Far Tat sr * 4 a En. a EEE a MR 2 6 % ee. u, £ HARVARD UNIVERSITY. LIBRARY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. 40,009 | I ee: . aus VerorienfGnmde Schriftleitung: Bruno Dürigen. Dritter Band, Magdeburg. Lreuß’fche Derlagsbuchhandlung (8. & M. Kretfchmann). 1892. Ko dr ZN rat Anhalt des II. Sahraanges. I. Aufläte. 1. Reptilien und Amphibien. Berg, Johannes: Riejfen-Gürtelihweif ©. 161. — Der Kiejen-Gürtelfchweif im Terrarium 201. — Die auftral. Rautenfchlange im Terrar. 221. Dahl, Hans: Der Gedo im Terrarium ©. 235. Dürigen, Br.: Leguaniden im Terrarium 21. — Shlangen fir Terrarium 81. 91. 101. (m. Abb.) Neu u. felten eingeführte Amph. u. Neptil. 94. Neu u. jelten eingeführte Reptilien 103. Ueber den Riejen-Gürtelfchweif (m. Abb.) 145. Keptilien aus Tunis (m. Abb.) 154. Hejje, W.: Zur Kenntniß des Arolotl 74. Hinderer, W.: Larve des Ochjenfrojches 131. Kohn, H.: Feuerfalamander 125. Leuthner, Dr. Fr.: Fortpflangg. des Feuer: jalamander3 115. — Ueber Hyla arborea (2aubfrojh) 135. Martens, Prof. Dr. E. v.: Vorkommen der Smaragd-Eidechje in der Marf Branden- burg 61. Shidtk, A: pietus) 71. — Die Kielfhmwanznatter (Helicops) 126. Schneider, D.: Mein Terrarium und jeine Bewohner 174. 181. Schubert, Cand. med.: des heizb. Terrar. 1. 11. Spiter, Dr. %.: Kreuzottern im Zimmer 143. Wagner, Major: Bejud bei einen Meiiter in der Arolotlzucht 14. — Amphibien im Terrarium 135. — Der Dlm 22. Die Schofari (Dendrophis Cinige Bewohner 2. Fifche. Byns: Grünfutter für Fiiche 52. Stanf, U: Intelligenz bei Filchen 53. Matte, B.: Meine diesjahr. Zuchtrefultate 4. Scheidlin, 8. Edler v.: Gewinnung von natürl. Filchfutter 214. Schmiedede, D.: Die Salmoniden, ins- bejondere die fiinftl. Zucht derjelben, 44.51.63. 3. Wirbellofe Thiere. Fiiher-Sigmwart, 9.: Libellen-Zarven 141. Hinderer, W.: Unfere Sükwafjerstonchylien 162. KRofhemnifoff, Dr. ©: Ein Zimmer: Aquarium mit Thieren aus dem Schwarzen Meere 116. 121. 8. Sch.: Libellen-Larven 2. Verwandlung von 4. Aguarien= u. Terrarien-Pflanzen. Dürigen, B.: Pflanzen fiir Terrarien 73. Geyer, ®.: In Sachen „Herpestes reflexa“ 43. Hartwig, W.: Waljerpflanzen der Matte’fchen Anjtalt 171. — ene Wafjerpflanzen für Zimmerfultur 203. Hinderer, Waljerpflanzen in öffentl. Anlagen 186. — Neue Wajjerpflanzen 204. !aage, &.: Anzucht der Farne im Zimmer 132. Lahmann, H.: Was D’-hideen aushalten 19. Richter, K.: Die eriten Wafjerpflanzen des Anfängers 211. 224. 231. „Lriton”: Kultur von Wafferpflanzen 31. — Abgabe von Wafjerpflanzen 153. -—— Abgabe u. Kultur von Wajjerpflanzen 172. Ampeln in Terrarien 146. 5. Anlagen, Apparate, Behälter. Bujam, H.: Geiprungene Aguariumjcheiben 124. Dürigen, B.: Metalldrahtbüriten z. Reinigen der Aquariumjcheiben 55. Terrarien u. Aquarien im Zoolog. Gurten zu Berlin 165. Geyer, W.: Durhlüftung des Aquarium 112 (m. Abb.). Klingel, Dr. med.: Vorficht beim Gebraud) v. Durchlüftern! 115. Landois, Prof. Dr. H.: Das Aquarium des 3ool. Gartens zu Münfter 151. Richter, Ein verbefferter Ablaufheber (m. Abb.) 196. Schubert, Cand. med.: Ginrichtg. de heizb. Zerrarium 12. Biolog. Anftalt auf Helgoland 83. 6. Allgemeineres. Hinderer, ®.: Allerlei fleine Mittheilungen 32. 41. — Ein Sagd-Ausflug 105. 111. Hothorn, E.: Fifcherei-Ausftellung zu Nürn- berg 191. Meyer, E.: Ausdem TIhierleben Süid-Amerifas 38. Wagner, 9: Bittend Wort an die Liebhaber 125. Widfersheimer: Neber todter Thierförper 35. da8s Präpariren 1. Sleinere Mittheilungen. Aus dem Berliner Aquarium ©. 19. 68. 89, 118. 139. 167. 187. 209. 229. — Sala= mander:Larven ©. 9. — Gterlets 9. Prof. Brüde 7 18. — Chamäleon 18, Lebensthätigfeit geföpfter Schlangen 19. Biologifehe Stationen 28. 57. 148. 217. Mäufe als Schlangenfeinde 56. — Teller ichneden-Laih 56. — Schmarzbaric) 68. 119. — Schlammbeißer 69. — Fiicherei- Ausftelung Nürnberg 69. — DVöltfoms Reife 69. — Feldhen 78. — Station zu Rovigno 78. — Korellen-Brutanjtalt 98. — Blühende Aquarienpflanzen 118. 128. Forellenbarjch 1:9. — Goldfiich 155. Telejfopfifh 156 (Entjtehung). — Brutpflege des Kaulfopf 156. — Stidhlinge 166. — Schlingnatter 166 (Baarung). — Waflernuß 167. — Fiichregen 179. — Riejenfarpfen 179. — Hite den Fiichen gefährlich 179. — Fılhauzitellung zu Friedrichshafen 187. — Borfehrungen der Wafjerpflanzen für den Winter 208, — SumpfsSerzblatt 209, — IV Fifcherei-Verfuchsftation in Bergen 209. — - Brof. Küsing’s Jubiläum 217, III. Bereins-Nadhrichten. Triton, Verein für Aquarien- und Terrarien- Kunde zu Berlin ©. 6. 17. 24. 89. 46. 57.:66. 76.86. 96.107: 117, 27237. 157. 168. 178. 196. 206. 217. 225. 236. Verein für Aquarienfunde zu Leipzig 228. IV. Fragelaiten. Aquarien ©. 30. 188. AquariensFeljen 229; Kiihe 29. 49; Pflanzen 1885 -Wajjer 40. — Ausftelung in Chifago 19. — Bafterien- Keime im Eismwafjer 229. — Chamäleon 79. — Drahtgaze 49. — Eidehje 109; Faras glione- 10. — Gurami 219. — Räferlarven al3 Keptilienfutter 129. — Krebsthierchen 169. — Mafropoden 129. — Nejtbauende Fifche 179. — Pfeilfraut 169. — Schlangen bändiger 19. — Terrarien 49. 995 =Thiere 59. 99. 109. — Thomastöpfe 169. V. Büdertiidh. Geyer, Katehismus, ©. 129. Hofmann, Anfeftentödtende Pilze, 29. Landois, Weitfalens TIhierleben, 159. Medicus, Pflanzenbuch, 28. Noll, Der Zoolog. Garten, 59. 79. 130, 148. 169. Roßgmäßler: Hermes, Aquarium, 89, v. Schweiger: Lerdhenfeld, Miftojtop, 79. VI Brieffaiten. ©. 10. 20. 30. 40. 50. 59. 70. 80. 90. 100. 109. 119. 130. 140. 149. 160. 170. 180. 190. 209. 219. 230. 240. Zur Beadhtung ! ©. 149. VI. Anzeigen. S. 10. 0. 30. Au. 50. 60. 70. 80. 90. 100. 110. 120. 130. 140. 150. 160. 170. 180. 190. 200. 210. 220. 230. 240, Beftellungen durd) jede Buhhand- erausaeaebe ? Anzeigen Lung fowie jede Fofanftaft. 9 ln u werden die gefpaltene Wonpareile- Preis jüheli Mark 3.—, Lreutz fügen Derlagsbuchhundlung sie mie 15 Pi, veremnet uno Auf träge in der Verlagshandlung ent- monatlih 2 AUummern. Magdeburg. gegengenommen. m nn mm nn m nn nn nn mm DIUFDEEERUEEERERDERERERERTERTRUERDPERETDERDTERTDETDERELERDEREEDRERERRDREREDDERTERDEROTERDORERDERTEREEDUNTENTEETDDERRDERURERERODERERERERENEERREREDDERREREEREDDUEUENELE KELULEEDN UNLEUDEUEKERFERENET EITUERDEDETLENKRRTENN N. 1. Söriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenfir. 8 III. Band. önbalt: Cand. med. Schubert: Einige Bewohner des heizbaren Terrarium. — Libellen-tarven. — 2. Matte: Meine 1891er Zuchtrefultate. — Bereins-Nachrichten — Kleinere Mittheilungen. — Tragefajten. — Brieffaften. — Anzeigen. Einige Bewohner des heizbaren Terrarium. Bortrag, gehalten in der ordentlichen Sikung des Vereins „Triton“ am 18. December 1891 vom Cand. med. Schubert. sh wollte mir erlauben, Ihnen Heute zumächit einige Thiere aus meinem heizbaren Terrarium vorzuzeigen. Sie jehen hier zwei ausländische Yaubfröjche, der eine ift Pelodryas caeruleus, der andere Hyla cyanea. Der erite ist ein Bewohner des auftraliichen Seltlandes und der Sundassufeln. Er wird jebt häufig eingeführt von Ham- burger Händlern, auch Matte in Lanfwis Hat ihn zu verkaufen; ich jelbit habe - ihn vor 3 Jahren von Daimer, hier, für den Preis von 8 ME. eritanden, und er hat mich jeitdem fortwährend begleitet. ES ift Dies ein Beweis von der außerordentlichen Ausdauer und Zähigfeit diefer Thiere. Obwohl ein Kind der heißen Zone, habe ich ihn lange Zeit im feuchten falten Terrarium erhalten, möchte aber im Allgemeinen dies nicht rathen, da das Thier fchlecht fraß ud ich jogar gezwungen war, daffelbe eine Zeit lang mit Mehlwürmern zu jtopfen. Der andere Laubfrojch findet fi) in Nordafrifa und Wejtafien. Die Lebensweife ift ähnlich der des vorhergehenden; beide würden fich am wohlften in einem warmen, feuchten Terrarium fühlen, wo fie mit Mehlwirmern und Kerfen zu füttern find. Ich fann Ihnen diefe beiden zur Anjichaffung jehr empfehlen, da fie neben dem neu eingeführten buntfarbigen nordamerifanijchen Zaubfroj, Hyla versicolor*), einen hervorragenden Schmud des warmen, feuchten Terrarium bilden. Das nächfte Thier, das Sie hier im Ölafe fehen, ift eine amerifanijche Kröten-Art, wenn ich nicht irre, der gewöhnliche Bufo der Amerikaner, welche *) Bergl, die Mitteilung über diefen Frofh auf Seite 161 des I. Bandes diejer „Blätter“, D. Schr. ONE vielleicht als ein Müttelding zwifchen Bufo variabilis und calamita (unjerer Wechfel- und Kreuzkröte) anzufehen ift. Site ift jedoch viel beweglicher wie Diefe beiden, Hüpft vorzüglich und Elettert auch jehr gut. Das Ichte Thier ift eine Gedo-Art, Platydactylus mauritanicus, ein Bewohner der Mittelmeer-Länder. Ueberall wo die Bedingniffe des Lebens für ihn vorhanden find, d. d. wo er Wärme und die nöthige Trodenheit hat, findet er fich in großen Mengen und fchon in Oberitalien kommt die allerliebite Gedo- Art vor. Leider ift e8 fehwierig, fie in ihrer Heimath felbjt zu befommen, weil die grenzenlofe Furcht und Scheu, im Verein mit dem Aberglauben der Be- völferung, diefe Thiere zu giftigen Ungehenern ftempelt, und wenn eines Diejer unschuldigen Wefen fich zufällig in ihren Steller verirrt und feinen Weg über Dpft oder Gemüfe genommen hat, jo wird das legtere mit Ängftlicher Scheu vernichtet und das Thier felbit, wenn man feiner habhaft werden fanın — was Gott jet Dank wenig der Fall ift, da feine große Schnelligkeit, in Verbindung mit der grauen Hautfarbe, e8$ vor den Angriffen der Menfchen jchügt —, wird unter Berwünfchungen einem qualvollen Seuertod überliefert. Gerade die Klafje der Haftzeher ftellt ein großes Kontingent für die Bevölferung des warmen Terrarium. Ihre munteres Treiben und ihre Lebhaftigfeit, verbunden mit ihrem eigenthümlichen Ausfehen, wird ihnen die Liebe aller Terrarien-Liebhaber jofort gewinnen. Ste find im Allgemeinen als Nachtthiere befannt, doch glaube ich, daß diefe Eigenthümlichteit nur infolge der großen Verfolgung, der die Öedonen fortwährend ausgejegt find, fich entwickelt hat. Bet mir wenigjtens habe ic) gejehen, daß, jobald feine größeren Ihiere im Terrarium waren, die jo Verfolgten auch am Tage munter hervorfamen und mit den anderen kleinen Eidechjen-Arten fich auf Schlingpflangen und auf den Felfen Herumtummelten. Ste find außer- ordentlich anfpruchslos, und ich habe im vorigen Winter, als ich das heizbare Terrarium aus Mangel an Grude nicht heizen fonnte, da e& in Siddentjchland feine Grude giebt, fie längere Yeit auf dem Heiken Dfen ftehen gehabt. Hier war die Temperatur bald eine aukerordentlich Hohe, oft 30 und 35 Grad, dann janf fte wieder, wen nicht gefeuert wurde, bi auf 10 Grad herab. Troß alledem befanden fich die Gedos, die ich in einem Glasgefäß hielt, wohl, fragen gut und machten mir jehr viel Freude. Ich kann fie alfo jelbjt denjenigen Ziebhabern empfehlen, die fein heizbares Terrarium haben, jondern gezwungen find, ihre Thiere bei Ofenwärme zu erhalten. Lafjen Sie fich nur einen Fleinen Behälter anfertigen, füllen Ste ihn mit Sand, Tufffteinen und der Rinde von Baumftämmen, am beften mit dem num überall erhältlichen Zierkorf, jo Fünnen Sie fich in großen Mengen diefe allerlichften Thiere leicht und angenehm halten, und Sie werden viel Freude an ihrem munteren Bewegen und eigenthümlichen MWejen haben. (Schluß folgt.) Sibellen-Larven. An einem der fchönen Tage des Vorfrählings hatte ich wieder einmal einen bon mir oft befuchten breiten, fchlammigen Graben, der das ganze Sahr hindurch) mit Waffer gefüllt und zur Sommerzeit mit Binfen und ‚anderen N Bilanzen bejebt und bejäumt war, mit dem Käfcher abgefiicht. Unter ver Aus- beute befanden jich außer verjchiedenen entwicelten Snjekten 2c. auch einige Larven oder Buppen don folchen. Nach dem, was mir über die Larven Der Käfer und Köcherfliegen aus eigener Anjchaunung befannt war, fonnten die jet erbeuteten Wejen nur Entwidelungsftufen von Libellen („Wafferjungfern“ fein. Sie waren nicht jo lang als die Larven der Schwimmfäfer, der lang- gejtreckte Leib gliederte fich in neun ringförmige Abjchnitte, an deifen Hinterjtem ich ober= und unterjeit3 je zwei Stacheln und außerdem die Afterröhre be= fanden, der Thorax war unterjeits mit fechs langen, fein befrallten Beinen und oberjeitS mit furzen Flügelanjägen oder Flügelftummeln ausgerüftet, der große Kopf trug zwei gleichfalls große Augen, zwei Fühler und an der Unterjeite noch ein eigenthüämliches Organ, über dejjen Bedeutung ich bald Auffchluß erhalten follte. Ueber die Raubjucht und Gefräßigfeit der großen Käferlarven Hatte ich Ihon genug Erfahrungen gejammelt. Ich z30g davon einen Schluß auf das Wejen der foeben gefangenen Larven und brachte diefe daher, um fie eingehend beobachten zu fünnen, einzeln in geräumigen, mit einer Erdichicht, Waflerpflanzen und einigen Tuffiteinbrocen ausgeftatteten Einmachegläfern unter; nur ein Glas bejeßte ich mit drei Exemplaren. AS Futter reichte ich tagtäglich mehrmals Sliegen, Maden, nacte Raupen, ganz Kleine Fifche, ferner Würmer, Spinnen u. dergl. un., aber Alles im lebenden Zuftande, außerdem auch frifche Almetjen- puppen, die gleichfalls geholt wurden, wenn fie auf dem Wafjer fchwanmen. Sobald Nahrung in Sicht war, wurden die Larven aufmerffam, und wenn fie vielleicht verjtect unter Pflanzenblättern oder am Schlanmgrunde ruhten, jo wurden fie dann Doc) gleich) unruhig und jpähten mit den großen Augen aus. War das gejpendete Thier ein Wurm, fo fchoben fie fich auf dem Boden hin, war es ein Zich, eine Wafferjpinne oder ein anderes im Wafjer jchiwinmendes Geichöpf, jo näherten fie fich demjelben ganz vorfichtig fchwimmend oder „im Waffer jchwebend”. Am intereffanteften aber fah es aus, wenn die Larve am Wurzeltheil einer Pflanze jaß und oben auf der Wafjerfläche ein Futterthier herantrieb; fie jhlih dann förmlich an dem Pflanzenftengel hinauf, um das nichts ahmende Infekt 2c. in den Bereich ihrer Freßwerfzeuge zu bringen. Zu diefem Ziwed bedient fich die Larve jedesmal des oben fchon erwähnten Organs. Daffelbe fest fi) aus drei Theilen zufammen, ähnlich wie unfere Arme. Der erite Theil ift dünn und fchmal und liegt im Zuftande der Nuhe an der Kehle; der zweite Theil ift faft Doppelt fo lang al der erftere und mit diefem durch ein Gelenk (Charnier) verbunden, jodaß Dieje beiden Theile jich tajchenmefjerartig nach hinten zu zufammenlegen und die Freßwerfzeuge bededen ; der freie Endtheil des Ganzen verbreitert fic nach vorn zu fchaufelförmig und trägt hier eine fürmliche Zange zum Ergreifen der Beute. Hat fich nämlich der legteren die Larve genähert, fo fchnellt fie äußerft vafch den gefammten Fangapparat vor, die Zange erfaßt das Futterthier und unter gleichfalls fchnellem Zurädziehen der FZangvorrichtung wird das lebtere zwifchen die fcharfen Frep- zangen gebracht. Bon der gefangenen Beute läßt die Zarve nur winzige Nefte übrig. Dies I gilt auch in Bezug auf die erhafchten fleinen Fiiche, Kaulquappen ı. vergl. Daf die gefräßigen Gefhöpfe fogar einander felbft nicht verjchonen, erfuhr ich an dem größeren Ölafe, welches drei der Lurven beherbergte. Diefe gingen jich ja in der Negel aus dem Wege. Aber als ich eines Tages herantrat, gewahrte ich Doch, daß die eine ihr Leben eingebüßt hatte und von den anderen bis auf die Haut aufgezehrt war. MS Waffe gebrauchen die Larven übrigens aud) Die erwähnten fpißen Stacheln, wobei jie mit dem Leibe gewandte und umvermuthete Stöße und a ausführen. Nach der Sättigung fuchen die Larven ge- wöhnlich ein Verfted auf, um mit Hilfe der vorderen Beine die Frekzangen, den Tangapparat ımd den Körper zu pugen umd fich etwas zu „verjchnaufen“. Sp trieben e8 die Larven mehrere Monate. Sie waren gewachjen und mochten Anfang Sult reichlich 40 mm meffen. Bon einer Ferien-Reife, während deren die Larven durch eine andere Perfon verforgt wurden, zurückehrend, be merfte ich feine der Räuberinnen mehr — fie hatten ihre Verwandlung inzwijchen durchgemacht, als vollfommene Libellen ihren Weg durch das offene Fenjter ge- nommen und al® Andenken nır die an den Bflanzenjtengeln noch hängenden vertrodneten und zufammengefchrumpften Buppenhüllen, aus denen die jchlanten „Sungfern” gejchlüpft waren, zurüdgelaffen. Ich bedauerte nur, daß ich Die endfchliegliche Verwandlung nicht Hatte verfolgen können. K. Sc. Meine diesjährigen Zuchtrefultate. Wenn ich zuriickhlicke auf meine früheren, vor mehr als 16 Jahre gejchaffenen Anlagen und mit den damaligen Nefultaten die heutigen vergleiche, jo find Die lebteren doch wejentlich andere alS die eriteren. Bekanntlich beftanden meine anfänglichen Verfuche darin, in drei mittel- großen Aquarien, welche ich im Zimmer aufgeftellt Hatte (1873), Axolotls (Amblystoma mexicanum) zu züchten, was zu damaliger Zeit für einen Anfänger mehr Schwierigfeiten hatte al3 heute, wo ich die Fachlitteratur immer mehr unter den Liebhabern verbreitet und manches „Öeheimnig” aufgeklärt worden it. 8 ging, jo gut e3 eben ging. Einige Jahre jpäter, als ich die erften Mafropoden in meinen Beob- achtungzfreis ftellte, waren auch mehr Aquarien nöthig, und e3 wurden aud) zugleich drei Eleine, im Freien belegene Zuchtbehälter angelegt. Damals war die Aufzucht eine weit fehwierigere al augenbliclich, denn diefe neue Art war erft fehr wenig befannt unter den Liebhabern, während e& heute jchon eine große Anzahl von LiebHabern giebt, welche ich füglic) meine Schüler nennen fann; mit großer Aufopferung leijteten und leisten fie Anfehnliches. Heute nun, da ich über ein größeres Terrain verfüge und eine anerfannte Muriteranlage bejige, arbeitet e& fich fchon etwas leichter al3 „Anno dazumal“ ; denn jeßt mag das Wetter kommen, wie e3 will, felbft gegen ftarfe Winde und ftrengen Froft it Alles gefchügt und ich kann ungeftört jchaffen. Aus diejen Gründen find die Erfolge auch) ganz andere als früher, obgleich die Zuchtver- hältnifie nicht jedes Sahr gleich jcheinen — N und „wodurch“ ? ijt noch eine offene Frage. ER Mein diesjähriges (1891er) Zuchtergebnig an Mafropoden it hin- fichtlich der Zahl eine gute Meittelernte zu nennen, e8 find etwa 2600 Stüd (die Sahrgänge von 1889/1890 weisen einen Beitand von 1157 auf), die allerdings in der Größe noch etwas zur wirnfchen übrig laffen. Bon den gewöhnlichen japanischen Goldfifchen find gegen 1180 Stüd, und zwar mit und ohne Schuppen, erzielt worden. An Schleierfhwänzen zähle ich gegen 3400 Stüd; es befinden jich darunter vorzügliche Exemplare, welche viel verfprechen. Die Telejkopfijche find gut gediehen, aber nicht in zu großer Zahl, d. h. fie fünnen nicht nach) tausenden gezählt werden; die Kreuzungen von Schleierfchtwang-Telejtopfiichen find zufriedenftellend, find aber nicht jchr groß geworden, während von älteren Sahrgängen noch reichlicher und in den denkbar fchönften Kormen und Farben Borrath vorhanden ift. Außer den angeführten Arten erzielte ich auch gegen 300 Stüd des von Herrn W. Hartwig ausführlich beiprochenen Steinbarjhhes Mr. 23 Der „Blätter“). Ferner machte ich auch Verfuche, von Fünftlich befruchteten Stör- Ciern Brut zu gewinnen umd aufzuziehen, was mir aber infolge eines Kleinen Berfcheng fürs erftemal nicht ganz gelang. Weiter hatte ich die Abficht, Den Zwergwel® (Amiurus nebulosus) und den von mir dor zwet Jahren eingeführten Verwandten des legteren, den Amiurus splendidus, zu ziichten. Durch unver- antwortliches Eingreifen unferer Waffer- und Wegebau-Behörde find jedoch alle diefe Hoffnungen vereitelt worden und an einen Schadenerfaß tft garnicht zu denfen; unjer Herr Landrath theilte miv mit, daß ich ihn Deswegen einfach verklagen jolle! — Bon den von mir eingeführten Aquarienpflanzen hat jich Die eine Ppfeilfraut-Art, Sagittaria sinensis, vorzüglich vermehrt und find Knollen zur 0,50 ME., 0,75 und 1,00 ME. zu haben; ebenfo entwicdelten ftch von der ein- geführten Wafjernuß Trapa bicornis mehrere zurüchehaltene Exemplare aus- gezeichnet. Auch die Kreuzungsprodufte von Sagittaria natans md Sagittaria lanceolata haben jich vorzüglich entwidelt. Ich erhielt die angefeimten Samen- förner aus Nordamerika, wo die Pflanze al3 Sagittaria Franeiskianea bezeichnet worden ift; Doch gebe ich nicht eher davon ab, als bis die Sämlinge vollftändig ausgewachjen find. Bermehrt haben fich meine vielfarbigen Baumfröjche (Hyla vericolor) aus Kordamerifa nicht, fie jaken zu eng (habe jet noch Kleinen VBorrath von 26 bi8 30 Stüd). Auch die Furchenmolche (Necturus lateralis), welche ich noch in einer Anzahl von 5 Stüd befige, haben nichts merken lafjen. Dagegen fangen jet die reizenden amerikanischen Molche (Triton viridescens) an, ji zu begatten. Ich befige davon gegen 300 Stücd, welche ih mit 1 bis 3 Mark abgebe. Dabet erlaube ich mir noch zu bemerken, daß die Thiere bei mir alle gut gefüttert werden und nicht etwa jo heruntergefommen ausjchen wie bei gewifjen „Naturalienhändfern", die dem Käufer auf die Frage, womit die Thiere gefüttert werden, die Antwort geben: „Na, die leben nur vom Waller, die jaufen blos"! Im größerer Anzahl befige ich noch weiße und chwarze Arolotls N (Amblystoma mexicanum); leßtere haben auch am 17. Dezember gelaicht. Hoffentlich werden auch meine aufs neue eingeführten nordamerifanijchen Agolotl (Amblystoma mavortium) im Frühjahr laichen. Die Schlamm- oder LZungen- fiiche (Protopterus annectens) find wohl ur munter und erwarte ic) demnächjt neue Zufuhr. Ferner habe ich in Diefem Jahre zweimal Schleierjhwänze und einmal Teleffopfiihe importirt zur Blutauffrifhung; ich muß aber jagen, daß unter den jeldftgezüchteten fich Thiere befinden, die weit, weit jchöner al3 die importirten find, obgleich an diefen im Grunde nichts auszufegen ift. Für das beginnende Sahr erwarte ich verjchiedene Neuheiten. Zanfwis bei Berlin. Baul Matte. Dereins-ITachrichten. Triton, Verein für Agunrien- uud Zerrarien-funde zu Berlin. Drvdentlide Situng am 6. November 1891 im Reftaurant Königshallen, Königitr. 33. Der Situng wohnten 24 im Gäftebuch näher verzeichnete Gäfte, jowie mehrere Vertveter der Brefje bei. Der Borfigende eröffnet die Situng mit einer Anfprache, in welcher er den Gäften und den Vertretern der PWreffe für ihr Erfeheinen den Dank des Vereins ausjpricht. Dann giebt Redner eine Furze Ueberficht über die bisherige TIhätigfeit des Vereins umd gedenft des treuen Beiftandes unferer gefchägten Ehrenmitglieder, jowie namhafter Forjer auf dem Gebiete unjerer Liebhaberei, welche uns, fo in der heutigen Sigung Herr Widersheimer, Du ihr freundliches Entgegenfommen die Zmwede unjeres Vereins fördern helfen. Das Vrotofol der Teßten Sigung wird verlefen und genehmigt. Der Borfikende ertheilt Heren Z. Wicersheimer, Föniglihem Wräparator an der hiefigen Univerfität, das Wort zu feinem Bortrage über das PWräpariven nach feiner Methode. Diefer überaus intereffante Vortrag wird ganz eingehend Iaut ftenographifchem Bericht in diefer Zeitung erfcheinen. Nach Beendigung des Bortrages dankte der Verein Herin Wicersheimer durch Erheben von den Pläten. Zu Punkt 5 der Tagesordnung zeigt Herr Hothorn mehrere aus Japan und China importirte Schleierfhmwanz: und Teleftop-Goldfifdhe vor. Diefe Thiere übertreffen an Formfhönheit und Farbenpracht alle hier gezüchteten Filche gleicher Art; bejondere Berunz derung erregte ein fammtjchwarzer Teleffopfiich von tadellofem Wuchs. E3 ift für bie Liebhaberei von großem Werth, diefe direkt importirten Fifhe zur Auffrifchung des Blutes der hier gezüchteten verwenden zu fünnen und find auch beveitS zwei der hier vorgezeigten Thiere zur Kreuzung mit ausgefucht jchönen Gremplaren hier gezlchteter Fifche benust worden. Das NRejultat diejer Züchtung ift, foweit man die Fifehe bis jeßt beurtheilen fann, qualitativ das denkbar günftigite. Ferner zeigt Herr Hothorn ein Baar amerifanifde Silberbarjche, Promoxis sphae- roides, von etwa 10—12 cm Länge vor. Diefe Barfche, welche duch ihre graziöfe umd fichere Bewegungsart, befonders wenn fie mit der gejpreizten, ftacheligen Nücdenflofje einherfehwimmen, das Entzücfen jedes Aquarienfreundes wachrufen, zeichnen fi) durch ihren filbernsperlmutter- artigen Farbenfchmelz befonders aus. Beim Männchen trägt der Kiemendedel an jeinem Rande einen vothorangen Fleck, welcher wunderbar mit der übrigen blaufchillernden Färbung deö Kiemen- decel3 Fontraftirt. Durch Herin Nitfche werden folgende Filche zur Vorzeigung gebracht: Zmei rothe Schleier- ihmwanz-Goldfifche, vierfommmerig, eima 8 cm Körperlänge, Schwanz ungefähr 10 cm lang. Ein wunderbar fammtfhmarzer Telejfopfijh von 5 cm Körperlänge; Augen etwa 10 mm Durch: meffer und 15 mm lang nach oben ftehend, dreifommerig. Ein unbeichuppter Telejfop- Schleier= {hwanz mit ganz zartem, jeidenglänzenden Schleier von fehr fehöner Färbung. Ein fammt- ihmwarzer Teleffopfif, dreifommerig, von etwa 7 cm Körperlänge. werner etwa zwanzig im Zimmer - Aquarium und im Gartenbaffin gezogene 1891er Junge in den obigen entjprechenden EEE Qualitäten, fowie von Herun Geyer zwei diesjährige Telejfopfchleierfhmänze, denen die hochenle Abftammung auf den erjten Blie! anzufehen mar. Desgleichen zeigt Herr Haefe einige der in jeinem Zimmer- Aquarium gezüchteten Teleffop= und Schleierihmwanzfiidhe vor, jomie auch deren Eltern, wobei der Befiker noch ganz befonders darauf aufmerffam macht, daß alle der bei ihm zur Zucht verwendeten Fifche uur Gichelfhwänze hatten. Dieje Filhe haben ein ungemein günftiges Zuchtrefultat ergeben. Wenn die Zahl der jungen Fiihchen auch nur gering ift, jo bejteht die ganze Nahfommenjhaft doch nur aus regelvecht ausgebildeten doppelfhwänzigen Filhen. Diejes Refultat bemeiit, daß e3 nicht immer unumgänglich” nothwendig it, daß Zudtthiere alle Merfmale ihrer Kalje auf- weifen müffen, um gleiche Nahfommen zu liefern. 3 müljen die Zuchtfiihe nur die Kafjen- eigenthümlichfeiten in fi) tragen, um wieder Junge hervorzubringen, bei denen dieje Eigenthlmz- lichkeiten deutlich hervortreten; ebenjo wie z. B®. Abnormitäten einzelner Individuen oft erft nad mehreren Generationen wieder zum Vorjchein fommen. Auf befonderen Wunfch verjchiedener Mitglieder zeigt Herr Simon nochmals die aus Sndien zum erften Mal hier eingeführten Kletterfijche, Anabas scandens, vor. Dieje etwa 12 cm langen Fifche, deren Körperbau und Färbung entfernt an den Schlei erinnert, wurden aus ihrem Behälter genommen und auf eine über den Tijch gebreitete Serviette gejeßt. Der Fifch fpreizt, jobald er fich im LTrodnen befindet, die Rüdenfloffe und die unterhalb der Kiemen-Deffnungen befindlichen Stadheln aus. Durch abmechjelndes Einhauen diefer Staheln und mit Nachhilfe des Schmwanzes jchiebt fich der Filh weiter. Das Thier fan auf diefe Weife wohl vorwärts, aber nicht rüdmwärts fommen. Der Kletterfifch fann vermöge eines ihm eigenthümlichen Drganz, des jog. Labyrinths, welches die Kiemen vertritt, circa 8 Stunden außerhalb des Wafjers ver- meilen. Herr Reichelt zeigt vor ein Krokodil, Alligator lucius, dafjelbe ift 40 cm lang und hat bei dem befannten langjamen Wahsthum der Krofodile Schon ein Alter von circa 12 Sahren erreiht. Das Thierchen ift jehr zahm, und es gewährte einen eigenartigen Anblick, als Dafjelbe aus jeinem Behälter herausgenommen und im Verein von Hand zu Hand herumgereicht wurde. &3 ift dies dafjelbe Krokodil, welches fich früher im Befit des Heren Hothorn befand, j. 3. auch auf der Aquarien-Ausftelung mit ausgejtellt war und jpäter jchenfungsweile an Herrn Reichelt überging. Ferner bringt Herr Reichelt mehrere Arolotl zur Borzeigung, jenen großen Molchlarven aus den Seen Merifos. Unter diefen Thieren tritt der Albinismus ziemli) häufig auf, jodaf ein Mitglied unjeres Vereins, Herr Direktor Veit, unter etwa 200 von jchwarzen Eltern ge= züchteten jungen NrolotIn 40 Stüd weiße hatte, von denen Herr Reichelt auch ein Exemplar vorzeigt. Außerdem werden von vorgenanntem Herin in einem Behälter neben dem biefigen gemeinen Wels auch ein Baar amerifanifche Zwergmelfe (Amiurus nebulosus) zur Anjhauung gebracht. Der Zwergmels wird nur circa 30 cm lang und bis 1! Pfund Schwer; feine Färbung ift ein nebelartiges Graubraun. Bejonderen Beifall fand ein von Herin Keichelt vorgezeigtes zufammenlegbares Neb aus Nickelin. Dafjelbe fan an einem Spazierftod feftgefehraubt werden, auch befindet fich noch eine Stange, ebenfalls aus Nidelin, dabei, mweldhe als DVerlängerung zwijchen Neb und Spazierftof einzufchrauben if. Der Bügel des Netes it zweimal zufammenlegbar, jodak das Net bequem in der Tafche getragen werden Fan. Herr NRidlefs zeigt eine Anzahl im Zimmer - Aquarium gezüchteter Bitterlinge (Rhodeus amarus) vor, ferner einen felbjithätigen Ablaufheber im drei verjchiedenen Aus- führungen. Die Einrichtung diefes Ablaufhebers beruht auf dem Prinzip der communieivenden Köhren, indem ein außerhalb des Aquarium befindliches, unten verjchloffenes, weites Glasrohr dur) einen Heber ftetS mit Waffer aus dem Aquarium gefüllt erhalten wird, und zwar fteht das Wafjer in diefer Röhre ftetS genau jo Hoch wie im Aquarium. Durch den unteren Berfhluß der weiten Slastöhre ift ein dünnes Abflußrohr gefcehoben, welches bis zur Oberfläche des Wafjerg reiht. GSteigt das Waller im Aquarium, jo hebt fi} auch die Oberfläche des Wafjers in der meiten Röhre über das Ende des Abflußrohres hinaus und das Wafjer fließt durch dafjelbe ab und zwar jo Tange, bis die gewünfchte Normalhöhe im Aquarium wieder evreicht it. Bon den aueh. 2 bier vorgezeigten drei Hebern ift dev eine aus Glasröhren und Gummipfeopfen hergeftellt. Der zweite it ganz aus Glas geblajen ud trägt an dem Schenkel, welcher in das Aquarium gehängt wird, eine hohle Slasfugel mit Eleinen Löchern; diefe Vorrichtung fol verhindern, daß die Röhren durch „Jutterrejte 2c. verftopft werden. Der dritte Heber -ift oberhalb der weiten Nöhre nod) mit einem Verjhluß verfehen, jodap derjelbe auch als gewöhnlicher Abziehheber benubt werden Fanı. Der von Herin Hothorn vorgeführte Wärme-Apparat zur Zühtung tropijder Side im Winter nimmt allgemeines Sntereffe der ‚Aquarienliebhaber in Anjprud. Die VBor- richtung beiteht auß einem runden, fannenartigen Gefäß aus ftarfem Zinfblech, in deffen Deffnung eine etwas flachere Wanne, ebenfalls aus Zink, eingelöthet ift. Der Boden diefer Wanne wird mit feinem Sand gefüllt und auf den Sand der Behälter für die Fifche gejtellt. An der Seite der Kanne befindet jich oben eine verjchliegbare Aöhre zum Cinfüllen des heißen Wafjers und unten ein Ablaufrohr mit Hahn. ft die Kanne gefüllt, jo wird die Wanne mit dem Sand unten und an den Geiten vom heißen Waffer umfpült und dadurch der Filhbehälter erwärmt Die Außenjeite de3 Apparats ift mit einem Asbejigemebe ummidelt, um die Warme thunlidhjt Lange feitzuhalten. Zu dem Bericht über vierwöchentlide Durhlüftung eines Aquariums mit compri- mirtem Sauerftoff führte Herr Simon den ganzen Durhlüftungs-Apparat vor. Sauerjtoff werde jeßt, in Stahlflajchen comprimirt, in den Handel gebracht, die hier vorgezeigte Stahlflajche habe 500 Liter Sauerjtoff enthalten. Dieje Stahlflafche ijt mit dem von Herrn Simon con- firuieten Duchlüftungs- Apparat in Verbindung gebraht, indem ein Gummilhlaud von dem Hals der Stahlflafche zu einer großen Glazflafche hinleitet, deren Gummipfropfen außer diejer Reitung noch zweimal durchbohrt if. Die eine Leitung führt zu einem Duedfilber-Manometer, die andere zu dem Aquarium und ift am Schluß diefer Leitung eine GIasröhre eingejchoben, deren umgebygened und erweitertes Ende mit plaftifcher Kohle, wie jolche zu den eleftrijchen Bogen- lampen verwendet wird, ausgefüllt if. Kedner drehte den Hahn der Stahlflafche ein wenig auf und nun firömte der Sauerftoff in die Glasflajche, die Duedfilberfaule im Manometer fing an zu fleigen, und als ein Drud von etwa einer halben Atmofphäre erreicht war, wurde der Hahn wieder gejchloffen. Diefer Druck genügt, um den Sauerftoff durch die feinen Poren der Kohle zu prefjen und fteigt derjelbe in £leinen Blajen zur Oberfläche des Waller empor. Die in dem Aquarium gehaltenen Ellriten und Moorfarpfen waren, wie jeder fi überzeugen Fonnte, Außerft mobil, jedoch joll hiermit Fein Mxrtheil für oder gegen die Durchlüftung mit comprimirtem Sauer- jtoff ausgejprochen fein. Wa3 die Koften des Sauerjtoffs betrifft, jo theilte Herr Simon mit, daß man für die Stahlflajhe 20 ME. zu bezahlen habe, dies fei jedoch nur eine einmalige Ausgabe, der Sauerjtoff jelbit fojte bei Abnahme von 1000 Kiter 10 ME., aljo 1 Sfennig pro Liter. Bei der Züchtung von Schleierihmwanzfifchen fommt e3 nicht jelten vor, daß fi) unter den gezüchteten jungen Thieren einige Kopffhwimmer befinden, d. h. Fifche, welche fietS mit dem Kopf nad unten in fenfrechter LZage verharren. Sp wurden hier von drei verjchiedenen Mit- gliedern derartige Kopfihwimmer vorgezeigt, von denen ein Stücd wohl befjer die Bezeichnung „KRüdenfchwimmer“ verdient hätte, denn das Thier fhwamm auf dem Rüden nnd fchien fich jehr wohl dabei zu fühlen. Alle diefe Kopfihwimmer, jo verficherten die Vorzeiger derjelben, fräßen jehr gut, auch jei nihts Krankhaftes an ihnen zu merfen. Die Urjache diefer eigenthümlichen Erjheinung ift mit Gemwißheit nocd nicht feitgeftellt. Sn China fol man Kopffhmimmer dadurd herjtellen, daß man die Fifhe in ganz engen cylinderartigen Gefäßen hält, jo daß fie feine andere Stellung einnehmen fünnen, als mit dem Kopf nach unten, in welcher fie auch fpäter verharren, menn fie in ein weiteres Gefäß gejebt werden. Bon Herin Heoinidfe wurde eine weiße Triton=-2arve vorgezeigt, die allgemeines Anterefje erregte und fchließlich von Heren Niklefs noch einige Seewafferthiere und zwar: eine vothe See- anemone, eine Geenelfe und ein Seemaaßliebihen zur Schau gebracht. Diefe Thiere befinden fich feit Ende Auguft in einem etwa 2 Liter Seewafjer enthaltenden Gefäß, das Wafjer wurde u erneuert, aber jtarf durchlüftet. Zur DBerfteigerung gelangten eine Anzahl Thiere und Pflanzen, 3. B. Mafropoden, Schleierfhmänze, Sagittaria, Saururus, Cyperus ze. Der Erlös daraus wurde faft ohne Aus= nahme an die Vereinsfafje übermiejen. Beilage zu „Blätter für Aquarien u. Gerimienfteime”, 111. BD. Magdeburg, ben 5 5. Sanuar 1892. N, Sm Sragefaften befanden jich folgende FJragen: 1. „Welche Fütterung wird, nachdem Daphnien ze, nicht mehr zu Haben find, als die empfehlenswerthefte zu gebrauchen jein und wie oft fol man im Fall der Fleifchfütterung leßtere verabreihen?“" Wird von Herrn Nitiehe beant- wortet, indent er bemerkt, daß man abmwechfelnd Fleifch, Negenmwürmer, Weißwurm und Garnelen- Ichrot en fünne. | 2. „Wie überwintert man Saubfröfgge?“ Hierzu bemerft Herr Reichelt, daß Laubfröfche am beften unter feuchtem MooS in einer hölzernen Kifte überwintert werden, da® Moos ift ftets anzufeuchten, jedoch muß man darauf achten, daß die Fröjche nicht mit Schimmel behaftet werden. 3. „Kann man junge Geburtshelfer-Kröten, nachdem fie das Waljer verlafjen haben, in Terrarien zum Frefjen bringen? BDieje Frage beantwortet Herr Nitfche, indem er ausführt, daß junge Geburtshelferfröten jedenfalls durch Verabreihung von ganz Fleinen Pegenwürmern zum Vrejjen zu bringen fein würden, jpater würden fie vielleicht auch) Mehlwirmer nehmen. 4, „Auf der Oberfläde des Aquarium-Waffers bildet fi) eine fettige Schicht, meldhe beim Zufammenfhieben weiß und Hebrig it. Was ift das?” Diefe Schicht, jo bemerft Herru Simon, welche irrthümlich vielfach für Staub gehalten würde, jei eine Alge, 5. „Einige meiner ZTelejfopen und Schleierihmwänze halten jich meift an der Oberfläche des Wafjers auf, ohne über diefelbe hinaus zu jchnappen, fie haben reichlich Iebende Nahrung, aber wenig Frepluft und fehen . infolgedefjen jchlecht genährt aus. Die Floffen laufen ganz jpiß aus, e3 jieht aus, als wären fie an den Spiten zufammengeflebt. Angeftoßen, bewegen fie jich in jchlangen= artigem Gange jchwerfällig weiter, die Rüdenfloffe liegt nieder. Was fehlt den Thieren umd wie find fie zu behandeln? Mit der Zeit verliert fich die Frepluft ganz umd gar, die Thiere magern demgemäaß zum ©felett ab umd gehen ein. I den lebten Tagen ftehen fie umbemeglich an der Dberfläche, eine Bewegung der Kiemendedel it Faum wahrnehmbar; angeitoßen, folgen jie nur dem Drude des Fingers, um fofort jchaufelnd an die Dberfläche zu fteigen.” Dieje Erfcheinung it aud) von mehreren Mitgliedern beobachtet worden, ohne daß bis jett eine definitive Erflärung über Urfadhe und Wejen der Krankheit vorliegt. Der Verein wird fich jedoch bemühen, dieje Trage zu erledigen. 6. „sit dev Grottenolm den Fifchen gefährlich?" Hierzu bemerft Herr Hothorn, daß der Grottenolm ein ganz harmlofes Thier fei, daß niemals einem Fifche gefährlich werden Fönne, (Siehe auch „Blätter für Aquarienz und Terrarienzfreunde” 1891, Nr. 7, Seite 70). Kleinere Mittheilungen. Die Salamander-Larve, von der ih in Nr. 4 diefer „Blätter“ von 1891 berichtete, Hat jchlieglich doch ihre Verwandlung beendet. In den legten Tagen des Juli verließ fie dag Wafjer, um die Lebensweife ihrer Eltern auf zunehmen. An den fleinen Salamander ijt feine Spur der früher erlittenen Verwundung mehr zu bemerfen. Das Thierchen befindet fich moch heute voll- fommen wohl und munter. Ssac. Diederichfen, > 3. in Sao Paulo (Brafilien), 29. 11. 91. Stanffurt a. D,, 22. Dezember. Die Sterlet3, die im vorigen Monat vom deutfchen Sıljereiverein bei umferer Stadt in die Dder ausgefegt wurden, fcheinen fon eine Wanderung ftromabmärts angetreten haben. Wie man aus Stettin meldet, wurden dort drei der ausgejekten Sterlets von Filchern in der Dder gefangen, bald darauf aber wieder vorfichtig eingefeßt. Dak die SterletS aus der Dder in die See hinaustveten, wodurch die Abjicht, Die Dder mit jolchen zu bevölkert, vereitelt würde, ift um deshalb nicht zu befürchten, weil der Sterlet ein Süßmwafjerfiich ift. Derjelbe jucht fich zu feinen Aufenthalte tiefe Stellen aus, und wohl mur aus diefem Grunde Iheinen die Fijche jtromabwärts gezogen zu fein. DE: — 10 — Stagefaften. 1. Haren CE. M. in U: weldhe Sie | 3. bei Salje in Berlin jahen, zahlreichen Capri. Außer i die Melijello-Eivechfe 2c. Die prächtigen, oberjeits jchmwarzen, unterjeits blauen Eidechjen, waren Faraglione-Eivechjei. vietäten der Mauer-Eidechfe und finden fih nur ouf den Faraglionisgelien bei ihnen giebt e8 oc, andere fchwarzeblaue Varietäten, jo die Lilfordz, die Bilfola-, Sm Handel vernißt man fie nur zu jehr. Diefe bilden eine Der Brieflaften. X Ermwiderung der ihr zur Jahreswende freundlichjt zugefandten Ghüdwünfche ruft die Sähriftleitung den geehrten Mitarbeitern und allen 2efern der „Blätter“ ein fröglihes Profit Veenjahr! zu. Herin E. H. in B. und Maj. W. in B.: Beiträge mit beftem Dank erhalten. — Herin ug. E. E. in E. (Rurembg.): Ihr Wunjch wird erfüllt, — Heim A. 8. in ©.: Nleber Arolotl- Zudt wird Nr. 2 d. Bl. eine Abhandlung bringen. Anzeigen. Erfter Band (I. Sm Berlage des Unterzeichneten erjchien: Zremdliändische Zierfische. Winke zur Beobadıtg., Pflege u. Zudtd. Mafropo- den, Gurami, Goldz, Telffop, Hundsfilche2c. von Bruno Dürigen. Mit Apbildg,, Preis 1,50 ME. Beftändig abzugeben: Mafropoden, Telejfop- fifche, Sapan. und Edjleierjhwanz=Golpdfische 2c. jeder Größe, jowie in= u. ausländ. Wafferpflanzen, zeitweilig auch jeltene Amphibien u. a. Breisverz. fojtenlos. Paul Maite. Züchterei fremdländ. Zierfilche. [1] Süpdende-Lanfwis (Berl. Air). Bahın). De: _— Wihelm Schlüter Natnralienzumd Rehrmittel-Handlung in Salle a. 8 Neichhaltiges Lager aller nafurhiftorifher Gegenftände, bejonders von Sängethier- und Bogelbälgen, Eiern, Amphibien, Reptilien, Condiyfien und In- fekten, jomie jänmtlicher Fang- und Präparir- werkzenge, Rünftliher Thier- und Bogel- angen, ISnfektennadein und Torfpfatten. Befonderer Antnlog für den naturgefdictlicyen Unterrigt. Verzeichnisse kostenlos und postfrei. [2] Den neuhinzugetvetenen. Abonnenten empfehlen mir: © Hlütter für Agunrien- u. Terrarienfreunde Sahrg.) und zweiter Band (II. Jahrg.) — gedeftet ME. 3.—. — Diejelben — eleg. gebunden Mf. 4.25. Dieje beiden Bände bieten eine Fülfe interejfanten und dabei gut illuftrivten Stoffes. Ereuß’fhe Derlagsbuhhandlung, Magdeburg. 9 Bände der Sig, Zeitfehrift für natur= wilfenschaftliche Liebhaberei, hat zum PBreije von ME. 18 abzugeben. [3] P. Lufft, Chlingen a. | Greut’ige Verlagsbudhandlg. in Magdeburg. Sorwafler-Aguarien im Binmer NReinhed Ed. Hrfiimann. Für den Druc bearbeitet und herausgegeben von Dr. Karl Ruf. Mit vielen Abbildungen im Tert. Preis; ME. 3.— — fl. 1.86 d. ©. Katechismus für Annarienliebhaber B | in Itragen au Antworfen ; Wilhelm. Geher. Mit vielen Abbildungen. TERTEETN nz ae = — = fl. —.62 de B. rm GEEETESTEEIT SER TEE SEN SSEREREEETSTTRTERTZEETTEETETEERSSENEIETAFEE ZEN Ereuy he Verlagsbuhhandfung (N. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Druf von Auguft Hopfer im Burg. ten en NT Beftellungen durd, jede Buhhand- Herausaeaebe : Anzeigen fung fowie jede Poftanftaft. 2 agegegeny. DON 2 werden die gefpaltene Monpareile- preis jührin Mark 3. rent; hen Derlagsbuchhandlung geile mit 15 Pf. beredinet und Auf- träge in der Verlagshandiung ent- monatlih 2 Unmmern. Magdeburg. gegengenommen. mn FORHETEN ENTELDETHETENTELEUERFERDERRDNDEROTELNERTERDERKLODREDERLERERDERRLRNENNN INETERTUDDERENERDERNDELERRRORDUERUTERORUNNA TNLDDENNEDENUNE IDEERDEREUNDEDDENDERENNDRNERDEREERRUNERTEKUNE IUDERRITELEERSELKRRRERKDERRRTERLREE N 2, Scriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenftr. 8 III. Band. Inbalt: Cand. med. Schubert: Einige Bewohner des heizbaren Terrarium (Schluß). — Major Wagner: Ein Bejuch bei einem Meifter in der Arolotlzucht. — Bereins-Nahrichten — Kleinere Mittheilungen. — Fragefaften. — Brieffaften. — Anzeigen. Einige Bewohner des heizbaren Terrarium. Vortrag, gehalten in der ordentlichen Sitzung des Vereins „Zriton“ am 18. December 1891 vom Cand. med. Schubert. Schluß.) Neben diejen verdient vor allen Dingen die Mauer-Eidechje der Er- wähnung, und ich finde, daß ein heizbares Terrarium, weldes nur Mlauer- Eidechfen und Gedonen beherbergt, den Beier vollftändig befriedigen wird. Allerdings darf das Terrarium fein fogenanntes Wüjten-Terrarium fein, wie ich e3 auf der Ieten Auzftellung gejchen habe, in dem fich nur Sand, Stein und eine Pflanze, die wahrjcheinlich die Dafe der Wüfte darjtellen jollte, befanden. Diefem Umftand glaube ich e$ auch, zufchreiben zu müffen, daß die Vorliebe für Terrarien nicht zugenommen hat, während im Gegentheil die Aquarien-Lieb- haberei fich einer außerordentlichen Beliebtheit erfreut. Ich muß zugeben, daß allerdings prächtige Exemplare von Aquarien auzgejtellt waren, wie 5. B. das de3 Heren Nitfche Durch feine vorzügliche Einrichtung und Schönheit jich eines berechtigten NRufes zu erfreuen Hatte. Die Beweglichkeit der Mauer-Eidechjen ift eine überaus große, und zwanzig von diefen Thierchen gewähren das anmuthigjte Naturbild. Bald jchaut hier ein nievliches Köpfchen aus den Steinen hervor, bald jpringt dort eine andere auf einen Mehlwurm zu und verfchlingt ihm unter jchlängelnden Bewegungen ihres Leibes, um dann mit Bligesfchnelle wieder weiter zu ftürzen; wieder eine andere jchaut neugierig in das Waffer, als ob fie jich ihrer eigenen Anmuth erfreuen wollte, dann eilt fie in froher Haft weiter, um mit Den Gefährtinnen ide fröhliches Treiben fortzujegen. So geht e& vaftlo$ den ganzen Tag hindurch fort.. Die Heimath diefer Eidechje ift, wie befannt, im Allgemeinen der jonnige Süden, doc) findet fie fich auch im Deutjchland in den Rheingegenden recht ee ae häufig vor; ich felbft habe fie in Freiburg i. B. an einer Stelle, die mein Freund Rober allein fennt und mit Argusaugen hütet, häufig gejehen. Kommt man jedoch weiter nach dem Süden, nach Italien hinein, jo wächit die Zahl der Eivdechjen mit der zunehmenden Sonnenwärme. Ich jelbjt bin über Die Alpen nach Italien gewandert. Hier ift das erfte, was einem jtaunend in Die Augen fällt, die köftliche Vegetation, und wenn man von den Spien der Alpen, die alle in ewigen Schnee und Eis gehüllt find, allmählich Herunterfteigt, jo it e3 ein geradezu beraufchender Anblie, diefe Ueppigfeit und Formenfchönheit der Natur zu jehen. Von dem Kniegehölz der Hochalpen fommt man nad) und nach herunter zu den Fichten und Laubbäumen unferer Hcimath, biS man in Italien felbft ift, wo Orangen und föftlich duftende Citronen das Auge fejjeln und Schlingpflanzen und Aloes mit ihren eigenartigen Formen die Feljen ichmücen. Dann tritt aber auch gleich die Mannigfaltigfeit der Ihierwelt in die Erjcheinung, und hier find e8 vor allen Dingen wieder die Mauer-Eivechjen, die mit ihrem flinfen Treiben den die Natur beobachtenden Bliden auffallen. In jeder Mauer wimmelt e&8 von Hunderten diefer Thiere und ich jelbit oder vielmehr die mich begleitenden Italiener haben diejelben mafjenmweije gefangen. Wenn ich am einer folchen Mauer ftand, um mir einige von den Eidechjen zu erhafchen, jo währte e3 auch nicht lange, und es jammelte fich eine Anzahl von Kindern und Erwachfenen um mich herum, fajt ebenfo wie es in Berlin dei oft ganz unbedeutenden Anläffen zu gejchehen pflegt; und jobald fie erjt jahen, was ich wünschte, jo jtürzten fie alle mit dem Nufe „ah, ah lacerti, lacerti, Signore!“ auf die Tierchen zu, und es dauerte nicht lange, bi ich eine große Menge von Eidechfen, allerdings meift mit abgebrochenen Schwänzen, erhielt. Die Belohnung von einigen Melonenftücchen wirkte dann jo, daß mir den ganzen Tag hindurch Eidechfen in das Haus gejchleppt wurden. Sch fürchte, mit diefer Auseinanderjegung Ihre Geduld ermüdet zu haben und bitte um Verzeihung, wen ich mich von meiner Erinnerung habe fortreigen (affen. Ich wollte mir nur noch erlauben, Ihnen Einiges über die Einrihtung der heizbaren Terrarien mitzutheilen. Wie ich gefunden habe, ift Die gewöhnliche Eintheilung eines Terrarium durd) Drahtgaze unpraktiich, ebenjo das Verfahren, daß diefe Drahtgaze jenfrecht fteht auf der langen Seite. Da c8 jehr angenehm ift, feucht und troden in einem Terrarium zu vereinen, jo habe ich «8 fo eingerichtet, daß die Theilungswand fentrecht jteht auf der ihmalen Seite de Terrarium. Dadurch habe ich bewirkt, daß ich für Die Eidechjen uud alle Sonne licbenden Thiere die ganze, dem Licht zugewandte Front frei habe, während die Thiere, welche im Feuchten Icben, vor allen Dingen jämmtliche Salamander und Triton-Arten, die der direften Sonne abgewandte Seite bewohnen. Die Theilung jelbjt Habe ich vom Boden an bis joweit Der Sand reicht — ich nehme geundjäglich zur Füllung nur groben Sand — mittelft eingelötheten Zinf vorgenommen, welches außerdem an den Seiten feit mit Kitt verklebt ift, um feinen Tropfen Waffer durchzulaijen. Auf Diejem Binkftül ruht eine große Glasjcheibe, welche fich in einem Falz befindet, mit Kitt an den Seiten verjchloffen ift und jo den Uebertritt der feuchten Luft —_ 13 — verhindert. Auf diefe Weife fieht man durch) das ganze Terrarium hindurch und fann Pflanzen und Thiere gehörig beobachten. Nun möchte ich noch in Betreff der Wafferbehälter etwas erwähnen. Ich benube jtet3 Gefäße aus Glas, weil ich finde, daß diejelben jchöner aus- jehen als folche aus Zinf und auch angenehmer zu reinigen find, wie ich über- Haupt nichts verfehrter finde, als nur auf das Praktische Rüdficht zu nehmen und nicht auch dem Schönen feinen Antheil zu gönnen. Dieje Wafjerbehälter, die etwa 10 cm hoch find, ftehen bei Vielen fait direft auf dem heigen Boden, der durch das darunter fich befindliche Wafjer erwärmt ift. Die Folge davon ist, daß das Waffer itbermäßig erwärmt wird und jehr fchnell verdunftet, woraus alle möglichen Unannehmlichkeiten eritehen: die feuchten Wafferdämpfe jteigen in die Höhe und jchlagen fid) an den fälteren Theilen des Terrarium, an dem Slaje und den Metallgegenftänden, nieder, infolgedeffen tropft fortwährend Feuchtigkeit auf der Sand herab und diefer wird allmählich jo naß, daß das Terrarium faum mehr den Namen eines trodenen verdient. Um dag übermäßige Erwärmen des Waffers zu verhindern, fege ich meine Gefäße ftet3 in Kleine Holzkiftchen, welche natürlich dem Auge entrücdt werden müffen. Da Holz be- fanntlich ein jchlechter Leiter der Wärme und Elektrizität ift, jo wird das Waffer nur von der warmen Luft erwärmt und die Verdunftung ift eine mini- male. Sp habe ich e3 endlich nad) langem Hin- und Herfinnen zu einem trocenen Terrarium gebracht. Auch meine Pflanzen ftchen in jolch’ Kleinen Kiftchen, da die Wurzeln leicht durch die große Sandwärme leiden und Die Feuchtigkeit der Erde in dem Topf durch den trodenen Sand entzogen werden fönnte. Sch pflege in dem Terrarium Orchideen, welche befanntlich eine jehr feuchte Erde verlangen, und diefe Feuchtigkeit Habe ich dadurch erreicht, daß id die Töpfe zuerft im ein großes Glasgefäh (z. B. ein Berliner Weihbierglas) bringe, das unten mit Sand und Moos angefüllt ift, und das Ganze dann in ein Holzfiftchen fere. So ift die Erde gleichmäßig feucht, der Abjchluß nach) unten ift durch das Moos und den Sand garantirt und durch die Kifte Die übermäßige Erwärmung der Erdfüllung verhindert. Meine Orchideen blühen außerordentlich fehön umd ich Habe eine große Freude am denjelben. Ebenjo mache ich e8 mit ausländischen Sarnen, 3. B. Polypodium, welches vorzüglich gedeiht. Diez, m. 9., wollte id) mir erlauben, Ihnen mitzutheilen. Ich Hoffe, da& einige von Ihnen vielleicht Anregung aus meinem Bortrage entnommen haben werden und ich bitte Sie, wenn Sie Luft und Zeit Haben, mein Terra- vium anfehen zu wollen, da ich gern bereit bin, Ihnen daffelbe in den Heinften Theilen zu zeigen. Wugenblicklich bin ich mit der Unterfuchung über Die Krant- heit3-Erreger beichäftigt, welche bei den Reptilien die unangenehme Gejchwürs- bildung hervorrufen und ich werde mir erlauben, in einer der nächiten Situngen Shnen Näheres über die Art und Weije diefer Erfranfung und ihrer Heilung mitzutheilen. BR ae Bejuch bei einem Mleifter in der Arolotlzucht. E3 war am dritten Weihnachtsfeiertage, al3 ich der liebengwirdigen Auf- forderung des Herrin M. D. B.*) folgend, mich auf den Weg in das Gebiet der Arolotlzucht begab. Schon von weiten wurde ich gleich zur rechten Stelle geleitet; jah ich doch an drei parterre Senftern jechs Aquarien im jchönjten lor prangen. Mein Staunen nahm aber bald die größtmöglichjte Ausdehnung an; denn beim Durchjchreiten der Wohnung des Herrn M. D. B. fonnte ich nad) und nad) 16 Aquarien zählen; alle vorzüglich jowohHl in Bewachjung ala auch im Gethier, wenn auch nicht ausfchlieglihh mit Arolotl bejegt, denn Der Herr M. D. B. ift auch Virtuoje in der Mafropodenzudt. Der erjte Verjud) im Jahre 1891 hierin gelang jo vollfommen, daß jett 62 Mafropoden den dafür vorhandenen Behälter bevölfern. Mich intereffirten diejes Mal jedod) eigentlich nur die Arolotl, da ich deren vier ala Weihnachhtsgabe von einem Verwandten erhalte hatte. Vier Prachtexemplare, drei fchwarze und ein weißer, etiva 4/, Monat alt; die jchwarzen circa 9 bi8 11 cm, dag weiße 6 bi8 8 cm lang mit prächtigen prunfenden Kiemenwedeln, alle aus der Yüchterei des Herrn M. D. B. — Da ich bisher noch feine Arolotl gehalten, erbat ich mir vom Herrn M. D. B. die nöthigen Belehrungen und Winfe für den Arolotl- fport, die mir in eingehendfter und bereitwilligiter Weife ertheilt wurden. Sch gebe das Gehörte hier wieder in der Meinung vielen Licbhabern oder namentlich folchen, die e3 werden wollen, damit willfommen zu jein. Die Behälter, in denen ich die Axolotl jah, waren verjchieden in ihren Größen. Wenn ich mich zum Vergleich der mir zur Hand liegenden Preislifte von H. Daimer (Berlin SW., Kocjitraße 56, Aquarien- u. Terrarien-Handlıng) bedienen darf, jo waren beim Herın M. D. ®. folgende Nummern vertreten: Nr. 2. 31 cm lang, 20 cm breit zu 3 ME.; Nr. 3. 36 cm lang, 25 cm breit, 5 MEf.; Nr. 4. 42 cm lang, 31 cm breit, 6"), ME.; Breije verftehen fich in einfacher, aber guter Ausftattung. Nach Gazzolo wären Nr. 11, jechgedig zu Io ME; Nr. 12, ebenfalls jechsedig zu 4,, ME. und Nr. 16, vieredig zu 7,50 ME. und noc größere vertreten. Das größefte Aquarium hatte Teiver einen Scheibenbruch erlitten und war vorläufig außer Dienft geftellt worden, e& jchien mir jo groß, daß es mir (1,84 m mefjend) bequem hätte zur Bade- wanne dienen können. AL Zucht-Aguarium empfahl Herr M. D. B. die Größe Nr. 16 (42 cm lang und 30 em breit) oder größere zu nehmen. In den Eleineren Aquarien waren die jüngeren Generationen untergebracht, und ich ah u. A. ein Aquarium, das noch Laic) und 3 bis 4 Tage alte Junge enthielt; lebtere, wohl Tnapp 1 cm lang, machten aber einen jehr flotten und Iebenzfähigen Eindrud. Alle Aquarien hatten als Bodenjhicht gut ausgewafchenen, weißen, fogenannten Maurerlied. Die Schichthöhe jihwanfte zwifchen 3 bis 10 cm, und wuchjen die Pflanzen, nur in diefer Kiesjchicht wurzelnd, in erfreulichfter, üppigfter Weife. In den Arolotl- Aquarien waren folgende echte Wafferpflangen vertreten: Wafjer- *) MufifsDireftor Veit in Berlin. D. ©. — 15 — peft (Elodea canadensis), Hornfraut (Ceratophyllum demersum), Taufendblatt (Myriophyllum verticillatum) und Wafjeritern (Callitriche stagnalis). Die Arolotl Lieben ein jolches Wirrwarr von Pflanzen jehr und verfriechen fich gerne darin. Außerdem wollen die Arolotl noch einen dunklen Schlupfwinfel haben, aus dejjen Deffnungen fie die Futterthiere erfpähen und überfallen. Diefe Höhlen waren von Herrn M. D. B. jehr gefchict geichaffen, indem Fcld- al® auch Zuffiteine auf und um ein tifchartiges Holzgeitell gelegt waren; nahm man den mittleren oberen Dachitein ab, jo hatte man einen bequemen Einblid in diefe Höhlen. Die Wafjerhöhe in den Arolotl-Aquarien war meijt nur eine geringe, denn die Arolotl leben in feichten Gewäffern, fie betrug hier 12 bi8 höchitens 15 cm. Die jüngeren Thiere begnügten fich) mit noch flacherem Wajfer. Herr M. D. B. jagte mir, daß die Axrolotl bei zu großer Wafjerhöhe leicht zu Krankheiten neigten und zeigte mir ein paar Exemplare, die an der Waiferfucht litten. Um gejunde Thiere zu behalten, müfje man fich auch merfen, daß frijches Zeitungswaljer nicht günftig zur Füllung der Aquarien jei. Neinlichkeit ift auch bier Hauptbedingung für gutes Gedeihen. It das Waffer trüb und ftaubreich geworden, der Boden mit Unreinlichkeiten bedeckt, jo ift eine grümdliche Säuberung gerathen. Die Thiere werden mit einem Mullnege vorfichtig herausgefangen und in eine Schüffel mit abgeftandenem Wafler gejeßt, diefe wird vorfichtig verdedt und dann die Reinigung de Behälter vorgenommen. Zur Beihaffung des für feine Arolotl nöthigen Futters hält fi Hear M. D. DB. ein bejonderes Fangzeug; denn die Arolotl, bejonders Die jungen, werden mit den fleinen Arten Flohfrebfen, Daphnria und Cyclops, gefüttert. Der Fang diejer Kleinthiere ift namentlih im Winter nicht ohne Mühe ausführbar, denn oft muß erst, bevor der erjte Streifzug mit dem Mufl- neß gethan werden fann, das Eis entfernt refp. durchbrochen werden — fein Wunder alfo, daß bei dem Fangzeug aud) ein in gejchmadvoll angefertigtem Lederfutteral fibendes Eisbeil vorhanden war. Das liebjte Futter find den ausgewachjenen ArolotIn ihrer Größe ent- Iprechende Fische*) und im Frühjahre, jo lange man deren nur habhaft werden fann, alle Arten von Kaulquappen, auch Tibellen- und Mücdenlarven nehmen fie gerne alS Lederbifjen an. Man thut aber gut, die jungen Axolotl jobald al® möglih an rohes Fleifch zu gewöhnen, da man diefen Futterftoff überall und zu jeder Zeit bequem haben fann. Das Fleifch wird zunächjt bei den jungen Thieren in etwa geritenforngroße Stüdchen gefchnitten, dann auf einen jpigen Holzftab gejpießt und den Thieren dicht vor dem Maule Hin und her bewegt; ift der Appetit gut, und das ift er häufig, jo werden die Thiere bald danach jhnappen. Man hüte fich zu große Fleifchjtüde zu geben; denn was der Arolotl nicht gleich auf einmal verjchluden fann, fpeit er oft wieder aus, und bleibt num folch ein Fleischreft überjehen längere Zeit zwifchen den Pflanzen oder jonjtwo im Aquarium liegen, jo ift er im Stande, das ganze Wafjer in nicht allzulanger Zeit zu verpeften, was dann eine gründliche Reinigung des Aquarium nach fich zieht. — Sit der Hunger bei den AzolotIn groß, jo wird ®) Zutterfifche bei H. Daimer das Dukend zu 20 Pf. ur man andererjeits ftaunen, welche Maffen von Fleifch und welche Größen von Kaulquappen und Filchen auf einmal in dem Abgrund ihres Schlundes zu verjchtoinden vermögen. ES ift gut, fich zu merfen, daß der Arolotl nichts Todtes, oder für den Aquarienbefiger beifer gejagt „nichts unbewegtes“ frißt, fich alfo felbft die befte Nahrung, liegt fie ftill auf dem Boden, nicht aufjucht. Als gutes Futter können noch Negenwürmer angeführt werden, welche man, follten fie zu lang fein, in Stücde von 1—2 cm Länge zerfchneidet. Ob Mehlwürmer von allen Azolotin gefreffen werden, fteht noch jchr in Frage. Bei Herrn M. D. ®. haben fie bis heute noch feine angenommen. Rohe Rinds-, KRalbs- und auch Fifchleber in Kleine Stücde zerjcänitten, wird auch als Futter angeführt. SIedenfallz jollen VBerfuche mit legteren Futterarten nicht ausgejchloffen bleiben. Das oft als Univerfalfutter gerühmte Garnelenfchrot oder auch der Weiwurm zählen nicht zu den Futterftoffen für Axolotl. Eine beftimmte Baarungzzeit Halten die Arolotl nicht ein. Es winrden mir u. N. zwei fchwarze Weibchen gezeigt, die e8 zufammen im Laufe eines Sahres fiebenmal zum Laichen gebracht Hatten. Im hohen Winter jedoch ift e3 rathfam, das Laichen thunlichjt zu verhindern, weil jeloft, wenn Junge auz- ichlüpften, deren Großzucht der jchwierigen Futterbefchaffung halber doch wohl in Frage geftellt werden müfje, wenn nicht lange Erfahrung und Nebung diejes Geichäft unterftügten. Das Laichen felber währt 2 bis 3 Tage hindurch) und muß nad dem Ablaufen der Laich in einen befonderen Behälter verbracht werden, der gute Wärme und Luft hat. Wafferhöhe in demfelben circa 5 bis 6 cm. Zu ftarfe und andauernde Sonnengluth im Sommer muß, weil jHädlich, vermieden werden. Der Ausschlupf der jungen Arolotl erfolgt im Sommer nad) etwa 9 Tagen, während man im Winter wohl 2 bis 3 Wochen darauf warten muß. Den Laie) muß man täglich unterfuchen, damit man jchlecht gewordenen entfernen fann, che er das Waffer und damit wohl auch den guten Laich verdirbt. Bon einem jehwarzen Männchen und 2 ebenjolchen Weibchen wurden jeit Schruar 1890 gegen 800 junge Axolotl gezüchtet, darunter an 100 weiße, gewiß ein glänzendes Nefultat, das zu gleichen Berjuchen anreizt. Wenn ich zum Schluß nocd etwas über die, fir Axolotl gegenwärtig geltenden Breife jagen darf, jo glaube ich, daß ein ausgewachjener weißer Arolotl 12 bis 15 MEf., ein ebenfolches Laichfähiges Thier garwohl an 20 ME. foften wird. Große jchwarze werden für 4 bis 6 Mf., leine weiße für 3 bis 5 ME. und Kleine fcäwarze fchon für 1 bis 2 Mark, je nach Alter und Ent- wieelung, zu haben fein. — Wohl ein und eine halbe Stunde hatte mein Bejuch beim Herrn M. D. ®. gewährt, und ich fan wohl fagen, ich ging mit für unfere Liebhaberei Wiflenz- werthem reich beladen heim, wofür ich dem Herin M. D. DB. aud an diejer Stelle meinen Dank gern nochmals ausjprechen will. Wagner, Major a. D. a et |y Dar Dereins-ITachrichten. Triton, Berein für Aquarien- uud Zerrarien-Kunde zu Berlin. Drdentlide Situng am 20. November 1891 im Reftaurant Königshallen, Königjtr. 33. Der Borfikende eröffnet die Sikung und begrüßt zunäcit die anmefenden Gäfte. Das Pıotofoll der Tekten Sikung wird verlefen und genehmigt. Zu Runft 3 der Tagesordnung: Gefhäftliches, verlieft Herr Nitjche einen an ihn gerichteten Brief eines Herın Mar Gundelad) in Gehlberg i. Th., worin derjelbe um Zufendung von Dapbnien bittet, und zwar einer jener großen Arten, welche er im vorigen Sahre hier auf der Aquarien Ausftelung gejehen habe. Herr Gundelady beabfichtigt diefe Daphnien dort meiter zu züchten, um fie al3 Futter zur Aufzucht von Forellen zu verwenden. Dem Wunfch des Herrn Gundilad wird duch Herrn Nitfche entiprochen. Ferner übermittelt Herr Nitfche dem Verein eine ihm von der Firma Carl Goltdammer, Berlin NO. Neue Königftr. SO zugegangene, bemufterte Dfferte in Müllergaze. Biejer aus Seide hergejtellte Stoff eignet fi) am beflen zur Anfertigung der Nee für den Sang von Cyeclops, Daphnien 2c. Ueber die im Fragefaften der vorhergehenden Situng erwähnte Krankheit der Gold- fijcharten, welche jih darın Außeri, daß die Thiere mit zufammengelegten Floffen dicht unter der Oberfläche träge jtehen bleiben, wenig Freßluft zeigen, jchlieglih abmagern und ganz eingehen, berichtet Herr Nitjche Folgendes: Er Habe von einem der bei ihın von derjelben Krankheit befallenen Fijche ein Fleines Stückchen Schleim, faum fo groß wie ein Stednadelfnopf, herunter- gejchabt und dafjelbe unter das Mifrojfop gebracht; hier habe er gejehen, daß in diefem winzigen Stüdchen eine Unmenge Eleiner Würmer enthalten gewejen jei. Diefe Würmer feien um die Mundöffnung mit einem Hafenfranz verjehen, mitteljt defjen fie jih an dem Körper des ijches feithalten, bezw. jich in denjelben hineinbohren fünnten. Die bei anderen Krankheiten der Fijche oft mit Erfolg angewandten Bepinfilungen mit Salzlöjungen, jdmwadhen Lölungen von Karbol und Salicyl hätten jich hier ganz unzulänglich erwiejen; die Schmaroger feien dadurch nicht getödtet worden, Fame man hingegen mit ber Löjung den Kiemen zu nahe, die doch zweifellos auch mit diefen Würmern behaftet feien, jo würden die Filche zu Grunde gehen. Redner beab- fichtigt nun, das Wafjer, in welhem fich die franfen Fijche befinden, fräftig mit reinem Sauerftoff zu ducdhlüften, da befanntlich niedere Lebemwejen durch Sauerftoff getödtel würden, während der Sauerjioff auf die Fijche jelbjt wohl faum eine Einwirkung ausüben dürfte. Herr Direktor Veit hält einen fehr interefjanten Vortrag über die Sauerftoffentwidelung der Pflanzen. Diejer Vortrag ift inzwilchen in dem PVereinsorgan ausführlich erichienen. Herr Hothorn theilt mit, daß ein Sehr eifriger rufjiicher Aquarien-Liebhaber ihm mehrere Brojhüren in ruffiiher Sprache zugefandt habe. Eins diefer Bücher, welches Redner habe über- jegen lafjen, ijt betitelt: „Anjtalten zur Züchtung von Goldfilchen und Bejchreibung der Herftellung von Beton = Bajjins.” 1889. Die Ueberjeßung diefer Schrift wurde vorgelejen und fnüpfte fich eine jehr Tebhafte Discuffion daran. Herr Nitjche befürwortet, daß der Verein bejtrebt jein müfje, mit auswärtigen Mitgliedern in recht lebhaften Verkehr zu fommen. Herr Hothorn verjpricht, auch die übrigen rufjiichen Brofhüren auf feine Koften überfegen zu laffen und deren Inhalt jomit dem Verein zugänglich zu machen. Zur Verjteigerung gelangte eine Anzahl Sagittaria natans, deren Erlös, Mf. 1,00, an die Vereinsfafje abgeliefert wurde, Herr Kudenburg zeigt eine Sammlung von Gehäujfen der Hainjhnirkteliähnede, Helix nemoralis, vpr. Dieje Schneden, etma 80 Stüd, welche Kerr Kudenburg an einer etwa 1’ m langen und I m breiten Hede, die er täglid) zu pajfiren hatte, fammelte, führen dem Beichauer ein Bild von den bei diejen Thieren jo mannigfaltigen Yarbenvariationen vor. Die Grundfarbe diejer Schneden, voth oder gelb, ftuft fi) bis zum weiß ab; die dunfelbraunen oder Ihmwarzen Spivalbänder können alle oder einzeln fehlen oder miteinander zufammenfließen, dadurch entjteht die große Menge der Varietäten. Herr Kudenburg zeigt ferner die präparirten Fıeßmweik- zeuge einer Schnede und macht dann einige Mittheilungen über die Einwirfung des Futters auf ya die Zarbe der Schneden. Zumeilen träte auch eine frankhafte Erfcheinung bei ven Schneden auf, indem fie gar feinen Zarbftofj abjonbern; hierzu zeigt Redner ein rojenrothes Schnedfenhaus vor, defjen legte Windung jedoch durchfihtig Hornartig war. Nah) Beendigung dankte Herr Hothorn Dem Redner im Namen des Vereins. Herr Simon zeigt eine Vorrichtung, welche beim Einfüllen des Wafferd in da Aquarium das Aufwirbeln des Bodengrundes verhütet. Diefer Einfüll-Apparat beiteht aus einer Slasröhre, welche unten gefchlofien ift und an den Seiten eine Anzahl nach oben gerichteter Ausflußiöhrchen befist. Beim Einfülen des Wafjers fann man die Glasröhre bis auf den Bodengrund herabjenfen und fließt Dafjelbe durch die Kleinen Definungen in jchräger Richtung nach oben bin ab, ohne den Bodengrund aufzurühren. Ferner zeigt Herr Simon einen auf einem etwa 3 m langen Brett montirten Durdh- lüftung3-Apparat vor, wie folder in Nr. 1 biefer Blätter 1891 duch Heren Nitjche näher bejchrieben ift. Die Verbefjerung, welche Herr Simon daran vorgenommen bat, ift Die, daß das Breit in der Mitte durchichnitten und mit einem Scharnier verjehen ift; dadurch Fann der Apparat zujammengeflappt und billiger verjchidt werden. Die Glasröhren werden an der Durchfchnittg- ftelle mitielft eine8 Stud Gummifchlauches wieder verbunden. Beide Apparate find von der Firma Warmbrunn, Quilik und Co. zu beziehen. sm Sragefaften befanden fich folgende Fragen: 1. „Womit fann man Mafropoden in Ermangelung der Wafjerinjeften füttern?“ Wird von Herın Hothorn beantwortet, indem er ausführt, daß Mafropoden auch mit fein gejchabtem mageren Rindfleiih, mit Weipwurm, Garnelenjhrot und gut abgewajchenen, fein gehadten Nıgenwürmern zu füttern fein. Ein Aquarienztiebhaber in England habe ihm mitgetheilt, daß dort auch trodene Fadennudeln in Ermangelung lebenden Futter verwendet würden. 2. „Was frejfen junge Welje?” Hierzu bemerkt Herr Ridlefs, dag junge Welje Wafjerinfekten, fleine Negenwürmer und Rindfleiieh nehmen. 3. „sn welcher Schicht befindet fi) das zur Atdmung unbrauchbarere Wafjer ?" St, nad) Beantwortung durch Herın Simon, wohl überall im Aquarium egal. 4. „Bedingt das Schnappen der Carassius auratus-Varietäten an der Oberfläche ftets Luftmangel im Wafjer oder fann e8 auch ein gemiljer Grad der Sättigung hervorrufen?” Die Herren Simon und Nitfche bemerken bieizu, daß die Fijche gewöhnlich, wenn fie fi) jatt gefrefjen haben, ruhig unter der Dberfläche des Wafjers verharren. 5. „Sit Wafjerglas, wenn es einmal erhärtet ıft, im Wafjer wieder löslih?”" Wird von Herrn Hothorn mit ja beantwortet. 6. „Sch bejite eine Feuerunfe. Das Thier ift jehr lebhaft, nimmt aber jeit einigen Wochen Feine Nahrung zu fih. Sch habe der Unfe lebende Fliegen und Mehlmürmer vorgelegt. Sie befindet fi) in einem Glad. Was Tann ih thun, um die Freßlujt Diefes Thieres wieder hervor zu rufen?“ Hierzu bemerkt Herr Hothorn, daß die Freßluft der Feuerunfe im Winter auf Nu herabfintt. Kleinere Mittheilungen. Am 7. Januar d. $. wurde in Wien Profefjor Ernft Wilhelm Brüde, der berühmte Vhyfiologe, von der tüdijchen Influenza dahingerafjt (er war am 6. Juni 1819 in Berlin geboren). Abgerehen von feinen anderen hochbedeutenden Arbeiten, befigen für den Forjcher umd Kiebhaber auf dem Gebiete der Reptilien- und Amphibienfunde vornehmlich die „Unterfuchungen über den Farbenmwechjel des afrifanishen Chamäleons“, melde 1852 in den BDenkichriften der Wiener Akademie der Wifjenfchaften veröffentlicht wurden, bleibenden Werth, denn dur) fie wurde die Frage nad Urfache, Entftehung und Bedeutung jener eigenthümlichen Erjeheinung geklärt und gelöft. Nebenbei bemerkt, hielt und pflegte zu damaliger Zeit auch der große Alerander von Humboldt Chamäleonz, um fie zu beobachten. Wie der trefjlihe Biograph Barnhagen von Enje berichtet, zeigte Humboldt ihm gelegentlich eines Bejucdes im Nonember 1856 ein in einem Kaften befindliches Iebendes Chamäleon mit den Worten, das Chamäleon jei das einzige Thier, welches das eine feiner Augen nach oben und zugleich das andere nad) unten richten Tönne. N Beilage zu „Blätter für Anunien- 1. Terrarienfreime”. um®8 Magdeburg, den 19. Januar 1892. Ne 2, . Aus dem Berliner Aquarium. Die Sendungen aus Rovigno für das Aquarium haben aus zmeierlei Gründen eingeftelt werden müllen, einmal wegen der Witterung und dann wegen drohender Meberfüllung der vorhandenen Baljins. Dieje haben jet ihren veichiten Beitand an Lebewefen, mas einen Bejuch des Aquarium gerade in biefer Zeit recht Iohnend erjcheinen Täßt. Die Thiere Halten jebt zum Theil ihren Winterfchlaf und find allgemein träge und wenig geneigt, ihr Futter mit der gewohnten Regelmäßigfeit zu fich- zu nehmen. Bejonderes Juterefje unter der Fülle der Darbietungen erregen jett die Schlangen, die fliegenden Hunde, die Pflanzenthiere, Die Seepferdchen und der Schimpanfe. R Fortdauer der Xebenathätigteit geföpfter Schlangen Cs wird dem Schlangenfammler und manchem Naturfreund befannt fein, daß der einer Yebenden Kreuzotter abgejchnittene Kopf noch geraume Zeit nach dem Abhauen Bewegungen macht, in den genäherten Finger zu beißen jucht u. j. mw. Dafjelbe läßt fi auch bei anderen Giftichlangen beobachten, mie 3. B. ein an die Boffiihe Zeitung vor einiger Zeit gerichteter Brief aus Potsdam bemeit: 8% bewohnte ein in den Wäldern de Cumberland Gebirges einfam gelegenes Blodhaus, &3 gab dajelbft mancherlei giftiges Gethier, und nachdem mir eine Klapperjhlange eines Tages meine Hausfage getödtet hatte, fürchtete ich auch für meinen werthuollen Hund ı:nd fahndete auf die Mörderin. E35 gelang mir, ihr im Garten duch einen Streih mit dem Spaten den Kopf vom Rumpfe zu trennen. Während einer halben Stunde beobachtete ich darauf die unver- minderte Fortdauer de Lebens und der willfürlichen, zwecdbemußten Bewegung. Denn der Kopf tollte jeine Augen, jah, was um ihn vorging, und handelte dementjprechend: fo oft ich ihm in gemwifjer Entfernung einen Stod vorhielt, jperrte er den Rachen auf und regte fich die Zunge.“ Stagefaften. 2. Herrn 3. in ®.: Auf der Weltausftelung in. Chicago i. X. 1898 wird für Fijd- sucht eine befondere Abtheilung eingerichtet jein, wie Sie aus nachftehendem „Drganifationsplan“, der die feftgeftellten „Departements“ des Riefenwerfes angiebt, erjehen: A. Aderbau, Nahrungs- mittel, Erzeugniffe des Aderbaues, Tandwirthichaftliche Majchinen und Zubehör. B. Weinbau, Gartenbau und Blumenzudt. CO. Viehzucht, Hausthiere und wilde Thieree D. Fifche, Fiid- zudht, Produkte der Fifherei und Apparate für den Fifhfang. E. Bergbau, Hüttenwejen und Metallfunde F. Mafchinenmweien. G. Ausftelung von Verkehrsmitteln; Eifen- bahnen, Schiffen, Wagen. H. Fabriferzeugniffe. I. Eleftricität und eleftrifhe Apparate. K. Schöne Künfte — Malerei, Bildhauerei und Zierfunft. L. Freie Künfte, Erziehungsmwefen, Ingenieurs- funft, öffentliche Anftalten, Baufunft, Mufift und Schaufpiellunf. M. Völferfunde, Altertpums- funde, Fortichritt der menjhlichen Arbeit und Erfindung — vereinzelte und Sammel-Ausftellungen. N. Forfimefen, Produfte der Wälder. O. Prefje und Auskunft. P. Ausländijche Angelegenheiten. Zum DBorjteher der Abtheilung für Fijcherei ift, joviel wir willen, Capt. 3. W. Collins ernannt worden. 3. Herin K. DB. in E: Daß die jogenannten Schlangenbändiger mitunter einen wirklich „raulen Zauber” ins Werk jegen, d. 5. mit unfchädlichen oder unfhädlid gemachten Schlangen „arbeiten“ oder gaufeln, ift fchon mehrfach von feharf beobachtenden Reifenden und Kennern der Schlangen vermerkt worden. So berichtet aucd) Heinz Hoffmeifter in feinen „Tagebuchblättern aus Marokko": „Während ich diefe Zeilen fchreibe, fite ich unter einem Manfanillenbaum, der jo didjtämmig und in der Krone fo breit ift, daß faft jüämmtliche Hotelbewohner fi) in den Schatten diefes Riejenbaumes geflüchtet haben. Ein Schlangenbändiger fauert neben mir an ber Erde, doc ift e3 nicht weit her, was er mit den Thieren, die durchaus nicht giftig find, angiebt, Er bat etwa ein Dutend allerdings ehr große Schlangen, mit den Schwänzen aneinander gebunden, baß der Knäuel wie ein Rattenfönig ausfieht. Hier und da fährt eine Schlange zijchend empor, momit fie regelmäßig den Damen einen Schrei de Entjeßens abzwing.. Nun ninımt der vr er: Hase, Re Pr NR Tre . n fe 5 Fr 9-9) ' Br RER: Y ; W. ent N > NE re AH iR sw (Ay EEE — 30 — Bin: ü ! BE tn ? “ Y \ A a x < 2.0 r PU }) x. Se Bändiger das eine oder andere Thier in die Hand umb reizt ed fo lange, bis e3 einer anderen Schlange in den Kopf beißt. Dazu ertönt die Rohrflöte mit ihren wenigen wehmüthig Flingenden Lauten, während ein anderer die Topftrommel in beliebiger Weile hlägt. Löft der Sählangen- bändiger die Schwänze der Thiere, fo fliehen dieje eiligit in ihre Lederbehälter hinein. Immerhin hat die Sache etwas Driginelles, aber bei dem ewigen Einerlei au eimas Langmeiliges. ‚Sm Dtient fah ich Schlangenbändiger, die mit Brillenfdhlangen und anderen giftigen Thieren arbeitekeit, das war weit intereffanter, ja fogar aufregend. Er tanzte dort jhreiend um das Thier ‚Herumt, bis ihm der Schaum vor dem Munde ftand. Die Schlange verfolgte ihm im aufgerichteter Stellung, fuhr dann plöglich auf ihn zu umd blieb dann gewöhnlich an ber Zunge des Mans oder an feiner Nafe hängen. Auch machte er fonftige Kunftitüce, indem er fich einen Dold) dur die Baden, Arme oder Beine ftieß, um ihn Bi von den Zufchauern herauzziehen zu Taffen.“ Brieflaften. em= du rinsammgneibe Heren 9. €. 3. in H.: Für freundlihe Zufage beiten Danf! — _ Sern Dr. ®. 8. in 8: Mit Dank erhalten. — Herrn Fr. R. in K.: Bedauern fehr, Shnen damit nicht bienen zu Eönnen. Anzeigen. Den neubinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: Blätter für Aguarien: u. Gercorienftennde Erfter Band (I. Zahrg.) und zweiter Band (IL. Zahrg.) — geheftet ME. 3.— — Diefelben — eleg. gebunden ME. 4.25. Dieje beiden Bände bieten eine Fülle interejjanten und dabei gut illuftrirten Stoffes. Creuß’fhe Derlagsbuhhandlung, Magdeburg. Sn Berlage.des Unterzeichneten erjhten: Fremdländische Ziertische. Winfe zur Beobadıtg., Pflege u. Zucht d. Mafropo» den, Gurami, Goldz, Telrifop-, Hundsfilche 2c. von Bruno Türigen. Mit Abbildg., Vreis 1,;o ME, Beftändig abzugeben: Mafropoden, Telejtop- fiiche, Japan. und Cdleierfhwanz-Goldfische zc. jeder Größe, jowie ın= u. ausländ. Waflerpflanzen, zeitweilig auch jeltene Amphibien u. a. Preisverz. Eojtenlos. Paul Matte. Züchterei fremdländ. Zierfilche. [4] Südende-Lanfwis (Berl. Ah. Bahn). Wilhelm Schlüter Natnralien- und Lehrmittel-Handlung | in alle a. 8 Neihhhaltiges Lager aller naturhiftorifher Gegenftände, befonders von Häugefhier- und Bogeldälgen, Eiern, Amphibien, Reptilien, Eondiylien und In- fekten, jomwie jünmtliher Hang- und Präparir- werkzeuge, Rünftliher Thier- und Bogel- augen, Infeßtennadeln und Torfplaften. Sejonderer Ratalog für den naturgefhictliden ee » Verzeichnisse kostenlos und pöstfrei. [5] 3:.; er Derein „Aquarium“ BR ftellt zum Berfaufe: 2 Utricularia vulgaris 40 Knospen zu 1 ME. Hydrocharis morsus ranae 20 Knospen zu 80 Bi. Calla palustris 6 Knospen zu 1 ME. Sagittaria sagittaefolia 10 Kinollen zu 1,20 ME. Oenanthe fistulosa 6 Exemplare zu. 60 Bf: Hottonia palustris 4 Zweige zu 80 Pf. Berjandtjtelle: Kaufmann W. Protscher, (6) Gotha, Duerftrage 9 Soeben erst eutläjlands Ani md Aeptilien VON. Yruno a 3. Lieferung, mit einer Sarbentafel und mehreren ‚Hostchnitten. | ‚Cru‘ be Berlagsbuhgandig: Magdehunn;. Ereiy’ihe Werlagsbugbandlung (N. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. Beftellungen durd) jede Buhhand- erausgegeben von Der Anzeigen fung [owie get Zokanflalt. DO 363 werden die gefpaltene Yonpareille- Preis jührlig) Mark 3.—, Ereut [hen Derlagsbunhandlung A rd 29 träge in der Verlagshandinng ent- monatlid, 2 Nummern, Siagpenung: ABS DRBIEN m m TETELDELDROTTRRELNERENL PELEDEDURDERUNDEN A 3. Shriftlitung: Bruno Dirigen, in Berlin SW. 29, Briefen. s I. Band. sn 5 alt: B. Dürigen: Leguaniden im Terrarium. — Der Dim. — Vereins-Nachrichten — Kleinere Mittheilungen. — Fragefaften. — Vom Sale — Brieffaften. — Anzeigen. Seguaniden im Terrarium, 1. Die gehörnte irötenechje (Phrynosoma cornutum, Harl.), eine etwa 11 cm lange, durch den breiten Körper und die Bewegungen jehr an die Kröten erinnernde Echje (Erdleguan), fam im den legteren Jahren zuweilen aus ven füpdlichen DVBereinigten Staaten und aus Mexiko in den Handel; der Preis ichwanft zwijchen 7 und 15 Mar. Die weite Reife, welche fte von der Heimat bis zu uns zurücklegen muß, die unnatürliche Behandlung, welcher jte während derfelben gewöhnlich ausgejeßt ift, und die fehlende Pflege beivirfen, daß fie oft ichon in ganz matten Zustande, al offenbarer Todesfandidat, hier ankommt und demnach vielfach bereit während der eriten Tage bei ihrem neuen Pfleger eingeht. Gejunde Exemplare vermag man doch wenigjtens einige Monate Hindurch zu erhalten. Die Krötenechjen brauchen nicht hohe Wärmegrade, wohl aber gleichmäßige Temperatur. Während der eigentlich) warmen Jahreszeit genügt alfo die Luftwärme vollfommen; im Herbft und Frühling, und namentlich im Vinter mu man ihnen die Stubenwärme, etwa 15° R bejtändig zu jchaffen juchen, und in eimem jchwac (am einfachiten durch Gasflämmchen oder durch Kachtlicht) geheizten Behälter läht fich Diefe ohne Mühe Heritellen. Die den Boden bederfende Sandjchicht fei etwa 6 em hoch, da die Krötenechfen fich am Nachmittage, wenn die Sonne fich zu neigen beginnt, in den Sand einwühlen. Befunde Thiere gehen dann am Morgen, nachvem fie fich vielleicht noch eine Seit lang von der Sonne haben ducchwärmen lafjen, mit Munterfeit und Beweglichkeit der Nahrung nach. ALS folche verlangen fie lebende Sterfe, und Ameijen jcheinen fie ftetS den Vorzug zu geben; außerdem nehmen fie — Die einzelnen Eyemplare mehr vder weniger gern — Kleinere Spinnen und Mehl würmer, Räupchen und Fliegen, jelbft fleine Käfer und Slleinjchmetterlinge ; Eleine Negeniwirmer haben meine TIhiere jtet3 verfhmäht; manchmal muß mit Be Stopfen, was Übrigens mit aller Behutfamfeit auszuführen it, eingegeiffen werden, vielfach aber genügt es, den Mehlwurm an die Wincette zu nehmen und ihn vor den Augen der Echfe zappeln zu lafjen. Wie es jich empfiehlt, jidlämdifche Neptilien alle zwei oder drei Tage einmal in warmem Wahjer zu baden, jo möge man dies auch mit der Sirötenechje thun, und zwar gegen Neittag, jodaß fie nach dem Bade fich rajch von der Sonne trocnen lafjen fanır. 2. Amerifa jendet ung außerdem die beiven folgenden Arten. Bon ver DOftfüfte Brafiliens ftammt die Ningel-Agame (Oplurus torquatus, Cuv.), welche Höchit felten lebend nach Europa gelangt. Ich habe die Ningel-Agame noch nicht gepflegt und muß deshalb einige Bemerfungen einem Berichte Soh. von Fifcher’3 entnehmen. Die mitgetheilten Beobachtungen find an Drei Sremplaren gemacht, welche von mehr als Hundert bei Rio de Janeiro gefangenen Stücden am Leben blieben. Diefe drei entwicelten fich in einem heizbaren, mit Baflifloren, Dracänen, Gymnogrammen, Crotons und anderen Warmbauspflanzen ausgeftatteten Terrarium, welches ihnen eine ganz gleichmäßige jeuchtwarme Temperatur von 23° R. bot, ausgezeichnet. In ihrem Betragen erinnerten jie jcehr an den Hardun. Sie liegen andere Käfigbewohner unbeachtet, wurden aber felbft nicht zahm, fondern legten höchjtens ihre Scheu ab; ebenfo war ihre gewöhnliche Bewegungsart ein ftoßweijes Dahinfchießen rc. Die Ningel-Agamen find vollendete Tag- und Sonnenthiere, die mit den erften erwärmenden Strahlen der Sonne ihre Verftece unter Steinen, Blättern und Zweigen verlajjen und die Pflanzen erfteigen, um fich hier der vollen Einwirkung des belebenden Gejtirns auszufegen und nach Beute zu fpähen. Die Nahrung befteht in Mehlwürmern, Fliegen und Miden, welche genommen werden, gleichviel ob jie riechen, igen oder fliegen. Sie trinken nicht aus einem Gefäß, fondern jaugen einzelne Tropfen von Blättern, Ziveigen oder einer befchwigten Scheibe auf. Sie jcheuen Näfje und halten fich ftet3 auf den trodenften oder doch nur mäßig feuchten Stellen auf; gegen Kälte find fie ungemein empfindlich und erjtarren bereits bei + 16° RR. 3. Der Leguan Wetindiens (Iguana tuberculata, Zaur.), wird nicht felten lebend nach Europa gebracht. Bei feiner nicht unbeveutenden Größe verlangt er ein fehr geräumiges Terrarium und kann deshalb nur von wenigen Keptilienpflegern gehalten werden. Die Wärme des Behälters mub auf etwa 22° R. erhalten werden, ausgeftattet wird leßterer mit einer etwa 8 cm hohen Sandfchicht, mit Felfen und Starten Stamm- oder Aftftüden. Als Nahrung erhält diefe Kammeidechje Salat- und Kohlblätter, Mehlwärmer, auch frijches vohes Sleifch; die Blätter binde man mit Draht feft, damit jie nicht von den ungeftümen Ihieren herumgejchleudert werden. Die letteren werden übrigens bald zahm und vollitändig zutraulich. BD. Der Olm. E3 möge hier mit wenig Worten auf ein Thier Hingewiefen werden, Das erit in neuerer Zeit einen Pla in den Sükwafjer-Mquarien unferer Zimmer ge- funden hat. Dies ift der Olm (Proteus anguineus), jener räthjelhafte Bewohner Re 1 SR der umnterwdiichen Gewäljer Dalmatiens, welcher fchon deshalb intereffant er- jeheinen muß, weil mancher Bunft in feiner Entwidlung und feiner Vebensweife noch dumfel it. Man kann ihn diveft 3. DB. aus Adelsberg — von defjen berühmter Höhle er ja auch dem Namen „Adelsberger Grottenmolch” erhielt — beziehen; jollte dies zu umftändlich erjcheinen, jo mag man fich an eine der Aguarien- Handlungen wenden, welche das Thier allerdings nicht immer vor= räthig haben. Der Dim ift tn jeiner Heimat eigentlich farblos. Wan befommt in der Hegel fleifchfarbene over blaßrothe Gyenplare, zuweilen jedoch auch mehr oder weniger graue, ja bläuliche over jchwärzliche Thiere. Dies rührt von Der jtärferen oder jchwächeren Einwirfung des Lichts auf Diefelben her, und darin liegt zugleich ein Winf, wie man den Dim zu behandeln hat, um ihn in feiner naturgemäßen Farbe zu erhalten. Mair jtelle nämlich) das Aquarium oder das Gefäß, welches ihm als Wohnraum dienen joll, an einen Ort, an dem es vom Licht Außerft wenig getroffen wird; je mehr das Thier den Lichtftrahlen aus- gejegt it, dejto dunkler färbt es jich. Um den Aufenthaltsort jo naturgemäß als möglich herzuftellen, bedecfe man den Boden des Aquarium mit grobem Sande und Eleinen Steinen; in der Mitte errichte man aus höhlenreichem Zuffitein u. vergl. einen eljen, in deijen Löchern und unter dem das Thier recht viele Schlupfwinfel findet. Bon PVilanzen bringe man am beiten diejenigen mit zerfchligten Blättern — 3. DB. Taufendblatt (Myriophyllum), Hornblatt (Ceratophyllum) u. a. — in das Gefäß; fie gereichen diefem zugleich zur Zierde. Das Waffer jei möglichjt fat. E3 muß darauf während der wärmeren Jahreszeit, namentlich wenn der Behälter in der Stube fteht, Bevacht genommen werden, denn ich Habe immer gefunden, daß der Dim eher Kälte als Wärme ertragen fann, und aus Ddiefem Grunde im Sommer täglich ein oder auch mehrere Male frijches Brunnenwaifer nachgefüllt. Sit das Aquarium in einem fühlen Raume aufgejtellt oder befindet e8 ji) während des Winters in einem nicht zu ftark geheizten HYimmer, jo be- darf es der Befolgung diefer Maknahmen allerdings nicht. Als Futter reiche man fleine Negenwürmer. Der eigenthümliche Neiz, den dag Hübfche Ihrer auf den Befchauer aus- übt, das Bergnügen, welches jeine Beobachtung gewährt, lohnt reichlich jene kleinen Miüthen. Die Bewegungen des Dlms find jehr zierlich, Jchlangenartig und dabei lebhaft. Dft, und zwar in der Negel am Tage, liegt er allerdings ftundenlang unter dem ZTuffitein; aber plößlic) it cr an der Oberfläche des Waflers, jtedt den Kopf aus demfelben hervor, taucht ungemein jchnell unter, friecht auf den Steinen und dem Geröll herum, jchwimmt an den Wänden ent» lang, berührt auf einmal mit Kopf und Schwanz den Boden, biegt dabet den eigentlichen Körper im Haldfreis nach oben und ruht in diefer Stellung geraume Zeit; dann beginnt er fein Spiel von neuem oder er zieht Tich in jeinen Schlupfwinfel zurüd. Man braucht nicht ängitlich zu fein und kann dem Grottenmolch getroit andere Thiere als Aquariumgenoffen beigefellen; nur möchte ich die Naubfijche und Seloft die größeren Wafferfäfer (Dytiscus ıı. a.) und deren Larven ausge- ichloffen wiffen. Ich Habe ihn mit Mafropoden und Telejfopfiichen, mit Oolo- fifchen u. a. Sarpfenarten, mit Steinbeißern, Waffermolchen, Arolotl, Unfen u. a. zufammen gehalten, ohne dak ihm von einer Seite ein Leid zugefügt worden. Er felbft fügt feinem feiner Genofjen ein Leid zu. Dereins-Ilachrichten, Triton, Berein für Aguarien- und ZTerrarien-funde zu Berlin. Ordentlide Situng am 4. December 1891 im Reftaurant Königshallen, Königiir. 33. Der Sigung wohnten 21 im Gäftebucd) näher verzeichnete Gäfte bei. Der Borjikende eröffnet die Sigung und begrüßt zunächit die anmejenden Gäjte. Das Vrotofoll der lebten Sikung wird verlefen und genehmigt. An den Verein aufgenommen wurde Herr E. Gräf, Gärtner, Steglik. Zu Punkt 4 der Tagesordnung gelangte dur) Heren Koralewäfi ein Hebemertf zum Wedhfeln der Springbrunnenballons zur Vorführung. Der Apparat beteht ganz aus Eifen; auf dem folid gebauten Fuß, welcher mit drei Möbelvollen verjehen ift, erheben jich zwei parallele Schienen aus T-Eifen von etwa 1'/. m Länge. Die Schienen tragen oben ein Räderwerf mit Kurbel. Ueber dem Käderwerf liegt eine Kette, an deren Enden fich zwei Gefäße oder aus Bandeifen hergeftellte Körbe befinden, in welche die Ballons hineingeftellt werden. Dieje zei Körbe find mit einer Führung an der Gifenfchtene verjehen, jodaß fi der Korb mit dem Ballon nur in aufs und niedergehender Richtung bewegen Fan. Die bier gezeigte Vorrichtung eignet fi) zum Betriebe der von Hern Nitfhe in Nr. 24 des I. Bandes diejer „Blätter“ befehriebenen Springbrunnen, welche mit dem Wafjer aus dem Aquarium gefpeift werden, jodaß fein Wafferwechfel nöthig ift. Im Großen und Ganzen bejteht die Einrichtung diefer Spring- brumnen darin, daß ein am Boden ftehender Ballon fi mit Waffer aus dem Aquarium füllt, während der oben befindliche Ballon das Wafjer für den Springbrunnen liefert. St nun der untere Ballon gefüllt und der obere Ieer, jo dreht man bei der genannten Vorrichtung die Kurbel und windet dadurch den gefüllten Ballon hoch, während der andere jich berabjenft. Dies it eine fo Teichte und einfache Sache, da fie von einem Kinde ausgeführt werden fann. Die Ballons Laffen fi} in jeder beliebigen Höhe feftjeßen. Der Apparat, welcher ME. 45 fojtet und neben feinen großen praftifchen Vorzügen auch ein jauberes umd gefülliges Ausjehen Hat, ift von Herin Schloffermeifter Bartofchensti, Berlin NO., Lichtenbergerftr. 20, angefertigt und nimmt derjelbe gern Aufträge auf derartige Vorrichtungen entgegen. Herr Hothorn zeigt zwei amerifanifche Molche, Triton viridiscens und Triton rubra, por, diejelben find ein Gefchenf des Herin Dettel. Hierzu bemerkt Herr Helfe, daB das als Triton rubra bezeijnete Eremplar auch wohl ein Triton viridiscens fei, da es ebenfalls die fiir Triton viridiscens harafteriftiihe Tupfenveide auf dem Rüden trage Daß Moldje vorüber gehend eine rothhraune Färbung annehmen, käme auch bei einer einheimijchen Art vor. Herr KRudenburg berichtet Über ein ganz neues Verfahren, Glasftüde mit einander zu verbinden, nämli” Glaslöthung. Das Glas wird an den Löthftellen auf chemijchem Wege verplatinixt, dev Platinüberzug wird galvanifch verfupfert und dann verzinnt. Werden nun bie beiden jo präparirten Löthftellen der Glasjtüce an einander gelegt, jo Lafjen ji diejelben mit dem Löthfolben zufammen Töthen. Nedner berichtet ferner, daß die von ihm gemachten Verfuche, auf diefe Meife Glasröhren in Meffingröhren feftzulöthen, alle geglücft feien, in wie weit dies Ber fahren bei der Herftellung von Aquarien fi) anmenden Ti-ße, müßten weitere Berjuche erit lehren. Ferner zeigt Herr Kudenburg Potamogeton, Laichfraut, deffen Art nad) dem hier vor- gezeigten Zweige nicht näher beftimmt werden konnte. Die Pflanze war dem Schlachtenfee entnommen. Außerdem bemerkt Redner, daß ihm vor einiger Zeit eine Probe Weißwurm zugejandt worden fei, ev habe zwifchen diefem Futtermittel eine ganz Fleine Käferart, deven Tarve, jowie eine Milbe gefunden. Um zu erfahren, ob die bezeichneten Thiere einen jehädlichen Einfluß auf den Weißwurm ausüben, habe er etwas davon in eine Fleine Flajche gejcgüttet und Diejelbe ver- a ihloffen. Dieje Probe wurde von Herin Kucdenburg vorgezeigt und mar von dem Weikwurm, welcher fich feit 14 Tagen in der Flafche befand, weiter nichts mehr vorhanden als ein graumeißes, feines Pulver, welches zur Fütterung von Filhen abjolut unbraudbar ift. Herr Direftor Veit mweift eine Anzahl fehr jchöner AUrolotl, fchwarzer und auch weißer, vor. Zur Berfteigerung gelangten diverfe ZTelefkopfifche, Schleierihmänze und Zelejfopfchleier- I&hmwänze, jowie mehrere Arten Wafferpflanzen in Trodenz bezw. Winterfulturen. Der Ertrag der Berfteigerung floß in die Vereinsfaffe. Herr Dettel übermeift der Vereinsverfammlung das Präparat eines Schleierfhmwanz-Goldfiiches. Im Fragefaften befinden fi) folgende Fragen: 1. „Bei meinen Fijchen hat fi) auf den Augen ein flaumiger Ueberzug gebildet. Zum Theil find die Fifche beveit3 geftorben. Cinige habe ich durch Verfekung in ein anderes Baffin innerhalb 14 Tagen bis 3 Wochen wieder geheilt. Bei Zurücverfeßung in das alte Baffin wurden fie jedoch wieder franf. Was muß ich thun, um die Krankheit voljtändig zu unterdrüden?“ Hlerzu bemerkt Herr Nitfche, daß fich haufig bei Teleffopfichen die Augen mit einer grauen Haut überziehen, jodaß der Fiih Ichließlih ganz er= blindet, jedoch fände der blinde Fifch mittelft feines Gefühls immer noch genügend Nahrung. mehreren Fällen jei diefe Krankheit durch wiederholtes Bepinleln der Augen mit fchwacher Salz- löjung erfolgreich behandelt worden. Ein früheres Mitglied des Vereins habe die graue Haut vor dem Auge jogar auf operativem Wege glüdlich entfernt und habe den Fi vor und nad) der Dperation im Verein vorgezeigt. Herr Hothorn ift der Anficht, daß es fich bei Diefer Frage wohl nur um Saprolegnien, Fadenpilze, handle und giebt ala Mittel dagegen folgendes an: Abjonderung des Franken Filches von den übrigen, häufigen Wafferwechfel, eventuell Behandlung mit Kochfalz. Darin jtimmen aber beide Redner überein, daß in folchen Fällen doch der Fragefteller den Franken Fijch mit- bringen möchte, da man denfelben jehen müffe, um die Krankheit richtig erkennen zu fönnen. Herr Nitjehe bemerkt ferner noch, daß die Liebhaberei durch Anfammlung von Eıfahrungen nach und nach dahin gelangen müfje, daß fie gegen jeden Parafiten oder Schmaroger im Aquarium ein Mittel befige. So 3. B. habe er aus einem neuerdings erjchienenen Werk über niedere Waffer- thiere erjehen, daß der im Zuchtaquarium jo jhärlihe Süfßmafferpolyp fehon bei einem ganz geringen SKochjalzgehalt des Wafjers ftürbe, mas ad Kedners Verfuche im vollen Umfange beftätigt hätten. | 2, „Wie fann man Glasröhren biegen und zufpigen?“ Indem man, jo antwortet Herr Nitiche, die Glasröhre über einer Gas oder Spiritusflamme unter Hinz und Her: drehen jo lange erwärmt, bi8 das Glas zu fliegen anfängt, dann zieht man die Röhre nach beiden Seiten hin auseinander. Eine Biegung fei, jobald das Glas genligend erwärmt, durch Tangjames, vorfihtiges Umbiegen dev Slasrögre zu erzielen. Herr Simon bemerkt hierzu, daß derartig her- gejtellte Sachen niemals genau und forreft ausfielen; wem e3 darauf anfäme, daß die Sachen auch ein ordentliches Ausjehen hätten, der möge zu der Firma Warmbrunn, Quilig & Co. gehen und fie) dort fiir weniges Geld die Nöhren biegen Yaffen. — 3. „Sit der Olm für Eleine Aquarien zu empfehlen? Womit fan man diefes Thier füttern?“ Wird von Herin Hothorn beantwortet, indem er bemerkt, daß das Aquarium doch nicht zu Elein fein dürfe, e3 müfjfe dem Thiere immer genügend Kaum bieten. Gin Aquarium von 50 cm Länge und 30 cm Breite fei in diejen Valle jchon ein jehr Fleines zu nennen. Zu füttern jei der Om mit Regenmitirmern. — 4. „Wäre es nicht angebracht, wenn ein |hmwarzes Brett für Anzeigen irgendwelcher Art ausgehängt würde?” Hierzu bemerft Herr Kothorn, daß Anzeigen 2c, am beflen in der bisher gebräuchlichen Weife dur) den Fragefaften erledigt würden. — 5. „Wie halten fich Eleine Flundern im Süf- wafjer-Aquarium und was freffen diefe Thiere?“ Herr Hothorn beantwortet diefe Frage dahin, daß Kleine Flundern bei Tangjamer Gemwöhnung an Süßmwaffer und auch jpäter im veinen Süß: wafjer jtarfe Durhlüftung haben wollen; fie fräßen Wafferaffeln, Schneden und dergleichen. — 6. „Wie zühtet man Wafferinjekten, wie erhält man fte den Winter über?” Hierzu bemerkt Herr Simon, daß die Zucht der Daphnien und Cyclops nicht fhiwierig jei, man brauche nur eine Anzahl derjelben in ein möglichit flaches, mit Bodengrund verjehenes Gefäß zu fegen. ALS Futter werfe man dann und wann etwas gejchabtes Fleijch hinein. Am Winter halte man das Gefäf fühl, aber frofifrei. Die Zucht von Daphnien und Gyclops, um diejelben als Fijchfutter zu ver- ERDE wenden, fei in diefer Weije jedoch nicht ergiebig genug, da von den Filchen an einem Tage mehr aufgefreffen würden, als man in einem Sahre ziehen Fönne. x Drdentlihe Sikung am 18. December 1891. Zur Mitgliedjhaft wurde ange- meldet: Herr Schubert, cand. med., Zübederftr. 8. Sn den Derein aufgenommen wurden p. 1. 1. 92: die Herren Koralewsfi in Berlin, Schooff in Friedrihsberg, Wagner, Weidner und Kudenburg in Berlin. Sodann wurden die Bereinsgejeße einer furzen Durchberathung unterzogen. Der Borfigende ftellt den Antrag: die früheren Sahrgange der „Sfis“ für die Bereins- bibliothef anzufchaffen, worauf Herr Heffe I. in Fiebenswürdiger Weife dem Verein mehrere Jahr- gänge der „Ifis” zur Verfügung ftellt. Herr Dir. DVeit zeigte die Larve einer Knoblauchsfröte und Herr Ricklef3 an lebenden Bitterlingen mehrere Fiihegel, Pisciola geometra, fowie eine Karpfenlaus vor. Ueber tendene, warıme Terrarien und deren Bewohner hält Herr Schubert den bereits im Bereinsorgan erjchienenen Bortrag. Von Herrn Simon wird ein Aquarien-Mifroffop vorgezeigt. Das Aquarium, welches auf einer etwa 25 cm hohen Säule fteht, ift ein Fleines Gefäß, etwa 7 cm lang, 2 cm breit und 5 cm hoch. Die beiden Seitenwände find aug ganz dünnen Glasplatten gebildet und diefe außen je mit einer Metallplatte bedect, durch die eine Fleine runde Deffnung einen Durd)- blie geftattet. Mitteljt einer Schraubvorrihtung Fünnen die beiden Metallplatten fo gejtellt werden, dag man jeden beliebigen Punft des Aquarium duch die erwähnte Deffnung beobadten Fan. Bor dem Aquarium ift das Mifroffop aufgeftellt, dasfelbe ruht mwagerecht auf einem Fuß und fan mittelft Schraubvorrihtuug nach allen Richtungen geftelt werden. Hinter dem Aquarium ijt ein Hohlipiegel aufgeftellt, welcher zur Beleuchtung der zu beobachtenden Flache dient. Das Mikrojfop vergrößert ganz bedeutend und dient dazu, die Lebensmeife der Eleinjten Wafjerbemohner zu beobachten. Sm Kragefaften befanden fich folgende Fragen: 1. „Wie hoc) muß der Bodengrund in einem ca. 23 cm hohen, ca. 100 Ltr. fajjenden, achtefigen Aquarium fein, um Wafjerpflanzen mit Wurzeln, beijpielsmweife Sagittaria sag., ein- jeßen zu fönnen?” Diefelbe wird von Herrn Nitjche beantwortet, indem er bemerkt, daß man den Bodengrund ganz beliebig hoch machen Fünne, völlig ausreichend feien 6.-—10 cm. 2. „Hat Jemand grögere Steinbarihe zu verfaufen und zu welchem Breife?" Hierzu bemerft Herr Nidlefs, daß er folche bei Herin 3. Reichelt, Kleine Hamburgerftraße 2, gejehen babe, der diejelben zu ME. 8 pro Stiidf abgiebt. 3. „Welches ift der höchite Wärmegrad, den junge Mafropoden vertragen ?" Die höchite Waljerwärme für junge Mafropoden, bemerft Herr Simon, jei 26° R. (32° C.). 4. „Hat Semand der Herren Vereinsmitglieder noch Sagittaria natans abzugeben?” SHier- zu meldet fih Niemand. Herr Hothorn erfucht den Fragefteller, fi) an ihn zu menden, da er ihm vielleicht jpäterhin einige Pflanzen verjchaffen fünne. Der augenblidlihe Mangel an diefer Pflanze jei hervorgerufen durch veichliche Abgabe an auswärtige Mitglieder. 5. „Sit e8 Gäften ausnahmsmeife gejtattet, ein Buch aus der Bibliothek zu entnehmen ?“ Dieje Frage wird von Herin Hothorn mit nein! beantwortet, da das Entleihen von Büchern aus der DVereinsbibliothef nur eine Vergünftigung der Mitglieder ei. E, R, * General:Berfammlung am 8. Januar 1892 (Reftaurant Königshallen). Um 8°, Uhr eröffnet der VBorfigende die Situng, übermittelt den Mitgiedern den Glüdmunjd) des Bor- ftandes zum Jahreswechjel und geht jodann zur Tagesordnung über. Er führt Punkt 1, „Jahres bericht“ etwa wie folgt aus: Die vorjährige Generalver- fammfung zeigte 42 Berliner Mitglieder und 19 Auswärtige an. Die in derjelben vorgenommene Statuten-Abänderung hatte die beabfichtigte Wirkung, daß Mitglieder ausfchieden und eine größere Anzahl als die Ausfchridenden betrugen, im Laufe des Jahres dem Verein beitraten, nämli) 12 — 217 — Berliner und 7 Auswärtige, fodaß wir heute 38 hiefige und 27 auswärtige Mitglieder zählen. Weitere 3 Mitglieder ftehen zur Aufnahme für die nachjte Sibung vorgemerft. Sm verfloffenen Vereinzjahr fanden 20 ordentlihe und 17 Borftandsfisungen jtatt; Die Protofolle der erfteren wurden bezw. werden jümmtli) im umjerem Vereinsorgan, „Blätter fiir Aquarien und TerraviensFreunde”, veröffentlicht. ir derjelben Weife wurde mit den 6 Vorträgen, die in den Situngen gehalten wurden, verfahren. Si die Deffentlichfeit trat dev Verein auch in diefem Jahre wieder 1. durch feine Theilnahme an den DBeftvebungen des Herrn Dr. He, Direktor des zoologiihen Gartens hierjelbft, der im Antilopenhauje des zoologischen Gartens eine Samme lung vaterfändifcher Reptilien, Amphibien und Fijchen, jomie derjenigen ausländijchen Arten diejer Thiergruppen anzulegen gedenft, die fich für Zimmerpflege ganz bejonders eignen; 2. ferner Durch vielfache Veröffentlihungen in der Tagespreffe. Durch beide Schritte werden norausfihtlich auch fernerhin dem Verein reichlih neue Mitglieder zugeführt werden, wie dies in letter Zeit jchon zur allgemeinen Freude der Zall war. Ganz befonders zogen beide Maßnahmen außergewöhnlich viele Säfte herbei, die den Situngen mit vegem Interefje beimohnten und vorausfichtlic im Laufe des foınmenden Sahres als Mitglieder beitreten werden. ‚Ein weiteres Steigen der Zahl der auswärtigen Mitglieder erhoffen wir ferner durch die Anträge des Vorftandes zu Bafjus 5 der heutigen Tagesordnung, „Durchberathung der Vereinz- gejeße”, welche den auswärtigen Mitgliedern mejentlihe Vortheile bieten. Der Borfitende jtellt den Antrag, „ven Borjtand zu entlajten”, was einftimmig gejchieht. Herr Hefje dankt dem nunmehr zurüctvetenden VBorftande im Namen des DBereins für feine dem Berein geleiftete Mühe und Arbeit und jagt anerfennende Worte über die Erfolge diejer Thätigfeit. Auf Antrag des Heren Hothorn wird nun zum Punkt 4 der Tagesordnung gejchritten ; die Wahl ergiebt folgendes Refultat: I. Borfigender Herr Hothorn, Neuer Marft 13/15, II. Vorfißender Herr Unger. I. Schriftführer Herr Nitfche, II. Schriftführer Herr Reichelt. Kafjenführer Herr Friße, am Circus 12, Stellvertreter Herr Nidlef3. Beiliber die Herren Simon, Hejje L, Ehrenmwerth, Haeje, Kafjenrevijoren die Herren Veit und Dettel, Stellvertreter Herr Matjchfe. I. Bibliothefar Herr Simon, Brunnenfiraße 122, Stellvertreter Herr Heffe I. Die anmejenden Herren nehmen jämmtlich die ihnen übertragenen Aemter an. Bezüglich des Standes der Kaffe giebt der neue VBorftand folgenden Beriht: Die General- verjammlung vom 16. Sanuar 1891 zeigte einen Kaffenbejtand von Mr. 140,20 Im Laufe des Jahres gingen ein an Beiträgen incl. Eintrittögeldern „ 601.98 durch Auktionen und Abgabe von einzelnen Vereinshlättern r 52.30 Berbliebener Garantiefond „368.68 ME. 1163.16 Berausgabt wurden: Für Freilieferung des DVereinshlattes Me. 162.55 An Bortis, Drucdjachen, diverfen Rechnungen „ 393.22 vür Reklame, Schilder im zo0l. Garten „ 831.35 Für Vermehrung der Bibliothek „10.00 Für Rüdzahlung des Garantiefond (33%/z 0/0) incl. eines Beitrages v. ME.5 „ 419.30. 