von dort ſich für den Transport am beſten eignen, auf welche Weiſe dieſer am zweckmäßigſten zu bewerkſtelligen iſt (Behälter, Anzahl der Fiſche, Fütterung ꝛc.) Es kämen ungefähr 10—20 Fiſche in Betracht, jedoch nur Arten, die ſich für Aquarien von 30 Liter Inhalt ohne Durchlüftung eignen. R. R., Stettin. Antwort: Wenn Ihnen Ihr Freund (als Laie) Fiſche aus Tſingtau mit herüberbringen will, ſo würde ich raten, den betreffenden Herrn auf folgende Arten aufmerkſam zu machen, welche weniger Anſprüche inbezug auf den Trans- port ſtellen. 1. Periophthalmus (Schlammſpringer). 2. Boleophthalmus pectinirostris L. 3. Boleophthalmus Boddaerti. 4. Makropoden. 5. Verſchiedene Nemachilus-Arten (Grundeln) und vielleicht noch den kleinen Barilius neglectus, ein an ein Weißfiſchchen erinnerndes Tierchen. Erſtere drei Arten ſind in Behältern mit zirka 6—10 cm hohem Waſſerſtand zu transportieren, eventuell auch nur in waſſerdichten, mit Blech ausgeſchlagenen Kiſten, welche naſſen Schlick (Schlamm) enthalten (zirfa 2 cm Waſſerſtand), die übrigen Fiſche benötigen einen Waſſerſtand von zirka 15—20 cm Höhe. Als Nahrung wäre erſteren zu reichen ebentuell Mehlwürmer, Schaben, rohes, geſchabtes Fleiſch c. Makropoden und die übrigen Fiſche nehmen eventuell ebenfalls rohes Fleiſch (nicht zu viel reichen und Reſt ſtets ſorgfältig entfernen) oder auch Trockenfutter (Piscidin), wenn zu haben. Als Waſſertemperatur benötigen dieſe Tiere 16—18“ R. Temperatur— ſchwankungen vermeiden. Die Behälter, in welchen die 3 erſtgenannten Arten transportiert werden ſollen, müſſen mit Glasplatten oder Gaze verſchloſſen werden, da dieſe Fiſche im Stand ſind, an den Seitenwänden in die Höhe zu klettern und ſomit entweichen zu können. W. Schreitmüller. Zuſatz: Periophthalmus und Boleophthalmus ſindstrandbewohner, reſpektive Brackwaſſerformen, alſo Zuſatz von etwas Salz nötig. Außerdem eriftieren aber in Nordchina, z. B. bei Tientſin, Jentſchoufu und anderen, noch eine Menge kleinere, intereſſante Süßwaſſerfiſche als Macrones, Monopterus, Hemirhamphus, Ophiocephalus, Macropodus opercularis — einfacher, weniger prächtig, aber auch gegen Kälte weniger empfindlich als der Makropode Südchinas, Import wäre von großem Intereſſe —, Mastacembalus, Gobius, Eleotris, Misgurnus, Nemachilus, Haplochilus latipes, Pseudorasbora, Barbus, Rhodeus (Rh. sinensis), endlich Cobitis- artige Fiſche. Von zahlreichen Gattungen kommen mehrere Arten in Betracht. — Wie Sie aus dieſer Zuſammenſtellung erſehen, kommen hier teils tropiſche reſpektiv ſubtropiſche Gattungen, teils nördliche Formen vor! Was aber Ihr Verwandter hiervon bei Tſingtau finden wird, ift mir nicht bekannt, unſere Kenntnis der Fiſch⸗ Koelreutheri Pallas 414 fauna Tſingtaus liegt noch im Argen. Er ſoll vor Allem in ſtehenden Gewäſſern, Kolken, Gräben ſein Glück verſuchen, hier ſind die Fiſche weniger ſauerſtoffbedürſtig. Nur einige Arten, oder nur 2—4 Stück jeder Art mitbringen! Obige Angaben ſtützen ſich auf eine größere, mir im Manuffript vorliegende Arbeit meines Freundes Dr. M. Kreyenberg, ſowie auf das reiche, von ihm dem Magdeburger Muſeum überwieſene Material an Süßwaſſerfiſchen Chinas. Zur Aufſammlung von Fiſchen bei Tſingtau hatte er aber keine Gelegenheit. Dr. Wolterstorff. : Fiſchunterſuchungsſtellen. 2 Frage: Bei dem O meines Pärchens Ptero- phyllum scalare bemerke ich ſeit zirka 8 Wochen 3 Flecke an der Schwanzwurzel, welche ſich bis jetzt kaum verändert haben. Die Flecke ſind rund, zirka 1½ mm Durchmeſſer, dabei erſcheinen ſie etwas hohl und von blaſſer Farbe. 1. Iſt es anzunehmen, daß man es mit Paraſiten zu tun hat? 2. Wie werden dieſe beſeitigt? O. M., Berlin. Antwort: Die Beſichtigung des Fiſches ergab, daß die Flecken weder durch Paraſiten noch durch eine Krankheit hervorgerufen ſind. Es handelt ſich vielmehr nur um unbedeutende Abſchürfun⸗ gen, die ſich der Fiſch in dem ziemlich dicht be⸗ pflanzten Aquarium zugezogen. In den ver⸗ gangenen Wochen ſind die Flecken nach ſpäterer Mitteilung bereits kleiner geworden; die umge⸗ bende Haut wird ſie wieder ganz überwuchern. Dr. Seydel. Frage: Bitte, die eingeſandten Tiere, die ich heute morgen verendet vorfand, zu unterſuchen und mir die Todesurſache, ferner ob und wie ich die anderen Tiere vor der Krankheit bewahre, bezüglich freimache, mitzuteilen. Wie töte ich die Keime der Krankheit ſelbſt im Aquarium? Ich habe die weißen Pünktchen am Körper und Floſſen erſt bemerkt, ſeit ich die eingeſandten Würmer verfüttere, die ich als geſundes Futter (jo be- zeichnet) aus Köln habe. A. Sch., Bauſendorf. Antwort: Es gelang leicht, durch Abſtreifen der Oberhaut und Schleimſchicht unter dem Mikroſkop den Paraſiten feſtzuſtellen, ſogar noch lebend. Es war der richtige Ichthiophthi- rius, den fie alſo als unangenehmen Gaſt in Ihrem Aquarium beherbergen. Zur Heilung der anderen Fiſche ſchlage ich Ihnen vor, eine Reihe von Einmachgläſern mit entſprechend temperiertem Waſſer aufzuſtellen, die Fiſche aus dem Aquarium herauszufangen und zuerſt in das erſte Glas zu ſetzen. Am nächſten Tage kommen die Tiere in das zweite, während das erſte gründlich durch Ausbürſten mit heißem Waſſer geſäubert wird. So ſetzen Sie ſie von einem Glas ins andere und bewirken dadurch, daß die aus der Haut ausfallenden Paraſiten jedesmal durch die Reini- gung des Glaſes vernichtet werden. Sind die Fiſche nicht ſchon durch die Infektion zu ſehr geſchwächt, iſt Hoffnung, daß ſie die Krankheit überſtehen. Wenn Sie nicht eine radikale Säube- rung und Neuanpflanzung des Aquariums vor⸗ ziehen, können Sie es auch wagen, die Fiſche nach einiger Zeit, während das Aquarium ohne Inſaſſen geſtanden hat, wieder einzuſetzen, da Fiſchunterſuchungsſtellen — Literatur man annehmen darf, daß dann die zu Boden ge⸗ fallenen Paraſiten aus Mangel an einem Wirts- tier zugrunde gegangen ſind. Im übrigen iſt ja über dieſen Paraſiten ſo viel geſchrieben, daß Sie wohl orientiert ſind; ich bemerke nur, daß Chemikalien dort, wo dieſes Tierchen ſicher—⸗ geſtellt iſt, bisher nie etwas anderes genützt haben, als der Waſſerwechſel auch, nämlich nur die Abtötung der vom Fiſch abfallenden Para⸗ fiten, nicht aber ein Oesinfizieren des Fiſches ſelbſt. Eine Infektion durch die Tubifer iſt als mög⸗ lich anzunehmen, der Nachweis gelang mir indes nicht, da die Würmer nach 3 Tagen, als ich ſie erſt unterſuchen konnte, nicht mehr friſch genug waren. Med.⸗Prakt. Häljen-Heidelberg- III 5 Literatur 5 Pflanzenleben. Von Prof. Dr. Anton Kerner von Marilaun. Dritte, von Prof. Dr. Adolf Hanſen neubearbeitete und vermehrte Auflage. Mit über 500 Abbildungen im Tert und etwa 80 Tafeln in Farbendruck, Atzung und Holz⸗ ſchnitt. 3 Bände. 1. Band. Preis in Halb- leder gebunden 14 Mk. Verlag des Biblio- graphiſchen Inſtituts, Leipzig. Das altbekannte und beliebte Werk präſentiert ſich uns in neuer Auflage und größtenteils auch neuer Ausſtattung. Die Fortſchritte in der Er⸗ forſchung des Pflanzenlebens machten nicht nur umfangreiche Anderungen an dem Inhalte der 2. Auflage, ſondern auch eine ganz bedeutende Vermehrung des Amfanges nötig. Statt der bisherigen 2 Bände ſollen es 3 werden. Statt 40 Tafeln ſind 80 zur Ausſchmückung der Neu⸗ auflage in Ausſicht genommen. Auch die Photo⸗ graphie iſt zur Illuſtrierung des Werkes mit herangezogen worden. Auf Einzelheiten einzu⸗ gehen verbietet der uns knapp bemeſſene Raum. Wer den vorliegenden 1. Band einer genauen Durchſicht unterzieht, wird dem neuen „Kerner“ gleich wie uns eine günſtige Prognoſe ſtellen können. Beſonders hervorzuheben iſt bei aller Leichtverſtändlichkeit der Darſtellung die ſtrenge Wiſſenſchaftlichkeit des Buches. Auch die neu aufgenommenen Bildertafeln, ſowohl die bunten als die einfarbigen verdienen Anerkennung. Ein kleiner Irrtum, der bei der Anterſchrift von Auf⸗ nahme Nr. 2 der Seite 398 gegenüberſtehenden Pilztafel untergelaufen iſt — der abgebildete Pilz iſt zweifellos der büſchelige Schwefelkopf, Hypholoma fasciculare und nicht der Hallimaſch — könnte vielleicht am Ende des ganzen Werkes berichtigt werden. Die Anſchaffung des Buches ſei jedem Naturfreund warm empfohlen. Köhler. Illuſtrierte Flora von Mittel-Europa. Mit be⸗ ſonderer Berückſichtigung von Deutſchland, Oſterreich und der Schweiz. Von Dr. Guſtav Hegi, a. o. Profeſſor an der Aniverſität Mün- chen. München, J. F. Lehmanns Verlag. VI. Band, Lieferung 1—4. Preis der Lieferung Mark 1.50. Der 6. Band, bearbeitet von Dr. med. et phil. Auguſt von Hayek, Privatdozent an der Aniverſität Wien, iſt jetzt bis zur 4. Lieferung vorgeſchritten. Was an den bisher erſchienenen Bänden des Werkes beſonders angenehm auffiel, 9 Lr 4 i EN 5 5 5 1 en Bereins-Nahrichten nimmt auch an dem vorliegenden Bande auf den erſten Blick den Leſer gefangen: die natur⸗ treue und künſtleriſche Vollendung der Farben⸗ tafeln. And es iſt gewiß nicht leicht, z. B. die zarten Farbenübergänge der Hochblätter einzelner Wachtelweizenarten im Bilde feſtzuhalten. Stoff⸗ einteilung und Behandlung iſt genau dieſelbe wie in den vom Herausgeber ſelbſt bearbeiteten Bänden, wodurch trotz der Verteilung der Arbeit unter verſchiedene Gelehrte die Einheitlichkeit des ganzen Werkes ſtreng gewahrt iſt. Im übrigen be- ziehen wir uns auf das bereits wiederholt über das Werk an dieſer Stelle Geſagte. K : Bereins⸗Machrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. H. Mitteilungen. Berlin. Verein der Aquar.- und Terr.⸗Freunde. Aus der Sitzung vom 20. Mai. Herr Herzberg berührte die Frage der Kultur unſrer Trapa natans. Leider iſt dieſe Pflanze, die mit ihren hübſchen Blattroſetten einen freund- lichen Anblick gewährt, aus unſern heimiſchen Gewäſſern nahezu verſchwunden. — Zur Gratis⸗ abgabe für die Mitglieder ſtiftet Herr Guſtav Lehmann ein Quantum Riccia und ſtellte außer⸗ dem für die nächſte Sitzung eine Portion Myrio- phillum in Ausſicht. Derſelbe Herr teilte eine Beobachtung an zwei Schleierfiſchmännchen mit, Dieſe wollten mit einem ſchwarzen Teleſkopweib⸗ chen abſolut nicht treiben; wurde ein anderes Weibchen hinzugeſetzt, dann trieben die Männchen wohl dieſes, ignorierten aber hartnäckig das Tele⸗ ſkopweibchen. Hiezu wurde bemerkt, daß ſchwarze Teleſkopfiſche verhältnismäßig ſchwer zum Laichen zu bringen ſind, andrerſeits wurde betont, daß auch die individuelle Veranlagung der Tiere aus— ſchlaggebend ſei, denn manche ſchwarze Teleſkop— fiſche laichen unſchwer ab. — Aus dem Bericht des Proteus intereſſiert uns die Karte des Lauſaer Händlers E. N. ganz bedeutend. Dieſe Fälle, in denen ein Käufer unreell bedient wurde, regiſtrieren wir recht genau und bringen ſie dann unſern Mitgliedern von Zeit zu Zeit wieder in Erinne⸗ rung. — Die Kritik, welche dem Artikel des Herrn Dr. Sohnec „Vorſchläge zur Zucht bisher in un⸗ ſern Aquarien nicht zur Fortpflanzung gebrachter Fiſche“, zuteil wurde, iſt in keiner Beziehung an⸗ gebracht. Es ſteht ohne weiteres feſt, daß die chemiſche Zuſammenſetzung des Waſſers von ganz außerordentlicher Bedeutung für die Bewohner desſelben iſt; ſo ſind zum Beiſpiel die häufigen Todesfälle bei Scheibenbarſchen, die in andere Behälter überſiedelten, auf nichts anderes zurück⸗ zuführen. Andrerſeits liegt es auch auf der Hand, daß die chemiſchen Zuſätze, welche dem Fiſch in ſeinen Heimatgewäſſern ſozuſagen zum Lebenselement wurden und die er im Aquarium entbehren mußte, ſeine Fortpflanzungsmöglichkeit ebenſo beeinfluſſen können, als die übrigen Lebens- funktionen. Der Hinweis auf den 1. April war jedenfalls deplaziert. — Ganz anders, wenn unſere Ftſcherei⸗Korreſpondenz zur großen Freude ihrer Leſer am 1. April tolle Hechte in der Agger herum⸗ ſchwimmen läßt. Na, wir haben weiter nichts ge- leſen.! — An die Reſtanten müſſen wir uns noch ein⸗ 415 mal wenden. Wenn es ſich ja ſchließlich auch nur um vereinzelte Fälle handelt, ſo erſchwert es dem Kaſſier die Arbeit ungemein. Außerdem iſt es auch ſchon dageweſen, daß ſo ein vereinsmüdes Mitglied gleich ſo müde wird, daß es dem Verein ſeine Abmeldung nicht mehr mitteilen kann. Die „Wochenſchrift“ wurde auf Vereinskoſten weiter geliefert, ſchließlich die „Blätter“ noch dazu, und dann nach einigen Mahnungen, wenn der Be- treffende für einen Augenblick aus dem Dämmer⸗ zuſtand erwacht, ſind verſchiedene Monatsbeiträge für den Verein verloren! Wir bitten alſo um Anterſtützung, wenn wir erſuchen, die Beiträge, ſowie die Abonnementsgebühren für die „Blätter“, dem Statut gemäß, im Voraus zu entrichten. Das Porto für die Mahnung trägt das betreffende Mitglied. — Für die nächſte Sitzung wird auf den Vortrag des Herrn E. Schmidt, „Fiſchkrank⸗ heiten“, ganz beſonders hingewieſen. Hilfs- und Futtermittel ſind zu bedeutend ermäßigtem Preis in der Sitzung abzugeben. Außerdem bitten wir, die Tümpelkarten in der Sitzung in Empfang zu nehmen; ohne dieſe kann niemand Futter holen. Gg. Schlieper. 1 Das war ja aber ein Aprilſcherz der D. F.⸗K.! Die Red. B. Gerichte. Kiel. „Alva.“ Verſammlung vom 15. April. Die Beteiligung läßt zu wünſchen übrig. Unter den Eingängen befindet ſich ein neuer Durchlüfter von Erwin Boden, Dresden 14, welchen die Mitglieder probieren wollen. Ob der aus Linden- holz gefertigte Ausſtrömer bei dem meiſt vorhan⸗ denen geringen Luftdruck (auch Tropfdurchlüfter) durchläſſig genug iſt, wird bezweifelt. Zu Punkt 2 berichtet der Vorſitzende über die Karfreitagstour nach dem Rotenhahner Moor. Der Ausflug, der bei gutem Wetter ſtattfand, brachte uns Forſchern ſchon manch Anregendes nnd Intereſſantes. Froſchlaich war ſchon in reichlichen Mengen vor— handen. Das nach dem Tümpeln ſtattfindende Beiſammenſein bei Ad. Harms verlief äußerſt gemütlich. Möchten ſich an dieſen gemeinſamen Ausflügen doch auch der Reſt unſerer Mitglieder ſtets zahlreicher beteiligen. Punkt 3: Der Vortrag des Herr Telge wird auf den 8. Mai angeſetzt, da heute Abend, wohl infolge der Verlegung auf Mittwoch, die Beteiligung zu ſchwach iſt. 4. Es findet eine Verloſung von geſtifteten Fiſchen ſtatt. 5. Verſchiedenes. Der Vorſitzende erinnert erneut an die Einrichtung unſeres Fragekaſtens und bittet um recht rege Benützung. Anfragen können (ohne Anterſchrift — mit Stichwort) in den Briefkaſten im Flur des Koloſſeum geworfen werden und werden dann in nächſter Berſamm⸗ lung an der Hand praktiſcher Erfahrung und der verhandenen Literatur beantwortet. Bei der Durchſicht der Zeitungen wird auch der Artikel in Nr. 14: Der Vereinsſchrank erwähnt, der u. E. nichts Neues bringt und gerne fehlen könnte. Zum Schluß wird eine gemeinſame Fiſchbeſtellung bei Siggelkow⸗Hamburg geſammelt. Verſammlung vom 24. April. Unter den Eingängen liegen Preisliſten von Siggelkow und Tofohr. Ferner geht ein: Vor⸗ trag des Herrn Alf. Dieterich mit Film über „Entſtehung des Lebeweſens“. Da hierfür ſich Intereſſe zeigt, ſoll dieſe Angelegenheit im Auge behalten werden. Beſchloſſen wird, vorerſt zwei 416 Vereinszuchtpaare Fiſche und einige Terrarien⸗ tiere zur Verloſung anzukaufen. Berfammlung vom 8. Mai. Anweſend 15 Mitglieder und 2 Gäſte. 1. Ein⸗ gänge werden durchgeſehen. Unter Punkt 2 teilt der Vorſitzende mit, daß Herr Imberg ſein Amt als Bibliothekar niedergelegt hat und daß heute abend eine Neuwahl ſtattfindet. Die beſtellten Fiſche und Tiere von Siggelkow und Tofohr werden beſichtigt und finden den Beifall der Mitglieder. Herr Telge hält ſodann einen Vor⸗ trag über ſeine Beobachtungen beim Laichakt bei Rivulus flabellicauda. In recht interefjanter Weiſe beſchreibt Redner ſeine Tiere und den Laichakt derſelben. Von den Eiern befinden ſich jetzt viele in der Entwicklung und will Herr Telge uns ſpäter über das Wachstum der Fiſche weiter berichten Als Bibliothekar wird Herr Telge ge⸗ wählt. Als Vereinszuchtpaare werden verloſt ein Paar Polycentrus Schomburgki, Gewinner Herr Lenz und ein Paar Scheibenbarſche, Ge— winner Herr Telge. Hoffentlich haben die Ge⸗ winner Freude an den Tieren und laichen dieſe recht bald, damit auch wir übrig gebliebenen Anteil daran haben durch Pflege der Nachzucht. Ferner wurden verloſt Haplochilus panchax, Cyprinodon iberius u. a. Beſchloſſen wird, am 23. Mai (Sonnabend) nachts 2 Uhr eine Früh— wanderung durchs Schwentinetal zu veranſtalten. Köln. „Waſſerſtern.“ Protokoll vom 14. Mai. Kauf⸗ und Tauſchabend. Der Vorſitzende begrüßte die erſchienenen Gäſte, insbeſonders die Herren der Brudervereine Sa— gittaria und Waſſerroſe-Köln und dankte ihnen für ihr zahlreiches Erſcheinen. Sodann teilte derſelbe mit, daß die Gattin unſeres Vereins-⸗ mitglieds Herrn Menden verſtorben iſt. Sämtliche Anweſende erhoben ſich zu Ehren der Verſtorbenen von ihren Plätzen. Der Vorſitzende erklärte uns ſodann den Zweck und Nutzen eines Kauf- und Tauſchabends. Der Hauptzweck iſt Degeneration bei den Fiſchen durch rechtzeitige Blutauffriſchung zu verhüten. Gerade in dieſem Punkte wird von dem oberflächlichen Liebhaber noch ſehr viel geſündigt. Hauptſächlich kann man das bei den Zahnkarpfen konſtatieren. Darum iſt es Pflicht eines jeden Aquarianers, ſeine Nachzucht jedes Jahr, wenn die Zucht beginnt, durch einige kräftige, geſunde Tiere aus einer anderen Zucht zu erſetzen. Und hiezu bietet ſich bei einem Kauf⸗ und Tauſchabend die beſte Gelegenheit, indem man mit einem anderen Liebhaber tauſcht. Gleichzeitig ſoll dem Aquarianer auch Gelegenheit geboten werden, ſeine überzählige Nachzucht zu angemeſſenen Preiſen an den Mann zu bringen. Wie beliebt ſich dieſe Einrichtung hier am Platze ſchon gemacht hat, beweiſt zur Genüge unſer heutiger Abend. Zirka 80 Herren und einige Damen waren erſchienen. Ungefähr 53 — 55 Sorten Fiſche aller Gattungen waren ausgeſtellt. Es ſtanden uns 15 große Becken dazu zur Verfügung. Sodaß ſich ein reges Kauf- beziehungsweiſe Tauſchgeſchäft ſchnell entwickelte. Gleichzeitig wurden 2 große Heiztiſche mit Geſtellaquarien, komplett bepflanzt, zum Kauf angeboten. Zur Verloſung wurden von den Herren VBöllmer, Cuhn, Triebe, Dürrwart, Seither, Wallraf, Wüſte⸗ feld, Wenk im ganzen 20 Pärchen Fiſche und 15 Bernſteinſchnecken geſtiftet. Auch an dieſer Stelle ſei den Herren für Ihre Opferwilligkeit Vereins⸗ Nachrichten 75 beſtens gedankt. Die 10 3 Verloſung brachte unſerer Kaſſe den Betrag von 26 % ein. Zum Schluſſe ſtellt noch einer der anweſenden Gäſte Aufnahmeantrag. Die Sitzung wurde 12 Ahr geſchloſſen und hoffen wir, daß alle, insbeſonders unſere lieben Gäſte vollbefriedigt nach Hauſe gewandert ſind. K. Seither. "Magdeburg. „Vallisneria.“ Sitzung jed. 2. und 4. Donnerstag i. M. „3 Raben,“ Breite Weg 250. Sitzung vom 14. Mai. Nachdem die Eingänge erledigt waren, hielt Herr Krasper einen Vortrag: „Welche Geſichts⸗ punkte ſind bei der Auswahl von Fiſchzucht⸗ paaren zu beachten.“ Zuerſt wurde der Begriff „Zuchtpaar“ feſtgelegt. Der Geſundheitszuſtand, das Vorhandenſein charakteriſtiſcher Artmerkmale reſpektive erwünſchter Eigenſchaften ſind feſt⸗ zuſtellen. Bei der Auswahl iſt auf die Geſtalt, Farbe, Größe pp., das heißt auf alle Eigen⸗ ſchaften, die man bei der Nachzucht erhalten will, beſonderes Augenmerk zu richten. Das Alter iſt zu berückſichtigen. Die Inzucht, wenn auch nicht allzu gefährlich, darf nicht außer Acht gelaſſen werden. Importen ſind ſchwer einzu⸗ gewöhnen, man wähle deshalb die erſten Nach- zuchten von Importtieren. Der Vortragende ging dann auf die Artikel von Schreitmüller und Gruber näher ein und ſtellte in einem Schluß⸗ wort nochmals die wichtigſten Geſichtspunkte zu⸗ ſammen. Eine ſich anſchließende, rege Diskuſſion bewies die Teilnahme der Anweſenden. Wien. „Verb. öſterr. Ver. f. Aqu.⸗ u. Terr.⸗Kunde.“ In der Verbandsſitzung vom 19. Mai wurden die den einzelnen Vereinen zugeſandten Satzungs⸗ entwürfe einer neuerlichen Durchberatung unter⸗ zogen. Verſchiedene Vereine hatten teils ſchrift⸗ lich, teils durch ihre Vertreter Anderungs⸗ bezw. Ergänzungsanträge geſtellt. Die nun in mancher Hinſicht geänderten Satzungsentwürfe werden neuerdings den einzelnen Vereinen zur Kenntnis gegeben nnd zwar derart, daß ein Exemplar von Verein zu Verein wandert und derſelbe ſein altes Exemplar mit dem neuen vergleicht, erſteres richtigſtellt und dann weitergibt. Wir bitten aber um raſche Weitergabe. Die „Biologiſche Geſell— ſchaft Graz“ ſchreibt zu dieſer Satzung unter anderem: „Wir vermiſſen aber noch die Beitritts⸗ erklärungen einer ganzen Reihe Deutich - Dfter- reichiſcher Vereine, wie z. B. von Brünn, Karls bad, Korneuburg, Linz, Prag, Reichenberg, Saas. Salzburg und andere, welche doch gewiß alle auf— gefordert wurden. Alle dieſe Vereine können ſich doch nicht auf den Standpunkt des Abwar⸗ tens, was daraus wird, ſtellen wollen! Es kann doch nur, wenn alle deutſch-öſterr. Vereine ein⸗ mütig zuſammengehen, etwas nützliches geleiſtet werden.“ Das letztere iſt wohl wahr. Freilich wurden alle Vereine von der Gründung verſtän⸗ digt, aber die Anteilnahme war eine ſehr flaue und iſt es geblieben. Das ſoll uns aber nicht abichreden, in der Ausarbeitung des einmal ge⸗ faßten Gedankens tatkräftigſt weiterzuſchreiten und ſo für alle unſere Vereine etwas Notwendiges, Nützliches und Anentbehrliches zu ſchaffen. Fiala. Berichtigung. Auf Seite 366, Spalte 1, Fußnote, Zeile 5 von unten iſt ſtatt Ausſchichtungen „Ausſchach⸗ tungen“ zu leſen. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 3811. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. | um über ——— Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. Kindel & Stössel, Berlin SW 68., Heizungsanlagen ’ „K. D. 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Soweit nicht anders vereinbart, wird porausgeſetzt. daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt find. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. Die Wabenkröte (Pipa americana Lali.) Von C. H. Minke, Frankfurt a. M. Mit 3 Aufnahmen nach Tieren des Frankfurter Zoolog. Gartens von Aenny Fahr, Darmſtadt. Zu den intereſſanteſten Importen des Jahres 1913 zählt ohne Zweifel die Wabenkröte, Pipa americana Laur. Die Familie Pipa bildet mit den Xenopus die ihrer Entdeckung des regſten Intereſſes ſeitens der Zoologen erfreut. Der Leib der Wabenkröte iſt ſehr platt gedrückt und faſt viereckig. Der vom Leibe „„—. ͤ——. —— 1 5 . 5 Abb. 1 Pipa americana. Anterordnung der Zungenloſen (Aglossa) und lebt in Süd⸗ Amerika, beſonders in Guyana und dem tropiſchen Braſilien. Ihre Lebensweiſe und Fortpflanzungsart iſt ziemlich genau bekannt, da ſie ſich ſeit Orig.⸗Aufnahme aus dem Zoolog. Garten Frankfurt a. M. von Aenny Fahr, Darmſtadt. nicht abgeſetzte Kopf iſt breit und nach der Schnauze zu ſpitzig zulaufend. Die ſehr dünnen Vorderbeine haben lange Finger mit ſternförmig geteilten Spitzen. Die kräftigeren, längeren Hinterbeine haben ſehr 418 große fünfzehige Füße mit vollen Shwimm- häuten. Die ſehr kleinen Augen ſind nach oben gerichtet und vor jedem Auge ſtehen ein oder zwei fühlerartige Hautlappen, während ein gleiches Gebilde jederſeits vom Mundwinkel herabhängt. Ein Haupt- merkmal der Pipa ſind die zahnloſen Kiefer, im Gegenſatz zu den bezahnten Xenopus. Die Haut iſt ſehr runzelig bei alten Weibchen, bei Männchen und jungen Tieren dagegen bedeutend glatter. Für die Männchen iſt der knochige, ſtark her⸗ vortretende Kehlkopf beſonders charakte- riſtiſch. Ein gelbliches bis ſchwärzliches Braun iſt die Färbung beider Geſchlechter. Die UAnterſeite iſt heller, manchmal mit weißen oder dunkleren Flecken. Weibchen erreichen eine Kopf -Rumpflänge von 20 cm. Nach Mitteilungen neuerer Beobachter leben die Wabenkröten in Waldſümpfen und Waſſergräben, wo ſie ſich von kleinen Waſſerinſekten und anderem Getier er— nähren. Sobald während der Regen— periode die Wolkenbrüche ihre Wohn— gebiete völlig unter Waſſer geſetzt haben, geht ihre Laichabgabe vor ſich. Bei dieſem äußerſt intereſſanten Akt wird das Weib- chen von dem brünftigen Männchen nach Art unſerer Kröten umklammert und voll⸗ zieht ſich auf dieſe Weiſe die Begattung. Man nahm früher an, daß das Männchen die Eier befruchtete und dieſe dann dem Weibchen auf den Rücken packt. Nach einer genauen Beobachtung erwies ſich dies aber als ein Irrtum. Die Kloake des Weibchens wird vielmehr in Form eines weiten Schlauches ausgeſtülpt und dieſen ſchiebt das Weibchen auf ſeinen Rücken unter das Männchen. Infolge des Druckes, den das Männchen auf das Weibchen ausübt, quetſcht es die Eier einzeln aus der Leibeshöhle durch dieſen Schlauch heraus und verteilt ſie ſo auf den Rücken des Weibchens. Die Eier bleiben hier eins neben dem andern haften und das Männchen verläßt nach Erledi— gung dieſes Geſchäftes ſein Weibchen, während deſſen Legeröhre ſich allmählich wieder in den Körper zurückzieht. Die Eier üben nun wahrſcheinlich einen Reiz auf die Haut aus; die Rückenhaut ſchwillt infolge deſſen an und umſchließt die Eier wabenartig. In jeder Zelle dieſer Wabe ruht ein Ei eingebettet und jede iſt durch ein hornartiges Deckelchen verſchloſſen, das durch eine verhärtende Hautausſcheidung gebildet zu ſein ſcheint. Die Eier, 40 bis C. H. Winke: Die Wabenkröte (Pipa americana Laur.) 120 an der Zahl, brauchen zu ihrer Beiti- gung ungefähr 80 Tage. Nachdem die Jungen ihre Zellen verlaſſen haben, fallen die Brutwaben ebenfalls bald ab. Im übrigen ſpielt ſich das Leben der Pipa in ähnlicher Weiſe ab, wie bei unſeren heimiſchen Unken oder ihren näch- ſten Verwandten, den Sporenfröſchen. Frei⸗ willig verlaſſen fie wohl nie ihr Wohn- gewäſſer. Eine intereſſante Schreck- oder Schutzbewegung, die ſie mit den beiden vorgenannten Lurchen gemein haben, möchte ich noch erwähnen. Glaubt ſich eine Pipa in Gefahr oder wird ſie ergriffen, ſo drückt ſie das Kreuz durch und verſchränkt die Arme mit geſpreizten Zehen über dem Kopfe. Die Tiere lebend zu beobachten, bejon- ders in Gefangenſchaft, iſt bisher nur wenigen glücklichen Liebhabern und For⸗ ſchern vergönnt geweſen. Einige waren im Jahre 1895 im Londoner Zoologiſchen Garten, wo man an dieſen Exemplaren auch den oben beſchriebenen Vorgang der Eiablage genau beobachtet hat. Der Zoologiſche Garten in Amſterdam konnte vor 4—5 Jahren ſogar eine kleine Pipa-Herde aufweiſen. Unſer Frankfurter Garten erhielt ſein erſtes und größtes, jetzt noch lebendes Exemplar im Jahre 1911 als Geſchenk von Herrn Profeſſor Lorenz Müller⸗Mainz, der die Pipa eingehend auf ſeiner Südamerika-Reiſe beobachten konnte und dies Tier, ein Weibchen von über 18 cm Kopf-Rumpflänge, ſelbſt er⸗ beutet hat. Die in dieſem Frühjahr unvermutet ein- getroffenen Importe wurden deshalb, nach- dem ſich die angeblichen Xenopus als Pipa entpuppt hatten, von den Intereſſen- ten mit beſonderer Freude begrüßt. Alle ſtammten, ſoviel ich erfahren konnte, aus der Gegend um Para. Leider iſt aber angeblich — infolge eines Fangverbotes an dieſer Fundſtelle die neue Quelle ebenſo ſchnell verſiegt als ſie erſchloſſen wurde, was umſo mehr zu bedauern iſt, als die Tiere dieſer Importe in mehr als einer Beziehung ſowohl in Form, Farbe und Größe von den bisher bekannten Stücken, auch von unſerem oben erwähnten, ab⸗ weichen und unter Amſtänden eine neue Art darſtellen können. Ich will nach— ſtehend die Abweichungen zwiſchen unſerem alten Weibchen und den 2 Exemplaren, die wir aus dem Neuimport erwerben konnten, kurz anführen. Die Form unſerer alten Pipa iſt ſchlanker, geſtreckter als die ne rd ad Klaus ne ng EI „r * * gerundeter erſcheinen. RP O ⁰˙ͤ ’ w U n Ae * der neuen, die bedeutend kürzer und breiter, Die ſternförmige Verbreiterung der Fingerenden iſt bei beiden Formen vorhanden, aber bei der typiſchen Form ſind die 4 Stern-Arme länger, doppelt geteilt, bei der kleineren Form ſtumpf, ungeteilt. Auch ſind die Lappen am Mundwinkel bei der typiſchen Form deutlich ausgeprägt, wie die Photo— graphie zeigt. Bei der kleinen Form ſind dieſe kaum ſichtbar. Auch die Färbung des alten Exemplares iſt eine andere. Die runzelige Haut des Tieres iſt grünlich ledergelb mit einzelnen dunklen Flecken auf dem Rücken. Die Tiere des Neu— importes (20 —30 Stüch ſind bei ziemlich glatter Haut faſt durchweg einfarbig tief— dunkel olivbraun, nur bei einigen, auch den unſerigen, mit graubrauner Marmorierung ge— zeichnet. Sämtliche Tiere des Neu— importes erreichen höchſtens eine Länge von 6 bis 7 cm, bleiben alſo ein beträchtliches hinter unſerm mehr als 18 cm langen Weibchen zurück. Herrn Dr. Krefft's Zweifel an der rich⸗ tigen Maßangabe im „Brehm“ ſind hiernach nicht auf- recht zu erhalten. Das auffälligite iſt, daß es ſich bei allen Tieren des Neuimportes nicht um Jungtiere, ſondern nach Dr. Krefft's Anterſuchungen um völlig geſchlechtsreife Tiere, auch weibliche, handelt. Deshalb iſt der Größenunterſchied umſo frappanter. Herr Prof. Lorenz Wüller⸗Mainz, deſſen Gutachten ich in der Angelegenheit erbat, neigt der Anſicht zu, daß es ſich bei den vorjährigen Importen um eine Kümmer— form der Pipa americana handelt, wie wir ſolche bei Anuren und Urodelen öfters beobachtet werden können. Ein abſchließendes Urteil zu fällen, ehe er die Tiere geſehen hatte, war er natürlich außer Stande. Der Brief von Lorenz Müller bietet aber ſo viel des Intereſſanten, daß ich mir wohl erlauben darf, ihn nachſtehend anzuführen: Abb. 2 Pipa americana. Forma nova? [Oberſeite.) Originalaufnahme aus dem Zoologiſchen Garten Frankfurt a. M. von Aenny Fahr, Darmſtadt. C. H. Winke: Die Wabenkröte (Pipa americana Laur.) 419 „Ich kann leider nicht ſagen, ob die Pipas Kuntzſchmanns als andere Art angeſehen werden müſſen. Hierzu müßte ich fie ge- ſehen haben. Daß in der Gegend, woher K. ſeine Pipas erhielt, alle Exemplare nicht größer waren, iſt vorerſt eine Behauptung. Der Matroſe, oder wer ſie ſonſt gefangen hat, hat eben keine größeren geſehen oder erwiſcht. Es kann ſehr leicht ſein, daß er eine Anzahl jüngere Tiere, die in einem Waſſerloch beiſammen waren, fing. Ich habe auch einmal 2 Stunden von Para eine junge Pipa in einem Waſſerloch ge— fangen und, trotzdem ich tagelang die ganze Gegend abſuchte, kein weiteres Stück mehr gefunden. Die größeren Pipa fand ich nur im Fluß. Auf Marajö leben fie am oberen‘; Arary in den aus Pontede- ria, Eichhornia, Sagittaria und einer Art Schilf zuſammengeſetzten Pflanzeninſeln, die oft große Strecken des Fluſſes längs der Ufer einneh- men. Am die Tiere zu fangen, muß man Leute mit dem Zugnetze aus— ſenden. Mit Hand- netzen erwiſcht man ſie nicht. Wird ein Weibchen, das Junge auf dem Rücken hat, bei Ge⸗ legenheit der Jiber- ſchwemmungen der Regenzeit verſchleppt, bleibt beim Berlaufen des Waſſers dann in einem Waſſerloch zurück, ſo kann es leicht vorkommen, daß eine ganze Brut ſich in ſo einem Loch vorfindet. Das alte Tier geht, weil es weniger leicht vertrocknet, möglicherweiſe über Land nach dem nächſten größeren Waſſer. Die Gene— ration, die in ſo einer engen Grube heran— wächſt, kann dann leicht zwerghaft bleiben, weil die Nahrung nicht ſo reichlich iſt wie in einem größeren Gewäſſer. Auch kann die Färbung beeinflußt werden. In man- chem unſerer kleinen Moore, z. B. im Haſpelmoor, lebt eine zwerghafte Raſſe des Waſſerfroſches, die ebenfalls meiſt dunkel gefärbt iſt. Wenige Stunden davon ich Dachauer Moor trifft man dagegen ſehr große Waſſerfröſche. Man kann da 420 C. H. Minke: Die Wabenkröte (Pipa americana Laur.) aber natürlich nicht ſagen, daß man eine beſtimmte Art vor ſich hat. Die lokalen Verhältniſſe beeinfluſſen einfach Größe und Färbung. Etwas ähnliches könnte nun auch bei den Pipa vorliegen. Des wei— teren kann es ſich um eine Subſpezies handeln, alſo um eine Form, die in einem beſtimmten Gebiet die größere Form ver— tritt. Und endlich konnte es ja tatſächlich eine neue Art ſein; aber um dies zu beurteilen, müßte ich, wie geſagt, die Tiere geſehen haben und ihren Fundort kennen. Das große Exemplar, das Sie in Frank⸗ furt haben, ſtammt vom Oberlauf des Rio Arary, Central Marajo ...“ Der Inhalt dieſes Briefes deckt ſich ja im großen ganzen mit den Anſichten, die die Herren Dr. Wolterstorff H ͤ˙ , und Dr. Krefft an dieſer Stelle ſchon niederge— legt haben. Auf⸗ fällig iſt aller⸗ dings, daß bei einigen Nach⸗ importen auch kein anders ge— färbtes oder größeres Tier war; der Fänger wird die Tiere aber wohl wie⸗ der aus dem gleichen Loche geholt haben. Zuſatz: Nach meiner Anſicht handelt es ſich hier zum Mindeſten um eine neue Subſpezies. Dr. Wolt. Nachtrag. Nach Einſendung des Artikels erhielt ich von einem ſchwediſchen Herrn, Dr. A. v. Klinkowſtröm in Stockholm, einen ſehr intereſſanten Brief über das Vorkommen von Pipa in Surinam, den ich nachſtehend den intereſſierten Leſern der „Bl.“ mit- teilen möchte:. „Da Sie ſich für die Pipa-Kröte intereſſieren, und da ich meiner— ſeits mich recht viel mit dieſen Tieren beſchäftigt habe, glaube ich, daß es Sie vielleicht intereſſieren würde, etwas über Fang und Vorkommen der Pipa in der Gegend von Paramaribo (Surinam) zu hören, ſo wie es ſich verhielt im Winter 1891 1892, in welcher Zeit ich einige Monate da wohnte, hauptſächlich mit Ein⸗ Abb. 3 Pipa americana. Forma nova? (Anterjeite). Originalaufnahme aus dem Zoolog. Garten Frankfurt von Aenny Fahr, Darmſtadt. ſammeln anatomiſchen Materials von Pipa, Iguana und Saultieren beſchäftigt. Die Pipa kommt in der trockenen Jahreszeit (November bis Februar) ganz häufig vor in unmittelbarer Nähe der Stadt Para⸗ maribo (die meiſten bekam ich von „Olden⸗ burg“, einer kleinen Farm, 3—5 Kilometer von der Stadt, damals im Beſitze des deutſchen Konſuls Herrn Kabell). Im Anfang kriegte ich zwar keine Nachrichten über die Tiere, da der Name „Pipa“ den Negern durchaus unbekannt war (oder ganz etwas anderes, nämlich „Dirnen“ bedeutete, was zu eigentümlichen Ver⸗ wechslungen Anlaß gab!). Sobald ich aber den richtigen Namen „Watratodo“ (engl. water toad) bekommen hatte, kriegte ich, ſoviel ich wünſchte, von den Tieren, die zu der Jahres⸗ zeit ganz leicht zu fangen waren in den ſeichten Teichen (Kreeks) wo ſie ſich an der Aferbank in Löchern und Höhlen in leh⸗ migem Grunde aufhielten und wo ſie von den Negerjungen mit den Händen gefangen wur⸗ den. Sehr ſchwer dagegen war es, „ſchwangere“ Weibchen zu bekommen (im März), da zu der Zeit alles unter Waſſer ſteht. Ich bekam nur 2 Exemplare, beide hatten ſich in Fiſch⸗ reuſen verirrt und wurden dort gefangen. Ich bin überzeugt, daß die Verhältniſſe dort ſich wenig genug verändert haben und daß es leicht ſein wird, von Para⸗ maribo lebende Pipas zu bekommen, wenn man die Sache richtig ordnet. d. h. die Tiere im November — Dezember, wo ſie leicht zu bekommen ſind, fängt, in Surinam aber behält bis zum Sommer (Juni, Juli) und dann herſchickt; denn ſonſt wird ſie wohl die Kälte beim Eintreffen in den europäiſche Gewäſſern umbringen. Die Dampfer, die von Amſterdam direkt auf Paramaribo gehen, haben oft deutſche Arzte als Schiffsärzte an Bord, was eine | ; 4 M. C. Finck: Haplochilus calliurus Blgr. gute Bezugsquelle ſein würde.“ Soweit die intereſſanten Ausführungen des Herrn Dr. v. Klinkowſtröw. Vielleicht hat dieſer oder jener der Leſer Verbindungen mit Surinam oder kann ſolche ins Werk leiten, um auch von dort her „Pipas“ oder, um Irrtümer zu vermeiden, „Watra todos“ zu impor— tieren und dadurch ein gut Seil zur Klä⸗ rung der Pipa-Frage beizutragen. Bei meinem Beſuch im neuen Aqua— rium des Zoologiſchen Gartens zu Berlin fand ich in einem großen Aquarium außer einigen Fiſchen: Xenomystus nigri und Pantodon Buchholzi einige Pipa vor. Darunter befand ſich auch ein großes, viel— 421 leicht 12 cm langes Tier, das in Färbung und Geſtalt und den ſonſtigen Merkmalen genau mit dem großen Frankfurter Exem⸗ plar übereinſtimmt, ſogar der dunkle, ſich vorn gabelnde Strich längs der Bauch— mitte iſt vorhanden. Zuſatz: Inzwiſchen bietet W. Eimecke, Hamburg, in Nr. 17 der „Blätter“ Pipa americana von 12 cm Länge und junge Tiere an! Es wäre dringend zu wünſchen, daß etwa eingehende Tiere wiſſenſchaftlicher Anterſuchung zugänglich gemacht würden. Ich ſelbſt wäre für Leichen (in Spiritus) ſehr dankbar. Dr. Wolterstorff. OO ] Haplochilus calliurus Bs. Bon M. C. Finck („Argus“, Schöneberg - Berlin). Wohl ſelten hat ein Fiſch nach Befannt- werden ſeiner Einführung ſoviel Intereſſe und Nachfrage erregt, abgeſehen von den Xiphophorus- und Danio-Arten, als dies bei dem Haplochilus calliurus feiner Zeit der Fall war. Zu Anfang des Jahres 1908 importierte ihn Carl Siggelkow zum erſten Mal aus Sierra Leone und ſpäter wurde er dann erſtmalig von Paul Arnold, Hamburg gezüchtet und in der „W.“ be— ſchrieben. Von allen Seiten wurden nun die Händler mit Anfragen nach dieſem ſchönen Fiſche beſtürmt, doch konnte das Verlangen nach dem Beſitz des neuen Haplochilus vorerſt nicht erfüllt werden, denn nur Arnold hatte ein Paar dieſer Fiſche erhalten und die von ihm erzielte Nachzucht an Siggelkow abgegeben, dem dieſelben aber leider alle eingegangen waren. Erſt einige Zeit ſpäter, als weitere Importe dieſer Art zu uns gelangten, konnte dem Wunſche der Liebhaber und Züchter nach dem GBeſitz unſeres Fiſches Rechnung getragen werden und der Preis, welcher zur Zeit dafür bezahlt wurde, war kein geringer. Die große Begeiſterung für unſern H. calliurus, der zuerſt als H. elegans bezeichnet wurde, iſt auch leicht verſtänd— lich, denn wer dieſen Fiſch zum erſten Male ſieht, der iſt auch ohne Frage ent— zückt von ſeiner großen Schönheit. Leider iſt ihm aber die große Verbreitung, die man ſich bei ſeiner Einführung von ihm verſprach, nicht zu Teil geworden, doch iſt ein Grund dafür nur in dem Amijtand zu erblicken, daß er ſich nicht immer unſerem Wunſche entſprechend fortpflanzt. Die Färbung der einzelnen Individuen iſt nicht immer gleich; wir ſehen dies ja auch bei den afrikaniſchen Fundulus-Arten und ebenſo bei einigen andern Haplochi- liden. Der Rücken iſt in der Regel braun, die Körperſeiten ſind blau mit fünf Reihen roter Punkte. Von hervorragender Schön— heit iſt das Floſſenwerk. Rücken⸗ und Schwanzfloſſe ſind karminrot eingefaßt und tragen außerdem noch Tupfen von gleicher Farbe. Die Afterfloſſe iſt gelb und eben- falls von einem karminroten Streifen durchzogen. Das Weibchen iſt weſentlich einfacher gefärbt; die ſchönen Einfaſſungen der Floſſen fehlen ganz, ſodaß alſo der Unterſchied der Geſchlechter auf den erſten Blick erkennbar iſt. Mit der Zucht iſt's nun freilich, wie ſchon angedeutet, manchmal eine etwas heikle Sache. Ich habe Exemplare dieſer Art gehabt, die ſich ſehr gut, ſogar reich— lich vermehrten, andererſeits hatte ich aber auch wieder ſolche, die ſich abſolut nicht dazu bequemen wollten, auf die Erhaltung ihrer Art bedacht zu ſein. In ſolchen Fällen iſt allerdings ſchwer etwas zu machen, man verſucht mit Salzzuſatz, was ja oftmals ganz gut iſt und niemals ſchaden kann, oder man probiert's mit verſchiedenen Temperaturen, aber meiſtens führt dies doch nicht zum Ziele, die Herrſchaften tun uns den Gefallen nicht immer. Ich bin da nun zu der Veber— zeugung gekommen, daß wir nicht immer 422 die richtigen Paare hatten, das heißt, ſolche, die nicht zueinander paßten. Wenn wir zu einem Calliurus-Männchen ein, nach unſerer Meinung, ſchönes und kräftiges Weibchen geſellen, ſo iſt damit noch lange nicht geſagt, daß es dem Calliurus-Mann auch gefallen muß; der Herr ſteht eben in der Beziehung auf einem ganz anderen Standpunkt als wir und das üble an der Sache iſt nur, daß wir die Anſprüche, die er an ſeine Ehehälfte ſtellt, nicht kennen. Es bleibt uns da alſo weiter nichts anders übrig, als einem Männchen mehrere Weibchen zuzugeſellen, die aber leider in der Regel immer etwas knapper ſind, als erſtere, oder aber, wenn wir in einem Geſellſchaftsaquarium vielleicht mehrere Exemplare dieſer Sippe unter— gebracht haben, beobachten wir die Ge— ſellſchaft eine zeitlang und können dann ja in leichter Weiſe herausfinden, welche Tiere ſich miteinander abgeben, alſo auch zuſammenpaſſen. Wir haben ja auch bei vielen anderen Fiſcharten feſtſtellen können, daß der Mißerfolg bei der Zucht ſehr oft einzig und allein daran lag, daß ſich die Tiere untereinander nicht verſtanden und, vornehmlich bei Cichliden, ein Männchen nicht ſelten 3 bis 4 Weibchen um die Ecke brachte, um mit einem andern in „ſüßeſter Eintracht“ zu leben. In dieſer Beziehung wird in unſeren Kreiſen viel zu ſehr ſchablonenmäßig gearbeitet. Der Zierfiſchpfleger denkt nur daran, ein richtiggehendes Paar zu haben und nun muß die Geſchichte klappen, geht's dann aber mal nicht jo, wie er es ſich aus- gemalt hat, dann iſt natürlich der Fiſch nichts wert. Das Zuchtaquarium für unſern Hap- lochilus calliurus darf nicht zu klein ſein, auch in der Beziehung wird immer noch zu viel geſündigt, zirka 40 cm lange und entſprechend breite Behälter dürften ſich am beſten eignen. Myriophyllum, Ca- bomba, Najas microdon, Nitella und Fontinalis gracilis, das zierliche Quell- moos, ſind Pflanzen, die zum Zwecke des Laichens ſehr zu empfehlen ſind, auch Riccia und Salvinia an der Oberfläche des Waſſers tun gute Dienſte. Der Laichakt geht in ähnlicher Weiſe vor ſich, wie bei Fundulus gularis. Das Männchen ſchmiegt ſich ſeitlich an das Weichen an und unter zitternden Bewegungen werden einige Eier ausgeſtoßen, die vom Männchen ſogleich befruchtet werden. Ernſte M. C. Finck: Haplochilus calliurus Blgr. Raufereien, bei welchen dem Weibchen die Floſſen beſchädigt werden, habe ich niemals beobachten können, obwohl das Gebahren zur Laichzeit ein ziemlich ſtürmiſches iſt. Die Eier werden zum größten Teil nahe dem Bodengrund ab— geſetzt, auch in den mittleren Waſſerſchichten fand ich ſie oftmals vor, während an der Oberfläche nur einige zu finden waren. Hieraus ergibt ſich alſo, daß wir das Zuchtbecken, wenigſtens zum Seil, recht dicht bepflanzen müſſen, und zwar von unten bis oben. Der Waſſerſtand ſei nicht zu hoch, zirka 15 em dürften am geeignetſten ſein. Es iſt nun verſchiedentlich empfohlen worden, die Eier jeden Tag aus dem Zuchtbecken herauszufiſchen und in beſondere Gläſer unterzubringen. Ich halte dieſe Methode jedoch immer für ziemlich umſtändlich und zeitraubend und habe daher die Eier jedesmal im Zucht- becken gelaſſen und nur die Zuchtfiſche herausgefangen, 14 Tage nachdem ich zum erſten Male den Laichakt bemerkt habe. Wenn wir in dieſer Weiſe vor— gehen, ſo können die Alten den jungen Tieren nicht gefährlich werden, da dieſelben ja erſt nach 12—14 Tagen, manchmal auch nach noch längerer Zeit, den Eiern entſchlüpfen und die Eier werden auch durch das Herausſuchen nicht geſtört. Die Anzahl der abgelegten Eier kann während der 14 Tage ſchätzungsweiſe auf 80 — 100 Stück beziffert werden, vorausgeſetzt natür- lich, daß gut genährte Exemplare zur Zucht verwendet worden find. Leider müſſen wir aber nun noch damit rechnen, daß nicht alle abgelegten Eier zur Entwicklung gelangen, es werden faſt immer eine An— zahl davon weiß oder auch pilzig, was zum Seil, aber wohl nicht ausſchließlich, auf eine Nichtbefruchtung zurückgeführt werden kann. Sind nun wiederum den entwicklungsfähigen Eiern die winzig kleinen Inngen entſchlüpft, jo haben wir noch gar keine Gewähr dafür, daß wir ſie auch wirklich groß bekommen. Die kleinen Dingerchen ſind in der erſten Zeit ſehr empfindlich. Die Temperatur halte man auf 25° C, wenn auch die Alten ſich bei geringeren Wärmegraden ſehr wohl fühlen, ſo muß den Jungen doch mehr Wärme geboten werden. Dann muß man natürlich auch auf reichliche Infuſoriennahrung bedacht ſein, denn die Kleinen wachſen zuerſt ſehr, ſehr langſam und es vergehen doch meiſt einige Wochen, . € ehe ſie kleine Cyklops ꝛc. zu ſich nehmen können, von welchen man auch nicht zu biel geben darf, da es verſchiedene Arten gibt, die den kleinen Fiſchen gefährlich werden können. Wenn man ſich nach den angegebenen Punkten im allgemeinen 8 richtet, ſo wird man auch in der Regel ver— hlältnismäßig gute Erfolge mit der Zucht £ des jo ſchönen Haplochilus calliurus erzielen. N In Bezug auf ſonſtige Lebensweiſe dieſes Fiſches muß geſagt werden, daß ſie an Lebhaftigkeit zu wünſchen übrig läßt. Sehr intereſſant find dagegen die Kämpfe der Männchen untereinander, die gelegentlich ausgefochten werden. In bherrlichſten Farben, mit geſpreizten Floſſen und aufgeriffenen Mäulern gehen fie wn BE UNE: Ad. Andres: ber Frei⸗ und Gefangenleben einiger Nilfiſche 423 aufeinander los, jedoch ohne ſich ernſtlich zu verletzen. Im Großen und Ganzen ſtimmt ſeine Lebensweiſe mit der der afrikaniſchen Fundulus-Arten überein und es hat ja auch viele Stimmen gegeben, die da meinen, daß unſer Calliurus doch noch einmal der Gattung Fundulus ein— gereiht wird. In der Tat gleicht er, außer in ſeinen Lebensgewohnheiten, auch in dem Körperbau und in der Form der Floſſen ganz einem Fundulus und nicht einem Haplochilus. Dies mag nun ſein, wie es will, die Hauptſache iſt für den Zierfiſchpfleger doch immer, daß der Fiſch ſich zur Pflege eignet und von ſchönem Ausſehen iſt. Dieſen Anſprüchen aber wird unſer Haplo— chilus calliurus in jeder Beziehung gerecht. O0 D Aber Frei⸗ und Gefangenleben einiger Nilfiſche.“ Von Ad. Andres, Heliopolis (Agypten). Wit einer Originalzeichnung von Dr. M. Singler. II. Barbus stigmatopygus Blgr. und Barbus anema Blgr. Wie Herr A. Rachow in einem vor einiger Zeit erſchienenen Artikel (vergleiche „Bl.“ Nr. 24, 1913, Seite 385) mit vollem Recht bemerkt, werden gerade dadurch, daß Aquarienliebhaber und für dieſelben ausgehende Fänger beſonders auf kleine CFiſcharten fahnden, die dem profeſſionellen Sammler leicht entgehen, immer noch für die Wiſſenſchaft neue Arten entdeckt und, wenn es ſich auch im Nachfolgenden um keine neue Arten handelt, ſo war doch | ihre Verbreitung im eigentlichen Nildelta bisher unbekannt und ihr Vorkommen da— ſelbſt früheren Forſchern entgangen. Die erſte Art, um die es ſich heute hier handelt, iftBarbus stigmatopyg us Bigr., eein kleines, kaum 24mm erreichendes Fiſch⸗ chen von einfacher Silberfärbung des ganzen Köpers, die nur durch einen ziem— lich großen und auffallenden ſchwarzen Flecken an der Baſis der Schwanzfloſſe unterbrochen wird; auch an der Baſis der | Afterfloſſe befindet ſich ein viel kleinerer | ähnlicher Fleck. Dieſe niedliche Zwerg— | barbe war bisher nur aus dem See No im Innern Afrikas und aus dem weißen Nil bekannt, ihr Vorkommen daher an ihrem jetzigen Fundplatze in der Nähe von Kairo iſt ſehr bemerkenswert. Dort wurde ſie in ziemlicher Anzahl in einem * Siehe Jahrgang 1913, Seite 577, kleinen Kanal aufgefunden; leider gelang ihr Transport nach Hauſe nicht. Sie gingen ſämtlich unterwegs ein; obgleich lie ſich nur wenige Stunden im Stansport- glas befanden. Ich kann daher zu meinem Bedauern über ihr Betragen im Aquarium nichts berichten; einige Zeit ſpäter nach demſelben Platze gemachte Ausflüge waren ebenfalls erfolglos und ich will nur hoffen, daß ich dieſes Frühjahr mehr Glück haben 2 ZA Barbus anema Blgr. Originalzeichnung von Dr. M. Dingler. werde, da ich gar zu gerne dieſe kleine, zur Pflege im Aquarium ſicher wie geſchaffene Barbe, näher beobachten möchte. Eine andere ebenfalls bisher nur aus Ober⸗Agypten bekannte Barbe iſt: Barbus anema Blęr. Dieſelbe iſt außerdem noch aus dem Sudan bekannt, ſie wird nicht ganz 4 cm lang und iſt beſonders durch den längs des ganzen Körpers ſich hin— ziehenden ſchwarzen Streifen auffallend. Die beigegebene Zeichnung, von Herrn Dr. M. Dingler aus München nach dem Leben hergeſtellt, erübrigt mir eine nähere Be— ſchreibung. Der Fundort hier bei Kairo iſt derſelbe wie der der vorhergehenden Art. Ich hielt dieſen Fiſch bisher nur im Geſellſchaftsaquarium mit anderen gleich großen verwandten Arten zuſammen, wo 424 er ſich als ſehr verträglich, leicht haltbar und ausdauernd erwies. Zur Fortpflan⸗ zung habe ich ihn noch nicht ſchreiten ſehen, da ich ihm aus Platzmangel dazu noch keine Gelegenheit bieten konnte. Mit großem Intereſſe las ich neulich in den „BI.“ M den intereſſanten Bericht über die Haltung der Aſche (Thymallus vulgaris Nils.). Auch ich pflege jetzt ſeit einigen Monaten eine Aſche im Süß— I Vergl. Nr. 43, Jahrg. XXIV. Techniſches: Eine praktiſche Fiſchnetzform — Kleine inge waſſeraquarium, aber es iſt eine Meer- äſche (Mugih, welche aus dem ſalzigen Menzalchſee ſtammt, ſich aber mit Leich⸗ tigkeit ans Süßwaſſer gewöhnt hat. Es ſcheint ihr im undurchlüfteten Geſellſchafts⸗ aquarium und bei einfachem Trockenfutter recht gut zu gefallen und ihr lebhaftes, munteres Weſen und verträgliche Eigen— ſchaften ſollten ſie zu einem beliebten Aquarienfiſch machen. OD O Techniſches W Eine praktiſche Fiſchnetzform. (Mit 3 Skizzen von W. Schreitmüller, nach Angabe von W. Langer.) Bei vielen Liebhabern iſt das run de Fiſchnetz anzutreffen, welches ſich aber, bei flinken Fiſchen an- gewendet, manchmal als unzureichend und wenig praktiſch erweiſt, da viele Fiſche, wenn ſie verfolgt werden, nach den Ecken der Behälter flüchten und hier vermittelſt eines runden Netzes nur ſehr ſchwer zu fangen ſind. Aus dieſem Grunde habe ich mir die Netze für meinen eigenen Bedarf ſtets folgendermaßen angefertigt: Den Bügel des gekauften runden Netzes biege ich, wie Fig. 1 zeigt, und zwar in Form eines Dreiecks. (Fig. 1, „a, b, c.“) Der Winkel „e“ muß 90° aufweiſen . An der Stelle „Ae“ werden ſodann die Schenkel „a—c“ und „b—c“ nach vorne um⸗ gebogen, ſo daß dieſe zur übrigen Strecke einen rechten Winkel bilden. Man paſſe hierauf das ſo gebogene Netz genau einer Aquarienecke an, jo daß ſich der Winkel „ce“ genau in dieſe hineinlegt, und die beiden Schenkel mit den Seitenwänden des Beckens dicht abſchließen. Man wird nach dieſer kleinen Umänderung des Netzbügels bemerken, daß nunmehr die Fiſche mit dem betreffenden Netz ſchnell und bequem aus dem Becken _ = Ö2f, 2 2 ıı 22 2 entfernt werden können, da dieſe 6 2 4 durch die veränderte Form des Bü⸗ gels am Entwiſchen gänzlich ver— hindert ſind. Walter Langer, Görlitz. e mie Wer ſich ſeine Netze ſelbſt anfertigt, gibt dem Bügel natürlich ſofort die dreieckige Form. il), fl, | er Netz 7 der „ veche. 55 eben e, 15 N) 7 75 in) > 0 0 u —— Ge N 1 ij) ) 0 — 1 . 2 1 8 „ u — le 55 | 0 0 a | —— — > —— 0 IN INN li IN) 5 0 8 ö 85 — — — N N 9 ZZ . — — == — I . 0 — 8 Praktiſche Fiſchnetzkorm, Syſtem Langer. Orig. Skigze von W. Schreitüler 2 i DO DO 2 III 111i 111111 2 x Kleine Mitteilungen = Salem, ber Fische Ben. a Von der Intelligenz der Fiſche weiß der ehe— malige Vorſteher und Leiter des Armenhauſes von Mantua, Lazzé, im Nonno eine intereſſante Beobachtung mitzuteilen: Im Garten des Armen⸗ hauſes befand ſich ſeit Jahren ein Waſſerbaſſin von etwa 1½ m Tiefe in dem, man weiß nicht : woher, unter vielen kleinen Fiſchen vier ſchöne Karpfen ihren Wohnſitz aufgeſchlagen hatten. Lazös hatte es ſich zur Gewohnheit gemacht, täglich Brotſtücke in das Baſſin zu werfen, und mußte mit der Zeit die Wahrnehmug machen, daß die Karpfen unter all den anweſenden Fiſchen die x > 2 2 na ” . 2 8 — e ara er ee n 3 NS EEE EEE NIIT EEE TED ERTL TEE SERNEUEN er ru: Kleine Mitteilungen einzigen waren, die ſich an dieſe Fütterung ge- wöhnten. Sobald die Fiſche ihr Stück Brot er⸗ halten hatten, tauchten ſie in die Tiefe des Waſſers und waren nicht mehr zu ſehen. „Eines Tages“, berichtete Lazzé, „vergaß ich die Fütterung, ich war anderweitig beſchäftigt. Plötzlich kommt mein kleiner Junge ganz aufgeregt herbeigelaufen. „Vater, Vater, da ſind Fiſche, die den Kopf aus dem Waſſer herausſtrecken!“ Ich eilte zu dem Baſſin und ſah mit Staunen die vier Karpfen: ſie ſtreckten wirklich die Köpfe aus dem Waſſer hervor und ſchienen auf etwas zu warten. Ich warf ihnen ihre Brotrationen zu, und ſie ver⸗ ſchwanden ſofort. Allein der Vorgang begann mich zu beſchäftigen, ich wollte nun ergründen, ob die Fiſche wirklich Intelligenz beſitzen, und ſo wiederholte ich das Experiment viermal, gab ihnen einige Tage lang ihr Futter, machte dann aber eine Pauſe. Wenn ich an dieſem Tage ſpäter zum Baſſin kam, fand ich die Karpfen ſtets mit aus dem Waſſer geſtreckten Köpfen gleichſam wartend vor, als wollten ſie ſagen: „Wo bleibt denn heute unſer Brot?“ Seidem bin ich zu der Gberzeugung bekehrt, daß auch die Fiſche Intel- ligenz beſitzen.“ [Was wichtiger ſcheint als die allgemeine „Intelligenz“, iſt, daß die Fiſche damit Zeitſinn bewieſen haben.] Zuſatz: Vorſtehende Witteilung aus der „Kölniſchen Zeitung“ iſt für Ihre Leſer vielleicht von Intereſſe. Um etwas Neues handelt es ſich ja allerdings nicht, denn jeder Zierfiſch⸗Kziebhaber wird wohl ſchon ähnliche Beobachtungen bei ſeinen Fiſchen gemacht haben. Wenigſtens habe ich ſehr oft feſtgeſtellt, daß die Fiſche, wenn ich einmal ſpäter füttere als ſonſt, durch ihr Verhalten (fortwährendes Hin- und Herſchwimmen an der Vorderſcheibe) deutlich zu erkennen geben, daß ſie die Fütterung erwarten. Friedrich Koopmann. Rana esculenta subsp. typica neben Rana es- culenta subsp. ridibunda im ſchnell fließenden Gewäſſer.! Waſſerſroſch und Seefroſch kommen nebenein— ander, das heißt im ſelben Gewäſſer, kaum vor. Während subsp. typica in den weitaus meiſten Fällen Bewohner von Teichen, Sümpfen und Waſſergräben iſt, zieht Rana ridibunda in der Regel langſam fließende Gewäſſer vor. Er hält ſich aber auch mitunter in ſtehendem Gewäſſer ö betrachten. auf. Die Iſolierung der beiden Unterarten von einander in den ſtehenden Gewäſſern in der Umgebung von Wien iſt derart ſtreng durchge— führt, daß ein Tümpel nur vom Teichfroſch, und ein anderer, vielleicht kaum 50 Schritte vom erſteren entfernter zweiter Tümpel nur von See— fröſchen bewohnt wird. Daß der Seefroſch vor— nehmlich fließende Gewäſſer bewohnt, hängt mit ſeiner Lebensweiſe zuſammen. Er iſt ein ge⸗ wandter Fiſchräuber, der aber auch die an den fern ſeines Wohngewäſſers vorkommenden Zauneidechſen, junge Ringelnattern und Mäuſe nicht verſchmäht. Ein Pfleger, der einen aus⸗ gewachſenen Seefroſch pflegte, wird gewiß Ge— legenheit gehabt haben, ſich von der Richtigkeit dieſer Angaben zu überzeugen. Seine bedeutende Größe, ſeine Kraft und Gewandtheit machen ihn Dieſe beiden Formen werden neuerdings oft für verſchie⸗ dene Arten angeſprochen. Ich möchte fie lieber als Unterarten Dr. Wolt. 425 zu einem rückſichtsloſen Räuber, der vornehmlich auf „Hochwild“ pirſcht, mit Kleinigkeiten, wie mit Fliegen uſw. gibt er ſich nicht ab, die verſpeiſt er bloß gelegentlich. Anders der kleinere Teich⸗ oder Waſſerfroſch. Er liebt ruhige, ſtehende Ge— wäſſer und nährt ſich meiſt von Inſekten und deren Larven, Molchen, Kaulquappen, und kleineren Fiſchen. Im heurigen Sommer fand ich auf einer meiner Ausflüge in die Nähe der ungariſchen Grenze in Niederöſterreich in einem ſtark fließenden, ſtellenweiſe reißen⸗ den Gewäſſer, deſſen Bodengrund dicht mit Elodea bewachſen war, neben Forellen und Groppen, die dieſen Bach bewohnten, auch Waſſerfröſche. Natürlich intereſſierte es mich, zu erfahren, welche Art ich vor mir hatte. Der Ge— danke an Seefröſche lag nahe und beſtätigte ſich auch, denn ich fing einzelne große Exemplare, darunter eines von 14cm! Zu meiner größten Aberraſchung aber fing ich im ſelben reißenden Gewäſſer neben Seefröſchen auch mehrere Teichfröſche, die ſich allem Anſcheine nach in dieſem ſonſt ihnen nicht zukommenden Wohnort ſehr wohl fühlten. Auch viele junge Grasfröſche waren am Ufer vorhanden. Dieſer Bach, der im Durchſchnitt kaum Um breit iſt und von einem ſteilen, ſtellenweiſe mit ſpärlichem Schilfwuchs verſehenen Ufer umgeben iſt, bietet ein groß⸗ artiges Dorado für die Seefröſche. Weniger die fabelhaft flinken Forellen und die ſich meiſt ver⸗ ſteckt aufhaltenden Groppen, die zu häufig dieſen Bach bewohnen, dienen den Fröſchen zur Nahrung, wohl aber die zahlreichen Zaun ei⸗ dechſen und Wühlmäuſe, die ſeine dicht mit Gras bewachſenen und von der Sonne intenſiv beſchienenen Ufer bewohnen. Eine halbe Stunde von dieſem Bache entfernt befindet, ſich ein anderer, der vom erſteren außer einer großen Heide, die dazwiſchen liegt, noch von einem Fluß getrennt iſt, mit langſam fließendem Gewäſſer, flellenweiſe breit und ſeicht, in dem ich aber ſonderbarerweiſe keine Seefröſche, ſondern bloß Teichfröſche ſah. — Auch im Wr. Neuſtädter⸗ Kanal finden ſich See- und Teichfroſch, die Aufenthaltsorte beider liegen aber derart, daß in dem Teile des Kanals, der im Häuſergebiete ſich befindet, Teichfröſche vorkommen, an den Stellen aber, wo er ins freie tritt — gegen den Laarberg zu — Seefröſche wohnen. Nebenbei bemerkt, finden ſich in den Teichen der Ziegel⸗ brennereien am Laarberg Teich- und Seefröſche — aber getrennt. Man ſieht wieder ganz deutlich, daß, ſo wie viele andere Tiere, auch Teich⸗ und Seefroſch ſich an verſchiedene Aufenthaltsorte an- paſſen, daß ſie ſogar in Gemeinſchaft leben, wenn es beſondere Amftände erfordern. In der Um⸗ gebung des erſt genannten Baches iſt weit und breit kein beſtändiger Tümpel. Nur zur Regenzeit bilden ſich in der Nähe dieſes Baches kleinere Waſſeranſammlungen, welche dann auch von Teichfröſchen bewohnt ſind, in einigen Wochen aber austrocknen, ſodaß die Teichfröſche gezwungen ſind, zu dem ſchnellfließenden Bache Zuflucht zu nehmen. Auch von der gelbbauchigen Unke iſt mir bekannt, daß ſie einen ihr ſonſt nicht zu⸗ ſagenden Ort bewohnt. In der Schwechat bei Baden habe ich vereinzelte Tiere gefunden, nicht direkt im Fluſſe ſelbſt, ſondern am Rande des- ſelben, an ſeichteren Stellen, welche durch größere Steine gegen die Strömung abgegrenzt waren. M. Szermaf, Wien. 426 Neue Reptilien und Amphibien aus Kolumbien. Neuerdings berichtet G. A. Boulenger! über eine Kollektion Lurche und Reptilien, die von Dr. Spurell in der kolumbianiſchen Landſchaft Choco im Gebiete des Canca, eines Nebenfluſſes des Magdalenenſtroms, geſammelt worden ſind. Bei der Durchmuſterung des reichhaltigen Mate» rials ſtellt Boulenger eine nicht unbedeutende Anzahl von neuen Arten feſt. Unter den Blind- wühlen (Apoda) befinden ſich als novae species Coecilia intermedia und C. palmeri. Ferner be— ſchreibt er eine neue zwerghafte Kröte, Bufo hypomelas und zwei neue Fröſche, Dendrobates aurotaenia und Agalychnis Spurrelli, ein pracht— voller, 10 cm großer, grüner Baumfroſch mit einigen runden, weißen, ſchwarz umrandeten Flecken auf dem Rüden und ſchönen, großen, rubinroten Augen. Dieſer Baumfroſch zeichnet ſich durch eine Art von Brutpflege aus, indem er die Blätter, auf denen er ſeine Eier in Doppelreihen auf den Blattrippen ablegt, neſtartig zuſammenfaltet. Unter dem Schildfrötenmaterial findet er als neue Art Cinosternum Spurrelli und unter den Eidechſen Anolis breviceps und Anadia rittala, während von den Schlangen drei neue Arten angeführt werden, die opiſthoglyphe Natter Homalocranium coralliventre, die Xorallen- otter Elaps microps und die Nachtbaumſchlange Leptognathus Spurrelli. Zu der Abhandlung gehören 7 prächtige Tafeln, teilweiſe mit Bunt⸗ druck, die ſich Herr Kunſtmaler Fleiſchmann, der uns mit ſeinen porzellanernen Fröſchen und blechernen Eidechſengeſtalten den neuen Brehm verunſtaltet hat, mal etwas näher anſehen möge. W. Jürgens. A Collection of Batrachians and Reptiles made by Dr. H. G. F. Spurrell, F. Z. S., in the Choco, Colombia, Proc. Zool. Soc. London 1913, Seite 10194088. Die Wohnſtätten der ſüdeuropäiſchen Eidechſen in der Umgebung Marſeilles. Man ſieht die Eidechſen (Lacerta muralis) hier am häufigſten und in großer Zahl an Einfriedungs⸗ mauern, deren Fuß Kanalabwäſſer beſpülen; ferner am Mauerwerk der Waſſerbaſſins, Berie- ſelungsanlagen und Ziſternen; das heißt an Orten, wo Waſſer ſtets vorhanden iſt. Nicht daß die Eidechſen hier etwa ein aquatiles Leben ange— nommen hätten: ſie betrachten die Nähe des Waſſers (insbeſondere der offenen Kanäle) als ein Anziehungsmittel von allerlei Inſekten (wie Fliegen, deren Maden und Mücken), die ſie als abwechſlungsreiche Nahrung ſchätzen! Ich habe ebenfalls Eidechſen auf den Stämmen von Tama⸗ risken (Tamarix gallica) und anderen Bäumen (wie Maulbeerbäume mit rißiger Borke und zahl— reichen Schlupflöchern), angetroffen; jedoch iſt auch dieſes Vorkommen nur der Nähe des flüſſigen Elementes zuzuſchreiben. An Wänden von feuchten Schluchten findet man vereinzelt Zacer- tiden; an waſſerloſen Plätzen, mit verdorrten und von der unerbitterlichen Sonne verbrannten Pflanzen, ſuchte ich bis jetzt vergebens nach Ei⸗ dechſen. Anmerkung: Sowohl in den Monaten Februar, März und April, als (Ende) Auguſt und Septemper ſah ich junge, wenige Tage und Wochen alte Eidechſen. L. Berner, Marſeille. Kleine Mitteilungen — Fragen und Antworten ieee, f Fragen und Antworten. Blattläuſe im Aquarium. Frage: Seit einiger Zeit haben ſich in meinen Aquarien eine Menge grüne Blattläuje einge⸗ funden, die ich auch dadurch nicht vertreiben konnte, indem ich die Pflanzen öfter unter Waſſer tauchte. Gibt es ein Mittel, die Tiere loszu⸗ werden? W. M., Düren. Antwort: Am Blattläuſe von Schwimm⸗ pflanzen im Aquarium zu entfernen, ſetzen Sie am beſten 5—10 Stück der bekannten, zu den Hemipteren gehörigen, ſogenannten Waſſer⸗ läufer, in Ihr Becken. Sie können dieſe, auf der Oberfläche der meiſten Gewäſſer umher⸗ rutſchenden Schnabelkerfe, vermittelſt eines weichen Netzes ſehr leicht einfangen, nur müſſen Sie beim Nachhauſebringen darauf achten, daß Sie die Tierchen nicht etwa in einer Fiſchkanne mit Waſſer transportieren, weil ſie hierin, durch das Umher⸗ ſpritzen des Waſſers, ganz naß werden und in⸗ folgedeſſen unterſinken und ertrinken. Am beſten bringen Sie die Tierchen in Schachteln oder Gläſern mit etwas trockenem Gras oder Blät- tern heim. Verwendbar ſind für Ihre Zwecke der Teichläufer (Limnobates stagnorum L.), der kleine Teichwaſſerläufer (Hydrometra palustris L.) und der Bachläufer (Velia currens F.). Sämtliche Arten leben im Freien von In⸗ ſekten aller Art, Springſchwänzen und anderen kleinen Lebeweſen, welche auf der Waſſeroberfläche leben oder zufällig auf dieſe gefallen ſind, ſie werden alſo auch ſehr bald mit den Blattläuſen in Ihren Becken aufgeräumt haben. Die Be⸗ hälter müſſen Sie mit Glasſcheiben bedecken, weil namentlich die beflügelten Formen der Waſſer⸗ läufer ſonſt hieraus entweichen können. Wenn genügend Nahrung“! vorhanden, halten ſich die Tiere ſehr lange im Becken. W. Schreitmüller. ! Gegebenenfalls muß man nachhelfen [Fliegen, Mücken, Käferchen ꝛc.) Geſellſchafts-Rquarium. Frage: Ich ſtehe im Begriff, mir ein größeres Geſellſchaftsaquarium anzulegen, entweder ein ſolches mit Barben, Zahnkarpfen, Salmlern ꝛc., oder ein ſolches mit Labyrinthfiſchen. Letzteres wäre ja intereſſant, wahrſcheinlich aber faſt un⸗ möglich, denn ein Teil der Inſaßen würden ſich gegenſeitig aufreiben. Jedenfalls bietet das erſtere mehr Leben und Unterhaltung? F. P., Landshut. Antwort: Geſellſchaftsaquarien werden leider heutzutage von Liebhabern nur ſehr wenig ge— halten, obwohl ſolche ſtets eine Zierde der Woh— nungen darſtellen. 1. Legen Sie ſich ein ſolches mit Zahnkarpfen — Barben, Danio-Nuria, Tetragonopterus- und Copeina-Arten 2c., wie z. B. Danio rerio, albo- lineatus, malabaricus, analipunctatus, Tetrag. rubropictus, Tetr. ocellatus, Hemigrammus uni- lineatus, Tetr. mexicanus, Haplochilus panchax, chaperi, Xiphophorus Helleri, Platypoecilus maculatus nebſt Varietäten, Gambuſen u. a. zu. 2. Eine andere Beſetzung wäre eine ſolche mit amerikaniſchen Barſchen wie Scheibenbarſch, Sonnenfiſch, lang- und großohriger Sonnenfiſch, Apomotis cyanellus, Schwarzbarſch, Forellen— SCartenerde und 4 em reiner Flußſand. r EEE | „ en Ta ES u — I a ER ER i 4 5 barſch, Schollenbarſch, Steinbarſch, Diamant- barſch ꝛc. 3. Eine dritte Zuſammenſtellung könnte aus verſchiedenen Goldfiſchlingen beſtehen, wie Schleierſchwanz, Dukatenfiſch, Telesfopichleier- ſchwanz, Teleskopfiſch, Eierfiſch, Himmelsauge, Goldfiſch und Goldkarpfen. 4. Weiter können vergeſellſchaftet werden: Hundsfiſche, kleine amerikaniſche Welſe und ameri⸗ kaniſche Barſche, größere Salmlerarten, wie Tetr. aeneus, Anostomus fasciatus, Myletes macula- tus und nigripinnis ıc, 5. Ein Geſellſchaftsaquarium mit Labyrinth⸗ fiſchen iſt ſehr gut möglich, wenn Sie nicht auf Zuchterfolge in einem ſolchen rechnen. Das betr. Becken muß aber groß genug und gut be- pflanzt ſein. An Fiſchen können Sie hierzu ver— wenden: Polyacanthus cupanus und viridi- auratus, Polyac. cupanus var., Betta splendens, Betta bellica, Ctenops vittatus, Trichogaster lalius, fasciatus, Osphromenus trichopterus, Trichog. labiosus und kleine Anabas scandens. Schlangenfiſche, welche auch zu den Laby— rinthfiſchen gezählt werden, dürfen Sie aber nicht einſetzen. Die Inſaßen eines ſolchen Beckens müſſen gut kontrolliert und event. beiß— luſtige entfernt werden. W. Schreitmüller. Makropoden. Frage: Seit etwa 3 Wochen halte ich in einem zirka 25 Liter faſſenden Aquarium ein Pärchen Makropoden. oem Be⸗ pflanzung: Heteranthera, Ludwigia, Elodea und Lymnocharis. Waſſertemperatur 20-21 C. Be⸗ ſonders das Männchen ſteht meiſt träge an der Waſſeroberfläche und beide holen in kurzen Zwiſchenräumen (1—2 Minuten) Luft. Das Männchen zeigt ſeit einigen Tagen an der Schwanzfloſſe, die meiſt geſpreizt iſt, eine kleine Ausfranzung. Gefüttert werden fie mit rohem Fleiſch, da ich wegen der Kälte nur ſelten lebendes Futter bekommen kann. Doch wird das Fleiſch ziemlich gerne genommen. Sind die Fiſchchen krank oder fehlt etwas an dem Aquarium? 2. In einem größeren Aquarium mit Spring- brunnendurchlüftung (zirka 60 Liter Inhalt), das in ſchönſter Flora prangt, hielt ich bisher Barſche, möchte es aber gerne mit anderen Fiſchen be— ſetzen, bei denen ich eventuell auf Zuchterfolge Bodengrund: rechnen könnte. Am liebſten wäre es mir natürlich, wenn ich ſolche bekäme, die heuer noch laichen. (Nicht zu teuer). Das Aquarium iſt nicht heizbar und ſteht zirka 1 m vom Fenſter entfernt. Was würden Sie mir raten? M. L., München. Antwort: Vor allen Dingen bitte ich Sie, die Adreſſen der Auskunftsſtellen (ſiehe No. 18 der „Bl.“ Amſchlag) zu beachten. Verzögerung der Antworten iſt bei Sendung der Anfragen an den Herausgeber oder Verleger un— vermeidlich! 1. Anſcheinend haben ſich Ihre Makropoden vor der Zeit, ehe Sie dieſen 20—21° C Waſſer⸗ wärme boten, verkühlt. Erhöhen Sie die Tempe— ratur des Waſſers auf 23—25° C, dann wird ji die Sache ſchon wieder machen. Daß die Tiere in kurzen Zwiſchenräumen an der Oberfläche des Waſſers Luft einnehmen, iſt normal; alle Zaby- rinthfiſche tun das. Die Bepflanzung des Beckens iſt richtig. Füttern Sie, wenn möglich lebendes Fragen und Antworten — Aus der Praxis, für die Praxis 427 Futter (Regenwürmer, Saphnien und Enchy— traeen oder Culelarven). 2. Für Ihr größeres Aquarium empfehle ich Ihnen an Fiſchen, welche Sie hierin eventuell züchten können folgende: Barbus conchonius, B. ticto, Fundulus chrysotus, F. pallidus, Meso- gonistius chaetodon, Corydoras paleatus, Umbra pygmaea, Umbra krameri, Fundulus heteroclitus, eventuell noch Gambusia affinis (Holbrooki). Sämtliche ſind nicht beſonders wärmebedürftig, dürfen aber natürlich nicht alle zuſammen im Becken vorhanden ſein, wenn Sie auf Zucht⸗ erfolge rechnen, desgleichen dürfen Sie nicht Friedfiſche mit Raubfiſchen, oder große mit kleinen zuſammen bringen. (Übrigens können Sie auch Ihre Barſche hierin züchten). W. Schreitmüller. Zerſprungene Heizkegel. (Antwort an W. L., Helmſtedt, Nr. 20 der „Bl.“) Wenn das Abſprengen des zerſprungenen Heizkegels gelingt, können Sie ohne große Schwie- rigkeit einen kupfernen oder aus Aluminium ge— fertigten Heizkegel mit gutem Mennigekitt (viel- leicht mit wenig Hanf vermiſcht) aufſetzen. Es muß hauptſächlich darauf geachtet werden, daß eine genügend breite Kittfläche vorhanden iſt. (Siehe „Thermoplan“ von Glaſchker-Leipzig und „Reform“ von Waldmann-Leipzig.) Bei einiger⸗ maßen guter Arbeit können Sie den Behälter noch lange als Heizaquarium benützen. Albert Wendt, Roſtock. 111442 Aus der Praxis für die Praxis. (Schlagworte zur Aquarien- und Terrarienpflege). 11. —1111 46 BELTRANERRRRITTERERTETTRERREEERUUERERERERRKEKEKRERERTERURRERRERERRRRTERERURKRRERRRRERENEN Eine ſicher wirkende, unzerbrechliche Pinzette ſtellt man her, indem man einen in jeder Samenhandlung für fünf Pfennig käuflichen Bambusſtab auf 50 oder 60 cm Länge ſchneidet. Man ſpaltet vorſichtig den Stab zirka 40—45 cm weit, ſodaß 10—15 cm ungeſpalten bleiben. Ein kleiner Holzkeil wird zwiſchen die Spalte geſteckt, ſo daß die Pinzette auseinanderklafft, Keil und Berührungsflächen werden mit dünnem Bindfaden feſt umwickelt, die Enden werden ſpitz verfeilt. Die fertige Pinzette iſt ſtets gebrauchsfertig, greift ſelbſt den kleinſten Enchytraeens, dient als Futterſtöckchen und zur Entfernung von abge— ftorbenen Pflanzenreſten, ſowie von übrig ge⸗ bliebenem Fleiſch ꝛc.; verzieht ſich und roſtet nicht. Ein namentlich für Seewaſſer gut brauch⸗ bares Durchlüftungsmaterial iſt feiner Filz. Man ſchneide denſelben in feinen Streifen, ſchiebe den Gummiſchlauch feſt über das eine Ende und befeſtige beide am Durchlüftungs winkel. Derartige Filzdurchlüfter ſetzen ſich erſt nach Ab- lauf eines halben Jahres und darüber zu, wo— rauf man ſie erneuert. Die erſt groben Perlen werden nach 10 Winuten feiner und erzeugen eine größere Waſſerzirkulation. Berichtigung: Auf Seite 415, Spalte 1, Zeile 21 von unten, iſt ſtatt Dr. Sohnec, Dr. Schnee zu leſen. 428 : Vereins⸗Machrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. H. Mitteilungen. Vivarium. Sitzung vom 6. Juni. Nach Bekanntgabe der Eingänge und der An⸗ meldung von 4 neuen Mitgliedern hielt Herr Landeck einen Vortrag über lebendgebärende Zahnkarpfen unter Vorzeigung mehrerer Arten. Die ſonſt ſo friedfertigen Zahnkarpfen zeigen ſich oft auch als recht raufluſtig, da, wie Herr Scholz zu berichten wußte, einige ſeiner Schwertfiſch⸗ weibchen ein ausgewachſenes Schleier fiſch⸗ weibchen andauernd und heftig angreifen. (Eiferſucht?) Von einem intereſſanten Vorkomm⸗ nis konnte Herr Landeck erzählen. Eine ſtarke, etwa 3 mm große Daphnie wurde von einem kleinen, kaum ½ cm langen Polypen erfaßt, wehrte ſich jedoch kräftig ſeiner Amſchlingung, bis es ſchließlich den Polypen, der ſeine Beute feſthielt, von der Glaswand des Aquariums los⸗ riß. Nun begann eine tolle Jagd durch das Aquarium, bis nach etwa 10 Minuten beide Kämpen zu Boden ſanken, der Polyp ſofort an einem Pflanzenſtengel feſten Fuß faßte und dann ſein Opfer verſchlang. — Auf Anregung des Vereins haben zwei hieſige Firmen den Vertrieb von Aquarien und Hilfsmitteln über- nommen, was im Intereſſe der Liebhaberei an⸗ genehm empfunden wird. — Die Glückwünſche des Vereins Vivarium Colmar wurden bekannt ge— geben, beſten Dank dem Namensvetter! Mit Rückſicht auf die beginnende Ferien- und Reije- zeit wird Vertagung bis Ende Juli beſchloſſen. Allenſtein. Als Gaſt war anweſend, Herr Poſtſekretär Plaumann. Berlin-Schöneberg. „Argus.“ Sitzung vom 15. Mai. Die eingegangene Korreſpondenz wird nach der Eröffnung der Sitzung und Verleſung des Protokolls beſprochen. Sie beſteht aus einer Grußkarte unſeres Mitgliedes Martin von einer Reiſe nach Magdeburg und aus einem Schreiben des Kgl. Zoologiſchen Muſeums. In letzterem wird uns auf eine diesbezügliche Anfrage von dem Herrn Direktor Brauer mitgeteilt, daß dieſer unbezahlte Führer nur vor 2 Uhr nachmittags dem Verein zur Verfügung ſtellen könne. Nach dieſem Zeitpunkt würde der Betrag von 10 Mk. zu entrichten ſein. — Außer dieſen Eingängen liegt noch ein Brief eines Herrn Willy Löding (Tempelhof) vor, der ſich nach unſeren Aufnahme⸗ bedingungen uſw. erkundigt. Hierauf wird unjerem Herrn Vorſitzenden das Wort zu ſeinem, mehr für Anfänger und weniger fortgeſchrittene Liebhaber berechneten Vortrag über „Labyrinth⸗ fiſche“ erteilt. Er entledigt ſich ſeiner Aufgabe in der bekannten guten Form und ſtellt mit ſeinen ſachlichen und treffenden Ausführungen alle Zuhörer vollends zufrieden. — Es folgt die angeſagte Verloſung und darauf die amerikaniſche Verſteigerung einer, von Herrn Friedrich ge- ſtifteten, Flaſche Cognac, die, von Herr Keller erſtanden, der Allgemeinheit zur Verfügung Vereins⸗Nachrichten geſtellt und an Ort und Stelle geleert wird. Den Herren Friedrich und Keller beſten Dank. Herr Mayer, der nach längerer Abweſenheit zu unſerer Freude wieder einmal in unſerer Mitte weilt, hat den „Eigenmann“ mitgebracht, verzichtet jedoch wegen der vorgerückten Zeit auf die Be⸗ ſprechung desſelben. Dafür erzählt er uns aber mancherlei Intereſſantes von einer Exkurſions⸗ tour nach dem Aquarianer⸗Eldorado Königs⸗ wuſterhauſen, einem idpylliſchen Ort an der Berlin⸗Görlitzer Eiſenbahnſtrecke. Beſonders hervorzuheben iſt die Erbeutung eines Stichling⸗ pärchens mit Veſt und Laich. Trotz des langen Transportes nahm ſich das Männchen im Aquarium des Laiches wieder an und ſammelte ihn über Nacht wieder in dem Weit zuſammen, nachdem er dieſes durch Riccia, die in dem Becken herumſchwammen, noch etwas ausgebeſſert hatte. Die Brutpflege übte er trotz der ver⸗ änderten Amſtände muſtergültig aus. Herr Mayer konnte nach wenigen Tagen zirka 1200 Jungfiſche zählen, die toten miteingerechnet, denn es iſt klar, daß bei dieſer Unmenge nicht alle Sprößlinge am Leben bleiben konnten. Auch iſt die ſtattliche Anzahl bezeichnend für die Liebefreudigkeit des Männchens. Wie viele Stichlingsſchönen haben wohl ihren Laich unter dem Zwange dieſes Don Juans hergeben müſſen! Herr Mayer machte ſich im weiteren noch verdient durch die Vorführung ganz hervorragend ge— färbter Lebistes reticulatus (Girardinus guppyi) von verſchiedenen Fundorten. Einige Import⸗ nachzuchttiere mit herrlicher Färbung, in Barbados und Caracas beheimatet, ein reizendes Import⸗ pärchen auch Para und ein ganz ausgezeichnetes Männchen von Trinidad mit einem regulären Schwert. Außer der guten Färbung fiel bei ſämtlichen Fiſchen beſonders die außergewöhnliche Größe und Breite auf. Kloſe. Charlottenburg. „Waſſerſtern“. Sitzung vom 20. Mai. Herr Junger eröffnet die Sitzung und begrüßt die ſehr zahlreich zu unſerem Progagandaabend erſchienenen Gäſte. Es findet der zweite Vortrag in dieſem Jahre über „Die ſachgemäße Einrich— tung und Beſetzung eines Aquariums“ ſtatt, zu⸗ mal in Anbetracht der Wichtigkeit dieſes Themas in der Aquarienkunde für den jungen Anfänger. In leicht verſtändlicher Weiſe erklärte der Vor⸗ tragende die Einrichtung und Beſetzung, und folgten die Gäſte mit geſpannter Aufmerkſamkeit den Ausführungen des Redners. Die Anfrage, wie entfernt man aus einem ſtark veralgten Aquarium auf ſchnellſtem und leichteſtem Wege die Algen, ohne die Pflanzen zu be⸗ ſchädigen, konnte wie folgt zur Zufriedenheit des Frageſtellers beantwortet werden. Das ver⸗ algte Aquarium iſt nach dem Entfernen der Fiſche 8—14 Tage in einen dunklen Raum zu ſtellen oder gut abzudecken, damit kein Licht in dasſelbe kommt. Das Abdunkeln ſchadet in den 14 Tagen den Pflanzen abſolut nicht. Nachdem man ſich überzeugt hat, daß von den Pflanzen, ſowie Scheiben die Algen verſchwunden ſind, muß die Sandſchicht mindeſtens 1 cm. mit dem Schlauch oder Schlammheber abgezogen werden. Ein kräftiges Durchſpülen mit friſchem Waſſer iſt nicht unbedingt nötig, aber zur Sicherheit, daß auch alle Algenſporen aus dem Aquarium ent⸗ fernt find, zu empfehlen. Am ein Neubilden der r r e a 85 “ Algen zu verhindern, ift es ratſam, die dem Fenſter zugekehrte Seite des Aquariums mit mittelgrünem Seidenpapier zu bekleben und den Standort des Aquariums mindeſtens 1 Meter vom Fenſter zu wählen, damit dasſelbe nicht zu ſtark der Sonne ausgeſetzt iſt. Die Bolypen- plage und ⸗Frage erregte wieder einmal un- ſere Sitzung, und wurden die verſchiedenen, mit gutem und minder gutem Erfolge angewandten Rezepte wie Laugebad, Kaſtanien, Alaun uſw. beſprochen, doch können wir unſeren Mitgliedern nur das bereits immer mit gutem Erfolg ange- wendete Mittel, reine Schwefelſäure (6—8 Tropfen auf 1 Liter Aquarienwaſſer) nicht warm genug empfehlen. Nach 1—2 Stunden, nachdem man ſich davon überzeugt hat, daß kein Polyp mehr vorhanden iſt, muß mit einem Stück Kreide die Säure gebunden werden, und iſt die Kreide ſo— lange im Aquarium zu belaſſen, bis aus dem⸗ ſelben feine Luftperlen mehr hochſteigen. Nun kann ohne jeden Waſſerwechſel das Aquarium wieder beſetzt werden. Nur das Abziehen der oberen Sandſchicht iſt zu empfehlen, um die toten Polypen aus dem Aquarium zu entfernen. Die Verloſung des Propagandaqaquariums brachte der Sammelbüchſe reichen Gewinn. Zur folgen- den großen Verloſung, welche gratis war, hatten die Mitglieder reiche Spenden an Etropus ma— culatus, Haplochromis strigigena, Trichogaster fasciatus, Limia ornata, Limia blau, Scheiben- barſche uſw. gegeben, und fiel dieſelbe zu aller Zufriedenheit aus. Mehrere Aufnahme-Anträge von den Gäſten wurden im Laufe der Sitzung geſtellt. Kleine Fragen in der Liebhaberei voll— endeten den ſchönen Abend. Eter. Dresden. „Waſſerroſe“. Verſammlung am 16. Mai 1914. Vor Eingang in die Tagesordnung erfolgen nach Eröffnung der Verſammlung einige interne Mitteilungen ſeitens des Vorſitzenden und hier— auf Bekanntgabe der Eingänge: außer den abonierten Zeitſchriften eine Offerte von R. Glaſch⸗ ker in Leipzig. Zu Punkt 3 der Tagesordnung teilt Herr Hartlich mit, daß er trotz reichlicher, faſt überreichlicher Anweſenheit von Infuſorien keine jungen Scheibenbarſche groß bringe und führt dies auf Mangel an entſprechender Nahrung zurück, da von Nahrungsaufnahme abſolut nichts zu bemerken ſei. Aus dem Kreiſe der Verſammlung wird der letzteren Vermutung allſeitig zugeſtimmt. Das gleiche Mißgeſchick meldet Herr Sommer von ſeinen Ambassis lala. Herr Wolf meldet Nachzucht von Geophag. gym- nogenis. Eine ſich hieran ſchließende allgemeine Ausſprache zeitigt verſchiedene Meinungen über Erkennung der Geſchlechter bei Scheibenbarſchen außerhalb der Laichzeit. Als gutes Polypen⸗ vertilgungsmittel wird von mehreren Seiten das bekannte Albert'ſche Pflanzennährſalz empfohlen, welches ſich nach der in der Offentlichkeit er⸗ folgten Bekanntgabe in unzähligen Fällen und auch bei einer Anzahl unſerer Mitglieder aufs beſte bewährt hat. Es wurde beſonders hervor— gehoben, daß man beim Gebrauch dieſes Präpa⸗ rates Fiſche und Schnecken im Becken belaſſen kann, ohne daß die Beigabe des Salzes den Tieren etwas ſchade. Im übrigen dürften wir in dieſem Salze wohl das bisher bequemſte Mittel beſitzen, die allſeitig ſo mißliebigen Schma⸗ rotzer aus unſeren Becken zu entfernen und es * 9 * * Vereins⸗Nachrichten 429 erfüllt in dieſer Beziehung ſeinen Nebenzweck zur vollſten Befriedigung aller, die den Verſuch unternehmen. Durch den Vorſitzenden gelangt hierauf ein Artikel aus dem „Kosmos“ zum Vortrag: „Wie ſieht der Fiſch die Welt?“ pon Dr. A. Lanick. In dem Artikel wird u. a. die Behauptung aufgeſtellt, daß Fiſche die rote Farbe nicht erkennen können, ſo daß z. B. das Hochzeits⸗ kleid vieler Fiſche, des Stichlings, des Bitterlings u. ſ. w. nicht als Zweck zu betrachten ſei, ſondern nur als Urſache, d. h., die rote Farbe dieſer Fiſche dient nicht etwa dazu, daß hierdurch die Weib- chen angelockt werden, ſondern die geſchlechtliche Erregung der Männchen zeitige die rote Farbe, welche aber vom Weibchen gar nicht mahr- genommen werde. Dem wird bei der anſchließen⸗ den Ausſprache entgegengehalten, daß alsdann ja auch die roten Mückenlarven von den Fiſchen nicht wahrgenommen werden könnten, wogegen doch das gerade Gegenteil der Fall ſei. Die Sache liegt alſo doch nicht ſo einfach, als es hier dargeſtellt wird. Hierauf gelangt als wich⸗ tigſter Punkt der Tagesordnung die Beſchluß⸗ faſſung über den Beitritt des Vereins zum „Verbande der Deutſchen Aqua- rien⸗ und Terrarienvereine“ zur Debatte. Der Borſitzende beleuchtet zunächſt die Sachlage in befürwortender Weiſe und führt die verſchie⸗ denſten Gründe ins Feld, welche den Beitritt als geeignet erſcheinen laſſen, und da die allge- meine Meinung für die Annahme war, reſp. ſich noch einige Mitglieder in dieſem Sinne ausge- ſprochen hatten, ergab die nun vorgenommene Abſtimmung eine einſtimmige Annahme des vorerwähnten Antrages. Einer Anregung des Herrn Gaſt zufolge, die Vereine Dresdens und Umgegend zu einer loſen Intereſſengemein⸗ ſchaft zu vereinigen, wird ein viergliedriger Aus⸗ ſchuß gebildet, beſtehend aus den Herren Hart- lich, Meyer, Gaſt und Engmann, welche dieſer Anregung weitere Grundlage geben ſollen. — Zum Schluſſe wurde auf erfolgte Anmeldung Herr Rudolf Höfer, hier, Warthaerſtraße 20, ein- ſtimmig aufgenommen. R. Teichmann, Schriftf. „Biologiſche Geſellſchaft für “ Frankfurt a. M. Aquarien⸗ und Terrarienkunde. Sitzung am 21. Februar 1914: Fräulein Fahr, Darmſtadt, erfreute uns durch einen Lichtbildervortrag: „Biologiſche Beob— achtungen in der Amgebung Barcelonas“. Aber den Inhalt dieſes Vortrages, der durch 84, von Fräulein Fahr ſelbſt angefertigte Licht- bilder illuſtriert wurde, iſt ſchon an anderer Stelle dieſes Blattes berichtet worden. — Herr Senatspräſident, Dr. Wer, der leider von hier nach Breslau verſetzt worden iſt, wurde ein⸗ ſtimmig zum Ehrenmitgliede unſeres Vereins ernannt. — Am 28. Februar hielt Herr Stridde einen Vortrag über: „Meeresfiſche als Nahrungsmittel für den Menſchen“. Der Redner begründete die Bedeutung der Hochſee⸗ fiſcherei (Ernährungsproblem eines Volkes), gab Schilderungen über den Verſand von Meeres- fiſchen, kennzeichnete den Nährwert des Fleiſches verſchiedener Meeresfiſche durch tabellariſche Aufzeichnungen an der Tafel, die beweiſen, daß der Verbrauch von Seefiſchfleiſch in der Küche ver- hältnismäßig billig und der Nährwert im Ver⸗ hältnis zu anderem Fleiſch nicht zurückſteht. Die 430 einzelnen Meeresnutzfiſche wurden eingehend be— ſprochen (Laichgeſchäft, Ernährung, Wanderungen, Markierungsverſuche mit Schollen, Fang, Ver⸗ wertung). — Am 20. März ſprach Herr Heinich über Seewaſſeraquarien. Er ſchilderte die Einrichtung ſolcher Aquarien, deren Boden möglichſt dekorativ gehalten werden ſoll. Ohne Durchlüftung iſt ein längeres Halten von See— tieren im Becken nicht möglich; iſt aber das biologiſche Gleichgewicht im Aquarium hergeſtellt und jür ſtändige Durchlüftung Sorge getragen, ſo iſt für die Unterhaltung des Ganzen nur wenig Mühe erforderlich Die Beſchaffung von Nordſee- und Adriawaſſer iſt heute nicht mehr ſchwer und auch nicht zu koſtſpielig. Redner hat gute Erfahrungen mit künſtlichem Seewaſſer gemacht, das er meiſtens dem Originalwaſſer zuſetzte. Die meiſten der Seewaſſertiere ſind ſehr gefräßig; nur Seepferdchen ſind ſchwer zu füttern und zu halten. Herr Heinich hatte ein kleines Seewaſſeraquarium zur Stelle, deſſen Einrichtung und Beſetzung er ſchilderte und darauf eine Fütterung der Inſaſſen vorführte. Dieſes, von Herrn Heinich dem Verein geſchenkte Aquarium, gewann bei der Gratisverloſung Herr Dahmer. Der Verein beſchloß, daß in jedem Monat an dem Tage, an dem der Literaturbericht gegeben wird, eine Tauſch⸗ und Kaufbörſe ſtattfinden ſoll. — In der Sitzung vom 4. April wurde eingehend die Preisrichterfrage (V. D. A.) be⸗ ſprochen. Preisrichter werden für notwendig erachtet, dürfen jedoch keinem Verein aufgezwungen werden; die Prämiierungsbedingungen müſſen für alle Verbandsvereine einheitlich ſein. Einige Herren halten Brämiierungen unter Mitgliedern eines Vereins, der die Ausſtellung veranſtaltet, für völlig wertlos, weil durch die Prämiierung ein gegenſeitiges, wohlgemeintes Beraten unter den Mitgliedern nicht geübt wird, ſondern vielmehr das Gegenteil ſtattfindet. Jede Neu— anmeldung in unſerem Verein ſoll von jetzt ab vor der Wahl allen Mitgliedern durch das Monatsprogramm bekannt gegeben werden. — Am 2. Mai ſprach Herr Herrmann über: „Beobachtungen von Inſekten“, unter Berückſichtigung der Forſchungen von Fabre (Totengräber, Eichenſpinner, Tarantel, Skorpion, Pillendreher). — Am 9. Mai demonſtrierte Herr Herrmann die Froſchlaichalge unter dem Wikro— ſkop. Herr Chmielewsky zeigte den Waſſerfarn Ceratopteris vor. — Am 23. Mai hielt Herr Strid de einen Vortrag über die Waſſerſpinne. Der Vortragende traf in der Oſterzeit in moorigen Wieſengräben Norddeutſchlands zwiſchen Waſſerlinſen die Waſſerſpinne in großer Anzahl an und brachte viele Exemplare mit, die zur Verteilung gelangten. Die Waſſerſpinne lebt unter der Oberfläche ruhiger Gewäſſer. Ihr Name, Argyroneta — Silberſchwimmer, rührt her von dem Glanze kleiner Luftbläschen, mit denen die Spinne ihren Hinterleib und die Anterſeite der Bruſt umhüllt. Die Glocke, das kunſtvolle Neſt, wird aus dem Spinndrüſenmaterial ſo dicht gewebt, daß die eingebrachte Luft nicht entweichen kann. Dieſes niedliche Luftſchloß unter Waſſer, iſt durch Seitenfäden an Waſſer⸗ pflanzen verankert. Das Weibchen, etwas kleiner als das Männchen (im Gegenſatz zu den Land- ſpinnen), befeſtigt den Eikokon am Dach des Neſtes und bewacht ihn, bis die Nachkömmlinge erſcheinen. Junge Waſſerſpinnen benützen anfangs Vereins⸗Machrichten als Wohnungen leere Schneckenhäuſer. Jeder Aquarienfreund wird Freude an der Waſſer⸗ ſpinne in ſeinem Behälter haben, durch folgende Beobachtungen an dem Tier: Herbeiholen der Luft von der Oberfläche; Feſthalten der Luft⸗ bläschen mit Hilfe der Hinterbeine und der langen Haare, mit denen der Hinterleib bedeckt it, Abſtoßen der Luftkugel in das Neſt; Aus⸗ beſſern des Neſtes und Einrichtung als Kinder⸗ zimmer; Fang von Inſekten und Waſſeraſſeln; Schlaf der Spinne. ; Es iſt Aufgabe der einzelnen Vereine für Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienkunde, nicht nur innerhalb ihrer geſchloſſenen Geſellſchaft ſtille und tüchtige Arbeit zu leiſten, ſondern auch in der breiten Offentlichkeit aufflärend über ihre Beſtrebungen zu wirken. In einer der hieſigen Tageszeitungen wurde am 26. Mai d. J. folgende Ausführung veröffentlicht: „Das Aquarium als Feind der Natur. Die Pflanzen⸗ und Tierwelt der ſtehenden Gewäſſer unſerer Heimat wird neuer⸗ dings vielleicht weniger durch die Entwicklung der Induſtrie, als durch den Eifer der Sammler gefährdet. In einzelnen Landesteilen hat man deshalb neuerdings verſucht, durch die Schule in dieſer Beziehung aufklärend zu wirken und jo zum Schutze der Natur beizutragen. Als größte Gefahr für alle Tümpel und Teiche können die zahlreichen Handlanger und heimlichen Verſorger von zoologiſchen, Naturalien-, Aquarien- und Terrarienhandlungen und ſchließlich manche Aqua⸗ rienliebhaber ſelbſt gelten. Man kannte ver⸗ ſchiedene Waſſerpflanzen, die an vielen Stand— orten in den letzten 20 Jahren völlig verſchwunden find. Ahnliches gilt für die Tierwelt. Die Poſt⸗ hornſchnecke wird mit Vorliebe in Aquarien ge⸗ halten. In vielen Teichen iſt ſie bald ganz aus⸗ gerottet. Tauſende Stück werden in die Aquarien⸗ handlungen für wenige Groſchen geliefert, dort aber mit 5 Pfennig, größere mit 10 Pfennig pro Stück wieder verkauft. So geht es mit einer Menge von Waſſerpflanzen, mit einer großen Anzahl von Waſſertieren, wie Schnecken, Larven, Muſcheln, Molchen und vor allem Fiſchen, wie Ellritzen, Gründlingen, Stichlingen, Steinbeißern u. a. m. Viele Aquarienliebhaber ſchleppen oft mehr aus der Natur nach Hauſe, als ſie brauchen können. Sehr viel werden aus Unkenntnis Pflanzen und Tiere heimgebracht, die niemals in der Gefangenſchaft, niemals im Zimmerwaſſer⸗ tümpel fortkommen können und daher bald er- bärmlich zugrunde gehen. Es iſt auch Aufgabe der Aquarien- und Terrarienvereine, durch Be⸗ lehrung zur Erhaltung der Pflanzen und Tiere beizutragen. 8.“ — Anterzeichneter hielt es für ſeine Pflicht, die Redaktion der betreffenden Zeitung um Veröffentlichung folgender Zeilen zu bitten: „Die Ausführungen unter der Gber⸗ ſchrift Das Aquarium als Feind der Natur' in Nr. 121 Ihres geſchätzten Blattes zeugen von Unkenntnis und bedürfen einer notwendigen Be⸗ richtigung und Widerlegung. Die zahlreichen Aquarien⸗ und Terrarienvereine Deutſchlands, die ſich vor zwei Jahren in Frankfurt a. M. zu einem Verband zuſammengeſchloſſen haben, er⸗ blicken ihre Haupttätigkeit nicht nur in der Förde⸗ rung der Aquarien⸗ und Terrarienkunde, ſondern auch darin, daß ſie die Tier- und Pflanzenwelt unſerer heimatlichen Gewäſſer ſchützen. Man muß verwundert den Kopf ſchütteln, wenn man lieſt, daß mancher Aquarienliebhaber als größte Gefahr für alle Tümpel und Teiche gelten ſoll. Rohe Buben und dumme Jungen, die keine Liebe zur Natur beſitzen, denen das Quälen, Martern und Töten der Tiere Vergnügen bereitet, die alle Lebeweſen unſerer Teiche fangen möchten, um ihren Mutwillen an ihnen auszulaſſen, dürfen nicht mit dem Aquarienfreund verwechſelt werden. Jene nehmen aus Unkenntnis wohl Tiere und Pflanzen mit heim und wiſſen nichts mit ihnen anzufangen. Der Aquarienfreund dagegen pflegt ſeine Tiere, weiß für fie das Aquarium natur- gemäß einzurichten, ſo daß ſie im Behälter ſolche Verhältniſſe finden, die ihrem Freileben ent- ſprechen, er übervölkert ſein Aquarium nicht, ſondern trifft das richtige Verhältnis zwiſchen Pflanzen und Tieren, ſo daß jene die von den Tieren ausgeatmete Kohlenſäure vollſtändig auf- nehmen und ſoviel Sauerſtoff zurückgeben, als die Tiere zu ihrem Wohlbefinden nötig haben. Soll das Aquarium ſchuld ſein, daß verſchiedene Waſſerpflanzen an vielen Standorten in den letzten 20 Jahren völlig verſchwunden ſind? — Welche Pflanzen und Tiere ſollen denn ausge— rottet ſein? Behauptungen laſſen ſich leicht auf- ſtellen, meiſtens aber ſchwer oder gar nicht be— weiſen. Die Aquarienvereine ſuchen ſeltene Waſſerpflanzen wieder anzuſiedeln. So beſtellte die Biologiſche Geſellſchaft für Aquarien- und Terrarienkunde hierſelbſt erſt in voriger Woche 100 Früchte der ſeltenen Waſſernuß (Trapa natans), die in den Gewäſſern des Oſtparkes an- gepflanzt werden ſollen. Im Aquarium findet man auch ſelten einheimiſche Waſſerpflanzen; aus welchem Grunde ſollte denn ein Aquarienfreund Pflanzen unſerer Tümpel ausrotten? Auch Händler laſſen ſich nicht mit einheimiſchen Waſſer⸗ pflanzen verſorgen. Nur wenige Vertreter unſerer einheimiſchen Fiſche werden in Aquarien gehalten, rote Poſthornſchnecken werden maſſenhaft in Be— hältern gezüchtet, Larven, Muſcheln und Molche findet man ſelten in Aquarien, ſo daß von einem Ausrotten dieſer Lebeweſen durch Aquarianer nicht die Rede ſein kann. Jahrelang iſt man beſtrebt, die Terrarien⸗ und Aquarienkunde zu pflegen und zu fördern, nicht nur unter unſerer Jugend, ſondern auch unter Erwachſenen auf— klärend und belehrend über die Lebeweſen unſerer Gewäſſer, über Reptilien und Amphibien zu wirken; faſt möchte man die Luft zu dieſen Be- ſtrebungen verlieren, wenn durch einen Einzelnen in der Preſſe falſche Ausführungen verbreitet werden, die in der breiten Offentlichkeit verkehrte Auffaſſungen hervorrufen. Hochachtungsvoll H. Stridde, Vorſitzender der Biol. Geſellſchaft für Ag.⸗ und Terr.⸗Kde.“ Hamburg. „Roßmäßler“. Verſammlung vom 20. Mai 1914. Anweſend ſind 30 Perſonen. Aufgenommen als Mitglieder werden die Herren Kayſer und Möller. Herr Conn ſtiftet in liebenswürdiger Weiſe ein kleines Album mit Fiſchphoto⸗ graphien und bittet, ihn in ſeiner photographi⸗ ſchen Tätigkeit für die „Blätter“ dadurch zu unterſtützen, indem ihm Gegenſtände, wie Fiſche, Pflanzen und Reptilien zwecks Aufnahme zur Verfügung geſtellt werden. Für unſere Mit⸗ glieder will Herr Conn bis auf weiteres die Aufnahmen koſtenlos machen. Reflektanten wollen ſich nur zu dem Zweck mit den zu photographierenden Fiſchen ꝛc. Sonn- Vereins⸗Nachrichten 431 tag vormittags bei Herrn Conn, Ham- burg 20, Schrammsweg 38, einfinden. Die Gegenſtände können nach der Aufnahme gleich wieder mitgenommen werden. Mögen recht viele unſerer Mitglieder von dieſem Angebot Gebrauch machen. Herr Kreißler berichtet über ſein drei— ſtacheliges Stichlingspärchen, welches ihm ſehr viel Freude bereitete. Es iſt höchſt intereſſant, zu beobachten, in welcher Ausdauer das Männ- chen an der Fertigſtellung des Neſtes arbeitet. Es beſteht ja bekanntlich aus pflanzlichen Stoffen und wird am Grunde gebaut. Iſt das Neſt fertig, ſo treibt das Männchen ſeine beſſere Hälfte in dasſelbe hinein, ihr fortwährend die Schwanz⸗ floſſe mit dem Maule betaſtend. Die gleiche Be- obachtung hat auch Herr Böſche bei ſeinem Stich— lingspärchen gemacht. Das Weibchen wird durch die Offnung des Neftes getrieben und dabei die Eier abgeſtreift, welche gleich darauf vom Männ⸗ chen befruchtet werden. Herrn Böſche gelang die Zucht und zog er 80 Junge groß. Auch Herr Koopmann hat Jungfiſche aufzuweiſen, während die Elterntiere nach dem Laichakt eingingen. — Von Herrn Bruhns wird noch eine große Portion Nitella geſtiftet und zugunſten der Vereinskaſſe verſteigert. Auch Herr Steffens ſtiftete einige Importfiſche zum gleichen Zwecke. — Den Herren Conn, Steffens und Bruhns für ihre Stiftungen beſten Dank! Schetler, Schriftf. B. Gerichte. Altona. Verein Altonaer Aquarienfreunde, E. V. Verſammlung vom 28. Mai 1914. Als neues Mitglied wird nach Eröffnung der Verſammlung Herr Pajeken vom Vorſitzenden begrüßt. Herr Oſtermann gibt ſodann einen Be- richt über die Eröffnung der Gartenbauausſtel⸗ lung und hieran anſchließend einen Bericht über unſere letzte Tümpeltour nach Finkenwärder. Herrliche Fauna und Flora winkte uns dort. Beſonders in großer Zahl war der Waſſerkolben, Froſchlöffel und Calla vertreten. Poſthorn-ſowie Deckelſchnecken gibt es in großer Zahl. An Fiſchen wurde u. a. ein kleiner Hecht gefangen. Nun⸗ mehr berichtet Herr Oſtermann über die Heizungs- frage in der Ausſtellung. Die Branddirektion hat in zufriedenſtellender Weiſe, nachdem unſer zweiter Vorſitzender, Herr Butgereit, Aquarien und Lampe vorgezeigt, geantwortet. Bedenken wurden gegen eine Heizung kleiner Lampen mit Petroleum nicht erhoben. Nach Erledigung einiger interner Vereinsangelegenheiten wurde die Sitzung geſchloſſen. Der Schriftführer. Feuerbach. „Helleri“. Monatsverſammlung, 30. Mai 1914. Der Vorſitzende eröffnete um 9 Uhr die Ver⸗ ſammlung und begrüßte die erſchienenen Gäſte, unter welchen ſich auch einige Damen befanden, und gab bekannt, daß ſich Herr Stirn zur Auf⸗ nahme in den Verein gemeldet hat. Aufnahme erfolgt in nächſter Verſammlung. Der Kaſſier erledigte die Einzahlungen. Hierauf wurden die Protokolle der letzten Monatsverſammlung und der Ausſchußſitzungen verleſen. Anſchließend er⸗ ſtattet der Vorſitzende Bericht über die letzte Fiſchbörſe in Botnang, Ausſtellung in Korn⸗ weſtheim und über einen Beſuch einer Verſamm⸗ lung des Vereins „Waſſerroſe“-Stuttgart, auch 432 Bereins-Nahrichten über einen Beſuch des Ludwigsburger Vereins berichtet derſelbe. Die Mitglieder beſichtigten unter der liebenwürdigen Führung der dortigen Sportskollegen die Stadt und die Umgebung. Den Herren des Ludwigsburger Vereins ſei hier nochmals unſer Dank ausgeſprochen. Bezüglich des Ausfluges nach Ludwigsburg bemerkten einige Herren, daß ſie von demſelben keine Kennt⸗ nis hatten, es ſollen ſolche Ausflüge doch den Mitgliedern durch Poſtkarte in Zukunft bekannt gegeben werden. Der Schriftführer ſagt dieſes zu. Wegen unſeres Platzes bittet der Vorſitzende die Mitglieder, ſich in nächſter Zeit möglichſt an den Arbeiten auf demſelben zu beteiligen, damit derſelbe nun bald fertig wird. Bezüglich Ein⸗ binden der Zeitſchriften gibt Herr Fauſer bekannt, daß er dasſelbe veranlaſſen will. Das Einbinden koſteſt pro Stück Mk. 1.25; der Deckel muß aber geliefert werden. Unter Verſchiedenem wird ein Schreiben unſeres Mitgliedes, Herrn Kopp, ver⸗ leſen, worin derſelbe erſucht, doch die Verſamm⸗ lungsberichte in den Zeitungen zu bringen. Die Mitglieder, welche die Verſammlungen nicht be⸗ ſuchen können, wiſſen ſonſt nicht, was im Verein vorgeht. Es ſollen demzufolge jetzt die Monats⸗ berichte in beiden Zeitungen erſcheinen. Herr Söll ſtellt den Antrag, doch einen Fragekaſten im Lokal aufzuſtellen, derſelbe würde ſpeziell von den jüngeren Mitgliedern öfters benützt werden. Die Eingänge ſollen dann in der Verſammlung beſprochen werden. Dieſer Antrag wird ange- nommen und wird ab nächſter Verſammlung der Fragekaſten vorhanden ſein. Beſonders freute es die Anweſenden, daß auch in dieſer Sitzung Herr Würth anweſend war; derſelbe war im Urlaub. Der Punkt „Liebhaberfragen“ wurde zurückgeſtellt, da die Zeit zu ſehr vorgeſchritten war. Anweſend waren 14 Mitglieder und 5 Gäſte. Schluß der Verſammlung 12½ Uhr. W. Nitſche. Saaz. „Riccia“, Verein für Aquarien⸗, Terrarien⸗ und Naturfreunde. Am 25. März fand hier die konſtituierende Verſammlung obengenannten Vereines ſtatt und wurden folgende Herren in den Ausſchuß ge- wählt: W. Stohr, Kaufmann, Saaz, Obmann; Joſef Palkoska, Obmann Stellvertreter, Kaſſier der landwirtſchaftlichen Bank; Louis Ritter von Streitberg, Schriftführer; Hochwürden Pater Sigmund Sudik, Schriftführerſtellvertreter; Julius Schuldes, Magazineur, Kaſſier; Leopold Zulauf, deſſen Stellvertreter; Franz Echtner, Bücherwart; Franz Herles, Herrenſchneidermeiſter, deſſen Stell⸗ vertreter; als Reviſoren: die Herren Franz Rohm, Friedhofsverwalter; Adolf Schneider, Graveur meiſter. Erfreulich iſt es, daß der Verein ſeit ſeiner Gründung ſchon einen Mitgliedſtand von über 40 zählt, ein Beweis, daß auch in unſerer Hopfenſtadt ein Funke Naturliebe geſchlummert, der nach und nach geweckt werden muß. Der Verein hält regelmäßig jeden 2. Mittwoch im Monat im Vereinslokal „Hopfenhalle“ zu Saaz eine Verſammlung, verbunden mit einſchlägigen Vorträgen ab, welche bisher immer gut beſucht waren. Auch werden Exkurſionen, zu welchen Gäſte herzlichſt willkommen ſind, regelmäßig unternommen, um auch in freier Natur das Leben und Weben im Weltenraume zu beſchauen und unter fachgemäßer Führung daraus zu lernen, unſeren Lieblingen in den engen Behältern wenigſtens einen Teil ihrer naturgemäßen Lebens⸗ weiſe wieder zu erſetzen. Obengenannter Verein iſt auch bereits dem Vereine Naturſchutzpark und dem Lehrerverein für Heimatſchutz als ordentliches Mitglied beigetreten, was gewiß zu begrüßen iſt, denn in dieſer Hinfiht iſt es gerade unſere Heimat, in der ein großes Feld des Wirkens offen iſt, wo Anverſtand und Aberglaube Hand in Hand alles ausrotten, was die herrliche Natur geſchaffen. Möge dem Verein ein geſundes und kräftiges Gedeihen und Aufblühen beſchieden ſein. Anfragen und Zuſchriften ſind erbeten an Obmann, Herrn W. Stohr, Kaufmann, Saaz, Pflaſterberg. Schwerin i. M. Verein der Aquarien⸗ und Terrarienfreunde. Sitzung vom 3. Juni 1914. Anweſend 8 Mitglieder. Beſchloſſen wurde eine Vereinsfiſchbeſtellung. — Vorgeſchlagener Ausflug fand keine Beteiligung! — Am Mitt⸗ woch den 17. Juni findet Sitzung mit Fiſch⸗ verloſung ſtatt. Gläſer mitbringen. Der Vorſtand. Bund der ſchwäbiſchen Aquarien- und Serrarien- Vereine. Dem Bund gehören jetzt folgende Vereine an Botnang Ellritze Cannſtatt Triton Eßlingen Nymphaea Feuerbach Helleri Gmünd Ellritze Göppingen . Waſſerroſe Kornweſtheim . Ludwigia Ludwigsburg Aquarienfreunde Stuttgart . 95 Alm-Reuulm Nymphaea Einige Vereine haben ihren baldigen Beitritt in Ausſicht geſtellt. Am 21. März fand die Bundes⸗ ſitzung in Stuttgart ſtatt, auf welcher die meiſten Vereine vertreten waren. Folgende wichtige Be⸗ ſchlüſſe wurden dabei gefaßt: Die Bundesausſtel⸗ lung findet vom 22. bis 30. Auguſt durch den Verein „Helleri“ in Feuerbach im Bahnhotel Feuerbach ſtatt. Der Bundestag findet Sonntag den 23. Auguſt daſelbſt ſtatt. Neu hinzutretende Vereine zahlen nur einen Teilbeitrag des Bundes⸗ beitrags von Mk. 10.—, der den Monaten ent- ſpricht, die bis zum Schluß des Bundesjahres fehlen. In nächſter Zeit ſollen von maßgebenden = Liebhabern Vorträge, eventuell mit Lichtbildern, gehalten werden. Die gemeinſchaftlichen Fiſch⸗ und Pflanzenbörſen ſollen durch den Bund ge⸗ regelt werden, damit die Vereine abwechſelnd ſolche abhalten. Zu der Bundesausſtellung haben ſämtliche Vereine ihre Mitwirkung zugeſagt, ſo daß dieſelbe einen guten Gberblick über den Stand unſerer Liebhaberei in Württemberg geben wird. Nitſche. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381l. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. A TEEN TE EENERER 1 en Aus führung kompletter Durchlüftungs- und Heizungsanlagen „K. D. 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Minke: Varanus caudolineatus, ein Waran für kleinſte Ser- rarien. (Mit 1 Abbildung) @ A. Milewski: Der Königliche Botaniſche Garten in Dahlem & Dr. E. Elſäſſer: Eine ſelbſttätige Filtrieranlage für Seewaſſer— aquarien. (Mit 1 Abbildung) Aus der Praxis, für die Praxis. — Berichtigungen ne 195 ähnliche Fiſchnetzkorm wie Syſtem Langer. (Mit izzen Fragen und Antworten: Pflege der Rotkehlanolis Kleine Mitteilungen. — Vereinsnachrichten Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, find ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. „TIRITON' Verein für Alquarien- und Terrarienkunde Be Part KR zu Berlin ang 0 e 01% ee 5. ordenfliche Sifzung am Freitag den 26. Juni 1914, abends pünktl. 9 Uhr, in Carl Haverlands Feſtſälen, C., Neue Friedrichſtr. 35 Sagesordnung: 1. Berlefung und Genehmigung des Protokolls der letzten ordentlichen Sitzung. 2. Aufnahmen, Anmeldungen, Abmeldungen, Woh⸗ 5 nungs veränderungen. 8 3. Geſchäftliches. 4. Mitteilungen aus dem Gebiet der Liebhaberei u. A. Ex Große Verloſung von Fijehen und : Pflanzen. =: Am dieſelbe möglichſt reichhaltig zu geſtalten, bitten ER wir unjere Mitglieder freundlichſt, einige Objekte dazu beizuſteuern, bezw. mitzubringen. 5 . Fragekaſten. = — Gäſte willkommen! — & Der Vorftand: 8 E. Herold, erſter Vorſitz., Berlin O. 34, Kopernikusſtr. 18. 2 Curt Born, I. Schriftf., Charlottenburg, Gervinusſtr. 13. 0. n o’o'o "ji" 0'0°0 | 90% cr \ U 0,0, u 9.0. * 9 0.0 21 o. 0.0 0 7 oo ln oo « 1 > Soil l 0 SR fi 90h N J a doe | Verein der Aquarien- und Tenarien- freunde Stuttgart, E.V. Vereinslokal Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. Dienstag, 23. Juni, 9 Uhr: Fischbörse. Der auf Dienstag 2. cr. angesetzte Vortrag des I. Vors., H. Beuerle, über: „Der Makropode und seine Zucht“ wird an diesem Abend stattfinden. Mikro- skopische Vorzeigung: „Das Leben im Wasser- tropfen“. Verkauf neuer Vereins- Fischkannen. Zeitungsberichte. Es liegt ein Verzeichnis auf von Aquarien-u. Ge- brauchsgegenständen aus dem Nachlasse des Herrn Gaukel, worauf Interes- senten besonders hinge- wiesen werden, Um Erledigung des Bei- trags für 1914 wird höfl. gebeten. In Anbetracht der Reich- haltigkeit des Abends, bitte um pünktliches und zahlreiches Erscheinen. Der Vorstand. CH Ir Ren ο ο Zee 0 . „Lotus“ Rostock : Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9 Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, . Vorzeigung 5 | To * 0. 0.0 2 o. o. o 2 0 0.0 1 . 0.0 N 9.0.0 1 e Breitestraße 23. Eintrittsgeld 1 M., Beitrag p. a. M.8.— Mittwoch, 24. Juni: Grosser Liebhaber -Abend. I. Teil: . Protokollverlesung. . Besprechung üb. den Fort- fall der diesjährig. großen Ausstellung. . Wohnungsänderungen und Verschiedenes. II. Teil: interessanter Tiere. . Fischverlosung (Los 10 3). . Gratisverlosung v. Fischen, Pflanzen und Liebhaber- objekten. . Verschiedenes. Der Vorstand: Albert Wendt, Vors., Hopfen- markt 14; Oberlehrer Grundig, Schriftf., Alexandrinenstr. 57. A0 UAR IT von Fachleuten erprobt und als i hervorragend bezeichnet zum Anstrich d. Metall- teile von Aquarien, Seewasser- (p. R. G. M.), Luftpumpen, Luftkessel, aquarien u. Terrarien; z. Schutze |8-Wege-Hähne und andere Hilfsmittel d. Heizkörper und Verschliessen undicht gewordener Stellen, vollst. A. Dietrich, Berlin N. 58, unschädl. für Tiere und Pflanzen (Sof. trocken). In Dosen z. M. —.85 und 1.60, gegen Einsendung des Betrages. Zu beziehen von Karl Algenschutz Unigrün Zehm, Düsseldorf, Bergerallee 13. Metall-Durchlüfter mit aus wechselbarer FHolzscheibe, ferner: Kleinste Gas-Bunsen- bprenner (50 bis 70 mm hoch, Kreuzhähne, Reduzier-Ventile, kleinste Lufthähne als Spezialität, Preisliste, Schliemannstrasse 14. _ (Fensterglaspapier) Probe - Nummern werden gerne gratis versandt. 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Soweit nicht anders vereinbart, wird borausgeſetzt daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt find. Mit der Annahme ⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. Qleber die Zucht von Barbus lateristriga C. & Val. Von W. Schreitmüller, Frankfurt a. M. (Ichthyol-Geſ. Dresden). Mit einer Originalaufnahme von Carl Gerſtner“. Herr Dr. Dunder-Hamburg macht Angaben: „Barbus lateristriga Cuv. über dieſe Barbe, welche erſtmalig von et. Val., Sel. Mus. No. 1290, 1312: Am⸗ Jul. Reichelt⸗Berlin im Jahre 1905 gegend von Kuala Lumpur; Kuala Jelai Barbus”lateristriga C. V. Q (natürliche Größe). Originalaufnahme von Carl Gerſtner, Stuttgart. aus Indien importiert wurde, — in ſeinem (Jungli-Bach). : Hbg. Muſ. No. 8439: Werke „Die Fiſche der malayiſchen Halb⸗ Kuala Jelai⸗Steindachner p. 10: Singapore, inſel“, Seite 177, unter No. 335, folgende Selita. In fließenden Gewäſſern. Geſchickte Das hier abgebildete ga gen bund im Spätiahe 1909, Schwimmer, die bei Nachſtellung unter und schritt bei meinen Freund Sh. Werke, Shitigarl zur Jork. Steine ſchlüpfen. Nicht ſehr häufig.“ nzung. Das Ergebnis waren von einem einzigen Laichſatz Si 1 171 f Ti = 5 5 die alle prächtig gediehen und von denen heute noch Dies iſt alles, was er über dieſen Fiſch zwei ſchöne Zuchtpaare in meinem Beſitz . Der een 1 berichtet. — Der Angabe Dr. Dunker's, i i oto⸗ 2 2 NE > gragßlert. > eigenem Derfabren dem Ant Jarl Gerstner. daß fich dieſe Barben häufig unter Steinen 434 aufhalten, entſprechend, richtete ich Anfang Mai 1912 das Becken (80440) 435 cm) für meine „lateristriga“ ein. Auf eine 4 cm hohe Sandſchicht brachte ich, die Hälfte der Bodenfläche bedeckend, taubenei⸗ große und hierauf einige flache, hohl⸗ liegende größere Steine, unter welchen ſich die Tiere verſtecken konnten. Das Becken bepflanzte ich nach der Fenſterſeite zu und an den Seiten dicht mit Vallisneria, Sagittaria natans und Elodea densa. Der Waſſerſtand betrug 25 cm und die Temperatur des Waſſers hielt ich ſtändig auf 26--28° C. Die erſte Zeit nach dem Einſetzen in das Becken waren die Fiſche faſt nie zu ſehen, ſie zeigten ſich äußerſt ſcheu und hielten ſich meiſtens unter den Steinen auf. Ich fütterte die Fiſche die erſten 4 Tage abſichtlich nicht, um ihren Appetit rege werden zu laſſen, um ſie ſomit zu zwingen, ihre Verſtecke zu ver— laſſen. Am fünften Tage gab ich, da mir momentan anderes Futter nicht zur Verfügung ſtand, eine Anzahl Cyclops in das Becken. Dieſe, in letzteres hinein- gebracht, ſanken wie eine kleine Wolke zu Boden, um ſich hier nach und nach zu verteilen und im Becken auszubreiten. Die Barben reagierten abſolut nicht auf dieſes Futter. Gegen Abend desſelben Tages verſuchte ich es mit kleinen Regen⸗ würmern, die ich direkt vor die hohlliegenden Steine warf, und ſiehe da, die Fiſche kamen ruckweiſe, mit den Bauch- und Bruſtfloſſen zuckend, hervorgeſchwommen und fraßen mit großer Gier die Würmer auf. Sobald aber keine Würmer mehr vorhanden waren, verſchwanden ſie eben- ſo ſchnell wieder unter den Steinen, wie ſie gekommen waren. Dies ging zirka 8 Tage lang ſo fort. Eines Tages ſchien nach längerer Zeit die Sonne wieder, wohl hierdurch hervorgelockt, zeigten ſich nunmehr auch die Barben. Sie ſtanden dicht an der dem Fenſter zugekehrten Seite des Beckens, zwiſchen Glasſcheibe und Pflanzen und führten ununterbrochen die den Barben eigenen zuckenden Be— wegungen mit den Floſſen aus. Trat ich plötzlich an das Becken, ſo ſchoſſen die Tiere mit großer Schnelligkeit unter die Steine und waren nicht mehr zu be— wegen, ihre Berſtecke zu verlaſſen. Aus dieſem Grunde entfernte ich ſpäter die 1 Möglich, daß fie die in ihre Verſtecke gelangten Cyelops ge⸗ freſſen haben. Der Berfajjer. W. Schreitmüller: Aber die Zucht von Barbus lateristriga hohlliegenden Steine, ſodaß die Fiſche immer ſichtbar waren. R Barbus lateristriga iſt alſo ſehr jcheu, — wenigſtens im Anfang —, ſpäter wird das Tier zutraulicher, jedoch nie in dem Maße, wie man es von anderen Barben- arten gewöhnt iſt. Als Nahrung iſt dieſen Fiſchen, — da ziemlich groß werdend, — (im Aquarium bis 15 cm, im Freien bis 30 cm) möglichſt großes, kräftiges Futter zu reichen. Bevorzugt werden entſchieden kleine Regenwürmer, Enchytreus, Mücken⸗ larven, Fliegen, glatte Raupen, kleine Kaulquappen vom Gras- und Waſſerfroſch, ſowie kleine Flitterfiſchchen. Kleinere Exem⸗ plare nehmen auch Daphnien, Cyclops, Flohkrebſe u. a. mehr. Von Trockenfutter reiche man nicht zu feinkörniges, vielleicht in Größe von Piscidin Nr. 00. Pflanz⸗ liche Nahrung iſt für dieſe Barben ein Bedürfnis, alle Arten Algen (außer Fadenalgen) werden gerne genommen, ebenſo ſah ich ſie zarte und faulende Pflanzenteile freſſen. Waſſerlinſen freſſen ſie ebenfalls von der Waſſeroberfläche weg. Geſchabtes, mageres, rohes Fleiſch oder fein zerriebenes gekochtes Kalbsherz wird auch nicht verachtet. Auf das Waſſer geworfene Fliegen, Motten und friſche Ameiſenpuppen nehmen ſie gerne an, namentlich an ſonnigen, warmen Tagen a dieſe blitzſchnell erhaſcht und ver- zehrt. An trüben, regneriſchen Tagen zeigen ſich dieſe Fiſche ziemlich ſtumpfſinnig, nur das typiſche Floſſenzucken ausführend ſtehen ſie in den Pflanzen und nehmen nur mäßig Nahrung an. Mit zunehmendem Wachstum und Alter werden die Barbus lateristriga entſprechend träger und fauler. Oftmals rühren ſie ſich halbe Tage lang nicht vom Fleck und zeigen li) wenig beweglich, während ſie als Fung⸗ tiere bis zu 8 em Länge ziemlich lebhaft umherſchwimmen, ſich jagen und necken. Ebenſo wie Barbus maculatus Cuv. et Val. find auch fie überaus freßgierig und futterneidiſch und verſuchen die größ— ten Brocken haſtig hinterzuwürgen, was ihnen jedoch oft nicht gelingt, ſo daß ſie große Stücke nach langem Amherſchleppen wieder von ſich geben müſſen. Beim Füttern drängen und ſtoßen fie ſich gegen- ſeitig förmlich, um nur ja alles für ſich zu bekommen. „Lateristriga“ iſt ziemlich wärmebedürftig und ſollte die Temperatur des Waſſers re 6 are ERTL ENDET bs * 2 2 — — — — er * * für fie nicht unter 25 C ſinken, weil fie bei geringeren Wärmegraden ziemlich un— anſehnlich in Farbe wird, was beweiſt, daß ſie ſich dann nicht mehr wohl fühlt. Im Juli 1912 laichten meine Tiere (9 und 10,5 cm lang) zum erſten Male ab. Ich hatte ſie, da das Weibchen an Leibes— umfang ſtark zugenommen hatte, einige Tage getrennt gehalten, um eventuell den Laichakt beobachten zu können. Mitte Juli 1912 ſetzte ich die Fiſche eines Sonn— tags morgens zuſammen, nachdem ich Tags vorher in dem Zuchtbecken das Waſſer bis zur Hälfte erneuert hatte. Die Temperatur des Waſſers betrug 28°C. Früh morgens 7 Uhr hatte ich die Tiere zuſammengebracht, ließ ſie hierauf zirka 1 Stunde ungeſtört, reichte aber kein Futter, ebenſo gab ich Salz⸗ oder Seewaſſerzuſatz nicht in das Becken. Gegen 9 Ahr morgens begannen die Fiſche bereits zu treiben und zwar genau in derſelben Weiſe, wie dies andere Barbenarten auch zu tun pflegen, — nur waren ihre Bewegungen hierbei lange nicht ſo flink und behende, wie dies z. B. bei Barbus conchonius während des Laich— aktes der Fall iſt. Die ziemlich großen Tiere plätſcherten vielmehr öfter teils dicht unter der Oberfläche des Waſſers herum, (ähnlich wie dies die Goldfiſche beim Laich— akt tun), teils fuhren ſie in den Pflanzen — und zwar immer an der dem Fenſter zugekehrten Seite des Beckens — umher. Das Männchen hatte eine prächtige Färbung angenommen, die für gewöhnlich bräunlich bis bläulichſchwarz erſcheinenden Querbänder zeigten ſich faſt dunkelbraunrot, der ganze übrige Körper hatte roſafarbenen bis rötlich-violetten Anflug angenommen. Die Floſſen erſchienen viel ſtärker gerötet als ſonſt und der goldgelbe Ring um den dunklen Fleck an der Baſis der Schwanz— floſſe trat intenſiv ſtark hervor, wobei ſich um dieſen noch ein metalliſch grünlichblau ſchillernder „Hof“ zeigte. Alle Floſſen wieſen vorn einen violett⸗perlmutterartig iriſierenden Schein auf. Das Weibchen war ebenfalls kräftiger gefärbt als gewöhn⸗ lich, doch war ſeine Farbe mit der des Männchens gar nicht zu vergleichen. Während des Treibens ſtießen ſich die Fiſche gegenſeitig mit den Mäulern in die Flanken- und Aftergegend und berühr— ten ſich oftmals gegenſeitig die Schnauzen, wobei die Barteln ſteif vom Kopfe ab- ſtehend getragen wurden, beim Herumjagen aber faſt an den Kopf angelegt waren, W. Schreitmüller: Aber die Zucht von Barbus lateristriga 435 wobei das Männchen fortwährend ſchnap— pende Bewegungen mit dem Maule wahr- nehmen ließ (cf. Danio). Leider konnte ich den Laichakt nicht bis zu Ende genau beobachten, da durch das Umherpuddeln und jagen der Schlamm aufgewühlt und das Waſſer ſo ſehr getrübt worden war, daß ich meine Beobachtungen abbrechen mußte. Gegen ½ 11 Ahr Vormittags hatten ſich die Tiere wieder beruhigt, ſo daß anzunehmen war, daß das Laich— geſchäft beendet ſei. Ich fing hierauf die Fiſche heraus und brachte ſie anders wo unter. Als ſich Tags darauf das Waſſer in dem Becken wieder geklärt hatte, ſuchte ich nach Eiern, konnte aber trotz aller Anſtrengung nur 6 Stück finden, da die übrigen von dem ſich niedergeſetzt habenden Schlammteilen bedeckt waren und ich nicht unnötiger Weiſe eine neue Trübung des Waſſers verurſachen wollte. Die Eier ſind im Verhältnis zu der Größe der Fiſche verhältnismäßig klein, ſie haben ungefähr einen Umfang wie der eines Rübſenkörn— chens, ſind von ganz hellgelblich-durch— ſichtiger Färbung und ſcheinen ziemlich widerſtandsfähig gegen Druck zu ſein, wenigſtens konnte ich ſie zwiſchen den Fingern ziemlich derb umherrollen und -drüden, ohne daß ſie platzten. Zwei Sage nach dem Ablaichen gewahrte ich die erſten Fungfiſche, welche im ganzen Becken verſtreut umher, an Pflanzen und Scheiben hingen, ſie ſind ebenfalls nicht beſonders groß und weiſen eine Länge von zirka 5—7 mm auf, find faſt gläſern durchſichtig und nur die Augen und ein winziger dunkler Rückenſtrich heben ſich etwas ſchärfer ab. Nach einigen Tagen ſchwimmen die Fungfiſche bereits rud- und ſtoßweiſe umher, halten ſich aber die erſte Zeit immer nahe der Oberfläche des Waſſers auf, wo ſie auf Pflanzenblättern und am Rande des Beckens liegen. Zu ihrer Ernährung müſſen reichlich Infu— ſorien vorhanden ſein, da ſie im Anfang ziemlich langſam wachſen und ſich nur bei gleichmäßig hoher Temperatur von 28—30 ° C gut entwickeln; Sempe- raturſchwankungen können ſie abſolut nicht vertragen. Nach zirka 10 — 12 Tagen kann man mit kleinſten Cyclops und Daph- nien zu füttern beginnen, nur beachte man hierbei, daß nie zu viel Cyclops gereicht werden, da ſich dieſe ſehr oft an die kleinen Fiſchchen anſetzen, worauf ſie mit den Fiſchchen zu Boden ſinken und dieſe dann, 436 noch extra durch Biſſe verwundet, kaput gehen. Sobald die Fiſchchen eine Länge von zirka 2 cm erreicht haben, kann man nach und nach die Temperatur des Waſſers wieder bis auf 25 — 26 C erniedrigen. Der Waſſerſtand betrage zuerſt zirka 10 bis 15 cm, jpäter wieder mehr. Eine auffallende Krankheitserſcheinung konnte ich bei den Jungfiſchen nach zirka 1% Monaten beobachten. Von den zirka 60 bis 70 Stück Jungtieren zeigten nach dieſer Zeit plötzlich zirka 40 Stück an Floſſen und Körper kleine, ſchwarze Pünktchen, welche ähnliche Geſtalt hatten wie die Brunftwärzchen von Karpfenfiſchen. Dieſer „Ausſchlag“ erſtreckte ſich, an den Floſſen beginnend, nach und nach über den Körper, wo dann an den betreffenden Stellen tiefe Wunden entſtanden, welche ſpäterhin die Tierchen in Menge dahinrafften, ſo daß ich von der ganzen Brut nur 17 Jung— tiere retten konnte. Ich glaube dieſe eigen— artige Krankheit darauf zurückführen zu müſſen, daß ich den Tieren während der Zeit ihrer Entwicklung niemals, wenig— ſtens teilweiſe Waſſererneuerung gewährt hatte, — ein Fehler meinerſeits, den ich hätte eigentlich vermeiden können, da ich wohl wußte, daß dieſe Barben dies be— nötigen. Die Jungfiſche wachſen, ſobald ſie lebendes Futter bewältigen können, ziemlich gut, bleiben aber in Bezug auf raſche Entwicklung beträchtlich hinter anderen Barbenarten zurück. Die Haupt- ſache bei der Aufzucht von Barbus lateri- striga iſt die, daß man ſtets auf gleich- mäßig hohe Waſſertemperatur und reichlich lebendes Futter ſieht, die Algen an Scheiben und Pflanzen entferne man auf keinen Fall (außer Fadenalgen), da dieſe auch für die Jungfiſchchen eine unerſetzliche vegetabiliſche Nahrung dar— ſtellen, in der ſie gleichzeitig Mengen von Infuſorien und Mikroorganismen vorfin— den, die zu ihrem Gedeihen unbedingt nötig ſind. i Barbus lateristrig a bewohnt klare, ſchnellfließende Gewäſſer des oſtindiſchen Archipels und der malayiſchen Halbinſel, (Malacca, Singapore 2c.) wo ſie nicht beſon⸗ ders häufig vorkommen ſoll. Nach Dr. Reuter, welcher dieſen Fiſch in ſeinem prächtigen Fiſchwerk, Die fremd⸗ ländiſchen Zierfiſche in Wort und Bild“ ebenfalls beſchreibt, zeigt Barbuslateri- striga einen länglichen, mäßig zuſammen⸗ W. Schreitmüller: Aber die Zucht von Barbus lateristriga Se PR DE VERTRAT En gedrückten und ziemlich hohen Körper, der Kopf iſt dick, oben flach, Schnauze ſtumpf. Vier kurze, wohlentwickelte Barteln. Maul zahnlos. Schlundknochen bezahnt. Auge klein. Schwimmblaſe groß, in einen vor⸗ deren und einen hinteren Abſchnitt geteilt, ohne Knochenkapſel, aber mit Luftgang. Eierſäcke geſchloſſen. Körper mit ziemlich großen, zarten Schuppen bedeckt, Kopf nackt. Seitenlinie gerade über die Mitte der Körperſeite verlaufend. Alle Floſſen groß. Rückenfloſſe hoch, etwas hinter der Körper- mitte, an der Baſis mit einer Reihe langer Schuppen bedeckt, mit ziemlich kräftigem, hinten fein geſägtem, nur an der Spitze weichem, knöchernem dritten Strahl. Bruſt⸗ floſſen ziemlich lang, zugeſpitzt; Bauch— floſſen etwas kürzer, gegenüber der Rücken⸗ floſſe. Afterfloſſe ſehr kurz, aber hoch. Schwanzfloſſe zweilappig. Rücken orange— farben, Seiten metalliſch goldglänzend, Bauchgegend Orange, „wie mit hellbraunem Lack überzogen.“ Der ganze Fiſch zeigt häufiger einen roſenroten oder leicht gelb— lichen Schimmer. Vier ſenkrechte, ſchwarze bis braune, mitunter auch blutrote, unter— halb der Seitenlinie mehr metalliſch dunkel— grüne Streifen, der erſte hinter dem Kie— mendeckel vom Rücken herunter ſich ver— ſchmälernd, der zweite von der Rüden- floſſe zu den Bauchfloſſen herunterziehend, beſonders kräftig an der hinteren Hälfte, der dritte über der Afterfloſſe, beſonders hervortretend über der Seitenlinie, der vierte in Form eines Augenfleckes, dicht vor der Mitte des Schwanzfloſſenanſatzes liegend, außen goldig umrandet. Alle Floſſen mit rotem Schimmer, beſonders kräftig am Anſatz, oft mit bläulichrot ſchillerndem Saum“. — Ich habe den Ausführungen des Herrn Dr. Reuter, die ſich faſt ganz mit meinen Beobachtungen decken, nur noch hinzuzu— fügen, daß dieſe Barbe entſchieden ſehr variabel bezüglich ihrer Färbung iſt, was ich darauf zurückführe, daß dieſe Tiere ſich anſcheinend während ihres Wachstums öfter und ſehr verſchiedenartig verfärben: Je nach Alter und Größe alſo auch ent— ſprechende Verfärbung eintritt, wie dies ja auch bei Barbus maculatus der Fall iſt. Junge Tiere bis zu einer Länge von 5—6 cm fand ich bis jetzt noch nie vor, welche anſtatt der dunklen Querbänderung eine ſolche von roter oder braunroter Farbe zeigten, anſcheinend tritt dieſe Fär— C. Minke: Varanus caudolineatus, ein Waran für kleinſte Terrarien 3 bung erſt mit beginnender Geſchlechsreife und wohl nur bei brünftigen Männchen auf. Die Geſchlechter ſind außer der Laich— zeit ſchwierig zu unterſcheiden, das Männ- chen iſt etwas ſchlanker gebaut, namentlich im Schwanzſtiel, die Rückenfloſſe iſt etwas ſßpitzer und länger als die des Weibchen, welches von oben geſehen, in der Bauch— und Brujtpartie breiter als das Männchen iſt. Das Weibchen zeigt ferner während des Laichens öfters eine ganz kurze Lege— röhre von hellroſaer Farbe. Je größer die alten Tiere werden, deſto ſtumpfſinniger und fauler werden ſie auch, — kaum, daß ſie ſich bewegen, ſtehen ſie meiſtenteils ruhig in den Pflanzen und nur das an— gebotene Futter kann ſie aus ihrer ſtoiſchen Ruhe bringen. Jungtiere bis zu 8 cm Länge ſind, namentlich zu größerer Anzahl vereint, ziemlich beweglich und munter, treiben ſich bei ſonnigem, warmem Wetter ſpielend und jagend im Becken umher und ſind faſt ſtändig in Bewegung, weshalb es vorteilhafter iſt, junge Tiere alten vor— zuziehen, wenn man nicht auf Nachzucht rechnet. Barbus lateristrig a iſt auch anderswo im Aquarium zur Fortpflanzung gebracht worden, doch iſt anſcheinend über das Laichgeſchäft dieſes Fiſches noch nie etwas berichtet worden. So ſah ich zum Beiſpiel gelegentlich der Stuttgarter Kongreß-Aus— ſtellung (1913) einige junge „lateristriga““ eigener Zucht, welche Herr K. Gerſtner, Stuttgart, zur Schau geſtellt hatte, des— gleichen waren auch die alten Tiere, zwei 2 Wohl 2—3 Stück. Der Verfaſſer. 437 ſehr ſchöne Exemplare von ca. 12 cm Länge zur Stelle. Ich rate nun, auf Grund meiner Beobachtungen, folgendes: Die Zucht— becken für B. lateristriga nicht mit Boden- grund (Erde) zu verſehen, am beſten eignen ſich hierzu grober Kies und Steine, da die großen Fiſche während des Treibens allen Schmutz, Erde und Sand aufwirbeln und auf dieſe Weiſe das Waſſer trüben, desgleichen „gründeln“ ſie auch gerne im Schlamme, was dieſelben Erſcheinungen verurſacht und mit ſich bringt. Das Becken muß einen ſonnigen, ruhigen Standort erhalten, wobei die Fiſche vor jähen Schrecken und Störungen geſchützt ſind. Durchlüftung des Beckens und Salz— oder Seewaſſerzuſatz zu Aquarienwaſſer ſind nicht nötig. Das Becken muß min⸗ deſtens 60 bis 70 430 30 cm Größe haben, kleinere Becken ſind für eine er— folgreiche, ausgiebige Zucht unzu— reichend, da in ſolchen die Eier von den Alten zu leicht gefunden und gefreſſen werden, obwohl manchmal doch dieſes oder jenes Ei den Blicken der Alten ent— geht und ſich dann Jungfiſche in ganz geringer Anzahl ſpäter zeigen. Min— deſtens zweimal im Monat iſt eine teilweiſe Waſſererneuerung nötig, wobei das neu einzufüllende Waſſer natürlich genau dieſelbe Temperatur haben muß wie das im Aquarium vorhandene. Tem— peraturſchwankungen ſind hauptſächtlich bei Jungfiſchen zu vermeiden. Fütterung ſtets reichlich. Pflanzliche Nahrung ſehr nötig. Waſſerſtand zirka 25 bis 30 cm, je nach Größe des Beckens. OO DO Varanus caudolineatus, ein Waran f. kleinſte Terrarien. Von C. H. Minke, Frankfurt a. M. Mit 1 Originalaufnahme von Frl. Anny Fahr, Darmſtadt. Im Mai 1912 erhielt der Frankfurter zoologiſche Garten aus Weſt-Auſtralien außer 43 Egernia depressa noch 6 Stück kleinerer Eidechſen von der Größe einer erwachſenen Lacerta serpa. Die Tierchen, die man ihrem ganzen Habitus nach als junge Landwarane anſprechen mußte, fraßen ſehr gut; machten aber, wie man das von jungen Tieren verlangen kann, gar keine Anſtalten zu wachſen, hatten auch mit den bisher bekannten auſtraliſchen Waranarten weder in Form noch Färbung irgendwelche Ahnlichkeit, woraus man auf ihre Artzugehörigkeit hätte ſchließen können. Das Rätjel fand feine Löſung aber bald dadurch, daß Herr Dr. Lehrs, der Her— petologe des Senckenbergiſchen Muſeums, die Art als Varanus caudolineatus, und zwar als erwachſene Tiere, beſtimmte. Dieſer Zwergwaran mißt in erwachſenem Zuſtande 20 cm. In der Form entſpricht er faſt vollkommen dem bekannten Wüſten⸗ waran, hat mit dieſem auch den drehrunden Schwanz gemein. Die Naſenlöcher liegen der Schnauzenſpitze etwas näher als dem Auge. Auch die Körperbeſchuppung gleicht E x f Varanus caudolineatus. Originalaufnahme aus dem Zool. Garten, Frankfurt a. M., von Aenny Fahr, Darmitadt. der des Wüſtenwaranes, bis auf den Schwanz, der mit ſtark gekielten Schuppen verſehen iſt. Das ziemlich kleine Auge hat eine faſt weiße Iris. Die Färbung iſt ein helles ſandgrau. Aber die ganze Körperoberfläche (Rücken, Kopf, Extremi⸗ täten und erſtes Schwanzdritteh) liegen zahl— reiche graubraune Tupfen verſtreut. Vom Auge ſchräg nach dem Nacken zieht ſich ein gleichfalls graubrauner Schläfenſtreif, der ſich dann in Punkte auflöſt. Bauch und Hals ſind weiß, letzterer ſowie der Unterkiefer grau getupft. Auf dem A. Wilewsky: Der K. Botaniſche Garten in Dahlem Schwanze ſchließen ſich die Punkte zu Linien zuſammen, daher auch der Altt- name — caudolineatus. Der Waran lebt, nach Angaben der Importeure, in trockenem, mit harten Grä⸗ ſern bewachſenen Gebieten Weſtauſtraliens. Auch in ſeiner Heimat zählt er nicht zu den häufigſten Tieren, wird ſogar ziemlich ſelten angetroffen. Möglicherweiſe iſt er auch nur infolge ſeiner Scheu ſelten zu ſehen. Auch unſere Tiere nützen jede Spalte und Höhlung aus, um ſich vor den Blicken der Beſucher zu verbergen. QUnjere Tiere ſind in einem kleinen Terrarium untergebracht, das mit trockenem Sand und Steingeröll gefüllt und mit einer harten Grasart bepflanzt iſt. Als Nah⸗ rung dienen alle Arten Kerfe, mit Vor— liebe nehmen ſie Heuhupfer und Schaben. Pflanzennahrung verſchmähen ſie dagegen vollſtändig, auch ihr Trinkbedürfnis ſcheint nur minimal zu ſein, ſie gehen im Gegen— teil jeglicher Feuchtigkeit tunlichſt aus dem Wege. Hoffentlich gelingt es bald einmal wieder, eine Anzahl dieſer netten Warane zu importieren, damit auch die erfahreneren Privatliebhaber Gelegenheit zur Beobach— tung derſelben haben. Nur möchte ich unſere Importeure bei dieſer Gelegenheit bitten, beim Import ſeltener Sachen Maaß und Ziel zu halten, Es iſt der Liebhaberei mit Maſſenimporten, wie etwa dem diesjährigen von Egernia de- pressa', wirklich nicht gedient; denn von all dieſen Tieren kommt doch nur ein ſehr geringer Bruchteil in die richtigen Hände! 1 Das habe ich ſtets ausgeſprochen! Dr. Wolt. OD D Der Königliche Botaniſche Garten in Dahlem. Von A. Milewski, Berlin- Wilmersdorf. Iſt der Königliche Botaniſche Garten in Dahlem bei Berlin, der ſogenannte „Neue Berliner Bo— taniſche Garten“ an und für ſich in wiſſenſchaft⸗ licher Beziehung eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges, die ſo recht deutſchen Gelehrtenfleiß und deutſche Gründlichkeit verkörpert, ſo erfordert die Tatſache, daß er auch Sehenswürdigkeiten, die nicht auf dem üblichen geraden Wege derartiger Einrichtungen liegen, mehr als ſonſt berückſichtigt, beſondere Anerkennung. Uns Aquarianer inte⸗ reſſieren vor allem die Aquarien- und Terrarien⸗ anlagen und die Waſſerpflanzenkulturen. Im Zuge des großen Ringes der impoſanten Schau— häuſer führt durch einen Laubengang ein Weg zu einem kellerartigen Gewölbe, in dem ſich unter⸗ irdiſche Aquarien und Terrarien befinden. Die hier verwirklichte Idee der grottenartigen Ge— ſtaltung des Ganzen ſtammt von dem einge- gangenen Berliner „Aquarium“ und iſt in einer erfreulichen Weiſe gelöſt worden. Sie erhöht die Myſtik. — Große, geräumige, in das Geſtein gebaute Becken, deren Ausdehnung den örtlich beſchränkten Großſtädter mit Neid erfüllen. Das erſte Becken illuſtriert ſo recht, welcher enormen Vermehrung die kanadiſche Waſſerpeſt (Elodea canadensis) „unjere“ Waſſerpeſt fähig iſt. Nebenan finden wir eine Sammlung Meeresalgen aus dem Mittelmeere unter einem wunderbaren Lichteffekt. Ein dritter Behälter führt uns vor Augen, wie ſich Cabomba caroliniana und die ausländiſchen Dr. Elſaeſſer: Eine ſelbſttätige Filtrieranlage für Seewaſſeraquarien Myriophyllum- Arten in großen Verhältniſſen ausleben können. Myriophyllum prospernacoides bildet mit den dem Waſſer entwachſenen herrlich— grünen, wie kleine Tannenbäumchen aufrecht ſtehenden Spitzen einen förmlichen Miniatur⸗ Oberwaſſerwald. And Myriophyllum prismatum und M. heterophyllum zeigen Ranfen in einer Länge, Stärke und Regelmäßigkeit, daß man überraſcht ſtehen bleibt. Vicht minder ſchön präſentiert ſich Isoetis malingverniana. Ferner gedeiht hier auch Aponogeton — Ouvirandra — fenestralis, die „Gitterpflanze von Madagaskar“, deren Blätter bekanntlich faſt nur das Rippen- werk und keine Blattmaſſe dazwiſchen zeigen. Mehrere Xiphophorus Helleri, leider die einzigen Fiſche, produzieren ſich mit ihren erſtaunlichen Schwimmkunſtſtücken. — Es folgen dann einige Terrarien mit tropiſchen Schattenpflanzen, mit tropiſchen und ſubtropiſchen Selaginellen, den wunderfeinen neuſeeländiſchen Hautfarnen (Hy- menophyllum und Leptopteris) und einer Samm- lung von Lebermooſen. — Verlaſſen wir dieſen Raum und beſuchen wir das große Waſſer⸗ pflanzenhaus. Hier feſſelt am meiſten die mächtige Victoria regia mit ihren rieſigen Blättern (1½ m Durchmeſſer) den Blick, iſt fie es doch, die während der Blütezeit ſchon im alten bota— niſchen Garten eine wahre Völkerwanderung hervorgerufen hatte. Ein umgedrehtes Schwimm— blatt zeigt auf der Unterſeite das intereſſante Syſtem von Luftkäſtchen, das die große Trag⸗ fähigkeit bedingt. Um die „Königin der Nacht“ herum gruppieren ſich die verſchiedenſten, herrlich blühenden, ezotiijhen Seeroſen, die bei ihrem üppigen Gedeihen den lebhafteſten Wunſch nach ihrem Beſitz im Herzen eines Aquarianers aus- löſen. Neben der Victoria regia fällt ihre nahe Verwandte, die oſtaſiatiſche Euryale ferox mit ihren großen Schwimmblättern und dem inten- ſiven Blütenreichtum auf. — Entzücken die herr⸗ lichen Seeroſen durch ihren farbigen Blüten- reichtum, ſo nehmen uns die in die Seitenbaſſins und Sumpfbeete gepflanzten Sumpfpflanzen durch 439 ihren überraus üppigen Wuchs gefangen. Der Rieſe unter ihnen iſt Cyperus papyrus, der mit jeinen faſt 3 m hohen Stauden einen förmlichen Büſchelwald bildet. Auch Nelumbium speciosum, die bekannte, beſungene oſtindiſche Lotosblume mit ihren rieſigen, ſchirmartigen Blättern und den großen im abgeblühten Zuſtande ganz eigen- artig ausſehenden Stempeln nimmt es an Größe mit einem Goliath auf. Nicht minder rieſenhaft find Sagittaria chilensis und montevidensis. Thalia dealbata, Pontederia cordata und Echi- nodorus grandiflorus befinden ſich in einer Größe und Gppigkeit, daß dagegen die ſchönſten Exemplare, die wir ziehen, geradezu Jammerge— bilde darſtellen. Erwähnenswert iſt auch Mimosa pudica, die durch ihre Berührungsempfindlichkeit auffallende, ſtattliche, „ſchamhafte Sinnpflanze.“ Von Schwimmpflanzen erregt die ſchön blühende Pontederia crassipes durch ihre Größe und Aus- dehnung Staunen. Auch Pistia stratiotes, die ſchöne Muſchelblume ſei nicht vergeſſen, die ſonderbarer Weiſe als „gefährliche Giftpflanze“ bezeichnet iſt. — Fragen wir uns, welche Gründe für die faſt fabelhaft zu nennende kräftige Ent⸗ wicklung aller in dieſem Gewächshauſe aus- ſchlaggebend ſein können, ſo iſt es nicht unſchwer, die ſtark hochgeſchraubte Temperatur — man fühlt ſchon nach kurzer Zeit Bächlein an ſeinem Rücken hinunterrieſeln — und die ſtark feuchte Atmosphäre, und zwar beides zuſammen wirkend, als die Wunder-Faktoren zu bezeichnen. — Zur Abrundung des Bildes jeien noch die verſchie— denen, ebenfalls entzückend blühenden Seeroſen und Lotosblumen erwähnt, die ſich in Sreiland- becken befinden. Die Lotosblumen befinden ſich in einem Becken, deſſen Waſſer durch geheizte Schienenſtränge erwärmt wird. Alles in Allem ſtellt der Königliche Botaniſche Garten in Dahlem eine ſo wohlgelungene Einrichtung dar, daß er meines Erachtens noch den berühmten botaniſchen Garten in Kew bei London übertrifft, ja in der Welt ſeines gleichen ſucht. DO D enen Das Seewaſſeraquarium TERETEEREREERUERRERERUREREREERRERERERESENEKERRRERERURKKTRKERRUNENREREKUREEREEEREERKEREUERUTERRREERERERERBRLEREUEREEKURRRERREETEREEREREREEREREREREKERERERRERERERERERERERERERRERRRERERURE innen 111 Eine ſelbſttätige Filtrieranlage für Seewaſſeraquarien. Von Dr. E. Elſaeſſer, Langerfeld in Weſtf. Als ich im Sommer 1900 mein erſtes Seewaſſeraquarium einrichtete, konſtruierte ich — in der Annahme, daß klares Waſſer nicht nur für die Schönheit des Ganzen, ſondern auch für das Gedeihen der Tiere von Vorteil ſein müßte, unter Zuhilfe⸗ nahme des Prinzips der Mammutpumpe eine kontinuierliche Filtrieranlage, die ich längere Zeit in Betrieb hatte, ſpäter aber wieder abſchaffte, weil ich mehrfach unter Aberſchwemmungen zu leiden hatte, welche die Unvollkommenheit der Anlage mit ſich brachte. Mein Aquarium bieb für— Mit einer Skizze des Verfaſſers. derhin auch ohne Filtrieranlage klar. Später richtete ich mir dann mehrere Aquarien ein. Hier traten nun öfters Trübungen ein, die ich gern durch Filtra— tion entfernt hätte; doch würde eine ſolche nach dem oben angegebenen Prinzip eine viel zu umſtändliche Apparatur und einen ungeheuren Aufwand an Preßluft bedingt haben, welch letztere (der Kindel'ſche Appa— rat exiſtierte damals noch nicht) ich nicht hätte beſchaffen können. So pflegte ich dann eben meine Aquarien ohne fort— währende Filtration. 440 Dr. Elſaeſſer: Eine ſelbſttätige Filtrieranlage für Seewaſſeraquarien — Dr. Elſaeſſer: Eine ſelbſttätige Filtrieranlage für Seewaſſeraquarien Im letzten Jahr hat nun Herr P. Schmalz zuerſt darauf hingewieſen, daß eine regel— mäßige Filtration von bedeutendem Ein— fluß auf das Gedeihen der Seetiere jei, und in den Berichten der Geſellſchaft für Meeresbiologie in Hamburg iſt abermals auf die hohe Bedeutung derſelben hin— gewieſen. Ich habe mich daher alsbald nach der Schmalz'ſchen Mitteilung bemüht, eine ſicher arbeitende Filtrieranlage herzuſtellen, * welche in möglichſt einfacher Weiſe und mit den billigſten Mitteln alles bieten ſollte, was man von einer ſolchen Anlage erwarten darf. Herr Schmalz benützte, wenn ich mich recht erinnere, (ſeine Mitteilung iſt mir leider augenblicklich nicht zur Hand), zur Zirkulation des Waſſers eine durch Elektromotor angetriebene Pumpe. Elek— triſcher Strom ſteht mir nun leider nicht zur Verfügung. Ich überlegte daher, mit welch' anderen Mitteln ich das Waſſer aus dem Aquarium genügend hoch in ein Filtrierbaſſin pumpen könnte, um es von dort aus weiter in ein Vorratsbaſſin und von letzterem wieder in die Aquarien zurückleiten zu können. Da fiel mir der Schlegelmilch'ſche Apparat wieder ein, den ich früher ſchon zu Gezeitenbewegungen im Aquarium benützt hatte. Mit Hilfe desſelben und eines Kindel'ſchen Durch— lüftungsapparates baute ich mir nun meine nachſtehend beſchriebene Filtrieranlage zu— ſammen. Figur 1 zeigt den ganzen Apparat. Aus dem Aquarium A fließt das Waſſer mittels eines Aberlaufhebers, deſſen Abflußrohrer in einem Korkſtopfen in verſchiedener Höhe eingeſtellt werden kann, in die etwa 5 Liter faſſende Glasflaſche G, den Schlegelmilch ſchen Apparat, ab. Rohr r ift mit Rohr s mittels Gummiſchlauch verbunden. Am unteren Ende von s befindet ſich ein Ven— til t, welches verhindert, daß das Waſſer aus der Flaſche zurück in das Aquarium gedrückt werden kann. In die Flaſche mündet ferner das Steigrohr st, welches ſeinerſeits mit ſeinem untern Ende in dem weiteren Rohr C mit angeſchmolzenem Heberrohr h ſteht. Mit ſeinem oberen Ende mündet das Rohr st über dem Fil— ter F. Endlich mündet in die Flaſche G noch das Luftrohr J, das mit der Luft- pumpe in Verbindung ſteht. Das Filter F beſteht aus einem auf einem Brettchen über dem Reſervoir V „Bl.“ 1914, Seite 101. 441 ſtehenden Glaskaſten von 35 23 3 cm. Es iſt mittels Glasſcheiben in 4 Abtei⸗ lungen geteilt, wie Fig. 3 im Grund und Aufriß zeigt. Die Glasſcheiben find mit- tels vierkantiger Holzſtäbe und Pech ſo an den Seitenwänden und eventuell am Boden des Glaskaſten feſtgekittet, daß an den Kittſtellen kein Waſſer durchgeht. Die erſte Glasſcheibe ſchließt nur ſeitlich feſt an und läßt am Boden einen Schlitz von einigen Millimetern Höhe in der ganzen Breite des Kaſtens frei. Ihre Höhe geht bis zum oberen Rand des Glaskaſtens. Die zweite Scheibe ſchließt ſeitlich und am Boden ganz dicht ab und endigt oben zirka 4 bis 5 cm unter dem Rand des Kaſtens. Die dritte Scheibe iſt wieder genau wie die erſte eingekittet. Die Schei- ben teilen ſo den Kaſten in 4 Abteilungen, von welchen die Abteilung 2 etwa 10 cm breit mit kleinen, etwa haſelnußgroßen Holzkohleſtückchen bis nahe zur Oberkante der zweiten Scheibe anfgefüllt und mit einer ringsum ziemlich gut abſchließenden Glas⸗ oder Schieferplatte abgedeckt wird, welche außerdem noch mit einem Stein beſchwert wird, weil ſonſt beim Füllen mit Waſſer die Kohle hochgehoben wird. Ab— teilung 3, zirka 20 om breit, wird unten erſt mit einer dünnen Schicht Kies, dann mit reinem, feinem Flußſand bis nahe zum oberen Rand der zweiten Scheibe aufge— füllt und Abteilung 1 und 4, jede zirka 2—3 cm breit, bleiben leer. In die Ab—⸗ teilung 1 tritt das zu filtrierende Waſſer aus dem Steigrohr st ein. Es fließt durch den unter der erſten Glasſcheibe befindlichen Schlitz in die Kammer 2 und füllt letztere von unten her auf. Iſt Kammer 2 gefüllt, ſo tritt das Waſſer über die zweite Scheibe und läuft von oben her durch den Sand, dann durch den unteren Schlitz der dritten Scheibe in die Abteilung 4, von wo es klar filtriert durch den Aberlaufheber Hs in den Borratsglasfaften Wabfließt. Aus letzterem wird das Waſſer wiederum durch einen Aberlaufheber Hz mittels eines Spritzrohres p dem Aquarium zugeführt. Man kann die Gberlaufheber Hi und Ha, ſowie die Luftzuführung zur Flaſche G jo einſtellen, daß das aus dem Aquarium ab- fließende Waſſer mit dem aus V entlau- fenden völliges Gleichgewicht hält, ſo daß alſo das Spritzrohr p ohne auszuſetzen arbeitet. Man kann aber auch das Waſſer langſamer zirkulieren laſſen, wobei dann das Spritzrohr intermittierend in Tätigkeit iſt. 442 Ich habe zwei Aquarien von je 50 Liter Inhalt gleichzeitig an die eine Flaſche von 5 Liter angeſchloſſen. Die Druckluft, von einem K. D. U. erzeugt, drückt das Waſſer in das 1,75 m über dem Fußboden ſtehende Filter. Innerhalb 24 Stunden werden etwa 100 Liter Waſſer filtriert; das heißt jedes Aquarium läßt ſeinen ganzen Inhalt in dieſer Zeit einmal durchs Filter laufen. Die Arbeitsweiſe des Schlegelmilch'ſchen Apparats ſetze ich als bekannt voraus; ich muß aber doch einiges darauf Bezügliches bemerken. Damit die Flaſche G immer richtig funktioniert, ſind einige Kleinigkeiten zu beobachten. Zunächſt iſt darauf zu achten, daß der Stopfen auf dem Hals der Flaſche, durch welchen die drei Rohre gehen, abſolut luftdicht abſchließt. Ich be⸗ nütze keine Gummiſtopfen, ſondern Korke. Geringfügige Undichtheiten laſſen ſich ſehr leicht mittels „Aquarit“ beſeitigen. Das Ende des Rohres s, an welchem ſich das Ventile t befindet, muß bis auf den Boden der Flaſche G, mindeſtens aber bis unter. die Offnung O des Heberrohrs h reichen, damit dasſelbe ſtets unter Waſſer ſteht. Glasventile ſind meiſt nicht ganz dicht eingeſchliffen. Würde nun bei nahezu leerem Gefäß G Luft in das Rohr s ein- treten, o würde fie durch dasſelbe trotz des Ventils entweichen können und würde das Waſſer nicht durch das Steigrohr in das Filter drücken. Das Glasventil kann jeder Glasbläſer um billiges Geld herſtellen. Wer einiger— maßen im Glasblaſen bewandert iſt, ſtellt es ſich ſelbſt her. Der Ventilkörper ſoll ſo leicht ſein, daß er in Seewaſſer eben ſchwimmt. Das weite Rohr C, in welchem das Steigrohr st ſteht, iſt in Figur 2 be⸗ Aus der Praxis, für die Praxis — Berichtigung ſonders abgebildet. An ſeinem unterſten Ende iſt das nach oben gehende Heber— rohr h angeſchmolzen. Etwa 1 cm unter dem Ende von C ift h wieder nach unten gebogen und zwar nicht wie in Figur 1 gezeichnet, ſondern jo wie es Figur 2 dar⸗ ſtellt, weil man ſonſt das Ganze nicht gut durch den engen Hals der Flaſche bringen würde. Das Heberrohr muß etwas weiter ſein als das Steigrohr st, und ſein Ende O muß fi) mindeſtens 1 cm über der Anſatz⸗ ſtelle am Rohr C befinden, weil ſonſt bei einigermaßen großer Waſſergeſchwindigkeit und bei ſchon niedrigem Waſſerſtand in G das Waſſer aus C raſcher weggeführt, als es durch das Heberrohr wieder erſetzt wird, wodurch der ganze Apparat verſagt. Meine Filteranlage iſt nun ſchon meh— rere Monate Tag und Nacht in Betrieb und ich kann ſagen, daß ſie ſich vorzüglich bewährt und bis jetzt noch nie verſagt hat. Nachtrag: Die Vorrichtung des Herrn Profeſſor Decroupet („Bl.“ Nr. 10) iſt ge⸗ nau dieſelbe, wie ich ſie bei meinem erſten Aquarium angewandt habe; ſie beruht auf dem Prinzip der Mammutpumpe, die ja auch im „Zernecke“ als Durchlüftungs— apparat abgebildet iſt. Der Nachteil dieſes Prinzips liegt in der Hauptſache darin, daß das Waſſer nur wenig über das Niveau des Aquariums gehoben werden kann und daß die Waſſerquantitäten im Verhältnis zur angewandten Luftmenge um ſo geringer werden, je höher das Waſſer gehoben werden ſoll. Der Apparat eignet ſich alſo nicht dazu, ein höher gele- genes Baſſin zwecks Filtration des Waſſers einer größeren Aquarienanlage zu füllen, während bei meinem Apparat dem nichts im Wege ſteht. 0 — 8 a W lll elle eee Aus der Praxis für die Praxis. (Schlagworte zur Aquarien⸗ und Terrarienpflege). Daphnientransport ohne Waſſer. Auf Seite 378 der „Blätter“ empfiehlt Fränkel, Daphnien in einem Blumentopf zu transportieren. Ich gehe noch weiter und empfehle, die Tierchen in ein feuchtes Papier, ev. Zeitungspapier, ein⸗ zupacken, welche Methode ſich bei mir ſchon ſeit längerer Zeit bewährt, wiewohl ich faſt / »Stun⸗ den bis nach Hauſe habe. Ich bekomme 80 bis 90 Prozent lebend heim, bei Cyclops iſt das Verhältnis noch günſtiger. Es iſt zweifellos eine = große Bequemlichkeit, = tieren einfach in Papier einpadt, in die Taſche = ſteckt, anſtatt mit Flaſche, = topf bepackt durch die Stadt wandern zu müſſen. wenn man die Futter⸗ Glas oder Blumen⸗ Julius Boſchan, Prag. Berichtigungen. Im Bericht der Biologiſchen Geſellſchaft⸗-Graz No. 21, Seite 380, Spalte 2, Zeile 15 von oben ſoll es richtig Krickente heißen, ferner Seite 381, Spalte 1, Zeile 24 von oben lies ſtatt zurzeit ſeiner Zeit, Zeile 14 von unten ſtatt Pulilaria Pilularia, Zeile 7 von unten ſtatt Untricularia Utricularia. 13 4 € 4. 5 15 44 15 7 — R Seite 424 beſchreibt, verwende ich Fiſch⸗ Aquarium halten? keine Anolis hält, der beraubt ſich ſelbſt! Techniſches — Pflege der Rotkehlanolis — Ein Schildkrötenmaſſenimport Techniſches. Eine ähnliche Fiſchnetzform wie Syſtem Langer. (Mit vier Skizzen vom Verfaſſer.) In ähnlicher Form, wie Herr Langer netze ſchon ſeit vielen Jahren, doch laſſe ich bei den meinigen die Baſis „a—b“ des Bügels (Fig. 1) nicht in gerader Linie fortlaufen, ſondern biege dieſe bei „7“ (Fig. 2) im rechten Winkel nach vorn, jo daß die Form „Lab“ (Fig. 2) entſteht, von da wird der Bügel jenf- recht nach unten abgebogen und bei „ed“ (Fig. 2) wieder in wagrechter Richtung nach vorn gerichtet, wodurch bei „4“ ein Winkel von 90° entſteht. f Auf dieſe Weile wird das Netz zum 8 Gebrauch etwas größer und nimmt einen breiteren Raum als ein ſolches von drei⸗ eckiger Form ein. Durch die ftufen- förmige Abbiegung des Bügels wird es auch hinten höher und ſichert ſo um ſo mehr vor einem Entſchlüpfen der ein⸗ gefangenen Fiſche. Ich habe dieſe An⸗ ordnung als ſehr praktiſch erprobt und kennen gelernt. Die Netze können natür⸗ lich in jeder beliebigen Größe ange— fertigt werden. Wilh. Schreitmüller. e N IN] 0 0 1 INN) IN INN m m | N | \ IN) le eber Viv. Ges amfarn- sich. 443 — — Beckenwar 2 L. B — . » —— Mel: in Gebrauch vor oben gesejen.) GH Bügel vor Sen? Biegen. , AB, \ — I) |, 2 & N ! Ill —— — Nil \ \ 0 9 0 N \ —— —— 2 4 Prakt. Fiſchnetzform, Syſtem Schreitmüller. Originalſkizze von W. Schreitmüller. 2 Fragen und Antworten. Pflege der Rotkehlanolis. Frage: 1. Wie iſt es mit der Pflege von Rotkehlanolis? Das Fliegen- und Käferfangen im Sommer muß doch läſtig und zeitraubend ſein, namentlich im kühlen Sommer. Iſt die Fütterung der Schlangenkopfeidechſe und der blauen Eidechſe leichter? Müſſen dieſe im ge⸗ heizten Behälter gehalten werden? Was koſtet wohl eine Heizung pro Tag bei einem Terrarium bon Um Höhe, 75 em Länge und 55 cm Breite? Brennſtoff: Petroleum. Wer kann mir ander'e intereſſante und nicht ſo ſchwer zu pflegende Terrarientiere außer Kröten und Schlangen und großen Tieren empfehlen? 2. Kann ich Paradiesfiſche TIEFER. im ungeheizten J. S., Rheine. 1. Wer als Terrarien-Liebhaber Dieſe Tiere ſind von einer entzückenden Grazie in ihren Bewegungen und dauern ganz vorzüglich im wohl bepflanzten Terrarium aus. Das Fliegen⸗ fangen nennen Sie zeitraubend? Dieſe Funktion erledigt ſich doch täglich ſpielend in wenigen Minuten! Des Morgens ſtellen Sie eine der bekannten Drahtgaze-Fliegenfallen (beködert mit einem alten Fiſchkopf) auf dem Balkon oder am geöffneten Fenſter auf und des Mittags brummt Antwort: und ſummt es dann nur ſo in der Falle von hunderten der ſchönſten, dicken Brummern! Dann hinein mit dem Segen ins Terrarium! Daneben nehmen die Anolis auch Mehlwürmer und Schaben. Schlangenkopfeidechſe (Lac. serpa meinen Sie wohl?) und blaue Eidechſen (Lac. faraglionensis) ſind ebenſo haltbar und ſehr leicht zu halten. Am beſten iſt es, Sie halten alle gleich beieinander in geeigneten Größen. Heizen müſſen Sie wohl wenigſtens an trüben, regneriſchen oder kühlen Tagen. Beiſtarker Sonnen⸗ beſtrahlung kommen Sie auch ohne Heizung zurecht. Die Petroleumheizung würde bei täglich 12 ſtündiger Brenndauer etwa pro Tag 5 3 koſten. 2. Ja, aber nur im geheizten, ſonnigen Zimmer! Otto Tofohr. : Kleine Mitteilungen : Ein Schildkröten-Maſſenimport wie er noch nie dageweſen ſein dürfte, wurde von der Firma Carl Hagenbeck aus Mittelaſien nach dem rühmlichſt bekannten Stellinger Tierpark geleitet, der ſeit einigen Wochen Durchgangsſtation für über 9000 dieſer Tiere bildete, bezw. noch bildet — denn es iſt noch manches Tauſend dort auf Lager geblieben. Da es ſich um die überaus dankbare, das heißt außerordentlich widerſtands⸗ fähige, wenig wärmebedürftige und ſtets munter⸗ bewegliche Testudo horsfieldi, eine der bekannten 444 griechiſchen Landſchildkröte naheſtehende Art handelt, deren jahrelanges Fehlen im Handel gewiß von vielen Terrariſten ſchmerzlich bedauert wurde, ſo kann nur allen Schildkrötenfreunden geraten werden, tüchtig zuzugreifen. Der Vorrat iſt, wie ſich bei Hagenbeck ja von ſelber verſteht, muſtergültig einquartiert und wird auch en detail, zu 30—50 ) das Stück, abgegeben. Die Schild⸗ kröten wurden alleſamt im Verlaufe weniger Wochen in der Amgegend von Taſchkent in Turkeſtan, wo ſie wohl ungemein häufig ſein müſſen, in der Sandſteppe geſammelt. Eine kleine Herde der Tiere, die ich im Gartengehege halte, übertrifft an Munterkeit alle anderen Land⸗ ee meines Beſtandes. R. Vereins⸗Machrichten 111i Unter alleiniger Verantwortung ber Einſender. A. Mitteilungen. Berlin. „Triton“ e. V. 3. ordentliche Sitzung, Freitag 22. Mai 1914. In dem Vereinsbericht der „Fſis“ Barmen vom April dieſes Jahres („W.“ S. 386) gibt ein Vereinsmitglied ſeine Eindrücke vom Beſuch des Berliner Aquariums wieder und hat für die Süßwaßer⸗ und die Terrarien-Abteilung nur die ſchärfſten Ausdrücke der Mißbilligung zur Hand. Es mangele ſehr an ſachgemäßer Einrichtung und Pflege, man merke den Tieren das Unbehagen in dem trüben Waſſer an, von einer ſachgemäßen Bepflanzung ſei wenig zu merken, in den Ter⸗ rarien haben verſchiedene offenbar ſchon ſeit längerer Zeit verendete Tiere herumgelegen, und die Arwaldgruppe ſei vollſtändig verſtaubt ge— weſen. Zur Abſtellung dieſer Mängel wünſcht der Referent die Berliner Aquarienvereine heran- zuziehen, hier ſei für ſie ein Feld der Betätigung. — Wir errachten es als unſere Pflicht, um das Entſtehen einer falſchen Meinung bei den Tier⸗ freunden im Reiche zu verhindern, uns nach Möglichkeit des geſchmähten Aquariums anzu⸗ nehmen und die harten Tadelsworte als große Vebertreibungen zurückzuweiſen. Die Einrich- tung und Beſetzung der Behälter iſt nach zahl- loſen Erwägungen und mit Hilfe erfahrener Tier- pfleger und Fachleute vorgenommen, die Pflege der Tiere ruht in bewährten Händen. Daß die vorhandenen Rieſenepemplare einheimiſcher Fiſche ſchon durch den Fang und Transport beſchädigt hier eintreffen und ſich in den räumlich beengten Behältern nicht lange geſund halten, iſt leider nicht zu ändern; ſie werden daher ſtändig, ſobald Erſatz zu beſchaffen iſt, erneuert. Daß der Beob- achter eine ſachgemäße Bepflanzung vermißt, weiſt auf den Irrtum hin, in dem ſich viele Aquarianer befinden, die eine Sammlung prächtig eingerichteter Zieraquarien zu ſehen erwarten. Das iſt natürlich in dieſen Sammelbehältern, die vielfach überhaupt des Tageslichtes entbehren, und die nur eine reichhaltige und feſſelnde Tier⸗ ſchau bieten wollen, undurchführbar. Die ver⸗ ftaubte Arwaldgruppe muß auf einem opti⸗ ſchen Irrtum beruhen, denn dieſelbe wird ſchon, um ſie einigermaßen lebensfähig zu erhalten, zweimal täglich geſprengt. Daß bei aller Sorg— falt in der Pflege hier und da einmal Anregel- mäßigkeiten eintreten, die ſich der Aufſicht ent⸗ kegeln die unklare Bemerkung: Tiere oh Vereins⸗Machrichten zogen haben, wird nicht zu leugnen ſein, und ſolch einen unglücklichen Moment muß wohl der Beobachter erwiſcht haben; derartige Einzelheiten aber ſo, wie hier geſchehen, zu verallgemeinern, iſt doch wohl nicht angängig. Auch die anderen in unſeren Fachzeitſchriften veröffentlichten Be⸗ richte auswärtiger Aquarienfreunde ſtehen dem Urteile des Barmer Herrn ſtrikte n 10 In Herrn Dr. Heinroth beſitzen wir einen ſolch ge- wiſſenhaften und arbeitſamen Leiter des Inſti⸗ tutes, daß eine gedeihliche Entwicklung des Ber⸗ liner Aquariums über ſeine Kinderkrankheiten hinaus mit Sicherheit anzunehmen iſt, auch ohne die kontrollierende Oberaufſicht der Berliner Aquarienvereine, die ſich Herr Dr. Heinroth wahr⸗ ſcheinlich höflichſt verbitten würde. — Die Nym- phaea alba (Berlin) macht in ihrem Bericht über die Sitzung vom 8. April („W.“ 387) bei der Be- ſprechung von Heizverſuchen an Aluminium- „Weiter wurde angeführt, daß dieſe (an Aluminiumkegeln ſitzen⸗ den) Pilze eſſigſaure Tonerde und ein guter Nährboden für Saprolegnien, Glockentierchen ꝛc. ſind.“ Hier muß wohl ein Schreib- oder Druck⸗ fehler vorliegen. Eſſigſaure Tonerde dürfte hier wohl kaum entſtehen, außerdem aber wirkt dieſe ja vielmehr zerſtörend auf derartige Mikroorga⸗ nismen. — Die Herren Scholze & Pötzſchke ſchicken uns, weil ſelbſt verhindert, zur Anſicht Muſter ihres letzten Importes: den neuen Tetrodon, ein zierliches Fiſchchen von recht bunter Färbung mit den im übrigen bekannten Eigenſchaften aller Kugelſfiſche, ſowie den The- ra pon j ar bua, ein elegantes, eigenartig bogen- förmig nach oben geſtreiftes Fiſchchen von großer Lebhaftigkeit. Bemerkenswert an dem letzteren iſt ſein zu Anfang äußerſt ſcheues Benehmen: nach Bericht der Beſitzer genügte ein etwas hartes Einſchnappen der Zimmertür, um die in hohem Bogen aus dem Behälter ſpringen oder erſchreckt an die Scheiben an— ſchlagen und tot zu Boden fallen zu machen. Dieſe Scheu verliert ſich jedoch nach einigen Tagen. Etliche Scheibenbarſche werden von den Herren freundlichſt zur Verſteigerung geſtiftet. — Zum Schluß gelangt eine große Anzahl Waſſer⸗ pflanzen in prächtigen Exemplaren, bezogen von Herrn Niemand, zur Verſteigerung. Berlin-Schöneberg. „Argus.“ Sitzung vom 28. Mai. Eingänge: Die abonnierten Beitjchriften, mehrere Offerten und eine Grußkarte unſeres Herrn Martin aus Hannover, die die Unterſchriften der Mit- glieder des dortigen Aquariumvereins Linns trägt. Neuaufnahmen: Herr Wilhelm Löding, Tempelhof, Ringbahnſtraße 12. Liebhaberei: In der „W.“ 1914, Seite 296 wird in einem Vereins- bericht der „Waſſerroſe“ (Stuttgart) von dem Vortrage eines Herrn über die Pflege und Zucht von Rasbora heteromorpha berichtet. Wir können uns der Meinung des Vereins, daß in „Bl.“ und „W.“ ſchon des öfteren die Zucht dieſer Fiſche beſchrieben worden ſei, nicht an⸗ ſchließen, denn es iſt bisher von einer Zucht von Rasbora heteromorpha noch nichts bekannt ge- worden. Wenn auch ſchon verſchiedentlich Paarungen ſtattgefunden haben, ſo iſt wohl noch keinem Liebhaber in der Zucht der betreffenden Tiere ein Erfolg beſchieden geweſen. Unſer ſtets gern geſehener Gaſt Herr A. Mayer nimmt das een „rr ee * Seen Vereins⸗Nachrichten Wort zu ſeinem mit großer Spannung erwarteten Referat über das Buch des Forſchers Eigenmann, betitelt: Fishes of British Guiana. The Freshwater Das von Herrn Mayer demonſtrierte Werk enthält die Ergebniſſe einer von dem Deutſchamerikaner Eigenmann im Jahre 1908 ausgeführten Expe—⸗ 0 . dition, die er im Auftrage des Carnegie-Muſeums unternahm, um die Waſſerflora und -Fauna von Britiſch Guiana zu ergründen. Es gelang dem Gelehrten, durch dieſe Forſchungsreiſe nachzu⸗ weiſen, daß der Eſſequibo, der Hauptfluß von Britiſch Guiana, ſicher in prähiſtoriſchen Zeiten einmal mit dem Amazonenſtrom im Zuſammen⸗ hange geſtanden haben muß, denn unter den 2362 Fiſcharten, die Eigenmann im Stromgebiete des Eſſequibo erbeutete, befanden ſich nicht weniger als 200 Arten, die auch im Amazonen⸗ ſtrom leben. — Natürlich hat Eigenmann während der 6 Monate, die die Expedition in Anſpruch nahm, große Schwierigkeiten zu überwinden ge— habt. Einen Bruchteil ſeiner Erfolge, beſonders beim Fangen der Fiſche, hatte er — den In⸗ dianern zu verdanken, die ihm mancherlei Winke gaben. So machten ſie ihn z. B. auf eine Pflanzenwurzel aufmerkſam, welche (nachdem man ſie ins Waſſer geworfen hatte) die Fiſche nötigte, an die Oberfläche zu kommen. Eigenmann ver- mochte damals noch nicht, dieſe Wurzeln zu be— kommen. Ob es ihm inzwiſchen gelungen iſt, weiß man nicht. Jedenfalls enthielten ſie eine Subſtanz, die dem Waſſer den Sauerſtoff entzog oder dieſes vergiftete. Beim Fangen ging der Forſcher mit den Eingeborenen in der Weiſe zu Werke, daß ſie eine Bucht oder einen Graben durch Reiſigbündel, Bananenblätter und der— gleichen abſperrten und dann die Wurzeln ins Waſſer warfen. Nach einiger Zeit kamen die Fiſche an die Oberfläche oder ſchwammen dem Afer zu, wo ſie mühelos erbeutet werden konnten. Auch die Ebbe machten ſich die Fänger zunutze, indem ſie im Waſſer einen Reiſigwall errichteten, über welcher die Flut das Waſſer mit den Fiſchen ſpülte. Nach Eintritt der Ebbe ging das Waſſer zurück, während die Fiſche in großer Zahl im Reifig hängen blieben. Auf dieſe Weiſe iſt es dem Gelehrten gelungen, die ſtattliche Zahl von 25000 Spritegemplaren nach dem Carnegie-Muſeum zu bringen. Alle dieſe hat er, nachdem er unter ihnen 128 neue Arten feſt⸗ geſtellt hatte, nach zwei verſchiedenen Syſtemen geordnet in ſeinem Werke aufgeführt und ein⸗ gehend beſchrieben. Auch eine beträchtliche Anzahl größtenteils erſtklaſſiger Abbildungen ſind in dem Buche enthalten. Die Koſten für die Expedition trug das Carnegie-Muſeum. In den Vereinigten Staaten können ſich derartige Inſtitute ſolche Ausgaben geſtatten, da ſie von den Geldleuten Amerikas in weitgehendſtem Maße unterſtützt werden. So hat z. B. Rocke⸗ feller allein den Muſeen für Kunſt und Natur⸗ kunde die reſpektable Summe von 10 Millionen Dollar (42000000 Mark) zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Mit ſolchen Summen läßt es ſich natur⸗ gemäß gut arbeiten und iſt auch dieſem Umſtande das Gelingen des Werkes Eigenmanns zuzu⸗ ſchreiben. In Deutſchland herrſchen für die Ge- lehrten nicht ſo vorteilhafte Verhältniſſe und demzufolge gehen auch viele von ihnen nach dem Auslande, wie es Eigenmann ja auch getan hat. Daher fehlt es uns auch im Inlande an 445 Autoritäten auf dem Gebiet der Natur⸗ kunde und wir müſſen uns, um in den Beſitz von genauen Fiſchbezeichnungen zu erlangen, ſtets an das Ausland wenden. — Herr Mayer feſſelte mit dem Vor⸗ trage alle Anweſenden bis zum Schluſſe und ge- ſtaltete die Sitzung zu einer der intereſſanteſten der bisher veranſtalteten. Wir können uns auch beglückwünſchen, daß wir Gelegenheit hatten, das Werk Eigenmanns in Augenſchein zu nehmen, denn außer dem vorgeführten Buch befindet ſich nur noch ein anderes in OSeutſchland, und zwar in dem Beſitz des Naturwiſſenſchaft⸗ lichen Muſeums in Berlin, das es nicht ver— leiht. Wir danken Herrn Mayer nochmals beſtens für ſeine Liebenswürdigkeit. Kloſe. Darmſtadt. „Hottonia.“ Sitzung vom 6. Funi. Nach Begrüßung der Anweſenden, unter denen ſich die Herren Döbel und Schorlemer als Gäſte befanden, werden die von Fräulein Fahr hergeſtellten und gut gelungenen Bunt- photographien in Amlauf geſetzt. Sie riefen allgemeine Bewunderung hervor und der Wunſch nach alsbaldiger Beſchaffung des Projektions⸗ apparates wurde erneut laut, um die Bilder in ihrer Pracht und Lichtwirkung beſchauen zu können. Hoffen wir, daß dies bald der Fall ſein wird! Ein von Herrn Knodt aus ſeinem Aufent⸗ halt in Tegernſee überſandter Zeitungsartikel wendet ſich gegen die Ausbeutung der Tümpel uſw. durch die Aquarien- und Terra⸗ rienjäger. Dabei iſt ein Apell an unſere Vereine, ſich gegen das Räubertum in unſerer Liebhaberei zu wenden, das hauptſächlich in den Städten ſehr um ſich greift. — Ein Chanchito - Weibchen des Herrn Walther wurde von ſeinem Männchen nach kurzem Ehezwiſt totgebiſſen. Der Vorge— nannte beſtellte in Gemeinſchaft mit Herrn Daudt eine größere Anzahl Fiſche von Dresden, die trotz beſter Ankunft und richtiger Ernährung und Verabreichung alles Erforderlichen inbezug auf zweckmäßige Behandlung und Verſorgung nach und nach eingegangen ſind. Man vermutet, daß hier die Waſſerfrage eine Hauptrolle ſpiele. Herr Walther berichtet noch über zwei weitere Fälle. Er hat eine Brut Ma⸗ kropoden, die er mit aus einem Heuaufguß entſtandenen Infuſorien fütterte. Er konnte großartige Erfolge verzeichnen, die 40—50 Tierchen gediehen prächtig. Als ſie fingergliedlang waren und das Gefäß zu eng wurde, wurden ſie in ein größeres, breiteres Becken geſetzt. Doch, ſiehe da, jeden Tag fand man neue Leichen. Eine Verpilzung habe nicht vorgelegen und auch ein Auffreſſen durch die Alten kam nicht vor. Walther hatte den Fehler begangen, die Zungen aus ihrer gewohnten Behauſung herauszunehmen und nicht in dasſelbe Waſſer zu ſetzen. Er⸗ fahrungsgemäß läßt man die Jungen erſt gehörig wachſen und vermeidet vor allem jeden Waſſer⸗ beziehungsweiſe Temperaturwechſel. — Bei H a- plochilus Chaperi machte er die Entdeckung, daß die Bruſtfloſſen zuſammengeklebt und ganz zugeſpitzt waren. Einige Tierchen gingen darauf- hin ein. Der Grund war nicht zu ermitteln. Am die übrigen vor dem gleichen Schickſal zu be- wahren, wandte er die vor kurzem von einem Herrn in der „W.“ empfohlenen Behandlung an. 446 Er bepinjelte die Floſſen mit der erwähnten Salzlöſung und der Erfolg war verblüffend. Die Fiſchchen erholten ſich bald wieder und fühlen ſich jetzt wohl und munter. — Vom Groß⸗ Gerauer Ausflug hat unſer Schriftführer 1 Stich⸗ lingmännchen und 4 hochträchtige Weibchen mit- gebracht. Der bekannte Neſtbau begann alsbald, die Liebesſpiele folgten, die Eiablage verfehlte nicht ihre Wirkung und nun tummeln ſich die zahlreichen Jungen munter und vergnügt im Waſſer. — Herr Glück berichtete recht ausführlich und ſehr ſpannend über den „Kosmos.“ Er hatte ſich diesmal eine koloſſale Arbeit gemacht, fand aber auch dafür dankbare Zuhörer. Die Ein⸗ lagen in die Fiſchſparkaſſe betrugen 5.50 4. Judenteich. Es iſt in letzter Zeit ſchon wiederholt vorge— kommen, daß das Abflußbrett des Judenteichs von roher Hand herausgeriſſen wurde, beziehungs- weiſe abhanden gekommen iſt und daß nach altem Brauch viele Hundebeſitzer ihren Hunden das ihnen zu Hauſe mangelnde Bad in dieſem Teich verabreichen und zum Teil ſtarke Seife und ſchädliche Chemikalien dabei verwenden. Hierdurch find unſere Mitglieder beim Fang von Futter- tieren nicht auf ihre Rechnung gekommen. Der Verein hat ſich daher als Pächter des Juden⸗ teichs an Gr. Oberförſterei Darmſtadt gewandt mit dem Erſuchen, dieſem Unfug zu ſteuern und das Feldperſonal anzuweiſen, nur unſeren Mit⸗ gliedern, die ſich als ſolche durch die Jahreskarte ausweiſen können, das Hantieren mit Kätſchern uſw. zu geſtatten. Wir machen hierauf beſonders aufmerkſam und empfehlen allen Mitgliedern, ſich mit der erwähnten Legitimation zu verſehen! Der Vorſtand. B. Gerichte. „Aquarium Society, Inc.“ Dienstag den 12. Mai. An dieſem Abend hielt der Verein ſeine monatliche ordentliche Sitzung, welche von 45 Mit⸗ glieder beſucht war. Es wurde beſchloſſen, die jährliche Ausſtellung an den 3 Tagen 25. 26. 27. September abzuhalten. Präſident Schneider ernannte die folgenden Herrn für das Ausſtel⸗ lungs⸗Kommitee: FrankB. Johonnot, Chaſ. Viſel, ‚Io. Fröhlich, E. J. Wilcox, W. J. Lamprecht. Am 21. März hielt der Verein ſein erſtes Feſt⸗ bankett, welches von 80 Perſonen beſucht war und in glänzender Weiſe verlief. Als Gäſte waren anweſend Mitglieder der Newyorker und Philadelphiager Aquarienvereine, auch Repräjen- tanten der Newyorker und Brooklyner Muſeen und Botaniſchen Gärten. Sonntag den 3. Mai. An dieſem herrlichen Frühlingstage veranſtaltete der Berein eine Exkurſion nach Graßmere auf der Staten-Inſel, im Newyorker Hafen gelegen. Eine 1—2 ſtündige Fahrt auf den neuen Städtiſchen Fährbooten, eine weitere kurze Strecke auf der Eiſenbahn, dann ein 1—3 ſtündiger Marſch und wir erreichen unſeren Tümpel, welcher mit Pflanzen, Sonnenfiſchen, Molchen u. ſ. w. reichlich beſetzt iſt. Wir ſetzen uns unter die Bäume, die leider wegen des kalten Wetters noch weit zurück in der Blüte waren. Es wird ein Imbiß ein⸗ genommen, worauf dann die Netze, Kannen uſw. ſofort in Arbeit geſetzt wurden. An Pflanzen Brooklyn. Vereins⸗Machrichten wurden Waſſergräſer, Fontinalis, Elodea er- beutet, an Tieren wurden Sonnenfiſche, Shiners, Fröſche und hauptſächlich rote Waſſerſpinnen gefangen. Punkt 5 Ahr begab man ſich ver⸗ gnügt zu Hauſe. Sonntag den 24. Mai. Vom ſchönſten Wetter begünſtigt veranſtaltete unſer Verein eine Erkurſion nach Rockland Lake. Dieſer herrliche von Wald und Bergen umgebene See iſt ein wahres Paradies für den Aquarianer. Anſere Geſellſchaft, die nahezu 50 Perſonen zählte, begab ſich auf die Fährboote der Weſt Shore Eiſenbahn, die den Hudſon Fluß hinauf bis zu Weehauken fahren, von wo aus die Fahrt per Eiſenbahn weiter geht. Hier war Gelegenheit, den neuen Deutſchen Rieſendampfer „Vaterland“ in nächſter Nähe zu beſichtigen, der ſoeben nach ſeiner erſten Fahrt in Hoboken angelangt war. Am 11 Ahr nach 1—1½ ſtündiger Fahrt ange- kommen, ſetzten wir uns in den ſchönen Garten eines am Afer des Sees gelegenen Gaſthauſes und ſtärkten uns mit Speiſe und Trank. Hierauf verteilte ſich die Geſellſchaft in die Ruderboote und es wurde fleißig gerudert und gefiſcht. Er⸗ beutet wurden Potomageton in 3 Arten, Vallis- neria Spiralis, Waſſerlilien, Utricularia, Waſſer⸗ peſt, Fontinalis, blau- und ſchwarzgebänderte Sonnenfiſche, Schildkröten, Waſſerinſekten, Rote Waſſerſpinnen u. j. w. Abends 5—5½½ Uhr machte ſich die Geſellſchaft auf den Heimweg. Darmſtadt. Bund der Reptilien- und Lurch⸗ freunde. Der zoologiſche Garten in Leipzig hat ſich als weiteres (46.) Mitglied angemeldet. Als Bundesvorſitzenden hoffte ich einen Herrn mit klangvollem Namen zu gewinnen. Meine Be- mühungen haben jedoch zu dem Ergebnis ge— führt, daß von verſchiedenen Seiten der Vorſchlag gemacht wird, ich möchte den 1. Vorſitzenden ſelbſt übernehmen. Wenn die Bundesmitglieder mei- ner Perſon das große Zutrauen entgegen bringen wollen, ſo bin ich bereit, das keineswegs leichte Amt anzunehmen und kann jetzt ſchon das Ver⸗ ſprechen abgeben, daß ich das von mir mit Un⸗ terſtützung ſo vieler begeiſterter Terrariſten ge— borene Kind treulich hegen und pflegen werde, damit wir auch unſere Freude an dem Kindlein erleben und es groß und kräftig werden ſehen! Herr Dr. Klingelhöffer, der verdienſtvolle Leiter des Offenburger Vivariums, der in un⸗ eigennütziger Weiſe zur Populariſierung unſerer ſchönen Liebhaberei beigetragen hat, will den II. Vorſitzenden übernehmen. Herr Amtsrichter Dr. W. Spethmann in Hamburg hat ſich be⸗ reit erklärt, die Bundeskaſſe zu übernehmen. Unſer verehrter, von den Terrariſten hochgeſchätzter Herr Dr. Krefft, Hamburg-Lockſtedt, dem unſere Sache ſchon ſo viel zu verdanken hat, will die Leitung des Bundesorgans, das — vielen Wünſchen entſprechend — wahrſcheinlich ſchon am 1. Oktober dieſes Jahres entweder ſelbſtändig oder im An⸗ ſchluß an eine der beſtehenden Zeitſchriften er- ſcheinen wird, übernehmen. Den genannten drei Herren ſind wir für ihre Berereitwilligkeit, ſich in den Dienſt unſeres Unternehmens zu ſtellen, zu beſonderem Danke verpflichtet. Hoher Dank gebührt auch den Leitern der zoologiſchen Gärten in Frankfurt und Leipzig, Herrn Dr. Priemel . und Herrn Dr. Gebbing, dem Kuſtos des Ber- liner Aquariums, Herrn Dr. Heinroth, dem Be- Are P * 3 4 * 9 4 5 8 r En m „ — — — 22 — aa * 8 1 r N K * 2 de Frankfurt a. M. Mitglieder Tümpelkarten ausſtellen laſſen. n A . * —— — 5 * nächſte Verſammlung Objekte mitzubringen. Vereins⸗Nachrichten ſitzer des Tierparkes in Stellingen, Herrn C. Ha- genbeck, den Herrn A. Wewers, Enſchede, und cand. theol. Robert Mertens, Leipzig, die ſich alle bereit erklärt haben, 20 Mk. bezw. 15 Mk. Beitrag leiſten zu wollen, um die Herausgabe Heines eigenen Bundesorgans, welches von allen Mitgliedern mit verſchwindend kleinen Ausnah- men dringend gewünſcht wird, zu ermöglichen. Wenn gegen die Zuſammenſetzung des oben vor⸗ geſchlagenen Vorſtandes innerhalb 8 Tagen nach Erſcheinen dieſer Bekanntmachung in den Zeit⸗ ſchriften oder bei dem Anterzeichneten keine Ein⸗ wendungen erhoben werden, ſo nehmen wir an, daß die Mitglieder einverſtanden ſind. J. A.: Ph. Schmid, Darmſtadt, Soderſtr. 93. „Iris“. Sitzung vom 11. Juni. Nach Erledigung der Eingänge wurde nochmals zur Beſprechung über die Tümpelordnung geſchritten. Dieſelbe lag im Original vor und haben ſich 10 Die Karten für die „Grastränke“ können erſt dann zur Ausgabe kommen, wenn die zur Zeit ſchwebenden Verhandlungen mit der Stadtkämmerei, betreffs Anbringen eines nenen Tores, zu Ende geführt ſind. Auf unſerer Anlage „Blutloch“ ſind von einigen Mitgliedern bereits 2 Bänke und 1 Tiſch aufgeſtellt worden; was den Aufenthalt in der Anlage noch angenehmer geſtaltet. Herr Wohlgemuth fertigte für unſeren Vereinsſchrank ein ſehr ſchönes Meſſingſchild an. Es wurde angeregt, für eine der nächſten Sitzungen einen Taujch- und Kaufabend zu veran— ſtalten und werden Intereſſenten gebeten, für 55 ei der nächſten Sitzung ſoll eine Beſprechung über das nächſte Winterfeſt ſtattfinden und der Saal gleich⸗ zeitig feſtgelegt werden. Unſer Mitglied Herr Son⸗ derhoff hat anläßlich ſeines Umzuges von Egelsbach nach hier ſämtliche Mitglieder mit ihren Damen zu einer Abſchiedsfeier eingeladen; näheres hierüber wird in nächſter Sitzung bekannt gegeben. Zur Gratisverloſung kamen Fiſche, Futter, Netze, Pflan- zen, Eidechſen ze. Gera R. Waſſerroſe.“ Unter „Eingängen“ war Schreiben eines Herrn Schlücker, Berlin zu verzeichnen, welcher ſich dahin äußerte, daß Eidechſen und Schlangen ſehr auf Muſik reagieren, und deckt ſich ſomit dieſes mit unſeren Beobachtungen. Über das Verbot des Futter⸗ holens in Tinz durch einen neuen Pächter berichtet Herr Herold, daß er mit dieſem geſprochen habe und eine Freigebung des Tümpels für das Futter⸗ holen erzielt habe. Zu beachten iſt bei der ganzen Sache, daß nicht etwa der Pächter das Verbot er⸗ ließ, ſondern ein hieſiger Zierfiſchhändler, welcher ſich hinter den Pächter ſteckte und ſich das alleinige Fangen ausbedingen wollte, um den Liebhabern, die ihm manchen teuren Fiſch abkauften, die Futter⸗ nicht ihnen abkauſen. quellen abzuſchneiden. Solchen Leuten paßt es eben nicht, wenn Liebhaber ihr Futter ſelbſt holen und Die in den hieſigen Tages⸗ zeitungen erſchienenen Verbotsanzeigen ſind natürlich auch von dem Händler bezahlt worden! Solange ſolche Verhältniſſe hier beſtehen, iſt an eine Aufgabe der Pachtung der von uns gepachteten Teiche nicht zu denken, obwohl wir uns ſchon längſt mit dem Ge⸗ danken tragen, für die Allgemeinheit etwas zu ſchaffen. Wenn in einer Stadt ſich 2 Vereine befinden, und jeder von dieſen pachtet für ſeine Mitglieder einen Teich, ſo läßt man ſich dies gefallen, da doch 447 hier nicht ein „Kapital herausſchlagen“ in Betracht kommt. Herr Lehrer Knopfe zeigte einen zum Patent angemeldeten Heizapparat vor und ſoll ſolcher in nächſter Sitzung nochmals gezeigt werden. „Waſſerroſe.