Botanische Untersuchungen

über einige in Java vorkomiiiende Pilze, besonders über Blätter bewohnende, parasilisßli auftretende Arten.

VON

Dr. S. H. KOORDERS

Correspondent van de Kouinklijke Akademie van Wetenschappen te Amsterdam.

Verliiiiideliiigen der kouinklijke Akiideniie v;iii \Veleiisclia|)|ieii le Aiiislcniaiii.

(TWEEÜE SECTIE.)

DEEL XIII. 1S°. 4.

Mit 12 Tafeln und 61 Tekstfiguren.

A M S T E R D A .M ,

JOHANNES MÜLLER. 1907.

T^^

IISHALTS-VERZEICHMSS.

Seite

ABSCHNITT I.

Zur Kenntniss des Baues und der Entwicklung von Gloeosporium Elasticae Cooke & Massee und Colletotrichum Ficus KooRD. , sowie von dem dazu gehörigen Ascomvceten Neozimniermannia Elasticae 1

Einleitung 1

Capitel I. Die Conidienfruchtibrmen 6

Capitel II. Infectionsversuche mit Conidien und Chlamydosporcn ... 24

Capitel IIL Reinculturen aus Conidien 40

Capitel IV.

Die Ascospoi'enfruchtforni und die systematische Stelle des Pilzes, sowie die geographische Verbreitung 5b

Capitel V. Infectionsversuche mit Ascosporen 75

Capitel VI. Reinculturen aus Ascosporen 87

Capitel VII. Die Chlamvdosporen-fruchtformen 97

IV IN Fl ALTSVERZEICHNISS.

Seite

ARsrnxiTT iL

Zur Kcuntni.ss des Bfiiies; dn- ( 'ultur und der Iiifections- l)ediiii(iinu;eu von Colletotrielmm lüasticae Tassi 12:2

ABSCIIMT'r TU.

Zur Kenntniss des Baues und der Entwicklung von l)i[)lodia Wurtliii Ivoord. n. sp 153

ABSCHNITT IV.

Morphologisch-systematische Notizen über einige Mittel- •Tavnnische, vorwiegnid Blätter bewohnende Pilze 161

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VIJSCILN ITT I

üBi:ii i)i<:\ \\\\] UNI) Dil-: I'N'I'wickijxc;

VON (JLOl^XJsroUHM KLASTICAH COOKE ^ MASSEE

UNI) CüLLETOTIilCIHM lICUS KDS.

UND VWVAX Dl'lX DA/ltrEI lÖUKiKX ASCOiM VCE'IMIN

i\ KOZI M M EKM A\N[A ELASTK A i;.

Eiiilcihiiig 1111(1 krilische Ubersiclil i\vv Ijicr.iliir.

Uiiti'i' den l'ilzi'ii. wclclu; die; Kuiitscliiik Aiij)llan/inij:;('ii von Fici/.s eUtHtica Ixoxb. nul' Java scliädigcn , ist Col/cio/rir/unn l'/ct/s einer der liäntiii;sten.

Mit dem Pilz dessen AscosporeniVuclitforin der Tv])us einer neuen (Jattung bildet und weleher von mir mit dem Namen Xfo- zimmermannki FJaslicae belegt wurde maelite ieii im März lii()5 zuerst Bekanntschaft in der Provinz Kedu, wo er in den ausge- delmten, jetzt fast 500 llectar <j;rossen . liomos-enen Fiens elastira Culturen der Oberförsterei Bai>;eleii auf einer sehr 'q-ossen Anzald Kautselud<b;iumelien von mir beobachtet wurde. Port liewirkte er zuweik'n eine vorzeitim' l'>iitl)l;itteruni]j. Aber nur in sehr verein- zelten KäUen war bei demselbeu Bäumehen eine so erhebliehe Anzald Blätter befallen, dass das Lebeu der Pflauze dadurch in Gefahr ge1)racht war. Und uocli lüe habe ieli in den erwähnten ausgedehnlen Anptlanznngen E\em])hare von Fieus elastic.i gesehen , welche (hireli (h'n IMIz vollstäiuliü; entblättert waren. Gew(")hnlieli waren nur einige der Blätter und meist nur die älteren Blätter ^^ vom Pilz gesehädigl. Nni- in sehr seltenen F'ällen wurde in\ Freien ^^ Blatttlecken des Pilzes auf jungen Blättern beobachtet. Dieser relativ seltene Fall wurde im Jahre 1000 von mir eonstatirt an einem etwa driejährigen Ficus elastica Bäunichen in der Nähe von Loano in genannter Provinz. Dieses Bäunichen. welches zum Zwecke continirlicher mvcoloQ;ischer Beobachtumcen von nur mit einem Nummerbrett ehen versehen und als N°. 15 registirt Avorden war, war überhaupt so stark betallen, dass ich unter etwa 400

Verband Kon. Aknd. v. Wetenach. (26 Sectie) Dl. \III. n". i. Dl

2 BOTANISCHE UNTEKSUCHUNGEN, U. S. W.

ausj^fWiicliscncn l^liittcni , welche sich damals an dem Bäiimchen iH'faiuicMi. kaum zehn Stück tiiiden konnte, welche ohne Infections- Heckeii waren. Und viele der erwähnten 400 l^lätter waren zu einem irrossen Teil vom Pilz zerstört und auf grossen Flecken (Ki'Mir I) mit den meist horstenreichen Conidienlagern des Pilzes

hedeckt.

b's niiiss hier noch hervorgehoben werden, dass ich in der Pro- vinz Kedu noch nie ein Absterben von Ficus elastica beobachtet habe, welches ausschliesslich diesem Pilz zugeschrieben werden konnte. Hier niüss indessen berücksichtigt werden, dass die Cultur- bedin"iini;en t'iir diese Kautschukbaüme in den genannten Anpßan- znngen des Forstwesens im Allgemeinen günstig sind und dass auf (Jrund von Infectionsversuchen mit Pflanzen, welche künstlich in ungünstige Pedingungen gebracht wurden, die Vermutung ausge- sprochen werden kann, dass in sehr ungünstigen Culturbedingungen CoUctotncham Ficus für junge Bäumchen von Ficus elastica höchst schädlich werden kann.

Dass der Pilz Neozimmermannia Elasticae die Ui'sache und nicht die Foke der Krankheit ist geht aus den unter beschriebenen Infectionsversuchen mit Sicherheit hervor.

Literatur. Die Literatur über diesen tropischen Pilz ist relativ arm.

G. ALvssF.K ^), Principal Assistant for cryptogams im Kgl. Botanischen Garten in Kew der den Pilz auf Blättern von Ficus elastica in einem Gewächshaus in Glasgow (E n g 1 a n d) entdeckte , l)ul)lizirte eine kurze aber genaue lateinische Bescheibung der borstenlosen Conidien-Fruchtform. Diese wurde von ihm als Gloeo- sporium .Elasticae Cooke et Massee beschrieben.

Prof. Dr. A. Zimmermann ^) entdeckte die von Massee beschrie- bene borstenlose Conidienfruchtform in West-Java in Buitenzorg auch nur auf Blättern von Ficus elastica. Auch Zimmermann, der seinen Pilz schon mit Recht als Gloeosporium Elasticae Cooke et Massee identiticirte, ])ul)lizirte eine nach dem auf Ja va gefundenen Material von ihm entworfene Species-Diagnose,

Prof. P. Hennings ^) publizirte eine kurze Notiz über Vor- kommen dieses Pilzes in Deutsch Ost-Afrika auf Ficus elastica.

') Cooke & Massee in Grevill. Vol. XVIII (1890) p. 74. Hier ist diese Art als Gloeosporium elasticum Cooke & Massee beschrieben worden. Saccardo hat in Syll. Fung. diesen Namen umgetauft in Gl. Elasticae Cooke & Massee.

') ZiMMEKMANN in Bulletin de rinstitut botanique de Bu'tenzorg N". X (1001) }). 17.

') Hl.nninüs in Notizblatt, d. Kgl. Botan. Gartens Berlin, N°. 30 (15 März 1903).

BOTANISCIIK UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 3

und zwiir -.wich iiuf Guuik] noii borstcnloseii Conidicii-lagcini, welche von iliiii üiitdeckt waren auf einem von \)v. Stuhlmann gesam- melten I lei'l)ars|)ecimen eines ßlnttes der genannten dort ange- pfianzten Baumsj)ecies.

Prof. Dr. V. A. Sacoardo ^) publizirtc eine Spe(;ies-l)iagnose von einem in Frankreich in einem Gewächshause anf l^lättern von F/cus elastica vorkommenden Pilz, den er mit dem Namen G/ocofiporiuvi intermediuiii var. brevipcs Sacc. belegte. Zjmmkumatvn 1. c. betrachtet, nach meiner Meinung mit Hecht, diese von Sacoardo beschriebene Art als identisch mit der oben erwähnten Species von Cookk nnd Massee.

Mit Ausnahme von zwei kleinen von mir ^) über die Entvvick- hini»' des Pilzes venifFentlichten Mitteilun"'en lieo'cn, wie aus dem hier Mitgeteilten hervorgellt, über G loeosporium FAdsiu-dc in (\va- Literatur bisher keine über die F^ntwickluno; auf Reinculturen und Infectionsversuchen gestützte Beobachtungen vor.

Eigene Un te rsucli ungen. Bis zum Jahre 1 !)() 1 war also nur die borstenlose ConidientVuchtform bekannt und diese war als selbständiger Pilz mit dem Namen Gloeospormm Flasticae CooKE et Massee in die Fmigi imperfecti gestellt worden.

Im Jahre 1905 fand ich in Mittel-Java eine andere Fruchtform des Pilzes, nändich die borstenreiche Conidieidager-Frnctiiication, welche von mir als CoUetotrichim Fici/s beschrieben wurde. Und durch Reincultur wurden daraus von mir zwei andere neue Neben- fruchtforinen gezüchtet, nämlich Chlam^dosporen ähnliche Bildungen und Conidien, welche zerstreut am Mycel an regellos gestellten Conidienträgern gebildet wurden. Die Zugehörigkeit dieser Frucht- formen zu dem früher von Massee etc. als selbstständige Pilzspecies beschriebenen Gloeosporium Elasticae Cooke et Massee wurde in meiner ersten Publication schon als Vermutung ausgesprochen. Aber weil der Beweis der Zui>:ehöri<>;keit dieser i'\)rmen damals noch nicht vorlag, musste der als Parasit erkannte Pilz, auf Crund der zahl- reichen in den Conidieidagern constatirten sterilen Borsten, von Gloeosporium getrennt und in die Melänconiaceen-Gattung Coliefo-

') Saccardo, Syll. Fungorum III (1884) p. 703.

*) Colletotrichum Ficus in Koorders en Zkiintner, üver eenige ziekten en plagen van Ficus elastica in Bulletin van het Proefstation in Salatiga (Java) Is°. 3 (1905) p. G— 13 tab. I jauch abgedruckt in Cultuurgids von Niedcrl. Ost Indien VII (1905) p. 444—451 tab. I]. Notiz über Gloeosporium Elasticae Cooke et Massee in Engi.er Notizblatt des Kgl. Botanischen Gartens und Museum in Dahlem und Berlin N°. 38 (1906) p. 251.

D 1*

4 BOTANISCHE UNTEESUCHUNGEN, U.S.W.

Irkhiim eestcllt und beschrieben werden. Und weil es damals in der Literatur schon eine Colletotrichum Art gab, welche den Species- naiiHMi FAnsticae fülirte, welche jedoch specifisch scharf verschieden w.ir, konnte über den Speciesnamen Blasticae von mir für mein neues Collctotrivhim nicht verfügt werden. Es musste also ein anderer Speciesnamen gewählt werden ; und die Art Avurde als Colletotrichum Ficus n. sp. pulilicirt.

Als ich nun im Jahre 1905 an die entwicklungsgeschichtliche Untersuchung von Gloeosporium Elasticae Cooke et Massee bezie- liungsweise von Colletotrichum Ficus m. herantrat, lagen also über Kcinculturen und Infections-versuche, sowie ülier die anderen Neben- IVuchtformen und über die Ascusfrnchtform in dei- Literatur noch keine Angaben vor. Weil ich nun einerseits schon damals (1905) aus morphologischen Giünden vermutete, dass Gloeosporium Flasticne Cooke & Massee nur eine Entwickluno-sform sei von demselben Pilze, wozu mein parasitisch auftretende Colletotrichum Ficus ge- hörte und weil nun andererseits diese beiden Fungi imperfecti sehr gut nur Nebenfruchtformen sein konnten von einem Ascomvceten, schien es mir eine dankbare Aufgabe, die beiden Fungi imperfecti in künstliche Ciiltur zu nehmen und dadurch, sowie durch Infec- tionsversuche den vermuteten Zusammenhang dieser beiden für Ficus elastica schädlichen Formen mit einander und mit einer höheren Fruclitform sicher festzustellen.

Um so mehr erschien dieses erwünscht, weil bekanntlich für die meisten Fungi imperfecti vermutet wird, dass sie nnr Nebenfrucht- formen im Entwicklungskreis höherer Pilze sind, während nur für eine sehr kleine Anzahl Fungi imperfecti und noch für keine einzige auf Ficus elastica vorkommende Form durch genaue Untersuchung, auf Grund von Reinculturen und Infectionsversuchen, die Zuge- hörigkeit zu einem Ascomyceten resp. zu einer anderer höheren Pilzform mit Sicherheit festgestellt worden ist.

Meine Arbeit über Neozimmermannia Elasticae reiht sich nach Ziel und Behandlungsweise den von Prof. Dr. H. Klebähn ^) publizirten Untersuclnmgen über einige Fungi imperfecti und die zugehörigen Ascomyceten' an.

In den hierunter folgenden Resultaten nieinei- fortgesetzten Unter- suchungen über Bau und über Entwicklung des Ascomyceten Neozimmermannia Elasticae (welche hier unten in dem Capitel IV

') Kr.EiiAHN in Jahrb. f. wissenscliaftliche Botanik XLI (1904) p. 485—560; in Centralbl. f. Bacteriologie 2, XV (1905) p. 336 und in Zeitsclirift f. Pflanzenkrank- heiten XVI (1906) p. 66—83.

BOTANlöClIE IJNTEKÖUCHUNGEN, U.S. W. 5

ii1)cr die Ascospoiciifriiclitfonn niisfülirlich beschrieben ist), bezie- iiiiiigsweisc der IVülier als suibststüiidige Fwigi mpei'fecli beschrie- benen Arten : Col/etoiric/iuiii Ficiis ni. und Gloeoaponum J'Jlasiicae CooKE et Massf.k finden die früheren oben citirten Untersuchungen von IIknnjngs und /immkkmann sowie die citirten INiblicationen von mir selbst in aUcii Hinsichten nähere Bestätigung und erwünschte ^Erweiterung.

Meine Untersuchungen wurden von März 1905 bis .liili 1000 in Mittel-Java in der Provinz Kedu angefangen und nachher im Kgl. I^otanischen (Jarten und Museum in Dahlem-Berlin abge- schlossen. Hier wurden mir von dem Director Herrn Geh. 01)er- Keü'ierunü-sratli Professor Dr. A. Engler die nötigen Wissenschaft- liehen llülfsmittel ('riiermostat, Versuchspflanzen, etc.) und ein Arbeitszimmer im neuen Kgl. Botanischen Museum, sowie ein geeigneter Platz für Infectionsversuche in entgegenkommendster Weise zur Verfügung gestellt, obwohl infolge des Umzuges des Museums es nicht leiclit war, die nötige Arbeitsgelegeidieit zu verschaffen.

Und hier wurde i(^h auch von den anderen Herrn Kgl. Beamten, insbesondere von den Herrn Custoden Professor P. Hennings und Professor Dr. G. Lindau in der zuvorkonnnendsten Weise bei meiner Arbeit unterstützt. Letzterer hat anch die Mühe nicht gescheut mir bei den Correcturen freundlichst zu helfen.

Es ist mir eine h()chst angenehme Pflicht, diesen HeiTU und dem Director des hiesigen Kgl. Botanischen Gartens und Museums hier öftentlich meinen verbindHchsten Dank abzustatten.

Zum Schluss ein Wort des herzlichsten Dankes an meinen früheren Lehrer Plerrn Geheimrat Professor Dr. O. Brefelu, der mir durch wertvolle Rathschläge die Arbeit erleichterte.

'^o

Kgl. Botan. Garten und Museum in Dahlem bei Berhn 26 Juni 19Ü7.

S. H. K.

CA IM TEL I.

1 )1 1: CONl ülENFRUCHTrORMEN.

§ 1 . Über die v e r s e h i e d e n e n Arten de r C 0 11 i d i c 11 f r ii c li t f u r in e ii .

Die bei unserem Pilz vorkommenden höchst entwickelten Conidien- frnchtformen sind die beiden Formen, welche als Gloeosporium Ehisticae Cooke und Massee und als CoUetotrichim Ficus Koord. beschrieben worden sind.

Diese beiden Formen finden sich als Parasiten auflebenden Blättern von FicHS elastica Roxb. und von Ficus Benjamina LiisN. und zwar auf Plattflecken, welche durch diesen Pilz verursacht werden und welche zuweilen eine sehr beträchtliche Grösse und ein ziemlich clijiracteristisches Aussehen besitzen.

Ferner sind Conidienlager u. A. auch von mir beobachtet in der Stengel-Rinde abgestorbener junger Topf])flanzen von Ficus elastica, welche in Dahlem mit ascogonem Reincultur-material geimpft wor- den waren. Hierüber wird unten ausführlich o-ehandelt.

Die anderen, z. T. weniger hoch dift'erenzirtcn Conidieiifrucht- formen dieses Pilzes sind nur saprophytisch auf faulenden Blättern, etc. von genannten Ficus-x\rten oder z. T. nur in Reinculturen in Pflaumendecoct etc. beobachtet worden.

Diese zuletzt erwidinten Conidienformen wurden sofort nach der Entdeckung als Entwicklungsglied von dem Ascomyceten Neozim- mermmmia Elasticae erkannt und brauchten desshalb nicht mit besonderen Namen belegt zu werden. In den At3schnitten „Rein- culturen von Conidien" und ,, Reinculturen von Ascosporen" sind diese sofort als jNebenfruchtfructificationen erkannten Coiiidien- Fruchtformen ausführlich behandelt worden. Es erscheint desshalb zweckmässig dieselben hier nur kui'z auf zu zahlen :

1). Conidien, welche Tly])homyceten-artig zerstreut sofort ;iin Mycel oder an freien Conidieiiträgern gebüdet und ein/ein abge- worfen werden und zwai- in einer Weise, wie bei Cejj/if/losporiinN ,

BOTANISCHE UNTEESUCHUNGEN, U.S.W. 7

Sporotrklnim nnd bei einigen anderen Gattnngen der Hyphoniycetes- 1 lyalosporeae-Mucedineae.

2). Conidien, welche kettcn-artig zerstreut seitlicli an» Mycel oder an Mycelzweig-Knden gebildet werden und welche in Schein- hefen-Sprossverband mit einandci- nnd auch mit dem Mycel im Zusammenhan«' bleiben nnd dann zuletzt ZAir Bilduntc von unreKel- massigen und mehr oder weiniger kugeligen Conidien-Aggregaten Veranlassung geben.

3). l^pidermale auf todten Zweigen vorkommende oder auf todtcii Blättern gebildete borstenlose Conidienlager, welche man, wenn dieselben nicht als Nebenfruchtform unseres Ascomyceten nach- gewiesen worden wären, in die Melanconiaceen-Gattung Mi/xospo- riuni einordnen könnte.

4). Ganz ähnlichgebaute Conidienlager wie Form 3, aber von letzterer Form verschieden durch den Besitz einiger central-büschelig gestellter schwarzer steriler Borsten. Diese letztere epiphylle Conidien- forni würde man, falls die Zugehörigkeit als Nebenfruchtform zu unserem Ascomyceten nicht durch Reincultur hci- vorgegangen Aväre/ auf Grund der bestehenden Einteilung der Fungi impcrfecfi in diese Gruppe in der Nähe der Gattung Col/etotriclmm zu den Melanconiaceae stellen müssen.

Weil bekanntlich bei Colletotrichum die Conidienlager unter der Cuticula angelegt werden und erst nachher hervorbrechen , k()imte man diese, auch an gewisse Ilypliomycetes erinnernde borstige Coni- dienform nicht in die Gattunc; Colletotrichim einreihen; oder man müsste die bis jetzt dafür gültige Gattungsdiagnose (u. A. in Lindau, in ENGLER-riiANTL, in Saccardo, etc.) erweiteren.

Mit Nachdruck mnss hier hervorgehoben werden, dass die sub 3 und 4 erwähnten Conidienlager von mir nie auf lebenden Blättern beobachtet wurden und dass wir hier einige gewissermassen an andere Lebensbedingungen angepasste Nebenfruchtformen vor uns haben.

LTnd es sei weiter bemerkt, dass die im System der Fumii imperfecti mit Recht sehr nahe zusanunengestellten, oben erwähnten Melanconiaceen-Gattungen JSIyoßosponum , Gloeosporimu und Colleto- triclunii hier, in ihrem Auftreten als Nebenfruchtformen eines ein- zigen Pilzes, allerdings durch unscheinbare Uebergänü-e mit einander verl)unden sind, dass jedoch die äussersten Entwicklungsglieder dieser Conidienlager-Formen sich auch bei Neozimwerma/mia J^las- ticae sehr gut von einander unterscheiden lassen. So fand ich z. B. zwischen zahlreichen sehr borstenreichen hypophyllcn Conidieidagern einige wenige Conidienlager, welche nur eine einzige Borste hatten.

8 BOTANISCHE UNTEllSUCHUNGEX, U. S. W.

Diu^e^oii fand ich in anderen Fällen in keinem einzigen von zahl- reichen nntcrsnchten Conidienlagern ancli nur eine einzige sterile liorste, wieder in anderen l'ällen wnrden b(3istenhaltige und borsten- lose Conidii-nlager in regelloser Weise vermischt erhalten, ent^veder iiai-h Aussjiat ans borstenlosen oder durch Aussaat borsten reicher Conidienlager, ithne dass es mir gelang, die Bedingungen für diese scheinbare ilegellosigkeit festzustellen.

Wie treriuL!; nun auch die morphologischen Unterschiede der Ueberf'ani'sformen von den Gattungen CoUetotiichum und Gloeo- ttporium zweifellos sind, so erscheint es doch zweckmässig, diese allgemein anerkannten Gattungen auch hier aufrecht zu erhalten und in folgender Beschreibung die in ihren äussersten Grenzen im Aussehen verschiedenen Nebenfruchtformen , Colletotrichum Ficus und Gloeosjjorium FJasticae, getrennt zu behandeln.

Beide Conidienformen, diejenigen mit und diejenigen ohne sterile Borsten, können allerdings, wie ich wiederholt constatirt habe, neben einander und zu gleicher Zeit auf denselben Blattflecken auf- treten. Und bei sehr alten Col letotricJimi-h^^tYw kommt es zuweilen vor, dass dieselben durch Ausfallen der Borsten ganz das Aussehen von Gloeosporium annehmen. Aber durch entwicldungsgeschichtliche Beobachtuno;en habe ich feststellen können : dass bei Neozimmer- mannia Elasticae derartige Entwicklung von G loeo82Jorium-?iv\.ige Lager aus Colletot?'ic///i)/i-La.s,eYU durchaus keine Regel ist, sondern dass diese beide Nebenfruchtformen in der Regel selbststäiidig neben einander an demselben ]\Iycel angelegt werden, indem einige Conidienlager, schon lange bevor sie durch die Cuticula durchge- brochen sind, zahlreiche Borsten enthalten, während andere Conidien- lascer von Anfang an ganz borstenlos sind und bleii)en. Jedoch ist bei Reinculturen auf sterilisirten Blättern auch beobachtet worden, dass in einigen Conidienlagern die Anlage der Borsten erst so spät stattfindet, dass man die jüngeren, aber schon reichlich Conidien- bildenden Lager als zur Gattung Gloeosporium gehörig betrachten könnte, während die älteren Entwicklungsstadien einige schwarze sterile Borsten enthielten und also für Colleiotrichum ano-esehen werden müssten. (Tafel I A, Fig. S, 9).

Ferner wurde in einigen Fällen constatirt, dass auf einem Blatt unter vielen Hunderten von mikroskopisch untersuchten Conidien- lagern kein einziges mit Borsten gefunden werden konnte, mit anderen Worten, dass alle Lager als echte Gloeosporium-Li\gei' betrachtet werden mussten. Solches war z. B. der Fall bei einem in Loano (Java, Provinz Kedu) von mir gesammelten Blatt von Ficus elastica und ebenfalls bei dem authentischen Herbarspecimen

BOTANISCHE UNTEKSUCHUNGEN, U.S.W. 9

ans Di'iitscli Ost-AtVikii, welches dort von Dr. Stliilmann gesiini- melt und im Kgl. I^otaii. Miiseiiin von Prof. Uknnings mit ileclit als GlocoHponiim L'/zLs/icd Cookk <fc Masske bestimmt worden ist.

In aiid(M'(!ii l'Vdleii wurden unter vielen Hunderten mikroskopisch untersuchttm Conidienhigern von JSeozimmermanma Elasticae ent- weder kein einziges echtes Gloesporium-L^^^GV gefunden oder nur eine verhältnissmässig sehr kleine Zahl solcher ganz borstenlosen La ""er.

Im Allgemeinen fand ich auf kräftig lebenden Hlätteru vorwie- o-end CüUclotricIium Fk-m und auf absterbenden oder faidenden Blättern vorwiegend Gloeospuriiim E/asticae; aber auch Ider war das Vorkonuuen dieser l)eiden Nebcnfruchtformen, soweit fest- gestellt werden konnte, nicht an eine feste Regel gebunden. Und die in dieser Richtung angestellten Versuche ergaben keine sichere Andeutung, ob das häutig scheinbar regellose Auftreten der GloeosiJoriinii- und CoUeiotric/mm-^(dhe\\in\Q\\iio\'\\\ ausschliesslich durch innere Redingungen resp. durch eine innere Periodicität in der Entwickluno- des Pilzes oder aber durch äussei-e VVachsthums- Bedingungen, wie Nährsubstrat, Luftfeuchtigkeit, Tein])eratur, etc. verursacht wurde.

Mit Rezugnahme auf die meiner Meinung nach ganz richtige Ansicht von Kostlan ^), dass die Colletotrichum-Rorsten als metamor- phorphosirte Conidienträger angesehen vi^erden müssen, sei hier noch erwähnt, dass bei Neozimmermannia Elastkae in einigen seltenen Fällen Uebergangsbildungen zwischen Rorste und Conidienträger gefunden wurden.

Wenn wir das Gesagte zusammenfassen geht hieraus hervor, dass die in systematischen Werken (wie Engler-Puantl, Saccardo etc.) allgemein angenommene Trennung der J/6Vrty/co;izV/6'(?6%-Gattungen ColletotfkliKm und Gloeosporium auch für meine Untersuchungen bei Neozimmermaimia Elastkae, trotz der hier constatirten Ueber- U'änu-e und trotz der hier einheitlichen Entstehuno; als Nebenfrucht- formen eines einzigen Äscomyceten, sich als genügend begründet erwiesen hat, um beide Gattungen aufrecht zu erhalten.

') KosTi.AN, Colletotrioluiin Orthianum n. sp.; eine biologische Studie [in Fest- schrift für Professor Dr. OrthI.

0 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

§ 2. UEBy.R DIE Blattkrankheit von Ficüs elastica

IM) I'k IS Hknjamina verursacht durch die Nebenfruchtformen

Gi.oEosroRiuM Elasticae Cooke & Massee und

('ol.M'/mTRKIHM FiCUS KOORD. UND BESCHREIBUNG DIESER

Conidienfruchtformen.

nie (liiirli Col/efofricIiHw- und ^/o(?o-^on>(f>;z-Nebenfruclitformen von Neozhnmermannia Elasticae verursachten Blattflecken sind in diM- l\ei,n>] verschiedene Centimeter gross und von unregehnässiger Forin; zuweilen bis 10 Centimeter und mehr lang und 3 5 cm. oder mehr hreit. (Tafel I, Fig. 1). Die Farbe der älteren Blatt- fleckcn ist auf der lilattoberseite im Inneren grau bis grauweiss, aussen schwarzbraun bis schwarz und auf der Grenze des gesund- ausseheiiden i>;rrmeii Bliitt"'ewebes befindet sich häufiür ein schmaler hellgelblicher Rand. Im Inneren dieser kränklich gelblich verfärbten Bhittstellen konnte ohne Ausnahme das Mycel unseres Pilzes mikros- kopisch nachgewiesen werden. (Tafel 1, Fig. 11).

Die Blattflecken belinden sich meist einzeln oder in geringer Zahl auf jedem Blatt, und zwar nicht selten nur auf einer Blatt- hälfte, während dann die andere Blatthälfte noch gesund aussieht. In diesen {''allen scheint es, dass der starke Blattmittelnerv einem ^^ citer wachsen des Mycels grösseren Widerstand leistet als das angrenzende Blattpnrenchym. Jedoch überschreiten die Flecken zu- weilen auch den Blattmittelnerv und in diesem Fall befinden sich d:inn auch znhlreiche Conidienlager auf dem Mittelnerv. Auf dem Blattstiel finden sich Conidienla<2;er meist nni' auf abo-cstorbenen oder abgefallenen absterbenden Blättern, fast nie während die l^lätter noch ;in der BHanz sitzen.

Auf den Blattfiecken, und l)esonders auf dem ältessten grauen inneren Teil der Flecken, sieht man mit der Lupe die zahlreichen rundlichen oder elliptischen meist \ J Millimeter breiten Conidien- lager des Pilzes, und zwar entweder zerstreut oder zu mehreren znsanniHMi in einander fliessend. Die Conidienlager treten auf beiden Blattseiten auf, aber vorwi(;gend auf der Blattoberseite. Zuweden sind die Conidienlager in mehr oder weniger deutlichen concen- trischen Wellenlinien angeordnet. (Tafel T, Fig. 1).

Die jüngsten noch unter der Cuticula liegenden Conidienlager sieht man mit der Lupe als weissliche oder graue Püidvtchen oder llügelchen, die älteren, schon durch die Cuticula durchgebrochenen Conidienlager als winzige rundliche oder elliptische kraterförmig vertiefte Flecken. (Tafel I, Fig. 2, 3, 4, C). Diese sehen nach

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 11

Uinstiiiiden entweder ganz l)raunschwarz oder pndciffh'mig weiss oder röthlich aus, je naclidcni das schwarzbraune pros()j)lc('tencliymatische Conidienlager mehr oder weniger dicht bedeckt ist von einer grös- seren oder kleineren Masse der im durchfnlkMidcn T/iclit fiwblosen, aber im auffallenden Licht, in grösseren Massen, schön rosa-röthlich aussehenden Conidien. (Tafel \, Fig. 1 luid 2).

Wenn man die mit ('oiiidicnlagern bedeckten Blätter durch Aufheben im sehr feuchten Raum bei 25° 35° Celsius zu kräf- tiger Conidienbildung anregt, dann sind innerhalb zwei Tagen alle Conidieidager ndt flach ausgebreiteten, schön blass roth gefärbten Conidienmassen bedeckt. AVenn man aber die Luft nur sehr massig feucht hält, dann treten die Conidien in bandförmigen oder cvlin- drischen schön röthlichen Hanken aus den Conidienlagern heraus. (Tafel 1, Fig. 10). Die Conidien verstäuben hier nicht, sondern sind durch eine farblose schleimige von den Conidienlager ausge- schiedenen Substanz mit einamler verklebt. Sobald diese wachsartig aussehenden Conidienmassen mit einem Tro])fen Wasser (z. i^. Tau- oder Regentropfen) in Herührung kommen, wird die schleimige Masse schnell gchnst und die Conidien verteilen sich xlii' l)al(l.

Bei mikroskopischer Untersuchung stellt sich noch Folgendes heraus. Die Conidienlager werden im Blattgevvebe, nahe bei drv Oberfläche, aber unterhalb der Cuticula fertig ausgebildet, und erst nachher, meist nachdem schon eine grosse Anzahl Conidien gebildet worden ist, brechen sie hervor und zwar durch lieben und folgendes Einreissen der, besonders auf der Blatt-Oberseite, bei Ficus elastka sehr dicken Cuticula.

Soweit sich dieses feststellen Hess, geschah dieses Aufreisscn der Cuticula bei den Conidienlao-ci-n mit Borsten und bei solchen ohne Borsten in gleicher Weise, ohne dass ein Unterschied beobnchtet werden konnte. Früher war ich geneigt, den sterilen Borsten eine biologische Bedeutung für die leichten' Durchbohrung der Cuticula zuzuweisen, al)er meine spätere Beobachtungen bissen eine derarti<2;e Vermutuno; zweifelhaft erscheint'u, wenn auch die Möo;li(;hkeit einer derartii>-en Bedentunü; der sterilen Borsten bei Cnllefolric/iiiiii nicht ganz ausgeschlossen bleibt. l"'s scheint aber das lieben und nachträgliche Einreissen der Cuticula in erster Stelle verursacht zu werden dnrcli den Druck, welcher aut die Cuticula von innen aus ausgeübt wncl in Folge der reichlichen Conidieid)ildung.

Die Conidienlager bestehen aus sclnvarzbraun-wandigen, septirten, mit einander verflochtenen und zu einer Art Scheibe verwachsenen llyphen. Aus diesem prosoplectenchymatischen , schwarzbraunen,

[•2 BOTANISCHE UNTEKSUCHUl^JGEN, U.S. VV.

sclieilH'ntoniiii»;cn, zuweilen etwas flach scliiissel förmigen Lager ragen /alilreiclie gedrängt stehende, mehr oder weniger parallele, hyaline, oder am Fuss etwas gebräunte, einzellige, iinvcrzweigte, cylindrische, oben abgeriindete 7 8 /x lange und meist 3 /x breite Conidien- träger liervor. Bei der zu CoUetotrichmi Ficus gehörigen Frncht- forni beiinden sieh am Uand des Conidienhigers und zuweilen auch in der Mitte desselben, eine grössere oder kleinere Zahl steriler schwarzbrauner Borsten. Diese schwarzbraunen, im auffallenden Licht schwarz aussehenden Borsten umgeben hier meist in einer Ueihe oder in weniücn Reihen das oanze Conidienlaoer. Und wenn man fast reife, noch nicht durch die Epidermis durchgebrochene Conidienlager von Col/cfotrichum Ficiis untersucht, findet man diese Borsten schon fertig ausgebildet und fast alle mit den Spitzen nach innen i(eboi<en. Bei durclio-ebrochenen älteren Conidienlao-ern stehen diese Borsten mehr oder weniger aufrecht. (Tafel I, Fig. 2 9).

Die Borsten sind sehr dickAvandig, ohne Lihalt, cvlindrisch, am Fuss etwas verbreitert, un verzweigt, oben meist sehr spitz und dort häutig etwas heller gefärbt wie unten. Die Borsten sind in der Reo;el nur 28 90 ,a lanjj;, höchst selten bis 160 // hum-, am Fuss meist 3.V /-«• breit; meist 2 4-zellig, ausnahmsweise [luch einzellig ; fast nie büschelig gestellt.

Die Conidien (Tafel III, Fig. 1 3) sind einzellig, hyalin, cvlindrisch oder spindelförmig-cyl indrisch, aber meist nur cylindri-ch, ausnahmslos an den beiden Enden abgerundet oder stumpf, meist gerade oder nur schwach gebogen (aber nie spitz und nie sichelförmig gekrümmt), ohne borstenähnliche Anhänge ; die Wand ist glatt, fai-blos; der Inhalt besteht aus körnigem Proto- plasma mit einem, ohne Färbemittel meist nicht immer gut sicht- baren Zellkern und nicht selten mit grossen Oeltropfen. Die Zahl dieser Oeltropfen ist aber sehr variabel und schwankt sogar bei den Conidien desselben Conidienlagers sehr erheblich. Indessen ist das Vorkommen von zwei grossen Oeltropfen, wie solches häufig für die Gattungen Gloeosporiiim- und Colletotriclium-kview in ver- schiedenen systematischen Werken abgebildet Avorden ist, nicht ganz selten. Die Conidien sind meist 10 15 jx lang und W^ 4 jx breit. Jedoch schwankt die Conidien-Länge zwischen 8 24 jjl und die Breite zwischen 3^—7 /^. Auch bei den Conidien desselben Conidienlagers schwankt die Grösse der Conidien zuweilen erheblich, wie solches von verschiedenen Forschern bei anderen Gloeosporium- oder Colle fotr ich um- AvtQW beobachtet worden ist. Die Conidien werden inuner nur an der Spitze der Conidien träger, nie seitlich au denselben, immer nur einzeln (nie kettenförmig) abgeschnürt.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 13

Der Bau der Coiiidicn , der Conidieiiträger und des Couidien- lagers ist hei den borsteidoseu und bei den horstenhaltigeii l'iiiclit- fornien dies(;s Pilzes voilkoninien gleieli.

Alles was hier also über diese Bildungen für Colletofrlchim Ficus gesagt ist, gilt deshalb auch für Gloeosporium I'J/a-'siicac Cüoke & Massek, beziehungsweise für Gloeospormm iriiermediwn Sacc. var. hrevipes Saccardo.

§ 3. Vorkommen des Pilzes in junger Stanini-

und Ast rinde.

Ein sehwarz verfärbtes Rindenstück des Stämmehens einer \ jj. hohen Topfpflanzen (Steckling) von Ficus elastica aus dem Gewächs- hause des Kgl Botan. Gartens von Dahlem (Berlin) wurd ein einer Glasdose feucht im Thermostat aufgehoben. Nach 3 Tagen war das Rindenstück von einem reich entwickelten weisslichem Luftinycel eingehüllt. Die microskopische Untersuchung dieses Mycels zeigte mir grosse Uebereinstimmung in Bau mit Ijuftmycel von Gloeu- sporitim Blasücae C. & M. und ergab ferner, dass sich auf der Rinde ein Conidienlager befand, welches sich nur von Gloeosporium Mastkae C. & M. unterschied durch Entstehung auf der Ober- fläche der Rinde anstatt durch sub-epidermale Anlage. Systematisch würde dieses Lager als Myxosporium betrachtet werden können. Die Grösse, Form und Farbe der Conidien, welche schon in grosser Zahl auf diesem noch jungen Conidienlager gebildet waren , zeigten sich auch so vollkommen gleich den Conidien von Gloeosporium Blasücae C. & M. , dass mit Wahrscheiidichkcit angenommen wer- den darf, dass die Myxo8porium-'d}i\\^\Q)i\^w Conidienlager nur eine Conidienform von Neozimmerinannia Blasücae bilden ; um so mehr als durch Reincultur von Conidien von Gloeosporium Blasücae C. & M. auf sterilisirten Blättern von Ficus elastica schon von mir einige solche Myxosporium-'Sk\\\\\i^\Q (noch nicht beschriebene) Coni- dienlager hervorgerufen wurden neben den gewöhnlichen Lagern vom Gloeosporium- oder vom Collelolric/fian-Typiis.

Die Zugehörigkeit dieses Rindenpdzes zu dem Blatt und Blattsticd bewohnenden Neo:;immermannia Blasücae habe ich durch Impfungen mit Reinculturen dieses Rinden])ilzes mit Sicheiheit feststellen können. Nun gelang es mir ferner mit gutem Erfolg durch Lnpfungsversuche mit conidiogenen Reinculturen, welche von Conidienlagern von Blättern von Ficus elastica stanunten, erfolgreiche Infection hervor zu rufen in der Rinde der Stämmchen junger Saatpflanzen dieser

14 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN. U.S.W.

Ficiis-Art. lliul hei diesen Tmi)fversiicheii habe ieli im Inneren der lel)enden geimpften Ixindc das Mycel von Neozimmerniannia Eladicae nachweisen lvr)mien nnd es ist mir feniei- aucli gelungen, hier auf der geimpften Kinde Conidienhiger /u erhalten, welche morpho- logiseh vollkommen gleich waren denjenigen, welche oben als ^lt/AU)Sliorium-v^\\\\'\(:\\^ Conidienlagcr erwähnt worden sind.

liit-raiis geht also mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit hervor, dass die sciiwarz verfärbten Uindenflecken , welche sich besonders hantig linden an jungen Stämmchen junger Ficus elastica Pflänzchen (und besonders in der Nähe der Blattnarben) von demselben Pilz verursacht werden können, Avelche die durch Neozinimermannia l']lasticae verursachten Blattttecken hervorbringt.

\\'eil diese schwärzlichen verfärbten Stellen der noch grünen Kinden- teile vorwiegend dort vorkommen, W'O die Blätter abgeworfen wo]"den sind, darf vermutet werden, dass die Rindeninfection dort Avohl in einigen Fällen herrührt von dem Neozimmermannia-Mycel, wel- ches man bei stark von dem Pilz erkrankten Blättern häufig auch im Blattstiel nachweisen kann. Es muss jedoch bemerkt werden, dass diese schwärzlich verfärbten Rindenflecken sich z. T. auch in einiger Entfernung von den Blatt-Insertions-Stellen finden.

Es sei noch hervorgehoben, dass ich bei stark von der Neo- zimmermannia-Blattkrankheit befallenen Pflanzen auch in schon gebräunter Rinde von iiberjährigen Stämmchenteilen in einigen Fällen mikroskopisch Mycel von Neozinnnermannia Elasticae habe nachweisen können. Dieses geschah in der Weise, dass ich zarte Rindeufpierschnitte nach wiederholtem Abspülen mit sterilem Wasser im llängetropfen in feuchter Kammer in Pflaumendecoct aussäte und dann das in solchen Rindenstellen von mir constatirte Mvcel zu weiterer Fntwicklung und Bildung der characteristischen Conidien und der ebenfalls sehr kenntlichen Chlamydoappressorien bringen koiHite. Die dort zerstreut am Mycel gebildeten Conidien waren denjenigen der auf den J^lättern vorkommenden Conidienlagcr vol- kommen gleich. Sogar die Bildung der characteristischen kohl- schwarzen Chlamydo-Appressorien (welche w-eiter unter ausführlich behandelt werden) konnte hier auch erzielt werden und der Zusammen- hang mit dem ursprünglich im Rindenparenchym der erkrankten Rindenpartien nachsenden Mycel konnte dabei genau verfolgt werden.

Noch muss hier bemerkt werden, dass die Entwicklung von Neozimm. Elasticae in der Rinde, wäh/end des Lebens der Eicus l^flanze nur eine sehr beschränkte zu sein scheint. Wenigstens fand ich die Ascusfrüchte und die Conidienfructificationen dieses Pilzes nie auf der Rinde lebender Pflanzen, auch nie auf den schwarz

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN , U. S. W. 1 5

voi-fäi'l)teii RindcniHecken. Es sdieiiit also, dass nur aufdcii l^lätlcin 1111(1 den Blattstielen die hintwiekluiigsbediiigunii-eii des Pilzes geiiii- geiid günstig" sind, um ihn zur IVuetitiCiition zu l)iiiigen.

Ob das in der Wurzelrinde hei einer jungen, sehr stark hhitt- kranken abgestorbenen Pilaiize von niir heol)aelitete M\eel zu .\eo- zimni. l^]lastieae gehcirt, ist durch Versuche noch nicht festgestellt.

Dass aber dieser Pilz, der ja seine Haupt-Entwicklung in den Blättern, sowohl an der lebender Plhiiize, wie auch nach <hiii Abfallen dui'chniacht, auch auf abgestorbenen Stengeln und Zweigen in der Rinde Conidien und f ■lilani\(l()>|)()rcn lu'iNoibringcii kann, geht also aus dein Oben initgeteülen zur ( ieiiügc hcrxor. l nd auf («rund der durch lleinculturen und Inipfungsversuche aufge- klärten Entwicklungsbedingungen von JSco::hiui> . Elasticae darf mit Wahrscheiidichkeit angenommen ^) werden, dass dieser Pilz auf abgestorbenen und bei genügendem Luftzutritt in feuchter Jiid't faulenden Zweigen von Ficus elastica und vermutlich auch von FicHS Benjamins neben der schon constatirten Conidien- und ("hla- mydosporenbildung, auch zur Bildung der Ascusfruchtforni schreiten kann. Diese letztere Fruchtform (mtsteht hei diesem Pilz, wie unten weiter nachgewiesen wird vorwiegend, auf den abgestorbenen oder absterbenden oberirdischen Teilen der beiden genannten i'-^'c/M-- Arten. Jedoch zur Reife resp. zur Ascosporen-Production gelangt diese Fruchtform ausschliesslich auf diesen Pflanzenteilen , wenn die- selben vollständio' al^iJ'estorben sind und bei o;enüii:endem Wasser- und Luftzutritt und nicht zu niederer Tem|)eratur (oberhalb 17'^(') verfaulen.

^ 4. Ueber Gloeosportum tnterimedium Saccardo var. brevipes Saccardo und über Gl.. Er.ASTicAE CooKE & Massee.

Auf absterbenden Rlättern von Ficus elastica, welche in Lyon (Frankreich) in einem (jiew^ächshaus von Therry gesammelt worden waren, entdeckte Prof. Dr. P. A. Saccardo einen Pilz, den er im -lahre LSS4 in Syll. Fang. III p. 703 unter dem obenerwähnten Namen beschrieb.

Als CooKE & Massee im Jahre 1890 die von ihnen neu auf-

') Eine Bestätis:unff meiner Vermutung hat, nachdem obisre Zeilen schon geschrieben waren, ein im Kgl. Botan. Garten in Dahlem von mir mit schönem Erfolg ausgeführter Inf'jctionsversuch mit Ficus elastica schon geliefert. Hier unten ist die Versuch als ^ beschrieben.

16 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

gestellte Art GJoeosporwm Elastkae beschrieben, wurde von diesen Autoren die liieroben erwälinte SAfCAUDo'sche Species zweifellos übersehen , denn sonst wäre die Antstellnng der iVrt Gl. Elasücae verniutlieh dureli Cooke & Massee unterblieben. Oder es wäre wenigstens in einer Bemerkung unter der Art-Diagnose von Cooke & Masskk auf die mögliche Identität der beiden aufgestellten Arten hiiiüre wiesen worden.

Professor Dr. A. Zi.m:mermann hat zuerst die Vermntnng aus- gesprochen, dass Gloeosporium interuiedium Sacc. var. brevipes Saccardo und Gloeosporium Elasücae Cook f. &' Massee synonym sein könnten.

Diese Vernuitung von Zimmermann kann ich ietzt vollkommen bestätio-en, weil ich durch gütige Zusendung von authentischem Herbarmaterial von Gloeosponum inlermedhim Sacc. var. brevipes Sacc. durch Prof. Dr. P. A. Saccardo in Padua (Italien) und durch Zusendung von authentischem Herbarmaterial von Gloeosporium Ekisticae Cooke »Jt Massee durch Dr. D. Prain und G. Massee in die Lage versetzt worden bin, diese beide Arten mit einander und mit den von mir in Java, etc gesammelten Exemplaren dieser Conidien-Fruchtform miki-oskopisch vergleichen zu können.

Ich kann hier noch erwähnen, dass alle von mir untersuchten Conidienlager von dem authentischen Specimen von brevipes Saccakdo sich ganz in Uebereinstimmung mit der in Svll. Fun»;. I.e. nubli- cirten Diagnose als vollständig borstenlos erwiesen haben.

Wenn nicht jetzt durch die Entdeckung der Ascosporen-F'rucht- form der genannten Gloeosporium-kxi^w die selbständige Stellung dieser beiden Species als Fiuigi wiperfecti aufgehoben wei'den müsste, weil beide nur Conidien-Fruchtformen sind derselben Ascomyceten- Species, dann würde mau auf Grund der Prioritäts-Gesetze jetzt gezwungen sein, den SACCARDo'schen Namen als den ältesten gelten zu lassen. AVie gesagt, fällt aber jetzt diese Noth wendigkeit hinweg. lud es kann kein wichtiger Einwand dao;egen erhoben werden, wenn auch jetzt die borstenlose Conidienfruchtform mit Zimmermann u. A. weiter als Gl. Elasticae Cooke & Massee ano;edeutet wird. Indessen wäre auch wohl etwas dafür zu sagen, den Varietät- Namen brevipes von Saccardo für die echte Gloeosporii(m-YY\xc\\\- form zum Species-Namen zu erheben und diese Form als Gloeosporium brevipes (Saccardo) ni. anzudeuten. Gerade deshalb wäre hierfür etwas zu sagen, weil durch meine frühere Untersuchungen schon erwiesen wurde , dass das authentische Gloeosporium Elasticae Cooke & Massee eigentlich kein echtes Gloeosporium , sondern ein Colle- totrichum war, wodurch dann, bei strenger Befolgung der Nomen-

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN , U, S. W. 17

clutuiTcgclii eine Xaiueii-lMniiiulerung von Cooke & Massee's Species statttiiiden müsste. Weil es aber schon ein Pilz gibt, der den Namen Colletotrichum I'Jlasticae Tassi (sj^nonym mit Colletotrichum J'Jlasticae Zimmermann) trägt und weil diese Ait später l)esc]n-ieben wurde, wäre man in diesem Fall auf Grund der Nomenclatui -Regeln {}) gezwungen Zimmermann's Colletotrichum J^lasiicae umzutaufen und mit einem neuen Species-Namen zu belegen.

Alles zusammenfassend ist mehr gegen als für die angedeuteten Nomenclatur-Aenderun"cn anzuführen. Und dcsshalb wird der Speciesname Gloeosjmrii/m Elasticae Cooke & Massek auch jetzt von mir aufrecht erhalten.

Zur Vollständigkeit werden die Orio;inal-I)ias;noseu von Saccardo und von Cooke & Massee hier reproducirt:

Gloeosjjorium intermedmm Saccardo var. hrevipes Saccardo : Acervulis gregariis, punctiforniibus, nigris, dein erumpentibus, J i mill. diam.; basidiis fasciculatis, subsimplicibus , continuis, basi fuligineis, 14 18// longis et 3/^ latis; conidiis elongatis, utrinque rotundatis, rectis, hyalinis , eguttulatis, 14 IS// longis et 4 G jx latis. In foliis languentibus Fiel elasticae in calidariis in Gallia". [Saccardo Syll. Fungorum III (1884) p. 703].

„Gloeosporium Elasticum Cooke & Massee. „Pustules minute, scattered , turning black , chiefly on the upper surface ; conidia oozing out when moist, elliptical or elongated-elliptical , rounded at the ends, hyaline, granulär, sometimes nucleate, 12 20 X ^ /*• On dead leaves of Fkus elastica. Botanic Garden, Glasgow (D. A. Boyd)" [Cooke & Massee in Grevill. XVIII (1890) p. 74].

In Saccardo Syll. fungorum Vol. X (Pars II) (1892) p. 45G ist der vermutlich durch Druckfehler hei Cooke & Massee pul)li- cirte Name „elasticum'' umgeändert in: Elasticae.

^ 5. Ueber Gloeosporium Benjaminae Scalia.

Weil ich auf den Blättern von Ficus Benjaminae Linn. Fil. sowohl zu Gloeosporium Elasticae Cooke & Massee wie auch zu Colletotrichum Ficus Koorders gehörende Conidienlager von Neozimm. Elasticae in Java nachgewiesen habe, scheint es wün-

(') Saccardo |Prof. Dr. P. A.]. Noinenclatura mycologica in Annales mycologici. Berlin, 1904, Vol. II, p. 95—194. Vgl. auch: Magnus (Prof. Dr. P.), Einige Fragen betreffend die Nomenclatur der Pilze mit mehreren Fruchtformen in Festschrift zu Aschersou's 70 Geburtstage p. 431 438.

Verband, der Kon. Akad. v. Wetensch, (Tweede Sectie.) Dl. XIU N°. 4. D 2

18 BOTANISCHE UJSTEßSUCHUNGEN, U. S. W.

sc'liciiswiM-t kurz ciiiziii<ehen iiuf die in Italien von Prof. Dr. Scalia cntdei'kto iiiid von ihm als Gloeonporium Benjaminae Scalia be- sclirichene Art.

Für die Vollständigkeit lasse ich hier nach Saccardo \fyW. Fang. Will (1900) p. 45S] die ScAUA'sche Diagnose des Pilzes folgen.

G/ocosporium Benjaminae ScAiiiA in Mycetes siculi novi II in Btdiettino d'ell' Accademia Gioeni sc. nat. in Catania, Fase. 78 (1903). Maculis oi'bicularibus in j^agina superiore foliorum castaneo-fnscis vel fusco-])urpureis , linea atra, prominula constanter cireuinscri])tis, in inferiore snbfnligineis ; acervulis hvpophyllis subcirculaviter dispositis ovalibus vel oblongis ; fulvis, primiim epider- nüde tectis denique eam dilaceratam erumpentibus ; conidiis sub- ovalibns vel fere globosis, IS 24X^^-5 17, hyalinis, episporio niinute punctulato, plasniate grannloso vel varie guttulato farctis; basidiis crassis, brevibiis, papillaeformibus, hjalinis".

„Habitat: in foliis vivis vel \^\\^vn{\\& Fici Benjaminae, G\?ixA\Y\o Bellini di Catania, Febr.— Martio 1903" (Scalia 1. c. p. 9—10).

Aus obigem Citat geht hervor, dass Scalia's Gloeosporiwn sich nur mehr durch ,, rundliche oder eiförmige Couidien und durch „episporio punctulato" von Gl. Elasticae Cooke & Massee unter- scheiden soll.

Weil nun aber die Conidien von der Gattung Gloeosporium bekanntlich bei derselben Species zuweilen erheblich in Forin, Grösse, etc. von einander abweichen, kam es mir erwünscht vor, das Original-Herbarspecimen von Scalia's Art näher untersuchen zu k()nnen. Hierzu wurde mir durch gütige Zusendung von authen- tischem Untersuchungsmaterial aus Italien durch Prof. Dr. Scalia die Gelegenheit geboten. Die an diesem im März d. J. von mir empfangenen authentischen jNlaterial angestellte mikroskopische Unter- suchung ergab unter anderen folgende hier kurz zusammengestellte Resultate.

1. Die von Scalia gegebene Diagnose kann ich bestätigen, nur waren einige der von mir gemessenen Conidien etwas grösser, näm- lich bis zu 32 I«. long.

2. Gl. Benjaminae Scalia ist leicht scharf von Gl. Masticae zu unterscheiden durch die dicke fein warzige Conidien- Aussen wand, sowie durch die häufig rundlichen oder eiförmigen sehr grossen Conidien.

3. Die iVngabe Scalia's der Nährpflanze von Gl. Benjaminae Scalia kann ich nicht bestätigen. Denn die Blattform und die Nervatur von Scalia's Material ist scharf verschieden von Ficus Benjaminae Linn. Scalia's Pflanze ist nämlich eine andere.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 19

auch zur Uiitci-gattung Uru^/y/ii/a , gclKJrige Ficus Art, welche im hiesiiicu Kai. Botan. Garten in Üahlcii unter dem Namen Ficus retnsd vai". nitida King in den Gewächshäuser] i cultivirt wird. Diesen letztgenannten Speciesnamen kann ich als luk'hst wahrschein- lich richtig bestätigen , wenigstens stimmen die l^lätter damit gut überein. Die nähere sichere Feststellung dieser Ficus- Art muss, weil l^h'Ucn und Früchte nicht zur Verfügung stehen, unterbleiben. Es steht indessen jetzt fest, und dieses ist für unsere Zwecke wichtig, dass ScAiiiA's Ficus Benjamina nicht die echte Ficus Ben- öamina Linn, Fil. ist, wie diese letztere Art. z. J?. von King „The Species of Ficus" uml in Koouders & Valetok Bijdi-age N"". XI tot de kennis der boomsoortcn van Java in iMededeelingen van het Departement van Landbouw te Buitenzorg beschrieben worden ist. 4. Während die auf der eciiten Ficus Benjamina Linn. parasi- tisch vorkommende Gloeosporium Elasticae Cooke & Massee und CoJJetotrichem Ficus Koorders nur Ncbenfruchtformen siiul von dem Ascomyceten Neozimm. Elasticae Koord., gehört jedoch Gloeosporium Benjaminae Scalia nicht in den l^^ntvvicklungskreis dieses Ascomyceten.

§ 6. Unterscheidung der beiden auf Java auf

Ficus elastica vorkommenden Colletotrichum-Arten -.

C. Ficus und C. Elasticae.

Weil auf Ficus elastica zwei scharf verschiedene Colletotrichum- Arten vorkommen, ist es zweckmässig hier kurz anzugeben wie man beide Arten leicht unterscheiden kann.

Von Colktotriclum Elasticae Zimmermann ist Colletotrichum Ficus Kds. leicht zu unterscheiden durch folgende Merkmale :

1. Coli. Ficus Kds. Reife Conidien cylindrisch gerade oder schwach gebogen, an den beiden Enden stumpf oder abgestutzt. Die Conidien in grossen Massen blass rosa oder blass rosaroth. Sterile Borsten in eben erwachsenen Conidienlagern in der Regel nicht büschehg gestellt; meist 40 90/^ lang und nie über 150 fx lang. Dieser Pilz bildet in Reincultur auch borstenlose , mit der Gattung Gloeosporium ganz übereinstimmende Conidienlager. Aus- serdem bildet er unter günstigen Umständen (u. A. auf Blättern) Ascus-früchte. In der Regel findet man C. Ficus vorzugsweise als Parasit auf Blattfiecken lebender (noch nicht abgefallener Blätter)

von Ficus elastica Roxb. Ficus Benjamina Linn. F. sowie als

D 2*

OO BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Parasit und als Sa])ropliyt in der Steiigelrinde von erstgenannter und vcrinutiicli auch von letztgenannter Ficus-Art.

2. Coli. Elasticae Tassi {= C. Elasticae Zimmermann)- Reife Conidien sielielt'linnig , an beiden Enden spitz oder sehr spitz; in der Mitte immer viel breiter wie am oberen und unteren Ende. Die Conidien in grossen j\Iassen schmutzig gelblichgrau. Sterile B(n-sten immer deutlich büschelig gestellt, in der Regel 150 200 fx lang, zuweilen bis 350 fx lang. Dieser Pilz bildet nie borsten- lose Conidienlager und eine zugehörige höhere Eruchtform ist bisher nicht bekamit. In der Regel ündet man C. Elasticae nur auf ab- gefallenen, fast oder ganz abgestorbenen Blättern von Ficus elastica und Coffea arahica. Nur in sehr seltenen Fällen parasitisch auf- ti'etend , meist nur saproph} tisch.

Sehr leicht kann man auch noch diese beiden Species dadurch unterscheiden, dass mit einer gewöhnlichen ungefähr 10 12 fach vergrössei'enden Handlupe bei ColletotricJmm Elasticae die Borsten sehr gut und bei C. Ficus nicht zu sehen sind. Bei letzterer Species kann man die Borsten erst dann sehen, wenn man ein jMikroskop gel)raucht.

Von den anderen für Java beschriebenen Colletotrichum- Arten scheint mir C. Ficus Kds. ziemlich nahe verwandt an dem von Prof. ZnrMERMANN auf Coffea liberica in Java entdeckten und im Centralblatt f. Bacter. IV Abth. Bd. V[I (1901) p. 143 Eig. 16 17 beschriebenen und abgebildeten C incarnatum Zimmermann. Die sterilen Borsten sind bei letzterer Art jedoch über die ge- sammte Oberfläche der Sporenlager verteilt, während bei nicht zu alten Conidienlagern von C. Ficus Kns die Borsten in der Regel nur am äusseren Rande des Sporenlagers stehen. Jedoch bei sehr alten Conidienlagern und. ebenfalls in einigen Reinculturen des Pilzes in Agar, fand ich auch bei C. Ficus Kos eine solche Ver- teilung der Borsten , wie ZimmerxMann füi- C. incarnatum beschreibt.

Erklärung der Talcl J.

{Für die Grössoi der Figuren dieser Tafel und der J'olfjeudeii Tafeln wird hingeiüiesen auf die Maassangaben im Text).

J^'ig. 1. Bhttstiick von Ficus elastica mit Coniclien-lagerii («) von Colletotrichum Ficus von oben gesehen. Die Sporenlnger sind hier, znni Teil, aber durchaus nicht immer in concentrischcn Wellenlinien angeordnet ; b ist ein Seiten nerv des li'icus-Blattes.

Fig. 2. Obcrfiächenschnitt durch die Oberhaut eines Ficus elastica Blattes mit zwei Sporcnlagern von Colletotrichum ; durch- sichtig gemacht; von oben gesehen bei hoher Einstellung der Micrometerschranbe. Die schwarzbraunen sterilen Borsten schimmern deutlich durch die gehobene und eingerissene Blattcuticula. Jm Grunde der kraterähnlichen Otfnung sieht man die schwarzbraune, durch die Borsten begrenzte, prosoplectenchyma tische, die Conidicn- träger producii-ende Bodenschicht des Conidienlagers. Die Blatt- cuticula zeigt zahlreiche feine Risse.

Fig. 3. Junges, noch unter der Blattcuticula liegendes Sporen- lager von oben gesehen ; bei niederer Einstellung der Mikrometer- schraube und vorher durchsichtig gemacht. Die durchschimmernden Parenchymzellen farblos; die sterilen l^orstcii und das plecten- chymatische Conidienlager dunkelschwarzbraun.

Fig. 4. Blattquerschnitt von Ficus elastica mit einem durch die Cuticula durchs-ebrochenen Conidienlau:er. Letzteres ist vom Schnitt nicht median , sondern am Rand getroffen und daher sind auch in der Mitte der Zeichnung einige Boi-sten sichtbar. Einige junge Conidien sind sichtbar.

22 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

l<^iir. 5. Nicht medianer Querschnitt durch ein hervorgebro- chenes Conidienhiger mit sehr jungen und mit fast ausgebildeten Conidicu und mit 4 sterilen Borsten.

i'

l^^itr. 6. Querschnitt durcli lebendes Blatt von Ficus elastica

mit drei durchgebrochenen borsfintragenden Conidienlagern ; sche- matisirt.

Pier 7 Einige CünidienträiJ:er und eine sterile Borste eines Conidienlagers.

'n^

Pia. 8. Borstenlose {a) und borstenarme {b) Conidienlager auf sterilisirtes Blatt von Ficus elastica entstanden nach Conidien- Aussaat aus liorstenreichen Conidienlagern. Zwei der Borsten des Lagers b sind deutlich vom Rande entfernt in der Mitte des Lagers inserirt.

Pio-. 9, Durchgebrochenes borstenhaltiges Conidienlager und zahllose reife Conidien auf einem sterilisirten Blatt von Ficus elastica entstanden nach Conidien-Aussaat aus einer conidiogenen Reincultur.

Pio". 10. Bandförmige und cylindrische dicke Conidiensporen- llanken auf Pykniden-ähnlichen sehr alten schwarzen Colletotrichum- und Gloeosporium-Conidienlagern von Neozimm. Fllasticae auf der Oberseite eines im wenig feuchten Raum aufgehobenen Blatt von Ficus elastica. Bei grosser Feuchtigkeit fliessen die ausgetretenen Conidien- Massen zu forndosen flachen Häufchen zusammen, (schematisirt).

Fio-. 11. Haustorien von Colletotrichum Ficus in einerlebenden Blatt-Parenchymzelle von Ficus elastica.

F'ig. 12. Oberansicht einer Gruppe von Conidienlagern von Neozimm Elantkae Kds. am 16 I 07 gebiklet auf der Oberseite eines Blattes der Versuchspflanze N°. 233 Ficus elastica im Kgl. Botan. Garten in Dahlem (-Berlin), nachdem 6 Nov. 190G auf der Unterseite geimpft Avorden war mit einer fast \ Jahr alten aus Java von mir mitgebrachten Conidien-Reincultur dieses Pilzes. Alle Lager mit einer Ausnahme sind borstenlos. Die Zeichnung mit Camera angefertigt, aber schematisirt und gezeichnet, nachdem das Decko;las stark angedrückt worden ist. Das z. T. durch den aus- geiibten künstlichen Deckglas- Druck, z. T. durch das Hervorbrechen der Conidienlager hervorgerufene Zerreissen der Blattepidermis ist

S. II. KOOhDKIvS. B(it:iiiiscln' üiiUMsiicIiiiii^cii iibcr eini^'e in Javu vorkommende Pilze.

Taf.^1 I.

KOORDERS. DEL

V(jrh;ui(l. Kon. Ak;ul. v. Wetensch. 2e. Sectie, DI. XIU.

] Bijtel, lilh. P. ). Mulder impr, Leiden.

EüTANISCIIE UNTEllSUCHUNGEN, U.S. W. 23

in der Zoiclimiiig nicht angedeutet worden. Die Form nnd Lage

der Coiiidienlagcr ist liier jedoch so sorgfältig wie möglich angedeutet.

Bei a die einzige sterile Borste; bei /i» die abgeworfenen ConidicMi.

Fig. 1']. Crayon-Zeichnung von zwei Blattflcckcn mit z. ']'. con- centrisch angeordneten borstenreichen ( 'onidicnlagcin von Collc/o- trkhum Ficiis Kds [Neozlmm. Elasücae) auf einem leliendcm Blatt von Ficus elastica , nachdem das Rlatt abgeschnitten und im feuchten Kaum zu kräftiger Couidienbiklung angeregt woi-den ist. Die i-()t- liche Farbe wird verursacht durch die im auftällenden Lichte röthlich aussehenden Conidienmassen.

GAP IT EL II.

INFECTIONSVERSIJCHE MIT CONIDIEN UND CHLAMYDOSPOREN.

liifectionsversKch n. 37 : 17 Sept. 1905 in Purworedjo (Java) o-einipft die nach oben gelegte Unterseite eines dreieckigen Blatt- stückes, welches aus einem erwachsenen leidenden Blatt von Ficus clastka herausgeschnitten worden ist. Geimpft mit Conidien aus Conidienlagern von Colletotrichum Ficus Koord. Das Impfmaterial aufsetrasen durch wiederholtes Bestreichen mit einem Glasstab unter sofortiger Hinzufügung von Pflaumendecoct-Nährlösung. Das geimpfte Blatt in Petrischale feucht aufgehoben.

20 Sept. (3 Tage nach Impfung): Die mikroskopische Unter- suchung von Querschnitten durch das geimpfte Blattstück zeigte, dass einige der gekeimten Conidien schon von den Spaltöfinungen aus bis zu 70 /ca Tiefe ins Blattinnere dnrchgedrungen waren. jNIerk würdig war hier, dass mehrere Keimschläuche ohne vorher Chlamydo-Appressoricn zu Ijilden sofort in das Blatt-Innere einge- drungen waren, wie die Abbildung solches angiebt.

Lifectionsversuch n. 49h 22 Febr. 1906 in Pur woredjo geimpft lebend-absfeschnittenes Blatt von Ficus elastica in Petrischale. Als Impfmaterial wurde benutzt alte Reincultur von Gloeosponum Elasticae C. & JM. in Ptlaumendecoct. Diese Cultur enthielt zur Zeit der Impfung zahb-eiche Chlamydosporen.

4 ]\Iärz : noch kein Erkrankung. Blatt noch grün geblieben.

21 März: Blatt jetzt ganz braun veriärbt und abgestorben. Jetzt auf demselben zahlreiche Conidienlager und auch Perithecien (jung und alt) von Neozimm. Elasticae Kds. Und auf der Cuticula zahl- lose schwarze Chlamydo-Appressorien ; ausserdem auch noch zahllose ungekeimt gebliebene gewöhnliche, z. T. noch in Ketten zusammen- hängende, Chlamydosporen .

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 25

hifectionwersuch n. 64: 24 Nov. 1905 in PLivworefljo geimpft eine nur zwei Tage alte lleinonltur von (Jonidien von typisch borstcnreichen Conidienlagern eines Blattes von iHcus elastica. Geimpft auf Unterseite eines frisch abgeschnittenen Bhittes von Ficus elastica; das Blatt mit Unterseite nach oben in Petrischale feucht aufgehoben und nur geimpft in S mit Fettbleistift markirtcn Impf kreisen. Die Impfkreise der linken Blatthälfte mit Nadel geritzt, die rechte IJälfte nicht geritzt.

17 Dec. 1905: Die 8 Impf kreise durch Absterben des Blatt- gewebes bräunlich verfärbt; sonst zum grössten Teil das Blatt iio(;h blassgrün geblieben. In allen Impf kreisen, und am Rande derselben, zahlreiche Conidienlager; die meisten Lager borstenreich , einige Lager borstenlos, also sowohl Colletotrichum Avie Gloeosporiiim Conidienlager gebildet durch Aussaat von Conidien aus borsten- reichen {Colletotrichmii) Lagern. Im Inneren der bräuidich verfärbten Blatttiecken reichlich Mycel. Anf der Cuticula zahllose schwarze fast alle einzellige und mit nur einem Keiinporus versehene Chlamydo- Appressorien.

Infectionsversuch n°. 60: 17 Dec. 1905 in Purworedjo geimpft Conidien aus borstenreichen Conidienlagern von Colletotrklnim Ficus Küs. von , Ficus elastica Blatt. Geimpft auf Unterseite eines a])gc- schnittenen jungen Blattes von Ficus elastica; und nur innerhall) 0 darauf mit Glasbleistift gezogenen Impfkreisen; das Blatt mit der Unterseite nach oben in Petrischale anf feuchtem Fliesspapier. Die Blattspitze abgebrochen und unter den geimpften Blattteil geschoben.

23 Dec. 1905: Die nicht geimpfte abgebrochene Blattspitze ist grün geblieben, jedoch ist der ganze geimpfte Blattteil bräunlich verfärbt. Letzteres ist vom Mycel ganz durchwuchert. Auf allen Impf kreisen und in der Nähe desselben sind zahlreiche borstenlose und auch borstenreiche Conidienlager von Neozimm. Elasticae her- vorgebrochen. Auf einem Impf kreis wurden 184 Conidienlager (zum Teil schon, z. T. noch nicht durchgebrochen) auf 1 Quadratcenti- meter srezählt.

Ö^

Infectionsversuch n°. ISo : 29 April 1900 in Purworedjo, eine kaum 5 cm hohe Saatpflanze von Ficus elastica und zwar nicht nur die Blattunterseite, sondern nach Verwundung, auch der Stengel geimpft. Als Impfmaterial wurden benutzt zerriebene Blätter von Ficus elastica, auf welchen Conidienlager und A s c u s f r ü c h t e von Neozimm. Elasticae Kooru. in sehr grosser Zahl constatirt wor- den waren. Und vor dem Gebrauch Hess ich das Impfmaterial in

•Za BOTANISCHE UNTEllSUCHUNGEN, U. S. W.

einer Petrischale unter llinzufügung von Pflaumendecoct 2 X ^4 Stunden stellen. Xaeli dieser Zeit konnten liier zahllose secundaere Conidien l)eol)aehtet worden, welche an zerstreuten Couidienträgeru in ii:(!W(")hnlicher Weise acrogen entstanden waren.

8 Mai: alle 5 lilätter des Pflänzchens gelblich verfärbt abgefellen. Mikroskopische Untersuchung des Stengels ergiebt in der Rinde durchgebrochene und junge borstenlose Conidienlager von iWo^'/w;;^. Elnsticac und ausserdem zerstreute sterile Borsten, Avelche in Bau an CoUetoirkhum Ficus Kds. erinnern ; ferner im Inneren des Sten- gels grosse dauers})oren-ähnliche Bildungen, Avie ich dieselben noch nicht bei diesem Pdz gefunden habe.

Infectionsversuch u°. 164: 22 Mai 19üG in PurAVoredjo geimpft einige l^lätter einer sehr jungen kaum 12 cm. hohen aus Banjumas von Herrn Oberförster Beekman mir zugeschickten schön gesund aussehenden Saat-Pflanze von Ficus elastica. Geimpft mit Mycel und Conidien einer jungen Probirröhren- Agar- Pflaumendecoct-Cultur, welche gezüchtet war durch Aussaat von Conidien aus Conidien- lagern eines lebenden Blattes von Ficus elastica. Geimpft mit Deck- glas-methode; nur die linke Blatthälfte.

3 Juni : Einige Blätter mehr oder Aveniger Avellig-deformirt. Auf einem Blatt zeigt sich auf Blattoberseite, gerade dort, avo unter- seits geimpft Avurde, ein Infectionsflecken.

25 Juni (1 Monat und 3 Tage nach Impfung). Ein Blatt zeigt überzeugendes Resultat. Auf dem braunen Infectionsflecken konnten mikroskopisch borstenreiche Conidienlager von Colletotrichum Ficus nachgewiesen Averden, während die nicht geimpfte Blatthälfte ge- sund geblieben Avar und auch dasselbe mit den übrigen nicht geimpften Blatthälften der Fall war.

Infectionsversuch n. 212: 5 Juli lüOG in Purworedjo geimpft zwei Topfpflanzen von Ficus elastica; Blätter auf den Impfstellen geritzt. Nur die Unterseite der linken Blatthälfte geimpft. Als Impf- material Avurden benutzt Mycelstückchen und Conidien, Avelche an zerstreut stehenden Conidienträgern gebildet waren in einer nur 2 AVochen alten Petrischalen- Agar- Pflaumen- Decoct-Cultur, Avelche erhalten war durch Aussaat von Conidien aus Ä'eozimm. Elasticae Conidienlagern eines lebenden Blattes von Ficus elastica. Das Impf- material Avar also conidiogener Natur. Es wurde geimpft mit der Agar-Deckglas-metliode .

8 Juli (nur 3 Tage nach Impfung) schon bei einer der 2 Ver- suchspflanzen auf Oberseite von einigen geimpften Blättern kränkliche

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 27

schwärzliche einsinkende Infektionsflecken sichtbar, gerade dort wo imterseits das Inipfinaterial aut'g-etj'agen worden war.

13 -Tiili (10 'rage nach Impfung): alle geimpften Blätter zeigen auf der Oberseite deutlich einen grossen schwarzen oder schon gi-an- abgestorbenen Infectionsflecken. Die nidit geimpften Blattiiälftcn beider Versuchsj)flaiizen sind vollständig gesund geblieben. Die mikroskopische Untersuchung ergab Folgendes. Es befinden sicli auf den grau-abgestorbenen Infectionsflecken sehr zahlreiche borsten- lose und auch borstentragende junge subepidermale und auch durchgebrochene C'onidienlager von Neozimm. ßlasticae , mit zahl- losen reifen Conidien von dei' gewöhnlichen Form und (Irösse. Ausserdem tinden sich zwischen den durch Impfung der Unterseite auf der Blattoberseite hervorgerufenen Conidien lagern auch noch zahlreiche 0.5 0.8 ni.m. im Diameter messende, durch helle weiss- liche b'arbe schon mit unbewaffnetem Auge auffallende, von der Cuticula bedeckte Wülstchen oder Wärzchen. Es zeigt sich bei mikroskopischer Untersuchung, dass diese Wärzchen keine echte SoRAUEii'sche ,,Intumescenzen", sondern nur kleine Ansamndungen von coagulirtem Kautschuk sind. Diese ausschliesslich auf die von Mycelium von Neozimm. Elaatkae durchwucherten Blattpartien locahsirten coagulirten Kautschuk-Ausflüsse wird man, wie scheint, wohl sehr wahrscheinlich dem Reize zuschreiben dürfen, welche durch das parasitirende Mycelium auf das Blattgew^ebe ausgeübt wird.

Diese hier gegebene Erklärung für die Entstehung der erwähnten von der Cuticula bedeckten kleinen Kautschuk-Ansanunlungen scheint mir dcsshalb sehr wahrscheinlich die richtige , weil ich bei zahl- reichen anderen mit dem erwähnten Pilz ausgeführten Infections- versuchen bei Ficus elastica sehr häutig derartige localisirte kleine Kautschuk-iVusflüsse constatirt habe, und auch in den letzterwähnten F'ällen inuner die Pilzhyphen im Blattgewebe in uinnittelbarer Nähe der Kautschuk-Ausflussstellen nachweisen konnte.

Für erhöhten Kautsch u k-iVusfluss durch Reiz eines parasitischen Pilz liegen, soweit mir bekannt, derartige Beobachtungen in der Literatur noch nicht vor. Dagegen ist für einen durch Parasitisnuis eines Pilzes {}) erhöhten Ausfluss von Gununi (Gonime(^) Fran-

(') Zuerst beschrieben als Conjunon Boijcrinclüi Oüdemans; nach Aderiiold synonym mit Clasterosporiuni carpoplnlum (Lkv.) Aderhoi.d; nach Vuili.emin ist die Ascosporen fruchtforra Ascospora Beijerinckii Vuill. wovon der Name von Saccaruo umgeändert worden ist in Astcrula Beijerinckii (Vuii.L.) Sacc. Nach Lindal' (in Soraueu-Linüal- Reii Handbuch Pflanzenkraukheiten Bd. II (1906) p. 236 soll die von Vi:ir.i.F.MiN be- hauptete Zugehörigkeit der Ascospora zu Coryneum noch nicht sicher sein.

(') Weil das Wort Gummi in deutscher Sprache zuweilen auch in der Bedeutung von Kautschuk gebraucht wird z. B. in dem Wort Gummi-Waareu, und aus dieser Zwei-

2S BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

zösisclO (liircli die Entdeckung von Prof. Dr. Bei.ieuinck in 1886 und durcli die späteren grundlegenden Untersuchungen von diesem Forseher und von Dr. Aderhold die Entstehungsursache endgültig kliir irelciit worden. Eür die neueste Literatur über diese von l^EiJEuiNCK entdeckte parasitaire Gummosis bei Amydaleen sei hier hingewiesen auf: Dr. Beijerinck et Dr. Ra.nt, Sur l'excitation par trauinatisnie, le ])arasitisme et l'ecoulement gommeux chez les Aniv!?dalees , in Extrait des Archives Neerlandaises des Sciences Exactes et Naturelles Serie II Tome XI p. 184, wo die frühere Literatur angegeben ist und neue Experimente beschrieben werden.

InfeciionsversucJi n°. 214: 4 und 5 Juli 1906 in Purworedjo zwei gesunde 0.3 Meter hohe Topfpflanzen von Ficus elastica geim])ft mit Deckglas-methode, nur die eine Blatthälfte und nur Unterseite. Als Impfmaterial wurde benutzt eine Reincultur von Coni- dien von Neozimm. Elasticae (= Colletotnchim Ficus Kds) von Blättern von Ficus Benjamina (leg. Dr. Tu. Wurth).

10 Juli (5 Tage nach Impfung) keine InfectionsÜecken sichtbar und jetzt die früher ungeimpft gelassene Blatthälfte (Unterseite) mit conidiogenem Impfmaterial geimpft, welche jetzt hergestellt ist durch zerriebene und mit sterilem Nähragar gemischte Fragmente eines durch Dampf sterilisirten Ficus ^/r/.5i'/m-Blattes , auf welchem sich durch Aussaat von Conidien von Neozimm. Flasticae von Ficus Benjamina reichlich Conidienlager dieser Keozimm. gebildet hatten. Hier wurde also nicht direct von Ficus Benjaviina^^vS. Ficus elastica übergeimpft , sondern auf Ficus Benjamina erst geimpft, nachdem das Impfmaterial auf todtem sterilisirtem Blatt von Ficus elastica über- geimpft worden war.

15 Juli, also 5 Tage nach der zweiten Impfung zeigt sich ein Infectionstlecken auf Oberseite des jüngsten Blattes und zwar nur dort, wo unterseits am 10^®° Juli geimpft worden ist. Die Impf- stellen, wo nur am 5 Juli und nicht wieder am 10 Juli geimpft worden war, zeigen aber keine Erkrankung.

Die mikroskopische Untersuchung der oberseits stark eingesun- kenen Stelle des erwähnten Infectionsfleckens der Blattoberseite der Impfung von 10 Juli ergab, dass sich hier auf der Oberseite schon einige junge subcpidermale Conidienlager und auch schon einige dm-chgebrochene borstenlose Conidienlager von Neozimm. Elasticae und im Inneren des Blattparenchyms reichlich das JMycel dieses'

deutigkeit Missverständaiss hervor «^elien kann, scheint mir die oben gegebene Umschrei- bung nicht überflüssig, um so mehr weil ich in einem holländischen Referat über die Arbeiten von Beijerinck und Eant schon den Beweis für ein derartiges Missverständniss fand. S. H. K.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 29

Pilzes gebildet hatten. Die nimtoniisclie Untersuch img ergab ferner, (lass die Kiiisenkniig der HIattol)e]Hiiclie daduicli verursacht war, dass überall, wo das Mycel in demselben bis /iir niclir/elligeii Avasserreichen Epidermis (Iur('lig(!diunfi;en war, dieses Wassi-r- gewebe (^) ganz flacli zusammengesciirunipft waren unter Hraiiii- färbung der Zellwiinde.

Durch den hier beschriebenen Versuch ist mit Sicherheit fest- gestellt, dass die dunih Neozimm. Jüasticae {==■ CüUetotricliim. FicuH Kds) verursachte J^lattkrankheit von Fka)i e/astica überti'a<i;en wer- den kann durch Ficus Bciijamlna , sei es vielleicht aucii nicht von der lebenden Ptlanze auf die lebende Pflanze, jedoch sicher durch die Vermittlung abgestorbener Blätter von F'icus elasiica.

In einer kritischen Besprechung von Sat-mon , On specialisation of parasitism in the Erysiphaccae (Beihefte z. Botan. Ccnti'alblatt vol. XIV, 1903, p. 261— .310 tal). XVIII) sagt Prof. Dr. Xegeh Polgendes :

„Die nur teilweise oder unvollkommen gehmgencn liifectionen nennt Verf [Salmon] „Subinfection". Derartige Erscheinungen wui- deii auch vom Ref. (Neger) bei seinen Versuchen beobachtet".

„Wenn sich ferner ergeben hat, dass das Olduim von Bromms inten'upins , B. hordeaceus und B. commutatns nicht auf B. sterilis übero;eht, wohl aber auf die der o-leichen Section ansjehöi-ende B. teciornm, und wenn andererseits das üidimn von B. tectorim die B. sterilis inficirt, so kann B. tectorum gewn'ssermasseii als Brücke dienen zwischen B. intefruptus, B. hordaceus und B. commutatns einerseits und B. sterilis andererseits, oder auch als Vermittlung zwischen den beiden Sectionen Serrafalcus und Stenotjromus'\

„Auch für Arten der gleichen Section scheinen solche ,,bridgeing „species", wie Verf. (Salmon) sie nennt zu bestehen" (Negeu 1. c. p. 117— 118).

In dem von mir oben beschriebenen Fall, in welchem hol Ficus elastica die erfolgreiche Infection der lebenden Blätter mit conidio- gener Reincultur von Neozimm. Elasticae , welche von Ficus Ben- jamina Linn. stammte, erst stattfand nachdem diese Reincultur über geimpft worden war auf ein durch heissen Wasserdampf ge- tödtetes steiilisirtes Blatt von Ficus elastica, bildet das getödtete Blatt von Ficus elastica gewissermassen auch eine,, Brücke" für die Uebcrtragung von dem lebenden Blättern von Ficus Benjamina auf die lebenden Blätter von Ficus elastica.

C) Eine deutliche Abbildung von Wassergewebe eines Blattes von Ficus elastica findet sich in Engler-Prantl Natürl. Pflauzenfam. Teil III, 1, p. p. 08 Fig. 49.

30 BOTANISCHE UXTERSUCHUNGEN , U. S. W.

Weil für inciiieii Versuch mit zweimaliger heterogener Impfung dieselbe VersuchspHanze, d. li dasselbe PHauzen-ludividuum , be- nutzt wurde, ist daher der mögliche Einwand einer individuellen Iinuumität gegen conidiogenes Impfungsmaterial ausgeschlossen. In- dessen bezieht sich meine erwähnte Beobachtung jedoch nur auf einen einzigen Fall, und es verdient dieser Uebertragungsversuch von Neo-imm. Elastkae mit zahlreichen Pflanzenindividuen wiederholt zu werden.

Infectionsversi'c/i )°. 238: ß Nov. 1906 geimpft im Kgl. Botan. Garten in I)ahleni(-Berlin) eine 15 cm. hohe, sehr junge Topfpflanze von Fictis elastica, mit x\gar-L)eckglas-methode mit einer über drei Monate alten aus Java, nach Dahlem (bei Berlin) mitgebrach- ten Probirröhrchen- Ao-ar-Cultur von Conidien von Colletotrichum Ficus Kds. (jeimpft wurde nur die Unterseite und nur die linke Blatthälfte. Die Pflanze nach Impfung unter Glocke feucht im Gewächshaus (bei 25° C), nachher im Zimmer (bei 18° C.).

2S Nov. Keine Erkrankuno; sichtbar.

14 Januar 1907. Endlich entscheidendes Resultat erreicht. Es zeigt nänüich das eine der 2 noch an der Pflanze sitzenden Blätter auf der Oberseite, gerade dort wo unterseits geimpft wurde, einen grossen Infectionsflecken und auf demselben sind mit der Lupe schon einige röthliche Sporenmassen sichtbar. Ausserdem hat sich hier ausnahmsweise , in Folge der besonders grossen Luftfeuchtig- keit unter der Glocke, ein ziemlich reiches weissliches Luftmycel gebildet , wie solches in Probirröhrchen auf Agar bei Cultur von Colletotrichum Ficus Koord. von mir erhalten wurde. Mikroskopisch zeigt es sich , dass die erwähnten Sporenmassen gebildet sind in Conidienlagern, welche z. T, zu Colletotrichum Ficus Koord. z. Teil zu dem borstenlosen Typus von Gloeosj^iorium Elasticae Cooke & Massee gehören. Dagegen sieht die nicht geimpfte Blatthälfte luul auch das ganze zweite Blatt der Versuchspflanze ganz gesund aus. Der Infcctionsversuch ist hier also sehr gut gelungen , hat aber relativ lange Zeit nöthig gehabt um deutlich zum Ausbruch zu kommen.

Tnfectionsversuch n. 258: 15 Deceoiber 1906 eine Steckling- Topfpflanze von Ficus elastica von + 0.5 M. Höhe geimpft im Kgl. Botanischen Museum in Dahlem (bei Berlin) mit Conidien von Neozimm. Elasticae. Diese wurden durch Abpinselung mit Wasser erhalten von einem absterbenden Blatt von Ficus elastica, welches von mir in einem Gewächshaus des genannten Ksrl. Bot. Gartens gesammelt und behufs reichlicher Conidienbildung einige

150TANTSCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 31

Tilge in feuchter Ghissehale im 'riiermostat aiifgcliobeii worden \v;ir. Die Impfung geschah durch Bestreichung mit einem Ghisstal). Es wurde nur die Unke Hälfte der Hhittunterseite geimpll und die 4 unteren JJlätter wurden vorsichtig mit Nadel auf den Impfstellen gezitzt,

21 December: noch keine Erkrankung sichtbar. Jet/t dieselben schon geimpften Hlatthälftcn wieder mit c(jnidiogenem Impfmaterial geimpft. Jetzt geschah dieses mit der Deckglas-methode und als Impfmaterial wurde benutzt eine nur wenige Tage alte Agar-Petri- schalen-Reincultur von Neozimm. Elasticae (stammend von i'icus elastica aus dem Kgl. Botan. Garten in Dahlem) in welchem zur Zeit als ich die Cultur für Impfung benutzte reichlich Bildung von secundairen Conidien an zerstreuten Conidienträgern beobachtet wurde,

27 Decend)er 1906: Auf einem Blatt ist ein schwärzlicher ein- a-esunkener Infectionsflecken auf der Blattoberseite sichtbar, gerade dort wo am 21^"" Dec. das neue Impfmaterial aufgetragen worden war. Sonst alle Blätter gesund aussehend.

7 Januar 11)07: Auf dersell)en schon 27 Dec. Erkranknng zeigenden Blatthälfte zeigt sich auf der Oberseite jetzt ein zweiter Infectionsflecken , auch gerade dort, wo am 21 December das neue Impfmaterial aufgetragen worden war. Und die mikroskopische Untersuchuno; des «-rössten Infectionsfleckens auf der Blattoberseite ergab mehrere junge und durchgebrochene borstenlose Conidienlager von Neozimm Elasticae.

14 Januar: Die beiden Infectionsflecken reichen jetzt schon beide fast vom Rand bis zum jMittelnerv des Blattes. Die nicht geimpfte Hälfte dieses stark erkrankten Blattes, sowie die beiden übrig- gebliebenen Blätter sehen noch ganz gesund aus. Im photogra- phischen Atelier von Herrn Erkens in Steglitz heute die Versuchs- pflanze photographirt.

Lifectionsversuch u. 265: 29 Dec. 1906 im Kgl, Botan. Garten in l)ahlem geimpft drei ungefähr ^ Meter hohe Topfpflanzen von Ficus elastica in Dahlem im Gewächshaus des Kgl. Bot. Gartens. Die Blätter wurden nicht geritzt und mit Pulverisator (am 29 Dec.) bespritzt mit Conidien aus borstenlosen und borstenhaltigen Conidien- lagern von Neozimm. Elasticae. Diese Conidienlager hatte ich erhal- ten durch Aussaat einer Deckglas-Conidien-Reincultur auf steriiisirtes Blatt von Ficus elastica. Und das Impfmaterial war erhalten durch Abpinselung der Sporenmassen mit Wasser, ^'or dem Gebrauch wurde das Impfmaterial ausserdem noch mikroskopisch controlirt: die für die Impfung benutzten Conidien Avaren fast alle 10-i 14 /x lang, also von gewöhnlicher Grösse.

32 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

9 Jniuiar 1907: Keine Erkrankung sichtbar; jcdocli konnte ich mikroskopisch zalilreiclic Ciilaniydo-Appressorien auf der mit dem Im{)füiatcrial licspritzten Bhitt-Unterseite nachweisen.