1016.42 Berbeibt ein Kafjenbeftand von Mf. 146.74 Außerdem blieb eine Anzahl von Beiträgen aus dem Jahre 1891 rüdftändig, um deren Einfendung hiermit gebeten fein joll. Nun geht der BVorfibende zu VBunkt 3: „Durchberathung der Vereinsgejebe” über, deren neue Fallung nebit genauem Mitglieververzeihnig 2c. den Mitgliedern in allernächfter Zeit zu- gehen wird. 7 DEN ch Kleinere Mittheilungen. Biologijhe Station auf Helgoland. Für die Begründung einer folchen Station, auf welche im diefen Blättern mehrfach hingemiefen worden ift, find im Staatshaushalt die er- forderlichen Mittel ausgeworfen. Die Koften tragen das Rei) und PVreußen gemeinfam, Mit der Errihtung der Station gelangt ein häufig ausgefprochener Wunfch der Naturforicher in Er- füllung. Zulegt war diefem furz vor der Einverleibung Helgolands in das Keic) durch Dr. Emil Lindemann, den Landesphyfifus von Helgoland, in feiner Schrift über Helgoland Ausdruc gegeben worden. Sein Verlangen ift dann alsbald nach dem Abjehluffe des deutjch-englifchen Bertrages, als die Erfüllung des Wunjches durch die Ereignijje näher gerücdt worden war, von der „Vofj. Ztg.” aufgenommen und weiteren Kreifen zur Kenntniß gebracht worden. Bei der hohen Bedeutung, welche die biologijche Korfhung in den fetten Jahrzehnten gewonnen bat, ijt die Errichtung einer biologijhen Station auf Helgoland von grundlegender Bedeutung. Der moderne Biologe bedarf, wenn er den zeitigen Anjprüchen der Wilfenfchaft genügen will, eines jehr mannigfadhen und nicht Teiht oder zum Theil gar nicht transportabeln Hilfsapparates. Milne-Edwards, Duatrefages, Johannes Müller Fonnten nod) mit wenigen Snftrumenten aus= geftattet, ihre Forjcehungen betreiben. Ihre heutigen Nachfahren Fünnen ein wohl eingerichtetes Laboratorium nicht entbehren. Bis zu einem gemwiljen Grade ijt für die in Frage fommenden Unterfuhungen durch die von Anton Dohrn begründete zoologijche Station (die mehrfach nach- geahmt worden ijt) gejorgt; aber diefe Anftalt reicht für die ftetig zunehmende Zahl der Biologen nicht mehr Hin. Bis zu einem gewillen Grade wird fi) aber die Helgoländer Station von der- jenigen in Neapel unterjcheiden. Lebtere verfolgt ausjchlieklich wifjenfchaftliche Zwecke, diejenige auf Helgoland fol zugleich auch wirthichaftlichen Aufgaben dienen; insbefondere joll fie auf die Berhältnifje des Fijchereimejens ihr Augenmerk richten. Zur Leitung der Helgoländer Station ift, wie hier jchon erwähnt, Dr. phil. Heinde (früher Dberlehrer in Didenburg, zulest an der fönig- lihen Bibliothef in Berlin bejhäftigt) auserjehen, der fi) durch grundlegende Forfehungen zur Naturgejhichte des Herings einen Namen gemadht hat. Ueber die Einrichtung der Anftalt, in3- befondere über die NKegelung dev Arbeit dafelbit, ift bisher nichts befannt. Zmedmäßig wäre es, wenn man die einjchlägigen Dinge jo ordnete, daß neben den feft angeftellten Silfsfräften, jo weit e3 angangig ift, geeignete und hinreichend vorgebildete Naturforfcher zur jelbitfländigen Arbeit in der Station zugelaffen würden. Im Diefer Weije find in neuerer Zeit bei Staatzanftalten von der gleichen Art wie die biologijche Station auf Helgoland, 3. B. bei der hiftoriihen Station in Kom und dem Berliner Inftitut für Snfektionzkranfheiten, die einfhlägigen Verhältniffe geordnet worden. Maßgebend dabei war der Grundjat, daß die wiljenjchaftliche Arbeit in diefen Anftalten bis zu einem gewiffen Grade Sadhe der dafür angemorbenen wifjenjchaftlichen Arbeiter fei, daß weiterhin aber freiwilligen Mitarbeitern, jomweit als angängig, die Gelegenheit zur Arbeit gewährt werden müfle. Die „Voffifche Zeitung” erinnert in ihrer Nummer vom 24. Januar d. $. am Schlufje diefer Ausführungen noch daran, daß neuerdings von Holgoland aus ein naturmiljen- Ichaftlihes Werf von Bedeutung, ganz auf helgoländer Beobadtungen fic) aufbauend, herauz- gefommen if. 3 betitelt fich „Die Vogelmarte Helgoland” und hat den befannten Ornithologen Gaedfe zum DVerfaffer. Diefer, urfprünglich Marinemaler, aus der Mark jtanmend, Fam in dei dreißiger Jahren auf einer Studienreife nach Helgoland und verblieb dauernd hier, nachdem er eine Helgoländerin zur Frau genommen hatte Anfangs Sammler aus Neigung, jpäter mehr gefhult und jchlieglich ein wilfenichaftlicher Drnitholog, hat Gaedfe eine jehr umfangreihe Sammlung von Vögeln zufammengebradht und fehr ausgiebige Beobachtungen über Xeben und Treiben der Bögel fih zu eigen gemacht, auf das Eifrigfte die daraus günftige Gelegenheit ausnutend, welche gerade Helgoland für derlei Studium darbietet. An ihm und Dr. Lindemann, der jich jeit Jahren mit der Meteorologie von Helgoland bejchäftigt, werden die wiljenjchaftlichen Arbeiter auf der biologifhen Station in Helgoland ort3- und jachfundige Berather in vielen Cinzeldingen zur Hand haben. Dom Büchertijch. Slora von Deutihland. Sluftrirtes Pflanzenbud. Anleitung zur Kenntniß der Pflanzen nebit Anmweifung zur praftifchen Anlage von Herbarien von Dr. Wild. Medicus, ® Beilage zu „Blätter fr Aquarien 1. Corrnienfremme®, III. 2. Magdeburg, den 2. Tebruar 1892. NE 3. Berfaffer von „Unfere eßbaren Schwänme”, „Stufe, Schmetterlingsbuch” 2. Mit über 300 feincolorirten, nach der Natur gezeichneten Abbildungen auf 78 Zarbendructafeln. Erfcheint iı 10 Lieferungen a 1 Marf, in Aug. Gotthold’3 Berlag zu Kaijerslautern, Der vorliegenden evften Lieferung Ffanıı wohl feine befjere Empfehlung mitgegeben werden, al3 fie in den Worten des befannten Realfchuldireftors Prof. Dr. 2. Glafer in Mannheim ausgedrückt ift: „Die von Herrir Dr. ®. Medicus gelieferte volfsthümliche Schrift zeichnet fich wieder, wie feine bisherigen, durch Kürze, Berftändlichfeit und Klarheit der Sprache vortheilhaft vor jo vielen vorhandenen Floven der deutjchen Heimat aus, die eine wie die andere durch jyitematifch-theoretiiche Umftändlichfeit und miljenjchaftlich erjchöpfende Genauigkeit ermiiden, ohne Dabei troß Wortverjchwendung das anihauliche Bild zu gewähren, das ein Blik auf den natiirlichen Gegenftand felbit, oder auf eine lebenstreue Abbildung vermittelt. Unter der überreichen Zahl einheimifcher Gemächfe trifft der Berfaffer die entjprechende Auswahl des Wichtigften und Wiljenswindigften. In fchlichten Worten führt er das Nothwendigfte über den Gattungscharakter furz und verftändlih an, und von jeder Art bejpriht er den volfsthümlichen Namen und das fir das Menfcheninterefje, ja für menfchliche PBoefie Wichtige treffend und anfprechend, fodaß der Lefer gern dem Tert folgt und ohne An- itrengung darüber Vorgebrachtes auffaßt. Die Beichäftigung mit der heimischen Pflanzenwelt wird jedem Laien ohne vorausgegangene jhulmäßige Einführung in die Botanif auf diefem durch- aus praftiichen Wege leicht und angenehm gemaht. Was aber einen Hauptvorzug der vorliegenden Flora von Medicus bildet, ift ihr Aufbau auf dem Grumde der Anfchauung mittelit trefflicher, die Natur treu wiedergebender VBeranfyaulihung in farbigen Abbildungen. Wie dies jchon der Fall war bei feinem Käfer, Echmetterlings- und Naupenbuch mit ihren überaus getreuen und feinen Jarbbildern, jo ift auch hier wieder jede Figur das leibhaftige Wiederbild des Gegenftands jelbit, und ein Beitimmen dev und im der freien Natur begegnenden Pflanzen ift mit Hülfe folcher Sigurentafeln die Teichtefte Sache von der Welt. Seder Knabe und jedes Mädchen Fan fich danach im dev veichen Pflanzgenumgebung dev Heimat zurechtfinden und dem fchlichten, populären Wiffen und Kemen dev Pflanzenwelt werden durch Anleitung der Tertworte des Derfaffers unzählige Jünger zugeführt.” - | Ssnjeftentödtennde Pilze, mit befonderer Berücfihtigung der „Nonne“, von Dr. Hofmann, Medicinalrath in Regensburg Mit 14 Driginal-Holzfhnitten. (Verlag von Vet. Weber, Frankffınt a, M. Preis 40 Pfennig.) Das große Unglüd, welches über die Waldungen in Bayern, Defterreich, Württemberg und der Schweiz durch das mafjenhafte Auftreten der „Norte“ heveingebrochen ijt, beihäftigt noch alle Gemüther. Der Menfch fteht einen foldden Mißgefchicd mehr oder weniger machtlos gegenüber; um fo mwerthvoller ift fiir folche Falle die Hilfe der Natur. Diejelbe hat, den hochintereffanten Unterfuchungen des MedieinalvathH3 Dr. Hofmann zufolge, unter den Milliarden von Raupen bereits i. 3. 1890 durch Pilze ihr verheerendes Werf begonnen und wird ed, wie mir zumerfichtlich hoffen, durch gänzliche Vernichtung der gefräßigen Gäfte vollenden. Dr. Hofmann Hat durch eine Neihe von mifroffopijhen Unterfuhungen an Raupen- leihen nicht nur die Flacherie, fondern auch andere Pilze fejtgeftellt ıumd die Nefultate haben mit Redht das märmjte nterefje gefunden; mir werden daher die Ileine Schrift, welche ein Sonderabdruf aus ber forftlichen Zeitfehrift „Aus dem Walde” bildet, den Forfibeamten mie allen Naturforichern (Botanifern und Zoologen) nicht noch befonders zu empfehlen haben. Stagefaften. 4. Hein H. D. jun. in GI: Das eigenthümfiche Gebahren und die fehlende Freiluft Ihrer Fiche Lafjen erfenmen, daß Ihr Aquarium „in eimem umngeheizten Zimmer nach Norden, dicht am Fenfter” während dev Falten Zeit eben am falfchen Orte geftanden hat. Bringen Gie dafjelbe gefl. im warmen Zimmer unter. Führt Huhndorf, Ihr Futterlieferant, nicht auch Weiß- mwurm? Um Vebrigen ijt Ihre Slitterungsmeife ganz zwedentfprechend. Shr anderer Wunfch ift notirt. 2a 5. Herrn 9. W. in Schr.: Aquarien aus Tuffftein und Glasjcheiben Hat man aucd gebaut, doch) bieten fie mancherlei Schattenfeiten. Sie find auch nicht „gefunder” als die gangbaren aus Metal und Glas, denn zu dem Anftrich der Metalltheile verwendet man doc jolcde Farben, Die feinerlei [hädlichen Einfluß auf die Fifhe ausüben Fönnen. — Genügt Shnen der Artifel über Arolotl-Zudht in Nr. 2 der „Blätter“ nit? In demfelben ift ja auch) die Adrefje von Daimer (Aguarienhandlung) angegeben. 2. Gazzolo wohnt Berlin SW., Lindenftr. 20/21. Werner fonnen Sie Aquarien beziehen von Paul Matte, Südende-Lanfwit b. Berlin; E. W. Dietrih, Clingen b. Steußen; Hoflief. F. €. Heinemann in Erfurt u. U. (j. Angeigentheil). — Ein befonderes Wert über Haltung und Züchtung der Arolotl giebt es nicht. Srieffaften. Herin F. PR. in Th: Eine Bezugsquelle für Laubfrofchhäufer mit felbitthätigem Fliegen- fänger ift un® nicht befannt. — Heun 9. DB. in A: Brief erhalten. gelegenheit. Wir jcehreiben in der Aı- Anzeigen, Den neuhinzugetretenen Abonnenten empfehlen mir: MB Hiütter für Agunrien- u. Terrnrienfrennde Erfter Band (I. Sahrg.) und zweiter Band (II. Jahrg.) — geheftet ME. 3.—. — Diejelben — eleg. gebunden ME. 4.25. Diefe beiden Bände bieten eine Fülle interefjanten und dabei gut ilfuftrivten Stoffes. Creuß’fhe Derlagsbuhhandlung, Magdeburg. Sn Verlage des Unterzeichneten erjchien: Kremdländische Zieriische. Winfe zur Beobadhtg., Pilegeu. Zuchtd. Mafropo= den, Suramıi, Gold», Telejfop-, Hundsfifche 2c. von Bruno Dürigen. Mit Abbildg., Preis 1,50 ME. Beitandig abzugeben: Mafropoden, Telejfop- file, Japan. und Echleierfhwanz-Goldfische zc. jeder Größe, fowie in= ı1. ausland. Wafjerpflanz.n, | zeitweilig auch jeltene Amphibien u.a. Preisver;. foftenlos. Paul Matte. Züchterei fremdländ. Zierfifche. [7] Sidende-fanfwis (Berl. Anh. Bahn). Sur den Betrieb eines Springbrunnen und Durhlüftung: IE. Flügelpumpe, ganz aus | Meiling, ca. 25 Liter in der Minute ausmwerfend, nebit 2 ZinkRejervoirs je 25 Liter haltend, wegen Anlage einer Wafjerleitung fiir Mf. 36 zu verfaufen. Der. Nacın. (8) Hermann Elsass jr., Hanau. Jür ein Aquarium in Stodholim wird ein junger Mann, der die technifchen Arbeiten md die tägl. Abwartung defjelben zu übernehmen hat, gejucht. Pa. Referenzen er- forderlich. Siferten sub. J. D. 6568 an Nudolf oje, Berlin SW., erbeten. (9) S’Benn be VERLIEBT Die Bleinthiere, en und Schaden DOM Prof. Dr. 2. Glafer. Preis: M 3,60; geb. = M 4,25. Erenuy'|he Verlagsbuchhandfung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Druck von Auguft Hopfer in Burg, Beftellungen durd) jede Buhhand- Mi : Anzeigen fung [owie jede Pofanftaft. De agegeden von Der erden die gefpaltene Yonpareille- eis cin aaa, Great füpen Derlagsbräphandlung sei mir 3 #1 sernnet ao Au träge in der Verlagshandiung ent- monatlid) 2 Nummern, Magdeburg. gegengenommen. m nn nn nn nn nn m m DENDDENERKERDEEDEERENDELUEEREEONDEREEREOEDDERREERDENDERTDENDERDERDENEEERDERDERDEERENDEDERDRERDEREENDEREEDERERDENEENDERDEREERNEERERUDERNENDDREENDENDERNERNDENERNDERDERRERDEDDDENDEDERDNTERNDERDEREERDOENDERKERREREENEENEN Snbalt: Berein „Triton“: Kultur von Wafferpflanzen. — W. Hinderer: Allerlei Fleinere Mittheilungen. — Bräap. Widersheimer: Ueber das Präpariren Ieblojer Thierförper. -—- Emil Meyer: Aus dem Thierleben Sid-Amerifas. — DVereins-Nahrihten. — YTragefaften. — Brieffaften. — Anzeigen. An die Mitglieder des „Triton“, Derein für Aquarien- und Terrarien- Kunde zu Berlin. E3 gelangten in Folge der Gratisabgabe von Wafferpflanzen an unjere auswärtigen Mitglieder von LZeßteren zahlreiche Anfragen, die Kultur diejer Bflanzen betreffend, an uns, die wir hiermit beantworten wollen: Sede Wafjerpflanze verlangt diel Licht. Der Behälter mu aljo un- mittelbar am Fenjter jtehen, wenn ihm nicht, was noch bejjer, Oberlicht gewährt werden fann. Am Zimmerfenster jtehende Behälter dürfen mit der Bafis nie über das Senjterbrett ragen, bejjer ift es, Ddiejfe fommt noch etwas tiefer, weil der Behälter dann mehr Licht erhält. 1. Sagittaria natans) das jchwimmende Pfeilfraut und die Vallisneric, u. Vallisneria en müfjen ganz unter Wafjer jtcehen und find bis an den Wurzelfnoten einzupflanzen, nicht tiefer; die erften Blattachjen alfo dürfen nicht mit in den Bodengrund fommen. Beide Pflanzen find mit jedem Boden- grund zufrieden. 2. Heteranthera zosteraefolia, die jeegrasblätterige Heteranthere, wird unter Waffer gepflanzt. Icdes mwurzellofe Stüd, das je nach ühriger Länge 1—5 cm tief eingejeßt wird, gedeiht ficher, auch Ioje eingeworfene Stüde wachjen Iuftig fort. H. z. ift mit jedem Bodengrund zufrieden. 3. Sagittaria sagittaefolia, daS gewöhnliche Pfeilfraut, it im Aquarium am beguemjten und ficheriten in Sinollen einzubringen. Die Knollen werden in einem Glas mit Waffer auf das Fenfterbrett geftellt und erft dann in den Bodengrund gebettet, wenn fie 1-2 cm lange Wurzeln gemacht haben. Der Ausgangs- punft der Wurzeln fommt 1—2 cm tief in den Bodengrund, da die Sinolle BEE ftet8 nachfchiebt. Die Pflanze liebt ein Gemijch) aus Moor, Torf, Schlamm, Zehm-Erde und Flußfand, gedeiht aber fonft auch in jedem Bodengrund und liebt im Zimmer eine Waffertiefe von 15—25 cm, ohne daß dies Bedingung ift. 4. Myriophyllum vertieillatum, das quirlblüthige Taujenoblatt, entwicelt fich im Zimmer-Mquarium befonders fchön, wenn die Knofpen erjt dann ein- gebracht werden, nachdem fie in einem Waffergefäß auf dem Yenjterbrett jich foweit entwicelten, dab fie eine Länge von 4—10 cm erreichten und big 1 cm fange Wurzeln zeigten. Diefe junge Pflanze bette man bis zur oberjten Wurzel in den Bodengrund. M. v. gedeiht in jedem Bodengrund, ev. auch ohne jolcdhen. 5. Trianaea bogotensis, die Trianea, ift eine Schwimmpflanze, aljo nur auf Die Oberfläche aufzulegen ; fte gedeiht am beiten in flachen Waffer mit Lehmgrund. 6. Riccia fluitans ift eine Schtwimmpflange, die al3 jolche einfach eingerworfen, am beften gedeiht; jte fommt auch gut fort unter dem Bodengrund an der Lichtfcheibe, unter Waffer von anderen Wafjerpflanzen feitgehalten und als Trodenpflanze am feuchten Felfen 2c., den fie fchlieglich in herrlich Tmaragd- grüner Schicht überzieht. 7. Utrieularia vulgaris (Wafferfchlauch) und Aldrovandia vesiculosa (Aloro- vandie), zwei infektenfreffende Vflanzen, ferner Stratiotes aloides (Wafjer-Uloe oder Nrebsscheere) und Hydrocharis morsus ranae (Frojchbiß), alle vier am beiten in Anofpen zu befchaffen, die man vorerft im bejonderen Wafjerbehälter auf dem Tenfterbrett fih zu fingerlangen bezw. letere beiden biS zu 3 cm Durchmejler habende PVflanzen entwiceln läßt, find Schwimmpflanzen und daher nur loje einzumwerfen. 8. Saururus lucidus und Saururus cernuus, die jog. Eidechjenichwänze, find Sumpfpflanzen, die eine Waiferhöhe bi8 40 cm ficher vertragen und am beiten in 10-20 cm tiefem Waffer gedeihen. Im einer Mifcherde von Moor, Torf, Lehm, Schlamm-Erde und Flußfand gedeihen fie am beiten. Die Vflanzenbeftellungen werden in der Reihenfolge des Eingangs derjelben erledigt. Falls der Vorrath vergriffen, werden die Beitellungen zu jpäterer Lieferung vorgemerkt. An VBorto und VBerpadung find den Betellungen 50 Bf. in Briefmarken beizufügen, etwa erübrigtes Borto wird der Vereinstafje überwiefen. Der Voritand des „Triton“, Berein fir Aquarien und Terrarien-Kunde zu Berlin. Allerlei Eleine Mittheilungen. Bon W. Hinderer in Spaichingen. Ausgehend von der Bemerkung der Schriftleitung im Jahrgang 1892, ©. 69 diefer „Blätter“ und von meiner eigenen Anficht, daß die Mittheilung jeder einzelnen, anjcheinend auch noch jo unbedeutenden Beobachtung und Er- fahrung für manchen Naturfreund und Liebhaber von Werth jein könne, über- gebe ich Folgendes umnjerer HYeitjchrift. Mitte Dezember 1891 habe ich in der gleichen Brunnenfchale, in welcher ich im Winter 1890/91 drei Salamander und einen Frofch fand (j. Sahrgang 1891, ©. 88) wieder zwei Zeuerfalamander gefangen, welche das Waller u nicht verlaffen fonnten und deshalb die Winterruhe nicht gefunden hatten; leider fonnte ich troß forgfältiger Behandlung die Thiere wieder nicht am Leben erhalten. Wie gefährlich der Arolot! im Aguartıım werden fanı, habe ich kürzlich erfahren müfjen. Nachdem mein in ganz Kurzer Zeit von 10 auf 15 cm ange- wachjenes Eremplar am 1. Januar d. 3. einen Aitel (Döbel), den ich ihm jedoch glücklich wieder abjagte, jchon Halb verjchlungen hatte, hat er mir einige Tage nachher einen japanefifchen Goldfifch, der allerdings frank war, und furz darauf einen ferngejunden prachtvollen Schleierfhwanz gefrefien. Seither mag ich den unheimlichen ©efellen, der mir vorher jo lieb war, nicht mehr leiven. Dafür ergeht e3 ihm manchmal auch recht Ichlimm. Ich halte eine Anzahl der nieolichen PBijivien (Erbjenmuscheln) im Aquartum; jchon dreimal habe ich nun innerhalb weniger Tage beobachtet, wie der Arolotl in die geöffnete Schale folcher Mufcheln getreten iit und — flapps war die Schale gejchlofjen und eine Zehe des Arolotl eingeflemmt. Diejer fuhr dann im Schmerz wie withend im Aquarium umber, wollte die Mufchel an Steinen und Bflanzen abjtreifen und verjiichte jogar, mit dem Kopf die ehe zu erreichen und die Mufchel wegzubeigen. DBefreit wurde er von ihr aber erit, wenn er in fein Schiefal ergeben jich einige Zeit ruhig verhielt; dann öffnete fich die Miufchel wieder und ließ fich von jelbit abfallen. — Wan könnte bei der Häufigkeit diefes Borfommnifjes fait meinen, eS handle jich Hier um Wechjelbeztehungen zwischen Mufchel und AUrolotl; ift es nicht, als ob eritere den leßteren als Mittel dazu auserfehen hätte, daß Jie jchneller, als cS ihr fonjt möglich ist, vom Blabe fommt? Eine nach meiner Bejchreibung im Jahrgang 1890, ©. 232 behandelte Caltha palustris (Sumpfdotterblume) habe ich jeit 2. Februar in Blüthe, was bei dem Umjtand, day zu den Senftern herein der Schnee Iugt, einen ganz eigenartigen Eindrucf macht. Den gleichen Stod Habe ich num jchon den zweiten Vinter angetrichen, ohne daß eine erhebliche Schwähung an ihm bemerfbar wäre Auch ein Polygonum viviparum treibt jchon jet, anfangs Februar, feine hübjchen Blüthenährchen. Mit meinen Fischen Hatte ich in der Heit des Mebergangs vom Sommer in den Winter — eine eigentliche Herbjtwitterung haben wir auf dem Heuberg, am Ausgang der rauhen Alb, nicht — viel Beh. Ale Karpfen-Arten: Karpfen, Goldfifche, Goldfaraufchen, japan. Goldfische, Bitterlinge und auch ein Schleierjchwanz, jchnappten unaufhörlich über das Waffer Heraus nach Luft, Die jie dann allemal wieder auswarfen, fodak der Nand des Aquarium immer mit Quft- blafen unfchön befeßt war. Nach einiger Zeit nahmen die Fische dann feine Nahrung mehr an, jelbit Fliegenmaden, fonft ein Lederbiffen, mit der Nadel direkt ins Maul gereicht, wurden manchmal wicder ausgefpieen ; fchlieglich wurden die Thiere matt und nad) Wochen — e3 dauerte oft recht lange — waren fie todt. Am auffallendften an der Sache tt mir, dab die Fifche nicht im mindeften abmagerten, fondern im Gegentheil beim DVerenden in Form und arbe außerordentlich prächtig waren. Nicht einmal ein Zufammenziehen der Floffen war bemerfbar. Ueber die Urfache der Krankheit habe ich verschiedene Vermuthungen, aber feine a Sy Gewißheit; am eheiten ift denkbar, daß bei dem Uebergang von lebendem zum todten Sutter Verjtopfung eingetreten it, möglich it aber auch, dag Lujtmangel fich geltend machte, weil die Fenfter in der rauhen Jahreszeit nicht mehr jo andauernd geöffnet werden fonnten wie Sommers, endlich aber fanın e3 ich auch um eine Erfranfung der Freßorgane handeln, denn ich glaube bei den Thieren Schlingbefehwerden beobachtet zu haben. Lebtere Krankheit wäre aller- dings wohl feine primäre, fondern würde zurücdzuführen fein auf das Luft- Ichnappen, welches feinen Grund in einem anderen Unwohlbefinden haben mußte. Das Waffer war fehr rein und reichlich) mit Pflanzen und zwar mit ächten Wafjerpflanzen bejegt. Bon den bezeichneten Fiichen tft mir, jodaß ich beinahe die Zuft an unferer Liebhaberei eingebüßt hätte, fein einziger verblieben, obwohl ich in 50 Liter Waffer nur 25 bi 30 Stüd meijt mittelgroße und ganz Kleine Thiere halte. Am ausdauernditen zeigte fich ein weißer (fleifchfarbiger) Gold- füch, den ich Schon fehr lange bejaß; aber eines Tages war auch er franf. Da- gegen hielten Ellrigen, Aitel, Schleihen (auch Goldichleihen), Bartgrundeln, Schlamm- und Steinbeißer und die härteren Filche: Silberbarjch, Mafropode, Hundafiich und Wels gut aus. Daß manche Fifche recht lange ohne Nahrung fein fünnen, habe ich an einem Hundsfilch erfahren. Während ein Exemplar, das ich fchon lange im Aquarium habe, fich jeden Winter an rohes Nindfleifch jo gewöhnt, daß es mir dasjelbe vom Finger fchnappt, nimmt ein neu hinzugefauftes Cremplar durchaus feine todte Nahrung an. So lebt nun der arme Tropf, der ütberdies davon, daß ihm einmal, ehe er in meinen Beji fam, von irgend einem anderen Thier eine Bruftflojje Herausgeriffen wurde, eine greuliche und anfcheinend nie vernarbende Verwundung hat, Schon mindeitens 10 Wochen ohne jegliches ‚Sutter und magert er natürlich jichtbar ab. Zum Sterben ift eg ihm aber noch nicht und jeine Wunde jcheint ihm nicht viel Bejchwerde zu machen, es jei denn, daß gerade fie die Urjache feiner Appetitlofigfeit wäre. Auch ein Donaumwels, der früher Rindfleifch recht gerne fraß, verichmäht jest todte Nahrung und werde ich ihn deshalb auch nicht über den Winter bringen, da ich micht viel lebende Nahrung befhaffen fann, wenn ich auch ab und zu in meinen 250 Blumentöpfen einige Fliegenmaden und Wurzelaale finde. Ueber Entwiclungshemmung bei Lurchen (j. Sahrgang 1891, ©. 23 u. 88) konnte ich Ddiefes Jahr feine Beobachtungen anitellen, jintemalen ich mit meinen häuslichen Naturanftalten — Aquarium, Terrarium, Treibhaus, Zimmer- pflanzenzucht und Bogelfäftg — ohnediek jo viel zu thun hatte, daß ich nicht dazu fam, Brut zu fchöpfen. sm biefigen an Betrefakten jehr reichen Bezirf wurden fürzlich im Schiefer einige wundervoll erhaltene fofjile Fiiche gefunden, welche der hiejige natur= hiftorische Verein für feine Sammlung erworben hat. Darunter befindet ich der jogenannte Haarfifch, der in Folge des Umitands, daß jede einzelne Schuppe gerippt ift und die Schuppen dDemgemäß wie in Haare zertheilt erjcheinen, ein Ausjehen hat, al® ob er am ganzen Körper nicht bejchuppt, jonvern Dicht behaart wäre. a An Wafjerpflanzen, deren Kultur ich früher erfolglos oder mit wenig Erfolg verjucht habe (j. Sahrg. 1891 ©. 200 ıı. 225) find mir Diejcz Sahr aus Samen, die ich wieder von Haage u. Schmidt bezogen habe, Nymphaea und Ceratopteris jehr reichlich aufgegangen. ES fommt eben viel darauf an, daß man den rechten Heitpunft zum Einkaufen erwifcht. Neu gezogen habe ich Seirpus natalensis (Simje aus Natal), welche ähnlich wie die Cypergräjer aus- zufäen und zu behandeln ift. Wie reihhaltig man jeine Behälter ausjtatten fann, daS mag folgendes Berzeihnig von Pflanzen, Die ich vorigen Sommer zu gleicher Zeit im Aguarium und auf dem Feljen hatte, beweifen: Acorus gramineus (gra$= artiger Schilf), Alisma plantago (Frofchlöffel), Anemiopsis (Houttuynia) cali- fornica, Aponogeton distachyus, Azolla caroliniana, Batrachium divaricatum — Ranuneulus aquatilis (Wafferranunfel), Calla palustris (Sumpfichlangenwurz), Callitriche (Wafferitern), Carex follieularis (Segge), Cordyline superbiens (Drazäne), Cyperus alternifolius (Cypergras), Fontinalis gigantea (DutellmooS), Heteranthera zosteraefolia, Hottonia palustris (Sumpffeder), Hydrocharis (Frojch- biß), Hydrocotyle vulgaris (Waffernabel), Isoötes lacustris (Brachjenfraut), Isolepis gracilis (Haargras) und prolifera, Juncus (Binje), Lemna minor (Wafjerlinfe), Limnocharis Humboldtii, Marsilea quadrifolia, Mentha aquatica (Wajjerminze), Myriophyllum proserpinacoides (Taufjendblatt*), Nertera depressa, Nuphar luteum (Veirblume), Pontederia coerulea, Polygonum amphibium, Pota- mogeton (Laichfraut) in 2 Arten, Pteris serrulata (Saumfarn), Sagittaria (Pfeilfraut) montevidensis und sagittaefolia, Saururus cerruus (Civechjenjchwanz), Sphagnum (Sumpfmoos), Stratiotes aloides (Wafferaloe), Tradescantia zebrina, Trapa natans (Wafjernuß), Trianea bogotensis, Utrieularia vulgaris (Wafjer- ihlauch) und Vallisneria spiralis, zujammen 42 Arten. Dazu fommen noch 5 Arten, die ich Hier gefunden habe und die ich noch nicht genau zu bejtimmen vermochte. Nachher gingen die einen draus und famen andere Hinzu, wie Ophiopogon Jaburan (Schlangenbart), Selaginella, Myosotis palustris (Sumpj- vergigmeinnicht), Fieus repeus (ranfende eige) Polygonum viviparum, Cyperus Papyrus, Equisetum (Schadtelhalm), Menyanthes trifoliata (Bitterflce), Par- nassia palustris (Studentenröschen), Elodea canadensis (Wafjerpejt) und andere. (Schluß folgt.) Ueber das Präpariren todter Chierförper. Bortrag des Herin Wifersheimer, gehalten im „Triton“, Verein fir Aquarien- und Zerrarien-Kunde zu Berlin. (Nach eigenem Stenogramm mitgetheilt von Schadom.) „I. 9. Sch danke Ihnen für Ihre freundliche Einladung. Eine wiffen- Ihaftlihe Abhandlung will ich Ihnen num in meinen Ausführungen nicht geben ; mein Vortrag foll mehr ein inftruftiver fein. Zunächit geftatte ich mir, Ihnen die mit meiner Flüffigfeit injteirten Thiere und Pflanzen zu zeigen.“ Mit einigen begleitenden Worten läßt der Herr Vortragende die auf Teller gelegten Thiere, fowie auch eine Pflanze in der VBerfammlung herumgehen. *) „Herpestes“ ift eine Sprachfünde; Herpestes heißt für den Naturmiffenfchaftler Ichneumon. Base 3 find Käfer — eine ganze Kollektion —, ein bereit3 vor 10 Jahren präparirter Tafchenfrebs, eine Scepflanze, auch) vor Jahren mit der Flüffigkeit getränft, und das Sfelett einer Niefenichlange, welches vor 13 Jahren präparirt worden ift. Die Gegenstände erregen durchweg die Bewunderung der Berfammlung. Es läßt fic) bei denjelben auch nicht die geringfte Spur von Geruch entdeden. Die einzelnen Glieder der Thiere haben diefelbe Beweglichkeit wie im Leben und haben lich die Ihiere auch fonft in ihrem Ausfehen nicht verändert. Die Bflanze ijt elaftiich geblieben und faßt ji) an wie Sammt. Der Nedner fährt dann fort: „Bei Kleineren Gegenftänden ift das Klonjerviren eine einfache Sale. Das Hineinlegen in die Flüffigfeit auf einige Tage genügt für alle Zeiten. Schwieriger jedoch geitaltet fich die Sache, wenn es fich um größere Thiere, ich meine folche, die ein größeres Volumen haben, handelt. Dann muß die Slüffigkett auch von innen angewendet werden. Aber auch dies ift leicht auszuführen. Man benugt dazu eine Bravaziprige mit jtumpfer Kanüle und führt diefelbe in das Gefäß- Iyitem des Klörpers ein. Sodann läßt man die Flüffigfeit unter fonjtantem Drud jo lange in denjelben hineinlaufen, bi8 der Bauch fie hebt. Die beite Stelle für das Einführen der Kanüle ift die Halsichlagader (Richtung nad) dem Herzen). “Der Vortragende erläutert num das Verfahren an einem Fi, indem er denjelben im vorbejchriebener Weije behanvelt und führt dann fort: „De. 9. Diefe Flüfligkeit ift giftig. Außerdem habe ich aber noch eine andere, welche ungiftig, zur Sonfervirung von Fleisch und Bier benubt wird und bewirkt, daß fich dasjelbe wochenlang Hält, ohne an Geihmad md Srifhe auch nur das Mindefte zu verlieren. Leider verhält fic) das große Vublifum diefer Flüffigfeit gegenüber ablehnend. Sch habe fie eben auch Widersheimer’fche Flüffigfeit genannt, was wohl ein Fehler tft, denn Das Pırblifum denkt bei dem Namen Wicersheimer immer an Leichenfonfervirung und dergleichen. Ebenjo wie die giftige Flüffigkeit, ift auch diefe von den Behörden aufs Schärfite geprüft worden und hat fich glänzend bewährt, fowohl in Bezug auf ihre Konfervirungsfähigteit, als auch völlige Unfchädlichfeit für den menjchlichen Körper. Auf der legten Kochfunftausftellung befand fich ein von mir präparirtes Nindsfilet. Drei Monate vorher war e3 von mir dor Zeugen präparirt umd dann von Ddenjelben verfiegelt und in Verwahrung genommen worden. Am Abend vor der Ausftellung wurde es entjiegelt. E3 glich im Ausfehen völlig vem frischen Fleisch, und gebraten wurde es diefem jogar vorgezogen, da e8 durch das Liegen natürlich zarter und mürber geworden var. Eine Gans hatte ich 6 Wochen vor der Auzsftellung präparirt. DShre Leber war bejjer wie die einer friichen Gans. Der Koch brachte fie mir herauf mit dem Bemerfen, daß er noch nie eine jo jchöne Leber gejchen hätte. Biei Hajen wurden gebraten, ein frischer und ein mit meiner Flüffigfeit behandelter. Der meinige wurde vorgezogen. a Die Flüffigkeit macht fogar Fleifch, das jchon zu fehr haut gout ift und jich für die menfchliche Nahrung faum noch) eignet, wieder geniegbar! Bei mir zu Haufe wird viel präparirtes Fleisch verzehrt und mit gutem Appetit; denn das leifch erhält fich eritens frifch und wird ziveitens diurcch das lange Liegen weicher und mürber. Die Flüffigkeit ift nicht etwa nur für einmaligen Gebrauch), nein, jte fann vielmehr immer wieder benußt werden. Für den Haushalt tft eg, wenn e3 jich, was wohl faft immer der Fall, um das Aufbewahren für einige Tage handelt, nicht nöthig, dei betreffenden Gegenjtand in die Flüffigkeit zu legen, ein einfaches Beftreichen mittelft eines PBinfels genügt. Vorgeftern habe ich vier Gänfe, die für Süd-Almerifa bejtimmt find, mit meiner ungiftigen Flüffigfeit präparirt, und zwar liegt dem die gewiß merfwitrdige TIhatjache zu Grunde, daß den Gänfen, die lebend nach dort gejchiet werden, der Gejhmad abgeht, den man hier an einem guten Oänjebraten hat. Gie ichmeden Holzig. Der Gefchmad it weg, wie fie den Aequator paljiren. Ich werde die Öänje abjchien und abwarten, ob die Flüffigfeit, die jtch Hier bewährt, auch in jenem Klima ihre Wirkung behält. Die höhere Temperatur an fich fchadet nichts, wohl aber kommen die flimatifchen Verhältniffe der verjchiedenen Sahreszeiten in Betracht. Das tritt auch bei uns in Erjcheinung; denn jeder Schlädhter läht das von April bis Mitte Juni gejchlachtete Fleifch getrojt auch höherer Temperatur ausgejegt, ohne zu befürchten, daß es anrüchig wird, währen das in den folgenden Monaten gejchlachtete Fleisch Schon bei 12° in Fäulniß übergeht. Eine große Brauerei in Süddeutjihland benußt jchon jeit langen Jahren die Slüjfigkeit zur Sionjerpirung ihres Bieres und zwar mit ducchichlagendem Erfolge. Den Namen der Brauerei will ich nicht nennen, denn die Behörde würde vielleicht eine Zälfhung darin erbliden, wenn dem Bier noch etwas zus= gefügt würde, was nicht Hopfen, Malz und Waller it. Merfwürdig ijt es jedenfalls, daß, obgleich die Wirkfamfeit meiner Flüffigfett auf der Hand licgt und für Die Brauereien doch ohne Zweifel von unjchäßbarem Werthe it, fich nur eine Brauerei entjchlojjen hat, mein Mittel zu erproben. Das SKriegsministertum hat meine ungiftige Flüffigfeit ebenfalls erprobt. Ein Hammel wurde von mir präparirt und erit nach Monaten feinem Zwed, ver DVerjpetfung, übergeben. Das Nejultat fiel glänzend aus und trug mir ein Anerfennungszeugniß ein. — E3 tft hier chen die Frage aufgeworfen worden, ob der Geruch meiner giftigen Flüffigfett für die Gejundheit nachtheilig jei? M. 9., da wäre ich längjt todt. Gerade das Gegentheil bewirkt die Flüffigkeit. Sie dezinficirt, macht die Zuft reiner und gefünder. Außer den beiden angeführten Erzeugniffen Habe ich noch eine dritte Slüfjigfeit, die fi als vorzüglich erwichen hat, gegen Motten hauptfächlich, aber auch gegen alles andere Ungeziefer. Auch diefes Mittel tft, wie die nicht giftige Slüffigfett, dem größeren Theil des Publitum unbekannt, durch mein Berfiehulden; denn ich bin eben fein Geichäftsmann und das Neflamemachen habe ich noch nie veritanden. u N As viertes Konfervirungsmittel nenne ic) noch das von mir erfundene Mundwaffer, das in zahmärztlichen Kreifen jeher gut eingeführt ift. Neuerdings habe ich der PWiftoria- -Apothefe, Sriedrichitrage Nr. 19 hier, den Vertrieb meiner verjchtedenen Flüffigfeiten, an die Brivatfundschaft, a 2 Aus dem Thierleben Süd- Amerika’. Im Rio de la Blata und feinen Nebenflüfjen leben in ungeheuern Mengen ichuppenlofe Fifehe *), welche bei fchmerzhafter Berührung einen lauten, fnurren= den Ton von fich geben. ES find mehrere Species, drei Derjelben werden von den Eingeborenen folgendermaßen benannt: 1. Bagre blanco (Bauch weiß, Seiten und Rüden mit großen blaufchiwarzen leden); .' 9. Bagre amarillo (weißer Bauch) und große vrangegelbe leden auf Seiten und Rüden); 3. la vieja (weißer Bauch und einförmig olivenfarbige Seiten und Rüden). Die SeitenfInffen befigen je einen Haupt- und mehrere Nebenitacheln. Bei größeren Exemplaren von ca. 45 cm Länge haben die mehr fantigen Stadheln an der Bafis einen Durchmeffer von ca. 1'/, cm und eine Länge von ca. 8 cm. Sie find vollitändig mit feinen Widerhafen befegt, und die damit verursachten Wunden find fehr fcehmerzhaft und gefährlich. Im der Mitte des Schädels befindet fich eine 2—2"/, cm lange, mit Haut überwachjene Spalte und in deren Centrum eine elliptifhe Deffnung von *,—1l mm Durchmeffer. Wird durch diefe Spalte ein Strohhalm eingeführt, jo giebt das Thier laute, fnurrende Töne von fich. Ich Habe dies Experiment fjehr oft wiederholt, und fand, daß die Töne durch Reibung der Floffen in den Öelentpfannen hervor- gebracht werden. Gelbft einige Stunden nach) dem Tode des Thieres Tann man durch) Bewegung mit gleichzeitigem Andrüden der Floffen im Gelenfe diefelben Töne hervorbringen. Iede Bewegung der Flofjfen bedingt ein gleichzeitiges Deffnen und Schließen des Maules und der Kiemen und wirft alsdann der Körper des Fifches wie ein Nejonanzboden. Stößt man den Strohhalm ehr tief ins Gehirn, fo ftirbt der Fisch innerhalb einiger Minuten, im anderen Zalle fann man das Experiment öfters wiederholen, ohne den FZilch zu tödten, und wird derjelbe alsdann immer fnurren. Bei Fimnftlicher Bewegung der Ylofjen fühlt man fogar die dem Finger mitgetheilten Vibrationen während de3 Kinurrenz. Diefe Fische werden von der Bevölferung gegejfen und wird der Bagre amarillo für den jchmachaftelten gehalten. — Bon einem der jehr Häufig dort vorfommenden „Riejenfröjchen”, von den Eingeborenen Escuergo genannt, wird behauptet, er jet jehr giftig. Sch Habe denfelben (er ift außerordentlich biffig) mit aller Genauigkeit unterjucht, habe aber feinerlei Giftorgane an ihm entdeden Fünnen, weder Zurchen noch andere Hohlräume in den Zähnen, auch feine Giftdrüfen. Die Zähne find etwas nach hinten gebogen und mit fehr feinen Widerhafen bededt. Wenn das Thier gebiffen hat, muß ihm mit Gewalt das Maul geöffnet werden. Dadurch *) Stachelmelje (Bagrinae) Beilage zu „Blätter für Annie u. Cerrarienfreume”, III. 82. Viagdeburg, den 16. Februar 1892. Ne 4. werden die Fleifchfibern zerrijjen, die äußerft fchmerzhafte Wunde entzündet fich im furzer Bett und fann een tödtlichen Verlauf nehmen, da gewöhnlich der Tetanus fich einftellt. Emil Meyer, &r:Chemifer am Artillerie-PBarf zu Buenos-Ayres. Dereins-ITachrichten. Triton, Berein für Aquarien- und Terrarien-funde zu Berlin, Erjte ordentlidhe Situng am 15. Januar 1892. Das Protofoll der Generalverfammlung wurde verlefen und genehmigt. Das Protofoll der ordentlichen Situng vom 18. December 1891 fonnte in Folge Abmwefenheit des wegen Krankheit entjchuldigten vorjährigen Schriftführers Heren Nidlef3 nicht verlefen werden. Für die Aufnahme als Mitglieder ftehen zur Wahl die Herren: Karl Inme, Kaufmanır, Kommandantenjtr. 84, Guftan Klemmt, Tabrifant, Brunnenftr. 30, Mar Schubert, cand. med., Zübederfir. S, welche fammtlih einjtimmig aufgenommen murdeı. Der Herr Borfitende bittet etwaige Wünfhe um Nachlieferung einzehrer Nummern des Sahrgangs 1891 unferes Bereingorgans bis 15. März Herrn Simon mitzutheilen, da jpäter eine Nachlieferung nicht mehr möglich jei. Ebenjo wollen fich bei genanntem Herrn bis zum jelben Termin Diejenigen melden, die Einbanddefen für den ermäßigten Preis von 75 Pf. pro Stüd für den vorigen Sahrgang wünfchen. Der Antrag des Herrn Hothorn: „Der Berein möge dem Deutjchen FifchereisBerein als Mitglied beitreten”, wird angenommen. Zu Punft 4, Borzeigung intereffanter Thiere 2c., bringt Herr Dir. Veit einige diesjährige Arolotl, die an Körper große Mengen Blajen oder Beulen in Hirfeforn- bis Linfengröße zeigen und daran auch, wie viele andere Eremplare feiner diesjährigen Zucht, zu Grunde gegangen find. Sn früheren Sahren habe er nie etwas derartiges bemerkt. Er frägt an, ob ihm Semand Mittel und Wege zur Bekämpfung diefer Krankheit jagen Fünne. Herr Nitfche giebt den Rath, zunachft auf mifroffopifchem Wege feftzuftelen, was die Blafen enthalten; exit danı wäre e3 möglich, über Mittel gegen die Krankheit zu berathichlagen. Der als Gajt anmwejende Herr Welzel jchlägt vor, Berjuche mit Salz zu machen. Er habe auf einen mit Saprolegnien behafteten, in 4—5 Liter MWaffer befindlichen Arolotl 1/s EHlöffel Salz gejchüttet, nad) einer halben Stunde das Thier in friiches Waffer gebracht, jpäter das Wafjer öfter gemwechfelt und jo das Thier gejund befommen. Herr Dir. Veit glaubt gelefen zu Haben, daß auch nur geringe Salzlöjungen auf alle Zritonen=Larven tödtlich wirken, ohne indeß jelbft VBerfuche gemacht zu haben. Herr Nitjche it der Anficht, daß Salzlöfung, die in LXiebHaberfreijen fait zum Univerjal- mittel gegen alle möglichen Krankheiten geworden ift, nicht im entfernteiten die allgemeine Wirkung hat, die ihr zugefchrieben wird, bei unrichtiger Handhabung fogar oft verderbenbringend wirkt; auch in diejem Kalle glaube er, daß der Arolotl mehr durch das reine Waffer, als durch das Salz geheilt jei, wie fich Saprolegnien in gefundem Wafjer ja jtetS von jelbjt wieder verlieren, wenn fie in jolhem überhaupt die Moglichkeit haben, zu erjcheinen. — Herr Simon bringt als reizende Neuheit eine aus Glas angefertigte Turbine, Die vor den befannten, aus Metall hergeftellten den großen Vorzug hat, daß fie nur geringen Waffer- drucd erfordert, aljo zu dem jebt faft allgemein eingeführten Springbrunnen-Apparat (It. Wir. 51 der „sis“ 1889, Seite 404) fi) gut eignet und leicht zu reinigen ift. Der Aufjas iit für ME. 1,2; durch die Firma Warmbrunn, Quilig u. Co. Berlin, Rofenthalerftraße 40 zu beziehen. Die von Herrn Hothorn zur Verfteigerung gebrachten, aus Japan von ihm importirten Schleier= Ihmwanzgoldfijche finden viele Liebhaber, werden aber jämmtlich von Herin Reichelt erworben. — Sm Fragefaften: „If der grüne Wafferfrofch der Fiihhrut jHädlich ?“ Wird von Herrn Nitfche bejaht. Nach feiner Anficht ift jeder, wenn aud) nur vorübergehend im Wafjer fi aufhaltende Frofich der Fifhbrut Shädlich, daher find Zuchtbecfen im Garten ftetS mit Glasfenfter zu überdeden. P.N. ar r: . Stagefaften. 6. Herin H. H. in Br.: Wenn Sie jebt Waffer aus derjelben Leitung bezw. berjelben Quelle zur Füllung Ihres Aquarium benugen und dafielbe fich jest trübt, während es früher immer fiyflallflar blieb, jo möchte e3 fich empfehlen, das trüb gewordene Waffer einmal einige Tage jtehen zu laffen, um zu jeden, ob es fich nicht wieder Flärt. DVermuthlic führt das Wafjer jelst irgend einen Stoff aufgelöft mit fi), welcher fi) bei ruhigem Stehen muthmaßlich „een“ wird. Da Sie den Behälter peinlich gejäubert, den Sand forgfältigft ausgewajchen, die Pflanzen befeitigt haben und die Thiere jo wie feit Jahren füttern, jo fann jene unangenehme Erfeheinung eben nur durch das Waffer hervorgerufen ein. Brieffaften. Herin W. H. in Sp.: Vielen Dank für die freundliche Sendung! — Herrn H. €. jr. in H.: Eıihalten. Gern werben mir darauf hinmeifen. Anzeigen. Den neuhinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: Blätter für Aquarien- u. Terrarienfrennde Gifter Band (I. Xahrg.) und zweiter Band (II. Jahrg.) — geheftet ME. 3.—. — diefelben — eleg. gebunden ME. 4.25. Diefe beiden Bände bieten eine Fülle intereffanten und dabei gut illuftrirten Stoffes. Creuß’fhe Derlagsbudhandlung, Nlagdeburg. Sın Verlage des Unterzeichneten erjchien: FIR ERETTTER. Eremdländische Zierfische. Soeben erichien: Wine zur Beobachtg., Pflegeu. Zuhtd. Mafropo- +1, $ den, Surami, Gold», Telejfop-, Hundsfilche2c. von Aeutlihlads Anpljiien Hruno Dürigen. Mit Abbildg., Preis 1,50 ME. Beftändig abzugeben: Mafropoden, Telejkop- N ji 7 fiiche, Japan. und Schleierfhwanz=-Golpfische zc. Il N l IM jeder Größe, fowie in u. ausland. Waflerpflanzen, B zeitweilig auch feltene Amphibien u. a. ‘PBreisver;z. von 5 foftenlo3. Paul Matte. 27 Zücpterei frembländ. Zierflge. Bruno Dürigen. c10] Süpdende-Lanfwis (Berl. Anh. Bahn). 4. Rieferung, mit einer Sarbentafel und mehreren Holzichnitten. OYEUR pe Derlagsbunpondig., Magdeburg. | Die Kleinthiere, bmnsnnnmmnmmumme rn ihr Metalldrahtbürjten Um die inneren Scheiben eines gefüllten |Nusen und Schadeng Aquarium gründlich und fcehnell zu reinigen, Gen ie Becngshuhpamhung, Mogdebug, von r ohne die geringfte Störung zu un un ' ohne die Scheiben anzugreifen, empfehle Metall= Deof. Dr. &. Ölafer. drahtbürften, ganz aus Neufilber, jolid und Preis: A 3,605 geb. — A 4,25. dauerhaft, zum reife von Mf. 4.50 g. Nacın. ET ETF EEWIEZSEEI EEE nı] Hermann Elsass jr., Hanau. Ereug’fhe Verlagsbuhhandlung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. Hierzu eine Beilage: Satungen des Vereins ‚Triton‘ zu Berlin. nn ien]Feunde Seftellungen dard) jede Buhhand- erausgegeben von der Anzeigen fung [owie jede Poftanftaft. Ö 309 werden die gefpaltene Yonpareille- a, rent; [ipen Derlagsbugghandlung yile mit 15 Df. berammet und Auf räge. in der Verlagshandlung ent- monatlid 2 Uummern. Magdeburg. gegengenommen. BE nn nn nn nn mm nn m nn nn nn EIKTERERTTETERKEREERERTERTETTRRDTRNERTETTTETERTERTRTDUERERDTBETRERTTSTRTRTENERETRRRTERTUERKDARKRTTERTLKRERENDERKRRERLENTRTREEERTITKERRTERTNTERTTTERDERDSTHLRRTLITTERTENTIRDERERDERRURTERKUNELTITEITERTTRTERERTENTERTEREN N 5. Scriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenftr. 8 III. Band. Im. Bialt: B. Hinderer: Allerlei Fleine Mittheilungen (Schluß), — W. Geyer: In Saden Herpestes reflexa. — D. Schmiedede: Die Salmoniden, insbejondere die Fünftlihe Züchtung derjelben. — DVereins-Nahrichten. — Fragefaften. — Brieffaften. — Anzeigen. Allerlei kleine Mittheilungen. Bon W. Hinderer in Spaichingen. (Scıhluf.) Die jonit Herrfchende Abneigung gegen Wafjerfäfer fann ich nicht in vollem Maß theilen. Sch halte jolche von 1 mm Länge bis zur Größe eines Zehnpfennigjtüds. Bon legteren befinden fich zwei Exemplare jchon feit ?), Sahren in meinem Aquarium und ich Habe auch noch nicht im geringsten bemerft, daß fie anderen Ihieren nachjtellen; fie begnügen fie) mit dem, was die Filche zur Nahrung befommen, vollftändig. Zur Belebung des Behälters tragen die Käfer ungemein bei. Man beobachte einmal ein jolches Thierchen, wenn e3 an der Oberfläche des Wafjers ruht und num durch das Herantreten eines Menfchen erjchredt wird, wie blißjchnell eS fliehend das Waffer durchichneidet, und wie hübjch ift es, wenn die Käfer aus dem Waffer Heraus am Felfen oder an Pflanzen emporgefrabbelt find und jich, wenn man fie ftört, plumbend einfach ins Waffer fallen lafjen, ähnlich wie die flichende Sumpffchildfröte, um fchleunigit unter dem Wafjer zu verjchwinden. Allerdings kommt es auch vor, daß fo ein Braunfittel furrend im Zimmer umberfliegt, denn er fann fowoHl außer Waffer als im Wafler leben. Einmal hat meine Frau einen folhen Durchbrenner wieder eingefangen und in ein Schächtelchen gejperrt; er wurde dann bis zum andern Morgen vergeffen. Aber diefer Lebtag! Wie ein Maifäfer TFragte das TIhier an jeinen Kerferwänden jo lange fort, bis es befreit wurde. Den Taumelfäfer jege ich jeden Sommer frifch in mein Mquarium; er verjehiwindet allemal bald wieder, wogegen die Wafferjchreitwanze, die ich nur einmal eingejegt habe, fich fortpflanzt und jedes Frühjahr von felbit wieder erjcheint. Ba Bon Schneden bejite ich vier Arten, worunter eine Planorbis und cine Napfichneeke (Aneylus). Das Gehäufe der Ieteren ift nicht gewunden, fondern nur an der Spite hafenartig gekrümmt, fodag fie viel Achnlichkeit mit einer Binfelmüge hat. Sie macht fid) im Aquarium deshalb bejonders gut, weil fie nie die Glasfcheiben verläßt, alfo immer leicht zu finden und zu beobachten tft. Trog ihrer geringen. Größe — fie mißt nur 1-2 mm — hat fie eine folche Kraft, daß fie nur Schwer von dem Gegenstand [osgelöft werden fann, an dem fie haftet. Schaden an den Bflanzen Habe ich nur von einer Art, der gewöhnlichen Teichjchnede, gefehen; fie macht fi) mit Vorliebe an Heteranthera und Trianea, doch it mein Beitand an diefen Pflanzen fo groß, daß die Schneden nicht Meifter werden. Daß die Fiihe Schnedenlaich reifen, Habe ich noch nie beobachtet, obwoHL ich folchen Laich jahraus, jahrein in Menge im Aguartıım habe. Eine unliebfame Erfahrung habe ich mit dem ausländischen Taujendblatt, Myriophyllum proserpinacoides, gemacht. Sch habe den größeren Theil Diejer Pflanzen probeweife in den Grund des Aquarium gejest, wo jie prächtig gediehen; wenn aber zufällig eine folche Vflanze während der Nuheperiode aus dem Boden geriffen wurde, fo war fie unrettbar verloren. Sch halte es deshalb für bejjer, Myriophyllum proserpinacoides freifchwimmend zu überwintern. An meinem felbjtgebauten Agquarienfelfen habe ich die Neuerung an= gebracht, daß ich nicht, wie jonjt empfohlen, die Vflanzentöpfe einmauerte, jondern im Selfen Hohlräume ließ, in welche die Töpfe gerade hineinpafjen, jo daß Ichtere mit den Pflanzen beliebig eingeftellt und herausgenommen werden fünnen. Zu Diefem Zwed habe ich aus Tuffjteinbroden und Gement Formen über die entjprechenden Töpfe gemacht und diefe Formen Habe ich dann eingemauert. Uebrigens jehe man darauf, daß die Oberfläche des Felfens nicht zu umfangreich ausfällt, e8 wird font zu viel Wafferoberfläche durch den Felfen weggenommen, was. die Mifchung der Luft mit dem Waffer erfchwert. Lieber bringe ic) am Zelfen unter dem Waller Abfäge an, auf die ih Geyer’iche Töpfchen mit Planzen jo ftelle, daß das Wafjer noch über Die Erdoberfläche weggeht. Su diefer Wafjerticfe gedeihen ja die meiften Sumpfpflanzen ganz gut. Für Pflanzen mit niederliegendem Stengel und ftarfer Bewurzelung, welche in rumde oder andere Kleine Gefäße nicht gut zu pflanzen find (wie Pontederia coerulea und Menyanthes) mache ich) aus Tuffjtein länglich vier- ecfige Trögchen, ähnlich den Badetrögchen für Vögel; diefe ftelle ich auf den Boden des Aquarium jo, daß nur die Wurzelfpigen der Pflanzen in Die Erd- füllung gebettet find, die Pflanzen jelbft aber an der Oberfläche jchwimmen. Ein Mafropode, den id) voriges Sahr im Winter erhielt, hatte auf der Reife fo von der Kälte gelitten, daß er nie mehr anders {hwamm als an- nähernd jenfreht im Waffer ftehend, den Kopf nac oben. Er machte dabei Ichmerfällige bohrende Bewegungen. Sonft war er immer gefund, bis er nad °/, Sahren eines Morgens todt am Boden lag. Ich glaube, daß ihn mein Arolotl angepadt hat; oder wäre e8 möglih, daß dic Erfältung noch nad) jo langer Beit die Urjache des Todes abgegeben hätte? An der Seite war ihm nämlich eine ganz Heine Wunde aufgebrochen, die ausjah, al8 ob dem Fild) En > eine Schuppe weggefallen oder von einem anderen Thier meggeriffen worden wäre. Sollte diefe Wunde vielleicht don innen heraus in Folge der Erfältung entitanden fein ? AL recht zählebig hade ich den fo hönen Steinbeißer fennen gelernt. Bei der legten Keinigung meines Aquarium vermißte ich, als das Waller Ion volitändig abgelaffen war, ein Eremplar diefer Silchart, und erit als ih nad einiger Zeit eine Hand voll Sand vom Boden aufnahm, jchnellte dasjelbe aus diefem hervor; es hatte fich in den feuchten Sand vollftändig vergraben gehabt. Zum Schluß nod) ein tragifomifches Stüdchen, das einem hiefigen Herrn vorigen Sommer im jchweizeriichen Hochgebirge paffirt ij. Er hatte einige Alpenfalamander (Salamandra atra) gefunden, die er, weil er jie nirgends anders unterzubringen wußte, in feine Schnapsflajche ftedtel Zwar hatte er leßtere zur eigenen Stärkung ihres Inhalts entleert, aber nicht einmal den Geruch des Fufel3 konnten die Thiere vertragen, daS waren fie nicht gewöhnt, und jo waren fie in fürzefter Frift faput. Derfelbe Herr, der im Berliner Aquarium einmal Haififche gejehen, Hat mir übrigens aud) einmal gejagt, Hatftiche miffe ich in mein Aquarium fegen — Haiftiche in ein Süßwafjer-Zimmeraquarium! — und ein Aquarium fei überhaupt dummes Zeug; wenn er Filche fehen wolle, dann geje er an den Bad) Hinaus und jchaue jie dort an. — Man muß doc manches hören von Leuten, denen das Berjtändnik für Naturjchönheit und Katurbeobadhtung feglt! In Sachen „Herpestes reflexa“, — recte: Myriophyllum Proserpinacoides. Die intereffanten Mittheilungen des erfahrenen und verjtändnigvollen Aquarien und Pflanzenfreundes Herrn W. Hinderer in Kr. 4 diefer „Blätter“ geben mir Beranlafjung, über die in der Meberjchrift ausgedrüdte „Sprachfünde" einige Worte zu jagen. Herr Hinderer hat ganz recht, wenn er die jo land- läufig gewordene Benennung „Herpestes reflexa‘ für daS hilenifche Taujend- blatt als unrichtig bezeichnet und den Gattungsnamen Herpestes für die unter dem Namen Schneumon befannten Säugethiere in Anipruch nimmt. Allein darin it er doch wohl irrig, daß für den „Naturwifienjchaftler” Lediglich Dieje Deutung geltend ift. ES beiteht in der That eine und zwar fehr artenreiche Bilanzen- gattung Herpestes Gärt. (Herpestis, $. Br., Monniera, P. Br.), deren fat ausichlieglich in den Tropen heimische Arten zum großen Theil ausgejprochene Wafjergewächfe find. Nur fteht diefe Pflanzengattung den Halorageen, zu welchen auch die Taufendblattgewächje zählen, gänzlich fern; fie gehört vielmehr in die Familie der Lippenblüthler. Das Richtige an der Sade ift, daß das grichijche Wort Herpestes „Kriccher”, „Kriechling“ bedeutet, und diefe Gattungsbezeichnung ift jowohl für das oben genannte Säugethier, wie für die PBflanzengattung Herpestes richtig und zutreffend, infofern al3 Ic&tere Wafjergewächje mit im Schlamm friehender Wurzel find; doch giebt es darunter feine mit Herpestes reflexa bezeichnete Art. — Nun ift ja bei dem chilenischen —_ 4 — Taufendblatt der frtechende Stengel in ausgeprägteiter Wetfe vorhanden, Die Zweige mit den fammfiederigen Blättern aber nach) oben zurüdgebogen (veflexa); e8 würde alfo die landläufig gewordene Benennung: Herpestes reflexa an fich nicht unrichtig angewandt fein, wenn eben nicht Die Gattung Herpestes als Längst feititehend vorhanden wäre. Wie und Durch wen die unrichtige Benennung entitanden, ift wohl faum zu. ermitteln. Möglicherweife Hat |. 3. eine Berwechslung beim Smport jtatt- gefunden; möglich ift auch, daß ein in den Tropen jammelnder „Naturwiljen- Ihaftler‘' nach franzöfiichem Mufter die Art aufgefunden und fie in Nictfenntnig oder Nichtbeachtung des bereitS vorhandenen nach ihrer Außern Erjcheinung Herpestes reflexa mihi, d. h. eigene Bezeihnung, getauft hat. Schade übrigens um die Äprachlich leichte Bezeichnung, die ji) zu Myriophyllum proser- pinacoides ungefähr jo verhält, wie Aufternfchlürfen zum Nußfchalenfauen. Die Artbezeichnung proserpinacoides weift auf die Nehnlichfeit mit Prosepiaca palustris L. hin, einer in Nordamerifa heimischen Sumpfpflanze mit fammförmigen, gefiederten Blättern. Ein weiteres Eingehen auf das hilenijche Taufend- blatt ift wohl hier. überflüffig, da die Pflanze in Liebhaberfreifen ja Hinlänglich befannt ift. Nur eines mit ihr gemachten interejfanten Exrperimentes möchte ich furz erwähnen. Imdem ich die Pflanze zur untergetauchten Lebensweife zwang, traten bei ihr ganz bedeutende morphologijche Veränderungen ein. Die leuchtendgrüne Färbung, welche die über das Waffer ragenden Zweige umd Blätter fonft zeigen, veränderte fich bei den Nachtrieben in einen dunfleren und matteren Ton. Die dien Stengelzweige verdünnten fich beträchtlich und wurden Ichlaff, ohne das Streben zu zeigen, über Waffer zu gelangen; die jtumpf- fammigen Fiederblätter verlängerten fich anfehnlich und wurden jpit- bis alt haarzipflig. Im Ganzen näherte fi) der Habitus der Pflanze dem unjerer heimischen Arten, nur war er viel weicher und zarter; fogar eine ausgefprochene Neigung zur Snofpenbildung wurde an den BZweigjpisen bemerkbar. Das Werthoolle an Ddiefem Experiment it: daß die Pflanze im untergetauchten Buftande auch während des Winters in Vegetation bleibt, während fie als Schwimm= oder Striechpflange in Ddiejer Sahreszeit ihre jchöne Belaubung fast vollftändig einzieht. | Wilh. Geyer, Regensburg. Die Salmoniden, insbefondere die Fünftliche Zucht derfelben. Bortrag, gehalten im „Triton“ zu Berlin von D. Schmiedede. Die Salmoniden bilden eine Familie der fogenannten Knochenfiiche und wie fchon aus dem Namen hervorgeht, gehören hierher zunächit die Lachje (Salmo) und die Sorellen, dann die Aejchen, die Kenfen oder Selen und Die Stinte. Da in legterer Zeit in unjerem Bas: viel von dem fünftlichen Befruchten der Fifcheier gefprochen worden tft, jo glaube ich, Ihnen durch Unterbreitung der Gejchichte als auch der Methode des fünftlichen Befruchtens etwas nicht ganz Uninterefjantes zu bieten, da8 und au) in Beziehung auf unfere FZijch- Br, behälter im Zimmer vielleicht Fingerzeige geben fan. Sch beichränfe mich Heute darauf, nur über eine Gattung der Salmonen, Lahs und Forelle, zu jprechen, deren Fünftliche Zucht wohl die ältejte und verbreitetite ift. Der Lachs ift Ihnen ja allen befannt. Man zählt von ihm ca. 160 Arten, bon denen die meiften die Küften und füßen Gewäfjer der nördlichen gemäßigten und arftifchen Zone bewohnen. Die eigentlichen refp. ausschlichlichen Meerlachje find gewöhnlich Tiefjeefifhe. Nicht nur Hier in Europa, jondern auch im nördlichen Ajien und Amerika jpielt der Lachs, den man feines vorzüglichen Zleijches wegen den „Edelfiih“ genannt Hat, eine ganz bedeutende Rolle. Zur Laichzeit machen die Zachje größere Wanderungen nad) Strömen und Bächen. Se nach der Dertlichfeit erwacht ihr Trieb früher oder fpäter. Beim Aheinlachs ijt dies im Juni bi September, bei denen im Norden jchon früher. Der Lachs jteigt im Frühjahr in die Flüffe Ruklands, Sfandinaviens, Grop- britaniens und Deutjchlands, bejonders in den Nihein, die Oder und Weichjel hinauf, wozu er den Secwind benußt, mit defjen Hilfe er die Strömungen leichter überwindet, wandert oft mehrere 1000 km vom Meere bis in Die Gebirgsbäche, um hier feine Eier abzulegen und jchwimmt, da er gern gejellig lebt, in geordnetem Zuge, die Weibchen voran. Stromfchnellen, Wuflerfälle, Wehre zc. werden mit großer ©ewandtheit, Kraft und Ausdauer, denn oft erft nach vielen vergeblichen Verjuchen, überfprungen. Sie fchnellen fich im Bogen von 6 m etwa 3'/,—4 m empor und gelangen jo, wenn auch erit nach Monaten, in den oberen Zauf der Ströme und Nebenflüffe. Nach angeitellten Berjuchen hat man ermittelt, daß die aug dem Meere kommenden Zachje zum Bwed des Laichens ftets in den Fluß fteigen, der zu ihrer Öeburtsitätte Führt. Der jtromaufwärts jteigende Filch ift Dunkler gefärbt, ungemein fett und hat rothes Fleifch. Bejonders alte Männchen legen ein prachtvolles Farbenkletd an. Sn Ddiefem ZJuftande nennt man ihn am Nihein „Lachs". Häufig findet man bei diejen älteren Männchen während und furz nach der Laichzeit einige mit einer jo Shwammigen Schwarte bededt, dag die Schuppen darin eingebettet und deshalb völlig unfichtbar find. Nach dem Laichgefchäft Kehren die Yachje abgemagert und mit entfärbtem Sleifche wieder in daS Meer zurüd. Man heiße jie num am NAhein nicht mehr „Lachs“, fondern „Salm”, die jungen Fijche „Sälmlinge”. Dft greift daS Laichen die Thiere jo gewaltig an, daß fie vor Ermattung zu Grunde gehen. Man hat feftgeitellt, daß der Lachs während der ganzen Wanderung jo gut wie gar feine Nahrung zu fi nimmt, jondern thatjächlich von jeinem Fette zehrt. Sit er jedoch ing Meer zurücgefehrt, To mäftet er fich wieder jehr Schnell. Auch das WachstHum der jungen Lachje wird erjt mit ihrem Eintritt ins Meer äußerst rajch befördert. In der Jugend nährt fich der Zah von Würmern und Imiekten, jpäter Hauptjädhlich, da er ja ein Raubfifch ift, von E£leineren Fifchen. Sein in jeichte, jandige Stellen abgelegter Laich bedarf zur Entwidelung je nach der Wafferwärme 6—12 Wochen. Nach ungefähr einem Jahre beginnen die Tachje ihre erite Wanderung nach dem Meere. Ein ftändiges Verweilen im Sühmwajjer würde fie verfümmern. (Fortjegung folgt.) Rn Dereins-NTachrichten. Triton, Verein für Aquarien- und Terrarien-Kunde zu Berlin. Zweite ordent- lide Sikung am 5. Februar 1892 im Reftaurant „KRönigshallen“. Die Protofolle vom 15. Xanuar 1892 und 18. Dezember 1891 werden verlefen und genehmigt. Zur Mitgliedfhaft angemeldet werden die Herren C. Scholl, Apotheker in Stuttgart; E. Hinze, Rentier, Berlin, Schönhaufer-Allee 56; €. Riftom, Kaufmann, Berlin, Marien- burgerftraße 132a. Herr Hothorn theilt mit, daß ein Herr in Nem-Yorf id, mit uns in Verbindung gefest habe, um Teleffopen und Schleierfhwänze jowie hier vorfommende Thiere und Pflanzen unferer Liebhaberei gegen dort vorfommende Fiiche, Fröiche, Pflanzen, Salamander, Anolis, Nattern 2c. fowie Pflanzen zu taufchen. Der Schriftführer wird beauftragt, bezüglich diefer für den Berein werthoollen Verbindung weitere Schritte zu tun. Herr Major Wagner beantragt, daß das Vereinsorgan „Blätter für Aquarien und Terrarien: Freunde” den Mitgliedern ftets fofort nach feinem Erjheinen zugejandt werden möge. Der Vorfigende erwidert, daß dies für unfere auswärtigen Mitglieder ftets jo gehandhabt wird, dagegen bei hiefigen Mitgliedern der Porto-Erfparniß wegen die Zeitfprift in einer Situng ver- teilt oder der nächlten Einladung zu einer folchen beigelegt wird. Herr Major Wagner fragt an, ob Herr Simon, der die Zeitung ja verjende, fi) wohl bereit erflären würde, denjenigen Herren Mitgliedern, die ihm frankfirte und adreffirte Kreugbänder übergeben, die Zeitung ebenfalls fofort nach Erfcheinen zugufenden. Hierzu erklärt Herr Simon fih fehr gern bereit. Herr Major Wagner fragt an, ob eilige Anfragen von Seiten der Mitglieder an den Borftand, deffen Mitglieder ja, wie er wifle, in angeftrengter Berufsthätigfeit flehen und nur ihre Mußeftunden für diefe ihre Aemter verwenden fünnen, direkt brieflic) erledigt werden fönnten, da e3 oft Fälle gebe, in denen fchnelle Sülfe Noth thue. Solle in jolhem Falle der Fragefteller warten bis zur nächften Sigung vefp. die auswärtigen Mitglieder bis zum Erjcheinen ber Zeitung, fo fei meift ein Fehler fon gejehehen, der unter Umftänden dem Betreffenden bie Lieb- haberei verleiden Fünne, während er andererjeits vermieden werden Fonnte. Um nun au in diefer Sache der Bereinsfaffe Vortheile zu verfhaffen, Fünne ja bejählofjen werben, daß derartige briefliche Beantwortung nur gegen ein beflimmtes Honorar erfolge, das in die Bereinskafje fließe. Herr Nitfche erwidert, daß eilige Sachen lets in bereitwilligftev Weife beantwortet wiirden, nur fönne eine Verpflichtung hierzu nicht übernommen werden. Wenn Empfänger folder brief- lichen Ausfünfte der Vereinzkaffe hierfür einen fleinen Betrag al3 Anerkennung für die dem Borftand verurfachte Bemühung zufommen Iafjen wollten, jo ift das für die Jnterefjen des Vereins jedenfalls jehr vortheilhaft. Der Antrag des Herrn Major Wagner: „den Fragefaften ftetS als vierten Punkt der Tagesordnung xvefp. bei einem Vortrage hinter diefem zu erledigen, da Mitglieder, die an ber äußeren Peripherie Berlins wohnen, nit immer das Ende der Sigung abwarten fönnen, um noch Fahıverbindung nach der Wohnung zu haben’, wird angenommen. Der Schriftführer theilt mit, daß im zoologijchen Garten im April wieder 6 Terrarien aufgeftellt werden jollen, ein fiebentes fol für-die Kreugotter angefertigt werden. Er erbitte fich Borfchläge für die Konftruftion deffelben in Bezug auf Sicherheit dem Publifum und dem Wärter gegenüber. Wir bitten fpcc. aud) die ausmärtigen Mitglieder, fi) hierüber zu Außen. Der Kaffenführer macht feinen Kafjenbericht, der mit einem»Beftande von Mark 260.55 abjchließt. Herr Lütfemeyer theilt mit, daß er einige feiner Beobachtungen im Vereindorgan ver= öffentlichen möchte und frägt an, an wen er die bezüglichen Aufjäge zu fenden habe. Er wird gebeten, diefelben an den Vorftand zu Händen des Vorjigenden zu jenden. Wir bitten alle unjere Mitglieder, bei Auffägen für unfer Vereinsblatt in diejer Weife zu verfahren. Herr Nitjege berichtet, daß in Folge der ganz wider feinen Wunfdh in die Blätter ge- brachten Notiz, daß er Daphnien von hier nad Thüringen gejandt habe, ihm in überreichlicher Weife Gejuche gleicher Art zugegangen wären. Er ift nicht in der Tage, diefe zu berüdfichtigen, die Schreiber diefer Gefuche hätten wohl aud faum eine Ahnung, welche Beichwerden dad DBe- — 4 — Ihaffen von Iebendem Filhfutter grade in der Großitadt, noch dazu im Winter, made. Die Sendung nad) Thüringen ift auch nicht als Filhfutter verwandt worden, jondern es handelt fich um einen wifjenjchaftlichen Verfuch, die betreffende Daphnien-Art (D. Schaefferi) dort anzufiedeln. Den Vortrag, den Herr Hefje nun in recht jachgemäßer Weife über Einriptung Hleinerer Terrarien halt, Hoffen wir noch vor dem 1. April veröffentlichen zu fünnen. Der Bor- fißende dankt Heren Hefje im Namen des Vereins und bittet ihn, aus feinen reichen Kenntnifjen doch recht oft durch Vorträge 2c. dem Verein Belehrungen zu jchaffen. I. Er, III. IV. Der Fragefajten ergiebt Folgendes: „Bon wen find wirflid praftifche zufammenlegbare Käfcher-Geftelle zu beziehen?” Zur Beihaffung derjelben erklärt fih Herr Simon zum reife von 2,50 ME. incl. Stod- zwinge bereit. „zu weldem billigen Breife Fann ich haben: ein Paar Telejfopfiiche, ein Paar Schleier- jhmwänze, ein Mafropoden-Weibchen, 1) Taichfähige Thiere, 2) junge einjährige Thiere? — Bitte um Dfferten. 3) Kann man diefe Thiere bei jeßiger Temperatur verjenden und darf man fie zufammen in ein und demjelben Behälter verfenden ?” ad 1 u. 2) Der Fragefteller ‚wolle fih mit Herrn %. Reichelt, Kleine HSamburgerftraße 2, in Verbindung jeten, der das Berfaufsgejhäft für den Verein freundlich übernommen bat. 3) Der Verjandt von Mafro- poden ijt bei Frojtmetter immer eine gefährliche Sache, die Thiere fommen gewöhnlich franf oder todt anz durch Erfältung werden leicht die Funftionen der Schwimmblafe ge- Hört (fiehe jpätere Frage aus Nürnberg). Die anderen angefragten Thiere fünnen zu jeder Zeit verfandt werden, da ein Eıfrieren des Transportgefüäßes in den PVoftwagen ze. nicht anzunehmen if. Mafropoden find am beiten im Behälter für fich zu verjenden, niemals aber mit Telejfopen zujammen, da fie diefen die Augen ausreißen. Zu großen ArolotIn dürfen Elrinere File nicht gebracht werden. „sn Ahrend’s Naturhijtoriihem Echulatlas, 5. vermehrte und verbefjerte Auflage von Dr. Sriedr. Tıeumüller, Dberlehrer am Nicolai-Gymnafium zu Leipzig (F. U. Bıodhaus, 1885), it auf Tafel 31 unter No. 865 ein merifanifcher Erdfalamander Amblystoma punctatum abgebildet und gleich daneben Fig. 866 Arolotl-,,Rarve‘ des merifanifhen Erdjalamanderz (früher alS Siredon pisciformis bejchrieben).. a) Sit unfer Arolotl, d. h. das Thier, welches wir bier in unjeren Aquarien züchten fönnen, diefe oben angeführte Larve? b) Hat fih bei irgend einem Mitglied diefe Larve jchon im den erwähnten Exdjalamander ver- wandelt, oder ift ein jolcher Fall befannt? c) Können Larven als joldhe lich fortpflanzen ? eventl. ausnahmsmweife in der Gefangenjchaft? d) Sn demfelben Schulatlas finde ich Tafel 36, Fig. 444 Echlammijchnedfe (Limnaea stagnalis), im Süßmaljer- Aquarium von Ro$: mäßler-®rehm Limnaeus stagnalis; welches ift das KRihtige?” ad a) Sa. b) Sa. Fıl. von Chauvin in Freiburg war die erite, die an von ihr gehaltenen Thieren dieje Ums mwandlung beobachtete und au ein Mitglied unferes Vereins, Herr Behm, brachte im vor. Sahre mehrere Larven zur Ummandlung. ec) Sa, alle hier gezüchteten Arolotl rühren her aus der Larvenform. d) Nach) Herrn Hartwig ift Limnaea u. Limnaeus beides richtig; die gebräuchlichere Form ijt a, das griehiihe Wort Limne bedeutet: Sumpf, Schlamm: pfüte, Limnaios heißt joviel wie zum Sumpf gehörend, im Sumpf lebend :c. „Wer von den Herren farn folgende Thiere abgeben: 1) Triton marmoratus. 2) ©efo. 3) Würfelnatter. 4) Mauer-Eidehje. 5. Grüne Eidechje?’ Diefe Frage bleibt unbeant- mortet, Herr Nitjche räth Fragefteller, fih an Herrn Wild. Geyer in Regensburg zu wenden. - „Ras jür Bodengrund nimmt man für ein Aquarium?” Herr Nitfehe antwortet: Roßmäßler jagte, daß einige feiner Freunde in nadtem Sand gute Erfolge erzielt haben, er ziehe ji) aber einen Bodengrund aus Erde vor. Gleiche Anfichten ftehen fi im Verein gegenüber. Während Herr Dir. Beit nur Sand empfiehlt, ift Herr Nitice der Anficht, den Bodengrund herzuftellen aus einer Schicht Torf, darauf eine Mifcherde, bejtehend aus Zorferde, Moorerde, altem Teihjihlamm, Lehm und Sand; Näheres hierüber erfieht man aus der Ajis 1889 Nummer 42 Blatt 332, VL „®ie übermintert man am beiten Land- und Sumpfihildfröten?” Beantwortet Herr Hothorn dahin, daß man die Thiere in eine mit einem Gemijch von Moos, leichter Erde, ee Steinen, Stücken von Baumrinde u. j. mw. gefüllte Kifte bringt, diefe mit einem leichten Stoff zubindet und in einen froftfreien Keller jest, um jo die Thiere im Winterfchlaf zu überwintern. Im Frühjahr darf das Erwachen nicht unter plößlihem Temperaturmechjel gejchehen, fondern e& muß dies ganz allmählich vor fich gehen, VI. „Hat Jemand jhon Filhe in Seemwaffer-Aquarien gehalten oder welche find dazu zu empfehlen?’ Tragefteller mwird erfucht, fi) an die heut abmwejenden Mitglieder Herren Marquardt und Ridleffs zu wenden, befonderz erfterer ift eifriger Liebhaber in Seewaffer- Aquarien. VIII. „Ueberwintern Schmetterlinge im Freien oder fommt dies nur vereinzelt vor?” Pac IX: Beobadtung des Herin Kudenburg thun die8 nur der Fleine und große Froftipanner. Herr Hefje hat einzelne Eremplare des Kohlmeißlings und in ganz wenig Fällen aud) Trauermantel und Eleinen Fuchs in hohlen Baumen überwinternd gefunden. Der als Gaft anmejende Herr Schüler hat am 20. v. M. bei 14 Grad R. Kälte in einem Kaninchenbau je ein Cremplar des fleinen Fuchs und Piauenauge gefunden, und zwar in einem Geholz bei Mühlenbed bei Berlin. „80 fann man Silberbarjhhe erhalten und wie hoch ftehen diejelbei im Breije 2“ E53 werden diefe Thiere bei unferen Mitgliedern: Herren Reichelt, hier, Kleine Hamburger- frage 2, und Wild. Geyer in Regensburg zu haben fein. Bon einem dem DBerein nicht angehörenden Herin aus Nürnberg liegt folgende An- frage vor und wird, da fie von allgemeinem Snterefje ift, tro& der Nichtmitgliedichaft des Sragenden hier gebracht. - „Sb halte meine 1- und 2-jahrigen Mafropoden (7 Stüd) zur en in einem ca. 60 Liter Waffer haltenden vieredigen Aquarium, deffen Wafjer auf ca. 11 Grad R. gehalten ift und dejjen Springbrunnen zeitmeife durch einen NRaab’ichen Luftmotor in Be= megung gejebt wird. Seit A—5 Wochen verlieren jedoch zwei bis drei Mafropoden ar Schwimmfraft, liegen fortwährend am Boden oder auf Pflanzen und bewegen fi) nur mit der größten Anftrengung meiter, um in aller Kürze wieder auf den Sand zu finfen. Die Stellung, die fie dann einnehmen, ift die eines Pferdes, das fich mit den Vorderfüßen ftellt, während die Hinterfüße lahm find. Der Schwanz der Mafropoden ift nach) abwärts ge- hrümmt und die Bewegung defjelben eine mwedelnde beim Schwimmen, mährend bei ge= funden Fifchen der Schwanz jehön ausgebreitet ift und fich ganz ruhig bewegt; die Fütte- tung befteht in rohem Fleifei, da Lebendes Futter jegt Yeider nicht zu befommen if. Gie mwürden mich num fehr verbinden, wenn Sie mir baldmöglihtt Ihre Anficht über diejen Tall mittheilen wollten, wie evtl. zu helfen oder vorzubeugen ift, da ich befürchte, daß meine andern Mafropoden von gleichen Leiden befallen werden. Im Aquarium find nur noc) drei Fleine Goldfiihe. Das Wafjer ift ganz flar, daS Zimmer gut geheizt.‘ Diefe Frage beantwortet Herr Nitfche wie folgt: „Es ift dies eine bei Mafro- poden häufig, bei anderen Fifchen feltener vorfommende Krankheit, die wahrjheinlich durch Erfältung hervorgerufen, in einer Störung der Funktionen der Schwimmblafe beruht. Jim Anfangstadium ift eine Heilung möglid), wenn man die Fifche in ein heizbares Aquarium (eventl. emaillivte Blehmwanne mit untergeftellter Betroleumlampe) bringt und das Wafjer ganz allmählid big auf 30 Grad C. = 24 Grad R, fteigen läßt. Noch befjer ift es, wenn Diefe Temperatur durch die Sonne erzielt werden fann. Nachdem die Fijche gejund find, läßt man die Temperatur de Waffers wieder ganz allmählid) innerhalb von 3 bis 4 Tagen fallen. In hoher Wafjer-Temperatur gezogene Mafropoden vertragen nit gut unter + 15 Grad C. = 12 Grad R., während ih fhon einige Zuchten bei + 10 Grad C. = 8 Grad R, gut durchwinterte, die Fiihe waren eben abgehärtet. Springbrunnen und Durhlüftung müffen bei Mafropoden fortbleiben.” Wir erfuhen den Fragefteller, uns über den Erfolg Bericht zu geben und recht bald feine Mitglievjchaft zu beantragen. Zur Borzeigung intereffanter Thiere und Pflanzen bringt Herr Simon: Sagittaria natans aus einem geheizten Aquarium (in dem er die Kletterfifhe Hält), deren Wurzeln Ihmwarz und zum größten Theil abgeftoct find. Neue Wurzeltriebe zeigen fi) indeß |hon wieder, Beilage zu „Blätter fir Ararien 11. Cerrmienfteime”, III. 80. - Magdeburg, den 1. März 1892. NE 5, fodaß die Annahme gelten darf, daß die Pflanzen anfangen, fih an die erhöhten Wärmegrade zu gewöhnen. Herr Kudenburg hat einen jog. Kopfjhwimmer zum normalen Shwimmen bringen wollen, indem er das Thier in einen entjprechend engen Glascylinder bradhte, in dem daffelbe ftets den Kopf nach oben halten mußte. So erzeugen befanntlich die Chinefen duch umgekehrte Lage des Files den Kopfichwimmer. Shm jei das Thier aber doch fchließlich zu Grumde gegangen, die Secirung habe außerordentlich Kleine Leber und große Galle ergeben, der vordere Theil der Schwimmblaje jei jehr flein, dev Hintere jo groß gemwejen, daß die Eingemeide durch fie förmlich zujammengepreßt wurden, und hieran fpeziell mag wohl aud) das Thier zu Grunde gegangen fein. Zu der in voriger Sikung befprochenen Krankheit der Arolotl des Hın. Dir. Veit räth Hr. Helje, die Zuchtthiere unter fich zu wechfeln. ES fei nicht richtig, daß nur duch Snzucht Degene- ration eintrete, fondern fie trete zweifellos auch ein, wenn von demjelben Paare allzu reichliche Nachfommenfchaft gegeben werde. Herr Hefje theilt mit, daß bei ihn Sagittaria natans reichlich Ausläufer mache bei einer Waffer-Temperatur von + 10 Grad C. = + 8 Grad R. Herr Dir. Veit berichtet ähnliche Erfolge, während Herr Nitjehe bei der Anficht bleibt, daß unter + 15 Grad C. = + 12 Grad R. von einem regen Wahsthum nicht mehr die Rede fein Fan, wenn er auch zugebe, daß all- mähliches Gemwöhnen an Ffälteres Waffer auch bier Erfolge zeitigen fünne. 3 wird gebeten, hierüber meitere Beobachtungen dem Verein mitzutheilen und geplant, für nächten Winter wifjen- THaftliche Berfuche hierüber anzuftelleı. PEN. (Sm Anflug hieran fei nachträglich noch bejonders bemerft, daß die in der vorigen Nummer veröffentlichten Mittheilungen aus dem Thierleben Süd-Amerifa’s von Herrn Emil Meyer gleichfal8 im Verein „Triton“ gemacht wurden. D. Schr.) Stagefaften. 7. Herin U. H. in M,: Drabtgaze für Terrarien follten Sie doch, meinen wir, aud in Shrer Stadt befommen fünnen (in Eifenwaarenhandlungen und ähnlichen Gefchäften); jedenfalls aber wird Ihnen Prag alles Gewünfchte bieten. Bezüglich der Hafelmäufe wenden Sie fich doc einmal an die Thierhandlung von Anton Mulfer im Bozen (Tirol). 8. Herin ©. B. in ©. bei B.: Ueber Eimrihtung und Behandlung von Terrarien giebt e3 zwei Schriften: „Das Terrarium” von Herm. Lachmann (Magdeburg 1888, Creub’jcher Berlag, Preis geb. 3,60 ME.) und „Das Terrarium” von $oh. v. Fiiher (Frankfurt a. M. 1884, Berlag von Mahlau & Waldjhmidt, Preis 10 Mf.). Für Ihre Zwede dürfte zunächjt das erftere vollauf genügen. 9. Sir meinem Aquarium, das ich feit längerer Zeit bejite, Haben die Fiihe die mans genehme Gewohnheit, mweichblättrige Pflanzen zu zerftören. Die Bevölferung befteht aus einigen Goldfifgen, Vitterlingen und Goldorfen, die ich mit getrocfneten Ameifeneiern, einem im Handel vorfommenden, als Goldfifhnahrung feilgebotenen, getrodneten Fleifehpulver und zumeilen mit rohen: gejchabten Fleijch füttere. Sie gedeihen ganz gut dabei. Ar eigentlichen Wajjerpflanzen fan ich aber nur Hownblatt und Quellmoos in Aquarium erhalten. Ich Hatte voriges Jahr von Geyer in Regensburg aud) Vallisneria und Heteranthera bezogen, die jhön ummuchjen. Letztere trieb ganz üppig. Sim beginnenden Frühjahr aber fand ich, nachdem vorher einige Blätter angefreffen waren, eines Tages einen prächtigen Trieb ganz abgebiffen, und dies gejchah in der Folge öfter, fodaß nad) einiger Zeit die üppige Pflanze ganz Fahl war und einging. Auch alle neu Fommenden Blätter der Vallisneria wurden abgebiffen, und fpäter eingebrachte Pflanzen (Hottonia, Elodea) fommen aus denfelben Gründen gar nicht auf. Nur ein jchwacher Trieb von Hottonia blieb übrig, der allerdings den ganzen Winter über verfchont geblieben ift. Dabei habe ich feinen der Fifche auf frischer That ertappen Fünnen und Kann alfo nicht jagen, ob eine oder verjchiedene Arten dabei vorzugsmeife betheiligt gemwefen find. — ch möchte num fragen, ob eg re FE diefe Eigenthümlichkeit der Tifche häufiger ift und im welcher Urfadhe fie begrümdet ift? Daß fie nicht allgemein vorfommt, glaube ich daraus [chließen zu follen, daß nad Berichten in Shren „Blättern“ manche Liebhaber gute Pflanzenbeftände in ihren Aquarien haben. Wenn ji) gegen die genannte Unart der Fifche nichts thun Laßt, dann Fönnen Sie vielleicht angeben, welche Leichter zu ziehenden Wafferpflanzen, außer Hornblatt und Duellmoos, von den Filchen verjhont zu bleiben pflegen ? Dr ’M. (Da wir felbft derartige üble Erfahrungen noch nicht gemacht Haben, jo bitten wir unfere Refer, über jene Frage fi äußern zu wollen. D. Schr.) ’ BSrieffaften. Herrn D. M. in St.: Ihrem Wunfhe gemäß werden wir die Angelegenheit im Auge behalten, und Hoffen, Shen behilflich fein zu Eönnen. — Herın ©. 9. in ®.: Zu unjerem Bedauern vermögen wir Ihnen mit gewünfchten Adrefjen nicht zu dienen; wir haben in Diejer Sade jelbit jchon jhlimme Wahrnehmungen gemacht und müffen ımS daher jehr in Acht nehmen. Anzeigen. Den neubinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: Hlütter für Agunrien: u. Gerrarienfreunde Erfter Band (I. Sahrg.) und zweiter Band (II. Zahrg.) — geheftet Mf. 3.—. — Diejelben — eleg. gebunden ME. 4.25. Dieje beiden Bände bieten eine Fülle interefjanten und dabei gut illuftrirten Stoffes. Creuß’fhe Derlagsbudhhandlung, Magdeburg. Sn Verlage des Unterzeichneten erjchien: Kremdländische Zierfische. Winfe zur Beobadhtg., Pflegeu. Zuhtd. Mafropo- den, Gurami, Gold=, Telejfop=, Hundsfifcheac. von Bruno Dürigen. Mit Abbildg., Vreis 1,,o ME. Beftändig abzugeben: Mafropoden, Telejfop- fiide, Japan. und Schleierichwanz=-Goldfische 2c. jeder Größe, jomie in= u. ausland. Wajjerpflanzen, zeitweilig auch jeltene Amphibien u. a. Breisverz. fojtenlos. Paul Matte. Züchterei fremdländ. Zierfilche. tı2] 2 Südende-Lanfwis (Berl. Anh. Bahn). Schweizer Alpenthiere namentlich Vögel der seltensten Arten, liefert sowohl lebend, wie frischtod, als Balg oder vorzüglich gestopft Präparator Zollikofer, St. Gallen [13] (Schweiz) Salamandra maculosa trächtige Weibchen, jomie umentwicelte Indi- viduten faufen wir in großer Anzahl und zu jehr hohen PBreifen. Ueber Art der Bräparation ertheilen wir Auskunft. Auch fonitige biefige Reptilien und Batradhier in allen Altersftadien erwünscht. [14] Linnaea, Berlin, Luijenplat 6. | ausweijen Fan, Grotienfein- Aguarien-Einfäße, Größte Fabrif. Läger in allen Städten. 15] Preislifte frei. C. A. Dietrich, Glingen bei Greußen i/Th. Für das biejige Öffentliche Aquarium wird ein Wärter gejucht, welcher entweder ihon eine entipredhende Stellung gehabt oder jih durch vollgiltige Zeugnifje als Competent Sährliches Gehalt wird nad) Uebereinfunft nad) Qualififation de3 Bemwerbers beitimmt. [16] RKeflectirende wollen ihre Gefuche an Herrn Otto Marcus in Stofholm einjenden. BB Ein Terrarium mit vder ohne Thiere wird zu faufen gefucht. Beichreibung mit Preisangabe unter ©. P.5 an die Erp. der „Blätter“. [17] Metalldrahtbürjten Um die inneren Scheiben eines gefüllten Aquarium gründlid und jchnell zu reinigen, ohne die geringite Störung zu verurjachen ııd ohne die Scheiben anzugreifen, empfehle Metall- dDrahtbürften, ganz aus Neufilber, jolid umd dauerhaft, zum PBreife von MFf. 4,50 g. Nach. ıs] Hermann Elsass jr., Hanau. Ereug’Ihe Verlagsbuhhandlung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. ee Serüllsgegehen Don der werden Die re Ylonpareille } [ eile mit 15 Pf. beredinet und Auf- Preis jührlih Mark 3.—, Greuf, fapen Yerlagsbuggandlung iräge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Uummern. Magdeburg. gegengenommen. N 6 Scriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenftr. 8. III. Band, Snbaft: DO. Shmiedede: Die Salmoniden, insbejondere die Fünftlihe Züchtung derjelben (Fortjegung). — Byns: Grünfutter für Fiide. — 4. Frank: Intelligenz bei Filhen. -— Metalldraktbürften zum Reinigen der Aquarien=Scheiben. — Kleinere Mittheilungen. — PVereins- Nachrichten. — Fragefajten. — Vom Bücertiih. — Brieffaften. — Anzeigen. Die Salmoniden, insbejondere die Fünftliche Zucht derjelben. Vortrag, gehalten im „Zriton” zu Berlin von DO. Schmiedede. (Fortjegung.) Was num die $orelle betrifft, jo tjt jte jowohl in ihrem Wejen als auch in ihrem Yeußeren von den anderen ZYachjen wejentlich verjchteden. Ihre eigentliche Heimat ijt nicht das Meer, jondern flare, jchnellfliegende, Fürhle Bäche mit jteinigem, fiefigem Grunde. Bon der Bejchaffenheit des Waflers hängt ihre Färbung ab. Meijtens jind ihre Seiten mit verjchieden großen, Jhwarzen oder rothen, bläulich umränderten Fleden bejegt. Stlare, jchnellfliegende Gebirgsbäche verleihen ihr das Schönste und glänzenite Sarbenfleid, doch umgekehrt findet man jie in von Meerjümpfen abgeleiteten Bächen fajt Schwarz gefärbt. Sie tit aljo fein Wander- füch, wie ihre nächiten Verwandten. TIirosdem giebt e3 aber auch Forellenarten, die im Meere Ichen und ähnliche, wenn auch nicht jo weite Wanderungen, wie die Lachje unternehmen. Zur Zaichzeit jucht ji die Forelle möglichit flache, - einem mäßigen Strome ausgejegte, fiefige Stellen auf, um ihre gelb oder röthlich ichimmernden, 4—5 mm großen Eier abzulegen. Die Jungen jchlüpfen erjt im Srühjahr aus. Den Dotterjad verlieren fie nach ungefähr 6 Wochen, nachdem fie eine Yänge von ca. 25 mm erlangt haben. Im Freien erreichen fie, je nach der ihnen zu Gebote jtehenden Nahrungsmenge, eine verjchtedene Länge und werden im 2!" Sahre laichreif. Die jungen Forellen lieben jehr jchattige Berjtedpläte. Zu ihrem Gedeihen ift reichlicher Waflerwechjel oder jtarfe Durd)- lüftung ‚ein unbedingtes Erfordernit. Ihrer Naubluft wegen empfiehlt jich ein öfteres Sortiren der Fiühchen nah ihren Größen. Driginell ift die Raubluft der Forellen im Freien, die fie nur des Abends und während der Nacht aus- üben. Am Tage halten fie fich meiftens unter Baumwurzeln und amdercı Schlupfwinfeln auf. Mit bewundernswerther Kraft ftehen fie, den Kopf gegen den Strom gerichtet, ruhig lauernd, mit den großen gold- und filberglänzenden Augen da, jeder vorbeifchwimmenden Beute oder den Libellen und Vhryganiden, welche über dem Wafferipiegel fich tummeln, nachblidend. löslich, nach einigen jtarfen Schwanzfchlägen jehiegen fie pfeilfchnell auf das Opfer, oder |chiwingen fich über den Walferipiegel nad) einer Fliege. Man hat übrigens Experimente angejtellt, die erwiefen haben, daß gerade die fliegenden Injekten ihnen Die liebite Speile find, die auch ihr Fleifch am wohlichmedendften machen joll. Im einer englifchen Zeitung fand fich fogar eine Mittheilung, wonach eine große in einem Brunnen- baffin gehaltene Forelle einige Sperlinge (!) wegjchnappte, die fich auf den Rand defjelben gejeßt hatten. — Sm der freien Natur ift nicht nur der Befruchtungsprogeß bei den Silchen ein meistens unvollitändiger, jondern auch der ganze Verlauf der Bermehrung ift mancherlei Störungen unterworfen. &3 gehen Zaich und Fiihbrut durch) Ungunft der Witterung, Verfolgungen zahlreicher Feinde, jelbft durch die eigenen Eltern, und noch mande andere Bwifchenfälle größtentheils zu Grunde. Hier der Natur fürdernd und jehügend zur Seite zu treten, it die Aufgabe der fogenannten fünftlihen Ftihzucht, welde darin beiteht, daß 1. Die Berruchtung durch die menfchliche Hand auf mechanifchem Lege erfolgt, 2. der folchergeftalt gewonnene Laich in gejchlofjenen Räumen zur Ausbrütung gelangt und 3. daß die ausgefchlüpfte Brut Hier jo lange gehalten wird, bis fie jelbit ihrer Nahrung nachgehen fanır. Die künstliche Fiihzucht hatte fich bisher nur der Stultur der Süßiwafjer- fifche, insbefondere der der Lache- und Sorellenarten zugewandt, die beinahe alle im Spätherbit oder Winter laichen und deshalb am meiften unter den Unbilden des Wetters zu leiden haben. Die fünftliche Fifchzuht it nicht fo jungen Datums, wie vielleicht Manche glauben. ach den Forfhungen von Bout wurde diefelbe bereits im 14. Jahrhundert praftijch betrieben; jie blieb jedoch das Geheimnig einzelner Berjonen, namentlich der Mönche, die jich ja die Einführung und Kultivirung nußbarer Thiere und Pflanzen von jeher ans gelegen jein ließen. (Schluß folgt.) Srünfutter für Sifche. Im Folgenden erlaube ic mir zu Frage 9, Seite 49 ber ‚Blätter‘ meine Erfahrungen mitzutheilen. Um zu verhüten, daß meine Stiche wachjende Pflanzen deg Aquarium befehädigen oder ausreißen, füttere ic) mit Erfolg Wafjerlinfen, welche von Golofifchen, Karpfen, Schleien, auch von Bitterlingen und Orfen gern genommen werden. Insbejondere bei ausschließlicher ITrodenfütterung (Ameifenpuppen 2c.) habe ich jtets eine reiende Abnahme der Wafjerlinjen bemerkt. Die Lofung, welche fich infolgedeffen ftet3 grün färbt, entferne ich täglich mit dem Stechheber, da diejelbe Leicht zerbrödelt und das Wafjer verumreinigt. Sch bin der Anficht, daß derartiges Grünfutter zur Gejundheit der Fiiche unbedingt erforderlich ift. Iedenfalls fchreibe ich Die Sefundheit meiner Tijche Ar während vier Jahren der Zütterung mit Wafferlinfen zu. Namentlich wird die infolge Trodenfutter naturgemäß eintretende Berjtopfung dadurch verhindert. Daf Azolla-Bflängchen diejelben Dienfte thun würden, habe ich zu meinem Schaden erfahren, als Ddiejelben eines Morgens jpurlos verjchwunden waren. Darauf machte ich zuerjt den Berjuch mit Wafferlinfen. Uebrigens follen fleingejchnittene Salatblätter von Golofiichen gern genommen werden. Doch fann ich hierüber feine eigenen Erfahrungen aufweijen, da ich in der glücklichen Lage bin, jelbjt bei Froit in einem ftets offenen Duellbach Wafjerlinfen in Menge zu finden. 3 empfiehlt fich, Diefelben zuerjt auf ein Wajchbeden oder vergl. zu bringen, tüchtig Durchgumwaschen und dann abzu= ihöpfen, damit feine unlichjamen Gäfte, wie Käfer und Libellenlarven, ins Aguartum gelangen. Dft jteden diefelben in einem Snäuel zufammengewebter Pflanzen und können mit diefem leicht entfernt werden. Das Einbringen von Polypen ijt nicht jo leicht zu vermeiden, thut bei größeren Siichen auch wohl feinen Schaden. Byns, Andernad). Intelligenz bei Sijchen. Emile Desbeaur ijt der Verfafjer eines Aufjabes, der unter der leber- jöhrift: „L’intelligence consciente chez les animaux“ in der ZBeitfchrift Le Voleur Illustre, Nr. 1808, 25 fevrier 1892, erjchienen if. Wir geben im Folgenden den Theil, welcher über die bei Fijhen beobachtete Intelligenz handelt, in der Weberjeßung wieder. In der Einleitung legt VBerfaffer jich Die - Frage vor, wie man die Intelligenz, das bewußte Denfen, bei einem beliebigen Wejen erfennt. Seine Antwort darauf lautet: aus der Fähigkeit eines Wefeng, Bortheile aus feiner Erfahrung zu ziehen, und fügt Hinzu, daß auch Die Thiere mit einer foldhen Sutelligenz begabt find, wic wir fie bei einem menschlichen Wefen annehmen würden. Er führt nun einige Beweife für Die Sntelligenz der Fische an, welche fich, vom pfychologischen Standpunkte betrachtet, nicht gerade eines hervorragenden Nufes erfreuen. Wir lafjen ihn felbjt reden: „Der VBaradiesfiich aus China, der Mafropode, welcher die von feinem Weibchen auf dem Grunde des Wafjers abgelegten Eier in jein jelbitgebautes Net Ihaffen muß, geht dabei in folgender Werje zu Werfe. Das Männchen legt fi) unter die Eier und durch ein plößliches Zufammenziehen feines Körpers entläßt e8 aus feinen Kiemen eine Menge Luft, von welcher der in demfelben Augenblick befruchtete Laich eingehüllt und an die Oberfläche des Wafjers gehoben wird. Durch Ddiejen Borgang, welcher ji) wiederholt, bringt es Die Eier in das Schaumneft, in welchem fie ausfriechen. Alsdann macht er jich zum Wächter feiner Brut, und nichts entgeht jeiner Wachjamkfeit. Sobald er bemerkt, daß die Sungen fi) allzuweit vom Neft entfernen, jo nimmt er fie in jeinen Rachen, und entläßt fie daraus mit großer Sorgfalt auf ihren Plag. Kur das Männchen unterzieht fich bei diefer Fiichart aller Mühe. Das Weibchen aber wiomet fich anderen VBergnügungen und fümmert fich gar nicht mehr um feine Sungen”. a „Eine ähnliche Beobachtung wurde im vergangenen Sommer in einem Aquarium am Gobius minutus (Meer-Örumndel), einem fingerlangen Filch, gemacht, der fich jelbjt ein Net baut und darauf auf die Suche nad einem Weibchen geht. Herr Guitel Hat einen Gobius beobachten fünnen, welcher im einem Zeitraum von drei Stunden 168mal ein Weibchen hatte dazu bewegen wollen, das Neft mit ihm zu theilen. Erft auf die 169. Einladung: hat das fie zierende Weibchen geruht, auf jeinen Wunjch einzugehen. Nach Der: Begattung, an die fich die Abgabe des Laichs anfchliegt, ift e3 wiederum das Männchen, welches fich mit der Nachfommenschaft beichäftigt und über Biejelbe mit einer unglaublichen Ausdauer wacht. Was das Weibchen anbetrifit, je: tft e3 ebenjo wenig wie das de8 Mafropoden zur Stelle”. „Nach diefen zwei Beijpielen bezeugter Baterliebe möge ein Beispiel von’ Gejchieklichkeit, Gewandtheit und einer jedenfallg bemerfenswerthen Urtheilskraft folgen; e8 betrifft den Chelmon rostratus (Schnabelfifch), welcher, ohne Zweifel jchon lange vor der Erfindung der Schleuder von Seiten de Menfchen, darauf gefommen ift, fein Opfer mit Hülfe eines Wurfgefchofjes zu erbeuten. Er lauert auf das Infekt, welches fich auf den Pflanzen über der Wafjerfläche niedergelafjen hat, jchleudert aus feinem fchnabelartigen Munde einen Waffertropfen und trifft damit feine Beute wie mit einer Kugel. Um dies ausführen zu fünnen, muß dem Chelmon cin eigenes Bermögen verliehen jein, welches in einem auffälligen Bujammenhange mit dem Sehvermögen und dem Musfelfyiten jteht; denn er muß erjtend die Entfernung jchäßen, zweitens genau zielen und drittens den - Einfluß der Lichtbrehung berüdfichtigen fünnen, mit andern Worten, er muß doc wohl Intelligenz beiten‘. „Koch bequemer macht es fich „ver fiichende Nochen“ an den Küften Englands, der auf feinem Kopfe drei lange, jehr bewegliche, röthliche Fäden befißt, welche von befranften Anhängjeln umgeben find, jodaß fie ven Blättern der Mecresalgen gleichen. Indem er jich im Sande vergräbt, läßt er jeine Fäden fpielen. Einige Fiichchen halten fie für Würmer, nähern fich und werden vom NRochen verfchlungen.” (Unter dem „fischenden Nochen“ ift der im Mittel- ländischen und Atlantiichen Meer, auch an den Küften Großbritanniens lebende Angler oder Seeteufel, Lophius piscatorius, zu verjtehen. D. Schr.) ‚Dei der Tiefjee-Erpedition des „Challenger“ ift durch die Zothungen aus bedeutenden Tiefen ein bisher unbekannter Fijch von fremdartigem Ausjehen heraufgebracht worden, nämlich der Ceratius bispinosus; diejfe Art von „Meer- teufel‘‘ befitt über den Kiemen einen Faden, an deifen Ende jich ein leuchtendes Organ befindet. Dieje fleine Lampe, welche in Mitten der finjteren Tiefe jtrahlt, [ot Eleine, ehr neugierige Fiiche in die Nähe feines weit geöffneten Racheng, in welchem te bald verichwinden. Und wie man noch heutigen Tages den Fihfang mit Fackeln im Mittelmeer, beifpielsweife in der Bucht von Monafo, im Gebrauch findet, diejelbe Art des Füchfanges ift, faum glaublich, erfunden worden von einem faltblütigen Fische !‘‘ Desbeaur führt alsdann einige Fälle von Schlauheit und überlegenver GeiftestHätigfeit an, die an Ratten, Kaben und Hunden beobachtet worden find. EN Eine längere Auseinanderfegung widmet er dem Hunde Van, welcher lejen gelernt hat. Sein Lehrer war der Naturforicher Sohn Lurbbocd, der jich durch jeine Studien über die Erforschung des Seelenlebens der Thiere, 3. DB. Der Ameifen, berühmt gemacht hat. Desbeaur zieht aus den angeführten Beijpielen folgenden Schluß, über den achjelzucdend Solche höhnen werden, die als ver- nunftbegabte Wejen die Beobachtung der Natur und ihrer fleinen und feinsten Lebewejen für unnöthig oder nebenfächlich, für gleichgiltig, wenn nicht gar, was man ja der modernen Wifjenjchaft und der ihr folgenden Aufklärung jo oft und gern zum Vorwurf macht, für verderblich Halten! Der Franzofe jagt: „Die angeführten Beifpiele, vor allen das lebte (das fi) auf das Lejenfönnen des Hundes bezieht), zeigen deutlich, daß man beim Thiere zwar geringere Erfeheinungsformen (rudiments) der Fähigfeiten des Menfchen vorfindet, daß aber der Unterfchied derjelben zwijchen Meenfch und Thier nicht der Natur, jondern einzig und allein nur dem Grade nad vorhanden ijt!‘ Soweit der Zranzoje. Wir müfjen gejtehen, daß er in jeinem anmuthigen Cifat nur wenig nenes vorgebracht hat. Was 3. DB. den Vorgang beim Laichen der Baradiesfiihe anbetrifft, jo it Dderjelbe recht anjchaulich und genau von B. Dürigen in „sremdländische Hierfiiche 1886, jowie in Geyer’s Natechtsmus für Aquarienliebhaber und an anderen Stellen gejchildert worden. Die Beob- achtungen an der Grumdel, deren Abbildung übrigens in „Hoffmann’3 Seewajjer- Aquarien im Zimmer” ©. 140 zu finden ift, find jchon im Altertfum gemacht worden. Diejelben erinnern ung nbendrein an den Neitbau und die Laichzeit unjerer Stichlinge. Abgejehen davon, tft in Bezug auf den bei den Sunda- infeln vorfommenden Schnabelfiich nachzutragen, daß derjelbe Hinfichtlich des merkwürdigen Berfahrens, jeine Beute durch ausgeftoßene Waflertropfen zu erhafchen, mit dem Schügenftjch, Toxotes iaculator, verwechjelt worden ijt. Der Schübenfiich tft es, welcher mit einem Waffertropfen Injekten von den Blättern der Wafferpflanzen herunterjchteßt. Sm MUebrigen bringt die neuejte Auflage von Brehm’S Thierleben auch in dem Bande über die Fiiche interejfante neue Mittheilungen. Troß der erwähnten Mängel dürften Desbeaur Schilderungen über die Gewohnheiten einiger Ziiche, gerade nach der Seite ihrer Sutelli- genz hin betrachtet, für manchen Thierliebhaber, in unferem Falle für Silchfreunde, von Interefje fein, wenn auch manches Schon befannt gewejen ilt. U. Frank. Metalldrahtbürften zum Reinigen der AUquarinm-Scheiben. Durch nachjtehende Zeilen möchten wir die Aufmerffamtert der Lefer auf eine von Herman Eljaß jr. in Hanau a. M. verfertigte Metallbürfte zum einigen der Aquariumfcheiben Ienfen. Die Bürfte eignet fich ausgezeichnet zu diefem Zweck, indem man mit derjelben, ohne die geringfte Störung im Aquarium zu verurjachen, zu jeder Zeit die Sunenfeiten der Scheiben eines gefüllten Aquarium, jelbft von den älteften Anfägen und ohne die Zuhilfenahme von Sand, reinigen fann und zwar ohne viel Mühe Die Bürfte it ganz aus Keufilber Hergeftellt, welches wenig oder gar micht oxydirt und die Scheiben ee nicht im geringften angreift, und fann bei der Haltbarkeit des Metalls jahrelang benußt werden. Sie ift jo recht das Ergebnig der Liebhaberei, das Nejultat praftifcher Erfahrung. Denn der Verfertiger, ein großer Aquarienfreund, ftellte fie zunächit eine folche Bürfte für den eigenen Gebrauch her, und da fi diefelbe in der Praxis bewährte, jo bietet er jie nun auch) anderen Aquarien- freunden dar. Der mit einem gefälfigen Griff verjchene Stiel, die Stange, it einschließlich des erfteren 32 cm lang, der Bürjtenrüden 58 mm lang und 14 mm breit. Da die Bürfte ebenfo Hübjch gearbeitet wie dauerhaft ift und ihre Zwede trefflich erfüllt, jo wird fie ficherlich Eingang bei allen Aquaricnliebhabern finden; denn der jcheinbar Hohe Wreis (4,50 MEf.) wird durch die erwähnten Vorzüge mehr als aufgewogen. Kleinere Mittheilungen. Seit Mitte September beherbergte mein gut eingerichtetes, im geheizten Zimmer ftehendes Terrarium eine Aeskurlapatter. Das Thier fühlte fich den ganzen Winter über wohl und verzehrte wahricheinlich, beobachtet ijt e8 nicht, £leine Eidechfen — Lacerta agilis und muralis — denn diefelben verjchiwanden allmählich und die Natter wurde wohl genährt. Da feine Eivechjen weiter für mich aufzutreiben waren, jo jeßte ich drei weiße Mäufe in das Terrarium, was ich Schr zu bedauern hatte. Der Schlange waren die Thiere völlig gleich- gültig und ich fah nie, daß diejelbe nach ihnen gejchnappt hätte. Die Mäufe befamen Brot als Futter, verftänferten mir das ganze Terrarium und Bimmer und als ich am dritten Tage mein Terrarium genau beobachte, jche ich, wie eine Maus gierig den blutenden Schwanz meiner Matter benagte. Wie jehr Die Natter auch fich wandt und unter Steinen ji) zu verbergen juchte, die behenvde Maus fafte immer twieder ein ungededtes Stüd ihres Körper2. Bei genauer Befichtigung zeigten ich zahlreiche Wunden am ganzen Körper. Am Tage nachher war die Natter todt. — Sit jo etwas fonft von Terrarienbefisern beobachtet? Dr. Glum. (Sa. Bereit8 1823 berichtet der Schweizer Zaunift Wyder, daß eine Natte ihm 5 Vipern aufgefreifen habe. Ned. Effeldt in Berlin machte mit Katten und Mänfen ähnliche Erfahrungen. Ad. Franke jchreibt, daß eine zu einer großen Ningelnatter gefeste Maus bereit3 am folgenden VBormittage die Natter an der Seite des Schwanzes bis auf den Knochen angefreijen hatte. Sn einem meiner Terrarien wurde eine Würfelnatter von Mäufen unterm Moos förmlich, ffelettirt. Vor zwei Jahren wurde mir aus Falfenftein i. B. mitgetheilt, dak eine zwijchen den Doppelfenftern eines Zimmers eingejperrte Streuzotter von den ihr beigegebenen drei Mäufen am Morgen des 6. Tages am Rüden an gefreffen war und dann, nachdem fie ihren Wunden erlegen, bis auf das Sfelett aufgezehrt wurde. B. D.) Fir die Lefer der „Blätter“ dürfte e3 vielleicht interefjant jein zu erfahren, daß eine meiner Tellerfhneden jhon am 1. März Laich an die Scheiben des Aquarium abgejebt hat. B. Stolt. eo Zonlogiihe Stationen. Für die Errichtung einer biologifhen Anftalt auf Helgoland, deren wir hier fon mehrmals gedachten, wurde vom Preußijchen Landtage Die Bewilligung von 33000 Mf. gefordert. In der Situng des Abgeoronetenhaufes am 15. März wurde die Tofition nad) der Befüirwortung des Abg. Dr. D. Hermes und des Kultus-Minifterz Graf Zedlig bewilligt. Dr. Hermes äußerte unter Anderem: „Dur die Einrichtung diefer Anftalt wird ein langjähriger Wunfch der Zoologen erfüllt, auch ein Wunjd der Hochjeefiicherei. Ale anderen Staaten, welche an Nord- und Dftfee grenzen, haben ftaatliche Amjtalten diejer Art eingerichtet. Die Förderung der biologifehen Studien dient nicht blos der Willenjhaft, jondern auch der Erforschung der Fiihgründe und damit der Hochjeefifcherei. Bejonderz für die Erforihung der Lebensmeife des Herings, diejes für die Volfsernährung jo wichtigen Filches, ift Diefe Anftalt nothwendig. Diefev Forfhung erwuchs aber die Schwierigkeit, daß es an einer Heimftätte am Meere jelbft fehlte, mo Fifchereitundige und Gelehrte ihren Studien obliegen fönnten. Bisher fehlte es au der geeigneten Stelle für eine folche Anftalt; man hat aber Schon Lange auf Helgoland bingemiefen, wo die Vorbedingungen für eine jolche Anftalt gegeben find. Aber Helgoland gehörte früher nicht zum Reiche und es ift dankbar anzuerkennen, daß der Minifter jo jcnell dem Wunfche der Vertreter der Wiljenfchaft nachgekommen ift. Die Helgoländer begrüßen die Erridtung der Anftalt mit großer Freude. Die Einrichtung der Anftalt ift praftifh gedacht; ich glaube aber, dag man jhon nad wenigen Jahren zu einer erheblichen Erweiterung fommen wird." Minijter Graf Zedlit: „Die Anftalt ift begründet worden auf den faft einitimmigen Wunjd der Vertreter der Wifjenjhaft. Die Anftalt fol den Zmwed haben, die Fauna und Flora des Meeres zu er- forfchen und für die Hochfeefifcherei die mwiffenfchaftlide Grundlage zu geben. Man muß ic vergegenwärtigen, baß die Nordfee in jedem Jahre eine Fijchproduftion von 200 Millionen Mark im Werthe liefert, woran allerdings das Deutfche Neich jehr wenig betheiligt if. Man hofit dur) die Anftalt auch eine ftarf produktive Thätigfeit zu fördern. Der geftern hier tagende Kongreß für Fifcherei hat fehr großen Werth auf diefe Anftalt gelegt. Ganz jo wie eine agrifultur- KHemifche Anftalt für die Landwirthichaft Fann diefe Anftalt nicht wirken für die Hochjeefilcherei; dem der Menfch ift nicht jo weit Herr der Produftion des Meeres, wie ev die der Erde beherriät. Aber die Anftalt wird für die Fifcherei von der größten Bedeutung fein. ES tft der Regierung auch erwünfcht, den Helgoländern einen Beweis ihrer Fürforge zu geben. Die Gründung joll in fleinem Umfange erfolgen und e3 fol der Entwidlung der Zeit überlafjen bleiben, ob nach dem Werth der wiffenfchaftlichen Forfchung eine Erweiterung der Anlage erforderlich jein wird.” (Beifall). — — Am 15. des nächften Monats wird die biologifhe Station bei PVloen eröffnet werden, die als erfte ihrer Art zur Förderung des Studiums der Jauna und Flora des Süß- mwafjers beftimmt if. Die Station liegt an dem 50 QuadratsKilometer mejjenden großen Bloener See, in deifen Nahbarfchaft eine Reihe anderer großer Gemäfjer ji) ausdehnt. Das Stationshaus ift ein zmweiftöciges Gebäude. An dem Kaupttheile dezfelben ift das Laboratorium untergebracht, dag mit allen Vorrichtungen und Inftrumenten ausgeftattet if, deven Zoologen und PBflanzenphyliologen bei mikroffopifhen und entwicelungsgejchichtlichen Arbeiten bedürfen. Die Mikroftope find der Station von der Zeip’fchen Anftalt in Jena überlafien worden. Das Erd- geihoß der Station ift zur Aufnahme von Aquarien eingerichtet. E3 it Fürjorge getroffen, daß die Aquarien mit fließendem Waffer aus dem See gejpeift werden. Ein dritter Theil des Stations- haufes dient dem Leiter der Anftalt als Wohnung. Das Laboratorium der Anjtalt enthält acht Arbeitspläße, zum Befahren der Seen ftehen der Station größere Segel- und Nuderboote und ein Vetroleum-Schraubenboot zur Verfügung. Leiter der Anftalt ift, wie hier jchon erwähnt, Dr. Dtto Zaharias (früher in Hirfchberg in Schl.), der jchon feit einer Reihe von Jahren mit Unterftübung der Berliner Akademie die zoologiihe Durhforfhung der Binnenfeen fi aı= gelegen fein läßt. &- 3.) Dereins-LTachrichten. Triton, Verein für Aguarien- und Terrarien-Kunde zu Berlin. Dritte ordent- lihe Situng am 19. Februar 1892 im Reftaurant „Rönigshallen”. Das Protokoll vom 5. Februar 1892 wird verlefen und genehmigt. Zur Anmeldung ftehen die Herren Divektor en d- FHilder in Worms, Kaufmann Ch. Wallenfels, in Firma Gg. Wallenfel3 in Wiesbaden. Aufgenommen werden die 5 laut Tettem Protofol zur Wahl vorgefchlagenen Herren Heinze, Kiftom und Scholl. &3 gelangen durch freundliche Ueberlafjung des Herrn Neichelt eine Anzahl Eintrittäfarten zu PBräujcher’3s Mufeum zur Vertheilung an die Mitglieder, die 50% Ermäßigung gewähren. Aus den Borftandsfitungen 1—4 ift den auswärtigen Mitgliedern folgendes mitzutheilen: „Berjendung der Zeitfcehrift, Eirfulare zc. übernimmt für diefes Jahr wieder Herr Simon. 3 wird bejchloffen, die Zeitjchrift nur denjenigen zu jenden, die ihren Beitrag entrichtet haben. Ferner wird gebeten, Adreffen von Aquarien und Terrarien-tiebhabern zu jfammeln und folche dem DVorftand ab und zu einzufenden. Der Derein ift Mitglied des deutjchen Filcherei-Vereins geworden und empfing von diejem die drei Anleitungen ‚Tod den Filchfeinden, Züchtet Sommerlaichfifche, Ueber Aalbrutleitern‘’, die ebenfo wie der von Herin X. Berg in Liüpdenjcheid dem Verein gejchenfte Reptilienband von: Brehm’3 Thierleben der WVereinsbibliothef einverleibt werden”. 5 Auf allgemeinen Wunfch richtet num Herr Nitihe ein Fleines Aquarium ein, verbunden: mit furzer belehrender Anleitung, die ein Auszug des j. 3. von Genanntem in der Sfis 1889: veröffentlichten Vortrages if. Die den lebteren enthaltenden Nummern werden auf Wunid: unferen Mitgliedern fojtenlos Teihmweife überlafjen unter Beahtung der Vorjäriften für die Bibliothef und Sabungen $ 3, Abjab 4. Der Fragefajten enthält Folgendes: TI. „Sit der Schlammbeißer für ein jehr reichlich mit Pflanzen bejegtes Aquarium ftörend, rejp. für die Pflanzen jpeziel Shäadlich?"” beantwortet Herr Nitjche mit „Nein“, e3 müljen aber die Pflanzen gut eingemwurzelt jein. II. „Hat Jemand vielleicht jhon Erfurter Blumenfreffe im Aquarium gezogen?” Herr Kucfenburg hat dieje Pflanzen im Zimmeraquarium mit niedrigem Wafferftand, fo daß die Pflanzen ein wenig über Wafjer ragten, mit gutem Erfolge gehalten. III, „®o ift in der Nähe Berlins Sagittaria sagittaefolia zu finden ?“ wird allgemein dahin beantwortet, daß Sagittaria sagittaefolia überall in der Umgegend von Berlin zu finden ift. Herr Nitihe macht darauf aufmerffam, daß man fih den Standort der Pflanzen im Herbft zeichnen müfje, um jo die Knollen im Frühjahr finden zu fünnen. IV. „Kann mir Semand Bezugsquellen für Seethiere nennen (Berl. Aquarium aus= genommen)?“ bleibt unbeantwortet, da leider feiner der befannten Händler eine Auswahl in Geethieren halt. V, „Welche Fifche und Amphibien empfehlen fi, als noch neu, aus Amerifa zu beziehen 2” Herr Schubert empfiehlt Triton rubra, Bufo americanus; Herr Nitfhe theilt mit, daß auf fein Erfucden Herr Hartwig jo freundlich war, ihm als Neuheiten, die aus Amerifa zu beziehen wären, Fundulus-Arten (Killifishes), verjchiedene Welsarten, die Verwandten des Silber- und Steinbarjches (Sunfishes) in noch etwa 10 Arten anzugeben. Auch in Laubfröfchen, Arolotlm,, gäbe es noch viele Arten, die noch niemals zu ung gebracht wurden. Al Antwort auf eine Anfrage, wo Laubfrofehhäufer mit felbfithätiger Fliegenfalle zu. haben feien, nennt Herr Graefe die Firma Heinemann in Erfurt. Die befannte Züchterei erotifcher Zierfifche und Wafferpflanzen von Wild. Geyer in Regens=- burg i. Bayern fehict zur Vorzeigung und Verfteigerung im Verein ein Exemplar des von ihm: zum erften Male eingeführten Phoxinellus croaticus, ein fehr gewandtes Iebhaftes Fijchchen, das mit unfjerer Ehrite Aehnlichfeit hat. Der Fiih fommt im Lyffluffe in Kroatien, einem Fluffe,. der al3 Fluß aus der Erde fommt und als folcher wieder in der Erde verjchwindet, vor. Von. 70 Fifchen famen nur 7 Iebend an, der Transport in dem halb türfifchen Lande ift jehr jchwierig. Herr Hothorn bringt einen Goldfifh zur Verfteigerung, deffen Rüdgrat am Schwanz delphinartig nad) oben gefrümmt ift, die Schmanzfloffe fitt wie ein Steuerruder nad unten. Herr Kudenburg zeigt ein Schleppneß vor. An einem rechtedigen Eifenrahmen, dejjen: Längsfeiten mefjerartige Schneiden bilden, ift ein Net befeftigt, das nach hinten Fonijch wird und wieder in einem Fleineren rechtwinfligen Nahmen endet, defjen Boden mit einem Blechjieb ver=. Beilage zu „Blätter für Aqnarien u. Gerrnnienfteimde”. III. BD. Wiagdeburg, den 22. März 1892. NE 6. jehen ift. Auf dem Boden der Gemwäfjer entlang gejchleppt, fürdert man Fifche, Schneden, nz jeften, Pflanzen u. |. m. in Mengen zu Tage. Herr Simon, der in technifcher Beziehung dem Verein, wie befannt, jchon des dfteren Werthoolles geleijtet Hat, bringt heute wieder eine Verbejjerung am BDurchlüfter mit poröfer Kohle. Die neue Konftruftion läßt bedeutend mehr Luft durch die Kohle, ohne daß die Bläschen ivgend=> wie größer würden. Mitteljt Duetjhhakns mit Schraube hat man e8 jo ganz in der Hand, ftärfer oder jchwächer zu durchlüften. Diejes Durhlüftungseohr ift für ME. 1,50 bei der Kirma Rarmbrunn, Quielit & €o., Berlin, Rojenthalerftraße 40, zu habeıt. PN: Stagefaften. 9. Herrn Dr. M.: Auf Seite 52, in dem Artifel „Srünfutter für Fijche”, werden Sie eine Beantwortung Shrer Anfrage finden. 10. Herin ®. 2. in B.: Da Sie bei Bejezung Shres Terrarium von eidechjen-, jperlings- und mäufefreffenden Schlangen abjehen wollen, jo fünnen nur Waffernattern, fpeziell Ringelz>, MWürfel- und Pipernatter, in Betracht Fonımen, deren Bedürfniffen ja auch der geräumige Maffer- napf entgegenfonmt. In diejfen Wajjerbehälter bringen Sie von Zeit zu Zeit einige Xleinere Fifche, während des Krühjahres und Frühjommers auch Kaulquappen, als Nahrung für die Pattern, im Uebrigen füttern Sie mit Yaub- und braunen Fröfchen. Sie fünnen ruhig 5 oder 6 jolder Natteın in das Terrarium jeten, außerdem 15 bis 20 Cidechfen (Mauer:, Zaun: und tleinere Smaragd-Eidechjen) und einige fleine griechiihe Schildfröten. Die Eidechjen werden mit Mehl- und Kegenmwürmern, Fliegen, Spinnen, Aljeln u. dergl., die grieh. Schildfröten mit Salatblättern u. a. gefüttert. Dom Büchertifch. Bon der Zeitiehrift: „Der Zoologifhe Garten“, vedigirt von Dberlehrer Prof. Dr. %. G. Noll (Verlag von Mahlau & Waldfhmidt in Frankfurt a. M.; Preis des Jahrganges 18 ME.) erihien joeben Nr. 10. 