“ Sitzung vom 23. Mai. Nach Eröffnung der Verſammlung und kurzer Bekanntgabe der Eingänge ergriff Herr Kögel das Wort zu ſeinem Vortrage: „Die Laby⸗ rinthfiſche.“ In klaren Worten ſchilderte Redner den Bau des Labyrinthes und erläuterte die Pflege, Haltung und Zucht der verſchiedenen Labyrinthfiſche. Hierauf entſpann ſich eine leb⸗ hafte Debatte über die verſchiedenen Erfahrungen der Mitglieder bei der Pflege und Zucht der Labyrinthfiſche. Sodann wurde zur Verloſung geſchritten, die der Kaſſe wieder einen Überſchuß brachte. Da unſer Vereinstümpel von Unbefugten beſucht wird, beſchloß der Verein eine Warnung in der Tageszeitung ſehen zu laſſen, gleichzeitig wird eine Vollmacht ausgeſtellt dem Kontrolleur unſeres Teiches, der ſich durch Herrn Kögel in liebenswürdiger Weiſe bereit gefunden hat, dieſes Amt zu übernehmen. Tümpelkarten wurden ausgegeben und hat jedes Mitglied ſich dem Kontrolleur mit ſelbiger auszuweiſen. Zum Schluſſe erfolgte eine Ausſprache über Liebhaberei. Ausflug vom 21. Mai. Bei herrlichſtem Wetter und guter Beteiligung fand unſer Ausflug nach Kreba ſtatt. Nach kurzer Bahnfahrt bis Mücha marſchierten wir über die friſchen Wieſen nach Neudorf, woſelbſt kräftig gefrühſtückt wurde; unterdeſſen waren die Kähne angelangt und wir begaben uns zur Abfahrtſtelle, woſelbſt Herr Kögel erſt eine Auf- nahme machte; dann gings den Fluß hinab bis. zum Hammerteich. Durch das andauernde kalte Wetter vorher war die Ausbeute an Pflanzen nicht ſo reich wie bisher, doch konnte jeder ſeinen Bedarf decken. Am ½1 Ahr langten wir in Kreba an und nahmen im Gaſthof zum „Eiſen⸗ hammer“ das Mittagsmahl ein, welches Allen vortrefflich ſchmeckte. Nach kurzer Raſt ging es an die Fiſchteiche und fanden zu unſerer Freude eine dort noch nie gefundene Schwimmpflanze in großer Menge. Da die Zeit ſchnell verſtrich, mußten wir an den Heimweg denken, der in fröhlichſter Stimmung angetreten wurde. Unter dem Ausdruck des herzlichſten Dankes an unſeren Führer, Herrn Kögel, ſchieden wir in dem Be⸗ wußtſein, einen herrlichen Tag verlebt zu haben. 8 Biſchof. Görlitz. *Hamburg-Eilbek. „Trianea.“ Verſammlung vom 22. Mai. In Vertretung des 1. Vorſitzenden wurde die Verſammlung durch den 2. Vorſitzenden eröffnet. Herr Hübner hielt einen Vortrag über die Haltung und Zucht der Labyrinthfiſche. Seine Aus⸗ führungen fanden bei den Anweſenden aufmerk— ſames Gehör. Beſchloſſen wurde, am 7. Juni eine Tümpeltour zu unternehmen. Abfahrt 6.“ Uhr ab Berliner Tor nach Bergedorf und weiter Richtung Vierlanden. Um einen regeren Tauſch und Verkauf. von Fiſchen unter den Mitgliedern zu geſtalten, ſollen Fiſchliſten über die jeweilig gehaltenen Fiſche geführt werden. Zum Schluß gelangten noch einige von Herrn Hübner geſtiftete Pflanzen zur Verteilung. 448 Hannover. „Linns.“ Verſammlung am 2. Juni. Der Vorſitzende macht nähere Ausführungen über den Spaziergang ins Hemminger Holz am 2. Pfingſttage, er kommt beſonders auf die von Herrn Baron von Alten in Hemmingen in ſehr liebenswürdiger Weiſe erteilte Erlaubnis zum Betreten ſeines Waldes zurück. Wegen der Lokalfrage iſt die Verſammlung der Anſicht, daß es zweckmäßig iſt, vorläufig noch im jetzigen Lokale zu bleiben. Nur an den Abenden, an denen die geſchäftlichen Angelegenheiten ver- handelt werden, ſoll das beſondere Zimmer be⸗ nutzt, an den anderen Abenden die Zuſammen⸗ künfte im Reſtaurationslokale abgehalten werden. Es ſoll ein Schild angefertigt werden, das einen Hinweis auf unſere Anweſenheit im Lokale ent⸗ halten und an dieſen Abenden am Aufgange zum Vereinslokale aufgehängt werden ſoll. Der Vor⸗ ſitzende fragt an, wer ſich an der auf nächſten Sonntag angeſetzten Beſichtigung des Futter⸗ tümpels beteiligen will. Mehrere Mitglieder melden ſich. Hierbei entſpinnt ſich eine längere Beſprechung über den Nutzen oder Schaden von Fröſchen und Kammmolchen im Tümpel. Der von Herrn Oppermann in Ausſicht geſtellte Vortrag über Fröſche wird nach Anſicht des Vorſitzenden viel zur Klärung der Frage bei⸗ tragen. Von einem Spaziergange ins Kanal- gelände wird vorläufig abgeſehen, da es nach den verſchiedenen in der letzten Zeit ausgeführten. ſchönen Touren zwecklos erſcheint, den ausge— hobenen Sand, auf dem ſich bis jetzt faſt gar kein Pflanzenwuchs zeigt, anzuſehen. Herr Oppermann zeigt die von ihm beim geſtrigen Spaziergange im Hemminger Holze gefundene Waſſerfeder vor, von der er mehrere Pflanzen an die Mitglieder verteilt, den Reſt will er im Vereinsfuttertümpel anpflanzen, dem dieſe Pflanze jedenfalls zur Zierde gereichen würde. Herr Steinwede regt an, ſonntags familiäre Ausflüge in die Umgegend zu machen, er ſchlägt als nächſten eine Fahrt mit der Straßenbahn nach Hainholz und von da Spaziergang nach Mecklen⸗ heide uſw. vor. Herr Finkelmann glaubt, daß die Ausflüge nicht jeden Sonntag ſtattfinden dürfen, früheſtens alle 14 Tage; er hält es für wünſchenswert, daß bei den Ausflügen geeignete Bücher aus unſerer Bibliothek mitgenommen werden, um vorkommendenfalls unterwegs Tiere und Pflanzen beſtimmen zu können. Der Vor— ſitzende kommt nochmal auf den letzten Ausflug zurück, der ſehr ſchön geweſen und bei dem ſogar noch ein Tänzchen abgehalten wurde; er ſchlägt vor, bei derartigen Ausflügen die „Schildkröte“ mit⸗ zunehmen, wie es an dieſem Tage gemacht ſei, die an ſolchen Tagen jedenfalls einen guten Ertrag erziele. Aus dieſem könne ein beſonderer Fond, für den er den Namen „Reptilienfond“ vorſchlägt, gebildet werden. Beſondere Aus⸗ gaben bei den Ausflügen, z. B. für Porto, Druck⸗ ſachen und dergleichen, wären dann aus dieſem Fond zu beſtreiten. Königsberg i. Pr. Terrarienfreunde.“ In der am 8. Juni abgehaltenen Verſammlung erſtattete der Vorſitzende Bericht über den Stand „Verein der Aquarien- und Vereins⸗Nachrichten Nachdem die Ver⸗ handlungen mit der Tiergartendirektion zu einem günſtigen Ergebnis gelangt ſind, iſt nunmehr feſtge⸗ legt worden, daß die Ausſtellung im großen Seitenflügel der Feſthalle des hieſigen Tiergartens in der Zeit vom 16. bis 23. der Ausſtellungsangelegenheit. Auguſt dieſes Jahres ſtattfindet. Da dieſes die erſte derartige Ausſtellung hier im fernen Oſten und in Königsberg ſein wird, wäre es wünſchens⸗ wert, wenn ſich auch auswärtige Zierfiſchzüchtereien mit lebendem Material beteiligen würden. Sie würden hierdurch nicht nur der Liebhaberei einen Dienſt erweiſen, ſondern auch Gelegenheit haben, hier im kaufkräftigen Oſten neue geſchäftliche Ver⸗ bindungen anzuknüpfen, zumal auf regen Beſuch ſeitens der Ruſſen mit Sicherheit zu rechnen iſt. Anmeldeſchluß für Ausſteller 1. Juli. Zum Schluß der Verſammlung fand eine Verloſung von Fiſchen ſtatt. Der Vorſtand. Wien. Wiener Hydrobiologiſcher Verein. Protokoll, aufgenommen bei dem am 5. Juni ſtattgefundenen außerordentlichen Vereinsabend. Durch den Obmann Herrn Willitzer wurde der vom Ausſchuß einberufene, ſehr ſtark beſuchte außer⸗ ordentliche Vereinsabend mit der üblichen Begrüßung der Mitglieder, ſowie der erſchienenen Gäſte, Herrn Horack mit Gemahlin und Frau Grundwald, er⸗ öffnet. Es wurde ſofort zum eigentlichen Zwecke des Vereinsabends (unentgeltliche Verloſung von Fiſchen) geſchritten. Zur Ausſpielung, welche der 2. Obmann des Vereins Herr Schmelzinger leitete, gelangten: 25 Zuchtpaare Helleri, 15 Zuchtpaare Prachtbarben, 10 Zuchtpaare Makropoden, 5 Zucht⸗ paare Guppyi, 2 Zuchtpaare Danio rerio. Auf Antrag des Herrn Obmannes fand ein allgemeiner Fiſchaustauſch unter den Mitgliedern ſtatt; neuan⸗ gemeldet als ſolche haben ſich die Herren Rozaneck und Biegler. Herr Doſtal meldete einen Vortrag über das Thema „Sind die Fiſche ſtumm“ für den nächſten ordentlichen Vereinsabend an. Der Schluß der Verſammlung wurde durch die Güte des Herrn Horack mit humoriſtiſchen Vorträgen beendet. Ausſtellungskalender. 4.— 12. Juli: Bafel. „Fier- und Naturfreunde“ (Gegründet 1889), Jubiläumsausſtellung im großen Saal der Safranzunft, Gerbergaſſe. 4.— 20. Juli.: Ludwigshafen. „Ludwigia.“ 12.—19. Juli: Raſtatt. Verein der Aquarien- und Ferrarienfreunde: im Saale zur Linde. 17. Juli bis 2. Auguſt: Altona. ‚Verein Alto- naer Aquarienfreunde.“ Halle der „Gartenbau- Ausſtellung zum 250 jährigen Stadtjubiläum.“ 19.— 27. Juli: Duisburg. „Verein der Aquarien- und Ferrarienfreunde.“ Fiſchſchau im „Park⸗ haus“, Grünewald. 19. Juli bis 15. Auguſt: Karlsbad (Böhmen). Verein Karlsbader Aquarien- und SIerrarien- freunde. 9,—15. Auguſt: Aquarien- uud Ferrarienfreunde Erfurt e.V. Ausſtellung im Europäiſchen Hof. 16.—23. Auguſt: Königsberg i. Pr. „Verein der Aquarien- und Ferrarienfreunde.“ Feſthalle des Tiergartens. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. [Ausführung kompletter Durchlüftungs-und e a Heizungsanlagen 1 „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- 990 und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. KDA« Versandabteilung für sämtliche 3108 Aquarien -Hilis artikel. | Betrieb. Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. Kindel & Stössel, Berlin SW 68., | 4 (( AA ZJaierfiſehe, Waſſerpflanzen, Seetiere, Elquarien, Durchlüfter, Utenſilien aller Art Permanente Ausſtellung von 300 eingerichteten Süß- und Seewaſſeraquarien (freie Beſichtigung) : Eine Sehenswürdigkeit Wiens : Vorratsliſte frei. Illuſtr. Katalog gegen 20 Heller in Marken. I. 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Geidies: Einiges über Ichthyophthirius multifiliis Fouquet. Mit 4 Mikrophotographien und 1 Skizze des Verfaſſers & Intereſſantes vom Vortrags⸗Kurſus des Central-Fiſcherei⸗Vereins für Schleswig⸗Holſtein Aus anderen Zeitſchriften. — Aus der Praxis für die Praxis. — Eingeſandt. Wie kriechen die Amoeben? (Mit 3 Abbildungen). — Kleine Mitteilungen. Fiſchunterſuchungsſtellen. — Literatur. — Vereinsnachrichten. — Tagesordn. Nachruf: C. B. Klunzinger. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, find ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. Neue, eindewöhnte Imporien vom Amazonenstrom: | Pipa americana, große u. größte Art, gut Daphnien und Enchy- träen fressend, Stück 15 J.. Heros Spurius, 8-10 cm lang, Paar 10—15 A. Elektr. Aal, 75 cm lang, 70 l. Von Nordamerika: Scheibenbarsche, Paar 8—10 4, garantiert Import. 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Tausch-Abend. Die Herren werden gebeten, ihre Tauschobjekte für dies. Abd. mitzubringen. 5. Verlosungen. 6. Festsetzg. einer Tages- tour ins Bayrische. Der Vorstand: Fr. Kälber, Vors., Münsterplatz 3. H. Fleck, Schriftf., Löfflerstr. 14. S lll Bester Sauerstoflerzeuger unentbehrlich f. Zuchtbecken, ist Myriophyllum spec.? hellgrün, 12 St. #4 1.—. Porto und Ver- packg. 20 3, Nachnahme 35 3. R. Tänzer : Erfurt-Nord. Alle Abonnenten die unſere Zeitſchrift nicht auf⸗ zubewahren und binden zu laſſen pflegen, bitten wir, uns vom laufenden Jahrgang die Nummer 10 zurück zu ſenden. Jeder Kück⸗ ſender erhält dafür franko und poſtwendend 1 Exemplar des vor⸗ züglichen Büchleins „Joh. Peter: das Aquarium, Leitfaden zur Einrichtung und Inſtandhaltung des Süßwaſſeraquariums u. der Pflege ſeiner Bewohner“. Mit 8 Tafeln u. 11 Textabbildungen. J. E. G. Wegner, Verlag —— Sfuffgart —- ruf ſachen, Kata⸗ loge l. Vereinsdruckſachen liefern Lämmle & Müllerschön, Winnenden. Größtes Import⸗Geſchüft ausländ. 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Mit unermüdlichem Fleiß und größter Opferfreudigkeit hat der Entschlafenebis zu- letzt seine reichen Er- fahrungen auf dem Ge- biete unserer Liebhaberei in den Dienst uns. Sache gestellt, und sind seine zahlreichen Schriften in der Aquarien- und Terr.- Literatur ja weithin be- kannt. Wir erleiden durch sein Hinscheiden einen uner- setzlichen Verlust und werden seiner stets in Treue und Ehrfurcht ge- denken. 0 * Der Vorstand: G. Beuerle. in den »Bl.« kosten Inserate nur 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen entsprech. Rabatt! Verlangen Sie Offerte Durchlüftungsapparat System Lindstaedt Aelteste und vollkommenste Fabrikation auf diesem Gebiete. System Lindstaedt wird in Qualität und Leistung von keinem andern Fabrikat auch nur annähernd erreicht (1 Jahr persönliche Garantie auf jeden Apparat). Lufthähne, Ausströmer, Gasblaubrenner sowie alles zur Aquarienliebhaberei Erforderliche zu billigsten Preisen. Preisblatt gratis. Reich illustr. Hauptkatalog, 40 Seiten Kunstdruck gegen 25 Pfg. Voreinsendung. Prämiert mit gold. u. silb. Medaillen. A.Lindstaedt, Berlin-Neukölln, Kaiser-Friedrichstr. 228 5 Fernruf; Neukölln 871. N D für Aguarien- und Terrarvienkunds Dereinigt mit Jlatur und Haus M 30. Juni 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird porausgeſetzt daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt find. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. Etwas über Pterophyllum scalare und ſeine Zucht. Von JFoſef Evancar, Hamburg 21. (Nachdruck nur mit Erlaubnis des Verfaſſers geſtattet.) Als ich vor nunmehr vier Jahren im Ichthyologiſchen Handlexikon zum erſten Mal den Pterophyllum scalare abgebildet ſah, war ich Feuer und Flamme für dieſen Fiſch und ich beſtürmte meinen Freund und Importeur, Herrn J. S. Kropac, hier- ſelbſt, doch dieſen wunderbaren Fiſch zu importieren. Nach vielen vergeblichen Verſuchen gelang es meinem Freunde, Ende November 1911, die erſten Scalare zu importieren, aber, o weh, der Preis war für mich unerſchwinglich. Nach dieſem erſten Import kamen nun verſchiedene andere, aber immer nur in einzelnen Exem⸗ plaren, bis Anfang 1913 größere Importe eintrafen. Nun erſtand ich von Herrn Kropac ein Pärchen P. scalare. Da mir ſehr viel daran gelegen war, auch wirklich ein Zuchtpaar zu bekommen, ließ mir mein Freund die Wahl zwiſchen 18 Fiſchen. Ich ſuchte mir nun ein Pärchen aus, und ging dabei nach äußeren Merkmalen zu Werke. Sodann bat ich Herrn Kropac, ſein Urteil abzugeben, da ich mich doch auch irren konnte. Herr Kropac, ein alter, erfahrener Züchter, erklärte mir nach länge- rem Durchſehen der Fiſche, daß es be— ſtimmt ein Paar ſei, und zwar bezeichnete Herr Kropac das Tier, welches ich als Weibchen bezeichnet hatte, auch als Weib⸗ chen, und das andere ebenfalls als Männ⸗ chen. Da die Tiere beide halbwüchſig waren, aber beide gleich groß, ſo konnte es mir nicht entgehen, daß der eine Fiſch etwas größeres Rückenſegel hatte, als der andere, und ſogleich unterſuchte ich die 19 Fiſche, ob fie eine Legeröhre haben; bei dem Fiſch mit ſchwächerem Rückenſegel entdeckte ich einen ganz winzigen Anſatz, während der andere abſolut nichts der— gleichen hatte. Herr Kropac hatte nur nach dem Leibesinhalt geurteilt. Nun brachte ich meine Erwerbung nach Hauſe und ſetzte die Tiere in ein Aquarium von Meterlänge, damit fie ſich tüchtig aus— ſchwimmen konnten. Ich fütterte mit großen Daphnien, Enchyträen und Mücden- larven; kleine Waſſerkäfer wurden eben- falls gern genommen. Bei guter Pflege wuchſen die Fiſche rapide heran, ſchon nach vier Monaten waren die Ptero— phyllum ausgewachſen, da ich nach dieſer Zeit abſolut kein Größerwerden der Fiſche bemerken konnte. Sie hatten jetzt eine Länge von 13 cm, ohne die 6 cm langen Schwanzfäden, und eine Höhe von zirka 27 cm von Kückenfloſſenſpitze bis zur Bauchfloſſenſpitze. Ich nahm nun an, daß die Pterophyllum mit einem Jahr zucht⸗ fähig ſeien, und machte ihnen ein neues Heim zurecht. Da die Tiere recht groß ind, jo beanſpruchen ſie zu ihrem Wohl— befinden naturgemäß auch einen größeren Platz. Ich richtete jetzt mein größtes Aquarium (140 X 610438 cm) zum Heizen ein, bepflanzte es mit Ballisnerien, Sagit- taria, Heteranthera, Myriophyllum, In- diſchem Farnkraut und Ludwigia Mullerti. Nun ſetzte ich meine Fiſche hinein und wartete der Dinge, die kommen ſollten. Dieſe kamen dann auch, aber anders, als ich ſie mir gedacht hatte, nämlich die Fiſche fingen an, ſich dauernd zu beißen. Da ich kein Freund vom Trennen bin, 450 verſuchte ich es erſt mal mit ganz dichter Bepflanzung von Vallisnerien. Herr Kropac hatte gerade eine große Sendung erhalten und überließ mir 500 Stück dieſer Pflanzen. Nun konnte ich dem Weibchen recht ſchöne Schlupfwinkel zurechtmachen, die es auch nachher in ausgiebiger Weiſe in Anſpruch nahm, wenn es ſich nicht mehr gegen das Männchen wehren konnte. Es war nun recht intereſſant, die Tiere zu beobachten, und ich verbrachte denn auch manche Stunde vor dieſem Aquarium. Das Männchen hielt ſich andauernd in dem freien Teil in der Mitte des Aqua⸗ riums auf, dagegen das Weibchen durfte ſich nur ganz kurze Zeit dort aufhalten, dann trieb das Männchen es in die Pflanzen zurück. Da die MWückenlarven mit der vorge— ſchrittenen Jahreszeit knapper wurden, ſetzte ich den Fiſchen zwei Pärchen Gup— pyi hinein, damit fie ſich an den Jungen gütlich tun ſollten, außerdem fütterte ich ſie mit den größten Daphnien, die ich nur auftreiben konnte, und mit Enchyträen. Anfang Februar dieſes Jahres bemerkte ich nun Laichanſatz beim Weibchen. Ich beobachtete die folgenden Wochen die Fiſche mit geſpannter Aufmerkſamkeit. Das Weibchen wurde in der Leibesgegend immer ſtärker, und am 3. März, abends, ſah ich das Weibchen an den Vallisnerien ablaichen. Das Männchen ſchwamm während deſſen um das Weibchen herum, aber kümmerte ſich nicht im Geringſten um ſeine Gefährtin oder deren Laich, im Gegenteil, nach erfolgter Laichabgabe fing es an, das Weibchen furchtbar zu beißen, hauptſächlich an der Legeröhre. Dieſe ſtand dem Weibchen zirka 4 mm heraus und bot dem Männchen einen willkom— menen Angriffspunkt. Nachdem die Beiße— rei eine Zeitlang gedauert hatte, gingen die beiden Fiſche mit einemmal daran, den Laich einträchtig aufzufreſſen. Damit war ich ſelbſtverſtändlich durchaus nicht einver- ſtanden. Ich ſchnitt nun die Pflanzen, an denen die Eier angeklebt waren, ab und tat ſie in ein Glas für ſich, mit der leiſen Hoffnung, daß ſie vielleicht doch befruchtet ſeien. Ich ſetzte gute Durch- lüftung hinein, aber nach zwei Tagen war auch das letzte Ei weiß geworden, und mit meiner Hoffnung war es nichts. Aber ich verzagte nicht. Am 25. April war das Weibchen wieder voll Laich und meine Hoffnung wurde neu belebt, als ich ſah, x SR Joſef Spancar: Etwas über Pterophyllum scalare und ſeine Zucht daß beide Tiere eine Sagittaria vom Schmutz ſäuberten. Am 26. April fing nun das Weibchen an zu laichen, während- dem ſchwamm das Männchen mit ge— ſpreizten Floſſen um das Weibchen herum, aber über den Laich zur Befruchtung des— ſelben ging es nicht. Nach erfolgter Laich⸗ abgabe ging die Beißerei wieder los, jedes⸗ mal, wenn das Männchen an den Laich wollte, um zu ſpeiſen, forderte das Weib— chen ihn durch heftige Bewegungen des Körpers zum Zweikampf auf, und im Augenblick hatten ſich die beiden an den Mäulern gefaßt, und zerrten ſich im Kreiſe herum, bis ſich zuletzt das Weibchen zu— rückziehen mußte. Um dieſem Zuſtand ein Ende zu machen, trennte ich das Männ- chen vom Weibchen und ließ ſie allein bei dem Laich. Ich erwartete nun nichts anderes, als ſie würde den Laich ſofort auffreſſen, aber ich wurde angenehm ent- täuſcht, denn das Tier entwickelte nun eine rührende Brutpflege. Es fächelte dauernd mit der Bruſtfloſſe dem Laich friſches Waſſer zu, aber alle Mühe war umſonſt, denn ein Ei nach dem andern wurde weiß, und wurde vom Weibchen ſofort entfernt. Nach zwei Tagen war auch das letzte Ei verpilzt, und das Weib- chen ſtellte die Brutpflege ein. Nun war meine Hoffnung auf dem Nullpunkt. Da ich noch nie Cichliden gezüchtet hatte, ſo hatte ich auch keine Ahnung, wie das Männchen ſich verhalten müßte. Mein Freund Kropac ſtand mir nun mit ſeiner reichen Erfahrung zur Seite, und ich zögerte nicht, mich von ihm über die Cichliden und ihre Zucht aufklären zu laſſen. Am 1. Juni war mein Pterophyllum- Weibchen wieder laichreif, und ich paßte auf, ob ſie laichen würde. Am 2. Juni, nachmittags, als ich im Geſchäft war, fing das Weibchen zu laichen an. Ich hatte meine Frau inſtruiert, ſie ſollte die Tiere gut beobachten. Meine Frau iſt ſelbſt Fiſchfreundin, und ſo kam ſie denn meinem Wunſche gewiſſenhaft nach. Als ich abends nach Hauſe kam, empfing ſie mich ganz aufgeregt, die Tiere hätten ab- gelaicht, das Männchen hätte den Laich befruchtet. Jedesmal, wenn das Weibchen eine Portion Laich an die Sagittaria ge- heftet hatte, war das Männchen mit ſei⸗ nem Geſchlechtsorgan ganz dicht über den Laich geſchwommen und hatte ſein Sperma abgegeben. Nach dem Laichakt entwickelten die beiden Tiere eine rührende Brutpflege. 1 191 SRH AR er a ei D Farin Beta TEN a N A ee ELITE Bern . — Te a Sauer: Auffallende Beobachtungen bei unjeren Aquarienbewohnern Abwechſelnd befächelten fie den Laich, aber es wurden wieder nach und nach die Laichkörner weiß, nur ganz wenig blieben klar und durchſichtig. Nach drei Tagen, am 5. Juni, ſah ich, daß ſich fünf von den übriggebliebenen Laichkörnern bewegten und bei näherem Zuſchauen er— kannte ich deutlich, daß die Embryonen ſich ſeoweit entwickelt hatten, Augenblick ausſchwimmen konnten. nahm nun dieſe fünf Jungfiſchchen heraus aus dem großen Aquarium, da ich befürch- daß ſie jeden Ich tete, ſie würden event. aufgefreſſen. habe dieſelben jetzt Ich in einem kleinen GSlasaquarium und dieſes wiederum im großen Aquarium ſchwimmen. Einer der Jungfiſche hatte ſich noch in Schlickalgen verfangen und iſt eingegangen, die vier übrigen zeigen ein reges Leben. Sie hängen jetzt noch, am ſechſten Tage, an den Pflanzen, aber bewegen ſich andauernd ganz energiſch, ſodaß ich hoffe, ſie durch— zubringen und großzuziehen. Ich möchte noch hinzufügen, daß die Elterntiere jedesmal bei 30—32 C ab⸗ a 00 u f Auffallende Beobachtungenbeiunſeren Aquarienbewohnern. 451 gelaicht haben. Die Färbung der Tiere iſt während der Laichzeit bedeutend inten— ſiver. Das Weibchen zeigt einen wunder— baren Silberglanz mit tiefſſchwarzen Quer- bändern und einem großen ſchwarzen Fleck auf dem oberen Kiemendeckel, das Männchen iſt ebenfalls ſo gefärbt, nur fehlen die Flecken auf dem oberen Kiemen— deckel, außerdem iſt es auf dem Bücken lehmgelb, auch tritt aus der lehmgelben Färbung auf jeder Seite ein roſa Flecken hervor. Die äußeren Augenringe ſind während des Laichens wunderbar bunt, die hintere Seite des Augenringes iſt zinnoberrot, das Mittel iſt ſchwarz und die vordere Partie iſt goldglänzend. Ich hoffe, daß es mir gelingt, eine größere Zucht dieſes hübſchen Cichliden zu erreichen, vielleicht daß die Nachzucht dann etwas leichter zum Züchten zu bringen iſt. Zuſatz: Herr Kropac beſtätigt uns unter dem 21. Juni 1914, daß an dem tat⸗ ſächlichen Zuchterfolg nicht zu zweifeln iſt! D. Red Von Sauer, Breslau („Vivarium“). Die ganze Kunſt der Aquatik beſteht wohl in ſcharfer Beobachtung und großer Geduld. Für einen alten Aquatiker ge— £ nügt ein Blick nach ſeinen Becken, um feſtzuſtellen, ob etwas in Unordnung iſt. Dieſtomehr fällt es einem auf, wenn man in ſeinen täglich faſt beobachteten Aqua— rien etwas wahrnimmt, was man noch nnie geſehen hat. So erging es mir eines Morgens, als ich mich anzog, um in den Dienſt zu gehen. Eine Limnaea stagnalis, jung, 4-6 mm groß, kriecht inmitten des Waſſers horizontal frei herum. Die Sorge, nicht zu ſpät in den Dienſt zu kommen, lließ mich die Sache nicht weiter beobachten. Doch kommt mir der Gedanke: Das iſt ja N 75 nicht möglich, das habe ich noch nie eobachtet. Nun ſieht man gerade nach und das tat ich; und was beobachtete ich? Folgendes: Auf einem grauweißen Gaſe— ſchleier, der 4 cm über dem Boden des Beckens lagerte, kroch die Schnecke. Der Gaſeſchleier hatte Erhöhungen und Ver— tiefungen, auf und in ſie glitt die Schnecke, aber immer mit dem Gehäuſe außerhalb | | 8 des Schleiers. Bei längerem Nachdenken ww | 1 wirkt es gar nicht unmöglich, faſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Der Gaſeſchleier, aus feſterer Subſtanz wie das Waſſer, trägt die Schnecke. Faſt gibt mehr zu denken, warum die Schnecke an der Oberfläche des Waſſers hängend, mit dem Gehäuſe nach unten, ſich fortbewegen kann. Iſt die Oberfläche feſter als das andere Waſſer? Gleich kommt man zu einer neuen Beobachtung: Wenn man mit einem Diamanten Glas ſchneidet, ſo dringt der Diamant nicht durchs ganze Glas, ſondern ritzt nur die Oberfläche und wenn die zerſchnitten iſt, bricht man das Glas. Der Glaſer muß Beſcheid willen. Mir kommt hierbei un- willkürlich der Vergleich zwiſchen Waſſer⸗ und Glasoberfläche. — Anſere Fachzeitſchriften legen neuerdings großen Wert darauf, den Fiſchliebhaber auch aufzuklären über die Heimatsverhält⸗ niſſe der Fiſche, ihre Lebensweiſe und alles, was uns zu wiſſen nottut, um unſere Lieblinge in unſeren Behältern ſo zu halten, daß die Lebensweiſe möglichſt an die in der Heimat angepaßt iſt. Ich würde die Aquatik ſofort ſein laſſen, wenn ich an- 452 Carl Aug. Reitmayer: nehmen müßte, daß ich meine Fiſche quäle, weil ich ihnen nicht die Lebensdedingungen ſchaffe, die ſie an ihrem Fangorte haben. And doch gibt es Tiere, von denen wir noch herzlich wenig wiſſen. Zu ſchweigen von Fiſchen, die wir noch nicht zum Laichen gebracht haben. An einem alten Bekannten mußte ich im Jahre 1911 eine auffallende Beobachtung machen. Es war ein Fun— dulus gularis blau. Ich betone von vorn— herein, daß ich dieſen Fiſch nicht aufbe— wahrt habe, in der Annahme, daß ich von den Beobachtungen anderer dasſelbe hören würde und dieſer Fall jederzeit zu wieder- holen „wäre“. „Wäre“, leider nicht „iſt“. Denn ich vergaß zu bedenken, daß dieſer Fundulus wohl erſt 4. Importnachzucht war und der Berſuch möglicherweiſe doch nicht mehr zu wiederholen iſt. Da ich aber, wie geſagt, noch nichts hierüber ge— leſen habe, jo will ich anregen, Beobach— tungen anzuſtellen oder gemachte Beobach— tungen bekannt zu geben. Es handelt ſich um ein blaues Fundulus-Weibchen, das, weil ein Männchen nicht zu beſchaffen war, mehrere Monate allein blieb. Nach dem 5. Monat nahm ich wahr, daß das Weib— chen äußerlich ſich umbildete. Die Shwanz- floſſe wurde gezackt und farbig wie beim Männchen. Dann trat Verkrümmung der Wirbelſäule ein, der Fiſch legte ſich auf den Rüden, fraß aber noch und viel; vier Wochen hielt ich ihn in einer Schüſſel mit 3 cm Waſſerſtand und Ranken, jo daß er noch mit dem Bauche nach unten ſich an ihnen in normaler Lage halten konnte, bis auch das nicht mehr möglich war und das Tier einging. Was hat die Amfär- bung der Schwanzfloſſe veranlaßt? Das lange Alleinſein? Oder verhinderter Wandertrieb? Der durch beide verurſachte nahe Tod? Ein Rätſel iſt es. Nicht un⸗ erwähnt will ich laſſen, daß ich von eben dieſem Weibchen Junge gezogen hatte. Wenn ähnliches noch nicht beobachtet worden iſt, ſo will ich nochmals einen derartigen Verſuch wiederholen, der aber eine arge Quälerei iſt und den ich gerne nicht machte, wenn gleiches ſchon beobach— O0 Einiges über unſere Karauſche tet worden iſt. Die weſtafrikaniſchen Gründ⸗ linge werden uns wohl noch viel Kopf— zerbrechen machen. Nicht vorbeigehen möchte ich bei einer Beobachtung, die nur dieſem Fiſche typiſch iſt und die ich mehr⸗ fach wahrnahm. Nimmt man mit dem Netz einen Fiſch aus einem Becken, in dem mehrere Fundulus ſind, dann iſt es mir paſſiert, daß einer wie toll im Becken herumraſte und ſich dann auf den Rücken legte und am Boden liegen blieb. So einen nahm ich dann heraus uud brachte ihn in ein kleines Glasgefäß mit nur 3 cm Waſſerſtand. Im Tiere war, ent- weder durch Erſchöpfung oder Schreck her— vorgerufen, nicht eine Spur von Leben zu bemerken. Mit einer Pinzette faßte ich die Bruſtfloſſe an und hob den Körper mehrmals ſacht. Nach einer Weile, einer Viertelſtunde, begann das Tier zu atmen, langſam, die Kiemen kaum bewegend, dann ſtärker, nach 1 Stunde war das Tier in normaler Lage. Am nächſten Tage wurde es wieder zu ſeinen Brüdern — ich beo— bachtete es an 3 Männchen — geſetzt. Ein anderes Männchen, das ich im Becken nach ſolch einer Raſerei liegen ließ, ging ein. Zum Schluß möchte ich noch eine beab- lihtigte Wahrnehmung bekannt geben. Jungtieren von Lebendgebärenden pflege ich, um das „Wachstum“ zu fördern, ein älteres, 14 Tage allein gelaſſenes Männ⸗ chen zuzugeben. Dieſes Männchen ſchnüffelt nämlich ſofort heraus, was Weibchen wird. Bei dem neuen Girardinus formosus* konnte ich vor Bildung des Kopulationg- organes untrüglich feſtſtellen, was Männ⸗ chen und was Weibchen wird. Kaum 3 Tage hatte ich das alte Männchen bei den Jungtieren, dann bildete ſich am After der Weibchen ein ſtecknadelkopfgroßer dunk— ler Fleck — aber nicht zu vergleichen mit dem Trächtigkeitsfleck der anderen Lebend— gebärer — und die Afterfloſſe ließ den ockergelben Fleck ſchärfer erkennen. Das zukünftige Männchen weiſt beides nicht auf. In der Folge verhielt es ſich ſo: dieſe wurden Weibchen mit ſtarkem Leib, weil befruchtet, jene bekommen den Kopulationsſtachel. jetzt Heterandria formosa. Einiges über unſere Karauſche. Von Carl Aug. Reitmaher, Wien. Mit 2 Originalaufnahmen von E. G. Woerz. Wer die beiden hier im Bilde wieder— gegebenen Fiſche nicht im Voraus ihrer Zugehörigkeit nach erkennt, wird bei flüch— tiger Betrachtung wohl kaum dafürhalten, daß ſie äußerſt nahe verwandt ſind. Tat⸗ ſächlich ſehen wir in dieſen beiden Fiſchen PPP un 05 9 3 MIN — 155 Nr ne a | Carl Aug. Reitmayer: Einiges über unſere Karauſche Exemplare einer Art vor uns, nämlich der Karauſche (Carassius vulgaris Vordm., Fam. Cyprinidae), der Stammform unſeres Goldfiſches und weiterhin der des als Zierfiſch einſt hochgeſchätzten Schleier— ſchwanzes. Schon die aus dieſen Bildern erſichtlichen weit divergierenden Körper— Abb. 1 Carassius vulgaris Nordm. Karauſche (Seekarauſche), breite, hochrückige Form. Originalaufnahme von E. G. Woerz. linien deuten darauf hin, daß wir es hier mit einem Fiſch zu tun haben, der im Körperbau außerordentlich variieren muß. And dem iſt auch ſo, denn wie kaum ein anderer Fiſch weicht die Karauſche in Geſtalt und Färbung, ja ſelbſt im Floſſen⸗ bau vielfach ab. Dieſe Erkenntnis war auch der Anlaß zu jenen bekannten Zucht— und Modellierungsverſuchen, die aus der urſprünglichen kleinen und unanſehnlichen Karauſche ganz anders geformte und ge— färbte Fiſche ſchaffen konnte. Dieſes Variationsvermögen zuſammen mit einer ſtaunenswerten Anpaſſungsfähig— keit mag auch viel dazu beigetragen haben, daß unſere Karauſche ein ſo ausgedehntes Verbreitungsgebiet gefunden. Faſt in allen ſtehenden oder langſam fließenden Ge— wäſſern Nord- und Mitteleuropas und Aſiens kommt fie vor. Schon ihre zahlreichen allen deutſchen Sprachgebieten entſtammenden Namen laſſen darauf ſchließen. Im allgemeinen erinnert die Karauſche ſtark an den Karpfen; doch unterſcheidet ſie ſich von dieſem durch den kleineren Kopf, den kleineren Mund mit ſeinen dünnen Lippen, und die an demſelben fehlenden Bartfäden. Ihr Leib iſt ſeitlich ſtark zuſammengedrückt, wie gequetſcht und 453 mit großen glänzenden Schuppen bedeckt; die Seitenlinie iſt oft nur angedeutet. Mit Bezug auf die vielfach variierende Körperform unterſcheiden wir zwei Varie— täten, die gleichſam die beiden Endpunkte der Entwicklungsreihe bilden: die langge— ſtreckte flachrückige, kleinere Form (vielfach als Hungerform angeſehen), die Giebel oder Teichkarauſche genannt wird und die größere, kurzgebaute aber hochrückige, die den Namen Seekarauſche führt. Doch gelten dieſe Namen meiſt nur in ſyſtema⸗ tiſcher Beziehung; für gewöhnlich ſegeln beide Formen unter demſelben Namen Karauſche. Daß wir in manchen Gegenden ſtatt Karauſche ausſchließlich den Namen Karpfen (Bauernkarpfen, Moorkarpfen) hören, beweiſt nur wieder ihre große Ahn— lichkeit mit dieſem. * * Zu jener Zeit, da die Aquarien- oder beſſer geſagt, die Fiſchliebhaberei noch in den Kinderſchuhen ſteckte, ſich hauptſächlich auf die Haltung einheimiſcher Fiſche be— ſchränken mußte, da man ja außer Schleier⸗ ſchwanz und Makropode noch keine an— deren Exoten kannte, fand auch die Ka⸗ rauſche größeren Anklang. Was war das für eine Freude, wenn man zufällig ein hellgefärbtes Tier mit dem kypiſchen Bronzeglanz, eine ſogenannte „Gold— karauſche“ in die Hände bekommen hatte. Die machte dann in einem großen wohl— gepflegten Aquarium mit prächtigem Pflanzenſchmuck ſchon einen gewiſſen Effekt. (Die Färbung der Karauſche iſt, wie ge- ſagt, äußerſt verſchieden; es kommen unter r —— = an Abb. 2 Carassius vulgaris Nordm. Karauſche (Giebel). Langgeſtreckte Form. Originalaufnahme von E. G. Woerz. 454 den Tieren eines und desſelben Standortes vereinzelt Exemplare mit graubrauner, ſteingrüner oder meſſinggelber Tönung im Schuppenkleide vor.) Es ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß die Karauſche ein dankbarer Aquarienfiſch iſt. Ihre Ausdauer und Zählebigkeitiſt geradezu ſprichwörtlich. Nicht bloß in trübem, ſon⸗ dern auch in ſchmutzigem und verdorbenem Waſſer hält ſie aus, ja ſelbſt in dickem Schlamm und Moraſt kommt ſie noch fort. Nur ein Beiſpiel dafür aus meiner eigenen Erfahrung. Ich hatte einmal aus einem waſſerarmen FSümpeleinen Haufen Schlamm, der mit faulendem Moos vermengt war, ans Ufer gefegt, um darin nach Larven zu ſuchen; als ich nach mehreren Tagen wieder an dieſelbe Stelle kam und Neu— gierde halber, wie das bei allen Aquarikern ſchon ſo zu geſchehen pflegt, neuerlich in dem ſchon ziemlich abgetrockneten Schlamm herumſtocherte, fand ich zu meiner größten Aberraſchung in der Erde eingebettet, zwei kleine Karauſchen — noch lebend vor. en 225 3 2 Wilhelm Schreitmüller: Aber das Vorkommen von Triton palmatus (Schneider) 785 Hier zu Lande finden ſich beide Formen, die langgeſtreckte hauptſächlich in den vielen tiefen Gruben und Löchern (den jogenann- ten „ſchwarzen“ Löchern) zu beiden Seiten des Donaulaufes, wohin Laich oftmals von Wildenten vertragen wird. In dieſen Löchern ſind die Fiſche meiſt von auffallend dunkler Färbung. Als vulgärer Ausdruck iſt hier der Name „Goreisl“ — nur eine Verſtümmelung des Wortes Karauſche — allgemein bekannt. Seit die Anzahl fremdländiſcher Zier— fiſche in allen Aquarien Eingang gefunden, iſt mit jo manchem anderen Sich der Heimat auch die Karauſche aus dieſen faſt ganz verſchwunden. Und doch ließe ſich auch an dieſem genügſamen und leicht fortzubringenden Fiſch manche intereſſante Beobachtung machen; ließen ſich auch mit ihm Zuchtverſuche und dergleichen anſtellen; ich will nur auf die Kreuzung zwiſchen Karauſche und Goldfiſch hinweiſen, welche Baſtardierung ganz überraſchende Reſultate zeitigen kann. OD @] Aber das Vorkommen von Triton palmatus (Schneider) (Leiſten⸗, Faden⸗- oder Schweizermolch) in der Mainebene.. Von Wilhelm Schreitmüller, (Ichthyol. Geſ. Dresden). Schon im Fahre 1910 fand ich mehrere Exemplare dieſes Molches in einem Waſſer— loch auf dem Feldberg im Taunus vor. Dasſelbe iſt rings vom Wald umgeben und dürfte im Sommer austrocknen. 1911 ſtellte ich das Tier oberhalb Cronberg im Taunus, ebenfalls im Walde und zwar in einem ſchmalen, beſchatteten Graben feſt. 1913 (März) traf ich ferner Triton palmatus oberhalb des „Fuchstan— zes“ im Taunus inz kleinen Tümpeln mit Triton alpestris vergeſellſchaftet an. Die Tümpel befinden ſich inmitten von Hochwald. Vorſtehende Fundorte ſind nicht auffällig, da ja Triton palmatus im ganzen Taunus, Harz, Speſſart, Thüringer Wald und Weſerbergland vorkommt. Nachſtehende Srtlichkeiten, an denen ich dieſen Molch ebenfalls erbeutete, dürften jedoch noch nicht als Fundorte dieſes Tieres bekannt ſein. Im Jahre 1912 fing ich mehrere Exemplare (Weibchen und Männchen) in einem ſchmalen Graben ! Belegftüde ſandte ich an Herrn Dr. Wolterstorff ein. Der Verfaſſer. nordweſtlich von Niederhöchſtadt bei Frankfurt a. M. Dieſer zeigte eine Breite von zirka 30—60 cm bei einer Tiefe von 10—20 cm. Der Rand desſelben iſt mit Veronica beccabunga (Bachbunge), Bin- ſen und anderen Pflanzen bewachſen, doch fehlen Bäume hier gänzlich. Unweit dieſes Grabens befindet ſich ein ſehr dichtes Feldgehölz mit ziemlich feuchtem Boden— grund. Haſelnüſſe, Erlen, Weiden, Birken, Rhamnus und andere Sträucher bilden den Beſtand, jedoch fehlen auch hier größere Bäume. Meines Erachtens ziehen ſich die Tritonen nach beendeter Brunſtzeit in dieſes Gehölz zurück, um hier den Sommer und Winter zu verbringen. Im Jahre 1913 (27. April) ſtellte ich ferner den Triton palmatus (1 Männchen und 2 Weibchen) in einem Waſſer nahe Höchſt a. M. feſt, wo er zuſammen mit Triton vulgaris L. typ., Triton al- pestris Laur. und Triton cristatus Laur. auftrat (von letzterem ſah ich nur 2 Stück). Das Gewäſſer iſt von Sträuchern umſtanden, größere Bäume fehlen auch 488 88 hier. In der Amgebung befinden ſich Wieſen, teilweiſe mit Buſchwerk beſtanden, ein größerer Wald fehlt. Der dritte Ort, wo ich dieſen Molch antraf, iſt Eſchborn bei Frankfurt a. M. Hier fand ich ihn (März 1912) öſtlich von dem Ort in einem Graben vor (12 Stück). Auch hier fehlte der Hochwald vollſtändig und g waren nur Büſche und Sträucher in der näheren Umgebung des Waſſers zu be— merken. Daß die Tiere eventuell durch Hochwaſſer an den Ort ihrer Auffindung gelangt ſind, glaube ich kaum, denn ich habe in der ganzen Gegend keinen Bach oder Fluß geſehen, durch den die Tiere eventuell hätten angeſchwemmt werden können. Triton palmatus kommt ſicher auch noch an anderen Orten Deutſchlands vor, wird aber wohl ſehr oft mit Triton vulgaris (Weibchen) verwechſelt. Es wäre intereſſant, wenn auch andere Liebhaber ihre Wahrnehmungen betreffend Vorkommens dieſes Molches bekannt geben wollten, ſicher würden dadurch noch eine Reihe bis jetzt noch nicht bekannter Fundorte zu unſerer Kenntnis gelangen. Einige Belegexemplare habe ich am 10. Mai 1913 an Herrn Dr. Wolterstorff ein- geſchickt. Bemerken möchte ich noch, daß ich den Triton palmatus in den Fahren 1888 bis 1890 auch in der Umgebung von Weimar (Holzdorf und Öttern bei Weimar), ſowie bei Berka in Thür. und nördlich von Quedlinburg in ein— zelnen Exemplaren gefangen habe, welche Fundorte ebenfalls nicht zu den befann- teren dieſer Art zählen. Herr Dr. Wolters- torff, den ich im Mai dieſes Jahres hier— von in Kenntnis ſetzte, teilte mir hierauf mit, daß ihm dieſe Fundorte zweifelhaft und noch nicht bekannt ſeien und gab er der Vermutung Ausdruck, ob hier nicht eventuell eine Verwechslung mit Weibchen von Triton vulgaris typ. IL. vorge- legen haben könnte. Ich bin jedoch in dieſer Hinſicht meiner Sache ganz gewiß, daß eine ſolche Verwechslung nicht ſtatt— gefunden hat. Allerdings traten die Molche (Triton palmatus) an den betreffenden obenerwähnten Orten nicht maſſenhaft, ſondern nur in einzelnen (bis zu 6—8 und mehr Stück) Exemplaren auf und nehme ich deshalb an, daß es ſich um Wilhelm Schreitmüller: Aber das Vorkommen von Triton palmatus (Schneider) 455 Tiere handelte, welche eventuell durch Hoch- waſſer nach dieſen Orten gelangt ſind, doch dürfte es immerhin nicht ausgeſchloſſen erſcheinen, daß ſich Triton palmatus im Laufe der Zeit, vom Thüringer Wald her, nach dieſen Orten nach und nach ver— breitet hat und weiter verbreitet. Daß meine Funde, namentlich die bei Berka in Thür. typiſche Triton pal- matus darſtellen, beweiſt mir neuerdings ein Schreiben des MWikroſkopikers Herrn Lehrer E. Reukauf in Weimar, welcher mir am 2. Juni 1913 mitteilte, daß ſchon vor mehreren Jahren ein ihm bekannter Seminarlehrer (ſcharfer Beobach— ter) den Triton palmatus im ſoge— nannten Hechtgraben' bei Berka in Thür. erbeutet hat. Hoffentlich erhalte ich aus den erwähnten Orten nachträglich noch Belegſtücke. Nachtrag: Soeben finde ich noch eine Notiz in „Natur“ 1911, Heft 24, S. 384. Ein nicht genannter Autor ſchreibt dort unter der Aberſchrift: „Das Vordringen des Leiſtenmolches in Deutſchland.“ — Als eigentliche Heimat des Leiſten— molches haben wir Weſteuropa zu betrach— ten und zwar ſpeziell Frankreich, Belgien, Luxemburg, Holland, Schweiz und Groß— britannien. Der ſüdlichſte Punkt ſeines Vor— kommens iſt Spanien. Schon in Portugal iſt er nicht mehr zu finden. Von Sranf- reich aus iſt nun Triton paradoxus (= Tr. palmatus) in neuerer Zeit in Deutſchland eingewandert und ſcheint hier immer mehr vorzudringen. Dürigen gibt als öſtlichſten Punkt ſeiner Verbreitung in Deutſchland den Harz an; für Shürin- gen nennt er als öſtlichſten Fundort einen kleinen Teich am Wege zum Ringberge bei Ruhla. Dort wurde er im Fahre 1890 gefunden. Im Frühling dieſes Jahres (1911) fand ich nun im ſogenannten Erdfall bei Gera, ſowie in einigen benachbarten Kiesgruben, neben Triton cristatus, Tr. alpestris und Tr. vulgaris auch Triton para- doxus (= palmatus) in großer An- zahl. Alſo bedeutend öſtlicher als Dürigen angibt. — Nach obigen Angaben iſt alſo das Borfommen des Tr. palmatus für Thüringen ſichergeſtellt. (Der Verfaſſer.) 2 Ein Zufluß der Ilm bei Berka in Thür. Der Verfaſſer 456 H. Geidies: Einiges über Ichthyophthirius multifiliis Fouquet Einiges über Ichthyophthirius multifiliis Fouquet. Von H. Geidies, Kaſſel⸗K. Mit 4 Mikrophotographien und einer Skizze des Verfaſſers. Die wichtigſten Tatſachen über die Lebens— weiſe und Vermehrungsart dieſes vielen Aquarienpflegern bekannten und von allen gefürchteten Paraſiten find ja bereits mehr⸗ fach in der aquariſtiſchen Literatur ver— öffentlicht worden. Dieſe Angaben ſtützen ſich auf Anterſuchungen, die bereits 1869 von Hilgendorf und Paulicki begonnen und ſpäter von einer ganzen Anzahl Ge— lehrter ergänzt und vervollkommnet wurden. Fouquet ſtellte 1876 den Namen des Infuſors feſt, Zacharias beſchrieb 1892 eine neue, vielleicht aber = mit Ichth. mult. identiſche : Spezies (Ichth. chrysoptomus), Stiles ſtellte 1894 das Vor⸗ kommen von Ichthyophthi- rius-Seuchen in Nordamerika feſt. Amfaſſen⸗ dere Angaben über die Biolo— gie des Para— ſiten ſind aber erſt in den letzten Jahren veröf— fentlicht worden. Es ſind dies be⸗ ſonders die Ar⸗ könnten, einer Nachprüfung zu unterziehen, nicht weil ich Zweifel an den niedergelegten Beobachtungsergebniſſen hegte, ſondern weil ich prinzipiell den ſelbſtausgeführten praktiſchen Verſuch für das beſte Mittel zur Erwerbung naturwiſſenſchaftlicher Kennt⸗ niſſe halte. Zugleich möchte ich unſere mikro— ſkopierenden Freunde auf die ſehr intereſſanten und leicht auszufüh⸗ renden Kulturverſuche mit dieſem Infuſor hinweiſen. Alle die meiſt ſehr e Methoden, die ſonſt i zur Erzielung einer Reinkultur von Infuſorien anderer Gat⸗— tungen nötig ſind, verein⸗ fachen ſich bei dieſem Einzeller, der ja als Pa⸗ raſit an ſeinen Wirt gebunden iſt. Als ſehr praktiſch hat ſich die Kultur- methode Dr. Buſchkiels be⸗ währt. Zur Auf⸗ nahme der er— krankten Fiſche beiten von Dof⸗ benutzt man lein (1901), Aquarien, die Hofer (1904), ſeit längerer Zeit Clleviſch Abb. 1 Schwanzfloſſe von Xiphophorus mit Infektion durch Ichthyophthirius bepflanzt und (1 904), Neres- multililiis Fouquet. Schwach vergrößert. von Fiſchen be⸗ heim er (07/08), Mikroaufnahme von H. Geidies, Kaſſel. wohnt geweſen Roth (1808) und andere. Immerhin war bis dahin der Entwicklungszyklus des para— ſitiſchen Infuſors doch noch nicht ganz einwandfrei dargeſtellt, weshalb Dr. A. Buſchkiel denſelben einer erneuten und ſehr gründlichen Anterſuchung unterzog, deren Ergebniſſe die obengenannte Schrift enthält. Ich hatte mir, nachdem ich durch freundliche Vermittllung Dr. Wolterstorff's die Arbeit Dr. Buſchkiels in die Hände bekam, die Aufgabe geſtellt, aus der ganz wiſſenſchaftlich gehaltenen Diſſertations⸗ ſchrift diejenigen Tatſachen, die von all- gemeinem Intereſſe oder für die Aquarien- pflege von praktiſcher Bedeutung ſein waren, alſo pflanzlichen und tieriſchen Detritus enthalten. Die abgewanderten Paraſiten züchtet man am beſten in den bekannten ſchwarzen Schalen aus Papier— maſſe, wie ſie zu photographiſchen Zwecken benötigt werden (ſog. Entwicklerſchalen). Von dem ſchwarzen Grunde heben ſich ſowohl die freiſchwimmenden Tiere als auch die Cyſten ſehr gut ab, jo daß fie mit bloßem Auge deutlich ſichtbar ſind. Daneben kann man einzelne Exemplare des Paraſiten auch in größeren Uhr— ſchälchen oder in Petriſchalen züchten, um die verſchiedenen Entwicklungszuſtände ohne weiteres unter das Mikroſkop bringen 3 * teile ich auch das Notwendigſte über * PT ſitzender Paraſiten geſchieht am er⸗ folgreichſten ſo, daß man entweder Fiſche für einige Stunden lebend Paraſiten verſchont geblieben iſt. T 0 · A € zu können. Die Einbringung feſt⸗ kleinere mit Ichthyophthirius beſetzte in die Kulturſchalen ſetzt oder aber abgeſchnittene infizierte Floſſen⸗ oder Körperſtücke hineinbringt. Anſeren mikroſkopierenden Leſern die Präparations methode Dr. Buſchkiels mit, mit der auch ich gute Erfolge erzielt habe. Zur Fixierung der verſchiedenen Ent— wicklungsſtadien empfiehlt Dr. Buſch⸗ kiel Pikrineſſigſäure, zur Färbung Boraxkarmin. Gute Bilder erhält man bei 2- bis 3-tägiger Färbung in etwas verdünnter Boraxkarmin— löſung und langer Differenzierung in ſalzſaurem Alkohol mit Glyzerin⸗ zuſatz. Man unterſucht vorteilhaft in Nelkenöl. Die inneren Organi— ſationsverhältniſſe ſind bisweilen, das heißt, wenn man Glück hat, in ſoge— nannten Zertrümmerungspräparaten, die man durch entſprechenden Druck auf das Deckgläschen erhält, deutlicher ſichtbar als in Schnitten, zu deren Herſtellung ſelbſt— redend ein gutes Mikrotom gehört. Was nun das Vorkommen des Ichthyophthirius betrifft, jo ſchließt Dr. Buſchkiel aus den Berichten in der einſchlägigen Literatur, daß der Paraſit hauptſächlich in Aquarien und in Fiſch— zuchtteichen zu finden ſei. Nach ſeiner Anſicht ſcheint es ſelten vorzukommen, daß ichthyophthirius- kranke Fiſche in Wildgewäſſern gefangen werden. Im Gegenſatz hierzu kann ich aus eigener Gr- fahrung berichten, daß die Fulda bei Kaſſel in jeder Jahreszeit mit Ichthyophthirius beſetze Fiſche enthält. Beſonders iſt die Fiſchbrut, die ſich bekanntlich meiſt an flachen Aferſtellen aufhält, regelmäßig in- fiziert.“ Die Frage, ob alle Arten Fiſche in gleicher Weiſe von den Paraſiten befallen werden, iſt auch durch Dr. Buſchkiel's Anterſuchungen nicht endgültig entſchieden worden. Bemerkenswert iſt ſeine Angabe, daß der Hundsfiſch (Umbra Krameri) trotz wiederholter Infizierungsverſuche von m n meinen Kulturverſuchen, die ſich auf eine Weitere Angaben aus dem Leſerkreiſe der „Bl.“ über das Vorkommen des Paraſiten in freien Gewäſſern wären zur Klä⸗ rung der Frage ſehr erwünſcht. H. Geidies: Einiges über Ichthyophthirius multifiliis Fouquet 457 Abb. 2 Erwachſene Ichthyophthirien in der Fiſchfloſſe bei ſtärk. Vergrößg. Der typiſche wurſtförmige Kern des Parafiten und die Bohrgänge im Floſſenepithel ſind deutlich ſichtbar. Momentmikroaufnahme von H. Geidies, Kaſſel. ganze Anzahl einheimiſcher Fiſche und Exoten erſtreckten, habe ich keine Ausnahme feſtſtellen können. Ob der Hundsfiſch, wie es ſcheint, tatſächlich gegen die Ichthyoph- thiriasis unempfänglich iſt, habe ich leider bisher nicht nachprüfen können; durch widrige Umſtände gingen meine Berfuchs- fiſche vorzeitig ein. Die Frage ſcheint mir aber wichtig genug, um diejenigen Liebhaber, die hierüber Erfahrungen ge— ſammelt haben, zur Veröffentlichung ihrer diesbezügl. Beobachtungen aufzufordern. Nach Dr. Buſchkiels Unterſuchungen (beſtätigt durch die Erfahrungen von Fou— quet, Stiles, Kerbert, Neresheimer) tritt der Ichthyophthirius vorwiegend nur im Spätwinter, Frühjahr und Vorſommer in großen, verheerenden Mengen auf. Dieſes allgemeine Ergebnis kann ich aus Erfah⸗ rung beſtätigen. Immerhin konnte ich Abweichungen von dieſer Regel feſtſtellen. Meine planmäßigen Kulturen begannen am 26. Oktober vor. Jahres und wurden, ohne daß ich meinen Zuchtſtamm von Paraſiten zu wechſeln nötig hatte, durch den ganzen Winter bis zur gegenwärtigen Zeit (Ende März 1913), zum Teil 85 an demſelben Fiſchmaterial fortgeſetzt. Ich konnte im Gegenſatz zu Dr. Buſchkiel auch gegen den Winter hin Meuinfektionen erzielen, woraus ſich ergibt, daß wir vor der Ichthyophthiriasis in feiner Jahreszeit ſicher ſind. Allerdings waren 458 die Wirtstiere in den Wintermonaten nicht annähernd ſo ſtark mit Paraſiten beſetzt, wie ich es in der warmen Jahreszeit beob—⸗ achtet hatte. Daran mag es auch liegen, daß in den Monaten November bis Fe— bruar kein einziger meiner Verſuchsfiſche eingegangen iſt. Daß die Temperatur wie man wohl vermuten ſollte, in urſächlichem Zuſammen⸗ hang mit der Häufigkeit des Paraſiten ſteht, hat ſich merkwürdigerweiſe nicht be— ſtätigt. Kerbert gibt an, daß in ſeinen Aquarien Ichthyophthirius bei 8,5 C auftrat, Stiles konſtatierte den Paraſiten bei 23,5 C, Dr. Buſchkiel züchtete ihn bei durchſchnittlich 17—18°C. Da in unſeren Fachzeitſchriften zuweilen von Heilungs— verſuchen durch Erhöhung der Waſſer— wärme zu leſen war, habe ich entſprechende Verſuche mit Exoten angeſtellt. Dieſe er— gaben, daß auch eine tagelange Erwär— mung des Waſſers auf 28—30°C die Vermehrung des Paraſiten in keiner Weiſe beeinträchtigten. Andererſeits habe ich auf Kaltwaſſerfiſchen (Stichling, Vkelei, Döbel) den Paraſiten den ganzen Winter hindurch im ungeheizten Zimmer gezüchtet, alſo bei Temperaturen, die ſich dauernd zwiſchen + 10°C und + 1°C bewegten. Mit Dr. Buſchkiel bin ich der Anſicht, daß in den meiſten, wenn nicht in allen Fällen die Infektion der Kiemen die alleinige Arſache des Todes der Wirtstiere iſt. Jedenfalls fand auch ich bei eingegangenen Fiſchen die Kiemen regelmäßig ſtark infiziert. Nach Dr. Buſchkiels Befunden tritt der Tod der Fiſche erſt ungefähr 14 Tage nach Beginn der Infektion ein. Bei mir erlagen in mehreren Fällen verſchiedene Zahnkarpfenarten bereits am 9. oder 10. Tage der Anſteckung. Damit kommen wir zu der Frage, wie oft die Fiſche eine wiederholte Infektion aushalten. Ich habe bereits oben erwähnt, daß einzelne meiner Ver— ſuchsfiſche ſchon ſeit Oktober vor. Jahres ununterbrochen mit Paraſiten behaftet ſind. Nehmen wir mit Dr. Buſchkiel an, daß eine Infektionsperiode, das heißt der Zeit— raum von der Anſteckung bis zur Abwan— derung der reifen Tiere, 17 bis 18 Tage dauert, ſo haben dieſe Fiſche bis Ende März annähernd 7 bis 8 nacheinander erfolgte Infektionen durchgemacht; trotzdem ſind ſie anſcheinend kräftig geblieben. Im Gegenſatz zu dieſen Erfahrungen iſt es H. Geidies: Einiges über Ichthyophthirius multifiliis Fouquet Dr. Buſchkiel in keinem Falle gelungen, Fiſche zum vierten Male zu infizieren. Vielleicht iſt bei meinen abweichenden Beobachtungen die geringe Zahl der Para⸗ ſiten nicht ausreichend geweſen, die Fiſche zur Bildung eines immuniſierenden Stoffes (Antitoxin) anzuregen. Die Erſchei⸗ nung des Immunwerdens der Fiſche bei wiederholtem Befall durch Ich- thyophthirius, wie ſie Dr. Buſchkiel beobachtet hat, bietet meines Erach— tens der mediziniſchen Wiſſenſchaft eine günſtige Gelegenheit zur Anter— fuchung der intereſſanten Frage, ob die Lehre von den Toxinen und Anti— toxinen auch auf die hier vorliegen— 1 den Erkrankungen der Fiſche zutrifft. Das paraſitäre Stadium beginnt bekanntlich mit der Einwanderung der aus der Cyſte ausgeſchlüpften Sprößlinge in die Epidermis des Fiſches. Unter boh— renden Drehungen vergräbt ſich der junge Paraſit in das Epithel der Haut, wobei ſich ſeine kugelige Geſtalt in eine keulen⸗ oder flaſchenkürbisähnliche abändert. Man kann dieſen Vorgang direkt beobachten, wenn man eine reife Cyſte mit einem Floſſenſtückchen, das man kurz zuvor einem lebenden Fiſch abgeſchnitten hat, in einem Tropfen Waſſer unters Wikroſkop bringt. Darauf beginnt in der verletzten Fiſchhaut eine ſtarke Epithelwucherung, die ſchließlich den fortwährend rotierenden Paraſiten völlig einkapſelt, ſo daß er dem bloßen Auge als weißes Knötchen erſcheint. Allerdings ſind dieſe Kapſeln nach Dr. Buſchkiel mit dem bloßen Auge erſt am 10. Tage nach der Einwanderung der Paraſiten zu beo— bachten, ich habe ſie in einigen Fällen (bei 22 C) ſchon am 7. Tage wahrge— nommen. In unſerer Abb.! ſehen wir eine ziemlich ſtark mit älteren und jüngeren Ichthyoph— thirien beſetzte Schwanzfloſſe von Xipho— pborus Helleri bei geringer, in Abb. 2 eine Teilanſicht derſelben bei ſtärkerer Ver— größerung. Letzteres Bild zeigt uns ſo— wohl den typiſchen wurſtförmigen Kern des Paraſiten wie auch die Spuren ſeiner zerſtörenden Tätigkeit im Epithel. Als endgültig feſtgeſtellt haben wir die Tatſache zu betrachten, daß eine Vermehrung des Paraſiten in der Epidermis des Fiſches nie ſtattfindet. Vielmehr verlaſſen ſämtliche Infuſorien, ſobald fie einen gewiſſen Wachs⸗ tumsſtand erreicht haben, ihren Wirt, um ſich am Boden des Behälters, an Waſſer⸗ * Abb. 3 Ichthyophthirius multifiliis Fouquet. der Cyſte. Vergrößerung ca. 300. Momentmikroaufnahme von H. Geidies, Kaſſel. pflanzen und dergleichen feſtzuſetzen und zu enzyſtieren (einzukapſeln). Das geſchieht nach zirka 16—17 Tagen. Steht der Tod des von den Schmarotzern zugrunde ge— richteten Fiſches bevor, ſo verläßt eine 443 Anzahl der Paraſiten denſelben, die Mehr— zahl jedoch entfernt ſich erſt, wenn der Wirt verendet iſt. Dieſe letzteren ſind indes, ſoweit ſie noch zu jung waren, nicht vermehrungsfähig und gehen ein. Stirbt alſo ein Fiſch wenige Tage nach er— folgter Infektion, ſo gehen ſämtliche Paraſiten mit ihm zugrunde. In meinen Kulturſchalen trat die Enzy— ſtierung der freiſchwimmenden Para— ſiten in mehreren Fällen ſchon nach etwa 3 Stunden ein, Dr. Buſchkiel beobachtete lie vereinzelt erſt nach 6 und mehr Stunden. Merkwürdigerweiſe findet die Einkapſelung zuweilen nicht ſtatt, wenn das Waſſer in den Kulturſchalen öfter bewegt wird. Aus dieſem Amſtande laſſen ſich vielleicht die in unſerer Literatur veröffentlichten Beob— achtungen erklären, daß bei kräftiger Durch— lüftung, alſo bei ſtändiger Bewegung des Waſſers, Heilung der paraſitären Krank— heit erfolgt ſei. Nach meiner Erfahrung reicht aber ſolch eine geringe Bewegung zur Erreichung dieſes Zieles nicht aus. Innerhalb der Cyſte beginnt ſchon nach ½—1 Stunde die erſte Zweiteilung, dann in ſchneller Aufeinanderfolge die . übrigen Teilungen, bis die Kapſel ſchließ— Teilungsſtadien innerhalb H. Geidies: Einiges über Ichthyophthirius multifiliis Fouquet 459 lich ctwa 256 Sprößlinge enthält. Die mikroſkopiſche Beobachtung dieſer in engſtem Raume ſtändig rotierenden jungen Paraſiten bietet ein hochintereſſantes Bild (Abb. 3). Nach zirka 20 Stunden (bei 17°C) ſprengen die Sprößlinge die Cyſte (Abb. 4) und ſchwärmen nun flink im freien Waſſer umher, um ſich von neuem an einen Fiſch zu ſetzen. Bei niedriger Temperatur (13 bis 14°C) beobachtete ich die Sprengung der Cyſte erſt 27% ũ Stunden nach erfolgter Einkapſelung. Neben dieſem die Regel bil- denden Teilungsmodus beobachtete Dr. Buſchkiel vereinzelt auch eine ſogenannte „freie Teilung“, das heißt, eine Bildung von Spröß— lingen am abgewanderten Lier ohne vorherige Enzyſtierung. Doch tritt letztere auch bei dieſem Mo— dus nachträglich ein, nachdem ſich alſo bereits mehrere Teilſtücke ge— bildet haben. — Die genaueren QUnter- ſuchungen von Dr. Buſchkiel über den Teilungsvorgang, insbeſondere auch über die Entſtehung des Nebenkernes in den Sprößlingen, intereſſieren uns nicht, weshalb wir ſie hier übergehen. Zur kurzen Orientierung will ich nur bemerken, daß der bekannte wurſtförmige Kern (Ab⸗ bild. 2) nur bei erwachſenen Paraſiten vor— Abb. 4 Ichthyophthirius multifiliis Fouquet. Die Sprößlinge ſchwärmen aus der Eyſte aus. Vergr. ca. 300. Momentmikroaufnahme von H. Geidies, Kaſſel, 460 handen iſt; dagegen hat das eben der Cyſte entſchlüpfte In⸗ fuſor noch einen beſonderen Nebenkern (Mikronukleus) auf- zuweiſen, der ſich alſo erſt wäh⸗ rend des Seilungsporganges bildet. — Was nun die Bekäm— pfungsmethoden der Ich- thyophthirius angeht, ſo muß ich es mir verſagen, auf alle die zahlreichen, verſchieden⸗ artigſten Verſuche, von denen des öfteren in unſerer Literatur zu leſen iſt, hier näher einzu- gehen. Meine Verſuche mit dem Ammoniakbad nach Dr. Roth, mit $ormol-, Salzlöſung und anderen chemiſchen Mitteln ſchlugen ſämt⸗ lich fehl, das heißt, ſie richteten, wenn die Löſungen zu ſchwach waren, nichts aus, bei ſtärkerer Konzentration aber gingen mit den Paraſiten auch die Wirtsfiſche zu Grunde. Ich muß alſo dem vielerfahrenen Johannes Peter recht geben, wenn er in jeinem vielgeleſenen Heftchen „Das Aqua— rium“ ſchreibt: „Ihm iſt, da er in den Schleimhäuten ſitzt, mit Medikamenten nicht beizukommen.“ “ So bleibt als einziges und ſicherſtes Mittel zur Bekämpfung des Ichthyoph- thirius die in der letzten Zeit auch ſchon vielfach und mit beſtem Erfolge angewandte Behandlung durch ſtändige Waſſererneue— rung oder durch häufigen Waſſerwechſel, eine Methode, die auch Dr. Buſchkiel wiederholt empfohlen hat. Schwierig iſt nur meiſtens die praktiſche Ausführung im einzelnen Falle. Ich möchte deshalb die Aquarienliebhaber auf eine von mir als ſehr praktiſch erprobte Idee von Louis Schulze-Kaſſel hinweiſen, die in Nr. 28 der „W.“, Jahrgang 1910 veröffentlicht iſt. Die ichthyophthirius- kranken Fiſche werden in einen viereckigen Behälter ohne jeden Bodengrund und ohne Pflanzen untergebracht (Abb. 5). Durch eine genau zugeſchnittene Blechſcheibe (ah, die man ſchräge in dem Behälter anbringt, werden die Fiſche vom Aquarienboden entfernt gehalten. Bei b läßt man zwiſchen Glas⸗ wand und der tiefſten Kante des ſchrägen Bodens einen I—2 mm breiten Spalt frei, * Hoffentlich werden nun auch in den Neuauflagen einiger unferer aquariſtiſchen Bücher dieſe Erfahrungen berückſichtigt und die älteren irreführenden Vorſchriften abgeändert (vergleiche zum Beiſpiel: W. Geyer, Katechismus für Aquarienliebhaber; 6. Auflage, 1910, Seite 196). H. Geidies: Einiges über Ichthyophthirius multifiliis Fouquet Ir 8 Meservorr g mit D ſem pe 2 asser = Abb. 5 A. Heilbehälter für ichthyophthiriuskranke Fiſche [nach Louis Schulze, Kaſſel. B. Selbſttätiger Ablaufheber. Skizze von H. Geidies, Kaſſel. durch welchen die den Fiſch verlaſſenden Paraſiten, ſowie etwaige freiſchwimmende Sprößlinge in den unteren Raum geſpült und durch den Ablaufheber c hinausbe— fördert werden. Statt des letzteren kann man fi auch einen ſelbſttätigen Ablauf- heber nach beigefügter Skizze (Abb. 5 B.) aus einem abgeſprengten Glaszylinderſtück, zwei durchbohrten Korken und ein paar ziemlich weiten Glasröhren herſtellen. Bei richtiger Einſtellung des Zulaufs bleibt dann der Waſſerſtand konſtant, wodurch die Arbeit weſentlich erleichtert wird. Ich habe allerdings bei meinen Ver⸗ ſuchen auf ſtändigen Waſſerdurchlauf ver⸗ zichtet, weil man auch mit täglich drei⸗ maliger Waſſererneuerung zum Ziele ge— langt. Doch muß nach meiner Erfahrung das zugeführte (ſelbſtverſtändlich temperierte) ae 1 — En A en u — — En * * vr a 1 5 Fi N 8 92 t j | Waſſer in ziemlich ſtarkem Strahl in den Behälter einſtrömen, damit wirklich ſämt⸗ liche umherſchwärmenden Paraſiten hinaus⸗ geſchwemmt werden. Das Abflußrohr und der Schlitz b müſſen daher entſprechend weit ſein. Vor dem Waſſerwechſel habe ich jedesmal mit einer weichen Bürſte die inneren Wandungen des oberen Behälter— teiles und die Oberſeite der Zwiſchenwand abgebürſtet, um etwaige feſtſitzende Cyſten zu entfernen. Auf dieſe Weiſe habe ich bei zirka 20⸗tägiger Behandlung, die ſich Intereſſantes vom Vortragskurſus des Centralfiſcherei⸗Vereins für Schleswig⸗Holſtein 461 in den letzten 8 Tagen nur noch auf ein- maligen Waſſerwechſel beſchränkte, meine ſämtlichen erkrankten Tiere, darunter über 100 Xiph. Hell., mehrere Trichog. lalius, Polycentrus Schomb., Glaridichthys jan. und andere geheilt. * Vorliegendem Aufſatz liegt zu Grunde: Dr. A. Buſchkiel, Beiträge zur Kenntnis des Ichthyophthirius multi- filiis Fouquet im Archiv für Protiſtenkunde, begründet von Dr. Fr. Schaudinn, XXI. Band, 1910. Verlag Guſtab Fiſcher, Jena (der mir vorliegende Sonderabdruck iſt im Buchhandel nicht erhältlich) unter Einſchaltung der Ergebniſſe eigener Beobachtun⸗ gen und Kulturverſuche. 9. G. ö OD U Intereſſantes vom Vortrags⸗Kurſus des Central-Fiſcherei⸗ Vereins für Schleswig⸗Holſtein. Am Dienstag den 3. und Mittwoch, 4. Februar 1914, tagte in Lübeck der Central⸗Fiſcherei⸗Verein für Schleswig⸗Holſtein. Es wurden eine Reihe von intereſſanten Vorträgen gehalten. Manches verdient auch die Beachtung ſeitens der Aqua— rienliebhaber, die nicht nur für exotiſche Sachen, ſondern auch Intereſſe für das haben, was unſere Heimat bietet. Prof. Dr. Schiemenz, Friedrichshagen, hielt einen Vortrag über „Die Anpaſſungsfähig⸗ keit unſerer Fiſche“. Geradezu beiſpiellos bezeichnete der Vortragende die Anpaſſung hin⸗ ſichtlich der Ernährung. Zahlreiche Raubfiſche haben ſich in beſtimmten Gewäſſern zu Fried⸗ fiſchen entwickelt, jo Forellen, Barſche und Kaul⸗ barſche, wenn ein Zwang ausgeübt wurde. — Die Afelei ernähren ſich im Frühling von den ins Waſſer gefallenen Inſekten und ſind dann ausgeſprochene Uferfiſche. Im Herbſt dagegen leben ſie vom Plankton. Inſekten ſind dann eben nicht genügend vorhanden, die Fiſche ziehen des- halb zur Mitte des Gewäſſers. — In der Zrei- heit iſt der Karpfen auch Fleiſchfreſſer, in den Teichen wird er mit Lupinen gefüttert. — Die Anpaſſungsfähigkeit hinſichtlich der Fortpflanzung und Farbe iſt auch vorzüglich ausgebildet, ebenſo vertragen eine ganze Reihe von Fiſchen Süß⸗ und Seewaſſer. Veränderten Verhältniſſen wiſſen ſich die meiſten gut anzupaſſen, ſogar manchen Abwäſſern, die den Fiſchen durchaus nicht alle ſchaden. Allerdings nimmt das Fleiſch der Tiere oft den Geruch der Abwäſſer an und wird da- durch ungenießbar. — Junge Forellen, die in ganz verkrautete Tümpel geſetzt wurden, gediehen, ältere ſtarben ſchnell ab. Dr. H. N. Maier, München, ſprach über: „Der Hecht, ſeine wirtſchaftliche Be- deutung und ſeine Zucht“. Der Hecht iſt kein guter Schwimmer. Er vermag nur kurze Strecken ſchnell zu ſchießen. Er hält ſich deshalb am Ufer oder, wie im Bodenſee, in größeren Tiefen auf. Die Laichzeit fällt in die Monate März, April und Mai. Die Eier werden klumpen⸗ weiſe an Waſſerpflanzen abgelegt. Bei der künſt⸗ lichen Züchtung kommen die Eier in ein Gefäß, wo ſie durch zuſtrömendes Waſſer ſtändig in Be⸗ wegung gehalten werden, da ſie ſonſt feſtkleben und dann zugrunde gehen. Der junge Hecht iſt nur in den erſten Tagen ein Friedfiſch, ſpäter außerordentlich gefräßig. Man hat berechnet, daß ein Hecht zirka 30 Pfund Fiſche freſſen muß, um ſelbſt ein Pfund an Gewicht zuzunehmen. Daraus ergibt ſich, daß man bei der Beſetzung der Gewäſſer ſehr vorſichtig ſein muß. Nur wo reichlich wertloſe Weißfiſche ſind, wird man Hechte ziehen. Dort darf der Barſch, welcher der grim⸗ migſte Feind der Junghechte iſt, nicht geduldet werden. Die Gewäſſer dürfen auch nicht jedes Jahr, ſondern nur alle drei Jahre mit jungen Hechten beſetzt werden, da ſonſt die ein- und zwei⸗ jährigen die Jungen auffreſſen. Poſtdirektor Hartung, Leiter der Krebs⸗ zuchtanſtalt Angermünde, hielt einen Lichtbilder⸗ vortrag über: „Der gegenwärtige Stand der Edelkrebsbeſatzfrage und die Krebs— zuchtverſuche des Bezirks-Fiſcherei⸗ Vereins für die Ackermark“. — Der wertvollſte unſerer Krebſe iſt der Edelkrebs, der größer und ſchmackhafter iſt, als der amerikaniſche und der galiziſche Krebs. Früher überall häufig, iſt er durch das Auftreten der verderblichen Krebs⸗ peſt Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts nahezu ausgerottet. Heute kennt man den Peſterreger, Bacillus pestis astaci. Er hat aber, wie durch Verſuche nachgewieſen iſt, an Wirkſamkeit eingebüßt. Man ſollte deshalb ver⸗ ſuchen, unſern Edelkrebs wieder einzubürgern, auf alle Fälle aber verhindern, daß die beiden andern, weniger wertvollen Krebſe den Edel⸗ krebs verdrängen. Die Krebszuchtverſuche in Angermünde ſind vorzüglich geglückt, und man beſetzt von dort planmäßig wieder die Gewäſſer. Prof. Dr. Ehrenbaum, Hamburg, ſprach über: Neues vom Verhalten des Aales im Meere“. Die erſt in den letzten Jahren angeſtellten Forſchungen des däniſchen Gelehrten Dr. Schmidt, der im Dezember vorigen Jahres das Anglück hatte, bei St. Thomas mit ſeinem Expeditionsſchiff zu ſtranden und alles Material, alle Aufzeichnungen verlor, hat feſtgeſtellt, daß die Geburtsſtätte des europäiſchen Flußaales im Atlantiſchen Ozean, zwiſchen den Azoren und Bermudas, zu ſuchen iſt. Dort find im Ober⸗ flächen waſſer die jüngſten, bisher gefundenen, Aallarven gefunden. Die Larven beginnen ſo— fort ihre Wanderung nach dem Oſten, und zwar 462 augenſcheinlich mit Hilfe des Golfſtroms. Wenn ſie ungefähr 7 em lang ſind, tritt eine Hunger⸗ kur ein und im Anſchluß daran erfolgt die Um⸗ wandlung zu dem Ölasaal. Bald darauf nehmen die Tiere die bekannte Aalform an und ſteigen in die Flüſſe hinauf. Dr. Ehrenbaum iſt auch der Anſicht, daß die Aale des Mittelmeeres, des Schwarzen Meeres und der unteren Don au, wo ſie auch vereinzelt auftreten, aus dem Atlan⸗ tiſchen Ozean ſtammen und nicht ihre ganze Ent⸗ wicklung im Mittelmeer durchmach en. — Dr. Markus, Hamburg, machte im Anſchluß noch Aus anderen Zeitſchriften — Aus der Brazis, für die Praxis einige Mitteilungen über das Wachstum der Aale im Süßwaſſer. Vergleiche von in ge⸗ ſchloſſenen Gewäſſern lebenden Aalen mit denen aus offenen, haben ergeben, daß die erſteren beſſer wachſen. So erreichten z. B. engliſche Glas⸗ aale, die in dem Paprotker See in Oſtpreußen ausgeſetzt worden waren, in drei Jahren ein zehnmal höheres Gewicht als Glasaale in der Elbe und anderen Flüſſen. Die Aale erreichten eine Länge von 55 em und ein Gewicht von rund einem halben Pfund. E. Schermer, Lübeck. O0 O Aus anderen Beitjchriften. In der Geitſchrift für Fiſcherei, XIV. Band, 2. Heft, 1913, Seite 89—127 berichten E. Ehren⸗ baum und 9. Marnfawa (Hamburg) „Über Altersbeſtimmung und Wachstum beim Aal. Für die Altersbeſtimmung der Aale ſind von den beiden Forſchern Otolithen und Schuppen benützt worden. Im Meere bringt der Aal wahrſcheinlich die beiden erſten Lebensjahre zu. Genau ſteht das noch nicht feſt. Dieſe Zeit iſt nicht berückſichtigt worden. Die Verſuche erſtrecken ſich vielmehr nur auf die Zeit des Lebens im Süß waſſer. — Im Allgemeinen werden zur Altersbeſtimmung der Fiſche Schuppen, Otolithen und Knochen benutzt. Der däniſche Forſcher Gemzöe hat 1908 bereits Altersbeſtimmungen beim Aale gemacht durch Anterſuchung der Schuppen. Die beiden Hamburger Forſcher haben jetzt feſtgeſtellt, daß „die Reſultate aller mit Hilfe der Schuppe ausgeführten Altersbeſtimmungen von Gemzöe um ein Jahr zu niedrig gegriffen find“. Das gelang mit Hilfe der Anterfuhung der Otolithen. Schuppen treten beim Aale nämlich durchweg erſt auf, wenn er eine Größe von 18 cm erreicht hat. Die Ausbildung der Schuppe iſt demnach nicht an ein beſtimmtes Alter, ſondern an eine beſtimmte Größe gebunden. „Der Auf⸗ bau der Otolithen beſteht aus miteinander ab- wechſelnden weißen, undurchſichtigen und dunklen durchſcheinenden Ringen, die im Sommer bezw. im Herbſt oder Winter ausgebildet werden“. Es iſt nachgewieſen, daß die Anwachsſtreifen der Otolithen als Jahresringe zu be- werten find. — Die Glasaale, die in die Flüſſe einwandern, haben eine mittlere Größe von 69,96 bis 75,92 mm, die kleinſten meſſen 53 mm, die größten 82 mm. Bei der Amwandlung von der Leptocephalus-Larve zum Glasaal und vom Glasgal zum Pigmentaal tritt eine Verkürzung von je rund 5 mm, im Ganzen alſo um etwa 1 cm auf. Im erſten Jahre wachſen die Aale im Süßwaſſer nur um 19 mm. Im zweiten Jahre beträgt die Zunahme ungefähr 28 mm, ſodaß die mittlere Größe der zweijährigen Süßwaſſeraale 118,4 mm iſt. Die Elbaale wachſen alſo während ihrer beiden erſten Jahre im Süßwaſſer nur um rund 5 om. Ihr mitt⸗ leres Gewicht beträgt vielleicht 1,5 g. Im dritten Jahr wachſen ſie im Mittel um 27 mm, im vierten 48 mm, ſodaß die Länge eines vierjährigen Elb⸗ aales 19,5 cm beträgt. Die mittlere Längenzu⸗ nahme im fünften Jahre beträgt 5,5 cm, im ſechs⸗ ten Jahre 61 mm. Dieſe Aale meſſen dann: Männchen im Mittel 30—31 cm, die Weibchen 31—34 cm. Im ſiebten Jahre wachſen die Männchen um 5, die Weibchen um 6—7 cm, In den folgenden Jahren wechſeln die Weibchen von einem Jahr zum andern 6—8 em. Wie ſich die Männchen in dieſen Altersklaſſen verhalten, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Sicher iſt nur, daß ſie am Ende ihres ſiebenten Jahres im Süßwaſſer etwa 36 cm lang find. „Von den Männchen leben einige wenige nur 5½ Jahre in den Bin- nengewäſſern, die Mehrzahl aber 6% bis 8½ Jahre und vereinzelt auch 9½ Jahre; bei den Weibchen iſt die Minimalzahl 7 Sabre; die Mehrzahl aber wird erſt nach 8! und viele erſt nach 9½ und mehr Jahren blank.“ — Es iſt durchaus möglich, daß die Aale ein Alter von 20 bis 25 und mehr Jahren erreichen können.“ GE. Schermer, Lübeck. DO OD i114 7446666664764 AUKKEHERERUEUERN Aus der Praxis für die Praxis. (Schlagworte zur Aquarien- und Terrarienpflege). Zu der in No. 22 der „Bl.“ vom 2. ds. Mts. unter der Rubrik „Aus der Praxis — für die Praxis“ unter der Aufſchrift „Regenwurm⸗ fütterung.“ beſchriebenen Art der Tötung von Regenwürmern „durch Aufſtreuen von Koch⸗ ſalz die Würmer ſterben unter heftigen Zuckungen“ geſtatte ich mir zu bemerken, daß mir dieſes Vorgehen zu grauſam und daher für uns kaum anwendbar erſcheint, zumal da die e Tötung ſich in außerordentlich raſcher Weiſe da⸗ durch herbeiführen läßt, daß man die Würmer mit kochendem Waſſer übergießt. Der Tod tritt ſo plötzlich ein, daß an den Würmern nicht die geringſte Zuckung zu bemerken iſt. Karl Schmid, Diplom-Ingenieur. Gingejandt. Betreffend Dambök's Petroleum-Brenner. In der Sitzung vom 26. März der Aquarien⸗ und Terrarien-Abteilung der Naturhiſtoriſchen Geſellſchaft Nürnberg berichtete Herr Langhans über die Erploſion feines Damböck'ſchen Brenners. Das Rejultat der Debatte über meinen Brenner war das, daß der Brenner mit einem Konſtruk⸗ tionsnachteil behaftet ſein ſollte. — Man kann im Leben täglich beobachten, daß Laien mit irgendwelchen guten Erzeugniſſen nicht umzugehen verſtehen und dann einfach ſagen: „Das Zeug taugt nichts.“ Mein Betroleum- brenner wird von vielen taujenden von Aquarien- beſitzern in Europa, Afrika und Amerika zur vollſten Zufriedenheit benützt und zahlloſe Aner— kennungsſchreiben laufen ein. Der Brenner iſt konſtruktiv abſolut vollkommen, und es iſt geradezu ein Kunſtſtück, ihn zur Exploſion zu bringen. Bei ſachkundiger Behandlung iſt eine Gefahr abſolut ausgeſchloſſen und ich erbiete mich, den Brenner tagelang ohne nachzuſehen brennen zu laſſen und noch dazu event. mit Spiritus und ſogar mit Benzin. Ich erkläre aber auch, daß ich ſowohl meinen als auch jeden anderen Brenner in kurzer Zeit zur Exploſion bringen will, indem ich die Aufſtellung recht unſachgemäß einrichte, wie es wohl auch bei obigem Fall geſchehen ſein wird. Heizboden heran, ſo muß infolge der ſtarken Kühlung der Flamme an dem Aquariumboden ſich raſch ein Rußſchicht anſetzen, denn die Flamme kann den Brennſtoff nicht mehr vollkommen ver— zehren, weil fie zu kalt wird. Der Brennſtoff verkohlt und verrußt alſo teilweiſe. Der Ruß wird immer mehr und hängt bald in maſſigen Klumpen herab in die Flamme hinein, dieſe wird abwärts gelenkt und brennt immer mehr nach unten, unter Amſtänden fallen Rußteile herab, verdecken den Vergaſer, und die Flamme heizt Amoeben werden gerne als Urbilder einfacher Organismen hingeſtellt — eigentlich mit Unrecht, denn ihr winziger Leib iſt nichts weniger als ein „Schleimtropfen“, mit dem er nicht ſelten ver- glichen wird, ſondern bietet im Kleinen alle die Rätſel des Lebens, des Stoffwechſels, der Reiz- Dr. Puſchnig: Wie kriechen die Amoeben? Reicht z. B. die Flamme des Brenners an den 463 nun das Brennſtoffgefäß, bringt es zum Glühen und ſchließlich notwendigerweiſe zur Epploſion. Bei jedem Brenner muß dieſer Vorgang ein- treten. Ich kann daher nur wiederholt auf die jedem meiner Brenner beigegebene Gebrauchs anweiſung hinweiſen, wonach die Flamme min⸗ deſtens 3—5 cm pom Boden des Aquariums entfernt ſein muß. Die Lampe ſoll eine Führung haben, damit ſie nicht falſch eingeſtellt werden kann. Viele Aquarienbeſitzer glauben die Flamme möglichſt nahe an den Aquariumboden rücken zu müſſen, um eine beſſere Heizwirkung zu er⸗ zielen. Abgeſehen von der Epploſionsgefahr, iſt dies eine ganz falſche Berechnung, denn, wie ſchon oben erwähnt, wird dabei die Flamme ge- kühlt und kann den Brennſtoff nicht mehr voll⸗ kommen verzehren, alſo auch nicht die im Brenn⸗ ſtoff enthaltene Wärmemenge ganz abgeben. Der nicht oder nur ſchlecht verzehrte Brennſtoff er⸗ ſcheint dann als der gefährliche Ruß. Bei rich⸗ tiger Aufſtellung darf ſich kein Ruß bilden und kann keine Exploſionsgefahr eintreten. Jedes Aquarium ſoll mit einer Heizſchale verſehen ſein und die Flamme in der Witte derſelben ſtehen, und ringsum mindeſtens 3—5 cm Abſtand haben. Die Schale ſammelt die von der Flamme abge— gebene Wärme beſſer, als wenn die Flamme den Boden berührt. Reicht die Flamme zur Erwär⸗— mung des Aquariums nicht aus, ſo nützt es auch nichts mehr, dieſelbe mehr als 3 cm an den Bo— den heranzurücken, ſondern es müſſen eben zwei Brenner aufgeſtellt werden. Michael Damböck, Aquarienfabrik München, Müllerſtraße 10. DO D Wie kriechen die Amoeben? Mit 3 Abbildungen. aufnahme und Reizverwertung. der Bewegung, der Vermehrung u. ſ. w., wie die komplizierteren Zellſtaaten der höheren Lebeweſen. Auch die Bewegung iſt keineswegs ſo ſimpel als ſie ge⸗ wöhnlich dargeſtellt wird. Bekanntlich beſteht ſie darin, daß der formunbeſtändige, weiche Leib der Amoebe Scheinfüßchen vorſtreckt (Figur 1), welche, in beſtimmter Richtung vorgeſchoben, den übrigen Körper nachziehen oder „nachfließen“ laſſen. Ein ſo einfaches Weiterfließen iſt dieſe Bewegung tatſächlich nicht, ſie erſcheint nur in der Regel ſo, weil im Mikroſkope der Amoebenkörper von oben geſehen wird. Bei ſeitlicher Betrachtung ſieht die Sache weſentlich anders aus, wie Dellinger“ beobachtete. Die Amoebe kriecht nicht mit ihren Pfeudopodien der Unterlage anliegend, jondern, ſie geht oder beſſer geſagt ſtelzt vielmehr mit den vorgehobenen, im Bogen über die Fläche ſetzenden und mit ihren Spitzen auftaſtenden Scheinfüßchen (Figur 2). Beſonders auffällig wird dieſe Bewegungsform, wenn die Amoebe über ein Hindernis hinwegkriecht oder richtiger über ein ſolches langſam hin⸗ wegſteigt (Figur 3.) (Die letzte Amriß⸗ zeichnung kann gleichzeitig bei Vergleich mit der erſten, von oben geſehenen Figur einen körperlichen Begriff von 1 (Journ. of Exper. Vol. III. No. 3, nach Referat in der internat. Revue der ge). Hydrobiologie und Hydrographie, 1. Bd.) 464 Fig. 3 E U 00 O : Kleine Mitteilungen : Etwas vom Scheltopuſik. In meinem großen Schlangenterrarium hielt ich auch einen mittelgroßen (zirka 60— 70 em langen) Pseudopus apus. Für gewöhnlich fraß er kleine Eidechſen und Schnecken. Das eine Mal hatte ich jedoch wohl eine zu große Eidechſe als Futter in das Terrarium getan. Die Echſe konnte das Tier nicht überwältigen und hat wohl ſo mehrere Tage lang faſten müſſen. Zu meinem großen Schrecken wurde ich dann an einem ſchönen, warmen Auguſttage gewahr, daß der Scheltopuſik eine kleine Ringelnatter ange- griffen und dieſe ſchon halb hinunter gewürgt hatte. Ich befreite die Schlange, konnte aber nur feſtſtellen, daß ſie tot und der vordere Körper zerquetſcht war. Der Scheltopuſik wird alſo auch kleinen Schlangen gefährlich. Hans Lehmann⸗Croſſen, stud, zool. Gongylus frißt Eidechſen. Ich hielt einen Gong. ocellatus mit mehreren Eidechſen zuſammen und fütterte ihn ebenfalls mit Mehlwürmern ꝛc. Eines Tages ſah ich, daß eine kleine Eidechſe mit blutendem Schwanzſtümmel herumlief. Wer ihr die Verletzung aber bei- gebracht hatte, konnte ich nicht feſtſtellen. In den darauffolgenden Tagen wurde der Schwanz immer kürzer und da der Schwanz immer ſtück⸗ weiſe abgebiſſen wurde, kam es nie zum Heilen der Wunde. Ob Kämpfe ſtattfanden, konnte ich leider auch nicht feſtſtellen. Eines Tages aber kam ich gerade zur rechten Zeit, um zu ſehen, wie der Gongylus die Eidechſe verſpeiſte. Die beiden Hinterbeine mit dem Reſt des Schwanzes hingen nur noch zum Maule heraus, dann ver⸗ ſchwand das ganze Opfer im Rachen des Räubers. Futter hatte er übergenug. Des Hungers wegen hat er alſo dieſen Seitenſprung nicht getan. Ich glaube vielmehr, daß größere Wühlechſen durchaus nicht kleinere, ſchwächere Gattungsgenoſſen ver⸗ ſchmähen, wenn ſie ihrer habhaft werden können. Hans Lehmann-⸗Croſſen, stud. zool. Meine Erfahrungen mit Beckers Fropf⸗ urchlüfter. Zurzeit der Düſſeldorfer Aquarien- und Terra⸗ rien⸗Ausſtellung weilte ich in Düſſeldorf. Na⸗ türlich ging ich hin. Dort ſah ich zum erſtenmal den Beckerſchen Durchlüfter in Tätigkeit. Er funktionierte ganz gut. Nach einiger Zeit kaufte Kleine Mitteilungen — Fiſchunterſuchungsſtellen der Form der Amoebe geben). Dellinger konſtruierte zur Beobachtung und photographiihen Aufnahme der Bewegungsform ein einfaches Objektträger⸗ aquarium, indem ein rechteckiges Stück aus einem Objektträger herausgeſchnitten, die aus⸗ geſchnittenen Kanten geſchliffen und der Raum oben und unten durch aufgekittete Deckgläſer ab⸗ geſchloſſen wurde. In der hineingegebenen amoebenhaltigen Flüſſigkeit konnte bei den auf den geſchliffenen Kanten kriechenden Tieren ihre Bewegungsform in Seitenanſicht betrachtet und aufgenommen werden. Dr. Puſchnig, Klagenfurt. ich von einem Düſſeldorfer Händler einen ſolchen Durchlüfter. Der Händler hatte die Liebens- würdigkeit, ihn bei mir anzubringen. Der Durch⸗ lüfter funktionierte bei mir ſehr gut und ich war ſehr zufrieden, denn ich konnte ein großes Aquarium gut damit durchlüften. Aber man kann auch 2—3 Aquarien auf einmal durchlüften. Plötzlich aber, nach drei Tagen ſetzte der Durch⸗ lüfter aus. Ich ſuchte ſofort an den Glasrohren herum, konnte aber nichts fehlerhaftes finden. Da kam mir der Gedanke, daß der Ausſtrömer vielleicht verſtopft wäre und richtig, ſo war es. Ich kratzte nun darauf mit einem Meſſer den Ausſtrömer ab und der Durchlüfter funktionierte wieder. Seit der Zeit kratze ich den Ausſtrömer von Zeit zu Zeit ab und reinige ihn. Den Beckerſchen Durchlüfter kann ich denjenigen Aquarianern empfehlen, die 1—3 Aquarien durch⸗ lüften wollen. Natürlich iſt die Durchlüftung, wenn man 3 Aquarien durchlüftet, ſchwächer. Ich möchte noch bemerken, daß der Durchlüfter nicht an die Waſſerleitung angeſchloſſen werden braucht, fondern es genügt ein Gefäß, welches 810 Liter Waſſer faſſen kann. Ich fülle das Gefäß bei mittelmäßiger Durchlüftung eines großen Aqua⸗ riums des Morgens und des Abends zwiſchen 7% und 8 Uhr. Von Vorteil iſt auch, daß man dasſelbe Waſſer immer wieder gebrauchen kann. Der Preis des Durchlüfters 4 %é iſt nicht zu hoch. Da er aber aus Glas beſteht, muß man vor⸗ ſichtig mit ihm umgehen. Ferdi Spickhoff. 1446414114411 : : Fiſchunterſuchungsſtellen : a Wi eee eee, Frage: Erlaube mir hierdurch, beiliegendes Xiphophorus - Weibchen einzuſenden und bitte höflichſt um gefl. Feſtſtellung der Todesurſache. Es iſt dieſes bereits das dritte Weibchen in der Zeit von 6 Monaten. Selbiges war ſtets geſund, im Geſellſchafts-Aquarium 60 4 40 4 30. Letzte Geburt 11. April 1914. Von 25 ungen jo- gleich 5 tot. Temperatur ftändig 21“ C. Be⸗ pflanzung ſehr gut. Am 3. Mai Gberführung dieſes trächtigen Weibchens in das Zuchtbecken, 20420412. Bei Erhöhung der Temperatur bis 25 C innerhalb 2 Stunden. Das Weibchen war im Zuchtbecken vom 3.— 12. Mai vormittags ganz geſund. Am 12. Mai, nachmittags 3 Uhr, legte ſich dasſelbe ohne vorheriges Luftſchnappen oder ſonſtige Krankheitsſymptome auf den Boden, ge- krümmt, und ſtarb. Ich legte dasſelbe in 4% ige Formalinlöſung und bitte Sie, wenn möglich, höflichſt um Feſtſtellung der 1 F. A. S., Schöneberg. | | ; . | | f hervorgeht, ein ganz plötzlicher geweſen ſein. Literatur — Vereins⸗ Nachrichten Antwort: An dem eingeſandten Xiphophorus— Weibchen ließen ſich weder äußere noch innere Paraſiten, noch irgend welche auffallenden, krank⸗ haften Veränderungen an den inneren Organen feſtſtellen. Das Tier hatte 71 normal entwickelte Embryonen im Leib. Der Darm war mit Daphnien gefüllt; der Fiſch hatte alſo zuvor noch reichlich gefreſſen: ein Zeichen des Wohlbefindens. Sein Tod muß, wie auch aus Ihren Angaben Er iſt auf eine Lähmung oder einen Starrkrampf zurückzuführen. Dafür ſpricht auch die gekrümmte Lage beim Tode. Starrkrampfartige Erſcheinungen find zwar ſchon mehrfach bei anderen Aquarien⸗ fiiharten beobachtet worden (ſiehe in W. Roth, die Krankheiten der Aquarienfiſche und ihre Be— kämpfung, Seite 79: Der ſogenannte Starrkrampf der Aquarienfiſche), über Urſachen und Vor⸗ beugungsmaßregeln läßt ſich aber noch nichts Sicheres angeben. Dr. Seydel, Friedrichshagen. UUURRRUDEERERREERUEERERERTERUEREEREKEEREKKERUEREEREEEKURENRUEEERERRRERERERRKERTRRURERNEN : Literatur : Dr. med. Fritz Steinheil. „Die europäifchen Schlangen.“ Kupferdrucktafeln nach Photo— graphien der lebenden Tiere. 4. und 5. Heft. Preis pro Heft Mk. 3.—. Das vorliegende 4. Heft reiht ſich ſeinen Vor— gängern würdig an. Als ganz beſonderer Vor— zug verdient erwähnt zu werden die Abbildung ſeltener Formen der Altersſtadien, die dem Lieb- haber ſonſt wohl kaum zugänglich ſein dürften, wie z. B. im 4. Heft Coluber longissimus Laux. juv. Das Tierchen weicht ſo weſentlich in der Färbung von ſeinen älteren Artgenoſſen ab, daß es niemand für eine Askulapnatter halten wird. Coluber longissimus Laur. var., viergeſtreifte Askulapnatter aus Süditalien, die Streifen ſcheinen durch teilweiſes Fortbeſtehen der Jugend⸗ färbung zu entſtehen; ferner Coluber longissimus var. subgrisea Wern., Schwarze Uskulapnatter, wiederum eine Seltenheit, die leicht mit der auf der folgenden Tafel dargeſtellten, weit häufigeren Zamenis gemonensis var. carbonarius Somnlæ., ſchwarze Zornnatter verwechſelt wird. Die 5. Tafel ſtellt die typiſche Form der Askulapnatter dar. — Das 5. Heft enthält Abbildungen der Ringelnatter, Tropidonotus natrix L. und Tropi- donotus natrix var. persa Pall. in den verſchie⸗ denſten Sibergängen von grauer reſp. hellbrauner Grundfärbung mit ſcharf ausgeprägten Streifen bis zu den melanotiſchen Individuen mit ver⸗ ſchwindender Streifenzeichnung. Die Darftellung der Tiere iſt von unübertrefflicher Schärfe und Lebenswahrheit, die Staffage in geſchickteſter Weiſe zur Hervorhebung der Tiere benutzt, ohne die Bilder unnatürlich erſcheinen zu laſſen. Der Text iſt intereſſant durch kurze Hinweiſe auf wenig bekannte Tatſachen. Das Buch bildet eine Zierde für jede Bibliothek der Terrarienliebhaberei. 9. 1e + -IEDIEREEIEE EI“ Berichtigung. Auf Seite 427, Spalte 2, 4. Zeile von unten fehlt die Angabe des Verfaſſers Fritz Fränkel. 465 : : Vereins⸗Machrichten : enen Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. H. Mitteilungen. „Nymphaea alba.“ Sitzung vom 5. Mai 1914. Nach Begrüßung der zahlreichen Gäſte wird Herr Muſiklehrer M. Gerlach als neues Mitglied will⸗ kommen geheißen. — Herr Schloemp bringt noch- mals unſere beabſichtigte Nordſeereiſe zur Sprache, die, um allen Wünſchen gerecht zu werden, während der Pfingſtwoche ſtattfinden ſollte. Nach längerem Meinungsaustauſch wird aber davon Abſtand ge- nommen und die Reiſe in die Herbſtmonate verlegt. Die Gründe hierfür ſind: mehr Ausſicht, die ge⸗ fangenen Tiere beſſer transportieren zu können und billigeres Wohnen. Sodann hält Herr Ringel („Triton“) ſeinen angekündigten Vortrag: „Ein⸗ richtung, Beſetzung und Pflege des See⸗ aquariums.“ Der Behälter. Will man ſich ein Seewaſſerbecken einrichten, ſo iſt dem Anfänger zu raten, ſich eines Glasbeckens (Akkumulatoren⸗ glas) zu bedienen, das den Vorteil der Billigkeit, Dichtigkeit und keine Kittflächen hat, den Nachteil aber, daß die Wände des Beckens nicht geſchliffen und unklare Bilder ergeben. Es iſt daher den Geſtellaquarien doch der Vorzug zu geben. Um jedoch nicht gleich im Anfang Mißerfolge zu haben, fange man mit den Vollglasaquarien an und nehme lieber die ja nicht allzugroßen Nachteile mit in Kauf. Hat man ein Geſtellaquarium, ſo iſt folgendes zu beachten: Die Kittſtreifen müſſen mit einer Miſchung von vier Teilen Schuſterpech und einem Teil Wachs, beides zuſammen flüſſig gemacht, warm überzogen werden. Ebenſo die Ecken und Boden, da das Seewaſſer nicht mit dem Metall in Be⸗ rührung kommen darf. Zu empfehlen iſt noch, die Ecken mit Emaillelack zu überſtreichen und auf dieſen Anſtrich Leinenſtreifen, welche vorher auch mit Emaillelack überſtrichen ſind, anzubringen; überzieht man dieſes alles nochmals mit einem Emaillelackanſtrich und beſtreut alles mit Bimſtein⸗ pulver, ſo iſt wohl nichts mehr zu befürchten. Beim Einſetzen der Scheiben achte man darauf, daß dieſe bis dicht an den oberſten Rand heran⸗ reichen, damit ſich in dem eventuellen Zwiſchenraum kein Roſt ſetzen kann. Aufſtellung. Die Auf⸗ ſtellung geſchehe möglichſt am Fenſter, jedoch nicht in direkter Sonne, da ſonſt das Becken in drei bis vier Tagen grün iſt. Lieber zu dunkel, als zu hell; oft werden auch Becken, welche nach Norden ſtehen und keine Sonne haben, grün (Algenbildung). Temperatur: Mit der Temperatur braucht man es, im Grunde genommen, nicht ſo ängſtlich nehmen; wenn nur Durchlüftung vorhanden iſt. Redner führt an, daß er in Lacroma bei Laguſa im warmen Waſſer rote Aktinien gefunden habe, welche aber merk⸗ würdiger Weiſe ſtets geſchloſſen blieben. Ein⸗ richtung: Dem Kunſt⸗ und Schönheitsſinne des Liebhabers iſt beim Einrichten eines Seewaſſerbeckens der größte Spielraum gegeben. Iſt in den Süß⸗ waſſerbecken die Grotte und der Felſen verpönt, ſo iſt er in dem Seewaſſerbecken geradezu nötig und bringt erſt die rechten Stimmungsbilder mit herein. Der Felſen kann nun verſchiedentlich hergeſtellt werden: aus Feldſteinen, Granit, Stücken der Tropf⸗ Berlin. 466 ſteine 2c., auch könnte man den Verſuch machen, dieſen aus Ton zu formen und zu brennen. Um aber das Aquarium nicht zu ſehr zu beſchweren, empfiehlt es ſich, den Felſen aus Bimſteinſtücken, welche man mit Zement verbindet, zuſammen zu ſetzen. Ein derartig hergeſtellter Felſen hat ein ſehr geringes Gewicht. Will man Plattfiſche halten, ſo iſt feinſter Sand zu nehmen, dagegen beim Halten von Aktinien, Seeroſen oder Krebſen iſt grober Kies von Vorteil, da er den Tieren mehr 2 bietet. Um die hin und wieder auftretende rübung des Waſſers nicht ſo zur Geltung kommen zu laſſen, beſorge man ſich beim Glaſer eine, der Größe des Beckens entſprechende Scheibe von gelb— grüner Farbe, welche bei auftretender Trübung an der Vorderſeite des Beckens eingeſchoben wird und ſo die Trübung weniger auffallend macht. Durch⸗ lüftung: Nicht immer iſt eine Durchlüftung des Seewaſſerbeckens nötig, aber es geht hier wie beim Süßwaſſeraquarium mit den Fiſchen; zu wenig Tiere beleben das Bild nicht genügend und da wird eben das Becken übervölkert, denn gerade ein Becken mit vielen verſchiedenen Seetieren gibt erſt der ganzen Sache den richtigen Reiz und da heißt es eben „Durchlüftung“! die, wenn ſie richtig angebracht, auch das Geſamtbild noch verſchönt. — Zur Durch⸗ lüftung eignen ſich der Becker'ſche Tropfdurchlüfter, Keſſel und die altbekannten Apparate K. D. A. und Lindſtaedt. Außerdem als ganz beſonders emp⸗ fehlenswert gilt die Idee des Ebbe und Flut⸗ reglers zur vorteilhaften Entfaltung der Aktinien. Natürliches oder künſtliches Seewaſſer?: Das künſtliche Seewaſſer hat ſich zur Haltung der Seetiere bisher als brauchbar erwieſen, jedoch iſt das natürliche vorzuziehen, da ſich in dieſem die Seetiere augenſcheinlich wohler fühlen und die Koſten, durch die in den letzten Jahren zunehmende Verbreitung dieſes Zweiges der Liebhaberei, ſehr herabgeſetzt ſind. Auch das hieſige Berliner Aquarium benutzt natürliches Seewaſſer. Vor allen Dingen ſorge man für das doppelte Quantum Seewaſſer, damit, wenn ſtarke Trübungen auftreten, dieſes ſofort abgezogen und ausgewechſelt werden kann. Das trübe Waſſer wird filtriert und wird nach einigen Wochen von ſelbſt wieder kriſtallklar. Hilfsmittel: Zu den Notbehelfen des See⸗ aquarianers gehören: ein Termometer, die Richtigkeit des Seewaſſers zu prüfen, ein Futterrohr aus Glas (Röhre), um den Seeroſen und Aktinien die Futter— brocken zwiſchen die Tentakeln zu bringen, ſowie eine Holzpinzette zur Fütterung der Krebſe. Außerdem der Filtrierapparat des Herrn Decroupet (ſ. Bl. Nr. 10). Beleuchtung: Wer ſein Becken beſonders prunken laſſen will, der bringe elektriſche Beleuchtung an, und zwar ſo, daß ſie der Beſchauer nicht ſieht, ein derartig beleuchtetes Becken gewährt einen reizenden Eindruck. Pflanzen: Empfehlenswerte Pflanzen ſind kleinere Algen, rote und grüne Tange, die grüne Ulve, Meerſalat. Tiere: In der Beſetzung der Tiere iſt die Auswahl ja ſehr groß; für den Anfänger eignen ſich: Erdbeerroſe, grüne Seeroſe, Gürtelroſe, Sonnenroſe, Seemannsliebchen, Sand⸗ roſe; als Staatsſtücke ſind Seenelken, Wachsroſe (mit 15 cm langen Tentakeln) und Fadenroſen zu empfehlen. Letzteren iſt denkbar feinſter Sand zu geben, den ſie zum Aufbau ihrer Röhren benötigen. Schnecken: Auch hier, wie im Süßwaſſerbecken üben die Schnecken den Beruf als Gejundheits- poliziſten aus und find die Nassa reticulata, Stachelſchnecke, Murex, Purpurſchnecke und Napf⸗ ſchnecke die geeignetſten. Fiſche: Von den Fiſchen a Wereins⸗Machrichten 5 ſeien Mittelmeerkärpfling, Seepferdchen, Braſſen, Plattfiſche und der Seeſtichlin empfohlen. Fütterungen: Die Fütterung hat bei jedem Tier einzeln zu erfolgen. Als Futtermittel gelten Regen⸗ wurm, Miesmuſchelfleiſch, in Streifen geſchnittenes Rindfleiſch, gewäſſerter Hering. Roſen füttere man alle 2—3 Tage, Fiſche jeden Tag. — Nach Be⸗ endigung des mit großem Beifall aufgenommenen Vortrags, dankte der Vorſitzende Herrn Ringel noch beſonders und gelangte das eingerichtete Seewaſſer— becken neben vielen anderen Fiſchen zur Verloſung. Arthur Conrad. Berlin. „Triton“ e. B. Ordentliche Sitzung Freitag den 8. Mai.! Mehrere Mitglieder berichten über die an⸗ ſcheinend aus Weidenholz geſchnitzten Luftaus⸗ ſtrömer von Erwin Boden aus Dresden. Sie bewähren ſich hauptſächlich da beſonders, wo der treibende Waſſerdruck verhältnismäßig gering iſt. Eine gruſelige Schlangengeſchichte erzählt eine hieſige Tageszeitung folgendermaßen: „Wie ein Telegramm aus Rangpur in Bengalen meldet, iſt dort vor einigen Tagen auf geheimnis⸗ volle Weiſe ein Zuckerhändler verſchwunden. Man fand auf der Landſtraße ſeinen Wagen, doch wies nichts darauf hin, was aus ſeinem Beſitzer geworden war. Endlich entdeckte einer der mit den Nachforſchungen betrauten Poliziſten in dem Sande eine ſtrichförmige Spur, die nach einem nahen Gebüſch führte. Er verfolgte dieſe Spur und ſah ſich plötzlich einer rieſigen Tiger⸗ ſchlange gegenüber, die zuſammengerollt da lag. Er erſchoß das Reptil, das 6 Meter lang war und man fand in ſeinem Innern den Leichnam des unglücklichen Zuckerhändlers.“ () — Eine Kritik dieſes Schauerberichtes erübrigt ſich, wenn man ſich vor Augen hält, daß ſich die Pythoniden (um eine derſelben handelt es ſich hier) von kleinen Säugetieren, Ratten und dergleichen nähren; nur die größten Exemplare, die eine Länge bis zu 8 Meter erreichen, wagen ſich an Ferkel und junge Lämmer.“ Für einen ausge⸗ wachſenen Zuckerhändler hat aber auch das ge- waltigſte dieſer Angetüme in ſeinem Magen keinen Platz. — Von Herrn Dr. Behrens werden nun einzelne Abſchnitte aus einer Arbeit von C. Weſenberg Lund: „Gber die Biologie der Phryganea grandis und die Me- chanik ihres Gehäuſebaues.“ (Int. Rev. d. geſ. Hydrobiologie Band 4) verleſen und be⸗ ſprochen. Wir geben den Inhalt des Referates in folgendem kurz wieder. In einem der Ber- ſuchsteiche des däniſchen Süßwaſſerlaboratoriums iſt Phryganea grandis (die Köcherfliege) ſehr häufig. Die Biologie dieſes Tieres iſt länger als ein Jahr hindurch alle 14 Tage ſtudiert worden. Das Weibchen geht oft zirka 3—4 m unter die Oberfläche hinunter, um ſeine Eier abzulegen. Bis ungefähr zum 1. September leben die Larven auf dem Grunde, wobei ſie ſich hauptſächlich von den Chara-Wieſen ernähren und ihr Gehäuſe aus Chara- Material aufbauen, Im Sommer gehen fie in die Potamogeton-Region, wobei ſie die untergetauchten Potamogeton-Blätter zu ihrem Gehäuſebau verwenden. Die Belegſtücke zu ſeinem Gehäuſe, die das Tier durch Abbeißen aus dem Pflanzenmaterial erhält, ſind ſehr 1 Infolge eines Berjehens unliebſam verſpätet! Der Verlag. 2 Bei Hagenbeck in Stellingen verſchlangen die Rieſen⸗ ſchlangen aber erwachſene, eingegangene Steinziegen und dergleichen! Die Redaktion. n gleichmäßig groß, etwa 7— 12 mal länger als breit und ſtets in der Längsrichtung des Ge— häuſes angeordnet, nie findet man bei der Phryganea, wie ſo häufig bei anderen Köcher— fliegen die Belegſtücke quer zur Längsachſe an- gebracht. So kommt in dem geſamten Bauplan eine große Regelmäßigkeit zum Ausdruck, die ſich auch darin äußert und leicht zeigen lätzt, daß man das geſamte Gehäuſe ſpiralig aufrollen kann; das Gehäuſe beſteht eben aus einem Spiralbande von Belegſtücken. Intereſſant ſieht ein Gehäuſe aus, das aus verſchiedenem Bau⸗ material zuſammengeſetzt iſt, wie es bei dem Abergang vom Chara- zum Potamageton- Material der Fall iſt. Die älteren Spiralgänge zeigen noch das bürſtenförmige Ausſehen der Chara- gehäuſe und an dieſe ſind unvermittelt die ſchönen, regelmäßigen Spiralgänge aus Laichkrautblättern angeſchloſſen. Im Winter endlich müſſen auch die abgefallenen Erlenblätter zum Baumaterial herhalten. — Die Verpuppung erfolgt in den zahlreichen Löchern und von Käfern ausgebohrten Gängen in dem halbvermoderten Holz von Birken und Buchenſtämmen, die in das Waſſer geſtürzt ſind. Vor und während des Puppenſtadiums wird keine Nahrung aufgenommen. Das Aus- kriechen der fertigen Inſekten erfolgt im Laufe des Juni. — Zur Erklärung des eigenartigen Spiralbaues weiſt W.⸗L. darauf hin, daß dieſe Bauart ſehr ökonomiſch iſt und dem Tiere eine große Beweglichkeit gibt. Gerade bei dem leb— haften Weſen der Phryganea iſt es von Bedeutung, daß der Köcher ſo leicht wie möglich, ſo dünn⸗ wandig, ſo glatt und doch geräumig und überall gleich ſtark iſt. Eben dieſen Forderungen ent— ſpricht der Spiralbau dieſer Art beſſer als alle anderen uns bekannten Baupläne der Köcher der Trichopteren-Larven. Wie kann aber die Larve ein ſolch regelmäßiges Gehäuſe überhaupt bauen? Die Beantwortung dieſer Frage iſt umſo ſchwerer, als die Phryganiden nur in der Nacht bauen und bei jedem Licht ſofort aufhören. Die Belegſtücke liegen einer Seidenhülle auf und bilden, wie ſchon erwähnt, ein ſpiralig auf- gerolltes Band. Auf die Einzelheiten einzu- gehen, fehlt hier der Platz, nur ſoviel ſei erwähnt, daß die Länge der Belegſtücke beſtimmt wird durch den Winkel, um den ſich der Kopf der Larve (beim Abbeißen) drehen kann. Wegen weiterer Einzelheiten müſſen wir auf die Ori— ginalarbeit verweiſen. Der Vorſtand. Berlin. „Verein der Aquarienfreunde.“ Aus der Sitzung vom 17. Juni. Als neue Mitglieder des Vereins begrüßen wir die Herren Grund, Kuhtz, Menzel und Schölz. Aufnahmeantrag ſtellen die Herren Hans Fülke und Willi Genſing. Laut Beſchluß der heutigen Verſammlung findet am Mittwoch den 15. Juli eine außerordentliche Generalverſammlung ſtatt, zu welcher alle Mitglieder hiemit eingeladen werden. Anträge zu dieſer ſind in der vorher- gehenden Sitzung dem Vorſtand zur Bekannt- machung zu überweiſen. Die Entwicklung unſeres Vereins hat zu der zwingenden Notwendigkeit geführt, den Verein gerichtlich eintragen zu laſſen, und es muß in dieſer Frage ein entſprechender Beſchluß herbeigeführt werden. Um von den Verhandlungen des demnächſt in Berlin tagenden Verbandes durch perſönliche Anſchauung infor— miert zu werden, wird beſchloſſen, die Herren Vereins⸗ Nachrichten 467 E. Schmidt, E. Reuſcher, A. Lehmann und Gg. Schlieper zu dieſer Veranſtaltung als Gäſte zu delegieren. Unſeren Ausflug am Himmelfahrts⸗ tag, welcher ſicher für jeden Teilnehmer in zu⸗ friedenſtellendſter Weiſe verlief, beſchreibt der Vorſitzende, Herr E. Schmidt, in recht launiger Weiſe, wobei er beſonders die kleinen perſönlichen Erlebniſſe nicht überging. Herr Reuſcher berichtet über das für Berlin verhältnismäßig ſeltene Naturereignis eines Libellenſchwarms, welcher am 16. Juni über den Norden Berlins hinzog, und ſicher weit über eine Million Tiere umfaßte. Aber die Entſtehung dieſes Schwarmes wurden verſchiedene Anſichten laut, jedenfalls dürften örtliche, außergewöhnlich günſtige Lebensbedin⸗ gungen für eine beſonders zahlreiche Entwicklung der Inſekten in Frage kommen. Gber die Ent⸗ wicklung von Waſſerflöhen nach dem plötzlichen Abſterben der Muttertiere macht Herr Duhm intereſſante Angaben. Die leidige Frage der Tubifervertilgung aus den Aquarien wird dis⸗ kutiert. Wenn auch verſchiedene Fiſche wie junge Eichliden, Stichlinge u. a. unter den ungebetenen Gäſten ziemlich aufräumen, ſo kennt man doch zur Zeit ein abſolut ſicheres Mittel, welches für die Pflanzen unſchädlich iſt, noch nicht. Chemi⸗ kalien, welche man zum Zwecke der Abtötung einfach ins Aquarienwaſſer ſchütten würde, drin⸗ gen nicht in den Bodengrund ein, und der Tubifer zieht ſich ins Erdreich zurück, ſolange ihm die Beimiſchung des Waſſers nicht behagt. Zur Ver⸗ tilgung dieſes Störenfriedes wurde der Vorſchlag gemacht, eine für die Pflanzen unſchädliche Kaſta⸗ nienabkochung zu probieren, dieſe müßte aber vermittelſt einer langen Röhre in den Boden⸗ grund hineingeleitet werden. Das in Heft 23 der „W.“ angegebene Mittel gegen Polypen iſt von uns bereits in einem Bericht vom 2. Oktober 1912 empfohlen worden, (ſiehe „W.“ 1912, Seite 642, auch „Bl.“ 1913, Seite 168), es iſt alſo nicht neu und unbekannt, deshalb aber doch prompt wirkend und empfehlenswert. Die intereſſante Vermeh⸗ rung von Nymphaea Daubeniana, welche ſich aus einem Blatt zur neuen Pflanze entwickelt, wird erörtert. Ferner berichtet ein Mitglied von Sagittaria flore pleno, welche ſich trotz ausrei⸗ chenden Bodengrundes kümmerlich weiterent— wickelte. Hatten die Blattſtiele eine Höhe von 40 cm erreicht, dann wurden die Blattſpitzen gelb und wuchſen nicht weiter. Es wird feſtgeſtellt, daß das über den Pflanzen offenſtehende Fenſter dieſe im Wachstum in der geſchilderten ungün- ſtigen Weiſe beeinflußte. Herr A. Lehmann, welcher ſich mit beſonderem Intereſſe der Pflege neu auftauchender Waſſerpflanzen widmet, bezog vor längerer Zeit von einer bekannten größeren Firma Isoëtes Tuckermanni, ſowie Iso&tes Engel- manni. Ein Unterſchied war bei beiden Arten in keiner Weiſe feſtzuſtellen. Gut, ein Irrtum kann unterlaufen, der Herr beſtellt dieſelben Pflanzen bei einer zweiten Firma, kann indeß beim beſten Willen auch hier keinen Unterſchied fonftruieren. Eine dritte Firma lieferte als Isoëtes Engelmanni glatt weg Isoëtes malingver- nianum. Frage: Beſteht nun Engelmanni und Tuckermanni im Anterſchied zu Recht, oder liegt hier wieder, wie ſchon bei anderen Pflanzen viel⸗ fach feſtgeſtellt wurde, der Fall vor, daß einer Pflanze durch beſondere Kultur ein etwas ver— ändertes Ausſehen, und was ſchließlich die Haupt⸗ ſache war, ein neuer Name geſchaffen wurde?? 468 Zu eingehender Beſprechung gibt die prächtig hervortretende Färbung der infolge Sauerſtoff⸗ mangels verendeten Scheibenbarſche Anlaß, eine Erſcheinung, wie man fie auch ſchon bei Labyrinth⸗ fiſchen beobachtet hat, denen aus irgend einer Arſache die Luftentnahme unterbunden war. — Der Vorſtand macht bekannt, daß die Aufnahme neuer Mitglieder nur in jeder erſten Sitzung des Monats erfolgt, etwaige Erinnerungen können zu der an jedem letzten Montag des Monats ſtattfindenden Vorſtandsſitzung angebracht werden. Ferner wird darauf hingewieſen, daß Futter aus unſeren Vereinstümpeln nur den Inhabern der weißen Tümpelkarten geſtattet iſt. Wer ohne dieſe Futter holt, ſetzt ſich der eventl. behörd— lichen Feſtſtellung ſeiner Perſonalien aus. Es wird dringend erſucht, das Zeitſchriften-Abonne⸗ ment umgehend zu erneuern. In jeder Sitzung werden Hilfs- und Futtermittel zu außergewöhn— lich billigen Preiſen abgegeben, desgleichen wer— den auch wieder Beſtellungen auf die beliebten Glasaquarien zum Preiſe von 90 3 (2554187422) entgegen genommen. G. Schlieper. Halle a. S. „Daphnia“, E. V. Sitzung vom 6. März. Herr Wottawa konnte den angeſetzten Vortrag über Corixidae nicht halten, da es nicht möglich war, infolge des ungünſtigen Wetters lebendes Anſchauungsmaterial genügend herbeizuſchaffen; er referierte dafür über einige Kärpflinge. Zum erſten Male ſahen wir ein ausgewachſenes Pär— chen von Limia nigrofasciata — Kärpfling aus Haiti. In dem einen Jahre, ſeitdem er es be— ſitze, habe das Männchen faſt ſtändig ſeine Form verändert. Anfangs mehr rundlich im Leibes⸗ umfang, wurde der Körper im Laufe des Jahres immer mehr ſeitlich zuſammengedrückt und höher, bis er die jetzige Geſtalt erreichte; 5 cm lang, mit hohem, gebogenem Rücken, flach aufſteigendem Oberkiefer und etwas vorſtehendem Unterkiefer. Die Rückenfloſſe beginnt hinter der höchſten Höhe des Rückens, das Weibchen iſt größer als das Männchen, 8—10 ſchwarze Querſtreifen heben ſich gut von der grünlich bis gelblichen Färbung ab; die Kückenfloſſe und die Unterſeite des Körpers haben ſich ſtändig dunkler gefärbt. Zucht und Haltung dieſes Kärpflings iſt ähnlich der anderen, jedoch ſind ſie gegen Temperatur— ſchwankungen empfindlicher. Die Jungen, unge- fähr 20 Stück, ſind verhältnismäßig groß und wachſen ſchnell heran; die Alten ſtellten den Jungen nach, ſo daß ſie entfernt werden mußten. Ob der Wurf nur 20 Stück war, oder ob ſchon ein großer Teil verzehrt worden war, konnte nicht beobachtet werden. Ein ausgewachſenes Pärchen L. nigr. nimmt ſich im Aquarium ſehr gut aus, iſt aber ſehr ruhig, erſt im Geſellſchafts⸗ aquarium zeigt es ſich lebhafter und als ge— wandter Schwimmer. — Gber Jenynsia lineata, die in mehreren Objekten vorhanden waren, ſei erwähnt, daß ſie mit der angeprieſenen Fitzroyia multidentata identiſch ſeien. Ein lebhaftes Bild boten die vom Vorſtand in einem großen, licht bepflanzten Becken ausgeſtellten 80 Stück Gambusia bimaculata. Sonſt ziemlich eintönig ausſehend, aber bei der nötigen Wärme und vor allem beim auffallenden Lichte eine Menge Farben zur Entfaltung bringend. Leider können dieſelben wegen ihrer Raufluſt mit anderen Kärpf- lingen nicht gut zuſammen gehalten werden. — Vereins⸗Nachrichten An dieſem Abend wurden die Herren A. Löſch nnd W. Schwope als Mitglieder aufgenommen. Zum Schluß wurde eine Anzahl Ludwigia und Vallisneria verteilt. Sitzung vom 20. März. Am 8. März beſichtigte die „Daphnia“ in Ge⸗ meinſchaft mit dem Sächſiſch-Thüringiſchen Hei⸗ matverein das Moritzburg⸗Muſeum unter Füh⸗ rung des Direktors Herrn Profeſſor Dr. Sauer⸗ landt und konnte man ſehen, wie zahlreich und vorzüglich die kunſtgeſchichtlichen Gegenſtände in den dazu paſſenden Räumen aufgeſtellt waren. Jedes Zimmer ſtellte ein Jahrhundert dar. — Der Vorſitzende teilt hierauf mit, daß Herr Poe—⸗ nicke, der viel für den Verein geleiſtet hat und jederzeit für den Verein zu haben war, ihn auch längere Zeit leitete, immer noch durch Krankheit verhindert ſei, an den Sitzungen teilzunehmen. Aus Dankbarkeit für geleiſtete Dienſte und als Anerkennung ſeines Wirkens beſchließt die Ver⸗ ſammlung, ihn von den Pflichten zu entbinden, bis er wieder im Vollbeſitz ſeiner Geſundheit iſt. Herr Dennhardt hielt dann einen Vortrag über Pyrrhulina filamentosa. Als er die Tiere voriges Jahr kaufte, war er erſtaunt über die grauen, unſcheinbaren Fiſche, die er doch ſo wunderſchön gefärbt in Reuters Zierfiſche Blatt 67/68 fand. Sie konnten aber ihre Schönheit bei 16° auch gar nicht entfalten. Im gut gepflanzten Becken bei nach und nach erhöhter Temperatur bis 24° zeigten ſie dann ihre wunderbare Färbung und ergötzen ſtets den Beobachter durch ſchneidige, flinke Schwimmbewegungen. Das intereſſanteſte an dem Fiſch iſt der Laichakt. Der Behälter war 45 0 30 cm, die Hinterwand und ODeckſcheibe waren je eine Mattglasſcheibe, der Waſſerſtand war 8 om von der Oeckſcheibe entfernt; das Becken war bepflanzt mit Sagittaria, Vallisneria und Fontinalis. Anfang Juni war das Pärchen immer eng beieinander, das Weibchen wurde ziemlich ſtark und legte ſich das Männchen oft an ſeine Seite, bog die Schwanzſpitze um das kleinere Weibchen und zitterte am ganzen Körper, bald ſanken ſie beide zu Boden, bald ſtiegen ſie an die Oberfläche. Eines Tages vormittags ſchnellten ſich beide an die Dedicheibe, klebten dort vielleicht 30 Sekunden eng aneinander ge— ſchmiegt und ließen ſich wieder ins Waſſer fallen, an der Scheibe war ein Waſſertropfen mit 8 Stück hirſekorngroßen, gelben Eiern. Im Laufe des Vormittags geſchah das Ablaichen vielleicht noch 10 mal, bis eine große Menge Tropfen mit Eiern nebeneinander an der Oeckſcheibe hingen. Ganz erſchöpft ſanken beide zu Boden. Beide Gltern- tiere wurden im Becken belaſſen. Das Weibchen verſchwand im Didicht, das Männchen hielt treue Wacht unter der „Kinderſtube“, von Zeit zu Zeit ſchickte es einen Waſſerſtrahl mit der Schwanz- floſſe hinauf zu den Tropfen, um die Eier nicht eintrocknen zu laſſen. Nach 3 Tagen hingen die Jungen an der Scheibe und fielen nach und nach ins Waſſer, wo ſie bald im dichten Pflanzenwuchs verſchwanden, vielleicht um vor den Alten zu flüchten, ein Nachſtellen iſt nicht beobachtet wor- den. Nach 14 Tagen ſah man ſie ſchon munter herumſchwimmen. Das Becken veralgte im Laufe des Sommers, beim Herausfiſchen im Herbſt wurden dann noch 18 ſchön entwickelte Tiere vorgefunden. — Zur Anſicht waren von Herrn Petſch mitgebracht: Xenomystus nigri, Rivulus Harti, Haplochilus fasciatus, Osphromenus tri— va n te * Vereins⸗Nachrichten chopterus, Betta splendens, Danios (analipunc- tatus und albolineatus), ſowie 2 große Gehäuſe— ſchnecken aus Oſtafrika; Schildkröten: Clemmys guttata, Cl. insculpta, Malacoclemmys Lesueuri und Kröten aus Amerika. Am Schluß wurden noch die beſtellten Pflanzen von Kiel-Frankfurt verteilt bezw. verkauft. Der Vorſtand. Halle a. S. „Vivarium“ E. V. 8. Vereinsverſammlung vom 13. Mai. Herr Profeſſor Lehmann hielt einen Vortrag über „Pflege und Zucht der Zahnkarpfen.“ An der Hand ſeines vorzüglichen und reichhaltigen Demonſtrationsmaterials behandelte der Vor— tragende die Zahnkarpfen nach den beiden Gruppen, den lebendgebärenden und den eige— bärenden. Vor allem durch die Einführung der Lebendgebärenden hat die Aquarienliebhaberei die weite Verbreitung gefunden, die ſie heute hat. Verhältnismäßig leicht zu züchten, an- ſpruchslos und ſtets lebhaft und munter, haben die lebendgebärenden Zahnkarpfen ſich raſch die Becken der Liebhaberwelt erobert, trotzdem ſie keineswegs durch ſchöne Farben beſtechen. Schön gezeichnet ſind dagegen die Eigebärenden, ſie ſind durch ihre Farbenpracht die Zierde eines jeden Aquariums. Freilich ſind ſie nicht ſo lebendig, wie die lebendgebärenden, aber ihre Zucht iſt bei weitem intereſſanter, gerade weil ſie oft Schwierig— keiten in Menge bietet. Der Vortragende be— ſprach dabei die zweckmäßigſte Einrichtung der Behälter und die Zucht beſonders der Haplo— chilus-, Rivulus- und Fundulus-Arten, wobei er neben viel Bekanntem auch noch vieles Anbe— kannte aus dem reichen Schatze ſeiner Erfahrung als Zahnkarpfenzüchter brachte. — Herr Stöpke ſprach daran anſchließend über die Nomenklatur der Zahnkarpfen und gab eine Zuſammenſtellung der neueſten Namen bekannt. In der Diskuſſion wurde es allſeitig mit Freuden begrüßt, daß nun allmählich die richtigen Namen für unſere Aquarienfiſche feſtgeſtellt werden. Dieſe „neuen“ Namen müßten nun aber auch von jetzt ab aus— ſchließlich bei Veröffentlichungen u. ſ. w. benutzt werden, damit ſie ſich ſchneller einbürgern. Auch die Händler müßten veranlaßt werden, die Fiſche unter richtigem Namen anzubieten, aber gerade da wird noch unendlich viel geſündigt. Vor Allem muß es vermieden werden, die Namen leichtfertig „beſtimmter“ Fiſche, ſowie es bis jetzt vielfach in Beſchreibungen, Offerten u. ſ. w. ge⸗ ſchehen iſt, als definitiv feſtgeſtellt zu behandeln, ehe ihre Richtigkeit von maßgebender Stelle ein- wandfrei anerkannt iſt. Zum richtigen „Be- ſtimmen“ der Fiſche gehört außer der einſchlä— gigen Literatur eben Vergleichsmaterial in ge— nügender Menge, daran fehlt es aber bei uns noch. And dabei gehen täglich bei Liebhabern und Händlern Fiſche in Menge ein, bei jedem Import kommt ein großer Prozentſatz der Tiere verendet an, in den Vereinsſammlungen finden ſich meiſt viele Dubletten: alles dies geſammelt und regiſtriert gäbe ein Vergleichsmaterial, mit dem ſich ſchon etwas anfangen ließe, beſonders, wenn man Abbildungen, Photographien, Auto- chromaufnahmen und dergleichen noch dazu nimmt. Ohne viele Koſten würde ſich da viel erreichen laſſen, eventuell ließe ſich die Sammlung auch einem größeren, naturwiſſenſchaftlichen Inſtitut anſchließen. Aber der Anfang müßte erſt einmal gemacht werden! Das wäre eine 469 Aufgabe für den Verband, durch deren Löſung die Aquarienkunde unendlich gefördert würde. — Herr Nette berichtet dann über die Gruſon-Ge⸗ wächshäuſer, die er vor kurzem in Magdeburg beſichtigt hat. Die Gewächshäuſer, die einen großartigen Eindruck machen, enthalten auch eine Aquarien⸗ und Terrarienabteilung. Die war aber nichts weniger als großartig! Daß die dort ausgeſtellten Tiere vielfach ganz falſch be— zeichnet waren, iſt ja allenfalls zu verzeihen. Aber daß in einem FInſtitut, das uns die Wunder der Pflanzenwelt vor Augen führen ſoll, die Bepflanzung der einzelnen Behälter dieſer Abteilung ſo minderwertig iſt, ſollte man nicht für möglich halten. Die „Bepflanzung“ der Aquarien beſtand nämlich, abgeſehen von einigen wenigen recht kümmerlichen Exemplaren von Nuphar luteum, aus abgeſchnittenen Cyperus- Wedeln, die mit Bindfaden an rote Mauerſtein⸗ ſtücke gebunden und ſo in die Behälter gelegt waren. And dabei beſitzt das Inſtitut ein großes Viktoriaregiahaus, in dem ſich bequem Waſſerpflanzen genug für die Aquarien ziehen ließen, ſelbſt wenn ſchlechte Lichtverhältniſſe einen häufigen Wechſel der Bepflanzung bedingen würden. Was man da mit wenigen Mitteln leiſten kann, zeigt das Aquarium des Leipziger Zoologiſchen Gartens, wo die Bepflanzung der großen Süßwaſſerbecken vorbildlich genannt werden muß. Hamburg. Geſellſchaft für Meeresbiologie C. V. Verſammlungsbericht vom 29. Mai. Nach Erledigung der Einläufe wurde Herr Zehm aus Düfjeldorf als Mitglied aufgenommen. Herr Kruſe ſpendete zur Bereicherung der Geſell— ſchaftsbücherei das Werkchen „Die Meeresfiſche von Dr. Kurt Flöricke.“ Die Beobachtung des Herrn Gienke über die Fortpflanzung der Spiro- graphis konnte Herr Müllegger durch Belege aus einſchlägigen Werken beſtätigen. Die Beſprechung über die Teilnahme an der Aquarienſchau an- läßlich der Altonger-Gartenbauausſtellung führte zu ablehnendem Beſcheid. Maßgebend war hiefür die einſtimmige Anſicht der Mitglieder, daß, wenn die Geſellſchaft ſich daran beteilige, nur hervorragendes geboten werden müſſe, was aber bei dem kurzen Beſtehen der Geſellſchaft noch nicht verlangt werden könnte. Auch fürchte⸗ ten die Herren, welche über geſunde und gut be— ſetzte Becken verfügen, bei der weiten Überführung und dem dadurch bedingten Abbau der Becken und der ſommerlichen Hitze für den weiteren Beſtand ihrer Tiere. Der Ausſtellungsausſchuß der Aquarienfreunde in Altona wurde hievon verſtändigt. Herr Müllegger legte zur Anſicht folgende Werke vor: 1. Die Aktinien von Privatdozent Dr. $erdi- nand Par, Breslau. 2. Atlas de poche des poissons de mer, ein mit guten Farbenbildern ausgeſtattetes Werk, welches die Seefiſche der franzöſiſchen Küſte enthält. — Auf den Vortrag des Herrn Gienke über ſeine Anlage zur Verſorgung von Seeaquarien mit laufendem Seewaſſer und Klärungsanlage braucht nur kurz hingewieſen werden, da darüber in der Wochenſchrift eine gute Abhandlung zum Ab⸗ druck gelangte, auf welche ganz nachdrücklich hingewieſen ſei, denn Herrn Gienke iſt es mit ſeiner Anlage gelungen, dieſe Frage unſtreitig 470 Bereins-Nahrichten in beſter Weiſe zur vollſten Zufriedenheit für alle Beſitzer eines See- oder Süßwaſſerbeckens zu löſen. Herr Gienke hat ſich bereit erklärt, jedem Intereſſenten die Anlage im Betrieb von 8 Uhr abends, Sonnabends von 6 Uhr an zu zeigen. Die von Helgoland beſtellten Seetiere waren nicht eingetroffen, weshalb Herr Wilde Mittel⸗ meerkärpflinge (Lebias calarit.) zur Verfügung ſtellte, welche an die Mitglieder verkauft wurden. Für die geplante Belehrungsfahrt an die bio⸗ logiſche Anſtalt nach Helgoland wurde der Monat Auguſt beſtimmt. Etwaige Wünſche zumal von den auswärtigen Mitgliedern ſind möglichſt bald einzureichen. Folgende Anträge gelangten zur Annahme: 1. Am der Literatur beſſer folgen zu können, wird den Vorſtandsſitzungen eine zwangloſe Zuſammenkunft angegliedert, um dadurch gleich— zeitig etwaige Anfragen aus dem Leſerkreis be- antworten, um Streitfragen ſchnell erwidern zu können. — 2. Wurde Herr Gienke, Herr Kruſe und Herr Müllegger damit betraut, bei den einzelnen Mitgliedern die Becken zu beſehen und jo an- regend und aufklärend zu wirken. J. Schenkl, Schriftführer. Literaturbericht. Die Zeilen des Herrn Reitmayer in No. 20 der „W.“ ſind leider wenig geeignet unſere Sache zu fördern. Ganz abgeſehen davon, daß eine ganz gute Ebbe- und Flut⸗Vorrichtung nach Schlegel— milch bereits ſeit 5—6 Jahren im Gebrauche iſt, iſt dieſe auch wirklich nach unſeren langjährigen Erfahrungen überflüſſig. Wir werden auf die Ausführungen des Herrn Reitmayer noch zurück⸗ kommen. Zu ſeinem Aufſatze „über fließendes Waſſer“ bemerkt Herr Gienke, daß er leider ſeine Adreſſe anzugeben überſehen hat, fie iſt: H. Gienke, Hamburg, Vollſtraße 10 J. Aus ver- ſchiedenen Anfragen, die ihn trotzdem und zum Teil durch die Redaktion erreichten, ergibt ſich, daß die Herſtellung des Hartgummiſtückes die meiſten Schwierigkeiten verurſacht. Es wurde daher beſchloſſen, die Herſtellung der ganzen Anlage, mit Ausnahme der Glasröhren, vereins— ſeitig in die Wege zu leiten. Sobald der Ge— ſamtpreis berechnet iſt, werden wir die Koſten für die einzelnen Pumpenſyſteme bekannt geben. Es iſt dann nur nötig die betreffende Pumpe einzuſenden und wir ſenden die ganze Vorrichtung fertig zuſammengeſtellt zurück. Eine Veröffent- lichung der neuen wiſſenſchaftlichen Namen der im Handel häufig vorkommenden Aktinien nach dem Werke des Privatdozenten Dr. Ferdinand Par aus Breslau wird nächſtens in einer eigenen Abhandlung erſcheinen. Hamburg. „Roßmäßler“, Verein für Aquarien- und Terrarienfreunde. b Verſammlung vom 3. Juni 1914. Anweſend 35 Perſonen. Unter den Eingängen befindet ſich ein Schreiben von Herrn Tasmann aus Budapeſt, worin ſelbiger ſeinen Austritt an⸗ meldet. Nachdem der Vorſitzende die Standgelder für die Ausſtellung in Empfang genommen hat, beginnt Herr Müllegger mit ſeinem Vortrag: „Reiſebilder vom Mittelmeer“. Anter Vorführung von zirka 100 Lichtbildern ſchilderte uns Herr Mülleger ſeine Erlebniſſe auf der Stu- dienreiſe nach Süditalien und den Aufenthalt an der zoologiſchen Station in Neapel. Die Reije, welche im Dezember vorigen Jahres angetreten wurde, galt dem eingehenden Studium der Faung des Golfes, die eine große Mannigfaltigkeit auf⸗ zuweiſen hat. Fräulein Anny Fahr, Darmſtadt, hatte es als Begleiterin der Expedition unter⸗ nommen, alles Sehenswerte im Bilde feſtzuhal⸗ ten, wovon die teilweiſe prächtig ausgeführten Aufnahmen beredtes Zeugnis ablegten. Herr Piper hat ſich in liebenswürdiger Weiſe bereit erklärt, unſeren Verein als Delegierter in Berlin zu vertreten. Zu dem in Berlin aufgeſtellten Kongreßprogramm ſei noch bemerkt, daß der Punkt „Bummelfahrt durch Berlin bei Nacht“ beſſer fortgelaſſen wäre. Herr Eimeke, von einer Reiſe nach Stuttgart zurückgekehrt, teilt uns mit, daß Herr Gaukel, ein eifriger Förderer der Aquarienliebhaberei in Stuttgart, aus dem Leben geſchieden iſt, wovon die Ver— ſammlung mit dem Ausdruck des Bedauerns Kenntnis nimmt. Herrn Schröders Antrag, einen Betrag von 20 % zur Beſchaffung von Gläſern für die Ausſtellung aus der Vereins⸗ kaſſe zu bewilligen, wurde einſtimmig angenommen. Die Gläſer ſollen nach Beendigung der Aus⸗ ſtellung im Verein verkauft werden und der Er— lös der Kaſſe wieder zufließen. Anſer Bor- ſitzender ſtiftet zugunſten der Vereinskaſſe 2 Ha- plochilus fasciolatus-Männchen. Schetler, Schriftführer. Köln. Sagittaria. Monatsbericht für April 1914. Es fanden drei Sitzungen ſtatt, welche gut be- ſucht waren. Am 2. April hielt unſer Gaſt, Herr Karl Kaſchke junior einen Vortrag über „Die Bienen“. Er berichtete in anſchaulicher Weiſe über die Geſchichte des fleißigen Honigträgers vom Altertum bis zur Fetztzeit. An der Hand von Bildern und Präparaten erklärt er die Ent- wicklung des Inſekts, den Bau der Bienenwoh— nungen, ſowie die Entſtehung von Wachs und Honig. Zum Schluſſe erzählt er Intereſſantes über die Lebensweiſe und Gewohnheiten der Biene, er erklärt ſich gleichzeitig bereit, im Som⸗ mer den Intereſſenten ſein Bienenhaus zu zeigen und an Hand der lebenden Tiere die Zucht ge— nauer zu erläutern. Die nachfolgende Diskuſſion zeigt, daß das Thema, wenn auch nicht zur Aqua= rien und Terrarienkunde gehörig, trotzdem das lebhafteſte Intereſſe der Anweſenden erweckt hat. In der Sitzung am 16. April intereſſiert unter Punkt Literaturbericht der Artikel der „Blätter“ über das Laichgeſchäft und die Brutpflege bei der Geburtshelferkröte, wobei aus unſerer reichhaltigen Sammlung ein Präparat von zwei Geburtshelferkröten lebhaftes Intereſſe erregt. Das letztere verdanken wir unſerem lang⸗ jährigen Mitgliede, Herrn Adolf Weiler, wel- chem es gelungen iſt, die beiden Tiere mit dem Käſcher zu erbeuten, das Männchen trägt einen reichlich großen Eierballen. Es folgte darauf ein Vortrag des 1. Vorſitzenden. Herrn Otto Heinz, über „Die Symbioſe“, eine Lebens- gemeinſchaft, die von verſchiedenen Organismen zu gegenſeitigem Nutzen eingegangen iſt. Er führt auf Grund wiſſenſchaftlicher Feſtſtellungen von Biologen bekannte Fälle von Symbioſe an und erklärt den Gegenſatz der Symbioſe zum Pa— raſitismus, dem Schmarotzertum, bei dem ein Lebeweſen auf Koſten des andern gedeiht. Als Bereins-Nahridhten ſogenannte echte Symbioſenfälle betrachtet man die des Einſiedlerkrebſes und einer Seeroſe, der Mantelaktinie, aber auch Symbioſen zwiſchen Tieren und Pflanzen kommen vor, wie beiſpiels— weiſe zwiſchen dem ſüdamerikaniſchen Armleuchter (Imbauba) und einer kleinen Ameiſenart (Azteca instabilis). Niedrigſte pflanzliche Lebeweſen, die ſich mit Tieren in Symbioſe verbunden haben, ſind auch die einzelligen Algen, die ſich durch Teilung vermehren. Die Zellen ſind von einem grünen Farbſtoff, dem Chlorophyll durchſetzt, das manchmal auch ins Braungelbe oder Rote über— geht. Solche Algen, die im Inneren von Tieren leben, finden ſich auch unter der durchſcheinenden Haut von Waſſerkäfer⸗ und Waſſerjungfernlarven, als auch bei Aktinien, Meduſen und Polypen, aber außerdem auch bei manchen Stachelhäutern, Würmern und Schnecken. Die Färbung ſolcher Tiere wird jeweils durch die eingeſchloſſenen Algen be— ſtimmt. Auch die Siedlungen von Algen nicht im Inneren, ſondern auf der Oberfläche gewiſſer Tiere, wie auf der Spitzhornſchlammſchnecke werden als Symbioſe gedeutet. Ein Seitenſtück dazu iſt die Verbindung von Algen und Pilzen zu Flechten, großen Kolonien, die ſich als grüner Schurf ſo— wohl auf Steinen und Bäumen, aber auch an den Wandungen unſerer Aquarien anſetzen. (22 Red.) So ſind noch eine Reihe von Fällen anzuführen, doch iſt es häufig fraglich, ob es ſich um echte oder Scheinſymbioſe handelt. Der Vortrag, bei dem ſich Herr Heintz hauptſächlich die Aus- führungen des Biologen Auguſt Brücher zu eigen gemacht und ſolche in gemeinverſtändlicher Weiſe wiedergegeben hatte, regte eine lebhafte Diskuſſion an, die zeigte, daß der Gegenſtand das Intereſſe der Anweſenden gefunden hatte. In der Sitzung am 30. April melden ſich zwei anweſende Gäſte, die Herren Janſen und Leifer, als Mitglieder an. Es liegen vor eine Ein- ladung des Verbandsvereines „Waſſerſtern“ zu ſeinem Kauf⸗ und Tauſchabend am 14. Mai, ſowie eine ſolche des Lehrervereins für Naturkunde und des Bundes für Vogelſchutz zum Vortrag des Herrn Dr. Reuter über Freiland⸗Anlagen. Die letztgenannten Vereine wünſchen, unſere Freilandanlagen im Stadtwald am Sonntag den 10. Mai zu beſichtigen, ſollen jedoch durch den Vorſitzenden erſucht werden, ihren Beſuch noch etwas hinauszuſchieben, da die Zeit dafür noch zu früh iſt. Sonntag den 19. April fand eine Zuſammenkunft der Mitglieder in unſeren Frei⸗ landanlagen im Stadtwald ſtatt, die zeigte, was eine Anzahl rühriger Herren in— zwiſchen an durchaus uneigennütziger Arbeit im Intereſſe unſerer Sagittaria geleiſtet haben, ſie haben jede freie Minute dem großen Werk ge— widmet und haben wir es ihnen allein zu danken, wenn dieſes in allernächſter Zeit vollendet daſteht! Sonntag den 26. April fand unter ſehr zahlreicher Beteiligung eine Erkurſion nach Worringen ſtatt, die für alle Teilnehmer nicht nur gute Käſcher⸗ Ergebniſſe, ſondern auch bei der ſchönen Witterung einen vergnügten Sonntag brachte. Magdeburg. „Vallisneria.“ Sitzung jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat, „Drei Raben“, Breiteweg 250. Sitzung vom 28. Mai. Herr Püſchel hält einen Votrag „Krebs- tiere aus Magdeburgs Umgebung.“ Die Häufigkeit, Fülle der Arten, Wichtigkeit der 471 Tiere, ihre Zugehörigkeit zum Tierkreiſe der Gliederfüßer, die Anterſcheidungsmerkmale von den Klaſſen der Inſekten, Spinnen und Tauſend⸗ füßer wurden erwähnt. Der Bau der Gliedmaßen in ihrer einfachſten Form, ſowie die zahlreichen und bedeutenden Modifikationen, denen ſie unterworfen ſind, ferner die Sinnes⸗ organe wurden eingehender betrachtet. Von den anatomiſchen Verhältniſſen wurde die gute Aus⸗ bildung der Verdauungsorgane, der als Exkre⸗ tionsorgane dienenden Drüſen, das Blutgefäß⸗ ſyſtem und die Trennung der Geſchlechter her— vorgehoben. Bei der Fortpflanzung intereſſiert die faſt ſtets vorhandene Metamorphoſe, ſowie Parthenogeneſe; häufig wurden die Larven als beſondere Arten mit wiſſenſchaftlichem Namen verſehen und haben dieſen auch teilweiſe nach Klarlegung ihrer wahren Natur behalten. Anſere Umgebung iſt reich an Fundſtellen. Zu den Ringelkrebſen (Arthrostraca) gehören Gammarus pulex, Asellus aquaticus, zu den niederen Krebſen Entomostraca gehören Copepoda (Ruderfüßler wie Cyclops), Ostracoda (Muſchelkrebſe wie Cypris), Phyllopoda (Blattfüßer wie Daphnien) und Branchiopoda (Kiemenfüße), wegen der Fülle der Arten wurden nur die Kiemenfüße, Apuſiden und Branchiopoden eingehender be— ſprochen. Nach der Schneeſchmelze finden wir Apus productus und Branchipus Grubei, An- fang Juni Apus cancriformis und Branchipus pisciformis. Br. Grubei wurde zuerſt 1900 an einer Fundſtelle feſtgeſtellt, 1910—13 an mehreren. A. productus und Br. Grubei lieben klares, die beiden anderen Arten lehmiges Waſſer. Die Fortpflanzung (Brutpflege und durch ſeltenes Auftreten der Männchen bedingte Parthenogeneſe), die äußeren Anterſcheidungsmerkmale der Arten wurden erklärt, ferner wurde die Naupliusform der Larven, ſowie die Ahnlichkeit aller niederen Krebſe, auch der paraſitiſch lebenden, während dieſes Stadiums erwähnt. Viele Präparate dienten zur Erläuterung, beſonderes Aufſehen erregte ein Apus cancriformis mit einer Schild⸗ länge von über 40 mm. Nach einer Pauſe hielt Herr Herbſt einen Vortrag „Überwinterung ven Terrarien⸗ tieren im Freilandterrarium.“ Es handelt ſich um Nattern der Mittelmeergebiete und Nordamerikas. Es iſt von Wichtigkeit, die Boden⸗ und klimatiſchen Verhältniſſe ihrer Heimatländer möglichſt genau nachzubilden. Be— ſonderer Wert iſt auf Feuchtigkeit, Temperatur und möglichſt reſtloſe Ausnutzung der Sonnen- beſtrahlung zu legen, ferner muß der Fütterung rege Aufmerkſamkeit zugewendet werden, beſonders, wenn im Herbſt die Temperatur ſinkt, um Ver⸗ dauungsſtörungen mit ihren lebensgefährlichen Folgen zu verhindern. Tiere, die die Winter⸗ quartiere nicht von ſelbſt aufſuchen, find zu ent- fernen, da ſie ſchwer krank ſind. Darauf wurde die Anlage der Winterquartiere erklärt, ſie müſſen froſtfrei und grundwaſſerfrei liegen, erd- feucht, leicht zu beziehen und zu verlaſſen ſein. Guter Ernährungszuſtand im Herbit iſt vorteil- haft, wenngleich ein nennenswerter Gewichts— verluſt ſelbſt bei einem 5 Monate langen Winter⸗ ſchlaf nicht ſtattfindet. Auf dieſe Weiſe ſind verſchiedene Zamenis-, Coluber-, Coronella-, Tro- pidonotus- und Eutaenia-Arten teilweije jahre⸗ lang gehalten und überwintert. Die als Futter dienenden Lacerta muralis und viridis über⸗ 472 Vereins⸗Machrichten N N wintern ebenfalls gut, doch ſind ihrer Lebensdauer naturgemäß enge Schranken geſetzt. "Wien. Hietzinger Aqu.⸗uTerr.⸗Verein, Stichling“ Vereinsabend vom 21. Mai 1914. Im Einlaufe befinden ſich die Zeitſchriften nebſt einer Zuſchrift der „Tierwelt“. Der Vorſitzende erſtattet den Bericht über die Ausſchußſitzung vom 15. Mai. Es wurde zur Spioptikonfrage ein Sonderausſchuß gewählt, beſtehend aus den Her⸗ ren: Beran, Fiala, Gerſtner, Laſſnig, Sklar, Viel⸗ guth. Die Verbandsſtatuten wurden einer Be⸗ ratung unterzogen. Aufgenommen wurden die Herren Adolf Wawka und Emil Neufeld. Die Mitglieder werden gebeten, die Witglieds⸗ Beiträge pünktlich zu leiſten, da ſonſt die Zuſendung der Zeitſchrift gleich eingeſtellt wird, und bei ſpäter erfolgter Einzahlung für etwa nicht vorhandene Nummern vom Verein keine Verantwortung übernommen werden kann. Mahnporto gehen ſtets auf Rechnung der Mit⸗ glieder. — Das Monatsprogramm für Juni wird bekanntgegeben. Das Programm für die Pfingſt⸗ erkurſion nach Greifenſtein —Hadersfeld —Kritzen⸗ dorf wird verleſen. Zuchterfolge ſind zu ver— zeichnen bei den Herren Laſſnig (Danio albo- lineatus), Weiß (Danio malabaricus), Gerſtner (Makropoden), Siebenhütter (Danio rerio). Herr Sklar hat Seeroſenſamen ausgeſät und fragt über die Behandlung dieſes Samens. Der Vorſitzende gibt Auskunft. Herr Loſerth hatte eine Exkurſion nach Purkersdorf gemacht und gibt bei der Be— ſchreibung auch die Funde bekannt, beſonders zahlreich wurden die Erdmolche angetroffen. Herr Sklar hatte zur Verhütung der Algenbildung in feinen Aquarien das früher ſchon in den „Blättern“ bekanntgemachte Kupfer verwendet; er hatte kleine Abſchnitzeln davon auf den Bodengrund gelegt, doch nützte das Mittel nach den von ihm ge— machten Erfahrungen gar nichts. Herr Laſſnig wendet dem gegenüber ein, daß dieſes Mittel nicht ſo ſchlecht ſei und wohl nützen könne, es käme jedoch immer auf den verwendeten Boden— grund an. Während ſich bei einer richtigen Miſchung von Lehm, Sand, Maulwurfserde mit dieſem Mittel die Algenbildung leicht hintan halten läßt, wird man in reinem Sandboden ſich der Algen nicht erwehren können. — Eine in⸗ tereſſante Wechſelrede ergibt ſich über die Arten der für unſere Aquarien brauchbaren Schnecken und deren Zucht durch die Anführung des Herrn Walliſch, der ſeine auftretenden Hydras wieder mit der Spitzhornſchnecke zum Schwinden brachte. Zur Verloſung ſpendete Herr Laſſnig 1 Paar Makropoden, Herr Loſerth 12 Farnkräuter, 1 Paar Erdmolche und 1 Aronſtab und Herr Sklar einen netten Briefbeſchwerer. Vereinsabend vom 4. Juni. Herr Gerſtner gibt den Kaſſaſchluß über den Mai bekannt. In dieſem Monat übertrafen die Auslagen die Einnahmen um 8 Kronen 70 Heller. Herr Fiala ſchildert die ſchönen Szenen, die ſich beim Ablaichen ſeines Heros facetus-Paares und Wartung des Laiches abſpielten. Herrn Walliſch hatte ein Makropoden-Paar in einem 30 Liter⸗ Aquarium 60 Stück Junge geliefert. Er über⸗ ſetzte hierauf die Alten in ein Geſellſchaftsaqua⸗ rium, in dem ſich unter anderem auch 2 kleine Sonnenfiſche und 2 kleinere Heros facetus (Chan- chito) befanden; trotzdem laichten die Makro⸗ poden auch hier ab. Der Laich wurde in ein anderes Aquarium gebracht, und nun war es ſchön anzuſehen, wie das eingebrachte Männchen die Laichkörner zuſammenſuchte und pflegte. Sel⸗ ber Herr fragt auch über die Zucht des Scheiben⸗ barſches an und werden ihm darauf die zu er⸗ greifenden Maßregeln bekannt gegeben. Herr Fiala erzählt, wie ſich im Terrarium ein Waſſer⸗ froſch an einer Eidechſe vergriffen und ſelbe ge— freſſen hat. Herr Loſerth erfreut ſich eines Be⸗ ſitzes von 144 Stück bei ihm zur Welt gekommener Salamandra maculosa. Ueber Infuſorienbildung und -Anſetzung werden verſchiedene Anſchau⸗ ungen zur Sprache gebracht. Ebenſo werden die in unſerer Umgebung uns bekannten Tümpel nach ihrem Inhalte an Futtertieren einer Be- ſprechung unterzogen. Zur Verloſung kommen: 1 Paar Haplochilus cameronensis (geſp. Verein), 1 Paar Xiphophorus Helleri (geſp. Herr Andrejka), 1 Paar Sonnenfiſche (geſp Herr Walliſch), einige Paar geſcheckte Formen von Girardinus j januarius (geſp. Herr Weiß). Herr Beran bringt einige Beſchwerden, die Zuſtellung und das jpäte Er⸗ ſcheinen u. dergl., die „Tierwelt“ betreffend, zur Sprache und ſtellt zum Schluß den Antrag, dieſe Zeitſchrift zu kündigen, was lebhafte Zuſtimmung bei den Mitgliedern findet. Der Vorſitzende über⸗ weiſt dieſen Antrag der Vereinsleitung. Fiala. B. Gerichte. Plauen i. U. „Tauſendblatt“. Am Donnerstag, den 18. Juni, hielt der Verein im Hotel „Drei Raben“ von zahlreichen Zuhörern einen Lichtbildervortrag über mitkroſkopiſche Arpflanzen. Vortragender war das mitkro⸗ ſkopierende Mitglied C. Schauer. Durch ſelbſt angefertigte Lichtbilder und Mikrophotographien wurde in kurzer und leichtverſtändlicher Weiſe ein Streifzug in die mikroſkopiſche Pflanzenwelt einheimiſcher Gewäſſer getan und Schleimpilze, Bakterien, Saprolegnien, die die Pilzkrankheit der Fiſche verurſachen, Kieſel⸗ und Grünalgen einſchließlich der Flagellaten gezeigt. Auch zwei einheimiſche fleiſchfreſſende Waſſerpflanzen, Utri- cularia vulgaris und intermedia wurden in Zeich⸗ nung und Mikrophotographie vorgeführt. Den Schluß des Vortrags bildete eine Lichtbilderſerie von Exkurſionen durch Mitglieder in der Umgebung von Plauen. Der Verein beabſichtigt in Zukunft weitere Lichtbildervorträge über Urtiere, die Zelle und über Fiſchkrankheiten zu halten. C. B. Klunzinger f. Am 21. Juni verſchied an einem Schlaganfall der als eifriger und unermüdlicher Vermittler zwiſchen Wiſſenſchaft und Liebhaberei weit und breit bekannte Stuttgarter Profeſſor Dr. C. B. Klunzinger. Seine Verdienſte um unſere Sache werden ihm ſtets ein dankbares Ange⸗ denken in den Reihen der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaber ſichern. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Ötuttgart. 4 N - — ch EL * E ˙ QU — * 8 P. D. 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Fragen und Antworten: Zur Zucht des Maulbrüters, Haplo- chromis strigigena Pfeff. — Augenerkrankung bei Eidechſen. Literatur. — Vereinsnachrichten. — Amſchlag: Tagesordnungen. Mitteilungen an die Verbandsvereine. — Bund der Reptilien» u. Lurchfreunde. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. II apparat / Ghitem Völkel Illnau Der vollkommenſte, laut» los u. ſicher umſteuernd, bei höchſter Leiſtungsfähigkeit! Ausſtrömer, Hähne, Blei⸗ rohr, Gasbrenner, Heiz⸗ lampen, Alum.⸗Heizhaub., alle Artikel z. Aq.⸗Pfl. lief. P. Völkel, Bielefeld Proſpekte und Liſte frei! Ferner Zierfiſche u. Waſſer⸗ pflanzen, alle Sorten! (Suche zu kaufen: Schleierſchwänze und rote Poſthornſchnecken.) Ser Mlliger Gelegenheitsinuf Dr. Ernjt Rentjchel: Das Leben des Süßwaffers. 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Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. Das Laichgeſchäft des maulbrütenden Kampffiſches (Betta pugnax) in der Nachzucht. Von F. Hipler, Berlin. (Mit einer Originalabbildung von A. Mayer.) Betta pugnax. Originalzeichnung von A. Mayer. 474 Die vielen Anfragen betreffs des Laich— geſchäfts dieſes Fiſches und die vielen in den Zeitſchriften ſowie im Taſchenkalender von Wenzel & Sohn Seite 85 geäußerten Zweifel über meine Beobachtungen, welche ich 1913 in den „Bl. für Aquarien- und Terrarienkunde“ Seite 34 und 196 bekannt gab, veranlaſſen mich, meine weiteren Beobachtungen über dieſen ſchönen Kampf- fiſch bekannt zu geben. Als ich meine erſten Beobachtungen veröffentlichte, war ich ſelbſt nicht ganz davon überzeugt, daß die Nachzucht wieder Maulbrüter ſein würden. Aber durch meine eigene Erfah— rung, ſowie die Beobachtungen, welche in der Züchterei von Scholze & Pötzſchke ge— macht wurden, iſt der Beweis erbracht, daß die Tiere der Nachzucht eben— falls Maulbrüter ſind. Weine erſte Nachzucht, 10 Stück, wurde durch die Firma Scholze & Pötzſchke-Berlin erworben. Von hier aus gingen 6 Stück an Zoologiſche Gärten und 2 Pärchen blieben in der Züchterei. Der Züchter dieſer Anſtalt, Herr Wartmann, hatte dieſe beiden Pär— chen ganz beſonders in ſein Herz geſchloſſen; ſie bekamen die beſten Happen und hatten deshalb bald die Größe der Elterntiere erreicht. Im Herbſt 1913 ſchritt das eine Pärchen zum Laichgeſchäft. Vor Freude ſtrahlend beſuchte mich Herr Wartmann eines Sonntags und teilte mir mit, daß das eine Pärchen abgelaicht habe und das Männchen beide Backen voll Laich trage. Auf meine weiteren Fragen, wie das Laichgeſchäft ſich vollzogen habe, konnte ich zu meiner Befriedigung feſtſtellen, daß die Nachzucht genau in der Weiſe abge— laicht hatte, wie mein Import-Pärchen. Als ich am Montag die Güchterei beſuchte, trug das Männchen noch den Laich im Maul. Jedem der vielen Beſucher der Züchterei wurden die Tiere gezeigt und ſo kam, was kommen mußte, der Laich war eines Tages vom Männchen aus— geſpien worden und ging zu Grunde. Als J. Hipler: Das Laichgeſchäft des maulbrütenden Kampffiſches (Betta pugnax) in der Nachzucht. die Züchterei der Firma Scholze & Pötzſchke in die neuen Räume verlegt wurde, war das eine Weibchen verſchwunden, ſo daß nur noch 1 Weibchen und 2 Männchen übrig blieben. In den neuen, hellen Räu⸗ men ſchritt das eine Männchen mit dem Weibchen auch bald zum Laichgeſchäft. Leider wurden die Tiere auch in der neuen Züchterei durch den vielen Beſuch der Liebhaber, welche alle die neuen Anlagen in Augenſchein nehmen wollten, geſtört und bald war der Laich wieder verſchwun⸗ den. Trotzdem das Pärchen noch zweimal abgelaicht hat, bevor auch dieſes Weibchen einging, wurden die Eier doch nie bis zum Ausſchlüpfen der Jungen im Maul be⸗ halten, ſo daß die Eier ſtets eingingen. Alſo iſt von der erſten Nachzucht wenig übrig geblieben. Im Sommer 1913 laichte mein Import-Pärchen noch zweimal. Die Nachzucht war jedesmal 50 bis 60 Stück. Leider ging das Weibchen bald darauf ein. Ein paſſendes Weibchen habe ich zu dieſem Männchen, welches jetzt 11-12 cm lang iſt, nicht bekommen können, da dieſer Fiſch ſehr ſelten importiert wird. Das kommt wohl daher, weil ſich der Fiſch ſehr ſchwer fangen läßt, denn er iſt ein vor⸗ züglicher Springer und entweicht oft dann noch aus dem Netz, wenn man es nicht mehr für möglich hält. Ja, er iſt beim Aberſetzen ſehr oft ſchneller aus dem Eimer heraus geſprungen, als man ihn hinein geſetzt hat. Da die Nachzucht 5—8 cm mißt, alſo jo groß iſt, wie mein Import-Pärchen beim Ablaichen war, jo iſt jetzt vielen Liebhabern die Möglichkeit geboten, ſich dieſen ſchönen, oft die Farben wechſelnden Fiſch anzuſchaffen. Man ſieht bei demſelben die herrlichſten Farben in ein graues Braun übergehen, Wenige Minuten jpäter iſt die braune Farbe ver- ſchwunden und der Fiſch ſteht da, ſchwarz geſtreift und mit kleinen Perlchen In die Floſſen goldig umſäumt. Berlin N-O. 18, Sichtenbergefftr. 2. D DO 8] Aber Freilandbecken in Schrebergärten und anderes. Von Wilhelm Schreitmüller, Frankfurt a. M. (Mit 1 Aufnahme von Otto Haude-Dresden.) In Heft 40 der „Blätter“ 1913 beſchreibt Herr Profeſſor Dr. Moldenhauer— Köln a. Rh. in anregender Weiſe die Freilandanlagen des Vereins „Waſſer⸗ roſe“-Köln a. Rh. und fordert Vereine und Anhänger unſerer ſchönen Liebhaberei zur Nachahmung auf. Bereits in den Jahren 1906—07 (und früher) befaßten Wilhelm Schreitmüller: Aber Freilandbecken in Schrebergärten und anderes ſich in Dresden verſchiedene Liebhaber der Vereine „Waſſerroſe“ und „Ich— thyologiſche Geſellſchaft“ mit dem Anlegen von Freilandbecken und kleinen Teichen, in Gärten und Schrebergärten. So hat z. B. mein Freund O. Haude- Dresden in ſeinem Schrebergarten mehrere kleine Teiche angelegt, wie einen ſolchen beifolgendes Bild darſtellt. Dieſes Baſſin hatte eine Länge von ca. 3 m, eine Breite von ca. 1,75 m bis 2 m und war an der tiefſten Stelle ca. 60 - 70 om tief. Das Ganze war innen mit Giegel- ſteinen unterlegt und hierüber mit Zement verputzt. Die Ränder bildeten hochgeſtellte %%% %%% % % „%%% %% %%% %% „eee eee 475 unterhält ferner mein verehrter Freund, Herr Lehrer Minkert⸗ Dresden. Gber dieſe prächtige Anlage hat betreffender Herr eingehend in den „Blättern“ 1910, S. 815, berichtet, ſo daß es ſich erübrigt, hierauf nochmals näher einzugehen. Geradezu muſtergültig ſind ferner die ſchönen, ausgedehnten Freilandanlagen der „Biologiſchen Geſellſchaft“ zu Frankfurt a. M., welche vom Berein „Lotos“ -Düſſeldorf in den „Blättern“ 1912, S. 624, beſchrieben ſind.“ Eine prächtige Schilderung feiner Frei— landanlage gibt ferner K. Riedel-Augs⸗ burg in Heft 10 der „Bl.“ 1912, S. 149. Einer der Teiche des Herrn O. Haucke⸗ Dresden. Originalaufnahme von O. Haude-Dresden. Ziegelſteine, welche ebenfalls mit Zement untereinander verbunden waren. In dieſen verſchiedenen Becken hielt er alle mög- lichen Arten Schwimm⸗, Unterwaſſer⸗ und Sumpfpflanzen, ſowie einheimiſche und exotiſche Zierfiſche aller Art. Auch Waſſer⸗ ſchnecken, Unken, Waſſerfröſche und anderes Getier fehlten nicht, ganz abgeſehen von den Waſſerinſekten und Larven aller Art, die ſich von ſelbſt einfanden. Das beigegebene Bildchen zeigt einen ſeiner Teiche mit blühenden, exotiſchen Waſſerroſen, Pfeilkräutern, Froſchlöffeln, Typha und anderen Pflanzen. Im Spät⸗ herbſt war das Becken natürlich noch weit mehr bewuchert und bewachſen. Ein ſehr ſchönes Schulfreilandbecken Mein Freund Paul Schäme-Dres⸗ den, der bekannte Kunſtgärtner und Zier— fiſchzüchtereibeſitzer, unterhält ſeit vielen Jahren ein großes Zementfreilandbecken von ca. 8-10 m Länge und 4—5 m Breite, welches er größtenteils zur Zucht von Daphnien verwendet. Neben dieſem großen Becken beſitzt er noch eine Menge kleinerer runder Holzbaſſins von ca. 1m bis 1,20 m Durchmeſſer, in welchen er die verſchiedenſten Waſſer- und Sumpf⸗ pflanzen kultiviert und nebenbei auch Fiſche züchtet. Fundulus chrysotus z. B. hält er in ſolchen Becken bis Mitte Oktober im Freien, ebenſo verſchiedene 1 Auch die „Iſis“⸗München und der Verein „Hanauer Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienfreunde“ und andere mehr unterhalten ſolche Anlagen. Der Verfaſſer. 476 Barſche, Schleierſchwänze u. a m. In früheren Jahren berichtete ferner Herr Zahnarzt Hartmann⸗Münſter von großen Freilandanlagen eines dortigen Vereins, welcher große Erfolge mit der Zucht von Gambuſen, Barben, Maulbrütern und anderen Fiſchen erzielte. Manches, das ſich im verhältnismäßig kleinen Becken (Aquarium) im Zimmer nicht genau be— obachten und ergründen läßt, kann man in derartigen Anlagen ſehr ſchön wahrnehmen. (Ich verweiſe hier nur auf die intereſſanten Ausführungen von K. Schortmann⸗ Halle a. S. in den „Blättern“ 1913, S. 636, Pantodon Buchholzi Peters. betr.) Leider ſtellen ſich nun aber in manchen Städten und Gegenden dieſen idealen Be- ſtrebungen der Liebhaber (betr. Freiland— anlagen) von jeiten der engherzigen Be— hörden und Städteverwaltungen allerlei mißliche Hinterniſſe entgegen!. Während in dieſer Stadt als Grund des Verbots derartiger Anlagen „die Vermehrung der Schnaken“ uſw. vorgeſchützt wird, erblicken andere wieder durch Anlegen ſolcher Anlagen eine Begünſtigung von Epidemie⸗ gefahren und dergleichen mehr; — dabei überlegen ſich aber dieſe Herren nicht, daß in ſolchen kleinen Baſſins, worin noch dazu Fiſche gehalten werden — Schnafen- larven (Culex) in nennenswerter Zahl überhaupt nicht aufkommen können, da letztere doch ſchon von den Fiſchen, Mol- chen und deren Larven ſowie von Waſſer⸗ inſekten aller Art ꝛc. ſtark dezimiert und gefreſſen werden. Im anderen Falle kön— nen aber ſolche gutbepflanzte und möglichſt ſauber gehaltene Anlagen unmöglich zur Entſtehung von Krankheitsepidemien bei— tragen, da in ſolchen Teichen und Baſſins, in denen biologiſches Gleichgewicht herrſcht, nur in äußerſt ſeltenen Fällen ſchlechtes oder verdorbenes Waller entſtehen kann (hier ſprechen dann aber andere Arſachen mit, z. B. wenn unbefugterweiſe tieriſche Kadaver, Exkremente und andere derartige nicht hineingehörende Sachen abſichtlich eingebracht werden, ſei dies nun aus Rache, Anvernunft oder Zerſtörungswut ꝛc.), wo— für ſchon die gutwachſenden und gedeihen— den Waſſerpflanzen Sorge tragen! — In ſolcher und ähnlicher pedantiſcher Weiſe wird leider vielerorts den Lieb— So erzählte mir Herr Dr. Re 515 Köln ole dn eines Befuches in Frankfurt a. M., daß die „Waſſerroſe“⸗Köln a. Rh. 11 8 unliebſame Einwendungen von ſeiten der Behörde hatte und daß längere aufklärende Verhandlungen nötig waren, bis der Verein die Erlaubnis, derartige Anlagen zu ſchaffen, erhielt. Wilhelm Schreitmüller: Aber Freilandbecken in Schrebergärten und anderes 8 habern die Freude und Luſt für derartig ſchöne Freilandanlagen genommen, ſo daß ſie dann ſchließlich davon abſehen. Gerade in Schrebergärten müſſen ſolche Becken geſchaffen werden, denn hier bietet ſich meines Erachtens die beſte Gelegenheit, für unſere Liebhaberei neue Anhänger zu werben. — Viele Leute intereſſieren ſich auch mit der Zeit für unſere Sache, das habe ich im Schrebergarten meines Freundes Haucke öfters beobachten können; von allen Nebenabteilungen kamen die Leute herbei, wenn wir Schlangen und andere Tiere photographierten, bewunderten die Schleier- ſchwänze und andere Fiſche in den Teichen und freuten ſich über alles, was nach und nach neu entſtand. Ganz ſicher finden manche, welche ſich erſt nur wenig für unſere Sache begeiſtern konnten, doch ſehr bald Geſchmack hieran und werden mit der Zeit eifrige Anhänger unſerer Lieb⸗ haberei, doch ſollten eben von ſeiten der Behörden dieſe kleinlichen Einwendungen gegen Freiland⸗Anlagen fallen gelaſſen werden. In Dresden z. B. muß ſchon ſeit Jahren jede Regenwaſſertonne mit einem Deckel verſehen ſein, „damit ſich Schnakenlarven nicht entwickeln können!“ — als wenn die kleinen Schnaken nicht durch jede kleinſte Ritze kriechen und ſo in die Tonne gelangen könnten! Das Schönſte hierbei iſt aber, „daß, wenn man einen derartigen Sonnendedel in die Höhe hebt, deſſen Innenſeite buchſtäblich ſchwarz iſt, — von daran ſitzenden Schnaken u. a. Mücken!!“, die Tierchen alſo, — wie ich ſchon erwähnt, trotz des Deckels in die Tonnen gelangen können, wenn ſie wollen, — auf derartige Schwabenſtreiche von Seiten der Behörden kann man eben nur mit einem mitleidigen Lächeln antworten. — Mich wundert nur das eine, daß die hochwohllöblichen Städteverwaltungen 2c. noch nicht vorgeſchrieben haben, daß die in Grundſtücken und Schrebergärten an— gelegte Freilandbecken — mit Petroleum oder Saprol und dergleichen begoſſen werden müſſen! Was nun durch das Begießen der Tüm⸗ pel und Teiche ꝛc. mit Petroleum, Saprol und dergleichen, — indirekt für ein Schaden angerichtet wird, überlegt man ſich nicht. Viele Vögel ernähren ihre Jungen in der erſten Zeit ihres Daſeins haupt⸗ ſächlich mit kleinſten Mücken (Schnafen!), Fliegen und ähnlichem Getier, — ja ſolche ſind faſt ausſchließlich ihre Hauptnahrung 2 BEN 3 A. Milewski: Weiteres über den „Blätterfiſch“ Monocirrhus polyacanthus Hecel in den erſten Lebenstagen. Fiſche, Molche, deren Larven und Lurchquappen freſſen ebenfalls Mückenlarven aller Art neben anderem Waſſergetier. Im Winter kann man oft beobachten, wie graue und gelbe Bachſtelzen Waſſeramſeln, Amſeln u. a. Vögel an den Ufern von Gewäſſern ent⸗ lang laufen und hierſelbſt Mückenlarven und Würmer 2c. aus dem Schlamm her— vorholen, um ſie zu verzehren. Auch Waſſerhühner, Schnepfen, Kiebitze, Sand— pfeifer, Stockenten und andere Waſſervögel nehmen gerne Mückenlarven und Würmer aus dem Schlamm der Gewäſſer auf. Im Frühjahr habe ich verſchiedentlich, nach plötzlich wieder eingetretenem Schneefall beobachtet, daß ganze Schwärme von Sta— ren, worunter ſich auch viele Bachſtelzen, Droſſeln und Amſeln u. a. befanden, — am Rande von Waſſergräben entlang liefen und hier, — ſelbſt im ſeichten Waſſer watend, — nach Mückenlarven, Tubifex und anderen Würmern ſowie Schnecken ſuchten. Daß allen dieſen Weſen durch das Vernichten der Mückenlarven durch Petroleum und Saprol 2c. die Nahrung, DO 477 hauptſächlich im „Frühjahr und zur Nift- zeit“ entzogen wird, weiß man nicht oder kümmert ſich hierum wenig, die Hauptſache iſt, daß ein paar Nörglern und einiger Stechmücken wegen viel tauſende von nütz— lichen Molch- und Lurchlarven, Fiſchen, Waſſerinſekten, Schnecken und Würmern aller Art vernichtet werden! — und zu welchem Zweck eigentlich? — Es wird höchſte Zeit, daß hier die Ver⸗ eine endlich einmal aufklärend wirken, um derartigen Unfug energiſch zu bekämpfen und entgegenzutreten. Der Verband könnte in dieſer Sache Großes leiſten, zumal er doch auch angeſehene Wiſſenſchaftler zu ſeinen Mitgliedern zählt, deren Mahnrufe, — am richtigen Orte angebracht, — ſicher Gehör finden werden! Literatur über Freilandanlagen ſiehe: C. Minkert, „Bl.“ 1910, S. 816; A. Riedel „Bl.“ 1912, S. 149; „Lotos“-Düſſeldorf „Bl.“ 1912, S. 624; K. Schortmann „Bl.“ 1913, S. 636; „Sriton“-Berlin „W.“ 1907, S. 95; „Vereinigung der Naturfreunde“ Berlin „W.“ 1907, S. 75, 242; H. Miſſet „Bl.“ 1914, S. 30 und andere mehr. Weiteres über den „Blätterfiſch“ Monocirrhus polya- canthus Heckel. Von A. Milewski, Berlin⸗Wilhelmsdorf. Mit 1 Abbildung. Zu den wiſſenſchaftlich bekannten Arten der Familie Nandidae gehört auch die den nördlichen Teil Süd- Amerikas be— wohnende Gattung Monocirrhus, von der nur Monocirrhus polyacanthus! Hebel wiſſenſchaftlich bekannt iſt. Um das Jahr 1830 herum entdeckte ihn der öſterreichiſche Naturforſcher Natterer, der bekannt gab, daß er im Amazonenſtrom und in ſeiner Nachbarſchaft vorkomme und ſelten ſei. Später iſt er in Rio Negro, dem Neben— fluß des Amazonenſtroms, ferner im Gu- pai⸗Fluß, ſowie im Eſſequibo in Britijh- Guiana, und ſchließlich in der umgebung der Stadt Manaos gefangen worden. Durch Dr. Reuter wiſſen wir, daß er kein ausgeſprochener Flußfiſch iſt, ſondern vor allem die Veberſchwemmungsgebiete der Flüſſe, flache Teile und langſamfließende Waldbäche bevölkert. („Bl.“ 1913, S. 618.) Nach den Berichten von Veberbringern letzter Importen ſoll jedoch der Fiſch nicht am Ufer, ſondern in tieferen Waſſern ! polyacanthus = vielſtachelich. vorkommen, denn beim Fangen mußten die Seeleute bis an die Bruſt ins Waſſer gehen. („W.“ 1913, S. 778.) Von den Ein⸗ geborenen wird er „Pirü-cua = „Glätter⸗ fiſch“ genannt. Obwohl, wie geſagt, unſer Monocirrhus der Wiſſenſchaft ſchon ſehr lange bekannt iſt, iſt es erſt in den allerletzten Jahren gelungen, ihn lebend zu uns herüber zu bekommen. Den erſten Hinweis finden wir von Arnold in der „W.“ 1912, S. 135. Danach gelangte im November 1911 ein einzelnes Exemplar, und noch dazu als Formolpräparat zu Kropac in Hamburg. Durch die Vermittelung Arnolds wurde das Tier von G. A. Boulenger in London als Monocirrhus polyacanthus Müll. und Trosch. identifiziert. Nach dem Priori— tätsrecht muß es jedoch Monocirrhus po- lyacanthus Heckel heißen, da es zuerſt, und zwar 1840, von dem Wiener Goolo- gen F. Heckel beſchrieben wurde. (Band 2 der Annalen des Wiener Muſeums.) — In richtiger Erkenntnis der Eigenarten 478 A. Milewski: Weiteres über den „Glätterfiſch“ Monocirrhus polyacanthus e des Fiſches lenkte Arnold die Aufmerk⸗ ſamkeit auf ihn und empfahl, auf ihn zu fahnden, und bald — im Juli 1912 — hielt er denn auch ſeinen Einzug in den Vereinigten Zierfiſchzüchtereien in Con⸗ radshöhe, wenn auch nur in drei Exem⸗ plaren, aber immerhin doch lebend. Im Februar 1913 erfolgte ein zweiter Import durch Kuntzſchmann in Hamburg und im Mai 1913 ein dritter; allerdings auch nur in ſpärlichen 5 Exemplaren, ſtets gingen die meiſten ſchon auf dem Transportwege ein. Zwar beſaßen wir nun lebende Tiere, aber nur zu bald mußten die ſehnſüchtig auf ihn wartenden Liebhaber erfahren, daß unſer Blätterfiſch nicht nur auf dem Transportwege, ſondern auch in unſeren Aquarien ein ebenſo eigenartiger und an— reizender, wie auch heikler Geſelle iſt. Nie gelang bisher lange ſeine Haltung; regel- mäßig ging er nach einiger Zeit ein, ohne irgend welche Gründe, auch nur audeu— tungsweiſe, zu verraten. Gerade das aber ſpornt von neuem an, ſich mit ihm zu be— ſchäftigen und zu allernächſt die Urſachen zu der Schwierigkeit der Haltung zu er— gründen. — Die Zucht wird erſt viel ſpäter kommen. Jetzt, wo wir Monocirrhus polyacanthus lebend beobachten konnten, iſt die Feſt— ſtellung intereſſant, ob die Schlußfolge— rungen, die auf Grund der toten Exem— plare gezogen wurden, und ob die dabei ausgeſprochenen Vermutungen richtig wa— ren, bezw. ſich beſtätigt haben. Die Frage kann nur zu einem Teil bejaht werden. Im Gerliner Aquarium befanden ſich bis vor kurzem 3 Exemplare des Blätterfiſches, die ein gutes Studium ermöglichten. Aber auch von dieſen verabſchiedeten ſich bereits zwei für immer, und jo führt das zurüd- gebliebene ſtattliche Männchen ein ein— ſames Daſein — wer weiß, wie lange noch! — Gunächſt iſt es notwendig, feit- zuſtellen, daß ſämtliche bisher vorliegenden Zeichnungen des intereſſanten Tieres nicht recht naturgetreu ſind; auch die von Herrn Dr. Reuter gelobte Zeichnung in „Bl.“ 1913, S. 617, macht keine Ausnahme da- von, denn jo hellfarbig und ſcharf marmo⸗ riert iſt der Fiſch nicht'. Wirft man einen erſten Blick auf das Tier, jo iſt man jo- fort intereſſiert und frappiert. Bei der abſoluten Regungsloſigkeit, mit dem flachen ſcheibenartigen Körper und mit den mei— 2 Sie iſt ja auch nach Spirituspräparat ange- fertigt. Dr. Wolt. ſtens angezogenen Floſſen macht er ganz den Eindruck eines welken, in das Waſſer gefallenen Blattes von ganz gewöhnlicher Größe. Die Farbe iſt die ungegerbten, braunen, öligen Leders. Die verſchieden— ſten dunkeln Flecken, Binden und Punkte geben eine Zuſammenſtellung, die in ihrer Geſamtheit vertrocknetem Laube vollſtändig gleicht, und gleichſam als Blattſtiel trägt das Tier einen Bartlappen, eine zapfen⸗ artige Verlängerung am Maule, und zwar am Anterkiefer. Der ganze Fiſch gleicht derartig einem dürren Blatte, daß er ſelbſt in den klaren, wenig bepflanzten Schau⸗ Becken des Berliner Aquariums, in denen der lederbraune Geſelle ſofort auffällt, nicht gleich als Fiſch erkannt wird. Man ſieht ihn zwar, ſieht aber über ihn hinweg und ſucht nach dem Fiſch, deſſen Namen die Tafel trägt. Erſt, wenn man ablolut nichts fiſchähnliches entdeckt hat, ſchenkt man dem welken Gebilde Aufmerkſamkeit, und dann erſt erkennt man es. So erging es mir, obwohl der Fiſch ganz nahe an der Scheibe ſtand, und ſo erging es jedem der anderen Beſchauer. Ich machte die Probe auf's Exempel und beobachtete die Zuſchauer: Regelmäßig erſt einiges Suchen, dann ſtaunende Ausrufe als Zeichen der Ent— deckung. Einzelne Zuſchauer waren ſogar weitergegangen, in der Annahme, daß das Becken leer ſei! So haben wir es hier wieder mit einem überraſchenden Fall von Mimikry zu tun. Verſtärkt wird das blattartige Ausſehen durch die abſolute Anbeweglichkeit des Tieres. Ich habe es im vollſten Sinne des Wortes ſchon ſtundenlang ſtehen ſehen, ohne auch nur eine Andeutung von Leben zu bemerken. Kein Klopfen des Publikums an den Scheiben und keine ſchreckenden Geſten waren imſtande, das Tier zu bewegen, auf nur einen Moment jeine Stellung zu ver⸗ ändern, obwohl es hart an der vorderen Scheibe ſtand. Und als ich nach zwei Stunden wieder vor das Becken trat, war die Poſe des Sonderlings noch genau die— ſelbe. Wenn daher Herr Krüger in „W.“ 1913, S. 778, jagt, der Monocirrhus ſei „im Aquarium ein tüchtiger und ſchneller Schwimmer“, jo ſoll das wohl dahin ver— ſtanden werden, daß er die Fähigkeit zu ſchnellem und gewandtem Schwimmen beſitzt. (Als Widerlegung der Arnold'⸗ ſchen Schlußfolgerung, daß Monocirrhus wahrſcheinlich über ein geringeres Bewe⸗ gungs- und Schnelligkeitsvermögen ver— WW — ů als auch an der Waſſeroberfläche. Er A. Milewski: Weiteres über den „Blätterfiſch“ Monocirrhus polyacenthus Heckel flüge.) Das ſtimmt denn auch. Der Fiſch vermag eine große Schnelligkeit zu entwickeln. Das tut er aber nur, wenn er feine Beute erjagt. Iſt er geſättigt, jo verhält er ſich gänzlich apathiſch; er ſetzt ſich ins Pflanzengewirr und rührt ſich ſtundenlang nicht, die Floſſen niederlegend. Hierbei iſt die Stellung ganz eigenartig; ſie entſpricht der Schilderung von Stanſch in „W.“ 1913, S. 2090: Der Fiſch ſteht mit dem Kopf ſchräg abwärts, faſt in einem Winkel von 45 °; er iſt alſo faſt ein „Kopfſteher“ bekannter Art. Das iſt nicht etwa eine Ausnahmeſtellung, ſondern ſie bildet die Regel. Auffallenderweiſe wird dieſe Haltung von Krüger, der mehrere perſönliche Beobachtungen an dem Fiſch gemacht hat, nicht erwähnt. Er ſchildert — = 479 Obwohl der Blattfiſch oder Vielſtachler die beim Aquarienfiſch gewünſchte Eigen— ſchaft der Munterkeit und Beweglichkeit durchaus nicht beſitzt, geſtaltet ſich ſeine Pflege doch recht intereſſant. Mit ſtoiſcher Ruhe hängt er zwiſchen den Pflanzen, mit dem Kopf ſchräg nach unten. Kein Leben iſt in ihm, er döſt einfach vor ſich hin — ſcheinbar. In Wirklichkeit merkt der aufmerkſame Beobachter, daß das nur berechnende Maske iſt. Das große runde Auge ſpäht ſcharf durch das Waſſer. Nichts entgeht ihm; ſelbſt den Beobachter fixiert er. Das ſieht man an dem fortge— ſetzten Drehen der Augen; bald bewegen ſie ſich nach dieſer, bald nach jener Rich— tung. Daphnien und Cyclops intereſſieren ihn weniger. Mückenlarven erregen ſchon | Monocirrhus Polyacanthus. dafür in „W.“ 1913, S. 778, eine andere merkwürdige Stellung: ein häufiges Flach- liegen auf der Seite nach Art der Plattfiſche, und zwar ſowohl am Boden, An Hand meines Beobachtungsobjekts kann ich ich dieſe Darſtellung nur bedingt be— ſtätigen. Wohl ſah ich — und dann auch nur vereinzelt — den Fiſch mit dem Kopfe nach unten, am Boden ſich ſtark auf die Seite neigen. Es war aber mehr eine Schrägſtellung ohne ſonderliche charakte— riſtiſche Betonung. An der Waſſerober— fläche vermochte ich dieſe Poſition niemals wahrzunehmen. Es iſt durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß das eine Ruheſtellung bedeutet, ebenſo gut kann ſie aber auch den Zweck haben, das Tier noch mehr als ſonſt ſchon vor Entdeckung zu ſichern. Zeichnung 'von C. Simon. eher ſeine Aufmerkſamkeit. Doch, da werden einige Weißfiſchchen hineingetan. Im Nu verändert er ſein Weſen. Die Augen funkeln wie beim Hecht. Der Körper zeichnet ſich dunkler und überzieht ſich mit wolkigen Flecken. Der „Bartlappen“ ſtrafft ſich, ſchwillt an; die Floſſen ſpreizen ſich und das ganze Tier iſt urplötzlich die verkörperte Raub⸗ und Mordluft. Ein blitzartiger Ruck — und die Beute iſt in dem großen Maule verſchwunden. Krüger glaubt, daß der Unterkiefer noch vorſtreck— bar ſei. Tatſache iſt jedenfalls, daß der Rachen ſehr groß iſt und auch größere Fiſche verſchluckt werden. Die Gefräßig— keit des Monocirrhus iſt beträchtlich und daher iſt auch ſeine Haltung nicht ſo einfach. Die Beſchaffenheit des Waſſers dürfte keine ſonderliche Rolle ſpielen, dafür aber 480 die Unterhaltung des Tieres. Mit Daph- nien allein iſt es bei ihm nicht gemacht. Regenwürmer werden zwar auch ange— nommen; ſeine Lieblingsſpeiſe bleiben aber kleine Fiſche. Daß man ihn bisher niemals längere Zeit hat halten können, liegt meines Erachtens einzig und allein an unrich— tiger Ernährung. Er verlangt fom- pakte Koſt und daher wird nicht nur eine abwechſelnde, ſondern auch reichliche Fütte⸗ rung mit kleinen Fiſchen notwendig ſein, — alſo keine ſo einfache Sache! — Nun noch eine Aufklärung. An der erſten Arnold'ſchen Zeichnung in „W.“ 1912 S. 134 wurde getadelt, daß bei ihr der Lippenfortſatz zu vermiſſen ſei. Nun hat Krüger an den beobachteten 5 Exemplaren bei Starkloff und an 5 konſervierten Stücken auch nicht dieſen ſchwellenden Lappen vor— handen geſehen. („W.“ 1913, Seite 778.) Die Erklärung iſt einfach: nur die Männ⸗ chen tragen das Anhängſel, die Weib- chen dagegen nicht. Es iſt ein Zeichen Winke und Ratſchläge für Aquarianer der „Manneswürde“. Das von Arnold gezeichnete Tier und die von Krüger be- obachteten Exemplare müſſen daher Weib- chen geweſen ſein. Das Weibchen trägt am Unterkiefer nur eine geringfügige Ver⸗ dickung. Außerdem iſt das Männchen ſatter in der Farbe und hat auf den Kiemendeckeln in der Geſchlechtsreife einen weißlichen, ſandkornartigen Ausſchlag, wie wir ihn beim Goldfiſch und ſeinen Abarten kennen. Das Weibchen ſcheint auch ſtets etwas kleiner zu ſein. Die An⸗ gabe Arnold's, daß ſeine Zeichnung in „W.“ 1912 Seite 134 die natürliche 9 dar⸗ ſtelle, dürfte richtig ſein. Die im Berliner Aquarium gepflegten Exemplare ließen auch auf eine gewiſſe Bösartigkeit unter einander ſchließen, denn dem Vernehmen nach hat ein Männchen dem anderen den Bartlappen fortgebiſſen. Sollten die bisherigen Verluſte nicht auch auf Beißereien und gegenſeitige Verletzun— gen zurückzuführen ſein? A 8 f Winke und Ratſchläge für Aquarianer und Terrarianer in monatlicher Folge. Monat Juli. Anfängern empfehle ich zur ed rind die Eier in dem Schaumneſt unter- rung betreffend des Neſtbaues, derſ untergebracht, jo iſt das Weibchen ſofort, Liebesſpiele und des Laichaktes von Labyrinthfiſchen, ſich in der ein— ſchlägigen Literatur umzuſehen, da ich dieſe bekannten Vorgänge an dieſer Stelle nicht nochmals erörtern möchte. (Literatur: Dr. Reuter, „Die fremdländiſchen Zier— fiſche“ 1911; J. Peter, Aquarium ıc., „Bl.“ 1910, 509, 261, 181, l g 7226 und andere mehr. —) Heute will ich ſpeziell auf die Zucht von Labyrinthfiſchen näher eingehen und die Aufzucht und Pflege der Jung— tiere behandeln. Vor allen Dingen ſei hierauf bezug— nehmend hingewieſen, daß alle Laby— rinthfiſche während der Laichzeit nie— deren Waſſerſtand (10-15 cm), große Becken mit infuſorienreichem Alt— waſſer und genügend Wärme bean- ſpruchen, wenn man auf reiche und ee Zuchterfolge rechnen will! Der Makropode (S Polyacanthus viridi- auratus Lacep.), benötigt eine Laichtemperatur von mindeſtens 23 bis 24 C. Iſt der Laichakt vollzogen und das Männchen nach zirka 10 Tagen aus dem Becken zu entfernen. Wenn die Jungen ausgeſchlüpft ſind, was nach 1—2 Tagen erfolgt, jo ändert man einige Sage lang nichts an der bisherigen Waſſer— temperatur, erſt nachdem ſie anfangen, ſelbſtändig umherzuſchwimmen, erhöht man die Temperatur des Waſſers um 2—3 C und beläßt dieſe zirka 14 Tage auf gleicher Höhe. In Anbetracht der Kleinheit der Jungfiſchchen, während der erſten Zeit ihres Daſeins, muß natürlich ſehr reichlich für Infuſoriennahrung Sorge getragen werden, was man am beſten dadurch erreicht, in- dem man die betreffenden Zuchtbecken möglichſt den Winter hindurch un beſetzt ſtehen läßt, im Frühjahr viel der Sonne ausſetzt und die Zuchttiere nicht vor Mai oder Anfang Funi in dieſe einſetzt, was vorher gar keinen Zweck hat. Zaby- rinthfiſche ſchon während der kälteren Jahreszeit zu züchten, halte ich für ganz verfehlt, weil erſtens die Semperatur- ſchwankungen während dieſer Zeit noch zu große find und zweitens die FJungbrut nicht genügend und naturgemäß ernährt ee ur > . E werden kann. Mit zunehmendem Wachs— tum reicht man allen Labyrinthfiſchen erſt kleinſte, ausgeſiebte Cyclops und Daphnien, ſowie andere kleine Kruſter, zerſchnittenen Tubifef und Enchy— traeen, ſpäter große Daphnien, Regen- wurmbrei und ⸗ſtückchen, den aus- gedrückten Leibesinhalt von Mehl— würmern und Engerlingen u.a. mehr. Nach 4-5 Wochen (und eher) können die Tierchen Culex und andere Müden- larven, Fleiſchſtückchen und anderes als Nahrung erhalten, desgleichen verab— reiche man ab und zu auch Trockenfutter. Trichogaster- und Osphromenus- Arten müſſen auch pflanzliche Nahrung erhalten, die man ihnen in Form von feinen Algen, zarten Salat- und Waſſer— pflanzenblättern oder Waſſerlinſen reichen kann. Für Betta, Ctenops, Tri— chogaster lalius und Osphro- menus kann der Ausſpruch, wie dieſen Dr. Kammerer in ſeinem vortreff— lichen Werkchen, „Das Terrarium und Inſektarium“ ſehr treffend bezüglich der Haltung von jungen Krokodilen angewendet hat, gelten: „Wärme, Wärme und wieder Wärme!“ Namentlich die Jungbrut der drei erſtgenannten Fiſche benötigt dieſe dringend und in ausgiebigem Maße. Zur Laichzeit ſollten dieſe Fiſche nie unter 25 bis 28° C gehalten werden. Die Jungfiſchchen müſſen ſtändig eine Waſſerwärme von 28 bis 30 C erhalten, denn ohne eine ſolche iſt wenig Ausſicht auf gute Zuchtreſultate. Bei Tricho- gaster lalius iſt die Oberfläche des Waſſers mit Schwimmpflanzen, wie Lemna, Salvinia, Riccia, Trianea, Hydrocharis od. dergl. zu bedecken, da dieſe Fiſche ihre Schaumneſter gern unter den Schwimm— pflanzen anlegen und zum Bau derſelben auch zarte Algen, Riccia, Lemna etc. ver- wenden. Auch Betta, Ctenops und Poly a- canthus cupanus legen ihre Neſter gerne zwiſchen Schwimmpflanzen an, be- nötigen aber zum Bau derſelben keine Pflanzenteile. Anabas scandens (der Kletterfiſch) baut kein Schaum— neſt, ſein Laichakt vollzieht ſich zwar ganz wie der der übrigen Labyrinthfiſche, durch gegenſeitige Umſchlingung, doch werden die Eier an der Waſſeroberfläche verſtreut abgeſetzt, ſie benötigen ebenfalls eine Waſſertemperatur von mindeſtens 28 bis 30 C zu ihrer Zeitigung. Plötzliche Winke und Ratſchläge für Aquarianer 481 Temperaturſchwankungen, — auch nur um wenige Grade Celſius, — können eine ganze Brut in kürzeſter Zeit vernichten. Ebenſo ſind kalte Luft und Zugluft für die unter der Oberfläche des Waſſers hängenden Eier und Jungen verderblich. Das Schaumneſt, — namentlich von Ctenops vittatus, — iſt gegen Luft⸗ zug äußerſt empfindlich, bei unvorſichtigem Abheben der Deckſcheibe kann es ſofort zerfließen und die Brut vernichtet werden. Mit zunehmendem Wachstum der Jung- fiſche muß eine nach und nach vorzu— nehmende Erniedrigung der Waſſertem— peratur ſtattfinden, die jedoch nicht unter 23—25 C ſinken darf. Auf dieſe Weiſe habe ich im Laufe der Jahre Tauſende von Makropoden und anderen Labyrinthfiſchen gezüchtet. — In kleinen, ja ſogar kleinſten Behältern laichen dieſe Tiere wohl ebenfalls ab, man kann auch in den erſten Tagen nach dem Laichakt eine ganze Maſſe Jungfiſche unter dem Neſt wahrnehmen, aber nach und nach werden es immer weniger, bis zuletzt nur noch einige wenige vorhanden ſind und die ſo ausſichtsvoll erſchienene und reich— lich vorhandene Nachzucht verſchwunden iſt. Woran liegt dies nur, fragt ſich nun der Anfänger? — „Ich habe doch „ge— nügend Infuſorienwaſſer, — täglich ſogar mehrere Eßlöffel voll verabreicht, — außerdem das Becken auch hübſch von Algen gereinigt und ſtets tüchtig geheizt.“ — Die meiſten Mißerfolge, welche An— fänger zu verzeichnen haben, beſtehen darin, daß ſie erſtens viel zu kleine Becken zur Zucht von LZabprinth- fiſchen verwenden, weil dieſe eben auch inkleinſten Behältern zur Fortpflanzung ſchreiten. Solche Aquarien werden dann auch meiſtens extra noch neu eingerichtet und mit möglichſt friſchem und klarem Waſſer verſehen. Die Folge hiervon iſt, daß in den winzigen, friſchbeſtellten Be— hältern Infuſorien nur in ganz geringer Menge oder gar nicht enthalten ſind und die Tierchen infolgedeſſen hierdurch aus Nahrungsmangel zu Grunde gehen. Ein weiterer Grund des Nichtgedeihens der Jungbrut iſt der, daß die meiſten Anfänger nie die geeignete Zeit zur Zucht ab- warten können und die Zuchtpaare viel zu zeitig zuſammen jeßen; womöglich ſchon im Februar oder März und früher. Zu dieſer Zeit iſt die Ent⸗ wicklung der Infuſorien noch nicht ſo weit 482 vorgeſchritten, daß dieſe in ſolcher Anzahl vorhanden wären, daß Hunderte von kleinen Jungfiſchen durch ſie ernährt werden könnten. Da nützt auch alles Zugießen von „vermeintlichem“ Infuſorien— wa ſſer nichts, denn ſolches in zu großen Quantitäten beigegeben, ſchadet eher als es nützt, da es meiſtens braun und übel- riechend iſt und Infuſorien in dieſer Zeit nur in geringer Anzahl oder gar nicht enthält. In großen Becken, welche längere Zeit unbeſetzt ſtanden, (zirka 70—80 x 4030 cm) mit tadelloſem Pflanzenwuchs, teilweiſe veralgten Scheiben und mit genügend Riccia und Lemna oder Salvinia verſehen, entwickeln ſich im Laufe vom Herbſt bis Frühjahr, bei guter und ausgiebiger Sonnenbeſtrahlung, ſo viele Infuſorien, daß für 300 bis 500 Jungfiſche genügend vorhanden ſind, um dieſe ſo weit gedeihen zu laſſen, bis ſie an kleinſte Cyclops und Daphnien gehen und dieſe vertilgen können. Es genügt vollkommen, wenn man ab und zu etwas Thumm'ſches Jungfiſchfutter, Salatpulver oder dergleichen auf das Waſſer ſtreut. Für kleine Behälter iſt jedoch eine Bei— gabe von Infuſorienwaſſer geboten, doch darf man die Sache nicht übertreiben und täglich höchſtens einen Eßlöffel voll beifügen, vorausgeſetzt, daß das be— treffende Waſſer auch wirklich In— fuſorien enthält und nicht übel- riechend und verdorben iſt. Ein weiterer Grund, warum bei zu zeitig erfolgten Zuchten oſt jo große Miß— erfolge ſtattfinden iſt der, daß in der fälte- ren Jahreszeit, woſelbſt bei Tage noch die Zimmer geheizt werden, Abends und Nachts die Temperatur beträchtlich ſinkt, — und trotz Erwärmen der Becken ver— mittelſt Heizlampen, — doch große Tem— peraturſchwankungen entſtehen, die mehrere Grade Celſius betragen können. Dies können aber eben Jungfiſche dieſer Art nicht vertragen und gehen ſie dann maſſen— haft zu Grund. Es iſt deshalb zu em— pfehlen, Labyrinthfiſche nicht vor Ende Mai oder Anfang Juni ab- laichen zu laſſen, ältere und erfahrene Liebhaber werden mir in dieſer Beziehung ſicher zuſtimmen. — In neuerer Zeit wurde ſchon öfter an— ſtatt „Altwaſſer“, — „Friſchwaſſer“ als zur Infuſorienbildung beſſer verwend— bar empfohlen. Winke und Ratſchläge für Aquarianer S 1 e 4 a Ich kann mich indeſſen dieſer Anſicht abſolut nicht anſchließen. — „Wer reicht den im Freien, in Sümpeln, Gräben, Lachen und Pfützen in Milliarden auftretenden Infuſorien „Srijid- waſſer“? — Bekanntlich wimmeln der— artige „Altwäſſer“ von ſolchen Tierchen, jeder kann ſich ſelbſt davon überzeugen, wenn er ſich der Mühe unterzieht, einige Tropfen aus ſolchen Gewäſſern unter dem Mikroſkope zu betrachten. Auch iſt „Friſch— waſſer für Labyrinthfiſchzuchten ſchon aus dem Grunde nicht verwendbar, weil dieſe ſich in ſolchem überhaupt nicht wohl fühlen, denn, je älter das Waſſer, deſto zuſagender iſt ihnen ſolches! Für Jungbrut (von Labyrinthfiſchen) iſt „Friſchwaſſer“ ſogar Gift! Infuſorien entwickeln ſich ebenſo im „Alt- wie im Friſchwaſſer“, wenn nur die zu ihrer Er— zeugung nötigen Beſtandteile hierin ent— halten ſind und im Freien gibt es keine Gewäſſer, die ſolche nicht enthalten (faulende Pflanzenſtoffe, Sier- leichen, Exkremente aller Art ꝛc.). Jeder erfahrene Liebhaber, welcher große, alt— bepflanzte Becken mit Altwaſſer be— ſitzt (vorausgeſetzt, daß dieſe Behälter ein— wandfrei gehalten ſind) wird mir beiſtimmen, daß in ſolchen Infuſorien zu Millionen vorhanden find; die Sierchen (jomeit ſichtbar) halten ſich hauptſächlich in den Ecken der Behälter, wo ſie wolkenartige, trübe Maſſen bilden, oder unterhalb der Waſſeroberfläche in Schwimmpflanzen Bea etc.) auf. Rührt man an ſonnigen Tagen das Waſſer leicht etwas um, ſo kann man, gegen das Licht geſehen, die Tierchen, trübe Wölkchen bildend, durch⸗ einander wirbeln ſehen. Daß ſich natürlich ſolche Mengen von Infuſorien, in kleinen, zigarrenkäſten-großen Behältern nicht bil— den können, iſt ſelbſtverſtändlich und ſind ſolche auch keine Aquarien, welche zur Zucht von Fiſchen verwendbar ſind. Von Futtertieren, (Daphnien, Cy— clops 2c.) nehme man zur jetzigen warmen Jahreszeit nie zu viel mit nach Hauſe, denn erſtens ſterben ſchon die meiſten Tiere während des Nachhauſetransportes wegen Sauerſtoffmangel ab und zweitens kann man größere Mengen ſolcher auch nie lange am Leben erhalten. Lieber gehe man öfter nach Futter und nehme weniger mit, der Erfolg iſt hierdurch ein größerer. Die Tiere ſind an kühlen Orten und in flachen Gefäßen aufzubewahren. Tubife; iſt zur Jetztzeit in Menge zu finden. Gut gereinigt, bringt man ihn ebenfalls in flache Schalen mit niederem Waſſerſtand, möglichſt mit zu- und ab- fließendem Waſſer unter. (Siehe Artikel M. Simm, „Bl.