17 .laiiiiar: lunige der Blätter zeigen sehr kleine schwarz ver- färbende Tnfections- Flecken; dieselben sind aber noch sehr wenig autfäüig und Conidieidager haben sich noch nicht auf den geimpften rtlanzen entwickelt.

Infectionsversmh n. 267 : 29 Dec. 1900 geimpft in Dahlem im Gewächshaus im Kgl. l^otan. Garten 8 kaum 3 cm. hohe Saat- Pflänzciien von Ficus elastica. Impfmaterial (Conidien), Impf- methode (nur mit Pulverisator), etc. wie in Versuch n°. 265.

5 Januar 1907: Keine Erkrankung macroskopisch sichtbar. Jedoch konnte ich mikroskopisch auf den geimpften Blättern, sowohl auf Ober- wie auf Unterseite, zahlreiche Chlamydo-Appressorien nach- weisen und diese Haftorgane befinden sich vorzugsweise dort, w'o die Epidermiszellen zusammentreffen , nämlich oberhalb der Scheide- wände dieser Zellen.

17 Januar: Noch keine Erkrankuno; sichtbar.

Lifectionscersifch n 268: 2 Januar 1907 in Dahlem, im Kgl. Bot. Museum zwei Stücke aus bisher gesund gebliebenem Blatt von Versuchspflanze 258 {Ficus elastica) geimpft und in einer Petrischale feucht aufgehoben im Thermostat bei 20° 28° C. Geimpft mit Conidien aus Neozimm. Blasticae Conidienlagern eines Blattes von Ficus elastica.

9 Januar : Innerhalb der Impf kreise des mit der Biattunterseite nach oben gelegten Blattstückes zahlreiche Conidienlager (aber keine Perithccien) von Neozimm. Elasticae gebildet; auf diesen erheben sich dort, w^o das Blatt nicht besonders feucht ist, keine röthliche Sporenranken und dort, wo das Blatt sehr feucht ist, flach ausge- breitete rötliche Conidien Massen.

Infecüonsversuch n. 276: 19 Februar 1907 (Tafel II, Fig. 4—7). Im Kgl. Botan. Museum in Dahlem(-Berlin) geimpft die Oberseite und Unterseite von abgeschnittenen Stücken lebender Blätter von Ficus elastica im Hängetropfen auf Deckglass. Der Versuch wurde folgenderweise aufgeführt.

Von einem mir aus einem Gewächshaus des Kgl. Botanischen Gartens in Dahlem gütigst zur Verfügung gestellten sehr jungen Keimpflänzchen von F'icus elastica, welches die Cotyledonen noch nicht abgeworfen hatte und nur vier J,— 1 cm. lange Blätter trug,

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 83

imd wolchos 2 mir 1 .V cm. hoch war, wurden zwei oresund aus- seli(ni(U', Hliittci' al)g(!S(;liuittcn. Und diese Blätter wurden, huicIkIcih sie wiederholt mit Wasser abgespült worden waren, mit einem Sealpeil in zwei oder drei Stiieke geteilt. Diese Blattstüekehen wurden dann in KiiEBAHN'sche üeckglas-fenehte-Kaniniern ^) in einen llängeti-oi)t'en sterilisirten Wassers gebracht, und so gelegt, dass sowohl die Ober- wie die Unterseite der Bhittstüeke mit starken Objectiven unter dem Mikroskop untersucht werden konnte. Nun zeigte sieh, wie ja bei diesen sorgfältig abgewaschenen Blättern der sorgfältig erzo- genen, gesund aiissehcnden Pllänzchen erwartet werden konnte, diiss auch mil starken VeriJT(")sseruno;en weder Conidien noeli Clilanivdo- Appressorien von Neozinnn. Elasticae, noch andere Pilzsjjoren sich auf den Blattobertiächcn fanden. Und ferner ergab die mikros- kopische Durchmusterung (mit Hülfe des Abbe'schen Condensors), dass auch das Innere der für den Versuch benutzten Hlattfragmente vollständig frei war von Mycel und dass die Chloropliyllkörner, sowie das Protoplasma einen normalen, gesunden Eindruck machten.

Nun wurde in diese hängende Wassertropfen nnt ausgeglühter Blatin()se eine grosse Anznhl frisclier reifer Conidien von Ncozimm. Plastica hineingebrach I und dann wurden die J^lattfragmente in dem Wassertropfen mit ausgeglühter Platiimadel so hin und her bewegt, dass angenonunen werden konnte, dass die Conidien sich in genügender Anzahl augesammelt hatten auf derjenigen Blattseite, welche dem Objectiv zugekehrt war.

Hierauf wurden die KLEBAiiN'scheu feuchten Kammern auf Zink- leiterchen unter eine Culturglocke gestellt. Und dann wurde bei Zimmertemperatur von ] 18° Celsius die Keimung der Conidien und die weitere Entwicklung durch continuirliche Beobachtung unter dem Mikroskop verfolgt. Und so wurde versucht über die biologische Rolle der als Haftorganc functionirendeu „Chlamy- dosporen" mit Sicherheit Auskunft zu bekommen und unter dem Mikroskop das Eindringen des Parasiten in die Nährptianze zu beobachten.

Die hier erhaltenen Pvesultate waren in allen Beziehungen im Einklänge mit den llesultaten der mit lebenden Pflanzen von mir ausgeführten Infectionsversuche.

Es verdient hier noch bemerkt zu werden, dass die für Infection im Hängetropfen benutzten Conidien von Neozimm. JiJlasticae mikxm-

') Diese feuchte Kammer ist als eine Modification der Kammern von Ranvier und von Selenka-Schulze auf zu fassen, wie dieselben in Strassblrger, Botan.Prakt. (1902) 454—455 beschrieben und ab";ebildet worden sind.

Verband Kon. Akad. v. Wetensch. (ie Sectie) Dl. XIII. n . 4. ^ «^

AT

34 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W

kopisfh voilicr cuutrolirt worden waren und mit ausgeglühter Plati- nöse entnommen worden waren aus Conidieidagern von einem Blatte von F/'c//8 elastica einer Topf})flanze des Kgl, Botan. Gartens in DaliliMu, und dass dem Deckglass-IIänge- Wassertropfen keine Nähr- lösung zugesetzt wurde, und ferner, dass durch den zweckmässigen Bau der IvLEBAiiN'schen feuchten Kammer genügender Luftzutritt hei der Keimung gesichert war.

2S Februar. Es stellte sich etwa eine Woche nach der Imp- fung Folgendes heraus. Fast alle Conidien waren gekeimt. Und dabei zeigte die Keimungs-Entwicklung der frei im Wassertropfen weitab von dem Blattfragment liegenden Conidien ein ganz anderes Verhalten als bei den Conidien, welche sich auf der unver- letzten gesunden Blattoberfläche befanden. Letztere hatten alle einen nur ganz kurzen, unverzweigten oder Jiur sehr wenig verzweigten hyalinen Keimschlauch gebildet, welcher ohne Ausnahme am Ende ein meist abgeflacht kugeliges schwarzes oder schwarzbraunes Chla- mydo-Appressorium gebildet hatte (Tafel II, Fig. 8, ü). Diese Haft- organe hatten sich mit ihrer flachen Basis der Cuticula so fest angeheftet, das dieselben sogar unter dem kräftigen Strahl einer Wasserleitung, und sogar auch nach Aufkochen in Alcohol , noch fast alle auf dem Blatt fest angeheftet blieben, während die zarten Keimschläuche mit den für die Impfung benutzten Conidien unter dem Wasserstrahl bald alle wesfoeschwemmt waren. Bevor mit dem Abspülen angefangen wurde, konnte constatirt worden, dass sowohl die Conidien wie die Keimschläuche , welche sich auf der Blattoberfläche befanden, vollständig inhaltsleer Avaren. Der Inhalt war zweifellos in die Chlamydo-Appressorie übergegangen soweit er nicht schon zum Aufbau dieses Haftoro:anes verbraucht wor- den war.

Eine Durchmusterung der Blattfragmente ergab ferner, dass die ganzen Blattoberflächen mit einer aussergewöhnlich grossen Anzahl der eigentümlichen schwarzen, unten mit hellem Porus versehenen, Haftscheiben bedeckt waren, während man bei einigen der Haftorgane deutlich einen kurzen hyalinen blasigen Fortsatz sehen konnte, welcher mehr oder weniger senkrecht in das Zellinnere der Nähr- pflanze eingedrungen war. Diese haustorienartigen Fortsätze waren nie tief in die Epidei'mis eingedrungen und in keiner einzigen Epidermiszelle hatten sich darmartige Mycel Windungen entwickelt, wie solche von Frank 1. c. und de Bary 1. c. in ähnlichen Fällen bei den von ihnen untersuchten Pilzen beobachtet hatten. Im Ganzen war also die geimpfte Epidermis im Innern mycelfrei geblieben, mit Ausnahme der sehr kurzen hyalinen Ausstülpungen der Chla-

BÜTANyiCJlK UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 35

iinclo-AppiTsscM'ioii , wclclic die CuticJila perlorirl liattcni. (Tafel II,

Fig. 1—7).

Feiner zeigten keine einziuc l'i|)i(leriiiiszclle, auch nicht diejenigen

auf \vel(;]ien vier nnd mehr ('ldain\ do-Apprcssoriöu festgehaftet sasson, die geringste Ih'äunung des Zellinhaltes, wie solche von dk Baiiy 1, c. hei einem anderen l'ilz heohachtet worden war. Und die Chloropln llkfhiier, sow it' der (ihrige Inhalt der unverletzt gehlie- beuen HIalt/ellen , machten alle noch einen gesunden h]indi'nek.

Die im 1 liingetropfen , weit vom Hlattfraginent gekcimtcn ( onidien /eiglen in ilirei' l^^ntwicklung ein ganz, anderes Verhalten als die an!' der Hlatl<)herlliicli(^ ausii'ekeimteii Conidien. Krstere waren nändieli zu sehr langen iiml verzweigten bVulcn ausgewachsen. Am linde dieser Fäden befand sicdi aber auch meist eine schwarze mit Keim- porus versehene ( 'hhunydospore, welche den auf dem HIatt gebil- deten C'hlaniydo-Appressorien mehr oder weniger ähidieh sahen.

12 März (drei Wochen nach der Impfung): war das Resultat sehr schiMi , deim in zahlreichen Epidermis-Zellen hatten sich jetzt aus dem blasenartigen Fortsatz der Chlamydo-Appressorien daniiartig gewundene llyphcn entwickelt, welche auch in die tiefer liegenden Zellen der NidirpHanze eingedrungen wai'eii. ('Jafel IT, Fig. 1 0 nnd 11). Tnd fiberall war die Farbe des Bhittes jetzt sehr blassgrilu gewoi'deii, hier und dort mit kränklich gebräunten Stellen. Das Blatt war jetzt schon am Absterben, und die Widerstandsfähigkeit der Zellen o-co-en das weitere Findlingen der oben erwähnten blasen- artigen Fortsätze der Chlamydo-Appressorien war dadurch lieiab- gesetzt. In einigen der Epidermiszellen zeigten sich schon reichliche Hyphen-Verknäuelungen , welche als Aidagen von C'onidieidagern aufu-efasst werden dürfen, liulessen wurden in diesem Versucli, obwohl er drei Wochen dauerte, keine Conidien gebildet.

In deutlicher Weise geht aus diesem Versuche die wichtige Rolle hervor, welche die Chlamydo-Appressorien bei der Infection von Ficus elastica spielen, wenn die Conidien durch Tau oder Regen, aus den Conidienlagern von Colletotrichum Ficus Kooud. und Gheosporium Elmticae Cooke & Massee über die Rlätter und grünen Z weise von einer Ficus elastica Pflanze verbreitet werden. Denn wir sehen, dass aus jeder dieser so wenig widerstandsfähigen zart- gebauten Conidien eine dickwandige Chlamy do spor e hervorgeht, welche nicht nni- als IJ a u e r s [> o r e fungieren kann , sondern welche zugleicherzeit auch als Tlaftorgan, als Chlamy do-Ap pres- sorium ausgerüstet ist und welche so fest an der Blattoberfläclie angehaftet sitzt, dass sogar ein kräftiger Regen dieselbe nicht abspülen kann. Sobald nun die Existenzbedingungen der Ficus-

D3*

36 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Blätter oder gewisser Teile der Ficus-Blätter (z. B. durch Verwun- dung, (luroh ungünstige Culturbedingungen) geschädigt und abge- schwäciit siiul, kann auch von jeder dieser als Chlaniydo-Appres- sorieii fuiictionierenden „Dauersporen" Mycel in das Innere der Wirth.^pÜanze eindringen und sich daraus neue Eruchtlager des Pilzes entwicklen, lange Zeit nachdem die zartgebauten Glocosporium- oder Co//efof?'ic/iU?n-Comdien schon zu Grunde gegangen sind. Auch auf scheinbar ffesund aussehenden ßicffs elastica Blättern und Zweigen bildet alle denselben anhaftenden Chlaniydo-Appressorien einen In- fection heerd, welcher nur auf günstige Umstände wartet, um sich weiter zu entwickeln.

Aus früheren Infectionsversuchen haben wir gesehen , dass bei Neozimm. Elasticae die Ascosporenfruchtform nur auf den abgestor- benen Blättern und Zweigen zur Reife kommt, während Ascosporen auch nicht verwundete, kräftige Blätter von Ficus elastica infiziren können. Nun geht aus dem oben Mitgeteilten, sowie aus meinen anderen Versuchen mit Klarheit hervor, dass diese mit den Blättern abfallenden und denselben fest anhaftenden Chlaniydo-Appressorien auf den absterbenden und abgestorbenen, auf der Erde liegenden Blättei'u auch zur Entwicklung von Ascosporenfrüchten führen können und somit auch in dieser Richtung die wichtige Rolle behaupten, welche sie bei dem Anfang und bei der Verbreituno- der durch Neozimm. Elasticae verursachten Blatt- und Stengelkrankheit von Ficus elastica spielen.

Zugleicherzeit geht aus diesen Betraclitungen zur Genüge hervor, dass bei der Bekämpfung dieser Pilzkrankheit durch Bespritzung wie Bouillie bordelaise oder anderen sonst häufio- heilsamen Funiii- ciden desshalb nur sehr wenig Heil erwartet werden darf, weil selbstverständlich gerade diese Chlaniydo-Appressorien durch ihre dicke widerstandsfähige Membran gegen derartige pilztödtende Lösungen oder Mischungen vortrefflich geschützt sind.

Im Zusammenhange mit meinen Beohac]itmi(]e7i über die biologische Bedeutung der als „Haftorgan' functionier enden üJilamydo-Appres- sorien von Neozimm. Elastica bei Infection von Ficus elastica, ver- dient hier citirt zu werden , was de Bary über ähnliche Haftorgane bei Pcziza Sclerotiorum (in Botanische Zeitung 1886, S. 414) mitteilt:

„Es ist noch besonders darauf aufmerksam zu machen, dass die vom Haftsbüschel ausgehenden Zweige zunächst grössenteils nicht eindringen , sondern auf der Aussenfläche des Pflanzenteils bleiben . . . Beginnt das Absterben der vom Büschel berührten Zellen Ijevor der Pilz in und durch die Epidermis resp. das Rübenperidern,

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 37

gc(lrimL!;cii ist.... ffieraiis folgt, dass din Pilz t/kltcnd wirkt duirli etwas, was in und durch die Wände ins Innere der Zellen drinjit und sieh hier weiter verbreitet, und das kann nur eine ilijiniidirende Flüssigkeit sein, welche er ahgibt". (de }^a\{\ I. c. ]>. 1 1 l),

liier niuss nun hervorgehoben werden, dass bei Neozimni. Fjlastkae von einer derartigen, die b^piderniis/ellen dir W irlli^pllanze abt(")denden Wirkung, und von einei' im Ziisiiiniiieidiang damit stehenden Hräunung der von dem ('hlaniydo-A|)pressoriuni bei'iilirten Hlattstellen, nie etwas von nur constatirt wni'dc, wenigstens nie bei d"ii aus Conidien hervorgegangen I laftorganen. Ivs bleibt indessen nicht ausgeschlossen, dass die aus den Ascosporen liervoj-gegangenen Chlamydo-Appressorien eine derartige abt()dende \A irkuiig bei iinvc-r- letzten gesunden Epidermis/ellen wohl zeigen. Denn aus meinen mit Neozimm. Elastkae gemachten Tnfectionsversuchen geht in überzeu- gender \A'cise hervor, dass die Infet^tionskraft von Ascosporen bei diesem Pilz viel grösser ist als von Conidien. Versuche mit Neozimni. Ascosporen-Im])fung von Ficin^ claslica im IJängetropien auf Deck- glas, liegen aber bis jetzt noch nicht vor.

Erlvläriiiiii tier Tafel I!.

"D

(Für die Grössen der Figuren tcird I/ingeiciesen auf die Maassanyahen im Text).

Fig. 1 und 10. Chlamvdo-Appressorien (Haftorgane) von Neozimw. Elasticae , drei Wochen nach Aussaat der Conidien auf ein Fragment eines lebenden Blattes eines sehr jungen Saatpflänz- chens von iicus elastica aus dem Kgl. Botan. Garten von Dahlem. 01)eransicht der Blattoberseite. Die darmartigen Windungen der aus dem Keimporus des schwarzbraunen Haftorganes in das Innere der Xährpflanze eingedrungenen liyphen sind sehr reich an Protoplasma, während die auf der Epidermis liegende ausgesäete Conidie und der daraus hervoro;eo;ano;e Keimschlauch schon voll- ständig inhaltslos sind. Die erwähnten darmartigen Mycelwindungen im Inneren der Epidermiszellen sind l)ei niederer Einstellung der Mikrometerschraube, dagegen das Haftorgan, etc. bei höherer Ein- stellung (mit Zeichen-Camera) gezeichnet. Weitere Erklärung im Text.

Fig. .C. - Resultat des Infectionsversuches n°. 69. Conidien von Colletotrichum Ficus Kds. in 0 Impfkreisen geimpft 17 Dec. und Resultat gezeichnet 24 Dec. 1905. Erklärung im Text.

I'ig. 3. Obenansicht einiger Chlamvdo-Appressorien, welche hervorgegangen sind aus Conidien von Neozinim. Elasticae Kds. auf der Epidermis eines abgeschnittenen und im feuchten Raum auf- gehobenen Blattes von Ficus Benjarnina Linn. aus einem Gewiichs- haus des Kgl. Butan. Gartens in Dahlem. Aus einer der Chlamydo- Appressorieu ist ein Keimschlauch in das Blattinnere eingedrungen und hier haustorien-ähnlich , blasig angeschwollen.

Fig. 4 7. Infectionsversuch n°. 2 70. Chlamvdo-Appressorien von Conidien von Neozimm. Flasücae auf Epidermis der Oberseite

S. II. KOORDERS. j)ut;iiiisrlif Uiitcisiicluiiij.'-cii iiber uini^'e in .1;ivm vurkomnieiule Pilze. Tutel II.

VerliHiid. K,,ii. Akaij. v. Wetensch. 2e. Seetie, Dl. XlII.

]. Bijtel, lith. P. ). Mulder impr, Leiden.

BOTANISCHE UNTI'^HSUCHUNriEN, U. .s. W. ^Ij

eines lel)en(len Kluttes einer kanni 2 eentini. holuii Kciiiij)Hnnze von Fic/fs elaslica im Kg'l. Botan. Garten in Dahlem (l)ei Berlin). l)(i- Kcimporus ist in einigen Clilamydo-A])prcss()rien gnt zn sehen, und bei zwei derselben sielit mnn einen blasenartigen, hyalinen, sehr (lüiinwiiiKligen Keimscldiuicli iiiinstori("'n-ähnlieli in (his Innere der l'.nidermiszelle, imi" s(;lir oberHäehlieh eingedrnngen. Wo solches der l'all war, liatte sich Epidermiszellen-Protoplasma zurückgezogen; es wai' aber noch keine kräidslichc Verfärbung des Zellinhaltes siclit- bar. Die; am 29 Dee. i9UG ausgesähtcn Coiiidien sind jetzt (5 1 07) schon zu (lrund(! gegangen und nur die zalili'ciciicu Chlamvdo- Appressorien übrig geblieben.

Fio:. (S nnd ü. C.'onidien von Col letal ric/i Km Fin/s Kn.s ansgeki'imt in Wassertropfen, ohne Nährlösung, auf lebendem Blatt von FicKi^ eladivd; drei Tage nach Aussaat. Die Conidie hat einen kurzen Keinischlauch gebildet und an dem Ende desselben jiat sicii eine schwarze dickwandige Chlamydo-Appressoric gebildet. (()i)er- ansieht).

Fis. 10. Siehe oben bei Fig. 1.

CA IM TEL III

REINCULTUREN xVUS CONIDIEN.

Reincultureii aus den Conidieii herzustellen ist leicht, weil man die Conidienlager sowohl von der Gloeosjmriuin-ionw wie von der ColletotricImm-VoYiw, nändich sowohl borstenlose wie borstenhaltige Conidienlager, fast zu jeder Zeit leicht bekommen kann, und weil man die Conidien leicht in o-i-osser Menii'e , und fast rein aus den- selben erhalten kann. JMan braucht dazu nur die von den Filz be- fallenen lebenden Blätter im feuchten Raum aufzuheben , bis sich oberhalb der Conidienlager die blass-röthlich gefärbten Conidien- massen an<>-esannnelt haben. Und man braucht dann nur mit steri- lisirt(!r Nadel die Conidienhäufchen in sterilisirtes Wasser zu er- teilen und daraus zu impfen. Sehr häuhg bekommt man dann sofort schon ganz reine Culturen. Und wenn man die Impfung zuerst auf Deckglass in ,J längetropfen" von Pflaumendecoct oder anderer Nährlösung oder in dünner rHaumendecoct-Agar- Schicht ausführt, kann man verhältnissmässig leicht, durch Ueber- impfen aus diesen Deckglasculturen , grössere Reinculturen in Reagenz-röhrchen, Petrischalen, etc. erhalten, indem man als Aussaatmaterial für die Ueberimpfung nur solche Mycelien (mit den davon in Nähragar entstandenen Conidien) benutzt, welche mikroskopisch nachweisbar aus einer einzelnen Conidie hervorgegan- gen sind. Am zweckmässigsten für die Beschaffung von derartig mikroskopisch geprüftem, aus einer einzelnen Spore hervorgegangenem Impfmaterial als Ausgangspunkt für die „grossen" Reinculturen fand ich für meinen Pilz die von Klebahn ^) beschriebene Methode der Aussaat in Impfstriche in Pflaumendecoct-Agar auf der Unterseite eines Deckglases in feuchten Kammern, höchst zweckmässig.

') Klebaiin in Jahrb. f. wiss. Bot, XLI, 481).

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 41

Neben diesem Verfiiliven wurde von mir aucli die gewöhnliche liode der Aussaat der Conidien in auf Ohjectträuici'n olme Deck- ghis im 'rrü[)fen L^tiaumeiidecoct, etc. angewandt. Audi damit wurden vollkommen zuverlässige Kosultate erzielt für Beobaciitung der Kei- mungsresultate der einzelnen Spore, jedoch verhältnissmässig viel leichter mit dem erwähnten Ki.EBAUN'schen Verfahren.

1n 1905 wurden von mir in einer kurzen holländischen Mit- teilung die mit Reincultiiren der Conidien in Java erzielten iU'snl- tate beschrieben und abgebiklet. Durch fortgesetzte Untersuchungen, welche ich an Ort und Stelle; in Java (in rurworedjo) und später durch die (irüte des Directors des Kgl. Botanischen (Jartens und Museums von Dahlem-Berlin hier im neuen Botanischen Museum anstellen koimte, hatte ich Gelegenheit einige meiner auch jetzt leider noch lückenhaften Beobachtungen zu vervollständigen.

A)"o im Folo-emhm bei meinen Keincultur-Jk'obachtungen nichts besonders erwähnt wird, beziehen sich dieselben auf Cnlturen, welche in Mittel-Java (in Purworedjo) oder hici- in Dahlem im 'J'herniostateu des Kgl. l^ot. Museum bei 25° 32° Celsius gemacht worden sind.

Die Conidien ('lafel 111, Fig. 1 3) sind gleich nach ihrer Bil- dunii; keimfähiu'. Ob dieselhen trocken aufgehoben sein- lange Zeit keimfähio; bleiben, ist von mir noch nicht untersucht. Wohl ist es mir gelungen trocken 1 Monat lang im Ilerbar aufbewahrte Coni- dienlager durch Vei'bringen in einen feuchten Baum zu neuer Coni- dicnbildung zu veranlassen und Reinculturen aus diesen neu gel)il- deteu Conidien zu züchten und mit diesen Reinculturen erfolgreiche Infectionen zu erzielen.

Die in Wasser oder in Nährlösungen auf (das oder auf der l'tlanze ausgesäeten Conidien keimen fast ohne Ausnahme innei'hall) weniß-er Stunden. Dabei teilt sich ndtunlcr die Conidie duicli eine Querwand in zwei gleiche oder ungleiche Teile, und es geht je ein Keimschlauch aus dem oberen und aus dem unteren Conidien-Ende hervor; selten bildet eine Conidie drei Keimschläuciu\ Zuweilen wird nur ein Keimschlauch gebildet; dieser eine Keiinschlauch wird daim in der Regel entweder nur am oberen oder nur am unteren Ende gebildet. (Tafel III, Eig. (3, 7, 8, 14, 15, 10, 20, 21, 22, 23).

Je nachdem nun ilie Aussaaten in Wasser ohne Xidu'lösung oder in sehr stark verdünnter Nährlösung oder in genügend starker Nähr- lösung, etc. gemacht wurden, sind die weiteren Keimungsresultate wesentlich verschieden.

Bei Aussaat in Wasser auf Glas wachsen die Keimschläuche

42 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

(oder der Kcimschlauch) meist stark in die Länge, bilden nur sehr wiMiig \'erz\vcigiingeii luid nur wenige Querwände. Sehr häufig sehwillt dann der Keinischlauch oder einer der Seitenzweige des- selluMi am l'nde melir oder weniger kugelig oder birnfönnig an, und ilvv protoplasniatische Conidieninhalt wandert in diese Anschwel- hmg ein. Dann wird letztere Hildiing durch eine starke Querwand al)getrennt und die Wände dieser einzelligen Anschwellung nehmen bald eine dunkelbraune bis kohlschwarze Farbe an. Die Form dieses eigentiunlichen chlamydosporenartigen Gebildes ist ausser- ordentlich variabel. JMeist ist es eckig mit einer oder mehr Aus- sackungen oder Trappen versehen, und dort, wo es auf dem Glas oder auf der Cuticula, etc. anliegt, ist es abgeplattet.

Zuweilen sogar hat diese sich bräunende oder kohlschwarze, als llaftorgan functionirende und deutlich reizbare Keimschlauch- Anschwellung eine mehr oder weniger spiralig-längliche Form, zuweilen dagegen die Gestalt einer ganz flachen viellappigen Haftscheibe.

Im durchfallenden Lichte fällt fast ohne Ausnahme in diesem Gebilde ein heller rundlicher Fleck (Tafel TU, Fig. 9, 10, 13, 16) auf, der sich bei weiterer Entwicklung als Keimporus erweist. Zuweilen wächst nämlich aus diesem Keimporus ein neuer dünner kurzer Keinischlauch hervor, welcher am Ende bald anschwillt, durch eine Querwand abgetrennt wird sich bräunt und sich wieder zu demselben eigentümlichen, chlamydosporenartigen Gebilde mit hellem Keimporus entwickelt. Bei Culturen auf Glas (z. B. auf dem Objectträger) bemerkt man dass diese „Chlamydosporen" sich der Glasplatte innig angelegt haben.

Bei Cultur auf Glasplatte, in Wasser ohne Xährl(')sung, kann sich dieselbe Neubildnng einige Male wiederholen und man bekommt dann zwei bis drei (höchstselten mehr) dieser chlamydosporenartigen Gebilde, kettenähnlich hintereinander; aber eine weitere Entwick- lung oder eine A^eubildung von Conidien findet, soweit meine Intersuchung ausreichen, bei Cultur auf Glas, in Wasser ohne Nähr- lösung, nicht statt.

Findet nun die Conidienkeimung im Wassertropfen auf einem gesunden , abgeschnittenen Blatt von Ficus elastica statt, dann zeigt der Keinischlauch eine ähnliche Beschaft'enheit. liier erreicht er aber durchschnittlich viel geringere Länge und bildet dann sofort an seinem Ende eine derartige, kohlschwarze, chlamydosporenartige Ansch AV eilung , welche sich der Blatt-Cuticula innig anpresst und welche (bei abgeschwächten Zustand des Blattes) aus dem Keim- porus einen feinen hyalinen neuen Keinischlauch, durch die Blatt-

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 18

cuticiilii liiiidiiicli, ins Timerc der l']pidermis zellcn treibt (^'l'al'cl 11, Kig. 8, 1), iO). Aul' Hlattt[uersciinitten und in optisehen Ohcr- fläeliensehnitten sielit ni;in in seltenen Indien dmin weiter, d;i>s der t";irl)l()se l'\)rtsat/ in bcnnchbarte Epiderniiszulleii uder in die (l;ii unter liegenden i^areueliynizelleii vordringt, wobei die Wände dei' l'aicn- ehvnizellen durchbolii't werden, ('rnfel IT, l'ig. 10, llj. liei kiin>t- licli ausgeführten Infectioneu kann man bei niikroskopiseluu' i'n'd'ung sehen, dass die Pilzhypheu sieh sehr bahl . bis in grosser Kntl'ernnng von dei- Tni[)fstelle , im gesunden Hlattgewebe w eitel' entuiekh-n nnd !in eiiugen Stellen, besonders in den l'^pidermiszeden sieh icieli ver/weiu'en und dort in darmartigen \\'iii(bingen diis Zelliiinien ausfülhui und dann sowohl auf der Hlattoberseite, wie ant der l^lattunterseite Conidieulagcr gebildet werden. Diese snhepideiinal angelegten Conidienlager sprengen zuletzt die Ciiticula, sowohl durch die massenhafte IVddung von Conidien, sowie auch dnreh Hildung von Sehleim, woduich die lierausgedriud^tcn Conidien zusehleimigen Massen oder zu Kanken ähnliehen (iebilden verklebt bleiben. Hie so gebildeten Conidien uiul Conidienlager sind denjenigen, welche ITir die Aussaat benutzt wurden, vollkommen gleich. I'.inige di-r o-ebildetcn Conidienlager haben zahlreiche schwarze sterile Hoisten, wiUirend andere fast oder ganz borstenlos sind , unabhängig von (hm Umstände, ob man für die Aussaat von borsteutragenden {Collelo- tricJu/m-) oder von borstenlosen , (typischen G/oeosjJorium-)Liv^i:\'\\ ausgegangen ist.

Aus dem soeben Mitgeteilten geht hervor, dass w ir in dem eigen- tiiudichen chlamydosporenartigen, kurz nach der Keimung auftre- tenden Gebilde ein besonderes Organ erblicken müssen, dass mit dem Namen Ch lamy do-App r esso r i u m belegt sein naige.

Diese Bildung wurde von mir schon in 1905 bei Colletotnclnnn Ficiis Kds. in obencitirter , holländischer Publication beschrieben und abuebildet und als besonders Organ erkannt, aber damals noch nicht mit obengenanntem Namen beleü;t und nur als chlamydo- sporenähnliches Gebilde angedeutet.

Aus einer interessanten Abhandlung (mit Abbildungen) von KosTf.AN 1), welche ich erst nach der Erscheiiumg meiner Publi- cation hier im Botanischen Garten in Dahlem einzusehen Gelegen- heit hatte, geht hervn)r, dass Kostlan ganz ähnliche Bddungen bei einer, auf einer Orchidee von dun entdeckten, und von ihm sorg-

') Kostlan [Alfrkd] Colletotrirlimu Ortliiauum u. sp , eine biologische Studie (mit 28 Fii>uion auf 3 Tafeln) auf Seite 113—128 von der Festschrift zum siebzigsten Ge- burtstage von Alukrt OuTii; Berlin; Verlag P.M i. r.\ni:Y 1W5. Referirt von P. Magnus in Botan. Centrallbl. IHOJ n°. 13 p. 423.

44 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN , U. S. W.

tViltig hesc'liriebcnen Art von CoUetotrichim und zwar bei C. Ortliianiim Kosxr.AN getunden worden sind; ferner dass Aderhold diese Bil- dungen für Appressorien hielt. Kostlan selbst hat diese Gebilde in seiner Abhandlung und auch in seinen Figuren-Erklärungen mit den» Namen Chlamydosporen angedeutet. Auch Prof. Dr. ]\Iagnüs betrachtete dieselben als Chlamydospoi'en.

Vor kurzer Zeit hatte ich hier Gelegenheit von einer AbhaiuUung von Fkank ^) Keinitniss zu nehmen, anf welche Professor Dr. G. Lindau die Freundlichkeit hatte mich aufmerksam zu machen. Aus Frank's Abhandlung (welche aber leider ohne Abbildungen publi- zirt wurde) geht nach meiner Meinung mit Sicherheit hervor, dass die von Frank bei Fusicladium tremulae Frank, bei Poli/stipma rubrum Tulasne und bei Gloeosp)orrum (Colletotrichum) Lrademuthi- anum Saccardo et Magnus entdeckte und von Frank als Jppressorieti odei' llafforf/ane bezeichneten Gel)ilde vollkommen identisch sind mit den von mir bei der Entwicklung der Conidien-Aussaaten von Gloeosporium Elasticae Cooke et JNIassee und CoUetotrichim Ficus Kds oben als Chlamydo- Appressorien angedeuten Gebilde.

Nun geht aus meinen Versuchen mit Colletotrichum Ficus Kds. und auch aus Versuchen über die Entwicklung derartiger „Appres- sorien" bei Colletotrichum Elasticae Tassi (= Colletotrichum Elasticae Zimmermann) hervor, dass diese chlamydosporenartigen, dickwandigen Gebilde physiologisch gleichwertig sind echten Chlamydosporen, indem sie eine Zeit lang , zuweilen ohne sichtbare weitere Entwick- lung, dauersporen-ähnlich in Ruhe iDleiben, und gegen Austrocknung Widerstand leisten, um bei neuen, für die Pilz-Entwicklung gün- stigen Umständen weiter zu wachsen resp. auszukeimen.

Als solche Umstände köiuien z. B. hier erwähnt worden : 1) Zusatz von Nährlösung in den Wassertropfen auf dein Objectträger ; 2) bei lebend schwierig erkrankenden oder überhaupt nicht erkran- kenden, durch Conidien-Bepinselung (oder Bestreichung, etc.) geimpf- ten Blättern das Abschneiden und das in feuchtem Räume Aufheben derselben, wodurch 1)ei facultativen Parasiten, wie bei meinen Colletotrichum , die Infektion der Nährpflanze erleichtert wird.

Jki Zusatz von viel Nährlcisung können bei Colletotrichum Ficus entweder wiederum dunkel gefärl)te Chlamydo-Appressorien ent- stehen oder es entwickelen sich am Ende des aus dem Chlamvdo- Appressorium hergegangenen neuen Keimschlauches, oder aus des- sen Verzweigungen, succedan, acrogen, mehrere Conidien, welche in Form , Grösse und Farbe denjenigen gleich sind, welche

') Frank, Ueber einige neue und wenig bekannte Pflanzenkrankbeiten in Bericbte der Deutseben Botanischen Gesellscbaft Bd I (1883) p. 28—34 und 58—63.

BOTANISCHE UNTETISUCHUNGEN, U. S. W. 45

für Aussaat benutzt wurden. Tn diesem Falle zeigt die Entwick- ltnii>- niorpliologiscli IJcbereinstinmiung mit eclitcii ( 'lilamydosjKjreii. Ferner zeigt die Aussaat von Coiiidieii auf die lehendc IMlanzc und die genaue Verfolgung der l*]nt\vickliiiig dos iuis der Conidie enstan- denen dunkelhraun l)is kohlschwarz gefärbten, dickwandigen, eigcn- tümliclicn (Jcbildcs dnss wir hicn- keine; gciweihnlichc Chlann- dospore, sondern ein besonders llaflorf/a// voi- uns hiilxii. D-ifür habe ich den Namen (Ilihimifdo-Appreamrium oben vorgeschlagen , weil es gewissermann sowohl uiorpliologisch wie ])hvsiologisch die Mitte hält zwischen gewöhnlichen C'hlamydosporcn im Sinne von Mi{j<;i<Haj) und zwischen Appressorien im Sinne von Im{ank. Bei anderen Pilzen, wo derartige llal'torgane nicht, wie liici-, nnter Umständen eine deutliche chlamydosporenartige Natur zeigcm, keiiMite man dann dieselben weiter niu- als Appressorien bezeichnen, zur Unterscheidung von Ch lamy do-Appressorien.

13ei diesen Betraclitung(;n darf nicht aus dem Auge verloren werden, dass BuEi'Er.n , der den Begritt' Chlamydosporen zuerst eingefrdn-t hat, damit keine eng begrenzte morphologische Ikdcu- tung verbunden hat, sondern diesem Begriff" zngleicherzeit anch einen physiologischen Character beigelegt hat, indem bei der Be- gründung des Ausdruckes Chlamydospore speciell auch hingewiesen wurde auf die aussergewöhnliche Dickwandigkeit derartiger Bildun- gen nnd auf die damit im Zusammenhang stehende grössere Wider- standsfähigkeit gegen ungünstige Lebensbedingungen, wie Austrock- nung, etc. Mit anderen A¥orten es darf nicht übersehen werden, dass dei- BiiEFELD'sche Begriff Chlamydospore ein so weit umfassender mor[)hologischer und physiologischer Begriff' ist, dass auch das in Rede stehende eigentümliche Haftorgan unseres Pilzes im BuEFELD'scheu Sinne als Clilamy dospore betrachtet wenlen darf.

Ein Citat aus Frank 1. c. p. GO Gl möge hier noch Platz tinden. In einer Beschreibung der von ihm bei PoIi/sti(/ma ruhrinn TuLASNE beobachteten Haftorgane, welche dort an Keimschläuchen von Ascosporen, welche in Wasser (ohne Nährlösung) ausgesäet waren, gebildet wurden, sagt Frank Folgendes:

,,l)ie Gestalt dieser Organe ist eine ungemein wechselnde: wo „eine einzeln liegende Spore auf flacher Unterlage (Glasplatte , Cuti- „cula) gekeimt ist, da ist ihre Anschwellung von ungefähr ovaler „Gestalt, aber stets mit abgeplattener Fläche der Unterlage anlie- „gend; sehr deutlich ist diess bei Keimung auf Glasplatten, wo das „Organ in diesem Falle sich stets der Glasoberfläche anpresst, auch „wenn die Spore höher schwebend in der Flüssigkeit liegt. Die als

46 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

„Reiz iiul' (las Wachstliuin wirkende Berührung mit einem festen „Körper liat diesen Krlolg anscheinend unabhängig von der Qualität „des berührenden Körpers; sogar die Sporen und die in Rede „stehenden Organe kcinnen sich gegenseitig reizen , wie man dies bei „Keimversuchen auf Wassertropfen sieht, wenn kleine fremde Parti- „kelchen neben den Sporen sich befinden oder wenn keimende Sporen „zu mehreren in einem Häufchen liegen. Die sich bräunenden An- „schwellungen nehmen dann gewöhnlich andere Gestalt an ; sie werden „länsrer, mehr schlauch form ia; und umwachsen einander dicht ange- „schmiegt in darmartigen Windungen, oft eine förmliche Schlinge „umeinander bildend; selbst spiralige Windungen entstehen.

....,, Daraus geht hervor, dass wir in diesen Gebilden wieder „die oben erwähnten llaftorgane vor uns haben, nicht wie Fisch „sie nennt secundäre Sporen , wogegen schon ihre ungemein variabele „Gestalt sprechen würde. Es kommt hinzu, dass ihnen auch das „sonstige Merkmal der Sporen abgeht, nändich auf feuchter Unter- „lage keimen zu können. Sie lassen sich zu keiner weiteren Ent- „wicklung bringen. Die einzige Function, die sie ausüben, tritt ein, „wenn sie sich an die Cuticula des Pfiaumenblattes angesetzt haben : „von ihnen aus wird ein schlauchartiger Fortsatz durch die Aussen- „wand der Epidermiszelle in das Innere getrieben, wie Fisch es „bereits beschrieben hat. Die Entwicklung des Parasiten in der „Nährpflanze nimmt damit ihren Anfang". (Frank 1. c).

Was hier von Frank gesagt wird über die Appressorien von Polyatigma ruhrunr '^Ai, wie meine Untersuchungen ergeben, auch für die Chlamydo- Appressorien von Keozimm. Elasticae Kos ; jedoch wie schon bemerkt wurde, ist es mir gelungen durch Nährlösung- Zusatz, auch in Reiucultitreu auf Glass, diese Organe zu weiterer Entwicklung und zur Conidien-Bildung zu vei'anlassen.

Indessen geht aus den Versuchen von Frank noch nicht hervor, dass solche weitere Entwicklung auch 1)ei Nahrungszusatz bei dem von ihm untersuchten Pilz ausgeschlossen sein sollte.

xVls Unterscheidungsmerkmal zwischen Appressorium und Chlamydo- Appressorium w^äre nach meiner Meinung vielleicht besser nicht nur Rücksicht zu nehmen auf die äussere Aehnlichkeit des Haftoraianes mit einer Chlamydospore, sondern auch darauf zu achten, ob bei zweckentsprechendem Nahrungszusatz das chlamydosporenartige Haft- organ zu weiterer Entwicklung mit Conidienbildung gebracht wer- den kann.

In De Bary, Ueber einige Sclerotinien und Sclerotinien-Krank- heiten in Botanische Zeitung 1886 n°. 22 27, werden „büschel- artige Haftorgane" unter dem Namen „HaftbüscheV beschrieben

I50TANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 47

und 1. ('. j). 883 al)gcl)il(l{!t fiii- Pezizn Sclerotiorum Libkiit. Diese Jliifthiiscliel sind nach meiner Ansieht vernintlicli mit (l( n von I'rank 1. c. in 1883 mit dem Namen Aypreisaorien l)elej<te liildnnj^eii (siehe oben) identisch, obwohl De IUhv 1. c. diese Ich-ntität nicht hervorhebt; niii- sind die; Appressorien l)ei INziz;i hänlig biiseiielig verzweigt.

b'olgende Beobachtung über l^ihlnng von Chliinndo-Appressorien bei Neozimm. h^lasticae verdient liier noch ei\v;ilin( zu w('rden.

Am 23 Nov. 1905 um 7 1 hr Vormittag wurden in IMlanmen- decoct auf Objectträger eine grosse Anzahl Conidieii ati> einem borsteiu'eichen Couidieidager von Neozimm. 7^'/cm'//cö6' ausgesät. Nun stellte sicli am 24 Nov. um (5 (Ihr Vormittag heraus, dass fast alh; ausgesäten Ccmidien ausgekeimt waren, aber in zwei verschiedenen Weisen; uämlieh : in der Mitte des dicken Nährhisungstropl'ens hatten fast alle Conidien einen kurzen, mir wcuig verzweigten, iiyalinen Keimschhiuch mit meist einem kohlschwarzen Chlamvdo-Ai)i)ressorium und mit nur wenii>;en neuen Conidien gebildet; daiicgen am Kande des Culturtropfens luir wenige Chlamydo-A])pressorien und viele reichverzweigte Hyphen , an welclieu iu gewc'ihidicher Weise, an zerstreuten Conidienträi''ern rei(;hlich C()nidieid)ildnng statt lin(ht.

Ueber die Bildung der Chlamydo-Appressorien bei Conidieu- Anssaat auf die NährpHanze, u. A. auf l-51ättern \on l'icus elastica, uud ihre Rolle als Haftorgan, wird nuten iu dem Paragraphen über „Infectionsversuche" näher gehandelt.

Bei Aussaat der Conidien von Colletotrichum Ficcs und Gloeosporii/m Elasticae in Ffiauuiendecoct ist das Keinuingsresultat wesentlich verschieden von der Keimung in Wasser ohne Nährhisung. Nur die allerersten Anfänge der Keimung sind gleich. Es bildet sich nändich in Ptlaumendecoct von zweckentsprechender Concenti'ation sehr i)ald ein reichverzweigtes septirtes Mycel mit zerstreuter Conidienbildung. Die Conidien entstehen an diesem Mycel, innerhalb zwei Tagen, häulig schon innerhalb 24 Stunden, teils an den Enden, zarter gegliederter FTyphen, hauptsächlich aber an den Enden kürzerer oder längerer, unverzweigter oder auch seltener 2 4 mal verzweigter seitlicher Seitenzweige und zwar succedan acrogen. An derartigen zei*streuten Conidienträgern können sich, wie man sich im Hängetropfencultur leicht überzeugen kann , nicht selten bis zu fünfzehn Conidien bilden. Sie werden nicht nur innerhalb der Flüssigkeit, sondern auch an den in die Luft, aus der Flüssigkeit emporragenden Hyphenenden und zerstreuten Conidienträgern reichlich gebildet. Im letzteren Fall bleiben die gebildeten Conidien durch eine schleimige Substanz in kuseliffen Häufchen beisammen Die Form und Grösse dieser

48 BOTANISCHE UNTEKSUCHUNGEN , U. S. W.

Cüiiidien ist eine so ausserordentlich variirende , dass, wenn man sich nicht durch continuirliclie Beobaclitung, z. B. in Deckglas- culturen in feuchter Ivanmicr, (hivon mit Sicherheit überzeugen könnte, am Anfang zweifeln möchte, dass diese so verschieden aus- sehenden Conidien zusammengehören. Einige sind in Grösse den- jenigen, welche für Aussaat aus Conidienlagern eiitiioiuine]i waren, vollkunnnen oder fsist vollkommen gleich; andere dagegen erreichen nur ' bis 4 der Grösse der anderen Conidien. Ihre Farbe ist aber ausnahmlos hyalin und ohne Ausnahme sind sie einzellig und meist mehr oder weniger langgestreckt mit stumpfen Enden und gerade oder nur wenig nie sichelförmig-gekrümmt wie bei Colletotrichum Elasticae Tassi). Besonders sind Deckglas-Culturen mit Pflaumen- decoct-Agar lehrreich für die Zusammengehörigkeit dieser so ver- schieden grossen Conidien. Ihre Form variirt mitunter von lang- gestreckt-cylindrisch zu kurz-ellipsoidisch. Auch die Zahl und Grösse der Oeltropfen in diesen Conidien ist, wie erwartet werden konnte, eine sehr variabele.

Die von Brefei.d ^) z. B. für Reinculturen von Gnomonia setacea Pers. und für einige andere Ascomyceten, von Klebahn ^) für Gnowonia Veneta Klebahn (= Gheosporium. nervisequum Saccardo), von Zimmermann ^) für Colletotrichum hicarnatum Ztmm. , von Kostlan für Colletotrichm Orthianum Kostlan ^) von Viala ^) et Pacottet u. A. für Ascocliyta Fisi Viala et Pac. {= Gloeosporium Lindem u- thianum Sacc. et Magnus) beschriebenen oder auch abgebildeten zerstreut am Mycel in Nährlösungen gebildeten Conidien weisen grosse Aehnlichkeitcn auf mit derartigen Bildungen, wie sie in sehr grosser Ueppigkeit, in den ei'sten Tagen, in jeder Pflaumendecoct- Reincultur von Colletotrichum Ficus Kds. (und Gloeosjmrivm Elasticae CooKE et Massee) regelmässig auftreten.

Neben dieser Conidienbildung an zerstreuten Conidienträgern fand in den ersten Tagen der Cultur , besonders in erschöpften und stark verdünnten Nährlösungen, Entstehung statt von den erwähnten kohl- schwarzen, eigentümlichen als Haftorgane funrtioiiirenden Chlamydo- Appressorien.

') Brefeld, Unters, a. d. Gesammtgeb. d. Myc. X (1891).

*) Klebahn, Untersuch, über einige Fungi imperfecti und die zugehörigen Ascomy- cetenformen I in Jahrb. f. wissensch. Botan. Bd 41 (1905) S. 536 Fig. 28 32.

') Zimmermann [Prof. Dr. A.|, Ueber einige an tropischen Kulturpflanzen beobachtete Pilze in Centralbl. f. Bact. 2te Abth. Bd. YII (1901) S. 144 Fig. 17.

*) Kostlan 1. c.

°) YiALA et Pacottet, Sur les levures et kystes des Gloeosporium (Extrait des Annales de l'Institut National Agronomique, Tome V, fascicule ler), Paris, 1906.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 40

Bei Gull 11 r in hiisisclier 5 7o Dt^xtrose-Lösung, an welclie «j^ciiii- gend mineralisclio Njiliisal/(; liiiiziigcfügt waren, hildctcii sicli ain Allfang, im allgenieinoii nui- zerstrcnit iiin MvccI, oder an /ci-sticutcn 'IVägcrn , entstellende ('onidien nnd nur vereinzelt aiicli Inei' niid dort dunkelgefiirhtc! diek\v;indige scli\varzl)rauiie (Jlilani\d()-A|)|n-es- soricn, und letztere zwar meist nur einigen Tilgen naclidcni der Nälirtr()j)fen gr()ssenteils erseliciplt war. In dieser Dextrosi--! )eek- glns-Cnltur im llängetropfen war besonders heniei kcnswertli die reicliliclie Bildung von farhlos oder fast farblos hleihendeii kugeligen ('lilainydo-Appressorieii, welche in gewölinlieher Weise an den Keini- scliläiiehen entstanden, aber hier eine conidieii-artige Natnr zcMi'ten, indem sie sich von den Mveelenden oder den (!onidien lostr(;miten nnd dann wieder auskeimten nnd dami gewcnihliehe länglielKi ( 'oni- dien hervorbrachten, ohne och'r mit derartigen conidien-ähnliclien metamorphosirten Chlaniydo-A])prcssorien.

Mit Bezugnahnu! auf die bei Glocos/mi'iiim ncrvhoqinini und bei Gloeosporiimi aiD^^eHnum von ViAr,A nnd Pacottkt eihaltenen h<>clist interessanten Resultate will ich hier bemerken , dass meine \(r>uilie bei Gloeosporium /'J/n.s-ficae (Ncozimm. I<]lasticae) i n k e i ii eni l"a I I e l*intstehuug s po r u 1 i r e n d e r fTefe ergeben haben: auch nicht in basischen l)extrose-NährlösuniJi;en. Jn dieser Hinsieht eihielt ich also für das von mir entwieklangsgeseliichtlich untersucide Gloeospori/im /'Jlasiiccw ä Im liehe negative Resultate wie ebengenannte Forseher für G/oeosporium {CoUetotrichtnii) Lindemn- tliianum erlialten haben.

Hei Conidien-Aussaat auf sterilisirte Blätter von Ficus elastica wurden gew(")hidieh in kurzer Zeit zahlreiche Conidienhiger hervor gebracht.

Als Heispiel möge hier folgender Aussaat- \ ersucii n .210 erwähnt werden.

Aussaat u". 215: 4 Juli 11)00 ausgesäht Conidien aus Conidien- lagern von Collctoinchiini Fic/is Kgohd. von einem von Or. Tu. Wiiirn in Surabaja (Java) gesammelten VtVAÜe sow Fici/s Baijaniina. Die Aussaat fand statt auf sterilisii-tes Blatt von Ficiis e/ast'ica , in einei- Petrischale unter Zusatz von PHaumendeeoct.

8 Juli, also 4 Tage nach Aussaat schon zahlreiche borstenreiche Conidienlai''er des genannten Pilzes gebildet.

Tn Pflaumendeeoct-Agar wächst Neozuiuii. (Gloeosporium) Flasficae vorzüglich. Tn Petri-Sehalen erhielt ich damit ähidiche gute Resultate

Verhand. Kon. Akad. v. Wetensch. (-26 Sectie; Dl. NUI. n^. \. 1)4

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

wie Klebaiin ^), aber icli bekam in ineineii Reiiicultureii von G. Ehulicae nur selten einen so seluhien zonenartigen Wuchs. Das Ansselien deiiirtiger Petri-Sclialen-Cultnren war aber sonst ganz wie Ki.KU.-vnx solche für Gloeosjiormm nervisequinn bescbreilit.

In l'rol)irr()liren-Ueineiilliircn, welche mit Wnttetropfen geschlossen waren, erhielt ich kräftig wachsende schwarzbraune Pilzdecken bis zu 50 inillinieter und nicJir Dicke, Von diesen Culturen l)lieben einige bis über ^ Jahr vollkommen rein. Das macroscopische Aus- sehen dernrtiger alter Culturen war in allen Hinsichten wie von Kj,eh.\iin 1111(1 auch von Viala et Pacottet '^) für Gloeosporiiim nerviseqin/vt ausführli(;h beschrieben und al)gebildet worden sind.

Auch die microscopische Untersuchung dieser alten Pflaumen- decoct-Culturen in Probirröhren deckten für das von mir untei'- suchte Neozimvi. Kladkae einen merkwürdigen Polymor])hismus auf, Dil' Ilvphen treten in 'X^w verschiedensten Ausbildungsformen auf. Es finden sich hier alle von Klebahn 1. c. ti'ir GL nervisequiiin sorg- fältig beschrieben und auch abgebildeten llyphenformen, wobei die iMend)i'au von li\alin-dünnwandii>; bis zu dickwandio;-sch warzbraun oder ganz schwarz und die Foi-m von wenig septirt-langgestreckt bis zu reichlich-septirt-tonnenförmig variiren. Ferner i)ildeten sich in meinen alten Culturen reichlich Chlamydosporen und sogar auch äusserlich ähnliche aussehende höchst eigentümlich geformte Bil- dungen, wie die von Viala et Pacottet ^) bei Gloeosjjorium amiJelimim und Gloeosporium nerviseqnum. entdeckten Kvstes polysporees.

Weiter fanden sich in diesen alten Culturen borstenh)se und borstenreiche Conidien-Iager, welche denjenigen, welche auf (U'u Blättern vorkommen, ähnlich gebaut waren; nia- war die Zahl der sterilen Borsten gewöhnlich nicht so gross wie häufig auf den Blät- tern der Fall ist. Die Form, Farbe luid Grösse der an diesen in Heinculturen gebildeten Conidienlagern gebildeten Conidien war die- selbe wie auf der Pflanze.

Ferner fanden sich schwarze, sklerotien-artige selten über 1 milli- meter grossen sterile Mycel-Klümpchen, sowie schwarze oder schwarz- braune Rhizomorpha-ähnliche Stränge, welche aus einer grösserer Zahl bis zu + .20 Stück gebräunter Ilvphen bestanden. Eine der- artige Neigung der 11\ |)hen i^ündel zu bilden ist von Klebahn '^) für Gloeosporium LlUj'is Mont. et Desm. beschrieben.

') K1.EBA11N 1. c. I S. 537. Y\<r. 40.

*) Viala et Pacottet, Anthraciiose II (190.5) iiml Viala et Pacottet Levures et kystes des Gloeosporium (190G).

') Klebahn: Untersueliungcn über eini<fe Funtji imperfecti und die znu-ehörigen Ascomycetenformen. III in Zeitschrift für Pflanzenkranklieiten Bd XVI (190<J) p. 73.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U S.W. 51

Weiter fniulen sicli in einigen der älteren uns Conidieii-Aiissaat liervorgei^-juig-eu Agar-Culturen zahlreiche i'erithecieii-älniliche l^il- (luiigeii. Weil ich aber in Inncacn derseli)en, trotz wiederholter Untersuchnng , weder Asci noch AscosjxH-en linden konnte, bleibt die lM(')i2;lichk(üt bestehen, dass diese in niiki(»skr)|)iseli änsserlicli als Perithecien anssehende braune oder schwarzbraune, mit ciniin mit- unter längeren Mals versehenen nildungen die liii- diesen Pilz noch unbekannten l*_)knid(!n sein k(')nnten. In l'orm und Tlrrtsse zeigten diese Bildungen, eine bemerkenswcrthc A(•hllli{•ld^eit mit denjenigen Bildungen, welche Viai,a et I^acottet in einigen ihrer ;dlcn Ivein- culturen von (UocAtHimrUivi (nii/jc/utniu erhalten haben und welche diese Forscher als vermutlich ])athologisch deibiinirte l^knidcn betrachten, iku den vor mir cultivirten G /oeospormm J^J/a-slicac bleibt indessen die M<")glichkeit bestehen, dass die l?erithecien-ähidiche Bildungen wirkliche, wenn auch unvollkommen ent\vickelte, Beri- thecien sind. Diese Möglichkeit l)leibt desshalb bestehen, weil in einer ascogen Reincultur bei Neozinim {Gloeosjjori/fiii) EJa^th-do nicht nur ähnlich aussehende, ascuslose Bildungen sondern auch einige vollkommen entwickelte ascos|)oreidialtige Teritliecien von mir erhalten wurden.

Tu alten, aus (bnidien hergestellten Reincidturen erlischt wie schon früher angedeutet wurde, die am Anfang immer so üppig auf- tretende „zerstreute" Conidienbildung, mit oder ohne Chlamydo- Appressorien-Bildung nach und nach. T^nd in Ueagenzglas-Cultuicn . welche über 3 Monate alt waren, wurde, im i^'alle keine neue Nährlösung oder Nähragar hinzugefügt W'orden war diese Ait der Conidienbddnng überhaupt nicht mehr beobachtet. An der Stelle dieser Conidien entstanden darin andere lleproductionsbildnngen deren F.nt- stehung dnrcli fortgesetzte Untersuchung kleiner aus den Reagenz- reihren Keinculturen entnommener Mycelproben, Schritt für Schritt verfolgt werden konnte und deren Zugehörigkeit zu den für l'eber- impfung in die Reagenzr()liren l)enutztiMi conidiogenen Mycelien mikrosko])isch wiederholt geprüft wurde.

Eine kurze Zusammenstellung der bei Gloeosporiinii Elasücae in Keinculturen von mir erhaltene Bildungen folgt hier:

I. In Jl/issigen NäJirlösnnf/oi und in P Jhnimendecod- Agar .

1. Sogenannte zerstreute C o n i d i e n b il d nn g rt) an zerstreut am Mvcel entstehenden Conidienträgern ober h\ direct an den Mvcelenden. Hier sind die Conidienträger fast immer un ver- zweigt. Es konnnen jedoch auch zwei bei dreimal verzweigte Coni-

D 4*

52 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

(lieiitrii "•('!• von. l)iese CoiiidicnbildiiimTii sind oben sc.lion ausführlich bpliaiidelt. Diese ., Fn'ih-Coiiidicn" /eigen sehr nllgemeiu Köpfchen- l)ildunu;, al)er mir hei (hii in der Luft ragenden Conidienträgerii , niclit iuiieriiaU) der NälirHüssigkeit.

2. Coli i d ie n b i I (I IUI ii' in Coremien, nur sehr selten auf- tretend: koinint dadurch zu Stande, dass einige der Conidien- liildende llvplieii jiarallel waclisen und sich zu Bündeln vereinigen. Diese Coreniien aussehlieslich am untergetauchten Mycel, nicht am Luftmvcel beobachtet; nur in nicht zu alten Culturen, aber aucii nicht in den jüngsten Culturen.

8, C o n i d i e n 1 a o- e r mit zahlreichen schwarzen Borsten , sowie auch fast odt'r ganz ohne sterile schwarzen Borsten und gedrängt stehend-en unverzweiiirten kurzen Conidienträo'ern in Nähragar mehrere Male gezüchtet, aber nur in etwas ältei'en Culturen.

4. Conidien, welche nicht Avie in den sub 1 2 und 3 erwähnten Conidienbildunuen nach der Reife einzeln abiJ^eworfen resp. von dem Conidienträger oder der iMycelspitze losgetrennt wer- den, sondern welche in h()chst characteristischer Weise in Schein- hefe n v e r b a n d mit einander und auch mit dem iNIvcel aus welchen sie entstanden sind, in Zusammenhang bleiben, und dann nicht selten in mehr oder weniger kugelig gedrängten Häufchen oder Aggregaten zusammen stehen und durch weitere Ditferenziruno- und Nahruno-s- Aufspeicherung zu meist ein- oder zweizeiligen Chlamvdosporen umgel)ildet werden. Diese Art der Conidienbildung ist eine „Spät- Conidienform", welclie in gleicher Ueppigkeit in Ptlaumeudecoct wie aucli in Nähragar nicht zu junger Culturen beobachtet wurde.

5. Ch lam ydosporen-Bildungen traten in iUteren Culturen sehr allgemein auf und nicht selten in so ausseroi-dentlicher Ueping- keit, dass dieselbe gewisser niassen fast alle Mycelien erfasste. Die Chlamydosporen zeichnen sich durch dieselben bemerkenswert lien Verschiedenheiten in Form, Grösse, Farbe, Bau, Entstehungsweise. etc. aus wie bei den aus Ascosporen hergestellten Reinculturcn und wie dort sowie in dem Paragraph über ,,Clil;iin\ dosporen" liici unten ausführlich beschrieben worden sind. Audi die in cMnidiogcncn Reincultiiren gebildeten Chlamydosporen kcumen alle zu den dort beschriebenen vier Tyiien gebracht worden, u. A. Clilamydosporen- ketten, vielzelliue C^vsten oder Gemmen, etc.

BOTANISCHE UNTKKÖUCHUNGEN, U. S. VV. 53

(). IN- r i t li ('. c i c ii-iilinliclie Bildungen wurden niii- in jillcnii Culturun l)c()l)ax;litct. Wo diosu Hildungcn auftrati'n war solclies auch meist in grosser Anzahl der Fall. In den conidioüienen Auar- Cultuicn in Probirriihrehen in welchen diese Cjlebilde beobachtet wurden, kenn/ei(;lin(;ten sich dieselben alle (hirch hiani;elliarte J*]nl- wicklunu;, indem darin keine Asci nachgewiesen werden konnten. In ViAfXr dessen bleibt die Möglichkeit bestehen, dass es nur nnvoll- kommen ausgebildete Tykuiden sind. Dieses nuiss ich dahin <j;est(llt lassen. Nur sei erwähnt, dass in ascogencii luincult urcn , wenig- stens in einem der Probirröhreheii, wohl reife Aseosporeii in ganz ähnlichen ,,Perithecien" erzielt wurde.

7. S k I e r o t i c n-ii h n 1 i c h e und I) a u e r m y ce 1 i a l-l> i I d u n- ucn, nur in sehr altcMi Nühragar-Cultureu beobachtet und nuraid' der Aü"ar-()bertläche oder am Kaiide der C'ultur auf der Innenwand der Pr()birr(")hi'chcn. Diese schwarzen, kcirnigen, uiu'egelmiissig geform- ten (iel)il(Ie zeigten nicht selten nur ein sehr lockeres Ciefüge. In einiii\;n l'';illen wurden Sklerotien-ähnliche Bildungen erhalten , welche nachweisbar aus alten, Inder Keincultiir entstandenen borstenreicheii Conidienlägern h(;rvorgegangen waren, indem die plectcnclivma- tischen Conidienlager sich hier durch kräftiges Wachsthum weiter ditterenzirt hatten uiul die ('onidicid)ildung gänzlich aufgehr)rt hatte. Derartige mit zahlreichen schwarzen Borsten versehene, fast nui' aus fest mit einander |)seudoj)arenchyinatiscli verwachsenen llyphen bestehende sklcrotienähnliche Gebilde sind aber, wie die entwick- lungsgeschichtliche Untersuchung ergiebt, nichts wie alte metamor- phosirte Conidienlager. Auch auf abgestorbenen Ficus ehistica Blät- tern halle ich zuweilen bei Neozimm. J'Jlasticae ebenfalls sklerotien iihnliche Umbildung alter Conidienlager beobachtet, z. B. auf J^lättern , welche im Thermostat bei + 30° Celsius in Dahlem im Kgl. Bot. Museum längere Zeit im feuchten Raum aufgehoben worden waren.

II. In c()iiidio(jencn UchicuUureii auf sterilisirfen BläUcrn von Ficus elastica wurden in Purw^oredjo (in Java) innerhalb eines Moiuites, häuhg auch schon innerhalb 14 'Pagen zahlreiche reife Aseiisfrüchte erhalten, sowie auch borstenreiche und fast oder ganz borstenlose Conidienlager. Diese nach Aussaat der Conidien gebil- deten Conidienlager waren im Allgemeinen vom Glocofsporlum oder vom CollctütncIi(im-\\{m^, auweilen aber auch Mi/ivosponum-iv\\\\\\i:\\.

Während in meinen Nähr-Agar und Nährflüssigkeits-Reincultui-en nie vcUlstandi'»- auso-ebildete Aseiisfrüchte und relativ selten Conidien-

54

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

lager gebildet wurden, und in diesen Culturniedien andere Coni- dien-Bildungen mit oder ohne zahlreiehe (/Idaniydosporen vorwiegend waren, trat bei Cultur auf sterilisirten l^lättern die reiche Entwick- lung von Conidienlägern und von gut entwickelten, ascosporenreichen, Perithecien in den Vordergrund.

A>'enn wir am Schluss der gegebenen Aufzählung der durch Reincultur aus den Conidien von unserem Ascomyceten, von Neozimm. Elaslicae gezüchteten Fruchtformen vergleichend übersehen , dann ergiebt sich, dass auch hier trotz ihrer verschiedenartigen Ausl)ildung alle diese l'^ruchtformen ^) Schritt für Schritt zurückgefiihrt werden können auf den A s c u s , die C o n i d i e und die C h 1 a m y d o s p o r e.

') Vergl. Brekeld Untersuchungen a. d. Gesammtgebiet Mykel. X (1891) S. 350:

„Die verschiedenen Fruchtformen der Arcus, die Conidie und die Chlamydospore,

setzen nun in verschiedenen Combiuationen den Entwicklungsgang der Ascomyceten

zusammen

Krkliiniiii: der Talcl \\\.

■n

fFür die Grössen der Figiireu wird hingeujiesen auf die Maassanjiaben im Tex/).

J'^iu". 1, 1 iiiul 3. Heitc (lüiiidicii iiiis C'oiiidii'iila.L'ciii \oii Neozimm. I'J/asticae Kds. ; nllc ciii/elliu; und lividiii ; die ineistni mit grossen Ocltropfeii . In b'ig. 2 ist duicli l'iirbuiig der Zellkern sichtbar gemacht. In Fig. 1 ist der Zell-Tidi:dt , mit Ansnaliine der Oeltropfen, nicht mit einuezeielmet worden.

o

Fig. 4, 5. Oberer Teil der C'onidienträger: jeder mit junger Conidie.

Fiff. ß. Iveineulturen ans Conidicn von Ooindienla2;ern von Neozimm. Elasticae.

Fig. 6. Gekeimte Conidie mit einer Chlamydospore(= Clilamydo- Appressorium) an knrzen Keimschlauch.

Fig. 7. Wie Fig. Ü.

Fig. 8. Gekeimte Conidie mit 2 Keimscldäuchen aber ohne Chlamydo-Appressoriiim.

Fig. 9 13. Keimschlaucli nnt Chhimydo-Appressorinm. Die Figuren 11 und 12 dasselbe Chlamydo-Appressorium bei ungleich- hoher Finstelluni>; der Mikroineterschranbe. In Fi«;. ]1 sieht man einige Oeltropfen im Inneicn und die dicke schwarze Appressorium- Wand im optischen Querschnitt. In Fig. 12 sieht man den Keiin- porus des Appressoriums.

Fig. 14. Gekeimte und nach der Keimung dnrcli eine Quer- wand in zwei Teile geteilte Conidie mit einem Keimschlauch.

56 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN. U.S.W.

Fiii. 15. Wie Fio;. 14 al>er mit 2 KciiiiichJaiiclicn.

Kig. IG. (ickeiiutc und durch Querwand geteilte Coiiidie

mit einem alten und einem jungen Chlamydo-Appressorium und mit einem jungen Conidienträger.

Fig. 17. Wie Fig. 1 0 aber zwei neugebildete , zerstreut stehende , Conidienträger zeigen an ihrer Spitze schon Bildung einer neuen Conidie.

Fig. 18. ^ Sterile schwarze Borste im Nährlösungs-Tropfen auf dem Objectträger gebildet.

Fig. 19. Wie Fig. 9.

Fio;. 20. Eben auso;ekeimte Conidie.

Fig. 21—23. Wie Fig. 8.

Fig. 24. Aus einer Conidie hervorgegangenes septirtes jMycel mit einem Seitenzweis; und zwei Conidienträo-ern ; der eine mit beginnender Conidienbild ung.

Fig. 25. Wie Fig. 24; jedoch schon 3 der 1 Conidienträger mit fast reifen Coiiidien.

Fig. 26. Abweichender Typus der Conidienbildung in der Reincultui' und zwar verzweio-te ('onidienträo;er. Zwei der im Nähr- lösungstropfen auf dem Objectträger neu gebildete, schon abgewor- fene Conidien liegen daneben.

Fig. 27. - Die ausgesähte und duicli Querwand geteilte, einem Blatt-Conidienlager entnommene Mutter-Conidie mit zwei Keim- schläuchen und mit Conidienträger, der aus dem Keimschlauch seitlich hervorgesprossen ist. Daneben liegt eine abgeworfene reife in dem Nährlösungstropfen gebildete Conidie.

Fig. 28. Aus der ausgesähten Conidie in Nährl(")sung gebil- detes M3'Cel mit 2 Sporenträgern; beide mit junger Conidie.

Fig. 29. Conidienbildung in Nährlösung. Die alte ausgesäte und nach der Keimung in zwei geteilte Conidie ist noch gut sieht-

S. H. KOORDERS. Bot.iiiisclir Uiitfrsii(lmii<ivii über einige in ,I;iv;i vuikuniiHundt- Pilz..-. T;if.-1 111.

KOORDERS, DEL.

Verhaiul. Kon. Akad. v. Wetensch. 2e. Sectie, Di. XIII.

y Bijtel, lith. P. ). Mulder impr, Leiden.

BOTANISCHE UNTKUSUCIIUNGEN, l'. S. W. 57

bar. Aus dcrsclhcii sind drei Kciiiischläiicli(; licrvor'iciiaiii'eii und am h]ndc cin(!s Kciniscldauclies, welclic duicli (Querwand geteilt ist, tiiidci Bildung einer Conidie statt.

h'ii»'. l](). (Jeivcinite uiul nach der Keiinuni; unu;eleilte u;el)liel)ene, Oeltropfen reiche Conidie mit 2 Keinisehläuehen und mit etwas al)vvcicliend geJorniten Cldamjdo-Apressoriuni,

l^'ig. 31. l'arallel verlaut'en(h!, zu einem llundel Nciviuij^le , dunkel wand ige i'eieldieli septirte llvplien in einer elu.i \ ier WOclicn alten eonidiogenen Reineultur \vn Neozinim. Klasticae im l'llau- mendecoct-Agar.

Fig. 32. In öelieinlu;l'en-\ erhand znsanimenli.-ingende Sj)al- Conidien gebildet an dem aus einer ausgesäten (Jonidien liei\(»r- <>eu;anü'eneii Mvcel; in einer zelni Taue alten eonidiogenen Kein- cultuiu' in Pllaumendeeoet. in Innern (h'r neu gebildeten ,,Spät- ConidirMr' sind grosse Oeltropfen siehtbai'.

CAPITKL IV.

DIE ASCOSPORENL-lUCHTFORM UM) DIE

SYSTEMATISCHE STELLE DES PILZES, SOWIE DIE

GEOGRAPHISCHE VERBREITUNG.

§ I. Schwierigkeiten filr die Feststellung der zugehörigen A s c o s p (j r e n t r u c h t f o r ui.

Das Suchen und besonders auch das durch Reinculturen und Infectionsversuche Feststellen der zu den beiden Fu/if/i wq^erfecti: Colletotrichum Ficiis Kds. und Gloeosporium Elasticae Cooke & ISIassee zugehörigen A^comyceten hat mir aussergewöhnlich viel Mühe und Zeit o;ekostet. und zwar desshalb. Aveil auf dem natürlichen Sub- strate, nämlich auf faulenden Blättern und Zweigen (u. A. von Ficus elasticd), wo die zui^ehörisfen Ascusfrüchte nur in o-enüsjender Anzahl zur vollständigen Entwicklunsr kommen , ausserdem noch Ascusfrüchte (z. T. in sehr grosser Anzahl) entwickelt werden xon mehreren anderen Ascomyceten und auch noch eine überraschend grosse Anzahl von anderen Pilzarten.

Diese reiche Pilz-Floi'a, welche sich bei den günstigen Wachs- thumsbedingungen in den Tropen auf faulenden Blättern von Ficm elastica entwickelte, erschwert also niclit nur das Ausfindio; machen des zugehörigen Ascomyceten, sondern uailidcui ich dieselbe endlich mit grosser Wahrscheinlichkeit gefunden zu haben meinte, wurde die wissenschaftliche Feststell uno; der Zusrehöriffkeit durch diese zahlreichen anderen Fengi imperfecti und andere Pilzarten desshalb erheblich erschwert, weil die Keime dieser Pilze in vielen der angelegten Culturen als Verunreinigung zitglcicli mit thn Ascosporen des betreffenden Ascomyceten in die Reincultur gelangten.

BOTANISOlllC UNTERSUCHUNGEN, U.S. W. f)!)

Erst (lurcli I Iciaiizu'liiiiiL;; der liir ['adciipil/c l)f>()ii(lcr> diircli I^REi'KM), Km. Chr. IIanskn, Van TiEtiiiKM, Ki.kuaiin ii. A. |)«'i- fcctioiiirtcn Einzelspürcii-lvciiiculUiniii'tliodcii im ,, I iTniülctroprcir' aui' Oocko-las «•elang es ciiiwaiidlVcic Resultate zu ei/ielen und voll- komiiieii leiiics ascogciics iMfcctioiisniaterial in geiiiigeiidei' Menge zu zueilten.

§ 2. JiKSüH REIBUNG DER AsCüSPÜRKNl'RlJCllTE(JR.M

Eine IVselireihinig i\vv AseustVuelitt'oini von Ncozimmermduina Flastivdc \\\. i'olgt hier.

Mvcel septirt, dunkelgefiirht, im N;dn'sid)stiat (in al)_i;estorl)enen oder absterbenden Teilen von l^lättern oder in der jungen Stcn- gclrinde) wuchereiid. I^iin eelites ^) Stronia fehlt, jedoeli wird zuweilen in Oheuansiclit oder in Seitenansicht ein Stroma dadurch vorgetäuscht, dass zwei oder mehr FruchtkfU'per mit einamKr tot verwachsen uiul so pseudo-stroniatische , nur aus den verwachsenen Perithecien bestehende, rundlich-abgeflachte oder unregelmässig ge- formte, häutig bis zu .ij nun. breite Körper bilden. Sowohl auf düimen Längsschnitten, wie auf Querschnitten sieht man bei den derartigen , besonders auf Blättern nicht seltenen pseudo-stroniatischen Bildun- gen, dass eine stromatische Zwischensubstanz fehlt und die Wände der einander berührenden Perithecien mehr oder weniger voUkom- nien mit einander verwachsen sind. Diese Verwachsung betrefft nicht den Hals der Ascusfrücht. Auch dann, wenn die Verwachsung mehrerer Perithecien eine vollkommene ist und die Grenzen di-r verwachsen Ascusfrüchte entweder nicht oder nur undeutlich zu sehen sind, behält jede Ascusfrücht ihre eigere iMündung und nehmen die Perithecienhalse nicht an der Verwachsung Teil.

Erüchtkör|)er sehr klein, kugelig oder kugelig-eih'u'mig, mit scheitelständii'er, meist kurz ausgezogener runder iMündung und mit lederigem schwarzem, kahlem, prosoplectenchymatischem -), Gt^häuse

') In Riiii.ANii (Dr. W.), Untersuchungen zu einer Morpholojrie der strouiabildeuden Sphaeriales auf entwicklunL!;st,'esilnclitlirlier Grundlage (mit o Tafeln) in Hedwigia, Organ, f. Kryptoganieukunde und Pliytopatliologie Bd 39 (l'JOO) p. 17, ist der schwierige Begriff „Stroma" zuerst scliaif und zutreffend in folgender Weise definirt: „Stroma (im „Unterschiede zum Mycelium) ist die Gesammtheit derjenigen vegetativen Bestandtheile „des Pilzkörpers, welche, ohne ausschliesslich der Resorption zu dienen, sich in irgend „welcher AVeise am Aufbau des Fruchtkörpers betheiligen'' (1. c. p. 17).

') Ich bediene mich hier der von Lini.m zuerst [Beiträge zur Kenntniss der Galtung Oyropliura in Festschrift für Scuwendener 1899 p. 28| eingeführten höchst zweck- mässigen Bezeichnungen „Plectenclnjiii", ^.pyosopleclcncfiijinaliscl" und „parapleclen- cJiijmalisch'\

00 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

im Nälirsiihstrat (l^latt oder Kinde) eingesenkt und mit der papilleii- lutitcen oder key;elförmii>-cn, seltener kurz cvlindrisebeu Mündunsj; daraus liervorraürend oder nach der Reife durch xVufreissen des IVridcrms oder (h'r Cuticula iiulir oder weiiiucr frei hervortretend. Der Hals der AscustVucht ist in der Jugend mit langen, locker stellenden Ilaaren bedeckt. Diese Ilaare sind Mass raiichfarhen oder Ii\alin, un verzweigt, mit fein warziger Obertiache, ohne lidialt und meist ohne (Querwände.

Gehäu.se (30 170//,, meist fast Y^,, mm. im Durchmesser und Yj, Yjq mm. hoch. Hals SO 270 /x, meist nur SO 110 //.lang, am oberen Teil heller gefärbt wie unten.

Asci im Innern des Fruchtkörpers am Grunde entspringend deut- lich büschelio; vereinio-t, cvlindrisch oder cvlindrisch-keulig, mehr lang gestielt, mit Einbegritt' des Stieles 4:2 G5 //- lang und an dci- breitesten Stelle 7 8//. breit; sehr düiiiiwiinilig, am unteren Ende spät zerfliesseud oder einreissciid und so die Sporen entleerend ; am Scheitel mit 6'/^oy;/oy//«cm^-ähnlicher Verdickunu' mit Porus oder mit einfacher 6'«/o-s;/j//r/m«-ähnlicher Scheitehvandverdickung (ohne Poius). Ascosporen fast immer zu 8, selten nur zu 6 in jedem Ascus ; immer zweireihig; cylindriscli und fast immer ausge})rägt wurstförniig ge- krümmt, an beiden Enden, abgerundet, einzellig, ganz hvalin oder sehr blass rauchfarbiij; U'latt, ohne Schleindiüllc und ohne Anhängsel; häutig mit äusserst feinkörnigem Inhalt und nie mit grösseren Oel- tropfen; 14 19//. meist 16 17// lang und S'^j^ 'i y- hvv\\. Die erste Querwand entsteht erst in der Ascospore nach der Sporen- Keimung. Auch die ganz reifen Ascosporen sind immer einzellig.

Paraphysen fehlen vollständig. Auch ein Cly[)eus ist nicht voi-- handen.

Die Fruchtkörj)er entstehen unmittelbar unter der Olicili.iiit ; entweder zerstreut oder nicht selten auch zu zwei oder mehrerer bis zu 15 unmittelbar neben einander. Im Allgemein stehen sie abei- einzeln oder nur zu 2 oder 3 zusammengewachsen.

Die Entwicklung der Ascusfrüchte ist ausgeprägt saprophvtisch. Man findet reife Ascusfrüchte nie im lebenden Pflanzengew^ebe und nur in seltenen Fällen auf grösseren (duix'h die Conidieidruchtform verursachten) Platttlecken , o'anz vorwiei>;end nur in faulenden Plät- tern oder in faulender Stenij;elrinde. Auf diesem todten Substraten entwickeln sich die Ascusfrüchte meist zwischen den Cünidienlagern und häufig erst nachdem diese letztere schon in grösserer Zahl zur Ausbildung gekommen sind.

Als Neben fruchtformen sind die zwei friUier als selbstständige Pilze beschriebene Fungi imperfecti Colletotrichuin Ficus Koord.

BOTANFSniK TiNTRRSUCIIUNfiKN. U.S.W. 61

und (iloco.sporiiiii/ /■J/fi.s/icdc ( "ooKi; & Massek, fonior AJyxoiiporium- jii^ig'o C()iii(li(Miliii^(U' , sowie aucli nii zerstreuten Trägern gebikictc (^)ni(lien und in Selieiidiefcnvcrhjiiid ziisanuncnliiingende Conidien ; lerner ;nicli sein- ])()Iyin()rj)li(^ C'lilainydosponMi von mir festgestellt »•(nvordiui.

Wiilirend die Ascosporenriuclit iuisgesproclicn sapro-]) li y t i sc li iiuf faulenden l^lättcrn uud in der Kinde lebt, zeigt der aus den Ascosporcii li e r v o r ge li e n d e K e i ni se li I ii u c li einen l'iir /'Vfv/.v chiHltcd Ivo.xi?. und Vichh Hejijaiiii/nf \A^>i. V\\.. ausge- prägt parasitiii'en Ciiaracter. Die erwähnten zwei ("oni- dicMi- {C()//('/()/ric/m)ii und 6'/o<?o.v/;on//^^/-)FrueIitlorinen entwickeln >ieii vorwiegend parasitiseli auf deugenannten NälirpHanzen , doch kön- nen beide nueli sa])ropliytiseh . zur üppigen l'aif wiekhing kommen. Diese beiden ,, offenen" Conidien-l'ruelitformen , sowie die AscusfVuelit- form , wurden von mir aueli auf künstlieiiem Nälirsubstrat tirezüe!

auei

und zur vollen Fintwiekliing gebi'acht.

In l^liittern von Imcus elastiea lindet man die jüngsten l'aitwiek- lunu'szustände der Ascusfrüelite fast ausseldiesslieli unmittelbar unter- halb der ('utieula, innerhalb der oberen Zellen der als VV^assergewebe fuiu;tionirenden mehrzelligen ]^][)idermis. Das füi' die Ernährung sorgende Mvcel entwiekelt sich vorwiegend in den tiefer liegenden Zellen, besonders im Schwammparenehym.

Weil Figur 5 von Tafel IX eine für ISteozimmermannia Elasücae wiehtige, aber, in Folge der grossen Dicke und Undurchsiehtigkeif des iVae})arates,. nicht sehr scharfe Micro-l?liotogra])hie darstellt, nuige eine etwas ausfühi'liche Erklärung hier folgen :

Micro-Photograph ie einer Gruppe von jungen und alten Ascus- IVüchten von Neozimmermannia EJastkae, welche am G Decendjer 1 1)0 (*> gebildet waren in einer ascogenen, in Juni lOOO, in l'tliiumen- decoct. Agar in einem Prol)irr()hrehen gemachten Keincultur. In dem |)hotogra})hirten Praeparat finden sich zahlreiche reife, saucis- f()rnnge Ascosporen, welche jedoch bei der schwachen Vergrösserung dieser nücro-piiotographischen Aufnahme nicht gut sichtbar sind. In der erwäimten ProbiiT()hrchen-Heincidtnr fanden sich auch die l)uschelig gestellten Asci des Pilzes. Es ist dieses das einzige M;d. (Imss sieh Terithecien mit reifen Ascosporen in einer Keincultur von Ag;n-Plliiumen(lecoct gebildet hatten.

In vielen anderen in diesem Nährstoff gemachten Reincultnreu wurden wohl junge Ascusfrüelite gebildet, oder wenigstens Perithe- ciinn-artiu-e i>;ebaute Hildungen ; jedoch kam es auch nach J^ Jahr lind später dort nie zur Ascosporenbildung. Nur in dieser einen in Juni I UOd in Puiworedjo (.lava) gemachten uud aus Java lebend

62 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

nach Euro])a niitgcnonimenen Reincultur reiften einige Peritheoien vollständig. Als ich die Heobachtung der Ascos])orenbildung bei dieser Pro!)irröhrchen-lUMncultur machte, hatte dieselbe ein Moniit in einem Thermostat bei 30° 35° Celsins im Kul. J^ot. Mnseuni in Dahlem gestanden. In zahlreichen gleich alten nnd vollkommen gleich behandelten ascogenen (nnd conidiogenen) Reincultnren des Pilzes hatte jedoch kein eiir/iges Perithecium es zur r)ildiing von Asci (und Ascosporen) gebracht. Das photographirte Praeparat ist con- servirt unter der Nummer 137^/ V.

§ 3. Übi.k die systematische Stelle der AscospouENFKLciiriüUM iND IHRE Beziehungen zu Phomatospora Elasticae Zimmermann.

Kür die Vuüst;indigkeit scheint es zweckmässig um hier zu citiren was Zlmm ermann ^) über seine PZ/owr/fospoir/ Elasticae mitteilt, weil diese Species in allen wesentlichen jMerkmalen eine sehr grosse Uebereinstimmunof mit meiner Neozimm. Elasticae zeio't:

„P/iomatospora Elasticae Zimmermann sp. n. wurde auf faulenden „Plättern von Ficus elastica, die aus dem Buitenzorger Cultur- „garten stammten, beobachtet, scheint abei- kein echter Parasit zu „sein. Die Diagnose des Pilzes lautet:"

„Perithecien auf der Ober- und Unterseite der Blätter, ohne „Stroma, isolirt stehend, eingesenkt, nui mit der kegelförmigen „jMündnng vorragend, schwarz, Mündungsj)apille farblos, Längsaxe „bis 120 mik. lang, G5 mik. breit. Asci sehr kurz gestielt, stumpf „endigend, S-sporig, 45 mik. lang, 8 mik. breit. Sporen hyalin, ,, länglich, stumpf, zum Teil sehr schwach gekrümmt. \(\ mik. „breit. Paraphvsen fehlen".

„Ich stelle diesen Pilz zu der oben genannten Gattung, obwohl „die Asci nicht sehr lang gestreckt und die Sporen darin in zwei „Reihen angeordnet sind" (Zimmermann 1. c).

Dass P/iomatospora Elasticae Zimm. eigentlicli nidit in jeder Hinsicht innerhalb der CJattung Phomatospora zu Hause ist, geht schon aus letzten citirten Zeilen von Zimmermann hervor. Tnd ich kami dieses bestätigen, weil Saccardo ^) (Syll. fung. I. p. 432)

') Eine genaue Abbildung der melirzelligen Epidermis von Ficus elastica finden sich in Enoleh in Enoi.er-Pranti. NatürL Pflanzeufam. Bd. IIT, Teil 1, p. 68, Fig. 49 B.

*) ZiMMEUMANN (Prof. Dr. A.), Die thierischeu und pflanzlichen Feinde der Kaut- schuk- und Guttaperchapflanzen in Bulletin N°. X de l'Institut botanique de Buitenzorg N°. X (1901). S. 15.

') Saccardo 1. c. 432: Phomntoapora Sacc Asci cylindraceo-filiformes. apara-

physati, sporidia octoua, monosticha.

BOTANISCHE UNTERSUCIIUNGKN, U. S. VV. (l;j

lüi' die (Jattuiiii; Vli()iii(tlt)><jH)r(i iiiisdiücklicli ,, einreihig" in A^3L•u^s angcMinliietc Ascosjjoreii jiiiiiiht und weil tciii(;r bei r/i(j)iiaiü.s/jora /'J/a^/icac ZiMM. iiiid iiiicli hei meiiier Neozimm. J'J/a.sflcnc die Aseo- sporeii iinni(;r zweirciiiig im Aseiis angeordnet sind.

Die von Zimmkrmann ]. c. iingegebenen Müiissc der l'erillieeicn sind wohl khiiner, wie; l)(;i meiner Neo/inini., ;d)ei' dieser ( iiossen- llntei'scliied scheint nnr desslinlh ineht speeilisch \vi<-hti;'-, weil ja Ijekanntlieh hei derselben Öpeeies im AlJgemeinen (b'e l'eriMieeieii- (ircjsse, bei versehiedeneii ErnJdirnngs-hedingnngeii /inindieh ciheb- lieh vni'iiren kann.

J'^s bleil)t indessen noel) ein wielitiger Untcrsehied /wischen Zimmkkmann's Plioma/o-yjorti und meiner Neozimm. übrig; nämbeh die J^reite (h-r Aseosporen. Dafür gil)t Zimmermann I.e. Hi //-, während ich bei vielen llundei'ten von mir gemessen Aseosporen nie eine grössere Jireite als 5 /x bei einer Ascosporeidänge von 14 19 [J.. Weil nun Ix'kanntlieh die Ascospoi-en-Hreite bei der- selben Speeies, auch bei sehr inigleichen Ernährungsbedingungen fast nie so stark variirt, dass dieselbe zwischen 5 /x und 11//, - 1 U /x schwanken kcinnte, erfordert dieser hervorgehol)ene Unterschied in der Ascos])oren))reite nähere Prüfung.

Weil mir nun hier von Zimmermann's Phoma/ospura Elaslwae kein authentisches Veri>;leichsmaterial zur \'erfüi>;uni>; steht und seine Diagnose von ihm ohne Abi)ildung publicirt wurde, sind wir für die Prüfung nur auf die erwähnte Diao-nose an<2;ewiesen. (ilück- licherweise kann nun aber aus der Diagnose nachgewiesen werden, dass für das Wort „Breite" in Zimmermann's Maass-Angabe für die Aseosporen von P/iomafospora Elastime höchstwahrscheinlich „Länge" gelesen werden muss und dass hier also nur ein i)ruck- fehler oder ein lapsus calami vorliegt. Dieses wird schon desshalb wahrscheinlich, weil Zimmermann die Länge der x\scosporen nicht erwähnt und für Ascosporenbreite gerade ein iVIaass angiebt, näm- lich l (*) /x wie bei meiner Neozimm. Elasticae häufig von mir ge- funden wurde.