11. 12 des XXXII. Sahrgangs für 1891 mit folgendem Inhalt: Keuer Durhlüftungsapparat für Kelch und Kaftenaquarien; von Dr. Emil Bud. Mit 1 Ab- bildung. — Der Thierbeftand des zoologijchen Gartens zu Frankfurt a. M. in den Sahren 1888—1891; von Dr. Wilhelm Haade. — Der Fifhotterfang; von Wilhelm Hartmann, — Unjere weihlichjten einheimifchen Stubenvögel; von Sofeph von Pleyel. — Zoologifche Beobachtungen während einer Kaufajusreife; von Carl Greve. — Ruffiihe Säugethier-Namen; zufammengeftellt von Prof. Dr. A. Nehring in Berlin. — Der Berliner zoologifhe Garten; von Direktor Dr. B. Hed. (Fortjegung). — Bericht über den Breslauer zoologifchen Garten für daS Jahr 1890. — Korrefpondenzen. — Kleinere Mittheilungen. — Litteratur. — Eins gegangene Beiträge. — Bücher und Zeitjchriften. Srieffaften. | Herren Dr. © in 9, WG in, B ind, B St in B.: Beiten Dank für die Mittheilungen. — Herin A. Fr. in P.: Beitrag mit Dank erhalten. Ihr Wunfch wird erfüllt; alio Sa! a Anzeigen. Den neuhinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: Blätter für Aguarien: u. Gerrarienfreunde Erfter Band (I. Iahrg.) und zweiter Band (II. Jahrg.) — geheftet je Mf. 3.—. — diejelben — eleg. gebunden Mf. 4.25. Dieje beiven Bände bieten eine Jülle interejjanten und dabei gut illujtrirten Stoffes. Creusg’fhe Derlagsbuhhandlung, Magdeburg. 5 | Grottenfein- Agquarien-Einfüße. Greug’ihe Berlagsbuchhandlg. Größte Fabrik. u in allen a in Magdeburg. [19] reislijte frei. ee \ C. A. Dietrich, Glingen bei Greußen i/Ch. gejchildert an die Erp. der „Blätter“. [20] | Derfaufe wegen Raummangel 5 Stüd 4edige Kaftenaquarien 33 cm lang und 23 cm breit. 1 Macropoden-Zuchtaquarium, mit Wafjferwärmer und Lampen für gereinigtes Del, 50 cm lang, 1 Sediges Aquarium mit Spring- Seewaller-Agquarien im Binmmer | brunnen und 1 Gediges zu den Äußerften Preifen, | en und in ihrer Xebensmeile Beichreibung mit Preisangabe unter ©.P. 5 von » 2Zahhmanı. Mit 9 in den "Text gedructen SEE, Preis: ME. 1.50 — fl. —.93 d. W. | u Ein Terrarium u Die m angen Europas | mit oder ohne Thiere wird zu Faufen gejucht. | Dar ' jeher billig mit und ohne Pflanzen und A Reinhold E. Hofimanır. | Näheres durch gür den Drucd bearbeitet und hevausgegeben Aug. Lütkemeyer, Bad Deynganfen. von Dr. Karl Ruß. Mit vielen Abbildungen im Tert. | ME. 3.— = fl. 1.86 d. W. Greuh’ fie Derlagebuchhandlung, Alagdeburg. anannnannnnnnn ı Die Rleinibhiere, Katechismus Mm Ananieniehhabe | IT n Iragen und Antworten | en |nusßen und SeuE | Wilhelm Geher. Mit vielen A anles Preis: Mt. 1.— = fl. —.62 6. W. DON ee En Prof. Dr. £. Blafer. en) En z SEN > zz 4,25. Alte Jahrgänge WG ERINNERTE TER EEE der & (2.06% N ns is Ä u - Zeitichrift für alle naturwifjenichaft- lien Liebhabereien verfaufen wir von jet ab — fett & 12 Mk. = &6 Alk. = Sahrgang 1879—88 zujammen bezogen für 30 ME. ! Creuß’fhe Derlagsbuhhandlung in Magdeburg. Ereug’ide Verlagsbudhandlung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von August Hopfer in Burg, Soeben Be en ads Amphibien uud Reptilien 1 von 3 Bruno Dürigen. 5. Lieferung, mit einer Farbentafel und mehreren Holzfchnitten. Üxeuh’rie Weringshucyandig., Magdeburg. Beftellungen durd) jede Buhhand- erausaeaeh Der Anzeigen Cung fowie jede Pofanftaft. 9 EOUSgegeDEIT NdIt werden die gefpaltene Yonpareille- reutz [den Verlagsbuchhandlung a mit 15 Pf. beredhnet und Auf- Preis jährlid, Klark 3.—, = träge in der Verlagshandlung ent- monatlid, 2 Mummern. BiauDE DEN: POENBENE NUN, m — ———— — ERUTESERNENETERDEEDOUDTLRERERTNETTTITDTERUNUDKEEDENERNOENDERDENKEENDERDENKERNURTEEDUNDENDENDEENDERDENENDERUNDERERDENDENE DRRNDERENDUNERERNEENENNDENNDURDERENRDENDENERUNEEERTERENKDDETDERDONTEEENETRENTEENDERDERTERTENEERN SREER Dr. €. v. Martens: Ueber das Vorfommen der Smaragd-Eidechje in der Mark Brandenburg. — D. Schmiedede: Die Salmoniden, insbejondere die Finnfilihe Züchtung derjelben. (Schluß). — Bereins Nachrichten. — Kleinere Mittheilungen. — Brieffaften., — Anzeigen. j Ueber das Dorkommen der Smaragd-Eidechfe in der Marf Brandenburg. Auf Seite 132 bis 136 meiner „Reptilien und Amphibien Deutjchlands“, 4. Lieferung, habe ich das Auftreten der jüdenropäischen Smaragd-Eidechfe, Lacerta viridis, in Deutjchland eingehend erörtert und daber auch die in der Mark Brandenburg jicher feitgeftellten Fundorte: Rüdersdorf, Nudow, Egsdorf, Dverberg, Chorin, Liepe, aufgeführt und beiprochen. Zu dem Zwede hatte Herr Prof. Dr. E. v. Martens mir freumdlichft eine längere Mittheilung über- jandt, die er j. 9. tn einer Sikung der Gefellfchaft naturforschender Freunde zu Berlin gemacht. Sie betrifft ältere literarische Angaben über das Vorkommen der Lacerta viridis in der Mark Brandenburg, inöbefondere bei Rüdersdorf umd wird jicherlich auch für die Lefer ver „Blätter“ von Iuterefie fein, jodaf ich mir erlauben darf, fie hier folgen zu lajjfen. D.) Da nach einer mimdlichen Mittheilung unferes Mitgliedes Prof. Nehring in einigen Sreifen die Meinung befteht, das Vorkommen diejer Eidechfe auf den Nitdersdorfer Stalkbergen beruhe auf abfichtlichem Ausfegen durch den früheren Neptilienfammler Linde, fo ift es von Interefje, zu fragen, big wie weit zuric Nachrichten über diefeg Vorkommen in der Literatur fich vorfinden. Die Ihätigfeit de3 genannten Linde fällt den Erinnerungen des WVortragenden nach in die Sahre 1850 bis 1860, wo er den PBhyfiologen Berlins Fröfche lieferte und auf SKoften von NR. Effeldt eine Neife in das füdliche Ungarn machte, um lebende Neptilien für denselben zu jammeln; bei diefer Gelegenheit fann er allerdings leicht eine größere Anzahl lebender Lacerta viridis von dort mitgebracht Haben, und cS mochte in feinem SImtereffe fein, die Art in der Nähe Berlins anzufiedeln, um Liebhaber jtet3 damit verforgen zu fünmen. Aber Schon in Der 1845 erschienenen Jauna Marchica von Soh. Heine. Schulz, Dberlehrer in Berlin, Steht ©. 448: „Wir fennen nur die NRüdersporfer Kalfberge als den alleinigen Fundort diefer Eidechje in unserer Fauna, wo wir fie in diefem Sommer öfter gejehen und gefangen haben, jo daß wir in diejem Augenblide drei Lebende Exemplare vor uns fehen.“ ine frühere Angabe betreffs Rüdersdorf felbjt als Fundort ift dem DVortragenden nicht befannt geivorden, namentlich wird die Eidechje nicht in Alöden’3 Beiträgen zur mineral. u. geogn. Kenntniß der Mark Brandenburg erwähnt, obwohl in deren erjtem Stüd, 1828, „das Nüdersporfer Kalkgebirge” ausführlich befchrieben und 31 für daffelbe charakteriftische Pflanzenarten genannt werden. Aber für die Mark iiberhaupt reichen die Angaben doch weiter zurüd. Ologer jagt in jeiner jchlefiichen Wirbelthierfauna von 1833, ©. 66, dah fie wohl auch in Schlefien zu finden jein werde, „va fie beitimmt und mehrfach in der Mark vorgefommen jerm fjoll’ und entfcheidend dürfte jein, daß in Lichtenftein’S Berzeichnig der Doubletten des zoologijchen Mufeums, 1823 erjchienen, ©. 97 unten steht: Lac. viridis raro in germania boreali, ‚in Mesomarchia plures eam offendisse certo scio“*; die einheimischen Eidechfen jind in diefer Schrift mit bejonderer Sorgfalt von Lichtenjtein’s damaligem Affiitenten, stud. med. Ferd. Schulze von Halle (Borrede, ©. IX), bearbeitet und namentlich L. agilis in ihren verschiedenen Sarbenvarietäten jchon jcharf von L. viridis unterjchieven. Dem- nach it e3 nicht wahrscheinlich, dag jte erft durch Linde nach der Mark gebracht worven jei, und wenn fie auch gegenwärtig bei Nüpersdorf jehr jelten geworden oder ganz ausgerottet ijt, jo fennen wir fie Doch neuerdings auch von andern Gegenden der Mark, jo von Dderberg, zuerit durch Lehrer Lange, umd jebt auch von Zeupiß durch Schalow und Sriedel. Es würde von Intereffe jein, zu wilfen, ob fie noch weiter nördlich vor- fommt; Schreiber in jeiner Herpetologia Europaea, 1875, ©. 447 nennt noch Danzig und Nügen, aber zweifelnd mit einem „soll. Im Bezug auf leßteres theilt mir Dr. Wild. Müller in Greifswald mit, daß weder er noch der Bräparator des dortigen Mufeums, „ein eifriger Sammler und Jäger und für jolche Fragen zuverläffiger Beobachter‘, Lacerta viridis je auf diejer ISnfel oder jonjt in ver Nähe von Greifswald gefunden, auch fein einheimiiches Exemplar derjelben dort aufbewahrt fei, und ebenfo fennt fie Dr. Heiner. Dohrn nicht aus Pommern, Baron v. Malgan nicht aus Mecklenburg. Immerhin ijt Lae. viridis eine Ihierart, welche, in ganz Südeuropa Häufig, von beiden Seiten, Südwelt md Siüdoft, noch um die Alpen herum nach Mittel-Europa eingreift, von Süowejten bi8 Baris, aber nicht nach England hinüber, wahrscheinlich weil fie eige Sommer liebt, und eben deshalb von Südosten aus noch weiter, über Ungarn, Öalizien und Mähren, bis in die Mark, wo fie aber nur an einzelnen befonders günstigen Stellen mit teilen, jonnigen Abhängen die Auferjten Vorpoiten ihrer Verbreitung zu haben jcheint, ähnlich wie Coronella austriaca, Pupa frumentum md andere Thiere. Prof. Dr. & v. Martens. 69 ° — Die Salmoniden, insbejondere die Fünftliche Zucht derfelben. Bortrag, gehalten im „Zriton” zu Berlin von DO. Schmiedede. (Schluf.) Sn China tft Schon feit alter Zeit ein auf künstliche Fischzucht abzielendes Berfahren hHeimiih. Man jammelt dort nämlich den von den Fiichen im Freien abgejegten Yaich, bringt ihn an gefchüßte Orte und überläßt ihn dort jeiner Entwicdelung. Auch auf den Bhilippinen tft ein gleiches Verfahren längit befaunt. In Europa war c3 der Mönch PBinchon aus der Abtei zu Aheome, welcher im 14. Sahrhundert Fiicheter in befondere Behälter zur Ausbrütung brachte. Die Kenntnig der künstlichen Zucht ging jedoch wieder völlig verloren; erit um Die Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die für die Fiicherei jo wichtige Erfindung Durch den Lieutenant ©. %. Jacobi in Hotenhaufen in Lippe-Detmold gemacht. Die allgemeinjte Bedingung der gejchlechtlichen Zeugung it das Yujammentreffen der beiden Zeugungsitoffe, nämlich des männlichen, deS Samens oder der Milch mit dem weiblichen, den Eiern oder dem Nogen. Bei dem größten Theile aller Fiche findet eine eigentliche Begattung nicht ftatt, da die Befruchtung außerhalb des Körpers gefchieht. Eine einfache Berührung der Eier durch die Milch genügt num noch lange nicht, aus dem Ei ein junges Filchehen zu entwidelt, jondern c3 ijt vor allen Dingen Hauptjache, daß der wirffame Theil der Milch, die jogenannten Samenthierchen, welche aus beweglichen, mit einem fadenförmigen Schwanze verjehenen Körperchen beftehen, in das Innere des Eies eindringen und jich mit Ddiefem verjchmelzen. Die reifen Eier der Salmontden bejtehen ganz allgemein aus einer äußeren, fejten, aber elaftiichen Schalenhaut. Su diejer befindet jich der gewöhnlich fugelrumde, von einem dünnen, jtrufturlofen, punftirten Häutchen, der Dotterhaut, eingefchloffene Dotter, der immer flar und hell, bald farblos, bald gelblich bis orangeroth, wie bei den Forellen, jein muß. Der Dotter beiteht aus zwei diclichen Flüfftgkeiten; einer beim Zutritt von Waller gerinnenden, eiweigartigen, und einer öligen, welche anfangs in einzelnen Tröpfchen vorhanden ift, im Laufe der Entwicelung aber zu einem einzigen Fetttropfen zujammenjchmilzt, der feiner natürlichen Leichtigkeit wegen bei jeder Drehung fich nach oben ftellt. Die äußere Eihaut und die innere Dotterhaut liegen fejt auf einander, jo lange die Eier fich noch im Leibe reip. den Eierjtöden befinden; jobald fie aber in das Waffer gelangen, beginnt ein äußerst lebhafter Auffaugungsprozeh. Das Waffer dringt vermöge der im Ci vorhandenen feinen Röhrchen und Kanälchen durch die äugere Eihaut, dieje quillt infolgedejfen auf und dehnt fich aus, jo daß die Dotterfugel in ihr zu jchwimmen anfängt. Es ift wohl Elar, daß durch diefe Auffaugung ein jedes Eichen der Mittelpunkt feiner fich nach ihm Hin bewegenden Waflerftrömchen fein muß. Solange das Ei gefund it, ijt im Oegenjab zu der äußeren Eihaut die Dotterhaut felbit für das Wafler imdurchoringlich, der Dotter bleibt alfo troß des ihn umspülenden Wafjers flar. Seine Trübung würde jofort das Eintreten des Waffers und fomit die erfolgte Bernichtung des Eies verrathen. Auer diefen erwähnten Kanälchen Hat man — 03 war zuerjt Karl Ernjt von Baer, nach ihm Brofeffor Bruch — einen NEAR. trichterförmigen Kanal bei den Filcheiern entdeckt, der ung jchon mit dem bloßen Auge, freilich nur als Eleiner Schwarzer Bunft erkennbar it. Man hat Diefen Kanal die „Mifropyle” genannt, alfo ebenjo, wie die Botaniker eine ähnliche zum Gindringen de Blüthenitaubes in das Pflanzenei beitimmte Deffnung tauften. Diefes Röhrchen fteht nun in engjter Beziehung zu dem Eindringen der Samenthierchen in das Ei. Die Samenthierchen finden jich in einer Unzahl in der reifen Milch der Fifche vor. Wie jchon bemerkt, bejigen fie einen Höchit feinen Schwanz, vermöge deifen fie fi durch zitternde Bewegungen in Die Mifropyle Hineinbohren. ES tft nun von Wichtigfeit, zu willen, wie lange Die Dewegungsfähigfeit der Samenthierchen überhaupt und namentlich im Waifer anhält. Da man jchon bei fünftlichen Befruchtungen den Samen fteif gefrorener, Tags zuvor gefangener Fiiche mit Erfolg benugt hat, jo ift wohl eriwiejen, daß die Lebensfähigfeit der Samenthierchen, jo lange fie in den Gejchlechtswerkzeugen verbleiben, zwei bi8 drei Tage nach dem Tode des Fiiches noch fortdauert. Anders verhält fich aber die Sache mit den freigegebenen Samenthierchen. Sie beginnen Sofort infolge von Aufquellung ihre Öeftalt im Waller zu verändern, und Schon nach wenigen Minuten ift ihre Lebensfähigfeit aufgehoben. Auf fünftlichem Wege vermag man aber auch hier helfend einzuwirfen. in Zujab von 1 gr. jchwefelfaures Magnefia zu 70 gr. Waffer erhält Die Sue) der Samenthierchen jtundenlang. Aus den wenigen Thatfachen, die ich eben anführte, lafjen ich einige Finger- zeige von großer Wichtigkeit für das Gelingen aller Operationen der künstlichen Befruchtung ableiten. Da die äußere Eihaut jih Tchnell mit Waller volljaugt, dann aber aufgört ein Anztehungsmittelpunft für die feinen Wafferftrömchen zu werden, da ferner die Samenthierchen im bloßen Waffer Schnell ihre Bewegungs- und Befruchtungsfähigfeit verlieren, jo muß die Operation jo jchnell als möglich beendet werden, wenn fie überhaupt glüden joll. Für die Befruchtung verwendet man jtetS die brümnftigiten Sifche, die daran leicht zu erfennen find, daß jie Milch und Gier Schon beim Herausheben aus dem Waller oder bet dem gelinveiten Drucd auf den Bauch fahren lafjen. Ein ftarfer Drud führt abfolut zu nichts, höchitens dahin, dag man den Filchen jchadet. Wenn die Zeugungsftoffe nicht bei dem leijejten VBerjuch heraustreten, fo ist die richtige Zeit für das Laichen des Fisches noch nicht gefommen, der Zar ift noch unref. Em Filchzüchter, Herr Matte, jagte uns in einem bier gehaltenen Bortrage, daß feine Telejfop- fiiche, um die es fich in jenen Ausführungen handelte, bereits zum dritten Male in dem Sahre gelaicht hätten. Sch pflichte dem gern bei, da Fische, wenn auch nicht alle, in einer Laichperiode mehrere Male benußt werden fünnen; fie geben eben nicht alle Milch und Eier mit einem Male ab. Die befruchtungsfähigen Eier müffen ganz entjchteven Klar fein; find fie ihon beim Ausdrücen weißlic) oder von einer eitrigen Mafje begleitet, jo hat jie dag Weibchen zu lange mit fich herumgetragen. Bachforellen jollen wenigitens , Kilogramm wiegen, wenn man fie zur fünftlichen Zucht verwenden will. E3 giebt num zwei Arten der fünftlichen Befruchtung, eine trodene und eine nalle. Die nafje Befruchtung war die zuerft angewandte, welche ich aber info- eh, fern nicht lohnte, als bei ihr noch etwa 15—20 Prozent der Gier unbefruchtet blieben. Die trocene Befruchtung erzielt jedoch ein Nejultat von etwa 99 Prozent befruchteter Eier. Um die najje Befruchtung auszuführen, verfährt man mın folgendermaßen. Man hält ein flaches Gefüh tm Bereitichaft, deifen Boden gerade jo viel Wafler enthält, daß die abzuftreifenden Eier eben bedect werden. Die beiden Fijche müffen vorher fchon in derartige Behälter gethan jein, Die ein jofortiges Ergreifen des Männchens bezw. Weibehens ermöglichen. Nun faht man mit der linken Hand zunächjt das Weibchen bei den Ohren oder Sliemen jo, daß die ISunenhand auf dem Kopf des Fijches zu ruhen fommt, fein Körper jchwebt angerhalb der Hand nach rechts. Die Bauchjeite des Fiiches nimmt man zwilchen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand und ftreicht nun ganz lanft und langjam bis zum Aiter. Hierauf verführt man, nachdem das Weibchen wieder zu feinen Mitbeivohnern des Aquarium gejeßt worden tft, mit dem Männchen in gleicher Weife, und zwar unmittelbar nach dem Hineinthun der Gier, md rührt dann das Gemenge mit dem Schwanz des Filches oder mit der Hand um. Bei der trodenen Befruchtung dagegen jtreiht man die Eier in ein gleiches Gefäh ohne Wafler ab, daß fie aljo nur in der fie auch in der Bauch- höhle umgebenden Flüfjigfeit gebettet find, dann umgehend die Milch des Milchners darüber, rührt wie bei dem erjterwähnten Verfahren die Theile durcheinander und nun erit giegt man am beiten mit einer mit feiner Braufe verjehenen Giepfanne joviel Wafjer darüber, als nöthig ift, die Eier nur zu umjpülen. Der Vortheil diejes Verfahrens ift leicht erflärlich. Bei dem delifaten Verhalten der Samenthierchen außerhalb des Körpers iit e3 erjtens nöthig, den Weg, den fie bis zum Et refp. der Mifropyle zurüczulegen haben, möglichit abzufürzen, zum anderen aber werden fie auch von den feinen Wafferjtrömchen viel eher ihrem Beitimmungsorte zugeführt. Noch richtiger ift es, wenn die fünftliche Befruchtung von zwei PBerfonen zur gleicher Zeit ausgeführt wird. Ich meine damit, daß einer mit dem Weibchen, der andere mit dem Männchen operirt. Der Erfolg hängt von der Schnelligkeit der Operation ab. Nach etwa 5 bis 6 Minuten füllt man das Gefäß mit Wafler, überläßt es dann ungefähr eine halbe Stunde oder etiwas darüber an einem fühlen Orte fich felbt, nach welcher Bet das mildhig getrübte Waller durch Elares erjegt. wird. Der Laich) der Forellenarten muß, wenn man der Natur hierin nachahmen will, auf fiefigem Grunde in durchlüfteten, faltem Waffer ruhen und möglichjt dunfel gejtellt werden, damit die Bildung der Höchit jehädlichen mifroffopijchen Pflänzchen aus der Familie der Diatomeen zuricdgehalten wird. E83 it nun zur Entwidelung der Eier nicht abfolut nöthig, daß fie ftets im Waffer gehalten werden, e3 genügt auch jchon, fie in einem feuchten Tuche oder feuchtem Moos aufzubewahren; Bedingung bleibt nur, daß die äußere Eihaut ftets mit Waifer gefitllt bleibt. Waffer, gleichmäßige Wärme, Luft, das jind die Momente, Die bei der fünftlichen Fifchzucht zum Gedeihen des Laiches reip. der Brut uner- läßlich find. Die Bachforelle laicht je mac der Witterung in der erjten Hälfte des September und auch im Dftober. Die Temperatur des Waffers ift hier befonders Ba ee von Einfluß, Sowohl Hinfichtlich des Eintritts der Laichzeit als auch Hinfichtlich de3 Verlaufs der Entwidelung der Jungen im &. Se wärmer das Waifer, defto Schneller die Entwidelung. ine bejtimmte Grenze darf jedoch nicht über- Ihritten werden. Die kleinen Weißfifcharten, welche im Sommer Tlaichen, ‚gebrauchen nur foviel Tage zur Entwicdelung ihres Laiches, al$ dag nur im falten Waffer fih ausbildende Forellener Wochen braucht. Bei den legten jind es 6 bis 8 Wochen. Ich fagte, nur im falten Waller. Cine Temperatur von über 12° &. würde Forelleneter vermuthlich Fchon tödten, Ganz allgemein hat das Leben des fich entwicelnden Cie zwei Perioden durchzumachen. Eine unmittelbar nach der Befruchtung, eine zweite, welche beginnt, jobald die Augen des jungen FZifchchens durch die Außere Eihaut jichtbar werden. Die erjtere ift die gefahrvollite für das Ei und feine Entwicelung, fie it die Einleitung zu den organischen Vorgängen, durch welche das Sunge auf gebaut wird. Nicht nur das Baumaterial bildet jich aus dem Dotter hervor, jondern auch die Anlage der hauptjächlichiten Organe, namentlich des Nerven- Tyftems und des Herzens. In diefem Stadium, alfo bevor noch der erjte Blutlauf hergeftellt it und der Körper nur cine Äußerit geringe Feftigfeit erlangt Hat, genügt die fleinfte Störung, um die Entwicdelung zum mindeften unregelmäßig zu machen, wenn nicht gänzlich abzufchneiven. Su diefer Werivde muß man alfo Alles vermeiden, was in irgend einer Weife jtörend fein fünnte, namentlic) Erfhütterungen. — Sind erit die Augen wahrnehmbar und it das Ei in den zweiten Abjchnitt feines Lebens eingetreten, jo braucht man durchaus nicht mehr üngftlich zu fein; jeßt Halten die Eichen jchon etwas aus und fünnen jogar den Berjandt in Kiften 2c. überftehen. Nur furz vor den Ausschlüpfen der Sungen find die Eier wieder empfindlicher, was wohl dadurch zu erklären ift, daß Die Eihaut zu diefer Zeit weicher und dünner wird, um den jungen Fiichen das Sprengen der Hülle zu erleichtern. Solange die jungen Forellen noch den Dotterjac haben, bedürfen jte feiner befonderen Pflege bezw. Fütterung. Erft, nachdem fie diefe ihnen von der Natur vorsorglich mitgegebene Nahrung aufgezehrt Haben, beginnt man zu füttern. Die beite Nahrung find num unfteeitig die uns Dbefannten Wajlerthierchen, wie Eyclops, Daphnien 2c. Wer jeinen Salmontden fein lebendes Futter ver- abreichen fann, muß fich mit fein zerriebenem Fleisch behelfen. M. v. d. Borne empfiehlt nur Abends zu füttern und zwar mur jo viel, al über Nacht gefreifen wird. Die etwa Doch Liegen gebliebenen Nejte müfjfen morgens gleich entfernt werden, um das DVerderben des Wafjers zu verhüten. Dereins-Ilachrichten. Triton, Verein für Aquarien und Terrarien-Kunde zu Berlin Vierte ordeut- ide Situng am 4. März 1892 im Reftaurant „Königshallen“. Die in voriger Sikung angenteldeten Herren Direftor F. Fifher und Kfm. Ch. Wallenfel3 werden aufgenommen. Zur Aufnahme als Mitglied werden angemeldet: Se. Ercellenz General N. von Depp in Kiew Feltung; Herr H. Lübed, Bhotograph in Magdeburg, Breite Weg 165; Herr A. Bersmann, Kfm. in Hamburg, Uhlenhorft, Körnerftr. 20; SEBECH = Herr Direftor 5. B. Torbe, Hornfean, Yorkihive, England; Herr Apothefenbei. A. Schulz in Snfterburg, Rothe Apothefe; Herr A. Buchheijter, Tapeziev und Fahnenverleihsinftitut, hier, Aderftr. 159, ab 1. 4. Beteranenfir. 7; Herr A. Bufjam, Zahntechnifer, Schopfheim in Baden; Herr W. Lamm jr., Kfn. Magdeburg, Tiichlerbrüde 14. Herr Kudenburg überweilt der VBereinsbibliothef ein werthoolles Werk mit jehr gut hand- colorirten Abbildungen über Land- umd Sumpfpflanzen. Das Titelblatt fehlt Teider, doch hoffen wir jpäter den Titel unfern Mitgliedern an diefer Stelle noch mitteilen zu Fönnen. Herr Nitihe jchließt hieran die Bitte, daß doch mod) mehr von Seiten dev Mitglieder gethan werden möge, um unjere Sache fürdern zu helfen. Derartige Schenfungen, wie dies hier dur Herin Kucdenburg, in voriger Situng dur Herim $. Berg in Lüdenjcheid gejchehen, jeien hoch anzuerkennen. Bisher haben nur immer wieder diefelben Herren Opfer gebracht, zu erreichen aber jei doch nur etwas, wenn der ganze Verein Hand in Hand vorwärts ftvebe, durch das bloße Zahlen des Beitrages ijt jo viel nicht zu Teiften, als der Norftand gern bieten möchte. Mean jende uns übrige Bücher, hier nicht vorfommende Thiere und Pflanzen (befonders au der See mwohnende Herren Fönnten hierin dem Verein viel nüben, indem fie Geethiere erit fiir die Keije abhärteten md uns danı zur DVerjteigerung für die Vereinskafje überließen; fie würdeı zweierlei Gutes bezweden, erjiens die noch jehr im Argen liegende Kenntnig des Seewajjer- Aquarium heben und zweitens unjerer Kaffe gute Dienjte leiften) und jonjtige Objekte dev Liebhaberei, die ohne große Opfer zu bringen abgebbar find; unferer Sache aber wiirde dadurd) jehr geholfen werden. Die fleinen Berfteigerungen von von hiefigen Mitgliederir mitgebrachten Dbjekten haben Ihon ganz nette Siimmchen ergeben. Infer Verein ijt noch lange nicht befannt genug, es müfjen Annoncen in Blätter Fonmen, die im üüberjeeiichen Ländern gelefen werden, Denn gerade Dort mohnende Liebhaber Fönnten uns, und wir wieder ihnen große Dienfte leiten. Zu al fjolchen Unternehmungen gehört aber Geld, viel Geld, md unfere Kafje leidet hieran gerade nicht au Ueberfluß. Cbenjo jollte Jeder, der irgend welches Interejje für dieje Liebhaberei hat, ganz gleich ob er auf die von Verein gebotenen Vortheile rvefleftivt oder nicht, dem Verein als Mitglied beitreten, lediglih nur um der Sadhe zu müten, darımı jeien auch ganz bejonders die Herren der Wiffenfchaft gebeten. Herr Hothorn bittet alle Mitglieder recht eifrig dahin zu wirken, daß dem DVerein recht viel neue reunde zugeführt werden, er betrachte dies als eine Ehrenpflicht eines jeden einzelnen Mitgliedes. Herr Kudenburg übernimmt freundlichit die Anlage eines Buches über Bezugsquellen für alle Zweige der Liebhaberei und bittet um Angabe diesbezügl. Adreffen. Er vegt auch die von Herin Simon früher geäußerte Jdee bezügl. Anfertigung non Drientirungsfarten für Funditellen von lebenden Fijchfutter und Wafjerpflanzen ze. an umd ijt bereit, auch diefe in einem Heft zu jaımmeln. Aus der 5. Vorftandsfisung ift den auswärtigen Mitgliedern mitzutheilen, daß die Fifcherei- Zeitung pro 1892 gehalten wird und laut Bibliothefbedingungen den Mitgliedern zur Verfügung ftebt. Der Kaflirer meldete einen Kaffenbeitand am 1. Februar 1892 mit 90 ME. an, weitere vorhandene MFf. 12,47 merden den Herren, die noch den höheren Beitrag laut vorjähriger Sabungen einjfandten, gutgefchrieben. Den Bortrag de3 Herin Hejje über „Kenntnig des Nrolotl“ bringen wir am anderer Stelle als befonderen Aufjas. Zu demjelben bemerkt Herr Simon, daß Frl. von Chauvin wohl die erfte, aber nicht die einzige ift, die den Dlm zur Fortpflanzung brachte, jondeın dag dies au Herun Profefjor Zeller gelungen ift. Herr Stengel zeigt für ihn in D..S. W. fifa gejammelte Spirituspräparate von Reptilien, Amphibien, Fifchen und Infekten vor, die allgemeine Bewunderung erregen. Das Präparat eines Chamäleons überläßt Herr Stenzel jhenfungsmweife der Vereinsjammlung. Eine Anzahl von Herrn Nitjehe zur Verfteigerung und Verfauf für die Vereinsfajfe mit gebrachter Pflanzen und Wafferinjeften bringt ME. 3,80, die der Kaffiver in Empfang nimmt. Bon einem auswärt. Mitgliede ging folgende Frage ein: „Wie werden die Gerippe von Gidechjen hevgeftellt, wie folche fich im zoologifchen Mufenm befinden 2” Herr Simon beantwortet diefe Frage folgendermaßen: Meittelft Scheere wird das Fleijch joweit al3 wmöglid entfernt, damır wird das übrig bleibende gefocht umd im jelben Waffer belafjen, bis das Fleijch foweit gefault ift, daß es mittelft Bürfte entfernt werden fanı. Das oft empfohlene Einlegen in Ameifenhaufen ift weniger zu empfehlen, da von den Ameifen auch alle Sehnenbänder zerfvefen werden, jofern das Präparat nicht frühzeitig entfernt wird. Herr Tribe vermweilt den Fragefteler auch auf Nr. 50—52 der Sjis 1879, „Sfelettiammlung von Dr, Eger.” Die in Band III ©. 48 der Blätter gebrachte Frage ijt von Herin Kudenburg ivrig auf- gefaßt worden. Diefer und Herr Graef bringen hierzu folgende Berichtigung : „Die Froftfpanner (Cheimatobia brumata und Cheimatobia boreata) überwintern nicht, jondern ihre Flugzeit ift vom Dftober— Dezember. Der aufmerffame Naturfreund wird Häufig (namentlich an Kellerdefen) an gefchüßten zugfreien Drten, wie fchon bemerkt ift, Kohlmweißling, Trauermantel, Fleinen Fuchs, Pfauenauge, außerdem noch Citronenfalter und verjchienene Eulen= arten finden. Alle diefe find befruchtete Weibchen, welche im zeitigen Frühjahr ihre Eier Tegen und dam abfterben. Ar jenen Drten findet man oft in Unmengen die befruchteten Weibchen der Euler Arten (Stehmüden), deren Larven im Frühjahr das gute Fijchfutter Tiefen. P. N. Kleinere Mittheilungen. Einbürgerung des Shwarzbarjdes in Dftprengen. Bor 2% Jahren machte man, wie der Boffiichen Zeitung unterm 27. März gejchrieben wird, in einigen Zuflüffen des frifchen Haffs, jo befonders im Pafjarge- und Frifhingfluß, Verfuche mit der Einbürgerung des amerifanijchen Schwarzbarjches. Diefe Berfuche Habe bis jeßt gute Nefultate ergeben und den Beweis geliefert, daß der Fifch in unfern Gemäfjern dafjelbe jchnele Wahsthum zeigt wie in den Gemäffern feiner Heimat. Er ift jehr wohlfchmedend, Leicht zu transportiven und gedeiht in allen fliegenden Gemäfjern und Klaren Seen, in denen Karpfen, Schleie, Hechte und Karaufhen gezüchtet. werden Fünnen. Mit Unterftüßung der Königlichen Negierung bat der oftpreußifche Fifchereiverein daher die weitere Zucht diefer File befchloffen. Gegen drei Millionen Exemplare werden in diefem Frühjahr hier eintreffen und zur Befebung meiterer Flüffe und Seen mit weichen, flavem Waffer gelangen. Insbefondere hat man dabei das Augenmerf auf die Mafurifchen Seen gerichtet, in denen in Folge ihres vorzüglichen Wafjerz die Zudt in ausgedehnten Umfange betrieben werben joll. Berliner Aquarium. In der am 28. März ftattgehabten ordentlichen Generalver- jammlung de3 „Berliner Aquarium, Kommandit-Gefelfhaft auf Aktien, Dr. Hermes & Co.“ wurde Bilanz und Gefchäftsbericht für 1891 vorgelegt. Der Vorfigende, Herr Bankier 3. Schindler, bemerfte hierzu, daß, wie vorausgefagt, der Befuch des Aquarium durch den unternonmenen Neubau jehr geflört worden fei, wobei ganz befonders die Baugerüfte von übelftem Einffuß gemwejen wären; im übrigen fei der Unterfchied der Yestjährigen Eintrittägelder von 176240 Berjonen gegen 1890 nicht fo übermäßig groß. Die Beträge, welche von der auf Baufonto verbuchten Summe von 646 333 MF. auf Mobilien und auf die eleftrifche Anlage entfielen, jebt [hon getrennt anzugeben, jei nicht möglich. Der perfönlich haftende Gefellichafter Herr Dr. Hernies erflärte weiter, daß die größeren Untoflen im Gefchäft durch vermehrte Anftelung von Beamten, welche für die eleftriiche Anlage nothwendig geworden, hervorgerufen feien; Iettere Habe 100000 Mf. gefoftet und merde ji) gut verzinfen. Der Nücgang der Eintrittsgelder fei befonderz ftarf im November 1891 nad) Eintritt des Börfenfrache bemerkbar geween, denn dev Fremdenbefuch in Berlin wäre nad) Ausjage aller hiefigen Hotel- und Reftaurantbefiger ein fo fehlechter gemejen, wie ein folcher jeit 37 Jahren nit im November und Dezember vorgefommen fei. Der Bejuch des Aquarium richte ji ganz genau nach den wirthfchaftlichen Verhältnifjen, wären diefe gut, jo fei auch jener befriedigend md umgefehrt. Herr Dr. Hermes theilte weiter mit, daß ev in Folge des Mifbrauchs, welcher mit den fir 25 Pfg. an Vereine gegebenen BilletS getrieben worden fei, jeßt nur no an Bildung3- vereine Billet3 mit 60 pCt. Rabatt, und an andere, wie die Offiziers- und Beamtenvereine mit 30 p&t. Rabatt, alfo zu 40 bezw. 70 Pfg. verausgabe. Die Einnahmen im Januar und Februar des Taufenden Jahres wären, wie Herr Dr. Hermes auf Anfrage bemerkte, denen des Vorjahres Deilnge au ‚Blätter für Aquarien Ir u, Gerrarienfrem pe“ III. BD. Magdeburg, den 5. April 1892. NN. gleich; das Hotel und das NReftaurant wiirden gerühmt und waren beide jehr gut befucht. Die Station in Rovigno, jo theilte der Borfisende auf weitere Anfrage noch mit, bedürfe feiner Rentabilität, denn aus diejer bezöge das Berliner Aquarium jeine Beitande an Thieren 20. Herr Dr. Hermes bemerkte hierzu noch, dak er ziemlich ficher Hoffen dürfe, jomohl das Deutjche Neich, wie VBreußen würde jeine wiljenschafilichen Beltrebungen unterjtüßen und daß er glaube, Schon im Sahre 1893 hierüber Näheres mittheilen zu fönnen. Hievauf genehmigte die Verfammlung Die für 1891 von der Direktion aufgejtellte Bilanz mit dem Gewinn- umd Berluft-Konto nebjt Sefchäftsbericht einftimmig durch Zuruf, evtheilte in gleicher Weije dem Aurifichtsrathe ımd Borjtande die Entlafiung für die vorjährige Gefhäfisführung und wählte den nach) den Statuten aus dem Aufjichtsrathe ausfheidenden Herr Stadtratd Marggrafj auf die Dauer von vier Gejchäftsjahren einftimmig wieder. - Lübbenau, 14. März Der ftarfe Schneefall an den beiden lebten Tagen der verfloffenen Woche brachte dem Verkehr im Spreewald Stofungen und fügte dem Sijhjtande Schaden zu. Ei3 und Waljer wurden jo dicht und ftarf überfchiittet, daß, zumal der Nachtfroft der zähen Mafje auf den Flüffen und Kanälen noch größere Dichtigkeit gab, die Filye Luftmangel zu leiden begannen und in großen Schaaren den geöffneten Stellen zujhdwammen. Hier mardeit viele, namentlich die in diejem Jahre in Unmafjfen auftretenden Shlammpeipfer (Teitfer, MWetterfiicd), Cobitis fossilis) gefangen. Dieje Fijchart hat das Eigenthümliche, daß fie iin manchen Sahren hier wie ausgeftorben jcheint, dann aber jich wieder jo plößlich vermehrt, daß alle Flüffe des Spreewaldes von ihr angefüllt find. Ein einziger Fifcher aus LXehde hat in dem lebten zwei Monaten mehr als vier Zentner diefer in diejem Sabre ziemlich feilten Kleinen Fijche verkauft. Manche Fiicher Halten ich Beipfer in Behältern als Wetterpropheten. Dei anhaltend jchönen Wetter fiten fie ruhig auf dem Grunde, ift aber Regen im Anzuge, jo Ihmwimmen fie lebhaft bin und her; Sturm und Gemitter deuten fie nach dem Volfsglauben untrüglih durch heftiges Beitjchen des Wafjer3 an. Merfmürdig ift bei diejen Stichen ferner noch, daß unter ihnen zumeilen ein anders und Doc) ftetsS ganz beitinmmt gefärbtes Eremplar auftritt, das von unferen Filchern „Beißferfönig” genannt und als Seltenheit aufbewahrt wird. ) Eine allgemeine Kijherei- Ausstellung wird der Fijchereiverein Nürnberg vom 27. Auguft bi3 7. September auf dem Ludwigsfelde von Nürnberg veranftalten. Diefelbe umfaßt ale in das Filchereifach einjchlagenden Materien, insbejondere lebende und todte Wafjerthiere, Silchereigeräthe, Zucht von Wafferthieren (auch Fünftliche Fiichzucht), Vorrichtungen zur Auf- bemahrung und DBerfendung von Kiichhrut und Fiichen, Mittel zur VBertilgung der Fijchfeinde, Berwerthung der Fijchereiprodufte für Handel und Haushalt, mwilfenjchaftliche Unterfuchungen, Geihichte, Literatur und Statijtif der Filcherei ze. sc. Die Anmeldungen mitlfen bis 1. Juli erfolgen, die Einjendung der Ausjtelungsgegenitände bis 24. Augujt, bei Tebenden Thieren anı 26. Auguft. Die NRücjendung gefchieht auf Koften des Ausjtellungsfomitees, Der Norjitende diejes Komitees, Negierungsrath Gareis in Niivnberg, ift zu jeder weiteren Auskunft gern bereit. %* Dr. U. Boel&fom aus Berlin, der behufs Erforfhung dev Siüßmwajjerfauna und zum Zwed embryologijcher Unterfuchungen Madagaskar bereift, ijt mit dem Vorbereitungen fr eine Reife nach den Aldabra-Infeln, jener nördlich von Madagasfar gelegenen, noch ganz umerforjchten SIufelgruppe, befhäftigt. Der Hauptzmed feiner Reife ift auf Erlangung der nur dort vorfommenden, im Ausfterben begriffenen riefigen Landichildfröten gerichtet. Auch jonjt dürfte die geplante Reife über die Fauna und Flora jener Sufeln intereffante Auffchlüffe geben. Ueber feine Studien betrefjs Fortpflanzung des Madagastar-ferofodils Haben wir auf Seite 120 des II. Bandes der „Blätter” berichtet. Brieffaften. Herrn Dr. D. F. W.: Nein! — Heren stud. rer. nat. W.: Ihre Anfrage findet in der nächften Nummer Berücfichtigung. Anzeigen. Grfter Band (I. Den neuhinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: Blätter für Aguarien: u. Lerrarienfreunde Sahrg.) und zmweiter Band (II. Jahrg.) — geheftet je ME. 3.—. — Diejelben — eleg. gebunden Mf. 4.25. Dieje beiden Bände bieten eine ülle interejjanten und dabei gut illuftrirten Stoffes. Creug’fhe Derlagsbudhhandlung, Magdeburg. Kleine lebende Trocodile (Alligator lucius) 20/22 cm, & &t. ME. 6, Chamaeleons, ä St. Mf. 6 jomeit der VBorrath reicht bei [22] S. F. G. Umlauff, Hamburg St. Pauli, Spielbudenplab 8. Grottenftein- Aquarien-Einfäße. Größte Fabrif. Läger in allen Städten. [23] Wreißslijte fret. C. A. Dietrich, Glingen bei Greußen i/IH | Ereug’ihe VBerlagsbuhhandtg. in Magdeburg. Die Biktlal agent Europas | EEE bejchrieben und im ihrer Lebensmeife gejchildert von 8 LZahmanı. Mit 9 in den Tert gedrudten galarülten. Preis: ME. 1.50 = fl. —.9 30... heewaller- Ayuarien im Zimmer Reinhold &. enmenn: Für den Drud bearbeitet und herausgegeben von Dr. Karl Ruf. Mit vielen Abbildungen im Tert. Preis: ME. 3.— = fl. 1.86 d. W. | A atechismus für Agnarienliehhaher in Fragen a) Antworten | | Wirhelm Geyer. Mit vielen Abbildungen, ——— er ee ie EEE Greug’fthe he Yerlagsbuchhandlung, Magdeburg. Die Kleinthiere, ipr INusßen und Schadeng DON Drof. Dr. &. Slafer. Preis: AM 3,60; geb. —= M 4,25. rn 2 ne a a Derfaufe weaen Raummangel 5 Stüd Ledige Kaftenaquarien 33 cm lang und 23 em breit. 1 Macropoden-Zuchtaquarium, mit Wafjferwärmer und Lampen für gereinigtes Del, 50 cm lang, 1 8ediges Aquarium mit Spring= brummen und 1 Gediges zu den außerjten PBreijen, jehr billig mit und ohne Pflanzen und 2 Näheres durch 24] Aug. Lütkemeyer, Bd Sehnbmien nein las nen Lands Amphibien hr Aneptilien von Bruno PDirigen. 3. Lieferung, mit einer Sarbentafel und mehreren Holzfcpnitten. N Ereuh'fhe Derlagshucyandig., Magdeburg. TERN Ereuzg’jhe Verlagsbudhandlung (N. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Druf von Auguft Hopfer in Burg. | fer m nn mem nn. FERIEN Beftellungen durd) jede Buhhand- erausgegeben von der Anzeigen fung fowie jde Pofanflalt. 9 33 werden die gefpaltene Nonpareille- Ereut fen Verl sun mg zeile mit 15 Pf. beredinet und Anf- Preis jährlidd Mark 3.— träge in der Verlagshandlung ent- monatlid; 2 Nummern. STESPr rue gegengenommen. A m EITTDEOERERDERERDERREENEDERDUDEEEEEUIENTEETLENEDEIATEELERTTEDEONENDERRENENETENEERERDERNDRRERERERTRERENDERERTERDERNERRNDERTTRRTDRTEUDDEDERENFOTRBEREERTERTERDERRRRRERERERDERDERDERTERTRERTLRFRTTERTEERFRRRRERRRKERERTN [ERTEGEREERERTERETSESERETENEEREREUERERENEERREERERKENBERSEERENERRENENENKERENRRERREERRUREREUNNENERUREUREREERRENEEUEREUNRERENUNENENERUNDERRUEUNUNNENERERUDEUNERHUNERERGERKNURURNHUNEERRENEERERNERHERTREUHEREUENEREHRENERENE| ELFRERETHHH THU HALEETEHEHNEREEEHLFERFHEETERERZERELREIEEREREREREREERENBERNEERREREREERRERENEERREEREEREREREBEETENNDERREEEEEIEEENREENEENRENEILFLEENZRRHRNA WE HHN NUN NENNEN RENNER UHEHRTHEREERREREN Snbalt: A. Shidtt: Die Schofari (Dendrophis pietus) in Gefangenjhaft. — B. Dürigen: Pflanzen für Terrarien. — W. Hefje: Zur Kenutniß des Arolotl. — Bereins- Nachrichten. — Kleinere Mittheilungen. — Fragefaften. — Bom Büchertifh. — Brieffaften. — Anzeigen. Die Schofari (Dendrophis pictus, @melin) in der Befangenichaft. Sm Mai vorigen Jahres bezog ich von Herrn 3. 3. ©. Umlauff in Hamburg einige ausländische Schlangen, darunter auch eine indische Vertreterin des Schlangengejchlehts, die Schofart, Dendrophis pictus, Gmelin. Leider waren nur zwei Exemplare diejer Art vorhanden, von denen dag Fleinere jchon furz nach der Ankunft, wohl an den Folgen der Seereife, zu Grunde ging. Meine Beobachtungen beziehen jich daher nur auf das eine Thier. Bon allen fremdländiichen Schlangen, welche ich bis jegt in der Gefangen- ihaft hielt, eignet fich wohl Feine bejjer fürs Terrarium als diefe. Ihre ans muthige, zierliche Seftalt, jowie ihre ganz erjtaunliche Lebhaftigfeit empfehlen fie dem Liebhaber, mehr aber noch der Umstand, daß fie nicht die geringiten Anfprüche auf einen höhern Temperaturgrad, al3 ihn ihr unfer Klima bietet, macht. Der Leib der Schofari ift außerordentlich langgeftredt und jchlanf, der länglihe Kopf mit den fehr großen Augen deutlih vom Halfe abgejegt. Die Länge beträgt 95 cm, wovon 35 cm allein auf den Schwanz fommen. Von vem dunklen Dlivenbraun der Oberjeite heben fich der hellbraune Nüdenjtreif und die grünlich-gelben, jchimmernden Längsbinden der Seiten pradtvoll ab. Zwilchen den Nüdenjchuppen ftehen viele Kleine weiße Fleden, welche bejonders nach der Häutung deutlich herbortreten. Die Unterfeite ift einfarbig fchwefelgelb. Schon am erften Tage verjchlang diefe Baumfchlange einen Laubfroich, am folgenden noch einen, und nach Verlauf einer Woche hatte fie glücklich jechs Grünröden den Öaraus gemacht; gewiß eime recht rejpeftable Leiftung! Ihre. Beute erwirbt fie jich nach) Art der Ningelnattern, d. h. ohne fie vorher, wie die Schlinge und Nesfulapnatter in vielen Fällen thun, durch Umschlingung zu tödten oder unjchäolich zu machen. Sie hat bis jegt nur Fröfche gefrejen, za Tom die fie im plößlichen Borfchnellen ihres Körpers padt, und dann verjchlingt. ALS ich ihr die there Laubfrojchkoft entzog, fanden auch die anfangs verjchmähten braumen Erdenbürger Gnade vor ihren Nugen, und jest thut fie Ddiefen diejelbe Ehre an wie früher dem grünen Vettern. Ja fie bringt es jogar fertig, 4—5 em lange Grasfröfche zu verfchlingen, wobei ihr dann das Blut aus dem Maule läuft und der Körper nachher noch ftundenlang zum unförmigen Klumpen ver- dicht erjcheint. Bereits Stunden vor Sonnenaufgang jieht man fie mit Haftigen Bewegungen das Terrarium durchjuchen, dann verjchwindet jte wieder auf einige Zeit, um mit den Strahlen der Sonne das Gezweig der PBflanzen aufzusuchen. Dort hält fie fich den größten Theil des Tages auf, ihren bunten Verb in der Sonne badend. Die Nacht verbringt fie in einem Staarfaften en miniature, den ich mit Moos ausgepolitert und in den Yweigen des Rhododendron aufgehängt habe. Dort jieht man jte auch am heifen Mittag und an regnerifchen Tagen, wie fie dag zierliche Köpfchen aus der Deffnung hervorftedt und mit großen Augen alles verfolgt, was um fie her vorgeht. Die rothe Zunge führt dabei bligichnell aus dem Nachen und das Köpfchen dreht fich neugierig nach allen Seiten. Cin Bad fcheint ihr Bepürfniß zu fein, wenigitens jucht fie gern das Terrariumbafjin auf, und e8 gewährt einen hHübjchen Anblick, wenn das grell gefärbte, gejchmeidige Ihier zwifchen den Wafferpflanzen herumjchwimmt. Die Häutung findet viermal im Sahre jtatt, und zwar ftetS nach Verlauf von zwei Monaten. Acht Tage vorher ift fie dann meistens unsichtbar. Die Augen er- halten den milchigen weißen Weberzug, der fich aber bei unmittelbar beporjtehender Häutung wieder verliert. Die Haut ging bislang immer vollftändig in einem Stüd ab und it fehr fein und weid). Sm vorigen Herbit war ich gemöthigt, cine längere Neije anzutreten, weshalb ich mich entjchloß, alle Schlangen in den Winterfchlaf fallen zu laflen ; auch die Schofari. Sch zweifelte jtarf, diejesg Sind der heißen Bone leben wiederzufehen, war demnach im höchjten Grade eritaunt, al8 ich, nachdem die dag Terrarium umbhüllenden Tücher und Deden entfernt waren, die Schofari oben auf dem Xaub und Moos liegen jah, eifrig bemüht, einen Zrojch zu ver- ihlingen. Ste ließ ji) auch nicht im mindeften durch unfere Anwejenheit jtören und bald war auch die lebte Zehenfpige des Dpfers verfchwunden. Das war in den eriten Tagen des April diejes Sahres, und die Temperatur des Raumes, in dem das Terrarium den Winter über gejtanden, betrug + 17 Grad Celfius. Mit der Schofari haben folgende Necptilien den Winterjhlaf ohne den geringsten Nachthetl für ihre Gefundheit überjtanden: Tropidonotus tesselatus, Tr. viperinus, Tr. natrix, Coronella laevis, Tarbophis vivax, Callopeltis leopardinus, C. Aesculapii, Pseudopus Pallasii, Anguis fragilis, Oinosternon pensylvanicum *). Dagegen find eine Treppennatter, Rhinechis scalaris, und eine Sielichwanzuatter, Helicops carinicaudus, welche ich mit *) Diefe Schildfröte befindet fich jebt bereits feit acht Jahren in der Gefangenjchaft; in. meinem Befit feit 1888. der Schofari zufammen erhielt, eingegangen. In dem Helicops habe ich eine der eigenthümlichiten Schlangennaturen fennen gelernt, und werde ich mir er- lauben, nächjtens Näheres über diejelbe mitzutheilen. U. Schiöt&, Hamburg. Pflanzen für Terrarien, E83 ift Schon früher von der Nothwendigfeit gejprochen worden, die Terrarien mit lebenden PBflanzen zu verjehen, nicht nur um den ©efangenen Die Natur mehr zu erjegen und die Luft namentlich in heizbaren Terrarien zu ver- bejjern (feuchtwarme Luft zu erzeugen), fondern auch um den Thteren einerjeits Beritede, anderjeit3 Behelfe zum Stlettern zu bieten; jchließlich gewinnt das Ganze durch die grünen Bflanzen ein viel Hübjcheres Anjehen als jonit. Cbenfo wurde bereitS erwähnt, daß man die Gewächje, vielleicht mit Ausnahme der für den Feljen bejtimmten, nicht in die den Boden bededende Sand» oder Erdihicht einpflanze, jondern daß man fie in Töpfen beläßt und mit diejen ins Terrarium tell. Man Hat dann nicht blos bequemeres Arbeiten, jondern man braucht auch nicht übermäßig viel Sand oder Erde einzufchütten, außerdem würden Die Pflanzen durch wühlende Thiere gelocdert werden 2. In Verfolg verjchiedener Anfragen jet num für heute noch angeführt, daß die Wahl der Gewächjle ganz von der Art des Terrarium abhängt, je nachdem cS geheizt wird oder nicht, feucht oder troden, jonnig oder jchattig ift. Für Sonmer-Terrarien, d. h. jolche, welche man nur im Sommer gebraucht, reicht man mit unferer heimijchen Flora aus; für geheizte Behälter und folche, die auch während des Winters Thiere beherbergen und im warmen Zimmer jtehen, muß man zu immergrünen Pflanzen greifen, welche man auf den Wochenmärften größerer Städte, in Eleineren und größeren Handelsgärtnereien, vor allem durch die befannten Erfurter Handlungen (Benary, Haage & Schmidt, 3. CE. Schmidt, F. EC. Heinemann) befommen fanı; die le&teren verjenden auch Preisverzeichniffe. ES fünnen aber Hier vorerjt nicht ausführliche Kulturanweifungen zu den verjchiedenen Pflanzen geboten werden; diefer Aufgabe möge fpäter nachgefommen und zunäcjt nur ein fnappes DVer- zeichnig gegeben werden. Für Sommer-Terrarien ohne Heizung, d. 5. Kijten-, Gazes, Glas- Terrarien, empfehle ich namentlich Farnfräuter (für feuchte, fchattige Stellen), Selaginellen, fleine Sträucher von Haide, junge Nadelbäumchen, Calla (feucht) ; zur Bepflanzung der Felfen Epheu, Friedlos (Lysimachia Nummularia), Königs» farn, Cymbelfraut (Linaria cymbalaria); das leßtere fann, wie auch Tradescantia, mit dem Topf aufgehängt werden und als einfache Ampel dienen, auf welche fi) 3. DB. Hleinere Nattern legen fünnen. Andere ©ewächfe, welche jih für ungeheizte Terrarien empfehlen und aus Gärtnereien bezogen werden fünnen, find folgende: Bon Nadelhößern: Eleine Lebensbäume (Thuja), Araufarien, japanifche Cedern (Cryptomeria japonica), Coyprejjen; Blatt- und andere Pflanzen: Plectogyne, Eucalyptus globulus, Phormium tenax, Citrus, Fuchiien, Wiyrtbe, Aralia Sieboldi, Abutilon, Aucuba japonica, Rhododendron, Saxifraga sarmentosa, Skimmia japonica, Erica herbacea etec.; „falte‘ Farne (2 bi 12° R.): Adiantum ana ee capillus Veneris, Blechnum brasiliense, Cyrtomium faleatum und Fortunei, Polypodium vulgare, Pteris ceretica ete.; Schlingpflanzen für den Sommer: Micania scandens, Senecio micanoides, Cissus discolor, Passiflora coerulea, für den Herbit: Tropaeolum tuberosum, brachyceras, azureum. Sur heizbare Terrarien eignen fich verjchiedene Balmen, Maranten, Croton aucubaefol., spiralis ete., Curculigo recurvata, Begonien, Anthurium Galeotti ete., Bambusa metace, Ardisia crenulata, Dracaena Draco ete., Hibiscus Houttei, Franciscea elegans, Philodendron pertusum, Panicum variegatum, Cyperus alternifolius (feucht), Sonerillen u. a. m.; Schlinggewächje: Hoya bella und carnosa, Thunbergia alata, Passiflora quadrangularis ete., Clitoria termatea, Ficus stipulata, Stephanotes floribunda u. a. ; ‚warme‘ Farne: Adiantum exeisum, coneinnum, Selaginellen, Davallien u. a.; Öymnogramme dagegen fann man vielfach nicht verwenden, weil fie zart no zerbrechlich find. B.8. Jur HKenntnig des Arolotl. AS Vortrag gehalten im „Triton“, Verein für Aquarien- und Terrarien-Kunde zu Berlin von W. Heffe. Bezugnehmend auf die in der Sibung vom 5. Yebruar d. 3. aufgeworfene und auf Seite 47 (unter III) mitgetheilte Frage nach der Natur- und Fort- pflanzungsgefchichte des Arolotl geitatte ich mir in Folgendem einen furzen Abriß des über den Arolotl (Amblystoma mexicanum) Belannten, joweit mir dasjelbe aus Büchern und Zeitfchriften zugängig war, zu geben. Ich. bemerfe hierbei ausdrücdlich, daß e8 mir fern liegt, Diefe Angaben als einen Ausfluß meines Wilfens darzuftellen, vielmehr ift diefer Auffab, wie Schon bemerkt, nur eine Zufammenftellung von mir befannten Abhandlungen und Beichreibungen. Der Arolotl, und zwar der hier vorliegende mextlanische, jcheint Der naturforschenden Welt zuerst durch Hernandez befannt gegeben zu fein. Oenannter Sorjcher berichtet nämlich in feinen Befchreibungen über feine Neife in Mexiko, daß in einigen Seen der Umgebung der Hauptftadt Mexiko eine Art Seefijche mit vier Füßen vorfomme, an Geftalt ähnlich den Eidechjen, von den Ein- geborenen Arolotl oder Wafjerfpiel genannt. Er giebt dann weiter an, daß die Arolotl, oder, wie er fich weiterhin ausdrüdt, die großen Kaulguappen, von den Indianern gegejjen würden und erfreut die Xejer gleichzeitig mit einem jeher jchönen Necept für die Yubereitung diefer auf dem „Wochenmarkt“ von Merifo als Nahrungsmittel vertretenen Thiere. Später famen auch lebende Axrolotl nach England, jcheinen dort aber nicht weiter beobachtet worden zu fein. Sedenfalls ift über diefe Exemplare nicht$ Oenaueres in die Deffentlichfeit gedrungen. Alexander dv. Humboldt brachte dann von feiner Neife in der neuen Welt zwei lebende Exemplare des Arolotl nad) Europa und überjandte diefelben dem berühmten französischen Naturforjcher Cuvier, welcher eine genaue Befchreibung der Thiere veröffentlichte. Beide Jorjher jahen den Arolotl ganz richtig als bie Larvenforn eine3 noch uns befannten Schwanzlucches an. Sn E3 langten fpäter innerhalb furzer Zeit mehrfache Sendungen von lebenden AxolotIn in Europa an und wurden hier weiter gepflegt. Alle Thiere erfchienen in der befannten Larvenform, und da auch feine derjelben Anftalten traf, jih in ein vollfommenes Landthier umzuwandeln, jo fing man in den Kreifen der damaligen Naturforscher an, Zweifel zu hegen, ob der Arolotl wirklich die Larvenform eines vorhandenen Schwanzlurches fei, und ob man nicht etwa das ausgebildete Thier vor fich Habe. Selbit ein Cuvier ließ fich bejtimmen, den Arolotl, troß aller von ihm bis dahin geäußerten entgegengejegten Ansichten, für ein ausgebildetes Thier anzujehen, und denjelben unter dem Kamen Siredon pisciformis den Perennibranchiaten, Zurche mit bleibenden Kiemen, einzureiden. Allerdings jcheint ein fleiner Zweifel an der Nichtigkeit der Aenderung feiner Anficht auch bei ihm obgewaltet zu Haben, denn er entlajtet fich gewiljermaßen mit den Worten: „Sch fjehe mich genöthigt, den Arolotl unter die Gejchlechter mit bleibenden Kiemen zu jeßen, weil joviel Jeugen ver- fichern, daß er lebtere nicht verliert." Bis zum Jahre 1865 Hatte fich in ver Kunde über den Arolotl nichts geändert, und wenn einzelne Forjcher, wie Baird, an der Berfiitens der Kiemen des Arolotl auch zweifelten und Diejem Zweifel laut Ausdrud gaben, jo nahm doch das Gros der damaligen Natur- forjher an, daß die Zarvengejtalt des Arolotl eine bleibende jet. Da erhielt der jardin d’acelimatation in Paris jechs jchön ausgewachjene Arolotl, 5 Männchen und 1 Weibchen, und gab Ddiefelben an den jardin des plantes, welcher zu damaliger Hett eine jehr fchöne Sammlung ausländischer Lurche bejaß, ab. Dort fingen die Thiere am 18. Februar 1865 an, deutliche Zeichen erwachenden Fortpflanzungstriebes zu geben, und bald darauf festen die Männchen ihren Samen in reichlicher Menge im Waffer ab, während an dem darauffolgenden Tage das Weibchen mit dem Eierlegen begann. Dieje Borgänge wiederholten ji) innerhalb furzer Zeit. Dumeril, welcher diefe Vorgänge beobachtet hatte, ließ jedesmal die Eier herausnehmen und in einem bejfonderen Gefäß unterbringen. Hier entiwvidelten jich diejelben ausgezeichnet und jchon nach) 28 Tagen begann das Ausjchlüpfen der jungen Arolotl. Mitte September dejjelben Sahres hatten die Jungen falt die Größe ihrer Erzeuger erreicht und jchienen ihre Entwiclung vollendet zu haben, da zeigten jich an einem der sungen ganz auffallende Erjcheinungen. Die Stiemengquaften, dann auch Rücden- und Schwanzfamm fchrumpften langjam ein. Das Thier nahm eine veränderte Geitalt an, die dunkle Haut bededte fich mit einer größeren Anzahl gelblich- weißer Bunfte, die Siemenjpalten jchloffen fich mehr und mehr, bis fie ganz verihwanden, und das Thier fah unferem Feuerfalamander (Salamandra macu- lata s. maculosa) an Gejtalt ungemein ähnlid. Man ftrich ihn demgemäk aus der Neihe der Perennibranchiaten und reihte ihn den Amblyftomen, einer in Mitte- und Nordamerifa weit verbreiteten Gattung aus der Drdnung der Salamandriden, unter dem Namen Amblystoma mexicanum ein. Später find jowohl im jardin des plantes wie auch in anderen Anstalten, bei Katurforjchern und Laien VBerwandlungen der Arolotl-Larven in die Yard» form beobachtet worden. Auch gewaltfanme, das heit durch Zwang in Bezug eg auf das Aufenthaltsmedtum hervorgerufene, VBerwandlungen find verjucht worden, zuerjt von Dumeril, und zwar mehrfach mit Erfolg, Am lehrreichiten find in diefer Beziehung die von durchjchlagendem Erfolg begleiteten Berjuche des tl. von Chauvin in Freiberg im Breisgau. Neuerdings ift e& jogar Frl. von Chauvin gelungen, einen Axolotl, welchen fie jchon joweit in die LZandform übergeführt hatte, daß die Sliemen eingejchrumpft waren und die Siemenfpalten fi zu fchlieken begannen, durch veränderte Haltungsweile in die verlafjene Larvenform zurücdzuverfegen. Höchit auffallend ift num, daß beobachtet worden ift, daß der Arolotl auch in der Landform, alfo als vollfommen verwandeltes Thier, zur Fortpflanzung jchreitet, man hier alfo das jeltene Beifpiel hat, daß ein Gejchöpf, und zwar ein feineswegs einer niederen Thierklafjfe angehöriges, jowoHl in der Jugendform als auch in der Endform fortpflanzungsfähig tft. Ueber die Urjache, daß bisher in Mexito nur die Larvenform der Arolotl gefunden jet, gehen die Ansichten der Forjcher weit auseinander. Ein Theil behauptet, daß in früheren Heiten der Arolotl in Merifo in der Landform vor- gefommen fei, daß aber in Folge Veränderung des Klimas und der Umgebungen der von dem Arxolotl bewohnten Seen ein Nitdichlag auf die Larvenform Statt- gefunden habe. Ein zweiter Theil bezweifelt, daß der Arolotl in feiner Heimath fowohl in früherer Heit al8 auch jebt, und zwar in Folge der oben als Grund für den Nüdichlag angegebenen Elimatifhen und Iofalen Verhältniffe, fi zum vollfommenen Thier ausgebildet habe bezw. ausbilde, und daß erjt dur) Dar- bietung anderer Aufenthaltsorte in der Gefangenjchaft die Sterilität der Yarven- form gebrochen fei. Ein dritter Theil endlich neigt dem Urtheil zu, daß der Arolotl auch heutigen Tages noch, wie jchon früher, in Mexiko in der Landform auftrete, und daß nur in Folge oberflädhlicher und ungenügender Nachforjchungen ‚bisher das Ihrer in diefer Gejtalt dort noch nicht gefunden jet. Kun, dem fer wie ihm wolle, die Thatjache, daß das Thier in beiden Formen dauernd zu leben vermag und was vor allem wichtig, fortpflanzungs- fähig ift, bietet des Intereffanten und Ungewöhnlichen genug. Zum Schluß will ich noch bemerken, daß der Arolotl in Bezug auf diefe Fafta nicht allein daiteht. So hat fi aus dem Siredon lichenoides der Amblystoma mavortium entpuppt, und jo wird e8 aus der Öattung der Amblyitomen noch mehr Bei- jpiele gebeır. Bon dem befannten NRippenmolch, Pleurodeles Waltlii, nimmt E. Schreiber an, daß er nicht nur Zeitlebens in dem Larvenzuftande zu verbleiben vermöge, jondern jelbit in diefem Stadium fortpflanzungsfähig jet, und von einigen Larven dc8 Kammmolches hat Dr. Sinauer in Wien, wenn auch unfruchtbare, Eier erhalten. Dereins-ITachrichten. Triton, Berein für Aquarien und TerrariensKunde zu Berlin. Fünfte ordent- lihe Situng am 18. März 1892 im Reftaurant „Königshallen”. Das Protofoll vom 4. März 1892 wird verlefen und genehmigt. Für die Mitgliedichaft anzumelden find die Herren: 9. Ulbrich jr., Dentift, Glat in Schl. (Fürft Bismard), Frhr. EL von Schleiniß, Pr.tt, Braunfchmweig (bi 1. Juli 1892 Berlin, Corneliusftr. 6 III.) RW. Reigelin, Kfm. Berlin, Holgmarktfir. 30 IL, 8. Belling, Kfm. Berlin, Belle Allianceftr. 103, % Trietfhel, Gefhäftsführer, Kl. Rarkitr. 11. Aufgenommen werden die laut Protokoll vom 4. März 1892 Vorgefchlagenen: Ercellenz General von Depp, die Herren Lübel, Versmann, Toobe, Schulz, Buchheifter, Bufam und Lamm. &3 übermeifen der Vereinsbibliothef 1. Herr Tribe das Werf „Leben im Wafjer” von ©. Jäger; 2. Herr Nitihe den Jahrgang 1891 des „Zoolog. Gartens” und 3 Säße derjenigen Nummern der „Afis” und „Blätter für Aquarien u. Terrarienszreunde”, die feinen Aufjat tiber Eintihtung und Pflege des Süßmwafjeraquarium enthalten. Herr Gärtnereibefiger Graef in Stegliß jagt über „Kultur von Bromeliaceen” etwa Folgendes: Hin und wieder erblidt man in größeren Blumenläden die eine oder andere Gattung von Bromelien, welche durch ihre prächtig gefärbten Dedblätter und Blüthen den Beihauer erfreuen. Erft feit wenigen Jahren haben e3 Blumenfreunde verjucht, diefe mwunder- vollen Pflanzen im Zimmer zu pflegen, und mit ein wenig Aufmerffamfeit ift die Mühe veic) belohnt worden. In wenig Worten will ich hier eine Anleitung geben, die Pflanzen naturgemäß zu behandeln. Die Bromeliaceen find zum größten Theil epiphytiih, d. h. fie wacdhjen an oder auf Bäumen, ihre Heimath find die tropifchen und fubtropifhen Länder. Ihrem natürlichen Borfommen gemäß erfordern fie eine recht poröfe Erde, man pflanzt diejelhen in Töpfe rejp. Schalen je nad) Größe, zuerit eine gute Lage Topffcherben, auf die grobe jandige Haideerde mit Torfftüchen und etwas Holzkohle vermengt. Umpflanzen ift nicht nöthig, ein leichter Dungguß hin und wieder angebradt, Eine Hauptbedingung ift „jonniger Standpunft und Feugtigfeit‘, melche leßtere man ausreichend erhält, indem man die Pflanze mit einem Zerftäuber je nad) der Witterung — im Sommer zwei, au mehrmals, im Winter täglih einmal — überbrauft. Bon Zeit zu Zeit gießt man das ich in den Blättern angefammelte Wafjer aus, indem fi) jonft zu viel Staub anjfammeln würde, welches dann ein Stoden der Pflanze zur Folge haben würde, Zur Zimmerfultur geeignet halte ich die Gattungen Billbergia, Nidularium, Friesia; jpeziell die beiden lebten Gattungen behalten mehrere Monate in voller Farbenpracpt ihre Blüthenftände. Als die befanntefte, jedoch für Zimmer nicht geeignet, nenne ich die Ananas. Für den Terrarien- freund find die Bromeliaceen noch dadurch intereffant, daß verjchiedene Laubfrofh-Arten Süd- amerifas, 3. ®. Hyla luteola, ihren Laich in den mit Waffer gefüllten Blattwinkeln diefer Bilanzen ablegen, wojelbit die Jungen zur Entwidlung fommen. Haben fih die Pflanzen exit mehr Eingang verjhafft, jo werden fie bald einen bevorzugten Blab unter den Zimmerpflanzen einnehmen. inige zum Berfauf mitgebrachte Prachteremplare diejer interefjanten Bflanzengattung finden willige Abnehmer. Die von den Herren Graef und Reichelt zur VBerfteigerung mitgebrachten Pflanzen Azolla, Sagittaria sinensis und verfchiedene hiefige Arten bringen der Vereinsfaffe 13 ME. Herr Heinide übermweift dem Verein eine Schildfröte, die derjelbe für den Behälter des zoologijchen Gartens verwendet. Herr Reichelt berichtet von einem Kaulbarfch, in dejjen Kiemen ein erbjengroßes pilzartiges Gebilde gejejjen habe. Nach gewaltfamer Entfernung des Pilzges gejundete der Filch. Bon Herin ©. Wurmitidh, Lottumftr. 3, werden jehr folid gearbeitete Transportfannen in 2 Größen vorgezeigt, die zum Preife von ME. 1.45 aus Weißbleh, Mf. 1.65 aus Zinf bezw. 1,85 und 2,15 Mf. von Genanntem zu beziehen jind. Bon einigen auswärtigen Mitgliedern gemwünfchte Pflanzen follen denjelben jobald als möglich zugehen, wir machen hierbei wiederholt auf Abfab 5 „WVortheile”, Seite 4 der Satungen aufmerffam. Herr M. Gundeladh in Gehlberg in Thüringen (Hohlglashütte und Glasinftrumentenfabrik) theilte Heren Nitjche mit, daß er zur Befjeitigung der Algenbildung in Form einer öligen Schicht auf der Oberfläche des Waffers ein fehr einfaches Mittel anmandte, das zugleich bei fleineren Aquarien eine genügende Durchlüftung bewirkte. Auf eine Flafche wird eine Ausflup- röhre nach Berzelius gejeßt und die Flajche umgeftülpt über dem Aquarium aufgehängt. Anfangs fallen Die Tropfen jchnell, aber nach einigen Minuten langfamer und regelmäßig. "/a Liter Wafjergenügt, um die Schicht auf mehrere Tage zu entfernen, bei regelmäßigem Gebrauch bildet fie jic) über- haupt nicht wieder. Die Erfahrung beftätigt alfo das jhon oft im Verein Gejagte: „Jede Wafjers Ba bewegung zerftört die die dlige, jtaubartige Schicht bildenden Mikroorganismen.” Herr Simon zeigt 2 jehr forgfältig gearbeitete Pflanzenfpatel vor, die zum Preife von 1.25 M£. und 4.50 ME., Vetterer nach Ajcherfon, bei der Firma Warmbrunn, Duilis & Co. hier zu haben find. Bezüglich der Beforgung des Anfaufs von Schleierihmwänzen, Teleffopen und deren GSpiel- arten erhalten wir jet dfters Anfragen über Preis. Hierzu bemerfen wir, daß diefe Arten in allen PBreislagen von 5 Mf. an bis mehrere 100 Mf. zu haben find, man wolle uns aljo die gemwünjchte Preislage ftetS angeben; der forgfältigiten und uneigennügigften Erledigung jolder Auftrage Fonnen fi die auswärtigen Mitglieder ftets verfichert halten. Der Anfauf merth- vollerer Eremplare wird nur durch den Gefammt-Borjtand bejorgt werden. Wir vermeifen der- artige Fragefteller auch fehon auf den uns von Heren Nitfhe für April in Ausficht geftellten Vortrag, „Die Zucht des Schleierihmwanz: und Telejfopfiiches im Zimmer und Garten dur) den Liebhaber”. Der Fragefaften enthält Folgendes: 1. Sit es jchon bemerft worden, daß Hydra (Wafjerpolyp) von irgend einem Thier gefreilen wird? Nah Herrn Hothorn nimmt der Stihhling den Polypen als Nahrung. 2. St die Wiefe mit den Torflöchern bei Plötenfee gepachtet worden? Der Vorftand berichtet, daß Die diesbezüglichen Verhandlungen noch immer jehweben, da der jebige Befiter wegen diefes Grundkefites in Prozeffe verwickelt wurde. Nach Beendigung derfelben ftande dem Anfauf der Wiefe durch den Verein nichts mehr im Wege. Unfjeren ausmärtigei Mitgliedern zur Nachricht, daß diefe Miefe mit ihren größeren und fleineren Torflöchern fich vorzüglich zur MWafjergärtnerei eignen würde. 3. Sind die Jahrgange der „Ais” irgendwo zu haben und zu welchem Preis? Herr Kordan hat diefelben abzugeben, auch dürften fie in der Greug’shen VBerlagsbuchhandlung in Magdeburg noch zu Haben fein. 4. Kann man niedere Lebemwejen unjerer Aquarien durch Eleftricität tödten? Welche Stromftärfe genügt evtl. ohne die Filche zu tödten? Herr Schubert ift der Anficht, daß dies wohl faum möglich fein wird, da dieje noch aus der Urzeit, in der Feuer und Waffer no um die Herrfhhaft fämpften, ftammenden Thierformen ein in Bezug auf Außere Einflüffe weit zäheres Leben haben, als höher organifirte Thiere. 5. Hat irgend ein Mitglied zwei amerif. Zwergmelfe, ca. 8-10 cm lang, abzugeben? Dder fanı Jemand Auskunft ertheilen, wo und von wen diefe Siehe wohl zu Haben find ? Bleibt unbeantwortet. 6. Woran liegt e3, daß das Wafjer im Aquarium immer trübe ift? Fragefteller wird auf Seite 222 der „Blätter“ Band IL verwiefen. An Bezug auf Nr. 5 der „Blätter“, Frage 9 des „Tragefaften”, Tiegt eine Anfrage vor, die wir indeß, da Fragefteller nicht Mitglied ift, hier nicht bringen fünnen. Bei Diefer Gelegenheit bemerfen wir, daß unfer Verein nicht Beantworter diejer Rubrik if. BIN: Kleinere Mittheilungen. Felden in der Havel. Man meldet aus Spandau: Ein Edelfiih aus dem Bodenjee, das Felchen, ift auf Veranlafjung der Stadt Berlin in die Gemäffer der Havel verpflanzt worden. Bor furzem bezog der Magiftrat eine Quantität Fifhhrut und feste fie auf dem Kiefelgut Malchow aus. Die dort gezüchteten Fifche, blaue und filbergraue, find jest dem Großfiicheveibefiter Mahn- fopf zu Spandau übergeben worden, damit er fie im Tegeler See ausfege. Dies ift inzwilchen geichehen. Studien in Rovigno Herr Mittelfchullehrer Lucas in Charlottenburg, melcher bereit3 im vergangenen Jahre im Auftrage des Berliner Aquarium und mit Unterftügung des Kultusminifteriums nach der Station des Berliner Aquarium zu Rovigno gereift war, ift Anfang April wieder dorthin gegangen, um die Unterfuhung der Algen des Adriatijden Meeres zum Abfehluß zu bringen. Zu dem Zwede hat das Kultusminifterium auf Befürwortung des Herin Div. Dr. Hermes wieder 400 ME. bemilligt. Die jetigen Studien dortjelbft follen die des Vorjahres ergänzen, indem es fich diesmal um die Frühjahrs-Flora handelt. .% u Beilage au „Qlütter für Aynncien- u. Cerrmienfteume®. III. BD. Magdeburg, den 19. April 1892. Niß, etaften! 11. Angeregt durch Brehm’8 Schilderung dev Lebensmeije des Chamäleons, bejchloß ich, mir diejes, in jeder Hinficht intereffante Thier zu Faufen, und zwar von H. U. Mulfer in Bozen, da diefe Firma für mic) am bequemften liegt. Zuoßden ic) mic), wie fchon erwähnt, über bie Lebenmweife und die Lebensbedingungen der genannten Schuppenechfe durch Brehms „Ihierleben“ Hinveichend unterrichtet habe, möchte ich Sie doch oc) bitten, mir in bem (Sragefaften der „Blätter“ mitzutheilen, welche Temperatur dem Thiere am beften zufagt, ob ein fenchtwarmes oder troden- mwarmes heizbares Terrarium vorzuziehen jei, ob das Thier die Sonne gerade jo Tiebt wie Die Eidechfen, und ferner welche Topfpflanzen zur Bejebung des Behälters geeignet wären? Antwort: Al Glieder einer jüdlichen Thierwelt verlangen die Chamäleons eine möglichit gleihmäßige und hohe Temperatur, nämlich 22 Grad R. und darüber; niedere Wärmegrade md merflihe Schwankungen der Temperatur ertragen fie nicht. Der Behälter muß tro den-warm fein; unmittelbare Näffe wird ihnen nachtheilig, wohl aber ift ihnen eine vorübergehende Feuchlig- feit (fünftlicder Thau), wie man fie vermittelft des Zeritäubers hervorbringt, nicht nur erwünjcht, jondern auc nothwendig — Lebteres aud) aus dem Grunde, weil die Chamäleons ihren Durjt durch Auffaugen der an den PBflanzenblättern hängenden Waflertvopfen jtillen. Sonne bedürfen die Chamäleon mindeftens in gleihem Maße wie die Gidechjen, fie wollen volles Sonnenlicht und direfte Sonnenftvahlen und daher hat man ihr Terrarium in ein der Sonne zugemwendetes Tenfter zu jtelen. Bon Bflanzen empfehlen fi Bajlionsblumen, Kleine PBalnen, Galadien, Begonien, Dracänen, Crotons, Philodendron u. a., die Sie (unter Angabe der Höhe des Behälters) aus Gärtnereien beziehen Fünnen. Da die Chamäleons gern im dem oberen Theil des Kaäfigs jich aufhalten, jo ift anzurathen, dort auch eine Ampel mit hevabhängenden Prlanzen anzubringen. Weber meitere Fragen finden Sie Aufihluß im der illuftrirten Schrift „Das Terrarium” von Herm. Lachmann, welches in der Greuß’ jhen Berlagsbuchhandlung zu Magdeburg erjchienen 1md Du jede ne zur beziehen ift (reis 3 ME, aeganBeı 3,60 ME). Dom Büchertifch. Das Mifroffop. Leitfaden der mikroffopijchen Technif nach dem heutigen Stande der theoretifchen und praftifchen Erfahrungen von U. v. Schweiger-Lerdenfeld. Mit 19 Abbildungen, nämlich) 91 Tert-Abbildungen, 3 Vollbildern und 13 Tafeln (mit zufammen. 98 Eingeldarftellungen). 10 Bogen. Gr.-Octav. Geh. 3 Mf., eleg. geb. 4 ME. 50 Bf. Ein Leitfaden für Naturfreunde und angehende Sünger der Naturmifienjchafterr bietet ich im demt vorgenannten handlihen umd überaus reich mit Jluftvationen ausgeftatteten Merkchen dar, in welchem das Gejammtgebiet dev mifroffopiichen Technik, wie fie fich) mad) -dent heutigen Stande der theoretifchen und praftifchen Erfahrungen darftellt, gründlich und troß der angiehenden populären Form rein. fachlich behandelt ift. Der Inhalt gliedert fich in vier Abfehnitte: 1. Mikroffope und deren Hilfsapparate, 2. Gebrauch des Mifroffops, 3. Die Präparate, 4. Die graphiiche., Dar- ftellung der Präparate. Zu den DVorzüigen des Werfes, dem auch. dev geübte Mikroffopifer Beachtung chenken wird, gehört die große Zahl abgebildeter mitroffopifcher Präparate und die Borführung der allerneuefien Anftrumentarien aus dem allbefannten Atelier E. Zeig in Sena. Das Werk wird Jedem von Nußen fein, der, wenn auch nicht felbft Mikvofkopifer, fich über diejes wichtigfte Hilfsmittel der Mifvoffopie eine erjehöpfende Orientivung verjchaffen will. Die Aus- tattung, in mehrfarbigen Umfchlag, ijt elegant md gefällig. 5 Ton der Zeitjchrift? „Der Zoologifhe Garten“, vedigivt von Oberlehrer Prof. Dr. % & Noll (Verlag von Mahlau & Waldfhmidt in Frankfurt a. M.; Preis des Jahı- ganges 8 ME.) erjchien joeben Nr 1 des XXXIII. Sahrgangsz für 1892 mit folgendem Snhalt: Blaufarbiger Wafferfrofh; Leuchtfleden der Elliiße; von F. Leydig. — Zwei javanifhe Wild: Icjmeine des Berliner zoologifchen Gartens (wahrfceinlich Sus loneirostris, Nehring); von Brof. =. 80) — Dr. X. NRehring in Berlin. — Der Wafferftar, Cinclus aquaticus, in jeinem Gefangenleben; von Ernft Berzina, Wien. — Ein Zug Xale auf der Wanderfchaft im Main; von 2. Bur- baum, Raunheim a. Main. — Das Bivarium in Wien; von- Dr.- Franz Werner. — Korrefpondenzen. — Kleinere Mittheilungen. — Litteratur. — Eingegangene Beiträge. — Bücher und Zeitfchriften. Brieffaften. Herrn U. Sch. in H.: Vielen Dank für die Sendung! Mit Vergnügen fehen wir Weiterem entgegen. — Heren €. 2%. in U.: Wird bejorgt. Anzeigen. Den neuhinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: Blätter für Aguarien: a. Tertarienfteunde Erfter Band (I. Jahrg.) und zweiter Band (II. Jahrg.) — geheftet je ME. 3.—. | — diefelben — eleg. gebunden ME, 4.25. Dieje beiden Bände bieten eine yülle interejjanten und dabei gut illuftrirten Stoffes. Creuß’ide Derlagsbuhhandlung, Magdeburg ey [ Beptilien jeder Art unter Garantie lebender Ankunft liefert billigt. Ant. Mulser, [25] Reptilienhandlung, Bozen-Südtirol. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Aquarienfifde, Aquarien, Terrarien, Blumentifche, Tufffteingrotten und Mufgeln. [26] En gros & en detail. Suuftrirte Kataloge gratid und franco. (Ken Hechtkopf - Haiman (Alligator lucius) 72 cm lang und eine griechifche Kandichildfröte (Testudo gracea) 18 cm lang, beides gut eingewöhnte, auß der Hand freffende Thiere, hat billig abzugeben oder gegen andere erotijche Neptilien zu vertaufchen. 27] Alfred Körner, Görlit,, Jauerniderftr. Grottenfiein- Agnarien-Einfäße. Größte Fabrif. Läger in allen Städten, 28] Breisliite frei. ©. A. Dietrich, Glingen bei Sreußen 2. Smarngd-Eidedhien Stüd 70 Bf. bis 1 ME. Ölatte Nattern Stück 1,50 MEf. giebt gegen Nachnahıne E. Leist, Altenburg i. Cadjj., [29] TIherejenfir. : ® ® H. Daimer Berlin SW. &odflraße 56. Berfauft: Macropoden, 3 cm lang, Paar 3 ME. 5 cm lang, Baar 5 Mf. Importirie Schleier- jhmwänze, roth, fehlerfrei, 5 em lang, Stüd I ME. Hundsfildhe, 6 cm, 75 Pf., Steinbarfche, Silber- barjde 21/—3 cm, Stüid 1 MEf., Forellen- barjche, Stüd 60 Bf. Preisverzeichniß über Bilche, Aquarien zc. gratis. 130] Derfaufe wegen Raummanagel 5 Stüd 4edige Kaftenaquarien 33 cm lang und 23 cm breit. 1 Macropoden= Zudtaguarium, mit Wafjerwärmer und Xampen für geveinigtes Del, 50 cm lang, 1 Sediges Aquarium mit Spring- brunnen und 1 6ediges zu den außerjten Preijen, jehr billig mit und ohne Pflanzen und A Näheres durch 31] Aug. Lütkemeyer, Bad Deynhmufen. Eine feit 10 Jahren beftehende Thier: u. Maturalien- Handlung jol wegen anhaltender Krankheit des jebigen Befibers wirklich billig fofort verfauft werden. Tähere Auskunft an Selbftrefleetanten ertheilt gern unter Beifhluß fürs Nicporto Herr Gustav Möller, Hamburg, [32] Kreußweg 1, erjte Etage. Erempg'ihe Verlagsbuhhandnung (N. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Druf von Auguft Hopfer in Burg. Beftellungen durd) jede Buhhand- . Herausgegeben von der .... Wuzeigen werden die gefpaltene Nonpareile- Cung fowie jede Pofanftalt. Cxen f Ihen Derlagsbudjhand! ung zeile mit 15 Pf. berednet und Auf- Preis jührlid), Mark 3.— ! träge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Uummern. : Magdeburg. gegengenommen. nn nn DENEREDERDERNENDEEDERDELERTREERERERDENEDUENNKRKEDEOLNEUERDERDENDENDERDDTOEERERENENDEUDERERERRENDRTTTDERERENDERERRDEEDENDRDERDERDEREDDENDERNRUNNEUDERDEERDERKENDENNERNDEREEENDERTERTERDERDERERERENERENERTERDERDERERERETNL a ‚ B. Dürigen: Schlangen fürs Terrarium (mit Abbildgn.) — Biologifche Anftalt auf Helgoland. — VBereins-Nachrichten. — Kleinere wu — Dom — Brief- ar: — Anzeigen. - ‚Schlangen. fürs Terrarium. Nachdem wir eine Ueberficht der fir das Terrarium fich eignenden Sumpf- und Landjchildfröten veröffentlicht Haben, möge, um mehrfach geäußerten Win- Ihen nachzufommen, ein Verzeichnig von Nattern, welche unfchwer zu erlangen find, folgen. Spätere. apalungen werden die nachitehenden kurzen Be- merfungen ergänzen. Während man die Echfen dee Shi als die weichlichtten Reptilien — natürlich feine Regel ohne Ausnahme! — betrachten. muß, ertragen die Schlangen im Allgemeinen die Gefangenfchaft ganz gut; fie Med auch weniger Anfprüche an den PBfleger -ald jene. | Der Käfig kann jehr einfach eingerichtet werden. . Zur Die einheimischen, auch jüdenropäijchen (dalmatinifchen) ‚und verschiedene nordamerifanische Schlan- gen genügt ein Siftenterrarium oder ein Behälter mit Gaze- und Glaswänden ohne Heizung. ch bemerfe hierbei “gleich, daß es für Ddiefe Schlangen ent- Ihteden mehr zu empfehlen ift, fie Winterfchlaf Halten zu lafjen als fie in ge- heizten Terrarien, beziehungsmweile geheizten Zimmern zu durchwintern. Wie die im warmen Zimmer durchwinterten Eidechjen während der falten Jahreszeit fein vechtes ‚Leben zeigen und gewöhnlich im folgenden Sommer fchon eingehen, fo it e8 auch vielfach bei den genannten Schlangen der Fall. Zum Zwed des Winterfchlafes füllt man eine recht geräumige Kifte zum Theil mit Exde und Sägejpänen, zum Theil mit dürrem Laub, Moos, Heu, Tropffteinftücen u. a. an, bringt, jobald die Witterung kühler wird und die Thiere, ohne Nah- rung zu nehmen, fich ruhiger verhalten, die leßteren in die Kifte und ftellt diefe, nachdem jte an den Seiten einige Luftlöcher erhalten und oben mit Gazedede CO verfchloffen worden, in einen Naum, dejfen Temperatur auch bei Frojt (im Freien) nicht unter O° R. finft, 2 bis 4? Wärme eignen fi) am beiten zur Abhaltung des Winterfchlafes für die Thiere. Hat man die Site mit den Schlangen an den Winteraufenthalt gebracht, jo läßt man, indem man Fenfter Öffnet, die äußere Temperatur auf die Thiere einwirken, und diefe werden danır bald ihre Schlupfwinfel aufjuchen. Wer die Schlangen auch Winter beob- achten will, muß ihnen jedenfalls eine gleichmäßige Wärme bieten; für unjere deutschen Arten genügt eine Temperatur von etwa 15° R., für die nordame- rifanischen (quadrivittatus, fasciatus, cyclopion, guttatus, getulus, Sayi, con- tortrix, piscivorus etc.) eine jolche von 16 oder 17°’ R., für die dalmatinijchen ebenfo ; mittel- und jüdamerifanische, afrifanische und indische Arten beanspruchen in der Negel eine Wärme von nicht unter 20°R. 3 genügt alfo den meijten der in den Handel, beziehungsweije in die Hände der Terrarienbejiber gelangen- ven Arten unfere Zimmer: oder Sommerwärme, fodaß man ein heizbares Terrarium — falls man ste nicht durchwintern will — weniger braucht; an rauhen Frühlings und Herbittagen muß man natürlich die Thiere vor dem Einfluß der niederen Temperatur durch Heizung des Zimmers beziehungsmweije des Behälters jchügen, d. H. alfo Tag und Nacht die angegebene Temperatur gleichmäßig bieten. Der Käfig fei nicht nur möglichft lang und breit, fondern auch) Hoch, da viele Arten gern fteigen und Elettern. Der Boden wird zur einen Hälfte mit trockenem Sand, zur andern mit Moos belegt. Die Topfpflanzen, welche man einfegen will, feiern fräftig oder Holzig, da die Schlangen fich oft in Gemein- ihaft darauf legen und dabet jchwächliche Gewächfe niederbrechen würden. Wer nicht lebende Topfpflanzen einftellen mag, der lege einige Aejte Ichräg aufwärts und hänge eine „Ampel“ (und fer fie noch fo primitiver Natur) in den Be hälter,; nach meinen Beobachtungen fteigen nämlich viele Nattern gern in Die Höhe, um fi dann oben auf einem geeigneten Stüßpunkte zu lagern. Sch nehme deshalb einen mit Erde gefüllten Blumentopf — für größere Nattern ohne Pflanzen, da diefe Doch bald zerfnicdt würden —, umjchlinge ihn mitteft jtarfen Bindfadens und hänge ihn nun an drei oder vier Schnüren auf. Na- türlich fann die „Ampel” auch eleganter jein. — Auf den Sand und das Moos legt man Tropffteine und Schladjtüde, umgeftürzte Blumentöpfe ı. dergl., jo daß den Schlangen nicht nur Berftece, jondern auch Hilfsmittel geboten werden, das Häutungsgeichäft rafcher erledigen zu fünnen. In der Mitte des Terrarium errichtet man noch, falls der Naum cs zuläßt, einen TIropffteinfelfen mit ver- Iehiedenen Schlupfwinfeln. Der Trinf- und Badenapf, welcher nie fehlen darf, jei namentlich für Waffernattern (natrix, tessellatus, viperinus, sipedon, pisci- vorus etc.) recht geräumig, jo daß die Thiere fi) nicht blos Hineinlegen, jondern auch ©elegenheit Haben, lebende Fische herausfangen zu fünnen. Cr beiteht am beiten aus Glas oder Steingut und wird in den Sandboden ein- gejenkt. Ein bejonderer Futternapf ist nicht nöthig. Ueber die Nahrung werde ich bet den einzelnen Arten jprechen; wird ihnen die zujagende Wärme geboten, jo frefien jte, mit wenigen Ausnahmen, gut. Ei Do Was das Zufammenleben der Schlangen betrifft, fo vertragen fi) Die ver- Ichtedenften Arten zufammen in der Regel ganz gut; doch giebt c3 einige Arten, jo die Sprenfel- und Eiodechjen-Katter, welche gern andere verzehren. Gift chlangen möge man nicht mit ungiftigen zujammenhalten, da diefe nicht jelten von jenen gebifjen und getödtet werden, uno zwar zuweilen blos aus Horn über die unruhigen enoffen, die fie in ihrer trügen Behaglichkeit ftören. Man jieht zuweilen, daß dieje oder jene Schlange das Maul weit öffnet und jefunden>, ja minutenlang offen behält; dabei zittert namentlich der Unter- fiefer oft, jelbft der ganze Körper zuct zuweilen zufammen, und die Haut zeigt Falten. Das lettere deutet auf längeres Falten. Die Thiere find dann bereits jo matt, daß fie die Nahrung, namentlich wenn diefe in größeren Icbenden Thieren befteht, nicht mehr bewältigen fünnen; und jelbjt wenn ihnen dies noch) möglich wäre, jo würden ihre durch das lange Falten gejehwächten Verdauungs- werfzeuge doch den Dienst verfagen. Die Thiere müfjen natürlich an den Folgen der Entfräftung eingehen, in der Regel verenden fie unter frampfartigen Zudungen. Sollten frijeh angefommene Schlangen die obigen Erjcheinungen zeigen, jo thut man bejjer, jte gleich zu tödten, um wenigjtens noch gute Spiritug-Cremplare zu erhalten. (Schluß folgt.) Biologijche Stationen. Auf Seite 57 der „Blätter wurde bereit wmitgetheilt, daß die jeitens dev PBreupijchen Regierung zur Erridtung einer biologifhen Anftalt auf Helgoland vom Landtage geforderte Summe in der Situng des Abgeordnetenhaufes am 15. März bewilligt worden it. ES wird die Lejer intereffiren, wenn wir im Nachftehenden nun den amtlichen ftenographifchen Bericht über jene Verhandlung folgen laffen. Der Präfivent ertheilte das Wort zunächit dem Berichterftatter Abg. Dr. Sattler: Zur Begründung der hier eingeftellten Koften und der außer- ordentlichen Ausgaben finden Sie in dem Etat als Anlage 18 eine Denfjchrift über die Ein- rihtung einer biologifhen Anftalt auf Helgoland. E3 wird dort bereitS ausgeführt, daß dieje Anftalt jomohl im rein wifjenfchaftlihen, als auch im praftifchen Interefje zur Förderung der Hochjeefiicherei erforderlich jei. Im der Budgetfommiffion wurden feitens der Staatsregierung intereffante Mittheilungen und weitere Ausführungen nach beiden Richtungen hin gemadt, und ic) habe damals fchon gleich in der Kommilfion bemerft, daß ich mir erlauben würde, als Berichterfiatter den Herren Beranlafjung zu geben, ihre Darlegung hier im Haufe zu wiederholen. Sch werde deshalb auf die Sache jet nicht näher eingehen und will nur noch hervorheben, einmal daß der Zufhuß des Reiches zu diefer Anftalt 11000 Mark beiragen und nicht erhöht werden wird, und jodann, daß die Anfate im Etat feine weiteren Naten einjchließen, jondern vorausfichtlih auch in Zufunft diefelben bleiben werden. Im Uebrigen beantragt die Budget: fommiffion die Bewilligung. PBrajident: Ih eröffne die Disfuffion und ertheile das Wort dem Abgeordneten Dr. Dtto Hermes. Abgeordneter Dr. Dito Hermes: Meine Herren, geftatten Sie mir als einem mit den hier in Betracht Fommenden Dingen einigermaßen Bertrauten, einige allgemeine Bemerkungen machen zu birfen. Gemwiß wird die Errichtung einer biologifhen Station auf Helgoland von allen Parteien gebilligt werden. E38 geht damit ein langgehegter Wunfch der deutjchen Zoologen und Botanifer in Erfüllung; es wird ein Bedürfniß, mweldhes fih auf die Beitrebungen zur Hebung der Hochjeefiicherei richtet, endlich erfüllt. Ich fage endlich, weil thatjachlic) Deutjchland der lebte Staat ift, ber an die Errichtung einer derartigen Anftalt geht. Alle übrigen Uferjtaaten find bereits im Befiß einer folhen Anftalt, insbefondere auch die an der Oft: und Nordfee, an er den deutfchen Meeren gelegenen. So bejitt Schottland eine Anftalt in St. Andrews, England in Plymouth, Norwegen in Bergen, Schweden in Chriftineberg, Holland in Selber, Tranfreih. an vier Stellen, in Concarneau, Villefranca, Arcahon, Banyols fur mer; Defterreich in Trieft, und Dänemark hat eine fliegende Station im lebten Jahre errichtet. Ich jehe dabei ganz ab von der größten und beveutendften Station, welche fi) in Italien am Tyrrhenifchen Meere befindet und deren Errichtung einem Deutjchen, dem Dr. Dohrn, zu verdanken ift. Deutichland allein ift nod) im Rüdftande. Alle diefe Anftalten find meift flaatlid) und werden, fomweit fie es nicht find, vom Staate unterftüßt. Dies gefehieht in der richtigen Erfenntniß, daß die Erforihung des Meeres- Vebens nicht nur hohen Werth hat für die Erforfjung des Lebens überhaupt, jondern, daR aud) die wiffenfchaftlichen Unterfuchungen über die Naturgefchichte der nırBbaren Seethiere, insbejondere der Fifche, die Erforfhung der Fiihgrände und deren Produktivität von außerordentlicher Bedeutung find für die Hochjeeficherei. Wie die Botanif und die Agrifulturcdhemie nüglih und unentbehrlich find für die praftifche Landmwirthichaft, jo bilden die biologifchen Forjhungen Die nothwendigen Grundlagen für den vationellen Betrieb der Hochfeefiicherei. Der deutjche Filcherei- verein, und namentlich feine Sektion für Küften- und Hochfeefijcherei, Haben immer betont, daß Öffentliche Gelder, für wiffenfhaftlice Erforfhung der Seethiere ausgegeben, in der That im bejten Sinne produktiv angelegt find. Die Iektgenannte Sektion für Hochfeefifcherei hat jchon feit einer Neihe von Jahren ihre Hauptaufgabe darin erblict, fyftematiiche Forihungen über nutbare Gee- thiere anzuftellen. Sie Lat eine fliegende Station an der Nordfee jhon feit einer Reihe von Sahren unterhalten und namentlich ausgedehnte Forjehungen der Lebensweife des Herings, Diejes für die Volfgernährung jo überaus wichtigen Fifches, angeftellt. Die Ergebnifje diefer Korjhung find die gemefen, daß man die Urfache und die Richtung der großen Heringszüge mit Sicherheit erfannt hat. Man hat eine richtige Theorie auf Grund diefer wiljenfehaftlichen Forfhungen auf- geftellt, und auf diefe Weife ift e8 gelungen, bis dahin unbekannte Laidh- und Tangpläbe des Herings jomwohl in der Dft- als in der Nordfee aufzufinden. Das ift von einer ganz wejentlichen Bedeutung für die praftifche Fifcherei gemefen, und wird es in Zufunft noch mehr fein. Aber allen folchen Arbeiten erwuchs eine ftarf fühlbare Schwierigkeit darin, daß es an einer Heim- ftätte am Meere felbft fehlte, mo die Gelehrten jowohl, wie die Fifchereifundigen, mit allen Hülfs- mitteln der modernen Wiffenfchaft ausgerüftet, ihren Studien Jahr ein Jahr aus nachgehen Fonnten. Wenn Deutfchland in diefer Beziehung zulekt eine folche Anftalt gründet, jo liegt das daran, daß bis dahin ein geeigneter Plat nicht vorhanden war. Die Nordfeefüfte ift dazu nicht jehr geeignet, fie ift arm an marinen Pflanzen und Thieren. Daher richteten fi) die Blide der deutjchen Torfcher fehon feit Tängerer Zeit auf Helgoland als denjenigen Punkt mitten in der Noröjee, worin reiches marines TIhiers und Pflanzenleben vorhanden ift und der jehon durch die hier auß- geführten Arbeiten namhafter Biologen, wie Johannes Miller, Haedel und Leukhardt u. A. eines mohlbegründeten Rufes genoß. Im Jahre 1876 bei Gelegenheit der deutfchen Naturforfcher-Ber- fammlung in Hamturg trat bereit ein Comit6 zufammen, welches die Errichtung einer goologijchen Station in Ausfiht nahm. Das gejhah namentlich in Folge der Anregung, welche durch bie Begründung der Dohrn’fchen zoologijhen Station in Neapel zu Anfang der fiebziger Jahre gegeben war. Das Projekt Fam nicht zur Ausführung; es fcheiterte namentlic) daran, daß Helgoland zum Auslande gehörte. Nun Helgoland deutfeh geworden ift, muß anerkannt werden, daß der Herr Minifter eine in gelehrten Kreifen gegebene Anregung jo jhnell zum Projekt er hoben hat. Die Helgoländer find ebenfalls erfreut, daß ein auch von ihnen fon lang gehegter Run nunmehr erfüllt wird. Bei der Uebergabe Helgolands fpracd) der englifhe Gouverneur die Hoffnung aus, daß das bereits unter der englifehen Herrfehaft geplante Projekt unter der deutfchen bald werde vermwirflicht werden. Die Helgoländer find umfomehr erfreut, als fie in Solge der umfangreichen militärifehen Befeftigung des Dberlandes voller Sorge find um Die Erhaltung ihrer Iufel als Seebad und Zlimatifher Luftfurort. Sie find vielleicht nicht mit Unrecht dieferhalb beforgt. Diefe Anftalt aber ift jehr wohl geeignet, nach verfchiedenen Richtungen hin die Sntereffen der Snfel zu fördern umd die Helgoländer enger mit ihrem Vaterlande zu verfnüpfen. Ich halte die Umgrenzung der Ziele, wie fie in der Denfjchrift ausgejprochen find, für fehr glücklich und zwedentiprechend. Namentlich) gilt das von der Verbindung rein miljen- Ihaftlicher Forihungen in Verbindung mit denen der angewandten Wiljenfhaften, joweit es fich —, aljo bier um die auf die Hebung der Hochjeefijcherei gerichteten Bejtrebungen der Hochjeefiicherei handelt. Die Hochjeefiicherei hat in den legten 10 Jahren in Deutjchland einen erheblichen Auf- Ihwung genommen. Das ift im Wefentlichen der Wirkfamfeit der Sektion für Küften- und Hochfeefifcherei zu verdanken. E3 ift alle Ausfiht vorhanden, daß Deutfchland Verfäumtes nad- holen und im Wettbewerb mit den Fonfurrivenden Staaten, namentlich aljo mit den Holländern, Engländern und Scyotten, fich feinen gebührenden Antheil an der Ausnußung der lebensreichen Nordfee zu fichern im Stande fein wird. Dieje Fonfurrivenden Staaten haben es für nöthig gehalten, Anftalten zu gründen, wie diejenige, von der wir heute reden. Unter jolhen Umftänden fann Deutfchland in diefer Beziehung nicht zurücbleiben. — Was nun die geforderten Mittel anlangt, fomwohl hier im ordentlichen Etat, wie in dem Ertraordinarium, jo muß ich dieje für äußerft bejcheiden erklären; indefjen halte ich es für zwedmäßig, daß man zunächt die örtlichen Berhältniffe der AInfel näher fennen lernt, daß man erft genau die Fauna und Flora der Infel ftudirt, ehe man zu einer endgültigen Ausgeftaltung der Anftalt gelangt. Es ijt diefer Zuftand der Entwicelung ficherlich natürlicher und gefunder, als wenn man gleich mit einer nad) anderem Mufter eingerichteten Anftalt vorgehen würde, eine große Veranftaltung träfe und nachher ficher Enttäufhungen erlebt. Das ift jo unmöglid. Aber ich bin der feften Meberzeugung, daß man jhon nach wenigen Jahren zu einer erheblichen Erweiterung fommen wird. Ich hege die beiten Wünjde für eine gedeihliche Entwidelung diefer Anftalt und hoffe, daß dieje dahin führen möge, una jehon in wenigen Jahren mit einer Vergrößerung derfelben zu bejchäftigen. (Bravo!) Bräfjident: Der Herr Minifter hat das Wort. Kultusminifter Graf v. Zedlig-Trüsfchler: Meine Herren, nad der eingehenden Auseinanderjebung, welche der eben gehörte Herr Abgeordnete für diefen Etatstitel gegeben bat, bleibt mir nur übrig, da3 bejondere Anterefje zu befunden, melches die Staatsregierung für die Begründung diefer Anftalt hegt. Der Plan zur Herftellung der Anftalt ift entjtanden einmal aus KRüdjiht auf die feit langen Jahren faft einftimmig geäußerten Wünfche der betheiligten mifjen- IHaftlihen Kreife: die Anjtalt jol aljo einmal den Zwed haben, in wiljenjchaftlicher Beziehung die Fauna und die Flora unferer heimischen Meere zu erforschen und auf diejem Gebiete eine gründlichere Erfenntniß zu geben, als fie bisher beftanden. Die Anftalt hat zweitens die Aufgabe, für die Hochjeefifcherei ebenfall3 diejenige wiljenshaftlide Grundlage zu geben, deren fie bisher ermangelt. Um die Bedeutung diejer leßteren Aufgabe richtig zu würdigen, muß man jich ver: gegenwärtigen, daß allein die Nordjee in jedem Jahre eine Fifheinnahme im Werthe von etwa 200 Millionen Mark an die Menjchheit liefert, und daß der Antheil, welchen das deutjche Wolf an diefen 200 Millionen bisher genommen hat, ein geringer und den deutjchen Anterefjen nicht entjprechender gemejen it. Man hofft aljo, mit diefer Anjtalt auch eine produftive Thätigfeit bei unjerem nationalen Erwerbsleben zu ftärfen, umd ich fanıı den Herren mittheilen, daß zu meiner Vreude der Kongreß für Filcherei, der geftern Hier getagt hat, ganz bejonderen Werth auf die Errihtung diejer Station legt und dies in einer Nefolution, wie mir mitgetheilt ift — id) war leider perjönlich verhindert, an dem Kongreß theilzunehmen —, zum Ausdrud gebradjt hat. Nun ift mir flar, meine Herren, ganz fo wie eine agrifulturchemifche Station für die Landwirthichaft, fann eine biologijche Station für die Hochfeefifcherei nicht wirten; denn der Menjch ift nicht im gleiden Maße Herr der Produftionsmittel des Meeres, wie er das jebt bezüglich der Produftions- mittel des Landes if. Aber zweifellos ift, daß die Erforfchung des FifchreihthHums, die Erforfhung derjenigen Erzeugungsgejege, nach denen fich die Verbreitung der Fifche in dem Meere vollzieht, für die Hochjeefijcherei von der größten Bedeutung ift. Endlich, meine Herren, — das möchte ich mit einigen furzen Worten ftreifen — ift es der Staatsregierung jehr erwünfcht, in dev Begründung diefer Station der neueflen Erwerbung des deutjchen Reiches einen Beweis ihrer Jürforge und eine immerhin doch mwerthoolle Verftärfung der Bedeutung der Snfel zu geben. Wenn Sie berüdfichtigen, daß fi mit der Station auf der Infel zmweifellos ein gemwifjes wiffenjchaftliches und gemwerbliches Leben entwiceln wird, jo werden Sie die Bedeutung und die Nichtigkeit Diefer Maßnahme ermeffen. Wie der Herr Abgeordnete richtig hervorgehoben hat, ift die Regierung bei der Begründung der Anftalt von dem Gefichtspunft ausgegangen, dieje nur ganz jparfam und in den engjten Grenzen zu vollziehen umd nicht von vornherein ein völlig ausgeitaltetes wiljen- IHaftlihes Inftitut Herzurichten, fondern zunächft nur die dürftigften Einrichtungen, die noth- a a mwendigften wifjenfchaftlichen Kräfte zu bejchaffen und der Zeit und weiteren Erfahrungen zu über- lafjen, ob nach dem Werth der wiljenfchaftlihen Forihung, nach dem Werth, welchen die Station für die Hochjeefifcherei gewinnt, eine Erweiterung der Anlage nothwendig fein wird. Sch bin überzeugt, wenn ich die Station zu dem außgeftalte, was wir hoffen, daß Sie dann au bereitwillig die Mittel bewilligen werden, um den Anforderungen einer weiteren Thätigfeit gerecht zu werden. (Bravo!) Präajident: Das Wort wird weiter nicht verlangt, ein Widerfprudh nicht erhoben, der Titel 22 ift bewilligt. Ich darf wohl auch dazu Fonftatiren, daß die Denffchrift, betreffend die Erridtung einer biologijchen Anftalt auf Helgoland, Beilage 18 des Etats, vom Haufe für erledigt erflärt wird. — ch fonftatire das. Dereins-ITachrichten. Triton, Berein für Aquarien und Terrarien Kunde zu Berlin. Fünfte ordentliche Siung am Freitag, den 1. April 1892. Für die Mitgliedihaft angemeldet werden die Herren: Dr. Leonhardt in Saarbrüden, Alfred Wohlgebohren, cand. rer. ine. in Char- lottenburg, Wilmersdorferitr. 25, I, Mar Gundelad, Kaufmann in Gehlberg i. Th, Dr. Salomon in Ejjen a. Ruhr. Die zur Wahl ftehenden Herren: Olbrich, von Schleinis, Reigelin, Belling u. Trietfchel werden fammtlich einftimmig aufgenommen. Herr Graef jtellt dem Berein, jolange der Bflanzenbeftand von ihm gehalten wird, taujende von Pteris serrulata und cretica al3 für das Terrarium fi) gut eignende Farne gratis zur Verfügung. Diesbezügliche Gejuche find an den Vorjtand zu richten. Herr Graef bewilligt der Bereinsfajje für alle Zeiten 25% von den Erträgen von ihm im Verein zur Berfteigerung ges brachter Pflanzen. | | &3 gelangt eine Anzahl neuer Preiscourante von der im DBerein bezügl. Leiftung und Reellität im hohen Anjehen jtehenden Firma Wild. Geyer, Regensburg, Specialift in Wajjer- pflanzen, zur DVertheilung. Nach denjelben find bei diefer Firma auch die neulich angefragten Frofhhäufer mit felbitthätiger Fliegenfalle in erheblich verbefierter Konftruftion zu haben. Der Kafjenführer meldet für den 1. April 1892 einen Kafjenbejtand von MFf. 122.70 an. Herr Ahrendt meldet jeine neue Adrejje auf Aleranderitraße 137a an, desgl. Herr NRoöje auf Kant: ftvaße 148. Herr Major Wagner fragt an, ob es nicht zu erreichen wäre, daß den Mitgliedern Ber: günftigungen in Bezug auf Abonnement im zoologijhen Garten von der dortigen Verwaltung gewährt würden. Der VBorfibende bittet, die Sache einftweilen ruhen lafjen zu dürfen, da dem Borjtande der Zeitpunkt noch nicht gefommen erfcheine, um diesbezügliche Schritte zu thun. Bes vathungen feien hierüber und über ähnliche Sachen jhon mehrfach im Vorftande gepflogen worden. Herr Jordan übermweift der Vereinsbibliothef die 3 Werfe: Ad. Franfe: „Die Reptilien und Amphibien Deutichlands“, BleyersHeyden: „„Schlangenfauma Deutjchlands”, Dr. v. Schubert. ‚„aturgefchichte der Neptilien, Amphibien und Fiiche“. €&3 bitten um Offerten: Herr Wil. Geyer in Regensburg für Teleffopfiiche aller Art; Herr Fremann in Petersburg für Prima Teleffopfchleierfhmwänze, bejchuppte, nur Männchen, Lebterer würde eventuell auch gleichwerthige Weibchen zum Taufch geben Fünnen. Herr Dr. Schubert bittet, Verfuche zu machen, die Händler zur Gewährung von Rabatt jagen für die Mitglieder zu beftimmen. Der Vorfitende erwidert, daß diesbezügliche Unterhand- ungen jhon gejchwebt haben, ohne zu einem NRejultat zu führen. Bei der verjchiedenartigen Qualität der Objefte Tießen fich nach Anficht dev Berfäufer bejtimmte Breije fFaum ınoch weniger bejtimmte Nabattjäe formuliren, dagegen haben 3. B. die Herren Geyer in Regensburg, Matte in Lanfwik veriprochen, bei Verkäufen an Mitglieder das Beite auszumählen und in Bezug auf PBreife ihr Möglichftes zu thun. Auch ferien die PVreife der in den Sibungen offerivten Sadhen, jo 5. 2. neulich umd heute die Dfferte des Herin Wurmftich, ja jelbitredend Ausnahmspreije nur für Mit- glieder des Vereins. Der Vortrag des Herin Dr. Schubert: „Die Bacterien als Krankheitzerreger bei Filhen, Reptilien und Amphibien” findet Tebhaften Beifall und allfeitigen Dank. MaT.., Der Fragefaften enthält Folgendes: 1) „Welches ift das beite Filtviiverfahren für Aquarien-Wafjer?’ Nah Herin Hothorn Vaffe man das Wafjer durch reinen Sand und nachdem durch pulerifirte Holzkohle laufen. 2) „Mit was fann man Regenwürmer füttern?’ Die Herren Hothorn u, Schubert hielten diefelben im feuchtem Kaffeegrund gefund und mwohlgenährt. 3) „Gedeihen Pflanzen und Thiere (Schleierihmänze) in einem Aquarium, welches in einem Zimmer fteht, defjen Tenfter nach Norden liegen?‘ Ja, nur muß der Behälter direfi an das Tenfterbrett ftoßen und der Bodengrund nicht über Fenfterbretthöhe gehen, bejjer it aber immer die Sonnenjeite, 4) „Sit der Bolyp der Mafropoden-Brut gefahrlih? Wie bejeitigt man denjelben ?" a, der Siupmafjferpolyp geht nach Herin Nitiche auch in nur Schwacher Salzlöfung zu Grunde Nad) Herrn Hothorn ift der Stihling VBerwüfter des Polyp. 5) „Sind die Algen der Mafropoden-Brut gefährlih? Wie ift deren Befeitigung ?” Wenn die Faden und Nekalgen, um die es fich hier nur Handeln Fan, nicht allzujehr überhand nehmen, nicht. ES ift amdererjeits jchon vorgefommen, daß Fiihe in allzuftarfer Algenwucherung jo feit- gehalten wurden, daß fie verhungerten. Bemwegtes Wafler, reichlich Schneden, eben ausgejchlüpfte Kaulquappen find Vernichter von Algen. 6) „Hat Semand jhon Mücdenlarven oder Krofchlaih im diefem Jahr gefunden?” Herr Graef hat bei Stegliß jhon Frojhlaich in großen Mengen gefunden. 7) „sn meinem Aquarium befinden jid) einige Vallisnerien, welche total braun geworden find. Auch hat fih auf der Oberfläche des Wafjers eine Hlige Schicht gebildet. Wie Fann ich diejen Hebelftänden am mwirfjamjten entgegentreten? Untergrund Wiefenerde, Dedjchicht gereinigter Sand. ALS Boden eine Glasplatte, welche auf einer Lage Mennige feitgefittet if. Da das Aus- fehen des Wajjers durch die Hlige Oberfläche durchaus nicht gewinnt, jo wäre ich jehr erfreut, wenn mir irgend ein Mitglied angeben wollte, wie ich zu verfahren habe, um die Delfchicht zu bejeitigen. Durch Springbrummen 2c. nicht, da ich Mafropoden im Balfin habe.” Herr Unger empfiehlt auch hier als bejte Algenverzehrer reihlih Schneden. Am bejten jind nah Ropmäßler: Planorbis corneus und Limnaea auricularia. Bezüglich der weiteren Frage wird auf Bericht vom 18./3. d. 3. verwiejen. 8) „sh habe viel Daphnien zufammen mit Cyelops, Mücdenlarven und Eintagsfliegen- larven gefangen. Die Daphnien waren innerhalb einer Nacht faft jümmtlich todt und lagen am Boden. Woran liegt das?’ Daphnien müffen in möglichft flachen, großen Behältern, am beiten an frischer Luft gehalten werden. Tragefteller wird eben zu viel Thiere im Behälter gehabt haben. Die Sterblichfeit der Daphnien ift im Sommer erheblich größer als im Winter, auch bei den verjchiedenen Arten verjchieden. Bon Herrn Wurmftih werden zwei verfchiedenartige zufammenlegbare Käfcherreifen, einmal zujammenlegbar Mf. 2,50, zweimal zufammenlegbar Mf. 2,75 das Stüd, zur VBorzeigung gebracht. Herr Simon zeigt Eier der Bahforelle in Spiritus vor, die er aus Tharandt jchiden ließ. Ein weiteres Quantum brachte er in einem Glafe von ca. 8 Litern Inhalt zum Ausjchlüpfen. Das Wafjer wurde jtarf durchlüftet und innerhalb 3 Wochen zweimal gemwechjelt. Die Gier entwidelten fi faft fämmtlich und die jungen Forellen find bei Herrn Simon lebend zu jehen. Die Forelleneier Hatten ca. 4-6 mm Durchmefjer und ein Gewicht bis 155 mer. Unter den ausgejchlüpften Forellen befand jich auch eine zmeiföpfige, welche Leider nad) 3 Wochen ftarb. Herr Ringel zeigt die Haut einer Granate vor, welch Teßtere in feinem Seemwafferaguarium gehäutet Hat. Herr Ricleff3 berichtet, daß er durch Herin Gräf einige mit Seealgen bewacdjfene Steine erhalten habe, diejelben habe er in fein mit Fünftlich hergeftelltem Seewajfer gefülltes Aquariunt gebracht und hätten fi nun die Algen au auf den Felfen und auf andere Steine verbreitet. Diez jei jedenfalls ein Zeichen, daß das Waffer doch richtig zufammengeftellt fein miüife. Herr Major Wagner berichtet, daß feine Mafropoden an den Außerften Schwanz und Slofjenjpigen von Bilzen behaftet waren. Nach vergeblichen Verfuchen mit Salzwafjer jchnitt Herr Wagner einfach) mit einer Scheere die behafteten Stellen der Floffen 2c. ab und die Fiiche wurden gejund. Herr Nitjche rathet, dies Nadifalmittel nur im Außerften Nothfall anzumenden, in jolchen Fällen würden meift die Schnittflächen erft vecht Saprolegnien anfeten. Solden File in ein Glas mit abgeftandenem Wafjer und viel Sauerftoff event. Pflanzen gebradt und dann der grellen Sonne mehrere Tage ausgejest, allenfalls noch täglicher Waffermechfel, bedeutet fichere Heilung. on Von einem auswärtigen Mitgliede ift folgende Anfrage eingelaufen: „Ih habe mir ein Terras Aquarium bauen lafjen von im ganzen 3 Fuß Länge, 2 Fuß Breite und 2! Fuß Höhe und darauf abgefchrägtem Dach. Don diefem fubifchen Inhalt Habe ih nun für das Aquarium 6 Zoll von der Länge mit 2 Fuß Breite und 1 Fuß Höhe abgenommen und den übrigen Theil für das Terrarium gelaffen. Ich Halte das Terra-Aquarium in meinem Winter- garten, der ftet3 55° Fahrenheit hat, Tag und Nacht. Im Aquarium babe ich ftetigen Ab- und Zufluß aus der Wafjerleitung eingerichtet und ein Fleiner Felfen befindet fich über der Trennungs- Iheibe, auf Terrariun= und AquariumsUntergrund ruhend. Das zufließende Wafjer fällt ert in ein fleines Baffin auf der Höhe des Feljens und fließt dann jo in das Aquarium herunter. Der Grottenbauer Herr Wm. Kirmeß von H. Zimmermann, der mir den Wintergarten aufgeftellt und etwas Wundervolles gejhaffen hat, jo daß ich ihn aufs Wärmfte empfehlen fann, hat auch das T.