“ 1909 S. 719.) Der Terrarienfreund findet gegenwärtig überall genügend Futtertiere für ſeine 4 Pfleglinge. Mit dem Netz bewaffnet, kann er auf Wieſen und Feldern umherſchweifen, wobei er das Netz oberhalb des Graſes hin und her bewegt, ohne jedoch zu tief in dieſes hineinzugeraten. Auf dieſe Weiſe verirren ſich eine Menge Raupen, Heu— ſchrecken, Fliegen, Käfer, Schmetter— linge, Spinnen u. a. Tiere in das Netz, welche nun bequem dieſem entnommen und in Büchſen und Schachteln untergebracht werden können. Nachtſchmetterlinge Hund andere kann man gegenwärtig in der von mir in Heft 37 der „Bl.“ 1913 S. 611, Rubrik rechts (Mitte) beſchriebenen Weiſe erlangen. Anſtatt des Maikäfers, der im Mai erſchien, fliegt gegenwärtig an warmen Abenden noch der ſogenannte Junikäfer (Rhizotrogus) auf Wieſen und Feldern in großer Anzahl umher und kann für Echſen und Lurche maſſenhaft geſammelt werden. Auch die verſchiedenen Fragen und Antworten. Zur Zucht des Maulbrüters, Haplochromis Strigigena Pfeff. (früher Paratilapia multicolor). Frage: In einem meiner Behälter pflege ich zwei Weibchen und ein Männchen des Maul- brüters. Am 25. April laichte das eine Weib— chen und wurde auch vom Männchen in der hergeſtellten Grube befruchtet. Dies war am Mittag; als ich abends nach Hauſe kam, ſah ich, wie das Weibchen immer heftig kaute, wobei es immer 1—2 Eier zu Boden fallen ließ, jedoch nicht mehr aufhob. Es dauerte auch nicht lange, ſo ſpie es die noch im Maule befindlichen alle aus, es mochten 20 bis 25 Stück geweſen ſein. Es kümmerte ſich auch nicht darum. Ich habe nun ungefähr 15 Stück Eier herausgefangen und in ein kleines Glas getan, wo ich ſie zeitweilig der Sonne ausſetze. Iſt nun Hoffnung vorhanden, daß dieſelben ausſchlüpfen, oder hat es keinen Wert, dieſelben aufzuheben? Kommt das bei Paratilapia multicolor oft vor, oder brauche ich mit dieſem Weibchen nicht auf Nachzucht zu rechnen? F. D., Frankfurt a. M. Antwort: Die Weibchen des Maulbrüters pflegen die Eier in ihrem erweiterten Maul ge- wöhnlich jo feſt zu halten, daß fie während der ganzen Zeit bis zum Ausſchlüpfen der Jungen die Annahme von Futter verweigern und dabei Fragen und Antworten 483 Weichkäfer (ſogenannte Soldaten) rot mit ſchwarzen Flügeldecken und andere ſind ein vorzügliches Futter für Echſen und Froſchlurche und finden ſich noch in Menge. In Bächen, Flüſſen und Gräben finden ſich zahlreiche Jungtiere von „Weiß— fiſchen“ ꝛc., ſogenannte „Flitterfiſch— chen“ vor, die hauptſächlich für Raub- fiſche, Waſſernattern und -jchildfröten, ſo⸗ wie für größere Schwanz- und Froſchlurche ein ausgezeichnetes Futter abgeben. Von der Zauneidechſe (Lacerta agilis IL.) krie⸗ chen bereits die erſten ausgeſchlüpften Jungen umher, die ebenfalls für viele Schlangen und andere als Futter geeignet. ſind. Die Pflanzenwelt iſt in vollſter Vegetation und Blüte. An Sümpfen, Teichen, Bächen, Gräben und Flüſſen, Strömen und auf Mooren blühen Drosera, Epilobium, Ranunculaceen, Lythrum salı- caria, Mentha, Sagittaria, Alisma, Myo- sotis und Lysimachia, Beccabunga, Gle- choma und Veronica und andere mehr, alles iſt im üppigſten Flor und das Herz eines jeden Naturfreundes ſchlägt höher bei all dem Anblick deſſen, was ihm die Natur ſo wunderbar vor Augen zaubert. Wilh. Schreitmüller. i 1 U oft erheblich abmagern. Das Benehmen des von Ihnen beobachteten Weibchens iſt wohl nur ein Ausnahmefall, der vielleicht auf Erſchrecken und Beunruhigen des Fiſches zurückzuführen iſt. Sie brauchen daher dieſen Fiſch nicht ohne weiteres aufzugeben, ſondern müßten abwarten, ob ſich das Ausſpeien der Eier auch nach dem nächſten Ablaichen wiederholt. Erſt dann könnte man mit einem individuellen Fehler des Fiſches rechnen und ihn von der Zucht ausſchließen. Nach dem Ablaichen find das Männchen und natürlich auch alle anderen Fiſche aus dem Behälter zu entfernen, da ſie das trächtige Weibchen nur beunruhigen würden. Selbſtverſtändlich iſt auch das Heraus⸗ fangen ſehr vorſichtig zu betreiben, wie auch alles unnötige Arbeiten an dem Behälter zu vermeiden iſt. Unter Beobachtung dieſer Vorſichsmaßregeln wird es Ihnen hoffentlich gelingen, von Ihren Maulbrütern Nachzucht zu erlangen. Als Öegen- ſtück zu Ihrer Beobachtung und als Beweis, daß nicht alle Fiſche ſo ſchreckhaft ſind, möchte ich er⸗ wähnen, daß ich im vorigen Jahre bei einem hieſigen Züchter in einem größeren Becken unter anderen Maulbrütern, Makropoden und Schwert⸗ trägern (zuſammen ca. 50—60 Fiſche) auch ein Maulbrüter⸗ Weibchen herumſchwimmen ſah, welches ſo viel Eier im Maul hatte, daß die Kiemendeckel weit abſtanden. Es ließ ſich auch in ein Glas treiben und in ein anderes Becken überführen, ohne die Eier fallen zu laſſen. Die Aufzucht der ausgeleſenen Eier wird Ihnen nur unter beſonderen Glücksumſtänden gelingen. 484 Gewöhnlich verpilzen fie früher oder ſpäter. Betten Sie dieſelben bei flachem Waſſerſtand auf ein Bündel Fadenalgen, das bei hellem Standort genügend Sauerſtoff entwickelt; ein Durchlüften des Behälters iſt vorteilhaft. Sobald eines der Eier in milchig⸗ weißliche Färbung über⸗ geht, iſt es mittels Glasröhrchen zu entfernen, da ſonſt auch die übrigen raſch verderben. Grich Kraſper. Augenerkrankung bei Eidechſen. Frage: Vor einiger Zeit bemerkte ich an einer Lacerta jonica, daß das Tier apathiſch da⸗ ſaß und verklebte Augenlider hatte. Ich fing es heraus, iſolierte es in einem andern Terrarium und touchierte das Tier täglich mit Borwaſſer. Dies hatte aber ſo gut wie gar keinen Erfolg, die Eidechſe fraß und trank nichts und ging ſchließlich ein. Bald darauf erfaßte die Krank heit noch eine Lacerta jonica und dann zwei Algiroides nigropunctatus. Um mich vor mwei- teren Verluſten zu ſchützen, möchte ich Sie bitten, mir mitzuteilen, wie man von der Krankheit be⸗ fallene Tiere heilt, und ob es notwendig iſt, daß ich den Inhalt des Terrariums wegen der An— ſteckungsgefahr wegwerfe. W. b. L., Brünn. Antwort: Ich glaube nicht, daß eine An⸗ ſteckungsgefahr vorliegt. Ich möchte eher an- nehmen, daß gleiche Arſachen gleiche Krankheits- bilder hervorbrachten. Ich vermute, Sie heizen Ihr Terrarium? In dieſem Falle wird häufig der Fehler gemacht, daß die Tiere gar zu trocken gehalten werden! Laſſen Sie den Bodengrund nie ganz austrocknen! Dieje Lacertiden ertragen nie eine völlige Trockenheit! Nachts ſollen ſie immer irgend ein feuchtes Verſteck finden; das ſtärkt ſie und hält ſie geſund. Eine Heilung ſol⸗ cher augenkranker Lacertiden iſt faſt immer aus⸗ geſchloſſen. Den Krankheiten vorbeugen iſt immer beſſer als ſie zu heilen. Otto Tofohr. i Literatur & G. Schlenker: Lebensbilder aus deutſchen Mooren. Mit 124 Abbildungen Mk. 4.— S. Verlag Theod. Thomas, Leipzig. Preis geb. Mk. 2.75. Ein vortrefflicher Führer für den Naturfreund durch das Moor, ein Buch für jeden Aquarien- freund, der auch der einheimiſchen Tier⸗ und Pflanzenwelt Beachtung ſchenkt, ein unentbehr- licher Ratgeber für den forſchenden Liebhaber iſt dieſes prächtige Büchlein. — Der Leſer wird in gemeinverſtändlicher Sprache in die Entſtehung eines Torfmoors eingeführt. Er lernt die Lebewelt am Afer des Moorweihers, an der Oberfläche, das Plankton, das Leben am Grunde, die Er⸗ nährungsverhältniſſe und Ernährungsgenoſſen⸗ ſchaften, endlich die Bedeutung der Moore für den menſchlichen Haushalt kennen. Im Anhang befindet ſich ferner eine ſyſtematiſche Aberſicht über die wichtigſten Mikroorganismen unſerer Moorgewäſſer, die Pflanzenbeſtände des Flach⸗ moors und des Hochmoors, eine wertvolle An⸗ leitung für das Sammeln und die Behandlung der einfachſten Lebensformen des Süßwaſſers und ein Literaturverzeichnis. — Die reichen inſtruk⸗ tiven Abbildungen werden die Beſtimmung be- deutend erleichtern. Das Buch gewinnt dadurch = Literatur auch für den Naturfreund, der nicht in Begleitung eines Kundigen das Moor durchſtreift, großen Wert. Aus dieſem Grunde werden wohl viele Vereine das billige Büchlein erwerben. Es ver⸗ dient wirklich weite Verbreitung. E. Schermer. Zellen- und Gewebelehre, Morphologie und Ent- wicklungsgeſchichte. II. Zoologiſcher Teil. Ber- lag B. G. Teubner, Leipzig⸗Berlin 1913. Ge⸗ bunden Mk. 18.—. Als zweiter Band der vierten Abteilung des drittens Teils der Teubner'ſchen Enzyklopädie „Die Kultur der Gegenwart, ihre Entwicklung und Ziele“ liegt ein unter der Redaktion Oskar Hertwigs entſtandenes Werk vor, auf das ich die Aufmerkſamkeit wiſſenſchaftlich intereſſierter Leſer lenken möchte. Es iſt wohl bisher kaum jemals gelungen, die Lehre von den Zellen, Geweben und Organen einem nicht ſpeziell vorgebildeten Leſerkreiſe in ſo vollendeter Weiſe vorzuführen, wie es hier geſchehen iſt. Die Aufgabe war, eine gemeinverſtändliche, aber keineswegs im gewöhn- lichen Sinne „populäre“ Darjtellung der tieriſchen Morphologie in ihrem ganzen Umfange zu geben, nicht im Stile der Schulbuchfabrikation, durch handwerksmäßige Zuſammenſtellung aus den Lehr⸗ büchern, ſondern als Reihe in ſich geſchloſſener Abhandlungen, die durchaus den Wert hervor⸗ ragender Originalarbeiten haben. Dafür bürgen die Namen der Verfaſſer, denen die Bearbeitung der verſchiedenen Gebiete zufiel. Der Herausgeber, O. Hertwig, hat den Abſchnitt über allgemeine und experimentelle Morphologie und Entwicklungslehre übernommen (p. 94175); R. Hertwig behandelt die einzelligen Organismen (138); es folgen: Zellen und Gewebe des Tierkörpers (39—93, H. Poll), Entwicklungsgeſchichte und Bau der Wirbelloſen (176-332, K. Heider), Entwicklungs⸗ geſchichte der Wirbeltiere (333398, F. Keibel) und, von E. Gaupp bearbeitet, eine vergleichende Anatomie ihrer Organſyſteme (399—524). Der hervorragende Wert der Darſtellungen liegt in der meiſterhaften, knappen und doch umfaſſenden Behandlung des Stoffs: ich kenne kein zweites Werk, das nach Form und Inhalt in gleicher Art imſtande iſt, dem ernſten Leſer, der ſpielende Be⸗ lehrung nicht erwartet, die Ergebniſſe der For⸗ ſchung zu vermitteln. Wenn ich etwas vermiſſe, ſo iſt es eine kurze Mitteilung über die Geſchichte unſrer Kenntniſſe in dieſen Wiſſensbereichen. Die ER — — Literaturverzeichniſſe beſchränken ſich auf Angabe moderner Lehr- und Handbücher, deren Benutzung ein tieferes Eindringen ermöglichen ſoll. Die zahlreichen Abbildungen (413 außerordentlich lehr⸗ reiche Tertfiguren) find vorzüglich; die Ausſtattung des Bandes iſt einfach, aber überaus gediegen und vornehm. Dr. E. J. Ein zweites, im gleichen Verlag erſchienenes Werk: Fierbau und Jierleben. I. Der Jierkörper als felbftftändiger Organismus, von Dr. R. Heſſe, Profeſſor der Zoologie an der landwirtſchaft⸗ lichen Hochſchule Berlin (Preis 20 Mk.), baut ſich auf breiterer Grundlage auf und wendet ſich an weitere Kreiſe. Wie die vortreffliche, leider ſeit langem faſt ganz vergeſſene „Anatomiſch⸗ phyſiologiſche Aberſicht des Tierreichs“ von Berg- mann und Leuckart (Stuttgart 1852), behandelt der faſt 800 Seiten ſtarke Band den Zuſammen⸗ hang zwiſchen Bau und Funktion. Nach einer Einleitung über das Leben und die Lebeweſen und Mechanik des Tierkörpers) beſprochen, dann der Stoffwechſel und ſeine Organe (Ernährung, Atmung, Ausſcheidungen uſw.), Fortpflanzung 1 und Vererbung, Nervenſyſtem und Sinnesorgane folgen; ein Abſchnitt über Arbeitsteilung und Regulationen im Organismus bildet den Schluß. Das Ganze ſtellt ſich als allgemeiner Teil einer groß angelegten modernen Biologie vor, deren zweiter, ſpezieller Band, Dofleins Tierleben, das Verhalten gegenüber den Einwirkungen äußerer Bedingungen ſchildern ſoll. Die Befürchtung des Verfaſſers, man werde vielleicht ſein Werk, das Ergebnis ſiebenjähriger Arbeit, zu trocken finden, iſt grundlos: ich habe ſelten ein Buch geleſen, in dem ein an ſich inter⸗ eſſanter Stoff in jo entſprechender Form dargeſtellt wird. Die ſachliche Klarheit, die zu erreichen als Sauptziel galt, iſt ebenſo zu rühmen wie die ge- ſchickte Bewältigung einer geradezu gewaltigen Stoffmaſſe. Das prächtige Werk, deſſen Studium beſondere Vorkenntniſſe in keiner Weiſe voraus⸗ ſetzt, iſt von der Kritik mit Freude begrüßt worden als „Muſter volkstümlicher Behandlung wiſſen⸗ ſchaftlicher Probleme“, das weiteren Kreiſen ge— bildeter Laien ebenſo willkommen ſein muß wie der Schule als „grundlegendes Quellenwerk für den Unterricht“. And ich habe dem nichts hinzu⸗ 1 4 . zufügen als den Wunſch, daß die Leſer der „Bl.“, die in der Aquarienpflege mehr ſehen als eine nette Liebhaberei, in dem mit 480 Holzſchnitten und zahlreichen kolorierten Tafeln ausgeſtatteten Buch einen Wegweiſer kennen lernen mögen, der ſie zu vollem wiſſenſchaftlichem Verſtändnis etwa von ihnen beobachteter ahn er 2 5 ® : Vereins⸗Machrichten . TERERRREIUERERUREEREEERERERERERRRLERUEELERERERERTERRURRERERRIERTERERERLURTRREREREREERENE Anter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. „Nymphaea alba.“ Sitzung vom 20. Mai 1914. Herr Drübbiſch hält ſeinen Literaturbericht und gibt dieſer zu einer regen Diskuſſion Veranlaſſung. Zu dem Artikel „Cynolebias Bellotti feine Pflege und Zucht“ des Herrn G. Träber in „Bl.“ Nr. 17 geben einige Herren ihre Erfahrungen mit dieſem Fiſch zum Beſten. Herr Hipler, der wohl mit zuerſt dieſen ſchönen Zahnkarpfen gepflegt und gezüchtet hat, erzählt uns, daß 90% der aufgezogenen Jung⸗ fiſche Seitenſchwimmer waren. Die im Sand ab⸗ gelegten Eier hat er hervorgeſucht, dieſe der Sonne ausgeſetzt und ſo die Entwicklung, welche ſonſt bis neun Monate dauert, derart beſchleunigt, daß die Jungen ſchon nach einigen Tagen auskamen und in einem Alter von zehn Wochen geſchlechtsreif waren. Die Anſicht, daß es von Cynolebias Bellotti zwei Sorten, eine gedrungene und eine geſtrecktere Form, gibt, hat Herr Hipler ſchon vor Jahren vertreten und darauf aufmerkſam gemacht. Herrn A. Lehmann waren Cynolebias er⸗ krankt; die Krankheit äußerte ſich in weißen Punkten, die den ganzen Körper der Fiſche überzogen. Eine Erwärmung des Waſſers bis auf 38° C brachte keine Hilfe. Auch dieſe Tiere waren Seitenſchwimmer. Berlin. . BGN * R 7 Bereins-Nahrichten 485 Herr Ing. A. Mayer⸗Hamburg hat Cynolebias Bellotti bei Buenos Aires in lehm- und ſandhaltigen Gräben bei 30—31 C gefangen. Die Gräben waren 1 m tief, langgeſtreckt, enthielten keine Pflanzen und waren im Sommer faſt ausgetrocknet. Während der Ueberſchwemmung werden dieſe Gräben wieder mit Waſſer gefüllt, und zwar mit Seewaſſer. Herr Mayer hat in dieſen Gräben neben den Cynolebias auch noch Jenynsia lineata (Fitzroya lineata), Glaridichthys caudimaculatus und Tetragonopterus im Winter gefunden. Ein Zeichen alſo, daß dieſe Fiſche gar nicht ſo wärme⸗ bedürftig ſind. Im Winter konnte Herr Mayer aber den von Herrn Lehmann erwähnten pilzartigen Ueberzug bei den Cynolebias, wie auch bei allen anderen Fiſcharten feſtſtellen. Ferner gibt Herr Mayer näheren Aufſchluß über den Fundort der Mollienisia velifera. Dieſe kommen in der Nähe Progreſo in Lagunen vor. Das Waſſer dieſer Gräben iſt brackig und ſehr klar, oft findet man in dieſen Gräben ſogar Seeannemonen und Seeſterne. Belonesox belizanus und eine neue Gambuſen⸗ art kommen in nachbarlichen Tümpeln und Gräben gleichfalls vor. Herr Krüger ſchneidet daraufhin die Salzfrage an und wird ihm erwidert, daß karpfenartige Fiſche eine 1-1 ¼%% ige Kochſalzlöſung ganz gut vertragen können. Herr Fürſt ſetzt jedem Eimer Waſſer eine Handvoll Salz zu und befinden ſich ſeine Schleierfiſche äußerſt wohl dabei. Daß ſich die Pflanzen ebenfalls dabei recht wohl be— finden, zeigt uns eine Photographie beſagten Beckens mit einer beſonders üppigen Flora. Auch Herr Mayer hält feine Fiſche in Waſſer, dem / —1% Seeſalz zugeſetzt iſt. Von der ungeheuren Ver⸗ mehrung des dreiſtacheligen Stichlings (Gasterosteus aculeatus) ſei folgendes mitgeteilt: Auf der Exkurſionstour nach Königswuſterhauſen entdeckten wir am Grunde eines Grabens ein Stichlingsneſt, aus dem der Kopf eines Weibchens hervorlugte. Unſere Vermutung, daß hier gerade der Laichakt vor ſich gehe, beſtätigte ſich. Mit einem Kätſcher wurde das Neſt ſamt dem Weibchen herausgenommen und in eine Kanne geſteckt. Ein weiterer Zug brachte das Männchen in Gefangen- ſchaft. Erſtaunt waren wir aber über die abnorme Größe des zu Tage geförderten Laichklumpens, der wohl die Größe eines kleinen Apfels hatte. Alles zu⸗ ſammen wurde nun mitgenommen und zirka fünf Stunden lang transportiert. Herr Mayer, der die Fiſche an ſich genommen hatte, brachte dieſe dann zu Hauſe in einem Aquarium unter. Nach einiger Zeit nahm denn auch das Männchen ſich wieder des Laiches an und baute aus Riccia ein neues Neſt. Beim Transport ging leider der Laichklumpen in zwei Teile und wollte das Männchen nun von dem einen Teil nichts mehr wiſſen; nachdem aber Herr Mayer den ſo ſtiefmütterlich behandelten Teil immer wieder in die Nähe des Neſtes brachte, erbarmte ſich doch das Männchen und nahm auch dieſen Teil ins Neſt herein. Nach drei Tagen laichte dann der Stichling nochmals mit einem Weibchen im ſelben Neſt ab. Am zehnten Tage kamen dann die Jungen aus. Das Aquarium ſtand auf dem Balkon und durch die pralle Sonne bekam das Waſſer eine Temperatur von 30 C, wobei eine große Zahl der Jungen einging. Um nun feſtzuſtellen, wieviel Junge den Tod erlitten, holte ſich genannter Herr einen Gewährsmann und zählte. Es wurde die niedliche Zahl von 760 toten und ſchätzungsweiſe 5—700 0 lebenden (die genaue Zahl wird noch bekanntgegeben) feſtgeſtellt. Gewiß 486 ein intereſſanter Beitrag zur ungeheuren Vermehrung des Stichlings. Beſonders intereſſant dürfte es noch ſein, daß in dem Graben kein Stichling außer dieſem Pärchen trotz eifrigen Suchens entdeckt werden konnte, womit jedoch nicht ausdrücklich geſagt ſein ſoll, daß der ganze Laichklumpen von dem gefangenen Pärchen und dem noch dazu geſetzten Weibchen ſein ſoll. Beſchloſſen wurde, ein Familienausflug nach Buch am Sonntag, 5. Juli, zu machen. Als Feſtarrangeure wurden die Herren Krüger, Lehmann und Frenzel gewählt. — Herr Schloemp macht die Verſammlung noch auf ein von Herrn A. Conrad geſtiftetes Vereinswappen auf⸗ merkſam und dankt dem Spender. Sitzung vom 9. Juni 1914. Nach Bekanntgabe der Eingänge wird Herr B. Schollbach vom Vorſitzenden als neues Mitglied begrüßt und willkommen geheißen. Darnach wird mitgeteilt, daß Herr A. Krüger in nächſter Sitzung einen Lichtbildervortrag: „Intereſſantes aus dem Leben einheimiſcher Waſſerbewohner,“ halten wird. Zu Kaſſenreviſoren werden die Herren Krüger und Schramm gewählt. Herr W. Wieſenthal hat wiederum in dankenswerter Weiſe dem Verein eine Anzahl Röntgenaufnahmen von Fiſchen, Vögeln zc. geſtiftet und bitten wir nochmals zum Zwecke der guten Sache, Herrn Wieſenthal ver- krüppelte und an der Schwimmblaſe er⸗ krankte Fiſche an ſeine Adreſſe, Berlin N., Auguſt⸗ ſtraße Nr. 61, gelangen zu laſſen. Wie ſchon in Nr. 23 der „Bl.“, pag. 410, unter „Vermiſchtes“ veröffentlicht, iſt Herr Wieſenthal gern bereit, der⸗ artige Aufnahmen dem „V. D. A.“ zu überweiſen. — Als Gaſt iſt Herr Ing. A. Mayer mit neuen Importen anweſend und wird freudig begrüßt. Diesmal ſind es Cichliden. Junge aus Perambuco, einem Orte, von welchem ſehr ſelten Fiſche herüber kommen. Andere (Cichlasoma aureum) aus dem wildbewegten Mexiko. Die Ftiſche werden erklärt und herumgezeigt und danken wir Herrn Mayer für ſein beſonderes Intereſſe für die „Nymphaea alba.“ — Um einem fühlbaren Mangel abzuſtellen, hat der Vorſtand beſchloſſen, eine Vereinsnadel an⸗ zuſchaffen, welche bei den Vorträgen und anderen Veranſtaltungen angelegt werden ſoll, damit Gäſte mehr auf unſeren Verein hingewieſen und die Auffindung der betr. Mitglieder erleichtert wird. Herr A. Conrad hat zu dieſem Zweck ein großes Vereinswappen herſtellen laſſen und dieſes dem Verein geſtiftet. Es wird einſtimmig beſchloſſen, nach dieſem Wappen die Nadeln anfertigen zu laſſen. — Herr Krüger hat ſich die „Kongoholz⸗ ausſtrömer“ aus 1 ſchicken laſſen und iſt damit höchſt unzufrieden. Beſagte Ausſtrömer wurden an einem Lindſtaedt'ſchen Apparat an⸗ geſchloſſen (die Wohnung des Herrn Krüger liegt in der III. Etage). Reſultat: Nicht ein einziges Bläschen zeigte ſich. Herr Anderſen hat daraufhin ebenfalls mit dieſen Ausſtrömern Verſuche an einem Kindel-Stöſſel'ſchen Apparat (Parterre) an⸗ geſtellt und hatte hier einen Erfolg (wenn auch einen überaus minimalen) zu verzeichnen und möchten wir gern das Urteil anderer Herren, reſp. Vereine, über dieſen „Kongoholzausſtrömer“ hören. Recht gelobt wird der Ausſtrömer von Boden⸗ Dresden, da dieſer ſchon am Tropfdurchlüfter gut funktioniert. Verſteigert wurden eine von Herrn A. Conrad geſtiftete europäiſche Sumpfſchildkröte und von Herrn B. Krafft geſtiftete Nelken und Tabackpflanzen. Arthur Conrad. Bereins- Nachrichten Charlottenburg. „Waſſerſtern“ Sitzung vom 3. Juni. Nach Eröffnung der Sitzung gibt Herr Funger einen kleinen Bericht über die ſtattgefundene Tümpeltour mit dem Verein „Nymphaea alba.“ Als Gäſte begrüßte der 1. Vorſitzende die Herren Bachtuben und Pemicke vom Verein Argus Schöneberg. Neuaufgenommen als Mitglied wurde Herr F. Lorenz, Bismarckſtraße 3. Aber die Gefräßigkeit des Goldfiſches gab Herr Luſch⸗ mann ſeine intereſſanten Beobachtungen bekannt. Sein zirka 12 em großer Goldfiſch, zuſammen⸗ gehalten mit einigen 3—4 cm großen 3 ſtachligen Stichlingen, verſchlang zum größten Erſtaunen des Beſitzers einen von den Stichlingen, ohne jeden nachteiligen Schaden. Einen nicht ſo kraſſen, aber mindeſtens ebenſo intereſſanten Fall von Gierſchlung beſitzt unſer Kaſſierer, Herr Reimann, in einem 15—18 cm langen Flußbarſch, derſelbe hat ſchon alle Mitbewohner ſeines Aquariums, 5—6 cm große Diamantbarſche und Sonnenfiſche, ſich einverleibt, jedoch den Höhepunkt erreichte feine Gier, indem er 2 Stück 9 ſtachlige Stichlinge und einen zirka 6—8 cm großen Steinbarſch zu ſich nahm, trotzdem er jeden Tag 8—12 finger- lange Regenwürmer und diverſe Futterfiſche als Nahrung erhielt. — Die Frage, wie laicht Haplochilus lineatus. Zum guten Zucht⸗ erfolg iſt es ratſam, ein Männchen und zwei Weibchen anzuſetzen und genügt dazu ein Aqua⸗ rium von 10 Liter. Zur Bepflanzung ſind Vallisnerien genügend, ein größeres Bündel Fadenalgen, an den Algen ſetzen die Haplochilus am liebſten ihre Eier ab; nach dem Ablaichen iſt es ratſam, die Zuchttiere herauszufangen und in ein anderes Becken oder Abteil zu weiterem Laichen zu ſetzen, da lineatus in kleinen Ruhe⸗ pauſen das ganze Jahr zu züchten iſt. Die Eier ſind ruhig im Becken zu belaſſen, da das Heraus⸗ fangen derſelben nicht zu empfehlen iſt. Der Standort des Zuchtbeckens muß einen gut der Sonne ausgeſetzten Platz haben, da ſonſt die Eier verpilzen. Nach 10—14 Tagen, je nach der Temperatur im Aquarium, kommen die Jungen aus, Fütterung derſelben mit Piscidin 000 und Infuſorien, nach weiteren zirka 14 Tagen können ſchon kleinſte Cyelops gegeben werden. — Die beſten Pflanzen für Geſellſchaftsaquarium, beſetzt mit Cichliden, ohne Bodengrund in nur reinen Sand, wurde zur beſten Zufriedenheit des Frage⸗ ſtellers beantwortet. Eine längere Ausſprache ergibt die Frage über die Zucht von Danio rerio und iſt dieſelbe, wenn man ein geeignetes Zucht⸗ paar hat, verhältnismäßig leicht. Um ein gutes Zuchtpaar zu erhalten, iſt es nötig 3—5 Paar junge Danio rerio anzukaufen und möglichſt von verſchiedenen Züchtern, um eine gute Blutauf- # friſchung zu erzielen. Das zuerſt laichanſetzende Weibchen, welches man gut an der ſehr ſtark werdenden Bauchpartie erkennen kann, ſetze man mit 2 Männchen in ein ſtark bepflanztes Zucht⸗ becken und bedecke den Boden mit taubenei⸗ großen Steinen, um ein Auffreſſen der Eier nach Möglichkeit zu verhindern. Nach Sichtbarwerden der erſten Jungfiſche ſind die Zuchttiere ſofort aus den Becken zu entfernen. Die Aufzucht der Jungfiſche iſt wie bei den vorbeſprochenen Hapl. lineatus. — Die Verloſung von 2 Baar Lebistes Guppyi und 4 Stück Etroplus macul, brachten der Sammelbüchſe 10.80 % und ergab die | „ * rr Sprengung der Sammelbüchſe den ſchönen Betrag von 17.90 A. Allgemeine Fragen in der Lieb- haberei vollendeten den ſchönen Abend. Ster. Halle a. S. „Vivarium“ E. V. 9, Vereinsverſammlung vom 27. Mai. Herr Dr. Bindewald gibt bekannt, daß er ſich damit beſchäftigt, in der Form eines Zettelkata— loges ein Literaturverzeichnis über unſere Aqua— rienfiſche zuſammenzuſtellen und bittet, ihm dazu Abbildungen, Kliſchees, Photographien u. ſ. w. von Fiſchen zur Verfügung zu ſtellen. Nach ſeinen Ausführungen verſpricht die geplante Arbeit ein zuverläſſiges Nachſchlagewerk zu werden, das über jeden bisher eingeführten Fiſch Auskunft gibt und wird ſo, gewiſſermaßen als Ergänzung zu Reuters „Die fremdländiſchen Zierfiſche“, eine fühlbare Lücke in unſerer Biblio⸗ thek ausfüllen. — Am 24. Mai hatte der Verein einen Tagesausflug in die Elſteraue von Schkeuditz bis Collenbey unternommen, der, wie Herr Stöpke in ſeinem Bericht bekundete, zu allſeitiger Zu- friedenheit ausgefallen war. In dem wunder— ſchönen, Wieſen und Wald in abwechſelungs— reicher Folge bietenden Auengelände, kam nicht nur der Naturſchwärmer auf ſeine Koſten, ſondern auch der Sammler und Forſcher konnte ſeine Freude haben an all den Tieren und Pflanzen, die ſich in den vielen Tümpeln und Gräben, die man antraf, fanden. — Herr Roſenbaum hielt darauf einen Vortrag über „Hecht und Hechtfang.“ Der Vortragende brachte zunächſt eine genaue Beſchreibung der Farben und der Körperform des Hechtes, die ſich aus der Lebensweiſe ergeben. Der Hecht iſt in ganz Deutſchland zu finden. Er bewohnt fließende und ſtehende Gewäſſer, ſteigt ſogar in die Forellenregionen auf; in der öſtlichen und mittleren Oſtſee iſt er häufig, in der weſtlichen Oſtſee geht er nur in das Brak— waſſer der Flußmündungen. Am meiſten ſagen ihm Seen mit dichtem Pflanzenwuchs zu. Alles, was er bewältigen kann, fällt ihm zur Beute: Krebſe, Inſekten, Amphibien, Fiſche mit Aus⸗ nahme des Stichlings, Vögel und Säugetiere. Sogar der Menſch iſt nicht vor ihm ſicher, denn, nach einem verbürgten Falle enthielt ein in der Weichſel gefangener Hecht die Aberreſte eines Kindes. Die größten gefangenen Hechte waren etwa 2,5 Meter lang und wogen 70 Pfund. Die Laichzeit fällt in die Monate Februar bis April. An flachen Stellen legt das Weibchen, dem 3 bis 10 Männchen folgen, unter großem Geplätſcher zirka 100000 Eier ab, welche 3 Millimeter Durch⸗ meſſer haben. Die Brut leidet furchtbar durch das fallende Hochwaſſer, aber der Verluſt wird durch raſches Wachstum der ausgeſchlüpften Fiſchchen ausgeglichen, im erſten Jahre können die Jungfiſche 30 cm lang werden. Der Hecht wurde früher in Karpfenteiche eingeſetzt, um dieſe von minderwertigen Fiſchen zu ſäubern und etwa aufkommende Karpfenbrut zu vertilgen, auch verhinderte er ein Ablaichen der Karpfen, er gebärdete ſich nämlich beim Laichgeſchäft ſo, als gehöre er zu ihnen und ſtörte ſie ſo. In größeren Züchtereien iſt der Hecht jetzt überflüſſig. Die Karpfen werden nach Geſchlechtern getrennt und in beſonderen Teichen aufgezogen. Ebenſo verfährt man in Südfrankreich bei der Hechtzucht und hat dabei ein ſchnelleres Wachstum bemerkt, als wenn beide Geſchlechter zuſammengehalten werden. Der wertvolle Fiſch hat zwar geſetzliche Vereins⸗Nachrichten 487 Schonzeit, die aber völlig unwirkſam iſt, da ſie ſich nur auf Donnerstag bis Sonntag jeder Woche vom 10. April bis 9. Juni erſtreckt, während Montag bis Mittwoch zum Fangen freigegeben find (ebenſo für alle anderen Fiſche). Als Mindeſt⸗ maß des gefangenen Hechtes iſt für Preußen 28 cm feſtgeſetzt. Am ergibigſten find die Fänge mit großen Netzen, ſo konnte man bei einem einzigen Zug in Spirding 40 Tonnen von einem Hektoliter Inhalt mit Hechten füllen, die kleinſten Exemplare wogen 20 Pfund. Auch mit der Angel werden viele Hechte gefangen, mit 2 bis 3 Angeln wurden z. B. im Ratzeburgerſee oft über einen Zentner täglich erbeutet. Wird ein lebender Köderfiſch verwendet, dann muß man nach dem Biß 10 bis 15 Minuten warten ehe man anhaut, denn der Hecht nimmt den Fiſch mit in ſein Verſteck und ſchluckt ihn erſt dort. Der Sportangler fängt den Hecht oft mit künſt⸗ lichen oder in Formol konſervierten Fiſchen, an denen mehrere dreifache Haken befeſtigt ſind. Dieſe Köder werden möglichſt weit geworfen — bei geſchickten Anglern ſind 50 Meter weite Würfe keine Seltenheit — und dann wird die Schnur durch eine Rolle am Angelſtock wieder eingeholt. Beim Biß wird ſofort angehauen und nun beginnt ein heftiger Kampf, bis ſich der ermattete Hecht auf den Rücken legt und ſich ſo ohne Widerſtand heranholen läßt. — In der Diskuſſion wurden die verſchiedenen Methoden des Hechtfanges behandelt, auch wurde die Schonzeit der Fiſche beſprochen. Es wurde dabei mit Bedauern erwähnt, daß gerade die Berufg- fiſcher, die doch eigentlich das größte Intereſſe an der Erhaltung des Fiſchbeſtandes haben müßten, in der Laichzeit Hechte wie auch andere Fiſche fangen und ſo zu ihrem eigenen Schaden zur Verödung unſerer Fiſchgewäſſer beitragen, das noch dazu in hieſiger Gegend, wo ſchon durch alle möglichen, ſchädlichen Fabrikabwäſſer die Fiſche kaum noch die ihnen zuſagenden Lebens— bedingungen finden können. 10. Vereinsverſammlung vom 10. Juni. Einige Mitglieder hatten, wie alljährlich, ſo auch jetzt wieder, eine Exkurſion in das Mock⸗ rehnaer Moor unternommen, über welche die Herren Schortmann und Roſenbaum heute be— richteten. Das Moor zeigte ſich in ſeinem prächtigſten Frühlingskleid, ſodaß die für das Moor typiſchen Pflanzen in Mengen gefunden werden konnten. Unter anderem fand man Salix repens var. rosmarinifolia, eine Moorweide, die nur 25 cm hoch wird, ferner große blühende Polſter der Moos-Beere (Vaccinium) u. ſ. w. Von Drosera rotundifolia wurden viele Erem⸗ plare angetroffen, dagegen im Gegenſatz zu an⸗ deren Jahren nur wenig Drosera intermedia. Herr Schortmann führt dies darauf zurück, daß Dr. intermedia, die Feuchtigkeit ſehr liebt und daher an waſſerreichen Stellen vorkommt, bei dem ungewöhnlich hohen Waſſerſtand, den man vorfand, zugrunde gegangen iſt. Neugefunden wurden Veronica repens und Antenaria formen- tosa. An Tieren wurden hauptſächlich Inſekten angetroffen, darunter viele Libellen. Merk— würdigerweiſe wurden viel Libellenweibchen tot im Waſſer ſchwimmend gefunden. Herr Rojen- baum erklärt dies damit, daß die Weibchen bei der Eiablage, wobei ja die Hinterleibsſpitze in das Waſſer getaucht wird, nicht mehr imſtande 488 waren, ſich vom Waſſerſpiegel zu erheben, vielleicht durch Regen oder durch Wind zu ſehr geſchwächt und ſo elendiglich umkommen mußten. — Herr Schortmann berichtete einen merkwürdigen Fall der Aberwinterung vom Mauergecko, Tarentola mauritanica L. Das Tier wird ſeit 4 Jahren im Freien gehalten, es iſt jetzt wieder zum Vorſchein gekommen, nachdem es nun ſchon den dritten Winter im Freien gut überdauert hat. Als Winterquartier hatte ſich der Gecko eine kleine Spalte in der Mauer eines Gewächshauſes aus- erſehen, die durch ein überſpringendes Dach etwas geſchützt iſt. Das Tier konnte nicht etwa in das Innere des Hauſes gelangen, ſondern hat ſich mit der geringen Wärme, die aus dem ge- heizten Raume durch die dicke Mauer hindurch⸗ ſtrahlte, begnügen müſſen. Mette Magdeburg. „Vallisneria.“ Sitzung vom 11. Juni. Herr Jürgens ſprach über Terrarienkunde. Bei der Einrichtung der Behälter iſt zu achten auf gute Ventilation, raſch funktionierende Boden⸗ entwäſſerung (ſchräger Boden mit Abfluß an der tiefſten Stelle), empfehlenswert ſind Waſſerbecken, Futternäpfe, Brettchen für Fleiſchſtücke und Ameiſenpuppen zur Verhinderung des Be⸗ ſchmutzens; als Futter dienen ferner Obſt, Ge⸗ müſe, Regenwürmer, kleine Schnecken, Schaben, Grashüpfer, Fliegen, nackte Raupen, Ohrwürmer und Aſſeln pp. Brutpflege ift bei Reptilien nur ausnahmsweiſe vorhanden. Die Panzerechſen vergraben ihre Eier und ſcharren ſie, wenn die Jungen am Ausſchlüpfen ſind, frei. Verſchiedene Rieſenſchlangen wickeln ſich um die gelegten Eier, die Temperatur im Innern der Ringe überſteigt bedeutend die Außentemperatur. Bei vielen Reptilien (Lacerten) herrſcht Kannibalismus. Als Waffen dienen Krallen, Zähne (Giftzähne), Kieferſchneiden und bei vielen Echſen der Schwanz, mit dem ſie empfindliche Schläge austeilen können; ferner die Panzerung bei Krokodilen und Schildkröten. Bei den meiſten Reptilien findet eine Häutung ſtatt. Der Taſtſinn iſt gut entwickelt (Zunge bei Schlangen und Echſen) in den Achſelhöhlen, ferner in den Ober-, Unter⸗ lippen⸗ und Seitenſchildern verſchiedenerSchlangen— arten finden ſich Taſtorgane. Faſt alle Reptilien ſind Raubtiere, die Nahrungsaufnahme iſt ſehr verſchieden (Chamäleonzunge, eierfreſſende Dasy- peltis). Die Nahrung wird nur mangelhaft zer⸗ kleinert (Schlangen, Magenſteine bei Krokodilen). Die Immunität bei Schlangenfeinden iſt wohl ſtets als Täuſchung erkannt (Ausnahmen bilden viele giftloſe Nattern) meiſt wird der Eintritt des Giftes in den Blutkreislauf durch Schutzmittel verhindert. Zum Schluß zeigte der Vortragende Abbildungen der Fortpflanzungsorgane von Schlangen. Herr Scheil zeigte eine junge Ka⸗ rauſche vom Vereinsteich, die ſtarke Rückgrat⸗ verkrümmungen am Schwanzſtiel aufwies. Herr Püſchel brachte im Aquarium gezogene Samen vom glatten Hornkraut mit (Ceratophyllum de- mersum), die fingerlange Keime zeigten, en ein wenig beobachteter Zuchterfolg. Vereins⸗MNachrichten — i B. Gerichte. Darmſtadt. „Hottonia.“ Sitzung vom 20. Juni. Der Vorſitzende eröffnet unter Begrüßung der Anweſenden die gut beſuchte Verſammlung. Als neue Mitglieder wurden aufgenommen die Herren Kaufmann Alexander Schorlemer und Prediger Johannes Winhold. Fräulein Fahr überſendet die dritte Karte aus dem idylliſchen Norwegen, das ſie aus Anlaß der diesjährigen Spitzbergen⸗Expedition zu beſuchen Ge⸗ legenheit hat. Mehrere intereſſante und niedliche Pflänzchen hat Herr Knodt aus ſeinem Urlaub (Tegernſee) geſchickt. Über die Behandlung der aus Italien kommenden Goldfiſche berichtet Herr Daudt. Hierbei wurde betont, daß dieſe von einigen Herren (nicht Mitglieder) bei ihrer An⸗ kunft zunächſt in ein Gefäß mit Salzlöſung ge⸗ ſetzt werden, um ſie dadurch vor Paraſiten zu ſchützen. Inwieweit ſich das Verfahren bewährt oder gut iſt, darüber herrſchen geteilte Meinungen. Im Anſchluß hieran wußte Herr Stephani die Anweſenden in längeren Ausführungen über die Behandlung von verpilzten Cichlasoma fa- cetum zu unterhalten. — Wegen des bevor⸗ ſtehenden Verbandstags ſoll die nächſte Sitzung zur außerordentlichen Mitgliederverſammlung erhoben werden. Einlage in die Fiſchſparkaſſe 4.50 /. Eine reichhaltige Verloſung bildete Den Schluß der Sitzung. Düſſeldorf. „Lotus“, Alteſter Verein für a rien⸗ und Terrarienkunde. Protokoll vom 17. Juni. Die Sitzung wurde um 9% Ahr vom 2. Vor- ſitzenden, Herrn Dr. Kuliga, eröffnet. Herrn Bertel wurde das Wort zu ſeinem angekündigten Vortrag erteilt. Er ſprach über das rheiniſch⸗ weſtfäliſche Torfmoor zwiſchen Ruhr und Lippe, nördlich von Sterkrade. Der Vortrag wird in der nächſten Zeit in einer der Zeitſchriften er⸗ ſcheinen. Im Anſchluß des ſehr intereſſanten Vortrages entſpann ſich eine lebhafte Diskuſſion. Hierauf hielt Herr Dr. Kuliga ſeinen Vortrag: „Mit Auto durch Eifel⸗ und Moſeltal.“ Mit Hilfe vieler Bilder zeigte Herr Dr. Kuliga den Mitgliedern die intereſſanteſten Punkte, die er auf ſeiner Reiſe geſehen hat. Gera R. „Waſſerroſe.“ Sitzungsbericht vom 23. Juni. Einſtimmig als Mitglied wurde aufgenommen Herr Lehrer Knopfe. Der von dieſem Herrn zum Patent angemeldete Heizkörper wird nochmals vorgeführt und waren die Anweſenden mit deſſen Leiſtungen überraſcht. Wir glauben nicht zuviel zu ſagen, wenn der Apparat eine neue Richtung im Heizweſen unſerer Behälter hervorrufen wird, da eine Exploſion ganz und gar ausgeſchloſſen iſt. Beſchreibung in einer der nächſten „W.“. Wegen dem plötzlichen Abſterben von Waſſer⸗ flöhen in Tinz ſoll eine Frage an Dr. Wolters⸗ torff gerichtet werden. An einem Sonntag im Auguſt findet eine Fiſchbörſe im Vereinslokal ſtatt. Ausſtellung Jena wird von uns beſucht und iſt eine Beteiligung aller Mitglieder mit ihren Familien⸗ Angehörigen erwünſcht. Ausſtellung Greiz wird Herrenpartie. H. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 3811. Gedruckt bei Lämmle & Wüllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. ee a 1 Au führu 8 „EDA „K. D. A.“ = N) Betrieb. 155 8 —— ng Kompletter Durchlüftungs- und a Heizungsanlagen IF „K.D.A.“ (Kindelscher Durch- Prospekte mit Preisliste kostenlos zur Verfügung. Kindel & Stössel, Berlin SW 68., Zierfiſehe, Waſſerpflanzen, Seetiere, Elquarien, Durchlüfter, Utenſilien aller Art Permanente Ausſtellung von 300 eingerichteten Süß- und Seewaſſeraquarien (freie Beſichtigung) Eine Sehenswürdigkeit Wiens : Vorratsliſte frei. Illuſtr. Katalog gegen 20 Heller in Marken. I. Oſterreichiſches Aquarien-Inftitut Atelier, Wien VII/ 1, Richter⸗ Eirnold Krebs, gate . " sitberüsung frei lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. 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(Mit 2 Abbildungen) Die Ausſtellung des Vereins „Leknin“ in Prag Kleine Mitteilungen: Zungenlähmung beim Pantherchamäleon. Der Tannenwedel, Hippuris vulgaris L. (Mit 1 Abbildung.) Zum Pipa-⸗Import. — Filteranlage für Seewaſſeraquarien. — Johanniswürmchen, Leuchtkäferchen oder Johanniskäferchen im Terrarium. — Briefliche Mitteilung an den Herausgeber. W. Schreitmüller: Periophthalmus Schlosseri Pall. (Mit 1 Aquarell und 2 Abbildungen) Fragen und Antworten: Waſſertrübung. — Welche Fiſche, Waſſer⸗ ſchnecken, Waſſerinſekten eignen ſich für einen Anfänger? Vereinsnachrichten.—Umſchlag: Tagesordnung. — Kongreßanträge. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. 2 „TR IT O N” 5 = Verein für Aquarien- und Terrarienkunde $ 5 zu Berlin ( Pi i Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends pünkt⸗ 2 lich 9 Uhr im Reftaurant Carl Haverlands Feſtſäle, C. 2, Neue Friedrichſtraße 35, liefert ſeinen Mitgliedern koſten⸗ los als Vereinsorgane nach Wahl zwei von folgenden drei Zeitſchriften: „Blätter für Aguarien⸗und Terrarienkunde“ 9 doo 5 Tee .. 900 0 in 1 oo = von 4 Mk. auch alle drei Zeitſchriften. Satzungen, Mitgliederliſte, Bücherverzeichnis und Ver⸗ = zeichnis der Vorteile, welche der Verein ſeinen Mitgliedern, auch auswärtigen, und den ihm angeſchloſſenen Vereinen ſonſt noch bietet, verſendet an jedermann die 2 0 * 0 = ”e. 300 = Geiihäftsitelle des „Triton“, Berlin 6. 66 FE Alexandrinenſtraße 1. 5 „Rossmässler“ „Lotus“ Rostock „Bochenſchrift für Au. -und Terrarienlunde“ = 5 Natur“ : FE Auf Wunſch liefern wir gegen jährliche Nachzahlung 3 Verein der Aquarien- und Tenarien- : kunde Stuttgart, EV, : Vereinslokal Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. Sonntag 19. Juli, nachm. findet gemeinsame Besich- tigung der Industrie-Aus- stellung in Ludwigsburg statt, unter Führung der Mitglieder des dortigen Vereins. Hierauf gemüt- liches Beisammensein im Ausstellungsrestaurant. Familienangehörige, so- wie Freunde uns. Sache sind herzlich willkommen. Abfahrt Hauptbahnhof Stuttgart punkt 2 Uhr. Ich bitte um recht zahl- reiche Beteiligung. Der Vorstand. ERTORERNAÄTRE TEEN EL EEREE Für Züchter! Weg. Aufgabe der Liebhaberei gebe meine 2 garantiert prima Zuchtpaare von Barbus late- ristriga, à Paar #4 30.—, ab. Mittlere Paare % 12.— bis 15.—. Carl Gerstner, Stuttgart Silberburgstraße 29. Algenschutz Unigrün (Fensterglaspapier) 1 m 1,25, 4 m à 1,10, 83m a1M. Porto u. Verpack. extra, g. Nachn. Franz Kreissler, Hamburg 19. Verein für Aquarien- und Ter- rarienfreunde zu Hamburg (E.V.) : Verein für Auuarien- und Terrarienkunde : Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, Breitestraße 23, Eintrittsgeld 1 M., Beitrag p. a. M.8.— Der Verein liefert seinen Mitgliedern kostenlos als Ver- bandsorgan die „Blätter für Aq.- und Terr.-Kde.“ Gegen Nachzahlung von 4 3.50 p. a. erhalten seine Mitglieder frei ins Haus die „Wochenschrift für Agq.- und Terr.-Kde. oder geg. Zahlung von # 2.50 p. a. d. „Zierfischzüchter“. Andere naturwissensch. Zeitschriften werden vom Verein gehalten und können aus der Bücherei entlehnt werden. 4 Adressen f. Anfragen aller Art: Albert Wendt, Vors., Hopfen- markt 14; Oberlehrer Grundig, Schriftf., Alexandrinenstr. 57. Für Rechnungen und Geld- sendungen: E. Schmidt, Kassenführer, Feldstraße 30. Versammlung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat in C. Koop’s „Restaurant“ Kaiser Wilhelmstr. 77. Briefadresse für Anfragen aller Art: Gerh. Schröder, Hamburg 6, Feldstr. 50; für Rech- nungen und Geldsendungen: E. Homann, Hamburg 30, Neu- münsterstraße 20, Jurist. Beirat: Dr. H. Sonnenkalb. Tagesordnung für Mittwoch 15. Juli 1914, abends 9 Uhr pünktlich: 1. Protokollverlesung. 2. Mitteilungen des Vorstandes. 3. Ausstellungsangelegenheiten. (Erscheinen sämtlicher Aus- steller erforderlich.) 4, Liebhabereibesprechung. — Gäste willkommen. Der Vorstand. Zur Aufnahme gemeldet: Herr Otto Hammer, Hamburg, Noll- straße 7, s. S 2, Abs. 7 der Satzung. Verein Altonaer Aquarien-Freunde, E. V. Adresse: H. Ostermann, Altona, Bahrenfelderstr. 105, Telefon: Gr.1,2375-78. Vereinslokal: Gr. Bergstraße 215. Versammlung jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat. — Agq.-u. Terr.-Austellung | in Donners Park, vom 17. Juli bis 2. August 1914. Die Eröffnung unserer Ausstellung unter Mitwirkung der Vereine: „Roßmäßler“ und „Trianea“ Hamburg, findet am 17. Juli 1914, 4 Uhr statt. Abends 9 Uhr desselben Tages findet im Hotel „Kaiserhof“, Eingang Bahnhofstraße, I. Etage, „Kneipzimmer“, eine freund- schaftliche Zusammenkunft der Herren Preisrichter und Aus- steller mit Damen statt, zu der wir Freunde und Gönner freund- lichst einladen. Der Ausstellungs-Ausschuß. Die nächste Versammlung, am 16. Juli, findet der Ausstellun wegen nicht statt. Der Vorstand. Bläfton\g 12 für Aguarien- und | Terrarienkunds R Dereinigt mit Natur und Haus ff 14. Juli 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird porausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Boritehendes keine Anwendung. AALLSSALSLIEENESLELESTELTESETSIEEESENSETSESTSETTESTETTIETETTETTETTITESTTTTTTEETILELTETETTRTELLTTLLTLTLTTTETELTELTELTELETLLELLLTETTRTLTTELELTTTLERLLTLLLLERT LRINENELEERLERTENERLTENTEENIG Eine Stunde am Heiztiſch. Von F. Fiſcher, Köln, „Waſſerroſe“. „Weißt Du, heute Nachmittag gehen wir in den Garten“ ſagte ich eines Sonntags (September 1913) zu meiner Frau und meinte damit die der „Waſſerroſe“ gehörige Freilandanlage. Obwohl das Wetter etwas zweifelhaft war, glaubte ich doch nicht an Regen. Dazu war es ſchön warm, etwas, was man den ganzen Sommer hatte ent- behren müſſen. Nun, und wenn es wirk— nicht. Hatte ich doch den ganzen Sommer meine Aquarien direkt vernachläſſigt und heute morgen endlich nach langer Zeit wieder mal ordentlich gereinigt und her— gerichtet. Aber ſonſt war all die Zeit faſt kein Handſtrich daran getan worden. Immer nur Freilandanlage und wieder Freilandanlage. Jede freie Stunde, — ſie ſind bei mir ſowieſo recht ſelten, — Periophthalmus Koelreuteri Pall. (fiehe Seite 496). Nach einem Aquarell von W. Schreitmüller. lich ein wenig regnete, dann bot ja das große Gartenhaus genügend Schutz. Aber ſchon beim Kaffeetrinken machte mich meine Frau darauf aufmerkſam, daß der Regen, von dem ich nichts hatte wiſſen wollen, doch eingetroffen ſei. Alſo es regnete, und nicht zu knapp. Eine Weile tröſteten wir uns noch damit, daß es bald wieder aufhören werde, aber als dazu keine Ausſicht mehr war, verſchwand die Abſicht, nach dem Tümpelgarten zu gehen, in der Verſenkung. Nun ſchlimm war's war dazu verwandt. Es war doch recht viel Arbeit und wenn nicht aus Liebhaberei, ſo wäre jedenfalls nicht die Hälfte davon getan worden. Alſo, was konnte am heutigen verreg— neten Sonntag Beſſeres begonnen werden, als mal wieder den Beobachtungspoſten am Heiztiſch zu beziehen. Das wurde denn auch ſchleunigſt ausgeführt und mit dem brennenden Glimmſtengel zwiſchen den Lippen ſich recht gemütlich in den Stuhl geräkelt. — So ſaß ich eine ganze Weile 490 und erfreute michan dem munteren Treiben, freute mich, daß alles ſo ſchön intakt war, hatte meinen Spaß an dem üppigen Grün der Waſſerpflanzen und war befrie⸗ digt über den ſchönen Wuchs des Cyperus und anderer Sumpfgewächſe. And doch hatte ich dieſen Sommer und auch im Frühjahr recht viel Pech gehabt. Da waren zuerſt meine ſämtlichen 5 Tetra- gonopterus ocellifer eingegangen. Bei Rückkehr von einer mehrtägigen Reiſe fand ich ſie alle mit weißen Pünktchen überſät und teilweiſe mit ſchon zerfreſſenen Floſſen apathiſch im Waſſer liegen. Alle Bäder uſw. waren zwecklos, nach 2 Tagen waren ſie alle hinübergeſchlummert. Die im glei⸗ chen Becken befindlichen Danio malabari- cus dagegen waren und ſind noch heute fidel und munter. Von dieſen letzteren gingen aber auch mehrere Wochen früher 2 Männchen ein. Plötzlich waren an einer Körperſeite rote entzündete Flecken er— ſchienen. Auch hier, trotz ſchneller Hilfe, feine Rettung. Ob nun die ocellifer von den letzteren angeſteckt worden waren, möchte ich bezweifeln, denn das Krankheitsbild war in beiden Fällen ſehr verſchieden. Leider habe ich verſäumt, die Leichen der Fiſchunterſuchungsſtelle einzuſenden und bin dadurch über Namen und Cha— rakter beider Krankheiten im Unklaren, weiß jedoch, daß ſie nicht durch zu niedrige Temperatur entſtanden ſind, denn die be— trug immer zirka 22° C. Noch eines Malheurs muß ich gedenken. Es betrifft das „Paar“ Rasbora hetero- morpha, das ich von Frau Berta Kuhnt bei ihrem Hierſein erworben hatte. Ich konnte mich nur 3 Tage ihrer erfreuen, dann lagen ſie tot auf der Seite. Eigent— liche Krankheitsſymptome hatte ich nicht beobachten können, es ſei denn, daß das fortwährende Stehen an der Oberfläche ihres ſehr großen Behälters dafür gehal— ten werden könnte. Das Waſſer war alt und klar und das Becken gut bepflanzt, ſodaß daran die Schuld nicht gelegen haben kann. Auch das von ver— ſchiedenen Seiten vielgerühmte friſche Waſſer brachte ihnen keine Hilfe. Ich ſetzte dem alten nach und nach immer mehr friſches Waſſer unter Beobachtung aller Vorſichtsmaßregeln zu, ohne Erfolg, nach 3 Tagen 2 Leichen, ohne irgendwelche Anzeigen der Todesurſache. Auch vor wenigen Tagen war ich wieder in Sorgen. Meine neu erworbenen F. Fiſcher: Eine Stunde am Heiztiſch Cynolebias Bellotti hatte ich, in Ermange— lung eines beſonderen Beckens, den Danio malabaricus und Danio albolineatus zu- geſellt. Es iſt dies dasſelbe Becken, in dem zur Zeit die Tetragonopterus ocelli- fer erkrankten und eingingen. Dasſelbe hat nachdem einige Wochen leer geſtan— den und ſeitdem ſind zirka / Jahr die erwähnten Danios ſeine Bewohner, ohne daß ich jemals die geringſte Anpäßlich⸗ keit derſelben feſtſtellen konnte. — Wie er⸗ ſchrak ich aber, als ich die Cynolebias zirka 14 Tage nach Erwerb mit denſelben kleinen weißen Pünktchen überſät fand, die mir von den ocellifer jo gut bekannt waren. Da ich wußte, daß dieſe Fiſche in ihrer Heimat Bewohner fließender Ge— wäſſer ſind, temperierte ich ein Glas friſches Leitungswaſſer, mit einer guten Portion Salz verſehen, und ſetzte beide Tiere einen halben Tag hinein. Am Nachmittag kamen ſie in ein anderes Becken, in welches ich zur Hälfte altes und zur Hälfte friſches Waſſer, wieder mit einem guten Salzzuſatz, gab. Hier verſchwanden dann die weißen Pünktchen nach und nach. Der Appetit läßt, wie auch während der Krankheit, nichts zu wünſchen übrig. Die Temperatur iſt nach wie vor zirka 20°C. Hallo! was iſt denn das mit den Cyno— lebias? Da geht ja wie eine tolle Jagd durch das Becken und mich durchzuckt ſchon der Schreck, daß doch noch ihr Ende ge— kommen ſei. Aber da iſt auch ſchon wieder Ruhe eingetreten. „Er“ ſchwimmt gravi— tätiſch, ſeine ſchönen, großen Floſſen jprei- zend, durch das Becken und glänzt im ſatteſten Blau, ſodaß die über den ganzen Körper zerſtreuten hellblauen Fleckchen in- tenſiv hervortreten. — Intereſſiert trete ich näher und ſehe, daß „ſie“ plötzlich aus dem Pflanzenwerk hervorſchießt und eng an ihren Gatten geſchmiegt eine Wande— rung durch das Becken unternimmt. Dabei wühlt er ab und zu etwas den Sand auf und ich bin geſpannt, was ſich daraus entwickelt. Plötzlich ein Ruck und beide Fiſche graben ſich mit der Schnauze und der Bauchſeite ein Loch und liegen nun ganz ſtill. Er ſchräg auf ihr, mit zitternden Bewegungen den Leib des Weibchen drückend. Ich ſehe ganz deutlich die Lege— röhre des Letzteren ſchnell hervortreten, es drückt ſich gewißermaßen (oder wird gedrückt) noch feſter in den Sand, beide ſchnellen wieder empor und beginnen wieder die Wanderung von neuem. De Er Ko u “ 1 — ER, 2 een 5 eee 6 rn enn . r Dial * r * : * > 5 7 er Alſo waren meine Befürchtungen betr. tödlichen Verlauf ihrer Krankheit unbe— gründet, denn wenn ſie ihrem Fortpflan⸗ zungsgeſchäft mit dieſer Intenſität obliegen, dürfte davon wohl keine Rede mehr ſein. Jetzt glaube ich auch der Urſache ihrer Anſteckung von voriger Woche auf den Grund gekommen zu ſein. Der UAmſtand, daß in dem oben erwähnten Becken nur die Cynolebias angeſteckt wurden, veran⸗ laßt mich zu der Annahme, daß es ſich um einen Anſteckungsſtoff gehandelt hat, der ſich all die Zeit im Sand und Schlamm des Beckens erhalten konnte. Da nun, wie ich ſoeben beobachtete, dieſe Fiſche die obere Sandſchicht und die etwa darüber befindlichen Schlammteilchen beim Ab— laichen aufwühlen, ſo dürfte auf dieſe Weiſe die Übertragung zu erklären ſein. Die zu gleicher Zeit und noch heute in dem Becken befindlichen erwähnten Danios gehen wenig auf den Grund, halten ſich vielmehr zumeiſt in der Mitte des Waſſers auf und wären, falls dieſe Annahmerichtigiſt, auf dieſe Weiſe der Anſteckung entgangen. Unterdeſſen find die Cynolebias in ihrer angenehmen Beſchäftigung fortgefahren. Der Aquariengrund ſieht wie gepflügt aus, wenn das ſo weiter geht, dann beſteht der— ſelbe zum Schluſſe mehr aus Eiern als aus Sand. Eine Bevorzugung irgend einer beſtimmten Stelle, oder vorheriges Reinigen eines Teiles des Bodens konnte ich, im Gegenſatz zu anderen Mitteilungen über dasſelbe Thema, nicht beobachten, trotzdem ich beſonders nach dieſer Richtung aufpaßte. Sie vergeſſen aber nicht, ſich zwiſchendurch öfters ordentlich zu ſtärken, was ja auch weiter kein Wunder iſt, ich wüßte ſonſt nicht, wie ſie das aushalten könnten. Aber neben gutem Eſſen ſcheinen ſie nur die ausgiebigſte Befriedigung ihres Geſchlechtstriebes zu kennen. Die 2 Danio-Pärchen dagegen haben zu meinem Bedauern dieſes Jahr noch keine Zeit gehabt, für Nachkommenſchaft zu ſorgen, obwohl beide Weibchen recht rundlich ſind. Es wird ihnen wohl das Wetter zu ſchlecht geweſen ſein. Dafür erfreuen ſie mich durch eine beiſpielloſe Munterkeit, die ihre ſehr ſchönen Farben ſo recht zur Geltung bringt. Beſonders die Danio albolineatus haben ſich aus anfänglich recht wenig anſprechenden Kerl— chen zu wahren Prachttieren entwickelt. Das Männchen läßt ſeine leuchtenden, ſchillernden Farben, die hauptſächlich in F. Fiſcher: Eine Stunde am Heiztiſch 491 einer Verbindung von blau und blutrot beſtehen, bei jeder Wendung aufbligen ſund auch das Weibchen beteiligt ſich daran, wenn auch in etwas geringerem Maße. Die Malabaricus möchten natürlich auch nicht nachſtehen und wenn auch ihre Farben nicht ſo intenſiv ſind, ſo erſetzen ſie dies durch ihre reſpektablere Größe. Man kann ſich wohl kaum eine gewandtere und elegantere Beweglichkeit denken als wie lie dieſe Fiſche entwickeln und die Aus- dauer, die ſie dabei haben, muß wahrhaftig in Erſtaunen ſetzen. Sie kommen mir vor wie recht nervöſe und wibbelige Menſchen, keine Sekunde Ruhe, immer in Haſt und Aufregung. Da iſt doch der Schleierſchwanz ein ande- rer Geſelle. Behaglich ſteht er im Waſſer und denkt an nichts. Die flinken Danios, die ſich über ihm befinden, daß er ſie gerade ſehen kann, ſcheinen ſein Mißfallen hervor— zurufen. Er rudert ſich noch etwas mehr an die Oberfläche und ſagt bei ſich: „Nun ſeh' mal einer die verrückten Kerle da oben an, die tun ja gerade als ob ſie's bezahlt bekämen. Kein Wunder, daß ſie ſo ſpindel— dürr ſind, das fortwährende Gehaſte hält ja kein Fiſch aus.“ Dabei ſtreichelt er ſich ſeinen dicken Bauch und erſchnappt ſich eine gerade vorbeihüpfende Mücken⸗ larve. „Ja für unſereinen iſt der Sich immer gedeckt und es ſchlägt auch an. Ihr da oben meint wohl etwas Beſonderes zu ſein mit eurem Farbenſpiel? Das kann ich auch.“ Dabei ſpreizt er ſeine Floſſen (er iſt gerade fertig mit Amfärben und wirklich ſchön geworden), dehnt und reckt ſich, ſchwimmt gravitätiſch auf und ab, um aber gleich zu ächzen: „O je, was ne Hitze, man kann ja kaum Atem bekommen; es iſt doch beſſer, ich bekümmere mich um die da oben garnicht, es ſtrengt mich zu ſehr an.“ Er wendet ſich ſeinen Nachbarn, den Makropoden, zu und meint dort mehr Verſtändnis zu finden. — Doch die haben auch keine Zeit, ſie müſſen noch die Tubifex, die vielleicht vom Mittag noch übrig ſind, ſuchen. Wenn ſie dabei auch keine Haſt und große Schnelligkeit entwickeln, ſie wiſſen doch jedes einzelne Würmchen zu finden und zu faſſen. And wehe dem kleineren Bruder, der dasſelbe Objekt im Auge hatte. Rückſichtlos wird er beiſeite geſtoßen, damit ja das liebe „Ich“ keine Not leide. Da kann ich mir nicht helfen, ich muß bei Be⸗ trachtung dieſer Typen meiner Mitmenſchen gedenken, Vergleiche anſtellen.. — „Franz, komm zum Abendbrot“ ruft meine Frau. — 492 * C. Conn: Pterophyllum scalare Pterophyllum scalare. Von C. Conn, Hamburg. Mit 2 Originalaufnahmen des Verfaſſers. Pterophyllum scalare: welch Zauber- wort für den Liebhaber! And nun iſt er endlich auch zum Ablaichen im Aqua⸗ rium gebracht worden, der herrlichſte aller bisher lebend importierten Süßwaſſer⸗-Exo⸗ ten! (Siehe den Artikel des Herrn Cvancar in Nr. 26 der „Bl.“ !) Jetzt wird das Intereſſe für den „Teuren“ jedenfalls noch ein größeres und allgemeineres werden und er wird nun vor allem hoffentlich auch in die Becken der Minderbemittelten wandern, bei denen durchweg mehr von wirklicher Liebhaberei die Rede ſein kann, als von Gewinn und Sucht nach Neuheiten. Erſt dann wird der Fiſch im wahrſten Sinne des Wortes die ſchönſte Zierde in unſeren Pterophyllum scalare (Paar). Originalaufnahme von C. Conn, Hamburg. Zimmeraquarien ſein können, wenn er in noch größerer Anzahl importiert oder nach— gezüchtet iſt, damit die Händler und Lieb— haber nicht mehr von den teils unerhört hohen Preisforderungen der vom Amazo— nenſtrom heimkehrenden Seeleute abhängig ind. Im letzten Jahre find allerdings meh- rere hundert kleine und große Pterophyllum scalare importiert worden, aber bei der großen Nachfrage hat es nur wenige handelsflaue Wochen gegeben, an denen man zu einigermaßen angemeſſenen Preiſen den Fiſch erwerben konnte, und jo kommt es denn auch, daß es wohl noch recht viele Liebhaber gibt, denen es noch nicht ein— mal vergönnt war, dieſen König der Fiſche lebend vor Augen zu haben. Beſchrei— bungen können die Pracht dieſes Tieres nicht wiedergeben, man muß es auch nicht nur geſehen, ſondern in ſeiner Eigenart und Vornehmheit beobachtet haben, will man als Liebhaber eine reine Freude ge— nießen. Vornehm, ſtolz und elegant ſind ſeine Bewegungen, nicht wild wie ſeine Gattungs⸗ genoſſen Chanchito, Heros spurius und andere Eichliden. Manierlich benimmt der scalare ſich gegen ſeine Kollegen, keine wüſten Beißereien, kein Wühlen, kein Pflanzenabbeißen kennt er; ſolch unfeines Benehmen überläßt er ſtolz den übrigen mit Unrecht reſp. Vorurteil jo verabſcheu— ten Cichliden. Pterophyllum scalare ſchwimmt langſam und würdevoll umher, ſich ſtets zu ſeinesgleichen geſellend, weil ihm andere Mitbewohner viel zu unfein ſind. In einem Becken, in denen scalare zuſammen mit anderen Fiſchen gehalten werden, wird man ihn ſtets abgeſondert in Gruppen beiſammen ſtehen ſehen und entfernt ſich ein Glied dieſer vornehmen Geſellſchaft aus dem Rudel, ſo folgen die übrigen ſofort in eleganten, ruhigen Be— wegungen nach. Im Gänſemarſch durch— zieht die scalare-Geſellſchaft den Behälter, indem fie möglichſt jeden Anſtoß an Pflan⸗ zen, Boden, Steine und Scheiben ver— meidet; es iſt eben ein durchaus vornehmer Fiſch, dem es nie einfällt, rüpelhafterweiſe gegen die Scheiben zu fahren, Boden auf— zuwühlen und andere QUnmanieren an den Tag zu legen. Die große Frage iſt nur die Beſtimmung der Geſchlechter, und dazu will ich in Nachſtehendem auch meine Erfahrungen reſp. Beobachtungen bekannt geben, damit man aus der Zuſammenſtellung aller bis— her veröffentlichten Bekanntgaben vielleicht doch bald mit Beſtimmtheit die Geſchlechts— unterſchiede des scalare kennen lernt: Männchen: Blaſſer in Farbe mit ſchwächer ſichtbaren ſchwarzen Querſtreifen, hingegen tief ſchwarzem Querſtrich am Kopf durchs Auge. Rückenfloſſe ſchmäler und ſpitzer auslaufend als beim Weibchen, bei jüngeren Tieren leuchtend rot umſäumt, desgleichen die lang ausgezogene Bauch— floſſe. Die fadenförmigen, oft ſehr langen und bei älteren Tieren meiſt viel ver— zweigten Spitzen der Rücken- und Bauch⸗ floſſe ſind dunkler gefärbt als beim Weib⸗ chen. Auge meiſt tief rot, aber bei anderen n 3 — e re . 1 5 = j . 1 N Air * 1 Exemplaren nur blaß rötlich oder gelb. Die fadenförmigen Enden der oberen und unteren Schwanzſpitze ſind erheblich länger, häufig jedoch beſchädigt, da ſehr zart und leicht geknickt. Bruſtfäden bei jüngeren Männchen an der Vorderlinie rötlich ein— gefaßt, ſtärker und ſpitzer gezähnt als beim Weibchen. Stirn, vor allem bei älteren Tieren, gewölbt. Weibchen: TCieſſchwarz ſammetartig gebändert, Bruſt grünlich ſchillernd, Bauch heller. Rückenfloſſe breit auslaufend, bei älteren Tieren bis zu 2½ cm breit mit ebenfalls tieſſchwarzer Zeichnung. Bruſt— fäden kürzer als beim Männchen. Bauch- partie breit und kräftig mit größerem Abſtand zwiſchen Bruſt- und Bauchfloſſe. Bauch meiſt breiter als beim Männchen. Im allgemeinen iſt das Weibchen noch prächtiger gefärbt als das Männchen. Einige Beobachtungen an meiner scalare- Geſellſchaft: Als Jungtiere von 4 cm Körpergröße erſtand ich meine erſten beiden scalare für einen blauen Schein, wollte ich doch auch als ſpezieller Cichlidenlieb— haber der Erſte ſein, der die damalige Neuheit züchtete. Der teure Preis ſchmerzte mich nicht mehr, als ich bereits nach wenigen Tagen eine ungeheure Freßluſt an meiner Neuerwerbung konſtatierte und ſchon nach einigen Wochen ein langſames aber ſtändiges Wachſen feſtſtellte. Nach Jahresfriſt hatten die beiden Pfleglinge 25 cm erreicht und die weiteren inzwiſchen erworbenen scalare ſtanden an Größe kaum nach, jo daß mein scalare- Aquarium ein Schaubecken erſter Güte war. Wahre Prachtkerls, über die ſelbſt der unverſtän— digſte Laie ſtaunt! Wärme liebt der Pterophyllum scalare (wie alle Fiſche des Amazonenſtromes) außerordentlich und zeigt ſein ſchönſtes Farbenkleid daher auch erſt bei 25 —26 C. Ich halte meine scalare in einem Becken von 120440440 cm bei ſtändig 23—29° C und guter Durchlüftung, bin jedoch der Meinung, daß zum Ablaichen wohl eine noch höhere Temperatur erforderlich iſt, wie mich die Erfahrung mit anderen Ama— zonenſtrom-Fiſchen gelehrt hat. Bepflanzt iſt mein scalare-Beden mit. Vallisneria spiralis und zwar an der Hinter- und den Seitenſcheiben ſehr dicht, während die mit Steinen belegte Mitte und die Vorderſeite frei von Pflanzen gehalten iſt. Im freien Waſſer, mit den langen Bruſtfäden den reren C. Conn: Pterophyllum scalare 493 Boden berührend, ſchwimmt die Schar ſtolz und langſam hin und her, ſich nur nach den Mahlzeiten ins Dickicht zurück⸗ ziehend, mit der Schmalſeite nach vorne, io daß es trotz der Größe meiner Pfleg- linge oft ſchwer iſt, die Fiſche im Becken zu finden. Während der Monate Dezem— ber bis März beluſtigen ſich die scalare durch kurzes, ruckweiſes Jagen, dann plöß- lich vor einander ſtehen bleibend, ein Rucken hin und her, als wenn fie einen Baumſtamm abſägen, und ſchon ſteht die ganze Geſellſchaft wieder in Reihe und Glied. Niemals wird bei dieſen zarten Kämpfen gebiſſen, die Tiere ſtoßen einander nie, ſondern ſtoppen ſtets ab und berühren ſich nur zart mit den Mäulern, ſich küſſend. Elegante Drehungen und Wendungen kann man da beobachten, bald flach auf der Seite liegend, bald ſchräg, bald auf dem Kopfe ſtehend! And nun erſt, welche Freude zu ſehen, wenn es ans Futtern geht. Der ſehr intelligente Fiſch kommt an die Ober— fläche, ſobald er merkt, daß die Deckſcheiben aufgehoben werden und frißt zutraulich aus der Hand die Regenwürmer, Mücen- larven und Schabefleiſch. Wenig zur Zeit frißt er; gierig und übermäßig wäre un- fein und paßt nicht zu dieſem vornehmen Fiſch. Der scalare hat einen ſehr geſeg— neten Appetit und ſtündlich ſtellt er ſich zur Empfangnahme einer kleinen Portion ein, indem er unruhig rauf und runter denn auch die ſtattliche Körpergröße vonsſſchwimmt wenn man ans Becken kommt und ihm kein Futter reicht. Mit Vorliebe frißt auch dieſer Cichlide Jungfiſche und trotz ſeiner langen Floſſen weiß er ſehr geſchickt die durch die Pflanzen entfliehen— den kleinen Guppyi zu erhaſchen. Vom Boden ſeine Nahrung aufnehmen, liebt der scalare nicht ſehr, und gar drollig iſt es anzuſehen, wenn er kopfſtehend ſeinen erſten Hunger ſtillen will und Mückenlarven vom Boden aufnimmt. — Meiner Anſicht nach werden die meiſten Amazonenſtrom-Fiſche zu kalt gehalten und ich möchte daher vor allem den scalare- Pflegern anempfehlen, die Zucht dieſes Schönſten der ſchönen Cichliden durch Hal— tung bei einer Temperatur von ſtändig 29 32 C, eventuell auch noch höher, zu verſuchen. Ich ſelbſt verfahre jetzt auch nach dieſer Idee und halte die Paare getrennt, nachdem ich feſtgeſtellt habe, daß der scalare Ruhe liebt und vor allem nicht gerne mit anderen Artgenoſſen zu— ſammen lebt. 494 Pterophyllum scalare iſt zweifelsohne ein wenig empfindlicher Fiſch, ſowohl gegen Temperaturſchwankungen als auch gegen Futtermangel, Krankheiten und Transport- beſchwerden. Ich halte ihn für einen recht “ Die Austellung des Vereins „Leknin“ in Prag. — Kleine Mitteilungen zähen und dauerhaften Cichliden, der ſelbſt den verwöhnteſten Liebhabern und Züch— tern noch lange als Clou der bisher lebend eingeführten Zierfiſche gelten wird. OO iM) Die Austellung des Vereins „Leknin“ in Prag. In der Zeit vom 31. Mai bis 14. Juni ds. Js. veranſtaltete der Verein „Leknin“ im Saale der Sophieninſel zu Prag eine Ausſtellung von Aquarien und Terrarien, die in jeder Beziehung als äußerſt gelungen bezeichnet werden muß. War ſchon der Geſamteindruck, den das ganze Arrangement durch ſeinen reichen und geſchmack⸗ vollen Blumenſchmuck hervorrief, ein überaus günſtiger und gefälliger, ſo überraſchte noch weit mehr die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der ausgeſtellten Objekte. Den Hauptanziehungs⸗ punkt für alle Beſucher bildeten die in Prag bis dahin noch nicht bekannten Pterophyllum scalare, von welchen F. Stepanef ein wahres Pracht— eremplar ausgeſtellt hatte. A. Zlatnik, der Ehren⸗ präſident der Ausſtellung, der ſich um den Ver- ein bereits große Verdienſte erworben hat und ein ungemein reger Förderer der Aquarien⸗ liebhaberei in Böhmen iſt, ſtellte drei kleinere Tiere aus, die durch ihre Zierlichkeit und gute Kondition auffielen. Dieſelbe Art brachte auch der Obmann des Vereines J. Kindl zur Vor- zeigung. Die erſten Beſucher der Ausſtellung hatten auch Gelegenheit, den Monocirrhus polya- canthus kennen zu lernen, leider ging das eine Szemplar kurz nach Eröffnung der Ausſtellung ein. Allgemein gefallen hat auch das von F. Stepanek ausgeſtellte Pärchen des Gastero- pelecus fasciatus. Sehr zahlreich vertreten waren die gangbarſten Arten der Cichliden und der Zahnkarpfen. Neben wohlausgewachſenen Zuchtfiſchen ſah man auch viele Behälter mit kleiner und kleinſter Brut, was darauf ſchließen läßt, daß auch die Zuchterfolge der einzelnen Vereinsmitglieder recht erfreuliche geweſen ſein müſſen. Von Schleierfiſchen waren verſchiedene Varietäten in kleinen und großen Exemplaren zu ſehen und verfehlte die Monſtroſität dieſer Veteranen der Aquarienliebhaberei beſonders bei dem Laienpublikum nicht ihre Wirkung. Es würde zu weit führen, die verſchiedenen Fiſch⸗ arten und Ausſteller einzeln hier anführen zu wollen, es möge genügen, wenn feſtgeſtellt wird, daß jeder wirklich Gutes und Schönes geboten hat. Allgemein aufgefallen iſt der Umſtand, daß die Behälter ausnahmslos darauf ſchließen ließen, daß ſie nicht eigens für die Ausſtellung heraus⸗ geputzt worden ſind. Seewaſſeraquarien waren leider ſehr ſpärlich vertreten, desgleichen auch Terrarien. Dafür entſchädigten letztere durch gefällige und zweckmäßige Ausſtattung und Ein⸗ richtung. Angenehme Abwechſlung brachte die Expoſition von Bronzeabgüſſen nach lebenden Tieren, die willige Abnehmer fanden. (Ausſteller und Erzeuger Fr. Sablik.) Hervorragende Prä— parationstechnik zeigten die ausgeſtellten Präpa⸗ rate der Firma Ch. C. J. Stary (Präparator E. Trunska). Die Firma F. Stepanek hatte ver⸗ ſchiedene praktiſche Gebrauchsgegenſtände zum Verkaufe ausgelegt und auch die Durchlüftung der zahlreichen Behälter mit zwei ihrer Durch⸗ lüftungspumpen „Duplex“, die ſich vorzüglich bewährten, beſorgt. Alles in allem kann der Verein auf dieſe gelungene Veranſtaltung mit Stolz und Genugtuung zurückblicken. Im Inte⸗ reſſe der Sache ſelbſt, die uns ja in erſter Linie am Herzen liegen muß, wäre zu wünſchen, daß die nächſte Ausſtellung von ſämtlichen Prager Vereinen veranſtaltet würde; nicht allein, daß dadurch die Ausſtellung an Großzügigkeit und Reichhaltigkeit gewinnen müßte, würde auch die Verſchärfung des Wettbewerbes ein Anſporn für jeden Einzelnen zu noch regerer Beteiligung und Betätigung werden. Es wäre eine Wohltat, wenn die verſchiedenen Vereine innerhalb eines Stadtgebietes endlich zu der Einſicht kommen wollten, daß es zweckmäßiger und der ganzen Sache dienlicher iſt, Hand in Hand einmütig mit⸗ einander zu arbeiten, als, nur den eigenen Vor⸗ teil immer im Auge behaltend, jeder unentwegt ſeines eigenen Weges fürbaß zu 1 DO @) : Kleine Mitteilungen : 111i Zungenlähmung beim Pantherchamäleon (Chamaeleon pardalis). Vor einigen Jahren beſaß ich ein Chamaeleon vulgaris, das vorübergehend an einer Lähmung des Muskels, der das Herausſchleudern der Zunge bewirkt, litt. Nach 14 Tagen machte ſich die Sache jedoch wieder und die Schleudermaſchine funktionierte wieder tadellos. Seit Anfang Ok⸗ tober beſitze ich ein kräftiges, mittelgroßes Ban- therchamäleon, das die vorerwähnte traurige Er⸗ ſcheinung ſeit einigen Tagen ebenfalls zeigt. Das Tier fraß bis zum Eintritt des Zungendefekts tadellos und ſchleuderte ſeine ohnehin ſchon längere Zunge, als diejenige des gemeinen Cha⸗ mäleons, auf beträchtlich weite Entfernungen heraus. Ob es ſich nun an einem ſcharfen Ge⸗ genſtand die Zunge verletzte, oder ob es die Ent⸗ fernungen zu weit nahm, ſodaß aus dieſen Alr- ſachen eine Lähmung des Muskels eintrat, läßt ſich nicht ſo leicht entſcheiden. Das Tier zeigt ſonſt keinerlei Krankheitserſcheinungen, es iſt kugel⸗ rund und hat heute noch einen ausgezeichneten Appetit. Die Zunge kann zwar immer noch 4 bis 5 cm hervorgeſtoßen werden, aber der Stoß iſt ein ſehr ſchwacher, was man merkt, wenn das Tier z. B. Mehlwürmer aus der Hand annimmt. Soweit ich mich erinnere, beſaß O. Tofohr vor mehreren Jahren ebenfalls ein Pantherchamäleon, das auch dieſen Zungenfehler hatte, der leider 14 ER eee a Aa En ala er EEE bei dieſem Exemplar ſich nicht mehr beſſerte. Auch bei meinem Stück ſcheint der überaus traurige Zuſtand nicht akut zu ſein, ſondern chroniſch zu werden. Jedenfalls haben wir es hier mit einer typiſchen Käfigkrankheit zu tun, die aber unter Amſtänden auch in der Freiheit vorkommen kann und vielleicht auch auf Erkältung des Tieres zu— rückzuführen iſt. Es wäre von großem Intereſſe, zu erfahren, ob Liebhaber, die Chamäleons in der Freiheit beobachteten oder fingen, eine Zungen- lähmung bei einzelnen Stücken auch feſtgeſtellt haben. Ph. Schmidt, Darmſtadt. Der Jannenwedel, Hippuris vulgaris L. (Mit einer Originalaufnahme.) In No. 11 der „Bl.“ Seite 200 macht Herr Großherzgl. Univ. ⸗ Gartenmeiſter H. Baum auf die prächtige, einheimiſche Waſſerpflanze Hippu- ris vulgaris aufmerk- ſam. Er bringt gleich⸗ zeitig die Aufnahme der Unter waſſer⸗ form. Am das Bild des Tannenwedels zu vervollſtändigen, bringe ich nebenſte⸗ hend eine Aufnahme der Über waſſerform. — Jetzt, Ende Wai, Anfang Juni ſteht die Pflanze in den Aquarien (im Freien ſchon früher) üppig wuchernd mit dieſen, über die Oberfläche des Waſſers hinaus- ragenden Trieben, die im Gegenſatz zu den hell- zartgrünen Anterwaſſerblättern W. eine ſatte dunkelgrüne Farbe zeigen. Albert Wendt, Roſtock. — N N N N N SV Ar \ 1 — N Hippuris vulgaris L. Aberwaſſer⸗ form. — Originalaufnahme von Alb. Wendt, Roftod („Lotus“). Zum Pipa-Import. Zum Pipa- Import, über den in letzter Zeit neuerdings berichtet wurde, möchte ich noch folgen— des bemerken: Die zuletzt eingeführten Stücke, ein 12 cm langes Muttertier der echten Pipa americana mit 63 () erſt in der Gefangenſchaft unter pflegeväterlicher Fürſorge des Importeurs „ſelbſtändig“ gewordenen Jungtieren, ſahen auch weſentlich anders aus als die im vorigen Jahre von mir unterſuchten und in dieſer Zeit- ſchrift beſchriebenen Stücke. Der Unterſchied in der Färbung — dieſe waren faſt durchweg von dunkelſter Schlammfärbung, jene graubraun — würde natürlich für die Beurteilung der Artzuge⸗ hörigkeit außer Betracht bleiben müſſen, aber auch die Anterſchiede in der Geſtalt zwiſchen den letzten und den vorjährigen Importſtücken, auf die Minke zum Teil bereits hinwies, waren ſchon er heb— liche. Die Jungtiere ſtehen in der Geſtalt den Muttertieren (alſo den echten Pipa americana) näher als den Exemplaren des vorjährigen Im— Kleine Mitteilungen 495 ports, auch ſind die Kieferanhänge bei ihnen ſchärfer ausgeprägt als bei den Importtieren des Vorjahres. Vor allem möchte ich noch her- hervorheben, daß das Muttertier auf dem Rücken drei ſehr deutlich ausgeprägte, aus aneinander- gereihten Warzen beſtehende längsverlaufende Nahtlinien hatte, die mir bei den vielen vorjährigen Stücken nie aufgefallen waren. Krefft. Zuſatz: Nach dieſen Darlegungen bin ich über- zeugt, daß es ſich bei den Tieren des vorjährigen Imports von Paränicht um eine bloße Kümmer⸗ form, ſondern um eine eigene Unterart, wahrſcheinlich aber neue Art handelt, wie ich von vornherein vermutete. Wer überläßt mir oder Herrn Profeſſor Lorenz Müller- Münden gut konſerviertes Material zur weiteren Alnter- ſuchung? Dr. Wolterstorff. Filteranlage für Seewaſſeraquarien. Zu dem Artikel von Herrn Dr. Elſäßer möchte ich bemerken, daß ich ſeinerzeit außer der elektriſchen Filteranlage auch eine ſolche aus Glasflaſchen beſchrieben habe. Selbige iſt ſehr einfach und verbindet die Eigenſchaften eines Flaſchen⸗ und Tropfdurchlüfters mit denen einer dauernd laufenden Filteranlage, iſt aber im Gegenſatz zu der ausgezeichneten Anlage des Herrn Dr. Elſäßer nur für kleinere Aquarien ver- wendbar. Inter eſſenten laſſe ich auf Wunſch Zeichnung und Beſchreibung gern zugehen. P. Schmalz. Johanniswürmchen, Leuchtkäferchen oder Johanniskäferchen im Ferrarium. Einen ganz eigenartigen Reiz verleihen einem Terrarium gegenwärtig (Juni) die hübſchen, leuchtenden Johanniswürmchen oder ſogenannten Leuchtkäferchen, die zur jetzigen Zeit gegen Abend an Waldrändern und auf Waldwieſen ꝛc. in großer Anzahl umherfliegen oder ſitzen. Ich habe öfters 10—15 Stück dieſer kleinen Laternenträger geſammelt und dieſe dann zu Hauſe in ein Terrarium mit guter Bepflanzung geſetzt, wo ſie mich Abends in der Dämmerung und Nachts durch ihr Leuchten erfreuten. Die Männchen des Johanniswürmchen ſind beflügelt, die Weibchen dagegen nicht. Die um⸗ herfliegenden Tiere ſind demnach ſämtlich die 38, die in Hecken und im Graſe ſitzenden da⸗ gegen die Weibchen. Beim Fangen der Tierchen muß man ſehr vorſichtig damit umgehen, da ſie beim geringſten Druck hinüber find. Wenn ſich die prächtigen Tierchen auch nicht lange am Leben erhalten laſſen, ſo kann man doch immerhin, namentlich am erſten Abend ihrer Gefangenſchaft, wenn fie an den Scheiben hochkriechen, ihre vri- ginellen Leuchtapparate ſehr ſchön und genau beobachten. — Man verſuche es alſo einmal damit. W. Schreitmüller. Briefliche Mitteilung an den Herausgeber: Planorbis trivolvis. Die von Ihnen am 19. Dezember 1911 erhaltenen Schnecken Plan orbis trivolvis var. von New Orleans haben ſich im Laufe der Jahre ſehr gut in meinen Behältern gehalten und vermehrt, ſo daß ich Ihnen die Verſicherung geben kann, daß es eine der brauchbarſten Schnecken für Aquarien, beſonders ſolche, in 496 Periophthalmus denen Xiphoph. Helleri und andere Zahn⸗ farpfenarten gehalten werden, iſt. Sie können nur keine Temperaturen unter 10-12“ C vertragen, dann gehen Sie ein, wie ich dieſen Winter an einer Anzahl ausprobierte. Von 10 eingeſetzten haben aber auch 2 Stück die Tempe⸗ ratur unter 10°C ausgehalten und leben noch in demſelben Behälter, der bei mir auf dem DO Schlosseri Hall. Boden ohne Heizung ſtand. Sie leben nur von dem übrig gebliebenen Fiſchfutter und zerfreſſen faſt gar keine Pflanzen. Sie ſind alſo empfehlens⸗ wert. Vermehrt haben ſie ſich außerordentlich, auch in dieſem Frühjahr wieder. Gebe gerne eine Anzahl in Tauſch ab gegen rote Pla- norbis oder Paludinen. Th. Metz, Wetzlar, Lahn. Periophthalmus Schlosseri Pall. Mit ! farbigen Bilde nach Aquarell von W. Schreitmüller und 2 Orig.-Aufnahmen von Aenny Fahr. Frage: 1. Wie ift Periophthalmus Schlosseri zu halten und zu füttern? 2. Welches find die Geſchlechtsunterſchiede? 3. Wo finde ich Litera⸗ tur über dieſen Fiſch? 4. Wie muß das Becken eingerichtet ſein? L. Sch. in H. Antwort: 1. Den Periophthalmus Schlosseri Pall. habe ich ſelbſt noch nicht gepflegt, doch dürfte ſeine Haltung im Aquarium derjenigen von Periophthalmus Koelreuteri Pall (Abbild. 1) und Boleopthalmus pectinirostris L. gänzlich gleichen. Ausführliche Artikel über beide letzt— genannte Arten finden Sie in „Blätter“ und „Wochenſchrift“ ꝛc., es ſind folgende: o..... re ER su....u.u.00.....0.. 6 % %% %%% %% % %%% %% %%% % %%% %%% %%% %%% %%% s..... layiſchen Halbinjel“ (Hamburg 1914) auf Seite 160 folgende Angaben: Periophthalmus Schloss eri Pall. Sel. Muſ. Nr. 366, 533, 534; Kuala Langat, Singapore. — Hbg. Muſ. Nr. 86138616; Kuala Langat, Changi (auf Singapore), Pulau Obi (bei Singapore). — Canthor p. 191: Pinany, Mal. Pen. — Singapore. Die Variation der Rückenfloſſen nach Anzahl und des Entwicklungs⸗ grades der Strahlen, ſowie des Verwachſungs⸗ grades der Bauchfloſſen verdiente eine beſondere Alnterfuhung. Auffälligerweiſe fand ich die %%% % % % %% ee e e e eee eee ee e eee eee eee 5 . sno0n009000000000n 00060000 Abb. 1 Periophthalmus Koelreuteri Pall. ( Schlammſpringer) in typiſcher Ruheſtellung auf dem Lande. Originalaufnahme aus dem Zool. Garten zu Frankfurt a. M. von Aenny Fahr, Periophthalmus Koelreuteri Pall. Arnold. „W.“, 08, 1, 13, 25. Brüning. „Natur“ 1911, Heft 9, Beilage ©. 76. J. Reichelt. „Bl.“ 10, 310. Schreitmüller. „D. F. K.“ 1911,50; „Kleinwelt“ 13 (M, Seite 6. Dr. Schnee. „N. u. H.“ 97/98 188, 04/05 241. Dr. Reuter. Die fremdl. Zierfiſche“, Blatt 91/93. Boleophthalmus pectinirostris L. 194 und Dr. Reuter. „Die fremdl. Zierfiſche“, Blatt 31. Jul. Reichelt. „Bl.“ 10, 309. Schreitmüller. „W.“ 10, 401; „W.“ 11, 29; „Kleinwelt“ V (1913) 7 und „Blätter“ 14, 41. 2. Geſchlechtsunterſchiede kann Ihnen leider keine angeben. Ausgewachſene Tiere ſind ſehr ſchwierig oder gar nicht zu unterſcheiden (wenigſtens außer der Brunftzeit). 3. Herr Dr. Dunker⸗ Hamburg macht über den Fiſch (P. Schlosseri) in ſeinem Werk „Die Fiſche der ma⸗ Darmitadt. fadenartige Verlängerung der Stachel der vor— deren Rückenfloſſe, die bei den Gobiidae im all⸗ gemeinen als ſekundärer Geſchlechtscharakter auf- zufaſſen iſt, nicht bei ausgewachſenen, ſondern bei mittelgroßen und vor allem bei kleinen Individuen. — Die Tiere bewegen ſich auf dem Trockenen ſehr gewandt unter hüpfenden und ſchlängelnden Bewegungen; ſie ſind fähig, ſenkrechte Glaswände zu erklimmen, wobei ſie ſich nicht nur mit den Bauchfloſſen, ſondern vor allem auch, nach Art unſerer einheimiſchen Molche, mit der Bauchhaut anheften. Zur Ebbezeit graben fie flach⸗trichterförmige Gruben von 30—35 cm. Durchmeſſer, in welche ſie von Zeit zu Zeit zwecks eines Bades zurückkehren; die ausgegrabene Erde wird wie ein Wall rings um die Grube angehäuft.“ — Als Namen, welche dieſer Fiſch von den Eingeborenen erhalten hat, gibt Dr. Duncker folgende an: „J. belodok (Sel.) und J. Iis ah (C) — Liebhaberliteratur iſt meines Wiſſens nicht vorhanden über dieſen Fiſch. Aus Porſtehendem iſt alſo erſichtlich, daß pe riophthalmus Schlosseri genau jo lebt , e N LTE N VVV 1 \ * . a Be rn Abb. 2. Fragen und Antworten VE 497 Ein Periophthalmus-Beden aus dem Zool. Garten Frankfurt a. M. Originalaufnahme von Aenny Fahr, Darmſtadt. wie der gewöhnliche Schlammſpringer. Halten und füttern Sie alſo die Tiere genau ſo wie jenen. Alles andere finden Sie in den an⸗ gegebenen Artikeln verzeichnet. Wie ein Pe- rio phthalmus-Gecken eingerichtet ſein muß und auszuſehen hat, erſehen Sie ferner aus bei⸗ folgender Aufnahme (von Fräulein Fahr), welches nach einem Becken des hieſigen „Zoo angefertigt wurde. x Wilh. Schreitmüller ee DO IERRTEILTRRERERERERERETREREUBUEERERUEERENRRERERERRERRENKREEREERERRKRTRIRKERERERUERENRUUNE Fragen und Antworten. 111i —1 17 Waſſertrübung. Frage: Ich habe mehrere Aquarien, heizbar und nicht heizbar, große und kleine und ſind alle ſo eingerichtet wie mein Vollglasbecken von 35430421 cm. Bodengrund: Maulwurfserde mit Lehm vermiſcht, 3 Finger, und reingewaſchener Flußſand 2 Finger dick. Bepflanzt iſt dasſelbe mit 4 Vallisnerien, einer Daubeniana und einer Sumpfpflanze (Sagittaria). Nachdem ich das Becken eingerichtet hatte, ließ ich es 8 Tage ſtehen und zog das Waſſer, obwohl es ganz rein war, ab, füllte es neu und ließ es ſolange ſtehen, bis das Waſſer eine Temperatur von 18°C bekam. Nun ſetzte ich 6 Stück Schwertfiſche ein und ſiehe da, am 2. Tage war das Waſſer milchig, und zwar ſehr ſtark. Ich fing die Tiere heraus und das Waſſer klärte ſich von ſelbſt. Nun ſetzte ich die Tiere abermals hinein, dasſelbe Reſultat. Nach 8 Tagen wurde das Waſſer faſt undurchſichtig, die Fiſche ſchnappten nach Luft. Das Waſſer war aber geruchlos, alſo nicht verdorben. Be⸗ merke noch, daß ich nur Daphnien und nur ſoviel, als ſofort weggefreſſen wird, füttere. 2 Poſthorn⸗ ſchnecken habe ich auch darinnen. Ich mußte das Waſſer ablaſſen, jedoch in zwei Tagen der- ſelbe Erfolg. Was iſt ſchuld? Die Tiere ſind geſund und munter. Gebe ich die Tiere in ein anderes Becken, ſo klärt ſich das Waſſer wieder. Ich muß daher mit den Tieren alle zwei Tage wandern; nur wenn ich eine große Menge Daphnien einſetze, die nicht auf einmal aufge⸗ freſſen werden, bleibt das Waſſer klar, ſolange dieſe vorhanden ſind. Das kann ich jetzt machen, aber was im Winter? Hilft etwa Antidiskraſſikum? J. B., Linz a. D. Antwort: Anſcheinend haben Sie zu viel Erde als Bodenbelag in Ihren Becken. Wenn dieſer auch mit Sand bedeckt iſt, ſo durchdringen immerhin die aufſteigenden Sumpfgasblaſen die Sandſchicht, wodurch Erdteilchen mit nach oben genommen werden, die dann das Waſſer trüben. Vier Vallisnerien ſind zu wenig für ein ſolches Becken, Sie können mit ſolchen die ganze, dem Fenſter zugekehrte Seite des Beckens bepflanzen, auch könnte es nichts ſchaden, wenn Sie noch einige Ranken von lebensfähiger, friſchgrüner Elodea densa mit in das Becken geben würden, da dieſe das Waſſer ſehr reinigt. Waſſertrübungen entſtehen auch, wenn die Becken nicht mit Glas⸗ ſcheiben bedeckt werden, ferner durch Entſtehen mikroſkopiſch kleiner, freiſchwebender Algen, welche durch Abſterben ebenfalls Trübungen verurſachen. Auch zu ſtarke Fütterung mit Trockenfutter kann ſolche hervorbringen. Entſchließen Sie ſich doch dazu, die betreffenden Becken neu einzu⸗ richten, geben ſodann eine weniger ſtarke Erd- ſchicht (2 Teile Rajenerde und 1 Teil Sand) hinein und verſtärken eventuell die daraufliegende Sandſchicht. Der Sand muß natürlich g änzlich frei von Lehm-, Schmutz⸗ und Erdteilen ſein. Geben Sie ferner Schwimmpflanzen (Riccia, Azolla, Salvinia, Lemna, Hydrocharis, Pistia oder der- gleichen) auf die Oberfläche des Waſſers und laſſen Sie das Becken vor Beſetzung mit Fiſchen 14 Tage ruhig ſtehen, nachdem Sie vorher (nach Einrichtung!) ein größeres Quantum Daphnien und kleine Kaulquappen, 5—6 Waſſerſchnecken (z. B. Planorbis, Limnaea, Physa etc.) eingeſetzt haben. Das Becken mit Glasſcheibe bedecken! Bevor die Pflanzen nicht feſtgewachſen ſind, darf das Becken den Sonnenſtrahlen nicht zu ſtark ausgeſetzt werden, da ſonſt der Algenwuchs zu ſehr begünſtigt wird. Abſterbende Mikro- organismen rufen auch öfter Waſſertrübungen hervor, dieſe Erſcheinung verſchwindet aber meiſtens von ſelbſt wieder nach einiger Zeit. W. Schreitmüller. 498 Welche Fiſche (außer Lebendgebärenden) Waſſer⸗ ſchnecken, Waſſerinſekten eignen ſich für einen Anfänger? (Antwort an E. L. in Bernburg). 1. Für Ihre Becken ſchlage ich Ihnen je ein Paar Scheibenbarſche (Mesogonistius chaetodon), Prachtbarben (Barbus conchonius) und Panzer— welſe (Corydoras paleatus) vor. Sämtliche Arten ſind eierlegend und wenig empfindlich. Nahrung: Daphnien, Mückenlarven, Enchyträen ꝛc., auch Trockenfutter aller Art. (Scheibenbarſche freſſen nur lebendes.) 5 2. In Becken, in welchen Sie Fiſche züchten wollen, dürfen Sie Waſſerſchnecken oder -Inſek⸗ ten ꝛc. nicht einſetzen. Zur Haltung letzterer genügen ſogenannte Einmachbüchſen, wenn Ihnen andere Becken nicht zur Verfügung ſtehen. Von Waſſerkäfern empfehle ich Ihnen den Gelbrand, den Kolbenwaſſerkäfer, Taumelkäfer und kleinen Gelbrand; ferner können Sie halten: Rücken⸗ ſchwimmer, Schwimmwanzen, Waſſerſkorpionen, Skorpionwanzen und andere. Die für Sie in Frage kommenden Schneckenarten find folgende: Limnaea stagnalis, Limn. auricularis, L. peregra, L. palustris, Planorbis corneus und var. rubra, Pl. vortex, Pl. marginatus, ferner Physa acuta, Vivipara fasciata und V. contecta, Bithynia tenta- culata und Limnaea ovata. Käfer und Schwimm⸗ wanzen 2c. ſind mit Regenwürmern, Kaulquappen, Mückenlarven ꝛc. zu füttern, Schnecken mit Waſſer⸗ pflanzen, Salat und Trockenfutter. Waſſerſpinnen müſſen Sie einzeln halten, weil ſich dieſe gegen⸗ ſeitig auffreſſen. Futter: Fliegen, Mückenlarven, Daphnien, Enchyträen ıc. 3. Von eierlegenden Zahnkarpfen empfehle ich Ihnen: Fundulus heteroclitus und F. pallidus (Amerikaner). 4. Billige Fiſche ſind ferner: der Zwergwels, Sonnenfiſch, Steinbarſch und japaniſcher Gold—⸗ karpfen, ſämtlich wenig wärmebedürftig. W. Schreitmüller. 111i Vereins⸗Machrichten 114411111664 Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. „Verein Altonger Aquarienfreunde.“ Sitzung vom 26. Zuni. Nah Eröffnung der Verſammlung begrüßte der Vorſitzende zunächſt Herrn Schlüter als neues Mitglied. Eingegangen waren die üblichen Zeit— ſchriften, ſowie Empfehlungsſchreiben von Richard Wolchend auf Filzunterlagen, Brief von Bäthge auf Pflanzen, Empfehlungskarte von Carl Gag auf Baraffin- Heizlampen, ſowie Brief von Wenzel & Sohn betreffend Ausſtellung der Lite- ratur. Alsdann erſtattet Herr Schmidt einen längeren Zeitſchriftenbericht. Aus dieſem Bericht intereſſierte beſonders der Bericht des Erfurter Vereins für Aquarien- und Terrarienfreunde. (Seite 487 der „W.“) Zwei unſerer Mitglieder haben ebenfalls dieſelbe Erfahrung gemacht. Eine Ammwandelung des Kopulationsſtachels findet aber nicht ſtatt und iſt es daher zu früh, das Weibchen als Männchen anzuſprechen. Hierauf wird noch beſonders darauf aufmerkſam Altona. Vereins⸗Nachrichten gemacht, daß der Ausſtellungskatalog am 1. Juli zum Druck gegeben wird. Es müſſen alſo ſämt⸗ liche Angaben bis dahin gemacht ſein, da ſpätere Anderungen nicht mehr berückſichtigt werden können. Herr Frahm hat dem Verein für die Ausſtellung 30 Glashäfen für Kleingetier leihweiſe unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Wir ſtatten Herrn Frahm auch an dieſer Stelle unſeren beſten Dank ab. Hierauf erfolgt die Verſteigerung der von dem Verein angekauften Importpärchen Macropodus opercularis und Haplochromis moffati. Herr Schmidt beantragt, da die Fiſche den Selbſtkoſtenpreis nicht erbracht haben, daß in Zukunft möglichſt Fiſche von den Vereins- mitgliedern zu nehmen ſind. Der Antrag wird einſtimmig angenommen. Es werden daher die Mitglieder erſucht, Fiſche, die ſie abzugeben gedenken, mit zur Verſammlung zu bringen. Herr Pajeken ſtiftet dem Verein einen präparierten Kletterfiſch, ſowie ein Stichlingsmännchen mit Neſt und Eiern. Herr Schulze hatte dem Verein einige Schwimmpflanzen und Riccia geſtiftet, die ebenfalls zur Verſteigerung gelangten. Beiden Spendern beſten Dank. Auffig. „Erſter Verein der Aquarien- und Ter⸗ rarienfreunde.“ Monatsverſammlung vom 3. Juni. An Stelle der am 3. Juni ſtattzufindenden Monatsverſammlung wurde ein Lichtbildervortrag mit dem Thema: „Allerlei Intereſſantes aus dem Leben unſerer ein heimiſchen Waſſer bewohner“ veranſtaltet. Der Verein „Kosmos“, Stuttgart hatte in liebenswürdiger Weiſe die Lichtbilder zur Verfügung geſtellt, die allgemeinen Beifall der Mitglieder ſowie der anweſenden Gäſte fanden. Die techniſchen Vor⸗ arbeiten beſorgte in gewohnt ſorgfältigſter Weiſe unſer Herr Richter. Am Vortragtiſche ſaß Herrn Lehrer Lehnert, der ſich ſeiner Aufgabe als begeiſterter Naturfreund voll gewachſen fühlte und zu jedem Bild die enſprechenden Erklärungen angab. Außer den zahlreichen Infuſorien und Inſekten ſahen wir die meiſten einheimiſchen Fiſche und deren wichtigſte Lebensgewohnheiten. Leider ließ der Beſuch mit Rückſicht auf die ſchöne Jahreszeit zu wünſchen übrig. Der Fiſcherverein ſowie der „Kosmos“ hatten Abordnungen geſchickt. Monatsverſammlung vom 3. Juli. An Stelle des am Erſcheinen verhinderten Obmannes eröffnet ſein Stellvertreter, Herr Richter, die Sitzung. Herr Karl Ritſchel, der Antrag auf Aufnahme als Mitglied geſtellt hat, wird einſtimmig aufgenommen. Als Vereinsfiſche zu Zuchtzwecken wurden angeſchafft je ein Paar Haplochilus macrostigma, Polycentrus schomburgki und? Baar Etroplus maculatus. Während bei den erſteren Ausſicht auf Nachzucht beſteht, find letztere leider eingegangen. Mit Rückſicht auf die Ferien und die Abweſenheit vieler Mitglieder wird der Beſchluß gefaßt, die Auguſtſitzung ausfallen zu laſſen und wird die nächſte Monatsverſammlung auf 23. September feſtgeſetzt. Zum Schluß berichtet der Schriftführer über den Beſuch als Vertreter des Vereines der in Prag abgehaltenen Ausſtellung des Vereines „Leknin“!“. Die Ausſtellung, die in einem der ſchönſten Säle Prags untergebracht war, machte einen glänzenden Eindruck. Das Arrangement und die Bepflanzung der 120 meiſt großen Geſtell— R N * k t 4 aquarien war ein ganz vorzügliches. Es waren nur Fiſche von Mitgliedern ausgeſtellt und ſah man den Tieren an, daß ſie ſich in bewährten fachkundigen Händen befanden. Ganz beſonders fielen auf Prachtexemplare von Geophagus, Ptero- phyllum scalare, Fundulus blau, Pantodon Buch- holzi, Schleier- und T Telescopfiſche. Die Be⸗ pflanzung der Becken war eine außerordentlich reichhaltige und oft geradezu künſtleriſche. Man ſah von den uns bekannten Waſſerpflanzen Exemplare, die an Pracht und Größe Erſtaunen erweckten und die, wie man ſagte, nur in reinem Sand aufgezogen wurden. Die Durchlüftung der Becken beſorgte ein einziger Durchlüfter, Syſtem Stepanek, Prag. Der Beſuch war ein zahlreicher und iſt es freudig zu begrüßen, daß ſich immer weitere Kreiſe für unſere Lieb- haberei intereſſieren. Dem Verein „Leknin“ ſei an dieſer Stelle für die Aufnahme unſeres Delegierten und die ihm ſtundenlang gewährten Aufklärungen der herzlichſte Dank ausgedrückt. Berlin. „Verein der Aquarien- und Terrarien⸗ Freunde.“ Aus der Sitzung am 1. Juli. Als neue Mitglieder begrüßten wir die Herren H. Julke und W. Genſing. Zur Beſprechung gelangt ein Inſerat aus der „W.“, in der ein Fabrikant ſein künſtliches Fiſchfutter anpreiſt und gleichzeitig die bereits eriſtierenden Kon⸗ kurrenzfabrikate in einem Tone herunterreißt und herunterreißen läßt, den man, im gleichen Jargon ausgedrückt, paſſend als Sauherdenton bezeichnen müßte. In gewiſſer Beziehung wirkte das Inſerat ulkig. Alle Anweſenden lachten und ſie hätten es vielleicht nicht getan, wenn ſich irgend ein unbekannter Liebhaber aus Dingskirchen oder aus Poſemuckel dieſen Spaß geleiſtet hätte. Schließlich, und das iſt wohl für uns das wichtigſte, delektieren ſich die Fiſche unſerer Aquarien auch nur ſo lange am klünſtlichen Futter, „bis ſie dahin“ ſind. Bei dieſer Ge— legenheit wird auch gleichzeitig die Herſtellungs— weiſe, ſowie das Rohmaterial des künſtlichen Futters beſprochen. Als brilliantes Futter für kleinſte Jungfiſche werden getrocknete Cyclops bezeichnet, welche ihren Zweck in ausgezeichneter Weiſe erfüllen. Dabei wird feſtgeſtellt, daß ſich Cyclops ſchlecht zum Trockentransport auf Rahmen eignen, weil ſie hierbei zum großen Teil abſterben. Der Grund iſt ziemlich klarliegend. Bei der Winzigkeit dieſer Futtertiere liegen die⸗ ſelben ganz nah ohne jeden Zwiſchenraum bei- einander, ſo daß den untenliegenden Tieren die Luftzufuhr vollſtändig abgeſchnitten iſt, man wird deshalb hier die veraltete Transportkanne nicht entbehren können. Unſer 2. Vorſitzender, Herr Reuſcher, brachte die Frage des Trans— portes und der Aufbewahrung von Daphnien zur Beſprechung. Aus dieſer iſt beſonders hervorzuheben, daß auf alle Fälle dem ſoge— nannten Trockentransport auf Rahmen der Vorzug zu geben iſt. Hier in Berlin wird wohl über— haupt kein Futter mehr in Kannen befördert. Wichtig iſt, daß die Rahmen nach dem Einfüllen des Futters gut trocken ablaufen, daß ſie ſelbſt während des Einfangens der Futtertiere nicht im Waſſer ſtehen ſollen. Herr Härtel macht darauf aufmerkſam, daß ſich das ſogenannte harte Futter, welches ſich wie Schrot anfaßt, am beſten zum Rahmentransport eignet, weiches hingegen, welches ſich eben infolge ſeiner Weichheit dicht Vereins⸗Nachrichten 499 aneinanderlegt und zuſammenballt, durch den dadurch hervorgerufenen Luftabſchluß ſchnell er⸗ ſtickt und nur in ganz dünnen Lagen mitgenommen werden darf. Eine beſonders günſtige Trans- portgelegenheit bietet nach der Erfahrung des Herrn Nizecky die Verpackung auf Moos, wodurch die Daphnien unglaublich lange Zeit lebend transportiert werden können. Iſt man nun mit dem Futter am Beſtimmungsort angelangt, dann empfiehlt es ſich, dasſelbe gleich von vornherein einigemale in friſches Waſſer umzuſetzen, damit die Anratſtoffe, welche die Daphnien während des Transportes abgeben, ausgewaſchen werden. Man verhindert auf dieſe Weiſe das plötzliche Verderben des Waſſers über Nacht und damit auch das maſſenhafte Abſterben des Futters. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Größe des Auf⸗ bewahrungsbehälters zu der Menge des ein- gebrachten Futters in richtigem Verhältnis ſteht, je größer der Behälter, je geringer die Beſetzung, deſto weniger Abgang wird zu verzeichnen ſein. Als Aufbewahrungsbehälter eignen ſich am beſten Holzfäſſer, die möglichſt luftig, aber vor Sonne geſchützt, aufgeſtellt werden, aber auch die bekannten Emaillewannen ſind gut zu verwenden. Man hat beobachtet, daß mit Mixosporiden be- baftete Daphnien zeitig abſterben, den Fiſchen hingegen nach allgemeiner Beobachtung nicht ſchadeten. Allerdings darf man wohl außer Acht laſſen, daß auch bei dieſem Paraſiten des Waſſerfloh's verjhiedene Arten vorkommen durften, welche den Fiſchen ſchließlich nicht in jedem Fall unſchädlich ſind. So iſt bereits feſtgeſtellt, daß ein ähnlicher Schmarotzer der weißen WMücken⸗ larven für die in Betracht kommenden Fiſche zur Todesurſache wurde. — Waſſerfarn, von Herrn Schinzler geſtiftet, gelangte zur Verſteigerung. In der nächſten Sitzung am 15. Juli findet unter die anweſenden Mitglieder eine Gratisverloſung von Fiſchen, ſowie eines eingerichteten und be— ſetzten Aquariums ſtatt. Gg. Schlieper. Frankfurt a. M. „Iris.“ Sitzung vom 23. Juni. Nach Erledigung der Eingänge kommt es zur Beſprechung über das Winterfeſt und wird der 14. November ds. Js. feſtgeſetzt. Es wird be- ſchloſſen, die Veranſtaltung wieder im „Steinernen Haus“ abzuhalten. — In den Vergnügungs⸗- ausſchuß werden die Herren Frommann, Gärtner, Killgus, Teiwes und Wohlgemuth gewählt. Im weiteren Verlauf der Sitzung gab uns Herr Siegmund ſeine Erfahrungen über die Zucht von „Barbus gelius“ zum beſten und führte im weſentlichen folgendes aus: Schon öfter hatten dieſe herrlichen Fiſche bei mir abgelaicht und waren auch jetzt wieder ſeit zwei Tagen dabei, für die Erhaltung ihrer Art Sorge zu tragen; an den Pflanzen und am Boden des Behälters konnte man die glashellen Eier feſtſtellen und da dieſe Barben nach Ausſage anderer Liebhaber 2c. weder ihre Eier noch Junge freſſen ſollten, beließ ich die Alten bis auf weiteres im Be⸗ hälter. Wenn ich um 8 oder 9 Ahr morgens fütterte, hatten die Tiere in der Regel ſchon ab- gelaicht und da ich den Akt noch nicht geſehen, beſchloß ich am anderen Morgen zeitig auf dem Damm zu ſein. Als ich gegen 5 Ahr früh am anderen Tage an den betreffenden Behälter komme, waren die „gelius“ ſchon feſte am Treiben und was ſich meinen Augen jetzt bot, war geeignet, 500 das Entzücken jedes Aquarianers hervorzurufen. Eine ſolche Flinkheit hätte ich den ſonſt ſchon ſehr lebhaften Tierchen gar nicht zugetraut und ſteht er dem Danio in nichts nach. Ich hatte in dem Zuchtbehälter 3 Paare zuſammengeſetzt, die Weibchen 3 und die Männchen 24 cm groß. Die Weibchen waren dick voll Laich, trotzdem ſie die beiden vorhergehenden Tage ſchon abgelaicht hatten. Blitzſchnell jagten die Männchen die Weibchen, umkreiſten ſie von allen Seiten bald überholend, bald ihnen den Weg quer ab- ſchneidend und dazwiſchen dem Weibchen ab und zu einen Stoß in die Bauchgegend zu geben. Nun ſah ich ſchon einige Eier im Behälter herum⸗ wirbeln, ohne daß ich den Akt ſelbſt beobachtet hatte und nahm mir deshalb ein Pärchen, be— ziehungsweiſe ein Weibchen aufs Korn, welches abwechſelnd von 2 Männchen verfolgt wurde. Bei einer ſolchen Jagd flüchtete es ſich zur Ober— fläche ins Pflanzendickicht, flugs war ein Männchen an ſeiner Seite, legte ſeinen Schwanz um den des Weibchens, die beiden Körper wurden etwas ſeitlich feſtaneinander geſchmiegt, dann ein Aus⸗ einanderſchnellen und ein Ei wirbelt davon. Da ich annahm, einige ebenfalls abgegebene Eier nicht geſehen zu haben, wartete ich auf die nächſte Paarung, die ſich denn auch in Abſtänden von kaum einer Minute wiederholte und jedesmal ein Ei ergab. Dies konnte ich ungefähr 20 mal beobachten; gefreſſen wurden während dieſer Zeit keine Eier. Die Farben zu ſchildern, in denen namentlich das Männchen bei dieſem Liebeswerben prangt, iſt unmöglich, ſpeziell das 2 mm breite Band durch die Mitte des Körpers ſchimmerte wie gleiſendes Gold. Nun ſah ich auch ſchon einige Zungen an den Scheiben hängen, die aus den Eiern der beiden vorhergehenden Tage ſchlüpften. Da Enchytraeen das Lieblings- futter der Alten iſt, fütterte ich damit weiter, konnte jedoch ſehen, daß ſie das Futter liegen ließen und dauernd den Boden abſuchten und vermute ich, daß ſie kannibaliſche Gelüſte hatten, weshalb ich fie auch herausfing. Nach 3 Tagen machten die Jungen ſchon Schwimmverſuche, was ruckweiſe vor ſich geht, um dann wieder an den Pflanzen zu ruhen. Die erſten 8 Tage fütterte ich mit Infuſorien. Letztere ſetze ich mir mit Heu, getrocknetem Salat und Waſſerpflanzen an, laſſe dies einen Tag in der Sonne ſtehen, gieße ab und ſtelle es hell (nicht in die Sonne) bis es ganz klar iſt; dieſe Klärung dauert ungefähr 8 Tage. In der 2. Woche gebe ich feinſte, geſiebte Daphnien und ſo wachſen ſie ziemlich ſchnell heran und ſind heute nach 12 Wochen faſt ſo groß wie die Alten, trotzdem die Waſſerwärme nur 25° C betrug. Die alten Tiere hielt ich vorher ſtets bei 21° C. — Der Vorſitzende dankt Herrn Siegmund für die Bekanntmachung mit dieſer ſeltenen, ſchönen Barbe und hofft von den Mitgliedern recht eifrige Pflege und Nachzucht. Herr Frommann zeigt ein großes Helleri Y mit ausgezogener Schwanzfloſſe und Zeichnung wie beim Männchen. Das Fiſchchen hat erſt vor ein paar Tagen abgelaicht und wird allgemein bewundert. Herr Wohlgemuth gibt bekannt, daß auf unſerer Anlage „Blutloch“ ſehr reichlich und gutes Futter vorhanden iſt. Es iſt zu hoffen, daß diejenigen Mitglieder, welche noch keine Tümpelkarten haben, der Sache im Intereſſe des Vereins näher treten; da doch die öffentlichen Futterſtellen von Jahr zu Jahr mehr ver— Vereins⸗Machrichten ſchwinden. Für die nächſte Verſammlung werden die Mitglieder gebeten, ihre Beſtellung an ge⸗ trockneten Daphnien für den Winterbedarf anzu⸗ geben. Zur 10 3-Verloſung kamen 8 Fiſchkannen, 2 Paar Tetragon, spec., 1 Paar Gambuſen, 2 Paar Barbus gelius, 1 Weibchen Haiti-Kärpfling und 2 Schildkröten. Hamburg. „Roßmäßler.“ Verſammlung vom 17. Juni. Anweſend 41 Perſonen. Unter den Eingängen befindet ſich ein Jahresbericht der öffentlichen Bücherhalle, welcher wir ja bekanntlich einige Jahrgänge unſerer Fachzeitſchriften überwieſen. Zur Aufnahme gemeldet hat ſich Herr Reinhold Fechner, Kielerſtr. 25. — Herr Siggelkow be- ginnt mit ſeinem Vortrag und führt etwa fol- gendes aus: Sonderbarerweiſe werden in den meiſten hamburgiſchen Aquarien- und Terrarien⸗ Vereinen wenig oder gar keine Reptilien gehalten. Es iſt dies um ſo bedauerlicher, da gerade die Pflege von Reptilien nicht minder intereſſant iſt als die der Fiſche. Als Grund für die Vernachläſſigung der Terrarienliebhaberei kann wohl zunächſt die in den Laienkreiſen ver— tretene irrige Meinung gelten, daß die überwie— gende Zahl der Reptilien giftig ſeien. Ferner iſt ja auch die Produktivität bei den Reptilien geringer als bei den Fiſchen. Dieſe Tatſache wird mitbeſtimmend ſein bei ſolchen Liebhabern, welche auf einen pekunären Vorteil bedacht ſind. Aber auch die Unkenntnis in der Haltung und Pflege dieſer Tiergattung iſt Grund genug, ein weitergehendes Intereſſe nicht aufkommen zu laſſen. An der Hand lebenden Materials, wel- ches in ſchönen Exemplaren zur Stelle iſt, berichtet uns Vortragender über Heimat, Fütterung und Pflege der einzelnen Tiere. Zur Vorzeigung gelangen: Alligator lucius, Crocodilus palustris vom indiſchen Archipel, eine Königsſchlange (Boa constrictor) lebendgebärend, Südamerika, Trachysaurus rugosus und Tiliqua scincoides von Auſtralien, grüne Leguan, eierlegend, von Südamerika, einen Rieſengürtelſchweif (Zonurus giganteus) von Südafrika, eine Kugelechſe (Croto- phytus) von Nordamerika, der Apothekerſkink (Scincus officinalis) von Agypten und Basiliscus americanus und vittatus, beide von Guatemala. Sollte durch dieſen Vortrag manches gehegtes Vorurteil gefallen und etwas mehr Intereſſe für die Terrarienliebhaberei wachgerufen ſein, ſo ſieht ſich Herr Siggelkow für ſeine gehabte Mühe be> lohnt. Die vierteljährig ſtattfindende Gratisver⸗ loſung beſchließt den Abend. Schetler. Hamburg. „Vallisneria.“ Aus unſeren Juni⸗ Sitzungen. Aufgenommen wurden in den letzten Ver— ſammlungen die Herren Schiffsingenieur Hopp, Herr Weide, Herr Graßhoff und Herr Prigge. Anſere Vereinsſchau ſoll vom 8. bis 10. Auguſt inkluſiv ſtattfinden. Sodann wurde beſchloſſen, unſeren Vereinsabend auf jeden 1. und 3. Dienstag im Monat zu verlegen, da einigen Mitgliedern der Donnerstag nicht paſſend iſt. Unter Literatur⸗ bericht wurden verſchiedene Artikel der „W.“ und „Bl.“ verleſen. Zu dem Artikel des Herrn Brüning („W.“ Seite 469) bemerkt ein Mitglied, daß unſer alter B. lateristriga mit Barbus late- ristriga C. und V. wahrſcheinlich nicht identiſch iſt und eine Nachbeſtimmung ſehr erwünſcht wäre. 2922 Bra 2 a Li: 5 5 Weiter dürfte die Angabe des Herrn Brüning, die Abbildung 3 auf Seite 470 der „W.“ ſei nach ä lebenden Exemplaren gezeichnet, auf einem Irrtum beruhen. Anſeres Willens iſt von dem neuen Xiphophorus nur ein Männchen importiert, welches aus Porto Mexiko ſtammt. Die Abbildung ſtimmt übrigens mit der von Meek (1904 Fishes of Mexiko) nicht überrein, ſodaß wir im Gegenſatz zu Herrn Brüning annehmen, es handelt ſich nicht um Xiph. montez., daß vielmehr — wie dieſes Herr Brüning ja auch bemerkt — erſt eine wiſſenſchaftliche Beſtimmung, Klarheit ſchaffen kann. Anter Liebhaberfragen berichtete Herr Janczyk über die erzielte zweite Nachzucht von Moll. velifera. Der Wurf war beſonders ſtark, ſchätzungsweiſe ſind es 100 Jungfiſche. Bei der Geburt wurden folgende Beobachtungen gamacht: Das Männchen wurde während der Geburt der Jungen nicht entfernt. Es erſtrahlte während des Aktes in ſchönſter Farbenpracht und ver— ſuchte, das Weibchen auf den Boden zu drücken. Weiter beſtrich das Männchen, während das Weibchen die Jungen ausſtieß, mit aufgeſpreizter Rückenfloſſe den Bauch des Weibchens und leiſtete nach überzeugung des Herrn Janczyk eine Art Geburtshilfe. Sämtliche Jungfiſche ſind mit einer Blaſe geboren, die erſt, nachdem die Fiſche zirka 15 Minuten auf dem Boden lagen, verſchwand. Erſt, nachdem die Blaſe verſchwunden war, ſchwammen die Tiere nach oben. Bei einer Anzahl von Jungfiſchen war der Bauch geplatzt, eine Erſcheinung, wofür wir keine Erklärung haben. Um auch dem minderbemittelten Lieb— haber die Anſchaffung des Fiſches zu ermöglichen, haben wir beſchloſſen, die Nachzucht den Vereinen zum Preiſe von 40 3 pro Stück anzubieten. Intereſſenten mögen ſich an den Schriftführer unſeres Vereins wenden. Ganz beſonders machen wir die Hamburger Vereine darauf aufmerkſam, daß unſer Schriftführer im Beſitz prächtig ent- wickelter, zirka 5 Monate alten Nachzucht iſt, die Intereſſenten gern zur Anſicht zur Verfügung ſtehen. Erwünſcht iſt vorheriger Telefonanruf Gruppe 3 6796. Otto Willgeroth. Köln a. Rh. „Geſellſchaft vereinigter Natur⸗ Freunde.“ Sitzungen vom 3,, 8., 17. Juni und 1. Juli. Die verſchiedenen Eingänge wurden befannt- gegeben und durchgeſprochen. In der Sitzung vom 20. Mai wurde ein eingegangener ſchriftlicher Antrag, betreffend Gewährung freien Zutritts für alle Intereſſenten und Liebhaber zu unſern Freilandanlagen jeden 2. und 3. Sonntag im Monat, behandelt und nach reger Diskuſſion im Prinzip genehmigt. Die hierzu erforderlichen Vorarbeiten wurden vom 1. Vorſitzenden und dem Schriftführer übernommen. Wie in der Begründung des Antrages hervorgehoben, ſoll dadurch in Köln ein weiterer Verſuch gemacht werden, der ziemlich ſtarken Vernachläſſigung der Naturkunde und -Pflege entgegenzutreten; auch ſoll erreicht werden, daß allen Intereſſenten, die ſich aus irgend einem Grunde nicht in Vereinen 2c. zuſammenfinden können, Gelegenheit geboten iſt, ihre Kenntniſſe und Erfahrungen auszutauſchen, bezw. zu bereichern, ohne zu Geldausgaben ver⸗ anlaßt zu ſein. Zu der Diskuſſion über Freiland⸗ anlagen ſei bemerkt, daß in nächſter Zeit hierüber ein Artikel erſcheinen ſoll, in dem alle eigenen Erfahrungen ſorgfältig behandelt ſind. Am Vereins⸗Nachrichten 501 14. Juni wurde zufolge einer Einladung der be⸗ kannten Forellenzuchtanſtalt von A. Deuſter in Burgbrohl a. Rhein ein Ausflug nach dort gemacht. Faſt alle Mitglieder waren erſchienen und waren alle auch von dem Geſehenen vollauf befriedigt. Anter der freundlichen Führung des Beſitzers, Herrn Deuſter, wurden alle Stadien der Forellenzucht behandelt. Als wiſſenswert ſei kurz folgendes geſchildert: Die Forellen laichen von November bis Februar ab. Die Eier, die faſt Erbſengröße erreichen, werden alsdann in ſogenannte Brutkäſten, mit feinmaſchigen Sieben, die treppenförmig angeordnet, in kühlem Raume, gelegt. Durch das fortwährende leichte Fließen des Waſſers entwickeln ſich die Eier ſchnell, ſo⸗ daß bereits im März die jungen Forellen aus- ſchlüpfen. Drei bis vier Wochen nach dem Aus⸗ ſchlüpfen kommen dann die Jungen in die draußen unter freiem Himmel befindlichen Becken. Die beſichtigte Anlage umfaßte zirka 14 Becken von je zirka 20 m Länge, 3m Breite und 1 m Tiefe. Alle Becken ſind durch Rohrleitungen miteinander verbunden, ſodaß ſtets ein ununterbrochenes Fließen des Waſſers von einem Becken in das andere ſtattfindet. Das Hochdrücken des Waſſers, bezw. die Zirkulation, wird durch eine Waſſer⸗ turbine, die ſich im Inneren der Brutſtätte be⸗ findet, bewerkſtelligt. Wir ſahen in den ver- ſchiedenen Becken die Forellen in jeder Größe und von jedem Jahrgange getrennt. Außerſte Vorſichtsmaßregeln ſind getroffen, um zu ver⸗ hüten, daß alte Forellen in die Junfiſchbecken gelangen, denn die ausgewachſene Forelle iſt ein großer Raubfiſch; ein einziges Exemplar iſt im⸗ ſtande, zirka 6-800 Jungfiſche in kürzeſter Zeit zu vertilgen. Den Schaden kann man ſich denken, wenn man mit dem Verkaufspreis von Mk. 2.50 für das Pfund Forellen rechnet. Die Jungforelle iſt in drei Jahren verkaufsfähig, das heißt, fie kann dann ſchon ein Gewicht von /— 5 (Pfund erreicht haben. Die Forelle iſt äußerſt ſauer⸗ ſtoffbedürftig und verendet an der Luft ohne Waſſer ſehr ſchnell. Gefüttert werden die Forellen hauptſächlich mit gehacktem rohen Fleiſche. Be⸗ ſonders hervorzuheben iſt noch, daß es ſich bei den Zuchtanſtalten nicht um unſere einheimiſche Bachforelle, ſondern um die von Amerika ein⸗ geführte ſogenannte Regenbogenforelle handelt. Die letztere iſt leichter zu züchten und faſt ein ganzes Jahr eher marktfähig, als die Bachforelle, während das Fleiſch eher noch ſchmackhafter iſt. Nachdem die Anſtalt beſichtigt worden war, entſchloſſen wir uns zu einer Fuß⸗ wanderung nach dem Laacher See. Auf dem Wege wurden verſchiedene Zauneidechſen geſehen und erbeutet. Im Laacher See ſelbſt, den wir mittels einer Kahnfahrt durchforſchten, fanden wir herrliches Myrophillum vert., Hahnenfuß, Vallisnerien bis zu 1½ m Höhe, Nymphaea alba, Nuphar und eine Isolepis-Art. Leider war die Zeit zu kurz, um den ganzen See zu durchfahren. Fiſche der verſchiedenſten Arten wie Hechte, Felchen, Barſche, Weißfiſche ꝛc. wurden in großer Zahl geſehen und muß der Laacher See als fiſchreich bezeichnet werden, trotz ſeiner gewaltigen Tiefe, die 53 m betragen ſoll. Verſchiedene Moos- und Steinbrecharten wurden für unjere Freilandanlagen mitgenommen. — In der Sitzung vom 17. Juni wurde die Einladung des Ver⸗ bandes zum Berliner Kongreß diskutirt. Wenn wir auch nicht gegen die Aufſtellung des 502 Programms proteſtieren möchten, jo können wir doch nicht umhin, uns gegen einzelne Punkte auszulaſſen. Als Erſtes finden wir es beſremd— lich, daß gerade der Berliner Verein es ſein mußte, der zuerſt mit den in Frankfurt beſchloſſenen Satzungen brechen“! mußte und keine Ausſtellung mit dem Kongreſſe verbinden will. Wenn auch das Berliner Aquarium und die übrigen Zucht- anſtalten eine Vereinsausſtellung erſchweren könnten, ſo iſt es doch ſicher, daß einzelne Vereinsmitglieder etwas zu zeigen haben, was dieſe Anſtalten nicht aufweiſen können und was für die Allgemeinheit von Intereſſe iſt. Wir gehen davon aus, daß nicht auf jeder Aus⸗ ſtellung Neuheiten ezijtieren müſſen, ſondern wir finden in den Ausſtellungen ſtets mehr oder weniger neue Anregungen. Ferner ſind wir auch der Anſicht, daß das Programm dem Ber- gnügen etwas zu reichlich Raum gegeben hat. Sollen etwa alle Sehenswürdigkeiten im Eilmarſch beſichtigt werden, um das doch für die meiſten Naturliebhaber ziemlich intereſſeloſe Nachtleben der Großſtädte zu ſtudieren? — Wir möchten vorſchlagen, dem eigentlichen Zwecke der Kongreſſe des Verbandes näher zu bleiben und wiſſen⸗ ſchaftliche und geſchäftliche Angelegenheiten ein- gehender zu behandeln. Unſer Vorſitzender wurde angegangen, dem Kongreſſe beizuwohnen, doch koſtete es Mühe, denſelben dazu zu be- wegen, wiewohl er zum Schluſſe verſprach, der Aufforderung des Verbandes zum Kongreſſe, wenn eben möglich, Folge zu leiſten. — In der Sitzung vom 1. Juli wurde beſchloſſen, nunmehr die Freigabe unſerer Freilandanlagen, die ſich inzwiſchen genügend ausgebildet haben, allen Intereſſenten zum koſtenloſen Beſuche jeden zweiten und dritten Sonntag im Monat, vor⸗ mittags von 8—1 Uhr, ab 12. Juli, zu geſtatten. Schulleiter, die mit ihren Klaſſen wochen⸗ tags die Anlagen beſichtigen möchten, bitten wir, ſich wegen der Schlüſſel an unſeren erſten Vorſitzenden, Herrn Anton Reintgen, Köln, Alte Wallgaſſe 25, zu wenden. Eine Be⸗ kanntmachung im hieſigen Stadtanzeiger ſoll er— laſſen werden. Zu dem Artikel über Tubifex rivulorum als Fiſchfutter in der „W.“ vom 16. Juni wurde ausgeführt: Die Behauptung des „Argus“ Berlin-Schöneberg iſt unrichtig. Tubifex iſt und bleibt ein hervorragendes Fiſchfutter. Alle von uns bisher gehaltenen und gezüchteten Fiſche, wie Gambuſen, Makro⸗ poden, Eichliden, Fundulus- und Haplochilus- Arten, ſämtliche lebendgebärende Fiſche, alle Barben mit Ausnahme der zuletzt eingeführten Barbus lateristriga, ferner Tetragonopterus- Arten, alle einheimiſchen Fiſche freſſen Tubifex lieber als Daphnien. Als Junfiſchfutter iſt aus⸗ gepreßter Tubifex faſt unerſetzlich. Ss empfiehlt ſich, Tubifex in kleinen Töpfchen in die Aquarien zu ſtellen, um das Eindringen in den Aquariengrund nach Möglichkeit zu ver— hüten. Der Vorſtand. Mein! In den Satzungen iſt nur von „tunlichſt“ die Rede. 2 Das wird geſchehen! — Wegen des „Nachtbummels“ vergl. die Erklärung des „Argus“ in Nr. 27 Die Red. Köln. „Waſſerſtern.“ Sitzung vom 10. Juni. Qlnterzeichneter hielt den angekündigten Vortrag über die einzelnen Fiſchfutterarten. An erſter Stelle kommt bei uns das lebende Futter in Vereins⸗MNachrichten Betracht und wird wohl jeder Liebhaber, dieſes dem Trockenfutter vorziehen. Sodann erklärte der Redner die einzelnen Arten, hauptſächlich ſind es Daphnien, Cyclops, rote Mückenlarven, Tu⸗ bifeß und Regenwürmer, welche wir unſeren Fiſchen als Futter reichen. Die Daphnien ſind wohl jedem hinreichend bekannt. Da beſonders in der heißen Jahreszeit auf dem Transport ſehr oft ein Teil eingehen, ſo muß man aufpaſſen, daß dieſe nicht mit ins Becken kommen, denn fie gehen raſch in Verweſung über und ver- derben ſodann das Waſſer. Am beſten ſchüttet man ſie erſt um und fängt, nachdem die toten zu Boden geſunken ſind, die lebenden oben ab. Da dieſelben ſehr ſauerſtoffbedürftig ſind, ſoll man nie zu viel auf einmal ins Becken tun. Der Waſſerfloh legt Dauereier, welchen es nichts ſchadet, wenn der Tümpel auf einige Monate austrocknet. Den Cyclops findet man gewöhnlich zwiſchen den Waſſerflöhen und iſt derſelbe von dieſen ſehr leicht zu unterſcheiden. Da es einige Arten unter ihnen gibt, welche ſich an Jung⸗ fiſchen vergreifen, ſo läßt man ſie am beſten aus den Zuchtbecken heraus, denn die wenigſten Lieb⸗ haber werden wohl die den Jungfiſchen gefährlich von den anderen unterſcheiden können. Die Daphnien gehören, bis die Jungbrut etwas herangewachſen iſt, auch nicht ins Zuchtbecken, wenn ſie ſich auch nicht an den Jungfiſchen ver⸗ greifen, ſo freſſen ſie ihnen doch die Infuſorien weg. Sehr oft findet man zwiſchen Daphnien und Cyclops eine glashelle Larve mit 2 ſchwarzen Punkten, welche in wagrechter Stellung im Waſſer vorwärtsſchnellt. Dieſes iſt die Larve der Corethra- mücke, auch Büſchelmücke genannt. Sie ſtellt den Jungfiſchen nach, darum Vorſicht. Die Puppe unterſcheidet ſich von der Larve ſchon durch ihre ſenkrechte Stellung und dann iſt der Kopf im Verhältnis zum Leib ungewöhnlich dick, durch die beiden am Kopf befindlichen Fühler hat die Puppe ein eigenartiges Ausſehen und hat man ihr hier in Köln den Namen Teufelskopf ge- geben. Die Larve der Culex -Mücke (Schnacke) findet man auch ſehr häufig. In jedem Tümpel, ja in jeder Regentonne iſt ſie zu Hauſe. Sie iſt dunkel gefärbt und hält ſich meiſtens an der Oberfläche des Waſſers auf, da ſie den Sauerſtoff vermittels Stigmen der atmosphärigen Luft ent⸗ nimmt. Wogegen die Corethra-Larpe und rote Mückenlarve dieſelbe durch die Haut einnehmen. Die Culex-Müde kann man im Sommer zu tauſende in Nähe von Bächen und Flüſſen beo⸗ bachten. Während die Männchen einen unbe⸗ helligt laſſen, ſorgt die holde Weiblichkeit durch ihre oft recht ſchmerzhaften Stiche dafür, daß man ſie einige Tage in liebevoller Erinnerung hält. Durch einige Tropfen Salmiackgeiſt kann man dieſem aber leicht vorbeugen. Das idealſte und nahrhafteſte Futter iſt wohl unſtreitlich die rote Larve der Zuckmücke. Sie iſt etwas ſtärker wie der Tubifer und fällt durch ihre friſche, rote Farbe ſofort auf. In den Fachſchriften wurde verſchiedentlich die Behauptung aufgeſtellt, daß die rote Mückenlarve die Seitenwand des Fiſches durchbohre, um wieder ins freie zu gelangen. Die Anterfuhung aber hat ergeben, daß es ſich hier um einen Schmarotzer handelt, welcher ſich im Magen der roten Mückenlarve aufhällt. Dieſe Fälle aber ſind ſo vereinzelt, daß ich des⸗ wegen nicht auf dieſes ideal Futter verzichten möchte. Gibt man mehr ins Becken, als wie . Vereins⸗Nachrichten von den Fiſchen gleich gefreſſen wird, jo ver- puppen ſich dieſelben bald und kann man die Mücka nach einigen Tagen an der Deckſcheibe beobachten. Dieſelbe iſt aber im Gegenteil zur Culefmücke harmlos. Die Tubifer (Strudel- würmer) findet man das ganze Fahr hindurch. Sie halten ſich meiſtens in Bächen auf, welche Fabrikabwäſſer aufnehmen. Dort findet man ſie in ganzen Kolonien. Durch ihre rote Farbe find ſie leicht zu finden. Man fängt ſie am beiten . mit einem ſtarken Sieb, indem man ſie mit dem Schlamm aushebt. Größere Fiſche füttert man auch mit Regenwürmern und ſollen ſich diejenigen aus Miſterde am beſten dazu eignen, da dieſe am weichſten ſind. Vor dem Verfüttern lege man ſie einige Tage in reinen, feuchten Sand. haben wir ſpeziell bei der Aufzucht von Jung⸗ Material verwendet. München. An Trockenfutter wird in unſerem Verein faſt nur Willecke Reform Fiſchfutter gegeben. Und fiſchen ſehr gute Reſultate erzielt. Aber auch von größeren Fiſchen wird es ſehr gern ge— nommen, da Herr Willecke nur erſtklaſſiges Eine lebhafte Diskuſſion rief der Bericht des Vereins „Argus“ Berlin- Schöneberg vom 23. Mai betreffs Tubifer hervor. Da Herr O. Auby, Köln dazu ſchon Stellung genommen hat, Wochenſchrift No. 24, Seite 473, ſo erübrigt es ſich, darauf noch mehr einzugehen. Möchte nur bemerken, daß ſich die Erfahrungen des Herrn Auby voll und ganz mit denſelben, welche unſere Mitglieder gemacht haben, decken. Herr Kogmann, welcher uns ſchon öfters mit Stiftungen bedacht hat, überraſchte uns in dieſer Sitzung mit 4 prachtvollen, bepflanzten Geſtell⸗ aquariums. Genanntem Herrn jei auch an dieſer Stelle nochmals herzlichſt gedankt. Außerdem ſtanden noch verſchiedene Gebrauchsgegenſtände zur Verloſung, welche unſerer Kaſſe 8 é ein- brachten. Die glücklichen Gewinner der 4 Aqua- rien waren die Herren Völler, Wallraf, Trieber und Franck. Ferner wurde beſchloſſen, ein Ve⸗ reinspärchen anzuſchaffen und wurde die Wahl der Pärchen auf nächſte Sitzung verſchoben. K. Seither. „Iſis“ E. B. Februar. Herr Müllegger⸗Hamburg ſendet Vermählungs⸗ anzeige. Wir gratulieren beſtens. Einlauf: Die Verbandsleitung übermittelt uns eine Liſte der Vorſtandſchaft für 1913/14, die Satzungen, ſowie einen Entwurf über die Prämierungsbeſtimmungen für Preisrichter. Dieſer Entwurf entſpricht im allgemeinen auch unſeren Anſchauungen und enthält das Notwendigſte. Ein ängſtliches Feſt⸗ halten daran für alle Fälle ſollte vermieden werden. Subſkriptions- Aufforderung für ein neues Prachtwerk: Tier⸗ und Pflanzenleben der Nordſee. Der Vorſitzende teilt mit, daß der be⸗ kannte Hamburger Tierimporteur Herr Kuntzſch— mann ſich kurze Zeit in München aufhielt und mit einigen Herren der Geſellſchaft in Fühlung trat. In den „Bl.“ wird ſeit einiger Zeit ein Durchlüftungsapparat „Syſtem Völkel“ als ein⸗ fach, zuverläſſig und hundertfach bewährt offeriert. Herr Labonté wünſchte dieſen Apparat kennen zu lernen und erſuchte innerhalb 4 Wochen dreimal um Gberſendung des ausgeſchriebenen Proſpektes, ohne eine Antwort zu erhalten. Manchmal ſind Geſchäftsleute wirklich nicht zu verſtehen. Für die Bücherei liegt im Einlauf Heft No. 4 „Die 503 europäiſchen Schlangen“ von Dr. med. Fritz Stein- heil. Das Heft enthält vier Tafeln der Askulap⸗ natter (Coluber longissimus), darunter ein be- ſonders ſchönes Bild einer jungen Natter, ein ſolches der geſtreiften und endlich der ſchwarzen Form von Coluber longissimus. Die fünfte Tafel Zamenis gemonensis carbonarius legt uns gleichſam den Vergleich mit der ſchwarzen lon- gissimus nahe. Es braucht kaum hervorgehoben zu werden, daß die vorliegenden Tafeln auf der gleichen Höhe, wie der erſten drei Hefte ſtehen und ihrem Herausgeber alle Ehre machen. In No. 7 der „Bl.“ leſen wir eine Notiz über Mückenlarven und Walariagefahr. Daß es ſich in dem angegebenen Falle wirklich um Malaria handeln ſollte, wird als ausgeſchloſſen erachtet. In No. 6 der „W.“ leſen wir einen Aufſatz: Ein floſſenloſer Anguillide. Ein Beitrag zur Zähigkeit eines Tropenfiſches. Wieder iſt das Tier zerſchnitten, ohne beſtimmt zu ſein und ohne daß die Sektion Beſonderes ergab, und wieder wiſſen wir mit dem Geſchriebenen nichts anzu⸗ fangen, da uns nicht geſagt wird, um welches Tier es ſich handelt. Solche biologiſche und ſonſtige Notizen mögen an ſich recht intereſſant ſein, ſie ſind aber weiterhin wertlos, wenn nicht geſagt wird, auf welches Tier ſie ſich beziehen. Ob ſich übrigens in dem angezogenen Fall die Tötungsmethode in Spiritus oder Formol oder Chloroform für den Siſch nicht einfacher und vor allem kürzer erwieſen hätte, wie das Eis⸗ abenteuer und das hieran ſich anſchließende, halbe Vertrocknungsverfahren, mag dahin ge— ſtellt bleiben. Wirklich eines ſchweren Todes mußte zwecklos der floſſenloſe Aal ſterben und wir hätten ſo gerne Einiges von ſeinem vielleicht recht intereſſanten Leben im Aquarium erfahren. Aber Haltung und Fütterung von Kreuz ottern in der Gefangenſchaft berichtet Herr V. Blohm, Lehrer in Lübeck in No. 8 der „W.“ Blohm ſagt u. a.: „Ich hatte ſorgfältig alle Literatur über Kreuzottern ſtudiert, konnte aber nichts genaueres finden; alle Schriftſteller aber waren darin einig, daß die Kreuzotter ein lang⸗ weiliges Tier ſei, daß ſie auch in der Gefangen⸗ ſchaft boshaft bliebe, alles in ihrem Gefängnis töte, aber nichts freſſe, um endlich elendiglich Hungers zu ſterben.“ Nichts iſt leichter als den Nachweis darüber zu erbringen, wie wenig Herr Blohm die Literatur ſtudiert hat und daß die Kreuzotter ſehr wohl in der Gefangenſchaft frißt, was übrigens eine alte, vielen Terrarianern aus eigener Erfahrung bekannte Geſchichte iſt. Wir bitten Herrn Blohm nachzuleſen: Brehm Bd. 2 Kriechtiere und Lurche Seite 491, Schreiber, Herpe- tologia europaea 2. Auflage Seite 623, Dr. Kammerer, Zoologiſcher Garten 1901 No. 5, Seite 142. Dürigen ſind Fälle von gefangenen, freſſenden und ſich fortpflanzenden Ottern ſchon aus den ſiebziger Jahren des vorigen Jahr- hunderts bekannt, Zoologiſcher Garten eben— daſelbſt. Bleyer⸗Heyden, Schlangenfauna Deutich- lands 1901 Seite 21 u. a. — Aus Ro. 8 der „W.“ perlieſt der Vorſitzende eine Mitteilung des Herrn Ph. Schmidt-Darmftadt betreffend den Bund der Reptilien⸗ und Lurchenfreunde. Der Herr Bibliothekar beanſtandet, daß im Zierfiſch⸗ züchter No. 6 wiederum das Inhaltsverzeichnis auf dem Amſchlag abgedruckt erſcheint. Vielleicht kann künftighin dieſes Inhalts verzeichnis wieder im Tefrtteil aufgenommen werden, damit der x 504 Amſchlag nicht mitgebunden zu werden braucht. Aber die letzte Ausſchußſitzung des Vereins Zoologiſcher Garten München berichtet unſer Delegierter, Herr Profeſſor Müller. Die Ver⸗ handlungen drehten ſich in der Hauptſache um den Neubau des Oickhäuterhauſes, das nunmehr in Angriff genommen werden ſoll. Der Plan des Dickhäuterhauſes iſt endlich einmal nach den Erfahrungen anderer zoologiſcher Gärten, hier in der Hauptſache nach dem Breslauer Zoologiſchen Garten angelegt und zeigt ſogar einige Verbeſſerungen. Das Dick⸗ häuterhaus wird das erſte, wirklich gute und definitive Gebäude unſeres Tierparkes ſein, deſſen Hauptleitung hoffentlich ein für alle⸗ mal mit den phantaſtiſchen und teueren Künſtler⸗ ſpielereien gebrochen hat. Herr Geißler berichtet über die Paarungsverſuche ſeiner indiſchen Dornſchwänze (Uromastix Hard wickii) und ferner der Egernia Kingi. Von Frau Berta Kuhnt erhielt Herr Labonté eine Fiſchſendung beſtehend aus 1 Paar Calamichtys calabaricus, zirka 23 cm lang und 2 Stück Acanthophthalmus Kuhlii, Demonſtriert werden durch Herrn Profeſſor Müller eine größere Anzahl vorzüglicher Photographien, Aufnahmen von Schlangen in der Freiheit durch den K. K. öſterr. Artillerie-Hauptmann Herrn Veith. K. Lankes. B. Gerichte. Köln. „Waſſerroſe“, Verein der Aquarien- und Terrarienfreunde. Sitzung jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat im Gürzenich. Sitzung vom 11. März. In den Eingängen befinden ſich Angebote betreffend ſchenkungsweiſe Gberlaſſung eines Seewaſſeraquariums mit Inhalt, ſowie Verkauf eines Aquarienbeſtandes. Obwohl bedauert wurde, daß in beiden Fällen Aufgabe der Lieb- haberei die Arſachen waren, ſoll mit den uns fremden Herren in Unterhandlung eingetreten werden. Hierauf hält Herr Fiſcher den ange- kündigten Vortrag über Gyrodactilus, der in der Hauptſache in einem Referat über einen Artikel aus der Fiſcherei-Korreſpondenz (Milewski) be- ſteht. Herr Hamacher empfiehlt als auszeichnetes Futter gewäſſerten Rogen von Häringen. Er hat ausprobiert, daß derſelbe ſehr gern gefreſſen und gut vertragen wird, auch ſehr bekömmlich iſt, eventuell als Erſatz für lebendes Futter. Betreffend der Freilandanlage konnte Herr Fiſcher berichten, daß von ſeinen im vorigen Frühjahr eingeſetzten 4 jungen Scheibenbarſchen 3 die koloſſale Kälte dieſes Winters gut über⸗ ſtanden haben und zu prächtigen Tteren heran⸗ gewachſen ſind. Sitzung vom 25. März. Es liegen Muſter von Ausſtrömern einer Firma Boden in Dresden vor, die ausprobiert werden ſollen, ſie erſcheinen recht billig. Es konnten begrüßt werden: Mitglieder unſerer Bruder⸗ vereine Sagittaria und Waſſerſtern, die zu dem Vortrag des Herrn Dr. Reuter erſchienen waren. Derſelbe ſprach über die Neubeſtimmung der Vereins⸗Nachrichten * * Br lebendgebärenden Zahnkarpfen und machte ſeine intereſſanten Ausführungen durch eine große Menge dazu angefertigter Zeichnungen der ein⸗ zelnen Gonopodien deutlicher. Da gleichzeitig eine Menge der behandelten Tiere lebend vor⸗ handen war (Herr Stang von dem Waſſerſtern war ſo bereitwillig) konnten ſich alle Anweſenden auch in Natura überzeugen, welche Namen von jetzt ab und hoffentlich für immer maßgebend ſind. Diskuſſionen über dieſes und andere Themen ſchloßen dieſe Verſammlung. Sitzung vom 28. April. Der an anderer Stelle noch ausführlich zu be- handelnde Ausflug mit dem hieſigen Lehrerverein für Naturkunde wurde eingehend beſprochen. Daran anſchließend zeigte Herr Dr. Reuter ein in Spiritus konſerviertes, junges Huhn mit Doppelkopf, 2 Schnäbel und 4 Augen vor. Das⸗ ſelbe hatte nur kurze Zeit nach dem Ausſchlüpfen gelebt, war aber ſonſt normal. Sitzung vom 13. Mai. Herr Dr. Reuter erſtattete Bericht über die ihm von Herrn Meiſterfeld, unſerem Verbands⸗ vorſitzenden, ermöglichte Beſichtigung der Frei⸗ landanlagen der Sagittaria. Er hob beſonders die ausnehmend ſchöne Lage und die Größe derſelben hervor und teilte mit, daß die Becken ſchon teilweiſe mit Fiſchen beſetzt ſeien. — Eine längere Beſprechung der Beſetzung unſerer An⸗ lage folgte. Es ſoll vor allem darauf geſehen werden, daß Jeder eine andere Art Fiſche in ſein Becken ſetzt. Darüber ſoll Buch geführt werden, um ſo gute Anhaltspunkte über die Einigung der einzelnen Tiere, ihr Verhalten im Freien, Nachzucht u. ſ. w. zu erhalten. Denn nur dann erfüllt eine derartige Anlage auch ihren Zweck, wenn ſie erſtens möglichſt natur⸗ gemäß hergeſtellt iſt und es ermöglicht, tunlichſt umfaſſende Beobachtungen anzuſtellen. — Auch die geeigneten Pflanzen bieten dafür gute Ob⸗ jekte. Wir konnten z. B. feſtſtellen, daß faſt alle voriges Jahr eingeſetzten Pflanzen in vermehrtem Maße wieder gekommen ſind und darunter auch ſolche, die das erſte Jahr ſpärlich oder faſt gar⸗ nicht gedeihen wollten. So iſt z. B. der im Rheinland nur an einer einzigen Stelle por- kommende Tannwedel, eine äußerſt zierliche Pflanze, dieſes Jahr in mehreren Exemplaren erſchienen, obwohl es nach ihrem Einpflanzen den Anſchein hatte, als wenn ſie eingegangen wäre. Wenigſtens war im vorigen Sommer nichts davon zu ſehen. — Vielleicht ermöglicht es die Freilandanlagenbewegung, daß unſere Liebhaber ſich wieder mehr unſerer heimiſchen Flora zu⸗ wenden, ohne allerdings die Sache ſo auszu⸗ beuten (3. B. geſchäftlich), daß eine an und für ſich ſeltene Pflanze ausgerottet wird, davor ſollte uns unſer Untertitel „Naturliebhaber“ ſchützen. 2Vereinsberichte für die nächſte Nummer müſſen bis Montag abend in meinen Händen ſein, da andern⸗ falls die Druckerei ſie nur noch ausnahmsweiſe unter⸗ bringen kaun Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗W. Herderſtraße 38 Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 38II. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. 1 K. D. 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Mit einer bild Ernſt Schermer: Die Bekämpfung der Mückenplage H. Baum: Neue Waſſerpflanzen: Elodea callitrichoides u (Mit 1 Abbildung) Dr. C. Ohnmais: Deutſche Benennung unſerer Zierfiſche a Literatur — Vereins⸗Nachrichten — Zur Richtigftellung Ausſtellungskalender — Tagesordnungen Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Serrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskuyft erteilt auf Wunſch der Verlag. . ET . o' ee, 99 (Eingetragener 8 Rechberg-Bräu. zu Berlin ve rein 3 Dienstag 21. Juli, ½9 Uhr: D 8 außerordentliche Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends pünkt⸗ 25 lich 9 Ahr im Reftaurant Carl Haverlands Feſtſäle, C. 2, Neue Friedrichſtraße 35, liefert feinen Mitgliedern koſten⸗ % los als Vereinsorgane nach drei Zeitſchriften: = Blätter für Mquarien-und Sertorionfunde“ eine“ BE ne 6 0, > RITON”? 2 Verein für Eiquarien- und Terrarienkunde $ Verein der Aquarien- und Terarien- freunde Stuttgart, f. J. Vereinslokal Lindenstr. 14, Hauplvorsammlund, Da dieselbe wegen ver- späteter Postbestellung der „Blätter“ am 7. d. M. ver- schoben werden mußte, ; findet solche an diesem 8. Tage statt. Programm: Wahl zwei von folgenden A 9,0. 7 8 40 1. S a = = ; 2. r = „Wochenſchrift für An.=und Terrarienkunde“ Legere Kela 3 02 2 3. Entlastung des alten 5 Natur 8. Ausschusses = Bi. = 4. Pei Feuerbach 5 Auf Wunſch liefern wir gegen jährliche Nachzahlung 3% etreffen von 4 Mk. auch alle drei Seitſchriften. . ne Me 15 Satzungen, Mitgliederliſte, Bücherverzeichnis und Ver⸗ 53 Vereins-Projektions- deichnis der Vorteile, welche der Verein feinen Mitgliedern, Apparates. auch auswärtigen, und den ihm angeſchloſſenen Vereinen 1 un Ve ann FE fonft noch bietet, verfendet an jedermann die 5 a en 2 = „ 8 24 7777 eg = Aesonbeinnfiahe n. 8 |: Kunde von 1905, EN, Mannheim : e 5 — 0,0 125,0... 9 5 Vereinslokal: Restaurant Faust, „Lotus“ ock. Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, Breitestraße 23, Eintrittsgeld 1 M., Beitrag p. a. M.8.— Nächste Zusammenkunft am Mittwoch den 22. d. M. Wegen der Ferienzeit wird eine Tagesordnung nicht be- kannt gegeben. Zwang loses Beisammensein; bei ünstiger Witterung ev. arten. Der Vorstand. [nn —] Adressen f. Anfragen aller Art: Albert Wendt, Vors., Hopfen- markt 14; Oberlehrer Grundig, Schriftf., Alexandrinenstr. 57. Für Rechnungen und Geld- sendungen: E. Schmidt, Kassenführer, Feldstraße 30. Friedrichsplatz 6. Briefadresse: W. Münster, K. 2, 15. Sitzung jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat. — Gäste willkommen. — > Nn — Sea Dr. Ernjt Rentfchel: Das Leben des Süßwajfers. (Ladenpreis 5 Mk.) für 3.40 Mk. (Porto 50 Pf. extra.) Nur ſolange Vorrat. Reich illuſtriert. 3. €. G. Wegner, Stuttgart. NYMPHAERA ALBA ZU BERLIN VEREIN FÜR AQUARIEN- UND TERRARIENKUNDE, E.V. I. Vors.: V. Schloemp, Berlin-Boxhagen, Neue Bahnhofstraße 29. Sitzung: Jeden Mittwoch nach dem 1. und 15. im Monat im Vereins- lokal „Zum Alexandriner“ (A. Neumann, Alexandrinenstraße 37a.) Tagesordnung für Mittwoch, 22. Juli 1914: 1. Protokoll. 2. Eingänge. 3. Vortrag von Herrn F. Bier: „Geheimnisse sind keine Wunder“ can. mit Demonstration. 4. Fragekasten. — Verschiedenes. s. Grosse Fischverlosung. — Gäste herzlich willkommen! Der Vorstand. Nächste Sitzung Mittwoch den 22. Juli 1914, abends 9 Uhr: Tagesordnung: 1. Protokoll. 2. Schriftverkehr. 3. Liebhabereifragen. 4. Verschiedenes. Im Monat August ist keine Sitzung. Der Vorstand. IN 21. Zuli 1914 IN für Alguarien- und a TCerrarienkunde RR Dereinigt mit Natur und Haus |; Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird borausgejebt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. UHTERETERTEREREERERERRRRERERREERERRUERERLRURKERKRERUDRNDTNERHESHUDRRUENDENENRURERELLULENERURUERRENBRENLRNBRERENERKRUNUUEELKENHREEANEUENRUNURENNLLRNTRLENLUNURERERUERURRBEREERERAAHRUUEIG Osphromenus trichopterus (Pall.) var. Koelreuteri Cuv. & Val., der getupfte Gurami. Bon H. Geidies, Kaſſel⸗K. Mit 2 Originalaufnahmen des Verfaſſers. Aber dieſen bereits 1896 von AUmlauff⸗ Hamburg importierten Labyrinthfiſch iſt ſeit einer Reihe von Jahren in unſeren Zeitſchriften nichts veröffentlicht worden. Hunderte mehr oder weniger intereſſante Aquarienfiſche ſind ſeit jener Zeit bei uns eingeführt worden; die alten Bekannten ſolides, in dunklen Wellen auf hellerem Grunde hübſch marmoriertes Kleid auf, von dem ſich die beiden ſchwarzen Tupfen auf der Körpermitte und an der Schwanz— wurzel wirkungsvoll abheben. Sein be- ſonderes Schmuckſtück aber iſt die After— floſſe, die ſich lang und breit über die halbe 8 von 85 Körper⸗ agd nach ö länge aus⸗ dem Neuen 2 3 N 7 dehnt. Be⸗ und Neue⸗ 8 . ſonders ſten in den | beim Hinter⸗ i A Männchen grund ge⸗ } 9 iſt dieſe drängt wor⸗ — Floſſe den und bei wunder⸗ vielen Lieb⸗ voll rot ge⸗ habern in — tüpfelt und Vergeſſen⸗ am Rande heit gera⸗ rintenſiv ten. Das iſt orange ge- ſchade, & färbt. wenn es ji) — Außer an um Tiere dieſem be⸗ handelt, die 58. ſonderen zu den dank⸗ Schmuckiſt barſten und . e das er⸗ ae Sriamelanfnabne in natürkiier Orbe von, 9. Geidies, Rafecr. i Pfleglingen unſerer Liebhaberei gehören. Darum möchte ich heute das Augenmerk beſonders der jüngeren Aquarianer auf ſolch einen guten Alten lenken, den getupf⸗ ten oder punktierten Gurami. Protzige Farben trägt er zwar nicht zur Schau, wie etwa ſein ſtolzer Vetter, der Makropode. Für gewöhnlich weiſt er ein an ſeiner zugeſpitzten Rückenfloſſe, die ſich bei ihm bis über den Anſatz der Schwanzfloſſe hinauszieht, von dem Weibchen zu unter- ſcheiden. (Vergl. die beigefügten Abb.) Im Futter iſt der punktierte Gurami beſcheiden wie wenige. Er nimmt alles dankbar an, was man ihm aufträgt: Trocken⸗ futter, Regenwurm, Tubifex, Mückenlarven, 506 Daphnien, Enchyträen uſw. Er ſoll ſogar, was ich allerdings nie ſelber beobachten konnte, auch friſche Pflanzenteile verſpeiſen, natürlich ohne dem Pflanzenwuchs ernſtlich Schaden zuzufügen. Auch ſonſt iſt er ein angenehmer Zierfiſch. Gegen andere Aquarienfiſche, auch gegen kleinere, iſt er zumeiſt ganz friedlich. Nur bei der Brutpflege duldet er keine fremde Geſellſchaft in ſeinem Bereich, trotzdem er ſich nicht geniert, in Gegenwart anderer Fiſche abzulaichen. Die Fürſorge für die Nachkommenſchaft macht ihn, wie auch ſelbſt ausgeſprochene Haſenfüße, ebenfalls angriffsluſtig. Deshalb iſt es zweckmäßig, ſofort nach der Laichablage auch das Weib- chen zu ent⸗ fernen. Als 7 . N Den zurückgeblie⸗ echter Laby⸗ 2 J Ef ae‘ benen, immer rinthfiſch i * noch ſehr baut der ge⸗ | 5 zahlreichen tupfte Gura- 1 Da mi ein | ich nur den Schaumneſt, kleinſten Teil meiſt hand— aufgezogen, tellergroß, in vor allem einer Aqua⸗ wohl des⸗ rienecke, ohne wiegen, weil Benutzung * der Zuchtbe⸗ von Pflan⸗ 2 hälter mit 18 en | as 1 urz vor dem zu klein war. Laichakt wird berhaupt das flache ſind viele Neſt 12 cm Mißerfol⸗ hoch aufge⸗ ge in der türmt, aber Abb. 2 Osphromenus trichopterus (Weibchen). 8 u ch t au f ſchon nach 24 Seide e in natürlicher Größe von H. Geidies, Kaſsel⸗K. Berwen- bis 48 Stunden, jobald die Jungen aus- ſchlüpfen, beginnt der Schaumbau bis auf geringe Reſte zu vergehen. Sehr intereſſant iſt der Laichakt. Die UAmſchlingungen der Tiere find ſehr innig und dauern oft minutenlang, viel länger als etwa beim Makropoden. Die winzigen Gier treten bei jedem Paarungsakt in ſehr großer Anzahl (ſchätzungsweiſe 50 bis 60 Stück) aus, ſo daß die nur 6 bis 8 mal vor ſich gehenden Umſchlingungen 300 bis 400 Eier liefern, die zur Oberfläche des Waſſers aufſteigen und vom Männchen ſorgfältig ins Schaumneſt gebracht werden. Zwiſchen den einzelnen Paarungen beob— achtete ich Pauſen von 20 bis 30 Minuten, welche Zeit das Männchen zum Aufjam- meln der umhergewirbelten Eier braucht. Die ſchon nach 48 Stunden ausgeſchlüpf— H. Geidies: Osphromenus trichopterus (Pall.) var. Koelreuteri Cuv. & Val. xc. ee eee, . EN er kk 5 Re F ten Zungen find noch ſehr winzig und werden von dem fürſorglichen Bater mög- lichſt dicht beieinander gehalten. In dem unnatürlich eng begrenzten Raum des Aquariums geht allerdings der größte Teil der Brut ein, ſicherlich an Nahrungs— not, trotz aller künſtlichen Infuſorienbildung, vielfach auch an Sauerſtoffmangel. Ich habe deshalb nach dem Ausſchlüpfen der Jungen ohne weiteres ungefähr die Hälfte derſelben mit einem feinmaſchigen Netze entfernt, um den Gbrigbleibenden den Kampf ums Daſein wenigſtens etwas zu erleichtern. Wer Platz hat, mag dieſe Aberzähligen in andere Behälter unter- bringen und ſie dort aufzuziehen verſuchen. Auch von der dung zu kleiner Aquarien zurückzu— führen, züchtet mancher Liebhaber doch, wie ich mit eigenen Augen geſehen habe, z. B. Danio rerio in Behältern von 3—4 Liter Inhalt! Wenn nun noch dazu der Waſſer— ſtand bis auf 8—10 cm herabgeſetzt werden muß, ſo wird die Waſſermenge derart ge— ring, daß von einer gedeihlichen Entwick— lung der Brut ſchlechterdings nicht die Rede ſein kann. In kleinen Behäl- tern werden unſere Aquarienfiſche zur Degeneration geradezu ge— zwungen. Daß ein niedriger Waſſerſtand ſpeziell für die Zucht der Laby— rinthfiſche (trotz der gegenteiligen An— ſicht in unſerer Literatur) keineswegs eine unbedingte Notwendigkeit iſt, habe ich durch entſprechende Verſuche feſt— geſtellt. Bei 10-20 cm Waſſerhöhe find zum Geiſpiel die Jungen von Osphromenus trich. ſogleich nach dem Ausſchlüpfen im- ſtande, ſelbſtändig vom Boden zur Ober— E fläche aufzuſteigen, und ſchon nach wenigen Tagen ſchwärmen fie, ſobald der Dotter- ſack verzehrt iſt, auf der Nahrungsſuche auch in den tieferen Waſſerſchichten umher. . Der höhere Waſſerſtand bietet den Fungen von Anfang an einen größeren Raum N 5 zum UAmherſchwimmen und auch reichlichere Nahrungsmengen, iſt alſo von beachtens- wertem Vorteil. In den ſeltenſten Fällen aber werden die mit Brut reichlich beſetzten Zauchtbehälter der Labyrinthfiſche durch— lüftet, weil allgemein bekannt iſt, daß dieſe Fiſche ihrer eigenartigen Atmung wegen keine Durchlüftung benötigen. Das trifft für ältere Tiere zu; die Jungfiſche ſind jedoch zunächſt noch lediglich auf Kiemenatmung angewieſen. Erſt im Alter von etwa 4 bis 5 Wochen bildet ſich bei ihnen das Labyrinthorgan aus. Solange muß man alſo dafür Sorge fragen, daß das Waſſer genügend Sauerſtoff enthält, kleinere Zuchtbehälter alſo durchlüften! Anterläßt man das, ſo halten ſich die Fungen ſtän— Aber Pipa Snethlageae Lor. Müll. 507 dig an der ſauerſtoffreicheren Ober— fläche des Waſſers auf und machen im Wachstum ſehr geringe Fort— ſchritte, weil ſie an der Nahrungs— er im tieferen Waſſer behindert ind. Außer den Infuſorien, die man auf bekannte Weiſe züchten kann, habe ich von Anfang an Subifer in völlig zer- quetſchtem Zuſtande verfüttert, ebenſo auch Trockenfutter in feinſter Körnung aufge— ſtreut. Durch Einſetzen von Schnecken muß man aber Sorge tragen, daß die Reſte der Mahlzeiten ſoviel wie möglich beſeitigt werden. Bald nachdem die Jungen zur Laby— rinthatmung übergegangen ſind, zeigen ſich ſchon die beiden ſchwarzen Flecken, die im Verein mit der ſchönen Befloſſung und dem munteren Weſen der Fiſchchen dieſe beſonders anziehend für das Auge des Liebhabers erſcheinen laſſen. Im Alter von 6—8 Monaten ſind die Jungen bereits zuchtfähig. Was ſchließlich das Wärmebedürfnis betrifft, jo iſt der punktierte Gurami auch hierin nicht ſehr anſpruchsvoll; er fühlt ſich auch bei 18“ C noch leidlich wohl. Zur Zucht find allerdings 23—25 C not- wendig. O0 D ber Pipa Snethlageae Lor. Müll. (Briefliche Mitteilung an den Herausgeber). Abb. 1 Pipa Snethlageae. Oberſeite. Aufnahme aus dem Zool. Garten in Frankfurt a. M. von Aenny Fahr, Darmitadt. München, 30. 6. 14. Zoolog. Sammlung des Bayer. Staates, Neuhauſerſtr. 51. Lieber Freund! Anter einer Sendung von Reptilien und Amphibien, die ich von Frl. Dr. E. Snethlage, Bara, zur Beſtimmung erhielt, fand ich eine Pipa-Form in meh⸗ reren Exemplaren vor, die eventuell mit der importierten „kleinen Pipa“ identiſch iſt. Die mir vorliegende Pipa iſt ohne allen Zweifel eine ſehr gute neue Art. Ich habe ſie bereits beſchrieben und zu Ehren von Frl. Dr. Snethlage „Pipa Snethlageae“ genannt. Die Bejchrei- bung iſt ſoeben in den „Annals“ er- ſchienen. Die neue Art unterſcheidet ſich im Geſamthabitus, dem Fehlen der Hautanhänge an Schnauze und Mund— winkeln, der Kopfform, der geringeren Depreſſion des Körpers, den kürzeren, Abb. 2 Pipa Snethlageae. ſchwächlicheren Gliedmaßen, von welchen Oberarm und Oberſchenkel größtenteils in der Körperhaut ſtecken, dem Mangel der 4 Drüſenreihen auf dem Rücken, der ab- weichenden Hautſtruktur und der Satjache, daß die 29 eine viel geringere Anzahl von „Waben“ auf dem Rücken tragen, ſehr ſtark von der „großen“ Pipa. Ich bin (Anterjeite.) Aufnahme aus dem Zoolog. Garten in Frankfurt a. M. von Aenny Fahr, Darmſtadt. Geſchlechtsunterſchiede bei Pterophyllum scalare. — Aber Betta pugnax Cantor feſt überzeugt, daß auch das Skelett ſtark von Pipa pipa L. (S americana) abweicht. Ich würde für Zuſendung allen- falls eingegangener Stücke zu Skelettierzwecken ſehr dankbar ſein! Wir ſtehen nur die beiden Typen (8 und 9) zur Verfügung und die möchte ich nicht zerſchneiden. Prof. Lorenz Müller. Zuſatz: Zweifellos iſt die neue Pipa Snethlageae mit un- jerer , kleinen Pipa“, die ja gleich⸗ falls von Para ſtammt, iden⸗ tiſch! Vergleiche auch die Mit- teilung Dr. Krefft's in Nr. 28 der „Bl.“. Meine hier und be— reits auf Seite 420 der „Bl.“ ausgeſprochene Anſicht, daß es ſich hier mindeſtens um eine neue Sub— ſpecies, wahrſcheinlich aber neue Art handeln muß, findet durch Prof. L. Müllers Mitteilung ihre Beſtätigung! Ich bitte dringend um Gberlaſſung kon— ſervierter Exemplare an Herrn Müller, einmal zur Feſtſtellung der Identität, dann zur Anterſuchung des Skeletts! Dr. Wolterstorff. O0 ®) Geſchlechtsunterſchied bei Pterophyllum scalare. Nachtrag zu meinem Aufſatz in Nr. 28. Auf das auch für ein ungeübtes Auge leicht erkennbare Anterſcheidungsmerkmal machte mich Herr Cvancar, dem es in— zwiſchen geglückt iſt, Pterophyllum nach—⸗ zuzüchten (ſiehe „Bl.“ No. 26) aufmerkſam: Legeröhre beim Weibchen iſt als kleine breite Wölbung ſtets ſichtbar, während DO das Männchen an gleicher Stelle einen kleinen ſpitzen Zapfen beſitzt. Beim Weibchen tritt während der Laichzeit die Legeröhre um einige Millimeter weit her— vor. Dieſe Angaben decken ſich mit den von mir angeführten Merkmalen. C. Conn. Aber Betta pugnax Cantor. Von Arthur Rachow. Daß es ſich bei der in Nr. 27 der „Bl.“ von Hipler geſchilderten Fiſchart tatſächlich um Betta pugnax handelt, iſt durch eine wiſſenſchaftliche Beſtimmung erwieſen, die einzuleiten Herr J. Hipler mir ermöglichte. Die Determination ſelbſt wurde von Herrn C. Tate Regan, M. A. vorgenommen, deſſen vorzügliche Abhandlung über die „aſiatiſchen Labyrinthfiſche“ durch das da— (Mit einer Abbildung.) rüber in dieſer Zeitſchrift erſchienene Refe⸗ tat‘ bei den Leſern in guter Erinnerung ſein dürfte. Betta pugnax iſt oft mit einer ihr ſehr naheſtehenden Spezies, Betta anabatoides Bleeker, verwechſelt worden, was durch 1 „Blätter“ 1910, Seite 410 [Dr. W. Wolterstorff, Zur Syſte⸗ matik und Nomenklatur der Familie Anabantidae). Im ſelben Jahrgang findet ſich eine vollſtändige Jiberjegung der Regan'ſchen Ausführungen über die Gattung Betta, Seite 488, 505. Arthur Rachow: Aber Betta pugnax Cantor ; den Amſtand zu erklären wäre, daß beide Arten häufig in ein und denſelben Gewäſ— ſern gefunden werden. Die beiden Arten unterſcheiden ſich von einander durch die Struktur und Stellung der After- reſpektive Rückenfloſſe und in gewiſſer Hinſicht auch durch die Färbung und Zeichnung. — Bei Regan finden wir über die Färbung der Betta pugn ax folgende Angaben: „Dli- Betta pugnax. venfarben mit dunkleren Querbändern; jede Schuppe der Seiten mit einem filb- rigen Fleck; ein ſchwärzlicher Längsſtrich am Kopfe, das Auge durchziehend; Floſſen, mit Ausnahme der Bruſtfloſſen, ſchwach rötlich; Kante der Rücken- und Afterfloſſe ſowie Bauchfloſſenfaſer grünlich oder gol— dig“; Die Floſſen⸗ und Schuppenformel lautet nach demſelben Autoren: D. 9—10; A. 1/26; L. l. 30—32. — Duncker gibt über Betta pugnax u. a. an, daß bei in Gefangenſchaft gehaltenen Exemplaren, die N 509 letzten Strahlen der Rücken- und After⸗ floſſe, ſowie die mittleren der Schwanzfloſſe ſehr raſch wachſen, die der Afterfloſſe zum Beiſpiel in 14 Tagen um faſt das doppelte ihrer urſprünglichen Länge; die Hyper— trophie (Aberernährung) der Strahlen dieſer Art iſt alſo keine Folge der Züchtung in Gefangenſchaft“. Auf Sumatra wird unſer Fiſch „Tam⸗ Zeichnung von A. Mayer. balah“ (Volz 1906), in Negri Sembilan „Ikan haruan patas“ genannt; im Selan⸗ gorſchen heißt er „Ikan pala“ (Ikan = Fiſch, pala = Muskatnuß; „Muskatnuß⸗ fiſch“), „welcher Name ſich aus der Haltung des auf Beute lauernden Fiſches erklärt. Er hängt förmlich mit dem Kopf am Waſſerſpiegel, jo daß der an ſchattigen Stellen allein ſichtbare Kopf einer kleinen unter Waſſer treibenden Nuß gleicht“ (Dunk⸗ ker). Anſcheinend ſieht Duncker Betta trifasciata Bleeker als identiſch mit Betta 510 pugnax an. — Gber die Verwendung der Betta pugnax zu „Fiſchkämpfen“ findet man bei dem oben zitierten Forſcher kei— nerlei Angaben, wohl aber bei Volz (1903), der ſchreibt: „Die Malayen Palembangs halten Betta pugnax nicht in Gefangen⸗ ſchaft, kennen alſo offenbar die ander— wärts ſo beliebten Kampfſpiele dieſes Fiſches nicht. Eine Seltenheit ſcheint dieſe Art in ihrer Heimat gerade nicht zu ſein, denn wir hören, daß ſie von den chineſiſchen Kulis als delikate Beiſpeiſe zum Reis betrachtet wird. — Betta pugnax kommt, ſoweit bis jetzt bekannt, vor: auf Sumatra, der malay— iſchen Halbinſel, Singapore, Penang, Bor- neo (2 Der Verf.), Billiton und Banka. Die Art ſoll ſchattige, ſtagnierende oder doch nicht raſch fließende Gewäſſer bevorzugen; Volz erbeutete ſie „in einem kleinen Bach voll Schlamm und Moder.“ Vielleicht iſt es die Beſchaffenheit ſeiner Wohngewäſſer, die den Fiſch zu der Manier „ſeine Jungen im Maule auszubrüten“ zwangen. Jeden— falls aber liegt keine Arjade vor, noch anzuzweifeln, daß Betta pugnax ein „Maulbrüter“ iſt, wenngleich uns Zierfiſchfreunden dieſe Eigenartigkeit, bis her nur von Cichliden, alſo einer, von den Cantor hatte unter dieſem Namen die große Beita pugnax und die kleinere Art Betta plendens Regan zuſammengefaßt. Letztere Art iſt der echte Kampfſiſch Siams, wie mir Herr Regan beitätigte. Dr. Wolterstorff. Ernſt Schermer: Die Bekämpfung der Mückenplage n X — We fer . N 2 72 x P 2 „Kampffiſchen“ ziemlich weit entfernt ſtehen⸗ den Fiſchfamilie, bekannt war, denn auch von einem näheren Verwandten der Betta pugnax, dem Luciocephalis pulcher Gray weiß man jchon ſeit längerer Zeit, daß die Jungfiſche in der Kiemenhöhle der Elterntiere Schutz vor Feinden finden.“ Literatur. Cantor, Th. 1850; Cat. of Malayan Fishes, S. 84, tab. 2, Fig. 1—83. Günther, Alb. 1861; Cat. 3, S. 389. Perugia, A. 1893; Di alcuni pesci racc, 1. Sumatra, & 248. d Schneider, G. 1900; Fiſche Sumatras, Seite 4. | Volz, Walt. 1903; Fiſche von Suma- tra. ©. 373. — 1904; Fiſche von Sumatra, geſ. von Schneider, S. 459. — 1906; Cat. of the Fishes of Sumatra, S. 127. Duncker, G. 1904; Die Fiſche der malayiſchen Halbinſel. ©. 164. Regan, C. T. 1909; The Asiatic Fishes of the Family Anabantidae, S. 779. Siehe meine diesbezügliche Notiz in „Bl.“ 1911, S. 675. Und bei dieſer Gelegenheit möchte ich unſere bewährten Import⸗ firmen erſuchen, die Einführung des Luciocephalus pulcher (Reichelt's „lebendgebärender Hecht“) wieder in die Wege zu leiten. Auch dieſe Art dürfte in ihrer Heimat durchaus nicht ſo ſelten ſein. Nach Duncker kommt ſie in Negri Sembilan vor, wo ſie „Ikan tumbok ka lubing“) tumbok — ſchlüpfen ?, ka tubing — an [in] das Ufer ; nach Duncker) genannt wird. Auch auf Singapore ſoll die Art zu finden ſein, ebenſo auf Billiton, Borneo, Banka und Sumatra. Auf letzterem iſt ſie unter den Bezeichnungen „Djulung — Djulung — namuli“ und „Tumo passiv“ bekannt, wie Volz (1906) angibt. er DO DO Die Befämpfuug der Mückenplage. Von Ernſt Schermer, Lübeck. Viel iſt ſchon über die, Bekämpfung der Mücken⸗ plage“ geſagt und geſchrieben worden, wenn ich dennoch über dieſes Thema ſchreibe, ſo will ich hier nur etwas über praktiſche, erprobte Arbeit mitteilen. Ich hatte nämlich Gelegenheit, im Früh⸗ ling 1913 für Herrn Profeſſor Dr. Friedrich in dieſer Sache tätig zu ſein. Seit einigen Jahren wird die Mückenplage in Lübeck und ſeiner näheren Umgebung bekämpft, handelte es ſich doch in erſter Linie darum, den Aufenthalt in unſern prächtigen Buchenwäldern erträglicher zu machen, und dadurch auch die Bebauung eines am Walde gelegenen Terrains, das wegen der Mückenplage verrufen war, zu erleichtern. In den vorhergehenden Jahren war die Bekäm— pfung folgendermaßen vor ſich gegangen. Die Gräben waren nach Mückenlarven abgekäſchert, auf kleinere Tümpel und flache Gräben war Saprol gegoſſen worden, außerdem hatte man ſich bemüht, die Gräben in Fluß zu bekommen. Im Winter waren dann polizeilich die Keller auf Mücken unterſucht und dieſe ausgeräuchert worden. Bis Juni hatte man den Erfolg dieſer Arbeit geſpürt, dann aber war die Plage ſo groß wie vorher. Ich hatte in dieſem Jahre nun zunächſt die Aufgabe, die Mückenbrutſtellen genau feſtzuſtellen und geeignete Maßregeln für die Bekämpfung vorzuſchlagen. Ende Februar fanden ſich Larven in flachen Tümpeln, wo räuberiſche Inſekten⸗ larven fehlten oder ſelten waren, in ſtillſtehenden Gräben, wo Stichlinge und anderes Raubzeug ſich nicht aufhielten, ſchließlich in flachen Regenpfützen, die von anderen Tieren nicht bewohnt wurden. Die Gräben, Tümpel und Lachen dieſer Art wurden mit Saprol begoſſen, die Larven dadurch getötet. Aber dieſe Bekämpfungsart brachte manche Nachteile. Bei Wind und wenn nach der Begießung Regen fiel, war ſie vergeblich. Außerdem mußte ſie regelmäßig wiederholt werden, denn ſobald Saprol nicht mehr wirkſam war, waren dieſe Stätten ſofort mit neuer Mücken⸗ brut beſetzt. Wo es irgend angeht, ſollte man alle flachen Pfützen zuwerfen, ebenjo Gräben, die nicht zum Fließen gebracht werden können. Bei Tümpeln machte ich andere Verſuche. Ein Winterſchlaf erwachten, wichtig, daß Gräben, die gegen waren Mückenbrutherde. kleiner Waldtümpel von wenigen Quadratmetern wurde mit acht Teichmolchen beſetzt, die gründ— lich aufräumten. Ich machte ferner die Beobach— tung, daß ſobald die grünen Waſſerfröſche (Rana esculenta) in die von Mückenbrut beſetzten Gräben wanderten, nachdem ſie Mitte April aus dem dieſe ſofort gereinigt wurden. Alſo auch der Waſſerfroſch verdient als Mückenvertilger Schonung. Es iſt daher von Waſſerfröſchen bewohnt, nicht mit Saprol begoſſen werden, da man ſonſt dieſe wertvollen Gehilfen an manchen Orten entbehren müßte. Es handelt ſich hier nur darum, wie hält man dieſe Gräben bis Mitte April rein von Mückenbrut? — An einer Stelle des Waldes lagen vier Tümpel in einer Reihe. Einer ſtand mit einem breiten fließenden Graben durch eine ſchmale Rinne in Verbindung. Dieſer war frei von Mückenlarven, die drei andern da- Hier waren es lediglich Stichlinge, die den erſten Tümpel rein hielten. In einem andern Falle lagen zwei Tümpel nahe beieinander. Der eine lag in einer Mulde, war flach und wenig bewachſen, der andere lag oben, war auch flach, beſaß aber eine tiefe Stelle von ungefähr 1,20 w. Die Bewachſung war gut. Der erſte war ſtets voller Mückenlarven, der zweite frei, obgleich Stichlinge fehlten. Hier hielten die Larven der Waſſerkäfer und Waſſerwanzen den zweiten Tümpel von Mücken⸗ larven frei, denn infolge der größeren Tiefe konnten ſie dort überwintern, waren alſo im Frühjahr bereits frühzeitig auf dem Poſten, ferner boten ihnen die Waſſerpflanzen Schutz. Der erſte Tümpel fror im Winter bis auf den Grund, im Früh— ling legten die Mücken dort die Eier ab: ihre Brut konnte ſich, da Feinde fehlten, ungehindert entwickeln. — Es ergibt ſich aus dieſen Beobach— tungen, daß man die Waſſergräben mit räuberiſchen Larven und Stichlingen jedes Jahr zeitig, vielleicht im Februar bis März, beſetzt. oder aber, was einfacher iſt, man hebt dieſe Gräben und Tümpel wenigſtens ſtellenweiſe bis zu 1,10 m oder 1,20 m aus, um den Tieren die Möglichkeit zu geben, hier zu überwintern. Merkwürdig iſt das Verſagen der Kaul— quappen des Grasfroſches im Kampfe gegen die Stechmücken. Die Fröſche ſelber leben wohl durchweg von Landtieren, Würmern und Inſekten, haben auch, wenn ſie das Waſſer aufſuchen, an wichtigere Dinge als an Nahrungsaufnahme zu denken. Ihre jüngeren Larven nähren ſich vorwiegend von pflanzlichen Stoffen. Ich hatte aber erwartet, daß die herangewachſenen Kaul— quappen Vertilger der MWückenlarven ſeien, ſie verſagen aber draußen vollſtändig. Im Walde läßt ſich die Mückenplage einſchränken: 1. durch dzuwerfen bezw. Ver⸗ tiefen flacher Gräben und Tümpel, 2. durch Einſetzen von Mückenbrutvertilger, 3 indem man die Gräben in Fluß bringt. Durch dieſe Maßnahmen hatten wir große Erfolge. In Gegenden, wo in näherer umgebung des Waldes keine Flüſſe ſind, die mit von Rohr und Schilf bewachſenen Ufern eingefaßt ſind, wird man zweifellos mit den angeführten Maßnahmen Ernſt Schermer: Die Bekämpfung der Mückenplage 511 auskommen. Hier find aber in Lübeck die größten Schwierigkeiten zu überwinden, denn von außen her, von der Trave und gelegentlich auch von der Wakenitz, kommen bei günſtigem Winde ungeheure Mückenſchwärme in die Wälder. Bei der Trave liegen augenblicklich die Ver⸗ hältniſſe am ungünſtigſten. Es ſind durch einen Durchſtich, durch den der Weg zum Meere ver— kürzt iſt, große abgeteilte Altwäſſer entſtanden, die mit dem Strome nicht mehr in Verbindung ſtehen. Außerdem ſind dieſe Buchten durch Ein⸗ baggerung von Schlammmaſſen ſo verflacht, daß teilweiſe trockene Stellen entſtanden ſind. Da⸗ zwiſchen liegen Tümpel. Da der ganze Untergrund ſchwankender Boden iſt, iſt dort nicht anzukommen. Angeſtört können ſich dort unzählige Mücken entwickeln. Hier hilft nur eins: vollſtändige Trockenlegung. Die breiten, mit Schilf und Rohr bewachſenen Ufer müßten ſtreckenweiſe von Gräben durchzogen werden, um den Fiſchen Glegenheit zu geben, an die flachen Uferſtellen zu kommen. Das Gebiet der oberen Wakenitz iſt ſchwer anzugreifen. Die flachen Ufer, die meiſt unzu⸗ gänglich ſind, beherbergen viele kleine Pfützen, die nur von Mückenlarven bewohnt werden. Eine Uferregulierung iſt hier zu verwerfen, denn die Wakenitz iſt ein Naturdenkmal und verdient als ein ſolches behandelt zu werden. Jeder Angriff wäre hier zu bedauern. Es ſollte vielmehr alles getan werden, um uns dieſe ſchöne Flußlandſchaft mit den breiten ſeeartigen Erweiterungen, mit der herrlichen Flora, mit jeiner eigenen Fauna, wo Eisvogel und Reiher noch zu finden ſind, zu erhalten. Abrigens haben auch die hier aufwachſenden Mücken weniger Bedeutung für Lübeck, da dieſes Gebiet weiter entfernt liegt und ſüdöſtliche Winde, die Mücken von dort herbeiführen können, bei uns nicht allzu häufig ſind. Wichtig iſt es, auf die Tümpel und Gräben der Felder und Wieſen acht zu geben. Hier gilt dasſelbe wie für den Wald. Trockenlegen oder ſo vertiefen, daß ſich die Feinde der Stechmücken darin halten können. Der Futterteich unſeres Vereins, ein richtiger Dorf- teich, der vorzüglich Daphnien liefert, beherbergt auch Mückenlarven. Aber ſie ſind ſo ſpärlich, daß es ſich nicht lohnt, ſie zu fangen, um ſie als Futter zu verwenden. Der Grund liegt auch hier in der Anweſenheit von Käferlarven und nament- lich von Rückenſchwimmern. — Soll die Bekämpfung mit Erfolg geführt werden, dann iſt ſchließlich auch nötig, daß ein jeder Grund⸗ beſitzer dafür ſorgt, daß auf ſeinem Hofe und in ſeinem Garten nicht tagelang Pfützen nach einem Regenſchauer ſtehen bleiben, daß die Regentonnen hin und wieder geleert werden und ſtändig unter Kontrolle ſtehen, endlich, daß die Mücken im Winter in ihren Schlupfwinkekn, in Keller und Ställen, energiſch und gründlich verfolgt werden. Eins aber iſt nicht zu vergeſſen, ſchonet die Inſekten⸗ freſſer unter den Vögeln, namentlich die Schwal- ben! Bertilgen laſſen ſich die Mücken nicht, aber eine Verminderung der Plage iſt möglich. 2 00 2 512 H. Baum: Neue Waſſerpflanzen: Elodea callitrichoides Casp. Neue Waſſerpflanzen: Elodea callitrichoides Casp. Von H. Baum, Roſtock. Mit einer Originalaufnahme von E. A. Hanſen. Elodea callitrichoides iſt in den letzten Jahren in den „Bl.“ häufig erwähnt worden. Herr Prof. Franck hatte ſchon vor 2 Jahren verſucht, dieſe Pflanze aus Argentinien nach Deutſchland einzuführen, indem er dieſelbe einem Schiffsingenieur mitgab. Bald darauf wurde auch von einigen Firmen eine Elodea callitrichoides Elodea callitrichoides Casp. Originalaufnahme von E. A. Hanſen. OO in den Handel gebracht. Nach Empfang einer ſolchen Pflanze ſtellte ich aber ſofort feſt, daß es keine Elodea, ſondern eine Najas war. Herr Prof. Dr. Rendle in London beſtimmte dieſe Pflanze denn auch als Najas microdon var. curassavica. Anſtatt der echten Elodea callitrichoides war von irgend einer anderen Seite die obenerwähnte Najas in den Handel ge- langt. Flüchtig betrachtet haben dieſe beiden Pflanzen tatſächlich einige Ahnlich⸗ keit miteinander; bei genauer Unterſuchung ſieht man aber ſofort, daß man bei der von Herrn Prof. Dr. Franck perſönlich ein- geführten Pflanze eine wirkliche Elodea vor ſich hat. Blütenbildung hat dieſe Elodea bei uns noch nicht gezeigt und des⸗ halb verweiſe ich den ſich hierfür interej- ſierenden Leſer der „Bl.“ auf die Aus⸗ führungen des Herrn Prof. Dr. Franck über das Vorkommen und Blühen von Elodea callitrichoides in Argentinien in Jahrgang 1910, S. 133 und 1912 S. 518 und 519 der „Bl.“. Elodea callitrichoides iſt zarter und zierlicher als unſere bisher gepflegten Elodea-Arten gebaut, die Blätter ſind vor allen Dingen viel weicher als die der E. canadensis und densa und deshalb iſt ſie von dieſen beiden Arten ſehr leicht auseinander zu halten. Der Wuchs iſt im Sommer ein äußerſt üppiger, doch be= nutze man zur Vermehrung nur die Triebe, welche Seitenaugen oder Seitentriebe zeigen und ſtecke letztere in gleiche Höhe mit dem Bodengrund, worauf das Teilſtück ſofort Wurzeln bildet und in kurzer Zeit bei einer Waſſertemperatur von 15—22“ C zu einer ſchönen Pflanze heranwächſt. Deutſche Benennung unjerer Zierfiſche. Von Dr. C. Ohnmais, Degerloch-Stuttgart. Für die Beibehaltung der lateiniſchen Namen für unſere Zierfiſche trat in No. 47 1913 der „Bl.“ Herr Oberarzt Dr. Hentſchel ein, wegen der Schwierigkeit, deutſche und beſonders „rein“ deutſche Benennungen zu ſchaffen und ſie all⸗ gemein in Gebrauch zu bringen. Von der Mög- lichkeit, unſere Sprache auch für die Namen der Ausländer unter den Tieren als in erſter Linie übliche gelten zu laſſen, können wir uns leicht bei der der unſrigen verwandten Liebhaberei der Stubenvögel überzeugen, wenn wir etwa die einſchlägigen Bücher von Ruß oder eine Zeit⸗ ſchrift, wie die „Gefiederte Welt“ zur Hand nehmen. Man wird mit Freude, in letzterer be⸗ ſonders, im Text ſowohl, wie im Anzeigenteil, faſt nur die deutſchen Namen der Vögel leſen und jeder verkehrt dadurch gleich vertraut mit den fremden, wie mit unſeren allbekannten hei⸗ miſchen Vögeln. — Sollte, was für die Vögel möglich iſt, es nicht ebenſogut für die Fiſche und weiterhin unſere Terrarientiere ſein? Das la⸗ teiniſche Eis iſt auch ſchon gebrochen, z. B. bei den ausländiſchen Barſcharten, dem Goldfiſch mit feiner Schleierſchwanzſippe u. a. und dieſe er- ſcheinen uns nicht geringwertiger, weil an Stelle der internationalen ihre deutſche Namen Ge— der deutſche Sprachverein nicht verſagen. wohnheit geworden find. Braucht man die la- teiniſchen Benennungen einmal wirklich, jo find ſſie raſch nachgeſchlagen. — Ob es nun überall möglich iſt, rein deutſche Benennungen zu finden, erſcheint mir ganz unweſentlich. Wollten wir deshalb die deutſchen Namen fremdländiſcher Tiere, etwa in den zoologiſchen Gärten, miſſen und durch die wiſſenſchaftlichen, lateiniſchen Namen erſetzen, weil jene öfters einen Anklang an ihren heimatlichen oder lateiniſchen Namen 1 haben? — Die Begründung, warum die deutſche Benennung unſerer Zierfiſche und Terrarientiere nicht nur ideal, ſondern auch materiell einen Fortſchritt für die Liebhaberei bedeutete und die Beſprechung weiterer Einzelheiten würden den Rahmen einer Anregung, die hier allein beab- ſichtigt iſt, überſchreiten. Werden aber die deutſchen Namen als ein Fortſchritt anerkannt, jo würde ſich jetzt auch ein Weg für ihre Feſt— ſetzung bieten. — Wir brauchen dazu nicht eine Behörde, wie Herr Dr. Hentſchel ſagt, als welche für ihn die zoologiſche Wiſſenſchaft mit ihren lateiniſchen Namen gilt, ſondern eine von uns anerkannte Zentralſtelle müßte dieſe in die Hand nehmen. Eine ſolche haben wir in dem Berband der deutſchen Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienvereine. Wir ſind groß genug, eine ſo weittragende Frage löſen zu können und allein dieſe Ausſicht ſollte alle Vereine dem Verband zuführen und würde ſein Beſtehen rechtfertigen. Ihre Mithilfe würden ſicher auch verwandte wiſſen⸗ ſchaftliche und gewerbliche Zweige, ebenſo Be m an große Fragen herangehen zu können, muß aber der Verband auch mit reichlichen Mitteln ausgerüſtet werden. — Wenn ich noch kurz be— merke, wie ich mir die Ausführung etwa denke, ſo geſchieht dies nur, um nicht mit der Anregung allein die Sache zu erledigen: Eine Kommiſſion des Verbandes, bei welcher alle Fäden zu— ſammenlaufen und der die endgültige Entſcheidung über die Namenwahl vorbehalten würde — und gewiß dürfte man die Bereitwilligkeit der Sach-, Tach⸗ und Sprachkundigen unter den Liebhabern zählen — könnte etwa die Vorfragen bearbeiten und einen feſten Plan aufſtellen, nach welchem die Arbeiten, vielleicht gattungs- oder familien- weiſe, an eine Anzahl UAnterkommiſſionen verteilt würden und in dem auch die Witarbeit der Vereine in geeigneter Weiſe durch Vorſchläge, Abſtimmungen ꝛc. vorzuſehen wäre. Beſitzen einmal die Vertreter unſerer wichtigſten Familien deutſche Namen und finden dieſe bei den Ve— reinen in ihren Verſammlungen und Berichten zielbewußte Anwendung, ſo werden ſie auch in die Abhandlungen unſerer Zeitſchriften und in die Handelsanzeigen und nach und nach in die Druckwerke übergehen. Was die Synonymen betrifft, ſo gibt es dieſe in allen Sprachen, auch in der lateiniſchen, ſie bilden keinen Hinderungs⸗ grund für die deutſche Benennung. An eine Dr. E. Ohnmais: Oeutſche Benennung unſerer Zierſiſche — Literatur 513 Ausmerzung oder Entwertung der la⸗ teiniſchen Bezeichnungen durch die deutſche Namengebung iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht gedacht. Auch die Schwierigkeit und Langwierigkeit der Arbeit darf kein Hindernis bilden und ihre ſachgemäße Durchführung bliebe ein Verdienſt und ein Band für die Liebhaber und ein Denkmal deutſcher Kultur. Möge der Gedanke nicht mehr zur Ruhe kommen! — Die Sorge, für die „ganz Neuen“, noch unbenamſten, neben dem lateiniſchen dann als notwendiges Erfordernis auch den zugehörigen deutſchen Namen zu finden, dürften wir nachher ihrem Entdecker oder Berichterſtatter überlaſſen. — Im Anſchluß, aber unabhängig von obigen Aus⸗ führungen, ſei hier noch die Frage nach kurzen, deutſchen Ausdrücken für Aquarianer und Terra⸗ rianer angeſchnitten, als Erſatz in allen Fällen, in denen dieſe beiden Wortungeheuer bisher ge— braucht wurden. Unter den Liebhabern jelbit dürften bisher wenige davon befriedigt geweſen ſein und bei dem ungelehrten Neuling müſſen ſie unwillkürlich in ihrer Deutung das Gefühl von Beziehungen zu verwandt klingenden Worten etwa „Indianer“ erwecken. Wie wäre es, wenn wir ſie durch die Worte „Zierfiſchler“ oder kurz „Fiſchler“ je nach Bedarf und fernerhin „Lurchler“ erſetzen würden. Ich bitte alle Kollegen in der Liebhaberei, dieſen Vorſchlag nicht mit einem „haha“ abzutun, ſondern ihn zuerſt etwa 100 mal in Gedanken und Worten zu brauchen und ſo erſt ſein Urteil zu fällen, wenn Mund und Ohr ſich etwas daran gewöhnt haben. Beſonders möge man ſie gegen die ſeitherigen „Aquarianer und Terrarianer“ halten. Vor allem, das weſent⸗ lichſte an der Liebhaberei ſind doch nicht die Aquarien und Terrarien, ſondern die Tiere darin; und dies drückt auch mein Vorſchlag aus. Jedenfalls ſind die vorgeſchlagenen Worte, welche dem Radler, Autler u. a. nachgebildet gedacht werden können, noch frei. — Für Lurchler als Sammelbegriff für die Terrarienliebhaber ſpricht der allgemein gültige Sportgruß „Gut Lurch.“ Sonſt wäre „Schiler“ dafür ebenſo ge- eignet. Dieſes Wort kann auch als Sonder— bezeichnung für den Reptilienliebhaber dienen. Wir Deutſche ſind der Meinung, der Name müſſe für Jeden auch den Begriff vollkommen kennzeichnen. Das iſt in unſerer Sprache meiſt nur durch zuſammengeſetzte Worte möglich und dieſe erſcheinen uns dann zu ſchwerfällig. Des⸗ halb übernehmen wir lieber neue Kennzeichnungen aus fremden Sprachen, wie etwa „Matinee“ für muſikaliſche oder poetiſche Vormittagsunterhaltung und legen ihnen unſeren Begriff unter, anſtatt ein einfaches Wort aus unſerer Sprache zu nehmen oder zu bilden und dieſem den Begriff beizulegen, wie dies jetzt z. B. glücklich mit dem Worte „Flieger“ geſchehen iſt. In dieſem Sinne mögen die vorgeſchlagenen Bezeichnungen auf— gefaßt werden und in den beteiligten Kreiſen Beſprechung finden. 0 5 Literatur 5 Moderne Naturkunde. Einführung in die geſamten Naturwiſſenſchaften. Bear⸗ beitet von Prof. Dr. Dennert, Weſen und Bedeu- tung der Naturwiſſenſchaft; Prof. Dr. Laſſar⸗ Cohn, Chemie; Prof. Dr. Gruner, Phyſik; Prof. Dr. Gockel, Aſtronomie und Meteorologie; Priv. Doz. Dr. Henglein, Mineralogie und Petrographie; Prof. Dr. Stremme, Geologie und Paläontologie; Prof. Dr. Dennert, Allgemeine Biologie; Prof. Dr. Heineck, Botanik; Dr. phil. Rabes, Zoologie; 514 Dr. med. et phil. Hauſer, Anthropologie und Ur⸗ geſchichte. 36 Bogen in Lexikon-Oktap auf holz⸗ freiem Illuſtrationsdruckpapier mit 680 Abbil⸗ dungen im Text, 8 farbigen, 6 ſchwarzen Tafeln, einer geologiſchen und einer Sternkarte; in 9 monatlichen Lieferungen zum Preiſe von Mk. 1.20 pro Lieferung erſcheinend. Naturwiſſenſchaftlicher Verlag in Godesberg bei Bonn. Die erſte Lieferung (127 Seiten) eines neuarti⸗ gen Werkes liegt uns vor! Dasſelbe verſucht, ſeine Leſer in das Gebiet der Naturwiſſenſchaften einzuführen, indem es das Weſentlichſte in muſter— gültigſter Weiſe zuſammenfaßt und über die Be⸗ deutung der einzelnen Zweige belehrt. Wir werden auf das Unternehmen ſpäter nocheinmal zurückkommen. Für heute möchten wir nur be- merken, daß die vorliegende Lieferung eine aus der Feder des oben genannten Königsberger Chemikers ſtammende Chemie umfaßt, der eine ebenſo intereſſante wie populär gehaltene Gin- leitung vorangeht. Auch jemand, der auf chemi- ſchem Gebiet ein vollkommener Laie iſt, wird durch die muſtergültigen Ausführungen ein klares Bild von der heutigen Auffaſſung der Chemie befom- men. — Wir ſehen den weiteren Abteilungen mit Intereſſe entgegen. Jedenfalls können wir das Abonnement auf dieſes Werk unſern Leſern warm empfehlen. Dr. med. Schnee. Fierſeele. Zeitſchrift für vergleichende Seelen— kunde, Heft 1 und 2. Herausgegeben von Karl Krall, Emil Eiſele, Bonn, 1913. Die moderne Wiſſenſchaft pflegt die Tiere mehr oder weniger als Reflexmaſchinen aufzufaſſen, eine für den Tierfreund ſchmerzliche Annahme! Gerade das Menſchenähnliche im Handeln, das wir in vielen Fällen zweifellos von einem Denlprozeſſe ableiten müſſen, läßt uns an ihnen Intereſſe nehmen und ſichert ihnen unſere volle Sympathie. Wir fühlen uns jenen verwandt und naheſtehend, indem wir dieſelben Gefühle, das- ſelbe Denken, nur geringer entwickelt, vorausſetzen. Herr Krall, der Beſitzer der rechnenden Pferde, hat ſich mit der Herausgabe vorliegender Zeit— ſchrift entſchieden ein Verdienſt erworben, das werden auch die ruhig anerkennen dürfen, welche eine Löſung der rätſelhaften Vorgänge auf eine andere Weiſe erwarten als er und jeine An⸗ hänger. 