Diese hier von mir geäusserte Wahrscheinlichkeit der Identität mtiner Neoz. mit Zimmermann's P/iomahspora wird fast zu Sicher- heit, wenn man erwägt, dass Zimmermann für den Ascus seiner P/iomaf Oospora bei einer Länge von 45 /x nur eine Breite von 8 [m angiebt; mit anderen Worten, dass hier eine Ascusbreite angegeben wird, welche zwei JNlal kleiner ist als die angebliche „Breite" der Aseosporen. L]s darf also wohl angenonunen vverden , dass gerade diejenige Maassangabe der Diagnose von Pliümatü><pora Kla>sticae Zimm. , nämlich die Ascosporen-Breite , welche scheinbar gerade einer

64 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

der wichtisj;sten Untersclieidiniijs-^Ierkniale mit meiner Neozimm. Elasticae I)il(lete auf (iniiul dieser iMtiaclituiigen bei Zimmermanis's Phomatospora \\\ Wirklichkeit nicht verschieden ist von meiner Neozimm. Elasticae. I )enii bei letztgenannter Species variirt die Länge der Ascosporen von 14 1 9 /y- und beträgt die Ascosporenlänge hier gerade auch recht häufig 16 \x.

Es sei hier noch bemerkt, dass keine einzige der von mir auf Ficus elasfica gefundenen Asconiyceten so gut mit Pliomafosjjora Elasticae Zimm. übereinstimmt, wie die hier von mir v^'^: Neozimm. Elasticae beschriebene, auf faulenden Blättern und Zweigen von Ficus elastica, die Ascosporenfrüchte hervorbringende Pilzspecies,

Alles zusammenfassend scheint es mir höchst w^ahrscheinlich . dass die von mir im Jahre 1905 gefundene Ascosporenfruchtform von G'iOeosporium Elasticae Cooke et JNIassee, sowie von meinem Colleto- trichum Ficus, specifisch identisch ist mit dem von Zimmermann in Jahre 1901 entdeckte und als P/zowa/'o.s^^'or« ^/ö.s-//c«e beschriebenen Pyrenomvceten , wofür damals die Zuo:ehürio;keit der (dien erwähnten Fioif/i imperfecti noch nicht festgestellt und damals auch noch nicht als Vermutung ausgesprochen worden war. üesshalb gebe ich meinem Ascomvceten keinen neuen Speciesuamen, sondern I »ehalte dafür den Artnamen Elasticae von Zimmermann.

§ 4. Systematische Stelle der z u geln") r i gen Ascospo re n f r n e li t f o r m.

Wenu wir unseren Ascomvceten mit Saccardo Svll. Funi>orum zu bestiuunen versuchen, dann müssen wir den Pilz unbedingt in die Section Alhuitosporae Saccardo in der von ihm sehr breit ge- fassten Familie der SpJiaeriaceae 1. c. I. p. SS unterbringen. Und weil nun für unseren Pilz folgende Eigenschaften gelten : Perilhecia sparsa vel gregaria , foliorum epiderniide tecta , eaque secedente cjuandoipie libera vel ramuloruni cortice immersa, globosa, ostiolo cvlindraceo breviusculo laxe piloso ; asoi cyliudraceo-clavati v. cvlin- dracei , octospori , apharaphysati ; ascosporis allantoideis biseriatis , müsste der Pilz , auf Grund der dichotomen Bestimmungstabelle l. c. p. SS entweder in die Gattung Massaloiifpella Speg. oder in die Gattung Calosphaeria Tulasne gestellt werden.

Weil aber Paraphysen fehlen darf der Pilz nicht in die Gattung Calosphaeria gestellt, obwohl in verschiedenen Hinsichten, z. B. durch einen zuweilen vorkommenden Diatrypaccen-ähidichen Habilus (durch

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. VV. G5

Aiil'ticteii eillos Pscudo-Stroinas durcli Veiwachsuiig iiielirci-er Pcri- thecien) und durch verdickte z\scusscheitel\vaiid unser Pilz aucli mit dieser Gattung Verwandscliaft zeigt, [nsbesondere al)er , weil die Ascusfrü(;lito sicli iiinerhall) der Platter, bez. innerliall) der Platt- epiderniis oder innerhalb der l^inde, entwickeln, darf unser Pilz in keinem Fall in die Gattung Ca/u-sp/iaeria gestellt ueiden.

Auch die von J^refkld ^) beschriebene und abgebildete IJituick- lungsges(;hichte einiger Calosphaerien spricht niclil Cur eine Stelle unsei'es Pilzes in der Gattung (,'a/usp/iaeria.

Peri,ese ^) teilt die Gattung Cklosphaeria in vier riütlniigen , nämlich Jattaca PerI/. , peritheciis sparsis , tectis , breve ostiolatis; WegeUna Berl. peritheciis sparsis inimersis sed longe ostiolatis; Taymnia I^erl. peritheciis in acervulos valsiformes collectis sed breve ostiolatis; CalospJiaeria peritheciis in acervulos valsiformes collectis et longo ostiolatis.

Von diesen vier Gattungen zeigt die Art die nächste Verwand- schaft mit Togninia Berl., weil hier die Perithecien in ^'alse('n- artigon Gruppen zusammcnstohon ; jedoch besitzt unser Pilz keine Paraphyscn und ferner sind die Ascusfrüchte bei Tojjnhi'ia nie (wie die A])l)ildungen von Berlese zeigen) so vollküininon mit einander verwachsen wie bei unserem Ascomyceten.

Auch nach der Gattuno'-l^eüTenzuno; bei Bereese darf also die Art nicht mit CaJosphacria ])czichungsweise mit Togninia Bereese vereinigt werden. Auch der häutig gut entwickelte Gnomoniaceeii- artige Porus des Ascusscheitels unseres Pilzes spricht gegen eine derartige Vereinigung.

Eine weit grössere Verwandschaft als mit Calosphneria zeigt die Species mit der Gattung J/rM^6Y//o^/^;V//rt Spegazzini , sowohl wie die- selbe in Saccaruo Syll. Fung. T. }). si) und wie aiicli in Enceer- Prante Natiirl. Ptlanzoni'. J, 1. p. 422 begrenzt ist. Ich bin indessen mit Lindau 1. c. ]). 422 der Meinung, dass eine Art wie M. pleurosloma Starb, nicht in diese Gattung gelKirt , weil reich- lich Paraphysen vorhanden sein sollen. Auch die zwei von Herekse 1. c. j). 2 aus der Gattung Calosphaeria in die Gattung Mnsstt/- ongielld übergeführte Arten M. polghlasfa (Romele. et Sacc.) Bereese und M. Smi/acis (Karst, et Har.) wären nach meiner Meinung besser in der Gattung (kilosphaeria zu Hause, und aus der Gat- tung Mcmalomjiella wieder au.szusclieiden , weil Paraphysen vorhan- den sind.

') BmcifKi.n, Untersuch. Gesauimtgel). Mykul. X p. 245 249.

Bi;i!i.Ksi:, Icones Fung. Vol. Ili. p. 6.

Verband Kon. Akad. v. Wetensch. (ie Sectie) Dl. XIII. n=. 4. D 5

BOTANISCHE UNTEllSUCHUNGEN, U. S. W.

Wenn aucli diese zwei Arten aus der Gattung MnssalongieUa ausgeschieden ^ve^d(■n, bleiben in J^krlese 1. c. neben der ursprüng- lich darin gestellten Art AJ . Bonariensis Spegar. noch folgende drei Arten :

1) M. carpinicola (E. et E.) Beulese,

2) M. Hazslinszky'i (Reum) Berlese,

3) M. lif/m^fica VoiA..

A'on K'tztgenannter Art bemerkt J^erlese , dass sie vielleicht näher verwandt sei mit Pliomatusjiora. Die beiden erstgenannten Arten wurden von Beulese aus den Gattungen Cri/piospliaeria (in Engler- Prantl Untergattung von Valsd) und J^ntypella in die Gattung Masmlongiella gestel lt.

Für die erstgenannte Art macht Berlese 1. c. p. 1 eine Bemer- kung, welche desshalb hier citirt zu werden verdient, weil daraus hervorgeht, dass die Verwachsung der Perithecien in dieser Gattung zuweilen zu falscher stromatischer Deutung Veranlassung geben kann, <>;erade wie solches auch mit unserem Pilz der Fall ist. Berlese 1. c. p. 1. sagt nämlich über Mass a long ie IIa carpinicola Folgendes:

„See. cl. Er;L. et Ev. adest stroma e substantia corticoli superne „nigricante formatum, sed in speciminibus a nie visis cortex integra ,,apparet". (Berlese 1. c).

Eine ähnliche Schwierigkeit hatte ich am Anfang, wie ich die Ascusfruchtform unserer Species in das System einzuordnen ver- suchte. Es kam mii- nämlich vor, dass die Art am Besten vielleicht eingereiht werden^ könnte in die Gattung Massalüiigiella Speg F. Arg. I, p. ISO; Saocardo Syll. Fung. I. p. 89, wenn man nur die Arten mit „ascis aparaphvsatis" darin gelassen hätte , aber auch dagegen erhüben sich Bedenken in Folge gewisser Charaktere des l'ilzes.

Von den vier bisher bekannten Species ohne Paraphysen unter- scheidet sich nämlich die auf Ficus elastica und Ficns Benjamina vorkommende Massahniiiella -ähnliche Species untei- anderem durch folu'ende Charactere:

rt) Der Ascusscheitel zeist zuweilen einen deutlichen Gnomonia- ceen-ähnlichen Porus und ist häufig stärker verdickt, als solches bei den von Beulese 1. c. tab. I III abgebildet worden ist.

b) Das Ostiolum des Peritheciums ist zwar zuweilen auch nur papillenartig-kurz, aber häuüg kurz-cylindrisch oder kegelförmig. Und in einigen seltenen Fällen war das Ostiolum sogar so lang- cylindrisch (letzteres nur in einem Reincultur-Impfungsversuch beob- achtet, welcher auf sterilisirten Blättern von jnir ausgeführt war) sodass ich einen Augenblick sogar meinte, dass auf ähnlichen

BOTANISCHE UNTEI18UCHUNGEN, U. S. W. 07

Grüiulcii, wie Klehahn I. c. mit Rcclit aiifülirio, ITir die Stelliiiiir der As(;()s])()reiiriiiclitf'()riu von (i/oeosporiirm iierüheqini m als Gnomouia l'ciK'hi Ki-EBAiiN, vielleicilt dem Pil/c von l'i(;iis elastica aiicli iiiiici-lialls der CJattuiig (1 iionionhi ein zvveekmässiü;ei' IMal/ cinujciiiiiiiil wci'dcii konnte. Um so nu'lir war wohl etwas liicrtiir ;inziil'iiln( n . weil sclion eine Art dcsr (lathinü; (Iiidiiidii'ui Ix'kannl isl . niinilidi (li/Diiionid Agrimouiae I^hkfi',1,1) (1. c. X p. 2'i'i), Ik'I welcher pscudu- stromatiselie Hildiingen mitunter auftreten, lieber letztere S|)ecies sagt nändich Rkkiki.I) I. c. X p. 285 ,,so bestellt ja Zwed'el ob bei (i)iouioiiht Agrinioniae und (in. rostelld/a ein Sti'oma vorhaiahMi sei oder nicht, und Iiei maneluMi anderen Arten driin^l sicli dioelbe l'Vage aut '. Indessen verbot die ansg'epi'ägte, von (inoniOHiti \\\)\\r'\- chend(^ Ascensporen-Form (aseospoi'a allantoidea) eine StelluuL!; inner- halb ilieser (jattung.

c) Die Aseosporen sind last immer h\alin: sehr selten >eln' schwach rauelif arbig. Diese let/tgenauute Farbe Irilt bei unserem l*il/, nur kurz vor der Kcinning auf.

d) Die Ascusfrnchte stehen zwar sehr luiulig einzehi und zer- streut, aber sind auch häutig zu zwei odei- drei odei' mehreren mit einander voUkonunen verwaehsen , wobei (hinn nur dei- Mals Irei bleibt. Und so entstehen Valseeii-artige ])seudo-str(>matisciie J'erilhe- cien- Verwachsungen .

(?) Das Fruchtgehäuse ist zwar zuweilen niedergedriickl-kugelig , aber häufio- eif(')rmii>;-kni>-eli<j; und bei den vollkommen verwachsenen IVrithecien ist das Gehäuse im Quersehnitt häutig ausgeprägt eckig lind seitlich stark ziisnmmeugedrückt.

Ich will hier noch licmerken, dass es vielleicht zweckmässig erseheinen kchmte , für unseren auf Ficiis eJaslica Norkommenden Filz eine neue Gattung aufzustellen und zwar nicht nur auf ( irund der obenerwähnten Unterschiede, soiulern auch weil für die bisher besehiiebenen Xxivw \o\\ Ma88alo)i(/iella noch nichts über .\ei)en- fruchtformen und auch noch nichts über die i^aitwicklnngsgescliichte bekaunt ist, während für unseren Filz die Entwieklungsgeschiehte. in den Hauptzügen wenigstens, jetzt aufgedeckt worden ist und sowohl verschiedene Conidienfrnchtforuien, wie auch Chlamydosporen-Fructi- licationen als Nebenfruchtfornien unseren J/wcsr/Zo/zy/V/^/ nachgewie- sen wurden.

Hierzu konunt noch, dass verschiedene F\renomyceten-( Gattungen, wie z. W. Bhzozeria Sacc. et Fkri,. und Massalonf/iella Speg. (sensu am])liore cl. I^ulese) auch nui- durch wenige Charactere getrennt sind, und dass eine derartige 'rrennung für unseren Filz vielleicht zweckmässiß-er ist als eine Finreihung in eine (jattung, wovon alle

D 5*

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BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, ü. S. W.

bisher hrkiiiiuti'ii Arten trotz einleuchtender, sehr naher Verwand- schaft, (loch iiiclir odvv weniger einschneidende Unterschiede gegen- iihiT imsiMcin aiit' Firf/s f/mfirrr vorkommenden Pilze darbieten.

Ich will (Irnii auch den letzten Weg wählen und stelle den Pilz in eine neue Gattung, welche selbstverständlich neben J/r/^^rz/ow^//«?//^/ Si>E(i. stehen muss und wofür der Naiue JSeozimmermannla vorge- schlagen wird, nach Professor Dr. A. Zimmermann i), der diese Ascusfruchtform zuerst als Vhomatospora Elasticae Zimm. beschrieben uiul der sich, unter anderen, durch seine niycologische Unter- suchungen in Java und in Deutsch Ost Afrika sehr grosse wissen- schaftliche \'erdienste erworben hat.

Eine Diagnose lasse ich hier folgen.

§ 5. Diagnose der lAscosporenf ruchtf or m.

Neozimmermannia Kooru. nov. genus. - Perithecia stromate destituta, sparsa vel 2 15 inter se alte adnata; cortice vel folio- rum epidermide inimersa; globosa vel globoso-ovoidea vel angulata, ostiolo distincto conoideo breviusculo vel interduni longiuscvdo pertusa, nigra, minuta, glabra ; epidermide secedente quandocpie sublibera. Asci octospori, aparaphysati , breviter stipitati cylindracei vel cylindraceo-clavati , tuuica apice incrassati et haud raro Gnomoniae- niodo perforata; ascosporis eximie allantoideis, niajusculis, continuis, hvalinibus vel sub-liyalinibus, utrinque rotuiulatis.

Neozimmermcimiia Elasticae Koorders n. sp. ; PJiomafospora Elasticae Zimmermann in Bulletin de l'lnstitut bot. de Buitenzorg X p. 15. Perithecia globosa 60 170 /x; ])lerumque 100 /x diam.; ostiolo "^O 270 // ; plerumque 80 110 // longo; pilis deciduis subhyalinibus sinq^licibus GO 100 //. longis laxe pilosa. Asci 4.2 G5 /x longi et 7 S /x lati; ascosporis 14 19 /x longis et 3i 5 /x latis , plerumque 10—17 /x longis, dense minntissi- nieque granuloso-guttulatis.

') Benannt nach Professor Dr. \. Zimmkrmann, jetzt Botanischer Leiter des Biolo- ifisch-wirtschaftlichen Instituts Auiani in Deutsch Ost Afrika.

HOTANlöUllE UNTEllSüCllÜiN(jrL^, U. 8. W . (\\)

§ (). BKOliACIlTlNG ÜHER V^OllKOMiMEN VON ASCL'S-

FürrilTKN VON NkoZIiMM. I*J>ASTICAE KdS. AUF l'lCUS KhASTH'A KdMi.

INI) FlCliS l^KNJAMLNA Ti. IM Kca.. I^OTANISCIIKX CIaUTEN

TN DaHI-EiM 15K,l BlJU-lX.

1. /hff Fivns Bcnjamina Linn. In einem Gcwüclisliaus des ge- iiaiiiiteii l^ohniiM'licii (lartens tjuid ich am 15 Dec. 11)00 nii ciiici' Toplpllaiize von Ficiis Benjamiiia Linn. ein Blatt, welclies einen etwa 1 c.m. grossen grauen Randfleeken zeigte, welcher mich ver- inuU'ii Hess, dass hier eine Erkrankung durch Neoziwui. Elafitwae KoüRD. vorliegen könnte. Das Blatt wurde abgeschnitten und in einem sterilisirten (llasgefäss einige Tage feucht aufgehoben im Thermostat bei ungefähr »'32° Celsius Schon am 21 Dec. wurde meine Vermutung bestätigt, denn mit der Lupe konnte ich zahl- reiche rötldiche Conidieidiäufchen dieses Filzes auf dem Blatt beob- achten und konnte durch mikroskopische Untersuchung feststellen , dass diese Conidieidiäufchen in borstenlosen und auch in borsten- tragenden Conidienlägern gebildet waren, welche morphologisch voll- kommen identisch waren mit denjenigen, welche ich u. A. in Java, sowohl auf Ficim elastica, wäe auch auf Ficiis Bcnjamina Consta tirt hatte. Auf lezterer Nährpflanze war, wie früher erwähnt, in Java dieser Pilz zuerst von Dr. AVurtu entdeckt w'orden.

Die hier auf dem lebenden , aber absterbenden Blatt von Ficus ikMijamina in Dahlem gelüldeten Conidien w^aren meist l?.*, bei 1 // bis 10^ bei 3 /x und bis zu 14 bei 4 /x ; die Borsten waren sowohl peripherisch , wie auch zerstreut auf den Conidienlägern inserirt. Und auf der Cuticula konnten zahllose Chlainydo-Appressorien coii- htatirt worden, sowie auch stellenweise Conidienbildung an zer- streuten JIy])hen, wde sonst häutig auf absterbenden Blättern in feuchten Kaum. Die o:emessenen sterilen Borsten waren meist nur 70 80 //. hing; zum Teil 72 140 /x lang; gebaut wie sonst bei Colletotrichum Uicus KooiiD.

Durch diesen Fund war zuerst mit iSicherheit festgestellt, dass der erwähnte Pilz in Euro])a auch auf Ficus Benjamina in Gew'ächs- häusern vorkommen kann.

Am 27 Dec, also nur nach + 1 AVoche Aufenthalt im Ther- mostat bei ungefähr 32° C. erhielt ich die ersten Ascusfrüchte mit reifen Ascosporen von Neozimm. Elastkae. Die Zahl der Ascus- früchte war jedoch sehr klein und Stroma-Bildung wurde liier nicht beobachtet; gerade wie bei zahlreichen früheren Culturversuchen auf Java die Stroma-Bildung; bei dieser Neozimm. nar nicht oder

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mir in iiuvollstäiidiger Weise stattfand. In jeder Hinsicht zeigte die mikroskopische Untersuchung dieser hier auf Ficus Benjamina u;ehildeteu Ascusfrüchte , Asci und Ascosporen vollkommene Ueber- einstinimnng mit den auf -lava ;iuf l'icus elastica auch häufig isoliit oder mit spärlicher Stroma- Bildung von mir beobachteten Perithecien dieses Pilzes.

Tl. .////' Ficus elastica Roxb. Am 5 März 1907 wurden von mir die Ascusfrüchte von Ziiniiiermania FJIasticc in grosser Anzahl und in vollkommener Ausbildung, sowohl auf faulenden niättt-rn . wie auch in der Rinde eines faulenden Stengels von Ficus elastica im J\gl. Br^tanischen Garten in Dahlem gefunden.

Sie sind hier jetzt als mikroskopische Praeparate n^. :259 .^ uiu! \\° . 359 <^/ Serie 1:2 nnd auch als Herbar unter der gleichen Num- mer coiiservirt.

Sie wurden erhalten als Resultat des erfolgreichen Infections- versuches ii°. 259, welches von mir im hiesigen Kgl. Botan. Museum iiiitl Garten ausgeführt wurde mit einer ascogenen Reincultur, welche ich hin lul aus Java nach Europa mitgebracht hatte.

Der betreffende Infectionsversuch n°. .C59 wurde ausführlich im ^ 3 hieroben beschrieben.

Geographische Verbreitung und Vorkommen von Neozdim. Et-asticae (Zimm.) Koorders.

I. Asieii.

In \\ cst-Java bei Buitenzoro; wurden auf Blattfleckcn lebender angej)flanzter Exemplare von Ficus elastica im J. 1901 borstenlose Conidienlager als Gloeosporium FJlaslicae Cooke et Massee beobachtet und beschrieben von Prof. Dr. A. Zimmermann. Auch in Buiten- zorü" und auch auf Ficus elastica aber nur auf faulenden Blättern

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wurile von demselben Eorscher im .1. 1901 nh F//omatosjJora Elasticac Zimm. ein Ascomvcet beschrieben, welcher, wie hier unten arezeiüt wird , wohl als identisch beti'achtet werden kann mit meiner Neo- zbnm. Elasticae , obwohl die Zugehörigkeit dieser Ascosporen fruclit- form und der genannten Conidienfruclitform damals noch nicht ausgesprochen wui'de.

In Mittel-Java in der Provinz Kedu in 10 ÖOO Meter Meeresh()he bei Loano , Purworedjo, Perunggalan , Kaliwiro. etc. auf BlattÜecken lebender Blätter von jungen angepflanzten Saat-

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 7 1

pflnn/oii lind Stecklingen von Firnis elasHca, in den vom Forstwesen angelegten Kautsehuk-Anpflnnzungen im J. 1905 die ])orsten reiche, vorwiegend parasitiscli, aber ancli sa})ropliytiscli auftretende, als (h/h- totric/iiiDi Ficus m. von mir gesannnelt und l)eschriel)en. Dort von mir auch die verschiedenen anderen Neben tVuchtformen u. A. aucli Gloeosporiiim Elasücae Cooke et Massee parasitisch und sapro|)h\- tiscli , auf Blättern von Fkns clastica , von mir auch im .1. l',)()5 gesannnelt. Dort auch von mir die zugehörigen Ascusfruchtform anf Blättern von Ficns e/asfica gesammelt, aber die reifen Ascusfriichtc ausschliesslich auf abgefallenen, todtcMi Blättern von Fici'x e/rn^/icn. Einige der Nebenfruchtformen dort nur in Reinculturen in IMlan- mendecoct, Nähr-Agar, etc. beobachtet.

in Ost-Java in d(;r Provinz Surabaja die boi'stenreichc Conidicn- lager-Fruchtform Collclotrichum Ficns Koord. als Parasit auf Blättern einer künstlich zwerghaft gehaltenen 'ropf{)tianze von Ficus Benjamina LiNN. f. im J. 1900 gesammelt von Dr. Tu. AVurth.

IL Afrika.

In Deutsch Ost Afrika borstenlose Conidienhiger auf cincni llhitl eines dort angepflanzten i^^xemplares von Ficus e/a-s/ira im .1. 190 1 gesannnelt von Dr. Stuulmann und von Prof. Dr. P. Hknnjngs mit Recht als Gloeospor'nim Flasticae Cooke et Masskk bestimmt und beschrieben.

ITT. Europa.

In Deutschland im Kgl. Botanischen Garten in Dahlem liei üerlin im .1. 19()() anf l-Jlattflecken lel)ender Blätter von Sjecklings- 'ro[)fpflanzen von Ficus elastica, sowohl dio, Gloeosjjoriuw-, wie niicli die 6(9//<?/o^^y7'(7//Z(5w^-Nebenfruchtform von Neoziuim. Flmficae, wU Parasit in den Gewächshäusern von mir beobachtet und gesammelt, liier wurden dieselben beiden Nebenfruchtformen und ausserdem auch die zugehörige Ascusfruchtform mit reifen Ascospoi'en anf einem Blatt einer Gewächshaus-i^flanze von Ficus Reujnniind von mir im ,1. 1907 gefunden ; die beiden erwähnten Nebenfruchtformen parasitisch anf Blattflecken lebender Blätter dieser Pflanze, aber die Ascusfruchtform nur sapro[)hytisch auf todtem faulendem l-?latt, welches einige Zeit im Thermostat von mir aufgehoben worden war. Plier in Dahlem konnte ich die Ascusfrüchte jedoch bisher noch nicht auf Ficus elasiica flnden ; auch hier in Dahlem noch nicht im Thermostat auf faulenden, von Neozimw. Elastica stai'k-

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erkraiiktt'ii Blättern von Ficiis elastica, obwohl ich es für höchst wahrscheinlich ^) halte, dass auch die Ascusfruchtforui sich hier auf Ficus elastica ebenso gut zur völligen J\eife entwickeln kann, wie sie auf Ficus Bcnjamina hier von mir schon nachgewiesen wurde.

Hier ist der Pilz auch j)arasitisch in schwarzen Flecken der Kinde junger Stecklinge von Ficus elastica von mir beobachtet, aber erst fructiticirend , nachdem die Pflanze resp. das betreffende Rindenstück abgestorben ist.

Tn 'England in Glasgow auf Blättern einer Gewächshaus-Pflanze von Ficus elastica von Cooke und Masske im J. 1S90 die borsten- losen Conidienlagcr gesanunelt und als Gloeosporium Elastica Cooke et Massee beschrieben. I^nd auf dem authentischen Herbarspecimen im J. 1900 von mir auch borstenreiche Conidienlaorer nachoje wiesen.

In Holland bei Vogelenzang auf dem Landgut Leiduin im ,). 1900 auf den l^lättern einer Gewächshaus-Pflanze von Ficus elastica die Colletotrichum- und 6^/oeo.^o^Vw;^-Nebenfruchtforlnen von mir gesammelt.

Tm hiesigen Kgl. Botan. ^luseuni (in Dahlem) befinden sich authentische Specimina von Gloeosporium Elastica Cooke et Massee und von den von mir als Herbar, Alcoholmaterial, oder als mikros- kopische Praeparate, conservirten anderen Nebenfruchtformen, sowie auch der Ascusfruchtform ; ferner auch die erwähnten Herbarspeci- mina von Ost-Afrika ; und von Surabaja in Ost-Java.

') Nachdem dieses Manuscript abgeschlossen war, hatte ich das Glück Ascusfrüchte mit reifen Ascosporen hei Ficus elastica nicht nur auf den faulenden Blättern, sondern auch in der aht^estorhenen Stengelrinde, im Thermostaten in dem Kgl. Botanischen Museum in Dahlem, als Resultat eines mit Reincultur aus Java von mir ausgeführten Infectlonsversuches zu erhalten. Damit ist die oben ausgesprochene Vermutung bestätigt.

S. H. K.

hj'khiniiijL; (In* T.ilcl IV.

{Für ilic Grössen der Figuren wird /linf/ewiesen an f die Mtuimngdhen im Text).

Fig-. 1. II;il)ilusl)iU1. Ohcransiclit der Oberseite eines \\\\\\\- stückes von Ficus elastiea. In der Mitte und reclits nnten Mass gezeichnet (im liehen scli(')n hlass rosa gefärbt) die (Jonidienlager von Colletoiriclutni Ficus Kns. und Gloeosporinm Klastieae (^ookic et Massee und selivvarz (im Leben auch schwarz gefärbt) die Ascus- früclite von Neoziniin. Elasticae Kds.

Fig. 3 5. Oberansicht junger Perithecien auf faulendem Bhitt von Ficus ehisti(;a.

Pig. 6«. Ein Peritliecium mit abweichend langem I lals , ent- standen auf einem sterilisirten Blatt von Ficus elastiea nach Coni- dien Impfung bei dem Versuch \\ . 156 A.

l'ig. G/y. Zwei zerdrückte Perithecien.

Fig. 7. Querschnitt durch Platt von l'icus elastic;) mit jun- gen Perithecien.

Fig. 8. Querschnitt durch Blatt mit 3 Perithecien. Das eine median gctrotlcn.

Fig, 9 IG. Oberflächenschnitte und optische Schnitte von voUkonunen verwachsen Perithecien und einigen isolirt stehenden , meist noch jungen Ascusfrüchten von Neozimm. Elasticae.

Fig. 17 18. Blattquerschnitt mit Perithecien. In l'ig. 18 ein reifes schon durchgebrochenes Peritliecium mit zwei sehr jungen Perithecien-Anlagen.

74 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, TT. S. W.

I'ii;-. 11). l-5üschel fast reifer Asci aus einem Perithecium lierausüjedriirkt.

V'v<:. 20. Juiiüfer deutlicli gestielter Ascus.

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Vvj^. 21. Junger Ascus. Die Wandverdickung des Scheitels scliun deutlich. Die Ascosporen jedoch noch nicht ausgebildet.

Fig. 22. Oberer Teil des Ascus ; nur (3 Ascosporen gezeichnet (zwei Ascospoien beim ri'ae])ariren vermutlich aus dem Ascus heraus gefallen). AVandverdickiuig mit ])orus-ähnlicher Bildung im Ascus- scheitel sichtbar.

Fin^. 28. Junger Ascus mit deutlicher Ascusscheitel-Wand- Verdickung, aber nur 7 Ascosporen gut sichtbar,

Fig. 24«. Ascus-scheitel eines jungen Schlauches (die Ascosporen hier in der Zeichnung weggelassen) wie 24*5 stark vergr. und sche- matisirt.

Fig. 24/^. Ascus-Scheitel eines reifen Schlauches ; nach Be- handluno; mit Methvlenblau ist die Ascuswand farblos «"eblieben mit Ausnahme der starkverdickten Stelle, welche hier in der Zeich- nung schwarz angedeutet ist und welcher den Farbstof stark auf- gespeichert hatte.

Fig. 25. Reifer Ascus mit 8 deutlich zweireihigen Ascosporen. Die Scheitel wand-verdickung ist hier nicht sichtbar. Der untere Teil der Ascuswand ist beim Praepariren z. T. abgerissen.

Fig. 26. Fünf der S ans dem Ascus befreiten reifen Asco- sporen liegen noch in der his|)i ilnglichen zweireihigen Lage.

Fig. 27. JSIycel von Neozimm. Elasticae im Inneren einer Blattparenchynrzelle von Ficus elastica.

Fig. 28. Haar des Halses eines jungen Peritheciums,

S. H. KOORDERS. Botaiiiscli.' Untersiicliuni^iii über tuiiiä,'«' in .Java vi.rkoriiniriitlc Pil/e.

Tafel IV.

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KOÜRDEP.S.DEL.

Fig. 22.

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/erhand. Koii. Akad. v. Wetensch. 2e. Sectie, DI. XI

) Bijtel, lith. P. ). Mulder impr, Leiden.

CAPm:i. V

INKEC'riONSVKRSUCHi: MIT ASC0S|H)|{|^:N.

Mit teil uiii;\'ii iil)(;r Infcctionsversuche mit Ascosporcii dieses l'ilzes IcIiKmi in der Literatur vullstiiiidig,

Infectionsversuch n. 83: (Tafel V Fig. 1— 3). 24 Dec. 1905 geimpft ein frisch abgeschnittenes lebendes Blatt von Ficus elastica ; nur auf Unterseite, und nur innerhalb eines mit Fettbleistift gezeich- neten Kreises, das Impfmaterial aufgetragen unter llinzufügung von Pflaumendecoct und dann feucht aufgehoben in Petrischale, Als Impfmaterial wurden einige mikroskopisch controlirte reife Ascospoi-en und Asci von Neozmni. Ela^ücae m. benutzt. Diese Ascosporen (und Asci, in welchen die Ascosporen nocli eingeschlossen waren) erhielt ich aus den wiederholt mit sterilem Wasser abgewaschenen Perithecien durch Praeparation mit Nadeln unter dem Praeparir- mikroskop.

4 Januar 1906: Resultat Folgendes. Wie erwartet wurde , hatten sich Conidienlager mit den stäl)chenförmigen Conidien auf dem Hhitte gebiklet und zwar waren diese mikrosko})isch geprüften Conidien- lager liorstenlos. Sie zeigten den Bau von GloeosporiiDii Elasücae C. & M. Ausserdem hatten sicli auf der Blattobertläche , besonders in (K'r Nähe der Impf kreise, in selir grosser Zahl , junge und reife Perithecien von Neozimm. FAaMicae mit den saucisförmigen zwei- reihigen Ascosporen gebildet. Die Ascusfrüchte befanden sich sowold innerhalb, wie ausserhalb des Impf kreises. Dieses war das erste Mal, dass ich Ascusfrüchte in so grosser Zahl durch Impfung in so kur- zer Zeit erhielt. Der ganze untere Blattteil, auf welchem die Impf- kreise sich befanden war abgestorben und braunschwarz geworden und in allen Richtungen vom Mycel durchwuchert. Dagegen war die Blattspitze , welche nicht geimpft war und welche z. T, abge- brochen umgebogen und unter das Blatt geschoben war (weil die

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Petrischale nicht gross genug war) grösstenteils grün geblieben. Die Ascusfrüchtc und die Conidienlager befanden sich nicht nur auf der Blattscheibe, sondern in grosser Zahl auch auf dem Mittelnervcn und auch ;uif dem l^lattstiel. Die gebildeten Asci und Ascosporen waren genau gleich denjenigen, welche für die Infection benutzt worden waren. Die hier durch Infection mit Ascosporen in Coni- dienlaireru gebildeten stiU)chenförniigen Conidien waren fast alle wie sonst bei GloeosporiKm Elasticac einzellig ; aber es fanden sich hier, gerade wie ausnahmsweise auch in Conidien-Reinculturen , einige Conidien, welche bis zu 3 Querwände hatten. Solche abAveichend «'•ebaute Conidien waren iedoch sehr selten. Fast alle Conidien waren einzellig und vollkommen denjenigen gleich , welche sonst für Gloeosporium Elasticae Kegel sind.

Infectionsversuch u°. 98: (Tafel V, Fig. 8—17) .27 März 11)00 alle Blätter einer kräftigen gesund aussehenden 0.4 M. hohen Topf- ptianze voi] Fict/s elastica geimpft durch wiederholte Bepinselung mit dem an Ascosporen von Neozimm. Fiasficae sehr reichen Impf- matei'ial. Letzteres wurde folgenderweise hergestellt. Ein al)ge- schnittenes lebendes Blatt von F'icus elastica auf welchem zahlreiche Conidienlager (^borstenreiche w^ie borstenlose) von genanntem Pilz mikroskopisch nachgewiesen werden konnten, wurde durch wieder- holtes kräftiges Abwaschen mit Wasser gereinigt und dann durch zweckmässiges Aufheben zur Ascusfruchtbildung angeregt. Als sich nach einio-en Tasren eine sehr erhebliche Anzahl der characteristischen Ascusfrüchte gebildet hatten und mikroskopisch festgestellt worden war, dass dieselben schon reichlich reife Ascosporen enthielten, wurde ein Blattstück, auf welchem sich besonders viele reife Neozimm. - Ascusfrüchte befanden, abgeschnitten, dann zerrieben und unter llinzufügung von saurer Nährlösung (Pflaumendecoct) 2 Tage in einer Petrischale aufgehoben. Letzteres wurde getan um die Asco- sporen zur Erzeugung von Keimschläuchen und Conidien anzuregen und so eine grössere Quantität ascogenen Lnpfmaterials zu erhal- ten. Als geimpft wurde, hatte sich letztere Erwartung bestätigt, denn mikroskopisch liess sich nachweisen, dass die für die Bepinselung be- nutzte Nährlösuno; nicht nur ausserordentlich viele der saucisformio-en reifen und schon keim enden Neozimm. Ascosporen enthielt, son- dern dass sich auch schon eine sehr erhebliche Zahl Conidien aus den gekeimten Ascosporen gebildet hatten. In dem Impfmaterial Hessen sich ferner mikroskopisch noch einige gewöhnliche vermutlich conidiogen in den alten Neozimm. Conidienlagern gebildete Conidien nachweisen und ferner auch ganz vereinzelt einige andere Pilzsporen.

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Wie gesagt bcstjuid also das liir die I5e|)inse]iuig heiiiitztu Jinpliua- tcrial gaiiz vorwiegend aus Ascosporeii und ;iser)gen entstandenen Coni- dien ; war also ganz vorwiegend n a c li weis bar ascogenen Urs[)iuugs. Dieses niuss hier ausdrücklich hervorgehoben werden, weil wiechirhoile liepinscluiig mit con idioge n c ni Tnipfniaterial (d. h. (vonidien, welche in Conidienlagern gebildet waren oder welche in Niihrhisung sich aus denselben gebildet hatten) hei zahlreichen andci'cn {pflanzen von b'icus elastica, auch nach vorheriger „Kitznng" der niätter, nie rasch überzeugende Infectionsresultate erzielte und weil es bei dein hier beschriebenen Versuch, mit vorwiegend ascogeiicni Impfmaterial, mir zum ersten Mal gelang die erzielte Infection in scliou- ster kräftigster Weise, innerhalb von wenigen Tagen , hervoiznrui'en,

Für den Versuch wurde bei allen Blättern zur Controlle die eine i^latthälfte ungcimpft gelassen. Und es wurde ausschliesslich die linke Hälfte der Blatt- Unterseite, erst fein geritzt, und dann diiich wiederholte Eepinselung geimpft. Und die geimpfte Pflanze hlieh einige Tage im feuchten Kaum stehen. Wv.'i keinem IMatt wurde auf dei- Oberseite geimpft.

1 April 1 90G : Resultat deutlich. Alle nicht geimpfte Rlatthiilften sind gesund gel)liebcn, dagegen zeigen einige; der unterseits geim])ften HlatthiUften auf der Oberseite grosse 1^ 5 cm. lange schwarze eingesunkene T n f e c t i o n s f 1 e c k e n ; jedoch noch keine Coni- dienlager gebildet.

3 April (7 Tage nach der Impfung): Zwei der grössere Tnfec- tionstlecken zeigenden Blätter sind vorzeitig al)gefallen ; die grossen schwarzen Flecken auf den übri«;en Blättern sind bedeutend o-nisser geworden; alle nicht geim])ften BlatthiUften zeigen keine Flecken; dagegen zeigen 7 von den 9 Blättern auf der geimpften Hälfte einen oder zwei grosse fast gleichmässig schwarze Infectionsflecken, aber noch keine Conidienlager.

Die mikroskopische Untersuchung eines der 2 abgefallenen Blätter ergab, dass aus zahlreichen Spalt(")ffnungen Büschel mit hyalinen Pilzfäden getreten waren, welche acrogen je eine Conidie abge- schnürt hatten, und wel(;he in üWisse, Farbe und Poim an Conidien von Neoduim. erinnerten. Auch das im Blattparenchvm reichlich wuchernde Mycel , aus welchem diese Mi/a;osporium-ii\\\\\\c\\Q. borsten- losen Conidien-Büschel hergegangen waren, zeigte in jeder Hinsicht Uebereinstimmung mit Neozimm. Elasticae.

8 A])ril (12 Tage nach Impfung): Auf einem stark vom Pilz befallenen, frühzeitig abgefallenen Blatt wurden, nachdem dasselbe 2 Tage im feuchten Raum aufgehoben worden war, mehrere nor- mal gebaute subepidermale borstenreiche Conidienlager von Colle-

7S BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U, S. W.

tutricJium Ficus Kds. gefunden ; diese Conidienlagcr zeigten schon reichliche l^iklung dei" characteristischen stäbchenförniigcn Cünidifii.

10 April {'1 Wochen nach der Iin})fnng): Infectionsresnltat noch ausgeprägter. Einer der gr(')ssteii Infectionsfiecken zeigt anf der Oberseite sclion das eiü;entündiche lielloraue x\ussehen. wie die im Freien, im ^^'ald, auf natürlichem Wege dnrch Ncozimni. Elasticae {CoUetotricItum Fiats Kds.) inlicirten Blätter; und oberhalb dieses 7 bei 34^ cm. grossen alten Fleckens zeigt sich anf der Oberseite dei'selben , nnterseits geimpften Blatthälfte , ein neuer kleiner schwar- zer eingesunkener Infectionstlecken. Gloeosporinm- oder Colletotri- ciiuin-älmliche Conidienlagcr sind noch nicht gebildet. Alle zurControle üMgeimpft gelassenen Blatthälften sind gesund geblieben, zeigen wenigstens macroskopisch keine Zeichen der Erkrankung.

14 und 15 April (fast 3 Wochen nach der Impfung): Zwei am 10'^" April abgefallene, grosse Infectionsfiecken zeigende Blätter, welche jetzt 4 Tage im feuchten Ranm aufgehoben worden sind, zeigen auf dem grauen Flecken, sowohl auf der geimpften Blatt-l nterseite , wie auch auf der nicht bepinselten Oberseite zahlreiche, schon mit der Lupe sichtbare schwärzliche Conidienlager. Bei mikroskopischer Unter- suchung sind es meist subepidermale borstenreiche Lager von Colle- totnclium Ficus z, T. von etwas abweichendem Tvpus, indem die Borsten nicht alle hauptsächlich an der Peripherie des Conidien- lagers stehen, sondern besonders in der Nähe der iNIitte derselben inserirt und fast alle nach auswärts gerichtet sind.

Ausserdem befinden sich auf dem Infectionsfiecken und auch nur dort , einige borstenlose conidienreiche Lager, welche mit Gloeosporium Elasticae Cooke et Massee übereinstimmen. Dai^eo-en lassen sich auf der ungeimpft gelassenen Blatthälfte keine Conidienlager nach- weisen.

1 ]Me.i (fast 5 Wochen nach der Impfung): Infectionsresnltat überzeugend. Die Pfianze hat noch 5 Blätter, welche hier mit den Buchstaben a, b, c, d , e angedeutet werden. Das jüngste Blatt wird dal)ei mit a bezeichnet, das älteste mit e.

Blatt a jetzt 15 cm. lang, oben gewönlich dunkelgrün; ganz ohne Flecken und ohne andere macroskopische Spuren von Infection.

Blatt If hat jetzt eine Blattlamina von 15 cm, Länge; oben ist es dunkelgrün, mit Ausnahme eines grossen halbkreisförmigen Randfleckens von .25 millim. Durchmesser und 7 kleinen Flecken. Die Farbe dieses grossen Fleckens ist dunkelbraun mit helleren concentrischen Kreisen und von einer + 1 0 millimeter breiten kränklichen gelblichgrünen Zuwachszone umgeben. Auf diesem gros- sen Flecken lassen sich zahlreiche subepidermale, z. T. schon

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(luichgchroclienc borstcnlose {G/oeonporiinn Elmticae) Conidienlager iiiikr()sk()[)is(;li nachweisen. Diese Conidienlagei sitzen alle \\\\\ der lilattüberseite , wo unteiseits das vorwiegend ascogene Tnipiniaterial aufgetragen worden ist. Die 7 übrigen kleinen Flecken befinden sich alle in LänsJ^slinien und /war dort, wo unten noch die mit der Nadel o:eniachten Ritzsteilcii zu sehen siiul. Diese neuen schwär- zen Flecken sind alle noch ohne Conidienlager und sind alle von einer schmalen gelblichgrünen Zuwachszone umgeben.

Blatt c zeigt auf der Oberseite der unterseits geimpften IMatt- hälfte mehrere nur 0.5 i millimeter messende bei autfallendem Licht schwärzlich gcifärbte Flecken, welche im durchfallenden Licht durchscheinend gelblich aussehen. Ln Lmeren dieser gelblichen Flecken liisst sich mikroskopisch Mycel im Hlatt])arench\ ni nach- weisen, welches im Bau keine Abweichungen zeigt und gut mit Mycel von Neozimm. Eladicae übereinstimmt.

Blatt d zeigt keinen einzigen Flecken auf der nicht geimpften Blattliälftc; dao-euen ist die iniicirte J^latthälfte auf fast | der Ober- Hache durch den Filz zerstört. Und zwar befinden sich auf dieser Blatthälfte oberhalb des grossen alten Fleckens, jetzt noch zwei neue Infectionsfiecken. Der grösste Blattflecken ist jetzt 7 cm. laug, und dehnt sich in der Breite schon vom Mittelnerv bis zum Band, aus. Das makroskopische und niit der Lupe betrachtete Aussehen dieser drei Blattfleckei> ist schon, genau wie bei den im Wald auf natürlichen Wege inficirten, von Colletotricliiim Ficus Kb^. {Neozimm. Elastkae) erkrankten Ffianzen. Auf der Oberseite diesses grossen Lifectionsfleckens lassen sich mehrere subepidermale Conidienlager nach- weisen, sowohl solche, welche morphologisch ganz mit Gloeosporwm l'Umtkae Cooke et Massee, wie solche, welche genau \\\\\, Colldo- iric/mm Ficns Kds. übereinstimmten.

Blatt c zeigt auf der Oberseite der geimpften i^latthälfte einen jetzt 11 centim. grossen Lifectionsflecken. Der Rand dieses in der Mitte grau- gefärbten Fleckens ist schwarz und von einer gelblich-grünen Zuwachs- zone umgeben. Conidienlager sind hier noch nicht gebüdet worden.

Bei dieser Versuchspflanze n°. 98 sind alle für Controlle unge- impft gelassenen Blatthälften vollständig gesund geblieben. Im Inneren dieser gesund aussehenden Blatthälfte konnte micrüsko])isch auch kein Mycel nachgewiesen worden , während in dem Blattparenehyni der erkrankten Blatthälften, in dem Flecken und am Rande des- selben , in der «elblichgrünen Zuwachszone in allen von mir unter- suchten Fällen Mycel gefunden wurde.

Infectionsversudi n. 156 (Tafel V, Fig. G , 7) 15 .Mai 1906

so BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

geimpft "2 gesuiul aussehende, hier mit den Buchstaben A und B angedeutete, aus Saat gezogene, von Herrn Kgl. Nieder!. Indischen Oberförster H. J. A. M. Beekman aus Banjumas (Java) empfangene 'roijfptlanzen von Ficiis elasüca. Alle Blätter geimpft, aber nur auf der Unterseite und nur auf der linken Blatthälfte und dort nur auf 1 , :2 oder 3 Stellen. Die Aiütragung des Impfmateriales geschah mit Deckglas-Agar-jMethode. Die oberen Blätter wurden ,,ungeritzt" gelassen, jedoch die unteren Blätter auf den Impfstellen vorsichtig mit ausgeglühter Nadel geritzt. Als Impfmaterial wurde benutzt ascogenes Mycel, welches auf Objectträger gezüchtet worden war aus microskopisch controlirten, in PÜaumendecoct ausgesähten, Asco- sporen von Neozwnn. Elasücae , sowie die auf dem Ol)jectträger an diesem iMycel entstandenen Conidien; also nur Impfmaterial von ascogenem Ursprung.

.18 Mai (also 3 Tage nach der Impfung): Auf der Oberseite der geimpften Blatthälfte eines Blattes von der Versuchspflanze A ist schon ein unverkennbarer breiter schwarzer Infectionsflecken sicht- bar, gerade dort wo auf der Unterseite geimpft wurde. Alle übrigen Blätter der beiden Versuchspflanzen A und B zeigen macroskopisch noch keine Infection.

20 Mai: Die eine Versuchspflanze A zeigt noch keine Flecken. Jedoch zeigt die andere Versuchspflanze B auf der Oberseite von vier geimpften Blättern characteristische schwarze breite Infections- flecken, gerade dort wo auf der Unterseite geimpft wurde. Bei dieser stark erkrankten Pflanze B sind alle nicht geimpften Blatthälften, sowie bei einem einzigen Blatt auch die geimpfte Blatthälfte gesund geblieben.

27 Mai: Die geimpfte Pflanze A zeigt macroskopisch noch keine Krankheitssymptome und scheint gesund geblieben zu sein. Jedoch zeigt die Pflanze B jetzt macroskopisch prachtvoll ent- wickelte und microskopisch durchaus überzeugende Infectionsresul- tate. Denn das Aussehen der 2;rossen , meist bis zum Blatt-Rand gehenden Infectionsflecken zeigen vollständig das Aussehen der für diesen Pilz characte ristischen Plecken mit zahllosen reifen Conidien- lagern. Diese zeigen bis in allen Details den microskopischen Bau und das Aussehen der Conidienlager und der zahllosen reifen Conidien von Colletotrichum Ficus Koorü. und von Gloeosporium Elasticae Cooke und Massee. Einige der Conidienlager enthalten nämlich die für Colletotrichum characteristischen schwarzen sterilen Borsten, während andere sonst gleiche Conidienlager ganz borstenlos sind. Dieser Unterschied gilt nicht nur für alte, sondern auch für junge, noch nicht durchgebrochene Conidienlager. Einige dieser

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Lager sind vollständig l)orstenl()s, andere enthalten eine gnissere oder kleinere Zahl der charaeteristiseiien TV)rsten, lliei- sind also aus der Impfung mit ascogeneni Ivciiiciiltiir-niMlci i;il inif dem lebenden niatt ncl)eneinander , /ugleieherzeit , Ijeide tViihei' als selhstständige Fuiif/i mperfectl besehriehenen (^»lidicnrormcii dci- CJ;itlnngen (i'/()('().sj)()ri/n)i lind Collclol r'iclnnii in überzeugender Weise entwic- kelt ; und zwar aussc.hliisssiicli niif (Kmi Mcckcn . welelie auso-eo-jiniren siiul von (\i^A\ durch die Deckglas-Impr-Melhode schaif gekcim- zeichnetcn Impfstellen. Ks verdient noch l^rwiihnung, dass sich die meisten Conidieidager auf der Oberseite der Hlätter entwickelt hat- ten , und nur in geringer Zahl auch ;iuf der Untei'seitc.

4 Juni 1 !)()('): Zw(ü auf der geini[)flen Seile deullich lufections- flecken zeigende lilätter von Versuchspllanze n*^. 15G A sind ;im genanntem Datum von IbuTU A. A. Ginsel in Purworedjo plioto- graphirt worden , wofür ich hier, sowie für die audci'en gemachten Photo's meinen verbindlichsten J)ajdK ausspreche.

Impfiingsversnch /°. 157: 15 Mai 11)0() geimpft die Unterseite von vier abgeschnittenen lebenden l^lättern von Fici/s elastka. Ge- impft mit alter Ascospoi-en-Reincultur von Neozimm. Elasücae Kns.

1 Juni (2 Wochen nach Impfung): Resultat : Zahlreiche borstcn- lose und borstenfreie Conidienlager sowie reife und junge Ascus- früchte von Neozimm. ElasÜcae. Einige dieser Perithecien zeichnen sich durch abweichend langen Hals aus.

InfecfioHSversHc/i n. 231 232 und 235: G November 1900 in Dahlem in einem Gewächshaus des Kgl. Potan. Gartens drei kaum 15 cm. hohe Saatpflanzen \o\\ Ficus elastica \n\i a sc o gen er, fast \ Jahr alter aus Java von mir importirter Reincultur von Neozimm. Elasücae Kns., geimpft mit Deckglas-Tmpfmethode auf Unterseite der linken Blatthälfte. Als am 17 Dcceniber noch kein Infections- resultate bemerkbar waren , wurden die drei Versuchspflänzchen abgeschnitten und in Glasgefässe feucht im Thermostat aufgehoben. Schon am 28 Dec. 1900 hatten sich auf allen geimpften Platt- hälften dieser scheinbar nicht erkrankter Plätter zahlreiche Coni- dienlager des genannten Pilzes gebildet.

Infectionsversuch 259: (Tafel V, Pig. 4, 5). 15 December 1900 wurde eine J Meter hohe Topfpflanze von Ficus elastica aus einem der Gewächshäuser des Kgl. Botanischen Gartens in Dahlem (bei Berlin) zuerst geimpft und zwar in folgender Weise. Die Deckglas-

Verhand. Kon. Akad. v. \\etensch. (20 Sectie) Dl. XIII. n°. 4. D ß

82 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Aofiir-PHniimendecoct-Metliode wurde für die Blattiinpfiiiio; aii2;ewandt. Es wurde uur auf der Uuterseite der linkeu Hälfte der Blätter geiuipft und die rechte BlatthiÜfte ungeinipft gelassen. Die Impf- stellen auf den 3 unteren Blättern wurden mit ausgegliditer Nadel vorsichtig geritzt (auf Unterseite); die 3 oberen Blätter Avurden „ungeritzt" geimpft. Als Impfmaterial wurde benutzt eine schon ^ .lahr alte , aus Ascosporen von Neozimm. Elasücae Koord. von mir üczüchtete Reincultur in zwei Probirröhrchen in Aoar-Ptiaumen- decoct. Die Impfung fand statt im meinem Arbeitszimmer, dort blieb die Pflanze frei , nicht unter Glasglocke stehen. Die Zimmer- temperatur variirte von 13° IS° Celsius.

Bei dem Anfang des Impf- Versuches hatte die Pflanze 6 ganz gesund aussehende Blätter, deren Länge ungefähr 20 cm. mass.

21 December (also G Tage nach Impfung) kein Infectionsflecken sichtbar. Es wurden nun wieder mit L)eckü;las-iVo;ar-iMethode Mvcel- Massen von 2 schon \ Jahr alten Reinculturen von Ascosporen von Neozimm. Elasticae m. neben den schon geimpften Stellen auf der Unter.seite der für die Impfung ausgewählten linken Blatthälfte auf- getragen und ausserdem wurden die Impfstellen der 4 unteren Blätter vorsichtig mit ausgeglühter Nadel geritzt, unmittelbar bevor das Impfmaterial aufgetragen wurde.

Ausserdem wurde zugleicherzeit von demselben ascogenen Rein- cultur-material ndttelst eines ausgeglühten Spatels auf die Aussenseite des ganzen Stengels derselben Yersuchspflanze aufgetragen , nach- dem die Rinde mit einer ausgeglühter Nadel oberflächlich durch Ritzen verwundet worden Avar.

27 December: Blatt n°. 3 und n°. 4 von oben gezählt zeigen grosse characteristische schwärzliche Blattflecken auf der Oberseite, gerade dort , wo unterseits das Impfmaterial aufgetragen worden war. Die nicht geimpften Blätthälften waren gesund geblieben. Noch keine Conidienlager gebildet.

2 Januar 1907 also 12 Tage nach der zweiten Impfung waren die 3 unteren Blätter abgefallen und die Pflanze hatte nur noch 3 Bhitter. Davon waren die 2 obersten Blätter ganz ohne Eleckeu geblieben. Dagegen hatte sich die Infection auf dem dritten auch noch an der Pflanze sitzenden Blatt in höchst characteris- tischen Weise weiter entwickelt und zwar nur auf der geim})ftcn Blatthälfte, während die ungeinipft gelassene Blatthälfte ganz gesund und schön grün geblieben war. Die stark erkrankte inficirte Blatt- hälfte zeigte jetzt auch oberseitsniit der Lupe, auf dem jetzt bei auffallendem Licht grau weis&lich verfärbten sprossen fast die ganze Mitte der erkrankten Blatthälfte einnehmenden Flecken zahl-

BOTANISCHE UNTEIISUCHUNGEN , U.S.W. 83

reiclic schwarz oder scliwaizgi'tiuc Pünktclicii und VVäizclieii. Jk'i microskopischcr nntersuclnmg erwiesen sich diese als junge, noch subepidermale oder schon dinchge])rochene Conidionlagcr. Der Bau dieser Conidienlager uiul der l^au, die Farbe und die Grö.sse der darin gebihleten Cijiiidien waren identisch mit ( 'oiiidicnhmerii und Conidien von (ilocosporiani J'J/aisticae Cookk et Massi.h oder von dein (hmdt /um selben l*int\vickbingskreis gehörench-n Collcto- tricJittni FwH>i Kookd. Die meisten (h'r Lager waren l)orstenhjs.

3 Januar lüü7. Das hiei' beschriebene typisch (hirch ,,Antlirac- nose" (Schwärze) erkrankte Hhitt war morgens früh schon al)ger;ill(ii.

Aus diesem Infectionsversuch geht hervor, (hiss die noii niii' aus den 'rr()j)en in Juli I9()() mitgebrachten uml bei /iinniertemperatui- bei ungefähr 13° 1S° Celsius im Kgl. Botan. Museum in Dahlem aufbewahrten Ascosporen-Reinculturen sich zwnr nicht mein- xlir virulent zeigten, das« es jedoch meiner Frau (die iiiir bei den Tmpfungsversuclien behülfbeh war) und mir gebmgen ist mit solchen 4 Jahr alten ascoü'eneii Reinculturen die FntstehnnL!; der zu iler ascosporen (jeneration zugcdicnigen Conidienform auf einer kräftigen Pflanze von l'^icus i-lastica hervorzurufen.

22 Februar 1907: Die l^lätter der Versuehsi)tianze n°. 259 sind jetzt alle abgefalh'ii und der Stengel fast ganz abgestorben. Der ganze SteuiJ'el zeiiJ't zahllose kleiiu; Wärzclum und feine Risse auf der Rinde. Diese Wärzcbeii und !\isse enthalten , wie die mikroskopische Quer- und Längsschnitte zeigen, in der Rinde eingesenkte, z. T. schon diirchi''ebrochene borstenlose offene ('onidienhm'er. Sie sind in Hau und (irösse denjenigen von (llocosporuim Elasticae Cookk und Massek vollkommen gleich; nur ist die Zahl der gebogenen Coni- dien hier verhältnissmässiiJ- o-i-össer als bei den auf lilättern gebildeten Conidienlagern. Ausnahmsweise ist in einigen dieser subepidermaleii Conidienlager die Zahl der wurstfth'inig gebogenen Conidien so gi'oss im Verhältniss zu den geraden , nicht gebogenen Conidien , dass man derartige Lager vielleicht mit ebenso viel Recht als Naemoqjora bestinunen konnte oder als Mittelforni zwischen den Gattungen Naemosjxjrd und Gloeosporium.

Von dem Steni>;el wurde ein kleines Stück abgeschnitten und mitsamt den abgefallenen blättern mit feuchtem Fliesspapier in einer grosser Doppelschale im Thermostaten bei 25° ('. einige Tage aufgehoben.

5 März (also II Tage später) konnten von mir eine grosse Anzahl reifer und junger Aseusfrüchte von Neozinrm. Ulmticae , sowohl auf dem letzterwähnten .Stengel stück, wie auf den ebenerwähnten Blättern nachgewiesen , worden. Ausserdem hatten viele der Coni-

D 6*

84 BOTANSICIIE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

dienlager so grosse Mengen Conidicii gebildet, dass sich auf dem Stengel iiiul den Hlälteiii rötlilielie Conidienniassen angesaniiiielt hatten.

Dieses ist das erste Mal, dass ich in der Winde \ou Ficf/s eias/ica Ascusfrüchte fond und ausserdem wai' dieses das erste INlal , dass ich Ascusfr lichte von Neozimm. Elastkac in Deutschland auf Hlättern von Fkms elastica erhielt. Der Bau dieser Perithecien, sowie Bau, Form und Grösse der Asci und Ascosporen dieser hier in Ther- mostaten in Kuropa erhaltenen Ascusfrüchte von Neozimm. Elasticae waren denjenigen völlig gleich, welche ich in Java für die Her- stelluno; der Reincultur benutzte und womit dieser Jnfectionsversuch n°. 259 hier im Kgl. Bot. Museum in Dahlem von mir ausge- führt wurde.

Es verdient erwähnt zu w^erden , dass ich auf demselben abge- schnittenen Stengelstück , auf welchem sich die reifen Ascusfrüchte hier in grosser Zahl gebildet hatten, auch einige Pykniden in der Rinde eingesenkt fand, welche in Bau, Form, Grösse und Iiduilt denjenigen gleich waren , welche als Fimfjus imperfectus unter dem Namen Flioma Zelintnari beschrieben worden sind für einen in Zweigrinde von Ficus elastica bei Kaliwiro und Loano (Provinz Kedu, Java) im Jahre 19ÜG fructiücirend beobachteten Pilz, lieber die mögliche Zugehörigkeit dieser Pykniden zu meiner Neozimm. kann vorläufig eine gegründete Vermutung desshalb nicht ausge- sprochen werden, weil ich, durch andere Arbeiten, keine Gelegen- heit hatte um durch Reincultur und Infectionsversuche die allerdings nichtausgeschlossene , aber von mir nicht wahrscheinlich erachtete Zugehörigkeit ein wandsfrei zu prüfen. Nur wdll ich hier noch bemer- ken , dass ich in meinen zahlreichen übrigen Neozimm. -Infections- versuchen von Blättern nie derartige Pykniden erhalten habe.

I^j'lvhiniim {\v\' Tiil'ol V.

{ßiir die Grössen der Fninrcn u-ird //inj/ciricscjt (inf d Ma(iss(üi(j(djc'ii IUI Text).

Vvi,. 1. Aiisiclit des in dein V^ersucli 11°. S-S füi' liifVction hciiutzteii Blattes von Imcus clastica, 11 Tai>;c narli der liiiht'iiiiü; mit Ascosporen von Neozimm. Elasticae.

Fig. 2 nnd 3. Teile des inficivten l-Jlattes, selieniatisirt. l^ei a die zwei Infectionskreise. Bei c Asciisfrüclite und ('/ConidicMi- lager. Letztere sind, in Folge der hervorgetretenen cii ronidicn- Massen, blassröthlicli , erstere schwarz.

Fig. 4. Resultat des Tnfectionsversuchcs 11°. 259. Gieinipft am 15 und 21 Oee. IDOC) mit ascogenem Ahcel einer J Jalir alten lleincultur von Neoziunu. Elasticae Koord. in Agar-l^Hauniendecoct in Fr()l)iri(')lir('lien. Die Figur A zeigt ein Blatt der Versnchsptlanzc {Ficäs elastica) , von der Oberseite gesehen. Fs wui'dc dieses i^latt von mir gezeichnet, am 8 Jaiunir 11)07, sofort nachdem es von der Toplptlanze abgefalkni \var. Schon am vorigen Tage (2 Januar), wie das Blatt noch nicht abgefallen war, hatte der durcli die liii|)- funi>' der Unterseite der linken Blatthiilfte entstandene Infections- flecken nahezu dasselbe Aussehen und dieselbe Grösse \vie heute (3 I 07). Die nicht geini[)fte Hälfte ist ganz gesund geblieben.

Fig. 5. Teil des grossen Blattfleckens von Fig. 4. Die Coni- dienlag(M' heben sich durch die schwärzliche Färbung gegen die graue Farbe des F'leckeiis deutlich ab.

Fig. 0. -- Oberseite eines erfolgreich mit ascogenem Impfmaterial inticirten Blattes der VersuchspHanze 156 A (siehe die Versuchs-

S6 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

besclireibuiig im Text) von l'icus elastica. Auf der l uterseite wurde auf 2 Stellen das ascogeiic Iin])fmatenal mit Deckglas und Agar aufgetragen. iMnn sieht gerade (^berseits dieser 2 Impfstellen zwei trrosse bis zum R;md sicli iuisbi-oitende graue in der Mitte mit hollerem Ilofe versehene Flecken. I nd mit der Lupe sieht man hier auf der Oberseite auf den TnfcctiDii^tlecken zahlreiche Conidienla2;er von CoUetotncliKiit Fifus koonD. und Gloeo!siJoriuiii J'Jlasticae Cooke et Massee, beide Cfinidionfdiint'u ucliörend zn demselben Ascomyceten, wovon die iVscosporen den Ausgangspunkt gebildet hatten für di Objectträger-Reincidtur. womit die Impfung ausgefiilirt wurde.

die

Fisr. 7. Die Unterseite des in Fiu;. G abuebildeten Blattes. Hier sieht man die runden Decko;läschen, welche benutzt worden sind um das aufgetragene Impfmaterial gegen zu rasche Austrock- nung, etc. zu schützen. Auch die alten gebräunten feinen Nadel- Ritzwunden sind sichtbar. Die Farbe der Infectionsflecken ist hier auf der Unterseite ziemlich gleichmässig braunschwarz, ohne solche heller gefärbte Stellen , wie auf der Blattoberseite sich gerade dort befinden, wo vuiterseits das Impfmaterial aufgetragen wurde. Diese und die vori£>"e Fis2:ur o-ezeichnet am 2 7 Mai 1906, zwölf Tao'e nach der Impfung.

Figur 8 16. Infectionsresultat l»! einer Topfpflanze (Infec- tionsversuch n°. 98) von Ficus elastica ; eine AVoche nach der Imp- funo- auf der Unterseite der linken Blatthälfte. Hier die Blattober- Seite schematisch abgebildet. Hier auf der Oberseite sehen die Flecken „eingesunken" und ganz schwai'z aus. Weitere Erklärung im Text.

Fig. \1 (( , b, c, d, e. Resultat des Infectionsversuches n°. 98 füid" Wochen nach der Impfung. Die Pflanze {Ficus elastica) hatte nur noch 5 Rlätter ; davon zeigen vier auf der geimpften Blatthälfte deutliche Erkrankung. Einige der ältesten Flecken zeigen jetzt auf der Blattoberseite (welche hier abgebildet Avurde) eine graue oder weisslich-graue Färbung. Weitere Erklärung im Text.

Ö. 11. KOORDERS. Botiinisclif Unteisiuliuiigfii über einige in Java voikommeiuie Pilze. Tafel V.

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Verband. Kon. Akad. v. Wetensch. 2e. Sectie, Dl. XIII.

3. Bijtel, lith. P. }.MLjlder impr, Leiden.

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Ri<:iN('Ui;rui{EN aus ascospoukn.

Hei der I lorstclluiig von Rcinciilturen aus Ascospoieii liattc ich sehr i^i'ossc Sehwierio'keiteii , weil die icit'cii AscuslVtiehte nur auf faulenden nh'ittern in ii,(nügender Meiig'e vorkonuueu und weil es (hulureh schwierig war, die Ase()S[)uren in genügench'r Menge rein für Aussaatvcrsuche /ai erhalten. Die Ascosporen werden näm- lich nichl ausgeschleudert. Vud dadurch niussteu die Ascusfriiclite aus den faulenden l^lättern !ieraiis|)i;iparirt werden, daun die Peri- thecien so viel wie nu'jglich dmcli wiederlioltes Al)wasehen mit ste- rilem Wasser gereinigt werden von den /ahlreiclien anhafUMulcn li'cnulcu Pil/sj)()i-en und Ba(^terien. X^ud daini uiussten aus den so ahgewascheneu l'eiitheeien mit Nadeln die Asei und die Ascosporen unter dem Simplex herauspraeparirt werden, was wegen der Klein- heit der Ascusfiüchte nicht immer ganz h iclit war.

Nach verschiedenen vemeblichen Versuchen gelang es mir entl- lieh, reines Aussaatmaterial von Aseospoi'en in genügendei' Menge '/u erhalten und davon ndt bestem Erfolge eine grosse Anzidil Deckglas-C'ulturen anzulegen und durch contiuuirlichc Heobachtung die haitwicklung von der Ascospore bis zur ('onidie zu verfolgen. I'\nner wurden durch Uberimpfung aus diesen mikroskopisch contro- lirten Deckglas-Culturen eine Anzahl Objectträger-Pflaumeudecoct- Cidtiiren und eiidge Ptlaumendecoct-Agar-Reinculturen in L^robir- Wihrcheu und auch in IVtri-ScIialeii angelegt. Auch wurde aus diesen aseogeneii lieiueultureu wieder auf sterilisirte J31ätter von Ficus elastica, in ausgeglühten Petri-Schalen , übergeimpft.

Durch einige Umstände wurde indessen die Herstellung der Ascosporen-Reinculturen etwas erleichtert, nändich durch die charac- teristische Saucisform dieser Schlauchsporen. Denn dadurch war es leicht, diese Ascosporen von anderen auf I'icus elastica Blättern

88 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

vorkoiniueii(liMi l'ilzsj)orcii y.ti iiiitersclicideii iiiiil so konnte olme Schwierigkeit eine mit Sicherheit von dem l'il/ heriülircnde Asco- spove in der fenchten Kammer (in der Deckglass-Cultur) nnter dem Mikroskop eingestellt nnd ihre Entwicklung verfolgt werden. Einige andere Umstände, wodurch das Anlegen der grösseren Reinculturen durch Ueberimph'H aus den ,, kleinen" Deckglas-Reincultnren erleichtert wurde, waren darin gelegen, dass die Keimung in Näiir- lösung (Prtaumendecoct oder Ptlaumendecoct-Agar) rasch erfolgte und dass an den sporogenen Mycelien schon sehr fiühzeitig Coni- dieid)ildung auftrat.

Bei den Aussaaten war es nicht selten , dass anstatt einer ein- zelnen Schlauchspore ein ganzer Ascus übertragen worden war (Tafel VI, Fig. 1, .2/'). Dieses war jedoch kein Fehler, weil die Keimung der Ascosporen auch innerhalb des Schlauches ebenso leicht stattfindet und ihre Keimung und weitere Entwicklung ebenso genau ununterbrochen in der feuchten Kammer verfolgt werden kann. F'erner war das rasche Wachsthum des sporogenen Mycels des Pilzes ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Herstellung der Reinculturen. Ferner wurde die Kontrolle der Reinheit erleichtert durch d;is characteristische Ausseheii des Mycels , nachdem man dieses durch lang fortgesetzte Culturen eiiunal kennen gelernt hat.

Die Keimung der Ascosporen findet leicht und regelmässig statt. Bei Aussaat in sehr armer Nährlösung oder Wasser bildet die etwas anschwellende, und sich meist bald durch eine Querwand teilende Ascospore, meist sowohl an dem oberen wie an dem unteren schmalen Ende einen langen wenig verzweigten Keimschlauch , welcher meist bedeutend dünner ist wie die Spore selbst ; am Ende dieser Keimschläuche (Tafel VI, Fig. Ga, ß/5) bildet sich dann häufig ein kohlschwarzes Chlamydo-Appressorium, welches morpho- logisch als Cldaniydospore aufgefasst we]'den muss und welches in Form, Grösse und Aussehen vollkommen dieselben eigentümlichen Bildungen gleicht, welche bei Conidien-Aussaaten dieses Pilzes erhalten wurden.

Bei Keimung in Wasser ging der ganze Nährstoffgehalt der Asco- spore und des Keimschlauches in die kleine, immer mit deutlichem Keimporus versehene, Chlamydospore über und eine Aveitere Entwick- lung wurde in A^^asser ohne Nährlösung bei Aussaat auf dem Object- träo;er oder auf Deckdns nicht beobachtet. Und in diesen Cul- turen trat keine Conidienbilduiig ein und gewissermassen war der Entwicklungsgang des Pilzes, hier in Wasser-Aussaat auf Glas, ohne Nahrunu'szusatz , absjeschlossen mit der Bilduno; des eiiJ:entiim- liehen Chlamydo-Appressoriums. Indessen unterblieb bei einigen

BOTvVNISCIIE UNTERSUCHUNGEN, U. 8. W. 89

iuisgckciiutcii Ast'osporen aucli die Bildiiiig dieser Sporcntbriii.

(uuiz iiuders wiir die l'jitwickliiiig der Ascosporcn in Niilirlösuiig (PHaumeiidecoct). liier wurden sclion früli/eiti«^' Coiiidicii i^ehildet, wiilirend der Keinischlnucli mitunter iiiii' wenig- liinger wie die Ascospore war (Tafel VI, iMg. 2/>i, 2/). Und die Aseospore teilte sich liier sein- liiinlig durch eine früh aurii'ctciidc (^uerwiiiid in zwei 'Peile und die cldnniydosporcn-iilinlichen, kohlschwar/cn, mit Keini- porns versehenen Bildungen (Tafel VI, V'\<j;, I, .'3) entstaiulen hier in viel geringerer Zald und hauptsächlich nnr dann, wenn die Xähi'- l()sun<>- stai'k verdiinnt war. I'\u'ner war der Keimscldaucli hier hei Entwicklung in Nährhisung meist erhehlicli dicker wie hei l'.ntwick- Innu' in Wasser ohne Nährlösuno;. Scdion iinn rhall) 24 Stnnden nacii Aussaat hatten sich, bei ungefähr 30 ° Celsius, ein bis zwei Conidicn an den Spitzen der sporogenen Keimschläuchc gebildet. Und nach 3 Tagen hatten sieh aus den Ascosporeii, hier in Tliaumendecoct, schon rcichverzweigte Mycclien gebildet, an welchen reichlich C'onidien abgescliuürt wurden (Tafel VI, Fig. 4, 5). Interessant war hierbei, dass das Ausscheu, der Bau nnd die Farbe dieser sporogenen Mycelien und auch die Art und Weise der Conidienbildung , so wie auch die Grösse, Form und l'^arbe der hier an dem sporogenen Mycel gebildeten Conidien niorphologiscli vollkonunen denjenigen gleich Avaren, welche bei Ueincultnren der Conidien von Gloeosporium Elasticac Cuoke & Masske und von CoUefofrklnim Fici/s Koord. erhalten wurden. Auch die in diesen Cultui'en in Pflaniiicndecoct auftretenden kohlschwarzen Chlamydo-Appressorien waren im Aus- sehen und Hau denjeuigen vollkommen gleich , welche bei Conidien- Aussaaten der beiden hier erwähnten Fun f/i w/per/ec//' erhnlten wurden.

Und weil die Zusammengehörigkeit dieser characteristischcn Coui- dien und Chlamydosporeu mit den Ascosporen durch eontinuirliche Beobachtung bei den Deckglas-Reinculturen mikroskopisch mit überzeugender Sicherheit wiederholt festgestellt werden konnte, war schon durch diese Beobachtungen die Zusammengehörigkeit von meiner Neozimui. TJlasticae mit den beiden obengenannten Fmigi hnperfecii im luichsten Maasse wahrscheinlich.

Bei einer in Purworedjo (Java) am 3 Uhr Nachmittags am 9 Mai 190(5, in Ptlanmendecoct, von mikroskopisch controlirten Asco- sporen von Neoziinm. Elasiicae angesetzten Reincuhiii' komite ich schon () Uhr Vormittas; am 10^®" Mai, also nnr U5 Stunden nach der Aussaat, an einigen der Keimschläuche den Anfang der Bildung einer Chlaniydospoi-e (resp, Chlamydo-Appressorium) , und bei anderen Keimschläuchen schon die ersten xVufänge der Conidienbildung beobachten.

90 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Bei einigen Asconiyceteii . untir Anderen bei der zu den Jfypo- creaceae geliörenden Gattung Hypomtjces Fries und zwar für //j/jyo- myces chrysospermus Tül. wurde von Brefei.d (Untersuch. Gesamnitgeb. Mycol. X ISOl [). 185) selion entdeckt, dass ,, in einzelnen Fällen" die zur Keimung anschwellende Zelle der Ascospore direct zur Chlamvdospore wurde. Dnsselhe ist, wie gesagt, jetzt von mir bei ISeozimm. Elasücae Kos. beobachtet.

Hier verdient noch auf ein interessantes Ergebniss der asco2;enen Reinculturen hingewiesen zu werden, nämlich darauf, dass die zuerst an dem Keimsclilaueli der Ascospore abgeschnürten Coni- dien ausnahmslos in Form, Grösse und Aussehen vollkommen denjenigen gleichen, welche in conidiogenen (aus Conidienlagern gezüchteten) Reinculturen erst sehr spät oder zuletzt auftreten, nämlich Conidien, welche durch ihre ausgesprochene ellipsoidische Gestalt und ihre geringere Grösse (Tafel VI, Fig. 2*5 2/') so ver- schieden sind von den an älteren Mvcelien ö-ebildeten o-i-össeren und mehr länglichen Conidien, dass ich im Anfang an der Zusam- menuehöriokeit dieser beiden in Grcisse und Form so verschiedenen Conidienformen zweifelte, bis ich mit vollstiindiger Sicherheit, durch continuirliche Beobachtung an Deckglas- und Übjectträger Cul- turen , feststellen konnte, dass diese ungleich aussehenden Conidien (Tafel VI, Fig. ü) hervorgebracht waren an einem und demselben, aus einer einzigen Conidie, oder au-- einer einzigen Ascospore, ii:ezücliteten Mveel.

. Während nun in den sporogenen Reinculturen die allerersten (schon nach + Stunden) gebildeten Conidien noch klein und mehr ellipsoidisch waren, konnte an dem älter werdenden und sich reichlicher verzweigenden sporogenen Mjcel Schritt für Schritt die Production mehr länglicher Conidien verfolgt werden , bis die abge- schnürten Conidien (Tafel W. Fig. 4) genau dieselbe Grösse und Q-enau diesell)e läno-lich-cvlindrische Gestalt hatten, wie bei den Conidien in den Conidienlaii'ern dieses Pilzes alk'emein Regel ist.

Gerade wie bei den conidioi>;enen Reinculturen trat bei den sporogenen Reincidturen Köpfchenbildung bei der Conidien-Abschnü- rung an den aus der Xährtlüssigkeit in der Luft ragenden llvphen und zerstreuten Conidienträgern ein. Auch hier in den sporogenen Cultureu wurden die so abgeschnürten Conidien durch eine schleimige, in Wasser schnell zertliessende Substanz an der Spitze der Coni- dienträger zusammengehalten. In einem einzigen Köpfchen konnten häutig die soeben erwähnten in Grösse und Form ziendich ver- schiedenen secundären Conidien nachgewiesen werden.

Ausser den beschriebenen dimorphen, zerstreut am Mycel oder

BOTANISCHE UNTEIiöUCHUNGEN, U.S. W. UI

jui /(i'stroiit stcliL'iuli'ii CoiiidicMitriigern rciclilicli al)ji;c.scliiiiiitcii ,, b'ri'ih-C'Oiiidici»" wurden in den aus Ascosporcu gezogenen Uein- cidturen auch reiclilicli dieselben uigentüniliclien in Sclicinliefcn- voi'hand /nsaninienliängcnden S[)ät-Cünidien gebildet, w i(- solches in conidiogenen Ueineidtureii ansnalnnslos der Fall war ('latel \'r, Fig. 10). Tiid l'ei-ner wurden in alten, in ProhirWihrchen und l'etri- Sehalen in rilaiunendeeoet-Agar ge/ücliteten si)orogenen Iveineultnren genau dieselben versehiedenen Clilain\{los[)oreu-nildinigen (vielzellige Cysten oder (iennneii, Cidainydosporen-Ketten, etc.) erhalten wie dieselben in conidiogenen Reineulturen erzielt wurden. Auch das Aussehen dei- älteren sporogt'uen nnd conididgeiien lleincnll nicn in Petri-Seliaieu nnd rrobirr()lnchen war xollkoniincn gU'ich.

In Petri-Schaleii , in IMlanniendecoet-Agar geimpft, bildeten die ans As(;osporen anf (k'in Deckglas gezogenen Mycelieii ^clion nach 11 'raiicn eine Filzdecke von 10 15 centinieler Dnichinessei'. In durchfallendem lachte war die Farbe gelbbrann, in aiiHalleiuleni Jiichle dunkelbrann ndl schwarzbraunen Stellen. In (\r\- Mitte zeigten (lerartiu'e IV'tri-Schalen nicht selten einen indler geliirbteii llofniid besoiulers bei dni'chfallendem Lichte waren bei einigen (lie>ei'("nl- turen inehi' oder weniger zonenartige, dunkleic nnd hellere concen- ti'ische Kiiige sichtbai"; zuweilen zeigte i\rv Filz bei nngestoricin \\'achstum eine Neii>-ung strahlig anszuwachsen. Lnltnncel war überall auch ausgebildet und die in die Luft ragenden zerstreut am iM\eel stehenden C'onidientijiger zeigten K()pfcheid)ildung mit den gew()hnliclien c\ lindrischen C'onidien, während innerhalb der iÜtesten 'Teile dei' im Agar beliudliclieu Filzdeeke dieselben mehr faeli erwähnten, in Seheinhefen-Sprossverltaiul zusanunenhängeiuleu Spät-Conidien in grosser Zahl naeligewieseu werden konnten. Auch die Ferithecien-ähidicheu Anlagen, sowie dieselben Sklerotien-ähn- liclien Hildiingen und ('hlainv'dosporen , fehlten nicht in den älteri-n 'JV'ilen dieser sporogenen Fetri-Schalen-Cnlt uren. l'nd das maei-os- kopische Aussehen, sowie; dcv mikrosko[)iseiie Bau dieser sporogenen o-rossen Culturen stimmten ganz mit (]en conidiogenen Culturen in Fetri-Schalen übereiu.

.\ucli das macroskopisehe Aussehen nnd der mierosko[)isehe Hau der sporogenen Culturen in Frobirröhrchen zeigte in alh-n wesent- lichen Hinsichten Uebereinstinuuung.

Auch die Neigung des Filzes, Fhizoniorplui-idudiche l^ündel zu bilden, welche aus parallelen, gelegentlich fusioniienden [lyj)lien zusammengesetzt sind, konnte, ebenso wie in den conidiogenen Culturen, auch in den sporogenen Culturen constatirt werden.

Es verdient jedoch Erwähnung, dass in den alten sporogenen

92 BOTANISCHE UNTEKSUCHUNGEN, TT. 8. W.

Agai'-Cultiii'CM von mir keine borstentragciule Cüiiidienlnger erhalten wurden. Denigegeniiber stellt aber, dass solches auch in den meisten conidiügen Culturen nicht der Fall wnr, und dass sowohl in den sporogenen , wie in den conidiogenen , Agar-Culturen borstenlose, Gloeosj)orium-ähnliche Condidienlagcr erhalten wurden.

Ferner verdient hier bemerkt zu werden, dass es in einem Fall, in einem Probirrohrchen , gelungen ist, in Pflaumendecoct-Agar niclit nur wie sonst allgemein der Fall war, Perithecien-Anlagen sondcin auch einige reife Ascusfrüchte mit gut entwickelten Asco- sporen zu züchten. Nun ist es eine allgemein bekannte Thatsache, dass die Züchtuno; von Ascusfrüchten in künstlichen Nälirsnbstraten, wie Pflaumendecoct-Agar, bei scheinbar ganz gleichen äusseren Bedingungen in einigen Fällen stattfindet, in zahlreichen anderen Fällen völlig unterbleibt oder dass die Perithecien-Anlagen es in der Cultur nicht zur Reife, nicht zur Production von Asci und Asco- spoi'en bringen, während bei einer grossen Zahl Ascomyceten in künstlicher Cultur nur die Nebenfruchtformen, aber keine Perithe- cien und auch keine Perithecien-iVnlagen, gebildet werden. Letzteres geht z. B. hervor aus den grundlegenden Untersuchungen von Bkefelt), der bekanntlich über 400 verschiedene iVscomj^ceten in künstlicher Cultur aus den Ascosporen züchtete.

Warum in einem Probirröhrchen die Perithecien zur Reife gekommen sind und warum solches bei den sehr zahlreichen anderen von mir im demselben Nährsubstrate (Pflaumendecoct-Agar) in Pi'obir- röhrchen angelegten sporogenen und conidiogenen Reinculturen nicht der Fall war, habe ich auch bei den von mir untersuchten Pilz nicht ausmachen können.

Nur kann ich hier mitteilen, dass es mir in Purworedjo (in Java) fast ohne Ausnahme und auch im Thermostaten im Kgl. Bot. Museum in Dahlem in einigen Fällen, i^'elano; künstlich zahl- lose reife Ascusfrüchte von meiner Neoz-iunii. Elasticae zu züchten, wenn ich spoi'ogene Reinculturen auf sterilisirte Blätter von Ficu8 elasfica in feucht gehaltene Petrischalen (oder in Probirröhren, welche sicli in geschlossenen Blechbüchsen befanden) überimpfte. ikü derartiiJ'en Aussaat- Versuchen erhielt ich dnnn nicht nui- die Ascusfrüchte, soiulern auch die Conidienfruchtformen des Pilzes in grosser Ue})j)igkeit, vermutlich, weil durch die Blattsterilisirung die Concurenz von Neozimm. mit anderen Pilzformen ausgeschlossen und das Substrat besonders günstig war.

Als Beispiel hierfür möge einer der zaldreichen von mir in dieser Richtung gemachten Vei'suche hier kurz beschrieben werden.

ßOTANlSCriE ÜNTKIISUCIIUNGEN, U.S.W. 03

Aiissaiit 11°. l()l) ;ui r sl i' i'ilisirtc lU a 1 1 s t ü c k e. Ans- gesüc't Jiltc ()l)j(M't(r;igcr-l\('iii(;ultiir von A scos po rc ii von Neozimm. l'J/a.'ü/icac \\ i)s. am -23 Mai ! ()()() aiil' s t c i- i I i s i r t tj I ! hi t t s t ii c k <■ von l^'iciis plastica, und die lUattstücku in .stcriJisirlcr l'utrisclialc rciiclit aiirgcliohcii. Schon am 21) Mai [1 VVoclic nadi Aiis.saat] konnten auf i\cv Kladohcrscitc dnrcligchrüclKMic Conidicidagci- nncl aucli Ascnsriiiclitc (mit jungen \>^vÄ) \Hm NcozimDi . A7ö.y//Vv/^' niikfo.s- kopisch in grosser Zahl nacligewiesen \voi(K'n , wäln-ciid (his ascogenc Aussaat-material auf der lihittunt(n'seite aufgetragen worden war. l)i(^ meisten (\vv Conidienhigei' waren hoislcnlos. ,Vm .") .luni war die ganze niattoberHäehc, auch die linter-seite mit /ahh-cirhcn reiten As(;ustViiehten hedeekt. Tu feiiehier ladl gläir/lcn dioc l'cri- thecien dui'cli am Hals helindliehe llaaie; im troeknen Zustand, waren dagegen die IVu'itheeien nur wenig auHVdlig. W('\ diesen Ascusfrüehten war die VVandvcrdiekung des Aseusschcitcis, mit Poi-usähnlieher Stelle, l)esonders deutlich entwickelt. Undfast immer waren sie grössenteils im iilattgewebe eingesenkt und nur der Mals ragte daraus hervor.

Hier wurden also innerhalb 14 Tagen auf sterilisirten Hlattstüeken von l*'icus elastiea in künstlicher Cultur eine u-rosse Zahl reife Ascusfrüchte mit den characteristischen saucisförmigen Ascosporen erhalten.

Folgende Noti/, über einen 15 Mai 1900 gemachten Aussaat- Versuch möge hier noch reproducirt werden.

Aussaat 15 Mai lOOC) as(;ogene Agar-Reincultur von Neo- zimm. Elasticae auf sterilisirte Blattstücke von Ficus elastiea inner- halb 4 PjobiiT(')hrchen. Am 81 Alai schon sehr viele Peritheeien dieses Pilzes gebildet; einige mit reifen Ascosporen; viele Peritheeien jedoch leer (ohne Asci) und nrit abweichend langem Hals.

Eine specielle Erwähnung verdienen hier noch eigentündiche , Skle- i'otium-ähnliche, bis 0.4 m.m. grosse, schwarze, unregelmässig ge- formte, lockere, paraplectenchvmatische Bildungen, welche in mehrere Monate alten Probirr()hrchen Culturen auf der Agar-Oberfläche und auf den Glaswänden ziemlich häufig sind und welche äusserlich macroskopisch den Perithecien-Anlagen etwas ähnlich sehen und so unter Umständen obertiächlich alte Perithecien-Anlagen vortäuschen. Eine mikroskopische Untersuchung dieser Gebilde zeigt aber, dass sie meist nur aus lose mit einander verflochtenen schwarzbraunen Plyphen bestehen und sich durch auffallende Unregelmässigkeit in Grösse und Form kenzeichnen, während die Perithecien-Anlagen in der Regel aus plectenchymatisch mit ein ander verwachsenen

94 BOTANISCHE UNTERSUCHUiNGEN , V. S. W.

Hy])lien bestehen iiiul sich meist diireh mehr oder weniger regel- mässiger kugelige l"\)rm unterscheiden, wobei dann bei den Peri- theriiim-Anlaijen auch liiiuliu- nocli ein Perithecinndials deutlieh wahrgenommen werden kann.

Eigentliche Sklerotien sind die erwähnten Gebilde aber nicht, denn der Bau ist dafür zu locker. Man könnte dieselben vielleicht am besten als sklcrotien-ähidiche Ilyphenknäuel oder als Mycel- klümpchen bezeihnen

In einigen Fällen bestand ein derartiges Gebilde aus einem farb- losem Kern und einer dunkelen Hülle, oder es war das Innere wenigstens heller gefärbt. Und in einem Fall war das von dem dunkelgefärbten Ilyphengetlecht umschlossene Innere mit den charac- teristischen, mehrfach erwähnten, in Scheinhefenverband zusannnen- liängenden Conidien ausgefüllt. In diesem einen Fall hatte also dieses sklerotien-ähnliche Gebilde eine Pvkniden-ähnliche- Natur ano-enom- men , ohne sich jedoch zu einer echten Pyknidenfrucht entwickelt zu haben.

Pei meiner Neozimm. Elasticae habe ich auf künstlichen Nähr- substraten und auf Plättei'u echte Pykniden nie auftreten sehen, trotzdem dieser Pilz, wie die hier beschriebenen Culturversuche gezeigt haben, einen sonst ziendich reichen Polymorphismns ent- wickeln kann.

