Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte ...

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JAHRESBERICHT

UEBER DIE

LEISTUNGEN UND FORTSCHRITTE

IM GEBIETE DER

OPHTHALMOLOGIE

BEGRÜNDET VON

Du. ALBRECHT NAGEL,

ORDENTLICHEM PROPKSSOB DEK AUGENHEILKUNDE UND VORSTÄNDE DER OPHTHALMIATS18CHKN

KLINIK AN DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN.

FORTGESETZT IN VEREIN MIT llltllll PACHGENOSSBN

UND REDIGIERT VON

Dr. JULIUS MICHEL,

ORDENTLICHEM PROFESSOR DER AUGENHEILKUNDE UND VORSTANDE DER UNIVERSITATS-AüGENKLINLK ZU WÜRZHURG.

SIEBZEHNTER JAHRGANG. BERICHT FÜR DAS JAHR 1886.

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TÜBINGEN, 1887.

VERLAG DER &. LAUPP'SCHEN BUCHHANDLUNG.

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Druck tob M. Laapp jr. in Tübingen

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Inhal t

Selto

Anatomie des Auges, Ref.; Prosektoren Dr. Decker u. Dr. Schnitte.

Allgemeines 1

Augenlider 6

Bindehaut 7

Leder- und Hornhaut . , . « , , , . , , , 8

Linse. , . , , , , , . . . . , . . 8

Glaskörper 9

Gefä Behaut 10

Hejahmnt - 14

Sfthnßrv , , , , . . , , , , , , , 18

Muskeln nnd Nerven 23

Augenhöhle ~6

Blut- und Lymphbahnen 27

Anthropologisches 31

Vergleichende Anatomie 32

Entwickelnng8geachiobte des Auges, Ref. : Prof. Mani . 37

Physiologie de« Auges.

Dioptrik , Ref.: Prof. L. Matth i essen 40

Allgemeines 47

Akkommodation und Iriabcwegung I 47

Centraiorgane \ Ref.: Prof. Au bort . 5:j

Gesichtsempfindungen ... I 59

Gesichtewahrnehmungen . ) 81

Cirknlation und Innervation, Ref. : Prof. M i c h e 1 . . . 85

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Allgemeiner Teil 9'J

Ophthal mologische Journale und sonstige pe- >

riodiache Publikationen I . , . , , 92

Zu3ammenfae8ende ophthalmologische Werkel Ref.: Prof.

nnd Allgemeines /Michel . 94

Biographisches und Geschichtliches . I 96

Hygienisches und Kliniken . J 97

Statistisches, Ref.: Prof. Michel in Gemeinschaft mit Dr. Rhein 105

Untersuchupgsmethoden des Auge», Ref.: Privatdocent Dr. Schön 135

Pathologische Anatomie des Auges, Ref.: Prof. Michel . . 169

Allgemeines 169

Augenlider 172

1343

IV Inhalt.

Bindehaut 175

Leder- und Hornhaut 1S5

Linse ^S7

Glaskörper .188

190

195

Optikus und Chiasma . ...

201

207

Angeborene Mißbildungen des Auges, Ref.: Prof. Manz

210

Allgemeine Therapie, Ref.: Prof. 6. Haab . .

. .

229

kMil

lologie und Therapie der Augenkran Specieller Teil

k h e i t e n.

244

Beziehungen der Augenkrankheiten zu Krankheiten des übrigen

Organismus, Ref.: Prof. M ich el . i

.

244

244

Allgemeine Ernährungsstörungen ....

. .

244

Infektionskrankheiten

246

253

Krankheiten des Nervensystems ...

....

260

Anomalien des Cirkulationaapparates

307

Verschiedene Krankheiten .

308

Krankheiten der Conjunktiva )

314

Krankheiten der Cornea . 1 Ref.: Prof. 0. Haab

332

Krankheiten der Sklera ' ...

341

Krankheiten der Iris

- - _ - . 342

Krankheiten de« Corpus ciliare und der Chorioidea

riet.: lJrot. l0. Evers-

349

busch

355

Sympathische Krkrankungen

365

Krankheiten der Netzhaut, Ref.: Prof. Michel.