-A, joweit eingerichtet. — Für das Aquarium habe ih mir nun ein Paar Fiihe und Pflanzen von Herrn W. Geyer in Regensburg bejtelt und ich wollte mir num aber die ergebene Anfrage erlauben: 1) Wie richte ich das Terrarium Hinfichtlich Bejeßung des Bodens mit Sand, Erde und Pflanzen ein? Wieviel Thiere und welche febe ich am beiten hinein und wie wird die Verpflegung am beiten bejorgt? Ich Hatte im Teßten Sommer 2 Mauereidechfen, 1 Smaragd-Eidechle, 2 Blindfchleihen, 1 fleine Schildfröte, 2 Kröten und 2 Salamander angejchafft für ein Eleines Terrarium mit Wafferbaffin und fütterte fie mit Mehlwürmern und Ameifeneiern, die ih in Napfehen hineinjtelltee E3 jtarben jedoh nah und nah die 3 Eidechien, die Schildfvöte, 1 Salamander und 1 Blindfchleihe und zwar wurden die armen Thiere täglich zufehends dünner und find, fürchte ich, verhungert, obgleich jtets hinreichend Nahrung da war; die jet noch [ebenden find di und fett und freffen, wie ich beobachtete, die Mehlwiürmer auch ganz munter fort. ft irgend eine bejtimmte Methode bei der Fütterung von Amphibien zu beobachten? Sch habe immer und immer wieder verfucht, die anderen Thiere mit Mehlwürmern in der Hand zu füttern, Fonnte fie aber nie dazu befommen. Zu meiner exften Frage wollte ich noch erwähnen, ob Sie von einem Baumchen willen, pafjend für das Terrarium, etwa 2 Fuß hoch und gedrungen, mit vielen Heften und Xeftchen, alle aber von fo ftarfenı jpröden Holz, daß fie fich nicht herunterbiegen, wenn die Thiere fich darauf feßen. Zur zweiten Frage ermäahne, daß ich Fleine, jchnelle, Tebendige Thiere vorziege und an Zaun, Berg- und Mauereidechfen, jpeciel die jhöne Smaragd-Eidechje und die Taraglioni-Eidechfe, ferner an die Fleinften Laubfröfche, Feuerfröten, ein Paar Tritonen dachte und jedenfalls ein bis zwei Chamäleons haben wollte, da 550 $. ja genug für diefelben fein dürften *), fowie den Grotten-OIm, falls nicht zu groß. Was empfehlen Sie nun und Fonnte ich dann die zu empfehlenden Thiere durch den Verein erhalten md wieviel Geld wird die Zujammen- ftelung wohl foften? — Zu viel Thiere Fan ich nicht hinein nehmen, da ich fürchte, deren Aus- dünftungen föünnten mir bei der Wärme die Luft im Wintergarten verderben. Wieviel Fijche dürften wohl im Aquarium gehalten werden 2’ Antwort: Auf alle Ihre Fragen finden Sie in den beiden Büchern: Joh. von Ficher, „Das Terrarium, fomwie feine Bepflanzung und Befegung“ — und E, Wilde, „Aquarien umd Terrarien“, welche wir Ihnen aus unferer Vereinsbibliothef als Drudjache in bejonderem Padet zujenden werden, befjere Belehrung, als wir Shnen hier geben fönnen, da in beiden Büchern fowohl von Naturforfchern wie von Liebhabern zujammengetvagenes Material und Wilfen ver- mwendet worden ift, Welche baum refp. ftrauchförmige Pflanzen fich für ein Terrarium eignen, erjehen Sie aus Nr. 8 der Blätter Seite 73. Herr Reichelt fagt hierzu ferner: Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie jehr es dem Terrarien-Liebhaber an folchen Tebenden Baumchen mangelt, und ich rathe Ihnen zu diefem Zmwecfe zu einem zierlichen, veichlih mit Schlingpflanzen bejegten Tropffteinfelfen, der fi) zum Klettern *) 55° 5. ift viel zu wenig für Chamäleons. D. Schr. Beilage zu „Blätter für Iqnarien- u. Terrarienfteide”, III. B2. Magdeburg, den 3. Mai 1892. ON für Eidedfen und Schlangen am beften eignet. Die vom Frageftellev ausgewählten vefp. bevor- zugten Reptilien hält Reoner ebenfalls für die geeignetiten; die gewünfchten Reptilien, Amphibien und Fiiche Fönnen Sie bei unjeren Mitgliedeun W. Geyer in Regensburg md Zul. Keichelt, hier, Kleine Hamburgerjtraße 12 erhalten. Für Shr Fleines Aquarium mit jtetigem Zu- und Abfluß würden ji) wohl die verjchiedenen Barjharten, als: Rohr: und Kaulbarfch, fomwie die amerifa- nijhen Silber-, Steins, Forellen- und Schwarzbarfche, ebenjo auch Gebirgs-Elrigen und Forellen am beiten eignen, während die Karpfenarten, hauptjächlic) Die jebt bei uns am meiften beliebten und bevorzugten japanischen und chinefischen Teleffopfiihe und Schleierfhmängze, mehr veichlich mit Wafjerpflanzen bejebte Aquarien ohne Wafjerwechjel Tieben, bei jtetigem Zu und Abfluß daher wohl bald zu Grunde gehen dürften. Dieje verjchiedenen Barjcharten fünnen Sie ebenfalls von genannten Firmen beziehen und zwar die amerifanijchen pr. Std zu 1—2,50 ME. Bun. Kleinere Mittheilungen. Das Berliner Aquarium erhielt vor einiger Zeit eines der intereffanteften Gefchöpfe, einen Achtfuß (Octopus vulearis), einen Vertreter jener Sippe wunderfam geftalteter Meeres- bewohner, die zu den nordifchen Sagen von dem gewaltigen Krafen oder Niejenpolypen Veranz lafjung gegeben haben. Das mit jeinen Armen nahezu meterlange Thier, welches auf der Yang: ftation Rovigno (am adriatifchen Meere) erbeutet wurde, hatte in einem der Seemwafjerbedfen des unterjten Ganges Aufnahme gefunden, ftarb aber leider diefer Tage, nachdem e3 mehrere Wochen hier gelebt und fi) ganz munter gezeigt, ohne daß man die Todesurfache feitzujtelen vermochte. Das Eremplar, welches vordem aus Novigno nah dem Aquarium Fam, Tebte hier etwa ein halbes Sahr und nährte fich von Krabben und Fiichen. — Auch von den zarteften und empfindlichften aller Ziiche, dem Hering, langten am 19. April wieder 20 Stück aus der Dftfee an. Da fie ihre Schuppen leicht verlieren und danı rettungslos eingehen, jo müffen bei Kang und Beförderung große Vorfihtsmaßregeln angewendet werden. An der Hand Tangjähriger Erfahrungen gelingt dem Berliner Aquarium das Kunftftüc, den Hering lebend zu befördern, immer häufiger. Die Thiere wurden in einem Beden des unteren Ganges untergebradt. Dom Büchertijch. Das Sühmafjer-Aguarium. Eine Anleitung zur Herftellung und Pflege defjelben von E. U. NRogmähler. Ueberarbeitet von Dtto Hermes, Direktor de3 Berliner Aquarium. Fünfte Auflage. Mit 1 Titelbild und 69 Tertbildern. (Leipzig 1892, Herm. Mendelsfohn.) Zur rechten Zeit — jetst mit dem Erwachen der Natur, das auch umfere Liebhaberei neu anregt — jtellt fih auf dem Büchermarft eine neue Auflage desjenigen Werfchens ein, mwelcdhes den Auftor gab zur Eintihtung und Einbürgerung von Zimmer-Aquarien und weiterhin zu dev ımgeahnten Eiutwicelung diefes Zmeiges der naturwilenfchaftlichen Liebhabereien md zugleid) der Natur- beobadhtung. Die 1. Auflage erfchien 1857, die vierte 1880. Wie die leßtere, jo ift auch Die jeßt vorliegende fünfte feitens des Direftor3 umferes ebenjo großartigen als jchönen Berliner Aquarium, Dr. D. Hermes, einer Dirchficht unterzogen werden. Der Herausgeber ging von dem Grundjfag aus, dem DBerfaffer des Buches, dem alten Nokmahler, möglichjt überall das Wort zu lafjen umd fich thunlicht auf die Einfügung von Mittyeilungen tiber die innerhalb des verfloffenen Sahrzehnts neu eingeführten Aquarien-Pflanzen und =Fiihe zu bejchränfen. Den kurzen Befchreibungen der Fifche wurden die Abbildungen beigegeben, fodag wir neu veranfchanlicht fehen: ben Gurami, Schleierfjwanz, Schmarzbaridh, Forellenbarfh, Steinbarih, Kalifobarich, Sonnenfifch, den gewöhnlichen und den glänzenden Zmergwels. Dadurch vermehrt fich Die Zahl der SUuftrationen um acht und die Zahl der Seiten um zehn. Sm Uebrigen hat die Ropmäßler- ide Schrift einen folchen Auf, daß fie Feiner weiteren Empfehlung bedarf und dak e3 vollfommen genügt, hier auf das Erfcheinen einer neuen Auflage Hinzumeifen. 0 °— Brieffaften. Herrn Dr. I. in Elb.: Der auf Seite 149 des II. Bandes (1891) unferer „Blätter“ beiprochene Durhlüftungs-Apparat ift bei der Firma Warmbrunn, Quiliß & Co. in Berlin C., Rofenthalerftr. 40, für den Preis von 13,50 Mf. zu haben. — Herın M. Fl. in Münden: Tragen Sie einmal gefl. bei Wild. Geyer in Kegensburg an. bitten wir um meitere Nachricht. Wenn Wunjd) nicht zu erfüllen, Anzeigen. Erfter Band (I. Den neuhinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: Dlütter für Aguarien- u. Gerrarienfreunde Sahrg.) und zweiter Band (II. Sahrg.) — geheftet je Mf. 3.—. — diefelben — eleg. gebunden ME. 4.25, Dieje beiven Bünde bieten eine Yülle interejjanten und dabei gut illuftrirten Stoffes. Creusg’fhe Derlagsbughandlung, Magdeburg. Bepiilien jeder Art unter Garantie Yebender Ankunft liefert billigit. Ant. Mulser, [33] Reptilienhandlung, Bozen-Südtirol. hebenie Reptilien 1, Amphibien aus Süd-Europa, Nordafrifa, Senegal, Zonfin und Annam liefert unter Garantie lebender Anfunft Le Laboratoire D’Erpetologie, Montpellier. Preisliften franco und gratis. [34] Eine jeit 10 Jahren bejtehende Thier: u. Naturalien-Handlung fol wegen anhaltender Krankheit des jeßigen Befiters wirklich billig fofort verfauft werden. Nähere Auskunft an Selbitreflectanten ertheilt gern unter Beifchluß fürs Nücporto Herr Gustav Möller, Hamburg, [35] Kreußweg 1, erjte Etage. Habe während der Saijon jtets abzugeben: Pelias berus & 3 ME., Coronella laevis a 75 Pf, Lacerta vivipara & 30 If., Alytes obstetricons & 2 Mf., Bombinator igneus a 15 Pf, Bufo variabilis a 50 Pf., Hyla arborea & 10 ®i., Salamandra maculosa a 15—20 Pf, Triton alpestris & 25 Pf., Triton taeniatus a 15 Pr. [36] Curt Floericke, Warburg i. 9. Grottenfein- Aquarien-Einfäße. Größte Jabrif. Läger in allen Städten. 37] Breislilte frei. ©. A. Dietrich, Clingen bei Sreußen i/TH -Bühfen, -Spaten und -Htöke, Lupen, Pflanzenpressen, Draht: Gitterprefien ME. 3—; 3. Umbe- ME. 4,50. — SU. Preisverzeichniß frei. 138] Friedr. Ganzenmüller in Rürnberg. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Aguarienfifde, Aquarien, Terrarien, Blumentifce, Tufffteingrotten und Mufgeln. [39] En gros & en detail. Suuftrirte Kataloge gratis und france. Greuß’ ‚für Verlagsbuchhandlung, 2 Magdebirrg. : Die Kleinihiere, ihr 2 INusßen und Schade von B Peof. Dr. &. Ölafer. ARE 2 2700, De me v2 Ki. ebktogf. Kaiman lueius) 72 em laug und eine ariechifche Kandjchildfröte (Testudo gracea), 18 cm (Alligator lang, beides gut eingewöhnte, aus der Hand frefjende Ihiere, hat billig abzugeben oder gegen andere erotifche Neptilien zu vertaujchen. [ao] Alfred Körner, Görlit, Jauernideritr. Ereuy’ihe Berlagsbuhhandfung (N. & Mi. Kretichmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. Beftellungen durd) jede HBuhhand- erausae der Anzeigen fung fowie jede Poflanftaft. DETEglee Din erden die gefpaltene Ylonpareile- as reut Ihen Verl aasuggandl ug de mit 15 Pf. beremmet and Auf- träge in der Verlagshandlung ent- monatlid; 2 Wammern, Brasnevnre: gegengenommen. nn nn u nn nn m TUNDERDERKTDDREREERENDENERENDEREDERENERTRENENEERUERENDERDERERDORERERRDUNDENDERTERNERENDERERERRNERTODEEUNERENERDERREETEREENEDENDREEONENERDENDEDERDEEREENEEDERUERDDERERDNDRERKERDERDRORUERERERDERERENELERDERTENDERRERIENTA AHUKELTERELERTETLTEITDELTENERERDTERDERTERLETUODERDUDERTRDEREREELDRDRERLORDERORRRERETEETRORERERDIERULRETLEROERDEDERRRERERDERERERREEEERERREDDREREREEDEREEDETETDELERSELKERDERDUNRRELTERERTEREDELRTELRERLEÄUEREERENERERESEEE a en nenn Snbalt: B. Dürigen: Schlangen fürs Terrarium (Fortfeung; mit Abbildungen). — Neu umd jelten eingeführte Amphibien u. Reptilien. — Bereins-Nachrichten. — Kleinere Mittheilungen. — Vragefajten. — Brieffaften. — Anzeigen. Schlangen fürs Terrarium. (Fortfegung.) Eine zuweilen, befonders bei Riefenschlangen, auftretende Sautfranfheit it den Boden der Eidechjen zur vergleichen, denn auch Hier zeigen fich an ver- schiedenen Stellen der Haut Erhöhungen, Bufteln, welche dann in Eiterung übergehen. St das Uebel jo weit vorgefchritten, jo fann ihm nach meinen Er- fahrungen nicht abgeholfen werden. 8 empfiehlt fich auch Hier, den Schlangen von Zeit zu Zeit ein laumwarnes Bad zu geben; dadurch wird der Stranfheit am erjten vorgebeugt. Mangelhaft verlaufender Häutungsprozeß kann in mehreren Umftänden begründet Liegen: entweder in Schlechter Fütterung, fo daß es den Schlangen an Kraft zur Ausführung der Arbeit fehlt; oder in dem Fehlen an Sonne und Wärme, oder endlich in dem Mangel an ©elegenheit zum Bapen. Det eingetretener Mundfäule — welche von mir allerdings erjt zweimal, an einer Ningel- und einer Eidechjen-Natter, beobachtet wurde — liegen die betreffenden Thiere matt da, freifen nicht und laffen den Unterkiefer gewöhnlich fhlaff herabhängen; nach verhältnigmäßig kurzer Zeit find fie todt. Die von mir in dem einen alle angewendeten Mittel blieben erfolglos. Ein erfahrener Neptiltenpfleger empfiehlt mir auf Grund feiner Erfahrungen, jobald man die erjten Anzeichen der Sranfheit bemerkt, die betreffenden Theile mit Höllenftein (Stängelchen) zu bejtreichen. a. Wattern (Colubridae). 1) Die Schling- oder glatte Natter, Coronella austriaca, Laur. (laevis, Merr.), it in Deutichland ja ziemlich befannt und wird häufig in Ge- fangenjchaft gehalten. Ihr Käfig muß, wie der der folgenden Verwandten, gut ZN) Re verfchloffen, mit Felfen und Steingeröll und trodnem Sande verjehen jein. DIHr Sieblingsfutter befteht in Waldeidechjen (Lacerta vivipara), mit denen fie auch am ersten fertig wird; außerdem nimmt fie Eleinere Blindjchleichen und Hauı- eidechjen. Einige Exemplare, welche Herr PB. Jung in Zittau bejaß, machten fich auch mit über ein Neft junger Feldmäufe her und liegen jic) dieje wohl- fchmeefen. Im der Zeit von Ende Auguft bis Ende Dftober bringt die Slatt- natter drei bis zehn oder zwölf lebende, etwa 15 cm lange Sunge zur Welt, welche gewöhnlich jchon nach einigen Tagen der Nahrung, ganz fleinen, eben geborenen Eidechjen und Blindjchleichen, nachgehen. 2) Ihre Verwandte, die Bordeaur- oder girondijche Natter, Coronella girondica, Daud., aus dem wejtlichen Südeuropa, habe ich bis jebt einmal gepflegt. Sie ähmelte der vorigen fehr im Betragen und nahm Kleine Eidechfen. 3) Die Ketten- und Sprenfel-Natter, Coronella (Ophibolus) setulus et Sayi, Dek., aus Nordamerika, gehören ihrer Beweglichkeit, Bierlichkeit und hübfchen Zeichnung wegen zu den intereffanteften Nattern. Sie eignen Vic) jede für die Gefangenschaft, zumal fie leicht ans Futter gehen, nach und nach) ganz zahm werden und bei ordentlicher Pflege jahrelang ausdauern. Sie frejjen fleinere Nattern, Eidechfen, Mäufe, Sperlinge. (Vergl. Band II. ©. 230.) — 4) Die Aesfulapnatter, Callopeltis Aesculapii, Aldr. (Havescens, Gmel.) aus Stalien u. a, D., trifft man nicht felten in den Terrarien an. Sie em- pfieglt fich ehr dazu, ift flint und Lebhaft, Elettert gern, jucht mit Vorliebe fonnige Stellen auf, gewöhnt fi) vafc an den Pfleger und nimmt meist ohne weiteres ihre in Mäufen, Eidechjen und Kleinen Vögeln beftehende Nahrung an. 5) Die Leopardnatter, Callopeltis leopardinus, aut, eine ftändige Spielart der Vierlinien-Natter (C. quadrilineatus, Pallas) aus Dalmatien, it faft immer im Handel zu haben. Diefe fchönfte unjerer europäischen Nattern £lettert ebenfalls gern und verlangt deshalb wie die vorige einen mit Yeljen und grünen kräftigen Gewächjen ausgejtatteten Behälter. Sie Dauert gut aus, muß aber forgjam durchwintert werden. Ms Futterthiere veicht man Kleine Eidechjen ; einzelne machen fich auch über kleine Nattern ber. gg, 6) Die Treppennatter, Rhinechis scalaris, Bonap., gelangt im Handel gewöhnlich mit der Hufeifennatter, doch jelten, aus Nordafrifa zu uns. Sch habe fie mit Mäufen, zum Theil auch Eivdechjen erhalten. Sm Webrigen beachte man das bei der Hufeijennatter Gejagte. er E & = a IT Fig. 2. Treppennatter (Rhinechis scalaris). 7) Die Vierftreifen-Natter, Elaphis quaterradiatus, D. B., wieder eine der dalmatinifchen Nattern, eignet fich trefflich für das Terrarium: fie ift ein fräftiges Thier, dabei aber harmlos und gutmüthig, gewöhnt fich bald an den PWfleger umd zeigt ich durchaus nicht wählerifch Hinfichtlich der Nahrung: Sperlinge und ähnliche Vögel, Mäufe, Kleinere Ratten, Fledermänfe, Cidechien, jelbft Fröfche werden genommen. Da diefe Natter eine Yänge von 2 m erreicht, muß man natürlich für einen geräumigen Käfig forgen, welcher ihr Gelegenheit zum Slettern bietet. — Eine etwas fleinere Verwandte, Elaphis sauromates, Eichw., aus Südoftenropa, kommt weit feltener zu uns und gleicht Hinfichtlich der Lebensweije jehr der vorigen. RU, Fig. 3, DVierftreifige Natter (Blaphis quaterradiatus). > 8) Die Bierbinden-Natter oder Hühnmerfchlange, Elaphis (Sco- tophis) quadrivittatus, D. @., aus Nordamerifa, wird mit Sperlingen und Mäufen leicht erhalten; fie ähnelt übrigens Sowohl Hinfichtlich des Neukeren als der Lebensweife ungemein der dalmatiniichen Verwandten. 9) Bon der nordamerifantifchen gefledten Watter, Elaphis (Scotophis) guttatus, einer wirklich prächtigen Schlange, ift auch nicht bejonders Abweichendes zu jagen. Man füttert fie am einfachiten mit Mäufen. 10) Die Zorn= oder grüngelbe Natter, Zamenis viridiflavus, Latr., eine bhübjche, fräftige Schlange aus Südeuropa und dem jiidlicheren Djt- europa, Dalmatien zc., empfiehlt fich wie die Streifennatter al$ Terrariumbeivohner, nur zeigt fie Sth nicht jo gutmüthig und harmlos, behält vielmehr gern ein biffiges Wejen bei. Sie frißt jehr gut und verzehrt mit Ausnahme von Fischen allerlet Fleinere Wirbelthiere: Cidechjen, Blindfchleichen, Eleine Nattern, Vögel, Sledermänfe, Mänje; ich habe noch feine im Befig gehabt, welche Nahrung ver- weigert hätte. DBerlangt, wie die Leopardnatter, gleichmäßige Wärme. Bon ihren beiden Varietäten, der jogen. faspifchen (Z. caspius, Jwan s. trabalis, Pall.) und der Ichwarzen Natter (Z. carbonarius, Fitz.) gilt dafjelbe. (Schluß folgt). Ien und felten eingeführte Amphibien und Reptilien. E3 gereicht uns zur großen Freude, itber einen Import von Amphibien und Neptilien, welche 3. Th. noch nicht eingeführt wurden, 3. Th. nur Selten nach Deutjchland Fommen, berichten zu fünnen. DVBor einigen Tagen langten in der befannten Zuchtanftalt von Baul Matte in Lanfwis-Südende rund 100 Stüd Amphibien und Reptilien, welche neun verschiedenen Arten angehören, direkt von Nordamerifa an. Nur einige wenige Stüce find unterwegs eingegangen, alle übrigen paffirten gefund und munter ein, frejfen und benehmen jtch überhaupt in den Behältern, welche ihnen zum Aufenthalt angewiejen wurden, „wie zu Haufe”. Bon Frofhlurcden find drei Arten dabei. Außer einigen Ochjenfröjchen (Rana mugiens, Merrem), welche mit Vorliebe Eleine Gras» und Wafferfröjche wegjchnappen, finden wir zwei für die Liebhaber neue Spezies: den Yeoparp- frojch (Rana palustris, Leconte) und den Wood- over Holzfrojd) (Rana sylvatica, Leec.). Die interejfanten Leopardfröfche erhielten den Namen von ihrer Zeichnung: braunfchwarze Fleden auf hell röthlichbraunem Grunde, und zwar ziehen Jich auf dem Rüden zwei Neihen diefer rundlich-vieredien Fleden hin und ähnliche lecken, von denen des Rücens durch einen an der Nücenfante Hinlaufenden bronce- Ichillernden gelbröthlichen Längsftreifen getrennt, verbreiten jich über die Körper- jeiten; Weichen und Innenfeite der Hinterjchenkel find gelb, Vorder und Hinter- beine oberwärts jihwärzlich geflect, der Unterleib ift einfarbig weißlich, das Auge broncegrün mit jdwarzer Bupille. Die Größe entipricht der ftarfer Grasfröfche, die Stimme ift ein eimfilbiges, ziemlich Helles Durafen. Bon fleinerer Geftalt find die Holzfröfche, etwa jo wie unfere braunen Moorfröjche (Rana arvalis, Nils. —= R. oxyrrhinus, Steenstr.) denen jie auc) in der Farbe ähneln: die Weibchen find oberjeits gewöhnlich einfarbig vothbraun, (längs der Nüdenfante mit broncefarbigen, fcehwärzlich gefprenfeltem Streifen, umnterfeits weißlich, die Männchen gewöhnlich auf dunfler braunem oder braun- grauem Grunde jchwärzlich geflect, auch unterjeits in der Stehlgegend braun getüpfelt oder gefleckt; beide Gejchlechter mit gelbweißen Dberlippen, braunen Schläfenflec, Zügelitrich und Oberarmfled; Sris in der oberen Hälfte golobronce, in der unteren Hälfte dunkler. Die Stimme Flingt wie die des Grasfrojches. Da Manche den Holzfrojch nur als den nordamerifanifchen Vertreter bezw. als eine Lofalform unferes Grasfrofches betrachten, jo bietet fich jest durch die Ein- führung des eriteren jedem Beobachter und Liebhaber Gelegenheit, vergleichende Unterfuhungen und Beobachtungen anzuftellen, jodaß gerade Diefer Sport erhöhtes Interefje gewinnt. Holz und Leopardenfrojch find in feuchten Terrarien unterzubringen und mit Gewwürm und vergl. zu füttern. Die Shwanzlurhe finden fich in drei Arten vertreten. Bumnächit der breitjchädelige, an jeder SKtörperfeite durch eine mächtige Hautfalte ausge- zeichtete nordamertfantjche Riejenmolc) oder Dellbender (Menopoma alleg- haniense, Harl. — Cryptobranchus horridus), von dem, nebenbei bemerkt, die Abbildung in Bredm’s „‚Ihierleben‘' eine recht mangelhafte Borftellung ge währt. Das größte Stücd ist nahe einen halben Meter, das Fleinfte etwa 35 cm lang; das lehtere zeigt viele große Schwarze Flecden, die andern nur fleine Tüpfelchen. Sie verzehren Fische. Da der Hellbender bis 60 cm lang werden foll, jo dürften die großen Exemplare fait ausgewachhen, aller Borausficht wach aber jchon fort pflanzungsfähig fein, und deshalb feien fie den Befitern geräumiger Behälter (Oartenbaffing 2c.) zur Anschaffung empfohlen. Oeringere Größe, gegen 30 em, haben die beiden mitgefommenen Surchenmolche (Menobranchus lateralis, Say), die in ven prächtigen Sliemenbüfchen einen fchönen Schmuck bejiben. Berfchievdene Stüde des marmorirten oder „getigerten“ Arolot! (Ambly- stoma mavortium, Baird) vervollftändigen die Gruppe der Schwanzlurche. Da wir über diefen Arolotl bereits im I. Bande (1891) der „Blätter, ©. 161, einige Mittheilungen gemacht haben, jo bleibt Hier nur zu erwähnen, daß Die jest importirten Exemplare ein- bi3 zweijährig, verwandelt, 12 bis 20 cm lang und in der Färbung fehr abweichend find. Ganz reizende Erjcheinungen bilden die eingeführten Keinen Schildfröten, insbejondere die ebenjo Hübfchen als beweglichen Bfauenaugen-Schilofröten (Clemmys [Chrysemys]| rubriventris, Leconte) von Thalergröße mit dem grün- gelb md jchtwärzlich marmorirten NRücdenpanzer, den dem Nugenfleden des Baus Ihwanzes ähnlichen Zeichnungen auf den Randplatten, der rothgelben, mit zer- jtreuten jchwarzen Tüpfelflecken verjchenen Bauchichale und der grüngelb und Ihwarz geftreiften Haut. Noch behender im Laufen und QTauchen find Die allerdings einfacher, Ihwarzgrau mit gelb und grauweiß gefärbten, Spitichnauzigen Mojchus- vder Alligator-Schildfröten (Aromochelys [Cinosternum] odorata, Latr.), deren eine Keine Anzahl, die einzelnen etwa von der Größe eines Fünf- markjtüces, mit angelangt ift. Sie beanjpruchen ein feuchtwarmes Terrarium, ausgejtattet mit einer Moos oder Nafenfchicht, einigen Steinhöhlen und einem Wafjerbeden, in welchem die Mofchusjchilofröten gern am Grunde friechen und eg laufen. Das Futter beiteht in Gewürm, Flohfrebfen, gejchabtem rohen Fleisch und dergleichen. Den Schluß des Imports macht eine Gefellfchaft Kleiner und fleinfter Alligatoren, welche recht munter und lebendig find und Fische u. a. ver- zehren. BD. Dereins-LTachrichten. Triton, Berein für Agquarien- und Terrarien-Kunde zu Berlin. 7. ordentliche Sibung am 22, April 1892. Infolge der für die heutige Situng gemachten Beröffentlijungen in den Tageszeitungen war diefelbe derartig ftarf befucht, daß e3 nicht möglid) war, die angejebte Tagesordnung genau inne zu halten. Der Borfibende eröffnet um 8°, Uhr die Sikung und begrüßt die anmwejenden Gäfte, von denen jih 83 in’s Güjftebuch einfehrieben. Das Protofoll vom 1. d. M. wird verlefen und genehmigt. Aus in der Einleitung diefes angeführtem Grunde fonute die Wahl der in lekter Situng angemeldeten Herren noch nicht vorgenommen werden. Neu anzumelden find die Herren: &. Houben, Gutsbef. in Sarria b. Barcelona 12. Carretera de la Bona Nova; &, Speerjchneider, Mechaniker, Steglis, Düppelftv. 25; G. Kretichmer, Mechaniker, Berlin O., Breslaueritr. 21; A. Staeger, Werkführer, Berlin S., Briterftr. 46; A. Kretfchmann, Buchhalter, Berlin SO., Forfteritr. 36; R. Richter, Kfm, Berlin NW., Kronprinzen-Ufer 30; Wagner, Boitjefretär, Schrimm, Um 9 Uhr begann Herr Nitfche mit feinem VBortrage „Die Zucht des chinef. Telejfop- und des jap. Schleierihwanzfiiches im Zimmer und Garten durch den Liebhaber”, der um 10'% Uhr beendet war. Der Vortrag, mit dem eine Ausftelung von Prachteremplaren der genannten Fijch- gattungen und deren Spielarten verbunden war, durch die ganz bejonders auch die Entwidelung der Thiere vom Ci bis zum 6jährigen, vollendet jchönen Thiere zur Geltung fam und an der jich in hervorragender Weife auch die befannte Zuchtanftalt exotifcher Zierfiihe von Paul Matte in Lanfwiß - Südende betheiligt Hatte, wird nicht hier erfcheinen, fjondern fol nur den Mitgliedern unjeres Vereins, auch jpäter eintretenden, Foftenlos zugejandt werden, weil wir glauben, daß ein großer Theil Liebhaber nur deshalb nicht Mitglied unferes Vereins werden, weil fie meinen, durch die Blätter Doch Alles zu erfahren, was im Verein verhandelt wird. Abgejehen von den Bortheilen, die wir jo den Mitgliedern bieten und die denjelben durch die Gratis-Abgabe von Pflanzen, Benußung der Bibliothek, Vortheile beim Einfauf, Belehrung 2c. erwachjen, jollte eben, das muß immer wieder erwähnt werden, jeder Liebhaber jchon deshalb dem Verein beitreten, um die Sache jelbft fördern zu helfen. Je mehr Mitglieder unjer Verein zahlt, je mehr Vortheile werden durch den Verein den Mitgliedern erwachien. Der Fragefaften enthielt folgende Fragen, die fait ausjchlieglich, Yaut Unterjchriften, von den anmejenden Gäjten gejtellt wurden. 1. „Wo befomme ich einen Apparat zu faufen, mit dem ich in meinem Seewajjer- Aquarium den Salzgehalt fontroliven fann?” Bei der Firma Warmbrunn, Quili & Co., hier, Rojenthaler- jtraße und Emil Gundelach in Gehlberg i. Ihr. Vreis 1,25 Mi. Dem Fragefteller wurde durch ein Mitglied gratis das DVerlangte abgegeben. 2. „Wie befommt man Rohrbarjche, die heut ausgefommen find, groß?” Durch) Behandlung, wie im heutigen Vortrag gelehrt, nur verlangen Ddiefe Thiere jauerftoffreiheres Wajjer, aljo ent weder weniger Stüce auf gleichen Raum oder ftarfe Durchlüftung. 3. „Sn der Voffiichen Zeitung las ich in einer Antwort des „Triton“ von blühenden Wafjerpflanzen im Zimmer-Aquarium. Das ift wohl etwas ftarf aufgetragen, im Zimmer ijt man wohl froh, wenn: die Wafjerpflanzen überhaupt vegetiven, von Blühen ift doch wohl Feine Rede?’ Fragefteller wolle jich beim Borftand melden, der ihm Adrejjen aufgeben wird, wo er ih im Laufe des Sommers von der Nichtigkeit des Gejagten überzeugen fanıt. 4. „Haben die Arolotl und Molche vielleiht auch Gehör in den Beinen, wie 5. DB. die Srille? Meine Arolotl und Molche jagen, wenn fie auf dem Boden des Aquarium jiten, wie vajend darin herum, jobald ich mit einem Schlüfjel an dem Boden des Aquarium Elopfe, bleiben jedoch ruhig, wenn jte während des Klopfens nicht gerade auf dem Boden jiben.‘ Nein, Die „Zus Yo erwähnte Erfeinung ift mr davanf zurücdzuführen, daß die durch das Klopfen erzeugte Vibration duch das Wafjer geihwächt wird. 5. „Wie furirt man am bejten Fijche, die mit Pilzen behaftet find?” Man bringe fie in nach unjeren Angaben eingerichtete Aquarien, dort vergehen die Saprolegnien ganz von jelbit. In eim mit viel Sauerftoff produzivenden Pflanzen bejeistes Glas von entjprechender Größe gebracht und dies vecht der bremmenden Sonme am Yenjterbrett bei geichlofjenem Fenfter ausgefekt, wird bei täglichen Wafjerwechjel durch abgejtandenes Waljer von gleicher Temperatur ftets zur Heilung führen. 6. „Meine Mafropoden machten in vergangener Woche merkwürdige ftoßende Bewegungen viiwärts, edoch nur einige Tage, jett jind diejelben verjhmwunden und fie jhmwimmen wieder ganz normal. Bitte um Erklärung der Urfache.’ Die Thiere wollten wahrjcheinlich mit ihren Liebes- ipielen beginnen, wurden aber durch die wieder rauher werdende Witterung darin verhindert. 7. „Welche Fiiche eignen fich am beiten zum Einjeßen in ein Aquarium mit Wafjerleitungs- Zu: und Abfluß ?" Siehe Bericht vom 1. April; dann Bleie, Rothfeder, Grimdling, Schmerke, Hecht, Steinbeiker. -8. „Müffen tadellofe Telejfopz und Schleierihwanzsstiche zwei Afterfloffen haben? Und verringert das Vorhandenfein von mur einer Afterflojje den Werth des Fijches bedeutend?’ Nein, nicht im geringften, wenn nur alle anderen charakteriftiichen Merfmale derartig ausgebildet find, wie heute bejchrieben. 9. „Wo find Katenmwelje zu haben und zu welchem Breije ?" Ber Wild. Geyer in Negensburg und Sul. Reichelt, hier, Kleine Hamburgeritrape 2. Stüd 5 bis 6,50 ME. je nach Größe. 10. „Sind unbejchuppte Fiihe wirflich als folche anzujehen, wenn fie auch vereinzelte Schuppen haben?” Ja. 11. „Welhen Kälte- und welchen Wärmegrad vertragen Telejfop- und Schleierfcehmanz- fie?” Herr Nitfche Halt jeine Fiiche im Winter bet + 60 R. Wafjertemperatur, die im Sommer oft auf 264/20 R. geitiegen ift. 12. ‚Woran erfennt man, daß Gold-Fiihe ausgelaicht haben, um diejelben aus dem Laihbafiin herausnehmen und in ein anderes jesen zu Fönmen?’ Nach Herrn Haeje nehme man die Alten jchon im Laufe des Tages heraus, jobald man merkt, daß das Männchen fich nicht mehr um das Weibchen fümmert. Herr Nitjche hat feine Zuchtfiiche dagegen jtetS evjt des Abends entfernt, da er jtets mod) im Laufe des Nachmittags neue Würfe beobachtete. 13. „Welche Wafjerpflanzen find für Zimmeraquarien am zwecdmäßigiten?‘ Vallisneria, Sagitt. natans, Heth. zosterae folia, Fontinalis antipyretica, Myrioph.-Arten, Nymphäen und Nuphar- Arten in fleineven Eremplaren und möglichit auch in den Fleineren Arten, Limnocharis Humboldtii, Sag. sagittaefolia und sinensis, Saururus-Arten, Trianea bogotensis, Utricularia, Hydrocharis morsus ranae und vieles Anderes mehr. Die erjten 5 ganz unter Waljer, die nächiten beliebig tief, Blätter fommen an die Oberfläche, die darauf folgenden 7 beliebig tief, fonmen über Wafjer, die letten 5 find Schwimmpflanzen. 14. „Hat jhon Jemand den Hecht im Zimmer-Aquarium längere Zeit gehalten? Mir ging er ftets nach wenigen Tagen ein.” Der Hecht ift jhon von vielen Mitgliedern mit beftem Erfolg im Zimmer-Aquarium gehalten worden. Der Hecht im zoolog. Garten wurde vor 1 Jahr als fingerlanges Eremplar eingejett und ift jeßt mehr als handlang. 15. „Welchen Zwed hat eS, daß die im zoologifchen Garten ausgeftellten und unter Obhut des DBereins jtehenden Baljins mit Glasdah verjehen find?” Nur um ein Hineinwerfen von Futter 2c. von Seiten des Publifums zu verhindern, 16. „Siebt es eine Abhandlung über Behandlung von Süfßmafjer-Aquarien? Die in meinem Bejiß befindlichen Bücher über Aquarien haben mich nicht jo belehren Fünnen, daß mein Aquarium jo gedeiht, wie ihres mwünjche und wie ich es oft im zoolog. Garten bewundere.” Ja, unfere Vereinsbibliothef bietet gerade darin jehr gute Anleitungen. — — Borzeigung intereffanter Thiere und Pflanzen. Herr Simon benubt zur Durhlüftung mittelft in der Glasflafche comprimirter Luft ftatt des Gummigebläjes zum Füllen der Flafche eine zweite Flajche mit unterem Tubus, die er durch die Wafjerleitung voll laufen Yaßtz jo hat er in der erjten Flache ohne jede Mühe "/ Atmofjphäre Be re Drud. Sobald dieje verbraucht, läßt ev das Waffer durch den unteren Tubus ablaufen und das Spiel fann dann von Neuem beginnen. Er zeigt ferner eine Transportfanne vor, die unten mit luftdichtem Behälter verfehen, der mit comprimirter Luft mittelft Gummigebläfes ald Durd)- lüftungsapparet für das Transportgefäß dient. Herr Simon zeigt auch die fugelfürmigen mit langem Hals verjehenen Glasgefäße vor, die Herr Profeffor Eilhardt Schuge zum Zmede des Import von niederen Wafjerthieren benußt hat. Durch den langen Hals geht ein eingejchliffener Slasftöpfel, der der Länge nad) hohl ift, bis zur Mitte des Gefäßes, welch Teteres nur big dahin gefüllt if. Wird nun beim Transport die die Flajche bergende Kifte gefantet, jo Fanır Doch nie etwas aus dem Gefäß berauslaufen, ohne daß durch den Stöpfel der Luftzutritt abgejperrt ift. Herr Koralewsfy zeigt den in Nr. 51 der is 1889 bejchriebenen Springbrunnen-Apparat vor, zu dem er einen Apparat zum Wechfeln der Ballons Fonftruirte. In diefer Verbindung ift diejer Springbrunnen-Apparat ficher aller anderen Konftruftionen vorzuziehen, er erfordert feinen Wafjerwechjel, Fein Umfteden des Schlauches, feine Betriebsfraft, er arbeitet abjolut geräufchlos, braucht nicht höher zu hängen, als das Aquarium bis zur Bafis Hoch ift, er ift an jedem Aquarium anzubringen, auc wo eine diesbez. Einrichtung hierzu nicht vorhanden ift und fanı von jedem Kind bedient werden. Ein Xeer- oder Ueberlaufen des Aquarium ift bei diejer Einrichtung un möglid. Der Hebeapparat ift durch den Verein zum ermäßigten Vreife von 25 ME. und der fomplette Apparat mit 12 Liter Flajchen für 40 ME. zu beziehen. Herr Klemmt zeigt einen Sangapparat vor, der in Form eines handlichen Blechfaftens 2 ZTransportifannen, 1 zufammenlegbaren Kafcher mit zufammenfchiebbarem Berlängerungsftüc, 1 Schleppnes, 1 Spaten mit Hafen und 1 Gefäß für Terrarienthiere enthalt. Preis für Vereinz- mitglieder 25. Mf. Die Theile find bei Genanntem auch einzeln zu Haben; der Käjcherbügel mit Zubehör ift bejonder8 empfehlenswerth. Einen ähnlichen zufammenlegbaren Kafcherbügel zeigt Herr Kudenburg vor, der inch. Spaten und Hafen für ME. 4,50 von Herin ©. Rurmftich, Berlin N., Lottumftr. 3, zu beziehen ijt. Herr Nitjche zeigt Aquarien-Handfäfcher, die er fich herftellte aus mit ganz dünnem Summi- Ihlaucdh überzogenen geglühten Draht. So vermied er den Mebeljtand des Abroftens der Nebe bezw. der Grünfpanbildung und Fann dem Käfcher durch einfachen Drud der Hand ftets fofort jede beliebige Yajlon gebeıt. An Pflanzen hatten einige Mitglieder viel jchöne Sachen mitgebracht, die einen Ertrag von Mf. 16,50 ME. ergaben, der der Vereinsfajje übermwiefen wurde. Herr Nitihe macht ganz bejonder3 auf die jchon von Kern W. Hartwig in der „Sfis“ bejchriebene Lysimacha thyrsiflora aufmerffam (ftraußblüthiger Friedlos mit gelber Blume), die jih bejonders für die Zimmer-Aquarien zu eignen jcheine und die während des ganzen Winters jederzeit leicht aus den Winterfnojpen heranzutreiben ift. BEN Kleinere Mlttheilungen. Aus Schlefien wird der Boffifhen Zeitung unterm 19. April gefchrieben: Schon jeit Sahren wird in den jchlefiihen Gebirgsflüffen ein immer größer werdender Mangel an Forellen recht fühlbar empfunden. Cs Fonnte nicht ausbleiben, daß die zuftändigen Behdrden Diejer Erfheinung ihre Aufmerkfamfeit winmeten und die geeigneten Maßnahmen zur Abhilfe in’ Auge faßten. In diefem Danfenswerthen Beftreben wurde die Kegierung zu Liegniß auf den Gutsbejiter Vietfch zu Eulau, Kreis Sprottau, aufmerffam, der um die Hebung und Förderung der Fifhzucht im Allgemeinen ji) jchon feit Sahren verdient gemacht hat. Derjelbe bejitt auf feinem romantijch gelegenen Grundjtücd eine Bergquelle, deren Wafjer frei ift von allen den Ebdelfifchen, namentlich den Forellen jchädlichen DBeftandtheilen, Feinerlei metallische Stoffe abjeßt und auch bei jtrenger Kälte nicht einfriert. Alle diefe Umftände waren für die Regierung maßgebend, die jchleunige Erridtung einer Fünftliden Brutanftalt für Forellen an jener Stelle unter Zuficherung eines nennenswerthen Kojtenbeitrages zu betreiben. Diejelbe wurde denn auch im vorigen November mit 12 Brutfäften erbaut md fteht augenblicklich vor ihren eriten, geradezu überrajchenden Erfolgen. Bon den durch Fünftliche Ablaihung erhaltenen Forelleneiern wurden in jeden Brutfaften 5000 Stüc gebracht, die jet bis auf jehr wenige Ausnahmen ausgejchlüpft find, jodaß Herr Bietjc) Beilage au „Blätter fir Aquarien 1. Cerrarionfrenmde”., II. ®2. Pagdeburg, den 17. Mai 1892. NM 10. über ca. 60000, jehr muntere, durchaus entwicelungsfähige Forellen verfügt, von denen der Staat ein bedeutendes Duantum anfauft, um fie in den Gebirgsmäffern auszufeßen. Der übrige Theil wird nach einiger Zeit in die mit der Brutanftalt verbundenen Stredteiche gejebt, wo Die jungen Forellen mit gefochten Blut und gequirktem Schweinedünger gefüttert werden, fodaß fie Ion in diefem Herbit in den Handel gebracht werden fünnen. Da die Eulauer Anftalt vorzüglich eingerichtet ift, jo wendet ihr die Liegniger Regierung fortgejeßt ihre fpecielle Aufmerffamfeit zu. ©&o liegt es au im ausdrüdlichen Wunjche diefer Behörde, daß diefe Brutanftalt jhon im nächften Sahre bis auf 24 Brutfäften erweitert und dadurd in die Lage gejebt wird, alljährlich mindeflens 120000 Stüd Forellen zu liefern. Stagekaften. 12. „I habe mir im Mai vorigen Jahres zwei Fleine Schildfröten in Größe eines Thaler- flüdes von einer Neije mitgebracht; fie wurden mir in Venedig auf der Straße zu 1 Fr. ange- boten. Die Thieve gefielen und ich fette fie in meine Zimmerfontäne, im welcher ich font nur Goldfifhe hatte. Lebtere bringe ich jedoch jeden Sommer in den Springbrunnen im Garten, und da ich die Schildfröten dem falten Wajjeritrahl dev Wafferleitung nicht ausjegen wollte, baute ich für diejelben an einem pafjenden Plätchen im Garten eine Art Terrarium, zur Hälfte Waffer, zur Hälfte Sand, fodaß die Thiere fie) nach Belieben hier oder da aufhalten Fonnten. Sm Herbit nahm ich fie mit den Goldfifchen wieder herauf in’3 Aquarium und fütterte wöchentlich ein bis zwei Mal mit fein gejchabten rohen Rindfleisch; anderes mochten fie nicht, md Flein gejchnittene Negenmwürmer, die fie jonft gein fraßen, hatte ich nicht. Die Thiere find mm heute noch Außerft mobil, jodaß ich mich veranlaßt jah, in meinem Garten an einem fonnigen Pläbchen ein befjeres Terrarium zu bauen. Ich fuchte ein folches von 2 [m Zlädhe aus, Tieß in der einen Hälfte aus Ziegelfteinen und Gement ein Baffin bauen, in welchem das eine Ufer nad) dem andern Theil des Plabes zu terraffenähnlich auffteigt. In der Mitte ftellte ich eine Kleine Grotte aus Tuff- fteinen auf, in deren Mitte eine fleine Kontäne jpringt (ähnlich wie bei den Zimmerfontänen). Das Ganze wird mit Zinf-Drahtgefleht eingezaunt. Mit welchen Thieren und Pflanzen fünnte ic) nun Waffer und Land beleben, jodaß ic) das Terrarium mit als Zierde des Gartens an- jeden fann.“ 9 Schr, B,, Mai 9. Antwort: Was zunachft die Bepflanzung anbelangt, jo finden Sie auf Seite 180—182 des T, Bandes der „Blätter“ eine Anleitung nebft Angabe der fich für den Zmwed eignenden Gemwächje. Wir jenden Shnen die betreffende Nr. 19 unter Streifband und lenken bier Shre Aufmerfjamfeit insbejondere auf Kalmus, Simfe, gelbe Schwertlilie (Sris), Kalla, dreiblättrigen Tieberflee (Menyanthes), Ftofchlöffel, Wafjer -NRanımnfel, Wafjerfnöterih, Laichfräuter (Potamogeton), Tannenmwedel; mit den eviteren bepflanzen Sie das Ufer, leßtere fünf fommen ins Waffer, an ihrer Stelle fünnten Sie aber auch Wafjernuß (Trapa), fleinere Seerofen u. a., deren Blätter einen bübfchen Schmud der Wafjerfläche abgeben, verwenden. Da die Einrihtung nur mit Drabtgeflecht umzogen ift, jo find bei der Belegung Friechende md Fletternde Bierfüßler, aljo Waffernattern, Mole, Salamander und Echjen, von vornherein ausgejchlojienz Frojchlurche aber Fünnten ein= gejeist werden, falls Sie das Aqua-Terrarium übergittern mollten, jodaß den Springern ein Ent- weichen unmöglich) würde. Sn der Hauptjfache werden Sie mithin auf Fiiche, Arolotl und Sumpf- fildfröten beichränft fein. Bon Fiihen eignen fich Steinbeißer, Schmerle, Kaulbarfeh, Sründling, Elite, Bari, Silber:, Stein» und Forellenbarfch, Eleine Hechte und Forellen, auch Golodfijche und Goldorfen. Ihnen reiht fich der Olm an. Sind die Fifche Flein, fo dürfen auch die Arolotl (8 bi3 10 cm) und die Schildfröten (5 bis 6 cm) nur Flein fein. 2 Srieffaften. Herren W. 9. in Sp. und Dr. 2. in St. ©.: Beiträge mit vielem Danfe empfangen. Den in Ausficht geftellten Mittheilungen fehen wir mit Vergnügen entgegen. — Da sun Kr.: Brief fam zurüd. Ausführlid) in nächfter Nr. bier. Anzeigen. Beptilien jeder Art unter Garantie Tebender Ankunft liefert billigt. Ant. Mulser, [a1] Reptilienhandlung, Bozen-Südtirol. Jetzt vollständig erschienen! ‚DBerlag bon D. %- Boigt in Weimar. j Die Praxis der | N aturgeschichte.| Ein vollständiges Lehrbuch über das Sammeln lebender und toter Naturkörper; deren Beobach- tung, Erhaltung und Pflege im freien und ge- fangenen Zustand; Konservation, Präparation und Aufstellung in Sammlungen etc. Nach den neuesten Erfahrungen bearbeitet von Phil. Leop. Martin. In drei Teilen. Erster Teil: Taxidermie oder die Lehre vom Beobachten, Konservieren, Präparieren etc. Dritte vermehrte Auflage. Mit Atlas von 10 Tafeln. gr. 8. Geh. 6 Mk, Zweiter Teil: Dermoplastik und Museologie oder das Modellieren der Tiere und das Auf- stellen und Erhalten von Naturaliensammlungen. Zweite verm. und verb. Auflage. Nebst einem Atlas von 10 Tafeln. gr. 8. Geh. 7 Mark 50 Pfge. [42] Dritter Teil: Naturstudien. Die botanischen, zoologischen und Akklimati- sationsgärten, Menagerien, Aquarien und Terrarien in ihrer gegenwärtigen Enntwickelung. — Allge- meiner Naturschutz; Einbürgerung fremder Tiere und Gesundheitspflege gefangener und Vögel. 2 Bände, mit Atlas von 12 Tafeln. gr. 8. Geh. 12 Mark 50 Pfge. Preis des kompletten Werkes 26 Mrk. ıBorräthig in allen Buchhandiungen. Sees EEG RGEREEEEEEE Säugetiere Botanisir -Bühfen, -Spaten und -Stöde, Lupen, Pflanzenpressen, Draht: Gitterpreffen ME. 3—; 3. Umbdg. ME. 4,50. — SU. Preisverzeichniß frei. as] Friedr. Ganzenmüller in Würnberg. Grottenfein- Aguarien-Einfäße. Größte Fabrik. Läger in allen Städten. [44] Breislifte frei. - ) ©. A. Dietrich, Clingen bei Greußen i/T p. Luigi Gazzolo Ber Hin, Lindenstrasse 20/21. Agnarienfifhe, Aquarien, Terrarien, ‚2immentifte, Tufffteingrotten und Mufdeln. En: gros & en detail. SUuuftrirte Kataloge gratis und feaneo, Greuh’fihe Derlagsbuhhandlung, Wannen, Die Kleinihiere, ihr Yusen und Schadenf Prof. Dr. 2. Glafer | I Preis: M 3,60; geb. —M 4,28. nus Sid-Europa, Nordahrife, Senegal, Tonfin und Annam liefert unter Garantie lebender Ankunft! Le Laboratoire D’Erpetologie, Montpellier. Ar Preisliften franco und gratis. . +16], Eine feit 10 Sahren. beftehende Hu hier: u. Waturalien: Handiung Soll wegen anhaltender Krankheit des jegigen Befißers wirklich billig jofort nerfauft werden: Nahere Auskunft an Selbftrefleetanten: ertheilt gern unter Beiihluß fürs Niücporto Herr Gustav Möller, Hamburg, [47] Kreutweg 1, erjte Etage. € reug ide Berlagshuhhandfung (N. & M. Krelimann) in et — Druf von Auguft Hopfer in Burg. Beftellungen durd) jede Buhhand- Herausaeaeben von der Anzeigen Cung fowie jede Poftanflaft. D Be werden die gefpaltene Yonpareile- ) ile mit 15 Pf. berenhnet und Auf- Preis jührli) Mark 3.—, Ereut en Verlagsinuppandlung teige "in Die Weclagehandtung Ein monatlic, 2 Uummern. Magdeburg. gegengenommen, mm nn nn nn mn nn nn nen nn nn nn DEDEENERENERDERNORENEDDERTENDERTERKERUETDENDETERDEOERERERDUNDERUDENEEENDERENDEREERNEREDERENERERETEURDUNDENDENKERENRERUNE DUNDEDENDENENDENDERTDERNENT INDDNTENDENDELEN I DERENFUNDERDERDEDERTERERKEREREDERERUERKERKTENE Ne 1i. Scriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenfiv. 8. IIL Band. Inhalt: B. Dürigen: Schlangen fürs Terrarium (Schluß; mit Abbildungen). — Neu und jelten eingeführte Reptilien. — W. Hinderer: Ein Jagd-Ausflug. — DVereins-Nachrichten. — Frage: fajten. — Brieffaften. — Anzeigen. Schlangen fürs Terrarium. (Shluf.) | 11) Sehr zu bedauern tt e8, daß Die zierliche, jchöne Steignatter, Zamenis Dahlii, Sav., aus Dalmatien hHöchit felten einmal zum Freilen zu bringen it. Die Hübjchen TIhiere halten ftch einige Wochen oder Monate ganz gut, jind munter, erfreuen den Pfleger durch die Hierlichkeitt und Gewandtheit der DBe- wegungen, bi3 jie plößlich unter frampfartigen Zuefungen verenden. Soviel bis jegt beobachtet worden, nehmen jte in der Öefangenjchaft Kleine Eidechjen und Blindfchleichen — leider gelten aber jolche Fälle al3 Ausnahme. 12) Die Shwarz- matter, Coryphodon constricter, L.,dieBlad Snafe der Nordamerr faner, hält bei geeigneter Pflege jahrelaug in Der Sefangenfhaft aus, geht bald und leicht ans Futter. Als folches verzehrt fie Eidechjen, en ER er Sinnen,» ON se N Eee Vögel, Jelbit Lurrehe Fig. 4 Hufeijen-Natter (Periops hippocrepis). und Streifen rohen Fleifches; mit anderen, namentlich fleineren Nattern darf fie nicht zufammen gehalten werden. Berlangt einen geräumigen Wafjernapf. 13) Die Hufeifen-Watter, Periops hippoerepis, Wagl., welche die Mittelmeerländer bewohnt und nicht jelten von Nordafrifa zu uns gebracht wird, it ihrer prächtigen Heichnung und fräftigen Geftalt wegen eine Jierde des —- 12 — Terrarium und umfomehr zu empfehlen, als fie bei richtiger Behandlung ich bald an den Pfleger gewöhnt und die in Mäufen, zum Theil auch in Eidechjen bejtehende Nahrung ohne Umftände zu fich nimmt; nur beanjprucht fie eine gleichmäßige Wärme von etwa 17° R. 14) Als legte der Landnattern jei die hübfche Trug- oder Kaben- Natter, Tarbophis (Tachymenis) vivax, D. B., aus Dalmatien 2c. erwähnt. Im Handel ift fie faft immer zu Haben. Der Käfig biete viel Gelegenheit zum Klettern. Sie ift janften Naturells (von „Bilfigfeit“ haben meine Eyemplare nichts gezeigt), gewöhnt fich bald an den Pfleger und nimmt als Nahrung Eidechfen, jeltener Blindfchleichen und Mäufe. Yon den vorgenannten Arten unterfcheidet fie fie) in Betreff der Lebensweife, dab fie in der Dämmerung und am Abend rege ift, weniger am Tage. 15) DieRingelnatter, Tropidonotus natrix, Z., mit den folgenden drei Arten zu den Waffernattern (Natri- einae) gehörig, it cbemjo befannt al3 häufig in ©e- fangenjchaft. Mehr als die vorgenannten verlangen die Wafjernattern großen Waflernapfp und etwas feuchte Verjtede (ange feuchtete® Moos zwilchen Steinen u. dergl.). Sie verzehrt Laubfröfche, braune Fröfche, Tritonen, Salamander und Heine Fische; größere grüne Fröfche und Ströten haben die von mir gepflegten Egemplare troß verjchtedener von mir angejtellter Berjuche (vergl. „Sfis“ 1880, ©. 323) nicht genommen, doch wird folches von anderen Schlangen- pflegern berichtet. Im Juli und Auguft legen die Weibchen auch in der Öe- fangenschaft ihre Eier ab. Um fie zum Ausfchlüpfen zu bringen, behandelt man fie ähnlich wie die der Eivechjen. Man füllt eine Kijte etwa 30 cm hoch mit Sand und Gartenerde, bringt auf diefe etwas Moos und legt darauf Die Eier, bededit fie etwa 15 cm hoch mit Laub und Moos, feuchtet diejes von Zeit zu Zeit Schwach an, fehlicht die Kifte oben mit Drahtgaze und jtellt fie an einen fonnigen Ort. Nach etwa acht Wochen wird man, falls die Einrichtung der Entwicelung günitig war, die Jungen bemerfen, welchen man als Futter fleine Wafjermolche, Fifche, Tröfchchen bietet. 16) Die Würfelmatter, Tropidonotus tessellatus, Zaur., aus dem jiid- ficheren Mitteleuropa, Fischt mit Vorliebe im Waffernapf; Fleinen Weihfischen icheinen fie den Vorzug zu geben, größere Kaulguappen haben die von mir ge- pflegten Exemplare nicht genommen, wohl aber Laub-, braune und jelbit grüne Teichfröfche. Im Allgemeinen verlangt die Würfelnatter, welche gern £lettert, feine andere Behandlung als die vorige, fte wird ebenfobald zahm und zutraulic) als jene. — 13 — 17) Eine ebenfalls Flinte Filchfängerin ift die Bipernatter, Tropidonotus viperinus, Zatr., aus den Mittelmeerländern. Bezüglich der Lebensweije md de3 Betragens im Käfig weicht fie von der Würfelnatter fauım ab. Sc habe fie nur mit Fiichen gefüttert. Aus Nordamerika werden eben- falls zuweilen Wafjernattern zu und gebradt. Da Dies jedoch jeltener gejchieht, will ich Hier nur ” eine Art, die 18) nordamerifanifhe Waffernatter, Tropidonotus sipedon, erwähnen. Sie frißt außer Filchen Sröjche, manche i auch Streifen Fleifch. sm Derliner Fig. 6. Dip ernatter (Tropidonotus Yiperinus), Aquarium hat te jich fortgepflanzt. b. Wüftenfchlangen (Psammophidae). 19) Die Eidehjen-Natter, Coelopeltis lacertina, Fitz., aus Den Mittelmeerländern und ihre dunkle Varietät (var. Neumayeri, Fitz.) gehen in der Gefangenschaft vielfach nicht ans Futter. Man gebe Kleine Vögel, Mläufe und Etdechjen. Natürlich ertragen Exemplare, welche nicht freffen, die Gefangen- Ihaft nicht lange; gejunde Thiere zeigen fich lebhaft und biffig, gefchwächte matt. 20) Die afrifanijhe Sandnatter, Psammophis sibilans, Z., w nur jelten in den Terrarien angetroffen. Ich habe fie noch nicht gehabt; Effeldt fütterte jie mit Bögel und Mäufen, wobei fie fich gut hielten. a mäßige Wärme (etwa 17° R.) und trodner Sand dürften Hauptbedingungen ihres Wohlbefindens jein. e. Aus der Jamtlie ver Sandjkhlangen (Erycidae) fei 21) die gemeine Sandjhhlange, Eryx jaculus, Daud., eine DBe- wohnerin Weltafiens, Aegyptens 2. erwähnt. Sie tft für das Terrarium wenig zu empfehlen, da fte fich falt beitändig im Sande aufhält; höchit felten fommt jie einmal nach oben, vielleicht um bier der Jagd auf ein Beutethier (Echjen, Schleichen) nachzugehen. Im Uebrigen dauert fie in der Gefangen- haft, falls man den Käfigboden mit einer recht hohen Sandjchiht bededt und ven Behälter beitändig warn hält, gut aus. Einige andere ausländische Nattern find hier fchon gejchildert worden, weitere gelangen im nachjtehenden Aufjab und in fpäter folgenden Artikeln zur Beiprechung. BAD. eu und felten eingeführte Reptilien. Dem in voriger Nummer beiprochenen Import nordamerifanifcher Striech- thiere ijt rafch ein zweiter gefolgt. Der lebtere umfaßt eine Eidechjen-Art und mehrere Schlangen-Arten und langte am 20. Mat aus Nordamerifa bei Herrn Paul Matte in Lanfwig-Sidende ar. — 104 — Bon der mitgefommenen Echje, nämlich dem farolinijhen Anoli oder Saumfinger (Anolis carolinensis, Cwv. |A. prineipalis Gray]), jind auf der Neije jedenfalls infolge der rauhen Witterung nicht wenige eingegangen; die anderen hingegen leben bei der ihnen nun gejpendeten Wärme und Sonne zu- jehends auf und erlaben jich an Mehlwürniern, Fliegen und Spinnen und an den an Pflanzen und Terrariumwänden hängenden Wafjertropfen. Wärme umd Sonne, das muß betont werden, verlangen die Durch ihre Behendigfeit md DBeweglichleit an Mauer-Eivdechfen, durch ihre erweiterten umd an der Sohle blätterig quergeftreiften Yehenglievder an die Geconen und durch die Fähigkeit, ihre Färbung zu verändern, an das Chamäleon erinnernden Anolis unbedingt ; dann aber auch werden und find fie ganz reizende und anziehende Beivohner des mit Blattpflanzen, Bortenitüden, Tuffitein und Moos ausgejtatteten Behälters. E3 ijt erfreulich, daß, nachdem jener Anoli Früher auf dem Ihiermarft gänzlich fehlte, im vorigen Herbit Herr Baul Sung in Zittau eine fleine Anzahl dejjelben und jet Herr Matte eine Sendung erhielt. Die Schlangen find in drei Arten vertreten. Sie gehören jämmtlich zur Öruppe der Waffernattern, an denen Nordamerika reich ift, alfo zu den Oattınng$- Verwandten unferer Ningel- und Würfelnatter (Tropidonotus natrix et tessel- latus). Am nächiten ftehen diefen zwei einander jehr ähnliche Arten, der Tropi- donotus saurita Z. und der Trop. sirtalis Z. Oberflählih, d. ). nad) Färbung und Zeichnung betrachtet, fünnen beide Arten leicht für cine gehalten werden, da beide oberjeit3 auf braunem Grunde mit drei golo- oder braungelbeit Längsitreifen gejchmüct find. ImdeR ergeben fich doch bei aufmerffamerem Zu- jehen nicht nur Hinfichtlich der Bejchuppung und Befchilderung, jondern auch Ichon in der Zeichnung mehrere Unterfchieve: Trop. saurita hat drei gelbe Streifen (auf dem Nüdgrat und an jeder Körperfeite einen), aber feine jchwarzen lede aufzuweifen und fennzeichnet fich außerdem durch ein unterhalb des jeitlichen Streifen® und parallel mit diefeom an der Grenze der Bauchjchilder Hinlaufendes rein hellbraunes Längsband fowie durch einen fehmalen, fenkrecht jtehenden gelben ‚le unmittelbar vor dem vorderen Augenwinfel; dem Trop. sirtalis Hingegen fehlen fowohl diefer gelbe VBorderaugenflect wie auch das Hellbraune Lüngsband, dafür ziehen fich an jeder Slörperfeite ober- und unterhalb des gelben Streifen einige Reihen vierediger jcehwarzer Fleden Hin, und ähnliche, aber quergejtellte lee unterbrechen auch den gelben Nücdkgratftreifen. Die eritere Natter fünnte man fonach die Dreiitreifen-, die andere die gefledte Dreijtreifen- Natter nennen. Beide führen die Lcbensweife ihrer europäischen Verwandten und verzehren gern Kleine braune Fröfche. Herr Matte bejibt beide Arten in verschiedenen Größen, durchfchnittlich von etwa /, m Länge. Die dritte Art erinnert beim eriten Beichauen in Bau und Färbung ganz an unfere Schlingnatter (Coronella austriaca): Oberjeite roth-, roft- over bell- graubraun mit einem hellgrauen, von jchwarzen Tüpfeln begleiteten Nückgratftreifen jowie Schwarzen Fledchen im Nacen und hinterm Auge; Unterjette werglich mit einem Stich ins Fleifchrothe, Iris broncefarben, Zunge Schwarz. Daß die Natter aber feine Coronelle ist, Iehrt fchon ein Blik auf. die gefielten Rüdenfchuppen. — 15 — E3 ift die Defay’fhe Natter, Tropidonotus Dekayi, Holbr. over Storeria (Ischnognathus) Dekayi, Baird-Girard. Da wir von den drei Arten einige Exemplare erworben haben, werden wir jpäter ausführlichere Mittheilungen folgen laffen. Sevenfalls dürfen die Hübjchen Kattern, welche feinerlet fonderliche Ansprüche an den PBfleger ftellen, allen Lieb- habern zur Anjchaffung empfohlen werden. Dab jte etwas Neues für unjere Liebhaberet bilden, erhellt u. M. aus dem Umitande, daß fie weder ın der vor einigen Sahren erjchienenen Eleineren Schrift „Das Terrarium” von 9. Lachmann, noch in dem umfangreicheren gleichnamigen Buche 3. dv. Fiicher’s Erwähnung gefunden haben. B. D. Ein Jagdausflug. Bon W. Hinderer in Spaidhingen. Dei wem Freude an der Natur mit einiger Sachfenutniß verbunden it, der fan durch einen Ausflug in feine nächte Umgebung fich reichlich Bevölkerung für feine Naturanftalten aller Art verschaffen ; er wird überall, aber auch überall, irgend etwas finden, das er verwerthen fanır, mag die Gegend, auf die er an- gewiejen tjt, noch jo rauh und unwirthlich und öde erfcheinen. Und gewiß Hat der Liebhaber an Objekten, die jozufagen feine Heimath mit ihm theilen, doppelt jo viel Freude, wenn er fie jelbit gefammelt hat, al8 wenn er fie gefauft hat. Sm Frühjahr, Schon von März an (1892 fand ich den eriten Frojch und den erjten Molch am 21. März), Hauptfüchlich aber vom April bis Juni ziehe ich an einem fjonnigen, windftillen Tage mit einem kräftigen Stod, einem Öazefälcher, der zufammenlegbar und jo eingerichtet ift, daß er am Stock befejtigt werden fan, und ferner mit einem geräumigen mit Henfel verjehenen Einmachglas und mit einer fleinen Schachtel oder Blechbüchje (etwa Stafaobüchje) ausgerüftet hin- aus ins Freie, um dem edlen Wardwerf im Sinne unferer Liebhaberet obzultegen. Sonnig muß der Tag fein, weil fich Sonst nichts fehen läkt, und winpftill, weil bei bewegtem Waller der Fang bejchwerlich und wenig ergiebig ift. Schon an der Grenze der Stadt beginnt mein Jagdrevier; faum habe ich die lebten Häufer im Nücden, jo komme ich vorüber an jommerlich gelegenen Straßen und Eifenbahnböfchungen, an denen ich mir meine Schachtel mit frischen Puppen der Kleinen jcehiwarzen Ameife, entichieven das feinste und willfommenfte Sıuchjfutter, füllle, wobei ich vielleicht auch ein auf einem Mauhvurfshügel ruhendes Eivechschen erhafche. Kac) wenigen Schritten befinde ich mich an einem vom Bierbrauer zum Hwed der Eisgewinnung angelegten, mit Pflanzen bewachjenen Teiche, und hier jummt und fehnuert und quaft e&& nur fo ringsum, daß dem Liebhaber das Herz dor Freude aufgeht. Das Erfte, was mir gleich am Ufer in die Hände Fällt, ijt ein ächter Schwarzfittel, der Wafferftorpion (Nepa einerea) ; er macht zwar nicht viel Speftafel im Aquarium, ift aber auch nicht jo chlimm wie fein Ruf und als Beobachtungsobjeft immerhin intereffant genug, als daß ich ihn laufen Lieke. Nun wird der Käfcher an den Stoc gefteet und das Ufer nach fich Tonnenden Sröfchen und Ströten abgefucht. Schleicht man fich vorfichtig an, jo wird man do bald die Erdfröte (Bufo vulgaris), den braunen (Rana fusca) und den grünen Troich (Rana esculenta) jowohl in männlichen als in weiblichen Exemplaren im Slafe zappeln fehen und als befonderen Glüdsfang entvede ich auch einmal auf einem Strauch den Zaubfrofch (Hyla arborea). Nicht im April, aber etwas ipäter fommt dann zu diefer Gefellfchaft noch die Unfe (euerfröte, Bombinator igneus). Mit den Frofehluchen hat num die Jagd erjt recht begonnen; mit Kenneraugen durhipähe ich jest das Waffer meines Teich® nach Allem, was da freucht und fleucht. Ein unter einem Pflanzenblatt hervorwedelndes Schwänzchen zeigt mir die Stelle, wo ein oder mehrere Männchen von dem prächtigen Berg- molch (Triton alpestris), an den der amerifanijche Triton viridescens in ver Schönheit lange nicht heran fan, um die Gunst eines Weibchens werben; vor- fichtig decke ich meinen Käfcher von oben darüber und — wupp, hebe ich die ganze Gefellfchaft mit einer rafehen Drehung des Käfchers heraus. In nächjter Nähe fehleicht auch der dem Anfänger jo fürchterlich vorkommende Kammmold) (Triton cristatus) herum und nachdem ich mir diefen angeeignet und ihm auch gleich ein Weibchen beigefellt Habe, gehts hinter den Hübjchen Streifenmold) (Triton vulgaris). Daß ich den vierten König zu dem Kartenfpiel der Molche nicht befommen kann, habe ich Schon oft bedauert; leider habe ich mich überzeugen müfjen, daß der Zeiftenmolch (Triton paradoxus) hier nicht vorkommt. Mit den Molchen fische ich natürlich auch viele winzige Ktäferchen und anderes Stleingethier aus dem Waffer, was nad) forgfältigem Auswajchen des Schlammes gleichfalls in mein Glas wandert. Aber Hub! Was kommt denn dort auf einmal vom Grund des Sees an die Oberfläche geftiegen, mit jchlängelnden Leib und Gabeln daran und mit einer Maste vor dem Geficht, daß einem ordentlich davor graut? — Das ift die Zarve des großen gerandeten Schwimmtäfers (Dytiseus marginalis), ein Mordgefelle, der eine der armen Kaulquappen (Frojchlarven) um die andere vom Boden heraufholt, um fie an der Wafjeroberfläche auszujaugen, und der jchlieglich die Mitglieder feiner eigenen Sippe aufzehrt; den lafjen wir ruhig fein unheimliches Wesen im Sec weiter treiben, wenn yoir ihm nicht, wie e3 dem Naubzeug gebührt, den Garaus machen wollen. Dagegen nehme ich den Dytiscus jelbft, wenn er fich erwifchen läßt, zu der übrigen Gefellfchaft und natürlich auch einige der zierlichen und lebhaften Grabenjchwimmtäfer (Acilius sulcatus) und die intereffante Schwimmwanze (Nüdenjchivimmer, Notonecta glauca), denn alle diefe Thiere find nicht fo gefährlicher Art, wie fie gewöhnlic) gejchildert werden — weil man fie manchmal an todten Fischen freijend findet, müffen fie die Fifche getödtet haben, während fie nach meiner Erfahrung an die Zeßteren erjt gehen, wenn die Fiiche aus irgend einer Urfacde jchon gejtorben oder doch vor Krankheit faft bewegungslos find. Noch einige Waljerjchreitwanzen, rothe Milben, Taumeltäfer (Gyrinus natator) und Söcherfliegenlarven (Phryganeen), und wenn mir das Glück befonders günftig ift, eine Wafjerjpinne (Argyroneta aquatica), dann ift in der Hauptfache diefer Theil des Jagdgebiets abgejucht. Doch; nehme ich mir aus dem Sumpf noch ein fehönes Egemplar des Wafjer- wegerich$ (Alisma Plantago), eine Sumpfdotterblume (Caltha palustris), einige Sumpfvergigmeinntcht (Myosotispalustris), den Wafjernabel (Hydrocotyle vulgaris), — 107 — eine Portion Hornfraut (Ceratophyllum), vielleicht auch den Igelfolben (Spar- sanium ramosum), die ich alle hübjch nebeneinander gelegt in ein feuchtes Tuch einfchlage, jchöpfe dann aus einer flachen Pfübe eine Anzahl Larven vom braunen Frosch als begehrtes Futter für meinen Arolotl und andere Molche, wähle mir auch das eine oder andre Exemplar der jo mafjenhaft auftretenden, pflanzen- feindlichen Schlammfchnecen (Limnaea) aus und hajche jchlieglich noch einige Köcherfliegen, Heufchreden und Anderes, um auch meinen Zröjchen etwas heim- zubringen. Unmittelbar an meinem Cisweiher fließt ein munteres, flarcs Büchlein vorbei; diejes liefert mir meine Elrigen, große zur Bevölkerung des Aquarium, ganz fleine zur Nahrung für den Hundsfiich. Wafjerflöhe (Gammarus pulex) finden fich hier zwischen Laichfräutern (Potamogeton), Wafjerranunfel (Ranunculus aquatilis) und Wafjerstern (Callitriche) in Menge; natürlich bleiben auch Die genannten Bilanzen, denen ich vom Bachrand auch einige Giftranunfel (Frojch- pfeffer, Ranunculus scelleratus) beilegen fann, nicht unbeachtet, und wenn ich recht nachjehe, jeßt e3 noch eine Anzahl der niedlichen Napfichneefchen (Ancylus), welche an der Unterjeite von Steinen oder Bilanzenblättern haften. Bom Eisweiher nur durch einen Streifen Land getrennt befindet jich der jogen. Siegelweiher, eine große Wafferlache, die durch das zum Zwed der Ziegel- fabrifation erfolgte Ausgraben von Lehm entftanden ift. Im den tiefften Theil diejes Weihers hat vor Jahren einmal der Beliter Karpfen eingejeßt, nach welchen jpäter nicht mehr gejehen wurde, weil man annahm, daß jie wegen Mangels an Nahrung nicht gedeihen Fünnen. Num erfcheinen aber jedes Frühjahr Hunderte von jungen Karpfen am Ufer — ein Zeichen, dat die alten doch davongefommen find und fich fortgepflanzt haben —, und einige diefer Kärpfchen, die man zur Laichzeit wohl mit der bloßen Hand fangen fan, jind eine hochwillfommene Beute für unjer Einen. Der gleiche Weiher beherbergt auch noch taujende von Bartgrundeln, und thun wir uns auch von diefen einige ein, theils fürs Aquarium, theils für den Arolotl, der Grundeln leichter al3 andere Filche füngt, weil fie Jich meijt am Boden aufhalten. Ein Eremplar des Schön blühenden aufjchwimmenpden Polygonum (Knöterich) nehme ich hier auch noch mit, und danır jehe ich, daß alle Bilanzen gut feucht liegen. Sebt tritt das erjte große Halt ein. Der weitere Verlauf der Jagd führt mich in der entgegengejeßten Richtung des Thal3 an den etwa 5 Km entfernten Kageljee. Da fehre ich unterwegs zu Haufe ein, jeße Dort das, was ich bis jeßt gejammelt Habe, in einer großen, gut zugededten Wafjerjchüffel ab, und — ein fräftiger Trunf auf den weiteren Weg fchadet auch nichts. Dereins-ITachrichten. „Triton“, Verein für Aquarien und TerrariensKunde zu Berlin. 8 ordentliche Sibung am 6. Mai 1892 im Nejtaurant „Königshallen”, Königftraße 33. Um 8°, Uhr eu öffnet dev VBorfibende die Situng und begrüßt die anmwejenden Gäfte, von welchen fi zehn im’s Gäftebuch eintrugen. Herr Direktor Veit übergiebt: Noßmähler, „Das Süßwafjer-Aquarium‘; Herr Jordan: Dr. Knauer, „Europa’s Kriechthiere und Lurche”, Brehm, „Ihierleben, Injekten‘, Dr. Migula, „Die Bakterien’ gejchenfweife für die VBereing-Bibliothef an Herin Simon. Herr Reichelt über- giebt gejchenfmweife ein Schild für das Vereinzipind mit Namen des Vereins, Der Kafjiver meldet für den 1. Mat einen Kafjenbeitand von M. 144,85 an. Ein Antrag des Herin Belling, in der „Ihierbörje” ein Inferat für die VBereinsintereijen aufzugeben, wird angenommen und der Schriftführer mit der Ausführung beauftragt. Die auswärtigen Mitglieder dürfte es interejfiren, zu erfahren, daß in diefem Jahre Die Schleierfhwänze und Telejfopen bei den Herren Haeje, Unger und Hothorn bereits gelaicht haben. Hierzu bemerft Herr Nitjche, daß er jeine Zuchtfiihe aus in jeinen: st angegebenen Gründen erit Ende Mai zur Zucht zufanmenjeben wird. Den nun folgenden hochinterejjanten Bortrag des Herin Nidlefs über „Die Zucht de3 Bitterlings im Zimmer-Aquarium‘ lajjen wir nur unjeren Mitgliedern, auch fpater eintretenden als bejondere Drucfache zugehen. Im der Disfuifton, die fi) an den Vortrag Ihliekt, frägt Herr Major Wagner, od Jemand jchon die zur Bitterlingszucht nothiwendige Malermufchel längere Zeit im Zimmer-Aquarium gehalten hätte. Diefe Frage wird von vielen Mitgliedern bejaht. Herr Simon und Herr Nicdlefs pflegten einige Eremplare derjelben mehrere Jahre hindurch. Nach den Erfahrungen der Herren, die das Thier jchon hielten, verlangt die Malermujchel flaves Wafjer und Sandgrund oder doc wenigjteus nicht zu niedrige Sandihicht auf Erdgrund. Den Pflanzen jchadet fie nicht. Sie geht auf ihren Wanderungen um die Pflanzen herum. Die Mufchel nimmt nad) Heren Ricdlefs Cyclops, Daphnien 2c. als Nahrung nicht an, jondern lebt ausfchlieklich von Snfujorien, Herr Ricklefs bringt nachjtehenden Artifel aus Nr. 197 de3 Berliner Lofal-Anzeigers vom 28. April d. 3. zur Kenntmiß: „&ine „rührende”“ Gefhichte wird in Folgendem aus Königsberg i. Pr. gemeldet: ‚Sch befand mich Yuftwandelnd auf der Cranzer Chaufjee in der Nähe von Rothenftein. Zahlreiche Fröfche hüpften auf dem Wege herum, da fuhr ein Wagen vorüber, ein Frojch hüpfte nicht fchnell genug in den Graben und das eine Kad des Wagens ging ihm über beide Hinterfchenfel hinweg. Unfähig, fich weiter fortzubewegen, lag der Frojch im Chaufjeeftaube. Da gejhah nach) einiger Zeit etwas ganz Merfwürdiges: Vom anderen Rande der Chaufjee hüpfte ein großer Frofch daher umd diveft auf den bleffirten Kameraden zu; Diefer Fletterte nun nicht ohne große Mühe auf den Rüden feines Mitfrofches und nun ging der Ritt — natürlich in jehr langfamem Tempo, wie es fich bei Verwundeten-Transporten ziemt, nach einer Fleinen Wafjerlache des Grabenz, in dejjen die Wunden Fühlenden Fluthen der barmherzige Srojchjamariter mit feinem Schübling verfhmwand.‘ (Sollte der Gewährsmann, vielleicht gar ein Verwandter des jeligen Mimchhaufen jein?“) — und bemerkt dazu Folgendes: Beim Lejen diejer Mittheilung würde ich wahrjcheinlich eine ebenjo ironifche Bemerkung gemacht haben, wie die Zeitung e8 gethan hat, wenn ich nicht einen ähnlichen Fall mit angejehen hätte 3 war im Frühling des Jahres 1885, den Monat vermag ich leider nicht mehr anzugeben, al3 ich an einem Sonntag Vormittag, vom Gefchäft Fommend, den Friedrihshain paffirte und Dort mehrmals um einen der beiden Teiche herum promenirte; e8 war der größere, nördlich gelegene Teich, der jet dem Austrocnen preis- gegeben zu fein jcheint. An einer Stelle des Teiches trat das Wafjer ziemlich) diht an den Weg heran, und auf der Dazmwijchenliegenden, janft abfteigenden Nafenfläche tummelte ji) im Sonnen- ihein ein Völkchen grüner Wafferfröfhe, Rana esculenta. Nach) dem Gebahren der Thiere zu urtheilen, mußte die Laichzeit nahe bevorftehen. Sobald ich dicht an die Rafjenflähe herantrat, jprang die ganze Gejellfehaft in’3 Waffer und fam, wenn ich etwas zurücdgetreten war, nad und nad) wieder heraus. Auf meinem nächften Rundgang gewahrte ich, in der Nähe der betreffenden Stelle wieder angelangt, wie ein junger Burfche einen Stein vom Wege nahm und ihn unter die Sröfche warf. ALS ich näher hinzutrat, jah ich auf dem Rafen einen Frojch regungslos mit aus- geftredften Beinen liegen; ein dunkler Flec auf feinem Naden jchien mir zu zeigen, daß er Dort getroffen worden jei. Auf meine Frage, warım er nad) dem Frojch geworfen habe, antwortete mir der junge Menfch, indem er fi zum Fortgehen wandte, ev habe den Frojch garnicht treffen wollen, jondern nur die Abficht gehabt, die Fröfche recht jehnell in’3 Waffer zurücdijpringen zu jehen. Sch blieb ftehen, um abzuwarten, ob das Thier wieder zu fi) fommen würde, da Fröjhe befanntlich jehr zählebig find. Nach einigen Minuten begann der Frofch fich zu vegen, z0g die Beine an und holte zu einen Sprung aus, wobei er jedoch auf den Rüden fiel. Anzmwifchen waren die übrigen Beilage zu ‚Blätter für Aqnarien- ı. Cevrarienfreime”, III. ©. Magdeburg, den 31. Mat 1892. Ne 11, Fröfhe aus dem Waffer heraus gefommen und auch mehrere in dev Nähe des Vermundeten vorbei gejehlüpft; jest gelangte ein ziemlich großer Frojch in die Nähe feines unglücklichen Kameraden. ALS er deijen anfichtig wurde, Fam er gerade auf denjelben zu und hüpfte, ihn von allen Seiten betrachtend, vorlihtig um ihm herum, dann ging ev dicht am ihn hevan umd jtieß ihn mit der Schnauze mehrmals in die Seite, worauf der verwundete Trojch ein Lebenszeichen von fi) gab, indem er die Vorderpfoten bewegte. um verjuchte der zu Hilfe gefommene Frofch den anderen aufzurichten, dadurd), daß er feinen Kopf unter den Körper des Liegenden job umd ihn Herum- zumälgen juchte.. Diefer Berjuch mißlang zweimal. Sebt fette ji) der Krofch zwilchen die Hinter- beine des Verwundeten, lehnte fich mit dem VBorderförper über den Liegenden, umarmte diefen mit den DVorderpfoten und richtete ihn, langjam viiefwärts Friechend, wieder auf. Der vermintdete Trofch froh), nachdem er einige Minuten till gejelfen, ganz langlam in’s Wafjer, während fein Retter fi) den anderen Fröjchen zumandte. Wenn auch der grüne Wafferfrofch zu den begabteren feiner Art zahlt, jo war ich doch höcdhjit erjtaunt, von einem Krofch die Ausführung eines Samariter- dienjtes gejehen zu haben, wie man folchen bei höher entwicelten Thieren nur felten beobachten fann, jest er dod) in der Art und Weile, wie er ausgeführt wurde, eine Reihe folgerichtiger Gedanken des Frojches voraus. Damals gab e3 noch feinen Verein „Triton“, und meine DVer- wandten hatten fiir „PBaddengejchichten” Feinen Sinn. Sch habe bisher mit der Veröffentlichung meiner Beobachtung zurückgehalten, in dev Hoffnung, doc einmal über ein ähnliches Borfommniß einen Bericht zu lefen, an den ich mich mit meiner Mittheilung beftätigend anfchliegen fönnte, denn jonjt ware ich ficherlich auch fiir einen Verwandten Minchhaufen’s gehalten wordeır, Hieran jchließend berichtet Herr Nitfche Folgendes: In einem ca. 10 [_|Meter großen Zümpel beobachtete ich das Laichgejchäft einer Sefellfchaft von etwa 100—150 Stük Thaufröjchen, die ji) Durch meine md meines Begleiters Anmejenheit und jogar theilweifen Beläftigungen in feiner Weije jtören Tießen. Da jehe ich einen Teichfrofch dem Tiimpel zueilen, bei dejjen Ericheinen jofort drei große TIhaufröjche wie auf Kommando das Waller. verließen und auf den Eindringling zueilten, der num jchleunigit retirirte.e Die Thaufröjche gaben die Verfolgung nicht eher auf, als bis der Zeichfrojch in einem etwa 5 Meter entfernten Graben verXhwand. Danır erjt Fehrten die Verfolger zu ihren Kameraden zurüd., (Schluß folgt.) Stagefaften. 13. Herin &. B. in M.: Aus den Furzen Angaben ift nicht zu entnehmen, was Ahrer Gidechie fehlen mag. Da Sie diefelbe aber in einem „Kaftenaquarium mit Terrarium‘, über dejjei GEintihtung Sie uns gleichfalls nichts mittheilen, Halten, jo fürchten wir, daß der Aufenthalt fiir die Gidechje zu feucht ift. Dielleicht haben Sie die Freundlichkeit, uns weitere Aufjchlüffe zu geben, damit wir Ihnen event. zumächit bezüglich der zwedfmärigen Einrichtung des Behälters einige BWinfe zukommen lafjen fünnen. Wenn die Wafferlilie in Ihrem Aquarium im vor. Jahre geblüht und Samenfapjelı gebildet und in diefem Frühjahr jchon mieder neue Blätter getrieben Hat, jo dürfen Sie aud) ein erneutes Blühen erwarten. Die Blattfußkvebje find den Fiichen nicht gefährlich. Brieffaften. Han W. 9 in Sp.: Die beiden intereffanten Mittheilungen werden wir ganz nad) Wunfd verwenden. Beiten Dank! Ihrer Anregung werden wir Kolge Feiften, — Hein A. Sch. in 9.: Die Aenderung zu dem freundlichit gefandten Axtifel Haben wir erhalten. Vielen Dank! — SHerin Dr. ©. 8. in Moskau: Sendung mit Dank erhalten. Ihrem Erjuchen kommen mir gern nad. — 110 — Anzeigen. ya mit Felfen und Ziihen, mehr als 10 Eimer Wafjer falfend, Gefammthöhe 116 cm, Bajfinhöhe 40 cm, Durchmefjer 80 cm zu verfaufen für 100 Mark. [48] Dr. Haberkorn, Bromberg, Gymnafialftr. 1. LI, Beptilien jeder Art unter Garantie Yebender Ankunft liefert billigt. Ant. Mulser, [49] Reptilienhandlung, Bozen-Südtirol. Div. Füllungsthiere für Aquarien liefert auch gegen Taufe) gegen andere Tihiere 2c. [50] ®. P. A. Gerber, Sontneberg ©.M. Grottenfein- Aguarien-Einfüße. Größte Zabrif. Lager in allen Städten. 51] Breislifte frei. ©. A. Dietrich, Glingen bei Greußen i/IH Smaragd - Eidechsen \ pradhtoolle Thiere, Stud 50, 75 Pf. u. IME,, tihtige Juchtpaare 1,50 ME. u. 2 ME. Ringel- und Würfelnattern! lehr Ihn, ©t. 75 Pi., 1—-1,50 ME., extragroß 2—-3 Mi. Blindichleichen jehr groß, St. 50 Bi. Aquarienfiiche p. 100 ©t., Flein 2 Mf., groß 3 ME., ertragroß 10 ME. Alle Füllungsthiere f. Aquarien billigf! [52] Freisliften gratis und franfo. „Ornis“ (R. Zingelmann) üftrin. ELuigi Gazzolo Ber m Lindenstrasse 20/21. Aguarienfifde, Aquarien, Terrarien, Bluntentifde, Tufffteingrotten und Mufgeln, [53] En gros & en detail. Sunftrirte Sataloge gratis und franco, I,edendß Reptilien 1, Amplbien nus Sid-Europa, Nordafritfa, Senegal, Tontin und Annam liefext umter Garantie lebender Anfunft Le Laboratoire D’Erpetologie, Montpellier. PBreistitten franco und gratis, [54] Den meuhinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: 2 Blätter für Agnarien: u. Gerrarienfrennde Erfter Band (LT. Sahrg.) und zweiter Band (II. Jahrg.) — geheftet je ME. 3.—. — Diejelben — eleg. gebunden Mf. 4.25, Diefe beiven Bände bieten eine Fülle interefjanten und dabei gut iluftrirten Stoffes. Creuß’fhe Derlagsbudhhandlung, Magdeburg. 4 Ad BGoldfijchbajtlins Uquarienbehälter große Ledige und runde ganz aus Glas, aus einem Stüd, ver). [55] P. Andre, Mustau D.-8. a Bitte Preislifte zu verlangen. & Soeben erjchien: Dentichlands Amphibien ud Aeptilien von Yruno Dürigen. 3. Lieferung, mit einer Sarbentafel und mehreren Holzfchnitten. ÜLEIB’rtpe Weriagshuchyendig., Magdeburn. ETLIEEEENTTERED Greut’ihe DVerlagsbuchhandlg. in Magdeburg. Die Biftihlangen Europas beichrieben und im ihrer Lebensmeile gejchildert von 8. Lahmann. Mit 9 in den Teit gedruckten Holsjänitten. Preis: DIE. 1.50 — fl. —.93 d. W. Ser Keewaler-Aguarien im Dimmer von Heinhold Ed. Hofmanı. Für den Drud bearbeitet und herausgegeben von Dr. Karl Run. Mit vielen Abbildungen im Tert. Preis: ME. 3.— = fl. 1.86 d. W. (Eur) gr EEE EEE Tor ET BEE EN BEREITETE Ereuy’ihe Verlagsbudhandfung (N. & M. Kretichmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. Beftellungen durd) jede Huhhand- erausaeaeben von der Anzeigen fung fowie jede Poftanflaft. Ö oe werden die ge elek Wonpareille- a Ereut, Isjen Dexrlagsbudjjandlung seite mit 15 Pr. bereanet and Auf träge in der Verlagshandlung ent- monatlid, 2 Mummern. Magdeburg. gegengenommen. m nn nn UL nn un nn nn nn nn nn nn m nn DIITIUEETIEHE IRTENERENDEETEEOEEEDEREDDRTRTERTERERTEND TER UIRERDIATAATTETDEETTIETDEDDITEREREDERDENTEDERDERDEERDEDERUDERNBERDERDDERDERDERDERERENERENDDORERENEBENDEDEEDEDEREDEREERTENERDETETEERKETTEURORERERTEREEDEREEREREEN N 12, Söriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenftr. 8. IH. Band. Inbatt: RW. Hinderer: Ein Jagd-Ausflug (Schluß). — W. Geyer: Ueber Durdhlüftung des Aquarium (mit Abbildgn.). — Dr. Klingel: Borficht beim Gebrauh von Durhlüftern! — Dr. Leuthner: Zur Fortpflanzung des Feuer-Salamanders. — Dr. G. Kojhemnifoff, Em Zimmer-Agquarium mit Thieren aus dem jchwarzen Meere. — DVereins:Nachrichten. — Kleinere Mittheilungen. — Brieffaften. — Anzeigen. Ein Jagdausflug. Bon W, Hinderer in Spaichingen. (Shluß.) Der Nageljee it ein Torfmoor; zum Theil beiteht er aus friich aus- gejtochenen Stellen, die mit Wafjer angefüllt und für ung von wenig Interefje find, zum Theil aber, an den fcehon früher ausgejtochenen Stellen, ift er wieder mit der dem Torfboden eigenen Pflanzenfchicht überwachjen, und dazwilchen finden fich noch einzelne Waffertümpel. Die Vflanzenschicht bildet amjcheinend einen feften Grund, aber auch fie ruht auf Waller, weshalb das Begehen nicht un. gefährlich ift und der Boden beim Betreten fortwährend unter den Füßen fcehwanft. Wafjerjcheu darf man da jchon garnicht fein, denn troß aller Borficht finft man auch einmal jo ein, daß man die Stiefel mit Waller füllt. Ueberaus jchwierig it natürlich das Heranfommen an die freien Waffertümpel. Das ganze Gepräge jolcher überwachjenen Torfmoore it ein fremdartiges, und wenn wir uns Die einzelnen aus dem Sumpfmoor hervoritehenden Pflanzen näher anjehen, jo find auch jie Gefichter, Die wir vorher nicht gefannt haben, wenn wir fie auch fofort als für uns recht brauchbar finden. Sp das prächtige, in feinem ganzen Bau an einen niederliegenden Rofenftrauch erinnernde Comarum palustre, die Parnassia palustris (Sumpfleberblümchen, Studentenröschen) und manche fchöne Riedgräfer. Auf dem Wafler der Tüimpel fchwimmen die Blätter und aus ihm ragen Die unvergleichlich jchönen Blüthen von Menyanthes trifoliata (Bitterflee); jonft aber jcheint uns außer einer von uns aufgeftöberten und mit kreifchendem Gefchrei auffliegenden Wildente ringsum fein Leben zu fein und auch im Waffer nicht, wenn nicht ab und zu ein Mölchlein an die Oberfläche kommt, um Luft zu Holen. — 112 — Num ftülpe ich aber die Hemdärmel zurüc, greife unerfchroden tief hinab in das braune Moorwafjer und reife ein Büfchel Pflanzen und Wurzelwerf heraus — wie da Alles lebt und wimmelt und zum rettenden naffen Elemente zuricitrebt! Mit einem einzigen Griff habe ich eine Menge der Kleinjten Mufchelm, nämlich der Erbfenmuscheln (Pisidium), ferner viele fleine Tellerfchneden (Planorbis), Wafferaffeln (Assellus aquaticus), Wafjerwürmer und verjchiedene Smjektenlarven, fowie zwei zwifchen Wurzeln fi) aufhaltende Wafjertäfer, wovon Der eine der glänzend fehwarze Kolbenwafjerfäfer (Hydrophilus aterrimus) it. Cinige jolche Griffe, und e8 wird aud) das anfpruchsvollite Liebdaberherz befriedigt jein! — Ein fchönes Polygonum viviparum und Bistorta grabe ich mir auch noch aus dem Moorboden und wohl auch) einen oder den andern Schachtelhalm (Eiquisetum). Schon auf dem Herweg habe ich mir aus einem Wiejengraben Wafjerlinjen (Lemna minor) und Brunnenfrefje (Nasturtium offieinale und amphibium) mitgenommen, von welch” Leßteren die eine ja auch vorzüglich zu Salat fich eignet, während die andere jo abjcheulich bitter jehmedt, daß einer meiner Belannten, dem aus Berjehen ftatt der offizinellen Brunnenfrejje die andre aufgetifcht wurde, meinte, er habe Gift gegejjen. Bin ich jebt noch nicht zu müde, jo mache ich auf dem Rücdweg einen Eleinen Abftecher gegen unfern Dreifaltigfeitsberg hinüber. Dort fanır mich zwar eine an einem Steinriegel liegende Kreuzotter recht erjchreden, aber ganz jicher finde ich an einem feuchten Abhang auch den auffallend gefleckten Seuerfalamander (Salamandra maculata) und ich habe Gelegenheit, mir die wohlriechende Wajjer- minze (Mentha aquatica), ein hübjch blühendes Weidenröschen (Epilobium) und den fir das feuchte Terrarium geeigneten Huflattic) (Tussilago) von einem Graben zu holen. Dder aber ich mache den Nüchveg auf der andern Seite des Thales, wo ich an ein nur Wenigen befanntes Bläschen fomme, an dem das hier jo feltene Settfraut (Pinguicula vulgaris) wächlt. Sp fehre ich denn reich beladen mit Beute heim und habe eine jehöne Sammlung von Thieren und Pflanzen beieinander, und das Alles manchmal an einem Tag aus eimem Umkreis von 5 km Durchmefjer und in einer Gegend, die zu den unwirthlichiten des Schwabenlandes zäylt!”) Ueber Durchlüftung des Aquarium.) Bon Wilhelm Geyer. E38 giebt für diefen Zweck verjchiedene Durchlüftungsvorrichtungen, welche dem Aguarium entweder muır Luft, oder Wafjer und Luft zugleich zuführen. Eine bewährte Einrichtung erjterer Art ift die folgende: Ein zum Beck leichter *) &infender ift, joweit es ihm feine Zeit erlaubt, bereit, die einen oder anderen Thiere und Pflanzen folchen Liebhabern, welche diejelben nicht jelbft erreichen Fünnen, unentgeltlich zu verfchaffen. =#) Um dem Lejer zu zeigen, in welcher Weije der Berfaffer des joeben erjhienenen umd im nächjter Nummer zu bejprechenden „Katehismus fiir Aquarienliebhaber”, 2. Auflage, den Stoff behandelt, geben wir hier einen leinen Abjchnitt wieder, und zwar die Antwort, welche der Verz fafjer auf die Frage: „Kann dem Aquarium noch in anderer Weife al3 mittelft Springbrunmens Luft zugeführt werden?’ extheilt. D. Schr. — 113 — Ausfüllung oben offener und etwa in Höhe von ca. 2 m aufgehängter Waifer- behälter Hat am Boden ein abwärts gehendes Ablaufrohr, in welches feitlich ein dünnes Bleirohr als Abzweigung einmündet, daS bi3 zum obern Nand des Bes hälters aufgebogen und dort durch einen Hafen feitgehalten ift. An das Ablauf rohr wird mittelft Gummifchlauchverbindung ein etwa bleiftiftoides und 1 m langes Glasrohr befeftigt, das nahe feinem obern Ende in eine Schleife ume- gebogen tft, am untern Ende aber einen Gummifchlauch zur Verbindung mit einem unteren, vem Sammelbehälter, trägt. Diefer untere Behälter it dem oberen räumlich gleich und Luftdicht gejchloffen, befigt aber unten einen Hahn zum Ab- lajjen des Wafjers und an der oberen Seite ziwer eingelöthete diinne Rohre. Das eine wird mittelft des bereits erwähnten, an der Ölasröhre befindlichen Gummifchlauches mit diefer leßteren und dem oberen Behälter in Verbindung gebracht. Von dem zweiten Nohr wird ein Gummifchlauch nach dem zur durche lüftenden Aquarium geleitet und in das Ende des Schlauches ein Glasrohr mit ausgezogener Spite eingefügt, durch welche die Luft in feinen WBerlen in das Wafjer tritt. Ar dem Stückchen Gummischlauch, welches oben das Glasrohr mit dem oberen Behälter verbindet, wird eine Drahtklemme mit Stelljchraube angebracht, um das Arbeiten des Apparates reguliren zu fünnen. Der obere Behälter wird mit Waffer gefüllt, welches durch das mit Drahtflenme verengerte Abflußrohre in Schwachen Strahl in das Glasrohr tritt, dabei aber durch das aufwärts gebogene jchwache Bleirohr Luft mit fich fortreißt, welche fich an der Slasjchleife in großen Perlen vom Waffer abjcheivet. Sit der Zufluß richtig vegulirt, jo fieht man durch das Glascohr einen ununterbrochenen Strom großer Zuftperlen, durch Keine Wafferfcheidewände von einander abgetrennt, dem untern Behälter zufließen. Von hier tritt die jo zugeführte verdichtete Luft durch den Gummifchlauch und die daran befindliche Glasspige in das Aquarium in Kleinen Berlen ein. ft der obere Behälter leer gelaufen, fo wird er durch das aus dem Hahn des unteren Behälters abgelaffene Waffer wieder aufgefüllt. Beim Ablaffen muß aber die Schlauchverbindung mit dem Aquarium durch die Klemme abgefperrt werden, da font Waffer aus dem Aquarium nachgezogen wird. Diefe Durch: lüftungsvorrichtung läßt fich auch leicht mittelft der auf Seite 19 des „Katechis- mus“ erwähnten Wechjelballons einrichten. Hier zu erwähnen tft eine vom Verfaffer nach dem ee fonftrutirte Durhlüftung, welche jehr einfach it und den Vortheil Hat, überall aufgefteltt werden zu können. Im einem oben offenen, mit Waffer gefüllten Eylinder gleitet ein zweiter, engerer, oben gejchloffener Cylinder, welcher mit einer Handhabe zum Anziehen, einem Ventil zum Einlaffen der Luft während des Aufziehens und einem Schlauchhahn für Zuleitung der Luft in das Aquarium verfehen it. Dabei muß er hinveichendes Gewicht befigen, um die in ihm befindliche Luft zu verdichten. Diefer Colinder wird bei geöffneten Bentil und geschloffenem Schlauchhahn gehoben md daducch mit Luft gefüllt, das Ventil dann gejchloffen und der Schlauchhahn geöffnet, durch welchen nım die Luft unter dem durch das Gericht de3 Cylinders bedingten Druck mittelft Gummifchlauches zum Aquarium geleitet wird umd dort durch eine feine Spite in das Waffer ausftrömt. — 114 — Eine andere, recht zwedmäßige Vorrichtung it von Herrn B. Schwirfus in Charlottenburg erdacht und in den „Blättern für Aguarien- und Terrarien- freunde”, Jahrgang 1891, Ver. 20, näher bejchrieben worden. Hier wird das Adlaufwaffer des mit Springbrumneneinrichtung verjehenen Aquarium benußt, um in einem unterhalb des lebteren befindlichen Behälter die Luft zu verdichten und zum Zwed der Durhlüftung in das Aquarium zu Drängen. Eine jehr einfache und leicht zu bejchaffende Vorrichtung tft die nebenjtehend abgebildete (Fig. 7), welche an jedem Aquarium an- gebracht werden fann, das bereits eine Springbrumnneneinrichtung be jist. &3 wird dann nur die Strahl- Ipiße abgenommen und der Schentel a des aus Olas hergeitellten Appa- rat3 mittel® eines Stückchens Gummijchlauch mit dem oberen Ende de3 Springrohrs verbunden, an den mit Schleife verjehenen Schenfel b des Apparates aber ein entjprechender Gummifchlauch ges Ichoben, welcher bis auf den Orunmd dig. 7. Duchlüfter. des Aquarium reicht. Strömt num Fig. 8. Durchlüfter. vom Neferboiv oder aus der Leitung Waffer in den Apparat, fo firllt fich diefer und erjteres wird nad) der Abflugöffnung gedrängt, e3 erzeugt dort einen Wirbel, welcher durch die oben bei e offene Spige Luft einfaugt und jolche zugleich mit dem Waffer durch den angefügten Schlauch dem Grunde des Aquarium zuführt, von wo fie in Berlen im Wafjer auffteigt. Sit fein Springrohr im Agquartum vorhanden umd erfolgt die Wafjerzuleitung von oben, jo ilt e$ zweckmäßig, den Schenfel a aufwärts gehen zu laffen umd brauchen dann nur die Nohre b und e in ihren Dichtungen gegenfeitig ausgewechjelt zu werden. Der Apparat fann (eicht in einer bepflanzten Korfinfel verborgen und fehwimmend erhalten werden. Berjchliegt man den in das Aquarium leitenden Oummifchlauch mittelft Klammer, jo wirft der Apparat al3 Springbrunnen, indem das Waffer, ohne Luft ein- aufaugen, durch die Spibe als Strahl aufwärts getrieben wird. Durch Mit- wirkung des Früher gejchilderten felbitthätigen Ablaufhebers fann jo jedes Aquarium, ja jelbjt jedes Fischglas mit Springbrunnen und mit Durchlüftung verjehen werden. Ein etwas abgeänderter, Doch auf dem gleichen Brinzip beruhender umd jehr kräftig wirfender Durchlüfter ift der nebenftehend unter B abgebildete (Fig. 8). Auch Hier verhindert die Schleife am untern Ende das Zurücktreten der Luft, welche das Durch den furzen Schenkel einftrömende Waffer durch das zugefpigte Rohr einfaugt und mitreißt. Der Apparat ift für ftärferen Drud berechnet; er arbeitet am beiten, wenn er in einiger Höhe über dem Wafferfpiegel angebracht wird, die fich nach dem vorhandenen Drud richtet und durch Vrobiren leicht zu ermitteln ift. — 15 — Sowohl bei diefem, wie bei dem vorhergehend befchriebenen Durchlüfter laffen fich Apparate zur feineren Bertheilung der Luft anwenden, welche man Zerjtäuber nennt und welche vermitteljt einer poröjen Platte (Kohle, Sandftein, Filz, Kautjchuf) das Durchdringen der Luft nur in mehr oder weniger feinen Bläschen geitattet. Dorficht beim Gebrauch von Durchlüftern ! Bor mehreren Wochen war ich einem Belannten bei der Keueinrichtung feines Aquarium behülflih. Als Durchlüfter wollten wir den von Herrn Simon angegebenen Drucdluftapparat anbringen und nahmen dazu eine jog. Säureflafche, die wir vorher genau auf etwa vorhandene Sprünge unterjucht hatten. Nachden die Flajche Luftdicht verjchloffen und das Durchlüftungsrogr, an dejjen Ende poröje Kohle angebracht war, in das Agquartum eingehängt worden war, begann ich mit eimem fXleinen Gummigebläfe Luft in die Flafche einzutreiben. Schon jahen wir einzelne Luftbläschen durch die Boren der Kohle entweichen, als plößlich mit einem heftigen Sualle die Flafche zeriprang und handtellergroße Ölasiplitter in dem Zimmer ımhergefchleudert wurden. Das Glas der Flajche hatte eine Dide von etwa 5—8 mm, und e& tjt al3 ein großes Glüd zu bezeichnen, daß Keiner vom ung getroffen wurde, was ohne jchwere Verlegung nicht abgegangen wäre. An meinem Aquarium hatte ich jeit einigen Wochen den gleichen DurchlüftungS- apparat angebracht, und functionirte derfelbe jehr gut. Das Aquarium fteht un meinem zu ebener Erde gelegenen Wartezimmer, ich jelbjt jchlafe zwei Treppeit hoch. Dor einer Woche etwa wurde ich nun Nachts plößlich durch einen lauten Kuall und darauffolgendes SKlivren aus dem Schlafe gewect, und als ich danı herunter fam, jah ich, daß die Flache des Durchlüftungsapparates in taujend Stüde zeriprungen war. Die Explofion erfolgte mit jolcher Kraft, daß eine 5 m davon entfernt jtchende Borzellanfchale durch die umherfliegenden Splitter zerihlagen wurde. Ein Glüd, daß dies Nachts pafjirte und nicht während meiner Spredhitunde Das Aquarium blieb glüclicher Weife unverjehrt, da die Flajche unter dem Tijche ftand. Welche Umstände an dem Zerjpringen der Flaschen fehuld waren, fan ich mir nicht recht erklären; Sprünge waren vorher nicht vorhanden, und ein allzuhoher Luftdrud fan auch nicht die Urfache gewefen fein, denn fonft wären jedenfalls zunächit vie Öummitheile gerifjen. Möglicherweife war beim Anfertigen der Flajchen das Glas nicht gleihmäßig abgekühlt worden, fodaß verfchiedene Theile der Olas- waıd verjchteden widerftandsfähig waren, welcher Umftand dann das Herplaken herbeiführte. Sch heile Diefe beiden Vorfälle mit, um bei vorfommenden Fällen zur Borjicht zu ermahnen. Dr. med. Klingel, Elberfeld. Sur Sortpflanzung des Keuer-Salamanders. Ende Dftober 1890 wurde ein weiblicher Feuer-Salamander, Salamandra maculosa, eingebracht, der am 16. März 1891 wegen feiner Korpulenz für trächtig erachtet ins Bafjin gejebt wurde. Kaum befand ev fich einige Minuten in dem — 16 — naffen Element, als die Kloafe fich öffnete und etwa erbsgroße glashelle Eier gelegt wurden, die auf den Boden des Baffins fielen. Der zufammengerollte Ihwarze Embryo bewegte fich Hierauf lebhaft hin und her, die Eihaut rig umd e3 entwand fich derjelben der fiementragende Embryo, welcher pfeiljchnell auf und ab jchoß md auf einer Wafferpflanze Schuß juchte. So wurden in Zwiichen- räumen don wenigen Minuten 8 Embryonen zur Welt befördert, von denen zwei todtgeboren waren. Hierauf froch die Mutter ans Land und verbarg fich in dem gewohnten Schlupfwinfel. Ka) 11 Tagen holte ich das gleiche Exemplar, deijen Leib immer noch jene befannte Fülle erkennen Tieß, hervor, jeßte eS abermals ins Balfin und fiehe, Diesmal erfreute mich das Weibchen mit 14 lebendgeborenen Jungen. Da ich alle möglichen Thiere im Baffin hielt, Axolotl, Tritonen, Schwimmfäfer- und Zibellenlarven, fo war natürlich die junge Brut nach Verlauf von mehreren Tagen vollftändig verschwunden und dem Kampfe ums Dafein zum Opfer gefallen. Da ich nur ein einziges Eremplar der genannten Art hielt, fo konnte fein SertYum unterlaufen, e3 jtand alfo feft, daß die Befruchtung lange vorher vollzogen worden war. Dr. Leuthner. Ein Zimmer-Alquarium mit Thieren aus dem fchwarzen Aleere.”) Bon Dr. ©. Kofhemwnifoff, Affiftenten am zoologifhen Mufeum der Umiverfität zu Moskau. Allen Liebhabern von Mquarien wird es, wie ich glaube, nicht uninter- effant fein zu erfahren, wie ich einige Arten von Thieren, die im Schwarzen Mieere leben, aus Sebaftopol nad) Mostau transportirt habe, was eine Strede von ungefähr 215 Meilen ift, und wie ich diefe Thiere in Zimmer-Aquarien der allereinfachiten Einrichtung Halte. Auf den Gedanfen, einige der lebensfähigiten Seethiere lebendig nach) Mostau zu Schaffen, wo bei der ungeheuren Entfernung vom Meere jedes lebendige Thier des Meeres ein befonderes Interefie bietet, fam ich zu Anfang des Jahres 1889, als ich mich in Sebaftopol aufhielt. Ausflüge zur Gewinnung von Thieren machte ich) in den eriten Tagen des Sebruar, und ich fing wie mit dem Schleppneße fo auch am Ufer ziemlich viele Arten, welche ich dann im Laufe einiger Tage vorläufig der Unterfuchung bezüglich ihrer Lebensfähigkeit unterwarf. Dazu legte ich im Lofal der Biologifchen Station in Sebaftopol in einige Gefühe Exemplare folgender Species: Actinia epuina Z., welche an den Ufern lebt, Actinia sp., welche fich auf dem Grumde des Meeres aufhält, Carcinus maenas L., Diogenes varians Nell., Palaemon squilla Z., Gammarus locusta Z., Sphaeroma serrata Leach., Idotea tricus- pidata Desm., I. capito M. Edw., Balanus improvisus Darw., Chiton varie- gatus Phil., Rissoa sp., Cerithium ferrugineum Brug., Trochus sp., Calyptrea chinensis Z., Nassa reticulata Zink., Pecten sulcatus Zink., Mytilus edulis L., Cardium edule ZL., Venus aurea Mat. et Rask., Phallusia intestinalis Z. und Cynthia microcosmus Sav. *) Als Separat-Abdrud vom Berf. uns freundlichit überfandt. — 117 — Bon den Vertretern diefer Art nahm ich nur Pecten sulcatus Zink. und Palaemon squilla nicht zum Transport; denn fte famen bei der Unterfuchung um; e3 erwies jich nämlich Peeten als ungewöhnlich empfindlich und ftarb Fehr ichnell, fogar bei häufigem Wechjel des Waffers. Bei den übrigen Arten war die Sterblichkeit während der Unterjuchung jehr verjchieden. Sp 5. B. fam von den Actinien und von Nassa nicht ein einziges Cremplar um, von Balanus, Chiton und Sphaeroma jtarben fehr wenige, aber von den Einfiedlerfrebfen, welche ich jehr jchäßte, famen viele un; dagegen aber eriwiejen jich die am Leben bleibenden jechs Exemplare, welche glüdlich die ganze Schwere „der Auswahl“ aushielten, als jehr lebensfühig und langlebig. Mitgenommen habe ich meine Thiere in fünf Glasbüchjen in Größe von je 6—8 Liter, welche mit Wachsleinmwand umbunden und in zwei Staiten gejtellt wareı. Deim Transport fürchtete ich am meilten die zu warme und jtarf verdorbene Luft, wie fie im Winter in den Waggons der Eijenbahnen ift, und daher trug ich während der langen FZahrt meine Glasbüchjen mehrere Mal an die frijche Luft und erfriichte das Wafler, indem ich mit einer Spribe aus GuttaBercha Ströme falter Luft in dafjelbe einführte. Schon zu Anfang der Neife famen beivre Schwimmfrabben, Careinus, um und wurden weggeworfen, und bei ver Ankunft ın Moskau erwiejen fich als todt Idotea, Cardium und einige von den Oynthien. Sndem ich anfangs nicht Hoffen konnte, daß fich die Thiere, die ich herbei- geführt hatte, alS langlebig erweijen würden, hatte ich für ihre Unterbringung feine umftändlichen Borrichtungen getroffen. Ich nahm nun zwei cylinderfürmige Bajen aus Glas, die eine von 28 cm und die andere von 21 cm im Durch- mejjer, und ein viereciges Gefäß von 24 x 12 cm, ftreute auf den Boden Steinchen aus dem Meere von verjchiedener Größe und grobförnigen Sand, den ich gleichfalls vom Ufer des Meeres mitgebracht hatte, goß im zwei Gefäße Wafler auf eine Höhe von 7 cm und in das dritte auf eine Höhe von 5 cm, und — meine Aquarien waren fertig. Auf den Nath einiger Sachfundigen beflebte ich jpäter einen Theil der Wände in zwei von den Gefäßen mit fchwarzem Bapier ; aber ich muß bemerfen, daß bei voller Beleuchtung von allen Seiten, wie jte im dritten Ngquarium war, die Ihiere jtch gleich gut befanden. Zur Erfrifchung des Wafjers führte ich einen mediziniichen Bulvertfator ein; verjelbe beiteht aus zwei Kugeln aus GuttasBercha und einem Schlauche mit einem Krahn; an das Ende des Schlauches wird poröfe Kohle befejtigt um durch Ddieje geht die Luft, welche eingeblafen wird, in fleinen Bläschen hinein. (Schluß folgt.) Dereins-Llachrichten. Triton, Berein für Aguarien- und Terrarien=-Kunde zu Berlin. 8. Ordentlide Sikung (Schluß). Bei der Vorzeigung intereffanter Thiere und Pflanzen bringt zunäcdhjit der als Saft anmwejende Zierfiichzüchter Baul Matte aus Lanfwis-Südende bei Berlin je einige Eremplare der von ihm importirten Reptilien und Amphibien zur VBorzeigung, deren nähere Bejchreibung wir bereits in Nr. 10, Seite 94—96 diejer Blätter finden. Die Thiere gefielen allgemein und jpricht der Borfigende Herın Matte für die gehabte Mühe feinen Danf aus. — 18 — Herr Gebhardt bringt zur Vorzeigung Branchipus Grubei. Die Herren Hothorn und Vitiche zeigen die von Herin Hermanı Elfaß in Hanau gefertigten Bürften aus vernideltem Stahldraht vor, mit denen eine Neinigung der mit Algen behafteten Aquarienfcheiben Yeicht und Ihnell vorgenommen werden fanı. Für Vereinsmitglieder hat Herr Cljaß Preisermäßigungen eintreten lafjer. Bei der Beftellung ift die Tiefe des Aquariums anzugeben, ebenjo wieviel evtl. nah innen. das Winfeleifen überjteht, um danach) Länge, Stärfe und Form des Gtiels anzu- fertigen. Bei größeren Aquarien rathen wir, die Bürfte felbft größer und den Stiel von Stahl fertigen zu lafjen, wodurd der Preis fich natürlich entjprechend Höher ftellt. — Die BVerfteigerung von Fiichen, Schneden, Iebendem und getrodnetem Zifchfutter, Pflanzen 2c. ergiebt. für die Bereinsfaffe 8,45 ME. j Der Fragefaften enthält Folgendes: 1. „Seen befruchtete Fifheier Pilze an, jolange Leben darin ift, oder erfcheinen die Pilze erit nad) dem Abfterben des Embryo?“ Herr Unger berichtet, daß das Laichgejchäft jeiner Schleierfihwänze in diefem Sahre eine Unmenge Laich ergeben habe, der allerdings mindeitens zu */s unbefruchtet war. Aber auch der befruchtete jei in einer Ent- widelung, die dem bloßen Auge |hon die Augen am Embryo zeigte, am Byfjus (jo nennt der Tiihzüchter das Weberipringen der Saprolegnien vom unbefruchteten Ci auf das befruchtete) zu Grunde gegangen. Die Herren Nitfhe und Haeje find der Anficht, daß die befruchteten Eier Saprolegnien erit dann annehmen, wenn aus irgend welcher Urjache das Leben in denjelben getödtet wurde. 2. „Wer hat Quallen in der Dftfee fchon beobachtet? Sr welchem Monat treten die jungen Duallen auf?” Nah Herin Hothorn in allen Sommermonaten ficher. 3. „Wie ift der wifjenjchaftliche Name vom Moorfarpfen? Wie groß und jdhwer wird derjelbe ?" Nah Herrin Matte giebt e3 einen mwiljenfchaftlihen Namen des Moorfarpfen nicht, jondern ift derjelbe eine durch Generationen hindurch verfümmerte Karaufche, — 4. „Sit außer dein Heren, der in der leßten Situng den Hebe-Apparat ausgejtellt hat, noch Jemand im Bejise defjelben md wie ift er damit zufrieden ?" Diefer Apparat ift bereits bei mehreren VBereinsmit- gliedern eingeführt, und find diefelben außerordentlich damit zufrieden. — 5. „Wie lange ift die ungefähre Lebensdauer der Mafropoden?” Sicher länger als jechE Jahre. — 6. „Was veriteht man unter Jlitterfifchen? Woher der Name?“ Dies find junge bis zu 3 cm lange Weiß-Fiihchen, die den Namen wohl erhielten, weil fie wie Flitter bei Sonnenfhein im Wafjer bei ihrem gewandten Hinz und Herjcehnellen glänzen. P. N. Kleinere Mittheilungen. In Nr. 10 diefer Blätter (Bereins-Nachrichten, Fragefaften Nr. 3) wurde geäußert, „daß vom Blühen der Wafferpflanzen im Zimmer doch wohl feine Rede fein könne.“ Es wurde darauf dem Fragejteller eröffnet, iym Zummer-Mgquarien mit blühenden Pflanzen nachzuweifen. Auch ich bin in der Lage, mittheilen zu fönnen, daß augenbliclich in meinem mäßig großen Aquarium einige Pflanzen in Blüthe itehen, fo Cyperus alternifolius, Myosotis, Potentilla, ferner feit Ende Mat Iris pseusadorus. Die gelben, dreitheiligen Blüthen halten allerdings nur 1-3 Tage aus, doch treten aus dem etwa *, m hohen Schafte neue Triebe hervor, Die ih Schon nach wenigen Tagen Öffnen. — Erwähnen will ich noch, daß in einem feinen Aquarium eineg meiner Freunde Zwergftichlinge ein Neit gebaut haben, das zwijchen den Blättern einer Vallisneria befeitigt ift. U. Frank in Bofen. Sm Berliner Aquarium haben in der letteren Zeit jeltene Gäfte aus den nordilchen Meeren und aus dem Mittelmeere Einzug gehalten. Aus dem hohen Norden Fam als Geichent des Herin Geh. Rath Beder in Palnniden ein Bolar-Seetaucher (Colymbus), welcher zu Deilage au „Blätter fir Aquarien 1. Cerrarienfrende”, IH. 8. Magdeburg, den 14. Suni 1892. N 12. den jeltenjten Bewohnern öffentlicher Naturanftalten zahlt. Der in den Polargegenden heimathende Bogel gelangte in Gefangenjchaft, nachdem ihn in voriger Woche ein heftiger Sturm ins Binmen- land verihhlagen hatte, Er bewohnt im Aquarium das geräumige Biberbaffin und verzehrt fleine lebende und todte Fijche, die ihm ins Waljer gegeben werden, Cine andere jeltene Erjcheinung bildet eine Gefellfchaft der zarten, nur zu leicht vergängliden Dhrenquallen, welche eines der Seebeden im oberen Gange belebt und demfelben zum veizuolliten Schmud gereicht. Die jchirm- oder glodenartigen Wejen, deren blakviolette Farbe bald mehr ins vöthliche, bald mehr ins gelbliche und bläauliche fpielt, Tieferte die Fangjtation zu Novigno an der Adria, mo aud) die in der Nahbarihaft der Duallen untergebrachte PBurpurfchnefe duch den Diveftor Dr. Hermes erbeutet wurde. Aus einer weiteren reichen Sendung von dort jind namentlich ein Zitter- rohen (Torpedo), ein merfwürdig gejtalteter nacter Fifch, der in jeinem Smnern befammtlich ein dem des Zitteraals ähnliches eleftrifches Drgan befitt, und ein großer Katenhai hervorzus heben. Don diejer Haififchart beherbergt das Aquarium in verjchiedenen Beden num alle Entwicelungs- zujtande, von dem frischgelegten Ei und dem in demjelben fich entwicelnden Embryo, jowie dem joeben ausgejchlüpften fingerlangen Jungen an bis zum völlig oder nahezu ausgewachjenen Thier. Endlich find im dem hinterften Käfig auf der Iinfen Seite der Schlangengalerie zwei ftattliche indiihe Brillenihlangen untergebracht worden. * Die amerifanifhen Barjche, von deren Einführung in die deutjchen Gemäjjer wieder- holt die Rede gewefen ift, dürften außerhalb der für ihre Bedürfnifje eingerichteten Teiche in den freien Gemwäfjern ihre Lebens und Kortpflanzungsbedingungen nicht finden. Herr von Dem Borne- Berneuchen, welcher diefe Fiiche bei dem deutjchen Ftihzüchtern eingeführt Hat und unzmeifelhaft ihr bejter Kenner ift, fehreibt neuerdings: „Schwarzbariche und Forellenbarfche beanjpruchen im Sommer eine Wafjertemperatur von 15 bis 20 Gr. R. Die Schwarzbarfche laichen auf Steinen und bewohnen nur größere Klüjfe und Seen, welche jteinigen umd feljigen Grund habeu. Forellenz barjche laichen auf jteinigem oder jandigem Grunde und Leben in größeren Flüffen und Seen zwijchen Waflerpflanzen.” Die von Herin von dem Borne hier und in anderen Aeußerumngen genannten VBorbedingungen des Laichens: reiner jteiniger bezw. Fiefiger Grund und jehr warmes Wajjer, dürften ich in den freien Gemäjjern Norddeutjchlands in der Regel gegenfeitig ausjchließen, da eine hohe Wafjermärme hier nur an ftrömungslofen, geihüßten flachen Stellen eintritt, Dieje aber ji) mit Schlamm und mit einer dichten Vegetativir zur bededen pflegen. So lohnend daher auc) die Zucht der amerifanifchen Barjche in Teichen ift, fo it doch faum Ausficht darin vorhanden, daß dieje Fiiche fich in umjere offenen Gewäfler dauernd werden einbürgern laffen. Die durch die Zeitungen gegangene Mittheilung, daß der Fijchereiverein in Königsberg die Einführung des Schwarz- bariches und jeiner Verwandten in die oftpreußifchen Gemwäljer beabjichtige, ijt Übrigens ganz un= zutreffend; eine jolche Abjicht Hat nie bejtanden. (B. 3.) BSrieflaften. Herrn Prof. Dr. B.: Zu unferem Bedauern fünnen wir feine der gemwünjchten Ihiere mehr abgeben. — Herin Fr. Th. in E.: Sie haben fehr Necht gehabt, die Slasınatter Fommt aud) in der Marf Brandenburg vor, allerdings ift fie bis jeßt nur an einzelnen Orten feit- gejtellt worbdeıt, — 120 — Anzeigen, Den neuhinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: Blätter für Aguarien- u. Cerrnrienfreunde Sahrg.) und zweiter Band (II. Jahrg.) — geheftet je ME. 3.—. — Diefelben — eleg. gebunden Mf. 4.25. Dieje beiven Bände bieten eine Jülle interejjanten und dabei gut illuftrirten Stoffes. Creug’fhe Derlagsbudhandlung, Magdeburg. Erfter Band (I. Goldfiihbatlins y Aquarienbehälter große 4ecige und runde ganz aus Glas, aus einem Stüd, ver). 6] P. Andre, Mustaun D.-8. Ditte Preislijte zu verlangen. @ | 4 Nie jo jehr beliebten, handzahm. u. amüjanten et jap. Zanzmäuschen verjende das Paar für 4 ME, pr. Nachnahme, VBerpakung und Zuchtanmweifung frei. a leb. Ant. J. Brunner, Cljäßerftr., Bnjel (Schwan). Grottenftein- Agnarien-Einfäbe. Srößte Fabrif. Lager in allen Städten. Breislifte fret. 58] c. A. Dietrich, Glingen bei Greußen i/TY. Smaragd- Eidechsen! prachtvolle Thiere, Stüd 50, 75 Bf. u. 1 ME, richtige Zuchtpaare 1,50 ME. u. 2 ME. Ringel- und Würfelnattern! ehr ihön, St. 75 Bf, 1--1,50 ME, ertragroß 2—3 ME. Blindfchleichen fehr groß, St. 50 %. Aguarienfiiche p. 100 St., flein 2 ME., groß 3 ME, ertragroß 10 ME. Ale Füllungsthiere f. Aquarien billig! [59] Yreisliften gratis und franfo. „Ornis“ (BR. Zingelmann) Küjtrin. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Agnarienfifde, Aquarien, Terrarien, Biumentifge, Qufffteingrotten und Mufheln. 160] En gros & en detail. Ssuuftrirte Kataloge gratis und franco. 1 ehende Reptilien u, Ampnibien aus Sid-Enropa, Nordafrita, Senegal, Zonfin und Annam liefert unter Garantie Tebender Anfunft Le Laboratoire D’Erpetologie, Montpellier. PBreisliften franco und gratis. [61] = o Bepiilien jeder Art unter Garantie Yebender Ankunft liefert billigit. Ant. Mulser, [62] Reptilienhandlung, Bozen-Sidtiro!. | Soeben er) Ba Arutichlands Amphibien md Aeptilien Yruno Disigem 3. Lieferung, mit einer Sarbentafel und mehreren Holzfchnitten. ErEUh fe Derlagstnnyendig., Magdeburg. een ae ea ee) | Greutige Verlagsbuggandtg. in Magdeburg. Die Biftihlangen Europas bejchrieben umd im ihrer Lebensweile @ gejchildert von 9. Ladhmann. lit 9 in den Tert gedruckten Holzjänitten. i Preis: Dit. 1.50 = fl. —.93 d. W. 1 > VE EEE IESTEENTEEN Geemaller-Aguarien im Bimmer von Reinhold Ed. Hofmann. Für den Drucd bearbeitet und herausgegeben Dr. Stark Ruf. Mit vielen Abbildungen im Tert. Preis: ME. 3.— = fl. 1.86 6. W. ee N ee ee nn Ereug’jhe Berlagstudhhandlung (N. & M. Kretichmann) in Magdeburg. — Druf von Auguft Hopfer in Burg. Seftellungen durd) jede Buhhand- erausgegeben von der Anzeigen Lung fowie jde Pofanfaft. Ö 303 werden die gefpaltene Aonpareille- reutfhen Derlagsbucjhandlung sie mit 3 9 berennet and Auf Preis jührlid) Klark 3.—, = träge in der Verlagshandlung ent- monatlid 2 Uummern. Magdeburg. gegengenonmen. NE 18. Scriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenftr. 