111i Vereins⸗Machrichten IIBENTEUERKERERRRKKRDENEHEREREKERERERRERERKRERKREREREREELKREIERKKKERRREERENENURRRTIUKERE Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. HA. Mitteilungen. Berlin-Schöneberg. „Argus.“ Sitzung vom 11. Juni. Der 1. Vorſitzende begrüßt nach der Eröffnung der Sitzung von den Anweſenden beſonders herzlich einen Herrn Lorenz, der aus Glatz kom— mend, als Gaſt in unſerer Mitte weilt. Von den diverſen Eingängen iſt eine Einladung unſeres Vereinswirtes hervorzuheben zu einem am 21. Juni ſtattfindenden Sommerfeſt. Da er den Argusmitgliedern freien Eintritt zuſichert und Herr Fichtner das vorjährige Sommerfeſt als ſehr amüſant ſchildert, wird beſchloſſen, der Ein⸗ ladung Folge zu leiſten. Herr Finck erklärt die Wahl eines 2. Schriftführers und eines Ver— Vereins⸗ Nachrichten 2 loſungskomitee-Mitgliedes für erforderlich. Die Amter werden künftig von den Herren Pennigke und Watthießen verwaltet werden. Hierauf er- örtert der 1. Vorſitzende einige Kongreßange— legenheiten. Herr Martin zeigt mehrere Paare Xiphophorus vor, die aus Kreuzungsprodukten von X. helleri und der Varietät derſelben Gattung mit dem Bronzeſchwert (Rachovii) beſtehen. Bei den Tieren fällt außer der ſchönen Färbung be⸗ ſonders die hervorragende Größe auf. Einige Männchen meſſen 15 cm. Herr Martin betont dabei, daß die Weibchen dagegen nicht ſo über— mäßig groß werden, was ja auch als gute Eigenſchaft zu bezeichnen iſt. Die Elterntiere der vorgezeigten Fiſche haben nicht annähernd die Größe ihrer Nachzucht erreicht. — Herr Fichtner erzählt uns von ſeinen Sagittaria gra- minea, die er im Aquarium aus Knollen ge» zogen hatte. Bei dem Verſuch, eine der Pflanzen etwas aus dem Bodengrunde zu ziehen und da⸗ durch höher zu rücken, riß dieſe dicht über der Wurzel ab. Entgegen aller Erwartungen bildeten ſich an der Rißſtelle neue Wurzeln und die Pflanze wuchs weiter. Außerdem kam aus der Knolle noch eine zweite Pflanze, die ebenfalls gut gedieh. — Herr Finck hat bei einer anderen Sagittarienart ähnliche Erfahrungen gemacht. Auch er hatte aus einer Knolle eine Pflanze gezogen. Beim Umſetzen der Pflanze in ein anderes Becken löſte er die Knolle ab und ließ fie verſuchsweiſe auf dem Waſſer ſchwimmen. Nach einiger Zeit wuchs noch eine Pflanze aus der Knolle, die im Anfange zwar ſehr zart und ſchmächlich war, aber dennoch forifam. All⸗ gemeine Entrüſtung erregt ein Trockenfutter⸗ Inſerat in „Bl.“ und „W.“, in welchem ein neues Futtermittel angeprieſen wird. Hierbei werden Anerkennungsſchreiben veröffentlicht, die in nicht ganz einwandsfreier Weiſe — andere Futter⸗ mittel herabwürdigend kritiſieren, daß wir die in den Dankſchreiben bezeichneten Nachteile der anderen Futterſorten ganz und gar nicht wahr— nehmen konnten, ſei nur nebenbei erwähnt. Außerdem halten wir aber die Art, Konkurrenten ſchlecht zu machen, für durchaus unzweckmäßig. In unſerem Kreiſe wird auf dieſe Weiſe keine Sympathie gefunden werden. Berichtigung: Anſer Bericht über die Sitzung vom 23. März enthält einen Paſſus be⸗ treffend Tubifeg, der einer Richtigſtellung bedarf. Derſelbe beruht zum Teil auf einer irrtümlichen Auffaſſung des Alnterzeichneten, welcher perſönlich noch nicht Tubifer verfüttert hat. Es haben ſich ſeinerzeit in der Sitzung verſchiedene Herren gegen die Fütterung der Fiſche mit Tubifer aus⸗ geſprochen, nicht weil dieſe von den Fiſchen ver⸗ ſchmäht werden, ſondern weil ein großer Teil davon, der nicht ſogleich aufgezehrt wird, in den Bodengrund eindringt, ſich hier unangenehm bemerkbar macht und reichlich vermehrt. Im allgemeinen werden dieſe eingegrabenen Tiere nicht gefreſſen; nur Macropodus cupanus var. (Polyacanthus) iſt nach den bekannt gewordenen Beobachtungen die einzige Art, welche die ein- gegrabenen Tubifer vertilgt. Die Wühlarbeit der letzteren wird natürlich in ganz reinem Sand— boden weniger läſtig, doch muß ja jedes Aquarium, in dem Pflanzen wirklich in beſter Weiſe ge⸗ deihen ſollen, auch Nährboden enthalten und ſei es nur lehmhaltiger Sand; in ſolchen Fällen werden aber die Würmer zur Plage, wenn auf * m ae ce Duni, da m ri r r 3 gutes Ausſehen der Aquarien Wert gelegt wird. Aus dieſem ſehr wohl erwogenem Grunde nehmen wir von der Verfütterung von Tübifer Abſtand. Kloſe. Verſammlung vom 25. Juni. Der Vorſitzende erſtattet Bericht über die Kongreßangelegenheiten und über verſchiedene Ergebniſſe der letzten Verbandsſitzung. Zu größtem Dank ſind wir unſerem Herrn Pennigke verpflichtet, welcher uns infolge ſeiner guten Verbindungen einen ſehr guten Projektions-⸗ apparat für einen verhältnismäßig ganz ge— N ringen Preis beſchaffen will. Der Betrag ſoll durch Verloſungen ꝛc. gewonnen werden und auch der Vereinskaſſe wird zu dem Zwecke eine Summe entnommen. Der Apparat ſteht uns in Kürze zur Verfügung und kann gelegentlich des Kongreſſes ſchon in Tätigkeit treten. Da Herr Pennigke auch noch die Liebens— würdigkeit beſitzt, den Betrag auszulegen bis wir die Sammlung beendet haben, ſei ihm bier- durch noch beſonders gedankt. Herr Friedrich zeigt eine neue, ganz eigenartige Schwimm pflanze vor, und zwar ein Riejeneremplar von reichlich 30 om Durchmeſſer. Herr Friedrich hat 2 dieſer Pflanzen von unſerem Herrn Kazmierzack, bei welchem ſie nicht gedeihen wollten, in ganz kleinen verkümmerten Exemplaren bekommen, die ſich in einigen Monaten ſo prachtvoll entwickelt haben und mehr als 100 Ableger trieben. Für alle Freunde von Waſſerpflanzen dürfte dieſe Art eine ſehr wertvolle Bereicherung bedeuten, da ſie ſehr gut zu kultivieren iſt, wenn ſie nur Oberlicht bekommt. Sie überzieht in kurzer Zeit das ganze Aquarium und bietet den Jungfiſchen auch gern aufgeſuchte Schlupfwinkel. Recht eigenartig iſt die Vermehrung dieſer Pflanze, die dadurch erfolgt, daß ſich die jungen Exem— plare direkt aus den Blättern entwickeln, ſelbſt ein abgeriſſenes Blatt oder nur ein Teil von demſelben bringt junge Pflänzchen hervor, die ſich nach kurzer Zeit ablöſen und ſelbſtändig auf dem Waſſer ſchwimmen. Die Pflanzen ſind warm und kalt mit gleich guten Erfolgen kultiviert worden. Von unſerem Freund Herrn Mayer, Hamburg, erfahren wir, daß die Pflanze aus Oſtindien ſtammt und über Newyork nach Deutſchland gekommen iſt, es ſoll ſich um eine Ceratopterus- Art handeln, alſo einer Ver— wandten der als Waſſereiche bekannten Anter— waſſerpflanze, die ſich in der gleichen Weiſe vermehrt. Herr Friedrich hat von dieſer Pflanze einige Exemplare dem Kgl. Botaniſchen Garten übermittelt, wo die Art noch nicht vorhanden war und wir werden von dort noch den be— ftimmten Namen erfahren. — Aber einen Be— ſuch in Hamburg berichtet Herr Pennigke, der ihm einige Enttäuſchungen gebracht hat. Herr Pennigke glaubte auch in Hamburg große Händler anzutreffen und reichliches Material zu ſehen, wie dies hier in Berlin der Fall iſt, doch war dies leider nicht zutreffend. Es iſt dies wohl darauf zurückzuführen, daß die Herren ſich meiſtens mit Importtieren befaſſen, die zum größten Teil bald wieder in andere Hände übergehen. Auch die Aquarienabteilung in Hagenbecks Tierpark iſt lange nicht das, was man ſich darunter vorſtellt. Herr Mayer, Ham— burg, zeigt uns wieder einige Exemplare von der ſchönen Limia vittata. Es find Nachzucht⸗ Vereins-Nachrichten 515 exemplare von kräftiger Geſtalt und 5—6 cm Größe, ſodaß man wohl ſagen darf, daß dieſe Art bei richtiger Pflege nicht ſo leicht degeneriert. Zur Frage 87 in „W.“, Seite 502 möchten wir ergänzend bemerken, daß es häufig vorkommt, daß ein Maulbrüter⸗Weibchen ſeine Jungen verſchluckt, wenn es durch zu ſchnelles Herantreten an das Aquarium oder anderen Gründen er— ſchreckt wird. Das Muttertier wird in ſolchen Fällen die umherſchwimmenden Jungen haſtig wieder ins Maul zu befördern ſuchen (die Kleinen drängen ſich auch förmlich da hinein) und in der Aufregung kommt es oft vor, daß etliche Junge verſchluckt werden, man muß das Muttertier alſo, wenn es Junge um ſich hat, möglichſt wenig ſtören. — Zur Frage 78 in No. 478 der „W.“ iſt zu bemerken, daß Kampf⸗ fiſche ſehr wohl mit Xiphophorus, Danio etc. zuſammen untergebracht werden können, wenn das Waſſer 20— 22“ C warm iſt. Gerade wenn man Kampffiſche mit anderen lebhaften Fiſchen zuſammen hält, wird man ſie oft zu Geſicht be- kommen und ſich ihrer lebhaften, ja herrlichen Farben erfreuen, nicht aber, wenn ſie einzeln gehalten werden; ſie führen dann, wie viele Labyrinthfiſche, eine verſteckte Lebensweiſe, was anderes iſt es natürlich, wenn ſie zur Zucht ſchreiten wollen. Hier war aber ein Geſellſchafts— aquarium gemeint. Anabas scandens im Ge— ſellſchaftsaquarium zu pflegen, möchten wir, wie es in „Bl.“, Seite 427 geſchieht, nicht empfehlen. Wenn es auch junge Tiere ſind, machen ſie ſich, da ſie ſchnell wachſen, bald durch Plumpheit, Faulheit und Gefräßigkeit unbeliebt. Die Ver⸗ loſung der von Herrn Friedrich geſtifteten Ce ra- topterus? und von Herrn Sommer geſpendeten Sumpfpflanzen, ſowie andere Fiſchſpenden er— brachte zirka 9 ¼. Find. P. S. Es find uns ein größerer Teil Kongreß⸗ karten verloren gegangen und es iſt ſomit nicht ausgeſchloſſen, daß damit Anfug getrieben wird. Gültig ſind nur die Karten, die von uns direkt ausgegeben werden und durch unſeren Stempel u. a. beſonders gekenn— zeichnet ſind. Wir bitten hiervon freundlichſt Notiz nehmen zu wollen. München. „sis“ E. V. März. Im Einlauf: Einladung der Firma Nikolaus Buchner zur Beſichtigung ihres Projektions— raumes, in dem die wiſſenſchaftlichen Inſtrumente der Firma C. Zeiß, Jena, und R. Winkel, Göt⸗ tingen vorgeführt werden. Proſpekt der Frankh'ſchen Verlagshandlung Stuttgart über ein neues Werk „Das Leben der Pflanzen.“ Brief des Fräuleins Anny Fahr bezüglich ihrer projektierten Sammelreiſe nach Südfrankreich und Spanien. Herr Willy Heinke, Rittergut Grubnitz bei Stanſchitz, Sachſen, erſucht in einem Briefe an Herrn Labonté, es möchten gelegentlich der diesjährigen Südenreiſe einiger Iſis-⸗Mitglieder Waſſerkäfer geſammelt werden. Wir wollen dieſem Wunſche nach Möglichkeit nachkommen, nur führt uns der diesjährige Weg voraus— ſichtlich in ziemlich ſüßwaſſerarme Strecken Kroa— tiens. Preisliſten der Großgärtnerei Henfel- Darmſtadt, der Herren Scholze & Poetzſchke-Berlin, Kuntzſchmann⸗Hamburg, KarlSiggelkow-Hamburg und Oskar Köhl⸗Hannover. Herr Geißler legt 516 einen Pflanzen⸗Katalog der Firma Haage Schmid- Erfurt auf und kommt auf einige brauchbare und preiswerte Pflanzen für das Terrarium zu ſprechen. Für die Bibliothek liegt im Einlauf das fünfte Heft „Die europäiſchen Schlangen“ von Dr. med. Fritz Steinheil. Während die erſte der ſchönen Tafeln eine Ringelnatter aus der Umgebung Münchens zur Darftellung bringt, handelt es ſich bei den übrigen 4 Tafeln um Tiere der Form persa, die gelegentlich der Studienreiſe der Herren Müller, Labonté und Lankes im Frühjahr 1912 bei Metcovics ge- ſammelt wurden. Die prächtigen Bilder ver- mitteln dieſen Herren wohl eine dauernde Er⸗ innerung an die herrlichen Sammeltage an der Narenta. In No. 9 der „Bl.“ beſpricht Herr Dr. Paul Krefft den Band 5, Lurche und Kriech⸗ tiere des neuen Brehms. Der Anſicht Dr. Kreffts über die Heubach'ſchen Farbentafeln: Korallen⸗ otter, Baumotter und madagaſſiſcher Taggecko (Phelsuma) vermögen wir uns nicht ganz an- zuſchließen. Wir verweiſen hierwegen auf unſere frühere Beſprechung des vorwürfigen Bandes in unſerem Berichte „Bl.“ No. 12, Seite 220 und bemerken, daß wir Herrn Heubach die Tiere als Modelle zur Verfügung ſtellen konnten. Von den Mützel'ſchen Abbildungen: Anolis carolinensis und dem Mauergecko glaubt Herr Dr. Krefft, daß ſie der Zeichner entſchieden durch ein ſtarkes Vergrößerungsglas geſehen hat. Wir können aber jagen, daß wir ſchon Rieſen von Anolis carolinensis in Pflege hatten, die der Größe der Mützel'ſchen Abbildung ſehr wohl entſprechen, allerdings von Cuba und daß wir auf Elba Mauergeckos fingen, die über die Größenverhält— niſſe der Abbildung ſicher hinaus gingen. Die Cubaform des Rotfehl-Anolis iſt viel mächtiger, als diejenige Nordamerikas, eine Tatſache, auf welche übrigens bereits im Reptile Book hin⸗ gewieſen iſt: „Also found in Cuba, where it grows to a considerably larger sitze than in the United States.“ Zu dem Aufſatz des Herrn Shriftian Brüning „Eine krallenloſe Waſſerſchild⸗ kröte aus dem Amazonenſtrom“ „W.“ No. 9, iſt zu bemerken, daß es ſich, ſoweit Beſchreibung und Abbildung dies erkennen laſſen, um eine Podoc- nemis handelt. Gbrigens ſind dieſe Schildkröten keinesfalls krallenlos, ſondern die Vorderfüße mit 5, Hinterfüße mit 4 Krallen verſehen. Die Krallen werden nur ziemlich verſteckt gehalten. Aus dem Jahrgang 1885 der Zeitſchrift „Iſis“ verlieſt Herr Lankes einen Artikel über das da⸗ malige Projekt eines Zoologiſchen Gartens in München. Aus unerſichtlichen Gründen iſt dieſes Projekt, dem verſchiedentlich ſchon finanzielle Hilfe zugeſagt war, im Sand verlaufen. Im Anſchluß hieran beſchäftigt ſich der Vorſitzende mit dem aufliegenden Generalverſammlungs— bericht des Vereins Zoologiſcher Garten München, inſonderheit aber mit den Ziffern über Ab- und Zugänge im Tierbeſtande während des Jahres 1913 und den angegebenen ſcheinbaren oder wahr— ſcheinlichen Gründen für dieſe Verluſte. Eine große Anzahl wiederum ſehr ſchöner Bilder für das 4. Heft und folgende ſeines Werkes „Die europäiſchen Schlangen“ demonſtriert Herr Dr. Steinheil. K. Lankes. Nürnberg. „Heros.“ Aus den Aprilſitzungen. Der 1. Vorſitzende, Herr Gruber, hält einen Vereins⸗ Nachrichten Vortrag: „Warum findet unſere Lieb- haberei jo ſchwer Eingang in die Fa⸗ milie?“ Redner führt zunächſt aus, wie in dem Heime faſt jeden deutſchen Bürgers oder Arbeiters irgend ein Zweig der Naturliebhaberei gepflegt wird. iſt die Blumenpflege. Ihr folgt wohl dann die Vorliebe für irgend einen gefiederten Sänger. Wenn man ſieht, mit welch rührender Sorgfalt dieſe Pfleglinge umgeben werden, ſollte man die Abneigung nicht für möglich halten, welche die meiſten deutſchen Hausfrauen bei dem bloßen Worte „Aquarium“ ergreift. Freilich iſt für ſie Aquarienliebhaberei und Waſſerpantſcherei der gleiche Begriff. Aber wie leicht läßt ſich be- weiſen, daß ein vernünftig und naturgemäß ein⸗ gerichteter Behälter nicht mehr Mühe als die Blumen⸗ oder Vogelpflege verurſacht und bei ſachgemäßer, dekorativer Bepflanzung eine ebenſo freundliche Blumentiſch. Hierin wird von vielen Liebhabern geſündigt. Alle möglichen Käſten und Gläſer werden verwendet und jedes Stückchen Fenſter beſchlagnahmt. Kommt dann dazu noch die Heizung mit Ruß und Geruch, jo iſt die Ab- neigung der Frau erklärlich. Der Aquarianer, der Maß zu halten verſteht und durch Erklärung der Eigenſchaften ſeiner Pfleglinge auf das Ge⸗ müt der Frau einzuwirken verſteht, wird in ihr eine Gehilfin finden, die nicht hoch genug einzu⸗ ſchätzen iſt, zumal, wenn ſie in der Liebhaberei vorgeſchritten iſt, daß ſie manchmal für den be⸗ ruflich abweſenden Mann, beſonders in der Laichzeit praktiſch eintreten kann. Vorausſetzung zu einem gedeihlichen Zuſammenwirken iſt aber, daß der Mann vernünftig in der Aus⸗ übung der Liebhaberei bleibt. Es wird oft übertrieben und die Folge iſt, daß man mit der Pflege nicht mehr nachkommt und die Aquarien allmählich ein Ausſehen bekommen, das nicht nur das Auge der Frau, ſondern auch das jeden Aquarianers beleidigen muß. — Im Anſchluß an das Ausſchreiben des Herrn W. Schreitmüller, der um Zuſendung von Tritonen erſucht, verbreitet ſich der 1. Vorſitzende über das Fangen von Molchen u. ſ. w. durch die Kinder und gibt Anleitungen, um dem ſinnloſen Einſammeln zu ſteuern. — Von Herrn Dr. Höfer-Coburg iſt ein Ballon mit Seewaſſer und ver⸗ ſchiedenen Seetieren, wie rote Aktinien, 1 Spiro⸗ graphisröhre, 1 Kolonie Keulenpolypen auf Koralle u. a. m., ſowie 1 Sack mit Muſchelſeeſand und 1 Arometer eingetroffen. Der 1. Vorſitzende ſpricht Herrn Dr. Höfer den Dank der Geſellſchaft aus und verbreitet ſich im Anſchluß an das Begleit- ſchreiben des Spenders über Verhaltungs⸗ maßregeln betreffs der geſandten Sachen noch ausführlich über die Pflege von Seewaſſer⸗ aquarien. Das Geſchenk hat den Erfolg, daß ſich einige Herren zur Einrichtung von Seewaſſer⸗ behältern entſchließen. — Herr Röder gibt ſeine Erfahrung über die aus Prag bezogene Parafinlampe bekannt. Zuerſt verwendetes Parafin, das Pfund zu 80 , war ſehr hart. Da hartes Parafin einen hohen Schmelzpunkt hat, erwies es ſich als unbrauchbar. Es gelang ihm, ſich weiches Parafin, das Pfund zu 60 3 zu verſchaffen. Mit demſelben erzielte er gute Erfolge. Er brachte das Aquarienwaſſer im ungeheizten Zimmer auf 17° C. Die Koſten ſtellen ſich auf 9% 3 in 24 Stunden. Einen Weitaus am meiſten verbreitet Zimmerzierde ſein kann als ein IE PONTE 75 . 25 74 be 4 85 5 =, = | 3 5 . 2 3 7 * en * u 15 Vereins⸗ Nachrichten Nachteil hat die Parafinlampe inſofern, als ſie ſehr helles, gelbes Licht erzeugt, das für die Inſaſſen des Aquariums bei Nacht ſtörend wirken dürfte. Ferner wendet ſich Herr Röder gegen die vielfach geäußerte Meinung, daß Danio rerio nur bei Sonnenlicht ablaichen. Er nimmt aus dem Danio-Behälter wahllos ein Weibchen und zwei Männchen und ſetzt ſie in das Zuchtaquarium, deſſen Boden zum Schutze für die Eier mit grobem Kies bedeckt iſt. Zu jeder Tageszeit, auch bei trübem Wetter hat Herr Röder das Ablaichen beobachtet. Herr Gruber ſpricht über das ſo— genannte Aufbefehlablaichen, verweiſt auf die großartigen Zuchterfolge mit Danio des Herrn Piſtor und verharrt auf Grund ſeiner Erfahrungen darauf, daß die Danio rerio doch am liebſten im Sonnenlicht ablaichen. Herr Röder berichtet weiter, daß Danio nur dem friſchen Laich nad- ſtellen. Er hat in ein Zuchtbecken mit Danio- Laich am nächſten Tag wieder Danio rerio zum Ablaichen geſetzt; ſie ſchenkte den vorhandenen Eiern nicht die geringſte Beachtung. Auch Danio albolineatus kümmert ſich nicht um den Laich der vorigen Periode. Das Ablaichen dieſes Danio gewinnt dadurch an Intereſſe, daß das Weibchen die Eier gerade mit Wucht in einem kräftigen Strahl von ſich ſtößt. — Herr Röder hat auch nie bemerkt, daß Danio den ausge— ſchlüpften Jungen nachſtellen. — Herr Steiner berichtet über ein Barbenweibchen, das nicht ab⸗ laichen konnte und einging. — Herr Gruber gibt Beobachtungen über Tetragonopterus bekannt. Herr Baetz verteilt eine große Menge Froſchlaich. Im Anſchluß hieran ſpricht der 1. Vorſitzende über Kröten⸗ und Froſchlaich. Ferner verbreitet er ſich über das Ausſcheiden von toten Daphnien aus dem Daphnienbehälter durch Einfügen eines nach unten trichterförmigen Einſatzes. Herr Rogner beſchreibt einen ſelbſtgefertigten Daphnienkaſten, der auf dem gleichen Prinzip beruht. — Sehr ausführlich und um⸗ fangreich geſtaltet ſich das Literaturreferat des 1. Vorſitzenden. Beſonders die Abhandlung „Sind Protozeen unſterblich?“ gibt ihm Ver⸗ anlaſſung, in erſchöpfender Weiſe über Protozeen, Protoplasma, Zelle, Zellkern u. ſ. w. zu ſprechen und ſeine Ausführungen durch Zeichnungen zu veranſchaulichen. — Aufgenommen als ordentliche Mitglieder werden die Herren N. Lock und K. Heidingsfelder. Aus den Maiſitzungen. Aufgenommen als ordentliche Mitglieder werden Herr Kgl. Poſtverwalter H. Schönauer, Herr Rechtsanwalt Dr. A. Ortweiler, Herr Ernſt Kamm, Kaufmann und Herr L. Fleiſchmann, Lehrer. — Der 1. Vorſitzende gibt ein ausführ⸗ liches Literaturreferat. Aus No. 18 der „Bl.“ beſpricht er die Auffindung des Amblystegium riparium var. long. Mit großem Intereſſe werden die Ausführungen über Cynolebias Belotti Stdr., feine Pflege und Aufzucht von G. Träber⸗ Klotzſche verfolgt, insbeſondere führt die Er⸗ wähnung der Blaſenkrankheit bei den bei einem Waſſerſtand von 1 em gezüchteten Jungen zu einer lebhaften Ausſprache, wobei Herr Röder annimmt, daß der geringe Waſſerſtand ungünſtig auf die Entwicklung der Schwimmblaſe einwirkte. Ferner beſpricht er noch „Ein praktiſcher Ther⸗ mometerhalter“ und „Wie lange leben die niederen Süßwaſſertiere im Magen der Fiſche.“ 517 Hierauf berichtet er über die Ausſtellung des „Tofotes“ und teilt mit, daß Herr Schüte ſeinen dort gemachten Gewinn in Geſtalt eines eiſernen Rechens der Geſellſchaft zum Geſchenk gemacht habe als Grundſtock zu der für die Freiland⸗ anlage benötigten Geräte- und Werkzeugſammlung. Herr Steiner hat einige Waſſermilben zur Anſicht mitgebracht und verbreitet ſich eingehend über dieſe Spinnentierchen. Die Waſſermilben (Hydrachnidä), dadurch, daß Kopfbruſtſtücke und Hinterleib zu einem Ganzen vereinigt iſt, von kugeliger Geſtalt, umfaſſen ungefähr 30 Arten. Dieſelben ſind in der Größe ebenſo verſchieden wie in der Farbe. Es gibt weiße, grünliche, graue, gelbliche, durchſichtige Arten; am auf⸗ fälligſten ſind die roten. Die Männchen ſind etwas geſtreckter gebaut als die ausgeſprochen kugelförmigen Weibchen; erſtere find am Körper- ende mit einem ſchwanzartigen Fortſatze aus- gerüſtet. Die Waſſermilben atmen durch Tracheen, denen die Luft durch 2 über der Mundöffnung liegenden Stigmen zugeführt wird. Munter tummeln ſie ſich im Waſſer umher auf der Jagd nach Beute: Daphnien und Eyclops, die ſie mit ihrem Stechrüſſel anbohren und aus⸗ ſaugen. Sie ſelbſt ſind durch einen ätzenden Saft, den ſie abſondern, gegen größere Tiere gefeit; die Fiſche ſpeien ſie ſchleunigſt aus, wenn fie eine Waſſermilbe geſchnappt haben. Die Waſſermilben vermehren ſich ſehr ſtark. Die Weibchen legen ihre Eier an die Glasſcheiben des Aquariums oder in angebohrte Pflanzen. Die ausgeſchlüpften Larven leben frei im Waſſer, bis ſie einige Tage vor der Verpuppung ſich an einer Waſſerpflanze anheften, um dann als aus⸗ gebildete Waſſermilben auszuſchlüpfen. Der 1. Vorſitzende gibt noch das erprobte Mittel, Milben aus dem Aquarium zu entfernen, be⸗ kannt, das darin beſteht, daß man einen Woll⸗ faden in das Becken hängt. Die Wilben ſetzen ſich daran feſt und man kann ſie mit Leichtigkeit herausheben. — Herr Gruber zeigt eine tier⸗ fangende Pflanze, den Waſſerſchlauch, Utricularia vulgaris, vor und gibt eine ausführliche Be⸗ ſchreibung derſelben. Die feinen, vielverzweigten Blätter tragen Bläschen, welche mit einer Klappe verſehen ſind, die ſich nur nach innen öffnet. Angelockte, kleine Waſſertiere gelangen dadurch in das Innere der Pflanze, ohne jedoch wieder einen Ausweg zu finden; ſie müſſen infolgedeſſen erſticken oder verhungern. Die mit gefangenen Tierchen gefüllte Blaſe des Waſſerſchlauches wird blau und ſtirbt ab. Die ſich im Herbſte bildenden Winterknoſpen löſen ſich ab und ſinken zu Boden. Im Frühjahr füllen ſich die Zellenräume mit Luft, die Knoſpen ſteigen als ſchlauchförmige Gebilde an die Oberfläche des Waſſers und entwickeln ſich zum Waſſerſchlauch. — Herr Steiner hält einen Vortrag „Das Meer, die Wiege des Lebens“ mit Lichtbildern. Redner verbreitet ſich zunächſt über das Meer im all⸗ gemeinen und über die Vranfänge des Lebens im Waſſer. Hierauf führt der Apparat die mannigfaltigſten Meeresbewohner vor Augen, herrliche Aufnahmen von dem mittelländiſchen Meere, von Herrn Müll⸗ egger zur Berfügung geſtellt, ſowie die im Bilde feſtgehaltenen Ergebniſſe der Valdivin⸗ forſchungsreiſe vor, wozu Herr Steiner ſtets aus⸗ führliche und erſchöpfende Erläuterungen gibt. Zum Schluß betont Redner noch, daß er Herrn 518 Müllegger viel an dem Zuſtandekommen des Vortrags verdanke und ſpricht ihm beſonderen Dank für AGberlaſſung des Materials aus. In der anſchließenden Ausſprache weiſt der 1. Vor— ſitzende auf die Verdienſte Häckels hin, die ſich dieſer auf dem Gebiet der Forſchung erworben hat. — Nunmehr kommt die Freilandanlage zur Sprache. Nachdem alle Verſuche, an einem natürlichen Waſſer einen paſſenden Platz zu er⸗ werben, geſcheitert ſind, bleibt nur noch ®ais- mannshof übrig, das auch äußerſt günſtige Gelegenheit bietet. Herr Zucker, der genügenden Platz für den billigen JFahrespacht von 15 % zur Verfügung ſtellt, iſt an und für ſich für die Intereſſen der Geſellſchaft. Für die entſtehenden Koſten müßte zunächſt die Geſellſchaft aufkommen. Dieſe Ausgaben werden jedoch durch die Pacht— gebühren der einzelnen Parzellen wieder ein— gebracht. Um aber die Vereinskaſſa nicht allzu⸗ ſtark zu belaſten, ſoll der nötige Betrag durch Ausgabe von Gutſcheinen zu 5 % aufgebracht werden. Dieſe Gutſcheine werden im Laufe von 2—3 Fahren an die Zeichner der Reihe nach durch Ausloſung zurückbezahlt werden. Der Flächeninhalt der Freilandanlage beträgt 24 m in der Länge und 10 m in der Breite. Der vordere an die Scheune angrenzende Teil iſt als neutrales Gebiet gedacht, das die Geſellſchaft zum Aufſtellen von Terrarien, Schildkrötenhäuſern und Schlangenzwingern benützt; der anſchließende Teil iſt in 3 große und 4 kleinere Parzellen ge— teilt, die an Liebhaber aus der Geſellſchaft ver— geben werden ſollen. An einem ſauber aus— gearbeiteten Plan zeigt der 1. Vorſitzende alle Einzelheiten der Anlage. Die in Umlauf geſetzte Einzeichnungsliſte findet reichliche Einträge. Ein ungenannt ſein wollender Herr zeichnet 15 4, auf deren Rückzahlung er zu Gunſten der Kaſſa der Geſellſchaft verzichtet. — Der 1. Vorſitzende zeigt Heizgitter vor, die Herr Ingenieur Haage mitgebracht hat. Die Heizung geſchieht durch Elektrizität. Herr Haage erzielte in ſeinem Brutraum eine Wärme von 41°. Herr Möß⸗ linger übernimmt die Heizgitter, um Verſuche zur Aquarienheizung anzuſtellen. — Herr Eberlein berichtet, daß er 1000 Regenwürmer in einer mit Erde gefüllten Kiſte untergebracht habe. Als er nach 14 Tagen einige herausnehmen wollte, waren ſie bis auf ganz wenige verſchwunden, ohne daß ſich eine Spur der Verſchwundenen wahrnehmen ließ. B. Gerichte. Darmſtadt. „Hottonia.“ Außerordentl. Mitgliederverſammlung am 4. Juli. Als Mitglieder wurden die Herren Stadt- ſekretär Auguſt Schneider und Schloſſer Konrad Döbel aufgenommen. Die Beſprechung über den diesjährigen Verbandstag nahm faſt ausſchließlich den ganzen Abend in Anſpruch. Als Delegierter wird Herr Profeſſor Dr. Daudt nach Berlin gehen. Er hat ſich nicht nur zur Vertretung des Vereins bereit erklärt, ſondern auch auf die ver⸗ willigten Reiſekoſten zugunſten des Projektions⸗ apparates in hochherziger Weile verzichtet! Wir ſchätzen uns hoch, ſolche opferbereite Mit- glieder zu beſitzen und danken dem Herrn Pro— feſſor nochmals, möchten aber hieran an unſere i Vereins⸗Machrichten Mitglieder wieder die Bitte richten, auch ihrer- ſeits dieſes nachahmenswerte Beiſpiel zu würdigen und darauf bedacht zu ſein, daß die Anteilſcheine zum Projektionsapparat alsbald eingelöſt werden. Die geſtellten Anträge lauten: Der Verbandstag wolle beſchließen: 1. Anlage einer „ſchwarzen Lifte“ für Händler von Fiſchen uſw., um un⸗ lauteren Manipulationen vorzubeugen; 2. Kürzere Faſſung der Vereinsberichte und Aufnahme nur des für unſere Liebhaberei Wiſſenswerten, um dadurch mehr Platz zu gewinnen für Aufſätze belehrenden Inhalts; 3. Schaffung einer Ge— ſchäftsſtelle für Fiſchbeſtimmungen in Deutjchland bei Anlage von nötigem Vergleichsmaterial. Bei der Beſprechung über den neugegründeten Bund der Reptilien- und Lurchfreunde wurde betont, daß die ideale Seite dieſer Bewegung keineswegs verkannt werde; man würde es nur bedauern, wenn durch den genannten Bund etwaige Anfeindungen heraufbeſchworen und eine Zerſplitterung in unſeren Reihen hervor— gerufen würde. Die Anträge wurden dem Verbandsvorſtand überſandt. Um den Schülern (die bekanntlich einem Verein nicht beitreten können) Gelegenheit zum holen von Waſſerflöhen zu geben, wurde beſchloſſen, für dieſe Tümpel- karten zum Preiſe von 50 0 pro Jahr auszu— geben. Wer ſeine Witgliedskarte verlegt oder verloren hat, möge ſich wegen Ausſtellung einer neuen alsbald an Herrn Daudt (Schulſtraße 11) wenden. — Die Liebhaberfragen und Literatur— berichte kamen der vorgeſchrittenen Zeit wegen nicht zu ihrem Recht. Die übliche Verloſung bildete wie immer den Schluß der angeregt ver— laufenen Verſammlung. ar, Gera R. „Waſſerroſe.“ Der Kaſſierer, Herr E. Weiſe, gibt ohne Grund, außer der Zeit, die Kaſſe ab und geht dieſelbe vorläufig in die Hände der Herren Krätzſchmar und Neundorf. Aber das Abſterben der Waſſer— flöhe in Tinz berichtet noch einiges Herr Herold und verlieſt dieſer einen Zeitungsartikel aus den Leipziger Neueſten Nachrichten „Kunſtdünger als Gift für die Fiſche“ und könnte auch dieſes bei uns zutreffen. Genannter referiert noch einiges über den Artikel „Ichthyophthirius“ in letzter „W.“ und unterſtützt er die Anſicht, daß dieſer Schmarotzer doch wohl einen Latenz-Zuſtand durchmachen kann, da bei ihm die Seuche auf unaufgeklärte Weiſe wieder auftrat. Gefüttert wurde mit demſelben lebenden Futter, welches allen anderen Mitgliedern zur Verfügung ſteht, und iſt bei dieſen Herren nichts Krankhaftes beobachtet worden. Ein einziges Paar Fiſche, welche angeſchafft und auf Krankheiten genau geprüft wurde, wurde von dem Schmarotzer be- fallen und darauf verſeuchten alle Tiere in dem zirka 1 m langen, mit Teilſcheiben verſehenen Behälter. Es wäre ganz gut, wenn die maß— gebenden Stellen dieſen Erſcheinungen Beachtung geben würden. H. Lübeck. „Verein f. Aquarien- u. Terrarienkunde. Bericht über die Vereinstätigkeit im 2. Quartal 1914. Im letzten Vierteljahr fanden fünf Verſamm⸗ lungen ſtatt, die durchſchnittlich von 17 Mit⸗ gliedern beſucht waren. Aufgenommen wurden fünf Herren, durch Austritt ſchieden zwei aus, ſodaß die Zahl unſerer Mitglieder jetzt 36 be- f | | * F ee ee ee Fe ce ee trägt. 1 6 lokalen Preſſe an die Öffentlichkeit. In zwei Fällen trat der Verein in der Einmal galt es, um einem eingeſandten Plan unſeres Mit⸗ gliedes, Herrn Oberlehrer Dr. Steyer, zu unter- ſtützen, in Travemünde ein Oſtſeeaquarium zu gründen. In einem zweiten Eingeſandt mußte wieder einmal für den Schutz der Lebeweſen, insbeſondere der Molche und Stichlinge unſerer Waldtümpel eingetreten werden. führten die Mitglieder ins Wesloer Moor. Zwei Ausflüge An dem erſten Ausfluge nahmen 9 Mitglieder und 2 Gäſte, an dem zweiten 14 Mitglieder und 10 Gäſte teil, um unter der Führung des Herrn * der herrlichen Sommernacht war es eine Luſt zu ü . lauſchen. Am 24. April hielt Herr Pauſtian einen Vortrag über die Haplochilen. Ausführlich wurde die Biſche beſprochen. eeifriges Mitglied uns durch Stiftung von fünf Paärchen verſchiedener Haplochilen. — Am 8. Mai Seminarlehrer L. Benick die Vogelwelt kennen zu lernen. Abends um 12 ging es hinaus. In wandern und den Stimmen der Natur zu Erſt am Morgen kehrten wir zurück. Zucht einer Reihe zu dieſer Familie gehörenden Außerdem überraſchte unſer ſprach der Vorſitzende über einen Beſuch des r ˙¹ͤr ²˙·ꝛͥmuͥ²·̃ ¼àͥdÄöM⏑e t WK! ² ſſ NAU ²˙ ö Nordſeeaquariums in Büſum, das die Beachtung aller Liebhaber wohl verdient, iſt es doch durch dieſes Unternehmen des Herrn A. Siegfried den Badegäſten erſt möglich ge— worden, dort Faung und Flora der Nordſee Iberteilen kann. kennen zu lernen. — Am 22. Mai ſprach Herr Seminarlehrer L. Benick über „Die Atmung der Waſſertiere.“ In klarer, überſichtlicher Weiſe wurde die Entwicklung der Atmungsorgane von den Einzellern bis zu den Wirbeltieren hinauf behandelt. — Am 12. Juni erfreute uns Herr Reyer durch einen Vortrag über „Wande— rungen in Hinterpommern.“ Für den wegen Fortzugs ausſcheidenden 2. Vorſitzenden. Freiherrn von Ompteda, dem unſer Verein außerordentlich viel verdankt, wurde Herr Woiſin gewählt. Der Vorſitzende berichtete dann über die Heimatausſtellung in Kiel, die vor⸗ bildlich für jeden Aquariumverein war. — In der nächſten Verſammlung am 26. Juni, ſprach der Vorſitzende über das Thema: „Welche Anforderungen müſſen wir an unſere nächſte Ausſtellung ſtellen?“ Die Ver⸗ ſammlung erklärte ſich mit den Ausführungen einverſtanden. Die im nächſten Jahre ſtattfindende Ausſtellung ſoll eine Heimatausſtellung werden. Selbſtverſtändlich werden auch fremdländiſche Fiſche uſw. ausgeſtellt und wir hoffen, auch dort Fortſchritte unſeres Vereins zeigen zu können. Die Vorarbeiten werden ſofort beginnen. — Am 28. Juni vereinigten ſich die Mitglieder im Re⸗ ſtaurant „Hoffnung“, um das Stiftungsfeſt zu begehen. Dank der Mitwirkung einiger Mit- glieder und deren Angehörigen gelang das Feſt vorzüglich. — Wien. „Hydrobiologiſche Geſellſchaft.“ Am 26. Juni ds. Is. fand die Konſtituierung obiger Geſellſchaft in Johann Rott's Reſtaurant, Wien X, Antonsplatz 27 ſtatt. Der Einberufer, Herr Karl Schäfer, konnte vor einem kleinen, aber erprobten Kreiſe ſein Programm, welches zur Gründung dieſer Geſellſchaft führen mußte, ent⸗ wickeln. Freudig wurden ſeine Vorſchläge auf- genommen, worauf die Wahlen in den Ausſchuß vorgenommen wurden, die folgendes Reſultat Bereins-Nahrichten 17. Juli bis 2. Auguft: Altona. 519 ergaben: Vorſitzender, Herr Karl Schäfer; Schrift⸗ führer, Herr Franz Pſota; Protokollführer, Herr Karl Stroback; Kaſſier, Herr Karl Merwar; Sachwart, Herr Leopold Merwar. — Durch die Mitteilung, daß den Mitgliedern eheſtens ein ſchön und nahe gelegener Vereinsteich zur Ber- fügung ſtehen werde, wurde die Befriedigung eines jeden Einzelnen greifbar. Vollzählich er⸗ klärten ſich die Mitglieder bereit, bei der Anlage des Tümpels, welcher ſeiner Fertigſtellung ent⸗ gegen geht, kräftig mitzuwirken. Wien. „Hydrobiologiſcher Verein.“ Sitzung am 26. Juni. Als Saft war erſchienen Herr Neuhardt, Ber- treter des Vereines „Waſſerſtern“, welcher die Liebenswürdigkeit hatte, dem Vereine ein Glas mit aus Samen gezogenen Nymphäen zu ſpenden. Nach Vorleſung des letzten Protokolls wurden 5 Zuchtpaare Makropoden ſamt einem Aquarium verloſt. Weiters wurde die Anſchaffung von Glasaquarien beſchloſſen und ausdrücklich her⸗ vorgehoben, daß das Geld im vorhinein beim 1. Schriftführer, Herrn Ziegler, zu hinterlegen iſt. Jedes einzelne Mitglied wurde hierüber ſchriftlich verſtändigt. Herr Horack hat den Antrag geſtellt, daß jeden Freitag irgend jemand von der Vereinsleitung im Stammlokal anweſend iſt, damit derſelbe Auskünfte über eventuelle Fragen Dieſer Antrag wurde auf die nächſte Ausſchußſitzung verwieſen. Der Verein hat ſich mit Stimmeneinheit an die Zoologiſche Geſellſchaft angeſchloſſen und gleichzeitig die Zeitſchrift beſtellt, welche bei jeder Sitzung auf— liegen wird. Am Schluſſe des Abends fand eine rege Diskuſſion über Mittel gegen die Hydra viridis ſtatt. In erſter Linie iſt vom Herrn Benedikt, der nahezu einen ganzen Vor⸗ trag gehalten hat, die Limnaea stagnalis (Sumpf- ſchnecke) als Mittel zum Zweck angegeben worden. In zweiter Linie iſt das vom Dr. Roth ange- gebene Mittel 1 Liter Waſſer auf 4 Gramm Kochſalz, erwähnt worden. Leopold Ziegler, 1. Schriftführer. Zur Richtigſtellung. Wie uns Herr Joh. Thumm mitteilt, hat er den auf Seite 470, Abb. 3 der „W.“ abgebildeten, neuen Xiphophorus sp. tatſächlich nach dem Leben, ſogar nach Nachzuchttieren bei Härtel in Dresden ge— zeichnet, nicht nach Leichen, wie die „Ballisneria“- Hamburg (ſ. Bl. S. 501, Sp. 1) annimmt. D. Red. Ausſtellungskalender. „Verein Alto- naer Aquarienfreunde.“ Halle der „Sartenbau- Ausſtellung zum 250 jährigen Stadtjubiläum.“ 19.—27. Juli: Duisburg. „Uerein der Aquarien- und Ferrarienfreunde.“ Fiſchſchau im „Park⸗ haus“, Grünewald. 19. Juli bis 15. Auguſt: Karlsbad (Böhmen). Verein Karlsbader Aquarien- und Ferrarien- freunde. 9.— 15. Auguft: Aquarien- uud Ferrarienfreunde Erfurt e. D. Ausſtellung im Europäiſchen Hof. 16.23. Auguſt: Königsberg i. Pr. „Verein der Aquarien- und Ferrarienfreunde.“ Feſthalle des Tiergartens. Bereins-Nnnhrihten > Sunesordnungen: : 8 mr en). Zur geil. Peachtung! Tagesordnungen müſſen bis ſpäteſtens Freitags mit der Frühpoſt hier eintreffen. Später einlaufende können nicht mehr angenommen werden. Beſondere Benachrichtigung kann in dieſem Falle nicht erfolgen. Charlottenburg. „Waſſerſtern.“ Jagesordnung für Mittwoch den 22. Juli. 1. Protokoll. 2. Eingänge. 3. Beſprechung zum Wintervergnügen. 4. Vorführung von Mollienisia velifera von Herrn Mazati, Charlottenburg. 5. Der- ſchiedenes. 6. Derlofung. Gäſte ſtets willkommen. Eſſen (Ruhr). „Azolla“ E. U. Jagesordnung für die Sitzung am 25. Juli. Eingänge, £iteraturreferat, Kongreß, Derloſung, Verſchiedenes. Der Dorftand. Frankfurt a. M. „Iris“. Sitzung am Donnerstag den 23. Juli, abends 9 Uhr. 1. Eingänge. 2. Protokoll. 3. Mitgliederaufnahme. 4. Literatur. 5. UDerſchiedenes. 6. Derlofung. Der Dorftand. Görlitz. „Waſſerroſe.“ Sitzung am Sonnabend den 25. Juli. Jages- ordnung: Eingänge, Protokoll, Literatur, Reife- bericht, Liebhaberei, Derfchiedenes, Derlofung von Fiſchen und Pflanzen. Biſchof. Halle a. S. „Uivarium“ E. U. Nächſte Sitzung Mittwoch den 22. Juli, abends 9 Uhr, in Bauers Reſtaurant, Rathausſtraße 3. Gäſte willkommeu. Jagesordnung: A) Ge— ſchäftliches. B) Vortrag des Herrn Jänzer: „Die Schmeißfliege“ mit Vorweiſungen. O) Derlofung. G. Nette. Hanau a. M. Verein Hanauer Aquarien- und Serrarienfreunde. Jagesordnung für Dienstag den 21. Juli. 1. Allerlei aus der Liebhaberei. 2. Derſchiedenes. Der Dorftand. Köln. „Waſſerroſe.“ Sitzung jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat. — Jagesordnung für den 22. Juli. 1. Protokoll und Eingänge. 2. Derbandsangelegenheiten. 3. Ex- Der Verlag. kurſionsbericht (Herr Rudrer). 4. Derlofung. 5. Frage- kalten und Derfchiedenes. Der Dorftand. Köln. „Waſſerſtern.“ Jagesordnung für Donnerstag den 23. Juli. Beneral-Derjammlung. 1. Geſchäftliches. 2. Kaſſen- reviſion. 3. Vortrag über Fiſchkrankheiten (Nobis). 4. Derfchiedenes und Derlofung.. Der DVorftand. Leipzig. „Biologiſcher Verein.‘ Sitzung am 21. Juli (Derfammlung im Garten bezw. Gartenlokal, 8 Uhr]. Die nord- afrikaniſche Wüſte als Tebensgemeinſchaft [W. Böttger). Lübeck. Verein für Aquarien- und Jerrarienkunde. Jagesordnung für die Derjammlungen am 24. Juli. 1. Protokoll. 2. Vortrag des Herrn A. Kilwinski: „Die Futterfrage unferer Zierfiſche.“ 3. Beobachtungen. 4. Derſchiedenes. Magdeburg. „Vallisneria.“ Jagesordnung zur Sitzung am Donnerstag den 23. Juli. 1. Protokoll. 2. Futtertierfallen und Zuchten [Herr Herbſt). 3. Beſprechung zum Der- bandstage. 4. Eingänge, Derſchiedenes. H. Mülheim (Ruhr). „Geſ. f. Aqu.- und Ferr.-Kde.“ Jagesordnung für den 25. Juli. 1. Sitzungs- bericht. 2. Literaturbericht. 3. Freie Ausjpradye. 4. Fiſchbeſtellung. Alle Herren, die an dem gemein- ſchaftlichen Fiſchbezuge teilnehmen wollen, werden gebeten, bis zur nächſten Sitzung (25. Juli) dieſelben bei Herrn Henßler mündlich oder ſchriftlich abzugeben. 5. Jauſch und Verkauf von Fiſchen. 6. Derſchiedenes. München-Gladbach. Verein f. Aq.- u. Ierr.-Kde. Jagesordnung für die ordentliche Mitglieder- verſammlung Dienstag den 21. Juli, abends 9 Uhr. 1. Sitzungsbericht. 2. Eingänge. 3. Literaturberichte. 4. Zahlung der Beiträge. 5. Derteilung von Enche⸗ träuszuchtanſatz. 6. Fiſchbeſtellung. 7. Vorbeſprechung über den nächſten Ausflug. 8. Derjchiedenes. a Zu dieſer Derfammlung find alle der Bibliothek entliehenen Bücher zurückzugeben. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Dorftand. Un die Rerren Schriftführer! Alle Vereinsberichte und redaktionellen Mitteilungen bitten wir an Herrn Dr. Wolterstorff, Magdeburg⸗W. Herderſtraße 381 zu ſenden. Nur in beſonders eiligen Fällen iſt direkte Einſendung an den Verlag erwünſcht, jedoch kann bei der andauernden QÜberfüllung des Vereinsteiles für ſo— fortigen Abdruck keinerlei Gewähr übernommen werden. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg-Wilhelmftadt, Herderſtr. 38II. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. * 3 e Ana „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. Versandabteilung für sämtliche Aquarien-Hilisartikel. Prospekte mit preisliste kostenlos zur Verfügung. Kindel & Stössel, Berlin SW 68., — — = 3ierfijehe, Waſſerpflanzen, Seetiere, Elquarien, Durchlüfter, Utenjilien aller Art Permanente Ausſtellung von 300 eingerichteten Süß⸗ und Seewaſſeraquarien (freie Beſichtigung) : Eine Sehenswürdigkeit Wiens : Vorratsliſte frei. Illuſtr. Katalog gegen 20 Heller in Marken. I. 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Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, find ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien- und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskuyft erteilt auf Wunſch der Verlag. Den werten Vereinen empfehle ich beson- ders zu Ausstellungen mein reichhaltiges Lager in erstklassigen Reptilien und Amphibien. Salamandra maculosa var. molleri, Chioglossa lusitanica, Pleurodeles waltli, Triton marmoratus, Triton torosus, Triton pyrrhogaster, Triton viridescens, Necturus maculatus, Rana tigrina, extra große, Hyla raddiana, Discoglossus pictus, Gongylus ocellatus, Lacerta var. quadrilineata, Lacerta litto- ralis, Testudo graeca, Testudo horsfieldi, Emys europaea, Clemys caspica, Coluber leopardinus, Coluber aesculapi, Tarbophis vivax u. s. w. Man verlange gratis Preisliste! L. KOCH, Zoolog. Handlung, Holzminden. OTHER TESTEN Kongress betreffend! 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Zeitschriften werden vom Verein gehalten und können aus der Bücherei entlehnt werden. 4 Adressen f. Anfragen aller Art: Albert Wendt, Vors., Hopfen- markt 14; Oberlehrer Grundig, Schriftf., Alexandrinenstr. 57. Für Rechnungen und Geld- sendungen: E. Schmidt, Kassenführer, Feldstraße 30. Ur die großen Bestände zu reduzieren, gebe folgende Arten äußerst billig ab. Gute Ankunft, auch Ausland, garant. Daniorerio, ca. 3 cm, 100 St. 18.— dto., 100 laichvolle Zuchtp. 50.— Danio malab. „(d. 4 cm, 100 St. 30.— Danio albol., 2. 3 em, 100 St. 30.— Danio v. Sumatra, j cm, 100 $t. 35.— Tetragonopterus rubro- pictus, ca. 3 cm, 100 St. Tetragonopterus spec., Myletes ähnlich, 100 St. Nuria danrica, ca. 3-4 cm, 100 St. Barbus conch., ta. 3 cm, 100 St. Schleierfische (Hodfl.) 100 St. Belonesox belizanus, ca. 4 cm 100 St. Acara coer., ta. 2½½ cm, 100 St. Chanchito, ca. 2½ ım, 100 St. Cichlas nigr., ta. 2½ ım, 100 $t. Geoph. gymn., ta. 2½ tm, 100 ft. Geoph. bras., ca. 3 cm, 100 fl. Hemichromis bimacul. ca. 2½ cm 100 St. Maulbrüter 100 St. Platypoec. spec. 10 Paar » nigri 10 » » rubra 10 » » pulchra 10 „ » maculatus 10 » Girardinusguppyi 10 » » januaris 10 » Xiphophorus hell. 10 Lebias iberus 10 » Auch kleinere Posten ohne Auf- schlag. — Über Importe sowie andere Arten Vorratsliste, Zierfischzüchterei H. Härtel Dresden-Trachau, Geblerstraße 6. 35.— 50.— 20.— 10.— 25.— 70.— 15.— 10.— 18.— 18.— 30.— 15.— 25.— Verein der Fe und Terrarien- freunde = freunde Stuttgart, . l. EN. a Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. Dienstag, 28. Juli, 9 Uhr: Ausschul-Silzung. Der Vorstand. Von den Anfang d. J. von uns importierten Neuen Zwergetenops einer prächtigen interessanten Neuheit, haben wir einige Paare, Importnachzucht, das Paar % 20.— abzugeben. Scholze & Pötzschke, Berlin 27. LUNUERHURBELEDEARUBEBBHURREERBONEHDEBDANUNNURENEERARRUANER ite. iin 100 Große ameri- kanische Barsche gesucht. Berlin W. 62. 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Mit der Annahme ⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. eee Jordanella Florida. Ein brutpflegender Kärpfling aus Florida. Von A. Mayer. Soll ſich ein Fiſch in unſeren Aquarien das Heimatrecht erwerben, ſo muß er jetzt ſchon eine große Anzahl Vorzüge beſitzen. Die meiſten Liebhaber ſind eben durch die große Auswahl bisher einge— führter farbenprächtger Exoten ſehr wähle— riſch geworden. Es werden nicht nur große Anſprüche an Form und Farbe geſtellt, Mit einer Originalzeichnung des Verfaſſers. davon ein ſchönes Paar erwerben. Mit dieſem eilte ich dann nach Hauſe und ſetzte fie in ein ſtark veralgtes Becken von 201 Inhalt, welches nur von einigen ſelbſt gezogenen Stichlingen bewohnt war. An— fangs zeigten meine Neulinge ein ſcheues Gebahren, fühlten ſich aber doch bald ſehr wohl darin und begannen nach kurzer Zeit die veralgten ſondern man verlangt auch leichte Haltung und Züchtbar⸗ nella Floridae haben wir nun ein Pflegeobjekt vor uns, das nicht nur die angeführten Vorzüge beſitzt, ſondern auch noch als ovipa⸗ rer, alſo eige⸗ bärender Zahn⸗ karpfen brut⸗ pflegend iſt. Bei einem Be⸗ Scheiben „ab- zuweiden“. — Die Größe der Importtiere be⸗ trägt für das 3 4½ cm und für das 2 5 cm. Die Körper⸗ form erinnert vielleicht an Cynolebiasund Characodon. Die Farbe än⸗ dert ſich nach der Beſchaffen⸗ heit des Grun⸗ des. Das Männchen er⸗ ſuche der Fir⸗ in Berlin entdeckte ich unſern „Neuen“, der mir ſowohl durch ſeine wunderbare Färbung als auch durch ſeine breite Form auffiel. Ganz beſonders intereſſierte es mich aber, daß derſelbe ſeine Zungen ſorg— ſam bewachte. Zu gerne hätte ich das Importpaar erworben, jedoch Herr Kierich wollte ſich nicht davon trennen. Zum Glück war ſchon ziemlich ausgewachſene Nachzucht vorhanden und ſo konnte ich Jordanella Floridae. Oben O, unten I. Originalzeichnung von A. Mayer. ſtrahlt mit 5 bis 6 grün⸗ goldigen Schuppenreihen an den Seiten. Auf der Mitte des Körpers, ſowie im hinteren Teil der Rückenfloſſe iſt je ein dunkler Fleck mehr oder weniger angedeutet. Die Rüden- und die Afterfloſſe haben eine rotbraune Zeichnung, während die übrigen faſt farblos ſind. Das Weibchen iſt über Rücken und Schwanzſtiel mit einer ſchach⸗ brettähnlichen Zeichnung verſehen. Auf der Körpermitte befindet ſich ein ſchwarzer 522 A. Mayer: Jordanella Floridae. Fleck, ebenſo ein ſolcher auf der Rücken⸗ floſſe, der jedoch noch weiß umrahmt iſt. An Futter ſtellt dieſer „Neue“ faſt gar keine Anſprüche. Am liebſten frißt er Algen, aber auch lebende und tote Waſſer⸗ flöhe, Tubifex, Trockenfutter und faulende Pflanzen- und Futterreſte. Als beſonderen Fall will ich erwähnen, daß mein Pärchen ſogar die bei mir in großer Anzahl ver- tretenen roten Waſſermilben fraßen, ohne ſie wieder auszuſpeien. Es iſt dies der erſte Fall, der mir bekannt iſt. Da ich von jeher ein großes Intereſſe für die Fundſtelle, ſowie die Heimatsver⸗ hältniſſe der zu pflegenden Tiere habe, ſo informierte ich mich darüber und kann ſomit einige aufklärende Daten befannt- geben. Gefangen iſt Jordanella Floridae in einem klaren, zirka 5 m tiefen Süßwaſſertümpel zwiſchen dem Cap Canaveral und der Moskito⸗Lagune in Mittelflorida. Im ſelben Gewäſſer, ſowie in dem naheliegen— den Meere erbeutete der Fänger Herr Pilinski auch noch Gambusia Holbrooki, Fundulus pallidus, Cyprinodon variegatus, eine neue Mollienisia- und eine längsge- ſtreifte Characinidenart. Der Importeur war auf einer Jagdfarm in Mittelflorida angeſtellt und brachte außer der hier be— ſchriebenen Neuheit, ein S und 2 9, noch einige andere Fiſche mit. Die Reije ging nach New-Borf und über Kopenhagen nach Berlin und dauerte 31 Tage. Für die Unempfindlichkeit gegen niedere Sempera- turen ſei erwähnt, daß das Baſſin während der Überfahrt eines Morgens mit einer dünnen Eiskruſte bedeckt war. Die Fiſche fühlten ſich dabei noch ziemlich munter und haben keinen Schaden genommen. Für den mühevollen, umſtändlichen Trans- port ſei an dieſer Stelle noch Herrn Pi— linski gedankt. Kurz nach der Ankunft in Berlin gingen ſämtliche Tiere des Imports in den Be— ſitz des Herrn Kierich über. Schon am 1. Tage laichte hier ein Paar ab. Da dieſer bekannte Fiſchzüchter die Laichperiode mit der größten Aufmerkſamkeit beobachtet hat, ſo laſſe ich deſſen ausführliche Wahr⸗ nehmungen hier folgen: Das Männchen zeigt den ganzen Kör— per bis auf den Kopf in intenſiv roter Färbung, ſodaß die grüngoldigen Schuppen⸗ reihen dagegen ganz zurücktreten. Alle Floſſen, mit Ausnahme der der Bruſt, ſind gleich ſchön gefärbt. Das voll Laich ſtrot⸗ Ein brutpflegender Kärpfling aus Florida zende Weibchen ändert nicht viel ſeine Färbung, ſondern zeigt ſich hauptſächlich in der ſchon erwähnten karrierten Zeichnung. Die Floſſen ſind meiſt bräunlich. Die Laichabgabe erfolgt nach vorher— gegangenen, ſehr lebhaften Liebesſpielen. Beide Tiere begeben ſich dicht unter ein Piccia-Polſter, kehren die Rücken nach unten und preſſen unter einer halben Amſchlin⸗ gung die Bäuche gegeneinander. Unter zitternder Bewegung werden dann die aus⸗ tretenden, ſofort befruchteten Eier an die Riccia angeheftet. Darauf jagt das Männ⸗ chen ſein Weibchen fort und bewacht nun ſtändig den Laichplatz. Mehrere Annähe⸗ rungen der Gattin werden abgewieſen, bis ſich der Herr Gemahl endlich erweichen läßt. Derſelbe Laichvorgang wiederholt ſich auf dieſe Art und Weiſe bei ſonnigem Wetter 3— 5 Tage hintereinander. Das Weibchen, welches auch noch nach dieſer Zeit öfter verſucht, in die Nähe der ange- hefteten Eier zu kommen, wird jedesmal vom Männchen vertrieben, das dann ſofort wieder zum Laich zurückkehrt. Es bietet einen ſchönen Anblick, wie dieſes im ſchön⸗ ſten Rot gefärbte Tier fortwährend auf ſeine Nachkommenſchaft bedacht iſt. In der aufopferungsvollen Pflege des Laichs, den das Männchen fortwährend befächelt, nimmt es faſt gar keine Nahrung zu ſich. Laichkörner, die herunterfallen, werden wieder angeheftet oder ſogar oben auf die Riccia geſpien. Nach 5—6 Tagen ſchlüpfen die Jungen aus und ſinken zu Boden. Auch dieſe werden ſorgfältig bewacht und befächelt. Etwa vom Schwarm abgekom— mene werden wieder zurückbefördert. Hier⸗ aus iſt erſichtlich, daß es nicht ratſam iſt, das 8 zu entfernen. Es hat ſich ſogar ergeben, daß man ſelbſt das 2 im Auf⸗ zuchtbehälter laſſen kann. Nachdem die Brut kräftig genug iſt, um ſich ſelbſt durch⸗ zuſchlagen, gibt das 8 die Pflege auf. Am beſten ſetzt man die Nachzucht in ein ſtark veralgtes Aquarium, gibt noch etwas Futter extra, und überläßt die Tiere ſich ſelbſt. Es iſt zu begrüßen, daß mit dieſer Neu⸗ einführung unſerer Liebhaberei wieder ein farbenprächtiger, leicht züchtbarer und durch die Brutpflege beſonders intereſſanter Fiſch zugeführt iſt. f Auf meine Anfrage nach dem Namen des Fiſches teilte mir Herr Rach ow— Hamburg mit, daß es Jordanella Floridae ſein könnte, alſo ein naher Verwandter N von Cyprinodon. Dieſe Mutmaßung ſtimmt; denn Herr Regan hat den Namen beſtätigt. Hoffen wir, daß unter den vielen, auf ein bis zwei Jahre ins Ausland ge- henden jungen Kaufleuten ſich auch Aquarianer befinden, die in Arthur Rachow: Über Jordanella Floridae Goode & Bean 523 ähnlicher Weiſe wie Herr Pilinski weder Mühe noch Umſtände ſcheuen, um uns mit Neuheiten zu beglücken. Ich führe dies insbeſondere für ſolche Gegenden an, wo nie oder ſehr ſelten einer unſerer ſeefahrenden Importeure hinkommt. 0 co DO Aber Jordanella Floridae Goode & Bean. Von Arthur Rachow. Herr Alb. Mayer hat mir zwei Exem⸗ plate dieſer intereſſanten Kärpflingsart geſandt, die ich, einer vorher getroffenen Vereinbarung gemäß, zwecks Identifizie— rung an Herrn C. Tate Regan, M. A. weitergab. Ich bezeichnete fie als Cypri- nodon spec. ?, verhehlte aber meinen hie— ſigen Freunden nicht, daß ich den Fiſch für Jordanella Floridae anſehen möchte und als ſolcher iſt er denn auch tatſächlich von Regan beſtimmt worden. Dieſe kleine Zahnkarpfenart iſt der ein- zige Vertreter einer beſonderen Gattung, Jordanella', die ſich von der ihr am nächſten ſtehenden, Cyprinodon, hauptſächlich durch folgendes Merkmal unterſcheidet: In der Rückenfloſſe zählt man 16—18 Strahlen (bei Cyprinodon-Arten nur 10—12), und der erſte derſelben iſt zu einem ſtarken, ausgezogenen Dorn entwickelt (bei Cypri— nodon dagegen iſt er dünn und unaus— geprägt). — Garman iſt der einzigſte, der die vorſtehend genannten Momente als nicht zu einer ſpezifiſchen Trennung ge— eignet anſieht und rechnet dieſe Art der Gattung Cyprinodon zu; er gibt aber im übrigen eine ſehr gute und ausführliche Beſchreibung, die hier in der Gberſetzung folgen möge: B. 5; D. 17 (16—18); A. 12 (11-13); V. 6; P. 14; L. lat. 25 — 27; L. tr. 11—10; Vert. 13 14. Körper und Kopf zuſammengedrückt; Krone abgeplattet; Schwanzſtiel hoch; Rücken gewölbt, vom Rückenfloſſenbeginn bis zur Schwanz- floſſe allmählich herabſteigend. Körperhöhe gleich einem Drittel der Totallänge; Kopf gleich einem Drittel des Abſtandes zwiſchen Schnauze und Schwanzfloſſenbaſis. Schnau⸗ ze kurz, abgeſtumpft; Kinn ſteil abfallend. Maul mäßig groß, ſchräg, oberſtändig; Unterkiefer länger, feſt vereinigt; Ober— kiefer kürzer, vorſtreckbar. Zähne in jedem Kiefer in nur einer Reihe, dreiſpitzig. 1 Benannt zu Ehren Dr. David Starr Jordan's vom N. ©. National Muſeum in Waſhington. * e Auge groß, ein Drittel länger als die Schnauze, einem Drittel der Kopflänge gleich, beinahe ſo breit als das Vordere des Kopfes. Rückenfloſſe ausgezogen, ungefähr mittwegs zwiſchen Augenmitte und Schwanzfloſſenbaſis beginnend; ihre Baſis etwas kürzer als der Kopf, ſich etwas weiter nach hinten erſtreckend als die der Afterfloſſe. Der erſte Strahl dick, dorn— artig, die folgenden Strahlen weich und dünn. Afterfloſſe klein, etwas vor der Rückenfloſſenmitte beginnend. Bauchfloſſen klein, nicht bis zur Afterfloſſe reichend. Bruſtfloſſen bis zur Bauchfloſſenanſatzſtelle ſich erſtreckend. Schwanzfloſſe groß, am hinteren Rande konvex. Eingeweide drei mal ſo lang als die Körperlänge. — Bräunlich bis olivenfarben, mit einer Serie von 6 oder 8 braunen, ſenkrecht verlau— fenden Flecken auf dem Rücken und einer zweiten Serie, der vorigen gegenüber, ent— lang der Seitenlinie; mit einem ſchwarzen Fleck unterhalb des Auges und mit einem großen ſchwärzlichen Fleck in der Seiten— linienſerie auf der Seitenmitte unterhalb des Rückenfloſſendornes. Floſſen, Körper und Kopf mit brauner Punktzeichnung. Bauch und unterer Teil des Kopfes weiß— lich. Bei Tieren in lebendem Zuſtand finden ſich auf den Flanken Längsſtreifen von hellerer Tönung. Die Jordanella Floridae ſoll in ihrer eigentlichen Heimat, Florida’, eine recht häufige Art ſein. Ganz beſonders zahl- reich wird fie im ſüdlichen Seil dieſes Landes gefunden, der reich an Sümpfen und größeren und kleineren Seen iſt. Auch in den zahlreichen Bächen, die alleſamt ſeicht ſind, und nur geringes Gefälle haben, kommt dieſe Art vor, und ebenſowenig dürfte fie in den angrenzenden Meeres- teilen fehlen, denn auch von der, Florida = „Florida iſt eine tropiſche Provinz nicht bloß was die Meeresfiſche betrifft, ſondern auch die Süßwaſſerfiſche Dr. J. Palacky, Die Verbreitung der Fiſche, Prag 1891. 524 ſozuſagen gegenüberliegenden Halbinſel Vukatan, und zwar aus der Nähe Pro— greſos, iſt ſie bekannt geworden (durch Barbour und Colel). — Von einigen Autoren wird Jordanella Floridae als von „barſchartigem Ausſehen“ bezeichnet, ſo u. a. von Lönnberg, der ſeine Beobachtungen in der Heimat des Fiſchchens anſtellte. Ich gebe die Aus— führungen dieſes Gelehrten ohne jeglichen Kommentar wieder: „Die kleine ſchöne Jordanella Floridae iſt im St. Johns⸗River ſehr häufig; ebenſo in deſſen Nebenflüſſen und im Hefjup- und Tohopekaliga-See und anderen Gewäſſern bei Kiſſimanee u. ſ. w. — Ich bin nicht ganz ſicher, ob in dieſem Fall von Mimikry zu reden iſt, aber Jor- danella Floridae ähnelt durch ihre Färbung faktiſch einem Sungfich von Chaenobryttus gulosus?, Gerade der ſchwarze Fleck auf dem weit nach hinten ragenden Deckelſtück des Chaenobryttus ſtimmt ſehr genau mit dem ſchwarzen Seitenfleck der Jordanella überein und da der Kopf der erſteren Art bedeutend länger iſt, liegt der Fleck bei Jordanella nicht bedeutend weiter nach hinten. Es iſt möglich, daß durch dieſe Ahnlichkeit einige der auf die kleinen Kärpflingsarten fahndenden Fiſche ver- 3 Chaenobryttus gulosus Cv. & Val,, der „Warmouth“ oder „Goggle-Eye“ der Amerikaner, eine unſerem „Scheibenbarſch“ nahe verwandte Art, deren Verbreitungsgebiet mit dem der Jordanella Floridae zuſammenfällt. Fishes from Pensacola, Florida, H. Bangerter: Neſtbau bei Polyacanthus cupanus var. leitet werden, zu glauben, ſie hätten einen Chaenobryttus gulosus, alſo einen weniger angenehmen Fiſch, der ſich durch fein Maul und ſeine Dornen zu wehren im Stande iſt, vor Augen, ſtatt des kleinen harmloſen Zahnkarpfens. — Literatur. Goode & Bean; 1879, Collect of SER Jordan; 1881, Notes on Fishes fr. East Florida, S. 20. — 1885, List of Fishes coll. at Pensacola, ©. 322. Jordan & Gilbert; 1882, Synopsis of the Fishes of North. America, S. 328. Henshall; 1891, Report of a Coll. of Fishes made in South-Florida, S. 374. Woolmann; 1892, Report upon the Rivers of Centr.-Florida tributary to the Gulf of Mexico, with lists of the Fishes, S. 294, 296, 208 300. Taf. 52, Fig. 4. Lönnberg; 1894, List of Fish. obser- ved a. coll, in South- Florida, ©. 115. Garman; 1895, The Cyprinodonts, ©. 27, Taf. 1, Fig. 4 (die Zähne). Jordan & Evermann; 1896-1900, The Fish. of N. a. M. America, S 677 Fig. 298. Barbour & Cole; Comp., Zeol-l, S 187 Regan, 1908, Biolog. Centr. Amer., Pisces (Supplem.), sif. of the Order Microcyprini, ©. 323. 1906, Bull. Mus, M) DO DO Neſtbau bei Polyacanthus cupanus var. Von H. Bangerter, Bern (Aquarium Zürich). Der im Fahre 1908 importierte Polya- canthus cupanus var. iſt als ſehr aus- dauernder Aquarienfiſch viel gehalten und gezüchtet worden, ſo daß es eigentlich ſchwer iſt, heute noch etwas neues über ſein Weſen und ſeine Fortpflanzung zu melden. Immerhin möchte ich nachſtehend an Hand meiner Aufzeichnungen aus dem Jahe 1909 einiges über das merkwürdige Verhalten meines Pärchens beim Brut- geſchäft mitteilen: Meine Heizaquarien ſtanden damals in einem Erker direkt nach Süden und waren deshalb außergewöhnlich ſonnig plaziert. Die ſämtlichen Labyrinther, die ich damals pflegte, bauten ihr Schaumneſt denn auch immer hinter der mittleren Fenſterrahmen— ſproſſe oder unter Schwimmblättern, augen⸗ ſcheinlich um ſie möglichſt vor Sonne zu ſchützen. Am 1. Auguſt 1909 hatte mein Polya- canthus-Männchen im Geſellſchaftsaqua⸗ rium wiederum mit dem Bau des Neſtes begonnen, um der 2. Brut dieſes Jahres die Wiege herzurichten. Das betreffende Männchen hatte ſchon immer liederlich gebaut und diesmal kam das Neſt über- haupt nur halb zuſtande, weil am folgen⸗ den Tag die Witterung umſchlug, und bis zum 3. Auguſt mittags war das bischen Schaum bereits wieder zerfloſſen. Am 4. Auguſt abends beobachtete ich zufällig, daß das Treiben des Pärchens wieder begann; die Temperatur war an dieſem Tage wieder über 30 C hinausgeſtiegen und es waren Anzeichen für dauernd gute S. 190. — 1911, Clas- N As einne - & — ö ‚ 9 1 ’ * s Im Dr Dre Witterung vorhanden. Ich fing deshalb das Zuchtpärchen heraus und ſeparierte es in einem Thermocon von 427428 cm. Als ich nun bis zum 10. des Monats im Zuchtbecken nichts von Schaumneſt ent— decken konnte, glaubte ich, die Tiere ſeien doch nicht laichwillig und beſchloß deshalb, den Behälter einem Trichogaster lalius- Pärchen einzuräumen, das ebenfalls im Geſellſchaftsbecken eifrig Liebesſpiele auf- führte. Ich begann alſo, mit dem Netz auf die Polyacanthus Jagd zu machen und wie ich ſo beim Fangverſuch die Pflanzen des Aquariums etwas durch— Polyacanthus cupanus var. einander bewegte, da ſchnellte plötzlich ein baumnußgroßes Schaumneſt an die Waſſer— oberfläche. Dasſelbe war unter einer dichten Ranke von Elodea crispa, die zirka 5 cm über dem Boden des Behäl— ters entlang gewachſen war, verankert ge— weſen und mit Eiern voll beſetzt. Ich erinnerte mich nun, am Tage vorher zuge— ſehen zu haben, wie die Fiſche dort unten geſpielt hatten; da ich das Schaumneſt nicht ſehen konnte, hatte ich Scheinpaarungen notiert. Die Eier mochten etwa in der Zahl von 20 bis 40 vorhanden ſein. Sie waren auf der einen Seite faſt milchweiß, ſo daß ich, damals noch nicht ſo eingeweiht, fürchtete, ſie möchten bereits am Verpilzen ſein. Ich überließ nun das obenauf ſchwim⸗ H. Bangerter: Neſtbau bei Pelyacanthus cupanus var. 525 mende Neſt und die Fiſche ſich ſelbſt. Als ich am Abend des gleichen Tages wieder nach dem Polycanthus-Gecken ſah, war von einem Neſt nichts mehr zu finden und ich nahm an, die Tiere hätten den Laich gefreſſen, zum Dank für die Beun⸗ ruhigung von Mittags. Ich wollte alſo diesmal endlich die Trichogaster in dieſes Aquarium abſondern. Beim Herausfan⸗ gen der Polyacanthus ſtellte es ſich nun heraus, daß das Schaumneſt mit dem Laich ſeit Mittag wieder an jene Stelle unter der Elodea-Ranfe transportiert worden war! Aufnahme von O. Haucke. bracht wurde, hat leider niemand beobachtet. Ich tat das neuerdings zum Vorſchein gekommene Neſt nun in eine flache Schale, dieſe wurde in ein anderes Becken einge— hängt und am folgenden Mittag, 11. Auguſt find dann die jungen Polyacanthus aus- geſchlüpft. 6 Stück dieſer Brut konnte ich bis zu 4 em Länge bringen; alsdann ſind fie mir leider wegen einer Unvorſichtigkeit zugrunde gegangen. Da ſeither mehrere Jahre verfloſſen ſind und ich nie geleſen habe, daß bei anderen Liebhabern Neſtbau und Laichakt von Labyrinthfiſchen unter Waſſer ſtattgefunden haben, (bei mir zirka 15 cm unter Waſſer⸗ ſpiegel), entſchloß ich mich zur nachträglichen Veröffentlichung meiner Beobachtungen. 0 00 | = 526 Hugo Muſolff: Mein Durchlüſtungsapparat Mein Durchlüftungsapparat. Von Hugo Muſolff, Berlin. Mit einer Zeichnung von W. Schreitmüller. Schon lange hegte ich den Wunſch, einen guten Durchlüfter für meine Aquarien zu beſitzen, aber ich ſuchte ohne Erfolg, bis ich endlich auf einen Apparat kam, der wohl vielen bekannt ſein dürfte. Zuerſt hatte ich einen Luftkeſſel und arbeitete mich damit in meinen wenigen Freiſtunden müde, dann kamen andere Syſteme an die Reihe; bei allen war aber Wartung oder Reparatur mal nötig. Ich wollte ſchon anfangen, nur noch Labhyrinthfiſche zu zu züchten, ſo hatte ich die Durchlüftungs⸗ frage ſatt, als ich eines Abends den Katalog der Firma A. Glaſchker, Leipzig, durchblätterte und auf den „Nell“-Durch⸗ lüfter ſtieß. Ich ließ mir den Apparat ſchicken und will in den folgenden Zeilen eine Schilderung meiner Anlage geben, die durch nebenſtehende Zeichnung erleich— tert werden ſoll. An der Waſſerleitung 1 ſchraubte ich mir einen Hahn mit Leitung „Air“ an, wie ihn die Firma Kindel & Stößel in Berlin führt. Daran verband ich ein 10 m langes Bleirohr 2, 3, was bis in die Nähe der Aquarien führt. Wenn die Aquarien von der Leitung weiter entfernt ſind, muß man die Waſſer⸗ leitung (2 und 3) ſo lang wählen, daß der „Nell“ in unmittelbarer Nähe der Aquarien angebracht werden kann. Macht man es umgekehrt und bringt den Apparat beim Ausgußbecken an, ſo hat man es ja mit [4 der Entwäſſerung bequemer, aber die Luft⸗ leitung müßte dann zu lang ausfallen und man würde an Druck verlieren. Bei 5 verband ich nun den „Nell“ mittels Gummi⸗ ſchlauch und wählte die Leitung 7 zirka 3 m lang. Drehe ich nun den Hahn bei ! etwas auf, ſo läuft das Waſſer durch 2, 3, bis es tropfweiſe bei 6 ſich in dem unteren Teil der Schleife anſammelt und ſeinen Weg nach unten zum Ballon 8 nimmt, nachdem Tropfen für Tropfen ein gewiſſes Quantum Luft nach ſich zieht. Die Röhre 10 dient als Abfluß für das Waſſer, 9 als Luftzufuhr für die Aquarien. Zunächſt möchte ich darauf hinweiſen, daß die Durch⸗ lüftung eine ſehr ſtarke iſt. Ich habe mir, offen geſtanden, den Apparat früher des— wegen nur noch nicht zugelegt, weil ich den Tropfen nicht ſolchen ſtarken Druck zugetraut habe. Als Ableitung für das Waller nahm ich wieder Bleirohr, das ich im Ausguf- knie münden ließ und ſetzte oben einen Trichter drauf. Man muß dabei berüd- ſichtigen, daß das Rohr 11 höher geht als 12. Außerdem muß das Abflußrohr bei 13 am Rande des TCrichters aufliegen und nicht etwa in der Mitte des Trichters ſtehen. Im letzteren Falle ſammelt ſich ſonſt in 11 außer Waſſer auch Luft und dann kann es leicht paſſieren, daß das Waſſer nicht ab, ſondern überläuft. — So N — — qm Be gut der Apparat nun funktionierte, jo ſtörte es mich doch, daß die Luft, die an der Decke aufgenommen wird, nicht gerade die beſte iſt, zumal wenn im betreffenden Raume 3 Petroleumlampen brennen. Ich ſteckte daher bei der Luft⸗ aufnahmeſtelleæ einen Schlauch mit DBlei- frohr auf (14), welches ich durch die Fenſter⸗ verkleidung ins Freie führte. — Auf dieſe Art erhalten meine Lieblinge die ſchönſte Luft durchs Waſſer getrieben und ich | | W. Schreitmüller: Jiber das Vorkommen des Amblystegium riparium var. longifolium habe keinerlei Wartung oder Reparatur nötig. Die kleinſte Umdrehung der Schraube bei 1 bringt ſtärkere oder ſchwächere Durch- lüftung. Selbſtredend eignet ſich die Vorrichtung nur für kleinere Anlagen. Nachtrag. An Stelle des dünnen 527 Bleirohres bei 11 ſetzte ich nachträglich ein Rohr in der Stärke eines Waſſer⸗ leitungsrohres. Es iſt dadurch eine Trop— fenbildung beim Abfluß und ein Gber⸗ laufen vollkommen ausgeſchloſſen, auch wenn das Rohr 10 nicht am Rande des Trichters aufliegt. — DO — Aber das Vorkommen des Amblystegium riparium var. longifolium. Von Wilh. Schreitmüller, Frankfurt a. M. Mit 1 Abbildung von Anny Fahr-Darmftadt. In Heft 18 der „Blätter“ 1914, Seite 317 brachte Herr F. Fränkel, Frankfurt a. M. einen Artikel über obengenannte Pflanze, welcher mich ſehr intereſſiert hat. Die Liebhaber können Herrn Fränkel nur dankbar ſein, daß er auf dieſes Moos aufmerkſam macht — es verdient es! — Da ich in früheren Fahren ein gleich ausſehendes Moos im Aquarium kultiviert hatte, darüber hinaus häufiges Moos, das an Steinen und Holzwerk, an Grund von DBaum- ſtämmen und auf Erde an feuchten, naſſen Stellen, in Gräben, Tümpeln und Waſſerläufen von der Ebene bis in die niedere Bergregion überall vorkommt. Die var. longifolium iſt die flutende Form dieſes Mooſes. DBe- ſondere Fundorte aus Sachſen werden in den 2 6 %% %%% %%% %% %%—,ũỹ,j , %%% % % %% %%% %%% % %%% %% %%% %%% %%% % % „%%% %% %% %%% %%% %%% %%% %%% %%% %%% %%% %%% %%% %%% 6% „% „ 6 %%% % % % % %%% % %%% %% %%% %% %% %%% %%% % %%% %%% %%% %%% %%% %% %%% %% %% %% %%% %%% %% % % %%% % %%% Amblystegium riparium var. longifolium. welches mir unter dem Namen „Hypnum ripa- rium L.“ bekannt war, ſo frug ich bei Herrn Dr. H. Paul von der Kgl. bayeriſchen Moorkulturſtation Bernau a. Chiemſee an, ob das Hypnum riparium L. indentiſch mit „Amblystegium#* ſei und ob dieſe Pflanze noch andere Synonyme führt. Herr Dr. Paul hatte hierauf die Liebenswürdigkeit mir am 15. Mai folgendes mitzuteilen: „Amblystegium riparium* iſt ein in ganz Deutſchland und e ee e eee ee e % % % %%% %% % %%% %%% % %%% %% %% %%% %% % % %%% %%% % %%% %%% %%% %% % %% %%% Aufnahme von Aenny Fahr, Darmſtadt. Floren wegen der allgemeinen Häufig- keit der Pflanze nicht angegeben. Sie werden das Moos aber kaum vergeblich ſuchen!. Die var. longifolium kommt ſtets in fließen⸗ dem Waſſer vor. Die gewöhnliche Form auch in ſtehendem. In Bezug auf den Nähr⸗ gehalt des Waſſers ſcheint das Moos wenig wähleriſch zu ſein, jedenfalls iſt es nicht durchaus an kalkhaltiges Waſſer gebunden. Immerhin 1 Stimmt! Der Berfaſſer. ö 528 dürfte ihm ein leichter Kalkgehalt ſehr zuträglich ſein. Seiner verwandſchaftlichen Beziehung nach gehört es zur großen Pflanzengruppe der Lau b⸗ mooſe und hier wieder zur Familie der Hypnaceen, die aber nicht nur aus Waſſer⸗ pflanzen beſteht. Nach meinen Beobachtungen in der Natur kann es ſowohl viel Licht als auch Beſchattung vertragen, iſt alſo in dieſer Hinſicht ganz unempfindlich. Ich habe es oft mit dichten Algenpolſtern durchſetzt ange- troffen.“ Als Synonyme von Amblystegium riparium werden Hypnum riparium L. und Stereodon riparius Mitt. ange» geben.“ — Soweit Herr Dr. Paul. Aus obiger Mitteilung geht demnach hervor, daß die mir unter dem Namen „Hypnum ri- parium L.“ bekannte Pflanze und „Ambly- stegium riparium“ ein und dieſelbe ſind. Ich habe dieſes Moos in der Weißnitz im Ra⸗ benauer Grund bei Tharandt i. S., in der Dresdener Heide, ferner bei Mohorn b. TSha- randt i. S. und anderen Orten daſelbſt überall häufig angetroffen, wo es an Steinen und Pfählen lange, flutende Büſche bildete. Daß Herr Fränkel die var. longi- folium in einem Tümpel gefunden hat, dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß dieſe Pflanzen infolge Uberſchwemmung durch den Rhein hierher gelangt find, denn die „var. longifolium“ iſt, wie ſchon bemerkt, die „flutende Form“ des Amblystegium riparium, die jonft nur im fließenden Waſſer vorkommt. Im Abrigen kann ich Fränkels Angaben über dieſes Moos faſt voll und ganz beſtätigen, nur Es veralgt alſo auch im Freien. Werner Sunkel: Beobachtungen an Schwanzlurchen in Freiheit und Gefangenſchaft in einem Punkte weichen meine Beobachtungen von den ſeinigen ab, und zwar habe ich bemerkt, daß das Amblystegium, im Aquarium kultiviert, gleichfalls veralgt, wie Fontinalis, ſobald es einen zu hellen und ſonnigen Standort erhält. Auch liebt es auch kühleres Waſſer. Man tut deshalb gut, nur kürzere, ganz friſche und grüne Triebe (ohne Algenanſatz) zu Büſcheln vereinigt, zwiſchen rauhe Steine zu klemmen, woſelbſt dieſe feſtwachſen. Bemerken möchte ich noch, daß ich mich betr. Auskunft erſt an Herrn Profeſſor Dr, Hegi⸗-München gewandt hatte, dieſer aber, da er, wie er mir mitteilte, nicht Moosſpezialiſt iſt, meinen Brief an Herrn Dr. H. Paul überſandte. Ich ſpreche beiden Herren für ihre Liebenswürdigkeit auch an dieſer Stelle meinen beſten Dank aus. Nachtrag: Nachträglich frug ich auch noch bei Herrn Profeſſor Dr. Naumann vom botaniſchen Garten zu Dresden an, ob ihm noch weitere, als die von mir erwähnten Fund⸗ orte aus Sachſen bekannt ſeien. Er teilte mir hierauf im Juni freundl. mit, daß das Moos in Sachſen überall häufig ſei und daß aus dieſem Grunde auch Ficinus in ſeiner „Flora von Dresden“ es als überall verbreitet bezeichnet. Herrn Profeſſor Dr. Naumann auch an dieſer Stelle beſten Dank für freundl. Auskunft. Erwähnen möchte ich noch, daß ich vor vielen Jahren im Rabenauer Grund bei Tha⸗ randt i. S. einmal ein Neſt der Waſſeramſel fand, welches faſt ausſchließlich von Ranken des Amblystegium riparium angefertigt, und nur innen mit Halmen, Federn und Haaren aus— gepolſtert war. Der Verfaſſer. OD D Beobachtungen an Schwanzlurchen in Freiheit und Gefangenſchaft. Von Werner Sunkel, Marburg a. L. Meine Beobachtungen an Schwanzlurchen im Freien ſtellte ich an einem kleinen, langſam fließenden Feldbach an, der mit der Zeit immer mehr von Waſſer⸗ und Sumpfpflanzen über⸗ wuchert wurde, ſo daß von ſeiner Waſſerfläche im Hochſommer nichts mehr zu ſehen war. Deshalb war es auch nur im Frühjahr möglich, die in ihm lebenden Waſſertiere, zu denen auch die Ringelnatter gehört, zu beobachten. Als ich am 7. März 1913 an „meinem Bache“ nach Lurchen Ausſchau hielt, ſah ich von Molchen nur den Teichmolch — Triton vulgaris —, 58 und . Nach wenigen Tagen, vom 14.— 17. März beobachtete ich die hübſchen Paarungsſpiele der Bergmolch- 3a — Triton alpestris —, denen man in jedem Frühjahr wieder gerne zuſieht, nehmen ſich doch dieſe Tiere auch am ſchönſten aus, wenn ſie im bunten Hochzeitskleide die ſchlichter gefärbten Weibchen umſpielen. Nachdem noch am 17. März die lebenerweckende Borfrühlings- ſonne das Gewäſſer beſtrahlt hatte, ſank die Temperatur in der darauffolgenden Nacht auf den Gefrierpunkt. Auch an den folgenden Tagen war es recht kühl, manchmal fiel die Temperatur unter 0° und Schneeflocken fielen auf die ſproſſenden Fluren. Bei dem Beſuch, den ich am 18. März meinen Amphibien abſtattete, ſah ich keine Paarungsſpiele. „Kühl bis ans Herz hinan“, ſteckten ſie mit ihrer vorderen Hälfte im Schlamm des Bachgrundes. Als es nach einigen Tagen wieder wärmer wurde, brachten die Triton alpestris- 533 ihren Damen abermals ihre Huldigungen dar. Paarungsſpiele beo— bachtete ich bei dieſer Art bis Mitte April, ſo unter anderem auch am 11. April während eines Schneegeſtöbers. Wahrſcheinlich war die Tempe⸗ ratur des Waſſers an dieſem Tage noch hoch genug für die Molche. Als jedoch in der Nacht zum 14. April die Temperatur auf — 5°C fiel, waren am 14. April wiederum keine Paarungs⸗ ſpiele zu beobachten. Ob ſie nach dieſer Froſt⸗ periode abermals bei Eintritt wärmerer Witterung die Paarungsſpiele wieder aufnahmen, habe ich nicht weiter verfolgen können. Aus meinen Beobachtungen geht jedenfalls ſoviel mit Sicher- heit hervor, daß die Molche — Triton alpestris — ihre Mitte März begonnenen Paarungsſpiele während einer Froſtperiode (vom 17. März an) unterbrachen und bei Wiedereintritt wärmerer Witterung dieſelben fortſetzten bis Mitte April, wo abermals eine Froſtperiode ihren Paarungs⸗ gelüſten ein Ziel ſetzte. — Daß die Molche ſich während der erſten Kälteperiode halb im Schlamm verkrochen, läßt vielleicht die Vermutung nicht N FR, 7 A DEREN AED nne r keinen andern Erſatz dafür? ganz ungerechtfertigt erſcheinen, daß unter Um⸗ ſtänden dieſe Lurche den ſchon beendeten Winter⸗ ſchlaf nach einiger Zeit wieder fortſetzen können. Freilich ſind Beobachtungen, die dieſe Vermutung ſtützen könnten, meines Wiſſens bisher nicht ge⸗ macht worden. An Häufigkeit war Triton alpestris den anderen Molcharten in meinem Bache bei weitem überlegen. Triton vulgaris war auch nicht ſelten, trat aber hinter alpestris merklich zurück. Von der größten heimiſchen Art, dem ſtattlichen Kammmolch Triton cristatus — habe ich in dem Bach nur 15, Mitte April, geſehen. Am 11. April nahm ich es mir mit nach Hauſe, ebenſo ein alpestris und ein vulgaris und ſetzte ſie in ein Aquarium zu Goldfiſchen und Ellritzen. Ich mußte ſie jedoch nach wenigen Tagen trennen, da die Goldfiſche an den Molch— zehen herumſchnappten, wohl weil ſie dieſelben für ein geeignetes Futter hielten. Auch der ſchöne Kamm des Triton cristatus-S ſchien den goldigen Schuppenträgern ſo gut zu gefallen, daß ſie immer hineinbiſſen. An dem kalten 14. April holte ich noch 2 S und 18 alpestris, das ſich dann noch an demſelben Tage häutete. Auch das zuerſt gefangene Bergmolch- zog an dieſem Tage ſeine Haut aus, die dabei ſo gut erhalten blieb, daß ſie, in einem Glas mit Waſſer durch ſchnelles Schwenken zum Rotieren gebracht, noch deutlich die Geſtalt und beſonders die Extremi⸗ täten des Molches erkennen ließ. Eine merk— würdige Beobachtung machte ich an einem vul- garis- in meinem Aquarium. Obwohl ich ihm Fragen und Antworten. 1111111116 Aufzucht des Lebistes Guppyi. Frage: 1. Ich gab mein trächtiges Girardinus Guppyi- Weibchen in ein Ablaichaquarium, um daſelbſt die Zungen zu erwarten. Zu meinem großen Erſtaunen ſah ich in den nächſten Tagen mehrere runde, gelbe Eier am Boden liegen, in denen ich mehr oder weniger entwickelte junge Fiſche bemerkte. Ich glaube doch Gir. Sup. ſei ein lebendgebärender und nicht eiergebärender Fiſch! Wie kommen die Eier in's Aquarium? Die Fiſche mußten ziemlich raſch dem Gefängnis entſchlüpfen, denn am nächſten Tag ſah ich die Eier nicht mehr. — Wie lange muß ich die Jungen ſeparat füttern, bis ich ſie zu den andern geben kann? Schadet es den Jungen nicht, wenn ich jetzt zu ihnen ein Platypoecilus und Girardinus reticulata zum Ablaichen gebe? Natürlich entferne ich gleich nach dem Geburtsakt das Weibchen aus dem Becken. 2. Ich habe mein Geſtellaquarium vom Innern mit einer Miſchung von Glaſerkitt, Mennige und Hanf ausgeſtrichen, das Waſſer bekam einen etwas rötlichen Stich und auch einen ziemlich übeln Geruch. Schadet es den Fiſchen nicht? Hat man P. C., Oderfurt. Antwort: Girardinus Guppyi ift ein lebend⸗ gebärender Fiſch. Es kommt bei vielen lebend⸗ gebärenden Zahnkarpfen vor, daß bei der Geburt außer vollentwickelten Fiſchen auch unentwickelte oder halbentwickelte Eier mit ausgeſtoßen werden. Fragen und Antworten 00 529 eine Gattin zugeſellt hatte, verſchenkte er doch ſeine Liebe ſonderbarerweiſe dem Molge cristata-G. In höchſter Erregung ſchlägt er ſich die Flanken, dem äußerſt ruhigen und ſtumpfſinnigen Kamm⸗ molch⸗ S tete A tete gegenüber und umſchwimmt ihn mit demſelben Eifer, wie ein 5 ein derſelben Art angehöriges 9. Dieſer Vorgang wieder— holte ſich mehrere Tage in derſelben Weiſe. Der Kammmolch bekümmerte ſich natürlich nicht im mindeſten um die unangebrachten Liebes⸗ bezeugungen des vulgaris-S. Ich will nur noch bemerken, daß das vulgaris-$ jpäter auch mit ſeinem 2, mit dem ich es von Anfang an zu⸗ ſammenhielt, Paarungsſpiele aufführte. Doch das Q war ſpröde und jo ſah ich mich in meiner Hoffnung, im Aquarium die Eiablage der Tri⸗ tonen und die Entwicklung der aus einer Molchehe hervorgegangenen Sprößlinge beobachten zu können, getäuſcht. Auf eine Eigentümlichkeit des hier am häufigſten vorkommenden Triton alpestris bin ich durch Herrn Privatdozent Dr. Harms aufmerkſam gemacht worden. Bei faſt allen hier beobachteten Bergmolchen iſt die Kehle gefleckt. Alle , die ich in den verſchiedenen Gewäſſern ſah, haben viele Flecken, von den 55 haben manche eine ungefleckte Kehle, andere ſind ſchwach gefleckt, ſo daß es den Anſchein hat, als wolle ſich hier eine allgemeine Anderung der Kehlfärbung bei C. alpestris herausbilden. Bemerkt ſei noch, daß alle Abergangsformen von Individuen mit ungefleckter Kehle bis zu ſolchen vorkommen, deren Kehle ganz mit dunklen Flecken bedeckt iſt. Dieſe Eier entwickeln ſich aber außerhalb des Mutterfiſches nicht weiter, werden im Gegenteil faſt ſtets von demſelben als willfommeneAlbwedh3- lung auf der Speiſekarte angeſehen und in kürzeſter Zeit verſpeiſt, wie es auch bei dem von Ihnen beobachteten Fiſche der Fall geweſen ſein wird. In einem gut eingerichteten Aquarium, das vor allen Dingen ſtellenweiſe ſo dicht bepflanzt iſt, daß ſich die Jungfiſche vor den kannibaliſchen Eltern im Pflanzengewirr verſtecken können, und bei Fütterung mit lebendem Futter werden Sie ſtets Fungfiſche groß ziehen, denn die Alten haben die Jungen gewöhnlich nur in den erſten Tagen „zum freſſen lieb“, ſpäter werden ſie ihnen gleich- gültiger. Darum können Sie auch ruhig trächtige Weibchen anderen Zahnkarpfenarten mit in das Ablaichbecken ſetzen, ohne große Verluſte be- fürchten zu müſſen, wenn dasſelbe zweckent⸗ ſprechend eingerichtet iſt. (Nach der jetzt gültigen Nomenklatur heißt der Fiſch Lebistes reticulatus Pet. ( Guppyi). D. Red.) 2. Die von Ihnen benutzte Kittmiſchung iſt gut zum Einkitten von Scheiben in Geſtellaquarien, doch müſſen die Kittnähte ſo klein als möglich gehalten werden, da das Waſſer verdirbt, wenn die Oberfläche des Kittes nicht genügend getrocknet war und der Einwirkung des Waſſers zu große Kittflächen dargeboten werden. Ein Abdecken der Fugen mit Glasſtreifen iſt anzuraten. Auch ein Aberſtreichen der vom Waſſer beſpülten Kittflächen mit Aquarit oder Iſolitt wird oft em⸗ pfohlen. Ein von Kitt rötlich gefärbtes Waſſer iſt den Fiſchen immer ſchädlich. — Verſuchen Sie es doch einmal mit Aquarit oder Fſolitt! Erich Kraſper. 530 Seewaſſeraquarien betreffend. 1. Frage: Wollen Sie bitte mir in den „Bl.“ einige empfehlenswerte Bücher nur über See— waſſeraquatik nennen. 2. Ferner bitte, womit ſoll ich in einem ſehr großen Geſtellaquarium den Blechboden gegen die ätzende Wirkung des Seewaſſers ſchützen. Würde ein 1½ em hoher Paraffinbelag genügen. 3. Wird Blei vom Seewaſſer angegriffen? 4. Müſſen Krabben durchlüftet werden, F. K., Wien l. 1. Antwort: Eine briefliche Antwort kam zu⸗ folge mangelhafter und undeutlicher Adreſſen⸗ angabe als unbeſtellbar zurück! Wir bitten ſtets um recht deutliche Adreſſe, da ſich Abdruck in der Zeitſchrift nicht ſofort ermöglichen läßt. Empfehlenswerte Bücher über Seewaſſeraquarien kann ich Ihnen nicht nennen, da es ſolche nicht gibt. „Das Seewaſſeraquarium“ von Dr. E. Bade, Creutz'ſcher Verlag, Magdeburg iſt veraltet. Die Seewaſſeraquarientechnik müſſen Sie ſich aus den letzten Jahrgängen der Aquarienzeit⸗ ſchriften zuſammenſuchen. Sie finden da alles nötige. AUber Nordſeetiere gibt Ihnen Aufſchluß: „Der Strandwanderer“ von Dr. Kuckuk, Verlag von J. F. Lehmann, München, über Mittelmeertiere „Der Naturfreund am Strande der Adria“ von F. S. Cori, Verlag von Dr. Werner Klinkhardt, Leipzig. 2. 3. Zu Paraffin würde ich Ihnen nicht raten, da ſich ſelbiges leicht verzieht und ablöſt. Kitten Sie dünnes Bleiblech auf den Boden auf. Im Neapler Aquarium ſind viele Behälter mit Bleiblech ausgeſchlagen, ſcheinbar ohne Schaden für die Tiere. Oder gießen Sie eine 10 mm dicke Zementſchicht auf den Boden, die Sie nach voll- ſtändigem Trocknen mit einer Lötlampe erwärmen und mit Paraffin tränken. 4. Falls Sie unter Krabben „Taſchenkrebſe“ verſtehen, ſo brauchen dieſe Tiere nicht durchlüftet werden, falls das Aquarium groß, flach und ſchwach beſetzt iſt und die Tiere Gelegenheit haben, das Waſſer zu verlaſſen. In dieſem Falle iſt ſparſam zu füttern, damit das Waſſer nicht ſchlecht wird. P. Schmalz, Leipzig. III tinnen BVereins⸗Machrichten IIIIIIIII III teten Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. „Waſſerſtern.“ Sitzung vom 17. Juni. Unter den Eingängen befindet ſich ein Antwort⸗ ſchreiben vom Verlag der Blätter über die Abonnementsbedingungen und erklären ſich darauf mehrere Herren zum Bezug derſelben bereit. Anterzeichneter wird die Beſtellung übernehmen. Das von uns am 14. Juni veranſtaltete Sommer⸗ vergnügen fand unter ſtarker Beteiligung bei herrlichſtem Wetter zu aller Zufriedenheit ſtatt. Nach gemütlichen Kaffeekochen im Reſtaurant zum Wilden Eber, wo für uns ein Teil des Gartens reſerviert war, begab ſich die über 90 Perſonen ſtarke Geſellſchaft in den nahen Wald, wo es bei unterhaltenden Spielen u. ſ. w. auch für die Damen und Kindern eine kleine, Charlottenburg. Fragen und Antworten — Vereins-VNachrichten ſüße Aberraſchung gab. Eine photographiſche Aufnahme von unjerem Mitglied Zcepuck feſſelte die luſtige Geſellſchaft auf die Platte als bleibende Erinnerung. In ſpäter Abendſtunde traten wir den Heimweg an. Die beſchloſſene Anſchaffung von einem Vereins⸗ „Zuchtpaar Hetero- gramma pleurotaenia wurde, da ein jchönes Paar momentan nicht aufzutreiben iſt, vertagt. Kleinere Anfragen in der Liebhaberei konnten, wie immer, zur Zufriedenheit der Frageſteller beantwortet werden. Zur Verloſung waren von Herrn Junger geſtiftet worden 2 Zuchtpaare Cichlasoma nigrofasciatum und 1 Paar Hemi- chromis bimaculatus. Dem Spender beiten Dank. Sitzung vom 1. Juli. Nach Erledigung von No. 1 der Tagesordnung wurden als neue Mitglieder im Verein auf⸗ genommen die Herren R. Büttner, Sophie Char- lottenſtraße 67, H. Grelk, Fritſcheſtraße 53, W. Lange, Franklinſtraße 18, alle zu Charlotten⸗ burg. Unter den Eingängen war 1 Grußkarte von unſerem Mitglied Herrn Bendiſch aus der Sommerfriſche. Vom Verlag Marre - Leipzig waren die Bücher „Die Ichthyophthirius-Seuche“ und „Das Mikroſkop und ſein Gebrauch“ zur Anſicht eingeſandt und wurde beſchloſſen, die- ſelben für unſere Vereinsbibliothek anzukaufen. Zur Vorführung der neueſten lebendgebärenden Zahnkärpflinge waren in tadelloſen Exemplaren ausgeſtellt: Limia ornata, Limia nigrofasciata, Limia vittata, Limia heterandria, Limia versi- color, Limia spec. blaubronce, Mollienisia veli- fera, Poecilia spec, von Guatemala, Poecilia formosa und Poecilia sphenops. Das größte Intereſſe der Verſammlung erregte das 1 Jahr alte und erſt jetzt vollentwickelte Männchen von Limia nigrofasciata, ſowie ein Nachzucht⸗ Männchen von Mollienisia velifera, bei welchen erſt jetzt im 7. Monat die wundervolle Floſſen⸗ und Farbenpracht der Importmännchen ſich zu zeigen beginnt. Nach den bisherigen, guten Reſultaten, welche die Nachzucht von velifera gegeben hat, wird derſelbe wohl einer von den begehrteſten Aquarienfiſchen werden. Mit erklärenden Worten über die Heimat der vor⸗ geführten Fiſche, jowie deren Haltung und Zuchtbedingungen für den Liebhaber ſchloß der ſchöne Vortrag. Unterzeichneter legt der Ver— ſammlung einen Bilderatlas über die Wald— und Waſſerpflanzen vor, der wegen ſeiner tadel- loſen Ausführung allgemeine Anerkennung findet; es wird beſchloſſen, den Atlas für unſere Sammlung anzukaufen. Auf mehrere Klagen über das Verſchwinden des Laiches bei Chanchito und Geophagus gymnogenys trotz an⸗ fänglicher Brutpflege und guter Fütterung der Zuchttiere, wurde den Herren der Rat erteilt, auf folgender Weiſe ihr Glück mit der Zucht zu verſuchen: vorausgeſetzt, daß es ſich auch um wirkliche Pärchen handelt, was ja zur Laichzeit nicht ſchwer zu erkennen iſt, ſo nehme man nach dem Ablaichen die Zuchttiere heraus und ſtelle in Abſtand von 1—2 cm unter den Laich einen Durchlüfter. Die Durchlüftung darf aber nicht zu ſtark eingeſtellt werden, da ſonſt der Zweck, nur eine kleine Bewegung reſp. Belüftung der Eier, verfehlt wird und die Eier dann zu früh abgetrieben werden und im Sande verpilzen. Auf dieſer Weiſe verfahren oft unſere alten Züchter und haben damit ſchon ganz gute Er— 696 NETTE". R 5 iz folge gehabt. A —T—D———— he en Jungen ſchwärmten aus. und werden von keinem Nachen geſtört. Vereins-Nachrichten . Guchterfolge melden Witglied Eter in Haplochilus von Cap. Lopez und Jahn in Schleierfiſchen. Zur Verloſung waren geſtiftet Platypoecilus pulchra, 6 Stück Acara coeruleo- -punctata und ein Taſchen-Mikroſkop. Allge⸗ meine und interne Vereins angelegenheiten voll— endeten den genußreichen Abend. Eter. Darmſtadt. „Hottonia.“ Sitzung vom 18. Juli. Als neue Mitglieder werden aufgenommen die Herren Schutzmann Theodor Koch, Maurer— meiſter Philipp Möſer und Kaufmann Ludwig Hugenſchütz. Die Tagesordnung uſw. für den diesjährigen Verbandstag wird in Umlauf ge⸗ ſetzt. Sodann kommt ein Artikel über die Kreuzotternplage auf dem Truppen— übungsplatz bei Bad Orb zur Verleſung, wo— nach der Ausrottung der Kreuzotter mit be— ſonderem Nachdruck näher getreten wird. Prämien bis zu 1% find ausgeſetzt und in letzter Zeit ſollen nicht weniger als 500 Stück zur Strecke gebracht worden ſein! Wir können uns mit dieſer Maßnahme nicht recht einverſtanden er— klären, zumal das Töten der Tiere ſogar von Kindern vorgenommen wird, die in ihrer Mordluſt ſchließlich doch zu weit gehen und auch nützliche Tiere mit ums Leben bringen. Man iſt all⸗ gemein der Anſicht, wenn in dieſer Beziehung etwas geſchehen ſoll, dann ſollen die Behörden unter Zuziehung von Fachleuten zu Werke gehen. Hoffentlich kommt dieſes neueſte Ereignis auf dem diesjährigen Verbandstag zur Sprache. Herr Knodt zeigt mehrere junge Waſſer— ſpinnen, die eben gerade den Kokon verlaſſen. Hierbei ſtreift er in kurzen Zügen das Leben dieſer Spinnen, von denen Männchen und Weibchen getrennte Wohnungen inne haben. Wenn auch das Beobachten ziemlich ſchwierig iſt und an die Geduld des Beſitzers große An— ſprüche ſtellt, ſo lohnt ſich das Halten. das mit beſonderen Amftänden keineswegs verknüpft iſt, doch beſtens. Für die nächſte Vereinsſitzung ſtellt Herr Knodt die Verteilung mehrerer Waſſer— ſpinnen an Liebhaber in Ausſicht. — Längere Zeit beobachtete Herr Kraus das Pouſſieren eines Cichlasomamännchens mit einem getrenntſitzenden Hemichromis- Weibchen. Wenn er auch nicht für Baſtardzucht iſt, jo reifte doch der Entſchluß, beide einmal zuſammenzuſetzen, da ſie ja doch derſelben Familie angehören. Die Liebesſpiele begannen, der Laich wurde abgeſetzt und die Durch eine plötzlich eingetretene Störung in der Waſſerleitung wurde jedoch die fernere Aufzucht der Jungen derart empfindlich beeinträchtigt, daß ſie eingingen. Derſelbe Verſuch ſoll in Kürze nochmals gemacht werden. Sehr intereſſant war die Schilderung, daß das Weibchen (anſcheinend wegen des größeren Schmerzes beim Verluſt der Nach— kommen) dem Männchen gar arg zuſetzte und ihm die Floſſen jämmerlich zerzauſte. — Einen herrlichen Anblick ſoll nach dem Bericht des Vorgenannten der Deutſchmühlenweiher ge— währen, den er letzthin zu beſuchen Gelegenheit hatte. Die Waſſerpeſt ſtehe dort in noch nie geſehener Pracht; munter und vergnügt tummeln ſich die Fiſchchen in dieſer herrlichen Naturanlage Dabei darf der Teichroſe nicht vergeſſen werden, die 531 das Geſamtbild vollendend ſchön geſtaltet. — Die übliche 10 Z-Berlojung bildete den Schluß des Abends. — Halle a. S. „Vivarium“ E. V. 11. Vereins⸗Verſammlung vom 24. Juni. Herr Stöpke hielt einen Vortrag über Symbioſe. Der Vortragende erklärte das Wort Symbioſe nach der von dem Botaniker Anton de Bary eingeführten Terminologie. Danach bedeutet Symbioſe das engere Zuſammenleben mehrerer, gewöhnlich zweier, Lebeweſen verſchiedener Art, die einander wechſelſeitig nützen und zuſammen beſſer gedeihen als jeder der Genoſſenſchafter für ſich. Der letztere Umſtand unterſcheidet die Symbioſe vom Paraſitismus, bei welchem der Schmarotzer einſeitig Vorteil zieht und der Wirt einzig Nachteil hat. Ein AGbergang zwiſchen beiden Verhältniſſen macht das durch F. van Beneden als Mutualismus bezeichnete Ver— hältnis, bei welchem zum Beiſpiel Hautſchmarotzer ihrem Wirte durch Verzehren von Hautabfällen und Abſonderungsprodukten Säuberungsdienſte leiſten, ein näheres Ineinanderleben und gegen— ſeitiges Anpaſſen aber nicht ſtattgefunden hat. Man kann drei Hauptfälle der Symbioſe unter⸗ ſcheiden: zwiſchen Pflanzen unter ſich, zwiſchen Tieren unter ſich und zwiſchen Pflanzen und Tieren. Von dem Zuſammenleben zweier niederer Pflanzen geben die aus Pilzen und einzelligen Algen beſtehenden Flechten das lehrreichſte und am längſt bekannte Beiſpiel. Die Algen bereiten dabei im Licht Nahrungsſtoffe aus der Luft, während die davon mitzehrenden Pilzfäden Nahrung aus der Unterlage ziehen und eine geeignete, Feuchtigkeit zurückhaltende Hülle bilden. Ein anderes, derartiges Beiſpiel bietet die Mycorhiza (Pilzwurzel), hier wird auch eine Verbindung hergeſtellt von Saugwurzeln höherer Gewächſe mit dem Mycelium gewiſſer Pilze zu einem wachstumfähigen und für die Ernährung der verbundenen Pflanzen vorteilhaften Organ. Dieſe Form von Symbioſe tritt regelmäßig ein, ſobald frei im Boden wachſende Hauptwurzeln gewiſſer Baumarten, wie beſonders der Cupuli⸗ feren, z. B. Buche, Heimbuche, Eiche und Haſel, aber auch unter Umſtänden einiger anderer Holzpflanzen, beſonders der Kiefer, Fichte, Tanne, Weide, Erle, Birke u. a. nach der Keimung einige Seitenwurzeln getrieben haben und ſich mit Saugwurzeln zu bekleiden anfangen. An der— artigen Wurzeln läßt ſich die ſchrittweiſe von außen eintretende Verpilzung verfolgen, welche mit dem Anlegen einzelner Pilzfäden an der Wurzeloberfläche beginnt und mit der Bildung eines die ganze Saugwurzel bis zur Spitze gleich⸗ mäßig umhüllenden Pilzfaſermantels endet. Mit dem Wachstum der Wurzel ſchreitet das des Pilzmantels gleichmäßig fort, durch dieſe Ver⸗ pilzung wird das Wachſen der Wurzeln ver⸗ langſamt und dieſe werden zu korallenähnlich geformten Wucherungen veranlaßt. Ein Nachteil wird den Bäumen hierdurch nicht zugefügt. Dieſe pilzbeſetzten Saugwurzeln ſterben nach der— ſelben Zeit ab wie pilzfreie derartige Wurzeln, die ja überhaupt nur eine beſchränkte Lebens⸗ dauer haben. Es iſt dem Gärtner längſt be⸗ kannt, daß eine große Anzahl von Pflanzen, auch gewöhnliche, wildwachſende Arten, in unſere Gärten gebracht, unter ganz gleichen Verhältniſſen und trotz beſſerer Pflege abſolut 932 nicht gedeihen wollen, ſondern langſam abſterben und daß auch Samenpflanzen dem gleichen Schickſal verfallen. Es iſt ſo faſt nicht möglich, die Erdorchideen länger als zwei bis drei Jahre zu erhalten, auch wenn man die Knollen in der Ruhezeit geſammelt oder ganze Raſenſtücke mit den blühenden Pflanzen mit nach Hauſe gebracht hat. So können ferner die ſchöne blaublühende Kreuzblume (Polygala amara) und das Läufe- kraut (Pedicularis palustris), der Wachtelweizen (Melampyrum silvaticum), der Augentroſt (Eu- phrasia odontites) und viele andere nicht in unſeren Gärten kultiviert werden, weil ſie mit einem Pilz in Symbioſe leben, der, an gewiſſe Erdarten oder Bodenverhältniſſe gebunden, zu Grunde geht, wenn er in anderen Kulturboden kommt. Ebenſo iſt es mit vielen Kakteen; friſche Importen, die ſonſt ſchwer zum Antreiben zu bringen ſind, wachſen leicht an, wenn wir Teile des heimiſchen Bodens, aus welchem die Pflanzen ſtammen, unſerer Erdmiſchung beigeben und ſo die Pilze, die in der Heimat der Pflanze zum Wachstum verhalfen, in unſere Erde übertragen. Als Beiſpiel für die Symbioſe zweier Tiere kann man das Wohnen des Muſchelwächters (Pinno- teres veterum), einer kleinen Krabbenart, in den Schalen der Steckmuſcheln (Pinna) anführen. Die Alten glaubten, der an der Schalenöffnung liegende Krebs benachrichtige das Muſcheltier durch Kneipen mit den Scheeren von nahender Gefahr oder Beute und erhalten dafür ſeinen Anteil an der letzteren. Sicherer feſtgeſtellt iſt der gegenſeitige Vorteil bei dem oft geſchilderten Freundſchaftsverhältnis der Einſiedlerkrebſe mit den Aktinien oder Seeroſen, die ſich auf den von jenen bewohnten Schneckenhäuſern anſiedeln. Denn die Seeroſen ſind wegen der von ihnen ausgeſchleuderten Neſſelorgane gefürchtete Meeres⸗ tiere, die dem namentlich von Sepien verfolgten Einſiedlerkrebs Schutz gewähren und dafür von ihm an günſtige Beuteplätze geführt werden. Man hat in Aquarien feſtgeſtellt, daß Krebſe, die man aus ihrem mit Seeroſen beſetzten Schalen vertrieben hatte, auch die befreundete Seeroſe zur Aberſiedlung veranlaßten. Dagegen gehört das Beſetzen der Schalen anderer Krebs— arten mit Schwammtieren, Polypen und Algen mehr unter dem Geſichtspunkt des Maskierens. In der Biologie bezeichnet man damit die Ber- kleidung, welche manche Tiere anlegen, um ihren Feinden oder Beutetieren ſchwer erkennbar zu werden. So beſetzen gewiſſe Meerſpinnen (Ma- jaarten) ihren Rücken dicht mit abgekniffenen Zweigen von Algen, die Wollkrabbe (Dromia) verſteckt ſich unter einem lebhaft orangeroten Schwamm, den ſie auf ihren Rücken pflanzt, viele Inſektenlarven bedecken ſich mit Kot oder Staub, eine Crysopen-Larve, die auf Baumrinde lebt, mit den Körnchen der grünen Rindenalge. Letztere iſt ebenſo wie die Meerſpinne mit ſo⸗ genannten Angelhaaren beſetzt, um die Fremd⸗ körper feſtzuhalten und einzelne Krabbenarten haben beſondere Rückenfüße, um fie bequem an- zubringen. Ameiſenneſter wimmeln oft von jungen Kelleraſſeln, welche unbeläſtigt zwiſchen den Ameiſen umher laufen und es ſcheinen bei dieſem Zuſammenleben beide von einander Nutzen zu haben; die Forſchungen hierüber ſind keines⸗ wegs abgeſchlaſſen. Manche Käfer, wie der blinde Keulenkäfer (Claviger) bringen ihre ganze Lebenszeit im Ameiſenneſt zu und werden von Vereins⸗MNachrichten den Einwohnern ſorgſam gepflegt und behütet, f andere, wie der bekannte Roſengoldkäfer ver- leben nur ihre Larvenzeit bei den Ameiſen. Die Brut gewiſſer Blattläuſe wird im Winter von den Ameiſen aufgenommen. Wahrſcheinlich ſind die meiſten dieſer ſehr mannigfachen Gäſte der Ameiſen denſelben durch ihre Abſonderungen angenehm, wie das von den Blattläuſen, den Milchkühen der Ameiſen, bekannt iſt. Andere mögen die Abfälle freſſen und noch andere wieder ſind wohl nur geduldete Genoſſen. Das Nilkrokodil geſtattet einem Vogel aus der Gattung der Regenpfeifer, dem Krokodilwächter, ſich auf ſeinem Rücken zwiſchen den Spalten der gehörnten Panzerhaut das Ungeziefer als Nahrung zu ſuchen. Ghnlich iſt es bei dem Schaf, wo der Star ſich auf den Rücken des Tieres ſetzt und die Zecken aus der Wolle heraus⸗ pickt. Es würde dies Verhalten aber nicht mit Symbioſe zu vergleichen ſein, ſondern müßte mit Mutualismus bezeichnet werden. Von beſonderem Intereſſe iſt die Symbioſe zwiſchen Pflanzen und Tieren, weil dadurch dauernde, organiſche Ver— änderungen ſowohl in der äußeren Geſtalt und Färbung als in der Lebensweiſe hervorgebracht werden. Dabei kann nun entweder die Pflanze oder das Tier als Quartiergeber auftreten. Hier find es einige Algen, beſonders die Zooxanthellen, die in die Körper von Süßwaſſer-Polypen, See⸗ anemonen und Korallen, Seewürmern, Quallen und anderen Tieren eindringen, in dem durch— ſichtigen Gewebe derſelben Nahrungsſtoffe bilden und ſich vermehren, aber auch iſoliert weiter leben können. Daher haben dieſe durch einzellige Algen gefärbten Waſſertiere die Gewohnheit, ihren Körper zeitweiſe dem Sonnenſchein oder hellem Tageslicht auszuſetzen und ſcheiden dann einen ÜUberſchuß von Sauerſtoff wie die Pflanzen aus, obwohl die Tiere ſonſt Sauerſtoff als At- mungsſtoff verbrauchen. In beſtändigem Dunkel gehalten, ſiechen dieſe Tiere dahin, weil ſie von den in ihrem Körper lebenden und nunmehr ab- ſterbenden Algen ſowohl Sauerſtoff als auch zu⸗ bereitete Nahrung empfingen. Da die Tiere ihrerſeits Kohlenſäure und andere Stoffe aus⸗ ſcheiden, von denen die Algen leben, ſo iſt hier im engſten Bezirk ein Austauſch und Kreislauf der Lebensſtoffe hergeſtellt, wie er ſonſt erſt im weiteren Umkreis zwiſchen der Geſamtheit der Tiere und Pflanzen ſtattfindet. d (Fortſetzung folgt.) Hamburg-Eilbek. „Trianea.“ Aus den Verſammlungen vom 12. und 26. Juni. Eingegangen waren ein Schreiben der „A. V.“ und ein ſolches vom Altonaer Verein. Die Mitglieder werden erſucht, beim Vorſtand eine Liſte über den Beſtand ihrer Fiſche einzureichen. Dieſes hat den Zweck, jedes Mitglied über die im Verein gehaltenen Fiſche zu unterrichten. Herr Reimers gibt ſeine Erfahrungen bei der Zucht von Lebias spec. bekannt. Während andere Liebhaber mit dieſen Fiſchen meiſtens nur Mißerfolge zu verzeichnen haben, gelang es dieſem Herrn ohne beſondere Vorkehrungen und ohne Heizung dieſe Art erfolgreich zur Zucht zu bringen. Eine rege Ausſprache zeitigte die Frage, ob die häufig im Bodengrund auf tretenden weißen Würmer von ſchädlichem Einfluß ſein können. Nach einer in der letzten „W.“ von der Redaktion abgegebenen Erklärung ſollen | | | a N RE ETF TODE die, dieſe für die Fiſche ungefährlich ſein. Verſchiedene Mitglieder haben die Wahrnehmung gemacht, daß die Würmer dem Laich arg nachſtellen und daher nach Möglichkeit aus Zuchtbecken fern- zuhalten ſind. Da die Würmer faſt nur in Aquarien mit ganz altem Waſſer auftreten, tut man gut, von Zeit zu Zeit etwas friſches Waſſer hinzu zu ſetzen, mit dem Erfolg, daß die Würmer wenig oder garnicht erſt aufkommen. Als neues Mitglied wurde aufgenommen Herr Thiede. Hamburg. „Ballisneria.“ Bericht über die Vereinstätigkeit im Mai und Juni. In der Sitzung am 6. Mai ds. Js. hielt uns Herr Rachow einen kurzen, aber äußerſt intereſ— janten Vortrag aus dem Leben Pieter Bleefers. Der Vortrag wurde unterſtützt durch Herum— reichung ſämtlicher Werke dieſes Forſchers. Mitglied Janczyk konnte uns die angenehme Tatſache vermelden, daß unſer Weibchen von Moll. velifera zirka 80 Junge geworfen hat. Die Nachzucht wurde an die anweſenden Mitglieder verteilt. Diejenigen Mitglieder, welche in dieſer Verſammlung nicht zugegen waren, ſowie neu eintretende Herren erhalten eine gleiche Anzahl aus der zweiten Nachzucht. Nach kurzer Debatte wurde beſchloſſen, dem V. D. A. beizutreten und die Anmeldung baldigſt zu bewirken. — In der Sitzung vom 22. Mai wurde in der Hauptſache über den in der Wochenſchrift No. 20 im Sprechſaal erſchienenen Artikel von Friedrich Priesz verhandelt. Uns iſt es unverſtändlich, wie unſer Herr Brüning unſerem Bericht durch den tatſächlichen Verhältniſſen wider⸗ ſprechenden Bemerkungen (Siehe Anmerkung der Redaktion) den Stempel der Anglaubwürdigfeit aufdrücken und uns das Wort in dieſer Sache abſchneiden konnte. Nachdem jetzt jedoch bei unſerer Redaktion eine andere Auffaſſung maß⸗ gebend iſt, ſehen wir davon ab, den weiteren Gründen nachzugehen. — Nicht unerwähnt ſoll jedoch bleiben, daß uns die Art und Weiſe, die uns die Redaktion der „W.“ hat zuteil werden laſſen (ſie ſtempelte eine reine Liebhaber— frage, bei der es ganz gewiß keine Lorbeeren zu ernten gab, zu einer Streitſache zwiſchen zwei Vereinen, mit der die „W.“ zu verſchonen ſei) ſchmerzlich berührt hat. — Zur Sache ſelbſt ver— zeichnen wir den Vortrag unſeres geſchätzten Gaſtes, des Herrn Schiffsingenieur Hopp vom Dampfer Steigerwald, der ſeiner Zeit Moll. velifera importiert hat. Herr Hopp führte ungefähr folgendes aus: Der Pries'ſche Artikel in No. 20 der Wochenſchrift, ſowie die Anmerkung der Redaktion ſind in allen Teilen unrichtig. Zu der Redaktionsbemerkung will ich bemerken, daß es ſich nicht um „Berichte aus fernen Weltteilen aus dritter, oder vierter Hand handelt, die vollſtändig un kontrollierbar ſind“, ſondern um den authentiſchten Bericht, den man ſich denken kann. Ich perſönlich habe die Herren Ihres Vorſtandes über die Verhältniſſe im Progreſo unterrichtet und über den Import Bericht erſtattet. Somit ſtammten Ihre Angaben nicht aus fernen Weltteilen, ſondern aus nächſter, und zwar einzig richtiger Quelle, da außer mir und zwei weiteren Herren auf dem Dampfer Steigerwald kein Seemann den Fiſch mitgebracht Vereins⸗Nachrichten 533 hat. Zu den Ausführungen des Pries'ſchen Artikels kommend, ſo diene Ihnen die Erklärung, daß ich mich dafür verbürge, daß in der frag⸗ lichen Verſammlung Jungtiere von „velifera“ nicht verloſt worden ſind. Wie ſchon erwähnt, hat außer mir und zwei weiteren Herren kein Seemann den Fiſch mitgebracht und vor der Hand wird der Fiſch nur von mir importiert werden können. Ich muß es mir verſagen, die einzig richtige Antwort auf die Behauptung des Herrn Priesz, die Fiſche würden jetzt in Maſſen importiert und jeder Dampfer, der Progreſo an— liefe, brächte Moll. in Maſſen mit, zu geben. Die Verhältniſſe in Progreſo liegen ſo un⸗ günſtig, daß nicht jeder Seemann in der Lage iſt, den Fiſch mitzubringen. Die Schiffe liegen zirka 8 bis 10 Seemeilen vor Progreſo auf Reede und die Kapitäne geſtatten der Mannſchaft nicht, wegen der dort plötzlich auftretenden Stürme (ſogenannten Norder), an Land zu gehen. Die Beſatzung — (Mannſchaft, ſowohl wie Offiziere) bekommen an Wochentagen keinen Urlaub, da die Ladung eingenommen werden muß. Somit wäre es nur Paſſagieren möglich, an Land zu gehen, doch verfügen dieſe nicht über die not— wendigen Fanggeräte. Für die Beſatzung be— ſteht nur eine Möglichkeit, an Land zu kommen, und zwar, falls das Schiff zufällig an einem Sonntag vor Progreſo liegt. Aber auch dann ſind die Schwierigkeiten noch groß, da die Kapitäne — die für die Mannſchaft verantwortlich find — wegen der ſchon erwähnten „Norder“ zum Schiff gehörige Boote der Mannſchaft nicht überlaſſen. Die Landung kann nur mittels fremder Fahrzeuge geſchehen. Nun iſt aber am Sonntag ſelten ein Eingeborener zu bewegen, Mannſchaft an Land oder vom Land zum Schiff zu bringen. Nach vieler Mühe gelang es uns, nachdem wir eine Nacht ſchon im Hotel ver- bracht hatten, Eingeborene aufzutreiben, die uns um einen Betrag von 70 Peſo zum Schiff brachten. Aber den Fang will ich noch folgendes berichten: Es iſt unmöglich, den Fiſch mittels Zugnetz oder gewöhnlichen Ketſchers zu fangen. Ich habe ver— ſchiedenen Herren Ihres Vereins an Bord des Steigerwald meine Fanggeräte vorgeführt und überlaſſe es dieſen, Ihnen zu ſchildern, welche Vorrichtungen und Geräte dazu gehören, um ganz beſonders dieſen Fiſch lebend nach Hamburg zu bringen. Ein oder zwei Fänger ſind nicht in der Lage, den Fiſch lebend herüber zu bringen. Ich beauftragte eine Anzahl Heizer, mit mir an Land zu gehen. Wir zogen, beladen mit unſeren nicht leichten Fanggeräten, bis hinter Progreſo hinaus und verſuchten, zunächſt mittels Zugnetz, Fiſche zu erbeuten. Dieſes war unmöglich. Wir arbeiteten dann mit einem großen Wurfnetz und unjere Freude war groß, wieder einmal „Be⸗ ſonderes“ gefangen zu haben. Wenn Herr Priesz behauptet, Tiere mit der hohen Rückenfloſſe ſeien in der Freiheit recht ſelten anzutreffen, ſo frage ich dieſen Herrn, woher er ſeine Weisheit ſchöpft. Wie ſchon geſagt, iſt der Fiſch von mir mit noch zwei weiteren Herren importiert. Einer dieſer Herren iſt ſofort nach Ankunft des Dampfers Steigerwald nach Newyork gefahren, während der Marconi-Beamte Urlaub erhalten hat und nicht in Hamburg war. Nun geben Sie mir eine Erklärung, aus welcher Quelle Herr Priesz ſeine Angaben ſchöpft. — Die Behauptung des Herrn Priesz, Tiere mit hoher Rüdenflofje ſeien 534 Bereins-Nahriehten in der Freiheit wenig anzutreffen, erkläre ich für erfunden. Tatſache iſt, daß wir die Männchen dieſer Art nur mit hoher Rückenfloſſe gefangen haben und nicht ein ausgewachſenes Paar zu Geſicht bekamen, welchem die hohe Rückenfloſſe fehlte. Wir haben mehr Männchen mit hoher Rückenfloſſe gefangen als Weibchen, das heißt ſolche Tiere, die wir für Weibchen hielten. Um einigermaßen Paare zu bekommen, mußten wir manchem Hochfloſſer wieder die Freiheit ſchenken. Wir fingen hierfür Tiere ohne die hohe Rücken⸗ floſſe in der Annahme, es ſeien Weibchen. Es handelte ſich aber, was wir ſpäter erſt feſtſtellen konnten, um ganz junge Männchen, die nach Verlauf von wenigen Wochen teilweiſe ſchon zur Umbildung und Entwicklung der Rückenfloſſe ſchritten. Ein Seemann, der in Progreſo Moll. velifera fangen will, wird nicht ſo töricht ſein, die ſo ſehr hinfälligen Jungfiſche mitzubringen, wo ihm die Möglichkeit gegeben iſt, in zirka 10 Stunden bei guter Ausrüſtung eine ſchöne Anzahl ausgewachſener Exemplare zu erbeuten. Auch der Transport der friſchgefangenen Tiere iſt nicht leicht. Würde man die Tiere in Blech— kannen transportieren, ſo würde die Temperatur des Waſſers derartig ſteigen, daß kein Fiſch lebend an Bord gebracht werden könnte. Wir benutzen zum Transport einen großen Holzkaſten, der innen beutelförmig mit Segeltuch aus⸗ geſchlagen iſt. Durch die ſtändige Verdunſtung des Waſſers erzielen wir hierin eine Ab— kühlung von oft bis zu 8°C. Trotz größter Bor- ſichtsmaßregeln iſt uns doch ein großer Teil des Fanges auf dem Wege zum Dampfer einge— gangen. Dort erſt in beſſere Verhältniſſe ge- bracht, hatten wir wenig Verluſte zu erleiden. Wenn Priesz behauptet, ein guter Bekannter von ihm würde noch im Laufe dieſes Monats eventuell den Fiſch mitbringen, ſo iſt dieſes eine kühne Behauptung, bei welcher der Wunſch Vater des Gedankens war. Ich erkläre Ihnen, meine Herren, daß bis zu meiner nächſten Rückkehr aus Mezifo kein Seemann den Fiſch mitbringen wird, damit laſſen Sie es genug ſein. — Priesz bemerkt dann noch, bei den jetzt herrſchenden Wirren in Mezifo jei es fraglich, ob die See— leute an Land kommen könnten. Dazu ſei be⸗ merkt, daß Bukatan von den Wirren verſchont geblieben iſt und die Schwierigkeiten an Land zu kommen, heute nicht größer wie früher ſind. Warten Sie ab meine Herren, bis ich wieder nach Hamburg zurückgekehrt ſein werde. Dann können Sie Herrn Priesz fragen, wo die Maſſen⸗ importe dieſes Fiſches geblieben ſind. In der Verſammlung am 4. Juni nahm die Moll. velifera - Angelegenheit wiederum den größten Teil des Abends in Anſpruch. Es wurde beſchloſſen, an die Redaktion der „W.“ heranzutreten und dieſe zu erſuchen, zur Richtig⸗ ſtellung der Angelegenheit unſere Berichte zu veröffentlichen. Vorher ſollen die Herren Beneke und Priesz zu unſerer nächſten Verſammlung eingeladen werden. Weiterhin wurde beſchloſſen, die ſeiner Zeit von Herrn Beneke erworbenen Fiſche, die unter Zeugen, die nicht Liebhaber ſind und keinem der in Frage kommenden Vereine angehören, abgetötet und verſiegelt wurden, dem in der Verſammlung zufällig als Gaſt anweſenden Herrn Schröder als Vorſtandsmitglied der N. V. mit dem Erſuchen zu übergeben, die Fiſche in London identifizieren zu laſſen. Herr Schröder nahm die Fiſche in verſiegeltem Zuſtande in Empfang. — In unſerer Sitzung vom 16. Juni hatten wir unter Eingängen ein Schreiben des Herrn Priesz zur Kenntnis der Verſammlung zu bringen, in welchem dieſer Herr es (aus leichtbegreiflichen Gründen) ablehnte, unſerer Einladung Folge zu leiſten. — Dagegen erſchien Herr Beneke vom Verein Cabomba und wurde dieſem das Wort erteilt. Nachdem unſere ſämt⸗ lichen, die Moll. velifera - Angelegenheit be⸗ handelnden Protokolle nochmals verleſen waren, erklärte Herr Beneke: Die Ausführungen des Herrn Hopp haben Anſpruch auf unbedingte Glaubwürdigkeit. Ich bin ſelbſt in Progreſo geweſen und kenne die Schwierigkeiten, dort an Land zu kommen. Herrn Priesz habe ich Vor⸗ haltungen darüber gemacht, daß er die Ver— hältniſſe in einer durchaus unzutreffenden Weiſe geſchildert hat, denn tatſächlich iſt es mit großen Schwierigkeiten verknüpft, an Land zu kommen. Weiter beſtätigte Herr Beneke die Angabe, er habe unſerem Herrn Willgeroth dieſe Fiſche — im Gegenſatz zu den Behauptungen des Herrn Priesz — nicht als Moll. latipinna, ſondern als die „neue“ Mollienisia verkauft. Es ſei ihm ein Eremplar eingegangen und habe er ſich ein Erſatzſtück beſchafft. Ein Stück von den an Herrn Willgeroth verkauften Fiſchen ſtamme jedoch aus der Verſammlung des Vereins Cabomba und ſei dort als „velifera“ verloſt worden. Bezeichnend iſt der Verſuch des Herrn Priesz, der Sache einen perſönlichen und ge— häſſigen Anſtrich zu geben, denn er verſucht den Anſchein zu erwecken, als fühle ſich Herr Will⸗ geroth benachteiligt. Tatſache iſt, daß Herr Willgeroth freiwillig den Betrag, zahlte, geboten hat. Inzwiſchen iſt uns von London der Beſcheid zugegangen, daß es ſich bei eingeſandten beiden Fiſchen um Moll. lati- pinna handelt und dürfte hiermit die Kette un- ſerer Beweiſe geſchloſſen ſein. Wir richten aus dieſem Grunde an Herrn Priesz im Intereſſe der Wahrheit folgende öffentliche Anfrage: 1. Was ſagt Herr Priesz zu der Tatſache, daß die in der Verſammlung des Vereins Cabomba als velifera verloften Fiſche in London als latipinna beſtimmt ſind. 2. Wie ſtellt ſich Herr Priesz zu den Aus⸗ führungen des Herrn Beneke, der als Mitglied des Vereins Cabomba erklärt, unſerem Herrn Willgeroth die Tiere als die „neue“ Mollienisia verkauft und ihm, Priesz, über ſeine leichtfertigen Behauptungen ſelbſt Vorwürfe gemacht zu haben. 3. Wie kann Herr Priesz behaupten, wir wiſſen nicht, welche Dampfer Moll. velifera mit- gebracht haben? Wir wiſſen dieſes ſehr genau und auch Herrn Priesz iſt und war dieſes bekannt. 4. Der Dampfer „Antonina“ iſt bereits im Mai⸗ Juni nach Hamburg gekommen. Wo ſind die Maſſenimporte geblieben? a 5. Wo ſind die Importe, die die monatlich nach Hamburg kommenden Dampfer der Linie B. mitbringen ſollten? Herr Priesz wird die Antwort ſchuldig bleiben müſſen. — Welche Gründe Herrn Priesz be— ſtimmt haben, einen ſolchen Artikel zu ſchreiben, iſt einem großen Teil der Hamburger Liebhaber bekannt. Intereſſant iſt es jedoch, darauf hinzu⸗ weiſen, daß, ſofort nach Eingang des Importes Moll. velifera, der ausſchließlich in die Hände Pam 22 20 A ee a a den er be⸗ PR. Vereins-Nachrichten der Herren Kropac und Eimeke überging, die Frau des Herrn Eimeke an Bord des Dampfers Steigerwald kam und Herrn Hopp um Auskunft darüber bat, ob in Kürze andere Dampfer den Fiſch mitbringen würden. Von einer, dem Importeur Wollmer naheſtehenden Seite habe ſie gehört, daß größere Maſſen importiert würden. — Herr Priesz iſt ein Nachbar des Herrn Wollmer, letzterer iſt Vereinsmitglied der Cabomba, hatte Moll. velifera nicht erhalten und iſt mit Priesz eng befreundet. „Biologiſcher Verein.“ Sitzung vom 7. Juli. Der Artikel Schreitmüllers in No. 27 der „Bl.“ vom 7. Juli über Freilandbecken in Schreber- gärten gibt uns Veranlaſſung früher als wir urſprünglich wollten, einiges über unſere neuen Freiland⸗ Anlagen mitzuteilen, die das Intereſſe und die Arbeit unſerer Vereinsabende in den letzten Monaten ſo ſtark in Anſpruch nahmen, daß wir beim beſten Willen nur zu einer unregelmäßigen und lückenhaften Bericht⸗ erſtattung kamen. Der ſüdvorſtädtiſche Schreber— verein überließ uns ein 200 qm großes Stück Land von rechteckiger Geſtalt, das günſtig gelegen iſt, aber noch nicht bearbeitet war. Es wurde geebnet, umgegraben und eingezäunt. Ein zirka 50 qm großer Teich in Geſtalt eines länglichen, unregelmäßigen Ovals wurde ausgehoben. Die Ufer ſenken ſich teils allmählich nach ihm; teils ſind ſie erhöht und fallen ſteil ab, umſo möglichſt verſchiedene Lebensbedingungen zu bieten. Der Teich iſt vollſtändig auszementiert, durchſchnittlich 80 em tief; die größte Tiefe mißt 1,20 m. Ein Abfluß iſt vorhanden. Als Zufluß dient eine vom Brunnen ausgehende unterirdiſche Leitung; der Brunnen iſt 7 m tief gebohrt und hat 2 m Waſſerſtand. Schon jetzt haben wir im Waſſer eine reiche Vegetation angeſiedelt: Elodea, Nymphaea, Nuphar, Potamogeton, Schilfarten Leipzig. uſw. Am Ufer wachſen Irideen, Pfeilkräuter u. a. — 4 große Zementbecken, je 2 m lang und 65 cm breit, find von uns gebaut und ſtehen den Mitgliedern zu Zuchtzwecken zur Berfügung. Reicher Pflanzenwuchs z. B. ſchöne Piſtien, Eich⸗ hornien, üppige Vallisnerien u. a. laſſen die ſchönen Vegetationsbilder ahnen, die uns das nächſte Jahr beſcheren wird. Auch die ein⸗ geſetzten Schleierfiſche, Sonnenfiſche, Makropoden, Kärpflinge u. a. fühlen ſich wohl, ſodaß die Auf⸗ ſtellung weiterer Becken in Ausſicht genommen iſt. Freiland⸗Terrarien werden ſich bald zu ihnen geſellen; vorgeſehen iſt, daß dieſer Teil der Anlage ſpäter unter Glas gebracht werden kann und ſo unſeren Mitgliedern ein Warmhaus zur Verfügung ſtehen wird. — Anſere Anlage befindet ſich noch in den allererſten Anfängen, da wir erſt an der Wende April-Mai mit den Arbeiten beginnen konnten, die ſämtlich von ge⸗ ſchickten und fleißigen Mitgliedern geleiſtet wurden, denen auch hier gedankt werden muß. Auch der bereitwilligen Hilfe von Mitgliedern eines befreundeten Vereins ſei dankbar gedacht. Alles in allem glauben wir mit Genugtuung auf unſere Arbeit zurückblicken zu können. Hat doch unſer Verein bei dieſer Gelegenheit, die die finanzielle Bereitwilligkeit der Mitglieder oft in Anſpruch nahm und die naturgemäß zugleich für Einigkeit und Verträglichkeit eine harte Be— 535 laſtungsprobe war, erneut bewieſen, daß er eine Arbeitsgemeinſchaft von Freunden iſt. Im nächſten Jahr gedenken wir ausführlicher über unſere Freilandanlagen zu berichten. Herr Reichelt hält einen intereſſanten Ex pe⸗ rimental⸗ Vortrag über das Waſſer. Nachdem kurz die Bedeutung des Waſſers in der Geologie, ſein Auftreten auf der Erſtarrungs⸗ kruſte, ſeine Geſchichte und ſein endliches Schwinden gezeichnet ſind, wird die Zerſetzung des Waſſers durch Elektrolyſe und Natrium gezeigt. Auch wurden die verſchiedenen Zuſtände des Waſſers, das Ausdehnen beim Gefrieren, die hohe Schmelz— wärme, die Verdampfungswärme uſw. beſprochen und ihre hohe Bedeutung im Haushalte der Natur und des Menſchen gewertet. Weiter wurden das Speichern von Wärme bei der Ver— dunſtung und ſeine Bedeutung, ſowie die Ab— hängigkeit des Siedens von Luftdruck erörtert und an Verſuchen z. B. an dem Kochenlaſſen von Waſſer auf der flachen Hand veranſchaulicht. Eine Darſtellung des Kreislaufes des Waſſers, ſeines Verhältniſſes zum Weltenäther und der Bildung von juvenilen Waſſer ſchließt die an⸗ regenden Ausführungen. Herr Schmalz zeigt eine Anzahl Skorpione (Euscorpius italicus) por, die er auf ſeiner Süd⸗ italienfahrt in der fieberſchwangeren umgebung der Tempel von Peſto mit allerlei anderem intereſſanten Getier ſammelte; Herr Brandt ver— teilt ſchöne Laichkräuter (P. orispus); Herr Bohne ſchildert den Nymphenburger botaniſchen Garten. An Fiſchen werden vom Vorſitzenden nach Namen, Herkunft, Pflege und Zucht beſprochen und an die Mitglieder verteilt: Nannostomus eques, ein neuer Tetragonopterus, Fundulus rubrifrons, Polyacanthus cupanus u. a. — Auf den Artikel unjeres Herrn Schmalz über jeine vorbildliche, von uns mehrfach beſuchte Seewaſſer— anlage (in „W.“ vom 14. Juli) ſei nachdrücklich verwieſen. — W. B. Mannheim. „Verein für Aquarien- und Terra⸗ rienkunde von 1905 E. V.“ Bericht der Sitzung vom 8. Juli. Herr Schneider eröffnete die Sitzung und er⸗ teilt Herrn Glaſer ſofort das Wort zu ſeinem Vortrag: „Neues über unſere Polypen.“ Herr Glaſer führte ungefähr folgendes aus: Unſere Hydra. Der Name Hydra wird jedem Aqua⸗ rienfreund, der es mit ſeinen Pfleglingen, die hauptſächlich aus fremdländiſchen Zierfiſchen be⸗ ſtehen, gut meint, geläufig. Nur zu bald er⸗ langen, mit lebendem Fiſchfutter eingeſchleppt, die Polypen im ängſtlich behüteten Zuchtbecken die Oberhand. Mit Feuer, Salz und Schnecken ſuchen wir den ungebetenen Gaſt zu vernichten. Nur ſelten erfreut ſich Hydra auch einmal unſerer Pflege. Und wie dankbar erweiſt ſie ſich! Raſch ſchreitet ſie zur Vermehrung und mühelos lernen wir ihren ganzen Entwicklungsgang kennen. Wir halten für unſeren Pflegling 2 Behälter bereit. Im einen wird tüchtig gefüttert (Daphnien, Cyklops, kleinſte Mückenlarven), während die Polypen des 2. Behälters eine Hungerkur durch— zumachen haben. Wir können nun ſehr ſchön beobachten, wie die gutgenährten Polypen durch Knoſpung, die hungernden dagegen geſchlechtlich ſich fortpflanzen. Mit Hilfe eines MWikroſkops wollen wir dann auch den Bau des gefürchteten 536 Bereins- Nachrichten Tierchens näher kennen lernen. Ungeheuer reich an Vertretern dieſer Tierklaſſe iſt das Meer, während uns im Süßwaſſer meiſt nur Hydra viridis, der grüne und Hydra vulgaris, der gelbe Polyp begegnen. Die Hydraeen haben einen außerordentlich einfachen Bau. Lampert vergleicht ſie ſehr geſchickt mit einem Handſchuh. Der ganze Hohlraum dient als Magen. Ihm wird die Nahrung von den Tentakeln zugeführt. Der uns heute durch Wikro-Projektion vor⸗ geführte Polyp iſt Hydra vulgaris, welcher 6 bis 8 Tentakel hat, viridis dagegen iſt mit 6—12 dieſer Greifarme ausgerüſtet. Auf den Tentakeln fallen uns in der Vergrößerung unzählige, kleine, ſtark lichtbrechende Wärzchen auf. Es ſind die Meſſelkapſeln, aus welchen die Giftpfeile gegen die Opfer geſchleudert werden. Eine damit ge— troffene Daphnie wird augenblicklich in ihrer Kraft gelähmt. Sie kommt beim entſtehenden Kampf noch mit unzähligen Neſſeln in Be⸗ rührung, wird dadurch ſo ſchwer verletzt, daß ſie in kurzer Zeit tot iſt. Sogar Jungfiſche bis zu 4 em ſollen ſehr unter den Neſſeln zu leiden haben und ſogar eingehen. Das gefangene Tierchen wird dem Mund, um den die Tentakeln ſtehen, zugeführt und verſchwindet darin ganz. Daß die Polypen zu den gefräßigſten Waſſer⸗ tieren gehören, hat jeder Aquarienfreund zu feinem Leidweſen ſchon erfahren. Hydra viridis wird hier in Mannheim weniger häufig ge— fangen, als die gelbe. Ihre grüne Färbung er⸗ hält ſie durch eine in ihr lebende, winzige Alge, die als Miete ihrem Hauswirt den Sauerſtoff liefert. Zum Schluſſe zeigte uns der Vortragende noch das reizende Moostierchen Plumatella fungosa aus einem Aquarium des Mitglieds Chriſt. In prächtiger Weiſe konnten wir auch noch den Blutkreislauf an einer Larve der Knoblauchskröte beobachten. Die Mitglieder lohnten die Ausführungen des Herrn Glaſer, die durch unſeren Projektionsmikroſkop unter⸗ ſtützt wurden, mit reichem Beifall. B. Gerichte. Berlin. „Verein der Aquarienfreunde.“ Außerordentliche Generalverſammlung vom 15. Juli. Der 1. Kaſſierer, Herr A. Lehmann, gibt den Kaſſenbericht des letzten Halbjahres: Einer Ein⸗ nahme von 820,86 Mk. ſteht eine Ausgabe von 556,08 gegenüber, ſodaß ein Beſtand von 264,78 Mk. verbleibt. Die Reviſoren beantragen Entlaſtung, die Verſammlung beſchließt in dieſem Sinne. Als Obmann der Ausſtellungskommiſſion erſtattet der 1. Vorſitzende, Herr E. Schmidt, die Schlußab— rechnung unſerer diesjährigen Ausſtellung, an deren günſtigem Abſchluß er ebenſo wie an dem allgemein anerkannten guten Gelingen durch ſeine Betätigung hervorragenden Anteil hat. Die Ge⸗ ſamtausgaben betragen 515,10 Mk., die Ein⸗ nahmen 600,20 Mk., ſodaß ein Veberſchuß von 85,10 Mk. zu verzeichnen iſt. Zur Beratung ge- langt ſodann der Antrag des Vorſtandes, unſern Verein gerichtlich eintragen zu laſſen, welcher nach eingehender Beſprechung zur Annahme ge- langte. Die Vorarbeiten hierzu werden umgehend eingeleitet werden, und wird die Fortſetzung der Generalverſammlung bis zur nächſten Sitzung am 5. Auguſt vertagt. Her F. Schulz ſtiftet einen großen Poſten Ceratopterus, der Pflanze mit der „intereſſanten Vermehrung“, welche in den Zeit⸗ ſchriften mit 50 Pfg. angeboten wird, und Herr Laudan junge Schleierfiſche. ſowie verſchiedene Paare Danio albolineatus und rerio, welche zur Gratisverloſung gelangen. — In der nächſten Sitzung, am 5. Auguſt, findet die Gratisverloſung von Fiſchen ſowie eines eingerichteten und be⸗ ſetzten Aquariums ſtatt. In dieſer Sitzung ſoll ferner ein Sonntag in der letzten Hälfte des Auguſts feſtgelegt werden, an welchem wir ge— meinſam das Berliner Aquarium beſuchen wer⸗ den, eine Ermäßigung des Eintrittspreiſes in der bekannten Form iſt uns bereits zugeſagt worden. In jeder Sitzung werden Futter- uud Hilfsmittel für die Aquarienliebhaberei zu bedeutend er- mäßigten Preiſen, ſowie die allgemein beliebten Glasaquarien zu dem bekannten billigen Preis abgegeben. Gg. Schlieſer. Frankfurt a. M. „Iris.“ Sitzung vom 9. Juli (Halbjahres⸗ Generalverſammlungß. Der ſtellvertretende Vorſitzende, Herr Gravelins, eröffnet die gut beſuchte Verſammlung und gibt einen kurzen Bericht über den erſten Teil des abgelaufenen Geſchäftsjahres. Der gute Beſuch der Sitzungen zeigte, daß für unſere Sache unter den Mitgliedern großes Intereſſe vorhanden iſt und iſt zu wünſchen, daß die Mitglieder den Vorſtand in ſeiner Tätigkeit auch weiterhin kräftig unterſtützen. — Bei dem Bericht des Kaſſierers kommt es wegen den Verloſungen zur kleinen Debatte. Herr Wohlgemuth wünſcht weniger Verloſungen. Herr Semich und mehrere andere Mitglieder ſprechen dagegen. Der Vor- ſtand wird in dieſer Sache eine zufriedenſtellende Löſung finden. Unſer langjähriger 1. Kaſſierer legt ſein Amt nieder und ſei ihm an dieſer Stelle für ſeine Mühewaltung der Dank des Vereins ausgeſprochen. Herr Scherker wird einſtimmig als 1. Kaſſierer gewählt und Herr Teiwes über— nimmt das Amt des Bibliothekars. Anter Ver⸗ ſchiedenes kommt ein Artikel aus der Frankfurter Zeitung vom 7. Juli über die fleiſchfreſſenden Pflanzen „Sonnentau“ zur Verleſung. Magdeburg. „Vallisneria.“ Sitzung vom 25. Juni. In No. 26 der „Bl.“ wird das Erſcheinen einer Jubiläumsſchrift angekündigt. Der Abſicht größere Abhandlungen in Buchform zu bringen, ſtehen wir ſympatiſch gegenüber, beſonders wenn es gelingen würde, auf dieſe Weiſe ein modernes Werk für Aquarien⸗ und Terrarienkunde zu⸗ ſammenzuſtellen. Herr Dr. Wolterstorff zeigt vorzüglich gelungene Fiſch- und Molchphoto⸗ graphien von Frl. A. Fahr und Dr. Müllegger. 1 Vereinsberichte für die nächſte Nummer müſſen bis Montag abend in meinen Händen ſein, da andern⸗ falls die Druckerei ſie nur noch ausnahmsweiſe unter⸗ en ee e e Wolterstorff, Magdeburg⸗W. Herderſtraße 38 Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Stuttgart. a 4 1 | | Heizungsanlagen JK. D. 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Heynhold: Chaetophora elegans, Ag., eine Sihwaler-Ruge- alge. Mit 2 Abbildungen Johannes Berg: In der Heimat der Siedleragame. — Eine Reiſeſkizze. Mit 3 Abbildungen P. Schmalz: Das Seewaſſeraquarium: „Wie heize ich mein 855 waſſeraquarimm?“ Mit 3 Abbildungen H. Geidies: Kleinigkeiten aus der Technik des Anuarienfreunde, Aus der Praxis — für die Praxis Fragen und Antworten: Schildkröten und Schwanzlurche 115 China. — Aufbewahrung von Fliegenmaden. — Vereinsnachrichten. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, find ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien- und Serrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskuyft erteilt auf Wunſch der Be : ren der Aguarien- und Terrarien = _TRITON N” g 2 |: freunde Stuttgart, k. J. = Verein für Elquarien- und Terrarienkunde $ | Vereinslokal Lindenstr. 14, 8 Eingetragener 2 Rechberg-Bräu. = zu Berlin Verein 3 5 BE 8. Dienstag, 4. Aug., 9 Uhr: 5 Sitzung jeden 2. und 4. Freitag im Monat, abends pünkt⸗ 8 UN SVerSamM IM. Z lich 9 Ahr im Reftaurant Carl Haverlands Feſtſäle, C.2, =g PROGRAMM: e Neue Friedrichſtraße 35, liefert feinen Mitgliedern koften- 3 . Protokollverlesung. los als Vereinsorgane nach Wahl zwei von folgenden 2 Eingänge. = drei Zeitſchriften: = 3. Aufnahme neuer Mit- glieder. Feuerbacher Ausstel- — Blätter für Aauarien⸗ und Terrarjenkunde“ bre X . Literaturberichte. = „Bodenihrift für Ag. und Terrarlenlunde“ terne vr = „Natur“ Die Mitglieder werden gebeten, abgebbare Eische FE Auf Wunſch liefern wir gegen jährliche Nachzahlung en re von 4 Mk. auch alle drei Zeitſchriften. Gäste willkommen! Satzungen, Mitgliederlifte, Bücherverzeichnis und Ver⸗ zeichnis der Vorteile, welche der Verein feinen Mitgliedern, Der Vorstand. = auch auswärtigen, und den ihm angeſchloſſenen Vereinen ſonſt noch bietet, verſendet an jedermann die 1 oo. o . 2,0, Ich o. o „in f oo — . 5 ‚Enchyträen 2 beinen des „Triton“, Berlin 6W.68 . f. beter Vorlesen des Be. 5 nn 1. trags (Zuchtanleitung liegt bei). mn Garantie: Zurücknahme. A. Leuner, Nürnberg Judengasse 4. a ro o. . .o. I. o. 0. 1 5.0. ( as = 1 Verein für Aquarien- und Ter- 5 Rossmässler rarienfreunde zu Hamburg (E. V.) Tagesordnung für Mittwoch, 5. August 1914, abends 9 Uhr pünktlich: - Protokollverlesung. . Mitteilungen des Vorstandes. . Ausstellungsangelegenheiten. (Erscheinen sämtlicher Aus- steller in wichtiger Sache notwendig.) . Unsere Liebhaberei. . Bericht über den Berliner Kongreß. „Lotus“ Rostock Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, Breitestraße 23, Eintrittsgeld I M., Beitrag p. a. M.8.— np 8 Der Vorstand. Näch 2 kunf am Mittwoch dens. August d.. N YMPHAEA ALBA ZU BERLIN Wegen der Ferienzeit wird VEREIN FÜR AQUARIEN- UND TERRARIENKUNDE, E. v. eine Tagesordnung nicht be- 8 Vors.: V. Schloemp, Berlin-Boxhagen, Neue Bahnhofstraße 29. itzung: Jeden Mittwoch nach dem 1. und 15. im Monat im Vereins- e and lokal „Zum Alexandriner“ (A. Neumann, Alexandrinenstraße 37a.) Beisammensein; bei günstiger E ͤd r Witterung ev. im Garten. Tagesordnung für Mittwoch, 5. August 1914: 1. Protokoll. 2. Eingänge. 3 Der Vorstand. 3. Literaturbericht (Herr Malchert). A | — 4. Bericht über den Kongreß des V. D. A. (H. Hipler). ar Her Ag: 5. Fragekasten. 6. Verschiedenes. Adressen f. Anfragen aller Art: Gäste stets willkommen! Der Vorstand. Albert Wendt, Vors., Hopfen- Darkt 14; Oberlehrer Grundig, Verein Altonaer Aquarien-Freunde, E. V. Für Rechnungen und Geld- Nächste Versammlung am Donnerstag den 6. August 1914, im sendungen: Vereinslokal, Gr. 1 1 215. E. Schmidt, Kassenführer, Tagesordnung: Protokoll; 2. Eingänge; 3. Zeitschriften- Feldstraße 30. bericht; 4. Bericht aber unsere Ausstellung; 5. Verschiedenes. H. Ostermann. N für Flquarien- und | N Tervrapienmkunde f 4. Auguſt 1914 Y Dereinigt mit Natur und Haus ll Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden bonoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt find. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet en keine Anwendung. 111111111 über Farbenverän derung beim e Von Wilhelm Schreitmüller, Frankfurt a. M. Mit einer Abbildung. Unter dem Namen Sigerfiſch iſt den Liebhabern eine buntſcheckige Form des Deleskopſchleierſchwanzes (S Ca— rassius auratus var. macrophthal- mus bicaudatus Bade) bekannt, welche wohl erſtmalig im Jahre 1909 von den „Vereinigten Zierfiſchzüchtereien Conrads— durchzogen war. Am Rücken hatten zwei Exemplare bläulichgraue, durch ſchwärzliche und rötliche Spritzer unterbrochene Fär— bung; die beiden anderen Tiere wieſen ziemlich roſafarbenen Grundton am Rücken auf, welcher durch blaugraue, graue und gelbliche Punkte, Striche und Süpfel unter- höhe “'in den brochen en ge⸗ wurde. — racht Alle Exem⸗ 5 Der 125 5 . in Form en ferner und Geſtalt an den einem ge⸗ Flanken wöhnlichen einen Ton, Teleskop⸗ welcher aus 1 5 leier- einem Ge⸗ wanz miſch von gleichende hellgrau, Digerfiſch gelblich, (ſiehe Abb.) fleiſchfar⸗ bietet durch ben, 1 0 ie a ung un grau un ſeine - nach teilweiſe und nach auch roten ſich voll⸗ Strichen, en — u erfär⸗ un bung einen Buntſcheckiger e oder ae enfſcrg Se var. macroph- Spritzern äußerſtiinte⸗ halmus Bade) Zeichnung von chreitmüller beſtand reſſanten Beobachtungsſtoff, wie ich an vier Exemplaren dieſer Art, welche ich von Ende September 1911 bis Mitte Oktober 1913 pflegte, — konſtatieren konnte. Als die vier kleinen, zirka 4 bis 5 cm langen Tierchen in meine Hände gelangten, seigten fie alle am Kopf fleiſchfarbene Tönung, die teilweiſe mit roten Aderchen ebenſo waren auch ſämtliche Floſſen der Tiere gefärbt, mit Ausnahme eines Exem⸗ plares, welches eine faſt ganz ſchwarze und eine rot-weiße Bruſtfloſſe zeigte. Letz⸗ tere wies nur an der Baſis einige blau— ſchwarze Tüpfel auf. Nachdem ich die Tierchen ziemlich drei Monate gepflegt hatte, bemerkte ich, daß ſich nunmehr ihre 538 Färbung veränderte. Ein Fiſch verlor alsbald die fleiſchfarbenen Töne am Kopfe, welche nach und nach einem Gelblichgrau Platz machten, auf dem bläulichgraue Punkte und Striche, zwiſchen welchen ab und zu ſchwarze Spritzer auftraten, erſchienen. Ein zweites Exemplar legte mit der Zeit eine ganz auffallende, ſcharf kontraſtierende Scheckung an, welche namentlich am Kopfe und auf dem Rüden ſehr ſtark hervortrat, während die Flanken und Floſſen, — obwohl auch geſcheckt, — ſich nur ſehr verſchwom⸗ men und unklar in Zeichnung erwieſen. Das kleinſte Tierchen war eigentlich am ſchönſten, das heißt am ſchärfſten und regel⸗ mäßigſten geſcheckt, leider zeigte dieſes aber eine gänzlich einfarbige, blaßrötliche After— floſſe. Im Laufe der Zeit veränderten ſich die Farben der Fiſche ſehr oft, — ja man kann ſagen „ſtändig!“ — Bald traten hellere, bald dunklere Fleckung und Zeichnung auf, bald waren dieſe mehr bläulich, rötlich, blaugrau oder gelblich mit hellerer oder dunklerer Fleckung. In einem blieben ſich die Tiere aber ſtets gleich, nämlich darin, daß ihre Kiemen- deckel ſtändig die fleiſchfarbene Tönung trugen, obwohl auch hier die Scheckung öfters wechſelte. Ein Tier, welches zuerſt beide Augäpfel geſcheckt zeigte, bekam mit einem Male am linken Auge eine derartige Schwarzſcheckung, daß dieſes faſt ganz ſchwarz erſchien. Im Laufe eines halben Jahres änderte ſich dies indeſſen zum Teil wieder und das Auge bekam oben zwei helle Flecke, welche fernerhin ſtändig blieben. Auch je nach Waſſertemperatur und Ge— mütsſtimmung der Tiere zeigten ſich dieſe ſehr veränderlich in der Färbung. Am ſchönſten und ausgeprägteſten präſentierten ſich die Fiſche bei 17— 18“ R. Je tiefer die Wärme des Waſſers ſank, deſto ver- P. Heynhold: Chaetophora elegans, Ag., eine Süßwaſſer⸗Kugelalge ſchwommener waren auch ihre Farben. Hohe Temperaturen hatten weniger Ein— fluß auf die Intenſität der Färbung, nur kam es mir vor, als ob ſie dann an der Kehle und am Anfang des Bauches mehr bläulich⸗rötlich erſchienen. Die Haltung und Pflege des „Siger- fiſches“ deckt ſich genau mit derjenigen der Schleierſchwänze. Ein nicht zu dicht mit Vallisneria, Elodea und Sagittaria natans bepflanztes, nicht zu kleines Becken, welches in der Mitte frei von Pflanzen ſein muß und deſſen Waſſerſtand zirka 25—30 cm beträgt, eignet ſich am beſten für Tiger⸗ fiſche. Als Nahrung habe ich nur Enchy- traeus und kleine, ſowie zerſchnittene Regen⸗ würmer, zeitweilig auch etwas Trockenfutter (Piscidin 00) gegeben, da man mit Daph⸗ nien, Mückenlarven und anderen, aus freien Gewäſſern ſtammenden Futtertieren Gefahr läuft, Paraſiten und andere Schma⸗ rotzer einzuſchleppen, welche bekanntlich für alle „Goldfiſchlinge“ ſehr ver⸗ derblich ſind. Ab und zu kann man auch friſche Ameiſenpuppen und geſchab— tes, rohes Rindfleiſch reichen. Für pein⸗ lichſte Sauberkeit im Becken iſt natürlich (wie bei allen Schleierfiichen!) Sorge zu tragen. Durchlüftung iſt, wenn das Becken genügend groß, nicht nötig, ſollte aber in kleineren Behältern vorhanden ſein, da dieſe Fiſche ziemlich ſauerſtoffbedürftig ſind. Im Übrigen find Tigerfiſche nicht jon- derlich empfindlich, wenn ihnen obenge- nannte Bedingungen geboten werden. Ihrer eigenartigen Färbung wegen ſollten ſie in keinem Schleierſchwanzbecken fehlen, zumal ſie jetzt faſt überall erhältlich und bereits ſehr im Preiſe geſunken ſind, bejon- ders Jungtiere ſind jetzt billig erhältlich. Laichgeſchäft, Aufzucht der Jungen c. gleich wie bei dem Schleierſchwanz. 2 0 a). Chaetophora elegans, Ag., eine Süßwaſſer⸗Kugelalge. Von P. Heynhold, Harburg a. E. Mit 2 Originalzeichnungen des Verfaſſers. Dieſe Kugelalge gehört nach Profeſſor Dr. Kraepelins Leitfaden für den bota— niſchen Anterricht in die Klaſſe der Algen zur 4. Ordnung, den Grünalgen (Chloro- phyceae), Chlorophyllgrüne Algen des Meeres und des ſüßen Waſſers mit faden- 1 Ag. — Agardh, C. A., Profeſſor der Botanik zu Liend in Schweden. Berühmt durch ſeine grundlegenden Schriften über ſpezielle Algenkunde: Species Algarum. — Systema Algarum. — Icones Algarum europaearum mit 40 Tafeln. förmigem, flächenartigem oder kugelförmi— gem Thallus. Geſchlechtliche Vermehrung teils durch zwei verſchiedenartige Ge— ſchlechtszellen, deren eine zur ruhenden Ooſpore wird, teils durch Konjugation zweier gleichartiger Schwärmzellen. Un⸗ geſchlechtliche Vermehrung durch Schwärm⸗ zellen (freie Zellbildung) oder „Verjün⸗ gung“. — Dieſen jedenfalls hochintereſſan⸗ 8 Bu, 6 ten Vorgang bei Ch. elegans Ag. zu be⸗ obachten, war mir leider bisher nicht möglich. Vielleicht iſt er bei dieſer Species überhaupt noch nicht beobachtet worden. Der hell- bis dunkelgrüne, auch olivfarbige kugelförmige Körper zeigt an ſeiner Ober— fläche häufige Einbuchtungen. Dieſe fehlen meiſt bei kleineren Exemplaren und ſind dieſelben faſt kugelrund, ähnlich einer einzel— Abb. 1 Chaetophora elegans Ag. Originalzeichnung von P. Heynhold. nen großen Beere einer Traube. Das Innere einer Kugelalge erſchließt uns, unter dem Wikroſkop betrachtet, einen un— geahnten, wunderbaren Zellenbau. Er beſteht aus perlſchnurreihigen Zellen in enormer Menge. Zelle an Zelle, in einer gallertartigen Hülle liegend, reiht ſich, gleich⸗ mäßig gerundet, aneinander. Das in den äußeren, ſehr dicht lagernden Zellenreihen befindliche Chlorophyll läßt den kugeligen Pflanzenkörper ſo ſchön grün erſcheinen. Die Zeichnung eines mikro— ſkopiſchen Querſchnittes veranſchaulicht den intereſſanten Zellenbau in ſtarker Vergröße— rung. Ein dünnes Scheibchen zwiſchen zwei Glasplättchen gelegt, läßt ohne Ver⸗ größerungsglas ein mattgrünes, zartfaſe⸗ riges, filziges Gewebe, die Zellen, erkennen. Die heimiſche Flora und Fauna bietet dem aufmerkſamen Beobachter oft ungeahnte, mannigfaltige Objekte und Merkwürdig⸗ keiten an Pflanzen und Tieren. So erweckt denn auch dieſe grüne rollende Pflanze im Waſſer, als ein Wunder der Natur, unſer beſonderes Intereſſe. Ch. elegans Ag. bedeutet keineswegs eine Seltenheit. Sie iſt jedoch immerhin nicht allzuhäufig zu finden, was auf die vorſchriftsmäßige Inſtandhaltung und Reinigung der Moor⸗ wieſengräben zurückzuführen iſt. Auf dieſe Weiſe verſchwindet manche Pflanze oft auf Jahre hinaus, vielleicht auch gänzlich. Vor Jahren fand ich zum Beiſpiel die viel begehrte Nitella flexilis in großen P. Heynhold: Chaetophora elegans, Ag., eine Süßwaſſer⸗Kugelalge 539 Mengen, einen langen Graben ausfüllend, doch auch jahrelang wieder keine Spur davon und bleibt es fraglich, ob fie hier— orts überhaupt je wieder gefunden werden wird. Auch diene ein Inſerat in einer hieſigen Tageszeitung, nach welchem Kal- muswurzel (Acorus Calmus) jedes Quan- tum zu kaufen geſucht wurde, als Beiſpiel einer ſtarken Verminderung des Beſtandes dieſer Pflanze. Den Naturſchutz anjtre- benden Vereinen bietet ſich demzufolge auch hierbei Gelegenheit, helfend eingreifen zu können durch eventuelle Erwerbung oder Pachtung eines charakteriſtiſchen Moor— wieſengeländes, zwecks Erhaltung der heimiſchen Süßwaſſerflora und-Fauna. — Im Zimmeraquarium iſt uns die Kugel— alge ein hochintereſſantes Objekt zur Unter⸗ haltung und Belehrung. Ein ſauberes Aquarium, mit mehreren Kugelalgen auf dem Grunde liegend, macht unter Beigabe eines Büſchel Quellmooſes oder einiger Stengel der zartgrünen und zierlichen Alge (Nitella flexilis) einen feſſelnden Eindruck auf den Beſchauer. Manch einer meint, es ſeien fremdländiſche Waſſerfrüchte. Viele halten die grünen Kugeln auch nicht für Pflanzen. — Ahnlich erging es mir, als ich zum erſten Male dieſen Fund machte. Einige Schritte vom Fundort, entfernt ge— ſehen, glaubte ich zunächſt ein Quantum grün gewordener Kartoffeln im Waſſer liegen zu ſehen. Einige herausgenommene Exemplare belehrten mich dann eines Beſſeren. Sie fühlten ſich etwas ſchwammig elaſtiſch an und hüpften, in das Waſſer geworfen, wie kleine — Kautſchukbälle eini⸗ x D ge Male auf und nieder. Im März 1913 in das Aqua— rium gebrachte Kugelalgen wurden, im Laufe des Som⸗ mers allmählich 8 e eee gelblich weißlich in zellen, ſtark vergr. Original- Farbe werdend, von zeichnung von P. Heynhold. Schnecken recht häufig aufgeſucht, welche die gänzliche Zerſtörung des in Zerſetzung befindlichen Pflanzenkörpers beförderten. Im November 1913 fand ich eine erbjen- große reizende junge Kugelalge im Aqua— rium, die jedoch wahrſcheinlich von einem Schneckchen als Delikateſſe der Saiſon ver— zehrt wurde. Ende 1913 erlangte ich glüd- licherweiſe wieder ein kleines Quantum großer Kugelalgen, bevor der betreffende U 540 Johannes Berg: In der Heimat der Siedleragame. — Eine Reiſeſkizze Graben ausgebaggert, das heißt unfraut- und ſchlammfrei gemacht wurde. Nun werde ich in einem ſchneckenfreien Glaſe die Weiterentwicklung von Ch. elegans Ag. deren Beſtimmung ich der Güte des Herrn Prof. Dr. Voigt vom botaniſchen Staats— inſtitut zu Hamburg verdanke, weiter be— obachten. — Viel Freude macht es Kin- dern und Erwachſenen, wenn auf der grünen Kugel Waſſeraſſeln, die als aus⸗ geſprochene Affchen des Süßwaſſers gelten, Flohkrebſe wie Miniatureichkätzchen, auch Schnecken ſich gravitätiſch, gleichſam als Kugelläufer, produzieren. So läßt ſich auch für alle großen und kleinen Aquarienfreunde das Angenehme mit dem Nützlichen ver— binden. Man lernt dadurch Flora und Fauna des heimiſchen Gewäſſers immer mehr kennen, achten und ehren. Das von mir nach der Natur gezeichnete Exemplar in natürlicher Größe wog, aus dem Waſſer genommen und leicht abgetrocknet, 30 g. DO DO In der Heimat der Siedleragame. — Eine Reiſeſkizze. Von Johannes Berg, Lüdenſcheid. Wit 6 Abbildungen. Nach dreizehntägiger, wundervoller See— fahrt, die mir auf der „Eleonore Woer— mann“ in intereſſanter Geſellſchaft ſo kurz geworden war, kamen am 22. April 1913 die Los⸗Inſeln“, welche der Hauptſtadt der Guinèe Frangaise, Konakry, im Halbkreis vorgelagert ſind, in Sicht. Langſam um⸗ fuhr unſer Schiff dieſe mit dichter Tropen— vegetation bewachſene Eilande und ging Treibhausluft auf. Auch auf dem Schiffe war es ja in den letzten Tagen ſehr heiß geweſen, aber die Seeluft milderte die Hitze, während ſich hier ein heißer Schwa— den von 40 °C drüdend auf die Lunge legte. Im Hotel Dubot hatte ich mir ein Zim— mer beſtellt, und war aufs Angenehmſte überraſcht, alles für meinen Empfang bereit zu finden. Außer dieſem „Grand Hotel“, einige hun⸗ in dem ſich dert Meter das geſell⸗ von der ſchaftliche Rhede Leben der Konakry's, Kolonie ab⸗ 80 1 0 ni 2 ungsſteg ie Sta nur Schiffen noch zwei von unter GCaſthöfe, 6 m Tief⸗ die beſchei⸗ gang das denen An⸗ ie ſprüchen ge⸗ geſtattet, nügen vor Anker. ſollen, ob- Von der 1 ſie unter⸗ arbige gehenden en und Sonne be- „Syrer“, ſtrahlt, Abb. 1 Terraſſe des Hotel Dubot in Konakry. Originalaufnahme von Johannes Berg. 8910 die machte die Viele Bäume der Mango⸗Allee beherbergten je 1 Paar Agama colonorum. kleinaſiati⸗ Stadt mit ihren weißen, in üppigem Grün ge⸗ betteten, von ſchlanken Palmen überragten Häuſern einen ungemein lieblichen Eindruck und verſtärkte bei mir, der ich zum erſten Mal ein Tropenland beſuchte, die Sehnſucht, an Land zu kommen. Die kurze Dämmerung war aber ſchon weit vorgeſchritten, als das Motorboot am Pier anlegte, und ich die Inſel Sumbo betrat. Sofort fiel mir hier die feuchte 1 Dieſe Inſeln waren früher engliſch, ſeit 1904 aber ſind ſie im franzöſiſchen Beſitz. — Außerordentlich fruchtbar, verſorgen fie den Markt Konakry's mit Gemüfen, Früchten und Fiſchen. ſchen und malteſiſchen Händler, die im ganzen tropiſchen Afrika eine ſo große Rolle als Kulturpioniere ſpielen, genannt werden, denen die Tore Dubot's ver— ſchloſſen ſind, aufnehmen. Das „Grand Hotel“ iſt ganz ausgezeich— net gehalten. Seine große ſchattige Terraſſe bietet mehreren hundert Gäſten Raum und in dem dahinter liegenden Speiſeſaal aßen täglich wohl 80 Perſonen. Die Logier- zimmer liegen im zweiten und dritten Stock, fie beſtehen aus je einem Schlaf- und Johannes Berg: In der Heimat der Siedleragame. — Eine Reiſeſkizze 541 Ankleideraum mit elektriſchem Licht und fließendem Waſſer aus der herr- lichen Waſſerleitung, welche das Quellwaſſer des Kakulima-Berges in unerſchöpflicher Menge nach Konakry führt. Glasfenſter fehlen und werden durch Holzgitter erſetzt, welche der Luft von allen Seiten den Durchzug geſtatten. Man liegt alſo direkt im Zuge in einem Bette, deſſen Matratze aus einer dünnen, ſtraff geſpannten Palmmatte, über die das Bettuch gelegt wird, beſteht. Eine Durchlüftung von unten iſt aber auch nötig, denn ſelbſt nachts geht die Temperatur ſelten unter 30° C herunter. — Abends findet ſich die ganze europäiſche „Hautevolée“ auf der Hotel-Serrafje ein, um der.. Kinovorſtellung beizuwohnen, welche, Z aus. 2 von der tiefen Dunkelheit begün— ſtigt, von 6 bis 7 Uhr ſtattfindet. Der Apparat ſteht dabei auf der Galerie des erſten Stockwerkes, und auf der andern Seite der Straße ſind Maſtbäume errichtet, zwiſchen denen der Schirm aufgeſpannt wird. Die Bilder werden alſo über die Straße projiziert. Gleich am erſten Abend genoß ich dies höchſt eigenartige Schauſpiel und habe es ſpäter ſelten verſäumt! Die Terraſſe war ſtets beſetzt mit elegantem Publikum. Man konnte glauben, in Paris zu ſein, wenn nicht die Zaungäſte auf der Straße geweſen wären: Hunderte von Negern aus der Stadt und aus dem Innern, ganz, halb und unbekleidet, mit vielen Frauen und Kindern gaben der Vorſtellung allabend— lich eine höchſt eigenartige Note und mir Gelegenheit, faſt alle Raſſen dieſes Teils Weſtafrikas mühelos kennen zu lernen. Dabei ſchwirrten große Flughunde, welche tagsüber regungslos in den Mangobäumen vor dem Hotel gehängt hatten, quitſchend durch die Luft und flogen durch die Sff— nungen der Galerien ins Innere des Ge— bäudes, um es durch ein anderes Fenſter wieder zu verlaſſen. Ihr Flug iſt wunder— bar ruhig und ſicher. Nach der Vorſtellung wurde das auch für europäiſche Verhältniſſe ganz ausge— zeichnete Diner eingenommen. Beſonders angenehm war mir hierbei die Auswahl und Qualität der Früchte: Aromatiſche Ananas, die zerlegt in ihrem eigenen Safte ſchwammen: Mangofrüchte von nicht unangenehmem Harzgeſchmack und gelbem, Marabu in der „Brouſſe“ bei Samayen. Originalaufnahme von Johannes Berg. feſtem Fleiſch; Aligator-Birnen, deren großer Stein entfernt und deren weicher Inhalt mit Zitronenſaft und Zucker ver- rührt wurde, um großartig zu ſchmecken. (In Kamerun ſoll man letztere Frucht mit Pfeffer und Salz verzehren, was ich leider erſt zu ſpät erfuhr.) Kleine ſäuerliche Bananen, halbreife Kokosnüſſe, von denen nur die kühle Milch genoſſen wird, und viele andere Früchte ſind faſt allein die Reiſe wert. Trotz der großen Hitze iſt Konakry, welches im Jahre 1893 aus einem kleinen Negerdorfe zu einer modernen Tropenſtadt umgebaut wurde, in der trockenen Jahres— zeit nicht ungeſund. Mücken fehlen gänz— lich, ſo daß man nach Sonnenuntergang im Freien ſitzen und ſelbſt dort ſchlafen kann. Die Verwaltung hat es verſtanden, dieſe fieberübertragenden Inſekten auszu⸗ rotten dadurch, daß ſie keine Waſſerlache duldet. Selbſt alle Baumhöhlen und die großen Wurzelſyſteme der Wollbäume werden mit Zement ausgefüllt. Fort⸗ während ſieht man Neger hiermit beſchäftigt. Auf dieſe Weiſe wird den Wücken jede Möglichkeit genommen, ihre Brut zu ver— ſorgen. Begünſtigt wird dies noch durch die Bodenbeſchaffenheit, die, wie die der ganzen benachbarten Küſtenregion, aus ſtark eiſenhaltigem Laterit beſteht, der ein gutes Material für Wegebau bildet. Leider ſieht man ſeine rotgelben Spuren ſofort an den weißen Tropenſchuhen und Hoſen. Unglaublich reichhaltig iſt die Vegeta— tion. Ich glaube, was es an Kulturge— 542 wächſen in den Tropen gibt, iſt auf Sumbo und auf dem nahen Seile des Feſtlandes zu finden. Die ganze Halbinſel' iſt zu vergleichen mit einem rieſigen Treibhauſe, deſſen Beſitzer Gartenliebhaber iſt! Die ſich rechtwinklig kreuzenden Straßen Kona⸗ kry's, welche je nach der Richtung, in der ſie verlaufen, mit „Avenue“ oder „Boule⸗ vard“ bezeichnet werden, find mit frucht- tragenden Mangobäumen eingefaßt. Alle Plätze ſind Gärten und die große „Place du Gouvernement“, an der das Palais des Gouverneurs liegt, iſt ein Kabinett— Stück der Hortikultur. Alles aber über- trifft der botaniſche Garten, der 5 Kilometer von Konakry, bei Camayen, auf dem Feſt⸗ lande liegt. Hier kommt der größte bota— niſche Feinſchmecker ſicher auf ſeine Rech— Abb. 3 Siedleragame (Agama colonorum). nung. Zahlloſe Palmen in vielen Arten, herrliche Bambusgruppen und Blüten⸗ bäume erfreuen das Auge; ſchönere Exem— plare des ſagenhaften „Baumes der Rei— ſenden“, jener einem Rieſenfächer gleichen— den Baumbanane, ſind wohl nirgendwo möglich. Das Tierleben auf Tumbo ift verhält- nismäßig gering. Zahlreich ſind die großen Sledermäufe; in faſt allen Bäumen hängen ſie. Affen kommen erſt 30 Kilometer weit im Innern, am Kakulima-Berge, vor und werden bei Mamu, dem vorläufigen End— punkte der Nigerbahn, im Futa Dſchallon, häufig. Von Mamu und aus dem Ginter— lande von Kindia, wo ſich die meines Wiſſens einzige deutſche Faktorei der Eigentlich iſt Tumbo eine Inſel, auf der Konakry liegt. Der kaum 100 Meter breite Meeresarm, der ſie vom Feſtlande trennte, iſt aber jetzt durch den Damm der Nigerbahn überbrückt. renne N 2 . Johannes Berg: In der Heimat der Siedleragame. — Eine Reiſeſkizze „Guinse Fransgaiſe“ befindet, kommen auch die vielen Schimpanſen, die in Konakry verſchifft werden. Bei Negern ſah ich zuſammen 11 Stück dieſer Menſchenaffen, die entſetzlich verſchmutzt, alle totkrank waren. Infolgedeſſen wurden auch mehrere Exem⸗ plare an Bord des „Profeſſor Woermann“ zurückgewieſen. Nur ein Schimpanſe, welcher einem Angeſtellten der erwähnten Kindia⸗ Firma gehörte, der ihn ſeiner erſchoſſenen Mutter abgenommen und „im Buſch“ 1% Jahre gepflegt hatte, war tadellos geſund, ſtets vorzüglichſter Laune und kam auch im beſten Zuſtande in Hamburg an. Vögel ſind verhältnismäßig zahlreich, doch fehlen an der Küſte Papageien, welche ebenfalls im Innern häufig ſind. Einen Jacko kann man in Konakry ſchon Aufnahme von Ph. Schmidt⸗Darmſtadt. für zwei Franken kaufen. Aberall in der Amgebung der Stadt, wie auch auf dem nahen Feſtlande, ſieht man die groteske Figur des bekannten Marabu -Storches, der hier geſchont wird. Ein mächtiges Exemplar dient dem Zollamt als Wacht⸗ hund und erfüllt ſein Amt in gewiſſen⸗ hafter und für die Suſu-Jungen ſchmerz⸗ hafter Weiſe. Von Reptilien fand ich auf Tumbo nur die Siedleragame? (Agama colonorum), von den Negern „Kaſſai“ genannt, und den zierlichen Raddon-Skink (Mabuia Raddoni), der draußen im Geſtrüpp und an der ſteilen Meeresküſte häufig iſt, und den die Suſu-Jungen „Bahi“ nannten. Dieſe Agame iſt den europäiſchen Anſiedlern unter dem 4 Namen „Marguliat“ bekannt. D DO ee (Fortſeßung folgt.) P. Schmalz: Wie heize ich mein Seewaſſeraquarium? — Das Seewaſſeraquarium = 2 Till iii 11111 W i iii Terz Wie heize ich mein Seewaſſeraquarium? Von P. Schmalz. Mit 3 Skizzen des Verfaſſers. Hat der Aquarienfreund ſeine Mittel- meeraquarien im ungeheizten Zimmer, im Keller oder einem anderen, leicht ausküh— lenden Raume ſtehen, ſo tritt im Winter die Notwendigkeit an ihn heran, dieſe Aquarien zu heizen. Sinkt auch im Mittel⸗ meere die Temperatur in den oberen Schich- ten im Winter bis auf wenige Grade über Null, jo iſt doch dort die Kälteperiode eine weſentlich kürzere als bei uns. In der Tat hat die Erfahrung gezeigt, daß wochenlanges Sinken der Temperatur unter 13° C ſchädlich für die meiſten Mittelmeer- tiere iſt. In meinen Aquarien fühlten ſie ſich erſt wieder wohl, als nach Fertigſtel— lung der Heizanlagen dauernd 13° und mehr erreicht wurden. Eine wochenlange Temperaturerniedri— gung auf 3—4“ hatte Anemonia sulcata und Cerianthus zum gänzlichen Erſchlaffen gebracht. Die Nord⸗ ſeetiere dagegen ſchei— nen ſich ſehr wohl zu fühlen. — Das Hei⸗ zen von Seewaſſer— aquarien macht uns inſofern einige Schwierigkeiten, als das Seewaſſer mit Metall nicht in Berüh— rung kommen darf. In früheren Zah: ren, als ich meine Seewaſſeraquarien noch ohne Filteranlage hielt, heizte ich durch Unterſtellen einer Lampe unter den Ölas- boden des Aquariums. Ein großes Geſtell⸗ aquarium mit Holzboden und hoher Sand— ſchicht wurde mit Hilfe des folgenden ein- fachen Apparates geheizt (Abb. 1): Ein Glasrohr von 15 mm Weite iſt in der auf der Zeichnung erſichtlichen Form gebogen. Die Länge der äußeren Schenkel beträgt gegen 20 cm. An der höchſten Stelle iſt eine Glaskugel aufgeblaſen; die oben durch Schlauch mit Quetſchhahn verſchließbar iſt. Hier ſammelt ſich die durch die Hitze Abb. 1 aus dem Waſſer ausgetriebene Luft und kann von Zeit zu Zeit abgeſaugt werden. Ohne dieſe Kugel würden ſich bald Luft⸗ blaſen im Rohre ſammeln, die Waſſer— zirkulation würde ſtocken, das Rohr zer- ſpringen und das Aquarium auslaufen. Der mittlere Seil des Rohres, das eigent- hineinbrennt. Hierdurch wird die Wärme beſſer zuſammengehalten. Vor— teilhaft iſt es, das Heiz⸗ rohr dicht mit dünnem Kupferdraht zu umwickeln. Dieſer Apparat wird an das Aquarium angehängt und durch Anſaugen mit Waſſer gefüllt. Seitdem ich ausſchließlich Aquarien mit dauerndem Durchfluß verwende, mußte die Heiz⸗ zung ſelbſtverſtändlich er- ſchwert. Für kleinere Aquarien, dies nicht gar zu kalt ſtehen, genügt - folgender Apparat (Abb. 2): Eine Kochflaſche aus Jenaer Geräteglas wird in die Zuleitung eingeſchaltet und zwar in der auf der Zeichnung erſichtlichen Weile. Das durch- fließende Waſſer wird durch eine unter— geſtellte Lampe erwärmt. Der Sicherheit halber ſtellen wir die Flaſche auf das Kupferdrahtnetz. Das ins Aquarium führende Rohr wird mit Wolle umwickelt, damit liche Heizrohr, iſt von einem weiten Mantel technik natürlich eine an⸗ dere ſein. Durch das im— das Waſſer unterwegs nicht wieder kalt wird. Natürlich aus Asbeſtpappe umge— merwährend einſtrömende Er darf der Waſſerdurchfluß nicht ben, in den die Lampe kalte Waſſer wird die Hei- Abb. 2 längere Zeit ſtocken. In dieſem 5 Abb. 3 544 Falle würde das Waſſer im Fläſchchen leicht einkochen. Die Kochflaſche iſt mit einem Mantel aus Asbeſtpappe zu um⸗ geben. Für meine im Keller ſtehenden Aqua⸗ rien reicht dieſe Art Heizung natürlich nicht aus. Hier iſt eine Wärmeerhöhung von 10° bei 60 Liter Waſſer erforderlich. Die Heizfläche mußte vergrößert werden und der Apparat iſt folgendermaßen gebaut (Abb. 3): Ein Blechkäſtchen von 20 cm Länge, 7 cm Höhe und Breite iſt mit Waſſer gefüllt. Auf dem Waſſer ſchwimmt, um ein Verdunſten zu verhindern, eine 5 mm dicke Schicht Paraffin. In dem Blechkäſtchen iſt ein gläſernes Schlangen- rohr untergebracht. Das Schlangenrohr iſt 35 mm weit und beſteht aus 2½ m 6 mm ſtarkem Glasrohr. Zwiſchen den Windungen iſt nur geringer Zwiſchenraum. H. Geidies: Kleinigkeiten aus der Technik des Aquarienfreundes Das Waſſer des Tropfdurchlüfters fließt nun dauernd durch dieſe Glasſpirale. Das Waſſer (Süßwaſſer) im Blechkäſtchen wird mittels Lämpchen erwärmt. zu dieſem Zwecke folgende Anordnung, die ſich beſtens bewährt hat: Auf ein Glasbecken 25 15 N 10 cm iſt mit Kitt aus Bleiglätte und Glycerin ein DBlech- deckel aufgekittet. In dieſen Blechdeckel ſind nebeneinander 5 „Sternbrenner“ .ein- gelötet. Außerdem iſt noch ein Loch zum Einfüllen des Petroleums vorhanden. Bei größeren Aquarien muß man natürlich noch eine größere Anzahl Brenner ver— wenden, oder auch die kräftiger heizenden „Damböckbrenner“. Spiritus iſt für unſere Zwecke viel zu teuer. Wir müſſen bedenken, daß dauernd friſche Waſſermengen erwärmt werden müſſen, das warme Waſſer dagegen immer wieder aus dem Aquarium abfließt. DO O Kleinigkeiten aus der Technik des Aquarienfreundes. Bon H. Geidies, Kaſſel⸗K. 1. Über das Abſprengen von Glasbehältern. „Glück und Glas, wie leicht bricht das!“ Davon können wir Aquarianer mit unſerer „gläſernen“ Liebhaberei ein beſonders ſchmerzlich Liedchen ſingen. Ich will nicht übertreiben, aber wenn ich alle jene Klirr— ſcherben noch beiſammen hätte, die aus meiner Aquarienpraxis hinaus auf den Müllhaufen gewandert ſind, ich könnte wohl ein halbes Dutzend ländlicher Hoch— zeiten mit dem nötigen Polterabendſpektakel verſorgen. Dabei war ich, wenn mir durch oder auch ohne eigenes Verſchulden ſolch ein gläſernes Ding zerſprang, ſelten ſogleich mit dem Hinauswerfen in den Mülleimer bei der Hand. Mit einer ſonderbaren An— hänglichkeit, die ich überhaupt für alle jene Dinge hege, welche mir eine Zeitlang zweckentſprechend gedient haben, betrachte ich ſtets die Uberreſte ſolcher Kataſtrophen und prüfe ſie, bevor ich ihnen den Abſchied erteile, auf vielleicht doch noch mögliche Verwendbarkeit. Und wenn eine ſolche noch irgendwie zu hoffen iſt, dann wird gekittet, geleimt und gebaſtelt, mit Canada⸗ balſam, Aquarit, Iſolitt, Mennigefitt, mit Draht und Leimband, bis die Ruinen wieder irgendwie brauchbar geworden ſind. Die älteren Jahrgänge unſerer Fachſchrif⸗ ten brachten ja zahlreiche Winke für ſolche Baſtelarbeit, wo der eigene Scharfſinn zu verſagen drohte. Und wenn ihr Außeres vielleicht nicht ganz einwandfrei wurde, ſo barg ich meine Invaliden in irgend einen ſtillen Winkel, wo ſie aushilfsweiſe immer noch nützlich werden konnten. Bei ſolchen Reparaturarbeiten iſt nun die Kenntnis des Glasabſprengens von großer Bedeutung, weshalb ich hier einiges davon aus meiner eigenen Erfahrung be— kannt geben möchte. Zuweilen kommt es vor, das ſich am oberen Rande eines Vollglaſes ein Sprung zeigt, der über kurz oder lang zum völligen Zerſpringen des Behälters führt. In ſolchen Fällen warte ich dieſen unliebſamen Schluß nicht erſt ab, führe vielmehr mit eigener Hand den Riß von ſeiner tiefſten | Stelle aus geradlinig um das Glas, um auf dieſe Weiſe ein, wenn auch niedrigeres, ſo doch völlig ſprungfreies Aquarium zu erhalten. Zur Aufzucht kleinſter Fiſchbrut, zur Pflege erkrankter Fiſche, zur Aufbe⸗ wahrung von lebendem Futter und zu mancherlei anderen Zwecken ſind ſolche flachen Behälter gerade zweckentſprechend. Von einem oben zerbrochenen Einmach— glaſe von 5 Liter Inhalt ſchnitt ich den unteren Teil der Schale ab, die ſich ſehr gut zum Einhängen oder Schwimmenlaſſen in einem größeren Aquarium eignet. Auch Ich benütze Aus der Praxis, für die Braris — Fragen und Antworten unnatürlich hohe Glasbehälter, ſogenannte Elementgläſer, die ja ſchon deshalb jo un- zweckmäßig ſind, weil ſie im Verhältnis zum Inhalt eine zu kleine Oberfläche haben, habe ich in einigen Fällen mehr oder weniger tief heruntergeſchnitten. Nun zur eigentlichen Technik. In chemiſchen Laboratorien verwendet man zum Abſprengen von dünnwandigen Fla— ſchen, Reagenzgläſern und dergleichen die ſogenannte Sprengkohle, etwa 15 cm lange, bleiſtiftſtarke Stäbchen, die ſich an einer Flamme anzünden laſſen und dann langſam weiterglimmen. Will man einen bereits vorhandenen Sprung beliebig weiterführen, ſo gleitet man mit dem glü— henden Ende, das man durch Anblaſen in ſtärkſter Glut erhält und gleichzeitig von der ſich bildenden Aſche befreit, in der beabſichtigten Linie langſam vor dem Sprung her. Ich will aber ausdrücklich darauf hinweiſen, daß man mit Spreng— kohle nur bei dünnwandigem Glaſe erfolgreich arbeiten kann. Bei dickwandi— gen Glasbehältern, Säureballons und der— gleichen iſt mit Sprengkohle nichts anzu— fangen. Hier habe ich mit gutem Erfolge den heißen Lötkolben angewandt. Doch erfordert dieſe Arbeit eine ruhige Hand und einige Ausdauer, weil beſonders die dickwandigen Ecken ſchwer zu überwinden ſind. Aber es geht! Das iſt die Hauptſache. Vor einiger Zeit fiel mir ein ſchwerer Ge— genſtand auf die obere Kante eines Vollglas— aquariums, wobei ein kurzer Sprung ent— ſtand, der nach unten gerichtet war und nach 545 einiger Zeit ſicher das ganze Glas durch— zogen hätte. Ich bog nun mit Hilfe der Sprengkohle den Riß nach oben um, damit er beim Weiterplatzen zur oberen Kante zurückgelangen muß. So kann im ſchlimm— ſten Falle nur eine Scherbe am oberen Rande ausfallen, die man leicht wieder einkitten kann, aber das Aquarium iſt doch vor dem völligen Zerſpringen bewahrt. An beliebiger Stelle einen zum Weiter— führen geeigneten Riß zu erzeugen, gelingt indeſſen in den wenigſten Fällen. Der mitten in der Glasfläche neu entſtehende Sprung folgt nämlich jofort den Span— nungskräften der Glasmaſſe und ſchlägt meiſtens eine ganz andere Richtung ein, als ſie von uns beabſichtigt war. Hier ſchlage ich einen anderen Weg ein. Ich erhitze eine kleine Stelle des Randes (mit Sprengkohle oder Lötkolben) und benetze ſie darauf mit etwas Waſſer, wobei eine größere Zahl ſehr kurzer und oft nur ober— flächlicher Sprünge entſteht. Von dieſen wähle ich einen geeigneten aus und führe ihn in der vorher beſchriebenen Weiſe ſo tief hinunter, bis er auf die mit Tinte vor— gezeichnete Linie kommt. Hier wird der Riß möglichſt rechtwinklig umgebogen und dann rund ums Glas geführt. Selbſtver— ſtändlich ſind die entſtandenen jcharfen Kanten mit Schmirgelleinen oder Sand— papier ſorgfältig abzuſchleifen. Als Bezugsquelle für Sprengkohle nenne ich ſchließlich die Firma Wachenfeld & Schwarzſchild in Kaſſel, Hohenzollernſtr. 3 (10 Stangen 75 3 nach Katalog 1). @] OO O Aus der Praxis für die Praxis. (Schlagworte zur Aquarien⸗ und Terrarienpflege). Zu einem Aquarien-Glasſcheiben-Rei⸗ niger, der ſehr gut putzt und keinen Schlamm aufwirbelt, nimmt man einen verzinnten Eiſen⸗ draht, biegt das eine Ende knieförmig, ſägt in dieſes Ende einen feinen Spalt mit der Laubſäge. Dann nimmt man eine gebrauchte Klinge eines Raſierapparates, ſteckt ſie in den Spalt, gibt einen Tropfen Lötwaſſer und etwas Zinn auf die Berührungsſtelle und hält alles über eine Spiritus⸗ oder Gasflamme. Nach erfolgter Lötung iſt der Reiniger gebrauchsfertig. An Stelle der Glas-Bodenſcheibe für Seewaſſeraquarien verfahre man wie folgt: Da die Bodenſcheibe gerne ſpringt, oder ſich vom Pech ꝛc. loslöſt (ein AGbelſtand, der auf zu ſchwaches Eiſenblech zurückzuführen iſt), ſo laſſe man lieber die Glasſcheibe ganz fort. Nachdem der Boden und die Seitenteile von überflüſſigem Kitt mittelſt Benzin gereinigt ſind, gießt man Kitt oder Metall in Berührung kommt. eine Miſchung von 8 Schiffspech und ½ Goudron in die Ecken und über den ganzen Boden gleichmäßig fingerſtark auf. Mittelſt ge⸗ eigneter glühender Eiſen verſtreicht man das flüſſig werdende Pech an die Scheiben und glättet das übrige Pech mittelſt Lötlampen oder heiß gemachten Bügeleiſen. Die Pechſchicht hält vorzüglich, reißt nicht, wird nicht undicht und bleibt das Seewaſſer klar. da es nirgends mit Durch Amkanten des Aquariums und Sineingießen von obiger Miſchung in die Ecken und mittelſt Ver⸗ ſtreichen des Peches durch glühendes Eiſen ſtellt man angriffsloſe, tadelloje Dichtung des Aqua- riums für Süß⸗ und Seewaſſer her. Fritz Fraenkel, Frankfurt a. M. Fragen und Antworten. PLTETTEITITERTTEELTEITELTTITERTEREEELERERERETERTERELELETTEETTERTESTITEERETETEILTEREIEE EIG (Schildkröten und Schwanzlurche aus China.) Frage: Ich habe Gelegenheit, durch einen Herrn aus China Waſſerſchildkröten zu erhalten 546 Selbiger Herr bringt fie auf der Heimreiſe mit. Auf welche Art wird der Transport und Ver⸗ packung am beſten geſchehen? Genügt eine Kiſte mit feuchtem Moos? Aber ein Trinkgefäß iſt wohl nötig? Kommen eventuell einige Tritonen auch in Frage? Ich intereſſiere mich ſpeziell für Tritonen und würde gerne eine günſtige Gelegen⸗ heit, ſolche zu erhalten, wahrnehmen. R. R., Stettin. Antwort: Süßwaſſerſchildkröten transportiert man am beſten in einer flachen Wanne. Der Waſſerſtand ſei etwa 2—3 cm hoch. Für ganz kleine Tiere kann er eventuell noch niedriger ge⸗ halten werden. Man beachte, daß dieſe Schild⸗ kröten unter Umſtänden ertrinken können. Die Tiere ſollen alſo immer nur ſo tief im Waſſer ſitzen, daß ihr Kopf noch über die Waſſerober— fläche hinauszureichen vermag, ohne daß ſie ſich hierbei irgendwie anzuſtrengen brauchen. Täg⸗ lich, oder doch wenigſtens immer dann, wenn das Waſſer trübe oder übelriechend geworden iſt, muß das Waſſer gewechſelt werden. Das neue Waſſer darf nie kälter als das alte ſein. Falls Fleiſch oder kleine Fiſche, reſp. rohes Fiſchfleiſch an Bord zu beſchaffen iſt, ſo kann täglich in kleinen Stückchen gefüttert werden. Im Notfall halten die meiſten Waſſerſchildkröten aber auch einige Wochen ganz ohne Futter aus. Das Waſſer darf nicht gar zu kalt werden. Als niedrigſte Temperatur könnte etwa 12° C., als höchſte Wärme 25° C. gelten. An Arten kämen u. a. folgende in Betracht: Cyclemys trifasciata (S.⸗China), Damonia reevesi (gemeinſte Art, maſſenhaft auf dem Schanghai'ſchen Markt). An Schwanzlurchen kämen für China u. a. folgende in Frage: Megalobatrachus maximus (der präch⸗ tige Rieſenſalamander, von dem auch handliche kleine Stücke vielfach diſponibel ſind). Ferner der hübſche rotbauchige Triton pyrrhogaster (Feuerbauch)!. Dieſer Schwanzlurch wird eben- falls am beſten in niedrigem Waſſer transportiert. Waſſerſtand etwas höher als bei den Schildkröten. Manche Schwanzlurche ſind prima Ausreißer! Die Gefäße alſo bedecken. halten und bewegen!) Waſſertemperatur: je kühler, je beſſer! Otto Tofohr. Aufbewahrung von Fliegenmaden. Frage: Ich wäre Ihnen recht dankbar, wenn Sie gelegentlich in den „Bl.“ mitteilen wollten, wie ich am beſten Fliegenlarven (Maden) längere Zeit friſch aufbewahren kann, denn da es hier feine Mehlwürmer gibt und ich nur mit Melo- lontha (2) und erſtgenannten Larven füttern muß, ſo liegt mir ſehr viel an der Beantwortung dieſer Frage. Regenwürmer werden von den einheimiſchen Eidechſen nicht gern . Antwort: Wenn Fliegen-Maden recht lange von der Verpuppung zurück gehalten werden ſollen, ſo iſt es nötig, ſie im feuchten Sande recht kühl aufzubewahren. Falls kein ſehr kalter Keller zur Verfügung ſteht, muß das Ge⸗ fäß mit den Larven in einem Eisſchrank auf⸗ bewahrt werden. An ſolchem kalten Orte läßt ſich die Verpuppung monatelang aufhalten! Um jedem unliebſamen Entweichen von Larven im 1 Es iſt aber ſehr zweifelhaft, ob bei Tſingtau überhaupt Schwanzlurche vorkommen. Viel leichter wären Froſchlurche, wie Bombinator sinensis, Bufo Raddii zu erlangen, die von Tſingtau bereits feſtgeſtellt ſind. Dr. Wolterstorff. Vereins⸗MNachrichten Eisſchrank vorzubeugen, empfiehlt es ſich, das Gefäß mit den Maden in eine flache Schale, deren Boden mit trockenem Sande bedeckt iſt, zu ſtellen. Ein übler Geruch im Eisſchrank iſt nicht zu befürchten. Iſt die Verpuppung an einem nicht kühlen Orte einmal nicht zu verhindern geweſen, jo müſſen die Puppen alsbald ausgelejen werden, da aus ihnen nun nach 3 Wochen ſelbſt ſchon bei ganz niedrigen Temperaturen (ca. 5 R) die Fliegen ausſchlüpfen! Otto Tofohr. 111111111 : Vereins⸗Machrichten :: Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Berlin. „Triton“ E. V. 4. ordentliche Sitzung am Freitag den 12. Juni. Der Abend wird zum großen Teil ausgefüllt durch eine Ausſprache über Waſſer⸗ trübungen und ihre Urſachen und über allerlei Fiſchkrankheiten, an der ſich auch die anweſenden Gäſte lebhaft beteiligen. Trübungen, von dem leichten opaliſierenden Schimmer des Waſſers bis zur undurchſichtigen Brühe, ſind Erſcheinungen, die mehr oder minder jedem Anfänger das Leben ſchwer machen und manchem die ganze Liebhaberei verleiden. Aber auch der alte, gewiegte Aquarianer muß manch⸗ F mal die Erfahrung machen, daß all' ſeine in Jahren erworbenen Kenntniſſe nicht ausreichen, ſolche unliebſamen und unerklärlichen Er⸗ ſcheinungen wirkſam zu bekämpfen. Abgeſehen von der natürlichen Trübung, die ſich bei jedem neueingerichteten Aquarium einſtellt, ſobald dasſelbe mit Fiſchen beſetzt wird, und die davon herrührt, daß der im Brunnenwaſſer gelöſt vor⸗ handene Kalk durch die von den Fiſchen aus⸗ geatmete Kohlenſäure als unlöslicher kohlen⸗ Futter Fleiſch (vor⸗ſaurer Kalk abgeſchieden wird, find alle anderen Trübungserſcheinungen anormal; während die ſeben genannte früher oder ſpäter von ſelbſt verſchwindet, um ein dann umſo klareres Waſſer i zu geben, find die Trübungen, deren Arjaden nicht jo leicht feſtzuſtellen find, oft recht an⸗ dauernd und äußerſt ſchwer los zu werden. Eine Haupturſache wird im Bodengrund zu ſuchen ſein, er iſt zu hoch, oder in Fäulnis be⸗ griffen und die aufſteigenden Blaſen des Kohlen⸗ waſſerſtoff (Sumpf-) gaſes vergiften und trüben das Waſſer; oder die darüber liegende Sand⸗ ſchicht iſt zu dünn und ſchützt nicht genug gegen das Aufwühlen des Bodengrundes, oder dieſer Sand iſt nicht ausreichend gewaſchen. Dann achte man auf reichliche Bepflanzung, reinige häufig die Oberfläche des Bodengrundes durch Abziehen mit dem Schlammheber, richte eine Durchlüftung ein und verſuche es ſchließlich mit der Filtration des Waſſers, wozu man ſich der 4 von Profeſſor Decroupet angegebenen Vor— richtung (Bl. 1914, Heft 10) bedienen kann. Bei Fiſchen, die durch lebhafte Bewegung und Wühlen im Sande dieſen aufwühlen, empfiehlt ſich ein Belegen des Sandes mit kleinen Kieſel⸗ ſteinen. Nun gibt es noch eine grünliche Trübung des Waſſers, die bis zur Andurchſichtigkeit gehen kann, das „Blühen“ des Waſſers, welches durch DE Dieſe N Vereins⸗Nachrichten eine im Waſſer flottierende Alge z. B. Anabaena flos aquae hervorgerufen wird. Dieſe läßt ſich meiſt dadurch radikal entfernen, daß man, nach Herausnahme der Fiſche, ein tüchtiges Quantum Daphnien in das Aquarium bringt; in wenigen Tagen 8 dieſe kräftig ausgeräumt. Eine häßliche Trübung wird auch bisweilen durch die ſogenannte Schmieralge, meiſt wohl der Gattung Characium angehörend, veranlaßt. Da alle vorgeſchlagenen, chemiſchen Mittel, die ohne den übrigen Pflanzenwuchs anzugreifen, nur die Algen vertilgen dürfen, ſich bisher als unwirkſam erwieſen haben, ſei das völlige Verdunkeln des Aquariums (gänzliches Überziehen mit Packpapier) auf die Dauer von etwa 3 Tagen in Erinnerung gebracht. Der geſamte Algenbelag wird dann abgeſtorben ſein und in dunklen Fetzen den Boden bedecken, von wo er abgehebert werden kann. — Weiter iſt von Fiſchkrankheiten die Rede und es wird von üblen Erfahrungen berichtet, die einer der Anweſenden mit Kalium⸗ permanganatlöſung gemacht hat; beiſpielsweiſe ſei ein Paar Panzerwelſe nach ganz kurzem Aufenthalt in dieſem Bade eingegangen. Dem— gegenüber weiſt Herr Ringel darauf hin, daß alle Chemikalien, die zur Fiſchbehandlung in Frage kommen, nur in den ausgeprobten und durch die Erfahrung feſtgelegten Löſungsverhält— niſſen verwendet werden müſſen. Einen ſicheren Wegweiſer biete uns hierin das vortreffliche Buch „Die Krankheiten der Aquarienfiſche“ von Dr. med. Roth. Die Herſtellung der Kalium— permanganatlöſung ſei darin ganz genau an— gegeben und damit habe er auch ſeiner Zeit Panzerwelſe behandelt; auch dieſe ſeien von der Löſung ſtark angegriffen worden, aber er habe ſie ſofort herausgenommen und in friſches Waſſer gelegt und hierin gar nicht erſt zur Ruhe kommen laſſen, ſondern immer umhergeſcheucht, bis ſie ihre Entkräftung überwunden hatten. Am nächſten Tage konnte er dies Bad ſogar mehr— mals wiederholen und die beiden Tiere ſeien tatſächlich wieder geſund geworden. — Herr Schicke hat einen toten Fiſch mitgebracht und erſucht den Vorſtand, durch eine Fiſchunter-⸗ ſuchungsſtelle die Todesurſache feſtſtellen zu laſſen. Selbſtverſtändlich iſt der Vorſtand gern bereit, für Herrn Schicke wie für jedes andere Mitglied einen derartigen Auftrag auszuführen. Es ſei aber hier bemerkt, daß zur Unterſuchung durchaus ein ſoeben erſt verendetes oder beſſer noch ein lebendes, dem Verenden nahes Tier benutzt werden muß. Dies Tier muß ſofort in feuchtes Pergamentpapier geſchlagen, mit kleinen Eisſtücken umpackt und dieſe in eine mit Säge— ſpähnen gefüllte Zigarrenkiſte oder beſſer noch Blechdoſe eingebettet werden. Nur jo iſt es möglich, Ektoparaſiten und andere Mikroorga— nismen der Beobachtung zu erhalten. Den weiteren Verſand übernehmen wir gern; ein⸗ facher aber iſt es, wenn der Betreffende die Sendung gleich ſelbſt erledigt. Adreſſen und alles, was er ſonſt noch zu wiſſen wünſcht, findet er in „Bl.