Ich muss aber hervorheben, dass ich Infectionsversuche von Zweigen und Steuüeln nnr vereinzelt o-emacht und als künstlichen Nährboden hauptsächlich Ptlaumendecoct, mit oder ohne Agar und Gelatine, benutzt habe, sodass die Möglichkeit bestehen bleibt, dass sich bei modihcirten Nälirsub-straten auch Pykniden bilden können, wie dieselben in einem Fall (siehe oben S. 84) von mir bei dem Infec- tionsversuch n°. 251) in Stengelrinde von Ficf/s elasüca erhalten wurden.

Mit Bezugnahme auf die obenerwähnte, mit gutem Erfolg bei Neozimm. Elasticae erzielte Hildung reifer Ascusfrüchte in einer alten sporogenen PÜaumendecoct-Agar-Cultur verdient hier noch bemerkt zu werden, dass die Ascusfrüchte auf dem Nähr-Agar keine echte Stromata bildeten: wohl aber befanden die Perithecien sich in Gruppen dicht gedrängt stehend , und es waren /,. T. mehrere der Ascusfrüchte mit den Aussenwänden unter einander verwachsen.

P]rkl;ii'iiiii> dci' Tnld VI.

{Für die Crös6-(> der Figuren wird hinge wiesen auf die M aassang ahen im Text).

l'ig. 1, Ascosporeii von Neozimm. Klasticac nach 14 Stinidcii Aussaat in AVasscr ohne Nährlusiiiig-. Die Ascosporen liegen nocli in ähnlielier Weise, wie sie im Asciis gelagert waren. Die meisten der Ascosporen sind ausgekeimt. Conidien sind liier nielit gebildet, jedoch hat eine der Ascosporen eine kohlschwarze, dickwandige, ('lilanivdosporen-ähnliche Bildung erzeugt.

l'^ig. 2. In Nährlösung (Pflaumendecoct) im Deckglas-Ilänge- trojjfen keimende Ascosporen von Neozimm. Elasticae; 22 Stunden nach Aussaat. In Fig. 2j' liegen die Ascosporen noch wie sie im Ascus gelagert waren; die Ascuswand ist jedoch nicht mehr sichtbar. Diese keimenden Ascosporen sind nicht vollständig h\alin, sondern sehr blass rauchfarbig sub-liyalin. Nur eine der Ascosporen und zwar von Fig. 2y hat eine Chlamydosporen-ähidiche Bildung her- vorgebracht; die meisten liaben aber Conidien gebildet.

Fig. 3. Kohlschwarze Chlamydosporen ähnliche Bildung am Ende eines der Keimschläuche von einer Ascospore, welche in Nährstoffarmer Lösun<>; auso-esäet worden ist.

i^'ig. 4. Teil des aus einer Ascospore von Neozinnn. Klasticae N^ährl Conidien.

in Nährlösung hervorgegangen Mvcels mit den daran gebildeten

Fig. 5. Das aus einer Ascospore in Nährlösung entstandene jNlycel mit den daran gebildeten Conidien.

90 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Fig. G. Zwei in Wasser (ohne Nährl()snng) gekeinite Asco- sporen, 13 Stundt'ii iiacli der Aussaat; mit kohlschwarzer ChLaniy- dos])oren älniliclien Bihlnng und besonders langem Keinischlaneh, aber ohne Conidien-liildung.

Fig. 7. Perithecien-Anlageii , erzogen in einer etwa zwei Wochen alten ascoo'enen Keincnltur in Priauinendecoct-x\ii;ar in einem Probirröhrchen.

Fig. S. Eine sehr junge Perithecien-Anlage «, erzogen in der in Fig. :2 erwähnten Reincultur. Bei h eine fast reife und eine abgeworfene Conidie, von der gewöhnlichen cjlindrischen länglichen Form.

Fig. 9. Dimorphe „Früh-Conidien" derselben in Fig. 3 erwähnten, vollständig rein gebliebenen sporogenen Cultur. Die schwarzen Pünktchen in den kleinsten Conidien sind Oeltropfen.

Fig. 10. In Scheinhefenverband zusammenhängende „Spät- Conidien" in derselben in Fig. 2 erwähnten sporogenen Cultur.

H. II. KOORDERIS. Butniiisclic Liiitcisiuliuii^cii iilx-r tuiiigc in .luvu voikuiniiibtKie Pilze. Tafel VI.

\ Flg. 9.

Fig.lO. /-L^

KOORDERS,DEL

Verband. Kon. Akad. v. Wetensch. 2e. Sectio, Dl. XIII.

] Bijtel. lith. P.]. Mulder impr, Leiden.

CA IMTKL VII.

Dm ciiLAMYDosroi^EN-i'RnniTi (ji;.\ii;.\

In (l(;i' (iattmig (hUelolficIiiim. ist die Chlauiydosporciirriictiliciitiou von rmf. Dr. Wknt ^) zuerst als solche entdeckt und z\\;ir lici Cülletotricliinii J'a/cal/nu Went, während die von Frank -) im .1. 1883 für Co/Ietofrirlnnii Gloeosporium Lindem atli'imunn Saccakdo et Magnus entdeckten inid als Appressorien oder „liaft()rij;nne" l)c- schricbenen Rildnn<>;en zweifellos auch im BRErELD'sflicn Sinne :ils Chlaniydosporen aufii'efasst werden könncMi. Ferner sind Non Dr. KosTLAN -) im J. 1905 bei ColIefofricJnin/ OrHiuuiinii Komi.w und von Dr. Namyslowski ^^) im J. 1900 hei Colletofrir/ii/ni Janc- zewsk'n Namyse. auch Clilaniydosporen entdeckt worden. Und von mir ist die Chla!nydos|)oren-Fructification auch bei zwei anderen Colletotriclinm-kxi^w o-efunden worden, nändich i)ei (L l'jla><1icac Tassi (synonym mit C. Elasticae ZiMMERi\rANN) und bei C. Fmm KooRD. (synonyni mit Neozimmermamiin Elasticae Koord.).

Es ni()ge hier noch kurz bemerkt werden, dass die hier olx'ii von mir hervoro-ehobene Tatsache des gerade bei allen sechs ent- wickluno;so;eschichtlich untersuchten Arten der Ciattunu; Collcfofri- chum constatirten Vorkommens von fri'dizcitip; nach chu' Coni(b'en (oder Ascosporen-) Keinnuig auftretenden, ähnlich wie bei Neoziiinncr- mannki Elasticae gel)auten Chlamydosporen nicht nur vom morplio- logisch-systematischen , sondern ganz besonders vom biologischen Standpunkte, Beachtung verdient und zwar aus folgenden (iründen.

M Went (Prof. Dr. F. A..F. C), Notes on Sugar cane diseases in Annais of Botany Vol. X, 18%, p. 583—589 Tab. 2G, Fig. 1—11 (CoUeiotrichum falmlum Wknt). Wknt, Het Rood Snot, in Archief voor de Javasuiker-industrie, I, 1803.

*) KosTi.AN (Alfued), Collelolrieliitm Orlhiaino)) , eine biologische Studie 1. c. p. 123-126 Tab. II fig. G, 7, 8; Tab. III fig. IG, 21—27.

') Namysi.owski (Dr. Boi.eslas), Polymorphisme de Collclofrichum Janczewskii Namysi.. in Bulletin Academie des Sc. Cracovie; Sc. niath. nat. Avril 1006, p. 254—257 Tafel XI.

Veiliand. Kon. Akad. v. Wetensch. (2e Sectie.) Dl. Xllt. N°. 4. D 7

98 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Erstens desshalb, weil aus meinen Inipfversuchen mit Colletotrichum Ficus Kds. {Neozimmermannia Elastkae Kds.) und mit C. Elasticae Tassi in deutlichster Weise hervorgeht, welche wichtige Rolle diesen, dort als Ap})ressorien functionirenden , Chlamydosporen im Leben, speciell bei der Infection bei diesen parasitisch auftretenden Pilzen zu- kommt, nicht nur für die Erhaltung der Species unter ungünstigen Lebensbedingungen, sondern vorwiegend für den Angriff der AVirths- pHanze. Zweitens deshalb, weil gerade für diese sechs Species durch die Lifectionsversuche von Went, Frank, Kostlan, Namyslowski (für die oben genannten vier Arten) und von mir (für die zwei zuletzt erwähnten Species) mit Sicherheit erwiesen worden ist, dass dieselben als Parasiten von höheren Pflanzen schädlich werden können. Drittens deshalb , weil innerhalb verschiedener systematisch weit von einander entfernten Pilzgattungen (besonders bei Ascomyceten) vorwiegend l)ei mehr oder weniger parasitisch lebenden Species ähnlich gebaute Chlamydosporen unter umständen kurz nach der Keimung der Conidien oder der Ascosporen gebildet werden. Dieses geht u. A. aus den von Brefeld publicirten Bänden IX und X seiner Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mycologie hervor.

Lidessen muss bei diesen Erwägungen mit den zwei folgenden Momenten Rechnung getragen werden ; erstens damit , dass der Begriff Chlamydospore kein scharf begrenzter morphologischer, son- dern ein morphologisch-physiologischer Begriff ist und zweitens, dass durch die entwicklungsgeschichtliclien Untersuchungen von Brefeld, Klebahn und Anderen, erwiesen worden ist, dass verschiedene Species derselben Gattung der Fimgi imperfecti (zum Beispiel von Gloeosporium) zu systematisch-weit aus einander stehenden höheren Fruchtformen gehören können. Als Beispiel für das hier zuletzt Gesagte sei darauf hingewiesen, dass Klebahn genau festgestellt hat, dass Gloeosjjoritmi nervisequmn eine Conidien- fruchtform von Gnomonia Veneta (Saccardo) KjiEBAHN, also von einem IPyrenomyceten, und dass dagegen Gloeosjjorium llibis eine Conidienfruchtform ist von Peziza [Drepanopeziza Klebahn), also von einem Disco mi/ce te?i , beziehungsweise von zwei Ascomyceten- Gattungen, welche systematisch weit von einander stehen.

Die vielfach von mir modificirten Reinculturen von Neozimm. Elasticae , resp. Colletotrichim Ficus und Gloeosporium Elasticae , haben als zweite Nebenfruchtform die Chlamydospore ergeben. Ebenso wie auch die erste Nebenfruchtform, die Conidie, zeigte bei diesem Ascomycet auch die Chlamydosporenfruchtform einen bemerkenswerthen Pleomorphismus. Lidessen war es mir durch

BOTANISCHE UNTKIJSÖCHUNGEN, IJ. S. W. 99

llciiicultiir inoglicli, die ZugclKuigkcit clor verscliicduucn l''(jiiiicn , oder die Ubergiiiige von der einen zu der anderen Form , Schritt für S(;liritt festzustellen, trotzdem die äussersten ChlamydosjwnMi- formen in Bau, CJ Wisse , Form, Entstehungsweise, Farl)e, Zeit und Ort der l^ihlung, Entstehungsbedingungen, etc. mehr ocUn- weniger stark von einander abweichen.

Die verscliiedenen Chhunvdos])orenformen lassen sich in folgcnch-r Weise gruppiren :

1. Sehr kleine, schwarze Chlamydosporen , welche ;ds ('l)l;i- niy do- App resso r ien functioniren kcnincn.

2. Mittelgrosse duid^elbraune meist 1 2-zelJige ( 'li!;ini\ do- sporen , welche direct entstehen aus secundiiren ('onidicn, welche in Scheinh e fen verband z u sa ni in c n h ;i n ge n.

3. Mittelgrosse, in ziemlich gleichartigen und hingcMi Ketten zusanunenhängende, sich na(;hher Oidien-äiudich trennende, duid<el- braune Chhunydosporen, welche einzellig sind und durch Und)il- dung aus den Mycelien entstehen.

4. Mittelgrossc bis ausserordentlich grosse, dunkelbrnune bis schwarze, ein- bis vielzellige Chlamydosporen, wch-lic in älteren Reinculturen entstehen, indem einzelne Zellen einer lly[)he Spoicn- form annehmen und zu sogenannter Gemmen- oder Cysten- l^ihlung Veranlassung geben.

Diese verschiedenen Chlamydosporenformen treten bei unserem Ascomyceten sowohl auf, wenn bei der Cultur von C'onidien, wie wenn dabei von Ascosporen ausgegangen wird. Und in beiden Fälhni lösen gewissermassen die drei letzteren Formen die erste F'orm nb, indem diese hieroben sub 1 erwähnte Chlamydosporenbihlung schon innerhalb zwei Tagen nach Aussaat der Conidien oder der Ascosporen auftritt, während die drei findcren Chlamydosporen- formen erst später, zuweilen erst nach zwei oder mehr Wochen gebildet werden. In dieser Hinsicht kchmtc man die drei letzteren, mitunter zugleicherzeit auftretenden Chlamydosporen als „Spät- formen" und die erstgenannte als „Erühform" deuten, ähnlich wie auch bei der Cultur dieses Pdzes von ,,F'rüh-Conidicn" und von „Spät-Conidien" gesprochen werden konnte, weil sich hier auch, wie bei der Conidienfruchtformen im morphologischen Sinne gewisse Unterschiede geltend machen, welche mit gewissen Zeitperioden in der Entwicklung im Zusammenhang zu stehen scheinen und welche mehr oder weniger deutlich Ausdruck geben von einer inneren Periodicität.

Durch Umänderuno- der äusseren Culturbcdingungen lassen sich die Zeitpunkte in der Entstehung dieser Fruchtformen auch wohl

100 BOTANISCHE UNTEUSUC HUNGEN , U. S. W .

verfrühen oder verspäten, aber wenn überhaupt die Existenz- Bediniiungen für die liihluiiir eiiKM' dieser Fiuchlformen, sei es der C'liLinivdosixtrni- oder der Cuiiidienfriiclittoriii . für die aiissje- sähten Conidien oder Aseosporen vorhanden sind, wiid fast immer, soweit meine Beol)achtun2;en reiehen , die einmal als ,, Frühform" erkannte Conidien- oder Chlamydos])orenfruchtform auch auftreten, bevor die Bildung der ,, Spätform" einen Anfang genommen hat.

So treten z. B. die eio-entümlichen . in Scheiidiefen verband zu- sammenhängenden Conidien (Tafel VII Fig. 33, 34, 38, 30) in rultinv.i an den Mvcelien erst auf. naclidem diese Mvcelien schon die obengenannten „Frühconidieii'" producirt haben und nachdem diese Bildung der Frühconidien schon mehr oder weniger erloschen ist. Diese .^M-Ühconidien" (Tafel III Fig. 26; Tafel VI Fig. 'Ifi, 2/', 4: Tafel VII Fig. 52) sind, wie früher angedeutet wurde, unter Anderen dadurch characterisirt, dass sie sofort nach der Bildung, nach ihrer Reife,, von dem Conidien abschnürenden Hypheuende oder von den an dem Mycel regellos stehenden Coni- dienträgern abgeworfen werden, während die ,,Spätconidien" nach ihrer Reife nicht abgeworfen werden, sondern mit dem ^Ivcel abschnürenden Teil im Zusammenhang bleiben, dann weiter sprossen und zu succedaner Bildnng neuer Conidien Veranlassuns; o-eben u. s. w., wobei die gebildeten Conidien in Scheinhefenverband zu- sammenhäno-en bleiben.

Und so wurden die eio;entündichen o;rossen vielzellio;en Cvsten oder die Chlaraydosporenketten in meinen Cultui-en fast innner erst spät in grosser Zahl gebildet, nachdem die als Appressorium functionirenden, kleinen kohlschwarzen Chlamydosporen in grösserer oder in kleinerer Zahl schon vorher producirt worden waren.

Im Bau, Form uinl F'arbe zeigen die Chlamydosporen von Neozimm. JElasticae sehr bemerkenswerthe Unterschiede.

Die obenerwähnte erste, als Chlamy d o- A p pressori u m functionirende Form ist bei Cultur-Aussaaten von Conidien oder von Aseosporen (Tafel VI Fig. 1 , 3) auf Ficiis elastica Blätter ziendich constant aber bei modiiicirten Culturmedien äusserst vari- abel. Im ersten F\dl sind diese Chlamydosporen fast ausnahmslos einzellig, mehr oder weniger kugelig und lappig, mit abgeflachter Seite der Blattepidermis aufsitzend und meist, an der Unterseite, mit einer verdüiuiten, häutig kreisförmigen, im durchfallenden Lichte durchscheinenden hellen Stelle versehen, welche als Keimporus dient. In erschöpfter Pflanmendecoct-Nährlösung, in PflaumendecoctAgar, etc. entwicklen sich durch vegetatives Auskeimen aus diesen lappigen, einzelligen, mit Keimporus versehenen Chlamydosporen,

B0TAN18(JIIK UiNTKKSUCMUNGEN, U. S. W. I 0 I

lvctLcn-;iluilii;li, iiicIii'L'i'u (lui'ai'tii>"(3 Clilaiiivdosnoicii-I^ildiiiiucii. l iid derartige Chlaiiiydo-Appressorieii-Ketten lial)eii dann eine selir unregelmässigc Gestalt; nicht selten sind diese Ketten dann mclir oder weniger spiralig. Und fast immer sind die einzelnem (dieder sehr ungleich in Foi'in. Jedoch kennzeichnen sich die einzelnen Glieder derartiger kleiner Chlamydos])oren-Ketten dadurch, dass sie meist immer stark gela|)pt sind und nur aus cniei' Zelle beste- hen. Solche Ketten-ähnliche Chlanijdo-Ap})ressorien bestehen nicht selten aus mehr als 10 oder 12 einzelnen Chlaniydosporcn. Die Glieder dieser l^ildungen zeigen fast nie Längsteilun^-. Die einzelnen Glieder dieser eigentümlich aussehenden Chlamydo-Appressorien sind zuweilen nur durch einen sehr dünnen hyalinen K(,'inischl;iucli l)rückenartig verbunden, welcher aus dem Keim[)()ru^ des Chlauiydo- Appressoriums hervorgegangen ist. Die I^'arbe dieser sub 1 ange- deuteten Chlamydosporen ist fast inuncr schwarzgrau bis schwarz, zuweilen sehr dunkelbraun. Tni Inneren dieser Chlamydosporen sieht man meist einige sehr grosse Üeltropfen. Und l)ei -ganz reifen Exemplaren dieser ersterwjüniten Cldamydosporenform lässt sich eine sehr dicke, undurchsichtige schwarze, oder schwarzgraue, Aussenwand und eine zarte, hyaline Innenwand unterscheiden. Bei der Keimung dieser Chlamydosporen wird die Aussenwand, soweit festgestellt werden konnte, nie zerrissen und stülpt sich nur die Innenwand aus. In Culturtlüssigkeiten oder in Nähragar fand ich diese erste Chlamydosporenform ohne Ausnahme immer noch im Zusannnenhang mit dem Ende des Keimschlauches oder des Mvcels, wo dieselbe inuner terminal gebildet wurden. Und in diesen Culturmedien fanden sich diese Chlamydosporen also nie isolirt, nie ohne Ilyphe, aus welcher dieselbe hervorgangen war. Dagegen auf lebenden Blättern von Fic/f&- elasüca oder von Ficvji Beujamina , auf welchen man Conidien oder Ascosporen ohne Zusatz von Nährhisung ausgesäet hat, findet man einige Wochen nach der betreflenden Aussaat meist eine sehr grosse Zahl von diesen gelappten , kugeligen Chlamydosporen isolirt, während der zarte Keimschlauch, aus welchem die Chlamydo-Appressorie hervorgegangen ist, hier, schon verloren gegangen ist (Tafel II Fig. 3 7). Beim Durchmustern von derartigen, z. B. durch OberHächenschnitte hergestellten, microskopischen Braeparaten gelingt es gewöhnlich erst nach sehr langem und mühsamem Suchen , die zugehörige Conidie oder die x\scospore mit dem Keimschlauch aufzufinden, aus welchen diese eigentündichen, sehr kleinen Chlamydos])orcn hervorgegangen sind (Tafel II, Fig. 8—10). Die Bcoliachtung ist hier dadurch erschwert, weil der ganze Inhalt der Conidie oder der Ascospore,

102 BOTANISCHE UNTEKöUCHUNGEN, U.S.W.

sowie auch des Keimschlauches in die auffallende, dickwandige Chlaniydospore ühei'gegangen ist und weil die Wände der ent- leerten Conidic inu] Ascosporc, sowie die Kcimscldauchwand hyalin sind und weil diese entleerten Bildungen gewöhnlich kurz nach der b]ntleerung leicht unmittelbar hei der Insertionsstelle der Chlaniydo- spore abbrechen.

Die Keimung dieser ersten Chlamydosporenform scheint bei Entwicklung auf Blättern der beiden erwähnten Fici(s-k\'iQ,n (und nicht unwahrscheinlich noch mehrerer anderer Ficus-S.Yie\\) aus- nahmslos eine vegetative zu sein. Und auch in Nährlösungen keimt diese Chhunydosporenform meist nur vegetativ aus. Dagegen ist in einer geeigneten Dextrose-Nährlösnng eine fructificative Keimung nicht selten, indem hier aus der Chlaniydospore ein kurzer Keim- schlauch hervorgeht an dessen Spitze gewöhnliche Conidien succedan abgeschnürt werden. i\uskeimung zu sogenannten Hefeconidien wurde bei dieser Chlamydosporenform, ebenso wie bei den drei anderen Chlamydosporenformen , noch nie von mir beobachtet, auch nicht in Dextrose. Die Grösse dieser ersten und kleinsten Chla- mydosporenform beträgt im Allgemeinen nur 5 8 // im Durcli- messer, während die längsten Chlamydo-Appressorien-Ketten bei gleichem Durchmesser selten eine Länge von 40 /x überschreiten.

Die obenerwähnte zweite C h 1 a m y d o s p o r e n f o r iii , ist da- durch gekennzeichnet, dass dieselbe sich unmittelbar aus secundären Conidien entwickelt, welche in Scheinhefenverband in lockeren Colonien oder auch in di(!hten mehr oder weniger kugeligen Aggregaten (Tafel VII, Fig. 41) oder Klümpchen zusammenhängen. Der Ort der Entstehung ist also hier ein ganz bestimmter. Und die Grösse, Form und Farbe, und der Bau sind hier nur in gerin- geren Grenzen variabel. Die so gebildeten Chlamydosporen sind meist 1- oder 2-zellig, höchst selten 3 4-zeliig; im letzteren Falle bilden die Chlamydosporen eine kurze, in ihrer Zusammensetzung gleichartige Kette von 3 bis 4 Chlamydosporen. Nach der Reife zeiiallen diese Ketten jedoch meist in einzellige oder zweizeilige Chlamydosporen. Dieselben sind sehr dickwandig, dunkelbraun oder rothbraun, aber nie schwarz. Ein Keimporus fehlt hier immer. Die Form dieser einzelligen Chlamydosporen ist mehr oder Aveniger kugelig mit zweiseitig abgestutzten Eiulen : die zweizeiligen Exem- plare sind länglich oder ellipsoidisch , mit dicker Qnerwiiiid uiul zuweilen mit mehr oder weniger deutlicher Einschnürung in der Mitte bei der Insertion der Querwand. Im Innern sieht man meist einige grosse Oeltropfen. Die Aussenwand der Chlamydos]ioren ist glatt, ohne Warzen und ohne Keimporus und auch ohne lappige

BÜTANIISCIIE UNTKKSUCllUNGEN, U.S. VV. |U;}

Aushuchtiingcii, wie clicscll)en characteritisch sind l'ür die uIjl'ii bosciiriuhciic erste Chlauiy(losj)oreiifüi'iu. Die Onisse der einzelligen Exemplare dieser zweiten Chlamydosporenlorni ist meist 12 1 5/x zn 15 IS ;x und der zweizeiligen Cldaniydosporenforni luigetahr doppelt so gross.

Die Entstellung der ein- und zweizeiligen l']xenipl;irc dieser zweiten Clilaniydosporenforni erl'olgt in der Weise, duss die in Selieinhefenverband znsaininenhängenden und fast ausnalnnslos (hncli eine deutliche Querwand in zwei mehr oder weniger gleielie I lallten geteilten Conidien dureli Ansammlung von Nälirstoft'en (besonders von Gel) und durch Wandverdickung sich in Chlamydosporen iiin- waudelen. Hier kommt es mitunter vor, dass die eine Jiälfte der geteüten Conidie duich Wand verdickung und Oel-Aufspeicherung sich schon zu einer einzelligen Chlamydospore umgebildet hat, widu-eml die andere ConidieidiiÜfte hyalin-diiiin-wandig geblieben ist und sogar den Zeil-Inhalt verloren hat, weil derselbe in die angrenzende Conidien-llälfte eingewandert (Tafel VII, Fig. S-l) ist. Wo hier 3 bis 4 einzellige Chlamydosporen eine Kette bildeten, zeigte sich, dass diese Bildungen hier vor sich gehen, iiulcm in der schon durch eine Querwand in Scheiidiefenverband zusammeii- hängenden geteilten Conidie noch zwei andere Queiwäiidc nach- träglich auftreten und dann aus jedem Conidienteil durch Wand- verdickung und Nahrungs-Aufspeicherung eine Chlamydospore hervorgeht. Diese kurzen Chlamydosporen-Ketten zerfallen später in ein- oder zweizeilige Chlamydosporen. Derartige Oidien-ähidich zer- fallende kurze Ketten bilden einen Uebergang zu der dritten, hier oben erwähnten Chlamydosporenform. Wenn sie reif sind und in einzelne Glieder zerfallen sind, kaini man dieselben nicht mehr scharf unterscheiden, obwohl der Ort der Entstehuno^ der Chlamvdo- sporen-Kctten der zweiten und der dritten Grupi)e ein sehr ver- schiedenartiger ist. Erstere verdanken ihre Entstehung den in Scheinhefenverband zusammenhängenden Conidien. Dagegen ent- stehen bei der dritten Chlamydosporenform die Chlamydosporen- Ketten direct aus den Mycelien, indem diese sich durch sehr zahlreiche Querwände teilen und ihre Wände bedeutend verdicken , indem also jeder Mycel-Abschnitt sich zu einer Chlamydospore und)ildet. So kommen Chlamydosporen-Ketten zu Stande, welche aus zehn oder mehr einzelliu-en Gliedern bestehen. Bei dieser dritten Form werden also t>'ewissermassen o-esammte Mvcelien oder wenii?- stens sehr grosse Mycel-Stücke in Chlamydosporen-Ketten umge- bddet (Tafef VII, Fig. 57).

Während nun bei dieser dritten Form die Chlamydosporen-

101 BOTANISCHE ÜNTEK6ÜCHÜNGEN, Ü.Ö. VV.

biUleiiiK'ii .Mycelieii iiussclilicssUch Querwände bilden und die durch Oidien-älinliclKu /iiiall (Tafel VII, Fig. 35) aus den Myceliön hervorgegangenen ("lihmiydosporen meist so wenig variiren, dass ziendich gleichartige und ziendich gleich dicke, und nütunter sehr lange Ketten darstellen, i>t l)ei der vierten Form solches nicht der" Fall.

Bei der vierte n und hetzten Chlamydospo]"enform von JSeozhumer- mannia Elasticae werden aus einigen Zellen der Mycelien , durch wiederholte Quer- und Längsteilungen ^), vielzellige, intercalare oder terminale Cldamydosporen (Tafel VIl, Fig. 3, 4, etc.) gebildet, welche sich durch auffallende Variabilität in Form und durch sehr ansehnliche Grösse, sowie auch liäutig diuch das undurchsichtige schwarze Äussere bemerklich machen. Der Entstehumj; nach müssen diese merkwürdig aussehenden Chlain\ dosporen morphologisch sehr wahrscheinlich nur als Gemmen oder Cysten betrachtet werden, obwohl man diese Bildunoen durch ihren vielzellio-en Bau und durch ihr Fruchtkörper-ähnliches Aussehen auf den ersten Blick dafür nicht leicht halten würde. Die entwickluno'so-eschichtliche Untersuchung dieser vielzelligen Cysten zeigt, dass der morpho- loij;ische l iiterschied zwischen diesen Bilduno-en und den aus Mycelabschnitten durch Wandverdickung und Xahrstoftauf- speicherung entstandenen einzelligen Cldamydosporen nur ein unbe- deutender ist, trotzdem der liabituelle Unterschied sehr in's Auge fallt. Denn die einzige weitere morphologische Differen- zirunu' dieser vielzellio'en Cvsten ist darin o-eleo'en, dass neben Querwilnden auch Längswände (Tafel VII, F'ig. 30) auftreten und dass die zu Cysten sich umbildenden Mycelteile vor der endgül- tio-en Wandverdickuni»" mehr oder wenijj'er tonnenförmiij' anschwellen

O *D ^ iD

und dickwamlige Zellklunipen anstatt dickwandige Zellreihen darstellen. Indessen nmss ich erklären, dass die richtige mor])ho- logische Deutung dieser eigentümlich aussehenden Bildungen mir erhebliche Schwierigkeiten gemacht hat und zwar desshalb, weil von \ lAi.A und Pacottet ^) bei zwei anderen Arten von „Gloeosporiuvr, unter dem Namen ,,Kystes polyspores", ähnlich aussehende, von

') Intercalare vielzellige Cysten oder Gemmen wurden u. A. schon von Biiefei.ü iiu Jahre 1891 z. B. bei dem Ascomyceten: Dothidea puccinioides DC (Brefeld 1. c. X. p. 2()9. Tafel IX, Figur 32) abgebildet.

*) ViAi.A et Pacottet: Sur les levures sporulees de Champignons ä perithcces {Gloeosporhini) (C. R. Academie Sc., 19 Fevrier 1906). Sur les Icystes des Glocospn- riiiui. et sur leur röle dans TorigiDe des levures (C. R. Acad. Sc., 26 Fevrier 1906). Levures & kystes des Gloeosporiuni (Ännales de l'Institut National Agronnniique, Tome V, fasc. I, 1906; Paris, Bureaux de la „Revue de viticulture"). Für die vp'tere Literatur sei hingewiesen auf Seite 45 der letztgenannten Publication.

BOTANISCHE UNTEliöUCHÜNGEN , U.S.W. K).")

(Ilmii gc\v(")liiiliclu;ii 'ryj)us weit Hl)weichciKlc vielzellige Cysten l)e- selirieheii worden sind, welelu; naeh Angci])e dieser Autoren erstens Veninlassung geben sollen zur i?ildnng von sporiilirenden Hefen nnd welche sich zweitens auch noch auszeichnen sollen durch den Besitz von echten Endosporen während nicini^ cntwicklungs- "•eschichtlichen Untersuchungen hei Neozimmernia/uua J'Jla-sticac in diesen beiden Hinsichten negative, also von den Via LA- P A ('OTT KT ' seh e n Kystes ])olysj)()res a h w (! i- clieniU', aber niil dein gew(')hnlicheii Tv|)us (von lUiKTELü) ü ber- ein s t i ni ni e n d e Resultate ergeben.

Diesem vielzelligen Cysten fand ich verein/eil schon Nor cintni Jahre in -lava in einigen über I Monat alten, ei'sch()|)l't('n l'llaunicn- decoct-ricinculturen von Neozinun. Elasticae und zwar sowohl bei solchen eonidiogenen, wie solchen ascogenen Uispiungs. Indessen erhielt ich dieselben in aussergewr)hnlicher Uepi)igkeit in eine)- über !• Monate alten, erschöpften, aus Java mit nach i"]uropa niitgebi-achten, Agar-Ptlauniendecoct-Cultur des genaiuiten Pilzes. Diese Probirröhrchen-Reincultnr zeigte, als ich dasselbe hier in |)ahleni, im Kgl. Botan. Museum, 4 Monate nach Aussaat, unter- suchte, schon macroskopisch ein auffallendc^s Aussehen, weil die Farbi'. der üpi)ig gewachsenen Pil'zdecke dunkler war als diejenige der anderen Röhrchen, in welchen nuj- vereinzelt, oder gar keine vielzelligen Cysten gefunden wurden. Die mikrosko})ische l nter- suchung dieser fast schwarzen Pilzdecke ergab, dass die Mycel- wandfarbe hier liei zahlreichen llyphen fast rein schwätz oder l)raunschwarz war, während die zahlreichen vielzelligen Cysten nicht mir im auffallenden, sondern auch bei durchfallenden Lichte die- selbe Parbe zeigten.

im limein dieser vielzelligen Cysten war sehr viel Oel aufge- speichei-t. Und (his Oel befand sich meist in einer geringen Zahl sehr grosser Tropfen in jeder Cysten-Zelle. ^^'eil die Aussenwand der ältesten und gr()ssten ('vsten iedoch manchmal nur sehr wenig durchsichtig war, konnte in diesen Fällen die Anwesenheit der Oeltropfeu gewöhnlich erst nach Zerdrücken unter Deckglas fest- gestellt werden. Bei anderen, nicht so schwarz-undurchsichtigen, Cysten konnten die grossen Oeltropfeu auch ohne Zerdrücken unter Deckglas leicht wahrgenonunen werden.

P(ä dem Zerdrücken unter Deckglas ergab sich, dass die Aussen- wand dieser vielzelligen Cysten einen erhebhchen ^^'iederstand leisten und dass diese Zellklumpen nicht, wie die zu Chlamydosporen- Ketten umgebildeten Hyphenzellen-Reihen, in die einzelnen Zellen zerfallen.

IOC) BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

Wie obeu schon hervorajehobeii wurde sind die vielzellio;en Cvsten durch wiederholte Quer- und Längs-Teihuigen aus einer Hvphen- zelle oder aus einigen angrenzenden Hyphenzellen entstanden. Es sind also keine Aggregate von Chlamydosporen , sondern durch Teiluno; in zwei Richtnncren des Raumes entstandene l^ildiniiren. genau so wie die ViALA-FACOTTE'r'schen Kystes polyspores.

Dies niuss hier ausdrücklich hervorgehoben Averden. weil bei Xeoziunncrniniiiua Elasticae auch Aggregate von Chlamydosporen (Tafel VII, Flg. 40, 41) vorkommen. Letztere Biklungen ent- stehen, wie die entwicklungsgeschichtliche Untersuchung ergab, aus dicht zusammengedrängten Colonien der eigentümlichen, in Schein- hefenverband zusammenhängenden, secundären Conidien, welche oben bei der Beschreibung der dritten Chlamydosporenform erwähnt wurden. Unter Umständen können derartige Agn:reo-ate der be- schriebenen di'itten Chlaiiiydosporen-Categorie den vielzelligen Cysten, resp. den Chlamydosporen de]- vierten Categorie, habituell einiger- massen ähnlich sehen, jedoch sind, wie aus den erwähnten entwick- lungso;eschichtlichen Untersuchungen beider Bildungen hervorgeht, beide morphologisch scharf unterschieden , indem die vielzelligen Cysten keine Aggregate von metamorphosirten secundären Conidien sind, sondern durch successive Scheidewandbildung aus einem Mycelstück, oder aus einer einzigen Mycelzelle, herausdifferenzirte Zellkürper.

Es verdient hier jedoch noch bemerkt zu werden, dass die habi- tuelle Aehnliehkeit zwischen vielzelligen Cvsten und den erwähnten Aggregaten nur bei oberflächlicher Beobachtung besteht und dass eine Verwechselung beider Bildungen bei aufmerksamer Beobach- tung vollständig ausgeschlossen ist.

Die Grösse der vielzelligen Cvsten bei Xeozimm. Elasticae schwankt zwischen ziemlich weiten Grenzen. Die grössten sind ungefähr 75 /x lang bei 50//- Breite; die kleineren sind ungefähr halb so gross. Der Durchmesser des ^lycels, an welchem diese Cysten gebildet waren, schwankte meist zwischen 4^ /x und 5 //,. Die grössten Cvsten waren also ungefähr tiuifzehn Mal dicker als die Ilyphen.

Bei dem Zerdrücken unter Deckglas machte sich unter Umständen ein mehr oder weniger deutlicher Unterschied geltend zwischen einer dünnen, hyalinen Innenwand und einer dunkelbraunen oder schwarzen, dicken Aussenwand. Diese AVanddifterenzirung wurde in- dessen nur in ausgeprägter Weise bei den ältesten Cysten beobachtet.

In einigen wenigen Eällen war diese Wanddifterenzirung so weit fortgeschritten , dass die ganze innere hyaline Wand sich als einheit-

liüTANISCHE (JNTEKSUCHUNGEN, U. S. VV. Iü7

Hohes (ituizcs von der {li(;koii hrtiunscliwarzen krustigen Aussenwand heim Zerdrücken untei' Deekglas abtrennen liess. Diese Differen- zirunij;" luufasste aber nicht alle Zellen der Cysten in gleichem Maasse; wenigstens musste dieser Schluss gezogen werden, anf (iruiid dei- grossen .Seltenheit einer derartigen vollständigen Abtrennung der Innen- und Aussen wand der Cyste. Zur Verdeutlichung des Gesagten sei hier noch angeführt, dass unter etwa zwei Hundert durch das Deekglas zerdrückten Cysten nur etwa drei waren, bei denen an einigen wenigen Zellen der hyaline oelreiche Inhalt sanunt der unduüUenden , hyalinen Innenwand sich als einheitliches (ianzes aus dci- durch Deckglas-Druck aufgeplatzten, braunschwarzen Aussen wand herausdrücken liess. Diese gewissennassen ,,eniman- telten" Chlamydosporen ^), d. h. diese endosijoren-ähnliclien l^ildungen, hatten eine meist ellipsoidisclie, an beiden landen abgestumpfte Cestalt, eine Länge von häutig 8 // , eine deutliche, aber ziendich dünne, glatte Mendjran, welche variirte von hyalin-f:irblos bis zu dunkelgelblich. Beobachtungen über Keimung dieser ciido- sporeu-ähidichen Bildungen liegen bei Neozimm. i^'lasticac leider noch nicht vor. Und ich verfüge nur über Keimungs-Resultate von Chlamydosporen bei denen die Endosporen-ähnliche Bildung aus der ge[)latzt(!n dicken Aussensporenwand herausgedrückt worden war.

Durch Aussaat in Nährlösung (PÜaumendecoct, Dextrose) keimten die vielzelligen Cysten in gewöhnlicher Weise vegetativ aus. Bei diesen Aussaat-Versuchen zeigten diese Cysten keine benierkens- wertlie Unterschiede bezüglich der Art, wie die Dauermycelien derselben erschöpften Reincultur, bei Zusatz neuer Nährlösung, aus- keimten. Beide Bildungen, die grossen schwarzen vielzelligen Cysten und die schwarzen Dauermycelien, keimten beide nur vegetativ aus, wie aus der Mici'ophotographie auf Tafel X Fig. 12 und den anderen Abbildungen näher hervorgeht (Tafel \\\, b'ig. 15 19).

Tm Gegensatz also zu der von Viala und I' a c ott kt f ü r G io e o sp o r l n m n e r v i s e q u um u n d (! l. (t m p e / 1 u ii in beschriebenen Bildung von s p o r u l i r e n d e n liefen a u s den V iala-Pacottkt' sehen „Ky stes poly spores" l)il- dete das von mir en t w ick l un gsgeschicht 1 ich unter- suchte G loeosporia m , auch in basischer De.xtrose- L()sung, nicht nur keine sporulirenden (echten) liefen, sondern auch keine unechten Hefen, wie letztere sonst

') Bekaiintlicli bedeutet Clilamydospore wörtlich „Mantelspore'' oder „Büllspore" und wurde dieser von BkI'F ki.d in die :>rvcologie eingefülirte Ausdruck gewählt wegen der „niant^ilartigen" dicken, widerstandsfähigea äusseren Sporeawand.

lOb BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

bei vielen P y re no in yceteii und anderen Fadenpilzen von Breield, Em. Chr. Hanst, n, Klöcknkr und ScHiüNNiNG, Lindau, Lindner, A. Möller und ande- ren Forschern beobachtet worden sind.

Was hier über die vielzelligen Cysten, iil)er Entstehungsweise, Bau, etc. gesagt ist, gilt auch für die 1 2 -zelligen Cysten, welche sich in sehr grosser Zald in denselben Culturen fanden, wo vielzellige Cysten entstanden waren. Der Unterschied zwischen den 1 2-zelligen Cysten und den oben sub 3 erwähnten Chlamv- dosporen-Ketten ist nur ein gradueller, indem bei den Cysten die gennnenartig metamorphosii'ten iMycelteile von einander getrennt sind durch entleerte, mehr oder wenitjer hyalin gebliebene Mycel- abschnitte, während bei den Chlamydosporen-Ketten gewissermassen die gesammten Mycelien, und nicht nur gelrennte Abschnitte der Mycelien , von der Chlamydosporenbildung eifasst sind.

Bei dem Auftreten der 1 2-zellit!;en Gemmen und der viel- zelligen Cysten ist keine bestimmte Regel zu beobachten. Iiid an denselben Mvcelien treten in unreo-elmässio-en Entferniuni>-en 1 2- zellige und vielzellige Cysten neben einander auf. Die ein- und zweizeiligen Cysten kennzeichnen sich nicht selten durch aussero;e- wohnlich stark bauchig tonnenförmig aufgeschwollene Aussen wand.

Die o-rösste Zahl der die vielzelliu'en Cysten zusammensetzenden Zellen betrug etwa 15, häufig aber nur 7 10. L^nd eine genaue Bestinunnno; der Zellenzahl dieser Bildunuen war liänfi»; im hohen Maasse erschwert durch die grosse Dicke und die sein* geringe Durchsichtisrkeit der Cvsten-xAnssenwand.

Mit Bezug auf die Endosporen-ähnlichen Bildnngen, welche innerhalb der ältesten Cysten und dei' Chlamydosporen-Ketten von Neozimm, Elasticae "-efunden wurden, verdient hier noch Folo'endes bemerkt zu werden.

Von diesen Sporen-ähnlichen Bildungen fand ich in den einzel- ligen Chlamydosporen nie mehr als eine einzige, und auch in den 2 yielzellio;en Cysten fand ich auch iniuier nur eine einzii^e solcher Endosporen-älmlicher Bildungen innerhalb jeder einzelnen Cysten- zelle.

Das Feststellen des morphologisschen Wertlies dieser eigentüm- lichen Endosporen-ähnlichen Bildungen ist ndt Schwierigkeiten ver- knüpft. Denn obwohl dcv ganze Bau und das Äussere dieser Bildungen eine ausgesprochene Sporen-Natnr verrathen und obwohl dieselben nur iui Lmern der Chlamydosporenzelle resp. der Cysten- zelle <>;ebildet werden, würde man vielleicht und mit Unrecht geneigt sein diese Endosporen-ähnlichen Bildungen als echte Endo-

HüTANJSOlIE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. ]()<)

Sporen zu bczcicliiicii, wenn nicht verschiedeuf moipliolouisclic MüUKüitc iiiclir oder wcui^'cr daiiiif im Widcr.s[)i-ii('li stiindcn und /,\v;m' orstiMis, dass sich hier nie nu'hr als eine einzige solche Hildunu; inneihall) der ( 'Iilaniydosporen-Zelle henius dilierenzirt , und weil diese Bildnng(;n nur schein ha r endogen entstehen, indem sie soweit meine Beobaclitnngen reichen wie oben angegel)en, nnr dadnrch entstehen, dass di(! ansfeerord(;ntlieli dicke Chlamydospoicn- wand sich im Laufe der Entwicklung in ein Exos])(>iinni und in ein Endosporium tremit, wobei die dicke HiUle, der sogenannte ,,Muntel" der Mantelspore oder Chlaniydospore [)lut/t , und der ganze Chlamydosporen-Tnhalt, von der inneren Chhun3(h)sp(;ien- wand vollständig umgeben, aus der geplatzten, di(;ken, äusseren ('hlamydospouenwand hei'ausgedriickt werden kann.

Dass ferner (\m Entstehung dieser eigentiindichen Endosporen- ähidichen J^ildiingen bei NeonDim. Klasticae Jiicht auf Conidicn- Abschnürung innerhalb der Mycel-Abschnitte zniiickgelühit werden darf, ist durch die l^h'gebnissc der beschi'iebenen entwicklungs- gesehichtlichen Untersuchung dieser Endosporen-ähnliehen l)ildnM- gen vollständig erwiesen. Bekanntlich wurde ^) für Dematium piiUulans durch entwicklungsgcschichtliche Untersuchungen von Dl'. I\L()CKKR, und Dr. Schi()NNIng gezeigt wie dort das A'or- koninien Endosporen-ähnlicher Bildungen innerlialb von Mycelien dadurch verursacht wird, dass verschiedene Mycelzellen einandei- durchwachsen, indem dabei an ein und demselben Mycel die eine Zelle in eine zweite (benachbarte) eindring-f und dass dann innerhalb der ,, äusseren" Mycelzelle die Conidien von der „inneren" Mycelzelle an den Verwachsungsgrenzen beider in gewöhnlicher Weise exogen abgeschnürt werden. Die dort exogen abgeschnür- ten Conidien machen dann aber, indem sie sich fälschlich als

') Klücker (A.) und Sciiiönning (H.), Plienoiueues d'accroissement perforant et de formation anormale des conidies clicz le Dematium pnllulans de Bary et autres cliam- piojnons, in Compte rendu d. trav. du Laboratoire de Carlsberg Vol. V, Livraison 1 (Copenlia<;'ue 1900) p. 47 57 Fig. 1—6. „Cequi precede constitue le contingent de la littcrature ä propos des phönonienes d'accroissement perforant dans les Champignons, et nous montre l'extension de cos formations: nous les trouvons chez les Saprolegniaces, les Ascoidees et dans tonte une Serie d'Ascomj'cetes, ainsi que dans divers Fungi imperfecti, et l'on ne peut guere douter, qu'ils ne se retrouvent dans beaucoup d'autres Champignons" (Ki.ückkii et Schiönnino 1. c. p. 50). „Nos recherclics ont donc pour resultat que les phenonienes d'accroissement perforant ont frequemment lieu chez le Dematium pullulans de Bary et dans certaines especes d'oidium, conime cela arrive chez tant d'autres Champignons" (Klöcker et Schiönning 1. c. p. 57). Vergleiche auch die kritische Uebersicht über diesen Sachverhalt in Lindau (G.), Mycosnliaerella Tiilttsnci und Spliaerulimt iiilcnnixta, bezw. Cladosporium herharum und Dematium piillxlnns in Lafar Handbuch der technischen Mykologie Bd. IV (1900) p. 277 Fig. 83.

110 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Endosporen darthun, den Eindruck wie wenn sie auch endogen entstanden wären, während die Entwicklungsgeschichte ergiebt, dass es exogene l^ildungen und folglich keine echten Endos])oren sind.

Ein derartiger, zuerst von Dr Kuk-kkr und Dr. Scuionning, in äusserst sorgtaltiger und überzeugender Weise, vollständig aufge- klärter Sachverhalt liegt aber, wie gesagt bei Neozinim. Elasticae nicht vor.

Zum Schluss möge hier hingewiesen werden auf die schon mehr- fach von mir citirten, höchst interessanten Fublicationen von Viala und Facottet, in welchen für Mam/inia ampelina (de Bary), Viai.a-Pacottet und für Giiomonia Veiieta (Saccardo) Klebahn in Cysten auftretende echte Endosporen zuerst beschrieben und abge- bildet worden sind.

Mit Bezugnahme auf die erwähnten Fublicationen von V I A I. A und Facottet sei hier, zum Schluss, b e m e 1" k t , dass meine e n t w i c k 1 u n g s g e s c h i c h 1 1 i c h e n IJn t er suc hun sfe n von N eozimmermannia Elasticae ergeben haben, dass bei diesem A s c o m y c e t e n n u i" im Ascus, aber niemals in ÜAsten, echte Endosporen- bildung auftritt, ferner, dass innerhalb jeder ein- zelligen Cyste, oder innerhalb jeder einzelnen Zelle der vielzelligen Cysten, nie mehr als eine einzige Endosporen -ähnliche Bildung, und nie eine echte Endospore von mir beobachtet wurde und dass auch bei Aussaat in basischen D e x t r o s e - N ä h r 1 ö- sungen diese Cysten immer nur vegativ auskeim- ten und niemals zur Bildung von echten liefen V e r n n 1 a s s u n g gaben.

pj-kliiniiiu ihv Tal'ol \\\.

'f)

{Für dh- Grössen der Figuren toird Mj/gewiesen auf die Maassangaheu im Text.)

Fig. 1 , a , h. Zwei junge einzellige Cystcn-Anlagen von Neozimm. Elasticae. Die Meinl)miien dieser Cysten sind z. T. schon etwas dunkel gebräunt ; die übrigen Zellen der lly})lie sind lilass rauchfarben. Im Inneren sieht man 1 2 grosse Oeltropfen ; dagegen sind die an die Cysten-Anlagen grenzenden Zellen fast inhaltsleer.

Fig. 2. Hyphe mit fast reifen einzelligen Cysten von Neozimm. Elasticae. Mit Fig. 1 aus einer I Monat alten ascogenen Cultur.

F'ig. 3 14«, 14(^. Reife ein- und zweizeilige, und mehr- zellige Cysten aus einer conidiogenen, fast J Jahr alten Reincultur von Neozimm. Elasticae Kds. ; ähnlich den Viala & PACOTTET'schen Kystes monospores, dispores et polyspores.

Fig. 15 22. In Dextrose-Nährlösung keimende Cysten und Dauermycelstücke von Neozimm. FJasticae; aus der in Fig. 3 15 erwähnten alten Reincultur stannuend. Die Cysten keimen alle nur vegetativ aus. Und die gebildeten Hyplien zeigen keine einzige Andeutung einer Zergliederung.

Fig. 23 25. In Dextrose-Nährlösung keimemle Dauermvcel- stücke von Neozimm. Elasticae; aus einer J Jahr alten Reincultin stannuend in welcher die in Fig. 3 22 erwähnten Cysten gebildet worden waren.

Fig. 26 31. Junge und alte Chlamydosporenbildungen in einer 1 Monat alten ascogenen Reincultur von Neozimm. Elasticae. Im Inneren der Chlamydosporenketten und 27 und in Fig. 28

1 1 2 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

1111(1 31 sind grosse Ocltropfcii sichthar. In Fig. 29 ist die Cvstenwand schon so dick und undurclisiclitig, dass der Zellinhalt nicht mehr gesellen werden kann ; nur in den angrenzenden Zellen der Hyphe sieht man Oeltropfen. In Fig. 30 ist der Inhalt in Folge starker Bräunung der Zellwände nicht mehr o-ut sichtbar.

Fig. 32. Spiralig gedrehte Dauermycelbildiing bei Neoziinm. Elasticae aus derselben Cnltiir wie Fig. 20. Die zahlreichen Quer- wände sind hier in dieser Obenansicht nicht sichtbar; die Aussen- wand ist sehr undurchsichtig und grau-schwarz.

Fig. 33. lu Scheinhefenverband zusammenhängende Conidien von Neozimm. Elasticae entstanden in einer zehn Tage alten coni- diogenen Reincultur in PHaumendecoct. Die Conidien haben hier meist eine Querwand gebildet ; eine Conidie ist sogar durch Quer- wände in 4 Teile geteilt. Die Membranen sind hier bei den meisten Conidien schon deutlich verdickt aber noch fast hyalin geblieben. Der Inhalt der Conidien zeio-t starkes Lichtbrechuno;sverm(')2;en in Folge Aufspeicherung von Oel, während die dünnen Keimschläuche, welche die Conidien verbinden hyalin geblieben sind.

Fig. 34. Wie Fig. 33 aus derselben Reincultur; aber die Zellwände einer der Conidienhälften haben sich stark gebräunt und hier hat sich die Conidie direct in eine einzellige, noch junge Chla- mydos})ore umgebildet.

Fig. 35. Reife Chlamydosporen aus derselben Reincultur aus welcher Fig. 33 34 stammt. Der Riss, welcher in der Wand einer der Chlamydosporen sichtbar ist , hat sich vermutlich nur durch den auf das Deckglass ausgeübten Druck gebildet.

Fig. 30- Vier reife Chlamydosporen von Neozimm. Elasticae aus derselben in Fio;. 33 erwähnten Ciiltur ; liier gezeichnet 1 Monat nachdem dieselben in neue Nährlösung (Pflaumendecoct) ausgesäet worden Avareii. Die Risse sind vielleicht durch den Deckglasdruck entstanden. Entscheidende erste KeiinuniJ:stadien konnten in dem Praeparat, Avonach diese Zeichnung gemacht wurde ^ nicht aufge- funden werden.

Fig. 37. Chlainydos})orenkette von Neozimm. Elasticae aus der in Fisj. 33 erwähnten zehn Tasre alten Cultnr sfnmmend.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 11 3

Fig. 38 39. Bildung von (.'hliiniydosj)()icii ;ius Conidien, welche in Schcinhcfenvcrbiind mit {'in;ind(!r znsaninicnhäniicn ; in einer iihci- drei Monate alten ascogenen Keineidtni- \()ii Neozinim. Elasticae. In V'v^. 3S sind drei der C.'onidicn selion 2-zeIlig, diek\vandii>; nnd dnid-icili'raii iiclarl)!, wiilircnd die iiint''ste (.'onidie hyalin, birnicirniig , einzellig ist mit einem grossen Oeltropl'en im Innern. In h'ig. 39 zwei der Conidien mit grossen Oeltropfen im Innern,

Fig. 40. Wie l^^ig. 33. Reifende Chlaniydosporen licivorge- gangen aus den traubig mit einander zusannnenhängenden (!onidien.

Fig. 41. Wie Fig. 38. Die in Scheinliefenverband zusam- inenluinu:enden Conidien sind Iiici- tranbii)- angehäuft ; ihre Farbe ist noch wenig dunkel. Der alte l'ilzl'aden, aus dem sie entstanden sind, ist dunkelbraun.

Fig. 42. Wie Fig. 38. Aus der jüngsten der beiden Conidien geht ein zarter h valiner Keimsehlaueh hervor, widirend die älteste Conidie schon den Anlauii: der Wand verdick uuü; zeio't.

Fig. 43. Wie Fig. 38. Die älteste llyphe ist sehr dunkelgrau mit zahlreichen Querwänden und grossen auti'allendeu Oeltropfen; auch die Seiteidiyphe zeigt unten dieses Äussere, ist jedoch oben heller gefärbt und träo-t dort zwei zarte hvaline Seitenzweise. An dem einen Seitenzweig haben sich drei nach einander abgeworfene Conidien gebildet, während an dem anderen Seitenzweig die fünf gebildeten Conidien nach der Bildunu* nicht loso-etiennt worden sind, sondern gewissermassen in Scheinhefenverband mit einander und auch mit dem Conidien-bildenden Seitenzweig in zusammen- haug l)leil)en. Die Wände dieser letzten Conidien zei^HMi schon den Anfang einer Chlamydosporen-ähnlichen Wand verdickung und Auf- speicherung grosser Oeltropfen.

Fig. 44—52. Ijildung und Keimung von secundiiren Coni- dien und von ChIaniydos})oren in einer zwei Wochen alten in 5 °/^ Dexti'ose-Nährlösuno' o-ezüchtete Deckü'lns-Reincultur von Conidien aus Conidienlagern von Neoziinm. Flasticae von einem Blatt von Ficus elastica. Alle Figuren am 11 Dec. 1 906 o-ezeichnct mit Camera. Mit Rücksicht auf die eigeutündichen l^ebergänge zwischen gewöhn- lichen cylindrischen hyalinen Conidien und kugeligen Chlamydos])oren- ähnlichen dickwandigen Conidien muss hier ausdrücklich bemerkt

Verhantl. Kun. Akad. v. Wetensch. (2e Sectie) Dl. Xlll. n . 4. 1) 8

114 B0TAN1SC[]E UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

werden, dass die Ciütui- vollkommen rein geblieben war. Fig. 44. Die gebildeten secundären Conidien weichen ab durcii mehr oder weniger kngclige Gestalt und Chlaniydosporen-ähnlichc Dickwandigkeit; sie sind aber hyalin oder fast hyalin geblieben. Fig. 45 47. Chla- mydosporcn-ähnliche secundäre Conidien , welche je eine cliarac- teristische schwarze, undurchsichtige, dickwandige Ch]aniydo-A])j)res- sorie gebildet haben ; bei Fig. 45 besteht letztere aus drei nach einander gebildeten typischen Chlamydosporen. Fig. 48, 49, 50. Uebergangsformen von Chlamydospore und Conidie, welche fructi- ficativ ausgekeimt sind und in Fig. 48 und 50 gewöhnliche läng- liche hyaline Conidien gebildet haben. Fig. 51. I^ildung von abweichend geformten Conidien unterhall) der Conidienträgerspitze, wo sonst immer die Conidien entstehen. Dieser Fall ist bei 7V(?oryW;/^ l'jlaslkac ausserordentlich selten. Fig. 52. Bildung von gewöhn- lich geformten secundären Conidien am Fnde einer Hyphe.

Fig. 53. Eine Conidie von JSeozhnm. Eladicae, welche 18 Stun- den nach Aussaat sehr kurz nach der Keimung (in verdünnter Nährlösung) am Ende des Keimschlauches ehie dunkelbraunschwarze Chlamydospore mit hellen durchsichtigen Stellen gebildet hat.

Fig. 54 a, b, c. Chlamydosporen, welche als Chlamydo- Appressorien betraclitet werden können und gevvöhidiche secundäre Conidien gebildet in einer 8 Tage alten Pflaumendecoct Reincultur von Conidien ans (Jonidienlagern von Neozimm. E/asticae. Im [nnern der Fäden grosse Oeltropfen.

Fig. 55. Chlamydosporen, welche als Chlamydo-Appressoi-ien betrachtet werden können und gelnldet sind in einer Ptlanmendecoct- Reincultur von Conidien aus Conidienlagen von Neozinnn. Klasticae; fünf Tage nach Aussaat. Im Innern der Ilyphen und der Chlamydo- sporen grosse Oeltropfen sichtbar.

Fig. 56 a, h. Keimung der Conidien aus Conidienlagern von Neozimm. Elasticae ; ausgesäet auf Objectträger in Wasser ohne Zusatz von Nidirh'isung. Fig. 56 a 3^ Stunden nach Aussaat; Fig. 56 b 30 Stunden nach Aussaat.

Fig. 57. Chlamydosporen-Ketten , welche sicli 7 Wochen nach Aussaat in PHanmendecoct in einer conidiogenen Keincultur von

S. H. KUl>KL)El\S. Bütaiiisc-he Uiitersiu-huiiiren über einitre in Java vorkommende Pilze.

Verband. Kon. Al<ad. v. Wetensch. 2e. Sectie, Dl. XIII.

Tafel VII,

]. Bijtel, lith. P. ). Müller impr, Leiden.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 115

Neoziiiim. l^^lasticuc gebildet ]iiil)eii. Bei <i und /> ist die scliwnrze dieke Aussenwands geplatzt.

iMg. 58. l)i(! mit a bezeichnete Stelle von Fig. 57 stärker ver<>'r(")ssert. Das \\W\ inaclil den i'lindriick , dass sieh liier die Inneiisporeiiwand mit dem Sporeniidialt , als eiiduMtliehes Ciaiizcs, als i*>ndosporen-ähnliehe Hildiiiig, von der dicken Ausseiiwaud der Chlaniydo8j)ore mehr oder weniger deutlich los getrennt liat.

D 8*

Erklfirmia von Tal'el VIII.

{Für die Grössen der Figuren wird Itingewiesen auf die Mcutssangdhen im Text).

Figur 1. Eine der beiden mit der Nummer 212 versehenen Versuchs])flanzen von Ficns elasfica, welche zngleicherzeit (5 -liili 1900) mit Reincultur von Colletotrichum l*'icns Koord. (Neozim- mermannia Elastieae) geimpft worden sind; photographirt 1 0 Tage nach dei' Impfung.

Fig. 2. Die zweite der beiden mit der Nummer 212 ver- sehenen Versuchspflanzen von Ficus elastica, w^elche zugleicherzeit (5 Juli 190G) mit Reincultur von Colletotrichum Ficus Koord. (Neozimmermannia Elastieae m.) geimpft worden sind; photographirt 10 Tage nach der Impfung. Die photogra])hischen Aufnahmen für Figur 1 und 2 Avurden in Purworedjo (Java) gütigst ausgeführt von den Herrn de la Rive Box und Dr. Tu. Wurth.

Fig. 3. Photo des Resultates am 14 1 1907 bei dem Infec- tionsversuch N°. 258 von einer Topfpflanze von Ficus elastica erhalten. Diese Pflanze war am 15 Dec. 190G mit Deckglas-methode im Kgl. Botanischen Garten in l)ahlem(-Berlin) von mir geimpft worden mit einer über 3 Monate alten aus Purworedjo-Java mitgebrachten coni- diogenen Reincultur von Colletotrichum Ficus Kds. {Neozimm. Elastieae Kds.). Weitere Erklärung im Tekst.

Fig. 4. Infectionsversuch N°. 98. Geimpft Ascosporen von Neozimm. Elastieae Koord. ^\\{ Ficus elastica. Die photograjjhischen Aufnahmen für Figur 4 und 0 wurden in Purworedjo (Java) gütigst ausgeführt von Herrn Ginsel. 4 .hiiii 190(5. Die Blätter wurden nur auf der liid'Len Blatthälfte und nur unterseits geimpft am 27 März 190().

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H. Koorders. BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN

\TR1L\ND. KON. AlvVD. v. WTiTENSCH. (2? SecHe) DLXllI.

Fig. 1 - 6. Neozimmermannia Elal-icae Koor(

TA F. VIII,

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InFecMonsversuche. Weitere Erklärunq im Text".

BeUocypi&, Vcuvleer. Amsterdam .

r.O'IWiNlSClIE (JNTEU>SUCIiUN(>EN, (J. S. VV. I 17

Fig. 5. Whdt von lucus clasti("i von InrccLioiisvcrsiK^lispIlanzc 359 (15 Dec. 1900); Resultat am :i 1 1907, iia('li(lciii die linke IMiitt-Unterseitc geimpft worden ist mit Iveineidtnr von Ascospoien von Neoz'hinit. lüastlcdc Kds. Ant" dt'ni lnrection>lle('ken iiahen sicli (oherscits) Conidienlagcr mit reifen ('(jiiidien des Pilzes gehildot. Die liellgranen Stellen am Hlattfuss in l'"ignr 15 sind nur diireli das Zni-ilck werfen des [jielites in Iwilge der gezogenen ()l)i;illaelie bei (Kt pliotograpliiseheii Aufnalime eidstanden; das i^latt ist aliei- dort i>;ew(")linlieh n'riin nnd vollkonnnen •»■esniid «i'ehliehen. Die plio- tographiseJKUi Aufnahmen i'üi' Figur \\ und 5 sind in Stegiitz-l^erliu von llei'rn Fii. l^'RKia/KNs gemacht worden.

Vvs. (). xVnsieht der Unterseite eine.s lUattes von l'ieus ela.stica von Infectionsvcrsucli N°. 15(3A; ])hotographirt am !• Juni 190(5, drei Wochen nacli der Impfung. Nur die linke Hlidthälfle wurde geimpft. Man sieht hier die zwei kleinen runden Deckgläsclien , womit das Im])fmaterial (Ascos[)oren-IUMncultur von JSeozimm. J'Jld.s/icae) -aw^ das i)latt aufgetragen worden ist. W Citere Erkläruug im Tekst.

Erkliiniiig von Talcl IX.

{Für che Grösse der Figuren wird hingewiesen auf die Maassang üben im Text).

Fig. 1 . Neozinnnermannia Elasticae. Microphotograpliie eines borstejihaltiges Coiiidienlagers auf einem grauen Blattflecken von Ficus Benjaniina Linn. f. , und zwar vou einer alten Topfpflanze in einem tropischen Gewächshaus des Kgl. Botanischen Gartens in Dalilem , wo ich das Bhitt am 15 Dec. 1 90 G sammelte. Der photo- graphirte Oberflächenschnitt wurde angefertigt am .:2 1 XII lü06, nachdem das Blatt eine Woche feucht im Thermostat bei 30° Celsius aufgehoben und zu reicldicher Conidieubildung angeregt worden war. Das photographirte Conidienlager war, ebenso wie zahlreiche andere borstenlose und borstenhaltige Lager dessellien Pilzes, mit röthlicher Conidienmasse bedeckt. In dem mikroskopischen Praeparat N". 261 Serie 12 wurden die Cuni(li(_'nnia>seii durcli Wasser ent- fernt um die Borsten sichtbar zu machen. Die Borsten und Conidicu sind aber in der Photographie nur sehr undeutlicli reproduciert. Photograpliirt mit Leitz Ocul. 3, Obj. G. Diese Microphotographie und auch die in den folgenden Figuren 2 12 re])rodiu/irtcn Micro- photographien wurden, nach meiner Anweisung und nach meinen microskopischen Praeparaten, von dem Ilerin Fr. Bergmann, Ver- treter der Firma Leitz in Berlin, angefertigt.

Fig. 2. Neoziiumeriitannia E/asticae. Micro-Photographie eines Conidienla2fers, welches in der Rinde des Steno;els eines sehr iunu;en nur 6 centim. liohen vSaatpflänzchens von Ficus elastica am S J\Iai 190G gel)ildet war, nachdem es von mir 28 April 1906 in der im Infectionsversuch N°. 123 angegebenen Weise geimpft worden war. Man sieht m dem Photo deutlich mehrere neu gebildete Conidien und auch eine sterile Borste. Photographirt bei Leitz Ocular 2 , Obj. 6.

s.u. Koordcrs. BOTANKSCME UNTERSUCHUNGliN.

TA F. IX.

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Autor direjcit.

Microp?wto/^raphie, v.ZeUzfBerlüv)

\'ER1L\ND.K0N. AK\D.v. WETENSCH.(2?Seche) DLXill.

HeUatypiC; VarbLeer.Amöterdcun,.

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BOTANISCHE UiNTEIiSUCHUNGEN, U.S. VV. 1 \[)

Fig. 3. NcirSniiiiicniKuiaia /'J/as/lcae J\l icrcj-Piiotognipliic eines Coiiidiciiliigcrs mit (üncr stcril(;n l^orstc und zalilicidK n ;il)^(!\V()iicniii Conidicii, vvolclic um 2^3 Miirz 19()ü sich zwei JMonutc n;i(li \ii-si;it entwickelt hatten in einer Iveincullur in l*l]iinnien(lecoct-A<i;ar in einem l^'übirrörelien in Purvvoredjo (.hiva). Diese Reincnlliii- wai' gezüchtet aus Conidien von Ijorsteiireiclien Conidieidagern k.'l)eiider lilätter von dem von niii' hei Ijoauo (Java) unter N"". 1 5 registrirtem Ficus e/as/ica Biiumelien. In dieser alten lleinenHiir hatten sieli zahh-eicln' junge und alt(! Hoi-stcudose und Horstenhaltige Conidienlager gebildet. PJiotogniphirt mit Leitz Compen.sations 0('ular 12, Ohj. W.

iMg. 1. Neoziminennaiinia /'J/astlcae. JMicro-Pliotograplne ^klcro- tien-artiger horstenreicher C'oiridienlagei', welche sieh gel)ihht iiaheii in einer conidiogenen Keincultur N°. 210 H Serie 12 in l'llaiinien- decoct-Agar in einem Prohirr()lirehen ; se(;hs Monate alt. ('(»nidi(;n- l)il(lung findet jetzt nicht mein' statt; und die Conidienlager sind vollständig nndnrchsichtig und sehr dicht geworden. Pliotogra|)hirt bei Leitz Ocnlar 2, Obj. 3.

I*'ig. 5. Micro-l'hotograpliie. Iveil'e Ascusti'üelite von Aco.:////- iiicrDUuinid /'Jlasficae gezüchtet in Keincultur von Pllaunieiideeoel- Agar. Weitere Erklärung im Text. Photographirt mit Leitz objeetiv 0, Ocular 2.

Fig. ü. Neozimmermannin Elasticae. AIicro-Photogra|)liie (mucs Obertläc'lienschnittes der Oberseite eines Ficus elastica Wattes, auf" welchem sich zahlreiche schwarze Ascusfrüchte entwickelt haben , nachdem es eine Woche abgeschnitten, im feuchten Raum aufge- hoben worden war. Als das Blatt am 13 isov. UXK) von mir bei [joano (Java) eingesannnelt wurde, l)efanden sicli auf einem grossen J^lattflecken zahlreiche Conidienlager des genannten Pilzes, jedoch kein einziges Perithecium. Die Perithecien haben sich also erst gebildet, nachdem das Blatt abgeschiutten und feucht aufgehoben worden war. Der Haarkranz am Perithecinmhals ist im Photo nur an einigen Stellen deutlich. Das mikroskopische Praeparat ist con- servirt als N°. 57 Serie 12. Photogr. mit Leitz Ocuhir 1, Obj. 2.

Erklärung von Tafel X.

{Für die Grösse der Fif//ireii wird liin gewiesen auf die Maassangahea im Text).

Fig. 7. - Neozimiiiermaunia Elasticae. Micro-Fhotographie von zwei borsteiiloseii Conidienlagcrn von Gloeosporium Elasticae Cooke & Massee, lieziehungs weise von Gloeosjjoriiiyit inter medium Saccardo, var. t)rempes Saccardo gefunden auf der Oberseite eines Blattfle- ckens, welcher erzielt wurde auf einer kräftigen Topfpflanze von Ficus elastica bei meinem Infectionsversuch N°. 98. Jetzt 5 Wochen nach der Impfung der Blattunterseite. Die Conidieidager sind beide durch die Cuticula durcho-ebrochen. Die ausoretretenen Conidien- Massen wurden zum Sichtbarmachen der Cuticula-Risses bei dem Fraepariren des Oliertlächenschnitt weggeschweiuiiit : im Innern der Conidienlasrer kann man aber leicht noch einio-e der neu u'ebildeten

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Conidien sehen, und auch daneben sieht man noch einige Conidien. Das mikroskopische Fraeparat ist conservirt als N°. 9Sy Serie 1:2. Fhotogr. mit Leitz Ocul. 3 , Obj. 4.

Fig. S, Neozimmermannia Elasticae. Micro-Fhotographie. Schwarze spiralig gedrehte Chlamydo-Appressorien-Ketten, einzellige schwarzbraune Cysten und bräunliche und liyaline Hyphen mit grossen Oeltropfeu in einer zehn Tage alten Reincultui', weichein Java (Furworedjo) in Fflaumendecoct-Nährlösung gemacht wurde aus Conidien aus den auf Blättern von Ficus elastica '^Qh\\\i\Q\\ii\\ Conidien- lagern. Dieses miki'oskopische Fraeparat ist conservii't unter der Nummer 49^ Serie 12. Fhotogi-. mit Leitz Ocul. 3, obj. 6.

Fig. 9. Neozimmermannia Elasticae. Micro-Fhotographie. Agglo- merate von Conidien , welche in Scheinhefenverband mit einander _A zusammenhängen und wovon einige durch erhebliche Mendjran- ^ Verdickung und Nährstoti-Aufspeicherung sich zu Chlamydosporen

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s.u. Koorders. BOIVNISCIIE UNTHRSUCHUNGEN,

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VERHAND. KON. MAD.v.\\'ETENSCH.(2?SecMDLXlII.

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htux'ri-u-A, VarvLeer.Amclierdafn.

BOTANISCH K UiNTEIJSIJCHUNGEN , U, S. VV. | 2 I

ciitw i(;kcl/i. In doiii IMioto bc^liiideii sich iiiicli fivi licriiiiili('i:;cii(le Coiiidicr., \V(;l{;lie; in ^cwiilinliclu-r Weise; luidi iln-cr jicro^cncn Knt- stclinni;- an /crstrcuton Conidiophoren al)!i,e\v<)ft»'n worden waren. Der i'lioto ist geniaclit nacli einer ans den Aseosporeii Ljeziieliteten Rcincnltnr in l'llamnondecoct-Agar in einem l'iohinohrelien mit Wiittcpropfbnverscliliiss, welclie üIkt 0 Monate all war. Das niieros- ko[)isclic l'i'acpanit ist consoi'virl unter Nnnnner 1 ." j / r Serie DJ. Pliotograpliirt mit Leitz Ocidar 2, OI)j. (j.

iMg. 10. N eozimmermannia Elaaticae. M ier(»-l'lmlngraplne. /alili'eiclK^ einzellige und zweizeilige seliwarzhraiine ('\>t(ii und Chlainydosj)oren-Ketten, gel)ildet in deiseÜKn hier unler in Vvsuv ()() erwähnten eonidiogenen Ueineiiltnr; hier alx'i' ein Monat naeh Aussaat. Dieses Jlesnltat wurde von mir erhalten am I Dee. D.M)."). Das mikroskopisehe Prae])arat ist conservirt unter der Nummer II) -" Serie 12, Pliotogr. mit Leitz Ocul. 2; Obj. 0.

Fig. 11. Neozimmermannia Elasticac. Micro- IMiotograpliie. Conidiogene Reineultur N°. 203 A gezüehtet in rilaumendi'coet- Agnr in einem Prcjbirrörehen mit Watlepropf-Verselduss ; erlialteii durch Aussaat von Conidien aus boi'steidialtigen Ccuiidienlagern von l^lattflecken von einer ZwergpHanze von Ficns Beiijaniinn aus Sura- baja (Java), welche dort von Dr. Tu. Wurth gesammelt worden war. Die Cultur wurde lebend aus Java von mir nach Knrojja mitgebracht und davon das hier photographirtc Praeparat geiu)m- men, als diese Probirrörchen-Cultur schon ein halbes Jahr alt war. Durch starken Druck auf das Deckglas sind viele Mvcelfäden gt-- brochcn. Man sieht eine vielzellige Cyste (äussei'lich älndich gebaut wie die Viala et PACOTTE'r'schen Kystes polt/sporccd) und auch Cysten, welche aus einer geringeren Zahl Zellen bestehen, sowie auch eine einzellige Cyste. Die meisten Hyphen dieser alten aber vollkonuueu rein gebliebenen Cultur sind ausserordentlich dickwan- dig und dunkelbraun bis schwarz gefärbt, l^hotographirt mit Leitz, Ocid. 2, Obj. ().

iMg. 12. Neoz'nuii/crman/iia J^J/a-^llcac. Micro-PhotoKrapliie. Keimung einer vielzelligen C'yste drei Tage nach Aussaat in basischer 5 7o Dextrose Nährlösung; Reineultur N*". 247 im llängetropfcii auf Deckglas. Bei der grossen Cvste kann man deutlich sehen , wie dieselbe vegetativ auskeimt und ein reich verzweigtes und septirtes Mycel bildet, dass keinerlei Andeutung hefenartiger Zergliederung zeigt. Photogr. bei Leitz Ocul. 2, Obj. 0.

AnSCMLMTT II.

ZUR KENNTNISS DES BAUES UND DEK KX rWJCKLÜNG VON COLLETOTRICHUM ELASTICAE TASSL

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^N 1. Einleitung 128

§ 2. Parasitäres Auftreten 123

§ 3. Geographische Verbreitung 124

§ 4. Kritische Uebersicht der Literatur 125

§ 5. Die Conidienfruchtform 127

1. Beschreibung der Cunidienliuclitiunn 127

II. Uelier das Original-Herbarspecimen von C. Elasticae Tassi aus Itnlicn und 0. Elasticae Zimmehmann

ans Java 131

III. Unterschiede von C, Elasticae Tassi und C. falcatuni

VVent, C. Eicus KooRD. und C. incarnatuui Zimm.

IV. Diagnose von C. Elasticae Zimm 133

§ G. Reincnlturen aus CoiiidifMi 133

§ 7. Die Chlamydosporen-Eruchtforni 130

§ 8. Intectionsver.suclie mit Conidicn 137

§ 9. Erklärung der Abbiklungen 110

liUTAiNlSCIIE UNTEUtiUCJlUNGEN, ü. S. W. 1:2 :i

§ 1. Einleitung.

Mit (licsciu l'ilz niachtc ich zuerst l)ck;iiiiitsc|i;tif IDd."). |rli liind iliii (liiinals in Mittcl-.lava hei l^ii'worcdjo, aiit" IM.iltcin nou jiiimcn SaatpHaiizcii von Imcus clastica und bestimmte den Til/ als \einMitli(|i ideiitiscli mit Collelolrkham h^laisltcac Zimmermann. Diesu |{e.>5lim- mung kann ich jetzt bestätigen. Jetzt kann icli indessen liinzidiigen . dass diese Species identiscli ist mit einer in Italien von Tasvi, km/ vor ZiMMKllMANN, aiich als Collrlolrlcliaiii /']/a-s/icac bcsclniclxiicn Species. Weil der Name Collclolr'iclniut Ehiniiau; Tassi älter ist wie 6'. Elasticne Zimmermann und auch älter als 6'. 7'V67-6V/'M'//6r/r^ (Zimm.j Saccardo (sielie unten) muss der l'ilz künftig mit 'I'assi's Namen o'efülirt werden.

§ :i. l'Ai{Asi'rÄREs Auetreten.

Der Pilz kommt, wie aus meinen hier unt(^n beschriebenen Untersuchungen hervorgeht, meist nur als Sa])rophyt aut'7*w7/.y c/a-stic(i vor und tritt auf dieser Culturpflanze nur in seltenen lYillen und wie es scheint, nur in (Xan für Ficus ungünstigsten Culturbedin- gungeu parasitär auf.

Und innerhalb zweier Jahre, wiUirend ich Gelegenheit hatte den Pilz in den ausgedehnten Anpflanzungen von i^)V?//<s ^/tfi^Z/cö in Mittel- Java zu beobachten, bemerkte ich nur ein einziges Mal ein mehr oder weniger epidemisch Auftreten und zwar im April 1 !)()■") bei Limbangan in der Provinz Kedu.

Der Verlauf der Krankheit Hess sich , als ich sie hier zuerst in den erwähnten Anpflanzungen von Incus elastica beobachtete , nicht günstig ansehen, denn die erkrankten sehr jungen Sändinge verlo- ren fast alle aus2;ebildeten Blätter und letztere waren meist mit ziddlosen ('onidienlagern des Pilzes bedeckt. Glücklicherweise erhol- ten sich nachher fast alle erkrankte Sändinge und es starben nur sehr wenige. Die Kraidvhcit trat vorwiegend auf in einem Teil der Anpflanzung, wo kurz nach dem AuspHanzen der Ficus-Sämlinge die zwischen den Reihen im Waldfeldbaubetrieb cultivirten Feld- gewächse alle plötzlich abgeerntet worden waren . wodurch die Wachsthumsbedino-unsen , gerade weil es damals nur wenis; regnete, für die Ficus-Sändinge plötzlich ungünstig geworden waren. Bei Sändingen von Ficus elastica, welche ungefähr zu gleicher Zeit, wie die erkrankten und in demselben Teil der Anpflanzung ausgepflanzt

12 1 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

worden waren, wo jedoch die zwisclien den Pfianzreichen stehenden Fehlfrüchte damals noch nicht abgeerntet waren, konnte ich nur nach huigeni Suchen sporadisch einige wenige von Colletotriclimn Masücae 'Vx^ai erkrankte l^lätter hnden. Ks scheint also, dass die Entwicklung; der Krankheit durch Schädiü;un2; der Wachsthunis- bedingungen in Folge plötzlicher Bodenentblössung zwischen den Ficus-Pflanzicihen gefördert w^ird.

Innerhalb der Oberförsterei Bagelen (Provinz Kedu , Mitten Java) zeigte sich glücklicherweise im Jahre 1900 die von Colletotrichum Elasticae hervorgerufene Blattkranklicit nur sein- sporadisch nnd ungefährlich.

Weiter unten wird auf den facultativen Parasitismus des Pilzes näher eingegangen werden.

§ 3. Geographische Verbreitung von Colletotrichum

Elasticae Tassi.

Europa. Italien. Conidienlager auf abgestorbenen Blät- tern von Ficus elastica Roxb. im Botanischen Garten in Siena (Italien) im Jahre 1900 von Prof. Dr. Flam. Tassi entdeckt.

Deutschland. Conidienlager und Chlamjdosporen von mir im -lahre 190(5 gezüchtet in einem tropischen Gewachshaus im Kgl. Botanischen Garten in Dahleni(-Berlin) und zwar auf abgestorbenen Blättern von Ficus elastica.

Asien. In West-Java im Culturararten von Buitenzoro' im Jahre 1901 auf Blättei-n von Ficus elastica, als echter Parasit, von. Prof. Dr. A. Zimmermann entdeckt.

In j\l itt el- Ja va in der Provinz in den ausgedehnten Kaut- schuk-Anpflanzungen bei Loano, Kaliwiro, etc. zuerst im 1 905 V(mi mir beobachtet, nur auf Ficus elastica. Uml zwar die Conidienlao'er meist nur saprophytisch auf den abgefallenen Blättern , seltener auch parasitisch auf den älteren, noch nicht von der Pflanze abgeworfenen Blättern von Ficus elastica Roxb. und Ficus Vogelii Mig.

Ich habe aus der auf. Ficus Vogelii vorkonnnenden Art von Colletotrichum mit sichelförmigen Conidien und besonders langen Borsten fFig. 27) keine neue Species gemacht, weil die Aehnlich- keit 111 morphologischer Beziehung mit dem auf Ficus elastica an demselben Fundorte (bei Loano in Java") vorkoinmenden CajU. Elasticae Tassi genügend gross erscheint, um dieses auf Ficus Vogelii vor- kommende Colletotrichum damit zu vereinigen. Ueberimpfung mit Reinciiltur von Ficus Vogelii auf Ficus elastica wurde aber noch nicht ausgeführt und das auf Ficus Vogelii vorkommende Colleto-

E0TAN18CIIE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 125

trichiim ist l)islicr noch iiiclit in Ucinciiltiir o-ciioiiinK ii. Meine lu-in- (Miltiir-Unt(Ji'sncliuii_i>;(;n lic/ielien sicli t'iir Coli. I'lja.sticjic alle iuit' Material, vvelclics \\\\{ Fkias clai^licd und auf Colfca ^//v/Zy/rY/ gesam- melt wurde. Tnfolgcdcsson ist das Vorkommen Non ('. h'/asf'n-fie nur lur b'icus clastica V()llig siclici' , erioideil aher ITir l'ieiis NOgelii noch lut'octiünsvcrsuclie mit RciucuJtuien.

In Mittel-'lava in der Provinz Scmaranu; im landu iilhscliai't- liclien Versuclisgai-ten von ,,lJet Algemeen l'roefstation" in Salatigu im Jahre IDOC) von Dr. 'V\\. Wurtu als Sapi'ojjhyt auf l'lätleni von (hffea (irn/jico und (Jojj'ca abeocula awi&üiiki. I )ie l">nl w ickliings- gesehiehte von diesc^m auf Coffca vorkommenden ('o/la/o/ric/i/n// ver- dient nrdier uutersuelit zu werden, weil die damit von mir ausge- führten Impfungen Resultate ergeben haben, welelie abweichend wai'cn von den Versuchen, wo Impfmaterial von dein auf Ficus elastica vorkonunenden Colletotrichum für Irifectionsversuehe benutzt wurde. Nicht ganz unm(')glich scheint es mir, dass, die zuerst von Dl-. VVuiiTu (und später aucli von mir) für Colletotrichum J'Jlasticae ZiMM. bestimmte Species vielleicht trotz der grossen morphologischen Aehnlichkcit mit letztgenainiter Art sich doch bei näherer entwick- lungsgeschichtlicher Untersuchung als spezifisch verschiecU'u ausweisen könnte. Vergleiche unten in dem Paragraphen Infectionsversnche.

§ 4, Kritische Ukbkrsicht der IjITEratur.

Tassi [Prof. Dr. Ff.am.] gab im Bull Lab. Ort Pot. Siena, 1900, p. 20 ohne Abbildung eine Diagnose des von ihm in Italien auf l^lättern von Ficus elastica entdeckten und als Colletotricln/m hJlasticae Tassi beschriebenen Pilzes. Angaben über miigliclies para- sitäres Auftreten, über andere b'ruchtformen wie die Conidienlager, über Reinculturen , etc. sind hier nicht beigefügt.

Zimmermann [Prof. Dr. A.] publizirte im Pulletin (h; Tlnstitut botanicpie de Puitenzorg N°. X, 1901, p. 10 ohne Abbildung eine Diagnose eines von ihm als neue Art, unabhängig von Tassi auch Colletotriclium FAasticae benannten Pilz, welcher von ihm auf Blättern von Ficus elastica in Java im Buitenzorger Culturgarten entdeckt worden ist. Auch von Zimmermann wurden keine andere Fruchtformen beschrieben nnd nur Conidienlager beobachtet. Indessen gibt Zimmermann I. c. zuerst an, dass der l'ilz auch parasitisch auftreten kann. Er sagt dieses 1. c. mit folgenden Worten: ..Der Pilz ist wohl als echter Parasit zu betrachten, wurde aber bisher

136 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

nur vereinzelt angetroffen". Reinculturen und Infectionsversuche wurden aber, wie es scheint, nicht gemacht.

Saccaiido [Prof. Dr. W A.] reproducirt in Syll. Fnngorum, XVI, 1902, p. 1007 die Dingnose von Tasst und ui Svll. Fung. XVIIl , 1000, p. 403 die ZiMMKRMANN'sche Diagnose. Hier wird C. Khisticae ZiMAf, von Saccardo umgetauft in Colieiofric/naii Fici-elasticae /iiMMERMANN uud iii ciiicr l^euicrkung ndt Recht darauf hingewiesen, dass Zimmermann's Coli. Elastkae vielleicht specifisch identisch sein könnte mit Colletotriclnun Elasticae Tassi.

WuRTH [Dr. Tn.] publizirt in ,, Körte mededeelingen van het Algemeen Froefstation te Salatiga (Java)" im Juni 1000 eine Beschreibung von Colletotrichim Elasticae Zimm. und zwar id)er das von iluu entdeckte Vorkonunen auf Coffea arahica und auf Coffea aheocuia in Mittel-Java, im Culturgarten der landwirthschaftlichen Versuchsstation in Salatiga. Er machte Reinculturen und Infections- versuche, sowohl mit Kaffeepflanzen wie auch mit jungen Topf- pflanzen von Ficus elastica. Die Impfversuche zeigten nur Erfolg , nachdem die geimpften Blätter abgeworfen worden waren. Die erwähnte Mitteilung von Dr. Würth ist erschienen in der hollän- dischen landwirtschaftlichen Zeitschrift „De Cultuurgids" Jahrg. VIII 190G, p. 241—245.

Ein Citat 1. c. p. 245 aus Dr. Wurth's interessanten Mitteilung lasse ich hier übersetzt fok-en :

„Nachdem obige Mitteilungen geschriel)en waren, hatte ich Gelegen- heit mich in Purw^oredjo bei Dr. S. H. Küorüers persönHch zu überzeugen von seinen ausserordentlich gut gelungenen Inf'ections- versuchen mit Colletolriclium Elasticae Zimm. Sowohl mit Material, welches herstannnte von Ficus elastica Avie nuch vcju Cojfea arahica, gelang es ausgezeichnet lebende Blätter von Ficus elastica zu infl- ziren. Diese Versuche bestätigen also das oben von mir mitgeteilte, wo ich behauptete, dass die beiden auf Cojfea arahica und F'icus elastica gefundenen Filze identisch sein sollten. Ebenso wurde da- durch bestätigt, was ich mitteilte über den facultativen Parasitismus dieses Pilzes. Bei den Infectionsversuchen , bei welchen dem Filze ausserge weih n lieh günstige Lebensbedingungen angeboten wurden , trat er parasitär auf; in der Natur habe ich den Pilz auf CoJ[l'ea arahica nie anders als saprophytisch beobachtet. Auch übei- die erst lange Zeit nach der Infection auftretenden ])ositiven Resultate gibt Dr. KooRDERs eine Erklärung, w^elche ich hier, um nicht einer Fublication von seiner Seite vorzugreifen, nicht mitteilen werde". (WuRTH 1. c. p. 245).

BOTANlSClfK UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 127

Eigene U n ters u c Ii im gc n. In der genicinsclKil'tlicli mit \)v. L. Zeiintnei? herausgegebenen li(jJländiselicn Ahliandluiig lilxr (Miiige Krankheiten von F/c//.s cla>^lu-a in Biillctiii N°. ;} \;iii lut Algenieeii J^'oef Station in Salatiga (Java) ]). 1 ;3 18, tal). II (Ciil- tiinrgids AHT, I 'JOT) p. 451—450, tab. II) pubii/irle ich eine Beschreibung über Ueinculturen von Collelric/i/'m J'J/aslicftc Zi.mm. und über ])arasitäres Auftreten dieses Pilzes in jungen An])tl;inziiii- gcn von Fieus elastiea in der Provinz Kedu in Mittel-Java. Auch nach dieser kurzen Publication wurden \on mir die nntersucliiin- gen über die Entvviekhuigsgesehichte dieses Pilzes mil llüirc xon Rein(;idturen und Tnfectionsversuehen erst in Piirworedjo (in Mit- tel-Java) und mit lliilCc der lebend aus Java niitgebraehten lii'in- ciiltnrcn weiter fortgesetzt und abgesehlossen in Kgl. Hotani>clicn Museum und Garten in Dahlem (bei Perlin).

§ 5. DtE CoNTDIENFRUCHTFORM von CoM.KToTIJK III M

Plastica K Tassi.

1. Peseh r e i b u n !>• der Co n i d i c n f r ii c h t f o i in.

[Hierzu (jeliüreu die Textahhildtingen 1 und 2).

Die erkrankten Plätter zeigen grosse, und nicht selten eine ganze niatthälfte oder mehr einnehmende, unregelmässige, graue bis sehwärz- liehe, häufig vom Hand ausgehende Flecken.