8 III. Band. Sr biaslt: Dr. ©. Kojhemnifoff, Ein Zimmer-Aquarium mit Thieren aus dem Schwarzen Meere. (Schluß). — H. Bujam: Gejprungene Aquariumjcheiben. — Herm. Kohn: Fenerfalamander. — H. Wagner: Ein bittend Wort an die Liebhaber. — A. Schidtk: Die Kieljdwanznatter (Helicops earimicaudus). — Vereins-Nachrichten. — Kleinere Mittheilungen. — Fragefaiten. — Vom Büchertiich. — Brieffajten. — Anzeigen. Ein Zimmer-Aquarium mit Thieren aus dem Schwarzen Meere. Bon Dr. ©. Kofhemwnifoff, Aifiitenten am zoologifhen Mufeum der Univerfität zu Moskau. Schluß.) Kurze Zeit nach meiner Ankunft in Mosfau jtarben in dem Aquarium die - Tunicata oder Mantelthiere (Cynthia, Phallusia). Dieje Thiere in Aquarien zu haben ift nach meiner Meinung gar nicht winjchenswerth; denn erjtens find fie bei ihrer Umnbeweglichfeit wenig interejjant, und zweitens behalten fie, wenn fie jterben, die äußere Korm ihres Körpers, jodaß es nicht möglich ist, das todte Ihier von dem lebenden zu unterjcheiden, bis endlich das Wafler einen jchreclichen Geruh von Füulniß verbreitet und darauf hinweist, daß das Thier todt ift. Ein jolcher unbemerfliher Tod der Cynthien hat mir mehrmals das Wafjer vollftändig verdorben. Nach den Mantelthieren begannen die Mufcheln (Lamellibranchiata) um- zufommen. Der Grund, daß fte fterben, liegt nach meiner Meinung dartı, daß der jteinichte Boden des Aquarium für fie ganz ungeeignet tft, denn jte find gewöhnt, ich in weichen Schlamm einzugraben Meine Venus verenveten im Laufe einiger Wochen alle bis auf eine; die legte jtarb zwei Monate nach meiner Ankunft. Auf diefe Weife vollzog fich die Auswahl der Arten, die jich fir die gegebenen Berhältnifje nicht eigneten, und ftellte fich fejt derjenige Beitand der Fauna, für welchen unter den gegebenen Bedingungen ein längeres Xeben möglich gewejen wäre. Faft gleich nach der Ankunft paarten fich das Männchen und das Weibchen des Flohfrebjes, Gammarus locusta Z., wobei das Männchen mehr als eine Woche auf dem Nücden des Weibehens jah. Die Brut der fleinen Gammarus war nicht jegr bemerflich ; erft nach zwei Wochen fand ich einen jungen Gammarus — 12 — todt, und bald zeigte jich noch ein anderer, der lebendig war. Die alten Gammarus Itarben bald; aber am 15. April, d. h. ungefähr 35 Tage, nachdem das alte Weibehen Eier gelegt Hatte, legte auch das junge Weibchen Eier. Diejes junge Weibchen, welches, im Aquarium ausgebrütet, der einzige Nepräfentant feiner Art geblieben ivar, war in der Seit, als e3 Eier legte, um 4"), mal fleiner als der Bater und um dreimal fleiner als die Mutter. Die Eier blieben unbefruchtet und famen um, und bald darauf verendete auch das Thier jelbit. sm Laufe der eriten Wochen zeigte fich, wie ich jchon erwähnt Habe, die größte Sterblichkeit unter den Thieren, aber dafür famen einige früher nicht bemerkte Formen zum Borjchein. So fand ich vier Gremplare Pontolimax sp. welche, im ein fleines Gefäß abgeitellt, einige Häufchen Eier gelegt hatten, aber die Embryonen, welche aus diefen Giern entjtanden, gingen alle zu Grunde, und zwar nach aller Wahrjcheinlichfeit infolge der Bejchränftheit des Raumes. Nußer- dem fand ich im Aquarium eine große Turbellarie, welche ich nicht bejtimmen fonnte, da Diejes das einzige Exemplar war, einige Kleine freie Borftenwitrmer und eine ziemlich große Serpulide, deren Röhre ich lange für leer gehalten hatte. Sm Laufe des März umd des April ftarben Trochus, Rissoa, Pontolimax, Calyptraea, Cardium, die Actinien, welche auf dem Grunde des Meeres leben, und eimige von den Balanus, welche ich in jehr großer Menge hatte. Sur der zweiten Hälfte des Mat hatten meine Aquarien zwei Umzüge durch- zumachen, wobei jte zweimal gleichfam von neuem eingerichtet wurden. Nach dem zweiten Transport, Ende Mat, erwies fich der Bejtand meiner Jauna als folgender: Actinia equina /. 25 Exemplare, Nassa reticulata Zink. 13, Diogenes varians Nell. 6, Ohiton variegatus Phil. 2, Serpula 1, Sphaeroma serrata Leach. 4, Balanus improvisus Darw. einige Dugend und Mytilus edulis Z. 1. Aber dei Ddiefer Berechnung jind unitreitig einige Eleinere Cremplare meiner Aufmerkjfamfeit entgangen, venn im Laufe des Sommers zeigten jich gegen zehn tfeine Mytilus, welche ztemlich jehnell wuchjen. Sm welcher Geftalt jte im mein Agquartum gerathen find, in der Geftalt von Eiern oder in Geftalt äußerjt Kleiner Exemplare, welche ji) der Aufmerkfamfeit entzogen hatten, das Lüht fich nicht beitimmen. Mitte Juni zeigte ich in einem der Aquarien eine Menge Fleiner Strebs- thierchen, Copepoden, welche früher nicht da waren, und da das Waller iwieder- holt filtriet wurede, jo tft es augenscheinlich, daß fie aus Eiern gefommen waren, welche jich auf dem Boden des Aquarium, inmitten des Sandes, der Steine und der Mujcheln erhalten hatten. Anfang Suli famen in demfelben Aquarium, in welchem die Copepoda ausgefrochen waren, viele junge Sphaeroma (Stugelaffeln) von ver- Ichiedener Größe zum Vorfchein, foda es wahrfcheinlich war, daß mehrere Aug- brittungen ftattgefunden hatten. Aber gewiß Die intereffantefte Entdeckung in meinen Aquarien war diejenige der Hydroiden aus der Familie der Corynidae; ich entdeckte fie auf den Schalen der Nassa, und zwar auch im Suli. Ich Hatte auf diefen Schnecden jchon längjt gewwilfe Kleine Auswiüchje bemerkt, aber erit Ende Suli überzeugte ich mich, daß das Hydroid-Bolypen waren; denn erit in diefer Zeit hatten fie eine verhältniß- — 19 — mäßig bedeutende Größe erlangt. Bom Juli an machten fich, und zwar bis jebt (Ende November), auf einigen Cyemplaren Knospen bemerflich, aber es gelang mir nicht, Die freifchwimmenden Ditallen zu beobachten. Und jo erfolgte im Laufe des Sommers jo zu jagen eine Bereicherung meiner Agıtarien; Dagegen machte jich ein jtarfes Aussterben der Meereicheln oder Balanus bemerflich; diejelben waren zum Ende de September fat alle ausgeftorben. AS eine traurige Erfeheimung in dem Sommerleben meiner Thiere muß ich den Tod zweier don den jechs Einfiedlerfrebjen verzeichnen, welche in- folge meiner Unvorfichtigteit ftarben. Indem ich nämlich auf die Möglichkeit einer Vermehrung diefer Krebje rechnete, dachte ich, ich wiirde dazu beitragen, wenn ich fie jtarf fütterte; aber da kamen die zwei von ihnen um, indem fie bet der gegebenen Menge von Saueritoff und bei der geringen Bewegung nicht im Stande waren, die große Menge des Futter zu verbauen. Ich wurde dafür beftraft, daß ich nicht die allgemeine Negel befolgte, die nämlich, daß man Die in der Öefangenjchaft Lebenden Ihiere nicht viel füttern darf; denn bei ihnen it der Stoffwechjel um ein Bedeutendes geringer, alS bei den Thieren, welche in Sreiheit Ichen. Anfangs September bemerkte ich eine Höchit intereffante Erfcheinung, nämlich) ein Dubend von neugeborenen Actinien, die durch gejchlechtliche Ber: mehrung erjchienen waren; leiwer ift es mir nicht gelungen, den Bermehrungs- prozeß jelbjt zu beobachten. Sm Allgemeinen mu man meinen Verfuch der Einrichtung eines Zimmer- Aguarium mit Seethieren als gelungen bezeichnen, wenn man nämlich die Einfach- heit der Borrichtungen bei dem Unterhalt derjelben und cbenio auch die Schwwierig- feiten des Transportes diejer Thiere auf eine Strede von ungefähr 215 Meilen in Betracht zieht. Im erjten Monat machten mir die Aguarten nicht wenig zu Schaffen, weil ich den Actinien in umverhältnigmäßig großer Menge und allzu oft Futter gab, jodaß Die Menge der Abjonderungen zu groß war, und dazu jaß ein großer Theil der Actinien in einem ©efäße, in welchen feine Nassa und feine anderen Thiere waren, welche die Meberbleibjel des Futter Hätten auf (ejen fünnen. So lange diefe Schwierigfeiten nicht bejettigt waren, mußte ich bet ven Actinien das Waller ziemlich oft wechjeln, aber da mein Borrath an Wafjer ziemlich Klein war, und ich es nicht wagte, die Thiere in künftliches Waffer zu jeßen, jo mußte ich daS verdorbene Waffer verbejfern. Wenn e3 nun nicht gelang, e3 mit einem Mal durch Filtriven zu reinigen, jo ließ ich cS ftehen, bis ih die Kleinften organischen TIheilchen, welche es trübe machten, zerfeßten, und dann wurde Diejes Waffer, nach dem Fıltriven und nach dem verftärtten Cin- lafjen von Luft, vollftändig geeignet für den Gebrauch. Auf diefe Weise verbeiferte ich mehrere Mal das verdorbene Waffer, und ich habe auch nicht einen Cubit centimeter von dem mitgebrachten Waffervorrath weggegofien. Dieje Umftändlichteit mit dem Waffer Hatte ich nur im erften Monat; denn jpäter, als ich die Thiere auf eine mehr rationelle Weife untergebracht und auf gehört Hatte, ihnen zu viel Nahrung zu geben, und als ich die Eyfvemente ziemlich Ichnell entfernte, Habe ich, nachdem ich das Waller Mitte März gewechjelt Hatte, e8 bis jet nicht mehr gewechjelt (Ende November), und ich habe es nur einmal, — 124 — und zwar Mitte Meat, filtrirt, da fich im Sande eine Mafje organticher Kejte erwies. Beim zweiten Umzug aber habe ich das Wafler unfiltrirt gelaffen ; denn in diefer Zeit waren die Copepoda jchon ausgefrochen, umd jie würden bei ver Filtration ficherlich umgefommen fein. Zur Erfrischung des Waffers gebrauchte ich, wie ich Schon erwähnt habe, einen Bulverifator aus Outta-Bercha mit poröfer Sohle. Luft in die Aquarien führt meine Frau gewöhnlich am Morgen ein, und diefe Operation nimmt für jedes Aquarium nur etwa drei, Höchitens fünf Minuten in Anspruch. Sm den feten zwei Monaten haben wir die Thiere gewöhnt, jich mit einer einmaligen Erfrifchung des Waflers in 48 Stunden zu begnügen, und die eriteren leiden Dadurch gar feinen Schaden. Das Füttern meiner Thiere beforge ich etwa einmal in der Woche, aber auweilen mußten fie auch zwei Wochen lang hungern. Futter gebe ich nur den Actinien, den Einfiedlerfrebjen und ven Nassa; alle übrigen Thiere aber nähren fich von den Ueberreften, welche jene laffen, wobei ich bemerken muß, daß zu dei fißenden Arten, wie Mytilus, nur jene Theilchen gelangen fünnen, welche beim Einlafjen der Luft aufgerührt werden, jo daß Ddiejes Einführen der Zuft, ab- gejehen von der Erfrifchung des Waffers durch Ddaffelbe, auch noch eine indirekte Bedeutung hat. Die Nahrung meiner Thiere ift die verfchievenartigite: ich Habe ihnen rohes, gefochtes und gebratenes Nindfleifch, Schinken, Wurft, Hühnerfleifch, gefochten Such, Lachs, Stör und dergleichen gegeben. Im Sommer gab ich den großen Actinien fleine Fröjche, welche fie lebendig verjchlucten. Aus dem Gejagten it zu erjehen, daß für die Thiere, welche fich nicht von vegetabiliicher Koft und nicht von Schlamm nähren, feine Berlegenheiten bezüglich des Tutters entjtehen fünnen. E Ueberhaupt muß ich auf Grund meiner Erfahrung jagen, daß das Halten wirbellofer Seethiere im Aquarium vollftändig erfolgreich fein fann, auch wenn die Borrichtingen noch jo einfach find. Das allergrößte Interejfe bietet natürlich die Bermehrung der Thiere in den Aquarien. Ich habe bereits der Vermehrung der Copepoden, Hydroiden, Sphaeromen und Actinien Erwähnung gethan; aber als mein Artifel jchon gejchrieben war, bemerfte ich in cinem von meinen Aquarien einige Ballen mit Eiern von Nassa reticulata. Gejprungene Aquariumjcheiben. E3 ift vielleicht für manchen Agquarienliebhaber intereffant zu wiffen, wie ich e8 machte, daß mein großes Aquarium, an dem eine Scheibe gefprungen war, nicht mehr ranı oder Leckte. Das Aquarium ift 1m lang, 70 cm breit, 65 cm hoch. Bei der An- jertigung wurden Spiegelfcheiben von 8 mm Stürfe verwendet, denen ich ein Springen allerdings nicht zutraute. Sch hatte es fchon 3 Wochen mit Wafjer gefüllt im Zimmer ftehen, als ich plößlich durch ein heftiges Srachen erfchredt wurde ; ich blieb auch nicht lange im Zweifel über die Urfache de3 leßteren, denn auf der dem era) Fenfter zurgefehrten Seite de Aquarium vanı das Wafjer auf den Boden. Selbftverftändlfich hatte ich nun nichts Eiligeres zu thum, als das Wajjer ab- zulaffen. Nachdem dies gejchehen und die Wafferpflanzen nebit wenigen Fijchen in einem Cimer untergebracht waren, nahm ic) Maß von der inneren Länge und Höhe der Scheibe, holte mir beim Ölajer eine ganz gewöhnliche Fenfter- glasicheibe, machte die Een im Aquarium vom Sitt frei, legte die neue Scheibe gegen die zerbrochene, nachdem beide auf das Sorgfältigfte gereinigt worden, an, verfittete die Een wieder und füllte den Behälter fofort wieder mit Waffer. Große Erwartung! Zu meiner Freunde machte ich die Beobachtung, daß die Sache vollitändig in Drdnung war. Wenn ich die zerbrochene Scheibe hätte entfernen wollen, jo hätte ich) bedeutend mehr Arbeit gehabt und auch weit größere Koften, da mich eine Spiegel- icheibe mit Fracht und Berpadung auf 15 ME. zur ftehen gefommen wäre, während ich jegt nur 2,50 ME. zu verausgaben hatte. Den Sprung fieht man nicht, da er direft Hinter dem Selfen und zum Weberflug mit einer Wafferpflange ver- dedt ift. A Bufam, Schopfheim. Seuerjalamander. Mitte Wat erhielt ich 50 Stücd Fenerjalamander, unter ihnen auch mehrere trächtige Weibchen. Ueber Nacht fegte ich die Thiere in einen großen Zuber und goß 1 cm Hoch Waffer hinein. Als ih am andern Morgen nachjah, waren ca. 20 Sunge ausgefchlüpft. Nım brachte ich die TIhiere je zur Hälfte in zwei Blechfannen unter, in die ich wieder etwas Waffer goß. Nach einer Bierteljtunde entdeckte ich in jeder der Sannen wieder etwa 10 Junge, und dies wiederholte jich fünf, jechsmal. Ich Hatte num eine große Anzahl diefer Larven beifammen — viele wurden gleich Durch die alten Salamander zerdrücdt, md nur eines fam im Et, aber wie e3 jchien, gleich todt anf die Welt —, Die ich nun in einem großen Zavoir unterbrachte, in welchem ich mittelit reinen Fluß- jandes einen fchiefen Boden heritellte, jodaß die Thierchen ganz feichte Stellen aufjuchen fünnen. Im Anfang gingen viele ein, feit ich aber mit Mitdlenlarven füttere, nehmen die Dingelden an Meunterfeit und Körperumfang fichtlich zu. Aufgefallen it mir, daß die einen eine gelbliche, ein Fleiner Theil aber eine röthliche d. H. rothbraune Farbe hatte. Sch bin mun begierig, wie viel ich danoı groß bringe. 9. Kohn, Göppingen. Ein bittend Wort an die Liebhaber. Bon H. Wagner, Schrimm. Wenn der Anfänger in unferer fchönen Liebhaberei nach den erften uns vermeidlichen Mißerfolgen auf diefem oder jenem Gebiete jchlieglich feine Natur- anftalten auf das jchönfte gedeihen fieht, und Thiere und Pflanzen fich dem Auge des Beichauers in ihrer vollen Lebenskraft darbieten, dann ift cS für den glücklichen Befiber Häufig ein Fchrwierig Ding, in Füllen, in denen er auf längere Heit behindert ift, die Pflege feiner Schußbefohlenen felbft wahrzunehmen — ic) meine bei nothwendigen Reifen und ähnlichen Anläffen —, für feine Anlagen — 16 — die verjtändig pflegende Hand zu finden! Soweit e3 fich um die Wartung der Pflanzenwelt handelt, ift am Ende die Sache nicht fo hlimm: Wafferpflanzen im Aquarium überläßt man ihrem Schidjale, meiftens nicht zu deren Nachtheile, denn in einem gut angelegten Aquarium wuchert das Grün, wohl ohne jedes Zuthun, munter fort, die übrigen Pflanzen ütbergiebt man dem Gärtner oder Bekannten; Topfpflanzen verftehen ja die meilten zu pflegen! Aber das Gethier! Wohin damit? Da hapert’s! Haft du Bekannte im Drte, Die deiner Liebhaberei ebenfalls Huldigen, jo wird man deine Pfleglinge gerne in „PBenfion” nehmen. Dir erweifeft dich mal wieder gefällig. Aber nicht an allen Orten fann einer dem andern aushelfen. Ein Hund, ein Kanarien- Bogel allenfalls, läbt fich unterbringen, aber FZiiche, Molche umd jonjtiges Gethier —? Man verfuche e8 mal — faum Jemand wird fich finden, Der Die oft werthvollen Zimmergenofjen mit Berjtändniß pflegen möchte! Kun, e3 tft dies auch ganz natürlich! Mit gutem Willen jelbjt ift hier nichts gethan, Berftändniß darf nicht fehlen. Der Liebhaber fieht fich in jolchen Füllen meiftens gezwungen, jeine Anlage preiszugeben, fei e8 durch Verkauf, oder durch Ausjegen feiner Thiere. Daß er dies wohl meiften® mit Bedauern, mit Ichwerem Herzen thut, zumal, wenn e3 ji) um mühjam errungene Yüchtungg- erfolge handelt, wird jeder gerne zugeben. Ich meine, in diefen Fällen müßten wir Liebhaber einander unterjtügen! Die Sache ftelle ih mir folgendermaßen vor: Im den „Blättern” finden die Namen Derjenigen (zunächjt Mitglieder des „Zeiton“) Aufnahme, die bereit find, folche „Benfionen” für Agquarien- und Terrariene Thiere zu übernehmen. Die weiteren Bedingungen würden dann unter den betreffenden Liebhabern zu vereinbaren fein. Ich wirrde mich freien, wenn Ddiefe meine Anregung günftige Beurtheilung finden möchte, die jich vırcch vecht zahlreiche Meldungen, zumal jet, wo der Eine diefen, der Andere jenen Monat ausfliegt, bethätigen würde. Sch meinerfeitsS bin gern bereit, nach Kräften mich diefem „vereinsbrüderlichen" Ihun zu widmen. Die Kieljchwanznatter (Helicops carinicaudus, Wagler) verdantt ihren Namen wohl hauptfächlich) den fünf feinen Leiften, welche, von den Schuppenfielen gebildet, fich über die ganze Länge des Schwanzes hin- ziehen. Die Schlange macht hinfichtlich ihrer Färbung einen recht düjtern Ein- drud. Der ganze obere Theil ift jhwarzgrau, die Seiten find hellgrau gefärbt; über die weißgelbe, wie glafirt ausfehende Unterfeite laufen biS zum Schwanz drei Neihen eckiger tiefjchtwarzer Tleden Hin; die Zarbung des Kopfes jtimmt mit derjenigen der Dberfeite überein, nur die Kehle ift heller. Die Länge beträgt 85 cm. Das Vaterland der Kielfhwanznatter ift das wärmere Amerika, wo jie die Ufer der Flüffe und Seen und diefe jelbjt bewohnen foll. Sie ijt Die eigenthümlichite Schlangennatur, welche ich fennen gelernt habe. Tage und Wochen liegt fie an einer feuchten Stelle der Grotte in der Nähe des Bajjins verborgen ; dann fieht man fie wieder regelmäßig, ftet3 jedoch am Nachmittag oder in der Dämmerung, denn im Gegenjag zu anderen Schlangen flieht fie — 1297 — die Sonnenftrahlen. Erjt nachdem das Terrarium nicht mehr von der Sonne befchienen wird, fommt fie aus ihrem Berfted oder dem Waffer hervor, bejteigt dann gewöhnlich das Gezweig, welches plattformartig im Deckel angebracht ift, und fann dort ftundenlang ftarr und jteif in einer Stellung verharren. 3 jteigen dem Befchauer oft Zweifel darüber auf, ob wirklich Leben in dem Thier, das dort mit dem VBorderförper unbeweglich von einem Ait Herunterhängt, fteckt, is er durch eine Bewegung ihrer fleinen braunen Augen eines Bejjerem belehrt wird. Sie befist ganz erjtaunliche Musfelfraft. Liegt fie auf einem rauhen Stein, einem ZTuffiteinfelfen oder dergl., jo vermag man fie faum mit aller Gewalt davon loszureigen, wohl aber an ihr einen Gegenftand von einem Gewicht bis zur 10 Pd. emporzuheben, jo feit haben fich die fantigen Bauch- jchilder in die Riten und Spalten eingepreßt. Ihr Körper ift dann ganz platt gedrückt und fteif wie aus Hartgummt. Die Helicops nährt fich Hauptjächlich von Fröjchen, die fie vorher durd) Umschlingen tödtet. Hierdurch und durch den Umftand, daß fie ihre Beute im Waffer verzehrt, unterscheidet te jich von unferen europäischen Wajfer- ichlangen. Ein jo von ihr behandelter Frojch fteht traurig genug aus, da ihm oft die Gevärme aus den Leib hängen, der von den jcharfen Kanten der Bauch- Ijuppen ganz zerfleiicht it. Da fie die meilte Zeit im Waffer, ihrem eigent- lihen Clement, verbringt, jo fommt man nur jelten dazu, jte beim reifen zu beobadten; auch det fie jich vermöge ihrer dirtern Färbung vortrefflich zwifchen ven PVlanzen und Steinen des Baffins. Ich Jah fie nur Wafjerfröfche (Rana esculenta Z.) verzehren, Fiiche hat fie nicht gefreifen, obwohl fte längere Heit mit folchen zufammen im einem großen Aquarium gehalten wurde. Wie alle Schlangen Häutet auch fte fich mehrmals im Jahre, und fcheint auch die Häutung in Waffer vor jich zu gehen, denn ich fand wiederholt die abgeitreifte Haut m Pilanzen und Steine gewvidelt im Balfin. DbwoHl jonft nicht arm an Launen, tt fie Doch weit weniger bijjig als viele ihrer Verwandten. Ia fie läßt fich Jogar ruhig in die Hand nehmen, umfschlingt aber dabei die Finger jo feit, daß jtet3 Einjchnitte und Streifen zuriicbleiben. Als ZTerrariumthier bejitt die Sieljchwangnatter nur wenige lobenswerthe Eigenjchaften, eher jchon eignet fie jich fürs Aquarium, wo ja auch ihre bunte Unterjeite mehr zur Geltung fommt. E3 müßte nur für ein pafjendes DVerjtek auf dem Aquarienfeljen gejorgt werden, und dann iwird Der Beobachter manches Interejjante und Neue an ihr entvecden können. A. Schiötk, Hamburg. Dereins-ILlachrichten. Triton, Berein für Aguarien- und Terrarien-Kunde zu Berlin. 9. ordentlide Sißung am 20. Mai 1892 im Keftaurant „Königshallen”. Um 8°, Uhr eröffnet der Vorfigende die Situng und begrüßt die anmefenden Gäfle, von welchen fi) 9 in’s Gäftebuch einzeichneten. Das Protofoll der Situng vom 6. Mai wird verlefen und genehmigt. Aufgenommen wird Herr Kaufmann Hermann Eljaß jr. in Hanau. Zur Aufnahme wurden angemeldet: 1. Verein „Aquarium in Göppingen, 2. Herr Kanzleivath ©. Brinner in Halle, welch lebterer, jpeziell zu diefem Zmede in Berlin anmejend, als Gajt der Situng beimohnt. — 123 — Herr Kuckenburg lberweift dem Verein ein Buch, worin empfehlenswerthe Bezugsquellen für alle Zweige der Aquarien- und TerravienLiebhaberei enthalten find. Diefes jehr nüßliche und leicht überfichtliche Buch, welches Herr K. felbit ausgearbeitet hat, wird der Vereinsbibliothef überwiejen. Herr Hothorn übermweilt dem Berein gejchenfweife eine neue PVräfidentenglode. Herr Zordan übergiebt dem Borjitenden eine Beilage der „TIhierbörfe”, worin eine Kritik, betitelt „Händlers Erwiderung”, verfaßt von Herforth-Potsdamm, enthalten ift. Diefer Artikel, welcher eine Erwiderung auf den von Herin B. Nitihe am 22. April d. 3. im „Triton“ gehaltenen Vortrag über die „Zucht und Pflege des Teleffop- und Schleierfchwanzgoldfiiches im Zimmer“ jein jolT, wird verlefeit und erregt allgemeine Heiterkeit in der VBerfammlung. Eine jachgemäße Erwiderung hierauf wird Herr Nitfche in Kürze in der „TIhierbörje“ jomwoh! wie an diefer Gtelle bringen. Sm Sragefaften befindet fich folgende Frage: Hat jchon Jemand Gebirgs-Elrigen im Aquarium gezüchtet? Sn welchem Monat laichen diejelben ? Won den Anmejenden hat noch Niemand Elrigen im Aquarium gezüchtet, Doch wird die Laichzeit derjelben auf Mai und Juni beftimmt. Bon den Herren Veit, Buchheifter, Heinide, Chardon und Keichelt mitgebrachte Pflanzen, Wafjerfäfer, bepflanzte, fchwimmende Infeln, ein Felfen 2c. werden für die Bereinzfaffe verjteigert und bringen derjelben 7.85 ME. Bon Herrn Schlofjfermeifter Kabel wird ein Aquarium von 100 Litern Inhalt nebit Tijceh in Kunftichmiedearbeit vorgezeigt und zum DVerfauf gejtellt. Der auf ftarfen, nach allen Richtungen drehbaren Kollen ruhende Tiich ift mit funftvoll gejchmiedeten Sumpfpflanzen reichlich gejchmückt und verleiht dem ganzen ein prächtiges Ausjehen. Das darauf befindliche vieredige Aquarium ift weniger verziert, aber ebenfalls folide und gut gearbeitet. Das Ganze wird von Herrn Gebhardt freihändig erworben. Herr Kudenburg zeigt eine aus Eifen und Meffing hergeftellte Schleppharfe vor. Diejelbe beiteht aus einer Welle, an der fich 15 ca. 7 cm lange, nad drei Richtungen um die Welle herum verftellbare Zähne befinden, jodaß aljo drei Reihen Zähne gebildet werden. Das Ganze ift mit einer feften, an den beiden Enden der Harfe befeftigten Leine verjehen. Diefe Harfe dient zum SHerausholen von eingewurzelten und jchwimmenden Wafjerpflanzen, und zwar aus Stellen, an welche man anders nicht heranfommen fanı. Man wirft zu diefem Zmed die Harfe in’s Wafjer und zieht fie mittelft der Leine wieder heraus. Auch Fan man fie vom Kahn aus bequem nadhjchleppen Laffen. Vorzeiger diefes Inftruments hat damit u. U. bejondersS die Wajjernuf (Trapa natans) jehr Teicht herausgezogen. Herr Haefe theilt mit, daß er in diefem Jahre bereits die fünfte Brut von jeinen Schleier Ihmwänzen habe. Da die Tagesordnung jehr frlihzeitig exrjchöpft ift, bleiben die Anmejenden bei einer zwanglofen und anregenden Unterhaltung über die Liebhaberei noch längere Zeit beifammen. *) Kleinere Mittheilungen. Buntt 3 auf Seite 96 der „Blätter“ veranlagt mich zu folgender Mit- theilung. Im ein Geyer’fches Gefäß, Größe 3, Habe ich in Lehm, mit Sand vermifcht, diefes Fritjahr einen Frofchlöffel eingepflanzt. Derjelbe hat jich wirklich prächtig entwickelt, und ich habe die Pflanze im Freien auch nicht jchöner an- getroffen. Geftern entdecte ic) num zu meiner Freude, daß der Frofchlöffel bereit3 eine ftarfe Blirthenfnofpe treibt, er fommt jomit auch ohne Zweifel zum Blühen. Untergebracht ift das Töpfchen in einer zu einem Aquarium benußten Küäfegloce von 25 em Durchmeffer; Wafferftand ca. 10 em, welch’ leßteren ich für diefe Pflanze als am zuträglichften gefunden habe. Im gleichen Aquarium, *) Herr Nidlef3 bittet, auf Seite 109 (Bereinsberiht vom 6. Mai), Zeile 16, anjtatt „Berwandten“ — „Befannte” Iejen zu wollen. Deilage zu „Blätter fir Aqıniee 1. Corrmienfremne”, III. BD. Magdeburg, den 28. Sumt 1892. Ne 15. direkt in den Sand eingepflanzt, blüht jchon fett einigen Wochen eine dem Schmalz- blümchen ganz ähnliche Sumpfpflanze. 9. Kohn. (Das mitgejfandte Stird erweilt, daß dieje Pflanze der brennende HahnfuF, Ranunculus Flammula Z., ift. ®. Schr.) Stagefaften. 14. Ein Mafropoden-Weibchen,. das, nach feinem ungewöhnlich dicken Bauche zu fchließen, fehr viel Gier bei fi) hatte und jedenfalls der Falten Witterung wege nicht zum Laichen fommen fonnte, fand ich; heute früh todt im Behälter vor. — Laßt fich der Laich wicht Fiinftlich abtreiben, um derartige Todesfälle zu vermeiden ? Göppingen, den 21. Sımi 1892 I. Kohn. (Berjuche in diefer Beziehung ftehen, was Mafropoden anbelangt, unjeres Wilfens noch auz3.) 15. Herin W. 9. in B.: Bereits in Lief. 3, Seite Ill, meiner „Reptilien Deutfchlands” nahm ich Veranlafjung, auf den Erfat von Mehlwürmern Hinzumeifen, Die lebteren wachjen zu vajch und werden demiach bald zu hart und groß, um noch als Futter für zarte und fir junge Reptilien dienen zu fünnen. Man hat daher als Erfaß für Mehlwurm: Zucht die Züchtung zweier in den Mittelmeerländern, 3. Th. auch bei uns fich findenden Arten Schwarz oder Mehlfäfer (Tenebrionidae) vorgejchlagen, nämlich des Gnathocerus (Cerandria) cornutus, Fabr. und des Alphitobius (Heterophaga) diaperinus, Panzer, da deren Yarve oder „Wurm“ nur 5 bezw. bis 12 mm mißt, aljo nur die Größe eines jungen Mehlwurms hat. Die Käfer jind fehr frudtbar, ihre Zucht gejchieht wie die des Mehlfafers in geräumigen, mit Kleie, Brotreiten 2c. verjehenen Töpfen, Blechfijten ur. dergl., welche am geheizten Dfen ftehen müfjen. Das Wichtigite zunachjt wäre die Beichaffung Yebender Käfer, Allein man jollte meinen, daß die8 mit Unter füßung, oder durd) Bermittelung der befannten großen nfeften- bezw. Jaturalien-Handlungeit, wie X. Bau, U. Kricheldorff, die „Linnaea“ in Berlin, welche doc überall ihre Verbindungen haben, nicht jchwer fallen dürfte Wir Hoffen von Ahnen über guten Erfolg zu hören. Dom Büchertifch. Satehismus für Agqunrienliedyaber. Don Wilhelm Geyer. Zmeite Auflage. Dftav 129 Seiten. Mit zahlreichen Abbildungen. (Magdeburg 1892, Greut’jche Verlags- buchhandlung. Preis 1,50 ME.) Seit der Veröffentlihung von Nogmählers Werfchen iiber das Süßmwafjer-Aquarium ift no manch andere Schrift gleichen Titels erjchienen. Die eine oder Die andere derjelben wäre beffer ungejchrieben geblieben ; einzelne find mit Recht dem Halbounfel, dem jie angehören, gar nicht jonderlich entrüct worden. Zu den dem Umfange nach bejcheidenjten derartiger Bücher zählte die erjte Auflage des oben genannten „Katechismus“, welche i. S, 1888 ausge- geben wurde; fie Fam auch garnicht auf den eigentlichen Büchermarft, der Verfajjer verlegte ud vertrieb ie jelbft. Wenn die Brofchüire troß ihres prunflofen Aeußeren und ihrer geringen Bogent- zahl jo viel gefauft wurde, daß jich nad) vier Jahren bereits eine neue Auflage nöthig nrachte, jo lag dies in dem Umftande begründet, daß die Liebhaber erfannten, die ihnen im dev Schrift dargebotenen furzen Anleitungen ftammten von einem erfahrenen Manı. Die von dem Berfaljer im Weiteren gefammelten Beobachtungen und Grfahrungen fanden nun in der 2. Auflage Auf nahme, und jo ift diefe denn auf fait den doppelten Umfang angewachjen. Der Inhalt gliedert fich in 8 Abfchnitte: Allgemeines, Einrichtung des Aquarium, Befeung d. U, Pflege und Fütterung der Aquarienthiere, Behandlung und Injtandhaltung des Aquarium, Krankheiten dev Aquarienz thiere, Transport, Züchtung; in jedem devjelben wird auf die verfchiedenen Fragen jachfundiger Rath ertheilt, was die Leer aus der in Nr. 12 der „Blätter“ mitgetheilten Tertprobe („uber Durdlüftung”) erjehen dürften. Die Creuß’sche Buchhandlung hat das DVerlagsrecht erworben und das Werfchen mit einer Anzahl guter md erläuternder Abbildungen ausgejtattet, Umd jo jei dafjelbe den alten und den neuen Freunden der Aquarienliebhaberei beftens empfohlen! — 130 — „Der Zoologifhe Garten‘, redigiert von Dberlehrer Prof. Dr. %. &. Noll, Berlag von Mahlau & Waldfhmidt in Frankfurt a M. (Preis des Jahrganges, 12 Nummern, SME), enthält in Nr. 2 des XXXIIL Sahrgangs für 1892: Weber Dingos; Pariah> und neufee- Yandifche Hunde; von Bernd. Langfavel. — Bemerfungen über den Scheltopufif und Die Treppennatter; von Helene Werner in Wien. — Die Raubfäugethiere des Teuteburgerwaldes; von 9 Shadht. — Schnafenzudht zum Zwede der Fijchfütterung; von Dr. Emil Bud, — Bögel und Binnenmolusfen; von Hermann Xovens. — Meber die gegenwärtige Verbreitung der Giraffe im Süden des Sambefi; von Dr. F. Moemwes. — Bericht über den zoologifchen Garten zu Dresden über das Gejhhäftsjahr vom 1. April 1890 bis 31. März 1891. — Korrejpondenzen. — Kleinere Mitteilungen. — Litteratur. — In Nr. 3 deij. Sahrg.: Das Hafelhuhn in Livland; von D3far von Lömwi3. — Fuds und Dada; von &. Greve. — Der Polarfuhs (Canis lagopus); von Bernhard Langfavel, Hamburg. — Das Trinfwafjerverbot für Thiere während der Keife; von Dr. A. Seit. — Gefchäftsbericht über den zonlogijhen Garten zu Hannover für 1890—91. — FKorrejpondenzen. — Kleinere Mittheilungen. — Litteratur. — Eingegangene Beiträge. — Bücher und Zeitjchriften. — In Nr. 4 deil. Sahrg.: Mittheilung über die Felfentaube (Columba livia); von Paul Spa in Monaftir. — Das Hajelhuhn in Livland; von Dsfar von Lömwis. Kortjegung. — Der Polarfuch3 (Canis lagopus); von Bernhard Langfavel, Hamburg (Schluß). — Der Rohrfänger der Frankfurter Promenaden und Wallgärten; von Prof. Dr. D. Boettger. — Jahresbericht über den zoologijhen Garten in Hamburg 1891. — Ritteratur. — Bücher und Zeitjchriften. Brieffaften. Herren 9. B. in Sh., 9. K. in G.: Beiten Danf! Derartige Mittheilungen aus der PBraris find ftetsS willfommen. — Herin H. W. in Schr.: Traf für die vorige Nr. zu fpät ein. Hoffentlich findet der VBorjhhlag Anklang. — Herrn R. R. in B.: Das Berfehen lag nicht auf unferer Seite. — Herrin Dr. ©. in 9: 63 find uns über die erwähnte Handlung aud) von anderer Seite Klagen zugegangen. Bitte, geben Sie ung noch eine Notiz, ob die Angelegenheit inzmwifchen erledigt worden ift. Wir werden uns wohl gezwungen jehen, auf Grund des uns zur Verfügung geftellten Materials hier vor jener Firma warnen zu müljen. Anzeigen. Karl Claus, Göppingen, R 1 - | e verkauft nd e) Paar ME. 2, 5—7 ® p | | © m em lang, Baar WE. 3. 163] | jeder Art unter Garantie lebender Ankunft liefert billigit. Ant. Mulser, Greg’ Greng’fe ‚Verlagsbuchhandlung, Magdeburg. [65] Keptilienhandlung, Bozen-Südtirol. | Die Kleinihiere, Lebendp Reptilien u, Ampiblen ihr aus Sid-Europa, Nordafrite, Senegal, Zonfin und Annam Ausb en und 5 ch ade NE Tiefert unter Garantie lebender Ankunft I Re Le Laboratoire D’Erpetologie, Montpellier. Prof. Dr. &. Ölafer. Preislisten franco und gratis. [66] Preis: AM. 3,60; ‚geb. zer ie Don Luigi Gazzolo | SSR: Berlin, Lindenstrasse 20/21. Grattentein- An En icn- Einfühe, Aguarienfifde, Aquarien, Terrarien, [64] Breislifte frei. Blumentifdje, Tufffteingrotten und Mufgeln. En gros & en detail. C. A. Dietrich, Clingen bei Greußen i/Th. En luftricte Kataloge gratis und france. =—— Ereug’Ihe Verlagsbuhhandfung (RN. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. Beftellungen durd) jede Suhhand- erausgegeben von der Anzeigen fung fowie jede Poflanflaft. 9 auegr en 3 werden die gefpaltene Monpareile- reut [hen Verlagsbuchhandlung geile mit 15 Pf. berechnet und Auf- Preis jührli) Mark 3.— = träge in der Verlagshandlung ent- monatlidd 2 Uummern. ; Magdeburg. gegengenommen, nn nn mn nn nn nn nn nn nn m [TIETIETETTIEEEETTTETERTELEUEETEETERTERTERTERETETEREERTRETETENEEEINERUUHERERERUNERTETENERENTEEEUNENNN IIEODEREEDDUDELEEDDLENTDLTERRITTENT ITKTILDTEDERRRTIINENT IIILEDEETIIELTENETEREENT IITAITEETERDT IITIIERDTELUETERTATANE NE 14, Söriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenfir. 8. III. Band. [EIETBTBEREUDTENTENSERDEREREUENBRRENERENREBEURESRERRREREN [ERTEENERERENEREEREBEEERENSEEREBERSURENGRRERRERTERENEUERREBRRRERNENERUEERRENEENEENEERERREN) [MERENEUEGEEREHUETHENENSEREEEBENERNERRREERDERERBNENBRSHNERENHRENG] TE Eee. ee rs se as Te Sub alkt; W. Hinderer: Die Larve des Dehfenfrojhes. — ©. Kaage: Anzucht der Farnıe im Zimmer. — Dr. Fr. Leutbhner: Bemerfungen über den Laubfroijd, Hyla arborea.. — ®. Dürigen: Amphibien im Terrarium. — BVereinz-Nachrichten. — Kleinere Mittheilungen. — Brieffaften. — Anzeigen. Die Larve des Ochjenfrofches. Don W. Hinderer in Spaichingen. Der Brüllfeojd, Rana mugiens, bei uns Ochfenfroih genannt, der in Kordamerifa beheimatet ift und feinen Namen von feiner mächtigen Stimme hat, ift wohl jchon öfter bei uns eingeführt und im Terrarium von Liebhabern gehalten worden. Am 1. März nun erhielt ich von Herin W. Geyer in Negensburg, der immer jo viel für den Import fremder Thiere und Pflanzen anlegt, eine Qarde diefes Frofches. Während ver Ochjenfrofch im ausgebildeten Zuftand vermöge jeiner Größe jich nur für geräumige Terrarien eignet, ift die Larve ein ganz nettes und interejjantes Aquartenthier, das jehr harmlos it und deshalb feinem anderen Aquarienbeivohner lältig wird; es fanı Höchitens an jchlecht eingewurzelten Bflanzen dadurch einen Schaden verurfachen, daß es — das Thier ijt jehr ängjtlich und fihriet bei jedem Stlopfen an die Scheiben des Aquarium zufammen — bei irgend einer Beunruhigung mit dem Ddicen Kopf ih ins Pflanzengebüfch einwühlt. Der ausgewachjene Ochjenfrofch mißt bis zu 21 cm in der Yänge. Diefen Berhältniffen entjprechend hat auch jehon die Larve eine rejpeltable Größe. Shr Leib allein (der „Kopf") mißt 44 mm in der Länge und 30 mm in Der Breite, und die ganze LZarve bis zur Schwanzjpie ft 119 mm lang — ein wahrer Nieje gegenüber den Larven unferer einheimiichen Frojchlurche *). *) Die größten unferer heimijchen Frofch- und Krötenlarven, die der Knoblauchsfröte, fönnen allerdings damit metteifern, denn fie erreichen leicht eine Gejammtlänge von 8 bis 10, mitunter 10—13 und ausnahmsmeife jogar 15—17 cm. Dergleiche dieje „Blätter“, Bd. I (1890) ©, 152. BD. — la — Der Körperbau ift der gleiche, wie bet umferen Srojchlarven, die Zarbe ein jchmugiges Gelbbraun, unterbrochen von jchwarzen und gelblichweißen PBunkten und Linien; die Zeichnung ijt eine unregelmäßige, aber recht hübjche. Die Bauchjeite ift ganz gelblichweiß. Der Kopf hat große, goldumrandete, blöde Augen. Mein Exemplar trägt (25. Mat) Hinterfüke, die aber im Ver- hältniß zum übrigen Körper lächerlich Klein (nur 1 er lang) und jchwach find und zur Fortbewegung nicht benüßt, jondern gewöhnlich nach Hinten an ven Schwanz angelegt iwerden. Das Thier it ziemlich lebhaft; in wagerechter Nichtung jchwimmt es ftoßweise pfeilfchnell, wogegen «8 jich nach oben an die Wafjeroberfläche, an der e8 von Zeit zu Zeit Luft holt, wegen feiner Schwere ziemlich unbeholfen bewegt. Gewöhnlich hält es fich am Boden de3 Aquarium auf oder e& ruht geftüst auf Pflanzenzweige an einer Scheibe, wobei e$ zur Zeit der Mahlzeit haftig Aigen fnuppert. Andere als pflanzliche Stoft hat meine Larve noch nie zu fich genommen, obwohl fie alle Gelegenheit hätte, ji) an den veichlichen Antivegetarianer-Mahlen meiner Fijche zu betheiligen. Im der Pflege macht fie gar feine Ansprüche. Im Aquarium läßt fich das TIhier offenbar jehr lange im Larvenftudium halten, denn in der geraumen Zeit, die ich mein Exemplar num jehon befise, hat daffelbe feine merflichen Fortjchritte in der Entwidlung gemacht. Während der entwickelte Ochjenfrofh in den Preisverzeichnifen der Händler zu 12—25 Mi. aufgeführt ift, Hat mir Herr Geyer die Larve zu 1 Mt. 50 Bf. abgelafjen. Anzucht der Sarne im Simmer. Die Tarne bilden — fo fchrieb der Unterzeichnete |. 5. in den „Blättern für Pflanzenfreunde” — eine der jhönften und eigenthämlichiten Pflanzenfamilien, welche auf der ganzen Erde verbreitet ijt und jchon in der Vorwelt mächtige Vertreter aufzuweifen hatte. Doch blos ein fleiner Theil Ddiejer artenreichen Familie ift in umjeren Wäldern, Mooren, auf Mauern u. j. w. heimijc); bei- weitem die meiften Arten Haben ihre Heimat in den Ländern der heißen Hone. Zeider find nur wenige von ihnen recht eigentliche Zimmerpflanzen; eine Zeit- lang lafjen fich wohl manche im befcheivenen Stübchen ziehen, wenn’s auch nur während des furzen Sommers ift -- allein mu zu bald ergreift jajt alle die Sehnfucht nach ihrem Wald, ihrer Mauerfpalte oder dem einfamen Felsabhang. Nur einzelne Farne mit dien, lederartigen Blättern (Wedeln), wie 5. D. Sichelfarne (Aspidium falcatum [Polypodium falcatum, Z7.]) fann man zur Winterszeit im Wohnzimmer mit Erfolg fultiviren. Defto befjer lajjen ich eine große Anzahl Farne im Garten verwenden: jede jchattige Stelle, jede Lürde in einer Felsgrotte ift ein geeigneter Pla für den einen oder andern von ihnen. Einige lieben Schatten, wie eine Art Strullfarn (Adiantum pedatum), die Sehr zierlich und 40 bi3 50 cm hoch ift; der ftachlige Schilofarn (Aspidium aculeatum), eine prächtige Art, Halbjehattig, erträgt auch die volle Sonne und wird 80 big 100 cm hoch; dafielbe ift der FZall bei A. angulare und vielen — 133 — Varietäten Diefer Art. Der weibliche Streifenfarn (Athyrium Filix femina) und zahlreiche Abarten gedeihen zivar auch im unmittelbaren Sonnenlicht, werden aber im Schatten jchöner. Die Onoclea sensibilis liebt fehr viel Feuchtigkeit und fommt in der vollen Sonne gut fort. Osmunda regalis und Osmunda regalis cristata (Königsfarn) gedeiht im Schatten, doch fait befjer noch im direften Sonnenlicht und liebt dabei Moorerde und Feuchtigfeit. Viele Arten Züpfelfarn (Polypodium) behalten alle Wedel im Winter und find hauptjächlich an trodenen Stellen von Orotten zur pflanzen, fie mögen aber auch gern etwas Schatten und Feuchtigkeit. Polystichum (Bunktfarn), in mehreren Abarten, ertragen zwar Die unmittelbaren Sonnenstrahlen, werden aber, wie fat alle, im Schatten prächtige. Der Lanzen-PBunftfarn (Polystichum Lonchitis, Ath.) behält feine Wepel im Winter; der Wurmfarn (Polystichum Filix mas, eristatum) it bejonders jchön; Scolopendrium (Hirichzunge), mit vielen Abarten, Hat zungenfürmige, lederartige, etwas derbe, meist ganzrandige Wedel, die im Winter bleiben, jte fiebt Schatten und wächlt gut in jchattigen Felsgrotten, da fie nur wenig Erde bedarf. Struthiopteris germanica (Straußfarn) ift ein prächtiger FZarıı, ver allenthalben fortfommt, wenn man für Feuchtigkeit jorgt. Die Wedel Itehen jo regelmäßig, daß die Pflanze eine fürmliche Vafe bildet. Man kultivirt überhaupt im freien Lande über 200 Arten, doch find viele derjelben fich jo ahnlich, daß fie von einem Nichtfenner faum umterjchieven werden fünnen. Die Bermehrung ift leicht durch Theilung und Wurzelausläufer zu bewerfitelligen. Sehr intereffant ift die Vermehrung der Yarne Durch Die Sporen (Samen); zugleich it fie infofern jehr lohnend, al man dadurd) eine Menge Vflanzen erhält, und Ichlieglich ift fie überall, in jedem Zimmer, leicht auszuführen. An der Nückjeite der Wedel bilden fich befanntlich meiftens fleine Er- höhungen, die wie graue oder gelbliche Warzen ausjehen und gewöhnlich jehr regelmäßig jtehen; oft find e3 auch winzige Linien, und bei noch anderen finden fih an der Spibe bejondere, quaftenartige Auswiüchjle. Alle diefe Gebilde ent- halten den jehr fleinen Samen, die jog. Sporen. Schabt man ein folches Tüpfelchen ab und betrachtet e3 durch ein gutes Mikroffop, jo glaubt man lauter vertrodnete Raupen zu jehen; dazwilchen wird man bei 150 maliger Ver- größerung fleine Kügelchen bemerfen, die dann etwa jo groß wie Nübenfamen erjcheinen ; Diefe bilden den eigentlichen Samen. Um aus diefem Samen Farne zu ziehen, braucht man einen gewöhnlichen Suppenteller und eine den Teller bevdecdende Käfeglode. Man nehme nun ganz leichten Torf, der jo ausficht, als fei er aus gelbem Moos gepregt, fchneide 2,, cm vide Scheiben Davon und belege mit Diejen den Teller, Doch jo, daß der Nand frei bleibt. Hierauf bevede man die Torfplatten etwa 5 mm hoch mit Heideerde over mit Erde, wie man fie in hohlen Bäumen findet, leßtere zu gleichen Theilen mit Sand vermifcht, doch darf das Ganze nur eine folche Höhe haben, daß, wenn man den Teller mit einer Glasjcheibe bedeckt, zwifchen Erde und las ein Zwifchenraum von 1 em bleibt. Um num alles pflanzliche und thierifche Leben in der Erde zu zerjtören, jegt man den gefüllten Teller einige Zeit einer — 14 — Hige von 70—80 Grad aus. Dies ift nothwendig, da jonjt Schimmel over winzige Thiere die ganz fleinen Keime vernichten. Sebt feuchte man die Erde an, was allerdings langjam von Statten gehen wird, da die jcharf ausgetrocnete Erde nur allmählich) Waller annimmt; jobald fie gleichmäßig feucht ift, Drücke man fie mit einem Hölzchen glatt und ftreue etwa eine Brife Samen darüber. Hat man von mehreren Arten Samen, jo theile man den Raum in gleiche Theile ein, die man am beiten durch zwilchengelegte Zinkftreifen dauernd bezeichnet. Auch Lafjen fi) in die leßteren leicht Zahlen zur Beltimmung der Arten ein- fragen. Holzjtreifen würden Schimmel verurjachen. Wer im Befite eines Treibfaftens tft, der bedede den Teller mit einer Glasplatte und feße ihn in den Slaften. Waffer darf man nur fehr vorfichtig auf den Rand des Teller3 geben, da jonjt der Same durd) dafjelbe verfchwenmt wird; anmderjeit3 muß die Erde jtet3 ziemlich feucht fein und darf unter feinen Umftänden oben antrodnen oder gar völlig troden werden; deshalb lajje man auch nie die Sonne auf den Teller fcheinen. Wer dagegen feinen Treibfaften bejißt, der itberdede den Teller gleich mit der Glasglode und ftelle diefen Keim- apparat etwas entfernt vom Tenfter in die Stube. Kach einiger Zeit wird fich der ganze Teller mit einem mooSartigen Grün überziehen; allmälig werden dieje eigenthümlichen Gebilde größer, man bemerkt Schon zierliche Wurzeln, und Später erjcheint hier und da ein Kleiner Wedel, der freilich fait noch gar feine Aehnlichkert Hat mit denen im ausgebildeten Zuftande. Sobald die Wedel die Olasplatte erreicht haben, tdut man gut, den Teller mit einer Ölasglode zu bededen und aus dem SKaften zu nehmen. Bis zum Herbit erzielt man Pflanzen, die im Augujt oder September in’s Treie ausgepflanzt werden fünnen. An die freie Luft gewöhnt man fie, indem man die Ölasglode etwas lüftet, um fie nach einiger Zeit ftundenlang und endlich ganz zu entfernen. Die Eleinen Pflanzen bringt man auf ein jchattiges Beet, dejjen Erde aus Torf und Haideerde bejteht; im Winter bevdedt man e3 mit Laub. Im darauf folgenden Sahr hält man das Beet ftet3 feucht, pflanzt die einzelnen Gewächfe in größerm Zwifchenraum und wird dann bald Pflanzen haben, die zu den vielfachiten Ziweden verwendet werden fünnen. Waren Diejelben zuerft im Treibfaiten, fo hat man zum Herbit jchon Fräftige Vflanzen, während bei der Kultur im Zimmer ohne Treibfaften im SHerbit noch viele feine Wedel befigen und jomit nicht verpflanzt werden fünnen. Man eripart mit Hilfe des Treibfajtens fait ein volles Iahr. Sedem wahren Pflanzenfreund Fann ich Die Anzucht der FYarne aus Samen warm empfehlen, da die eigenthümliche Entwidelung viel Snterejfantes bietet; der gewöhnliche Blumenliebhaber dagegen wird meistens die Geduld ver- lieren und fich lieber feine Zarne im entwidelten Zuftand vom Gärtner kaufen. &. Laage. — 15 — Bemerkungen über Hyla arborea (Laubfroich). Einjährige Exemplare des Laubfrofches konnten bei reichlicher Nahrung (Mehlwürmer und Fliegen, Negenwürmer 2.) im meinem Freiland» Terrarium großgezogen werden. Dicjelben quafen jchon am Ende des eriten Jahres! und ziwar fängt einer morgens beim Erjcheinen der Sonne an und nach und nach fallen die andern ein. 8 ift fomijch, einen jungen Frojch mit feiner zarten Wiez50- Sopran-Stimme beginnen und einen mehrjährigen, mit riefiger Schalltrommel verjehenen in tiefem Baß enden zu hören — alfo alle zujammen, wie Rana vi- ridis (Teichfrofch), wie ich ein gleiches Concert bei Hyla nie vermuthete. Abends bei Sonnenuntergang wieder. Segliches Geräufch, wie Hämmern und Zeilen oder lautes Durcheinanderfprechen mehrerer Berjonen, veranlaßt zur Sommerszeit die Thiere zur Stimmabgabe. — Mit eintretender Falter Jahreszeit verfrochen fich die Thiere in der Felsgrotte des Terrarium, unter Moos x. und nahmen meijt eine dunfelgetupfte, braune Färbung an. Trogdem der Laubfrofch ein guter Schwimmer tft, jo ertrinfen häufig TIhiere, die theils freiwillig, theils unfreiwillig ji ins Waffer begeben, nach wenigen Minuten — ertragen aljo diefe Art von Störung ihrer Winterruhe keineswegs, obgleich fie jonit Nahrung jeglicher Art aufzunehmen nicht verfehmähten. Dr se Venrthmen, Amphibien im Terrarium. Ueber die Amphibten als Terrarien-Bewohner ijt verhältnigmäßig mwentg zu jagen, manche gehören ja auch gar nicht, manche nur zu gewijjen Heiten ins Terrarium. Der Behälter für Amphibien fann im Allgemeinen jehattiger, ounfler fein, al3 der für die Reptilien; es empfichlt fich aljo das Kiften- oder Saze-Terrarium, und zwar, wenn man sröfche Halten will, mit nur einer Scheibe, da dieje unruhigen Thiere bei ihren Sprüngen nicht zu jauber verfahren. Der Boden wird? — weil manche, 3. B. Knoblauchs-, Wechjelfröte, fi gern eingraben — etwa 15 oder 20 cm hoch mit Erde bedect, deren eine Hälfte man mit Moos, welches von Yeit zu Heit angefeuchtet wird, belegt. Da viele tagsüber jich verfteckt halten, muß man reichlic” Schlupfwinkel jchaffen, indem man zerflüfteten Tropfitein, umgejtürzte Blumentöpfe, Baumwurzeln u. dergl. auf die Erdjchicht legt, beziehungsweie eindrücdt. Der Wafjernapf jei ziemlich geräumig und in den Erdboden eingejenft; um den Salamandern das Verlafjen de3 Napfes zu erleichtern, wird ein Stein in diefen gelegt. Im Uebrigen halte man wenigitens einen Theil des Behälters recht jchattig, was man durch ein- gejeßte Blattpflanzen ja leicht erreicht. Mit Ningelmattern und anderen ihrer Berfolger dürfen die Lurche natürlich nicht zufammen beherbergt werden. &3 ift hier nicht der Drt, die Zucht der Amphibien aus Laich zu befprechen, dies gehört vielmehr zur Beichreibung des Aquarium und feiner Bewohner; dagegen muß ich einige Worte über die Behandlung der jungen, aus den Ditappen enttwicelten Thiere jagen. Haben fich die Anuren-Lavven im Aquarium jo weit entmwidelt, daß fie das Waffer demnächft verlaffen werden, jo hat man dafür zu forgen, daß den jungen Thieren ich ein Felfen bietet, welchen fie — 136 — zunächht bemußen und von dem aus fie dann aufs Land fommen fünnen. Sie werden dann in £leinere, mit Erde, feuchtem Moos und Wafjernapf verjehene Terrarien gebracht und reichlich) mit Sutter, d. h. lebenden Kerbthieren, verjorgt. Dieje erbeutet man leicht, indem man auf Spaztergängen mit einem aus dichter Saze hergeitellten und an einem Stoc befeitigten Käfcher durch dag Gras der Naine, Wald- und Wiefenränder ftreicht und die gefangenen Kerfe mit etwas Moog oder Gras in einem bereit gehaltenen Glafe unterbringt; zu Haufe ent- nimmt man dem leßteren nach Bedarf. Nach Spinnen, Keinen Fliegen, Käferchen, Ameifen jagen die jungen Anuren in der Regel ganz lebhaft. — Junge Tritonen verweilen noch eine Zeitlang im Aquarium, beziehungsweife auf dem Feljen dejjelben und werden hier mit fleinen oder zerfchnittenen Negenwiirmern gefüttert. Selbji im mäßig geheizten Zimmer bleiben Die Fröjche, Kröten und Salamander den Winter hindurch wach. Um fte in Winterjchlaf fallen zu lafjen, bringt man fie in Siften, welche mit Erde, Steinen, Baumwurzeli, Moos oder Zaub gefüllt find, und mit diefen in froitfreie Räume. a) Unjere Sröfche und Kröten (Anura) füttert man mit Mehl und Kegenwürmern, Nactjchneden, Engerlingen, Spinnen, Fliegen und anderen Snjeften; der Laubfrofch nimmt befanntlih in erjter Linie Fliegen, doch fann er auch an Spinnen und Ffleine Mehlwürmer gewöhnt werden. Ausländtjche Anuren kommen felten zu uns, am häufigjten in neuerer Heit einige Arten LZaubfröfche und der Ochjenfroich, Rana mugiens, Merr., aus Nordamerifa. Der leßtere jtellt hinfichtlich der Temperatur feines Behälters feine bejonderen Anjprüche, fühlt fich frei im Zimmer fchr wohl, läßt fich mit Kleineren Fröfchen, Kaulguappen und Zilchen leicht erhalten, gewöhnt fich wie die anderen Anuren bald an den Pfleger und wird wie diefe bei geeigneter Behandlung zahın, daß er das Futter aus der Hand nimmt. Während der wärmeren Sahreszeit beansprucht er und jeine Berwandten reichliche Portionen; ein geräumiger Waiferbehälter darf nie fehlen. b) Der Behälter gef hwänzter Amphibien (Caudata) wird jo ein- gerichtet, wie der für die Anuren, nur braucht er, da dieje Thiere ruhiger find, nicht jo geräumig, namentlich nicht jo Hoch zur fein, auch Tann er mehrere Slasjcheiben haben. Die Erdfalamander (Salamandra, Spelerpes, Chioglossa) lieben jchattige, dunfele, feuchte Pläße und feuchtwarme Temperatur, worauf man bejonders zu achten hat. Ste werden gefüttert mit fleineren oder größeren Negenwürmern und Schneden, die fidlicheren Arten, 3. B. der italienijche Spelerpes fuscus, auch mit fen, Spinnen u. dergl. Unfere deutjchen Arten, ven geflecten und Alpen-Salamander (Salamandra maculosa, Laur. et 8. atra, Laur.), läßt man am beiten Winterfchlaf halten, indem man fie in einer mit Erde und Moos gefüllten Kifte im Keller beherbergt; andere Arten — wie den hübfchen portugiefifchen Golditreif-Salamander (Chioglosa lusitanica, Barb.) und den Brillenfalamander (Salamandrina perspieillata, Savi) — habe ich im warmen Zimmer durchiwintert und feinerlei Nachtheil für die Ihiere verjpürt. Die Tritonen oder Waflerfalamander Halten fich einen großen Theil de3 Jahres hindurch im Wafler auf, find alfo namentlich zur Fortpflanzungs- zeit Aquarienbavohner. Außer derjelben muß ihnen Gelegenheit gegeben jein, — 137 — ans Land gehen zu fünnen. Man febt fie dann entweder in ein Aquarium mit großem, aber möglichit wenig poröfem Feljen oder befjer in das für derartige Thiere bejtimmte Terrarium, dem ein geräumiger, wo möglich gläjerner Wafjer- behälter nicht fehlen darf. Als Futter nehmen die Tritonen im Aquarium außer Würmern auch Stücdchen Fleiich; im Terrarium reicht man ihnen Negen- würmer und fleine Schneden. Im Winter faın man fie im warmen HYimmer behalten, oder, was mehr zu empfehlen ift, wie die Salamander im Seller über- wintern lafjen. Die FifhHmolche fommen, da fie Wafferbewohner find, Hier nicht im Betracht. Ausführlichere Berichte über die einzelnen Arten der Amphibien find in den „Blättern“ theils Schon gebracht, theils werden fte noch folgen. Dereins-Llachrichten. > Triton, Berein für Aguarien= und Terrarien-Kunde zu Berlin. 10. ordentliche Situng am 3. Juni 1892 im Meftaurant Königshallen. Der VBorjigende eröffnet die Situng um 9 Uhr und begrüßt zunächft die anmefenden Säfte, von welchen fich neun in’s Gajtebuch eintragen. Das PVrotofoll der letten Situng wird gelefen und genehmigt. Aufgenommen werden die Herren: W. Sprenger, Lehrer, Diefienbadftir. 32. R. Kall-: meyer, Kaufmann, Wilmersdorf b. Berlin, PrinzeRegentenftr. 64. ©. Brinner, Kanzleivath, Halle a. ©. Berein „Aquarium“ in Göppingen. — Angemeldet haben fich die Herren: Terd. Kepler, Mufif-Inftrumenten-Fabrif, Marfneufirhen i.S. Mar Ritjhel, Kaufmann, Berlin S., Sneifenauftr. 7a IL. U. Hübner, Fiikzüchter, Thalmühle bei Frankfurt a. D. Bei der Bierauf vorgenommenen Wahl eines Beifitenden für den aus dem Vorjtande aug= geichiedenen Herrn W. Helje wird Herr Major Wagner gewählt und nimmt derjelbe die Wahl danfend ar. Herr Sordan übergibt dem PVorfibenden für die Vereins-Bibliothef gefchenfweife 4 Bücher, betitelt: Dr. Knauer, Amphibien- und Keptilienzudt. Dr. Knauer, Unfere Kenntniffe von der Entfiehung und dem Baue des Chlorophyl’s. Dr. Ullrich, Internationales Wörterbuch der Planzennamen, Brof. Dr. Lenz, Naturgejhichte des Pflanzenreihs. Der Vorfikende jpricht Herrn Sordan, welcher die Vereing-Bibliothef fchon durch viele werthuolle Bücher bereichert hat, im Namen des Vereins ganz bejonderen Dank aus. Der vom Kajlirer des Vereins, Herin Trike, erjtattete Kafjenbericht ergiebt einen Safjenbeitand von 176,65 per 1. Mai d. S. Herr Major Wagner regt an, ob es nicht empfehlenswerth wäre, für die Mitglieder Vereing- Abzeichen in Form von Cravatten-Nadeln anzufhaffen. Diejer Vorfchlag findet lebhaften Anklang, und erbietet fic) Herr Chrenmerth, ein Modell zu einer Cravattenıadel, den Meeresgott Triton darjtellend, anzufertigen und in der nädhften Situng vorzulegen. Bei der Borzeigung intereffanter Thiere und Pflanzen bringt Herr Buchheifter eine Anzahl jelbftgezüchteter, ca. 3 Wochen alter Salamander (Triton punctatus), jowie ein Schwimmblatt einer in feinem Aquarium aus einem Samenforn gezogenen himmelblauen Seeroje (Nymphaea coerulea) zur VBorzeigung. Herr Rijtom zeigt junge Feuerfalamander (Salamandra maculosa) vor, deren er in jeinem Terra-Aquarium 26 Stüd von einem Pärchen gezogen hat, Herr Direktor Veit bringt zur VBorzeigung eine in feinem Aquarium gezogene Limnocharis Humboldtii mit vielen Blättern und Knofpen, jowie eine amerifanifche Wafferpflanze, deren Kamen er jedoch noch nicht anzugeben vermag. Herr Reichelt zeigt einen zweimal zufammenlegbaren Käfcherreifen, einen Pflanzenfpatel, jomwie eine zufammenlegbare Harfe, mittelft welcher man leicht Pflanzen mit Wurzeln aus Sümpfen und Gräben ziehen fann, vor. Diefe drei folide gearbeiteten und vernicelten Anftrumente find jedes einzeln an einen gleichfalls vorgezeigten Spazierftod mit abjehraubbarer Zwinge zu befeftigen und befinden fich in einem Leder-Etui, welches man bequem in der Tafche tragen Fann. Desgleichen zeigt Herr Klemmt mehrere zufammenlegbare Käfcherreifen, fomwohl zum Fijchen wie zum Eins re fangen von Schmetterlingen und anderen Infeften, vor. Der Käfcher zu Iebterem Zmede ift dalbrund, um mit der geraden Fläche defjelben die Infeften von Wiejen und Feldern abftreichen zu fünnen. Sm Sragelajten befinden fich folgende Fragen: 1. „St da3 Bud von W. Geyer, „Samenpflanzen” IL. Abtheilung, jchon erjchienen 2" Wird verneint. 2. „Weiß Jemand die Adrejje des Heren Thomas, welcher auf der Aquarien-Auzftellung 1890 die Thomas Töpfe ausftellte?” Diefe Frage weiß Niemand zu beantworten, 3. „Sind Filche mit lebender Nahrung zu überfüttern 2” Herr Unger jomohl wie Herr Beit find der Meinung, daß man Fifhe niemals überfüttern Fönnte, weder mit Iebender, nod) mit getrodneter Nahrung. 4. „Sit die Blajenfrankheit bei Telejfopfiichen heilbar und wie?“ Der Fragefteller wird an Herrn Nitjche verwiefen. Xebterer habe bereits Erfahrungen darin gemacht und dies auch in einem früheren Situngsberichte niedergeichrieben. 5. „Wodurd) ift die Kreuzfröte von der Wechfelfröte zu unterjcheiden und fommen beide in der Umgegend von Berlin vor?“ Nah Herrn Reichelt unterfcheidet fich die Kreuzfröte von der Wechjelfröte jehr deutlih daduch, daß die erftere von der Schnauze bis zum After einen hellgelben oder goldgelben, warzenlofen Rücenftreifen zeige, welcher bei der lebteren nie porhanden. Beide Krötenarten hat Here R. bereits in der Umgebung von Berlin gefunden, die erftere jeltener, die leßtere dagegen häufig. 6. „Hat Jemand jchon Sagittaria natans, das jhwimmende Pfeilfraut, im Aquarium zum Blühen gebracht, und wie blüht dafjelbe?" Biele Mitglieder berichten, daß bei ihnen Sag. natans gegenwärtig blühe, bei anderen auch jehon abgeblüht habe. Die Blüthen derjelben find weiß, dem Frojhbiß ahnlich, und ragen I—2 cm hod) aus dem Wafjer heraus. 7. „sn weldhen Zmifchenzeiten laichen japanijche Schleierfchmänze?“ Herr Unger berichtet, daß jeine Schleierihwänze innerhalb 8 Tagen 2mal gelaicht haben. Nach Angabe des Herrn Matte:-Lanfwis Taihen Schleierfhwänze unter günftigen Umftänden im Sahre drei bis viermal - ‚ umd erjtrecft fich die Taichzeit derfelben von Ende April bis Anfang September, je nach der Witterung. 8. „Welche höchite Temperatur ift von Mitgliedern im Aquarium beobachtet worden und wie hat die Hite auf die Lebensfahigfeit der Filche eingewirft 2“ Herr Buchheifter theilt mit, daß die Wafjertemperatur in feinem Aquarium, mweldyes den ganzen Tag über der brennenden Sonne ausgejest ijt, während der Ietten heißen Tage auf 32° C, gejtiegen war, ohne daß die darin befindlichen Fijche, als Schleierihwänze, Goldorfen, Gebirgs-Elriben, Silber: und Steinbarjche, an die Dberfläche gefommıen wären, um zu fchnappen. Natürlich ift das Aquerium feineswegs mit Fifchen übervölfert, dabei aber jehr reichlich mit Pflanzen bewachfen. Auch die Herren Ridlefs und Gräf berichten von jehr hohen Temperaturen in ihren Aquarien, bei denen jich die Filche noch Außerjt wohl fühlten. 9, „Sit das Zerfchneiden der NRegenwürmer Thierquälerei, wenn man den Kopf zuerit wegihneidet?” Die Frage wird von Herrn Riclef3 verneint, weil Regenwürmer nur ein jehr geringes Nerveniyften befigen und daher den Schmerz nicht jo empfinden, wie höher organifirte Thiere. 10. „Wo find Daphniien hier am Plate fäuflih zu erhalten?“ Herr Direktor Veit jtellt den Mitgliedern in feiner Wohnung jeden Montag frifche Tebende Daphnien zur Verfügung. Doch haben diefelben dafür pro Monat 1 ME. an die Vereinsfafje zu entrichten. Bon Herrn Hothorn wird beantragt, während der Monate Juli und Auguft die ordent- lihen Situngen ausfallen und an deren Stelle gejellige Zujammenfünfte ftattfinden zu lafjen. Mit Rüdfiht darauf, daß viele unferer Hiefigen Mitglieder während diejer Zeit verreijen, wird demgemäß bejchloffen, und zwar jollen die gejelligen Zufammenfünfte an den regelmäßigen Sikung3- abenden in unjerem: Vereinslofal ftattfinden, Ferner wird beihloffen, am Sonntag den 19. Juni, einen gemeinjchaftlihen Ausflug nad) Zanfe bei Bernau zu machen und werden die Herren Gebhardt, Kudenburg und Reichelt beauf- tragt, die dazu nöthigen Vorbereitungen zu treffen und Näheres darüber in der nächiten DBereins- figung am 17. Juni befannt zu machen. Die Abfahrt gejchieht früh 7 Uhr 35 Min. vom Stettiner Bahnhof. Gäfte find willfommen. In eine zu diefem Zwede eireulivende Lille zeichnen Beilage zu „Blätter für Aymien- u. Tevrarienfrenme“, III. 80. Magdeburg, den 12. Sul 1892. NE 14, fih 18 Theilmehmer an der Partie ein. Doc wird die Betheiligung vorauzfihtlich eine noch größere werden. Herr Kudenburg zeigt an, daß er gemwillt ift, für den Verein „Triton“ ein Herbarium anzulegen und bittet, ihn durch Zumeifung von hiefigen und ausländiihen Wafjer- und Sumpf- pflanzen bei diejer Arbeit zu unterjtügen. Die hierbei geäußerte alffeitige Bereitmilligfeit läßt darauf jchliegen, daß in Furzer Zeit ein fchönes und reichhaltiges Herbarium gejchaffen werden wird. Bon Herrn NWitfche, der fi bis Mitte Juni auf Reifen befindet, werden den Vereing- mitgliedern am Aquarien ohne Springbrunmnen und Durhlüftung gemwöhnte Bachforellen, pro Stüf zu 3 ME, amerifanifche Regenbogen-Forellen, p. St. zu 1,50 ME. oiferirt. Die Ein- nahme dafür will Herr N. der Bereinsfafje übermeifen. Refleftanten hierauf wollen fih an Herrn PB. Nitjche, O., Barnimflraße 24, III wenden. Da diefe Fifche im der für Aquarium geeigneten Größe bis jest nur felten in den Handel famen, und dann auch nur bei fortwährendem Wajjer- zufluß oder flarfer Durchlüftung zu halten waren, find dieje hier zu verhältnißfmäßig billigen Preifen offerirten Filche ganz bejonders zu empfehlen. Herr Buchheifter theilt mit, daß jein Mafropoden-Männchen den zmweimaligen Laich des Weibchens nicht befruchteie und das Pärchen gemeinjchaftlich die große Menge Laic) verzehrte, Erjt den dritten Laich des Weibchens befruchtete das Männchen und Fam derjelbe fehr bald aus. Herr Hothorn bemerkt hierzu, taß Zjährige Mafropoden jedenfalls die beiten Laichfijche find. Herr Kudenburg fragt an, ob es nicht möglich wäre, daß Wafferjforpione fi) ohne Befruchtung vermehren Fönnten. Cr hätte in feinem Aquarium nur einen Sforpion während 2 Sahren gehabt, und wären jett außer demfelben noch eine große Anzahl junger Sforpione darin vorhanden. Die Herren Niklefs und Veit verneinen dies ganz entjchieden und find vielmehr der Meinung, daß die jungen Thierhen aus Eiern, die an den in das Aquarium eingebrachten Pilanzen jagen, jich entwidelt Haben. Herr Gräf bemerkt Hierzu noch, daß es allerdings verjchiedene Snjeften gäbe, die ohne Befruchtung Sunge, aber ftetsS nur Weibchen erzeugen. Bon Herin Hothorn zur Verjteigerung mitgebradhte Karpfen bringen der Vereinsfafje 1,20 ME. ER. Kleinere Mittheilungen. Das Berliner Aguarium erfreut jicd bei der günfligen Jahreszeit nicht nur eines regen Bejuches, jondern auch einer ftetigen Zufuhr von Neuheiten. Zu den Bejuchern der Woche nad) Vfingften zählte auch die deutfche zoologische Gefellichaft, welche natürlich befonders die für den Fachmann anziehenden und bedeutungsvollen Dbjefte des Imftituts, jo den nmeuerworbenen DrangeUtan, den mwiljenjchaftlich wichtigen afrifanifchen Schlanm= oder Lurhfijch, die männlichen Aale und andere eingehend betrachteten. Einen Zumads von neuen Thieren hatte zumächjt die Scälangengalerie aufzuweifen. Im zweiten Käfig vechtsS zog eine bunte Gejellihaft nord- amerifanifher Nattern ein, welche bisher noch nicht im Aquarium vertreten waren. Zu ihnen zählt die gelbfireifige Wafjernatter, welche wohl diefer Zeichnung wegen in Nordamerika Garter-Snake (Strumpfband-Natter) genannt wird, ferner die Black-Snake, die „Ihwarze Natter‘‘ der Amerifaner, die großgefledte Nüffel- oder Sand-Watter (Heterodon), welche jih im Gegenjat zu den vorgenannten vorwiegend auf dem Lande aufhält, und andere. Der hintere Käfig der- jelben Reihe erhielt eine neue Befegung in Geftalt zweier riefiger Waran-Eidechjen (Hydrosaurus), welche vermöge ihrer bedeutenden Größe weit eher einem Krokodil als einer Eidechje ähneln. Drei ganz abjonderliche, an Naden, Rumpf und Schwanz mit Stacdhelfchuppen befleidete und bemehrte Eden endlich bevölfern nebft den Smaragd» und den Perl-Eidechjen den erjten Käfig Tinker Hand: es find Riefen-Gürteleidechfen (Zonurus gigas) aus Afrifa. — Für die Seewafjerbeden jfandte Herr Prof. Dr. Heinde, der Leiter der biologifchen Station auf Helgoland, drei Arten QDuallen, nämlich die Ohrengualle (Medusa aurita), die blaue Haarqualle (Cyanea capillata) und eine Nippenqualle, die Bero& ovata. — Sodann überwies die Firma Ner u. €o., deren Sreigebigfeit der zoologifche Garten fchon jo manche werthoolle Thierbereiherung verdankt, diejer zu do, Tage aud) dem Aquarium ein jchägensmerthes Gejchenf. Daffelbe befteht in drei Stüd der größten aller jetst Iebenden, gejhmänzten Amphibien, des mur in Sapan beimifchen Riejen- jalamanders (Megalobatrachus japonicus). Die einzelnen Eremplare, obwohl noch nicht ausgewachfen, zeigen doch bereits eine Länge von 80—90 em, ihre Farbe ift ein trübes Hellgrau: braun, auf dem fich fchwarze Fledfen jcharf abheben. Da dieje von dem berühmten Sapanforjcher %. v. Siebold vor nahezu 70 Jahren entdedten Silhmolche wirkliche Wafjerthiere find, welde in ihrer Heimath in dem falten Wafier fleiner Quellbäche Ieben, fo hat man ihnen im Aquarium das geräumige Süßmafferbedfen an der zu Ende des Schlangenganges befindliden Treppe ans gewiefen. Shre Nahrung bilden Fiih, Kaulquappen und Tröfhe. Weniger plump und ungefchlacht erieheint der amerifanifche Niefenmolcdh oder Hellbeuder (Menopoma alleghaniense), von dem das Aguarium Eirzlic) dur) Paul Matte-Lanfwib zwei etwa 40 cm lange Gremplare, ein Paar, erwarb. Diefe breitchädeligen, durd) eine mächtige Hautfalte an jeder Körperfeite fi) auß- zeichnenden „Schlammteufel“ bewohnen mit ihren Landsleuten, den gewaltigen Dchjenfröfchen, das erfte Siüßwafjerbaffin Hinter der Behaufung des Drang-Utan. Ihnen gegenüber jind einige weitere Verwandte, der fußlange amerifanifhe Furhenmolch, der Ofm und mehrere Arolotl unters gebradjt. Das Aquarium befist alfo jest eine Sammlung jener ausländiichen Filhmolche, wie man ihr in derartiger Neichhaltigfeit jelten einmal begegnet. Brieffaften. Harn A. K. in Gr.: Wird bejorgt. CS mird in mancher Beziehung von Bortheil fein, wenn Sie Ihr Aquarium direkt mit der Wafjerleitung verbinden Tonnen; doc) fei nohmal® daran erinnert, daß Teiche und auch viele Flukfiiche überhaupt feinen ftändigen Zufluß brauchen, oft find derartige Vorkehrungen geradezu nachtheilig für die Thiere. Weit wichtiger ift reichlicher Pflanzen- wuchs im Behälter. — Herrn Dr. GL. in H.: Beiten Danf für die näheren Mittheilungen. Wollen Sie ung die Beweife auf furze Zeit überlafen, um fo befjer. In nächiter Nummer dann Weiteres. — Henn DO. Schr. in M. b. H.: In der näcdhften Nummer werden wir die Angelegenheit Shrem Wunfdhe gemäß zur Befprechung bringen. Die Sabungen des Bereind „Triton“ waren der Nr. 4 diefes Jahrganges der „Blätter“ beigelegt. Von Ihrem freundlichen Angebot machen wir mit Dank Gebraud) und bitten Sie um frdl. Zufendung dev Bejchreibungen. Anzeigen. Luigi Gazzolo Hiefen-bürtel-Edfen Berli in as . . ne en Ba _egerjchlangen Blumentifde, Tufffteingrotten und Mufgeln. = uber CO ol), Eannenjclangen [68 En gros & en detail. ( ityophis melanoleucus), Aord-Amerifan, Snftrirte Kataloge gratis und france. Höniasfchlangen (Coronella Sayi), Koui- fiana Königsjchlangen (Ophibolus getu- lus), Klapperjchlangen (Crotalus) empfiehlt ©. Reiche in Ahlfeld a. d. Leine. [ro ] Grottenfein-Agunrien-Einfäße. Größte Fabrif. Läger in allen Städten. [69] Breislifte frei. ©. A. Dietrich, Slingen bei Greußen i/Ih. Soeben erichten : Deutidjlands Amphibien mid Boptlien 8 Grenh’ihe Derlagauphandlung, Magdehng. | Die Kleinthiere, ihr R |Nußen und Schadeng Bruno Dürigen. a. 5. Lieferung, mit einer Sarbentafel Prof. Dr. &. Glafer. Preis: .% 3,605; geb. = A 4,25. und mehreren Holzfcpnitten. Greuß re Werlagstuchhandig., Magdehug. Greug’ihe Verlagsbuhhandlung (N. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. us FUN 75 u on Beftellungen dard) jede Budhand- Herausgegeben von der Anzeigen Lung [owie jede Foftanftalt. werden die gefpaltene Yonpareille- j Preis jührli Mark 3.—, @reut Ihen Verlansbudjyandlung zeile mit 15 Pf. berechnet und Auf- träge in. der Verlagshandiung ent- monatlid) 2 Nummern. Magdeburg. EUER = UITETKDERDENDEREEDERUDERDERDERRERERKEENERRDDDELDOEDENDRERDERDERRERDERDEREEENDEREERENDNDERERDERDDEDEREERDERKNEDDERDTOREDEDERDERERNEREEREERDENEBERKRDERDERDERENDDN PNNEDEENDERNT INDENKRENEN IIETEETENT NE 15. Er ums Bruno Dürigen in Berlin Ss.W. 29, Seiefenfte. % IM. Band. Inhalt: 9. Fiiher-Sigmart: Verwandlung von LibellenzLarven. — Dr. U. Spiker: SKreuz- ottern im Zimmer. — Br. Dürigen: Bemerfungen über den Niejen-Gürteljcehweif (Zonurus siganteus). — Ampeln in Terrarien. — Kleinere Mittheilungen. — Bom Bücertiih. — Brieffajten. — Zur Beadhtung. — Anzeigen. Derwandlung von Kibellen-£arven”‘), Bon 9. Fifher-Sigwart, Berfaffer des „Ihierleben im Terrarium“. Die Ordnung der Geradflügler, Orthopteren oder Gymnognathen, Liefert dem Terrarium viele Einwohner, namentlich die Waflerjungfern, deren Larven echte Wafjerthiere find. Zu jeder Zeit finden fich in den Kleinen Weiherchen dejjelben die Larven von Libellula depressa (glattbäuchige Wafjerjungfer) und von Aeschna grandis (große Schmaljungfer), der beiven häufigjten und größten Libellen, namentlich diejenigen der eriteren Art. Diefe Zarve ift merfwürdig- durch ihren eigenthümlich gebildeten Unterkiefer, der unter dem Stopfe weit zurücd- geht, Dort ein Gelent Hat und wieder nach vorn eingeflappt ift, wie ein Sadmefjer. An dem nach vorn gerichteten, freien Ende dejjelben befinden fich zwei jeitlich eingelenfte Zangen zum Ergreifen der Beute. Diejer Unterfiefer fann auf eine Diitanz von fait 2 cm hervorgefchnellt werden nach einer Beute, die dann don dem Fangzangen ergriffen und zum Munde gezogen wird, wo fie verjpeiit wird. Die zweite auffällige Erfcheinung an diefer Larve ijt die Art und Weife, wie jie jchwimmt. Sie füllt nämlich ihren Unterleib mit Waffer, welches fie dann durch Zufammenpreffen in einem ftarfen Strome zum bintern Leibesende hinauf tößt, wodurch fie einen ziemlichen Nuc nach vorwärts getrieben wird. Dies wiederholt jich bejtändig, fodaß fie fich fo rucweife vorwärts bewegt. *) Zur Ergänzung des Aufjfaßes „Libellen-Larven” in Nr. 1 des laufenden Jahrganges unjerer Blätter geben wir die nachfolgenden anregenden Mittheilungen des Hern Verfajjers wieder, in denen er auf Grumd der in feinem 45 qm umfafjenden, mit jech8 größeren und Fleineren Bajjins ausgejtatteten Terrarium angejtellten Beobachtungen ein Bild aus dem „TIhierleben im Terrarium’ entrollt. — 142 ° — Wenn die jchlammfarbige Larve fich verwandeln will, jo Elettert fie an einem Pflanzenjiengel aus dem Waffer Hoch hinauf und bleibt ruhig fiten, bis fie troden ifl, dann entjchlüpft das fertige Infekt der Zarve. E3 exiftirt bei den Orthoptereit fein Buppenzuftand, jondern die Larve wächft bis zur voll fommenen Größe, und wenn das fertige Infekt daraus entfteht, gejchieht dies durch eine einfache Häutung. Diefer Vorgang der Verwandlung konnte im Terrarium dfter8 beobachtet werden. Nach Notizen vom 29. Zuli 1883 geht er genau vor jich wie folgt: Morgens 9 Uhr entitieg eine Zarve von Libellula depressa dem Waifer, fletterte an einem Stengel von Ranunculus lingua (Hahnfuß) in die Höhe bis etwa */, m über die Wafjerfläche und blieb dann ruhig fien bi8 um 11 Uhr, wo jie truden war. Nun plabte fie auf dem Nüden, und die vordere Hälfte, aljo Sopf, Bruft und Beine der Libelle fchlüpften langjam aus dem Aik, indem jte jich nach Hinten Frünmten und zuleßt mit dem Kopf nach unten gefrümmt hingen, die Beine nach auswärts gerichtet, während der Hinterleib noch in der Larve tete Um 11 Uhr 30 Min. ftredte fich die Libelle, drehte den Kopf wieder nach oben und pacte mit den Füßen die leere Larvenhülle am Kopfe. Um 11 Uhr 40 Min. 309 fie auch den Hinterleib aus der Hülle Heraus und ftand nun auf eigenen Füßen auf dem Kopfe der leeren, trodenen Larvenhülle, die um Pflanzenstengel Fejtklebte. Die Flügel, die im Anfange faum 1 cm lang waren, hatten um 11 Uhr 45 Min., alfo innerhalb 45 Minuten, eine Länge von 35 mım erreicht und waren nun länger al3 der Hinterleib. Um 11 Uhr 50 Min. war die Länge der Flügel 42 mm. Diejelben hingen jchlaff herab. Das ganze Thier war blaß, der Kopf grün. Um 12 Uhr 45 Min. machte die entwicelte Libelle mit dem Hinterleib no wurmartige, zuckende Bewegungen, z0g den Kopf abwechjelnd cin und redte ihn wieder. So recte fie ji) und ftredte fich, daß um 1 Uhr der Leib, der vorher firzer war al3 Die Flügel, diefe nın an Länge übertraf. Darauf breiteten ich die bisher jchlaff heralhängenden Flügel aus, wurden fteif, und bei einer Berührung machte das Snieft Flatterbewegungen. Auch traten nad) und nach die Zarben hervor, und um 3 Uhr 30 Min. war die Libelle fertig. Die Freßwerfzeuge waren nun nicht mehr grün, fondern gelblich, die vorher hellen Beine dunkel, faft jchwarz, der Hinterleib mit ausgeprägten Heichnungen, die Slügel ausgebreitet, flug- bereit, und bald jchwebte fie durch die Lüfte fort. Ganz analog ift der Vorgang bei Aeschna grandis und bei den anderen Wafjerjungfern. Da im Terrarium für die fühnen Zlugübungen der großen Libellen zu wenig Raum wir, fodaß fie bejtändig an den Glaswänden anftiegen, jo wurden fie jeweilen in reiheit gejeßt. Leider büßte dabet manche ihr Leben ein, denn in der Nähe hatte das Spagenvolf jeine Wohnungen bezogen, und tro&dem diefe Freibeuter in neuerer Heit als reine Körnerfreffer wollen dargeftellt werden, machten fie doch jedes Mal Jagd auf die freigelaffenen Libellen, und ziwar meijt mit Erfolg. Dft, wern man fchon glaubte, die fchnellfliegende Wafferjungfer fei gerettet, wenn fie fv über die Dächer der Häufer dahinjchop, da jchwwirrte — 43 — plögfih noch aus einem Gäfchen ein wegelagernder Sperling hervor, erfaßte und entführte fie unter dem Freudengefchret jeiner Gefährten. Kreuzottern im Zimmer. (E3 ijt in den legten Jahren don gewifjer Seite viel Aufhebens davon gemacht worden, daß es ihre geglückt fei, die Kreuzotter im Zimmer zum Treffen zu bewegen und zur Fortpflanzung zu bringen. Mir find Derartige Fälle bereit3 aus den fiehziger Jahren befannt, und c3 wird für jene „Entdeder“ und „HYüchter“ der neueiten Zeit hoffentlich von Suterejje fein, wenn ich den Bericht eines verläßlichen Neptilienpfleger8 über einen derartüen Tall hier folgen laffe. 9. D.) Bor mehreren Jahren hielt ich ftet3 fünfzehn iS zwanzig Stüd Diejer gefährlichen Bipern, machte aber immer die Beobachtung, daß die Thiere in der Öefangenjchaft weit fchwwieriger zu halten find, al man vielleicht glauben follte. Befonders fchwierig ist e8, fie in der eriten Zeit zur Nahrungsaufnahme zu bringen. Ich beherbergte anfänglich Die ganze Sammlung in einem großen Kaften, deffen Boden ich zu einer Hälfte mit Moorerde und Moos, zur anderen Hälfte mit Sand und Gerdll bededt hatte. Täglich verforgte ich die Thiere mit Mäufen, wobei e3 interefjant zu jehen war, wie die Vipern auf ihre Beute losjtürzten. Sowie nämlich die Kleinen PVierfühler in den Kıften gebracht wurden, dort ängstlich Hin und her liefen und fich vor ihren Feinden zu ver- bergen juchten, legten fich die Vipern jpiralföürmig zufammen; ivie ein Bliß Ihnellte dann plößlich der Kopf aus der Spirale hervor, ein BißR — die Viper lag wieder ruhig wie zuvor, die Augen auf ihr Opfer gerichtet, das nad) einigen Sefunden zu wanfen begann ıımd verendete. Sch vermuthete anfangs, daß das gefallene Thier verfpeift werden würde, doch jobald die Mörderin ihr Opfer regungslog daltegen jah, ftredte fie ich gemächlich und begann entweder herumzukriechen oder verfcehwand im Moos oder unter dem Öeröll. Diefer Vorgang wiederholte fich wochenlang, ohne daß auch nur eins diefer Thiere einmal Nahrung zu jich genommen hätte. Da trat cin Kegenwetter ein, welches längere Zeit anhielt und e8 mir unmöglich mauhte, meine Neptilien mit Mäufen zu verfehen. Ich ftellte daher den Verfuc an, die lehteren durch Fröfche zu erfegen; doch er mißlang. Binnen 16 Tauen farben nicht weniger als acht Vipern, und die übrigen lagen fo träge da, ala ob jie von Kälte erftarrt wären. Die Fröfche blieben unberührt. Dabet machte ih Die Wahrnehmung, daß der Kopf der Viper von Tag zu Tag an Breite zunahm und zulebt fast ein gleichjeitiges Dreiedt bildete. Am 19. Tage lagen wieder zivei Exemplare todt im Kaften, und gewiß hätte die übrigen das gleiche Schidjal betroffen, wenn e3 mir nicht gelungen wäre, einiger Mäufe Habhaft zu werden. Mit Staunen bemerkte ich, wie die fcheinbar todten Reptilien beim Anblie der flinten Bierfühler plöglich neu belebt wurden! Wie wirthend fielen fie über die Mäufe her und diesmal thaten fie nit nur einen Bik, wie gewöhnlich, jondern wiederholt fehnellten fie auf ihre Opfer 1o8 und braten — 14 — ihnen Biffe bei. Dabei wurde der Kopf wieder zufehends Eleiner und die Dttern waren wieder munter wie zuvor. Diesmal liegen jie auch die Mäuje nicht liegen, jondern verjchlangen fie gemächlih. Danı erfolgte die achttägige Ver- danımg, während welcher Zeit die Thiere ziemlich träge waren. rit nach diejer Frift erlangten fie ihre frühere Munterfeit wieder. Aber auch während der Verdauung festen fie ihre Mäufevertilgung fort, erhoben fich jedoch nur im Momente des Bilfes und lagen dann wieder ruhig, wie zuvor. Von nun an nahmen te alle 14 Tage bis 3 Wochen Nahrung zu jich. Trogdem ich jowohl Männchen, als auch Weibchen in dem Kajten bei janmmen hatte, fonnte ich die Thiere doch nicht zur Fortpflanzung bringen. Anderd war cs, 'al® ich meine Sammlung durch neue Exemplare verbollftändigte und je ein Pärchen in einen abgejonverten Sajten jperrte, jodag ich 6 Paare befam. ins derjelben wurde nach längerer Zeit bejonders lebhaft, und bald darauf fand ich Männchen und Weibchen zu einem fürmlichen Iinoten verjchlungen. Sn diefer Lage hielt das Baar zwei Tage aus. Einige Zeit nachher nahm das Weibchen beträchtlih an Dice zu, und als ich jpäter eines Tages zum Saften fam, war e8 verjchwunden. Am Nachmittage froch eS aus einem Haufen Moos hervor; die Körperfülle hatte abgenommen, und am nächiten Tage famen, eben- fall® aus dem Moofe, fünf Junge zum Vorfchein. ES waren muntere Thierchen, die jogleich Iuftig herumfrochen. Sie bejaßen eine Länge von reichlich 15 cm und zeigten jchon deutlich die ziezadfürmige, Schwarze Nüdenlinie auf grauen Grunde, wogegen von dem Ffreuzförmigen leden im Nacden noch nichts zu jehen war. Nach) 5 Tagen Hatten fie bereit die Gewohnheit der Eltern, daß fie, wenn ich mit einem Stäbchen in ihre Nähe kam, fich zujammenfauerten und, gerade iwie die Alten, mit dem Stopfe darauf [osjchnellten. Nach 7 Tagen waren zwei davon Lodt, die anderen drei jtarben rajch hintereinander. Während der Stamm meiner Sammlung dann und warn zu frejfen jich bequemte, mißglücten die Berfuche in diefer Hinficht bei den einzeln gehaltenen Paaren vollftändig. Dieje tödteten blos die zu ihnen gejperrten Bierfühler, nahmen jedoch nie eine Nahrung zu fich (jelbft dann nicht, als ich fie auch in dem gemeinfamen großen Kaften unterbradite) und gingen gegen Beginn des Herbites zu runde Außer dem einen Baar fonnte ich fein zweites zur Sortpflanzung bringen. AS der Spätherbit fam, verfrochen jich die Thiere unter das Moos und famen nie wieder hervor. Sm Dezember bob ich letteres vorfichtig auf und fand einige Vipern in einen Klumpen zufammen gejchlungen, anfcheinend Leblos, während zwei Exemplare, die einzeln dalagen, wirklich todt waren. Die Winter- Ichlaf haltenden famen erjt im April des nächiten Jahres wieder zum Borjchein, tödteten nach wie vor ihre Mäufe und Hin und wieder eine Ratte, nahmen aber feine Nahrung mehr zu fich. ach längerer Zeit gingen auch fie zu Grunde, und ich Habe feine weiteren Beobachtungen mehr anstellen können, da ich Anfang Juli jenes Jahres Die Heimat verließ. Dr. Alois Spiber. — 15 — Bemerkungen über den Riefen-Gürtelfchweif (Zonurus giganteus, Smith). Su der vorigen Nummer der „Blätter‘ zeigte die befannte Thiergroß- Handlung C. Reiche in Alfeld (Hannover) auper verjchievenen nordamerifantichen Schlangen afrikanische Niefen-Gürtelechjen (Zonurus giganteus) au. Es find gefährlich erjcheinende Gejellen, dieje Ginteljchwänze, die jeit Wochen auch zu den Snjaffen des Berliner Aquarium zählen. Im dem AHeußern und in Der Größe, in der ganzen Tracht erinnern fie auf den erjten Blif ganz umd gar an den Hardum oder Schleuderfchwanz (Stellio vulgaris, Zatr.), dejjen Abbildung deshalb hier beigefügt fein möge. Aber bei näherer Betrachtung ergeben fich —. ZEN, doch bedeutfame Unterjchiede, N denn die Gürteljchweife gehören = > N einer bejonderen Familie, ven 3 Gürtelehfen oder Zonuridae (der Hardun aber der Yamilie der Agamen) an. Die Mitglieder der Gattung Zonurus zeichnen fie) bei ihrem furz, gedrungen = gebauten, von vier ftämmigen fünfzehigen Füßen getragenen 4 I Eee a a an Körper, ihremplatten, dreijeitigen dig. 9. Schleuderjehwanz (Stellio vulgaris). Kopf und dem jtarfen, mittel- langen, an der Wurzel abgerundet-vierfantigen und fchwach niedergedrücten Schwanz durch die Bedekung aus, welche auf dem Kopfe in regelmäßigen Schildern, auf der Dberjeite von Hals und Rüden in großen vierfeitigen, in Duerreihen geordneten Schtlöfchuppen, am Bauche in großen Tafeljchildern, auf Der Oberjeite ver Gliedmaßen in gefielten Schindeljchuppen und am Schwanze in rundumlaufenden Gürteln (Wirteln) großer, rautenförmiger Dorn- oder Stachelichuppen befteht. Diefe Banzerung gewinnt nun bei unferer Niefenart ein befonders wehrhaftes Ausjehen, indem nicht nur die Wirtelfchuppen des Schwanzes infolge der ftarf verlängerten Schuppenleiften oder Kliele Fräftige Stacheln aufweijen, jondern auch die Halsjeiten mit einem Büfchel wagerecht abjtehender Dornen bejebt find und am Hinterkopf und Naden lange, ftämmige, zugejpitte Kegel vor- ragen. Nur bei jungen Thieren find diefe Stacheln und Spiben fürzer und geringer entwidelt. Die Färbung des Niejen-Gürteljchweifes, vor deifen Schultern je eine gut ausgejprochene Hautfalte bis zur Brust herabläuft, ift eine ihrem Aufent- halt, den heißen, öden, trodenen, felfigen und fteinigen Gegenden Süpdafrifa’s, angepaßte, ein in verjchiedenen Schattirungen abgetöntes Braun, das auf dem Kopfe und der Rücenpartie am dunfelften ift, während e8 nach den Geiten und am Bauche in Braun oder Lehmgelb übergeht, in der Stehlgegend aber gern einen rojtfarbenen Ton annimmt; jüngere Thiere laffen an Nüden und Schwanz, auch den Beinen auf braunem Grunde gelbliche Bänder erfennen, die jedoch bei weitem nicht jo hervortreten, al3 die vrangerothen Duerbinden bei — 146 — dem Adrovandi’schen Sfinf (Plestidon Aldrovandi D. B.) Die Riefen-Gürtel- echje übertrifft an Länge ihre Oattungsverwandten bedeutend, die gleichfalls dann und wann lebend zu uns gebrachten Arten Zonurus cordylus und Z. cataphractus 3. B. um mehr al$ das Doppelte, denn fie wird bi 40 cm lang, wovon etwa die Hälfte auf den Schwanz entfällt. Diefe beträchtliche Länge des giganteus bedingt die Größe des Behälters, den wir ihm anweifen; das Terrarium braucht weniger hoch, aber eg muß feiner Dodenfläche nach ehr geräumig fein. An die Ausstattung des Käfigs jtellen die Thiere feine jonderlichen Ansprüche, da fie von ihrem heimatlichen Wohnort her nicht verwöhnt find: eine derbe Sand-, Stein, Geröllihiht am Boden md eine vielleicht aus Tuffftein oder Schlade errichtete Felspartie genügen ihnen; um Pflanzenwuchs kümmern fie fic) nur dann, wenn Wafjertropfen an den Blättern hängen, denn nur von den an Gewächlen und Steinen perlenven Tropfen löfchen fie den Durft, das Wafferbeden meiden fie. Das Terrarium fann nie zuviel Sonne befommen; jeden Strahl juchen fie zu erhajchen, an jeder bejchienenen Stelle legen fie fich platt hin, damit ihnen ja nichts entgehe. Als Bewohner Südafrika’s verlangen fie felbftverftändlich ein bejtändig warmes Terrarium, mit einer Temperatur von etwa 24 Grad R., und nur während der eigentlichen Sommermonate läßt fi) ohne Heizung auskommen. Im Dem- jelben Grade wie unjere Eidechjen und wie der Hardun find fie Kinder des Tages und der Sonne, die fihon dann, wenn die Strahlen des belebenden Geftirns jchräger und matter werden, unter den Felfen und das Geitein Jich zurüdzichen. Obwohl gejunde Thiere fich gegen die nahende Hand tapfer wehren, mit ihrem dornbewaffneten Schwanze empfindliche Hiebe austheilen und beim Er- greifen witthend um fich beißen, verhalten jie fich Kleineren Käfigbetwohnern gegenüber theilnahmlos, geduldig, man darf fie aljo getroft mit Eidechjen ver- jchiedener Art, mit Schleichen u. a. zufammenbringen. Ihre Ernährung bereitet auch. feine Schwierigkeiten, denn die Gürteljchweife verzehren Heufchreden, Küchenfchaben, Mehlwürmer, Fliegen u. dergl., fodaß man ihren Tiih ohne große Mühe bald fo, bald fo deden Fann. Aber man muß fehr aufmerfjam mit ihnen umgehen und jede Bewegung vermeiden, wenn man erzielen voill, daß fie in Gegenwart des Pflegers frejjen. Dem im Bejtte eines heizbaren Terrarium befindlichen Liebhaber eigen . artiger, felbftberwußter, gewandt Eletternder und laufender, bejtändig auf jedes verdächtige Geräufch achtender TIhiere fünnen diefe Reptilien, an denen e3 noc) Manches zu beobachten gilt, fehr zur Anfchaffung empfohlen werden. B. D. Ampeln in Terrarien. Wie das freundliche, einladende Aussehen eines Zimmers fehr oft durd) irgend einen lebenden Blumenjchmud, jei e3 ein Pflanzenhäuschen, ein mehr oder minder anmuthiges Laubengeftell, reizende Vafen, eine zierliche Ampel oder wenigjtens einige frifchgrüne Dlattpflanzen, bedingt wird, jo’ erhält auch das — .4M7 — Terrarium erft durch die Bepflanzung fein wirklich Hübjches Anjehen. Und wie e3 namentlich die Ampeln find, welche, mit größerem oder geringerem Aufwand ausgeftattet, in manchen Gegenden ihren Pla nicht nur in Wohnzimmer, jondern auch in Sälen und ärten gefunden haben, jo erjcheint es wirklich wünfschenswerth, daß jolche Hängende Gärtchen, und ei es 4) nur in Öeitalt eines aufgehängten Blumentopfes, auch in Hohen Terrarien eine Stätte finden ; denn fie dienen hier nicht nur zum Schmud, jondern auch Kleineren fteigenden Nattern und Hletternden Eivechjen zum Aufenthalt. Für wenig Geld Täht fich eine folche jchon beichaffen, und wer nicht gefinnt oder im Stande ift, große Ausgaben zur Anjchaffung von Pflanzen zu machen, kann fie fich aus unferer deutjchen Flora jelbft heritellen. war zeichnen ftch die bei ung wild vorkommenden Hängepflanzen nicht durch Blüthenfülle und Pracht aus, aber fie find doc ungemein zierlic) und ge- währen bei ihrer Anfpruxhslofigfeit doppeltes Intereffe und Vergnügen. Läßt es die Größe der Ampel zu, daß man mehrere Feine Blumentöpfe mit verjchiedenen blühenden Gewächjen in viefelbe jtellen fann, jo mag man zwifchen und rings um diejelben einfache grüne Yaubpflanzen bringen. Hierzu eignen jich neben Moojen vortrefflih Zyfopodien, wie Selaginellen u. a. Die deutjche Natur reicht und dabei die Hand, indem fie mehrere Bärlapp-Arten (Lycopodium clavatum, L. annotinum und L. alpinum), eine Selaginelle (Selaginella spinulosa, A. Br.) und ebenjo einige Farnfräuter liefert, welche namentlich auf feuchten (moorigen) und jchattigen Berg und Waldwicjen vorkommen. Was für Boden und Pflege fie im Zimmer verlangen, geht, wie bei den folgenden, aus der Angabe ihres Standort3 wohl von felbit hervor. Auf feuchten Wiejen, in Wäldern, an Gräben und ähnlichen Orten be- gegnet uns ein im Juni und Suli citronengelb blühendes Pflänzchen, defjen friechender Stengel paarweife einander gegenüberitehende, rundlich-herzfürmige Hlättchen trägt. 3 ift der rumdblättrige Sriedlos (Lysimachia Nummularia, L.), aud) Pfennigfraut genannt, eine Pflanze, welche in der Ampel ganz reizend ausjieht, und fi) — wenn jie ja einmal eingehen jollte — jehr leicht wieder bejchaffen läßt. Noch zierlicher ift allerdings das auf und an Mauern, Felfen, jteinigen Slußufern u. vergl. ranfende Cympelfraut (Linaria Cymbalaria, Mill). Seine zarten Stengel, jeine faftiggrünen, ephenähnlichen Blättchen und feine zarte, hellviolette Blüthe müjjen Wohlgefallen erregen. Man findet es daher auch bereits vielfach ala Ampelpflanze eingebürgert. Mir ift es immer lieber gewejen, al3 die in Gewächshäufern gezogene Varietät, da8 bunte Cympelfraut (Linaria Cymbalaria foliis roseovariegatis), weil e8 eben in jeiner einfachen, ungelünftelten Erfcheinung einen frifchen und dabei doch jo angenehmen Cindruf macht. Seine genannte zarte Verwandte verlangt zum Gedeihen einen Iodern, mit feinem Kies oder Steinfchutt untermifchten Boden. sm Allgemeinen (Blüthe, Blattform u. a.) ähnelt fie unferm Liebling, nur die Blättchen find röthlichbunt gefärbt. Allbefannt, wenn auch nicht überall gehörig beachtet, it das Stinn= oder Smmergrin (Vinca minor, L.), dejjen friechender Stengel mit feinen läng- — 148 — fichen Blättchen in Danfensiwerther Weife oft nadte, graue Teljen befleidet. Hier und in Wäldern und Hainen entfaltet e8 dann auch im April und Mai hübjche hellblaue Blüthen. — Wie von der vorigen Bflanze, jo findet auch von diefer eine bumtblättrige Abart (V. m. foliis variegatis) al3 Ampelpflanze ziemlich Häufige Verwendung. Diefe legtere nimmt fich namentlich zwifchen grünen Nioofen, Zarnen und Lyfopodien jehr jchön aus, da die goldbunte Färbung ihrer Blätter von jenen fich jehr gut abhebt. icht übergehen darf ih den Epheu (Hedera helix, Z.), obgleich er längjt in unferen Stuben gezogen wird. Sehr hübjch find für unfere Zwecfe einige feiner Varietäten, zu welchen bejonder® Hedera helix minor argentea, elegantissima, gracilis u. a. gehören. Der Epheu läßt jich leicht aus Ablegern ziehen, wenn man fräftige Exemplare Hat. Im März füllt man einen gut drainirten Topf von 15 cm Durchmefjer mit etwas leichter Erde und jenft ihn bis zum Nande da ein, wo von einem jtarfen Epheuzweige, den man zu ihm hinleitet, nach dem Einlegen noch eine fußlange Spite frei bleibt. Man legt den Zweig in der gewöhnlichen Weife im Topf ab, befejtigt ihn in der Mitte dejielben mit einem jtarfen Hafen, legt den freien Theil innerhalb des Topfes in freisförmiger Biegung, bededt ihn mit Erde und bindet in der Mitte des Gefühes die Spite an einem Stäbchen auf. Dadurch entwidelt jih an dem abgelegten Ende eine große Zahl von Wurzeln, und er verträgt dann die Ab- trennung vom Stode weit leichter. Bei trodener Witterung gut bewäfjert, wird der Ableger gegen den Herbit hin eingepflanzt werden fünnen, wozu eine fräftige, recht nahrhafte Erde benukt werden muß. — Für heute will ich von den einheimischen Pflanzen feine weiteren anführen, jondern nur noch erwähnen, daß ich hier und da noch Friechenden Hahnenfuß (Ranunculus repens, L.), Hopfen- und Schotenflee (Medicago lupulina, Z.), Winde (Convolvulvus) und einige andere ähnliche aus der Neihe von Flora’3 Kindern in Ampeln wahrgenommen habe. Meine Abjicht ift e8 eben nur, bei der Auswahl die Blide auch auf unfere einheimifche Pflanzenwelt zu lenken, damit die fchlichte, deutjche Natur nicht vor fremdländiichem Farbenjchmelz, vor merkwürdigen Blatt- und Blüthen- formen oder vor erfünftelten Naturerzeugnijjen vergejjen bleibe. Kleinere Mittheilungen. Neue biologifhe Station. Den während des legten Jahres in Deutjchland (auf Helgoland und am Plöner See) errichteten biologifchen Stationen ift num eine in England ge folgt. Am 4. Juni d. 3. wurde, nachdem eine fleine Station jeit fünf Jahren auf der Fleinen Infel Anglefia beftanden, eine derartige größere Anftalt auf der Infel Man in der Srifchen See eröffnet. Das an der GSüdfpige diefer Infel zu Port Erin errichtete maffive Gebäude umfaßt außer Aquarien und fonftigen nothwendigen Einrichtungen fieben Arbeitspläge zur Vornahme wifjenfchaftlicher Unterfuhungen 2c. Der Leiter der Anftalt ift Prof. Herdinann. Dom Büchertifch. „Der Zoologie Garten‘, vedigirt von Oberlehrer Prof. Dr. $. &. Noll, Verlag von Mahlau & Waldfhmidt in Frankfurt a. M. (Preis des Sahırganges, 12 Nummern, S ME), hat in Nr. 5 des XXXIII. Jahrgangs für 1892 folgenden Inhalt: Zur Kenntniß Beilage au „Blätter Für Aquarien u. Torrarienfreunde”, II. B2. Magdeburg, den 26. Juli 1892, Na! der LXegeröhre des Bitterling3; von %. Leydig. — Das Hajelduhn im Livland; von Dsfar von 2ömwis. (Schluß.) — Zoologiihe Beobachtungen während einer Kaufafusreife; von Garl Greve, — Bericht des Verwaltungsraths der Neuen Zoologijchen Gejellichaft zu Frankfurt a. M, an die Generalverfammlung der Aktionäre vom 11. April 1892. — Korrejpondenzen. — Kleinere Mitteilungen. — Litteratur. — Eingegangene Beiträge. — Bücher und Zeitjchriften, Srieffaften. Herin Dd. PB. R. 3. in Codlenz: Der von |hnen eingefhlagene Weg ijt der emıpfehlens- werthejte. Bitte, theilen Sie uns das Ergebnik Ihrer Klage mit, um event. weitere Schritte thun zu fönnen. — Herin Dr. ©. in H.: Die Sahen erfolgen zurüc, wir Haben fie zu dem beregien Zwed benugt. — Herrn ®. 9. in Sp.: Vielen Dank für Ihren Tettgefandten Beitrag. — Herrin 9. D.: Mit Dank erhaltei. Sur Beachtung! - „Berlodt durch die vielen Annoncen und Erwähnungen in verfchiedenen Büchern be- ftellte ich am 4. April d. %. unter gleichzeitiger Cinjendung des Betrages verjhhiedene Reptilien bei dem „Laboratoire d’ Erpetologie“ in Montpellier, erhielt aber feine Thiere. Nah Ablauf von über 4 Wochen erinnerte ich mittelft „Antmwortfarte” an meine Beftellung umd erhielt auch nach einiger Zeit Beicheid, daß das Geld auf der Boft läge und lebtere aus Verjehen feine Mit: theilung gemacht hätte, nunmehr würde aber die Sendung umgehend abgehen. ALS ich nad meiteren 4 Wochen nichts erhalten Hatte, erinnerte ich. wiederum umd erhielt nun die Nachricht, Herr Direktor vo. Tilcher fei verreift gewejen und dadurch die Sadje verzögert worden, als Ent gelt jolle ich aber num ganz frilche Thiere befommen, welche er am 3. Suni abjenden wolle. SH Habe noch einmal gefchrieben und troßdem ift die Beftellung noch niht ausgeführt. Somit habe ich wohl allen Grund, an der Neellität diejes Gefchäftes zu zweifeln und bitte Sie, das Weitere gütigf zu veranlaffen und in Erfahrung bringen zu wollen, ob e3 noch mehreren Be- ftelleın jo wie mir ergangen ift. Hier in Hamburg hat ein Herr jchon jeit März bejtellt ımd wartet auch noch!” Moorburg b. Hamburg, d. 6. Juli 1892, Dtto Schneider. Diejer foeben erwähnte Hamburger Herr, welche ebenfalls üble Erfahrungen gemacht hat, it Hear Dr. GSlum in Hamburg-Barmbef. Herr Dr. ©. jchrieb uns unterm 11. Juni d. S.: . „Mitte März jandte ic) (dem Laboratoire d’ Erpetologie Montpellier, Direktor oh. dv. Filher) einen Betrag ein und erbat mir dafür Reptilien. Nach mehreren unbeantworteten Briefen erhielt ich am 14. Mai die Nachricht, die Sendung an mich werde am 16. Mai abgehen. Bis jebt warte ich vergebens auf Thiere und auch troß mehrfacher, neuer Anfragen auf Nachricht.” Unterm 30. Suni theilte uns Hr. Dr. ©. weiter mit, daß auch biß zu diefem Qage weder Brief nod) Sendung vom Labor. d’ Erp. eingetroffen fei als Antwort auf das am 9. Juni dorthin gerichtete Schreiben, in welchem um NRücjendung des eingejandten Geldes gebeten wurde. Schließ- lich benachrichtigt uns Herr Dr. &. am 17. Juli, unter Uebermittelung der Bemweisjtücde: „Am 7. d. M. jandte ih Herin Johann v. Fifcher noch einen eingefchriebenen Brief, in welchen ich, da er auf eine Interpellation von einem mir befannten Kern Seyd hier gejchrieben, er jei vereijt gemejen“), ihm nochmals die ganze Angelegenheit vortrug; doch auch hierauf Hat er nicht reagitt...“ *) Die von Aiguelonge bei Montpellier 4. Juli 1892 an Herin Dtto Seyd in Hamburg gerichtete Karte lautet wörtlih: „Sm Höfl. Erwiederung auf ihr w. Schreiben theile ic) Ihnen ergebenft mit, daß ich feit meiner Nückehr noch nicht in Montpellier gemejen bin, weiß daher nicht wie die Sachen mit Herin Dr. Glum liegen, deffen Adreffe mir nicht im Gedächtnif ift, da die Bürreauy in Montpellier find und id) im Sommer hier wohne. Ein Brief ift mir von Herin Dr. Ghum nicht zugefommen und liegt wahrjcheinlich in meiner, nun gejchlofjenen Winter — 150 — Das Iutereffe unferer Lefer zwingt ung, diefe Angelegenheit hier zur Sprade zu bringen. Wir wiffen gar wohl, daß der Thierhandel mit mancherlei Schwierigkeiten verfnüpft iftz; Thiere find feine gewöhnliche Marktwaare, fein Stapel-Artifel. Aber troß alledem darf der beftellende und gleichzeitig zahlende Liebhaber doch verlangen, daß er nicht mit nichtigen Redensarten ab- gejpeift, nicht auf Hintertreppen geführt werde — entweder das Gewünfchte wird fogleich bezw. in beftimmter Frift geliefert oder aber, falls die beftellten Thiere nicht zu bejchafjen find, der Auftraggeber davon verftändigt und ihm das zurücerbetene Geld zurücdgejchidt. "Warum foll auf diefem Gebiete nicht aud) wie in jedem anderen KHandelszmeig ofjen umd ehrlich gearbeitet werden Können? — — Um num aber unfere Lefer vor Schädigung zu bewahren, müjjen wir jedenfalls den Rath extheilen, jener im Auslande domicilivenden Firma weder Betrage für Bes ftellungen vorher einzufchiden, noch ihr Nachnahme-Sendungen zu geftatten. Glaubt die Handlung nit darauf eingehen, den diesjeitigen Auftraggebern nicht gemiffen Kredit gewähren zu fünnen, jo wird fie den deutjhen u. a. Terravien- ı. Aquarienbefißern es nicht verargen Diirfen, wein diefe — „gebranntes Kind feheut das Jeuer” — ihr ganz und gar fein Vertrauen entgegenbringen. D. Sıır. wohnung oder, wenn eingefchrieben, auf der Voft, da refomm. Briefe hier nicht auf's Haus ge- bracht werden. Sch dachte die Angelegenheit erledigt vor meiner Abreije. Morgen fahre ich mac) Montpellier nd werde die Sache unterfucdden und f. 3. berichten. KHohadtend! Joh. von Fifcher.“ Anzeigen. J. Reichelt, Serlin N., Drei Yaar zudtfähige Kleine Samburgerfir. 2 Makropoden UL Tune (diesjährige) Schleier" fammt 3 Zuchtbeden aus Glas, ca. 14 ?iter Inhalt, ein .. Ne nt \ ‚ ca. x ’ ichwänge, p. St. DD 25 Pf. an. Dei Ab- Dnsrunge Apnauat mit Binkolech-Nteferooir” 55 Liter nahme von 25 Stüd Rabatt. [71] | fallend, und ein Nejerwoir für Spuingbrunnen, 14 Liter = : = z fallend, wegen Abreife billigft zu verkaufen. ; Grottenfein- Agnarien-Einfähe | vs Aug. Katzler, Graz, Steirmal. Crößte Fabrif. Läger in allen Städten. Preislijte frei. [72] ©. A. Dietrich, G&lingen bei Greußen i/Ty. G fi) ] d fi se h fu t t er ” SR — ımentbehrlich für Händler — Für Mufters Greuf; |e Verlagsbuchhandlg. jendung 30 St. in Briefmarken. [74] in Magdeburg. Ed. Bergtold, Bier: und Goldfifdjzüdjlerei kördlingen, Bayern. Die Biftihlangen Curopas a bejchrieben und in ihrer Lebensweife Luigi Gazzolo gejchildert Berlin, Lindenstrasse 20/21. $. Sonnen Aquarienfifde, Aquarien, Terrarien, it 9 in den Tert gedrudten Holgfehnitter. Blumentifche, Tufffteingrotten und Mufgeln. Preis: ME. 1.50 = fl. —.93 d. W. En gros & en detail. [75] Sunftrirte Kataloge gratis und france. 5eemafer-Aquarien im Zimmer Riefen-bürtel-Edlen Keinhod &. Hoffmann. (Conurus giganteus), _Uegerjchlangen Für den Drud en herausgegeben (Coluber constrictor), Tannenjchlangen Rn (Pityophis melanoleucus), Hord-Amerifan, r. Karl Ruß. Sni i i- Mit vielen een im Tert. Hönigsichlangen (Coronella Say le Breis: ME. 3.— — fl. 1.86 8. W. fiana Königsjchlangen (Ophibolus getu- | lus), Klapperjchlangen (Crotalus) empfiehlt _i|pj ©. Reiche in Alfeld a. d. Leine. Ereuß’)de Berlagsbuchhandfung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. De en = a Beftellungen duch) jede Huhhand- Anzeigen ' a Herausgegeben von der werden die gefpaltene Konpareille- fung fowie jede Foflanftalt. Ereut; hen Verlagsbudhhandlung jeile mit 15 Pf. beredhnet und Auf- Preis jührlid) Mark 3.— träge in der Verlagshandlung ent- monatlich 2 Nummern. " Magdeburg. gegengenomment. m nn nn m nn nn nn nn DILTEDERFEREEDEENTERKORKERERDEEDETENEEDDRENEORORUERERUEEDDLERETTDEDDEDDEDERERERDERERNERDRERRRDEDDONNEDERNENDERDENENRERDERTDBERTERERENEDEERNDEDERERERENDERTDENENEREREERERSURERDEEDENERTERDERDERBOEKERRDEREDERDERDERERERENN LEISEIEEETERDEREREEIEESERENENEEREREREENDEERENEIEHERNEENEREENNNEHNEREHNENENRUNEEENERENAUNEENENUEENERUNENNNENEUNNERENUENNERDEDENUNEHRRENEANEEUUNNNENUNHEUN MERNERUUEREUNHRHNUNENNENNEHUNNNAUNENSNHEENUNDUNUEEEUEUNNENNENNNNT el 2 LUDER SE LILLIDLIEINDDE PEN OEL ATI IDEE DENIED EL URN ECBGONRIEBALLE BE II HILEIEB LEHE HN DENE IDEE NUN Snbalt: Prof. Dr. H. Landois: Das Aquarium im Zoologifchen Garten zu Münfter. — Verein „Iriton“: Abgabe von Wafferpflanzen. — Br. Dürigen: Reptilien aus Tunis, — Kleinere Mittheilungen. — VBereins-Nahrichten. — Bom Büdhertiihd. — Brieffajten. — Anzeigen. Das Aquarium des Hoologiichen Gartens zu Münfter bildet für jeßt unftreitig einen der Fchönften und intereffanteften Theile des Iu- jtituts, welches in jo erfreulicher Weije voranfchreitet und für dejjen Gedeihen fie) immer mehr Sreife der Einwohnerfchaft Münfter8 interefjiren. In fünf kleinen, aber finnig ausgearbeiteten Grotten, wo bei des Sommers überwältigenden Licht- und Gluthwellen ein wohlthuendes Dunkel und behagliche Kühle herrjcht, findet der Bejucher die meisten Fijche des Weitfalenlandes in Leben und Thätig- feit, jowie eine Sijchzuchtanitalt, aus welcher alljährlich eine neue Bevölkerung für die Zlüffe und Teiche unferer Provinz hervorgeht. Sn geräumigen, lichthellen Behältern, deren Nitcwand heimische Landjchaftz- bilder jchmüden, zwifchen fünftlerifch aufgebauten Gewölben und Säulen und lebendigen Wafferpflanzen hin jchwimmen und jchweben die glattglänzenden Be- wohner der fühlen Flut; über gligernde SKiefel hin tummeln fich fröhliche Schaaren, und in dunfelnden Grotten wimmeln fie wie in behaglichem Spiele, jodaß der Bejchauer nicht müde wird der immer neu auftauchenden Bilder, und der Beobachter immer neu Sich feffeln Lühßt von dem Leben und Treiben, das hier fich abjpielt. Doch it, was fröhliches Spiel erfcheint, nur zu oft bitterer Ernjt; und was für überjprudelnde Luft gehalten wird, der mitleidlofe Kampf um de3 Dafeins Friftung und Erhaltung. Hier in dem erften Behälter tummeln fich Brachfen und Bitterling, Hafel und Rothfeder, Gründling und Stichling in buntem Gewimmel; und da die Oberfläche des lichtklaren Wafjers wie ein Spiegel auf den Befchauer wirft, fo wächft der lebendige Inhalt bis ins Unzählbare. Die beiden Behälter der zweiten Grotte fejjeln durch den eigenthümlichen Gegenjaß; hier, wo die fonnige Helle 08 Tages ungehemmt bi8 zum Boden fluthet, fchiweben im befchaulicher Ruhe — 12 — die Hochrothglängenden Nerflinge. Dort, wo duntle Grotten den Hintergrund bilden und mr die glänzenden Dlafen des auffteigenden Luftjtroms den Vorder- grund erhellen, tobt die unruhige Schaar der Zlußbarjche umher, ununterbrochen bewacht don der dunklen Geftalt des Hechtes, der in den Örotten lauert, um in regelmäßigen Zwifchenräumen der wimmelnden Schaar fein Opfer zu entreißen. Auch in der dritten Halle fieht man linf3 die eintönig blaugrauen Ges Italten von Karpfen und Schleide den gemalten Numpf eines Schiffswrads um- ichleichen, während rechts muntere Gold- und Silberfifche ich des Somnenlichtes erfreuen. Im diefer Halle mifcht fich der filberhell Elingende Tropfen des Wafjer- iprudels der Brutanftalt mit dem eintönigen Surren der Luft, die den Be- hältern in jchäumenden Strömen zugeführt wird, zu einer wunderlichen Mufit, deren Akkorde hHarmonifch wechjeln, fobald hier oder da im Garten ein Hahn an der Wafjerleitung auf oder zugefchraubt wird. In dem erften Behälter der vierten Halle fcheint alles Leben zu fehlen, obfchon nach der Tafel davor die Aale, Quappen und Schlammpisger hier die. Herrichaft Haben follen. Umd richtig, bei aufmerffamerem Zufchauen wirft du hier und da umd dort wınderliche Biindel aus bläulichen und bräumlichen Filch- föpfen gewahr, welche aus dem Steinjchutt des Bodens, einem Haufen Pilze vergleichbar, hervorragen und dich mit gligernden Yeuglein betrachten. Wie jie heißen, die Infaffen diefes und der übrigen Behälter, das kann der Bejchauer aus den davor befindlichen Tafeln ablefen; und wenn du auch danach) dich nicht vernehmen fannft unter den vielgeitaltigen Schaaren, jo wirft du bei deinen Be- juchen immer jemanden finden, der Dich weiter belehrt, jodap du mit bereicherten Kenntniffen diefe Hallen verläffelt. Ein weiterer Glasfaften birgt einen NRiefenfalamander, der meist unbeweglich am Boden ruht, und eine Schaar von Fiichlein, die lediglich zu feiner Nahrung beflimmt find. Sorglos Schwimmen fie umher, denn nur in feltenen baufen vegt der Niefe feinen runzlichen Leib und die lappigen Gliedmaßen, um an der Oberfläche des Waffers die Lungen voll Luft zu pumpen, oder Schreden unter der Schaar verbreitend, ein Stüd zum Frage zu ergreifen und verjchwinden zu (affen. Die anderen vergeffen gar bald den gehabten Schred, denn jolch’ Fifchlein hat mr ein furzes Gedächtnig und erfreut fich feines Lebens weiter, bis auch c3 in dem Nachen des Niejfen verjchivindet. In der Ießten Halle befinden fich noch zwei Aquarien, welche die erwachjenen Repräfentanten der hier, wie fogleich berichtet werden joll, künftlich gezüchteten Edelfiiche bergen; und felbjt Bach- und Negenbogen-Forellen, von denen man glauben follte, daß fie nur in den Haren Quellwaffern der Berge leben könnten, finden in diefen engen Glasfaften jelbft ftrenge Winter Hindurch vollauf ihre Dafeinsbedingungen. Und endlich find in diefem Raum noch 14 DBlechfaften jo aufgeftellt, daß durch fie hin ununterbrochen Tag und Nacht ein Strom frijchen Waffers Hindurd) eilen kann. Hier werden die Eier verjchiedener Sicharten, als da find Lachfe, Saiblinge, Forellen u. j. w. ausgebrütet und man fanti dann die Fribbelnden Wefen in allen Stufen der Entwidelung fehen und beobachten. Sie jcheinen fie recht wogl dort zu fühlen, obfchon fie ver Wärme, die jonjt — 153 — zum Gedeihen des jungen Lebens jo unentbehrlich ift, nicht theilhaftig werden dürfen. Denn durch ftetige Eiszufuhr muß die Temperatur des Wafjers auf vier und weniger Grad Wärme herabgedrüdt werden, damit die Entwicelung der jungen Fischbrut nicht allzufrüih, fondern erjt dann erfolge, wenn fie in den Flüffen und Teichen, in welche fie eingejeßt werden follen, auch Nahrung in genügender Menge finden. Die Zahl der Eier, welche in jolchen Huchtanftalten in lebendige Fifchehen verwandelt werden, beziffert jich auf Hunverttanfende all- jährlich, und wir hoffen, daß auch diefes unfer Snjtitut noch recht lange und wohlthätig wirken wird, wenngleich iu unferem gejegneten Yande das Bepitrfnik für Fischipeifen noch nicht ein fo dringendes geiworden tft, wie in manch’ anderen Gegenden. „Triton“, Berein für Aquarien u. Terrarien-gunde zu Berlin. . bgabe von Wafferpflangen.) An unsere auswärtigen Mitglieder werden wir im Laufe diefes Monats folgende Aquarienpflanzen zu den befannten Bedingungen gratis abzugeben haben. Heteranthera zosteraefolia, jeegrasblättr. Heteranthere, Sagitt. natans, jc)wimmendes Wfeilfraut, Limnocharis Humboldtii, Humboldt’3 Schwanblume, Limnanthemum nymphaeoides, jeerojenähnliche Seefanne, Salvinia natans, jchwimmenve Salvinie, Pistia stratiotes, Mufchelblume, Azolla fAilicoides, Wafferfarır, Myrioph. proserpimacoides, chilenijcheg Taufenpblatt, Cyperus alternifolius, wechjelblättr. Cypergras, Trianea bogotensis, folumbijche Irianea, Riecia fluitans, fluthende Nitfchie, Potamogeton densus, vdichtblättr. Yaichfraut, Stratiotes aloides, Waffer-Alloe, Utricularia vulgaris, Wafjerschlaud), Pteris cretica, fretifcher Saumfarn, Pteris serrulata, gejägter Saumfarn. 