“ 1913, Heft 37 genau angegeben, ferner No. 19, 1914. Gera R. „Waſſerroſe.“ Für Liebhaberei, aus der Sitzung vom 21. Juli. Beim Transport der Daphnien in Rahmen iſt zu beachten, daß der äußere Kaſten vollſtändig die Luft abſchließt und daß die Rahmen aus nur 547 ganz ſchwachen Brettchen beſtehen. Beim Leeren der Rahmen iſt zu beachten, daß die Daphnien niemals in friſches Waſſer getan werden dürfen, da der größte Teil davon ſonſt obenauf ſchwimmt und dann zu Grunde geht. Vächſte Sitzung erſten Dienstag im Auguſt und ſind bis dahin die mit Zirkular verlangten Aufſtellungen an Herrn Curt Fink, Pforten, Oſtſtraße 34 einzuſenden. Halle a. S. „Daphnia“ E. V. Sitzung am 3. April. Aber Danios ſprach Herr Dahl. An der Hand von lebend ausgeſtellten Danio-Arten: Danio rerio, malabaricus, albolineatus und analipunctatus, in allen Altersſtufen, vom Ei bis zum ausgewachſenen Tier, zeigte der Vor— tragende den Anterſchied der verſchiedenen Arten. Jeden Liebhaber erfreuen die Danios, einesteils durch ihre herrliche Farbenpracht, die bei auffallendem Lichte und der richtigen Tempe- ratur (24°) zur vollen Geltung kommt, andern- teils durch ihr lebhaftes und ſchneidiges Schwimmen. Im Danio-Beden iſt immer Leben, beſonders der Danio rerio erfreut uns durch jein munteres Treiben und Jagen. Die Zucht der Danio ſtellt nicht ſo große Anforderungen, ein gutbepflanztes Becken mit kieſigem Grunde, natürlich nicht allzu klein, genügt. Sind die Verhältniſſe ſo ideal, wie bei Herrn Dahl, der die Aquarien, auch große Zementbecken, im Treib— hauſe hat, in dem ſtändig, Sommer und Winter, gleiche Temperatur herrſcht, nie unter 25°, ſo laichen die Tiere das ganze Jahr, immer ſind junge Danios da. Sonſt laichen ſie nur in der wärmeren Jahreszeit und eine Ruhepauſe iſt auch für die Danios von Nutzen. Die Eier, die zu Boden zwiſchen die Steine fallen, müſſen dann abgeleſen oder die Elterntiere entfernt werden. Das Männchen iſt ſchlanker gebaut und lebhafter gefärbt. Die Aufzucht geſtaltet ſich nicht ſchwierig, da die Danio alles, was lebt, freſſen, Jungbrut, viel Infuſorien-Nahrung, nehmen aber auch ganz feines Trockenfutter an. — In derſelben Sitzung hielt Herr Wilde einen Vortrag über Mollienisia latipinna, von denen mehrere Zucht⸗ paare vorhanden waren, beſonders ein ungefähr 10 cm langes 5, mit einer ausgezeichnet hohen und breiten (5 cm) Rückenfloſſe, zog die Auf⸗ merkſamkeit auf ſich. Hauptſächlich der hohen Rückenfloſſe wegen wird der Fiſch gehalten; er ſpreizt ſeinen Schmuck nicht immer, nur bei den Liebesſpielen kann man ſeine Zierde voll und ganz bewundern, er iſt ein lebhafter Fiſch und liebt ein großes Becken, da er ſonſt träge wird. Er lebt von Daphnien, Cyclops, Mücken⸗ larven, aber oft ſieht man ihn auch vom Glas und Pflanzen die Algen abnagen, ſodaß er auch pflanzliche Koſt zu ſich nimmt. Die Zucht und Haltung iſt leicht, nur iſt man bei der Nachzucht enttäuſcht, da bei allen oben die hohe Rücken⸗ floſſe fehlt. (2 D. Red.) Ob dieſes Fehlen eiu Dege- nerationsmerkmal iſt oder ob andere Urſachen zu Grunde liegen, möge dahin geſtellt bleiben. In der an ſchließenden Ausſprache wurden erwähnt, daß die hohe Rückenfloſſe erſt bei älteren Tieren ſich voll ausbilde, doch ſprach auch hier die Er— fahrung dagegen. (2D. Red.) Zur Anſicht waren ver⸗ ſchiedene Molche mitgebracht: Triton alpestris, Tr. vulgaris, Tr. palmatus, Tr. cristatus, Tr. pyrrhogaster und Tr. marmoratus, ferner auf der Rabaninjel gefangene Apus und Branchipus, 548 Herr Deinhardt gab einen kurzen Bericht über die Beſichtigung des Mineralogiſch— geologiſchen Muſeums am Domplatz unter perſönlicher Leitung des Direktors, Herrn Ani- verſitäts⸗Profeſſor Dr. Walther, am 29. März. Kann man die Fülle des Gebotenen auch nie gleich verdauen, ſo bietet ſich doch immer viel Intereſſantes, zumal unter ſo ausgezeichneter, fachmänniſcher Führung. Beſonders gefiel uns der eine Saal mit den zeitlich geordneten Mine⸗ ralien, ſo konnte man bequem ſich die Geſteine betrachten von der älteſten Entſtehung bis zur Jetztzeit. — Erkurſion am Karfreitag den 10. April. Wie alljährlich, ſo wurde auch dieſes Jahr unſere erſte Tümpeltour in die Elſteraue unter⸗ nommen. Um ½2 Uhr gings mit der elektriſchen Fernbahn von Halle, Riebeckplatz nach Ammen⸗ dorf, dann zu Fuß die Wieſen an der Elſter entlang. Die Spuren der Gberſchwemmung ſah man noch überall, Pfützen, Tümpel, Gräben, durchweichte Wege machten unſer Vordringen ſchwer, aber einen echten Aquarianer ſcheut das nicht; waren auch binnen / Stunde Schuh und Strümpf durchnäßt, ſo wurde doch jedes Wäſſer— chen abgefiſcht. Wir fanden eine Menge Aſſeln, Asellus aquaticus (Cichlidenfutter für Herrn Schmidt), ferner Milben (Hydrachnidae). Qlnjere Arbeit wurde dann reichlich belohnt als ein Mitglied in ſeinem Schleppnetz plötzlich ſonderbare Tiere hatte, die im Schlamm und Sand lebhaft krabbelten, es waren Branchipus stagnalis und wo die ſind, da gibt es ſicher auch Apus, nun wurde tüchtig gefiſcht und ſiehe, ſchon hatten wir welche, Apus productus. Eine Anzahl wurden gefangen und mit heimgenommen, da man dieſe Tiere doch jo ſelten zu Geſicht bekommt. Nun wurden Apus und Branchipus noch in mehreren Tümpeln gefunden. Auch die Fröſche hatten ſchon Hochzeit gehalten; denn allenthalben ſahen wir Laichklumpen und auch Larven von Rana temporaria oder arvalis. Eidechſen (Lacerta agilis) ſonnten ſich auf den kahlen Abhängen der Bahndämme. Am Waldrande begrüßten uns auch die erſten Frühlingsblumen, die noch ſcheu ihre Köpfchen nach der wärmenden Sonne ausſtreckten: Lerchenſporn (Corydalis cava), Frühlingsfingerkraut (Potentilla verna), Himmel⸗ ſchlüſſel (Primula of.) Die verſchiedenen Weiden— arten (Salix), ferner im oder am Waſſer Hahnen⸗ fußgewächſe (Ranunculaceen), Sumpfdotterblume (Caltha pal.) uſw. Verſchiedene photographiſche Aufnahmen ſollen uns ſpäter an dieſen Tag erinnern. Wir genoſſen dann noch beim Marſch über die Wieſen, die ſchon geeggt und gehackt waren, einen herrlichen Frühlingsabend mit prachtvollem Sonnenuntergang, der auch im Bild feſtgehalten wurde. Durſtig und hungrig kamen wir in Collenbey an, wo, wie alljährlich, das Abendbrot: echter Bauernſchinken und Käſe, ſowie delikate Schlackwurſt, eingenommen wurde. Bei wunderſchönem Mondenſchein, eine Ode an den Mond wurde auf einer Brücke geſungen, marſchierten wir fröhlich die Straße nach Ammen⸗ dorf zurück, um mit der Bahn nach Halle zu fahren, und noch bei einem früheren Mitgliede „ein“ Gläschen Bier gemeinſchaftlich zu trinken. Halle a. S. „Vivarium“ E. V. In der Diskuſſion, die ſich dem Vortrage an- ſchloß, ſprach u. a. Herr Nette über die Be— Vereins⸗Nachrichten ziehungen, die zwiſchen Tieren verſchiedener Art beſtehen. Er erwähnte die Futter-, Schlaf⸗ platz, Brut⸗ und Wandergenoſſenſchaften und kam dann auf den Paraſitismus zu ſprechen. Zu den Außenſchmarotzern (Ektoparaſiten) gehören viele Egel, die ſich dauernd an ihren Wirt an⸗ heften; ſo ſind mehrere Arten der Gattung Piscicola oft an den Kiemen der Süßwaſſerfiſche zu finden. Auch die Neunaugen find dazu zu rechnen, die mittels eines mit hornigen Zähnchen beſetzten Saugmundes ſich an Fiſchen, allerdings oft auch an deren Leichen, feſtſaugen. Von den niederen Krebſen leben verſchiedene Arten als Schmarotzer an Fiſchen, wo ſie ſich an der Haut, an den Kiemen und in der Nähe der Augen feſtſezen. Von den Entoparaſiten find von Intereſſe die Malariaparaſiten (Plasmodeum), deren Zwiſchenwirt die Mückengattung Anopheles it. Der Symbioſe ſehr ähnlich iſt die Synoecie. Synöken ſind die Tiere, welche mit anderen Arten in engerer Gemeinſchaft leben ohne jenen zu ſchaden, ſich ſelbſt aber zum Nutzen. Sie können zu dieſem Zwecke auf ihren Wirt oder deſſen Körperhüllen ſitzen (Epöken), ſie können im Innern ſeines Körpers vorkommen (Entöken) oder nur in enger, räumlicher Vereinigung mit ihm leben (Paröken). Von den erwähnten Beiſpielen ſeien hier nur folgende wiedergegeben: Man findet faſt regelmäßig unter dem Schirm großer Quallen im Schutze ihrer neſſelnden Tentakel Jungfiſche verſchiedener Gattungen, ſo beſonders in der Nordſee junge Dorſche und Schellfiſche. die ein pelagiſches Leben führen. Auch mit feſtſitzenden Neſſeltieren, mit Korallen⸗ ſtöcken ſowohl als auch mit einzellebenden Akti⸗ nien, hat man Fiſche in enger Gemeinſchaft beobachtet. Verſchiedene kleinere leben in der Kiemenhöhle größerer Fiſche. So findet ſich ein kleiner, ſüdamerikaniſcher Wels (Stegophilus insidiosus) in der Kiemenhöhle von Platystoma coruscans, einem Wels, der bis zu 2 m lang wird. Als Fälle echter Symbioſe kommen hauptſächlich die Beziehungen zwiſchen Einſiedlerkrebſen und Aktinien in Betracht, und zwar finden ſich anſcheinend ſtets ganz beſtimmte Arten beider Tiergruppen zuſammen. So leben zum Beiſpiel an der engliſchen Küſte Pagurus prideauxi mit Adamsia palliata und bei Mar⸗ ſeille Eupagurus bernhardus mit Sagartia pa- rasitica, im ſüdatlantiſchen Ozean finden ſich in größeren Tiefen lebende Einſiedlerkrebſe, die bis zu 12 Individuen einer violetten Seeroſenart mit ſich herumtragen. Auch auf Krabben und Schnecken kommen häufig Aktinien vor, nur iſt in letzterem Falle ein wechſelſeitiger Nutzen nicht erwieſen. Ganz eigentümlich verhalten ſich aber einige andere Krebsarten. So trägt Diogenes edwardsi ſeine Sagartia paguri nicht auf dem Gehäuſe, ſondern auf der äußeren Fläche der linken Scheere und einige Krabben, ſo Polydectes und Melia ergreifen die Aktinien, mit denen ſie zuſammen leben, mit ihren Scheeren und ſchleppen ſie ſo als Schutzmittel gegen ihre Feinde mit ſich herum. Herr Eilenberg berichtete, daß ein Aal in einer Waſſerleitung, die wirt⸗ ſchaftlichen Zwecken dient, 250 m zurückgelegt hat, dann aber vor einem Ventil Halt machen mußte. Da dadurch das Ventil verſtopft wurde, mußte das Leitungsrohr durchſchnitten werden, dabei wurde dem Aal, der feſt eingeklemmt ſaß, der Kopf abgetrennt, ſodaß er ſeinen Tod fand. Fiſcharten | E Vereins⸗Nachrichten Hamburg. „Geſellſchaft für Meeresbiologie.“ Verſammlungsbericht vom 26. Juni. Anſer Mitglied, Herr Schmalz, teilte in einem Briefe mit, daß er die Nelfenforalle Astroides calycularis an der italieniſchen Küſte geſammelt hat und ſie lebend nach Hauſe bringen konnte, und zwar in einem verhältnismäßig kleinen Glaſe, ohne daß die Tiere Schaden litten. Herr Müllegger hatte anläßlich einer Mittelmeerreiſe von Neapel die Nelkenkoralle trocken verpackt nach hier geſandt, welche von einigen Mitgliedern heute noch in geſunder Verfaſſung in den Becken gehalten werden. Auf Anfrage bei den Berlegern der beiden Zeitſchriften wegen Abon⸗ nements- Ermäßigung wurden wir darauf hin⸗ gewieſen, daß durch einen Anſchluß an die U. V. ohne weiteres die Bezugspreisermäßigung ein⸗ treten würde. Herr Schmidt ſtellte nun wiederum jeinen Antrag, der UA. V. beizutreten; worauf die erfolgende Abſtimmung die Annahme des Antrages ergab. Herr Kruſe erklärte ſich in hochherziger Weiſe bereit, für die Bücherei den Sonderdruck aus „Neue Forſchungsergebniſſe der Zoologie“, „Die Aktinien“ von Dr. Ferd. Par, Breslau, anzuſchaffen. Es möchten hier etwaige Intereſſenten darauf hingewieſen werden, daß dieſes, das Thema erſchöpfend behandelnde Werk im Buchhandel zu haben iſt. Herr Gienke zeigte einige wohlgelungene Aufnahmen aus ſeinen Becken, worunter eine Abbildung vom Gelege des Seeſternes, Asterina gibbosa, ſich befand. Die Aufnahmen überließ Herr Gienke der Bildermappe. Herr Brüning, der als Gaſt an⸗ weſend war, verbreitete ſich des näheren über die Anfragen aus dem Leſerkreiſe in meeres— biologiſcher Beziehung und faßte ſeine Aus— führungen in dem Wunſche zuſammen, wir möchten die Anfragen, die in unſerer Geſellſchaft zur Sprache kämen, mit den Antworten der Wochenſchrift einſenden. Herr Schröder zeigte ein Spirituspräparat eines Heuſchreckenkrebſes, Squilla spec.? von Weſtindien, welcher Krebs dem Squilla mantis des Mittelmeeres ähnelt; er iſt ebenſo groß, wenn auch die Fangſcheren bedeutend kleiner ausgebildet ſind, als bei dieſem. Herr Reimers, Altona, als Gaſt, zeigte eine Menge Trockenpräparate aus der nördlichen Nordſee, darunter Sertularia-Arten, Buccinium mit Eiballen, die Meſſerſcheide, Solea, Is- ländiſches Moos, Pecten Jacobaeus, einen Stock Kalkröhrenwürmer und noch einiges andere mehr. Hierauf hielt Herr Müllegger ſeinen Vortrag über Coelenteraten. Coeletenraten heißt Hohltiere. Sie bilden einen zu den nieder organiſierten Tieren gehörigen Tierſtamm, der faſt ausſchließlich im Meere lebt. Schwämme und Korallen gehören zu den Hohltieren, deren Körper einen Hohlraum, den Magenraum oder die Darmleibeshöhle umſchließt. Als After und Mund zugleich funktioniert bei den Neſſeltieren, deren Unterordnung die Korallentiere, Quallen, Polypen uſw. darſtellen, eine einzige Offnung, welche außen von einem Kranze manchmal ſehr kräftiger Fangarme umgeben iſt. Dieſe Fang⸗ arme haben die Aufgabe, nach Beute zu taſten, ſie zu ergreifen und dem Munde zuzuführen. Durch dieſelbe Offnung werden dann die ver⸗ dauten Nahrungsreſte wieder ausgeſtoßen. Den Namen Neſſeltiere führt dieſe Tiergruppe von winzig kleinen, aber äußerſt wichtigen Apparaten, 549 den Neſſelkapſeln, welche in der Oberhaut des ganzen Körpers, namentlich aber in den Fang⸗ armen der Tiere ſitzen. Dieſe Gebilde dienen dazu, durch Abſondern einer ätzenden Flüſſigkeit und Schleudern kleiner, mit Widerhaken ver- ſehener Fäden, Angreifer abzuſchrecken, ſowie die erfaßte Beute zu lähmen und zu töten. Da dieſe Neſſelkapſeln aber ſehr klein find (etwa 0,05 bis 0,07 mm), jo iſt eine ſehr große Anzahl nötig, um tatſächlich eine in der erwähnten Richtung erfolgreiche Funktion zu verſehen. And wirklich verfügen die Neſſeltiere über einen ungeheuren Reichtum an ſolchen „Geſchoſſen“, eine mittlere Aktinie, ein Korallenpolyp hat deren etwa zwei bis drei Millionen. Den Vortrag unterſtützten eine Anzahl, größtenteils von Herrn Müllegger aufgenommener Photo— graphien, die mit dem Lichtbilderapparat vor⸗ geführt wurden. Zur AUnterſtützung der Aus- führungen dienten einige große Pfurtſchellerſche Wandtafeln, die der Geſellſchaft liebenswürdiger Weiſe von der Direktion des hieſigen natur⸗ hiſtoriſchen Muſeums zur Verfügung geſtellt wurden. Herr Kruſe hatte ſeinen Lichtbilder⸗ apparat wieder zur Verfügung geſtellt, wofür ihm der beſte Dank ausgeſprochen ſei. Hierauf erfolgte eine Freiverloſung von Seetieren, die Herr Wilde in entgegenkommender Weiſe der Geſellſchaft geſtiftet, wofür ihm beſtens gedankt ſei. Bei der großen ſommerlichen Hitze machen wir unſere Mitglieder darauf aufmerkſam, die Seeaquarien den ganzen Tag kräftig zu durch⸗ lüften, da der Sauerſtoff aus dem erwärmten Waſſer ſehr raſch entweicht. Zur Aufnahme vorgeſchlagen: Herr Richard Rönick, Eiſenach, durch Herrn Schmidt. J. Schenkl, Schriftf. Berlin. „Nymphaea alba.“ Protokoll der Sitzung vom 17. Juni. Herr Krüge hält bei Anweſenheit zahlreicher Gäſte ſeinen angekündigten Lichtbildervortrag: „Aus dem Leben einheimiſcher Waſſer⸗ bewohner.“ Der Vortragende entledigte ſich in anerkennenswerteſter Weiſe ſeiner Aufgabe und zeigte in vielen, ſchönen Bildern das dem Aquarianer ja zur Genüge bekannte Leben und Treiben im Waſſer von der Amöbe bis zu den Zier⸗ und Speiſefiſchen. Auch wurden mehrere Bilder von Ausflügen der Witglieder vorgeführt. Reicher Beifall lohnte den Redner für ſeine aufgewandte Mühe. Nach dem Vortrag führte Herr A. Conrad den Anweſenden die Gefräßigkeit und Gefährlichkeit eines der gefürchteten Fiſch⸗ räubers, der Gelbrandkäferlarve, vor. — Eine ſchöne Verloſung u. a. eines Zuchtpaares Mol- lienisia velifera beſchloß die intereſſante Sitzung! Sitzung vom 8. Juli. Eröffnet wird dieſelbe um 10 Uhr und heißt der Vorſitzende zwei Herren des uns befreundeten Vereins „Waſſerſtern“- Charlottenburg, ſowie Herrn Ingenieur A. Mayer beſtens willkommen. An Poſt liegt vor: Karten aus der Sommer— friſche von unſeren Mitgliedern, Herren Conrad und Frenzel, Offerte über Lichtbilder. Angebot von 1 Salon-Aquarium. Herr R. Genz erſtattet den Kaſſenbericht pro 2. Quartal; nach Befund der Reviſoren befanden ſich die Belege und 550 Kaſſe wie immer in tadelloſer Ordnung und wird dem Kaſſierer mit beſtem Dank für ſeine Arbeit einſtimmig Entlaſtung erteilt. Die Vereinsnadeln liegen vor und ſind bis auf wenige ſofort vergriffen, ſodaß weitere nachbeſtellt werden müſſen. — Aus dem Literaturbericht des Herrn Malchert intereſſiert uns beſonders die Wabenkröte, eine praktiſche Fiſchnetzform, der Artikel unſeres Herrn Hipler über den neuen maulbrütenden Kampffiſch (Betta pugnay) mit der hervorragend gelungenen Zeichnung dieſes Fiſches von Herrn A. Mayer, wozu Herr Hipler mitteilt, daß das Männchen dieſes Fiſches augenblicklich bei ihm mit Jungen im Maule herumſchwimmt. — Daß der Blätterfiſch ſehr hinfällig ſein ſoll, ſtellt Herr A. Mayer in Abrede; er kann dieſen Fiſch als langlebig be⸗ zeichnen. — Die Angelegenheit, daß der ſich auf den Aluminium⸗Heizkegeln unſeres Mitgliedes, Herrn Baumgärtel, bildende Belag eſſigſaure Tonerde jei, ſoll einem Chemiker zur Anterſuchung und Klarſtellung übergeben werden. — Der Hecht von 2½ m Länge, von welchem der Verein „Vivarium“-Halle zu berichten weiß, kommt uns unmöglich vor, vielleicht iſt es uns vergönnt, ſolch ein Tier einmal zu Geſicht zu bekommen. Anſer Ausflug nach Buch hat zur vollſten Zu⸗ friedenheit aller Teilnehmer am Sonntag den 5. Juli ſtattgefunden und ſagen wir vor allem Herrn Krüger für ſeine diesbezüglichen Be— mühungen beſten Dank. Als neues Mitglied heißt der Vorſitzende Herrn G. Arndt - Neukölln in unſerer Mitte willkommen. Für unſeren Schrank-Fonds ſtifteten in liebenswürdiger Weiſe: ein Gönner des Vereins, der regelmäßig unſere Vorträge beſucht / 0.50, Herr B. Krafft 1 , Herr Frenzel 2 A und eine Terracottaſchale, Herr Spinder Pflanzen, Herr A. Mayer 1 Blind⸗ ſchleiche, Herr Krüger Pflanzen, Herr Bier je 1 Jahrgang vom Kosmos und Heimat, Herr Eter mehrere Etroplus zur Verſteigerung, und dieſelben bringen einen anſehnlichen Betrag für den Schrankfonds. Der Frage, ob Damen als Mitglieder des Vereins aufgenommen werden können, wollen wir näher treten, obwohl nach früheren Beſchlüſſen demſelben nichts entgegen— ſteht. Zur Frage der Trockenpräparation von Fiſchen empfiehlt Herr A. Mayer dieſelben in reinen Spiritus zu ſtecken, dann trocknen laſſen und ſpäter bemalen; oder die Fiſche, wie man es mit Blumen macht, mit heißem Sand zu behandeln. Paul Frenzel, 2. Schriftführer. Charlottenburg. „Waſſerſtern.“ Sitzung vom 22. Juni. Der 1. Vorſitzende, Herr Junger, begrüßt die Herren Mazatis, Henke, Wilke, Baumgärtel und Mädeling als Gäſte und heißt ſie beſtens in unſerem Kreiſe willkommen. Nach Verleſung des Protokolls und Bekanntmachung der Ein- gänge macht Herr Junger auf den vom Verein Nymphaea alba Berlin veranſtalteten Beſuch des Zoologiſchen Gartens bekannt. Der Beſuch findet an 2 Sonntagen den 23. und 30. Auguſt, vormittags 9 Ahr, unter freundlicher Führung des Herrn Tierinſpektor Wache ſtatt und bittet der Vorſtand um zahlreiche Beteiligung, damit unſer Verein recht ſtark vertreten iſt. Auf all⸗ gemeinen Wunſch ſoll in dieſem Jahr wieder ein Wintervergnügen veranſtaltet werden und wurden nun die Herren Zzepuck, Jahn, Ernſt, Vereins⸗MNachrichten Luchmann und Eter gewählt. Zum 4. Kongreß des deutſchen Verbandes der Aquarien⸗ und Terrarienvereine wurden als Berichterſtatter die Herren Luchmann, Junger und Eter gewählt. Darauf gibt der Vorſtand Herrn Mazatis das Wort zur Vorführung von Mollienisia velifera in tadellos ſchönen Exemplaren von 1 Import⸗ paar und 2 Nachzuchtpaaren. Die Farbenpracht iſt kaum zu beſchreiben, die mit unendlich vielen, wie diamantleuchtenden Punkten überſäten Körper⸗ ſeiten, durchzogen mit kupferbraunen Längſtreifen, die prachtvollen Rücken⸗ und Schwanzfloſſen geben eine wunderſchöne Farbenharmonie; es iſt ſchwer, die feinen Farbentöne auf das Papier zu bringen. An den Nachzuchtmännchen konnten wir dieſelbe wundervolle, hohe Floſſen⸗ und Farbenpracht feſtſtellen, ja, man möchte behaupten viel ſchöner und konſtanter als bei den Importen. In guter, feſſelnder Weiſe ſchilderte Herr Ma- zatis ſeine Mühen und Arbeit, welche ihm dieſer ſchöne Fiſch gemacht hat, aber voller und ſchöner Erfolg iſt der Lohn, den wir von Herzen ihm gönnen. Von der 1. Nachzucht, 22 Stück, hatten ſich in 6 Monaten bereits 7 zirka 6-10 cm große Tiere als Männchen mit tadellos hoher Rüden- floſſe entwickelt, bei einem weiteren Teil der 1. Nachzucht vollenden ſich noch mehrere auch ſchon zu ſchönen Männchen, was wir an der in unſerem Beſitz von mehreren Mitgliedern ge- pflegten Nachzucht von Mollienisia velifera, die zum Teil aus ganz anderen Beſtänden ſtammt, beſtätigen können. Die Entwicklung zum Männchen beginnt auch hier erſt bei größeren Exemplaren, was ja bei unſeren Xiphophorus ſehr oft der Fall iſt und hier die ſchönſten Männchen geben. Herr Mazatis erklärte anſchließend daran, daß Mollienisia velifera mit dem Xiphophorus eigent- lich viel mehr verwandt iſt als mit dem latipinna, da der letztgenannte in weit entfernteren Ge— wäſſern beheimatet iſt. Einen wohl viel be— zweifelten, aber den großen Wiſſenſchaftlern längſt bekannten Fall, der Umwandlung von Weibchen zum Männchen, hat hier Mazatis genau feſtgeſtellt. Einige Weibchen von Import Mollienisia velifera, welche bereits einmal Junge abgeworfen hatten, entwickelten ſich zu tadelloſen Männchen, ob aber die Männchen fortpflanzungs⸗ fähig ſein werden, darüber ſind die Verſuche des Herrn Mazatis noch nicht abgeſchloſſen. Dieſer ſelbe Fall von Umwandlung hat Anterzeichneter bei einem 10 cm großen Xiphophorus-Weibchen beobachtet, leider iſt mir das verwandelte Männchen eingegangen, ſodaß ich zu einem ab⸗ ſchließenden Reſultat nicht kam. Ein Antrag, zur Verdeutſchung der lateiniſchen Namen unſerer Zierfiſche Propaganda zu machen, wurde in An⸗ betracht der enormen Schwierigkeiten und der großen Zahl von bereits eingeführten und weiteren Einführungen von Exoten als undurd- führbar abgelehnt. Auch glauben wir, daß viele Liebhaber den lateiniſchen Namen als Aller⸗Welt⸗ Name vorziehen werden vor den deutſchen. Zum Beiſpiel Scatophagus Argus, gemeinhin Argus-Fiſch, auf Deutſch Kotfreſſer⸗Fiſch, hat gewiß nichts verlockendes an ſich und ein Nicht⸗ aquarianer wird niemals den herrlichen Argus- Fiſch darunter vermuten. Die Anfrage, welches Trockenfutter für unſere Fiſche das idealſte Winterfutter iſt, führte zum regen Meinungs⸗ austauſch der Mitglieder über die von ihnen ausprobierten verſchiedenen Fabrikate in Trocken⸗ futter und iſt das Krah'ſche und Haberle'ſche Piscidin 00 mit Seha als das wirklich beſte von allen anderen Trockenfuttern. Für uns iſt es maßgebend, daß bei der Trockenfütterung unſerer Fiſche das bekömmlichſte Futter erhalten, was zu ihrem Wohlbefinden erforderlich iſt und dieſe Trockenfutter geben den Beweis dafür, durch die 4 große Freßluſt der Tiere an denſelben, der Fiſch muß, trotzdem das lebende Futter im Becken iſt, gern an das trockene Futter gehen, dann weiß man auch, daß die Fiſche bei der Trockenfütterung im Winter nicht nur vegetieren, ſondern auch gedeihen. Das in dem Intereſſe für unſere Liebhaberei der Allgemeinheit nicht zu verheim- lichen, halten wir für unſere Pflicht, wenn auch einige minderwertige Fabrikate darum von der Bildfläche verſchwinden. Kleine Fragen in der Liebhaberei wurden zur Zufriedenheit beantwortet. Zur Verloſung waren geſtiftet von Herrn Ma- zatis 2 große Paare Nachzucht Mollienisia veli- fera und 12 Stück Jungfiſche, ſowie 1 Baar Danio rerio, welche der Sparbüchſe den ſchönen Betrag von 12,50 % brachten. Dresden. „Ichthyologiſche Geſellſchaft.“ Sitzung vom 17. Juli. Nach Verleſen der Eingänge berichtet Herr Hieſemann über den Lichtbilder-Vortrag der „Waſſerroſe.“ Dem Verein „Waſſerroſe“ beiten Dank für freundliche Einladung und gaft- liche Aufnahme. Beſonders dem Vortragenden Herrn Lehrer Hartlich für zuvorkommende Be— grüßung und für den mit viel Humor gewürzten, in allen Teilen ſehr gelungenen Vortrag. Manches Bild an der Wand weckte in uns Er— innerungen an glücklich verlebte Stunden, da wir ſchon in früheren Jahren von Vereinsſeite in die Moritzburger Gegend Tümpeltouren unter— nommen haben. 3 Neuaufnahmen ſind wieder erfreulicher Weiſe zu verzeichnen, und zwar die Herren Jänichen, Paliſch und Dittrich. Die Aufnahme erfolgte einſtimmig. Zur Verloſung gelangen 10 Stück Schleierfiſche von Unter- zeichnetem. Verbandsangelegenheit: Den An- trägen der „Vallisneria“ ſtimmen wir zu von Punkt 1—3. Punkt 4 Abſatz 3 nur bedingungsmeije. Abſatz 2 ſtimmen wir zu. Mit den Anträgen des Vereins „Argus“ Schöneberg ſind wir ein- verſtanden. Desgleichen mit der Anfertigung einer ſchwarzen Liſte über betrügeriſche Händler und Liebhaber. Die Anträge der Hottonia Darmſtadt: „Punkt 1 und 2 ſind wir dergleichen Meinung. Punkt 3 hat ſich durch Antrag der Ballisneria unſeres Erachtens erledigt. Punkt 4 ſind wir der Meinung, daß in dieſem Falle der Heimatsſchutz mehr erreichen würde, zur ums gehenden Beſprechung kam der Artikel unſeres Mitgliedes Herrn Liebig über erfolgreiche Zucht und Bewertung des Schleierfiſches. Hannover. „Linné“, Verein für Aquarien und Terrarienkunde.“ Monatsverſammlung am 7. Juni im Vereinslokale Langelaube 3. Vorgeleſen wird die Dankſagung des Herrn Langwoſt auf den Glückwunſch des Vereins zur ſilbernen Hochzeit und der Brief des Herrn Oppermann über die Gründe, die Herrn Opper⸗ mann veranlaßt haben, den Tümpel zu ſchließen. Herr Langwoſt bemerkt zu ſeiner Danfjagung, daß er ſehr überraſcht geweſen ſei, als er den Vereins⸗ Nachrichten 551 Glückwunſch erhalten habe, da er die Mitglieder beim Zuſammenſein bei dem von ihm geſtifteten Faſſe Bier mit dem Grunde der Stiftung habe bekannt machen und überraſchen wollen. Gber den Oppermannſchen Brief teilt der Vorſitzende mit, daß die Angelegenheit mit dem heutigen Verleſen des Briefes nicht abgetan ſein ſolle, ſondern der Brief ſolle auch nochmal in der nächſten Verſammlung vorgeleſen werden, damit auch die Witglieder, die ihn heute nicht gehört hätten, ihn kennen lernten. Über den Tümpel ſelbſt könne er nur ſagen, daß er und alle die Mitglieder, die an der letzten Tümpeltour teilgenommen, ſich über den Zuſtand des Tümpels gefreut hätten und daß anzunehmen ſei, daß der Tümpel in baldiger Zeit eröffnet werden könne. Herr Oppermann führt aus, daß es nicht in ſeiner Abſicht gelegen habe, für einige Herren einen ergiebigen Futterplatz zu ſchaffen, er habe vielmehr zu wiederholten Malen Tiere und Pflanzen in den Tümpel gebracht in der Hoffnung, daß dadurch der Tümpel wieder ſo reich an Futtertieren werde, wie er vor der Aufräumung geweſen ſei. Es jeien ja leider bei der Auf⸗ räumung des Tümpels aus Unkenntnis einige Mißgriffe bei der Entfernung von Boden und Pflanzen vorgekommen, die aber wieder gut ge— macht werden könnten, wenn auf die Pflege des Tümpels jetzt noch beſonderes Gewicht gelegt werde, wenn aber die Tiere, die er hineinbringe, bald wieder weggefangen würden, dann ſei eine Verbeſſerung des Tümpels ſo bald nicht zu er⸗ warten. Es ſei aber auch nötig, daß die Mit- glieder, die den Tümpel benutzen wollten, erſt das Schlüſſelgeld bezahlten. Herr Bergmann tritt für eine Ermäßigung des Schlüſſelgeldes ein. Herr Finkelmann weiſt auf die Verdienſte hin, die ſich Herr Oppermann um den Tümpel erworben hat; wenn erſt alle Anteilſcheine an den Tümpel ausgeloſt ſeien, was vorausſichtlich Ende dieſes Jahres geſchehe, dann könne das Schlüſſelgeld ja ermäßigt werden; in nächſter Zeit würden noch verſchiedene Pflanzen in und an den Tümpel kommen. Der Porſitzende ſpricht Herrn Oppermann beſonderen Dank aus für die ſorgſame Arbeit und Beaufſichtigung des Tümpels. Herr Oppermann führt dann noch aus, daß es zur Verbeſſerung der Daphnien im Tümpel zweckmäßig ſei, wenn beim Fangen ein Netz benutzt werde, das nicht ſo enge Maſchen habe, damit die junge Brut hindurch⸗ kommen könne, Herr Finckelmann habe geeignete Gaze, aus der er ein Netz für den Verein an⸗ fertigen wolle. Der von Herrn Oppermann ge- ſtellte Antrag: das Fangen der Daphnien darf nur mit dieſem beſonderen, bei dem Tümpel⸗ warte Hinz niedergelegten Netze geſchehen, das Netz iſt ſtets ſofort wieder an Hinz zurückzugeben, wird einſtimmig angenommen. Hierauf verteilt Herr Oppermann eine Anzahl Pflanzen, die ihm von Herrn Gößling in Bahrenfeld geſchenkt ſeien, mit dem Hinzufügen, daß der Herr ſich bereit erklärt habe, ihm bei Bedarf noch mehr Pflanzen ſchicken zu wollen. Die Verſammlung ſpricht Herrn Gößling beſten Dank aus. Wegen der Abgabe unſerer Präparatenſammlung wird der Antrag des Vorſitzenden, die Angelegenheit nochmal auf die Tagesordnung der nächſten Verſammlung zu ſetzen und beſonders darauf hinzuweiſen, daß dann über die Abgabe en d— gültig beſchloſſen werde, angenommen. Der 552 Antrag des Herrn Hanſen, das Tümpelſchlüſſel⸗ geld auf 1% zu ermäßigen, ſoll auf die nächſte Tagesordnung geſetzt werden. Bei der Beſprechung von Ausflügen wird es dem Vorſtande anheim⸗ geſtellt, eine Fahrt nach Steinhude an einem der nächſten Sonntage vorzubereiten und die Mitglieder dazu beſonders einzuladen. Herr Oppermann macht intereſſante Mitteilungen über ſeine Edelkrebſe und ladet die Mitglieder zur Beſichtigung ein und Herr Finkelmann ſpricht über ſeine Erfahrungen bei der Zucht von Zwerg⸗ Guramis. Im Anſchluſſe hieran findet dann noch eine längere Beſprechung der Mitglieder ſtatt über die in neuerer Zeit bezogenen Kampffiſche. Leipzig. „Biologiſcher Verein.“ Sitzung vom 14. Juli. Im Anſchluß an unſere Gartenanlage entſpinnt ſich eine feſſelnde Wechſelrede über die natürlichen Bilanzen »- ®emeinjhaften und um deutſche Ge⸗ wäſſern, über Einbürgerungs⸗Möglichkeiten und Beſtrebungen. — München-Gladbach. „Verein für Aquarien- und Terrarienkunde.“ Bericht über den 1. Sommerausflug des Vereins am Sonntag den 12. Juli. Beſchlußgemäß verſammelten ſich die Teil⸗ nehmer teils mit, teils ohne Familie 2.9 Uhr nachmittags am Bahnhofe. Herr Paſtoors hatte eine bekannte Familie mit jungen Damen eingeladen, jo daß die Korona trotz der un- glücklichen Verhinderung mehrerer Mitglieder die ſtattliche Zahl von 22 Perſonen ergab. Mit frohem Mute und einigen zaghaften Blicken zum Himmel, der Anſtalten zu einem Gewitter zu machen ſchien, wurden die Fahrkarten in der bekannten vornehmen, mausgrauen Farbe gelöſt und fort gings nach Wegberg. Hier erwartete uns Herr Reiſing am Bahnhofe, um ebenfalls am Ausfluge teilzunehmen. Mit unverkennbarem Wohlwollen ſandte uns die liebe Sonne ihre erwärmenden Strahlen zu, als wir die Chauſſee nach Rickelrath einſchlugen, welche unſer Reiſe⸗ marſchall, Herr Müller, als ſchönſten Weg für uns auserſehen hatte. Zwar wollten bei einigen Teilnehmern leiſe Bedenken für dieſe Straße in der ſchönſten Nachmittagsſonne aufkommen, doch mit friſchem Mute wurde der Marſch begonnen. Wunderbar ſchön, wenn auch nicht allzu ſchattig, ging der Weg an Waſſermühlen und Teichen mit herrlichem Nymphaen-Wuchs vorbei und führte uns nach etwa einſtündiger Wanderung zu unſerem erſten Ziele „Beckers in Rickelrath“, wo wir mit einem mächtigen Durſt ausgerüſtet anlangten. Wie ein Göttertrank erſchien allen Kehlen das heißerſehnte, kühle Bier und erſt nach verſchiedenen, vergeblichen Verſuchen, den Durſt zu ſtillen, vereinigte man ſich in zwang⸗ loſer Runde in den Gartenanlagen zum gemein⸗ ſamen Kaffee. Muſik und einem Tänzchen verlebten wir hier eine recht gemütliche Stunde und ſetzten dann unſere Wanderung nach Lüttelforſt und dem Schwalmtale fort. Herrlicher Tannen⸗ und Hochwald nahm uns in ſeinen kühlen Schatten auf und in fidelem Zuge gings durch dichtes Holz, Vereins⸗Nachrichten Mit fröhlichem Geplauder bei über Bäche und durch rieſig hohe Farnbeſtände 1 bis nach Lüttelforſt, allwo im erſtbeſten Wirts⸗ hauſe „Dem Krug zum grünen Kranze“ Raſt gemacht wurde. Laut und luſtig erſchallten bald Geſang und das fröhliche Klavierſpiel unſeres Kapellmeiſters die Dorfſtraße entlang. Trotz der nicht geringen Hitze wurde bald wieder in Hemdärmeln ein Tänzchen gedreht und bei allerlei humorvollem Alk und Geſang verlief die Zeit ſo ſchnell, daß dringend zum Weitermarſch angehalten werden mußte. Luſtige Marſchlieder erklangen nun in wechſelnder Folge und bald erreichten wir, die beiden gewichtigen, beſſeren Hälften des Vorſitzenden und des Schriftführers im Schlepptau führend, die Schwalm und damit die Lüttelforſter Mühle. Schade, daß uns hier die ſchlechten Bier- und Bedienungsverhältniſſe nicht zu längerer Raſt bewegen konnten. Nach % ſtündiger Ruhe am rauſchenden Schwalmfluſſe gings weiter auf Burgwaldniel zu. Da die große Hitze vorüber und die Stimmung im Laufe des fidelen Nachmittags eine ausgezeichnete war, wurde auch dieſer wirkliche ſchöne Spazier- gang in etwa einer Stunde ebenfalls unter dem Geſang fröhlicher Marſchlieder zurückgelegt und mit anbrechender Dämmerung erreichten wir die gaſtlichen Tore Burgwaldniels. Hier ſei noch mit beſonderem Danke unſeres Herrn Maydt gedacht, der ſich als echter Kavalier in galanter Weiſe unſerem holden Damenflor als treuer Ritter und Gepäckträger zur Verfügung geſtellt hatte. Man munkelt zwar jetzt von allerlei Dankbarkeitsbezeugungen ſeitens der Damen, welche ihm aber in Anbetracht ſeiner Verdienſte gewiß niemand mißgönnen wird. War auch die Stimmung bis jetzt ſchon ausgezeichnet, den Höhepunkt erreichte fie, als uns hier in Burg⸗ waldniel bald frohes Kirmestreiben umfing. Mit fidelem Zechen und Karuſſelfahrten, um welche ſich beſonders die als Strohwitwer teil— nehmenden Herren um die jungen und älteren Damen verdient machten, verging die Zeit allzu— ſchnell und mit ſchwerem Herzen wurde der „Aufbruch zum Bahnhofe“ in Szene geſetzt. Die Elektriſche hätte uns bei dem koloſſalen Anſturm ja doch nicht geſchloſſen aufnehmen können. Noch im Zuge herrſchte die fröhlichſte Stimmung und bei Geſang und der wunderbaren Muſikbegleitung unſeres Herrn Lerche erreichten wir abends ½12 Uhr wieder unſere Heimatsſtadt. Alle kreuzfidel, wenn auch die Damen etwas müde, aber doch von dem einſtimmig ausgeſprochenen Wunſche beſeelt, recht bald wieder einen ſolchen genußreichen und ſchönen Ausflug mitmachen 3 zu können. H. Janſen, Schriftführer. Ausſtellungskalender. 19. Juli bis 15. Auguſt: Karlsbad (Böhmen). Verein Karlsbader Aquarien- und Ferrarien- freunde. . 9.— 15. Auguſt: Aquarien- uud Ferrarienfreunde Erfurt e. D. Ausſtellung im Europäiſchen Hof. 16.—23. Auguft: Königsberg i. Pr. „Verein der Aquarien- und Ferrarienfreunde.“ Feſthalle des Tiergartens. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 3811. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. r ER PLZ u FFP 1 F „K. D. A.“ (Kindelscher Durch- lüftungs-Apparat), Lufthahn „Air“, unsere Buxbaum-Aus- strömer, Gasblaubrenner ‚Perfect‘ ergeb. die allseitig anerk. besten Durchlüftungs- und Heizungs-Anlagen der Gegenwart. 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Geidies: Kleinigkeiten aus der Technik des Aquarienfreundes. Mit einer Abbildung Johannes Berg: In der Heimat der Siedleragame. — Eine Reiſeſkizze (Schluß). Mit 3 Abbildungen 8 Erwiderung — Kleine Mitteilungen Fragen und Antworten: Gachflohkrebſe als Fiſchfutter — Ge- ſetzung eines Terrariums — DBeralgung von Aquarien — See⸗ waſſeraquarium — Triton cristatus und Axolotl. — Maulbrüter, Schnecken⸗ Schmarotzer — Regenwürmer im Waſſer — Waſſerpeſt im Aquarium — Benützung eines geſpr. Aquariums als Terrarium Zucht von Betta splendens, Kampffiſch — Beſetzung von Aquarien Pflege der Zwergwelſe — Xiphophorus. — Vereinsnachrichten. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskuyft erteilt auf au der Verlag. Tagesordnungen: Berlin-Schöneberg. Unfere eigentlichen fallen während der Dauer des Krieges aus, doch finden geſellige Zuſammenkünfte der Zurückgeblie- benen mit Damen alle 14 Jage im „Dereinshaus“ ſtatt. Nächſte Zu- fammenkunft, Donnerstag 20. Aug., wozu wir freundlichſt einladen. Unſeren, ins Feld gezogenen Freunden, ein recht frohes Wieder- „Argus.“ ſehen. Der Dorftand. Hamburg. „Unterelbiſche Ver- einigung.“ Infolge Einberufung des größten Jeils der Delegierten und Mit- glieder der angeſchloſſenen Vereine ſind bis auf weiteres Arbeitsſitzungen Achtung! Frisch eingefangen: Feuersalamander, Stück 20 3 Blindschleichen Ringelnattern Haselnattern Eidechsen Frösche Molche Quellmoos billigst! Fritz Kramer, Pöneck l. Th. Turmstraße 11. RASBERUUREREBBAHEBERHRANEURZBEUB „Lotus“ Rostock Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : . ODS ABAS Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9 Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, Breitestraße 23. Eintrittsgeld 1 M., Beitrag p. a. M. S. — Der größte Teil unserer lieben Mitglieder zieht hinaus, um unser Vaterland zu ver- teidigen. Von den sonst offiziell stattfindenden Sitz- ungen muß daher während der Kriegszeit abgesehen werden. Wünschenswert ist jedoch, daß die Zurück- bleibenden sich jeden zweiten Mittwoch ohne weitere Ein- ladungen, die bis auf wei- teres unterbleiben, zu zwang- loser Besprechung zusammen- finden. Unseren Kriegern ein: „Frohes auf Wiedersehen in der Heimat.“ Der Vorstand. Sitzungen u und fonftige Deranftaltungen der d. aufgebobeg.. as Gerh. 5 chröder. Köln. „Sagittaria, Geſellſchaft rheinifcher Aquarien- und Fer- rarienfreunde.““ Die Sitzungen fallen bis auf weiteres aus. Zwangloſe Zuſammen- kunft jeden 1., 3. und 5. Donners- tag im Monat, abends 9 Uhr, im Vereinslokal. Unſeren lieben Mitgliedern und Freunden, die zur Fahne geeilt ſind, rufen wir auf dieſem Wege ein herzliches Lebewohl und fröh- liches Wiederſehen nach dem Kriege — Mit Sagittariagruß! Der Dorftand. Roddaus Luftquelle a Zuverläfjigjter Öipparat bei höchjter Leiſtung. 2 Jahre Garantie. Proſpekte gratis! H. Roddau : 829 9 == Gr. Kurfürſtenſtraße De zu! Belt Emaille! F =—— Blei- und giftfrei Bestes Mittel zum Anstrich von Süß- und Seewasseraquarien. Abdichten v. gesprungenen Gläsern. Ist salzwasser-, soda-, und säure- beständig. In Dosen zu 85 3 und 1.60 , in rot, grün und weiß, Chr. Winkler, Düsseldorf Duisburgerstraße 40. Inserate foften 20 Pfennig pro Zeile. Bei größeren Anzeigen Preisermäßig. =@-(, NYMPHAEA ALBA El ZU BERLIN II VEREIN FÜR AQUARIEN- UND TERRARIENKUNDE, E. V. V. Schloemp, Berlin-Boxhagen, Neue Bahnhofstraße 29. N I. Vors.: Bekanntmachung. Aus Anlaß der bestehenden Kriegswirren finden bis zum erfolgten Friedensschluß keine Sitzungen mehr Der Wiederbeginn der Sitzungen wird durch statt. Rundschreiben bekanntgegeben. alle bekanntgegebenen Veranstaltungen vertagt. Unseren zur Fahne einberufenen Mitgliedern ein herzliches Lebewohl und siegreiches Wiederkommen! »Auf Wiedersehen !« Der Vorstand. I. A.: Arthur Conrad. Verein in Aquarin- und Terrarien- freunde Stuttgart, E.V. Vereinslokal Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. Während des Krieges finden keine Sitzungen statt. Jedoch treffen sich jeden ersten Dienstag im Monat von 8 Uhr abends ab dieMitgliederin zwang- loser Vereinigung im Ver- einslokal. Der Vorstand. Geschweißte Luftkessel = Aquarienrahmen und Gestelle GarlEllmann Apparatebau-Anstalt AUGSBURG 3. eu m A Postkiste bis 30 Stück Mk. 5. 20. Garantie f. gute Ankunft, franko. Seemoos, Ulven, Rottang Stück 20 bis 30 Pfg. Krabben, Igel, Sterne usw., Postkanne 7.50 Mk. Alles franko u. inkl. Tange als Beipackg. H. J. Hüper, Baltrum, Nordsee, Desgleichen werden Ble für Aquarieri- und Terrarienkunds R | Pereinist mit Natur und Haus Mi MY 18. Auguſt 1914 / IN 1 5 Me PR N 7 1 U | N \ lle Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Seil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird porausgeſetzt daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme ⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Borſtehendes keine Anwendung. — 4111661611166 669i bibi 11141 11111111 flint Am kleinen Tümpel. Von Ernſt Schermer, Lübeck. Heiß brennt die Sonne auf die endloſe, ſtaubige Landſtraße, die ſich durch eine gleichförmige ebene Strecke Landes dahin— zieht. Alles bebaute Felder, durch unſchöne Drahtzäune getrennt. Es fehlen die Knicks, die in Holſtein ſo oft zur Belebung der Landſchaft beitragen, die ſo manche inte— reſſanten Tiere beherbergen, ſo mancher ſeltenen Pflanze und eigenem Baum Raum müſſen. bieten. Ach, ſo man⸗ cher Knick hat in dem letzten Jahrzehnt auch an die Kultur des Menſchen glauben Er mußte dem fruchtbaren Acker⸗ boden weichen. Was fragt der Menſch, der nur Sinn für Geld und Geldeswert hat, nach Lebensgemein— ſchaften, die dem Naturfreunde ſo viel (Mit einer Originalaufnahme.) tauchte nun in der Ferne der Mechower See auf und dahinter hoher Laubwald. Vergeſſen alle Müdigkeit, Hitze und Durſt. Hinunter an den Tümpel. Er wird viel bieten. — a Schön iſt es ja, im Aquarium all dieſes Leben und Weben der kleineren Bewohner unſerer Teiche zu beobachten, aber wieviel 5 reizvoller doch, das alles in der freien Natur zu ſchauen. An einer Seite des Tüm⸗ pels iſt eine unbe⸗ wachſene Uferſtelle, die uns erlaubt, nahe hinanzutreten und die geheimnisvolle Tiefe zu erforſchen. Da ge— wahren wir auch ſchon eine ganze Reihe größerer Bewohner. Ein einſam zurück⸗ gebliebener Ramm- molch taucht zum Neues bieten, ſo viel Kleiner Tümpel mit Seeroſen (an der Chauſſee Ratzburg = Mechow) Atemholen auf, um Wunderbares zu er- zählen wiſſen? — So in Gedanken verſunken, ziehe ich meine Straße entlang. Da bemerke ich zu meiner freudigen Aberraſchung auf einmal ein Stückchen Natur, das ich in dieſer Gegend wahrhaftig nicht erwartet hatte. Hart an der Landſtraße lag ein kleiner Tümpel, nur ein kleiner Tümpel, und doch — mit ſeinem Weidengebüſch, ſeinen präch- tigen Sumpfpflanzen und den prangenden weißen Blüten der Seeroſe, der Königin unſerer einheimiſchen Waſſerpflanzen bot das Ganze ein prächtiges Bild. Dazu Originalaufnahme von E. Schermer. ſich dann ſchnell wie⸗ der den ſchützenden tieferen Regionen zu— zuwenden. Seine Gefährten haben bereits ſeit Wochen Aufenthalt auf dem Lande ge— nommen. Das Waſſer wird ihnen im Juli zu warm, da wandern ſie aus und ſuchen ſich unter Laub, Steinen, Geröll und in Erdlöchern kühle Verſtecke, kommen nur an regneriſchen Tagen oder bei Nacht zum Vorſchein, um Beute zu erjagen, Würmer und Schnecken und ähnliche Leckerbiſſen. Aber im Vor⸗ frühling, wenn noch die letzten Reſte des Eiſes das Waſſer empfindlich kühlen, ſind 554 die Molche wieder da und treffen Vorbe— reitungen zur Hochzeitsfeier. Da ſchaut auch ein Grünrock der Waſſerfroſch zwiſchen den Pflanzen heraus und folgt mit den Augen aufmerkſam der großen Köcher— fliege, die über dem Waſſer tändelt. Jetzt iſt ſie in ſeiner Nähe. Ein Sprung, ein Plumps, noch ein paar heftige Schluck— bewegungen, urkomiſches Augenrollen und die Fliege iſt im Rachen unſeres Freundes verſchwunden. Der Unerſättliche aber lauert ſchon wieder auf eine Beute. Rieſen⸗ groß iſt ſein Appetit. Was er nur be- wältigen kann, einerlei, ob es ganz junge Entlein, edle Fiſche, nahe Verwandte, Fröſche oder Molche oder Inſekten ſind, alles wandert in den Magen hinab. Aber unſere Fröſche ſind auch Leute, die ſich hören laſſen können. In ſtillen, warmen Sommerabenden ertönt hier ihr Konzert, ein Chorgeſang, der weit in die Lande ſchallt. — Vergebens ſucht aber unſer Auge die gemeine Teichmuſchel. Wir finden keine Spur von ihr, alſo werden keine Fiſche in dieſem Gewäſſer ſein, denn wo Fiſche ſind, ſind faſt ausnahmslos auch Muſcheln und umgekehrt. Ich habe die Beobachtung gemacht, daß ſelbſt in friſchen Torflöchern, ſobald Schleie eingeſetzt wor— den waren, auch Teichmuſcheln oder Fluß— muſcheln auftraten, die wahrſcheinlich als paraſitierende Glochidien (Muſchellarven) mit den Jungfiſchen eingeſchleppt wurden. Meiſt werden die Gewäſſer im Frühjahr beſetzt, das iſt aber die Zeit, in der die Teichmuſcheln ihre Larven ausſtoßen, die dann einige Wochen auf Fiſchen als Außen⸗ paraſiten leben. Werden die Schleie erſt im Sommer eingeſetzt, bringen ſie gewöhn— lich die Flußmuſcheln, deren Larven im Juli ausgeſtoßen werden, mit. Im folgen— den Jahre wird man dann zuerſt junge Muſcheln finden. Wieder einmal ein Bei- ſpiel für die Abhängigkeit ganz verſchie⸗ dener Lebeweſen von einander. Bekannt iſt ja auch das Verhältnis des Bitterlings mit den Muſcheln, der ſeine Eier in die Kiemen des Muſcheltieres ablegt, wo ſie gezeitigt werden. Schlüpfen die Jungen aus, dann werdem fie ihrem Element über- wieſen. Eine Reihe von verſchiedenen Schneckenarten gewahren wir jetzt, dort die gehaßte Spitzhornſchnecke, die in man⸗ chem Aquarium ſchon ſoviel Schaden an— richtete, dort die große Tellerſchnecke, auch Poſthornſchnecke genannt, deren rote Form ſich allgemeiner Beliebtheit erfreut. An Ernſt Schermer: Am kleinen Tümpel den Blattſtielen der Seeroſen kriechen noch verſchiedene andere, weniger bekannte Arten. Wieviel kleinere Arten von Seller- ſchnecken mögen in dieſem Tümpel zu finden ſein? Acht glaube ich werden wir bei einiger Aufmerkſamkeit vielleicht entdecken. Es ſind dankbare, unſchädliche Bewohner unſerer Aquarien, an deren Bewegungen man immer wieder ſeine Freude hat. — Schon wieder eine alte Bekannte, die große Sumpfdeckelſchnecke (Paludina vivipara = Vivipara contecta). Sie gleitet, herab- hängend, am Waſſerſpiegel entlang wie an einer Glasſcheibe. Auf der Oberſeite ihres Fußes trägt ſie ihren Deckel. Eine Berührung mit dem Handſtock, und ſchon läßt ſie ſich auf den Grund ſinken, zieht ſich ins Gehäuſe zurück, und der Deckel verſchließt die Mündung. Sie verzichtet auf unſere nähere Bekanntſchaft. — Ein Seeroſenblatt, das wir herausfiſchen, trägt an der Anterſeite Laichproben unſerer „Langſamen“. Da ſitzen lange Schnüre der Spitzhornſchnecke, platte Scheiben der Tellerſchnecken und dort, jene einer Schild- laus ähnlichen Gebilde? Nur der Kundige wird ſie gleich erkennen, die feſtſitzenden Napfſchnecken (Ancylus lacustris). Da auf einmal kommt Leben in die Geſellſchaft dort unten. Mehrere Saumel- käfer, die ſich munter auf der Oberfläche tummelten und ſich bei unſerem Nahen nur ein wenig zur Witte zogen, tauchen unter und ſuchen blitzſchnell Schutz, dabei eine ganze Reihe anderer Wafjer- inſekten aus ihrer Ruhe aufſchreckend. Wer war der Störenfried? Ein großer Rückenſchwimmer jagte ſie auf. Da kommt ihm eine aufgeſtörte Mückenlarve in den Weg. Schon hat er ſie gepackt, der Saug— rüſſel wird in den Leib der Beute gebohrt und dann beginnt das Mahl. Nur die Chitin— haut des Opfers bleibt übrig. Im Gewirr der Waſſerpflanzen hat eine Waſſerſpinne ihre Glocke, ein kunſtvolles Luftſchloß ge— baut. Mühſam zog ſie Faden an Faden und dann kletterte ſie viele Male an die Oberfläche, ſtreckte ihren Hinterleib aus dem Waſſer heraus, ſodaß Luft an den feinen Härchen hängen blieb, die ihren Körper bedecken. Unten angekommen, ſtrich fie die Luft dann mit ihren Füßen ab und füllte jo ihr Neſt, die Taucherglocke. Jetzt lebt ſie unter Waſſer und doch in der Luft, ein ſeltſames Tier. Keine andere Spinne kann's nachmachen. Dort im luftigen Schlößchen werden die Eier abgelegt. Erſt * 3 ** Ernſt Schermer: Am kleinen Tümpel zum Winter ſuchen ſich die ſchnell heran⸗ wachſenden Jungen feſtere Wohnungen, und zwar überwintern ſie meiſtens in ver⸗ laſſenen Schneckenhäuſern, die fie ſich wohn— lich einrichten und mit einem Geſpinnſt verſchließen. — Langſam ſchleicht dort ein Ungeheuer am Boden dahin. Katzenartig vorſichtig ſchiebt es ſich vorwärts. Plötz— lich wird eine Fangmaske vorgeſchnellt und ſchon zappelt eine Inſektenlarve in den Zangen der Libellenlarve. Libelle und ihre Larve, beide Räuber in ihrer Art. Als Larve ein hinterliſtiger Wege— lagerer im Tümpel, als Libelle ein leicht— beſchwingter, gewandter Flieger, der ſeine Beute im reißenden Fluge erjagt, ein Räuber, der dank ſeiner Schnelligkeit mit offenem Viſiere bekämpft. Am Grunde kriechen ferner Köcherfliegenlarven, die ſchwer ihr ſeltſames Gehäuſe mitſchleppen, der den weichen Hinterleib des Tieres deckt. Einige Arten bauen es aus Pflan- zenteilchen, andere aus Sandkörnchen, Steinchen, und manche wählen kleine Schnef- kenhäuschen als Bauſteine, die oft ſogar noch bewohnt ſind. In Gefahr zieht die Larve auch ihren Kopf ins Gehäuſe zu— rück, das gegen manchen gefräßigen Räuber Schutz bietet. Kommt aber der gefürchtete Gelbrand, der Regent unter der Inſekten— ſchar, dann nutzt auch das feſteſte Haus nichts. In ſeinen kräftigen Kiefern wird es zermalmt und die Beute dann ausge— ſogen. Da iſt doch ſein Vetter, der pech— ſchwarze Kolbenwaſſerkäfer ein anderer Kerl. Zwar in der Jugend im Larven— zuſtand gibt er dem Gelbrand wenig nach, aber erſt erwachſen, führt er ein ſittſames und anſtändiges Leben. Wie ſchwerfällig er aber auch zwiſchen den Pflanzen dort herumhampelt. Wie elegant und gewandt ſind dagegen die Bewegungen des Andern. Immerhin hat auch der ſchöne Schwarze ſeine intereſſanten Seiten, die ſeine Haltung im Aquarium ſo anziehend macht. Die Eier werden in ein Geſpinſt, welches das Weibchen anfertigt, abgelegt, das dann wie ein Schiffchen auf dem Waſſer herum- treibt. Werfen wir noch einen Glick auf die Kleinlebewelt. Schnell den Käſcher aus der Taſche, an den Spazierſtock geſchraubt, nun kann der Fiſchzug beginnen. Was kommt da alles zum Vorſchein! Ein Glas mit Waſſer gefüllt, es dient zum Abſpülen unſeres Netzbeutels. Welches Leben! Einige größere Formen laſſen ſich leicht 555 beſtimmen, Schnecken, Inſektenlarven, einige kleinere Käfer und Wanzen. Da wirbelt ein rotes Tierchen herum. Die Form er- innert an eine Spinne und bei genauem Hinſehen zählen wir auch acht Beinchen. Es iſt eine Waſſermilbe. Die auffällige Farbe wird wohl eine Warnung für lüſterne Geſellen ſein, die im Tümpel ſo zahlreich vertreten ſind. Ein kleiner gelbbrauner Egel iſt auch mit ins Glas gekommen. Es iſt der häufige Nephelis vulgaris. Intereſſant iſt an dieſem Tierchen, das 4 Paar Augen beſitzt, der kleine muskulöſe Rüſſel. Im Aquarium beobachtete ich einmal, wie der Egel Beute macht. Mit der hinteren Haftſcheibe ſaß er an einem Steinchen feſt. Schaukelnd wand er ſich hin und her und folgte den Daphnien, die ich hineingeſetzt hatte. Ab und zu griff er mittels des Rüſſels, den er wie einen Finger gebrauchte, einen Waſſerfloh und ſtopfte ihn dann in den Schlund hinein. Eine Reihe kleiner Egel zieht Schnecken als Nahrung vor, manche haben ſogar für einzelne Arten eine gewiſſe Vorliebe. Am Stengel vom Froſchbiß, einer reizenden kleinen Schwimmpflanze, breitet ſich gerade eine Hydra aus, auch ein Jäger auf allerlei Krebstierchen, bei den Liebhabern gerade nicht beſonders gut angeſchrieben. Und doch — ich habe immer gerne ein kleines Gläschen für dieſe merkwürdigen Bewoh— ner reſerviert und fie in meinen Muße⸗ ſtunden beobachtet, habe mich auch gefreut, als ich bei einem Beſuche im Hamburger Aquarium dieſe alte Bekannte in einigen Becken wiederfand und das in ſolcher Menge, wie ich ſie ſonſt nie vorher ſah, ganze Rajen bildeten die Tierchen an den Felſen. Am Gllaſe kriecht gerade ein Strudelburm. Seinen Namen verdankt er der Bewegung feiner Härchen, die ſeinen Körper bedecken. Die Strudelwürmer ähneln im Außern den Nacktſchnecken, werden am meiſten aber wohl mit Egeln verwechſelt. Sie beſitzen weder Haftorgane noch Saugnäpfe, und ſind im Gegenſatz zu den Saugwürmern keine Paraſiten, können verhältnismäßig ſchnell kriechen und ernähren ſich von allerlei kleinem Getier. Anſere Futtertiere, Daphnien und Cyclops, fehlen auch nicht. Im Boden— ſatz verkriechen ſich rote Mückenlarven, die im Winter ſo begehrt ſind. Aus ihnen entwickeln ſich aber keine Stechmücken, ſondern harmloſe Zuckmücken (Chirono- miden), die oft zu großen Schwärmen 556 H. Geidies: Kleinigkeiten aus der Technik des Aquarienfreundes vereinigt über dem Waſſerſpiegel ihre Tänze aufführen. Doch die ſinkende Sonne mahnt zum Aufbruch. Nur ungern folge ich ihrer Mahnung. Noch einen Blid werfe ich auf den Tümpel zurück, der ſoviel Schönes birgt, daß jeder Beſuch wieder etwas Neues bieten würde. Kann ich auch nicht täglich an ſeinem Ufer ſeine Lebewelt belauſchen, ſo kann ich wenigſtens eine Reihe ſeiner Bewohner zu Hauſe pflegen und ſchön beobachten und im Geiſte dann wieder an dieſem ſo prächtigen Stückchen Natur weilen, die blendend weißen Seeroſen 1 und die ſchnellen Libellen jagen ehen. — =) 00 I =) Kleinigkeiten aus der Technik des Aquarienfreundes. Von H. Geidies, Kafjel-R. 2. Selbſtanfertgung eines Aus- ſtrömers für Durchlüftung. In einem früheren Artikel über Acara coeruleo-punctata („ Blätt.“ 1913, Nr. 45) habe ich den Leſern der „Bl.“ von der Selbſtherſtellung einer Durchlüftungsanlage erzählt. Wie ich dort ſchrieb, habe ich ſeiner⸗ zeit einen Ausſtrömer aus Buchenholz her— geſtellt, den ich in einer leeren Militär- patronenhülſe mit Schellack luftdicht ver— leimte. Bei längerem Gebrauche kam es indeſſen wiederholt zu Undichtigkeiten, denn in vielen Fällen konnte die unelaſtiſche Meſſinghülſe dem Drucke des aufquellen- den Holzes nicht genügend nachgeben und platzte einfach auf. Durch wiederholtes Verſchmelzen mit heißem Schellack ließen ſich zwar dieſe Riſſe abdichten, die Ein⸗ richtung befriedigte mich aber der häufigen Reparaturen wegen nicht. Heute fertige ich meine Ausſtrömer nach einer abge— änderten Methode an, die ſich durchaus bewährt hat, weshalb ich fie den Aquarien- freunden mitteilen möchte, die gerne mit eigener Hand ihre Anlage zurechtbafteln. Ich kaufte ein zirka 30 cm langes Stück Zinnrohr von 12 mm lichter Weite und 2 mm Wandſtärke (Preis 1 Mark). Ein am Ende koniſch zugeſchnittenes rundes Holzſtäbchen trieb ich mit dem Hammer ſoweit in das dehnbare Zinnrohr hinein, daß deſſen lichte Weite genau dem Durch— meſſer der Ausſtrömerſcheibe entſprach. Dann ſägte ich mit der Laubſäge () das aufgetriebene Ende des Zinnrohres in etwa 3 cm Länge ab. Beim Vogelhändler hatte ich mir einige der ſchön rund gedreh— ten Buchenholzſtäbchen gekauft, die als Sitzſtangen im Vogelkäfig gebraucht werden. Von ſolch einem Stab ſchnitt ich mit der Laubſäge eine 3—4 mm ſtarke Scheibe ab, die in das Zinnrohr tadellos hineinpaßt, wenn man zum Aufweiten desſelben ein (Mit einer Skizze.) ebenſolches Hölz— chen benutzt hat. Aber der Gasflam⸗ me des Kochherdes bog ich dann ein Glasrohr rechtwin⸗ kelig um und leimte nun mit heißem rohrſtück auf den kurzen Schenkel der Glasröhre auf. Dar- auf ſetzte ich die Ausſtrömerſcheibe einfach loſe in die Hülſe hinein, unter⸗ ließ alſo abſichtlich das Einkitten, weil ſie im Waſſer in wenigen Minuten Ausſtrömer rar Durchlüftungs⸗ 8 Ale a Zinnro rbül 1 eibe au verqui t. Der ej- See, ent Ausfromer ſeren Haltbarkeit Original⸗Skizze von H. Geidies. wegen wähle ich ein ziemlich ſtarkes Glasrohr, auf das nun allerdings der bekannte dickbandige Gummi— ſchlauch (wie ihn z. B. Kindel & Stöſſel liefern) wegen ſeiner geringen lichten Weite nicht aufgeſtreift werden kann. Dem iſt aber ſehr leicht abzuhelfen, wenn man am oberen Ende ein kurzes Stückchen ent— ſprechend dünnes Glasrohr mit Schellack einkittet. Damit iſt der ſehr einfache und doch praktiſche Apparat gebrauchsfertig. Iſt nach wochenlangem Betrieb die Holzſcheibe zu erneuern, ſo hebt man den Ausſtrömer für kurze Zeit aus dem Waſſer. In der Luft trocknet die dünne Holzſcheibe bald ein und fällt von ſelber heraus. In ein- fachſter Weiſe ſetzt man nun eine neue Scheibe aus dem Vorrat, den man ſich durch Zerſägen des erwähnten Stäbchens rr Schellack das Zinn⸗ RD Johannes Berg: In der Heimat der Siedleragame. — Eine Reiſeſkizze angelegt hat, in die leere Hülſe und ſetzt die Durchlüftung wieder in Betrieb. Nicht immer iſt, wenn der Ausſtrömer nur noch wenige und grobe Luftbläschen liefert (was nach längerem Gebrauch bei allen mir bekannten Ausſtrömern vor— kommt), eine Erneuerung der Scheibe not— 557 ſchneide ſorgfältig rein, und man wird erſtaunt ſein, wie gerade dieſe alten Holz- ſcheiben die feinſte Luftverteilung zuwege bringen. Die Stärke der Holzſcheiben kann man beliebig nehmen, je nach dem Luft⸗ druck, der für die Durchlüftung zur Ver⸗ fügung ſteht. Darin liegt gerade ein wendig. Dann ſchabe man die Oberfläche beſonderer Vorzug dieſes ſelbſthergeſtellten des Ausſtrömkörpers mit der Mefjer- Ausſtrömers. a 8 ü DO 2 In der Heimat der Siedleragame. — Eine Reiſeſkizze. Von Johannes Berg, Lüdenſcheid. Mit 6 Abbildungen. Ein Pärchen Siedleragamen begegneten mir gleich auf meinem erſten Spaziergange in der ſchönen Mango-Allee, kaum 10 Schritte vom Hotel entfernt. Das Männ— chen bot einen prächtigen Anblick, von dem man ſich keinen Begriff machen kann, wenn man dieſes Tier nur aus dem Terrarium kennt. Der Körper iſt wundervoll leuchtend blau, metalliſch ſchillernd, wie aus Kunſt⸗ glas hergeſtellt; auch der rote Kopf und die ebenſo gefärbte 8 ö Schwanzpartie zeigen lebhaften Metallglanz. Das Wieibchen, welches bekanntlich viel kleiner iſt, hat zu⸗ weilen grünlichen Kopf; ſonſt aber hat es, auch in der Freiheit, nur die unſcheinbare Färbung, die wir an gefangenen Stücken kennen. Faſt jeder Mango⸗ baum beherbergt ein Paar Siedler⸗ agamen und jeder große Wollbaum (Bomba) mehrere. Bon ihrem Wohnbaum entfernen ſie ſich nie weit, um bei drohender Gefahr eilig dorthin zu flüchten, indem ſie ſtets die Seite des Stamms aufſuchen, die dem Verfolger abgekehrt iſt. In Konakry und Amgebung ſcheint Agama colonorum an Bäume gebunden zu fein. An Neger⸗ hütten, die ſie anderswo z. B. in Sudan mit Vorliebe beſiedeln ſoll, ſah ich ſie nie. Ihren leuchtenden Farben wegen fällt ſie überall auf, läßt den Beobachter nahe an ſich herankommen, ſo daß dieſer ſie auf Abb. 4 Ein Wollbaum (Bombax) am Hafen von Konakry. (Beherbergt mindeſtens 3 Paar Agama colonorum). Originalaufnahme von Johs. Berg. wenige Meter Entfernung betrachten kann, während ſie ihn nicht aus dem Auge läßt. Die geringſte verdächtige Bewegung jagt ſie dann in wilde Flucht. Alle diejenigen Exemplare, welche ich unverſehrt erbeutete, habe ich mit Hilfe einiger intelligenten Suſu⸗Jungen, unter rieſigem Schweißver— luſt meinerſeits, müde gehetzt, indem wir ſie uns gegenſeitig zu- und von ihren Bäumen abtrieben. Schließlich ließ das erſchöpfte' Lier ſich ruhig greifen. Es verändert aber ſchon in der Hand die blaue Farbe in unſcheinbares Gelbgrau, um ſie dann nie wieder anzulegen. Auch in meinem ſon— nigen Treibhauſe habe ich wohl Agamen mit roten Köpfen; ihre Kör- per aber laſſen die „Freiheitsfarbe“ nicht ahnen. Der Raddon-Sfinf (Mabuia Raddoni) von welchem ich mehrere fing, iſt ein ſehr reizendes flinkes Tierchen von Mauereidechſen-Größe. Die Oberſeite weiſt ein ſchönes Dunfel- braun auf, welches an den Flanken in gelbbraun übergeht. Infolge des Reflek— tierens der dreifach gekielten Schuppen erhält dieſe Echſe in der Sonne einen ausgeſprochenen Goldſchimmer. Leider habe ich nur ein Exemplar des zierlichen Sauriers lebend mit nach Hauſe gebracht, wo es zirka 10 Monate lebte. Es ſaß meiſtens auf den Terrarienpflanzen, wie 558 im Geſtrüpp ſeiner Heimat, und ſchlief auch dort, während die Art ſich in der Freiheit nachts verkriecht. Mehlwürmer und Fliegen wurden gerne genommen, und bis zu ihrem Tode war die Mabuia munter. Leider verſäumte ich es, ſie recht— zeitig zu photographieren, ſo daß das hier Im April 1913 bei Konakry Originalaufnahme von Johs. Berg. beigegebene Bild vom verendenden Tiere genommen werden mußte. Außer obigen beiden Arten bemerkte ich von Reptilien nur eine Anzahl junger Krokodile (Crocodilus niloticus), welche einen kleinen, mit Pflanzen dicht bedeckten Tümpel von kaum 6 Meter Durchmeſſer, 5 Kilometer hinter Simbaia, belebten. Auf meiner längſten Pouſſe-Pouſſe-Tour “, welche mich zirka 26 Kilometer ins afti- kaniſche Feſtland brachte, fuhr ich mit drei Negerjungen an genanntem Tümpel vorbei und hörte, wie ſich Tiere, die ich anfangs für Fröſche hielt, in Waſſer ſtürzten. Ich griff in die aufallend warme Brühe dort hinein, wo die Pflanzen ſich bewegten, und es gelang mir, ein 28 cm langes Kroko— dilchen zu erbeuten; die anderen waren im Pflanzengewirr unauffindbar. Merk- würdig iſt es, daß dieſe Lache faſt 4 Kilo- meter vom nächſten Fluſſe enfernt war, und daß ſich auch ſonſt kein größeres Waſſer in der Nähe befand, welches das Mutter— tier beherbergen konnte. Ob die betreffende Stelle in der Regenzeit unter Waller ge— ſetzt wird, weiß ich nicht; ich möchte dies Pouſſe⸗Pouſſe wird in der Guinde Frangaise die japaniſche Rickſchaw genannt, welche hier ein \ ausgezeichnetes Beförderungs⸗ mittel bildet. Pferde pflegen auf Tumbo nach kurzem Aufenthalt einzugehen. Abb. 5 Mabuia Raddoni. ſelbſt gefangen. Johannes Berg: In der Heimat der Siedleragame. — Eine Reiſeſkizze - Sammelfifte wurde nämlich vor der Ein— aber für wahrſcheinlich halten. Große Krokodile, die in den nahen Flüſſen häufig ſind, habe ich nicht geſehen. Bei Mamu kommt auch Crocodilus cataphractus, das Panzerkrokodil, vor. Mit den von mir erbeuteten Tieren hatte ich leider Pech, weil die meiſten mir auf der Rüdreije eingingen. Meine ſchiffung ſtundenlang der Sonne eines Tropenmittags ausgeſetzt. Für 11 Ahr morgens war der „Profeſſor Woermann“ aviſiert, er kam aber erſt gegen 4 Uhr nachmittags! Während dieſer ganzen Zeit ſtand mein Gepäck ſchutzlos der Sonnen— glut preisgegeben, auf dem Landungsſteg, ſo daß im Innern der Tierkiſte eine Back— ofentemperatur entſtanden ſein muß. Leider konnte ich aus Zeitmangel das Bergland im Innern, den Futadſchallon, zu dem die Nigerbahn den Zutritt ſo leicht macht, nicht beſuchen, obgleich mir dringend zu einer Reiſe nach Mamu geraten wurde. Dort ſoll ein wahres Eden ſein für jeden Jäger und Naturfreund. Nilpferde gibt es dort in allen Flüſſen und auch Elefanten ſollen noch recht zahlreich jein”. Die Ge— gend iſt reich an Wild und Raubzeug aller Art und der Ornithologe kommt dort ebenſogut auf ſeine Rechnung, wie der Inſekten- und Reptilienſammler. Nach 12 Tagen, gerade als ich anfing, den Aufenthalt in dieſem natürlichen Dampfbade läſtig zu empfinden, kam das Woermann-Schiff, um mich abzuholen. Der „Profeſſor Woermann“, der ſchönſte Dampfer Weſtafrika's, iſt ein ſchwimmender Palaſt, deſſen Räume mit behaglichem Komfort ausgeſtattet ſind. Die „Geſell— ſchaft“ Konakry's fuhr gleichzeitig mit mir an Bord, um ſich an dem ausgezeichneten und billigen Faßbier aus München und Pilſen zu laben; eine ſich alle 14 Tage wiederholende Unterbrechung des ſonſt recht einförmigen Kolonial-Lebens. Auch die Rückreiſe verlief außerordent— lich günſtig. Für Zerſtreuung war an Bord in reichem Maße geſorgt, und die Erzäh— lungen „langjähriger“ Miſſionare und „alter“ Afrikaner verkürzten angenehm die Zeit. Dabei bietet das Meer in den warmen Gewäſſern viel Intereſſantes: fliegende Fiſche, deren Schwärme wohl 10 Meter weit, aber ſehr nahe über den 5 Allwöchentlich treffen zahlreiche Elfenbeinzähne in Konakry ein, doch ſah ich in einer Faktorei, daß dieſelben ausnahmslos ſehr klein waren; Stücke von 60 cm Länge und darunter. Johannes Berg: In der Heimat der Siedleragame — Erwiderung Meeresſpiegel hinſchießen, wechſeln ab mit Zügen von Delphinen, die, einer hinter dem andern ſchwimmend, ihre turneriſchen Leiſtungen bewundern laſſen. Hier und da bringt auch der Anblick der Rückenfloſſe eines Hai eine gewiſſe Aufregung in die e ,L)ee eee eee eee eee eee e e e e eee eee eee eee eee ee eee eee e e ee ee eee eee NE — * 5 N 399 Heimat kauften. Geeignete Geſchenksartikel ſind in Kamerun ſelten, weil ſich unſere Induſtrie vorläufig noch auf die Fabrika— tion von „echten“ Merkwürdigkeiten mehr beſuchter exotiſcher Länder beſchränkt. In der Biskaya, die übrigens nicht ſo 2 6 % %οhõ,jõjU EHE 0000 Se eeeeeeeeee ee ee ee ee e e e e e e e 0 % % %%% %%% %% % % %%% % 0 % %%% %%% IND . Abb. 6 Strandpromenade von Konakry, Fundort von Mabuia Raddoni. Originalaufnahme von Johs. Berg. Schiffsgeſellſchaft. Zuweilen zeigt ein Matroſe eine von ihm gefiſchte Rarität, wie zum Beiſpiel ein merkwürdiges blaues „Gallert-Gebilde“ von abſonderlicher Form, vielleicht eine Quallenart, welche man „Spaniſches Kriegsſchiff“ nannte. Bei den „Inſeln“ wurden Kohlen ein— genommen und es wiederholte ſich an Bord des „Profeſſor“ jener eigenartige Jahr— markttrubel, den ich ſchon auf der Hinreiſe genoſſen hatte. Nur machten die fliegenden Händler aus Las Palmas jetzt viel beſſere Geſchäfte, weil faſt alle heimkehrenden. Afrikaner Andenken für ihre Lieben in der ſchlimm iſt als ihr Ruf, tanzte der hoch gebaute „Profeſſor“ nicht ſchlecht und „kippte“ einige Male ſo bedenklich, daß der Porzellan-Vorrat arg gelichtet und Mokkataſſen ganz alle wurden. Dann aber zog er wieder ruhig ſeine Straße, durch- fuhr bei ſchönſtem Wetter den Kanal und die Nordſee, um nachts in Hamburg vor Anker zu gehen. Am anderen Morgen begrüßte uns die ſtrahlende deutſche Früh— lingsſonne, bei der man ſelbſt Mittags ohne Lebensgefahr den Hut abnehmen kann, freudig begrüßt von den heimfehren- den Afrikanern! i BR DO D Erwiderung! In Nr. 30 der „Blätter“ betreffs Mollienisia velifera ſtellt der Verein Ballisneria im Intereſſe der Wahrheit fünf Anfragen, welche ich hiermit beantworte. Zu 1. Ich weiß nicht, welche Fiſche in London beſtimmt wurden, da ich bei der Ein⸗ ſendung nicht zugegen war. Zu 2. Bencke iſt wegen der Verſchiedenheit ſeiner Ausſagen in den Vereinen Vallisneria und Cabomba aus letzterem Verein ausgeſchloſſen worden. Zu 3. Die Wiſſenſchaft des Vereins Ballisneria jtüßt ſich auf die Ausſagen des Maſchiniſten Hopp. Wie kann ein Mann auf See wiſſen, welche an- deren Schiffe, die über den weiten Ozean laufen, Fiſche an Bord haben? Inzwiſchen hat auch ſchon ein anderer Dampfer Moll. velifera mitge- bracht und vom Dampfer „Steigerwald“ haben außer Herrn Hoppe noch vier andere Leute der Beſatzung viele dieſer Fiſche gehabt (über 300), ſodaß es wohl mit der beabſichtigten Preisſtei⸗ gerung, wenn noch mehr kommen, wie zu erwar⸗ ten ſteht, nichts werden wird. Zu 4. Die Maſſen⸗ importe find ſchon da. Zu 5. Da die Einwohner von Progreſo ſich jetzt mit dem Fiſchfang befaſſen, werden wir, da die Seeleute vom „Steigerwald“ nach eigener Ausſage 5 Mark pro Paar gegeben haben, bald UVeberfluß bekommen. Dieſes im Intereſſe der Wahrheit. S ede ich Briese 560 Kleine Mitteilungen + .s Kultur des Champignons (Psalliota campestris) im Serrarium betreffend. Bereits H. Mußhoff⸗ Breslau wies im „W.“ 5 1908 „Lacerta“, Seite 86 auf die Ber- wendbarkeit des Fliegenpilzes für feuchte Terrarien hin. Ich kann heute den Champignon (Psalliota campestris) ebenfalls hierzu empfehlen, den ich in den Jahren 1912/13 mit Erfolg im Terrarium kultivierte. Kultur: Einen kleinen Trupp Champignons (im Freien) ſticht man vorſichtig vermittelſt eines Spatens oder dergleichen mit ſamt der Erde in Form eines zirka 20041048 cm großen Stückes Boden aus, wobei zu beachten iſt, daß möglichſt viel Brutgewebe' mit entnommen werde. Das Ganze muß für den Transport feſt in ſtarkes Papier verpackt werden, damit ſich der Ballen nicht zerbröckelt. Vom gleichen Standort wird auch noch ein Teil lockere Erde mitgenommen, welche zu Hauſe in ein mäßig feuchtes Terrarium ge- bracht und hierauf das Erdſtück mit Brut und Pilzen feſtgedrückt wird. Hierauf alles mit Waſſer beſpritzen und ohne Lüftung des Behälters mehrere Tage ſtehen laſſen. Die Pilze wachſen hierauf von ſelbſt und bilden eine hübſche Zierde des Behälters, was ſo fort geht bis Mitte Oktober, ſie entſtehen und verſchwinden wieder. Nachdem ich das Becken von 1912-1913 im Keller auf- bewahrt hatte, erſchienen Ende Auguſt 1913, nachdem ich den Behälter im Frühjahr wieder hervorgeholt, angefeuchtet und vor ein Fenſter geſtellt hatte, wiederum Champignons. Einen ausführlichen Artikel hierüber habe ich in der „Tierwelt“ (Wien) 1914 Heft 9—10, Seite 71, gebracht, auf den ich Intereſſenten verweiſen möchte. Schreitmüller. Dies ſind weiße, ſchimmelartige Gewebe, welche ſich im ganzen Umkreis der Pilze in der Erde hinziehen. Der Verfaſſer. '1 ulli, Fragen und Antworten. Bachflohkrebſe als Fiſchfutter. Frage: Beiliegend ſende ich einige Tierchen — Waſſeraſſel oder Flohkrebſe? — Die Art werden Sie hoffentlich noch erkennen können. Kann ich dieſelben als Fiſchfutter für Scheiben- barſche gebrauchen. Ich fürchte etwaige Innen— ſchmarotzer. Selbige habe ich in jeder Größe in einer eee maſſenhaft gefunden. Ebenſo ſcheinen die Tierchen recht aufbewahrungs⸗ fähig zu ſein; ich habe ſie in eine große, flache Schüſſel mit Abfallpflanzen, Elodea und Fonti- nalis und einer Portion Fadenalgen, bei täg- lichem Waſſerwechſel, untergebracht, bis jetzt noch keine Leiche gefunden, wohl aber Copula beobachtet. F. B., Mayen. Antwort: Die mir zur Beſtimmung über⸗ ſandten Tiere find Bachflohkrebſe (Gam- marus pulex L.), zu den Ringelkrebſen gehörig. Waſſeraſſeln (Asellus aquaticus L.) und Floh⸗ krebſe, die oft gemeinſam kleinere, ſchnellfließende Gewäſſer, Wieſengräben und dergleichen maſſen⸗ haft bevölkern, ſind leicht voneinander zu unter⸗ ſcheiden. Der Körper der Aſſeln iſt von oben Kleine Mitteilungen — Fragen und Antworten nad-unten flach gedrückt, bei den Flohkrebſen iſt er ſeitlich zuſammengedrückt. Es gibt viel Liebhaber, die Gammarus pulex, beſonders im Winter, wenn anderes, lebendes Futter mangelt, an Fiſche verfüttern. Ich ſelber habe aber ſtets gegen ſeine Verwendung als Fiſchfutter Bedenken gehabt, weil ich bei Mar Lühe in Heft 16 von Brauers Süßwaſſerfauna allein 14 verſchiedene Innenſchmarotzer aufgezählt fand, die teils enchitiert, teils frei beweglich den Bachflohkrebs als Wirtstier benutzen. Von einer Anzahl dieſer Schmarotzer, z. B. Pomphorhynchus laevis, iſt beſtimmt nachgewieſen, daß ſie auf Fiſche über⸗ tragen wird. Krebschen an meine Fiſche hat indeſſen für dieſe keine üblen Folgen gehabt. Größere Fiſche nehmen dieſes Futter ſehr gern. H. Geidies⸗Kaſſel K. Beſetzung eines Ferrariums. Frage: Mein eben eingerichtetes Terrarium, 90 cm lang, 45 cm breit, 50 (65) om hoch, trägt den Charakter eines Waldrandes: Kiefer als Kletterbaum, Farne, Mooſe, Brombeer, Lycopo— dium, Hieracium, Anemonen, Grsottenſtein, ſan⸗ diger Abhang nach Süden, Trinknapf, ſchattige Stellen und Verſtecke ſind vorhanden. Das Ter⸗ rarium ſteht am Südfenſter. Ich möchte Eidech⸗ ſen, Blindſchleichen, Feuerſalamander, Testudo graeca, vielleicht auch eine Ringelnatter und verſchiedene Käfer zuſammenbringen, da ich das Terrarium zeitweiſe in der Schule aufzuſtellen gedenke. Welche Arten ſind überhaupt für mein Terrarium geeignet? Welche könnte ich zuſammen⸗ bringen? A. M., Lehrer, Mittelfrohna. Antwort: Europäiſche Lacertiden würden ſich in erſter Reihe für Ihr Terrarium eignen. Sie könnten etwa zuſammenbringen: Algiroides nigropunctatus, Lacerta fiumana, ionica, serpa, ſowie vor allen Dingen die verſchiedenen Varie⸗ täten und Farbenformen der Lacerta muralis. Auch kleine Lacerta viridis könnten Sie dieſen beigeſellen. Selbſtverſtändlich müßte das Terra⸗ rium tagsüber eine reichliche Sonnenbeſtrahlung haben! Dieſen Eidechſen könnten Sie beigeſellen: Blindſchleichen, ſowie an Schildkröten auch die bekannte Testudo graeca. Den Feuerſalamander würde ich aber herauslaſſen, da Sie ſonſt auf die hübſchen eleganten Nattern verzichten müßten! Ich würde alſo noch eine Ringelnatter und eine Würfelnatter, vielleicht auch noch eine Vipernatter (nicht giftig) oder eine der bekannten nordameri— kaniſchen Waſſernattern (Tropidonotus sirtalis oder saurita) mit einſetzen. Dieſe Schlangen freſſen Fröſche und Fiſche, die amerikaniſchen auch Regenwürmer, ſie alle aber laſſen die Eidechſen ungeſchoren, und alle würden in die von Ihnen geſchaffene Oertlichkeit trefflich paſſen. Otto Tofohr. Veralgung von Aquarien. Frage: Mein Aquarium im Garten, 130 cm lang iſt mit Pflanzen beſetzt; jedoch veralgen die Pflanzen, wachſen nicht und ſind unſcheinbar. Was iſt zu tun? Gibt es eine Flüſſigkeit, womit man die Algen vertreibt? Ich habe das Aqua- rium überdeckt und an drei Seiten überklebt mit geöltem Papier. Dennoch iſt das Reſultat nicht zufriedenſtellend. Die Pflanzen ſind in Töpfen: Seeroſe, Tauſendblatt, Elodea und Pfeilkraut. Wie kann ich mir eine wirklich ſchöne Waſſerflora — Gelegentliches Verfüttern der 2 1 ; £ * 4 4 N F ̃ ! ⁰ = M 1 ET ee . Q. Fragen und Antworten verſchaffen? Eventuell will ich das Aquarium heizen oder es ins Zimmer ſtellen. Was iſt bei einem Aquarium im Zimmer, was bei einem im Garten zur Erlangung einer wirklich ſchönen Flora, alſo mit rein und geſund wachſenden Pflanzen zu tun? E. Th., Srefeld. Antwort: Es iſt leider nicht zu vermeiden, daß Aquarien, die in einem Garten, einem Glashaus oder Atelier aufgeſtellt ſind, in kurzer oder längerer Zeit veralgen. Urſache davon iſt immer allzuſtarke, das heißt zu lang andauernde, direkte Sonnenbeſtrahlung. Ihr Aquarium dürfte alſo in dieſer Beziehung auch einen ungünſtigen Standplatz haben. Um veralgte Aquarien wieder algenrein zu bekommen, wird mancherlei empfohlen. Man entferne die Fiſche und ſtelle darauf das Aquarium 8—14 Tage lang in einen dunklen Raum, oder man decke es vollſtändig ab, daß kein Licht hineinfalle.“ Man laſſe das Waſſer bis auf einen geringen Reſt ab, gieße dann eine Alaun- oder Zitronenſäurelöſung hinein und bade in derſelben die Pflanzen. Meiner Erfahrung nach iſt der Erfolg in ſolchen Fällen bei ſtark veralgten Aquarien nie ganz der gewünſchte. Flüſſigkeiten, mit denen man die Algen von den Pflanzen vertreiben kann, ohne dieſe zu ſchädigen, gibt es dermalen keine. Wo ſich einmal an Pflanzen Algen feſtgeſetzt haben, kommen ſie bei neuerlicher Belichtung immer wieder, wenn ſie auch ſcheinbar verſchwunden ſind. Ein Gber— kleben der Scheiben mit Papier (geöltem?) iſt, wenn das Aquarium einmal veralgt iſt, zwecklos. Eine wirklich ſchöne Waſſerflora können Sie er- halten, wenn Sie folgendermaßen zu Werk gehen: Trachten Sie, ſich vor allem vollkommen algen— freie Pflanzen verſchaffen zu können; unterſuchen Sie dieſelben genau, entfernen Sie davon alle alten Blätter und Blattſtiele, an denen ſich die Algen zuerſt feſtſetzen. Richten Sie für die Pflanzen einen Bodengrund her, der ihrer Indi— vidualität entſpricht. Manche Pflanze verlangt mehr Lehm, manche mehr Sand oder Moorerde (für unſere bekannten Aquariumpflanzen wie Vallisneria, Sagittaria natans, Elodea etc. genügt allerdings ſchon gewöhnliche Maulwurfserde). In Töpfen gedeihen die Pflanzen nicht ſo gut, hier tritt mit Rückſicht auf die geringe Erdmenge, die der Pflanze zur Verfügung ſteht, bald Still- ſtand im Wachstum ein. Die Pflanzen dürfen ferner nie zu dicht aneinander geſetzt werden, ſonſt fehlt ihnen von Haus aus ſchon der Platz zur Entwicklung. Nun kommt die Hauptſache: ein geeigneter Standplatz für das Aquarium, am beſten Nordjeite mit guten Lichtverhältniſſen, nicht ſtändiges Schattendunkel. Pflanzen, die blühen ſollen, benötigen auch Sonnenlicht, am beiten am frühen Morgen. Nur unſere heimiſchen Sumpfpflanzen (Iris, Nymphaea etc.) verlangen, um Blüten anſetzen zu können, kräftige Sonnen— beſcheinung. Doch ſolche Pflanzen zieht man ja meiſt in eigenen Sumpfaquarien (Paludarien). Gerade jetzt iſt es nicht ſchwer, ſchönen und zu» gleich reinen Pflanzenwuchs zu erzielen. Das geht im Zimmeraquarium beſonders leicht. Zur Vorſicht können Sie die dem Fenſter zugekehrte Seite mit giftgrünem Papier verkleben (das Aquarium ſtehe niemals knapp am Fenſter). Verwenden Sie junge Pflanzen, Sämlinge, Ab- leger oder Ausläufer, die wachſen ſchnell weiter. 1 Siehe „Bl.“ Mo. 24 (Vereinsnachrichten, Charlottenburg „Waſſerſtern“), Seite 428. 561 Zur Beſetzung des Zimmeraquariums würde ich Ihnen nur fremdländiſche, hingegen für das Gartenaquarium auch heimiſche Pflanzenempfehlen. Dieſe aber ſind meiſt ſchon, wenn man ſie aus Teichen oder Bächen holt, mit Algenkeimen be- jeßt, die ſich dann im Aquarium erſt recht ent⸗ wickeln. Hier iſt alſo Vorſicht beſonders geboten. Eine Heizung des Aquariums iſt ſelbſt für empfindlichere Pflanzen ganz überflüſſig. Jede Erhitzung des Bodengrundes iſt nachteilig. Mein Rat wäre, wenn das Aquarium ſchon ſehr ſtark veralgt ſein ſollte, es zu entleeren, gründlich zu reinigen, neu zu bepflanzen und an einem ge- eigneten Orte aufzuſtellen. Im Zimmer, wenn möglich Nordjeite, im Garten das gleiche, jedoch nicht unter freiem Himmel, ſondern unter Dach, vielleicht in einem Luſthaus. Dann wird auch der ſchöne, algenfreie Pflanzenſchmuck, die Freude jedes Aquatikers, nicht ausbleiben. Wollen Sie überdies nie unterlaſſen, die „Blätter“ nachzu⸗ leſen; darin finden Sie ſo manche Anleitung, ſo manchen Wink, deſſen Sie ſich gelegentlich be— dienen können. Carl Aug. Reitmayer. Seewaſſeraquarium. Frage: Ich möchte mir gerne ein Seewaſſer— aquarium einrichten mit künſtlichem Seewaſſer. Eine Einleitung fand ich im Bändchen No. 446 der Miniatur⸗ Bibliothek, jedoch bevor ich meine Arbeiten beginne, will ich jemanden aus der wirklichen Praxis um Rat bitten. 1. Ich beſitze einen Glasbehälter in Größe 18422 5 cm (ih will es zuerſt mit kleinem anfangen) derſelbe faßt zirka 10 Liter Waſſer, wäre er dazu geeignet? 2. Iſt das Verhältnis der im angegebenen Bändchen der Miniatur-Bibliothek, Seite 19 an⸗ geführten Salze dem wirklichen Seewaſſer ent- ſprechend? — 3. Dann möchte ich Sie bitten um Angabe eines tatſächlich praktiſchen rielleicht ſelbſt herſtellbaren?) Durchlüfters, mit dem ich außer dem Seewaſſeraquarium auch noch 2 weitere Aquarien im Winter durchlüften könnte. Die Anſchaffung eines Luftkeſſels mit ganzem Zubehör wäre doch für das kleine Seewaſſeraquarium etwas koſtſpielig! — 4. Was für einen Sand ſoll ich herein geben u. wie oftmal muß derſelbe durchgewaſchen werden? 5. Beruht es tatſächlich auf Wahrheit. daß das Seewaſſer zirka 4 Wochen ſtehen muß, bevor es gebrauchsfertig wird? 6. Ich möchte mich vom Anfang begnügen mit einigen Aftinien und vielleicht mit einem Röhren- wurm und Seepferdchen; welche Fiſche und See— tiere würden Sie mir anraten? 7. Ich habe eine Preisliſte von Firma Krebs, Wien, eingefordert, dort werden Seetiere offeriert zum Preiſe von K. —.80 bis K. 5.—, ſind das Nachzucht oder direkte Importe? 8. Wäre nicht vielleicht beſſer die Tiere direkt von einer reichsdeutſchen Firma zu beſtellen? (Hamburg, Stettin ꝛc. 2) Oder ſind ſchon die Tiere in Wien mehr auf das künſtliche Waſſer eingewöhnt? F. C., Oderfurt, Mähren. Antwort: 1. Der Behälter iſt zu klein. Mindeſtmaße würde ich 40 cm lang, 25—30 cm breit, 30—40 cm hoch wählen, alſo 30—40 Liter Inhalt. Je größer der Behälter, deſto leichter iſt in ihm die Aufrechterhaltung des biologiſchen Gleichgewichts, namentlich bei kleineren Verſehen 562 des Pflegers, die dem Anfänger ſtets paſſieren werden. — 2. Künſtliches Seewaſſer verwendet der er⸗ fahrene Seetierpfleger längſt nicht mehr; es iſt das beſte Mittel, dem Anfänger die eben be— gonnene Liebhaberei in kürzeſter Zeit gründlich zu verleiden. Das Rezept iſt zudem, wie Schmalz⸗ Leipzig bereits vor Fahren nachgewieſen hat, falſch. Beziehen Sie natürliches Seewaſſer von derſelben Handlung, welche Ihnen die Tiere beſchafft, gleichzeitig mit oder beſſer 3-4 Wochen vor dem Tierbezug, und zwar annähernd die doppelte Menge, als Sie zur Füllung des Behälters brauchen; was übrig bleibt, kommt als Reſerve— füllung für den Fall, daß dem Behälter oder dem Waſſer darin ein Malheur zuſtößt, in den Keller. — 3. Am die Verwendung einer Preßluft⸗Ourch⸗ lüftung mit Luftkeſſel und zum mindeſten guter Fahrradpumpe kommen Sie nicht herum. Alle die ſogenannten Tropfdurchlüfter und dergleichen ſind für wirkliche Seewaſſeraquarien und nicht ſolche Nippſachen, wie Sie ſie in Ausſicht ge⸗ nommen haben, unzureichend. 4. Das kommt auf die Tiere an, die Sie ein⸗ bringen wollen. Cerianthus z. B., ebenſo Sa- ‚gartia troglodytes und einige andere Seeroſen verlangen allerfeinſten Sand, Actinia equina braucht überhaupt keinen, ebenſowenig Tealia erassicornis und Actinolobe. Der Sand muß jo lange gewaſchen werden, bis das Waſchwaſſer N bei lebhafteſtem Umrühren ſich nicht mehr trübt. — 5. Dieſe Maßregel hat nur Wert bei Ver⸗— wendung von natürlichem Seewaſſer. Man will dadurch dem Waſſer Zeit laſſen, eine Mikroflora und Fauna zu entwickeln. 6. Ob Sie mit Röhrenwürmern und Seepferdchen als Anfänger Glück haben werden, möchte ich bezweifeln. Nehmen Sie für einen Behälter in den von mir vorgeſchlagenen Abmeſſungen 5 bis 6 Seenelken, 2 dickhörnige Seeroſen, 5 bis 6 Pferderoſen, eventuell ebenſoviele Sagartien und dazu als Beiſatz ein halbes Dutzend gemeine Stichlinge und ein Paar kleine Flundern oder Schollen (Nordſeewaſſer!), wenn Sie die dick— hörnigen Seeroſen weglaſſen, ſtatt der Fiſche meinetwegen auch ein Dutzend Landgarneelen (Crangon vulgaris) und 1 bis 2 Einſiedlerkrebſe, vielleicht noch 1 oder 2 kleinere gemeine Seeſterne dazu zur Belebung des Landſchaftsbildes. Im letzteren Falle iſt regelmäßige Einbringung kleinerer, lebender Seemuſcheln, die den See— ſternen zur Nahrung dienen, erforderlich. 7. Nachzucht in Seewaſſeraquarien iſt bis heute noch ſo gut wie unbekannt. Nur wenigen, be— ſonders tüchtigen Pflegern iſt es gelungen, Tiere im Seewaſſeraquarium mit vollem Erfolg, das heißt bis zum Stadium des völligen Aus⸗ gewachſenſeins der Nachzucht, zu züchten. Es handelt ſich alſo bei allen Offerten um „Importe.“ 8. Nordjeetiere ja, Mittelmeertiere ſicher beſſer von Krebs in Wien, der direkte Verbindungen mit der Adria beſitzt. So viel ich weiß, hält Krebs ſeine Tiere ausſchließlich in natürlichem Seewaſſer. — Köhler. Triton cristatus und Axolotl. Frage: 1. Von meinen Triton cristatus subsp. typica gingen nur 107 und 1 wieder ins Waſſer; ganz, das heißt auf längere un- Fragen und Antworten unterbrochene Zeit hatten ſie das feuchte Element überhaupt nicht verlaſſen. Beim Gwzeigt ſich aber kein Kamm. Ich kaufte dann ein neues Männchen im ſchönſten Hochzeitskleid, in der Hoffnung, das alte 0 würde nun auch Anſtalten machen. Aber das Gegenteil iſt eingetreten. Der ſchöne hochſtehende Kamm des neuen hat ſich umgelegt. Woran mag dieſes liegen? Die Tiere ſind in einem 3604200422 cm großen Aquarium. Füttern tue ich mit Regenwürmern und Weißfiſchchen, letztere allerdings augenblicklich nicht, da ſeit 14 Tagen keine zu haben ſind. Ein zweites Männchen (?) liegt ſchon den ganzen Winter über auf der ſchwimmenden Inſel. Neulich verſuchte ich, ihn etwa 30 Minuten im Waſſer zu halten, indem ich die Inſel heraus⸗ nahm und das Tier als Halteſtellen nur die Pflanzen hatte. Ich hatte aber dann den Ein⸗ druck, als wäre es vollſtändig ermattet, ſodaß ich es wieder auf die Inſel ſetzte. Sein Schwanz kommt mir auch runder vor, als wie bei den anderen Molchen. Was mache ich mit dieſem? 2. Müſſen Axolotl im Sommer ſonnenlos ſtehen oder vertragen ſie viel Sonne? G. H., Charlottenburg. Antwort: 1. Ihr altes Männchen von Tr. eristatus iſt einfach nicht wieder in Brunft ge— treten! Das kommt häufig vor, ohne daß das Tier darum direkt krank zu ſein braucht. Bei⸗ geſellung eines ſriſchen Männchens iſt hierbei zwecklos! Daß Ihr neues Männchen ſeinen ſchönen Kamm bald einbüßte, iſt nicht unge— wöhnlich. Friſch gefangene Molche treten oft bald aus der Brunft. — Das Exemplar, welches überhaupt nicht mehr ſchwimmen will, ſollten Sie ausſetzen oder in einem kleinen Terrarium, mit Tradescantia beſtanden, für ſich gehalten geſund pflegen! — 2. Axolotl müſſen auch im Sommer kühl ſtehen. Etwas Morgen- oder Abendſonne ſchadet ihnen aber nichts. Dr. Wolterstorff. Maulbrüter — Schnecken- Schmarotzer. Frage: 1. In meinem Aquarium hat zivei- mal in 14 Tagen ein Maulbrüterpärchen bei 24° C. abgelaicht. Ich konnte dann einen Tag die Eier im Maule bemerken, doch am zweiten Tag waren ſie ſtets verſchwunden. Wie iſt das zu erklären, hat das Weibchen die Eier gefreſſen, oder ſollte das Verſchwinden der Eier auf In— zucht zurückzuführen ſein? 2. Ich bemerke an einer Schnecke würmerartige Schmarotzer. An wen kann ich die Schnecke ſchicken, um dieſe Krankheit beſtimmen zu laſſen? H. B., Hameln. Antwort: 1. Das Maulbrüterweibchen dürfte die im Maule reſp. Kehlſack verwahrten Eier ausgeſpien oder gefreſſen haben. Anſcheinend haben Sie das Männchen nach dem Ablaichen nicht aus dem Becken entfernt und letzteres hat das Weibchen weiterhin bedrängt und verfolgt, ſo daß dieſes die Eier von ſich gab oder auffraß. Das Gleiche kommt aber auch vor, wenn wäh— rend der Entwicklungsdauer der Eier die Waſſer⸗ temperatur zu ſehr ſinkt. Letztere ſollte zu dieſer Zeit nicht unter 26—28° C. heruntergehen. 2. Die von Ihnen an Schnecken beobachteten würmerartigen Schmarotzer — ohne dieſe ſelbſt zu ſehen — beſtimmen zu können, iſt unmöglich. Anſcheinend handelt es ſich um ſogenannte Fragen und Antworten Schneckenegel, deren es mehrere Arten gibt, wie z. B.: Clepsine sexoculata Bergm. und Clepsine bioculata Savigny. Erſtere Art nährt ſich hauptſächlich von Limnaea- und Planorbis- Arten (Schaum- und Tellerſchnecken), letztere hin⸗ gegen zieht Physa-Arten (Blaſenſchnecken) vor. Schicken Sie einige der mit Schmarotzern behaf— teten Schnecken nach vorangehender Anfrage an einen Spezialiſten zur Beſtimmung ein, z. B. an Herrn E. Schermer, Lübeck, Spillerſtraße 3, oder an Herrn W. Böttger, Leipzig, Sophien— ſtraße 50, welche Ihnen die Tiere gerne beſtimmen werden. W. Schreitmüller. Regenwürmer im Waſſer. Für den Liebhaber der Limnologie war unſere Jungfernhaide, bevor die Tegeler Tiefbrunnen wirkten, recht ertragreich. Vor 5—6 Jahren machte ich nun dort im Abflußgraben der Mäckeritz⸗ wieſen eine auffällige Beobachtung: Sein Boden wimmelte in ſeiner ganzen Breite von etwa 1½ m auf etwa 5m Länge in 5—10 cm dicker Schicht von Regenwürmern, die ſämtlich reichlich Fingerlänge hatten und merlwürdigerweiſe dem langſam fließenden Waſſer gleichgerichtet waren, ohne ſich aber merklich vorwärts zu bewegen. Es waren ſicherlich viele Tauſende! Ich konnte tatſächlich mit einem Zuge mein 23 cm weites Ringnetz füllen! Herausgeholt waren die Würmer hell, dünn und matt, wie ſie es im Waſſer immer werden, ſonſt aber geſund. Ing. Fitte, Berlin. Waſſerpeſt im Aquarium. Vor Jahren fiel mir auf, daß Elodea angenehm nach Rettig riecht. Ob fie ähnlich der Brunnen- kreſſe zu verwerten iſt, wäre nach gründlicher Reinigung auszuproben. Kürzlich nun fütterte ich Pelobates-Larpen nebſt Schnecken im ſelben Behälter, anfänglich mit Waſſerlinſen und dann erſatzweiſe mit Waſſerpeſt. Erſterenfalls blieb das Waſſer gut, während es bei Elodea-Fraß ſchnell verdarb. Ich vermute nun auf Grund des Rettiggeruchs, daß Elodea Schwefel enthält, der infolge der tieriſchen Verdauung in Ha übergeht, ähnlich dem Schwefel des Hühnereies. Auf ſolche Weiſe wäre Elodea häufig die indirekte Urſache bisher unerflär- lichen Aquarienwaſſer-Verderbs. Für meine Vermutung ſpricht die Tatſache, daß — umgekehrt — wachſende Elodea faulige Waſſer— gräben ꝛc. reinigt, durch Zerlegung alſo des im Waſſer gelöſten Hes und Aufnahme des Schwefels. Aufgefallen iſt mir ferner, daß man in dichtem Elodea-Kraut wenig fängt; Pflanzen- freſſer meiden es, wie z. B. auch das Farnkraut, wenn ſie Beſſeres haben. Ich ſchlage vor, pflanzenfreſſende Schnecken ausſchließlich mit Elodea zu füttern, ſowie gleichzeitig in beſonderem Gefäß Schnecken gleicher Art ausſchließlich etwa mit Waſſerlinſen zu füttern und nun beide Wäſſer zu vergleichen. — Ing. Fitte, Berlin. Benützung eines geſprungenen Aquariums als Ferrarium. Frage: Ich beabſichtige, ein geſprungenes Vollglasaquarium als Terrarium einzurichten. Dasſelbe iſt 41 cm lang, 28 cm breit und 28 cm hoch und bekommt faſt den ganzen Tag etwas Sonne. Möchten Sie mir nun bitte mitteilen, was für Erde ich nehmen und womit ich das Aquarium bepflanzen muß. Welche Tiere und Deckel reichen. 563 wieviel kann ich in demſelben halten? Ich bin noch Anfänger in der Haltung von Terrarientieren. W. P., Altona. Antwort: In ein ſolch kleines Terrarium bringen Sie am beſten überhaupt keinen Boden— grund! Belegen Sie einfach den Boden mit friſchem Waldmoos, das Sie zeitweilig erneuern müſſen. Dieſes Moos halten Sie ſtändig ganz wenig feucht. Oben auf legen Sie hie und da ein Stückchen Zierkork, bauen aus Zierkork auch einige baumſtumpfähnliche Gebilde, die oben faſt bis an den aus Drahtgaze beſtehenden In einen dieſer Baumſtumpfe bauen Sie oben einen kleinen Blumentopf ein, den Sie dann mit einer Tradescantia bepflanzen. Täglich mehreremale müſſen Sie den Gazedeckel abnehmen und durch irgend einen alten Papp⸗ deckel einen kräftigen Zugwind erzeugen, ſo daß Ihr Terrarium auf dieſe Weiſe wiederholt mit einer friſchen, reinen Luft verſehen wird. Wenn Sie dies nämlich verſäumen, würde mangels einer ſeitlichen Durchlüftung bald eine ſtickige Luft im Behälter entſtehen. Beſetzen Sie das Terrarium mit 2 Lacerta serpa, 2 Lacerta muralis, 2 Lacerta jonica und endlich mit 2 Algiroides nigropunc- tatus. Otto Tofohr. Zucht von Betta splendens, Kampffiſch. Frage: Ich halte ein Paar Betta splendens ſeit Anfang März in einem heizbaren Aquarium von 32541522 em. Das anfänglich etwas klei⸗ nere Weibchen iſt unterdeſſen etwas größer und breiter geworden als das ſich faſt gleich gebliebene Männchen. Das Liebeswerben des Männchens war gleich zu Anfang auffallend, ohne daß es auch nur zu Scheinpaarungen gekommen wäre. Mehrere Male entſtand über einer dicht mit Vallisnerien bepflanzten Ecke eine Art Schaum— neſt, das aber nie ganz fertiggeſtellt wurde. Nach einigen Wochen bemerkte ich kurz nach Umſetzen in einen kleineren Behälter mehrere hinter— einander folgende Amſchlingungen beider Tiere, ohne daß ein Neft vorhanden geweſen wäre, ge— ſchweige denn Eier zu ſehen. Bis heute habe ich noch keinen Erfolg mit den Tieren gehabt. Das Weibchen weicht den zuweilen einſetzenden Werbungen des wunderbar farbenprächtigen Männchens aus. Ich halte die Tiere nicht unter 25°C, füttere mit Enchyträen, Daphnien und rohem Fleiſch. Iſt wohl die Bepflanzung falſch (Vallisnerien)? Waſſerſtand höchſtens 10 cm. R. E., Torgau a. Elbe. Antwort: Ein Zuchtbecken für Kampffiſche kann nie groß genug ſein. Je größer das Becken, — je älter (aber rein!) und infuſorienreicher das Waſſer —, deſto ſicherer ſind ergiebige Erfolge zu erzielen. Kleine Becken ſind zur Zucht von Labyrinthfiſchen ungeeignet. Betta splendens baut ein Schaumneſt. Teilweiſe dichte Bepflanzung des Behälters (Vallisneria, Myrio- phyllum ac.) iſt nötig. Auf die Oberfläche des Waſſers geben Sie am beſten Riccia, Salvinia, Azolla oder dergl., durch welche das Schaumneſt beſſer zuſammengehalten wird. Während der Laichzeit und Entwicklung der Jungen muß die Waſſertemperatur mindeſtens 26-30 C be- tragen. Temperaturſchwankungen müſſen unter allen Amſtänden vermieden werden. Waſſer— ſtand 10—15 cm. Die Jungfiſche find nach dem Ausſchlüpfen aus den Eiern ſehr klein und 564 müſſen demzufolge während der erſten 14 Tage ſehr reichlich mit Infuſo rien verſorgt werden. Futter für alte Tiere: Daphnien, Mückenlarven aller Art, Tubifex, Enchyträen und Regenwürmer— ſtückchen c. Beachten Sie meine im Juli er⸗ ſchienenen „Ratſchläge für Aquarianer“ in den „Blättern“, worin ich eingehend über die Zucht der Labyrinthfiſche berichtet habe. — Sie haben anſcheinend Ihre Tiere zu kühl gehalten. Manche Paare paſſen auch nicht zuſammen und bringen ſich gegenſeitig um. Setzen Sie event. ein größeres Männchen zu dem Weibchen. W. Schreitmüller. Frage: Seit dem 1. Oktober 1913 bin ich wieder Leſer der „Blätter für Aquarien- und Terrarienkunde“, nachdem ich 8 Jahre lang aus— geſetzt hatte. Zu meiner großen Freude habe ich bemerkt, daß in den „Bl.“ die Einrichtung eines Fragekaſtens beſteht. Darum erlaube ich mir, Sie gütigſt um Beantwortung folgender Fragen zu bitten: 1. Sit der bei Dürigen (Fremdl. Zierfiſche 1897) erwähnte Polyacanthus opercularis nicht mehr zu haben, oder führt er einen anderen Namen? (Ich habe ihn in keiner mir vorliegenden Preis- liſte gefunden). 2. Welchen von folgenden Fiſchen können Sie mir in Bezug auf Schönheit, Anſpruchsloſigkeit und leichte Züchtbarkeit in erſter Linie empfehlen: Mesogonistius chaetodon, Polycentrus Schom— burgkii oder Etroplus maculatus? 3. Wie groß müßte das Zuchtbecken für den einen oder anderen der genannten Fiſche ſein? H. G., Stadtilm. Antwort: 1. Der in Dürigen genannte Polyacanthus opercularis ift nur eine Lokalraſſe des Makropoden — jetzt Macropodus viridi- auratus, früher auch als Polyacanthus bezeichnet — mit etwas ſtärker entwickeltem Floſſenwerk. — Neuerdings betrachtet mein Freund Dr. Kreyenberg, früher in China anſäſſig, welchem viele tauſende chineſiſche Süßwaſſerſiſche zur Bearbeitung vorlagen, als Macropodus opercu- laris eine nördliche, in Färbung und Floſſen⸗ werk unſcheinbarere Art, die er z. B. bei Tientſin in großer Zahl erbeutete. Dr. Wolterstorff. 2. Schönheit, Anſpruchsloſigkeit und leichte Züchtbarkeit, das iſt viel auf einmal. Verſuchen Sie es mit Scheibenbarſchen oder Polycentrus Schomburgkii, dann werden Sie alles haben, bis vielleicht auf das Letzte. 38. Verlangen alle große Behälter, mindeſtens in Ausdehnungen von 6054307430 cm. Aug. Gruber. Beſetzung von Aquarien. Frage: Wie beſetze ich 3 Aquarien mit Fiſchen? Heizung, Durchlüftung, Zuchtverſuche, Raubfijche, einheimiſche, komplizierte Fütterungs⸗ methoden mit lebendem Futter vollkommen ausgeſchloſſen. Gberwinterung im geheizten Wohnzimmer. Nur zur Unterhaltung beſtimmt. Kann ich in das kleinſte Girardinus, wie viel, hinein tun? Das mittlere vielleicht für junge Makropoden. Was ſonſt für größeres? Gber⸗ haupt wird auf diverſe, möglichſt bewegliche Fiſche Wert gelegt, von denen mehrere zuſammen⸗ gehalten werden können. C. P. S., Mils i. Tirol. Fragen und Antworten Antwort: 1. Zur Beſetzung Ihres kleinſten Beckens empfehle ich Ihnen: Lebistes reticulatus, Peters oder Gambusia affınis (G. Holbrooki). Beide Arten ſind hübſch gezeichnet und ſehr muntere Tierchen. In betreffende Becken können Sie 2 Paare einſetzen. 2. Für Ihr mittleres Becken würden ſich Xi- phophorus Helleri, Fundulus pallidus, Fundulus heteroclitus, Fundulus chrysotus, Corydoras paleatus, Fitzroyia lineata, Barbus conchonius, Barbus ticto oder Barbus phutunio eignen (12 Paare). i 1 3. Das größte Becken können Sie eventuell mit Pseudocorynopoma Doriae, Umbra pygmaea, Umbra Krameri, Cyprinus auratus oder dergleichen beſetzen. Alle angegebenen Arten find nicht ſehr wärmebedürftig und können im Winter ohne Extraheizung der Becken (im ge⸗ heizten Zimmer) gehalten werden, wenn die Temperatur des Waſſers nicht unter 12—13°R ſinkt. — Amerikaniſche Barſche eignen ſich für Ihre Zwecke nicht, da dieſe faſt ausſchließlich nur lebendes Futter annehmen. — Vielleicht können Sie es auch mit Danio rerio — anali- punctatus — albolineatus malabaricus, Makro- poden oder Nuria danrica erſuchen, das heißt, wenn die Temperatur des Waſſers im Winter nicht unter 15—16°R ſinkt. 4. Trockenfutter: Piscidin, Hanſa, Krah, Welkes u. a. — überall erhältlich. Ab und zu müſſen Sie aber als Abwechslung etwas geſchabte, rohe Kalbsleber oder Fleiſch und Regenwurmbrei reichen, welche ja alle mühelos zu beſchaffen ſind. W. Schreitmüller. Pflege der Zwergwelſe. Frage: Ich habe mir ein größeres Aquarium angeſchafft, und da ich Anfänger bin, wollte ich mit einer nicht empfindlichen Fiſchart beginnen. Ich wählte Zwergwelſe, die ſich 5 Monate ſehr gut hielten. Neuerdings fingen aber einige an abzumagern und die Rücken- und beide Schwanz— floſſen klappten zuſammen, ſahen aus, als wären fie zuſammengeklebt. Auf die Weiſe verlor ich von den 9 munteren Fiſchen ſchon 5 Stück. Ich habe mir nun, da der Katechismus für Aquarier keine Auskunft gibt, den großen „Bade“ beſtellt. Ich nehme an, daß dieſes Werk mir ſicherlich Beſcheid gibt über alle Fiſcharten. Z., Apotheker, Kaiſerslautern (Rheinpfalz). Antwort: 1. Anſcheinend ſind Ihre Welſe mit Schmarotzern behaftet, doch läßt ſich aus Ihrer Beſchreibung leider nichts Beſtimmtes er— ſehen, was auf die Arſache der Krankheit Mut⸗ maßungen zuließe. Ich würde Ihnen raten, einige der Leichen an Herrn Oberarzt Dr. Anders, Roſtock (Mecklenburg), Alexandrinenſtr. 76, oder einige lebende, kranke Tiere an Herrn Dr. W. Koch, Ansbach i. B., Jüdtſtraße 26, zwecks Anterjuchung einzuſenden. Beide Herren werden mit Ber- gnügen eine Unterſuchung der betreffenden Tiere vornehmen und Ihnen das Reſultat derſelben bekannt geben. 2. Im allgemeinen ſind Katzen⸗ welſe abſolut nicht empfindlich und neigen ſehr wenig zu beſonderen Krankheiten. Gutbepflanzte Becken, nebſt reichlicher Nahrung (Regenwürmer, Mückenlarven, Waſſerinſekten ꝛc.) genügen für ein gutes Gedeihen dieſer ſehr anſpruchsloſen, zählebigen Fiſche vollkommen. Anſcheinend haben Sie Ihre Tiere ſchon krank vom Händler befom- men, woſelbſt dieſe meiſtens in überfüllten und — EN Vereins⸗Nachrichten wenig zweckentſprechenden Behältern zujammen- gepfercht gehalten werden und öfters durch para— ſitenkranke andere Fiſche ebenfalls angeſteckt werden. Verſuchen Sie es einmal mit öfterem Waſſerwechſel (gleich temperiert wie das Aqua— rienwaſſer). Standort nicht zu hell, da Welſe Nachttiere find und das Licht nicht lieben. — Schaffen Sie ſich das Werk von Dr. F. Reuter⸗ Köln a. Rh. „Die fremdländiſchen Zierfiſche“ an, worin Sie alles Wiſſenswerte finden. Zu be— ziehen von J. E. G. Wegner, Stuttgart, Immen⸗ hoferſtr. 40. (In Lieferungen à 60 Pfg.) R W. Schreitmüller. Xiphophorus. Antwort an A. Gr., Marienberg i. Sachſen. 1. Einen Xiphophorus „unilatus““ (?) (wie Sie beſchreiben) gibt es nicht, — Sie meinen wohl den kleinen Characiniden (Salmler) „Hemi— grammus unilineatus“, (der aber nicht lebend gebärend iſt), oder den lebendgebärenden Zahn— karpfen „Platypoecilus maculatus Gther.“, bei dem das Männchen keine Verlängerung der Schwanzfloſſe (Schwert) aufzuweiſen hat? Ohne die Fiſche geſehen zu haben, kann man nicht urteilen, um welche Art es ſich handelt. i 2. Einen Anterſchied zwiſchen Xiphophorus strigatus und Aıphophorus Helleri gibt es nicht, denn beide find nach Regans neueiter Aufſtellung ein und dieſelben Fiſche, nämlich Xiphophorus Helleri Heel) (früher Xiphophorus Helleri var. Günthen), Ohne Schwertanſatz an der Schwanzfloſſe gibt es keine Männchen der Gattung Xiphophorus, das heißt, wenn es ſich um ausgewachſene ge— ſchlechtsreife Tiere handelt. Literatur über die Gattung Xiphophorus (Heel) finden Sie in Heft 6 der „Bl.“ 1914 S. 94 und Heft 11 der „Bl.“ 1914, 192, 199. 3. Ihre Anfrage betreffend Springbrunnen⸗ anlage ıc. habe ich bereits in Heft 23 der „Bl.“ 1914 S. 411 beantwortet, desgleichen ſofort nach Eintreffen Ihrer derzeitigen Anfrage, auch brief— liche Antwort erteilt. Anfragen iſt ſtets Rückporto beizu- fügen! — W. Schreitmüller. : Bereins-Nacdricten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. H. Mitteilungen. Dresden. „Waſſerroſe“. Verſammlung am 6. Juni 1914. Mit Eröffnung der Verſammlung Vorleſen der letzten Niederſchrift und Bekanntgabe der Eingänge: 1. Zeitſchriften, 2. eine Zuſchrift des Vorſitzenden des Verbandes der Deutſchen Aqua⸗ rien⸗ und Terrarienvereine, mit welcher die er- folgte Anmeldung des diesſeitigen Vereins als Verbandsmitglied beſtätigt wird, unter gleich» zeitiger Aberſendung von Druckſachen, welche den am 2. und 3. Auguſt d. J. in Berlin ſtatt⸗ findenden Kongreß, Prämierungsbeſtimmungen für Preisrichter, Lichtbildervorträge ꝛc. betreffen ſowie den Verbandsſatzungen. Mit Dank wur⸗ den die Grüße des Verbandsvorſitzenden, Herrn Gruber, entgegengenommen. Zu Punkt 3 der 565 Tagesordnung ergreift Herr Hartlich das Wort zu einem Vortrag „über die Atmungsorgane der Waſſerbewohner“ und ergeht ſich Vortragen⸗ der in längeren, ſehr intereſſanten Ausführungen an der Hand von ſelbſtgefertigten Tafeln, wo⸗ durch der Vortrag ganz weſentlich an Intereſſe gewann, über das vorgenannte Thema. Er legte dar, in wie mannigfacher Weiſe die Natur ihre Geſchöpfe für die wichtige Funktion der Atmung ausgeſtattet habe. An der Hand der erwähnten Zeichnungen und unter Hinweis auf bekannte Waſſerbewohner verbreitete er ſich ausführlich über Tracheen, Fächertracheen, Tracheenkiemen, Darmkiemen, Blutkiemen, Lungen, Labyrinth, Schwimmblaſe, Haut und Darm als Atmungs⸗ organe unſerer Pfleglinge in den Aquarien. — Herrn Hartlieb wurde für den halbſtündigen, höchſt intereſſanten Vortrag der Dank der Ber— ſammlung ausgeſprochen. Herr Gaſt zeigte einige ihm und Herrn Fiſcher gehörige, aus Sardinien eingetroffene Schlangen, und zwar mehrere Exemplare Würfelnattern verſchiedener Zeich— nungen, Jornnattern und Vipernnattern ſowie eine ſüdeuropäiſche Ringelnatter unter ent⸗ ſprechenden Erklärungen vor, wofür ihm von ſeiten des Vorſitzenden gleichfalls gedankt wurde. Weiter intereſſierte eine Mitteilung des Herrn Gaſt, nach welcher ein Teichfroſch eine Eidechſe angegriffen und dieſe zu verſchlingen verſucht hat. Im weiteren fand noch auf Anregung des Herrn Engmann eine Ausſprache ſtatt, welche die gefährdete Erhaltung des pflanzlichen Be- ſtandes des Sörnewitzer Grabens, welcher an für uns in Frage kommenden Sachen eine große Fülle aufweiſt, betraf, da nach den Mitteilungen des Herrn E. der obere Teil des Grabens zu verkrauten droht. In Hinſicht darauf, daß der Verein, reſpektive alle hieſigen Liebhaber, an der ordnungsgemäßen Erhaltung ein weſentliches Intereſſe haben, erboten ſich die Herren Hartlich und Engmann, in den nächſten Tagen an Ort und Stelle die nötigen Erörterungen anzuſtellen, darauf eventuell das weitere zu veranlaſſen und über das Ergebnis demnächſt zu berichten. Verſammlung am 20. Juni 1914. Nach Eröffnung der Verſammlung begrüßt der Vorſitzende, nachdem die letzte Niederſchrift zur Vorleſung gelangt, die als Gäſte anweſenden Herren Israel und Hann und gibt ſodann den Eingang einer Grußkarte unſeres Mitgliedes Bayer aus der Sommerfriſche bekannt. — Zu Punkt 3, Mitteilungen aus dem Gebiete der Liebhaberei, wird von Herrn Hartlich Laich vor⸗ gezeigt, welcher im zeitigen Frühjahr von Herrn Bayer gelegentlich des Futterfanges in unſerem Cottaer Teich mitgefiſcht, deſſen Feſtſtellung aber noch nicht gelungen und an welchem auch noch nicht die mindeſte Veränderung wahrgenommen werden kann. Ferner werden von Herrn Hart⸗ lich Moostierchen (Fredericella) ſowie Leptodora hyalina, der größte Planktonkrebs, welchen er in einer hieſigen Elbbune erbeutet hat, zur Vor— zeigung gebracht. Darauf teilt Herr Wolf guten Zuchterfolg ſeiner Geophagus gymnogenys mit, während Herr Gaſt intereſſante Mitteilungen über die in ſeinem Terrarium gepflegten Zaun⸗ eidechſen macht. Herr Prießner ſtellt die Frage bezüglich der Heilung der an Ichthyophtirius erkrankten Fiſche auf. Dieſes Thema zeitigte eine ſehr rege intereſſante Debatte, welche darin gipfelte, daß hauptſächlich in hoher Waſſer 566 temperatur und in fortwährender Zuführung friſchen, entſprechend temperierten Waſſers das beſte Heilmittel zu ſuchen ſei, während einige Mitglieder ſich auch für die Anwendung von ganz altem Waſſer ausſprachen. Herr Meyer demonſtrierte einen neuen, bei ihm in Funktion getretenen Durchlüftungsapparat, welcher von einem Herrn Oskar Hergert, hier, Mohnſtr. 29, fabriziert und neuerdings auf den Markt ge⸗ bracht wird, indem er gleichzeitig die unverkenn⸗ baren Vorzüge dieſes Apparates gegenüber den anderen bereits vorhandenen Syſtemen ins Feld führt. Herr Meyer hebt hauptſächlich hervor, daß der Apparat ſehr ſtabil gebaut iſt und eine „Bedienung“ desſelben, Ergänzung von Teilen ꝛc., bei tadellos beſtem Funktionieren vollſtändig wegfällt, außerdem leiſtet auch der Fabrikant noch darauf eine zweijährige Garantie. Der Apparat iſt von einigen Mitgliedern in Funktion beſichtigt, für vorzüglich und als das Beſte befunden worden, was bis jetzt auf dieſem Gebiete eziftiert. Als Hauptvorzüge wurden an⸗ erkannt: vollſtändig lautloſes Arbeiten (ohne Federn), ſtarken Luftdruck bei Speiſung von mehreren Hundert gewöhnlichen Ausſtrömern, minimaler Waſſerverbrauch und elegantes Aus⸗ ſehen, ſo daß er ſelbſt jedem beſſeren Zimmer noch zur Zierde gereichen würde. Anſchließend hieran teilt Herr Engmann mit, daß er von einer anderen Firma auf zur Reparatur erfolgte Ein⸗ ſendung ſeines Apparates nicht in der gewünſchten Weiſe bedient und ſeinem Wunſche auch nicht auf erfolgtes Anmahnen entſprochen worden iſt. — Herr Kenz gibt eine kurze Schilderung über ſeine jüngſte Spreewaldfahrt und befürwortet eine ſolche vereinsſeitige Unternehmung für den nächſten Herbſt. Beſchloſſen wird im weiteren, zu dem am 4. Juli d. F. ſtattfindenden Licht- bildervortrag auch die hieſigen Brudervereine einzuladen. Als Gaſt, durch den Vorſitzenden begrüßt, war noch anweſend Herr Richard Lang. Anſer auswärtiges Mitglied, Herr Obergrenz— aufſeher Findeiſen, läßt uns durch Herrn Eng⸗ mann um Zuſendung einer Kollektion überzähliger Waſſerpflanzen erſuchen, indem er uns als Gegen— leiſtung die Aberſendung eines Haupterzeugniſſes ſeiner heimiſchen Induſtrie in Ausſicht ſtellt und übernahm Herr Engmann die Erledigung dieſes Wunſches. Richard Teichmann, Schriftf. Köln. „Sagittaria.“ Monatsbericht für Mai. In der gutbeſuchten, beſchlußfähigen Sitzung am 7. Mai hatten wir das Vergnügen wiederum zwei neue Mitglieder aufnehmen zu können, und zwar Herrn Johann Janſen, der bisher ſchon bei uns des öfteren als Gaſt verkehrte, ſowie unſeren rührigen und beliebten Vereinswirt, Herrn Foſef Leifer. Herr Gartendirektor Scherer, jetzt in München⸗Gladbach, früher Garteninſpektor in Köln, wurde durch einſtimmigen Beſchluß zum Ehrenmitglied ernannt. Wir können die Ver⸗ dienſte kaum ſchildern, die ſich dieſer Herr um das Zuſtandekommenunſerer prachtvollen Freiland⸗ anlagen im Stadtwald erworben hat. Mit Rat und Tat iſt er uns, ſelbſt ein Liebhaber von Fiſchen, zur Seite geſtanden und wir haben es ihm zum größten Teile zu danken, wenn wir heute eine Anlage beſitzen, der ſich nur wenige Vereine in dieſer Ausdehnung erfreuen dürften. Im Verlauf des Abends hielt dann Herr Toni Vereins⸗Nachrichten Thelen ſeinen angekündigten Vortrag über „Mepiko“, ein aktuelles Thema, das alle An⸗ weſenden lebhaft intereſſierte. Herr Thelen verſtand es aber auch ſeinen Vortrag jo zu ge- ſtalten, daß er ein klares Bild des Landes, was Geſchichte, Land und Leute anbetrifft, zu geben vermochte. Wir freuen uns darüber, daß ein junges Witglied das Eis gebrochen und gezeigt hat, daß es gar nicht ſo ſchwer iſt, einen inte⸗ reſſanten Vortrag zu halten, wenn man ſich mit Luſt und Liebe ans Werk gibt und die einſchlägige Literatur eingehend verfolgt. Mögen für die Zukunft noch recht viele Mitglieder das gute Beiſpiel unſeres Herrn Thelen ' nachahmen, da- durch kann das Vereinsintereſſe nur gewinnen. Die folgende Verloſung brachte ſchöne Gewinne und der Freilandkaſſe einen anſehnlichen Qiber- ſchuß. Die zweite Sitzung im Mai fiel auf einen Feiertag, Chriſti Himmelfahrt, weshalb ſolche als gemütliche Zuſammenkunft mit Damen gedacht war. Gemeinſchaftliche Lieder wechſelten mit Klavier- und deklamatoriſchen Vorträgen ab, außerdem wirkte unſere Hauskapelle mit Alnter- ſtützung eines Gaſtes mit, wobei unſer Toni Meyer wieder mal zeigte, daß er ein wahrer Vniverſalkünſtler iſt! Eine Verloſung, bei der zu Ehren der Damen die Gewinne diesmal zum großen Teil aus Zimmerpflanzen beſtanden, be- ſchloß den gemütlichen Abend. — Am Donnerstag den 14. Mai beſuchten wir den Kauf⸗ und Tauſch⸗ abend des Vereines „Waſſerſtern“, der gut vor⸗ bereitet war und den Beſuchern reichliche Kauf⸗ und Tauſchgelegenheit bot. — Am Samstag den 16. Mai folgten wir einer Einladung des „Lehrer⸗ vereins für Naturkunde“, in dem Herr Dr. Reuter einen Vortrag über Freilandanlagen hielt. Die Ausführungen des Genannten boten für uns recht intereſſantes, zumal wir ja heute auch ſchon einige Erfahrung über derartige Anlagen ge— ſammelt haben. — Am Sonntag den 3. Mai fand eine Exkurſion nach Wahn ſtatt, die zeigte, daß in den dortigen Tümpeln die Tierwelt ſehr ſchwach vertreten iſt, während wir an Waſſer⸗ pflanzen, ſpeziell Nymphaeen, recht ſchöne Exem⸗ plare für unſere Freilandanlagen erbeuten konnten. Eine Beſichtigung der letzteren war für Sonntag den 17. Mai angeſetzt und zeigte den Mitgliedern, was inzwiſchen wieder an Arbeit im Stadtwald geleiſtet worden iſt. Wir hatten für den Monat Mai erſtmalig verſucht, unſeren Mitgliedern zu Anfang des Monats das fertige Monatsprogramm zu überſenden, was guten Anklang fand, weshalb es für die Zukunft als ſtändige Einrichtung beſtehen bleiben ſoll. Leipzig. „Biologiſcher Verein.“ 140. Sitzung vom 21. Juli 1914. Nachdem zunächſt an Ort und Stelle Erklärungen unſerer Freilandanlagen gegeben und Vor— ſchläge zur Angliederung einer Terrarien⸗ abteilung gemacht wurden, ſpricht Anterzeich— neter über die nordafrikaniſche Wüſte als Lebensgemeinſchaft. Mitleidsvoll ſucht die Pflanzendecke die Erde unwiderſtehlich zu bekleiden, und nur, wo ſich ungünſtige Lebens- bedingungen vereinen, gelingt es ihr nicht, ſo daß ſich Wüſten bilden. — Die Trockenwüſten regenarmer Gegenden, die Kältewüſten der Firn⸗ und Eisfelder, die Dunkelwüſten, Hitze-, Hunger-, osmotiſche und Giftwüſten, mechaniſch und durch Menſchenhand bedingte, ſind Beiſpiele. Aber Vereins⸗MNachrichten auch dieſe Gegenden verſucht die Pflanzenwelt zu beſiedeln; ſelbſt in die ausgedehnten Paſſat⸗ wüſten, wie die nordafrikaniſche, dringt ſie vor. Zahlreiche Anpaſſungen, die der Vortragende im einzelnen ſchildert, finden ſich. Eine kurze Bege- tationsdauer, Trockendürre, Feuchtſtreuer, Knollen- und Zwiebelgewächſe nutzen die kurzen, unregel- mäßigen Regen; im Gegenſatz zu dieſen Feig— lingen trotzen andere Arten der Dürre mit tiefen Pfahlwurzeln, weit ausgedehntem oberflächlichem Wurzelgeflecht, mit ſtarkem, zugleich gegen Kor— roſion ſchützendem Palliſadengewebe, kleinen oder Rollblättern, Ruten⸗Sträuchern und aufs zahl⸗ reiche andere Arten. Anabasis aretioides, ein Muldengewächs, der Chon-fleur der Koloniſten, iſt vielleicht eine der feſſelndſten dieſer Anpaſ⸗ ſungen. — Ahnlich ſchließt ſich die Tierwelt in Leben und Bau an das Wüſtenleben an. Ein von Doflein beſchriebener Verſuch veranſchaulicht die kennzeichnende Farbe der meiſten Wüſten⸗ tiere. Die Verbreitung der wichtigſten Tiere in Gegenwart und Vergangenheit, ihre Urſache und Begründung — nach Kobelt und dem neuen Brehm —, das intereſſante Leben von Fennek und Schakal, des Mähnenſchafes der Aures, der kleinen Nager, die Anpaſſungen der Gazel— lenarten, der Vogelreichtum der Oaſen, deren Pflanzenwuchs und Anbau werden gezeichnet. — Reiches Inſektenleben belebt noch im Sommer die trockenen Hänge. Stab- und Wanderheuſchrecken waren beſonders häufig. Die Fiſche und Amphi⸗ bien der an blühendem Oleander von ferne fennt- lichen Wadis und einige charakteriſtiſchen Mol- lusken ergänzen das Bild, da die Reptilienfauna dazu berufenere Witglieder unſeres Vereins wiederholt nach ihren Beobachtungen ſchilderten. Ein Hinweis auf die geologiſche Geſchichte des Gebietes ſchließt die Ausführungen. — Aus der vorhandenen Literatur feſſelt insbeſondere ein Sammelbericht in Nr. 30 der „Naturwiſſenſchaftl. Woch.“: Neuere Anterſuchungen über den Farbenſinn der Fiſche. Der Referent kommt zu dem Ergebnis, daß vorläufig noch keine Möglichkeit beſteht, die vielen einander widerſtrebenden Beobachtungen zu einem befrie- digenden Geſamtbild zu vereinigen. Die ana- tomiſchen Daten können natürlich zur Klärung der Frage keinen entſcheidenden Beitrag liefern. Doch iſt zu beachten, daß ſich bei den meiſten Fiſchen „Stäbchen“ und „Zapfen“ (von denen die erſteren im menſchlichen Auge als Träger der farbigen Empfindung betrachtet werden) nicht nur unterſcheiden laſſen, ſondern daß bei den Sehzellen der Selachier und der Teleoſtrier auch die Form der Fußſtücke und die nervöſe Ver— ſorgung Differenzen aufweiſen, die nach Puetter den eigentlichen Anterſchied zwiſchen Stäbchen und Zapfen begründen, indem ſich das Fußſtück der Zapfen dendritiſch verzweigt und nur mit einer einzigen Nervenfaſer in Verbindung ſteht, während das Fußſtück der Stäbchen knopfförmig endigt und zugleich mit den Fußſtücken mehrerer anderer Stäbchen von den Ausläufern derſelben Nervenzelle umſponnen wird. Daneben kommen aber bei den Selachiern auch dendritiſch endigende Stäbchen und bei den Teleoſtiern ſummierend abgeleitete Zapfen vor.“ — In der neueſten Nummer der „Amſchau“ intereſſiert eine Arbeit über neue Verſuche mit flüſſiger Luft. Ein Goldfiſch wurde in ſie geworfen, wo er ſo— fort gefror. Wieder in Waſſer von Zimmer⸗ 567 wärme gebracht, ſchwamm er ſchon nach wenigen Sekunden wieder umher; nur die ſtark geröteten Kiemen zeigten, welch ſchweren Eingriff ſein Körper erlitten hatte. — Nachdrücklich wird auf eine Arbeit unſeres Herrn Krüger über „Ramm- ratten“ in den neueſten Sitzungsberichten der Leipziger Naturforſcher-Geſellſchaft verwieſen. W. B. "Magdeburg. „Vallisneria“. Sitzung vom 9. Juli 1914. Herr Püſchel hält ſeinen Vortrag: „Schäd— linge im Fiſchfutter“. Die Köcherfliegen, obwohl keine eigentlichen Fiſchfeinde, müſſen entfernt werden, da die Larven unter den Pflanzen arge Verheerungen anrichten. Die Waſſermilben wer- den den Daphnien gefährlich und ſondern einen, den Fiſchen unangenehmen Saft ab. Fiſchegel können für die Fiſche eine ſchreckliche Plage wer⸗ den, ſie ſchneiden mit den Zahnplättchen der Mundöffnung eine Wunde und ſaugen das Blut ihres Opfers. Die Wunde verpilzt leicht und kann dann den Tod des Fiſches herbeiführen. Einer der gefährlichſten Schmarotzerkrebſe iſt die Karpfenlaus. Sie ſchwimmt gewandt, ſaugt ſich an ihrem Wirte feſt, und iſt geeignet, den ganzen Fiſchbeſtand zu gefährden, wenn ſie zahlreich auftritt. Die Waſſerkäfer führen ebenfalls eine räuberiſche Lebensweiſe, doch kommen ſie nicht im entfernteſten ihren Larven gleich. Es iſt be⸗ ſonders auf die kleinen, winzigen Larven zu achten, ſonſt dürfte man ſie erſt bemerken, wenn der Fiſchbeſtand rapide abnimmt. Die Waſſer⸗ wanzen, wie Rückenſchwimmer, Ruder⸗ und Schwimmwanzen, Skorpion und Stabwanze ſind zu entfernen, denn falls ſie den Fiſchen nicht ge- fährlich werden, ſo räumen ſie unter den Futter⸗ tieren auf. Große Fiſchfeinde ſind ebenfalls die Libellenlarven, beſonders da ſie faſt unſichtbar ſind. Viele Präparate dienten zur Erläuterung; Diskuſſion ſchloß ſich an den Vortrag an. Zu dem in No. 26 der „Blätter“ erſchienenen Artikel „über Altersbeſtimmung und Wachstum beim Aal“ weiſen wir auf unſer Vereinspro⸗ tokoll, Bl. 9 XI 1909, S. 778 hin. Eine Umfrage über die Entwicklung der uns durch Vermittlung von Herrn Dr. Kluge vom Fiſchereiverein für die Provinz Sachſen zu Beobachtungszwecken im Mai d. FJ. überwieſenen Aal-Montee ergibt über- einſtimmend, daß die Aufzucht der Tiere im Aquarium keine Schwierigkeiten geboten hat. Die größten Tiere haben in 6 Monaten die Länge von 20 cm erreicht, die Mehrzahl iſt erheblich kleiner geblieben, im Durchſchnitt ungefähr 12 cm. Von den größten ſind einige infolge zu gierigen Freſſens zu Grunde gegangen, weil ſie zu große Nahrungsmengen verſchluckt hatten, die ſie nicht verdauen konnten. Gefüttert wurde Cyclops, Daphnien und Regenwürmern und und gehack— tes Fleiſch. Die jungen Aale haben ſich den beſchränkten Verhältniſſen des Aquariumlebens außerordentlich gut angepaßt. Die einzigen wei⸗ teren Verluſte ſind auf Zufälligkeiten zurückzu⸗ führen. Dieſelbe Erfahrung haben wir auch in dieſem Jahre gemacht, durch Verwendung von Enchyträen als Futter wird die Aufzucht außer⸗ ordentlich erleichtert. Herr Kuhn zeigt eine rote und weiße Palotte, die auf demſelben Stand- ort gefunden wurden. Herr Kraſper berichtet, daß ſeine Brunnenkreſſe ſich ſtark vermehrt und die Trübung ſeines Zementbeckens beſeitigt habe. 568 5 Vereins⸗Machrichten Als Mitglied wurde Herr Dr. Georgs aufge- nommen. Plauen i. U. „Tauſendblatt“. In der letzten Sitzung wurde unter anderem ein Bericht von unſerem Mitglied, Herrn Kurt Schauer, betitelt „Aber Maſſenſterben von Girardinus“ verleſen. Genannter ſchreibt: über Maſſenſterben von Girardinus. In einem Bollglasaquarium (Größe 25><20x 20 cm), welches dicht mit Elodea canad. bepflanzt iſt, hielt ich ſeit Monaten 16 Stück Girardinus retic. die mit lebendem Futter gefüttert wurden. Das Waſſer zeigte ſeit einigen Tagen eine Trüb- ung, die nach mikroſkop. Unterſuchung von einer inzelligen Alge aus der Gattung Scenedesmus berrührte und auch Bazillen enthielt. Die Fiſche ſchwammen beim Herantreten an das Glas auf- geregt hin und her, den Sand aufwühlend. Ein Zeichen des krankhaft geſteigerten Erregungs— refleßes. Dieſes ängſtliche Gebahren und die Waſſertrübung veranlaßte mich am 13. Juli morgens eine vollſtändige Reinigung des Glaſes vorzunehmen. Beim Entfernen der Fiſche und Verſetzen in ein anderes gut durchlüftetes Waſſer, Temperaturſchwankungen vermieden. Auf dem Sandboden des Glaſes lagerten teilweiſe Senkſtoffe (Exkremente uſw.), der Geruch war aber normal. Beim Wiederbeſetzen des gereinigten Glaſes zeigten drei Fiſche Sauerſtoffmangel durch Notatmung an. Das Aquarium wurde gut belichtet und der Waſſerwechſel hätte eigentlich keinen Sauer- ſtoffmangel aufkommen laſſen können, zumal auch nicht alle Fiſche Notatmung zeigten. Am Abend des 13. Juli waren ſämtliche Fiſche noch am Leben, nur 5 zeigten Notatmung. Am 14. Juli morgens waren 12 Stück verendet und hatten jegliche Farbe verloren, ſodaß ich den Eindruck der Verpilzung gewann, worin ich durch den oberflächlichen Befund irrtümlich beſtärkt wurde. Eine vorgenommene mikroſkopiſche Anterſuchung der äußeren Haut mit 120-510 facher linearer Vergrößerung konnte aber Saprolegnien nicht feſtſtellen. Wohl aber zeigten ſich maſſenhaft auftretende bewegliche Bazillen. Die noch leben⸗ den 4 Fiſche verſetzte ich ſofort in ein gut tem⸗ pariertes friſches Waſſer. Dieſe atmeten mit krampfhaft aufgeſperrten Munde an der Ober— fläche des Waſſers direkte Luft. Nach kurzer Zeit nahmen 2 Fiſche ſenkrechte Stellung mit dem Kopfe nach oben ein und verendeten unter ſtarr— krampfartigen Erſcheinungen, die Kiemenfloſſen ſtarr abſtreckend und die Kiemendeckel vorgewölbt, aber geſchloſſen haltend. Der größere Fiſch, ein Weibchen, wurde ſofort im Sezierbecken geöffnet indem ich ihn am Kopf und Schwanze mit Nadeln auf dem Wachs fixierte. Unter Waſſer öffnete ich die Bauchhöhle, vom After beginnend, mit einer feinen anatomiſchen Scheere und legte die Eingeweide inkluſive der Kiemen bloß. Der Befund war folgender: Der Magen war leer, der Darm- kanal wenig gefüllt. Die Leber zeigte Blutergüſſe. Das Herz enthielt getautes entfärbtes Blut. Die Schwimmblaſe zeigte nur in dem, dem Kopfe zunächſt liegenden Teile Luft. Die Kiemen waren blaß und enthielten die erwähnten Bazillen in Mengen. Der Eierſtock war normal. Am Abend verendete der 3. Fiſch, wieder ein Weibchen. Die Obduktion ergab im Allgemeinen den gleichen Befund. Der Bluterguß in der Leber und die Stauung im erz war ſchon an einer blutig unterlaufenen Stelle äußerlich ſichtbar. Hier war es zum Zerreißen der großen Blutgefäße gekommen. Auch hier zeigten die Kiemen eine blaſſe Färbung und beherbergten Bazillen. Der noch überlebende Fiſch, gleichfalls ein Weibchen, zeigte am 15. Juli morgens, nach abermaligem Waſſerwechſel keine Notatmung mehr. Die Kiemen ſind wieder gerötet, der Fiſch reagiert noch ſtark, zeigt Augenrefler aber kein Verlangen nach Nahrungsaufnahme. Am Abend erfolgt Nahrungsaufnahme, ſo⸗ daß angenommen werden kann, daß der Fiſch die Krankheit überwunden hat. Wollte man annehmen, daß das Abſterben der Fiſche infolge Sauerſtoffmangel eintrat, ſo ſteht der Amſtand entgegen, daß durch den Waſſerwechſel ꝛc. ein Sauerſtoffmangel nicht eintreten konnte. Viel⸗ mehr iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß das Abſterben durch Aberſchwemmung des Fiſch⸗ körpers mit Bazillen, namentlich in den Kiemen, erfolgen mußte. Die durch den Stoffwechſel dieſer Bazillen gebildeten Toxine (Gifte) mußten den Fiſch vergiften. In dieſer Annahme wird man ohne weiteres durch die erhöhte Reflexerreg⸗ barkeit (wildes Umherſchwimmen beim Berühren des Glaſes) beſtärkt. Auch die krankhaften Beränderungen der inneren Organe, Herz, Leber und Kiemen, müßten dieſen Rückſchluß beſtätigen. Es wird vielfach angegeben, daß meteorologiſche Verhältniſſe (Luftdruck, Gewitterneigung, große Wärme ꝛc.) ungünſtige Einflüſſe ausüben. Dieſe Wirkung iſt noch nicht genügend erforſcht, kann aber zutreffen. Es beſtand an den Tagen Ge— witterneigung bei 762-764 mm Barometerſtand und + 26° Celſius im Schatten. Wahrſchein⸗ licher iſt aber, daß Anhäufung von Stoffwechſel⸗ produkten, ptomainartige Stoffe (Leichengift), vor allem aber beſtimmte Bazillen das Maſſenſterben verurſachen. Es wären durch Abimpfen der Bazillen auf geeigneten Nährboden und Züchtung von Reinkulturen dieſe zunächſt zu beſtimmen und durch Kontrollverſuche feſtzuſtellen, ob die gebildeten Tofine das Sterben verurſachen. Der Bazillus iſt auch in abgeſtorbenem Futter zu finden und infiziert ſo die Aquarien. Zum Studium der Wirkung der krankheitserregenden Organismen ſtehen 2 Wege offen: 1. Die Beobachtung, 2. Das Erperiment. Durch das Grperiment kann man, wenn der Erreger bekannt iſt, die gleiche Krank⸗ heit hervorrufen. Vielleicht findet dieſer oder jener Leſer Gelegenheit, durch Experimente die Arſache bakteriologiſch zu erforſchen, wozu ich mich gleichfalls bemühen werde. B. Gerichte. Erfurt. Aquarien⸗ und Terrarienfreunde. Wegen der politiſchen Lage iſt unſere für die Zeit vom 9. bis 16. Anguſt feſtgeſetzte Ausſtel⸗ lung auf unbeſtimmte Zeit verſchoben. Köln. „Waſſerſtern.“ Protokoll vom 9. Fuli. Der Vorſitzende berichtete über die letzte Vor— ſtands⸗Sitzung des Rheiniſchen Verbands. So— dann wurde die Zucht und Pflege unſerer Ver⸗ einspärchen beſprochen, woraus ſich eine lebhafte Diskuſſion entwickelte. Für die in nächſter Sitzung ſtattfindende Kaſſenreviſion wurden die Herren Hauſchildt und Nobis als Reviſoren gewählt. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. Dee ee ee ee — m nn a un ae m 1 22 TATTOO TTIOET T om————og = Empfehlenswerte Alphabetisch alle1A Tage Bezug S qu ell en: nach Orten sem, ann——n SEE TI e 8 Preis für die Aufnahme bis drei Zeilen 10 Mk. pro Jahr (26mal) Überzeilen 5 Mk. Wird Auszeichnungsschrift für den ganzen Text der Aufnahme oder einzelner Teile verlangt, so wird die doppelte Gebühr in Anrechnung gebracht. 8 g Aufträge zur Aufnahme einer Firma werden nur für ein ganzes Jahr angenommen. Die Beträge sind bei Auftrags- 1 N erteilung im voraus zahlbar. — Für die Angaben dieser Liste trägt der Verlag keine Verantwortung. ugsburg: Berlin: | Import, Export ausl. Aquar.- 2. A. Gla ß, ehe D. 130 Os w. Schmidt, Kuglerſtr. 149. u. Jerrarienfiere. Solide Preife. ; Geräte, Literat., Fiſche, Pflan- Zierfiſchzüchterei. Neuheiten Otto Jofohr, Hamburg 6, liefert = zen, Futter. 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Koop, Kaiser Wil- helmstraße 77, als Stammtischabende statt, zu welchen auch die Frauen unserer Mitglieder als Gäste willkommen sind, sei es, daß sie Rat und Auskunft wünschen, sei es auch nur auf Grund gemütlichen Zusammenseins. Die Leitung des Vereins liegt, It. Beschluß der Versammlung vom 5. August, während der Kriegszeit in der Hand unseres Schriftführers, Herrn Otto Schettler, Hamburg 22, Weidestr. 22, an welchen auch schriftliche Mitteilungen zu richten sind. Die eingezogenen Mitglieder werden zu den Sitzungen kurze Mitteilungen über ihre Erlebnisse machen, soweit sie unserer Versammlung vom 5. August beigewohnt haben. An unsere übrigen Mitglieder im Felde geht hiermit die Bitte, möglichst zu jeder Sitzung eine Feldpostkarte an den Verein „Rossmässler“ (E.V.), Hamburg, Kaiser Wilhelmstr. 77, zu richten. Diese Karten werden gesammelt, um später in einem besonderen Album auf- bewahrt zu werden. Nächste Sitzung, Mittwoch 19. August 1914, abends 9 Uhr, präzis und weiter jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Die in der Heimat bleibenden Mitglieder werden gebeten, die Fische in unserem Schauaquarium mit Futter zu versehen. Der Vorstand. Allen Mitgliedern wünscht ein frohes Wiedersehen nach dem Kriege Gerh. Schröder. Herrlichen Meer-Salat Portion 3 4 Große prächtige Seenelken per Stück 35—50 kleine dito 15—20 Dickhornige Seerosen per Stück 60 3 Schwimmgarneelen 100 Stück 10 M A- Siegfried, Nordseeaguarium Nordseebad Büsum. Autogen geschweisste Aquarien u. Terrarien mit Aluminium- und Kupferheiz- körper, Luftkessel, Ständer in allen Grössen, einfache und ver- zierte, billigst. Gustav Stahl, Ludwigsburg Lindenstrasse 5. Enchytraeen a 1/20 Liter 1 Mk. liefert im Inland franko bei Voreinſendung 6. Bauer, Nürnberg Anſchlittplatz 14. Größtes ömport-Geſchüft ausländ. Aquar.- u. Jerrarlentlere Carl Siggelkow Hamburg-Eimsbüttel, Rombergfir.10 Neuheiten u. Seltenheiten ſtets auf Lager. Auf Verlangen Lagerliſte. 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Wegner, Stuttgart, Immenhoferſtraße 40 Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Stuttgart. n 3 Ber ee. u 5 l eee eee N errarienkunde Sr ndofkerst vor. rwwolterstorff Magdeburg Wilhelmftade Dorlag von CG Wegner - Stuttgart Nr. 33 15. Sept. 1914 Jahrg. XXV Bezugspreis: Vierteljährlich 13 Hefte 2 Mk. Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands und Sſterreich⸗Ungarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. Anzeigen: Für die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗ Ermäßigungen nach Vereinbarung. Inhalt dieſes Heftes: W. Schreitmüller: Aspius rapax Ag. (Rapfen, Rape oder Schied) im Aquarium. Mit 1 Abbildung @ A. Milewski: Colocasia multifolia hort. Mit einer Abbildung. Elſe Soffel: Aus dem Leben der Mauereidechſe. Mit 2 Abildungen. Kleine Mitteilungen: Nochmals Zungenlähmung bei Chamaeleon pardalis; Triton palmatus bei Oberhof; Wird der Hundsfiſch Umbra) von Ichthyophtirius befallen? Ausſetzung von Lacertaserpa bei Frankfurt a. M.; 5 Mk. Strafe für das Fangen von Waſſerflöhen. Fragen und Antworten: Pflege des Bergmolches (Triton alpestris); Zur Fütterung der Molche und Eidechſen; Najas graminea; Freiland⸗Paludarium; Geſellſchafts⸗Aquarium; Fenſterbrettaqua⸗ rium; Daphnien als Winterfutter; Krankheit eines Makropoden; Abſterben der Daphnien im Teiche; Xiphophorus. Vereinsnachr. Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien- und Serrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskuyft erteilt auf Wunſch der Verlag. „ıRITON” Verein für Alquarien- und Terrarienkunde zu Berlin EI 1 0 ioo # (Eingetragener Verein) ha Da infolge des Krieges die Verhältnisse auch im Vereinsleben sich sehr geändert haben und viele unserer Mitglieder zur £= Fahne einberufen worden sind, so werden = wir anstelle unserer Sitzungen (am 2. und = 4. Freitag im Monat) nur zwanglose Zusam- menkünfte in unserem Vereinslokal, Neue Friedrichstraße 35, abhalten und bitten, dieses Vorhaben nach Möglichkeit zu unter- stützen. Ae Aff GO g o oje oo 0 Der Vorstand. 1 Aufforderung! Nachdem jetzt auch der Landsturm einberufen ist, bitte ich alle Herren Urodelenzüchter, die Eier oder Larven von Molchen von mir erhielten und den Tierchen in der Kriegszeit nicht die genügende Pflege widmen können, um freundliche Zusendung der verwandelten Jungtiere an meine Adresse] Genaue Etikettierung nicht vergessen! Der Versand erfolgt am besten in mehreren Blechbüchsen, jede Sorte für | eventuell kommen sich, als »Muster ohne Werte, mehrere Büchsen in ein Postkistchen. Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg Domplatz 5, Museum. „ NYMPHAEA ALBA El ZU BERLIN LEA VEREIN FÜR AQUARIEN- UND TERRARIENKUNDE, E. V. V. Schloemp, Berlin-Boxhagen, Neue Bahnhofstraße 29. S , I. Vors.: Bekanntmachung. Zur gefl. Nachricht, daß unsere Vereinsversamm- lungen wieder regelmäßig am Mittwoch nach dem 1. und 15. jeden Monats im Restaurant „Alexandriner“, Alexandrinerstraße, stattfinden. Nächste Versammlung am 16. September. — Der Monatsanzeiger und das sonst geplanteWinterprogramm ist aber vorläufig eingestellt. Unsere Mitglieder setzen wir von dem Ableben der Ehefrau des Herrn P. Kühne a in Kenntnis. Der Vorstand. V. Schloemp. Verein der Aquarien- und Terrarien- freunde Stuttgart, E.V. Vereinslokal Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. Auf vielseitigen Wunsch finden die zwanglosen Zu- sammenkünfte der Mit- glieder während des Kriegs im Vereinslokal v. abends 8 Uhr ab nicht nur am ersten, sondern auch am dritten Dienstag jeden Monats statt. Die Herren werden gebeten, sich recht zahlreich einzufinden. Diejenigen Mitglieder, welche mit dem Beitrag 1914 noch im Rückstand sind und deren Mittel es gestatten, werden dringend gebeten, ihre Mitglieder- karte baldgefl. bei dem Unterzeichneten einzu- lösen, da der Verein unauf- schiebbare Forderungen zu erledigen hat und die Kassen -Mittel erschöpft sind. Der Vorstand: G. Beuerle, Marienstr.5.- Luftkessel Aquarienrahmen und Gestelle GarlEllmann Apparatebau-Anstalt _ N AUGSBURG 3. Seenelken und ROSEN Postkiste bis 30 Stück Mk. 5.20. Garantie f. gute Ankunft, franko. Seemoos, Ulven, Rottang Stück 20 bis 30 Pfg. Krabben, Igel, Sterne usw., Postkanne 7.50 Mk. Alles franko u. inkl. Tange als Beipackg. H. J. Küper, Baltrum, Norge. Terrarianer kaufen weiße Mäuse, Ratten und Meerschweinchen zu den billigsten Tagespreisen als Fut- tertiere ständig bei J. Thumm, Klotzsche-Dr. N fur Aquarieri- und | Terrapienkunde f [N Pereinist mit Neituv und Saus ff | 15. September 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. little. Aspius rapax Ag. (Rapfen, Rape oder Schied) im Aquarium. Von W. Schreitmüller. Mit 1 Originalſtizze nach dem Leben vom Verfaſſer. Junge Rapfen ſind verhältnismäßig ſchwierig zu erlangen. Im Fahre 1908 gelangte ich zwar in Dresden, durch Ver— mittlung eines Fiſchers in Wachwitz an der Elbe, in den Beſitz zweier, zirka 6 und 8 cm langer Tierchen, welche jedoch bereits während des Nachhauſetransportes das Zeitliche geſegnet hatten und ſo für mich wertlos waren. 2 2 . . . . . . . 2 . = ] | * * . a EN Döbel“ und ich ließ ihn bei dieſem Glauben. Für 20 Pfennig pro Stück erwarb ich die 3 Fiſche nebſt anderen Sachen. Zu Hauſe angekommen, war meine erſte Sorge, die drei Fiſchchen jo bald als mög- lich ſepariert in einem großen Becken! unterzubringen. Das Aquarium war gut mit Vallisneria spiralis und Sagittaria natans bepflanzt und enthielt tadelloſes ee Aspius rapax Ag. (Rapfen, Zalat, Schied, Rape, Mülpe oder Mäuſefiſch) Jungtier. Originalſkizze von W. Schreitmüller. 8 Gelegentlich eines Beſuches bei einem hieſigen Händler, wo ich mir verſchiedene einheimiſche Fiſche kaufen wollte, bemerkte ich im November 1912 in einem größeren ecken, welches mit „Weißfiſchen“ aller Art beſetzt war, — zu meiner größten Freude drei junge Rapfen, welche eine Länge von zirka 8—10 cm zeigten. Der Mann, welchen ich die Fiſche heraus- fangen ließ, bezeichnete ſie mir als „junge Waſſer. Leider ging mir nach 3 Tagen einer der Fiſche infolge von Rotlauf und Verpilzung der Floſſen und des Schwanz⸗ ſtieles ein. Die beiden anderen Exemplare hielten ſich gut, zumal das Becken in einem ungeheizten Zimmer ſtand. Die Tierchen hielten ſich faſt ſtändig oben und in halber Höhe des Waſſers auf, ſtanden teils zwiſchen den Pflanzen oder ſchwammen gemeinſam 1 80X40X35 cm. se 570 A. Milewski: im Becken umher. Beſonders ſcheu zeig— ten ſie ſich nicht. Im Verhältnis zu ihrer Größe war ihre Freßgier unglaublich groß, die größten Regenwürmer, Mehlwürmer, Enchytraeen, kleine Waſſerſchnecken, ſowie kleine, bis 4 cm lange Flitterfiſchchen ver⸗ ſchwanden ſpurlos in ihren geräumigen Mäulern. Die Fiſche erinnerten un= willkürlich an Hechte oder Zander, — gleich ſchoſſen ſie mit wahrer Gier auf ihr Opfer los, um dieſe durch ihren Rachen verſchwinden zu laſſen. Gegenſeitig taten ſie ſich nichts zu Leide, ich habe dies wenig⸗ ſtens nie bemerkt. Ihre Färbung iſt am Rücken bläulich- grün, nach den Flanken zu heller, in ſilbrig⸗ glänzend übergehend, der Bauch iſt weiß. Bruſt⸗, Bauch- und Aſterfloſſen ſind gelb- lich mit rötlichem Anflug, (bei jungen Tieren!) während Rücken- und Schwanz- floſſe gelblichgrau erſcheinen. Das Maul iſt weit geſpalten und mit zahlreichen kleinen Zähnchen beſetzt. Der Kopf iſt ſchlanker als der des Döbels, dem er auch hinſichtlich ſeiner Geſtalt ähnelt, doch iſt er ſchlanker und etwas geſtreckter gebaut und zeigt mehr gerundete Formen als jener. Solange kühle Witterung herrſchte, hiel— ten ſich die Fiſche (ohne Durchlüftung) ausgezeichnet, fraßen gut und waren fidel und munter; nachdem aber im Mai die Sonne höher ſtieg und die Temperatur des Waſſers an Höhe zunahm, ging mit den Tieren eine Umwandlung vor ſich; Colocasia multifolia hort ſie ſtanden öfters an der Oberfläche des Waſſers, fraßen ſchlecht und wenig, wobei lie ſichtlich abmagerten. Sfterer teilweiſer Waſſerwechſel half nur vorübergehend, ebenſo Durchlüftung des Beckens und Ende Juni 1913 waren ſie trotz ſorgfältig⸗ ſter Pflege und Wartung in die ewigen Fiſchgründe hinüber gewandert. Gewachſen waren ſie während dieſes halben Jahres nur minimal, kaum um 1 cm. Aus alledem dürfte erſichtlich ſein, daß Aspius rapax Ag. in Becken ohne Waſſerzu⸗ und ⸗abfluß und ſtarker Durch- lüftung wohl kaum längere Zeit zu er— halten ſein wird, ich habe das Tier als ſehr ſauerſtoffbedürftig und gegen höhere Waſſertemperaturen äußerſt empfindlich kennen gelernt, ſodaß ich wohl kaum nochmals den Verſuch machen werde, junge Rapfen im Aquarium zu pflegen. Aspius rapax Ag. bewohnt größere Ströme und Flüſſe Mitteleuropas, kommt aber auch gelegentlich in großen Seen vor. Ein einziges Mal in meinem Leben erbeutete ich beim Angeln in der Elbe (bei Hochwaſſer!) einen Fiſch dieſer Art, welcher eine Länge von zirka 60 om hatte; er wird aber noch bedeutend größer im Freien, ſodaß ſich für unſere Zwecke nur junge Tiere von 5—10, höchſtens 12 cm Länge eignen. Als gefräßiger Raubfiſch ſtellt er allen Arten Fiſchen, auch jungen Waſſervögeln und anderen Sieren nach, ſowie er ihrer habhaft werden kann. DO (] Colocasia multifolia hort. Von A. Milewski, Berlin-Wilmersdorf. Zu der Ordnung der Spadizifloren, Pflan⸗ zen, die ſich durch meiſt beerenartige Früchte auszeichnen, gehört die Gattung der Ara— ceen; monokotyledoniſche (ſpitzkeimeriſche), ſich durch kolbenartige, charakteriſtiſche Blü— tenſtände bemerkbar machende und mit gegen 750 größtenteils in den Tropen und nur mit einem kleinen Teil in den ge— mäßigten Zonen vertretene Gewächſe ver— ſchiedener Formen. Die Araceen werden in 2 Unterfamilien eingeteilt: Die Areen und die Orontien. Die Araceen find ſämt⸗ lich Landpflanzen und haben getrennt⸗ge⸗ ſchlechtliche Blüten. Die Orontien charak— teriſieren ſich teils als Land-, teils als Waſſerpflanzen und tragen durchgängig Mit einer Abbildung. zwittrige Blüten. Die Lemnaceen wiederum umfaſſen nur wenige frei ſchwimmende, ſehr reduzierte, blattloſe Gewächſe. Wäh⸗ rend die Waſſerlinſen zu den Zwergen der Reihe Spathiflorae zählen, haben wir andererſeits in den Kalla-Arten wahre Rieſen zu verzeichnen, denen ſich unſer Kalmus (Acorus calamus) anſchließt. Auch unſer Sumpfſchlangenwurz (Calla palustris I.) und die bekannte Muſchelblume (Pistia stratiotes L.) zählt dazu. Gleichfalls dazu gehören die Colocasia-Sorten, die mit 6 im tropiſchen Aſien vorkommenden, in allen wärmeren Ländern als Kulturpflanzen eingeführten, ſchöne Sumpfgewächſe dar- ſtellenden Arten bekannt ſind. Die bekann⸗ — . An A ut ae * Kun erinnernde im- . 50 cm, oft aber A. Milewski: Colocasia multifolia hort teſte Art iſt Colocasia multifolia, von der hier die Rede ſein ſoll. Obwohl ſchon einige Zeit im Handel, von Fr. Henkel⸗Darmſtadt aus ihrer Heimat Japan importiert, wo ſie ſich unter dem Namen Yatsuga-shira liebevoller Pflege erfreut, iſt die Colocasia multifolia bisher nur oberflächlich beſchrieben worden. Aln- ſachgemäße, auf Ignorierung und Alnfennt- nis der heimatlichen Verhältniſſe zurüc- zuführende Kultur haben ſie in den Ruf gebracht, heikel und undankbar zu ſein und ihren wohlverdienten Verbreitungskreis bei uns begrenzt. Ganz mit Unrecht. So ſchön und impo⸗ — 3 ſant ſie iſt, ſo willig gibt ſie ſich auch bei uns bei geeig- neter Pflege. In ihrem Habi- tus ſtellt dieſes, ſtark an pracht⸗ volle Zimmer⸗ blattpflanzen poſante Sumpf⸗ gewächs etwas ganz anderes dar, als wir ſonſt in unſeren Aquarien ge⸗ wöhnt ſind. Die in der Regel auch bis über Im lang wer⸗ denden, ſich nach oben allmählich verjüngenden, weichen Blatt⸗ ſtiele tragen große, herzförmige, in der Regel etwa 10 bis 20 em lange Blätter. Die dunfel-grau- violetten Stiele entſpringen gruppenweiſe aus einer gemeinſamen Scheide. Schon der Name bezeichnet die Pflanze als vielblätte⸗ rig. Das iſt zutreffend. Das Hervorbringen reichlicher Blätter ſtempelt die Pflanzen zu einem eigenartigen, faſt ſtrauchartigen Ge— wächs. Die Farbe der Blätter iſt ein herr- liches, kaum wieder zu gebendes, dunkles Blaugrün, wie man es bei Sumpfpflanzen kaum antrifft. Die Blattnerven ſind an der UAnterſeite ſtark erhöht und verleihen dem Ganzen ein beſonderes Gepräge, das 1 multi = piel; folium — Blatt. D. Verf. Colocasia multifolia hort. Originalſkizze von A. Milewski. 571 durch die hellere, mattgrüne Blattfarbe an dieſen Stellen mit beſtimmt wird. Das Rhizom iſt knollenartig und bildet zahl— reiche, lange Saugwurzeln, die ſich weit verbreiten. Die Blüte gleicht denen der bekannten Kalla⸗Arten. Sie beſteht aus einem einzigen, großen, tütenförmigen Hüll⸗ blatt (der Spatha) und dem Blütenkolben (der Spadiz). Bevor ich auf die Pflege unſerer Colo- casia bei uns eingehe, möchte ich ihrer eigenartgen Kultur in ihrer Heimat gedenken, die für den hohen Schönheits— ſinn und den angeborenen Züchtungstrieb LE der Japaner ſpricht. Wie der Chineſe die von ihm geheiligte Lilie mit Sorg⸗ falt im Zimmer pflegt, beſchäf⸗ tigt ſich der Ja⸗ paner mit der Colocasia. In eine niedrige Schüſſel, die nur mit etwas Sand und wenig Waj- ſer gefüllt iſt, ſetzt er frühzeitig die Knollen. Bald entwickeln ſich aus ihnen ſtärkere Büſchel dunkel purpur⸗ rot gefärbter Stiele mit präch⸗ tigen, grünen Blättern, die ſich im Freien faſt während des ganzen Som⸗ mers halten. Bei dieſer eigenartigen Zucht- methode entwickeln ſich keine Blüten. Dafür beginnen im Frühjahr, ungefähr im April oder Mai, die Triebe zu ſchießen. Um ein zu üppiges Emporſchießen der Blattſtiele zu vermeiden, kürzen die Japaner die — ſich wahrſcheinlich bei der Suche nach kräftigerem Erdreich ſtärker ausbreitenden — Saug— wurzeln um ein Drittel, wodurch ein im Wachstum zurückgedrängtes, verändertes, dem Zimmer mehr entſprechendes Bild ge— ſchaffen wird. Später werden dieſe Pflanzen zu Topfkulturen verwandt. Als Garten— pflanzen erreichen ſie, in tiefe, kräftige Erde geſetzt, eine Höhe von 4 bis engl. Fuß. Die 572 A. Milewski: Colocasia multifolia hort Wurzelknollen werden von den Japanern, wie bei uns die Kartoffeln, gekocht und genoſſen. Wenn wir Wißerfolge bei der Kultur exotiſcher, zu uns herübergekommener Pflan⸗ zen zu verzeichnen haben, ſo liegt das, wie ich bereits Eingangs nur geſtreift habe, an der Ignorierung ihrer heimatlichen Ver⸗ hältniſſe. Wie kann es Wunder nehmen, daß bei uns Pflanzen nicht gedeihen, nicht durch den Winter zu bringen ſind, wenn wir uns nicht der Mühe unterziehen, feſt⸗ zuſtellen, unter welchen Breitegraden ſie ſonſt gedeihen, wie die klimatiſchen Hei⸗ matsverhältniſſe find, ob und welche Ruhe— periode in Frage kommt und wie der heimatliche Nährboden iſt? And wenn uns poſitive Feſtſtellungen zu Gebote ſtehen, wird eine informatoriſche Gberſicht der heimatlichen Verhältniſſe, ja, eine kleine Kombination, zur Kultur bei uns hilfreiche Hand bieten. Japan, die Heimat unſerer Colocasia, iſt ein Monſunland. Es hat ausgeſprochen kontinentales Klima, das bei aller durch die weite Erſtreckung von Norden nach Süden und durch den vor— herrſchenden gebirgigen Charakter beding- ten Verſchiedenheit doch einen gemeinſamen Zug aufweiſt: es wird beherrſcht durch die beiden Jahreszeitwinde: ſüdlicheim Sommer und nördliche im Winter. Letztere ſind rauh und bringen niedrige Temperaturen und dem Norden und den Landſtrichen auf der Seite des japaniſchen Meeres viel Schnee. Selbſt im ſüdlichen Kiushiu ſind Schnee und Nachtfröſte keine Selten— heit. In Tokio ſinkt das Thermometer zuweilen bis auf 9°C im Winter und ſteigt auf 35°C im Sommer. Weiter nörd— lich dauert der Winter volle 6 Monate. Die höheren Berge werden 5—10 Monate lang im Jahr mit Schnee bedeckt. Infolge des ſommerlichen Monſunklimas iſt die Feuchtigkeit der Luft und der Regenreich— tum groß. Dieſe Tatſachen bilden einen Wegweiſer für die Kultur der Pflanze bei uns. Infolge unſeres kühleren ſommer— lichen Klimas verlangt fie geſchützte Zim- merluft. Die Temperatur ſoll 16-30 betragen. Entſprechend der heimatlichen Gewöhnung an hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft gedeiht ſie am beſten in nicht zu warmen Gewächshäuſern, die naturgemäß mit feuchter Luft geſchwängert ſind. In den Glashäuſern der bekannten Firma Haage & Schmidt in Erfurt, der ich durch den Obergärtner Herrn Karrer, einem der die Pflanze trotzdem Pflege exotiſcher Sumpf- und Waſſer⸗ pflanzen viel Intereſſe entgegenbringenden Sachverſtändigen, manche Aufklärung ver⸗ danke, gedeiht die Colocasia in einem Reichtum, der auch einem Laien Bewun⸗ derung ablockt. Das wunderbare Dunkel- grün der ſaftigen, keine einzige braune Spitze aufweiſenden Blätter, die fleiſchigen, eigentümlich zart angehauchten GBlattſtiele zeigen ſo recht, daß die Pflanze da in ihrem Element iſt. Aber auch die Zimmer⸗ luft verträgt ſie gut. Bedingung iſt nur, daß ſie alltäglich und reichlich mit einem Zerſtäuber beſprengt wird; je mehr, je beſſer. Ferner beanſprucht ſie reichliche Sonne. Der hellſte Fenſterplatz iſt gerade gut genug. Der Waſſerſtand ſoll 5—20 cm betragen, der Nährboden am beſten aus reinem, mit verrottetem Kuhdung gut ver— miſchtem Lehm beſtehen. Solch ſchwerer Boden iſt eine große Hauptſache. So gepflegt, treibt die Pflanze zahlreiche Blät- ter und macht ihrem Namen (vielblätterig) Ehre. Bezieht man ſie aus dem Gewächs— hauſe, ſo darf man ſie nicht gleich der trockenen Zimmerluft ausſetzen. es dabei paſſiert, daß in wenigen Minuten nach dem Auspacken ihre ſchönen Blätter einrollten und vergilbten. Tritt dieſes Malheur ein, ſo ſcheue man ſich nicht, einzuſetzen. Die Blätter gehen zwar gänzlich ein, doch zeigen ſich bald neue Sproſſen. Selbſt im September zog ich jo neue Triebe hoch. Das zeugt doch von einer ſtarken Lebenskraft. Will man durchaus ſeine gärtneriſchen Zieranlagen im Freien mit der Colo— casia ſchmücken, ſo gebe man ihr ſchweren, kräftig gedüngten Lehmboden und einen ſtark ſonnigen, vor Winden geſchützten Platz, jo, wie ihn die bekannten Nelum- bium-Arten bei uns im Freien haben. Selbſtverſtändlich muß ſie auch hier ſtark benetzt werden. Naturgemäß bringt der Standort im Freien die übliche Gedrungen— heit im ganzen Habitus mit. Die Fortpflanzung geſchieht durch reichlichen Knollenanſatz während des gan- zen Sommers, die, getrennt, neue kräftige Pflanzen entwickeln. Werden ſie belaſſen, ſo breitet ſich die Colocasia büſchelförmig aus und kräftigt das Geſamtbild. Bei nötiger Wärme und Sonnenſchein zeigt ſie ſich dauernd. Außerdem kann zum Zweck der Fortpflanzung Samen geerntet werden. Er keimt aber nur bei ſehr hoher Mir iſt Elſe Soffel: Aus dem Leben der Mauereidechſe Temperatur, bei 24—28 C, im Frühjahr bei niedrigem Waſſerſtand. Sehr blütenwillig gibt ſie ſich bei uns nicht. Wahrſcheinlich vermißt ſie die heimat⸗ liche, dauernde Sonne. Das iſt auch der Grund, daß ihre Blüte meines Wiſſens noch nicht beſchrieben iſt. Die frühere Ver— mutung Dr. Krefft's, daß dieſe der befann- ten Kalla⸗Blüte gleiche, nämlich aus einem einzigen großen tütenförmigen Blüten- 573 Hüllblatt, der Spatha und dem Blüten⸗ kolben, der Spadix, zuſammengeſetzt, ſei, trifft zu. Was die Aberwinterung unſerer Pflanze betrifft, ſo iſt zu bemerken, daß ſie im Spätherbſt bei uns einzieht. Man laſſe ſie jedoch in der Erde und ermäßige die Temperatur auf + 6—12 °C, = Frühjahrswärme erweckt ſie zu neuem eben. UREEITERTEREEERTERTETETERERTERTERERRTUEERERERKERTRERTRTERUETERKERKERRERKRRNERREERERRERRENEEE Natur und Haus Aus dem Leben der Mauereidechie. Von Elfe Soffel. Wohl nicht die bekannteſte, ſicher jedoch im Geſtein die gewandteſte unter den deut— ſchen Eidechſen iſt ſie, und man begreift nicht recht, wie der hübſche Beiname der agilis gerade zu der Zauneidechſe kommt, die neben der viel beweglicheren, klug und munter blickenden, zierlicheren muralis viel von den weniger anmutenden Eigenſchaften des Nordens verrät: ein wenig dumpf in Bewegung und Ausdruck, langſam und ſchwer von Gliedern und Begriff. wenig⸗ ſtens im Vergleich mit der andern, der man die urſprüngliche Sonnenheimat ſofort anſpürt. Wer die kleine Echſe etwa auf einer Wan⸗ derung in Südtirol] oder Norditalien beobks achtet hat, an Wein⸗ bergsmauern, alten Gehöften und Burgen, Mit 2 Originalaufnahmen von K. Soffel. zeitigem Frühlingsanfang zum Aufenthalt gewählt: den Rheingau, Heſſen, Baden, Württemberg, wohin ſie von Frankreich und der Schweiz eingewandert iſt. Wie ſie ſich nicht gern fangen läßt, ſo läßt ſich die kleine Echſe auch nicht zwingen, da zu bleiben, wo es ihr nicht behagt, wenn auch ſcheinbar Ort und Umgebung alles aufweiſen, was ſie liebt: Sonne und trockenen Boden, Geſträuch und Geſtein zum Schlupfen und ſich Verſtecken, Nahrung in Auswahl und Feuch⸗ tigkeit, ſo viel ſie braucht, um durch Baden und Trinken das Schuppenkleid ſtraff und geſpannt und die Lebensgeiſter in munterer Tätigkeit zu erhalten. So hat ſie in Heſſen das ihr aufgezwungene Heimatrecht ausge— zwiſchen Geröll und Steinplatten hochge— legener Schutthalden, unter leuchtend blauem Himmel jede Ritze beleben, ſich ſonnen, — im Frühjahr die Alten, ſelbſt in ihrer mütterlichen Träg⸗ heit kaum zu erhaſchen, im Herbſt die nied— lichen Fungen dieſer — der kann ſie ſich in den kälteren, rauhen Strichen unſeres Deutſchland kaum vorſtellen. Und tatſäch⸗ lich iſt ſie auch im öſtlichen und nördlichen Deutſchland nirgends daheim. Sie hat ſich auch bei uns die ſonnigſten Gegenden mit Abbild. 1. Lacerta muralis fusca. — Rovereto Juni 1909. Naturaufnahme bon K. Soffel. ſchlagen, in Tübingen dagegen ſich ganz gut eingebürgert. 8 So ſchön wie unter ſüdlichem Himmel entwickelt ſich die Mauereidechſe allerdings bei uns im Norden nicht. Auch unſere heimiſche Art, Lacerta mura- lis fusca, zu der Gruppe der „braunen“ gehörig, erreicht beiſpielsweiſe in Bozen und Meran, überhaupt ſüdlich des Brenner, eine ſtattlichere Größe und erhöhten Glanz des bronze⸗braunen Gewandes. Kein Wunder aber auch: Dort ſtrahlt noch im 574 Dezember eine milde Winterſonne, die wenigſtens um Mittag auf ein paar Stun⸗ den ermuntert zu Spiel und Nahrungs- aufnahme. Bei uns hingegen heißt es im Oktober ſchon das Winterquartier in Geſtalt einer kleinen Erdhöhlung beziehen — möglichſt geſchützt vor Näſſe und Kälte — und das eigentliche Weiterleben auf fünf bis ſechs Monate hinausſchieben. Nur ſelten reichen hin und wieder an linden November- oder Februartagen Sonne und laue Luft bis in das kleine Gelaß unter der Erde und locken den ſteifgewordenen Schläfer, ſich draußen umzuſchauen. Das iſt ein nicht zu unterſchätzender Zeitverluſt bei ohnehin geringerer Energie der Lebenserreger! Südlich des Po wandelt die intenſivere Sonne das einfache braune Kleid in ein leuchtendes grünes — oliv oder grasgrün, je nach der Varietät, mit ſchwarzen und gelblichen Fleckenreihen an den Seiten. In Italien treten neben der Mauereid— echſe verwandte Formen auf. Ihr Beſtes aber hat die Sonne an der Faraglione— eidechſe getan, einer der Inſel Capri und den ihr vorgelagerten berühmten Farag— lionefelſen eigentümlichen Form, bei deren prachtvollem Blau, Wildheit und ſtreit— ſüchtigem Weſen man kaum mehr an Ver— wandtſchaft mit der anmutig⸗-beſcheidenen, ſanftmütig⸗klugen Nordländerin denkt. Allerlei Gewänder und Formen hat die Natur für die ausgedehnte Familie der Mauereidechſen gefunden, je nach dem Land und der Sonne: Farben vom einfachen Braun und Grau bis zum lebhaften Grasgrün. Eng ſind der Mauereidechſe die Grenzen ihres Wohnens nicht gezogen: ſie iſt von der ſpaniſchen Halbinſel bis zum Kaſpiſee, von Holland und Belgien bis nach Nord- afrika herein zu Hauſe und hat ihr Gebiet ſtetig vergrößert. So heißt es in einer Oberamtsbeſchreibung von 1870 aus Würt- temberg von ihr: „Die häufigſte Eidechſe und in neueſter Zeit eingewandert.“ Gebirge und Ebene, Flußtäler und Hügel— landſchaft liegen ihr, wie auch die Ufer kleiner Seen, Geſtein, Geſträuch oder erdiger und Sandboden, ſofern ſie nur Sonne und trockenen Grund hat. * * Die herrlichſte Zeit im Jahr iſt für das Etſchtal angebrochen. Seit Wochen hat die Sonne jeden Tag an Kraft zugenommen. Oben auf den Elſe Soffel: Aus dem Leben der Mauereidechſe Bergen blitzen noch die Schneefelder, aber nur wenige halten ihrer wachſenden Macht ſtand. Die Etſch ſtrömt voll und träge und trägt Millionen tanzender Sonnenfunken auf ihrem breiten Rücken, in den Obſt⸗ gärten ſteht die erſte Mandelblüte — die anderen, Kirſche uud Pfirſich, Apfel und Birne dehnen ſich zum Brechen. Gber das Land weht ein ſchwerer Duft von Flieder und üppiger Glyzine. Noch ein Weilchen, ſo hängen Goldregen und Aka— zienblüte, weiße und rote Wegroſe über die alten Weinbergsmauern. Zwiſchen ihren bröckeligen, riſſigen Stei— nen ſteht ſparrig und geſchloſſen die Mohn⸗ knoſpe, vorwitzig ſchaut mancher ſchon ein Ende vom eng gefalteten roten Röckchen zwiſchen haarigen grünen Blättern hervor. Die Ochſenzunge mit kleiner violetter Stern— blüte und weichem, weißgrünem Blatt drängt ſich langſtielig aus den Ritzen, Mauerpfeffer und Fetthenne ſchieben dicke, hartfleiſchige Blätter heraus, an zähen kriechenden Stengeln. Den ganzen Tag und die ganze Nacht iſt der Spötter noch nicht zur Ruhe ge— kommen und der Seichrohrjänger wetzt und ſchnarrt unaufhörlich ſein ſcharfes Geſäng— chen zwiſchen leuchtender Irisblüte und weißem Pfeilkraut. Was Leben hat, liebt und wirbt — die Laubfröſche meckern in den ſumpfigen Etſch— wieſen, ihr Lied ruht auf dem breiten Baß des Verwandten, der Springfroſch watet mit langen Beinen im Gras. In den kurzen, lichttrunkenen Nächten kommt das weite, ſchimmernde Land noch nicht zur Ruhe; das Unkenglöckchen tönt, klagend lockt die Eule von der Pappel, bald hier, bald da, jetzt fernhin ſchwindend. Aber die lichte Straße rollt der Schatten des Siebenſchläfers — im Akaziengebüſch tönt Zweigebrechen und leiſer Lärm — der ſchluchzende Vogel verſtummt, beginnt aufs neue. Die Mauereidechſe weiß auch, daß ihre Zeit da iſt. In der kleinen dunklen Kam⸗ mer unter der Erde, an den Wurzeln des Kaſtanienbaums und der Feige, unter bröckeligem Geſtein iſt ihr die Botſchaft geworden. Gberall iſt ſie erwacht. Hoch oben am Berg, wo fie ihren Unterſchlupf unter geborſtener Steinplatte, am Wurzel⸗ ſtock geſtürzter Bäume hatte, auf halber Höhe an den grasbewachſenen Trümmern des vergeſſenen Kirchleins, weiter unten an der Hauswand vom Weinbauern und Elſe Soffel: Aus dem Leben der Mauereidechſe an der Straße. Vor ein paar Wochen war's nur ein Stündchen um Mittag geweſen. Da hatte die Sonne es ſo deutlich gemacht mit der Wärme, daß die Echſe ſich mit noch ſteifen Gliedern auf den nächſten Stein heraus⸗ geſchleppt hatte, mager, daß das Schuppen- kleid Falten warf der Länge nach. Das ging ſo ein paar Tage. Zum Freſſen war noch keine Luſt da, die Aſſel oder Spinne, die, auch von der Sonne ins Leben gerufen, über den Stein liefen, durften ruhig weiter- ziehen. Der ſchläfrige Feind ſah kaum nach ihnen hin. Sie war wirklich noch gar nicht ſie ſelbſt, die kleine Mauerechſe. Verſchlafen und träge, nichts intereſſierte ſie, was vorüberflog oder krabbelte. Zum Spiel und Jagen nicht die geringſte Luſt. Bloß Wärme, Wärme. Der Winter, wenn- gleich er nicht ſchlimm geweſen, ſteckte ihr noch in allen Gliedern. Sogar das Kleid ſah abgetragen und mer aus. Aber die Sonne befam es MOSE. doch zuwege. Nach einigen Tagen war es ihr nicht mehr möglich, die nackte junge Raupe am Pflanzenſtengel ent lang kriechen zuſehen eu. oder nicht nach dem Schmetterling zuuu haſchen, der achtlos vorübertaumelte. Die goldbraunen Augen hielt ſie zwar gerne halb geſchloſſen, ganz dem Genuß der wohligen Wärme hinge— geben, das Körperchen an den heißen Stein gepreßt, aber ſie überſah dabei nicht die junge Grille, die nichts ahnend neben ihrem Lager— platz die Erdwohnung verließ, auch nicht die Fliege, die ſich beim Bürſten der Bein- chen einen Augenblick auf dem Stein ver— gaß. Blitzſchnell fuhr ſie los, den Kopf wagrecht geſtellt, daß er ein Eck bildete mit dem hochgehobenen Hals, ſchüttelte und würgte das Opfer, bis alles, was ihr un— tauglich ſchien, zu Boden fiel; mit harten Flügeldecken oder dergleichen müht ſie ſich nicht gern, wie es ihr auch lieber iſt, das Vogelei zerbrochen zu finden und jo bequem den Inhalt zu genießen. Dann lag ſie wieder ruhig und nur das behag— liche Lecken des Schnäuzchens erzählte noch von dem eben Geſchehenen. Wieder waren die Augelchen halb geſchloſſen, der ganze kleine Körper dehnte ſich im Einatmen der köſtlichen Wärme, das Schwänzchen Abbild. 2. Lacerta muralis fusca bei Ropereto 1909. Naturaufnahme von K. Soffel. 575 in den Efeu über ihr verſchlungen lag ſie, und die Sonne ließ ihr Kleid in allen Farben ſpielen. Menſchen kamen nicht viel hierher und ſie waren auch weniger zu fürchten als Schling- und Askulap-Natter. Sonſt neugierig, wer ſich ihr näherte, und ſaumſelig im Verlaſſen ihres Lagerplatzes, beſann ſich die Echſe keinen Augenblick, wenn das verdächtige langandauernde Schliefen im Unterholz begann. Das war keiner der Ihren! Die raſchelten anders durchs Ge— büſch, riſch — raſch, es war nicht das leiſe Gleiten und Winden durchs Laub und Geäſte. Nur flink ins Erdloch, in eine ſchmale Steinritze, oder wo ſonſt der dicke Schlangenleib nicht nach kann, und nicht eher wieder heraus, bis ſich der Feind, nach anderer Beute ſuchend, hörbar entfernt hat. Sollt' es auch den Schwanz koſten — der ak nach, aber nicht das Leben. Ein wichtiges Ge— ſchäft ſteht der Echſe noch bevor in dieſen Tagen. Seit heute behagt ihr das alte Kleid nicht mehr, unruhig und freß— unluſtig rennt und ſchlüpft ſie hin und wider, ſcheuert das Köpfchen, die Wangenſeiten, das Schnäuzchen am Stein oder harten Efeubaum. Es ſpannt und drückt überall, die mancherlei ver— ſchluckten Käferlarven, Schmetterlinge und dergleichen haben den Leib wieder ſtraff und voll gefüttert, und nun ſitzt das alte vorjährige Gewand nicht mehr. Die Echſe krümmt und windet ſich, faßt mit den Vorderfüßchen nach dem Unterkiefer, ſie drückt ſich eng durch Steinritzen, ſchleift durch dichtes, dorniges Gezweige, zwängt ſich durch manchen Durchſchlupf, der ihr ſonſt zu unbequem. Heute iſt ihr's ſo gerade recht. Aber es iſt noch nicht ſo weit. Ermüdet liegt ſie um Mittag ein Stückchen auf dem warmgeglühten Stein. Alm fie herum zappelt und krabbelt allerlei GBerſpeisbares — was lebt nicht allein alles unter dem Stein, der ihre Lagerſtätte! Junikäfer funkeln zu Dutzenden am nahen Roſenſtrauch, ſaftig⸗grüne Heuhüpfer ſchnel⸗ len auf im Gras neben ihr — umſonſt, es rührt ſie nichts. Nach einer Weile fängt ſie wieder an, reibt und drückt ſich 576 am Stein, kriecht hart über rauh-ſandigen Brocken, im zähen Wurzelwerk herum, hindurch. Endlich nützt es! Vom Unter⸗ kiefer, von der ganzen Schnauze, über die Augen, den ganzen Kopf weg ziehen ſich weißliche Fetzen — das geriſſene abge- tragene Hemd. Noch eine halbe Stunde und das ſchwierige Geſchäft iſt erledigt. Friſch und farbig, wie aus dem Ei ge- ſchält, prangt das Tierchen im Frühjahrs⸗ kleid. Das alte paßte auch wirklich nicht in den frohen, freudigen Farbentaumel da draußen. And bei den Weibchen wäre man in ſolch abgetragenem, mißfarbigen Gewand übel angekommen — da hat der— jenige am meiſten Chancen, deſſen Kleid das prächtigſte iſt! Nun iſt erſt wirklich Leben, neues leben— diges Leben in die Mauereidechſe gekom— men, nun erſt wird ſie wirklich ſie ſelbſt, die ewig raſchelnde, ſpielende, neugierig- dreiſte, ſchlüpfende, ſchillernde kleine Echſe! Die böſe Mattigkeit und Magerkeit der erſten Frühlingstage iſt überwunden, der läſtige, ja manchmal gefährliche Kleider— wechſel vorbei! Täglich wird die Munter- keit größer, die Bewegungen eidechſenhaft hurtiger. Sonnengeſchöpfchen, das ſie iſt, huſcht ſie ſelbſt wie ein Sonnlichtchen hin und wider, in ihrer Flüchtigkeit oft erſt dann zu erkennen, wenn das Schwänzchen in einem Spalt, einem Mauerriß verſchwindet. Die Weinbergsmauern, die die Straße von Bozen nach Meran begleiten, ſind belagert von Hunderten ihrer Art. Hier finden ſie Sonne und, wenn ſie es brauchen, auch Schutz vor ihr in den kühlen Felſen— wohnungen der zerklüfteten Steine, zugleich ein raſcher Unterſchlupf bei nahender Ge— fahr. Aber allzu zage iſt ſie nicht, die Mauereidechſe, und das geſteigerte Lebens- gefühl in dieſer Zeit des Jahres macht ſie noch kecker als gewöhnlich. Auch weiß lie zu unterſcheiden, wer von den Borüber- gehenden ihre Vorſicht wert iſt. Der ge- wohnte Landarbeiter ſtört ſie nicht im Genuß ihres vormittäglichen Sonnenbades, ſie achtet ihn kaum. Anders der Spazier— gänger, der gar etwa ſtehen bleibt, um ſie zu beobachten. Sie ſchaut ihn ſich genau an, aus dreiſten, neugierigen Augen, ehe ſie ſich langſam, immer den Fremden im Blick behaltend, ihrem Schlupfloch nähert. Ja, hat er durch ſein ruhiges Stehenbleiben ihr Vertrauen geweckt, ſo verfolgt ſie wohl ihre Beſchäftigung weiter, immer nach ihm Elſe Soffel: Aus dem Leben der Mauereidechſe hinſehend. Nimmt das Tröpfchen Naß mit flinkem Züngchen vom Stein, oder ein Taubad zur Erfriſchung des Schuppenge- wandes oben auf dem Graswuchs der Mauer, ſchlüpft zwiſchen einer niederhän- genden Roſenranke und Efeugezweig hin⸗ durch, daß die Schatten der Blätter, auf den Stein gezeichnet, ſchwanken, hält ein wenig inne, ſchaut den Fremden traulich an, überzeugt von ſeiner Angefährlichkeit, haſcht eine raſch verſpeiſte Fliege, iſt plöß- lich verſchwunden und ſtreckt gleich darauf das Köpfchen mit dem klugen Auge aus der Ritze, immer intereſſiert, ob der Zu— ſchauer noch da. Hat nun der Fremde Glück und iſt die Straße ſtill, ſo daß er keine Störung zu fürchten braucht, ſo erinnert er ſich wohl des Seltſam-Reizenden, was er gehört von einem Sinn für Muſik, der den Tierchen anhaften ſoll. Vielleicht auch iſt er ganz von ſelbſt auf den Gedanken gekommen und fängt leiſe und ſanft an zu pfeifen. And wirklich, wenn er Geduld hat und die richtigen Töne wählt — nicht zu tief und nicht zu laut — ſo kann er es erleben, daß das Geſchöpfchen, das er nun ſchon ſo lange belauſcht, ſein freiwilliges Geſchenk der Zutraulichkeit noch vermehrt und langſam, langſam näher rückt, vor⸗ ſichtig vertrauend — vielleicht auch ein zweites, ſo daß er, gefangen und verſunken in ſüdlichen Mittagsſonnentraum, ein Stüd- chen von jener alten vergeſſenen Para— dieſesſchönheit der Freundſchaft zwiſchen Menſch und Tier ſtaunend erlebt. In dieſe Zeit des Vollbeſitzes ihrer Kräfte und des lebhaft prangenden Früh— lingskleides fällt auch die Sorge für das nachkommende Geſchlecht. Täglich wird dem liebesluſtigen Männchen der Reiz der anmutigen Weibchen vor Augen geführt bei Gelegenheit des gemein— ſchaftlichen Sonnenbades, auf der Nah— rungsſuche, oder wo es ſonſt ſei. Dieſe Gelegenheiten benutzt er, um ſich in ihre Gunſt zu ſetzen, indem er ſie bald ſanft mit dem Kopfe ſtößt, bald zierlich um ſie herumtrippelt und ſich dabei von ſeinen ſchönſten Seiten zeigt. Dem Weibchen imponiert wohl auch die Hochzeitspracht des lebhaft bronzegrün ſchillernden, dunkel marmorierten Rückens, des um dieſe Zeit rötlich leuchtenden Bauches, den an jeder Seite eine Reihe bläulicher Flecke ziert, der hin und wieder in tiefem Blau pran— genden Kehle. Trotzdem will es nicht ſo recht vorwärts gehen. Sie hat wohl im Elſe Soffel: Aus dem Leben der Mauereidechſe nächſten Augenblick, ganz hingenommen von Sonne und Bewegungsluſt, ſchon ver— geſſen, was ſie vorhin empfand. An einem der nächſten Tage aber iſt die kleine Schöne, jelber trunken von Lie— besluſt, die ihr die ſteigende Sonne ins Blut gegoſſen, ganz offenbar umgeſtimmt und empfängt den näherkommenden An— beter mit ſichtlichem Behagen. Sie ſitzt auf dem angeſtammten Stein, ſo recht in praller Sonnenglut, zierlich die Vorder- füßchen aufgeſtemmt, und ein lebhaftes Zittern und Zucken des Schwänzchens ver— rät dem Glücklichen ihre Geneigtheit. Der läßt ſich das nicht zweimal ſagen. Wäre er heute nicht ſo weit gekommen, ſo hätte er ſich wohl um eine andere umgeſehen oder ſich ganz einfach ſein Liebesrecht er— zwungen. Im übrigen hindert ihn die heute eingegangene Verbindung durchaus nicht an einer weiteren, wie ſich auch das Weibchen nicht „gebunden“ fühlt. Sie tun, was ihnen beiden natürlich iſt. Bald ſind die Weibchen nicht mehr ſo aufgelegt zu Spiel und Schlupfen wie ſonſt. Träger als ſonſt liegen ſie herum, bloß in Gefahr ſofort ihre alte Beweglich— keit zurückgewinnend. Reichlich gut meint es auch jetzt die Sonne mit ihren Strahlen; die zuerſt Munterkeit und Leben geweckt, ſchläfert nun faſt ein. And die mütterliche Schwere des Körpers tut noch das Ihre dazu. Angefähr acht Wochen ſpäter iſt eine eigentümliche Unruhe in das Weibchen gekommen. In den frühen Morgenſtunden und gegen Abend ſchleppt es ſich ſuchend umher, ſcharrt an der und jener Stelle ein wenig vom Grund auf, ſcheint aber unzu— frieden und verſucht es da und dort, bis es endlich den richtigen Platz für ſein Vorhaben gefunden hat. Da müht es ſich dann, an verſtecktem, nicht zu trockenem Fleckchen mit Hilfe der Vorderfüßchen eine kleine Höhle zu graben — ſie darf auch nicht naß ſein — ja nicht, und die Sonnen— ſtrahlen müſſen auch noch zu können, doch nicht zu ſehr. Es ſind allerlei Bedingungen zu erfüllen, damit dem Zweck auch ganz gedient ſei. Iſt ſie des Morgens nicht zu Rande gekommen mit der Arbeit, ſo geht ſie abends wieder daran, nachdem ſie erſt ſorgfältig die ausgekratzte Erde wieder 577 locker eingehäuft hat. Sie war gerade zur Zeit fertig geworden — den andern Sag ganz früh überkam fie die große Not. Neun Eier waren es — ſie ſchob ſie hin und wider, bis ſie alle Raum hatten, deckte ſie mit Erde zu und kroch davon. Sie war mit der Art, wie ihre Nachkommen— ſchaft verſorgt war, offenbar zufrieden und kümmerte ſich nicht weiter drum. Die Sonne muß das Gbrige tun. Die Wärme hat auch nachgerade den Grad erreicht, um die Nachkommenſchaft, die nun überall unter ſchützendem Stein, in ausgehöhltem morſchem Strunk oder unter ſchattendem Strauch ihrem Erwachen entgegenwartet, zur rechten Zeit ins Leben zu rufen. Die Mütter und Väter ſind jetzt faſt nicht mehr zu ſehen — hochſommerlich ſtill wie die ganze Natur. Sie haben ſich ins Innere der Weinbergsmauern zurückgezogen, an deren Steinen der Mohn längſt verblüht und nur die beſtändig-zähe Ochſenzunge immer neue Blüten treibt, neben ſonnen— gelbem Mauerpfeffer und weiß-flirrender Fetthenne. Die Straße iſt tot um Mittag — hin und wieder weht eine heiße Luft welle den Staub auf der ſie hoch bedeckt und von den trockenen Blättern der Wein— rebe über der Mauer herabrinnt, die Luft iſt voll vom ſchrillen Sang der Zikaden; an zufälligem Waſſernäpfchen auf der Straße trinken durſtende Schmetterlinge, auf kurzer Raſt im Liebestaumel. Nur hinten, gegen das Gehölz zu, wo es dunk— ler wird, ſiehſt du ein Echschen an der Hauswand des Weinbauern hinaufhaſten, oder es narrt dich eines am Fuß der viel— ſtämmigen Kaſtanie, wo es von den letzten Erdbeeren genaſcht. Noch einmal kehrt der Mauereidechſe ein Nachfrühling wieder. Herbſtleuchten liegt über der Landſchaft, Herbſtfarben glühen, mildfeurig. Berberitze, Hagebutte, Schwarz- und Weißdorn reifen ihre Früchte, der Efeu blüht, wilder Hopfen hängt in ſchweren Dolden. Da huſchen ſie wieder über den Weg, liegen ſonnelüſtern auf den Mauern und Pfoſten der Weingärten. Aber nicht allein — raſcher und flüchtiger noch als die Alten huſchen die Kleinen, von der Sonne zur Reife gebracht, ihren erſten Lebensfreuden nach. A 00 D 578 : Kleine Mitteilungen : 111i. 11111 Nochmals Zungenlähmung bei Chamaeleon pardalis. Sn den „Blättern“ leſe ich eine Notiz über das Verſagen des Zungenapparates von Cha- maeleon pardalis. — Ich habe dieſe Erſcheinung oft beobachtet, da ich über 30 Efemplare dieſer Art im Laufe der Jahre pflegte. Dieſelbe iſt lediglich darauf zurückzuführen, daß der Klebſtoff der Zunge in der Gefangenſchaft (zweifelsohne infolge ungeeigneter Ernährung, weil Chamae- leon pardalis ein Laubchamäleon iſt und von Flugwild lebt) an Kraft verliert. Die Beutetiere haften nicht mehr an der Zunge, das Chamäleon geht immer näher herein und frißt ſchließlich direkt aus dem Mehlwurmnapf, die Zunge nur ganz wenig vorſtreckend und à tempo mit den Kiefern packend. — Das Blut derartiger Cha— mäleons iſt verdorben, wenn auch die Tiere oft wohlgenährt find, denn an den geringſten Ver⸗ letzungen gehen ſie ein. Ich verlor z. B. vor einem Jahre ein Rieſenſtück, welches von einer Lacerta serpa in den Vorderfuß gebiſſen war, an den Folgen dieſer minimalen Quetſchung. — Die Sache iſt intereſſant und wert, daß man ſie näher ſtudiert. Die eigentliche Urſache liegt meines Erachtens nicht am Zungenapparat; ſie beſſert ſich oft ſcheinbar, wird aber immer ſchlimmer. Johannes Berg. Triton palmatus bei Oberhof. Zum Artikel von W. Schreitmüller über das Vorkommen von Triton palmatus in der Main— ebene möchte ich bemerken, daß ich dieſen Molch zuſammen mit Triton alpestris in Teichen (rich— tiger: Tümpeln) bei Oberhof in Thüringen im Juni 1912 häuſig beobachtete und auch gefangen habe. Rob. Mertens, cand. zool., Leipzig. Zuſatz: Dieſer Fundort iſt neu. Er ſtellt die Verbindung zwiſchen den Fundpunkten Ruhla und Blankenburg i. Thür. her. Offenbar iſt der Molch im Thüringer Wald und Frankenwald weit verbreitet! Dr. Wolterstorff. Wird der Hundsfiſch (Umbra) von Ichthyoph- tirius befallen? Herr H. Geidies, Kaſſel, fordert in ſeinem Ar⸗ tikel über Ichthyophtirius multifiliis, Nr. 26 der „Bl.