Mit einer guten Lupe sieht man auf den Flecken, sowohl auf der Blattoberseite wie auf der Unterseite der Platter (Abbüd. 2, 77), zahlreiche zerstreute, oder unregelmässig gruppenweise zusammcn- stehemlen Conidienlager von + }, millimeter Durchmesser, mil büschelig zusammenstehenden bis zu 0.35 millim. langen schwarzen Porsten wie in Abbild. 2, 16 angegeben ist. Und wenn man ein altes, kräftig entwickeltes Conidienlager in Obertiächenansicht bei auf- fallendem Jjicht unter dem Mikroskop bei schwacher (10 faclier) V^ergrösserung betrachtet, bekommt man das Pild von Abl)ild, 2,18; wenigstens für den Fall, dass man das Plattstück in Wasser abge- waschen, und dadurch die meisten Conidien abgespült hat, oder wenn man für die Peobachtung ein getrocknetes Platt gewählt hat. Wenn man jedoch ein mit zahlreichen schwarzen Horstenlagern bedecktes Platt zwei Tage im feuchten Raum [z. B. unter einer (ilasglocke] aufhebt und die Conidien-Pildung ungestört fortscln-ei- ten lässt, bietet eine Oberflächenansicht bei derselben (40 fachen)

12S

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN , U. S. W.

Vergnisseriing ein ganz anderes Bild: Die scluvarzen, diclit- und lanf>;-barstiü:en Cünidieulasj'er sind in diesem Falle l)lass'''el bliche + 350 lOO /x grosse Kngehi geworden, welche an den Rändern durchseheinend sind und nnran einigen Stelhni kurze schwarze Borsten- spitzen durchlassen (Abbild. :l, 10). Sowie man nun einen Tropfen Wasser zuHiessen lässt und das Bild bei stärkerer Vero-rösseruno'

A1)bil(luilg- 1. 1—8, 13— lö. Colh'tutriclinm Elitut icac Tassi |Oiiginal|.

betrachtet, zeigt sich, dass die obenerwähnten , blassgell)lichen Kugeln dadurch entstanden sind, dass in Folge sehr reichlicher, ungestörter Conidienbilduni'- alle Zwischenränme zwischen den B(jrsten durch die im durchfallenden Licht vollständig hyalinen, aber in grosser Menge, im antfallendem Jji(;ht blass gelblich aussehenden Conidien ausgefrdlt worden sind. Und nachdem die ('onidien-Mengen vom Wasser weo;o;eschwemmt sind, hat das Conidien lai^er wiederum dasselbe gewöhnliche, schwarze, büschelige, borstige Äussere, wie

BOTANISCH K UNTEKSUCliUNGEN, U.S.W. 129

vorher tiiul wie in Abbild. 2, 26' cil)g(;bil(let ist. Die gnissten Coiiidieiila- ger haben meist einen Diirehniesser von 800 425 //. Sie l)estehen ans einem braunen ])leetenehvmatiselien, dem Iwciis-Hlalte einu-ewachseiicn. fiaeli-s(;heibenf()rmiiJ'en liai»;er. Auf diesem lia!j;cr cilicbcn sich dulit gech'ängt, und mehr odcsr weniger ciiiaiuhjr paiaUcl, eine grosse Anzahl hyaliner, kurzer cn bu(lrisch(M\ mciist (nnzelbger. oben meist stumpfer Conidieiiträger. Und zwisciieii (h'U ( ,'()ni(bentr;igeni eiliebt sieh, über die; ganze b'läehe zerstreut, in seiiräger inlcv Neitienler Riehtung eine sehr grosse Zaid hinger sehwarzei- Hoi'sten (Abbild. 2, 20, 21). Diese Roi-sten sind meist bis 200 /x, zuweilen bis :).')() //, lang, aber erreieheii zum Teil mir 75—150// L;inge. Sie sind oben sehr spitz und etwas durehsichtig und braunsehwaiz, sonst aber (im du rehfallendem Lieht) reinsehwarz und so undur(;hsielitig, dass man die Querwände, weh^he in der Regel zu 2 '•) vorkf)m- men , gewöhnlich nur sehen kann, naehdem man aufhellende Rea- genzien an<>;evvendet hat. Die Borsten sind seliwaeh i>;eboi<en, fast gerade oder nicht selten auch hin und her gebogen; am Fuss nicht oder nur w^enig verdickt, dickwandig; ohne lidialt; aussen glatt. Di(^ Conidien sind einzellig, hj'alin, spindelförmig, constant sichelhirmig, an beiden Enden spitz, aber ohne Schnabel und ungestielt, 17 244 /-t hing bei 3^ 4 /x Breite; glatt; häutig im Innei'ii mit zahl- reichen kleinen Oeltnipfchen , zuweilen auch nrit grossen Ueltropfen. Die Conidien werden succedan, aerogen abgeschnürt und einzeln abgeworfen. (Abbild. 2, 20, 22).

Bei einem jungen Sämling von Ficus elastica, welcher in den Kautschuk-AnpÜanzungen von Limbangan bei Purworedjo in Prov. Kedu in -lava, 23 IV 1905, gesammelt worden war, wurden auf einem Quadratmillimeter der erkrankten Blattoberfläche durchschnitt- lich 17 Conidienlager beobachtet.

Die Unterscheidungsmerkmale von Colletotrichum Elnsticae Tassi mit den borstentrao-enden Conidienlas-ern von Neozimmermannia Elasti- cae Koord., beziehungsweise mit Collefofrichum Ficus Koord., sind bei der Behandlung der hier vorletzt genannten Species bereits erwähnt. Hier sei nur darauf hingewiesen, dass reife Conidienlager von beiden Pilzen leicht nüt einer Lupe unterschieden werden können, indem die häutio- 0.2 0.3 millini. lano'en Borsten von Colletotri- chum Elmticac Tassi schon mit einer gew^öhnliche Handlupe leicht beobachtet werden kcinnen, während die viel kleineren, häutig we- niger als Yjq millini. langen uiul meist subepidernmlen Borsten von ColletotricJiuw Ficus (beziehungsweise von Neozimmermannia Elastlcac Koord) sogar nüt einer guten Lupe noch nicht sicht- bar sind.

Verband. Kon. Akad. v. Wetensch. (ie Sectie) Dl. XIII. n°. 4. ^^

130 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Eine Diagnose der Coiiidienfruclittbriu, welche nach zahb-eichen javanischen nnf Ficns elastica gefundenen lebenden und getrockne- ten Speciniina, sowie nach dem authentischen Herbars})ecinien von Colletotrichum Elasticae Tassi von mir entworfen ist, folgt hier:

ColletotricJ/um Elasticae Flam. Tassi in Bull. Lab. ort Hot. Siena 1900, p. .20, Saccardo Syll. Tung. XVI, 1902, p. 1007; 6. Elasticae Zimmermann in Bull. Inst. bot. Buitenz. X, 1901,]). 10; KooRDKiis in KooRi). cn Zehntxer Al"'emeen Proefstation v'^alatiffa (Java) Bulletin N°. 8, 1905, p. 18—18, tab. 11; id. Cultuurgids (Java) YIl, 1905, p. 451 450, tab. II; Wuuth in Cultuurgids (Java) VIII, 1900, p. 241 245; C. Fici- Elasticae (Zimmermann) Sacc. in Saccardo Syll. Fung. XVllI, 1900; p. 463. Acervulis dense gregariis, erunipentibus, amphigenis, nigris, magnitndine variis; setulis rectis vel leviter curvis, rigidulis, acuminatis, 2 3 septatis, 150 350 /.>{. longis, plerumque 200 />£. longis, basi 3 8 /.(, crassis, dense fuligineis v. atris, basi saepe fasciculatis; conidiophoris cvlin- draceis, indivisis, continuis, hvalinis v. subhyalinis, apice obtusis v. rotundatis 20^ 24X3 ^ l^\ conidiis falcatis, hyalinis, continuis, utrincpie acutis vel acutiusculis, intus haud raro pluriguttulatis 17 30X3| 4/^.

Die ol)enstehende Diao-nose habe ich aus Vorsicht auf die verschie- denen Formen beschränkt, welche der Pilz auf Fi ciis elastica ztigi, wogegen ich die von mir nur mit einigem Zweifel mit Coli. Elasti- cae identiticirte Conidienfruchtform von Coffea arabica und Ficiis Vogelii aus dieser Diagnose ausgeschlossen habe. Besonders die abweichenden Resultate des Infectionsversuches 21 ö x\ (siehe hier- unten) mit den von Coffea arabica auf Ficus elastica übergeimpften conidiogenen Reinculturen machen diese Flinschränkung erwünscht trotzdem schon Dr. Wurth 1. c. p. 242 mit Recht hervorgehoben hat, dfiss die Frucht k(')rper, Borsten und Conidien, sowohl in Form wie in Ginisse, gut übereinstimmen und dass das von ihm auf Coffea entdeckte Colletotric/i/nn mit der auf Ficus vorkommenden Species so grosse üebereinstimniiino; zeio-t, dass er die beiden l^ilze als „identisch" betrachtet.

Als ich indessen bei der Nach|)rüfung meines Colletotrichum- Materiales aufs neue versuchte nach constanten Unterschieden zwi- schen den beiden Conidienfruchtformen zu suchen, gelang es mir für das WuRTii'sche Colletotrichum, von Coff^ea arabica festzustellen, dass hier bei dieser Species die Borstenlänge 70 135 X ^ ^ /"■ beträgt und die Länge meist nur 100 -1 10 jx beträgt fernei-, dass die Conidienträger nicht selten Querwände haben und zuweilen am Fuss verzweigt sind, während bei dem auf Ficus elastica vorkommenden

BOTANISCHE UJSTEIJSUCHÜNGEN, U.S. W. 131

CJülletotricImm Elasticac die Coiiidienträu-er eine (lonirtio'e Verzweimmtr 1111(1 (^iici'WiUidbildiiiig iiiü deutlicli /eigen und die Borsteniänge hier meist 200^ l)eti'ügt und zwisclien ] 50--35() /x scli\\;iiikt. Die Form und Clrcisse dei- Conidien zeigte Jihei- hei Ix-iden l'il/.en keine constanten Unterseliiedc!. I^ei Ix^iden waren die (Jonidien- trägcr cylindriseli, gerade oder schwach gebogen, am oheicn VauU', ganz oder last hvalin, meist abgerundet, am unteren linde ziiweiNn rauclifarbig. Das Auftreten nou (Querwände;!! in den ('onidientragei'ii, sowie die Verästelung etc. derselben wurde schon xon Dr. W'uuth 1. c. p. 242 für das auf (hjl'ca vorkonuuende OoUetotricIiiini beobachtet. Das von mir auf abgestorbenen Blättern von /'/Vv/.v / V/ytVeV gefun- dene CoIIetotric/iuiii AYö-y/'/cöte mit sichelfiirm igen, li\alinen, einzelligen, s])itzen (Jonidien hatte eine mittlere Eorstenlänge von 300 //. niul eine mittlere Conidieidänge von 28- 30 />&. Es sei hier noch ei-wälmt. dass bei Loano in der Provinz Kedoe in .lava aiil' lebenden Blättern von cultivirten Exemplaren Ficu/H Voge/ii iMiq. sowie auch des Colletofriclmm FicMS Kds. von mir borstenreiche Coindienlager mit den fast geraden (nie sichelförmig gekrümmten) stumpfen Coni- dien beobachtet worden sind.

II . II e b e r das Original- II e r b a r s p e c i m e n von ( ' o 11 e t o-

t r i c h u m E 1 a s t i c a e T a s s i aus Italien und über

C. E 1 a s t i c a e Zimmermann aus Java.

Folgender Bemerkung von Saccardo ^): „Colletutnchcm F'ici-ElasÜ- cae ZiMM. (sub nomine C. Elasticae) .... An satis diversum a C. FJlasticae Tassi 1900?" verdanke ich es, dass ich aufmerksam wurde, dass C. Elasticae Zimmermann aus Java vielleicht identisch sein könnte mit dem nur von Italien bekannten (>. FJlasticae Tassi.

Durch die hochgeschätzte Vermittlung der Direction des hiesigen Kgl. Botan. Gartens und Museums in Dahlem und durch die Freundlichkeit des Herrn Prof. Dr. Flam. Tassi in Siena in Italien erhielt ich eine Probe von dem Original ITerbarspecimen von (\ FAasticae Tassi.

Dieser Pilz ist von Herrn Prof. Dr. Fr.AM. Tassi auf Blättern einer GewächshauspÜanze von Ficas elastica im Botanischen Garten in Siena (in Toscana) entdeckt und in Bull. Lab. Ort. Bot. Siena, 1900, p. 20 beschrieben worden. Die TAssi'sche Species-Beschreibung ist von Saccardo in Syll. Fung. XVI (1902) p. 1007 aufgenonnnen.

') Saccardo, Syll. Fung. XVII (1906) p. 4.

D 9*

133 BOTANISCHE UNTERSUCIIUNGEX, ü. S. W.

Die von mir im }iiesi"'eii lvo;l. I-Jot. iMiiseuui auso-eführte luikros- kopische Untersuchung iles erwähnten Original- Herbarniaterials zeigte iiiir, dass Zimmkrmann's und Tasst's CoUctotrklmm J'J/aslicac wohl als spezifisch identisch betrachtet werden düifen. Indessen erfordert die von Tassi puhlizirte Diagnose, welche nicht so zutreffend ist wie von Zim:sieiiman\ gegebene Speciesbeschreibuiig , besonders mit Rücksicht auf die Conidien, eini^'e Verbesserunuen. !)iese sind ersichtlich ans der oben, auf S. 130 gegebenen erweiterten Diagnose.

Es m(')ge noch erwähnt werden, dass ich bei deni TASsi'scheii Original-Specimen nicht nur einige der für C. Elasficae charac- teristischen einzelligen, sichelfch-niigen, an beiden Enden spitzen, hyalinen Conidien fand, sondern dass ich auf dem anscheinend in abgestorbenem faulendem Zustande von Tassi eingesammelten Blatt auch noch einige Conidien und borstige Conidienlager fand, welche zu meiner Neozhnmermannia Elasticae, beziehungsweise zu meinem Colletotrichum Ficus gehören, Eerner fand ich einige mehrzellisje Ftisarium-i[\m\\c\\e Conidien zerstreut auf dem erwähnten Herbarspe- cimen. Die davon angefertigten mikroskopischen Praeparate sind im hiesigen Kgl. Rot. Museum unter Nummer 227 Serie 12 con- servirt worden.

III. Unterschiede von Colletotrichum Elasticae

Tassi und C. falcatum Went, C. Ficus Koohd.

und C. incarnatum Zimmermann.

Die Unterschiede zwischen C. Elasticae Tassi und meinem C. Ficus sind oben schon z. T. von mir hervorgehoben.

C. falcatum Went zeigt durch den Besitz von 100 200 /x lan- gen Borsten und durch die einzelligen, hvalinen, sichelförmigen 25 //, langen und 4 jm breiten Conidien viel Uebereinstimmung mit C. Elas- ticae Tassi. Aber ein ziendich wichtio-er Unterschied scheint mir die Form der Conidienträser zu sein. Wknt hat die Conidienträger von C. falcatum nändich als eiförmig, 20 jx lang und S //. breit beschrieben, während bei C. Elasticae die Conidienträger immer cyliudrisch sind und zwar meist 20X2^ 3 /x,. Ferner ist C. falcatum Went als Parasit nur von Sacchanim bekannt. Es möge hier Erwähnung finden, dass ich, trotz vorheriger tiefer Verwun- dung, ohne Erfolg versucht habe, conidiogenes Reincultur-material von C. Elasticae Tassi (von Ficus elastica stammend) auf lebeiule Stengel von Zuckerrohr überzuimpfen.

Das von Ztmisiermann füi- ('o[fea liherica beschriebene und abge-

BOTANISCH K UiNTEKSUOIIUNGEN, U. «. W. 1;33

bildete dollclotrifliinn iticaruatum Zimm. besitzt keine siclielf(")riiii<j;cii . an beiden Fanden ziii'-espit/tcn (Jonidicn wie das hier oben ei\\;iliiitc von Dl'. Wiurni auf ('()JI'('(( (irahica eiitdeekte und iiiii' /ngeseliiekte (,'olletotriebnin. Schon (binvli (Heses Merkmal ist ausj^csehlossen , dass Wi.'irrn's Co/le/o/ric/i/ni/ \()ii (offen nra/j'na mit (]. inrdrinihnn Zimm. identiscb sein k()nnte. liier hebe ich dieses nur hervor um vorzubeug'en, dass man vielleicht vermuten konnte, Dr. \\'Lirrn"s Coli. Elasücae von (Jolf'ea arabica sei nur /i.mmkrmann's (oll. incarnatum.

IV. Diagnose von C. Elasticue Z i m m i, n m a NN.

Zur ü;rosseren Vollständiü;keit und zum leichteren Verdeieli la>--e ich hier folgen, was Prof. Dr. A. Zimmermann über diese Art im Bulletin N°. X de Tlnst. botan. liuitenz. S. 16 17 niittedt:

„Colletotrichum Elastrcae sp. n. wurde im Buitenzorger Cidtur- garten auf Ficus elastica beobachet und zwar auf Blattflccken, die sich ge\v()hnlich vom Rande des Blattes aus nach Innen ausbi-eiten. Der Pilz ist wohl als echter Parasit zu betrachten, wuide aber bisher nur vereinzelt angetrotfen. Häutig wurde aid' den gleichen Hlatttiecken auch die unter N\ M\ beschriebene Cercospora I'Jla-s- ticae beobachtet." Die Diagnose von Colletotrichum Wasl'icne lautet:

„Auf braunen Blattfiecken an der Oberseite kleine, im feuchten Zustande grau erscheinende Pünktchen bildend. Borsten gerade oder schwach gebogen, spitz endigend, mit 2 3 Quei'wändcn , bis OOn mik. lang, an dem wenig angeschwollenen unteren Knde (i unk. dick. Basidien hyalin. Sporen sichelförming, hvalin, einzellig, 2U 30 mik. lang, 3 4 inik. 1)i-eit." (Zimmermanm 1, c).

§ (5. Ueincülturen aus Conidien.

Beim, (iebrauch von PHanmendecoct als Nährlösung gelang es mir in Reincultur auf dem Objectträger aus Conidien-Aussaat reichlich Conidien abschnürende, vollständig ausgebildete, ollene, borstenreiche Conidienlager zu züchten , welche denjenigen des kranken Ficus-Blattes schon nach etwa zwei Wochen vollkommen o-leich oder etwas m-össer waren. Schon nach (> Ta<j;cn hatten sich in diesen Reinculturen einige kleine, jnnge Conidienlager mit büschelig inserirteii, schwarzen Borsten und zahlreichen Conidien- trägern gebddet, welche auch schon Conidien abschnürten. Die

134 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S. W.

in der Nälirl(')siing gebildeten Conidien und auch die sterilen Borsten sind genau denjenigen, welche auf der Nährpflanze gebil- det werden, gleich.

Höchst benierkenswerth ist, dass hier nicht wie bei Collefotri- clium Flciis {Neozwnuermannia Elasticae) Kookd. ^) und C. incarna- tiim ZiMM. -) in cU;r Nährlösung ]-5ildung von Conidien zerstreut am Mvcel oder an zerstreut stehenden Conidienträgern statttindet, sondern, dass bei Colletotriclii/m Elasticae Tassi in Nährlösung die Conidienbildung sich nie in dieser Weise abspielt, weil unter diesen Culturbedingungen die Conidien ausschliesslich in borsten- reichen, plectenchyniatisch-diflerenzirten offenen Conidienlagern ge- bildet werden. Daraus geht also hervor, dass der Entwicklungs- gang der hier behandelten Colletotrichuni-Art (6'. Elasticae Tassi) scharf abweicht von dem Entwicklungsgang der vier anderen oben- genannten Cottetot ric// ftm- Ariel] .

In Rezu«: auf die Svstematik scheint es mir nicht unwichtig darauf hinzuweisen, dass in morphologischer Hinsicht die Conidien von C. Elasticae Tassi dnrch ihre sehr constante, deutlich ausge- sprochene Sichelform mit immer sehr spitzen Enden, scharf abweichen von der Conidienform des Coli. Ficus Koorü. and Coli, incarnatmn ZiMM. Letztere haben nämlich Conidien, welche entweder nicht oder nnr schwach gebogen und an beiden Enden inuner abgerun- det odei- stumpf sind.

Wenn Avir ferner das durch Prof. Dr. E. A. E. C. Went ent- deckte und entwicklungsgeschichtlich genau untersuchte Colletotri- chuui falcatiun Went hiermit vergleichen, ergiebt sich die in syste- matischer Hinsicht bemerkenswerte Tatsache , dass diese Species , welche ganz ähnlich gebaute falcate Conidien besitzt wie C. Elasticae Tassi in Went's Reinculturen auch nie Conidien an ,, zerstreuten" Conidienträgern bildete.

Es wäre nun interessant zu vergleichen ob auch andere Colleto- iric//?(m-Xvte\\ , mit Rücksicht auf den Modus der Conidienbildung in Nährlösung, vielleicht auch in diese oben angedeuteten zwei Grup})en eingtiordnet werden könnten. Es würde dann vielleicht möglich sein die artenreiche Gattung Colletotrichm in zwei Unter- o-attunsen oder in zwei Sectionen zu teilen, welche durch die obenangedeuteten morphologischen und entwicklungsgeschichtlichen Merkmale characterisirt sind.

') Siehe oben S. 1-122.

-) Zimmermann iu Centralblatt für Bacteriologie und Parasitenkunde 2te Abteil., Bd. VII, 1901, Seite 143.

1

BOTANISCH K UNTKßSUCIiUNGEN, U.S.W. 135

Tiulcsscn verdient liier betont zu werden, dnss von Klkbahn ') mit Reelit li(!i"vori2;eliol)en woi'den ist, dass es nicht ni()i,di('li ist ,,iius der iAjrnienähnlielikeii der lAingi ini|)(,'rteeti auf die /nge- iKU'iu'keit zu ;dnili(;hen Aseonivceten" zu sciiliesscn.

Das ans den Conidien von ('. J'Jla^/icac in NälirKisiing jj;el)il(1(t(; Myeel ist nur in (Uni ersten l^hitwieklungsstadien !i\alin. Iicknunut aber bald ii;raul)raune Wände und zahlreiche grosse ( Icllroprcn. Ks ist septirt und reich verzweigt. (Abbild. 2, 12).

Die ansge.siiten ('Onidien (Abbild. 'l,2S 2-i) kann man durch ihre churacteristische Sielielform, au(;li wenn sich schon ein gros.ses und reieli verzweigtes Mycel dai'aus gebildet hat, noch sein- lang im Culturtropfeii zurückfinden.

Sowohl in Nährlösung wie in Wasser bildeten conidiogeiu; Hcin- culturen ähnlich gebaute Chlaniydosporen wie in sehr jungen llein- culturen von (J. Ficm Koord. Auf die Chlaniydosporen wird hier unten näher eingegangen werden. (Abbild. 2, 2d , 26).

In einer aus , Java von nur lebend nach Deutschland gebrachten, über J, Jahr alten Probirnh'cdien-l'flauniendecoet-xVgar-Heincultnr von Co/- k'totrichiim J'J/asficac fanden sich idcht luii' zahbcüche alte borsten- tragende, otfene Conidienlager, sondern auch eine grosse Anzahl sklerotienai'tiger, borsteuloser Bildungen (Abbild. 1, IS, 11, 15).

Letztere Bildungen hatten meist eine Grösse von 150 500 //; einige hatten aber eine weit grössere Länge, sogar l)is 1-V Millime- ter. Die Form war sehr variabel. Meist waren dieselben mein" oder weniger kugelig oder ellipsoidisch, mitunter jedoch dünn cylin- driseh und stark gebogen oder gedreht. Sie waren aus dnnkell)raun- wandigen, reich septirten, nur sehr locker plectenchymatisch ver- bundenen Hyplien aufgebaut. Ihre Peripherie war immer glatt und scharf von der Umgebung abgetrennt. Diese sklerotienartigen i^il- düngen fallen durch ihre vollständige Undurchsichtigkeit uiul ihre rein schwarze Farbe, sowie durch ihre glatten Umrisse sehr auf. Durch diese Merkmale kann man dieselben schon ndt der Lupe leicht von den alten Conidienlagei'u unterscheiden, weil bei letzteren die Umrisse fast nie so scharf begrenzt sind und weil die Peri- pherie aus strahlig gestellten, faserig aussehenden Ilyphen und lan- gen schwarzen Borsten besteht. Die Borsten sind hier 150 350/^ lang. Die längste von mir gemessene Borste hatte am Fuss einen Durchmesser von 8 /x, bei einer Länge von 350 //.. Die Ilyphen,

') Klebahn (Prof. Dr. H.), Untersuchungen über einige Fungi imperfecti und die zugehörigen Ascomycetenformen, III, Gloeosporium Ribes (L) Mont. et Desm.; in Zeit- schrift für Pflanzenkrankheiten, XVI. 1906, p. 82.

13Ö BOTANISCHE UNTEESUCHUNGEN, U.S.W.

aus welchen die sklerotieiiavtigeii Gebilde aufgebaut sind, sind den- jenigen, aus welchen die sehr iiltcii C'onidienlagev bestehen voll- konunen bleich. Die Conidienbiidujiii' hat in diesen alten Culturen schon o;anz aufo;eh()rt.

Wiedeiholte Conidien-Aussaaten auf stcrilisirte Blätter von Fict/8 elastlca lieferten nlnic Aii>ii;iliiiu' iijjpige Bildung von borsten- reichen, offenen, subepidernialen Conidienlageru, sowohl auf der Ober- wie ;mf der Unterseite, ferner kleine, meist einzellige Chlaniydospo- ivn uiul sklerotienartige Mycelklünipchen, (Abbild. \,13, 14, io) aber keiue höhereu Friichttornien , trotzdem ich uieiue diessbezüglichen Versuche läno;er als zwei Jahre fortoresetzt habe.

Hieraus folgert aiser entweder, dass eine höhere l'riichtform überhaupt bei diesem Fungus imperfectus erloschen ist, oder, dass diese höhere Fructificationsfoim nur unter ganz bestimmten, nicht in den Culturen gegeben Bedinsimo-en auftreten kann.

Dass die Existenz von Colletotnchum Elasticae durch den Besitz der Conidien und Chlamydosporen-Fructitication (Abbild. 2, 12) genügend gesichert ist, habe icli durch Infectionsversuche mit Reinculturen nachweisen können. Indessen schliesst dieses selbstver- ständlich die ^löglichkeit einer höheren Fruchtform noch nicht aus.

Hefenartige Sprossungen wurden in den Reinculturen nicht be- obachtet. Auch Oidieidnldung fand nicht statt.

Der Entwicklungsgang der Reinculturen (Abbild. ■2, 12), welche ich aus Conidien herstellte, die von Conidienlageru von Cojf'ea ara- hica (leg. Dr. Wurth in Salatiga; siehe unten) stammten, zeigte sich in allen Hinsichten gleich der F^ntwicklung, welche erzielt wurde, wenn für die x\ussaat von Conidien ausgegangen wurde, welche (bei Co//. Elasticae Tassi) aus Conidienlageru von Ficus elastica stammten.

■^i 7. Dip: CHI.AMYDOSPOREN-F'RUCHTrORM.

\Vie oben erwälint liabe ich bei C. Elmticae Tassi in Reincul- turen und bei Aussaat auf i^^lätter von F'icus elastica nicht nur Conidien, sondern auch Chlamvdosporen erhalten. (Abbild. 1, 1—Sö).

Diese Chlamvdosporen bildeten sich in Objectträgerculturen von Pflaumendecoct meist schon innerhalb drei oder vier Tagen , währeiul die Conidienbildung meist etwas später statt findet. Sie zeigen die- selben variabele Form (Abbild. 1 , -5) und dieselbe Grösse, sowie fast dasselbe dunkelbraune oder sciiwarze Äussere, wie die für (\ fnl-

BÜTANISCIIK UNTERSUCHUNGEN, U. S. VY. 187

ca/aiii Wknt ^) und ('. Janc/ewskii Xamvslüwki '-; hckaiiiitcii Clila- mydüsporcn. Su; stimnicii im Bau und Aussehen mit den von mii als „erste roruT' für ( ol/e/ni/rlc/mm Ficus Kof)i?T). ausfiiliilicli Ix/scluie- beuen uml abgebildeten (Jidaniydosporen \()llk()mm(ii lilxicin. Sic sind m(üst U) 15 X '"^ H^ //, dunkelbraun oder scli\\ai7,l)i'aun, mil einem hellen Keimporus. Dureh inl'eetionsver.suche hat .sich (wie unten näher beschrieben wird) g'ezeigt, dass diese relativ bald naeh dei- Conidien-Keimimg, sowohl auf Glas, wie auf der Niihrj)flaii/.c ge- bildeten Chlamydosporen bei der Infection der l*Hanze eine wichtige l)i()logische Rolle spielen nnd dass sie hier als Chlamydo-Ap- p r e s s o r i e n auftreten ,

Eigentündicli ist, dass hier ('oll. Elmtime gerade wie bei (!. I<icm {Neozmmermannia /'Jlasficae Kns.) die aus den gekeimtcn Conidien hervorgegangenen Chlamydo-Appressoricn voiwiegend doil auf der l^lattobertläehe festsitzen, wo zwei oder mehr Kpidermis- zellen an einander grenzen. (Abbild. \ , 6 , 7). Und gerade wie i)ei C. Ficus werden diese Ch]ainydo-Ap})ressorien, bei Conidien-Ans- saat auf Ficus-Elätter, schon sehr bald nach der Keimung, am Ende eines kurzen Keimschlauehes gebildet, (Abbild. ^, 2, 4) dagegen bei C'onidien-Aussaat in Nährlösung auf Glas meist erst nachdem die Keinischläuche schon eine erhebliche Länge (Ai)I)ild. 2,^6') erreicht haben oder nachdem schon kleine Mycelien gebildet siiul , und die Nährlosung schon mehr oder weniger ersch(")])ft ist.

Chlamydosporen-Ketten, vielzellige Gemmen (oder Cysten) und ( 'hl;i- mydosporen, welche in Scheinhefen- Verband zusammen hängen, wie solche Formen für Colletotrichnm Ficns Koürü. gefunden worden sind, fehlen, soweit meine Kenntniss reicht, bei C./^lasficaeT assi vollständig.

Bei C. Masticae keimten die Chlamydosporen nur vegetativ in Mycel aus, und fructihcative Keimung wurde hier nie beobachtet.

^ 8. Infectionsversuche mit Conidien von Colletotricuum

Elasticae Tassi.

Einleitung. Mitteilungen über erfolgreiche Tnfcctionsver- suche mit diesem Pilze bei lebenden Ptlanzen von Ficus elastica fehlen, wie obenerwähnt, bisher in der Literatur.

Tassi entdeckte den Pilz auf todten Blättern von Ficus elastica;

') Went I.e. hat das Vorkommen von Chlamydosporen in der Gattung CoUctnlri- chum zuerst festgestellt und zwar hei C. falcatum Went.

-) Namyslowski in Bulletin de l'Academie des Sciences de Cracovie; Classe d. sc. mathem. et natur., April 190G p. 254—257, Tab. XI.

138 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

machte aber keine Heobachtiiiigen über den Parasitisimis. Zimmer- mann (Bulletin Buitenzorg 1. c. p. 17) sagt über diesen Pilz „Der Pilz ist wohl als ec-hter Parasit zu betrachten, wurde aber bisher nur vereinzelt angotroftcn." Durch Versuche mit abgeschnittenen Stücken lebender Blätter von Imcus elastica im Jahre 1905 gelanges mir (Bulletin Salatiga N°. S 1. c. p, 17) das 1 Tereinwachsen der Keimschläuche ausgesäter Conidien ins lebende Blattgewebe zu beobachten. Im Jahre 1900 machte Dr. ^VlIRTH Infectionsversuche mit diesem Pilz und zwar mit Reincultur-lmpfniaterial von Conidien- lagern der Blätter von Coß'ea nrablca. Von Dr. Wurth wurden geimpft 5 PHänzchen von Coffco arabica und 2 PHänzchen Ficm e/astica. Die von ihni geimpften Pflanzen zeigten am Ende des fast 3 Monate dauernden Versuches keine Erkrankung. Von Dr. Wurth wurden nur auf ab:j;efalleuen Blättern, erst nach dem Abfallen (nicht aber während die Blätter sich noch an der Pflanze befanden) Resultate der Infection beobachtet. Wie schon von Dr. Wurth (in Cultuurgids, Orgaan v. h. Algemeen Proefstation te Salatiga, Jaarg. VIII (Juni 1906) p. 245) hervorgehoben wurde, hatte er nachher Gelegenheit sich in Purworedjo (Java) von einigen der von mir vollgegenen erfolgreichen Infectionsversuchen ndt Coli. Elasticae zu überzeugen. Diese Versuche werden hier unten beschrieben.

Die Photographie der von mir intizirten Pflanze wurde gütigst von den Herrn de la Rive Box und Dr. Tu. Wurth in Java ano'efertio-f. Diesen Herrn sao'e ich hierfür meinen herzlichen Daidv.

Die hinzugefügten Micro-Photographien wurden in sehr befriegen- der Weise nach meinen mikroskopischen Praepa raten und meiner Anweisung in dem Atelier der Firma LEurz in Berlin angefertigt.

Die mikroskopischen Zeichnungen wurden von mir mit Zeichen- C'amera von Abbe oder mit dem Zeichen-Ocular von Leitz her- gestellt.

Versuch N°. 109. 13 April 190(5. Eünfzehn sehr junge Saat- Ptläuzen von Eicus elastica, kaum 10 Centimeter hoch ; geimpft durch Bepinselung der linken-Blatthälfte (Unterseite), z. T. geritzt mit der Nadel; z.T. nicht geritzt. Als Im])fuiaterial wurde benutzt eine alte Agar-Reagenzröhren-Reincultur von Colletotrichum Klasticae Tassi , in welcher zahllose kräftige sichelförmige Conidien sicli in Conidienla- gern gebddet hatten. Die Pflanzen wurden sofort nach der Impfung ins Freie gestellt. Am 27 April hatten sich noch keine Infections- flecken gebildet; selbst mit der Lupe konnte ich noch keine kränk- lich verfärbte Stellen finden. Scheinbar hatte die Impfung also bei diesen nur ein paar Monate alten Pflänzchen kein Resultat gehabt.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. VY.

:v.)

Die von mir an diesem Datum (27 April) angestellte mikioskopi- solie Untersuchung zeigte jedocli das \'orkominen eiiiei' sehr großen Zahl der (;haraetcristischen, dunk('li)rauuen, haftscheihcn-äiinlichcn Chlamydo-Appressüiien . wie solche aueli in Keiiiculluren dieses Pilzes aufti'eten. Und es zeigte sich ferner, dass diese ilaftorgane der HIattoberfläche festani>:ed rückt waren, während aus diocn ( 'lila- mydosporen schon hyaline llaustorien ins HIattiiniere hineinge- druno-en waren. Diese llaustorien \vai(;n aber nur schi- weniü; in das Blattgewebe eingedrungen, und zwar häufig nur bis zu dui' Hälfte der obersten Kpidermiszcilen. üie zarten Conidieu dieses Pilzes waren, als diese mikroskopische Prüfung der BlattoberHäche ausgeführt wurde, schon fast alle ganz zu (jirunde gegangen und nur an einzelnen Stellen war der Zusamtnenhang der ('onidicn mit den daraus entstandenen C'hlamydo-Appresorien noch deutlich zu sehen.

Abbildung- 2.

Collelutrichion Ktasliccu; Tassi. Weitere Erklärung im Tekst. (Autor delin).

Tu dem vorlieo-enden Fall hat, allem Anschein nach, der inli- zirende PUz nur die Kraft die Cuticula zu perforiren und in das Zellinnere der Wirtspflanze sehr oberflächlich einzudringen. Es Avird hier aber, wie es scheint, das Pilz-IIaustoriuni in seinem wei- teren Wachstum vielleicht gehemmt durch eine in dei- inflzirteu

140 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

Wirtsprtauzciizelle schon anwesenden oder darin, in Folge des Ein- dringens der Pilzliyphe, entstehenden iinnumisirenden chemischen Wirkung.

In derartigen Fällen hemmt vermutlich das lebende Protoplasma die nur oberflächlich eingedrungene parasitische Pilzhvphe im wei- teren Wachstum durch neu entstandene chemische Bildungen und beugt der Ei'krankung der anfangs mit gutem Resultat vom Pilz angegriffenen Pflanze, so zu sagen durch „Naturheihuig", vor. Es ist ein Verdienst von Dr. Salmon ^) bei seinen Infectionsversuchen mit ,, biologischen" Arten von Enjslpheen zuerst auf derartige Fälle aufmerksam o-emacht zu haben.

Dr. Neger (in Ann. mycologici, II, 1904, p. 116) schlägt in einem Referat über Salmon's erwähnte Arbeit vor derartige „cases of sub-in f ect io n" mit dem Ausdruck ,,t eil weise" Infection anzudeuten.

Versuch N. 196. 30 Mai 1900 (Impfung einer Topfpflanze). In Purworedjo in der Provinz Kedu in Mittel-Java impfte ich am 30 Mai 1900 alle Blätter einer ungefähr i Meter hohen, kräfti- gen, gesund aussehenden To{)fpflanze von Firus elasticn Roxb. Die drei obersten Blätter wurden mit einer ausgeglühten iSadel auf der Unterseite der linken Blatthälfte vorsichtig ,, geritzt", die übrigen Blätter dieser Versuchpflanze wurden intact gelassen. Das Infecti- onsmaterial wurde auf ein sterilisirtes kleines Deckgläschen aufge- tragen und dasselbe auf die Unterseite der linken Blatthälfte gelegt und dann mit einer sterilisirten Pincette vorsichtig angedrückt, bis das vom Decko;las bedeckte Infectionsmaterial fest an dem l^latt haften blieb. Auch die anderen Blätter wurden in derselben Weise mit Reincultur-material geimpft, welches in einer Reagenz- rr)hre in Pflaumendecoct-agar gezogen war. Bei dieser Impfmethode hat der Nähragar den doppelten Nutzen, dass erstens das Impfma- terial (selbst bei Impfung im Freien) weniger leicht wie sonst aus- trocknet und zweitens, dass das Deckgläschen mit dem Impfmaterial (Conidien und Mycelfragmente) fest an dem Blatt anhaften bleibt. Die Bedeckung mit dem Deckgläschen hat den Nutzen, dass die verdunstende Oberfläche des Impfmateriales auf die Deckglasränder

') Salmon (Dr. E. S.), Oa specialisation uf parasitism in tlie Erysiphaceae (Beihefte Botan, Centralblatt XIV, 1903, p. 261—316). Salmon, On the stages of development reaclied by certain biologic forms of Erysipbe in cases of non-infcction (The new phy- tologist, London, IV, Nov. 1905, p. 217—222, 1 Plate. Diese Publication ist mir nur bekannt aus Referat von Cot ton in Botan. Ceutralbel. N°. 20, 1906, p. 532).

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 141

riuliicirt wird iiiul somit die Austrockniing des Iiiipfinaleiials weni- ger rasch wie oliiic solche Deeko-lashedeckmiij; statt tiiidct.

Kiiii weiterer Vorteil diesei' liiipriiietliode ist dei-. dass es nicht nur leicht ist auf eine einzige, o-aiiz bestiniinte Stelle (des HIattes zum Heispiel) das I mplniatei-ial aufzutragen, sondern dass es auch tagelang nach cler Impfung noch nuiglich ist, die geimpfte Hlatt- stelle sofort wieder zu linden. I''ür gewisse l''älle in welchen andere Impfmethoden keinen sicheren Anhalt ergeben darf das hier beschriebene Impfverfahren wohl em])f()hlen werden, besonders bei Infections- Versuchen mit Pilzen, welche nur sehr selten parasitisch auftreten, wie z. H. mit Co/lctofrir/i/nn ElaxUcae Tassi der fall zu sein scheint.

Dieses Tm[)verfahren wird hier später verkürzt immer als A(jar- Deck(/las-JiiipJ'mef/io(l(' angedeutet werden. h]s ist eine Moditicatioii des Tmpfverfahrens, wies z. J-5. Prof. Dr. Went (in W'akkfh und Wf.nt Ziekten van suikerriet) beschrieben hat, wobei die geimpfte Stelle entweder mit Fettbleistift angedeutet oder mit Staniol be- deckt wird und dem Infectionsmaterial einige Tropfen Ptlanmendc- coct oder aiulere sterile Nährh'isung hinzugefügt werden.

Am 14 -luni li){)0, also 1(5 Tage nach der Impfung, war das Resultat überzeugend und zwar Folgendes. Alle vier Blätter der Versuchspf^anze zeigten auf der Oberseite je einen + 2 Centi- meter breiten, grauen Blatttlecken, gerade dort, wo auf der ent- gegen gesetzten Unterseite des Blattes das Impfmaterial aufge- tragen worden war. Nur auf diesen kreisförmigen Stellen war das Gewebe grösstenteils oder ganz abgestorben und von einer hellen, grüngelblichen, absterbendenden Zone nmgeben. Drei der Blätter sassen noch an der Pflanze. Das vierte Blatt, welches morgens abgefallen war, wurde sofort nach dem Abfallen von mir für die mikroskopische Untersuchung benutzt. Das Resultat dieser Unter- suchung war folgejides: In der Mitte des Blattfleckens befanden sich einige kleine wulstf()rniige Erhebungen der F^pidermis, welche mit der Lupe betrachtet wie subepidermale, noch nicht durchge- brochene Conidienlager aussahen. Die mikroskopische Untersuchung lehrte jedoch, dass solches nicht der F'all war und dass diese kleinen kaum 1 Millimeter grossen Blattepidermiswärzchen mit getrocknetem Kautschuk gefüllt waren. Dieses war hier, wie es scheint, in Folge des chemischen Reizes der im Blattinneren wachsenden Pilzhyphen, stellenweise reichlich ausgeschieden worden. Am äusseren Rande des Blattfleckcns waren schon mit der Lupe zahlreiche punktförmige Conidienlager mit büschelig gestellten Borsten von Colletotrichum FAasticae Tassi sichtbar. ^Mikroskopisch waren diese Conidienlager

142 BOTANSICHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

mit den characteristischen falcaten Conidien denjenigen gleich, welche an der Unterseite des Blattes zur Impfung benutzt wor- den waren. Diese durch Impfung der Blattunterseite auf der Blatt- oberseite hervoro;ernfenen Conidieidau'er befanden sich ausschliesslich auf dem Hlattticcken, gerade gegenüber der Impfstelle und nicht auf dem iil)riuon Teil des Blattes. Das hier untersuchte Blatt war vor der Imi)tuny; nicht sreritzt" worden. Und fols-lich ist durch diesen Versuch erwiesen, dass (blletotric/iinu Elasticae Tassi bei für den Pilz besonders günstigen Umständen nicht nur als Wund])a- rasit, sondern aucli als ccliter B I a 1 1 [) a rasi t auftreten kann. Bei diesem Versuch wait'ii alle nicht geimpften Blatthälften von allen vier Blättern der \ ersuchspÜanze jV°. lüß vollständig gesund ge- blieben. Dagegen zeigte die geimpfte Hälfte von jedem dieser vier Blätter auf der Oberseite nur je eine einzige erkrankte Stelle und zwar nur dort, wo das Impfmate i'ial auf der Blattunterseite aufge- trao-en worden war.

Die Controllpflanzen waren ganz gesund geblieben.

Versuch N°. 216. 5 Juli 1906 {Impf ung von zwei Topf plau- zen). — Drei Blätter von Coffea arabica aus dem Versuchsgarten der Versuchsstation in Salatiga (Algemeen Proefstation) auf welchem sich auf grossen grauen, (z. T. von einem anderen Pilz verursach- ten,) Flecken zahlreiche Conidienlager von ('oUetrichum Elasücae Tassi fanden, wurden mir von Dr. Wikth freundlichst am 13 Juni 1906 aus Salatiga nach Purworedjo zugeschickt. Dort wur- den von mir von diesen Colletotrichum-Conidien sofort Reincultu- ren in Pflaumendecoct hero-estellt und nachher in Ao-ar-Piiaumen- decoct in Reagenzröhren übei'geimpft. Mycelstückchen und Coni- dienlagern dieser Reincultur wurden nach der Agar-Deckglasmethode auf zwei kräftige, gesunde, junge Topfpflanzen A und B von Ficus elastica von mir am 5 -luli 11)00 geimpft und immer nur auf eine (linke) Blatthälfte und zwar nur die Unterseite einiger mit sterilisirter Nadel fein geritzten Stellen \c)\\ umcefähr 1 cm. Durch messer.

Durch meine Reise nach Europa musste dieser Versuch N°. 2 10 abgebrochen werden. Die beiden Versuchspflanzen wurden aber, sofort nach Unterbrechung des Versuches, in Alcohol conservirt und später mikroskopisch untersucht. Die hier im Kgl. Bot. Museum in Dahlem von mir vorgenommene mikroskopische Untersuchung ergab folgende Resultate.

Pflanze 216 x\ (Resultat am 9 JuH 1900, vier Tage nach der Impfung): Alle vier geimpften Blätter zeigten auf der Oberseite gerade

BOTANISCHE U UNTERSUCHUNGEN, U.S.W,

143

dort, wo iinterseits geimpft wui'de, iiud y.w.w nur dort, ein oder zwei kr;iid-:li(:hc grau -weisse l^'lecl^eu. Mil der Ijipc kninilr iii.iii darMui" /aJilreiclie gelblicJigrau-weisse pmikHoiiiiige W'iirzclicn x'licii. Diese zeigten sicii biü iiiikroskopis(;lier Uiitcrsiicliiing gimz zii.>iiiiiiii(ii- gesetzt ans Coiiidiciimasseii von livalincn, ein- l)i> niclir-zelligcn . siclicl- tormigen (-onidicii, wclclic in l*'orni, (jrcisse iiiid l'iiihc dfujiMiigcn von (\)llcU)lnclniiii /'J/ax/icac Tassi iihnlicli sahen, jcdocli Icldh ii in denselben (be l'iir (besen INI/, sonst cliai'actci'istisclicn m'Iiw ;iivin Horsten. Nui- anf einem dw Inl'ection.slleeken fand sich eine (liiippe seliwarzer, borstiger Conidieidager, wie sie fiir (be vmv liii|)tnng benutzte Fruehtform dieses Pilzes eharaeteristiseh sind.

Die C'Ontrollpflanzen nnd ebenfalls alle nicht geimpften \\\\\\\- hidften der obenbesehriebenen Versuelisptlanzen sind ge.^nml ge- bliehen.

Während bei der einen dei- zwei in diesem Versuch .\°. ::21ü intizirten Topfpflanzen in alU-n Impfstellen stai'ke Fid'ection aufge- treten war, zeigte am 13 -lidi lUOb die zweite der geimpften Pflanzen von FicKs eldstka (21GB) nui- auf einem einzigen Platt einen kleinen Tnfeetionstleoken. Alle anderen geimpften Stellen dieser zweiten Pflanze 3 IG P hatten keine makroskopiseh siehthare Tnfection

Abbildung- 3.

:uUctolricni(m FJasticoe Tassi. Weitere Erklärung im Tekst. (Original).

144 BOTANISCHE UNTERSUCHUiNGEN, U. S. W.

liervürgcrufeii , obgleich für die beiden gleichzeitig geimpften Ver- suchspfinnzen dasselbe Reincultur-Impfmaterial benutzt worden war. Die mikroskopische Untersuchung des erwähnten Blatttleckens von Pflanze 21 G \^ und z\v;ii- der Blatt-Oberseite ergab Folgendes: Im Innern waren die Zellen des Blattgewebes stark von Mycel dnrch- wnchert, welches in den iUteren liyphen dunkel gefärbt und septirt war. Stellenweise fanden sich junge plectenchymatische llyplien- knäuel und in der Nähe der J^lattoberseite zeigten sich schwarz- wandige, kleine Fy kniden mit parallel stehenden, cylindrischen, hyalinen Conidienträgern und Jioch sehr jungen, acrogen, einzeln gebildeten Conidien-Anlagen-. Leider waren die entstandenen Fykni- den alle noch zu jung um über ihre systematische Stelle ein Urteil abgeben zu kc'innen. Es befanden sich auf dem einzigen oben erwähn- ten Infectionsflecken keine offenen Conidienlager, weder von Colle- totndiKiii noch von Septogloeum.

Versuch 218. 5 Juli 1906 geimpft wurde eine Topfpflanze von Ficus elastica. Geimpft sind alle Blätter, jedoch nur eine Stelle auf dei' Unterseite der linken Blatthälfte von jedem Blatt und mitdem- selben Impfmaterial wie zum Versuch .210 benutzt worden war, nämlich Mvcelstücke und Conidienlager aus Agar Nähragar-Rein- culturen Colletotrichum Elastkae Tassi in Pi-obirröhrchen von den mir aus Salatiga von Dr. Würth zugeschickten , oben erwähnten Blät- tern von Coffea aralnca stammend. Alle Impfstellen wurden geritzt.

Resultat am 8 Juli, also 3 Tage nach Impfung schon deutlich. Alle G Impfstellen weisen deutliche Infection auf, indem der Kreis auf jeder Blattoberseite, gerade dort wo unterseits geimpft worden war, dunkelschwärzliche Verfärbung zeigt, während mit der Lupe auf der Blattoberseite, gerade dort, wo unterseits geimpft Avorden war, schon viele borstige Conidienlager zu sehen sind. Mikrosko- pisch sind diese den Conidienlagern von Cotletotrichim Elasticae Tassi morphologisch ganz gleich. Die nicht infizirten Blatthälften untl auch die ungeimpft gelassen Blätter der Versuchspflanze, sowie alle ungeim})ft gebliebenen Controll- Versuchspflanzen zeigten ma- kroskopisch keine Infection.

Es wurden von der Versuchspflanze noch mikroskopisch unter- sucht (und conservirt) Oberflächeschnitte der Blattoberseite-Flecken (Taf, XI, Fig. 15) und zwar von einem noch an der Pflanze sitzenden geimpften Blatt sowie, von einem in der Nacht von 7 auf 8 Juli abgefallenen, stark erkrankten Blatt. Dieses Blatt war, mit Aus- nahme des Infectionfleckens, schön grün geblieben. Die Conidien- lager auf den abgefallenen Blatt waren weiter entwickelt wie bei

BOTiVNISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 145

den noc.li <iii der l^tlaii/,0 festsitzende ii lilätteni. Viele dei' liorsteii der Couidienlager auf Kitztgeimniiteii l^Iütteni wnreu iiodi nielit diireli die b^piderniis durohgebroclieii.

II(')chst interessant war, dass sicli in dem Tnfectionsfleckeii auf der Blatt-Oberseite von Versuchs- PHanze N". 218 zwisclien den horstenreielien Conidienlagern von (o//etotric/iuiii l']l(iHlicac auch /aiih-eiclie siil)e})iderniale, und z.T. sciion durchgebrocliene Coni- dienlager fan(k^n, welche vollstiindig borstenh)S waren und livaline, sichelfc'irniig gekrüninitc, durch I 3 (Querwände septirte (yonidien bildeten. Diese borstenloseii, auch im lebenden Blaitgewebe des Fi(Mis-J?lattes o-ebildeten Conidien und ('oiiidienlasjcr zeicjrten den- selben Bau, Form und Farbe, wie die in dcun Infectionsversuch N°. 21 C A (vergl. liieroben) aus den Infectionstlecken des Ficus- Blat- tes hervorgebrochenen /S(?/;/oy/oe<!^»?-Conidienlager. Nur waren die hier entstandenen Couidienlager von Sepior/Ioeiüii geringer in Anzahl und vielleicht durch geringeres Alter, au(;h gerinü;er in Durchines- ser wie bei der A'ersuchsptlanze 216 A. Sonst wai-en die Sepfo- y/w^//'/>/-Fruchtk(')rper von den beiden VersuchspHanzen N°. 21() A und N°, 218 so vollkommen gleich, dass dieselben bei(h' als iden- tisch und beide zu dem bisher noch nie beschriebenen, und bisher wedei' für Fums elastica noch auch für Coffea bekannten Sepfogloeinn Klasiicae Koord. gehörig beti'achtet werden können.

Die bei dem Infectionsversuch N°. 216 B erhaltenen jungen l\kniden wurden hier bei der Versuchsptlanze N°. 218 nicht be- obachtet.

Wenn wir die Resultate der Impfversuche 196, 216 A, 216 1^ und 218 zusammenfassen, dann ergiebt sich Folgendes.

1) In Versuch N°. 196, wo die für die Impfung benutzte Rein- culturen von Colletotrichum F^lasticae Tassi von Blättern Ficus elastica staunnten , wurden auf den künstlich hervorgebrachten Infec- tionstlecken ausschliesslich borstenreiche Couidienlager mit einzel- ligen, sichelförmigen Conidien von CoUetotrichnn Flasticae Tassi her- vorgebracht, aber keine Sepfogloeum-Yv\\.ch\ko\:^QY und auch keine Pykniden (Tafel XI, Figur 16).

2) In den Versuchen 21 6 A, 216 B und 218 stannnte ilas für Impfung benutzte Reincultur-material von l)orsten reichen Conidien- lagern von Colletotriclnim Elasticae von Blättern von Coffea arahica. Die hier erzielten Infectionsresultate waren: 1) für N°. 216 k Sep- togloeum Flasticae Koord, aber keine Borstenlager und auch keine Pykniden; 2) für N°. 216 B nur einige (bisher noch nicht reif ge- sehene) subepidermale Pykniden, aber keine Septogloewn- und auch kein Colletotrichum-'^ x\w\\\\:öx^^y; 3) für N°. 218 zahlreiche borsten-

Verliand. Kon. Akad. v. Wetensch. (26 Sectie.) Dl. Xllf. N°. 4. D 10

UC) BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S. W.

reiche Conidienlager (Tafel XI, Figur 15) von dem mii- aus Salatiga von l)r. WruTii (siehe oben) anf Blättern von Coflea arahicn gefundenen imd V\\y die Impfung benutzten CoUetoiricIniiii Elastkae , ausserdem aber auch borstenlose Conidienlager von Seplo- gloeinu Elasticae.

Folo;licli wurden auf zwei von den drei mit dem anf Coffea vorkommenden Colletotrichum Elasticae geimpften Ficns- Pflanzen Conidienlager von Sepiogloei/w Elosticae erzeugt, wälireiul sowohl in dem Lebend-Infectionsversucl) 100. wie in zahlreichen auf abge- schnittenen Hlattei'ii von mir ansgefiUirten Impfungen mit Reincul- turen von Colletotrichum Elasticae, nie Septof/loetnn, und immer nur die für Coli. Elasticae characteristischen borstenreiclien Conidien- lager mit immer einzelligen, sichelförmigen Conidien erzielt wurden, wenn dabei die für Reincnltur benutzten Conidien von Coli. Elas- ticae von Ficus elastica genommen wurden.

Es scheint mir nicht ausgeschlossen, dass die abweichenden In- fectionsresultate, welche mit dem von Dr. Wurth auf Coffea arahica entdeckten* und von ihm (sowie auch später von mir) mit Colleto- trichmi Elasticae ide\\t[i\c\Yten Pilz wahrscheinlich darum abweichen, weil Ol'. Würth's Colletotrichum Elasticae von Coff'ea arahica viel- leicht durch Wiederholung meiner Infectionsversuche sich später als spezifisch verschieden erweisen wird von dem Coli. Elasticae Tassi (=^ Zimmermann) von Ficus elastica.

Es ist also möglich, dass Septor/loeum Elasticae überhaupt nicht in den Entwickluno-skreis von Colletotrichum Elasticae gehört.

Nur spätere Infections-Versuche mit Reinculturen können hier entscheiden.

Als ich diese Erfolge mit dem Coff^ea bewohnenden Colletotrichum Elasticae in Java erzielte, mussten meine Versuche durch Abreise nach Europa abgebrochen werden. I'nd einige hier, in Europa, von mir mit alten, aus Java mitgebrachten Reinculturen von Coli. Elasticae angestellte Versuche zeigten , dass dieselben nicht mehr genügend lebenskräftig waren um. auf lebenden, noch an der Pflanzen sitzenden Rlättern von Ficus elastica Infectionsflecken mit ausu'ebildeten Coni- dienlagern zu erzeugen. Dieselben wurden in Europa luu- auf den schon abgestorbenen Blättern, nicht aber auf lebenden Blättei'u erzielt. Und hier (in Europa) wurden auch nach wiederholter, Monate lang fortgesetzter Ueberimpfung immer nur borstenreiche Conidienlager von Coli. Elasticae und kein Septo(/loeum von mir erhalten, wenn bei der Impfung ausgegangen wurde von Rein- culturen, welche von Ficus elastica stammten.

Kehren wir nach diesen Betrachtungen zu unserem Infections-

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 147

vei'siu'li 21 S /,uriu;k, (liiiiii sclun wir, dass diircli die hier mit Keiii- cnltiir iiusget'ilhrto Inipt'iuig N°. .218 erwiesen ist, dass die von Dr. Tii. VVuirrii auf (o/fer/ ardhicd in Mittel-Juvu entdeckte nnd vorläntig mit dullclo/richuiii Hlasticae Zimm. (=- 'rAssi) identitizirü; l'ilzspeeies auf Fictif^ ehmticd ü hertragen wenhni (Tafel XT, h'ig. 15) und hier als Wund-Parasit auftreten kann . wenn dafür ij;es()rij;t wird, dass die h]iit\vi(;kluiigsl)edingungx'n fiir den l'ilz hesoiiders »•ünstio; sind.

Die ('ontrollpHtm/cn der Vei-suehes N°. 21 S waren alle gesund gebliehen. Auch die nicht geimpften Blatthälften d(;r geimpften Versuehs])f1anze waren grün und oiine Flecken und mvcelfrei gehlieben, wi^ihrend das Hlattgewebe der Impfkreise, sowie der Umgebung dieser Kreise sehr stark von Mycel durchwuchert war.

Die Hes{^hreibung und Abbildung der bei diesem Versuch N°. 2 LS erzielten Conidienlager von Sepfof/Ioeum FAasticae folgt hiei- wei- ter unten.

Difectionsversiich N°. 270: 5 .Januar 1007 wurden in Dahlem in einem Gewiichshaus des Kgl. Bot. (larten mittelst Pulverisator mit Conidien von (■olleiotric/ium Elasücae Tassi von l'icus elastica drei ungefähr 15 c.m. hohe SaatpÜanzen von Picus elastica und ein Steckling von 0.5 JVl. Höhe geimpft.

15 Januar 1907: Keine Infectionstlecken gebildet. PHan/e soweit macroskopisch sichtbar, gesund geblieben.

20 März: Auf zwei in der Zwischenzeit abgefallenen blättern haben sich, nachdem diese Blätter schon vollständig abgestorben sind, zahlreiche borstige Conidienlager (mit reifen Conidien) von Colletotrichum Elasticae Tassi gebildet. Jedoch die nocli an der Pflanze sitzenden Blätter sind scheinbar gesund geblieben. Die micros- kopische Untersuchung dieser grünen, fleckenlosen Blätter ergiebt im Innern kein Mvcel. Dagegen finden sich die früher beschrie- benen Chlamvdo-Appressorien von C. Elastkne Tassi in ziendich grosser' Anzahl, sowohl aut der Oberseite, wie auch auf der Unter- seite dieser Blätter. ^ Die ControllpÜanzen sind gesund gel)liel)en und zeigen auch keine der erwähnten Haftorgane.

lieber Infection eines abgeschnittenen Blattes

von F i c u s elastica.

Fjine toxische Wirkung der in dem in § 1 erwähnten Fall in das lebende, abgeschnittene Blatt eindringenden Hvphen von

D 10*

148 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Colletotrichum Elasticae Tasst konnte icli in verschiedenen Blatt- qneischnitten deutlich beobachten. Nicht nur die von dem Mvcel perfoi'irten Palisaden-Parenchyuizellen, sondern sogar auch die hier uninittell)nr angrenzenden, aber noch nicht vom Mvcel erreichten Parenchvmzellen , zeigten schon deutliche Anfänge einer Hräunung und Abtötung des |)r()to|)lasmatischen Inhaltes, während die in grösserer Entfernung von dem eindringenden Mycel gelegenen Blattgewebszellen noch keine Spur einer derartigen Schädigung zeigten. Derartige toxische Wiikung war bisher zwar für eine Anzahl parasitischer Pilze, aber für das hier besprochenen Colleto- trichum noch nicht bekannt. Höchst wahrscheiidich wird die ange- deutete toxische Wirkung dadurch verursacht, dass gewisse für das Protoplasma der Nährpflanze schädliche chemische Substanzen aus der Zelle, in welchem das Mycel eingedrungen ist, in die angren- zenden, noch niycel-freien Blattparenchynizellen diffundieren, welche in Folge dessen erkranken, sich bräunen und absterben.

Krkliiniii«; i\vv Al)hil(lim«;('ii von (lollclolricliiiiii

h]|;isli('iie Tassi.

(Für die (h-ösficn der Figuren ■wird liinijeimcsen auf die M acDsmngahen im Text).

KrkiJinmg von T c .\ t a h I) i I d u ii ir 1 (Seite 1 -28).

Fig. I. ()})er;iiisic'ht einer auf lebendem l^latt von Ficus elastica , unter Zusntz von Nährh'isung (PHauniendecoet) gekeimtcMi Conidie.

Die ('onidie hat zwei (mit Eosin gefärbte) Keiinscldäuelie ge- l)ildef, wovon der eine eine Chlamydo-Appressorie (IJaftsclieibe) liervorgebraelit liiit, welche sich der Hlattobcrfläche fest ani^ele"'! hat.

Fig. 3, 3, \. Drei auf demselben Blatt (bei einem Infections- versnch) ansgekeimte Conidien; jede Conidie hat einen kurzen Keimschlauch und am Fnde desselben eine Chlamydo-appressorie gebildet.

Fig. 5. Oberaiisicht auf einige auf dem sub I erwähnten Blatt gebildeten Chlamydo-Appressorien. Die Conidien und die zarten Keim- schläuche, aus welchen diese Dauer-Appressorien hervorgegangen sind, sind hier und auch in Fig. 0 7 bereits verschwunden; nur die dickwandigen, dem Blatte fest angepressten Haftscheiben sind übrig geblieben. Der Keimporus fällt als heller Fleck auf.

Fig. (). Oberansicht einer Chlamydo-x\})pressorie, "welche sich gerade auf dei- Grenze von di'ei Epidermiszellen festgehaftet hat und zwei Keimporen besitzt.

Fig. 7. Obei'ansicht von zwei Epidermiszellen auf welchem sich Chlamydo-Appressorien festgeheftet haben.

150 BÜTAiNlSCJIE UNTEHSUUJIUNGEN, U.S.W,

l']rk.lariiiig von 'l'e x t a I) I) i 1 d u ii g 3 (Seite 143).

i^'igur 10. IMioto einer eilolgreicli mit Heineultui- von Colleto- triclmm Elasticae Tassi von mir iiitizirten TopfpUanze von Ficus elastica bei dem Versuch N°. 2 10. Die photogratische Aufnahme wurde in Purworedjo in entgegenkommendster Weise von Heri-n Dr. Tu. WiRTH und Herrn De ia Rive Box ansiefertiiit.

Figur 13. Sklerotienartige Bildungen und sehr alte borstentra- gende Conidienlager von Colletotrichum Elasticae Tassi in einer sechs Monate alten Reincultur in Pflaumen decoct-Aear.

Fig. 14. AA'ie Fig. 13 aber etwas stärker vergrössert.

Fig. 15. Teil einer sklerotienartigen Bildung und eines Coni- dienlagei*s aus der Figur 13.

Erklärung von T e x t a 1) b i 1 d u n g 2 (Seite 139).

Fig. 16. Habitus des Pilzes auf einem Blattstück von Ficus elastica.

Fig. 17. Habitus des Pilzes auf einem Blatt(|uerschnitt von Ficus elastica.

Fig. 18. Ein sehr altes Conidienlager auf einem Ficus-Blatt;

Oberflächenansicht. In Wasser beobachtet. Die schwarzen Borsten

hier auffallend, weil die Conidien durch das Wasser weggespiUt sind.

Fig. 19. Ein gleiches Conidienlager wie Fig. 18. aber nach 2 X 24 Stunden Aufenthalt in sehr feuchter Luft; auch im auf- fallenden Licht von oben gesehen, jedoch trocken (ohne Wasser) beobachtet. Die Zwischenräume zwischen den Borsten sind fast vollständig ausgefüllt durch die zahllosen Conidien. Und in 4^olge dessen sieht man hier nur eine blassgelbliche Kugel, aus welcher die schwarzen Spitzen der längsten Borsten hervorragen.

Fig. 20. Borste mit einigen am Fuss derselben sitzenden Conidienträgern und mit jungen und abgeworfenen reifen Conidien.

BOTANISCHE UNTEWSUCJilUNGKN, U.S. VV. 151

V'vj:. 2 1. I^orstc mit K 0 11 (liii'cii.siclitiu; «jfoinacht. Die C)uev-

j^ Q«^iiia>-iit. i'n^ VY,i

wände gut siciithüi-

Fig. 32. Keife Coiiidion. l^inivs (>l)eii eine abweicliiiidc und uiitcii die ge\V(')lnilielie lM)ini. Oeltröpfeheii im liincni siclithar.

Fig. 28 25. Couidien-Keiiuiingen in Nährlösung auf Ohjeet- trägei". In iMg. 25 sind zwei C]ilaniydos})oren gel)i!det.

Fig. 2(). Cldaniydosporen in Nährlösung auf OI)jceträger gel)ihlet. Der Zellinhalt dei- lly})he ist nicht gezeichnet.

Frkhirung von Ta f c 1 XI.

Figur 13. Micj-ophotographie. CoUelotrkliKm Elaislicae 'I'assi. ConidioL>'ene Reincultur N°. 2046' in Pflaumendecüct-Nährlösunij; auf OI)jectträger, gezüchtet aus Conidien von Conidienlagern von Blät- tern von Coffea arahiva (aus Salatiga leg. Dr. Tu. Wi inii). Aus- gesät am 10. VT. li)ÜG; conservirt am s. Vll. I<)()0. Chhunydo- sporenbildung in der Mitte des Hildes deutlieh, im Inneren vieler Hyplien sieht man zahlreiche grosse Oeltropfen , welche wie Fndo- sporen-ähnliclie Bildungen aussehen, jedoch nur aus Oel hestehen. Photographirt mit Leitz Ohjectiv G, Ocular 2.

Fig. 14. Microphotogra|)hie eines Conidienlagers von Colletotri- chum Elasticae Tassi auf todtem Blatt von Ficus Vogelii Miq. Tu dem Photo sind auch die zarten sichelförmigen Conidien sichtbar. Photogi'aphirt mit Leitz Ocular 3, Objectiv. 4.

I*'ig. 15. Microphotographie. Resultat eines erfolgreichen Infec- tions-Versuches N°. 2 IS« von Culletotric/ium Elasticae Tassi. Coni- diogene Reincultur dieses Pilzes gezüchtet aus Conidienlagern , welche von Di'. Tu. Wuhth auf Blattfiecken von Coffea arabica in Salatiga gesammelt worden waren, geimpft mit Agar-Deckglas- Methode auf kräftige Topfpflanze von Ficm elaisüca in Purworedjo (Java). Der Photo stelt einen OberÜächenschnitt dar von der Blatt- Oberseite gerade oberhalb einer Stelle, wo auf der Unterseite, drei Tage vor der Conservirung des Praeparates, das erwähnte conidi- ogene Reinculturmaterial aufgetragen worden war. jMan sieht zahl- reiche borstenreiche Conidienlagern von CoUetotrichum Elasticae, wovon die meisten noch jung, einige schon fast erwachsen sind. Photographirt mit Leitz Obj. 0, Ocular 1.

152 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

Figur. 16. Microph()togra])hie. Colletotrichum Elasticae Tassi. Resultat des ertblgreicheu Infectious-Versuches N°. lÜü, erhalteu aui 14 Juni 11)00 bei einer Topfptianze von Flcus clnstica, wovon die Blätter am 30 ^lai 11)06 auf der Unterseite mit Deckglas-Impf- methode mit einer Reincultur geimpft wurden, welche von mir gezüchtet worden war aus Conidieidagern faulender Blätter von jungen Saatpflanzen von Ficus elastica aus den Anpflanzungen bei Loano (Kedoe, Java). Der Photo zeigt zahlreiche junge und erwach- sene Conidienlagcr auf einem Oberflächenschnitt, welcher dort abgeschnitten wurde, wo auf der Unterseite am 30 Mai das Impfmaterial auf getragen worden Avai'. Die im microskopischen Praeparat gut sichtbaren, neu gebildeten, sichelförmigen Conidien siud in dem Photo nur sehr undeutlich zu sehen. Photographirt mit Leitz Ocul. 0; Obj. 6.

KgL Botau. Garten und Museum in Dahlem (b. Berlin) Mai iü07.

S. H. K.

S.H. Koordcrs. BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN.

TA F. XL

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13.

14.

15.

Autor dwexU-

jVicrojDfwto^raphle^ v LsUz f Berlin. )

W.RHAND. KON. .-VKAD. v. WETEN SC^H. ( 2? Seche) DLXIII .

HeUotypiS', VcuvLeer.Amiseer>icun,.

AUS eil MIT IM.

ÜHER BAU UM) ENTWICKLUNG EINER IN .I.W A AlT

EICUS ELASTICA VORKOM MENDEN,

mSHER UNRESCHRTEHENEN AWY VON DIPLODIA.

Die hier beschriebene iSpecies Diplodia IVurlldi ist von mir be- nannt nach Dr. Tn. Wt-rth, Vorstand der nivcoloürischen Abteihiiiji der allgemeinen landwirthscluiftlicheii ^^;rsuchstation (^ Algemccii Proefstation) in Salatiga in Java, der mir während meiner in Purworedjo A^^y Provinz Kedoe im Jahre 19Ü4 I9ü(i angestellten mvcolou;ischen Untersnclunm'en in liebenswürdijJfster Weise wieder- holt mit Literatur und Auskunft behülflich gewesen ist.

Diagnose. DiplodKi IViirlliii Koord. n. spec. Pvcnidiis sparsis v. gregariis, hinc inde contluentibus, subcutaneis v. hypo- phvllis V. epi[)hyllis, dein erumpentibus, subglobosis, circiter 1 50 250// diam. , atris , contextu |)lectenchvmaticü fuligineo; conidiis ovato-oblongis v. oblongis v. ovatis, utrincpie rotundatis, diu con- tinuis, hyalino farctis (macrophouioideis), tandem niedio 1-septatis. ad se})tum non constrictis, atro-fuligineis 22 30 X L2 18/^: conidiophoris brevissimis v. 4 lO/w- longis: parapliysibus s(d)ela- vato-tilifoi'mibus, 50 (50 /x longis.

Vorkommen und geogr. Verbreitung. In Alittel- Java in der Provinz Kedoe bei Loano, Purworedjo, etc. auf Ficus elastica vom mir im Jahre 1905 1006 gesammelt, sowohl in Kinde abgestorbener oder absterbender Zweige, wie auch todten und ab- sterbenden Rlättern, ebenfalls aber nur selten, als ^A nndparasit . in stark beschädigten Stengel- und Blattteilen. Der Pilz tritt auf todten Pflanzenteilen häutig auf in Gesellschaft von Neozimmermannia

J54 liOl AMSCJIK UN'J'KH.SLCÜLNGEN, U.S. W.

FJaniicüc KooKD. sowie von (olletotrif/nDii J'J/a-'slicac Tassj. Jedoch sowohl durch Reincultureii . wie diircli liitectioiisversuche habe ich mit Sicherlieit feststellen köimcii, dass diese Diplodia nicht in den Entwicklungskreis von Neozimwermaimia gehört und dieselbe auch nichts zu thun li:it mit dem genannten CoUetotrichuiu.

Das Vorkommen von der Gattung Diplodia auf Ficu-'i alaistica ist zuerst erwähnt von Dr. L. Zehntntr ^) auf Grund einer Beobach- tung von Dr. Tu. AVurth. Die sich darauf lieziehende Mitteilung von Dr. Zehntner lasse ich liier (aus dem holländischen frei über- setzt) folgen:

„Die Krankheit wird in diesem Fall wahrscheinlich verursacht durch einen Pilz, der in der Rinde wucherte und welcher, als der abgeschnittene Zweig austrocknete, unter der Epidermis der Rinde zahlreiche Pykniden bildete, welche denjenigen der Gattung Diplo- dia sehr ähnlich aussahen. Diese Krankheit verdient gewiss genauer untersucht zu werden" (Zehntnir 1. c. ]). 30).

Es liegt eine Beschreibung dieser von Dr. AA'irth entdeckten Diplodia noch nicht vor. Indessen vermute ich, dass diese Art wohl identisch sein wird mit der hier von mir beschriebenen Dijilodia JFurlliii. Und zwar desshalb weil ich wiederholt immer nur eine einzige, allerdings stark variirende Species (nändich Diplodia iri/rfliii) beobachtete, Avährend die von Di'. AVurth in Salatiga untersuchten von Dr. Zehntner 1. c. erwähnten Diplodia-VvVic\\i- körper sich auf Eicus-Zweigen gebildet hatten, welche in denselben Kautschukbaum-Anpflanzungen der Provinz Kedoe in Mittel-Java von mir eino;esammelt und nach Salatitja abs-eschickt worden waren, wo ich mehi" als zwei Jahre Beobachtungen über Diplodia \A'urthii machte.

Reincultur aus Conidien. Die in Nährlösung (PHau- mendecoct) ausgesäten reifen, braunen, zweizeiligen Conidien keimen sehr rasch. Und schon nach G 7 Stunden sind kleine Mycelien gebildet. Innerhalb 3 X 24 Stunden erhielt ich gut ausgebildete Pykniden mit jungen Conidien.

Die Keimunu; der Conidien erfolo;t «gewöhnlich in der Weise, dass nur aus einer Seite ein dickei', häufig sofort reich verzweigter, hyaliner, septirter nnd nicht selten Torula-ähnlich geschwollener Keimschlauch hervortritt. Die später erscheinenden Mycelverweigun- gen sind aber, soweit meine Beobachtungen reichen, nie 'rorula-artig geschwollen. Die äusseren Zell wände der Keimschläuche zeigen

') Dr. Zehntner iu Bulletin N". van liet Algemeen i'i-oeistatiun te Salatiga, Malaug (Java) 1905.

BOTANISCHE liNTER«lJCHUNHEN, U.S. VV.

l.-).-.

schon kurze Zeit luicli ilirei' AusMIdiin^- eine L-niiic bis scliwiir/- üTJUic odci' Ijriimilicho F;irl)e. Aiiastoiiioscii der M vcelverzweii^uiiLCcii treten liiiuliLi; anf. Clilanivdosporen wurden l)ei Aussaat auf Hlalt und auf (jllas nicht i>;el)ihU't. I'^iiic aiuieic IViicIit loi in al- die u('- seldossenen Coniclienlxdiälter wunh; nicht hcoWaclitet. Audi IkIcii- artige Sjjrossuugen uiul zci'streute ('()iiidieid)il(lun<2;eii Iralcn in (Kmi ('ulturen nie auf. liei h^utwiekluni»; in nührstoft'ai'nier Jjiisimg anf Ciihis zeigten die Keiinschliiuelie niid (his (laiini> hervorgegangene Myeel den erwälinten Toruki-ähnlielien Han nnr in >tlir geringem

Al^bikluii"- 4.

Uiplinli(( Wurflni KooHi). Weitere Erklärung im Text. (Autor delin).

Maasse oder das Mycel zeigte hier überhaupt keine toiuienartige Anschwellungen.

Es verdient hier l)emerkt zu werden, dass in den Keincidturen, gerade Avie solches auf der Nährpßanze von mir beobachtet Avorden ist, auch in den Reinculturen in Nährlösung auf (rhis. die Coni- dienträger und die jungen Conidien längere Zeit vor der Anlage der Paraphvsen gebildet werden.

Die auf Glas in Nährlösun«; aus Conidien gezüchteten Pxkniden zeigten am Scheitel in einigen Fällen schwache llaarbildung. Die Haare waren grau, dümi und 150 /x lang. Diese Beobachtung be- zieht sich blos auf eine nur drei Tage alten Reincultur und folg-

15() BOTANISCHE UNTEHSUCllUNGEN, U. S. VV.

lieh nur iiuf P\kni(ltMi, welclie kaiiiii niohr als einen Tai»" alt waren. Denn aueh in den günstigsten Cultnrbedingungen scheinen die Pvkniden erst nach 2 X ^^ Stunden gebildet zu werden. Die vielleiclit in(')gliche weitere, üp])igere Ausbildung dieses Ilaarschopfes wurde in Keincultur noch nicht näher untersucht.

In den bei starkem Lichtniangel, unter Blechdeckeln gezüchtetem Objectträger-Reinculturen war die Bildung der Pvkniden auffallend geringer als bei den im Licht , unter Glas-Glocken angesetzten Ob- jectträger-Culturen. Es wurden jedoch keine specielle vergleichende Versuche gemacht, um festzustellen, ob die Fructitication bei Dip/odia Vi/rt/iii auch bei vollkommnem Lichtabschluss noch stattfinden kann.

I n f e c t i o n s v e r s u c h c m i t C o n i d i e n . Versucli i\'°. 78. II) XTI 19U5. Ein abgeschnittenes, erwachsenes, lebendes, durch Abwaschen gereinigtes, aber nicht sterilisirtes Blatt einer jungen Pflanze von Ficus ehistica wurde auf feucht gehaltenes Pliesspapier in eine Petrischale gelegt und zwar die Blattunterseite nach oben gekehrt. Tu drei Tmpfkreise der liid^en Blatthälfte wurden am 11) Dec. 1905 (auf Blattunterseite) einige microsko])isch controlirte reife Conidien von ßip/odin IFurfliii unter Zusatz von Nährlösung aufgetragen. Die für die Impfung benutzten Conidien waren im auffallenden Licht schwarz, im durchfallenden Licht dunkell)raun oder gelbbraun und alle zweizeilig. Dieselben wurden von mir den schwar- zen Diplodia-Sporenranken eines Ficus elastica-I^lattes entiunnmen.

Re-si'lfaf am 23 Dec. 1905, also 4 Tage na(;h der Lnpfung folgendes: Das Blatt zeigt in den Lnpfkreisen kränklich-gelbliche oder blass bräunliche Verfärbungen, ist jedoch ausserhalb der Ln})f- kreise noch ganz schön grün geblieben. Die miki-oskopische Prü- fung der Lnpfkreise ergiebt, dass die meisten Conidien gekeimt sind, und Keimschläuche gebildet haben, welche durch die Spalt- (iffnungen ins Blattinnere gedrungen sind. Dabei zeigt sich, dass der Pilz häutig, bevor er in das Blattinnere eindringt, in und vor der Spaltöffnung durch reichliche Verzweigung und Bräunung dei' Mycelwände pfropfenartig die S})altöffnungen verschliessende gelblichbraune Mycelklümpchen bildet , ähnlich wie solche von anderen Porschern (u. k. von Went) bei einigen anderen Pilzarten gefunden worden sind. Echte Chlamydo-Appressorien wurden hier nie gebildet. Und der Pilz drang ausschliesslich durch die Spalt- öffnungen in das Lmere des Blattes ein. Dort, wo dieses der Fall war, zeigten die vom Mvcel erreichten Zellen des Bhitt^j'ewebes eine bräunliche Verfärbung.

BOTANISCHE ÖNTRRSUCHUNriKN, U. S. VV. 17)7

ReHiiUal am 4 I L!JO<) (also etwa 2 U'oclicn iiiicli der Tiiipfiiiif): Diis ganze Blatt ist schwarz abgestorben; und im Iniicivn rilxrall vom characteristiselien dunkel grauen, rciehl ich scpiiit(Mi .\l\ccl duivli- wuchert. Sowohl nuf der linken, wie auf der ivclitcn. nidit mii Diplodiii geinii)ften, aber iincli hier iibcr;ill im limcrii \(>ii dem I)ipl()(li;t-Mveel durcliw iiclierten iilnttliiilfte, und micli ;iid dem Mittelnerv bclinden sich zulhreichc Pykiiidcn \oii Di/ilodia ll'uilli'i'i. Versehiedcnc dicsei- Pyknideji würde miin, wenn iii:iii iinv knt- wicklnng nicht weitei- verfolgte ITir Mdcrojj/iduN/ h;dltii, weil ;dlc Conidien, auch (Ue aus (Umu Osiiohini hciNorgehciidcii weissen ('onidienranken alle eiiizelbg, hyalin und mein- als I .") /x lang >in(l. Bei den meisten Pyknidcn sind die ('onidienranken jedoch kohl- schwarz und die ausgetretenen Conidien zweizelliu; und im durch- fallenden Licht dunkelbraun. Die noc^h nicht von den Conidieii- trägern losgeh'isten jungen Conidien waren hier, wie auch in allen anderen Fällen bei diesem i'ilz und wie auch bei den meisten Diplodia-Ärten in Bau, Grösse und Farbe gleich denjenigen von Macrophoma. Die Bräunung der /eilwand, sowie die Querwandbildung traten hier erst läng(U'e Zeit nach der Abschnürung auf, und in der Kegel erst nachdem sie aus den Pyknidcn hei'vorgetreten waren.

l'ersuch N\ 92 25 II lOOG. Dieser Versuch wurde genau so gema(;ht wie N°. 78; nur wurde das Blatt von Ficus e/aslica hier vor der rmpfung in drei Stücke geschnitten.

Eesulfal <nii 11 Mär:: ^.9^6\- auf allen drei Blättstücken zahlreiche reife Pykniden von Diplodia Wurf sowohl mit characteristischen Diplodia-. wie auch mit Macrophoma-, ähnlichen Conidienrankeii. Auch hier wurden keine andere Fruchtforinen von Diplodia Wurtini gebildet.

L a s i o d i p 1 0 d i a - ä h n 1 i c h e abweichende ( ' u 1 1 u r - F o r m von Diplodia Wurthii. Ein todtes Blatt von Ficiis elastira, auf welchem ich bei Penunggalan (in Mittel .lava) einige Pykniden von Diplodia Wurthii gefunden hatte, liess ich mehrere 'läge in einem nass gehaltenen Tuch an einem warmen duukelen Ort ein- gehüllt liegen. Das Resultat war, dass sich auf der Unterseite des Blattes zahlreiche schwarze, dick wollig-schwarzgrau behaarte Pykni- den gebildet hatten (Abbild. 4, (^, P, i^, i-i/). Aus Blatt([uerschnitten ging hervor, dass dieses Haargeflecht aus dem Scheitel und den oberen Seitenwänden von den Pykniden oder von schwarzen stro- matischen Bildungen herausgewachsen und bis zu 900 ^ lang war.

158 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

Diese Maare waren im durclifallenden Licht dinikelo;rau, ohne Inhalt, septiit, nur wenig verzweigt, schvvncli liin und her gebogen, ziem- lich spitz endigend. Diese Hildungcn waien sul)epidermalen Ur- sprunges, brechen aber bald durch und sind dann meist zum gnisseren 'leil oberflächlich. Es fanden sich üebergänge zu den gewöhnlichen unbehaai'ten, nur mit der kurzen Mündung hervorbrechenden i>«)y/ö- ^/«^/-Pykniden. Allem Anscheine nach iiatteii wir es mit Lasioi/iplodia- ähidichen, durch die abweichenden VVachsthumsi)edingungen (Licht- mangel, grosse Feuchtigkeit, etc.) entstandenen Fruchtktirper von Diplodia IFiirthii zu tun. Das Hymenium, sowie die Paraphysen und die Macrophoma-'iAwiixoki^w jungen Conidien waren denen von den in normalen \A'achsthumsbedingungen gebildeten Pykniden von BipJodui Wurihii in Bau, Farbe nnd Grösse vollkommen gleich. Eigentüm- lich war jedoch, wie erwähnt, dass die Pykniden von einem im auffallenden Lichte schwarzen, haarartigen Mycelgeflecht umhüllt waren und dass die Pvknidenwand mehr oder weniger deutlich in einem Stroma eingeschlossen war. Bei einigen der jüngsten Stadien dieser eigentündichen Stroma-ähnlichen Bildungen war das Mycel- geflecht schon üppig ausgebildet, während die Pykniden-Anlage noch sehr wenig entwickelt war. Li anderen Fällen war die Pyknide schon vollkommen ausgebildet als die Stroma-ähnliche Hülle der Pvknide nur noch wenig entwickelt war. Wenn man nichts als diese fertigen Ausbildungen vor sich hätte, würde man dieselben vielleicht mit gewissem Recht in die (iattung Lasiodiplodia Ell. et Ev. einordnen oder vielleicht auch in die Gattung Chaeto- diplodia Karst. Aber die entwicklungsgeschichtliche Untersuchung zeigt, dass das schwarze Mvcelgeflecht und der auffallende Stroma- ähnliche Bau der I'ruchtkörper hier nur in Folge der abweichenden Wachsthumsbedingungen entstanden sind, in welche das Blatt mit normalen Pykniden von Diplodia Wurthii künstlich gebracht wurde.

Parasitismus v o n D i ]) 1 o d i a W u r t h i i. Weil Lifec- tionsversuche mit Conidien bei unverletzten Pflanzen von Ficus elasfica niemals F]rkrankung hervorgerufen haben und der Filz fructilizirend mir in verwundeten Stellen oder in stark beschädigten und vorwiegend nur in abgestorbenen Teilen von dieser Nährpflanze beobachtet worden ist, welche durch andere Ursachen (Lisecten, etc.) zum Absterben gebracht wurden, nuiss Diplodia Wurthii als ein Saprophyt betrachtet werden, welcher nur in seltenen Fällen als facultativer Wundnarasit der oberirdischen 'reden von Ficus elasfica aufzutreten scheint.

h] r k I ii r ii ii d c i- V i u ii i- c n V 0 n T (' \ I a h l> i I d ii ii g 1 (Seile 1 55).

{Di'plodid IFiirfh'}') Kookd.)

(/v» die Grössen der Fi(/ttren irird /linf/etriese// die aiff M/inssniif/abeu im Text).

Fio;. I. Habitus des Pilzes in todten ZvveiiJien noii l'^ieiis dastiea.

Fig. 2. Pvkiiideu in Zweio-rinde; im Länorss(;liiiitt.

Fig. 3. Ilahitiis des l^ii/es auf todtein Blatt vdu Fieus chistiea.

Fig. 4 , 5. Pvknideii in einem Blatt-Querschnitt.

Fig. G. Oherflächensehnitt durch ein Blatt mit zwei ungleicli ausgebildeten Pykniden.

Fig. 7. Oberansicht eines Bhittes mit reifen IVkniden, im dincli- fallenden Licht.

Fig. S, !). Habitus der abweichenden Z/76'/oc///;/or//V/-ähnlichen Form des Pilzes auf der Unterseite eines todten Blattes von l'icus elastica, welches mehrere Tage an einem dunkelen warmiMi ( )rt feucht aufgehoben worden ist. (Weitere Erklärung im 'iext).

Fig. 10 13. Von schwai-zem Mvcelgetlecht undiidlte F\kiiiden von der Figur 8.

Fig. 14. J4ynieniuni mit Para|)liysen und mit jungen Conidien.

160 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Fig 15(7. Fast reife Conidie im optischen Längsscliiiitt.

Fig. 1 -Va r, (] . Keife Conidieii.

Fig. IT), 17. Oberaiisicht der Unterseite eines lebenden abse- sehnitteneii Hlattes von Fit-us elastica. auf welchem die Conidien des Pilzes ausgesät worden sind. Die Keimschläuche haben beim Eindringen in ilit- Spalrotinuiigcii pfropfenartige \A'ncherungen ge- bildet.

Fig. IS 20. In Prtaumendecoct auf Objectträger ausgesäte Conidien. Nur ein Teil des Mvcels ist hier al)gebildet.

Kgl. Fotiiii. Museum in Dahlem bei Berlin, Mai 1907.

S. H. K.

A BSC II IM TT IV.

MOKrilül.OGISC'IIE-SYSTKMATISCII NO'I'IZKN \ WVM

Eii\ IG i: mTTKh-,] WANTsciiE , vo li w 1 1:( . i:a I )

BLÄ'ITI^]R BEWOHNENDE PILZE.

Die Aiioidiiuiii;' der l'uniilien ist dieselbe, wie sie in I'Inc.leüs Svllabus (5 Auliage) angenommen ist.

1. PllVCOiMYCETES.

IM:U0\0SIM)IIA€EAE.

riiytoplitliora Colofjisiar Raciborski in Parasitische Algen und Pilze Java's, I (1900) p. 0.

Parasitisch auf Blättern von Colocasia escnlenta bei Pnrworedjo in Mittel-Java von mir am 1 Ang. 100.") gcsnnnnelt (N". 14 Serie 3). Meine Specimina stimmen gnt mit Raciborski 's Beschreibnng überein.

2. AsCOMYCETES.

1. P e z i z i n a e. PEZIZACEAE.

Pe/izella Elasticae. Koord, n. sp, ; ascomatibns gregariis, ceracco- membranaceis , tenuibus, discoideis, subsessilibus , glabris, levibus , aurantiaceis (in sicco fuscescentibus) 0.6 0.9 mm. diam. ; ascis tereti-clavatis , apice haud incrassatis , 40 55 X ^ ■^' A^ ' fibf^^i"'iii- paraphysatis , octosporis; ascosporis fusiformibus , 8 8^^- X ^2 ^ /^ continuis , lualinis, iitrincjne acuminatissiniis.