1 Auberdem liefern wir unjeren auswärtigen Mitgliedern ebenfalls gratis jede in der Umgegend Berlins vorfommende Pflanze, jofern diejelbe am Wohnort des betr. Mitgliedes nicht heimisch it. Auch find im hiefigen Königl. Botanischen Garten vorhandene Doubletten von Sumpf und Wafferpflanzen für Mitglieder durch den Vorftand gratis zu bejchaffen. Bei diefer Abgabe von Pflanzen kann e3 jic natürlich nicht darıım handeln, den Mitgliedern die zur Einrichtung eines Aquarium erforderlichen Pflanzen Eoftenlos zu bejchaffen. Bed diefes Angebots joll nur die Verbreitung der Kenntnik für unfere Liebhaberei befonders empfehlens- werther Pflanzen fein: es können alfo ftet3 nur einzelne Exemplare abgegeben werden, die fich ja auch bei einigermaßen fachgemäßer Behandlung — Kultur- Anweifung wird den betreffenden Pflanzen jtetS beigelegt — in überreichlicher Veile jehr bald vermehren. Etwaige Wünfche find an den VBorfibenden zu richten; — 14 — die Verfendung wird theilweife jchon jest vor fich gehen, fann fich aber big Anfang September hinziehen. Die Aufträge werden in der Neihenfolge des Einganges erledigt, foweit der Vorrath reicht. Aufträge, denen 1 Mark für Porto und Verpadung nicht beigefügt ift, bleiben unberüdfichtigt. Etwaiger Meberfchuß an diefen Verfendungsipejen wird der Vereinsfafle überwiejen. Der Voritand. Reptilien aus Tunis, Bor einigen Tagen hat Herr Baul Spas, jeit Jahren zu Monaftir in Tunis wohnend und in Folge aufmerffamer Beobachtung der dortigen Natur ein tüchtiger Kenner der tunefifchen Jauna, einen größeren Transport tunefijcher, innerhalb geraumer Zeit gefammelter und erbeuteter Thiere nach) Berlin gebracht. Derfelbe umfaßt außer vielen, zum großen Theil hier noch nicht lebend gezeigten Säugethieren und mehreren Raubvogel-Arten eine aus acht Spezies jich zufammen- fegende Kollektion tumefifcher Reptilien, und zwar je vier Arten Echjen und Schlangen. Zu den erfteren zählen zunächjt 6 Sand- oder Wiüften-Warane (Varanus griseus Daudin = V. arenarius D. B.) verjchiebener Größe und 11 Z; SN N K7 n EN; Y 1} ER Fig. 10 Dornjhwanz (Uromastix acanthinurus). haben. Obwohl fich große Thiere diefer Art nicht für die Terrarien des Privat- mannes eignen, fo werden doch die jüngeren allmählich zahm und bilden dann fehr intereffante, mit Heufchreden u. a. großen Infeften, au) Mehlwürmern, Streifen rohen Rindfleifches (nebit Ameifenpuppen), auch Mäufen, Eidechjen und Kleinen Neftvögeln zu erhaltende Zimmer-Bewohner des Liebhaberz, deren Glas- behälter — wie bei all’ den Hier in Betracht kommenden Arten — jehr warm und fonnig fein muß, im Uebrigen jedoch in der Hauptfache nur mit einer dieen — 15 — Sandjchicht, einer Tropfiteingrotte und einem flachen, in den Sand eingejenkten Waffernapf ausgejtattet zu fein braucht. Bon dem veränderlichen Dornfhwanz (Uromastix acanthinurus Dell) (angten etwa 20 Stüc beiverlei Gejchlechts umd in jeder Größe, von 15 u. 20 bi8 30 em Länge, mit an. hr eigenartiges Benehmen und ihre jonderbare Ernährungsweile — Jie verzehren viele Pflanzenftoffe: feine Kohl, Salat, Weins blätter, Gräfer, Blüthen, Mais u. a. Körner und daneben Mehlwürmer, Grillen, Heufchreden ze. — macht fie zu anziehenden Pfleglingen des Reptilienfreundes. Endlich find aus der Gruppe der Fußfchleichen zwei Arten mitgefommen:: der niedliche Skinf (Scincus offieinalis Zaur.) und der denjelben Zeichnungs- harafter tragende größere Aldrovandi’ihe Stint (Plestiodon. Aldrovandi D. B.), deren in Band I ©. 162 und Bd. II ©. 29 bereit3 gedacht wurde; von der lebteren unterfcheivet man jebt zwei nordafrifanische Sormen: Die weitliche ijt Pl. algeriensis, welche ji) von der egyptifch-Iyrifchen, dem Pl. Schneideri, dur) mehr Schuppenreihen (30 bis 32 Schuppen rund um den Körper, bei Schneideri 20 bi8 28) und durch chärfere, jchönere Diter- bänderung unterjcheidet. Die beiden Sfinfe, ferner ein Exemplar von Plestidon und von Uromastix gingen fofort in den Bei des Königl. Mufeum für Naturkunde über. Unter den Schlangen ift für den Liebhaber ganz befonders interejjant eine der in den Terrarien Höchit felten zu findenden Sandfhlangen (Eryx jaculus Daudin), von etwa 2 Fuß Länge, mit graugelber, fchwärzlich und dunfelbraun gebänderter und gefledter Dberfeite. Sie hält fich mehr in als auf dem Sande auf und nährt fich von Eleineren Eidechfen und Wühlfchleichen. Die anderen drei Schlangen-Arten find Giftfchlangen: fünf jehr jtattliche Brillen- oder Uräus-Schlangen (Naja haje), eine Hornviper over Cerajtes (Vipera cerastes Z. = Üerastes cornutus Aasselqu.) und eine der erit Anfang d. 3. durch Bonlenger unter dem Namen Vipera lebetina ZL. var. deserti befannt gewordenen, von Sohn Anderfon bei Duirat in Tunis in einem weiblichen Exemplar gefammelten Wüjten-Biper (Vipera deserti), welche jich E B. Spab’ Beobachtungen nur am Gebirge aufhält. Kleinere Mittheilungen. Das in der heutigen Nummer befprochene Wert „Weitfaleng Ihierleben“, III. Band, enthält jo anziehende und anregende Beobachtungen und Mit- theilungen, daß wir e& uns nicht verfagen künnen, einige derfelben hier wieder- zugeben und jo hiermit dem trefflichen Buche einen Geleitbrief auszuftellen. sm Anfhluß an die Karaufche wird (Seite 253) auch des Goldfijches gedacht, mit defjen Züchtung die weitfälifchen Fiichzuchtanitalten fich ftellenweife bejchäftigen. Sp züchtete Freiherr von Spiegel in Bühne Goldfifche in jolcher Anzahl, daß er wöchentlich gegen 6000 Stüc verkaufen konnte „Der Golo- fiich laicht nämlich bei geeigneter Behandlung auch im Freien den ganzen Sommer über, jo lange nur die Wafjertemperatur nicht unter 12° R. finft. Auch hier zu Lande degenerirt der Zilch im derfelben Weile, wie in feiner Heimath; fo — 156 — befamen in einem Teiche in BorgHorft Jämmtliche Nachkommen eines Laichers weit dorspringende Augen, bildeten alfo diejelbe monjtröje Form, welche unter dem Namen Teleifkopfifch aus China bezogen wird. Auch dreifchwänzige Formen fommen vor, fogenannte Schleierfchwänze, wenngleich nicht ehr Häufig. Ab und zu ereignet e& fich, daß der Goldfijch verwildert, und fannn fich dann auc) ohne Pflege an günftigen Orten jahrelang halten. Sp beobachteten wir hier bei Münfter am Wege zur Coerheide in einem fleinen Teiche, in deifen Mitte eine prächtige Seerofenftaude wuchert, jahrelang etliche Golpfifche, welche jich dort fehr wohl fühlten und mit der Heit eine anfehnliche Größe erreichten. Su dem Falten Winter 1890/91 feheinen fie jedoch eingegangen zu fein, wenigjteng ipähten wir im kommenden Frühjahr vergebens nad) ihnen aus." — Ueber die Brutpflege des männlichen Kaulfopfes oder der Groppe (Cottus gobio) werden Seite 219/220 einige hübjche Wahrnehmungen von R. Berker mitgetheilt. Diefer Beobachter fand einmal zu Anfang Mat in einem Tiüimpel, wo das Waffer nicht befonders jtart floß und der fteinige Boden mit einer dünnen Schlammablagerung bededt war, vier Laichpläße, daran zu ers kennen, daß fich neben den fejtliegenden Steinen Sandaushöhlungen vorfanden. Die Eingänge dazu waren ftromabwärts gerichtet, und ein größeres Männchen itand, mit dem Kopfe den Eingang verfchließend, auf der Lauer, während unter feinem einzigen Stein ein Weibchen zu finden war. Bei einer Eiablagerung, wie folche auf Tafel II infs in der Mitte dargeftellt ift, juchte ein Kleineres Männchen fich in die Zugangsöffnung einzudrängen, «8 wurde aber von einem größeren dadurch daran verhindert, daß lebteres fich etwas quer dor die Deffnung feftfeßte. Auch die Verfuche des fleineren, das größere Männchen mit unter: gefehobenem Kopfe in die Höhe zu heben und fo den Eingang freizulegen, führten nicht zu dem gewinjchten Ziele. Die Eier werben in Rlimpehen von einigen Hundert Stüd unter Steinen oder in Bodenvertiefungen abgejegt. So fand Beder am 29. Mai unter einem Stein einen Kaultopf feine 82 Eier bewachend, welche eine Zläche von 2 cm im Durchmefjer in doppelter Lage einnahmen. Die einzelnen Eier, von gelblichmilchweißer Farbe, maßen 3 mm. Geine weiteren Beobachtungen hierüber theilte Beder alfo mit: „Am 3. Juni jah ich deutlich die Ichmwarzen Augen in den Eiern dDurchjcheinen, und die jungen Groppen fich im Streife durch die Schale bewegen, wenn ich die Steine mit den Ciablagerungen aus dem Waffer nahm, wobei ich die Alten regelmäßig unter denjelben Steinen fand. Am 10. Juni begab ich mich nachmittags wieder an Ort und Stelle und fand das Männchen noch immer unter dem Steine, die Cier aber waren beinahe ver- ichwunden. Die noch vorhandenen nahm ich heraus und jah, wie die jungen Groppen fich zwifchen der zufammenhängenden Eihaut herumfchlängelten. Sie waren So durchfichtig, daß man fie nur mit der Zupe und in der Nähe an den goldumrandeten Augen erfennen fonnte. Ich fing bei der Eiablagerung zwei Männchen und zwei Weibchen, welch erjtere an der gelbgerandeten Nücdenfloffe ficher zu erkennen waren, nahm den unter dem Steine befindlichen Sand, joweit er lofe aufgewühlt war, auf meinen Streifjad, fand aber darin feine einzige junge Groppe. Hierauf tötete ich die vier Fijche und fand bei einem Männchen — 157 — ein Ei und bei den beiden Weibchen mehrere ausgefchlüpfte Junge, während eins der Weibchen einen Kleinen noch lebenden Negenwurm dabei im Magen hatte. Sch jchliege Hieraus, dag Männchen wie Werbehen der Groppe ihre Eier jomwohl wie ihre Sungen verzehren, wo fie jolcher hHabhaft werden fünnen. Die Weibchen, welche einen bedeutend fpiteren Kopf haben, als die Männchen, durchjuchten, wie e3 jchien, noch den Sand, als ich die Steine aus dem Waffer hob. Unter einem derjelben fand ich zweit junge Öroppen im Sande, und mir fchien, als wenn fich die jungen in der erjten Zeit zwijchen den Eihäuten aufhielten, um folhe zu verzehren. Die Eier hatten etwa 2'/, mm Diurchmeijer, die aug- gejchlüpften Jungen waren 5 mm lang; Maulfpalte und Kiemenöffnung fonnte ich nicht erkennen; der Schwanz war nach unten um den Dotter gebogen, weni fich die Thierchen aber fortjchlängelten, dann wurde er gerade ausgejitredt und jeitwärts hin und ber bewegt; nahm ich fie aus dem Wafjer, jo legte ich der Schwanz wieder um den Dotterfad.‘ — (Säluß folgt.) Dereins-ITachrichten. Triton, Berein für Aquarien= und Terrarien-Kunde zu Berlin. 11. ordentliche Situng am 17. Juni 1892 im Rejtaurant Königshallen. Das Brotofoll vom 3. Juni wird verlefen und genehmigt. Anzumelden ift Herr Buchbinder Baul Kämmerer, Kochitrafe 68. Die zur Wahl ftehenden Herren Kepler, Hübner und Ritfchel werden angenommen. Herr Major Wagner regt an, daß die Mitglieder jchon jest daran denken möchten, etwaige Anträge für die Generalverfammlung fich zurechtzulegen bezw. vorzunotiven. Der Schriftführer übergibt dem Bibliothefar Cirfular I des deutfchen FijchereisVereins, enthaltend: 1) die neuften Methoden zur Erbrütung von Fiiheiern von William %. Page; 2) Miscellaneen von Fr. von d, Wengen; 3) Fiihzucht im Drainmwaljer von KRiefelfeldern von G. Dejten, und eine Partie Abzüge des Kiclefichen VBortrages „die Zucht des Bitterlings im Zimmer-Agquarium”. Weiter verlieft derjelbe aus dem 4. wifjenjchaftlichen Bericht des Zoologiichen Gartens zu Berlin, erjtattet vom Direktor Dr. 8. Hed, den die probemeife Einrichtung von Aquarien u. Terrarien im Antilopen= hauje behandelnden Abjehnitt: Die warmen anerfennenden Worte unferes verehrten Ehrenmit- gliedes werden fiher dazu beitragen, immer wieder neuen Eifer für die Sache zu erweden. Herr Ehrenwerth legt das Modell zu den im vorigen Bericht erwähnten Vereinsabzeichen in Forır einer Kravatteıınadel vor, das allgemeinen Beifall findet. Die Nadel ift in orydirtem Silber ausgeführt und foftet, fall3 mindeitens 30 Mitglieder jich melden, pro Stüf nur 2 Marf, fann aber aud in blanfem Silber, Gold oder filbervergoldet geliefert werden. Diesbeziigliche Wünjdhe der auswärtigen Mitglieder find an den Vorfigenden zu richten. Der Fragefajten enthält folgende Fragen: I. „Mit wieviel Fifhen darf man ein Aquarium bejeten, um eS nicht zu übervölfern, wenn dafjelbe SO Liter Wafjer enthält?“ Das wird ganz auf Eintihtung und Form defjelden anfommen, auch die Art und Größe der Fiihe wird Diefe Zahl variiıen lafjen. Mehr als 10 fingerlange Goldfilche würden wir für den Anfang nicht ein- bringen. II. „Ich finde, daß eine Malermufchel im Aquarium viel Schmuß abgiebt, jchadet das den Filchen nit? Nein, denn e8 find das ja immer nur die Nefte von Stoffen, die im Aquarium jhon vorhanden waren. III. „Sit in den Baffins der Seehunde im Zoologijchen Garten Süß- oder Seewaljer?" Süßmajjer. IV. „Mit welhem Futter füttert man junge Mafropoden, nachdem diejelben den Dotterfad abgemorfen haben?“ In den erfien 4 bis 6 Tagen garnicht, da fie fi) in diejer Zeit von Jnfuforien nähren, die ich inzmwifchen reichlich entwicelten, fpäter mit Cyclop3 und Eleinen Daphnien. V. „Wie muß man Daphnien trodnen?“ Herr Nitfche trodnnet Daphnien im Bratofen auf einem Eijenblecdh, das auf Baditeinen jchräg fteht, bei mäßiger Hite. Herr Kallmeyer hat gute Erfolge aufzumeijen, indem er die D., auf einem Leinentuche der Sonne ausgefekt, trodnete.e. VI. „Sit bei Anlegung eines Aquarium jtatt des empfohlenen Moorbodens gute Garten- — 158 — erde als Unterfchicht zu verwerfen?“ Nein, exjterer vermifcht mit Torf, Lehm, Heideerde, Sand und Schlammerde ift aber vorzuziehen. VII. „Sind die Fettitoffe des Kittes und die Metall-Oxyde den Aquarienthieren wirklich jo |Hadlih? Woran Täßt fich diefer Mebelftand jogleich bei ven Thieren erfennen umd wie ift er zu vermeiden bezügl. abzuhelfen ?” Nachtheilige Folgen find bei Aquarien, die nach unjeren Angaben hergejtellt und gepflegt wurden, nocd) niemals in diefer Beziehung bemerft werden. VIII. „®iebt e3 einen Weberzug für Eifentheile des Aquarium, um das KRoften derjelben, namentlich bei Seemwafjer, zu verhindern?“ Ya, rapie Schuppenpanzer- farbe. IX. „Mit welchen Fijchen bevölfert man ein Springbrunnen-Garten-Baffin? Steter Zu: und Abflug vorhanden. Goldfijche, Karaujche, Steinbeißer, Schlammbeißer find fämmtli) ein- gegangen. Welche Nahrung ift eventl. zu verabreichen, da Daphnien durch den fteten Abflug des Waffers fortgefhmwenmt werden?” Wenn fonft alles richtig gehandhabt wird, müfjen fi) dort alle Fiicharten Halten. Da das Waffer ftets FirhI fein wird, ift ein Fortihmemmen der Daphnien nicht zu befürchten, weil fie fich in jolchem ftet3S am Boden aufhalten werden. Sonft gebe man die in dem Bortrag des Herrn Nitjche empfohlenen Futteritoffe.e X. „Woher kommen bie Saprolegnien in einem gut eingerichteten Aquarium? In meinem Aquarium, welches den ganzen Tag der Sonne ausgejeßt ift umd in weldem alle Pflanzen gut gedeihen, Jind mir nun bereits 3 Paar Mafropoden hinter einander an Pilzen zu Grunde gegangen, das leßte Baar geftern. Das erjte Baar Mafropoden ftammt von Matte, da3 zweite von Daimer, da3 dritte von einem befreundeten Züchter”. An dem Aquariun mag doch vielleicht nicht alles fo „gut eingerichtet“ fein, al3 der Sragefteller glaubt. 3 ift dies jchon daraus zu fchließen, daß alle 3 Paar Mafropoden an derjelben Krankheit zu Grunde gingen, nod) dazu, daß Frage: jteller fich diefelben von drei verjhiedenen Werfäufern bejchafftee Wir fünnen immer nur mwieder- holen, daß im richtig eingerichteten umd richtig gepflegten Aquarium Saprolegnien in jhaden- dringender Weife nicht auftreten Fönnen. — Zur Vorzeigung gelangen von der Firma ul. Reichelt hier, Kleine Hamburgerjtr. 2, mehrere VBrachteremplare von Reptilien und Amphibien und zwar: 1 große jhmwarze Aesfulapnatter, 1 2eopardennatter, 2 große Würfelnattern, 2 Schlingnattern, 1 :Berleivechje, 1 dalmatinijche Smaragdeidechje, 3 große griechifche Landfchildfröten, fomwie einige Wechjeltröten, die bei genannter Firma Fauflich zu erwerben find. Herr Wurmftich zeigt einen von ihm gefertigten Käfjcher vor, defjen Stof aus 2 Stüden Pfefferrohr von je 1'/; m Länge bejteht. Der Apparat ift zweifellos jehr praftiich im Gebrauch, nur das Mitführen von zwei jo langen Rohrjtöden ift nicht Jedermanıs Sache. Sn Diejer Beziehung ift der Apparat des Herin Klemmt vorzuziehen, obgleich) er auch noch nicht das ift, was Schreiber diefes im Auge hat. €3 fehlt uns eben noch immer ein Zangapparat, in Größe eines Handftodes, der fi) auf mindejtens 3 m aus fi) heraus verlängern laßt, dauerhaft, aber ohne übermäßig ungefchiet und fchwer zu fein, womöglich im Innern einen Kegenhirm bergend, Vielleicht wäre dies etwas für die Auminium-Induftrie. Herr Gräf, dem wir für feinen regen Eifer, den Mitgliedern Schöne Pflanzen für billiges Geld zugängli zu machen, ganz befondern Dank jchulden, bringt wieder reiche Auswahl in Wafferpflanzen, darunter bejonder8 jchöne Eremplare in Nymphaea rubra, Limnocharis Humboldtii, Heteranthera reniformis, und vieles andere mehr. Zwei jchöne Echinopsis mit Kuospen finden ebenfalls willige Abnehmer. Aus diefem Verkauf md dem Verkauf einer Anzahl Schleierihmwänze, die Herr Nitiche zu mäßigen Preis an die Mitglieder abgiebt, werden der Kafje MF. 7 zugeführt. Herr Direftor Veit bringt Iebendes Filchfutter, Malermujcheln 20. zur Ber- fteigerung, die der Vereinsfaffe Mf. 2,50 bringen. Herr Buchheifter zeigt 3 Wochen alte, im Wadhsthum weit vorgejchrittene Mafropoden jowie einige Wafjerfpinnen vor. Herr Dettel überreicht dur) Herrn Simon der Sammlung einen jelten fehönen weißen Teleffopfchleierihmwanz. Der Bibliothefar erfucht die Mitglieder, ihm fobald al3 irgend mögli der DVereinsbibliothef entliehene Bücher zuzuftellen. && dürfen Die Bücher durchaus nicht länger als unbedingt nöthig behalten werden, wenn eine promptere Erledigung der Gefuhe um Berleihung der Bücher erfolgen jol. — Der Schriftführer theilt mit, daß auf fein Gefuch die Direktion des Zoologifchen Gartens bereit ift, den Mitgliedern des Bereind Triton halbe Eintrittspreife zu gewähren‘ gegen Vorzeigung der auf eine Photographie lage u „Blätter für Aquarien: u. Cerrarienfreunde”, III 8). Magdeburg, den 9. Auguft 1892. NE 16, feft aufgeflebten Mitgliedsfarte, ES find alfo demnach) zu zahlen in der Woche den Tag liber 50 Bi, in der Konzertfaifon von Abends 7 Uhr an 25 Pf. An den 25 Pf. Sontttagen tritt feine weitere Grmäßigung ein und ebenfo bezieht jich die Bergünftigung nicht auf Kamilienmitglieder, falls tiefe nicht ebenfalls WVereinsmitgliedev mit befonderer Mitgliedsfarte find, Dagegen ift Die Direktion für Befuche des Vereins in corpore mit Yamilien zu möglicäjlem Entgegenfommen gern bereit. P.:N: (Edhuß folgt.) Dom Büchertifch. „Wejtfalens Thierleben, IlI. Band; Die Reptilien, Amphibien und File in Wort und Bild.” Herausgegeben von der zoolog. Sektion für Weftfalen und Lippe unter Leitung ihres RVorfitenden Prof. Dr. 9. Landvis. Mit 1 Titelbild, 19 VBollbildern nad) Driginal- Aquarellen in Farbendıuf und 111 Tert-Holzinitten. 440 Seiten gr. 8. (Paderborn 1892, Verlag von Ferd. Echöningh. Preis 10 MFf., eleg. geb. 11,50 MF.). Dem die Säugethiere und Bögel des Wefrfälifchen Landes behandelnden IT. und II. Bande genannten Werkes ift mun der III. gefolgt, welcher die übrigen drei Klafjen der Wirbelthiere zum Gegınflande hat, und damit ein Unternehmen zum Abjchluß gebracht, welches jeder anderen Provinz zum Vorbild und zur Nahadturg dienen fann — zur Nahachtung umjomehr, weil gerade derartige Werfe geeignet find, bei Jung und Alt die Liebe zur engeren Heimat und jomit zum weiteren Baterlande zu fordern und wad) zu erhalten. Freilich dürfen nicht verftändnißlofe, wilfensdürftige, erfahrungzarıe Leute an eine derartige Aufgabe herantreten, fondern es müfjen Männer an die Ausgeftaltung und VBerwirflihung dı3 Plancs gehen, die jowohl mit den nöthigen Kenntniffen und Fähigkeiten ausgerüftet wie auch jelbft von Luft md Xiebe zur Sache befeelt find. Nun, an folden Männern hat es im vorliegenden Kalle nicht gefehlt, an Männern, die den Bau begründeten und aufführten und dabei gar manche Unterfiüßung von anderer Seite erfuhren. Das Ganze gliedert fi) in vier Abjchnitte; als Bearbeiter der lekten drei zeichnen gemeinfchaftlic H. Landois, E. Nade, Fr. Weithoff, während das erite Buch (Seite 3 bis 20) aus der Jeder Dr. W. von der Mard’3 ftammt. Diefer erite Theil giebt einen anziehenden Weberbli über die vorzeitlichen Reptilien und Fijche Weilfalens, foweit deren Refte bis jet entdedt worden find, und bietet dadurd) mannigfad)e Anregung zu Vergleichen mit der Jetstwelt. Das zweite Buch, ©. 21 6is 54, fchildert das Aeußere und das Leben und Treiben der weflfälifchen Keptilien und das dritte, ©. 55 bis 160, das der Amphibien. Gewifjernagen den Grundriß diefer beiden Bücher bildete die jchöne, auf Seite 147 des I. Bandes diejer Blätter befprochene Arbeit Dr. Fr. Wefthoff’3: „Beiträge zur Reptilien- und Amphibiensgauna Weftfalens”, melde 6 Arten Reptilien und 15 Arten Amphibien als Bürger Weitfalens aufführte und der übrigen deutfchen Arten in Fürzerer Yormgedenkft. Aber während die genannte Abhandlung die betreffenden Spezies im MWejentlichen nach ihren fürperlichen Merk: malen und ihrer Berbreitung betrachtet, bietet das vorliegende Werk wirkliche „Vebensbild«r“, indent e3 die von Kachmännern und Noturfreunden immerhalb Tanger Zeit gemachten Beobadhtungen und Erfahrungen in anjprechendjter Weife zufanmenftellt und in feiner anheimelnden Form der Schilderung ficherlid) jener Faltblütigen Ihierwelt neue Gönner gewinnen umd gar manches NWor= urtheil zerjtreuen wird. Xei der legten Gruppe der faltblütigen Thiere, den Filchen, verweilt das vierte Bud, ©. 161 bis 432. Weldhe Fülle trefflicher Beobachtungen und Sammel-Ergebniffe auch in diefem Abfchnitt (welcher 42 Bürger der „rothen Erde“ vorführt)! Wie viele mitgetheilte neue Züge aus dem Leben der befhuppten Wafferbewohner, die jo recht den Beweis liefern, daß jelbft die fogenanten „gutgefannten” Thiere no) Tange nicht befannt genug, in ihrem Thun und Lajjen oc lange nicht zur Genüge erfannt und erforfcht find! Das Leben der Thiere darzu= jtellen, gilt auch in diefem Theile als Hauptjache, und das wird gerade in diejem Abjchnitt um jo eher erreicht, als fi) dem anziehend gejchriebenen Tert außer zahlreichen Holziehnitt-JUuftrationen in Farben ausgeführte naturtreue und Tebenswahre Abbildungen (auf 19 Tafeln, gemalt von 3. Schütte) beigefelen. Diefe Bildertafeln find Feine „nach berühmten Muftern“ fonftiger Werke, —.. 160 7 — vielmehr juchen aud) fie das eine oder daS and wie denn 3. B. Tafel I den Laic) de3 Barjches, ere biofogifhe Moment mit zu vergegenwärtigen, Taf. II den des Kaulfopfes, Taf. III die Nefter des großen und de3 Eleinen Stihlings, Taf. VI das Eierlegen des Bitterlings veranjchaulicht 2c. Wo die Beiprechung der äußeren oder inneren Körpertheile der Fijche, und ebenjo der Kriechthiere, eine bildliche Erläuterung wünjchenswerth macht, da fehlt auch diefe nicht. Heroorzuheben ift noch, daß dem vierten Buche eine ausgezeichnete Schilderung der Gewäffer Weftfalens (auf Grund der Mittheilungen des Hrn. Gymn.-Oberlehrers Brungert) fowie eine Gejhichte des dortigen Tifchereimejens, eine Abhandlung über Die weitfälifchen Fiichzucht-Anftalten und des Münfter’jchen Aquarium — meld) Lebtere in diefer Nummer wiederzugeben wir una geftatten — und eine veich iluftrivte Beichreibung des Filhförpers vorangeftellt if. Eine bejondere Empfehlung dem nad Suhalt und Ausftattung prächtigen Werfe noch auf den Weg mitzugebent, fpricht für fich jelbft. Aber eine Bemerkung jei noch erlaubt. wäre überflüjlig — e3 Bon verschiedenen Seiten ift man jeit einiger Zeit bemüht, den breiten Echichten des Volfes gute, der Unterhaltung und Belehrung dienende Schriften zu jehaffen. Man gebe Kung und Alt Bücher wie das vorliegende, die aus Natur und Keben der Heimat ihren Inhalt ihöpfen, in die Hand: fie werthen und wirken mehr als zahlreiche mit mehr oder weniger Ungefhik evfundene frömmelnde md „vaterländijche‘‘ Erzählungen! Brieffajten. Herrn stud. rer. nat. 8. R. in k.: Mit Dank erhalten. Die betr. Artikel jehr willfommen. Wenn der Lithograph auf der Tafel die Pflanzen in fauberer, naturtreuer Weife zur Darftelung bringt, jo wird fie wohl ficher Anklang und Ab fag finden. Sm Uebrigen: Glüd auf! — Herren Dir. Dr. & in ©. und Dir. F. F. in W.: Sie gehören aljo leider and) zu den Hintergangenei. Wir werden noch mal darauf. zurücfommeit. Anzeigen. Metalldrahtbürsten Um die Scheiben eine gefüllten Aquarium gründlic) und jchnell von Algen-Anfäten 2c. zu reinigen, ohne die geringfte Störung zu vers urfahen und ohne die Scheiben anzugreifen, empfehle Mietalldrahtbürften ganz aus Kenfilber, jolid und dauerhaft, zum PBreife von ME. 4,50 g. Nacın. Bei Beftellung ift die Tiefe des Aquarium anzugeben. [77] Hermann Elsass jr., Hanau aM. An Nr, 69. Bl. ift die Fürfte ehr lobend erwähnt. 1 fehr großer firdamerik. Odfenfrofd) 15 ME. 2 große nordam. Odfenfröfge a 10 ME. 1 Heinerer nordam. Odfenfrofd) 5 ME. 2 bunie Schildkröten & 2 Mt. 2 punktirte Schildkröten a 1 ME. empfiehlt Adhtungsvoll [78] Paul Jung, Zittau. Grottenfiein-Aguarien-Einfüße. Größte Fabrik. Fäger in allen Städten. Breiälifte frei. [73] ©. A. Dietrich, Glingen bei Greußen i/Th. J. Reichelt, Belin N., Kleine Samburgerfir. 2 verfauft junge (diesjährige) Schleier- fchwänge, p. ©t. von 25 Pf. am. Bei Ab- nahme von 25 Stüd Rabatt. [80] Beptilien jeder Art unter Garantie lebender Anfunft auch Tebende Siebenjchlafer (Mioscus gliss) Liefert billigit. Ant. Mulser, [s1] Keptilienhandlung, Bozen-Südtirol. — Holdfifde | Schildkröten 5—12 cm Ig. 100 ©&t. 100 St. 2025. ME. 6—10 Mt. Goldfifchfutter m. Gebrauchsanm. 100 Dofen 12 ME, 150 Dojen i. Boftcolli. Nachnahme. Ri R Bergtold, 3ier- u. Goldfifdj-Biidhterei, Kördlingen. [s2] Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Agnarienfifde, Aquarien, Terrarien, Blumentifdje, Uufffteingrotten und Mufgeln. En gros & en detail. [83] Sunftrirte Kataloge gratis und franco. Goldfischfutter — mentbehrlich fir Händler — Für Muiter- jendung 30 ©t. in Briefmarken. [84] Ed. Bergtold, 3ier- und Goldfifhzüdterei Kördlingen, Bayern. EEE BEINE ESS. PRESENT NEE EURER a N —— — — Ereug’ihe Verlagsbuhhandfung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. >) 9 Ferrorinifeennde STE WERTEN TITTEN TER mern Beftellungen durd) jede Buhhand- erausgegeben von der Anzeigen fung fowie jede Poftanftaft. O nt werden die gefpaltene Nonpareille- rent; [hen Derlagsbuchhandiung te mit 13 91. berennet and Auf Preis jührlid) Slark 3.— träge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Nummern. } Magdeburg. gegengenommen,. a IT ame nme mE UNEDETTERTDERERERTERKERKODERTEREREEERKERETORDETERRERTERNE DIREEITERLDDEREREOEEDENNEN ITDRETEENDRONDERERDERDERERDERDETETDERERNEREDERDENDERUNDENEDENERDRENERNUDDDERDENEERERERDEEEDRENERNDERDERRDENDENNEDEERERETERKDERLKEREN Ne 17. Soriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Zriefenftr. 8 III. Band. [IINEEEREEREESTRUTERERURRSEHNNN [NEINENEEEHRDEEREEREUUNEUUNNUNNNENTENE ELEDDERELERELEDEREREEEREEREENEERENN ELERERTERURDDLEELNN [EIER [DTTEEIREEEEDNNENENMENNUENEENENENUUNUNURNEENNERHENENERRUNHENKENUUNNUEERENNENKRENGENT TG Snbalt: 305. Berg: Kiejen-Gürtelfehweif (Zonurus giganteus),, — W. Hinderer: Unjere Süßmwaffer-Kondylien. — Br. Dürigen: Die Terrarien u. Aquarien im Zoolog. Garten zu Berlin. — Kleinere Mittheilungen. — Bereins-Nahricdhten. — Fragefaften. — Vom Bücdher- tif. — Brieffaften. — Anzeigen. Riejen-Gürteljchweif (Zonurus giganteus). Sn No. 15 der „Blätter” lefe ich, daß man Zonurus giganteus mit Eleineren Echjen ohne Gefahr für dieje zufammen halten könne. Auch ih) war früher diefer Meinung, wurde aber durch das eine meiner beiden, Mitte Juli von Neiche bezogenen Exemplare eines Anderen belehrt. Schon am 4 Tage nach feiner Ankunft überraschte ich den Gürteljchweif, wie er eine Notopholis verjchlang. Sch fam gerade dazu, als er Ddiejen theuern Leckerbiffen bereits bis an die Hinterbeine in feinem Nachen untergebracht Hatte und fonnte den Neft noch (ziemlich rasch) verjchiwinden fehen. Natürlich be- eilte ich mich, die beiden wehrhaften Gejellen in einem anderen, von zwei La- certa viridis und einer Morelia argus (auftralifche Rautenfchlange) bewohnten Terrarium unterzubringen und gleichzeitig mit ihnen drei Mauer-Eidechjen, von denen innerhalb 8 Tagen zwei verichwanden, ohne daß ich jedoch ermitteln fonnte, ob fie von den Honuren oder den Smaragdeidechjen verzehrt wurden. Ich glaube jedoch bejtimmt das eritere, zumal ich vorgeftern beobachtete, wie ein Gürtel- ichweif einen fruchtlofen Angriff auf die Überlebende Mauereidechfe machte. Db diefesg Stüc dafjelbe war, welches die Notopholis verjchlang, fann ich nicht jagen, weil beide, als ich Hinzutrat, unter einen Dachziegel flüchteten. Sch hoffe jedoch in nächlter Zeit feititellen zu fünnen, ob meine beiden Stüde die - jelbe Raubluft bethätigen. Iedenfall3 glaube ich beftimmt, dag man entjchieden bejfer thut, Zonurus giganteus von Hleineren Echjen getrennt zu halten.) | Sohannes Berg, Lüpdenjcheid. *) Dieje danfensmwerthe, ıumfere „Bemerfungen” ergänzende Mittheilung eines aufmerf- jamen Keptilienfveundes bezeugt aufs neue, daß man felbit dann, wenn anfcheinend ausreichende —- 12 — Unfere Süßwafjer-Konchylien. Bon W. Hinderer in Spaichingen. An Thieren aus dem Sreife der Neollusfen (Weichthiere) find umfere Binnengewäfler reicher, al mancher Liebhaber ahnen mag, und bejonders Die Drdnungen Bauchfüßler (Schneden) und Mufcheln find Häufig vertreten. Die einen, durch ihre Größe oder ihr mafjenhaftes Auftreten mehr ins Auge fallend, find wohl allgemeiner befannt, andre dagegen, weil fleiner und mehr verborgen (ebend, deshalb aber nicht minder interejfant, werden weniger beachtet. Die eine oder andre Gattung und davon wieder die eine oder amore Art wird man iiberall in Deutjchland finden, andre wieder find freilich) auf jehr enge Rerbreitungsbezirke bejchräntt. Die Hauptjächlichjten Formen unferer Konchylien find folgende: I. Die Schneden. 1. Gruppe mit langgewundenem, in einer Spibe zulaufendem ©ehäufe. a. Schlammfchneden (Limnaea oder Limnaeus). Die Mehrzahl unferer durch Größe bedentenderen Wafferjchnecen gehört zu der Gattung Limnaea, welche fich von Pflanzen nährt und deshalb für Pflanzenaquarien jcHädlich it, was fonft wohl von feiner unferer Wafferfchneeden gejagt werden fann. Die größten und zugleich häufigiten Limnaea-Arten find die Teich- und die Sumpfichlammfchnede; eritere hat einen verhältnigmäßig be deutenden Umfang (fie wird bi zu 4 cm lang) und ein horngelbes, Diinnes, etwas bauchiges Gehäufe, letere (35 mm lang) hat meist dunfelbraune Färbung und ift dadurch und durch ihre mehr regelmäßig zunehmenden Windungen don erfterer leicht zu unterjcheiden. Einige andere Arten der Schlammjchneden, namentlich die ohrfürmige Sumpffchlammfchnede, zeichnen fich durch eine auf> getriebene, bauchige Erweiterung der lebten, äußersten Windung aus, fie gehen mehr in die Breite und find von mittlerer Größe (bi8 22 mm Länge zu 15 mm Breite); die jehr verbreitete Fleine Schlammfchnede ift mır bi8 10 mm lang und hat die Form der Sumpfjchlammfchneden. Alle Schlammichneden neigen ichr zur Vartation, jodaß fich überall Spielarten bilden. b. Sumpficäneden (Paludina). Bei den Sumpffchneden it die ganze Geftalt gedrumngener, al3 bei den Schlammfchnecken, iiberdies zeichnet jich Diele Gattung durch einen Dertel aus, mit dem die Schale vollitändig gefchlofien werden fan. Sie weilt ganz anfehnliche Arten auf, bie bi3 33 mm (Öeyer iagt 40 mm) lang und 25 mm breit werden umd in Deutichland ziemlich all- gemein verbreitet find. Ihre Sungen fommen jchon vollftändig ausgebildet zur Welt, während alle anderen Wafferjehnecten laichen. ec. Hier mag auch die Eleine TIhürhüterfcäneee (Bythinia, nur 8 mm lang) genannt werden, welche gleichfalls einen verjchließbaren Deckel trägt, oder mwenigftens mehrfahe Erfahrungen vorliegen, oorfichtig fein muß in dem Abgeben eines Uvtheils betreffs der vielen Fragen auf dem Yelde der Reptilien und Amphibienfunde bezw. auf dem Gebiete unferer Aquarien und Terrarien-Pflege. und Liebhaberei überhaupt. Wir bitten daher den Heren Berichterftatter no) um weitere Mittheilung. BD, ; j — 198 — “der aber nicht, wie bei der Sumpfjchnede, hornartig, fondern von einer feiten Kaltmafje gebildet ift. d. Kammfchneden (Valvata). Diejelbe Grundform, wie die legt- genannten Gattungen, haben die Kammjchneden, nur find diefelben mehr oder weniger abgeplattet, jodag manche Arten fich jchon etwas den Tellerfihneden nähern. Eine, und gerade die verbreitetfte Art, die wahre Kammfchnede, ift beinahe flach ; ihre Umgänge (zujammen 3 mm im Durchmeffer) find fcheiben- fürmig aufgewunden. Cine andre Art ijt etivas größer, fie mit 5 mm. Shren Kamen haben die Kammjchneden von ihrem Athemorgan, welches fanım- oder federartig gebaut ift und ein zierliches Bäumchen vorftellen fan. Auch die Kammfchneden jind Dedelichneden, der Dedel tft aber anders gebildet, als bei ven Sumpffchneden. e. Blajfenfneden (Physa). Mllen bisher genannten Schneden gegenüber nimmt die Blajenjchnede (bi 14 mm lang) eine Ausnahmeftellung deshalb ein, weil ihr Gehäufe, das glänzend it, nicht rechts, jondern Linfs ge wunden ift. Sonft jteht jte der Gattung Limnaea nahe, einige Arten befißen aber eine Mantelhaut, in die fie — ähnlich wie bei Mantelichnedichen — ihr Gehäufe einhüllen fünnen. f. Slußfhwimmfchneden (Neritina). Hier tft Die augeinander- gezogene Spirale faum mehr zu erkennen; der lebte Umgang des Gehäufes ift weit vorgezogen und ausgebaucht, jodak die einzige tumere Spirale Dagegen beinahe verfchwindet. Die Slußjchwimmfchnecde it jeher Ichön, aber nicht Häufig; jie tft 9 mm lang und lebt in Bächen, Flüffen und Seen; ihr Gehäufe ift jehr fein geftreift und geavdert, und das ganze Thier macht einen fremdartigen Einorud. Der bier gleichfall3 vorhandene Dedel ift durch einen auf der Nücd- fette befindlichen Niegel feit verjchließbar. g. Die winzigjten Gattungen umnferer Wafferschneden jind die in Flüflen und Quellen lebenden Hydrobia und Bythinella, nur 2 bi8 3 mm groß. 2. Oruppe Tellerfchneden (Planorbis). Bei ven Tellerjchnecen find die Abweichungen der einzelnen Arten in ver Sorm weniger bedeutend, überall aber wird das Gehäufe eine flache Scheibe bilden, tellerförmig fein. Die Horn Tellerfchnede CBofthorn), nur in Nord- veutjchland vorfommend, it die größte diefer Gattung, fie erreicht 3 cm Durech- mejfer. Die übrigen Arten find viel Eleiner, der Durchmefjer geht herab bis zu 2'/, mm, doch gibt e3 unter den fleineren auch noch Arten mit 17 mm Scheibendurchmejjer. Bei der gefielten Tellerjchnede ift der äußerfte ihrer jehr flachen Umgänge fcharf gefielt, weniger fcharf bei der geränderten (16 mm Durchmefjer); bei der gerundeten (8 mm) hat das Gehäufe jechs bis jieben oben und unten in einer vollfommen ebenen Fläche angeordnete Win- - dungen, und die aufgewundene Tellerfchneete (A mm) hat Schmale Hohe, eng aneinander liegende, oben gleichfall3 abgeflachte Umgänge Die glänzenpe Tellerjchneefe (4 mm) trägt ein fehlüpfrig glattes, Linfenförmiges, und die Kleinite ver kleinen, die gefämmte Leine (nur 2 mm groß), ein a manchmal geripptes Haus. — 14 — 3. Napfihneden (Ancylus). Diefe — nur bis 7 mm groß, meijt aber viel Kleiner — nehmen eine ganz vereinzelte Stellung unter den Süßmwafjer- fchneen ein; ihre Schale ift nicht gewunden, jondern Hat mehr die Zorm der halben Schale einer Mufchel. Dben auf der Wölbung fist ein kleiner Hafen, fodaß das Gehäufe wie ein Napf oder eine Mühe ausfieht. Die Arten unter- icheiden fich wenig von einander; ihr Aufenthalt if größtentheils in fließenden Waffer, wo fie an Steinen oder Waflerpflanzen jiben. Sie find recht ums- bedeutend, aber nehmen fi) doch Hübjch aus. II. Die Mufgeln. Die Mufcheln unterfcheiden fi) von den Schneden wejentlich durch das Sehlen des Kopfabjehnittes und dadurch, daß ihre Schale ftets aus einer rechten und einer Kinfen Klappe zufammengefegt ift, welche beide an ihrem oberen Rande durch ineinandergreifende Zähne und Gruben verbunden find. Die Gattungen und Arten find weit weniger zahlreich als bei den Schneden. Umjere bedeutendften Mufchelarten gehören den Gattungen Teihmujdel (Anodonta) und Malermufchel (Unio), welcher au) die Zlußperlmufchel zugerechnet wird, an. Beide haben unzählige Varietäten. Die Teichmufcheln, jdon durch ihre Größe vom Aquarium ausgefehloffen, befigen verhältnigmäßig dünne, in ber Mitte ftark verbreiterte Schalen, Die durch ein einfaches Schliegband zufammen- gehalten werden; bei der überall in Flüffen und Bächen umd auch in großen stehenden Waffern vorfommenden Malermufchel find die Schalen did, nad) hinten ftarf verlängert und durch Zähne verjchliegbar. Ron den Heineren Mufcheln find zu erwähnen die Kreismufcheln (Cyelas), namentlich die Hornjchalige Kugelmufchel, 15 mm groß, aljo immer noch an- fehnlich, in ganz Deutfchland verbreitet, und die Sumpftelchmufchel, plattgedrüct, mit dünnen Schalen, 10 mm gro. Die Erbfenmuschel (Pisidium) ift nur 3, höchjteng 5 mm groß; jie hat jehr viele, fchwer zu unterfcheidende Arten; ihr Aeuberes ijt mit ihrem Namen vollftändig gekennzeichnet. Ganz anders geftaltet als alle übrigen Süpwaffermufcheln, und jcjon an Seemufcheln erinnernd ift die Dreissena polymorpha, bei uns Slußmies- mufchel genannt, obwohl fie, wenn auch mit diefer Seemujchelgattung ver- wandt, feine eigentliche Miesmufchel ift. Ihre Schale ift dreiecig; fie lebt, an irgend einen Gegenstand angefponnen, oft in großen Kolonien zujammen. Srüher fam fie nur in fließenden und jtehenden Gewäflern Norddeutichlandg vor, jegt ift fie aber auch nach Süddeutfchland vorgedrungen. Auf Volljtändigieit macht Diefes Berzeichniß unferer SüßwaferKonkhylien feinen Anfjpruc, e3 giebt ja noch viele Arten, insbefondere von Schneden, die für ung aber faum in Betracht kommen fönnen. Näheres tiber die für dag Agıtarium befonder3 geeigneten Arten findet der Liebhaber bei Rogmäßler („Süßwafjer-Aquarium‘) und Anderen. ”) *) Auch in den „Blättern“ werden diesbezügliche Mittheilungen zur Beröffentlihung gelangen. D. Schr. — 156 — Die Terrarien u. Aquarien im Zoolog. Garten zu Berlin. Im vorigen Jahrgang der „Blätter“ ift mehrfach davon Die Nede ge weien, daß der Verein „Triton im Zoologifchen Garten zu Berlin eine Anzahl Aguarien und Terrarien einzurichten beabjichtige, und zwar in der Weife, wie fie auch den Privat-Liebhabern zu empfehlen jet. Inzwijchen find uns von aus- wärtigen Freunden der Sache und Lefern der „Blätter“ verjchiedene Anfragen des Inhalts zugegangen, wie weit jener Plan in der Ausführung gediehen ei; wir geftatten uns deshalb, einige Blice auf den jebigen Stand der Anz gelegenheit zu werfen ; über fernerhin vorgenommene Erweiterungen, Abänderungen, Neuerungen mögen jpätere Mitteilungen berichten. Bald nach Uebernahme de3 Direftorats des Zoologifchen Gartens ging Herr Dr. Hed an die Verförperung der Idee, die deutjche Wirbelthierwelt gruppenweife zufammenzuftellen, damit namentlich die der Natur entrüdten Be- wohner der Großjtadt ein überfichtliches, ebenjo anziehendes wie belehrendes Bild von derjelben zu gewinnen in der Lage feien. In folcher Art findet denn der Bejucher die Kleinen deutfchen Naubthiere, die Eulen, die Tagraubvögel u. a. bereits vereinigt. Aber neben den Säugethieren und Vögeln follten auch die Kaltblüter nicht vergeffen werden. Die Direktion bejchloß deshalb, eine Keihe von Terrarien und Aquarien anfertigen zu lafjfen umd deren Einrichtung und Befegung in die Hand des Vereins „Iriton‘‘, da diejer fich dazu erboten hatte, zu legen. Die Behälter find, jeder für fich auf bejonderem eijernen Unterbau ruhend, rechts und Iinf® von dem breiten Meittelgange in dem jchönen und warmen Antilopenhaufe aufgeftellt und cbenjo gediegen als entjprechend aus= geführt, jodaß fie fich auch dem üppigen Pflanzengrün, welches im Meitteltheil des Haufes dag Auge erfreut, wirkungsvoll anpafjen und einfügen. Mit der Anlage wurde im Frühjahr 1891 begonnen, verfchtedene Behälter find alfo feit mehr als Jahresfrift im Gange. Dbzwar diejelbe noch nicht end- gültig abgefchloffen ift, obzwar hier und da noch neit= und umgejchaffen wird, jo übt das Ganze an ich und in feinen TIheilen doch heute fchon eine große Anziehungskraft auf Jung und Alt aus, da e3 unmittelbar zu den Bejuchern jpricht und nach feinem Aeukeren und feinem Inhalt ganz wejentlich von den Einrichtungen des hiefigen Aquarium (Unter den Linden) und ähnlicher Anftalten abweicht. Die Anlage im Zoolog. Garten tft mehr wie jede andere dazu an- gethan, der Aquarien- und Terrarien-Liebhaberet neue Anhänger zu werben; denn jeder Befchauer lernt erkennen, daß die Einrichtung eines Aquarium oder eines Terrarium auch mit verhältnigmäßig geringen Mitteln erreichbar ift und daß ihon die heimische Thier- und Pflanzenwelt zwecl3 Bejegung der Gläfer und Käften eine geftaltenreiche Fülle Hübfcher und intereffanter Arten und Formen darbietet. Daß und in welcher Weife das bereits Gejchaffene fich bewährt hat, darüber laffen wir den Direktor de3 Gartens felbjt fprechen. Herr Dr. Hed jagt in feinem vierten wiffenschaftlichen Bericht, erftattet in der am 1. Junt d. 3. abgehaltenen 22. Generalverfanmlung der Ationäre des Gartens, Folgendes: „Rod Habe ich Ihnen zu berichten über den Fortgang der probemeifen Einrichtung von Aguarien und Terrarien im Antilopenhaufe für die Taltblütige Ihierwelt unjeres Baterlandes, — 166 — wobei ich, wie Sie wilfen, von dem hiefigen äußert Teiftungsfähigen Verein fiir diefe Liebhaberei, Triton, in der danfenswertheften Weife unterftüßt werde. Die Einrichtungen haben fic) beitens bewährt, Thiere und Pflanzen gedeihen darin vortrefflich, und welche erjtaunlichen Erfolge man in diefen Dingen erzielen Fann, wenn man fie mit folder Meifterfchaft beherrjcht, wie Die hervorragenden Mitglieder des genannten Vereins, — deren eifriger, umeigennüßiger Thätigfeit bei der Sache ich mich verpflichtet fühle, jest fchon mit wärmfter Anerkennung zu gevenfen — das mögen Sie aus der Thatfache erjehen, daß zwei Aquarien nun fchon 1 Sahr im Betrieb fi) be- finden, ohne Duchlüftungsapparat und ohne daß mejentliche Erneuerungen des Wafjers vorge- nommen zu werden brauchten. Das Ganze muß fi als Mifrofosmos, als Eleine Welt für fi), jelbft erhalten. Bis zum nächften Jahre Hoffen wir beftimmt, die ganze Neuerung, die in der gewählten Ausführung wohl als ebenfo Iehrreih, wie für das Auge gefällig bezeichnet werden darf, vollendet und damit einen wejentlichen Schritt vorwärts gethan zu haben in der Schauftellung unferer heimijchen Thierwelt, über deren bejondere Bedeutung, gerade in der Weltftadt Sie ja alle mit dem Vorftand und mir gewiß eines Sinnes find”, (Schluß folgt.) Kleinere Mittheilungen. Auf Seite 223 von „‚Weftfalens Thierleben LIT“ berichtet Amtmann Lambateıtr in Werne Einiges über dreiftachelige Stichlinge. Behufs Einfebung der Stichlinge in jein Aquarium bediente er ich eines feinen jeidenen Netes von etwa 33 cm Durch- mejjer, mittelft dejjen er die Gefangenen in ein bei dem Sangplaße aufgeitelltes und mit dem Wafjer des abzufuchenden Baches oder Grabens gefülltes Gefäß fchüttete, ohne aber die Ziichchen mit der Hand zu berühren, weil fie auch den geringjten Drud nicht vertragen. Troß aller Vorficht aber ftarben doch die meiften Stücke diefer wie der folgenden Art Schon in der eriten Nacht, der Neft derfelben Kurz darauf. Namentlich die größten Exemplare ertrugen die Gefangenschaft gar nicht, weil fie wie toll in dem Beden Herumtobten und fich an den Wandungen den Schädel einrannten, während die fleineren fich anjcheinend ganz fröhlich umher- tummelten. Die wenigen Weberlebenden aber hielten fich dann monatelang und zwar ohne daß ihnen Sutter gereicht wurde. Die freßgierigen Thiere verjchafften fich diefes vielmehr jelbft und zwar auf fehr einfache Weise, indem fie die Mit- bewohner des Aquarium, einige Schleihen und Saraufchen von 12—15 cm Länge, die Dort jeit Jahren, wenn auch ohne zu wachen, fortvegetirten, zu ihren Sleifchlieferanten ernannten und anbiffen. Viele der efangenen zeigten Haut- auswüchje, welche wahrfcheinlich durch Schmaroger verurjacht wurden, wegen Mangel an geeigneten Inftrumenten aber nicht näher unterfucht werden fonnten. Herr Yambateur Hat auch beobachtet, daß größere Gold- und Silberfifche in jeinen Aquarien die Xleinften Stichlinge einjchlürften und verjpeiften, wobei es aber auch vorfam, dag le&tere dem Goldfifche mit ihren aufgerichteten Stacheln die Gaumenhaut durchbohrten, fodaß der Näuber fich nach Sräften bemühen mußte, jeinen Gefangenen durch Heftiges Schütteln wieder Ioszumwerden, was oft erjt nach jtundenlanger Arbeit gelang, ohne daß diefer Vorgang ven Gtich- Lingen jonderlich gejchadet Hätte. Eine Ningelmatter in demjelben Aquarium pflegte auch wohl Stichlinge zu verjpeifen, aber eines fchönen Tages war fie doch an diefem ftacheligen Gerichte zu Grumde gegangen.’ — Ueber ein Zufammentreffen mit einem Schlingnatter-Baar (Coronella austriaca) erzählt N. Beder Folgendes (Seite 46): „Am 20. April 1885 bei — 197 — ruhigem, warmem Wetter ftand ich in einem etwa vierzehnjährigen Hauberg- Ichlage auf dem Schnepfenftrich. AlS die Dämmerung anbrac), famen plöglic) zwei Waldmäufe flüchtend an mir vorbeigejprungen, und fur, darauf vernahm ich eim fehleichendes Raffeln in dem trocdenen Laube. Bald regte fich etwas nicht weit von mir in dem Hatdegefträpp, das Rajcheln fam näher und eine Schlingnatter wurde fihtbar. Zugleich vernahm ich von der entgegengejebten Seite her ein Nifpeln, als wenn man fanft an einem Aeftchen herftriche, und aus dem Haidegeftriipp und der dichtbeftocten Eichenlode hervor fam eine zweite Schlange heran und beide gingen, wie vom Geruch geleitet, gerade auf einander (03. Sie bezüngelten fi) ohne jede feindjelige Haltung, dann wanden jich ihre biegjamen Zeiber in jo rafchen Windungen um einander, daß ich ihren Bewegungen faum folgen konnte. Hierauf wand fich das fleinere Männchen zum Theil los, aber fie blieben mit gegenfeitig aufgerichtetem Vorderförper beijammen, bis ic) fie durch einige Schläge mit einem dünnen Stöckchen über den Stopf betäubte. Sch band fie in die Schlinge einer Humdeleine ein und brachte fie nach Haufe; unterwegs nach einer halben Stunde löfte fich ihre Verbindung, und in Spiritus gejeist wurden fie demnächit an Dr. Stayfer in Dortmund abgeliefert.‘ * Die Erwerbungen des Berliner Aquarium in der lebteren Zeit famen verjchiedenen Abtheilungen des Snitituts zu Gute. Unter einer Sendung Seethiere, die es als Gejchent des Seefilh-Importeus Hermann aus Helgoland erhielt, befanden fich ein jlattlicher Saumrocdhe md ein großer Dornhai (Spinax acanthias L.). Xeterer ftarb jedod), da er, wie die Dornhaie über Haupt, nicht zum Freffen zu bewegen war. Das Affenhaus erhielt Zuwadhs in zwei jchönen meiß- ftirnigen Gibbons oder Hulo «fs (Hylobates Hulock Harlan) aus Hinter-Indien, einem großen Weibchen und einem jüngeren Thier, welche fi) von gefochtem Keis, in Milch eingemeichter Semmel, rohen Giern, Baumfrüchten u. a. nähren. Aus der in Ver. 16 beiprochenen Spaß’ihen Sammlung taufte das Aquarium die Wüften- und die Hornviper, drei Uräus-Schlangen, die Sandjchlange, einige Warane und Dornjhwänze an; e3 hat dadurd) mehrere jehr wertvolle Reptilien (unter ihnen ein Unifum: die Wiüften-Viper, von welcher bisher nur ein todtesg Stil nad) Europa ges fommen war, das im Britihen Mufeum zu London fteht) in jeinen Befit gebradt. Die Gift- ihlangen-Rolleftion wurde außerdem durch 20 Kreuzottern vermehrt. 2 * Ueber das Vorfommen und die Verwendung der Waffernuß (Trapa natans), einer in den Gemäfjern der Mark Brandenburg häufiger gemwejenen, jest aber im Ausjterben und Ver- Ihmwinden begriffenen Wafjerpflanze, werden gegenwärtig vom Märkiichen Provinzial-Mufeum Nachforfchungen angeftellt, nachdem Fürzlic) auf den Nuben diefev Pflanze, jomohl für die Filch- gelege, wie auch als Nahrungsmittel hingemwiejen worden ift. Die Kerne dev Nüfje find nämlich ein den Kartoffeln oder auch den Maronen ähnliches, in Dberitalien noch) jest beliebtes Nahrungs- mittel, und die fharfvornigen wallnußgroßen Nußfchalen werden zu mancherlei Zierrath u. dergl. verwendet. Die Pflanze wächft befanntlich in Seen und Teichen, ihr fadenfürmiger, mit gefiederten Blättchen verfehener Stengel erreicht immer die Oberfläche des Wafjers, wo ji) von ihm aus ein ganzer Zopf von 2—3 em langen und breiten rautenfürmigen Blättern ausbreitet. In den Blattwinkeln entwicelt fich die weiße viertheilige Blüthe und aus diejer die mit vier jpisen Dornen verfehene Nuß. Den Fildern, Teichbefitern und Sammlern wird die Schonung diejer Pflanze und Mittheilung über ihr Vorkommen an das Märkiihe Provinzial-Mufeum empfohlen. A. — ‚158. — Dereins-ITachrichten. „Triton“, Verein für Agquarien= und Terrarien-Kunde zu Berlin. Su der gefelligen Situng vom 1. Juli 1892 im Rejtaurant Königshallen berichtet zunächft Herr Simon, daß er feinem, die von Herin Dr. Schad im vorigen Jahre zum erftien Male nach Deutjchland eingeführten und von ihm bis heute gepflegten Kletterfifche bergenden Aquarium einen jungen etwa 1 cm großen Kletterfiih entnommen habe. Leider habe er das Laichgejchäft felbft nicht beobachten fünnen. Der Fragefaiten bringt Folgendes: I. „®ie fieht ein Süßmafferpolyp aus?” Herr Kudenburg jagt: Aus einem bis 1 em langen Röhrchen, das an den Blatt oder Stiel einer Wafferpflanze oder irgend einem andern Gegenjtand angeheftet ift, ragen fünf bi 2 cm lange Tentafel hervor, die das Dpfer (Fleinere Snjekten bis wenige Tage alte Fiihchen) ergreifen, um «8 dem Schlund des Thieres zuzuführen. Farbe ift meift gelbgrau, bisweilen grün oder jchmwarz. II. „Ein Zünpe war am 20. Juni voll von Daphnien und am näcdften Tage war nichts mehr zu finden, woran lag das?" VBorausfichtlich war am anderen Tage fühleres Wetter, die Thiere ziehen ji) dann an die tiefjte Stelle des Tümpels zurüf. Cs gibt auch Arten, Die thatjachlic alle auf einmal in einer Naht nah Ablegung der Eier zu Grunde gehen. III. „Hat einer der Anmwejenden bereits Chamäleon gehalten und wenn, was ift bei deren Pflege zu beobachten?” Wird an Herrin Reichelt umd den leider abmejenden Herrn Schubert verwiejen.”) IV. „Steht im Zoologijhen Garten ein Terrarium zum Verkaufe und welcher Preis wird dafür verlangt?” Ya, das jchmudloje, jonjt aber nach allen Regeln der Neuzeit Fonftruirte Terrarium, in dem fich 3. Zt. die Salamandra maculosa befinden. Wegen Preis wolle fic) Tragefteller an Herrn Direftor Dr. Hed wenden. V, „Wil Herr Nitjche vielleicht etwas über Mafıopodenzucht zum beflen geben?“ Der Inhalt des gewünfchten Vortrages deckt fich mit den bezüglichen in unferer Bibliothek vorhandenen Schriften. Herr Simon hat in Fallen, wo Mafropoden nicht laihen wollten, gute Erfolge erzielt, wenn er die Thiere in Behälter brachte, die erjt wenige Tage altes Wafjer enthielten. P. N. „Triton“, Berein für Aguarien- und Terrarien-Sunde zu Berlin. Gejellige Sißung vom 15. Juli 1892 im Reftaurant Königshallen. Anzumelden die Herren: Dr. med. Klingel, Arzt, Elberfeld, Bankftr. 16, Joh. Hagermann, Kfm, SW. Leipzigerfir. 67. Der Schriftführer übergibt dem Kaffirevr ME. 5, die er von Dr. Klingel für fpäteren Beitrag 2. erhielt. Der Verkauf der von den Herren Jmme, Reichelt, Simon, Nitide mitgebracdhten Pflanzen als Isolepis prolifera, Nuphar luteum, Sagittaria natans und Salvinia natans bringt der Bereinskaffe ME. 3,90. Herr Kämmerer überweift für die Terrarien des Zoologifchen Gartens 4 Larven vom Kammmold. Herr Klemmt zeigt eine Verbefferung an dem in der Situng vom 17. Suni befprochenen Fangftod vor, die eg ermöglicht, denjelben auf beinahe 2 m zu verlängern, Herr Reichelt zeigt einen von der fog. Wafjerfucht befallenen Mafropoden, dem nach Anficht des Herrn Nitfche nicht mehr zu Helfen, da die Krankheit fchon zu weit vorgefchritten ift. Troßdem möge der Befiter das von Redner empfohlene Mittel verjuchsweije anwenden. Herr Kucenburg regt wiederholt an, ihm für das betreffende Sammelbuch des Vereins do Fundtellen für Iebendes Filchfutter in Landfartenform zu übergeben. Herr Gebhardt berichtet, daß ein von Herrn Gräf im Verein erworbenes Stüd von Pontederia coerulea innerhalb weniger Wochen fid gut bemurzelt und wiederholt geblüht habe. Herr Nitjche zeigt eine Probe von Filhfutter vor, das in Pulverform aus frifchen Seefichen Hergeftellt wird und von Herrn Filchereibejiker Paul Kraaß in Straljund zu beziehen ift. Ueber die Braudhbarfeit in Bezug auf Aquarienfijche werden wir jpäter noch berichten. Der Fragefaften enthält folgende Fragen: 1. „Gibt es im Verein auch Terrarienliebhaber und wie heißen die betreffenden Herren?“ Sa, unter andern die Herren Hefe I, Kämmerer, - *) Meber diefen Punkt ift in den „Blättern” fchon. die Nede gemejen, jo Band III ©. 79 u. 88, Deilage au Blätter fir Aquarien: 1. Terrarienfreunde”, III. B. Magdeburg, den 23. Auguft 1892. NE 17. Reichelt, Schubert, Wohlgeboren. 2. „Wie hält man am beiten Daphnien Iebend?” In flachen Wannen, an fühlem Drt bei öfterem Wafjerwechjel. Die Behälter dürfen nicht übernölfert werden; ein hineingemworfenes Stüf Ei thut gute Dienfte. — 3. „Werden bald diesjährige Schleierjchmängze bier in DBerein zum Verkauf geftellt werden?” Fragejteller wolle fih an die Herren Haeje und Reichelt wenden. — 4. „Eriftirt ein Berzeihniß aller betehenden Vereine für Aquarien und TerrarieneKunde?” Unferes Wilfens nach gibt es außer unferem Verein nur noch die Vereine in Göppingen und in Gotha, Iebierer ift der ältefte, Göppingen erft in diefem Jahre begründet. — 5. „St Ausfiht vorhanden, bald Guramis oder jonftige neue Filche hier zu erhalten?” E& gibt fi) in diefer Beziehung der Vorfigende und ter Schriftführer die erdenklichite Mühe, bisher Teider ohne Erfolg. 6. „Wo befommt man jest Daphnien?“ 3 ift jegt die Hauptzeit für den Fang diejer Thiere, die momentan faft in jedem ftagnirenden Gemäfjer zu finden find. PN. Stagefaften. 16. Frau Th. U. in Ch.: Die Adrefje des Erfinder der „Ihomas-Töpfe”, welche Sie auf der Ausftellung jahen, war: B. Thomas, Berlin S., Neanderfir. 335. Der Luftzutritt und die Be- mwäfjerung bei diejen Patent-Töpfen für Aquarienpflanzen erfolgt von unten. Sie werden der bequemeren Bepflanzung, Einjebung und des leichteren Neinigens wegen vielfach den von Geyer empfohlenen Gefäßen vorgezogen. 17, Herrn Buch. H. in 3.: E8 ift leider wahr, daß man immer noch von „Anfuforien“ Iprehen hört, wenn man jene Fleinen Wafjerbemohner bezeichnen will, die ein wichtiges Futter für viele unjerer Aquarienfifche, für Arolotl-Larven u. dergl. abgeben und zu den niederen Krebsthieren (Entomostraca) gehören. &3 fommen hier vornehmlich drei Gattungen in Betracht: Cyclops (Ein= oder Rundauge oder Hüpferling), Cypris (Mufchelfrebs) und Daphina (Wafjerfloh). Troß ihrer jcheinbar ganz nahen Verwandtihaft weichen diefe Gattungen doch in Bau, Xebens- meife, Fortpflanzung 2c. jo von einander ab, daß fie nicht nur verjchiedenen Kamilien, jondern jogar verjchiedenen Drdnungen angehören: die Chyelopiden gehören zur Drdnung der Copepoda, d. i. Ruderfuß- oder Spaltfußfrebje, die Cypriden zu den Ostracoda oder Schalenfrebfen und die Daphniden zu den Phyllopoda oder Blattfußfrebjen, zu welch’ Testeren auch die befannten Gattungen Apus und Branchipus zählen. Jede der drei Gattungen umfaßt eine reiche Anzahl von Arten, auf welche wir jedoch in diejer Furzen Antwort nicht eingehen können. Doch werden wir gern einmal einige Mittheilungen über die intereffante Fortpflanzungsmweife jener Krebs- thierchen bringen. 18. Herrn Dr. Rl. in &: Das deutihe Pfeilfraut (Sagittaria sagittaefolia) entwidelt dreierlei Blätter. Zunähft bringen die Brutfnofpen Lange, fehmale, an Gras oder Narziffen- blätter erinnernde Blätter, nach einigen Wochen ericheinen Löffelfürmige und bald darauf Die typijch pfeilförmigen, welche der Pflanze den Namen verfchafft haben. Die von Ihnen gefandten Blätter gehören der Löfjelform an md brachten Sie auf die Vermuthung, ein anderes Gewächs als unjer Pfeilfraut vor fich zu haben. Sind die echt pfeilfürmigen jeßt da? In dem bitterfüßen Kadtihatten (Solanum Dulcamara) Ternte ih eine Pflanze kennen, die uns im Verlauf ihrer Entwidelung aud) längere Zeit betveffs ihrer Zugehörigkeit in Zweifel läßt, da die herzseiföürmigen und jpießfürmigen Blätter erit jpät auftreten; fie hat bei mir felbft einen tüchtigen Botaniker genärtt. D. Dom Büchertifch. „Der Zoologiihe Garten‘, vedigirt von Dberlehrer Prof. Dr. %. ©. Noll Verlag von Mahlau & Waldihmidt in Frankfurt a M. Wreis des Kahrganges, 12 Nummern, EM.), enthält in Nr. 6 des XXXIIL. Jahrgangs für 1892: Die Abrichtung meines Filchotterz; von U. Bihler, Lehrer am Dbergymnafium zu Varesdin. — Stalienifche und neugriechijche Namen der Eidechje und verwandter Reptilien; von Dr. E. 8%. Forjyth Major. — Albinis- zo mus unter den Vögeln Chiles; von Dr. R. U. Philippi in Santiago. — Der Wanderzug der Mainfifche im Frühling 1892; von &. Burbaum, Raunheim a. Main. — Zoologifher Garten in Bafel. Aahresberiht 1891. — Korrefpondenzen. — Litteratur, — Ferner in Nr. 7: Ueber einige feltene Thiere des Berliner zoologiihen Gartens; von Dr. Ernft Schäff, Berlin. Mit 1 Abbildung. — Alpen und Mauerjegler, Cypselus melba et apus, in ihrem Gefangenleben ; von Ernft Rerzina, Wien. — Der Breslauer zoologijche Garten. (Auszug aus dem Berichte für das Jahr 1891.) — Korrefpondenzen. — Kleinere Mittheilungen. Litteratur. — Ein gegangene Beiträge. — Bücher und Zeitichriften. Srieffaften. Herin ER. in &: Vielen Dank für die überjandte Abhandlung! — Herren cand. rer. nat. B. 8. in Br, I. B. ine ud Dr. € 3. m W.: Daß aud Sie zu den durch jene Firma Uebervortheilten zählen, bedauern wir fehr. Wir haben von dem jchmusigen Treiben jener Handlung Feine nähere Kenntniß gehabt, fonft würden deren Angebote vom Verlag der „Blätter“ fofort zurücfgewiefen worden jein. Wir werden zunächlt noch einen Verfud) machen, daß die Angelegenheiten beglichen werden und je nach dem Ergebniß weiteres veranlajjen. Terneres Material it uns ganz erwünjcht. Anzeigen. Daphnien BKeptilien prima Waare, an der Luft getwocknet, beites | jeder Art unter Garantie Tebender Ankunft Futter für Makropoden und Schleier- | aud) Lebende Siebenfchlafer (Miosceus gliss) ichwanz;-Brut_per Liter ME. 2 liefern liefert billigit. Ant. Mulser, Rich. Kallmeyer & Co., 185] | [29] Reptilienhandlung, Bozen-Siüpdtirol. en Speben erjchien: Au ylands Amplibien — GHofldfifge | Shildkröten 5—12 cm lg. 100 &t. 10 Me 100 St. 20-25 ME. Goläfifäfutter m. Gebrauhsann. 100 Dojen 12 ME, 150 Dofen i. Voftcolli. Nachnahme. Bergtold, Bier- u. Goldfifd-Büdjterei, Kördlingen. [86] Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Aguarienfifhe, Aquarien, Verrarien, Blumentifhe, Qufffteingrotten und Mufgeln, E n gros & en detail. [87] Suftrirte Kataloge gratis und, franco. Goldfischfutter — unentbehrlich für Händler — Für Muiter- jendung 30 St. in Briefmarken. [88] Ed. Bergtold, 3ier- und Goldfifdyädterei Kördlingen, Bayern. Grottenfein-Aguarien-Einfäße. Größte Fabrik. Läger in allen Städten. sreiglifte frei. [89] ©. A. Dietrich, Clingen bei Greußen i/Th. |Rußen und Schaden um Aeptilien non - MHruno Dürigen. 6.1.7. Lieferung, mit einer Farben- tafel und mehreren Holzfcuitten. XEUB je Derlagstuhhandig., Magdeburg. Grzug’rhe Werlagsbuchanblung, Mlagrebng, | Die Kleinthiere, ihr von Prof. Dr. 2. Glafer. Preis: M 3,60; geb. = A 4,25. EEE EEE ET Ereug’ihe Verlagsbuhhandlung (N. & M. Kretichmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. Beftellungen durd) jede Buhhand- Herausgegeben von der Anzeigen fung fowie jede Poftanftalt. D 363 werden die gefpaltene Wonpareille Ereut/hen Verlags handlung zeile mit 15 Pf. beredinet und Auf- Preis jährlid“ Mark 3.— x träge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Anmmern. i Magdeburg. gegengenommen. Be TI Ta ENDENENENEDERERNEREERENEERDERVERDEDERUETTEREREROEDEETTEEUETDDEUFTERTETEREEEERDERDERTERETEEDEDEUEETEREDERDEELDRERDERDERDEDERERDEDEDETEEDERTERBERUEDEENEREEDERDEUETERENEDELÜETEREEDDERDERTERERETEEREEDEELTERERTLETTENEEITE Ne 18. Säriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenftr. 8. II. Band. TILPTEIDTEDTERRERITREREIREERTEREERTTETDERTERERTRRERUNERTERRERERERERRERERRREREREDRRRTERERRTRRRERTITETERERDERERERERERERREERERRKRRREREDKERBERERERERERETERDOREDERERERRERETEDEOKTERTTTERKRRTDERRERENERNERRERREERTEERTERRNEREN m U I UN LDEENLELIEURLUEULELBEL DENT LULIHEHLT PIRIEL ENTE NEREETENDIERTELEDLE URN ELLUILIEERLIEERLOEITIDITLIUNUN LIBRI LRLILESELERLLEINIERDUTLHELNT LUNDIHI EUR IELL LIU Iınbalt: RW. Hartwig: Einige Wafjerpflanzen der Matte’fhen Anftalt. — Berein „Triton“: Abgabe von Aquarienpflanzen und Kultuvanmeiung. — D. Schneider: Mein Terrarium und feine Bewohner. — Dereins-Iahrichten. — Kleinere Mittheilungen. — Tragefajten. — Brief- lm — Anasigen. Einige Wafierpflanzen der AMlatte’fchen Anftalt. Wohl faum dürfte der Aquartenliebhaber in einer Ftjch zuchtanftalt fo viele und fo Schöne Wafjerpflanzen vermuthen, wie jolche im der befannten Fichzlichterei des Herren Baul Matte in Lanfwis-Südende bei Berlin gegenwärtig (Ende August) vorhanden find. Thetl® fand ich bei meinen lebten Bejuchen nicht nur Seltenheiten und Neuheiten, dabei von auffallender Blüthenpracht, Tondern auch Pflanzen, von denen es mir bi8 heute itberhaupt noch nicht gelungen war, fie während der Blüthezeit zu beobachten. Bon all den vielen Arten, die fich meilt auch für die Zimmerfuitur des erfahrenen Liebhaber eignen, führe ich nur folgende wenige an: Da ift zumächft die dickitielige Bonteverablume (Pontederia crassipes). Sch glaube von diejer Schwimmpflanze behaupten zu Dürfen, daß fie unter allen fih für die BZimmerfultur eignenden Lieblichen Töchtern Floras diejenige it, welche die größte Blütenpracht entwidelt. Die falt frofos- over tris-ähnlichen Dlüthen Ddiejer Pontederablume bilden eine aufrechtjichende Traube mit fünf bis jech8 großen Blüthen. Die einzelne Blüthe tft unregelmäßig fechsblättrig, von im allgemeinen zart rojenrother bi hellblauer Tarbe. Das obere Blüthenblatt it das größte, c3 hat in der Mitte einen großen dumfelslilafarbigen led, in ‚welchem ich ein einer vautenfürmiger Tled von fafrangelber Farbe befindet. Sede Blüthe befist jcch8 Staubgefüße und einen Stempel. Nur jchade, daß nach 24—36 Stunden diefe jchöne Blüthentraube welt zufammenfinftt. Am 27. August jah ich zwei blühende und drei mit Snofpen verfehene Stüde. Die Pflanze läßt fich leicht auch in fleineren Zimmer-Mquarien fultiviren, wie ich aus eigener Erfahrung von früher her weiß; nur muß fie, damit jie gut gedeiht, täglich in der Zrühe mit dem Zerjtäuber ausgiebig befeuchtet werden. — 12 — Die Temperatur des Wafjers muß in diefem Falle während des Sommers gegen 18 bi 20 R. betragen und darf im Winter nicht viel unter 14 biS 15° R, finfen. Sr vielen blühenden Stücden ift ferner das chinefijhhe Pfeilkfraut (Sagittaria sinensis) vorhanden und ebenfo das aus Argentinien jtammende ichönfte aller Pfeilfräuter, Sagittaria montevidensis. Ron den Seefannen-IArten führe ih Humboldts Seefanne (Villarsia Humboldtiana) an. Sie fteht gegenwärtig in volliter Blüthe und ift zahlreich vorhanden. Nymphaeen werden zur Zeit in mehr als ein Dubend Arten kultiviert. Neu, dabei von befonderer PVracht, ift darunter die jchöne Nymphaea marliacea chromatella. Sie beißt große fanariengelbe Blüthen und rothhraun-marmorirte Blätter; diefe leteren find von der Oröe derjenigen umferer einheimischen weißen Seerofe. Die Dorn-Seerofe (Euryale ferox) fah ic) das erjte mal in jo Kleinen Berhältniffen in zwei Exemplaren; eins derjelben hatte zwei gut ausgebildete Knofpen unter Waffer. Vielleicht entwicelt fich in nächter Zeit eine Knofpe zur Blüte. Die Dorn-Seerofe vertritt in Südoft-Afien die aus dem tropijchen Amerifa ftammende Victoria regia. Sn Eräftigen und zahlreichen Stüden fand ich auch die | Höne Nelumbo (Nelumbium speeiosum), die „Padma‘ oder „heilige Zotos" der Sndier, vor. Möchten die VBefiger größerer Aquarien mit diejer jchönen Waflerpflanze Doch einmal eifrige Kulturverfuche im Zimmer anftellen! Ich glaube, diejelben würden bei geeigneter Behandlung von Erfolg gekrönt fein. Sch habe zur Zeit für die Pflege diefer Pflanze leider weder Zeit noch Raum. Schließlich führe ich noch die Himmelblaue Wafferwinde (Hydrolea azurea) an. Dieje niedliche Wafjerpflanze, mit großen himmelblauen Blüthen, ift einjährig, wird alfo aus Samen gezogen und geht zum Winter ein. Sie ift Leicht zu ziehen und fommt in jedem Aquarium fort, dejjen Wafferwärme im Sommer nicht unter 17—18° R. finft. Ich glaube Dieje Wafjerwinde verwildert vor etwa 15 Jahren in einigen fleinen Wafjerläufen Oberitaliens beobachtet zu haben. Viclleicht kann einer der geehrten Zefer der „Blätter“ Auskunft über ihr dortiges Vorfommen geben. W. Hartwig. Pflanzen-2lbgabe für die Mitglieder des „Triton“, Verein für Aquarien- und Terrarien: Kunde zu Berlin. Unfere Fefanntmahung in No. 16 der „Blätter‘ ift zum Theil infofern von einigen Mit: gliedern faljch aufgefaßt worden, al3 diejelben glauben, daß an folche Mitglieder, die jehon früher einmal von den jeist angebotenen Pflanzenarten bezogen, dieje leiteren jet nicht mitgejandt würden. Soweit der Vorrath reicht, wird an jedes darum erjuchende Mitglied alles Gewünjchte — jedoch) mr in ein oder zwei Eremplaven — abgegeben. Reichlich Borrath haben wir ferner, in vor- jährigen Sämlingen von Nymphaea alba, von denen wir den Herren, die jehon beitellten, ohne weitere Aufforderung je 1 bis 2 Stück beifügen werden. Kulturanmeifung geben wir nachjtehend: Sede Waflerpflanze verlangt viel Licht. Der Behälter muß alfo un mittelbar am Zeufter fteden, wenn ihm nicht, was noch beijer, Dberlicht gewährt — 173 — werden fan. An Zimmerfenfter stehende Behälter dürfen mit der Bafis nie über das Fenfterbrett ragen, befjer ift es, Ddieje fommt noch etwas tiefer, weil der Behälter dann mehr Licht erhält. Salvinianatans wird nur eingewworfen, da Schwimmpflanze. Im Herbit bilden fi) an der Unterjeite £leine jteedfnadelfnopfgroße Samenfapfeln. Der Samen finft jchlieglich zu Boden, um im Srühjahr wieder zur Oberfläche zu jteigen, wo, nachdem ftch je ein männliches und weibliches Samenforn copulirten, daraus die junge Bflanze entjteht, die im Anfang mit bloßem Auge faum lihtbar. 8. n. ift ein einjähriger Wafjerfarn. Limnocharis Humboldtii it in den Bodengrund zu pflanzen, nicht tiefer al3 bis an den Wurzelfnoten. Sie gedeiht in jeder Waffertiefe, liebt Ichmig- grobjandige Mifcherde und bringt an den zur Oberfläche treibenden Ausläufern die großen gelben Blumen. “ Limnanthemum nymphaeoides und Nymphaea alba lieben Schlammerde, gedeihen in jeder Wafjertiefe und find bis an ven Wurzelfnoten in den Bodengrund zur pflanzen; fie ziehen im Herbit ein. Pistia stratiotes ilt Schwimmpflanze, alfo nur lofe einzuwerfen. Sie wird von Schneden jtarf angegriffen und überwintert am beiten, wenn jte in Moor-Schlammerde gepflanzt nac) und nach als Landpflanze behandelt wird. Die Erde im Topf darf nie troden werden. P. str. verlangt feuchte Luft. Azolla-Nrten (flicoides) find Schwimmpflanzen, alfo nur Ioje einzu- werfen, und werden von farpfenartigen Fiichen gern gejrejfen. Site find ebenjo wie Salv. natans einjährige Wajferfarne. Myriophyllum proserpinacoides gedeiht in jeder Erde und in jeder Wajjertiefe, eingepflanzt oder auch nur lofe in das Wafjer gejtellt oder auc) nur aufgeworfen, verlangt aber jehr viel Licht, wenn fte nicht jpillern fol. Cyperus alternifolius. Für Aquarien zieht man die Pflanze am beiten aus Blattablegern oder ganz jungen Eremplaren in beliebiger Erde im großen Einmacheglas bei ,—1 cm Wafjertiefe. Im Winter (üht man das Waffer bis zur Hälfte des Bodengrundes fallen, in Frühjahr wieder allmählich bis zu 10 cm jteigen, um im Herbit wieder bi8 zur Bodenhöhe zurüdzugehen. Nach diefem zweiten Winter jteigt das Wafler wieder bi8 Juni allmählich zur Hälfte bis Dreiviertel der Wafjerhöhe des Aquarium, und dann fann die Bflanze in das Aquarium gebracht werden. Wir halten bier Exemplare, die einen Stiel von beinahe 2 m mit 68 cm Blattdurchmefjer haben, bei 60 cm Waflerhöhe jeit länger als 6 Jahren. Potamogeton densus darf beim Transport abjolut nicht auch nur ein wenig antrodnen, am beiten it es, wenn diejes Laichfraut in Waffer trans- portirt wird. Zum Einbringen in das Aquarium eignet fi) wie bei allen im Bodengrund Ausläufer machenden Bflanzen am beiten die Spite eines folchen Ausläufers mit ein oder zwei entwicelten Trieben; bis dahin, wo an den cent- wieelten Trieben die weiße Farbe aufhört und die grüne bezw. braunrothe Sarbe beginnt, werden fie in die Erde gebettet. P. d. liebt Schlammerde mit Sand und gedeiht am beiten in nicht zu tiefem Waffer. A Pteris cretica und serrulata jind Wflanzen für feuchte (bei. feuchtfalte) Terrarien, die in jeder Erde (Hatdeerde mit etwas Sand am beiten) gedeihen und jich auch zur Bepflanzung Schwimmender ISnjeln eignen. Ale Wafferpflanzen find jehr zerbrechlich, Sobald fie außer Wafjer find. Etwa anhaftende Algen und Schmub entferne man daher unter Waller, indem man mit an Daumen und Heigefinger angebundenen fleinen Shwanmmiftückkchen die Blätter von der Wurzel nach der Spite zu abjtreift. Blattläufe find ganz Jorgfältig abzulefen, jchadhafte Theile zu entfernen mittelft hHaarfcharfen Meffers — nicht abzuquetichen! Ein vollftändiges Abipülen der Wurzeln der im Boden wurzelnden Pflanzen ift rathfam, wenn man Tubifex rivu- lorum, den BahNöhrenwurm, nicht einjchleppen will, andrerfeits ift eS wieder erheblich bejjer, die im Blumentopf fultivirten Bflanzen’ nach vorfichtigem Her- ausjtülpen mit dem ganzen Erpballen einzubringen. Schließlich no) eine Haupt- regel, gegen die leider in den meisten Fällen gefehlt wird: „Man pflanzericht zu dicht!“ Der Vorftand. 3. A: Baul Nitjche, I. Schriftführer. Mein Terrarium und jeine Bewohner. Bon Dtto Schneider. Beranlaßt ducch die in diefen Blättern gelejenen interejianten Schilderungen, habe ich e8 unternommen, auch meine Beobachtungen an die Deffentlichkeit zu bringen, indem ich hoffe, zur SKenntniß der Thiere einiges beizutragen. Borerit will ich eine furze Befchreibung meines Terrarium geben. Das Terrarium tft 1 m lang, 60 cm breit und 80 cm hoch. Die Dede, mit einer Fleinen Slappe verjehen, befteht aus Drahtgaze, das Geftell aus Zinfblech tft grün ge jtrichen und broncirt. Die Längswände find der Billigfeit und SHaltbarfeit wegen aus zwer Scheiben hergeitellt und find Diejenigen der einen Längswand al® Thüren eingerichtet, jodaß man mit aller Bequemlichkeit jede Hantirung im Terrarium vornehmen fanın. Die Scheiben aus ftarfem TFenjterglas jind eingefittet. Der aus jtarfem Zinkblech verfertigte Boden ift mit einer ca. 20 cm hohen Sand» und Moosjchicht bedeckt. Das Terrarium ijt als trodenes gehalten ; da eS jedoch auc) Nattern, Schildfröten und andere Thiere beherbergt, befindet fich in der einen dem Fenster zugefehrten Ede ein mit Wafjer gefüllter Kalten aus Zinkblech. Diefer ift 25 cm lang, 20 cm breit und 15 cm tief, doch ijt die eine Seite rampenartig, um dem Gethier das DVerlafjen des Kaftens zu erleichtern ; ich habe außerdem Holzjtäbchen auf der Rampe treppenartig fejt- geflemmt, was namentlih den Schildfröten jehr zu Itatten fommt. Sn der Mitte des Terrarium Steht ein jehr äjtiges Bäumchen, vdejfen Zweige jtch Hiber die ganze obere Hälfte deffelden ausbreiten. Im der dem Baffin entgegengefeßten hellen Ecke jteht ein Glasbegälter mit Mehlwürmern und weiter zurüd eine Nofos- Ichale mit Negenwürmern. Als Schlupfwinfel habe ich halbrumde Korkrinden- jtücfe auf den Boden gelegt, welche geräumige Höhlen bilden und von jümmt- ihen Ihieren gern als Beritect gewählt werben. .-— 15 — Der ganze Behälter ruht mit den fchmalen Seiten auf zwei 12 cm hohen Leiften und entsteht jo unter dem Boden cin hohler Raum, welcher als Heiz- vaum Verwendung findet. Zur Heizung dienen zwei bis drei gewöhnliche Nacht- Lichter, von denen eins unter dem Baffin ftehen muß. Es Hat fich nach meiner Erfahrung, da das Terrarium im geheizten Zimmer fteht, eine Erwärmung bei jehr faltem Wetter mit drei Lichtern als vollfommen genügend erwiejen, für gewöhnlich find jedoch nur zwei Flammen erforderlich und bei fonnigem warmen Wetter fann die Heizung auch ganz unterbleiben. E3 empfiehlt fich aber, wenn man jüdliche Schilofröten oder Krofodile hält, da diefe Thiere jonit leicht die Srepluft und Munterfeit einbüßen, wenigftens bei Nacht unter dem Baljin eine Slamme brennen zu laffen. Um das Entweichen der Wärme zu verhindern, tt die Gazedede mit einem dicken wollenen Tuche zugedeckt, welches, wenn gelüftet werden joll, einfach zurücgefchlagen wird. Die fleine Sllappe in der Decke ift zum Hineinwerfen einzelner Futterthiere bejtimmt. Als Träger des Terrarium dient ein jägebocartiges mit Nollen verjehenes Hölgernes Geitell. Ich will noch erwähnen, daß das Terrarium dicht vor einem jehr Hohen, füdlich gelegenen Fenjter jteht. Sm Anfang diefes Jahres entnahm ich) von Umlauf in Hamburg einen Eleinen etwa 25 cm großen Alligator, welcher mit einer jehr großen Anzahl Gefährten eben erjt aus Amerifa angelangt war. Das IThierihen machte feines unbeholfenen Wejens wegen einen äußerft pojlirlichen Eindrud. Im warmen Balfin fühlt es fich außerordentlich wohl, fraß aber in den eriten Tagen nur, wenn man die ihm als Futter dienenden Negenwürmer dicht an’3 Maul hielt; etwas jpäter gab ich ihm auch rohes, in furze jchmale Streifen gejchnittenes Zleifch, und bald begann c3 auch fchon felbit die Streifen vom Rande des Baffins aufzunehmen. Wenn es Hunger hat oder von einem anderen There beläftigt wird, läßt es ein ziemlich lautes Bellen hören. Sobald das Krokodil gejättigt, ift e8 zur Nahrungannahme nicht mehr zu bewegen und verläßt dann gern das Waller, um fich an eine recht warme Stelle zu legen und fich buch- täblich die Sonne in den Hals fcheinen zu laffen. Der fo liegende Alligator it das Urbild der Behaglichkeit und ftört ihn dann fein Weltgetümmel. Anders aber ijt e8, wenn er durch Hunger getrieben das Bafjin verläßt, dann fchnappt er nach) Allem blindlings zu, was ihm nur einen Schein von Ehbarfeit bejigt und in folhem YZuitande verspeilte er jelbit eine Eidechje. Cine Delifateffe für ihn find die Mehlwürmer; erreicht er bei feiner Wanderung deren Behälter, jo ruht er nicht eher, bis er fie fich jämmtlich zu Gemüth geführt Hat. Da dies aber eine £ojtipielige Liebhaberei von ihm ijt, gebe ich jekt nicht eher Mehlwirrmer als bis er vollftändig gefüttigt und zu träge zum Wandern tft. Ein jehr be- gehrenswerthes Futter jind ihm auch Gehäufejchneden, von denen er, nachdem das Haus entfernt ift, einige Dugend Hinter einander verzehrt; auch Fijche nimmt er jehr gern, doch hat er Sröfche bis jet verfchmäht. Eines Tages ließ er ih jogar einen jungen aus dem Nejt gefallenen Sperling jchmeden. umd ver- jpeifte zum Nachtifch noch einige Schnecden und Fleichjtücihen. Spaßhaft it's anzujehen, wenn der Alligator Fliegen und Schmetterlinge fängt, er Fchnellt fich dann mit auffallender Gewandtheit aus dem Waffer oft — 116 — in jeiner ganzen Körperlänge heraus und felten entgeht ihm die Beute. Man Joll ja nicht glauben, daß er ein langweiliger oder gar Itumpffinniger Gefelle ift; er achtet auf Alles, was man an dem eigenthümlichen Nicken feines Kopfes und dem Erweitern der Bupillen merken kann. Naht man fi) dem Terrarium, wenn er hungrig ift, jo fommt er einen jchnell aus dem Baffin entgegen und wartet mit geöffnetem Kachen auf das Futter. Im der erften Zeit big er beim Wegnchmen des Futter wohl auch einmal in den Finger, was aber jeßt, jeit er jeine Wärter fennt, nicht mehr vorfommt. Ich rathe, ihn morgens und abends tüchtig zu füttern und ihm in der Mittagszeit noch eine Kleinigkeit, vielleicht einige Mehlwürmer oder einen Fleinen Fifch zu geben. Dei diefer Fütterung und mäßiger Waflerwärme hat das Thier bereits die Doppelte Größe überjchritten und tft überaus wohlgenährt; Ddabet ijt cS be- weglich und flug, und jo fann ich den Alligator jedem Liebhaber auf das wärmite empfehlen. Das Baffin muß das Krokodil mit einigen Sumpffchildfröten theilen, verträgt fich jedoch mit denfelben jehr gut und läßt nur, wenn Diejelben jich etwa vom Nande des Behälters aus auf ihn fallen lafjen, fein ärgerliches Bellen hören; wird ihm aber fein Futter jtreitig gemacht, fo läßt er nicht cher os, big er entweder der Sieger bleibt oder die Beute in Stüde geriffen it. Eine gezierte Sumpfjdildfröte (Emys picta), welche ich vor Drei Sahren bet Umlauf faufte, macht mir ihrer Beweglichkeit und Klugheit wegen viel Freude, außerdem tft fie ein wirklich jchönes Thier, welches feinen Namen mit Recht führt. Die glatte Rüdenfchale ift fchwarzgrün und find die einzelnen Tafeln hell umrandet, die Bauchichale ift gelb, Hals, Beine und die Seiten der Schale find roth, die Seiten des Kopfes gelb geftreift, leßtere zieren außerdem noch große fchwefelgelbe lecken. Den Augen des Thieres fieht man jchon die Lebens: und Fregluit an und jelten verjchmäht es einen hingehaltenen Biffen, einen Mehlivurm aber nie! Um zu dem Mechlwurmbehälter zu gelangen, jcheut die Schildfröte die bejchwerlichjten Wege über Zweige und Nindenftüce nicht und wandert unermüdlich zwiichen Balfin und Mehlwurmglas Hin und her; wird ihr der Naub einmal jtreitig gemacht, fo verzehrt fie ihn auch auf dem Lande. Als Hauptnahrung gebe ich ihr in Kleine Streifen gejcehnittene3 mageres rohes Fleiich, Negenwürmer Holt fie fi) jelbit aus dem betreffenden Behälter und fängt jich auch dann und wann einen Frojch, den fie bis auf das Kinochen- gerüft verzehrt. Webrigens verfchmäht fie auch Injekten und Schneden nicht und weiß le&tere gejchiett aus ihrem Haus herauszuziehen. Sie tit meiner Erfahrung nach nicht jo wärmebedürftig wie die italtenijche Sumpfichildfröte, welche die Freßluft bei niederen Wärmegraden mehr einbüßt als jene. Meine Schildfröte gewöhnte fich bald an ihre Pfleger und nahm mit Borliche die Nahrung aus der Hand; merkwürdig bleibt es aber, daß fie troß ihrer Bahmbeit, wenn man fie in die Hand nimmt, in den vorgehaltenen Finger beißt. Auf Alles was im Terrarium vorgeht, achtet fie; giebt man frijche Mehlwürmer, jo it jie gewiß als erite zur Stelle und läßt fich jo leicht von anderen Ihieren ihren Bla nicht ftreitig machen. Spaßhaft ift es anzufehen, wenn jie mit einer Eivechje um einen Wurm fümpft, gewöhnlich ift die Theilung .— 117 — defjelben das Ende, da auch die Eidechje das Lieblingsfutter nicht gern fahren läßt. Wenn das Thier gefättigt ft, wählt cs fich gern in die Mioos- und Erdjchicht ein und Schaut nur mit dem hübfchen Köpfchen daraus hervor, lebhaft die munteren Augen nach allen Seiten laufen lafjend. Es tft fchade, daß Dieje wunderhübjche Schildfröte nicht regelmäßig im Handel vorkommt, denn fie wird jedem Liebhaber viel Freude machen. Sehr anjpruhslos und doch ebenfo empfehlenswerth it die faspifche Sumpfihildfröte Ihr Banzer ift dunfeloliv, der Hals und die Beine find mattgelb punftirt und gejtreift. Auch diefe Schilöfröte gräbt fich jehr gern in den Boden ein und läßt fich oft mehrere Tage nicht fehen. Sonit Hält fie fich mehr im Waffer auf als die übrigen Schilofröten, it überhaupt jehr lebhaft und macht einen jeher zierlichen Eindrud; auch jie wird zahm, doch nicht jo zutraulich wie die gezierte Sumpfjchildfröte. Als Futter nimmt fie rohes Fleifch, Negenwürmer, Schneden, Käfer, Fiihe und Fröjche; doch 1ft’S gerade fein zu Schöner Anblic, wenn jie dem lebenden Froich die Stücde Fleisch unter Zuhülfenahme der Borderfühe vom Leibe reißt. Ich befrete den Frofch auch immer, wenn ich c3 rechtzeitig bemerfe, von feiner Berfolgerin. Ein einmal erfaßter Frojch tit meiftens vettungslos verloren, namentlich wenn die anderen Schildfröten und der Alligator am Mahl theilnehmen. Weniger liebenswiürdig als die voraufgeführten it die Klappichildfröäte, welche mit ihrer dunfelgrauen, eintönigen Färbung und den fleinen, bösartig blicfenden Augen feinen vertrauenerwedenden Eindrud macht. Auch fie ift Die meijte Zeit nicht fichtbar und hält fich entweder auf dem Grunde des Bafjins auf oder wählt fich in die Bodenschicht ein. Die jüngeren Thiere zeichnen ich durch einen fchwefelgelben Stricy an den Seiten des jehr Spiten Kopfes aus und find etwas lebhafter als die alten. Kigenthümlich bei diefen Thieren ift, daß, wie der Name jchon jagt, der vordere und der hintere Theil der Bauch- Ichale beweglich tft und die Schale jich dadurch ganz dicht Jchließen läßt. Der Schildfrötenliebhaber wird auch Diefen Thiere gute Seiten abgewinnen, und e3 Darf dafjelbe al3 Bertreter einer größeren Sippe im Terrarium nicht fehlen. Selbftveritändlich befige ich auch eine Eunropätjche (italienische) Sumpf- Ihildfröte, weldhe im Laufe der Zeit recht zahm geworden tt, fich aber ziemlich jelten im Balfin aufhält und auch häufig, namentlich Negen- und Mehr wärmer, auf dem Lande frikt. Ein Schönes Thier it die amerikanische „punftirte Sumpfjchild- fröte”, welche in der LZebensweife der italienischen ähnelt, aber fait immer ihr Sutter auf dem Lande nimmt und fehr wärmebedürftig it. Mit ihrer Ihiwarzen vrangegelb punttirten glatten Schale macht fie einen recht ftattlichen Eindruck, und wem die Gelegenheit fich böte, jollte ja nicht verjäumen, fie ich anzuschaffen. Auh eine griehifche Landjchildfräöte führt im Terrarium ein mehr als bejchauliches Dafein, nimmt ihr Futter, dag namentlich aus weichen Salat, Melde, Milchdiftel und jonjtigem Sraut beiteht, geht einmal in’S warme Vaffer und läßt fich danı von der Sonne bejcheinen. Abends jucht fie jich — 118 — irgend ein Berjtek und lebt jo jorglos ihre Tage Hin, ohne dem Pfleger weder befondere Freude noch Kummer zu bereiten. Das warme Bad wirft jedesmal ermunternd und appetitbelebend. (Schluß folgt.) Dereins-Llachrichten.” Triton, Verein für Aguarien- und Terrarien-Kunde zu Berlin, Gefelige Situng vom 5. Auguft 1892, Rejtaurant Königshallen. Behufs Aufnahme als Mitglieder jind anzumelden: die Herren WM. Schlefinger, cand. cam. et agr., Mosbah i. B., und H. Kofel, Uhrmacher in Berlin, Bülomftr. 33. Der Verein „Aquarium“ in Göppingen, vertreten durch) Herrn Kohn in Göppingen, und ebenjo Herr 3. Diederichfen in Altona jenden eine ganze Anzahl von Reptilien fiir den hiefigen Zoolog. Garten, wofür den Genannten unjer und der Direktion des Gartens Dank hiermit übermittelt wird, hoffend, daß das gute Beifpiel auch andere Mitglieder anregen wird, uns Sendungen für die Anlage im Zoolog. Garten zu machen. Bejonders begehrenswerth find Ringelnattern, Aesfulap- und Schling- nattern, Blindjhleihe, Eidehjen, Mole aller Art, Heujhreden, Grashüpfer, Grillen x. Herr Matte bringt als Neuheit ein Kifhfutter in Form Fleiner runder Kuchen, die in der Mitte durhichnitten mit der Weichjeite nach unten in das Aquarium gegeben werden; für fleinere Zilhe wird es zerfrümelt. Die Kuchen finfen im Wafjer erit nach 24 Stunden unter. Die Herren Haefe, Nitfehe und Unger bejtätigen, daß das Futter von großen und Heinen Filchen jehr gern genommen wird; Herr Haeje beobachtete auch, dag das neue Fijchfutter Leicht verdaut wird, er fünne es in jeder Beziehung warm empfehlen. Gelbitredend darf eS nicht täglich gereicht werden, jondern in Abmechjelung mit anderen Zuttermitteln, etwa wöchentlich 1 oder 2 Mal. Eine Berfteigerung von Pflanzen und einigen 14 Tage alten Fiihen aus Schleierichwanz- bruten bringt der Vereinsfafie ME. 1.10. Der Schriftführer meldet an, daß die Direktion des Botan. Gartens unfer Gefuh um Abgabe von Doubletten von Wafjer- und Sumpfpflanzen bemilligt habe; etwaige Wünjche finden aber nur durch den Borjtand Erledigung. Herr Wild. Eggert in Friedrichsberg bei Berlin Kreußigeritr. 3, hat abzugeben: ein Aquarium aus Schmiedeeifen mit Spiegeljheiben und Spring- brunnen, der außen jehr niedlich mit Zuffiteinen verkleidet ift (Gebirgsbad) und Dorflandichaft). Snhalt ca. 80 Liter. Interefjenten wollen fich) mit genanntem Herın direkt in Verbindung jesen. Herr PBremiersLieutenant Freiherr von Schleinit jchreibt zur Frage 2 in Ver. 14 der Blätter, daß Fragefieller jich wegen der Thomastöpfe in Ermangelung der jegigen Adrejje des Fabrifanten an die Firma Wilhelm, Nogelhandlung, Lindenftr. 37, und I. Paul, Kurfürftenftr. 38 I, wenden möge, da diefe im Profpeft von Thomas als Bertreter angezeigt waren. Herr Nitjche offerirt Waflerpflanzentöpfe, Nechtek-Form, die |. Zt. von dem bezügl. feiner Wafjerpflanzen-fulturen rühmlichft befannten Verein „Aquarium“ in Gotha gelegentlich der Ausjtellung hier zurücgelaffen wurden, das Stüd für 25 Bf. zum Belten der PVereinsfaffe. Bon einem auswärtigen Mitglied geht folgende Anfrage ein: 1. „In meinem Aquarium befinden fih u. X. auch) 2 Arolotl, welche größtentheils ganz träge und unbemweglih im Waffer liegen. Seit einigen Tagen bemerfe ih nun, daß die Gold» und Silberfifche jomwie Karaufchen nad dem Schwanze und den Beinen dev Arolotl jchnappen und heute dem einen Arolotl das eine Vorderbein und dem andern das ganze eine Hinterbein mweggefrejlen haben, auc) vom Schwanze fehlen Eleine Stüdchen. Die Fifche befommen genügend Iebendes Futter. Was ift dagegen zu thun?” Antwort: 8 ift dies eine Beobachtung, die jchon mehrfach gemacht wurde. Herr Haefe ift der Anficht, dag die mehr aus Spielerei gejchieht, während Herr Nitjche der Anficht ift, daß wenn die Fische wirklich genügend mit geeignetem Futter verjorgt find, derartiges nicht vorfäme. 2. „Welches ift ein guter und doch nicht zu theurer Durchlüftungs-Apparat?”’ Am einfadhiten und billigjten ijt der Flafchendurchlüfter, zu beziehen durh Warmbrunn, Quilig & Co. bier, Rojenthalerfir. 40. Herr Simon bemerft, daß bei genannter Firma alle zu diefem Zmece ver- wendeten Flajchen erft auf einen Drucd von 34 Atmofphäre geprüft worden, alfo dann den anzu- mwendenden Drudf von !/; Atmojphäre ficher aushielten, freilich alte Rumballons 2c. eignen ich für Auilage zu „Blätter für Anuarien- u. Terrarienfreimde‘. III. B». Magdeburg, den 6. September 1892. NE 18. diefen Zwed nicht. Gegen die Gefahr, die ein troßdem vorfommendes Springen herporrufen könne, jhüßt ein, über die Flajche gezogenes Leinmwandfutteral. Herr Wild. Geyer in Regensburg und Herr Paul Matte in Lanfwik-Südende offeriren Hyla versicolor, den prächtigen bunten Laubfrofch Nord-Amerifas, für Vereing-Mitglieder zum ermäßigten Preife. Herr Geyer meldet, daß er in den Befis von 1 Paar PBanzermelfen gelangte und demnächft mohl auch Sonnenfifche erhalten würde. Bezüglich der erfteren jchreibt er folgendes: „Die jüdamerifanifchen Banzermwelfe find originelle Fifche, wahrfcheinlich der Gattung Doras an- gehörig. Die Form erinnert beim Anjhauen an unjern Gründling, es find ruhige Thiere. Die Farbung ift nicht übel, ein hübfches Dlivengrün mit dunfleren Streifen. Snterefjant ift Die Beweglichkeit der Augen. Die Arten der Gattung Doras jollen Nefter bauen und beide Gejchlechter die Brut pflegen; auch follen die Fiche bei Austrodfnen der Gemäffer über Land gehen Fonnen. Da es ein Pärchen jein jol, jo gebe ich vorläufig die Fifche nicht gern ab.“ B-.N: Kleinere Mittheilungen. Filhregen? Der „Bosnien Bolt” in Serajewo (30. Juli) ging von der meteorologijchen Beobadhtungs-Station in Bjelina folgender auffallende Bericht Uber einen Kiihregen zu: „Zzwilhen dem 22. und 23. Juli d. I. nah Mitternacht z0g gegen 4 Uhr ein orfanartiges Gewitter über Bjelina in der Ridyinng NW, bis SO. mit ftarfem Blig und Donner; dafjelbe dauerte zwei Stunden. Mit dem jtarfen Negengufje fielen ziemlich viele Eleine lebende Bilde zur Erde, melde am Morgen des 23. Juli von Kindern ıumd Erwachjenen im dei Geitenabflüfjen der Straßen und Wafjerladhen der Pläße diefer Stadt gefilcht wurden. Sm Regenmwafjer der hierortigen Beobadhtungsftation fand ich bei der Mefjung des NRegenfalls um 7 Uhr früh des 23. Juli gleichfalls zu meinem größten Erftaunen auch zwei Fleine lebende Fijche munter herumjchmwimmen. Auch in der Umgebung von Bjelina herrichte diefer phänomenale Filch- regen, denn am 23. Juli d. 3%. Vormittags brachten mehrere Bewohner der Umgebung zur Bejichtigung Fleine Fijche in die Stadt herein, welche nad) Ausfagen und Behauptungen der genannten Leute auf den Feldern, Wiefen und Etragen am Morgen des 23. Juli aufgefunden wurden und mit dem nächtlichen Gemwitter-Regenguffe berabgefallen fein follen. Nach genauer Belihtigung und Bergleihung der auf verfchiedenen Kläben gefundenen Fleinen Ziiche fand ich, daß biejelben fehr den jogenannten Weißfifchen ahnlich find.“ ii 3 Vriedeberg i. d. Neumarf, 7. Auguft. Der Pächter eines zum Dominium Lichtenorm gehörigen Fleineren Sees, des jogenannten Sderpfuhl, SIafermeifter Kraufe, Hat am vergangenen Sreitag das Glid gehabt, einen Karpfen von über 27 Pfund Gewicht zu erbeuten. Das Alter des Fiiches beträgt über 30 Jahre; es find Thiere von annäherndem Gewicht nur noch it zwei bei Sriedeberg belegenen Gemwäfjern jehr vereinzelt vorhanden. ERBE Aus dem Landfreife Guben, 23. Auguft, fchrieb die „F. D. 3.”: Daß auch den Filchen in ihrem nafjen Elemente die anhaltende Hite gefährlich wird, zeigten die Karpfenteiche der Umgegend Gubens. Die dem Prinzen Carolath in Amtiß gehörenden umfangreichen Karpfenteiche fonnten troß dev fünftlichen Zuführung von fühlen Pumpmaffer den Karpfen genügende Frijche nicht mehr zufommen Yafjen und es begannen die Fifche abzufterben. ES wurden deshalb jünmt- fiche Zeiche abgefijcht md die Karpfen, etwa 100 Schod, dem Hauptteich, welcher fein Wafjer von der Labit erhält, zugeführt. Etwa 15 Schod Karpfen follen zu Grunde gegangen jein. Stagefaften. 19. „Liebhaber”: Außer dem Mafropoden und Gurami gibt es im füdlichen und öjtlichen Afien noch andere Tijche, welche Nefter bauen. So berichtet man Died von den jogenannten Sclangenföpfen (Ophiocephalus), einer Fifchgattung mit mehr als zwanzig Arten, welche gleich — 180 — dem Mafropoden, dem Gurami und Kletterfifch zu der Familie der Labyrinthfiiche gehört. Doch find uns nähere authentifhe Mittheilungen über die Brutpflege der Schlangenfopffiiche micht = befannt. Eintritt der trodenen Jahreszeit fi) im Schlamm einwühlen oder dur) Landwanderungen andere Gemäfjer aufjuden. Man findet fie daher nach Beginn der Regenzeit oft nad) Schlangenart im Schlamm und an feuchten Plägen herumfriehend. Diefer Eigenthümlichkeit in Körperbau und Lebensmweije zufolge werden die Schlangenföpfe in Indien zur Unterhaltung und Beluftiigung der Kinder, Erwachjenen gehalten und gezeigt. Brieffaften. Wohl aber wiffen wir, daß fie außerhalb des Wafjers jehr beweglich find und bi Hein W. H. in B.: Für Ihre freundl. Mittheilungen beiten Danf! — Heren 8. Ft, L.: Mit dem Abdrud der freundlihit gefandten Artifel beginnen wir in der. nächften Nummer. Die Abbildung wird angefertigt. i Anzeigen. Zudtfähige Scleierfhwänze und Velefkopfifdie eritere ausgefärbt, auch nicht ausgefärbt, Tettere in voth, tiefjhwarz und unbejchuppt (bunt), 1—4 jommerig, pro Stüf 5—25 Mark, diesjährige Schleierfhwänze und Velefkopfifce verjchiedener Züchter, bejchuppt und unbejchuppt (bunt), doppelihwänzig pr. Ste. 1.50—3 ME., einfahfhmänzig pr. St. 1—2 ME., zucht- fähige Mafropoden, pr. Paar ME. 5--6, diesjährige Mafropoden, 3—4 cm lang, pr. Stk. 1 ME. verfauft und verjendet Berlin N., J. Reichelt, An Mitglied des „Triton“, Verein RT. Hamburgerjir. 2. für Aguarien- un) Terrarien» Kunde zu Berlin. Den geehrten Bewerbern um ganz junge Siuchchen (pr. Stk. von 25 Pf. an) zur geil. Nachricht, daß diejelben ausverkauft jind. [91] Daphnien prima Waare, an der Luft getrocnet, beites Butter fir Mafropoden und Schleier- fchwanz-Brut per Liter ME. 2 Liefern Rich. Pallmeyez & Co., 9) Berlin N. 24. =Gofdfifhe | Shildkröten= IQ SE 100 &t. 20-25 Mt. Soldfifhintter m. Gebrauhsanm. 100 Dojen 12 ME, 150 Dojen i. Bojtcolli. Nachnahıne. Bergtold, Bier- u. Goldfifdh-Biidterei, Kördlingen. [93] Grottenfiein- Aqgnarien-Einfäße. Größte Fabrif. Fäger in allen Städten. reislifte frei. C. A. Dietrich, Glingen bei Greußen i/th, Luigi Gazzolo "Berlin, Lindenstrasse 20/21. Aguarienfifhe, Aquarien, Terrarien, Blumentifche, Zn und Mufgeln., n gros & en detail. 3 [95]%1 Suftrirte Kataloge gratis und franco. Berein Aquarium 3. Gotha verjendet geg. vorh. Einf. d. Betrages frei: Myriophyllum proserpinacoides, Fräftige Zweige, 5 St. 70 Pf., 10 ©t.' 1,20 Mt. [96] Soeben erjchiei : Autlählands Amphibien ud Aeptilien von - Yruno Dürigen. m ö. Lieferung, mit einer Sarbentafel und mehreren Holzfchnitten. Greih’nte Derlagsbudyandig., Magdeburg. NEE Greut’fhe Derlagsmucppundlung, Magdeburg. % | Die Kleinthiere, ihr Nuten und Schadeng [4 DON Prof. Dr. 2. Blafer. Preis: #4 3,605 geb. = M 425. in EEE ET ERTEN Ereug’ihe Verlagsbuhhandlung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. en 9 3 Venrinfhende Sa > Van Beftellungen dard) jede Buhhand- Herausaegeben von der Anzeigen fung fowie jede Poftanftaft. > 369 werden die gefpaltene Yonpareille- Preis jüheli Mack 3.—, Cretz fühen Derlagsbucghandlung A Seren: ad an - träge in der Verlagshandlung eut- monatlid, 2 Wunmern. Magdeburg. gegengenommteit, a a a EEE ETEE TERN UDUFENDDERNODERENNERRKDERTENDEREERERKERNTERDURDENERRENDERDUNDDRENDDRERNDERNT PUNDENRUNEDENDENDENNUKULENDT INUFUONEHUNNERNENNERENL NUNDENONEEL DEUKDEUNEDEENDNEDERNENERNUNT I PITDETERNDT DEENDENDERKEEERERETERERENDRUEEN NM. Sciftleitung: Bruno Dürigen. in ‚Berlin S sw. 29, Seiefenftr. 