37Q

Krankheiten des Sehnerven, » > >

879

Krankheiten der Linse, | Ref.: Dr. Schräder in Uemein-

384

Krankheiten des Glaskörpers} echaft mit Prof. Kuhut

425

Krankheiten der Lider Ref.: Prof. Hei frei eh

481

Krankheiten der Thrünenorgane » » »

458

Krankheiten der Orbita, Ref.: Prof. Berlin .

465

Ivotrakt ions- und Akkoniniodationsstörungeu, Ref.: Prof. Nagel .

479

Motilitätsstörungen des Auges, »

» »

520

Verletzungen des Auges, Ref.: Prof. Michel

54 9

Vergleichende Augenheilkunde, Ref.: Prof. Eversbusch .

565

Namen-Register 584

Sach-Register 595

Bibliographie des Jahres 1886.

Berichtigungen und Zusätze zu derselben.

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Anatomie des Auges

Referenten :

Dr. Friedrich Decker und Dr. Oskar Schultze,

Prosektoren zu Würzburg.

I. Allgemeines.

1) B u 8 8 , Die Sinneswerkzeuge. 70. Jahresbericht der natnr forschenden Ge- sellschaft in Emden. S. 26.

2) C a n 1 1 i e, J., A text-book on naked-eye anatomy : being an accompanying text to Masse's plates. 3. ed. London. 475 p.

3) Chulovsk i, G., Anatomie de« Auges bei den alles fressenden Tieren. Cchen. Zapiski Kazan. Vet. Inst. III. 1886. (Russisch.)

4) Emmert, Vergleichend-anatomische Untersuchungen über Grössen- und Gewichtaverhältnisse des Augapfels unserer Haustiere und seiner Bestand- teile. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. S. 40.

5) F 1 e m m i n g, 'W., Karte des menschlichen Auges in Farbendruck. Durch- schnitt im horizontalen Meridian, Vergrößerung 30 : 1. Chromolith. Imp.- Fol. Mit Text. gr. 8. Braunschweig, H. Bruhn.

6) Fort, Anatomie descriptive et dissection. 4. e*d. 3 vols. av. 1200 fig. Paris, Delahaye et Lecroix.

7) Haensell, P., Methode de l'inclusion du globe oculaire. Bullet, de la clinique nat. opht. de l'hospice des Quinze-Vingts. IV. p. 154.

7a) Le microtorae et ses applications a l'anatomie de l'oeil. Ibid. p. 106.

8) Lang, W., Microtome. Transact. of the ophth. soc of the unit. kingdom. VI. p. 504.

9) Po Hock, C Fred., The normal and pathological histology of tho human eye and eyelids. London. Churchill.

10) S c h i e f f e r d e c k e r, P., Ueber ein neues Mikrotom. Zeitschrift f. wissen- schaftliche Mikroskopie und für mikroskopische Technik. III. S. 151.

11) Ueber eine neue Konstruction der Mikrometerschraube bei Mikroskopen. Ebd. 8. 1.

12) The colour of the eye. Brit med. Journ. Nr. 1335.

Jahresbericht für Ophthalmologie. XVII. 1880. 1

2

Anatomie des Auges.