Die Ascusfrtlchte nur saprophytisch auf abgefallenen , todten Blättern von Ficm elastica bei Loano in Mittel- Java (Prov. Kedu) am G Mai 1906 von mir gesammelt (N°. 138 und N°. 278 Serie 12).

Die blass orans-e sfefärbten , schon mit unbewafTnetem Auge leicht

Veiiiand. Kon. Akad. v. Wetensch. C2e Sectie) Dl. \III. n^. 4. H

1G2 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN. U.S.W.

sichtbaren Fruchtkörper befiiideii sich besonders auf dem Blatt- stiel und dem Mittehierv, a1)er auch auf der Blattscheibe.

lod bläut die Schläuche nicht.

Auf Grund einer mündlichen Mitteilung von Prof. Dr. Lindau wird hier von mir die von Linüai in Engler-Prantl Natürl. Ftlanzen- fam. I. s. (1897) p. 20 1 eingezogene und dort mit Uipiieuom-ypha Fries vereinio'te Gattung Pczizella Flckel aufrecht erhalten , wie solches auch von Rehni in Rabenhorst's Kryiitogamen-tloiii Hd. I, Abt. III (1896), p. 05:3 und auch von Saccardo Syll. Fung. VIII (1884) p. 2 75 gethan worden ist.

PATELLARIAt EAE.

Kai'Sfliia Elaslicae Koord. n. sp. ; ascomatibus superficialibus, ses- silibus, plano-patellatis, coriaceo-carbonaceis , atris , Ys ^^i^^'- diani., levibus , ascis clavatis , apice haud incrassatis , 3 8-sporis , para- physatis, 33—35 X ^i "-^ /-^ ; ascosporis 1 2-stichis oblongis, V. ovoideo-oblongis , 1-septatis, ])aHide fuscescentibus , ad septum lenissime constrictis, 10 13t/ X ^^> -^ !•''■ p^^raphysibus sim- plicibus crassis in massani gelatinosam |)allide Havescentem coalitis , apice incrassatis.

Auf der Aussenseite lebender Stamm-Rinde von jungen ange- pflanzten Bäumen von Ficihs ela>;fica bei Karang-gajam in Provinz Kedu (Mittel-Java) von mir am 8 Mai 190G gesammelt (N°. 316 Serie 12).

Der Pilz scheint keinen Schaden zu verursachen. Ich sannnelte ihn nur in der Nähe von alten Schnittwunden, in geringer Zahl und ganz oberflächlich auf der Rinde.

II. P h a c i d i i n e a e.

TRYBLI1)IA( EAE.

Tryblidiiiiii Elaslicae Kgürd. n. sp. ; ascomatibus coriaceis, patel- larioideis, prinium hypophloeideis dein emergentibus , vix \^y mm. diam. ; marginibus subintegris, subsessilibus , sparsis , glabris, in sicco fuscis; ascis clavatis, 4 6-sporis , paraphysatis , 70 X 30 //,: ascosporis oblongatis , utriuque rotundatis, cribroso-muriformis , leviter coloratis v. hvalinis, 35 35^ X 1^ 15 ^; paraphysibus

BOTANISCHE UNTEllSÜCHUNGEN, U..S. VV,

1G3

copiosis, viildc c()nii,liitiiiatis et contliicMtihus , cpitlicciiiin cni-smn , fuscum iornimitibus.

Auf der Aiisseuscitc lcl)cii(l(;r Jiiiulc von Siiiiiiincii und Zwoig-cu von Ficii-s e/(hs/i<-(i , in (k'i- Niilic von alten Sclinitt- VVundcn , bei Kaiano-g-ajani in Mittel- Java, (Provinz Kcdn) von mir am 8 Mai \\)()(\ ovsammelt (iN°. 315 Serie 12). Dei' Pilz, scheint keinen Schaden zu verursachen.

111. i\ } s t e r i i n e a e.

IIYSTKIMVCFIE.

Abbildung 5. TnjhUdimn FAnsücac Koord. n. sp. Weitere

Eikianing im Text. ('Autor delin).

Lopliodrriniiiiii :»Iaii<;Hfrjie Kookd. n. sp. ; peritheciis sparsis , innatis, plus minus promincntibus , mend)ranaceis , ellipsoideis , rinia longitudinali dcliis- eentibus, 0.4 0.6 mm. longis, nudis, nigris, labiis depressis; ascis cylindraceo-clavatis, octo- sporis, apice obtusis v. acutis , SO 90 X^ ö /-^ ; ascosporis parallele stipatis, tiliformibus, rectis, 70 SO X 1 /--t b.Vfilinis, coutinuis, uiulteguttulatis; para- physi1)us tiliformibus, apice cla- vatis v. uncinatis v. clavato- tiexuosis, ascum subaecjuantibus.

Die Ascusfrüchte nur sa])r()- phytisch auf beiden Seiten , besonders auf der Unterseite von abgefallenen , abgestorbenen Blättern von Mnng{fera indica bei Penunggalan in Prov. Kediri (Mittel-Java) von mir am 33

April 190Ü gesammelt (N°. S AbbiUlung- 6. Lophodcrmiion M.mgifenie Q 1 1 \ KoORD. n. sp. Weitere Erklärung im Test,

oerie ilj. (Autor dclin).

Hystcrograpliiiiiii Elasticae Koüru. n. sp. : peritheciis oblongis ,

D 11*

161

BOTANISCHE UNT'ERSUCHUXGEX, U.S.W.

erimi])enti-snperlicialibns, atris , coriaceis, labii> tmnidis latiiisciile hiaiitil)ns , 1 .C inm. iMHui- et l.")0 300 y. latis; ascis clavatis , apice rotmidatis, band incrassatis, octosporis, 00 100 X 30 ^25 y. sessiHbus; ascosporis distichis , obloiigis, iitrinqne rotuiidatis, 2S 30 X^" 13 y, ß ■9-septato-iiiiirifoniiibus

mediü h.iiid coiistrictis, palUde oUvaceo-fubcesceiitibus ; ])ai njibysi- bus tiHfo]-niibus. asco longioribus, apice clavatis.

Ascnsfrüchte auf der Aussenseite der Stanimrinde von jungen ge- })flanzten Räumen von Ficfs elas- i'ica in der Xäbe von alten Schnitt- wunden . bei Karanggajani in Provinz Kcdu (Mittel-Java) am 8 ^lai 1906 von mir gesammelt (N°. 314 Serie 12).

Der Pilz scheint nicht schädlich zu sein uiul tindet sich mir ganz obertiächlich in der Rinde.

Das von West-Java beschriebene

Hi/sierograpliium oUfionenrum Pen-

cheint mir nahe verwandt, aber durch mehrere

Abbildung 7- IIysterograj,hiiir,i

Elasticae KooRD. n. sp. Weitere Erklärung im

Text. (Autor delin.).

ZIG et Saccardo

Merkmale specifisch verschieden

IV. PI e c t a s c i n e a e (E u r o t i a c e a e Saccardo , pp.).

ASPERGILLACEAE.

\eolieuuiiigsia Koori». n. gen. Perithecia superficialia, mycelio stramineo insidentia, subglobosa, submembranacea, subhyalino-stra- minea, glabra, stromate destituta, apice poro minutissimo perforata, basi appeudiculis cellulosis planis trigonis hvalino-stramineis tenuibus vestita. Peridium cellnlosum tenue. Asci haud fasciculati, cylindracei, aparaphvsati, 3 8 spori, plerumque 6 8 spori; ascosporis cylin- draceis, rectis v. leviter curvatis, hyalmis, medio 1 septatis, interdum biseriatis.

.Xi'uheuiiiugsia stellatiila Koord. n. sp. IVrithecia sessilia, 200 250/^ lata et 90 100 /x alta, epipliylla, basi appendicibus

BOTAN[SCIIE UNTiaiSL'CllUNGEN, U.S. W.

k;:

stcllulutis SO -120 //, lüiigis ccllulosis acutis v. nciitissiinis. Asci 4.2 44 /x loiigi et 5 -7 /x lati; ascosporis iitriii(|ii(' rotmidatis v. tniiicatis, 12 14 /x loiigis et 2'| 3//. latis.

Abbildung" S. Neuhenningsia stuthUulK Koohd. nov. gen. et spec. Weitere Erklärung

im Text. (Autur di'Iiii.).

Kruchtkörper ungesticlt, inedcrgcdrückt-kugelig, 200 250 //, breit und 90 100 /x liocli, obertläclilicli auf Blättern auf locker verflocliteneni, spärlich septirteni blass-stroligelbem 4 5 //. dicken Mycel, zei'streut oder in geringer Zahl znsamnien aufsitzend; ohne Stronia; ohne Behaarung, aber an der Hasis mit zahlreichen flach niederliegenden hyalin-strohgelben sternai'tig angeordneten selir spitsen, 80—120 /x huigen, dreieckigen Anhängseln. Pcridie hyalin-stroh- farbig, dünnhäutig, paraplectenchyniatisch, vom Fruchtkörperinneren scharf abgesetzt, sich nicht spontan öffnend, aus dicht verflochtenen Hyphen bestehend, mit einem nabelförniig-eingedrückten, nur 10 20 fji breiten, von sehr zarten nur 1 /x dicken hyalinen gedrängt stehenden Hyphen mehr oder weniger geschlossenen Porus. Inneres

1 0 6 BOTANISCHE UNTEESUCHUNGEN , ü. S. W.

des Fruchtkchpers aus ziemlich lockerem Fruchtkern und regellos oder sehr uMdeutlich-büschelig angeordneten Ascis bestehend. Die Asci in sehr grosser Zalil auf der ganzen Peripherie des Fruchtkernes inserirt, schmal-keuliij-cvlindrisch, sehr (liiiinwandis;, ohne verdickten Scheitel, 42 44 /x lang und 5 7 /•/. breit, 3 ^S sporig, meist 6 S sporig. Paraphyseii fehlen. Ascosporen durch eine Querwand in der Mitte zweizeilig, livalin, cylindrisch, gerade oder schwach- gebogen, 12 -14 /x lang und 2^ 3 // breit, an beiden Enden abgestutzt oder abgerundet, ohne borstenartige Anhängsel, glatt, liäuiig, aber nicht immer zweireihig angeordnet. Nebenfruchtformen niclit bekannt.

In Niederländisch Ost Indien, auf Java, in der Provinz Kedu (in Mittel-Java) auf 20 Meter Meeresliöhe in Pnrworedjo auf fau- lenden Blättern von Fk-us elastica Roxb. von mir am 14 Mai 1906 gefunden und die mikroskopischen Praepai'ate jetzt unter ]N°. 1 53« und N°. 153/5 Serie 12 im Museum des Kul. Botanischen Garten in Dahlem-Berlin conservirt.

Dieser sehr merkwürdige, zierlich gebaute, seltene, nur ein ein- ziges Mal von mir gefundene Pilz ist vorläufig nicht in das System einzureihen.

Die hellgefärl)ten dünnhäutigen Perithecien sprechen teilweise für Yerwandschaft mit einigen Gattungen der lli/pocreales und zwar mit den Gattungen Charonectria Saccardo und Baculospora Zlkal. Von letztgenannter Gattung unterscheidet sich indessen Ä^eolienn'nifjsia dadurch, dass die Fruchtkürper überhau[)t nicht im Substrat ein- gesenkt , die Asci niclit dickwandig und die Ascosporen nicht einzellig sind. Von erstgenannter Gattung {Charonectrici) unterscheidet sich der Pilz auch dadurch, dass die Fruchtkörper vollkommen ober- Üächlich dem Substrat frei aufsitzen. Und von allen anderen ähnlich gebauten IL/pocreales unterscheidet er sich durch die sternartig- abstehenden Anhängsel der Fruchtkörper.

Weiter zeigt die Gattung einige Verwandschaft mit einigen Perisporiales Engler-Prantl und zwar mit einigen Mkrothyriaceae , z. B, dadurch, dass am Scheitel der Fruchtkörper ein Porus vor- kommt, welcher zuweilen (aber nicht immer) durch radiärstrahlig angeordnete Hyphen begrenzt ist, während ferner unsere Gattung auch an der Basis der Fruchtkörper durch die sternartig- abstehenden Anhängsel einen ausgeprägt straliligen Bau zeigt, wie dieser z. B. bei Asterojjelth Hennings schön zur Ausbildung konnnt. Jedoch kann unsere Gattung schwierig in die Micro- thyriaceae eingereiht werden, weil die Perithecien nie flach-

BOTANLSCHE UNTERS U Cl l U N GE N , U . .S. W . i G /

scliildtoriuii»; sind und das Cjicliilusc iniiiici' lixaliiistroligcll) ist.

Am Besten viulleielit liisst sicli der Tilz in die l^erisporiaceae- l'AiroUcdc Saccaruo einordnen. In dem SAccAiujc/schen System wird er y,n den Earoüeae-Uijalodi/dhuac Sacg. gestellt werden niiisseii. AVeil i)is jetzt keine einzige Gattung der Hurolieac Saccaudd zwei- zeilige hyaline Ascosporcn l)esitzt und auch bei keiner einzigen der von Saccaudo erwähnten hhirollcac sternartig-al)stelicnde Fruchtk(")r[)er Anhängsel bekannt sind, muss der Pilz als neue (jiattung hetraelitet werden, welcher innerhalb der Ferisporiaceae-EnroHeae Saccardo, auf Grund der erwähnten scharf ausgeprägten Merkmale, eine selbst- ständige Stelle einnimmt.

In dem natürlichen System von I'>not,f.k und Pkanti, wiirde die neue (Jattung Neo1ienningsi<i zu den lUacloamuieae-AisjicrijUldceae (Fisciikk) geluiren. Ihid wenn wir dieselbe in dieser Familie mit llidfe der Hestimmungstabelle in Enc.i.er-PkAntl Natürl. l'Han/cnl'am. 1 Abtli. 1** ( l !)()()) S. 537 einen Phitz einzuräumen versuchen, dann ergiebt sieh durch die Charactcre:

,, Fruchtk(")rper ohne Ilals, mit dünner hyalin-strohgelber paraj)lec- ,,tenchymatischer Peridie, im Innern gleichmässig, mit Asci erfüllt, ,,nrit scheitelständigem von haarähnlielien llyphen z. T. verschlossenen ..Poiais, Peridie an der Basis mit mehreren radiär-sternartig-abste- ,,henden dreieckigen, dem Substi'at flach anfliegenden hyalin-stroh- .. farbige Anhängseln", dass I^eolienuhigmi vielleicht am Besten in der zwischen Mar/nu^ia Sacc. und Microasciis Zukat, oder zwischen .iii'uviopsis E. Cmk. Hansen und Aphanoascus Zukai. oder aber oberhalb EmericcUa Berkeley eingefügt wird.

In dankbarer Anerkennung für die mir wiederholt in liebens- würdiii'ster Weise bei meinen mvcologisch-svstematischen Arbeiten geo'ebene Hülfe und Kath , wurde diese interessante neue Gattung von mir nach Herrn Professor P. Hennings benannt.

Auch nach Ansicht von Prof. Hennings inuss die Gattung in die Perkporiaceae-Buroticae Saccardo gestellt werden.

Figuren-Erklärung von Neo/ienniH(/sia steUatida Koordeus.

Abbild. S , / . 2. Habitus des Pilzes auf Blatt van Fir.us elastka. 8 , S<i. Oberansicht des Fruchtkörpers. 8 , 3h. Seitenansicht des Fruchtkörpers auf einem Blattstück. 8 , 4. Oberansicht des Fruchtk()rpers. 8 , -5. Rand der Peridie mit einem der strahligen Aidiänge. 8, 6. Scheitel mit dem durch zarte Hyphen grössen- teils verschlossenen Porus; schematisirt. S , 7. Fruchtkern mit

IßS BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

den Ascis aus einem Fruchtkörncr diiicli Dcckdas-Druck herausse- drückt. S , 8. Drei sehr junge Asci. S , 0. Ein reife Asci mit 0 Sporen. 7 , 10. Zwei reife Ascosporen, in der einen Spore wuide der Inhalt angedeutet.

V. P V r e n o ni V c e t i n e a e.

1 , Perisporiales.

I. PERISPORIACEAE.

Wentioiiiyces, Koord. iiov. gen. Myceliuni livpophyllum effusuni , fuscum, septatuni. Perithecia aggregata vel sparsa, astro- matica , superficialia, globosa vel ovoideo-globosa , astoma, proso- plecteuchymatica , niembranacea , basi foliis adnata, appendiculata. Peritbecii appendiculae Podosphaerae leucotrichae modo dimorphae ; aliae numerosae filliformes, longae vel longgissimae, flexuosae, sim- plices (rarissime subsimplices), dilute fuligineae , apicem versus subhyalinae , apice obtusatae , continuae; aliae breviores , rigidae , rectae, paucae (plernmque 4 6), obscure fuligineae, apice dicho- tomae , ramulis brevibus vel brevissimis subdilatato-rotundatis. Asci nunierosi (ca 10 15), fasciculati, cylindraceo-clavati , octospori, aparaphysati , crasse tunicati , apice rotundati. Ascospora subconglo- bata vel subdisticlia , hyalina, medio uniseptata, haud constricta.

Weulioinyccs javauicus Koord. n, spec. ; peritheciis 50 GO /^ diam. ; pcrithecii appendiculis filiformibus simplicibus 50 160 X 2 2>}j [Ji; perithecii appendiculis brevibus dichotome ramosis 12 32 X 4 /x; ascis 24— 2G X 4— G ; ascosporis 8—9 X 2J— 3 /x.

Die schön gebaute, sehr characteristische Ascusfruchtform Avurde auf abgestorbenen Blättern von Ficus elastica, bei Penunggalan in der Provinz Kedu in Mittel-Java, am 25 IV 190G von mir be- obachtet; fast ohne Ausnahme in Gesellschaft von dem weiterunten beschiiebenen und abgebildeten Wiesneriomi/ces javanicus Koord.

Dass diese neue Gattung in die Pyrenomyceten-Familie der Peri- sporiaceae sowohl (wie diese Familie in Engler-Prantl , Natürl. Pflanzenfam. von Lindau, wie auch in den neueren Bänden von Saccardo , Syll. Fungorum begrenzt worden ist) gestellt werden muss, geht, wie mir scheint, aus obiger Gattungsdiagnose mit grösster Wahrscheiidichkeit hervor.

In dieser Familie scheint mir die Gattung unmittelbar neben

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S. VV.

IGl)

Fannücllu Si'EC. uiul DhncroHpor'nuu Fuck stellen zu iiiiisseii. Durch die (•hameteristiselieii , I^]rysipheeii-artige , besoiulcrs an i^c- wisse P()(losphaera-\.\ic\\, sowie auch au einige Ai-ten (Kr Perispo- riacecn-Gattung Meliohi I'ries crinnenulen A n h ä n g s e 1 d e r Aussen wand der Pc ritlieci ( ii unterscheidet die fxat- tuni»; sich aber nicht nur scharf von Parodie! hi und

AbbllcluilL!,'. 'J. IV'c/(((i)/(/^cl\s- j(r('((H(c».s Kouui). iiov. gen. et .spec. 9, i— ö. Ascusfrüchte. 0, 6". Eino zerdrückte Asi^usfrucJit ; rechts unten sind einige der herausgedrückten Asei sichtbar. i) , 7. Ascus. 9, 8. Asrospoie. U,. 9 und W. Dimorphe Anhängsel der Pcrithccienwand. (Autor dclin.)

Dimerosporiuin, sondern auch von allen Gattungen der Familie der Pcrisporiaceae, wie dieselbe in ENGLEii-PuANTt, 1. c. begi'enzt ist.

Obwohl ich eine zinimlich grosse Zahl Ascusfrüchte dieses inte- ressanten Pilzes gefunden habe, befanden sich darunter nur wenige, bei welchen die Ascosporen schon vollständig ausgebildet waren , die übrigen waren zu jung. Und bei den erwähnten zwei xAscus- friichten befanden sich die Ascosporen noch nlle im Ascus einge- schlossen. Es bleibt infolgedessen möglich , dass die Ascosporen wand sich später, nach dem Austritt aus dem Ascus noch bräunt, aber dieses scheint mir nicht wahrscheinlich, weil die ältesten von mir gese- henen Ascosporen (welche augenscheinlich schon reif waren) eine vollständig hyaline Aussenwand besassen, ohne dass sie die geringste Andeutung einer Bräunung zeigten.

Mit Rücksicht auf diesen letzten Punkt wäre der Pilz in dem

170 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGKN, U.S.W.

küiistliclii'u Sporcnsystcm von Saccahdo in die Hijalodidijmeae der Ferisporiaceae einzuordnen.

AVeil icli die Ascusfrüehte , wie obenerwähnt wurde, nur auf den Blättern gefunden habe, auf welchen ich (Saq FuikjI hnperfecti- Gattung ]Viemcr'wmyces entdeckt habe, und bisher uur iu Gesell- schaft von den Conidienfrüchten des letztgenannten Pilzes, ist es nicht ausij;eschlossen , dass die hier beschriebene Ascomvceten-Gattun»- die Ascusfruchtforni von Wlesneriowyces sein könnte. Aber ent- scheidende Untersuchungen liegen über den möglichen Zusammenhang von beiden noch nicht vor. Meine diessbezüglichen, in Java an Reinculturen von Wiesneriomyces gemachten Beobachtungen habe ich durch meine Abreise nach Europa nicht abschliessen könuen , weil die betreffenden Reinculturen , als ich dieselben abbrechen nuisste , noch viel zu jung waren und weil von diesen beiden Pil- zen hier in Europa mir kein keimfähiges Material zur Verfügung stand,

Meliola Alstoiiiae Koord. n. sp.; maculis mycelii hypophyllis, rotundato-angulatis vel effuso-contluentibus, atris, setulosis, hyphis repentibus ramosissimis brunneo-fuscis, pseudopodiis alternantibus ovoidos-clavatis, fuscis, apice obtusis, setulis indivisis, erectis, apice acuminatis, fusco-atris 180 />t longis, continuis; peritheciis sparsis globosis, apice rotundatis, 1.2 7- 135 // diam.; ascis 2 4-sporis clavatis, apice haud incrassatis, SO- -90 X ^^ 40/>t.; ascosporis fuscis, oblongis, utrinque rotundatis, 3 ^4-septatis, 32 35 X 14 141 />& ad septa contrictulis; paraphysibus nuUis; conidiis cylin- draceo-clavatis, apice rotundatis, fumigatis, 30 X '^ /^' ^ii"^- Dseptatis.

Auf der Unterseite von erwachsenen lebenden Blättern von Äli^toma scholaris bei Sapuran in Provinz Kedu auf 600 i\l. Meereshöhe am ö Aug. 1905 von mir eingesammelt

Viele Blätter sind auf der Unterseite von dem Pilz überwuchert.

Die Art scheint sehr nahe verwandt zu sein uiit der polymorphen Meliola (uiipUirkha Eries (Saccardo Syll. Eung. I, p. 63; Engler- Prantj> 1. c. ]). 307 A])bild. 218 A, B), aber die Schläuche sind nicht nur zweisporig, sondern auch 4-sporig und die Querwand-Zahl der Ascosporen schwankt zwischen 2 und 4.

Die Borstenhaare sind. sehr wenig durchsichtig. Sogar bei Behand- lung mit warmer concentrirter Lösung von K C) H und auch in concentr. li- S O"* bleiben dieselben fast undurchsichtig. In einigen Fällen konnte ich aber einige Querwände sehen.

Die Conidien waren in meinem Specimen sehr selten, die Ascus- früehte jedoch zahlreich. Die meisten Ascosporen hatten 4 Querwände, aber einige schon reife Ascosporen hatten nur 2 3 Querwände.

s.w. Koorders. BOTANISCHE UNTHRSUCHUNÜIiN.

TAK XII.

r

17.

18.

AiUcr direKÜ.

MuToph£U).7raphi€ v Laitx f'Beriin.)

\TimiAND.K0N.AKAD.v.W£TENSCH.(2?SecHe)DLXlII.

Beliotypie,, Va/vLeer.Amcterd.a7n.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 1 'i I

Die AscosporLMilonii wiir iiiiiiicr ohloiii;' iiml iiniiicr u.ir (kulliclic FJuscliiiürimg uii den (^)uurvviiiidL'ii soiliiiiideii.

II. 31 1 C K 0 T II V R I .V 1 1: A K.

Asicnila Itniiiisiiiai Kooki». ') ii. sp. ; peritlieciis siil)li\;iliiiis, iilris spai'sis, in niycclio atro suhsupcrrtciali iiisi(lcntil)iis , applanato- l(Mitic'uIanl)Us, 90 110 /^ diaiu., ostic^o ciicidmi iiistructis; ast-is clavatis, apico rotundatis, octosporis, 20^ -25 X '«^ 1^^ /■^ ^ ast-o- sporis continuis, hyaliiiis, fiisiforniil)us, iitrin([ii(,' ohtiisis vcl idIiiii- datis, rcctis, 10 13 X ^{ H l-'-^ Mseriatis; paraph\sil)us iiiillis.

Auf todtcn al)i>-c(alleiien Blättern von Ficus elas/ica Roxk. hei IVniunp;galan in Provinz Kedu am 24 April 1900 von mir gesammelt (N°. IIG Serie 12).

Diese sehchigebautc neue Microtliyria- cee ist benannt naeh Herrn A. E. J. Bruinsma, zuletzt General Inspector des Forstwesens in iS'^iederliindi.seli Ost Indien, der meine botaniselien Untersuchungen im- mer sehr gefördert hat.

Die Ascusfriichte sind so klein, (,L mm.) dass man sie mit uid)ewaft'netem Auij;e nicht oder nur sehr schwer und mit einer guten Lupe nur eben als Piudvtchen wahr- nehmen kann (Abbild. 10, links oben: (3beransicht des Pilzes auf einem Blattstück und unten: sieht von zwei Ascusfrüchten auf Blattquersclinitt).

Auf lebenden Blättern habe ich den Pilz nie bcolKU'htel. \<»n Ficus elastica war bisher noch keine Ästeni/a bekannt. Schädlich ist der Pilz wohl nicht.

Lindau hat in ENoriER-PRANTL, Natürl. PHanzcnfamilicn 1, S. p. 339 die von Saccardo Syll. JMuig. I, p. 47 aufgestellte linter- gattung Jsferula Sacc zu einer selbständigen Chittung erhoben.

Erklärung der Alicro-Photogiaphie von Astenila Br/f/nsiNni Konni). [Tafel XI, Figur 17]. Oberansicht eines reifen Peritheciums auf todtem Blatt (N°. 113 Serie 12) von Fictfs e/asfica bei Pe- nunggalan in Kedu (Java) am 27 April 1900. Photogra[)hirt mit Leitz-Ocular 2, Obj. G.

■^r^yfft "g^Y,

Abbildung 10.

Atili'iKla UriihtsiiKÜ KüuKi). n. sp.

Weiterb KrUlärnng im Text

(Autor deliii.).

k'iU-nan-

') In Folge eines Druckfehlers wurde im Notizblatt des Kgl. Botan. Gartens und Museums zu Berlin N°. -10 S. 301 die Art Asienila Bruinsinanni genannt.

172

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

3. IIypocrea],ES.

llYIMMKEVtEAi:.

.Holaiiospora Wciitli Kooim). m. sp. Peritliecia liyaliiia erostrata, in subiciilo ctt'iiso araclnioidco sublibere insideiitia, globulosa 2 50 .270 IX longa et 220 240 // lata; ostiolo conico 90—100 // longo, apice niiitico. Asci 4 8 spori; ascosporis ellipsoideis, continuis, fuscis, 25 25.] longis et 15 18 /z latis,

Fruchtkörper von Anfang an ganz frei anfsitzend anf einem weit

Al)l)ll(luilg 11. Mclanospora Woilii^n. sp. Weitere Erkliining im Text (Autor deliri.).

ausgebreiteten, spinnwebenartigen, weissen, sehr loekeren, aus reich verzweigten scptirten Hyphen bestehenden Geflecht. Gehäuse kugelig, weich, häutig, durchscheinend, weiss, farblos; nicht bräunlich, jedoch schimmern die im Inneren des liyalinen Peritheciums befind- lichen dunkelen Ascosporenmassen bräunlich durch; 270 ix lang bei 240 /x breit bis 250 // lang bei 225 /jl breit. Die Wand des

BOTAMSCilE UNTKKSUCHUNGEN, U.S.W 173

(juhruiscs |)n)S()|)lcctciich\ iiiiitiscli 27 3:2 jj. dick; li\;iliii. llaUdes L<^ru('li(k(")r|)('rs kegelfcirmig 90 ^I(M) ^x laiiü;; knlil; (iliiic \^ iiiipcr iiiid oluic Horsten. (Jcliiiuse ;iii der AussciiNcitc mit zcistitiitcii , sclir /;ni('ii , lividiiiciii , imver/wcio-tcii lliiarcii. Scliliinclic kiii:cliL!;- cllipsoidiscli , sciir diiiiinviiiidiii;, hald zcrHicssciid . oliiic \\aiid\ci-- dickuMü;, 4 8 s])()riu;; 30 /x im I )iiicliiii('sscr. raia|ili\>cii fc'ldcn. As(;()S])()rcii cllipsoidiscli, cin/ciliu;, dunkcIgclVubl, .u;liin, oliiic borstige Anliiingsel, an d(ni beiden Enden sj)itz, 2') 20.^ // lang nnd 15 18 /x breit. Cldnmydosporcn breit cifcM'mig. 32 3(i /x lang nnd 25 27 // breit, zweizeilig; die obere /eile diinki-lgelb- bi-ann, dickwandig, anssen warzig, viel gr()sser wie die untere fast hyaline Zelle.

Hei Hnrworedjo in der Provinz Kedu in Mittel-Java, anf abge- storbenen, feucht anfii-ehobenen Blättern von Ficu-s c/as/ica \nii mir im .1. 1905, besonders die characteristischen Chlaniydosporeii, wieder- holt gefnnden. Reincnltnren wurden von den Ascosporen dieses l^ilzes noch nicht von uiir gemacht. Und Conidien-NebenlVmht- lornKMi sind noch nicht bekaunt.

Das photographirte nücrosko[)ische Praeparat ist conservirt mit er der Nummer 48« Serie 12 im Kgl. Botan. Mnseuni in Dahlem.

Nach dem natürlichen System von Lindau in Engi.ek-Phanti- Nat. Pam. I S. p. 353 wurde diese neue Art in der Untergattnng Ilffadini/Ia Saccardo gestellt werden müssen, weil ein stromaartigcs iiyphengeflecht fehlt und weil die Perithecinm-iMiindnng kegel- fcii-mig und uicht geschniU)elt ist.

Chlaniydosi)oren wareu für diese Gattung bisher noch nicht bekaunt.

Diese interessante neue Art und die auf Seite 1G7 beschrie- bene neue Gattung sind von mir benanid nach lleirn Prot. Dr. P. A. P. C. Went, Professor der Botanik an der Reichs Universi- tät in Utrecht.

Piguren-Erklärung von Melauospora Wentii u. s]).

Abbild. 11 , i. Habitus des Pilzes anf Blatt von Ficus elastica. 11,^. Seitenansicht einer reifen Peritheciums mit den damit znsam- menhängenden Hyphen , auf welchen Chlamydosporen gebildet sind. _ 11^ s. Optischer Längsschnitt durch ein reifes Perithe- cium; etwa schematisirt. 11, 4. Ascus mit 8 Ascosporen. 1 1 , J. Zwei reife Ascosporen. U ,6 ,7. Reife Chlamydosporen. ~

174

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

11, S. Junge Chlainyd()S|)ore im optischer Liingssclmitt. Figur 18 von Tafel XI. Miero])hot()gnn)liie von reifen und jungen Peri- thecien und von C'hlamydosporen. [Dieser Photo ist nach meinem mikrasko])isclien Praeparat 4Sr/ Serie 12 von der Pirma Leitz in Berlin an2;eferti«>t Filiale. Weil dassell)e mit Eosin gefärbt war, sehen viele protoplasmareiche Teile, welche im Lel)eu hyalin sind, hier in der Photographic dunkel bis schwarz z. B. das Innere junger Perithecien, etc.

\ectria (Lasi(uiectria) Elaslicae Koordeks n. spec. Peritheciis gregariis vel solitariis superficialibus, e globoso depressis, vertice demum leviter umbilicatis, 140 190/x diam., stramineis vel pal- lide aurantiis, undique brevissime sed distincte albopilosulis (pilis 12 17 /x longis, coutinuis v. 1-septatis, curvatis, obtusis , indivi- sis, contextu laxiuscule cellulari, sordide stramiueo, vix hyalino; ascis cylindraceo-clavatis 35 42 X -^ /^' deorsuui attenuatis, apice

Abbildung 12.

Xectria (_Lrisioncclriii) ElaMican Koohd. n. sp. Weitere Erklärung im Te.\t. (Autor deliii).

(haud incrassatis) obtusatis, 6 8 sporis, paraphysibus fibformibus paucis evauescentibuscpie intermixtis; ascosporis oblique monostichis vel distichis, oblongis, ad medium band constrictis, curvnlis 1 0 13 X 2.1 [x plerumcpie 12 13 X ^i /-'- l'valinis medio 1-septatis, utrincpie obtusis v. subtruncatis.

Im Botan. Garten (in Dahlem) auf einem fauleuden, abgefallenen Blatt einer jungen Saatptlanze von Ficiis e/astica, welche vor 3

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEX, U.S.W. 17')

Monntcii mit Coiiidicii von ( o/fc/o/ric/nnit /'y/m/icae '/j\mm. {aus .]h\h voll mit' iiiitg"(!l)rii('lit) iiiittcisl einer l'iiherisntors u:eim|)ft woi'deii war. \)\c iVsciisfrüclite wurden noii mir Li(TiMideii ;iiii •.*.') April l'.M)). consei'virt als Hörbar und mikrosk. riae|);ir;il .\ . ."52 o, Serie l.'^. Obwohl die i\I(")ii;Iielikeit iiielit ganz aiis<2;esehlosseii i^t , dass die^e neiie NecArui die; iioeli unbekannte JiTjliere l'Vnebtrorm \(iii die-em ( 'olle- totriclium mit sielieUVtriiiig-cji Coiiidieii sein kann, rclileii die iKiliLCeii l\eiiiciilt nren und I iiipt'nnii'isversiielie mit diesem .\>e(tiii\ eelcii.

Diu Art scheint nahe; verwandt an Aec/ria .MdnlumKi Saci audo, welelie in Italien ant" raideiidem /'o/;//A^v-l lolz xorkomml. Sie ist unter anderem durch die Ascusporeiigrcissc xon <\v\- ein/igen bi-lier l'iir Ficiis elasfica bekannte Nectria (/igan/0''i/)oru '/-i\'s\\\\\\m\\\ deiii- lieh verscliieden.

Fio-uren-i^'rkliirnno; von Nectria l^]lastie;n' Koord.

Abbild. 12, 1, 2,-'L Habitus der Ascosporenrrnehirorm auf l'.Iatt. -- 12, 4. Unter Deckglass zerdrücktes l\;rithecii im. Die Schliiiiche heraus gedrückt. 12, 5. Von strahlig nach in neu gestellten zarten I laar-rdinliehen Ilvphen geschlossene nabelbu'inig eingedruckte Mündung auf dem Scheitel des Gehäuses. 12,6". Peritheciiim- waiid mit Ihiaren. 12, 7. Junge und reife Asci. Die Inser- tion ist nicht büschelig. 12, 6^. Reifer Ascus. 12, .9. iJeife Ascosporen.

]\eclna (l)ialoiicclria) i>i;i;aiitosi»ora ? Zimmermann Ihill. In^t Hot

Buiteuzorg N°. X, 1901, p. 15.

\\\{ absterbenden Hlättern von Fic;(s elastka bei Loanu in der Provinz Kedu am 21 Nov. 1905 von mir gesammelt (N°. 313 Serie 12).

Dieser Pdz scheint in der genannten Provinz auf Ficus elastica sehr selten zu sein. Ich fand ihn nur ein einziges Mal, und weil die Pcrithecien noch nicht reif waren, bin ich von der Speciesbe- stinimung nicht sicher.

Nicht ausgeschlossen scheint mir, dass das hier mit Zweifel i)e- stinnnte Specimen N'\ 313 nur eine Jugend-Stadium ist von mei- ner Nectria {Lasionectria) Elasiicae.

Die für Zimmkrmann's Nectria (jigaatüspora characteristischen grossen Ascosporen habe ich noch nie gefunden. Und es bleibt also möglich, dass diese Westjavanische Art in Büttel-Java fehlt.

1 7 6 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN , U. S. W .

Für die Vollständigkeit lasse ich liier folgen, was Zimmermann 1. c. über diese Art mitteilt.

Nfclria (DialoiH'Clria) ftiü-anlospora Ztmmerm. „wurde im Buiten- zorger Ciilturgarten niif lllätterii von Ficus elasficn beobachtet und zwar hiiiihg schon auf sehr jungen Blättern. Es handelt sich hier jedenfalls um einen echten Parasiten. Ob derselbe aber jemals für die Cultur im grossen schädlich werden wird, ist wohl zweifelhaft. l)is- her habe ich ihn wenigstens nur sehr vereinzelt und auch nur auf stark beschatteten Blättern angetroffen. Die Diagnose des Pilzes lautet: Perithecien auf braunen, dunkler umrandeten Blattilecken ohne besonderes Stronia der Ober- und Unterseite des Blattes auf- sitzend, meist in ziendicher Anzahl, aber isolirt stehend, zuerst am Rande der Flecken erscheinend, kugelig, mit ^lündungspapülen , bis 300 jj. hoch 250 /x breit, zinnoberroth. Asci keulig, S-spo- rig, schnell zerfliessend. Sporen hyalin, 2-zellig, in der Mitte und vor den Enden etwas eingeschnürt, stumpf endigend, meist etwas gebogen bis 50 y- lang 9// breit." (Zimmermann 1. c.p. 15).

Mifronretria Ptcrocarpi Raciborski Parasit. Algen u. Pilze III (1900), p. .21.

Parasitisch in erwachsenen und iunsen Blättern von cultivirten Bäumen von Fterocarpus indiciis Wiij-d. bei Purworedjo in Mittel- Java im März 1905 von mir gesammelt (N°. 14 Serie 2). In der Provinz Kedu war es im März 1905 kaum möglich einen einzigen Baum von der genannten Species zu finden, welcher nicht stark von dem Pilz befallen war.

Bisher war dieser schädliche Pilz nur von West-Java bekannt, wo er bei Buitenzorg von Raciborski auf derselben Pterocarpus Art entdeckt wurde.

Figuren-Erklärung von Micronectria Pterocarpi Raciborski.

Abbild. 13, W. Querschnitt durch Blatt mit Perithecien. 13, ^0 Blattflecken mit Perithecien, Oberansicht, im durchfallenden Licht. 13, 21. Ein reifes Perithecium. 13, 22. Asci mit Paraphvsen. 13, 2H. Reifer Ascus.

Mfgaloneolria psnulolrlcliia (Schw.) Speg.; SpJiaerosHIbe pseudo- fric/iia (Schwein.) B. et Br. ; Nectria jjseudotrichia (Schw.) B. et

BOTANISCHE ÜNTKIISUCIIL NGKX, U. S. VV. 177

Ciii'tis; Sacl'AUDO Svll. I'ung. 11 p. .")()(); S/i/hcl/a ciminfjarina {)s\o\v.) Lindau in 1]n(;i,ki{-Pk\ntt, \atiirl. IMl. I, I ]). 4Si); S/il/ji/m ci/nif/- hiirhivm Mont. Ciiha, p. ."U)b t. IJ Abbild. :}; Saccaisdu S\ II. I'unu;. IV, p. 571.

Coiii(li(,'ii-l''riiclitr()riii aiil' der Aiissciiscüti^ Aw Rinde eines aikgc- stoi'bonoii iil)crj;ilirii;"(!n Zweij^ies von /vVv/.v cl/is/ic/i Itei Loano in Mittel-Java am '1 \ Mai 1 OOO von mir «i-esammelt ( N". .'> I I- Serit; J 2). Anf dem Zweig fand ich nnr die S/l//j('//t/-V\\\r\\\\{)\\\\ , al.er keine AscustVüclite.

Vnv mein Specimen N'\ ,314 lassen ieli liier einige Angaben folgeil: Conidien ellipsoidiscli , an beiden l'aiden stnmpf. hyalin, ohne auffallende Oeltropfen, aber mit einem besonders leielil ting- girbaren Zellkern, 4 0 X ^v/ 3 /x anf fadeid'ormigen Conidien- ti'ägern. Paraphysen ungefähr 50// lang, (oremien 1 :2 iiiillim. lang, unverzweigt oder ein bis zweimal gabelig oder hirsehgeweih- illinlieli verzweigt.

Die Synouymie stelle icli hier znsanimcn naeli Saccaudo 1. e. und naeh einer iniindliehen Angal)e von Herrn l-*rofessor V. IIknmncs.

Ilypocrolla En.siloriana Koord. n. sp. Stromate carnoso pnlvinato, basi constricto, extus fusco; 0.5 1 m.m. lato; peritlieciis im- mersis; ascis cylindraceis (50 ()5 jx longis et 4 5 // latis; ascosporis ^ filiformibns asei longitudinem subae(|uantibus; 1 ^ hitis dense miiuite septulatis ac guttulatis, tarde in articulos secedentibns.

Stroinata polsterförmig, rundlich, fleischig, aussen dnnkelhiaun gefärbt; 0.50 1 m.m. breit und aneh so hoch; an der l^asis verschmälert, oben häulig mit unregelmässigen hiig\'lichen l'rlie- I)ungeii. Feritheci('n ganz eingesenkt; in geringer Zahl, ungefähr 5 in einem Stroma. Asci cylindrisch 00 05 jx lang und I 5 ix breit, achtsporig. Ascosporen fädig, hyalin, von Schlauehlänge, 1 // dick, spät in Teilsporen zerfallend.

Auf der Unterseite von absterbenden alten und abgefallenen todten Blättern von Maiujifera iifdica Linn. zerstreut stehend. \'on mir gefunden in Penunggalan bei Kebumen in der Provinz Kedu in Mittel- Java am 23 April lüOO.

Diese Art ist benannt nach Herrn Geheimrath Professor Di-. A. Engler, Director des Kgl. Botanischen Gartens und Museums in Berlin.

Herr Professor Hennings zeigte mir die authentischen von Herrn Prof. Zimmermann und von Herrn Prof. Vot,kens in Buitenzorg (Java) gesammelten Specimina, welche auch auf Mrüffiifrra indica,

Verband. Kon. Akad. v. Wetensch. (2e Sectie) Dl. Xni. n\ \. D 12

178

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S. W

und zwar auf Leciiniuui piimsitiscli vorkouimen und von ihm als Aschersonia lecanioides Mf.nnings in 190.2 in lledwi^ia beschrieben

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Al)l)ililung 13. I. Hi/pocrcllii EiKjleriaitK Koord. ii.sp. U. Hijpoci-elln MoUii KoonD. ii. sp.

III. UijpocrcUa Grcivinc Koord. IV. Microneclria Ptcrocarpi Racirorski.

Weitere Erklärung im Text. (Autor delin.).

wurden. j\l(')glich wäre, nach iVnsicht von ]Ierrn Prof. Hennings, dass die von mir gefundene Ibjpocrclla die iVscosporenfrachtforni von seiner obengenaiuiten Ascliersonia sein l\önnte.

Figuren-Erklärung von Hypocrella Engleriana Koord. (Abbild. 13, 1).

Eig. 13, i. Habitus des Pilzes auf der Unterseite eines Blattes von Mangifera indica. 13, 2. Stromata auf Platt, Oberansicht. 13, -i. (^ners(;hnitt durch Stroma. 13, 4. Stroma auf i^hitt, Seitenan- sicht. — 13, J. Ascus mit fast reifen Sporen. 13. (i. Ivcife Ascospore.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W. 17i)

HypociTlIa Mollii Kooiii). n. sj). ; sLrumatibiis carno.^iili.s, disci- foriuibus, 2 -L min. diaiii., alhis, hj'popliyllis, spai.sis, ])a])illat()- ostiolatis; pcrithcciis siioiuatc iiunicrsis; ascis liuearihus 17()--1n()X 7 8 fx, apicc rotiindatis et liaiid inn-assatis, ocfosporis, npara- ])liysatis; asc'üS|)oiis liliforiiiihiis, ascos siilKic(|iiaiil ihiis, I 'tO- 170 X 1 .', 'l //,, Iiyalinis, multiscptatis, in l'nisluia 15—17 //, loniris dilabcMitihiis, utrintpic tiamcatis.

Die Ascusl'rüclite in grosser Zahl auf der (Intcrseitc der ah^n^- falleiieii, selion abgcstorbencui Jilätler noii cidtiv iilcii Haiinicii von Prciiiiin lomeiit(iH(( Wjmj). bei KaUwiro in ([v\- l'rovinz KCdn am 11) Oct. 1905 von mir gesammelt (N°. I() Serie 0).

Diese diii-eh die seluni Aveisse Farbe aulfalleiide neue Jli//iO(-reacec ist benannt nacli llei'ni i^'ofessor Dr. J. W. Moi.i, In ( ironinLrcii.

Figuren-Erklärung von Hyi)ocrella MoUii Koord. (Abbild. 13,11).

Figur 13, 7. llal)itus des Pilzes auf Blatt von Vrrnnid fowenfosa. Fig. 13, 8. Stronia von oben gesellen. Fig. 13, 0. Stroma auf l^lattquersehnitt. Fig. 13, 10. Junge Asci. Fig. J3, //. Reifer Ascus, Fig. 13, 12. Zwei reife; Ascosporeu; die eine sclion in 'Teilsporen zerfallend.

Ilypocrclla (irewiae Koord. n. sp. ; stromatibus ampliigenis. sparsis, carnosis, pulvinatis, sessilil)us, applanalis, j)uleln'e aui'aii- tiaeis, pa})iIlato-ostiolatis, 2 2^ mm. diam.; [x'ritlieciis innncrsis; ascis linearibus, apice obtusis et band inerassatis, 120 130X G S // ; aseosporis tiliformibus 100 110 X 1^' 2 //,, Iiyalinis in articulos innumerabiles secedentibus.

Die Ascusfrüehte auf lebenden Blättern von wildwaelisendeu iiänmcn von Grewia Microcos P)1,u,mk ])ei Gombong in .Mitb'l-.lava von mir am 1 S März 1905 gesannnelt. (N". 12 Serie 2).

I^'iguren-Erklärnng von Hypocrella Grewiae Koord. (Abbild. 13, 111).

Figur 13, l-i. lial)itus des Pilzes auf Blatt von Cyr/n»? J//troco5. JMg. 13, 14. Stnnna auf Blattstnek, von oben gesehen. Fig. 13, lö. Fast reifer Asens. Fig. 13, IJ). Reifer Ascus mit den in

' U 12*

180

BOTANISCHE UNTEllSUCHUNGEN, U.S.W.

Teilsporen zerfüllencn fadenförmigen Ascosporen ; reclits (lanchcii

eine noch nicht zerfallene Ascospore. Fig. 13, 17. Art der P)il-

dung der Teilsporen (nach getrocknetem jMaterial; scheniatisirt). Fig. 13, 18. Teilspore; nach lebendem Material.

3. ÜOTHI DEALES.

1) 0 T II I \) i: A C E A E.

TelliiHiia Erjllirinae Raciborski Parasitische Algen w. Pilze 1 (190Ü) p. 18.

Ascusfriichte in erwachsenen lebenden Blättern von angepflanzten innen von Erytlirina J'ifltosperma .Mi(|. {Jlijpaplioriis svhumhrans Boerlage) bei Purworedjo in Mittel-Java am 1 März 1905 von mir gesammelt (N°. 10 Serie 2).

Abbildung 14. J-6. Tdimena Enjtlo-inae RACinORSKi. 14, 7—12. Phylldchora Drvricaei Koord. n. sp. 14, 13— Jö. PInjUachora Litseae Koord. n. sp.

Weitere Erklärung im Text. (Autor delin.).

Diese von Herrn Prof. Dr. Raciborski auf derselben \älH])flanze entdeckte Art der nionotypen Gattung TeUmena Racib. war bisher nur von Seloh am Mera])i von .lav;i lickaiint rAbl)il(l. 1 ]., 1 6').

BOTANISCHE UiNTERSUClIUNGEN, U.S. VV. löl

IMiylliU'liora Drvrii'sci Kookd. ii. s|). ; sti-oiiiatil)iis ciiistafL'is , atiis, iiiiiatis, O.S 1.2 iiiiu. diaiii. ; >|)arsi<;, suhorhiciilaiiUus, piil- viiiatis, liypophyllis; pcritlicciis iiiimcrsis, iiiimitc ostiolatis; uscis cyliiulracids, parapliysatis, octosporis, apicc lotiiiidatis, (}() SO X 12 /x; ascosporis contiiuiis, liyaliiiis, subglubusis vcl cllij)- süiilcis L't iitrinque rotiindatis, 10 12 X ''^ S.', //; parapliysihiis tilif'orinibus lOU X ^ ^ [■'- liyaliiiis.

Ascusi'rui'hltorm [)arasitiscli in crwaciisciicii und jiiiii;-cii li!;i(tcni von ciiuMii wildwacliscndtMi Exemplar von I'iru.s kua-dnlnhnitd l'oiit. l)L'i Sadang auf ."300 /x i\lcei'eslir)lic in der l'roviii'/ Kcdii in .Mitlcl- .lava am 19 Oct. 1Ü05 von mir gesammelt (N". V\ Serie ü).

Keile Ascusfrüclite Hilden sich nur auf den erwaelisencn l^liitteni.

Die Uniü-ebunii' der Aseusfrüelite ist dureh eine breite iiellLcelb- Hell verfärbte Zuwachszone umgeben. Die meisten Hliitter der .\;ihi- ])tianze, warcMi an dem oben erwäliiiteii , stark besclialteteii und feueh- ten Standort, von dem Pilz stark angegriflen, und nnl ziddreiclieii liellgefärbten rundlielieii Flecken bedeckt (Abbild. 1 -1 , 7 12).

Diese x\rt ist benannt nach Herrn Professor Dr. llico de Vuiks in Amsterdam.

riiyllacliora liilsoac Kookd. n. sp. ; stromatibns crustaceis, atris, innato-eruiii[)entibus, pulvinatis, sparsis, 0.5 1.") mm. diain., orbicularibns vel irregularibus, amphigenis; peritheciis immersis vix ostiolatis; ascis paraphysatis, cylindraccis, a|)iee loi uiidatis, 100 110 X ^** ^^ /^' octosporis; ascospoiis elli[)soideis vel oblongis, iitriiKiiu; rotnndatis, continuis, hyalinis, 12 13 X G S // ; paraphysibus ascos aecpiantibus.

Ascusfrüclite parasitisch in jungen und erwachsenen leidenden l^lättern von einem wildwachsenden, stark beschatteten jungen Hauni von Li/sea /jol^anf/ia Jiiss. bei Penunggalan auf 150 Meter von mir am 25 April 1905 gesammelt (N°. Serie 11).

Die meisten Blätter des oben erwähnten Baumes waren von dem Pilz stark befallen.

Die Stromata sind von einer hellgelblich erkrankten Zone um- geben (Abbild. 14, IS— 15).

riiyllacliora Fici-obsciirae Koord. n. sp. ; stromatibns crustaceis, atris, discretis, sparsis, pulvinatis, orbicularibus, amphigenis, inipri- mis epiphyllis, innatis, 0.3 O.S mm. diain.; peritiieciis immersis vix ostiolatis; ascis cylindraceis, paraphysatis, octosporis, apice

1S3 BOTANISCHE UNTEßSUCHUNGEN, U. S. W.

rotiindatis, SS 00X^0 1 "^ /^ ^ ascosporis globosis, citiinniii-. livalinis, 10 -11 ^ 10 ^11 y, . uniseriatis.

Ascusfruclitform in lebnuli n i'i'wni'lisencn Blättci'n von einem wildwachsenden Baum vun Ficus obscurd l)i.i \ii. hti l'iiiworedjo in Mittel-Java am 10 M;irz lOdö mhi mir gesammelt (N". 8 Serie 2).

riiyllacintra Lecae Koord. n. -]). : stromatihns aniphigenis, tectis, vi\ eriimprntil)us. sparsis, piih niatis, 1 1-i- mm. diam., iitris, eoriaceis, fulii plli^ persistentibus laxe echinnlatis; pevitlieciis sub- globosis, vix ostiülatis; ascis cvlindiaceis 100 140 X ^" 1 •X'-'- ^ oetosporis: ascosporis uniseriatis, continuis, liyalinis, cllipsoideis, utrinque acutis v. obtnsis 12 15 X '^ "^ /^; paraphysibus tili- tbrmil)U'> cuntiinii^. li\almis. ascos ae(|iiantil)iis-

Parasitiscli in jungen und erwachsenen Blättern von wildwach- senden Sträiichern von Leea rubra Blume {L. In/milis Hasskarl) bei GomboiiLr in Mittel-Java am 1^ März 1005 von mir die Ascus- fruchte gesammelt (N". 9 Serie 2), Die Conidienfruclitform noch unbekannt.

Die meisten Blätter ^in(l vdh dem i'ilz stark befallen. Die erkrankten Blätter zeigen seli\\aize kleekehen. welche \()ii einer liel1i2;rüno-elblichen Zuwachszone umnreben sind. Die erkrankten Blatt- stellen fallen zuletzt aus. Der Pilz ist in der Provinz Kedu auf der genannten Nährpflanze sehr häutig.

Phylhu'liora Fici-fulvae Kgoud. n. >p. : btrumatil)u.'> eru>taceis, epiphyllis, atris, innato-erumpeutiljus, 1 1^ mm. diam. . s]>arsis, circularibus, pulvinatis; ascis cylindraceis 00 '^0 X S il /•/., apice rotundatis; ascosporis continuis. hyalinis, globosis vel cllip- soideis et ntrinqne rotundati>. Dt 1 1^- X ^ ^^ y^- uniseriatis.

Ascusfrüchte aut der Ul)erseite junger und erwachsener lebender Blätter von wildwachsenden Bäumen von Ficus fulva Reinw. bei Sapuran in Mittel-.lava am Di Dee. 1005 vim mir gesammelt (N'\ 23 Serie 6).

Von Raciborski, (Parasitische Algen und Pilze 111, p. 27) ist für West-Java ein auch zu den Dothideaceae geliörender und aurh auf einer gross-blättrigen , aber nube<ttmnit gebliebenen Ficu8-\n parasitisch vorkommender Pilz beseluieben worden, welcher in ge- wissen Hinsichten an meine Phi/llachora eriimert. Letzterer hat aber einreihige Ascosporeu und die ve)n 1\A( tboü-ki 1. c. als ll^alodut/tis

JJOTANISCIIK UNTKKSUCIIUNGEN, U.S. \V. l^^li

incriislans Rac. hoscliricbene, von mir nidit gesehene Alf liat zweireihig gestellte Ascosporeii und \ icl gnissere Stroni.il;!.

rii.vlhu'liora rici-allKH' Kookd. n. sp. ; stroiiiiitihiis enistan'is , atris, epi[)]ivllis, innatis, Imud ei'iiinpciitihiis, discretis, ])idvin;ilis, siiborbieularihus v, irregiilarihiis, 2 I nnu. diani. ; piM-ithcejis imnierosis, vix ostiolatis; aseis e\ lindraccis [)aiiiplivsatis, 70 7.") 10 10.1 /x iipice haud iiierassatis, octosporls ; aseospoi is nniscriatis, cüiitiiiuis, li\alinis globosis vel ellipsoideo-globosis, 8 10 X ^ •' !■''•

Ascusfrüchte in jungen und erwachsenem Hlätteni von uddwacii- sendeii näiinieii von Fici/.'^ (lUxt \\va\\\ \iii)T aid' dem iJiTg Sendoio bei Kleiluug auf 1100 Metei- in Mittel-Java am 27 Sept. 1005 von mir gesammelt (N". 17 Serie 5). Die AbeustViichle weiden erst reif auf den erwachsenen IMaltej-n.

Der ril/, ist specifisch scharf verschieden von VlnjlMu^liord i/itinno- rafa Racib. und von P/i. Fki-fidvae KooiiD.

riiyHacliora gTamiiiis (L'ers.) Fuck. Synib. inyc. [>. 2 1(5; Saccaküo Syll. rnng. U, p. 00.2.

IJie Ascusfrüchte in h'benden und abgcstoibeneii Hliittein von (üner wildwachsenden T/ioneda vit/(/ari'S Hack. {^AnlliDslIi'irKi rihdla LiNN.) b(ü Purworedjo in Mittel-Java am 7 Aug. 1905 von mir gesammelt (N°. 4 Serie 8). Dort auch auf aiidiM'cai wildwaclisemh'ii Graminae.

PhyUarhora inarniorahi rvAdBOHsia Tarasit. Alg. u. i'ilze, 111 (1000) p. 2().

Ascusfrüchte in lebenden jungen und erwachsenen Blättern von iuciifi liixplda Bt-umk bei Purworedjo in Mittel-Java am 1 () Aug. und 21 Oct. 1005 von mir gesammelt (N". '^\ Serie 4 und N". 17 Serie 8). Dieser bisher nur von West-Java bekannte para- sitische Pilz ist in der Provinz Kedu sehr häufig. Nicht selten sind die erkrankten Blätter für einen grossen Teil ihrer Oberfläche mit den schwarzen zusaminenfliessenden Stromata bedeckt.

Die von Raciborski 1. c. gegebene Diagnose kann ich für meine Specimina in allen Hinsichten bestätigen,

Microcyclus Koordersii W Hennings n. sp. in Rkum Ascomyceten- Exsiccati N". 1615.

184

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. VV.

Die liiertblgeiulc, noch iiiclit herausgegebene Diagnose dieses Pilzes verdanke ich Herrn Professor P. Hennings :

Abbildung 15. l 6. Microcyclus Koordersli P. Hennings n. sp.

15, 7- li. MijcospluicrcUa Enjtltrinae Kookd. n. sp. Figur 13, 1—4^ 7—11. Habitus des Pilzes auf

Bl^itt. l.j, 5, i2, 13. Asci. 15, 6', li. Ascosporen. (Autor delin.).

„Stromatiluis superficialibus hypophyUis, gregarie sparsis, interdum conHuentihus, pulvinato-discoideis, coriaceis, atris, rugulosis, sparse setulosis, Ü.3 1 nun. diam., locnlis subinimersis ellipsoideis, porosis, atro-olivaceis ; ascis clavatis apice obtuso-rotundatis, Ssporis, 55 65 X^^^ 1'"^ Z^' nparaphjsatis ; sporis subdistichis, oblonge fusoideis vel subclavatis, utrinque rotundatis, interdum siibcurvulis, niedio 1-septatis, haud constrictis, hyaUnis, 22^ 32 X 44- 5^//." (P. Hennings msc. in Mns. Eotan. BeroL).

Auf lebenden erwachsenen Blättern von angepflanzten und wild- wachsenden Bäumen von JMyrica javauica Blume auf dem Berg Sendoro bei Kleduno- um 1500 M. Meereshöhe am 20 Nov. 1904 von mir gesammelt (Herb. N". 1 Serie 1; Abbild. 15, 1 6).

Der Pilz scheint nur wenig schädlich zu sein; ist aber an dem genannten Fundort auf Mj/rica Javauica sehr liäulig.

Conidienfruchtformen sind noch nicht bekannt.

BOTANlSCllii; UiNTEUSUCMUNÜEN, IL S. W.

185

/.

Sp/iaer'ui/e.'i.

I. 1 II \ i: I {) >i I A c i: A i;.

Chaelomiiim Klasncac Kooiti). n. sp. ; pciillnrüs muh rlicialilms, comc'ois, atris, ovoidcis; pnpillalo-ostioliilis, dciisc et Ioiiltc villosis

(pilis 350 450 X '^ ^) { •! i. diaiii., sparsis v. -icgariis ;

ascis davatis, apicc rotuiulatis et liaud iiicra.ssatis, octosporis,

45 50 X i'J l«y-;

aparapliysatis ; ascosporis

coidiiiiiis, fumigatis, c',lli[)-

soidcis Ycl suhdübüsis,

uti'iiique rotmidatis vcl oh-

tiisis V, subacutis, 10

12 X ö 10 /x.

Ascusfrüdde auf jaulcMi- (K'ii, aus Java niit2;d)i'adiUMi Blättern von Ficus dastica im Kgl. l^otan. (iaiieii und Museum von J)alilem (1). Hei-liu) am 0 März 1907 IL von mirl)eobaditet(N°. 2S0, 325 und 32G Serie 12).

Diese i\rt ist zweifellos nahe verwandt an C/iaefo- iiiiidii Kiinzediium ZoiT (in Nova, Aeta der Ksl, Lcop.- ^ Carol. Deutsehen Aeademie der Naturforscher Bd. X LH w N^ 5, p. 200, Tab. 14— 16 und Tab. 17 Abbüd.

Abbildung- IG. I. ChacUmÜHm KhiMicuc

1 /;\ Avplr'liP \vip 7/^w>r ''^'^'^i'D "• sP- H. .l/yt-os/j/mo-e//« tVr/^f/.v?,- Kooiti). n.sp.

i V»;, \\ClLUe, \V lO /jOI i' \\\. Onujnardla javnmcn \\oonXi. n. sp. Weiieie Eiklärung

angibt eine sdn- weite Ver- '™ "^^^^ '^"^'"' ''"'"•^•

breitung hat, und welche bezüglich der Substrate anspruchslos ist.

I'igurcn-Erklärung von Chaetomium Elasticae Kooud. (Abbild. lO;

Figur 1, 1. Reifes rerithecium, von der Seite gesehen. l'ig. 1, 2. Habitus des Pilzes auf Blattquersduiitt von Ficus elustka. Eig. I, 3. Ascus.

ISO

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

li. !> V II A E U I A l i: A E.

("oliToa I]lii>(u-Jic KooiiD. 11. >]).; })eri(l»eciis sparsis, superficiali- bus, aiiipliiu-i'iiis \c\ corticolis, iiiipiimis li\ pDphx His, coriaceis, atris, globosis, pk'rmiKjiir l.nsi longo setiilosis, apice ostiolo orbiculari pertusis, DO 110/x cliam.; ascis clavatis, apice rotundatis, octo-

Abbildung 17. I. Coleroa Elast icae Koord. n. sp. II. Mctasphaerin tetraspcrma

KooRD. n. sp. I, !, 2, 4. Habitus des Pilzes. I, 3. Mycel in der Umgebung einer Spaltöffnung

der Blatlunlerseite; einige Hyphen dringen durch die SpaltJlInung in das Blattinnere ein. I, 5.

Ascusfrucbt mit Borsten auf Blatt luerschnitt. I, 6. Borste. II, 1—2. Habitus des Pilzes auf

Rinde. II, 3—5. Ascus, Paraphyse und Ascospore. (Autor delin.).

sporis, 35 X 12 ^ apice liaiid iiirrassatis, aparn])livsatis; ascosporis biseriatis, ovoideo-fusifoniiibus, uiedio 1-septatis, iion coiistrictis, iitrinqno rotniKlntis. ])al]ide olivaceis, 7 10 X 2^ 3 /x. ; setiilis .■2UU äliü ;j. luiigis, ati'is, apice acnniinatissiniis, rectis vel curviilis.

Reife Ascustrüclite auf al^o-estorbenen und absterbenden Blättern und auf der Rinde junger Zweige von angepflanzten Bäumen von Ficus elastica Roxb. bei Loano, rurworecljo, etc. in der Provinz

liUTAM.'SUllE UATEU.SICHUNGEN, V.>^.W. 1^7

Kt'dii im .1. IUI).') \t)ii mir o-csammcli, i^llcil). N". I.'if), \-2i), \->:l, 178, 220 ScM-ic 12; Ahbihl. 17, 1).

Die CoiiidicnlVuchtfonii dieses i'ilzcs ist iiocii nicht Ixkjimil.

In der Provinz Kodu gehört er zu den häiifiü;steM Iihdtlx-woh- nt'iiden Pü/es Non l'icus ekistiea. Es ist jedoch nicht inimci- h-icht i-cifc Ascnsfriit htc mit i;'nt eiitwiekelteii Asci in grosser Mcnnc /,n linden. Das dnidvcl gel;irh!e septirte JMyeel iel)t auf nnd in (h'r Epidermis, nicht nur in den abgcstorlieiien , somhin auch in diMi lehenden IMättei'n nnd hier vorwiegend ;in (h'r rnterseitc. Die von dit'sem l'ilz hefalleneu Blätter sind aid' (h-r liitei- seite liäulig mit den eharaeteristischen, langen, /.ei>ti-ent jint (hi- Blattobertläelie stelien(U'n sterilen Borsten bedeckt. Mit einer guten Lnj)e kann man diese, l)is zu fast 0.4 mm. langen l)()r>len h'icht seilen. Und stark befallene HlTitter sehen mit der Lii|)c betrachtet, auf der l'nterseite wie fein schw;irz-beliaart aus. Absterbende 1)1,111- flecken werden von diestMn l'ilz nicht verursacht. Die erkrankten Blätter sehen indessen häutig eldorophyllarni nnd gelblich aus.

Bei der l^egrenzung und Stelle der Guttun«»: Co/eroa FuiEs. folire ich Lindau in ENGLiiu-BuANTi, Natürl. Pllanzenfam. 1, 1 (1S07) ]). 395. Von Saccakdo wurde, wie Lindau I.e. p. 43 1 hervor- hebt, die CJattung J'e//l//iia Ces. et De Not. sehr weit getässt und wurden Alten von Coleroa und einige andere (lattungcn, die behaarte Perithecien besitzen, dazu gestellt,

Li Engler-Prantl 1. e. ist von Lindau die Gattniiij; Coleroa in der kamilier der Spaeriaceae, dagegen die (iattung Vcntar'ia in die Eamilie de Flcosporaceae gestellt.

Weil nun für die Pleosporaceae I. c. p. 428 angegeben wird : ,, Fruehtköri)er eingesenkt" und I.e. p. 80 1 für die S/j/iaeriaceae: „Eruclitkörper völlig frei dem Substrat aufsitzend", desshalb muss unser Pilz, der völlig frei aufsitzende Perithecien besitzt, in letzt- genannte Fanulie eingeordnet und als Coleroa besehrieben werden.

Bei der SACCAiiDosclien iMuteilnng würde die Art aber als Venlurut betrachtet werden müssen. Nun ist für Fkiis elaalica be- reits in Italien eine Art von l^entiiria beschrieben. Und aus der Beschreiuni>' dieser italienischen Venturia scheint mir hervorzuijfehen, dass dieselbe sehr nahe verwandt ist mit meiner Coleroa. Zum Vei-gleich lasse ich, die Beschreibung von der genannten Ventu- ria folgen:

,,Vciiturüi oiasticii Pass. I'ung. nuovi, ITI, n. L3. Peri- theciis superlicialibus, minutis, setnlosis, atris, hy[)ophyllis, in series lineares, transversiin digestis vel sparsis; ascis cylindraceis, S-sporis,

188 BOTANISCHE UNTEllSUCHUNGEN, U.S. W.

clongiitis; sporidiis biserialibus, ovalibus, iiiedio septatis, hyaliuis, 7.5 S [JL longis et 3 /x latis."

„Jlff/j. in t'oliis putridis lud elasücae, Parma in lloito l)otanico." [Saccardo Syll. Fuiio-.,, IX (1891) p. GS8].

Von allen anderen auf Java auf Ficiis elastica vorkoniuienden Ascomyceten ist meine neue Coleroa dnreli die (l)ekanntlich auch l>ei anderen Coleroa-\\ie\\ vorkommende) gut sichtbare grünliche Farbe der Ascosporeu characterisirt.

III. 31 Y C 0 S P H A E K E E E A C E A E.

\co/iuuiuMiuaiiiiia Elasticae Koord.

Die Diagnose und ausführliche üehaudlung mit Abbildungen dieser Art fiiuleu sich im ersten Abschnitt dieser Abhandlung (Seite 1 1.21, Tafel I— X). Die Art hildet auf Ficiis elastica \\o\v.. und luci'S Benjaminn L. die Ascusfrnchtforni auf todten oder auf absterbenden Blättern und Zweigen, jedoch die Gluco- sporunn- und 6'o//^/o/y767/?/;;/;-(Conidien)tructitication vorzugsweise auf lebenden Blättern und in Zweig- oder Stengelrinde als Parasit.

Als Xachtrao- von Seite 71 Zeile 16 v. o. dieser Abhandlung sei hier noch Fol2;endes erwähnt.

\o\\ Prof. Dr. A. Zimmermann (Bulletin N°. X 1. c.) ist Glueo- sporiiüii Flasticae Cooke & ALassee auch auf Blättei'u von llcüea hrasUiensis im Cnlturgarten bei Bnitenzorg beobachtet. Und von mir ist die borstenreiche Conidienfruchtform von jS'eozimm. Elasücae auf Blättern von Ficas elastica constatiit, welche im J. 1906 auf den Philippinen von Herrn E. D. Merrill gesammelt und an das Kgl. Botan. Museum in Dahlem-Berlin geschickt worden sind und welche mir dort von Herrn Professor P. Hennings gütigst zur Untersuchuno; überlassen wui'den.

n

(iiilijnardia javaiiica Koord. n. sp.-, maculis maximis, indetermi- natis, nigrescentibus , peritheciis innatis, laxe gregariis, amphigenis, sed saepius epihvllis, atris, glabris, 100 200 /x diam., ovoideis, ostiolo brevi, (;rassiusculo, epidermidem perforante; ascis aparaphy- satis, cylindraceis, apice haud incrassatis , octosporis, SO 90 X :25 30 /x; ascosporis oblongis, hyalinis, continuis, subdi.stichis, utrinque rotundatis, 17 18 X ^"2 ^^' ■'''•

Ascusfrüchte in lebenden erwaclisenen und jungen Blättern von einem wild wachsenden Baum von Cordia suaveolens Blume bei

BOTANISCHE ÜNTEIISUCHUNGEN, U, S. W. ISü

Purworcdjo in Milt{'l-.l;i\;i ;iiii 12VlTT()r) und I (i \'l 1 1 (IT) nou mir gesauiindt (Ilcrb. N". .'5 und N". I <) Serie ;{ ; AMtild. Kl. IM.

Die, inciston Blätter des crwälinten Raumes waren stark son dem Pil/ beschädigt.

Die Ascosporeii besitzen eine zuweilen ziendicli dicke: (iailertliiille. Ucbrigeiis stiiinnt drv Tilz in allen llinsieliten iib(.'rein mit d'/n//- iKinCut Vi.\i,A (>t l\.\VAz, wie dieselbe Non Li.nd.m in l<]N(;i,Ki{-Pit anti, Natfirl. IMlaiizeid'. I, J, p. 4.22 begi'eiizt ist, sij dass derselbe mhi mir in diese Gattimi»; gestellt wiid.

Figuren-Erkläniiig von (luignardia ja\aiiica Keoni). (Abbild. 10, auf S. 185).

ITl, 1. Habitus des Pilzes auf lebeudem Blatt von Cordui smi- veolciis Hlume. 111, 2. Teil eines BlattHeckens mit IN-ritlieeien . Oberausicht. 111, '^. l\;ritheeien in Blatt(|uerscluiitt. III. I. Scheitelausielit von einem Perithecium. 111, Asci. III, (i. Ascus mit S S[)oren und viel Epiplasma. 111, 7. Ascospore mit dünner, gallertartiger llidle.

Mycospliaerclla Krytliriiiae Koord. n. sp.; peritheciis ei)iplivllis, in rnaculis circularibus arescendo-albescentibus, sparsis, tectis, eoii- aceis, nigris, g1al)n"s, ostiolo j)apilliformi erumpcntc, 50 - (lO // diam.; ascis elavatis, apice valde incrassatis, fasciculatis, octosporis, 40 42 X ^^ 10 12/.>t; ascosporis hyalinis, cyliiulraeeis, rectis v. curvulis, initio continuis, dein niedio 1-scptatis, utriiKpie rotnnda- tis, 14 15X3 o.", /x, sub 2 3 seriatis.

Ascusfrüehte in lebenden l>lättern von Eri/Ilivhid oca/ifolia Ko\». bei Sadantr in der Provinz Kedn am 18 Oct. 1005 von mir '^e- sammelt (N". 12 Serie O). Nur eine kleine Anzahl der Plätter war von dem Pilz anffei^riflen.

Ganz ähnlich aussehende, runde Blattflecken werden bei dersellien NährpHanze in (lersell)en Gegend durch ('oUpiotridnim Enilliruiae KüORi). hervoro;erufen, lieber den möglichen Zusammenhang von diesem letztgenannten Fiiiifjus impcrfectus und diesem Asco- myceten liegen noch keine Untersuchungen vor (Abbild. 15, 7 14).

Mycospliaerella Elasticac Koord. n. sp. ; rnaculis nullis; peri- theciis innatis, crustaceis, glabris, nigris, globosis, gregariis, 50 CO /x diam., am[)higenis, ostiolo pa|)illiformi erumpente: nscis cylindraceis, fasciculatis, 40 45 X 'J'^-l'i !■''• 'M^'^e obtusis, asco-

190 BOTANISCHE UNTEKSÜCHINGEN, r. S.W.

spoi'is livaliuis, clavato-cyliiidraceis, basi angiistatis, npicc tiuncatis, basi obtiisis, inedio ]-septatis, 7 9 X ^ ~9^ /^^ subdisticliis,

Ascusfrüchte auf faulenden Blättern von Ficns elastica bei Loano, Piirworedjo, etc. in der IVovinz Kedu am 13 Xov. 1905 von mir gesanunelt (N°. G3 Serie 1:2). k\\ denselben Fnndorten auf derselben Xährptlanze, auch auflebenden Hiättii'ii ein einziges Mal reife Ascus- friiclite v(m mir gefunden (X". 59 Serie 1:2), jedoch nur auf einem vermutUch durch einen anderen Pilz aby;etödten Blattflecken und zwar nur auf der Blattoberseite und ausschliessHch auf dem abgestor- beneu; hellgrau gefärbten, ausgetrockneten Teil dieses Blattfleckens.

Die Ascusfruchtform scheint sich ausschliesslich saprophytisch zu entwickeln. Die zugehörige Conidienform ist noch unbekannt.

Ascuswand häufig (aber nicht immer) am Scheitel verdickt, jedoch immer ohne Porus und auch ohne Andeutung von einem Porus.

Pigurcn-Ei'klärung von Mijro^ijhaercUa Eladicac Ivoouu. (Abbild. IG, auf S. 185).

II, 1. Habitus des Pdzes auf ^veisslichen, abgestorbenen Blatt- flecken eines lebenden Blattes von Ficus elastica. II, 2. Peri- thecien in Blattquerschnitt. II, 3. Einige büschelig gestellte Asci. II, 4, Habitus des Pilzes auf Blatt von Ficus elosfica; Oberflächenansicht im durchfallenden lacht; der Umriss und die ^lündung der Perithecien sichtbar. II, 5. Reifer Ascus. II, (■). Zwei Ascosporen bei verschiedener Mikrometer-Einstellung. II, 7. Peritheciuiu ; Oberansicht.

n . p L i: 0 s p 0 R V c k a e.

Pliysalospora llibisci Ractborskt 1. c. j). 17.

Ascusfrüchte in lebenden, erwachsenen und jungen Blättern von Hihiscus tiliaceus Linx. bei Piu'woredjo in der Provinz Kedu am IS Aug. und 2 Sept. I 905 von mir gesammelt (N". G und N". 29 Serie 4).

Die Art stimmt sehr uut mit Raciborsivi's Beschreibung überein.

Pliysalospora Morindae Kooud. n. sp. ; maculis orbicularibus vel oblongis arescendo-flavescentibus, 10 15 nun. diani. ; peritheciis amphigenis, gregariis, globoso-depressis, ostiolo punctiformi, atris, glabris, 100 -110 /x diam., tectis ; ascis paraphvsatis, clavatis, fasciculatis, 45 50 X 12 /x, crasse tunicatis, octosporis; ascos])oris oblongis, continnis. hvaliiiis. rcctis vel siibrectis. utrinque

BOTANISCHE UNTERSUCHIXGEX, U.S.W

1!)1

übtusis vol rotuiuliitis, iiitiis i>i;iiiiil(i>i>, II 13 X 4 ö />- ; pani- j)liysil)us [);iii(üs iiulistiuctis.

Asciisfrüclito in lobi'iuU.'ii Hlättcin xoii fiilti\ iitcii Hrniincii von Moriiidd i-ilrifohd TjINN. hei l'iii-worcdjo in dci- Vwwwv/. Kcdu um 12 Aug. und 19 Aug. MX).") von mir (ingcswmmclt f\". 1 Serie ;i und N'\ 4 Sorie 4). Die ginuweisseii l>l;itl lleeL( n -iiid /;ddi'eieii lind (Vx l'ilz ist liier liäulig. Die niteu lihitl Hecken l'.dlen ;iu>.

Figurcu-Erklünuig von l'li\sidospür;i Morindiie Kookd. (Ai)l)ild. 18, auf S. 1 «.) 1 ).

Figui- II, 1—3. JI;il)itus d(!s Pilzes. Parapliysc. Fig. II, 5. Ascosporc.

Fig. II

I. Ascus mit

IMiysaIos|>ora KIas(i<-a<' Kookd. n. sp. ; peiitlieeiis epi|)liyllis, sparsis vel gregariis, tectis, ostiolo [)a[)illat() cruiupcutc coriaceis,

Abbild. IS. 1. Plii/saluspord Elasticae KoORn. n. sp. II. Phiiluspora Morindae KooRn. n. sp. Hl. Phnsuliispnra Jfibisri HACinousKi. - IV. Antlwslotnelln Arlhro/iliijUi KooRi>. n. sp.

Weitere Eil;l;iruiig im Text. (Autor delin.).

19:2 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

atris, glabi'is, discretis, GO 90 u (li;iiii.; ascis tereti-clavatis, para- phvsatis, 40 55 X ^ '"^ ^^ /-^^ octosj)ons, fasciculatis, parnphvsil)iis liliforniibus, luimerosissiuiis, hyaliiiis, SO // longis, indivisis, con- tinuis; ascosporis coiitiiiiiis, hvalinis, oblongis, iitriiKjiic lotiiiidatis, rectis vel siiltrectis (liniid nllantoideis) 13- -IS X '^ ^ !^-

Ascusfrüchte in eincin liell2;raucn al)2:estorbenen Blattfleckcn eines lebenden erwachsenden Blattes von einem eiiltivirten jungen l^aum von F/cus elastica nni 24 Mai 1900 von nur gesammelt (N°. 2S8 Serie 13).

Ich habe die Ascnsfruchtform dieses Pilzes nur ein einziges ■Nlnl o-efundeu. Die zugehörige Conidienform ist uoch nicht festgestellt.

4'iguren-ErkIärung von Phv^alu^pora Elasticae Kuouu. (Abbild. IS; Seite 191).

riu'. 1, 1 2. llabitns des Pilzes. Fiu-. I. 3. x\scusfruclit. Fig. I, 4. Asci und Paraphysen. Fig. I, 5. Ein Ascus mit einer Paraphyse.

.Metaspliacria telrasiKi-ma Koord. n. sp. ; peritheciis corticolis, tectis, globosis, ostiolo conico eriini[)ente, coriaccis, glabris, V2 ^'^^^i- diani., sparsis, atris; ascis cylindraceis, 00 X ^\ \J--> tenue tunicatis, apice haud incrassatis, tetrasporis, übli(pie monostichis, paraphysatis; ascosporis hvalinis, fusoideo-oblongis, utrinque acutis, 23 24 X 5 Oj, iJ., 3-septatis: paraphysibus ascos superantibns, hliformibus, vix 1 /x crassis, hyalinis.

Ascnsfrüchte in der lebenden Stamni-lviiide von einem durch Schnittwunde verletzten jnngen Baum von Fk-us elnsfica bei Karang- gajani in der Provinz Kedu am 8 Mai 1900 von mir gesammelt. (Herb. N°. 317 Serie 12; Abbild. 17, II).

Der Pilz scheint sehr wenig schädlich zn sein.

y. G \ 0 II 0 \ I A C E A K,

Onomouiella Catappae Koord. n. sp. ; maculis magnis, indetermi- natis, arescendo-fnscis ; peritheciis stromate destitutis, tectis, coriaccis, nigris, globosis 0.9 mm. diam., ostiolo cylindraceo 250 260 fx longo, epidermidem perforante ; ascis cylindraceis, 28 30 X 5 0 /x, apice incrassatis et poro pertusis, octosporis; ascosporis hyalinis, elliptico-oblongis, utrincjue subacutis, 10 ^11 X 2 2 '^/-^ continnis, biseriatis, rectis vel cnrvidis.

.I5ÜTAN18(J11I.: UNTEIiSUCHUNGKN, U. 6. W.

0;}

Asciisfri'iclitc in hei l'iiivvorcd je iii inclt (N". :i Serie I I ). Weil die von die- sem Pilz venirsaeliten BlattHeckeii dasselbe Aiiss(;}ieii IimIx'ii wie bei lidiiiiilaria Cu/ap- pac Kac. und weil der letztgenainite Fhiuiuh imperfectus < 1 1 1 d ( n n - sellxMi i'niidüit von miranehaiil'dersellx'ii Nälirpflauze gefunden worden ist, erscheint es lohnend zu untersu- chen, ob die erwähnte liamulana die Coni- dienforni dieses Asco- niyceten sein könnte. (Siehe A1)l)ild. 11), 1).

VI. CLYPI-OSPIlAi:- K I A t E A E.

elx'iidcn Hlrittcrn von iMitl('l-J;i\;i ;iMi 'IW A|)l

'miiij/a/ia Ciilappd JjINn.

I 'JüO

) Von niii- trcNiiiii.

Abl)ll(L. l'J. J. Gnomonietla Calaijpoe Koord. d. sp.

1—3. Hal.itus iscosporen.

-iui^inL. ±o. i. unomonieua L.niai)fHie koord LillOSnOra ElaSticaC ''• Anthosumwlla ElusUcae Koord. n. sp. - Figur 1, 1

lies Pilze-i auf Blati. Fig. I, 4. Ascu<. Fig. \, 5. As >01U). n. Sl). Pen- l'"ig- n, 1-3. Habitus des Pilzes auf Blatt. Fig. II,

4. Asciis.

Flg. II, ö. -Vscuswand. (Autor deiin.).

DcriOlMll-

KooiU). n. .sp. theeiis atris, gregariis,

Iblioruin parenchymate immersis, epiderniide tectis, deniuni tihiis, ovoideo'-glohuh)sis 0.22 mm. latis, clypeo discoideo v. pulvinalo, in vivo succoso, sordide nlbo v. ilavescente-albo 0.28 0.42 mm. lato, ostiolo ca])illari, nigro, glabro, rectiusculo v. eiirvulo, facile deeiduo, üOO //, longo et 50 /x lato; nscis cylindraceis, apice rotundatis, sul)sessilibus per basin dehiseentibus, 88 98 X 4 4^V fu. fasciculatis, aparnphysatis, ascosporis 8 baeillaribus continuis, rectiiisculis v. curvu- lis, 84 88 X ^ 14^/^ utrincpie ti'uncatis, hyalinis, multiguttulatis. Das aus IJyphen gebildete Pseudostroma ist hier saitig und schmut- zig weiss bis oelblieli weiss. Aus demselben erhebt sich der lani^c schwarze Schnabel des Peritheciums. Das Psendostroma (der Clypeus) kommt in Polge des Aufreissens der Epidermis iVei zu liegen. Der Clypeus ist nur oberseits vorhanden. Der Schnabel ist nicht schief- seitlich, sondern gerade auf der Spitze des Peritheciums inserirt.

Verlianil. Kon. Akad. v. Wetensch. (le Sectie) DI. XIII. n°. 4. D 13

194

BOTANISCHE UNTEllSUCHUNGEN, U. S. W.

Die Asci lial)eii am Scheitel keine verdickte AA^niid. Die Ascospoi-eii

sind sehr dünnwandig, liyalin.

Anf Ober- nnd Unterseite fanlendei' Blätter von Fiats elasHca

in M i 1 1 e 1 - J a V a in der Provinz Kedu bei Purworedjo auf circa 100 Meter Meeres- hfihe; häufig, aber aus- schliesslich auf nass- faulenden, nie auf lebenden Blättern von mir beobachtet; häufig auf Blättern, welche von Colletotrichum Fi- ats Kds. {Neozimm. Flast.) befallen sind ; jedoch mit Sicherheit von mir festgestellt, dass Linospora Elas- ticae nicht in dem En t wickl un gscy cl u s von letzterem Ftmgus imperfectus gehört.

Obige Diagnose, Notizen und Figuren sind nach einigen von mir auf Java lebend untersuchten Speci- ]nina angefertigt Avor- den. Diese Art ist nahe verwandt an der von Penzig und Saccaudo in Icones fungorum javanicorum ( 1 904) Seite 24 tab. XVII, 2 beschriebenen und abgebildeten Linospora aqnllaris Penz. et Sacc, welche von Penzig in West-Java bei Tjibodas auf unbe- stimmt bliebenen, lederartigen Blättern in 1897 entdeckt Avurde. Die von mir beschriebene Art unterscheidet sich von der letzt- genannten Art unter anderen durch die abgestutzten , fädigen Ascos- poren und besonders durch die saftig-tieischige Consistenz des Clypeus.

/o

Fig

ALbild 20.

9

Linosx)ora Ekisticae Koord. n. sp. Weitere Erklärung im Text (Autor delin.).

BOTANISCHE ÜNTERSUCHUNrxEN, U.S.W. Ülfj

Das VorkoMiiiion von Li?iospora aur /Vr/Ay daalim ist in dci- liiteratur bisher nicht erwähnt.

Nebcnfriichtfürnien sind für meine liinospoia noch ineht Itekannt.

Figurcn-KrkUlning von Liuospora FAaHticnp. Ko.hii.. rM.l.ild. ^iOj.

Figur 20, 1. Habitus des Pilzes. l«'ig. i>0, 2. Oberansicht der Fruciitkörper. Fig. 20, H. Krnclitk(M-|)cr im Längsschnitt. Fig. 20, 4. Kruchtköi-per, von (h-ni Clypens durch l'ijicparation be- freit. — Fig. 20, 5. J^nschel Sclihinclie. l'ig. iM), (l. Schhmcli

mit reifen Ascosporen. Abbihl. 20, 7. Kiin'ge reife Schhmche.

l^'ig. 20, 8. Reife Ascosporen aus einem einzigen Ascus. l-'iir. 20, 9. Fine Ascospore. Fig. 20, 10—25. Keimench- Ascosporen zwei Tage nach Aussaat in Nährhisung von CitruUus-Dccoct. Wei- tere Keiniungsresultate nocli nicht ej-halten.

Aiilliostoiiiclla ArHirojilijili Koohd n. sp. ; peritheciis 1 4 in ma- culis orl)icuhiribus, i)arvis insidentiljus, coriaceo-carbonaceis, «da- bris, globoso-depressis, peridermio circa ostiolnm vi\ ernmpens denigrato tectis, 120 150 /x diam.; ascis ()l)h)ngis, apice liand iucrassatis 30 40 X 1^^ 1^ Z-'- ostosporis j)araphysatis; ascosjioris continuis, fuligineis, muticis, ovoideo-oblongis, 1 5 22 V 7 H) //, utrinque rotundatis, propc apiceni transverse hyabno-annnhitis.

Ascusfrüchte in lebenden erwachsenen l^hittern von .tiiropln/lliim diversifoliim I^fjtme bei Kaliwiro in der Provinz Ivecbi am 30 Sept. 1905 von mir gesannuelt (N° 2a Serie G).

AiithostoiiiHIa i:iaslicae KooRu n. sp. ; maculis nuUis; pseudo- stromate vix conspicuo, peritheciis tectis, sparsis, coriacco-carl)onaceis, glabris, ghjbosis, 120 150 /x diam., epiphjllis, ostiolo brevius- culo epidermidein perforante ; ascis anguste v. cylindraceis, apice haud incrassatis, GO G5 X '^^ ^0, aparaphysatis, sessilil)us, tenuibus; mox evanescentibus ; ascosporis continuis, atro-fuligineis, ellipsoideis , iuaequilateralibus, utrinque acutis, oblicpie monostichis, appendiculis destitutis, 13 14 X 6 ~ ^ Z^-

Ascusfriiclite in faulenden, abgefallenen Blältern von Ficifs elmtica bei Loano in der Provinz Kedu am G Mei lOOC) von mir gesam- melt (Herb. N°. 290 a und 290 b Serie 12; Abbild. 19, 11).

Die Ascusfrüchte sind nur in geringer Anzahl und nur einige ^lale von mir gefunden. Die zugehörige Conidienform ist noch unbekannt.

D 13*

!)(')

BOTANISCHE üiNTEUSUCHUNGEN, U. S. W.

Sehr charactcristisch ist die l^'onii und Faibe der Ascosporeii. Weil dieselben keine Anhängsel besitzen, niuss die Art in die Sec- tion Ijuantliostomella Saccardo (auch in b^ngler-Prantl 1 , 3 , p. 452 aufrecht erhalten) eingeordnet werden.

Die Seitenvvand der Schläuche zeigt eigentürnliclie, ungleich diclite Stellen. Dadurch sieht die Seitenwand in optischem iyängsschnitt wie einer aus kurzen Strichen beistehenden Ijiiiic äliiilicli.

3. Basidiom YCETEs.

I. II ein i ba si d i i.

I. DSTiL agi\aii:ae.

Al)bllfl. 31. Tiihiii'chiiii jiii'anic't Koord. n. sp.

Kigiir 21, 1-2. Habitus des Pilzes auf Dlalt. - Fi^^ '21, 3-7.