“ Leſer auf, ihre Erfahrungen bekannt zu geben, um die Frage: Wird der Hundsfiſch vom Ichthyophtirius befallen? zu klären. Im Auguſt 1913 entdeckte ich in meinem Geſellſchaftsaquarium dieſen Paraſiten. Im Becken befanden ſich: 3 Goldorfen, 1 Silberorfe, 2 Ellritzen, 1 Steinbeißer, 1 Hundsfiſch, 1 Wels, 1 Spiegelkarpfen und 2 Rotfedern. Rotfedern, Silberorfe und 2 Gold— orfen gingen innerhalb 8 Tagen ein. 1 Gold⸗ orfe und die beiden Ellritzen wurden mit Anti⸗ discraſſicum behandelt, und lebten noch unge— fähr zwei Wochen, in welcher Zeit der Steinbeißer auch einging. Hundsfiſch und Wels blie— ben von dem Schmarotzer verſchont, und ſind dieſelben noch heute in meinem Beſitze. Ich halte dieſelben mit dem Spiegelkarpfen, der als einziger, trotzdem er ſehr ſtark mitgenommen war, ſich wieder erholte. Bis heute habe ich, obwohl dieſe drei Fiſche zeitweiſe mit anderen zuſammen Kleine Mitteilungen — Fragen und Antworten gehalten werden, nicht wieder Ichthiophtirius feſtſtellen können, und bin ich der Anſicht, daß der Hundsfiſch wie der Wels davon verſchont bleiben. Otto Große Schriftführer des Aquarien⸗ und Terrarien-Vereins Osnabrück, Natruperſtraße 102 II. Ausſetzung von Lacerta serpa bei Frankfurt a. M. Vor meinem Weggange von Frankfurt a. M. habe ich in nächſter Nähe Frankfurts 14 Stück Lacerta serpa ausgeſetzt. Ich gebe dies hier- mit öffentlich bekannt, damit bei event. Auffin⸗ dung ſolcher Tiere in der Frankfurter Gegend, Irrtümer betreffend der Herkunft dieſer Echſen nicht entſtehen können. Wilh. Schreitmüller. Fünf Mark Strafe für das Fangen von Waſſer- flöhen. Einem eigenartigen Sport ſcheint ſich die Einwohnerſchaft von Töttleben in Thüringen mit Leidenſchaft zu widmen. Am Ortsteiche dieſes munteren Dörfchens ſteht nämlich, wie geſchrieben wird, folgendes Statut des Schulzen aufgerichtet: „Das Fiſchen von Waſſerflöhen iſt bei fünf Mark Strafe verboten“. Welche Mißſtände müſſen zu dieſem Verbot geführt haben? Haben die erfolg⸗ reichen Anhänger des Flohangelſports ihren Mit- menſchen die gefangenen Waſſerflöhe ins Ohr geſetzt? Oder gibt ſich die Einwohnerſchaft der Dreſſur der Waſſerflöhe mit ſo verzehrender Leiden— ſchaft hin, daß die übrige Erwerbstätigkeit einfach zum Stillſtehen kommt, oder hat ein ſo lebhafter Export von echt Töttlebener Waſſerflöhen eingeſetzt, daß der Ortsgewaltige die Eigenart ſeines Dorfes vor dem QUntergange retten zu müſſen geglaubt hat? Braunſchweigiſche Landeszeitung. Fragen und Antworten. 1IIIIIIIIIIIIIII t III ttt titten inn 1 iinnnnnne Pflege des Bergmolches (Triton alpestris). Ich bin in den Beſitz von 8 ſchönen Exemplaren des Bergmolches gelangt. Da die Tiere ſehr hübſch ſind und mich lebhaft intereſſieren, will ich ſie behalten, möchte ihnen nun aber auch ein behagliches Heim ſchaffen. — Ich habe in ver⸗ ſchiedenen Werken über das Halten von Tritonen in der Gefangenſchaft vergeblich nachgeſchlagen, nirgends ſteht darüber etwas geſchrieben, deshalb möchte ich Sie höflichſt um Aufklärung bitten. Dürfte ein Aquarium von 60 cm Länge, 35 cm Breite und 20 cm Höhe für die Aufnahme ge- eignet ſein? Ich beabſichtige, dieſes Glas mit einer Anzahl Elodea-Ranfen und einigen Steinen auszuftatten. Iſt ein Bodengrund erforderlich oder nicht und müſſen die Tiere auch Gelegenheit haben, das Land zu beſuchen, etwa durch eine Korkinſel? Ich bemerkte des Abends oft, daß ſie die Köpfe aus dem Waſſer ſtrecken und ſchließe daraus, daß ſie in der Freiheit des Nachts aufs Land zur Nahrungsaufnahme kriechen, um Mor⸗ gens wieder das Waſſer aufzuſuchen. Als Futter reiche ich Regenwürmer, Enchytraeen und Fliegen, was eignet ſich wohl noch, wenn das Naturfutter einmal knapp werden ſollte? Die Tierere haben auch vor 3 Wochen gelaicht und habe ich eine Menge Larven, von denen ich eine Anzahl auf⸗ ziehen will. Ihr Artikel über die Aufzucht der Tritonen in einer der letzten Nummern der „Bl.“ Fragen und Antworten iſt mir da ſehr zuſtatten gekommen. Wodurch wird nach Ihrer Anſicht die bekannte Krankheit bei den Larven (Schwimmen auf dem Rüden und durchſcheinende Blaſe am Leibe) hervorgerufen? Bei dieſen kleinen Larven habe ich noch nichts bemerkt, doch iſt mir im vorigen Fahre eine ganze Anzahl größerer Larven, die ich aus einem Tümpel gefiſcht hatte, ſamt und ſonders an dieſen Erſcheinungen eingegangen; Waſſerwechſel hatte hier nichts geholfen. Es iſt doch merkwürdig, daß die Krankheit jedenfalls nur im Aquarium auftritt, wo doch in den meiſten Fällen die Tiere unter ſcheinbar viel günſtigeren Beding— ungen gehalten werden, als das in der Freiheit der Fall iſt, wo man die Dinger oft zu hunderten in einer kleinen Waſſerlache ohne jede Pflanze und Durchlüftung antrifft. — Was kannn da die Arſache jein? W. L., Helmſtedt. Antwort: 1. Ihre Frage wundert mich etwas! In „Ratſchläge April“ finden Sie die Pflege der Tritonen behandelt, auch Literatur angegeben! Meines Wiſſens beſitzen Sie doch die „Bl.“ 1911, ſiehe alſo 1912/13. Auch im laufenden Jahrgang iſt die Pflege der Molche in „Fragen und Antworten“ öfter behandelt. 2. Ihr Aquarium iſt gut für den Zweck. Aber mit Glasſcheibe gut zudecken, beſchweren! Bodengrund! Biel Pflanzen, Elodea, Vallis- neria! Inſel von Zierkork! Kühl ſtellen, am beſten nach Norden! Schutz vor der Sonne! Vorerſt alle 8 Tage friſch Waſſer, ſonſt nur bei leichter Verſchmutzung oder ſtarker Erwärmung, dann alle 4 Wochen. Futter: Kleine Regen— würmer, Enchytraeen, große Daphnien c. Kein Kunſtfutter! Enchytraeen ſind ja ſtets zu züchten oder käuflich erhältlich. — Alle 1—2 Tage jämt- liche Molche revidieren, kranke, verdächtige, ab- gemagerte gleich entfernen. Vorſicht vor Haut- krankheiten (Molchpeſt!) Daher große Sauberkeit, keine Futterreſte liegen laſſen. 3. Sie können aber auch 2 große Einmache— gläſer ohne Bodengrund nehmen, je mit 1 Paar Molchen beſetzen. Elodea, friſchgrüne Faden— algen, Zierkorkinſel! Mit Gaze zubinden! Alle 2 Tage Waſſer völlig erneuern. Nach dieſer ein- fachſten und beſten Methode pflege ich viele Molche ſchon 5— 10 Jahre. — 4. Krankheit der Larven? AUrſache Saueritoff- mangel, ſchlechtes Waſſer, Aberfütterung, even- tuell zu große Anzahl der Larven. Die Krankheit tritt ſicher auch im Freien auf, hier aber räumen die zahlloſen Feinde der Molch— larven raſch mit den kranken Tieren auf. Dr. Wolterstorff. Zur Fütterung der Molche und Eidechſen. Frage: Ich habe in meinem Terrarium ver— ſchiedene Echſen und Molche. Die Molche füttere ich mit Regen⸗ und Mehlwürmern und mit in Streifen geſchnittenem Fleiſche. Die kleinſten der— ſelben aber gehen nicht daran. Auch die andern bekommen nicht viel, da ſich die Würmer ſofort verkriechen. Gelegentlich einer Reinigung fand ich z. B. den ganzen Boden voll Würmer! Die Eidechſen aber werden immer magerer; es ſind auch ſchon einige eingegangen. Ob ihnen nun das Futter nicht behagt, oder ob ſie es nicht be- kommen, weiß ich nicht. Ich habe es ſtets auf die Grotte gelegt. Könnten Sie mir nun wohl ein geeignetes Futter für dieſe Tiere (bejonders 579 die Eidechſen) nennen; oder event. auch noch eine Art, wodurch ſie es beſſer bekommen können? K. AB., Homburg. Antwort: Das Füttern mit Regenwürmern hat freilich ſeine erheblichen Abelſtände! Sie dürfen die Regenwürmer nicht einfach ſo frei ins Terrarium werfen, denn dabei entziehen ſich faſt alle Würmer ihrer Beſtimmung und verſchwinden im Bodengrunde. Sie müſſen Ihre Molche be— aufſichtigen während der Fütterung. Am beſten iſt es, Sie richten in irgend einem Winkel des Terrariums auf dem Boden eine Futterſtelle her, indem Sie eine ganz flache Schale in den Boden- grund einlaſſen, ſo daß ihr oberer Rand mit der umliegenden Erde in gleicher Höhe zu liegen kommt. Vun holen Sie Ihre Molche aus ihren Verſtecken hervor und ſetzen ſie vorſichtig, ohne allzu haſtige Bewegungen, rund um die Futter⸗ ſchale herum und ſchütten nun die in geeigneter Größe bereit gehaltenen und friſch gefangenen Regenwürmer mit einer raſchen Bewegung auf die Schale und beobachten nun, wie ſich Ihre Molche den langſam ſich bewegenden Würmern gegenüber verhalten. In der Regel beginnen die Molche ſofort zu freſſen. Will ſich ein Molch drücken, und ſeinem Verſteck wieder zuſtreben, ſo bringen Sie ihn mit ſanfter Gewalt wieder an den Futtertrog. Manchmal bequemt er ſich dann doch noch zum Freſſen. Die nicht gefreſſenen Würmer entfernen Sie dann aus der Schale und heben ſie für den nächſten Tag auf. — Kleine Molche füttern Sie in ganz ähnlicher Weiſe mit Enchyträen. — Den Eidechſen müſſen Sie ein Schälchen mit Mehlwürmern ins Terrarium ſetzen. Dieſe Tiere müſſen ſtändig einige Mehlwürmer im Napfe vorfinden, damit ſie ſich gut an den Ort gewöhnen. Auch allerlei fliegende, frei ins Terrarium gebrachte Inſekten (Fliegen !), ſo⸗ wie Käfer, Schaben, Heuſchrecken ſind von den Echſen ſehr geſchätzt. Viel Sonne wollen ſie aber auch haben! And den Molchen wird es leicht zu warm in der Sonne! Sie befinden ſich alſo in einem Dilemma! Am beſten wird es daher ſein, Sie ſchaffen ſich flugs noch ein Terrarium an und trennen ſo die Molche von den Eidechſen. Dann erſt werden auch Ihre Eidechſen zu ihrem Recht kommen! Otto Tofohr. Zuſatz: Eidechſen und Molche gehören tat— ſächlich nicht in ein Terrarium zuſammen! Sie ſchreiben auch nicht, was für Molche Sie pflegen. Feuerſalamander bedürfen ein ſehr feuchtes Ter— rarium (ich halte ſeit Fahren ſtets 2—3 Exemplare in einem Glaskaſten [geſprungenes Aquarium] von zirka 50430430 em, mit Glasſcheibe zuge- deckt, Bepflanzung: Tradescantia) (vergl. die Ar⸗ beit Becker's in einer der letzten Nummern der „Blätter“). Waſſermolche (Tritonen) ſind tunlichſt ins Aquarium oder in ein Einmachglas mit Waſſer und Pflanzen zu überführen. (Vergl. Rat- ſchläge April und die hier angegebene Li⸗ teratur!) Wenn größere Tritonen, wie Triton eristatus, ſich nicht bald wieder an das Waſſer gewöhnen, ſind ſie krank und zu entfernen! Kleinere Tritonen und Jungtiere hält man, wie in Nr. 20 ausgeführt, in Tradescantia-Gläſern. Dr. Wolterstorff. Najas graminea. Frage: Sandte Ihnen geſtern als Muſter ohne Wert eine Waſſerpflanze, deren Namen ich 580 gern erfahren möchte. Ich hoffe, daß dieſelbe gut ankommt und daß dieſelbe eventuell, wenn es der Mühe wert iſt, bei Ihnen weiter wächſt. Ich fand dieſelbe in einem Tümpel in der Nähe Kairos; bei mir im Aquarium hat ſie ſich groß— artig entwickelt und macht mit ihren palm- ähnlichen Blättern einen ſehr ſchönen Eindruck. Sie ſcheint auch ſehr viel Sauerſtoff zu entwickeln. A., Heliopolis. Antwort: Von Herrn Dr. Wolterstorff erhielt ich die von Ihnen bei Kairo geſammelte Pflanze zur Beſtimmung zugeſandt. Die Pflanzen waren noch lebensfähig, hatten aber leider keine Blüten, um etwas ganz beſtimmtes ſagen zu können, doch glaube ich mich nicht zu irren, wenn ich ſie als Najas graminea Del. bezeichne. Dieſe Art it in Nord- und Oſtafrika weit verbreitet, in un⸗ ſeren Kulturen bisher aber noch nicht gepflegt worden. Sollten Sie dort wieder einmal etwas Intereſſantes finden, ſo bitte dasſelbe direkt an mich zu ſenden, da die Sendung dann ſchneller ankommt. H. Baum, Roſtock. Freiland-Paludarium. Fragen: 1. Ich möchte im Freien ein Palu⸗ darium einrichten, welches indeſſen infolge ſeiner Lage faſt den ganzen Tag über der heißen Sonne ausgeſetzt iſt. Da ich bisher nur im Zimmer Sumpfpflanzen kultivierte, in den einſchlägigen Fachwerken aber gerade über die Möglichkeit der Sumpfpflanzen⸗Kultur in ſtändiger Sonne nur ſelten etwas vermerkt iſt, muß ich Sie bitten, mir mitzuteilen, welche Sumpfpflanzen hier in Be⸗ tracht kämen. Dieſelben ſollten natürlich ſchöne Blüher jein, oder wenigſtens durch Wuchs und Blattform gut wirken. Ich glaube, bei den mei- ſten Sagittaria-Arten würde ich nichts riskieren, oder? 2. Gedeihen winterharte Seeroſen blühend in der Nähe eines Springbrunnens, wobei alſo das Waſſer fortwährend bewegt iſt? Ferner (wie oben) in ſtändig heißem Sonnenlichte? O. G., Bozen. Antworten: Zu 1. Sumpfpflanzen, die hier in Betracht kommen, lieben volle Sonne. Sagit— tarien ſind ſehr gut, ferner die ſchönblühenden Iris Kämpferi aus Japan und der dekorative, aber leider nur einen Sommer aushaltende kanadiſche Waſſerreis Zizania aquatica L. An ſolchen Pflanzen, die im Sommer ſehr ſchön im Freien gedeihen, aber im Zimmer überwintert werden müſſen, ſind zu empfehlen: Calla aethio- pica, Cyperus alternifolius, Pontederia cordata und montevidensis und Sagittaria montevidensis. Hat man eine ſehr warme Lage und Dement- ſprechend warmes Waſſer zur Verfügung, jo wachſen z. B. bei Ihnen in Bozen ſicher auch Nelumbien, Cyperus Papyrus und Thalia deal- bata, Zu 2. Seeroſen beanſpruchen volles Sonnen⸗ licht, wenn ſie gut blühen ſollen; ſie wachſen aber viel beſſer in ruhigem Waſſer. Baum, Roſtock. Geſellſchaftsaquarium. Frage: Ich habe ein Geſellſchaftsaquarium aufgeſtellt, und möchte nun von Ihnen Rat haben, welche Zierfiſche ſich hiezu eignen. Es kommt mir vor allem darauf an, zu erfahren, welche Fiſchſorten friedlich neben einander leben, und welche nicht. In Betracht kommen für mich, kleine bis mittlere Fiſche. Wenn Sie mir mit Rat in dieſer Sache zur Hand gehen, bin ich Ihnen ſehr dankbar. Ich habe durch meine Fragen und Antworten Anwiſſenheit in der Fiſchzucht ſchon ganz beträcht⸗ lichen Schaden erlitten, dadurch, daß ſich niedliche und wertvolle Fiſche gegenſeitig bekämpften und ſtarben. A. M. in 9 Antwort: Fiſche, welche ſich für Ihre Zwecke eignen und die verträglich ſind, ſind folgende: Danio rerio, D. malabaricus, D. analipunctatus, D. albolineatus, Nuria danrica, Barbus conchonius, B. ticto, B. phutunio, Tetragonopterius rubro- pictus, Copeina Arnoldi, Pyrrhulina australis, Corydoras paleatus, ferner alle lebendgebärenden Zahnkarpfen und Goldfiſchlinge 2c. Unverträglich und raubluſtig ſind alle Barſch⸗ und Raubfiſch⸗ arten, wie größere Welſe, Hundsfiſche, Salmler, Aale, Salmoniden ꝛc. Ich empfehle Ihnen, ſich eines der Werke Dr. Fritz Reuter: „Die fremd- ländiſchen Zierfiſche in Wort und Bild“, ferner Peter: „Das Süßwaſſeraquarium“ oder „Roß⸗ mäßler“ anzuſchaffen, worin Sie geeignete Lite- ratur finden, ebenſo ſind in „Blätter für Aquarien⸗ und Terrarienkunde“ ſtets lehrreiche Artikel dieſer Art vertreten. Die Werke und die „Blätter“ können Sie vom Verlag J. E. G. Wegner, Stuttgart, Immenhoferſtraße 40, beziehen. W. Schreitmüller. Fenſterbrettaquarium. Frage: Ich habe mir ein Aquariumgeſtell (Winkeleiſen) machen laſſen und zwar nach Ihrem Gutachten ein Fenſterbrettaquarium. Ich bitte Sie um gefällige Auskunft, ob ein 3—4 mm ſtarkes Glas genügt zum Geſtell 100><20><20 cm, oder wie ſtark es ſein ſoll. R. B., Brünn. Antwort: Ich muß Ihnen dringend raten, bei einem ſolchen Aquarium wenigſtens zu den Längsſeiten nur Spiegeltafeln, zirka 5—7 mm ſtark, zu verwenden; wohl könnte auch Glas von 3—4 mm Stärke, ſogenanntes Solinglas, genügen, jedoch iſt dieſes häufig, beſonders bei großen Scheiben, nicht an allen Seiten von gleicher Dicke und ſomit die Gefahr des Springens eher zu befürchten. Zwar iſt Spiegelglas bedeutend teu— rer, doch glaube ich, werden Sie ſolche Abfall- ſtreifen gewiß zu ermäßigtem Preiſe bekommen. Reitmayer. Daphnien als Winterfutter. Frächtigkeitsdauer bei Xiphophorus. Frage: 1. Erlaube mir höflich, die Anfrage zu ſtellen, ob man Daphnien, welche bei uns in unge- heuren Mengen vorkommen, als Vorrat zum Winter aufſpeichern kann und wie man damit verfährt. 2. Habe ſeit einigen Wochen ſchon Xiphophorus» Weibchen aus einem Geſellſchafts-Aquarium in ein Zuchtbecken gebracht und auf 20“ C ge» halten, ohne daß dieſelben ablaichen. Ich wäre Ihnen ſehr verbunden, wenn ich erfahren könnte, wie lange die Trächtigkeitsdauer bei Xiphophorus und Platypoecilus iſt. G. K., Hirſchberg. Antwort: 1. Am Daphnien als Winterfutter vorzubereiten, kennt man folgende Methoden: a) Man fängt die Daphnien und ſtreut ſie in ganz dünnen Schichten an Ort und Stelle auf ein Tuch oder Löſchblatt und läßt ſie an der Sonne trocknen. Die Zubereitung iſt völlig geruch— los. b) Die Daphnien ſtreut man in dünnen Schichten auf ein Kuchenblech und ſtellt dieſes auf einer Unterlage auf den heißen Herd. Geſtank wird ſich hier aber kaum vermeiden laſſen. Zu a) und b): Die ſo getrockneten Daphnien tut man dann in gutverſchloſſene trockene Behälter. das Ablaichen. Fragen und Antworten c) Eben eingefangene und lebende Daphnien gibt man in einer Schicht von 1 cm in einem Glasbehälter; auf ſie ſtreut man Salz, dann wieder eine ſolche Schichte Daphnien und dann wieder Salz und ſo fort. Sich bildendes Waſſer muß abgegoſſen werden. Eingeſalzte Daphnien werden wegen ihres Salzgehaltes gerne gefreſſen. d) Man ſteriliſiert Daphnien. In den Behältern, in denen ſie aufbewahrt werden ſollen, werden fie mit einem Wattebauſch angepfropft unter 100° Dampf geſetzt, dann mit Korken verpfropft und luftdicht durch Siegelung mit Wachs oder ähnlichem verſchloſſen. So zubereitete Daphnien ſind bei mir gerne gefreſſen worden. 2. Die Trächtigkeitsdauer bei Xiphophorus und Platypoecilus iſt ſehr verſchieden, jedenfalls nicht unter 5 Wochen. Sie richten ſich mehr nach der Wärme des Waſſers, je wärmer, deſto beſſer und nach dem Alter der Tiere, ſchließlich wird ein forciertes Ablaichenlaſſen auch Einfluß haben. 20°C find jedenfalls nicht zu viel Wärme für Karl Sauer, Breslau X Schleierwegerſtr. 26 II. Krankheit eines Makropoden. Als Abonnent der „Bl.“ nehme ich meine Zuflucht zu Ihnen und wäre ich Ihnen ſehr dankbar, wenn Sie mir die Krankheit des Ihnen heute geſandten (Muſterpoſt) Makropoden— männchen feſtſtellen könnten. — Dasſelbe iſt genau 1 Jahr alt und aus eigener Zucht. Ich hielt es immer mit anderen, gleichalterigen Makropoden und einigen Trichogaster lalius in einem ſauberen, ſchön bewachſenen und alt eingerichteten Aquarium in Größe 70X40X40 cm (zuſammen 15 Fiſche). Die Temperatur beträgt immer 18—20°, in den letzten 14 Tagen ſtieg dieſelbe aber infolge der Hitze auf durchſchnittlich 25°C. — Während nun alle anderen Fiſche nach wie vor ſehr mobil und geſund ſind und auch gut freſſen, fiel mir vor 4 Tagen an eingeſandtem Männchen zum erſten Mal auf, daß es immer ſenkrecht mit dem Kopf nach oben ſchwamm und ſtändig an die Oberfläche zu kommen ſuchte, um dort Luft einzuholen. Futter nahm es nicht mehr an, trotzdem ich faſt ausſchließlich mit le⸗ bendem Futter (Enchytraeen und Regenwurm) füttere. Mit jedem Tag wurde die Atemnot ſchlimmer und machte es dem Fiſch große Mühe, ſich an der Oberfläche zu halten, weshalb er ſich auf die höheren Zweige der Isoetis malgv. ſtützte, um nicht wieder auf den Grund ſinken zu müſſen. Außerlich war dem Fiſch nichts anzu⸗ merken, weshalb ich dachte, es handle ſich um Verdauungsſtörungen und entſchloß ich mich daher, dem Fiſch mal ein 2% Kochſalzbad zu geben während ½ Stunde. Ich glaubte fait, daß dies dem Makropoden gut tat, weshalb ich, um ſicher zu gehen, noch während / Stunde ein ebenfalls 2% Waſſerſtoffſuperorydbad (das heißt 2 Teile käufl. 3% ꝓWaſſerſtoffſuperoryd auf 100 Teile Waſſer) gab. Während das Salzbad keinerlei Veränderung an dem Eich zeigte, gingen in dem folgenden Waſſerſtoffſuperoyydbad eine Menge ſchleimartiger Subſtanzen ab und wurden nun auch die Schuppenſpitzen etwas weißlich, während der Fiſch ſelbſt kein jonder- liches Unbehagen zeigte. Auffallend war mir aber, daß im gleichen Augenblick auf beiden Augen ein Bluterguß ſtattfand, der allerdings bald nachher in normalem temperierten Waſſer 581 wieder verſchwand, in welches ich den Fiſch darnach brachte. Ich konnte aber leider keinerlei Beſſerung konſtatieren, ſondern tötete den Fiſch heute morgen, um ihn von ſeinen Qualen zu erlöſen, mittels Chloroform und brachte ihn dann in eine Formalinlöſung, in welcher Sie denſelben empfangen. — Der Makropode hätte ſicher nicht mehr lange mitgemacht, denn die Atemnot ſteigerte ſich immer mehr. Auffallend waren mir nur die geſchwollenen Kiemendeckel und zeigte ſich der Fiſch bei der Abtötung in Chloro— form noch ſehr zählebig. Ich weiß allerdings nicht, ob dies richtig war, wußte aber nichts anderes und hatte auch nichts anderes zur Hand. Ich möchte nicht unterlaſſen zu bemerken, daß in dem betreffenden Aquarium ungeheuer viel In⸗ fuſorien ſind, die ſich oft zu ganzen Schwärmen vereinigen und an einer Stelle feſtſetzen, ſodaß man ſie ſehr gut ſehen kann. — Ich glaube aber nicht, daß dieſe ſich vielleicht an dem Fiſch feſtſetzten, glaube vielmehr, daß es ſich um eine innere Krankheit handelt. — Auf dem Kopfe fehlen dem Fiſch einige Schuppen, was ich aber erſt geſtern gemerkt habe und dürften dieſe Ver⸗ letzungen wohl von einem etwas wüſten Männchen ſtammen. — Ich würde Ihnen nun ſehr dankbar ſein, wenn ſie den Fiſch unterſuchen wollten und feſtſtellen könnten, worin die Krankheitserſchein— ungen ihre Arſache haben. G. H., Freiburg. Antwort: Auf Ihre Zuſchrift vom 5. Juli teile ich Ihnen mit, daß Ihr Makropoden— männchen — weshalb nicht lebend überſandt? — an einer ſehr heftigen Verdauungsſtörung gelitten haben muß. Der Darm war dick, prall mit einer grünlichen Maſſe angefüllt, und zwar ſo ſtark, daß das Männchen infolge deſſen ſehr wohl an Atmungsbeſchwerden gelitten haben kann. Vielleicht hätte durch Kochſalzbad abge— holfen werden können. Die Verwendung des Waſſerſtoffſuperofydbades, das Sie zu ſtark angeſetzt haben, erwies ſich, wie aus Ihren Beſchreibungen hervorgeht, als ſchädlich. Die Schleimbildung und Weißfärbung der Haut, ebenſo wie die Augenſchädigung waren ſicher nur auf die zu ſtarke Löſung zurückzuführen, die Sie verwendeten. Ob die Infuſorien für den Fiſch gefährlich waren, konnte ich wegen ſchlechter Konſervierung der Haut nicht feſtſtellen. Doch ſcheint mir dies unwahrſcheinlich, da nach Ihrer Angabe die anderen Fiſche normal und geſund blieben. — Es iſt nicht wahrſcheinlich, daß die Verſtopfung die alleinige Urſache des Todes des Fiſches war. Möglicherweiſe lag die Todes— urſache tiefer und war die Verſtopfung Folge einer anderen Erkrankung. An dem Fiſch konnte indes eine krankhafte Veränderung der mit der Verdauung in Zuſammenhang ſtehenden Organe nicht feſtgeſtellt werden. Dr. M. Koch, Ansbach (Bayern), Jüdtſtraße 26. Abſterben der Daphnien im Feiche. In dem hieſigen Parkteich ſterben jedes Jahr um dieſe Zeit die Daphnien ab und ſind die Mitglieder unſeres Vereins der Anſicht, daß vielleicht eine Säure oder Salze dem Waſſer zugeführt werden. Eine Waſſerprobe werde ich gern der Adreſſe einſenden zwecks Anterſuchung. Die Beobachtungen ſind nun noch weitere: Das biologiſche Gleichgewicht des Waſſers muß vor⸗ handen ſein, da vor dem Sterben eine ſo gewaltige 582 Menge von Tieren vorhanden iſt, daß Zentner von ihnen könnten entnommen werden. Es beißt nun immer, in ſolchem Waſſer kann keine Waſſerlinſe aufkommen, da tritt dieſelbe auf und fängt von unten zu faulen und damit beginnt das Sterben. Faſt alle 2 Jahre ſind keine Linſen vorhanden, dagegen eine Unterwaſſerpflanze, welche aber auch zerfällt und das Sterben be— ginnt. Einige Jahre hatten wir mitten im Winter Futter, die letzten Fahre dagegen keines. Von jetzt an iſt nun bis nächſtes Frühjahr mit Futter nichts mehr zu machen und wären wir für etwas Aufklärung dankbar. Antwort: Es iſt eine ganz allgemeine Er⸗ ſcheinung, wenn auch nicht immer gleich zahlreich, Daphnien! zu finden ſind. Wir beſchäftigen uns ſchon jahrelang mit dieſer Frage und werden, wenn Poſitives vorliegt, Ihnen Mitteilung machen. Es iſt möglich, daß die einzelnen Daphnienarten in ihrem Auftreten an eine gewiſſe Jahreszeit gebunden ſind und nur in der betreffenden zahlreich auftreten, doch kommt dieſer Umſtand für die Futterfrage nicht in Betracht, da ſich dann die einzelnen Arten ablöſen könnten. Ge⸗ wöhnlich dürfte der Vorgang folgender ſein: Die im Waſſer vorhandenen Nährſtoffe (Dünge- mittel, Infuſorien pp.) werden von den Waſſer⸗ pflanzen und Daphnien verbraucht und letztere gehen dann zurück, bis durch den Zerfall der abſterbenden Pflanzen und Tiere das Waſſer wieder derartig mit Nährſtoffen angereichert iſt, daß eine üppige Vermehrung der Krebschen ermöglicht iſt. Die üppig ſich entfaltende Slber- waſſerflora entzieht den Teichen eine Menge Nährſtoffe, die ihnen durch ihr Abſterben im Herbſt wieder zugeführt werden, ſo daß dann im kommenden Frühling der alte Kreislauf wieder beginnen kann. Bei derartigen Teichen iſt eine Zuführung von Düngemittel (Jauche) häufig von überraſchend günſtiger Wirkung. Bei Ihrem Teich ſcheint aber die Arſache anderswo zu liegen. Nach Ihrer Schilderung müſſen Nähr— ſtoffe ſo reichlich vorhanden ſein, daß von einem Nahrungsmangel der Krebschen keine Rede ſein kann. Ich vermute, daß ſich die Waſſerlinſe ſo ſtark vermehrt, daß ſie in dichter Lage den ganzen Teich überzieht und das Licht vollſtändig am Eindringen hindert. Wenn das der Fall iſt. muß mit Naturnotwendigkeit ein allgemeines und rapides Abſterben der Unterwaſſerflora erfolgen und die ſich bildenden maſſenhaften Fäulnis⸗ produkte werden jedes höhere Leben abtöten. Abhilfe wäre in dieſem Fall nur zu ſchaffen, wenn es gelingt durch Entfernung der Linſen dem Lichte den Zugang zu ermöglichen. Mit der anderen Anterwaſſerpflanze wird es ähnliche Bewandnis haben, ſie wird ebenfalls ſo üppig wachſen, daß ſie dem Lichte den Zutritt ver⸗ wehrt, worauf dann die Fäulnis erfolgt. Im Winter tritt eine ähnliche Erſcheinung ein, wenn eine dichte Schneedecke das Eis bedeckt, wenn ſie dagegen entfernt iſt (Wind u. ſ. w.) und eine klare Kriſtalleisſchicht den Teich bedeckt, jo ge- nügt das ſchwache Licht dennoch, die überwinterten Pflanzen zu einer genügenden Sauerſtoffproduktion zu veranlaſſen, die die Fäulnis verhindert und ſomit das Leben der Krebschen ermöglicht. Säuren oder Salze kommen wohl kaum in B. H., Gera. m 1 nicht gäbe. daß die Daphnien periodiſch auf- Antwort von demſelben und nehme an, daß treten; nach Gberfluß tritt plötzlich Mangel ein. Doch gibt es auch Gewäſſer, in denen beſtändig, Vereins-Nachrichten Frage, oder der Teich müßte einen Abfluß haben, da ſie ſonſt dauernd das Waſſer verunreinigen würden. H. Herbſt, Magdeburg. Xiphophorus. Frage: .. . Was meine letztere Frage, die Xiphophorus Helleri und den fälſchlichen Namen »unilatus« ſowie Ihre Antwort betrifft, ſo ge⸗ ſtatte ich mir, Sie hiermit nochmals zu beläſtigen. Auf Ihre Antwort hin habe ich den Händler über die Arſache des Namens »unilatus« brief⸗ lich befragt und ihn gebeten, mir etwas Näheres mitzuteilen, wobei ich bemerkte, daß es ſolche X. Ich warte nun bis heute auf eine derſelbe überhaupt nicht genügende Kenntniſſe hat oder mich beſchwindelt hat, allerdings ohne Schaden für mich. Es liegt aber ein Unterſchied in den Fiſchen, und der iſt folgender: Der Schwert⸗ träger, alſo das Männchen, hat an beiden Längs⸗ ſeiten einen roten Streifen bis zur Schwanz- floſſe, ebenſo auch das eine Weibchen. Die beiden anderen Weibchen jedoch haben zwei rote Streifen an den Längsſeiten, welche vom Kopfe bis zur Schwanzfloſſe reichen und ſich dort verbinden. Beſondere Merkmale kann ich nicht finden. Der Bau, die Floſſen laſſen mir als Anfänger nichts entdecken, was unter dieſen Männchen und den 3 Weibchen unterſchiedlich wäre. Auch bei meinen Jungtieren (ich habe vom 1. Weibchen 5 lebende und 5 totgeborene, vom 2. Weibchen 18 Stück, vom 3. Weibchen 23 Stück, alle 46 Stück befinden ſich wohl und munter), kann ich noch nichts von Unterſchieden erblicken, auch mit den zwei roten Streifen kann ich noch keine ſehen. Iſt es nun Ihnen möglich, mir auf meine geringe Beſchreibung hin zu ſagen, ob die zwei mit den zwei roten Streifen eine andere Gattung von Xiphophorus darſtellt? Auch wäre ich ſehr dankbar, wenn Sie mir mitteilten, wann bei dieſen Jungtieren ſich, beſonders bei Männchen, der Schwertanſatz bildet? M. G. in M. Antwort: 1. Der von Ihnen beſchriebene Sich iſt anſcheinend der früher »Xiphophorus Rachovi« Regan benannte Fiſch, den der Londoner Ichthyologe Regan nicht mehr als ſelbſtändige Art betrachtet, ſondern zu Xipho- phorus Helleri zählt. 2. Das „Schwert“ erſcheint bei männlichen Jungtieren nach ganz unbeſtimmter Zeit. Manche Exemplare bekommen es erſt, wenn ſie ziemlich erwachſen ſind, andere ſchon früher. W. Schreitmüller. Zuſatz: Meiner Anſicht nach kann man den »Rachovi« ruhig als Barietät fortführen, alſo Xiphophorus Helleri var. Rachovi Reg. Dr. Wolterstorff. URTTESTERRERRERTETEREEREEEEEEEREREELEURERUEKERUERKRRAREREREEKEREKKREERERERUEREERENENEUNN : Vereins⸗Machrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. A. Mitteilungen. Dresden. „Waſſerroſe“. Vortragsabend am 4. Juli 1914. An Stelle einer geſchäftlichen Vereinsſitzung wurde an dieſem Abend von Herrn Hartlich Vereins⸗Nachrichten ein Lichtbildervortrag mit dem Thema: „Eine Szfurjion nach Moritzburg“ geboten. Zu dieſer Veranſtaltung, welcher auch die Angehörigen unſerer Mitglieder beiwohnten, hatten erfreulicher— weiſe auch einige Mitglieder der „Ichthyologiſchen Geſellſchaft“ unſerer Einladung Folge geleiſtet. Herr Hartlich ſchloß ſeine Ausführungen an reich» lich 100 vorzügliche Diapoſitive des Dresdener Heimatkundlichen Schulmuſeums an. Bei der Wanderung nach Moritzburg wies er beſonders hin auf die ſchöne Harmonie zwiſchen Landſchaft und Bauweiſe der berührten Ortſchaften. Aus⸗ gehend von der zweckmäßigen Lage und Ein⸗ richtung des Schloſſes Moritzburg als Jagdſchloß, betonte er nachdrücklich auch deſſen Geſchichte. Aus der Fülle der geſchichtlichen Erinnerungen von Moritzburg bot er beſonders Intereſſantes aus der Zeit Auguſts des Starken. Ganz weſent⸗ lich aber feſſelten Vortrag und Bilder, ſoweit fie das Tier⸗ und Pflanzenleben dieſes prächtigen Teichgebietes zum Gegenſtand hatten. Da auch der von der Firma Röſch geſtellte Lichtbilder⸗ Apparat vorzüglich funktionierte, war man allgemein von dem Gebotenen hoch befriedigt und ſieht man gern einen von Herrn Hartlich für den Herbſt in Ausſicht geſtellten zweiten Vortrag mit bunten Lichtbildern: „Sehend und ſinnend durch die Dresdener Heide“ entgegen. Verſammlung am 18. Juli 1914. An Eingängen lagen vor: 1. Grußkarte unſeres Herrn Liebſcher aus der Sommerfriſche Graupen; 2. Einladung des „Frühlingsſtern“ in Oberplanitz zu ſeiner vom 9.—16. Auguſt dieſes Jahres ſtatt⸗ findenden Ausſtellung: 3. diverſe Oruckſachen des „Verbandes der Deutſchen Aquarien- und Ter⸗ rarien⸗Vereine“, welche in der Hauptſache auch den am 2. und 3. Auguſt dieſes Jahres in Berlin ſtattfindenden Kongreß betreffen. Herr Hartlich begrüßt die als Gäſte anweſenden Herren Hergert, Müller und Schucht. Hierauf werden die ange— meldeten Herren Wilhelm Görlich, Dresden— Brisnitz, Wettinſtraße 4, Arth. Iſrael, Poſtaſſiſtent, Dresden⸗Blaſewitz, Prohliſerſtr. 26, Richard Lang, Lokomotivführer, Dresden-Löbtau, Kronprinzen⸗ platz 2, aufgenommen. Herr Meyer erſtattete einen vorläufigen Bericht über die Tümpelkaſſe, aus welchem zu entnehmen iſt, daß vorausſichtlich am Schluſſe des Rechnungsjahres die Einnahmen die Ausgaben decken werden. Sodann werden von Herrn Fiſcher Mitteilungen über den der⸗ zeitigen Kaſſenbeſtand entgegengenommen, nach welchem der letztere per 1. Juli dieſes Jahres 533 Mk. 80 Pf. beträgt. In Erledigung des Punktes 5, Vorführung von zwei neuen Durd- lüftungsapparaten durch den Erfinder, Herrn Oskar Hergert, hier, Mohnſtraße 29, wurde zu einer hochintereſſanten Debatte geſchritten. Herr Hergert erging ſich zunächſt in einer längeren Ausſprache über die beiden von ihm konſtruierten neueingeführten Durchlüftungsapparate, erklärte dieſelben in allen ihren einzelnen Teilen und hob hauptſächlich die Vorteile hervor, welche ſpeziell der größere der beiden Apparate gegenüber den jetzt im Handel befindlichen aufweiſt. Wenn der Erfinder beſonders darauf hinweiſt, daß der Apparat vollſtändig geräuſchlos arbeitet und hunderte von Becken zu gleicher Zeit mittelſt der im Gebrauch befindlichen Ausſtrömer in über⸗ reichem Maße durchlüftet, ſo fanden wir dieſe Angaben, welche ſich auch mit den von Herrn 583 Meyer in der Verſammlung vom 20. Juni dieſes Jahres bereits gemachten Witteilungen vollſtändig decken, durch die ſofort an Ort und Stelle an— geſtellten Verſuche vollauf beſtätigt. Herr Hergert hat auch bereits von einigen Mitgliedern Beſtel⸗ lungen auf den Apparat entgegengenommen. Verſammlung am 1. Auguſt 1914. In Folge der ſoeben bekannt gegebenen Mobiliſation war die Verſammlung ſehr ſchwach beſucht. Dieſelbe führte als erſten und Haupt⸗ punkt die Bekanntgabe ſeitens des Vorſitzenden, daß wir durch unſeren ſeitherigen Kaſſierer Fiſcher um unjer geſamtes bares Vereinsvermögen, im Betrage von zirka 600 Mk., gebracht worden ſind. Herr Hartlich gibt die näheren Almftände bekannt, unter denen dieſes traurige Vorkommnis hat in die Erſcheinung treten können und wird in einer längeren Debatte noch über die zur eventuellen Rettung, vielleicht wenigſtens noch eines Teiles, zu ergreifenden Maßnahmen beraten, doch er⸗ ſcheinen dieſe ebenſo, wie die inzwiſchen bereits ſofort vom Vorſtand erfolgten Bemühungen nutz⸗ los. Nach den letzteren iſt wohl dem Verein eine „Sicherheit“ gegeben, die ſich am Schluſſe aber als ſolche wohl kaum erweiſen wird. Herr Meyer teilt noch mit, daß Fiſcher ſeinen Austritt aus dem Verein erklärt hat, wodurch ein von Herrn Renz geſtellter Antrag, den Ausſchluß Fiſcher's auszuſprechen, hinfällig wird. Auf Antrag des Herrn Fließbach wird den in der vorſtehenden Angelegenheit in ganz beſonderem Maße in den letzten Tagen tätig geweſenen Herren Hartlich und Meyer der Dank des Vereins unter Erheben von den Sitzen ausgedrückt. Zum Schluß wurde die Austrittserklärung des Herrn Renz entgegengenommen. Rich. Teichmann. Verſammlung am 15. Auguſt 1914. An Eingängen lagen vor: 1. Ein Zirkular⸗ ſchreiben des Verlages der „Blätter“, ſowie 2. eine Zuſchrift des Herrn Renz, mit welcher derſelbe ſeine bereits in der Verſammlung vom 1. ds. Mts. mündlich abgegebenen Austritts-Er⸗ klärung beſtätigt. — Die vorläufige Führung der Kaſſengeſchäfte wurde Herrn Hunger angetragen, welches Amt dieſer auch bis zur Wahl eines 1. Kaſſierers in dankenswerter Weiſe übernahm. Zu Punkt „Mitteilungen aus dem Gebiete der Liebhaberei“ gibt Herr Meyer bekannt, daß bei ihm Heros spurius abgelaicht, er aber, da ſich die beiden alten Fiſche über den Laich hergemacht, genötigt geweſen ſei, dieſe herauszufangen, und den Laich durch künſtliche Durchlüftung zu erhalten. Ferner teilt Herr Meyer noch mit, daß er bei unreinem, reſp. ſtinkendem Aquarien⸗ waſſer Holzkohle in das Becken wirft, wodurch die Trübung aufgehoben, reſp. die Verbeſſerung des Waſſers binnen 24 Stunden herbeigeführt wird. In dieſer Weiſe gebrauchte Holzkohle muß aber bei event. Wiederverwendung erſt wieder ausgeglüht werden. Richard Teichmann, Schriftführer. Hamburg. „Roßmäßler“. Verſammlung vom 1. Juli 1914. Anweſend ſind 40 Perſonen. Nach Erledigung der Eingänge und Beſprechung über die bevor⸗ 584 ſtehende Ausſtellung bringt Herr Müllegger den zweiten Teil ſeines Vortrags: Reiſebilder vom Mittelmeer in ſeiner bekannten feſſelnden Vor⸗ tragsweiſe zu Gehör. Eine große Anzahl Licht⸗ bilder enthüllen vor unſeren Augen die Schön⸗ heiten der franzöſiſchen Riviera. Erwähnenswert iſt das zoologiide Muſeum zu Monaco, maleriſch auf einem Felſen am Meer gelegen, ſowohl wegen ſeines Außeren als auch ſeiner inneren Einrichtung. Das Inſtitut, welches der marinen Forſchung dient, wurde mit einem Koſtenaufwand von zehn Mill. Franken errichtet. Das Innere iſt inſo⸗ fern bemerkenswert, als die Muſter des Fußboden⸗ belags und die Beleuchtungskörper marine Tier⸗ formen darſtellen. So hat z. B. ein Kronleuchter die Geſtalt einer Qualle. Einige andere Bilder verſetzen uns nach Barcelona, wo wir Gelegenheit haben, die einzelnen Phaſen eines Stierkampfes zu verfolgen. Die Mehrzahl der Aufnahmen ſtellen natürlich pflanzliche und tieriſche Bewohner des Meeres dar, wie Algen, Tange, Korallen, Seeſterne, Aktinien, Einſiedlerkrebſe, Seenadeln, Meerbraſſen, Lippfiſche uſw. — Herrn Müllegger wurde reicher Beifall zuteil. — Aufgenommen als Mitglied wird Herr Fechner. Zur Aufnahme gemeldet hat ſich Herr Hammer. Herr Böſche ſtiftete noch einige Fiſche für das Schauaquarium, Verſammlung vom 15. Juli 1914. Anweſend find 20 Perſonen. Als Mitglied aufgenommen wird Herr Otto Hammer, Nollſtr. 7. Da es in Anbetracht der bevorſtehenden Eröffnung der Altonaer Aquarien- und Terrarien⸗Ausſtel⸗ lung noch viel zu tun gibt, wird die Verſammlung gegen 10 Uhr geſchloſſen und ji nach der Aus— ſtellungshalle begeben. Verſammlung vom 5. Auguſt 1914. Da wegen des eingetretenen Kriegszuſtandes ſchon verſchiedene Mitglieder eingezogen ſind, iſt die Verſammlung nur von 20 Perſonen be— ſucht. Unter den Eingängen befindet ſich ein Schreiben vom Gartenbaudirektor Tutenberg, worin er uns mitteilt, daß unſerem Verein auf der Gartenbauausſtellung auf Hilfsmittel für Aquarien die goldene Medaille zuerkannt wurde. Herr Dr. Wolterstorff überreichte uns bei der Zuſammenkunft im Kaiſerhof je einen Sonderabzug über zwei neue Tritonenformen der paläarktiſchen Region und über Diemyctylus viridescens Raf. subsp. lousianensis n. subsp. — Da für unſere Liebhaberei keine Stimmung vorhanden iſt, wird die Tagesordnung abgebrochen und in eine zwangloſe Beſprechung der für uns ſo wichtigen politiſchen Ereigniſſe eingegangen. Herr Schröder nimmt hiezu zunächſt das Wort, indem er die Lage Deutſchlands ſchildert, daß wir aber auch angeſichts der großen Abermacht nichts zu fürchten hätten, denn eine gutgeſchulte Wehrmacht zu Waſſer und zu Lande, welche für ihr Vaterland, für die gerechte Sache Gut und Blut einſetzt, wird uns hoffentlich zum Siege verhelfen. Nach⸗ dem ein Hoch auf den Kaiſer ausgebracht und „Deutſchland, Deutſchland“ geſungen war, blieben die Mitglieder bis 11 Uhr zuſammen. Herr Schröder wendet ſich noch an diejenigen, welche nicht mit hinausziehen, mit der Bitte, doch zuſammen zu halten und die Verſammlungen in Form von geſelligen Zuſammenkünften beizu⸗ Vereins⸗MNachrichten behalten. Mit dem Vorſitz wird einſtimmig der erſte Schriftführer, Herr Schetler, betraut. B. Gerichte. Berlin. Verein der Aquarien- und Terrarien⸗ freunde. Die meiſten unſerer Mitglieder haben dem Rufe zur Fahne Folge geleiſtet und infolgedeſſen werden die Sitzungen bis zur Klärung der Kriegswirren ausgeſetzt. Die letzte Sitzung am 5. Auguſt war dem Abſchied der Scheidenden gewidmet und unſre aufrichtigſten Segenswünſche begleiten ſie zum Kampffeld. Mögen ſich nach ſiegreicher Heim- kehr alle wieder zuſammen finden, alle die unſere friedliche Liebhaberei verlaſſen mußten, um das Vaterland gegen den Gberfall der Feinde zu verteidigen und den heimatlichen Herd zu ſchützen. Jeden erſten Mittwoch im Monat findet im Ver⸗ einslokale eine Vorſtandsſitzung ſtatt, und wir bitten alle Mitglieder, die nicht einberufen wurden, dieſer zwangloſen Zuſammenkunft beizuwohnen. Der regelmäßige Beginn der Sitzungen wird ſpäter bekanntgegeben werden. Ein fröhliches Wieder- ſehen wünſcht allen Mitgliedern Der Vorſtand. »Darmſtadt. „Hottonia.“ Sitzung vom 15. Auguſt. Der heutige Abend galt in erſter Linie unſeren ins Feld gezogenen Mitgliedern. Wir Zurück⸗ gebliebenen beneiden ſie, daß es ihnen vergönnt iſt, für Deutſchlands Ehre zu kämpfen. Es be- ſeelt uns der eine Wunſch, mögen ſie alle wieder dabei ſein, wenn unſer ſiegreiches Heer zurück⸗ kehrt. Damit wir unſere Begeiſterung aber auch mit der Tat beweiſen, haben wir eine Sammlung für die Kriegsfürſorge veranſtaltet. Von den wenigen Herren, die anweſend waren, gingen Mk. 13.35 ein. Wir bitten alle unſere Mitglieder, ſich nach Möglichkeit daran zu beteiligen. Gelder nehmen an: der Vorſtand der „Hottonia“, ſowie der UAnterzeichnete. Ferner machen wir die Mitteilung, daß unſere Zuſammenkunfte weiter ſtattfinden, wenn ſie auch nicht den Charakter von Vereinsabenden haben ſollen. Pfänder. Hannover. „Linné“. Monatsverſammlung am 4 Auguſt 1914 im Vereinslokal, Langelaube 3. Die erſchienenen Mitglieder ſind mit Rückſicht auf die durch die angeordnete Mobilmachung geſchaffene ernſte Lage mit dem Vorſchlage des 1. Vorſitzenden einverſtanden, in eine Beratung der auf die heutige Tagesordnung geſetzten Gegen— ſtände nicht einzutreten. Da von unſeren Mit⸗ gliedern vorausſichtlich mehrere dem Rufe des oberſten Kriegsherrn bald folgen müſſen, ſo widmet der 1. Vorſitzende, Herr Langwoſt, dieſen einige herzliche Abſchiedsworte mit dem Wunſche, daß der Allmächtige es geben möge, daß ſie alle in nicht zu ferner Zeit geſund und als Sieger zurückkehrten. Diejenigen der anweſenden Mitglieder, denen es nicht vergönnt iſt, im Felde für das Vaterland zu ſtreiten oder ihre Kräfte anderweit zur Ver— fügung zu ſtellen, verpflichten ſich, auch weiterhin feſt zum Vereine zu halten und wie bisher regel- mäßig Dienſtags Abends im Vereinslokal zu erſcheinen. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-⸗Stuttgart. * 1. | | : n = Empfehlenswerte = tet scheint nach Orten alen Bezugsquellen: | am Preis für die Aufnahme bis drei Zeilen 10 Mk. pro Jahr (26 mal) Überzeilen 5 Mk. Wird Auszeichnungsschrift für den ganzen Text der Aufnahme oder einzelner Teile verlangt, so wird die doppelte Gebühr in Anrechnung gebracht. Aufträge zur Aufnahme einer Firma werden nur für ein ganzes Jahr angenommen. Die Beträge sind bei Auftrags- erteilung im voraus zahlbar. — Für die Angaben dieser Liste trägt der Verlag keine Verantwortung. Augsburg: A. Glaß, Peutingerſtr. D. 130 Geräte, Literat., Fiſche, Pflan- zen, Futter. Preisliſte gratis. Außig (Böhmen): R. Seidel, Auersperggalfe 6. Zierfiſchzüchterei, Mücken- larvenverſandt. Baltrum (Nordſee): H. J. Küper. Seenelken u.-Roſen Seemoos, Ulven, Rottang, Nord- feetiere, Seefand und -Waſſer. Berlin: Scholze & Pötzſchke, Berlin 27 Aleranderftr. 12. Aquarien, Jer- rarien und Atenſilien, Zierfiſche, Reptilien. ca. 1000 qm Oberlicht- räume. — Größtes beſtehendes Spezial-Geſchäft. Beſichtigung Berlin: Os w. Schmidt, Kuglerſtr. 149. Zierfiſchzüchterei. Neuheiten ſtets auf Lager. Braunſchweig: H. 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Zahlreiche Zuschriften aus unseren Leserkreisen beweisen uns, daf3 das Interesse für unsere friedliche Liebhaberei — natur- gemäß! — in diesen wilden Kriegszeiten allenthalben sehr dar- niederliegt und daſb unsere Abonnenten jetzt ihr Geld vielfach anderweitig brauchen, als für Zeitschriften- Abonnements. — Um aber doch das Interesse nicht ganz einschlafen zu lassen, sondern es von Zeit zu Zeit immer wieder anzuregen, haben wir uns (obgleich uns das Fortführen der Zeitschrift bei dem fast gänzlichen Fehlen von Anzeigenaufträgen große Opfer auferlegt) entschlossen, die »Blätter« vorläufig nur noch zweimal monatlich er- scheinen zu lassen. Damit würden also die für das laufende Quartal eigentlich vorgesehenen Nummern 27—39 dann erst bis Ende des Jahres in den Händen unserer Bezieher sein und mithin das Bezugsgeld für das letzte Vierteljahr in Wegfall kommen. Hof- fentlich haben sich bis Neujahr die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse wieder soweit geklärt und gefestigt, daſ wir dann wieder unentwegt in das alte Fahrwasser hineinsteuern können. Stuttgart, Anfang September 1914. frei. Preislisten gratis! So O f —— ) [ => (men e eee - S SZ Der Verlag. 9 Tull A. Suchliſte Vormerkgebühr (im doraus zu zahlen) per Aufnahme 30 Pf. Ebiffregebühr 50 Pf. mehr. 1 Angorakater, schwarz und grau gewellt, ca. 1 Jahr alt, springt über 1 m hoch; 1 Ama- zonenpapagei, gut akklimatisiert, 11 Zwerghühner, schwarze Ban- tam, Frühbrut; 1 Kanarienhahn; chinesische Ziermäuse, weiße, graue und gelbe; 1 Postkarten- album mit ca. 300 St. ff. Karten; 1 Stereoskop mit 30 guten Bil- dern. Suche dafür Aquarien, auch im Gestell zum Heizen, Zierfische, Pflanzen, Reptilien und ‘Amphibien, 1 großen Luft- kessel, kompl., 1 Glasschneide- diamant, u. 1 Zwergrehpinscher- hündin, ca. 1 Jahr alt, nicht über 25 cm hoch, schwarz mit rost- braun. M. Quicker, Dessau, Anh. 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Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands Oſterreich⸗Angarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. Anzeigen: Si: die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen d größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗Srmäßigungen nach Vereinbarung. Inhalt dieſes Heftes: B. Herold: Danio malabaricus. Mit 1 Abbildung @ Sauer: Zucht und Pflege von Haplochilus cameronensis var. von Cap Lopez Otto Tofohr: Die Geburt junger Zwerg⸗Chamäleone (Chamaeleon pumilus). Mit 2 Abbildungen Felix Kopſtein: Vipera macrops Meèhely in Freiheit und im Terrarium. Mit 2 Abbildungen Carl Aug. Reitmaper: Die rote Orgelkoralle im Seewaſſeraquarium. Literatur Fragen und Antworten: Geſchlechtsmerkmale bei jungen Xipho- phorus und Makropoden; Brauner Waſſerfroſch (Rana esculenta) r — Mitteilungen des Herausgebers Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, ſind ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. Verein der Auuarien- und Terrarien- freunde Stuttgart, k. . Vereinslokal Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. „TRITON“ Verein für Alquarien- und Terrarienkunde = in Eingetragener Dienstag den 6. Oktobe & zu Berlin Verein) 8 5 8 Uhr = 3 = as Zwanglose Zusammenkunft 5 Der Vorstand. 8 Da infolge des Krieges die Verhältnisse = auch im Vereinsleben sich sehr geändert = haben und viele unserer Mitglieder zur Geschweißte B Fahne einberufen worden sind, so werden = wir anstelle unserer Sitzungen (am 2. und Luftkessel = 4. Freitag im Monat) nur zwanglose Zusam- - 8 menkünfte in unserem Vereinslokal, Neue Aquarien rahmen und Gestelle Carl Ellmann Apparatebau-Anstalt AUGSBURG 3. Friedrichstraße 35, abhalten und bitten, dieses Vorhaben nach Möglichkeit zu unter- stützen. Der Vorstand. Zum rictigen Versländnis der Nachrichlen vom Ariegsshauplalz und zur Beurteilung ihrer Tragweite ist es unbedingt nötig, daß man die einzelnen militärischen Ausdrücke richtig versteht und weiß, was man sich darunter vorzustellen hat (z. B. Was ist eine Division, ein Armeekorps, eine Blockade, ein Dock usw., wieviel Mannschaften hat ein Bataillon, eine Schwadron usw.), ferner muß man wissen, wie groß die Armeen und Flotten unserer Feinde sind, was für Gewehre sie haben, wie weit unsere Kanonen schießen können usw. Auch über rechtliche Verhältnisse im Krieg, über die Rangverhältnisse der — Offiziere usw. sucht man oft vergebens Auskunft Ausführliche Antworten auf alle derartigen Fragen gibt unser Preis nur 40 3. Zu haben in allen Buch- Kleines Kriegslexikon. Bre e Julius E. G. Wegner in Stuttgart (Postscheck-Konto Stuttgart 5847). —ä — —— Eee — NYMPHAEA ALBA enen und “Rosen E ZU BERLIN II Sr feat ende Garantie f. gute Ankunft, i Seemoos, Ulven, Rottang Stück 20 N VEREIN FÜR AQUARIEN- UND TERRARIENKUNDE, E. V. bis 30 Pfg. Krabben, Igel, Sterne 1 I. Vors.: V. Schloemp, Berlin-Boxhagen, Neue Bahnhofstraße 29. usw., Postkanne 7.50 Mk. Alles ELITTILTTTTITTTTTTTEITTITTLITTTTTTETTTLTTLLTLELTITELTLSLLTLILLLELTLTLITLTLTELTTTTTTTLTELTTITLLLITTELLITITTTTITLTITLITETT franko u.inkl.Tange als Beipackg. Bekanntmachung. I. J. Hüper, Baltrum, Nordsee. Zur gefl. Nachricht, daß unsere Vereinsversamm- | I 5 ra lungen wieder regelmäßig am Mittwoch nach dem 1. Terrarianer und 15. jeden Monats im Restaurant „Alexandriner“, kaufen weiße Mäuse, Ratten Alexandrinerstraße, stattfinden. und Meerschweinchen zu den Nächste Versammlung am 7. Oktober. — Der Monats- | billigsten Tagespreisen als TuS ; 5 . tertiere ständig bei anzeiger und das sonst geplante Winterprogramm ist aber vorläufig eingestellt. Der Vorstand. V. Schloemp. J. Thumm, Klotzsche-Dr. ; Ble 2 for für Ayguarien- und | Terrarier Runde 1. Oktober 1914 dereimigt mit Yatur und Saus Üf | Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. ULLEEERTERDERTEEEETTELERELTERTERDERURTERETELEEEERERERERTERLERERELNNUTENRERKEETERTUREEKERTERLRRERERTRETNENEERERTURDERULENEERERERUENKRRERRERKRRRRRREEEREREERERNURTLENERERKERRRRRTTERUUNUEG Danio malabaricus. Von B. Herold, Sera (Reuß). Wenn noch vor einigen Jahren die Zucht unſeres alten lieben Danio rerio als etwas ſchwer bezeichnet wurde und auch heute noch manches bei der Zucht alten erfah— renen Liebhabern Kopfſchmerzen bereitet, ſo iſt bis heute von Zuchterfolgen bei dem großen Danio malabaricus ſehr wenig in unſeren Zeitſchriften zu leſen. Trotzdem findet man unter den Angeboten der Zier— fiſchzüchtereien Paare und Jungtiere zu Mit einer Zeichnung von W. Schreitmüller. wir keine Männchen beim Bezug vom Händler erhalten hätten uſw. Wie ſchon geſagt, habe ich meine Tiere ſchon ſeit 2 Jahren und hatte ich meiner Anſicht nach unter 4 Stück ein Pärchen. An die Verhärtung der Eier glaubte ich nicht und will mir ſolches Reden auch garnicht recht einleuchten, denn ein Abgang der überreifen Eier wird in der Natur auch bei Fiſchen vorgeſehen ſein. ganz niedrigen Beim Be⸗ Preiſen ange- obachten dieſer boten. Daß Danios fand die Heimat des ich, daß ſich Danio mala- dieſelben nur baricus In- in den oberen dien, alſo die und mittleren gleiche des Schichten des Daniorerio ift, Waſſers be⸗ dürfte bekannt wegen, da⸗ ſein und will gegen muß ein ich hier nur Schwimmen auf einige Be⸗ am Boden obachtungen oder gar eine 1 9 Danio malabaricus. Zeichnung von W. Schreitmüller. ae gehen. Schon ſeit zirka zwei Jahren be- dieſem als etwas ſeltenes bezeichnet finden ſich Tiere dieſer Art in den Be- werden. Ich hatte daher vor einem Ka— hältern der Mitglieder des hieſigen Vereins, ohne daß ſie jedoch Erfolg in Bezug auf Zucht hatten. Auch ich gehörte zu den— jenigen, welche ſich die größte Mühe gaben. Die Herren tauſchten während dieſer Zeit gegenſeitig die Tiere aus, um dadurch zum Ziele zu gelangen, doch half alles nichts, es mußten eben Fehler vorliegen, ganz beſonders wurde geglaubt, daß die be— kannte Verhärtung der Eier im Körper vorliege. Andere wieder behaupteten, daß viareſſen der Alten keine Angſt. Zum Beiſpiel nehmen die Tiere beim Füttern mit Enchytraeen zu Boden gefallene nie— mals auf, höchſtens wenn der Hunger mal recht groß iſt. Wenn dieſe ziemlich großen Würmer nicht aufgehoben werden, ſind die kleinen Eier ſicher für die Eltern nicht zu finden, wie ich mir ſagte. Das Aquarium iſt ziemlich groß zu nehmen, und ich drückte trotzdem zur Vorſicht mit dem Finger verſchiedene Vertiefungen in 586 den Sandboden, erſparte mir daher den groben Kieſelbelag, aber auch dieſes iſt nicht nötig geweſen, wie ich ſpäter bemerkte. Meine Fiſche halte ich den Winter hin- durch auf 19°C und bei gleicher Tempe— ratur ſetzte ich die Tiere zur Zucht an, trennte dieſelben durch eine durchſichtige Glasſcheibe und ſchraubte die Lampe etwas höher. Dieſes war Mittwoch den 22. 4. mittags. Gleich nachdem die Tiere in dem neuen Behälter waren, bemerkte ich, daß ein Fehler gemacht worden war und zwar damit, daß ich eine durchſichtige Scheibe genommen hatte, denn das Weib— chen raſte wie toll an dieſer auf und ab. Trotzdem beließ ich die Scheibe bis Donners⸗ tag mittag darin, entfernte ſie aber jetzt, da das Gebahren immer toller wurde und auch die gereichten Daphnien nicht mehr gefreſſen wurden. Nachdem die Tiere zu- ſammengeſetzt waren, ging ein tolles Trei— ben von Seiten des Männchens los; an ein ſolches von Seiten des Weibchens, wie es bei den Danio rerio ſtattfindet, war nicht zu denken. Bei dem Weibchen zeigte ſich noch am ſelben Abend eine ziemlich große Legeröhre und ich vermutete, daß ein Ablaichen am anderen Tage beſtimmt ſtattfinden werde. Richtig, am darauffolgenden frühen Morgen war ein weiteres, ſtürmiſches Treiben zu beobachten, wobei das Männchen in den jattejten Farben erglänzte. Die feurig roten Floſſen waren bei dieſem mit breiten ſchwarzen Rändern verſehen, während das Weibchen ſchon einen matten Schein im Glanz der Farben und in der Bewegung zeigte. Es mußte demnach ſchon eine Laichabgabe erfolgt ſein. Bei einigem Warten kam es nun zu einer weiteren Laichabgabe, Sauer: Pflege und Zucht von Haplochilus cameronensis var. von Cap Lopez wobei das Männchen ſich eng an das Weibchen ſchmiegte und ſich in dem Kiemen- deckel des erſteren feſtbiß: der ganze Vor⸗ gang dauert natürlich nur Sekunden und fielen nach denſelben zirka 10—15 Eier langſam zu Boden, ohne von den Alten beachtet zu werden. Nach dieſer Abgabe mußte ich bemerken, daß ich immer noch einen Fehler gemacht hatte und zwar in der Wahl des Aquariums. Das Weib- chen hatte es jetzt mit ſeinem Spiegelbilde zu tun und da kann nur ein Becken, in welchem die Scheiben mit einem leichten Algenbezug überzogen ſind, abhelfen. Das Weibchen fuhr wie toll an der Scheibe auf und ab um fortwährend nach dem Bild im Spiegel zu beißen. Das Männchen gebrauchte immer einige Zeit, ſeine Gefährtin von den Scheiben wegzubringen, was ihm aber durch ganz beſonderen großen Sturm ſtets gelang. Ich beobachtete noch einige ſolcher Laichabgaben, dann mußte ich meinen Beobachterpoſteu verlaſſen. Mittags erſt fing ich ſie heraus und konnte mich über— zeugen, daß nicht ein Ei gefreſſen worden war, ſelbſt nicht von denen, welche ober— halb des Bodens an Pflanzen hingen. Am Sonnabend früh fand ich, daß ein Teil der Eier verpilzt war, was ich dem ſtürmiſchen Treiben Schuld gebe, wobei natürlich nicht jedes Ei von der Sperma des Männchens getroffen werden kann. Am Sonnabend mittag waren die erſten Jungfiſche zu ſehen, welche an einem für's Auge nicht wahrzunehmenden Faden am Kopfe an den Pflanzen und Scheiben hingen. Einen Bericht über die Aufzucht der Jungen will ich mir hier erſparen, da dieſe in gleicher Weiſe wie bei allen eier— legenden Fiſchen ſtattfindet. OO D Pflege und Zucht von Haplochilus cameronensis var. von Cap Lopez. Von Sauer, Breslau (Vivarium). Ein ſchöner Fiſch iſt uns mit dieſem neuen Haplochilus beſcheert worden. Namentlich Liebhaber von kleinen Becken wird er entzücken. Er ſtammt von Cap Lopez, das faſt unter dem Aquator an weſtafrikaniſchen Küſte gelegen ij. Er bewohnt wohl da den Fluß Ogoousé, der die Landſchaft Nieder-Gaboun in Fran— zöſiſch Kongo durchfließt oder die Seen, die an der Küſte des Ozeans mehrfach vorhanden ſind. Männchen und Weibchen ſind verſchie— den gefärbt. Das Männchen iſt auf dem kleinen Raum, der bei dieſem Fiſchchen zur Verfügung ſteht, mit geradezu ver— ſchwenderiſcher Farbenpracht von der Natur Otto Tofohr: Die Geburt junger Zwerg⸗Chamäleone (Chamaeleon pumilus) bedacht worden. Ich weiß, daß man den Berichten über „Farbe“ unſerer Neuein— geführten etwas fſkeptiſch gegenüberſteht, aber bei dieſem Tier iſt tatſächlich ein buntes Farbenſpiel vorhanden. Rot, blau, gelb, ſchwarz und — was ſo ſelten iſt — milchweiß. Die Farben variieren, mal erſcheint der Fiſch im großen ganzen wie eine flammende Fackel, dann wieder tief— rot. Das oberſtändige Maul hat unten braunrote Färbung. Die Augeniris iſt hellgrün. Hinter den Augen ſind 3 rote kurze Längsſtreifen, ihnen folgen rote Punkte in hauptſächlich 2 Reihen auf ſattblauem Grunde, der in der Mitte des Fiſches ins Braune übergeht. Die ſtets fächelnden Bruſtfloſſen ſind unten ockergelb, ebenſo die kleinen Bauchfloſſen, nur ſind dieſe mit ſchwarzem Saum verſehen. Die After— floſſe iſt ockergelb an der Baſis, dann mit ſchwarzem Rand verſehen und in eine milchweiße Spitze auslaufend. Die Rücken⸗ floſſe iſt rot gefleckt und blau geſäumt. Die Schwanzfloſſe iſt oben ſchwefelgelb, unten ockergelb, in der Mitte rot und blau, oben und unten in milchweiße Spitzen auslaufend. So ſieht das Männchen aus, ein lebender Tuſchkaſten. Das Weibchen fällt natürlich ab. Rote Fleckenzeichnung auf braunem Grunde, mal mehr mal weni- ger hervorhebend, iſt die hauptſächlichſte Farbe. Die Floſſen ſind ohne den aus— laufenden Schwanz wie beim Männchen und zeigen manchmal einen ſchwefelgelben Anflug, wie man ihn bei dem blauen Fundulus-Weibchen beobachtet. Männ- chen und Weibchen haben, von oben ge— ſehen, gemeinſam ein dunkles Feld, das in der Interorbitalregion beginnt und am Rücken bis zum Beginn der Rückenfloſſe verläuft. Bei ſeiner Länge von nur 4-5 cm iſt das Tier mit einem Behälter von Akku— mulatorglasgröße zufrieden. In einem ſolchen Behälter hatte ich ſie untergebracht. Die Einrichtung beſtand in Sandboden mit 2 cm Mull und einigen Pflanzen. Die Tiere in dieſes Becken bringen und im Mull verſchwunden zu ſehen, war das 587 Werk eines Augenblickes. Aber auch dieſer Ausdruck iſt unrichtig; denn eigent- lich habe ich ſie gar nicht verſchwinden „jehen“, ſie waren eben weg. Eine fabel- hafte Geſchwindigkeit iſt ihnen eigen, die ſie mit der ſchnellſten Barbe wetteifern läßt. Nach einer Weile kam das Männ⸗ mit ſeinen hellgrünen Lichtern aus dem Mull hervor, dann das Weibchen; vor— ſichtig ſichtend, allmählich, dabei aber ruc- weiſe hoben ſie ſich bis in die Hälfte des Waſſers. Dann begann ein tolles Jagen. Das Männchen trieb das Weibchen, immer zu ſeiner rechten Seite, zitternd mit dem Leibe, ſtändig fühlend mit der Floſſe, den Hinterleib gebogen, drückte erſteres das letztere an den Sand, die Eier ablegend. Mehrmals, 6—8 mal, vollzog ſich dieſer Akt. Auch an Pflanzen wurden Eier ab- gelegt und andere wieder am Boden. Un⸗ ordentlich, wahllos liegen ſie herum, weil ſchwerer wie das Waſſer, am Boden. Die Gier find von ungefähr 1 mm Durchmeſſer. Anfangs vergriffen ſich die Tiere an den Eiern nicht, dann ſpäter aber räumten ſie auf. Die Jungen kriechen je nach Wärme nach 12—18 Tagen aus. Sie werden auf- gezogen wie alle anderen bekannten Hap- lochilus- und Fundulus-Arten. So klein die Tiere ſind, verfügen ſie über einen geſegneten Appetit. Die Alten fütterte ich mit Tubifex, auch weißen Regenwürmern, Cyclops und Daphnien. Trockenfutter wäre verfehlt. Wärmebe— dürftigkeit, ja große, müßte man nach ihrer Heimat annehmen, aber auch niedrige Sem- peraturen hat er erfragen, 14°C, und die Eier — aus Verſehen habe ich einmal einen Glasbehälter ſtehen laſſen, auch über Nacht — haben auch Temperaturen aus— gehalten, die ſie in ihrer Heimat nicht oder ſelten vorfinden. Er iſt überhaupt ein ſonderbares Zeichen unſerer Weſtafrikaner, daß ſie niedrige Temperaturen durchhalten, wenig anfällig ſind und ſchöne Farben beſitzen. Dieſer Neue wird ſich viele Freunde erwerben, was er bei ſeiner Farbenſchönheit verdient. U 0 O Die Geburt junger Zwerg⸗Chamäleone (Chamaeleon pumilus). Von Otto Tofohr, Hamburg. Mit 2 Originalphotographien nach dem Leben von C. Engelhardt. Schon oft hatte ſich in meinem Chamä— leon⸗Warmhauſe bei meinen Zwerg⸗Chamä⸗ leonen (Chamaeleon pum.lus) ein freu- diges Ereignis vorbereitet und das Er— ſcheinen von Familienzuwachs in der Geſtalt von ganz entzückenden Chamäleon-Babys 588 war gar nicht jo ganz jelten geblieben. Aber leider war es mir bisher nie ver— gönnt geweſen, den Geburtsakt ſelber genau zu beobachten, da derſelbe in den früheſten Morgenſtunden in die Erſcheinung zu treten pflegte. Endlich fand ſich aber unter meinen trächtigen Chamaeleon pumilus-Weibchen (leicht kenntlich an der mächtig aufgetrie— benen Leibeshöhle) ein Stück, das ver— nünftiger Weiſe ein Langſchläfer war wie ich, und ſo hatte ich dann das Glück den Geburtsakt gleich morgens, als ich vor mein Terrarium trat, genau beobachten Otto Tofohr: Die Geburt junger Zwerg-Chamäleone (Chamaeleon pumilus) ganz rückſichtslos aus luftiger Höhe auf den Boden herabfallen laſſen, ſo daß durch dieſen mächtigen Aufprall das junge Tierchen dazu angeregt wurde, die dünne Haut, die es umſchloß, recht eilfertig zu zerſprengen. Nach wenigen Zuckungen des eingeſchloſſenen Zungen zerriß dann auch das dünne Häutchen und der kleine neue Weltbürger kroch ſchnell daraus her— vor, ſtockte zunächſt einen Augenblick, um mit weit aufgeriſſenem Rachen erſt einmal ordentlich Luft zu ſchöpfen, und ſtieg dann eilfertig, an langer Nabelſchnur die Reſte des Dotterſackes hinter ſich herſchleifend, 5 OD = 1 OO Chamaeleon pumilus. Weibchen mit neugeborenen Jungen. Originalaufnahme von C. Engelhardt. zu können! Ich bemerkte da nämlich an jenem Morgen (es war im Anfang des September) an dieſem Muttertier, daß es ganz ſeltſame Leibesverrenkungen vollführte, ſo etwa, als ob es mächtige Leibſchmerzen verſpürte. Ich glaubte zunächſt an eine Erkrankung, merkte aber bald, daß es ſich um Geburtswehen handelte, denn ganz plötzlich trat (wie mir ſchien) ein mächtiges Exkrement aus der Kloake, das ſich aber alsbald (ſchon an der heftigen Ausſtoßung konnte man das erkennen) als ein von einer dünnen Haut umſpanntes junges Chamäleon entpuppte! Dieſes exkrement⸗ artige ſchleimige Paketchen war von ſchwärz⸗ licher Farbe und einer recht glutterigen Konſiſtenz. Es wurde vom Muttertier triefend naß empor ins Gezweige, wo alsbald ſich die klebrige Nabelſchnur ver— hedderte und dann abriß. Nach einigen Minuten wurde dann das zweite Junge geboren, das ſich ganz wie das erſte ſchnell befreite und dann nach oben ſtrebte. In kurzen Intervallen folgten nun die anderen Geburten, ſo daß oben auf den dünnſten Zweigen ſich nun ſchon eine ganze Reihe dieſer entzückenden kleinen Dingerchen herumtrieben. Und nun paſſierte etwas ſehr merkwürdiges! Eben war ſo ein kleiner Kerl mit Mühe ſeinem Haut-Gefängnis entſtiegen und kletterte nun noch triefend naß langſam und bedächtig nach oben, da begegnete ihm von ungefähr auf dem— ſelben Zweiglein ein nur wenige Minuten Feli Kopſtein: Vipera macrops Me£hely in Freiheit und im Terrarium älterer Bruder! Dieſer Bruder iſt dem neuen aber offenbar ſehr unſympatiſch, die Begegnung iſt ihm durchaus unerwünſcht, ja nach einem kurzen Zögern empfindet es dieſes kleine Kerlchen, das im wahren Sinne des Wortes noch nicht einmal trocken geworden iſt hinter den Ohren, geradezu als eine unerhörte Provokation, daß ihm da jemand entgegen kommt und bei ſeinem Herannahen nicht ſofort wieder Kehrt macht! And er wird darüber ſo wütend, daß er ſein kleines Mäulchen drohend aufreißt, einen mächtigen Katzenbuckel emporkrümmt — Junges Chamaelon pumilus. Originalaufnahme von C. Engelhardt. und nun von der Seite her kräftige Stöße auf ſeinen Widerſacher herabhageln läßt. ſo daß dieſer gleich beim erſten Anprall ganz entſetzt das Weite ſucht! Dieſes mit rapider Schnelligkeit ſich abwickelnde Er— eignis war von einer überwältigenden Komik! Man denke, ein ſoeben geborener „Säugling“ läßt ſich ſofort in eine Schlägerei ein, die ſowohl Mut als auch Entſchloſſen— heit vorausſetzt! Möchten doch alle menſch— lichen Säuglinge ſich ein Beiſpiel nehmen 589 an dieſererfriſchendenfrühen Selbſtändigkeit! Nach und nach wurden ſo 17 Junge geboren, und alle waren ſie wohl entwickelt und offenbar völlig geſund. Schon am zweiten Tage machten ſie Jagd auf winzig kleine Stubenfliegen, indem ſie ihre merk— würdiger Weiſe geradezu rieſenhaft langen Zungen auf eine Entfernung von über der doppelten Körperlänge herauszuſchleu— dern vermochten! Freilich machten ihnen ſelbſt die winzigſten Stubenfliegen immer noch erhebliche Beſchwerden beim Ver— ſchlingen, ſo daß die kleinen Tierchen oft minutenlang an ſolch einem voluminöſen Biſſen herumkauen mußten. Die Ernäh— rung der Jungen machte mir daher bei dem Mangel an kleinen geeigneten Futter— tieren (Blattläuſe waren gerade nicht zu beſchaffen!) erhebliche Schwierigkeiten, jo daß ich die Jungen ſchließlich an Hagen— beck abtrat, wo ſie im dortigen Inſektenhauſe mit den dort gezüchteten ganz kleinen jungen Spinnen beſſer ernährt werden konnten. Zuſatz: Wir brachten ſchon im Jahr— gang 1912, S. 3, einen Aufſatz von G. Tatzelt über Chamaeleon pumilus und eine Geburt im Terrarium. Hier konnte aber Tatzelt den Geburtsakt ſelbſt nicht beobachten. D. Red. OO DO Vipera macrops Mehely in Freiheit und im Terrarium. » Bon Felix Kopſtein, Wien. (Mit zwei Aufnahmen des Verfaſſers.) Unter den europäiſchen Vipern dürfte Vipera macrops noch recht wenig in Lieb— haberkreiſen bekannt ſein, da die Art erſt vor kurzem aufgeſtellt wurde und wegen ihres entlegenen Wohngebietes Berufs— fängern unerreichbar und daher im Handel nicht erhältlich iſt. Meines Wiſſens wurde ſie bisher noch wenig in Gefangenſchaft gehalten, gewiß aber iſt die Kenntnis ihrer Lebensweiſe im Terrarium noch nicht weit verbreitet. Gleich die erſten Berichte, die ich im Jahre 1912 über dieſe Viper vernahm, ließen mich den Entſchluß faſſen, meine nächſte Studienreiſe in die Herzegowina anzutreten, um ſie einerſeits in Freiheit beobachten zu können, andererſeits in mehreren Exemplaren für die Beobachtung im Terrarium zu erbeuten. Im Juli 1913 brach ich nach dem Süden auf, erreichte in dreitägiger Fahrt Bilek (in der öſtlichen Herzegowina), wo mir der bekannte Her— petologe, Hauptmann G. Veith, der beſte Kenner dieſer Viper, in liebenswürdiger Weiſe die genauen Fundorte zu zeigen verſprach. Nach mehrtägigem Aufenthalt in Bilek, von wo ich einige Exkurſionen durch die ſüdliche Herzegowina unternahm, brachen wir gemeinſam nach dem Norden auf. Wir hatten vor, den Stock der Bjelaſica Planina nach Vipera macrops abzuſuchen. Am 19. Juli fuhren wir mittags bei hellem Sonnenſchein auf der von der Küſte nach Norden führenden Straße nach Steppen, wo wir am nächſten Morgen die Exkurſion antreten wollten. Anfangs führte die Straße durch hügeliges Terrain, das von zahlloſen Lac. fiumana bewohnt wird, die durch ihr haſtiges Vorüberraſcheln Leben in die ſommerliche Stille brachten. Als wir nach zweiſtündiger Fahrt in 590 freieres Land kamen, ſahen wir den Wagen plötzlich von einer heulenden Schar nackter Kinder umſtellt, die zu einer abjeits- lagernden Zigeunertruppe gehörte. Als ich halten ließ, um eine Aufnahme zu machen, kamen auch einige alte Weiber herbei und ſtreckten uns, frech bettelnd, die Hände entgegen. Sie wollten ſich nicht früher abnehmen laſſen, als bis ich ihnen einige Geldſtücke zeigte, die ſie bekommen ſollten; dann erſt war es möglich, die ſchreiende Bande auf Sekunden zur Ruhe zu bringen. Bei Korito, wo wir den Wagen ver— ließen und nach Kobila glava voraus- ſandten, erbeuteten wir zwei Vip. ammo- 6 %%% % % %%% 3 2 2 7 A O0 D 2 % % % %% % %%% %%% %%% ꝙꝙ %%% ILL NEN) 6 %%% %%% % %% %%% %%% %%% %%% %% %% %%% %% %%% %% %%% %% % %% %%% %%% %%% %% %% %% %%% Abbild. 1. dytes und mehrere Lac. muralis. Um 6 Uhr kamen wir in dem Dorfe Steppen an. Wie Schwalbenneſter kleben die kleinen Steinhütten an der hohen Felswand, die zur Rechten die Straße ſäumt. Links erhebt ſich auf einer Fels— kuppe der Gendarmeriepoſten, wo wir übernachteten; in der Tiefe zieht ſich eine Schlucht hin, die ein Bach in mehreren Kaskaden durcheilt. Vor ſeinem Eintritt in die Schlucht treibt er eine primitiv aus Steinblöcken errichtete Mühle. Den Abend benützten wir noch zu einem kleinen Spaziergang in die Umgebung, auf dem wir nur einige Lac. muralis und Bomb. pachypus mit grellgelber Unter- und hellgrauer Oberſeite fanden. Felix Kopſtein: Vipera macrops Mehely in Freiheit und im Terrarium Am nächſten Morgen brachen wir um vier Ahr, mit dem nötigen Proviant und den Sammelgeräten verſehen, auf, um die Hochlagen zu erreichen, bevor noch die Sonne die Vipern aus ihren Schlupf- winkeln hervorlockte. Vorläufig war es noch recht düſter und ziemlich kalt und überhaupt zweifelhaft, ob die Sonne zum Vorſchein kommen würde. AUnjer Weg führte durch feuchte Wieſen und niederen Buſch an die Ponoren der Muſica, von wo ſich ein weiter Ausblick auf die Ebene von Gacko eröffnete. Vor uns ragte der 1500 m hohe Golivrh empor, hinter dem bald der kahle Zug der Baba ſichtbar — . 2 %%% . 0 OO [e) %% % %%% % % % %% %%% %%% % %% %%% %%% % %% %% %%% %%% %%% %%% %% %% % %%% %% %%% %%% %% Vipera macrops Mehely. wurde. Je höher wir ſtiegen, um jo klarer trat der Karſt in den Vordergrund. Nach vierſtündigem Marſche erreichten wir die Hütte des Forſtaufſehers auf der Vucija bara, wo wir unſere Feldflaſchen füllten, da in den höheren Regionen kein Waſſer mehr zu finden iſt. Noch vor 9 Uhr betraten wir das Gebiet, in dem Hauptmann Veith Vip. macrops vermutete. Wir ver— ließen nun den Weg und bogen nach rechts auf einen Fußſteig ab, der ſich bald in einem Gewirr von Felstrümmern und Geſtrüpp verlor. In einer Doline trafen wir auf eine, unter hohen Bäumen ver— borgene, türkiſche Anſiedlung; die aus Baumrinde verfertigten Hütten ſind mit einem Dornenwalle umgeben und kaum Selig Kopſtein: Vipera macrops Mehely in Freiheit und im Terrarium ſo hoch, daß ein Mann im Innern auf— recht ſtehen kann. Die Bewohner waren ausgeflogen und hüteten irgendwo in den Bergen ihre Ziegen. Noch immer wollte die Sonne nicht recht hervor und verbarg ſich hinter ſchweren Wolkenmauern. Wir waren ſchon 131400 m hoch geſtiegen und gingen nun daran, die wärmeren, wind- geſchützten Dolinen abzuſuchen, die die Viper mit Vorliebe bewohnt. Aber noch ließ ſich keine blicken. Schon wollte ich die Hoffnung aufgeben, heute noch das geſuchte Reptil zu finden, da ſah ich end— lich eine Schlange durchs hohe Gras eilen, die ich ſogleich als Vip. macrops erkannte. Eben wollte ſie in einem Wachholder— geſtrüpp verſchwinden, als ich ſie mit der Fangſcheere erreichte und ſie trotz heftigen Sträubens in den Sack beförderte. Ob— gleich die Sonne den ganzen Tag nicht recht zum Vorſchein kam und es einige— male ſogar ziemlich ſtark regnete, erbeuteten wir doch noch fünf Vipera macrops. Der Fang dieſer Schlange erfordert ziemlich viel Geſchicklichkeit. Sie hält ſich ſtets in der Nähe von Felsſpalten auf, in die ſie bei Gefahr flüchtet. Merkwürdig iſt es, daß ſie, verfolgt, ſelbſt in ihrem Verſtecke noch grimmig ziſcht und ſo ihren Aufenthalt verrät. Beim Berühren pfaucht ſie ſehr laut und bläht ſich breit auf, meiſt jedoch, ohne zu beißen. Dennoch iſt es ratſam, ſich vor ihren Biſſen in Acht zu nehmen, da ihre Charaktere individuell grundverſchieden und das Gift mitunter ſelbſt für den Menſchen recht böſe Folgen hat. Ich will hier Herrn k. und k. Haupt— mann G. Veith ſelbſt einen Anfall be— richten laſſen, der ihm heuer zuſtieß und danke ihm auch an dieſer Stelle für ſeine liebenswürdige Mitteilung. Daten über meinen letzten Schlangenbiß. Der Biß erfolgte am 7. Juli 1913 um 11 Uhr vormittags, am Lebrinif, nördlich von Avtovac, in zirka 1600 m Seehöhe, bei ſonnigem, mäßig warmen Wetter, durch ein erwachſenes Männchen von Vipera macrops Meh. Die Bißſtelle lag am rechten Zeigefinger an der inneren Fläche des erſten Gelenkes. Beide Giftzähne waren eingedrungen, die Wunde jedoch kaum ſichtbar. Symptome: Biß als ſolcher ſchmerzlos; nach zirka 1 Minute leichter Schmerz in und Schüttelfroſt blieben beſtehen. 591 der Bißſtelle bei gleichzeitiger bläulicher Verfärbung derſelben. Beim Aufſchneiden der Wunde verſagte bereits die Blutung. Gleich darauf Prickeln in beiden Händen und leichtes Hitzegefühl im ganzen Körper. Nach zirka 3— 4 Minuten Ohrenſauſen, Herzklopfen, Atembeſchwerden, dann Schwindel und zunehmende Schwäche. Nach zirka 5 Minuten konnte ich nicht mehr weiter und mußte mich niederlegen. Hierauf erfaßte mich ſtarker Schwindel, alles erſchien mir grün vor den Augen; dann folgte Erbrechen. Bald darauf ließen Schwindel, Ohrenſauſen und Herzklopfen nach, um nicht wiederzukehren; die faſt an Lähmung grenzende Schwäche und die immer wiederkehrenden Magenkrämpfe blieben, ebenſo leichte Atembeſchwerden; zeitweiſe ſtellte ſich Schüttelfroſt mit zu— nehmendem Kältegefühl ein. ö Um zirka zwei Uhr nachmittags erſchien, durch Hirten herbeigeholt, eine Patrouille des Grenzjägerpoſtens Cemerno mit einem Reitpferd, das ich jedoch nicht beſteigen konnte. Erſt um fünf Ahr kam eine Tragbahre. Am dieſe Zeit hatten die Krämpfe nad)- gelaſſen, ſo daß ich, während ich bis dahin nur zuſammengerollt, mit dem Kopfe zwiſchen den Knien, liegen konnte, mich nunmehr auszuſtrecken vermochte. Schwäche Die Geſchwulſt des Fingers hatte, nachdem die urſprüngliche Abbindung an der Fingerwurzel um zirka 2 Uhr entfernt worden war, auf die Nachbarfinger und den Handrücken übergegriffen, ſich je— doch nicht weiter ausgebreitet. Etwa um ½6 Uhr wurde der Abtransport mittelſt Tragbahre nach Cemerno ange- treten, wo ich gegen ſieben Uhr eintraf. Daſelbſt mußte man mich auskleiden und ins Bett legen. Im Gett erholte ich mich auffallend raſch; jedes Gbelbefinden ſchwand, all- mählich nahm auch der Schüttelfroſt ab; etwa um neun Uhr nahm ich ein Glas Limonade, um ½11 Ahr ein Krügel Bier zu mir. Der um dieſe Zeit aus Avtovac eintreffende Regiments-Arzt konſtatierte eine geringe Temperaturerhöhung. Bald darauf ſchlief ich ein. Am anderen Morgen erwachte ich gänzlich hergeſtellt, ſo daß ich noch am ſelben Vormittag neuerdings den Lebrſnik beſteigen und eine große Vipera macrops fangen konnte. Von den diverſen Folge— 592 erſcheinungen war nichts mehr zu jpüren. Die Geſchwulſt der Hand und der Neben- finger ging noch am ſelben Tage, jene des gebiſſenen Fingers jedoch ſehr langſam, in etwa 14 Tagen, zurück. Weitere Folge— erſcheinungen traten nicht auf. Als Gegenmittel habe ich alſo nur Auf— ſchneiden der Wunde und Abbinden an der Fingerwurzel angewendet. Beim Ein— treffen der Patrouille (zirka 2 Uhr) wurde die Abbindung gelöſt, die Wunde mit Hypermanganlöſung ausgewaſchen und verbunden. Meine Geſichtsfarbe ſoll, nach Ausſage des Patrouillenkommandanten, im Lauſe 0 0 6 6 %%% Felix Kopſtein: Vipera macrops Mehely in Freiheit und im Terrarium gleich bekomme, „da ja der Gospodin Hauptmann inzwiſchen ſterben könnte und ihn dann niemand bezahlen würde.“ Auf meinem Weitermarſche durch die nördliche Herzegowina habe ichauch auf dem Lebrſnik geſammelt und hier einen Herzego— winen geſprochen. Nach der üblichen Be— grüßung und Erkundigung über Be— ſchäftigung und Befinden, fragte er mich, ob ich einen „Gospodin Hauptmann aus Bilek“ kenne und erzählte mir die ganze Geſchichte, natürlich entſtellt. Zum Schluſſe fragte er mich: „Und lebt er noch?“ Ob das nicht derſelbe unverſchämte Kerl war? 2 6 0% %%% 2 Abbild. 2. Partie aus der herzegowiniſchen Hochlage als Fundort ſür Vipera macrops. des Nachmittags bläulich geweſen ſein. Das Senſorium war während des ganzen Verlaufes keinen Augenblick getrübt. * *. * Zu dieſer hochintereſſanten Mitteilung möchte ich noch eine kleine Epiſode hinzu— fügen, deren der Berichterſtatter nicht ge— dachte, die aber zu hübſch iſt, um verſchwiegen zu werden. Herr Hauptmann Veith ver— ſprach dem Hirten für den Weg zum Grenzpoſten als Entgelt 6 K., die er be— kommen ſollte, bis er mit der Patrouille zurückkehrte, da er ſonſt etwa das Geld genommen, aber nicht zur Grenzjägerkaſerne gegangen wäre. Der Mann weigerte ſich aber zu gehen, wenn er das Geld nicht Während wir in einem dichten Gehölze Mittagsraſt hielten, ging draußen ein heftiger Platzregen nieder. Am 2 Ahr mußten wir bereits den Rückmarſch an- treten, da wir uns von unſerem Ausgangs- punkte weit entfernt hatten. Außerdem führte auch durch dieſes Fels- und Buſch⸗ gewirr kein Steig. Nach langem Bergauf- und Bergabklettern, wobei uns erſt der Gipfel der Baba, ſpäter die Ebene von Gacko die Richtung wies, erreichten wir nach vierſtündigem Marſche bei dem Dorfe Drugovic das Gacko-Polje und mußten nun noch 2 Stunden durch die ſumpfige Ebene der Muſica entlang, nach Steppen zurückwandern. Müde und durſtig kamen wir um 8 Ahr beim Poſten an und Felix Kopſtein: Vipera macrops Mehely in Freiheit und im Terrarium ruhten für den kommenden Tag aus, der uns ins Troglav-Gebiet, an die monte— negriniſche Grenze, führen ſollte. — Vip. macrops, eine zur Ursinii-Gruppe gehörige Viper, wurde erſt vor wenigen Jahren von Méhely nach dem von Beith geſammelten Material als eigene Art aufgeſtellt. Tomaſini, der ſie bereits vor vielen Jahren auf den jetzt bekannten Fundorten geſammelt hat, führt ſie in ſeinen „Skizzen aus dem Reptilienleben Bosniens und der Herzegowina“ noch als Pelias berus. Doch iſt es unzweifel— haft nachgewieſen, daß jene, in der Herzego— wina gefangenen Exemplare des genannten Autors keine Kreuzottern, ſondern Großaug— Vipern ſind, wie man ſie etwa nennen könnte. Méhely vermutet, daß vielleicht auch jene, von Prof. Werner für Monte— Vipera Ursinii Bonap.: 1. Kopf länglich, eiförmig, beim 3 ſchmächtiger. 2. Schnauze länger, oben öfters vertieft. 3. Auge kleiner, der vertikale Durchmeſſer des⸗ ſelben gewöhnlich deutlich kürzer, als der Abſtand des Auges vom Lippenrande. 4. Schwanz relativ kürzer. 5. Apicale groß, querbreit, gewöhnlich deutlich breiter, als das Supraoculare und größer, als das vordere Canthale; öfters in zwei Platten zerlegt. 6. Das vordere Canthale gewöhnlich kleiner, als das hintere. 7. Sincipitalſchilder ſtets regelmäßig entwickelt. 8. Anzahl der Praefrontalſchilder 3—9 (meiſt 7). 9. Naſale groß, meiſt beträchtlich höher, als das Auge. 10. An die Inframapillaria ſtoßen bald vier, bald nur drei Sublabialia an. 11. Kehlſchuppen gewöhnlich 4—5 Paare. 12. Die von unten gerechnete zweite Schuppen- reihe des Rumpfes deutlich gekielt. 18. Poſtocularſtreifen mit dem Hinterſchenkel des Kopfkreuzes verbunden und meiſt auf die Halsſeite verlängert. 19. Labialſchilder und Kehlſchuppen bei Neu⸗ geborenen weiß, bei älteren Stücken nur aus⸗ nahmsweiſe dunkel gerandet. 20. Zwiſchen dem Dorſalband und der late— a Makelreihe meiſt eine dorſolaterale Flecken⸗ reihe. 21. Dorſalband ſchmäler, der ſchwarze Saum desſelben ſcharf abſtehend. 5 22. Melanotiſche Formen unbekannt. 23. Die Art bevorzugt das Tiefland. 24. Die Nahrung beſteht aus Wirbeltieren. Auf Punkt 24 werde ich noch im Laufe der Arbeit zurückkommen und will nun — die Beſchreibung ihres Farbenkleides übergehend — im Detail auf die Lebens— weiſe der Vipera macrops Mehely eingehen. Vipera macrops Mehely bewohnt die 593 negro und der Inſel Beglia verzeichneten Vip. Ursinii zu Vip. macrops geſtellt werden könnten. Die zwiſchen beiden zuletzt genannten Vipern beſtehenden Unterſchiede ſind jo wenig auffallend, daß es ohne genaues Studium der Pholidoſe unmöglich iſt, beide Arten mit Sicherheit auseinander zu halten. Am aber jenen Liebhabern, die vielleicht das eine oder das andere Exem⸗ plar dieſer Viper in Pflege bekommen ſollten, die genaue Beſtimmung zu ermög— lichen, will ich hier, der Einfachheit halber, die in den „Syſtematiſch-Phylogenetiſchen Studien an Viperiden““ tabellariſch zu— ſammengefaßten Unterſchiede wiedergeben. Ich will mich hierbei auf jene Merk— male beſchränken, die ohne weitere Hilfs— mittel erkenntlich ſind. Vipera macrops Meheli: 1. Kopf in beiden Geſchlechtern kurz eiförmig. 2. Schnauze kürzer, oben ſtets flach. 3. Auge größer, der vertikale Durchmeſſer des⸗ ſelben meiſt deutlich länger als der Abſtand des Auges vom Lippenrande. 4. Schwanz relativ länger. 5. Apicale klein, länglich, höchſtens ſo breit, als das Supraoculare und kleiner, als das vordere Canthale; manchmal fehlend. 6. Das vordere Canthale gewöhnlich größer— als das hintere. 7. Sincipitalſchilder meiſt unregelmäßig, oft in kleine Schilder zerlegt. 8. Anzahl der Praefrontalſchilder 2—4 (meiſt 3, äußerſt ſelten 5 oder 6). 9. Naſale klein, meiſt niedriger oder höchſtens ſo hoch, als das Auge. 10. An die Inframazillaria ſtoßen gewöhnlich vier Sublabialia an. 11. Kehlſchuppen gewöhnlich drei Paare. 12. Dieſe Schuppenreihe meiſt nur ſpurweiſe gekielt. 18. Poſtocularſtreifen iſoliert, mit dem Hinter- ſchenkel des Kopfkreuzes nicht verbunden und auf die Halsſeite nicht verlängert. 5 19 Labialſchilder und Kehlſchuppen ſowohl bei neugeborenen, als bei alten Stücken (namentlich bei den 5) mehr oder weniger dunkel gerandet. 20. Daſelbſt keine Fleckenreihe. 21. Dorſalband breiter, der dunkle Saum des— ſelben wenig abſtehend. 22. Melanotiſche Formen kommen öfters vor. 23. Die Art bevorzugt ſubalpine Gegenden. 24. Die Nahrung beſteht aus Heuſchrecken. Hochlagen Bosniens, der Herzegowina und Montenegros. Ihr Verbreitungs— gebiet iſt der typiſch⸗herzegowiniſche Karſt, ein mit hohem Gras, Wachholder- und Eichengeſtrüpp bewachſenes Terrain, das ı Mehely; Annales Musei Nationalis Hungarici 1911. 594 von zahlreichen Felsrücken durchſetzt wird. Mit Vorliebe hält fie ſich in der Nähe dieſer Schlupfwinkel auf, flüchtet bei Ge⸗ fahr in Felsſpalten — niemals in Geröll oder unter einzeln umhergeſtreute Blöcke — und ziſcht, verfolgt, jo laut, daß ſie da- durch meiſt ihren Aufenthaltsort verrät. Selbſt, wenn ſie ſich bereits metertief ins Geſtein verkrochen hat, hört man noch ihr wütendes Pfauchen und wird dadurch beim Nachſuchen ſicher geleitet. Von 1000—1600 m iſt ſie ſtellenweiſe ziemlich häufig, ſteigt niemals unter 1000 m herab, iſt jedoch noch bei 1600 m nicht ſelten zu treffen. Das Klima des von ihr bewohnten Gebietes iſt ſehr rauh, der Winter währt über ſechs Monate, der Sommer iſt niederſchlagreich (1600-2000 mm und mehr), die Zahl der kalten Tage vorherr— ſchend. Ihre Nahrung beſteht nach Veith? in der Freiheit ausſchließlich aus Heuſchrecken. Dieſe Erfahrung deckt ſich auch mit Toma— ſinis Erfahrung, in Bezug auf die ver— meintliche Pelias berus (p. 93. Nahrung). Beim Fang beißt ſie oft gar nicht, ob— gleich ſie heftig ziſcht und in ihrer Er— regung ſich breit aufbläſt. Veith konſtatiert auch, daß ſie oftmals mit geſchloſſenem Maule ſchnappe, was auch ich im Terrarium beobachten konnte. Jene arge Vergiftung, die Veith's Unfall auf dem Lebrſnik zur Folge hatte, iſt wohl durch das Zuſammentreffen mehrerer ungünſtiger Zufälle verurſacht worden, da das Gift der Vip. macrops, wie ich ſpäter zeigen werde, ſelbſt auf kleine Säugetiere nur langſam und ſchwach wirkt. Jene, in der Herzegowina erbeuteten Vipern bezogen, in Wien angelangt, ein geräumiges, ſonniges Terrarium. Als Bodenbelag diente eine 5-6 cm hohe Schichte ſandiger Erde, die mit Moos— platten bedeckt wurde, da ſich die ur— ſprünglich eingeſetzten Raſenziegel im geſchloſſenen Raume nicht bewährten. Aus Steinen erbaute ich einen Felſen mit vielen Schlupfwinkeln, die aber von den Vipern nicht aufgeſucht wurden. Die meiſte Zeit hielten ſie ſich im Freien auf, lagen, auf der am ſtärkſten erwärmten Stelle des Bodens oder krochen auf dem Felſen und im Geſträuch umher; ſie zeigten ſich durchaus nicht ſcheu und flohen nie— mals, wie andere Reptile, bei Annäherung an ihren Behälter. ® Mehely, Syst. Phylog. Studien an Vip., pag. 215. Siehe oben. Felix Kopſtein: Vipera macrops Méhely in Freihett und im Terrarium Ihrem Aufenthalte in der Freiheit ge⸗ mäß muß man Erde, Pflanzen und Moos feucht halten und oft beſtäuben, da die hängenbleibenden Tropfen den Vipern das Trinkwaſſer liefern. Dennoch empfiehlt es ſich, ihnen auch ein Waſſerbecken zum Baden in den Behälter zu ſtellen. Zur Nahrung dienten ihnen anfangs nur Heuſchrecken, die gleich in der erſten Woche ihrer Gefangenſchaft angenommen wurden. Vor dem Ergreifen der Beute ſuchten ſie ſtets erſt umſtändlich, den Kopf in dieſelbe horizontale oder vertikale Lage zu bringen, die der Kaukerf einnahm; dies brauchte meiſt ſo viel Zeit, daß dieſer inzwiſchen das Weite ſuchen konnte, Wenn ich daneben z. B. eine wenige Tage alte Vip. Ursinii beim Heuſchreckenfang beob— achte, wundere ich mich ſtets, wie Mp. macrops bei dieſer ſtaunenswerten Un— geſchicklichkeit — falls ſie auch in der Freiheit nicht flinker jagt — bei der kurzen Zeit des Sommers genügend Nah— rung finden kann. Beſonders beim Ver— füttern größerer Heuſchreckenarten legen fie eine geradezu auffallende Unbeholfen— heit an den Sag. Selbſt das Verſchlingen größerer toter Kaukerfe ſcheint ihnen be— deutende Mühe zu machen. Die Ernährungsfrage bereitete mir gleich Schwierigkeiten, da ich außer Vip. macrops noch gegen 50 junge Vip. Ursinii mit Heuſchrecken verſorgen mußte und die ungünſtige Witterung des letzten Sommers es unmöglich machte, regelmäßig eine ſo große Menge Kaukerfe aufzutreiben. Ich ging nun daran, ein anderes Nahrungs- mittel ausfindig zu machen und ließ mich hiebei von der Lebensweiſe der anderen Vertreter der Ursinii-Gruppe leiten. Eines Tages alſo ſetzte ich eine weiße Maus ins Terrarium, in dem noch genug lebende Heuſchrecken waren. Auch hatten die Bipern — dies zu betonen iſt wichtig — vorher genug gefreſſen, waren alſo nicht ausgehungert. Kaum hatten die Bipern die Maus erſpäht, ſo krochen ſie raſch züngelnd auf ſie zu und verſetzten ihr Biß auf Biß. Alle Bipern beteiligten ſich an dieſer Kanonade, bei der jedoch oft fehlgeſchoſſen wurde. Die Maus ſuchte zitternd zu entfliehen, doch war es nach keiner Seite hin möglich, da überall eine der Schlangen lag und ſogleich zubiß, ſobald der Nager in die Nähe kam. Die Wirkung trat ziemlich ſpät ein. Nach 20 Minuten vermochte die Maus nur Felif Kopſtein: Vipera macrops Mehely in Freiheit und im Terrarium mehr zu kriechen, nach weiteren 10 Minuten lag ſie zuſammengerollt und heftig zitternd in einer Ecke, ſuchte ſich öfters zu erheben, doch brachte ihr jeder Verſuch einen neuen Biß ein; denn die Vipern lagen, mit er— hobenem Kopfe pendelnde Bewegungen ausführend, ſtets in der Nähe. — Bei der Verfolgung der Beute, ſei es eine Maus oder ein Heuhüpfer, konnte ich be— obachten, daß Vip. macrops ſtets von rückwärts oder von der Seite ihr Opfer ergreift, niemals aber von vorne. Sobald ſich die Maus der Viper zuwendet, eilt dieſe fort, um von einem anderen Punkte aus die Verfolgung wieder aufzunehmen. — Eine Stunde nach dem erſten Biß war der Nager tot und nun wollten alle Bipern die Beute für ſich in Anſpruch nehmen. es war ein faſt komiſches Bild, wie 5—6 Vipern gleichzeitig an dem toten Tiere herumzerrten. Um einen Verluſt durch unbeabſichtigten Kannibalismus zu vermeiden, nahm ich die tote Maus aus dem Behälter und wagte nun ein Experi— ment, von dem ich mir aber wohl keinen Erfolg verſprach. Ich zerſchnitt die Maus in ſechs Teile und warf dieſe ins Terrarium. Ich war nicht wenig erſtaunt, als ich ſah, wie die Vipern auf die Fleiſchſtücke zu- krochen, ſie bezüngelten — und fraßen. Ganz dasſelbe Experiment führte ich dann auch bei friſch gefangenen Vipera Ursinii“ mit demſelben Erfolge aus. Seitdem verfüttere ich nur mehr zerſchnittene Mäuſe und Ratten; anderes Fleiſch, z. B. Rind⸗, Kalb⸗ oder Schweinefleiſch ꝛc. wird konſtant verſchmäht, jedoch ſogleich ge— freſſen, wenn ich es vorher in Rattenblut tauche oder mit einem Stück Haut um— kleide. Die weiteren Nahrungsexperimente werde ich ſpäter veröffentlichen, bis ich ſie an Hand friſchen Materials wiederholt haben werde. Vorläufig hat mir dieſes Experiment mit der Maus nur wieder gezeigt, daß Beobachtungen über die Lebensweiſe in der Gefangenſchaft ſtets einer ſorgfältigen Kontrolle bedürfen. Der als Beobachter rühmlichſt bekannte Her— petologe, Hptm. G. Veith, der den Magen— inhalt von über 100 friſch gefangenen Vipera macrops unterſuchte, fand darin ſtets nur Heupferde. — Meine friſch gefangenen Vipern freſſen im Terrarium Mäuſe, ohne durch Hunger dazu ge— zwungen worden zu ſein. Aus dieſem Widerſpruche erſieht man, daß Regeln, Biologiſcher Anzeiger. Zur Biologie der Vipera Ursinii. 595 die für die Lebensweiſe in der Freiheit gelten, nicht auch für die Gefangenſchaft aufrecht gehalten werden können; vielleicht aber läßt ſich daraus auch dieſer Schluß ziehen, daß man überhaupt nicht recht be— haupten kann, daß ſich eine Schlange ausſchließlich dieſer Nahrung be— diene, jene aber verſchmähe. Ich glaube ſogar, die Vermutung ausſprechen zu kön— nen, daß Vipera macrops auch in der Freiheit — wenigſtens in den zeitlichen Grenzen ihrer Winterſchlafsperiode — wenn die Heupferde nur in geringer Zahl zu finden ſind, — ihre Nahrung auch aus dem Reiche der Wirbeltiere nimmt. Jedenfalls ergibt ſich aus dem Geſagten, daß Vip. macrops doch nicht in der Gefangenſchaft mit allen kleineren Wirbeltieren ohne Ge— fahr für die letzteren zuſammengehalten werden kann, wie es in Schreibers Her- petologia europaea p. 632, irrtümlich heißt. Auf die Wirkung des Giftes will ich an dieſer Stelle nicht weiter eingehen, be— tone aber, daß der Biß von Vip. macrops ſowohl für die Orthopteren, als auch für die kleinſten Säugetiere tötlich iſt, und dies betone ich deshalb, weil es in der Herp. eur. ebendort heißt: „Sie (Vip. macrops) macht nur in den allerſeltenſten Fällen von ihrem Siſſe Gebrauch. Dies mag wohl auch mit ihrer, ausſchließlich aus Heuſchrecken beſtehenden Nahrung zuſammenhängen, bei deren Bewältigung ſie natürlich des Giftapparates nicht bedarf . . ... Ich konnte nun im Terrarium dutzendemale gerade das Gegenteil beobachten. Kleine Heuſchrecken werden zwar ergriffen und verſchlungen; nicht ſo aber größere, 3—5 cm lange Orthopteren. Dieſe wurden ſtets nach dem Ergreifen zirka eine halbe Minute lang feſtgehalten, wobei ich deut— lich die in das Inſekt eingehackten Giftzähne ſehen konnte, dann nieder— gelegt, neuerlich beim Kopf erfaßt und verſchlungen. Stets war der Geradflügler, wenn die Viper ihn aus ihrem Rachen auf das Moos legte, bereits tot. Eben— jo unzweifelhaft konnte ich das Mit- wirken der Giftzähne beim Verſchlingen der Beute konſtatieren. Zum Schluſſe will ich noch eine Be— obachtung erzählen, die, in Worten wiedergegeben, nur ein verſchwommenes Bild bietet, einen Kampf zwiſchen Vipera macrops, wie man ihn bei Ophidiern wohl nur äußerſt ſelten zu ſehen bekommen 596 dürfte. Eine ähnliche Erſcheinung beob- achtete ich zwar auch an Zamenis Dahͤlii, worüber ich bereits in einer früheren Arbeit berichtet habe; aber ſie läßt ſich mit der jetzt zu beſchreibenden nicht ver— gleichen. Wieder war es lautes Siſchen, das mich zum Behälter rief. Als ich leiſe, unbemerkt hinzukam — denn meine Terrarien ſind ſo aufgeſtellt, daß die dem Zimmer zugekehrten Wände verdeckt ſind und nur durch kleine Fenſter Einblick ins Innere geſtatten — da ſah ich zwei Vip. macrops ſich mit hocherhobenem Haupte gegenüberſtehen. Dabei führten ſie, laut ziſchend, mit dem ſtark aufgeblaſenen Halſe pendelnde Bewegungen aus. Den Kopf hielten ſie nach vorne rechtwinklig abgebogen und ſuchten ſich nun von Zeit zu Zeit durch blitzſchnelles Vorſtoßen einen Biß beizubringen, dem aber der Gegner meiſt geſchickt auszuweichen wußte. Ge— lang es dennoch einer Viper, die andere zu erfaſſen, ſo ſuchte ſich dieſe durch raſches Drehen um die Längsachſe zu befreien, ähnlich jener Methode, die der Scheltopuſik beim Fang anwendet. Gelingt es dem erfaßten Tiere, ſich ſeines Gegners zu entledigen, dann iſt der Kampf beendet und beide gehen nach verſchiedenen Richtungen auseinander. Wodurch dieſe URLOLERLDEEEDUUEERTNEBREDERDERDERTUKUNERUUEELENEIURESERKUBONDELDERDRREHGLLUNRENEURUREnEUHnEEG Carl Aug. Reitmayer: Die rote Orgelkorralle im Seewaſſeraquarium Kämpfe, die ich öfters beobachtete, veran⸗ laßt wurden, iſt mir nicht recht klar. Jedenfalls konnte ich ſie nur während der erſten Wochen ihrer Gefangenſchaft ſehen. Für den ernſten Liebhaber bietet dieſe Biper wegenihrer in vielen Punkten von den verwandten Arten abweichenden Lebens— weiſe wohl ein intereſſantes Studiumsob— jekt. Nur macht die Erhaltung ziemlich große Schwierigkeiten., da Heupferde, die ja ſchließlich doch ihr Hauptnahrungsmittel ſind, nicht ſtets in genügender Zahl er— hältlich ſind. Ob ſie lange Zeit hindurch die Gefangenſchaft bei Wohlbefinden ver- tragen kann, vermag ich nicht mit Gewiß— heit zu beantworten, glaube aber, es be— zweifeln zu dürfen; denn meine Exemplare, die mir in der erſten Zeit manches Sehens- werte boten, verloren ſchon nach wenigen Monaten ihre Lebhaftigkeit. Genauere Angaben über Wirkung des Giftes, Haltbarkeit und Ernährung werde ich zu einem ſpäteren Zeitpunkte machen, bis ich an friſch gefangenen Exemplaren die bereits einmal ausgeführten Experi⸗ mente wiederholt haben werde, denn jetzt, nach mehrmonatiger Gefangenſchaft, ſcheinen mir meine Vipern bereits zu ge— ſchwächt und verändert, um aus ihrem Benehmen noch Schlüſſe ziehen zu können. DUIESDDEGEURURUEDERDESREUNBELERTRUURURRURDUEUDERDUEREURDDERUNDUEREUEDENEDUNnUnnnUnE una Die rote Orgelkoralle im Seewaſſeraquarium. Von Carl Aug. Reitmayer, Wien. Außerordentlich zahlreich und vielgeſtal— tig find die wunderſamen, meiſt aus falf- artiger Subſtanz beſtehenden Gebilde des Meeres, die wir kurz mit dem Sammel— namen Korallen bezeichnen. Lange Zeit waren ſelbſt die Naturforſcher über ihre Beſchaffenheit und Entſtehungsweiſe im unklaren. Heute freilich wiſſen wir, daß es nicht Stein- oder Felsmaſſen ſind, was uns anſcheinend als ſolche in der Form von „Bänken“ und „Riffen“ entgegen- ſieht, ſondern daß ſie das Werk winziger Lebeweſen ſind, von denen ſie, wenn man ſo ſagen wollte, förmlich gebaut wurden. Daß ſie nur das Skelett einer im Meere weit verbreiteten Tierwelt, der Korallentiere Mit einer Aufnahme von E. G. Woerz. oder Polypen (Hohltiere) find, die man wegen ihres blumenhaften Ausſehens wirk— lich für Blumen gehalten hatte. Und wie manche dieſer merkwürdigen Seetiere tat— ſächlich täuſchend lebenden Blumen gleichen und deshalb meiſt auch Blumennamen tra— gen — Seeneelke, Seeroſe, Seeanemone — jo find auch jene feſten „Stöcke“, die manche Arten bilden, nach Form und Größe von erſtaunlicher Mannigfaltigkeit und zeigen oft in prächtiger Nachahmung die Geſtalt von Pflanzenteilen, ſind blatt- oder zweig⸗ ähnlich oder ragen gar buſch- oder baum⸗ artig auf. So auch ihre Namen: Blatt-, Buſch⸗, Baumkoralle, Pilz- und Nelken⸗ koralle und dergleichen mehr. Sonſt auch Carl Aug. Reitmaner: Die rote Orgelkoralle im Seewaſſeraquarium von einem in der Natur einzig daſtehenden Formenreichtum, erſcheinen uns dieſe Ko— rallen in der herrlichſten, reizendſten Bil- dung, die uns unwillkürlich an künſtleriſche Stiliſierung gemahnt. — Da ſehen wir ein Gebilde, das wie das Gehirn eines Tieres ausſieht, oder täuſchend einem Ge— weih ähnelt, das wie ein Igel ausſieht, oder das einem Stern, einer Sonne gleicht, das zart wie Tuff oder wie eine Feder iſt. Kurz Geſtalten und Formen von jeglicher Bildung. Eine der intereſſanteſten Korallen iſt die Orgelkoralle (Tubipora musica) aus dem 597 wieder voran die Orgelkoralle. Als ich vor bald 20 Jahren hier in Wien das erſte Seewaſſeraquarium na⸗ türlich in Privatbeſitz — zu Geſicht be— kam, war es eine Orgelkoralle, die mir dasſelbe beſonders anziehend erſcheinen ließ. Ich erinnere mich noch lebhaft des Ein— drucks, den der wunderbare Farbenreichtum auf mich machte. An und zwiſchen den bunten rot- und grün- und braunbealgten Steinen verſchiedenfarbige Aktinien und im Hintergrund des Beckens eine große rote Orgelkoralle, die auf der einen noch helleuchtenden Seite eine große grüne Gürtelroſe (Actinia zonata) trug. Seither hat Bruchſtück einer Orgelkoralle (tot). Tubipora musica. Etwas vergrößert. Originalaufnahme von E. G. Wouz. Bänke, die mit tauſenden lieblichen Blumen- ſternen wie beſät erſcheinen. Der Stock beſteht aus parallel neben einander lie— genden dünnen Röhrchen von dunkelroſa— roter Farbe, die in ihrer Anordnung dem Ausſehen einer Orgel ähneln. In dieſen zahlreichen Röhrchen ſitzen die einzelnen Tiere, die eigentlichen Korallentiere, der Geſtalt nach kleine Aktinien von gras— grüner Farbe. Da es ungemein ſchwer iſt, Korallen im Aquarium am Leben zu erhalten, ſo in⸗ tereſſiert uns hier auch nur ihr kalkiges Rindenſkelett. And dieſe toten Korallen- ſtöcke, die uns allerdings in großer Aus— wahl und Menge zur Verfügung ſtehen, bilden das vornehmſte Dekorationsmaterial unſerer Seewaſſeraquarien. And hier auch bei mir zum Beſtande eines Seewaſſeraqua— riums noch immer eine große Orgelkoralle gezählt, die darin die eigentliche Korallen- bank vorſtellen mußte und als ſolche, wenn erſt einmal veralgt, den ſchönſten Weideplatz für zahlreiches kleines Getier, am liebſten für die munteren Einſiedler— krebschen, abgegeben hat. Schon mit Rückſicht auf ihren Bau eig⸗ net ſich die Orgelkoralle vorzüglich für unſere Zwecke. In ihrem Röhren finden die kleinen Würmer des Seewaſſers will— kommenen Unterſchlupf, auf ihr ſiedeln ſich ſchneller als anderswo die Algen an. Die ſogenannten „Algenwieſen“ des Seewaſſer⸗ aquariums bilden ſich nirgends ſchöner als auf der Oberfläche großer Orgelkorallen. Leichter klettern an ihr Seeſterne, Seeigel 598 und Krebſe in die Höhe. Auch Aktinien, ſo habe ich beobachtet, ſetzen ſich gern an ihr feſt. Einbuchtungen und Höhlen, die, wenn an ihr nicht ſchon vorhanden ſind, ſich leicht ausbrechen laſſen, bilden für Fiſche, Schnecken und dergleichen Bufluchts- orte und Verſtecke. Auch ihr leichtes Ge— wicht mag als empfehlend in die Wage fallen. Wer beim Seewaſſeraquarium in gewiſſer Hinſicht auf maleriſche Farben⸗ zuſammenſtellung hält, findet in der Orgel— koralle das beſte Objekt, denn unter den Literatur des Seewaſſeraquariums nicht in gleicher Weiſe wie beim Süßwaſſeraquarium die ver⸗ ſchiedenſten Pflanzen zur Verfügung, die es lebendig machen, deshalb haben wir in erſte⸗ rem, um es nicht ganz tot erſcheinen zu laſſen, noch immer für eine anſprechende Deko— ration zu ſorgen, und in dieſer Beziehung mag uns gerade die Orgelkoralle als reinſtes Meeresprodukt gute Dienſte leiſten. Freilich iſt ſie nicht ſo leicht erhältlich und auch nicht ſo wohlfeil wie andere Korallen, Muſcheln und Steine; wer aber einmal ein prächtiges zur Verwendung kommenden Dekorations- Stück in ſeinem Aquarium beſeſſen, ſtücken gibt es nicht viel Rot. Bekannt- wird ſich nicht jo leicht davon trennen lich ſtehen uns bei der Einrichtung können. a OO O Re RE RE AL A EWR ARTE OHREN RREOEEER RER VAR TS en En al, nn und Ehre 3 z gleichverbreitete Lebens- und Entwicklungsfaktoren : . Literatur 7 darſtellen. „Das Tier und die unbelebten Richard Heſſe und Franz Doflein: „Fierbau und Fierleben in ihren Zuſammenhang betrachtet. II. Band: Das Tier als Glied des Natur- ganzen.“ Preis geb. Mk. 20.— Nach mehrjähriger Pauſe iſt jetzt der Schluß— band des monumentalen Prachtwerkes erſchienen. Man begreift beim Durchgehen der 930 Seiten, der 740 Textfiguren und der 20 zum Teil farbigen Tafeln, daß Verfaſſer „unter dem Druck der endlos ſcheinenden Arbeit und unter dem Be⸗ wußtſein, von eigenen Forſchungen abgehalten zu ſein, gelitten habe“. Was ich ſchon vom erſten Bande (in dieſer Zeitſchrift, XXI, 1910, S. 462) rühmte, gilt uneingeſchränkt für den zweiten, be- ſonders hinſichtlich der Abbildungen, bei denen auf Vereinigung von Naturtreue und künſtleriſcher Vollendung ſehr geachtet, unter denen ein an⸗ ſehnlicher Teil aus photographiſchen Urkunden beſtritten wurde. Hinſichtlich der Verſtändlichkeit des Teftes bemerkt Verfaſſer, die Entwicklung der Schulen habe ihm erlaubt, an ſeine Leſer etwas höhere Auſprüche zu ſtellen; umſo eher dürfte der Vivariumliebhaber, der mit dem Natur⸗ leben in engerer Fühlung ſteht als der Durch- ſchnittsgebildete, jenem Anſpruch gerecht werden: er wird die klare Darſtellung mühelos leſen, das Verhältnis zu ſeiner Landſchaft im Zimmer aber wird inniger und tiefer werden. Freuen darf er ſich, wie ausgiebig ſeine eigenen Arbeiten, Beobach⸗ tungen am Aquarium, Terrarium und Inſektarium, in dem von hochwiſſenſchaftlichem Geiſt getragenen Buch benützt worden ſind. Der Band zerfällt in drei Bücher: die erſten beiden bringen faſt nur Tatſachen, das dritte verknüpft ſie zur Theorie. Das erſte behandelt die Beziehungen der Tiere zu anderen Tieren und zu den Pflanzen, das zweite Beziehungen zur anorganiſchen Natur. „Das Tier und diebelebten Elementeſeines Lebensraumes“ iſt mit erſtaunlichem Reichtum behandelt; wohltuend leuchtet daraus hervor, wie ſtark die freundlichen Beziehungen der Lebe⸗ weſen den feindlichen die Wagſchale halten, obſchon ich nirgends ausgeſprochen fand, daß Daſeins⸗ Elemente ſeines Lebensraumes“ iſt dem erſten Buch und unſerer Kenntnisfülle gegenüber etwas kurz geraten: es entſpricht dies wohl weniger der zeitgemäßen Neigung, die äußeren Kräfte im Vergleich zu den inneren Energien des Rebe- weſens zu unterſchätzen, als der ſchließlich geſteckten Grenze des ohnehin reichlich gewährten und aus⸗ genutzten Buchumfanges. Erzwungene Beſchrän— kung brachte es vielleicht auch mit ſich, wenn die Verteilung der Wilieuwirkung auf lebende Objekte teilweiſe eine verfehlte iſt: ſo werden meine Verſuchsergebniſſe über die Fortpflanzung der Erdmolche einer Temperaturwirkung zu— geſchrieben, die nur ein unterſtützendes Moment abgibt, während die Hauptwirkungen, auch bei vermiedenen Temperaturſchwankungen, von Feuch—⸗ tigkeitseftremen geleiſtet werden. Der Irrtum verſchlimmert ſich im theoretiſchen Schlußkapitel: Verfaſſer befleißigt ſich auch hier, wie überall, großer Objektivität, neigt aber, der gegenwärtigen Richtung entſprechend, doch ſehr zur Ablehnung der Vererbung erworbener Eigenſchaften (ſeiner „regulatoriſchen Anpaſſungen“). Dem entgegenſtehende Verſuchsabläufe werden mit dem üblichen Haupteinwand der der „direkten Beein- fluſſung der Keimzellen“ bekämpft; einer An⸗ nahme, der nun aber Temperatureinflüſſe, weil ſie bei Kaltblütlern alle Körperſchichten durch— dringen, ungleich günſtiger ſind als Feuchtigkeits- einflüſſe, von denen innere Organe unmittelbar nicht viel verſpüren können. Daß all jene „Ver⸗ ſuche uns kein Material zur Frage nach der Entſtehung der zweckmäßigen Eigenſchaften“ geliefert haben, iſt ein Urteil, welches übers Ziel hinausgeht und nur dadurch einigermaßen erglärlich wird, daß Verfaſſer anſcheinend als „zweckmäßige Eigenſchaften“ nur ſolche be⸗ zeichnet, die durch Ubung, durch Gebrauch und Nichtgebrauch der Organe zuſtandekommen, nicht aber durch direkte Anpaſſungen, wie ſie die Wärme-, Feuchtigkeits-, Licht⸗ und Nahrungs⸗ wirkungen vollbringen. Das iſt aber eine Gleich⸗ ſetzung, der man keinerlei Berechtigung zuerkennen kann, denn viele „direkte“ Anpaſſungen, wofür zahlreiche experimentelle Belege vorliegen, find Fragen und Antworten — Vereins⸗Nachrichten zweckmäßig, ja werden von den Gegnern der Vererbung erworbener Eigenſchaften unter Beruf- ung auf ihre Zweckmäßigkeit der Zuchtwahl zu- geſchrieben. Aberdies iſt ſogar die Angabe, „daß in keinem Falle eine durch Ubung erworbene Abänderung, in keinem Falle eine neu erworbene Abänderung, in keinem Falle eine neu erworbene zweckwäßige Anpaſſung ſich vererbt hat,“ heute vollkommen ungiltig geworden: um ſie zu wider⸗ legen, braucht nur (wenn ich von meinen eigenen Anterſuchungen abſehen ſoll) auf Semon's Be— funde an der menſchlichen Fußſohle und auf die von Schröder erzielten Inſtinktabänderungen bei Blattkäfern und Motten hingewieſen zu werden. Paul Kammerer. 1111111111: Fragen und Antworten. Frage: 1. Sit es in einem Geſellſchafts— aquarium angezeigt, nur Paare zu verwenden oder kann man, unbeſchadet der Geſundheit und Dauerhaftigkeit der Fiſche, nur Männchen pflegen? — Halten Männchen ohne Weibchen ebenſolange aus oder iſt es beſſer, Paare ein- zuſetzen? Ich habe bisher nur Paare gehalten, möchte mir nun wieder ein größeres Geſellſchafts— aquarium anlegen, das, nur mit Männchen beſetzt, natürlich einen hübſcheren Anblick bieten würde. 2. Könnte Polycentrus Schomburcki in einen Barben oder Haplochilen-Geſellſchaftsbehälter aufgenommen werden? F. P., Landshut. Antwort: 1. Es iſt ganz gleich, ob Sie Paare oder nur Tiere eines Geſchlechts einſetzen. Die 35 halten ohne Weibchen auch aus und umgekehrt, doch dürfte die Färbung der Männchen durch Vorhandenſein von Weibchen geſteigert werden — namentlich zur Brunft⸗ zeit. Die Geſundheit der Fiſche leidet nicht, wenn nur Tiere eines Geſchlechts im Becken ſind. 2. Polycentrus Schomburgki darf nicht mit Barben oder Haplochiliden zuſammengehalten werden, da er kleinere Fiſche tötet, alſo einzeln oder paarweiſe unterbringen. W. Schreitmüller. Geſchlechtsmerkmale bei jungen Xiphophorus und Makropoden. Hierdurch frage ich an, ob und wie ſich 1 Mo- nate alte Schwertfiſche (Xiphophorus helleri) nach Geſchlechtern unterſcheiden laſſen. Für eine gleiche Auskunft bei gleichaltrigen Makropoden wäre ich Ihnen dankbar. E. H. in Schneidemühl. Antwort: 1. Wenn junge Xiphophorus helleri von 1½ Monaten ſchlecht genährt find, kann man Geſchlechtsunterſchiede nur ſehr ſchwer erkennen. Normal entwickelte und gut ge— nährte Tiere (von 1½ Monaten) ſind im Weib- chen meiſtens ſchon etwas kräftiger entwickelt als im Männchen. Letztere zeigen auch ſchon in⸗ tenfivere Färbung als die Weibchen und weiſen kräftiger gelb gefärbte Floſſen auf. Bei einzelnen Tieren kommt es mitunter auch vor, daß dieſe ſchonkleinen Anſatz zur Schwanzfloſſenverlänge⸗ rung zeigen. Männchen fahren, mit der Schwanz— verlängerung voran, auf ihre Gegner los, auch jüngere Tiere tun dies zeitweilig ſchon. 2. Gut genährte Makropodenmänn⸗ chen von 1½ Monaten find ſchon an der kräf— tigeren Entwicklung und Färbung der Befloſſung und an den Duliiaeren 10 (Schaumneſtbau) erkennbar. W. Schreitmüller. —1 II" ten: 599 Brauner Waſſerfroſch (Rana esculenta). Ich fing dieſer Tage einen vollſtändig braunen Waſſerfroſch (Rana esculenta), der nur durch die breite Rückenlinie von Weitem als ſolcher kenntlich war. Haben Sie für dieſes ein Intereſſe? Eventuell ſende ich es Ihnen lebend. F. v. K. Antwort: Es exiſtiert in ganz Deutſchland, Italien und den angrenzenden Ländern eine beſondere Varietät von Rana esculenta subsp. Appica, die var. Lessonae Cam. Sie iſt kurz⸗ beiniger (Schenkel kürzer !), der Metatarſaltuberkel am Grund der fünften Zehe größer, kräftiger, hervorſpringend. Von Koch, der fie bei Frank furt a. M. zuerſt beobachtete, wurde ſie var. sylvatıca genannt, aber nicht eingehend be— ſchrieben. Dieſe Varietät bleibt in der Regel kleiner, weiſt aber alle Abergänge (Baſtardform?) zu der Stammform auf. Die Färbung der Oberſeite iſt meiſt lebhaft grün, mit oder ohne Flecken. Bisweilen trifft man aber Tiere an, die ein ſchönes, intenſives Braun aufweiſen. Ein ſolches Tier liegt Ihnen offenbar vor. Ich bitte um Einſendung des Belegſtückes. Anſer Muſeum beſitzt wohl in Deutſchland die reichſte Sammlung an Waſſerfröſchen (Rana esculenta) der verſchiedenen Unterarten (ſie werden von manchen Forſchern als eigene Arten unterſchieden, jo die subsp. ridibunda und chinensis) aus der ganzen poläarktiſchen Region von den Canaren bis China. — In einer Arbeit Boulenger's, Proc. Zool. Soc. London 1887, finden Sie eine gute Abbildunn der var. Lessonae, auch eines braunen Eremplars. Die Zeitſchrift ſteht Ihnen, wenn nicht in Mainz, ſo doch in der Bibliothek der Fenckb. Naturforſch. Geſ. in Frankfurt a. M. zur Verfügung. Dr. Wolterstorff. JTETITIERRRRRLUNERTRERTETERTETUREREREEEEEEEERERTERERERRURERERERTEEEETEENEREERERERRERERENE Vereins⸗Machrichten 1111111111166 Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. H. Mitteilungen. Darmſtadt. „Hottonia“. Sitzung vom 5. September 1914. Daß der Abend wieder gut beſucht war, iſt ein erfreuliches Zeichen. Zunächſt wurde be— ſchloſſen, daß die in letzter Sitzung gegründete Kriegsunterſtützungskaſſe den in Not befindlichen Angehörigen der im Felde ſtehenden Krieger dienen ſoll. Wenn ein namhafter Betrag zu— ſammen iſt, ſoll er dem Herrn Oberbürgermeiſter unſerer Stadt abgeführt werden. Bis jetzt gingen Mk. 26.— ein. Den Aufruf des Herrn Brüning betr. Aufſtellung von Aquarien in den Lazaretten begrüßen wir, doch dürfte die Sache mit einigen Schwierigkeiten verknüpft ſein, denn erſtens gibt es hier eine große Anzahl von Lazaretten, und dann dürfte die Inſtandhaltung der Aquarien für die wenigen in Frage kommenden Herren ſehr zeitraubend ſein. Doch wollen wir die Angelegen⸗ heit nicht von der Hand weiſen, da ſie einem ſo edlen Zweck dienen ſoll. In nächſter Sitzung werden wir defenitiven Beſchluß faſſen. Die Grußkarten der Herren Stephani und Kraus, welche uns erfreuten, wurden dankend erwidert. Ferner erhielten noch Karten, Frl. Fahr und Herr Walther. Die Antwort des Herrn Feld— hofen wurde verleſen. Wir hoffen, daß wir näch⸗ 600 ſtes Jahr unſere geplante Exkurſion nach dem ſchönen Altrhein machen können. Herr Bud- hammer teilt mit, daß Herr Bauer dem Verein ein Terrarium geſchenkt hat; dem Spender beſten Dank. Ferner macht uns unſer Vorſitzender die traurige Mitteilung, daß unſer treues Mitglied, Herr Dr. med. Schmitt, in Arheiligen verſtorben iſt. Durch Erheben von den Sitzen ehrten wir den Berblichenen. Pfänder. Dresden. „Waſſerroſe“ Verſammlung am 5. September 1914 Mit Eröffnung durch den Vorſitzenden Bekannt- gabe der Eingänge: 1. Eine Karte unſeres im Felde ſtehenden Mitgliedes Höfer und 2. eine Zuſchrift vom Verlag Wegner in Stuttgart. Die Erledigung dieſer beiden Eingänge wird von Herrn Hartlich in bereitwilliger Weiſe übernom— men. Hierauf werden durch den letzteren einige Austrittserklärungen bekannt gegeben und auf Antrag des Schriftführers beſchloſſen, den zur Fahne einberufenen Mitgliedern auf die Dauer ihrer Abweſenheit die Steuern unter Weiter— lieferung der „Blätter“ zu erlaſſen. Mit einem internen Beſchluß in der bekannten Angelegenheit „Fiſcher“ endete die heutige Verſammlung. Gera, R. „Waſſerroſe.“ Die in letzter Sitzung gefaßten Beſchlüſſe ſind im Protokoll niedergeſchrieben. Die Mitglieder ſind ab letztes Vierteljahr frei von Beiträgen, doch ſollen die nicht eingezogenen wenigſtens unſere Zeitſchriften dadurch unterſtützen, daß fie dieſe für die Folge weiterleſen. Meldungen ſind an den Vorſitzenden zu richten, wo auch Bezahlung der Zeichnung erfolgen muß. Die Sitzungen fallen bis zur Beendigung des Krieges aus und rufen wir allen bis dahin ein geſundes Wiederſehen entgegen. Kiel. „Alva.“ Nach Beendigung der Sommerferien fand am Freitag den 28. Auguſt wieder eine Zuſammen⸗ kunft ſtatt. Dieſe ſtand unter dem Zeichen des Krieges. Die Gedanken waren auf dieſen ge- richtet und trat unſere Liebhaberei in den Ge— ſprächen recht zurück. Mehrere Mitglieder haben dem Rufe zur Fahne Folge geleiſtet; ihnen auch an dieſer Stelle ein herzliches Lebewohl!l Mögen ſie alle dabei ſein, wenn unſer ſiegreiches Heer zurückkehrt. — Der Vorſitzende regte an, die Ver⸗ ſammlungen in Zukunft nicht ganz ausfallen zu laſſen, ſondern mindeſtens einmal im Monat, an jedem zweiten Freitag, ſich im Vereinslokal zu einer zwangloſen Zuſammenkunft einzufinden. Hiermit waren die Anweſenden einverſtanden. — Es haben ihren Austritt angemeldet die Herren Imberg, Ziemer und Böttger. Neu aufgenom- men iſt Herr Werth, Papenkamp 36. Nächſte Zuſammenkunft am Freitag den 11. September dieſes Jahres im Koloſſeum. Es ſollen Ent⸗ ſcheidungen getroffen werden über die Fortzahlung der Beiträge der im Felde Stehenden. Außerdem Verloſung. Die Zurückgebliebenen müſſen zukünftig recht rege kommen, und die Lücken ausfüllen. Mitteilungen des Herausgebers. 1. Am Einſendung der Adreſſen im Feld ſtehender Mitarbeiter und bekannter Berjön- lichkeiten aus unſerem Leſerkreiſe wird hierdurch gebeten! Dieſelben ſollen, ſoweit von allgemeinem Vereins-Nachrichten — Mitteilungen des Herausgebers Intereſſe, zur Veröffentlichung gelangen, um den Leſern Gelegenheit zu bieten, manchem befreun— deten Krieger einen Gruß ins Feld zu ſenden! 2. Die derzeitige Adreſſe des Verbandsvor— ſitzenden, Herrn A. Gruber, iſt: Unteroffizier der Landwehr Gruber, Erſ.-Bat., 2. Komp., Erlangen. Herr Dr. Klingelhöffer ſteht jetzt als Stabsarzt und Regimentsarzt d. R. 170, 29. Di⸗ viſion, 14. Armeekorps. Herr Dr. A. Buſchkiel hat ſich als Motorrad- fahrer freiwillig gemeldet; nähere Adr. unbekannt. Herr W. Schreitmüller erwartet demnächſt ſeine Einberufung. Herr Arthur Conrad, Berlin, „Nymphaea alba“, iſt Krankenträger, 3. Transporttruppe, Etappen⸗Inſpektion, 4. Armee. Herr Fritz Mayer (Hamburg) iſt Obermatr.⸗ Artill. der Seewehr, K. 1. 4. A. A., abzugeben M. B. 2, Cufhaven. 3. Die zuletzt in Nr. 18 und 19 der „Blätter“ veröffentlichten Adreſſen der Auskunftſtellen und Fiſchunterſuchungsſtellen ſind jetzt ſelbſtredend nur in beſchränktem Maße noch gültig. An⸗ weſend ſind u. a. die Herren H. Baum, Roſtock; W. Jürgens (nicht H. Jürgens) und E. Kras⸗ per, Magdeburg; W. Köhler, Tegel; C. A. Reitmayer, Wien; Dr. Tödtmann, Freiburg (Schweiz). — Anfragen anderer Art bitte ich vorläufig nur an mich zu richten. Fiſche zur Anterſuchung ſind nicht einzuſenden! Ich bitte alle Herren, welche Auskunft⸗ ſtellen übernahmen, um Mitteilung, ob ſie ihre Tätigkeit fortſetzen können! Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg-W. Herderſtraße 38. Pflegt die Aquarien der einberufenen Krieger! Die Anregung in verſchiedenen Vereins— berichten, die zurückgebliebenen Mitglieder möchten die Pflege der Aquarien (und Terrarien) der Krieger übernehmen, iſt ſehr dankenswert! Auch den Frauen unſerer Zierfiſchzüchter und Händler ſollten erſahrene Freunde hilfreich zur Seite ſtehen, um das oft koſtbare Zucht⸗ material ungefährdet durch die Kriegszeit zu bringen! Wo es ſich anderſeits um wenige Becken handelt, wird gewiß mancher „Zurück- gebliebene“ ſie gern in Pflege nehmen. Wir ſind gern bereit, die Adreſſen von Abon⸗ nenten, welche ſich in dieſer Weiſe der Aquarien von Kriegern annehmen wollen, an dieſer Stelle bekannt zu geben! Auch der Vorſchlag Herrn Brüning's in der „W.“ Vr. 35, „Stiftung von beſetzten Aquarien für Lazarette“, iſt freudig zu begrüßen. Vorausſetzung iſt hier, abgeſehen von der Erlaubnis der Aufſtellung ſeitens der Verwaltung, daß wenigſtens ein Mitglied des Lazarettperſonals in der Haltung Beſcheid weiß oder daß ein anderer Pfleger die regelmäßige tägliche Pflege und Kontrolle übernehmen kann. Der Dank der Verwundeten wird nicht aus— bleiben. Dr. Wolterstorff. Berichtigungen. Auf Seite 581, Spalte 1, Zeile 22—23 von oben, muß die Adreſſe richtig lauten: Karl Sauer, Breslau X, Schleier macherſt r. 26 II. Auf Seite 581, Spalte 2, Zeile 11 von unten, lies Dr. W. Koch. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg-Wilhelmftadt, Herderſtr. 38II, Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Ötuttgart, 0 — — ——— — — OO OO0O OO Soon m — an - ® | be = Empfehlenswerte = | Alphabetisch 4 Erscheint ) nach Orten | fu Bezugsquellen: | a | Fr 2 — Vb Preis lür die Aufnahme bis drei Zeilen 10 Mk. pro Jahr (26 mal) Überzeilen 5 Mk. Wird Auszeichnungsschrift für | g Aufträge zur Aulnahme einer Firma werden nur für ein ganzes Jahr angenommen. Die Beträge sind bei Auftrags- den ganzen Text der Aulnahme oder einzelner Teile verlangt, so wird die doppelte Gebühr in Anrechnung gebracht. erteilung im voraus zahlbar. —Für die Angaben dieser Liste trägt der Verlag keine Verantwortung, | 2 Augsburg: Berlin: | Import, Erport ausl. Aquar.- 1 N. Glaß, Peutingerftr. D. 130 Os w. Schmidt, Kuglerſtr. 149. u. Jerrarientiere. Solide Preife. 2 Geräte, Literat. Fiſche, Pflan- Zierfiſchzüchterei. Neuheiten [Otte Jofohr, Hamburg 6, liefert zen, Futter. Preisliſte gratis. ſtets auf Lager. ſtändig Reptilien, wie der Außig (Böhmen): Braunſchweig: Kenner ſie liebt! R. Seidel, Auersperggaffe 6. H. Weinhausen, Zierfisch- Leipzig: n Mücken- züchterei und Wasser- | A, Glaschker, Leipzig 19, Baltrum (Nordfee): pflanzengroßkulturen. Größtes Spezialgesch. 9H.3.Rüper.Seenelkenu.-Rofen | Stets Eing. v. 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Aufnahme an. - —p— nn ,Ü᷑ — Es laufen täglich zahlreiche Abonnementserneuerungen und auch Abbestellungen für das IV. Vierteljahr bei uns ein, woraus wir ersehen, daß unsere Anzeige in Nummer 33 vielfach noch nicht beachtet worden ist! Wir zeigen deshalb wiederholt an, daß das III. Vierteljahr der „Blätter“ noch bis Ende Dezember laufen soll! Die verehrl. Abonnenten erhalten also bis dahin noch die Nummern 35 bis 39 ohne besondere Erneuerung des Abonnements und ohne daß dafür etwa der Betrag für das IV. Quartal zu zahlen wäre, weiter geliefert. Gegen Ende des Jahres behalten wir uns dann weitere Mitteilungen vor. — Die „Blätter“ erscheinen jetzt regelmäßig am 1. und 15. jeden Monats. — Stuttgart, 1. Oktober 1914, Der Verlag. ( ‚GROSSGARTNEREI en ) HENKEL DARMSTADT Internationale Neuheiten- : und Versand-Gärtnerei : 4 Reichhaltigstes Sortiment O Aquarium-Pflanzen. DO J Wasserpflanzen -Nulturen. \ ( Verlangen sie unsere Preisliste .. Zur Beachtung! 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Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands d Oſterreich⸗Angarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. Anzeigen: Sir die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen d größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗ Ermäßigungen nach Vereinbarung. Inhalt dieſes Heftes: G. Hälſen: Der Lichtſinn bei Reptilien und Amphibien 4 Abbildungen: Plecostomus spez., Seilanfiht aus dem Geſell⸗ ſchaftsaquarium des Herrn C. Conn⸗Hamburg, Schwarzer Tele⸗ ſkopſchleierſchwanz und Dreifarbiger Teleſkopſchleierſchwang G H. Siegl: Ein intereſſanter Laichakt des Pantodon Buchholzi Pet. Gg. Schlieper: Aus der Kinderſtube des Dampfzüchters Die Aquarien⸗ und Terrarien⸗Ausſtellung des Vereins „Alto⸗ naer Aquarienfreunde“ & Fiſchunterſuchungsſtellen. — Aus der Praxis für die Praxis. — Kleine Mitteilungen: Woher ſtamt der Name Apotheker⸗Skink? Fragen und Antworten. — Literatur. — Vereinsnachrichten & Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der berufsmäßigen Händler, 5 ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien» und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der Verlag. E „TRITON Verein für flquarien- und Terrarienkunde ; zu Berlin "ven 2 Da infolge des Krieges die Verhältnisse = auch im Vereinsleben sich sehr geändert E haben und viele unserer Mitglieder zur 5 Fahne einberufen worden sind, so werden = wir anstelle unserer Sitzungen (am 2. und ee 4. Freitag im Monat) nur zwanglose Zusam- 8 menkünfte in unserem Vereinslokal, Neue = Friedrichstraße 35, abhalten und bitten, dieses Vorhaben nach Möglichkeit zu unter- stützen. Der Vorstand. Ausführliche Antworten auf alle derartigen Fragen gibt unser Kleines Kriegslexikon Julius E. G. Wegner in Stuttgart (Postscheck-Konto Stuttgart 5847). 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Oktober, abends von 8 Uhr ab Zwanglose Zusammenkunft. Der Vorstand. Preis nur 40 g. Zu haben in allen Buch- handlungen oder gegen Einsendung von » 45 3 in Marken direkt vom Verlag n hervorragend Luftkessel Aquarienrahmen und Gestelle GarlEllmann Apparatebau-Anstalt AUGSBURG 3. Zum richtigen Versländnis der Nachrichlen vom Ariegsschauplal und zur Beurteilung ihrer Tragweite ist es unbedingt nötig, daß man die einzelnen militärischen Ausdrücke richtig versteht und weiß, was man sich darunter vorzustellen hat (z. B. Was ist eine Division, ein Armeekorps, eine Blockade, ein Dock usw., wieviel Mannschaften hat ein Bataillon, eine Schwadron usw.), ferner muß man wissen, wie groß die Armeen und Flotten unserer Feinde sind, was für Gewehre sie haben, wie weit unsere Kanonen schießen können usw. Auch über rechtliche Verhältnisse im Krieg, über die Rangverhältnisse der — Offiziere usw. sucht man oft vergebens Auskunft ——— Jeenelken Aud -NOSON Postkiste bis 30 Stück Mk. 5.20. 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Hälſen, Medizinalpraktikant, Heidelberg. Intereſſante Anterſuchungen über den Lichtſinn bei Tieren hat vor einigen Jah—⸗ ren Prof. C. von Heß, der jetzige Direktor der Augenklinik in München, angeſtellt. Er unterſuchte die ganze Wirbeltierreihe, das niederſte, den Amphioxus, dann Ver⸗ treter der Fiſche, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere (Pavian) auf ihre Licht⸗ und Farbenempfindungen. Solche Arbeiten verdienen, aus der Abgeſchloſſen— heit der wiſſenſchaftlichen Literatur in die hierfür intereſſierte Laien- und Liebhaber⸗ welt zu dringen, da ſie einerſeits dem beobachtenden Pfleger die Erklärung geben für vieles, was er ſchon beobachtet hat, andrerſeits ihn für ſeine Studien anregen und auch gewiſſermaßen anleiten, wie er zu neuen Reſultaten kommen kann. Als Vertreter der Reptilien benutzte Heß eine Anzahl verſchiedener Arten von Schildkröten wie Emys, Clemmys, Testudo, Cistudo, Dammonia und andere, die er auch noch auf Zutraulichkeit und Lebhaf— tigkeit hin ausſuchte. Landſchildkröten waren zu dieſen Verſuchen weniger geeig— net, dagegen gut einige Waſſerarten. In flachen, erwärmten Behältern ließen ſie ſich gut längere Zeit halten und auch da⸗ ran gewöhnen, zur Fütterung aus allen Ecken des Behälters zuſammen zu kommen. Ein Stückchen Fleiſch wurde ihnen dann an einem feinen Drahte vor dem Kopf hin⸗ und herbewegt, ſie ſtreckten lebhaft Kopf und Hals darnach und ſuchten den Biſſen zu faſſen. Aus den Vorverſuchen ergab ſich, daß der Geruch bei den Schildkröten keine 1 C. Heß: Unterſuchungen über den Lichtſinn bei Reptilien und Amphibien. Pflügers Archiv für die geſamte Phyſiologie des Menſchen und der Tiere. Band 132, Seite 255. Rolle ſpielt, denn nur wenn die Fleiſch⸗ ſtücke genügend hell beleuchtet waren, faß— ten die Siere zu oder bewegten den Kopf darnach. Wurde das Licht geringer, ſo hörten die Bewegungen allmählich auf, das Tier ſchnappte nicht mehr nach dem Futter, auch wenn es ganz dicht vor das Maul gehalten wurde. Man konnte ſo— mit feſtſtellen, daß einzig das Geſicht die Tiere zu ihrer Nahrung führte. Heß kam es nun darauf an, näheres über die Adaption, d. i. das Anpaſſungsvermö— gen an die Lichtſtärke zu erfahren. Es fragte ſich, ob auch dieſer Vertreter der Reptilien wie der Menſch die Fähigkeit hat, nach längerem Verweilen in der Dunkelheit Gegenſtände zu erkennen, die er nicht ſehen kann, wenn er aus dem Hellen ins Dunkle tritt und umgekehrt. Dieſe Verſuche ſind alſo Prüfungen der oft gehörten Anſicht, daß Nachttiere wie eben viele Schildkröten bei Tage und be- ſonders bei hellem Sonnenlicht nicht zu ſehen vermöchten, und umgekehrt ausge— ſprochene Tagtiere in der Dunkelheit nichts erkennen könnten. Wie wir ſpäter ſehen werden, iſt dieſe Anſicht nicht richtig. Die Tiere wurden unterſucht in einem Dunkelzimmer, das durch ein kleines Fen— ſterchen mit vorſteckbaren quadratiſchen Blenden verſchiedener Oeffnungen Licht erhielt, das Aubertſche Fenſter. Bei an deren Verſuchen hing eine elektriſche Glüh— lampe in einem lichtdichten Kaſten, aus dem die Lichtmenge durch eine Irisblende variabel auf einen mit mattſchwarzem Tuche beſpannten Tiſch fiel. Auf dieſem Tiſche ſaßen die Verſuchstiere mit dem Rücken gegen die Lichtquelle zu. Das 602 Fleiſch war an einem dünnen mattſchwarzen Drahte befeſtigt und wurde ſo vor dem Kopfe des Tieres in geringer Entfernung hin und her bewegt. Bei normaler Be— leuchtung folgt dann das Tier mit dem vorgeſtreckten Kopfe dem Biſſen und ſucht ihn zu faſſen. Heß adaptierte nun eine Schildkröte an Dunkelheit, d. h. er hielt ſie eine Zeit lang in dem ewähnten Dunkelzimmer, dann wurde durch Verſtellen der Blende ermittelt, wann das Tier nach dem immer in glei⸗ cher Weiſe vorgehaltenen Fleiſchſtück gut und ſicher, wann nur unſicher und wann gar nicht mehr ſchnappte. Eine ſeiner Schildkröten z. B. faßte bei 15 und 10 mm Blendenöffnung noch deutlich, bei 8 mm nicht mehr nach dem Fleiſchſtückchen. Wurde dieſes Tier dann zirka eine Vier— telſtunde in ein vom Tageslicht erhelltes Fenſter gehalten, dann wieder ſchnell ins Dunkelzimmer zurückgebracht und unter- ſucht, ſo zeigte ſich, daß es bei 33 mm ſicher, bei 26 und 24 mm unſicher und bei 20 mm gar nicht mehr nach dem Fleiſche faßte. Nach 5 Minuten Aufenthalt im Dunkeln ſieht ſie bei 25 mm das Stück gut und fährt darauf los, nach 15 Minu⸗ ten ſieht ſie es bei 18 und 12 mm ſicher, bei 9 mm nicht mehr ſicher. Heß ſelbſt fand bei ſich im erſten Augenblicke nach Eintritt aus dem Hellen ins Dunkle die Grenze der Sichtbarkeit bei 33 mm, nach 15 Minuten bei 8—10 mm, alſo ganz ähnliche Werte wie bei der Schildkröte. Einem Wattebauſch gegenüber benahm ſich die Schildkröte ebenſo, wie wenn es ein Stück Fleiſch wäre, ſie ſchnappte nach ihm, ſowie ſie ihn nur ſah, was auch be— weiſen dürfte, daß der Geruchsſinn bei der Nahrungsſuche nicht mitſpielt. Als Beiſpiel wird eine Schildkröte angeführt, die an Dunkelheit gewöhnt iſt. Sie ſchnappt nach dem Wattebauſch ſicher bei 16 mm Blendenöffnung, bei 12 mm dagegen un ſicher. Wird fie jetzt 1 Minute an eine Mattglasbirne gehalten, ſo ſieht ſie bei 33 mm die Watte nicht mehr, nach einer Viertelſtunde Dunkelheit aber wieder bei 15 mm, während bei 10 mm keine Re— aktion erfolgt. Aus den vielen Berſuchsreihen, die im großen und ganzen gleichmäßige Werte ergaben, ging hervor, daß zwiſchen dem hell⸗ und dunkeladaptierten Schildfröten- auge ein erheblicher Unterſchied beſteht, indem erſteres bedeutend ſchlechteres Seh— G. Hälſen: Der Lichtſinn bei Reptilien und Amphibien vermögen bei herabgeſetzter Beleuchtung beſitzt. Zu demſelben Rejultat kam er durch eine Anordnung, die dieſe Anter⸗ ſchiede ſehr augenſcheinlich zeigen. Eine dunkelgewöhnte Schildkröte wurde von einer elektriſcheu Bogenlampe ſo beſtrahlt, daß nur das eine Auge getroffen, das andere aber verdeckt gehalten wurde. Dann kam das Tier in das Dunkelzimmer zurück, und ein Stück Fleiſch wurde ſo vor den Augen hin und her bewegt, daß es bald in dem Geſichtsfeld des belich- teten, bald in dem des beſchatteten Auges war. Die Lichtſtärke war ziemlich gering. Man ſah dann, wie das Tier den Kopf ſtreckte und den Biſſen zu faſſen ſuchte, wenn er vor dem beſchattet geweſenen Auge her geführt wurde, während es ſich wieder ruhig verhielt, als wenn nichts da wäre, wenn er vor dem dem Licht ausgeſetzt geweſenen Auge ſich bewegte. Am nun zu erfahren, ob die Schild- kröten als ausgeſprochene Nachttiere auch in hellem Lichte gut ſehen könnten, ſetzte Heß ein Tier in volles Sonnenlicht ſo, daß es gegen die Sonne ſchauen mußte, und bewegte dann ein Stück Fleiſch vor ſeinem Kopfe hin und her. Er konnte immer feſtſtellen, daß die Tiere das Fleiſch leicht bemerkten, ja, daß das für den Menſchen blendende Licht, ſie nicht ein- mal ſtörte oder beläſtigte. In ſolch hellem Licht konnten ſie auch leicht den Anter— ſchied zwiſchen einem Wattebauſch und dem Fleiſch machen, ſie wandten ſich faſt regelmäßig dem Fleiſche zu. Den Geruch— ſinn ſchaltete er auch hier aus, indem die Watte mit Fleiſchſaft beſtrichen wurde. So konnte er den Beweis erbringen, daß Tiere mit nächtlicher Lebensweiſe nicht nur bei Dunkelheit gut ſehen können, jon- dern auch bei hoher Lichtſtärke eine gute Sehkraft beſitzen. Aus anderen Verſuchen mit verſchieden— farbigen Gläſern und im Lichte des Spef- trumbandes, auf die ich ſpäter zurückkom⸗ men werde, hatte Heß gefunden, daß die Schildkröte die Welt ungefähr ſo ſehen muß, wie wir, wenn wir durch ein orange— farbenes Glas ſchauen. Unter ſolchen Amſtänden find die Sichtbarkeitsgren— zen für Hell- und Dunkeladaption beim Menſchen faſt dieſelben wie bei der Schild— kröte, ohne ein ſolches Glas wird ein Menſchenauge, das ſich an Hell gewöhnt hat, bei abnehmender Beleuchtung etwas länger ſehen als ein helladaptiertes Schild— 603 Plecostomus spec. Mat. Gr. Originalzeichnung von Curt Befliger. Teilanſicht aus dem Geſellſchaftsaquarium des Herrn C. Conn⸗Hamburg. Originalaufnahme des Beſitzers. EURUUEERUEENERRELENUERELEEEHEKETUERERÜRERRERKRRRUKEHREAUERNKERARUHKSRAEKUNAAKHLHKUNERERELERRNEHEEHENENDRUKERURNKHLNDERERKUREHUHEREEKERRUKEEERENUERERNUEKRENEHENEENEKEBERERURHENERNENE Zur gefl. Beachtung. Da die in dieſem Hefte vereinigten Aufſätze zufällig alle ohne Illuſtrationen ſind, bringen wir ſtatt der Textabbildungen diesmal einige ſelbſtändig, beſonders ſchöne und noch nicht veröffentlichte Zeichnungen und Aufnahmen aus unſeren Redaktionsmappen. Fehn 1114111146466 AERENTHEREREENGEEUTGUHRHRERERUUNAEHLRUENERRIEEEESEKEETERRERERLRRERUEREEERERKERLSEORELERETEREEREDERERUEKEREUDENE 604 krötenauge. Dagegen ſehen dunkeladap— tierte Schildkröten Gegenſtände, die vor ihrem Kopfe auf dunklem Untergrund ſich bewegen, noch bei Beleuchtungen, bei denen ein helladaptiertes Menſchenauge bereits nichts mehr zu erkennen vermag. Weitere Unterſuchungen Heß über die ich etwas kürzer berichten will, da ſie ein größeres wiſſenſchaftliches als praktiſches Intereſſe beſitzen, erſtrecken ſich auf die Frage, inwieweit ſich das Sehvermögen für verſchiedene Farben von dem des Menſchen unterſcheidet. Dieſe Verſuche wurden ſo angeſtellt, daß das Licht einer Bogenlampe durch den ſchmalen Spalt eines geſchloſſenen Kaſtens im Prisma zu einem breiten, zirka 20—40 cm langen Spektrum ausgezogen und auf einem matt- ſchwarzen Grunde aufgefangen wurde. Es ſtellte ſich heraus, daß die Tiere (Schildkröten) das Spektrum im roten Teil ungefähr ebenſoweit ſehen wie wir, daß lie alſo rote Farben in verſchiedenen Hellig— keitsgraden ebenſo gut und ſo lange ſehen. Auch im Rotgelb und Gelb ſehen die Tiere das Fleiſch ebenſo gut, aber ſowie es ins Grüngelbe gehalten wurde, bemerkte man, daß es weniger gut erkannt wurde, im Grünen gar nicht, ebenſo wenig im Blauen, während wir Gegenſtände dann noch recht gut ſehen können. Leicht zu erkennen war dieſer Almjtand, wenn man einen Biſſen an derſelben Stelle mit einem beweglichen Prisma erſt rot beſtrahlte. Die Schildkröten fuhren dann ſofort darauf los, um es zu faſſen. Wenn man in dem Augenblicke das Spektrum verſchob, ſo daß das Fleiſch plötzlich grün oder blau— grün erſchien, ſo ließen die Tiere ſofort davon ab, als wenn es fortgenommen wäre, um wieder zuzuſchnappen, wenn das Stück wieder rot beſtrahlt wurde. Die— ſelben Ergebniſſe erzielte Heß, wenn er das Licht einer elektriſchen Lampe durch rote und blaue Gläſer fallen ließ, die durch Verſchieben eines Rahmens leicht gewech— ſelt werden konnten. Auch dann reagier— ten die Schildkröten abſolut nicht, wenn das vorgehaltene Stück Fleiſch blau er— ſchien, ſchnappten aber ſofort darnach, wenn das rote Glas vorgeſchoben wurde. Bei einer anderen Verſuchsanordnung, bei der er die Lichtmenge, die auf einen Gegenſtand fiel, variieren und meſſen konnte, ergaben die verſchiedenen Farb— glasfilter recht deutlich, daß Rot, Rotgelb, Gelb, Braun und verwandte Farbenge— G. Hälſen: Der Lichtſinn bei Reptilien und Amphibien. miſche die für die Schildkröten ſichtbaren Farben ſind, während grüne Farbtöne nur bei heller Beleuchtung geſehen werden. Als Vergleich mit dem menſchlichen Seh— vermögen des blauen Farbtones mag dienen, daß eine Schildkröte ein mit blauem Licht beſtrahltes Reiskorn auch dann nicht ſah, wenn es 200 mal ſo hell beleuchtet war, als die Helligkeit betrug, bei der das menſchliche Auge es noch wahrnehmen konnte. Ein grünes Reiskorn mußte 100 mal ſo hell beſtrahlt werden, als das menſchliche Auge es zum ſehen brauchte. Andere Fragen haben bei ihrer Alnter- ſuchung durch Heß bedeutſame Rejultate gezeitigt im Zuſammenhang mit den ge— ſchilderten VBerſuchen. Der mikroſkopiſche Befund beſagt, daß in der Netzhaut der Schildkröten nur Zapfen als lichtperzipie— render Apparat exiſtieren, während Stäb— chen fehlen, letzteren ſchrieb man aber bis⸗ her die Fähigkeit zu adaptieren zu. Nun⸗ mehr iſt feſtgeſtellt, daß auch die Schild— kröten erhebliche Adaptionsfähigkeit be— ſitzen, alſo auch den Zapfen dieſe Fähig⸗ keit zugeſtanden werden muß. Auch Sehpurpur iſt in der Schildkrötennetzhaut trotz genaueſter Unterſuchung nicht gefun- den. Demnach haben dieſe Arbeiten er— wieſen, daß die Annahme, nur Tiere mit ſtäbchen- und purpurreicher Netzhaut ſeien zu nächtlicher Tätigkeit geeignet, falſch iſt. AUnterſuchungen an Amphibien. Zur Anterſuchung des Lichtſinns der Amphibien traf Heß unter einer großen Anzahl verſchiedener Arten die Auswahl und benutzte ſchließlich einen kleinen ame— rikaniſchen Waſſermolch (Diemictylus viri- descens), die Erdkröte (Bufo vulgaris) und den kleinen afrikaniſchen Spornfroſch (Xe- nopus Mülleri). Dieſe waren relativ wenig ſcheu oder doch nach einigen Wochen ſo gezähmt, daß mit ihnen die Verſuche an— geſtellt werden konnten. In der Netzhaut dieſer Tiere ſind viele Stäbchen vorhanden. Die Molche ſchwimmen in der Regel einem vorgehaltenen Fleiſchſtück im gan- zen Baſſin nach; wenn ſie aber den Biſſen nicht mehr ſehen, laſſen ſie davon ab. Auf dieſe Weiſe ließ ſich die „Schnappgrenze“ bei verminderter Beleuchtung genau be— ſtimmen. Es zeigte ſich, daß ſie ganz ähn⸗ lich der Sichtbarkeitsgrenze des menſchlichen Auges war. Auch der Umfang der adap— tiven Aenderungen der Lichtempfindlichkeit war für die Molche ähnlich wie für den Hubert Siegl: Ein intereſſanter Laichakt des Pantodon Buchholzi Pet. Menſchen. Die Verſuche im Spektrum, deren Anordnung ich oben geſchildert habe, ergaben, daß die Fleiſchſtücke ſowohl im Roten als auch im Grünen, Blauen und Violetten geſehen und geſchnappt wurden, daß alſo den Molchen das Spektrum eben ſo weit ſichtbar iſt wie dem Menſchen, im Gegenſatz zu den Schildkröten. Der Bufo wurden Mehlwürmer oder Ameiſeneier in einer Entfernung von 1 bis 3 cm vorgehalten. Die Kröte fixiert dieſe, fährt plötzlich mit der Zunge vor und zieht die daran feſthängenden Gegen— ſtände herein. Auch hier ergab ſich, daß die Spektralfarben ebenſo wie vom Men— ſchen geſehen werden: Sie fuhr mit der Zunge nach dem Mehlwurm, wenn er vom Altraroten in die Sichtbarkeitsgrenze des Roten kam und hörte auf im Violetten, wenn der Gegenſtand auch vom Anter— ſucher nicht mehr geſehen wurde. Da die Kröten ſtrenge Nachttiere ſind, wurden ſie auf ihre Empfindlichkeit gegen helles Licht unterſucht. Heß ſetzte ſie auf einen weißen Karton, der durch eine Sammellinſe von einem Bogenlicht in einem Kreiſe von 1 605 zirka 15 cm blendend hell erleuchtet wurde. Die Kröte ſchnappte nach dem vorgehal— tenen Biſſen, auch wenn dieſes helle Licht ihr direkt in die Augen fiel. Fröſche wurden ähnlich unterſucht und ergaben ebenfalls Reſultate, die den anderen Gat— tungen entſprachen. Für die Amphibien hat man alſo anzunehmen, daß ſie ähnlich ſehen wie wir, mit ähnlicher Adaptions— fähigkeit und Empfindung für die Spek— tralfarben. Die beſte Helligkeit liegt für ſie im Gelbgrün-Grün. Die Verſuche des bedeutenden Gelehr— ten zeigen uns, daß man bei entſprechen— der Verſuchsanordnung Einblicke in die ſeeliſchen Vorgänge tun kann, wie das lebende Tier empfindet, welche Eindrücke es aus der umgebenden Welt empfängt. In der Biologie unſerer Lieblinge gibt es auch in dieſer Beziehung viel Neuland, das ſich lohnt, ſyſtematiſch zu bebauen. Es wird ſich Gelegenheit finden, ſpäter noch über die Heß'ſchen Anterſuchungen des Lichtſinns bei Fiſchen zu berichten, die ſich in manchem ganz anders verhal— ten als die Amphibien und Reptilien. U Ein intereſſanter Laichakt des Pantodon Buchholzi Pet. Von Hubert Die Beobachtung, die ich hinſichtlich der Laichabgabe, beziehungsweiſe der Eibefruchtung des Pantodon zu machen Gelegenheit hatte, ſcheint mir, da mir von einer ähnlichen Beobachtung weder bei dieſem noch bei einem anderen Fiſch etwas bekannt iſt, intereſſant genug, um ſie nachſtehend zu veröffentlichen. Auch im heurigen Jahre, und zwar diesmal bereits im Mai, war mein Pantodon-Zuchtpaar, das in einem Aqua— rium, ſepariert von anderen Fiſchen, unter- gebracht war, zur Zucht geſchritten. Nachdem ich auch im heurigen Jahre ähnliche Mißerfolge wie im vorigen Jahre und teilweiſe auch vor zwei Jahren hatte, worüber ich in den „Blättern“ bereits berichtete („Bl.“ 1912, Nr. 48, pag. 771 und „Bl.“ 1914, Nr. 6, pag. 91) und ebenſo wie damals ein großer Teil der Eier kurz nach der Ablage undurch- ſichtig weiß geworden, alſo abgeſtorben war, verſuchte ich die Urſache zu ergründen, was mir leider bisher nicht gelungen iſt. Da die einzelnen Laichablageu in ziemlich Siegl, Prag. kurzen Zwiſchenräumen — zwei bis vier Tagen — aufeinander erfolgten, nahm ich ſchließlich an, daß das vom Weibchen ziemlich ſtark verfolgte, bedeutend kleinere Männchen zu ſehr ermattet ſei und dies möglicherweiſe eine Urſache der anſcheinend ungenügenden Befruchtung ſei. Am dem Männchen Zeit zur Erholung zu geben, überführte ich es, nachdem in der Nacht vom 21. zum 22. Juni ein Laichakt ſtattgefunden hatte, am 22. Juni mittags in ein anderes Aquarium. Die im Aquarium befindlichen Eier, etwa 40 bis 50, ſammelte ich in eine Glasſchale, da ich kurz vorher beobachtet hatte, wie das Weibchen ein Ei auf gefreſſen hatte und übertrug ſie in ein anderes Aquarium. Am 25. Juni früh fand ich in dem mit dem Weibchen be⸗ ſetzten Aquarium ungefähr 40— 50 friſch abgelegte Eier. Zuerſt dachte ich, es ſeien aus Laichnot abgeſtoßene Eier, wie dies ja auch bei anderen Fiſchen bereits be— obachtet war, während ein Teil vollkommen durchſichtig und geſund erſchien, überprüfte 606 Gg. Schlieper: Aus der Kinderſtube des Dampfzüchters ich einige mikroſkopiſch. Obwohl ich eine Befruchtung bei dieſer Gelegenheit noch nicht mit Sicherheit feſtſtellen konnte, ſchien es mir doch, als ob bei einigen die Keim- ſcheibe in Ausbildung begriffen ſei. Ich übertrug nun die Eier in eine Glasſchale, die ich der Temperatur halber in ein anderes Aquarium ſchwimmend einſetzte. Bei der mitkroſkopiſchen Kontrolle am nächſten Morgen war in den klar ge— bliebenen Eiern — die abgeſtorbenen waren bereits entfernt worden — rings um den Dotter die Anlage der Wirbel— ſäule zu erkennen, die Befruchtung alſo zweifellos feſtgeſtellt. Am Morgen des 27. konnte man in den Eiern bereits die Herzpulſation, den Kreislauf der Blut— körper, die Ausbildung der Pigmentgallen und Bewegungen des Fiſchembryos ſehen. Am 28. Juni ſchlüpften im Laufe des Nachmittags ſieben Junge aus. Inzwiſchen hatte das weiterhin ſepariert gebliebene Weibchen in der Nacht vom 26. zum 27. Juni neuerlich etwa 40 Eier ab- gelegt, welche ſich analog dem vorherigen Laich entwickelten und in der Nacht vom 28. zum 29. Juni vollzog ſich eine dritte Laichab— lage. Von den Eiern der zweiten Laichablage ſchlüpften am 30. Juni fünf Junge aus, von der dritten am 2. Juli 14 Junge. Nun ſtand ich vor der Frage: iſt der Befruchtungsvorgang beim Pantodon ein interner, das heißt, iſt das Weibchen be— fähigt, das Sperma des Männchens in ſich aufzunehmen und die abzugebenden Eier nach Bedarf damit zu befruchten — die Be— fruchtung der Eier fand, wie die Entwicklung bewies, zweifellos erſt unmittelbar vor oder nach der Ablage ſtatt — oder iſt das Sperma im Waſſer ſo lange lebensfähig. Gegen die erſte Annahme ſprach, daß das Männchen von Pantodon kein Ko— pulationsorgan beſitzt, da die paarig ſeitlich der Analfloſſe ſitzenden Geſchlechtspapillen infolge ihrer Kleinheit ſchwerlich als ſolche in Betracht kommen können. Gegen die zweite Annahme einer ſolch langen Lebensdauer der Spermatozoen im Waſſer ſprach die von unſeren ein— heimiſchen Fiſchen bekannte, äußerſt kurze Lebensdauer des Spermas. Im all⸗ gemeinen iſt die Lebensfähigkeit der Samentierchen bei Fiſchen aus kaltem raſch fließendem Waſſer kürzer, bei Fiſchen aus ſtehendem, wärmeren länger. Zum Vergleich führe ich die Lebens⸗ dauer für einige unſerer einheimiſchen Fiſche nach dem „Handbuch der Biologie der Wirbeltiere von Dr. O. Haempel“ an. Danach iſt das Sperma im Waſſer lebensfähig: Von der Bachforelle etwa 23 Sekunden; von der Regenbogenforelle etwa 40 Se⸗ kunden; vom Lachs und Huchen etwa 45 Sekunden; von der Fuchsbarbe etwa 120 Sekunden; vom Hecht etwa 8 bis 4 Minuten; vom Karpfen etwa 5 Minuten. Nach dieſem war es, ſelbſt unter der Berück— ſichtigung, daß der Pantodon aus tropiſchen Gewäſſern kommt, ſchwer anzunehmen, daß die Lebensdauer der Samentierchen dieſes Fiſches ſieben Tage betragen könnte. Trotzdem beſchloß ich, noch einen weiteren Verſuch zur Aufklärung zu unternehmen und übertrug das Weibchen am 29. Juni nachmittags in ein anderes leeres Aqua— rium, das nie vorher von Pantodon be- wohnt war. Hier laichte das Weibchen in der Nacht vom 2. zum 3. Juli neuerlich ab und auch dieſe Eier entwickelten ſich wie die früheren, ſodaß am 7. Juli von dieſer Laichablage ſieben Junge ausſchlüpften. Nachdem dieſer letzte Verſuch definitiv bewieſen hatte, daß die Befruchtung nicht durch etwa noch im Waſſer lebende Spermatozoen ſtattgefunden haben konnte, bleibt wohl nur die Annahme offen, daß das Pantodon-Weibchen befähigt iſt, auf irgend eine Art das Sperma in ſich auf— zunehmen und nach Bedarf zu verwerten, eine Annahme, welche leider momentan auf keine Weiſe von mir ſicherzuſtellen war. Meine Arbeit war daher in dieſer Richtung vorläufig beendet und ich vereinte am 3. Juli das Pärchen wieder in ihrem urſprünglichen Aquarium, immer noch hoffend, daß es mir einmal gelingen wird, den Befruchtungsakt eines Pantodon- Pärchens beobachten zu können. OO Aus der Kinderſtube des Dampfzüchters. Von Gg. Schlieper. Anter den natürlichen Verhältniſſen im Freien wird die junge Fiſchbrut von mancherlei Fährniſſen und Feinden be— droht und dezimiert, denen nur ein ver— hältnismäßig geringer Bruchteil entgeht. Hier im Waſſer lauert der Tod von allen | 607 AULELERBRIETERHEREURRREERTRRERRRERTRRERRERRREERERRRRRRRERERKERERERERKERERERRERRERERRERRERERREREREERRERTRRRRRRRRRKRRRRRRT RER REKERERKRRRERREERTEERKERTTRTERKRKTRERERTETERKEERTERERRUEEE Schwarzer Teleſkopſchleierſchwanz, Männchen mit den deutlichen Kennzeichen der Brunſtwärzchen auf dem erſten Strahl der linken Bruſtfloſſe. Etwa / nat. Größe. Origalaufnahme nach dem Leben von Oberl. W. Köhler, Berlin-Tegel. Dreifarbiger ſſchwarz⸗weiß⸗roter] Teleſkop⸗Schleierſchwanz. Aus China importiert. Originalaufnahme nach dem Leben von Oberlehrer W. Köhler, Berlin⸗Tegel. 111111111 Wine iet tte. iii! 608 Seiten, hier wird der ewige Kampf ums Daſein ſo rückſichtslos und brutal geführt, daß ſelbſt aus den eigenen Reihen nicht der Große den Kleinen verſchont. Nur die am beſten für den Lebenskampf aus⸗ gerüſteten, geſundeſten bleiben übrig, alles andere muß unterliegen. Allerdings kommt die Natur dieſer natürlichen Aus⸗ leſe inſoweit entgegen, als daß ſie durch eine überaus reichliche Produktion von Jungtieren die Erhaltung der Art zu ſichern beſtrebt iſt. Die künſtliche Fiſch⸗ zucht im Aquarium hat ein anderes Ziel. Der Liebhaber und Züchter im heutigen Sinne ſtellt ſich vor die Aufgabe, die Natur zu korrigieren, ſein höchſtes Ideal gipfelt in dem Beſtreben, die geſamte Fiſchbrut ohne Verluſte auf- zuziehen. In gewiſſer Beziehung wird dieſer Erfolg mehr oder weniger zu er— reichen ſein, wenn auch Manches dabei zu beachten und in Betracht zu ziehen iſt, was man gewiſſermaßen nur empiriſch erlernen kann. Manche Bedingungen werden ohne weiteres einleuchten. Ein größeres Becken wird für das Gelingen einer zahlreichen Aufzucht weit beſſer ge- eignet ſein, als ein kleineres. Es hängt dies eng mit der Ernährungsfrage zu- ſammen, denn in einem größeren Behälter läßt ſich der Infuſoriengehalt weit eher anreichern, ohne das Waſſer zu verderben, als in einem kleineren, und die praktiſche Erfahrung hat beſtätigt, daß man eine Brut in dem Behälter zahlreicher aufzieht, als wenn man denſelben teilt, und zwei Bruten zur Aufzucht gelangen läßt. Einen ganz weſentlichen Einfluß auf die Ent⸗ wicklung der Jungen übt die Höhe des Waſſerſtandes aus. Dieſe dürfte in wohl faſt allen Fällen die Höhe von 20 cm nicht überſchreiten, man kann noch viel weiter hinab, bis auf 15 und 10 cm gehen, der Erfolg iſt, beſonders bei Laby— rinthfiſchen ein großer. Was die Be— pflanzung anbetrifft, ſo iſt in erſter Linie hiefür die Art der Laichabgabe beſtimmend. Allerdings muß gleich vornweg bemerkt werden, daß ein zur Aufzucht vorgerichtetes Becken in Bezug auf Anpflanzung arg mit dem Schönheitsſinn kollidieren mag, wenn es den Eigenarten der ablaichenden Fiſche Rechnung tragen muß. Rieſige Erfolge habe ich bei einem Züchter ge— ſehen, welcher neben einigen feſtwurzelnden Myriophillen und Sagittarien einige frei- ſchwimmende Ranken Elodea, ſowie ein Gg. Schlieper: Aus der Kinderſtube des Dampfzüchters über fauſtgroßes Bündel Fadenalgen hielt. Dieſe Fadenalgen waren freilich nicht in üppiger Vegetation, ſondern durch vieles Hantieren und Umſetzen, auch den oft nicht zu hellen Standort ziemlich verkommen, und bildeten mit den Elodearanken ein loſe zuſammenhängendes Paket, welches nach Bedarf von einem zum andern Behälter wanderte. Dieſe Art der Bepflanzung bewährte ſich ganz beſonders bei den Lebendgebärenden, die ihre Nachkommenſchaft gleich nach der Geburt verzehrten. Aber auch zur Aufzucht von Labhyrinthfiſchen iſt dieſes Verfahren empfehlenswert, denn in den verkommenden Fadenalgen entwickeln ſich eine Unmenge Infuſorien, welche doch für die Aufzucht der Brut ven weſentlicher Bedeutung ſind. Bei Fiſchen, deren Laich wie bei den Danio-Arten zu Boden fällt, iſt es nötig, den Bodenbelag der— artig vorzubereiten, daß die Eier von den Alten nicht erreicht werden können, denn die Danio find als arge Laichfreſſer ver⸗ ſchrien. Hier wird der Bodengrund mit etwas über haſelnußgroßen runden Kiejel- ſteinen belegt, zwiſchen welche der Laich fällt, und jo vor den Nachſtellungen ſeiner Erzeuger ziemlich ſicher iſt. Bei dieſen Fiſchen iſt es ſehr vorteilhaft, wenn der Waſſerſtand zur Zeit des Ab— laichens nicht zu hoch iſt, andernfalls ge— lingt es den flinkeren Schwimmern, einen größeren Teil der herabſinkenden Eier zu erhaſchen. Die Fiſche, welche an Schwimmpflanzen ablaichen, müſſen dieſe natürlich auch vorfinden, trotzdem ſchon wiederholt beobachtet wurde, daß Haplo- chilus-Arten ebenſo gut an untergetauchten Pflanzen ihren Laich anhefteten. Eine für dieſen Zweck ſich ausgezeichnet eig- nende Pflanze iſt Fontinalis gracilis. Es iſt nicht nur behauptet, ſondern durch Verſuche bewieſen worden, daß man dieſes Pflänzchen als die Anterwaſſerform des auf naſſen Wieſen wachſenden Mooſes gezogen hat, welches im Waſſer in zier⸗ lichen Trieben weiterwächſt. Schleierfiſche ſind ebenfalls als tüchtige Laichverzehrer verrufen, oft mit Anrecht. Gewöhnlich unterzieht ſich nur eins von den weniger am Laichakt intereſſierten Männchen dieſer Mühe, mitunter entdeckt man, daß alle mehr oder weniger am Schmaus beteiligt ſind. Trotzdem iſt das nicht Regel; wenn die Fiſche beim Laichen ſind, dann ſind ſie auch in den allermeiſten Gg. Schlieper: Aus der Kinderftube des Dampfzüchters Fällen mit Leib und Seele dabei und denken wenig und garnicht an das Ver— zehren der Eier. Dies beginnt erſt nach dem Laichen, dazu läßt man es aber nicht kommen, ſondern man fängt die Fiſche vorher heraus. Man kann aber auch bei den Schleierfiſchen mit gutem Erfolge von vornherein die Eier ſchützen, wenn man den Boden des Behälters mit fingerlangen Enden von Myriophillum, Ludwigia 2c. bepflanzt. Es brauchen dies durchaus keine Spitzen zu ſein, wenn man einen längeren Stengel in entſprechende Teile zerlegt und einpflanzt, dann wird man bald bemerken, daß die Mittelteile weiterwachſen und neue Zweige treiben. Faßt man dieſe auf das Ablaichen bezüglichen Ausführungen zuſammen, ſo geht daraus hervor, daß man bei Fiſchen, welche ihren Laich ver— zehren, dies je nach der Eigenart der Laichabgabe verhindern muß, aber immer in einer Form, welche die Fiſche bei dem eigentlichen Akt der Fortpflanzung nicht als ſtörend empfinden. Einen großen Wert legt der Maſſen⸗ züchter auf die Temperatur, und zwar iſt dies beim Ablaichen (im Gegenſatz zur Aufzucht) die Hauptſache. Fiſche, die neu importiert wurden und nicht laichen, werden vom Dampfzüchter warm gehalten, ebenſo Schleierfiſche, die als erſte auf den Markt kommen ſollen. Und nicht allein warm hält er ſie, nein, ſehr warm und er hat Erfolge. Es iſt nicht zu beſtreiten, daß eine höhere Temperatur die Pro— duktivität ungemein ſteigert und in ein— zelnen Fällen, in denen die Zucht durch- aus nicht gelingen wollte, es ſei nur an die lange Zeit erfolgloſer Zuchtverſuche des Pantodon Buchholzi erinnert, hat die tropiſch erhöhte Temperatur des Waſſers das Reſultat herbeigeführt. Aber es hat auch mit den hohen Tempe— raturen ſein Bedenken, wenn auch nicht ſo ſehr zum Schaden des Züchters, ſondern des öfteren zum Nachteil des Käufers der Nachzucht. Betrachtet man zunächſt die Vorſicht erheiſchenden Momente, die bei übermäßig warm gehaltenen Aquarien vom Standpunkt des Züchters aus zu berückſichtigen ſind, der Reihenfolge nach, ſo iſt zuerſt dem Bodengrund inſofern Aufmerkſamkeit zu widmen, als er keine Beſtandteile enthalten darf, welche durch die Erwärmung des Behälters in Zerſetzung übergehen und das Waſſer Lebensſtadium 609 verderben würden. Moorboden läßt man gewöhnlich ganz weg, lehmhaltiger Sand erſetzt denſelben, wenigſtens im Zuchaqua— rium, in vollkommen ausreichender Weiſe. Ferner hat man auf ſauerſtoffbedürftige Fiſche Rückſicht zu nehmen, denn das Waſſer wird umſo ſauerſtoffärmer, je mehr es erwärmt wird. Aller⸗ dings wird dieſer Amſtand durch eine erhöhte Sauerſtoffproduktion gut wachſender Pflanzen leicht ausgeglichen, andernfalls läßt ſich künſtliche Durchlüftung, die neben⸗ bei bemerkt, für jeden ſogenannten Dampf⸗ züchter unerläßlich iſt, nicht umgehen. Faulende Pflanzen, ſowie tote Futterreſte gehen bei höherer Temperatur weiteher in Zerſetzung über, ſo daß man auch hierauf ſeine Aufmerkſamkeit richten muß, denn klares gutes Waſſer bedingt den Erfolg. Selbſt junge Labyrinthfiſche find in ihrem erſten auf unverdorbenes Waſſer angewieſen, weil ſich das Lab y— rinth erſt viel ſpäter entwickelt. Soweit fördert die geſteigerte tropiſche Temperatur die Aufzucht. Eine andere Frage iſt die, ob die unter dieſen Um⸗ ſtänden aufgezogen Fiſche lebensfähig ſind, ob ſie ſozuſagen in den Becken des Durchſchnittsliebhabers ausdauernd ſind. Sicher wird man durch allmähliches Abergehen in niedere Temperaturen eine Gewöhnung bis zu einem gewiſſen Grade erzielen können, aber vielen Fiſchen er— geht es nicht beſſer als den Treibhaus— pflanzen. Kommen ſie aus ihrer Am— gebung heraus, und ohne weiteres in Bezug auf Wärme und Durchlüftung in nicht ſo ſtabile Verhältniſſe, dann ſiechen ſehr viele von ihnen ſehr bald dahin. Der Körper dieſer Fiſche und die Lebens— funktionen derſelben ſind eben auf dieſe hohe gleichmäßige Temperatur eingeſtellt, nnd die natürliche Ausleſe ſetzt dann ſpäter weit rückſichtsloſer ein, als wenn ſich die Organe des jungen Fiſches in den erſten Lebenstagen unter der Ein— wirkung nicht ſo hoher Wärmegrade ent— wickelt hätten. Der Züchter, welchem es nur darauf ankommt, viel Fiſche zum Verkaufen zu ziehen, mag ſchließlich ſeine helle Freude an dieſer Vergänglichkeit haben, und ſchiebt die Schuld an der Sterblichkeit der ſchwierigen Haltung und Pflege zu, was in des Wortes ver— wegenſter Bedeutung auch gar nicht zu leugnen iſt. 610 Sg. Schlieper: Aus der Kinderſtube des Dampfzüchters Die eigentliche Hauptbedingung, welche eine zahlreiche Nachzucht überhaupt erſt gewährleiſtet, liegt in der Ernährung der Jungfiſche. Was das be⸗ deutet, ermißt man am beſten, wenn man ſich die Winzigkeit der meiſten Jungfiſche vor Augen hält, und damit das noch winzigere Futter vergleicht, deſſen die Tiere bedürfen. Gewiß, es iſt allbekannt, daß die Infuſorien ihre erſte Nahrung bilden, und daß man dieſe wiederum in ziemlichen Mengen entwickeln kann, wenn man vertrocknete Pflanzen aller Art, Bananenſchalen ꝛc. einige Tage in Waſſer legt. Aber man kann doch dieſes ſchon nach wenigen Tagen entſetzlichſtinkende Gemiſch nicht ſo ohne weiteres in das Aufzuchtbecken ſchütten, die Folge wäre eine totale Verpeſtung des Alqua- rienwaſſers und keines von den Jungen würde groß. Würde man andererſeits nur immer ein kleines Quantum des Aufguſſes hineingeben, ſo iſt die Zahl der darin enthaltenen Infuſorien für alle Fiſchchen nicht ausreichend genug. Dies tritt beſonders um den Zeitpunkt herum auffallend in Erſcheinung, wo die Jung⸗ fiſche bereits jo weit find, daß fie bei- nahe Cyclops verzehren könnten. Das Nahrungsbedürfnis iſt dann im Ver— hältnis zum vorhandenen Futter enorm und in dieſem Entwicklungsſtadium ſind auch die meiſten Verluſte zu verzeichnen. Der rationelle Züchter geht da einen andern Weg. Zunächſt iſt die ebenſo alte als falſche Anſicht zu korri⸗ gieren, daß altes Aquarienwaſſer infolge ſeines geſteigerten Sn fuſoriengehaltes am vorteilhaf— teſten wäre. Das Gegenteil iſt der Fall. Altes Aquarienwaſſer ent⸗ hält ſo gut wie keine Infuſorien, zum mindeſten nicht in dem Maße, daß ſie für die Aufzucht in Frage kommen. Es iſt dies jedenfalls die nachteilige Folge der im alten Waſſer enthaltenen Abbauprodukte der dasſelbe früher bewohnenden Gnfujorien, welche gewiſſermaßen eine Selbſtvergiftung herbei⸗ führte, ähnlich als wenn wir Waſſerflöhe oder rote Mückenlarven aufbewahren, ohne das Waſſer zu erneuern. Man verfährt alſo zweckmäßig ſo, daß man entweder das alte Waſſer vor dem Ab⸗ laichen vollſtändig erneuert, oder doch wenigſtens einen größeren Seil desſelben durch friſches erſetzt. Bei einigem Glück kann man verſuchen, mit Hilfe eines der in den Fachzeitſchriften angeprieſenen infuſorienbildenden Mittels die Infuſorien in dem Zuchtaquarium direkt zu erzeugen, ein Zuviel ſtellt aber den ganzen Zucht— erfolg in Frage. Man legt deshalb die Infuſorienkultur unabhängig vom Auf⸗ zuchtbecken an; unter Beobachtung des nachſtehend geſchilderten Verfahrens ge— lingt es unſchwer, trotz der mehrfach ge— äußerten gegenteiligen Meinung, dichte Schwärme von Infuſorien in faſt klarem Waſſer zu ziehen. Die oberſte Schicht des zuerſt mit Pflanzen⸗ reſten aufgeſetzten, meijt ſchon übelriechenden Waſſers ſchüttet man in klares abgeſtandenes Waſſer, keinesfalls aber mehr als bis das friſche Waſſer ganz wenig getrübt erſcheint. Die jetzt in verhältnis⸗ mäßig klarem Waſſer befindlichen Infuſorien werden mit einigen Tropfen Milch, Blut oder ein ganz wenig im Waſſer zerdrückten Schabefleiſches, gefüttert. Dieſe Prozedur kann man in derſelben Weiſe auf ein weiteres Glas übertragen mit dem Erfolge, daß man dann die Infuſorien in faſt klarem Waſſer erhält. Nun gibt man dieſe Infuſorienkultur in abgemeſſenen Portionen in das Aufzuchtbecken, es iſt aber gut, wenn man fie unter der Ein⸗ wirkung der gleichen Temperatur wie die des Zuchtbeckens, aufzieht. Unnötig iſt es, zu bemerken, daß das Anſetzen friſcher Inſuſorienkultur nach den Graden des Verbrauchs erfolgen muß, damit die Er⸗ nährung der Jungfiſche keine Unterbrechung erfährt. 5 Hiermit wären die wichtigſten Mo⸗ mente rationeller Maſſenzucht erörtert, nur ein Punkt ſetzt dem Züchter en gros unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen, für welche ſich ein Rezept zur Ab⸗ hilfe nicht ſo ohne weiteres ausfertigen läßt. Es iſt dies das fehlende Abſatz— gebiet für die Maſſenzucht und das ſetzt derſelben eine ſichere, unüberſteigbare Grenze. A 5 Die Aquarien- und Terrarien⸗Ausſtellung ꝛc. 611 Die Aquarien- und Terrarien⸗Ausſtellung des Vereins „Altonaer Aquarienfreunde“, E. B., in der Haupthalle der Gartenbau⸗Ausſtellung, Altona 1914 (vom 17. Juli bis 2. Auguft). Abgeſehen von allerhand Schwierig— keiten, die der Ausſtellungsleitung bei der Beſchickung dieſer zweiten Ausſtellung des Vereins Altonaer Aquarienfreunde in den Weg gelegt wurden, kann die Aus— ſtellung in allen Teilen als äußerſt ge— lungen bezeichnet werden. Die beiden rührigen Hamburger Vereine: „Roß— mäßler“ und „Trianea“ beteiligten ſich und taten alles, was in ihren Kräften lag, um die Ausſtellung zu einer hervor— ragenden zu geſtalten. Schade iſt es nur, daß die Lichtverhältniſſe nicht ſo waren, daß die Behälter voll zur Geltung kamen, auch kann das dreiwöchentliche Fehlen direkten Sonnenlichtes keinen allzugünſtigen Einfluß auf Tiere und Pflanzen ausgeübt haben. Außer einigen großen Palmen, die die Stadt Altona lieferte, waren ſämt⸗ liche auf den Ständen ſtehende Pflanzen Eigentum der Ausſteller. Es würde zu weit führen, die einzelnen Ausſteller, ihre Objekte und die Prämie— rungen aufzuzählen, ich will mich daher darauf beſchränken, beſonders hervorragen— des, ſowie den Geſamteindruck zu ſchildern. Veber den Haupftfeſtplatz mit Reftau- rationen, Muſikpavillon 2c. gelangte man durch den mit Palmen und Lorbeerbäumen flankierten Eingang in die große Halle. Auch auf den Nicht-Liebhaber und Laien mußte die geſamte Anlage eine großartige Wirkung ausüben. In der Mitte unter dem großen Glasdach plätſcherte ein meh— rere Meter hoher Springbrunnen in ein mit blühenden Nymphäen, Froſchlöffel, Kalla, Gras und Schilf bewachſenes Frei— landbecken, welches recht natürlich angelegt war. An den Wänden entlang zogen ſich hinter den Ständen Kiefernbeſtände, die mit ihrem dunklen Nadelwerk einen ge— ſchmackvollen Hintergrund bildeten. Am Eingang rechts und links erhob ſich der Stand des Herrn Oſtermann mit guten Zuchten Belonesox belizanus, Osphpro- menus trichopterus, Xiphophorus Helleri und anderen in altbewachſenen Behältern; verſchiedene Aquarien einheimiſcher Flora und Fauna, ſowie einer Kollektion See— waſſeraquarien, die jedoch die größte Zeit der Ausſtellungsdauer leider trübe blieben. Außer Pterophyllum scalare hatte Herr Oſtermann noch ein großes Salonaquarium mit waſſerſpeienden Dekorationen in Form von Elephanten, Krokodilen, Störchen uſw. und elektriſch erleuchteter Grotte aufgeſtellt, das mit Gold-, Schleierfiſchen und dem Vrahnen der beiden, der Karauſche, be— ſetzt war; ein Gegenſtand allgemeinen In— tereſſes, beſonders für das große Publikum. Der vor dem Freilandbecken liegende ſe— parate Stand des Herrn Cober verdiente ebenfalls ſeiner muſterhaften Ordnung, guter Zuchten und ſchöner Pflanzenkultu— ren wegen beſonderer Beachtung. Die übrigen Stände des „Vereins Al⸗— tonaer Aquarienfreunde“ liefen, von Efeulauben überdachten Durchgängen durchbrochen, in Form eines Rechteckes um den Teich. Neueſte Importen, altein- geführte und einheimiſche Tiere wechſelten in faſt durchweg zweckmäßig bepflanzten Behältern aller Größen. Zirka 30 Arten verſchiedener exotiſcher Fiſche mit eigener Nachzucht in großartig bewachſenen Aquarien zeigte Herrn Zür- genſen (Händler), der denn auch für ſeine Mühen die Staatsmedaille erhielt. a Neben Landſchaftsterrarien mit Repti⸗ lien und Amphibien waren auch einige Seewaſſeraquarien zu ſehen, die jedoch die erſten Tage ebenfalls Trübung zeigten. Im Hintergrund der Halle befand ſich die Ausſtellung des Vereins „Roßmäßler“, deſſen Ausſtellung techniſcher Hilfsmittel uſw. auf dem Gebiete der Aquarienkunde prämiert wurde. Beſonderes Lob be— anſpruchen die Becken des Vereins „Trianea“; hatten auch nur 4 Herren des Vereins ſich beteiligt, ſo hatten dieſe doch in jeder Hinſicht vorzügliches geleiſtet. Nicht allein die geradezu maleriſch zu nennende Einrichtung der Aquarien, be— ſonders bei Herrn Kramp und Hübner, ſondern auch die Beſetzung mit wunder⸗ vollen Tieren, unter anderm Fundulus gularis, blau und gelb, verſchiedene Bar⸗ benarten, Danio und Pantodon Buchholzi verdient lobend erwähnt zu werden. Die kleine Schülerabteilung, einige Händler mit Fiſchfutter, Angelgeräten und Inſektarien, ſowie die Firma Sülſen und Boſtelmann, welche die Durchlüftung für die Dauer der Ausſtellung ſtellten, 612 würden meinen Bericht beſchließen. Zu bemerken wäre noch, daß die Herren Dr. Wolterstorff, Prof. Dr. Lehmann und Herr M. Strieker das diesmal beſonders ſchwierige Preisrichteramt übernommen Fiſchunterſuchungsſtellen — Aus der Praxis, für die Praxis Traurig iſt es, daß die Ausſtellung einen ſo unerfreulichen Abſchluß finden mußte, da mit dem Ausbruch des Krieges Ausſtellern und Beſuchern das Intereſſe verloren ging, da es wohl wichtiger ſchien und zur vollen Zufriedenheit verſehen für ernſte Zeit vorzuſorgen. hatten. Eugen E. A. Pajeken. 1 OO @) UITLEIURELTURUUUUELEUEEEUEOEHRENURENEUNUNUNNKERKEKUEUHRENDURLUUNKUNERKRKUNNEENUURUEUNEEN Fiſchunterſuchungsſtellen Frage: Ermuntert durch Ihre Mitteilung in Nummer 26 der „Blätter“, erlaube mir, eben- falls ein Xiphophorus-Weibchen an Ihre Adreſſe abzuſenden, mit der Bitte, dasſelbe in Augen⸗ ſchein nehmen zu wollen. Dieſes ſchöne Exemplar war ebenfalls nahe daran, ſeine Jungen abzugeben, als ich dasſelbe geſtern im Behälter verendet vorfand. Ich vermute zwei Urſachen der Ber- endung, entweder iſt die Trächtigkeit reſp. Geburt ſchuld daran, oder iſt der Fiſch mangels Sauer— ſtoff erſtickt. — Die letztere Annahme erſcheint mir deshalb glaubwürdig, weil ich einen Tag abweſend war von meiner Wohnung und als ich Samſtag heimkehrte, fand ich meinen Durch— lüftungsapparat nicht in Tätigkeit und meine Barbuſſe haben ſtark nach Luft geſchnappt. Es dürfte hernach der Apparat lange Zeit geſtanden haben. — Dagegen ſpricht aber, daß der Behälter (30430) 22) mit Myriophyllum, Ludwigia und Vallisneria gut bepflanzt iſt und daß das Männchen am Leben geblieben iſt und keine Anzeichen des Sauerſtoffmangels gab. — R. St. Budapeſt. Antwort: Die Anterſuchung des Fiſches er⸗ gab, daß weder auf der Haut, noch auf den Kiemen Paraſiten vorhanden waren, die für ein Eingehen des Fiſches hätten in Anſpruch genom— men werden können. Nur größere Mengen von Fäulnisbakterien, wie ſie ſich auf abgeſtorbenen Fiſchen alsbald zu entwickeln beginnen, fanden ſich ſowohl auf der Haut wie auf den Kiemen vor. Auch der Bodenſatz der Konſervierungsflüſſigkeit enthielt keine paraſitiſchen Protozoen. Im Darm fand ich Sporen von Sporozoen, aber in ſolch mäßiger Menge, daß ſie für das Abſterben des Fiſches nicht in Betracht kommen. Nahrungsreſte waren nicht vorhanden; der Fiſch hatte ſeit einiger Zeit nicht mehr gefreſſen. Der Darm enthielt nur Schleim und eingebettet darin die ſchon erwähnten Sporen. Die inneren Organe erſchienen im übrigen normal. Ich zweifle daher nicht daran, daß das Xiphophorus-Weibchen erſtickt iſt. Daß infolge des Verſagens Ihres Durchlüftungsapparates der Sauerſtoffgehalt des Waſſers trotz guter Bepflanzung des Aquariums geſunken war, beweiſt das von Ihnen beobachtete ftarfe Luft— ſchnappen der Barbus. Warum nur das Xipho- phorus-Weibchen einging, läßt ſich leicht erklären. Zunächſt iſt es eine bekannte Erſcheinung, daß in einem Geſellſchaftsaquarium bei allmählig ein⸗ tretendem Sauerſtoffmangel die einzelnen Fiſcharten in ganz beſtimmter Reihenfolge abſterben. Dieſe richtet ſich nach der Sauerſtoffbedürftigkeit der einzelnen Arten, welche eine ſehr verſchiedene iſt. Bei ſchnell und ſtark abnehmendem Gauer- ſtoffgehalt ſterben dagegen alle Fiſche in kurzer Zeit aus. Ferner find die verſchiedenen Alters⸗ ſtadien einer und derſelben Fiſchart gegen Sauer⸗ ſtoffmangel verſchieden empfindlich. Brut⸗ und Jungfiſche ſterben früher ab als erwachſene Ex⸗ emplare. Auch ſchwankt der Sauerſtoffbedarf eines Fiſches innerhalb ziemlich weiter Grenzen. Er iſt in Ruhe geringer als bei lebhafter Beweg⸗ ung. Ebenſo haben hungernde Fiſche einen gering- eren Sauerſtoffverbrauch als freſſende, denn bei den Verdauungsvorgängen wird Sauerſtoff ver⸗ braucht. Lebhafterer Stoffwechſel iſt alſo mit größerem Sauerſtoffbedürfnis verbunden. Beſon⸗ ders ſtark iſt nun der Stoffwechſel geſteigert bei trächtigen Tieren. Das eingeſandte Xipho- phorus-Weibchen hatte 124 wohlentwickelte Embryonen im Leib. Es hatte infolgedeſſen einen lebhaften Stoffwechſel und einen ſtärkeren Sauerſtoffverbrauch als das Männchen und es iſt ſomit verſtändlich, daß dieſes noch unter Sauer⸗ ſtoffverhältniſſen aushalten konnte, die für die erhöhten Anforderungen des Weibchens nicht mehr ausreichten. Aus Ihrem Bericht geht nicht deutlich hervor, ob die Durchlüftung über Nacht geſtockt hat. Ich möchte dies annehmen, denn tagsüber dürften wohl die Pflanzen ſoviel Sauer- ſtoff abgegeben haben, daß eine Kalamität nicht eingetreten wäre. Bei Nacht aber geht die mit Sauerſtoffausſcheidung vorbundene Aſſimilations⸗ tätigkeit der Pflanzen zurück, während die Sauer⸗ ſtoffzehrung durch die Fiſche und durch die zer⸗ ſetzende Tätigkeit der Bakterien im Waſſer, im Schlamm, in den Kot⸗ und Futterreſten weitergeht. Bei Nacht überwiegt auch, im Gegenſatz zum Tage, die Kohlenſäureabgabe der Pflanzen deren Sauerſtoffproduktion; der Sauerſtoffgehalt des Waſſers geht daher zurück, der Kohlenſäuregehalt ſteigt, und zwar umſomehr, je ſtärker ein Aqua⸗ rium mit Pflanzen bewachſen iſt. Ich nehme alſo an, daß das Xiphophorus-Weibchen infolge ſeines durch die Trächtigkeit erhöhten Stoffwechſels und infolge Verſagens der Durchlüftung unter den bei Nacht eingetretenen ſchlechten Sauerſtoff⸗ verhältniſſen eingegangen iſt. Dr. Seydel, Friedrichshagen, Kgl. Inſtitut für Binnenfiſcherei. 11126 Aus der Praxis für die Praxis. (Schlagworte zur Aquarien⸗ und Terrarienpflege). eee eee Angeregt durch die Mitteilung des Herrn Fraenkel betreffend Regenwürmerfang möchte ich auch meine Methode an dieſer Stelle bekannt geben: Wer einen Garten beſitzt, oder eine Schuttablageſtelle oder eine Sandgrube oder dergl. kennt, der kann ſich mit leichter Mühe ein Wurm⸗ lager einrichten. Man nehme Packleinwand (Emballage), lege fie 3—4 mal übereinander (bei b ee ee u ee Kleine Mitteilungen — Fragen und Antworten trockenem Wetter zuerſt anfeuchten). Man be- decke es ſo, daß es für das Publikum nicht auf⸗ fällig wird, und das „Wurmwarenhaus“! ift ohne weitere Amſtände hergeſtellt. Liebe Freunde, ihr werdet erſtaunt ſein, wenn ihr nach ein paar Tagen nachſeht, wie es von Regenwürmern wimmelt, ſo daß ihr nicht wißt, welchen ihr zuerſt ergreifen ſollt. Jakob Rothweiler, Lörrach in Baden. : Kleine Mitteilungen : 111111111 Woher ftammt der Name Apotheker-Skink? In „Bl.