8. I. Band. Inbatt: D. Schneider: Mein Terrarium und feine Bewohner (Schluß). — W. Hinderer: Wafjerpflanzen in öffentlichen Anlagenr. — Kleinere Mittheilungen. — Fragefajten. — Brief- fajten, — Anzeigen. Mein Terrarium und feine Bewohner. Bon Dito Schneider. (Schluf.) Nach meiner Erfahrung find übrigens die Schilöfröten bei weiten bejjer als ihre Nuf md follten einige Arten von ihnen in feinem Terrarium fehlen. Mancher Liebhaber wird die traurige Erfahrung gemacht haben, dal die Schild- fröten nicht freffen. Das liegt gewöhnlich daran, daß den Ihieren jet ver Sefangennahme noch gar fein Futter gegeben worden it, fie find des Frefjens entwögnt. Im folchen Fällen bade man fie warm und biete ihnen dann gleich Zutter an, am beiten lcbendes, 3. DB. Negenwürmer, welche im Wafjer ziemlich lang am Leben bleiben. Hat man beim Einkauf an Ort und Stelle die Aug- wahl, jo juche man von gleihgrogen Stücken die fehwerften aus, Ddieje find am beiten genährt und werden bald an’s Sutter gehen”). Sch erwarb auf Diefe Art meine jümmtlichen Schtlöfröten und ausnahmslos fraßen fte noch am felben Tage. ES empfiehlt jich, auch Hier mit der Zutterart zu wechjeln. Ich ver- füttere Negenwürmer, rohes Fleisch, todte Filche, Land» und Wafjerjchneden, Mehlwürmer, Fliegen und Schmetterlinge. Niccht eigentlich berufen, Leben und Bewegung in ein Terrarium zu bringen, find die Eidechfen. ES giebt feinen Schöneren Anblic, als wenn diefe Thierchen jo vergnägt bin und her Hufchen, jedes Kleinfte Infekt erfpähen, dafielbe im ölug erhajchen und dann mit einer gewwilfen Gemächlichkeit verzehren, fich noch) lange nachher den Mund mit der Hübfchen breiten Zunge Iedend. Wenn Die *) Sch bin gern erbötig, die hier in Hamburg beftellten Thiere auszufuchen, vorausgefekt, daß diefelden diveft in der Handlung beflellt werden und ich rechtzeitig Mittheilung befonme, Adrejfe: Momburg b. Hamburg. — 12 — Sonne recht warm umd hell in’® Terrarium jcheint, jaugen jte fürmlich mit ihrem Körper, den fte unnatitclic) ausdehnen, die Sonnenftrahlen auf, daber vor Entzücden die Füße über dem. Aüden zufammenfchlagend. Dem Sonnenftrahl folgen fie durch’ ganze Terrarium und man ficht ihnen fo recht an, daß fie die eigentlichen Sonnenfinder find. Unsere einheimifche Zaunceidechje (Lacerta agilis) ilt cin ganz reizendes Thierchen, namentlich das faft ganz grün gefärbte Männchen im Hochzeitsichmuce. Sie lernt ihren Pfleger bald fennen und nimmt ihm das Futter aus der Hand. Mehlwürmer, Käfer und Spinnen jind ihre Lieblingsfutter; auch Heujchreden, fleine Nactjchneden und Negenwürmer frißt fie, von leßteren jogar jehr große Exemplare. Will das Werbehen Eier Legen, jo wandert e$ tagelang unruhig umber, biS e3 eine pafjende Stelle gefunden hat; dann wühlt e8 mit dem Kopf eine Vertiefung in den Sand und legt die Eier hinein, nachdem jcharrt fie die- jelben wieder zu und bringt aus der Umgebung eine Menge Sand und Murl darauf. In mehreren Fällen hatten fich die Eivechjen die gläfernen Futter näpfchen zum Neft auserjehen, dahinein erft den Sand gebracht und dann Die Eier gelegt. Leider habe ich bisher noch Feine Sunge aus den Ciern erzielt, troßdem ich Diefelben mit aller Sorgfalt behandelte. Zu meinem großen Leid- wefen habe ich Zaumeidechjen noch nie länger alS zwei Sahre gehabt, meiftentheils nur fürzere Zeit. Sie Hören plöglich) auf zu frejien und fißen mit hoch er- hobenem und offenem Maul da, bis fie nach einigen Tagen todt find. Es it mir leider noch nicht gelungen, Die Urfache diefer Erjcheinung ausfindig zu machen , e8 muß entweder cine Lungen= over Halserfranfung fein. Ber Smaragd- Eidechfen Habe ich Diefen Fall glüclicherweife erjt zweimal beobachtet. ITroß aller Pflege, Bäver und Slyftiere waren die Thiere jtets rettungslos verloren. Leichter zu erhalten ift die Berg over Mooreidechfe (L. vivipara). Dicjes Ichlanfe Thierchen ift jehr niedlich und Hat viel Aehnlichkeit mit der Maueretdcchle. Sie wird Schneller zahın als die Zaumetdechje und bedarf nicht fo viel Sonne und Trodenheit als jene; die Fütterung ift diefelbe wie bei der Yauneivechfe. Einmal hatte ich die Freude, daß ich von einem jelbit eingefangenen Thiere fehr zierliche Sunge erhielt. Neizend find auch die Mauer-Eidechjen, denen man gleich ihre füdlichere Herfunft anmerkt, denn fie Hufchen mit einer faum glaublichen Behendigfeit hin und ber, von Zweig zu Zweig; leider werden te nicht jo zutraulich wie die anderen Echjen und verfchwinden, wenn man näher tritt. uch bei ihnen heigt’s Abwechjelung in Futter und Wärme Sie juchen fich die wärmfjte Stelle aus und find dort bejtimmt immer zu finden. Der abgebrochene Schwanz ergänzt fie Dei ihnen überrafchend jchnell und faft in der alten Länge. Schr Schön und Schon zu den größeren Eidechjen gehörig find die Smaragd- Eidedhjen, namentlich die aug Dalmatien ftammenden. Das Männchen tft grim over braungrün, wie mit goldigen Berlen bejeht, der Unterkiefer und Hals find prachtvoll blau, -der Bauch ift Jehtwefelgeld, der Schwanz au der Wurzel ehr Stark, Das Weibchen ft fchlanfer als das Männchen und auf dem Nicen mit hellen Bunkten oder Streifen verfehen, die Kehle ift gewöhnlich nur gelb. — 15 — Dieje Eidechfen werden Leicht zahm und gewöhnen fich an den Pfleger jo, daß fie demfelben fogar auf die Hand und auf die Schulter Friechen umd erfichtlich ungern Diefen Plab wieder verlaffen. Berjchiedene Ihiere Haben bei mir auch Gier gelegt, nachdem fie fich ähnlich wie die Zaumetvechje geberdeten umd eine Art Neft bauten, in mehreren Fällen in eine Stofosjchale, welche fonft Negen- wirmer enthielt. Die Eier find ziemlich Hart und Haben die Größe einer großen Bohne. Zunge erzielte ich nicht. Berfchtedene meiner Smaragd-Eidechjen waren leider im legten Sahre mit Fleinen Öejchwüren behaftet, welche in einigen Fällen den Tod der Thiere herbeiführten. Einige Zeit bewohnte auch ein großer Dornjchwanz (Uromastix) das Terrarium und fühlte fich fehr wohl darin. Das recht große Thier eriwics fich, nachdem c3 fich im Terrarium ordentlich durchtwärmt hatte, als jehr fräftig und ging auch bald an’s Futter, verjchmähte nur leider jegliche Bflanzenkoft, Lich aber umfomehr Recht den Mehlwürmern angedeihen, von denen e& oft über zwei Loth zu einer Mahlzeit verzehrte. Mleiftens hielt er fich verborgen, ftedte aber fofort den Kopf heraus, fobald er bemerkte, daß Mehlwürmer in den Behälter gethan wurden und ging danı fchnurftrads an’s reifen, die übrigen Genofjen riekichtslos bei Seite jchiebend over auch gar mit dem Stachelfchwanz von fich Ichleudernd. Sch trennte mich fehr fehwer von dem prächtigen Thiere, allein ich war außer Stande, joviel Futter anzıfchaffen. Später habe ich aber bereut, 3 weggegeben zu haben, denn bei dem neuen Befiger, welcher e& in ein zu faltes8 Terrarium feßte, fraß es nicht und ftarb nach wenigen Tagen. Troß feiner zeitweifen Ungeberdigfeit war e8 doch mit das intereffantefte Thier im Terrarium und namentlich der Liebling meiner Kinder, welche noch jebt von dem jchönen Uromastix erzählen, der ein jo trauriges Ende genommaır. Auch einige Schlangen beherbergt mein Terrarium; doch Halte ich jett nur noch, da ich Eidechjen nicht miffen mag, einige Ningelnattern in ver- ichiedenen Spielarten. Die Ningelmatter ift eine fchöne Schlange und wird bei aufmerffamer Pflege jedem Liebhaber viel Freude machen. Sch habe mehrere große Exemplare jchon einige Sabre. Sch ließ jie nicht in Winterfchlaf fallen, und es verminderte jich ihre FSreßluft während der falten Jahreszeit nur ganz wenig. Ich füttere die Nattern mit Gras: oder Thaufröfchen, von Zeit zu Zeit auch mit Kleinen Icbenden oder todten Fischen, welche fie zuleht furchtlos aus der Hand nehmen. Lebende Fiiche find ihr Lieblingsfutter und es fommt vor, daß fie vor Gier anjtatt des Filches einen Finger erfaffen; doch laffen fie jofort wieder [os und it ihre Bil faum wahrnehmbar, jelbjt bei den größten Ihieren nicht. YZuweilen werden von einer Natter hinter einander vier big fünf große Fröjche verzehrt, einmal beobachtete ich jogar, daß eins von meinen großen Veibehen zwei ausgewachjene Grasfröfche auf einmal verfchhlang. Bet folch guter Sütterung fünlen die Schlangen fich äufgerjt wohl und tritt demnach auch eine öftere Häutung ein, ungefähr alle vier Wochen. Die Ningelnatter geht gern ım’3 Wafjer und hält fich oft jtundenlang darin auf, oft auch den Kopf längere Zeit unter Waffer Haltend. Einen in’S Wafjer geworfenen lebenden Filch wei fie jehr schnell und gefchiet zu fangen. Als Futterfifche eignen fich am beften — 14 — und find am leichteften zu erlangen Weißfifche, Schleigen, Karpfen und Karaufchen, feßtere dürfen nicht zu groß fein, da fie ihrer Breite wegen fonft Schwierigkeiten machen. Stichlinge, Barjche und Sturen (Saulbarfche) find ihrer Stacheln wegen ausgejchloffen. Wale und Stinte werden nicht gern genommen, von einigen Hberhaupt nicht. Sümmtliche Schlangen liegen gewöhnlich, wenn fie nicht oben im Öezweige hängen, Dei einander in einem VBerfteck neben dem Wafferbehälter. Die betreffende Vertiefung ift mit einem Stitd Storfrinde zugedect umd die Thiere laffen fich jo, wenn man Diefelbe aufhebt, auch in ihrer Ruhe beobachten. Der bunte ginänel mit all’ den niedlichen Köpfchen in der Mitte bietet einen wunderhübfchen Anblid. Weit entfernt davon, zu fliehen, Löft fich die eine oder andere aus der Gruppe umd frieht auf die vorgehaltene Hand, fich) weiter am Arm empor Ihlängelmd. Sp haben dieje font jo fehenen TIhiere ihre Schüichternheit abgelegt und wiljen jehr bald ihre Freunde von den anderen Menfchen zu unterjcheiven. Sollte einmal eine Schlange fich nicht ordentlich Häutcen fünnen, fo bade ich fie in einer Schale mit lauwarmem Waifer, wonach jich die Haut leichter Löft, Doch vermeide man vorläufig ja, felbit die Haut abzuziehen, da cS dabei leicht vorkommen fann, daß bei noch nicht genügender Neife auch fchon die nächftfolgende Haut, namentlich) vom Auge fich ablöft, was eine Erblindung oder gar den Tod der Thiere vernrfachen fann. ingelne nicht gehäutete Stellen fann man übrigens ohne Gefahr jelbft von der Haut befreien, nachdem man fie tüchtig mit warmem Waffer aufgeweicht Hat. Auch die Schlangen befommen Leider Gefchwüre md die Maulfäule, in beiden Fällen Habe ich durch Einreiben oder Einpinfeln mit verdünnter Borfäure oder Borar guten Erfolg gehabt, auch Öfteres Baden in ziemlich warmen Wafler ift jehr vortheilhaft. Will man die Ningelnattern nicht in Winterfchlaf fallen laffen, fo forge man im Herbjt für den VBorrath an Fröfchen; Fische wird man ja meiftens fich für wenig Geld vom Filchhändler beforgen fünnen. Ich rechne im Winter für jedes Thier wöchentlich zwei mittelgroße Fröfche und außerdem vielleicht alle 14 Tage zwei fingerlange Fifche. Ich Habe gefunden, daß nach Fütterung mit Sijchen die Schlangen immer viel Lebhafter wurden. Lebende Fische gebe ich übrigens immer in einem befonderen Gefäß in’s Terrarium, da e8 ein fehr intereffantes Schaufpiel ift, Die Jagd auf die Filche zu beobachten; außerdem wirrden auch die leßteren im warmem Waffer des Balfins jehr fehnell fterben. Sch will nicht zu erwähnen vergefien, daß ich im legten Winter die mir infolge eines unglüclichen Zufalles erfrorenen Thiere meines falten feuchten Terrariums jämmtlich, mit Ausnahme des Feuerjalamander, an die Schlangen verfütterte ; jogar die Umfen wurden gefrejfen. Eines Tages bemerkte ich, daß eine meiner Nattern ein großes Stüd rohes Rindfleisch mit größtem Wohlbehagen verzehrte, obwohl noch Fiiche im Terriarium waren, und deshalb fütterte ich in der Folge diefes Ihier fait ausschließlich mit Fleisch, wovon ceS jedesmal drei bis fünf fingerlange, daumdice Streifen verzehrte. Diefe Schlange, welche ich für eine Spielart der Ningelnatter halte, it hellgrau, jehr regelmäßig jchachbrettartig mit großen jchwarzen Flecden gezeichnet, der Hals tt einfach weiß, der Bauch — 15 — Ihwarz und weiß geringelt; der Kopf tft ebenfalls Hellgrau und glänzend, Doch fehlen die gelben Mondflecen gänzlich, an jeder Seite Dicht hinter dem Stopf bemerkt man einen großen tieffchiwarzen, mit der Spibe nach hinten zeigenden dreiechigen led. Ich habe zwei von diefen Schlangen, fie find fo jchön, Das fie jelbjt dem Laien auffallen. Bon Schleichen befige ich nur Blindfchleiche und Scheltopufif, welche ein ziemlich verborgenes Dafein führen. Meine Blindjchleichen fuchen fich immer eine möglichht feuchte Stelle aus und fommen falt nur morgens und abends zum Borfchein, um zu frejjen. Ihre Hauptnahrung befteht in Negen- würmern aller Größen und kleinen Nactjchneden, auch Schmale Streifen rohes Fleisch verfchmähen fie nicht. Dft erflettert auch die jo jteif fcheinende Blind» ichleiche den Baum und bleibt dort lange Zeit hängen. Eine ähnliche Lebensweise führt der Scheltopujif. Er it ein harm- fofer Gefelle, der fich ebenfalls nur jelten in feiner ganzen Größe fehen läßt; dann Durchwandert er das ganze Terrarium umd jucht nad) Futter. Negenwitrmer und Schneden, deren Haus er mittelft feines fräftigen Oebiffes auffnact, find ihm eine willfommene Beute. Nach dem Treffen erflimmt er häufig den Baum, um jich zu fonnen. Man jagt dem Sceltopufif Umverträglichfeit nach, doc habe ich noch nichts derartiges bei ihm bemerkt, noch hat er bisher weder Eidechjen verftümmelt noch gefrejien. Meinen Scheltopufif, ein prächtiges tadellojes Eremplar, faufte ich bei Umlauf, wo fait ftetS welche zu Haben find. Sch define alfo durchaus fein Terrarium in höchjter Vollfommendeit, doch führen die Thiere darin lange Jahre ein jehr zufrievencs, dem Leben in Der Sreiheit entjprechendes Dafein. Außer einem grünen Moospoliter, das ich von Zeit zu Zeit ernenere, und einem Baum in der Mitte de3 Terrarium, halte ich feine Pflanzen ; denn diejelben, jelbjt harte Gewächfe, wurden bald zerdritdt und gingen ein. Wenn das Terrarium nur recht jonnig fteht, täglich frifches Waffer in das Balfin und Trinfgefäß gegeben und vecht abwechjelndes Sutter gereicht wird, jo werden die TIhiere die Freiheit nicht vermiffen und ihrem Pfleger viel rende maden. Ein jo betriebenes Terrarium wird auch den meiiten Liebhabern genügen, denn die füdlichen und tropiichen Thiere find doc) nur jchwer md für teures Geld zu bejchaffen, und es ift doch gerade wünjchenswerth, daß auch Die weniger bemittelten Liebhaber fich ein Terrarium halten fünnen. ch will nicht unerwähnt laffen, daß, da ich den größten Theil de3 Tages außer dem Hanfe bejchäftigt bin, meine rau die Bflege der Thiere fat ganz allein bejorgt, und ohne ihre Aufmerffamfeit und Miühemwaltung würde ich wohl nicht jo gute Refultate erzielt und manchen Verlust mehr gehabt haben. Ihrem Sutereife für die Sache verdanfe ich cS, daß ich im Stande bin, meine Liebhaberei in der jeßigen Ausdehnung zu betreiben; denn ich habe außer zwei Terrarien noch eine ganze Reihe Aquarien mit Mafropoden, Goldfifchen und AMxrolotln, deren Pilege ebenfalls noch viel Zeit und Sorgfalt erfordert. Der Liebhaber fchene alfo nicht mehr vor der Ausgabe für ein Terrarium zurüd, Denn eins nach meiner Bejchreibung foftet nicht viel über 20 Mf. und genügt ven meisten Anforderungen umd zur Haltung der verjchiedeniten Ihiers — 16 — arten. Als jehr für das Terrarium geeignete Gewächfe empfehle ich NHoDodendron und die Yauruz- Arten over, wenn folche nicht zu Haben find, einen fnorrigen Eichenzweig, in Ddeffen Mitte ein Topf oder eine Kokosfchale mit Travdescantia angebracht ift. Bartäftige und fleischige Pflanzen find nicht geeignet. Mafferpflanzen in öffentlichen Anlagen, Bon W. Hinderer in Spaidingen. Wenn Dotanische Gärten den Zwed haben, die gefammte Bflanzenwelt in möglichit vollftändiger Sammlung dem Bejucher lebend vor Augen zu führen und dapurch die Kenntniß der einheimischen und fremden Pflanzen und ihrer Kulturformen zu verbreiten, fo gehört in den Nahmen diejer Aufgabe gewiß auch die Aufnahme der Süpwafjergewächfe. - Leider finden wir diefe Aufgabe nicht überall erfüllt, und oft gerade da nicht, wo die Möglichkeit der Erfüllung am cheiten gegeben wäre. sm botanischen Garten (Schloßgarten) in Stuttgart, der mir wegen jeiner jchönen Anlage, der wirklich prächtigen Pflanzenfammlung und der aus- gezeichneten gürtnerischen Behandlung bei jeden Befuche Freude macht, vermilje ich zum Beifpiel das, was für unfer Einen befonderen Neiz und Werth hat, ganz; nirgends eine Spur von Waflerpflanzen, und nur ab und zu fieht man ein Cyperngras, den Oyperus alternifolius, da8 dann aber als trocden jtchende Gruppenpflanze behandelt it und deshalb in recht bejcheidenen Dimenfionen bleibt. Uno doch wäre eS jo leicht, wenigjtens in den mit dem botanischen Garten in unmittelbarer Verbindung ftchenden jogen. Anlagen — vorher jchon eine Sehenswürdigfeit Stuttgart8 —, in welcher Wafferbeden in verfchiedenen Formen vorhanden find, etwas Entjprechendes zu Schaffen. Auch im Stuttgarter Stadtgarten, der den botanischen Garten an Pracht noch dibertrifft, it in Dicfer Beziehung troß Der günftigen Verhältniffe oc) nicht viel gefchehen. In dem dort gelegenen hübjchen Sce mit fpiegelflarem Waller jieht man nur auf einigen Fünftlichen Steinhügeln und am Ufer Gruppen von größeren Sumpfpflanzen ; die Wafferpflangen fcheinen auch hier ausgejchloffen. Alles, was in Stuttgart auf öffentlichen Bläßen zu finden ift, das find die Scerofen in einer Wafferanlage zwischen dem alten Schloß und dem Waijen- haus, an der „Blante“. MUeberhaupt mu man jagen, daß es bei uns und namentlich) in Schwabens Hauptjtadt auch mit der Aquarienliebhaberei im Brivathaus noch recht jchlimm aussieht; Hie und da ein armes, in einer Slasglode verfommendes Goldfischlein und in den Thierhdandlungen gleichfalls nichts als gewöhnliche Goldfifhe — zu mehr hat es Stuttgart noch nicht gebracht. Su der feinerzeit zur Feier des Negierungg-Jubiläum des damaligen Königs Karl veranitalteten Gartenbau-Ausftellung waren allerdings auch einige Zimmer-Aguarien aufgejtellt, fie waren aber geringwerthig und enthielten gleichfalls nur Golofiihe und an Waflerpflanzen einige fchlecht entwicdelte Trianaea und Pistia. In der viel bedeutenderen Ausftellung, welche vor zwei Sahren aus Anlag der Tagung der deutfchen Gärtner in Stuttgart ftattfand, fehlten die Wafjergewächfe Hinwiederum ganz, und an Pflanzen, welche man jonft zu AT. den Sumpfpflanzen zählt, Habe ich nur eine Nepenthes und Hochjtämmig ge- zogene Isolepis gejehen — leßteres eigentlich eine Spielerei. Angenehm überrafcht war ich im botanischen Oarten in Zürich, der mir im Uebrigen im Berhältniß zu anderen derartigen Inftituten wenig gepflegt und ziemlich irmlich erfchten. Dort fand ich in der Mitte der vorderen Gartenanlagen das was ich fuchte, wenn auch tm bejcheivenem Maße. Ein jauberer Weiher von wenig Quadratmeter Fläche und mit fliegendem Wafjer enthält neben einigen Sumpfgewächfen auch Wafjerpflanzen, allerdings nur wenige Arten, aber dieje in toirflich fcehönen Eremplaren. ES jind Seerofen (zur Zeit meines Bejuchs in Blüthe), Sumpfcalla (in Blüthe), Botamogeton, Wafjerpeft und — was mir noch neu war — hahmenfukartiger Frofchlöffel (Alisma ranuneuloides). Einen reizenden Eindruck machte es, al3 über cin Nymphaenblatt eine riejige Wafjerichnede Hinkroch. St das, was in Zürich geboten wird, auch nicht viel, jo jieht man immer- hin, daß Hier die Gewächje des Wafjers nicht, wie anderwärts, ganz vernachläffigt werden. E3 ift ja eine alte Klage, daß unfere Liebhaberei, was den Pflanzen- Ihmue anbelangt, hauptjächlich deshalb jo weit zurüc fer, weil nur zu wentg Gelegenheit geboten ift, aus eigener Anfchauung zu lernen. Kleinere Mittheilungen. Mit der in den leßten Tagen des Auguft zu Friedrihshafen am Bodenfee abgehaltenen Berfammlung des Deutfhen FifhereisVBereins war eine Ausftellung der im Boden- jee vorfommenden Fifche, fomwie von Fifchereigeräthichaften, Fijchfeinden und Aehnlichem verbunden, in welcher e8 auch für den Liebhaber Manches zu jehen gab. Se einen: großen Aquarium war der anfehnliche Wels von 2,40 m Länge ımd 65 kg Gewicht, dev am 12. Juli in Erisfich gefangen und eigens für den Filchereitag lebend erhalten worden war, mit einigen Fleineren Genofjen und mit großen Hechten und Karpfen zur Schau geftellt, und in weiteren Behältern befanden fich nochmal Weller, Hechte und Karpfen und damı Aal, gewöhnlicher Barfch und Forelenbarfch, Aejche, Grundel, See: und Flußforelle, Regenbogenforelle, Schleie, Zander, Groppr, Aant, Elvige, Hafel, Nafe, Karaufche, Drfe und Goldorfe, Laugerle (Laube), Rottle (Rothauge) und Treifche (Duappe),. Was von Fiihen in Aquarien nicht Tebend erhalten werden fann, wie die verjchiedenen Felchen- md Maranen-Arten, war in Präparaten ausgelegt. Bon Direktor W. Niedel in Heidelberg waren getrodnete Häringe und Eintagsfliegen zur Fütterung von Salmoniden da, von Prof. Dr. Gruber in Freiburg mifroffopifche Abbildungen einer Menge von Krebsthieren. Sutereffant waren auch die 1500 Stück fünf Monate alter, felbit gezüchteter Negenbogenforellen aus der Filhzuchtanftalt des Hofgartnerıs Ammon von Friedrichs- hafen. Sogar der Iebende Fiichotter fehlte nicht. Bei der Ausfhmüdung der Ausftellungshalle waren Seerojen vortheilhaft verwendet. MW. 9. * Das Berliner Aquarium hat zwei feiner Abtheilungen um mwerthuolle Stüce bereichert. Nachdem eS vor wenig Monaten einen Drangsitan und vor einigen Wochen zwei der feltenen meißftirnigen Gibbons3 zu erwerben Gelegenheit hatte, ift diefer Tage ein Vertreter der dritten Gattung der menjhenähnlichen Affen angekommen, nämlich ein etwa dreijähriger Schimpanfe. Sn der Schlangengallerie fehlte, nachdem das dort befindliche, 6 m lange Exemplar eingegangen war, die jüidamerifanifche Waffer-Niejenfhhlange oder Anafonda feit längerer Zeit. Sebt jind drei [höne Stüce diefer Art wieder angelangt und mit ihmen acht Stück ihrer Lundesgenoffin, dev Boa constrietor in verjchiedener Größe. Bon den Boas befitt das Aquarium mun ein rundes Dußend, in jeder Länge und Stärke. — 18 — Zimmer- Aquarium. In welcher Weife mande Zeitungen und Zeitfchriften ihre Lejer über Gegenftände unferer Liebhaberei zu belehren fuchen, das zeigt beifpielsweife eine in No. 34 des in Breslau erfcheinenden „Häuglichen Nathgebers” enthaltene Auskunft, welche wir wort: und buchftabengetreu bier folgen Iafjen: „Zimmeraqguarium (An E B. in Hamburg) Das Zimmeraquarium befteht aus einem Glasfaften oder einer größeren Slasglode mit Fuß. SKaften find den Gloden vorzuziehen. Da3 Aquarium ift für Wafferpflanzen und Wafferthiere beftimmt, die man darin in ihrer Zebenz- weife genau beobachten Funn. Das Aquarium erhält eine 6—10 cm hohe Schicht Erde, aus 1/e Theil reinem Flußfand, Ye Theil Moor= oder Torferde und 2 Theilen fandig-lehmiger Kajen- erde beitehend. Auf dieje gleihmäßig ausgearbeitete Erde fommt eine ca. 2 cm hohe Schicht ge- Ihlämmter, grobförniger Sand. Im die Sandjchicht werden größere Holzfohlenjtüde eingedrüdt. Sn die Mitte jeßt man tiber das Wafler vagende Tufffteine in größeren Partien zur Bildung von Selfen und verbindet jie mit Gement, dev aber gut ausgewäffert jein muß, wenn das Aquarium mit Filchen u. |. w. befeßt wird. Alle Spalten und Höhlungen der ZTufffteine find mit etwas fandiger Lehmerde auszufüllen, im melde die Wafjerpflanzgen: Oalla, Cyperius, Caladıum, Apanogeneton, Dystachium, Potamogeton, Ceratophyllum, Myriophillum-Xrten, Ultrieularia vulgaris, Tropanatans, Nuphar pumilium, Salvinia natans, Limosella aquatica, Caltha palustris, Parnasca palustis gefeßt werden. In den Boden bringt man nur echte Wafferpflanzen wie Vallisneria, die ringsum mit Steinchen belegt werden. Das befte Wafjfer für ein Aquarium ift Slußwaljer und vecht weiches Brunnenwahler. Hartes Wafjer muß erft einige Tage an der Luft geftanden haben. Die Küulung gejchieht mitteljt Fleiner Gießfannen mit diinnem Rohr. Das abgeftandene Wafjer wird zur Hälfte mittelft dünnen Gunmifchlauchs, an dejjen Enden ein Saug- vohr befeftigt ift, abgelafjen und friches Waffer gegeben. Der günftige Plat zur Aufftellung des Aquarium ift die Nähe eines Fenfters, das im Frühjahr und Sommer vormittags bis 9 und nachmittags von 4 Uhr am der Sonne ausgefeßt if. Das Reinigen des Aquarium, auch der Selfen, gejchieht durch Auswajchen mit reinem Waffer. Faulende Pflanzentheile müfjen fofort entfernt werden, ebenfo dem Tode nahe Thiere. Jedes Vierteljahr ift das Waffer vollftandig ab- zulaffen. Anzahl und Größe der Thiere find dem MWafjergehalt des Aquarium anzupaffen, Die Stiche füttert man mit Ameifeneiern, geriebener Semmel, weißer Dblate, Fleinen Fliegen, Eidehfen, Salamandeın, Stichlingen, Mehlwürmern, Negenwürmernt, Snfeften, feinge- Idjnittenem Fleifh. D. D. in Heidelberg.” Someit die „Ausfunft“. Abgefehen von den im graujamfter Weife verftümmelten und zufammengemwürfelten Namen, enthält diejelbe Wahres ud Faljches, Beachtenswerthes und Verwerfliches in bunter Mifhungz; eine der Hauptleiftungen des Herrn D. D. in Heidelberg ift jedenfalls der Nath, Fiihe mit Eidechfen, Salamandern und Stihlingen zu füttern! Der Rathgeber verdient ficherlich eine Belohnung für derartige „Forderung“ unfjerer Sache! Stagefaften. 20. „Mein Aquarium ift 42 cm lang, 28 cm hoc), 31 cm breit, al3 Grund Habe ich 5—6 cm body Flußfand, die Pflanzen ftehen in Töpfen, wie fie Herr Katler . 3. in den Blätlern bejhrieb. An Fifchen Halte ich zur Zeit fünf Goldfifche und vier Karpfen, 6--10 cm lang; ij Das zuviel? Das Waffer, Brunnenmwafjer, führe id) durch den Springbrumnen, einen einfachen Blechbehälter mit Gummifchlauch, ein; jett muß ich alle Tage mehreremal frilches zufjeßen, zu anderen Zeiten genügt es, wenn ich den Springbrumnen täglicd) mehreremale in Betrieb jeße und dafjelbe Waffer benube. Im Frühjahr Tieß ich, mir von Geyer Pflanzen Fommen, wovon Pfeilfrant gut gedeiht, drei Blürhenftengel trieb, aber das ganze Aquarium mit feinen Wurzeln durchzieht, Taufendblatt (Herpestes) wächlt jehr gut, jobald die Zweige über Waffer fommen, und füllt Die eine jchmale Seite fait ganz aus, fodaß dort eine Reinigung falt zur Unmöglichfeit wird, befonders da fie) dafelbft noch die Riccia anfammelt, welche zuerft jonicl tıieb, daß ich ganze Hände voll herausnehmen mußte; den in dev Mitte ftehenden Felfen hat lettere ganz überzogen. Aponogeton treibt jett weniger, anfänglich befjer, Vallisneria dagegen hat lange fchwach geflanden, jeßt aber viel getrieben, geblüht hat bis jet Feine der beiden. Die folgenden Pflanzen wollen aber nicht Beilage zu „Blätter fir Anden u. Cerimienfreumme“, III. B». Magdeburg, den 20. September 1892. NN: gedeihen. Quellmoos wird in furzer Zeit ganz unfcheinfich, treibt ganz jpärlich, Hornkraut trieb im Anfange viel, aber dünne Triebe und ging fajt ganz ein; Heteranthera zosteraef. will gar nieht wachfen, anfänglich entwicelten fih im Wafjer jo viele Algen, daß die Pflanzen ganz um- jponnen davon ware und abfaulten; Trojhbiß geht mel zu Grunde, die Blätter werden ganz bellgrün, zulett gelb und Löjen fih auf. Was ift die Urjache, daß gerade die untergetauchten Pflanzen nicht gedeihen? Jedenfalls wohl das Wafjer, oder etwa der Standort, mil der fchmalen Seite im Doppelfenjter, Nordoit, täglich (jet) bis 3 Stunden Sonne? Das Wafjer bleibt Flar, die Scheiben dagegen werden grün, jpäter braun, ich reinige diefe alle Wochen mit einer fcharfen Bürfte, bringe fie aber nie ganz rein. Welche Pflanzen würden Sie mir empfehlen, bejonders ala untergetauchte und Schwimmpflanzen? Im Winter fee ih den Kaflen aufs Fenfterbrett, das ich etwas verbreitere, Licht it vorhanden, Sonne allerdings dann nicht mehr. Im Frühjahr holte ich eine Portion Kaulquappen, welche die Algen vertilgten, fie wurden aber ftet3S bald von den Filhen aufgefrejjen; Schnecken, wovon ich hiev mr eine Fleine, mit gewundenem Gehäufe, im Schlanıme eines Grabens finde, Teiften im der Algenvertilgung wenig, obwohl ich mindeftens 30 Stüd hielt, die aber binnen einigen Wochen verfhmwunden find, ob etwa der gerandete Schwimmfäfer, von welchem ich jeit furzer Zeit 2 Stück halte, daran Schuld ift? Sonft habe ih noch nichts bemerkt, daß die munteren Thiere Schaden anrichteten oder gar Fifche angriffen. Lebendes Futter bejyaffe ich mir öfter aus einem QTiimpel, mit einigen Nebzigen erhält man eine Unmafje Thiere, leider aber auch joviel Pflanzengewirr, daß das ganze Aquarium davon erfüllt wird und jehr jchwer wieder einigermaßen in Drditung zu bringen if. Wie ift Diefem Uebelftande abzuhelfen; gibt es ein Verfahren, um dieje unendlich vielen Fleinen Thierchen ohne diefes Gemirr ins Aquarium zu bringen? Würden in dem Aquarium Mafropoden zu halten fein oder aud) Schleierfhwäange? . . .” 9, Antwort: Auf ein Aquarium von der angegebenen Größe find jene 9 Fifche nicht zu viel; doch werden wir Ihnen vathen, an Stelle der ziemlich Iangmeiligen Goldfiihe und Karpfen die Hübjchen Schleierihwänze und die intereffanten Mafropoden, nach denen Sie ja jelbit fragen, anzufhaffen. Mafropoden fonnten zunächjt mit anderen Filhen zujammengebracht werden, e3 würden aber im Frühling, wenn die Kortpflanzungszeit herannaht, ihre Genofjen von ihnen ab- zufondern jein. Weder Koldfiiche noch Schleierfchwänze, weder Karpfen noch Mafropoden verlangen eine täglide Erneuerung ded Wajjers, im Gegentheil ift ihnen als Karpfen und Labyrinthfiichen ruhiges Wafjer erwinjcht, fie jind Feine Freunde öfteren Wechjels. Da Ihr Aquarium reichlich mit PBflanzenwuchs, welcher die den Filhen nöthige Menge von Sanerfioff ficherlich entwickelt, verjehen ift, jo brauden Sie auch) gar feinen öfteren Wechjel des Waijers vorzunehmen, jondern nur von Zeit zu Zeit das verdunftete durch neues zu erjeßen. reilich fürchten wir, daß Shre jeßigen Fijche, wie aus Ihren Worten hervorzugehen feheint, jchon zu jehr an die oft wiederfehrende Erneuerung des Waffers gewohnt jind. Die Häufige Beımruhigung der Pflanzen durch den Wafjerwechfel mag auch die Schuld mit daran tragen, Faß manche derjelben nicht recht gedeihen wollen; außerdem fann auch die Beichaffenheit des Mafjers ungünftig mit einwirken; fodanır ift 3 Stunden Sonne zu wenig! Je mehr Sonne und Licht, defto bejjer für die Vflanzen. Nur das Duellmoo3 (Fontionalis) macht hierin eine Ausnahme, ihm ift es in Ihrem Zimmer und Aquarium jedenfall3 zu warn. ine Urjache, dak Frofehbiß und Heteranthera zurüdgehen vefp. zuricdbleiben, wird möglicher Weije die fein, daß die Filche die Wurzeln nicht in Ruhe lafjen, an ihnen herume zupfen ze. Hornfraut wird fi) vorausfihtlich im Frühjahr erholen. Daß Aponogeton jebt nicht vorwärts will, wundert uns; jolte die Vflanze verlett worden fein? Gerade jebt ift A. fchön, es blüht und jeßt dies unter zufagenden Verhältniffen bis zum März fort, und wir haben diejer Tage 3. DB. in der Mattefhen Zuchtanftalt Sämlinge vom Dftober, die im Februar zum zweiten Mal verpflanzt worden waren, in lippiger Flle und in prächtigem Blüthenfchmucd (auch im Freien in Kübeln) gejehen. Aponegeton verlangt aber Lehm- oder gute Humuserde! An unter getauchten Pflanzen find zu empfehlen: Vallisnerie, Heteranthera (H. zosteraef.), das jcywinmtende und das chinefiihe Pfeilfraut (Sagittaria natans und S. simensis), auch Wafferpeft und — 19 — Hornfraut, und jodann zwei der Matiefchen Anftalt unter dem Namen „Uabomba“ zugegangene Haarfraut-Arten mit fein zerjchlikten, am die. einheimifchen Wafferhahnfuß-Arten erinnernden Blättern. An jchwimmenden (nicht wurzelnden) Pflanzen: Salvinia natans, Riccia, Trianea, Pistia, Pontederia crassipes, ferner die fleinen veizenden Azolla- und unfere Lemna-(Waffer- linfen) Arten; endlich an untergetauchten, wurzelnden Gewächlen mit Schwimmblättern: Limnocharis Humboldti, Aponogeton und eine fleine Seerofe, die Nymphaea odorata minor, 1leber diefe Pflanzen finden Sie in früheren Nummern der „Blätter“ manchen Fingerzeig, außerdem bringen wir in den näcdhften Nummern eine größere Abhandlung über dDiejelben. Den grimen Algen- Ueberzug würden wir an der dem Tenfter zugefehrten Scheibe ruhig belafjen; er ift iibrigens mit einer guten Bürfte ficherlih zu entfernen. Das DVerichwinden der Schnecken ift jedenfalls den Silchen zuzufchreiben, welche diefelben ausfraßen. Das mit dem lebenden Kleingethier aus dem Tiimpel gezogene Pflanzengewirr werfen fie nicht ins Aquarium, jondern fpülen und wajchen Sie e8 in einem anderen Gefüß ab, jodaß Sie in diefem nur die Fleinen Thierchen erhalten, welche Sie mın herausnehmen und ins Aquarium bringen. D. Srieflaften. Herrn D. &. in W.: Bis jeßt haben mir noch fein Mittel zu dem beregten Zwed aus findig machen Fonnen; wir werden uns aber weiter bemühen. zeihen zu erhalten! Beften Gruß! — Herın W. H. in Sp.: Freut ms, von Ihnen ein Xebenz- Vielen Dank für das Gefandte! „st Ruhe Tajjen”? Nein! Wir freuen uns jeder derartigen „Bennruhigung” und Hoffen auf gerneres! — Heren $. B. in &.: Korrejpondenz erhalten. Fur die in Ausficht geftellten Beiträge im Voraus Danf! — Herrn 8 I u 88 in nächfter Nummer. Wird benubt, Hoffentlihd mit Erfolg. „blaufheber” Anzeigen. Bur Herbfipflansung der Ugquarien empfehle in en Stüden: Aponogeton distachyus & 1 ME, Sagittaria natans & 40 Bf., Sagit- taria sinensis ä 50 Pf. bi5 1 ME, „CUabomba‘“ caroliniana ä 50 %., „Cabomba“ roseifolia & 1 ME. Zebtere beiden, unter diefem Namen Fürzlich aus Amerifa erhalten, zeichnen fich durch veizende, feinzerjchlißte Belaubung in Grün bezw. Roöthlich- braun aus und find untergetaudte Pflanzen. Paul Matte, Gifte deutjche Zierfiich= [97] Züchterei, Lanfwi - Südende bei Berlin. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Aguarienfifde, Aquarien, Terrarien, Blumentifce, Uufffteingrotten und Mufgeln, En gros & en detail. [98] Sunftrirte Kataloge gratis und franco. Grottenftein- Aguarien- Einfüpe. Größte Fabrik. Läger in allen Städten. Breislijte frei. C. A. Dietrich, Glingen bei Greußen ih Berkaufe folgende, fehr gut erhaltene anfiquarifde Büder efe. 1. Das Terrarium n. f. Bevölkerung u. F v. Fifher, eleg, geb. ftntt 12 für 8 Mn.; 2% Ropmägßler, das Süßwaffer- Aquarium, eleg. geb. für 3 3 Rik.; 3. Keidfaden f. d. Aguar, der 300log. Station zu Aenpel, für 1,20 Mk.; 4. Das Terrarium v. Leon). Donffeg für 2 Ak; DR Inhra. 1890 u. 1891 der u für Aquarien u. Terrarienfreunde a Anhrg. 1 Alk. 75 Pf; 6. 8. Dürigen, Fremdländ. Bierfifdie 80 Pf. [100] M. Böhme, RBieshpaden, PBhillipsbergitr. 23 1. Zudtfähige SHScleierfhwänze - and Velefkopfifdie erjtere ausgefärbt, auch nicht ausgefärbt, Teistere in xoth, tieffhwarz und unbejchuppt (bunt), 2—4 fommerig, pro Stud 5-25 Mark, diestährige Schleierfhwänze und Telelkopfifche verfhiedener Züchter, bejchuppt und unbejchuppt (bunt), doppelf Ihwänzig pr. Ste. 1.50—3 ME, einfahihmwäanzig pr. St. 1-2 Mf., zucht- fälle AMaflropoden, pr. Paar ME. 5-- 6, diesjährige Mafropoden, 3—4 cm Tang, pr. Std. 1 ME. verfauft und verfendet [101] Zerlin N., 3. Reichelt, KI. Hamburgerfir. 2. Mitglied des „Triton“, Verein für Aguariene und Verrariens Kunde zu Berlin. Creug’ihe Verlagsbuhhandlung (N. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Augujt Hopfer in Burg. nl ) Arm Beftellungen dDurd) jede Buhhand- Herausgegeben von der Anzeigen erden die gefpaltene Yonpareille- Creut; Ihen erlagsinuhhend! ug zeile mit 15 If. berenmet und Auf- Preis jührlid) Mark 3.— träge in der Verlaoshandlung ent- monatlid, 2 Nummern. etagBeBurzg: gegengenommen. Ba —— [TTIETETHURUIEETERTTEERETRTLTENNEENTENEUETTRUERTTEREERENSTRUELEEERTEREINNENNERUEETENRURTENERENNTHNENETEEURTLTEETTHRURERTNTURRUERRURUERRRURTRENEUHRUNEETERUTRUHERTERUERENEUTERTEUTETUTENTETTTEDTETTTERTREREREEETRUZEREREE fung fowie jede Poftanftaft. : snßba fr t: €. HSothorn: Blauberei tiber die Nürnberger Fij'herei-Ausftellung 1892. — 9.Lahmann: Was Orchideen aushalten. — R. Richter: Ein verbefferter Ablaufheber (mit Abbildung). — Bereins-Nahrichten. — Anzeigen, Plauderei über die Sifcherei-Qlusftellung zu Nürnberg 1802. Vortrag, gehalten im „Triton“ am 16. September 1892, von Emil Hothorn, Die für den "Zeitraum vom 27. Auguft dis 7. September diejeg Jahres geplante Fischerei Ausstellung in Nürnberg, zu welcher auch dem Verein „Triton“ jeitens des dortigen, die Austellung unternehmenden Fifcherei-Vereing Einladung zur Betheiligung zuging, erregte mein lebhaftes Iutereffe, jodaß ich nicht nur beabjichtigte, mich durch Beichieung zu - beteiligen, jondern auch entjchlofjen war, wenn irgendmöglich, die Schau jelbft zu bejuchen. DBerjchiedene in mir aufjteigende Bedenken ließen mich nun allerdings von der DBetheiligung abitchen, da vornehmlich die zur Ausftellung gewählte Sahreszeit die denkbar ungünftigjte und zum Verjfandt werthvoller, zarter Exoten ungeeignetfte war. Außerdem hielt ich mich zur betreffenden Yeit zu weit von Haus entfernt auf, um cine Sendung für das bejagte Unternehmen unter eigener DbHut zujammentellen und egpediren zu fünnen. Dagegen ließ es fich bequem einrichten, auf meiner Nücdreife nach der Heimath zum richtigen Termin in Nürnberg einzutreffen. Da der Sommer, wie männiglich befannt, einer der heikejten diefes Jahr» HundertS war, fchten mir die Aufgabe, deren fich der Fiicherei-Berein unterzogen, feine leichte zu jein, und einen Einblick zu gewinnen, auf welche Weife die Schwierig: feiten überwunden und die Sache felbit zu einer Iufrativen gejtaltet werden würde, jchten mir jchon deshalb angezeigt, weil ich vorausjeste, eine furze Schilderung würde allen Freunden unferer Liebhaberei willfommen jein. Zunähit muß ich vorausschiden, daß die diesjährige Fiicherei-Augftellung zu Nürnberg, bet der es fich in der Hauptjache um Nusfifche handelte, ihre Aufgabe würdig gelöft Hat; fie war reichhaltig bejchiekt, interejlant und durch- — 19 — gängig außerordentlich ftark befucht. Die Herren an der Spibe des Unternehmens haben e3 verftanden, mit ebenjo viel Geht al Umficht das Angenehme mit dem Nüslichen zu verbinden und waren dabei in der glüclichen Lage, durch Staatliche und private Unterftügungen, auf welche ich noch zurücdkommen werde, die Auzftellung von vornherein gefichert zu jeden. So ungünftig auch die heiße Sahreszeit der Tiich-Schau fein mochte, in gründlicher Erwägung und weijer Borausficht, daß das Heurige große Vollzfeit auf dem Tudwigsfelde Hundert- taufende von Menfchen nad) Nürnberg führen würde, mußte diejem Nechnung getragen werden und die Ansftellung, wenn fie wirklichen Erfolg haben follte, in den Kahmen diefes TFeftes eingepaßt werden. Das Ludwigsfeld hat zur Zeit des Bolfsfeites den Charakter des Münchener Dftoberfejtes und geht es dabei außerordentlich lebhaft zu. Auf feiner ausgedehnten Fläche entitehen zahl- (ofe Buden mit den jogenannten größten Sehenswürdigfeiten der Welt: Karonfjels mit allen Chicanen, Kneipen mit Mufit, vom DOrchefter mit Milttärmufit an bis herab zum böhmifchen Harfenmädchen; im Hintergrunde, Durch den Duft ichon von weitem bemerflich, gruppiren fich Dubende von Bratherden, an denen Würftehen und Häringe 2c. gebraten und an Ort und Stelle verzehrt werden. Ningsum ein Höllenlärm, der es faum ermöglicht, fein eigenes Wort zu ver- stehen, da jedes Orchefter cs al8 Chrenfache zu betrachten fcheint, daS andere zu übertönen. Inmitten diefer bunten Welt hat nun die Fifcherei-Ausftellung ihr Heim in Geftalt einer Schaubude aufgefchlagen. Vom iveellen Standpunft aus mag allerdings im erften Augenblicke diefe Art der Schauftellung befremdlich ericheinen, aus vborerwähnten praftifchen Grimden jedoch und da es fi um Nu filche handelt, die zumeift aus den Binnengewäfjern Bayern oder jeinen Fichzucht- anftalten ftammen — gleichjfam ein wichtiges Stück der Voltswirthjchaft repräjen- tirend —, fonnte eine befjere Wahl des Drtes faum getroffen werden. Der großen Boltsmaffe, welche Hier zufammenftrömte (an einzelnen Tagen 60 — 70000 Wen] hen), wurde auf bequeme Art Anregung und Belehrung, den Intereffenten Oelegenheit zu Wettbewerb, Vergleichung, Kenntnißbereicherung und neuem Ansporn gegeben. Dak die leitenden Häupter alle Faktoren richtig erwogen hatten, beweift ver große Zuspruch, den die Ausftellung erfahren; bei einem mäßigen EintrittSpreis von 30 Pf. für Erwachfene, 10 Pf. für Kinder (Katalog 20 Pf.) dürfte ein vorzigliches Endergebniß ftattgefunden haben, zumal, wie jchon angedeutet, Durch wohlwollende Unterftügung von allen Seiten der guten Sache von Anfang an gedient wurde. So betheiligte fich 3. B. das Königl. Bay. Miniftertum des mern, das Kreiscomits des landwirthfchaftlichen Vereins, der Sreisfiichereiverein für Mittelfranken und das Bolfsfeft-Comite durch Geldbeiträge, auberdem waren 12000 M£. Garantiefonds vorhanden. Aquarien wurden vom Oeneralcomite de3 Iandwirthfchaftlichen Vereins fir Bayern geftellt, während der Nürnberger Magiftrat das benöthigte Waffer aus der Wafjerleitung überlieh. Penn man in den Augftellungs-Naum trat, der ein langgeftrectes Viercd bildete, ftieß man zunächft auf die in der Längsrichtung aufgeftellten Aquarien, während Yinfs und rechts entlang Tische Tiefen, welche gleich den anftoßenden — 193 — Wänden mit allen möglichen Ausftelungsobjeften bejegt waren. Im der Mitte des Raumes befand fich ein jehr hübjcher Springbrunnen mit großem Baffin, ringsherum und nach der hinteren Hälfte zu weitere Gruppen Der verjchiedeniten Ausftellungsgegenjtände. Rechts im Hintergrunde ein aus Tuffftein aufgebauter Wajjerfall, der durch einen vorzüglich arbeitenden Deuter Benzin-Motor gejpeift wurde. Wafferfall und Fontäne wurden Abends eleftrifch beleuchtet, wobei verjchiedene Sarbeneffefte wirfjam zur Geltung famen. An der rechten Geite des Ausitellungsraumes jchloß jich origineller Weife eine Nejtauration mit Fijch- füche an, wo den Bejuchern Gelegenheit geboten wurde, mit den Wafjerbewohnern, die Dort auf verjchtedene velifate Weije zubereitet wurden, in nähere Fühlung zu treten. Die vom Eingang aus zuerjt erreichbaren, in größerer Anzahl aufgeftellten Aquarien, aus Glas und Eijenfonftruftion, beherbergten Speijeftfhe in großer Fülle. Durch flottes Cirfuliven des Karen, frifchen Waffers wurde den Thieren reichlich Sauerftoff zugeführt, jodaß man ihnen ihr Wohlbehagen, tro& manchmal fürchterlicher Enge, anmerfte. Stopf an Kopf gedrängt jah man da die herrlichiten Lachs, Stein und Negenbogen-Forellen in allen Größen, von fleiner Brut an durc, Schlinge aufwärts big zu den ausgewachjenen Exemplaren (jede in verjchiedenen Aquarien untergebracht), vertreten. Große Forellen gab es bis 5 Pfund Schwere; daneben befanden jich Karpfen, mächtige Exemplare, die fich jchwerfällig in ihren Behältern herumbewegten. Von Karpfenlaichfiichen erregten einzelne ca. 15 Bfund jchwere Thiere wohlverdiente Bewunderung. Karpfenbrut und Seplinge waren in verschiedenen Größen & 500 und 1000 Stüd- weije vorhanden. Eine Kollektion Sämmtlicher in dem FSluffe Begnis vorfommender Stuchiorten hatte der FilchereiVBerein Nürnberg u. A. verdienftlicherweije mit ausgejtellt. Außerdem fanden jich Orfen, Saiblinge, Schlei, Zander, Hechte 2c. in jchönen Exemplaren vor. | Im Baljin de Springbrunnens erregten die großen 40--50 Wfund jchweren Weljfe (Donaumwaller genannt) und Donauhehte und Donau-Schill großes Suterejjie. Don Yalen, Streben und Schildfröten waren große Mengen da, viele Hunderte jeder Art, in verschiedenen Größen. Edle Hierfifche wurden indeß nur durch unjer Mitglied Wild. Geyer aus Negensburg würdig ausgeftellt. Genannter Herr hatte eine ziemlich be- deutende Aufjtellung vorgenommen, indem er die Agqutarien= und Terrarien- Liebhaberei mit Allem, was drum und dran hängt, zu repräfentiren juchte. Blumentijche, Aquarien, Terrarien, Durhlüftungs-Wpparate, einheimiche und fremde Pflanzen und Bierfiiche, Amppibien (LZurche), Neptilien waren jämmtlich in guten Sachen vertreten. Auch zwei Kleine Banzerwelje wurden als hübjche Keuheit mit vorgezeigt. Durch Höchite Auszeichnung: „Verleihung der goldenen Medaille” it Herrn Geyer’3 wohlgelungene, mühevolle Arbeit anerfannt und belohnt worden. Die Firma 3. %. ©. Umlauff aus Hamburg hatte außerordentlich reichhaltig ausgejtellt und falt ein Kleines Mujeum herangeschafft. Bon lebenden Thieren zwar nur ein paar japanische Kiefenfalamander und eine Anzahl Schildkröten, — 14 — dagegen von ausgejtopften interejjanten Thieren und mannigfaltigiten Bräparaten eine eritaunlihe Anzahl. Diejer Theil der Ausstellung fand gleichfalls alljeitig größte Anerkennung. — ES ist nicht möglich, den vielen Ausftellungsgegenftänden an diefer Stelle die gebührende Beachtung zu zollen, da es ja nur eine Wlauderet, feine eingehende Befprehung der einzelnen Objekte fein jol. Die vielen Spezialitäten, wie 3. B. eine ausgeftellte Niefenmufchel von 118 Pfund Schwere, ferner Modelle, Fijchereigeräthe, Fiichmehl, Stonjerven, Lehrmittel, Literatur 2c. 2c. faun ich daher nicht weiter berühren; nur möchte ich bei diefer Gelegenheit noch) einer jeit nicht langer Zeit in den Verkehr gefommenen neuen Art Aquarien gedenfen, da die Kapitel uns fpeziell intereffirt. E3 handelt jich um die jo- genannten Wand- Aquarien, ganz aus Glas, welche auch in der Fijcherei- Ausstellung mit figurirten. Diefelben find flach und jchmal ähnlich der Yorm von Schultafchen und werden an die Wand gehängt. Das Innere der Nüdjeite it gewöhnlich mit einer Wafferlandfchaft verziert, gewöhnlich Meeresgrund over irgend eine andere auf das Waffer bezügliche Darftellung und giebt dem Mach- werke ein grotesfes Ausfehen. Abgejehen davon, daß es Gejchmadsjache ift, fich einen derartigen Hängefaften anzufchaffen, muß diefe Form eines Filchbehälters al® eine bedauerliche DVBerirrung betrachtet werden, da. infolge ver jchmalen Wafler-Oberflähe fehr bald Mangel an Sauerftoff eintritt und Die Zilche jämmtlich dann in Neih’ und Glied neben einander jtehen und Luft jchnappen. Died nur nebenbei. — Wie der furze Ueberblid gezeigt hat, findet bet richtiger Handhabung und entsprechender Unteritügung gerade im jeßigen Beit- alter der Auzitellungen Alles, was die große Menge jympathifch berührt, warmen Zufprudh. Der eminenten Bedeutung der Fiicherei für den National Wohlitand verfchliegt fich längit feine Negierung mehr, und cS$ mu mit Freuden begrüßt und dankbar anerfannt werden, daß Ausftellungen, wie die hier be= Iprochene, feitenSs der betreffenden Landes-Negierung in woHlwollender Weife auch finanziell unterjtüßt werden. Das jchöne Bayernland, welches Lediglich auf jeine Dinnengewäfler angewiejen ift, befigt in jeinen vielen Seen, Gebirgsbächen und Slüffen einen reichen Schat an foftbarem Fifchmatertal, den zu fürdern un heben fich als eine danfbare und lohnende Aufgabe der dazu Berufenen fir das Wohl der minder begüterten Volfsfchichten darbietet. E3 jteht zu erwarten, daß da, wo der Sinn für das Gute und Nüsliche bereit3 tiefe Wurzeln gejchlagen hat, auch fruchtbarer Boden für das Schöne vorhanden it. Mit Bezug darauf möchte ich den Wunjch aussprechen, für unjere Liebhaberei, die ji) mit Zucht und Pflege in- und ausländischer Bier füche befaßt und auf deren Gebiet der „Triton“ innerhalb weniger Jahre bereits namhafte Erfolge zu verzeichnen Hat, auch in Bayern Freunde zu gewinnen, die mit uns Hand in Hand gehen, um unfere Dejtrebungen zu fördern. Auf einer nächiten zSiichereiAusftellung dürfte danı gewiß eine rege Beteiligung durch Bierfiichliebhaber ftattfinden und das Verbinden des Nüßlichen mit dem Angenehmen durd) Nubfifh und Zierfisch verförpert werden. — 19% — Was Orchideen aushalten. Nach wiederholten vergeblichen Berfuchen, Thiere und Pflanzen direkt aus Sndien einzuführen, hatte ich endlich im Mat 1892 die Sreude, eine Sendung Orchideen von dort zu erhalten. Aber meine Freude war eine verfrühte Ich mußte erjt die Erlaubnig zur Einführung diefer Pflanzen von den Mintjterien nachjuchen, und erhielt dann die Erlaubnig mit dem Bemerfen, daß die Pflanzen erjt auf meine often auf Borhandenfein von Neblaus unterfucht werden mitkten. Damit waren num etwa drei Wochen vom Tage der Ankunft der Bflanzen hier vergangen und meine Hoffnung, noch einige brauchbare Stüde vorzufinden, war natürlich beträchtlich gefunfen. Sie janf auf Null herab, als endlich die Stifte begufs Unterfuchung geöffnet wurde. Statt der erhofften Orchideen fand fi) ein wirres Durcheinander von vertrocdneten, verfaulten und verjchimmelten Stengeln und Blättern vor, jodaß Diejer Anblick ein mitleiviges Lächeln der Beamten hervorrief. Nebläufe wurden nicht gefunden, und wären ja vielleicht jolche vorhanden gewejen, es wären diefe inzwilchen wohl umgefommen. Mein Nerger war natürlich groß. Die verfommenden Pflanzenreite ver- riethen mir wohl, daß jie von verschiedenen DOrchiveen-Arten herrührten, was nun aber mit diefem theuren Unrath machen! Ar verschiedenen Wiederbelebungs- verfuchen lieg ich es nicht fehlen. HYunächit wurden die Bilanzen entwirrt, dann in Bütten, Fäljer und Schüfjeln in lauwarmes Waffer gelegt und ach einigen Stunden nochmal3 unterfuht. Das Ergebniß war, daß der größte Theil der Pflanzen auf den Müllhaufen wanderte, den wenigen aber, im denen ich noch Zeben vermuthete, wandte ich nun meine ganze Sorgfalt zu. Die vorhandenen Sinollen jegte ich einzeln in ein ©emijch von Lautbz, Moor- und Heideerde und gehadtem Moos. Die mit harten Stengeln, länglichen, Ihotenartigen Suollen verjehenen brachte .ich theils in gleiches Erdgemich, theils jegte ich mehr oder weniger jcharfen Sand zu; die mit langen, harten, bezw. bolzigen Stengelu verjehenen brachte ich in feinen Flußfand unter. Sämmtliche Bfleglinge ütberfiedelte ich dann in ein großes heizbares Terrarium. Nun famen lange Wochen, in denen ich mit Hangen und Bangen umd wieder auch mit freudiger Genugthuung jede Lebensänderung meiner Bileglinge beobachtete. Leider gingen noch don diefen PBfleglingen einige ein, einige mit langen halb- holzigen Stengeln stehen heute noch da, ohne eine andere Lebensänderung gezeigt zu haben, al3 daf die Stengel grün wurden und fich Saft in den Stanälen zeigte. Einige aber, unter ihnen auch einige der berühmten „ITiger-Orchiveen“, entiwidelten ihre eigenthümlichen Blätter, gediehen zufehends. Die gefalteten Blätter der Tiger-Orchiveen, welche mit denen der zurücgerollten Nitjfellilte (Cureuligo recurvata) einige Nehnlichfeit haben, find etwa 30 cm lang. Hatte ich nun jchon meine große Sreude an dem ©edeihen meiner Pfleglinge, jo wurde Diefe noch dadurch vergrößert, daß einige Pflanzen jest Anfang Scotember rijpenartig ftehende Blüthenfnofpen zeigen. Bleibt das Wetter noch einige Zeit warm und fonntg — andernfalls würde ich das Terrarium heizen —, jo habe ich gegründete Hoffnung, die Orchideen zur Entfaltung — 196 — der Blüthen zu bringen, ein Erfolg, welcher alle meine gehabten Mühen auf- wiegen wiirde. Mit demfelben Gejchäftsfreunde ftehe ich in Unterhandlung wegen Ueber- fendung von Reptilien, Amphibien und Fifchen. Cine größere, eigene für den Transport von Kriechthieren eingerichtete Kifte habe ich eingejandt und erwarte, falls 8 meinem Freunde überhaupt möglich geworden ift, Leute für den Yang von SKriechthieren aller Art zu gewinnen, Ende Schtember oder im Oftober den Eingang einer Sendung. Herm. Lahmann. Ein verbefjerter Ablaufheber. ES wird vielleicht für manchen Befiger von Aquarien, der genöthigt üt, feinen Behälter mittelft Wafjer-Luft-Syjtem zu durchlüften und dann natürlich auch für Ablauf des zugefloffenen Wafjer® Sorge zu fragen, nicht ohne Intereffe fein, eine Ablaufheber-Form fennen zu leriien, Die eine verbejjerte Form des Geyer’fchen Ablaufgebers B fein joll*), ihren Zwed vorzüglich erfüllt und meines Wiffens in diefer Zeitung noch nicht befannt gemacht wurde. Wie alle Glaswaaren, ift natürlich auch der Geyer’jche Apparat D immer der Gefahr des Zerbrechens ausgefeßt, und die in Frage kommenden Stellen find offenbar die Biegungen a, b, c, d. @a__6 zu Be Diefe vier nun auf eine geringere 25) |: Zahl zu befchränfen, insbejondere | Pu: aber die gefährlichfte Bruchftelle 5 FU — De: zu befeitigen, war mein Bejtreben, !E 5 4 = g= # das ich an meinem eigenen Apparat > = ; S E dadurch ausführt, daß id) Das es V-Nohr bei db trennte, Die Enden Fig. 11. A Ablaufheber, aus B verbefiert. zufchmolz und über der Abflußftelle d noch ein Luftloch anbrachte. Sp fann dann diefer Theil des Apparats allein weiter verwendet werden, wie Fig. A zeigt. Diefe neue Form befigt aber nur noch drei eventuelle Bruchitellen, , & d (das Luftloch ift nöthig, da fonft der Apparat als gewöhnlicher Heber funktionirt, wie er dies ja auch thut, fohald man das Loch abfichtlich verjchließt). Srviefern nun meine neue Form jonjt anderen Apparaten diejer Art nachfteht, oder überlegen ift, überlaffe ich der Beurtheilung eines jeden LiebHaber2. Mir felbft ift er vor allen mir biS jet befannten Formen ber fiebite. K. Richter, stud. rer. nat. Dereins-ITachrichten, Triton, Berein für Aguarien= und Terrarien-Kunde zu Berlin. Sn dergejelligen Sikung vom 19. Augujt 1892 im Rejtaurant Königshallen werden für die Aufnahme als Mitglieder angemeldet: Frau Alfred Waldthaufen in Eiien a/Ruhr, Bahnhofftr. Al. Die Herren Bernd. Klein, Kaufmann in Neiße, EC. Schröder in Glogau, Perein Aquarium in Gotha, Der Schriftführer übergiebt: a) dem Bibliotdefar: 1) Sabungen de3 Vereins Aquarium in Göppingen *) Bergl. Geyar’s Katechismus für Aquarienliebhaber, 2. Aufl., Seite 19. (Ereuß’iche Berlagsbuchhandlung in Magdeburg. 1892.) ee (1892). 2) Cirfular No. 2 des deutichen zijcherei-Bereinz, enthaltend: Wereinsberichte, Die biologijche Anftalt auf Helgoland von Dr. %. Heinde, der Rheinlads von Eh., Wiederbevölferung mit Krebjen von A. Micha, Beiträge zur Biologie des Schweriner See’3 von Dr. phil. W. Dröfcher, Graänzungen zum Mitgliederverzeichniß des D. F. B., Krebje zur Wiederbevölferung von A. Micha. 3) Eirkular-Verzeihniß des D. F. 3. 1891. 4) Fremdländiiche Wafjerpflanzen von Mar Hekdörfer. — b) dem Kajfirer: 5 Marf, die ihm von Herin Schhlejinger-Mosbadh) behufs jpäterer Ber- rehnung als Beitrag eingefandt wurden. Herr Reichelt übergiebt dem Schriftführer einen Brief von Kern Bujam, der folgende Anfrage enthält: „In meinem großen Aquarium wird das Wafjer, faum, daß es 5—6 Tage jteht, ganz trübe, und wenn ich es länger als 14 Tage darin lafje, vollitändig unduchfihtig grün. Der Boden ift theilmeije mit Sand, theilmeife mit Kiejeljteinen belegt und zwar 8 cm hoch, fo dak die Ausjcheidungsitoffe der Fiihe dazwiihen fi) ablagern fünnen. Sch jehe auch nie, daß die Ausjheidungsitoffe von den Fifchen in die Höhe gemwirbelt werden, wie es früher vorfam, als ich den Boden ausjchliegli” mit Sand belegt hatte. Bepflanzt war's ziemlich ftaıf. Was joll ich num gegen das Trübmwerden thun? Meine Welfe und Schleierihmwänze jehen großartig aus. Die Herrihaften find did und fett, ich füttere ausfchließlich mit Regenwürmern. Was find Daphnien und mo fann ich diejelben befommen?” Antwort: Wir find prinzipiell gegen das Belegen des Bodens mit Steinen, weil jo eine jorgfältige Reinigung mittelit Stehhebers unmdglih wird. Sit der Boden gut jchräg nach einer Efe und wird der fih num bier anfammelnde Schmus täglich entfernt, jo fann von den Fiichen nicht viel aufgewirbelt werden, diefe unangenehme Er- Iheinung verliert fi) auch immer mehr, je älter daß das Waffer wird bei gut gedeihenden Pflanzen. Die die grüne Farbe des Wafjers verurjachenden mifrojfopiichen Algen vernichtet eine große Schaar Daphnien binnen 24 Stunden. Daphnien find Feine Krebsthierhen, die nur im Waffer leben, die bejte Fifchnahrung;z die nächitbeite find Regenwürmer, flein gehadt und gut gewajchen. Daphnien verjendet unjer Mitglied Herr Jul. Reichelt hier, Kleine Hamburgeritr 2, franco dur ganz Deutihland incl. Kanne zum Preife von 4 Mf., jdoh nur an Vereins- mitglieder und ohne Garantie für lebende Ankunft. Die ferner gewünjchten Wafferpflanzen werden Sie inzwijhen erhalten haben. Herr Nitiche bemerkte, dak es jedenfalls jehr correft von Heren Neichelt gehandelt jei, diejen Bıief, trogdem er perjünlih an ihm gerichtet fei, als Bereinsjache aufzufajjen. Kedner ift der Anjicht, daB es Pflicht eines jeden von uns jei, mit Briefen von hiejigen und auswärtigen Liebhabern, wenn jolche auch nicht an den Verein diveft gerichtet find, fjondern perjönliche Adreije bezw. Anrede tragen, aber ausjchlieglich Angelegen- beiten der Liebhaberei behandeln, in derjelden Weije zu verfahren. Herr Lütfemeyer berichtet über einen ihm eingegangenen Telejfopfijch Folgendes: „„Derjelbe war franf, wie ich aus jeinem Benehmen erjah, er jhwamm meiftens mit dem Kopf nad unten, oft jtand diejer jenfrecht und bewegte fich nicht, auch bemerkte ich, einige weiße jhleimige Stellen. Ich feste den Fiich in ein großes Glas mit flavem NRegenwaffer und gab dann zu ver- ihiedenen Malen eine Prife Salz hinein. Nach der mehrmaligen Salzgabe jah ich den meiken Schlammüberzug verihwinden und feste einige Tage darnad, als der Fijch wieder auf dem Kopf fand, denjelben in ein mit Pflanzen bejegtes Fleines Aquarium ohne Durhlüftung, worin fi) derjelbe jo erholte, daß ich glaubte, denjelben in ein großes Aquarium wieder einjegen zu fünnen, verjäumte dies aber und Tags darauf war der Fijch todt. Sch glaube, daß bei dem niedrigen Wajjerjtand, vielleidt 6 cm, die Wafjertemperatur eine zu hohe wurde. Der Fiih Iegte ji) zeitweilig auf die Seite und frümmte den Schwanz nad) einer Seite, dann jhwamm er wieder in wageredter Stellung. Ich glaube, daß fleine mit Glas verdedte Aquarien ebenjo unzuträglic) find, wie Goldfijhgläjer. Der Fiih war 3 Jahre alt." Antwort: Ihrem Bericht fehlt die Augabe der Größe des Aquariums. Fijchbehälter dürfen nicht mit Glas zugebedt fein, wenn jie der Sonne ausgejest werden. Nach unferer Anficht Titt der Fiich an Verfiopfung. Sie werden in dem fpäter erwähnten Vortrag hierüber ganz Spezielles finden. Moraus der weiße Schleimüberzug beftand, Fönnen wir von bier aus nicht feititellen, e8 fönnen Saprolegnien, au) Wudjerungen der Schleimhaut, oder drittens auch Parafiten gewejen fein. Auch hierüber finden Sie in dem er: mähnten Bortrag Näheres. —. 1987 — Herr Kudenburg berichtet, daß er in dev Nähe von Eberswalde in einem Steinbruch unter Granitjteinen Kreuz: und Knoblauchsfröten in größerer Anzahl gefunden habe und zwar in Gejellihaften von 3—5 Stüd unter einem Stein. Die Thiere Hatten fich förmlich bis Y/. m tiefe Röhren gemadt, die am Ende in einem Eleinen Keffel ausliefen, der aus durchaus feften Material hergeftellt, eine Menge NRegenwürmer, Käfer 2c. enthielt. Herr Wohlgeboren bemerkt, daß dies Anjammeln von Futterthieren entweder auf einen Zufall zurüczuführen jei oder durch andere Thiere bewerkitelligt wurde, da Kröten Jutternorräthe nicht jammeln. Herr Kudenburg jandte von den jo gefundenen Kröten eine Bartie an dem hiefigen Verein, zur Verwendung für“ den zoolog. Garten, wofür ihm an diejer Stelle noch bejonderer Danf. Herr Reichelt bringt zur Borzeigung 2 Chamäleons, von denen das Weibchen anfcheinend tragend it und einige der prächtigen, Yeider jo jelten in den Handel fommenden Faraglioni- Eidechjen. Die erjteren erwirbt Herr Gräf in Steglit. Here Lütfemeyer-Deynhaufen jendet eine Anzahl unbekannter Pflanzen, die wir als Sag. sagitt. feitftellen. Daß die Pflanzen gar feine harakterifirten, fondern nur grasartige Blätter machen, liegt darin, daß fie fehr tiefem oder ftarf fließendem Wafjer entnommen jein mögen. Derartige Pflanzen find für das Zimmeraquarium natürlich werthlos, wir ziehen S. s. zu Diefem Zmwede einzig brauchbar aus Knollen oder ganz jungen Pflanzen. Bei derartigen freundlichen Zuwendungen von auswärtigen Mitgliedern, die ja nur zum Beiten der Bereinzfafje verwandt werden, machen wir ganz befonders darauf aufs merfjam, daß jomwohl beim Holen als beim DVerpaden darauf zu achten ift, daß ein Ladiren der Pflanzen vermieden wird. Zur DVerpafung eignet ji) Sphagnum-Moos, zur Umhüllung vor Einlegen in die Kiten Pergamentpapier am beiten. Bon der in lebtem Bericht erwähnten Thierfendung des Heren Diederichfen Fonnten 2 Krdten von La Plata für den Zoolog. Garten nicht verwendet werden, weshalb diejelben mit einer ganzen Anzahl von Pflanzen und Filhen, die die Herren Veit, Hinke, Gräf, Rucenburg, Nitiehe mitbraciten, zur DVerfteigerung fonmen, wodurch der Kajje MFf. 5,45 zugeführt werden. Der Schriftführer verlieft einen Brief des neu begründeten Vereins Aquarium in Leipzig, nach dem derjelbe Anjchluß an unferen Verein in Kürze nachfuchen dürfte. Redner Yegt ferner vor Vrofpeft des von ihm durch Fried. Krüger’3 Buchhandlung in Anflam bezogenen neuen Werkes: Der Golofifh von Hugo Mulertt. Herr Nitihe macht auf eine Annonce auf Seite 417 der Thier- börfe d. 3. aufmerffjam: „Eine Erfindung & la perpetuum mobile”, und räth den Mitgliedern nach der mit Kern H. VBollmann geführten Gorrefpondenz, die von diefem in der Annonce ver- langten 5 Mf. bezw. Nachnahme Tieber nicht jo ohne Weiteres zu jenden. Interejfant dürfte es für die Mitglieder fein, daß die von uns im Zoolog. Garten eingerichteten Terrarien und Aquarien als Vorbild dienen folen für eine diesbezügl. Anlage, die angeregt durch uns, Herr Dr. &, U. Henniger für das Realgymnafium in Charlottenburg machen will. Eine von uns an Herin Dr. Klingel in Elberfeld gemachte Korellenjendung ift unter mwegs verunglüct, jedenfalls war e8 gerade am Tage des Transports zu warm. Hierzu jchreibt uns Herr Gundelahh in Gehlberg, der uns in feiner großen Liebenswürdigfeit die Forellen zum Beften der Vereinsfaffe abgibt: „YWor einigen Tagen find mir nun, jowohl in der Fifchzucht, als auch in Gläfern, jeldft eine betrachtliche Anzahl (über die Hälite) Fleine Forellen abgeftorben. Nachdem mir jolches felbft paffirt ift, troßdem ich die Forellen doch immer noch unter günftigeren Ver- hältnifjen hielt, al3 jolche beifpielsweile in Berlin oder Elberfeld obmwalten, glaube ich nun Doch aud, daß die Forelle fih nicht als Aquarienfiich eignet. Auch Herrn Protjcher vom Verein Aquarium in Gotha ift es nicht gelungen, Forellen länger als einige Tage am Leben zu erhalten.“ Schreiber diejes fann fich zu Diefer Anficht nicht befehren, glaubt, daß fi) auch die Forellen bei geeigneter Behandlung halten lafjen müfjen. 3 wäre wichtig, wenn die Herren, die in. Der Nähe von Forellenanlagen wohnen, diesbezügl. weitere Verfuche machen wollten. Herr Geyersfegensburg berichtet, daß bei ihm eine Alisma, wahrjcheinlicd) grandiflora, die er mit leßtem Import aus Amerifa erhielt, veichlich blühe und er vorausfichtlich viel Samen davon erhalten werde; auch in Telejfopen, Schleierfchwänzen habe er gute Zuchterfolge aufzumeijen. Berichiedene Zeitungsartikel, die num verlefen werden, beweijen, daß auch die Prejje anfängt unjerer Sache mehr Aufmerffamfeit als bisher zu widmen; wir find den Mitgliedern jehr dankbar, wenn uns bdiesbezügl. Ausichnitte, bejonders von nicht Berliner Zeitungen zugefandt werden, um feft- Beilage zu „Blätter für Ayunien- 1. Ternienfrenmde*. III. 82. Magdeburg, den 4. Oftober 1892. N 20, ftellen zu fönnen, in welchen Gegenden unfer Berein befannt ift. DBezügl. mehrerer Anfragen wegen KRotblauf der Fifche, welche Krankheit zum beginnenden Herbit befanntermaßen immer amı ftärfjten auftritt, verweifen wir auf Seite 221 Band II diejer Blätter und auf den Vortrag des Herrn Nitfhe über Zucht des Schleierihmanz- und Telejfopfiches, dev nad den Verjprehungen der Druckerei nun bald joweit fertig fein wird, daß ev unjeren Mitgliedern zugehen wird. Diefer Vortrag jceheint übrigens böjes Blut gemadht zu haben. No. 19 der Naturalien- und Lehrmittel-Börfe, Beiblatt der Thierbörfe, bringt folgenden Angriff. „Der im „Triton“ vor Kurzem gehaltene Vortrag über die „Zucht des japanijchen Schleier- fchwanz- und Khinefiihen Telejfopfiiches” ijt nach dem verjchiedenen Urtheilen mit Begeiiterung auf- genommen worden; doch ift der Redner durchaus irriger Auffafjung gemejen, ich gegen das Halten von jungen, wilden und Speijefiihen als Aquarienfiiche für den Liebhaber zu wenden und zu fagen, daß e3 nicht zu unterfchäßen jei, daß dadurh dem Lande auf Millionen fich beziffernde Bolksnahrung entzogen würde. Der Redner wußte überhaupt nicht, ob die geringe Anzahl junger, wilder und Speijefiiche, die für das Aquarium verwendet wird, dem Volfe Nahrung liefern fonnte (die wilden File?) und durfte (Brut?), da doch die Brut bis zur Verfaufsgröße auf dem Fiihmarft oft zu Grunde geht und, wie jhon erwähnt, zur Nahrung nicht verwendet werden darf und dadurd) jhon ein Schaden für das Volf nicht entiteht. Zu verjchmerzen ift e& immer nocd, was die zoologijchen Aguarienfiihhändler an jungen Speijefiihen für ihre Gejchäfte verbrauchen und was die Liebhaber fie) jonft jelbjt von dergleichen fangen; die paar Taufend machen den Kohl nicht fett und lajjen das Pfund Yale, Hechte, Bleie, Schleie, Karpfen 2c. nicht im Geringiten billiger werden, und die jonft überhaupt nicht zur Nahrung dienenden wilden Arten tragen erjt vecht nichts dazu bei, alfo von „lich auf Millionen beziffern” gar feine Rede. Redner hatte fich eben nur mit den chinejijchen und japanijchen Fiichen abgegeben, wie aus feinem WBortrag hervorgeht, und von den anderen Tiichen feine oder jehr wenig Ahnung. Ferner ift gejagt, daß die Fiiche jhliekli für das Aquarium zu groß würden und dann fortgethban werden müßten. Das. ift ebenfall3 nichtS genaues. 1. Zt der Fijch (wirklich?) Tangjam in dem Aquarium jo gewadhjjen, jo bleibt er auch jpäter (groß) am Leben und ift immer ein Schaden dur etmaiges Fortthun dejjelben noch nicht für das Wolf zu erbliden. 2. babe ich File: als Karpfen, Schleie, Pieggen felbft über 10 Jahre in Stubenbajlins gehabt, die Wor- befißer derjelben fait jhon eben jo lange befaß und die in diejer Zeit an Größe faum einen halben Finger an Länge zugenommen haben; ein Fortichritt ift aljo auch hier nicht erfolgt, mithin auch nit der ih auf Millionen belaufen jollende Bolfsnahrungsihaden. Redner meinte auch, daß man Laihfiihe aus der Gefangenjchaft entfernen müffe, ohne das Sntereffantefte, die Fortpflanzung beobachtet zu Haben. Entfernt zu werden aus dem Aquarium brauchen die Laiche, die fich jelbit darin bilden, nicht; fie Taichen ab, aber es wird nichts aus dem Kogen. Friich gefangene Laiche wird auch wohl jeder jo vernünftig fein, nicht in das Aquarium zu jesen, jonjt gebe ich dem Redner hierin Recht. Eine Fortpflanzung hiefiger Fijche im Fleinen Stubenaguarinım ift bisher, jo viel ich weiß, noch niemandem geglüct, wohl aber mir im einem Baffin von 1'!/, Meter Länge jhon. Die Brutthierchen wurden 3 bis 4 cm groß — gerade für fleine Aquarien wunderfhön — wozu hauptjächlic) mein Acclimatifiren, fowie mein utter bei- trugen, das Acclimatifiren, welches überhaupt die Filche abhärtet, vielen Händlern aber zu ums fändlid und mit zu vielen Koften und Unfojten verbunden ift und daher-unterlafjen wird, dürfte bei feinem Sijche unterbleiben, der in Gefangenjchaft gedeihen joll und dann von einem Wajjer in anderes gejett wird. Ein junger Schlei von etwa 6 cm mwächlt, acclimatifirt, im Aquarium jehr, jehr wenig, faft gar nicht, fünnte man fagen. Dak die Goldfiichgläfer die reinen Marterfäften find, hatte Redner ebenfalls Recht. Su einem früher in der Thierbörfe erjchienenen Aufjase jagte ich jchon dafjelbe. „Was hat num der Redner gethan und was hat er gewollt?” Er hat erftens den Nichtfenner zu etwas neuem animiren mollen; zweitens bat er nur im nterefje der Mitglieder des Vereins für Aquariumliebhaber ge — 200 — handelt, danıit die Vereinsbrüder, von denen einige diefe Ausländer züchten, andere Damit handeln, ihre Brut befjer verfhadern Fünnen und jomit etwas verdienen, wie im Vortrag ja auch) gejagt, daß derjelbe von 3 zweifommerigen Weibchen iiber 1000 Stüf in einem Sommer gewann und fomit einen ganz netten Nebenverdienft hatte, Drittens wurden Leute durch den Vortrag verleitet, fi dergleichen anzufchaffen, wovon fie feine Ahnung hatten. Dieje Faufen fich die qu. Filhe und Lafjen fi) vom Verkäufer ganz genaue (feine!) Zuchtanleitung geben, erreichen aber nichts und ichlieflich fterben ihmen die vorläufig nicht billigen Thiere. Sie wagen e3 noc) einmal und e& geht ihnen nicht befjer, Lehrjahre find eben feine Herrenjahre. Der Uermere unterläßt es gänzlich, Geld nochmals für dergleichen fortzumerfen und fagt fich, er hätte jich für das mum fortgemorfene Geld Tieber ein Paar gute Hofen Faufen jollen! Ein zweiter behält die Fifche im Aquarium mit anderen, unterläßt aber die Zuchtverfuche, da er die Laune dazu verlor, nur der, dem es auf foundfoviel nit ankommt und noch Luft dazu hat, verjucht es wieder und wieder. Hat nun wirklich einer einmal das Glüd gehabt, gut zu züchten, jo wird fogleihd NRadau gefchlagen und jeder muß ja nun fein Möglichites thun, daß alle andern Liebhaber von Aquarien dafür Geld Yoslafjen oder fortwerfen. „Tortwerfen’ jage ich ausdrüdlich, denn nur der, der die Behandlung mit diefen afiatifhen Fijchen verfteht, erlernt Hat oder zu verjtehen denft, jollte fi mit denjelben abgeben, andere e8 gefälligft unterlaffen. Ja, wenn die hinefifchen und japanefifhen Filche exit bi3 auf 15, 20 bis 50 Pf. pro Stüd gefallen fein werden, wie der gewöhnliche Goldfifhd — der doch auch aus jenen Gegenden jtammt —, daß ic) au) der Arme zu diejer ausländijchen Lieb- haberei hergeben fann, dann hätte ich nichts dagegen. So aber fünnte das Animiren zum Halten der Hinefifchen und japanischen Fijche der Anfang zu einem ji auf Millionen belaufenden Schaden für das Volk werden, indem dafjelbe darüber für Brot zu jorgen vergißt und Thiere fauft, an denen e3 nicht die Freude, wie an den hiefigen hat. Steht ung Deutjchen denn das Inland nicht näher al3 das Ausland? Stellt daher lieber Verjuche mit unfern Fifhen an und Shr thut für das Aquarium im zoologifhen Sinne mehr! Im Auftrage und Intereffe mehrerer zoologijcher Fifchhändler, die fi) durch den betreffen- den Vortrag gejehädigt halten und noch nachträglich werden, gebe ich VBorftehendes den Interefjenten zu miljen. 9. Herfort, Zierfii handlung u. Acclimatifiranftalt. (Schluß folgt.) Buchtfähige Schleierfhwänze und Telefkopfilde erftere ausgefärbt, auch nicht ausgefärbt, Tettere in voth, tiefichwarz und unbeihuppt (bunt), 2—4 jommerig, pro Stüd 5—25 Marf, diesjährige Schleierfhwänze und Telefkopfilde verfchiedener Züchter, bejhuppt und unbejchuppt (bunt), doppelihwänzig pr. Std. 1.50—4 ME, einfahihmwänzig pr. St. 1-2 Mf., [12 .e. = suchtfäßige Wakropoden, pr. Baar Mf. 4--6, diesjährige Mafropoden, 2—4 cm lang, pr. Otd. 0,50—1 ME, Daphnien, an der Luft getvodnet, pro Liter 2 ME., au in fleineren QDuantitäten, verfauft und verjendet J. Reichelt, Berlin N., Kl. Hamburgeriir. 2. weitglied d. „Triton“, Verein für Aquarien u, Terrarienrunde zu Berlin. ES Bei Abnahme von 25 Fifchen entfprechenden Rabatt. Junge Mafropoden, pro &t. 50 Bf., verjende bei alleiniger Beftellung diejer letteren, nicht unter LO Stüd. [102] fee a menu men un 72 do ematrn ala = au u 0 nen ui2 aan on nn uam U nn nn 00 Amerikanische Schildkröten. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Agnarienfifde, Agnarien, Terrarien, Blumentifhe, Tufffteingrotten und Mufgeln, En gros & en detail. [103] Sunftrirte Kataloge gratid und france. Grottenfein- Aguarien-Einfäße. Größte Fabrik. Läger in allen Städten. Breislifte frei. [104] ©. A. Dietrich, Clingen bei Greußen i/Th. 18 St. Painted Turtle, & 2 Mf., 3 ©t. Box Turtle, & 4 ME., 1 Sculptered Tortoise, 3 ME., 1 Snapping Turtle, 3 Mf., Emys lutaria v. 8—10 cm, duz. & Mf. empfiehlt (105) Paul Jung, Zittau. Bei Anfragen erbitte Netourfarte. Griechische Landschildkröten große, mittlere, Xleine, find & 1 ME. zu beziehen vom (106) Zoolog. Garten, Dresden. Ereug’ihe Berlagsbuhhandlung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von August Hopfer in Burg. N —\ Psınd Terrarieifteunde Beftellungen ducd) jede Buhhand- en von der Anzeigen rden die gefpaltene Aonpareile- Lung fowie jede Pofanflaft. Freu f, Ihjen Derlagsbudjhamdl ung ie mit 15 Pf. bereminet und Auf- Preis jührlid) Mark 3.—, träge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Nummern. Magdeburg. gegengenommen. — —————————————— UIHTEHENTTETERTETTTETEITELSETHERRSLEENDERTERKATERRUDELERADERTTDURTTURLERTRRLTUERDTRALERTENEELERTERDERTERKTERKERKTRRERKRNKTRTRKEREERTERKERKEERDERERUEDERTRTERBERTETURTRERARN NE 21. Scriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Seien 8. II. Band. LLETTFERITTTT LEITTEEFERRETFTTTESRERERTERRERTRTTTTERTEEBSRERTERGSERTSEETTORTEREERDEDREBSEHZORENTERTRBRLERRRSRFRBUHERENGHERDERUNERSBURNULEUSERSERESSRRERUTHUSSUEERENERSRENENFERNT m nn Srubzerlt- Soh. Berg: Der Riefen-Gürtelfcäweif (Zonurus giganteus) im Terrarium. — ®. Hartwig: Neue Wafjerpflanzen zur Zimmerfultur. — W. Hinderer: Neue Wafjerpflanzen. — BVereinz- Nachrichten. — Kleinere Mittheilungen. — Brieffajten. — Anzeigen. Der Riefen-Gürtelichweif (Zonurus giganteus) im Cerrartum. Bor einiger Zeit veröffentlichte ich an diefer Stelle eine Notiz über den Riejen-Gürteljchweif. Ich Lafje derjelben Heute einen ausführlichen Bericht über das Gefangenleben diejes intereffanten Sauriers folgen, zu dem ich mich um jo mehr verpflichtet glaube, al3 meine Beobachtungen das Wejen des Ihieres in ganz anderem Lichte -erjcheinen lafjen. AS ih die „Stachel-Eidechjen“ beitellte, that ich dies lediglich, um eine neue, noch nicht von mir gepflegte Eivechjenart fennen zu lernen, nicht aber in der Borausfegung, viel Freude an meinen Öefangenen zu erleben. Nach allen mir befannten Berichten mußte ich nämlich annehmen, daß die Zonuren alles andere cher jeten, als angenchme Terrariensänjafien. Ich jollte jedoch bald, im wahren Sinne des Wortes, eines Bejjeren belehrt werden Noch nie habe ich Eidechjen bejefjen, die jo jchnell und jo gründlich zahm wurden, wie meine Gürteljhwänze.. Wohl habe ich jehon Uromastix und Iguanen gehalten, Die einem vorgehaltenen Salatblatte nachliefen, Tejus und Warane, die rohes Fleilch aus der Hand fragen, und noch jebt bejige ich eine ganze Anzahl gut ein- gewöhnter Saurier. Bei allen Diefen aber ließ. der endloje Erfolg lange auf jich warten, und noch bei feinem einzigen ift mir auch nur der Gcdanfe gefommen, das betreffende Thier unterjcheive mich von anderen Berjonen, was mir bei den HBonuren fat zur Gewißheit geworden it. Sei dem aber, wie ihm wolle, jedenfallS jteht der Niefen-Gürteljchweif auf einer, für ein Neptil jehr hohen Stufe der Intelligenz und hat, wie aus meinen Beobachtungen hervorgeht, mit dem Hardun nicht viel mehr gemein, als eine flüchtige Aehnlichkeit. Schon als ich meine Thiere auspadte, war ich geradezu frappirt durch das wahrhaft jtolze Ausjehen derjelben. Der Hoch auf den Vorderbeinen aufs 202 0 gerichtete, mit bligendem Auge Fühn um fich bliefende Gürtelfchweif machte einen entschieden adferartigen Eindrud. Nie habe ich ein jo ausdrudsvolles Neptilien- Auge gefchen wie das feine. Freilich find meine Stüfe auch bei vorzüglicher Gefundheit, die beweiit, daß ihnen fchon bei Keiche eine fachgemäße Behandlung zu Theil geworden ift. ee Sch brachte dic Jonuren zuerjt in einem großen, mit einer Schaar kleiner Echfen bejegten Terrarium unter, mußte jie aber bald wieder umgquartieren, weil fie ihre Käftggenoffen gefährdeten. Seitdem bewohnen fie einen etwas kleineren, ebenfalls heizbaren Behälter mit großem Wafjerberen, dejjen einfache Ausstattung durch zwei fräftige Palmen, einen Baumaft, einen Dachziegel und einige zerflüftete Felsitüice vervollitändigt wird. Den Boden bevedt eine 5 cm hohe Schicht Nheinfand. Diefe Einrichtung jcheint den ftacheligen Gejellen jehr zu behagen. Sie find jehr munter und laufen den ganzen Tag, Nahrung fuchend, im Terrarium umher und ziehen ich erft nach Sonnenuntergang unter den Dachziegel zurüd. Ich Halte fie bei einer Temperatur von 20 Grad R.,”) bei der fie fich recht wohl zu fühlen fcheinen; aber auc) bei 16 Grad entfalten fie noch einen Appetit, dem der größte Mehlwurmtopf auf die Dauer nicht ge- wachen it. Nachts wird feins meiner Terrarien geheizt; morgens conjtatiere ich oft nur 10 bis 12 Grad R. Wie jchon bemerkt, freffen die Zonuren Mehlwiürmer jehr gern und jo viel, ala man ihnen davon giebt. Außerdem füttere ich jie mit Snieften aller Art und von Biet zu Zeit mit — Mauereidechfen. Lajje ich eine jolche bei hellem Sonnenschein, aljo wenn die Gürteljhwänze recht munter find, ins Terrarium hinein, fo fallen fie jofort dariiber her, wie Tedel iiber ein Kaninchen. Beim Verfeplingen verfahren fie genau wie andere große Cchjer. Die unglücliche Drdnungsverwandte wird erft durch Aufichlagen auf den Boden und heftiges Schütteln betäubt, durch Kauen förmlich gerädert und dann hinuntergewürgt. Während diefer Procedur führt fi gewöhnlich Das bei der Sagd zu furz ge- fommene Stüc den fait regelmäßig abbrechenden Schwanz der Gidechje zur ©e- müthe. Fleisch, welches ich meinen Honuren verfuchsweife reichte, wurde ohne weiteres angenommen; ich füttere vorwiegend von Sterfen ud vergl. lebende Echjen jedoch nur im Nothfalle damit, weil ich es für dieje nicht für zuträglich halte. Schr Lüftern find fie auf Heufchreden, befonders auf die großen Aeridier.**) Ich glaube nicht fehl zu gehen, wenn ich annchme, daß dieje ihre natürliche Nahrung find, denn jelbft nach einer größeren Mahlzeit fallen fie noch) mit wahrer Gier über ein Acrtoium her. Mic alle Frifeh importirten Echfen (fofern fie lebensjähig find), waren *) Eine höhere £ünftliche Temperatur ift auch bei dem mwärmebedürftigften Sauriern ent= ichieden vom Uebel, ==) Te Dieje habe ich Fürzlich eine jehr gute umd billige Bezugsquelle "entdedt. Der Bestiajo Francesco Gori in Florenz liefert Heufhreden, jowie alles in feiner Heimat) vorfommende Gethier zu fehr billigen PWreifen. Der Mann ift Analphabet, und Briefe ind deshalb an Heren Prof. Dott. G. Cavanna, R. Istituto di Studi superiori, Florenz (in ital. Sprade) zu richten. Bei Mitgliedern des „Triton“ bin ich bereit, die Vermittelung zu übernehmen. a ZB auch meine Zonuren anfangs jehr jchen. Wenn man an ihren Käfig hevantrat, juchten fie fich in wilder Flucht zu retten und jtürzten fich oft jogar in das tiefe Wafjerbeden. Diejes unfinnige Davonftürmen, das man beim Hardun noch nach jahrelanger Gefangenschaft beobachten kann, hörte aber jchon nach) 8 Tagen auf, wenn man jich ihnen mit der nöthigen Vorficht näherte. Die Thiere merften, daß gar fein Grund zur Furcht vorhanden war und wurden zahm und zahmer. Wenn ich jebt die Thür des Terrarium öffne, fommen fie fofort angelaufen und warten mit hoch erhobenen Köpfen, ungeduldig mit den Schwänzen Hin» und herjchlagend, der Fütterung. Halte ich cine Heufchrede an den Hinterbeinen einen Fuß Hoch über ihre Köpfe, jo willen jte mir diejelbe mit großer Sicherheit im Sprunge aus der Hand zu reißen. Sch fann mir fait feinen jonderbareren Anblid denfen, al3 diefe jtacheligen Reptilien mit weit geöffnetem Rachen wie Hunde nach dem in die Höhe gehaltenen Zutter jpringend. Dabei wiljen fic genau, was ich in der Hand halte; nach einer Mauer-Eivechje ipringen fie nicht. Wenn im Terrarium etwas zu ordnen tft, werden jie mir häufig fait lältig dadurch, daß fie fortwährend meine Hände unterjuchen, in der Hoffnung, etwas Ehbares daran zu finden. Ich habe fürzlich den Verfucd gemacht und fejtgejtellt, daß fie auch fremden Berfonen Wichlwürmer 2c. aus der Hand nehmen. ine merkwürdige Thatjache aber iit, daß nur ich die vordere, dem Fenster zugefehrte Scheibe ihres Behälters in die Höhe jchieben fann, ohne daß fie unter den Dachziegel laufen. Ob die Thiere mich von anderen Berjonen unterjcheiven, oder ob jte jih an meinen Handgriff gewöhnt haben, wage ich nicht zu entjcheiden. Beides würde auf einen gleich hohen Grad von Intelligenz Ichliegen lajjen. Wenn ich alle Eigenjchaften des Kiejen-Gürteljchweifs zufammen fafe, jo fomme ich zu dem Schluß, daß wenige Echfen feiner Größe jih jo gut für Terrarien eignen wie er. 3 fan nicht allzufchwer fein, ein jo genügjames Ihier, welches fich jo leicht und vollitändig in das Gefangenleben jchiet, auch in bejcheiden ausgejtatteten Käfigen zur Fortpflanzung zu bringen. Sohannes Berg. Lene Wafferpflanzen für Stmmerfultur. Bwet neıte Nymphaeaceen oder Wafferrojen-Gewächje find Fürzlid) , von dem befannten Sijchzüchter Herrn Baul Matte in Lantwig-Südende bei Berlin eingeführt worden. Beide Neueinführungen gehören zur Gattung Cabomba (Haarüze). Cabomba joll der einheimische (jüdamerifanische) Name der mit weißen Blüten verjehenen Pflanze fein; einige Autoren wollen denfelben hin= gegen aus dem SHebrätfchen oder Arabifchen ableiten. Der Deutjche Name, Haar-Nige, ift wegen der haarfeinzzerichligten, untergetauchten Blätter gewählt worden; er ijt recht bezeichnend für die Pflanzen. Wegen diefer untergetauchten Blätter hat die Bflanze, ehe fie Schwimmblätter treibt, viel Aehnlichkeit mit dem gemeinen Sroschfraut oder Waffer-Hahnfuß (Batrachium aquatile); wofür fie auch von Laien leicht gehalten wird. Die dünnen, fchleimigen Stengel beider — 204 — Haar-Nigen tragen zweierlei Blätter, untergetauchte und Schwimmblätter. Die untergetauchten find im Umriß rundlich, in jehr viele und jchmale Abjchnitte zerichlißt; die Schwimmblätter find fchildförmig. Aus den Achjeln diejer jchild- fürmigen Schwimmblätter entjpringen die langen Blütenitiele, welche, je nach) der Art, weiße oder gelbliche Blüten tragen. Die Blüten befiten drei blumen- blattartige Kelchblätter und ebenfo viele Blumenblätter; dieje leßteren bergen ech Staubblätter und mehrere bi3 viele Stempel. Die nicht aufjpringenden Srüchtcehen jind lederartig. Die beiden von Baul Matte eingeführten Arten find: 1. Cabomba caroliniana (farolinifche Haarnize). Sie hat weiße Blüten. Die untergetauchten Blätter find von jmaragdgrüner Yarbe. 2. Cabomba roseaefolia (rojablättrige Haarnige). Ihre Blüten find gelblich und die untergetauchten Blätter jchmubigsrofa. Die Blüten beider Pflanzen erreichen etwa die Größe einer Hahnenfuß- blüte. Da ich beive Pflanzen Schon jeit mehreren Wochen bejite, ja die eritere Art jchon eine Blüte bei mir getrieben hat, jo konnte ich größerentdeils aus eigener Anjchauung und Erfahrung berichten. Die Bilanzen eignen fich jelbit für fleinere Zimmer-Aquarien vortrefflih,; nur mu man Sorge tragen, daß das Zimmer, in welchem man fie ziehen will, während des Winter3 jtetS geheizt ilt. Die Haarnigen verbreiten fi) von den jüpdlichen der Vereinigten Staaten Nord- amerifas bis zum nördlichen Siidamerifa, dabei nach Süden an Häufigkeit zunehmen. Beide Bilanzen fann ich jedem Liebhaber auf’S wärmfte empfehlen. W. Hartwig. Iteue Wafferpflanzen.*) Bon W. Hinderer in Spaichingen. Als mir die Nummer 19 diefer Blätter zu Gefiht fam und ich daraus erfuhr, daß bei Baul Matte in Lankwig-Süpdende einige amerifanijche Cabomba- Arten eingetroffen jeien, konnte ich einiges Miktrauen in die Sache nicht unter- drüden. Weil gejagt war, die Pflanzen feien Haarkraut-Arten mit fein zer- ichlißter Belaubung und wüchjen untergetaucht, fo mußte ich unwillfürlich an die Verjuche denken, die Wild. Geyer in Negensburg und ich — zu gleicher Zeit und ganz unabhängig von einander — angeftellt Hatten, das amerikanische QTaufendblatt (Myriophyllum proserpinacoides) an untergetaucdhtes (jub- merjes) Leben zu gewöhnen, wobei fich ja infolge von Anpafjungsfähigfeit ver- jchiedene Beränderungen an der genannten Pflanze vollzogen haben. Dazu fan, daß jowohl Matte als die Schriftleitung der „Blätter“ offenbar der Sadıe jelbjt nicht recht trauten und zum mindejten Zweifel in den Namen „Cabomba* jeßten, jonit hätten fie nicht den Namen zwilchen Anführungszeichen gejebt und bemerkt, die Pflanzen feien „unter diefem Namen eingetroffen“. So fam ih auf die Bermuthung, daß irgend eine fünftlic) veränderte Myriophyllum- Art jet unter einem anderen, entlehnten Namen in den Handel gebracht werden *) Diefer Auffab ging uns zu gleicher Zeit wie der vorjtehende zu. Wir geben daher auch beide Abhandlungen unferer gejchäßten Herren Mitarbeiter, zumal fi) diefelben ergänzen, gleichzeitig wieder. D. Schr. on. jolle. Nun mir aber von Paul Matte die von ihm eingeführte Pflanze zu- gegangen ift, bin ich eines Andern belehrt und überzeugt, eine echte Cabomba vor mir zu haben. „Cabomba* ift nämlich nicht etwa nur eine volfsthümliche Bezeichnung, ein Provinzialismus oder ein neugebildeter Name, fondern diefer Name eyijtirt in der Wilfenfchaft wirklich, ebenfo wie die damit belegte Pflanze. Das Gewächs gleicht fait im jeder Beziehung unferer Wafferhahnenfuß- Art (Ranunculus [Batrachium] aquatilis); e8 ift feine Haarfrautart, fondern gehört zu den See- (ilien (Nymphaea), ift alfo, obwohl dies faum glaublich erjcheint, eine Verwandte unserer Seerofe (Nymphaea alba) und bildet mit feinen vier Arten die Unter- familie Cabomboideae. 3 ift in Amerika daheim, wurzelt im Grund und hat nicht, wie die übrigen Nymphäa-Arten, grundjtändige Blätter, fondern einen ichwimmenden Stengel, an dem fich im den Blattachjeln Nebenfprofjen bilden, weshalb die Pflanze auch einige Nehnlichkeit mit dem ährigen QTaufendblatt (Myriophyllum spicatum) hat. Die Blätter find grüm oder röthlich, die unter- getauchten vieltheilig zerichligt, die Schwimmblätter — alles wie beim Wafjer- ranunfel — ungetheilt. Lebtere find fehildförmig und unten ausgerandet. Sn Anbetracht der Heimath und de8 Baues der Pflanze ift vorauszufehen, daß fie eine Schägungswerthe Bereicherung für unjere Zimmer-Aquarien abgiebt, und e3 darf der Liebhaber über diefe bedeutende Neueinführung recht erfreut fein. Eine andere Neuheit und wichtige Aquarienpflanze ift die von Wild. Geyer in Regensburg eingeführte ägyptifche Marsilia (nicht Marsilea). Die Marfilten find Waflerfarne; ihre jchötchenförmigen Sporangienbehälter oder Hüllen mit ven Sporangien find efbar und werden in Auftralien zu Brot verbaden. Die ägyptische Art unterjcheivdet jich von unfrem befannten einheimischen vierblätterigen Klcefarn (Marsilia quadrifolia) im Aeußeren wenig, fie hat aber vor diejem ven Borzug, daß fie im Winter nicht abftirbt, nicht cinzieht, und daß fie viel lebhafter wächjt und deshalb eine viel größere Ausdehnung gewinnt. Das im Srühjahr durch mich von Geyer bezogene Eremplar febte ich in ein flach unter Wafjer jtehendes Gefäh; von dort aus jenfte es feinen Haupttrieb, den Stengel, von jelbjt auf den Grund des Aquarium; hier halte eS fi) mit feinen Wurzeln bei 30 cm Wafjertiefe feit, um über das Waffer einen Blätterbüfchel zu jenden, und dann trieb eS jeinen Stengel von der am Boden weiter in die im Aquarium befindlichen Pflanzentöpfchen, und jo von Töpfchen zu Töpfchen, beinahe um alle vier Seiten des Wafjerbehälters herum, fo zwar, daß das ganze Gewächg, joweit e8 unter Waffer liegt, nunmehr 125 cm lang tft. Ueberall, wo die Wurzeln eingejenft werden, entfteht ein neuer Ausläufer mit einem über Waffer tretenden Blattbündel, und jeder Ausläufer, von der Mutterpflanze abgetrennt, bildet für jich eine neue Pflanze. So künnte ich aus meinem einzigen Exemplar jest wohl ein Dubend lebensfähige Wejen hHerausfchneiden. Die Pflanze an fich it jeher Hart und widerftandsfähig und auch für fte find wir dem Importeur lehrt zu Dank verbunden. Oabomba und Marsilia möchte ich jedem Aquarienliebhaber angelegentlich empfehlen, — 206 — Bei diefer Gelegenheit feien die Gefchäfte, die fie) mit der Einführung von Wafjerpflanzen befafjen, auch einmal auf die fremdländischen Verwandten unferer Wafferlinfen (Lemnaceae), namentlich auf die verfchiedenen Wolffia- und Wolffiella-Arten hingewiejen; fte find zum Theil ganz anders geftaltet, als die einheimischen Wafjerlinjen, und würden fich leicht transportiren laffen und bei uns gut fortfommen, jo insbejfondere Wolfhiella gladiata aus Mexiko und Wolffiella oblonga aus Chile. Dereins-Llachrichten. „Triton“, Berein für Aguarien- und Terrarien-Kunde zu Berlin. Situng vom 19. Auguft. (Schlup.) In No. 31 und 32 der Thierbörfe bringt Schreiber diefes folgende Antwort (jiehe au) Seite 128 diejes Jahrganges der „Blätter”): „Wenn ic) mich zu einer Antwort entjchließe, jo gejchieht Dies Tediglich im Anterefje des Vereins. Herr Herfort war in der betreffenden Situng meines Wiffens nad garnicht anmefend, er fanın alfo nur nah Mittheilungen von ihm befannten Herren gearbeitet haben, die als Galt den Bortrag anhoörten, und daß da fehr Leicht etwas faljch verftanden wird, ift natürlih. E3 fei mir geftattet, daß ich den Artikel des Herin Herfort Abfab für Abfab durchgehe. Ich habe mid) nur gegen das Halten von Speijefiichen im Zimmer-Aquarium duch den Anfänger gewandt, nicht gegen das Halten von jolchen, die zur Volfsnahrung überhaupt nicht zu gebrauchen find und niemal® würde ich mir erlauben, einem routinirten LXiebhaber das Halten von Speife- fiihen im Zimmer-Aquarium zu verargen. Cine Aufgabe unferes Vereins aber it es, den Aı= fänger derartig zu belehren, daß er nicht, wie daS immer umd immer wieder vorfommt, per Woche einige Dußend und noch viel mehr Fifche erwirbt oder „holt“, um am Ende der Woche doc immer wieder nichts zu Haben, fie gingen ihm fümmtlich in Folge unrichtiger Behandlung ein. Seder Kenner wird mir zugeben, daß ich garnicht zu viel fage, wenn ich behaupte, daß von den meiften Anfängern, die ohne jachhgemäße Anleitung arbeiteten, pro Sahr 100 Filche mindeftens auf diefe Weife verbraucht werden. Rechnen wir nun für Berlin jtetS 1000 Anfänger, jo ergiebt das die nette Summe von 10000 Filhen, von denen die Hälfte mindeftens aus jolchen Arten befteht, die den Menjchen jpäter als Nahrung dienen fünnen. Cine gleiche Zahl dürfte fih ergeben aus den Filchen, die bei den diesbezüglichen Händlern und deren Lieferanten zu Grunde gehen und fo hätten wir für Berlin allein einen VBerluft von 10000 Speijefiihen, die in 4 Jahren (allerdings ohne Herfort’ihes Acclimatifirungsverfahren) eine gute Volfsnahrung abgeben würden. Kechnet man nun in diefem Verhältniß auch die anderen Städte dur) umd berücfichtigt dann weiter, daß die jo unnüß hingemordeten Fiihe im anderen Falle ji in der befannten veichlichen Weife vermehren würden, jo habe ich gewiß nicht zu Hoch geihäkt, als ich von einem fih) auf Millionen belaufenden Schaden Iprad. Würden nun die jo verbrauchten jungen Speifefifche alle aus Zuchtanftalten bezogen oder mit Bewilligung der Filher gefangen, fo läge die Sache noch ganz anders. Wer aber jind die Lieferanten der meiften „‚zoologifchen” Aquarien-Fiihhändler? Nicht wahr, Ihr Herren Fifchermeilter, Shr jeid nicht befonders gut auf diefe Kollegen zu fprechen, die meilt zwar jehr tüchtig in ihrem Beruf find, gar oft aber vergejjen, um Erlaubniß zu fragen und ganz ungenirt das fangen, was Euch gejeglich verboten ift, namlich Speifefiihe im Jugendftadiun. Daß dadurd), daß diejes Kaubfifchen unterbliebe, der Vreis der Speifefifche erheblich finfen würde, will ich weder behaupten noch bezweden, ficher aber würde dann der Fang dem Filcher von Beruf, der gar oft hohe Bachten zu zahlen hat, ein ergiebigerer werden, und wer einigermaßen in die diesbezüglichen Verhältnifje eingemeiht ift, der wird willen, daß im Großen und Ganzen der Fiher eiıten derartigen Schuß recht gut gebrauchen Fann. Weiter will ich auf diefen Punkt nicht eingehen, es Yieße jtch jonit gerade Über den Fang und Handel mit Aquarien= «und ZTerrarienthieren und Pflanzen nod) jo manches fagen, denn es fönnte mir jonjt gehen wie &oethe’s Zauberlehrling: „Die ich rief, die Geifter, Werd’ ih) nun nicht 103.“ — 207 — Im dritten Abfat der Ermiderung behauptet Herr Herfort, er hätte Schleien, Karpfen 2c. 20 Sabre, die in diefev Zeit faum einen halben Finger zunahmen. Das ift, wie er jpäter aus- drüclich jagt, eine „Folge” feines Aeclimatifirungsverfahrens. VBedenkt man, daß 5. B. bei mir eine der genannten Ficharten an Körpergröße in einem Jahr weit mehr zunimmt, al3 bei Heren Herfort in 20 Jahren, jo würde id) mid) garnicht wundern, wenn der Thierjchußverein der „Xeclimatifirungs“-Anftalt des Herin Herfort recht jharf auf die Finger jehen wollte, denn eine Thierquäleret ift ein derartiges Hungernlaffen oder Darreihen von ganz ungenügender Nahrung, wie id) das ‚„‚Acclimatifiven‘‘ des Heren Herfort nenne, doch ganz entjchteden. Darin aber hat Herr Herfort recht, ein „gortjchritt‘ ift bei feinem Verfahren in feiner Weije zu erbliden. Daß Fijche, die im Aquarium herangezogen werden, bei gutem Wahsthum lange vor ihrer von der Natur gewährten Lebensdauer zu Grunde gehen müfjen, habe ich ebenjo wenig behauptet, wie daß dem Lande ein Schaden Dadurch entjtände, daß der Liebhaber ihm jchlieglih) zu groß gewordene Filche in Sreiheit jebt. Was den vierten Abjat betrifft, fo habe ich wohl gejagt, daß man die Zuchtfiiche nach dem Ablaichen entfernen müfje, nicht aber, daß man laichfähige Frihe im Zimmers-Aquarium nicht halten fünnte. Daß aus dem im Aquarium gemonnenen Laie) nichts wurde, tjt eine Er- rungenjchaft des Herin Herfort, auf die er doch nicht geravde ftolz zu jein braucht. Cbenjo verdient e3 durchaus feines LXobes, daß das Jutter des Herin Herfort „Schuld daran mar, daß die in feinem 1'/; m langen Baffin erhaltenen jungen Fischchen (welche Art?) nur 5—4 cm groß wurden (in welcher Zeit?) und möchte ich daher den anderen Herren Händlern nur vathen, doch Lieber die vielen „KRoften und Unfoften“ zu jparen und nicht mit dem genannten Futter die Filche zu „acclimatifiren”. Daß die Fortpflanzung der hiefigen Eleinen Stiharten im Zimmer-Agquarium jchon mehrfach, zum Theil vor recht langer Zeit beobachtet wurde, ja daß jogar unter diefen Verhältnijjen jchon öfter gezüchtet wurde, dürfte jedem befannt jein, der ein ganz Klein wenig Umjhau in der Litteratur gehalten hat und das jollte doch empfehlensmwerth jein, bevor man mit jolchen Be- hauptungen an die Deffentlichfeit tritt. Was Herr Herfort nun im eriten Abjat der Seite 65 in Bezug auf unferen Verein jagt, hat mid) ganz bejonder3 zu diefer Erwiderung veranlaßt. Er frägt zunahit: „Was hat der Kedner (alfo ih) nun getan, was hat er gewollt?’ Was ich gewollt, habe ich in meinem Bortrag recht deutlich gejagt, es paßt ganz in den Rahmen unferer Beitrebungen, die im $ 1 unfjerer Sabungen Far aufgeführt find. Mein diesbezügliches Wollen hat weder das eigene, noch das nterejie der Mitglieder, jondern einzig und allein die Förderung umjerer jchönen Liebhaberei und der. diesbezüglichen Wifjenihaft im Auge. So habe ih zZ. B mein ganzes Zuchtergebnif, zum geringen Theil an Mitglieder, die nur Liebhaber, den weitaus größeren Theil aber an Mitglieder, die zugleich Handler find, zu Preifen fortgegeben, die nicht im entferntejten die gehabten Umfojten für Futter bejorgung deden. Bon diejem idealen Standpunkt aus betrachten glüclicherweife unjere heutigen Mitglieder ausjchlieglich unjere Bereinigung — wir juchen feine Bortheile, jondern wir wollen jolche gewähren. SH habe nicht mur nicht weniger bemittelte Xeute zu animiren verfucht, fi theure Filche zu halten, jondern ganz ausdrücdlich Davor gewarnt und gejagt, „Seder, ob arın, ob reich, follte erjt an mindermwerthigen Fiihen Lernen, die Thiere zu pflegen. Hierzu foll er aber nicht Speije= füde, jondern billige Zierfiiche, aljo Soldfiiche im Werthe von 20—30 Pf. verwenden oder hiejige Fijche, die zur Bolfsnahrung nicht Verwendung finden fönnen, als Stihhlinge, Bitterlinge, Eliten ıc. Ganz bejonders empfehle ich den Stihling für diefe Verjuchszwede, da feine Vernichtung der Fildzuht nur förderlich it. Ja fogar die von mir bejprochenen Filche find im geringer Dualität zum Preife von 50 Pf. bis 1 Mark aus den Zuchtanftalten von Wilh. Geyer-Regens- burg, Paul Matte-fanfwig-Südende und der Handlung Jul. Reichelt, Kleine Hamburgerjtraße 2 fajt ftet3 zu erhalten. Daß Herr Herfort nun gar nocd) feinen Batriotismus ins Feld führt, macht mich graufen. Sollte Herr Herfort denn nicht willen, daß weit mehr als 90 0/0 diefer Hier in Handel Fonımen- den „Afiaten” im IJulande gezüchtet werden? Der größte Theil der befjeren Firmen im Fijch- — 208 — handel jteht unjeren Beftrebungen jehr mohlmollend gegenüber, weil fie genau mwiffen, daß durch unfere Beftrebungen ihr Gejchäft eher gehoben als gejhädigt wird. Paul Nitiche, 3: 3. Schriftführer des Triton. Verein für Aquarien- und Terrarien-Kunde zu Berlin. ALS neue Vortheile, die der Verein Triton feinen Mitgliedern gewährt, jeien folgende genanıt: 1) Im Berl. Zoolog. Garten haben die Mitglieder des Triton gegen Vorzeigung der auf einer Vhotographie in ihrer ganzen Größe feit aufgeflebten Mitgliedsfarte ercl. der 25 Pf.- Sonntage halbe Eintrittspreife. 2) Im hiefigen Königl. Botanifhen Garten vorhandene Doubletten von Sumpf- und Wafjerpflangen find durch den VBorjtand für Mitglieder gratis zu den befannten Bedingungen zu bejchaffen. 3) In den Verfammlungen kommen faft regelmäßig Objekte der Liebhaberei zu geringem Bruchtheil des eigentlichen Werthes zum DVerfauf, andererjeitS erreichen jeltnere Dbjekte jehr hohe PBreife, 4) Den Mitgliedern des Vereins gewähren folgende Firmen NRabattfäbe auf die PVreife ihres Preiscourantes und zwar: Derein Aquarium in Gotha 50%. Die Firmen Wild. Geyer in Regensburg bei Aufträgen von 10 ME. an 10%, Jul. Reichelt hier, Kleine Hamburgerfir. 2 auf inländische Bilanzen 25%, auf alles andere 10%, Paul Matte in Lanfwit-Südende 20 0/0 auf Pflanzen, auf alles andere 1090, 8. Gazollo hier, Lindenftraße 20/21, 50%. Ausnußung Diejer Bortheile zu Gunften von Nichtmitgliedern hat den Berluft diejer Vortheile zur Folge. Zur Legi- timation dient die Mitgliedsfarte, wie für den Zoolog. Garten vorgejchrieben. Weitere Vortheile erwachlen den Mitgliedern dadurd), daß jomohl die genannten Firmen, als auch noch mehrere andere, jich verpflichteten, für Mitglieder des Triton ftetS die beiten Stüde auszuwählen. Auch machen wir darauf aufmerfjam, daß faft in allen Situngsberichten Angebote von Keuheiten fommen, die Ausnahmepreife für die Mitglieder des Triton einräumen. Die Firma Bild. Geyer trägt bei Nachnahmefendungen (auch unter 10 ME.) an Mitglieder des Triton die Kachnahmeipejen. PEN. Kleinere Mittheilungen. Borfehrungen der Wafjerpflanzen für den Winter. Wie die Pflanzenwelt des feiten Landes fich jest jchon zur Winterruhe vorbereitet, jo wirft auch Hinfichtlih der Wajjergemädje der Winter feine Schatten voraus. Bejonders fon und Deutlich ift das an denjenigen Pflanzen zu beobachten, welche frei Jhwimmend die flachen Gräben und Uferftelen unjerer Waldjeen bevölfern. Hier erjtarrt in der rauhen Jahreszeit das nalje Element bis fat zum Grunde zu fejter, Eryftallener Maffe, in welcher die jhwimmenden Kinder Floras unfehlbar zu Grunde gehen würden. Die frautigen Landpflanzen werfen ihr Laub ab und bilden in der Erde Knospen, welche bier vor den Unbilden des Winter8 gefchüßt find. Die freifhwimmenden Gewächje Fünnen ich nicht auf diefe Weile jchüten, fie müfjen zu anderen Hilfsmitteln greifen, um der Gefahr des Erfrierens zu entrinnen. Unterfuht man jeßt einen Wafjerfhlauch, deijen fein zerichlistes Laub mit Hunderten von thierfangenden Bläschen bejegt ift, jo findet man bald hier, bald ba erbjengroße Kugeln aus dicht gejtellten, feinen Blättchen gebildet, welche wie etwas ganz Fremd= artiges an der Pflanze fiben. ES find das die jogenannten Winterfnospen oder Hibernacula. Pit lange Dauert es mehr, dann löjen fich diefe Kugeln ab und finfen auf den Grund. Laub der benachbarten Bäume fallt auf fie herab und unter diejer Dede überftehen fie den Winter, um im nädhjten Frühjahre zu Fräftigen Pflanzen auszumachfen. In ähnlicher Weife bilden ji nun verjchiedene andere Wajjerpflanzen, wie Laichfraut (Potamogeton), Hydrilla, Wafferpeit u. a. Da jede Pflanze eine ganze Anzahl joldher Knospen entwicelt, jo tritt Hierdurch zugleich eine Vermehrung der Art ein. Andere frei [hwimmende Wafjerpflanzen, wie die prächtige Wajjer- Aloe, melde z. B. unfere Grunewaldgräben ftellenweife dicht erfüllt, finfen jest unverändert auf den Grund und fleigen im Frühjahr beim Eintritt warmen Wetters wieder an die Dberfläche empor. Dieje eigenartige Flucht in die Tiefe vor der nahenden Gefahr giebt viel zu denken. eilage zu „Blätter fir Aquarien: ı. Terrarienfremmde”. III, ®B2. Magdeburg, den 18. Dftober 1892. NE 21. Woher weiß die Pflanze, daß ihr der Tod durch rot droht? ES it das eins der vielen Räthjel der Natur, deren Löfung wir noch immer vergeblich juchen. (8. 3.) = Bon demjelben Mitarbeiter fanden wir gleichfalls vor einigen Wochen in der Voffifchen Zeitung folgende Eleine anregende Plauderei über da3 Sumpf=-Herzblatt (Parnassia palustris): „Auf moorigen Wiejen unferer Umgegend blüht jest ein Fleines Pflänzchen, melches die Sünger der Kunft bejonders hoch halten follteu. „Gramen Parnassi“ nannte e3 der in der zweiten Hälfte des 16. Kahrhunderts Iebende niederländiiche Botanifer Matthias de P’Dbel, wonach Linn& den Namen Parnassia bildete. DVeranlafjung zu diejer Bezeichnung gaben fünf fleine Gebilde in der Blüte, welche der Leyer Apollos nicht unähnlich find. Die ganze Pflanze hat etwas Fremd- artiges an fih. Aus der Mitte einer Fleinen Kojette jaftig grüner, runder, an der Bafis herz- fürmiger Blätter erhebt fich eine Anzahl jpannenlanger, dünner Stielhen, welche jämmtlih in halber Höhe ein herzfürmiges Blatt und am Ende eine einzige etwa zollgroge mildhweiße Blume tragen. Die Blume ift aus fünf Eleinen grünen Kelchblättern, fünf großen, weichen, zierlich geaderten Blumenblättern, fünf Staubblättern, den erwähnten fünf Gebilden und einem vierfantigen Fruchtfnoten zufammengejegt. Letterer allein ift aufrecht, die übrigen Theile Liegen flach ausgebreitet. Snterefjant ift nun, daß die Staubblätter der Reihe nach eine auffallende Bewegung ausführen. Eins nad) dem andern Frümmt fich nämlich nad) innen, bis fein Staubbeutel auf der Narbe ruht. Dann plast der Beutel, der Pollen fällt auf die Narbe, der Beutel Iöft fih vom Faden und le&terer Frümmt fi) wieder zurüd. Sfts nicht, al3 wenn fünf Priefter der Reihe nach ihre Libation auf dem Altar niederlegen? Der ganze Vorgang ift um jo interejjanter, als die Blüte durch die Ausbildung von Neftarien eine Anpafjung an njektenbejuch zeigt. Denn als Nektarien müffen jene fünf Apollo-Leyern angejehen werden. Urjprünglich waren diejelben eben jo viele Staubblätter, welche aber im Kaufe der Zeit ihrer eigentlichen Aufgabe entzogen wurden und fich zu Nektar abfondernden Drganen bildeten. Daß nun troßdem doch noch Selbitbefruchtung ftattfindet, ift einigermaßen befremdend. Wenn wir aber bedenken, daß fremder Pollen auf der Narbe den eigenen Bollen befiegt, jelbft wenn er jpäter al3 diejer auf die Narbe gelangt, dann erjcheint uns die ganze Einrihtung als eine doppelt vorfichtige; bleibt njektenbefuch aus, fo findet tro&dem noch eine Befruchtung, wenn auch eine minderwerthige, mit eigenem Pollen ftatt. Eine Befruchtung überhaupt ift aber auf alle Falle gefichert.“ 3 Das Berliner Aquarium erhielt in einer von der Fangftation Rovigno angelangten Sendung eine interejjante WurzelmundsQualle, die Cotylorhiza tuberculata, welche hier wohl noch) nicht gezeigt worden tft. Der Dampfer „Reichstag Hat dem Injtitut einige aus unjeren deutjchenftafrifaniichen Gebieten jtammende Reptilien, ein Gejchenf des Leutnant und Adjutanten in der deutjcheoftafrifaniihen Schußtruppe, Freihern Schenk von Noting, mit überbracht, nämlich einen ftattlichen, über meterlangen Waran und zwei mehr als fußlange „Sternfchildfrdten“; eine werthuolle Giftichlange war während der Weberfahrt eingegangen. * Am 1. Februar 1893 wird, wie man aus Chriftiania berichtet, die feitens des Staates errichtete Jijhereis-Berjuhsftation und Lehranjtalt für die Fabrikation von Fijcherei- produften in Bergen ihre Thätigfeit beginnen. Zum Direktor ift der auf dem zoologijchen Gebiete befannte Forjcher Henrit Bull ernannt. Der Unterricht wird unentgeltlich ertbeilt. BSrieffaften. Herrn 3. B. in 2: Die Mittheilung der intereffanten Beobahtungen war uns jehr will fommen. DBielen Dank! E83 wird uns freuen, Weiteres zu erhalten. — Herin W. 9. in B.: Mit beitem Dank jogleich benust. — Herrn W. 9. in Sp.: Sole „Säfte“ find uns jederzeit genehm. Schönen Dank für den Befuh! — Herrn Dr. E. in ®.: Geben Sie nicht zu viel auf Billigfeit der Waare. Man jagt nicht mit Unveht: Das Theuerfte it das Billigite. — 210 — Anzeigen. Buchtfähige Schleierihwänze und Telefkopfifche erftere ausgefärbt, auch nicht ausgefärbt, Letstere in voth, tiefihwarz und unbefhuppt (bunt) 2—4 jommerig, pro Stüd 5—25 Mar, diesjährige Schleierfhwänze und Telefkopfifche verjehtedener Züchter, bejchuppt und unbejchuppt (bunt), doppeli Hwänzig pr. Std. 1.50—4 ME., einfahfehmwänzig pr. St. 1-2 ME, zuchtfäbige WMakropoden, pr. Paar ME. 4--6, diesjährige Mafropoden, 2—4 cm lang, pr. Se 0,50— 21 ME,, amerißanifce Bwergmwelfe, ie 8 cm lang, äußerjt zählebig, pro Stüd 3 ME, verkauft und verfendet 3. Reichelt, Berlin N., Kl. Hamburgerfir. 2. Mitglied d. „Triton“, Verein für Aquarien ır. Eee Runde zu Berlin. ES Bei Abnahme von 25 Filchen entjprechenden Rabatt. Junge Maftopoden, pro ©t. 50 Bf., verfende, bei alleiniger Bejtellung diejer Tegteren, nicht unter 10 Stüd. [107] [u u. 70 = Ü[ ÜS 2 .Ö0[ [SoSe SS nn nr} Pauli Matte Erfie dentfche Spezial- Büchterei fremdländ. Dierfifche in Lankwih - Südende bei Berlin empfiehlt: Buchtfühige Schleierfhwänze n. Telefkop-Fifche a Stüd 4-50 ME; \ diesjähr. wirkliche Scleierfchwänze u, Telefkop-Fifche a Stüid 3—10 ME. (Doppelihwäanzig): japan. Goldfifche, fog. Schleierfhmwäne, doppelfhwänzig a Std. 1-3 ME,, einfahjchwänzige 0,50--1,50 ME; zuchtfähige Makropoden a Paar 4-6 ME; diesjährige Matropoden, 2-4 cm lang, & Stüd 0,50—1 Mf,; zuchtfähige Zilberbarfche (Sonmenfifche) a Stüd 10 MEf., diesjährige Brut a Eid. 50 Pfg. Ferner nordamerifaniiche Nattern in eingewöhnten, qut frejjenden Exemplaren: Tropi- donotus saurita, Tr. sirtalis und Tr. Dakayi (j. Wr. 11 diefer „Blaätter“) a Stk. 3-5 ME, fowie Hyla versicolor, nordamerifan. Laubfrojh, & 3.ME., und Triton viridescens a 50 Pig. Daplınien, getrodnet, ausgezeichnetes Filchfutter, in Chadteln zu 20, 40 und 60 Pfennig; Negenwürmer & Kilo 1 ME. [108] Schliegli die in Nr. 19 angezeigten Aquarien Pflanzen zu den dort angegebenen reifen. Greuh’fihe | Yerlagsbuchhendhung, 1g, Magdebung. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Agnarienfifhe, Aquarien, Terrarien, Die un Blumentife, Qufffteingrotten und Mufheln, En gros & en detail. [109] Sluftrirte Kataloge gratis und franco. | IX u 15 en un S > ch a fe) en Grottenfein- Aguarien-Einfäpße. von -. Größte Fabrit. Läger in allen Städten. Prof. Dr. &. Ölafer. PBreislijte frei. [110] Preis: M 3 ‚60; seh =: Be ©. A. Dietrich, G&lingen bei Greußen i/IH. | "ss SET TEE Ereug’ihe Verlagsbuhhandlung (N. & Pt. Kretichmann) in Magdeburg. — Drudf von Auguft Hopfer in Burg. Beftellungen durd) jede HBuhhand- erausaeaeben v Der Anzeigen Lung [owie jede Poftanftaft. 9 De werden die gefpaltene Yonpareille- Ereut Ihen Verl asnggandlung zeile mit 15 Pf. berechnet und Auf- Preis jührlid Slark 3.— träge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Nummern. Magdeburg. gegengenommen. zz a a a a ATTTERETRTIERKINN BITDERLITERTDINIITRTTTERITDEIDETETETDRIITELETKÜRTERIEDIDETRLINEDLERDEIEDERREDERUTTRERFDEDERERENERDEDETEDERDEREOEDEBERENEREEDERDERERREDEDEDEREEREDEREREREDEDERDETENEITETITTERTRESDEEEEEETEREITTTERTEEIEN N 22. Soöriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Friefenftr. 