Spoienballeii, jung und iilt. (Autor dclin.)-

Tiibiiiciiiia javaiiicu

Koord. n. sp. ; soris explaiiatis, amphige- nis, epiderniide tectis, maculas maxinias irre- guläres efticientibus; sporis in glonierulos subgiobosos GO 70 X 40 ÖO /x, dense congestis, 8 15 /^ diam., globosis, ellipticis vel angnla- tis, episporio levi, di- lute fuligiiieo, postea obscure brnnneo, ple- runique poro hyali- no niuuitis, conidiis igiiotis.

Parasitisch in Blät- tern von einer culti- virten llyvie7iocallis in einem Garten in Ma- gelang in der Provinz Kedu in Mittel-Java am März 1905 von mii- gesammelt (N". 7 Serie 2).

BOTANISCHE UMTJilKSUCIiüNGEN, U.S.W.

'.»;

Die vom Pilz ci-kraiiktcMi liliilfcr /ciocii grosso s(,'li\v;ir/lir:mne l''lc(tkcii 1111(1 stcibe'ii l);il(l i>-;iii/, ;il). (Abbild. Ol). Icli f;iii(l (lio Art nur ein riii/,ii>cs iMjil.

i I. I'] II l);i s i (I i i.

I I* it) t o l)as I (I io III \ (;c t CS.

II. i>Ii:LAi>M'SOI{ v<K\i:.

Skiorka ('iiaarii IxAtMHOüsKi raiasitisclic .\li;vii und l'd/c .l;i\;i's (1000) |). 30.

l^irasitiscli in cruacliscinii und jim^iMi l)läl(ci;n von ciiltix iitcii

Aljbucl. ^2. I. Piiccinia T/iwailesii B. et Br. IE. Skicrka Canarit Racicorski.

l'igur I, 1. Keimende Telentospore. II, 2-3. Habitus des Pilzes auf Blatt; bei II, 3. - Fünf

Teleiit().>^porcn!nger mit Siioremajilien und ein Uredolager. - II, ^, 5. Urt dospoien . - H, 0. Keimende

Ui-tdüspoii'. II, 7. Icloutospüren-Ivanke. II , 8. Keimende 'leleuiospore. (Autor delin.).

Hiiuinuii von ddiKiriuiii comnnnic Linn'. und (a/iariion inu/uccnninn

19 8 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

BuiME bei Piirworedjo in Mittel-Java im Aug. 1905 von mir ge- sammelt (N^ 3, uiul 27 Serie 4).

Dieser characteristische Pilz war bisher nur von Canarium com- mune und nur vmi \Aest-Java I)ekannt, wo Prof. Dr. Raciborski die Art bei l^uitenzorg entdeckte.

Vm\ Purworedjo ist der Pilz auf den beiden genannten Canarlum- Arten sehr häufig.

kleine Specimina stinuiien selir gut mit Raciborski's Beschrei- bung überein.

Die Teleutosporen-Ranken erreichten zuweilen eine Länge von 2|^ mm. bei 0.045 mm. Durchm, Ich fand sowohl Uredo- wie Teleutosporen-Lager (Abbild. 22, II).

III. riCCIXIACEAE.

Fucciuiii .Uoriugae Ivoouu. n. sp. ; niaculis rotundatis, pallide flavescentibus 35 /x diani. ; soris amphigenis; teleutosporis clavato- oblongis, basi truncatis, apice obtuse breviter acundnatis v. ohtusis, 27 30X5 ^ j«" subhvalinis, pallide flavescentibus, medio non constrictis, subsessilibus, transverse uniseptatis, episporio minute granulato.

Parasitisch auf Elältcrn von einem cuitivirten Baum von Morlnga pfen/f/osperma in Purworedjo in jNlittel-Java am 24 Aug. 1905 von mir gesammelt (Herb. W. 20 Serie 4; Abbild. 23, lY).

Pucciuia Cesatii Schroet in Cohn Beitr. III, p. 70; Saccardo Syll. Fung. VII, p. 062.

Parasitisch auf Blättern von angepflanzten Exemplaren von C^m- hopogoii Nardiis Rendle bei Purworedjo in Mittel-Java am 24 Aug. 1905 von mir gesammelt (N°. 15 Serie 4). Die Sporenlager finden sich in sehr grosser Zahl; sie sind dunkelbraun oder dunkelroth- braun. Die Uredo-sporen sind deutlich, sehr fein gestachelt. Ich stelle diesen Pilz mit Zweifel zu der o])engenannten Art, weil ich nur gut eniwickelte Uredosporen und unvollkommen entwickelte Teleutosporen gefunden habe. Die l redospor^n von meinen Spe- cimina sind 29 32 X 1^^ -^ Z^-

Pucciuia Tlnvaitesii B. et Br. Pungi of Celvon N°. 818: Raci-

BORSKI 1. C. 1 , p. 21

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S. VV.

l'Jli

Parasitisch aut" Blättciii und seltener an jungen Stenp;eln von angepflanzten I^Acniplaren von (SenddrnsHd m/f/aris (Ji/.s/icia (i'eiidn- russa Linn) in der Provinz Kedu an zaldreiclien ^Stellen l)eol)aclitet und am 31 Aug. 1905 eingesannuelt (N°. 15 Serie 3). V,< ist dort meist sehwei' ein nicht von dem Pilz angegriffenes Exemplar von Gendarussa zu linden.

Die Teleutosporen keimen, wie Aussaatveisnclie von mir zeigten, sehr leicht. Bei Aussaat in Wasser wai- das Promycel nur wenig verzweigt. Die Sporidien sind einzellig, liyalin, eiförmig odei- ellip- soidisch, gerade oder gebogen, an lieiden Enden mei.st sin in])!". (Abbild. 22, I).

Uromyces Codrelae V. Wv.

in liedwigia XL! (ilJU2) siticae in Insula.lavaelectae exsiccatae, Fase. II (1899)

N". 77.

Maculis rotundatis, fus- cis, dein exaridis; soris hypophyllis siiborbicnlari- ter dispositis vel nervös sequentibus; pulvinatis, epi- dermide fusca tectis, dein nudis; uredosporis subglo- bosis, ovoideis vel cllipso- ideis, hvalino-fuscidulis vel bruiineis, 14 18 X 12 15 ja episporio acu- leato-aspero ; teleutosporis nnilocnlaribus, globosis v. ovoideis, fuscis, apice liaud incrassatis, levibus, 11

IS X 1^ 15 Z-^, pecli- cello hyalino 10 15 X 2 /x deciduo suff'ultis" (P. Hennings msc. in Herb. Mus. Bot. Berolin).

Parasitisch auf jungen und erwachsenen Blättern von angepflanzten Bäumen

iNNJNos msc; Uredo (" W//r //'/(? P. 11 r.NMN(;s p. 140; JiAciBOiisKr, Cryptogamae j)ara-

Abbilil. ~';5. I. L'roniijccs Cedrctuc V. Hkn.M.ngs. - II. Urcilo Rnciborsl.ii KooRn. - III. Urcdo Prernua-' KocRD

n. sp. IV. Pitccinin Muringae Koord. n. .«p. l'igur 23, 1, 2, 5, 6, U und 12. Habitus des Pilzes auf Blatt.- Fis- 23, 3, 7-,9. Uiedospoien. Fig. 23, 4, 13. Teleuto- sporen. — iMg. -23, iO..Paraphysen. (Autor delin.).

von Cedrela serrata Royle bei Sapuran

200 BOTANISCHE UNTEliSUCHUNGKN, U.S.W.

1111(1 Kedimg auf ()()() .M. und 1400 M. Mecveshöhv in .Mittel- .lava von mir gesaniiuclt (N". 2 iSeric 5).

Der Pilz bildet auf jungen Blättern auf der l nterseite zahlreiche seh ui orangefarbige Uredosporenlager, auf älteren l?lättern grössere ruiullieiie, gell)e Flecken, auf welchen sieh orangefari)ige Uredosporen- lager und schwärzliche Teleutosporenlager bcHuden und zwar nur an der Hhittunterseite. (iVbbild. .03, T).

Die Teleutosporen findet man häutig schon ausgekeimt auf der Nährpflanze. Die Uredospoien und die Teleutosporen keimen in Was- ser innerhalb 12 Stunden. Die Sporidien sind einzellig, hyalin, eiförmig.

In grösseren Massen sehen die Teleutosporen in autl'allendt'in Licht schwarzbrauu bis schwarz, in durchfallendem Licht braun. Die Uredosporen sehen in grösseren jMasseu in auftallendem Licht schön orange.

Fast alle in der Provinz Kedu cultivirten Bäume von der ge- nannten Cedrela siud stark von dem Pilz befallen, aber hauptsächlich nur die älteren Blätter.

Bisher war nur die Uredoform dieses Pilzes bekannt. Das Origi- nalherbarspecimen von Uredo Cedrelae P. Hennings, Avelches I. c. p. 1 h) als Cedrela sp. erwähnt wird, ist, wie ich im hiesigen Kgl. Botan. Museum festgestellt habe identisch mit der von mir für üronii/ccs Cedrelae 1L,n.m\os gefundenen Xährpflanze. Als Fundort war nur Ost-Java bekannt, wo Zimmermann den Pilz zuerst sam- melte und Garut in West-Java, wo Raciborski den Pilz fand.

Auf Cedrela febrifuga Bmme, welcher in der Provinz Kedu auch an vielen Stellen vorkommt, fand ich diese Uromyces nie, jedoch ausschliesslich auf Cedrela serrafa Royle.

Weil der Pilz nur massenhaft auf den Blätteiii auftritt, kurz bevor diese sonst abgeworfen werden, verursacht er keinen erheb- lichen Schaden.

l'redo l'reiuuae K(»oi{u. n. sp. ; maculis niiUis v. inconspicuis, soris hvpophyllis, sparsis, minutissimis, primo tectis, ernmi)entibus, tla- vescentibus; ui'cdosporis ovoideis v, subglobosis, 17^^ 24 X 17^ 18 /x, hvalinis, pallide flavescentibus, episporio dense aculeato-asperato.

Parasitisch auf erwach.senen Blättern angepHanzter Bäume von Preni/ta lotiientosa \\ WA.vt. bei Kaliwiio in Provinz Kedu (Java) am 30 Sei)t. 1905 von mir gesammelt (Herb. N°. 7 Serie 0; Abbdd. 23, ITT).

BUTAN LSCllK UNTEltöUCHUNGEN, U. 8. W. :üOl

I'iTdo KiU'iborskii K(i(»i;i). (iiom. nov.); f/rc/Zo P////>-co/i/j/i \{ \t\\\u\:^w\ l*iirasitisclic Algen, ii. I'il/c J;i\;i's III ( l!)()(l) p. |:J.

I';ii;i>itis('li auf t'i-\\ aclisciicii Rliiltcni von cnlliv iiicn n.-innicn mmi P'illiccololiutiii l(ih((liiiii \\\',W'\\. I)ci l'iirworcdjo in MilU;l-.)a\a am IC) Aiiü;. !*.)():■) \on mir ciiigcsamnicll fN". yO Serie \\). Nur sehr wcniii,' scliädlieli. Mieser l'il/ wurde \(in |{a( ihoüski I. e. anl P'illiccolohniiii lolxiliiiii hei Mnitenzori!,' in \\ (-st-.laNa enideekt und xon ihm als Ijrcdo Pilliccolobil bcselirieben. \\'^eil aher schon im Jahre ISUf) von Prol'. I'. ITennincs Ji"ii- Ihasilien ein andere i'icilu Arl als Ikcilii P'il ln'roh)!)',') \\ Ili.w. in lledwigia (IM).")) p. <)s Ix^schrieben worden isl , niiiss (h;r Kaciuoksk LM-iie Speciesnameii nmii'eändert werden. Ich liahe dm (/. Rncihor-skii henannf f.Vhljild. .t^:;', II).

I'i-ol". V. IIknnin(!s hatte! die («üte nneh anl' diese l*i ioi-itätsfrji^t' anfmerksam zn machen.

I'rodo Tecloiiar IIaciüokski Parasitische .\l<;-en und l'dze .la\a's

I (1 !)()()) ]). .2b.

i'ai'asitisch anl" (K'r nnterseiti' von Hlättern \on ann'epllan/.len llänmen \()ii Tcc/oi/a fiiuuidh L. I)ei Gomltoiiu- nnd l'ni'w oredjo im von mir ii,esanimelt (N°. (5 Serie 2) Ohne merklichen Schadi'ii tiir 11)05 die Nälir|)flaii/,e, wie schon Racibokski 1. c. aiiuiht.

Hei einigen meinei' Specinnna fand ich in den 1 redo-lläut'chcn '/iddreiclie, ungefähr 45 50 [i lange, cvlindrischc ein/ellige, gc- liogene Para])livsen , welclic an dei' convcxen (Aussen-) Seite eine sehr dicke W and hatten. Sonst stimmt die Resclireihung 11 acmiok^ki gut nut meinem Material überein.

Tredo Dodonaeae Kooüd. n. sp. ; niaculis pallidis, inconspicuis minntis; soris iiiiinitissimis, sparsis, liypo])livllis, pallide tlavcscen- tihns; nied()s])oi-is snhglolx^sis v. ovoideis .20 25 X ^ 1' 20//-, episporio deiise minntecpie ecliinulnto, subhyalino, intus aurantiaco- rufeseentibus.

Parasitiscli auf erwachsenen Hlättein von Bodonaca viscosa Muf 1 lOO M. iAleeresli(')he bei Kledung in Provinz Kedn (.Ijiva) am .2S Sept. 1005 von mir gesammelt (N". 3 Serie 0). Verursacht nur sehr wenig Schaden.

Trcdo IJrideliae Kooiti). n.s|).; maculis minutis, iiavescentil)us: soris

202 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

hypoplnllis, sparsis; uredosporis , 30 32 X 1^ ^^ /''•' ovoideis, utriiuiue rotuudatis v. obtusis; epispoiio puuctulato.

Parasitiscli auf erwaclisenen Blättern wildwadisender Bäume von Brkklia huiceolata Blume bei Purworedjo in Mittel-Java am 16 Aug. 1905 von mir gesammelt (N-. IS Serie 3). Verursacht nur sehr wenig Schaden.

IV. AIRICILARIACEAE.

Auiiculaiia Auricula-Judae (L.) Schröter.

Auf der Rinde abgestorbener Zweige von Ficus elastica bei Sapuran in der Provinz Kedu und in dieser Provinz auch auf der Rinde zahlreicher anderer Nährptlanzen, aber bisher nur saprophvtisch von mir beobachtet. Die Fruchtkörper sind in Grösse, F'arbe, und Form hier ebenso variabel wie Prof. Dr. Alfred Mölllr i) in seiner Abhandlung über diesen Pilz angibt. Er gehört auch in Java zu den gemeinsten Pilzen.

2. Autobasidiomvcetes.

H y m e n o m y c e t i n e a e.

In den Zusammenstellungen von Pilzen , welche sich auf Ficus elastica tinden, sind weder bei Saccardo, noch bei Zi:\DiERiMANN Hi/menomi/cetineae erwähnt, und auch von mir sind keine Hymenomyce- tineae gesammelt uiul auf Ficus elastica nur in sehr geringer Zahl und ausschlieslich auf abgestorbenen, faulenden Teilen dieser Nähr- })tlanze gefunden. Weil ich aber meine Aufmerksamkeit hauptsächlich nur den Blätter bewohnenden Pilzen zugewandt lial)e, ist durchaus nicht ausgeschlossen, dass sich nicht später aucli wwi Ficus elastica noch mehrere Hi/menomycetineae linden werden. Indessen verdient hier speciell hervorgehoben zu werden, dass nach meinen Untersuchun- gen in Mittel-Java die Pilzflora der Blätter dieser Nährpflanze vorwiegend durch Ascomt/cetes und zwar besonders durch Fyreno- mycetineae , sowie durch Fungi imperfecti , gel)ildet wird. Ferner hat sich ergeben, dass der Character der ])arasi tisch auftre- tenden, Blätter bewohnenden Pilzflora in dem erwähnten Teil des JMalayischen Archipels ganz vorwiegcinl dincli Pyrenomyceten und durch Funyi imperfecti gebildet wird. Auf die wichtige Rolle, welche

') Möller (Prof. Dr. Alfred), Protobasidiomyceten , Untersuchungen aus Brasilien (in Schimper's Botan. MitlLeiL a. d. Tropen; Heft 8), 1895.

BOTANISCHI] UNTERSUCHUNGEN, U. S. VV. 2();i

hl .l;i\a (U'ii Ascomycck'ii unter den ])anisitär iiul'tretcii(lcii l'il/cn ziikomiut, hat soweit mir Ixkaiiiit, zuerst l'iol'. Dr. Uachujuski aul" Gruutl seiner unil'an^reielien und sorgfältigen, eigenen Untersueliun-

i>;en liinu;e wiesen.

V. Tiii:ij:riUHMiiv\i:.

i'oiliciiim Javaiiiciiiii /lm.mkü.mann in MededcrI. I,;ind> l'lanteiil. Huiten/oi-g. Nr. LWII (1904) p. 72 , Tafel 3, lig. :20 -;'.l und in llulletin Instit. botan. Huiten/. Nr. X (lUOlj p. 11.

Diesen durch /immkuafann auf Coffea entdeckten umi u. A. Nun Dr. Zkuntner auf zahlreichen anderen Nälirpflan/t ii auf .la\;i Itc- ohachtetcn parasitischen Pilz habe ich in der rioviiiz Kcdii nn ,1. 11)0 5 als Zweigparasit von ('hwlioiKi isiirclriihra und hnranhi Pbiiidcri beobachtet worden und zwar auf diesen beiden NährpHanzeii in Gesellschaft von Nccator decreiu^ jMassee.

4. FuNGi Imi'ERFecti. (Deöteromycetes Sacc.)

1. S p h a erops i d a 1 CS.

I. SPIIAERlOIDAtEAi:.

1 a. S/)Iiaerioidaceae-IIj/alosporae.

Fliyllosticia Elasticae Koord. u. sp. Maculis vagis vel nnllis; pycnidiis epiphyllis, e[)iderndde tectis, globulosis, subcarbonaceis, gregariis v. sparsis poro circulari pcrtusis, 50 150 y^ diani., glabris; conidiis ovoideis v. ob. longis, .21 X ^i -^"4 <"'' ^^'dinuis, hyalinis , conidiophoris inconspicuis.

In Mittel-Java, Provinz Ivedu, bei Loano im October 1905 auf todten trocknen Blattern von Ficus elastica von mir gesammelt.

„IMijiiostic<a Hoberti Boy et Jacz. ISIat. mycol. Montpell. ]). 39." „Hah. in foliis Fiel elasticac prope Montpellier. Maculae pallidae, variac; perithecia tecta; sporulae 20 /x longae et 5 [j^ latae." (Saccardo S3II. I'ung. XI, (1895), p. 470).

lMijilosUc(a Ciuclionae Koord. n. sp. Maculis siiuujsis variis arescendo ochraceis, haucl marginatis; pycnidiis globoso-lenticularibus, laxiuscule gregariis, ca 120 // diam.; poio pertusis; conidiis cylin- draceis hyalinis 8 10 X ^ii"--

Auf strohgelben, rundlichen häutig 0.5 cm. grossen Blattflccken,

204

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

sowohl auf Ober-, wie auf TTiiterseite (wenigstens auf iillcrcii Blatt- fieckcn) zahlreiche punktlbrniige, eingesenkte, iiui' uiit dvv kurzen Mündung hervorbrechende, strohgelbe, diinnhäutige, abgeplattet- kuo-eliu-e oder eiftirinig-kiigeUge, am Scheitel sich mil rundem Loch öffnende Pykniden von ca. I.:2() //, Durchm. Conidien ei ny.ell ig, hyalin, länglicli, gerade (n\rv last gerade, an bilden Enden abgerundet,

8 10 X H /^' '"eist 10 // lang, nicht selten mit einigen grösseren Oeltröpfchen , zuweilen oben breiter wie nnten. (Abbild. 24).

In Mittel-Jav[i in der Provinz Kedn in der A bteilung Wonosobo auf dem Gnnung Sendoro bei .Anggrong-Gondok auf löOO Meter Mee- reshöhe })arasi tisch in Blättern von jungen angepflanzten , hochpro- Cinc//o?ia-liy~ Der Pilz hat

centigen

Abbildung 24. i'hniid.siii-tn c'dn-iu.wic Kuono. n sp. Ij^-iftgu Figur -24, 1—3. Habitus des Pilzes aufBlutt. Fig. 1't,i. , . ^ La, igschnitt durch Pycnide. Fig. 24, 5. Conidien. (Aütordi'lin.). blsllCr UUr VVCnig Sclui-

den angerichtet und nur wenige Pflanzen angegriften. Von mir gesammelt am 7 Dec. 1005 [PJerb. N°. 22 Serie OJ.

rii^llostictii Ardiroplivlli Kooun. n. sp. Maculis circularibus expal-

lescentibus, zona cras-

/^^^f siuscula, fusca limi-

tatis; pycnidiis, pau-

cis punctiforniibus,

lenticulariis, {)oro per-

tusis, ad centrum ma-

culae sitis; conidiis

hyalinis, cylindraceo-

fusiformibus, rectis,

utrinqiie acutis, hva-

14 X

pi

ED

Abbilduns: 2.'

Phi/Ihi.stictd A)Uhri'pliijlli Kooud. n. sp.

Figur 25, 1, 2 Habitus des Pilz, s auf Blatt. Fig. 25. 3. Teil des Unls 1 0 Hymeniums mit Conidien. Fig. 25, 4. Reife Conidien. (Autor dorm.). _, .-

31 4 pr.

JJOTANISCIIK UNTERSUCHUNGEN, U.S. VV. .Odö

Auf den lcl)cii(lc!i Hlättciii ciitstehcii riiiKlIicIie srliiiiiitzii^-wcissc Mcckeii von ('!! :3 nun. Dniclini. Diese l'^lecken siiul von einem (hinkelhrniinen \{;\\u\ iniil einer u;i!ll)lieliL!;riinen /nw.ichszone nin"-e- ben. Die l'ykniden sitzen in o-cringer Anzalil eingesenkt im weissen centralen 'Teil der Klecken. (loliiinse häutig (Abbild. 25).

In Mittel-.la\ii in der ProNiii/ Kedu bei K.-iliwiro in lebenden lilättern von /lr///r(>/j////////m divcr^i/o/rf/w !> I ii ni e ;ini .")() Sept. 11)0.") von nur gesammelt.

IMiyllONtk'ta Ghneseinbillae Kooki). n. sj). .Mneidis >nbeireul;iribiis arescendo dealbntis; peritlieeiis bU 1 I 0 //. (b;ini. ; coniibi-^ '.» M) 4'2 5 />£,, eoni(bo[)lioris brevissimis.

Pykniden koldig, fast, kugeUg, hervorbreelieiid , kald glänzeinl, mit kleinen, rundem Poiiis am Scheitel; in kreisrunden, gelblieh verfärbten i''leeken ; diese mit elxMiso gefärbtem (leiitliehem Kand umgeben; sowohl auf der Oberseite \\ie auf der l nterseite leben- der i^lätter; meist in gnisserer Zahl zusammen stehend und d;mii grosse unregelmässige durch scheinend-gelbliehe Hliitt Hecken bildende. Conidien Ijinglich, hyalin, einzellig, gerade oder schwachgebogen, y 10 X 4'2^ ^^ [^, '"11^ beiden Enden abgerundet. Conidienträger sehr kurz {2}, /jl). Paraphysen fehlen.

In j\littel-.lava in der Provinz Kedu bei Penungalan (in Al)teilnnu: Kebumcn) auf 1 50 M. Meereshöhc parasitisch in jungen und in ei'vvachsenen Hlättern von //////'f/cs/j/a GhaesemhiUa Gaertn. ;nn 2.'^ April 10()() von niii- gesammelt (Derb. N". 5 Serie 1 l).

Flioiiia Zeliiifiieri Kooku. n. sp. Pjcnidiis gregariis, globoso- depressis, subcutancis, vix erumpentibus, nigj-is; codidiis 7 10 X 3 5 /x, hyalinis, fusiformibus , utrinquc acutis; conidiophoris filiformibus, rectis v. curvulis 30 35 ij^ longis.

Pykniden mit inelir oder wenii>;er kuo;eIii>em schwarzem , lede- rigem 50 180 // breitem (ieliäuse, das ;in der Spitze mit einem runden Loche aufspringt. Die Pykniden eingesenkt in der Kinde eines 2 centimeter dicken, lebenden Zweiges von Ficus elastica ; hier eine lunschnürungskraid^heit hervorrufend. Das Hymenium bildet häufig eine flache schildförmige Schicht. Conidienträger 20 35 /x lang, einzellig, fadenförmig, gerade oder gebogen, nur 1 ^2J, //. breit. Conidien acrogen einzeln abgeschnürt, einzel-

20G

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

lig, hyalin, spindelf(")rmig , an beiden Enden zienilicli spitz, olnic boi'stenartige Anliängsel ; 7 10 [j- lang und 3 5 y- breit (Al)bild. :2()).

Bei Kaliwiro in Provinz Kedoe (Java) am 24 Mai 1900 in einem nocli grünen , aber schon al)sterbenden ZAveig gesammelt und dort

'"' ih,

Abbild. 26. Plwma Zchntncri Koord. n. sp. \\'eitere Erklärung im Text (Autor delin.).

zuweilen in Gemeinschaft mit Diplodia TFiirthii, Fumcoccum Elasü- cae Koord. (siehe unten) eine krebsartige Einschnfirungs-Krankheit hervorrufend. Siehe Alcohol-Material N". 300 Serie 12 nnd mikros- kopisclien Praeparat N°. 174 Serie 12.

Diese Fhoma ist benannt nnch Herrn Dr. L. ZEnNTNEu, zuletzt Director der Inndwirthschaftlichen Versnchsstntion in Salatiga (Java),

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. i>()7

jetzt Dircctor der Versiiclisstiitioii in Hiilii;i, der sich diiicli .scini' |)fl;iii/(!iH)iith()l()gis(dic lJiitersucliiiii_Li,(ii inif .lavii crpossi; \viissfii.scliart- liclu; Vordieiistcui erworben hat, Ijcsondcis liir Ziickcrndir, ('acao und Ficiis elastioa.

Vergleich iihcr die h^iiiscliiiiininns-Kianklicil und die Pil/c. vvelclie (lal)ci in l^uoiia eine Holle spielen, die iinlen Ixi J}i/,/„(/i„ Wvrthi'i KooKi). eitirteii UntersncinnigcMi von h'reilicnii \o\ Ti nr.i i und \on Dr. Laubert.

L''iguren-Erkläniiii>- von I'/iouki /jclnihicri Kooim). lAhliild. ;.'(■»;.

Fig. 2G, 1. iral)itusl)ild eines befallenen Zweiges. Kig. 2(5, 2. I*;rkrankte Rinde von aussen gesehen. b'ig, 2r», -Y. Wie tig. 2, aber im durchtallemlen Licht betrac-htet. Fig. 2('), / und 5. Schnitt durch die Kinde mit durchgebrochenen Pvknidcn. l^'ig. 20, 6. Ein durchgebrochenes Pyknidium im J.ängsselinitt. l*'ig. 2G, 7. Conidienträger und Conidien.

,,IMioina airo-ciiicta Sacgatido Fung. Rom. n. 12, fig. ö. Rerithcciis arcolis exigiiis circulari-ovatis , atratis v. atro-liniitatis innatis, in quaque areola 1 3, globulosis, ^4 V3 """• •''=""■> obtuse papillatis, nigricantibus; sporulis breve fusoideis, 5 y. longis et 2 \J- latis, hyalinis , 2-guttnlatis ; basidiis fasciculatis baeillaribus () 10 [J- longis et 1 u latis".

„Hfib. in foUis eniortuis Fici elasücae in liortis, Roma" (Sac- cARUo Syll. Fung. X (1892)) p. 159).

Diese bisher nur ans Italien bekannte Art ist bisher nueli nicht auf Ficus elastica auf Java gefunden worden.

Sirococcus Elasücae Kooiu). n. sp. Pycnidiis subglobosis, sub- superhcialibus, gregaris, glal)ris, stromate destitutis, ea (iO 100// diam. , nigris , intus niveis, subastomis, contcxtu prosoplectcn- chymatico, fusco ; coiüdiis continuis, hyalinis, 4 X ^^\\, ~ ^ ovoideis v. late cylindraceis, e conidiophoris cylindraceis 8 ^ longis. hj-alinis, catennlatim oriundis.

In Mittel-Java in IVovin/, Kedoe bei Purworedjo auf todten Blät- tern von Ficus elastica am 24 April 1906 von mir gesammelt. In Mus. Bot. Berol. unter den Nummern 297 und 179 Serie 12 conservirt.

208

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, ü. S. \V.

Fiisicoccum Ehislifae Koohd. n. sp. Stromatibas pulvinatis spaisis V, laxe gregariis, subciitaneis vix cniinpentibus, atiis, intus pliii'ilocellatis, palliili()ril)ns; conidiis fusoideis, iitriiiqiie obtusis v. rotiuidatis, contiiiuis. liyalinis, rectis v. siibrectis, ."25 35 X 5 6 jx; Cünidi()[)lioris cyliiidraceis, liyalinis 7 1:2 /x longis; paraphysibus destitutis.

In -Mittel-Java, in der Provinz Kedu bei Loano am -2 (i Mai 1 !)()(') in Iviiule überjähriger, abgestorbener Zweige eines angepflanzten Hanmes von Fici'S elastica von mir reife Pvkniden o-esaninielt.

Abbild. 27, Fiisicoccum Elasticae Koord. n. sp. Figur 27, 1. Habitus des Pilzes unfeinem Zweig. Fig. 27, 2. Oberfl.'ichenschnitt darcU die von dem Pilz befallene Zweigrinde. Fig. 27, .3, 4. Pykniden; Uberansicht und im Querschnitt. Fig. 27, ö. Teil des Hymeniums mit Cunidan.

Fig. 27, 6. Reife Conidien. (Autor delin.).

Die vom Pilz befallenen Zweige (Abbild. .:??) zeigen zahlreiche kleine Pusteln und zuweilen auch die oben (Seite :20ü) erwähnte Einschnürunii's-Krankheit.

'o

Im Herb. Mus

Berol. conservirt unter der N°. 179 Serie ^ "^

j .- ,

Als UarkuesMii ? bezeichnet Dr. J. van Breda de Haan (Bulletin Inst. bot. VI (1900) p. 1.2—13) einen Pilz, den er auf totem Wur- zelholz von Fici/s eldstica beobachtet uiid mit folo;enden Worten besehrieben hat:

„Pykniden kohlig, schwarz, kugelruiul. C'onidienhiger hell, mit Macro- und Micro-Conidien innerhalb desselben Pvknidiuins. Sie ötthen sich durch einen Riss und die Conidien treten in einem hellen Tropfe heraus. Macro-Conidien 9 X 6 /^> braun, einzellig. Micro- Conidien 1 2X^-8/-^, bell. Länge der Träger 20//. Mehrere Pykniden zusammen verwachsen und xon einer braunen kohligen Wand umgeben." (Van Breda de Haan 1. c ]>. 12 13).

BOTANISCHE UNTMSÜCHUNGl^N, U. S. VV. )10\)

Aus der üben citirten Besclireihimg scheint mir liervorziigeheii, dass der Pilz vielleicht besser in die Nähe von Uaplot^porelhi Si'ku. gestellt Avird, welche sich nur durch das l'^ehlcn V(jn Macro- und Microconidien unterscheiden würde; also in die (jrnppe \\ von Lindau in Ei\(;i>1'-,k-Prantl, Natürl. Pl1;nr/,ciir;iiiiili(ii I, I S. ;5(».'i, Uiunlich in die stroniatisclien Sphaeiioidaceac-Phaeosjiorae.

1 b. SpIiaerioidaceae-PIiacodidi/mac.

Diplodii) Wiii'tliii Kooud. auf Ficus elastica in Mittel-.lav;i , wnrde schon im dritten Abschnitt dieser Abhandlung (siehe ol)en Seite 153—100, Abbild. 4) ausfidirlich behandelt i).

Ueber die dort 1. c. p. 158 erwähnte Gattung ZfMvoö^//y/o^//V/ uiuss noch Folgendes hinzugefügt zu werden.

Dr. Appel und Dr. Laubkrt -) haben vor kurzer Zeit eine auf Tlieohroma Cacao und Carica Papaya in Sanioa vorkouiniendc neue Lasiodiplodia mit Erfolg in Reincultur gezüchtet und ausführlich be- schrieben und abgebildet: L. nujra Appel et Laubert. Letztgenannte Art besitzt „Pyknideu meist viele im äusseren Teile warzenfiirmiger Stromata entstehend. Konidien auf einfachen Trägern , lcl)end 2S 32 X ^S 21/jt, zwischen zahlreichen Paraphysen von 25 X ^^ ^ V- (Appel und Laubert 1. c. p. 148).

Diplodia Ciuchonae Koord. n. spec. Pycnidiis gregariis, globoso- depressis, obsusis, subcutaneis, ostiolo vix erumpente, Ys '"ill- diam.; conidiis oblongis, raedio uniseptatis, Imud constrictis, 28 33 X 12 144- /«., utrinque rotundatis, f uscis ; conidiophoris conidia lere duplo brevioribus, paraphysibus filiformibus intcrmixtis.

In Mittel-Java in der Provinz Kedii auf dem Sendoro bei Ang- a-rono-o-ondok auf 1500 iMeter Meereshöhe von mir am 5 Dec. 1905 gesammelt, parasitisch in der Rinde alter Aeste von dort angepflanzten Bäumen von Cuichoua smciruhra. Dieselben Zweige waren zuo-leicherzeit auch befallen von Kecafor decretus jMassee und Corticmm javamcum Zbim. Der Pilz ti-at nur sehr vereinzelt in den Cinchona- Anpflanzungen auf.

') Vergleiche auch ohen S. 20G, und ferner: Lalbi^rt, Über eine Einsclmürunir?- krankheit junj^er IMrken und die dabei auftretenden Pilze \\ü Arbeiten Ksrl. Biol. Anst. Land- u. Foistw., Bd.V, S.20G— 212) und die dort eitirte Literatur von v. Tubeuk.

') Dr. Appel und Dr. Laubert, Bemerkenswerte Pilze 3. I. in Arbeiten aus dem Kais. Biol. Anstalt f. Land u. Forstwirthschaft, Bd. V, Hft. 3. 190G, p. 147—154, Abb. 1 und 2.

Verband. Kon. Akad. v. Wetenscli. ('ie Sectie) Dl. XHI. n°. 4.

,0 4 D14

2 1 0 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Diplodiii MaiigilVrae Koord. n. sp. Pycnidiis sparsis, globoso- depressis, 200 300 /x diam. et 70 100 /x altis, atris, tectis , dein epidermide fissa siiberumpentibus; obtuse papillatis , conidiis oblongis, initio contiimis hvalinis, tandem niedio 1-septatis , fuscis, 26 28 X 12--14 fx; coiiidiophoris 7 13 X 3 4 fx cylin- draceis, liyalinis; parapliysibus hyaliiiis 35 X ^ /^ intermixtis.

Die alten Conidicn zeigen zuweilen mehr oder weniger deutliche Längsstreifung. Dieses ist indessen, wie ich im Mus. Botan. Berol. durch die Güte von Herrn Professor P. Hennings zu untersuchen Gelegenheit hatte, mit mehreren anderen D/jjlodia-AYieu auch der Fall. Die Pykniden stehen meist isolirt.

In der Rinde absterbender junger Zweige eines in Purworedjo in dem Garten meiner Wohnung (Provinz Kedu, Mittel-Java) angepflanzten Baumes von Mangifera indica Linn, Die Pykniden fand ich nur in Zweigen , welche schon mehr oder weniger zum Absterben gebracht worden waren , nach Abschneiden und Auf- heben im feuchten Raum. Von mir gesammelt am 30 November 1905. Die von dem Pilz befallenen Zweige waren schon vorher von einem Insect stark beschädigt. In der noch nicht abgestorbenen , aber schon stark beschädigten Rinde fand ich das rauchfarbige , septirte Mycel , aber keine Fruchtkörper.

Dieselben Zweis;e waren auch von einer Hendersonia befallen.

1 c. Sphaerloidaceae-Phaeophragmiae.

Ileudersonia Maiigiferae Koord. n, sp. Pycnidiis gregariis vel sparsis, plano-orbiculatis vel pseudo-disciformibus, prirao epiderndde tectis, dein sub-erumpentibus , vix papillatis, atris, ca 0.1 0.5 mm. diam. ; conidiis 3-septatis , cylindraceis , rectis vel curvulis , utrinque obtuse leniter attenuatis, 30 35 X ^ S /x ; non constrictis, liyalinis dein fuligineis; conidiophoris 17 20 X ^ ^ l^ hyalinis; paraphysibus destitutis.

Mehr saproph} tisch als parasitisch in der Rinde von Zweigen von Mangifera indica , welche durch ein Insect stark beschädigt sind. In Purworedjo, in der Provinz Kedu in Mittel-Java in dem Garten der von mir bewohnten Wohnung gesammelt am 30 Nov. 1905.

Auf denselben Zweigen fand ich in der Rinde auch die oben S. 210 beschriebene Dlpludta Mangiferae.

Die Pykniden zeigten sich erst nachdem die Zweige grössenteils abgestorben waren.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

211

I (1. Spli aeri(ji(/aceae- Sc'olecosporae .

Scptoria Ivliisticae Koord. ii. sj). Miiculis nmpliigeiiis sulxii- culiirilms irrogiilarihiisve , aresceiulo ('X|)iillcscciil il»iiv, liiic;i iiiiira (listiiictissiiiui inarginntis, l :] niillim. hitis; pvciiidiis siibcarlxjiia- ceis plcruuKiue (an scinper?) livpoplixllis , cniinpciitihiis , lalc ovoi- deis V. SLibglobosis, poro pcrtusis, glahris , 120 IT)!) u. diiini.;

Abbild. 28. Scptoria Elasticrie Koou». n. sp. Figur 2S, J, 2. Habitus des Pilzes auf Blatt. -

Fig. 28, 3. Querschnitt durch Blattstück mit Flecken und einer Pyknide. Fig. 28, 4. Teil des

Hymeniums mit Conidien Fig. 28, ö. Reife Conidien (^Autor delin.).

conidiis filiformibus v. bacillaribiis , curvulis v. curvatis v. Hexuosis; indistiiicte 1 3 septatis vel giittiilatis , 15 28 X ^ ^l /^ plerumque 25 28 X H j«- hy^linis-

Bei Loano in Provinz Kedu , Insel-Java , anf todten Blättern von Fici/s eJnstica im October 1905 von mir gesannnelt. Im ]Mns. bot. Berolin. Herbar nnd mikrosk. Praeparat nnter N°. 220 Serie 12 conservirt (Abbild. 28).

Diese Art ist sehr nalie verwandt an Scptoria hrachyspora Sac- cAiiDo, wovon die Diagnose hier nnten znm Vergleich citirt wird.

D U*

212

BOTANSICH E UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

„Septoria brachyspora Sacc. Mich. I. p. 529. Maculis variis aresceiido expalleutibiis , ochraceo-margimatis ; peritlieciis paiicis pnnctiformibiis , leiiticularibus , late hiantibus, 80 jj. diam. , con- textu fusco-cinereo ; sporulis bacillaribus , curvulis, 12 15 /x lon- gis et 1 /x latis, hyalinis".

„Hab. in foliis Fici elasticae in calidariis, Saintes Galliae (Brunauu)" [ex Saccakdü Syll. Fung. III , p. 500].

Diese bisher nur aus Europa bekannte Art ist von Zdoieiimann 1. c. nicht für Java erwähnt und ist auch von mir nicht auf Java auf Ficns elastica gefunden worden.

\ECTRIOIIVVlEAE.

Abl)ild. 29. Aschersonia lecanioides P. Hennings.

Fig. 1 und -2. Habitus des Pilzes auf Blatt. - 3. Stroma von

°ben gesehen. 4. Hj'menium mit jungen Conidien, Coni-

dienträgern und Paraphy>en. ö. Heife Conidien.

(Autor delia.).

.\sciiei souia lecanioides

P. HKXMNGsin Ileilwigia Bd. 41 (1902), p. 145.

Parasitisch auf Schild- läusen auf lebenden und abgefallenen Blättern von Mangifera indka bei Piir- woredjo in Mittel-Java am 21 Sept. 1905 von mir gesammelt (X". GG Serie 5).

Bisher war diese Art nur von West-Java be- kannt, wo dieselbe von Prof. Dj'. A. Zimmermann gesammelt und von Pro- fessor P, Hennings be- schrieben wurde , und zwar auch als Parasit einer Schildlaus auf Blättern von Mangifera hidica.

Die Conidien von meinem Material sind mitunter nur 8 12/x lang, aber es finden sich hier auch dieselben Maasse , welche von Hennings 1. c. für die Conidien angegeben sind und die sonstigen Merkmale stimmen sehr gut mit meinem Specimen überein. Xiu" fand ich zwischen den Conidieiiträgern einige 30 40 /x lange faden-

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

213

dcnformige hyaline Parapjiyscii und fand ich l)i> /u 1 nun. breite Stroinat.i, nnd homerktc, dass einige Conidicn seiir schvvaeh ge- bogen waren (Abbild. :29).

Asclicrsoiiia ll(>iiiiiiig'<sii Kooku. n. sp. : stromnlibus curnusis, cpi- ])hyllis, sid)s()litariis, pnlvinatis, puipuicis, intus pallidioribiis, Ü.7 nun. iliani. ; pycnidiis peripheriee imnieisis, icni(jlinscnlis , |)al- lide fuscellis, poro circulari ampliuscido iion emei-gentc aper- tis ; conidiis creber- i'imis, falcato-fusoi- deis , initio continnis, dein distincte 3—1- sepatis , hyalin is,

utrinqne acnniinatis

50—65 X ^i— ^ z-^; conidiophoris longa cylindraceis v. bacil- laribus, indivisis, hya- linis, 15—25X3/^; ])aiaphysibus filifor- inibus , continuis , in-

divisis, 120— 200 X 4 jj. intermixtis.

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Abbild. 30. ,4sc/iersoma Jfennmjfsü Koord. n. sp. Fig. :'.0, 1-3. Habitus des Pilzes auf Rlatt. ÖO, 4. Hyinenium der Pykiiide mit Coniüeii und Paraphyscn . unter Deckglas zer- drucl<t. 3), .5—6. Junge Conidien und Conidienträger. 30 7. Reife Conidien (Autor delin.).

Parasitisch auf

Schildläusen auf der Oberseite lebender Blätter von Litsea amara El. bei Penunggalan iu der Provinz Kedu in Mittel-Java am 25 Aprü 190ü von mir ge- sammelt (N°. 4G Serie 11).

Auf deuselben Plättern fand ich auch eine noch unbeschriebene Pl/i/IIac/iora (Vergl. oben S. ISl).

Die zuo-ehörio-e Ascusfruchtform von dieser neuen Aschersonia ist noch nicht bekannt.

Ich fand diese Aschersonia nur ein einziges ■Mal und zwar nur sehr Avenige Pruchtkörper. Diesleben fallen, trotzdem sie sehr klein sind, deutlich auf durch die schön hell-purpurne Farbe der Stromata.

Bisher ist noch keine einzige Aschersonia bekannt mit so deut- lich scptirten, sichelförmig gekrümmten Conidien. Diese characte- ristische neue Art könnte den Tvpus einer Untergattung bilden; vielleicht sou'ar wäre etwas dafür zu sagen, um diese Art als neue

214

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

^/^^

Gattiino: abzutrennen. In diesem Falle müsste die Gattuno; nnmit- telbar neben Ascliersonia Mont. gestellt Averden.

^Yeil indessen der sonstige Bau des Pilzes vollkommen mit den sonstigen Merkmalen von der besonders durch Prof. Hennings ^) o-enau untersuchten und mit zahlreichen neuen Arten bereicherten Gattuno: AscJtersouia übereinstimmt, fand ich es vorsichtisrer , keine neue Gattung für diese scharf characterisirte Art aufzustellen , son- deren dieselbe als neue Aschersoiiia zu beschreiben.

Die von Penzig und Saccardo beschriebene und abgebildete

Aschersonia javanica Penz. et Sacc. [Icones Fung. Javanicorum p. 94 ; tab. C3, hg. 2] hat auch lange Paraphysen , ist jedoch durch viel kleinere gerade Conidien , sowie durch andere Merkmale specifisch- verschieden.

Die Art ist von mir benannt nach Herrn Professor P. Hennings in Berlin.

Ascliersouia Eugeuiae Koord. n. sp.; stromatibus carnosis, amphigenis vel ramicolis, aurantiacis, semiglobosis , 1 mm, latis ; conidiis continuis, hva- linis, fusoideis, rectis, utrinque äcu- tis, 10 12 X 3—3^^, conidio- phorisfiliformibus, continuis, hyalinis 12 1 7 /x longis; paraphvsibus destitutis.

Abbildung 31. Aschersonia Eufjeniae Koord. n. sp. Fig. 31, 1. Ha- bitus des Pilzes auf Blatt. Fig. 31, 2. Stück des Hymeniums. Fig. 31,3. Reife Conidien. - Fig. 31, 4. Conidien- träger und junge Conidie. (Autor delin).

Parasitisch auf Schildläusen auf lebenden Blättern und jungen Zweigen von angepflanzten jungen Bäumen von Eugenia ci/mosa Lam. bei Sapuran in der Provinz Kedu in ]Mittel-Java von mir am 26 Sept. 1905 gesammelt (N°. 9 Serie 5), und auf Eugenia polyantha Wight bei Penunggalan(-Kedu) in Mai 1905 (N°. 13 Serie 2). Der schöne orangefarbige Pilz trat massenhaft auf. Die Ascusfrucht ist noch nicht bekannt -).

*) Vergleich: Hennings, Die Gattung ^sc/iersowm Montagne in Festschrift zu Asclier- sons siebzigsten Geburtstage; Berlin; 1904; S. 68 72 und Hennings, Fuugi javanici novi a cl. Prof. Dr. Zimmermann collecti in Hedwigia Bd. 41 (1902) S. 14.')— 14G.

') Hier am Schluss der Familie der Nectrioidaceae sei für die Vollständigkeit noch Folgendes hinzugefügt. Die zu den Sphaeropsidales gehörige Familie der Leptostroma- taceae ist nach Saccardo (Syll. Fung. X, p. 430) für Ficuus elastica durch Leptostro- mella elastica Em., et Ev. vertreten, und zwar auf den Blättern in Nordamerika culti- firter Exemplare dieser Nährpflanze. Der Pilz wurde aber bisiier nicht auf Ja va beobachtet.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

215

IL M c 1 a nco 11 i a 1 es.

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l . MeIn)i('0)iiareae-in/(ü()sp()rfi(>

llaiiicsia Tclliii^sii \\

oüiiix 11. sp. ; accrviilis aiiipliigcius . criiiiipcii-

tibus, pi-aesei'tiiii hvpopliyllis , gregariis v. sjiarsis, 20 40 /y. (liam., albescentibus , in luaciüis purpiirascciitibus iri'egtilaribiis(|ii(' iiisidcn- tibns; coiiidiis cllipsoidcis, iitrinque votundatis, (•oiiliimis, livalinis, 5 5tV X ^ /^j i'cctis ; conidiophoris coiiliiiiiis v. raiiiosis.

dui p

von Ifcnii aiKaiilaLCc fiilti-

Abblld. 32. Haincsici Tellinfj.-iii KoORn. n, sp.

Figur 32, 1. Habitus des Pilzes auf Blatt. - Fig.

32, 2. Conidienträger und Conidien. —Fig. 32,

3. Reife Conidien (Autor delin.).

Pamsitiscli in erwachsenen Blättern einer, in Teijjngs in Pui'vvoredjo in Mittel -Java angelegten virten ausländischen Mtisa (subgenns Fliysocaulis) am 24 Aug. 1905 von mir gesam- melt (N°. 16 Serie 4). Die meisten Blätter sind sehr stark von dem Pilz befallen. Das Mjcel wächst intracellular. Die Conidien sitzen sowohl einzeln terminal , wie auch seitlich in grosser Zahl am oberen Ende der Conidien- träij-er-Verzweio-uno-en oder der Conidienträger (x'Vbbild. 32).

Die Art ist von mir benannt nach dem verstorbenen Herrn H. L. W. Tellings, im Leben Kapitän in der Niederländisch Lidischen Armee, der die von Ilahiesia befallene Nährptlanze in Purworedjo(-Kedoe) importirt hat und sicii durch lebhaftes Literesse für die indischen Pflanzen auszeichnete.

Gloeosporiuin Bisrhofiac Koord. n. sp. ; maculis alris , circnlaribus irregularibusve , zona purpiirea cinctis, ca 10 mm. diain.; acervulis 80 IGO /x diani. crumpentibus , aniphigenis; conidiis continuis, hyalinis, longe cvlindiaceis v. fusiformibus , plerumcpie 20 X ^ /^ apice rotundatis, basi obtusis, rectis v. curvulis ; conidiophoris con- tinuis, indivisis, hyalinis, longe cylindraceis , 12 15 X^ "l" /■*•

Parasitisch in jungen l^lättern von BiscJioJia javanica Blume bei Sapuran in Provinz Kedu in .Mittel-Java am 7 Aug. 1905 von mir gesammelt (N". S Serie 3). Die meisten jungen Blätter der

r2 1 6 BOTANISCH E UNTEKSUCHUNG EN , U. S. W.

dort in den Autforstiiiigen cultivirteii Jlisc//o^'a-Bami\en sind von dem Pilz stark befallen. Die schwarzen Infectionsflecken lallen durch den schön purpurnen Rand sehr auf. Die alten Blattflecken fallen ans. Der purpurne Rand der Flecken ist von einer hell gelbgrünen Zuwachszone umgeben.

Gloeosporiuin hysterioides Ell. et Ev. Jouni. Myc. 1S89, p. 154; Saccakdu Svll. Fung. X (189:3), p. 449.

Parasitisch in er^vachsenen Blättern verschiedener cultivirter Citrus- Arten in Purworedjo in der Provinz Kedu (Mittel-Java) am 2S Juli 1905 von nur gesammelt (N". 15 Serie 2).

Die Species-Bestimmung dieser Art ist unsicher. Die Gattung ist aber ohne Zweifel Gloeosporium. Von den zahlreichen schon von Citrus bekannten und nicht alle scharf beschriebenen , jedoch meist nahe verwandten Gloeosporium-X\ie\\ scheint mir die obenerwähnte Species am Besten mit meinem Pilz überein zu stimmen . Er bildet 2 4 mm. breite kreisrunde graue, später ausfallende Blattflecken. Die Conidien sind bei meinem Material hyalin , einzellig, meist 12— 13 X '5 // , kurz cylindrisch, gerade, an beiden Enden abgerundet.

Gloeosporium Maugiferae Raciborski, Parasitische Algen und Pilze Java's, I (1900) p. 33.

Parasitisch in erwachsenen und jungen Blättern von Mangifera iiidica L. am 30 Juli 1905 bei Purworedjo in Provinz Kedu in Mittel-Java von mir gesammelt. Die von Prof. Dr. Raciborski 1. c. publizirte Beschreibung stimmt in allen Hinsichten genau überein mit dem von mir in Purworedjo gesammelten ^Material (N°. 11 Serie 3).

An demselben Fundort sammelte ich am 22 Dec. 1905 (N°. 1 Serie 11 Kds) den Pilz als Rindenparasit auf jungen Zweigen eines cultivirten Baumes von Mangifera indica , wovon die Blätter auch stark von demselben Pilz ano:eo;rifFen waren.

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Gloeosporium Pitliecolobii Koord. n, sp. ; maculis maximis, irre- gularibus, griseo-fuscescentibus ; acervulis epiphyllis 70 130 /x diam. ; conidiis continuis, hyalinis , rectis v. curvulis, cylindraceis, utrinque obtusis v. rotundatis, 16 20 X '^ ^ /x.

Parasitisch in erwachsenen Blättern vun cultivirten Bäumen von Pitliecolobiiü/i lohatum Benth. bei Purworedju in der Provinz Kedu in Mittel-Java am 1 Sept. 1905 von mir gesammelt (N°. 34 Serie 4).

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

217

Diese Art tritt bislicr iiiii' wenig scliiidlicli ;iiil' älteren Bliittcr vom l'ilz l)crallcii \\('i(l(ii.

weil mir die

s iiiiiMims irrcgiilii-

ülocus|iuriiiiü (liarciiiiac Kooiiu. ii. sp. ; mac ribus , fusccscuiitibiis ; ac'crvulis laxe grcgariis, amphigciiis, praeser tiui epiphyllis , iiigiis, ca 200 ^^ diam. ; ronidiis coiiliiniis, livaliiiis cyliiidraceis , rcctis v. ciirvulis, utiiiHpic rutundatis v. obliisis , 1 0 18 X "^ ^ '-^5 conidioplioris cvliiidniccis , li\aliiiis, b 10 X "^W^-

Abljild. o3. '• Glocospuriuin Garcinae KoOHD. ii. sp. - II. Colletotridiiim Enjtlirinae

KoORD. n. sp. - in. Culletotrickum Canangae KoüRD. n. sp. IV. CoUetrotrichinn Duriunis Kookd. n. sp. - V. Pest(tlo:zin Mijricae Kooiu). n . sp. Weitere Eiklärui.g im Te^t. (Autor dclin.).

Parasitisch in jinigcn und erwachsenen Blättern von cnltivirtcn Bäumen von Garcinia du/eis (Roxb.) Kurz in Purworedjo in der Pro- vinz Kedu m Mittel-Java am 18 Aug. 1905 von mir gesammelt (N". 5 Serie 4).

Das Gewebe der vom Pilz befallenen Blätter ist grössenteils zerstört. Auf der in Purworedjo auch häutig cultivirten Garcinia Mangostana habe ich den Pilz nie beobachtet. Die Art scheint für Garcinia dalcis ziendich schädlich zu sein (Abbild. 33, I).

218

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

Gloeosporiiim Elaslicae Cooke und Massee 1. c. sowohl von Prof. Dr. A. ZiMiMERiMANN , wic aiich von mir auf Java auf Ficus elastica gefunden, ist nur eine Conidienfruclitforni von der Ascorajceten- Gattung Neozimmermannia , welclie im ersten Abschnitt dieser Mit- teilung (siehe auch oben Seite 188) ausführlich behandelt ist.

Myxosporium caiulidissiinuin Raciborski , Parasitische Algen und Pilze Java's 1 (1900) p. 34; Saccardo Sjll. Fung. XVI, (1902) p. 1005.

Parasitisch auf jungen und erwachsenen Blättern und in der Rinde junger Z^veige von Myrica javanica Blume auf den Bergen Sen-

doro und Sumbing in der Provinz Kedu in Mittel-Java auf 1400—1600 M. Meereshöhe von mir im J. 1904 und 1905 gesammelt (N°. und ?>b Serie 1 und N'\ 2 Serie 11).

Bisher war der Pilz nur von dem Berg Merapi bekannt (auch von Mit- tel-Java), wo Dr. Raciborski denselben entdeckte.

In der Provinz Kedu ist diese Spe- cies ziemlich häufig, richtet jedoch bis- her nur wenig Schaden an, obwohl die stark befallenen jüngeren Zweige häufig

.3

Abbild. 34. Mijxosporium candidissimum Raciborski . Fig. 34, 1-2. Habitus des Pilzes auf Zweig, yoj^^ pij^ o-etödtct WerdcU. 34,3. Coriidienträgern mit Conidien. ...

(Autor deiin.). Meine Specimina stimmen in allen

Hinsichten gut überein mit der von Raciborski 1. c. gegebenen ausführlichen Beschreibung (Abbild. 34).

Saccardo I.e. p. 1005 bemerkt mit Recht über diese Species: „Acervulis niveis, basidiisque longissimis a typo generis recedit" (Sacc. 1, c). Mir scheint es indessen , dass der Pilz von Dr. Raciborski ganz richtig in die Gattung 3/?/xospormm Link gestellt worden ist.

Eine höhere Pruchtform ist bisher nicht bekannt.

Colletotricliiiin Diirioiiis Koord. n. sp. ; acervulis epiphyllis, spar- sis , eruinpentibus, 90 150 //, diam. , in inaculis latis irregularibus fuscis insidentibus ; setulis, 20 /x longis, fuligineis, continuis V. obscure 1-septatis, subrectis v. curvulis, apice acutis, pro maxima parte periphericis; haud fasciculatis ; conidiis continuis, hyalinis, rectis vel curvulis, utrinque rotundatis, 10 16 X '^ ^ M' plerumque 15 X ^ /^^ conidiophoris continuis, brevissimis, hya- linis , vi.K 3 /x longis.

BOTANISCHE UNTEKSUCHUiNGEN, U. S. \V. 219

Parasitisch auf erwachsenen Blättern von Burio Zi/jet/iin/'s Rkinw. bei Piirworedjo in Provinz Kedu in Mittel-Java am ;5() Juli 11)05 von mir gesanjmelt (N". 12 Serie 3). Zalilreiclie Blätter sind dnrcli die grossen Pilztleekcn stark beschädigt. In einigen Coiiidienlagern fehlen die sterilen Borsten vollständig. Diese Conidicnlnger sind aber sonst im Bau an C. Burionis Kooun. so vollkommen gleich, dass diese borstenlosen Lager vermutlich wohl iiui' als die (Jleo- sjjormm-¥ovm von diesem Colletotrichum betrachtet werden darf. Beinculturen und Tmpfversuche liegen aber bisher fiii- dic-cn Pil/ noch nicht vor (Abbild. 38, IV).

€oll(>(o(ri('lium Flasticac Tassi 1. c. parasitisch auf Ficus elastica in iMittel-Java , synonym mit Coli. Elaslkae ZiiMm. ist in Abschnitt II dieser Abhandlung schon ausführlich beschrieben und al)gebiidet.

Colletotrichum Ficus Kookd. 1. c. parasitisch v(wi Ficus elastica in Mit- tel-Java ist eine Conidicnfruchtform von der Ascomvceten-dattun*; Neozimmennannia , welche im ersten Abschnitt dieser Abhandlung (vergl. auch oben S. 188) ausführlich behandelt worden ist.

Colletotrichum Erythriuae Kooiii). n. sp. ; acervulis sparsis, epi- phyllis, erumpentibus, in maculis circularibus griseo-fuligineis insidentibus; setis paucis 50 50 /x longis, fuscis, obscure septatis, subrectis v. subflexuosis, apice acutis ; conidiis continuis , hyalinis , rectis, ntrincpie truncatis v. rotundatis. 15 IG X '^'i '^ '•'^■

Parasitisch in erwachsenen Blättern von Erythrina ovalifolia RoxB. bei Penuno-o-alan in der Provinz Kedu in Mittel-Java am 12 Oct. 1905 von mir gesammelt (N'\ 13 Serie ß).

Die meisten Blätter des Baumes sind an dem erwähnten Fund- ort von dem Pilz stark befallen (Abbild, 38 , II).

Colletotrichum Fothi Koord. n. sp. ; acervulis foliicolis sparsis, in maculis griseis angulosis insidentibus, SO 200 //. diam. ; setulis numerosis, exsertis , fuscis v. ati'is, curvatis, apice acutis, 60 SO im longis, basi 4 5 /z latis, continuis v. 1 2-septatis, irregulariter dispositis (haud fasciculatis) ; conidiis hyalinis continuis, breviter cylindraceis , utrinque rotundatis v. truncatis, rectis v. curvulis, 8 10 X 3 3^//-; conidiophoris cylindraceis , continuis, 10 X ^ ."-

In Purworedjo in der Provinz Kedu in Mittel-Java am 2 7 Aug.

220 BOTANISCHE UNTEltöUCHUNGEN, U.S.W.

1905 auf lebenden, erwachsenen Blättern parasitisch beobachtet (N^ 25 Serie 4).

Colletotritimm Caiiaiig'iie Kooud. n. sp. ; acervulis foliicolis, spar- sis , epiderniide erunipentibus , 0.1 mm. diam. ; setnlis fuscis, rigidis, continnis, v. 1 :2-septatis, haud raro articulatis, 60 SO jm longis , rectis v. curvnlis, apice acutis, conidiis cylindraceis , rectis V. snbrectis, hyalinis, utrinque rotundatis, 13 15 X '^ ^ "s conidiophoris brevissimis.

Parasitisch in lebenden Blättern von Cananga odorata Bl. in Biirwüredjü in Provinz Kedu (in ]\littel-Java) am 18 Ang. 1905 von mir gesammelt []S°. 11« Sere 4]. Die erkrankten Blätter sind auch von einer vermutlich mit Pestalozzia palmarum Cooke iden- tischen Vestalozzia befallen. Der Pilz richtet nur sehr wenig Schaden (Abbild. 33, III).

Colletotrichuui Ciuchouae Koord. n. sp; maculis pallidis foliicolis; acervulis sparsis, punctiformibus, epiderniide erunipentibus, vix 0.1 mm. diam.: conidiis oblongis , snbrectis v. curvnlis, utrinque obtusis v. rotnndatis, 9 IS X ^ '^ /■*' plerumque 10 12 X 3^ 4 //., hyalinis; setnlis paucis, fuscis, 1 pluri-septatis , snb- rectis V. curvnlis v. flexuosis GO 75 /x longis, basi 4 7 /x diam. ; conidiophoris cylindraceis, hyalinis, ca 10 [■>■ longis.

Parasitisch in lebenden Blättern von cnltivirten jungen Saatpflan- zen einer Cinchona-Hvbride bei Ano-oTono-gondok in der Provinz Kedn auf 1500 ^Nieter Meereshöhe in Sept. und Oct. 1905 von mir die Conidienlager gesammelt (N°. 1 und N°. 4 Serie 6). Höhere Fruchtform noch nn bekannt. Die vom Pilz befallenen Pflan- zen waren schon von einem anderen Pilze befallen. Der Pilz richtet keinen besonderen Schaden an.

2. Melanconiaceae Hyalophragmiae.

Septo.srloeiim Elasticae. Koord n. sp. Maculis expallescentibus subcircularibus; acervulis epiphyllis biogenis, nunierosissimis, aggre- gatis, irregulariler (haud concentrice) dispositis, subepidermicis eruin- ])entibus, griseo-albescentibus , 100 150/y. diam.; conidiis cylin- draceo-fusiformibus , falcatis, initio continnis, dein 1 3-septatis, utrinque acutis, hyalinis, 20 32 X '-^ -1^- plerumque 30 X ^^ /^ j

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S. W.

:22[

coiiidiophoris cyliiulnieeis indivisis, jipicc hyalinis, 10— 12 X '5— 'H /x.

roluiuliitis , conliimis,

Diese Art ist von mir nur /^

Mii

wci .\iiii 1111(1 zwiir '.) .iiiii I :)()(; III ■Purwonuljo in Mittel-Java gelimden uordcüi. Die Conidicnhi^aT l-md ich in l'niworedjo (in iMittel-Java) :inf Rhittfleckeii höhender HliiK.-r von zwei Versiiehsptlanzen (N°. 21GA nnd 2 18 .'-^cnc 12; von F/cf(6' elastlca. Die Flecken hatten sich nur dort anf der Mlall- Oberseite gebildet, wo auf der Unterseite am 5 Juli des- pgr-e^-gj-ft— '@^ selben Jahres, von mir mit conidiogener Reincultur von ColletotricJmm Elasticae Tassj geimpft worden war. Die für die Impfung benutzten Hein- culturen stammten von l^lät- tern von Cujfea araöica, wel- che in Salatiga (Java) von Dr. WuRTH gesammelt nnd mir zugeschickt worden waren , und zwar von Gonidienla- Ahhii.inno- -r-, c , / vi , i^

gern, welche von diesem n- sp. Fig. 35, i,?«,?/^. Habitus des Pllzes auf 11 __^ 1 . 1 1 ,1.. 1 , ßlait. 35, 3. Teil des Hymeniums. 35, 4.

i OrSCÜer (und aUCn lUr nUCll) Conidientniger mit Conidle. - 35, 5. Reife Conidie.

als identisch mit Colletütri- (Autor deii».).

ckum Elasticae Zimmermann bestimmt wurden. (Vergleich hier oben bei den Infectionsversuchen N°. 216 A und 218 von Coli. Elasticae auf Seite 145.

Weil bei andei'en Impfversuchen, wo Ficus elastlca von mir mit Reinculturen von Colletotrichmn Elasticae Tassi geim})ft wurde , wohl die gewöhnlichen borstenreichen Conidienlager von Coli. Elas- ticae, jedoch nie ein Beptogloeum erzielt wurde, scheint es mir vorsichtig, das Septogloeum selbständig als Species zu beschreiben. Weil aber die Möglichkeit durchaus nicht ausgeschlossen ist, dass das hier beschriebene Scj)togloeum Elasticae Kus. in den Entwicklungs- kreis von Colletotriclnnn Elasticae Tassi gehören kcinnte , erscheint es zw^eckmässig , noch auf Eolgendes aufmerksam zu machen :

1) die Conidien von Septogloeiim Elasticae unterscheiden sich von denen von Golletotrichum Elasticae fast ausschliesslich dadurch, dass erstere nur in den frühesten Entwacklungsstadien einzellig, aber durch Querw^andbildung sehr bald zwei- l)is vier-zellig werden, während die Colletotrichuni-ComAytw immer einzellig sind und erst nach der Keimung eine einzige Querwand ausbilden.

222 BOTANISCHE UNTEESUCHUNGEN, U.S.W.

2) Die Coiiidienträgcr von Septogloeiim Elasticae und CuIL Elasticae sind ähnlich gebaut und ähnlich parallel gedrängt ange- orduet. Nur fehlen in den Conidienlagern von Septof/loeum die sterilen Borsten vollständig, während bei Coli. Elasticae Tassi die schwarzen sterilen Borsten nie fehlen und sogar fast immer in sehr grosser Anzahl vorkommen.

3) Von den zahlreichen auf Ficus elastica nntersuchten Pilzen sind mir hyaline, sichelförmige Conidien von dieser Form und Grösse von keiner anderen Pilzspecies bekannt als von Coli. Elasticae Tassi und Sept. Elasticae Koord. Nur die Conidien von der auch anf Ficus elastica vorkommenden Gattung Fusarium Liis'k erinnern gewissermassen an den Conidien von Sept. Elasticae, aber letztere zeigen deutliche Sichelform , während bei den auf Ficus elastica vorkommenden Arten von Fusarium die Form etwas anders ist. Während nach Saccardo , Lindau, etc. die i^/^^r/r^V^w-,, Fruchtkör- per" immer oberflächlich gebildet werden, werden die Conidien- lager von Coli. Elasticae und Sejjt. Elasticae immer subepidermal angelegt.

Und Avährend die mir für Ficus elasticahokviYiwiQW Arten von der den Hypjhomycetes gehörenden Gattung Fusarium keine aus Plectenchym bestehende Conidienlager und nur lockere „Schein-Fruchtkörper" ausbilden , besitzen sowohl Coli. Elasticae Avie Sept. Elasticae hoch diiferenzirte Conidienlager, in Avelcben die gedrängt-parallel stehenden Conidien-träger durch ein deutlich plectenchvmatisch ausgebildetes Gewebe hervorgebi'acht werden. Bei einigen der von Ficus elastica bekannten Fusarium- Arten beträgt die Zahl der Conidien-Querwände immer oder zuweilen mehr als vier, also mehr als bei dem hier beschriebenen Gloeosporium .

4) Die Formgattungen Septogloeum und Gloeosporium unterscheiden sich ausschliesslich durch das morphologisch ^) geringwertige Kenn- zeichen, dass vor der Keimung Conidien-Querwände in letztge- genannter „Forragattung" fehlen und dagegen bei Septoc/loeumxoYkom- men. Der hier beschriebene Pilz gehört indessen unbedingt in die Gattung Sejjtogloeum gestellt zu werden, Aveil die Conidien auch vor der Keimung und sogar häufig auch vor der Abtrennung vom Conidienträger deutliche Querwände besitzen.

*) Vergleiche Lindau über „Formgattungen" der Fangt impnrfccli in Sorauer's Handbuch d. Pflanzenkraukheiten, Bd II (3te Ausgabe) 1906, S. 396.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN , U. S. W. 223

5) Eine Fortsetzung der von mir iintcrljroelienen Uiitersiicliuiigcn über die Entwicklung von dem vorliiulig als 6'o//e/o/m'////>// I'J/an/icae Ztmm. bestimmten, iiuf (oO'ea arah'ica in Salatign von Dr. W'i um entdeckten Pilz, scheint mir li(")clist erwünscht.

3. Melanconiaceae Pliacophragmute.

IVsfalozzisi Klaslicac Koord. n. sp. ; acervulis atris , nmphigcnis, crnmpentibus, circularibus, sparsis vel gregariis ; conidiis f'usitbr- mibns, ([uadriseptatis, loculis 3 intcrioribus fuscis, extimis hvalinis, 25 X ^W^ (parte colorata) ; triaristatis , artistis tiliformihns, iiyalinis, apice subgloboso-incrassatis 325//, longis; basi stipitc lilifomii 5//. longi.

Als Wundparasit am Rand von Insectenfraass-Wunden von lebenden Blättern von Ficm clastica bei Penungo-alan in der Provinz Kcdn in Mittel-Java am 16 Oct. 1905 gesammelt. Nur selten von mir ge- funden. Der Pilz tritt bisher noch nicht schädlich auf.

Pestalozzia palinarum Cookk in Grevillea t. 86 hg. 3 ; Saccaudo Sjll. Eung. III (1884) p. 796; Raciborski Parasitische xVlgen und Pdze Java's I (1900) }). 32; Pernard in Teijsmannia XVII (1906) p. 780—784 hg. 1, 2, 4—7 und in Pulletin du Depart. Agric. Ind. Neerl. VI (1907) p. 1 16, tab. I "^^i^. 1—5.

Parasitisch in jungen und alten Plättern von Cocos nucifera bei Purworedjo, Kebumen , etc. in der Provinz Kedu in Mittel-Java sehr häutig von mir constatirt, besonders auf jungen Pllanzen.

Von Dr. Cu. Bernard, welcher den Pilz auch als Parasit von Thea assamica fand , ist diese zuweilen sehr schädlich auftretende Pestalozzia einer sehr sorgfältigen Untersuchung unterworfen ge- worden , besonders mit Bezugnahme auf die Krankheit von Cocos wie von Tliea.

Die zuerst durch Bernard 1. c. hervorgehobene grosse Schädlich- keit dieser, Pestalozzia besonders bei jungen Pllanzen von Cocos nucifera kann ich für die Provinz Kedu (Mittel-Java) voUkonunen bestätigen.

In der Zeitschrift Teijsmannia XVIII (1907) p. 327 bemerkt Dr. Bernard noch über diesen Pilz, dass er ihn nicht nur auf Coco« und Thea , sondern auf Java auch auf Maniltoa gemmiyara Scheff , Myr-

224 BOTANISCHE UNTKlISUCHüNGEN, U.S.W

mecodia echinata, üreodoxa Regia und Elaeis Giiineensis beobachtet hat und dass er verniuthet, dass man diesen Pilz noch auf zahlreichen anderen „Banniarten" finden wird. Letzteres scheint auch mir sehr wahrscheinlich.

Pestalozzia Cauang'tie Ivooud. n. sp. ; acervulis atris, cruni})entibus, amphigenis, praesertini epiphyllis , O.OS 0.15 mm. diam. ; conidiis fusiformibus 4 septatis, loculis 3 interioribus fuscis, extimishvalinis, 20 25 X ^^ ö 1^ y apice 2 3 aristatis; setis 6 15/x longis, hyalinis.

Parasitisch auf Blättern eines jungen Bäumchens von Canauf/a odorata Blume in Purworedjo in Mittel-Java am 18 Aug. 1905 von mir gesammelt (N°. 11 Serie 4).

Grössere Teile der Blätter sind braun geworden und abgestorben. Die Conidienlao-er finden sich nur auf den abo-estorbenen Blattteilen.

Auf den erkrankten Blättern fand ich auch ein noch unbeschrie- benes Co Ueto fr ich um .

Ich habe diese Pestalozzia nur ein einzio-es ^lal o-efunden.

Pestalozzia Myricae Kookd. n. sp.; acervulis amphigenis erum- pentibus ; conidiis oblongo-fusoideis , 4-septatis, 10 -IS X ^ ^^l-'^^ apice truncatis, inferne acuminatis, loculis 3 centralibus , fuscis , extimis hvalinis, apice 2 3-setigeris; setis 30 32 /x longis apice truncato-dilatatis, hyalinis, cur\"atis v. flexuosis; conidiophoris lili- formibus hyalinis, continuis, fasciculatis, 60 75/x longis.

Parasitisch auf jungen und erwachsenen Blättern und ausnahms- weise auch in der Stengelrinde von sehr jungen Saatpflanzen von Myrica javanica BiiUME bei Sigatok in der Provinz Kedu auf dem Bero- Sendoro auf 1500 M. Meereshöhe am 25 Aus;. 1904 von mir gesammelt (iS°. 2 Serie 1).

Der Pilz trat dort in den jungen Pflanzbeeten geradezu ver- heerend auf und mehr als fünf tausend junge Saatpflanzen von Myrica javanica wurden durch diesen Pilz getötet. Einige Pflanz- beete von Schima Noronhae, Casuarina montana, und von einigen anderen dort in unmittelbarer Xälie der jNIyrica-Pflanzbeete cultivir- ter Saatpflanzen wurden aber von dem Pilz nicht angegriffen.

Starke Beschattino- und o-rosse Peuchtiokeit begünstigen diese Pestalozzia-Krankheit. Und es gelang das Fortschreiten der Krank- heit in den Myrica-Pflanzbeeten dadurch einzuschränken , dass die Pflanzen lichter gestellt und nur sparsam begossen wurden.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S. W. 225

Es geliuig, zahlreiche gcsniule SaatpHaiizcii von Mi/rica '/(ivanlca erkranken und innerhalb weniger Wochen al)sterl)en zu ]a.ssen, dadurch , dass dieselben mit AA'asser begossen wurden , welchem Conidien von Pesialozzin javanica von mir beigemengt worden waren, l^cincultui-en und Tnfectionsversuciu' mit Keinculturen li('<n'n jedoch für diesen Pilz noch nicht vor (Abbild. ,S.3 , ^ . Seite 217).

Ji. 11 V |)h o m y cetes.

I. Mii(;i:i)ii\ AI i: AK.

I. M u cc (I i 11 acea e Hy w I os p o r;i c.

a. AspergiUeae

Asporgillus (Sterij»iiia<ocys(is) siilfiireus AViiimeh Monographie von Aspergillus p. 113 (1901), 'hib. 111 i\'. III; Lind.m: Hyphomycetes (1904) p. 141.

Auf einem todten Käfer in Purworedjo in der Provinz Kedu am 18 April 1905 von mir gesammelt (N". 7. Serie 5). Ob der Pdz die Ursache von dem Tod des Käfers ist, niuss bezweifelt werden.

Aspergillus iiiger Van Tieghem ; Saccardo Syll. Pung. IV, j). 75.

Bei Purworedjo (-Kedu) nicht selten als Verunreinigung auftre- tend in Pilz-Culturen. Ein langdauernde, aber durch Sublimat- Alcohol vollständig und rasch geheilte , schlimme Otomycosis wurde in Purworedjo (-Kedu, Mittel-Java) bei einer Europäischen Dame durch diesen Pilz verursacht. Die Speciesbestinnnung von diesem Aspergillus wurde von Herrn Geheimrath Prof Dr. O. Phefelo ausgefülirt auf Grund des von mir gesammelten Materiales. Es ist mir nicht gelungen, die für diese Species noch unbekannten Ascusfrüchte in C'ultur zu erhalten. Auch im Mittelohr wurden innner nur Conidien gebildet.

Eür Java war, soweit mir bekaimt, das Vorkommen dieses })atliogenen Pilzes als Ursache von Otomycosis noch nicht in der Literatur erwähnt. Eür Europa ist Aspergillus niger aber bekannt- lich schon seit läno-erer Zeit unter Anderen als eine der Ursachen von Otomycosis nachgewiesen worden.

Verband. Kon. Akad. v. Wetensch. C2e Sectie) Dl. Xlir. n". 4. D 15

226

BOTANISCHE ÜNTEESUCHUKGEN, U.S.W

b. Boiri/tideae.

Ovularia Bixae Raciborski Parasitische Algen und Pilze I (1900)p. 32.

Ueberall in der Provinz Kedu bei Sapuran , etc. auf Bixa Orel- lana sehr allgemein als ßlattparasit von mir beobachtet.

c, VerticiUieae.

Acrostala,2:mus ciuuabariuus Corda; Saccardo Syll. Fiing. IV p. 163.

Auf faulenden Blättern von Ficus elasüca in einem Gewächshaus des Kq;1. Botan. Gartens von Dahlem-Berlin im jMärz 1907 von mir gesammelt.

II, j\l u c e d i n a c e a e H }" a 1 o d i d y m a e.

Trichotliecium javaiiicuui Koord. n.sp. Ilyphae steriles repentes, eft'usae, hyalinae, hyphae ferti- les simplices, fasciculatae , erectae, 270 3(30 X 4 Du., hyalinae. Conidia apicalia, solitaria, hyalina , medio uiiiseptatae , ovoidea , utrinque rot un data, 14 20 X ^ 20 y., plerumque IS 20 X ö 10 /x, ad septum haud constricta.

Auf todten Blättern von cultivirten Bäumen von Ficus Vogelii MiQ. bei Loano in der Prov. Kedu im J. 1905 von mir gesammelt (N°. 287

t^^Li^l^-rJ)iag> Serie 12).

_ , III. ]M u cediuaceae Phra o-mosporae.

AbbUd. 36. o 1

Trichotheciurajavanicum

Koord. n. sp. Fig. 36, Rauiularia Catapjiae Raciborski Parasitische

1—3. Habitus des Pilzes i i -i \\

auf Blatt. - 36, i, 5. Co- AlgCU Uud PllzC II, p. 41. nidienträger und Conidien. (Autor delin).

Auf Blattflecken lebender Blätter von cultivirten Bäumen in Purworedjo am 21 Sept. 1905 von mir gesammelt

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

0 0 7

(N". 33 Serie 1). Der Pilz ist liier sehr iillgeiueiii und schädigt häutig eine sehr grosse Aii/.idd (Kjr Blätter.

Der Pilz war bisher nur von Noesa k;ind)ang;in (in der Provinz Baiijumas) bekannt, wo er von Prof. Dr. Kacihoiiski eiitileckt wurde.

2. I) i: y\ \ r i a 1 1: a i:.

I. D e ni a t i !i cen e A nie rospo rae. a. Fericonieae.

Slarliyho(rys KlasUrae Kooiu). ; hvphis sterilibus repentibiis, fiuni- gatis, septatis; fertilibus ereetis , fumosis, 50 200 X ^ //. 'li''hotonie

h

Abbild. 37. Stachybothrys Elasticae Kooru. n. sp. Figur 37, 1. Habitus des Pilzes auf Ulutt. - 37, 2-4. Conidienträger und Conidien. 37, ö. Conidien

(Autor delin.).

ramosis sparse septatis; eoiiidiophoris capitatis, clavato-oblongis , rectis vel curvulis, subhyalinis; conidiis ovoideis v. globidosis, iiiterdum curvidis , continuis, atris, levibus, 7 12X6 ^ i^-

Auf absterbenden und faulenden, im feuchten Pauni aufgeho- benen Blättern von Fic//s elastica bei Purworedjo (Kedu) am 19

228

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

XIT 1905 von mir gesammelt (N°. 45 i^> und N°. 291 Serie 12). Nur als Sapropliyt von mir beobaclitet. Der Pilz l)iltlet graue oder scliwärzliche winzige Rasen von V5 niillim. IJölic von unbestimmten Umriss (Abbild. 37).

Pericouia javanica Koord. n. sp. ; hvpliis sterilibus repentibus , pro parte endopbyllis; hypliis fertilibus simplicibus, fuseis, fasci-

culatis, rectis v. curvulis V. flexuosis, apice hyalinis et vix vel band inflatis , 100 110 X 8 10/x, pauce septatis; apice coni- diigeris; conidiis fuseis. continuis, globosis 8 9 /x diam. , extus miuutissime punctulatis vel laevibus.

Als Wundparasit und als Saprophyt auf Blatt- flecken, welche auf erwach- senen Blättern von zwei sehr alten angepflanzten Pflanzen von Ficiis elasüca durch Insectenbeschädi- gung und durch verschie- dene Pilze verursacht wor- den sind , bei Loano am 7 X 1905 von mir beo- bachtet , beschrieben und gezeichnet, aber seitdem

Abbild. 08. P er ir.onia javamca Y^OOKO. n. sp. Fig. 38, 1—2. Habitus des Pilzes auf Blatt. - 38, 3-6'. Conidienträger und Conidien (Autor delin.).

noch nicht wiedergefunden.

Der Pilz ist bisher noch nicht schädlich aufgetreten , in grösserer Anzahl könnte er jedoch unter ungünstigen Culturbedingungen für Ficus elastica wohl schädlich werden (Abbild. 38).

Dieser Pilz bildet gewissermassen eine Mittelform zwischen den Formgattungen Pericoma Tode und Haplobasidium Eriksson, Weil aber die Conidien-tragende Spitze zuweilen undeutlich geschwollen ist und weil sich am oberen Ende nie 3 4 Seitenzweio-e bilden, sondern die Spitze stets unverzweigt ist und ferner, weil die zu Köpfchen zusammenklebenden, acrogen, einzeln (nie kettenförmig abgeschnürten) Conidien immer kugelig sind , stelle ich diesen para- sitischen Pilz in die Gattung Periconia, wie diese Gattung bei

BOTANISCHI'] UNTKRSUCHUNGEN. U.S.W.

00 q

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Saccardo Syll. Fuiig. IV (18S(3) ]). 270 iiiid hei Ijndau, Ifyphu- mycctcs in Rabciili. Krypt. (iOOG) 1. c. p. (512 Ijcgivu/i ist.

IVricouia l<]lasUcac Koohd. n. sp. ; hypliis stcrilibus r('pciilil)ii.>, pro pai'k; ciidüi)liyllis; liypliis tcrtilihu.s, siinplicibus, t'uscis, fasciciilatis, 350 550 yu, longis, basi 9 I2i/x crassis, erectis vel curvulis, apice coiiidiigeris; coiiidiis fuscis, coutiiiuis, globosis, ca- pitato-congregatis , 10.] 14 /x diaiii. exosporio iniiiutc ücliiiiulatü.

Sa])i'opliy tisch oder als \\'iuidparasit auf der Stengeh'inde durch Transport beschädigter, sehr junger Saatpflair/en von Ficus e/asticn bei Kaliwiro (-Kedu) am 30 X 1905 und als Wundparasit mit einigen anderen Hijpltomycetes zu- sammen wachsend auf grauen Blatt- flecken erwachsener, lebender Blätter von Ficus elastica bei Fenuns-iyalan (-Kedu) am 17 X 1905 von mir beo- bachtet. Ein einziges Mal fand der Pilz sich auf der schwarz werdenden , abster- benden Blattspitze einer sehr jungen

Saatpflanze in Purworedjo (-Kedu). ,vbbild. 39. - p.riconia masHcae Hier koiuite ich im Innern des noch kooud. n. sp. Figur ;{o, i-.f. Hai.iius

des Pilzes auf Blatt und Stengel. 30,5.

irisch aussehenden, grünen lilattparen- conidienträger mit conidien. -an,«, chyms reicliHch das Mycel des Pilzes i^me conidie (Autor dcUn).

nachweisen, während die Conidienträger sich nur auf dem abge- storbenen Blattteil entwickelten (Abbild. 39).

Soweit mir bekannt richtet der Pilz nur sehr wenig Schaden an.

b. Tricliosporieae.

Gleiiosponi i:iastk'ao Koouu. n. sp. Ilyphis laxis fuligincis, septatis, ramosis, epiphyllis ; conidiis atris v. obscure fuligineis, continuis, acrogenis, levibus , depresse-globosis , ramulis diu haerentibus, 14—16 X 12— 12L/>t.

Auf faulenden Blättern von Ficus elastica bei Purworedjo i/d

230

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

Prov. Kecln nur ein

einziges Mal von mir beobachtet (N°. 104 Serie 4) und zwar am 7 April 1906. Lindau in Engler-Pran^tl 1. c. (1900) p. 464 zieht in Zweifel, dass die bisher bekannten G /e/iospora- Arten , wie Sac- CARDO Syll. Fung. IV (18S6) p. 298 auf Autorität von Berk. und Curt. für 2 Arten angibt , Parasiten sein sollen.

Ich fand meine Ghnosporn noch nie als Parasit, mir saprophytisch (Abbild 40).

Abbild. 40. Glenospora Elasticae Koord. n. sp. Couidien- träger mit Conidien (Autor delin.)-

oblono-a vel oblonga , leaves, 5 5^ X H ^ l-^-

c. Ha]}lo(/ra2jJiieae.

Cafeuulnria Elasticae Koord. n.sp.;hy-

phae erectae, fuscae, effusae, apice conidia

concatenata gereutes. Conidia ovoideo-

fumigata, continua , utrinque rotundata.

Auf faulenden Blättei-n von Ficus elasiica , welche von mir im

J. 1906 aus Java nach Europa transportirt worden wai'en , wurde dieser Pilz gesammelt im März 1907 im Kgl. Botan. Museum in Dahlem— Berlm (Abbild. 41).

Auf denselben Blättern fand ich Perithecien von Chaetomium Elasticae Koord. Weil nun Zopf (in Nova Acta Ksrl. Leop. Akademie Bd. 42, (1881), Tafel 4, %. 5) für Chaetomium Kunzianum Zopf ähnlich aussehende Conidien als zuo-ehörio;e Conidien fr uchtsform beschreibt, desshalb scheint es mir nicht ausgeschlossen , dass auch diese Catenularia vielleicht eine Coni- dien-Eruchtform von dem erstgenannten Chae- tomiwR sein kann.

Von Catemdaria ecltiuata Wakker (in Wak- KER en Went, De Ziekten van het suikerriet op Java, Leiden, 1898 p. 196; Saccardo 1076), welche auf Java und zwar auf todten Stengeln von Saccharum offwinarum vorkonnnt, ist meine Art durch fast drei Mal kleinere Conidien unterschieden und von Catemdaria atra Corda (Lindau Hyphomyectcs p. 693 und Text-

Abbild. 41. Caienularia

Elasticae Koord. n. sp. Fig.

41 , 1 4. Conidienträger und

Conidien (Autor delin.).

Svll. Fung

XIV

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

231

abbilduiig) verscliicden, weil diu Coiii(]i('ii ;il)scliiiürenden ir\[)li('ii dort reich septirt sind und bei C. Elaalkae keine dentüciie (Quer- wände haben.

Tr. 1) ematiiiceiie - 1) i d \ ni o.^po la e.

Fiisicliuliiiin Elasticae Küoru. n piiyljis, septatis ; fertüibus sparsis riis, erectis, pinri-septatis, olivaceis, apice subhyabnis et dichotoinc raniosis , ca. 230X3/^ ülitbrmibus ; conidiis hyalinis, fusoideo-obk)no:is vel subchivato-obloncis , utrinqiie rotundatis vel basi subacutis et apice rotundatis, nicdio uniseptatis, acro- genis, solitariis, 10 15 X 2J, 3 /x.

Auf der Unterseite der lebenden Blät- ter von angepflanzten Bäumen von Fkus elastica , aber nur auf beschädigten und z. T. oder ganz abgestorbenen Stellen oder auf Blattflecken, welche von anderen Fil- zen, etc. hervorgerufen sind; bei Penung- galan in der Provinz Kedu am 15 October 1905 von mir beobachtet, beschrieben und gezeichnet, aber seitdem noch nicht wiedergefunden. Diese Conidien- fruchtform scheint auf Ficus elastica sel- ten zu sein.

Lindau erwähnt in Rabenuorst's Krv])- togamen Flora, I, 8, llvphomycetes (1907) p. 774, dass es für die baundDewohnen-

sp. llypliis olivaccis, cndo- solita-

r

i-: T:.

«/..

Abbild. 42. Fusicladiia

. T /"i KUisticae KoORD. n. sp. Figur 42, i.

den Arten vielleicht besser wäre die Gat- Habuus des piizes auf Biau. - «,

2-4.

Coliidieiiträger und Conidien. (Autor delin.).

tung Fusicladium einfach als Conidiensta- dium von Ventaria zu detiniren.

Für F'icus elastica richtet das Conidienstadium des Pilzes keinen nennenswertheil Schaden an.

Die zusehörio-e höhere Fruchtform könnte für diese Conidien- fruchtform auch eine Venturia (sensu latiore) seio , weil für Ficus elas- tica schon eine x\rt dieser Gattung bekannt , sowohl für Italien (F<?//- turia Elasticae Passerini), wie auch für Java {Coleroa Elasticae KooRD.) , welche bei der weiten Gattungs-Begrenzung van Saccardo

:233

BOTANISCHE ÜNTEESUCHUNGEN , U.S.W.

auch zu Veniuria gestellt werden könnte). Reinculturen und Infec- tionsversuclie liefen für diese auf Ficus elastica vorkommenden Pilze noch nicht vor (Abbild. 42).

in. L) e m a t i a c e a e - P li r a g ni o s p 0 r e a e.

Clasteros[)orium Elasticae Koord. n. sp. Hjphae repentes sapro- genae, hinc inde conidia oblonga, fusca, -4 5-septata, 40 45 X G 9 /x gereutes.