“ S. 380 wird dieſe Frage in „Grazer biologiſche Geſellſchaft“ beantwortet. Es beſteht auch bei uns in Preußen noch eine uralte Ver⸗ ordnung, nach der der Apotheker dieſes als Heil- mittel geſchätzte Tier in getrocknetem Zuſtande vorrätig halten ſoll. In vielen Landapotheken befindet ſich auch noch eine Büchſe mit Aberreſten ſolcher, wie ich von älteren Apothekern, die als Lehrlinge in Landapotheken tätig waren, weiß. Da dieſe Verordnung allmählich in Vergeſſenheit geraten, aber niemals aufgehoben iſt, ſo müßte eigentlich jede neue Apotheke ſich mit Skinken verſehen, da dieſe zum vorgeſchriebenen Inventar gehören! Dr. med. P. Schnee, Mils bei Hall in Tirol. Fragen und Antworten. ieee Frage: Neben Damböckbrennern, die ich des unvermeidlichen Petroleumgeruches wegen wieder beiſeite ſtellte, benütze ich zwei Wiengreenlampen, mit denen ich aber auch meine liebe Not habe. Die Lampen ſind tadellos im Stand, Paraffin, bezw. Lampenwachs von der Firma Waljoe & Hagen, Hamburg. Bei 15° Zimmertemperatur nun erſtarrt das Wachs der einen ſchon nach einem halben Tag, das der ander nach zirka 10 Stunden, d. h. die Lampen verlöſchen, trotzdem heißes flüſſiges Wachs bis an den Rand einge- füllt war. — Können mir nun Leſer, die auch Wiengreenlampen brennen, Aufſchluß geben, ob ſie die gleichen Mängel beobachten, oder ob ſie vielleich weicheres Wachs und von welcher Firma verwenden, oder wie ſie ſonſt den beregten Vebel— ſtänden ſteuern. P., Landshut. Wir bitten um freundliche Beantwortung aus dem Leſerkreiſe! Die Red. 11ſt —11 I“ R. B. Brünn. Weitere Antwort betreffs Fenſterbrett— aquarium (Bl. Nr. 580): Wenn das erwähnte Winkeleiſengeſtell ſo beſchaffen iſt, daß die Schei⸗ ben auch auf dem oberen Rahmen gut aufliegen können, ſo iſt eine Gefahr des Springens auch bei ſchwächeren Scheiben von 3 mm Dicke aus— geſchloſſen. Der auf eine Längsſeite ausgeübte Waſſerdruck beträgt 20 kg (Produkt aus gedrüd- ter Fläche mal der halben Waſſerhöhe). Denkt man nun die Scheibenfläche durch ſenkrechte Schnitte in 100 Streifen a 1 cm lang und 20 cm hoch zerlegt, jo müßte ein ſolcher Streifen 200 gr Druck wiederſtehen können. Aber nicht nur das iſt er imſtande, ſondern er kann mit den beiden Enden auf Kanten aufgelegt ſogar ein Kilogramm 613 Gewicht tragen. Bei dieſen theoretiſchen Aus⸗ führungen habe ich die ungünſtigſten Umſtände angenommen. In Wirklichkeit aber geſtalten ſich die Verhältniſſe weit günſtiger, weil die Scheiben dem gleichmäßigen Waſſerdrucke beſſer ſtandzu⸗ halten vermögen, als dem von mir künſtlich un⸗ gleichmäßig erzeugten, durch Auflegen von Ge— wichten, und endlich wird die Glaswand ja nicht nur an den Längsſeiten, ſondern auch an den Breitſeiten durch Eiſenrahmen unterſtützt. Wie ich aber zum Schluſſe nochmals bemerken möchte, gelten dieſe Ausführungen nur für oberſeitig unterſtützte Scheiben und in dieſem Falle wird der betreffende Herr mit ſeinem billig her— geſtellten Aquarium ſo zufrieden ſei wie ich mit dem meinen, deſſen Geſtell (504300430) mir ein befreundeter Schloſſer für 3 K. lieferte, und in das ich nur Glas vou zerbrochenen Fenſterſchei⸗ ben einkitten brauchte, um für insgeſamt 4 K. einen tadelloſen Aquarienbehälter zu haben. E. Morr, Troppau. Zuſatz: Bei der Länge des Behälters (1 m) dürfte ſich doch das ſtärkere Spiegelglas em— pfehlen. Die Red. Freilandanlage in Verbindung mit Freiland- terrarium. Ich hätte die Abſicht, in meinem geräumigen Garten ein Freilandaquarium zu errichten, da⸗ mit aber (vielleicht iſt dies ein Novum auf dieſem Gebiet) ein Freilandterrarium zu verbinden. Während ich mir bezüglich der Beſetzung des Baſſins mit Fiſchen ziemlich im Klaren bin, hege ich hinſichtlich des Arrangements des terrariſchen Teils noch arge Zweifel. Ich möchte die Ufer des Teiches zum Aufbau von Schlupfwinkeln, beſtehend aus gefällig zuſammengeſtellten, be- wachſenen Felſen, die ſelbſtredend nicht ſtörend, ſondern auf das Geſamtbild belebend wirken ſollen, verwenden, würde auch trachten, den Teil (das ganze Becken iſt ca. 7 Meter lang und durchſchnittlich 1,5 bis 2 Meter breit), welcher mit verſchiedenen Gattungen Schildkröten beſetzt werden ſoll, von dem mit Fiſchen beſetzten Teil unauffällig, d. h. geſchmackvoll zu trennen. Die hauptſächlichſte Frage iſt nun: welche Reptilien und Amphibien können in dieſes Terra-Aquarium- „Paradieschen“ geſetzt werden, ohne daß Gefahr vorhanden iſt, daß einzelne wärmebedürftige Tiere bei den bedeutenden Temperaturſchwan— kungen zugrundegehen Es iſt klar, daß ich ſämt⸗ liche in dieſer Hinſicht empfindlichen Tiere über Winter in geheizte Räume bringe. Doch kommt es in unſerem ſonſt gewiß milden Klima doch häufig vor, daß auch im Sommer oft Nächte von bedeutender Kälte eintreten. Kämen exotiſche Echſen für dieſen Zweck überhaupt in Betracht? Die ganze Anlage würde ich mit feinmaſchigem Gitter, dem noch Glas vorgegeben wird, um- frieden, um ein Entweichen der Tiere zu ver⸗ hindern. Solche Tiere, welche bezüglich Wärme nicht heikel ſind, würden ſich auf dieſem Freiland gewiß viel wohler fühlen, als im engen Ter- rariumkaſten. — Ferner: Welche Land- und Waſſermolche, abgeſehen von unjeren einheimi⸗ ſchen Arten, kämen für meinen Zweck in Be⸗ tracht? Vertragen ſich Molche mit Schildkröten bezw. Fiſchen? Vielleicht können Sie mir auch bezüglich des gefälligen und praktiſchen Arrange— ments meines Projektes wertvolle Anregungen und Ratſchläge erteilen. O. G., Bozen. 614 Antwort 1: Gber das Halten von efotiſchen Kriechtieren im Freilandterrarium in unſerem Klima liegen noch geringe Erfahrungen vor. In Frage kommen etwa auſtraliſche und nordameri⸗ kaniſche Tiere. Die größeren Tiere würden zus» dem zu leicht entweichen. Dagegen werden Ihnen die einheimiſchen und ſüdeuropäiſchen Arten ge- nügen. Zur Beſetzung eignen ſich: die euro⸗ päiſche Sumpfſchildkröte, die griechiſche Land⸗ ſchildkröte, Bergeidechſe, Zauneidechſe (beſon⸗ ders zu empfehlen), Smaragdeidechſe, Mauer⸗ eidechſe, ferner Lacerta muralis var. Brueg- gemanni, Lacerta litoralis und andere. Von Lurchen kämen in Frage: der Feuerſalaman⸗ der, Alpenſalamander und Axolotl (Larven und verwandelte Tiere — von Fiſchen zu trennen), denn namentlich die beiden Unkenarten und die einheimiſchen Kröten, Erdkröte, Wechſelkröte, Kreuzkröte. — Einen Verſuch könnten Sie noch machen mit amerikaniſchen Zierſchildkröten und dem Triton torosus, der ſich ſehr gut im Waſſer hält. Andere Tritonen werden ſich, abgeſehen von der Frühjahrszeit, ſchnell verkriechen. Wenn Sie Waſſerſchildkröten und Fiſche zu⸗ ſammenhalten wollen, ſo dürfen Sie erſtere nicht größer als ein Fünfmarkſtück wählen, weil ſie ſonſt auf letztere erfolgreich Jagd machen. Viel⸗ leicht trennen Sie aber beide Becken durch eine unregelmäßig geformte Landzunge, die eine kleine, aus einzementierten Steinen gebildete überhängende Wand enthält, welche die Schild- kröten nicht überſteigen können. — Das gefällige Ausſehen einer ſolchen Anlage hängt ſehr von einer geeigneten, den Beſchauer nicht ſtörenden Einfriedigung ab. Als praktiſch hat ſich eine gemauerte Einfaſſung aus glaſierten Stein⸗ platten oder aus langen ſchmalen Glas- ſcheiben bewährt (eine Breite von 22 —25 cm genügt). Letztere müſſen genau aneinander paſſen und werden an den Ecken mit wagrecht oder ſchräg geſtellten dreieckigen Glasſcheibchen über— legt. Vorne und an der Seite können Sie dieſe Amwallung in einen Graben nach Hagenbeck— ſcher Manier verlegen. Die Scheiben werden unten in eine Zementnute geſetzt und oben an eine Holzeinfriedigung mittelſt übergreifen der Metall- plättchen angeſchraubt. Hintergoſſen werden ſie mit flüſſiger Erde, was eine angenehme Farbe gibt. Drahtgitter können Sie dann weglaſſen. Dagegen müſſen Sie engmaſchiges Drahtgitter ringsum tief in die Erde vergraben, um ein Durchgraben zu verhindern. Namentlich wüh— lende Mäuſe können unangenehme Gberraſchungen bieten. — Für die Kröten bereiten Sie geeignete Höhlen mit kleinen Futterplätzen vor, ſie werden bald zahm werden. Für die Eidechſen legen Sie trockene Höhlen an, welche gegen Waſſer— einbruch geſchützt ſind, damit die Tiere bei Regen nicht ſehr naß und ſchmutzig werden. Gefüttert werden die Tiere mit an einem kleinen Aſtchen befeſtigten Futtertieren. Vor ſolchen Aſtchen haben ſie keine Scheu und werden bald zahm. Dr B. Brandis, Elberfeld. Antwort 2: In Bozen, dem von der Sonne geſegneten Klima, ein großes Freilandterrarium im eigenen Garten anlegen zu können, bedeutet für den Naturfreund eine geradezu glänzende Konjunktur, die Sie ſich vor allem nicht durch zu viele Bedenken verflauen laſſen ſollten. Mit langen detaillierten Vorſchlägen kann und darf Ihnen im Briefkaſten zwar nicht aufgewartet Fragen und Antworten werden. Dringend raten möchte ich Ihnen nur, als Einfriedigung Drahtglas zu nehmen, etwa 6.mm ſtark, und wenigſtens einen Teil der Anlage durch Glasüberdachung vor Regen und rauhen Winden zu ſchützen. Der Inneneinrichtung geben Sie am beſten Ge— fälle von Norden nach Süden. Alles andere machen Sie nach eigenem Ermeſſen und Ge— ſchmack. Sie werden ja über einige Vorerfah⸗ rungen und über die nötigen Geldmittel verfügen. Zu Ihrer Ermutigung will ich Ihnen nur noch verraten, daß in meinem Freilandterrarium (auf holſteiniſchem Boden!) auch die Exotenhaltung zum Teil durchaus glückte. 8. B. hielten ſich Siedleragamen (Agama colonorum) bis weit in den Oktober hinein, auch Chamäleons machten ſich vorzüglich. Alſo friſch voran! And unterlaſſen Sie nicht, uns ſpäter Ihre Erfolge mitzu- teilen, was ich meinerſeits übrigens auch noch tun werde.“ Dr. P. Krefft. geitigung der Eier von Testudo Horsfieldi. Frage: Als Abonnent der „Blätter“ erlaube ich mir die Anfrage, wie ich die Eier der Testudo Horsfieldi Gr. zum Ausſchlüpfen bringe. Selbe fand ich am 19/20. Juli unter den Roſenhecken meines 344 Meter großen Schildkrötenzwingers, beſetzt mit 12 Stück Schildkröten. Ich habe die Eier in eine Schachtel mit Flußſand gelegt und ſtelle ſelbe fleißig in die Sonne. Nachts decke ich ſie mit Watte zu und ſchließe die Schachtel. Erſuche um gütige Auskunft in den Blättern. H. R., Garmiſch. Antwort: Die Eier der zentralaſiatiſchen Testudo Horsfieldi Gray dürften in ähnlicher Weiſe zu behandeln ſein wie die Eier der grie- chiſchen Landſchildkröte Testudo graeca Linné. Vielleicht empfiehlt es ſich, ſie etwas wärmer zu halten wie die griechiſchen Eier, alſo etwa bei 25°C. Im Wiener Vivarium hat Herr Dr. Kam⸗ merer die Testudo graeca frei im Garten ge- züchtet. Die Zeitigungsdauer betrug dort 118 bis 121 Tage. Eben dort wurden die Eier von Testudo Leithi, die im Terrarium abgelegt wor— den waren, in einer Schale mit feuchtem Sande bei 25° C in 125 Tagen gezeitigt. Ich würde Ihnen alſo empfehlen, die Eier ſo in feuchten Sand zu beiten, daß ſie ſich gegenſeitig nicht be⸗ rühren, und zur Hälfte im Sande einſinken. Oben auf würde ich dann friſches feuchtes Moos legen. Das ganze müßte während der Entwicklungszeit ſtets mäßig feucht zu halten ſein. Jede Schimmel- bildung müßte ſofort entfernt werden. Täglich wären die Eier durch die Naſe zu prüfen. Jibel- riechende Eier ſind drinnen abgeſtorben und müſſen ſofort entfernt werden, ſonſt bewirken ſie auch das Abſterben der benachbarten Eier. Otto Tofohr. Zur Pflege des Trachys aurus. Frage: Als Abonnent der „Bl.“ bitte ich um freundliche, möglichſt baldige kurze Anleitung zur Pflege des Trachys aurus ruposus. Yediel- * Wir bitten ſehr darum! Der ſcheinbare Widerſpruch zwiſchen obigen Antworten erklärt ſich daraus, daß Herr Dr. Brandis ein un verdecktes Freilandterrarium im Auge hat, Herr Dr. Krefft aber ein Terrarium mit abnehmbarem Glasdach. Im übrigen hält Dr. Krefft — ich konnte ſeine Anlagen ſoeben in Lockſtedt bewundern — ſeine exotiſchen Schild⸗ kröten während des Sommers in einem zweiten ungeſchützten Freilandterrarium mit einigen Schlupfwinkeln. Näheres werden wir ja bald zu hören bekommen. Dr. Wolterstorff. Fragen und Antworten — Literatur chen Aufſatz über dieſes Reptil habe ich in meh⸗ reren Jahrgängen der „Bl.“ vergebens geſucht, In Erwartung freundlicher Erledigung beſtens dankend, in Hochachtung F. 8., Prag. Antwort: Da Sie Ihre Adreſſe nicht an- gaben, kann ich Ihnen nicht brieflich antworten. Sie finden einen Artikel über Trachys aurus von Frl. Anny Fahr in „Blätter“ 1910. Die Slutz⸗ echſe liebt eine hohe Wärme im trockenen Terra— rium mit Bodenheizung. Ihr Futter beſteht in Mehlwürmern, allerlei derben Käfern und jon- ſtigen Inſekten. Daneben frißt ſie auch Fleiſch und ſchließlich liebt ſie auch noch mancherlei vege⸗ tabile Koſt, wie ſüße Früchte (Bananen), Salat, Kohl und mancherlei friſches zartes Blattwerk. Bevor ſie die Nahrung annimmt, pflegt ſie ſie ſorgfältig zu beriechen und wählt mit Bedacht nur die Stoffe, die ihr beſonders zuſagen. Merk— würdigerweiſe nahm bei mir ein Trachys aurus ſogar auch tote Fiſche (Stint) begierig an. In der Freiheit dürfte er ſolche Nahrung wohl kaum erlangen, da er dem Waſſer im allgemeinen wohl aus dem Wege geht. Beim Füttern mit waſſer⸗ reichen Vegetabilien trinkt er nur wenig. Die würmerfreſſenden ſaufen dahingegen recht gern. Dieſes Reptil wird ſehr zahm und iſt im allge⸗ meinen als haltbar zu bezeichnen. Man kaufe aber keine ſtark abgemagerten Tiere (mit dach— förmig hervorſtehendem Rüdenfirft) ! Otto Tofohr. Zur Zucht der Makropoden. Für die freundliche Beantwortung meines Briefes vom 16. Mai beſten Dank. Die Tempe⸗ ratur des Behälters, in denen ich die Makropo— den halte, habe ich auf 24° C erhöht, worauf fie viel lebhafter wurden und ſchon am Samſtag den 25. Mai ablaichten. Einige Stunden nach der Laichabgabe fing ich die Elterntiere heraus. Der Erfolg war, daß am andern Tage vom Neſt nichts mehr zu ſehen war. Die Eier ſchwammen noch am Samſtag unverändert an der Waſſeroberfläche. Da ich einmal geleſen hatte, daß die jungen Fiſchchen ſchon nach 3—4 Tagen ausſchlüpfen ſollten, ſo war es alſo diesmal nichts. Ich brachte die Elterntiere wieder in den Behälter, worauf das Weibchen mit dem Laich bald aufgeräumt hatte. Die Fiſchchen befinden ſich ſehr wohl und das Männchen baut ſchon wieder eifrig an einem Neſte, während auch die Leibesfülle des Weib- chens ſchon wieder zugenommen hat. Wird bald eine neue Laichabgabe erfolgen? Iſt nur das Weibchen herauszufangen oder durch eine Glas— ſcheibe abzutrennen? Wie wären die FJungfiſch— chen aufzuziehen? Soll ich den Waſſerſtand (15 cm) erniedrigen? M. L., Münden. Antwort: 1. Daß Sie beide Elterntiere nach dem Ablaichen aus dem Becken entfernt haben, war ein großer Fehler von Ihnen, denn das Männchen muß unbedingt beim Neſt bleiben. Es ergänzt die vergehenden Schaum- blaſen und bringt die Jungtiere, welche zu Boden ſinken, wieder in das Neſt zurück. Das Männ⸗ chen können Sie ſo lange bei den Jungen laſſen, bis ſie ſelbſtändig umherzuſchwimmen beginnen. (Nach ca. 10 Tagen entfernen!) 2. In Ihrem Falle iſt das Zerfließen des Neſtes eben darauf zurückzuführen, weil das Männchen fehlte. 3. Die Jungen ſchlüpfen je nach Waſſertemperatur nach 1—3 Tagen aus. 4. Wenn das Männchen ſchon wieder beim Neſtbau iſt, ſo erfolgt auch demnächſt 615 wieder Laichabgabe, alſo diesmal aufpaſſen. (Weibchen herausfangen!) 5. Waſſerſtand 10-15 cm (für Jungfiſche ), Temperatur 24—26°C., 6. Jungfiſche zehren, jolange fie unter dem Neſte hängen, von ihrem Dotterjad, nachdem fie aus⸗ geſchwärmt find, müſſen fie ſehr reichlich Infu- ſorien vorfinden. (Salatpulver ꝛc. aufſtreuen!) Nach ca. 8 Tagen kleinſte Cyclops und Saph⸗ nien. (Siehe Artikel in „Bl.“ 1910, Seite 261, BL 1913, Seite 226 u. a., worin Sie alles Wiſſenswoerte finden.) W. Schreitmüller. Frage: Mein Heizaquarium iſt mit Schwert⸗ ſiſchen, Guppyi und Girardinus beſetzt. Nun möchte ich ein paar größere als genannte mit einſetzen. Welch ſchönerer aber größerer Fiſch würde ſich mit genannten vertragen und weiter züchten laſſen, ohne Jurchlüftung des Aquariums? 2. Läßt ſich eine Durchlüftung mangels Anſchluß einer Waſſerleitung herſtellen, wer liefert fertige Apparate hierzu? A. Gl., Rohrbach. Antwort: 1. Geeignet find hierzu: Platy- poecilus maculatus und var. rubra und pulchra. Girardinus jan. Hens. (geſcheckte Spielart). Barbus conchonius, Barbus fasciolatus, Danio rerio und D. malabaricus u. ſ. w., Maulbrüter, Scheiben⸗ barſche. 2. Durchlüftung mit komprimierter Luft. (Luftkeſſel.) Je nach Größe 20—30 Mk. Erlaſſen Sie Inſerat in den Bl., denn oft werden ge— brauchte Keſſel zu billigen Preiſen angeboten. Tropfdurchlüftung CC. Siehe Bl. 1913. S. 117, 275. A. Gruber. : Literatur 5 W. Fr. Langer: Beiträge zur Morphologie der viviparen Cyprinodontiden. Morphologiſches Jahrbuch. 47. Band. 1913. Verlag Wilhelm Engelmann, Leipzig und Berlin. 113 Seiten. Mit 150 Figuren im Texpt. Vorliegende Arbeit ſchließt eng an die ſchönen Anterſuchungen an, die Philippi zwei bekannten lebendgebärenden Zahnkarpfen, Glaridichthys ja- nuarius und Glaridichthys decem-maculatus ge- widmet hat. Langer beſchäftigt ſich mit einer ganzen Reihe viviparer Cyprinodontiden und zeigt ein- gehend die Veränderungen, beſonders im Knochen- bau, zu denen ihre merkwürdige Fortpflanzungs⸗ weiſe geführt hat. Da ich auf ſeine wie Philippis Arbeit an anderer Stelle ausführlich zurückkomme, will ich hier nur einige biologiſche Beobachtungen, die der Verfaſſer in ſeine Arbeit einfließen läßt, wiedergeben. Bekannt iſt, daß das Weibchen eines lebendgebärenden Zahnkarpfens, etwa eines Xiphophorus, nach einmaliger Begattung wieder- holt trächtig werden kann. Langer gibt an, daß bei wiederholten Würfen ſolcher Art die Zahl der Männchen wächſt, die Zahl der Geburten überhaupt von Wurf zu Wurf abnimmt und die Trächtigkeitszeit verlängert wird. Geſchlechtliche Erregung führt bei vielen Zahnkarpfen zu leb⸗ haftem Farbenwechſel; aber auch Lichteinflüſſe löſen ähnliche Wirkungen aus. Als Beiſpiel erzählt Langer von Belonesox: Der ſchwarze Fleck, den dieſer Fiſch am Schwanzſtiel ſitzen hat, breitet ſich, wenn man das Aquarium verdunkelt, über die ganze Schwanzfloſſe längs der Floſſen⸗ ſtrahlen aus. Dazu tritt längs der Mittellinie 616 des Fiſches ein ſchwarzer Streifen hervor und die Anterſeite des Tieres wird dunkler. Nur Jungtiere und Männchen zeigten dieſe Verfär⸗ bung, die bei Verdunklung des Behälters, auch am Tage, in etwa einer halben Stunde vor ſich ging. — Jedem, der ſich ernſtlich mit der Ana⸗ tomie unſerer Lebendgebärenden beſchäftigen will, ſei das Studium von Langers Arbeit, in der er auch ein ausführliches Literaturverzeichnis findet, empfohlen. Dr. Walther Liebe. Fauna von Deutſchland. Ein Beſtimmungsbuch unſerer heimiſchen Tierwelt. Herausgegeben von Dr. P. Brohmer, unter Mitarbeit von Dr. Effenberger⸗Berlin, Oberlehrer Ehrmann⸗ Leipzig, Dr. Enderlein-Stettin, Dr. Gerwerz— hagen- Heidelberg, Dr. Haſe-Jena, Oberſtudien⸗ rat Profeſſor Dr. Lampert-Stuttgart, Dr. Roewer-Bremen, Dr. Ulmer-Hamburg, Profeſſor Dr. Voigt⸗Leipzig, Dr. Wagler-Leipzig und Profeſſor Dr. Werner-Wien. 593 Seiten mit 912 Abbildungen im Text und auf Tafeln. In biegſamem Leinenband Mk. 5—. Leipzig, 1914. Es gibt auf literariſchem Gebiete doch jonder- bare Dinge. Während heute jeder Naturfreund feine Flora ſtändig benutzt und botaniſche Beſtim⸗ mungsübungen im Rahmen des botaniſchen Unterrichts zur Selbſtverſtändlichkeit gehören, fehlte es bisher trotz Zunehmens der wiſſen— ſchaftlichen Allgemeinbildung und trotz dauernder Klagen an einem entſprechenden, praktiſchen kurzen Beſtimmungsbuche für unſere nicht minder wichtige Tierwelt. Durch eine kühne Tat einer Reihe hervorragender Zoologen unter der ſicheren Leit— ung eines zielbewußten Herausgebers iſt dieſe Lücke beſeitigt. Wenn früher die Fachgelehrten in ihrer Studierſtube die beiden lexikonartigen Bände des ehrwürdigen, längſt veralteten Leunis wälzten und oft vergebens darin um Rat ſuchten, wird in Zukunft jeder Naturfreund vergnügt ſeine handliche „Fauna“ in die Taſche ſtecken und draußen in freier Natur nach Herzensluſt beobachten, beſtimmen und ſich dadurch erſt ſo recht naturwiſſenſchaftliches Wiſſen erarbeiten. Die ganze Anlage des ſchmucken Bandes, die ſich an unſere üblichen Floren anſchließt, iſt ſo überſichtlich und klar, daß es einer beſonderen Anleitung zum Gebrauch kaum bedarf. Das Auffinden der Tiere wird vor allem durch die große Zahl vorzüglicher Abbildungen im Teßft und auf zahlreichen Tafeln erleichtert; wenn man bedenkt, daß ſich etwa 5000 einheimiſche Tiere mit Hilfe der Fauna beſtimmen laſſen, und daß nicht weniger denn 912 Abbilduugen darin vorhanden ſind, ſo geht ſchon aus dieſen Zahlen hervor, was hier textlich wie illuſtrativ geleiſtet wird. So wünſchen wir dieſer wertvollen Gabe den verdienten Erfolg. Vicht nur die Zoologen von Fach, unſere Lehrer und Schüler werden es dankbar begrüßen, auch dem Land⸗ wirt, Forſtmann und Gärtner, vor allem aber der großen Schar unſerer mitarbeitenden Natur- freunde wird es nicht minder willkommen ſein. Oſterreichiſche Monatsſchrift für den grundlegen- den naturwiſſenſchaftlichen Unterricht. Dieſes Vereinsblatt des „Oeutſch-Oſterreichiſchen Lehrervereins für Naturkunde“ gibt jetzt auch ein Beiblatt „Das Vivarium in Schule und Haus“ heraus. Die Redaktion liegt in Händen Literatur — VBereing-Nahrichten des uns allen bekannten Herrn Dr. F. Urban. Im erſten Heft finden wir folgende Aufſätze: „Grundzüge der Vivarientechnik“ und „UAnſere Molche“. — Möge der Herausgeber die Freude haben, durch ſein Blatt recht viele Lehrer und auch Liebhaber für unſere Sache zu gewinnen. — Es erſcheinen jährlich 12 Hefte zum Preiſe von 4 Mark. Verlag F. Tempsky, Wien IV. Johann Straußgaſſe 6. E. Schermer. Rothe, Karl, Cornelius. Vorleſungen über all⸗ gemeine Methodik des Naturgeſchichtsunter⸗ richts. I. Heft. Fr. Seybold'ſche Verlagsbuch⸗ handlung. München 1914. Preis 3 Mark. Wieder einmal ein Buch, das eine große Lücke ausfüllt, das für den Naturgeſchichtslehrer un⸗ entbehrlich iſt, eine kritiſche Geſchichte der Metho⸗ dik im 19. Jahrhundert. Eines hat der Verfaſſer allen anderen voraus. Er weiß uns die Reformer nahe zu bringen. Sehr wertvoll iſt die Dar- ſtellung der Verdienſte von Friedrich Junge. Jeder Lehrer aber ſollte die Kritik über Schmeil leſen. Die Verdienſte Schmeils werden offen anerkannt, ſein Fehler aber, „die Sucht, alles erklären zu wollen“ nad- drücklich und mit Erfolg bekämpft. Jedenfalls wird kein Leſer dieſes Buch aus der Hand legen, ohne zum Nachdenken über viele Streitfragen angeregt zu ſein. Man darf wirklich auf die nächſten Hefte geſpannt ſein. E. Schermer. : Vereins⸗Machrichten : 1111111111 Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. Stuttgart e. D. Verein der Aquarien- und Ter⸗ rarien⸗Freunde. Stuttgart, 1. Oktober 1914. Auch aus unſerem Vereine ſind 12 Mitglieder zum Kampf gegen die Rothoſen eingezogen wor⸗ den, und wollen wir von Herzen wünſchen, daß alle bald wieder ſiegreich und wohlbehalten zurüd- kehren mögen. Die Anregung des Herrn Brüning, in den Lazaretten beſetzte Aquarien zur Unterhaltung der Verwundeten aufzuſtellen, iſt von uns in die Tat umgeſetzt worden, und haben ſich verſchiedene Mitglieder in den Dienſt der Sache geſtellt. Dadurch wurde es ermöglicht, in 6 von den vielen hier befindlichen Lazaretten Aquarien aufzuſtellen, deren Pflege in der Nähe wohnende Mitglieder übernommen haben. Dieſen Herren ſei für ihre Opferfreudigkeit hiermit beſtens gedankt. Für uns kamen beſonders ſolche An- ſtalten in Betracht, die einen heizbaren größeren allgemeinen Aufenthaltsraum oder Speiſeſaal zur Verfügung haben. Die Aufſtellung wurde von den Verwaltungen bereitwilligſt geſtattet, und es fehlt nicht am Intereſſe ſeitens der Verwundeten. Oefters hört man den Ausruf: „Wenn ich wieder nach Hauſe komme, muß mir auch ſo ein Glas her!“ Auf dieſe Weiſe wird mancher für unſere Sache gewonnen, der ſich bis dahin wenig für unſern Sport intereſſierte. — Anſere zwangloſen Zuſammenkünfte finden während des Krieges jeden erſten und dritten Dienſtag im Vereins⸗ lokal ſtatt, und bitte ich um recht zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. 11 DIET TEE TE Te Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 3811. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. > 0 mL 2 9 —. ̃ — ſ— —— —̃ (— 00 OO .. 2000 m————n te mn a So mn eu sc Empfehlenswerte Alphabetisch 2 nach Orten ezugsquelien: * Preis für die Auinahme bis drei Zeilen 10 Mk. pro Jahr (26 mal) Überzeilen 5 Mk. Wird Auszeichnungsschrift für den ganzen Text der Aulnahme oder einzelner Teile verlangt, so wird die doppelte Gebühr in Anrechnung gebracht. g Aufträge zur Aufnahme einer Firma werden nur für ein ganzes Jahr angenommen. Die Beträge sind bei Auftrags- 08 ertellung im voraus zahlbar. — Für die Angaben dieser Liste trägt der Verlag keine Verantwortung. Augsburg: N. Glaß, Peutingerſtr. D. 130 Geräte, Literat., Fiſche, Pflan- zen, Futter. Preisliſte gratis. Außig (Böhmen): R. Seidel, Auersperggalfe 6. Zierfiſchzüchterei, Mücken- larvenverſandt. Baltrum (Nordſee]: H. J. Küper. Seenelken u.-Roſen Seemoos, Ulven, Rottang, Nord- feetiere, Seefand und Waſſer. 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Versammlungsort: Gasthof z., Schwarzen Adler“ untere Ludwigsstraße, Vorsitzender: Hauptlehrer Heinrich Meixner Ludwigsstraße 19. Versammlungszeit: Jeden ersten nnd dritten Mittwoch im Monat. Die Sitzungen werden auch während der Kriegszeit| regelmäßig abgehalten, Die zur Fahne berufenen Mitglieder sind vom Monatsbeitrag befreit. Aus der Vereinskasse wurde eine entsprechende Summe dem Kriegslazarett überwiesen. M. Auskunftstellen. Auskunftstellen haben freundlichst neu über- nommen die Herren: Erich Kroll, Berlin S. O. 16, Schäferstraße 6. (Pflege und Bestimmung von Froschlurchen.) Dr. Tödtmann, Freiburg (Schweiz), zoologisches Institut der Universität. von Reptilien, Amphibien, Fischen, namentlich für die Schweiz.) Unter Bezugnahme auf meine Mitteilung in Nr. 34, S.600 d. „Bl.“ bitte ich alle Herren, die s. Z. Auskunft- stellen übernahmen, wiederholt um freundl. Mitteilung, ob sie ihre Tätigkeit fortzusetzen in der Lage sind! Da die Herren Dr. Klingelhoeffer und Dr. Seydel im Mitteilungen des Herausgebers. . Herr Dr. Buschkiel (siehe Mitteilung Seite 600 der „Bl.“) ist als Kriegsfreiwiliger in das Garde- jäger-Bataillon eingetreten. | Import, Export ausl. Aquar.- u. Jerrarienfiere. Solide Preife. Otto Jofohr, Hamburg 6, liefert ſtändig Reptilien, wie der Kenner ſie liebt! Leipzig: A. Glaschker, Leipzig 10, Größtes Spezialgesch. in Aquarien und Uten- silien, für Terrarien etc. Speyer a. Rh.: Harſter's Aquarium. Waf- ſerpflanzenkult. und Fiſchzucht. 500 qm glasgedeckte Baſſins. Wien: G. Findeis, I, Wollzeile 25, Jel.19489.Zierf., Waſſerpfl. See- tiere, Reptilien, Futter, Utenſilien rr err oo rr | Weitere Aufträge für diese Rubrik können jederzeit angenommen werden. Sie laufen ein Jahr lang, von der 1. Aufnahme an. | (Auskunft über Pflege Felde stehen, Herr Dr. W. Koch in Ansbach wegen Er- krankung beurlaubt ist, auch von den übrigen Herren seit Monaten keine Nachrichricht eintraf, so daß ich annehmen muß, daß auch sie im Felde stehen, so können Fisch- untersuchungen bis auf weiteres nicht übernommen werden. Dr. Wolterstorff. en. A GROSSGÄRTNEREISY HENHEL DARMSTADT \ Internationale Neuheiten- N : und Versand-Gärtnerei : ( — Reichhaltigstes Sortiment OD Aquarium-Pflanzen. ) Aelteste und bedeutendste ‘ Wasserpflanzen Kulturen. ( Verlangen Sie unsere Preisliste AS. Zur Beachtung! Wir bitten, genau auf uns. Firma zu achten, nur: ) ))) Henkel ı Darmstadt O 0 0 4 genießt Weltruf! N . Gesucht für neues größeres Ge- schäft: Lieferanten Kaltwasser- Zierfischen Bitterlinge, Hundsfische, Moorkarpfen U. 8. W. Off. mit Preis unter Chiffre 344 an die Expedition dieser Zeit- schrift. Deren gratis und franto! | A, ( J oddaus Luftqu elle; Juverläſſigſter Apparat bei ss höchjter Leiſtung. 2 Jahre Garantie. Proſpekte gratis! Hi. Roddau : ab sa Gr. San 39 a. 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Neuheiten h Seltenheiten stets auf lager Wa a V. 9634 Verantwortlich für den Anzeigenteil: 3 Wegner, Stuttgart. — Verlag: Julius E. G. 1 Stuttgart, Immenhoferſtraße 40 Gedruckt bei Tämmle & Müllerſchön, Winnenden-Stutigart. rler undd berrarien Runde Vorleigg von Er € S Wegnev-Stuttgavt a Jahrg. XXV Bezugspreis: ae 13 Hefte 2 Mk. Direkt unter Kreuzband innerhalb Deutſchlands Oſterreich⸗Angarns 2.50 Mk., nach dem Ausland 2.75 Mk. Einzelheft 30 Pfg. Anzeigen: = die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗Ermäßigungen nach Vereinbarung. N E Inhalt diejes Heftes: Hermann Löns 7. (Mit Porträt) Hans Geyer: Die Heimat des Makropoden. G. Strixner: Beobachtungen bei der Makropodenzucht. P. Franck: Berichte aus Argentinien (Mit 1 Abbildung) Rud. Schweizer: Futtertierzuchten für den Schlangenpfleger Ferd. Frenkel: Das große Schulaquarium des Königlichen Gy naſiums zu Göttingen (Mit 1 Abbildung) Fragen und Antworten: Tiliqua und Lygosoma Literatur: Kleines Kriegslexikon — Vereins⸗Nachrichten — Ver⸗ miſchtes: Ein Gruß aus deutſch⸗amerikaniſchen Aquariſten⸗ Kreiſen — Berichtigung — Auskunftſtellen @ Alle Abonnenten dieſer Zeitſchrift, mit Ausnahme der ben p igen Händler, find ohne jede Nachzahlung gegen Haſtverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf =» der nn „TRITON“ Verein für Aquarien - und Terrarienkunde (Eingetragener zu Berlin Verein) — Hierdurch erfüllen wir die traurige Pflicht, unsere Mitglieder und alle Freunde unserer Liebhaberei von dem Ableben unseres Ehren- mitgliedes Dr. med. Paul Schnee Kaiserl. Regierungsarzt a. D. geziemend in Kenntnis zu setzen. Wirwerden dem Verstorbenen stets ein freund- liches Andenken bewahren, Der Vorstand Berlin, 10. Oktober 1914, i. V. E. Herold. Verein der Aquarien- und Terrarien: freunde Stuttgart, EV. Vereinslokal Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. Dienstag den 3. Novemb., abends von 8 Uhr ab Zwanglose Zusammenkunft. Der Vorstand. Geschweißte Luftkessel Aquarienrahmen und Gestelle GarlEllmann Apparatebau-Anstalt AUGSBURG 3. Nachruf! Am 4. August ist unser langjähriges Mitglied und erster Schriftführer, Herr Friedrich Bethke Altona einer langen Krankheit erlegen. Wir bedauern aufrichtig, den Verblichenen verloren zu haben; er war ein gerecht- denkender Mensch und hat viel zur Förderng der Aqua- rienliebhaberei beigetragen. Wir werden das Andenken Fr. Bethke’s stets in Ehren halten. Verein Altonaer Aquarien-Freunde, E. V. A.H. Ostermann. Soeben erschien: ei feet 3. Auflage Gänzlich neu bearbeitet und stark vermehrt == Von dem Büchlein sind jetzt binnen 4 Wochen 10000 St. verkauft Wohl der beste Beweis für seine praktische Brauchbarkeit! Wir haben den Preis, obwohl der Umfang jetzt doppelt so stark ist als bisher, nur ganz wenig erhöht, auf 50 3. Gegen Ein- sendung von 55 3) direktpostfrei! J. E. G. Wegner, Verlag, Stuttgart se Un dn In Bekanntmachung. Unseren Mitgliedern zur gefl. Nachricht, daſ uns. Vereinsversammlungen wieder regelmäßig jeden . und 3. Freitag im Monat im goldenen Ochsen (im vorderen Nebenzimmer links) stattfinden. Der Vorstand: Fr. Kälber, Vors., Münsterplatz 3. H. Fleck, Schriftf., Löfflerstr. 14, S le] nur 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen entsprech. Rabatt! Verlangen Sie Offerte! Rote Mückenlarven ½0 I. 40 3, ½ 1. 603, 1 1. e 4.50, bei Voreinsendg. franko. J. Baumann, Nürnberg Fürtherstr. 3. [NYM PH AENA „Rossmässler-“ verein für ‚Aumren, una es Nächste Versammlung am Mittwoch, 4. November. Um recht zahlreichen Besuch bittet Der Vorstand: i. A. Schetler. 1, in den »Bl.« kosten | err. 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UBRURHRERUHULULLRGRULSULHRLLRLURERETLERUERERULELERUERURTEEEKLLERRELLETERENEEHURUREUERELETLHERUERERERERRUERRURERUUUNKGRHRUURHEHULEEEKUHRRUNKANERLUERBERERRRUERERUUREBLERNLURURRRRURH UN AIG Hermann Schwer laſtet die Angunft der Zeit der grauſame Schlachtengott in die wie auf allen Reihen unſerer kulturellen Be— berufenen Ver⸗ ſtrebungen, ſo treter reißt. And auch auf un⸗ da hat eine un⸗ ſerer friedlichen, barmherzige fröhlich empor⸗ Kugel unsgleich geblühten Lieb⸗ einen unſerer be⸗ rufenſten, fähig⸗ ſten und erfolg⸗ reichſten Bahn⸗ brecher geraubt: Hermann Löns, den gebürtigen Weſtpreußen, der ſo ganz zu einem Sohn der Lüneburger Heide geworden war. Ein kern⸗ deutſcher Mann, ein gottbegna⸗ deter Dichter und Schrift⸗ ſteller wie prak⸗ haberei. Aber⸗ all miſſen ver⸗ waiſte Aquarien und Terrarien die geübte Hand des liebevollen Pflegers, das anregende Ver— einsleben iſt arg zuſammen⸗ geſchrumpft, der Verſand von Tieren auf weitere Entfer⸗ nungen faſt un⸗ möglich, die Nachzucht kaum noch abzufetzen, tiſcher Tierken⸗ die ſonſt jo rege l 2 x ner, wie es in Einfuhr von f unſerer Zeit nur Neuheiten völlig 8 7 5 En unterbunden. Bars Ar AL Le gab, ein begei- Aber das alles 0 ſterber läßt ſich wieder ; Hoheprieſter des einholen, läßt ſich wieder gut machen. Naturſchutzes iſt mit ihm allzu früh Anerſetzlich find nur die Berluſte, die dahingegangen. Er gehörte zu denen, 618 Hermann Löns T die durch die Jagd zur Tierkunde geführt wurden, und das ſind nie die ſchlechteſten Naturforſcher geweſen. Mit heißer Liebe hatte er ſein ganzes Herz an unſeren ewig⸗ ſchönen deutſchen Wald gehängt, deſſen ge= heimnisvolles Rauſchen er zu enträtſeln wußte wie kaum ein anderer. Beſchäftigte er ſich auch mit Vorliebe mit dem jagdbaren Wild und der Vogelwelt, ſo entgingen doch auch unſcheinbare Geſchöpfe nicht feiner ſcharfſinnigen Aufmerkſamkeit, und die prachtvoll packende Art und Weiſe, mit der er ihre geheimſten Lebensvorgänge ſchilderte, legten glänzendes Zeugnis ab für ſeine hervorragende Beobachtungs— gabe. So brachte er auch unſerer Lieb— haberei volles Verſtändnis entgegen, und unſere Fachzeitſchriften verdanken ihm einige ihrer ſchönſten und reinſten Perlen. Auch ſeinen goldenen und urwüchſigen Humor ließ er dabei nicht ſelten die Zügel ſchießen, verfügte aber bei polemiſchen Auseinanderſetzungen über beißenden Spott und grimmige Ironie und galt deshalb für einen ſehr gefürchteten Gegner, was namentlich die Anhänger der Vogel— beringung zu ſpüren bekamen. Denn alles Annatürliche und Gekünſtelte, alles Kli— quenweſen und alle Selbſtbeweihräucherung waren ihm in tiefſter Seele zuwider, in der Wiſſenſchaft, ſowohl wie in der Kunſt. Was allen ſeinen Schilderungen einen ſo unwiderſtehlichen Zauber verleiht, das iſt der friſche Waldesodem, der erquickende Erdſchollengeruch, der von ihnen aus— ſtrömt. Das übertrug ſich auch auf ſeine kernigen Bauernromane, die deshalb viele begeiſterte Verehrer fanden, jo namentlich „Dahinten in der Heide“, „Der letzte Hans— bur“ und „Der Wehrwolf.“ Sein Reifſtes und Eigenſtes aber hat er uns in ſeinen prachtvoll lebenswahren und kraftſtrotzen— den Jagdſchilderungen („Mein grünes Buch“) und in ſeinen unendlich ſüßen Heidebildern („Mein braunes Buch“) gegeben. Sie erwecken in jedem unver— dorbenen Leſer unauslöſchliche Liebe zur Heimat, ſind deshalb vaterländiſche Werke im edelſten und höchſten Sinne des Wor— tes. Dabei war ſein Stil von klaſſiſcher Schönheit, voll edlen dichteriſchen Schwungs und doch markig und wuchtig, jeder Satz wie gegoſſen, jedes Wort wie ein Ham merſchlag. Wäre er uns länger erhalten geblieben, er hätte ein ganz Großer auf dem Gebiete der Schriftſtellerei werden können. Auch ſeinen naturgeſchichtlichen Arbeiten wohnt hohe wiſſenſchaftliche Be- deutung inne, zumal ſie faſt nur Selbſt⸗ geſchautes wiedergeben. Das hinderte freilich nicht, daß er von der herrſchenden Ornithologenkaſte wegen ſeines Auftretens gegen den Beringungsverſuch geächtet wurde. Dafür hatte er aber nur überle- genen Spott, denn bei aller Beſcheiden— heit des äußeren Auftretens war er ſich ſeines inneren Wertes doch ſehr wohl bewußt. Wer das Glück hatte, ihm perſönlich näher zu treten, der wird auch den Men- ſchen in ihm lieb gewonnen haben: ein ſtählerner Charakter mit dem weichen Herzen eines Kindes. Ein Tugendbold war Löns, der zeitweiſe ein recht wildes Leben geführt hat, gewiß nicht, wohl aber ein Prachtkerl durch und durch, in jeder Lage ein ganzer Mann. Eine ſolche Kraft- natur mußte fi eben austoben. Frem⸗ den gegenüber zunächſt wortkarg und ver— ſchloſſen, allem Geſpreizten und Aufdring⸗ lichen gründlich abhold, entpuppte er ſich doch als einer der liebenswürdigſten und unterhaltendſten Plauderer, ſobald er auf wahres Verſtändnis zu treffen glaubte und einen Geſinnungsgenoſſen wittertre. Er verſtand zu lieben und zu haſſen mit gleicher Hingebung. Ein heißes, unruhe- volles, aber durch und durch ehrliches und treues Herz hat hier zu ſchlagen aufgehört. Außerlich war Hermann Löns der Typ des ſchlanken, ſehnigen, abgehärteten Jägers, dabei begabt mit ungewöhnlich ſcharfen Sinnen, was ſeinen Beobacht— ungen ſehr zu ſtatten kam. Freiheit nach jeder Richtung hin war ihm innerſtes Bedürfnis, und deshalb hat er ſich in feſten Stellungen nie recht wohl gefühlt. Daß er, der 48-jährige, der nie Soldat geweſen war, ſofort zu den Fahnen eilen würde, ſobald die Freiheit des Vaterlandes ge— fährdet erſchien, war für jeden, der ihn kannte, ſelbſtverſtändlich. Noch im Felde erheiterte ſein unerſchöpflicher Humor die Kameraden, feſſelte die Offiziere, die den geſchätzten Schriftſteller, obwohl er jetzt nur einfacher Füſilier war, oft in ihr Zelt luden. Sie wollten ihn auch nicht mit in der Schwarmlinie gehen laſſen, da ſeine Feder für das Vaterland mehr wert ſei als ſeine Flinte. Er bat aber ſo lange darum, bis man ihm nachgab. Dann war er der erſte Tote beim erſten Gefecht ſeines Bataillons. Ein wohlgezielter Herz- ſchuß fällte den kraftſtrotzenden Mann. r S ² A m —½al ⅛⁰ꝗê i ⁵ͥNrf P ²Äͤ—1iRKR U n -˖in p ‚‚‚ —ͥQi . —àĩ̈ðoe Ä ÜÄC Ä ẽůe -r ⁰ ⁰ͤd⅜B ůùuͤap!̃ ẽůͥꝛòʃu *ůͥAd m ¼R̃ ůũůùmwvv ̃łuuß ůùdun A ²è Hans Geyer: Die Heimat des Makropoden — ©. Strigner: Beobachtungen ıc. Mun ſchläft er in welſcher Erde den ewigen Schlaf. Wir Aquarianer aber werden ihm 619 liebevolles Andenken x mw ein freues und bewahren. O0 DO Die Heimat des Makropoden. Von Hans Geyer. Bis vor nicht allzulanger Zeit beſtand die Meinung, unſer Makropode ſei ähn- lich wie der Goldfiſch und ſeine Abarten. von den Chineſen aus einem ſchlichter ge- färbten Wildfiſch herausgezüchtet worden. Dieſer Anſicht trat Dr. Kreyenberg, der in der Heimat des Makropoden deſſen Freileben gründlich ſtudieren konnte, ener- giſch entgegen (Kreyenberg, Briefe aus China, Blätter XXII Nr. 34). Er wies nach, daß unſer Makropode in genau der— ſelben Farben- und Floſſenpracht wie bei uns in Süd⸗ und Mittelchina freilebend vorkommt, bei den Chineſen jedoch nirgends als Zierfiſch in Pflege iſt. Dagegen gibt es in Mittel- und Nordchina eine andere Form des Makropoden, die kleiner und weſentlich einfacher in Farbe und Floſſen— werk iſt als unſer Makropode. Das iſt leicht erklärlich, da ſie in ihrer Heimat Kältegraden bis 20“ ausgeſetzt iſt. Wäh- renddem Kreyenberg zwei wohl unter— ſchiedene Arten annimmt, zählt die Wiljen- ſchaft beide noch immer einer Art zu‘. Auf keinen Fall aber iſt unſer Makropode aus der einfacher gefärbten Art heraus— gezüchtet worden. Kreyenbergs Ausfüh— rungen verdienen jetzt beſonderes Intereſſe, weil Siggelkow im vergangenen Jahr aus 1 Dr. Kreyenberg wird die nördliche Art in einem Werk über die Süßwaſſerſiſche Chinas noch eingehend beſchreiben! Dr. Wolt. Hankow auch die letztere Art eingeführt hat und Nachzucht hievon auch bereits im Handel iſt. Es iſt jedoch irrig, daß Kreyen— berg als erſter das Märchen vom Mafro- poden zerſtörte. Das tat vor ihm Hin- derer ſchon 1894 in Band VI Vr. 5 der Blätter, nur iſt dieſer Notitz keine allge- meine Beachtung geſchenkt worden?. In dieſer Mitteilung führt Hinderer aus, daß einem Eingeborenen von Thaiwan (Inſel Formoſa im chineſiſchen Meer), einem Ingenieur, bei ſeiner Anweſenheit in Tübingen Makropoden gezeigt wurden. Derſelbe erklärte ſofort: Die Tiere kommen in den Sümpfen unſerer Reisfelder maſſenhaft vor und werden von den Ar— beitern zu Spottpreiſen in der Stadt ver— kauft. Aber größere und ſchönere Floſſen haben ſie bei uns. Hinderer ſchließt nun irrig, daß die Inſel Formoſa die eigent— liche Heimat des Makropoden ſei; ſein großes Verbreitungsgebiet umſchließt eben auch dieſe Inſel. Aber wie recht hatte er, als er zum Schluſſe ſagte: „Hinfällig iſt die Annahme, der Makropode komme als freilebende Art nicht vor, mit anderen Worten, er ſei nur das Reſultat einer Züch- tung; das Gegenteil ſcheint mir bewieſen, ſein Vaterland hat nun auch der Heimatloje.“ Dieſe ältere Angabe war Dr. Kreyenberg im Eu oe natürlich nicht zugänglich und auch mir entfallen Dr. O0 @] Beobachtungen bei der Makropodenzucht. Von G. Strixner, München. Voriges Jahr laichte bei mir ein wahr- ſcheinlich ſechs Fahre altes Mafropoden- paar im Verlaufe des Sommers ſechsmal ab. Bei der fünften Laichperiode beo— bachtete ich nun einen intereſſanten Vor⸗ gang. Als ich des Morgens ins Zuchtaquarium blickte, ſah ich das ganze Neſt mit Eiern über die Waſſeroberfläche (einen Kreis von 20 cm Durchmeſſer) zerſtreut. Das Männchen fing bald an ein neues Neſt zu bauen und die Eier in dieſes zuſammen⸗ zutragen. Sonderbarerweiſe baute das Weibchen auf der entgegengeſetzten Seite des Aquariums ebenfalls ein Neſt von vielleicht 5 om Durchmeſſer. Nach be— endigtem Neſtbau ſammelte das Weibchen zunächſt die wenigen noch verſtreuten Eier. Damit aber nicht genug, machte es ſich daran, einen regelrechten Raubzug auf die Eier ihres Herrn Gemahls zu eröffnen. Es näherte ſich ganz langſam dem Neſte des Männchens, dabei nach Eiern aus— ſpähend. Pötzlich fuhr es unter das Neſt 620 nahm einige Gier. mit dem Maule auf und verbrachte fie eiligjt in ſeine Kinder- ſtube. Das Männchen, ob ſolcher Tücke ſeiner holden Gattin höchlich entrüſtet, ſchwamm ihm nach, machte jedoch keinen Verſuch das geraubte Gut zurückzuerobern, ſondern, warf ſeiner Ehehälfte, die bereits eine kampfbereite Stellung eingenommen hatte, nur einen vernichtenden Blick zu, um hierauf wieder mit erhabenem Schwunge zu ſeinen Vaterpflichten zurückzukehren. Nach einigen Minuten ſchlich ſich das Weibchen wieder an und erwiſchte auch glücklich einige weitere Eier. Diesmal wurde es aber dem Männchen doch zu bunt. Es fuhr dem Weibchen nach, wartete, bis dieſes ſeinen Raub ausgeſpuckt hatte und holte ſich die Eier wieder. Es kam öfter während des folgenden Eierwegnehmens vor, daß wenn das Weib— chen ſich anpirſchte, das Männchen blitz— ſchnell unter das verlaſſene Neſt ſchwamm, einige der dortigen Eier ſammelte und mit ihnen wieder zurückſchwamm. Seine ſchönere Hälfte hatte aber unterdeſſen das- ſelbe getan, ſodaß der beiderſeitige Erfolg gleich Null war. Der geſchilderte Vorgang wiederholte ſich ungefähr 15 mal. Das Weibchen gab dann die beabſichtigte Brutpflege auf, ließ ſein Neſt zergehen und das Männchen holte ſich ſämtliche Eier. Zu bemerken iſt noch, daß ſich das Paar ausgezeichnet vertrug, nicht einmal futterneidiſch war, was die beſchriebenen Tatſachen erklärlicher erſchei— nen läßt. Das Weibchen baute übrigens auch während der anderen Laichperioden kleine Neſter, machte aber nie einen Ver— ſuch, ſich Eier anzueignen, übte auch nicht gemeinſam mit dem Männchen unter einem Meſt Brutpflege aus. Ich glaube nicht, daß dieſe Handlungen der beiden Tiere, ſowohl was ihren Zweck als auch ihre Ausführung anbelangt, auf „Inſtinkt“ zurückzuführen ſind. Namentlich das langſame Anſchleichen des Weibchens zeigt Überlegung. Wenn der Polycentrus Schomburgki z. B. ſich mit der Ausdauer und Hinterliſt einer Rothaut ſeinem Opfer nähert, jo tut er das allerdings wahrſchein— lich mit Inſtinkt, denn ſo mußten auch ſeine Vorfahren gehandelt haben, um ſich den täglichen Lebensunterhalt zu erjagen. Dem „ſchwarzen Teufel“ iſt alſo die Liſt ſozu⸗ ſagen angeboren. Das Makropodenweib— G. Strigner: Beobachtungen bei der Makropodenzucht chen aber mußte ſich nicht an der Brut— pflege beteiligen, wie es ja bekanntlich überhaupt ſelten iſt, daß bei Makropoden beide Fiſche Brutpflege ausüben, höchſt ſelten dürfte es aber noch dazu in der geſchilderten Art und Weiſe vor ſich gehen. Das Weibchen konnte es alſo nicht „geerbt“ haben, wie man es machen müſſe, um dem wachſamen Gatten mög— lichſt viele Eier zu ſtiebitzen, ſondern mußte ſich erſt ſelbſt ſeine Handlungen über- legen. ; Ich will dabei den Makropoden natür- lich nicht einen durchdringenden Verſtand andichten, ſondern ich meine nur, daß der Fall klar beweiſt, daß Fiſche keine reinen Reflexionstiere ſind. Heuer ſetzte ich wieder zwei Fiſche (Ma- kropoden) zuſammen, um ſie zur Fortpflan⸗ zung zu bringen. Das Männchen ging bald an den Neſtbau, ließ aber das erſte Neſt zergehen, fing an einer anderen Stelle ein zweites an, ließ auch das zergehen und wollte erſt unter dem dritten zur Baa- rung ſchreiten. Obwohl nun das Weibchen laichreif ſchien, führten die Fiſche doch mindeſtens zwanzig Scheinpaarungen auf. Bei mehreren derſelben beobachtete ich, wie das Weibchen mit dem Maule die Flanke des Männchens berührte und eine Luftblaſe an ihr emporſteigen ließ. Die Blaſen waren ziemlich groß, alſo keine Neſtblaſen. Ich konnte auch öfters das Aufnehmen der Luft an der Oberfläche des Waſſers beobachten. Das Weibchen ließ die Luft nicht eher entweichen, als bis es mit dem Maule die Seite des Männchens berührte. Beim letzteren konnte ich nichts dergleichen wahrnehmen. Von dem Weibchen bekam ich übrigens keine Eier. Es ſtarb nach einigen Tagen aus einer mir unerklärlichen Arſache (vielleicht Legenot). Bei der Sektion erwies es ſich als tatſächlich laichreif. Ich wüßte für das ſonderbare Verhalten des Tieres keine Erklärung zu geben. Das Auffallendſte aber, was ich je bei der Makropodenzucht ſah, war das Be— ſpritzen des Neſtes, das die Eier enthielt, durch das Männchen (den Gatten des „pflegebedürftigen“ Weibchens). Es ſtellte ſich dabei dicht neben das Neſt, das un- gefähr 1½ cm dick war, hob das Maul etwas über die Oberfläche des Waſſers und ſpritzte dann einige Waſſertropfen 4—7 cm in die Höhe, dabei immer jo, daß die niederfallenden Tropfen auf das Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien Reit fielen. Das Aquarium war mit einer Glasſcheibe bedeckt, das Waſſer hatte eine Temperatur von 25°C. Die Geſchichte ſchien mir anfänglich jo un- glaublich, daß ich ganz ſcharf beobachtete, jedoch das ſchon Erzählte nur drei- oder viermal wiederholt ſah. (Ich möchte nebenbei noch bemerken, daß ich es unter— ſcheiden kann, ob die ins Neſt fallenden Tropfen von der Deckſcheibe ſtammen oder in weitem Bogen aus dem Waule eines Fiſches fliegen. Das Aquarium konnte ich nämlich nicht abdecken, da das Neſt ſonſt zergangen wäre.) Die Eier waren durch das ganze Neſt verteilt, ſodaß viele an der Oberfläche desſelben freilagen. Vielleicht wollte das Männchen durch ſein Beſpritzen die Eier 621 vor dem Austrocknen bewahren. Dieſe Erklärung befriedigt aber nicht ganz, weil doch die Luft über der Waſſeroberfläche, da das Aquarium abgedeckt war, bei der hohen Waſſerwärme genügend Feuchtig— keit enthielt. In der mir zur Verfügung ſtehenden Literatur fand ich nichts derartiges ver— zeichnet, bitte alſo die verehrten Leſer, wenn Sie ähnliches beobachtet haben, es zu veröffentlichen. Man ſieht demnach, daß man auch an einem ſo alteingeführten Fiſche, wie der Makropode es iſt, noch immer höchſt in— tereſſante Beobachtungen machen kann, die nicht wenig dazu beitragen, uns das See— lenleben unſerer Lieblinge immer tiefer ergründen zu lajjen. DO 2 Berichte aus Argentinien. Von Profeſſor Dr. P. Franck. Mit 1 Abbildung. VI. Ueber die Loricariiden oder Harniſchwelſe. Im Fahre 1903 hat Herr C. Tate Regan eine ſyſtematiſche Bearbeitung der Lorica— riiden“ veröffentlicht, die meines Wiſſens auch heute noch maßgebend iſt. Er teilt dieſe Gruppe in drei Unterfamilien: Die Plecostominae, die Hypoptopomatinae und die Loricariinae. Dieſe Einteilung wird ſich bei den folgenden Bemerkungen über biologiſche Verhältniſſe nützlich er- weiſen. Die Loricariiden oder Harniſch— welſe werden in vielen Teilen von Ar— gentinien und Uruguay als Viejas be— zeichnet. Wie ich ſchon bei früherer Gelegenheit' angab, wird Vieja dabei im Sinne von „häßliches altes Weib“ gebraucht. Neuerdings habe ich erfahren, daß die deutſchen Anſiedler im Parana— delta dieſes Wort in Anwendung auf unſere Fiſche durchaus paſſend mit Hexe überſetzen. Die Loricaria vetula, die bei Buenos Aires vorkommt, wird „Vieja de cola“, die geſchwänzte Hexe, genannt. Be- denkt man, daß Herr Köhler“ in ſeiner Begeijterung den Plecostomus Commer- sonii mit einem kleinen ftilifierten Delphin verglich, ſo ſieht man, wie verſchieden die Volksauffaſſung von der eines Mannes 1 C. Tate Regan. A Monograph of the Fishes of the Fa- mily Loricariidae. Transactions of the Zoological Society of London, XVII. 2 Bl. 1913, 7, S. 102. Bl. 1907, S. 184. iſt, welcher der Tierwelt ein liebevolles Intereſſe entgegenbringt. Herr Stanſch' nennt den Plecostomus Commersonii den Armado der Braſilianer. Von argentiniſchen Forſchern, wie z. B. von Dr. Berg und Dr. Gallardo, wird dieſer Volksname nur bei den Doras— Arten angegeben, die in eine ganz andere Gruppe der Siluriden gehören. Ob in Argentinien und Aruguay vom Volke dieſe Namen in ſolchem Sinne auseinander gehalten werden, iſt mir allerdings zweifelhaft. Ich glaube vielmehr, daß in Argentinien ein Plecostomus gelegentlich auch als Armado bezeichnet werden dürfte. Der Name „Vieja“ iſt jedoch viel ge— bräuchlicher, ſo hörte ich kürzlich wieder, daß in Corientes und im argentiniſchen Chaco ausſchließlich dieſe Bezeichnung angewandt wird. Was Brafilien anbetrifft, jo wird der Name „Armado“ zum mindeſten nicht überall für die Plecostomus-Arten ge— braucht. In einer Schrift von Herrn Profeſſor v. Ihering? über die Süßwaſſer⸗ fiſche von Rio Grande do Sul findet man für ſie den Namen „Cascudo“. Ich hatte Gelegenheit, mehrere Herren aus Porto Alegre zu befragen, die ſich lebhaft für Jagd und Fiſchfang intereſſiert hatten. Sie kannten den Cascudo, hatten aber W. 1912, 43, S. 634. 3 5 Dr. H. v. Ihering. Die Süßwaſſerfiſche von Rio Grande do Sul. 1893. 622 von einem Armado nie etwas gehört. Ich werde daher zweifelhaft, ob es richtig iſt, den Plecostomus Commersonii als den Armado der Braſilianer zu bezeich— nen. In Südbraſilien gibt es wenigſtens dieſen Namen nicht. In der erwähnten Arbeit macht Herr Profeſſor Dr. v. Ihering, der Direktor des Muſeums in Sao Paulo, einige Bemer- kungen über die Verbreitung der ſüdame— rikaniſchen Fiſche, die von höchſtem In— tereſſe ſind. Ich gebe dieſe Anſchauungen hier zunächſt in großen Zügen wieder, ohne auf die Begründung einzugehen. „Im Pliozän“, dem letzten Abſchnitt der Tertiärzeit, drangen in das Laplatagebiet die Süßwaſſertiere der Amazonasgegend ein, jo daß die Fiſchfaunga des erſteren in der Hauptſache ein Seil der Amazonas— fauna iſt. Dieſer Wanderungsſtrom hat auch Uruguay und Rio Grande do Sul erreicht, aber nicht das Gebiet der braſi— lianiſchen Küſte von Santa Catharina, Sao Paulo, Rio de Janeiro und Bahia, wenigſtens nicht die Gegend von Bahia. So kommt es, daß Tiere, die nördlich von Bahia vorkommen, in dieſem Küſtenſtreifen fehlen, um in Rio Grande do Sul und im Laplatagebiet wieder aufzutauchen.“ Ich beabſichtige auf dieſe Verhältniſſe und ihre Urſachen zurückzukommen. In dieſem Aufſatz werde ich hauptſächlich Arten anführen, die bei Buenos Aires und im übrigen Argentinien vorkommen, und nur gelegentlich auf die weite Ver— breitung gewiſſer Spezies hinweiſen. Wenn Herr Köhler” meinte, daß alle Harniſchwelſe tropiſche Bachfiſche ſeien, die in raſch fließenden kleinen Bächen vorkommen, ſo iſt das in dieſer Allgemein— heit nicht richtig. Man tut vielmehr gut, die drei von Herrn Regan gebildeten Anterfamilien auseinander zu halten. Von den Plecostominae find Plecosto- mus Commersoni, punctatus und Robini und Rhinelepis aspera bei Buenos Aires nachgewieſen. Xenocara hoplogenys und cirrhosa find z. B. im Parana in der Provinz Corrientes gefunden worden, erſtere Art auch in Uruguay. Die Tat⸗ ſache, daß dieſe Tiere in den großen Strö— men auftreten, beweiſt ſchon zur Genüge, daß man ſie nicht als bloße Bachfiſche bezeichnen darf. Die beiden Xenocara- Arten gehören übrigens zu denjenigen Spezies, die weithin über das Laplata— Bl. 1907, S. 184. Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien und Amazonasgebiet verbreitet ſind. — Die Plecostomus - Arten werden bei Buenos Aires auch zum Gegenſtand eines Fiſchfanges gemacht. Bei dem kleinen Ort Tigre“, der an der Südoſtecke des Paranadeltas liegt, ſah ich einen Fiſcher Angelſchnüre auslegen, an denen er als Köder Stücke von Pfirſichen anbrachte; darauf ſollen die Viejas beſonders gern anbeißen. Die Schnüre werden abends ausgelegt und morgens aufgenommen. Die Hexen ſollen ſich nämlich tagsüber in den Löchern und Höhlungen der Flußufer verſteckt halten und erſt nachts auf Nah— rungsſuche ausgehen. Einen andern Fiſcher beobachtete ich nahe bei Buenos Aires am Ufer des La Plata. Anter ſeiner Beute hatte er auch Plecostomus-Welſe von 30-40 cm Länge, die er gerade ausweidete. Ich konnte ſpäter ſehen, daß die Fiſche in den Häuſern einer Vorſtadt, wo ärmere Be— völkerung wohnte, zum Kauf angeboten wurden. Ich habe früher geglaubt, daß dieſer ſonſt verachtete Fiſch nur des billigen Preiſes wegen von ärmeren Bevölkerungs— ſchichten gegeſſen würde, ohne eine beſon— dere Wertſchätzung als Speiſefiſch zu ver— dienen. Das ſcheint aber ein ſchwerer Irrtum zu ſein. Ich weiß jetzt, daß er in Argentinien längs des Parana bis in den Chaco hinein und in Rio Grande do Sul von der eingeborenen Bevölkerung gern gegeſſen wird. Alle Europäer, die es ver⸗ ſucht haben, ihn zu eſſen, verſichern mir, daß ſein Fleiſch ſehr ſchmackhaft ſei. Da⸗ nach handelt es ſich um ein unberechtig— tes Vorurteil, wenn man dieſen Fiſch als Speiſefiſch verachtet. Einer der Herren aus Porto Alegre erzählte mir, daß er in der Nähe dieſer Stadt eine intereſſante Art und Weiſe beobachtet habe, wie die liebe Jugend ſich der Cascudos zu bemächtigen wußte. An den flachen Ufern eines kleineren Fluſſes liegen dort viele größere und klei— nere Steine, unter denen ſich die Cascu— dos am Tage gern aufhalten. Hatten die Jungen einen ſolchen Fiſch in ſeinem Verſteck entdeckt, jo ließen fie einen ande- ren nicht zu kleinen Stein auf den erſteren herunterfallen. Der dadurch betäubte Cas-⸗ cudo konnte nunmehr ohne Gefahr aus dem Waſſer gezogen werden. So ſtimmen alle Beobachtungen darin über— 7 Bl. 1914, 2, S. 50. 5 5 Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien ein, daß die Plecostomus-Arten auch in ihrem Freileben ſich tagsüber in Höh— lungen und unter Steinen verſteckt halten, um erſt abends und nachts auf Nahrungs- ſuche auszugehen. Von Fiſchern wird be— hauptet, daß dieſe Welſe in derartigen Höhlungen auch ihren Laich ablegen und ihn bewachen. Doch bitte ich, dieſe An- gabe mit aller Vorſicht aufzunehmen. Zur Aufklärung dieſer Frage würde die Beobachtung im Aquarium der richtige Weg ſein. Das iſt ja auch verſucht wor— den. Die Futterfrage kann nach den Er— fahrungen der Herren Kaiſer' und Stanſch'“ keine unüberwindlichen Schwierigkeiten mehr bieten. Hinderlich aber iſt die Größe der Tiere. Rhinelepis und die genannten Plecostomus-Arten erreichen Längen von 30 cm, ja Plecostomus Commersonii wird faft einen halben Meter lang. Andere Arten ſcheinen allerdings mit 20 cm aus- gewachſen zu ſein. Welche Größe die Tiere haben müſſen, um laichreif zu ſein, darüber wiſſen wir nichts. Am Erfolg zu haben, würde man doch wohl Exemplare von 20 cm Länge wählen müſſen. Für meh⸗ rere Siere dieſer Größe wären höhlenartige Verſteckplätze zu ſchaffen; auch ein ent- ſprechend großer freier Raum müßte vor⸗ handen ſein. Man ſieht, daß die erfor— derlichen Anlagen Dimenſionen annehmen würden, die es der Mehrzahl der Lieb— haber unmöglich machen, ſich mit Zucht— verſuchen von Plecostomus-Arten zu be— ſchäftigen. Während es durchaus zweifelhaft iſt, ob irgend welche Plecostomus - Arten Brutpflege üben, iſt es ſicher, daß Xeno- cara hoplogenys den Laich bewacht, ja man möchte faſt ſagen, ihn bebrütet. Ich laſſe die darauf bezüglichen Mitteilungen von Herrn Dr. Berg““ in freier UVeber⸗ ſetzung folgen: Frau Margarete Wind— müller fand beim Anterſuchen eines Baum- ſtammes am Ufer des Rio San Salva— dor beim Dorfe Dolores in Uruguay in einem Loche des Baumes einen ſolchen Wels, der auf einem Haufen von Eiern lag. Zwiſchen den Eiern entdeckte Dr. Berg zwei kleine neugeborene Fiſche. Das fragliche Exemplar war ein Männchen. Die Eier ſind vollkommen kugelförmig, von bräunlicher Farbe, und haben einen Durchmeſſer von 4 mm. Die neugebore— Gl. 1910, 11, S. 161. Bl. 1912, 43, S. 634. 10 Dr. Berg. Anales del Museo Nacional de Buenos Aires. 1897. S. 263, 623 nen Fiſchchen haben das Ausſehen von Kaulquappen, find 13 mm lang und ent⸗ behren noch völlig der Tentakeln an der Schnauze. Von dem Ausſehen der Xenocara-Ar⸗ ten kann man ſich nach der Abbildung einer braſilianiſchen Art, der Xenocara dolichoptera, die Herr Arnold! gegeben hat, eine Vorſtellung verſchaffen. Unter den Tentakeln ſind nicht etwa lange Bart- fäden zu verſtehen, ſondern feine Fühl⸗ fäden von wenigen Millimetern Länge, welche die Schnauze in großer Zahl um— geben. Dieſe Tiere ſollen mit 15 cm ausge⸗ wachſen ſein, ſo daß man mit Exemplaren von 10— 12 cm Länge womöglich ſchon Zuchterfolge erzielen kann. Nach Herrn Profeſſor v. Ihering's Beobachtungen in Rio Grande do Sul bevorzugt Xenocara cirrhosa ſtagnierende Gewäſſer; und Herr Arnold bemerkt, daß Xenocara dolicho- ptera Schlammboden liebe. Für Verſteck— plätze wird man auch bei dieſen Viejas zu ſorgen haben. Bemerkenswerter Weiſe iſt es wieder einmal das Männchen, welches ſich der Eier annimmt. Von den Welſen der Gruppe der Hy- poptopomatinae kommt bei Buenos Aires keine einzige Art vor. Alle gegenteiligen Angaben beruhen auf Irrtum. Hypopto- poma Guentheri und Otocinclus vittatus ſind im Paraguay-Syſtem nachgewieſen worden; es wäre alſo möglich, daß ſie auch in gewiſſen nördlichen Teilen von Argentinien vorkommen. Otocinclus ni- gricauda und flexilis find in Rio Grande do Sul gefunden worden. Veber die Lebensweiſe dieſer Tiere iſt ſehr wenig bekannt. Herr Profeſſor v. Ihering teilt mit, daß Otocinclus nigricauda Schlamm- boden liebt und ſich gern zwiſchen den Wurzeln der Pontederien aufhält. Dieſer Hinweis wird zu beachten ſein, wenn man die Zucht dieſer Welſe im Aquarium ver— ſuchen will, wozu ſie durch ihre geringe Größe — 4 em, bei anderen 6 cm — ge— radezu einladen. An Stelle von Ponte⸗ derien könnte man vielleicht Pistia stra- tiotes wählen. Auch mit Weiden, die ein dichtes Gewirr von Waſſerwurzeln bilden, könnte man es verſuchen. Aus der letzten Anterfamilie, derjenigen der Loricariinae, wird die geſchwänzte Hexe, Loricaria vetula, im Parana und bei Buenos Aires gefunden; ſie erreicht 11 W. 1912, 14, S. 193. 624 nach Regan eine Länge von 48 cm, Ob Loricaria parva bei Buenos Aires oder im unteren Parana vorkommt, iſt mir ſehr zweifelhaft. Herr Dr. Berg hat eine Lo- ricaria catamarcensis aus der Provinz Catamarca beſchrieben. Ferner tritt im Rio Parana bei Poſadas die Loricaria phoxocephala auf. Es find alſo nur drei Arten, deren Bor- kommen in Argentinien ſicher iſt. Eine größere Zahl von Arten iſt aus dem Pa⸗— raguay-Syſtem und aus Südbraſilien be— kannt. So liegen die ſicheren Fundorte der Loricaria parva in Matto Groſſo und Paraguay. Ich erwähne noch Loricaria anus aus Rio Grande do Sul, die nach Regan 27 cm, nach Ihering aber 42 cm lang wird. Herr v. Ihering gibt an, daß letztere Art in Rio Grande do Sul auf Grund eines Vergleiches mit einem be— Dr. P. Franck: Berichte aus Argentinien mehrfach gefunden worden. In einer brieflichen Mitteilung ſchreibt mir Herr von Fhering, daß er die lederig chitinöſen Eitrauben von Loricaria unter Steinen in Gebirgsbächen gefunden habe, und in der erwähnten Arbeit berichtet er: „Ich habe einmal in Pedras Brancas in Rio Grande do Sul einen Stein umgedreht, unter dem ein zuſammen gebackener Haufen von Eiern lag und ein Fiſch, welcher aber durchging. Es war Loricaria luna.“ Es ſcheint alſo, daß auch bei den Lori— carien eine Bewachung der Eier vorkommt. Ich möchte jedoch vor dem voreiligen Schluß warnen, daß nach allem dem, was ich hier mitgeteilt habe, es als höchſt wahrſcheinlich bezeichnet werden müſſe, daß die meiſten oder faſt alle Arten der Harniſchwelſe ihren Laich bewachen. Ich möchte erſtens darauf hinweiſen, daß die Loricaria parva (nad) Boulenger). kannten Muſikinſtrument im Volksmunde als Viola bezeichnet werde. Die meiſten Arten überſchreiten 20 cm; nur wenige bleiben kleiner. So wird Loricaria catamarcensis nach Berg 8 em und nach Regan's Angaben Loricaria parva 10 cm und Loricaria phoxocephala 14 cm lang. Es gibt aljo wohl Arten, die für eine Zucht im Aquarium nicht zu groß find; und über die Nahrung, die man dieſen Welſen bieten kann, verdanken wir Herrn Kaiſer in München einige Angaben. Bei dieſer Gruppe tritt aber eine andere Schwierigkeit auf. Die Arten der Gattung Loricaria ſind im allgemeinen tatſächlich Bewohner raſch fließender Bäche, deren Antergrund aus grobem Kies beſteht; man vergleiche zum Beiſpiel die Angaben von Herrn A. Mayer“. Einen derartigen klaren Bach nachzu— ahmen, dürfte aber nicht ſo einfach ſein. Die Laichklumpen von Loricarien ſind 12 „Bl.“ 1912, Seite 435. Brutpflege bei Fiſcharten derſelben Gattung ſehr verſchieden ſein kann; Beiſpiele brauche ich wohl nicht erſt zu nennen. Ferner erwähnt Herr von Ihering, daß ein Fiſcher aus der Gegend von Porto Alegre ihm ſagte, daß Loricaria anus die Eier im Maule trage. Gegen die Angaben dieſes Fiſchers habe ich aller— dings ſtarkes Mißtrauen und bitte, ſie mit aller Vorſicht aufzunehmen. Immer⸗ hin muß mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die Brutpflege ſchon bei ver- ſchiedenen Arten der Gattung Loricaria durchaus verſchieden iſt. Ich möchte eine Bemerkung über den Sinn der Fundortsangabe „aus dem La Plata“ hinzufügen. Rio de La Plata heißt hierzulande nur die Bucht zwiſchen Argentinien und Uruguay, die nach Weſten am Paranadelta ihre Grenze findet. Ich habe das ſchon mehrfach hervorgehoben; auch dürfte das den meiſten ohnedies bekannt ſein. In dieſem Rud. Schweizer: Futtertierzuchten für den Schlangenpfleger engeren Sinne wenden Dr. Berg und andere bei Fundortsangaben dieſe Be— zeichnung an; ich habe mich ebenfalls an dieſe Art des Gebrauchs gewöhnt. In unſere Fachpreſſe ſind vielfach ganz falſche Angaben eingedrungen. Ein Schiff, das in Roſario geweſen war, oder das von Buenos Aires aus noch Häfen an der braſilianiſchen Küſte beſucht hatte, brachte Tiere mit. Dann hieß es, das Schiff kommt vom La Plata; alſo ſind auch die Tiere von La Plata. Herr Regan führt in der erwähnten Arbeit über die Loricariiden Bezeich— nungen über gewiſſe fauniſtiſche Gebiete ein. Als Laplatagebiet definiert er das Gebiet des La Plata und ſeiner Zuflüſſe, d. h. das Gebiet des Rio Urugay, des Rio Parana und ſeiner Nebenflüſſe. Nimmt man eine Karte zur Hand, ſo ſieht man, daß Paraguay, ein großer Teil von OO 625 Matto Groſſo und das Hinterland der Staaten Sao Paulo, Parana, Santa Ga- tharina und Rio Grande do Sul dazu gehören. In gleicher Weiſe gebraucht er den Namen offenbar auch in ſpäteren Arbeiten. Herr Rachow! erwähnt vier Arten der Gattung Apistogramma (früher Heterogramma), die nach Regan „aus dem La Plata“ ſein ſollen! Ich kenne die Regan'ſche Arbeit nicht; aber ich bin überzeugt, daß es „aus dem Laplatagebiet“ heißen muß. So weit mir bisher bekannt it, ſtammt keine einzige der vier genann- ten Arten aus dem La Plata. Ich habe es für erforderlich gehalten, nachdrücklich darauf hinzuweiſen, in welchem Sinne Regan vielfach die Angabe „La Plata“ gebraucht, damit nicht neuerdings durch— aus falſche Vorſtellungen über die Fiſch— fauna des Rio de La Plata entſtehen. 8 Gl. 1913, 44, S. 713. Futtertierzuchten für den Schlangenpfleger. Von Rud. II. Feldmäuſe. Außer den weißen Mäuſen halte ich ſeit anderthalb Jahren auch noch Feld— mäuſe. Sie bewohnen ein ausgedehntes Geſellſchaftsaquarium von 60 cm Länge und 35 cm Breite und Höhe, deſſen Bo— den etwa 10 om hoch mit gewöhnlicher Raſenerde belegt iſt. Eine Bedachung erwies ſich auch hier als überflüſſig, indem die Tiere nie den Verſuch machten, heraus- zuſpringen. Gefüttert wird mit Brot, gel- ben Rüben, Weizen und allerlei Grünzeug, wie Salat-, Kraut- und Löwenzahnblät— tern 2c, außerdem wird den Tieren in einem Blechſchälchen Trinkwaſſer gereicht. Ein Auswechſeln der Erdſchicht iſt, wenig- ſtens wenn es ſich, wie in meinem Fall, um einen größeren, nicht übervölkerten Behälter handelt, nur ganz ſelten nötig, vielleicht höchſtens alle Jahre einmal. Ich habe es bis jetzt überhaupt noch nie getan, achte dagegen aber ſtets darauf, daß die Erde nicht naß und ſchmierig wird. Der Trinknapf wird immer in einen Blumen— topfunterſatz oder dergl. geſtellt; die Mäuſe werfen ihn nämlich ſonſt bald um oder füllen ihn mit Erde an, und das ausfließende Waſſer würde nach und nach den Boden— grund durchnäſſen. Denn im Behälter Schweizer. dieſer Nager herrſcht, noch mehr als bei den weißen Mäuſen, ein faſt ununter⸗ brochener emſiger Betrieb. Da werden neue Gänge und Höhlen gegraben, neue Schlupflöcher angelegt, hier die Erde fein ſäuberlich weggekratzt, dort zu einem kleinen Hügel aufgeſchichtet. Es iſt, wie wenn ein Trupp Erdarbeiter tätig wäre, und die von allen Seiten her an die Scheiben geſchleuderten Grundteilchen verurſachen beſonders nachts ein permanentes Gepol— ter. Das Futter braucht man nur irgendwo auf die Erde zu legen, die Tiere kommen dann alsbald hervor und tragen und ſchleppen Stück für Stück in ihre Gänge, und in kurzer Zeit iſt alles weg. Dabei geht es allerdings meiſt nicht ohne ge— legentliche erbitterte Streitereien mit lau- tem Gequietſche ab, wenn etwa zwei oder drei Mäuſe denſelben Brocken in ver— ſchiedene Höhlen ziehen wollen. — Auch ſonſt wird alles beobachtet, was in— und außerhalb des Behälters vorgeht. Pfeift man z. B., jo erſcheinen gleich einige Köpfe über der Erde; fährt man dann mit der „Muſik“ fort, verhält ſich aber ſonſt ruhig, ſo kommen die Tiere bald vollends her— vor, machen das Männchen und ſchauen ſich mit komiſchem Eifer nach allen Seiten um. Kurz, ich habe an dieſer fidelen Bande 626 ſchon manchen Spaß gehabt. Mit ihrem glänzend braunen Fellchen, den ſchwarzen Aeuglein, dem kurzen Stummelſchwänzchen und ihrem aufgeweckten, munteren Weſen ſind es gar zu poſſierliche Tierchen. Im Winter ſind ſie ruhiger und weniger tatenluſtig. Bei ſtarkem Froſt, wenn das Thermometer in der unbenützten Küche, in welcher die Mäuſebehälter ſtehen, gegen 0° fällt, halten fie ſich tagelang ſchlafend in ihren unterirdiſchen Schlupfwinkeln ver- borgen, laſſen dann auch das Futter un— berührt liegen. Wie es aber wärmer wird, kommen ſie wieder zum Vorſchein. Eines iſt mir bis jetzt noch nicht ge— lungen, nämlich dieſe Tiere zu züchten; die Jungen werden anſcheinend immer gleich wieder aufgefreſſen. Nur ein ein— ziges Mal brachte es eines zu halbwüch— ſiger Größe und erfreute mich eine Zeit— lang durch ſeine clownartige Munterkeit. Dann verſchwand es aber auf Nimmer- wiederſehen; jedenfalls hatten ihm die Alten doch noch den Garaus gemacht. Ich will es nun gelegentlich mit Separat— haltung der Zuchttiere verſuchen. Im übrigen gediehen aber die Tiere ausge— zeichnet. Von den 12 Stück, die ich im Herbſt 1912 eingeſetzt hatte, waren im darauffolgenden Frühjahr noch alle vor— handen. Den letzten Sommer hindurch habe ich dann eine Anzahl verfüttert, hauptſächlich an Aſpisvipern, und gegen— wärtig ſind es noch 5 Stück, die im näch— ſten Frühjahr, wenn die Schlangen aus dem Winterſchlaf erwachen, willige Ab— nehmer finden werden. Dann muß ich den Beſtand wieder ergänzen. Wie ſoeben geſagt, verwende ich die Feldmäuſe hauptſächlich nur zur Fütterung meiner Aſpisvipern. Es verhält ſich bei dieſer Schlangenart nämlich ähnlich wie bei der Kreuzotter: manche Exemplare, die weder weiße noch Hausmäuſe nehmen DLLETTTETUTTETTEEEETEEREUTERTERTEETETTEETEETENTERUEETEELEETTELTERTERTERNEETEEUEEEEETEETEE TEE Dr. Ferdinand Frenkel: Das große Schulaquarium ac. wollen, gehen willig an Feldmäuſe. Und zwar laſſe ich die letzteren in dem betreffen⸗ den Terrarium einfach frei laufen. Zuerſt trug ich, in Anbetracht des Naturells dieſer Nager und der vielen diesbezüglichen Warnungen, die ſchon in unſern Zeitſchrif⸗ ten erſchienen ſind, allerdings einige Be— denken, ſie zeigten ſich aber wenigſtens in dieſem Fall als völlig unbegründet. Vom Juli bis Ende September hielten ſich (nebſt einigen weißen Mäuſen) fortwährend 2 oder 3 Feldmäuſe in dem nur mittelgroßen Terrarium der Vipern auf, und nie kam eine der Schlangen irgendwie zu Schaden. Im Gegenteil, die braunen Geſellen ver— ſchwanden regelmäßig im Magen der Rep- tilien und die Gefreſſenen wurden wieder durch neue erſetzt. Schade, daß der ver— gangene Sommer zum großen Seil jo kalt und ſonnenarm war, die Nachfrage würde ſonſt noch viel größer geweſen ſein. Gelbit- verſtändlich wurden die Mäuſe regelmäßig gefüttert; ſie erhielten jeden Tag reichlich Brot, zerſchnittene Gelbrüben, Weizen, Salat 2c. Ferner muß ich noch bemerken, daß das Terrarium ausſchließlich von Vipern, alſo Nachtſchlangen, bewohnt war, alles ausgewachſenen, kräftigen und ge— ſunden Tieren. Aus alter lieber Gewohnheit gaben ſich die Feldmäuſe natürlich während der Mächte die redlichſte Mühe, in dem Ser- rarium das unterſte zu oberſt zu kehren. Da aber die Einrichtung des Behälters nur aus einer Schicht Erde und einem Steinhaufen beſtand, konnten die Racker nicht gar viel ausrichten, jedenfalls nichts verderben. Zuſatz: Auch ich habe vor vielen Jah— ren, ehe mich andere Arbeiten zu ſtark in Anſpruch nahmen, an Feld- und anderen Mäuſen meine helle Freude gehabt. Sie bewohnten ein großes ausrangiertes Ter— rarium. Dr. Wolt. TIIE EERDEREBENBENERENEKKLEEENERENERURERENEERRERKEERKEKKUEEEHERRUNERURERRURRRERLERTERUNANEERE Es ine Schulaquarium des Königlichen Summe zu Göttingen. Eingerichtet von Prof. Dr. Ferdinand Frenkel. Mit 1 Abbildung. Intermittierende Waſſerſtrahldurch— lüftung, verbunden mit Kreis— ſtrömung des Waſſers im Behälter. Das Aquarium iſt 66 cm breit, 40 cm hoch, 50 cm tief. Sein Rauminhalt be— trägt 132 000 cem = 132 Liter. Das Geſtell beſteht aus Eiſen, den Bo— den bildet eine Zinkplatte. Dieſe iſt durch Dr. Ferdinand Frenkel: Das große Schulaquarium ıc. eine an den Kanten dicht verkittete Glas— platte bedeckt und dadurch wirkſam geſchützt. Die inneren Kanten find durch angefittete Glasſtreifen gedichtet. Das Aquarium ſteht im Sammlungs— raume, 2 m von einem hohen und brei- ten Fenſter entfernt, im Erdgeſchoß des Gymnaſiums, mit der Front nach Süden. Im Sommer erhält es kein direktes Son— nenlicht, dagegen wird es im Winter, wenn die Sonne am Mittag tiefſteht, vollkommen durchleuchtet. Es ſteht auf einem Tiſche, etwa 1½ m über dem Fuß⸗ boden. Der Auf⸗ ſatz des Tiſches hat einen erhöhten Rand und iſt mit Zinkblech ausge- ſchlagen. Das Waſſer wird vom Keller herauf, und zwar aus dem Raume der Ben- tralheizung zuge— leitet. Es iſt daher im Winter, ſolange geheizt wird, vor⸗ gewärmt oder wenigſtens ver— ſchlagen. Seine durchſchnittliche Temperatur war im Winter wie im Sommer etwa 19“ C. Das Haupt- zuleitungsrohr ge— langt durch den 627 Waſſeroberfläche zu abwärts, ſodaß ſie mit ihrem Ende ein 8 beſchreiben und entlaſſen bei Oeffnung der in fie einge- ſchalteten Meſſinghähne das Waſſer durch eine in eine Spitze ausgezogene Glasröhre. Dieſe beiden „Spritzröhren“ ſind unter etwa 45° gegen die Waſſeroberfläche geneigt. Die nach der Hinterwand zu gerichtete „Spritzröhre“ hat eine kürzere Spitze, als die gegen die Vorderwand gerichtete. Der Boden des Aquariums iſt etwa 6—8 cm hoch mit einer Miſchung gleicher Teile Moorerde, Heide— erde, Hainberglehm und feingeſiebtem Werraſande bedeckt und enthält einen Zuſatz einer Miſchung von Krnochenmehl und Bincſteinpuler. Darüber werden 5 Lit. gewaſchenen Sandes ausgebrei— tet und feſtgedrückt. Darauf wurden die beiden Felſenauf— bauten, der mitt⸗ lere burgruinenar— tige mit breitem Anterſatz von Ros— dorfer Duckſtein, und der hintere ſeitliche, der das Abzugsrohr ver— decken ſoll, einge- ſetzt. Endlich wurde Boden des Zim⸗ der Boden mit mers, ſenkrecht Schulaquarium des Königlichen Gymnaſiums zu Göttingen. Sagittaria SP., Val- r un vie." lisneria _ Spiralis, einer Ecke des einem fremdlän⸗ Aquariums und teilt ſich in der Höhe des oberen Randes in drei Schenkel. Der mittlere Rohrſchenkel geht an der inneren Kante bis zum Glasboden des Behälters hinab, wendet ſich dann in Richtung der Diagonale der Mitte des Bodens zu und bildet, ſenkrecht im Felſen aufſteigend, das mit abnehmbarer Spitze und Hahn verſehene Fontänenrohr. Die beiden anderen Rohrſchenkel, gleichfalls fingerdicke Bleiröhren, verlaufen, recht— winklig zueinander, auf dem oberen Rande des Behälters gegen die betr. Ecktöpfe hin, biegen ſich aufwärts und dann gegen die diſchen Myriophillum, dem einheimiſchen Ceratophyllum demersum aus dem See— burger See, Elodea densa u. a. bepflanzt, d. h. die Pflanzen wurden einfach in den durch den Lehmzuſatz teigartig-zähen Bodengrund hineingedrückt. Sie ſitzen dann gleich ſo feſt, als ob ſie ſchon vollſtändig be— wurzelt wären. Nunmehr werden die Hähne der beiden „Spritzröhren“ und der Fontänen— hahn geöffnet und es bietet ſich dem Auge des Beſchauers ein prächtiges Bild dar. In zahlloſen feinſten Tröpfchen wirbelt und ſpritzt das Waſſer im Behälter um- her und die Luft im Behälter und um 628 ihn her erfüllt ſich mit dichtem Waſſerſtaub, und die Pflanzen in den Ecktöpfen werden von einem feinen Staubregen eingehüllt. Der Bodengrund bedeckt ſich ſehr bald mit einer beſtändig anſteigenden Waſſerſchicht und nach einer halben Stunde etwa iſt das Aquarium bis nahe zum oberen Rande mit durchſichtig klarem Waſſer gefüllt. Nicht die geringſte Trübung, etwa durch Aufwirbeln feinſter Sandkörnchen oder Erdkrümchen iſt zu bemerken. Das Waſſer iſt von Anfang an klar, auch wenn nun, was ſofort geſchehen kann, die Fiſche hineingeſetzt werden, bleibt es vollkommen klar. Will man einem Bejucher das Einfüllen des Waſſers vorführen, ſo braucht man nur, was in kaum einer Minute geſchehen kann, das Waſſer durch das Abzugsrohr etwa zur Hälfte fortzulaſſen und dann die Hähne zu öffnen. Auf dieſe Weiſe können auch jederzeit die Pflanzen in der Alm- gebung des Aquariums und in den „hängenden Gärten der Semiramis“, wie wir ſcherzweiſe die Ecktöpfe zu nennen pflegen, beſpritzt und erfriſcht werden. Durch den Boden des Behälters ſteigt das Abzugsrohr, das unter ſeinem freien Rande mit Löchern verſehen iſt, bis zu etwa 5 cm empor. Das Waſſerſtands- oder Einſatzrohr verſchließt dieſe Oeff— nungen, wenn es in das Abzugsrohr ein- geſetzt wird. Dieſes Einſatzrohr hat nahe ſeinem oberen Rande ringsum 2 Reihen Löcher und trägt obenauf eine Siebplatte. Höher, als bis zu dieſer Siebplatte, kann das Waſſer nicht ſteigen, ſolange die Löcher freigehalten werden. Die intermittierende Durchlüftung, erfunden im Frühjahr 1913 vom Anterzeichneten. (Geſetzlicher Schutz vorbehalten.) Das vordere Spritzrohr, deſſen Mün⸗ dung eine lichte Weite von etwa 1,5 mm hat, liefert einen bis auf den Grund vor— dringenden Waſſerſtrahl (der Druck in der Leitung beträgt gegen 3 Atmoſphären), welcher, wenn die Spitze einige Millimeter bis einen Zentimeter über dem Waſſer— ſpiegel endigt, eine Menge Luft mit ſich fortſpritzt und dem Waſſer zuführt. Läßt man aber durch geeignete Regulierung der Hähne das Waſſer im Behälter höher anſteigen, ſo daß die Glasſpitze in das Waſſer eintaucht, ſo entſteht in der Dr. Ferdinand Frenkel: Das große Schulaquarium ıc. Nähe des eintretenden Waſſerſtrah— les ein Waſſerſtrudel, bei deſſen Heran- tritt an die Spitze eine viel größere Luftmenge in wirbelnde Bewegung verſetzt wird und in Geſtalt eines ſich ausbreitenden Kegels in das Waſſer hineingeriſſen wird. Tauſende und abertauſende feinſter Luftbläschen be- wegen ſich jetzt in der Richtung des Waſſerſtrahles dem Grunde zu, ohne aber den Sand, der zumeiſt mit Muſcheln be- deckt iſt, merkbar aufzuwirbeln. Die Er⸗ ſcheinung hält kürzere oder längere Zeit unverändert an, bis ſie plötzlich ver— ſchwindet. Dann hat ſich der Waſſer— ſtrudel von der Spritze entfernt, oder es iſt ſonſt eine Störung eingetreten. Aber nach soder mehr Sekunden beginnt das Spiel von neuem: mit hörbarem Puff explodiert ſozuſagen der Luftwirbel in das Waſſer hinein, wie der intermittie- rende Strahl eines Dampfrohres plötzlich jedes ihm entgegenſtehende Hindernis über- windet. Wirft man eine Fliege, ein kleines Stückchen Holz oder ein Schneckenhäuschen in der Nähe des Strudels auf das Waſſer, ſo werden dieſe Körperchen von dem Wir— bel erfaßt, ſchnell und wiederholt im Kreiſe herumgedreht und dann, wie aus der Pi— ſtole geſchoſſen gegen den Grund hin fort— gepufft. Die Luftbläschen beſchreiben im Waſſer unter der Einwirkung des Stoßes und des Auftriebes nach oben geöffnete Kurven, ganz von der Form der ballifti- ſchen Kurven, aber da auf der anderen Seite, an der Hinterwand des Aquariums, ein nach rechts und unten gerichteter Waſ— ſerſtrahl eintritt, während an der Vorder— wand der intermittierende Strahl nach links und unten gerichtet iſt, ſo werden die nach vielen tauſenden vom Grunde her aufſteigenden Luftbläschen von einer Kreisſtrömung des Waſſers, im Sinne des Zeigers der Uhr, fortſchreitend, erfaßt und aus der Ebene der Kurve ſeit— wärts abgelenkt. Sie befinden ſich dann unter der Einwirkung dreier Kräfte: des Stoßes, des Auftriebes und der Centri— fugalkraft der Kreisſtrömung. Hierdurch geſchieht es, daß die leichteſten Bläschen durch die Waſſermaſſe um den Burgfelſen herum bis nahe zur Mündung des hin— teren Spritzrohres fortgeführt werden, bis ſie ſich ſchließlich im Waſſer auflöſen oder an der Oberfläche wieder in die freie Luft eintreten, nachdem ſie den denkbar weiteſten Weg im Waſſer zurück- Dr. Ferdinand Frenkel: Das große Schulaquarium ıc. gelegt haben. Die intermittierend auf- tretende Luftbläschengarbe gewährt ſo dem Auge des Bejchauers einen prächtigen, feſſelnden Anblick, und in dem Aquarium iſt, wenn die Waſſerkünſte ſpielen, alles Leben und Bewegung. In dem kryſtall— klaren Waſſer ſchwimmen die Fiſche, be— ſonders die ſilberglänzenden, ſchlanken Ellritzen, mit Vorliebe gegen den Strom an und nehmen mit ſichtbar großem Be— hagen die dargebotene Erquickung eines „Luftbades“ dankbar entgegen, und die im Strome flottierenden, bandartig lang⸗ geſtreckten Blätter der Vallisnerien und Sagittarien, die zarten, quirlſtändig be— blätterten Stengel der Tauſend- und Horn— blätter, die hellgrünen Zweige der Waſſer— peſt ſchaukeln, hin- und herflutend, auf und nieder. Neben der vollendeten Schönheit der Erſcheinung bietet dieſe Art der „Durch— lüftung ohne Durchlüfter“ den großen Vorteil, daß alle Unreinigkeiten, z. B. Exkremente der Fiſche, vom Boden auf— gehoben und von der bewegten, allezeit mit Sauerſtoff geſättigten Waſſermaſſe auf- gelöſt, oder den Abzugsöffnungen zuge— führt und ſo nach kürzeſter Friſt entfernt werden. Der Sand am Grunde des Be— hälters bleibt rein und glänzend, es tritt keine Trübung des Waſſers ein, und die Fiſche bleiben geſund. Auch iſt es eine intereſſante Tatſache, daß Fadenalgen, welche doch in allen Aquarien mit ſtehen— dem Waſſer zu Zeiten in großer Menge auftreten und den Fiſchen gefährlich wer— den können, in unſerem Schulaquarium, ſeitdem die beſchriebene Durchlüſtung im Gange iſt, bisher noch nicht beobachtet worden ſind. Anſer Aquarium erfüllt daher, wie mir ſcheint und wie ich aus mehr als ein— jähriger Beobachtung — es wurde in ſeiner jetzigen Form am 12. April 1913 hergerichtet — beſtätigen kann, alle billigen Anforderungen, welche man an ein gut eingerichtetes und gut gehaltenes Schul— Aquarium ſtellen kann; aber noch mehr: es gewährt mit ſeinen unterſeeiſchen, wie Inſelberge aufragenden Felſen, mit ſeinem kryſtallklaren Waſſer, mit feinen in Ge⸗ ſundheit ſtrahlenden, äußerſt lebhaften Fiſchen und mit ſeiner ſchönen Bepflan— zung einen wirklich wohltuenden, das Auge und das Herz des Kenners wie des Nichtkenners erfreuenden Anblick, und nicht nur die Schüler, die das Sammlungs— 629 zimmer für den biologiſchen Unterricht beſuchen, ſondern auch alle Beſucher, deren Sinn für die Schönheit der Natur nicht getrübt iſt, haben ihre helle Freude daran. Ein ſolches Aquarium bietet ſoviel des Schönen und des Belehrenden, daß man jeder Schule eine ähnliche Einrichtung wünſchen möchte. Anhang: Ein ſachverſtändiger Phyſiker hat ſich über unſer Schulaquarium und deſſen Durchlüftungseinrichtung, vornehmlich aber über die Entſtehung des intermit- tierenden Strahles folgendermaßen geäußert: ö Waſſerſtrahl-Durchlüftungsapparat für Aquarien nach dem Syſtem des Herrn Prof. Dr. Ferdinand Frenkel. Ein Waſſerſtrahl wird durch eine an die Waſſerleitung angeſchloſſene Spitze von zirka 1,5 mm lichter Weite unter etwa 45° Neigung 5 mm unter der Waſſer⸗ oberfläche in das Waller des Aquariums geleitet. Der unter verhältnismäßig hohem Druck austretende Strahl erzeugt in dem Waſſer ſofort eine Wirbelbewegung, die ſich raſch ſo verſtärkt, daß ein ſich ver— jüngender Trichter im Waſſer gebildet wird. An der unteren Oeffnung dieſes Trichters ſchießt nun der ihn erzeugende Waſſerſtrahl vorbei und wirkt auf ihn genau ſo wie etwa der Dampfſtrahl eines Injektors. Die Außenluft wird in ihm herunter- und in das Waſſer geriſſen, wo ſie dann ſofort von dem Waſſerſtrahl ſelbſt erfaßt und bis auf den Grund des Aqua— riums getrieben wird. Vorbedingung für die Wirkſamkeit des Apparates iſt alſo: Geſtalt und Größe der Glasſpitze, Waſſerdruck, Tiefe des Eintauchens der Spitze ſo durch Verſuche zu ermitteln, daß eine Wirbelbewegung einſetzt, die ſtark genug iſt, den vorerwähn— ten Trichter im Waſſer zu erzeugen. Durch äußere Einflüſſe: Wellenbewe— gung, auftreffenden Luftzug, Hineingeraten ſchwimmender Fremdkörper, kann die Wir- belbewegung gehindert, oder aber der Wirbel abgetrieben werden. Alsdann ſetzt die Luftblaſenbildung aus, um erſt wieder einzutreten, wenn der neue Wirbel ſtark genug geworden iſt. Aber gerade dieſes zeitweiſe Ausſetzen (für einige Sekunden) verleiht dem Ganzen etwas Lebendiges, wohltuend abweichend 630 von dem konſtanten Luftſtrome, den andere viel koſtſpieligere Apparate liefern. * * Der Verfaſſer iſt gern bereit, nähere Auskunft zu geben. Die Lieferung der für die Durchlüftungsanlage nötigen Be— Fragen und Antworten — Literatur ſtandteile hat die Firma G. Köthe, In⸗ genieur- und Inſtallationsbüro für geſund⸗ heitstechniſche Anlagen, Waſſerheizungen u. ſ. w., in Göttingen übernommen. — Der Waſſerverbrauch iſt ein ſehr geringer, zu— mal die Hähne, auch bei ſchwachem An- drehen, ſchon eine genügende Durchlüftung vermitteln. ; 0 1 Nachruf. Am 4. Okt. 1914 verſchied nach langem ſchweren Leiden Herr Dr. med. Paul Schnee Kaiſ. Regierungsarzt a. D. langjähriger eifriger Mitarbeiter der, Blät⸗ ter“ und von „Natur und Haus“ und bis zu ſeinem Tode ein treuer Anhänger der Aquarien⸗ und Terrarienkunde. Faſt an dem gleichen Tage, wo die Japaner ſeinen langjährigen Wohnſitz Jaluit beſetzten, ging er zur ewigen Ruhe ein. Friede ſeiner Aſche. Dr. W. Wolterstorff. Erne Fragen und Antworten. eee 11 i 11 Tiliqua und Lygosoma. Frage: 1. Läßt ſich Tiliqua scincoides und Lygosoma Quoyi im gutgeheizten Zimmer (20° C) an ſehr ſonnigem Südfenſter ohne beſondere Terrarienheizung halten? 2. Welche Tagestemperatur kommt andernfalls in Betracht? 3. Laſſen ſich junge Exemplare obiger Tiere ohne Gefahr mit kleineren Echſen zuſammenhalten? 4. Muß Tiliqua sc. Gelegenheit zum Wühlen haben? 5. Iſt dazu feiner Kies oder Aquarienſand zu empfehlen? 6. Liebt Lygosoma Quoyi eine feuchte Stelle im Behälter? das Tier hält ſich mit Vorliebe auf feuchtem Pflanzentopf auf. 7. Iſt Tiliqua sc. Wüſtenbewohner? Dr. W. S., Halle a. S. Antwort: 1. An ſonnigen Tagen ohne Zweifel. Wenn aber die Sonne tagelang aus- bleibt, muß unbedingt durch Heizung die Tem- peratur erhöht werden. 2. Den Tieren ſollte mindeſtens acht Stunden am Tage 25°C geboten werden. Steigt die Wärme noch weiter auf etwa 30“ C, ſo wird das von den Tieren angenehm empfunden! Nachts genügt 20 . 3. Sowohl Lygoſomen als auch vor allem Tiliqua find in ihrer Jugend räuberiſch. Ich würde ſie nur mit gleich großen Echſen zu⸗ ſammenhalten. 4. Nein. ; i 5. Als Bodengrund empfehle ich Kies oder trockenes Moos. Sand verurſacht oft Augen⸗ krankheiten. 6. Ohne Zweifel! Die Lygoſomen vergraben ſich gern an mäßig feuchten Ortlichkeiten. Im übrigen müſſen ihnen aber auch viele trockene Tummelplätze zur Verfügung ſtehen. 7. Nein! Otto Tofohr. iin : Literatur 5 Kleines Kriegslexikon. Gemeinverſtändliches militärtechniſches und politiſches Auskunftsbuch über den Krieg und Alles, was damit zu⸗ ſammenhängt. 3. und 4. Auflage (11. bis 20. Tauſend) 64 Seiten. Kartoniert 50 Pfg. Ver⸗ lag von Julius E. G. Wegner in Stuttgart. Zum richtigen Verſtändnis der Nachrichten vom Kriegsſchauplatze und zur Beurteilung ihrer Tragweite iſt es nötig, daß man die wichtigſten militäriſchen Ausdrücke verſteht und weiß, was man ſich darunter vorzuſtellen hat, daß man weiß, wie groß ungefähr ein Armeekorps, eine Diviſion uſw. iſt, wie ſtark die Heere und Flotten unſerer Feinde im Vergleich zu den unſrigen ſind und dergl. mehr. Das „Kleine Kriegslerifon“ hat ſich die Aufgabe geſtellt, den Laien als Nach⸗ ſchlagebüchlein in allen ſolchen Fragen zu dienen. And daß es tatſächlich einem Bedürfnis ent- ſprochen hat, das beweiſt der bisherige Abſatz: die erſten beiden ſtarken Auflagen waren in knapp 4 Wochen verkauft. — Die vorliegende neue Auflage iſt ſehr bedeutend vermehrt, ſodaß das nützliche Büchlein gegen die erſte Auflage jetzt den doppelten Umfang hat. Sie iſt in ihren Zahlenangaben auf den neueſten Stand gebracht, bringt u. A. eine ausführliche Liſte unſerer Kriegsſchiffe mit Angaben über ihre Größe, Bewaffnung und Schnelligkeit, eine ver⸗ gleichende Zuſammenſtellung der Flotten der Großmächte, ausführlichere Darlegungen über Bau und Einrichtung der Feſtungen und über den Feſtungskrieg. Sehr erwünſcht werden Man⸗ chem auch die Angaben über die Unterſtützung der Kriegerfamilien, die Kriegs-Hinterbliebenen- Verſorgung, die Feldpoſt und ihre Beſtimmungen ſein, ferner die Winke, wie man ſich mit Fami⸗ lienangehörigen und Gefangenen im feindlichen Ausland in Verbindung ſetzen kann. — Kurzum, es iſt ein förmliches kleines Konverſationslerikon 1111 * 11111111 Vereins⸗Nachrichten 631 des Krieges und alles deſſen, was mit dem Krieg zuſammenhängt und ſomit ein äußerſt praktiſches Taſchenbüchlein für Jedermann, ſodaß wir ſeine Anſchaffung durchaus empfehlen können. 11116166 : Vereins⸗Machrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. Darmſtadt. „Hottonia.“ Sitzung vom 19. September und 3. Oktober. Die Sammlung für die Hinterbliebenen von Kriegsteilnehmern wurde fortgeſetzt. Es gingen bis jetzt Mk. 40.— ein, welche an die hieſige Stadtkaſſe abgeführt wurden. Von dem Ertrag (Mk. 8.—) der Verloſung eines kleinen Oelge— mäldes und verſchiedenem anderen mehr ſollen unſere beiden im Felde ſtehenden Mitglieder eine kleine Freude gemacht bekommen in Geſtalt von Wurſt und Zigarren. Anſer erſter Vor⸗ ſitzender, Herr Buchhammer, hat eine Anzahl Oelgemälde geſtiftet, von welchen in jeder nächſten Sitzung je eines verloſt werden ſoll. In der Sitzung vom 17. cr. ſollen noch außerdem einige Aquarien und Bedarfsartikel, welche Herr Regierungsrat Müller ſtiftete, und zwei Stallhaſen verloſt werden, deren Erlös ebenfalls für Kriegsfürſorge verwendet werden ſoll. Den Spendern ſagen wir unſern herzlichſten Dank und geben uns der Hoffnung hin, daß die nächſten Sitzungen recht gut beſucht werden, da die Zuſammenkünfte doch einem guten Zwecke dienen. Anſere im Felde ſtehenden Mitglieder erhielten wieder Kartengrüße. Pfander. Duisburg. Verein der Aquarien- und Terrarien⸗ freunde. Vereinslokal: Duisburger Hof am Kuhtor. Briefadreſſe: O. Niederlaak, Andreas⸗ ſtraße 12. Verſammlungsabend: jeden 1. und 3. Montag im Monat. Gäſte willkommen. Aus den loſen Zuſammenkünften der letzten Wochen ſind jetzt wieder ordnungsmäßige Sitzungen mit Vorträgen, Verloſungen u. ſ. w., geworden. Es iſt Pflicht eines jeden, noch nicht zur Fahne einberufenen Mitgliedes, regelmäßig und pünkt⸗ lich zu den Verſammlungen zu erſcheinen, damit die entſtandenen Lücken etwas ausgeglichen werden. Zunächſt finden Vorträge und eingehende Aus- einanderſetzungen über Bau, Einrichtung und Pflege von Aquarien ſtatt. Es dürfte dies be⸗ ſonders für unſere vielen jüngeren Mitglieder anziehend ſein. Es wolle ſich auch jeder etwas um die Adreſſen unſerer einberufenen Witglieder bekümmern und dieſelben gelegentlich dem Vor⸗ ſitzenden mitteilen. — Vereinslokal iſt jetzt der Duisburger Hof am Kuhtor. Frankfurt a. M. „Iris“, Verein für Aquarien- und Terrarienkunde. i Seit Kriegsausbruch fanden ſich zu jeder Sitzung einige treue Vereinsmitglieder zuſammen, um in dieſer ſchweren Zeit ſich in gemütlichem Beiſammenſein eine kleine Erholung im Freundes⸗ kreiſe zu gönnen und unſern im Felde ſtehenden Mitgliedern, ſoweit deren Adreſſen bekannt, einige Grußkarten zu übermitteln, welche den in Betracht kommenden Herren auch ſehr große Freude gemacht haben. Zum Beiſpiel ſchreibt unſer Mitglied Wohlgemuth als Antwort auf eine ſolche Karte unter Anderem: „Die Rothoſen ſpringen bei unſerem Sturmangriff wie die Helleri und Makropoden, ſie ſind ja auch rot und blau gefärbt wie dieſe“ und bittet um baldige weitere Nachricht aus den Vereinsſitzungen. — Hierin ſehen wir einen Beweis, daß die Aqua⸗ rianer ſelbſt im Felde oftmals ihrer ſchönen Liebhaberei zu Hauſe gedenken und ſich trotz den Strapazen und Mühen noch für die Vereins— ſachen intereſſieren und ihren Humor noch nicht eingebüßt haben. — Hiergegen haben wir hier viele Mitglieder, welche nicht einrücken mußten, die ſich indeſſen ſeit Kriegsausbruch, trotzdem ſie früher jeder Sitzung beiwohnten, nicht mehr ſehen laſſen. — Dieſe Mitglieder bitten wir, die Vereinsſitzungen wieder regelmäßig beſuchen zu wollen, da gerade in dieſer ſchweren Zeit es wichtig iſt, durch regelmäßigen Beſuch die Ver— einstätigkeit nicht einſchlafen zu laſſen, ſondern durch ihr Erſcheinen und ihr Weiterarbeiten den Verein zu halten und zu ſeinem Weiterbeſtehen mit beizutragen. — Alle hier weilenden Mit⸗ glieder bitten wir, ſich dieſe Mahnung zu Herzen gehen zu laſſen und unſere nächſte Sitzung am Donnerstag den 22. Oktober, pünktlich um 9 Uhr zu beſuchen, da einige wichtige Fragen auf der Tagesordnung ſtehen. — Tagesordnung: 1. Ein⸗ gänge; 2. Weiterlieferung der Zeitſchriften für ins Feld geſchickte Mitglieder; 3. Regelung des Satzes der Vereinsbeiträge während des Krieges; 4. Liebhaberdiskuſſion; 6. Verſchiedenes. Hans Gärtner. Lübeck. Verein für Aquarien- und Terr.⸗Kunde. Hauptverſammlung am 9. Oktober 1914. An Stelle des 1. Vorſitzenden, der im Felde ſtand, heute aber wieder in unſerer Mitte weilte, eröffnete der 2. Vorſitzende, Herr Woiſin, die Verſammlung. Aus dem Jahresbericht heben wir hervor: Zu Beginn des 2. Vereinsjahres zählte der Verein 32 Mitglieder, es ſchieden 7 aus, neu aufgenommen wurden 11 Herren, ſodaß die Mitgliederzahl heute 36 beträgt. Es wurden abgehalten 8 Vorſtandsverſamm⸗ lungen, 20 Vereinsverſammlungen. Am beſten be⸗ ſucht war die 10. Verſammlung, an der 24 Mitglie⸗ der und 2 Gäſte teilnahmen. An 13 Abenden wurden Vorträge gehalten. Es ſprachen: Herr W. Blohm (als Gaſt): „Teichanlagen und Karpfenzucht.“ Herr E. Schermer: „Schnecken und ihre Be- deutung für das Aquarium.“ Herr Chr. Brüning aus Hamburg (als Gaſt: „Brutpflege der heimatlichen Lurche und Fiſche.“ Herr E. Schermer: „Liebhaber, Naturfreund und Naturſchutz.“ Herr A. Kilwinski: „Heizung unſerer Aqua⸗ rien.“ 5 Herr E. Schermer: „Intereſſantes vom Fi⸗ ſchereikongreß in Lübeck.“ Herr W. Hagen (als Gaſt): „Das Wakenitz⸗ gebiet.“ Herr Dr. K. Steyer: „Das geplante Seewaſ— ſeraquarium in Travemünde.“ Herr Pauſtian: „Die Haplochilen (I. Teil).“ Herr E. Schermer: „Im Nordſeeaquarium zu Büſum.“ Herr L. Benick (als Gaſt): „Die Atmung der Waſſertiere.“ 632 Herr H. Reyer: pommern.“ Herr A. Kilwinsky: „Die Futterfrage unſerer Zierfiſche.“ Außerdem ſprach der 1. Vorſitzende in 2 Refe- raten: „Welche Vorteile bietet die Ein⸗ tragung unſeres Vereins?“ „Welche Forderungen müſſen wir an unſere nächſte Ausſtellung ſtellen?“ Drei Ausflüge wurden unternommen: am 22. Februar zum Glindbruch (4 Witglieder) am 17. Mai in Wesloer Moor (9 Mitglieder und 2 Gäſte), am 20. Juni ein Nachtausflug ins Wesloer Moor unter Führung des Herrn Semi- narlehrer L. Benick (14 Mitglieder und 10 Gäſte). Ferner fanden ſtatt: ein Herrenabend am 24. Okt., ein geſelliger Abend mit Damen am 28. März und unſer Stiftungsfeſt am 28. Juni. Die Bücherei zählt heute 54 Bände und 36 Hefte der Bibliothek für Aquarien- und Terra⸗ rienkunde. Unſere Bilderſammlung konnte beträchtlich vermehrt werden. Von einſchneidender Wirkung für unſer Vereinsleben war der Aus⸗ bruch des Krieges. Sechs unſerer Mitglieder folgten dem Rufe zur Fahne. Es ſind die Herren: Fr. Eiſſee, Herm. Knaak, E. Schermer, H. Segebarth, K. Heede und H. Deeg. Aber die zuerſt eintretende Stockung im Vereinsleben iſt überwunden. Seit September werden wieder regelmäßig Verſammlungen abgehalten. — Herr Steinbring gab den Kaſſenbericht, Herr Wörner teilte Notizen über die zunehmende Benützung der Bücherei mit. Darauf fand die Wahl des Vorſt andes ftatt: E. Schermer 1. Vorſitzender, E. Woiſin, Lübeck, Gr. Grögelgrube 35, zweiter Vorſitzender; H. Reyer 1. Schriftführer; O. Baehnck 2. Schriftführer; W. Steinbring 1. Kaſſierer; H. Brei tkreuz 2. Kaſſierer und K. Wörner Bücherwart. Die Leitung des Ver— eins liegt bis zur Beendigung des Krieges in den Händen des 2. Vorſitzenden, Herrn E. Woiſin. Allen, die in irgend einer Weiſe dem Vereine im letzten Jahre gedient haben, ſei auch an dieſer Stelle herzlich gedankt. Beſonderen Dank ſprechen wir unſeren uneigennützigen Gäſten aus, die uns durch Vorträge erfreuten und der Preſſe, die uns jederzeit unterſtützte. Wir erwarten, daß alle zurückgebliebenen Mitglieder auch in dieſer ernſten Zeit treu zum Verein halten. Es iſt Ehrenpflicht, während des Krieges unſere Liebhaberei hochzu— halten, um ſie vor Rückgang zu bewahren. „Vorwärts“ ſei auch jetzt unſere Parole! Der Vorſtand. Mühlheim am Rhein. „Verein der Aquarien⸗— und Terrarienfreunde“, Briefadreſſe: Lützow, Vincenzſtr. 9. Wir geben unſeren Mitgliedern hierdurch be- kannt, daß unſere Vereinsabende jeden 1. Diens⸗ tag im Monat abgehalten werden und erwarten wir, daß dieſelben von unſeren Mitgliedern poll- zählig beſucht werden. Nächſte Sitzung am 3. November abends 8½ Uhr im Vereinslokal „Rebholz“. „Wanderungen in Hinter⸗ Der Vorſtand. Nürnberg. Aquarien⸗ und Terrarien⸗Abteilung der Naturhiſtoriſchen Geſellſchaft. Infolge des Krieges fallen unſere Sitzungen Vermiſchtes — Gerichtigungen — Auskunftſtellen bis auf. weiteres aus. An deren Stelle findet jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat zwang⸗ loſe Zuſammenkunft mit Ausſprache und Aus⸗ kunftserteilung auf dem Gebiet der Liebhaberei im „Krokodil“, Weintraubengaſſe, ſtatt. Wir bitten um regelmäßiges Erſcheinen. Gäſte ſtets willkommen. Der Obmann. s Vermiſchtes 5 Ein Gruß aus deutſch-amerikaniſchen Aquariſten-Kreiſen. Ein Abonnent aus Milwaukee, Wis., M. S. A. ſchreibt uns: „Die Herzen der Deutſch- Amerikaner find mit Liebe und inniger Teilnahme nach dem Lande ihrer Väter gerichtet. Der Lenker der Schlachten blicke mit Gnaden auf das liebe Deutſchland herab und helfe Ihrer gerechten Sache zum Sieg. Mit Gruß Ihr . Wir danken dem lieben Stammesgenoſſen im Namen unſeres ſchwer um ſeine heiligſten Güter ringenden Volkes herzlichſt für ſeine warmen Worte. Es tut wohl, zu wiſſen, daß drüben in der Ferne Herzen für uns ſchlagen in Sorge um unſer Schickſal und in Jubel über unſere Erfolge. — Wir wollen nicht verfehlen, bei dieſer Gelegenheit allen unſeren ausländiſchen und überſeeiſchen Freunden das Anerbieten zu machen, ihnen von Zeit zu Zeit regelmäßige und wahrheitsgetreue Nachrichten über den Krieg zu— gehen zu laſſen, damit ſie an Stelle der beſonders in den überſeeiſchen Ländern meiſt verbreiteten verlogenen Berichte der Lügenfabriken Reuter und Havas die ehrliche und unverfälſchte Wahr⸗ heit über die Ereigniſſe erfahren und in ihrem Lande verbreiten können. Der Verlag. Berichtigungen. Auf Seite 579, Spalte 1, Zeile 23 von oben lies ſtatt ſiehe alſo: ſicher aber. Auf Seite 693 lies unter Punkt 7 ſtatt Sinci⸗ pitalſchilder: Occipitalſchilder. Auf Seite 597 lies in der Unterſchrift: Originalauf- nahme von E. G. Woerz. Auskunftſtellen. (Vergl. Mitteilung in letzter Nummer!) Sauer, Mag. Sekretär, Breslau, Roſen⸗ thalerſtr. 25 III (neue Adreſſe), beantwortet Fragen betreffs lebenden Fiſchfutters. Carl Aug. Reitmayer, Wien Ill/2, Erd⸗ bergerlände 4. (Süß⸗ und Seewaſſeraquarium, praktiſche Anleitung, Technik und Biologie, Sumpf- und Waſſerpflanzen, heimiſche Fiſche.) Carl Conn, Hamburg 20, Schrammsweg 35. (Zucht und Pflege der Cichliden.) Otto Tofohr, Hamburg 6, Bartelſtraße 58. (Terrarien und Terrarientie.) Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381. | Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Ötuttgart. De u men ——— — 0 DO OO SO en == Empfehlenswerte == || Mphaetit ezugsquellen: | am N alle1ATage % angeordnet + 2 — I m r — 2 , , 22 — . . Preis für die Aufnahme bis drei Zeilen 10 Mk. pro Jahr (26 mal) Überzeilen 5 Mk. Wird Auszeichnungsschrift für den ganzen Text der Aulnahme oder einzelner Teile verlangt, so wird die doppelte Gebühr in Anrechnung gebracht. | g Aufträge zur Aufnahme einer Firma werden nur für ein ganzes Jahr angenommen. Die Beträge sind bel ultrags- ertellung im voraus zahlbar. — Für die Angaben dieser Liste trägt der Verlag keine Verantwortung. Augsburg: Berlin: | Import, Export ausl. Aquar.- A. Glaß, Peutingerſtr. D. 130 Os w. Schmidt, Kuglerſtr. 149. u.Serrarientiere. Solide Preife. Geräte, Citerat., Fiſche, Pflan- Na Neuheiten [Otto Jofohr, Hamburg6, liefert zen, Futter. Preisliſte gratis. tets auf Lager. nt ftändig Reptilien, wie der - — Außig (Böhmen): Braunfhweig: Kenner fie liebt! R. Seidel, Auersperggaffe 6. H. Weinhausen, Zierfisch- Leipzig: Zierfiſchzuchterei, Mücken⸗ | züchterei und Wasser- A, Glaschker. Leipzig 19 5 flanzengroßkulturen. :: Grö 08 e Baltrum (Nordfee): 8 19 u Größtes Spezialgesch. H. J. Küper. Seenelken u.-Roſen tets Eing. v. 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Natur und Haus: Hermann Löns 7: Die Schlucht Dr. Wolterstorff: Vor dem Sturme Aus der Kriegsmappe des Herausgebers Anſer Lichtbildervortrag Kleine Mitteilungen Fragen und Antworten: Futter für Echſen — Ringelnatter, Eier, Häutung — Paraffinlampen Vereinsnachrichten — Aufruf 229929 22 Alle N dieſer Zeitſchrift, 1 Ausnahme der . Händler, 1 ohne jede Nachzahlung gegen Haftverpflichtungen, die aus dem Betrieb der Aquarien⸗ und Terrarienliebhaberei erwachſen können, verſichert. Nähere Auskunft erteilt auf Wunſch der 1 | „IRITON” “ Verein für flquarien- und Terrarienkunde zu Berlin “Verein 3 Hiermit bitten wir unsere verehrlichen Mit- glieder um Einsendung des fälligen Beitrages von Mk. 7.50 an unseren Kassenführer, Herrn Rudolph Lentz, Berlin, S. W. 68, Alexandrinen- straße 1, Postscheckkonto Nr. 16322. Der Vorstand. Ae 0 O 0 0 9.0. 0 e 0,0,0 21. 0,0,0 , o : Verein für Aunarien-u.Terrarienkunde. lung am 17. November im 5 Vereinslokale Vater“, Lange Laube 3. D 8 0 2 EEE N b 2 80 BEN 1 Re 1 Verein der Aquarien- und Terrarien- : freunde Stuttgart E.. Vereinslokal Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. Dienstag 17. November, abends von 8 Uhr ab Zwanglose Zusammenkunft. Der Vorstand. Hannover = „Linne“, Einladung zur Versamm- „Haus der Der Vorstand. Verein für Aquarien- und —— 9 Terrarienkunde für Franken in Würzburg. Die Zusammenkünfte finden nach wie vor am 1. und 3, Mitt- woch des Monats im Restaurant „Zink Hofmann“ statt, nur sind sie mehr geselliger Art und haben wir deshalb vorgezogen, uns im Hauptzimmer am vorderen großen runden Tisch, statt im Vereinszimmer, zusammenzufinden (Tisch ist für uns reserviert). Die Beiträge sind nun wie folgt aufgestellt: Außer 1 Auf- nahme für Hiesige 2 % Jahresbeitrag, Auswärtige nur 1 %, zahl- bar in vierteljährigen Raten einen Monat vor Quartalsbeginn ; die Zeitschriften werden geliefert gegen folgende Nachzahlungen: „Blätter f. A.- u, T.-K.“ jährlich 3 %, oder „Wochenschrift f. A.“ u. T.-K.“ jährlich 3.40 4, oder „Zierfischzüchter“ 2.40 . Diese Nachzahlungen sind ebenfalls einen Monat vor Quartalsbeginn im Voraus einzuzahlen, was besonders zu beachten ist. Alle Zu- schriften und Geldsendungen sind nun zu richten an Herrn K. Postpackmeister Baptist Weikert, Würzburg, Obere Kartause 1/2, Der I. Vorstand: Rau. CARA« IINYMPHAEA] unteren ÜIM-NEU-ÜM | Bekanntmachung. Unseren Mitgliedern zur gefl. Nachricht, daß uns. Vereinsversammlungen wieder regelmäßig jeden 1. und 3. Freitag im Monat im goldenen Ochsen (im LE NYMPHAEA ALBA EAI ZU BERLIN L n VEREIN FÜR AQUARIEN- UND TERRARIENKUNDE, E. v. I. Vors.: V. Schloemp, Berlin-Boxhagen, Neue Bahnhoistraße 29. Mittwoch den 18. November (Bußtag), nachmittags | 3 Uhr Spaziergang durch den Tiergarten. Soeben erschien: 3. Auflage Bi Gänzlich neu bearbeitet und stark vermehrt — Von dem Büchlein sind jetzt binnen 4 Wochen 10000 St. verkauft Wohl der beste Beweis für seine praktische Brauchbarkeit! Wir haben den Preis, obwohl der Umfang jetzt doppelt so stark ist als bisher, nur ganz wenig erhöht, auf 50 3. Gegen Ein- sendung von55.3 direkt postfrei! J. E. G. Wegner, Verlag, Stuttgart Abends im Vereinslokal gesellige Zusammenkunft mit Demon- strationsvortrag der Herren Bier und Wiesenthal: „Die Chemie des Wassers.“ Näheres siehe Monatsanzeiger. Unser Vereinsblatt wird Interessenten gern kostenlos zugesandt. Gesuche sind an V. Schloemp, O. 112, Neue Bahnhofstr. 29, zu richten. Der Vorstand. vorderen Nebenzimmer links) stattfinden. Der Vorstand: Fr. Kälber, Vors., Münsterplatz 3. H. Fleck, Schriftf., Löfflerstr. 14. S — Blätter! für Aqguarien- und A TCerrarpienkunds NR g Dereinigt mit Natur und Haus Mi | 15. November 1914 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Seil der Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. BURTERTTERSELERERRULERERLERTILURBRRELELKENUELRUTEHTERERSTDEERERTERUNRENEENRURTURKRERERUNNRNNENDURTEERNENTDERNUEREUNUENEERRRUERRUERKRGERERUNEUUNETERUNEREEELIERURTURERARUERDURDERAUNAAUIG Cichlosoma urophthalmus Guenther, Cichlosoma aureum QCuenther und Von Arthur Rachow. Mit drei Die Cichlidenfreunde ſind dünn geſät; die meiſten Liebhaber betonen ſogar gern, für Cichliden nicht allzuviel übrig zu haben; — Platzmangel und ähnliches wird meiſtenteils gewiſſermaßen als Entſchul— digung angegeben. Dazu im Gegenſatz Cichlosoma Friedrichsthali Fleckel. Originalzeichnungen von F. Mayer. Eichliden hörte man ſeltener etwas ver— lauten. Das mag ſeine Arſache darin haben, daß allgemein die Meinung ver- breitet iſt, die Cichlidenzucht ſei ſtets mit Widerwärtigkeiten verknüpft und der Er⸗ folg nicht lohnend genug, — eine Anſicht, Abb. 1. Cichlosoma urophthalmus Guenther. Originalzeichnung von F. Mayer. ſteht aber die Tatſache, daß, wenn die Einführung einer neuen Art bekannt wird, jedesmal konſtatiert werden kann, daß die Nachfrage danach keineswegs hinter das gewöhnliche Maß zurückbleibt. Jedoch iſt es anſcheinend nur der dieſen Fiſcharten eigene Farbenreichtum, der ſie begehrens- wert macht; über Zuchtverſuche oder gar Erfolge mit in neuerer Zeit eingeführten die garnicht ſcharf genug getadelt werden kann. Allerdings läßt ſich die Zucht von Cichliden nicht jo einfach an, wie z. B. die von Barben, aber für den Züchter von größter Bequemlichkeit iſt es, daß er bei den meiſten Arten ſchon mit halb— erwachſenen Exemplaren erfolgreiche Ver— ſuche wird anſtellen können. Die Zahl der Jungen und deren Wachstum wird 634 Arthur Rachow: Cichlosoma urophthalmus Guenther ıc. durch das Alter ihrer Eltern in den wenigſten Fällen ſchädlich beeinflußt. Bis jetzt haben wir wohl kaum eine zweite Gruppe von Fiſchen, bei denen die Fortpflanzungs⸗ fähigkeit ſo früh eintritt wie bei Cichliden. So habe ich z. B. mit Cichlosoma uroph- thalmus, einer Fiſchart, die ausgewachſen eine Länge von über 18 cm hat, züchten können und zwar waren die betreffenden Fiſche kaum 7 cm lang. Dieſe alſo ver- hältnismäßig kleinen Dinger ſchienen ordent- lich darauf erpicht zu ſein, ſich fortzupflanzen. Sie bewohnten, drei an der Zahl, ein ziemlich geräumiges Aquarium, deſſen Boden mit flachen aber großen Steinen bedeckt iſt. Nicht lange nach ihrem Einzug in dieſen Behälter begannen zwei der Fiſche einen der größten Steine zu unter- minieren und hatten nach kurzer Zeit eine Höhle fertig geſtellt, die zur Aufnahme beider völlig ausreichte. Dem dritten Fiſch wurde der Zutritt zu der Höhle ganz ent— ſchieden verwehrt, aber im übrigen blieb er ungeſchoren. In der Höhle wurde dann auch richtig der Laichakt vollzogen, der Laich dann aber nach ungefähr drei Tagen in eine andere, raſch hergerichtete Grube transportiert und von beiden Elterntieren ſorgfältigſt befächelt. Ungefähr am elften Tag ſchwammen die Jungen zum erſten Male aus. Nun wurde es aber doch erforderlich, das dritte Tier zu entfernen, da es die Jungfiſche als zum Freſſen geeignet betrachtete und dem zufolge den Familienfrieden zu zerſtören drohte. Irgend etwas ſcheint aber den letzteren denn doch noch gebrochen zu haben, denn es gab fortwährend Reibereien zwiſchen Männchen und Weibchen meines Zucht— paares und zur Vorſicht nahm ich auch dieſe beiden aus dem Aquarium heraus. Die Jungen wuchſen raſch heran und es gelang mir, von dieſer Zucht 28 Stück durchzubringen. Cichlosoma urophthalmus wurde Ende 1913 von Eimeke eingeführt; die Art ſoll bei Puerto Barrios gefangen ſein. Ihre Färbung iſt bräunlich bis gelblichgrün. Die Anzahl der Querbänder ſchwankt zwiſchen 6 bis 8; ſie ſind, wie meiſtens bei dieſerartigen Fiſchen, zeitweilig ſehr ſcharf und oft nur ganz ſchwach ausge— prägt. Charakteriſch für Cichlosoma uroph- thalmus iſt der im oberen Seil der Schwanz⸗ floſſenbaſis ſich befindende dunkle Fleck, den eine gelbliche, glänzende Zone umgibt; dieſem Fleck zufolge erhielt der Fiſch denn goldigrot. auch ſeine Artbezeichnungl. Die Rücken⸗ und Afterfloſſe und die vordere Partie der Bauchfloſſen ſind ſchwärzlich, die obere Kante der Rückenfloſſe ſchön ziegelrot. Dieſe Floſſe hat 15—17 harte und 10—12 weiche Strahlen, die Afterfloſſe 6 harte und 8—9 weiche. Cichlosoma uroph- thalmus iſt aus Guatemala, Britiſch Hon⸗ duras und Bukatan bekannt. — Eine zierlichere Form iſt die ſchon häufiger und neuerlich in größerer Anzahl importierte Cichlosoma aureum? ein Fiſch, der an den afrikaniſchen Hemichromis bimaculatus in mehrfacher Hinſicht erin- nert. Die Grundfarbe der Cichlosoma aureum iſt rot, bei auffallendem Licht Der obere Teil des Kopfes und der Rücken ſind bräunlichgrün, Auge und Kehlpartie lebhaft rot. Gber die Seiten ziehen 5 oder 6 dunkle Binden, die hauptſächlich in ihrem oberen Teil zur Geltung kommen. Der ungefähr in der Körpermitte liegende Fleck iſt intenſiv ſchwarz, der auf dem Kiemendeckel und der im oberen Teil der Schwanzfloſſen— baſis ſich befindende haben die gleiche Färbung. Die Seiten des Kopfes zieren blaue Pünktchen und Flecke. Rücken- Schwanz- und Afterfloſſe find gelblichgrün, in ihrem nach dem Körper hin liegende Teile etwas dunkler gefärbt. Auf den drei genannten Floſſen findet man bei vielen Individuen unregelmäßig verſtreute, bläuliche Flecke, die Rückenfloſſe beſitzt außerdem noch durch ihren lebhaft rot ge— färbten Rand eine beſondere Zierde. For⸗ mel für Rüden- und Afterfloſſe: D. XV - XVII / 9-12, A. VII- VIII / 7-8. Cichlosoma aureum iſt im ſüdlichen Mexiko und in Guatemala zu Hauſe. Die Art iſt ſehr variabel und wurde dem— zufolge unter verſchiedenen Namen be— ſchrieben. Meek der ſie auch als Thorich- thys Helleri (Steindachner) bezeichnet, berichtet über ihr Vorkommen folgender- maßen: „Dieſe kleinen Fiſche finden ſich am zahlreichſten in kleinen, iſoliert liegen den Teichen, hauptſächlich in ſolchen mit reichem Pflanzenwuchs.“ Weiter gibt dieſer Autor an, daß die Fiſche durch alles was ins Waſſer fällt angelockt werden und daß ſie ſehr gut und in augenſchein⸗ lich ſpielender Weiſe aus dem Waſſer heraus ſpringen. „Wo ſie zahlreich ſind,“ ſo ſchreibt Meek noch, „da ſind ſie mit 1 Urophthalmus, von urus Schwanz und von ophthalmus Auge; Anſpielung auf das Augenförmige des Schwanzflecks. 2 aureus = golden. | | N Arthur Rachow: Cichlosoma urophthalmus Guenther ıc. 635 LEE ELISE IS eee eee ee „ „eee Abb. 2. der Hand zu fangen, denn ſobald du deine Finger ins Waſſer tauchſt, kommen ſie auf dich zugeſchwommen.— Im Aquarium gebärdet ſich Cichlosoma aureum als ein recht robuſter Geſelle, der mit ſeinen Wohn⸗ genoſſen gern anbändelt und anſcheinend kein großer Freund von gut angepflanzten Behältern iſt. — Die dritte Art, über die ich noch berichten möchte, Cichlosoma Friedrichsthali, wurde zuſammen mit der vielgerühmten Mollie- nisia velifera eingeführt und ſtammt wie jene aus Progreſſo. Leider wurden nur einige wenige Exemplare herüber gebracht, aber da Nachzucht davon zu erwarten iſt, dürfte die Art bald bei den Liebhabern eine weitere Berbreitung- finden. In ihrer Cichlosoma aureum Guenther. Originalzeichnung von F. Mayer. Heimat, Guatemala, ſcheint dieſer Cich- losoma auch gerade nicht ſehr häufig zu ſein. Der Fiſch hat eine echte Eichlidennatur, iſt ſtreitſüchtig und greift ſelbſt größere Fiſcharten an, ganz abgeſehen davon, daß er mit ſeinesgleichen in ewiger Fehde liegt. Mit ſeinem robuſten Weſen ſöhnt einen einigermaßen ſein recht gefälliges Außeres aus. Von der gelblichgrünen Grundfarbe heben ſich zahlreiche, über den ganzen Körper verſtreute, ziemlich große, kaffeebraune Flecke deutlich ab. Bom etwas dunkler gefärbten Rücken her⸗ ab ziehen 7 oder 8 breite Querbinden, deren Mitte, ſelbſt wenn ſie verblaſſen, ſich ſtets als glanzſchwarzer Fleck prä⸗ ſentiert. Dieſe verſchiedenen Flecke bilden, Abb. 3. Cichlosoma Friedrichsthali Heckel. Originalzeichnung von F. Mayer. 636 zuſammen mit dem auf Kiemendekel kurz hinter dem Auge ſich befindenden, eine regelrechte Längsreihe. Ein weiterer Fleck ziert das Deckelſtück, kurz vor der Anſatzſtelle der Bruſtfloſſen. Letztere iſt etwas gelblich, die übrigen Floſſen tief⸗ dunkel gefärbt. Die Rückenfloſſe, haupt⸗ ſächlich der ſtachlige Teil derſelben, hat eine rötlichgelbe Kante. Die Membrane der Rücken⸗, Schwanz- und Afterfloſſe zeigen eine bräunliche Punktierung. Be— nannt iſt dieſe Art nach ihrem Sammler, dem öſterreichiſchen Baron Friedrichsthal. Literatur. 1. Cichlosoma urophthalmus. Günther, 1862; Cat. IV, p. 291 ; — 1869; Fish. C.-Americ., p.454, pl. 72, Fig. 1. Heros u. Steindachner, 1864; Chromiden Mejic. u, C.-Americ. p. 66, pl. 5, Fig. 3 — Heros u. — 1867; Ichthyol. Not. IV. P. 524, pl. 4 — Heros Troscheli. Eigenmann, 1893; Cat. Freshw.-F. Cent.-Americ. a South. Mexico p. 59. Astronotus Troscheli u. Astr. u. Jordan & Eversmann, 1898; Fish. North a Middle Americ. p. 1537 — Heros urophtalmus u. H. Troscheli. Eversmann & Goldsborough, 1902; Fish. coll. in Centr.-Americ. a Mexico p. 157, Fig. — Heros urophtbalmus. Pellegrin, 1904; Contrib. anat. biolog. et taxon. Cichlid&s p. 233 — Heros urophth. Regan, 1905 a; Revis Cichlosoma p. 332 Alfred Krätzſchmar: Meine Scheibenbarſche und 1905 b; Biol. Centr.-Americ. Pisc. p. 28 — Cichlosoma urophth. 2. Cichlosoma aureum. Günther, 1862; a. a. O. p. 292; — 1869; a. a. O. p. 455, pl. 73, Fig. 2 — Heros aureus, Steindachner, 1864; a. a. O. p. 64, pl. 4, fig. 1 — Heros Helleri; p. 69, pl. 4, fig. 2 — Heros maculipinnis. Eigenmann, 1893; a. a. O. — Astro- notus maculipinnis, A. Helleri, und A. aureus. Jordan & Eversmann, 1898; a. a. O. p. 1521 — Cichlosoma Helleri — p. 1530 — Heros maculipinnis — 1533 H. aureus. Meek, 1904; Freshw. Fish. Mexico p. 223 — Thorichthys Helleri und Fig. 72 — Thorichthy’s Ellioti. Pellegrin, 1904; Heros aureus. Regan, 1905 (a); a. a. O. p. 320 und 443; 1905 (b) a. a. O. p. 26 — C. aureum. a. a. O. p. 238 — 3. Cichlosoma Friedrichsthali. Heckel, 1840; Flußfiſche Braſ. p. 381 — Heros Fr. Günther, 1862; a. a. O. p. 294 — 1869; a. a. O. p. 459 — Heros Fr. (teilweiſe). Eigenmann, 1893; a. a. O. — Astro- notus Fr. Pellegrin, 1904; a. a. O. p. 234 — Heros motaguensis (teilweiſe). Regan, 1905 (a): a. a. O. p. 336 — 1905 (b); a. a. O. p. 29., Taf. 3, Fig. 2 — C. Fr. 0 Meine Scheibenbarſche. (Mesogonistius chaetodon.) Von Alfred Krätzſchmar, Gera. Betrachte ich meine, auf einem größeren Geſtell ſtehenden Aquarien, ſo fallen mir immer drei durch ſauberes Ausſehen, friſch grünen Pflanzenwuchs, und vor allem durch kriſtallklares Waſſer, auf. Es ſind meine Scheibenbarſchaquarien. Dieſe Be— hälter, 50435430, ſind mit je 40 Stück, zirka 3 om großer Scheibenbarſche beſetzt, und ich muß ſagen, daß ich gerade mit dieſen drei Becken, trotz der reichlichen Beſetzung (allerdings iſt Durchlüftung vor— handen) die wenigſte Arbeit habe. Trete ich etwas näher an eins derſelben heran, ſo kommen die zutraulichen Fiſche ſofort Mit einer Abbildung. aus dem Pflanzendickicht an die vordere Scheibe geſchwommen und beobachten mit ihren klugen Augen jeden Vorgang vor derſelben. Dieſes Beobachten erreicht den Höhepunkt, ſobald die Deckſcheibe ſich hebt und eine Wolke Waſſerflöhe hineinhüpft. Anter Drängen und Stoßen ſucht dann jeder den größten Floh für ſich zu erhaſchen und ſollte er dabei auch die größte Mühe beim Verzehren haben. Einen guten Appetit hat der Scheibenbarſch, aber bloß nach lebendem Futter. Dieſer läßt gewal— tig nach, ja verſchwindet meiſtens ganz bei Verabreichung von künſtlichem Futter. Alfred Krätzſchmar: Meine Scheibenbarſche Dieſe vornehmen Geſellen kehren ſich faſt immer verächtlich ab, ſobald dasſelbe zu Boden ſinkt. Im übrigen ſtellt der Schei— benbarſch ſehr wenig Anſprüche an ſeinen Pfleger; werden nur ſchnelle Temperatur- ſchwankungen vermieden, ſo hält er im alten Waſſer ebenſo gut 8° wie 22° C aus. Vor ſieben Fahren ſah ich den Scheibenbarſch zum erſtenmale, und zwar im Katalog eines Berliner Händlers. Der damals noch ziemlich hohe Preis ließ mich lange zögern, aber endlich hatte ich doch ein Pärchen im Beſitz. Dieſes bezog ein großes Aquarium, wo die Fiſche ſo— fort in den Pflanzen verſchwanden. Als ich abends nach Hauſe kam, war der erſte Gang natürlich nach den Bar⸗ ſchen, der eine hielt ſich an der vorderen Scheibe auf und hatte gut gefreſſen, der andere aber hing matt in einer Ecke, und — welch ein Schreck! — der Rüden war mit dem be⸗ rühmten Pilz bedeckt. Was tun? Kurz ent⸗ ſchloſſen löſte ich einen Tee⸗ löffel Salz in einer AUntertaſſe Waſſer auf und wuſch die verpilzte Stelle behutſam ab. Am andern Morgen war der Belag ver— ſchwunden, nur ein dunkler Fleck zeigte noch die kranke Stelle an. Nach 14 Tagen waren die Fiſche bereits jo eingewöhnt, daß das Männchen Gruben auswarf und durch ſein ganzes Verhalten kundgab, daß es der Paarungstrieb beherrſche. Das Weibchen aber blieb teilnahmslos in den Pflanzen hängen, und das Laichen der Fiſche blieb aus. Ich will gleich hier verraten, daß dieſes Pärchen nicht laichte, auch das folgende Jahr nicht; aber jeden— falls waren es ein Männchen und ein Weibchen. Die ſich mehrenden Angebote von an— deren intereſſanten Fiſchen ließen mich den Scheibenbarſch lange Zeit vergeſſen. Viele Arten von Fiſchen ſchritten in Mesogonistius chaetodon, Scheibenbarſch. Originalaufnahme von C. Conn, Hamburg. 637 meinen Behältern zur Vermehrung, und erſt bei der Beſetzung eines neuen Aqua⸗ riums dachte ich wieder an den Scheiben— barſch. Eben bot ſich mir Gelegenheit, größere Fiſche zu erhalten. Ich erſtand zwei Pärchen und wartete nun auf die viele Nachzucht. Alles ging auch nach Wunſch, die Fiſche laichten ausgezeichnet; die Männchen pflegten den Laich; aber am zweiten Tage fraßen ſie denſelben voll— ſtändig auf. Laich, welchen ich heraus- nahm, verpilzte immer nach kurzer Zeit. Dieſe Mißerfolge ärgerten mich ungemein, und wenn meine Vereinskollegen nach meinen Scheibenbarſchen fragten, verſicherte ich, daß ich dieſelben bei der nächſten Ge— legenheit ſauer kochen würde. Eines Tages klopfte ich auch noch zum An- glück an die hintere Scheibe, bliß- ſchnell ſchoſſen die beiden Weibchen her— vor, während das eine wie gelähmt an der Oberfläche lie- gen bleibt, ſpringt das zweite über den Rand des Behälters ber- unter auf den Boden, es war tot! Aber auch das andere erholte ſich nicht wieder. So war die Hoff— nung alſo wieder einmal hin, auch nahte der Herbſt, ich mußte die Zucht auch für das Fahr aufgeben. „Aber nächſtes Jahr muß es gelingen, koſte es was es wolle.“ Schon anfangs März ließ ich mir 3 Weib⸗ chen und 1 Männchen kommen. Dieſe ſteckte ich in ein größeres Aquarium, und nachdem ſich das neue Männchen mit einem Weibchen zuſammen gefunden, gab ich die beiden andern Weibchen zu meinen alten Männchen. Dieſe beiden Paare laichten nach kurzer Zeit ab, aber bald zeigte ſich dasſelbe Verhalten wie im Vor⸗ jahre, die Männchen fraßen den Laich auf. Ganz anders verhielt ſich das neue Paar. Das Männchen, welches ſchon einige Tage unter einem dichten Vallisneriagebüſch herumbuddelte, fegte von Zeit zu Zeit mit 638 geſpreitzten Floſſen im Aquarium herum, und machte trotz ſeiner Kleinheit dem Weibchen mächtig den Hof. Das Weibchen zeigte ſich auch durchaus nicht ſpröde, und öfters ſtattete es dem Männchen Gegen— beſuche in ſeiner Mulde ab. Dem Männ⸗ chen ſah man dann ordentlich die Freude an, die es beim Beſuch des Weibchens empfand. Aber auch aus dem ſtärkeren Leibesumfang des Weibchens konnte man ſchließen, daß der Zeitpunkt der Paarung nicht mehr fern war. Eines Tages, als ich mittags nach Hauſe kam, hatte das Pärchen auch gelaicht, ich fing das Weib— chen vorſichtig heraus und ſetzte es in einen anderen größeren Behälter, worin es ſich erholen konnte. Das Männchen übte inzwiſchen ſeine Brutpflege aus. Ja, dieſes Gebahren ſah doch etwas anders aus wie bei dem alten Männchen. Viel aufopfernder und intenſiver kam mir das⸗ ſelbe vor, und der Erfolg blieb nicht aus. Nach 5 bis 6 Tagen ſah ich die erſten Jungen an den Wurzeln und Blättern der Pflanzen hängen, und auch jetzt war das Männchen noch bemüht, den Jungen neuen Sauerſtoff zuzuführen. Dieſe ſchraub⸗ ten ſich auch immer höher hinauf und gingen, nachdem der Dotterſack verzehrt war, zum waagrechten Schwimmen über. Das Männchen wurde nun wieder zum Weibchen geſetzt, und bald ſchritt das Pär⸗ chen wieder zur Laichablage. Im ganzen K. Geißler: Einfache billige heizbare Terrarien machte das Pärchen vier Bruten. Von der erſten zog ich zirka 50 Stück, von der zweiten ebenſoviel, die dritte war eine Rieſenbrut; ich erhielt über 300 Stück. Dagegen verpilzte merkwürdigerweiſe die vierte bis auf das letzte Körnchen. Wo— ran lag das wohl? Bei dieſer großen Anzahl von Jungbrut gab ich das Infu— ſorienerzeugen auf und fütterte ausſchließ⸗ lich mit Plankton, und bald hatte ich die Jungen jo weit, daß dieſelben kleine Cy⸗ clops und Daphnien verzehren konnten. Dieſe Bruten fielen im Jahre 1912. Das jetzt vergangene Jahr brachte mir zwar nicht ſoviel Junge vom Scheiben— barſch; wohl aber eine weitere Erfahrung, nämlich das hier beſchriebene Männchen verſagte in der Brutpflege vollſtändig. Zwar wurde der Laich kurze Zeit behütet, aber dann einfach liegen gelaſſen. Von zwei anderen Pärchen erhielt ich die am Anfang angegebene Zahl von Jungfiſchen. Es wollte eben in dieſem Fahre nicht recht klappen. Man kann hieraus erſehen, daß die Zucht des Scheibenbarſches, ſo einfach ſie iſt und erſcheint, doch nicht gleich das erſtemal gelingen muß. Beſitzt man aber Ausdauer und läßt man ſich durch den erſten Mißerfolg nicht gleich abſchrecken, dann wird man wohl auch einmal Erfolg bei der Zucht dieſes ebenſo ſchönen wie anſpruchsloſen Fiſches haben. EB DO Einfache billige heizbare Terrarien. Von K. Geißler, München. Mit 6 Skizzen des Verfaſſers. Gar manchem Terrarianer wird es wie mir ergangen ſein, daß er anfänglich vor dem Bau heizbarer Terrarien zurückſchreckte. And doch kann man mit einfachen und billigen Mitteln gute heizbare Terrarien, ſowohl für Bodentiere (Scinciden) als auch für baumbewohnende Echſen (Anolis 20). bauen. Seit mehreren Jahren probierte ich ſtets den Bau heizbarer Terrarien und bin jetzt im Beſitze der verſchiedenſten Syſteme derſelben. Für Dornſchwänze 2c. habe ich das reine Fiſcherregulatorterrarium, für Iguaniden das Terrarium mit dem vor züglichen Tofohrofen und ſelbſtverſtänd— lich auch Terrarien mit kombinierter Luft⸗ und Bodenheizung. Durch raſchen Erwerb mehrer Exemplare größerer und kleinerer Scinciden aus dem letzten großartigen Import unſerer rührigen Importfirma Scholze & Pötzſchke war ich aber gezwungen worden, mir durch Herrn Damböck ſchnell einige kleinere, nur für je ein Zuchtpärchen verwendbare Terrarien bauen zu laſſen. Dabei griff ich auf einen früheren Typ zurück, bei dem ich (Skizze a) in eine runde zirka 22 cm im Durchmeſſer große Blech- kapſel durch einen, einem quadratiſchen Terrarienboden-Ausſchnitt entſprechenden. Blechtrichter die Heizflamme brennen ließ, Herrn Damböck erſetzte nun — ich war anfänglich einigermaßen überraſcht — dieſe Blechkapſel durch — eine Kochpfanne! — und das wohl einfachſte und — es ſei gleich vorweg geſagt — wärmeergibigſte heizbare Terrarium war fertig. 5 K. Geißler: Einfache billige heizbare Terrarien Wie bei Skizze a befindet ſich (ſiehe Skizze J.) auch hier ein Bodencusſchnitt, in den die Heizflamme hineinbrennt, und der Peripherie des Pfannenblechs ent— ſprechend, wurden Löcher angebracht, die die Abgaſe abziehen laſſen, ſo daß dieſe durch einen auf der Rückwand des hölzernen Heizkaſtens (ſiehe Querſchnitt desſelben) angebrachten Schlitz vollſtändig entweichen können. Zur allergrößten Sicherheit, um ja jedes Eindringen von Heizgaſen zu verhindern, kann die Fuge zwiſchen Ser- rariumboden und der gut aufzulötenden Kochpfanne mit Almidolkitt abgedichtet Ab luft Be megliche Alasfeheibe i Sprahtgıtter 26°C. 7% Hohle Lehmhugel 2 ran arme] | rr r Cue nılt des He 43 Kastens werden. Auf dieſe Blechpfanne wird nun mit Gips und feinen Kieſeln vermiſchter reiner Töpferlehm aufgebracht, der dann vollſtändig erhärten muß. Hierauf bringt man, um auch jede Staubentwicklung des Lehms zu verhindern, die aber ſchon durch die Beigabe des Kieſes teilweiſe gemindert wird, eine 2—3 mm dicke Schichte ſteifen gelben Dextrins auf, und bewirft dann den ganzen Hügel, jetzt aber unbedingt in noch ſehr feuchten Zuſtand d. h. am beſten ſofort nach Aufbringen der Dextrinsſchichte, mit feinſten Kieſeln (zirfa ½ 1 mm groß), aber mit ziemlicher Wucht' damit die Kieſel in die Maſſe des Dextrins eindringen, ohne jedoch dieſelbe ſichtbar werden zu laſſen. Dann läßt man den ganzen Hügel vollſtändig luft⸗ 639 trocknen, deſſen Oberfläche ſodann ſtein— hart geworden iſt. Etwaige Exkremente können ruhig abgebürſtet werden. Bemerken möchte ich, daß ich bis jetzt noch niemals beobachtet habe, ſei es bei den kleinen oder großen Scinciden oder anderen Echſen, daß die Tiere ihre Exkremente auf dem Lehm⸗ hügel abgelegt haben. Am nun aber einen ganz genauen Vergleich zwiſchen den Syſtemen, die in ganz ſchematiſchen Skizzen I und II (unter Wegfall der Pflanzenbehälter und Friſch⸗ luftzuführung und eventuellen Vorerwär— mung derſelben) feſtgehalten ſind, ziehen zu A \ 7 8 0 S Zus 1 —— r ge) = U III GG = — 2 f fr 1 1 2 EI LTE ILEEEIEELEVRTETIEEEREIL eee eee — — r N 4 7 1 N Skizze B können, mußte mir Herr Damböck neben den andern Terrarien ein genau gleich großes neukonſtruiertes Terrarium bauen, deſſen Heizeinrichtungen Skizze II zeigt, und deſſen Tofohrbergummantelung in genau der gleichen Weiſe wie der Lehmhügel des Terrariums I hergeſtellt wurde. Dieſe Ammantelung gibt für die Tiere zur Häutung ſehr geeignete Reibflächen ab. Links unter der Höhle befindet ſich der 22 mm hohe Fiſcherregulator. Nun be— heizte ich beide Terrarien, die in gleichem Raume ſtehen, unter gleichen Verhältniſſen bezüglich Lichteinfall und Beſonnung mit Damböckbrennern. Ich hatte alſo beim Terrarium leine, beim Terrarium II zwei Heizquellen. And der Effekt! Ich erzielte beim Terrarium II, alſo mit 2 Heizquellen 640 um 1° C mehr an Behältertemperatur gegenüber der des Behälters I, obwohl beim Terrarium II die 2 Flammen um zirka / höher brannten, als die des Ser- rariums. I, deſſen Innentemperatur um 5 — 6 C mehr betrug gegenüber der Außentemperatur, eine Leiſtung, die bei einer kaum 1 cm hohen Flamme wohl beachtenswert erſcheinen muß. befindet ſich die Flammenſpitze 3 cm vom Behälterboden entfernt. Heize ich nun das Terrarium I in der Frühe an, dann iſt nach Verlauf einer Viertelſtunde der Hügel ſchon etwas warm und die Tiere, deren Höhle neben dem Hügel liegt, jpüren die Wärme und kommen heraus, um ſich mit größter Behaglichkeit zu wärmen. Ganz anders beim Fiſcher— Tofohrterrarium II. Da der Sicher in ihrer Höhle warm wird, bleiben die Tiere liegen, bewegen ſich alſo ſehr wenig und ſind oft für mich halbe Tage nicht ſichtbar geworden. Sie verlaſſen dann die Höhle erſt dann, wenn der Boden des Fiſchers jo warm geworden iſt, daß ihnen der Auf— enthalt in der Höhle ſelbſt unangenehm wird. Sind die Tiere des Terrariums II ganz durchwärmt, dann wird noch der Tofohr beſtiegen (meine Egernien machen es alle ſo), oder ſie genießen die gelindere Wärme des Bodens um den Tofohr herum, der ſich durch die ausſtrahlende Wärme des Kupferkegels miterwärmt. Die Tiere ſuchen alſo auch weniger warme Stellen auf, was ihnen bei einem den ganzen Terrarienboden einnehmenden Fiſcher un— möglich gemacht iſt. Vergeſſen darf auch nicht werden, daß ſich der Fiſcherregulator erſt allmählich, d. h. ſehr langſam erwärmt, außer ſeine Konſtruktion iſt die gemäß Lien nn eee Dabei Hermann Löns: Die Schlucht der Angabe des Herrn Prof. Lor. Wüller⸗ Mainz (Skizze b) in „Krefft, das Serra- rium“, die aber un verhältnismäßig mehr koſtet als die einfache — „Bratpfanne“, umſomehr, wenn das verwendete Material noch Kupfer iſt. Angleich ſchneller erwärmt ſich natürlich der Lehmhügel beim Serra- rium J, der aber auch mit dem Fiſcher— regulator den großen Vorzug der lang— ſamen Abkühlung gemeinſam hat, denn erſt 1 —1½/ Stunden nach Ablöſchen der Flamme iſt der Hügel gänzlich aus⸗ gekühlt. Weiter iſt noch zu beachten, daß beim Hügelterrarium () die Luft wejent- lich mehr erwärmt wird, als beim bloßen Fiſcherterrarium, bei dem zuerſt der Boden des Waſſerregulators, dann das Waſſer und vermittelſt desſelben erſt der obere Serrariumboden erwärmt werden kann, während beim Lehmhügel durch die Pfanne und den Lehmſchlag ſofort die Luft erwärmt werden kann. Erſetzt man vielleicht einen Fiſcherregulator von 0,50 m zu 1,00 m — 7e, qm Fläche durch zwei große Lehmhügel, ſo glaubte ich ſicher, daß der Effekt bei einem Terrarium mit letzterer Einrichtung weit größer iſt, als beim bloßen Fiſcherterrarium. Natürlich kann aber bei einem ſolchen Behälter der eine Hügel durch einen Tofohr erſetzt werden. Sollte aber ein Liebhaber den Fiſcherregulator unbedingt beibehalten, ſo würde ich ihm abraten, den gleichen Fehler, wie ich zu machen, den Fiſcher auch in die Höhle einzubeziehen. Freuen ſollte es mich, wenn dieſe Zeilen einen Weg zeigen, der es auch einem minderbemittelten Liebhaber— Kollegen ermöglicht, ſich den Beſitzeines oder mehrerer einfacher, praktiſcher und dabei doch wärmeergiebiger Terrarien zu ſichern. Natur und Haus eee eee Die Schlucht. Von Hermann Löns 7. Unter der Steilwand des Berges erhebt ſich ein Dutzend Klippen in dem Buchen— aufſchlag, und darunter liegt ein großer Erlenſumpf, in dem ſich das Regenwaſſer, das von den Felſen hierhin geleitet wird, i Aus dem Werke „Mein buntes Buch“. Berlag von Adolf Sponholtz, G. m. b. H., Hannover. Preis gebunden 3,50 Mk., Luxusband 6 Mk. fängt, um in einer Reihe von dünnen Waſſerfäden wieder zum Vorſcheine zu kommen, die ſich allmählich zuſammen— finden und ein Bächlein bilden. Im Laufe der Zeit hat es ſich ein tiefes Bett in den Berg gegraben, den Erdboden bis auf den felſigen Grund fortgewaſchen, Hermann Löns: und ſo rinnt es nun in einer engen Schlucht mit ſteilen Wänden zu Tale, meiſt flach und dünn, dann und wann aber breite flache Tümpel oder tiefe Löcher bildend, je nachdem die Rinne ſich verbreitert oder Felszacken ſie einengen. Da aus der Schlucht immer eine feuchte Luft herausſteigt, ſind ihre Ränder dicht mit Farnen beſtanden, hohem Straußfarn und Wurmfarn, deren verwelkte Wedel jetzt wie braune Fächer herabhängen, ſtarrem Rippenfarn, deſſen Laub auch im Winter grün bleibt, und Tüpfelfarn, der ganze Raſen zwiſchen den Wurzeln der alten Eichen bildet, die die Schlucht be— gleiten. Aus den Spalten ihrer feuchten Wände kommen dichte Büſchel winziger Felſenfarne hervor, die helles und dunk— les, gefiedertes und gelapptes Laub tragen, und mit Efeuranken, Lebermoosgeflechten und Laubmoospolſtern die Felswände faſt ganz bedecken. Im Sommer kommt die Sonne wegen der dicht ſchattenden Eichen und Buchen nur an ganz wenigen Stellen bis dicht an die Schlucht heran; jetzt aber, da die Wipfel kahl ſind, kann ſie ſie nur da nicht erreichen, wo die Fichten ſich ganz eng um ſie zu— ſammendrängen. Hier, wo die Steilwände auseinandergehen und der Waſſerfaden ein breites Becken mit flachen Ufern gebildet hat, fällt das Mittagslicht der Winter— ſonne voll auf das Wäſſerchen. Die Schnee— flocken an ſeinen Rändern leuchten nur ſo und die Eiszapfen an den freien Wurzeln blitzen und funkeln um die Wette mit den Blättern des Efeus und des Haſelwurzes. So warm ſcheint die Sonne, daß die Schneeflöhe auf den Schneeflecken luſtig hin und her hüpfen und der Öletichergaft, das ſeltſame, flügelloſe, dunkelerzgrüne Weſpchen, munter zwiſchen den Frucht- ſchirmen des Brunnenmooſes auf- und abſpringt. Eine kleine Gehäuſeſchnecke iſt unter der Wirkung der Sonnenwärme aus der Froſtſtarre erwacht; ſie kriecht langſam vorwärts und weidet den Algen— überzug des Geſteins ab. Da kommt unter einem faulen Farnwedel ein winziges, faſt nacktes Schneckchen, das auf dem Hin⸗ terleibe einen lächerlich kleinen flachen Deckel trägt, hervorgekrochen. Es ſtreckt ſeine Taſter in die Luft, bewegt ſie hin und her und ſchleicht dann ſtracks auf das andere Schneckchen zu, das, ſobald es ſich berührt fühlt, ſich ſchleunig in ſein Häuschen zurückzieht. Doch das nützt ihm wenig, Die Schlucht 641 denn die Daudebardie legt ſich darüber, raſpelt mit ihrer ſcharfgezähnten Zunge das Häuschen durch und frißt das Schneck— chen bei lebendigem Leibe auf. In den Sonnenſtrahlen, die durch die Wipfel der Fichten fallen, blitzt und funkelt es unaufhörlich auf und ab. Ein Schwarm von Wintermücken iſt es, die hier ihren Hochzeitstanz aufführen. Den Sommer über haben ſie als Larven in dem faulen Laube am Grunde der Schlucht gelebt, haben ſich im Spätherbſt zu Wücken ent⸗ wickelt und ſchwärmen nun fröhlich umher. Sie locken den Zaunkönig an, der eben noch in dem dichten Waldrebengeflechte, das die lichthungrigen Dornbüſche weiter unten an der Schlucht umſpinnt, fürchterlich lärmte, weil es ihm nicht paßte, daß die Waldmaus da umherſprang und ihm die Spinnen und Käfer fortfing, die er als ſein ausſchließliches Eigentum betrachtet. Nun ſchlüpft er in der Schlucht von Wurzel zu Wurzel und haſcht alle Augenblicke eine der Mücken. In den Dornbüſchen turnt ein Sumpfmeiſenpärchen umher und pickt die Spannereier von der Rinde fort, und ſobald es verſchwunden iſt, erſcheinen mit vergnügtem Gepiepe zwei Blaumeis— chen und halten Nachſuche. Dann ertönt ein leiſes Ticken, ein Rot⸗ kelchen aus dem Norden, das den Winter hierzulande warm genug findet und nicht weiter gewandert iſt, kommt angeſchnurrt, macht einen Bückling, fängt eine Mücke, trinkt aus dem Tümpel, ſucht nach Gewürm und Schneckchen im Mooſe und ſchnurrt von dannen. Einige Buch- und Berg⸗ finken fallen ein, tränken ſich und ſtieben wieder ab. Eine Amſel fliegt herbei, wirft mit dem Schnabel geräuſchvoll das Vorjahrslaub durcheinander, erbeutet Re- genwürmer und Schnakenmaden und ſtreicht mit gellendem Gezeter davon, weil der Fuchs aus der Fichtendickung heran— ſchleicht. Er beſucht die Schlucht gern, denn allerlei Mäuſe wohnen in ihr, und ab und zu erwiſcht er dort auch eine Fo⸗ relle, die ſich von Tümpel zu Tümpel ge- worfen hat, um in dem ſauerſtoffreichen Waſſer abzulaichen. Damit tut ſie den vielen Salamanderlarven, die auf dem Grunde der Kölke leben, einen Gefallen, denn die friſch ausgeſchlüpften Forellen find ihnen ein bequemes Futter. Sie ſelber aber fallen zum Teil dem Eisvogel zur Beute, der ab und zu einen Ausflug in die Schlucht macht, während die Köcher— 642 fliegenlarven, die in Menge auf dem Grunde der Pfützen umherkriechen, der Waſſeramſel über die ſchlechte Zeit hinweg⸗ helfen müſſen, wenn der Bach, in den das Bächlein rinnt, durch Regengüſſe oder Schneeſchmelze getrübt iſt. Wenn im Vorfrühjahr die Sonne ſchon mehr Macht hat, blühen die Haſelbüſche auf, die an den Flanken der Schlucht wachſen, und über die ganze Rinne hin leuchtet es von den goldenen Troddelchen und die bemooſten Felswände werden gelb überpudert. Es dauert dann auch nicht lange, und die vielen Seidelbaſt— ſträucher in den Steinſpalten bedecken ſich mit roſenroten Blüten, die blauen Sterne der Leberblümchen erſcheinen im Laube, erſt wenige weiße Buſchwindröschen, zu denen jeden Tag mehr kommen, und ſchließlich auch die gelben, die Goldſtern— chen des Scharfkrautes, roſig aufblühende und dann blau werdende Lungenblumen, die zierlichen Simſen, die unheimliche Schuppenwurz, der bunte Lerchenſporn, das winzige Moſchusblümchen, und über ſie hin ſchwirrt und flirrt es von Motten und Fliegen, und im Laube riſpelt und kriſpelt es von Käfern aller Art, und luſtig flattern die Zitronenfalter zwiſchen dem Gebüſche umher. Dr. Wolterstorff: Vor dem Sturm 5 Am dieſe Zeit kommen auch die Faden⸗ molche aus ihren Winterlagern hervor⸗ gekrochen, freſſen heißhungrig, bis ſie fett und dick ſind, vertauſchen ihre mißfarbigen Kleider mit bunten Hochzeitsgewändern und bevölkern die flache, mit faulen Blättern gefüllte Waſſerrine, bis das Laichgeſchäft vorüber iſt. Ihnen folgen die Salamander, die zu Hunderten hier zuſammenkommen und in den tieferen Waſſerlöchern ihre Brut abſetzen, um ſich dann wieder über den ganzen Wald zu verteilen. Dann aber iſt auch die hohe Zeit für die Schlucht vorbei. Die Vorfrühlings— blumen verwelken, das Laub der Buchen und Eichen verſchränkt ſich und ſchattet ſo ſehr, daß nur noch die Farne, die braune Vogelneſtwurz, der leichenfarbige Fichtenſpargel, Pilze und wenige Schatten— pflanzen hier gedeihen und von den Tieren Schnecken und ſolches Gewürm, das mit halbem Lichte zufrieden iſt und die feuchte Kühle liebt, und das zum Teil erſt dann zu vollem Leben erwacht und ſich aus den modrigen Spalten und dem vom Falllaube verhüllten Schotter nach oben zieht, wenn Schnee das Land be— deckt und Eiszapfen aus dem Mooſe heraushängen. DO : OD Vor dem Sturme. Von Dr. Wolterstorff. I Ausſtellungstage in Altona und Ham⸗ burg. Wie ein Traum aus vergangenen Tagen iſt es mir, wenn ich heute an die Sonderaus- ſtellung des Vereins Altonaer Aquarien⸗ und Terrarienfreunde auf dem idylliſchen Gelände der ſtädtiſchen Gartenbauausſtel⸗ lung zu Altona zurückdenke! Als wir am 17. Juli morgens 9 Uhr die geräumige Haupt- halle der Ausſtellung betraten, um in Gemein⸗ ſchaft mit den Herren Prof. Lehmann vom Altonaer Muſeum und M. Strieker wieder einmal des heikelen Amtes des Preisrichters ob— zuwalten, konnten wir zu unſerer Freude feſtſtel— len, daß ſich die Aquarienſchau bereits fix und fertig dem Auge darbot! Einzelheiten zu ſchil— dern, iſt nicht meine Abſicht, um ſo mehr, als die Herren Pajeken (in „Vl.“ Nr. 35) und ein unge⸗ nannter Herr in „W.“ Nr. 39 bereits das Nähere über die Ausſtellung berichteten. Nur ſo viel ſei gejagt, daß die Schau in Bezug auf Süßwaſſer⸗ aquarien, insbeſondere natürlich in fremdländi⸗ ſchen Zierfiſchen, das höchſte Lob verdient! Nahezu alle Becken waren gut bepflanzt und boten einen ſchönen Anblick. Beſonders hervorheben möchte ich, daß mir nicht ein kranker oder toter Fiſch aufſtieß. Das gilt namentlich auch für die zahl- reichen Becken des einzigen Händlers der Aus— ſtellung, des Herrn A. Jürgenſen, — übrigens Mitglied des Altonger Vereins — den wir für feine vorzügliche Zuſammenſtellung zur Prämie⸗ rung mit der ſilbernen Staatsmedaille vor⸗ ſchlagen konnten. Auch die übrigen Altonaer Herren hatten eine ſehr reichhaltige Kollektion heimiſcher und fremdländiſcher Fiſche ausgeſtellt. Die Sonderausſtellung der „Trianea“ war klein, aber vorzüglich, die Aquarien gewährten teilweiſe einen entzückenden Anblick, ebenſo das Tropen⸗ Terrarium des Herrn Hübner. In der Kollektiv⸗ Ausſtellung des „Roßmäßler“ beanſprucht vor Allem die reichhaltige Sammlung von Präparaten und Hilfsmitteln aller Art beſonderes Intereſſe. Die kleine Schülerabteilung bewies, daß auch die Knaben einer Anzahl von Mitgliedern ihre Aquarien, Stabheuſchrecken u. a. mit Luſt und Liebe pflegen. Seewaſſeraquarien waren mehrfach vertreten, leider gewährten ſie infolge ſteter Trübung keinen ſonderlich günſtigen Eindruck. Auch die ſpärlichen Dr. Wolterstorff: Vor dem Sturme Terrarien konnten, mit Ausnahme des erwähnten Tropenterrariums, nicht für Prämierung in Frage kommen. Die goldene Medaille erhielten die Herren Oſtermann, der verdiente Vorſitzende des Alto— naer Vereins (für Geſamtleiſtung, heimiſche und fremde Fiſche), E. Cober (für ausländiſche Fiſche und Pflanzen) der Verein „Koßmäßler“ (für Hilfsmittel und Präparate), E. Kramp (für ſeltene Haplochilus- und Fundulus-Arten ſowie hervorragende maleriſche Wirkung der Behälter), C. Hübner (desgleichen und Tropenterrarium). Silberne Medaillen erhielten (nach der Reihenfolge des Katalogs) die Herren Bunge— reit, Pajeken, Stoge, Schmidt, Militzer, Bruſer, Frau Amanda Schumacher, Pantel, G. Schröder, Stellmann und die Firmen E. M. Schulz (Inſektarien) Hamo-Werke, Inh. Cäſar Frahm („Hammonia“), G. Wenzel & Sohn und J. E. G. Wegner (Literatur), R. Baumgärtel (Aquarium mit Heizkegel). Shren- preiſe erhielten die Herren Pechaſche kund Hugo Schulze. Ferner gelangten 23 bronzene Medaille und mehrere Schülerpreiſe zur Verteilung. Die Nachmittagsſtunden wurden einem flüch— tigen Rundgang durch die Gartenbauausſtellung unter freundlicher Führung mehrerer Herren des Altonaer Vereins und des „Roßmäßler“ gewid— met; hier entzückte uns immer wieder das herrliche Landſchaftsbild und die prächtigen Anlagen. Den Beſchluß machten eine Kneipe mit den Herren der „Salvinia“ im Ausſtellungsreſtaurant und eine fröhliche Zuſammenkunft mit den Ausſtellern im „Kaiſerhof“ zu Altona. Für den 18. Juli hatten wir urſprünglich den Beſuch der naturwiſſenſchaftlichen Muſeen und zoologiſchen Gärten geplant. Auf allgemeines Zureden der Hamburger entſchloſſen wir uns aber, an einer Fahrt zur Beſichtigung der „Vater⸗ land“, die weit draußen auf der Elbe bei Sur haven vor Anker lag, mit Magdeburger Freunden teilzunehmen. Die Fahrt mit dem Dampfer „Kaiſer“ wäre unter anderen Umſtänden ein Hochgenuß geweſen. Leider war das Schiff total überfüllt und gelang es nur mit Mühe, hin und wieder ein Sitzplätzchen zu ergattern. Auch bei der Beſichtigung der „Vaterland“ ſchob ſich die Menſchenmenge — wenigſtens 2000 Mann — teilweiſe drangvoll eingekeilt in fürchterlicher Enge durch die Prachträume des Rieſenſchiffes, ſo daß man kaum zur Beſinnung und ruhigen Betrachtung kam. — Wer aber von uns hätte gedacht, daß die bevorſtehende Ausfahrt der „Vaterland“ vorerſt ihre letzte ſein würde! Heute noch, während ich dieſe Zeilen ſchreibe (18. Okt.) liegt der ſtolze Dampfer, zur Untätigkeit ver⸗ dammt, im Hafen von New-Vork! — Als eine Erholung von dieſer Strapaze begrüßten wir am ſpäten Nachmittag einen Gang durch den Elb— tunnel zu St. Pauli. Auch ein Wunderwerkder Tech⸗ nik! Der Abend ſah uns am Strande der Alfter. in der idylliſchen Alſterluſt, meinem Lieblings- plätzchen bei früheren Beſuchen Hamburgs, vereint. Für den 19. Juli, einen Sonntag, war ein Ausflug zu Hagenbecks Tierpark vorgeſehen. Die Sonne meinte es ſchon faſt zu gut, als wir vormittags mit den Magdeburgern und 2 Ham- burger Freunden — erfahrenen Aquarianern — unſere Beſichtigung begannen. Uns intereſſierte hier vor Allem das Aquarium und Snieftarium. Das Inſektarium übertraf mit ſeinem Reichtum 643 an Käfern, Schmetterlingen, Spinnen, Skorpionen und dergl. unſere Erwartungen. Von den Aqua- rien und Terrarien ließ ſich leider nicht das Gleiche jagen. Der Tierbeſtand an fremdländi- ſchen Fiſchen, Amphibien und Reptilien war gut, aber die Bepflanzung der Fiſchbecken ließ zu wünſchen übrig und die Terrarien mit vertr ock— netem Moos als faſt einzige „Bepflanzung“ boten zum Teil kein anziehendes Bild. Vor Allem fehlte auch das Sonnenlicht! Trotz der freien Lage des einſtöckigen Gebäudes hat man nur Oberlicht, meiner Erinnerung nach abgedämpftes, vorge— ſehen. Ein größeres Terrarium hat „Auslauf“ erhalten, d. h. die eine Hälfte iſt von außen ſicht⸗ bar. Aber weder innen noch außen erhielten die Inſaſſen, Schlangen, zur Zeit unſeres Beſuches, / 11, Uhr einen Sonnenſtrahl. Den übrigen Schätzen des weltberühmten Tier⸗ parks konnten wir nur wenig Zeit widmen, da Herr Dr. P. Krefft in Lockſtedt unſerer harrte. Noch raſch ein Blick auf die künſtleriſch meiſter⸗ haften Nachbildungen vorzeitlicher rieſiger Rep- tilien, dann wanderten wir bei lachendem Sonnen⸗ ſchein durch die herrliche Holſteiner Landſchaft zur Birkenallee in Lockſtedt. Was uns Freund Dr. Krefft hier vorführte, ſein Freilandterrarium für Eidechſen, entzückte uns! Mit wenig Mitteln hat Krefft hier auf beſchränktem Rauue eine Anlage geſchaffen, die ihresgleichen ſucht und Hagenbecks Terrarien tief in den Schatten ſtellt! Es hat etwa die Geſtalt eines kleinen, niederen Gewächshauſes von 6—8 qm Flächeninhalt, die Wände cirka 60—80 cm hoch aus Drathglas er- richtet, teilweiſe mit Glas überdacht. Heizung iſt nicht vorhanden. Bei Kühle oder ſtarkem Regen wird der ganze Behälter überdacht. Aller⸗ hand Geſtein, zu Felſen aufgetürmt, bietet dem Getier willkommene Schlupfwinkel. Kletterbäume, eine üppige Vegetation — ſelbſt früchtetragende Erdbeerpflanzen fehlen nicht — bieten ein male⸗ riſches Bild, belebt durch eine Unzahl von Eidech⸗ ſen aller Art und Chamäleons. Außer vielen ſüdeuropäiſchen Lacerten ſah ich hier u. a. mittel⸗ amerikaniſche Eidechſen, den auſtraliſchen Trachy- saurus rugosus und das zierliche Chamaeleon pumilus. In einem kleinen Teich tummelten ſich talergroße nordamerikaniſche Schildkröten. Alles kribbelte und krabbelte und ſonnte ſich im warmen Schein der Mittagsſonne. Die Chamäleons er- haſchten mit Geſchick ihnen auf die Zweige vor⸗ geworfene Mehlwürmer. Wie mir Herr Dr. Krefft zu meiner Gberraſchung mitteilte, bleiben die Tiere nicht nur während der heißen Jahreszeit, ſondern bis Oktober oder Anfang November iu Freilandterrarium und wandern erſt dann in die Winterquartiere. Für größere Schildkröten hat Dr. Krefft gleich⸗ falls eine Art Freilandterrarium hergeſtellt. Ein Raſenplatz iſt mit Dratgitter umſäumt. Auch hier bietet eine größere Felsgrotte, mit Erde beworfen, genügende Verſtecke. Für die Waſſerſchildkröten iſt ein Teich, etwa von der Größe eines qm, in den Boden eingelaſſen. — Nur zu raſch entfloh die Stunde, wir ſchieden mit vielem Dank für das Gebotene von unſerem liebenswürdigen Mentor und ſtrebten zu Fuß und „elektriſch“ Hamburg zu. Auch die Hamburger „Hochbahn“, beſſer gejagt Hoch⸗ und Antergrundbahn — lernte ich bei der Gelegenheit kennen. Am ſpäten Nachmittag ging es hochbefriedigt am Sachſenwald und der idylliſchen Altmarkt vorbei der Heimat zu. — ————————————————ο————‚—————e eee e „ „„ „ „ e e e e e e „ e EEE EHE H.—- . Aus der Kriegsmappe : des Herausgebers : — äkni e Ü—V UP !Tů]nlk J „„ „4 444% 4%%%%%„ „ 4 % „% „„ „ „ 1 0 0 0 „ „ „ Ik Berlin, 31.7. 1914. ©. g. H. Dr.! Angeſichts 925 ſtündlich drohender werdenden politiſchen Lage habe ich Herrn Gruber telegra— phiſch anheimgeſtellt, den Kongreß zu vertagen. Hochachtungsvoll 2; Moskau, 16./29. 7. 1914. S. g. H.! Bitte, ſagen Sie mir, in welchem Buch ich eine Abbildung von Enchytraeus finden könnte. Es wäre ſehr intereſſant, wenn Sie dieſe Abbildung in den „Blättern“ abdrucken laſſen würden. Mit Hochachtung N. v. Solotnitzky. (Dieſe Zuſchrift iſt von beſonderem Intereſſe, weil ſie zeigt, daß auch viele Ruſſen — Herr b. Solotnitzky am 29. 7. nicht an den Ausbruch des Krieges glaubten! Der Wunſch ſelbſt ſoll in ruhigeren Zeiten erfüllt werden. Zur Zeit find die ruſſiſchen Abonnenten völlig vom Verkehr mit Oeutſchland abgeſchnitten.) 3: Pfalzburg, 16. 8. 1914. S. g. H. Dr. Aus dem Kriege ſende ich Ihnen einen Gruß. Bei Mühlhauſen hüpften im Kleeacker andere Laubfröſche, als ich ſonſt zu fangen gewöhnt bin! Hoffentlich ſehen wir uns ſpäter einmal geſund wieder! Stets ergſt. Regimentsarzt Dr. W. Klingelhöffer. 4. Trondjem, 7. 9. 1914 L. H. Dr.! Seit 5. September befinden wir uns auf der Rückreiſe. Spitzberger Expedition Krieges halber ſofort abgebrochen! Am Donnerstag kommen wir nach Hauſe. Herzl. Grüße Anny Fahr. 9: Wien, 23. 9. 1914. 2 De h Im Felde ſtehe ich noch nicht, kann aber noch zu Landſturmdienſten verwendet werden. Vorläufig bin ich Spitalleiter. Anſere Anſtalt iſt in ein Lazarett umgewandelt worden — zur Hälfte, in der anderen laufen die Zuchten weiter. Herzlichſt grüßend Ihr Dr. P. Kammerer. 6. Bern, 5. 10. 1914. Tit. . Jetzt haben wir Aquarianer anderes zu tun, als über unſeren erbitterten Feind, den grünen Süßwaſſerpolypen, zu ſchimpfen, nicht wahr? Meine beſten Grüße! H. Bangerter (3. Z. Wachtmeiſter, Füſilier-Komp. III/ 28). iſt Kaiſ. Ruſſ. Staatsrat — noch Aus der une des Herausgebers — QUnſer Lichtbildervortrag 765 Wien, 7. 10. 1914. L. H. Dr.! 5 Hoffentlich führt das gewaltige Ringen für uns Verbündete zu einem glorreichen Ende! Dann mag auch unſere Liebhaberei aufs neue emporblühen. Ich ſende Ihnen meinen herz— lichſten Gruß! C. A. Reitmayer. 8. Challerange, 7.10. 1914. ©. g. H. Dr.! Sende Ihnen aus Feindesland die herzlichſten Grüße. Freute mich ſchon auf ein Wiederjehen. beim Berliner Kongreß, aber leider machte uns der Krieg einen Strich durch die Rechnung! — Mir geht es den Amſtänden nach gut. Ihr Artur Conrad (Nymphaea alba“), Krankenträger. 9. FS . c Italien), 13. 10. 1914. S. g. H. Dr.! Herz und Gedanken find in Deutihland und mit den Deutſchen. Wünſche von Herzen Ihrem Lande die ſchönſten Erfolge. Ihr ergebenſter a D (Dieſe Zuſchrift ſtammt von einem bekannten ausländiſchen Gelehrten.) 10. Lübeck, den 19. Okt. 1914 S. g. H. Dr.! Vom belgische n Kriegsſchauplatze zurück, will ich nicht unterlaſſen, Ihnen mitzuteilen, daß ich bis auf Weiteres meine Mitarbeit an den „Bl.“ wieder ausführen kann, da ich vorläufig nur garniſondienſtfähig bin und zu Hauſe wohne. Ich erlitt auf einem Eilmarſch einen Hitzſchlag und habe dann ſechs Wochen an Fſchias dar⸗ niedergelegen. Aus den Händen belgiſcher Ziviliſten wurde ich im letzten Augenblick durch eine unſerer Feldwachen befreit. Sonſt hätte ich die Heimat wohl nicht wieder geſehen. Die Anſtrengungen draußen ſind un⸗ geheuer, aber der Geiſt unſerer Truppen iſt ſo vorzüglich, daß an einem endgültigen Siege nicht mehr zu zweifeln if. Zur Zeit habe ich nur Wachdienſt, und zwar auf einer Werft. Mit 58 Gruß 7 Ernſt Schermer, Anteroffizier der Reſerve, 4. Erſatzkomp, d. Reg. Ur. 2. IR 22. 10. 1914. Star Dr. ü Beſten Dank für Ihre Karten und Wünſche! Mit der Heimkehr wird es ja wohl noch Zeit haben. Jedenfalls werden wir Weihnachten noch in Feindesland feiern. Ihnen, ſowie Ihrer Frau Gemahlin, und allen Leſern der „Blätter“, ins⸗ beſondere meiner geſchätzten Kundſchaft herzlichſte Grüße aus Neudeutſchland. Ihr Hans Welke. Adreſſe: Wehrmann Welke, Landſturm-Inf. Batl. I, Dortmund, 2. Komp., Gingelom, Belgien. Anſer Lichtbildervortrag. (Bericht über einen gemeinſchaftlich von dem Verein der Aquarien- und Terrarienfreunde und der „Vallisneria“ zu Magdeburg veranſtalteten Vortragsabend.) Seit längerer Zeit ſchon war in der „Ballis- neria“ der Beſchluß gefaßt, durch Abhaltung eines Lichtbildervortrages auch weitere Kreiſe mit unſerer Liebhaberei bekannt zu machen. Nachdem die Verhandlungen über die Veran— ſtaltung eines kinematographiſchen Vortrages der verhältnismäßig hohen Koſten wegen (120 bis 150 Mark pro Abend) ohne Erfolg geblieben Anjer Lichtbil waren, wurde ein Vortrag mit 60 ſtehenden Lichtbildern über das Thema „UAnſere Aquarien- füche“ gewählt, wie ihn die Firma Lieſegang in Düſſeldorf anbot, und die Geſamtkoſten des VBor- trages im Voranſchlage auf zirka 60 Mark feſt— geſetzt. Auch die Serie des Verbandes „Aus dem Leben der Daphnien“ (28 Bilder) ſollte, wenn möglich, gleichzeitig mit vorgeführt werden. So ſtanden uns für den Abend 88 Lichtbilder zur Verfügung, was einer Vortragsdauer von 2% bis 3 Stunden entſprach. Der UAmſtand, daß bereits vor einigen Jahren einer unſerer Magdeburger Brudervereine, der „Verein der Aquarien- und Terrarienfreunde“ mit dem Erſuchen an uns herangetreten war, ge— meinſam mit ihm Lichtbildervorträge abzuhalten, bewog uns, den genannten Verein zur Teilnahme einzuladen. Die Einladung fand in den Reihen der „Aquarienfreunde“ begeiſterten Widerhall und einſtimmig wurde auch hier der Beſchluß gefaßt, dieſen und auch ſpätere Vortragsabende gemeinſchaftlich zu veranſtalten. Die nicht unbeträchtlichen Vorarbeiten wurden einem aus Mitgliedern beider Vereine gebildeten Ausſchuß überwieſen und von dieſem durch prak— tiſche Arbeitseinteilung glatt erledigt. Um den Vertrieb der Eintrittskarten bemühten ſich alle Mitglieder beider Vereine in uneigennütziger Weiſe in Bekanntenkreiſen, an den Arbeitsſtätten u. ſ. w. mit dem ſchönen Erfolge, daß annähernd 300 Eintrittskarten A 20 Pfg. abgeſetzt wurden. Am Vortragsabend ſelbſt wurden am Eingang des Saales nur wenige Karten verkauft. Eine Einladung der 11 höheren Schulen war völlig erfolglos geblieben, trotzdem der Preis für Schülerkarten nur 10 Pfg. betrug. Ebenſo un- wirkſam erwieſen ſich Inſerate und Hinweiſe in den zwei geleſenſten Zeitungen, die uns außer den 12 Mark Inſeratengebühren noch 6 Mark „Vergnügungsſteuer“ koſteten, da durch das In— ſerat der löbl. Magiſtrat auf unſeren Vortrag aufmerfiam gemacht worden war und unſer „Ver— gnügen“ mit der genannten Steuer belegt hatte. Dies war doch immerhin ein Erfolg der Inſerate, wenn wir ihn auch in dieſer Weiſe weder erwartet noch verlangt hatten. Die Lichtbilder koſteten uns an Leihgebühr, Porti für Hin- und Rüdien- 12,75 Mark, die Leihgebühr für den Projektions— apparat nebſt Lichtquelle (Bogenlampe) und Be— dienung betrug 12 Mark, für die Eintrittskarten wurden 5,50 Mark Druckkoſten bezahlt. Die Koſten des Vortrages beliefen ſich einſchließlich der oben erwähnten Inſertionsgebühren, Ver— gnügungsſteuer, ſowie der verſchiedenen kleinen Ausgaben für Einladungsſchreiben, Plakate, Porto-Auslagen u. ſ. w. auf 54,30 Mark. Die vom Wirt verlangte Saalmiete von 15 Mark wurde uns in Anbetracht des guten Beſuches erlaſſen, da wir durch zwei Pauſen dafür geſorgt hatten, daß auch der Wirt durch Amſatz von Getränken auf ſeine Rechnung kam. Durch den Verkauf der Eintrittskarten wurde eine Einnahme von 57,30 Mark erzielt, ſodaß den veranſtalten⸗ den Vereinen noch ein kleiner Aberſchuß verblieb. Da der Vortrag bei ſchönſtem Sommerwetter, alſo dem ungünſtigſten für ſolche Veranſtaltungen, ſtattfand, iſt dies Ergebnis als ein ſehr gutes anzuſehen. Wir hoffen bei ſpäteren Vorträgen, — — O dervortrag 645 bei denen wir unſere hier gemachten Erfahrungen verwerten werden, noch beſſere Erfolge erzielen zu können. Denn wenn dieſe Veranſtaltungen auch keinesfalls dem Gelderwerb dienen ſollen und dürfen, ſondern in erſter Linie das Intereſſe für Naturbeobachtungen in immer weitere Kreiſe tragen ſollen, ſo iſt ein pekuniärer Erfolg doch immer erſtrebenswert, da derſelbe die Möglich— keit bietet, ſich auch an teurere Vorträge zu wagen und ja doch immer demſelben Zweck wieder zufließt. Den erſten und zweiten Teil des Abends füllte der Vortrag über das Thema „Unſere Aquarien- file“, aus. Die dazu gelieferten Lichtbilder, meiſtens nach Photographie von Köhler ange— fertigt, gaben einen klaren Gberblick über die Hauptgattungen unſerer Zierfiſche. Beſonders gut erſchienen die Aufnahmen der heimiſchen Aquarienfiſche, während die Mehrzahl der Ab— bildungen der fremdländiſchen Fiſche durch neuere Zeichnungen und Photographien überholt ſind. Der fortgeſchrittene Liebhaber vermißte beſonders die Neueinführungen der letzten Jahre, jo daß der Wunſch gerechtfertigt erſcheint, bald neuere Lichtbilderſerien über Aquarienfiſche begrüßen zu können. Der verbindende Text war recht klar und überſichtlich gehalten und auch dem Laien leichtverſtändlich. Der vom Verband der deutſchen Aquarien— vereine entliehene Lichtbildervortrag „Aus dem Leben der Daphnien“ war in jeder Be— ziehung ausgezeichnet und bot Neues in Bild und Teft. Ob die Bilder Zeichnungen oder Mi— krophotographien waren, einerlei, fie zeigten ſich jedem Anſpruch gewachſen und wurden mit regem Intereſſe aufgenommen. Dank des guten Pro— jektionsapparates konnte zum Beiſpiel eine Daph- nie in einer Größe von 4 Metern gezeigt wer— den. Trotz dieſer enormen Vergrößerung ver— loren die Bilder kein Teilchen ihrer Schärfe. Dem Verband der deutſchen Aquarien-Vereine können wir zu der Zuſammenſtellung dieſes ſeines erſten Lichtbildervortrages nur unſere wärmſte Anerkennung ausſprechen und gleichzeitig wünſchen, daß er in der gleichen einfachen wie vornehmen Weiſe nun auch in der Anſchaffung von weiteren Vorträgen über alle einſchlägigen Gebiete fortfahren und in der planmäßigen Durchführung dieſer Anſchaffungen eines ſeiner Hauptziele erblicken möge. Daß er ſein Ziel nur erreichen kann, wenn ihm durch Beitritt aller noch abſeits ſtehenden Vereine auch der nötige Rückhalt verliehen wird, iſt dem Einſichtigen ohne weiteres klar. Auch keinem unſerer beiden Ver— eine wäre bei der ſelbſtändigen Abhaltung des Vortrages ohne erhebliche Opfer ſolcher Erfolg beſchieden geweſen, wie er hier die gemeinjchaft- liche Arbeit krönte und den Wert des Zuſammen⸗ ſchluſſes aufs deutlichſte zeigte. Ans aber erwuchs als ſchönſter Erfolg des Abends die Pflicht, weiter zu ſchreiten in freu— diger gemeinſamer Arbeit, zu der uns auch die übrigen Magdeburger Vereine willkommen ſind, und aus den Erfahrungen des erſten Vortrages Lehren für die Abhaltung weiterer Vortrags- abende und ähnlicher Veranſtaltungen zu ziehen. Erich Kraſper („Vallisneria“-Magdeburg). 646 UTEUEEERDUEREREEREEEEERUENEERUERUUNREEEUEERENEUDENERRRKRERUERUERNEERUREEEEEENDRERNNRLERN : Kleine Mitteilungen : Behälter zum Fang von Fliegen u. ſ. w. Mit einer Skizze. Zum Fang der Fliegen mit der Hand, zum Einfangen weichflügeliger Käfer, Spinnen u. ſ. w. braucht der Terrarienfreund einfache Behälter, die er jederzeit bei der Hand hat und in welches er jedes einzelne Tier leicht einſtecken kann, auch wenn er ſchon ziemlich viel Beute enthält. Sehr zweckentſprechend ſind leere Zündholzſchachteln. Zwiſchen den inneren Einſatz und die Hüllſchach— tel wird ein Streifen Karton (die Poſtkarte iſt etwas zu ſchwach hiefür) geſchoben, der gegen das Ende zu einen „ _) kleinen dreieckigen == Ausſchnitt erhält. UNITIES dre wee. 2 die Fliegen u. ſ. w. in die etwas herausgezogene Schachtel geſteckt, worauf der Einſatz zurückgeſchoben wird. Iſt die Schachtel genügend gefüllt, ſo wird der Karton herausgezogen und kommt bei einer anderen Schachtel in Verwendung. Je nachdem, ob die Fliegen in das Terrarium raſch entleert werden ſollen oder ob man dieſelben langſam aus der Schachtel entweichen laſſen will, wird der Einſatz ohne oder mit Karton herausgezogen. Wichtig iſt, daß vor Ingebrauchnahme einer Schachtel ein Stückchen angefeuchtetes Löſchpapier eingelegt wird. Andernfalls verdurſtet ein Teil der Tiere, wenn ſie ſtundenlang in der trockenen Schachtel verbleiben. Geyer. Vertilgung der Polypen. Anbei erlaube ich mir zur Verwendung in den „Blättern“ ein Mittel zur Vertilgung der Po⸗ lypen anzugeben, mit dem ich die allerbeſten Gr- fahrungen gemacht habe. Man nehme eine 2% ige Formalinlöſung, laſſe aus dem Aquarium das Waſſer ſoweit heraus, daß die Pflanzen noch gerade vom Waſſer bedeckt ſind und gieße die Löſung hinein. Natürlich müſſen alle Lebeweſen, wie Fiſche, Schnecken ıc. entfernt werden. Dann rühre man das Aquarium einige Male um und laſſe das ganze 5—6 Minuten ſtehen. Von der Löſung muß jo viel in das Aquariumwaſſer gegoſſen werden, daß auf einen Liter Waſſer zirka ein guter Eßlöffel Löſung kommt. Nach Ablauf der 5—6 Minuten ſpüle man mit klarem Waſſer mehrere Male ordentlich nach und die Polypen ſind auf Nimmerwiederſehen verſchwunden. Keine Pflanze leidet Schaden. Dr. Sonnenkalb. Zuſatz: Man laſſe ſich die Löſung aber in der Apotheke herſtellen. Eine zu ſtarke Doſis würde die Pflanzen ſicher ebenfalls töten. Die Red. Meine zahme Lacerta ocellata'. Anfang März beſetzte ich mein kleines Terra⸗ rium mit zwei Lacerta viridis und einer Lacerta ocellata. Während die beiden Smaragdeidechſen bald zahm wurden, blieb die Ocellata mehrere Wochen hindurch ſcheu. Sie ſtellte ſich mit weit geöffnetem Maul zur Wehr und biß mich, ſobald ich mit meiner Hand in ihre Nähe kam, mit 1 Vergleiche G. J. von Fejerväry, „Bl.“ 1911, S. 673 ff. Kleine Mitteilungen großer Heftigkeit. Ihr Verhalten entſprach alſo vollkommen den üblichen Beſchreibungen in den Büchern. Eines Tages aber erſtaunte ich ſehr, als die Eidechſe weder ihre Angriffsſtellung ein⸗ nahm, noch vor dem dargereichten Mehlwurme zurückwich, ſondern ihn mir behutſam aus der Hand abnahm. Von dem Tage an befaßte ich mich viel mit dem Tier. Ich erreichte ſchon nach wenigen Tagen, daß die Echſe die Mehlwürmer ohne Scheu aus der Hand fraß. Auch gewöhnte ſie ſich bald daran, zu beſtimmter Zeit an der Tür zu erſcheinen, um mich zu erwarten und das tägliche Futter zu erhalten. Sie wurde von Tag zu Tag zutraulicher. So ſaß ſie oft in meinem Schoß, und ich glaube, nichts war ihr in dieſer Lage angenehmer, als wenn man ihr den Kopf längs der oberen Kopfſchilder ſtreichelte. Sie ſchloß dann die Augen und leckte ſich mit der Zunge das Maul, als ob ſie den fetteſten Wurm geſpeiſt hätte. In einer Untertaſſe dar⸗ gereichte Milch trank fie in großen Zügen, während ich ruhig ihren Körper ſtreicheln durfte. Sie bekundete ſtets die größte Anhänglichkeit und nichts ſchätzte ſie mehr, als wenn man ſich mit ihr beſchäftigte. So rannte ſie unvermeidlich dem an der Scheibe entlang gleitenden Finger nach und ſuchte ihn zu erhaſchen. Ich hatte an dem Tier die größte Freude, zumal der Charakter dieſer Eidechſenart ſonſt ſcheu, biſſig und den Menſchen gegenüber mißtrauiſch iſt. Leider iſt mir die Ocella bei dem Wetterſturz Ende Juli infolge von Erkältung eingegangen. Ich glaube aber, daß ich ſobald nicht wieder eine ſo zahme Echſe unter meinen Pfleglingen haben werde. Hans Lehman, Eroſſen, stud. zool. Zur Lebensweiſe der Segelechſe (Hydrosaurus) Die Segelechſe iſt auf meiner Inſel (Mahaba, bei Catbalogan, Philippinen) nicht ſelten. Ich habe ſchon eine ganze Reihe, 5 oder 6 Exemplare, erhalten, und könnte noch mehr bekommen, wenn ich Wert darauf legte. Ich kann ſie leider nicht lebend halten, da es mir hier an Käfigen fehlt. Die Tiere leben unmittelbar am Waſ⸗ ſer, d. h. am Meere, ſchwimmen und tauchen ausgezeichnet! Ich habe den „Brehm“ nicht zur Hand, ſo daß ich nicht weiß, was Biologiſches von der Segelechſe bekannt iſt. Jedenfalls ſucht ſie ihre Nahrung am Strande, ich vermute Einſiedlerkrebſe. Man ſieht ſie mit ſenkrecht geſtelltem Hals, wie die alten Saurier immer dargeſtellt wer⸗ den, am Ufer von Stein zu Stein, von Fels zu Fels eilen und ihrer Nahrung nachgehen. Die jungen Tiere beobachtet man häufiger. Die Alten leben mehr an den Felſen, entfernter vom Waſſer, eilen aber immer, wenn ſie von den Hunden aufgeſpürt werden, nicht die Felſen hinauf, wo ſie ja auch ſicher wären, ſondern ins Waſſer. Ich habe noch nicht feſtſtellen können, wie lange ſie unter Waſſer aushalten können, da ich noch kein Tier wieder auftauchen ſah. Möglicherweiſe kommen ſie erſt in beträchtlicher Entfernung vom Ufer wieder zum Vorſchein. Dr. M. Kreyenberg, Mahaba, Philippinen. Zuſatz: Nach Brehm, Tierleben, letzte Auf- lage, Band V, bearbeitet von Prof. Dr. F. Wer⸗ ner, Seite 62, lebt eine Art der Segelechſe (Hy- drosaurus amboinensis Schloss) auf Amboina, eine zweite auf den Philippinen, eine dritte auf Celebes. Die Namen der letzteren zwei Arten Fragen und Antworten — Bereins-Nahrichten find nicht angegeben. Im Brehm finden wir eine ältere Abbildung von Hydros. amboinensis wiedergegeben. Aber das Freileben der Segel— echſen iſt nach Brehm ſehr wenig, über das Ge— fangenleben noch gar nichts bekannt gemorden. Dr. Wolterstorff. 11111 Fragen und Antworten. 1111111 Futter für Echſen. Frage: Kann einer der geehrten Leſer mir vielleicht eine Bezugsquelle ſür lebende Haus- grillen, andere Orthopteren und Schmetterlings— puppen (als Futter für Echſen) angeben? Dr. W. Spethmann, Hamburg, Steinfurterſtr. 35 Antwort: Ich empfehle Ihnen, eine kleine Suchanzeige in der „Entomologiſchen Zeitſchrift“, Organ des Internat. Entomologen-Vereins in Frankfurt a. M., aufzugeben. Dieſe wird Ihnen ſicher Material in Menge verſchaffen. Jul. Wegner. Ringelnatter, Eier, Häutung. Frage: Ich erhielt am 5. Juli von einem Freunde eine friſchgefangene Ringelnatter, zirka 80 cm lang. Am 14. Juli, als ich mittags nach Hauſe kam, war ich nicht wenig überraſcht, einen Klumpen Eier von 20 — 25 Stück vorzufinden. Ich ſtellte nun das Terrarium an ein Fenſter, welches nach der Südſeite gelegen iſt, doch heute nach 2½ Wochen iſt noch nichts von kleinen Nattern zu ſehen. Auch iſt ſchon ein Teil von den Eiern vertrocknet. Was iſt hier zu tun, kann ich noch auf das Ausſchlüpfen Junger rechnen? Seit ein paar Tagen iſt ein weißlicher Hauch über den Augen meiner Ringelnatter, iſt dieſes nur vorübergehend, oder iſt es Blindheit? K. G., Eilenburg. Antwort: Die Beantwortung Ihrer Anfrage iſt durch den Ausbruch des Krieges leider arg verzögert worden. Wenn ſie Ihnen nun auch vielleicht kaum noch von Mutzen ſein wird, jo wird ſie Ihnen doch vielleicht für ſpäter etwa wiederkehrende Fälle erwünſcht ſein. Die Ringelnatter-Gier haben bei Ihnen zu trocken gelegen, daher ſind ſie eingeſchrumpft. Dieſe eingeſchrumpften Eier können als verdorben angeſehen werden. Sie hätten die Eier unter feuchtes Moos legen ſollen, oder ſie loſe mit feuchtem Sand umgeben ſollen, da ſie nie ganz austrocknen dürfen, was ſofort eine Schrumpfung verurſacht. Dem direkten Sonnenlicht ſollten die Eier ebenfalls nie ausgeſetzt werden, da ſie dann leicht zu heiß werden und dann auch verderben. Am beſten ſind Temperaturen von annähernd 25% — Der weißliche Hauch über den Augen Ihrer Ringelnatter braucht Sie nicht zu beun⸗ ruhigen. Es iſt der natürliche Zuſtand vor jeder Häutung, der dadurch zuſtande kommt, daß die alte Haut über den Augen ſich von der da— runter liegenden neuen Haut ablöſt, wodurch die milchige Trübung zuſtande kommt. Wenn die Häutung erfolgt ſein wird, werden Sie an der abgeworfenen Haut deutlich die uhrglasartige Augenhornhaut erkennen können. Otto Tofohr. Paraffinlampen. Antwort an P., Landshut. (Anfrage in Nr. 35.) Dieſelbe Erfahrung mit der Wiengreen⸗ 647 lampe habe ich auch gemacht und habe ich heraus— gefunden, daß dieſe Unannehmlichkeit, die einem das Paraffinbrennen verleiden kann, nur an der Konſtruktion der Lampe liegt. Ich habe mir da— durch geholfen, daß ich mir zwei tadellos brennende Lampen konſtruiert habe, indem ich mir ganz neue Brenner anfertigte und den Be— hälter mit Aſbeſt und Kieſelguhr umhüllte. Ich brauche jetzt viel weniger Paraffin und die Lam⸗ pen gehen nicht mehr aus. Der Socht muß ſelbſt⸗ verſtändlich gut reguliert werden. Wenn es von Intereſſe wäre, würde ich eine genaue Beſchrei— bung und Zeichnung von meinem Brenner an— fertigen und in den „Blättern“ bekannt geben.! Ich bin auch bereit, einem Fabrikanten, der In- tereſſe an einer brauchbaren Paraffinlampe hat, eine von meinen Lampen zu zeigen. Dr. Kälber. 1111111111111 : Vereins⸗Machrichten : 1111111111446 Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. Charlottenburg. „Waſſerſtern““ Sitzung vom 7. Oktober. Die Sitzuug war in Anbetracht des Kriegs- zuſtandes, in welchem ſich unſer Vaterland be— findet, trotzdem daß an ½ unſerer Mitglieder zu dem Heere einberufen iſt, doch ſehr gut beſucht, ein gutes Zeichen für das Intereſſe an unſerer ſchönen Liebhaberei. Eingänge, Grußkarten aus dem Felde von unſeren Mitgliedern Czepuck, Müller, Fiebig, Büttner und Herrn Conrad vom Verein „Nymphaea alba“, Berlin. Unter Literaturbericht erregte unter anderem be— ſonderes Intereſſe ein Artikel von Herrn Milewski: „Senſationelles über den Schlei erfiſch“ in der „W.