8. I. Band. AERERTEITTIENTERNERRETDITENERRRTTERRDTERDTLTERRTTERRILDETTELELERDERDOONDLERRUERERTRERTIERENDELERDERENDELEÄRKONULDROERERDTERLDETEL ERTLRRERTERDERERDERDTE DERLURKLRETDERRRRERERERERERLRTRSIRERKRETERERKRRTDRERERRERTLELEEN esse 55 Inhalt: 8. Richter: Die eriten Wafjerpflanzen des Anfüngers. — LK. Edler v. Vene: Gewinnung von natürlihem Fiihfutter. — Kleinere Mittheilungen. — DVereins:Nahrichten. -— Tragefajten. — Brieffajten. — Anzeigen. Die erften Waflerpflanzen des Anfängers. Unter diejfer Weberjchrift laffe ich einige Bemerkungen über Anfchaffung und Kultur von Aquarienpflanzen folgen, die den meilten Liebhabern längit befannt jein werden, aber auch deshalb nicht für diefe, jonvdern für den An fänger bejtimmt find. Das leitende Motiv zu ihrer Veröffentlihung it ungefähr Folgendes: E3 Hat ein für das Leben der Natur noch nicht ganz abgejtumpfter Laie irgendwo ein Aquarium dicht mit dem üppigften Pflanzenwuchhe gefüllt ftehen jehen und möchte nun feinen bis jegt öden Glasfajten daheim auch gern in der gejehenen Weife ausjchmücden. Aber wie das nun anfangen? Er fennt feine Pflanzen, er hat feinen befannten Nathgeber zur Seite, er bejitt fein Buch, das Aufihluß geben fünnte. Da endlich fommt der Gedanke, einmal den näcdhjiten Gärtner darüber zu befragen. Dodh auch da ilt es jchon ein großer Erfolg, wenn ver Anfänger den Namen Vallisneria hört, weiter gehen die Ktenntniffe auf unjerent Gebiete gewöhnlich nicht; dafür wird aber wenigitens der Ntath ertheilt, jich doch an die große Gärtnerei von Haage und Schmtot in Erfurt zu wenden, die gewiß Näheres mittheilen würde. Diejer Rath wird eiligjt befolgt, und chen jo jchnell it auch jchon der Satalog diefer Firma (die Hiermit dem Anfänger beitens empfohlen fei) da. Die Abtheilung über Wafferpflanzen darin it auch jchnell aufgefunden und füllt allein zwei enggedrucdte Seiten, aber womit? — mit lauter gänzlich unbefannten lateinischen Namen. Da möchte nun der Anfänger wiederum erjt fragen: Sit denn das Alles, was hier verzeichnet jteht, für mein Simmer-Aguarium brauchbar? Soll man fich Alles nach und nach jchiefen lafjen? Könnten da nicht Pflanzen dabei fein, die viel zu groß find, oder die man draußen in den Tümpeln jich jelbjt holen kann ? — 212 — Diefe und ähnliche Fragen werden beim Anblicde jener großen Fülle von Namen gewiß und mit Necht dem Anfänger in ven Sinn fommen. Sie zu beantworten, dies tft lediglich der Zweck der nachfolgenden Betrachtungen. CS kommt zunächft darauf an, die im Slataloge angeführten Pflanzen nach Brauchbarfeit zu jortiren und die für unfere Zwecke untauglichen zuerit als jolche zu kennzeichnen. Dabei wird vielleicht mancher Kenner denfen: „Wozu die umbrauchbaren erft alle anführen, c3 genügt doch, einfach die Namen der paffenden aufzuzählen 2" Ich denfe anders. Mancher Aquarienbefiger hat vielleicht, wie ich, das Beftreben, nicht nur das Alles zu befigen, was andere auch haben, jondern auch einmal die anderen Pflanzen fozujagen durchzufojten, uno würde dabei natürlich oft fchlechte Erfahrungen machen, wenn er 4. B. dächte, Die Euryale ferox, oder Nelumbium oder Ficus stipulata auf ihre Brauchbarfeit für’ Zimmer-Aguarium von ca. 20 Liter Inhalt zu prüfen. E3 genügt aljo nicht, nur das Baffende zu nennen, fondern auch das Unpafjende als jolches befonders hervorzuheben, und dies lehtere foll zuerjt gejchehen. Wenn wir nın die Wafjerpflanzen allein kennen fernen wollen, jo haben wir zunächt folgende Gruppen ganz aus dem Kataloge zu ftreichen: 1) Die Gattungen mit den Namen: Achyranthes, Acorus, Adianthum, Alisma, Anemiopsis, Anthericum, Arundo, Aspidistria, Aspidium, Asplenium, Bartramia, Berula, Batrachium, Blechnum, Butomus, Calla, Oaltha, Cala- dium, Carex, Cephalotus, Ceratopteris, Chamärops, Chara, Olivia, Comarum, Colocasia, Cladium, Cyperus, Desmanthus, Dionäa, Darlingtonia, Dracäna, Drosera, Echinodorus, Equisetum, Evonymus, Eriophorum, Ficus, Galium, Glyceria, Gymnotheca, Herminiera, Hippuris, Hottuynia, Hydrocotyle, Hydro- lea, Iris, Juncus, Leersia, Litorella, Limosella, Lobelia, Lysimachia, Ma- rantha, Masus, Marchantia, Marsilia, Mentha, Menyanthes, Mimulus, Montia, Myosotis, Nasturtium, Nertera, Oenanthe, Ophiopogon, Oryza, Parnassia, Papyrus, Peperomia, Peltandra, Peplis, Petasites, Phalaris, Philodendron, Pilularia, Pinguicula, Polypodium, Polygonum, Pteris, Ranunculus, Rei- neckia, Richardia, Saccharum, Sarracenia, Saururus, Scheuchzeria, Saxilraga, Scirpus, Selaginella, Selliera, Sium, Sparganium, Solanum, Tradescantia, Triglochin, Typha, Veronica, Zizanja. Diefe alle find al Sumpfpflanzen zu bezeichnen, und zwar deshalb, weil fie, theils einheimisch, theilg den Tropen angehörig, alle darin übereinjtimmen, daß fie gar feinen, oder doch nur einen fehr geringen Wafjerjtand vertragen und ihre Hauptorgane, die Blätter und Blüten, in der Luft, aljo außerhalb des Wafjers entfalten. Einzelne Formen würden fich auch jchon wegen ihrer Größe als unbrauchbar für’3 ZimmersAquarium erweifen. Die Öruppe bietet dagegen dem Terrariumbefiger eine reiche Auswahl pafjender Pflanzen. 2) Die Gattungen mit den Namen: Cymodocea, Enalus, Halophila, Najas, Posidonia, Ruppia, Zannichellia, Zostera, fie find charafterijche Salz - wafferpflanzen und finden fich in der Natur demgemäß an den Mleerestüjten und in fonftigen Salzwafjerlachen. — 213 — 3) Werden wir die Namen: Blyxa, Bootia, Elegia, Galilea, Halodule, Limnophyton, Phyllospadix, Tenagocharis, Thalassia wohl auch ausjchalten fünnen, ihre Träger find mir felbjt nicht befannt geworden, jedenfalls werden «3 aber Pflanzen fein, die wahrjcheinlich jelten und für unfere Zwece unbrauchbar find. Möglicherweife ift auch der eine oder andere diefer Namen nur eine andere Bezeichnung für eine Pflanze der vorhergehenden Gruppen. 4) Die PBilanze Limnobium vegetirt im trüben Gletfcherwaffer. 5) Die Gattungen mit den Namen: Buryale, Jussieua, Nelumbium, Nuphar, Nymphäa (mit Ausnahme von den unten genannten drei Arten), Ouvirandra, Victoria, find zwar jchöne, zum Theil prachtvolle Wafferpflanzen, fie gehören aber wegen ihrer bedeutenden Größe in größere Waflerbeden, Die meilten jogar verlangen außerdem große Feuchtigkeit der Luft und hohe Temperaturen und find Die eigentlichen Bewohner der tropischen Aquarien botanischer Gärten. Bon den num übrig bleibenden PVflanzen feien zuerft erwähnt: Aldrovandia und Utricularia, zwei deutjche Gemwächfe, die fich Ihwimmend auf den Tümpeln gewiffer Gegenden finden, übrigens jelten jinDd und wohl faum durch Schönheit der Form anziehend wirken, fondern nır wegen des Umftandes, dag jte vermöge ihrer zu Fangapparaten eingerichteten Blätter fähig find, Heine Wafjerthierchen zu fangen und zu verdauen, bejonders erwähnt werden jollen. Wer fie gelegentlich erhält, wird fie jeinem Gefäße einverleiben, fie aber fäuflich zu erwerben, möchte ich niemand vathen. Vallisneria spiralis (auch gelegentlich Physcium natans genannt), eine Pflanze, die in Südeuropa, 3. B. in den Gewäffern bei Montpellier in Südfrankreich, in den Buchten des norditalienifchen Gardafees, in ungeheuren Mafjen wild vorkommt, follte unbedingt die erite Wlanze fein, die jich der Anfänger anjchafft, und die, wie wohl feine andere, wegen ihrer folojjalen Vermehrung das Recht hat, den Hauptbeitand ceine® HYimmer-ANguartum zu bilden. Sie fommt in getrennten Gejchlechtern vor. Die weiblichen Pflanzen zeichnen ji) vor den männlichen durch die größere Breite der Blätter aus. Die Blütezeit umfaßt eigentlich im Zimmer das ganze Jahr, befonders aber die Zeit von Suni bi8 November. Die Blüten jelbft find unfcheinbar. Vallisneria gedeiht in jedem Aquarium in guter, jchwarzer Humuss( Blumen top-)Erde der Gärtnereien vorzüglich, wenn fonft feine äußeren Schädlich- fetten einwirfen, wie 3. B. größere Golofifche, welche die Blätter gern abfrefjen und dabei oft die ganze Pflanze aus dem Boden reißen. Schon wenige Tage nach dem Einpflanzen beginnen fräftige Exemplare Ausläufer zu treiben, Die am Erdboden fortfriechen und an ihren Enden neue Pflänzchen jprießen lafjen, jodak oit ganze Ketten von 8 bis 10 Pflanzen, eine mit der anderen durch einen Ausläuferfaden verbunden, angetroffen werden. Diefe Vermehrung geht das ganze Jahr über fo fort und ein mit ihr befegtes Aquarium wird bald gänzlich erfüllt von ihrem Nachwuche. Selbft der Winter thırt wenig Einhalt. Sp bepflanzte ih 3. B. Mitte Dftober 1891 cin 12 Liter-Aquarium mit 12 Stüd Vallisneria, und ließ dafjelbe, in denen fich junge Mafropoden und _ a fleine Schneden (Planorbis) befanden, über Winter unangetajtet jtehen. Am 17. April 1892 wurde das Gefäß entleert und ergab — 128 Stüd Vallisneria. Diefes eine Beifpiel mag ein Beweis für die außgiebige Vermehrung jein. Zu beachten ift bei der Bepflanzung, daß die alten zerfrejjenen oder abgefaulten Blätter nicht etwa mit der Scheere abgejchnitten, jodaß Stümpfe zurüchleiben, Sondern ftets abgeriffen, alfo gänzlich entfernt werden. Dies Scheint mir für ein ungeftörtes Wachsthum richtig zu fein. Auch ijt es befier, die Pflanzen einzeln umd nicht mehrere zu einer Gruppe zufammen zu pflanzen. Died möge genügen. Der Anfänger wird fich jedenfalls bald mit diefer Pilanze befreumden und fie, wie ich, al3 die befte echte Wafjerpflanze bezeichnen. (Kortfesung folgt.) Gewinnung von natürlichem Sijchfutter. *) Bon Carl Edler von Scheidlin. Die Erfenntniß, daß das natürliche Futter der Fifche Kruftenthiere und Snfeften in ihrer verfchiedenften Entwiclungszeit bilden, führte den rationellen Fifchzüchter dahin, Die Vermehrung der Heinen Wafjer- und Thierwelt auf fünftlichem Wege zu verfuchen, um den ungemein gefräßigen und affimilationd- fähigen Sifchen ergiebiegere Nahrungsquellen zu erjchliepen, als fie die natürliche Zeiftungsfähigfeit der gejchlojjenen wie offenen Fifchgewäffer zu bieten vermag. Sm Nachftchenden hat der „DOberfchlefifche Landwirth" aus der großen Menge verschiedener Methoden nur jene herausgegriffen, die fich auch ohne ipezielle Handgriffe leicht und von Jedermann durchführen lajjen. 1. Zucht des Wafferflohes. Unter den Krebsthieren Cyclops, Eypris, Branhypus, Daphınia fejjelt das leßtgenannte deshalb in hohem Grade die Aufmerkjamkeit des Fijchzüchters, weil deffen Zucht und Vermehrung mit billigjtem Material in ausgiebigem Mabe leicht zu bewerfftelligen ift. Im allen ftegenden Gemwäflern, Kleinen Teichen mit feichten Rändern, Wafferlachen, Lchm- oder Mergelgruben oder in eigens zu dem Zwecke angelegten, etwa 1—3 m breiten, 1—1'/, m tiefen und beliebig fangen Gruben, mit ftehendem Wafjer gefüllt, läbt jich der Wafferfloh von Mitte April an dadurch Hervorbringen, daß man in das Waller ein Gemisch aus Sauche (Gitlle) mit feften menjchlichen Erxfrementen im Berhältniffe von 1,5 und etwas Geffügelfoth einführt und die Mafje mittels eines Spatens gut *) I Ne. 22 der Zeitjehrift „St. Hubertus” fanden wir den bier wiedergegebenen Aufjat unter der Ueberfchrift „Künftliches Naturfutter für Filhe.“ Da derfelbe uns jedoch, abgejehen vom eriten Theil, mehr für die Zmede des Teichbefiber3 und der Sifhzutanftalten als für die der Liebhaber und Züchter von Zierfiihen berecjnet und in mehreren Stüden der Erprobung nöthig Ihien, fahen wir von einer Aufnahme in den „Blättern“ ab. Inzmwilcgen ift ung der Artikel von mehreren Freunden unferer Blätter und aud) von dem Herrn Schriftführer des Vereins „Triton“ — in der Sigung des Nereins am 7. Dftober wurden über die in der Abhandlung mitgetheilten Rathichläge bereits Meinungen ausgetaufit — überfandt worden mit dem Erjuchen, ihn hier zum Abdruck zu bringen, um dadurch auch den Züchtern von Zierfiihen Anregung zu geben. Indem wir hoffen, den Leßteren zu dienen, kommen wir dem geäußerten Wunfche gern nad), bitten aber zugleich die Züchter, Die etwa gemachten Erfahrungen unjeren Lefern dann nicht vorzuenthalten. D. Schr. — 2155 — durcheinander rührt. Bei Anlage einer neuen Yuchtgrube müfjen in diefe brei- artige Grubenmafje einige Mutterthiere eingejeht werden. Dieje find im jedem jtehenden Wafjer erhältlich und jind daran erfennbar, daß der Boden jolcher Wäfler röthlich gefärbt *) erfcheint. Sobald die Vegetation weiter fortgejchritten, werden auch eiweißhaltige Pflanzen ducch Säten gewonnen, in loderer Auffchichtung in Haufen gelegt und mit Waffer und Jauche beiprist, folange der Luft aus= gejeßt, bis fie mürbe geworden; jodann werden fie in Abjtänden ebenfalls in die Grube geworfen. Unechte Waldjhwämme und Bilze lafjen fich ihres 36 proc. Eimeißgehaltes wegen roh (oder gekocht) ebenfalls erfolgreich alz Beigabe hierzu verwenden. Die Anlage muR gegen Winde gefchüßt fein und angemefjenen Schatten (?) bejigen. Bei diefer Behandlung vermehrt jich der Waflerfloh bald in derart enormen Maffen, daß jih das Waffer in verhältnigmäßig kurzer Zeit in eine wimmelnde, vöthlichgefärbte breiige Mafje verwandelt, der je nach Größe der Örubenanlage täglich bi3 10 kg (?) entnommen werden fünnen, ohne daß fich der Vorrath vermindert. Diejes Futter, weil fehr flein in der Form, eignet fich vorzüglichit für Kleine Fifchchen, bejonders für folche, Die den Dotterjad eben aufgezehrt und gezwungen find, fich an natürliches Futter zu gewöhnen, denn das Sutter tft fleifchhildend. 2. Zubt der Stedh- und Judmüden, Waffenfliegen und Schlammfliegen. Sa gleichen, gegen die Winpjeite gejchüßten, im Schatten befindlichen Grubenanlagen lafjen jich die vorgenannten Injekten mit gleichem Zuchtmatertal fünftlich züchten und vermehren mit dem Unterfchiede, daß Hier dic müde ge- wordenen Bilanzen ven Ausjchlag geben. Yon Anfang Sunt bis Ende September legen die obengenannten liegen hier ihre Eier ab. Der bezügliche Zuchterfolg wird gejteigert, wenn der eingeführten Jauche etwas frifches oder altes Blut oder die aus den gefochten Waldihwänmen oder Bilzen (es fünnen auch giftige fein) erzielte Flüffigfeit beigegeben wird. Das erzielte Duantum fann fich täglich bis auf 10 und noch mehr kg beiten, fertigen, fettbildenden Futters ftellen. 3. Zubht der Schlammfliegen cc. Die Zucht Ddiejer Fliegenmavden jammt ihren Gattungs-Verwandten läßt fich billig und vortheilhaft in folchen Senfgruben bewerfftelligen, in welche Exfremente und Sauche gemeinfam einfließen. Diefe Gruben müffen mit Brettern derart verdeckt werden, daß nur 1O—15 mm breite Spalten in der VBerfchalung bleiben, durch welche die Fliegen behufs Cierablage in die Mafje ein- und ausfliegen fönnen. Die Koften der Gewinnung diefes fettbildenden Zutters bejchränfen fich auf das Ausschöpfen der Maden mittels eines an einer Stange befeftigten trichter- fürmigen Siebes. Eine Senfgrube von 5—10 m Größe liefert tägli 1, 2 bi3 4 kg Maden. 4. udt der Öoldfliegen (Lucila), der Fleifchfliegen, Brumm- Sleifchfliegen. Zur Gewinnung der Fliegenmaden, als des beften fettbildenden Fijchfutterg, *) Das heißt, je nach der Bodenart gefärbt, aljo in Torfgruben röthlich, in Mergelgruben grau u. j. m, — 216 — bedient man fich mit bejtem Erfolge der von U. Nafus fonjtruirten, erprobten, beiten arbeitenden Yüchtungs- und Aufzucht-Apparate. Ein folcher bejtcht aus einem ziwei- theiligen, hölzernen Kajten, wovon dev obere, abnehmbare Theil gegen unten, aljo am Boden mit einem Drahtfiche von 2 mm Mafchenweite verjchen üt. Seder Theil des Kaftens it 1—1,5 m lang, 50 cm breit und 15 cm hoc), und der obere braucht auf den unteren Theil gejebt mittels eines Falzes nicht hermetisch zu jchliegen. Im den unteren Slaften wird ein Gemisch aus gedämpiten, zerquetfchten Kartoffeln unter Yufag von 30 PBrocent Weizenflete und etwas Waffer gethan und das Ganze gut durcheinander gemijcht, worauf die breiige Mafjfe durch) 12—24 Stunden der Nuhe überlafjen bleibt, d. H. jo lange, bis die Umwandlung des Stärfemehls in Yucder erfolgt ijt; auf diefen Brei werden dann einige Stüde gehacten Frojchfleiiches und in Ermangelung dejjen folche alten Ninosblutes gejtreut und der jo bejchidte untere Kaftentheil in den Schatten, noch beijer in eine zu dein Swede hergeitellte Bretterbude und in Diejer wieder in eine vorher ausgehobene, mit Vferde- oder Schafmift jeitlich ausgelegte Grube unverfchloffen gejtellt. Imnerhaldb 12 Stunden vollzieht fich in dem Kajten in der Negel die Eierablage der obengenannten Fliegen. Nach vollzogener Brut- ablage wird der untere mit dem oberen Kaften, auf dejjen Bodenfieb jich etwas vesinfeftionsfähtge Torfitreun oder Torfmull befindet, gejchloffen und darüber, d. 5. über die Grube, Bretter gelegt, auf die wieder 10—20 cm hoch Pferde: oder Schafmilt gelegt wird; die Düngerumhüllung wird innen und außen mit etwas Water beiprißt, um die Gährung anzuregen. Die Temperatıtr in dem nun vollitändig gefchloffenen Brutraum fteigt bald auf 20-—25 Grad R. und veranlaßt das Ausfriechen ver Mader aus den Eiern, und dieje entiwideln ich in der Wärme jo rafch, daß fie nach etiva 48 Stunden vollftändig ausgewachjen ericheinen und in der Maffe, in der fie geboren, gleich ihre Nahrung finden. Der Kaften wird num der Grube entnommen und entweder mit feinem gefammten Snhalt in den Teich entleert over allmählıh als Futter verwendet. Ein jolcher Raften Kiefert täglich ungefähr 5 kg fertiges Futter und muß deffen Inhalt, fobald die Mavden futterreif geworden, jchnellftens entleert, verfüttert und behufs Vengewinnung der Maden wieder nach obenangegebener Borjchrift zurecht gemacht werden. Imopeiien fönnen je nad) Futterbedarf an verjchtedenen Orten, allenfalls in der Nähe der Teiche, viele jolcher Apparate aufgeftellt und in der angegebenen Trift alle nach und nach wieder gefüllt werden. Das Füttern erfolgt durch Einwerfen des Futters ins Waffer, womöglich jtet3 an denfelben Stellen und zu Dderjelben Zeit, vielleicht um die Mittagsitunde herum. Die File gewöhnen fich jehr bald an Ort und Zeit, daß fie fogar auf ein gegebenes Glocden- oder TIrommelzeichen an den YTutterplägen erjcheinen. Zu berücdfichtigen tft Dabei noch, daß, je fleiner die Filche, deito zarteres, feinbrodiges Futter jte erhalten müflen, jonit ift die Fütterung feine rationelle; find jedoch in demfelben Teiche verfchiedenalterige Fijche untergebracht, dann braucht man mit der FZuttergröße jo peinlich nicht zu fein, aber gut bleibt es immer, wenn genau vorgegangen wird. a — 217 — Kleinere Mittheilungen. Plön, 21. Dftober. Die hier begründete, von Dr. D. Zaharias geleitete Biologijche Station hat fich befanntlich die Aufgabe geftellt, ein und dafjelbe binnenländiiche Wafjerbeden, nämlich den großen Plöner See, aufs Eingehendfte in Bezug auf die darin enthaltene Zlora und Fauna zu unterfuchen, jodaß nach einer Keihe von Jahren die Drganismenmwelt des Süßmafjers in einer Vollftändigfeit befannt fein wird, mie dies niemals zuvor der Jal war. Erfreulicher Weije hat fich fehon jebt nad) wenigen Monaten gezeigt, daß eine jolhe Unterfuchung erfolgreich ift, infofern durch diefelbe Neues und Interefjantes zu Tage gefördert wird. So wurde beijpiels- meije im großen Plöner See das Vorhandenfein gemifjer Kiejelalgen entdedt, deren Vertreter bisher nur aus dem Meer befannt waren. ES find zierliche, Außerft zarte und durchfichtige Wefen von mifroffopijcher Kleinheit, die aber zu manchen Zeiten fo mafjenhaft auftreten, daß fie einen er- heblichen Beftandtheil des Süßmafjer-Planftons bilden. Die betreffenden Diatomaceen gehören den Gattungen Rhizofolenia und Atheia an. erner wurde ein gejtiefelter und fejtliender Wurzelfüßer (Actinolophus pedunculatus), den Prof. Fr. Eilhard Schulze feiner Zeit in ber Dftjee auffand, auch für den Plöner See nachgemwiefen. Nicht minder interefjant ift die Entdefung eines Strudelmurms im Süßmaffer (zur Gattung Plagiostoma gehörig), deren Vertreter in ihrem Borfommen jammtlic auf das Meer bejchrankt find. Der Plöner See ift gegenwärtig auch die einzige Fundftätte einer unjcheinbaren Pflanze (Pleurocladia lucustris), die um die Mitte der fünfziger Jahre von dem Botaniker Profejjor Aler. Braun im Xegeler See bei Berlin entdect wurde. Diefe Alge ift dadurch von hohem mifjenjchaftlichen Snterejje, daß fie die einzige niedere Kryptogame des Sükmwafjers darftellt, melde in VBerwandtfchafts-Beziehungen zu gemifjen Meeres- Zangen, den FJucoideen, fteht. Bei Berlin wird Pleurocladia feit mehreren Sahrzehnten jchon nicht mehr gefunden, jodaß nun Plön der einzige befannte Fundort für Diefelbe in ganz Europa it. Aber auch) an eigentlihen Süßmafjerthieren ift der Plöner See außerordentlich rei) und im Anflug an die vorjtehenden Mittheilungen wiederholen wir eine fürzlih von Dr. Zacharias gemachte Angabe, dag in dem genannten Wafjerbeden vorhanden feien: 20 Arten Fijche, 40 Kreb3- arten, 69 Würmer (darunter 88 Räderthiere), 15 Mollusfen und 74 Protozoen (d. h. Wurzel- füßer, Geißelträger und Snfuforien). x (8. T.) Brofefjor Dr. Fridrih Kübing in Nordhaufen, früher Oberlehrer am dortigen Keal- gymnajium und berühmt durch feine Forfhungen auf dem Gebiete der Algenfunde, feierte diejer Tage fein 50 jähriges Jubilaum als Mitglied der Kaiferlich Leopoldinifh-Karoliniihen Akademie der Naturforfcher in Halle. Der Hochbetagte Gelehrte ward an dem feftlichen Tage vielfach geehrt. Dereins-LTachrichten. „Triton‘, Verein für Aquarien- und Terrarien-Kunde zu Berlin. Zmölfte ordentlihe Sikung am 2. September 1892 im Reftaurant „KRönigshallen”, Das PBrotofoll der 11. ordentlihen Sigung vom 17. Suni 1892 wird verlefen und mit der Einihaltung der Worte, „auf Beitellung“ auf Seite 158 Abjas Wurmfticd hinter „von ihm“ genehmigt. Die für heute zur Aufnahme Gemeldeten: Frau Waldthaufen, die Herren Kämmerer, Klingel, Kagermann, Schlefinger, Kofel, Klein, Schröder und Verein Aquarien in Gotha, werden jammtli) aufgenommen, Zur Aufnahme als Mitglied find neu anzumelden: Herr ©. Wurmftich, Klempner- meifter, Zottumftraße 3. Mar Thober, Buchhalter, Badftraße 49. Emil Neumann, Buchbinder, Bergmannftraße 9. Dr. €. Heyl, Charlottenftvaße 66. Der Schriftführer übergiebt an den Bibliothefar Civcular III des Deutjchen Filcherei-Vereins, enthaltend: 1) IV. Deuticher Fifchereis Tag und IV. Deutjche Fifchzüchter- Konferenz zu Friedrichshafen am Bodenfee. 2) Ueber Trapa natans. 3) Die Feier des Deutjchen Filcherei-Vereins, zum ehrenden Andenfen an den heim gegangenen, langjährigen Vereinspräfidenten, Kammerheren Dr. Friedrich Felir von Behr-Schmoldom, ferner; ein von Herin Kudenburg angefangene Buch, enthaltend Fundftellen in der Umgegend von Berlin von lebendem Filchfutter in Landfartenform. ES werden alle Mitglieder Berlins und Umgegend dringend gebeten, ihr Theil dazu beizutragen, daß das Buch immer veichhaltiger wird — 2138 — und zwar genügen die primitioften Bleifliftjfizzen, die Herr Kudenburg dann weiter auszuführen fih exrbietet. — Der Kaffirer meldet für den 1. Juli 1892 einen Kafjenbeitand von 249,25 ME. an. Aus Korrefpondenzen, die Herr Nitihe mit Herın Mar Gundelad) in Gehlberg führte, verlieft erfterer von Heren Gundeladh gemachte Aufzeichnungen über die Zucht von Daphnien als Tifehfutter, welche von großer Sorgfalt zeigende Arbeit des Herrn Gundelah in Form eines Bortrage unferen auswärtigen Mitgliedern als Drudjache zugejandt merden mird.*) Der Vortrag bringt u. A. aud) genaue Aufklärung über Nahrung, Vermehrung, plögliches Ber- ihmwinden und Wiederauftreten, furz über die ganze Lebensweile und Lebensbedingungen diejes, für die Aufzucht der Fifche, jo werthuollen Fijchfutter2. Der Fragekaften enthält Folgendes: „Wie fommt es, daß die Blätter für Aquarien- und TerrariensFreunde feit einiger Zeit, troßdem die große Mehrzahl der Xejer gar feine Juterefje an Terrarien haben, niht3 für Aquarien bringen?“ Sn diejer Beziehung haben mir den Leitern der Blätter abfolut Feine Vorfegriften zu machen, Fragefteller müßte fi aljo mit diejen über diefen PBunkt direkt in Verbindung jegen. Terrarienliebhaber dürften übrigens unter den Abonnenten der Blätter doch mehr zu finden fein, als Fragefteller glaubt, auch find wir nicht der Anficht, daß in den Blättern die Aquarienfreunde vernachläffigt werden. 2) „Wo bezieht man die Matte’fchen Fifehkuchen, ich Fan nirgends welche auftreiben ?” Herr Matte erklärt, daß momentan ein ganzer Vorvath ausverkauft jei und er erjt in einigen Wochen werde abgeben Fünnen. 3) „Was ift eine Fifch-Aeclimatifir-Anftalt?" Nach unjerer Auffajjung eine Anftalt, die aus andern Ländern eingeführte Fijche an die hiefigen Berhältniffe zu gewöhnen jucht, jet dies in Bezug auf Klima, Nahrung oder jonftige bei uns andere Berhältnifie, als fie in der Heimat der betreffenden Fifchart eriftiven. 4) „Ih der Verbreitungsbezirt der Hydra begrenzt oder fommt felbige in ganz Europa vor?“ Nach Herin W. Hartwig giebt e3 in Europa und Nordamerika 8 bis 10 Arten der Gattung Hydra. Die 3 häufigen europäifchen Arten find: Hydra viridis, grüner Armpolyp, H. vulgaris, gemeiner Armpolyp und H. grisea, grauer Armpolyp. Alle 3 Arten kommen in faft ganz Europa vor. 5) „Von welchen Vereinsmitgliedern find od) jelbit- gezüichtete vorjährige Teleffop- oder Schleierfchmanz-Goldfiiche zu haben?“ Zum Herbft von Herrn Unger, jest von den Herren Wild. Geyer-Regensburg und Jul. Reichelt hier, tleine Hamburgerftr. 3. Herr Baul Matte-Lanfwig bemerkt, daß er von diejen Filchen itets reichlich) Vorrath halte, Herr GSräf, Gärtnereibefiter in Steglit, offerirt große, diesjährige derfelben Art. 6) „Wie entfernt man am beiten den Algenanfaß von den Scheiben des Aquarium?” Herr Haeje benußt hierzu Scheuerrohr, Herr Kudenburg mit Filz benagelten, jpatenartigen Stod, Herr Unger eine Bürfte, wie fie Herr Matte per Stüc mit 2 ME. offerirt, nachher mit auf einen jpatenartigen Stod ges nageltem Busleder nachreibend, Herr Nitjche die nad) befonderen Angaben von Heren Herm. Eljaß jr. in Hanau gefertigte Neufilberdrahtbürfte, die er allen anderen Snftrumenten 2c. vorziehe fomohl in Bezug auf bequeme Handhabung, ald au auf Leiftungsfähigfeit. Herın Eljaß ift bei Beftellung die Wafjertiefe anzugeben. 7) „Wie jind die Süßmafjerpolypen aus dem Aquarium zu entfernen?" Siehe Seite 25 diejer Blätter 1892. — 8) „Hat Semand von den Herren ein größeres Aquarium zu verkaufen?” Herr Mar Edelmann, Mendeljohnftr. 12, Herr Dtto Röfe, Kantftr. 148, aus Schmiebeeifen mit Spiegeli'eiben, und Herr Baul Veatte, Lanfwig-Südende mit verfilberter Neufilberverfleidung, Spiegelieiben — 60 £ir., für 120 Mi. 9) „Sind bie von Vereinsmitgliedern gezüchteten und abgebbaren File, als Schleierfchwänge, Teleffopen und Mafropoden nur bei den betr. Mitgliedern jelbit, oder au) anderswo fäuflich zu erwerben und wo?" Bei 8. Gazzolo, Lindenftr. 20/21; Wilh. Geyer in Regensburg und Sul. Reichelt, KL. Hamburgerfir. 2, fomie Paul Matte, Lanfwis-Südende. E3 werden vorgezeigt: 1) Durch) Herin Simon eine dur) ihn ausgeführte neuere Zujammenftellung des Heronsbrunnens und des Nidlefs’fchen jelbftthätigen Ablaufhebers zum Zwede eines Springbrunnens für Aquarien, anzubringen auch an jolchen, Die feine diesbezügl. Einrichtungen Haben. Der aus 2 Glasflajchen und 1 Blechbehälter beftehende Apparat Fan unter das Aquarium placirt werden, er erfordert fein Umfüllen des Wafjers und wird getrieben Durch mittelft Gummigeblafes *) Liegt diefer Nr. für die ausm. Mitglieder des „Zriton“ bei; neu eintretenden Mit: gliedern wird der Vortrag ebenfalls zugejandt. Beilage zu „Hlätter für Annie ı. Cerrarienfreime”. III, BD. Magdeburg, den 1. November 1892. Ne 22, comprimirte Luft. Preis des completten Apparat3, der bei der Firma Warmbrunn, Duilit & Co. Rojenthalerfiv. zu beziehen ift, für Mitglieder 32 ME. mit Slasflajchen 15 2%, 40 ME. mit Bled)- feffel. — 2) Dur) Heren Nitfche eine BPflanzenjprite für Aquarien, die es ermöglicht, genau das gemwünjchte Blatt zu treffen, ein Beipriten des Feniters aljo verhütet. Preis der completten Sprite, die durch die Firma Hein. Lehmann & Co., Gr. Franffurteritr. 67, zu beziehen ift, für Mitglieder 5 Mf. — 3) Durh Hein Wurmftih, Lottumftr. 3, eine Zuftpumpe, die für Mit- glieder zu ermäßigtem Preis, aus Meijing für 8 ME, aus Weißbleh für 6 ME. von Genanntem zu beziehen it. Mit 12 Stößen ift in einer 12-LitersSlajche Ye Am. Druc erzeugt, das Füllen der Durhlüftungs- oder SpringbrunnensFlajche ijt aljo wejentlich jchneller und bequemer zu be= merfitelligen als mittelft Gummigebläjes. 4) Durch Herin Simon ein Filter nad) Nordtmeyer- Berkefeld, der abjolut bafterienfreis Wafjer liefert. Die Filter find im verjchiedenen Größen, bis zu einer Leiftungsfähigfeit von 120 Liter per Stunde, von der Firma Warmbrunn-Quili& & En. zu beziehen, lettere verlangen für die genannte Leiftungsfähigfeit einen Drudf von 2 Atm,, aljo für die Berliner Wafferleitung zu verwenden, Preis 30 ME. Herr Reichelt zeigt eine, von der Wafjerfucht befallene, Kaulquappe des Teichfrojches vor. Schöne, diesjährige Schleierichwänze und Telejfopen zeigen die Herren Matte, Reichelt und Unger, letterer in einer Qualität, wie jolche, jo jelten jchön, noch nie gezeigt wurde. Herr Matte bringt als Neuheit Sagitt. lanceolata oder sinensis und bemerft, daß die bisher unter letterem Namen geführte Pflanze neuerdings von den Botanifern als Sagitt. japonica befliimmt worden if. Sag. lanc. ift eine ganz bejonders empfehlensmwerthe Pflanze, weil fie in der Qugend jehr breite, jaftiggrüne, grasartige Blätter und reichlich Wurzelausläufer mad, auch die ausgebildete Pflanze ijt als echte Aquarienidmudpflanze zu bezeichnen. Er offerirt ferner Sämlinge von Nymphaea coerulea per Stüf 75 Bf. Für das Vereins-Herbarium übergiebt Herr Nitihe eine, jeinem Gartenbeden entuommene, Trapa natans von 33 cm Rofettendurchmefjer. Die von unjerem Ehrenmitglied, Herrn W, Hartwig und den Herren Veit, Unger, Matte, Gebhardt, Speerjchneider, für die Verjteigerung, theils ganz, theils zur Hälfte zum Beften der Vereinzfaffe mitgebrachten Pflanzen, al$ Trianea bogotensis, Heth. zosteraef. und reniformis, Pontederia coerulea, Sagitt. natans, Salvinia natans, Myrioph. proserpinacoides — und der oben erwähnten Neuheiten bringen der Vereinsfafje 9,05 ME, Herr Reichelt zeigt Eier der griechiihen Landjchiloftöte vor, die ein in feinem Bejiß be- findlihes Ihier ablegte, Herr Cräf den für die Filhzucht Außerft jchädlichen Zmeizahn, der jich häufig an den Nändern der Teiche 2c. überreichlich anfiedelt. Der mit 2 jcharfen Stacheln verjehene Same fällt leicht in dad Wafjer und jest ji) im Maul oder Kiemen der Fijche derart feit, daß die Fifhe zu Grunde gehen müfjen. — Herr Matte bringt eine Kolleftion Karpfenläufe, die bei der Fütterung mit lebendem Futter leicht in da3 Aquarium eingejchleppt werden, zur Borzeigung. nen PN. Stagelaften. 21. Herın Pf. ©. in St: Sie find Ihrem Freunde gegenüber vollftandig im Recht. Außer dem gemöhnlihen Gurami (OÖsphromenus olfax), weldher auch jhon nad) Deutjchland gebracht worden ift, it noch eine zweite Gurami-Art, der Osphromenus trichopterus, nad Europa gefommen; er war bezw. ijt im Londoner und im Amjterdamer Aquarium vertreten. Er ift Eleiner als der gewöhnliche Gurami, jehr farbenjchillernd und jeine Einführung würde eine willfommene Bereicherung unjerer Aquarien-Filchfauna bedeuten. Brieflaften. Herin Z. DB. in: Mit Vergnügen haben wir den hübjchen Auffats gelejen. Vielen Dank —- Frau X. W. in E.: Daß aud Sie jhlieglich jolch’ traurige Erfahrungen mit jenem gemijjens Iojen Menfjchen machen mußten, bedauern wir jehr. Gejandtes wird verwerthet. „Schildfröten“ find uns recht willfommen. — 220 — Anzeigen. | Buchtfähige Schleierfhwänze und Celefkopfildhe erftere ausgefärbt, auch) nicht ausgefärbt, Tebtere in voth, tieffhwarz und unbefhuppt (bunt) 2—4 fommerig, pro Stüd 5—25 Mark, diesjährige Schleierfhwänze und Lelefkopfildhe verfchiedener Züchter, befhuppt und unbejjuppt (bunt), doppelihwänzig pr. St. 1.504 ME, einfahfhmwänzig pr. ©t. 1-2 ME., suchtfäßige Wakropoden, pr. Baar Mi. 4--6, diesjährige Mafropoden, 2-4 cm Yang, pr. Std. 0,501 Mi, amerikanilche Bmwergmwelfe, 6—8 cm lang, äußerft zählebig, pro Stüd 3 Mf., verkauft und verjendet 3. Reichelt, Berlin N., RI. Hamburgeritt. 2. Mitglied d. „Triton“, Verein für Aquarien- u. TerrariensKunde zu Berlin. 3 Bei Abnahme von 25 Fiichen entjprechenden Rabatt. Junge Mafropoden, pro St. 50 Pf., verfende, bei alleiniger Beftellung diefer Iegteren, nicht unter 10 Stüd. [111] Pauli Waite Exfie dentfche Spezial- Büchterei fremdländ. Dierfifche in Lankwih - Sidende bei Berlin empfiehlt: Buchtfähige Schleierfhwänze u. Telefkop-Fifche, erftere & Stüd 450 ME., Tebtere nur nod) zn 10-50 ME. pro Stüd; diesjähr. wirkliche Schleierfhwänze u. Telefkop-Fijche a Stüd 3—10 ME. (doppelihmwänzig): japan. Gowfifche, fog. Schleierfhwänze, doppelfhwänzig & Std. 1-3 ME,, einfahichwänzig 0,50—1,50 ME; zuchtfähige Makropoden a Baar 4-6 ME; diesjährige Matropoden, 2-4 cm lang, & Stüf 0,501 Mf.; zuchtfähige Silberbarfche (Sonnenfishe) a Stüf 10 ME, diesjährige Brut a Ste. 50 Pig. Ferner nordamerifaniiche Nattern in eingewöhnten, gut freffenden Eremplaren: Tropi- donotus saurita, Tr. sirtalis und Tr. Dekayi (j. Rr. 11 biejer „Blätter“) a Stk. 3-5 ME., jowie Hyla versicolor, nordamerifan. Laubfrojd, a 3 ME., und Triton viridescens i 50 ®ig. Daphnien, gettodnet, ausgezeichnetes Filhfutter, in Schadteln zu 20, 40 und 60 Pfennig; Regenwürmer a Kilo 1 ME. [112] Schließlich die in Nr. 19 angezeigten und die in Nr. 21 beiprochenen Agunrien- Pflanzen zu den dort angegebenen Breijen. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. x . x Agnarienfifde, Aquarien, Terrarien, Die Kleinthiere, Blumentifde, Qufffteingrotten und Mufgeln, 7 ven En gros:& en detail. [113] Suftrirte Kataloge gratis und Franco. IE u b en un fe) 5 ah a d en F N RE __— Grottenftein- Aquarien-Einfähe, von 5 Größte Fabrit. Läger in allen Städten. Peof. Dr. &. Ölafer. Breiglifte frei. [114] Preis: AM 3,60; geb. — M 4,25. ©. A. Dietrich, Glingen bei Sreußen i/Th. | ERTTFTZTEHEHEE EEE EEE Ds BE (EEE SEP EDER u Er Ereug’ihe Verlagsbuhhandlung (NR. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. er Serouagegeden au werden Die en Yonpareille reutz [hen Verlansbuchhandlung zeile mit 15 Pf. beredinet und Auf- Preis jührlid, Alark 3.—, We 2 träge in der Verlagshandlung ent- monatlid) 2 Nummern. Magdeburg. gegengenommen. m nn TETITEERTELDEENEGENDERT DER ERTORDRTEETTERTEDTERDERERETTEDERDEERDENEETTENENDURERERDDORDERDETDONEETORTTTENDERDENDERTERNEREEENERDDEDERETERDBERTETERDDEREDEERENDDTERRENDENTDRRENKULETETTERTERTURDBERTERENDERERTRTERTEETTEN N 233. Schriftleitung: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Sriefenftr. 8. IH. Band. Ssıbalt: oh. Berg: Die auftraliihe Rautenjchlange. — K. Nihter: Die eriten Wajjerpflanzen de5 Anfängers (Fortjeßg.). — DVereins-Nahrichten: Perlin. Leipzig. — Kleinere Mittheilungen. — sstagefajten. — Brieffajten. -— Anzeigen. Die auftralifche Rautenjchlange im Terrartum. „Kiejenschlangen fünnen ihrer Größe wegen nicht zu den Terrarienthieren gerechnet werden." Mit diefen Worten geht der Berfafjer einer mir vorliegenden Terrarienfunde über die Befchreibung der Stummelfüßer, nur die Sandjchlangen (Erig) berücfichtigend, Hinweg. Wenn man diefem Ausspruch auch eine gewifie Berechtigung nicht abjprechen Fan, fo Hat er doch nur dann abjolute Gültigkeit, wenn es fi) um fchon herangewachjene Thiere Handelt. Dicfe find allerdings für den Käfig des Liebhabers nicht geeignet. Junge, Kleineren Arten angehörige Niejenschlangen aber fünnen fehr gut im Terrarium gehalten werden und find nach meinen, an einem auftralifchen Python, der Nautenfchlange (Morelia argus), gemachten Erfahrungen infolge ihrer eleganten Geftalt und Ichmucen Färbung eine BZierde desjelben. Iene ähnelt fich bei allen Boiden, Eriv ausgenommen, ungemein, und an Schönheit der Zeichnung werden die Fleinen Arten (Morelia, Xyphosoma etc.) nur von wenigen Drdnungsverwandten erreicht, ficher aber von feiner übertroffen. Meine, diejes Frühjahr von der bekannten Londoner Thierhdandlung W. E. Jamrach bezogene Rautenfchlange ist ca. 1Y/, m lang; fie hat alfo noch nicht die Hälfte der Länge des ausgewachjenen Thieres erreicht (f. Brehin’s „Ihier- leben, Band 7, Seite 251). Der Schwanz mißt 17 cm. Ihre Geftalt ift eine ungemein zierliche. Der £leine, faft dreiedige Kopf it von dem fchlanfen Halfe deutlich abgejeßt. Er trägt nur vorn 7 große, gewölbte Schilde: den Schnauzen- Ichild, je 2 Najen-, VBorderftirn- und Hinteritienschilde; die Nafendffnungen be finden fich in je einem Schilde. Die Scheitelgegend ift mit Kleinen unregelmäßigen Schildchen (Tafeljchuppen), das Hinterhaupt mit Schindelfchuppen wie der Körper bedeclt. Der Schnauzenfchild it mit zwei Gruben, je zwei Oberlippen= (dev — 22 — erfte und zweite jederfeitig) und eine Anzahl Unterlippenfchilde (der achte bis drei- zehnte jederfeitig) find mit je einer tiefen Grube verjehen. Diefe im Verein mit dem jenfrecht geitellten, fchligförmigen Augenstern verleihen der Phyfiognomie der Schlange etiwad Tücdisches. „Ste ficht giftig aug‘‘, wie einer meiner Befammten bemerkte. Dem Wefen de8 TIhieres entfpricht diefer GefichtSausdrud indeffen durchaus nicht; ich Habe die Morcelia noc) nicht zum Beißen bringen föünnen. Die Grundfarbe der Oberfeite meiner Nautenfchlange ift ein fchönes Blau- ichwarz, ‚welches auf dem Stopfe mit ungleich großen, auf dem ganzen übrigen Körper mit hirfeforngroßen hochgelben Tleden überfät ift. aft jede Körperfchuppe trägt einen jolchen Fled. Auf jeder Seite des Nücdens verlaufen zwei Reihen aus je 4 bis 6 weißen Punkten bejtehender Nojetten, welche, auf der Störper- mitte am größten und regelmäßigiten, nach Kopf und Schwanz zu allmählich fleiner werden. Dieje hellen „Nauten‘ heben fich prachtvoll von der übrigen Färbung der Schlange ab, um jo mehr, al3 die fie umgebenden Schuppen feine Flecken tragen, jede Raute aljo gleichjfam von einem Hof umgeben ift. Die weiße Unterjeite der Nautenfchlange wird nur in der Bauchgegend durch große, ziemlich dicht ftehende, gelbe und jchwarze lede unterbrochen. Die Auftralterin bewohnt bei mir ein mittelgroßes, heizbarcs Terrarium mit großem Wafferbeden, mit Baumfjtämmen und Feljen. Sie jcheint jich in diejem einfach ausgeftatteten Behälter Sehr wohl zu befinden und lebt auch mit ihren Käfiggenoffen, einigen großen Echfen, in gutem Einvernehmen. QTagsüber liegt fie meistens zufammengerollt in der wärmften Ede des Terrarium oder auf einem für fie angebrachten Baumalte. Wird fie nicht geftört, fo verläßt fie den einmal gewählten Nuheplag den ganzen Tag nicht. Gefchicht erfteres, fo flettert fie eine Heitlang, lebhaft züngelnd, im Terrarium umher, um dann ihre Siefta wieder aufzunehmen. E3 jei noch ausdrüclich bemerkt: die Nautenjchlange it ein Nachtthier par exellence. Das Sonnenlicht Scheint ihren Augen geradezu unangenehm zur fein, denn faft immer verbirgt fie am Tage ihren Kopf unter den Ringen ihres Körpers. Kurz nad) Sonnenuntergang wird fie munter und erfreut dann das Auge durch ihre Kletterübungen und die ftetS wechjelnden Berichlingungen ihres prachtvoll gefärbten Leibes. Mit manchen Nattern vermag fie allerdings an. Lebhaftigfeit nicht wettzueifern. Alle ihre Bewegungen find gemeifen. Sie richtet aber. infolge deffen weniger Unordnung im Terrarium an, al3 irgend eine andere mir befannte Schlange ihrer Größe. Db ruhend oder in Bewegung, immer wirft die Nautenfchlange durch ihre anfprechende Zeichnung äußerst dekorativ. Das 10 Liter faffende Waflerbeden ihres Käfige benust meine Morelia nicht. Sch habe fie noch nicht freiwillig baden jehen uud bin durch die Thatfache, daß Ste fich gerade die wärmiten, trodenften und vom Basfin entferntejten Stellen de3 Terrarium zu Nuhepläßen erforen hat, zu dem Schluß gefommen, daß te in heißen und trodenen Öegenden heimaten muß. Auch das ihr in den eriten Wochen ihrer Öefangenschaft aufgedrängte, tägliche Zwangsbad fchien ihr äußerft unangenehm zu fein. Dagegen habe ich. fie zuweilen: trinfen ‚jeher ; immer aber Wafjer in Tropfenform, das fie von den Pflanzen md Glasjcheiben — 223 — ihres Behälters aufjog. ES ift indejjen durchaus nicht ausgefchlojfen, daß fie auc) aus dem Wafjerbeden trinkt. Die Kraft der Rautenfchlange tft eine ziemlich bedeutende, wie ich feititellen fonnte, al3 fich das TIhier, welches ich Hinter dem Kopf gefaßt hatte, um meine Hand widelte. Troß der verhältnigmäßig geringen Größe der Schlange hatte der Drud den Effekt eines überjtarfen Händedrucdes und bewirkte, daß mein Zeigefinger auf äußert jchmerzhafte Weije gegen einen am Müttelfinger jtedenden King gepreft wurde. Eine Folge diefer Musfel-Entwidelung it auch die phänomenale Sletterfähigfeit der Schlange. Sie vermag an der Stante einer gefchloffenen Thür, nur die Angeln zu Hülfe nehmend, in die Höhe zu flettern. Einmal jah ich, wie jte ft) vom Tifche aus zu einer etiva 80 cm über demjelben hängenden Zampe emporrichtete, an diejer in die Höhe kletterte, fich um den im der Zimmerdede befejtigten Hafen widelte und von hier aus, wohl zwei Drittel ihres Körpers wagerecht in die Luft ausitredend, nach mehrfachen VBerfuchen einen Schrank erreichte. Der greiffähige Schwanz leiftet ihr beim Klettern gute Dienite, da er im Stande it den Körper zu tragen. Anfangs verweigerte meine ©efangene jede Nahrung. Erjt nach zehn- wöchentlicher Haft lich fie ich dazu herbei, einen Sperling zu verjchlingen. Seitdem frikt fie ziemlich regelmäßig, jedoch nie mehr wie zweimal in der Woche und faft immer Nachts (mit einer einzigen Ausnahme). Infolge deifen fonıte ich fie auch nur zweimal beim Ergreifen der Beute beobachten. Sie verfährt dabei genau nach Art ihrer Verwandten. Das ahnungslofe Opfer wird mit bligfchnellem VBorftoge gepadt, mit fabelhafter Gefchivindigfeit (zweimal) ums widelt und erdrüct. Den Leichnam läßt die Schlange für einige Augenblicke (08, um dann, mit weit geöffnetem Rachen von oben fommend, mit dem DVer- ihlingen zu beginnen. Diejes jelbit dauerte bei einem Sperling faum eine Minute, während ein junges Kaninchen von der Größe einer halbwüchfigen Natte erjt in 10 Minuten verjchwunden war. ”) Während der Neije von Australien nach London hatte die Nautenschlange eine unvollftändige Häutung überjtanden und fam in einem ziemlich derangirten Zuftande in meinen Beftit. Wohl die Hälfte der alten Haut jaß noch feft. Um dieje zur entfernen, bavete ich die Schlange 6 Wochen lang täglich in lauiwarmenm Wafjer, ohne jedoch auch nur den Schatten eines Erfolges zu erzielen. Zwar löfte jih hier und da ein fleines Stüd des alten Neberrods ab, aber die darunter liegenden Schuppen waren grau, die jte zierenden gelben Flecde nicht fichtbar, und die Oberfläche war rauh, wie geäßt. Endlich jtellte ich die Bäder, welche, wie jchon bemerkt, der Schlange jehr unangenehm waren, ein und überließ Diefe ji jelbjt. Am 19. September bemerkte ich zuerjt eine milchige Trübung des Auges, und eS fiel mir auf, daß die Schlange die wärmfte Stelle des Terrarium, gerade über dem Karbon-Defchen ””), nicht mehr verließ, während fie jonjt er habene Ruhepläße bevorzugte. Am Morgen des 4. Dftober fonnte ich zu meiner *) DieRautenjchlange frigt nur warmblütige Thiere. Fröjche und Eidechjen bleiben unbehelligt. ==) Ich verwende zur Heizung meiner Terrarien fait ausfchlieglich das von der Carbonz Natron Cie. in Dresden hergeftellte Präparat. Die Heizmethode ijt billig und durchaus gefahrlos. —_— 224 — größten Freude eine während der Nacht erfolgte vollftändige Häutung feititellen. Die Schlange hatte gewaltige Anjtrengungen gemacht, um fich ihres alten Kleides zu entledigen. Ein Tuffiteinblod und eine große Fächerpalme waren umgeworfen, cin großer Dachziegel war ganz von der Stelle gerüdt; Furz, fie hatte ganz erhebliche Verwültungen im Terrarium angerichtet. Die abgeftreifte Haut hing in großen Feen an den Felfen, Baumjtämmen und Bflanzen und lag am Boden des Behälters umher. Nur im Wafferbeefen, dejjen Mitte ein Tufffteinjtüd cin- nimmt, fand fich nichts; ein Beweis, daß die Nautenschlange auch während der Häntung Waffer meidet. Wer die Schlange vor ihrer Häutung gejehen Hatte, fannte fie nach Dderjelben faum wieder, jo hatte fie fich zu ihrem Bortheil ver- ändert. Sie ijt jeßt entjchieden die jchönfte Schlange, die mir je chend zu Geficht gefommen ift. Sohannes Berg. Die erften Wafferpflanzen des Anfängers. (Forjegung). Limnocharis Humboldti (eutfh Sumpffreundin) it der Name einer brafilianischen Pflanze in den Katalogen der Gärtnereien, die in wifjenfchaft- lihen Büchern und botanifchen Gärten meift als Hydrocleis nymphoides (deutjch feerofenähnlicher Wafjerfchlüffel), auch Hyd. Commersoni, Hyd. Humboldti, Limnocharis nymphoides und Stratiotes nymphoides, bezeichnet it. ©ie jei an zweiter Stelle dem Anfänger empfohlen, da fie felbit in FXleinen Aquarien gut gedeiht und bejonders für Mafropodenzucht fich wegen ihrer Schwimmblätter gut eignet. Sie blüht höchft felten im Zimmer, dagegen im tropijchen Aquarium der botanischen ©ärten vom Junt bis Dftober, die Blüten find fchwefelgelb und fehr vergänglih. Samen werden nur in der Heimat zur Neife gebracht. Troß diejes jcheinbaren Wärmebedürfnijjes gedeiht die Pflanze im Zimmer ohne Mühe und überwintert nicht jchwer. Wie Vallisneria treibt fie, bejonders im Hodhfommer Ausläufer, an denen, fettenartig an einander gereiht, bis zu acht nene Pflänzchen beobachtet wurden. Die Ausläufer felbjt find nur weit fräftiger und länger, al3 die von Vallisneria, und haben auch oft das Beltreben, nach der Wafferoberfläche zu wachen, was natürlich durch einen aufgelegten Stein leicht verhindert wird. Dft fommen ebenfo, wie bei Vallisneria, gleichzeitig mehrere Ausläufer aus einer Bflanze. Das Wachsthum ift vom Mat an ein lebhaftes, befonders wenn ver Wafferftand nicht allzu hoch, alfo ca. 20 cm, ift. Bezüglich des Einpflanzens gilt daffelbe, wie bei Vallisneria, die Bflanze tft nur joweit in den Boden zu feben, al die Wurzeln reichen, nicmals tiefer. Der Boden ift wiederum am beiten jchwarze Humuserde. Ein weiteres, vecht brauchbares Pflänzchen für felbit Eleine Aquarien ift: Heteranthera zosteraefolia (der Öattungsname läßt fich faum aut verdentschen), jie hat jedenfalls diejelben Vorzüge, wie die Wafjerpeft, und ift durch die Leichtigkeit, mit dem jedes abgefchnittene Stücd in gutem Humus- boden Wurzel fchlägt, jobald cS nur in den Boden gejtedt wird, geradezu um- verwüftlich. Ihre Blüten find blauviolett, jehr Elein und welfen nach wenigen Stunden, man findet fie im Juni bis zum Schtember. Die Heimat ift Brafilicı. — 223 — Selbft im Winter gedeiht das Pflänzchen im Zimmer ruhig weiter umd charafterifirt jich demnach als durchaus brauchbar. Leider nur werden ihre zarten Blätter von vielen Oolofijchen gänzlich abgefrefjen, Mafropoden dagegen verhalten fich gegen Diefe, wie gegen alle Wafferpflangen völlig indifferent. Bon der ihr verwandten Heteranthera reniformis aus Mittelamerifa gilt in wejentlichen dafjelbe bezüglich des Gedeihens, nur hat fie nierenfürmige Blätter und ijt bedeutend größer, jodaß fie nur für Aquarien von größerer Wafjeroberfläche gut paßt, in diefen aber, befonders wenn der Wafferitand ein niedriger ijt und ein Glasdadh die Luft möglichit Feucht Hält, prächtig und ohne Schwicrigfeit gedeiht. Sie liebt bejonders Schatten, ihre furzlebigen Blüten find blauviolett und erjcheinen Juni bi8 September. Aponogeton distachyus, auch Ouvirandra distachyus genannt, it eine weitere unjeren Zweden dienende Wafferpflanze Siüpdafrifas, die jedem Aquarium mit größerer Oberfläche nur zur Hierde gereicht. Aus ciner etwa taubeneigroßen Knolle im Boden erheben fich die Dlattitiele nach der Oberfläche ve8 Waffers, der die bi zu 25 cm langen und 4 cm breiten Blattjcheiben aufliegen. Bom Juni an fommen die Blüten Hinzu, die Doppelährig angeordnet, weiß und wohlriechend find. Sie halten mehrere Tage über der Wafferoberfläche ans, md finfen nach der Befruchtung etwas zurücd unter die Wafjeroderfläche, wo die Samen reifen. Die Blütezeit wurde von mir bis zum Dftober beobachtet, icheint fich aber oft felbft über den ganzen Winter zu eritreden, was ja auc) nut dem Umstande übereinftimmt, daß die feimfähigen Samen im Frühjahr zu bezichen find und die Keimfähigkeit nur furze Zeit anhält. Die Pflanze gedeiht im Sommer in guter Humuserde vortrefflich und überfteht den Winter über im Zimmer ohne befondere Gefahren, wenn auch das Wachsthum ein trägeres wird und die Blätter fich verkleinern. Bon den Nymphäa-Arten find fürs HBimmer, wie jchon bemerkt, nur drei Arten zu gebrauchen, die einigermaßen die pajjenden Dimenfionen befigen. (Säluß fogt.) Dereins-Ilachrichten. „Triton“, Verein für Aguarien= und Terrarien-Kunde zu Berlin. 13. ordent- lide Sißung am 16. September 1892, Reftaurant Königshallen. Das Protofoll vom 2. September wird verlefen und genehmigt. Die Herren ©. Wurmitid, Lottumftr. 35; M. Ihober, Baditr. 49; €. Neumann, Bergmannftr. 95; Dr. €. Heyl, Charloiten- itraße 66; werden fämmtlich einftimmig aufgenommen. — Für die Mitgliedfhaft anzumelden ind die Herren: Profefjor Dr. M. Braun, Direktor des naturmwiffenihaftl. Mufeums in Königs- berg i. PBr., Sternwartftr. 1; 5. Schommark, Kfm., Schöneberg b. Berlin, Neue Kulmfir. 2III; 2. Kiefjel jr., Kfm, St. Johann a. d. Saar, in Firma Gebr. Kiefjel; M. Steffanti, stud. rer. techn. in Moder b. Thorn W.-PBr.; Baul Hahn, Drogijt in Weikenfel3; Dr. &. Fifcher in Sriedrihshagen, Kahnsdorferftr. 27; ©. Hüther, Civil-Ingenieur NW., Am Circus 121 Der Schriftführer übergiebt dem Kaffirer ME. 4.50 von Herin Hahn in Weikenfels. Herr Ahrend meldet jeine Adrefje nach Mleranderjtr. 37a an. E3 übergeben gejchenfiveife dem Verein: Herr Hothorn: Filhband von Brehm’3 Thierleben; Herr Simon: 1. Der Califo-Barih (Silber: Bari) in Europa; 2, Der amerif. Steinbarfh (Rod-Bah) in Deutfhland; 3. Der Schwarzbari und ber Forellenbarih (BlaE Bah), zwei amerifanifche Fifche in Deutichland; alle 3 Bücher heraus: gegeben von Mar v. d. Borne; Herr Jordan: 3 Sfripturenmappen und 1 Partie Fragezettel; — 226 — Herr Gröne das Spirituspräparat eines Kuurrhahns im cyl. Glasbehälter mit eingefchliffenem Glasftopfen. Hoffen wir, daß recht oft in diefev Weife berichtet werden darf. Aus den Vorftandsjißungen it den Mitgliedern Folgendes mitzutheilen, und zwar in erfter Linie deshalb, weil der VBorjtand fich für verpflichtet Halt, den Mitgliedern Einblie in feine Arbeiten zu geben, aber auch um zu zeigen, daß er fich bemüht, in jeder Beziehung forgfältig und correft feines Amtes zu walten: 1. Der Antrag des Schriftführers, alle Schriftftüde mit dem Handzeichen de3 Borfißenden bezw. Des die betreffende Sache zur Erledigung habenden Herren vor der ad acta Legung verjehen zu Taffen, wird genehmigt. 2. Einzelne Nummern unjeres Vereinzblattes gegen Zahlung von 20 Pf. pro Nummer an Mitglieder abzugeben. 3. Bon den Herren Friße, Simon und Reichelt je 2 Verzeichnilfe von in ihren Handen befindlichen, dem Berein aehörenden Aetei und UÜtenfilien zu erbitten, von denen je 1 in deren Händen bleibt, das andere den Vereinsaften einverleibt werden fol. 4. Su der Fiichereizeitung Imal zu injeriren, falls die Zeitung umfere Satungen, Bortheile 2c. nicht gratis aufnimmt. 5. Der Schriftführer übergiebt an Herin Simon ein von ihm angelegtes Adreßbuch von Liebhaberadrefien, wozu das Material den im Bejig des Schriftführers befindlichen Akten bis incl. 1891 entnommen wurde. 6. ES wird bejchlofjen, daß vom Kajfirer, vom Vorfibenden und von dem das VBerfaufsgeihäft de8 Vereins führenden Heren Reichelt Kopirbücher zu führen feien. 7. Der Schriftführer übergiebt Verzeichniffe früherer Aften- Sahrgänge, von denen 1 Eremplar in Händen des Vorfigenden verbleibt und 1 Eremplar zu dei Akten genommen werden fol. Diefe Verzeichniffe tragen die Unterfchriften des I. Vorfißenden und des I. Schriftführers. 8. Der Kaffenführer giebt zu den Aften 1 Buch, enth. Kafjenjahen auf 4 bejcehriebenen Doppelfolien aus 1891, 1 desal. 1888/91 enth. 15 bejchriebene Doppelfolien. — 9. Herr EChrenwerth giebt an den VBorfigenden und den Schriftführer von den 3 Genannten unterfchriebene, gleichlautende Verzeichnifje der von ihm als Verwalter der Sammlung zu Beginn des Sahres übernommenen Dbjefte der Vereinsfammlung. 10. E3 wird beichloffen: der Schriftleitung diejer „Blätter‘’ unjere Berichte und Vorträge nur unter der Bedingung zum Abdrud in den „Blättern“ zu überlaffen, daß jie vor Erjcheinen der betreffenden Nummer 3 Separatabzüge dem Schriftführer einjendet, die behufs weiterer Verbreitung an die Redaktionen anderer Zeitfchriften verfandt werden. 11. &3 wird beidloffen: 1500 Sakungen an die Deutjche Fijcherei-geitung zur Beilegung zu überfenden. 12. Geyer Katechismus in 2 Exemplaren, Roßmäßler, neue Auflage, in 1 Eremplar für die Vereinzbibliothef anzufchaffen und 13. Cine Annonce im Katalog der Filcherei-Ausftelung Nürnberg als Reflame für die Vereins-ntereffen aufzugeben. — — Der Kaflirer bittet, die Mitgliedsfarten pro II. Semeiter gefl. umgehend einzulojen. Herr Kudenburg, Lottumftr. 4, offerint diesjährige Fiihe aus Schleierfhwanzbruten pro Stüf von 75 Pf. bi3 5 ME. in allen Preislagen und gemährt Mitgliedern 5% Nabatt. Wir madjen wiederholt darauf aufmerffanm, daß der Vorftand bereit ijt, für auswärtige Mitglieder den Ankauf zu beforgen bezw. die Auswahl zu treffen. Der Verfandt der in Nr. 16 u. 18 der Blätter offerirten Pflanzen ift am 13. d. M. dur) Herrn 8. Reichelt erfolgt. Wir bitten um gefl. Nachricht, mo etwas nicht nach Wunfh an: gekommen ift. Grfveulichermeife ift zu berichten, daß der Verein Triton inımer weitere Kreije zieht, außer Rußland, Spanien und England wird nun aud Brafilien bald ein Mitglied ftellen, hoffen wir, daß tet bald in tropifchen Ländern noch mehr Mitglieder vom Triton wohnen, dann wird derfelbe Erfolge aufmeifen fönnen, die die Augen der Wifjenfchaft und Behörden auf ihn Ienten müffen. — Der Berit des Herin Hothorn über die Fijcherei-Ausftellung in Niienberg ift in Nr. 20 der Blätter bereits erjchienen. Der Fragefaften bringt Folgendes: 1. „Wo giebt es jebt fiher Tebende Daphnien zu fangen?“ In Schmargendorf im Dorfteih und in dem neu auß- gejhachteten Seen des Billenterrainsg Grunewald. 2. „Woran liegt es, daß mein Mafropoden- pärchen nie laiht? 3. Sch habe bereit3 mehrere Male das Männchen jomoh! wie das Weibchen gewechfelt und ftet3 beift dag Männchen das Weibchen, und zwar jo, daß mir bereit$ mehrere Weibchen an den Bikwunden geftorben find. Sch habe jebt ein einfommeriges Männchen und ein zweifommeriges Weibchen, und wiederum ift’3 diefelbe Gefhichte. Was habe id) da zu thun ?” Derartige Fragen find deshalb fhwer zu beantworten, weil wir nicht willen, ob irgend welche Fehler in Bezug auf Standort, Einrichtung des Behälters und Pflege der Thiere vorliegen. Hier jcheint dies der Fall zu fein, denn fonft wiirde fi) der Webelftand nicht jo oft wiederholen. — 227 — Fragefteller möge aus der Bereins-Bibliothef nachlefen. — 3. „In meinem Mafropodenbaffin baut das Männchen [hon längere Zeit an einer Schaumdede und benubt jede Gelegenheit, um das Weibchen zu maltraitiven. Außerdem läßt der Körper des Weibchens auf darin entiwidelte Eier fchliegen. It e8 möglich, daß das Paar in diejen Jahre noch einmal laicht, da ich in diefem Sommer jhon mehrere Bruten von dem Paare hatte?” Ja, bis 6 Bruten beobachteten wir fhon. — 4. „Wird der Verein bald einmal fein Stiftungsfeft feiern?” Hierüiber fol in mächiter Rorftandsfigung laut Antrag des Herin Friße berathen werden. — 5. „Kommt Villarsia (Limnan- themum) nymphaeoides in Deutfchland vor oder wo?“ Bei Berlin im Teufelsjee und Schildhorn, in Süddeutjchland häufig. — 6. „Mein Aquarium, circa 80 Liter Anhalt, enthält 20 Goldfijche, öfter Ab- und Zufluß, dennoch fchnappen fie ftetS oben nad) Luft. Ja der Nähe der Kiemen zeigen fi) blutunterlaufene Stellen.” Cs find zuviel Fifche im Behälter, dafür birgt die bejchriebene Krankheit (Rothlauf) vide „Blätter“ Band: IL, Fol. 221. Die Krankheit bemirft auch, daß die Fifche träge an der Dberfläche ftehen, anftatt fi in allen Schichten des Waljers zu tummelir. Adgejehen von Gejagtem, fünnen auch. noch andere Urfachen den Webeljtand herbeiführen, 3. B. PVarafiten, nicht genügend alter Bodengrund, nicht genügend gelaugter Felfen, jchlechte Zimmers luft u. j. m. Bon einem auswärtigen Mitglied geht folgende Anfrage ein: „E3 ijt eine Thatjache, daß man-bei einem Forellentransport (jelbft wenn er nur wenige Stunden dauert), Dev ar gemitter- Ihmwülen Tagen vorgenommen wird, erhebliche Verlufle hat, während man oft Forellen in viel größerer Hite an anderen Tagen gänzlich ohne Schaden transportirt. Den DVerluft in meinen Slasbehältern und in meiner Fifchzucitanftalt, von dem ich Ihnen neulich fchrieb, hatte ich ebenfalls in einer gemwitterjhwülen Nacht. Ferner las ich in Brehms Thierleben 1892 (Bd. Filche) Seite 413 über Seepferdchen: „. . . und wenn ein Gewitter ausbricht, verliert man gewöhnlich alle mit einem Schlag,” (nämlich jolche, die man gefangen hielt). Im Bezug auf oben Gejagtes möchte id) um Aufnahme folgender Frage in Ihrem Fragefaften bitten: Sind die Urjachen des Abfterbens der Kiiche bei Gewitter genauer erforscht worden?“ In Aquarien, die nach unferer Anfiht normal behandelt wurden, find Einwirfungen in diefer Beziehung nie bemerkt worden. Das befannte große Fiichfterben in Tlußläufen nach heftigen Gemitterregen hat ganz zweifellos jeine Urfache darin, daß dann die Nothfanäle geöffnet umd fich aus Diejen große Mengen Fäfalien in das Flußbett ergiegen. Dimch diefelbe Urjache wird ein Aufmwühlen und vorzeitiges Ueberlaufen der Klärungsgruben bei Fabrifanlagen u. |. w. ftattfinden. Frageftiler felbft fchreibt dazu noch Folgendes: „Es wird wohl diejer Umjtand auf die Dzonbildung bei Gemittern zurüdgeführt werden, ebenjo wie daS Sauerwerden der Speijen und das Gerinnen dev Mild. Dog Fann ich, mir nicht denken, daß das fi) an jolchen Tagen bildende Ozon, welches auf die direkte Luft athmenden Gejchöpfe ohne Nachtheil ift, verderblich fein fol für die im Waffe Iebenden Thiere; da doc befanntlich Wafjer nur jehr wenig Dzon abforbirt. Die Zerfeßung, welche Ozon unter Umftänden im Wafjer hervorrufen Föünnte, follte doch meiner Meinung nach eher günftig (meil dezinfieirend) auf das Thierleben wirken.” (DVergl. auch nächjiten Bericht.) &3 geht uns folgendes freundl. Angebot zu: „Haben Sie in Ihrer Gegend Lebermoofe und Zaubmooje? Diejelben eignen fich vorzüglich zum Bepflanzen von Aquarienfelfen und Terrarien, bauptfählih an jolden Stellen, mo wegen Mangel an Licht Feine anderen Pflanzen gedeihen. Erjtere find nur etwas feucht zu Halten, (ein täglich einmaliges Befpriten genügt). Lebtere ge- deihen vorzüglich auf Feljen, wo die auffallenden Wafjertvopfen eines Springbrunnens diefelben recht naß erhalten. Die faft durchfichtigen Blättchen fehen mit den daran hängenden Waijertropfen jehr IHön aus. Wenn Sie dort nichts derartiges haben, fie ich Ihnen foviel Sie wollen.“ Diesbezügl. Wünfche bitten wir an den Vorftand unter Beifügung von 1 ME. in Marken für Porto und Verpafung gelangen zu lafjen. Eine hHumorifiifhe Notiz entnahmen wir der Berliner Zeitung: „Der Niefenfrojch.“ Der Parifer „Rappel” jcheint etwas „vapplig” geworden zu fein. Er bringt folgenden Sommerartifel, den er mit nicht geringem Stolze als „Driginalbericht” bezeichnet. An den Ufern des „Ohio“ lebt ein Riefenfrofc) (Ranuncula elephanta), der ji ausfchlieglih von den Eiern der im Schilf- tohr niftenden milden Gänfe und Enten nährt. Da der Frofch feine Zähne hat, mit denen er die Gierihalen aufbrechen könnte, verfhlingt er das Ei, fo wie es die Ganz gelegt hat. Natürlich 9 SER liegt e8 ihm jhwer im Magen. Was thut er nun? Er Flettert auf einen nicht zu hohen Baum und laßt fi dann mit großer Gefehwindigfeit auf den Boden fallen, jodaß jein Bauch eine Fleine Erjegütterung erleidet. Iufolge diefer Erjgütterung zerbricht die-Schaale des verjchlungenen Cies und diejes feldft verwandelt fih nun in Rübhrei; das große Vergnügen, "das der Frojch dabei empfindet, Täßt fi) Schon aus der bejonderen Art, mit der er feine Augenwimpern (!) bewegt, ermejjen. Der eierfreifende Frofeh wird natürlid) auch auf der Weltausftellung in Chicago — Abtheilung fir Amphibien und Gotteswunder — zu jehen fein.” Hierzu bemerkt. Herr Hothorn, daß der ganze Scherz immerhin eine gewile naturwiljenfchaftliche Unterlage habe. Er habe längere Zeit eine DVierftreifennatter gehalten, die mit Vorliebe Hühnereier als Nahrung nah, und zwar wurden Diejelben ganz hinunter gewürgt und erft im Leibe Durch entfprechende Mugfelbemegungen zerbrochen. Herr Simon zeigt einen Jiltrivapparat, der trübe gemordenes Seemwalfer unbedingt Elav filtriert. In einem Glastrihter, der unten etwas Slaswolle enthält, wechjeln 3 Schichten Sand mit 2 Schichten Knocenfohle ab. 1 Liter Waffer würde durch diefen Filter erft nach einer Stunde abgelaufen jein. Um dies num 20 mal jchneller zu beforgen, wird der Trichter Durch Gummiftopfen mit einer Slasflajche verbunden und dort, durch eine Geifler’iche Wafjer-Luftpumpe mittelft Wafjerleitung, ein Vacuum erzeugt. Herr Nitfche zeigt ein feinem Aquarium entnommenes Blatt mit Blüte, die Pontederia cordata, vor und berichtet, daß die Pflanze, Die ev al3 fümmerliches Eremplar im Frühjahr ein- fette, jeßt in Uppigfter Fülle ftehe, jeit etwa 8 Wochen ununterbrochen, oft bis zu 6 Blumen auf einmal, blühe. Die Blüten halten, entgegen den meiften anderen Sumpf und Wafferpflanzen 12 Tage vor; aus diefem Grunde und ihres deforatiden ne wegen ijt die Pflanze zu empfehlen. Ein zur Verfteigerung gegebener Slajchendurchlüfter geht für den billigen Preis von 5 ME. fort. 42 Fiühchen aus diesjährigen Schleierfhwanzbruten bringen 7,70 MF.; hieraus und aus der Verfteigerung von einer Anzahl Schöner Gremplare von Pistia stratiotes, Stratiotes aloides, Hippuris vulgaris, Ceratophyllum demersum, Sagitt. sagitt. in Kuollen, Salvinia natans in handtelergroßen Stüden, Limnocharis Humboldti, Sämlingen von Nymphaea alba, Knospen von Hydrocharis morsus ranae und einigen biefigen Filchen werden der Kaffe 14,50 ME. zugeführt. Am Freitag, den 2. Dezember, findet eine Verjteigerung von zuchtfähigen und diesjährigen Mafropoden, Schleierihwänzen und Telejfopen in nur fehlerlojen Eremplaren jtatt. Etwaige MWünjche der auswärtigen Mitglieder find unter Beifigung des Petrages incl. Kanne und Porto an den PVorjtand, Rejtaurant Königshallen, Königjtr. 33, bis 30. November zu richten. Garantie für lebende Anfunft wird nicht übernommen An Pflanzen Fonnen den auswärtigen Mitgliedern, jomeit der Norrath reicht und jomweit in Bezug auf das Xeben der Thiere angängig, mitgefandt werden: Knollen von Sagitt. sagitt., Knojpen von Hydr. morsus ranae, ferner Fontinalis antipyr., Stratiotes aloides und Vallisneria spiralis, ev. auc) allein zu be= fannten Bedingungen. ’ PN. Berein für Aguarienfunde zu Leipzig. Den geehrten Lejern, Freunden und Förderern der Aquarien und Terrarienfunde erlaubt fich der unterzeichnete Vorftand ergebenjt mitzutheilen, daß ih am 3. Auguft d. S. in Leipzig ein „Verein für Aguarienfunde zu Leipzig“ fonftituiet hat, der, feinen Statuten gemäß, im Wejentlichen diejelben Zmwede verfolgt, wie die bisher beitehenden, unjerer Liebhaberei Huldigenden Vereine anderenorts. Der junge Verein zählte bei jeiner Grindung 7 Mitglieder, und hat es erfreulicherweife in der Zeit bis zum 1. November auf 15 Mitglieder gebracht. Der bei der Konftituirung gewählte Vorstand bejteht aus den Herren: K. Ritter, cand. rer. nat., PVorfigender, Leipzig, Sternwartenjiv. 5L III. € Winzer, Lithograph, Schriftführer, &., Brüderftr. 4LIL. P. Härtel, Kaufmann, Kaffırer, 2.:Reudnib, Saite. 6L NR. Zieromw jun., Mefjinglinienfabrifant, Erfasmann, Leipzig, Seeburgitr. 8. Die Bereinsverfamlungen finden möchentlich, und zwar Mittwochs Abends 9 Uhr im DVereinglofal, Kımbe’3 Garten, Leipzig, Grimmaijcher Steinweg, jtatt. Gäjte find jederzeit herzlich willfommen. SEÜERITUNLER Beilage zn „Blätter Fir Aquarien u. Terrarienfreunde“, III. B». Magdeburg, den 22. November 1892. NE 28, Kleinere Mlittheilungen. Dem Berliner Aquarium it von jeiner zu Rovigno am Adriatiichen Meere (Sftrien) eingerichteten Station eine „Ausbeute des Meeres“ eingeliefert worden, wie es joldhe von dort und überhaupt-noch nicht befommen hat. Im einem etwa 20 Schritte von der Station ausgelegten Fiichkorbe wurde ein Bolyp oder Krafe (Octopus) gefangen, dejjen Arme reichlich einen m lang find, jo dak das Thier mit ausgejtrecten Armen etwa 2’ m jpannt. Diejer Fang erregt nicht nur wegen der Größe des Thieres und der eigenthümlichen Art der Erlangung, fondern auch durch den Umftand, daß bisher bei Rovigno in der nördlihen Adria jolhe gewaltigen Bolypen oder Tintenfifche noch nicht beobachtet wurden, erhebliches Aufjehen. Am 21. Detober fam das Beuteftück in einem meterhohen, etwa anderthalb m weiten und mit Meerwaijer verjehenen Zuber, begleitet von dem Beamten der Station, Kern Kofel, hier an. Der Krafe war mehr todt als lebendig, und zwar infolge der herrichenden falten Witterung, welche die Temperatur des Wafjers _ auf 6 Grad herabgedrüdt hatte. Nachdem man ihn jedoch in ein anderes Gefüh und das Wajjer durch vorjichtiges Zufliegen des im Aquarium verwendeten auf 13 Grad gebracht hatte, erholte ev fich zujehends und gleich nach jeiner Meberjiedelung in das für ihn beftinumte Beden begann er, hinter einen Steinwall ih zurücziehend, die mit dem alten Athemwafjer in die Mantelhöhle und an die Kiemen gelangten Schmustheilhen und abgelöjiten Hautpartifel mit großer Gewalt durch jeinen „Trichter auszuftogen. Nun hatte man gewonnene Spiel. Der Krafe hat jich denn auch ganz wohnlich eingerichtet und aus zufammengejchleppten Steinen einen Wall, das jog. Neit, gebaut, Hinter welchem er fich gern aufhält. Da er, mit dem Vermögen des Jarbenmwechjels aus= gejtattet, die Farbe jeines Körpers der des feljigen Hintergrundes genau anpaßt, jo nehmen ihn Biele bei oberflählihem Sinjhauen gar nicht wahr, bi ihn vielleicht einer der acht gejchmeidigen und doch jo musfuldjen Arme durch leichte Schlangenmwindungen verräth. ALS Nahrungsthiere ind ihm Krabben und Garneelen beigegeben. Der Krafe bildet jett nächit dem Gorilla das hervorragendite Schaujtüik des Aquarium. Der Gorilla, ein prächtiges, etwa achtjähriges Männchen, wurde erft Fürzlich durch einen engliichen Kapitän, Mr. Clarke, vom Gabun nad) Yiverpool gebracht und von dort duch den Thierhändler Sarpenter der Direktion des hiejigen Aquarium angeboten, worauf Herr Dir. Dr. Hermes jofort telegraphiich den Kauf abihlog. Diejes Eremplar ijt das größte aller bisher lebend nach) Europa gekommenen Gorillas. — Kürzlich erhielt das Aquarium in einer Sendung Seethiere aller Art aus dem Adriatiichen Meere eine Meduje, die einer Gattung und Species angehört, welche bisher im Aquarium noch nicht vertreten war. Sie zeichnet fich dur) Zartheit der Korn und Farbe derart aus, daR jelbjt die anmuthigen duftigebläulichen und röthlichen Ohrenquallen zurücktreten müjjen; jie trägt zu Ehren eines befannten Forj u auf zoologijchem Gebiet den Namen Tima Bairdi (Batids Saumgualle). Stagefaften. 22, Herrn E. R. in ©, Schkfien: Ju Eismwaffer, d. 5. in dem duch Schmelen von Eis erzeugten Wafjer, fommen jogar jehr viele lebensfähige Bakterien Keime vor. Shre Zahl ift 3. DB. in Berlin in dem aus dem Eis verichiedener hiefiger Eiswerfe gewonnenen Wafjer fejtgeftellt worden; fie betrug in 1 cm Eismwajjer: Reinidendorfer Werke 720000, Moabiter Werfe 140000, &harlottenburger Werfe 750000, Brauns Werfe 702000, Norddeutihe Werfe 360000 und TIhaters Werte 400000. Selbit das aus Brunnenmwajjer hergejtellte Fünftliche Eis ift nicht ganz frei von Bakterienfeimen. Da, mo Eis mit den Lebensmitteln nicht in direfte Berührung tritt, fan e8 natürlich ohne jedes Bedenfen verwendet werden; hingegen ijt die Warnung, Getränte 2. nicht durch Hineinwerfen von Roheis abzufühlen, nur zu berechtigt. 23. Heren Dberl. B. in 3.: Gemwiß rathen wir Ihnen, in das von Ihnen zum Weihnachts- geichent ‚beitimmte Aquarium einen Fünftlichen Felfen, wie Sie ihn in Handlungen gejehen haben, einzujegen, da er nicht nur von Molchen ze. aufgejucht wird, jondern auc zur Unterbringung von hübjchen Zierpflangen dient und daher dem Ganzen ein jehr anjprehendes Gepräge giebt. — 230 — Wählen Sie einen Felfen mit mehreren zur Aufnahme von Fleinen Pflanzentöpfen bejtimmten Höhlungen und als Pilanzen dazu zumächit die gefällig wirkenden Cypergräjer (Cyperus alterni- folius und C, laxus). Vergejjen Sie aber nicht, den Feljen vor dem Einjegen ins Aquarium in einem entjprechenden Gefäße vielleicht einen halben Tag lang auszumwäljern, dann den noch ar hängenden Kalfftaub guindlich mit einer Bürfte zu entfernen und jo lange mit Wafjer nachzufpiülen, bis diefes vollftändig Flar abläuft. Brieffaften. Herin ER. in Leipzig: Mit Vergnügen find wir bereit, furzgefaßte Berichte iiber Shre Situngen aufzunehmen. „Wafjerpflanzen” inzwilchen erledigt. Die gefragte Schrift ift uns jelbit noch nicht zu Geficht gefommen, wir haben uns aber erkundigt. — Herin B. Kr. in Mimchen: Ihre Anfrage jeen wir hierher: „Wo find Fleine, etwa 1’ jährige Sremplare von Bufo calamita und B. viridis (Kreuz: und grüne Kröte) zu befommen?’ und bitten unfere Xefer, zur Beihaffung de3 Gewinjchten behilflich jein zu wollen, da es fich dabei um einen wiljenjchaftlich intereffanten . PBunft handelt. Für gefl. Mittheilungen jagen wir im Voraus beiten Dank. — Herin Dr. &, in Wien: Gewünjchtes ijt augenbliclich hier Teider nicht zu haben. Anzeigen, Gelegenheitskauf! Luigi Gazzolo Sapan, Goldfifhe, praditv. jhön Std. 75 Bf. Japan. Schleierihwänge do. ,„ 1,50 M. Berlin, Lindenstrasse 20/21. Matropoden, chinel., große do. „ 1,00 M. Arolotl (Mexico) geh. ausgem.do. „ 3 M. Aguarienfifce, Aquarien, Terrarien, ten, Do on yo \ ker ne. gfatennddts, Gatico. Schwarz- nn Blumentifce, Qufffteingrotten und Mufdeln. Forellenbarjche, dreifarb. Schleierihwänge, Hunds= „En gros & en detail. [117] filcde, amerif, Laubfröjche, alle inländ. Aquarien- Suuftrirte Kataloge gratis und france. fifche jpottbillig, Goldorfen und Goldfiihe, Gold- ichleie, Karpfen 2c. 115] Saubfröihe St. 25 Pi. Effectvole ien- ier- Eallerhhamsen Did, jort. 50 al Seerojen Aquarien U, Gerrarien 25 Pf. Vallisneria spiral. 30 %f. Breiglifte Liebhabern ie ti8 und franco. er one (R. Zingelmann), Küjtrin. jende meine Preislifte auf Wunfch gratis und e = er franen zu. — Etwaigen bejonderen Anfragen Grotten kein -A Juartel- Ein lüb e. | wolle man eine 10-Pf.Briefmarfe gefl. beifügen. Größte Fabrif. Läger in allen Städten. Berlin N Julius Reichelt I 0) Sal, Breisliite frei. [116] | Kl. Hamburger: Mitglied d. „Triton“, Verein für €. A. Dietrich, Clingen bei Greußen i/Th. jlraße 2. Aquarien-u. TerrariensKunde zu Berlin. Den neuhinzugetretenen Abonnenten empfehlen wir: Blätter für Aguarien: u. Gerrnrienfreunde Erfter Band (I. Jahrg.) und zweiter Band (II. Jahrg.) — geheftet je ME. 3.—. — Diejelben — eleg. -gebunden Mf. 4.25. Dieje beiden Bände bieten eine yülle intereffanten und dabei gut illuftrirten Stoffes. Creuß’fhe Derlagsbudghandlung, Magdeburg. BB nn nn nn nn nn — ,— — — — — — — — — — ——, —— — — — —. ——. ne, — Zn nn RA NE N A la a EL Aare N N De ee u BE EN a Tr a N a EEE De ET FE NE Beftellungen Dark) jede Buhhand- us en von der Anzeigen fung [owie jede Poftanftalt. werden die gefpaltene Aonpareille- ile mit 1 berechnet und A Preis jührli Mark 3.—, Lreut en Derlagst ucyhandl mg en ae En monatli 2 Nummern. au agdeburg. gegengenommen. Tg PLOTTER IDENTELELITTENURERTTEDERDERDTDENDERTDERTDEIDRERDDORDENDREENDENEEERDERRDEREROREENDDERTEEDEREDERDEUNEDEUREDE DDEDDERDEDENTDERDERDETNEEREREREREEEDERENERDERENDERTENTERDERDDERKTEDENDTRDERTEREERKETTRTUERERDENE Ne 24, ns: Bruno Dürigen in Berlin S.W. 29, Se 8. m. Band. Snbalt: An unfere Lejer! -— KR. Ritter: Die eriten Wajjerpflanzen des Anfängers (Schluß). — Hans Dahl: Der Gefo im Terrarium (m. Abbildg.). — Bereind-Nachrichten; Berlin. — Kleinere Mittheilungen. — Fragefajten. — Brieffajten. — Anzeigen. An unjere £ejfer. Yls wir bor drei Sahren die borliegenden „Blätter“ ins Leben riefen, Hatten wir uns bon vornherein far gemadt, daß dies, wenn fon verhältnigmähig Kleine Unternehmen do mit merflihen Koften verfnüpft jei. Wir haben fie gern auf uns genommen, weil wir einerjeits jelbjt Liebhaber auf dem in den „Blättern“ behandelten Gebiete jind und es uns jomit jelbft um die Schaffung eines Sammelpunftes für alle Sünger Diejer edlen Liebhaberei zu thun war, und weil wir anderfeits in der Vermwirf- lichung unjeres Planes von jo vielen Seiten bejtärft und unterjtügt wurden. Trogßdem zu unjerer Sreude die urfprünglide Abonnentenzahl auf das Fünffadhe geitiegen ift, deden bei dem äuferjt geringen Abonnementshbetrage die Cinnahmen doh nod nicht die Kojten, und wir jehen uns Daher genöthigt, das Jahres-Abonnement don 3 ME. auf ME, zu erhöhen, wofür wir jedoch die Beilage um 2 Ceiten zu vermehren gedenken, geben aber von 1895 an die „Blätter“ aud Halbjährliih zu ME. ab. Wir Hoffen, das dadurh Das VBerhältuig der „Blätter“ zu ihren Lejern nicht gejtört wird. Die Berlagsbudhhandlung. Die erften Wafjerpflanzen des Anfängers. (SHhluß.) Nymphaea coerulea. &ie jtammt aus Negypten, blüht blau und it recht empfindlich gegen geringere Temperaturen, fodaß fie wohl felten rechte Sreude machen wird. MWebrigens eignet fie fich auch nur für die größten Formen des Zimmer-Aquarium, denn ihre Blätter befizen fehon beträchtliche Ausdegnung. Nymphaea Lotus hat zwar auch große Blätter, wie die vorige, indeR it fie weniger empfindlich, und im großen Zimmer-Aquarium leicht zu erhalten. Sie fommt ebenfalls aus Aegypten, blüht weiß, doch ift mir bis jeßt noch nicht befannt, daß fie einmal im Zimmer geblüht Hätte. Nymphaea odorata minor aus Nord-Imerifa ist diejenige Art, welche jich jelbit in Eleineren Gefäßen heimifch fühlt und vom Anfänger, der die vorher — 232 — angeführten Bilanzen Schon befist, ohne Bedenken angefchafft werden fann. Von einem fingerdicken Wurzelftoce im Boden, der in gewijfen Abftänden neue Knospen bildet, und ohne weiteres jo zerjchnitten werden darf, daß die Theiljtüde je eine Snofpe befigen, ftreben lange Blattitiele nach der Oberfläche, auf der die freis- runden Blattflächen von ungefähr 7—8 cm Durchmeffer aufliegen. Sn Diefer Weife fommt im Sommer ein Blatt nad) dem anderen. Die Blüte ift weiß, nur fan ich leider auch hier noch nicht über ein Blühen im Zimmer be- richten. Gegen Ende des Jahres werden die Schwimmblätter fpärlicher und verfchiwinden auch oft ganz, dafür treten untergetauchte Blätter von mehr pfeil- fürmiger Geftalt auf, die während der Winterszeit das Leben noch verrathen, oft aber jelbft auch verfchwinden. Dies darf jedoch nicht ftören, denn im Frühjahr zeigen bald neue Triebe, daß die Pflanze nur fchlummerte und nun gewillt ift, ihr neues Leben zu beginnen. AlS einzige brauchbare Bertreterin der ungefähr 30 Arten umfafjenden Familie der Nymphäaceen wird fie gewiß don manchem Liebhaber gern angefchafft und gefjehen. Die auch oft genannten Arten der Gattung: Limnanthemum=Villarsia find ihrem Verhalten nach mehr Sumpf- pflanzen. Sie beanfpruchen jehr niedrigen Wafjerjtand, und jind außerdem wegen ihres langjamen WachstHums und der geringen Blätterzahl, die fie zur Ausshmückung des Gefühes entwiceln, wohl faum anzurathen, ganz abgejehen davon, daß die tropifchen Arten, bejonder® Villarsia Humboldti, Vill. chilensis ete. auch eine ziemlich Hohe Temperatur beanjpruchen, und dennoch im Simmer-Aquarium eingehen. An diefe Ausländer wollen wir nun zunächft einige Shwimmpflanzen reihen. Da it es zunählt Azolla in beiden Arten, A. caroliniana und A. filiculoides, die ich Sedem empfehlen möchte Lebtere Art unterjcheivet fich don der erjteren nur Durch die größeren Blättchen, die wie Dachziegel eines über dem anderen dem jchwimmenden Zweige entlang ftehen. Die erjtere Art ftammt aus dem jüdlichen Nordamerika, ift aber jest auch in Südfranfreih und Stalien verwildert zu finden. Die Heimat der anderen Art ift mir unbefannt. Beides find zierliche Pflänzchen, die Ächwimmend die Wafjerfläche mit jchön grüner Blättermojaif im Sommer überziehen. An fonnigen Orten gejellt fich zu diefem Grün noch gelegentlich ein roja bis röthlihhrauner Farbenjaum, Der die Sarbenwirfung noch erhöht. Azolla gedeiht und vermehrt jicd im Sommer von Ende Mai an jehr gut, befonders ift dabei zu bemerken, daß das Pflänzchen im Gegenfag zu anderen Farnpflanzen ein ausgejprochenes Bedürfniß hat nad) heller Beleuchtung, ja Jogar nad) Sonnenschein. Dies zeigte fich in meinen Aquarien am Südfenfter dadurch, daß in einem unbejchatteten Gefähe Azolla prächtig gedieh, während unter fonft gleichen Berhältniffen in einem daneben- ftehenden Gefäße, das noch mit Trianda bejebt war und wegen Diejer Pflanze beichattet wurde, Azolla nicht gedieh, fondern fürmlich) von Schimmel überzogen wurde. Das Wahsthum dauert im Zimmer bis Ende November, wo die Pflänzchen anfangen, fic) an Zahl zu reduziren, fodaß fie allerdings oft bis zum Frühjahr alle verfchwinden, indeß wird der billige Preis und die reichlicde Vermehrung — 233 — im Sommer den Anfänger nicht davon abhalten, fich diefe Zierde des Aquarium von neuem zu bejchaffen. Riccia fluitans, ein vdeutfhes Waffermoos, bildet auf Aquarien förmliche jehwimmende Infeln aus faftigem Grün, die an Ausdehnung immer mehr zunehmen und fchließlich die ganze Oberfläche mit Ddichtem Lager bedecken. Diejes Pilänzchen wird gewiß jeden Liebhaber erfreuen. Salvinia ijt ebenfalls pafjend, leider num recht empfindlich und ver- gänglich. Stratiotes aloides wird wohl faum wegen der jtacheligen Blätter befonderes Wohlgefallen erregen. Callitriche in feinen verfchiedenen deutschen Arten ift auch ein Pflänzchen, welches anfangs durch fein faftiges Grün erfreut, aber bald fich als vergänglich, wie unjere einheimischen Wafferpflanzen alle, erweilt. Trianea bogotensis der Slataloge, oder Hydromystria stolo- nifera (=Wafferlöffelhen), wie fie der Botaniker nennt, find zwei Namen für eine füdamerifanifche Schwimmpflanze, die gewiß jeder Liebhaber nicht gern verjcehwinden fiedt. Ihre im Suli bi8 Schtember erjcheinenden Blüten find unfcheinbar. Das FKortbringen it leider fein befonders leichtes. Das Vflänzchen verlangt viel Wärme und auch genügende Teuchtigfeit und geht deshalb im Winter gar zu leicht ein. Die eigentliche Wahsthumsperiode ift die Jeit vom Mat bis Dftober, und das Gedeihen an folgende Bedingungen noch gefnüpft. Trianea verträgt fein Sonnenlicht, überhaupt fein zu helles Licht und wird am beiten am Dftfenfter in den Meittagsftunden bejchattet gehalten. Ein zu hoher (über 20 cm) Wafferftand it ihr ebenfalls durchaus nicht fürderlih und außerdem wollen die Wurzeln möglichit dunfel gehalten jein, damit jich ihrer nicht die Alles überziehenden Algen in verderbenbringender Weile bemächtigen. Dagegen habe ich einen befonderen Einfluß des Untergrundes nicht bemerfen fönnen. Sind diefe Bedingungen hinreichend erfüllt, fo gedeiht Trianea prächtig, die Blätter erreichen die Größe eines Fünfmarkitüds und die Oberfläche des Wafjers wird nach) und nad) von den Pflänzchen, die fich dann reichlich durch Ausläufer vermehren, gänzlich) überzogen. Ein Bededen de Aquarium mit Glasdac wird diefer Pflanze ebenjo nüßlich fein, wie der Pistia, die au) große Ansprüche an Feuchtigkeit und Wärme macht und überhaupt in ihren Eriftenzbedingungen und dem Gedeihen der vorigen jehr ähnlich ift, nur daß fie, zum Unterfchiede von Trianda, die fich im Eleinen Gefäße unterbringen läßt, einen größeren Raum beansprucht. Pistia fommt überall in den Tropen vor, hat unjcheinbare Blüten, vermehrt fich durch) Ausläufer und ift recht fchwer zu überwintern. Im Bimmer gelingt c8 wohl jelten oder nie, und jelbft im Summer werden die Blätter in der Negel bald mit brandigen Flecken befeßt, Durchfreffen und gehen cin, jodaß eigentlich die Ssreude an diefer Pflanze nur wenige Wochen andauert, jelbft dann, wenn die (etere eingepflanzt flach unter Waffer gehalten wird. Eichhornia crassipes = Eichh. speciosa, Pontederia erassipes, Heteranthera formosa, find verschiedene Namen für eine bei Liebhabern ebenfalls — 234 — wohlbefannte brafilianiiche Schwimmpflange mit hellblauen Blüten, die durch die zwiebelartig verdicten Blattitiele befonders charakterifirt ift. Auch fie verlangt viel Raum und tft deshalb nur für größere Aquarien brauchbar, die zur Erhaltung größerer Feuchtigkeit der Zuft überdacht fein möchten. Auch fie liebt möglichit Hohe Temperaturen, vermehrt fich durch Ausläufer und gedeiht im Sommer entjchieden bejjer als Pistia im Yimmer-Aquarium, befonders wenn fie, wie jene, eingepflanzt flach unter Water Itcht. Trobdem ift aber auch ihre Ueberwinterung im Zimmer faum durchführbar. Pontederia eoerulea, azurea und cordata find wegen ihrer großen Dimenjionen ebenfalls, neben fonftiger Empfindlichkeit, ungeeignet für's Himmer-Aguarium. Kun kehren wir zurüd zu den eingewurzelten Pflanzen und erwähnen Iso&tes, eine deutjche Wafferpflanze mit fingerlangen pfriemenfürmigen Blättern, die wohl nur demjenigen gefallen wird, der gerade möglichht Alles in feinem Aquarium haben will. Endlich fei noch zum Schluß eine Gruppe Bilanzen: Ceratophyllum, Hottonia, Fontinalis, Myriophyllum, Potamogeton, Sagittaria und Trapa genannt, die ich auch nicht bejonder8 empfehlen möchte, obwohl ich weiß, daß mancher Liebhaber gerade fie mit zu jeinem Inventar rechnet. Sch nenne jie deshalb auch Sumpfpflanzen, weil fie das deutliche Beitreben zeigen, jtetsS nur nad) der Oberfläche zu wachen und dejto bejjer gedeihen, je geringer ver Waflerjtand if. Im Aquarium jehen diefe Pflanzen, frifch eingejeßt, ganz wunderjchön aus, indeß Die Freude dauert nicht lange, jte fangen an zu wachen, wachjen lebhaft, aber immer nur nach oben, und find fie endlich bis zur Waffer- oberfläche gefommen, jo wachjen jte entweder itber Diejelbe heraus, wie 7. DB. Myriophyllum proserpinacoides und entfalten in der Luft ihren Blätterjchmudl, oder jie verbreiten jtch wie Elodea, die Wafferpeft, dicht unter der Oberfläche zu grünem Gewirr, von unten aber aus — faulen die Stengel oder wenigjtens die daran fibenden Blätter nach) oben zu ab, und bald jicht man im Aquarium jelbit, d. H. im Waffer, nicht? alS lange dünne, braume, faulige Stengel, Die nach oben ziehen. Nun wird man mir vielleicht einiwenden, da die Blattitiele von Limnocharis, Aponogeton, Nymphaea etc. ja auch) unten abfaulen, — allerdings, aber wenn daS Blatt diefer Pflanzen fault, fo wird es leicht ent- fernt und bald ift ein anderes an feiner Stelle, bei jenen Pflanzen jedoch bleibt dann, wenn die fauligen Theile entfernt werden, nicht® am Boden und nichts in den unteren und mittleren Wafferfchichten übrig. Alles Grün jchwimmt obenan, darunter indejjen ift daS ganze Aguarienwafjer frei von jedem grünen Halm. Sieht dies aber jchön aus? Sch meine nicht. Mit diefem fir unfere einheimische Wafjerflora allerdings etwas ungünftigem Urtheil fchließe ich meine Betrachtungen, die chen nur das ausfagen, was id) über diefe Fragen denke und felbft beobachtete, und darum möglicherweife nicht von jedem der geehrten Lejer unterschrieben werden. Sch werde mich freuen, wenn ich Dadurch vielleicht die VBeranlafjung gebe, daß nun der over jene er- fahrene Liebhaber fich über unjere Wafferpflanzen in feinem Sinne ausjpricht, — 235 — und jo die Kenntniß derfelben, die ja im der vorliegenden Yeitung bisher noch wenig berücjichtigt worden (wenigjtens was die tropiichen Arten betrifft), er- weitern hilft. Zugleich aber Hoffe ich durch manche Meittheilungen doch dem Anfänger, für den diefe Zeilen ja beitimmt waren, genügt zu haben. K. Richter, stud. rer. nat., Leipzig. Der Gedo im Terrarium, (Mit Abbildung.) Ein merfwürdiger Burjhe ift er doch, jener Kleine Faltblütige Bewohner der Mittelmeerländer, den man jeines Stimmlautes wegen „Gefo‘' oder ‚Gecko‘ nennt. Flachichädelig, globäugig, furzbeinig, faltenjohlig, pluimpleibig, vauh- Ihwänzig, warzenhäutig — in vielen Stüden aljo von dem Bilde, das wir Nordländer ung von einer Eidechjfe machen, abweichend und im Allgemeinen doch dem Typus der vierfüßigen Echje fich angliedernd! Auch ich machte mir noch eigenthümliche Borftellungen von dem nächtlichen Gefchöpf, als ich es noch nicht fannte, und ich war umjomehr begierig, dafjelbe zu beobachten, al3 ich in der mir zugängigen Schilderung eine® mir und mit mir jedenfall noch manchem anderen Lejer bekannten Neptilienfreundes Folgendes las: „Ein jeit längerer Zeit in meinem Belt befindliches Pärchen de8 Meauer- Sedo (Platydactylus mauritanicus) bewohnt einen folgendermaßen eingerichteten Behälter. Den Boden eines Kiftchens mit Schiebevorrichtung erfegte ich durch Drahtgaze, und an Stelle des Dedels jchob ich eine Glasscheibe derart ein, daß jte jenfrecht fteht und eine Seite der Kilte den Boden bildet. Die Dede und die Seiten find mit verjchieven gejtalteter fnorriger Siefernborfe verziert und bieten, wie der mit Sand, Moos und le in , Veije be- legte Boden, zahlreiche DVerjtefe. Neichlich) ver: az: zweigtes Hollundergeäft, Futter und Wafjernapf vervolljtändigen die Einrichtung de Behälters, welche Dadurch, daß die Drahtgaze der Lichtfeite ı\ zugefehrt ift, dem „nächtlichen Thier einen im Nr“ Halbdunkel gehaltenen naturgemäßgen Aufenthalt \\ bietet, ohme jedoch dem Pfleger die genaue Ber N obachtufig zu erjchweren. Die Verftede wählen ' ir meine Geconen jehr jelten zum Nuheplab, fie jehmiegen vielmehr den Körper an die dem Lichte Mona. mehr oder weniger zugänglichen änkeren Nindentheile, Tropfiteine oder Xefte aı, juchen jich etwas Dedung zu jchaffen und halten den meiftens ein wenig auf die Seite gehaltenen Kopf der Glasfcheibe zugefehrt. In diefer Stellung verharren fie oft tagelang und find nach meinen Wahrnehmungen auch zur Nachtzeit nicht lebhafter, jelbft grelle Lampenbeleuchtung bewegt fie nicht leicht zu einer Ver- änderung des Plabes — Umstände, welche die Behauptung, daß der eco eine durchaus nächtliche Lebensweije führt, zweifelhaft erfcheinen Laffen fünnten. Wer aber dieje Trägheit als Ermattung, Erjchlaffung oder Krankheit anfehen möchte, braucht die Thiere num ein wenig mit den Fingern anzupaden, um ich jofort — 236 — vom ©egentheil zu überzeugen; jelbjt bei niederen Wärinegraden wird der Gecko fich der berührenden Hand mit einer Schnelligfeit entziehen, die man dem jo ruhig dahängenden Thier garnicht zutrauen würde. Haftig fliegt e8 über Die Drahtgaze, die Ninden= oder die Glasfläche mit weit ausgebreiteten Füßen, hier und da in ficherem ftoßenden Sprung über Geäft und Tropfitein Hinmwegjebend, um bald wieder an einer pafjenden Stelle unter lebhaftem Athmen dauernd Blat zu nehmen und die gejtörte Nuhe weiter zu genießen. Bei diefer ruhigen Lebens- weile der Geconen ift es auch nicht jehr zu bewundern, wenn ich jte noch nicht bei der Befriedigung ihres Hungers oder Durjtes beobachten fonnte; nach den im Terrarium vorgefundenen gelb und weiß gefärbten Entleerungen darf ich jedoch fchließen, daß fie von den während des Sommers in großer Anzahl lebend hineingebrachten Fliegen und Spinnen, wenn auch nur wenige, annahmen. Shre wohlgenährte, runde Geftalt dürfte ein weiterer Beweis fir meine Annahme jein. Seit Anfang November müfjen fi) meine ©edonen eine gewaltjame Fütterung mit freiwillig nicht angenommenen Eleineren Mehlwürmern gefallen lafjen. Mein Bedenken, ob e3 mir gelingen möchte, ihnen den breiten Rachen zu öffnen, war unbegründet. Nach einigen Verfuchen ging e& ganz mühelos in der Weije, daß ich das Thierchen vorfihhtig Hinter dem Kopf anfaßte, leicht auf ein Aftjtüick oder die zwei hinteren Finger der fie haltenden Hand aufjegte und ihm nun, wie man bei der Fütterung junger Krofodile verfährt, mit dem Yeige- finger der freien Hand abwechjelnd janft über den Kopf und die Kehle fährt. ach einigen Strichen jperrte c3 den rojenrothen Rachen auf, in welchen ich einen feinen todtgedrüdten Mehlwurm jo tief wie möglich fallen lie. Dies wurde dfter wiederholt. DVerweigert der Gedo im Anfang die Annahme der Nahrung Hartnädig oder jchludt er den Mehlwurm nicht, jo quäle man ihn nicht zu jehr, jondern verfuche e8 am nächjten Tage wieder, bis er chlieplich die Nahrung annimmt, jelbjt wenn dies längere Heit dauern jollte; das Ein= gehen durch Hunger ft bei feiner Zähigfeit und Genügjamkeit nicht zu befürchten. Haben die meinigen genug Nahrung verzehrt, jo erhalten fie auch etwas Wajfer, indem ihnen mit einem in Waffer getauchten Tufchpinjel ein Tropfen auf Die Kafenlöcher gejegt wird, den fie bald mit ihrer breiten rothen Zunge ableden. Sie verjchluden übrigens den Wurm jet bereit auch dann, wenn jie ihn nur ein wenig gepact haben. . . .“ Kun, um mit dem Ende anzufangen, ich habe in Betreff der Fütterung und Ernährung feine Bejchwerden zu überwinden gehabt. Sehr zu pafje fam e8 mir allerdings, daß ich in einem älteren Haufe der Stadt wohnte, in dejjen Küche jich zahlreiche der Kleinen gelben Schaben auch während des Winters herumtummelten. Diefe boten ein ganz erwünfchtes Futter dar und vor allen Dingen, fie gewährten eine angenehme Abwechjelung mit den Mehlwürmern; im Sommer famen zu ihnen noch Spinnen und Fliegen. Da ich vermicd, in das bon den Gedo3 bejebte Terrarium größere Reptilien, vor denen jie fich gefürchtet haben würden, zu bringen, jo legten fie nach und nach ihre angeborene Scheu und Furcht ab und ich konnte fie bei ruhigem Verhalten denn auch beobachten, wic jte jelbit am Tage fich auf eine vorbeieilende Schabe oder einen dahinkricchenden a Mehlwurm und eine frabbelnde Fliege ftürzten. Freilich dazu, das Futter mir aus der Hand zu nehmen, habe ich feinen meiner Plattfinger bewegen fünnen, fo viel Geduld ich auch darauf verwandte, und ich möchte auch bezweifeln, ob dies überhaupt möglich fei, denn es gilt eine Sahrhunderte Hindurch von Gejchlecht zur Gejchlecht vererbte VBerfolgungsfurcht zu überwinden. Am wohliten fühlt fich der Gedo in einem heizbaren, mit Borfe und Korkrinde (Zierforf), Tuffitein und Blattpflanzen ausgejtatteten Glasterrarium, defjen einen Theil man dunfel oder dämmerig Hält. Aber er dauert auch aus, wenn man den Käfig Winters über auf einen, ziemlich gleichmäßige Wärme aus- jtrahlenden Borzellan-Dfen jtellt. Bor erheblichen ZTemperatur-Schwanfungen möchte ich ihn bewahrt wiljen, obwohl mande Stüce anfcheinend auch dadırc fih nicht beeinträchtigt fühlen. Seder Neptilienfreund wird dann gleich) mir an dem eigenthümlichen Wejen, an dem abjonvderlichen Aeußeren, ihrem munteren, wenngleich worherrfchend nächtlichen Treiben, ihren jchnellen Bewegungen, ihrer Gewandtheit im plöglichen Nendern der eingejchlagenen Richtung, ihrem Hinauf- laufen an jenfrechten und glatten Wänden u. |. w. viel Freude und in der Beobachtung der Thiere mancherlei Anregung finden. Hans Dahl. Dereins-Ilachrichten. „Triton“, Verein für Aguarien= und Terrarien-Kunde zu Berlin. 14, ordent- lihe Situng am 7. Dftober 1892 im Reftaurant Königshallen. Das Protofoll vom 16. September wird genehmigt. Die zur Wahl ftehenden Herren‘ PBrofefjor Dr. Braun, Schommars, Kieljel, Hahn, Dr. Fifher, Hüther, Stefani werden jämmtlich aufgenommen. &3 übergeben gejchenfmweife für den Verein an den Bibliothefar: 1. Herr Jordan: a) Brehm’3 Thierleben, Kriechthiere und LXurche, b) Dr. Garde, Flora von Deutidhland, c) Dr. Potonie, SU. Flora von Nord: und Mittel-Deutfhland. 2. Der Schriftführer: a) Katalog der in den Jahren 1820 bis 1891 im deutfcher Sprache erjchienenen Bücher, Schriften 2c. über Fiicherei, Fiichzucht, Fifhrecht u. j. mw. Nürnberg 1892, b) die Wahrheit über die preuß. Fijcherei und über die drücdenden Verhaltniffe der preuß. Berufsfiicher, Stettin 1892. — Der Kaffirer meldet für den 1. Dftober einen Kafjenbeitand von 254,22 Mf. an. Antrag Kudenburg, für das von ihm gejchaffene und noch zu erweiternde Herbarium eine Sammelmappe im Preife von 15—20 Mf. anzujchaffen, wird angenommen und Herr Kudenburg mit der Beichaffung betraut. Frühere Anregungen, ein Herbarium anzufchaffen, wurden mit der Motivirung übergangen, daf es nicht möglich jei, Wafjer- und Sumpfpflanzen für Herbarium-Zmede zu präpariren. Die von Herrn Kudenburg vorgelegte Probetafel, enthaltend Saururus lucidus, Salvinia natans, Myrioph. proserp., Hottonia palustris, Elodea canadensis, hat uns in eflatantejter Weije eines Befjeren belehrt und der Verein jehuldet Herin Kucdenburg entjchieden Danf für die große Sorgfalt, die er der Sache widmet. Herr Wild. Kuhmert, Kurfürftenftrage 98, bittet ihm zu geftatten, jchöne Fijche, jpeziell Schleierihwänze, Telejfopen und deren Spielarten für ein illuftrirtes Werk zeichnen zu dürfen, Beliser jolher wollen fich mit Genanntem direft in Verbindung feßen; es ift ja jelbitredend Pflicht eines Jeden von uns, derartige Unternehmungen fördern zu helfen. — Herr Diveftor Veit übermeift der Kalje 3 ME. für verfauftes Tebendes Filchfutter. — Herr Simon madt auf die Matte’fchen jogenannten Adlertöpfe für Wafjerpflanzen aufmerffam, die jowohl praftifher, als auch für das Auge gefälliger, als die Thomastöpfe feien. — Herr Direktor Veit übergiebt für Mitglieder des Bereins gejchenfmweife eine Partie Eintrittsfarten zu der am 11. d. Mts. von ihm arrangirten mufifaliihen Soiree. —- Herr Kordan bringt aus der Zeitihrift „St. Hubertus” einen Arktikel von Karl Edler von Scheidlin über ‚„‚Rünftliches Naturfutter für Fifche” zur Kenntniß, der von — 233 —: Herin Matte jtarf angezweifelt wird, von den Herren Unger, Gräf und Veit dagegen als richtig erprobt fein will. Wir bitten die Schriftleitung, diefen Artitel den Lejern der Blätter zur Kenninik zu bringen. (Ift in No. 22 der „Blätter“ gejchehen.) Herr Nitjche empfiehlt nterefjenten das MWerfchen von Weiger, „Die Aufzucht der Forelle“, das die Erzeugung von Tebendem Fijchjutter jede eingehend behandelt und nad dem Fiichzüchter von Beruf mit beiten Erfolgen arbeiten. — Der Schriftführer übergiebt Herrn Reichelt Brief Klein, dem Bihliothefar Brief Lübee zur Erledigung. Zur Verfteigerung bringt Herr Matte mit entiprehendem Kabattfaß fiir die Vereing- fafje prächtige Eremplare von Sagittaria lanceolata in Jugendform und in entwidelter Pflanzen (erfteve ganz bejonders zu empfehlen), Cabomba caroliniana und rosaefolia, erftere von Herin Direktor Veit im vorigen Jahr, Tettere von Herın Matte in diefem Jahr zum erjten Mal vor- geführte jehr empfehlenswerthe Pflanzen, Trianaea bogot. in Gremplaren, wie jolche jo groß noch feiner von uns zuvor gejehen (mehr als Handtellergroß) u. a. mehr. — Herr Kober jendet dem Verein zwei prächtige Eremplare Schlangen und zwar Zam. Dahlii und Trop. tessellatus, die zum Theil für den Zoolog. Garten, zum andern zur Verjteigerung für die Kajje fommen. Diefem auswärts mwohnenden Herrn ganz bejonderen Dank für jeine uneigennüßige Unterjtüsung unjerer Sache; wir hoffen vecht bald Hevim Kober als Mitglied begrüßen zu dürfen und jind jelhftredend zu Gegendienften gern bereit. — Die Herren Jmme, Simon, Nitiche lafjen zum Beiten der DVereingfaffe eine Anzahl Pflanzen al Sagitt. japonica, Isolepis prolifera, Trianea bogotensis, Vallisneria spiralis, Heth. zosteraefolia, Sagittaria-&nollen, Grojhbiß-Knospen u. a. m. verfteigern; Iettere beiden Fünnen mie befannt von jest ab ganz beliebig angetriebei werden, eignen fich aljo für die Winterbepflanzung ganz befonders gut. An ausmwärtige Mitglieder geben wir je 2 Knollen und je 10 Knospen gegen Erjtattung des Porto und Berpadung, Iebtere 25 Pf., gratis, an alle Mitglieder 10 Knollen und 20 Kıospen für 1 ME. plus Porto und BVerpakung (Testere 25 Pf.) ab. Bon Herrn Unger verfteigerte, zum Theil recht hübjche 2fommrige Schleierfchwänge gehen für 35 Pf. bis 1,30 ME. pro Stück fort. — Der als Gajt ammejende Herr Herrmann libergiebt zur BVerfteigerung für die Vereinsfalje 20 einige Tage zuvor ausgejchlüpfte Ringelnattern, die leider mit in Summa 50 Pf. mweggegeben werden müljen. Dieje Berfteigerungen bringen der Kajje 9,00 Mf. Ausgewachjene Mafropoden bringen das Paar 1,60 ME. bis 4,50 ME. Diesjährige Mafropoden 2 bis 3 cm fanden pro 100 ME. 30 feine Abnehmer. Herr Simon zeigt Pflanzenjchilder für Aquarien aus Glas mit eingejchmolzenem Papier- ftreifen, Glasnadeln zum Befeftigen von etwa nad) oben ftrebenden Ausläufern von am Boden wurzelnden Wafjerpflanzen und einen im Wafjer |hwimmenden Slasrahmen, der das an der Oberfläche jchwimmende Fifcgfutter aufnehmen jol, um jo zu verhindern, daß fih dajjelbe an Stellen hinfehiebt, wo e8 von den Fifehen nicht mehr erreicht werden Fanıı, — Herr Nitiehe zeigt ein dreiediges Holzgeftell mit eigenartig Fonftruirten Rollen, auf dem 15 Gtr. Laft ohne jede An- firengung fortgerollt werden fünnen. Der Apparat dürfte fi) auch al3 Untergeftell für Aquarien leicht verwerthen Lafjen. Die vorgezeigten Artikel find zu ermäßigtem Preis dur) Den Verein zu beziehen. Der Fragefaflen bringt Folgendes. 1) „Woran erfenut man das Gejhleht beim Goldfifh?" Herr Matte beantwortet, daß die Afteröffnung beim Männchen fonfav, beim Weib- chen Tonver ift. — 2) „In einigen runden Aquarien, in denen ich junge Mafropoden und Scleierihmwänze halte, bilden fi) an der Oberfläche Schaumdeden, jo daß ich das Aquarium nicht von oben beobachten fann. Der Schaum ift undurchfichtig und grau und fett fih namentlich an den Wänden und an Riccia fluitans fett. Das Wafjer ift gut, die Vegetation jehr lippig. Wie kann ich dem Uebel abhelfen?” ES handelt fi nah mündlicher Berftandigung nicht um Schaumdede, jondern fogen. Staubjhicht, hierüber vergl. Band I 46, II 83, 51, 129, III 9. — 3) „Sind augenbliklih oder in allernächfter Zeit irgendwo bei deutjchen Händlern Amiurus splendidus (Tigerwelfe) käuflich zu erwerben und zu welchem reife 2" Bleibt unbeantwortet. — 4) „Was ift Plankton des Meeres?” Die mitroffopifche Thierwelt bes Meeres; Näheres hier über in Nr. 69. 4) unferer Bibliothet, SJahıgang 1892 der Deutjchen FifchereisZeitung md Zacharias, Thier- und Pflanzenwelt des Süßmwaljeıs. — 9) „Wie iberwintert man am bejten Beilage zu „Blätter für Aquarien: u. Cerrnrienfrenme“. III. B0. Magdeburg, den 13. Dezember 1892. N 24. Triton eristatus; derjelbe will jtets das Aquarium verlafjen und ift jchon diverfe Male ent- ihlüpft ?“ Triton eristatus gehört in’s Terraium mit großem Wafjerbaffin, er darf zur Noth nur in der Laichzeit im Aquarium gehalten werden. — 6) „Hat der Süßmaljerpolyp gar feine Feinde, ‚durch die man denfelben vernichten lafjen Fann?” Hierüber ift etwas Beitinmtes im Berein nicht befannt. Der Anficht, daß der Stichling Vernichter dejjelben fei, ftehen viel ent- gegengejeßte Anfichten gegemüber, nah denen Fein Fisch den PBolyp angreift. DVergl. aud) Band III Fol. 25. — 7) „®o find jett Zutterfifche zu haben?“ Frageftellev wolle jih an den Bor- ftand wenden, der ihm ftets diesbezügl. Duellen nachweilen wird. — 8) „Erhält ein Mitglied des Triton im Botanifchen Garten bei Borzeigung der Vereinsfarte etwaige Dubletten ?” Nein, nur dur Vermittlung des Vorftandes. Zur bez. Frage im Bericht vom 16. Septbr. jchreibt Herr Sprenger: „Angeregt durch Die Erörterungen in voriger Situng über den Einfluß des Gemitters auf das Wajjer und die darin befindlichen Fijche, habe ich mich über diefe Angelegenheit in phyfifaliichen Werfen zu informiven gejucht und möchte Folgendes bemerfen. Die Wirfungen der Elektrizität find Afacher Art: 1) phyfio= logifhe, 2) Wärme: und Lichtwirfungen, 3) mechanische und 4) hemifhe Wirkungen. Zu den hemifchen Wirfungen rechnet man die Zerlegung des Wafjers in jeine beiden Beitandtheile Sauerftoff und Wafferftoff. Diejer Hemifche Vorgang tritt aber nur ein, wenn die Elektrizität durch das Waffer bindurdhgeht, bejonderz beim galvanijhen Strom. Von einer Entziehung des Sauerjtoffs aus dem Wafjer bei einem Gemitter fan aljo nicht die Rede jein. Die phyfiologifchen Wirkungen beftehen hauptjählih in einer plötlichen Zufammenziehung derjenigen Muskeln, durch welche die Entladung hindurchgeht, Kleinere Thiere erliegen einem mäßigen Schlage. Befindet fi) eine Gemittermolfe über der Erde, jo bewirkt fie eine eleftrifche Vertheilung auf derfelben, ladet auch das Mafjer mit Elektrizität, daher fühlen fi) wohl die Fiihe unbehagli in ihrem Element. Dur) Die plögliche und heftige Entladung, welche durch den Blit bewirft wird, das Wafjer wird wieder uneleftrij), mögen die Thiere getödtet werden. Eine eingehende Erklärung Fonnte ich leider nirgends finden, vielleicht befinden wir uns aber in dem Gefagten auf richtiger Fährte.” Bereinsmitglieder fünnen faufen für 2,25 ME. 1 neues Eremplar Yahmanın, „Deutjche Nept. und Amphibien‘, ff. gebunden, ev. zu taufchen gegen Bitterlinge, Goldorfen, Weipfiiche und dergl. (exkl. Karpfen), auch gegen Aquarien Pflanzen oder feltenedeutiche Käfer; ITransportfanne Fanır überfandt werden. — Zur Frage Nr. 3 Seite 138 der „Blätter“ berichtet Herr Haefe, der als eifriger und tüchtiger Schleierihwanz- Züchter befannt ift: „Wenn die Frage jo allgemein geitellt it wie im Sragefaften, jo antworte auch ich mit „nein”; dagegen verhält es fich Doch wohl anders bei der Aufzucht der Fleinen Fiihe. Schwimmen die Eleinen Filhchen von ihrem Ausfchlüpfen aus dem Ei jtets in einem Geminmiel von Futter, jo fann auch die Frage im Fragefajten mit „mein“ beantwortet werden, anders jedoch, wenn auch nur einmal auf einige Stunden Futter fehlt. Man muß es jehen, mit welchem Heißhunger die Fichchen auf die Nahrung ftürzen und dann ji) jo vol. frejlen, wie Sie es bei mir gefehen haben; fünnen nun die Kothmafjen nicht Ihnell genug entlajjen werden, jo tritt eine Verftopfung ein, merfwürdigerweije freijen auch dieje Thiere immer weiter und find mir nicht allein in der Sonne, fondern au im Aquarium auf- geplatt, jodaß die Därme heraushingen, von Vereiterung habe ich nichts bemerft. Es fcheint mir, als ob bei diejen Fiihen die Blafe etwas zu weit nach hinten liegt und diefe danıı, durch die Kothmafjen gedrückt, den After verihliekt.‘ Diejer Anficht Fönnen fi die Herren Unger, Simon, Nitfche nicht anjchließen, fie glauben vielmehr, daß ein Aufplaben des Fiihförpers nur durch Gaje erfolgen fann, die wiederum erjt dureh eine Tängere Krankheit erzeugt wurden (jogen. Wafjerfucht, äußerlich erfennbar durch die abjtehenden Schuppen). Ein Bollfvejjen mit Iebendem Fifchfutter jchadet felbjt danır nicht, wenn die Fiihchen mehrere Wochen ohne dafjelbe waren. Lnjer Ehrenmitglied Herr Hartwig beleuchtete 1. Zt. die Sache auch dahin, daß das Bollfrejjen nicht Urfache des Aufplagens fein Fünne, denn in diejem Falle würde erit der Magen platen, ehe die Leibeswandungen plagen fünnen; 1ad) 240 °— erfolgter Mageniprengung aber fünne der Filch nicht weiter leben, zum Aufplaten der Yeibes- wandungen würde e8 aljo in diefem Falle gar nicht fommen.”*) B. N: Kleinere Mittheilungen. Diefev Tage erhielt Herr Baul Matte, Beliter der Zuchanjtalt fremdländiiher Zierfiiche in Lanfwis-Südende, direft aus Japan eine prächtige Sendung ausgefärbter Schleierihmängze, Bon 100 Stück langten. 8l wohl und munter an -—- gewiß ein erfreuliches Ergebniß! Stagefaften. 24. „Marinus“: Heliastes ijt eine Gattung Knochenfiihe. Ihre Arten leben in warmen Meeren. Am befannteiten ift Heliastes chromis, der fogenannte Korallenfiich aus dem Mittelmeer, welcher in etwa fingerlangen Eremplaren öfter in das Berliner Aquarium gelangt und ein Hübfches braumes, purpurn, bläulich umd filbern abjchattivtes und glänzendes Kleid trägt. Sriefkaften. Hen W. H. in ©p.: Vielen Danf für den Auffak! Die Abbildungen werden ich Hoffentlich beichaffen Lajien, *) Diejer Nummer liegt für die auswärtigen Mitglieder des Triton die Brojchüre „Die Zucht des Schleievichmanges und des Telejfopftiches im Zimmer und Garten’ von Paul Nitiche £ojtenlos Dei. Anzeigen. (&" ihones Aguarium, ca. 70 Liter Inhalt, mit Glasdach, Springbrunmen:, Zus und Ablaufrohr, hat billig abzugeben [119] P. Lufft, Ehlingen, Vedar. Hermann Kohn, Göppingen, empfiehlt gut aquarijirte: amerifaniihe Steinbarjhe p. St. ME. 1, amerzifanijche Silberbariche p. St. WIE. 1, amerifaniihe Forellenbarjhe p. St. ME. 0,75, [120] ameritaniihe Schwarzbariche p. St. WIE. 0,75, junge Feuerjalamander, ca. 5 cm groß, in Yarvenform ME, 0,50. Groitenftein- Aguarien-Einfäbe. Größte Fabrik. Lager in allen Städten. PBreislifte frei. [121] C. A. Dietrich, Glingen bei Greußen i/Th. Luigi Gazzolo Berlin, Lindenstrasse 20/21. Aguarienfifhe, Aquarien, Terrarien, Blumentifche, Qufffteingrotten und Mufgeln, En gros & en detail. [122] SHuuftrirte Kataloge gratis und Franco, Agunrien- u. Terrarien- Liebhabern Ei jende meine Breizlifte auf Wunjc gratis und franco zu. — Etwaigen befonderen Anfragen wolle man eine 10-Pf.-Briefmarfe gefl. beifügen. Berlin N., Julius Beichelt, KL. Hamburger: Mitglied d. „Triton“, Derein für j Iraße 9. Aguarieneu. Terrarien-Kunde zu Berlin. Neu! Neu! Heberanfanger mit Gummiball nad Simon. [124] Derjelbe fan mit jedem Schenfelheber oder Gummifchlauc in Verbindung gebracht werden. Befonders praftiich und empfehlenswerth ift derjelbe dadurd), daß das unangenehme Anjaugen de8 Wafjers mit dem Munde fortfalt. Preis per Stüd incl. Verpadung franco durd) ganz Deutfchland ME. 2, für Berlin ME, 1,50. en N J. Reichelt, KL. Hamburgerftr. 2. Er eug’ihe Verlagsbuhhandlung (R. & M. Kretihmann) in Magdeburg. — Drud von Auguft Hopfer in Burg. Der heutigen Nummer Liegt Titel: und Inhaltsverzeihnit des dritten Bandes bei. LEN 3 2044 072 182 u. u