Auf der Rinde eines absiiestorbe- nen Zweiges von Ficus elastica bei Purworedjo (-Kedu) im J. 1905 von mir gesammelt (N°. 174 Serie 12).

Das Mvcel ist o-elbbraun. Die

XJ O

Abbild. 43. ciasteron^or\u,n Elasticae Couidieu siud am untercu Eudc

KOüRD. n. sp. Fis;. 43, 1. Habitus des Pilzes i -i , -i i i- i

auf Riadenqucrschnitt. 143,2,3. Conidienträ- abgerundet Uud obcU ZieUlllch

ger und Conijien (Autor deiin.). spitz uud dort Verschmälert und hel-

ler geförbt (Abbild. ö3). Der Pilz ist mir nur als Saprophyt bekannt. Er gehört zur Secti- on Bracliyde^iiium Sac-

CAKDO.

Clasterosporiuiu javani-

cum KooRü. n. sp. Effusum, fuligineum, pa- rasiticum ; conidia oblon- ga, fusca, 2 3-septa, utrinque obtusa , ad septa constricta, 25 35 X 8— 10 /x.

Auf unreo-elmässio;en

2;rossen , dunkelbraunen

Flecken lebender Blät-

Ai,i -1 1 . , „, , . . . ^, ter von iuno;en cultivir-

AuDllU. 44. Clasterospornim javuniciim Koord. n. J n

sp. Fig. 44, 1. Habitus des Pilzes auf Blatt. - 4i, 2. Mycelium tCU PflaDZeU VOU FicUS im Blattparenchj'm. 44, 3, 4. Conidienträger und Conidien (Autor delin.).

elastica bei Penung-

BOTANISCIJE UNTERSUCHUNG KN, U.S.W.

233

galaii in der Prov. Kedu am 15 X 1905 von mir hc-obachtet. Der Pilz scheint sciir selten /u sein und nur als weiii«; scliäd- licher Wundparasit aufzutreten. Das Mvcel lieland sich zum 'IVil intraceliular in der Epidermis (AI)l)ihl. l-l).

n. sp. I l\piiis «riL'gariis, strictis,

Ilelmiiilliospoi-iiim Klasiicae Kookd. solitariis vel rarissinie binis, fuligineis, remote septatis , articulatis, rec- tis V, curvulis, simpli- cibus nirissime ramosis,

])lerumque200— 250X 8 10 fJL (rarius usque

ad 500— 600 X 10 //.); conidiis oblono-o-fusoi- deis V. cylindraceis, 70—80 X 10— 18/-t, sursnni atteuuatis, basi i'otuudatis, crasse (4 //.) tunicatis, plerumque 0 9-septatis, pallide oliva- ceis, rectis v. curvulis.

Auf todten , feucht aufbewahrten Blättern von Fic/ib' elastica bei Purworedjo (Prov. Kedu) am 17 Sept. 1905 (N°. 163 Serie 12) von mir o;esannnelt. Auch auf Blattflecken, welche auf lebenden Blättern von Fic.iis elastica durch an- dere Pilze entstanden waren. So erhielt ich kleine Rasen von diesem Ilelminlhosporium auf den lebenden Blättern von einer Topfpflanze von Fkäs elastica, welche in Purworedjo (-Kedu) mit einer ver- unreinigten Cultur von JFies/ieriomj/ces Javamc/fs geimi)^ wovden war.

Die Conidien keimten in Nährlösung sehr leicht und bildeten ein reichlich verzweigtes , septirtes, blass gelbbraunes jNIycel. Durch Abreise konnte die weitere Eutwicklun.ü: nicht verfol.u;t werden (Abbild. 45).

Abbild. 1'5. Ilelmintliosporiinn EInsticac Koord. n. Weitere Erklärung im Text (Autor delin.).

-p.

»g

234

EOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

Figuren-Erklärung von Helmiutliosporiuiu Elasticae KooKD. (Abbild. 45).

Fig. 45, 1. Conidientrüger 5-zellig, starr, am unteren Ende sehr dunkelbraun bis schwarzbraun und die Cuticula durchbrechend ; oben weniger dunkel und dort mit einer sehr jungen Conidie mit 3 undeutlichen, neugebüdeten Querwänden. 45, 5. Teil von 1 stärker vergrössert. Hier ist das eigentümliche Verbindungsstück zwischen der Conidie und der fertüen Hyphe deutlicher. 45 , 3. Zwei unten zusammenhängende fertile Hyphen (seltener Fall). 45 , 4. Reife Conidie, welche auf dem Blatt im feuchten Raum schon angefangen hat auszukeimen. 55,5. Eertile Hyphe von abweichend oTOSser Län2:e, im feuchten Raum auf Ficus-Blatt entstanden. Conidie bereits abo-efallen. 55, 6. Zwei auf Ficus-Blatt keimende Coni- dien. 45 , 7. Reife Conidie, welche besonders stark gekrümmt ist. 45, 8. Sehr junge Conidie, noch einzellig , mit sehr dicker, blass rauchfarbiger Wand und reichem, körnigem, protoplasmatischem Inhalt. Der untere Teil der fertilen Hyphe ist sehr dunkel grau- braun und sehr dickwandig, der obere Teil ist blass rauchfarbig. Die Figuren 45 , 1 8 sind alle mit Camera gezeichnet. Für die Grös- sen dieser Abbildung und auch für alle andere Textabbildungen dieser Abhandlung wird auf die Maasangaben im Text hingewiesen.

Abbild. 46. Napicladium

Elasticae KooiiD. n. sp. Fig.

1. 46, Habitus des Pilzes auf

Blatt. 46, 2, 3. Coiiidien-

trager und Conidien

(Autor delin.).

Xapicladiuin Elasticae Koord. n. sp. Effusuni; hyphae ferliles, 10 12 X ^ Z^' simplices, subolivaceae, phyllogenae; conidia acrogena, solitaria, oblonga, laevia, fuliginea, biseptata, 15 16 X ^ ^2 /^' utrinque ro- tundata vel truncata.

Auflebenden, abu-eschnittenen Blättern von Ficus elastica, welche einige Zeit in einer Schale feucht aufbewahrt worden waren bei Purworedjo-Loano (Prov. Kedu) von mir ge- sammelt. (N°. 294 Serie 12). Der Pilz wurde nur ein einziges Mal von mir gefunden und nur in dem hier erwähnten Falle (Abbild. 46).

IV. Dematiaceae Dicty osporae.

Sporidesmiiiin Cinclionac Koord. n. sp. Parasiticum, conidiis acro- genis subsolitaris, in radicis cellulis inordinate dispositis, primo

BOTANISCH K UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

2S:)

juvciitute hynlinis vel piillidc olivaceis v. fiiscis, coiiümii.s , düin ateiTimis, obloiigis v. irregularibus, plfiiiuKiiie 80 45 y 14 21 /z iisque ad 50— 05 X 15 18//, mLdticellulariljus.

Abbild. 46. Sporidesniimn Ciucitonae Koohd. n. sp. Figur 46' 1, 'J. .lungc und

alte Packet-Conidien in der Rinde einer Cinchona Wurzel. 46, 3.

Dimorphe Hyphen (Autor de lin.).

Als Wiuulparasit in den AA'urzelu (besonders in der Rinde) von 1 :2-jälirigen cultivirten Cinchona-Hybriden, welche zum Teil von der Nematode Heterodera radickola ziemlich stark beschädigt waren ; bei Anggrong-Gondok auf dem Berg Sendoro in den Provinz Kedu

.036 BOTANISCHE UNTEESUCHUNGEN, U.S.W.

in März 1906 von mir gefnnclen. Ancli im Inneren lebender, kränklich aussehender Wui'zeln von wurzclkranken Cinchona-Sämlin- gen, welche mir von Herrn P. Van Leersum (Directeur v/d. Gou- vernements kinaonderneming in Bandoeng Java) zur Untersuchung freundlichst zugeschickt worden waren. In den letztgenannten Säm- lingen fand ich Sporklesmium auch in Wurzeln , in welchen keine Heterodera-^Q^c\\'di\m\x\m constatirt werden konnte.

Das sterile Mycel ist dimorph; die anf der Aussenseite der Rinde laufenden Hyphen sind mehr dunkelbraun und dicker und die Wände der im Inneren verlaufenden Hyphen sind viel blasser ge- färbt und dünner.

Das Mycel ist intracellular und septirt.

Die Conidienbildung findet vorwiegend erst statt, nachdem das Gewebe der Nährpflanze abgestorben ist. Und die kohlscliAvarz ge- färbten, zuweilen das Rindenparenchym fast ganz ausfällenden, vielzelligen Packet-Conidien fanden sich nur in den schon fau- lenden Wurzeln (Abbild. 46).

Für weitere Einzelheiten dieses noch sehr unvollständig bekannten Wurzelpilzes sei hingewiesen auf S. 4 6 Separat-Abdruck meiner Notiz über eine Cinchona-Krankheit , welche unter dem Titel „Resultaten van voorloopig mikroskopisch onderzoek eener wortel- ziekte van jonge kinaplantjes veroorzaakt door Heterodera-aaltjes en een schimmel" in Cultuurgids (Malang, Java), Jhrg. VII Lfg. 10 erschienen.

übjectträger- und Deckglas-Culturen , welche ich von dem Pilz in Wasser und Pflaumendecoct anlegte, hatten keine Resultate. Es gelang mir sogar nicht die Packet-Conidien zur Keimung zu brin- gen. Diese Culturen konnten aber wegen meiner Abreise nur wenige Tage fortgesetzt werden.

Macrosporiiiui commune Rabenh. ; Saccardo Syll. Fung. IV p. 524.

Dieser weit verbreitete aber bisher noch nicht für Java erwähnte Pilz Avurde von mir in Purworedjo (-Kedu) aus der Luft gefangen als Verunreinigung von Culturen auf Nähragar und zwar am 25 II 1906 {W. 87« Serie 12).

Die Conidien war aussen deutlich fein warzig, dunkel- bis schwarzbraun, meist 1 S X § 2^ )""

V. Dematiaceae Scolecosporae. Cercospora Maugiferae Koorü. n, sp. ; maculis angulatis, brunncis,

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEX, TJ. S. W.

3.37

1 2 niilliin. diam. , iimiierosissimis , pa^iiiain iiiieriorem tolioriiiii occupantibus , supia pallide bnmneis; hvpliis l'uligiiieis cyliiidraceis 1—2 süptatis, 20—24 X 3— 4 /x coni- diis vcriniculaiihiis olivaceis , ;iG 47X 5 5 J /x plcruniquc 4G X ^ l-f-

Parasitiscli auf lebenden erwachsenen Blättern von einem aiio-e pflanzten Baum von Mnngifera indica Linn. in i'iirwo- redjo in der Provinz Kedn am 21 IX 11)0. ■) von mir gesammelt (N^ 6 Serie 5). Die meisten Blätter sind lii(;r stark von dem Pilz geseliädigt. Das JNlyeel dringt in das Innere des gesunden Palissaden- parencliyms ein. Die Conidien hatten in- nerhalb 18 Stunden in Nährlösung auf Objecträger kurze hyaline Keimschläuche gebildet. Wegen meiner Abreise konnte die weitere Entwicklung der Keinuuig

nicht verfolgt werden (Abbild. 47).

Abbild. 47. CercuKpom

Matirjifcrar KOORI». n. sp.

Fig. 47, 7. Habitus de.s Pilzes auf

Blatt. - 47, 2. Conidien.

47, .V. Keimende Cunidicn

(Autoi' delin.).

Cci'cospoi'ii Elasticiie Ztmm. in Bull. Biiitenz. X, p. 17

Abbild. 48. Cerospora Elasticae Zimmerman.v. Cunidicn (Autor delin.).

Auf Blattflecken lebender erwachsener Blätter von einer sehr jungen Saatpflanze von Ficus elastica bei Kaliwiro in der i'rovinz Kedu im October 1905 von mir gesammelt (N°. 33, 33r/, lOS«, Serie 12). Hier zeigt sich, dass der Pilz auch als Parasit auftreten kann und dass das Mycel bis ins Innere der noch gesund aus- sehenden Palissadenparenchyms einzudringen im Stande ist , wenn die jungen Topfpflanzen sich in w^eniger günstigen Culturbedingun- gen befanden. Der Pilz trat nur sehr selten in der Provinz Kedn auf. Die von Zimmermann gegebene Diagnose stimmt mit den auf lebenden Blättern von Firns elastica von mir gefundenen Cercos- pora zimmlich gut überein , nur sind die Conidienträger bei meinem Material nicht nur 1 2-zellig, sondern sie zeigen zuwei- len auch mehrere Querwände. Und ich fand die Coni dien inuner hyalin (Abbild. 48).

238

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

Weil Zimmermann 1. c. jedoch angibt , dass die Conidien choco- ladebraun sind, lasse ich den l^ilz in der Gattung Cercospora.

Bekanntlich unterscheidet sich die Gattung C(?rüö6?/;o;'ß nur dadurch von Cercosjoorella , dass die Conidien l)ei Cercosporella hyalin und bei Cercospora dunkelgefärbt oder subhyalin sind.

Sehr interessant ist , dass sich bei Cultur des Pilzes auf faulen- den Blättern in sehr feuchtem Räume die Conidienträger ausser- ordentlich lang werden (bis 1.200 X ^ /^) ^^"^^ dabei immer zahl- reiche Querwände besitzen , dass jedoch die Conidien in Form und Grösse nahezu Q;leich bleiben.

Für die Vollständigkeit lasse ich hier die ZiMMERMANN'sche Diag- nose folgen :

„Cercospora Elasiicae sp. n. Der im Buitenzorger Culturgarten auf Blattflecken von Ficus elastica beobachtete Pilz entsprach der folgenden Diagnose: Conidienträger auf graubraunen Flecken an der Oberseite zahlreiche kleine schwarze Pünktchen bildend , von einem dunklen Stroma entspringend, meist ohne, selten mit 1 oder 2 Scheidewänden, chocoladebraun GO 70 lang, 4 breit.

Conidien lang gestreckt , gerade oder etwas gewunden , mit 6 9 Scheidewänden , bis 100 lang, am unteren Fnde 5 dick, nach vorn dünner werdend , chocoladefarbig". (Zim- mermann 1. c. p. 18).

3. STILBACEAE.

I. Stilbaceae Hyalostilbeae A m e r o s p o r a e.

Stilbflla FJasticae. Koord. n. sp. Gregaria, stipitibus cylindraceis erectis , 450 650 X 50 100^, apice 100 200^/ diam.,laevi- bus; capitulis globosis, obscure rubescenti- bus, 200 jj^ diam.; conidiis continuis, hyalinis, utrinque obtusis , 5^ '^ X ^ ^IJ"

Abbild. 49. Stilhella Etasticae Koord. n. sp. Figur 49, 1. Habitus des Pilzes auf dem Stengel einer jungen Saat- pfl'inze. 49,2. Coremium mit Conidien. 49, 3. Coremien zerdrückt unter deckglas. 49, 4. Conidienträger und Conidien (Autor d lin.).

Parasitisch jungen, nur 15

auf Stengelrinde eines sehr

cm. hohen Sämlinges von FicKS elastica in den Pflanzbeeten bei Kaliwiro (Prov. Kedu) am 24 Mai 1906 von mir beobachtet (N°. 171 Serie 12)- Das unter- suchte Ficus-Pflänzchen w^nr durch Transport beschädigt worden.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

239

Vielleicht ist der Pil/ mii- ein liiciiltiitiver \\'im(l])arasit (Ahhild. 49, Seite 339).

Professor P. Hennings teilte mir mit, dass ilim aiicli i'üv Wva- silieii eine Slllbclla als Parasit von (!o]}'e(i bebckaiinl i.^l.

Actiiiiceps TliwaKosii Hekk. et \\\\. Suppl. bViigi ol'Ccv 1. n. I:J(I(;, tal). 11, f. 3; Saccardo Syll. l'iing. I \ p. 579 ; Pf.xzk; et .Sa( cakho Icones Fung. javanic. p. 108, tab. LXXIV , 2.

Anf abgestorbenen, fenclit anfbewahrten Hlätteni von iicus clciHlica bei Piirworedjo, Loano, etc. in d. Pi-ov. Kedii ^dir ;illL:cmciii. Xiir saprophy tisch.

Diese Art war bisher nur bekannt für Ceylon (ThaiK. et Pi;. I. c.) und für West-Java (Penzki et Saccardo 1. c).

i 1 1 1 1 III , \ i \ 0.5

Coremiiim Elasticae Koord. n. sp. Gregarium , ])ii- millini. altum ; hyalinum stipite filifonni, ex hypliis concretis coniposito, erecto, supra copiosc ramoso; co- nidiis continuis, hyalinis, ovoideis vel ovoideo-oblon- gis, haud muco obvolutis, acrogenis, typice catenula- tis, 5— 5J-X2-l-/-t.

Der Pilz wurde von mir nur ein einziges Mal he- V obachtet und zwar am 23 X i 1905 in Purworedjo (-Ke- du) auf abgeschnittenen , absterbenden, von anderen Pilzen bewohnten Blättern von Ficus elastica, nach- dem die Blätter einige Tage in einer feuchten Doppelschalc aufge- hoben worden waren. Die äussert zierlich gebauten hvalinen Gore- mium standen hier gruppenweise zusammen.

Das für Java für Citrus beschriebene Coremium nif/rescois {^\:^G\i\:iv^) Penzig Fung. Agr. n. 132 (Saccardo Syll. Fung. W p. 583) scheint mir auf Grund der Beschreibung wohl specitisch verschieden von der obigen auf Ficus elastica gefundenen Art (Abbild, 50).

Abbild. 50. Coremhan EUislicae Koord. n. sp.

Figur 50, i, i'. Habitus des Pilzes auf Blatt. - 50, 3.

Teil des Coremiunis. 50, 4. Conidien-Kctte

(Autor delin.).

!40

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

II. Stilbaceae Pliaeost ilbeae Plira giuo sporeae.

Liudauomyces Kooud. iiov. gen. Stromata stipitato-capitata ex bypliis coinpactis composita, rigida, erecta, fiisca. Stipes para-

plectenchvmaticus tenax, sursum in capitulum globosum conidio- pliorum productiis. Conidia in liyphis fasciculatis, snbbrevibus, fnHgineis, filiformibus, in capi- tulo periphericis inserta, acro- gena , solitaria (haud concate- nata), oblonga v. fusoideo- oblonga, fnniigata, 1 3-septata, ad septa non constricta.

Diese neue Gattuno; ist von mii' benannt nach Herrn Pro- fessor Dr. G. Lindau, in Berlin.

Lindauomyces hat. habituell einige xVehnlichkeit mit der in 1903 von Cavara aufgestellten Gattung Riccoa (Cayara in cologici I (1903) cum icone), aber die stielförmige Coremie ist dort oben discusartio; verbreitet und die Conidien sind einzellig

Abbild. 51. - Lindauomyces javanicus Koord. nov. gen. et spec. Figur 51, 1. Hab'.tus des Pil- zes auf Blatt. - 52, 2. Habitus auf Blatt quer- schnitt. 52, 3. Coremium. von der Seite ge- sehen. — 52, 4. Hyphen des Coremium-Stieles. 52, 5. Coremium in optischom Lüngschnitt. 52, 6. Conidien. 52, 7. Conidien träger mit jungen Conidien. (Autor delia.).

Annales M p. 41 45

(Abbild. 51).

Die Gattung Lindauomyces muss in die Stilbaceae PJ/aeostilbeae Plirafjmosporae (Lindau in Exgler und Prantl Xatürl. Pflanzenf. I, 1** (1900) p. 496) gestellt werden. Sie kommt dort unmittelbar neben der Gattung Arthrohotryum Ces. , wovon sie sich , wie aus ol)iger Diagnose hervorgeht, durch verschiedene Kennzeichen, n. A. durch den kugelig verbreiteten Coremiumstiel und die büschelige Insertion der fertilen Hvphen auf der Peripherie dieser kugeligen Verbreiterung.

Liudauomyces javanicus Kooud. n. sp.; stipitibus250 275 X 35//,; conidiis laevibus 1\ 13 X 4 /x, rectis v. curvulis , utrinque acutis V. obtusis, pleruinque 10 13 X ^ IJ"

Bei Penunggalan in der Provinz Kedu auf cultivirten, jungen

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN , U, S. W.

241

BäiiiiKii von Fictis elasfica und zwar nni- inif der I^liithinterseite von grossen, grauen, al)ge.storbenen Flecken, welclie /,. T. dnrcli Tnsccten-Bescliädigung liervorgcrurcn woidcn waicii. Ich lialx- diesen interessanten, seluin gebauten J*il/> mir ein ciii/igrs Mal get'nndc-n und zwar an dem genannten JMindort am I (i Oetoher l'JOö.

of.;^.so

I. Ti ni:K(iLAiM\(i:Ai:.

I. T ubereulai'iaceae nni c c d i n eae A m c i-o s p o ra e.

llymeuiila Klaslicae Koord. n. sp. : sporodijcliiis di.scitdiinibus, orbicularibus, ealvis, })allide rosaccis, ca 220 /x diani. ; conidiis in apice conidiopliororum simpliciuiu acroge- njs, ovoideis, ulrinquc rotundatis, continuis, liyalinis, 4 5 X ^ 2^ //, levibus.

Auf lebenden Blättern von Ficifs elaslica bei Pnrworedjo und Sapuran (-Kedu), aber nur auf solchen Stel- len, wo das Blatt durch Insectenfrass oder durch andere Verletzungen stark beschädigt ist und hier auf den o;rau- verfärbten Blattflecken \A'achsend; am 17 X 1005 und 25 IX 05 von mir beobachtet (Abbild. 52).

Soweit mir bekannt ist der Pilz ein nur wenig schädlicher Wundpa- rasit und er findet sich auch fructifi- cirend auf ganz abgestorbenen Blät- tern von Ficus elastica.

Am IG Nov. 1905 um C U. Morgens wurden von mir in Pur- woredjo die Conidien von IfijmennJa Flasticae (auf Fiats elas- tica eingesannnclt) ausgesäet in Nährlösung. Schon nach 3 X ^4 Stunden hatten sich zahlreiche junge, und auch schon Conidien produzirende Conidienlager gebildet. Diese Pruchtlager waren in Bau, Parbe und Gr()sse wie diejenigen wovon bei der Reincultur aus- gegangen war.

Dacrymycolla Beijeniickii Koord. n. sp. Sporodochia discoidea , aurantiaco-rosea , sparsa, amphigena, subgelatinosa , 050 675 jot diam. basi augustata et 300// diam. , superficialia , glabra. Conidio-

Verhand. Kon. Akad. v. Wetenscb. ("ie Sectie) 1)1. \III. n". '.. D IC

Ablnld. 52. nymcnula Elaslicae Koord. n. sp. Figur 52, 1—3. Habitus des Pilzes auf Blatt. 52. 4. Teil des Hyme- niums. — .'pS. 5. Conidie. 52, 6. Keimende

Conidien (Autor delin.).

242

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

phora filiformia, distincte et loiige ramosa, iibique, basi excepta, verruculoso-coiiidiifera, hvaliiia. Coiiidia ovoidea, coiitiiiua, liyaliiia, 4 4^ X ^ Z-^' iitrinqne rotiindata, levia.

Auf abgestorbenen , feuclit aufl)e\vahrteii Blättern von Ficus elastica bei Pnrworedjo in der Provinz Kedu am 12 Nov. 1905 von mir

beobaclitet. Der Pilz ist nur nur als Sapropbyt bekannt. Reinculturen und Infectionsversuelie liegen bisher uocli nicht vor (Abbild, 53).

Die Conidien sind einzeln, im durchfallen- den Licht ganz hyalin, aber bei aufFallendem Licht , in grösseren Massen blass rosa , mit einem Stich ins Oranoe.

Diese Tuberculariacee ist von mir benannt nach Herrn Professor Dr. M. W. Beijeuinck Delft.

m

/E

3

jVecator decretus Massee Kew Bulletin (1898) p. 119; Saccardo Syll. Fung. XVI (1902) p. 1094; Zimmermann in Centralbl. Bakter. (1901) VII p. 146 und in Meded. Lands PL Buitenz. LXVIl (1904), p. 53, Tafel 2, fig. 23 und Textabbild. 35 und 36; Lindau in Engler-Prantl 1. c. p. 504.

Abbild.' 53.

Dacrijmycella Deijerinkü ' KooRD. n. sp. Figur i 2. Ha- bitus des Pilzes auf Blatt. 53. 3—4. Conidienträger und Conidien (Autor delin.).

Auf Ficus elastica.

- Von dem javanischen Fo]"stbeambten JNIas Wiriosapoetro erhielt ich am 27 April 1906 in Purworedjo aus Kaliv\äro (-Kedu) aus den Kautscliukbaum-An])flan- zunuen von Ficus elastica einen sehr jungen, kaum 15 cm. hohen, an einer Pilzkrankheit gestorbenen Sämling. Als ich die Pflanze erhielt, befanden sich auf dem Stengel, besonders auf der Rinde des unteren Teiles , zahlreiche durchge- brochene orangerothe Conidienlager. Die Pflanze war 21 Aprd 1905 abgeschickt worden. Die von mir in Purworedjo aus- ,,,.,1 „, eeführte mikroskopische Untersuchunsr

Abbild. 0 4. Necntor decretus o r o

Massee. Figur .54, i. Habitus des Pii- ergab, dass CS dcr scliou für Coffca (durcli

zes auf einem Zweig. 54. 2. Längs- •»» J ■• l 111 r/^,,,.^,,

schnitt durch die Rinde eines erkrankten MaSSEE Uud Spatcr aUCh durch ZlMMER-

Zweiges. - 54, 3-4. '.Conidienträger mANN) Uud für Hcvea (durch VaN BrEDA und Conidien (Autor delin.). i i-» i i i->-i

DE Haan) als Parasit bekannte Pilz : Necator decretus Massee war.

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W. 24:^

In lleincultiir , jinf dein Ohjecttriiger kciiiiteii die Cuiiidicii in AVassüi' und auch in i\iilirl()siing st-hr k'i(;lit. Ks Ijildcten siel» ein oder zwei, ausnaliinswcisc ancli drei livalinc rcicii verzweigte, sep- tirte Keimschläiiclie. Diese bildeten niidi l ClxrinipfMn^MM Näliragar, aiu'li nach einigen Monaten nnr ein sehr reich \er/\vei<i;tes und ül)erall anastoniüsirendes, hvalines M\eei. liier nnd dort liatte sich in den iiltesteii Culturen ein sehr lockeres l'jiiiiplcclciiclnni gebildet, jedoch Kructificationsorg-anc wurden in der Keincnilnr nicht gebildet.

Vier sehr junge Sämlinge von Ficu.s c/a.s/ica wurden ;ini :.'? April 1906 mit AW/Zor-Reincultur in der Stengelrinde geinipit. Drei der Piiänzelien blieben augenscheinlich nach 10 Tagen noch gesund, aber die vierte Pflanze starb. Die mikroskopische Untersuchung des Stengels dieser eingegangenen, geimpften I^Han/c ergab reichliche Entwicklung von Mycel im Inneren, u. A. in dem Parenchym der Rinde, des Holzes und auch des Markes. Dieses Mvcel zei<^te sieii in Bau, Farbe und Durchmesser identisch mit dem für Tm])fung benutzten Mvcel. Ferner fanden sich im Inneren zahlreiche kui>;elige, hyaline, einzellige, ziemlich dickwandige aber hyaline Dauersporen- ähnliche j^ildungen von 32 34 //, Durchmesser und mit glatter Oberfläche und reichlichem protoplasmatischen und oelreichem Inhalt. An dem in l'niworedjo angefertigten niikrosko})ischen Praeparate ist leider die zu Necator in(")i>;liclie Zuü;eh(»rii2;keit dieser Bildunu;en jetzt nicht ein wandsfrei zu entscheiden. Ich muss also dahin gestellt lassen ob Necator auch noch Chlamydosporen-artige liildungen her- vorbringen kann. Die für Necator characteristischen l*'ruclitlager wurden hier nicht hervorgebracht.

Auf Cincliona succiruhra beobachtete ich im J. lOOG auf dem Berg Sendoro auf 1600 M. INIeereshöhe bei Kledung in der Pro- vinz Kedu Necator decretus als Parasit auf überjährigen Zweigen und zwar in Gesellschaft von Corticbim javaiiicum Zimmermann.

Auf Buranta Plumieri wurde Necator decretus Massee, auch

wieder (siehe oben) in Gesellschaft von Corticiuni javanicum Zim:\i.

als Parasit in den jungen und ilberiährigen Zweigen in der Regen-

Saison 1905/06 von mir beobachtet. Ganze Zweigsysteme gingen

bei dieser Nährpflanze, anscheinend nur in l'^olge der AngriflTe dieser

beiden Pilze zu Grunde. Iiulessen gelang es mir nicht, obwohl

wiederholt mit Reincultur-Material (Nähragar mit Mycel-Fragmenten

aus Probirröhrchen-Culturen) von Necator decretus Massp.e in frisch

angeschnittene Zweige von Buranta geimpft wurde, die Krankheit

von Ficus elastica überzuimpfen. Weil aber die von iXecö/o;* ^/ecre/K*

von Massee und besonders auch von Zimmermann gegebenen Be-

schreibunü'en uiul Abbildungen gut mit meinem Pilz von licus

D IG*

244

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN. U.S.W.

elastica iibcreiiistimmten , scheint es nur zweckmiissig nni diesen Parasit von Ticus elastica für Necaior decretus jMassee zu bestim- men. Nicht ausgeschlossen ist aber, dass hier eine ,, biologische" Species vorliegen kömite. Nähere Untersuchungen über diesen Punkt sind enipfehlenswerth.

Mit Bezugnahme darauf, dass Necator decretm Massee sowohl auf Buranta Plionieri, wie auch auf Cinchona succirubra in Mittel- Java meist, aber nicht immer in Gesellschaft von Cortkium javani- cum Znni. als Parasit gefunden wurde , verdient hier hervorgehoben zu werden, dass ich Necator ani Fici/s e/a-s-fica n\\eiri, ohne Co)-ficium javanicum Zimm. , als vermuthliche Ursache des Absterbens eines iuno;en Sämlino;es l)eobachtete. Ferner verdient hier erwähnt zu werden , dass von Dr. Yan Breda de Haan Necator decreius jMassee in Gesellschaft von Corticium javanicum Zimm. als Ursache einer Krankheit von Hevea hrasiliensis in Java nachgewiesen hat. Dieses geht hervor aus S. 20 von Bd. I von dem „Yerslag van de Dienst van het Boschwezen in Nederlandsch Indie over het jaar 1904 von A. E. J. Bronsma.

An älteren Pflanzen habe ich Necator bei Ficus elasfica noch nicht beobachtet. Dieser gefährliche Parasit verdient aber zweifellos auch für Fict/s elastica besonders in Pflanzbeeten, die Aufmerk- samkeit mit Rücksicht auf den dadurch möglicherweise angerichte- ten Schaden (Abbild. 54 , Seite 242).

Abblkl. .55 Chftetospermmn Elasticae Koord. n. sp. Figur 55. J— 3. Habitus djs

Pilzes auf Blatt. 55. 4. Teil des Hymeniump. 55. ö. Eine Conidie.

56, 6—7. Keimende Conidien ("Autor delin.).

riiaetosprrminn riasticae Koord. n. sp. ; sporodochiis amphigenis, plerumque hypophvllis, innatis, erumpentibus 0.3 0.7 millim.

BOTANISCHE UNTEHSUCIIUNGEX, U.S.W.

245

duuu. , pulviiiatis; orbicularihus , albcsccutibus; livpliis fcrtililius rauiosis; conidiis acrogciiis, solitariis, coutiiiiiis, livaliiiis, angiiste cylindraceis, 21 25 X ^i 4/x, utriiKiuo rotmidatis et 2— G setosa; setis rectis, 10 1 5 //. longis , vix Y^ /x latis, valdc liyaliiiis, iii- terdiiui incoiispicdis.

Auf abgcstoi-hciicn ,

sein- toucht aufbcwaliftcii

l^lättorn von Fic/is elns-

tica bei I^irworcdjo, Ja)-

aiu), Pommggalaii , etc.

in der Provinz Ke(bi ;iiii

2 Nov. 1905 und im J.

100(5 von mir beobach- tet. Innner nur snpro-

pliytiseh.

Gegen meine Erwar- tung gelang es mir aucli in Nährlösung nicht , diesen saprophytisehen l^ilz in Reincultur zu weiterer Entwicklung zu bringen als in Figur 55, 6, 7 (Seite 244) abgebil- det ist. Die Keimung der Conidieu gelang zwar, aber es kam weder zur Eildunu; ausgedehnter Mvcelien noch auch zur Bildung von Fructifi(?ati- onsorganen (Abbdd. 55, Seite 244).

Abbild. 5ö. Votittella Elast icae KooRD. n. sp.

Figur 56, 1, 2. Habitus des Pilzes auf Blatt. 56, 3. Ein

Fruchtkörper (SeiteDaiisiclit). 56, 4. Insertionsstelle d.-r

Borsten. 56, 5. Eine Borste. 56, ö. Basaler Teil einer

Borgte. 56, 7. Conidien. (Autor delin.).

Voliilolla Klasticae Kns. n. s[).; sporodochiis spar- sis, disciformibus, stipi- tatis, irregularibus, flavis, 300 400 /x diam. ; disco setis nuinero- sis, hyalinis, iiliformibus , continuis, basi spurie septatis, hyaliuis, 600 800 [u, longis, acutissimus ornato; conidiis continuis, hyalinis, cylindraceis, utrinque rotundatis, rectis, levibus, 5 öX^-V l'/s ^-

246 BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U.S.W.

Auf faiileiHlen Blättern von Flcus elastica bei Loano-Purworedjo (-Kedu) am 0 .Mai 1906 von mir beobachtet (N°. 129 Serie 12).

.Mit der Lupe kann man die Conidienlager dieses ausserordent- lich zierlichen Pilzes nur als winzige, gelbe, schleimige Flecken sehen.

üie Conidien, welche einzeln im durchfallenden Licht beobachtet hyalin sind, haben in grossen Massen in auffallendem Licht eine schön blassgelbe Farbe (Abbild. 56).

Die Art gehört zu Saccardo's Section Eu-vohiiella und scheint mir nahe verwandt an Volutella ciliata Fries (Saccardo Syll. Fung. IV p. 6S2).

II. Tuberculariaceae mucedineae Phragmosporae.

Wiesuerioinyces Kooiid. nov. gen. Sporodochia pulvinata , sessilia vel rarius basi coarctata et stipitata, fusca . subfragdia, non gela- tinosa, amphigena , pleruiiKpit' liypoplivlla, >iiperticialia, basi setis numerosis curvatis , fuligineis , septatis . erectis ornata. Conidiophora brevissima, cyliudracea, simplicia , liyalina. Conidia cylindracea, hyalinea, curvata, levia, 3 S-septata, mox in articulos cylindraceos, truncatos 4 9 secedentia, in capitukim laxe aggregata.

Diese neue Gattung ist von mir benannt nach Herrn Hofrath Prof. Dr. J. Wiesner in Wien.

Die Gattung zeigt viel Uebereinstimnmng mit Chaetostrorna Corüa (Lindau in Fngler-Prantl 1. c. p. 513), aber die Conidien sind wie aus obiger Diagnose hervorgeht nie einzellig.

Wiesiieriomyces javanicus Koord. n. sp. Sporodochia basi setis 150 170 X 5 //. ornata. Hyphae steriles repentes vel endophyllae, setis maximis numerosissimis, sparsis, 350 500 /x longis, obscure fuligineis, rectis v. curvatis, acutissimis, septatis, basi dilatatis. Conidia 50—80 X H H H^ ii^ articulos 10—12 X H—^ secedentia.

Auf abgestorbenen , abgefallenen Blättern von Ficus elastica bei Penunggalan i. d. Provinz Kedu am 24 April 1906 von mir be- obachtet (N°. 114, 119, 330 Serie 12).

In Reincultur erhielt ich in Nährlösung aus den Conidien ein reich verzweigtes, blass gefärbtes Mycel mit zahlreichen jungen Ascusfrucht-ähnlichen Bildun2;en. Neue Conidien wurden aber nicht

BOTANISCHE UNTEKSUCHÜNGEN, [J.S.W.

247

guhiltli't. Inrolgc inuiiior Abreise; liabc ich leider die Keiiicultiir abbrechen müssen, als diese liihliiiigen noch iiielit reif waren.

Aehnliche Asciisfrüehtc fanden sieli in grosser Anzahl auf (h-ii- selben Bhittern, auf weh'hen IFiosiicrwinijces f<efiinden \viir(h-. Die

Abbild. 5 7. Wiesncriontijces jaoanicus Koord. iiov. gen. et ."^pec. Figui- 57, 7, -2. Habitus des Pilzes auf Blatt. 57, 3. Ein Fruchtkörper. 57, 4. Conidienträger

und z. T. zerfallene Conidien. (Autor delin.).

Asconivceten-Gattung konnte, weil noch keine reife Asci gefunden worden sind , noch nicht festgestellt werden.

In »-rossen Massen zeio'en die Conidien in aiittallendeni Lichte eine schöne, sehr blasse röthlichc Farbe, jedoch sind sie im durch- fallenden Licht einzeln gesehen, ganz hyalin (Abbild. 57).

Fusarium javauicuui Kooiin. n. sp. Sporodochiis eftusis, supertiali- bus, aniphigenis; hj'phis sterilibus repentibus, hyalinis, septatis;

248

BOTANISCHE UNTERSUCHUNGEN, U. S. W.

coiiidiis acrogcnis, fusoidco-falcatis v. iiavicularihus, liyalinis; 5-sep- tatis, ad septa liaud oonstrictis, 40 47 X ^2 5 J //., iitriiique acutis.

Auf fauleiulcii Blättern von Ficiis elastica bei Purworedjo, Loano, etc. i/d Provinz Kedu am 26 Nov. 1905 und auch später sehr häutig auf demselben Sub- strat von mir gefunden (Praeparat N°. 48 C Serie 12; Abbild. 58).

Diese Art muss in die Section Fiisispörium (Link) Saccardo der Untergattung Ei(-fusarium Sac- cardo gestellt werden. Sie unter- scheidet sich unter mehr durch

Abblkl. 58. - Fusariiiin jijvanicHtii Kns; Figur 58 1-2. Fertile Hyphen mit Conidien. 58, 3. Reife Conidie (Autor delin.).

viel

grössere Conidien von den

zw^ei in Europa auf Ficus elastica vorkonnnenden F/'s-arif/i/z-Avten, Avovon ich die Diagnosen für die A'oUständigkeit , zum Vergleiche hier unten folgen lasse.

„Fusarium ürticearuni (Corda) Saccardo S3II. IV, 698; Se/enospo- „rium Urticearum Corda Ic. Fung. II, p. 7, tig. 30 ; Fusarium lateri- „tiuiu Nees. var, Mori Desm. Erumpens, tuberculariaeforme, „globosum, dein confluens vel diffluens, carnosum, carneo-rubrum, „Strato conidiorum tremelloso, stromate albo convexo, floccoso-carnoso ; „conidiis plerumque fusiformibus , acutis, curvatis, 3 5-septatis ,,l)allide rulnis, intus guttulis repletis, 28 30 /x longis et 3 // latis; „sporophoris fusoideis, ramosis",

„Hab. in ramulis emortuis Fici elasticae et Fici Caricae et Mori „nigrae, Vittorio Italiae bor. et Prag. Bohemiae". [Saccardo Syll. Fung. IV (1868) p. 698.]

,, Fusarium Elasticae (Thüm.) Saccardo ; Fusisporium Elasticae Thüm. Contr. Fungi Litor. n. 73, t. I, fig. 13. Sporodochiis tenuibus, gregariis vel spai'sis , hypophyllis, minutis, roscis, deter- gilibus, hyphis erectis, tenuibus, brevibus, simplicibus, continuis, hyalinis, evanescentibus; conidiis longo-cylindraceo-ellipticis, sub- curvatis, utrinque rotundatis, non vel obsolete septatis, bi- - plurinuc- leatis, pellucidis, hyalinis, 14 18 /x longis et 4 5 /x latis".

„Hab. in foliis languidis Fici elasticae in calidariis , Gorizia" [Saccardo Syll. Fung. IV (1886) p. 711.]

BOTANISCH K UNTERSUCH UNUKN, i;. S. W.

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III. Tubcrc uhiriiiceac dciuaticae A iiicru.sp(u:i c,

llymciiopsis KlasUfiie Koord. n. sp. Spoiodocliiis scutcllato- disci- f()rüiil)iis, ci'urMpciiti-super1icialil)iis , cor- ticolis, atris, si)arsis, Y^ 1 inilliiii. diam., glabris, c()nidi()|)lioris lililbnuihus, siibsim- plicibus; coiiidiis acrogciiis, solitariis, coiitinuis, oblongis, iitriiKpic obtiisis v. rotuiidatis, 4 5 X ^ ' (jl, fiimigalis.

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\\'iiiidpnrasit aiil' der Rinde und aid' dem entrindeten ITolzteil eines durch Transport stark bescliädigten Sämlings von Ficiis clasiica in Kaliwiro (Prov. Kcdu) am 10 October 1905 von mir beobachtet (N°. 329 Serie 12).

Die Conidien sind in auHiallendem Liclit in grossen Massen koldscliwarz, jedoch l

„•,,„^1 , 1 1 x^ II 1 T 1 j. I 1 Al)l)il(l. 59. IIijniciwfgiH

enizeln, im durchtallenden Licht blass- ;,,,,,,,„„ kooro. „.%. Figur r.o

rauchfarbig (Abbikl. 59). i-3. Habitus des Pilzes auf dem en-

trindelcd Stengel. - .JO, 4. Teil des Hymeniums. 5'.), ö. Conidie. (Autor

Die Art muss in die Section Eii-litjiiie- ^eiin.). noi)si8 Saccaudo gestellt werden (vgl. Lindau in Engleu-Pkami, I.e. p. 512 und Saccardo Syll. Pung. V\ p. 744).

IV. T u b e r c u 1 a r i a c e a e de m a- t i e a e P h r a g m o s p o r a e.

I'picoc'ciiiu javuiiicuiu Koord. Sporodo- chium convexum , plectenchymaticum , hypophyllum, 50 (U) ^ diam., fuligi- ncum. Conidia in conidiopliororum simpli- cium (fuscescentium) dense fasciculatorum apice acrogcna, oblonga v. globosa-oblonga, continua vel 1-septata vel murali-divisa LI lüX^~ 13 l^^^ fuscis, exosporio minute areolato, conidiophoris brevibus (8 X 4 ^).

Auf kleinen llandtlecken lebend<?r Blät- ter von Ficus qmrcifolia Roxb. in Pur- woredjo i./d. Prov. Kedu am 15 Dec. 1

Z \'yt^^'

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3

Abbild. 60. Epicocciim idvatiirii»! Koord. n. sp. Figur (50, J, "J. Habitus des Pilzes auf Blatt. - W, 4. Conidieuträger mit junger Coni- die. — C<0. 3. Reife Conidie cAutor dolin.).

905 von mir beobachtet

250

BOTANISCHE UNTEllSUCHUNGEX, U. S. W.

(N°. 65 Serie 1.0). Der Pilz fand sich hier in Gesellschaft von einer Diplodia nnd einem Colletotrichuui. Dieser Epicoccum scheint hier ein nur wenig schädlicher Blattparasit. Anf Ficus e last ica hübe ich diesen Pilz noch nicht ojefnnden, obwulil die erkrankte Pflanze von Fides quercifolia sich an einem Ort befand, wo zahlreiche Exemplare von Ficus elastka ciiltivirt wurden. (Abbild. 60; S. 249).

i.M 3

Abbild. 61. Acrothecietla jai'aniai Koord. n. gea. et spec. Figur Gl. 1. 2. Habitus des Pilzes auf Blatt. 61 . 3. Conidienlräger. 61. 4. 5. Conidienträger mit Conidien. 61, 6. Oberansicht eines reifen Fruchtkörpers. 61, 7. Conidien. (Autor delin.).

Acrotlieciella Koord. nov. gen. Sporodocliia verruciforniia . phyl- logena, superficialia , pulvinata, contextn plectenchvmatico fuligineo. Hvphae fertiles erectae, olivaceae, pluiiseptatae, tiliformes, simplices vel apice divisae, ex sporodochio undique irradiantes. Conidia soli- taria, acrogena et pleiirogena, olivacea, biseptata, oblonga, curvata V. cnrvulata, appendicibus destituta , lociüo medio maxiuio obscure olivaceo, loculis 2 extimis pallide olivaceis, rarius 3-septata.

Diese neue Gattung muss in die Hupliomycetes Tuherculariaceac Deiiiatiaceae PJiragmosporae gestellt werden.

Habituell hat Acrotlieciella einige Aehnlichkeit mit den Tubcr- culariaceen-Gattungen TricJiostroma Corda und Sphaeromyces Mont. [cf. Sacgardo Syll. Fung. IV (ISS6) p. 752—753 imd Lindau in Engler und Prantl Natürliche Pflanzenfam. I, 1** (ISüü) p.

BOTANISCHE UNTEUSUCTT[NTiKN, U.S. W. '251

511, 515, Fi<>'iir :2(J3 A BJ, aber hei diesen Ciattiiiigen sind die Coiiidien einzellig.

Von den bisher bekannten Tif/jciri/lariaceat^ iJeiiiu/iarede l'/ii(i(j- mosporae unterscheidet sich ÄcrolliccleUa, wie ans obiger Diagnose hervorgeht, durch mehrere Charactcrc.

Mit der Dcinatiaccen-CJattung ßpondijloc Indium iM.\RT. (cf. Lindal in ENGJ;ER-PRANTr; 1. c. j). 480) zeigt Acrotlienclla viel Acludirli- keit, aber weil ein deutliches Stroma anwesend ist, darf dei- l'dz nicht mit genannter Gattung vereinigt werden,

Acrollieciolla javanioa Kooud. nov. gen. et. sj)cc. Sporodochiis fuligincis minimis J UU //, diani. , hvpliis fertilibus 250 300 X ^^ l^'^ conidiis 20— 221 X 1^—1 ^i Z-^-

Auf Fkiis elnstica bei Loano und Penunggnlan i. d. l'rovinz Kedu in Octobcr 1905 von mir l)eobachtet (Abbild. ()1), und zwar das erste Mal auf BlattHecken lebender Blätter und das andere Mal auf abu-estorbenen i^lättern, welche eine Woche in feuchtem Kaum aufbewahrt worden waren. In ditscMn letzten Fall fand sich der l'ilz in (jescllschaft von Coreniiion Klasikae Kooru. und einigen anderen sapro})hy tischen Hvphomyceten.

Ko-l. Botanisches Museum in Dahlem-Berlin, 20 Juni 1007.

Dr. S. H. KooRDERS.

ADDEiNDA IIND COUKIGEiNDA.

(Nachtrag zu Seite 1—251),

Seite 1 (z. 10 v. o.) fil/je hinzu:- W'üwQUi^ des Druckes dieser jetzt erscheinenden Abhandlung N°. 4 von Bd. XIII (Tweede Sectie) der Verhandelingen van de Koninklijke Akademie van Wetenschap- pen in Amsterdam erschien eine nur wenige Seiten grosse, aber so vollständig mögliche Übersicht von a 1 1 e n a ii f d e m K a u t- schukbaum, Ficus elmtica Roxb. vorkommenden Pilzen, nebst kurzen Bemerkungen über die parasitisch vor- kommenden Arten (in Notizblatt d. Kgl. Botanischen Gartens und Museums zu Berlin, N°. 40 (Sept. 1907), S. 397—310).

Seite 2 (z. 5 v. o.) steht: Figur 1, muss sein: Tafel I.

Seite 3 (z. 16 v. o.) füge hinzu: vergleiche hier unter S. 254.

Seite 44 , hinter Zeile G v. o. fihje ein : Chlamydosporen-Bildung ist von Delacroix (Bulletin Soc. mvcol. France, Bd. 21 (1905) p. 196 (iig. X, 6, 7), p. 197 (tig.'xi, 4—7) und p. 199 (fig. Xll, 9, 11 , 13, 11) resp. bei CoUetotrichum paucipilum Delacroix, Gloeosporium rhodoqjermum Delacroix und Glomerella (?) {Gloeospo- riiüu-CoUetotrkhani) Artocarpi Delacroix entdeckt und 1. c. mit jungen Keimungs-Studien von Conidien abgebildet Avorden.

Fisch ^) beobachtete und beschrieb die Appressorien von Poli/- stigma noch vor Frank (vergl. oben S. 44) ; jedoch erkannte Fisch die Bedeutuno; dieser Or^-ane nicht und beschrieb dieselben als

*) Fisch, C. Beiträge zur Entwicklungsgescliichte einiger Ascomyceten (Botan.. Zeit. Bd. 40 (1882), S. 851—870, mit 2 Taf.).

ADDENDA UND COllRIGKNDA. 253

„sccundäre Sporon", jiiistiitt als „Clilaniydosporcii", wclc-Iu- :ils „HuftorgaiK!" fuiictioiiircii k(')iiiicii.

Hasselbhinc (Tlic Appressoriii oltlic Antliinciioscs; Coiitrihiitioiis l'ioiii tlic Ihill Hotaii. Lahonitorv li\X\I\', witli sevcii liiriirt-s; in I>otaii. Gazette XLII (August, ] 90(5 , |). Li.") I 1:2) ^rjl,i ^.\^^^. vollständige, kiitisehe Übersicht über die Lilci;ihii' und über die controversen Ansichten über die Bedeutung (h r Appressoricn von verscliiedenen Arten von C'/oeospor/uw und CoUclotrirlnnii. I''erncr gibt er tnr eine Species , nämlich JTir G/oeosporiim/ fnicUfipnurn (die Bitterfänle der Apfel), eine iiuf seinen eigenen Experimen- ten und seinen eigenen Beobachtungen begründete, sorgfältige Betrachtung über den Chnracter und die biologische l^edciilung dieser ,,lIaftorgaue". üie sieben von I Fasselbring beiirefüirten Textfiguren beziehen sich alh' auf das genannte Äpfel-bewohneiule Gloeosporiim fnicügennm. Für das Ficus elasüca bewolinende G/oeo- sporinm Elastkae Cooke & Massee {Neozimm. Elast. Kos.) sind bisher specielle Untersucliuiigeii von Hassklbrtng und Anderen jedocli, soweit bekannt, über diese Organe l)isher nicht gemacht oder wenigstens nicht pubbzirt worden.

Meine Untersuchungen über die ChLamvdo-Appressorien von den auf Ficus einsiica vorkommenden Pilzen : Neoz'unmermannia Fhisllau' Kds. (Siehe ol)cn Seite 32—37, 42—47, Figur 4—7 (Tafel II), u. f.) und CoI/elofricJiffin Flasücae Tassi (Siehe oben Seite I3G 148, Texlabbildung 1, 1 6', w. f.) bestätigen in allen wichtigen Hinsichten die biologische Bedeutung, welche nach Hasseebkings vorzüglichen Untersuchungen über das Gheosporii/m der Bitterfiiule der Apfel diesen Haftorganen zukommt.

Für die Literatur , welche in Amerika nach der Entdeckung von Frank (Siehe oben S. 44) über die biologisch so wichtigen „Haft- organe" verschiedener parasitischer Pilze erschienen ist, sei hier noch hingewiesen auf S. I3() und 137 der citirten Abhandlung von Hasseebring , welche mir erst nach Abdruck des ganzen über ,,Appressorien" handelnden Textes vor Augen kam.

Nur sei hier noch hingewiesen auf zwei deutsche und eine amerikanische Arbeit, nändich: auf Büsgen, M. , Über einige Eigen- schaften der Keimlinge parasitischer Pilze (Botan. Zeit. Bd. 51 (1893), p. 53)") Med ER , B. , Untersuchungen über die Entwick- lung einer })arasitischen Pilze bei saprophytischcr Ernährung (Land- wirtsch. Jahrb. Bd. 17 (1888), p. 915—945, mit 4 Tafeln) und '") B. 1). Haested, The secondarv spores in anthracnoses (N. J. Agric. Exp. Sta. Rep. 1892, p. 303). Letztgenanntem amerikani- schen Forscher gebührt das \'erdienst, die erste Übersicht pubbzirt

254 ADDENDA UND COKRIGENDA.

zu haben über die Arten, welche derartio;e Haftoro'ane hervorbrin- gen. Jcli verdanke es der obencitirten Abhandlung von Hasselbring 1. c. p, 130, dass noch eben vor der Erscheinung meiner jetztigen Publication meine Aufmerksamkeit auf diese wichtige Literatur- Übersicht von IIalstkd geleidvt wuide. Ich möchte hier nocli zu- gleicherzeit hervoi'hebcn, dass laut der bei v. Schrknk & Spaulding (siehe unten) und bei Hasselbrlng ]. c, erwähnte Literatur die ame- rikanischen Experimentstations, sowie das Department of Agricuhure in Washington auch grosse Verdienste für die Erforschung der durch Gloeosporium- und Colletotrichim- Arten verursachte Pflanzenkrank- heiten erworben liaben.

Zuletzt sei hier noch bemerkt, dass für die Fkus elasüca be- wohnenden, von mir hier oben (S. 1 ^152, Tafel I XI und Textfiguren 1 3) detaillirt beschriebenen und abgebildeten Pilze, Neozimm. Elasticae Kds. und Colletotriclnim Ulasticae Tassi, auch nicht in der citirten, neuesten Abhandlung von Hasselbring 1. c. (weder über die von mir dort gefundenen Ch lamy d o- A pre so- rien bez. „Appressoria", noch über andere Teile dieser beiden Species) keine andere Abbildungen in der Literatur vorliegen, als diejenige, welche von mir ^) schon im Jahre 1905 publizirt wurden.

Seite 72 (z, S v. o.), fi/ge hinzu: In Italien von Saccardo entdeckt, Avie oben S. 3 erwähnt worden ist.

Seite 188 (Zeile 10 v. u.) fiufe Imizii: Nachdem die Arbeit bereits zum Druck eingereicht worden war, bekam ich die interes- sante Arbeit von Shear & Wood ^) in die Hände.

Die Verfasser ziehen ebenfalls das Ficus elastica bewohnende Gloeosporium Elasticae Cooke & Massee zu einer Perithccien- fruchtform, welche sie als Varietät von Glomerella rufo-maculans (Berk.) v. Schrenk & Spaulding ansehen, aber welche sie Aveder abbilden, noch speciell beschreiben. Die Gattung Glomerella v. Schrenk & Spauldnig ^) ist mit der von Stoneman^) im J. 1898 auf- gestellten Gattung GnomoMopsis. Stoneman (non Berlese^) identisch.

') Nämlicli in Koorders & Zehntner in dem oben Seite 3 Zeile h von unten erwälin- ten, nur mit h o 1 1 ;i n d i s c h e n Texte erschienenen Bullcti n der Versuchsstation in Salatiga (Java).

^) SiiEAR (C. L.) and TVood (Anna), Ascogenous forms of GIoeospoHnm and Colleto- trichum in Botan. Gazette XLIII (1907), p. 259—266.

') Von Schrenck and Spaulding in Science N. S. XVII (1903), p. 750.

*) Stoneman (Bertua), „A comparative study of the development of sonie anthrac- noses", in: Botan. Gazette, XXVI, (1898) p. 69—120, Tab. VII— XVIII.

') Beulese Icoues Fung. I (1892), p. 93.

ADDENDA UND COllRIGENDA. 255

Nun (liirfte lueiiic Neozimnierinannia luil den noii Miss Stoneman gegeheneii Kigiircii iiirer Gnomoniojms nalie vcrwiiiult sein. .Icdoch als Ilaiipt-Uiitcrscliied l)ci der (iattmig iiiuss IV-stgclialtcii werden, dass bei Gnomoniop.sl.s Stünkm. der Asciissclieitel nicht, verdickt, bei Neozimwermannia dagegen (lii()wonia-\\\\^v^ verdickt ist.

Ich bin zweifei liait, ob die (Gattung (i/oiiirrcl/a sieli in iincin jetzigen erlicbbeh erweiterten Umfange mil de r S 1 <> n c ni a n sc li c n deckt. Allein schon ans diesem (Irnnde scheint es mir zweckmässitr an meinem Gattungsnamen Neoziinmermannia fesizidialtcn.

Und icli zweifele nicht, dass Siiear cV WOoi» bei nidicrer l ntcr- suchung der von ihnen auf 74>//6' tVö-v/Za/ gefnndciuii Ascusfruciitform von Gloeosjj. E/mticae auch den zwar nicht immer leicht siclit- baren, aber mit Immersion bei vollständig reifen Stadien mit grosser Deutlichkeit hervortretenden , characteristischen Gnomonia-iwiv^üw Ascusscheitelbau constatii-en werden und ferner, dass diese jetzt in Amerika auf Ficus ela^tica zuerst beobachtete Perithecienform sich identisch erweisen wird mit der von mir auf Java und in Europa als genetisch zu Gloeos}). Elasticae gehörig nachgewiese- nen Neoz, Elasticae.

Nach obigen Betraclitungen bleibt also die Stellung und die Synonymie von meiner Neozimm. Elasticae am Besten, wie ich dieselbe oben S. 1 122 und S. 1S8 besclirieben habe. Infolge- dessen ersclieint es zweckmässig den neuen Namen Glomerella rvfo- maculans (Shear & Wood in Botan. Gaz. , Chicago, XLIII , 1907, 1. c. 265 206, pro parte; non Spaulding & von Schrenk in Science N. S. XVII, 1903, p. 750) für die Perithecienform von Gloeosporium Elasticae Cooke & Massee (bez. von Gloeosporiiiiii rufomaculans Shear & Wood 1. c. , pro parte, non Spaulding & Von Schrenk 1, c.) als Synonym oben auf S. 68, zeile 8 von oben zwischen Neozimm. Elasticae Kds. und Pliomatospora Elasticae ZiMM. einzufüo;en .

Spätere Untersuchungen mögen entscheiden, wie die Abgrenzung der einzebien ^) Species und die Nomenchitur der von Sheah (S: Wood l, c. so erheblich erweiterten Gattung Glomerella (Stonem.) Shear & Wood zu klären ist.

Es sei nur noch bemerkt, dass, Avie icli ol)en auf S. 03 04

') Lindau ft-ibt schon in Sorauer Lindau REir, Handbuch der Pflanzenkrankhei- ten II (190G) p. ilT über CAoeosponum fructigenum Berk. (die Bitterfäule der Äpfel) folgende kritische Bemerkung: Nach v. Schrenk & Si'aui.i.ing soll die Art mit G. nifomaculans (Berk.) v. Tiiümen identisch sein und müsste nach den Gesetzen der Priorität diesen Namen annehmen. Die letztere Art ist auf Weinbeeren gefunden, und die Identität beider ist noch nicht über allen Zweifel erhaben'' (Lindau 1. c).

.0 56 ADDENPA UXD COEEIGEXDA.

gezeigt habe Zimmeumanx ^} die erwähnte Perithecienforni schon im Jahre 1901 als Fhomaiospora JCIasticae Zimm. beschrieben hat: ferner dass ich-) im J. 1900 darauf hingewiesen habe, dass eine Asciisform zu der Conidienform Glocosporivm Elaslicae Cooke k Massee o;eliört.

Seite 101 (z. 2 v. o.) -s/«?///: Morphologische-systematisch Notizen, mvs8 sielieu: Morphologisch-systematische Notizen.

Seite 171 (Zeile C v. u.) sieht: XI, muss sein: Xll.

S. 200. Z. 5 V. o. , stehi: Zweio-, mvss sein: Zweis von Picus elastica .

S. 2 '20, Z. 1 V. 0., sfeJif : Blattern, nutss sein: Blättern von Poflios spev.

S. :225, Z. 4 v. o. , sielt: Festalozzia javanica , miiss sei?i: Pestaiozzia Mi/ricae.

S. 226, Z. 1 V. u. , stellt: Bäumen, mnss sein: Bäumen von Terminalia Catappa L.

Seite 261 in das Register unter L füge ein:

Lasionectria 174. Lopliodermiiim mangiferae 163.

') ZiMMERM.\XN in Bulletin Inst. Bot. Buitenzorg N°. X (1901). p. 15. Yergleiclie auch oben S. G6 sub o und die Diagnose oben auf S. GS.

') Xotizblatt d. Kgl. Botan. Gartens n. Museums in Dahlem— Berlin, N°. 38, (1906) p. 251.

Register. 0

205.

U.

Actiniceps Tliwaitesii Berk. 239. Acrostal;ii;-inus oinna])ariiins Corda 226. Acrotlieciella 250.

javanica 25 1.

Afrika. Entdeckung \on Neozimni. Elast.

in Afr. 2, 71. Allanlosporae Saccaudo G4. Aiston ia. scliolaris 170. Anixiopsis E. Chr. Hansen 167. Antidesma Chaesenibilla Gaertn. Antliostoniellit Artl)ro])liylli 195.

Elastifae 195. Anthisthiria ciliata LiNN. 183. Aphanoascas Zukal ]67. Apprcssoria. Entdeckung d. Frank

Übersicht v. Halsted 253.

Versuche v. Hasselbring 253.

Vergl. Chlamydo-Appressorien. Artlirobotrvuni Ces. 240. Artlirophylhnn divcr^ifolium Blume 195,

205. " Aschersonia Mont. 211.

Eugeniae 214.

Henningsii 213.

javanica Penz. et Sacc. 21 1.

Iccanioidcs Hennings 178, 212. Aspergillaceae. 164.

Aspergillus nigor vvN Tieghem 335.

sulfureus Weiimer 225. Ascocliyta Pisi Viala et Pac. 4S. Ascospora Beijerinckii (Oun.). Vuile. 27. Ascusfruclitforin v. Noozinim. 58 u. f.

Figur 1—27 (Tafel IV).

Vergl. Neoziium. Elast.

Ascussclieitel. Gnonionia-artige Verdic- kung dess. Fig. 31, 22, 33', 31«, 2U, 29 (Taf. IV); vergl. Neozimm. Ela.st.

Astrinde von Fious elast. Pilze in ders.

vergl. Zweigrinde.

Auriculariaceae 203.

Auricularia Auricula-Judae (L.) Seil röter

202. Autobasidioniycetes 202. Asteropeltis Hennings 160. Asterula Sacc. 171.

Beijerinckii (Vuile.) Sacc. 37.

Bruinsmai 171, Abbild. }().

Baculospora Zukal 166.

Biscliotia javanica Be. 215.

Bizzozeria Sac(;. et Bere. 67.

Bixa Orelllana 226.

Borsten in Conidienlagern von Neozimm.

8 u. f. Figur 2—10, 12 (Tafel I); Fig.

1—4, Micro])hotogr. (Tat. IX). Vergl. Neozimm. Elast.

in

Conidienlageni von Gellet. Elast.

127 u. f.

Fi^nu- 13—15, 16 31 (Text- abbild. 1 und 2, S. 128 und 139); Figur 14 10 Microphotograpliie (Taf. XI).

Vergl. Colletotr. Elast.

Bridelia lanceolata Beüme 201.

Braclivdesmium Saccaruo 232.

') Die mühevolle Zusammenstellung dieses alpliabetiscben Registers wurde /.um grössten Teile durch meine Frau ausgeführt; durch ihre geübte Hand wurden auch viele mikroskopische Pilz-Praepar.ite angefertigt, welche in dieser Abhandlung von mir beschrieben worden sind. S. H. K.

Verband. Kon. Akad. v. Wetensch. (2e Sectie) Dl. XIII. n". 'i D 17

258

REGISTER.

Calospliaeria Tulasxe 60, 64-, etc. Cananifa odorata Bl. 220, üiL Canariiuu commune Lixx. 19 7.

moluccauum Blumk 197. Carica Papaya 209. Catcnnlaria atra Corda 230.

echinata Wakker 230.

Elasticae 330. Charonectria Saccabdo 166. Cedrela febrifuga Blume 200.

sen-ata Royle 199, 200. Cercospora Elasticae Zni.M. 133, 237.

Mangiferae 23('). Cercosporella 238. Chaetodiplodia Karst. 158. Chaetomiaceae 18.5. Chaetomimn Elasticae 185, 230.

Kunzianum Zopf 184, 230. Chaeotspermum Elasticae 244. Chaetostroma Corua 216. Chlamydo-Appressorien 99 u. f., 253.

Bei Colletotrichum Elasticae Tassi 128 u. f., 138 u. f.

Abbild 1, 1—8 (S. 128).

Yergl. bei Colletotr. Elast, u. bei

Chlamydosporeu.

Bei Neozimm. Elast. Kooru. 35 u. f.; 42 u. f.

Figur 1—10 (Tafel II), Fig. 9,

10, etc. (Taf.) III), Fig. 1, 2J, 3, 6a, U, (Taf. VI), Fig. 53, 54«, 54i, 54f, 55, etc. (Taf. YII) Fig. 8 (Taf. X).

Yero;!. bei Neoz. und bei Chla-

mydosporen. Chlamydosporeu. Bei Neoz. Elast 97 u. f.

Yersrl. bei Neoz. Elast. Chlamv-

dosporeufruchtform und bei Chla- mydo-Appressorien und bei Cysten.

Bei CoUet. Elast. 136 u. f.

Yergl. auch Coli. Elast. Chlamy-

dosporenfruchtform und bei Chla- mydo-Appressorien.

Cladosporium herbarum 109.

Clasterosporium carpophilum (Lev.) Ad ERHOLT) 27.

Elasticae 232.

Javanicum 232. Cinchona-Hybride 204, 220.

succirubra 203, 209, 243, 244. Citrus 216, 239. Clypeosphaeriaceae 193.

Cocos nncifera 223.

Coffea 208, 239, ä4ä.

abeocuta 125, 126.

arabica 125. 126,

130, 133. 136.

138, 142, 144, 146, 147.

liberica 20. Coleroa 187.

Elasticae 186, 231. Colletotrichum 44, u. f.; 188 u. f.,

250 u. f.

Canangae 220.

Cinchonae 220.

Durionis 218.

Elasticae Tasst, 19, 20, 122 u. f., 219, 221.

abweichende Impfresultate 146;

vergl. Septogloeum.

Diagnose 130.

Abbildungen, Text abbild. 1 3,

S. 128, 139, 143, Tafel Figur XI, Figur 13 16

(Microphotngr.)

luhalt-Übersichts dieser Abhand-

lung 122.

Elasticae Zimm. 130, 221.

Erythrinae Krd. 189, 219.

falcatum Wfat 97, 122, 134, 137.

Fici elasticae (Zimm.) Saccatido 123, 126, 130, 131.

Ficus KooRT). 3 (Literatur), u. f., 122, 131, 134, 194, 219.

incarnatum Zimm., 20, 48, 132, 134.

Janczewskii Namysl. 97, 137.

Lindemuthianum 44, 97.

Orthianum Kostlan 9, 43, 48, 97.

paucipilum Delacroix 252.

Pothi 219.

Colletotrichum, Trennung der Gattung

Coli, von Gloeosp. 9. Colocasia esculenta 161. Conidieu von Neozimm. Conidienranken

Fig. 10 (Taf. 1).

Keimung auf Blatt. Fig. 1, 8—10

(Taf. II.)

Keimung in Nährlösung Fig. 6^8,

16, 18-23, etc. (Taf. III).

Dimorphe Früh-Conidien Fig. 9,

(Taf. IV).

Spät-Conidien Fig. 32 (Taf. IH),

vergl. Chlamydosporeu in Schein- hefenverband und vergl. Neo- zimni. Elast.

von Colletotr. Elasticae Tassi ; vergl. Inhaltsübersicht auf S. 122.

Conidienlager (borstenlose) von Neoz. 120 u.^f.

REGISTER.

lT)!)

Coni(lienl!iu,-er. Figur 7 Mi('ro[)liotogr. (Tiif. X).

Vergl. Borsten.

Cordia .sunvoolcns ISmmk 188. Coreiuieniirtige I5il(lmii>cn bei Neoz. 52. Coreinium Elastioae 23'J.

lügresoeii.s (Junouiun) J'i^nzk; 23'.). ('orticium javaiücumZlMM. 2U3, 2ü'.l, 213. Corvneum IJcijeriuckü üuükmans 27. Cryptosphaeria (HJ.

Cymbo|)Oi;-oii Nardus Kenule 198. Cysten bei Neoz. Elast. 10 1. u. f.

Figur L, 30, etc. (Tafel VU), Eig. 9 'Microph. (Taf. X).

Keimende Cysten Eig. 15 22, etc. (Taf. V[I); Eig. li , 1 2 Micropliologr.(Taf. X).

Vergl. Neoz. I'ilast. und Chlaniydo- sporen.

D.

Daoryniycella Beijerinckii 2-11. Dahlem-Berlin. Entdeckung von Neozimm.

Elast. 71. Dauermycel bei Neozimm. 53. Dauersporen, vergl. Chlamydosporen. Deute romy cetes 2 0 3 . Deckglas (Rcineulturen im 1 längetropfen

auf D.) 32, 10 u. f.

Metho(l(! von Kmchaun 41.

Gebrauch bei ^ficro-lnfectionsver- suchen 32.

Dematiaceae 227. Dematium |)ullulaus 109. Deutschland, vergl. Dahlem-Berlin. Dialonectria, 175. Dimerosporium , 1 G 9 . Diplodia 250.

Cinchonae 209.

Mangiferae 210.

Wurthii 153 u. f., 20G, 207, 209.

Diagnose 152. Abbildung 4 (S. 155).

Eiguren-Erklärung 159 u. f.

Geogr. Verbreitung 153.

Reincultur 154.

Infectionsversuche 15G.

Lasiodiplodia ähnliche Form 157.

Parasitismus 158.

Einschnürungskrankheit 206, 207, 208, 2J9.

Dodonaea viscosa 201. Dothideaceae ISO. Dothidea puccinioides De. 104. Drepanopeziza Klebaiin, 98. Durchwachsuüg 109.

Duranla l'liiMiicri 203. 243, 244. Diirio Zibetliinus i{,i;iN\\. ;M9.

E.

Endosporcn bei Manginia Vi ai,v-1'ac.

ähnliclie liildungen bei Neoz. 108, n. f.

Eigur 5 7'/, //; 58« (Tafel VII).

Eiiischnürungskrankheit. Bei Birke, etc.

in Europa. Elaeis Guineensis 224. Emericella, Berkeley lfi7. i'higland. JMitiU'ckung von Xeoziinm.

(Gloesop.) Elast. 2. Epicoccum javanicuni 219. Erklärung der Tafeln, vergl. Tafc-In.

der Textfiguren, vergl. 'J'extfigurcn. Erythrina lithosperma M[Q ISO.

ovalifolia Boxu 189, 219. Euanthostomella Saccaudo 19(i. Eugenia eymosa Tj.vm. 214. Eurotieae Saccaudo 167. Eutypella, 66.

Erysiphe HO.

P.

I"'icus alba 1 >3.

Benjamina 15, 17, 29, 49, 66, 69, 70, 71, 72, ISS.

Carica 218.

elastica 1—160, 161, 163, 164, 166,168, 171, 173, 174, 175, 176. 177, 1S6, 187, 188, 190, 192, 194, 195, 202, 203, 207, 208, 211, 212, 214, 218, 219, 221, 223, 227, 228, 229, 230, 231, 232, 233, 234, 237, 238, 239, 241, 242, 245, 246, 24S, 249, 250.

fulva Heinw. 182.

hispida Bel'ME 1S3.

leucantatoma Poiii. ISl.

obscura Blume 1S2.

quercifolia RoxB. 249, 250.

retusa var. nitida Kixo 19.

Vogclii MiQ. 124, 130, 131, 226. Figuren- Erklärungen, vergl. Tafeln und

auch Textfiguren. Fungi Iiuperfecti 203. Eusicoccum Elasticae 206. 208. Fusichulium Tremulae Frank 44.

Elasticae 231. Fusicladium 231. Fusisporium Elasticae THü>r. 2 4S. Fusarium Link 222,

Elasticae (Tuüm) Saccardo 248.

260

EEGISTER.

Fusarium javauicum 247,

Urticearum (Corda) Saccardo 248.

G.

Garcinia duicis (EoxB.) Kurz 217.

Mangostana 217. Gemmen vergl. Cysten. Gendarussa vulgaris 198. Glenospora Elasticae 229. Gloeosporium 44.

ampolinum Yiala et Pacottet 49, 50, 107, etc.

Benjaminae Scalia 17.

Biscliotiae 215.

Elasticae Cooke & Massee2, u.

f.

2.=i

0 0, :l'.3o.

17.

fructigenum Berk.

Garciniae 217.

intermedium Sacc. 3 , 13, 16

hysterioides Ell. et Ev. 216.

Liudemutliianuui Saccardo et Mag- nus 44, 4S, 97.

Mangiferae Kacibürski 216.

nervisequum Sacc, 48, 50, 107.

Pithecolobii 216.

rhodospermum Df.lacroix 252.

Eibis MoNT. et Desm. 50, 98, 135.

rufo-maculans Shear & Wood.

(Trennung der Gattungen Gloeosp. und ColL) 9.

Glomerella Von Schrexck & Spauldixc; 254.

Artocarpi Delacroix 252.

rufo-maculans Shear & Wood 255. Gnomonia Agrimoniae Brepeld 67.

setacea Pers. 4S.

Yeneta (Saccardo) Klebahx 44, 98,

110. Gnomoniella Catappae 192. Gnomoniopsis B erlese 254.

SrONEMAN 254.

Grevvia Microcos Blume 179. Guignardia Viala et Ravaz 189.

javaiiica 188.

H.

Haftorgan 45; vergl. Approssoria. Hainesia Tellingsii 215. Haplobasidium Eriksson 228. Harknessia 208. Hefen. Bei Manginia (Gloeosporium) am-

pelina Viala et J^acottet 107. - Fehlen von echten Hefen und von

Scheinhefen bei Neozimm. Elast 107,

110.

Hefen. Untersuchungen von Hanskn, Klö-

CKER und SOüIÖXXING 109.

Viala und Pacottet über Gnomonia Veneta (Sacc.) Klkbaun 110.

In Scheinhofcn vorband zusammen- hangende Chlamydosporen bei Neoz. Elast. 99 u. 102*.

Figur 33, 41, etc. (Tafel VII).

Ilelmintliosporium Elasticae 233.

Hendersonia Mangiferae 210.

Hevea brasiliensis ISS.

Hibiscus tiliaceus Lixx 190.

Holland. Vorkommen von Neozimm.

Elast, in Holland. 72. Hy menomy cetiueae 2 0 2 . Hyalodothis incrustans Eac. 183. Hymenocallis 196. Hymenopsis Elasticae Khd. 249. Hymenoscypha Frii;s 162. Hymenula Elasticae Krd. 241. Hypaphorus subumbrans Boeblage ISO. Hyphen, Parallel laufende Hyphenbündel

' bei Neoz. Fig. 31 (Taf.'lll). Hyphomycetes 225. Hy pocreaceae 172. Hy poereales 172. Hypocrella Engleriana 177.

Grewiae 179.

Mollii 179.

Hypomyces chrysospermus Tul 90.

Hysteriaceae 163.

Hysteriineae 163.

Hysterographium Elasticae 163, Abbild. 7.

oligoneurum Penzig et Sacc. 164.

Infection. Teilweise Infection 140.

Bedeutung der Chlamydo-Appresorien bei Neoz. Elast. 35, Fig. 1, 3 10 (Tafel II).

Micro-Infectionsversuch im Hiinge- tropfen 32—37.

Macro-Infectionsversuche, vergl. Impf- methoden und auch bei Neoz. Elast., ("oll. Elast., Diplodia Wurthii, Neca- tor decr.

Vergl. auch bei lufectionsversuche. Impfmethoden 140.

Methode von Wext 141.

Deckglas-Impfmetliode 141.

mit Pulverisator 117 u. f. durch Bepinselung.

im Hängetropfen 32 37.

REGISTER.

201

Infectionsversuclic 31- u. f.

Neozinuii. I'.hist. i [■ u. f.; u. f.

Coli. Klasticiic TASSt 137.

Diplodia Wiirtiiii 156.

Postalüzziii Myricao 225.

Nociitor (lenretus Massco ~' l.'5.

\"("ri;'l. aiicli \h'\ Inrcctioii.

Italien. Entdeck iiiiii,' von Nco/.iiiini llla-t. ;3, iJ54.

J.

.lattiiea Bkul. 65.

Java. Kiit(leckim<>- von Nenz. ((iloeosp.) Kl;ist. 2.

Colletriclmiu Klasticae Ta.ssi 1x'|..

Diplodia Wiirtliii 1 ."i I . Justicia (ieiidarurisa Linn. 1!)S.

K.

Karscliia Elasticae Kooud. 163. Kautscliukbaum-Aupt'laiizim^fii in .lava 1. Übei-lliK'lio in Provinz Kodn i.

Schaden dnrcli Colletotrielniin Ficus IvDoiM). (Neoz. Elast.) 1—2.

Coli. Elasticae Tassi 123.

Kantsclmkpflanzen. Anf do.w^. vorkonim. Pilze 1 u. f.

Vergl. Hevea brasiliensis und Eicus elastica.

Übersicht über alle auf Ficus elasti- ca vorkonun. Pilze Titoratur.

Kina, vergl. ('incliona. Kystes polyspores von Via r,A und Pacottet vergl. Cysten.

L.

Lasiodiplodia 158, 3Ü9.

nigra Appef. et Laubert 20!». Leea huniilis 182.

Leea rubra 182. Leptostromataceae 214. Leptostromella elastica l'-i,i-. et ev 211 Lindauoniyces 21'0. Lindauoniyces javanicus 240. Linospora capillaris PiNZ et Sacc. 1'.)4.

Elasticae 193.

polyautha Juss. 181. Litsea aniara Hr,. 213.

M.

Macrophoma 157, 158. Macrosporium commune Haben ii. 236.

Alagnusia Sacc. 167.

Mangifcra indica Id:!, 177. 210, 212,

216, 237. Manginia ani|)clina (Dk i'.xini, Vi\i.\-

Pacottkt 1 10. Maiiiltoa gomniipara SciiEi'K. 224. Massaiongieila Sl'Kc. 64, 65. Mcgajonectria pseudott iidiia i S(n\v. jSi'Kc;.

176. Mola 111 psoraccae I'l7. M du nciiiiiiii'cac 2 1 "i . Melanconiales 215. Molanospora VVentii 172, Al)bild II. .Meliola K')'.). - Alstoniae 170, Abbild. '.).

amphitricliii l'itits 17 0. Metasjjhaeria tetrasperina Kooiii». i'.'2. .Microasciis Zikal 167. Microcyclns Koordcrsii 183,

M icinncclriii Pterocarj)! Kaciiiouski 176. Microphotographien Tafel X XII.

Neoz. Elast. Kigur 1— 12 (TafcIlX. \ ).

Coli. Elast, l'ig. 13 16 (Taf. M).

Aielanospora Wenlii Fig. 18 (Taf.

Asternla Bruinsmai Fig 17 (Taf. XH). Microthyriaccae. 1()6, 171.

^lorinda citrifolia Lixx. 191. Morus nigra. 248. Aloringa ])terygospermH 198. ATucedinaceae 225. Alusa 215.

Alycospliaerellae ISS. Mycosphaerella Elasticae 189.

Erythrinae 189.

Tiilasnei 109.

Myrica javanica Bl IS 4, 218, 224. Myrniecodia ecliinata 224. Alyxosporium 218. Myxosporium candidissimum Rac. 218.

N.

Naemospora 83. Napicladium Elasticae 231. Nebenfrnchtformcn, vergl. IS'eoz. Elast.

und Coli. Elast. Necator decrctus Massee 203, 209, 242. Nectria Elasticae 174; Abbild. 12.

giganlospora Zimmekm. 175, 170.

Alaiituana Saccaudo 175.

pseudotrichia 176. Nectrioidaceae 212.

Negersche „theihveise" Infection; vergl. Infection.

262

REGISTER

NeolKMiiiiiiiTsiae 1(34.

stellatiiia 164, Abbild. S. Neozimmermania 1 u. f.; vergl. Neozimm.

Elasticae.

Diagnose der Gattung 6S u. f. , 254. Neozinim. Elasticae 1 u. f.

Einleitung 1.

.\scos])orenfruclitform 58.

Schwierigkeiten Feststelluns: 58.

Xeozimui. Elasticae. Beschreibung 59. rhomatospora El. Zi.mm. 62.

Systematische Stelle 64.

Diagnose der Gattung 68.

- Vorkoinmeu in Dahlem-Ber- lin 69.

auf Ficns Benjamina 69. auf Ficus elastica 70.

Geogr. Verbreitung 70.

Figuren 73, Figur 1 27 (Taf.

IVj; Fig. 5— e^Taf. IX).

Chlamydosporen-fruchtformen 97.

Beschreibung der C'hlamyd. For-

men 97.

Figuren 111, Ta(el Yll; Fig. 1,

3, 6a, U (Taf. YIj; Fig. 8 12, Taf. X.

vergl. Chlamydo-Appressorien.

Conidienfruchtformen 6 u. f.

-- - Arten der Conidienfruchtformen 6.

Blattkrankheit 10.

- in Rinde 13.

Gloeosp. Elast. Masske 15.

Gloeosp. interm. Saccardo 15. Gloeosp. Benjaminae Scai.ia 17. Coli. Ficus KooKD. 19.

Abbildungen 2 1, Taf . I Fig. 1 13;

Taf. IX, Fig. 1—4, Taf. X, Fig. 7.

Eigene Uutei-suchungen 3 u. f.

In fections versuche mit Ascosporen 75.

Beschreib, d. Versuche 75. Figuren 85, Taf. V: Taf. VIII,

4—6.

Inf ections versuche mit Conidien und Chlamydosporen 24; Taf. VIII,

Fig. 1—3. Figuren 89, Taf. II.

Literatur 2.

Reincultnren aus Ascosporen 87.

Beschreibung d. Reinculturen 87. Figuren 95^ Taf. VI, Taf. IX,

Fig. 5.

Reinculturen aus Conidien 40. Figuren 55, Taf. III, Taf. IX,

Fig. 3—4.

Nummerirte Bäume, vergl. Registirte Biiumc.

O.

Oidien-iihnliche Chlamydosporen Ketten

bei Neozira. Elast. 99 u. 103. Oreodoxa regia 224. Ovularia Bixae Raciborski 226.

P.

Paraplectenchymatisch 59. Parodiella Speg 169. Patellariaceae 162. Periconia 22 8.

javanicae 228.

Elasticae 229.

Perisporiaceae- Eurotieae Sacc.xkuo 167. Peri.^poriales 166. Peronosporaceae 161. Pestalozzia Canangae 224.

Elasticae 223.

Myricae 224.

palmarum Cooke 223. Peziza Sclerotiorum 36, 47. Pezizaceae 161.

Pezizella 162.

Elasticae 161. Phacidiineae 162.

Phoma atro-cincta Saccardo 207.

Zelmtueri. 84, 205. Phomatospora 62.

Elasticae Zimm. 62—64, 6S , 256. Photographien, vergl. Microphotogr.

Neozimm. Elast. Figur 1 6 (Tafel VIII).

Collet. Elast. Textabbild. 3 (S. 143). PhyUachora 213.

Devriesei ISl.

Fici-fulvae 183.

Fici-fulvae 182.

Fici-albae 183.

Fici-obscurae 181.

Leeae 1S2.

Litseae 181.

marmorata Raciborski 183.

graminis (Pi;rs.) Fick. 183. Phytophtora Colocasiae Racib. 161. Plecteuchym nach Lindau 59. Plectenchymatisch 59. Plectoasciueae-Aspergillaceae 167. Physalospora Elasticae 191.

Hibisci Raciborski 190.

Morindae. 190.

REGISTER

263

thysalospora Arlliroplivlli ;2Ü k

Cinchoiiae 203.

Ghaesciiihilliie :10').

Roberti Uoy. et Jacz. 20:',. Pithcc'olobiiiiu lol)atiiiii Hkxiii. äOO, 210. rioü.spor;icea(! H)ü. rodospliaeiii-Arten l(i9.

l'oIystif>ma riibnim 1 t, IT), IC.

Popiilus 175.

i'otlios spcc. 35(5.

Prcmna tomentosa Willd. 179, 2UÜ.

Prosopleotenchymatiscli 59.

l'terocarpus iudicus VVii,i,i). 170.

Piicriniiiceue 198.

i'ucciuia Tliwaitesii .1!. et I>k. i'Js.

Cesatii Sciiroet. 198.

Moring-ae 198.

R.

ÜMiiiiiliiria Cata])pae R.iClBousKi 226. lleg'istirte Baume. Kouutzung dei-selben

für raycologisclic Untersuchungen

1, u. f." lleincultiircn J-O u. f.

im Hängetropfeu in u. 1". vergl. mich Deckglas Jl. Jleiiic.

auf Objecttriiger II u. f.

in lleagenzrührclieu u. f.; 5U u. f.

in Petrischalen 40 u. f. ; 49 u. f.

auf sterilisirte Blatter, etc. 49 u. f.

bei Diplodia Wurthii 154.

Colletotrichum Elasticae Tassi 133.

Neozimmeriu. Elasticae 40 57, 87—96.

Necator decretus Massee 243. Riccoa Cavaka 240.

S.

Saccharum oflicinarum 132, 230. Salmonsche ,,Sul)-iufection", vergl. In-

fection. Septogloeum 144.

Septogloeiim Elasticae 145 147, 220. Septoria brachyspora Sacc. 212.

Elasticae 211. Sirococcus Elasticae 207. Skierka Canarii Racibohski 197. Sklerotienähnliche Bildungen 53 u. f. bei Neoz. Elast. 5 3.

bei Coli. Elast. 130 und Textabbild. 1, 13—15.

Sphaeriaceae 64, 180. Öphaerioidales 203.

Sphacrioidaceae 203. Sphaeromyces MoNT. 250. Sphaerostilbe i)seudotricliiu 170. Sphacrnlina intermixta 109. Stilbclla cinnal)arina i.MdM.) I.inuai 177.

Elasticae 238. Sporidcsniium Cincjioiiae 231^. Stacliybotrys Ela.sticae 227. Stannnrindc. Neozinini. Klast. in St. 13. St(!rigMiatocystis 225.

Stilbaceiie 238.

Stilbclla 239.

Stilbuni cinuabarinuni Mont. 177.

Stroma nach Üliilam) 59.

Eehlen bei Neoz. 59. Sub-infection von Salmon 140.

Tafeln. Erklärung der Tafeln: I (Seite 21), Taf.' II (S. 38), Taf. 111 (S. 55), Taf. IV (S. 73), Taf. V (S. 85), Taf. VI (S. 95),Taf. Vll (S. 111), Taf. VIII (S. 110), Taf. IX (S. HS), Taf. X(S. 120), Taf. XI (S. 151), Taf. XII (Er- klärung von Figur 17 auf .S. 171 und von Figur 18 auf S. 1741.

Vergl. Textfiguren.

Textfiguren. Ausfiilirlichere Erklilrungeu der Textabbildungen finden sich für: Abbild. 1 (auf Seite 149 und 150), Abbild. 2 (S. 150—151), Abbihl. 3 (S 150), Abbild. 4 (S. 159), Abbild. 8 (S. 167), Abbild. 11 (S. 173). Ab- bild. 12 (S. 175), Abbild. 13 (.Vbb. 13, 1 auf S. 178; Abb. 13, II auf S. 13, II auf S. 179; Abb. 13, III auf S. 179; Abb. 13, IV auf S. 176), Abbild. Ifi, I (S. 185), Abbild. 10, II (^S. 190), Abbild. 16, III (S. 189), Abbild. 18, I (S. 192), Abbild. 18, II, (S. 191), Abbild. 20 (S. 195), Abbild. 26 (S. 207). Die Figuren-Er- klärungen der iibrigen Textfiguren stehen entweder unter der bezüglichen Textabbildung oder im Texte in un- mittelbarer Nähe der Textfigur.

Vergl. auch Erklärung der Tafeln. Tectona grandis L 201.

,, Teilweise" Infection bei Erysipheen 140.

bei Coli. Elast. 140; vergl. „Subiu- fection."

264

KEGISTER.

Teliraena Eacib. 180'

Erythrinae Eaciborski 180.

Terminaüa Catappa Lixx. U»3, 256.

Tlica assaraica 223.

Theobroma Cacao 209.

Tliemeda vulgaris Hack. 183.

Thermostat 5.

Trichotliecium jav;iiii(;imi 2-iG.

To<>-iiiiiia. Berl. ()").

Trichostroma Cokda 250.

Trvblidiaceae 102.

Trvblidium Elasticae 1G2, Abbild. 5.

'I'ui)erculariaceae 241.

Tuburcinia javanica 19G.

U.

Uromvces Cedrelae P. Hennikgs 199.

Uredo Brideliae 201.

Cedrelae V. Hennings. 199,

Dodonaeae 201.

Teclouae Kaciborski 201.

Pithecolobii Kaciborski 200.

Pithecolobii P. Henn. 201.

Premmae 200.

Kaciborskii 200.

200.

Ustilaginaceae 19G.

V.

Valsa 66.

Ventnria 186, 231. Venturia ehistica" 187, 231. Versuflio, vergl. Infectionsversucdie

vergl. jSeozimin. Elast, und

Coli. Elast. Yittadinula Saccaruo 173. Volutella ciliata FaiEs 246. Elasticae 245.

W.

Wegelina Berl. 65. Wentiomyces 168. AVentiomyces javaiiicus 168. Wiesneriomyces 170, 246. Wiesncriomyces javanicus 233, 246.

und auch

Z.

Zweig. Neoz. Elast, in Zweigrinde 13.

New Yorh Bolanical Gard«n Library

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Koorders, Siifert H/ Botanische Untersuch

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