“ Nr. 39. Das dort Erzählte über den Schleierfiſch und ſeine Aber⸗ winterung im Freien, ſowie daß derſelbe trotz größter Kälte, der Teich ſoll ſogar zeitweiſe mit einer Eisdecke bedeckt ſein, ohne daß die Schleier- fiſche der von den Züchtern jo gefürchteteten Blaſenkrankheit verfallen, iſt enorm erſtaunlich. Das größte Befremden erregte aber die Mit- teilung, wir wollen hiermit die Glaubhaftigkeit des Herrn Milewski abſolut nicht anzweifeln, daß der Schleierfiſch dort auch in Geſellſchaft mit dem größten Räuber der Süßwaſſergewäſſer iſt und ſich dort auch fortpflanzt. Vielleicht iſt Herr Milewski ſo freundlich, uns die Adreſſe des Beſitzers von dieſem vorſündflutlichen Tierpara⸗ dies mitzuteilen, damit auch einen größeren Teil der Aquarianer Gelegenheit geboten iſt, dieſe Monſtroſität zu beſichtigen. Das von Haberle bezogene Trockenfutter, Miſchung Geha und Pi— cidin 00, war ſchnell verkauft, ſodaß eine weitere größere Beſtellung nötig iſt. Die von uns gleich bei Beginn des Krieges eingerichtete Beſuch 3- kommiſſion zur FInſtandhaltung und Pflege der Aquarienbeſtände unſerer im Felde weilender Mitglieder hat ſich als ſehr gut erwieſen, da doch bei den meiſten Frauen wohl der gute Wille, aber nicht die Zeit und die genügenden Kennt⸗ niſſe vorhanden ſind, um alles in tadelloſem Zuſtand zu erhalten. Darauf erteilte der Vor— ſtand, Herr Langer, dem Anterzeichneten das Wort zum Vortrag: „Vorſichtsmaßnahmen 1 Wir bitten darum! Die Red. 2— {m ze 9 Tr Ar Ze; he nenn — NITUCHTE 648 Vereins⸗Nachrichten der Aquarianer für den Winter“. In den Wintermonaten geben diverſe Faktoren dem Anfänger in der Aquariſtik viel zu ſchaffen, die rauhen kalten Wintermonate mit vielen trüben und kurzen Tagen bringen ein Halt im Gedeihen und Wachſen der Aquarienpflanzen, in Becken, die im Sommer durch ihre üppige Pflanzenpracht eine Zierde waren, tritt ein ſtarker Rückgang ein, die Becken verlieren an den eingehenden Pflanzen ihr ſchönes Ausſehen, die Fiſche ſchnappen nach Luft, fangen an zu ſchaukeln und das End⸗ reſultat iſt meiſtens ein Maſſenſterben derſelben, und betrübt ſieht der Liebhaber ſeine ſchöne Freude vernichtet und weiß ſelten, daß er bei richtiger Behandlung alles verhindern konnte. Der wichtigſte Faktor iſt der Rückgang der Tempera⸗ tur im Aquarium, der durch Heizung des Zimmers oder durch direkte Heizung der Aquarien zu ver⸗ hindern ift, damit den Fiſchen wie Pflanzen ihre zuſagende Temperatur erhalten bleibt. Dann iſt es notwendig, daß zu dicht bepflanzte Aquarium gelichtet werden, da zu viel Pflanzen in Gr- mangelung von Licht den für die Fiſche jo not- wendigen Sauerſtoff weniger ausſcheiden, andern- falls muß für künſtliche Durchlüftung geſorgt werden. Die Algen an der Lichtſeite der Aqua⸗ - rien müſſen entfernt werden, damit das wenige Tageslicht ungehindert ins Aquarium ſcheinen kann. Die Ablagerung von Mulm oder Futter⸗ reſten müſſen beſeitigt werden. Bei ſtark beſetzten Aquarien iſt es zu empfehlen, auf klares, reines Waſſer zu achten und das alte trübwerdende zur Hälfte mit friſchem, temperiertem nachfüllen. Die vielen Klagen im Winter über das Maſſen⸗ ſterben und die Schaukelkrankheit der Fiſche ſind wohl in der Hauptſache begründet auf die Anterlaſſung dieſer Vorſichtsmaßnahmen. Da⸗ rauffolgend gibt Vortragender die beſten und praktiſchſten Heizvorrichtungen bezw. Heiz— ſtoffe bekannt und teilt ſeine ſelbſt erprobten Berechnungen mit. Der letzte Faktor, die Futter- frage, iſt nicht jo zu fürchten, da die Freßluſt der Tiere in den Wintermonaten ja nicht eine ſo große iſt, wie im Sommer, das verſchie— dene Trockenfutter für die meiſten Fiſche genügt und auch die angebotenen roten Mückenlarven für die nur lebendes Futter freſſenden Fiſche Erſatz für die Daphnien bieten. Eine Gratis- verloſung von 1 Paar Hemichromis bimaculata, ſowie 2 Dutzend Tiarella cordifolia beendete den ſchönen Abend. Gter. *Darmftadt. Hottonia. Sitzung vom 17. September. Zur Verloſung gelangten 1 Heizapparat, 1 Öl- bild und 2 Stallhaſen. Die glücklichen Gewinner waren die Herren: Harſch, Stephani und Glück. Es gingen 7 Mk. ein, die wie ſeither der Kriegs- fürſorge gewidmet wurden. Frl. Fahr ſtiftete für die im Felde ſtehenden Mitglieder Anſichts— karten eigener Aufnahmen. Wir ſagen ihr beſten Dank. Auch danken wir all denen, die in dieſer ernſten Zeit die Sitzungen beſuchten, um durch Teilnahme an den Verloſungen, ſowie bereit- willigen Spenden unſerer vaterländiſchen Sache zu dienen. Aber die, welche bis jetzt den Sitz⸗ ungen ferngeblieben, möchten wir herzlich bitten, verſäumtes nachzuholen. — Ein Probekalender für das Jahr 1915 lag vor und wurden bei dem Verlag der Wochenſchrift 10 Stück beſtellt. Der Vorſchlag des Herrn Stephani, unſerer Liebhaberei wieder vermehrte Aufmerkſamkeit zu zeigen, wurde von allen Anweſenden begrüßt. Finden wir doch gerade bei unſern Lieblingen oder in der Unterhaltung über dieſelben eine wohltuende Zerſtreuung in dieſer vom Kriegselend ſo ſchweren Zeit. Sehr intereſſant wußte unſer erſter Schrift- führer, Herr Dörr, welcher gegenwärtig zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit hier weilt, über ſeine Kriegserlebniſſe zu berichten. In nächſter Sitzung, den 7. November findet wieder eine größere Verloſung ſtatt, und hoffen wir, recht viel Mitglieder begrüßen zu können. Pfänder. Hamburg. „Roßmäßler“. Verſammlung vom 7. Oktober 1914. Anmeſend find 19 Perſonen. Unter Liebhaberei brachte Herr Lieckfeldt das Maſſenſterben ſeiner Scheiben barſche zur Sprache, welche in einer Anzahl von zirka 50 Stück an einem Tage eingingen. Darauf gab auch Herr Schröder bekannt, daß ein großer Scheibenbarſch plötzlich einging. In keinem von beiden Fällen konnte die Todesurſache einwandfrei feſtgeſtellt werden. Aus der Verſammlung heraus wurde der Wunſch laut, wie in jedem Jahre, auch in dieſem Mücken⸗ larven kommen zu laſſen. Sobald Offerten da— rüber eingehen, ſollen Beſtellungen auf Mücken⸗ larven, aber nur ſoviel, wie vorher beſtellt, auf- gegeben werden. Auch wird Herr Liekfeldt in den Verſammlungen Enchyträen zu mäßigen Preiſen feilhalten. Es werden ſodann verſchiedene Feldpoſtkarten von unſeren im Felde ſtehenden Mitgliedern, Herren Kreißler, Groth, Graining, Dobbertin, Haſtig, verleſen und auch, ſoweit Adreſſen angegeben waren, beantwortet. Schetler. Rachrichten von unſern Kriegsteilnehmern. Unſer allverehrter Herr Dr. W. Klingelhöffer— Stabsarzt d. L, iſt verwundet und mit dem Eiſernen Kreuz nach Offenburg zurückgekehrt, jetzt aber bereits wieder garniſonsdienſtfähig. Olnjere herzlichſten Glückwünſche! Redaktion und Verlag der „Blätter“. Aufruf! Ehrentafel der „Blätter.“ Am das Andenken der im Kriege ge— fallenen Helden aus dem Kreiſe unſerer Mitarbeiter und Leſer zu ehren, beabſich⸗ tigen wir, ihre Namen in einer Ehrentafel zu veröffentlichen. Die verehrlichen Ver— einsvorſtände und Abonnenten werden daher gebeten, uns von etwaigen Todes— fällen Nachricht zu geben. Dr. Wolterstorff. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 381I. . Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden⸗Stuttgart. „2206 ma h I . . 2 —— mm Augsburg: R. Glaß, Deutingerftr. D. 130 Geräte, Literat., Fiſche, Pflan- zen, Futter. Preislifte gratis. Außig (Böhmen): eidel, Auersperggalle 6. gierfiſchzüchterei, Mücken larvenverſandt. Baltrum (Nordſee]: H. J. Küper. Seenelken u.-Roſen Seemoos, Ulven, Rottang, Nord- feetiere, Seefand und- Waſſer. = EEmpfehlens werte Bezugsquellen: Dre e . — 00 — 00000. 00 2 reis für die Aufnahme bis drei Zeilen 10 Mk. pro Jahr (26 mal) Überzeilen 5 Mk. Wird Auszeichnungsschrift für den ganzen Text der Aufnzhme oder einzelner Teile verlangt, so wird die doppelte Gebühr in Anrechnung gebracht. 5 Aufträge zur Aufnahme einer Firma werden nur für ein ganzes Jahr angenommen. Die Beträge sind bei Auftrags- ertellung im voraus zahlbar. -Für die Angaben dieser Liste trägt der Verlag keine Verantwortung. Berlin: Os w. Schmidt, Kuglerſtr. 149. e ee Neuheiten ets auf Lager Braunfchweig: H. 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Letzter Annahmetag für Vereinsberichte: 24. November - Schluß der Annahme für Anzeigen und Tagesordnungen für den Umschlag: 27. November, vormittags. Bis zu diesen Terminen müssen die Druckvorlagen in unseren Händen sein! 1 Der Verlag. Zu kaufen gesucht: Siedleragamen, Landschildkröten, Wasserschildkröten, u. a. Reptilien. A. H. Vogts, Niederlößnitz b. Dresden Zillerstraße 23. Suche ein kräftiges, warmge- haltenes (24° C) Rasbora hete- romorpha-Weibchen, nur in Wien. Franz Leonhardt, Wien | Fleischmarkt 28. ( GROSSGARTNEREI S HENKEL Internationale Neuheiten- : und Versand- Gärtnerei: ( Reichhaltigstes Sortiment O Aquarium-Pflanzen. \ Wasserpflanzen - Kulturen. ( Verlangen Sie unsere Preisliste AS. f Zur Beachtung! ) Wir bitten, genau auf uns, Firma zu achten, nur: ( 0 ( genießt Weltruf! ( DS S e ase Lufthähne D.R.G.M.) nach Diet- Ne Nen ferner Reduzier- ventile, Durchlüfter, 2 Kreuzhähne N Luftpumpen Luftkessel u. a. Hilfsmittel als Spezialitäten, En gros — detail. A. 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Größtes Lager von Zier- fischen, Terrarientieren Ständig Eing. v. Neuheiten Seltenheiten stets auf Lager e V. 9634 Verantwortlich für den Anzeigenteil: a a Stuttgart. — Verlag: Julius E. G. Wegner, Stuttgart, Immenhoferſtraße 40. Gedruckt bei Tämmle & Müllerſchön, Winnenden-Stuttgart. r Aquarien und VerrarienRunde Sr Wolters vori — . Vorleig voni 3. CG Wogner · Stuttgart Avis für di tämter! | Ar. 38 5 Jahrg. XXV ———— — — ͤ — — ——— — — Anzeigen: Für die dreigeſpaltene Petitzeile oder deren Raum 20 Pfg. Bei Wiederholungen und größeren Anzeigen entſprechende Preis⸗ Ermäßigungen nach Vereinbarung. Inhalt dieſes Heftes: Arthur Rachow: Atherinichthys bonariensis C. et V/. Mit ! Abb. Erich Krasper: Polycentropsis abbreviata Boul. Mit 1 Kunſtbeilage Elſe Soffel: Die Smaragdeidechſe (Lacerta viridis) Rud. Zimmermann: Die Glatte Natter als Neſtplünderin. Mit g 1 Abbildung Joh. Lutz: Mein Werdegang zum Aquarien- und Terrarienliebhaber J. Halterbeck: Bon dem heutigen Stande der Aquarien- und Terrarienkunde in Nordamerika L. Ströbel: Schädlichkeit der Karpfenlaus (Argulus) im Aquarium. Mit 1 Abbildung Dr. Wolterstorff: Vor dem Sturme Aus der Kriegsmappe des Herausgebers Fragen und Antworten. — Eingeſandt. — Vereinsnachrichten Verein der Auuarien- und Terrarien- i freunde Stuttgart, k. . Vereinslokal Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. | „TRITON” = Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : 158 1. Dezember, > „ Eingetragener abends von 8 Uhr ab = zu Berlin Verein) Zwanglose Zusammenkunft 2 Der Vorstand. 8 9 8 8. » 0 Hannover e „Linné“, a Verein für Aquarien-u. Terrarienkunde. Wir machen unsere verehrlichen Mitglieder = darauf aufmerksam, daß wir das vom Ver- lage der »Blätter für Aquarien- und Terrarien- Kunde in Kürze erscheinende Jubiläumsheft statt für Mk, 1.50, unseren Mitgliedern für 75 Pfg. liefern, wenn der Betrag hierfür vor- = her an unsere Geschäftsstelle eingesandt S worden ist. = Der Vorstand. NYMPHAEA | „Meine Lieben im Felde“ | Ein reizendes kleines Taschenbüchlein, enthaltend die Feld- Einladung zur Versammlung am Dienstag den I. Dezember, abends 9 Uhr im Vereinslokale. Die diesjährige Weihnachts- verlosung findet am Dienstag den 8. Dezemiber, abends 9 Uhr im Vereinslokale statt, Fischgefäße mitbringen! Der Vorstand: Neutel, 2. Schriftführer, sall Meterstraße 15. 5 4 a 6 2]. 0,00 . 0,00 .1.0,0,0 21. ,, 2100,00 0. u Wals t. Apen postbestimmungen und eine Reihe von Notizblättern mit Vordrucken Te 5 a Ulm.-Rou-Ulm zum Notieren der so schwer zu merkenden Feldpostadressen, der une empfangenen Nachrichten u. der Absendungstage von Liebesgaben, Bekanntmachung. = Aeusserst praktisch und bequem! Gegen Einsendung von 20 3 franko! Unseren Mitgliedern zur 7 gefl. Nachricht, daß uns. ||| Julius E. G. Wegner :: Verlag :: Stuttgart. Vereinsversammlungen N Y M p H N E A A L RB A wieder regelmäßig jeden Ef ZU BERLIN L . und 3. Freitag im Monat VEREIN FÜR AQUARIEN- UND TERRARIENKUNDE, E. V. im goldenen Ochsen (im vorderen Nebenzimmer I. Vors.: V.Schloemp, Berlin-Boxhagen, Neue Bahnhofstraße 29. links) stattfinden. Der Vorstand: Fr. Kälber, Vors., Münsterplatz 3. H. Fleck, Schriftf., Löfflerstr. 14, el —— Verein Altonaer Aquarienfreunde, f. J. Veranstaltungen im Monat Dezember: JJV Mittwoch den 2. Dezember: N Die nächste sehr wichtige Ver. Niederschrift. Eingänge. Wahl zweier Kassenrevisoren. Be- sammlung findet am Donnerstag sprechung des Weihnachtsfestes. Bestellung von Kalendern. den 3. Dezember d. J. im Vereins- Verschiedenes. > lokal, Gr. Bergstraße, statt. Dienstag den 8. Dezember: Tagesordnung: Vorstandssitzung. Bibliotheks- und Inventurprüfung. Anträge 1. Protokollverlesung. zur Generalversammlung. — Das Erscheinen aller Vorstands- 2. Zeitschriftenbericht. mitglieder unbedingt nötig. 3. Eingänge. Mittwoch den 16. Dezember: i 4. Beschlußfassung über event. Niederschrift. Eingänge. Fragen aus der Liebhaberei. Lite- Aenderung der Zeitschriften | raturbericht. Bestellung von Einbanddecken. als Vereinsorgan. Sonntag den 27. Dezember, nachmittags 5 Uhr: 5. Unsere Liebhaberei in der Im Vereinslokal Weihnachtsfeier mit Kinderbescheerung. Kriegszeit. \ a : Voranzeige: Mittwoch den 6. Januar 1915: N Generalversammlung. — Anträge zu derselben sind bis zum Die Herren Mitglieder werden 31. Dezember schriftlich beim I. Vorsitzenden einzureichen, höfl, gebeten, recht zahlreich zu erscheinen. A. H. Ostermann. f Der Vorstand. N IN 0 \ Blätter! für Aigquarien- und | | TLerrarienkunds R N Dereinigt mit Natur und Haus 0 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Seil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird vorausgeſetzt, daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen Blatte zur Verfügung geſtellt ſind. Mit der Annahme⸗Erklärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des Verlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. eee eee 111111111 iin. Atherinichthys bonariensis Cub. et Val. Von Arthur Rachow. Mit einer Originalzeichnung von F. Mayer. Vor ungefähr zwei oder drei Jahren erhielt ich von einem hieſigen Liebhaber einen etwa 10 cm langen Fiſch, der an— geblich aus dem La Plata ſtammt und an dem beſonders ein breites, über jede Seite des Körpers ſich hinziehendes, ſilber— farbiges Längsband auffält. Leider be⸗ fand ſich der Fiſch ſchon damals, als ich ihn bekam, in einem — Präparations⸗ glas. — Ich weiß nicht, ob das Tier überhaupt le⸗ bend nach hier gekommen iſt; jedenfalls war es ſehr gut er⸗ halten und ſo reihte ich den Fiſch, den ich als Angehöri⸗ gen der Fa⸗ milie Atherini- dae anzuſprechen geneigt war, Präparatenſammlung ein. Auch in Herrn Alb. Mayers Kollektion, die er von Südamerika heimbrachte, waren verſchiedene Exemplare dieſer ſelben Art enthalten; ſie ſind bei Buenos Aires ge⸗ fangen. Neuerdings nun ſind mehrere lebende Stücke davon eingetroffen, die Herr F. Mayer erwerben konnte, und ſo⸗ mit hatte ich Gelegenheit, einige Beob— achtungen zu machen. letzteren Exemplaren und eines der von Alb. Mayer geſammelten habe ich kürzlich an Herrn C. Tate Regan, M. A., geſandt, der ſie als Atherinichthys bonariensis beſtimmte. meiner Die Arten der Gattung Atherinichthys ſtehen denen der Gattung Atherina! ſehr nahe, wie auch ſchon der Name ſagt; wei⸗ tere verwandte Gattungen ſind: Chirosto- ma, Thyrina, Atherinops, Pseudomugil, Aida u. ſ. w., mit zuſammen annähernd 70 Arten. Alle dieſe Fiſche erreichen keine beträchtliche Länge; ſie bewohnen die Meere und Küſten der tropiſchen und gemäßigten Zone; einige beſuchen perio⸗ 5 diſch die Flüſſe, während an⸗ dere ſich ganz zu Süßwaſſer⸗ bewohnern um⸗ gewandelt ha⸗ ben. Die Athe- rinichthys- Arten ſind Atherinichthys bonariensis Cuv. et Val. Originalzeichnung von F. Mayer. Eines von dieſen f ausſchließlich auf Auſtralien und Südamerika beſchränkt. In letzterem werden ſie teilweiſe als Speiſefiſche geſchätzt, ſo beſonders der Atherinichthys laticlavia Cuv. et Val, der „Königsfiſch“ (Pesce Rey) der Chilenen. — Anſer Atherinichthys bonariensis ſcheint nur in der La Blata- Region vorzukommen. Der Körper dieſes Fiſches iſt ſeitlich ein wenig zuſammengedrückt und gelblichbraun gefärbt; der Rücken ift etwas dunkler. Das ür ihn und alle Fiſche ſeiner Sippe jo charakteriſtiſche Längsband hat beim leben- den Tier rein ſilbernen Glanz. Zeitweilig verliert der Fiſch jede Färbung und hat 1 Atherina, eine alte Bezeichnung für dieſe Fiſchgattung; von ather [griechiſch! — Pfeil oder Spitze. 650 dann ein faſt glaſiges Ausſehen, nur die ſilbrige Längsbinde iſt von ſtets gleicher Intenſität. Die Beſchuppung kurz hinter dem Kopf glänzt perlmutterfarben, der Kopf ſelbſt iſt farblos; das Auge hat gelb- lichweiſe Iris. Die Schnauze iſt mit zahl⸗ reichen ſchwarzen Pünktchen bedeckt. Alle Floſſen ſind undurchſichtig farblos, nur die Bruſtfloſſen ſind glashell und bei einigen Individuen iſt das hintere der Schwanz— floſſenmitte etwas ſchwärzlich. Die vordere Rückenfloſſe wird meiſtenteils eng ange— legt und iſt ſehr ſelten ſichtbar. Günther (Cat. III, London 1861, p. 404) gibt folgende Beſchreibung: Atherinichhtys bonariensis. Synon.: Atherina bonariensis, Cuv. und Val., X. p. 469. D. V/I, 9—11; A. I, 16—18; L. tr. 12; Vert. 50. Die vordere Rückenfloſſe liegt oberhalb des Afters, etwas vor dem Afterfloſſenbeginn, die hintere liegt oberhalb der hinteren Hälfte der After— floſſe. Die Körperhöhe iſt 6 mal in der Totallänge enthalten, die Länge des Kopfes 4½ mal; der Augendurchmeſſer gleich einem Sechstel der Kopflänge. — Buenos Aires. Atherina Lichtenstei- nii Cuv. et Val., X. p. 476, iſt wahr⸗ ſcheinlich nur ein ſehr großes Exemplar dieſer Art. Das typiſche Exemplar, 19 Zoll (a 2,5 cm!) lang, ſtammt von Mon- tevideo ꝛc. Eine genaue Angabe, welche Größe der Atherinichthys bonariensis erreicht, habe ich nirgends finden können. Die von Erich Krasper: Polycentropsis abbreviata Boulenger mir gepflegten maßen durchſchnittlich 10 cm, doch konnte ich von einem Wachstum nichts bemerken. Aber ſchon ſolche Exemplare bedürfen einen recht geräumigen Behälter, da ſie ſehr lebhafte Schwimmer ſind. Der Fiſch hält ſich mit Vorliebe im freien Waſſer auf und bemerke ich, daß er, wenn er in dichtbepflanzten Behältern gehalten wird, viel von ſeinem lebhafte Weſen ein⸗ büßt. Merkwürdigerweiſe gewinnt er dann eine bedeutend dunklere Färbung, die ſich aber wieder verliert, wenn man ihm mehr Gelegenheit zum Ausſchwimmen gibt. Von Schutzfärbung kann hierbei keine Rede ſein, denn der Atherinichtys bonariensis iſt ein ſehr kräftiger Geſelle, der ſich ſeiner Haut wohl zu wehren weiß. Er ſelbſt iſt nicht ſtreitſüchtig zu nennen, wenngleich man ihn z. B. mit kleinſten Fiſchen auch nicht zuſammen halten darf, denn dieſe ſcheinen in der Freiheit ſeine Nahrung zu ſein. Er vertilgt auch kleine Schnecken und iſt übrigens ein ſtarker Freſſer. Pflanz⸗ liche Nahrung wird gar nicht genommen, und ebenſo wird Trockenfutter abſolut ver- ſchmäht. Wohl aber geht er an kleine Fleiſchklumpen und abgebrühte Regen⸗ würmer. Ich habe dieſe Fiſchart in reinem Süß⸗ waſſer — und ſehr gut gehalten. Sie iſt aber ſehr ſauerſtoffbedürftig. In grellen Sonnenſchein geſtellt, legt ſie Un⸗ behagen an den Tag; in Bezug auf die Waſſertemperatur ſtellt ſie keine hohen An⸗ ſprüche und läßt ſich ſogar gut im unge— heizten Aquarium halten. O DO Mm) Polycentropsis abbreviata Doulenger. Von Erich Krasper- Magdeburg. Mit einer Kunſtbeilage nach einem Aquarell von W. Schreitmüller. Die Familie Nandidae ſtellt uns eine kleine, aber intereſſante Auswahl von Zier- fiſchen, deren Pflege jedoch von den meiſten Liebhabern ſehr zu Unrecht ſelten verſucht wird. Bieten auch die Fiſche dieſer Fa— milie dem Anfänger, der gern recht viel Bewegung und Abwechslung in ſeinen Aquarien zu ſehen wünſcht, wenig Befrie— digung, jo ſollte doch keiner der fortge— ſchrittenen Fiſchpfleger es verſäumen, ſich mit den einzelnen für uns in Frage fom- menden Vertretern der Gattungen der Nandiden, wie Nandus marmoratus, Ba- dis badis, Polycentropsis abbreviata, Po- lycentrus Schomburgkii und dem neuer— dings wieder eingeführten Monocirrhus polyacantus zu beſchäftigen. (Von der ſechsten Gattung der Familie Nandidae, ö der aſiatiſchen Catopra wurde, ſoweit mir bekannt, noch kein Exemplar lebend nach Deutſchland gebracht.) Dreierlei Gründe ſind es ja hauptſächlich, die gegen die Haltung dieſer Fiſche geltend gemacht werden: erſtens die Allzugroße Ruhe, die allerdings nur am Tage in Erſcheinung tritt, zweitens ihre recht großen Anſprüche, Erich Krasper: Polycentropsis abbreviata Boulenger die ſie an das Futter ftellen und drittens die Schwierigkeiten der Zucht. Doch ge— rade die Schwierigkeiten in der Pflege und Zucht ſollten jeden ernſten Liebhaber zur Haltung dieſer Fiſche reizen, denn nichts kann uns vertrauter mit unſeren PBfleg- lingen machen als die Gberwindung dieſer Schwierigkeiten. Je mehr Auf- wand an Mühe und Arbeit und peinlichſter Gewiſſenhaftigkeit in der Behandlung und Beobachtung nötig waren, deſto höher kann der Pfleger, wenn auch nur vor ſich jelbit,jeine erzielten Erfolge bewerten. Ein typiſcher Vertreter der Familie Nandidae iſt der erſtmalig 1906 in wenigen Exemplaren aus dem Nigerdelta einge- führte Polycentropsis abbreviata Boul. Außer im Mündungsgebiet des Niger ift er an der Kamerun- und Guinea-Küſte nachgewieſen worden, wo er in Flüſſen, Bächen und Tümpeln, aber immer nur ſelten, vorkommt. Sein Erſcheinen in den Mündungsgebieten der Flüſſe verrät uns, daß er auch im Brackwaſſer heimiſch iſt; daher haben verſchiedene Liebhaber mit Erfolg verſucht, ihm das Leben in der Gefangenſchaft erträglicher zu machen, in— dem ſie dem Aquarienwaſſer in beſchränkter Menge Seewaſſer zuſetzten. Doch auch in reinem Süßwaſſer hält ſich dieſer Fiſch gut und fühlt ſich in größeren, gut be— pflanzten Aquarien bald heimiſch. Die abſonderliche Geſtalt des Polycentropsis, der eiförmige, ſeitlich zuſammengedrückte Körper mit dem großen Kopf, an dem wieder das große Auge und das weit vorſtreckbare Maul mit den wulſtigen Lip— pen auffallen, bietet eine Erſcheinung von beſonderer Eigenart. Dieſer Eindruck wird noch erhöht durch die waſſerhelle Schwanz— floſſe, die bei flüchtigem Hinſehen gar nicht wahrgenommen wird, wodurch der Fiſch ſeltſam verkürzt erſcheint. Mit ruhigen Bewegungen durchmißt er am Tage nur ab und zu einmal ſein Revier, ſteht oder liegt jedoch meiſtens an ſchattigen Stellen lange Zeit ſtill. Beim Eintritt der Däm- merung jedoch ändert ſich das Bild ſehr zu ſeinem Vorteil. Da wird der ſcheinbar ſo träge Geſell munter und entpuppt ſich als ein behender und gefährlicher Raub— ritter, deſſen Aufmerkſamkeit nichts Leben— des in ſeinem Behälter entgeht. Kleine 651 Regenwürmer, Flohkrebſe, Waſſeraſſeln, Mückenlarven und andere größere Larven von Waſſerinſekten, ganz beſonders aber kleine Fiſche bilden ſeine Jagdbeute, die nach Räuberart angeſchlichen und im plötz— lichen Vorſtoß blitzſchnell gefaßt und ver⸗ ſchlungen wird. Nur Fiſche, die ſo groß ſind, daß er ſie nicht verſchlingen kann, läßt er unbehelligt. Sein Appetit iſt ſtändig rege, daher muß für ausreichende Menge von Nahrung geſorgt werden. Die Geſchlechter ſind beim Polycent- ropsis ſchwer zu unterſcheiden, als einziges Merkmal könnte die ein wenig ſchlankere Form des Männchens gelten. Erſt in der Laichzeit zeigt ſich beim Weibchen eine kurze Legeröhre. Die Zucht gilt allgemein als ſchwierig, wird jedoch erleichtert durch größere, gut bewachſene Becken und Er— niedrigung des Waſſerſtandes, beſonders unter dem Neſte auf 8—10 cm. Unter einem vom Männchen unter Schwimm— pflanzen leicht zuſammengefügten Schaum- neſt erfolgt die Laichabgabe. Die nach 2—3 Tagen ausfallenden Jungen find wie die Alten mit geſegnetem Appetit verſehen, daher mehrere Male am Tage mit Infu⸗ ſorien und bald mit feinſtgeſiebten Cyclops zu füttern. Das Weibchen iſt gleich nach dem Ablaichen, das Männchen erſt nach 8—10 Sagen zu entfernen, wenn die Jungen ſelbſtändig auf kleine Futtertiere Jagd machen. Bis dahin iſt aber auch das bei den Jungen verbleibende Männchen reichlich und abwechſelnd zu füttern, damit es ſich nicht an der Nachzucht ſchadlos hält. Die Aufzucht der Jungen erfordert auf- merkſames Beobachten und peinliche Ge— wiſſenhaftigkeit. Ein Zuviel beim Zuſatz von Infuſorienwaſſer ſtellt oft den ganzen Erfolg in Frage. Da dte Fiſchlein recht ſauerſtoffbedürftig ſind, iſt ein künſtliches Durchlüften zu empfehlen, in kleineren Becken aber unbedingt erforderlich. Die Zuchttemperatur ſei nicht zu hoch, 28° C. genügen in den meiſten Fällen, doch muß in erſter Linie für gleichmäßige Sempe- ratur geſorgt werden. Bei Beobachtung dieſer grundlegenden Regeln iſt auf einen, wenn auch oft nur beſcheidenen Erfolg immer zu rechnen. b Vergleiche Dr. Reuter, Die fremdländiſchen Zierſiſche, Lief. 11, Blatt 118/119, mit ausführ⸗ lichem Literaturverzeichnis. f — 00 „„ 652 Elſe Soffel: Die Smaragdeidechſe Die Smaragdeidechſe (Lacerta viridis). Von Elſe Soffel. Noch deutlicher als die Mauereidechſe verrät die Smaragdeidechſe in Kleid und Gebaren die Sonnenheimat. Was ihr vielleicht neben der zierlicher gebauten Mauereidechſe an Raſchheit mangelt — wenigſtens den großen Exemplaren — und ſie erreicht in Dalmatien und Griechen— land eine Größe von 40, 60, ja 66 cm — das erſetzt ſie durch ein Temperament, was ſo jäh und wechſelvoll, als mutig und leidenſchaftlich iſt. Huſcht die kleine Muralis bei drohender Gefahr ſchnell wie das Vorüberflitzen eines kinematographiſchen Bildes über den Weg, nur im Staub der Straße die raſch verwehte, ſtrichförmige Zeichnung der kleinen Zehen, die mehrfach unterbrochene, bald gerade, bald bogige Linie des Schwänzchens zurücklaſſend, ſo bleibt der ſtärkere Grüneder bei Heran— nahen vielleicht erſt mal ruhig im dornigen Roſenſtrauch ſitzen, in deſſen Gezweig er Mittags träge raſtet. Anbewußt rechnet er mit dem der Um— gebung angepaßten Grün ſeines Kleides, vielleicht auch mit der natürlichen Feſtung, in der er ſitzt. Ja, als du ſchon dicht vor ihm ſtehſt, ſcheint er ſich noch darauf zu verlaſſen, — er rückt nicht einen Zoll weit, den langen Schwanz ins Geäſt verſchlungen, den Körper auf dünnem Zweig lang aus— geſtreckt, die Vorderfüße irgendwo leicht im Laube haftend und ſchaut dich aus unbeweglichen Augen ſtarr an. Hebſt du die Hand, um ihn zu erfaſſen, ſo ſchießt er in tollem Sprung meterweit an ihr vor— bei und ſitzt ganz in deiner Nähe im Dickicht unter einem Stein, im Wurzel— haus eines alten Baumes und wartet, bis du ihn auch da herausſcheuchſt. Ein andermal zeigt er nichts, gar nichts von dieſer Dreiſtigkeit. Noch ehe du ihn überhaupt bemerkt, poltert er haftig durchs Gebüſch und verrät erſt dadurch ſeine Anweſenheit. Weit flüchtet er nie — auf offenem Weg erreicht er die Verwandte nicht an Schnelligkeit, — der kommt es nicht darauf an, quer über die Straße zu entrinnen. Der Grüneder rettet ſich klugerweiſe lieber von Berſteck zu Verſteck, läßt ſich ſuchen, ſitzt ſtill und „handelt“ erſt von Fall zu Fall. And kommt es darauf an, ſo ſetzt er ſich auch zur Wehr und kräftig dazu: den Vorderkörper in die Höhe gerichtet, mit er- regtem Schwanzſchlagen und trippelnden Vorderfüßen erwartet er den Gegner und verbeißt ſich feſt in die zugreifende Hand. Menſchenfreundlich iſt er nicht. Im Gegenteil ſcheu und mißtrauiſch und von. der munteren entzückenden Neugier der Mauereidechſe hat er auch nichts. Bleibt er einmal ſitzen, wenn man ſich ihm nähert, jo iſt es meiſt inſtinktmäßige Berechnung oder eine von den plötzlichen Launen des grünen Polterers. Man ſieht dann auch der ganzen Haltung des Kopfes, dem Ausdruck der Augen die Beweggründe an. Starr lauernd, ohne die leiſeſte, kleine Zwiſchenbewegung wird der Kopf nur in die Richtung des Fremden gehalten, um nicht durch irgend ein plötzliches Tun des Gegners überraſcht zu werden: nichts von der zutraulichen Liebenswürdikeit der Mauereidechſe, die mit anmutigem Wenden und Drehen des Köpfchens und vorſich— tigem in der Nähe Bleiben zu fragen ſcheint: „Wer biſt du?“. So nahe wie ſie läßt ſich der unwirrſche „Gronzen“ (Südtirol) überhaupt nie kommen, verſagt auch auf muſikaliſche Lockungen und ſucht vor allem nie die Nähe menſchlicher Wohnungen als Wohn— und Aufenthaltsort auf. Dichtes Gebüſch und undurchdringliche, dornige Hecken, am wenig begangenen Feldweg oder hinauf zur Alm (Südtiroh), wo er gern am ſonnigen Abhang nach Süden zu liegt und immer eine Steinplatte, ein überhängendes Erdſtück, mit zähen Wurzeln durchflochten, zum Verſteck findet, trockener Sandſtein und Kalkfelſen, nur etwas von Pflanzen und Geſträuch be— ſtanden, bloße Sandlehnen, der prallen Sonne ausgeſetzt, abgeholzte Halden und dergl. ſind ihm am liebſten. So lebt der Grüneder ſein ſchönes, frohes Sommer- und Sonnenleben, wenn der Winter ihm Kraft genug gelaſſen, die erſte Häutung glücklich zu überſtehen. Sein Prachtgewand überzeugt ein Weib— chen, das ihm gefällt, das gehört zu den Frühjahrsfreuden. Im übrigen läßt er ſich Morgens, vor ſeinem Erdſchlupf ſitzend, die ſteifen Glieder von der Sonne warm und geſchmeidig machen, trinkt vom Tau oder ſtehengebliebenen Regenwaſſer Rud. Zimmermann: Die Glatte Natter als Neftplünderin in kleinen und kleinſten Stein- oder Erd⸗ mulden, ſtellt fetten Würmern und luſtigen Zikaden nach, nimmt auch mal in der Not oder Rache einen kleinen Vetter und ver— ſpeiſt ihn oder wenigſtens den Schwanz, den der andere auf der Flucht verloren, denn der einſam Liegengebliebene erregt durch Zucken ſeine Begier. Kommt ihm eine Glatt⸗ oder Askulapnatter zu nah, ſo gibt er's deshalb noch nicht verloren: im Gegenteil, er widerſetzt ſich kräftig und weiß ſich Reſpekt zu ſchaffen. Wo die Kraft nicht ausreicht, da tut's in Gefahr ein Sprung von der Baumkrone oder ein raſcher Plums ins Waſſer, wenn eines in der Nähe — das Wagnis iſt ihm nicht zu groß. And ſollt' er troz Mut und Vorſicht irgendeinem zum Opfer fallen, für die Nachkommenſchaft iſt geſorgt. Vor kurzem hat das Weibchen — ein ſelten ſchönes, hellgrünes — ihre Eier, ſieben an der Zahl, gegen zwölf im letzten Jahr, unten am Fuß der Lehne, wo der Sand feuchter zu werden beginnt, eingegraben. Noch um die Zeit der hohen Sonne, im Auguſt, ſind die Jungen von der Sonne aus dem Ei gelockt, ſieben kleine leder— braune Junge, die noch gar nicht ahnen laſſen, was für Prachtgeſchöpfe ſie einmal werden. Eine ganze Reihe von Ver— wandlungen müſſen ſie durchlaufen, zwei— mal muß der Winter ins Land gegangen ſein, bis ſich die jugendliche Anſcheinbar— 653 keit in reife männliche Schönheit wandelt. Als erſtes Zeichen des Fortſchritts zeigen ſich nach glücklich überſtandener Häutung andeutungsweiſe die kommenden Längs- ſtreifen, welche die Jungen für kurze Seit den Weibchen ähnlich machen. Doch auch dieſer „Fortſchritt“ muß wieder überwunden werden: im übernächſten Jahr, nachdem man noch mit hellbraunem Rücken, aber vollſtändig ausgebildeten, weißen Bändern in den Winter gegangen war, verſchwinden dieſe wieder, die Sonne hat es jetzt beſſer vor. Der Rücken fängt an braungrün, dann dunkelgrün zu werden, bis er ſich endlich in ein leuchtendes, goldig ſchimmern⸗ des Grün wandelt und — als beſonderer Hochzeitsſchmuck — die Kehle ſich blau färbt, der Vorzug einer beſondern Varietät und hin und wieder auch eines liebesfeurigen Weibchens. Mit dem Erſcheinen der Jungen im Auguſt iſt dann auch das Jahr der Smaragd— eidechſe bald zu Ende. Nur kurze Zeit iſt ihr noch gegönnt. Schon ſind die Morgen und Abende kühl, wenigſtens in unſern Breiten und der Grüneder iſt empfindlich. So gräbt er ſich denn — mit ſchon träger werdenden Gliedern — ſein Grab — 20—30 cm tief, und zieht ſich für den Winter zurück, um im März ſich eines „warmen“ Tags zum erſtenmal wieder vor den Eingang ſeiner Höhle zu ſchleppen, weil er den Frühling geſpürt. O0 DO Die Glatte Matter als Meſtplünderin. Von Rud. Zimmermann, Rochlitz i. ©. Mit einer Abbildung. Im XXI. Jahrgang, Seite 330 flg. 347 flg., der „Blätter“ teilte ich einige neuere Beobachtungen an der Glatten Natter mit und ſprach dabei auch von der Wahr— ſcheinlichkeit, daß einmal die Vogelkoſt auf unſerer Schlange Speiſezettel zu ſtehen, das andere Mal, daß die Glatte Natter zur Erlangung ſolcher auch zu klettern ſcheine. Meine damaligen Mitteilungen und insbeſondere auch eine von mir wieder- gegebene Beobachtung L. Geiſenheyners kann ich nun heute durch eine neue Er— fahrung ergänzen. Im Sommer 1912 machte mir ein Dörfler die Mitteilung, daß er in einem etwa in Mannshöhe in einem Eichenbuſch geſtandenen Vogelneſt eine Schlange angetroffen, ſie getötet und „in Spiritus aufgejegt“ habe. Auf meinen Wunſch ſchickte er mir das „Präparat“ zu. Die Schlange war eine Glatte Natter, die durch das blindwütige Draufſchlagen des Mannes ſtark beſchädigt und in der durch einen Papierpfropfen verſchloſſenen und durch Auslaufen oder BVerdunſten faſt ſpiritusleeren Flaſche ſchon ſtark in Jäul⸗ nis übergegangen war. Ein Längsſchnitt an der teilweiſe aufgeſchlitzten Bauchſeite förderte 2 noch ungefiederte, etwa 2—3 Tage alte, von dem Fäulnisprozeß gleich⸗ falls ſchon ſtark angegangene Jungvögel 654 zutage. Dieſer Fall, über den ich aus— führlicher im „Zoologiſchen Beobachter, (LV. Jahrg., Nr. 5, Seite 121 flg.) berichtet habe, iſt alſo ein neuer, ſicherer Beweis für meine ſchon erwähnte Vermutung. — 26 % %% %%% % eee ee e eee eee eee 2 „%% % „% 0% „% % % % % % „„ „ „ „ 0 „„ „ 0 %%% % %% %%% %%% %% Glatte Natter (Coronella austriaca Laur). Daß die Glatte Natter aber auch Vogel— eier nicht zu verſchmähen ſcheint, geht aus einer Mitteilung W. Zſchokke's in dem in Bern erſcheinenden „Ornitholog. Beobach— ter“ (VII. Jahrg. 1909/10, S. 55 flg.) her⸗ vor. Der Genannte traf eine Glatte Joh. Lutz: Mein Werdegang zum Aquarien- und Terrarienliebhaber Natter in einem hochſtehenden Singdroſſel— neſt an und ſah die Schlange hier die Eier verzehren! Der Fall wäre jedenfalls eines weiteren Nachgehens durch Verſuche im Terrarium wert, er erhält von vorn— = 182000000077 %%% %%% %% „% %%% %%% „ „% „% % „% % %%% %%% %%% % %%% „% %%% %%% %% %%% %% 60 %%% eee eee 6 een Aufnahme von Rud. Zimmermann. herein eine ſtarke Bekräftigung durch die Tatſache, daß ſich unſere Schlange im Terrarium ja gern auch über die aller— dings weichſchaligen Eidechſeneier her— macht. (Dürigen, Deutſchlands Amphibien und Reptilien, S. 355). = 00 a} Mein Werdegang zum Aquarien- und Terrarienliebhaber. Von Foh. Lutz, Nürnberg (Maturhiſt. Geſellſchaft, Abteilung für Aquarien- und Serrarienfunde.) Schon als kleiner Zunge mit 8 Jahren habe ich Fiſche und Fröſche ſowie Eidechſen gefangen, was ja ſchließlich jedes Kind macht, wenn ihm wie mir die Gelegenheit überreich dazu geboten iſt. Vor den Toren der Stadt inmitten von Gärten, Feldern und Wieſen mit Gräben und Tümpeln, in nächſter Nähe ſchöner Wald und ein Flüßchen, aufgewachſen, wo die Natur noch friſch und frei vor uns lag, konnten meine Schulkameraden und ich uns in der freien Zeit der Angebunden— heit hingeben. Was Wunder, daß wir dann auch eifrig den Molchen und Salamandern, den Kröten, Fröſchen und Blindſchleichen 2c. 2c. nachjagten und in der Pegnitz, als das Waſſer noch nicht mit Abwäſſern ver⸗ giftet ward, den bei uns ſo beliebten „Rutz— kulm“ (Nürnberger Ausdruckfür die Groppe, Gobius fluviatilis) widmen konnten. Da an unſerem Hauſe, wo wir in Miete waren, das Regenwaſſer in Fäſſern aufgefangen wurde zum Gießen eines großen Gemüſe— und Blumengartens mit wundervollen Obſtbäumen und Beerenſträuchern ꝛc. 2c., ſo war immer Gelegenheit vorhanden, unſere Fiſchbeute, die mitunter auch aus kleinen hechten oder aus kleinen Forellen und Aſchen, welche aus dem fränkiſchen Jura⸗ lauf der Pegnitz durch Hochwaſſer abge- Joh. Lutz: Mein Werdegang zum Aquarien- und Terrarienliebhaber ſchwemmt waren, beſtand, in Aquarien unterzubringen. Für Futter war immer . in Form von Culex und Chironomus- Larven genügend geſorgt, die maſſenhaft in der Zeit wuchſen, wo wegen andauern— den Regen nicht gegoſſen zu werden brauchte. Recht oft ſchimpfte meine Mutter über die Quälerei der Tiere nach ihrer Meinung, aber die Hilfe unſeres Vaters, der uns herzlich das jedem Kinde zu gönnende Vergnügen gewährte, ſpornte uns oft an, recht eifrig zu ſammeln; ja wir durften uns ſogar einige abgeſchnittene Regenfäſſer in den Grasplatz, wo meine Mutter Wäſche bleichte, für dieſen Zweck eingraben. Damals iſt alſo jedenfalls der Keim zu meiner jetzigen Liebhaberei in mir gelegt worden, ſo daß ich nach meiner Lehrzeit, die ich zwiſchen Steinhäuſern und ge— pflaſterten Straßen und Gaſſen ohne Baum— ſchmuck im Raum einer dumpfigen Schnei— derſtube drei Jahre hindurch verbrachte, ſofort den Wanderſtab ergriff und ans Waſſer wanderte. Mein Weg führte mich 6 Jahre lang immer am Waſſer entlang. Schon während der erſten Wandertage ging es den Ludwig-Donau- Mainkanal entlang an den ſchön gekrümmten Main bis Aſchaffenburg. Da fühlte und wußte ich, was ich in den drei Lehrjahren entbehrt hatte. Fortwährend war ich am Fluß, und als mich gar ein Flößer von Aſchaffenburg bis Seligenſtadt auf einem Floß mitnahm, da wäre ich am liebſten bei ihm geblieben, wenn ich nicht ein ſchwaches Schneiderlein geweſen wäre. Als ich dann im Frankfurter Tiergarten am 1. Sonntag im Juli 1889 das Aquarium ſah, da faßte ich den kindlichen Entſchluß, wenn ich einmal reich werden ſollte, würde ich mir auch ein großes Aquarium bauen laſſen. Als junger Menſch hat man immer genug Pläne, Wünſche und Hoffnungen auf Lager. Nach einigen Tagen ritt ich auf Schuſtersrappen über Mainz den herr— lichen Rhein entlang nach dem fröhlichen und ſchönen Köln. Drei Jahre konnte ich das Leben an und im Bheinſtrom ſtudieren. Ganz nahe an demſelben in der Salzgaſſe wohnte und arbeitete ich, um ſofort nach Feierabend nach dem Bayen— turm zu, wo am Uferrand die Häuschen mit ihren Fiſch⸗ und Krebskäſten verankert waren, zu wandern. Wie oft habe ich mir einige kleinere Fiſche oder Krebſe dort gefangen und zu Hauſe in meiner Dachbodenkammer in eine große Spül— 655 ſchüſſel gebracht, fie dann einige Zeit ge⸗ pflegt und wieder ausgeſetzt, denn meiſtens waren es kranke Tiere, die die Fiſcher für tot und nicht brauchbar wegwarfen. Hätte ich damals die Krankheiten gekannt und mir Notizen gemacht, ich hätte ſicher jetzt ganz wertvolles Material. Im Fahr 1892 nahm ich dann wieder mein Reije- ränzlein auf den Rücken, und fort gings ins Ruhrgebiet, dann durch die damals ſehr heiße Lüneburger Heide nach Bremen und Bremerhaven. Was möchten das für Bilder geworden ſein, wenn jemand meine Empfindungen bildlich darſtellen gekonnt hätte, als ich das große Waſſer ſah! Ich wäre am liebſten hineingeſprungen und ewig darin geſchwommen! Waſſer und immer wieder Waſſer, das ſchönſte was ich mir denken konnte! And heute noch freut mich eine große Waſſerfläche mehr als eine ſchöne Berglandſchaft oder ſchöner Wald, es iſt ſo etwas Geheimnis— volles, Berauſchendes, wenn man daran denkt, wieviel Leben darin enthalten ift. — Nach ſechswöchigem Aufenthalt führte mich mein Weg über Cuxhafen nach Ham— burg. Kurz vor Beginn der leider ſo viele Opfer fordernden Cholerazeit kam ich an. Das war vielleicht die längſte Zeit, die mich vom Waſſer abhielt. Sonſt nie furcht⸗ ſam, ſcheute ich mich doch, ängſtlich gemacht, die Hafenanlagen in dieſer Zeit zu beſuchen. Aber ſofort nach Erlöſchen der ſcheußlichen Krankheit hielt mich nichts mehr zurück, meiner alten Gewohnheit gemäß die Elbe— und Alſterufer fleißig abzuſuchen. Sehr oft habe ich auch in Altona die Fiſchmärkte beſucht, obwohl der Geruch dort nicht an— ziehend war. Wieviel Mark mag ich wohl für das Hamburger Aquarium im Sier- garten und wie viel Fahrgeld nach Blankeneſe an den Elbeſtrand ausgegeben haben. Alle Taſchen voll Gehäuſe und Schalen, jo bin ich abends von dort zurück— gekehrt. Mein Meiſter und die Frau Meiſterin, gewiß Waſſermenſchen, da beide von Cuxhafen gebürtig, ſagten oft ſcherz⸗ hafter Weiſe zu mir, mir rapple es wohl hier oben, dabei machten ſie die bekannte Bewegung nach dem Seil des Kopfes, wo bei manchen Stroh und Heu aufge— ſpeichert ſein ſoll. Ich habe es den Leut⸗ chen nie übel genommen, es waren prächtige Menſchen. Ich hatte mein Vergnügen daran, andere konnten ja pouſſieren, ſo viel ſie wollten und die Straßen und Gänge bewundern, im Winter war ja auch für 656 mich Zeit genug dazu, nach St. Pauli zu gehen. Dort erwarb ich mir auch meine erſten fremdländiſchen Fiſche in Geſtalt eines Pärchens Makropoden bei der Firma Umlauf. Herrlich dunkel gefärbte Tiere waren es, ein rundes Glas, eine große Käſeglocke, ſchön bepflanzt, habe ich mit⸗ gekauft; für meine damaligen Verhältniſſe als Schneidergeſelle um einen ziemlich hohen Preis. Erſt hatte ich ſie in der Werkſtatt untergebracht, weil es da auch immer ſchön warm war in der Nähe des Bügelofens, aber ich habe ſie dann in mein Zimmer gebracht, ſonſt hätte ich bald das Salz an die Suppe nicht mehr verdient vor lauter Beobachtung. Leider ſind dieſelben nicht lange am Leben ge— blieben, da Heizvorrichtungen, wie ſie heute vorhanden ſind, mir nicht bekannt waren. Das Glas diente dann anderen Fiſchen, ich glaube es waren Moderlieschen, zur Behauſung, bis ich ſchließlich das dritte Mal zur Ausmuſterung kam. Um nicht in ein poſenſches und pommerſches Regiment zu kommen, zog ich es vor, in meine Vaterſtadt zurückzukehren. Nach— dem ich zur Erſatzreſerve geſtellt wurde, und wieder Arbeit bekommen hatte, ſuchte ich all meine Tummelplätze wieder auf, kehrte zu meinen alten Fangplätzen zurück. Nicht alles fand ich wieder ſo vor, die Induſtrie wanderte aus den kleinen Häuſern in der Stadt nach den Vororten und da— bei mußte ſo mancher ſchöne Tümpel, Garten und Wieſe, jo vieles Vogelge— zwitſcher, Froſch-⸗ und Krötenruf ver— ſchwinden, durch die Fabrikabwäſſer ver— ſchwanden meine ſchönen „Rutzkulm“ mit ihren neugierigen Auglein und auch viele andere Fiſche ſah man äußerſt ſelten. Die Stadtkinder getrauten ſich immer mehr und weiter, mit Flaſchen verſehen, an unſere ſchöne Waldſümpfe und Tümpel, um die Molche und Salamander zu fangen, die ſie dann meiſt elend zugrunde gehen ließen. Auch die Forſtbehörden hatten ſchon tüchtig dezimiert. Mag ſein, daß mir auch alles kleiner vorkam, nachdem ich größer geworden und größeres geſehen hatte; ſchöner war allerdings anderes auch nicht, denn jedes Stückchen Erde iſt in ſeinem Raum und Rahmen ſchön, ob hier oder dort. Dann erwachte allmählich auch die Liebe zum zarteren Geſchlecht, kurz, es kam einiger Stillſtand in meine Begeiſterung für das Leben und Treiben in und am Waſſer. Aber als ich mir ein eigenes Heim ge— Joh. Lutz: Mein Werdegang zum Aquarien- und Terrarienliebhaber gründet hatte, da gings wieder mit er⸗ neuter Freude daran, Behälter für unſere Waſſerbewohner einzurichten; mit Verſtand und Geſchick wurde gearbeitet; da gab es keine Spielerei mehr, ſondern ernſte Arbeit. Ein in doppelter Auflage geſchenktes Kaffeeſervice, woran eine Freundin meiner Frau Gefallen fand, wurde gegen ein Aqua⸗ rium, aus Weißblech und Glas gebaut, mit allerhand Figürchen und Kugeln auf den Ecken verziert, Größe 60) J450 445, ver⸗ tauſcht. Beſetzt war dasſelbe auch ſchon mit den unvermeidlichen Goldfiſchen, der Bodengrund beſtand aus lauter Pecten— und Bohrmuſchelſchalen. Ich habe die Kiſte aber ſchnell ausgeleert, bin in die Buchhandlung gegangen und habe mir ein ſchönes, violett gebundenes Büchlein für 1 Mark gekauft. Übrigens für die damalige Zeit und Anfänger gut verfaßt. Nach einigen Erfolgen in der Haltung wurde ein zweites Aquarium angeſchafft, aber ohne Zierrat, und im Laufe der 16 Jahre habe ich es zu der ſtattlichen Anzahl von 67 Aquarien und 7 Terrarien gebracht und da ſind ganz nette Käſtchen von 195 cm, 110 cm, 90 cm und jo herab bis zu dem 5 Liter- Aquarium dabei, auch die Terrarien haben ganz reſpektable Größen. Nachdem ich die in Betracht kommenden einheimiſchen Fiſche und Lurche, ſowie Reptilien Jahre hindurch gepflegt habe, einige auch gezüchtet, — damals waren wir Liebhaber noch mehr Zdealiſten als heute — kamen die noch wenigen Import— fifche an die Reihe. Hauptſächlich waren es die nordamerikaniſchen Barſche und Cichliden. Erſt als dann die Lebendge— bärenden auf dem Zierfiſchmarkt erſchienen, hat ſich die Liebhaberei mehr verbreitet und auch ich habe ein Stück von meinem Idealismus aus ſcheinbarem „Gewinn- Er⸗ folg verloren. Es iſt gewiß nur ein jchein- barer materieller Erfolg, denn wenn man für 1 Mk. Nachzucht verkauft, geht immer ein Taler aus der Sajche für ein Paar „Neu- heiten“ und ſo kommt es, daß man, wie ich jetzt, 42 Arten fremdländiſcher Fiſche zur Zucht bringen will. Außerdem habe ich heuer ſchon 10 andere Arten gehalten und zum Seil gezüchtet. Dennoch kann ich mit gutem Gewiſſen ſagen, daß ich nicht des Mammons wegen Ziſche züchte. Was da für Arbeit bleibt, um Futter zu holen, die Be- hälter halbwegs in Stand zu halten uſw., weiß jeder Liebhaber unſerer Sache. Schon ſehr viele Arten, die wieder ver— J. Halterbeck: Von dem heutigen Stande der Aquarien» und Terrarienkunde ıc. ſchwunden ſind, habe ich gehalten, teils mit, teils ohne Erfolg, und noch viele hoffe ich zu pflegen, denn die Aquarien⸗ und Terrarienkunde iſt es wert, daß man ſeine freie Zeit ihr opfert. Richtig betrieben, iſt es keine Anſtrengung, ſondern ein Erholung, ein Ausruhen des Körpers, ein Ver— geſſen der täglichen Zwieſpalte und Sorgen. Daß ich jetzt ſo viele Behälter habe und mich ſo viel damit beſchäftigen kann, liegt allerdings daran, daß ich jetzt bei einer Naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaft ange— ſtellt bin, die auch in ſehr dankenswerter Weiſe in ihrem Anweſen einen kleinen Teich, deſſen Anlage ich einmal ſpäter, mit Illuſtrationen verſehen, beſchreiben werde, auf meine Anregung hin hat anlegen laſſen, und dann bin ich noch durch die Größe meiner Wohnung in demſelben Hauje in der glücklichen Lage, mich mit meiner „Jugendſpielerei“, die mir inzwiſchen ſo ins Fleiſch und Blut übergangen iſt, aller— dings nicht mehr als Spielerei, ſondern als rein wiſſenſchaftliche Sache, mehr zu befaſſen, als viele unſerer Anhänger. Ich glaube, wenn ich ſie plötzlich laſſen müßte, daß mein halbes Ich dabei ver— loren ginge. Wie oft muß ich mir von meiner beſſeren Ehehälfte ſagen laſſen: Mit deinen Fiſchen und Schlangen denkſt du an nichts anderes mehr, du vergißt alles und merkſt nichts mehr. And manchmal hat ſie recht damit. Aber es iſt eben bei eingefleiſchten, ernſten Liebhabern ſo: Da ſoll einmal wieder ſo ein „Neuer“ ankommen und dann gar nach kurzer Zeit Liebes- oder gar Ver— mehrungsgelüſte bekommen; — da überhört man ſehr vieles, weil eben jeder der Natur das Geheimſte ablauſchen und abſehen 657 möchte. Wenn ich oben von 42 und 10 Arten fremdländiſcher Fiſche geſprochen habe, ſo pflege ich doch immer wieder dazwiſchen noch einheimiſche Tiere, immer wieder geben der Stichling, der Bitterling, die Ellritze, Molche und Kröten ꝛc. 2c. dankbare Beobachtungsobjekte und ſehr oft habe ich meinen Freunden und Be— ſuchern geſagt: Wenn unſere Einheimiſchen aus dem oder jenem Lande mit irgend einer Einführungsreklame kämen, würden auch ſie teuer gekauft und beſſer und mehr gepflegt, denn die Farben und Formen find eben jo ſchön wie bei vielen Fremd— ländiſchen. Aber Zuchterfolg und dabei gemachte Erfahrungen werde ich nach und nach berichten. So habe ich nun den Leſern meinen Werdegang entrollt, der ja an und für ſich nichts neues bietet, denn vielen wird es ebenſo oder doch ähnlich ergangen ſein. Ich habe nur noch zu berichten, daß ich durch unſere Lieb— haberei einen Freund gewonnen habe, mit dem ich und ſeine Frau, die ſehr viel Verſtändnis und Gefallen daran findet, alle freien Sonntage Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung mache, und dabei bleibt kein Wäſſerlein, ob Pfütze auf der Straße, oder Tümpel, Teich, Bach und Ciſterne, unbeobachtet; überall gibt es was zu ſehen, dabei lernt man ſeine Heimat kennen und findet, daß es doch wert iſt zu leben. Dabei möchte ich wünſchen, wenn manchmal bei einem Liebhaber ſich Gedanken geltend machen, die Sache aufzugeben, daß ſie nur fleißig hinaus gehen und der Mutter Erde ins Antlitz ſehen ſollen, dann werden ſie friſchen, frohen Mut mit heim bringen und wieder tüchtige Freunde unſerer ſchönen Sache ſein. DO D Bon dem heutigen Stande der Aquarien- und Terrarienkunde in Nordamerika. Bon F. Halterbed, Brooklyn. Während in Deutſchland die Aquarien- und Terrarienkunde in den letzten 15 Jahren auf wiſſenſchaftlicher Baſis große Fortſchritte gemacht hat, gingen wir hier in Amerika an jenen Wun⸗ dern, die die Natur uns in unmittelbarer Nähe in reichem Maße bietet, blind vorüber. Wohl ſah man hier und da Goldfiſche in den ſogenann⸗ ten „Fiſchglobes“ dahinſterben, doch das Inter— eſſe, das Leben der Gewäſſer im Glaſe zu ſtu⸗ dieren, fehlte vollkommen, Erſt in den letzten Jahren ſchloſſen ſich vereinzelte Naturfreunde zu Vereinen zuſammen, um durch Vorträge, Ver⸗ breitung von Schriften und gemeinſame Ausflüge immer mehr Freunde für die Aquarienkunde zu gewinnen. So entſtanden in New-Borf, Brook⸗ lyn, Philadelphia. Chicago, Minneapolis, Boſton und Milwaukee Aquarienvereine. Der Brooklyner Verein, der wohl als einer der rührigſten angeſehen werden muß, beginnt bereits ein Faktor im öffentlichen Leben zu werden. Am 25. 26. und 27. September ds. Is. hielt er im Zentralmuſeum Brooklyn „Institute of Arts 658 and Sciences“ jeine dritte Jahres-Ausſtellung ab, die alle Erwartungen übertraf. Die Ausſtellung wurde von 47 Ausſtellern beſchickt. Ausgeſtellt wurden 250 Arten von Fiſchen, 156 Aquarien, 6 Terrarien, 12 balancierte Aquarien und 3 Durchlüftungsapparate. Während der 3 Tage wurde die Ausſtellung von 9800 Perſonen beſucht. Die meiſten ausgeſtellten Fiſche ſind wohl auf dem Wege über Hamburg zu uns gelangt, doch iſt es bereits einigen hieſigen Importeuren ge— lungen, direkte Verbindung anzuknüpfen, und ſo wurden mehrere Paare Pterophyllum scalare Pantodon Buchholzi, Rasbora heteromorpha, Mesonauta insignis, verſchiedene Heros-Arten uſw. ausgeſtellt, die direkt aus ihrer Heimat zu uns gelangt ſind. Stark waren die verſchiedenen Goldfiſcharten, beſonders von Mitgliedern der Philadelphia Aquarium Society, ausge— ſtellt. In Philadelphia hat man die Goldfiſch⸗ zucht zu hoher Blüte gebracht. Die Preisrichter hatten bereits zwei Tage zu tun, um die ausgeſetzten Preiſe gerecht zu ver— teilen. Wer den Menſchenſtrom aus allen Klaſſen der Bevölkerung durch die langen Ausſtellungs— hallen fluten ſah, wer beobachtete, wie die Schul- kinder dem Vortrage des Präſidenten Dr. Schneider aufmerkſam lauſchten, wer die Artikel über dieſe Ausſtellung in der Preſſe geleſen hat, muß zu der QÜberzeugung gekommen ſein, daß die Mühen und Koſten, die der Brooklyner Aquarium⸗Verein gehabt hat, nicht vergebens geweſen ſind. Der New-Vorker Aquarium-⸗ Verein hält ſeine diesjährige Ausſtellung im New⸗Vorker Muſeum für Naturgeſchichte am 14.15. 16. und 17. Oktober ab. Am 2. 3. und 4. Oktober ds. Is. hielt der Bhiladelphia-Aquarium-Berein ſeine Jahres— Ausſtellung im Horticultural Hall ab. Auch dieſe war ſehr gut beſchickt und ſtark beſucht. Die Vertreter der verſchiedenen Aquarien-⸗ vereine hielten am 3. Oktober in dieſem Ausitel- lungsgebäude eine Verſammlung ab, in welcher Beſchlüſſe zur Gründung eines Centralverbandes, der ſich über ganz Amerika erſtrecken ſoll, gefaßt wurden. Durch dieſen Verband ſollen die bereits beſtehenden Vereine enger aneinander geſchloſſen werden, und ſoll ſolchen Natur freunden, die in abgelegenen Gegenden wohnen, Gelegenheit geboten werden, mit den Aquarienvereinen in Fühlung zu treten. Auch hofft man dadurch eine lebhafte Propaganda zu erzielen, vor allem ein lebensfähiges Fachblatt zu ſchaffen. Wir befinden uns heute hier in demſelben Stadium, in welchem die deutſchen Aquarium⸗ L. Ströbel: Schädlichkeit der Karpfenlaus im Aquarium liebhaber ſich vor etwa 20 Jahren befanden. Damals fand man die meiſten Liebhaber unter der weniger bemittelten Volksklaſſe. Dieſe mußten ſich mit dem einheimiſchen Tier befaſſen, da ſie den enormen Preis, der für gute Importen ver⸗ langt wurde, nicht erſchwingen konnten. Man verſuchte auch die Aquarienkunde nur als ein wiſſenſchaftliches Objekt zu betreiben und jeden geſchäftsmäßigen Handel auszuſchalten. Wenn es aber dazu kam, Ankoſten, die zur Durchführung eines jeden Projektes notwendigerweiſe erforder⸗ lich ſind, zu decken, ſo fanden ſich keine Leute, deren Begeiſterung ſtark genug war, um in die Taſchen zu greifen. Alle dieſe Abelſtände wurden allmälig beſeitigt, als die Wiſſenſchaftler mit den Erwerbtreibenden Hand in Hand arbeiteten.“ Als in Hamburg Importeure erſtanden, die Neuheiten aus allen Erdteilen importierten, als dieſe Neuheiten an Zuchtvereine weiter gingen, und dieſelben zur Nachzucht gebracht wurden, wurden viele Fiſche, die bisher unbekannt waren, der breiten Maſſe zugänglich. Allerdings fiel dadurch der „antiquariſche“ Wert mancher Fiſche weg, wurde aber Gemeingut des Volkes. Als Fabriken entſtanden, welche die nötigen Bedarfsartikel herſtellten, als Fachblätter? und andere Literatur von Verlagsfirmen herausge— geben wurden, da begann ein rapider Aufſchwung der Aquarienkunde in Deutſchland. Wir Naturfreunde auf dieſer Seite des Ozeans erkennen, daß die Erfahrungen unſerer deutſchen Freunde für uns von unſchätzbarem Werte ſind. Wir ſchöpfen aus dem deutſchen Bücherſchatz unſere Lehre. Wer die Entwickelung der deut⸗ ſchen Bewegung kennt, wird ſich nicht be— irren laſſen von kleinen perſönlichen Meinungsverſchiedenheiten. Wir ſind uns bewußt, daß unſere Bewegung nicht von Einzelnen geführt werden kann, ſondern nur ein geſchloſſenes Zuſammengehen aller In— tereſſierenden zum Erfolge führen wird. So werden wir im Stande jein, dem Alltags- menſchen ein Stück Natur in ſeinem Heime zu ſchaffen, das ihn zeitweiſe vom Efiſtenzkampf ab» lenkt, um ſich zu erfreuen an ungeahnter Schön— heit der Natur. 1 Vorſtehende Ausführungen treffen nicht ganz zu. Bemerkt ſoll nur werden, daß vor 20 Jahren außer den Schleierfiſchen und Makropoden überhaupt faſt keine „exotiſchen“ Fiſche impor⸗ tiert wurden, wohl aber Reptilien, Amphibien, nordamerikaniſche Barſche und Sonnenfiſche, ausgerechnet von New⸗Vork! D. Red. 2 Die „Blätter“ wurden bereits vor 25 Jahren begründet. Red. DO O0 ‚Oo Schädlichkeit der Karpfenlaus (Argulus) im Aquarium. Von L. Ströbel, Korntal (Württemberg). Mit einer Abbildung. Zu dem intereſſanten Aufſatz in Nr. 49 1913 über die Karpfenlaus möchte ich be— merken, daß die Karpfenläuſe, wie ich an meinem eigenen Beſtand exotiſcher Zier— ſiſche erfahren mußte, ganz entſchieden Schädlinge ſchlimmſter Art im Aquarium find. Den Sommer vorigen Jahres ent— nahm ich aus dem Korntaler Feuerſee, einem ſeit langer Zeit nicht abgelaſſenen, mit alten Karpfen beſetzten Weiher, lebendes Fiſchfutter, das ich vor dem Verfüttern nicht genügend reinigte; die Folge war, Dr. Wolterstorff: Vor dem Sturme daß ſich im Aquarium eine größere Anzahl Karpfenläuſe zeigte und an die Fiſche ſetzte. Da die betroffenen Fiſche ſichtlich am Schwimmen behindert waren und teil- weiſe Luft ſchnappend, an der Oberfläche ſchwammen, nahm ich ſie heraus und ſtreifte ihnen mit einem Grashalm vorſichtig die Paraſiten ab, von denen an einzelnen Fiſchen mehrere ſaßen. Die Stellen, wo Karpfenläuſe geſeſſen hatten, waren mehr oder weniger verletzt, ſahen weißlich aus und es fehlten daran Schuppen. Trotz meiner Be— mühungen ging ein erheblicher Seil der befallenen Fiſche nach wenigen Sa- gen zu Grunde, und zwar nicht nur zarte Jung— fiſche, ſondern auch ausgewachſene, darunter ein grö— ßeres Xipho- phorus strigatus- Weibchen. Die Ausrottung der Para— ſiten durch Wegfangen war ohne Waſſer— wechſel möglich. Der Vorfall iſt für mich ein Grund mehr, kein Fiſchfutter aus mit Fiſchen beſetzten Teichen zu entnehmen, zumal die durchſcheinenden Karpfenläuſe im Netz aus einem Klumpen Daphnien ſchwer herauszufinden und eigentlich nur in einem Glasgefäß zu erkennen ſind. Karpfenlaus (Argulus foliaceus). Mikrophotographie von H. Geidies. 659 Zuſatz: Bei der Korrektur des Auf— ſatzes von H. Geidies über die Karpfen- laus habe ich überſehen, zu betonen, daß die hier zitierte Angabe Bruno Dürigens, welcher den Argulus für ziemlich harmlos hält, offenbar falſch iſt! Wir erhielten am 30. 8. 1911 aus einem Forellenteich bei Wolmirſtedt von Herrn Kommerzien— rat Wernecke eine Probe von hun— derten Karpfen— läuſen, welche ſich in dem Ceich in Anzahl vermehrt und unter den Regenbogen— forellen und Bach— ſaiblingen — große Tiere von zirka 30—40 cm Länge ein Maſſen⸗ ſterben veranlaßt hatten! Der Teich war völlig verſeucht und mußte abge- laſſen werden. Die Vertilgung der Schmarotzer er— folgte auf Rat von Prof. Eckſtein in Eberswalde durch ungelöſchten Kalk. Ob es ſich hier um Argulus foliaceus oder Argulus coregoni handelte, oder um eine dritte Art, ließ ſich nicht feſtſtellen, vielleicht kann Herr Profeſſor Eckſtein, dem eine Anzahl der Tiere überſandt wurde, darüber Auskunft geben. Geidies und Ströbel haben alſo ganz Recht, wenn ſie entſchieden vor dem Schma— rotzer warnen! Dr. Wolterstorff. OO DO Vor dem Sturme. Von Dr. Wolterstorff. f II. Der geſprengte Verbandstag. Die nächſten Tage verfloſſen in ruhiger Arbeit und emſiger Tätigkeit für die geplante „geſellige Zuſammenkunft“ anläßlich des Berliner Ber- bands⸗Tages. Sollten doch auch meine „Molche“ mit Ehren beſtehen! Da traf am 24. Juli unerwartet die Nachricht von dem Alti- matum Sſterreichs an Serbien ein. Noch dachte Niemand an Krieg. Aber am 25. Juli abends überſtürzten ſich in der ſonſt ſo friedlichen „Gerichtslaube“ die Extrablätter, „Serbien gibt nach“ hieß es immer wieder, aber die letzte De- peſche brachte die Weigerung Serbiens und da— mit den Krieg zwiſchen Oeſterreich und Serbien! Auch wir Aquarienfreunde verfolgten die Ent⸗ wickelung der Dinge mit Spannung. Sollte doch am 1. Auguſt der Verbandstag beginnen. Noch ſchien es, als würde der Krieg lokaliſiert werden, aber ſchon machten ſich die Sturmzeichen bemerk⸗ bar. Herr Baetz, unſer Verbandskaſſier in Nürnberg, zog auf telegraphiſchem Wege ſeine Anmeldung zurück. Am Donnerstag ward be— reits ein Teil der Landwehr eingezogen, ein großer Zug marſchierte an der „Reichshalle“, wo wir das Lokal für den folgenden Tag beſichtigen wollten, vorüber. Kriegeriſches Leben an allen 660 Ecken und Enden. Mobilmachung vor der Türe! Noch einmal brachte am Freitag, den 31. Juli, vormittags, eine Zeitung die unverbürgte Nach⸗ richt bevorſtehender friedlicher Beilegung. Aber als wir am Nachmittag kurz vor 6 Ahr voll An- ruhe zum Bahnhof ſchritten, um die, ach ſo ſpär⸗ lichen, angemeldeten auswärtigen Gäſte zu be— grüßen, waren die Straßen ſchwarz von Menſchen, und an der Litfaßſäule verkündete ein friſcher Anſchlag den „Zuſtand drohender Kriegsgefahr“. Der Bahnhofsvorraum war erfüllt von heimkeh⸗ renden, aus ihrer Ferienruhe aufgeſcheuchten Sommerfriſchlern. Doch gelang es uns, Herrn Gruber, unſern verehrten Vorſitzenden, in Ge⸗ meinſchaft mit Herrn Prof. Daudt-Darmſtadt, der bereits früher angelangt war, und unſern Herrn Kuhn noch glücklich abzufaſſen. Noch immer hofften wir mit Herrn Gruber die Tagung in Berlin noch abhalten zu können. Aber da fiel unſer Blick auf 2 Stellen des Anſchlages: „Alle Verſammlungen ſind 48 Stunden zuvor polizeilich anzumelden“ und „Polizeiſtunde 10 Ahr“! Wie ſollte unter dieſen Amſtänden der Kongreß noch tagen können? — Während die übrigen Herren noch raſch unſeres Herrn Zeller Zierfiſchzüchterei einen Beſuch abſtatteten, harrte ich in der „Reichshalle“ der Teilnehmer an der Zuſammenkunft. Erſt um 8 Uhr trafen die erſten Beſucher ein. Dann aber füllte ſich der Saal gegen alle Erwartung raſch. Mochte auch die Hälfte derer, die da kommen wollten, durch die kriegeriſchen Ereigniſſe am Erſcheinen verhindert ſein, ſo fanden ſich doch noch ca. 25 Perſonen, Mitglieder der „Vallisneria“, „Waſſer⸗ roſe“, der, Aquarienfreunde“ und andere Anhänger unſerer Sache, teils mit ihren Damen, ein. Es herrſchte eine wunderbare, gehobene Stimmung. Veber dem Ernſt der Lage wurde der Zweck der Zuſammenkunft nicht vergeſſen. Der Gedanke, daß wir zuſammen gehören, daß die Vereine ſich enger aneinander ſchließen müſſen, hat ſichtlich an jenem denkwürdigen Abend auch bei den Vertretern der noch nicht angeſchloſſenen Vereine Wurzel gefaßt! Inzwiſchen erſchien noch Herr Ober-Ingenieur Dr. Baldamus, um in kurzen herzlichen Worten die Einladung zur Beſichtigung jeiner Aquarien- und Terrarien⸗ Anlagen für den nächſten Tag zu wiederholen, doppelt dankenswert zu dieſer Stunde! Von der gemeinſamen Reiſe nach Berlin wurde unter den obwaltenden Verhältniſſen Abſtand genommen. Herr Gruber wies darauf hin, daß zwar die Hinfahrt, nicht aber die rechtzeitige Rückkehr gewährleiſtet ſei. In dieſem Sinne wurde ein Eilbrief an den Leiter der Berliner Tagung, Herrn Finck, abgefaßt und von ſämt⸗ lichen Vereinsvorſitzenden unterſchrieben. Schon um 10 Ahr mußten wir auf Erinnerung des freundlichen Wirtes aufbrechen. Die Mehrzahl von uns zog es jedoch vor, die Herren Gruber und Prof. Daudt zum Hotel S. zu geleiten, wo in einem unbenützten Schlafzimmer () die „Zu⸗ ſammenkunft“ einen ebenſo ſonderbaren wie ge— mütlichen Abſchluß fand. Zu Hauſe angelangt, fand ich einen Eilbrief aus Berlin vor, in welchem Herr Gruber noch— Dr. Wolterstorff: Vor dem Sturme mals dringend von der Abhaltung des Kon— greſſes abgeraten wurde! Als ich die Herren am nächſten Morgen auf⸗ ſuchte, hatten ſie noch die Abſicht gehabt, raſch nach Berlin zu fahren und alles mit den Berliner Herren zu regeln. Nunmehr entſchloſſen ſie ſich aber, um 11 Ahr direkt heimwärts nach Nürn⸗ berg und Darmſtadt zu reiſen. So wurde noch ſchnell das Muſeum, wo ſich einige weitere Teil⸗ nehmer eingefunden hatten, beſichtigt und dann die Fahrt nach der Sudenburg angetreten, wo wir von Herrn und Frau Dr. Baldamus aufs Herzlichſte empfangen wurden. Die Anlagen des Herrn Dr. Baldamus ſind in ihrer Art vorbild— lich. An die Südſeite der in einem großen Gar— ten gelegenen Villa iſt ein Gewächshaus ange— baut, deſſen vordere Hälfte in eine Reihe großer Terrarien umgewandelt iſt. Ein Behälter ent⸗ hält kleine Krokodile und Schildkröten, in ande⸗ ren tummelten ſich in der warmen Morgenſonne Warane, Teju und Blauzunge (Tiliqua). Andere Terrarien enthielten Wüſtenechſen, Lacerten, große Froſchlurche. In der hinteren Hälfte find Aqua- rien mit Zierfiſchen. Molchen und ein grottenartiges Becken für Axolotls untergebracht. Andere Aro- delen haben teils in einer Niſche unter der Treppe, teils in einem Gartenzimmer Aufſtellung gefun⸗ den. Vor dem Gewächshauſe befindet ſich noch ein kleines Freilandterrarium für ſüdliche Lacer— ten und ein Paludarium. — Ich hoffe, ſpäter auch über dieſe für Dauerbetrieb hergerich— tete, größtenteils heizbare Anlage einen Be⸗ richt aus berufenerer Feder bringen zu können. Nach erfolgter Beſichtigung mußten uns leider die auswärtigen Herren verlaſſen, um den Zug noch zu erreichen. Wir Magdeburger aber — es hatten ſich noch mehrere Herrn und Damen eingefunden, ſo daß noch immer die ſtattliche Anzahl von 16 Teilnehmern zuſammenkam — wurden von unſeren freundlichen Wirten zu einem ſolennen Frühſtück feſtgehalten und verlebten ſo, unmittelbar vor dem Kriege, noch eine frohe Stunde! Ich glaube im Sinne aller Anweſenden zu ſprechen, wenn ich Herrn und Frau Dr. Bal⸗ damus auch an dieſer Stelle unſern herzlich— ſten Dank ausſpreche! Als wir uns verabſchiedeten, ſagte mir ein Freund noch: „Wenn es in Berlin nur halb jo ſchön geworden wäre, hätten wir ſehr zu— frieden ſein können!“ — Der Nachmittag brachte die erwartete Mobil- machung, am Sonntag, den 28., erſchien ganz Magdeburg bereits in ein Kriegslager umge— wandelt. — Vorbei! Von Berlin erfuhr ich nichts mehr. Erſt nach mehreren Wochen beſuchte mich ein Berliner Herr und teilte mir mit, daß an jenem Abend (1. VIII.) immerhin eine ſtattliche Anzahl Berliner Herren zuſammengekommen ſei. Die Enttäuſchung über den geſprengten Verbandstag, zu dem die größten Vorbereitungen getroffen waren, war allgemein. f Hoffentlich fügt es ein gütiges Geſchick, daß wir im nächſten Jahre nach glücklich beendetem Kriege das Verſäumte nachholen können! Magdeburg, den 18. 10. 1914. D O0 3) Aus der Kriegsmappe des Herausgebers — Fragen und Antworten . Aus der Kriegsmappe 1 des Herausgebers : 2 22 6 „ „ „ „ „ „ „ 6 6 „ „ „ 4 6 „6 6 „6 „ „ „ „ 6 „6 6 6 6 6 „ „„ „ 6 6 12. N (Ohne Datum und Ortsangabe.) L. W.! Einen herzlichen Feldpoſtgruß ſende ich Dir vom oſtpreußiſch⸗ruſſiſchen Kriegsſchauplatz. Denke Dir, ich traf hier bei meinem Stabe Herr Dr. Anders aus Roftod, der ja auch eine Alnter- ſuchungsſtelle der „Blätter“ inne hat. Wenn der Krieg noch ſehr lange dauert, können wir ja die Anterſuchungen hier wieder aufnehmen. Hier haben die Ruſſen ſchauderhaft gehauſt, alles ver⸗ brannt oder mindeſtens verramponiert! Hoffent⸗ lich revanchieren wir uns noch dafür. Mit herzl. Gruß auch an Deine l. Frau Dein Mag. Adreſſe: Stabsarzt d. L. Dr. Mar Koch, Hy⸗ gieniker beim 25. Reſ.⸗Korps. 183 G „Oſtpreußen, 31. 10. 14. Geehrter Herr Dr.! Zufällig haben wir 3 Aquarianer uns hier beim General⸗-Kommando zuſammengefunden und ſenden Ihnen die beſten Grüße! Ihr ergebener Dr. Anders, „Lotus“, Roſtock, Anterſuchungsſtelle für N.⸗Deutſchland. Lieber Willy! Die Gründung eines neuen Aquarien⸗ und Terrarienvereins in . iſt ſoeben erfolgt! Zum Anterſchied von andern Vereinen hält derſelbe nur Kriegsſitzungen ab und nimmt nur felddienſtfähige Mitglieder auf. Vereinslokal bis auf weiteres Meierei, am Nordende des dd. er Sees idylliſch gelegen, zu einer biologiſchen Süßwaſſerſtation wie geſchaffen. Offizielle Sitzungen an den Ruhe— tagen und in den Gefechtspauſen. Mit beſten Grüßen Mar Koch. Als letzter grüße Sie und Ihre liebe Frau als alter Aquarienfreund und Bekannter von Görlitz (Ausſtellung „Aquarium“, Tivoli, 1908), jetzt „Iſis“, München. Im Frühjahr folgen einige Beiträge für die „Bl.“ über Sumpfaquarien. Erſt muß die Kriegswut nachgelaſſen haben! A. Matthieu. 14. B., 6. 11. 14. Lieber Herr Dr.! Schon ſeit langer Zeit warte ich auf ein Lebens⸗ zeichen von Ihnen. Hoffentlich ſind ſie nicht krank. Ich möchte vielmehr annehmen, daß meine Karten, wie ſo viele andere, nicht in Ihre Hände kamen.“ Wie geht es Ihnen und unſerer guten Sache? Mir ſelbſt geht es noch immer gut. Hoffentlich auch Ihnen und Frau Gemahlin. Herzlichen Gruß, Ihr ergebener A. Gruber, Verbandsvborſitzender. Adreſſe: Unteroffizier A. Gruber, Korps Eberhardt, Diviſion Rekowski, 9. bayr. Erſatz⸗ Brigade, 11. Erſ.⸗Bataillon, 4. Komp. 1 Tatſächlich gelangten ſeit Auguſt keine Zuſchriften Herrn Grubers in meine Hände! Umgekehrt haben ihn offenbar unſere Kartengrüße nicht erreicht. Hoffentlich berichtet uns Herr Gruber bald weiteres aus dem Felde! Dr. W̃ 661 Fragen und Antworten. 17 11ſt: Freilandterrarium. Zu der in den „Blättern“, Seite 613, aufge- worfenen Frage betreffend Anlage eines Frei⸗ landterrariums möchte ich eigene Erfah⸗ rungen bekannt geben. Ich habe ſchon einige Jahre ein Freilandterrarium von zirka 15 qm Fläche in Betrieb (in der Nähe Magdeburgs) und habe trotz unſeres ziemlich feuchten und kühlen Klimas Erfolge gehabt. Das Terrarium iſt oben offen, trotzdem habe ich viele Reptilien (Schlangen und Eidechſen) der Mittelmeergebiete und Nordamerikas im Freien jahrelang über— wintert. Detaillierte Angaben laſſen ſich nicht machen, es dürfte aber empfehlenswert ſein, die Felsgruppe halbkreisförmig, mit der konkaven Seite nach Süden gerichtet, an⸗ zulegen, da auf dieſe Weiſe die Sonnenbeſtrah— lung am vollkommenſten ausgenützt wird. An mutig und natürlich wirkend läßt ſich dieſe Fels⸗ gruppe immer ausbilden, wenn man das geeignete Steinmaterial auswählt. Ich habe, um eine froſtfreie Tiefe zu erreichen, zirka 1 m unter Terrain angefangen, Steine mit Hohlräumen feſtliegend aufeinander zu packen und ſo fortge⸗ fahren bis die erforderliche Höhe erreicht war. Die geeignetſten Steine verwendet man dann zur äußeren Anſicht. Zu bepflanzende Partien habe ich mit umgekehrt liegenden Raſenſtücken bepackt, um zu verhindern, daß die darauf gebrachte Erde zwiſchen die Steinfugen ſinkt; und dann bepflanzt. Es eignen ſich Cotoneaster. Juniperus, Saxifraga, Arabis, Sedum u. ſ. w., Pflanzen, die bei jedem Landſchaftsgärtner zu haben ſind. Zur Beſetzung eignen ſich alle Tiere der gemäßigten Zonen; wenn Sie tropiſche und ſubtropiſche Tiere halten wollen, jo wäre wohl eine Uberwinterung, wie Sie ſchon andeuteten, unerläßlich, ferner wäre für die Tiere der feuchten Tropen (Urwald) und für die der Wüſten eine Glasbedachung nicht zu umgehen, um einerſeits die erforderliche Luft— feuchtigkeit, anderſeits die Trockenheit zu erhalten. Als Motiv für Ihre Freilandanlage würde wohl am beſten ein Landſchaftsbild aus der Heimat der immergrünen Laubgewächſe (Mittelmeerküſten, Japan, Südſtaaten von Nordamerika, Kapland u. ſ. w.) paſſen. Als Einfriedigung habe ich hintermauertes Drahtglas, zirka 1,00 m hoch ver— wendet, es iſt dringend davon abzuraten, ſie viel niedriger zu bemeſſen, da Fröſche, Baſilisken und Schlangen ſie ſonſt überwinden, wie es bei mir bei 0,80 m Höhe häufig paſſiert iſt. um das Qleberflettern zu verhindern, habe ich an der Oberkante der Glaswand noch einen nach innen vorſpringenden, zirka 10 em breiten Rand aus Zinkblech nachträglich angebracht; an den Ecken, den gefährlichſten Stellen, iſt dieſer auf 30 cm erbreitert. Eine hohe Einfriedigung hält auch ungebetene Gäſte, wie Ratten, Wieſel u. ſ. w. ab, Hermeline überſpringen ſie allerdings, wie ich oft beobachtet habe, mühelos, doch haben ſie keinen nachweisbaren Schaden angerichtet. Die Ein— faſſung muß mindeſtens einen halben Meter unter Terrain reichen, da ſonſt Maulwürfe oder Nagetiere von unten eindringen, und im günſtig⸗ ſten Falle den Inſaſſen einen Weg bahnen. Mei⸗ ſtens werden die Eindringlinge jedoch die ganze 662 Bepflanzung durch Wühlen zerſtören, ein Maul- wurf leiſtet darin unglaubliches. Die Auswahl der Tiere wird eigentlich durch die Futterfrage bedingt. Faſt alle waſſerbewohnenden Reptilien ſind Fiſchfreſſer. Die Schwanzlurche freſſen ebenfalls kleine Fiſche, die Froſchlurche dagegen leben mit Ausnahme weniger Arten hauptſäch— lich von Inſekten, Würmern und Weichtieren. Die ausſchließlich landbewohnenden Reptilien ſind zwar den Fiſchen ungefährlich, freſſen ſich dagegen je nach Stärke und Art unter einander. Zum Anlocken von Inſekten eignen ſich am beſten riechende Köder, die man dem Auge unauffällig anbringen kann. Wollen Sie verſchiedenartige Tiere zuſammenhalten, ſo muß Sie die Freude an ihrem Wohlbefinden und die Kraft und die Behendigkeit, mit der die ſtärkeren ihren Lebens- unterhalt auf Koſten der Schwächeren erringen, über den Verluſt der Beutetiere tröſten, denn der Kampf ums Daſein wird von dieſen geſunden und kraftſtrotzenden Tieren mit einer viel größeren Energie geführt, als von ihren verkümmernden Genoſſen im Zimmerterrarium. Herbſt. Überwinterung von Land- und Sumpfſchildkröten, Eidechſen uſw. Frage: Wie werden Land- und Sumpfſchild⸗ kröten, Eidechſen uſw. am beſten überwintert? Im geheizten Zimmer (heizbare Terrarien habe ich nicht) habe ich keine guten Erfolge erzielt, die Luft ſcheint hier zu trocken zu ſein. M., Deſſau. Antwort: Ihre Frage iſt nicht genau genug ausgedrückt. Handelt es ſich um deutſche, jüd- europäiſche oder um ſubtropiſche Arten? Deutſche Eidechſen ſetzt man am beſten rechtzeitig im Herbſt an einem ſchönen ſonnigen Tage aus. Im Früh⸗ jahr können Sie ſich dann wieder friſche fangen. Griechiſche Landſchildkröten packen Sie im Herbſt in eine Kiſte mit feuchtem Moos oder welkem Laub und bringen ſie an einen kühlen froſtfreien Ort. Zu beachten iſt ein gewiſſer, fortdauernd zu erhaltender Feuchtigkeitsgrad des Mooſes. Ganz ähnlich können europäiſche Sumpfſchildkröten eingewintert werden, nur daß bei dieſen das Moos noch etwas feuchter gehalten werden muß. Eid— echſen und Schlangen deutſcher und ſüdeuropäi⸗ ſcher Heimat können in ganz ähnlicher Weiſe überwintert werden. Die Gberwinterungskiſten müſſen ſelbſtverſtändlich mit mehreren Gaze— fenſtern verſehen ſein, damit jederzeit friſche Luft eintreten kann, auch iſt ein heller Aufſtellungsort einem dunklen vorzuziehen. Ein ganz flaches Waſſerbecken, mit zirka 1 cm hohem Waſſerſtand ſollte in den Gberwinterungskiſten nie fehlen. Bei der Überwinterung von Eidechſen wird viel— fach der Fehler gemacht, daß ſie ganz trocken eingepackt werden. Das iſt unnatürlich! Man bedenke, wie feucht, ja oft wohl geradezu ſehr naß, ihre Winterſchlupflöcher im Freien ſein mögen! — Vielfach werden Reptilien auch in ihren gewohnten Sommerterrarien auch im Win— ter belaſſen und dort kalt überwintert, indem man das Terrarium in ein ungeheiztes helles Zimmer ſchafft. Dieſe Methode hat viel für ſich! Beachten Sie aber auch dann, daß der Boden- grund immer hübſch feucht bleibt! Tropiſche und ſubtropiſche Reptilien müſſen im Winter ganz wie im Sommer in gut geheizten Terrarien über- wintert werden. Dieſe Tiere ſind dann natürlich auch regelmäßig zu füttern. Otto Tofohr. der Brennzeit erſtarrt wäre. Fragen und Antworten Weitere Antwort auf die Anfrage von p. Landshut in den „Bl.“ Nr. 35. Wenn das Paraffin in den Wiengreen'ſchen Lampen vorzeitig erſtarrt, ſo dürfte das höchſt⸗ wahrſcheinlich an dem Paraffin liegen. Es wird einen zu hohen Schmelzpunkt haben. Namentlich jetzt während des Krieges iſt Paraffin mit nie⸗ drigem Schmelzpunkt nur ſchwer zu bekommen, da die in Deutjchland lagernden Paraffinbeſtände | bald gänzlich geräumt fein dürften und neue Zufuhr, die namentlich aus Schottland kommt, während des Krieges wohl kaum zu erwarten ſein wird. Von mir können Sie auch jetzt noch Paraffin mit niedrigem Schmelzpunkt beziehen. (Gefl. adreſſieren an A. Tofohr & Boyes, Ham⸗ burg, Bartelsſtr. 74.) Ich brenne mein Paraffin in den Wiengreenlampen bei einer Außentem⸗ peratur von zirka 10“ R., ohne daß es während Je kleiner die Flamme übrigens iſt, um ſo eher kann Paraffin in den Lampen erſtarren! Wenn die Flamme ſo hoch reicht, daß ihre Spitze eben noch den Flammenſchlitz des Kupferdeckels berührt, iſt ein Erſtarren des Paraffins ausgeſchloſſen. Um nun Ihr hochſchmelziges Paraffin doch noch zu ver⸗ werten, können Sie ſich dadurch helfen, daß Sie die Kupferlampe (natürlich nur das Paraffin⸗ becken) mit Aſbeſtpappe umhüllen. Dieſe die Wärme gut an die Lampe bindende Iſolierpappe befeſtigen Sie mit einem Kupferdraht rund um die Lampe. Sie müſſen ſich nun aber hüten, daß Sie nicht etwa die Aſbeſtſchicht durch Abergießen mit Paraffin tränken, denn dieſe paraffingetränkte Maſſe brennt bei Annäherung von einer offenen Flamme wie Zunder! Auch kann ſolche durch— tränkte Pappe namentlich bei größerer Flamme ſich durch einen unangenehmen dunſtigen Geruch unangenehm machen. Man kann aber ſolche von Paraffin durchtränkte Aſbeſtpappe durch Ausbrennen wieder gebrauchsfähig machen! Die Wiengreenlampen müſſen (vorausgeſetzt daß ein gutes Paraffin gebrannt wird) abſolut geruchlos brennen! Sobald ſich irgend welcher Geruch be— merkbar macht, iſt das ein Zeichen, daß irgend etwas an der Lampe nicht in Ordnung iſt. Vor allen Dingen muß die Lampe peinlich ſauber ge- halten werden! Von außen darf auch nicht eine Spur von Paraffin zu bemerken ſein, alſo fleißig abwiſchen! Auch darf die Flamme nicht über- mäßig hoch brennen, da dann das Paraffin über⸗ hitzt wird und ſich dann Gaſe bilden, die alsbald das Zimmer erfüllen. Die Flamme ſollte nie höher als etwa 1 cm über dem Heizflammen⸗ ſchlitz herausragen. Am beſten brennt die Lampe, wenn die Flamme nur eben bis an den Schlitz reicht. Otto Tofohr. Aufzucht des Axolotl (Amblystoma mexicanum). I Frage: Seit etwa einem Jahre pflege ich 2 Axo⸗ lotl (ein weißes und ein ſchwarzes Efemplar) von ungefähr 20 cm Länge gemeinſam in einem größe⸗ ren Aquarium. Am geſtrigen Tage 9. September bemerkte ich, daß ſämtliche Waſſerpflanzen (vor⸗ wiegend Waſſerpeſt und Tauſendblatt) mit Eiern behaftet find. Ich bitte um freundliche Anwei— ſungen über ihre Aufzucht. A. S., Bergkamen. Antwort: Setzen Sie zunächſt entweder die alten Tiere heraus oder überführen Sie die Pflanzen mit Eiern in ein anderes großes Becken. Dann ent⸗ Fragen und Antworten — Eingeſandt fernen Sie alle milchig trüben, verpilzenden Eier ſofort mit der Pinzette! Nach 2—3 Wochen werden die Jungen ausſchlüpfen. Wenn Sie nicht über viele Behälter und viel lebendes Futter verfügen, dann behalten Sie nur zirka 20 Larven für ſich und geben die anderen fort, falls Sie ſie nicht in verdünntem Spiritus konſervieren wollen, Die Larven füttern Sie ganz wie junge Fiſche, erſt mit Infuſorien, dann mit feinſten geſiebten Daphnien und Eyklops (anfangs ſpärlich). Wenn ſie dieſe prompt verzehren, können Sie mit größe⸗ ren Daphnien und Enchyträen (Bezugsquelle ſ. im Inſeratenteil) füttern, ſchließlich mit zer⸗ hackten kleinen Regenwürmern und dergl. Bei ſtarker Fütterung ſind ſie in einigen Monaten halbwüchſig. Das Waſſer iſt, namentlich anfangs, öfter durch Waſſer von gleicher Temperatur (Zimmertemperatur) zu erneuern. Dr. Wolterstorff, II. Frage: Für die vor etwa 2 Wochen erhaltenen belehrenden Zeilen ſage ich Ihnen hiermit meinen verbindlichſten Dank. Ich kann Ihnen jetzt mitteilen, daß von den etwa 100 Eiern rund 80 Stück Jung⸗ tiere ausgeſchlüpft find. Nur ſehr wenige Eier waren trübe und verpilzt; ich habe dieſelben Ihrer Anweiſung gemäß ſofort entfernt. Für mich ſelbſt habe ich 20 junge Axolotl behalten, die anderen teils verſchenkt, teils konſerviert. Da ich nun über die Frage der Fütterung nicht klar bin, bitte ich Sie höflich, mir darüber Auskunft erteilen zu wollen. Bis jetzt habe ich das Waſſer täglich durch friſches, einen Tag geſtandenes er- neuert und jedesmal etwas ſtaubfeines, infuſorien⸗ bildendes Fiſchfutter hinzugefügt. Kann ich dieſe Methode beibehalten, oder iſt lebendes Futter wie Daphnien unbedingt erforderlich? Was empfehlen Sie mir zur Aufzucht? A. S., Bergkamen, 1. 10. 14. Antwort: Anderes als lebendes Futter iſt nur ein ſchlechter Notbehelf, vor allem bei Molchen! Streuen Sie anfangs neben infuſorienbildendem Fiſchfutter — Welke, Thumm oder dergl. — (in ge⸗ ringer Menge) geriebene, getrocknete Salatblätter. Sobald aber die Larven zirka 10--12 mm meſſen, iſt kräftigeres Futter unerläßlich. Laſſen Sie ſich, wenn Ihnen Beſchaffung am Ort unmöglich iſt, zuerſt eine Kanne mit mäßig zahlreichen Daph— nien (bei Aberfüllung geht Alles zu Grunde!) vom nächſten befreundeten Aquarienliebhaber oder Händler kommen, verfüttern Sie die durch geſiebten, kleinſten Kruſtazeen und ſetzen die größe- ren zur Zucht in eine Anzahl Aquarien, Gläſer, Schüſſeln mit etwas Mulm und Pflanzen. Hier werden ſie ſich gut halten und etwas vermehren, ſo daß knappe Fütterung mit ihnen möglich iſt. Daneben laſſen Sie ſich Enchyträen, wie ange— geben, kommen und ſuchen zuerſt die kleinſten, winzigen Würmer, zirka 10 mm lang, heraus. Sobald die Axolotl etwas größer, zirka 20—30 mm lang ſind, werden ſie auch erwachſene, anfangs zerſchnittene Enchyträen leicht bewältigen. Dr. Wolterstorff. Eingeſandt. Valdivia, den 11. Juli 1914. Anbei überſende Ihnen einen Ausſchnitt aus „Buch für Alle“ Nr. 20, 1904. Er lautet: Goldfiſchpflege. Soll die Pflege des Goldfiſchchens gelingen, ſo gilt es, folgendes 663 zu beachten: Man darf ſtets nur eine und dieſelbe Waſſerqualität nehmen, und zwar auf jedes Fiſchchen mindeſtens 1 Liter. Im Sommer muß das Waſſer täglich gewechſelt werden, und im Winter jeden zweiten oder dritten Tag. Der Behälter muß tief ſein; den Boden bedeckt man mit kleinen, glatten Kieſeln. Der Behälter ſoll an einerr ſchattigen Stelle ſtehen; die Fiſch⸗ chen dürfen nie anders als mit einem Netzchen gefangen werden. Auch dürfen Goldfiſche nicht mit Brot, ſondern nur mit Oblaten, Ameiſen⸗ puppen, Fliegen, Salat uſw. gefüttert werden, und nur jeden dritten und vierten Tag. In den kalten Monaten brauchen ſie kaum oder gar keine Fütterung (November bis März): vom März an bis Juni ſehr mäßige, ſo daß die eigentlichen Fütterungsmonate nur Juni, Juli, Auguſt, September und Oktober ſind. Wenn drüben in guten Zeitſchriften noch ſolche Artikelchen angenommen werden, dann frage ich mich als Ausland⸗Oeutſcher, welchen Zweck eigent⸗ lich die Vereine von Aquarien- und Terrarien⸗ Liebhabern verfolgen? Wenn wir Deutſche hier im Auslande für unſere Intereſſen nur die deut⸗ ſchen Blätter verwenden wollten, dann könnten wir bald einpacken. Um für eine gute Sache Propaganda zu machen, muß die Lokalpreſſe herangezogen werden. Ich glaube, wenn die verehrl. Vereine drüben zu Nutzen und Frommen aller in den betreffenden Lokalpreſſen kleine Ar⸗ tikel losließen, jo käme die Sache bald ins ©leich- gewicht, und gewiſſer Tierquälerei würde damit ſchneller ein Ende gemacht werden, als durch Vorträge ıc. Die „Blätter“ und ähnliche Zeitſchriften lieſt nur der, der wirkliches Intereſſe an der Sache bekundet. Für dieſe iſt die Zeitſchrift ſehr be⸗ lehrend, wo aber bleibt die große Maſſe, die dieſes Blatt nicht hält? And ich denke doch. daß es gerade dieſe iſt, die, wenn ſie ſich auch momen⸗ tan nicht mit der Sache beſchäftigt, doch über die Dinge aufgekärt werden ſollte, damit ſie weiß, wie Tiere und Pflanzen behandelt werden ſollen, wenn ſie ihr in die Hände fallen, denn es iſt doch ſchließlich nur allein dieſe große Maſſe, die 15 unſerer herrlichen Natur frevelt, wo ſie nur ann. Was nützen da die Reden, die in den Vereinen über den Naturſchutz gehalten werden? Diejeni- gen, die fie anhören, brauchen doch dieſe Rat» ſchläge nicht mehr, denn es können doch nur Na⸗ turfreunde einem Verband angehören, und die „herzlich willkommenen Gäſte“! rechne ich nicht, weil ſie doch wieder gewiſſermaßen mit dem einen oder andern Vereinsmitglied befreun⸗ det ſind, ſeine Liebhaberei kennen und auch ein gewiſſes Verſtändnis bekunden, ſchon dadurch, daß ſie der Einladung Folge leiſten. Verzeihen Sie, Herr Dr., wenn ich anders über dieſe Propaganda denke als gewiſſe Vereins- meier, aber ſo wie die Sache drüben betrieben wird, geht ſie nur ihren Schneckengang weiter, und wird nie zu dem angeſtrebten Ziel führen. Von Frl. A. Fahr habe ich ſchon verſchiedene hübſche und ſachlich gehaltene Artikel in einer illuſtrierten Zeitſchrift geleſen, warum beteiligen ſich nicht auch die Vereine daran? Es muß doch der Zweck des Vereins ſein, belehrend auf den Olmverftändigen zu wirken, damit die Natur⸗ ſchändung, Tierquälerei und Aberglaube einmal ein Ende nehmen. Dies kann aber nur durch die 664 Vereins⸗Nachrichten — Berichtigungen Lokalpreſſe geſchehen, denn ebenſogut wie ein verrückter Reporter von einem Ringelnatterbiß mit tötlichem Ausgang berichtet, was vom großen Publikum förmlich gefreſſen wird, ebenſo kann auch der eine oder andere durch leicht verdauliche Lektüre die Leute eines Beſſeren belehren. Mag ſein, daß die Sachen drüben doch anders liegen, dann erſuche Sie um „mildernde Um⸗ ſtände“, wenn nicht, dann ſollen die Vereine ihre goldenen Worte endlich mal in die Tat umſetzen, anſtatt mit ihren familiären Angelegenheiten die Leſer der Blätter zu langweilen. F. Stockmeyer. Zuſatz: Herr Stockmeyer hat ganz recht, aber man kann hier faſt von einem Kampf mit Windmühlen reden! Auch ich habe in man⸗ chem angeſehenen Blatte haarſträubenden Unſinn nicht nur im Teft, ſondern auch in den Abbil⸗ dungen, gefunden. Aber meine Zeit iſt mir zu koſtbar, um mich mit fremden Redaktionen herum⸗ zuſchlagen. Aufnahme von Berichtigungen wird häufig verweigert! Die Lokalpreſſe hat in der Regel keinen Platz für Aquarien-Alr- tikel. Wo perſönliche Beziehungen beſtehen, da wird übrigens ſchon jetzt von den Vereinen das Mögliche getan, viele Vereine veröffentlichen ihre Berichte ja auch in der Tagespreſſe. Immerhin ſollte es mich ſehr freuen, wenn die Ratſchläge des Verfaſſers hier und dort auf fruchtbaren Boden fallen würden. Dr. Wolterstorff. Vereins⸗Machrichten : 1111111 Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. Hamburg. „Roßmäßler“. Verſammlung vom 21. Oktober. Die Verſammlung wurde in Abweſenheit der beiden Vorſitzenden — Herr Schröder iſt bekannt⸗ lich auch zu den Fahnen gerufen — vom 1. Schrift- führer bei einer Anweſenheit von 13 Perſonen eröffnet. Unter den Eingängen befinden ſich einige Feldpoſtkarten unſerer Mitglieder. Da zum Punkt Liebhaberei niemand das Wort wünſcht, verlieſt der Schriftführer einen 18 Seiten langen Bericht über Herrn Schröders Erlebniſſe aus ſeiner Rekrutenzeit, welche teilweiſe große Heiterkeit auslöſte. Hierauf teilt Herr Böſche mit, daß Hermann Löns als Kriegsfrei⸗ williger den Heldentod fürs Vaterland fand. Den meiſten unſerer Mitglieder dürfte er nicht unbekannt ſein. Wer hat nicht ſeine jpan- nenden FJagdgeſchichten und Stimmungsbilder der Heide geleſen, worin der Verfaſſer der Natur große Liebe und gründliches Verſtändnis ent⸗ gegenbringt. Des hervorragenden Naturfreundes wird durch Erheben von den Sitzen gedacht. Aus der Verſammlung heraus wurde noch angeregt, daß die Fiſchbeſtimmungen ſeitens London nicht mehr für uns in Betracht kommen können und Mittel und Wege gefunden werden müjjen, deut⸗ ſcherſeits ſolche herbeizuführen. Nürnberg. „Heros“. Ordentliche Sitzung am 6. Oktober 1914. In Abweſenheit des im Felde ſtehenden erſten Vorſitzenden, Herrn Gruber, eröffnet der zweite Vorſitzende, Herr Röder, die Sitzung und ver⸗ breitet ſich in ausführlichen Zügen über den Stand der Aquarienkunde, die infolge des entbrannten Weltkrieges gegenüber der allgemeinen Lage zu⸗ zücktreten mußte. Er richtet an alle Liebhaber die dringende Mahnung, das Rädchen der Aqua⸗ rienliebhaberei auch in dieſen ernſten Zeiten nicht leer laufen zu laſſen, um nicht durch einen Still⸗ ſtand einen Rückſchritt der Aquarienkunde zu verſchulden. Die Verſammlung einigt ſich dahin, wenn auch nicht die regelmäßigen zwei Monats⸗ ſitzungen, ſo doch zur Pflege der Liebhaberei und Erhaltung des Bereinslebens jeden Monat, je- weils am 1. Dienſtag, eine ordentliche Sitzung abzuhalten. Vereinsbeitrag wird zunächſt nicht erhoben. Die „Blätter“ werden laut Ausſchrei⸗ ben des Verlags in Nr. 33 für das 4. Quartal unentgeltlich geliefert. Fällig iſt nur der Bezugs⸗ preis von 85 Pfg. für die „Wochenſchrift“. Die Ausgabe des Monatsanzeigers unterbleibt bis auf weiteres. Obwohl ſich trotz der Einberufung einer Anzahl Reſerviſten, Landwehr- und Land⸗ ſturmleute, 18 Mitglieder eingefunden haben, kommen infolge der allgemeinen Stimmung aus der Liebhaberei nur Fragen untergeordneter Be— deutung zur Beſprechung. Es gelangen zum Schluſſe 4 Paar von Herrn Söder in liebens— würdiger Weiſe geſpendete Guppyi zur Gratis verloſung. Koch. Wien. Tiſchgeſellſchaft Cyperus. In der Sitzung von Mittwoch, den 14. Oktober fand im Reftaurant Lenz, III. Bechard⸗ gaſſe 2 die Vorführung der erſten Serie von Lichtbildern der Geſellſchaft ſtatt. Die Diapo- ſitive find ſämtlich nach erſtklaſſigen Naturauf- nahmen des bekannten Amateurs E. G. Wörz hergeſtellt und umfaſſen ſowohl ein heimiſche, als auch efotiſche Fiſche. Mitglieder und Gäſte äußerten ſich in lobendſter Weiſe über die äußerſt lebenswahren Aufnahmen und erntete der Vorführende, Herr Wörz, der auch den Bro- jektionsapparat zur Verfügung ſtellte, großen Beifall. Die Lichtbilder⸗-Serie von vorläu⸗ fig 53 Stück Süßwaſſerfiſche iſt als Demonſtrationsmaterial für Vorträge ge⸗ dacht und wird an Vereine leihweiſe abge- geben. Die Leihgebühr beträgt K — 10 per Bild und Woche, Portokoſten find jeparat zu tragen. Die Verſendung geſchieht auf Gefahr des Beſtellers; bei Bruch wird jedes Diapoſitiv mit K 1. 50 berechnet. Zuſchriften und Anfragen wolle man an Herrn E. G. Wörz, II. Schüttel⸗ ſtraße 15 a richten. Berichtigungen. Infolge verſpäteten Eintreffens der Korrektur ſind leider in dem Aufſatz „Vor dem Sturm“ in Nr. 37 mehrere Druckfehler ſtehen geblieben. Auf Seite 643, Spalte 1, Zeile 15 von oben, lies Woge ſtatt Stoge, Zeile 16 lies Bruhns ſtatt Bruſer, Zeile 37 Wellmann ſtatt Stellmann. Auf Spalte 2, letzte Zeile, iſt ſtatt Altmarkt na⸗ türlich Altmark zu leſen. Dr. Woltertorff. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 38T. : Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden-Ötuttgart. c 4 — 0 0 9 2, mm me mm —ꝛ— 22 — — —̃ — —— gere I __> = , rt. an a) — — Empfehlenswerte Alphabetisch Bezugsquellen: a reis für die Aulnahme bis drei Zeilen 10 Mk. pro Jahr (26 mal) Überzeilen 5 Mk. Wird Auszeichnungsschrift für den ganzen Text der Aufnahme oder einzelner Teile verlangt, so wird die doppelte Gebühr in Anrechnung gebracht. % Aufträge zur Aufnahme einer Firma werden nur für ein ganzes Jahr angenommen. Die Beträge sind bei Auftrags- Augsburg: A. Blaß, Deutingerftr. D. 130 Geräte, Literat., Fiſche, Pflan- zen, Futter. Preisliſte gratis. Außig (Böhmen): R. Seidel, Auersperggaſſe 6. Zierfiſchzüchterei, Mücken- larvenverſandt. Baltrum (Nordſee): H. J. Küper. 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See- tiere, Reptilien, Futter, Utenfilien BB Weitere Aufträge für diese Rubrik können jederzeit angenommen werden. Sie laufen ein Jahr lang, von der 1. Aufnahme an. Sn eine, Sonderheft betreffend! Die auf 1500 Stück bemessene Auflage ist durch die einge- laufenen Bestellungen vergriffen. Da manche Vereine in der Zwischenzeit keine Versamm- lung hatten, so haben wir die Auflage auf 2000 erhöht und werden also die etwa verspätet noch einlaufenden Bestellungen noch berücksichtigen können. Ebenso natürlich auch solche von den Enzelabonnenten. Der Verlag. Die nächste Nummer (39) erscheint am 15. Dezember! Letzter Annahmetag für Vereinsberichte: 8. Dezember Schluß der Annahme für Anzeigen und Tagesordnungen für den Umschlag: 11. Dezember, vormittags. Bis zu diesen. Terminen müssen die Druckvorlagen in unseren Händen sein! Der Verlag. { Internationale Neuheiten- : und Versand-Gärtnerei : Reichhaltigstes Sortiment O Aquarium-Pflanzen. Zur Beachtung! 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DITURUDUURGUUUREUUREURUUEEERUDDEEUEERDRDUUNERUDUANERBRUDUNEN Tagesordnung für Mittwoch den 2. Dezember: 1. Protokoll. 2. Eingänge. 3. Zweite Absendung von Liebes- gaben. 4. Vortrag über die Aquarien-Heizungen von Herrn Eter. 5. Verschiedenes. 6. Ver- losung von Mollienisia velifera. f Gäste sehr willkommen. Eter. FP Zierfischzuchtanst. Alwin Völcker Dresden 30, Baudissinstr. 18 empfiehlt fremdl. Zierfische und Wasserpflanzen zu billigsten Preisen. Versand von roten Mücken- larven und Tubifex. III Julius E. G. Wegner, Stuttgart, Immenhoferſtraße 40. innenden-Stutigart. [Wasserpflanzen] J = größte Ausw., stärkste Pflanzen, sortiert = Gärtnerei Henkel Auerbach (Hessen) Bitte Preisliste verlangen! EL Herrlichen Meer- Salat Portion 3 % Große prächtige Seenelken per Stück 35—50 kleine dito 15—20 3 Dickhornige Seerosen per Stück 60 3 Schwimmgarneelen 100 Stück 10 MH A. 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Inhalt dieſes Heftes: Louis Schulze: „Fettſchicht“, „Staubſchicht“ und „Waſſerblüte“. Mit 1 Abbildun A. Milewski: Aber die Gehirnbetätigung der Fiſche @ P. Schmalz: Winterſchlaf bei Seetieren Guſtav Baumgardt: Die Sumpfſchildkröte als Stubengenoſſe. Schulvivarium: Charles von Lorang: Die Lebensweiſe von Planorbis corneus, Vivipara vera und Limnea stagnalis im Aquarium Ernſt nee; Zwei ſeltſame Käuze Kleine Mitteilungen Fragen und Antworten: Freilandanlage in Verbindung mit Freilandterrarien — Elektriſcher Durchlüfter Literatur — Vereinsnachrichten. — Ehren⸗Tafel „uhRITON” \ Verein für Sqwsrien- und Terrarienkunde zu Berlin “ Weed EI Wir machen unsere verehrlichen Mitglieder darauf aufmerksam, daß wir das vom Ver- lage der »Blätter für Aquarien- und Terrarien- Kunde« in Kürze erscheinende Jubiläumsheft statt für Mk. 1.50, unseren Mitgliedern für 75 Pfg. liefern, wenn der Betrag hierfür vor- her an unsere Geschäftsstelle eingesandt Verein dor Aguarien- und Tamarien- Vereinslokal Lindenstr. 14, Rechberg-Bräu. Dienstag 15. Dezember, abends von 8 Uhr ab Zwanglose Zusammenkunft. Voranzeige: Dienstag, 23. Januar 1915 findet die Gentralversamm- lung statt. Anträge zu dieser Versammlung sind bis 1. Januar 1915 bei dem Unter zeichneten schrift- lich einzureichen. worden ist. Ebenso liefern wir auch den Taschenkalender für Aquarienfreunde für Wenzel & Sohn, statt 60 Pfg., für 50 Pfg. eso Am 17. November starb unser lieber Freund, Herr Bachhuber den Heldentod fürs Vater- land auf dem Schlachtfeld in Polen. Der Heimgang dieses vortrefflichen Mannes, der mit allen Fasern seines weichen Herzens an uns. schönen Sache hing, hat uns auf das schwerste be- troffen. Wir werden ihm ein unvergängliches ehren- volles Andenken bewahren. „Argus“ Verein für Aquarien- und Terrarienkunde, Berlin-Schöneberg. „Lotus“ Rostock Verein für Aquarien- und Terrarienkunde : Jeden zweiten Mittwoch, abds. 9 Uhr, Zusammenkunft im Wintergarten, Breitestraße 23, Nächste Zusammenkunft: Mittwoch 23. Dezember d. Js. Die Generalversammlung findet am Mittwoch 6. Januar 1915 statt; schriftliche Anträge zu derselben müssen spätestens bis 26. Dezember d. J. beim Vorstand eingereicht sein. Albert Wendt, Vorsitzender. Der Vorstand: G. Beuerle, Marienstr. 5. 1915 von Gustav Inserate koſten 20 Pfennig pro Zeile. Bei größeren Anzeigen Preisermäßig. Der Vorstand. 11 nal ‚son o80 oo, | 1 | Herzliche Bitte an unsere Leser! Der schreckliche Krieg schlägt auch unserem Wirtschaftsleben große Wunden. Insbesondere leiden darunter naturgemäß die Fachzeitschriften, da ihnen die Haupteinnahmequelle, die An- zeigen, abgeschnitten werden. Wir bitten deshalb unsere Leser herzlichst, uns durch Fortsetzung des Abonnements zu unterstützen. Der neue, ermäßigte Preis ist ja so niedrig, daß ihn jedermann in dieser schweren Zeit erschwingen kann. Der Verlag. = (( Verein für Aquarien- und Ter- „Rossmässler rarienfreunde zu Hamburg (E.V.) Nächste Versammlung am 16. Dezember 1914, abends 9 Uhr präzis. 9 Tagesordnung: 1. Eingänge. 5 2. Vortrag von Herrn Schetler über: „Die Heizfrage und die Petroleumnot“, 3. Liebhaberei. 4. Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen bittet der Vorstand. Der Vorstand: i. A. Schetler. 66 Verein für Aquarien- und 11 „ACARA“ zn f fan Würzburg. Beiträge für 1914 und 1. Quartal 1915 bitte sofort einzahlen, insbesondere ‚die Beiträge für etwaige Zeitschriften, damit mit dem Bezuge keine Verzögerung eintritt. Sollten die Beiträge bis längstens 20, Dezember nicht eingezahlt sein, kann die Ein- weisung der betr. Zeitschriften nicht erfolgen. I. A. Bapt. Weikert, Würzburg, Karthause 9½. NB. Vereinsabende jeden 1. und 3. Mittwoch des Monats. Aquarien-u. Terrarien-Abteilung i Nürnberg. Die letzte zwanglose Zusammenkunft in diesem Jahr findet am Dienstag den 29. Dezember, abends 8 Uhr, im „Krokodil“ statt; am 14. Januar 1915, abends pünktlich !/s9 Uhr, werden die ordentlichen Sitzungen (jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat) wieder auf- genommen und wird schon jetzt um vollzähliges Erscheinen gebeten. Der Vorstand. Blei fl für Flquarien- urid T[Torrarienkunds Dereinigt mit Ylatur und Haus Mi 44 Ar. 39 Jahrg. XXV Alle für den redaktionellen Teil der „Blätter“ angenommenen Beiträge werden honoriert. Soweit nicht anders vereinbart, wird Sinn r daß nur ungedruckte Originalarbeiten eingeſandt werden, welche in gleicher oder ähnlicher Form keinem anderen 5 ale zur Verfügung geitellt find. Mit der Alnnahme-Erflärung gehen die Beiträge mit allen Rechten in das Eigentum des erlags über. — Auf Vereinsnachrichten und dergleichen, welche nicht honoriert werden, findet Vorſtehendes keine Anwendung. eee „Fettſchicht“, „Staubſchicht“ und „Waſſerblüte“ Von Louis Schulze, Caſſel. Es iſt für mich immer eine Freude, dann und wann zu ſehen, daß es auch noch Aquarienfreunde gibt, welche ihr Intereſſe nicht nur den prächtigſten Fiſchen und Mit einer Originalmikrophotographie vom Berfaffer. zen hervorgerufene Erſcheinungen erwähnt und auch „Fettſchicht“ und „Waſſerblüte“ fehlen nicht. In dem Bericht heißt es nun: „Die Fettſchicht entpuppt ſich in den häufig⸗ vorteilhafteſten — ſten Fällen als Pflanzen zu⸗ f RL . IPA Waflerblüte“. wenden, ſon⸗ Damit war mir 1 19 Veranlaſſung ge. ne - ran meinſchaft be⸗ meiner Er⸗ trachten, deren innerung ſo— lunſcheinbarſte wohl als auch 5 ae 5 dee ee meiner mikro⸗ Intereſſe ver— IN ſkopiſchen dienen als Präparate zu die augen⸗ öffnen. Ich er⸗ fälligſten. innerte mich Deshalb las ſofort zweier ich mit Ver⸗ prächtiger Ar⸗ gnügen, daß beiten Dr. W. in der „Nym⸗ Roth's, welche phaea alba“ |. K. 1 ich auch in Berlin (fiehe : „Bl.“ 1907 Bericht „Bl.“ wieder fand, Nr. 12, S. 216) und zwar: ein Vortrag Spaltalgen, die eine ſtaubartige Schicht auf der Waſſeroberfläche bilden. Die ein⸗ „Aber die gol⸗ über das zelnen Zellfäden find 9,5—11 Mikromillimeter breit. Die Meßlinie iſt 734 dige Waſſer⸗ Th ema: Das Mikromillimeter lang, Original⸗Mikrophotographie von L. Schulze, Caſſel. blüte« © Seite Mikroſkop im Dienſte der Aquarienlieb⸗ haberei“ gehalten wurde. Dort werden aller⸗ lei durch kleine und kleinſte Tiere und Pflan⸗ 1 Mit der Angabe der Vergrößerungen bei Mikrophotographien wird viel geſündigt. Gewöhnlich fehlt die Angabe, ob es ſich um lineare⸗ oder Flächen⸗Bergrößerung handelt. Dazu wird gewöhnlich die nochmalige Vergrößerung durch den Abſtand zwiſchen Okular und Platte nicht berückſichtigt, weshalb ich wie bei dem heutigen Bilde ſo auch in Zukunft ſtets eine Meßlinie auf das Bild ziehen werde, deren Länge in Mikromillimetern — Tauſendſtelmillimetern, anzugeben ift. 45, 55 und 65 und: „Aber die ſogenannte Fett⸗ Staub- oder Schmutzſchicht“. Erſtere Arbeit iſt durch 1s Zeichnungen des Ver⸗ faſſers, letztere durch eine gutgelungene Mikrophotographie von B. Wichand illu- ſtriert. Ebenſo erinnerte ich mich auf allerlei mir im Laufe der Zeit zu Geſichte gekommenen Erſcheinungen, welche mit 666 Louis Schulze: „Fettſchicht“, „ dem angeſchnittenen Thema zujammen- fallen. Aus dem anderen, greifbaren Schranke aber holte ich einige Präparate, von denen ich eine Stelle eines derſelben heute im Bilde wiedergebe. „Fettſchicht“ und „Waſſerblüte“ ſind nun zwei Dinge, welche zu verſchieden ſind, um miteinander verwechſelt zu werden. Die „Staubſchicht“ könnte ſchon einer der vielſeitigen Begriffe ſein, welche man unter der Bezeichnung „Waſſerblüte“ zuſammen— faßt. Die „Fettſchicht“ iſt wohl von den genannten Erſcheinungen in (bezw. auf) unſerem Aquarienwaſſer die häufigſte. Sie ſtellt eine weißliche, ſchleimige Haut dar, (bei ruhig ſtehendem Waſſer), welche ſtändig an Dicke zunimmt, bis faſt die Dicke der auf gekochter Milch ſich befindlichen Haut erreicht iſt. Rührt man das Waſſer an, ſo zerreißt die Haut und wirbelt in deutlich ſichtbaren Fetzen und Flocken im Waſſer umher. Die „Fettſchicht“ beſteht aus Bakterien und deren Gerfallitoffen. Hebt man mit einem Deckelgläschen ein wenig von einem erſt ganz dünnen Häut- chen der „Fettſchicht“ ab, jo kann man durch geeignete Färbung (3. B. mit Me⸗ thylenblau) die Bakterien ſichtbar machen, doch muß man ſchon ſtärkere Vergrößerungen anwenden. Bei bereits dickerer Schicht können natürlich die übereinanderliegenden Bakterienmaſſen kein deutliches Bild er— geben. Doch nun möchte ich mit allem Weiteren über die „Fettſchicht“ den Leſer auf den obenbezeichneten Artikel Dr. Roth's verweiſen, um nicht deſſen Worte wieder— holen zu müſſen. Anter der Bezeichnung „Waſſerblüte“ faßt man vielerlei Erſcheinungen zuſammen. Stets handelt es ſich zwar um Färbungen der oberſten Waſſerſchichten oder des Waſſer— ſpiegels, welche aber durch vielerlei Organismen z. B. Flagellaten, Monaden’ Grün-, Kiejel- und Spaltalgen, ja ſogar durch auf dem Waſſerſpiegel (im Freien natürlich) ſich ſammelnden Blütenſtaub von Windblütlern (J. B. Kiefer), hervor⸗ gerufen werden. Wer ſich genauer über das Weſen dieſer Erſcheinungen informieren möchte, den verweiſe ich auf Lampert's: „Leben der Binnengewäſſer“, wo Seite 580 das Gewünſchte zu finden iſt. Hier gebietet mir der Raum, mich nur auf einige 2 Im Juni 1913 waren zwei in einem Lehmſtiche befindliche Tümpel durch Milliarden einer kugeligen Monade, welche ich nicht näher beſtimmen konnte, intenſiv ſpangrün gefärbt. Der kaum merkliche Abendwind brachte das Waſſer zwar nicht in eine wahrnehmbare Bewegung; dennoch häuften ſich die Monaden zu Wellenlinien, welche quer zur Windrichtung ſtanden. Staubſchicht“ und „Waſſerblüte“ der in unſeren Aquarien vorkommenden „Waſſerblüten“ zu beſchränken. Da iſt 3. B. das ſommerliche Grünwerden des Waſſers gutbelichteter Aquarien, welches auch durch das maſſenhafte Auſtreten ſehr kleiner Algenarten bedingt und ja jedem Aquarienfreunde zur Genüge bekannt iſt. Abgeſehen davon, daß man im grünen Waſſer recht ausgiebig Daphnien züchten kann, ſieht man dieſe Erſcheinung, die umſo beharrlicher iſt, je öfter man das grüne Waſſer durch friſches Leitungswaſſer erſetzt, nicht gern, weil ſich in dem grünen Nebel die Inſaſſen des Aquariums unſeren Blicken entziehen. Nun kommen wir zu „Waſſerblüten“ welche ſich als Schicht auf dem Waſſer— ſpiegel bemerkbar machen. Hierher gehört auch die ſchon genannte „goldige Wajjer- blüte“, welche aber nicht gerade häufig zu ſein ſcheint und dazu noch oft überſehen wird, denn die meiſten Aquarienfreunde haben ihre Behälter ſo aufgeſtellt, daß ſie nur von der Zimmerſeite aus hinein— ſehen können. Dann wird ſich allerdings „die goldige Waſſerblüte“ nur als ein grauer, ſtaubartiger Aberzug des Waſſer— ſpiegels repräſentieren. Stellt man ſich aber zwiſchen Aquarium und Fenſter und blickt in möglichſt ſpitzem Winkel auf die Waſſer⸗ oberfläche, ſo iſt man überraſcht von dem Anblick, der ſich dem Ange bietet. Es erſcheint flüſſiges Gold von ſanftem Glanze über den Waſſerſpiegel ausgegoſſen. Im Sommer vorigen Jahres zeigte ſich einige Wochen lang dieſe eigenartige Erſcheinung auf einigen meiner Aquarien und ich ver— fehlte damals nicht, ſtets meine Beſucher auf das Phänomen aufmerkſam zu machen. Das Weſen der „goldigen Waſſerblüte“ iſt in dem oben bereits genannten Artikel von Dr. Roth recht anſchaulich geſchildert, ich empfehle die Arbeit zum Nachleſen. Einen der „goldigen Waſſerblüte“ ähnlichen ſtaub— artigen Überzug, welcher aber keinerlei Glanz zeigte, entdeckte ich im Vorjahre auf einem unbeſetzten ſtark mit Algen (Conferva und Oedogonium) angefüllten Aquarium. Als ich eine Kleinigkeit der Schicht mit einem Deckgläschen abhob und unter das Mikro- ſkop brachte, ſah ich, daß die Schicht aus winzigen Spaltalgen von gelblicher Farbe beſtand, welche wie kurze, geradlinige Perl⸗ ſchnüre dicht nebeneinander lagen und teilweiſe mit Grenzzellen verſehen waren. Schleunigſt ſtellte ich ein Formolpräperat davon her, ſodaß ich heute in der Lage A. Milewski: Ueber die Gehirnbetätigung der Fiſche bin, dieſen Zeilen eine Mikrophotographie der Algen in ihrer natürlichen Anordnung beigeben zu können. Die Luft zwiſchen Deckſcheibe und Waſſerſpiegel des beſagten Aquariums hatte einen eigentümlichen 667 muffigen Geruch, welcher ſpäter mit den Algen verſchwand. Es iſt mög- lich, daß der Geruch mit dem Vor— handenſein der Spaltalgen im Zuſammen⸗ hange ſtand. DO @) Aber die Gehirnbetätigung der Fiſche. Von A. Milewski, Berlin- Wilmersdorf. In einer intereſſanten Arbeit in „Bl.“ 1913 S. 299 ff. (Heft 19) beſchäftigt ſich Herr Dr. Franz mit der pſychologiſchen Leiſtung der niederen Tiere“. Er behandelt das Aſſoziationsvermögen, das minde— ſtens die Grundlage aller Verſtandestätigkeit ſei und welches auch einen ſehr weſentlichen Teil der Gehirnleiſtungen im Menſchen— leben ausmache. Weiter erwähnt er wiſſenſchaftliche Experimente hinſichtlich des Lernvermögens und Ortſinnes der Fiſche, die beweiſen, daß dieſe Kraft des innewohnenden Aſſoziationsvermögens durchaus nicht als „niedrig“ anzuſehen ſei. — In einer weiteren nicht minder intereſſanten Abhandlung in „Bl.“ 1913 S. 36 ff. (Heft 3) ſtreift der genannte Autor dasſelbe Thema und erläßt die anregende Aufforderung, Beobachtungen, die zu der Annahme des Vorhandenſeins rein reflek— toriſcher Handlungen bei Tieren führen, in Wirklichkeit aber den Beweis für das Mitwirken von Spuren von Gedächtnis und Alſſoziation oder Verknüpfung erbringen ſollen, bekannt zu geben. — Ob Tieren im allgemeinen irgend welche Bewußtſeinsinhalte eigen ſind, wiſſen wir, wie Dr. Franz richig ſagt, genau nicht; wir können nur unſer eigenes Bewußtſein erleben und nur annehmen, daß auch ſie ein Bewußtſein beſitzen und nicht nur Reflextiere oder „Reflezmajchi- nen“ ſind. Die wiſſenſchaftliche Frage, ob Tiere mit Vernunft ausgeſtattet ſind, hat bekanntlich eine Verneinung erfahren. Der bekannte Zoologe, Dr. Zell, hat dieſe Verneinung in ſeiner Schrift: „Iſt das Tier vernünftig?“ mit Beweiſen begründet. Anders verhält es ſich mit dem Gedächt— nis. Die Pſpychologie nicht nur unſerer Aquarien⸗ und Terrarientiere, ſondern auch der freilebenden Tiere liefert meines Gr- achtens Unterlagen dafür, daß deutliche, ſicht⸗ bare Anzeichen für ein Aſſoziationsver⸗ mögen vorhanden ſind. Edinger hat die Frage, ob die Fiſche ein Gedächtnis haben, nach genauer Prüfung nur bis zu einem ge- wiſſen Grade bejaht. Zur Sammlung kritiſcher Beobachtungen gebe ich einige erſt unlängſt erlebte Vorkommniſſe bekannt. Im letzten Mai verbrachte ich meine Zeit im Saale⸗Gebiet. Bei meinen Ötreif- zügen bei Köſen beobachtete ich, wie alle Weißfiſche (Plötze und Rotfedern) das Beſtreben hatten, ſich auf ganz flachen, kieſeligen und auch krautigen Stellen des Fluſſes auf das lebhafteſte zu tummeln. Die erſte Laichzeit war längſt vorüber, das bewies die zahlreiche Jungbrut in jeder Größe. Offenbar vollzog ſich die Rüftung zum zweiten Gang. Hierbei fiel mir auf, daß beim Erſcheinen von Menſchen eine panikartige Flucht der Tiere vor ſich ging, und zwar ſtets einem Ort zu, der unverkennbar die Pforte zum Eingang zu der Anſammlungsſtätte bildete, um dann — auf unbequemen Aumwegen — ins tiefe Waſſer zu gelangen. Die Tat⸗ ſache, daß ſich das ſcharenweiſe einheitliche Ausſchwärmen nicht in einer Abwend— ung vom Störenfried, alſo rücklings, vollzog — obwohl ſich auch da hinreichende und ſogar direkte Gelegenheit bot, ſondern zunächſt in ſchleunigſter Zuwendung be— ſtand, ließ mich folgendes Experiment ver— ſuchen: Ich dämmte eine kleine, von den Fiſchen gern aufgeſuchte Bucht mit ſteinigem Qlntergrunde derart ein, daß ich die Steine aufſchichtete und einen ganz ſchmalen Ein- gang von etwa 30 cm Breite ließ. Wohl⸗ gemerkt, aber nicht etwa an der Stelle, die ſich früher als die Pforte erwies, ſondern an einer anderen, mir für meine Abſicht bequemeren Stelle. Schon nach wenigen Minuten bemerkte ich aus meinem Verſteck ein Anſchwärmen der Fiſche und Suchen nach einem freien Zutritt zu dem eingedämmten, ſeichten Waſſer. Um jede Störung zu vermeiden, entfernte ich mich auf eine halbe Stunde. Bei meiner Wiederkehr pirſchte ich mich vorſichtig heran und ſtürzte mich auf den Eingang 668 zu, um ihn zu vermauern. Da war in- tereſſant zu beobachten, wie eine wilde Haſt nach dem beſtandenen Eingang los ging und der Anſturm nicht nachließ, obwohl meine Nähe doch ſtörend wirken mußte, und die Möglichkeit der Flucht nach anderen entgegengeſetzten Seiten nicht verſucht() wurde. Ja, es kam vor, daß verſchiedene der größeren Weißfiſche trotz meiner Nähe und trotz meiner ſchar— renden Füße verſuchten — zum Teil mit Erfolg — den verſperrten Eingang zu überſpringen! — Auf dieſe Weiſe hatte ich etwa 50 Fiſche verſchiedener Größe gefangen. Eine ganze Zeitlang beobachtete ich das Gebahren der gefangenen Tiere. Immer wieder ſuchten fie trotz meiner An— weſenheit nach der Pforte, die ſich zu meinen Füßen befunden hatte und machten direkte Kapriolen zu einem Sprung. In dem Moment, wo ich wieder freie Bahn ſchaffte, ſtrömten fie durch die ganz enge Öffnung, und es dauerte keine halbe Minute, da war die ganze Geſellſchafft an mir vor— bei defiliert, obwohl ich, der gefürchtete Störenfried, ihnen offenſichtlich Angſt und Schrecken einjagte. — Genau die gleichen Verſuche ſtellte ich noch an demſelben Tage und auch ſpäter öfters an der— ſelben ſeichten Stelle und auch anderswo an. Stets zeigte ſich das Ergebnis als genau dasſelbe. Da es ſich hier um fort- geſetzte Experimente handelte, die ſtets zu einem ganz beſtimmten Reſultat führten, ſteht wohl feſt, daß das Vorhandenſein eines Gedächtniſſes bei Fiſchen, das ſich in einem ziemlich erheblichen Ortsſinn bekundet, nicht in Zweifel gezogen werden kann. Reflektoriſche Leiſtungen hier an— zunehmen wäre einfach Atopie.— Ein Berhalten der Fiſche, das auf eine Be— tätigung des Gehirns deutet, nimmt man aber auch ſonſt nicht gar ſelten war. So weiß z. B. jeder bewanderte Angler, daß ſich Fiſche verſchiedener Arten anködern laſſen. Die Schaffung regelrechter Futter- plätze führt zu dem Erfolge, daß Fiſche der verſchiedenſten Arten ſich an ſolchen Stellen immer wieder einfinden. And zwar ſind darunter Fiſche zu finden, die nicht, wie der Uckelei oder Gründling, Geſelligkeit lieben. Auch da laſſen ſich, wenn man in eine tiefere Betrachtung einſteigt, bloße Reflexhandlungen nicht begründen. Sieht man von den von Menſchenhand ange— legten Futterplätzen ab, ſo ſchafft auch die freie Natur ſolche Stellen, die ſich die A. Milewski: Ueber die Gehirnbetätigung der Fiſche » Tiere genau merken. In größeren Seen Oſtpreußens beobachtete ich vielfach, wie Angler nach einer beſtimmten Stelle hinaus⸗ ruderten und abends nach den Verhält— niſſen des Fiſchreichtums ungewöhnlich viel Beute heimbrachten. Heimlich ange— ſtelltes Suchen — man weiß aus Erfahrung, wie der ſchweigſame Angler eine Spionage auffaßt — ließ mich ſonſt unbekannte Sandbänke entdecken, die ſich nur einem forſchenden Auge offenbaren. Welch eine reichliche Anſammlung herrſchte da! Und in allen Größen. Das läßt ſich nur ſo erklären, daß auf dem moorigen Grunde durch das Anſpülen des Waſſers an die Erhöhungen Lebeweſen ſich abſonderten, die auf dem hellen, reingewaſchenen Sande von den Fiſchen leichter gefunden wurden. Stets waren dieſe Sandbänke umlagert. Der Inſtinkt, den wir ſo gerne den „niederen“ Tieren unterſchieben, kann allein nicht mit⸗ gewirkt haben, auch nicht, wenn einge— wendet werden könnte, der hier reicher vor— handene Sauerſtoffgehalt des Waſſers habe die Tiere regelmäßig hingetrieben. Letzten Endes iſt wohl auch der „Inſtinkt“ bei Tieren ein Ausfluß von Gehirnbe— tätigung. Daß außerdem Inſtinkt ſich mit Gberlegung paart, ergeben andere Beobachtungen. So wird jeder aufmerk— ſame Ausflügler beobachten, daß beſuchte Landungsſtege in freien Gewäſſern, wie z. B. bei den Havel-Seen, ſtets von hunderten von Weißfiſchen umlagert werden. Die Tiere wiſſen, daß Kinder und Erwach— ſene Reſte ihrer „Stullen“ ins Waſſer werfen. Warum ſind dieſe Bettler, die ſogar den Wurf genau beobachten () nicht im Winter, nicht an den ruhigen Werktagen ſo — oder ſo zahlreich — zu beobachten? Die Jahreszeit und die Anſammlung durch Inſtinkt läßt da wohl den gegen— teiligen Beweis offen. And ſchließlich zeitigt die bekannte Bettelei unſerer Alqua- rienfiſche zu der feſtgeſetzten Fütterungs⸗ zeit auch ganz beſondere Symptome. Sie läßt ſich nicht mit dem Hinweis auf bloßen Inſtinkt abtun. Da ſpielt der Ortsſinn eine bedeutſame Rolle. — Ein zweites Erlebnis gibt wohl in anderer Richtung zu denken. Von den vorhin erwähnten, durch die Abdämmung des Waſſers in der Saale gefangenen Plötzen fing ich drei mittelgroße Stücke und trug ſie ſchnell nach einer etwa 300 m. entlegenen Stelle, wo mein Sprößling ſich vergnügte. Hier befand ſich ebenfalls eine P. Schmalz: Winterſchlaf bei Seetieren natürliche Waſſermulde, die ich von dem Strom mit einem Damm von etwa 30 cm Breite trennte. In dieſes kleine Waſſer⸗ reich von etwa 2 qm Oberfläche ſetzte ich die Häftlinge. Da war es frappierend, wie ſie ſich nicht in die tiefere Tiefe verloren, die einige Verſteckplätze bot, ſondern wie einer nach dem andern zum kleinen Damm ſchwamm und dort offenſichtlich auf Er— löſung von der Gefangenſchaft wartete, obwohl ich dort ſtand und jeder von mir wahrgenommen wurde. Ortskenntnis konnte hier nicht vorliegen. Offenbar ſpürten ſie das ſich hinter dem primitiven Dämmchen betätigende fließende, freie Gewäſſer, das ſich dadurch kund gab, daß infolge eines — am nächſten Tage er— klärten — Niederganges von Regen ſtromaufwärts das Waſſer ſtieg und dieſes leicht plätſchernd über den Damm ſchlug. 669 Die Tiere kamen trotz Verſcheuchens immer wieder dort hin, und als der Fluß immer mehr anſchwoll und den Damm beſpülte, drängten ſie noch oſtentativer hin und quälten ſich ſchließlich (einer un- abhängig von dem anderen!) hinüber und verſchwanden im Fluß. Vielleicht hat die ſogenannte Seitenlinie den Fiſchen ange— zeigt, wo ſich das freie Gewäſſer, die mögliche Flucht, befand, das ganz leicht hinüberſchlagende Waſſer, das vielleicht den erhöhten Sauerſtoffgehalt verriet, kann bei den Fiſchen gewiſſe Sinnesorgane erregt haben. Nur dieſes konnte die von dort kommende Freiheit ſpüren laſſen. Hier ſchaltete meines Erachtens jeder Orts— ſinn aus; es betätigte ſich vielmehr nur re— flektoriſche Beantwortung der Sinnesein— drücke. — Fahren wir in Ruhe fort, ein Bro- blem zu löſen, das wirklich löſenswert iſt. DO O0 OD Winterſchlaf bei Seetieren. Von P. Schmalz. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß bei uns die meiſten kaltblütigen Lebeweſen und auch viele Warmblüter einen Winter— ſchlaf halten. Dieſer Winterſchlaf iſt eine Errungen— ſchaft, hervorgerufen durch Futtermangel als auch durch niedere Temperatur. Daß mangelnde Wärme allein keine zwingende Arſache des Winterſchlafes bei Tieren iſt, geht daraus hervor, daß ſogar einzelne Inſekten, wie der bekannte Froſtſpanner und Springſchwänze im Winter munter ſind. Für andere iſt die ſinkende Wärme das Zeichen der Hungersnot und ſomit zum Schlafen geworden. Tatſache iſt auch der Sommerſchlaf vieler Kriechtiere und Lurche heißer Länder, deren Urſachen Futtermangel und Feuchtigkeitsmangel zu ſein ſcheinen. Wie weit bei dieſen Tieren die Lebenstätigkeit während ihrer Sommer— ruhe herabgeſetzt iſt, iſt mir nicht bekannt. Ob in dem Maße wie bei unſeren Lurchen zur Winterszeit? Eine Herabſetzung der Lebenstätigkeit muß ſchon ſtattfinden, da die Tiere ſonſt die lange Hungerkur nicht überſtehen würden. Es wäre doch inte— reſſant feſtzuſtellen, inwieweit ſich Sommer- ſchlaf und Winterſchlaf gleichen und welches die unmittelbaren Arſachen beider Er— ſcheinungen ſind. Es dürfte weniger bekannt ſein, daß auch viele Seetiere einen Winterſchlaf halten. Seit Jahresfriſt habe ich meine See— waſſeraquarien im Keller ſtehen. Hier dürften die Wärmeverhältniſſe ähnlich denen der Nordjee ſein. Im Sommer ſtieg die Temperatur bis auf 20° C, im Winter fiel fie auf 3°. Von der munteren und gefräßigen Schar der CTaſchenkrebſe, Carcinus maenas, war während der Monate Januar und Februar nicht's zu entdecken. Bei der Nachſuche fand ich ſie alle tief im Sande vergraben unter Steinen vor, aber keineswegs erſtarrt. Trotz mehrwöchentlichen Hungers fraß keiner der Krebſe etwas. Die ausgegrabenen Tiere waren bald wieder verſchwunden. Auch die bei kleinen Krebſen ſich ſo häufig ſich vollziehende Häutung konnte ich nicht beobachten. Erſt Witte März ſind ſie alle wieder hervorgekommen, fraßen gut und hatten ſich ſämtlich gehäutet. Die Einſiedlerkrebſe verweigerten ebenfalls während der kälteſten Wochen jegliche Nahrung, ohne jedoch zu verkriechen. Sehr ruhig verhielten ſich auch die ſonſt ſo lebhaften Garneelen, Palaemon und Cran- gon, die nun teilweiſe den zweiten Winter in meinem Aquarium überdauerten. Auch 670 fie waren nicht zum Steffen zu bewegen. Erſt bei 9° C wurde fie wieder munter und freßluſtig; die meiſten hatten Laich angeſetzt, deſſen Entſtehen in den Ovarien man bei den glasartig durchſcheinenden Tieren ſchön beobachten konnte. Von Würmern war Sabellaria spinulosa bei 3° C gänzlich in den Röhren verſchwunden, jetzt ſind ſie alle wieder tüchtig bei der Arbeit Sandkörnchen an Sandkörnchen zu kitten. Pomatocerus triqueter hatte dagegen ſeine Kiemenkränze ſtets entfaltet. Das kann ſeinen Grund darin haben, daß dieſer aus tiefem Waſſer ſtammt, Sabel- laria im Watt dagegen tüchtige Kälte zu O0 Guſtav Baumgardt: Die Sumpfſchildkröte als Stubengenoſſe überſtehen hat. Bei Seeſternen, Asterias rubens, die nun den zweiten Winter im neuen Aquarium ſind, hatte die Freßluſt wenig nachgelaſſen. Die Seeigel Echinus miliaris, haben ſich Sommer und Winter als gleich gefräßig erwieſen und haben auch bei niedrigſter Temperatur gefreſſen. Bei Aktinien, als Tealia crassicornis und Actinoloba dianthus war ein unter- ſchiedliches Verhalten gegen den Sommer nicht feſtzuſtellen. Dagegen erwieſen ſich Actinia equina und Sagartia troglodytes als recht freßunluſtig. Wahrſcheinlich ſind letztere Ciere ihres flachen Standortes wegen vielfach zur Winterruhe gezwungen. Die Sumpfſchildkröte als Stubengenoſſe. Von Guſtav Wenn ich hier von der Sumpſſchildkröte als Stubengenoſſe rede, ſo präſentiere ich dieſelbe nicht eingekerkert in eine Kiſte, oder auch in einem wunderhübſch einge— richteten Terrarium, ſondern wirklich frei im Zimmer umherlaufend. Es liegt in dieſer Art Tierpflege für manchen Naturfreund ein ganz beſonderer Reiz, und für die betreffenden Tiere eine große Erleichterung ihrer Gefangenſchaft. Es werden allerdings viele der Anſicht ſein, daß eine Schildkröte und dazu noch eine Sumpfſchildkröte nicht ins Zimmer gehört. Sie mögen recht haben, denn in Wirklichkeit gehören alle Tiere dorthin, wohin ſie von der Natur aus beſtimmt ſind. Die Vögel z. B. in Feld, Wald und Garten. Die Fiſche in die freien Bäche, Flüſſe und Seen u. ſ. w. Denn nur dort allein können ſie ihren natürlichen Be— ſtimmungen gerecht werden. Seltſam ge— nug aber iſt der Trieb der Menſchen, ſich mit ieren bekannt zu machen, ſie zu pflegen und in ſeine Häuslichkeit aufzunehmen. Sei es, um ſich an ihrem vielleicht drolligen Weſen zu ergötzen, oder durch ernſthafte Beobachtungen Kenntniſſe zu erwerben oder zu erweitern, die ihm an dem frei lebenden Tier zu erwerben nicht möglich wären. Dieſer gewaltige Trieb hat unendlich viel zur Erkenntnis des Lebens in der Natur beigetragen. Der Menſch iſt hinter viele Geheimniſſe gekommen, manches Rätſel iſt von ihm gelöſt worden, das ihm wohl ſonſt ein Buch mit ſieben Siegeln geblieben wäre. Baumgardt. Man denke nur daran, was auf dieſem Gebiete von Seiten der Aquarien-- und Terrarienliebhaber im Laufe des letzten Jahrzehntes erreicht worden iſt. Wie viele Bauſteine ſind von ihnen durch ihre liebe— volle Beobachtung der verſchiedenſten Siere und Pflanzen nach jeder Richtung hin den berufenen Wiſſenſchaftlern zur Prü— fung überreicht worden, hierdurch mit— arbeitend an dem gewaltigen Werke der Naturerkenntnis. Die kleinſte, dem Laien oft unſcheinbarſte Beobachtung war dem Manne der Wiſſenſchaft oft eine mill- kommene Gabe, welche ihn wiederum in den Stand ſetzte, irgend eine Lücke zu verkleinern. — f Es gibt eben in der Welt nichts, das im Grund genommen zu gering iſt, um nicht näher gewürdigt zu werden. — Häufig genug iſt es ſchon vorgekommen, daß Kleintierpfleger dieſem oder jenem Tier ein größeres Bewegungsfeld, entweder freiwillig oder auch gezwungen, überwieſen haben — und dann ganz ſonderbare Beobachtungen gemacht haben. Tiere, die ſonſt im engen Gewahrſam ſcheu und un— nahbar waren, wurden zutraulich, ſobald ſie frei das Zimmer ihres Pflegers teilen durften. Andere, die ſchnell dahin ſiechten, erholten fi überraſchend ſchnell — und wurden geſunde drollige Zimmergenoſſen. Das erfuhr ich auch an einer Sumpf— ſchildkröte. Als ich fie vor acht Fahren erwarb, war ſie krank. Ein eigentüm— liches Augenleiden machte ihr das Leben ſchwer. Apathiſch lag ſie in ihrem Becken, Guſtav Baumgardt: Die Sumpfſchildkröte als Stubengenoſſe ohne Nahrung anzunehmen. Da beſchloß ich dann, das Tier der Freiheit zurück zu geben. Ich entfernte fie aus ihrem Behälter und ſetzte fie auf den Fußboden. Da wurde ich abgerufen — und als ich wieder kam — war meine Schildkröte verſchwunden. Alles Suchen war erfolglos. Ich glaubte, eine Katze könnte ſie fortgetragen haben und kümmerte mich nicht mehr darum. Da, nach langer Zeit, war plötzlich meine Schildkröte wieder da. Sie ſpazierte auf einmal mitten in der Stube. Völlig von Staub bedeckt und ganz abgemagert, aber mit vollſtändig ausgeheilten Augen. Ich bot ihr in einer Schüſſel ſofort ein Bad, in welchem ſie ſich außerordentlich wohl fühlte. Dann gab ich ihr Regen— würmer. Sie nahm eine ganze Menge an, bis ſie völlig geſättigt war. Nach einer Zeit verſuchte ſie, das Waſſer zu verlaſſen. Ich nahm ſie heraus und ſo— fort kroch ſie unter ein Spind, um ſich wieder mehrere Tage nicht ſehen zu laſſen. Dann kam ſie aber wieder. Sie hatte Verlangen nach einem Bad und Nahrung, was ſie auch erhielt. Wir wurden gute Freunde. Zog ſie ſich ſonſt bei meiner Berührung ſcheu in ihren Panzer zurück, ſo ſchien ſie das mit der Zeit für überflüſſig zu halten. Sie ſtrampelte jetzt, wenn ich ſie aufnahm, recht lebhaft mit den Füßen, wobei ſie ihren Kopf, ſo weit es ihr mög— lich war, hervorſtreckte. Nahrung nimmt die Schildkröte nur im Waſſer an, das heißt, ſie iſt allein nur im Stande, dieſelbe unter Waſſer zu ver— ſchlingen. Erſoffene Würmer frißt ſie jedoch auch außerhalb des Waſſers. Meine Gefangene nahm und nimmt ſie direkt von der Hand ab. Wie ſchon erwähnt, frißt ſie am liebſten Regenwürmer, dann Mehlwürmer, kleine Fiſche, Fiſchreſte, Fleiſch in kleineren Brocken und Waſſergetier aller Art. Pflanzliche Koſt nimmt ſie unter keinen Amſtänden, wenigſtens habe ich dasſelbe nicht bemerkt. Ein Hauptvergnügen be— reitete es mir, ſie beim Fiſchen beobachten zu können. Zu dieſem Zwecke ſetze ich ſie oft in ein größeres Aquarium. Der Anerfahrene wird ſich wundern, daß es dieſem anſcheinend plumpen Tiere über— haupt möglich iſt, die flinken Fiſche zu erbeuten, und denoch gelingt ihr dies vorzüglich. — 671 Hatte ich die Schildkröte zum Zweck des Fiſchens in das Aquarium geſetzt, ſo durchſchwamm ſie dasſelbe, mit kräftigen Ruderſtößen erſt nach allen Seiten. Wahr- ſcheinlich, um ſich zu überzeugen, ob über- haupt jagdbares Getier für ſie vorhanden war. Hatte ſie die Fiſche entdeckt, ſo änderte ſie ihr Benehmen. Langſam, mit vorge— ſtrecktem Hals und Gliedmaßen, ſchwamm ſie durch das Waſſer, ſich in die Nähe ihrer Beute ſchiebend. In dieſer Stellung ſah ſie durchaus nicht einem Tier, ſondern eher einem Stück fauligem Holz, oder einem vom Waſſergrunde emporge— ſtiegenen Stück Moorboden gleich. Die Fiſche ſchienen durch ihre Anwejen- heit durchaus nicht beunruhigt, ſondern ſpielten munter um ſie herum. Kam ihr aber einer der Anvorſichtigen in Reich— weite, ſo ſchnellte ſie plötzlich mit aufge— ſperrten Kiefern ihren Hals hervor, um den Fiſch zu erfaſſen, was ihr meiſt auch ſofort gelang. Ein einmal erfaßtes Opfer ließ ſie nicht mehr los. Mit ihren ſcharfen Krallen zerriß und zerfetzte ſie es in kurzer Zeit, um es ſofort zu verzehren. Meiſt tat ſie das gleich an der Oberfläche des Waſſers. Hin und wieder erledigte fie dieſes Geſchäft auf dem Grunde, mußte dann aber von Zeit zu Zeit auf wärts ſteigen, um Atem zu holen. — War ſie endlich geſättigt, ſo nahm ich ſie wieder heraus, um ſie im Zimmer frei umher laufen zu laſſen. Hier kannte ſie gewiſſermaßen jeden Winkel. Am liebſten nahm ſie von einem beſtimmten Plätzchen unter einem Spinde Beſitz. Dieſen Platz ſuchte ſie immer wieder auf. Sie entwickelte hierbei einen auffallenden Ortsſinn. Verſuchsweiſe ſetzte ich ſie in die ent- legenſten Orte. Aber immer wieder fand ſie ſich zu ihrem Lieblingsplätzchen zurück. Im Laufe der Zeit hatte ſie jede Scheu vor Menſchen und Haustieren abgelegt. In ihrem Treiben ließ ſie ſich weder von anweſenden Hunden noch Katzen ſtören. Nur ſelten zog ſie ſich in ihren Panzer zurück. Den ganzen Sommer über offenbarte ſie ein ziemlich reges Leben. Wenn aber die Tage kürzer wurden, dann erſchien ſie immer ſeltener auf der Bildfläche. Im Winter ſchien ihre Lebensluſt völlig er— loſchen zu ſein. Wochenlang lag ſie dann mit geſchloſſenen Augen in ihrem Winkel, um den Winterſchlaf zu halten. Nur von 672 Zeit zu Zeit kam fie mal hervor. Dann erhielt ſie ein Bad, Nahrung aber nahm ſie dann nie an. So lebte und lebt dieſes Geſchöpf noch jetzt, trotzdem es doch ein echtes Sumpf— kind iſt, in einem trockenen Zimmer bereits das achte Fahr. Sie iſt mit der Zeit der verhätſchelte Liebling der Familien— angehörigen geworden. Jedesmal, wenn ſie im Frühjahr von neuem ihre Wander— Charles von Lorang: Die Lebensweiſe von Planorbis corneus 2c. ungen durch das Zimmer unternimmt, wird ſie von allen freudig begrüßt. Wenn ſie ſich aber eine Zeitlang nicht mehr ſehen läßt, heißt es gleich überall: „Wo mag nur die Schildkröte ſtecken?“ Dann begeben ſich alle eifrig auf die Suche. Iſt ſie gefunden worden, wird ſie im Triumph in ihr Waſſerbecken geſetzt. — wo ſie ganz beſtimmt einen ihr zugedachten Leckerbiſſen findet. Die Lebensweiſe von Pfons corneus, Vivipara vera und Limnea stagnalis im Aquarium. Bon Charles von Lorang. Neben den Fiſchen ſtellen die Schnecken des Süßwaſſers zweifellos das Hauptfon- tingent der Aquarienbewohner dar. Von dieſen werden wohl Planorbis corneus, Vivipara vera und Limnea stagnalis am häufigſten im Aquarium gehalten; dieſe drei Schnecken und ihre Lebensweiſe zu beſchreiben, ſoll die Aufgabe folgender Zeilen ſein. Die am häufigſten gehaltene Schnecke iſt Planorbis corneus. Das Gehäuſe kann iiber » 0 mm Durchmeſſer und 12 mm Höhe er- reichen, iſt ziem- gedrückten Fühlern, welche recht oft — beſonders von Raubfiſchen — einfach abgebiſſen werden. Tiere, denen die Fühler abgebiſſen wurden, gingen in der Regel bald zugrunde‘. Im übrigen hält das Poſthörnchen recht gut im Aquarium aus und weidet auch ziemlich fleißig die grünen, (nur ſehr ſelten die braunen) Algen ab; dieſe ihre Tätigkeit wird jedoch ſehr überſchätzt, und ich habe die Beobachtung gemacht, daß ſie bei weitem nicht ſo viel Algen ver: tilgt, wie ſehr oft angegeben wird. lich feſtſchalig, Viel nützlicher aber ſehr tief zeigt ſie ſich durch eingeſenkt, unten Abb. 1. Planorbis corneus. das Verzehren dagegen nurſeicht der im Aquarium ausgehöhlt. Die Farbe iſt entweder herumliegenden Futterreſte'.. — Das dunkelbraun, dunkelgrün oder aber Weibchen legt des öfteren im Sommer graugrün; in der Mitte iſt die Färbung 36—40 Eier, welche in ein ſtets lang- am intenſivſten, während ſie dem Rande zu allmählich heller, ja oft gelblichweiß wird. Die 5½ 6 Almgänge vergrößern ſich ziemlich ſchnell und zwar ſo, daß ſie auf der Unterſeite beinahe in einer Ebene liegen, während ſie auf der Oberſeite tiefe Furchen bilden. Die erſten Umgänge find ſehr klein, der letzte dagegen faſt unver- hältnismäßig groß und meiſt etwas herab— geſenkt. Die Mündung iſt in der Regel nierenförmig. Das Tier ſelbſt iſt purpurſchwarz mit langen dünnen, an der Baſis zujammen- geſtrecktes flaches Laichpolſter eingebettet ſind. Zum Ablaichen werden mit Vorliebe breitblätterige Unterwaſſerpflanzen (Vallis- neria) oder auch — wenn auch ſeltener — die Scheiben des Aquariums benützt. Bei einer Temperatur von 139 R. verlaſſen die Jungen nach ungefähr 12 Tagen die durchgefreſſene Eihülle. Während das Wachstum in den erſten Tagen kaum zu bemerken iſt, ſetzt es ſpäter mit großer Geſchwindigkeit ein. Man füttere in den 1 Häufig regenieren die 9 erreichen aber niemals die alte Größe wieder. Anm. d. 2 Sehr richtig.! D. Red. Charles von Lorang: Die Lebensweiſe von Planorbis corneus 2c. erſten Tagen mit künſtlichem Fiſchfutter und Salatblättern. Will man die Jungen großziehen, jo iſt es ratſam, die Eltern— tiere aus dem Aquarium zu entfernen, da ſie ſonſt öfters den Jungen nachſtellen. Im Freien kommt Planorbis corneus ziemlich häufig vor, fehlt jedoch einem Teile Süddeutſchlands. Bemerkenswert iſt noch die wunder— ſchön rot gefärbte Varietät ruber, die ganz dieſelben Lebensbedingungen ſtellt, gegen Temperaturſchwankungen jedoch viel em— pfindlicher iſt. Dieſe ſogenannten Albinos ſchlagen jedoch öfters in die Stammfarbe’ zurück, und ſehen dieſen ganz gleich, ſo daß es ſchwer hält, ſie zu unterſcheiden. Im allgemeinen kann man ſagen, daß ſowohl Stammform als auch Varietät ſehr wenig von der normalen Form und Färbung abweichen. Ein weſentlich verändertes Bild bietet uns das Leben von Vivipara vera, der lebendgebärenden Sumpfdeckelſchecke. Das Gehäuſe, welches eine Höhe von 40 mm und einen Durchmeſſer von 30 mm erreicht, und ſehr dünnſchalig iſt, iſt faſt immer mit einer Schmutzkruſte bedekt, ſo daß man das ſchöne Olivengrün und die drei braunen Spiralſtreifen nur ſelten zu ſehen bekommt. In der Jugend ſind dieſe Streifen mit ſteifen Borſten verſehen, welche ſich mit der Zeit verlieren. Von den ſieben Um— gängen iſt der letzte ſehr aufgetrieben; die Nahten find ſehr tief; die Mündung iſt rundlich, aber an der linken Seite oben etwas angeſchnitten; der Kern des Deckels iſt nach innen geſenkt. Das Tier ſelbſt iſt im Verhältnis zum Gehäuſe ſehr groß; die Farbe iſt graubraun bis grauſchwarz, und überall iſt das Tier mit kleinen gold- gelben Flecken bejäet. Die Fühler find ziem- lich kurz, was bejonders beim Männchen auffällt, der rechte Fühler des Männchens iſt ſehr verdickt; er umfaſſt den Penis. Beim Weibchen find die Fühler länger und von gleicher Dicke; außerdem unter- ſcheidet ſich das Weibchen vom Männchen durch den Größenunterſchied und die ſtärkere Wölbung. Im Weibchen findet man zu allen Jahreszeiten Jungtiere in allen Ent- wickelungſtadien. Dieſe Schnecke, welche ſich früher einer allgemeinen Beliebtheit bei den Aquarienliebhabern erfreute, iſt jetzt leider faſt ganz von der Bildfläche verſchwunden und nur noch in einigen 3 Sie ſchlagen in die Stammform zurück, was bei Nachkommen von Varietäten nicht ſelten iſt. Die Red. 673 Gegenden aufzutreiben, wo fie ganz un⸗ beachtet ein kümmerliches Daſein führt. Dieſes hat wohl hauptſächlich darin ſeinen Grund, daß ſich dieſe Schnecke von Zeit zu Zeit durch Eingraben in den Boden— grund (gewöhnlich bleibt ſie drei Wochen vergraben) länger als wünſchenswert der Beobachtung entzieht und oft im Schlamm den Weg alles Irdiſchen nimmt. Der da- durch eintretende Fäulnisprozeß verpeſtet das Waſſer derart, daß faſt kein Lebeweſen mehr darin verweilen kann, und der be⸗ treffende Liebhaber durch den Tod der Schnecke oft erheblichen Verluſt erleidet. Dem kann man aber durch Einlegen kleinerer und größerer, runder, glatter Steine anſtatt des Bodengrundes vorbeugen, ſo— daß ſich die Schnecken der Beobachtung nicht ſo leicht entziehen können. Dadurch Abb. 2. Vivipara vera wird der Gberblick des Aquariums bedeu- tend erleichtert, ſodaß vorhingenannter An- glücksfall nur ſehr ſelten vorkommt. Nicht zu vergeſſen bei dieſem Verfahren iſt aber, daß Vivipara vera dadurch viel an ihrer Bewegungsluſt einbüßt und meiſtens mit verſchloſſenem Dekel unter einem hohlen Steine liegt. Es behagt ihr eben nicht ſo gut, auf kahlen glatten Steinen herumkriechen zu müſſen, als wenn ſie ſo recht im Schlamme einer alten Pfütze wühlen kann. Im übrigen hält dieſe Schnecke in Aqua⸗ rien, in denen genügend Futter vorhanden iſt, gut aus und iſt ſonſt weiter nichts außer⸗ gewöhnliches an ihr zu bemerken. Nur noch einiges über die ſo intereſſante Fortpflanzung. Dieſe iſt nach meiner Be⸗ obachtung von keiner Jahreszeit abhängig und nur die Waſſertemperatur wirkt fördernd (bei höherer) oder hemmend (bei niederer Temperatur) auf die Entwicklung ein. Nach den Angaben des Herrn Hugo Hülſen (St. Petersburg)“ liegt 4 Bergleihe deſſen Aufſatz „Einige Beobachtungen aus dem Leben der gelben Sumpf⸗ Deckelſchnecke.“ Blätter 1912 Seite 140. 674 zwiſchen dem Sage der Befruchtung und dem Tage der Geburt ungefähr ein Zeit- raum von 6 Monaten. Das neugeborne Junge hat ungefähr eine Größe eines Hanf— ſamens. In der Regel werden 2—5 Zunge geboren; manchmal — beſonders bei älteren Exemplaren — geht das Weibchen einige Stunden nach der Geburt ein. Das Wachstum der Jungtiere iſt ein ſehr unregelmäßiges, ſo hat z. B. eines meiner Mitte Juni geborenen Jungen bei Nieder- ſchreiben dieſer Zeilen (Mitte Dezember) ſchon die doppelte Größe des andern erreicht. Sind genug Algen im Aquarium, ſo braucht man ſich nicht weiter um die Jungen zu kümmern. Im andern Falle gebe man ihnen getrockneten Salat und künſtliches Fiſchfutter. Sonſt iſt weiter nichts über die Schnecke zu ſagen und kön— Abb. 3. Limnea stagnalis. nen wir nun zur dritten und letzten Art übergehen. Dieſe iſt Limnea stagnalis, die jo berüch- tigte Spitzhornſchnecke. Das rechtsgewun— dene ungenabelte Gehäuſe, welches eine Höhe von 53 mm und eine Breite von 17mm erreichen kann,“ iſt entweder hell oder dunkel hornfarbig. Die ſieben bis acht Amgänge. welche anfangs ſehr flach und ſchmal ſind, nehmen an Höhe und Größe ſehr ſchnell zu. Der Letzte iſt ſehr aufge- trieben und bauchig und meiſt größer als alle andern zujammen‘. Die Naht iſt weiß. Durch das Fehlen der unteren Naht iſt das Gehäuſe hohl und man kann daher von der Mündung bis zur Spitze des Gehäuſes ſehen. Der ſcharfe Mund— ſaum iſt nicht umgelegt und auch nicht erweitert. Die Farbe des Tieres ſelbſt iſt gelblichgrau oder dunkelolivegrün und über- all ſieht man kleine, helle gelbe Flecken. L. stagnalis erreicht oft eine Größe von 65 mm. Anm. d. Red. 6 Siehe auch den intereſſanten Aufſatz von Wilh. Schreitmüller (Dresden): Eine Abnormität von Limnea stagnalis L. (Spitz⸗ hornſchnecke! „Blätter“ 1913 No. 1 Seite 5. Charles von Lorang: Die Lebensweiſe von Planorbis corneus 2c. Der Mantel iſt hellgrau und mit netz— artiger Zeichnung verſehen; hierdurch er- ſcheint oft das ganze Gehäuſe gelblichge— fleckt. Im Aquarium dauert dieſe Schnecke ſehr gut aus, doch bringe man ſie nicht in zu gut bepflanzte Behälter, da ſie ſonſt alle Jungtriebe erbarmungslos abſäbelt und auch den Schwimmpflanzen ſehr ge— fährlich wird. Im Behälter dagegen, die mit harten, dauerhaften Gewächſen be pflanzt find und genügend Algen auf⸗ weiſen, kann fie ohne jedes Bedenken einge- ſetzt werden, und trägt hier auch das ihrige zur Algenvertilgung bei. Im Freien findet man Limnea stagnalis mit Vorliebe in ſtehenden oder langſam fließenden, möglichſt reich mit Pflanzen bewachſenen Gewäſſern. Dort ſieht man ſie öfters mit ziemlich großer Geſchwindigkeit die Stengel der UAnterwaſſerpflanzen entlang kriechen oder, das Gehäuſe nach unten gekehrt, auf der Oberfläche ſchwimmen. Berührt man dieſelben etwas unſanft, jo ſinken ſie meiſt mit ziemlichem Geräuſch unter. Das Ge— räuſch entſteht durch das Auspreſſen der Luſt, welches mit ziemlichem Druck ge— ſchieht. Die Laichzeit fällt in die Frühlings⸗ und Sommermonate. Die Eier, die in ziemlich unregelmäßige walzen- oder wurſt— förmige Laichmaſſen eingebettet ſind, brauchen ungefähr 30 Tage zur Entwickel— ung”. Nach dieſer Zeit verlaſſen die Jungen die Eier und gehen ſogleich auf Nahrungsſuche aus. Es iſt ratſam, die Elterntiere zu entfernen, da Dr. Kobelt beobachtet hat, wie eine Limnea stagnalis ihre ſämtlichen Jungen auffraß, was bei der großen Gefräßigkeit dieſer Schnecke nicht zu ſelten vorkommen dürfte! Bei guter Fütterung wachſen die Jungen ver— hältnismäßig raſch heran; wo aber Futter- mangel eintritt, da bilden ſich ſogenannte Kümmerformen, d. h. die betreffenden Schnecken bleiben klein und unentwickelt, die Windungen verlaufen nicht regelmäßig u. ſ. w. Was nun zuletzt das Alter betrifft, ſo kann man wohl ſagen, daß zwei Jahre ſelten überſchritten werden. Nachtrag: Als ich heute Nachmittag an mein Schneckenaquarium trat, um nach— zuſehen ob alles in Ordnung ſei, bemerkte ich, daß mein letztes Vivipara vera-Weib⸗ chen drei Jungen das Leben geſchenkt hat. Zwei davon krochen munter im Aquarium Bei wärmerer Temperatur geht die Entwickelung ſchneller von ſtatten. Anm. d. Red. Ernſt Schermer: Zwei ſeltſame Käuze herum, während das dritte ſchon die ganze Zeit in einer Ecke liegt, ſo daß ich nicht weiß ob es noch lebt, oder ſchon einge- gangen iſt. Benutzte Literatur. Dr. E. Bade: Das Süßwaſſeraquarium. III. Auflage. Berlin. Pfennigstorff. Dr. E. Bade: Praxis der Aquarienkunde. III. Auflage. Magdeburg. 675 Dr. K. Flöricke und R. Mandee: Kalender für Aquarien- und Terrarienfreunde. Stuttgart. Kosmos. IV. Jahrgang 1912. Dr. W. Kobelt: Fauna der naſſauiſchen Mollusken. Jahrbücher des Naſſauiſchen Vereins für Naturkunde. Jahrg. XXV und XXVI Wiesbaden 1871. M. Ziegler: Das Leben der Süßwaſſer— ſchnecken. Bibliothek für Aquarien- und Terrarienkunde. Braunſchweig 1908. O Zwei ſeltſame Käuze. Ein Tiermärchen von Ernſt Schermer, Lübeck. Ein kleines Stückchen war es nur, noch keinen halben Quadratmeter groß, aber ſchön war es deshalb doch. Ein friſcher Moosteppich leuchtete, und glitzernde Waſſertröpfſchen hingen an den winzigen Moosſtengelchen. Dort lagen ein paar Steine, Miniaturfindlinge, und eine ver— krüppelte Eiche ſtand trotzig mitten im Raum. In einer Ecke lag ein kleiner Raſenplatz und ganz im Vordergrunde erſtreckte ſich ein flacher Teich mit klarem Waſſer, und an ſeinem Ufer wuchſen Froſchlöſſel und Waſſerminze. Es war ein kleines Terrarium. Hin und wieder kamen ſeine beiden Bewohner zum Vorſchein, Gelbfleck und Strichpeter. Ihr Familiennamen war Feuerſalamander. Gelbfleck ſtammte aus dem ſchwäbiſchen Jura. In einer feuchten, tiefen Kluft, wo Frau Sonne nur abends vor dem Schlafengehen einen kurzen Be— ſuch macht, war er von ſeinem Herrn er— beutet worden. Vorher hatte er noch niemals die Bekanntſchaft eines Menſchen gemacht. Aber ein ganz alter Herr aus ſeiner Nachbarſchaft hatte ihm damals, als er zum erſtenmal ein Winterlager mit vielen Seinesgleichen bezog, von dieſen allerlei Sachen erzählt. Der alte, ſehr geſprächige Herr — er möchte bei den Menſchen ſo aus der Art geſchlagen ſein — hatte ihm an den langen Winter— abenden viele Male ſeine Lebensgeſchichte erzählt, ſo daß er ſie ſchließlich behalten hatte. Das will wirklich etwas ſagen, denn Salamander haben ein recht kurzes Gedächtnis. Der Alte hatte aber auch merkwürdige Schickſale gehabt. Er war in einem Waſſerglas geboren. In einer Studierſtube hatte er das Licht der Welt erblickt. Sie waren ihrer dreißig geweſen, die alle zur Freude ihres Beſitzers prächtig herangewachſen waren. Sie waren gut gepflegt und gehegt worden. Er dachte gerne an die Zeit zurück, denn er hatte dort viel gehört und gelernt. Wenn Beſuch kam, dann zeigte der Pfleger ſtolz die Tierchen und erzählte jedem, der es hören wollte, daß Feuerſalamander im Gegenſatz zu den übrigen einheimiſchen Lurchen lebendige Junge zur Welt brächten, daß er die Jungen zuerſt mit Hüpferlingen, dann mit Enchyträen und Daphnien ge— füttert und viel Mühe mit der Aufzucht gehabt hätte. Eines Tages hatte ſein Herr fremde Molche erhalten, ſeine ganzen Feuerſalamander eingepackt und in der Schlucht, die Gelbflecks Heimat war, in Freiheit geſetzt. So war der alte Feuer- ſalamander Gelbflecks Lehrmeiſter ge— worden. Manches Praktiſche hatte er von ihm gelernt. „Wenn du auf buntem Laube kriechſt, ſo halte dich ruhig, wenn irgend ein Weſen kommt, denn dann bleibſt du unentdeckt. Dein buntes Kleid wird dich ſchützen. Bleibe auch ruhig ſitzen, wenn du im Graſe oder auf freier Erde ent- deckt wirſt und ſtarre den Störenfried an, dann wird er erſchrecken und dich in Frieden laſſen“, ſo hatte der Alte immer wieder geraten. Gelbfleck hatte ſchon oft die Gelegenheit gehabt, die Wahrheit dieſer Grundſätze zu erproben. Mit mancherlei Weſen war er ſchon auf ſeinen kurzen Streifzügen zuſammengeſtoßen, mit Kröten und dem braunen Grasfroſch, einmal ſo— gar mit einer Ringelnatter. Das wäre beinahe ſchief gegangen. Die Schlange war auf ihn los gefahren, ſodaß dem armen Gelbfleck der Angſtſchweiß ausbrach. 676 Ernſt Schermer: Zwei ſeltſame Käuze Das war ſeine einzige Rettung geweſen, ſofort ließ die Ringelnatter los und mit einem „pfui wie bitter“ hatte ſie ſich fort— geſchlängel. Gelbfleck aber war, ohne ſich lang umzuſehen, davon geſtampft. Sein größter Wunſch, die Bekanntſchaft des Menſchen zu machen, ſchien nicht in Erfüllung zu gehen. Er war jetzt bereits vier Jahre alt und ein ſtrammer, prächtiger Kerl geworden. Auch geiſtig ſtand er entſchieden über dem Durchſchnitt ſeiner Gefährten. Es war an einem ſchönen Herbſttage. Schön im Sinne der Salamander der ganzen Schlucht, den es hatte die ganze Nacht in Strömen gegoſſen und die alten Buchen hatten geächzt und geſtöhnt. So hatte der Sturm fie geſchüttelt! Die Moos⸗ polſter waren wunderbarfeucht, und manches bunte Blatt deckte den Boden. Gegen Morgen hatte ſich der Wind gelegt. Auch der Regen war vorüber. Nur hin und wieder fielen noch einzelne ſchwere Tropfen aus den Kronen der Buchen. Welch ein ſchöner Morgen! Auf allen Wegen krochen Schnecken, große und kleine, fette und magere. Die Regenwürmer waren auch recht munter. Gberall guckten ſie aus ihren Röhren heraus und bemühten ſich alte Blätter hineinzuziehen. Es war Vorrat genug davon da. Einige Tage mußten ſie freilich erſt in der Erde ſtecken, ehe ſie ſchmackhaft wurden. — Welch ein fetter Morgen! Gberall krochen die fetten Biſſen herum, Schnecken und Würmer. Da konnten die Salamander ſich ordent— lich gütlich tun. — Nach einer Weile hatte Gelbfleck Stimmen gehört, ganz unbekannte, nie vernommene Laute. Pötzlich ſah er dann ein hohes Geſchöpf, das auf zwei Beinen lief und mit zwei Armen bald in der Luft herum— fuchtelte, bald an der Erde krabbelte. Dann kam das große Ungetüm auf ihn zugelaufen und ſuchte in ſeiner Nähe Schnecken, aber nicht Nachtſchnecken wie die Salamander, ſondern unnütze Gehäuſe— ſchnecken, die doch garnicht zu gebrauchen ſind. Plötzlich wurde Gelbrand entdeckt, von unangenehm warmer Hand gepackt und ſeſtgehalten. Er ſchwitzte in ſeiner Angſt, daß weißer Schaum den ganzen Körper bedeckte. Aber es nutzte nichts. Er wurde mit etwas Moos in eine enge finſtere Schachtel gepackt und hatte ſeitdem die Schlucht, ſeine Heimat, nie wieder geſehen. Es ſchwindelte ihn noch, wenn er an die Zeit in dieſem engen, erſten Gelaß dachte. Wie war er gerüttelt, wie war er geſchüttelt worden! Nun war er bei Menſchen. Kein Ton der Klage war über ſeine Lippen gekommen, er hatte ſein Schickſal ja gewollt. Aber wenn er mit Strichpeter über frühere Zeiten plauderte, dann ſprach er immer von jener Schlucht, und es klang immer traurig und wehmütig. Aber die beiden Geſellen waren mit Worten recht ſparſam. Plauderſtündchen kamen nicht oft vor. Strichpeter war eine ganz andere Natur. Er ſtammte aus Thüringen. In einem Gebirgsbach hatte er zuerſt gelebt. als er dann vernünftig wurde, war er aufs Land gegangen und hatte dort Würmer und Schnecken geſucht wie die andern. Er hatte ein anderes Kleid als ſein Freund. Aber ſeinen Rücken liefen breite, gelbe Streifen. Aber ſeine Augen waren gerade ſo tieſſchwarz und unergründlich wie die Gelbflecks. Er war ein recht eigentüm- licher Kerl. Für Bildung hatte er nie etwas übrig gehabt, deſto mehr aber für Regenwürmer. Die ſchlang er hinunter wie ein Feinſchmecker Auſtern. And ſie waren ebenſo, wenn nicht noch lebendiger als die Muſcheln, wenn ſie den Schlund hi— nunterrutſchten. Zu Gelbflecks Entſetzen, der ſtets mit der Würde des Gebildeten lang— ſam und vornehm zurückhaltend ſeine Mahlzeiten einnahm, ſtürzte Strichpeter immer mit unflätiger Gier auf die Beute, und wenn er einen Regenwurm noch nicht halb hinunter hatte, verzehrte er mit den Augen ſchon den nächſten. Bei ſolchen Gelegenheiten kam es ſogar mitunter zu ernſten Zwiſtigkeiten zwiſchen den beiden ſonſt in gutem Einvernehmen lebenden Genoſſen. Kürzlich war Gelbfleck gerade mit einem längeren Wurm angenehm be— ſchäftigt — es war der erſte nach zwei Hungertagen, und Strichpeter hatte ſchon drei erledigt — da faßte der letztere das prächtige Futtertier am freien Ende und ehe Gelbfleck ſich verſah, ſtieß er Naſe an Naſe mit feinem Gegner zu— ſammen. Einen Augenblick glotzten beide ſich dumm an und dann begann der Kampf, ein heißer Kampf. Der leidende Teil war zunächſt der Wurm, obgleich er immer länger wurde und es doch im Leben ge— wöhnlich heißt, je länger, je lieber. Rud- weiſes Tauziehen! Lautlos geführter, er— bitterter Kampf ums Daſein! Beide Salamander ſtemmten die Beine feſt auf Kleine Mitteilungen — Fragen und Antworten den Boden. Hin und wieder hob eines der Tiere ruckweiße den Kopf, wandte ihn nach rechts und links, ſchluckte, zog und ſchlug zornig mit dem Schwanze. Dann wieder zögerten ſie einen Augenblick, um friſche Kräfte zu ſammeln. Gelbfleck war ſeinem Gegner nicht gewachſen. Er er— mattete und mit einem Ruck entzog ihm Strichpeter die Beute, um ſie im Maule verſchwinden zu laſſen. Darauf ſperrte er es auf, ſoweit es ging und gähnte be— haglich, den Kopf ſtolz aufrichtend, während Gelbfleck in ſchlechter Laune ſeinen Mund langſam am Erdboden putzte. Es war aber auch zu ärgerlich, denn inzwiſchen hatten ſich alle übrigen Regenwürmer, die zugleich hineingetan waren, eiligſt em— pfohlen. Sie ſaßen in ſicheren, ſchnell gewühlten Verſtecken und waren wenigſtens 677 vorläufig den ſchrecklichen Feinden ent— ronnen. Aber die Zukunft machen ſich Regenwürmer keine Gedanken, und ſie tun gut daran. — „Pack ſchlägt ſich, Pack ver⸗ trägt ſich.“ Nach dieſem Grundſatz handeln alle Feuerſalamander. Es iſt ſogar an⸗ zunehmen, daß einer von ihnen dieſen weiſen Satz geprägt hat. Weshalb ſich das Leben unnütz verbittern? Eine Biertel- ſtunde mochte kaum vergangen ſein, da lagen die beiden Genoſſen friedlich neben— einander im kleinen Teiche und kühlten ſich, um ihr Blut wieder einige Grade zum Sinken zu bringen, denn das wirkte immer ſehr günſtig auf ihr Temperament. Vier ſchöne dunkle Augen blickten ſo ſeelenruhig in die Welt, als wenn ſie nimmer Kampf und Streit geſchaut hätten. Sind doch wunderliche Käuze! DO DO : Kleine Mitteilungen: gum . 80. Geburtstage Franz Steindachners. Am 11. November dieſes Jahres feierte der hochverdiente Intendant des k. k. naturhiſtori⸗ ſchen Hofmuſeums in Wien, Hofrat Dr. Franz Steindachner, ſeinen 80. Geburtstag. Der Zubi- lar, einer der beſten Fiſchkenner der Jetztzeit, deſſen Name allen Leſern der „Blätter“, die ſich mit Fiſchen befaſſen, gewiß wohlbekannt iſt, hat ſich nicht nur durch zahlreiche wertvolle ichthyo— logiſche Arbeiten (namentlich über Fiſche der Adria, der Balkanhalbinſel, Senegambiens und ganz beſonders Südamerikas) ſeinen Weltruf er- worben, ſondern auch auf zahlreichen Reiſen, die ihn nach den verſchiedenſten Teilen der Balkan⸗ halbinſel, nach Spanien und Portugal, Sene— gambien, einen großen Teil von Nordamerika, die ganze pazifiſche Küſte von Amerika entlang und noch in ſeinem vorgerückten Alter ins Rote Meer und nach Braſilien führten, geradezu rieſige Sammlungen von Fiſchen angelegt, die den Stolz des Wiener Muſeums bilden und von ihm ſelbſt zum größten Teil wiſſenſchaftlich bearbeitet wur⸗ den. Wie er ſelbſt keine Mühe und keine Koſten ſcheute, um das ihm anvertraute Inſtitut zu einem der erſten der Welt auszugeſtalten, ſo iſt er auch ſtets bereit, wiſſenſchaftliche Reijen ſeiner Beam- ten zu fördern und anzuregen. Von einer ſolchen Reiſe nach Armenien iſt der Aſſiſtent des Mu⸗ ſeums, Dr. Viktor Pietſchmann, erſt kürzſich mit reicher Ausbeute, darunter gegen 8000 wohlfon- ſervierten und wertvollen Fiſchen, heimgekehrt. Aber nicht nur als Ichthyolog, ſondern auch als Herpetolog genießt Steindachner ein wohlverdien⸗ tes Anſehen und ſeine jüngſte Arbeit auf dieſem Gebiete, welche die Schlangen von Formoſa be⸗ handelt, weiſt alle Vorzüge auf, die ſeine Arbeiten auszeichnen: genaue und gewiſſenhafte Beſchrei⸗ 1 — 1111 bung und eine Fähigkeit, charakteriſtiſche Merk⸗ male hervorzuheben, die die Wiedererkennung der beſchriebenen Arten weſentlich erleichtert. Wir können dem noch unglaublich rüſtigen Ge⸗ lehrten, dem weder jahrzehntelange emſige Arbeit im Muſeum noch das Klima, Albaniens und Sene⸗ gambiens etwas anzuhaben vermochten, zu ſeiner Lebensarbeit herzlichſt Glück wünſchen. Prof. F. Werner. Fragen und Antworten. 11111111111 Eine weitere Antwort zur Frage: „Freilandanlagen in Verbindung mit Freiland- terrarien“. Von O. G., Bozen. Ich halte ſchon längere Zeit in unſerem äußerſt ungünſtigen Klima ein Freilandvivarium mit beſtem Erfolge. Aber Aufforderung der Redak— tion der auf S. 616 der „Blätter“ referierten Oeſt. Monatsſchr. für den grundlegenden natur⸗ wiſſenſchaftlichen Unterricht veröffentliche ich der- zeit in dieſer Zeitſchrift einen Aufſatz, worin der Frageſteller vieles finden wird. Ich empfehle unbedingt eine offene Anlage, ohne käfigartiges Gitter. Als geeignete Tiergenoſſenſchaft erwähne ich beiſpielsweiſe: Tropidonotus-Arten, außer Ringelnatter und Würfelnatter auch ſüdeuro⸗ päiſche und nordamerikaniſche, Smaragdeidechſen und Mauereidechſen in verſchiedenen Spielarten und Verwandte, Zauneidechſen; größere Land⸗ ſchildkröten und kleinere Waſſerſchildkröten; Waſ⸗ ſerfröſche, Kröten, Feuerſalamander; Flußkrebſe, Süßwaſſerkrabben (Telphusa); Fiſche verſchiede⸗ ner Art in größeren Stücken, etwa viertelpfündige. Dazu kämen als Futtertiere Grasfröſche und kleine Fiſche von ſolchen Arten, die in der Gegend leicht wieder erſetzt werden können. Andere Zuſammen⸗ ſtellungen, z. B. mit Vorwalten eidechſenfreſſender Schlangen, laſſen ſich leicht geben, die beabſich⸗ tigten Größenverhältniſſe des Frageſtellers laſſen Unterabteilungen für verſchiedene Lebensgemein⸗ 11 inen 678 Fragen und Antworten — Literatur — Vereins⸗Nachrichten ſchaften ſehr wohl zu. Sie werden gewiß viel Freude an der Anlage haben, zumal in Ihrem bevorzugten Klima. Weitere Auseinanderſetz— ungen ſind hier nicht möglich, ich verweiſe auf die ausführliche Anleitung in der genannten Veröffentlichung. Dr. Zörken dörfer, Marienbad, Städtiſches Hygien, und Balneologiſches Inſtitut. Elektriſcher Durchlüfter. Frage: Wer kann Auskunft geben über Durchlüftungs⸗Apparat für elektriſchen Betrieb, namentlich, wie groß iſt die Leiſtungsfähigkeit eines ſolchen Apparates? Können damit 18—20 Aquarien⸗Behälter mit Luft geſpeiſt werden? R. Szt., Budapeſt. Am Antwort aus dem Leſerkreiſe wird erſucht. Dr. Wolterstorff. x Literatur : Feldpoft-Erinnerungskarten. Eine glückliche Idee, um dem viel beklagten Mißſtande abzuhelfen, daß unſere Krieger im Felde von den Ereigniſſen des Krieges keine oder nur unzuſammenhängende Nachrichten erhalten. Alle Monat zweimal erſcheinen die amtlichen Depeſchen des Hauptquartieres geſammelt auf einer Feldpoſtkarte, deren Adreßſeite außerdem auch noch zu ſchriftlichen Mitteilungen benutzt werden kann. Die Karten werden von Fabrik- direktor a. D. Ed. Debes in Blankeneſe bei Ham⸗ burg für 1 Pfg. das Stück herausgegeben. Der Reinertrag kommt dem „Roten Kreuz“ zugute. : Vereins⸗Machrichten : Unter alleiniger Verantwortung der Einſender. Berlin. „Nymphaea alba“. Bericht der Sitzung vom 6. Oktober 1914. An Poſt iſt eingegangen: Grußkarten von den Mitgliedern Malchert aus Poſen und Conrad aus Sedan und Libramont, ferner Preisliſte Henkel, Blätter, Wochenſchrift und Kosmos. — Herr Bier zeigt den Bruſtbeingürtel mit den daranſitzenden knochigen Strahlen der Bruſtfloſſen eines Welſes aus dem Amazonenſtrom. Bemer⸗ kenswert iſt das Gelenk, mit welchem die Bruſt— floſſen mit dem Bruſtbein verbunden ſind. Die Floſſen könne nicht aus dem Bruſtbein genommen werde, gehen aber ſo ſtramm, daß ſie mit fühl⸗ barem Druck geſpreizt und angezogen werden können. Kein Mechaniker iſt imſtande, aus einem Stück ſolch ein Gelenk anzufertigen, wie es hier die Natur hervorgebracht hat. Vorzeigender knüpft hier die Bemerkung an, daß Menſchengeiſt und Geſchicklichkeit nur das erfinden und ſchaffen können, was in der Natur ſchon vorhanden iſt. Herr Wieſenthal hat lebende Würmer mit- gebracht, welche er mit Eiern in Salz- und Räucherheringen zwiſchen Milch und Rogen fand. Aus den Eiern hat er Würmer in Größe der gefundenen gezüchtet. Welcher Art die Würmer, und ob für den Menſchen gefährlich, können wir leider nicht feſtſtellen. — Eine Sammlung für eine Zigarrenſendung an unſere Mitglieder im Felde ergibt Mk. 4.—. Paul Kühne. Bericht der Sitzung vom 21. Oktober. Kartengrüße von den Herren Arndt, Conrad und Wiegener liegen vor; ferner eine Anfrage von einem Herrn Lerche, unſere Mikrobiologiſche Abteilung betreffend; weiter der neue Taſchen⸗ kalender für 1915. Durch die Freundlichkeit un⸗ ſeres Herrn Wieſenthal iſt es uns möglich, den Monats- Anzeiger wieder erſcheinen zu laſſen, wofür wir ihm beſten Dank wiſſen. In der näch⸗ ſten Vorſtandsſitzung ſoll über die vom Verein zu liefernde Zeitung für das nächſte Fahr Be- ſchluß gefaßt werden. — Zu einem Vortrag im November „Winter-Arbeiten“ erklärt ſich Herr Kiefer bereit. — Am Bußtag Spaziergang im Tiergarten, abends Zuſammenſein im Vereins- Lokal. — Von einer Weihnachtsfeier mit Be⸗ ſcherung wollen wir in dieſem Fahr Abſtand nehmen, event. nochmals in der Vorſtandsſitzung darüber beſchließen. — Zum Schluß der Sitzung erfreut uns noch Herr Bier durch einen Vortrag über „Vergleichende Betrachtung einiger Rep⸗ tilienſchädel“. Anterſtützt durch zahlreiches zur Anſicht mitgebrachtes Material wußte uns Herr Bier äußerſt mit ſeinen Ausführungen zu feſſeln, und ſagt ihm der Vorſitzende den beſten Dank der Mitglieder. Hoffentlich haben wir recht bald wieder das Vergnügen, Herrn Bier hören zu dürfen. Paul Frenzel, 2. Schriftf. Berlin. Verein der Aquarien-u. Terrarienfreunde. Sitzung jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Vereinslokal „Wollſchlägers Vereinshaus“ Lands⸗ bergerſtr. 89. Briefadreſſe: Emil Schmidt, Neu- kölln, Pflügerſtr. 63. Eigene Futterteiche zur freien Benützung für die Mitglieder, ſowie freie Haft⸗ pflichtverſicherung. Reichhaltige Bibliothek ac. Gäſte ſtets willkommen. — Aus der Sitzung vom 2. Dezember 1914: Gern nehmen die Mit- glieder Kenntnis von den eingegangenen Feld- poſtſchreiben unſerer für das Vaterland kämpfenden Vereinskollegen, die ſelbſt auch im Felde unſerer friedlichen, naturwiſſenſchaftlichen Liebhaberei gedenken. Und was von weſentlicher Bedeutung für den Geiſt unſerer Truppen iſt, der Humor iſt ihnen noch nicht ausgegangen, trotz dem Ernſt der Zeiten, und manche der Zu⸗ ſchriften löſte fröhliche Begeiſterung unter den Anweſenden aus. Menſchen mit dieſem geſunden Sinn müſſen und werden ſiegen. Außerdem konnten wir mit Genugtuung feſtſtellen, daß die meiſten unſerer regelmäßig abgehenden Liebes- gaben ihren Adreſſaten erreichten. Die Ver— ſammlung, welche nach den Satzungen als General-Verſammlung einberufen war, hatte nur eine mäßige Teilnahme zu verzeichnen, ſodaß beſchloſſen wurde, die Generalverſammlung bis zum Mittwoch den 16. Dezember zu vertagen. Wir bitten die Mitglieder, ſich ihrer Zuſammen⸗ gehörigkeit zu erinnern und dieſe Verſammlung Mann für Mann zu beſuchen. Der Kriegszu⸗ ſtand erfordert es, daß wir unſer Vereinsleben dieſen Zeiten anpaſſen und demzufolge ſind auch verſchiedene Anregungen zu beraten und durch⸗ zuführen, die das Wohl und Wehe unſeres Vereins und der Mitglieder im beſonderen bedingen. Vor allem muß die Vereinstätigkeit wieder voll und ganz aufgenommen und durchgeführt werden. Von den Sammlungen, die zum Beſten unſerer durch den Krieg betroffenen Mitglieder eingingen, brachte der „Löwe“ 16,30 Mk., eine Liſte 20 Mk. und Vereins⸗Nachrichten eine Verſteigerung von geſtifteten Fiſchen 6,45 Mk. Allen Spendern an dieſer Stelle herzlichen Dank. Wir machen darauf aufmerkſam, daß in unjern Sitzungen Hilfs- und Futtermittel zu außerge⸗ wöhnlich billigem Preis abgegeben werden, des- gleichen werden ev. Beſtellungen auf Mücken⸗ larven entgegengenommen. Gg. Schlieper, 1. Schriftführer. Berlin-Schöneberg. „Argus“. Novemberſitzungen. Die Anzahl unſerer im Felde ſtehenden Freunde hat ſich nach den letzten Ermittelungen auf 15 erhöht. Feldpoſtnachrichten ſind eingegangen bis jetzt von den Herren Ackermann, Aderholz, Bach— huber, v. d. Bulck, Keller, Prettin, v. d. Oſten, Sommer, Waldmann und Senger. Von unſerem Freund Sommer, der uns in jeder Sitzung mit Nachrichten erfreut, erfahren wir, wie wenig Anhänger unſere Sache in Belgien und Frank— reich hat. Nur Goldfiſche in der bekannten „Glocke“ hat er bisher entdecken können. Auch Tümpel und Seen hat Freund Sommer in ſeiner freien Zeit nach Waſſerpflanzen unterſucht, aber beſonderes bisher noch nicht entdeckt. Wir freuen uns über dieſe Nachrichten umſomehr, als wir ſehen, daß auch in der ſchweren Zeit das Herz des Aquarianers bei der Sache iſt. — Der Tod des bekannten Hermann Löns hat uns tief betrübt, wie gerne haben wir ſeine feſſelnden Schilderungen geleſen, die doch immer etwas ganz beſonderes für ſich hatten. — Freund Ficht— ner erzählt uns, daß Herr Härtel, Berlin N., Nachzucht von Molliennisia latipinna im Freiland-⸗ becken großgezogen hat, die ſich außerordentlich prachtvoll, den Importfiſchen ebenbürtig, entwickelt haben, obwohl die Temperatur des Waſſers zeit⸗ weiſe ziemlich niedrig war. Auch der Unter— zeichnete hat mit vivivaren Zahnkarpfen im Frei⸗ landbecken verblüffende Erfolge erzielt, ſpeziell bei Moll. sphenops, die in dem nächſten Jahre fortgeſetzt werden ſollen. So wurden z. B. er- krankte Exemplare in ein den Sonnenſtrahlen ausgeſetztes Freilandbecken getan, welche in kur— zer Zeit ohne weiteres geſundeten und prachtvolle Färbung annahmen, wie wir ſie bei den Import⸗ tieren ſo oft ſehen. Finck. Charlottenburg. Waſſerſtern. Sitzung vom 4. November 1914. Die anweſenden Gäſte, die Herren F. Rehfeldt, Gartenſtraße 9, und A. Baumgärtel, Kaiſerin Auguſta Allee 6, wurden auf Antrag aufge⸗ nommen. Anſere Exkurſionstour am Sonntag den 18. Oktober hatte einen ſehr guten Verlauf genommen Nach kurzer Raſt ging es, das Wet⸗ ter war ausgezeichnet ſchön, querfeldein über Wieſen und ſchönen Laubforſt, welcher gerade in dieſer Jahreszeit ſein ſchönſtes Gewand angelegt hat, und in den verſchiedenen Farbtönen des Broncegrün, Roſtrot u. ſ. w. der welkenden Blät⸗ ter eine unendlich prachtvolle Farbenharmonie gibt und ganz beſonders zu unſerer guten Stim⸗ mung beitrug. Nachdem wir ſo manchen Tümpel auf ſeinen Inhalt unterſucht hatten, wobei ſo verſchiedene für den Aquarianer intereſſante Lebe⸗ weſen zu Tage befördert wurden und zur Be⸗ ſprechung gelangten, ging es zu unſerem Vereins⸗ tümpel in der Nauener Forſt, wo ein jeder ſich reichlich mit Futtertieren für ſeine Fiſche verſor⸗ gen konnte. Nach kräftigem Marſch erreichten 679 wir noch den fahrplanmäßigen Zug, welcher uns wieder in das Häuſermeer Berlins zurückführte. Zur Beſchlußfaſſung kamen der Antrag des Bor- ſtandes über Verſendung von Liebesgaben an unſere im Felde ſtehenden Mitglieder und konnten wir zur größten Freude feſtſtellen, daß wir damit den Wünſchen aller unſerer Mitglieder entſprochen hatten. Die Sendungen ſollen alle Monate wieder⸗ holt werden und zwar abwechſelnd einmal in Chokolade oder Cigarren. Die erſte Sendung wird bereits noch in den erſten Wochen des November abgejandt werden. Auch fanden all- gemeinen Beifall der Antrag, ſämtliche Erträge aus der Sammelbüchſe und Verloſung eztra für dieſen Zweck bereit zu ſtellen. Herr Baumgärtel gibt ſeine Erfolge in der Enchyträenzucht bekannt und decken ſich dieſelben ſo ziemlich mit den bekanntgemachten Erfahrungen unſeres Mitglieds Ezepuck. Eine größere Portion Enchyträen ſpendete Herr Baumgärtel zur Verteilung. Die Herren Lorenz und Luchmann berichten über große Rauferei bei Hemichromis bimacul. und die darauf folgenden Verluſte, die altbekannte Un⸗ tugend dieſes hübſchen Cichliden. Die nötige Vorſichtsmaßregel zur Verhütung von Beiße⸗ reien iſt die Trennung der Geſchlechter, indem man eine durchſichtige Trennſcheibe zwiſchen die Paare ſetzt und ſie nur zur Laichzeit und auch dann nur, wenn eine Beobachtung der Tiere möglich iſt, um ſofort einſchreiten zu können, zuſammen kommen läßt; denn in kurzer Zeit kann ein raufluſtiges Männchen ſchon das Weibchen unrettbar zerfetzt haben. Selbſt bei Tieren, die ſchon lange Zeit friedlich Bei- ſammen waren und auch mehrere male abge- laicht hatten, begann eines Tages der eine Teil, und meiſtens die Männchen, ſich als großer Rauf⸗ bold zu zeigen, ſodaß nur ſchleunigſtes Trennen das Weibchen retten konnte. Zur Verloſung ſtifteten die Herren Wagener und Eter ein Taſchenmikroſkop in 900 facher -Vergrößerung und ein Paar Betta splendens. Der Erlös der Verloſung wurde der Liebesgaben-Sammel- büchſe übergeben. Freiwillige Geldſpenden für dieſe Sammelbüchſe ſtifteten die Herren Lorenz und Andres. Beſten Dank den freund⸗ lichen Spendern. Gter. *Darmftadt. „Hottonia.“ November 1914. Wenn auch der Ernſt der Zeit ſtark auf den Gemütern laſtet, ſo waren doch die beiden Mo⸗ natsverſammlungen (am 7. und 21.) recht gut beſucht, ein Beweis, daß auch in dieſen ſchweren Tagen bei unſeren Mitgliedern das Bedürfnis nach einer geſelligen Zuſammenkunft und Aus⸗ ſprache im Kreiſe Gleichgeſinnter vorhanden iſt. Mit beſonderer Wärme gedachte man aller unter der Fahne ſtehenden Mitglieder, die ein Gruß aus unſerem Vereinsleben erfreuen ſollte. Unter den verſchiedenen, von ihnen erwiderten Feld⸗ poſtkarten lag auch ein Gruß von unſerem ver— ehrten Verbandsvorſitzenden, dem es ebenfalls noch gut geht. Die gut beſchickten Verloſungen werden ſeit Beginn des Krieges zugunſten der Kriegsfürſorge der Stadt Darmſtadt veranſtaltet. In beiden Sitzungen konnten wir hiefür wieder 9 Mark zurücklegen. Aus naheliegenden Grün⸗ den wurde in dieſem Jahr von einer Weihnachts- feier abgeſehen, dafür aber ſoll unſeren im Feld ſtehenden Mitgliedern eine kleine Weihnachts— * 680 Vereins-Nachrichten — freude bereitet werden. Die in der bekannt guten Ausſtattung erſchienenen Kalender für Aquarien⸗ und Terrarienfreunde von Ehr. Brüning fanden allgemeine Anerkennung und wurden reichlich abgeſetzt. — In jeder Verſammlung werden nach wie vor Fiſchfutter u. ſ. w., ſowie die von Fräu⸗ lein Fahr angefertigten und in liebenswürdiger Weile zum Beſten der Hinterbliebenenfürſorge geſtifteten Anſichtspoſtkarten vom großen Woog verabreicht. Nehmet fleißig davon, ihr dienet damit einem guten Zweck. r. Kiel. „Alva.“ Bericht über die diesjährige Hauptverſamm— lung am 14. November. Der Beſuch iſt zu⸗ friedenſtellend, da zirka 30%ęe der Mitglieder im Felde ſind. Der alte Stamm der Mitglieder iſt auch heute Abend wieder zur Stelle. Die Stube iſt reichlich kalt, aber ein Petroleumofen und einige deftige Grog helfen uns über dieſen kleinen Schmerz hinweg. — Unter den Eingängen finden wir den ſtets beliebten Kalender für 1915. Beſtellliſte geht herum. Das im Ver⸗ lag von Wenzel erſchienene Buch wird mehr— ſeitig beſtellt. Sodann berichtet der 1. Vorſitzende, Minkley, über das letzte Vereinsjahr. Es haben 15 Verſammlungen, zwei Vorſtandsfitzungen und eine außerordentliche Generalverſammlung ſtatt⸗ gefunden, in welchen die geſchäftlichen Angelegen⸗ heiten erledigt wurden. Der Mitgliederbeitand iſt 38 und ein auswärtiges Mitglied. Es waren ſechs Neuaufnahmen zu verzeichnen. Im letzten Jahr wurde das Stiftungsfeſt am 22. November gefeiert. Die Einweihungsfeier im neuen Lokal war am 28. Februar 14 und die Abſchiedsfeier des 1. Vorſitzenden, Meyer, am 27. März 14. Der Amzug in das neue Lokal erfolgte am 1. Januar 1914. An Ausflügen fanden ſtatt: 5. April nach Rothenhahn, 23. Mai Nachtwande— rung durchs Schwentinetal. Außerdem eine Tour nach Bordesholm und einige Tümpeltouren. — Die Kaſſe hatte eine Einnahme von 354,97 Mk. und eine Ausgabe von 290,19 Mk. Das Ber- mögen beträgt 125,33 Mk., barer Beſtand iſt 64,78 Mk. Die Reviſion erfolgt demnächſt durch die Herren Meyer und Arp. Die Fiſchkaſſe (Hauptkaſſe) hat einen Beſtand von 21.75 Mk. Dieſer Betrag ſoll um 15 Mk. aus der Haupt- kaſſe verſtärkt werden. — Der Bibliothekar Telge berichtet, daß die Bibliothek jetzt 164 Bände faßt. Er rügt das nur mangehafte Benutzen derſelben und bittet dringend um recht fleißiges Leſen im kommenden Winter. An gutem Leſeſtoff iſt wahrlich kein Mangel bei uns. Das Einbin⸗ den der Zeitſchriften wird hierbei beſchloſſen. — Für die öffentliche Vücherei und Leſehalle Kiel werden je 1 Efemplar „Blätter“ und „Wochen⸗ ſchrift“ beſtellt, welche dort ausliegen und ſo der Offentlichkeit zugänglich gemacht werden ſollen. Beſchloſſen wird die Anſchaffung von Präparat⸗ gläſern. — Nach Erledigung des geſchäftlichen Teiles fand dann aus Anlaß des 14. Stiftungs⸗ feſtes ein gemütlicher Bierabend ſtatt. Von einer größeren Feier mußte der jetzigen Zeit gemäß Abſtand genommen werden. Ein Kommers hielt denn auch die Teilnehmer noch ein paar Stunden in gewohnter Gemütlichkeit zuſammen. QUnjer lieber Auguſt Pralle meiſterte das Klavier wieder muſterhaft und Herr Schneider trug durch Vor⸗ Ehrentafel — Nachruf trag einiger köſtlicher heiterer Stücke in bayeri⸗ ſchem Dialekt ſehr zum Gelingen des Abends bei. Als ſich die Teilnehmer gegen Morgen trennten, waren alle der überzeugung, daß man dieſe Stiftungsfeier allen vorgehenden gut an— reihen könnte. Von den Verſammlungen im September und Oktober iſt nichts weſentliches zu berichten. Der Beſuch war aus Anlaß des Krieges nicht ſehr gut. — Die Herren Meyer⸗ Wangeroog und Lenz-Nordſee laſſen alle Sports⸗ freunde grüßen. Beide find wohlauf. — Gut Laich auch fürs kommende Vereinsjahr! Kaiſer. Ehren⸗ Tafel. Den Heldentod für des Vaterland ſtarben von unſeren Mitarbeitern und Leſern: Hermann Löns, gefallen vor Reims, Ende Sep⸗ tember. Dr. Karl Bindewald, zweiter Vorſitzender des „Bivarium“, Halle a. S., und Vorſtandsmitglied des „Verbandes deutſcher Aquarien- und Terra⸗ rien- Vereine“, gefallen in Frankreich am 1. November. Bachhuber, Mitglied des „Argus“, Berlin⸗ Schöneberg, gefallen in Polen am 17. Nov. Martin Gerlach, Berlin-Lichtenberg, Mitglied des Vereins „Nymphaea alba“, Berlin, ge- ſtorben in Belgien. Oberlehrer Hirſch, Mitglied der „Biologiſchen Geſellſchaft“, Stettin. NB. Die verehrlichen Vereinsvorſtände und Abonnenten werden gebeten, uns von Todes— fällen aus dem Leſerkreiſe der „Blätter“ auf dem Felde der Ehre Nachricht zukommen zu laſſen. Dr. Wolterstorff. Nachruf. Am 1. November d. F. ſtarb den Helden- tod für das Vaterland in Frankreich unſer allverehrter 2. Vorſitzender, Herr Dr. Karl Bindewald Kriegsfreiwilliger, Anteroffizier Wir verlieren in dem Entſchlafenen ein treues Mitglied und einen Witgründer unſeres Vereins. Er war Vorſtandsmit⸗ glied des „Verbandes deutſcher Aquarien⸗ und Terrarienvereine“k, ein Mann von gediegenem zoologiſchen Wiſſen und reicher Begabung, ſtets bereit, von ſeinen Kennt⸗ niſſen andern mitzuteilen. Er war der Beſten einer. Friede ſeiner Aſche! Halle a. d. S., 3. Dez. 1914. „Vivarium“ Verein für Aquarien⸗ und Terrarienkunde, E. V. Für die Schriftleitung verantwortlich: Dr. W. Wolterstorff, Magdeburg⸗Wilhelmſtadt, Herderſtr. 3811. Gedruckt bei Lämmle & Müllerſchön, Winnenden -⸗Stuttgart. Do an 0 0 ——ßr — — O — . r en) 0 ». == Empfehlenswerte == | Akaelih | nach Orten U Bezugsquellen: | 8 is für die A de ee c earn sr | + angeordnet 8 e zur Auf e 5 FCC ⁵ der Verne en i g Berlin: Import, Export ausl. Aquar.- A. gab 5 5 2. 130 Os w. Schmidt, Kuglerſtr. 149. | 1 e Solide Preiſe. Geräte, Citerat., Fiſche, Pflan- Fee de Lee Neuheiten Otto Jofohr, Hamburg 6, liefert zen, Futter. Preisliſte gratis. ets auf Lager ftändig Reptilien, wie der | Außig (Böhmen): Braunſchweig: Kenner ſie liebt! et: 1 dalle 6. H. Weinhausen, Zierfisch- Leipzig 0 ierfiſchzüchterei, en- i 8 1 1 101 1 A. Glaschker, 1 19, Baltrum (Rordſee): 2 19 Er Größtes Spezialgesch. 9. J. Küper. Seenelkenu.-Rofen Stets Eing. v. 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Wir bitten alle diejenigen Leser, die unsere »Blätter« durch den Buch- handel oder bei der Post bestellt haben, die Bestellung jetzt gefl. sofort zu erneuern, damit ın der Zustellung keine Unterbrechung eintritt. Diejenigen Leser, die bei uns direkt bestellt haben, brauchen ihre Abonne- ments nicht ausdrücklich zu erneuern; wenn uns kein gegenteiliger Auftrag zugeht, liefern wir ohnedies unverändert weiter. Adressänderungen bitten wir uns aber umgehend mitzuteilen, da sonst Kosten entstehen, Dies gilt insbesondere auch für die Herren Vereinsvorstände bei Einlieferung der neuen Bezieherlisten. In das Inhaltsverzeichnis 1914 soll auch das angekündigte Sonder- heft mit verarbeitet werden. Es erscheint daher erst nach Ausgabe dieses Heftes zusammen mit der Einbanddecke, anfangs nächsten Jahres. — Heft 1 des neuen Jahrganges erscheint zum 1. Januar, Sitzungsberichte für dieses Heft müssen bis zum Weihnachtsfeste, Anzeigenaufträge bis zum 28. Dezember in unseren Händen sein. Stuttgart, 15. Dezember 1914. Der Verlag. Offeriere billigst in schönen Exemplaren: Rivulus strigatus Paar % 7.50 Zwerg-Ctenops » 9». 5— Betta pugnax ».»6— Jordanella floriddae » » 5.— Drachenflosser » »23.— Prachtv. Gumbusen » » 1.50 Tetragon. rubropictus 10 $tük 2.50 dto. Myletes ähnlich 10 Stüc 2.50 Danio von Sumatra 10 Stüc 2.50 dto. rerio 10 Stück 1.20 dto. albolineatus 10 Stück 2.— Diverse lebendg. Arten 10 paar 3.— bis 7.50 Diverse Cichliden, sowie sämt- liche im Handel befindlichen Arten auf Anfrage billigst. Gute Ankunft garantiert. Zierfischzüchterei H. Härtel Dresden-Trachau, Geblerstraße 6. a Er ee] Preisliste. 2 Kleinste Luffhähne (D.R.G.M.) nach Diet- rich, ferner Reduzier- Ventile,Durchlüfter, a Kreuzhähne = Luftpumpen Luftkessel u. a. Hilfsmittel als Spezialitäten. En gros — detail. A. Dietrich, Berlin N. 58. Schliemannstrasse 14. Wasserpflanzen und Zierlische billigst durch Harster’s Aquarium, Speyer, : Sonderheft betreffend! 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