Eramert's (4) vergleichend-anatomischen Untersuchungen über die Grössen- und Gewichtsverhältnisse des Augapfels der Haustiere und seiner Bestandteile lag ursprünglich die Frage zu Grunde, welches die Menge des Kammerwassers bei verschiedenen Tieraugen sei, in welchem Verhältnis diese Menge zu der Grösse der Augen stehe, ferner wie schnell sich am lebenden Tiere abgezogenes Kammerwasser regeneriere, und ob die Regenerationsmenge stets der ursprünglichen entspreche. Nach einer kurzen Erwähnung ähnlicher bereits publi- cierter Arbeiten anderer Autoren, welche aber alle eine Vergleichung der Grössen- und Gewichtsverhältnisse des Auges zu denen des ganzen Körpers zum Gegenstande hatten , weist Verfasser darauf hin , dass eine Vergleichung der Volumen Verhältnisse des Bulbus und seiner Teile mit denen des Tierkörpers viel zweckmässiger wäre. Es sei aber das Volumen eines Tierkörpers wegen vieler Zufälligkeiten, z. B. Fettreichtum, Füllungszustaud der Eingeweide, specif. Gewicht der Knochen, Muskeln etc. nur sehr schwer, das Volumen des nack- ten Auges dagegen wegen der konstanten Verhältnisse leicht zu be- stimmen; daher wolle Verfasser mit seinem Mitarbeiter H. Fischer den Versuch wagen, das Bulbusvolumen mit dem Körpergewichte zu vergleichen. Der Gang der Untersuchung brachte es mit sich, dass auch die einzelnen Teile des Bulbus untersucht wurden, während die Frage nach der zeitlichen und quantitativen Regeneration des Kammerwassers in den Hintergrund treten musste. Als Versuchsobjekt dienten die Au- gen von Pferd, Ochs, Kuh, Kalb, Schaf, Schwein, Hund, Katze, Ka- ninchen und Mensch. Alles von Tieren stammende Material war vollkommen frisch, nur die Menschenaugen waren etwas älter. Nach vollkommener Reinschälung wurde der Kubikinhalt der Bulbi in mit Wasser gefüllten, geteilten Gläsern gemessen, und das Kammerwasser bei kleineren Augen durch die Mikrosy ringe von Beck, bei grösse- ren durch die Anelsche Spritze aufgesogen, dessen Volumen be- stimmt und auf das Vorderkam merwasser verificiert. In gleicher Weise wurden Linse, Sklera, Cornea, Uvealtractus und Retina samt dem in der Sklera steckenden Sehnervenstück gemessen, während beim Glaskörper dies durch Differenz geschah. Von den vielen numerischen Werten, welche übersichtlich in zahlreichen und ausführlichen Ta- bellen zusammengestellt sind, sollen hier nur die Durchschnittswerte und ihr procentisches Verhältnis für die verschiedenen Tiere wieder- gegeben werden.

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Grössen- und Gewichtaverhältnisse der Augen der Haustiere. 3

Pferd (10 Tiere): Körpergewicht = 366 kgr.

Vol. d. Auges = 45 ccm.

» » Linse .... 2,8 ccm = 6,14°/o

» » Vorderkamnier .2,4 » = 5,1 >

» > Glaskörpers . . 28,8 » = 63,76 >

» Bulbushäute . ^11,0 > = 24,7 >

45,0 ccm = 100,0 %T Grösster Längendurchmesser des Auges = 50—53 mm.

» Querdurchmesser » > = 50 51 »

Ochs (22 Tiere): Körpergewicht = 556 kgr.

Vol. d. Auges « 32 ccm. » » Linse .... 2,2 ccm = 6,9°/o » » Vorderkammer . 1,7 » = 5,4 » » » Glaskörpers . . 20,9 » = 65,7 » » > Bulbushäute . . 7,0 > - 22,0 >

(31,8) 32,0 ccm = lOO^ToT" Längen- und Querdurchmesser ziemlich gleich, durchschnittlich 43 bis 43,5 mm.

Auge im Vergleich zum Körper kleiner als beim Pferd.

Kuh (22 Tiere): Körpergewicht = 439 kgr.

Vol. d. Auges = 30,5 ccm.

» » Linse ... 2 ccm =* 6,6 %>

» > Vorderkammer 1,6 > - 5,3 >

» » Glaskörpers . 20,3 » = 63,76 »

> > Bulbushäute . 6,6 » = 21,4 »

30,5ccm - 100,0% (97,06). Längendurchmesser = 41 42 mm., Querdurchmesser 40 41mm. Auge relativ grösser als beim Ochsen.

Kalb (22 Tiere): Körpergewicht = 108 kgr.

Vol. d. Auges sa 18,25 ccm. » »Linse ... . 1,0 ccm 5,5 °/o » » Vorderkamnier . 0,1*3 » = 4,9 » » » Glaskörpers . . 11,82 » = 65,0» » » Bulbushäute . . 4,5 » = 24,6 >

18,25 ccm V= : 100,0°/o7 Längen- und Querdurchmesser durchschnittlich = 34 34,5 mm. Auge im Verhältnis zum Körper relativ am grössten.

1 *

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4

Anatomie des Auges.

Schaf (22 Tiere): Korpergewicht = 36,7 kgr.

Vol. d. Auges = 12,2 ccm.

» » Linse .... 0,9 ccm = 7,6%

» > Vorderkammer . 0,8 » = 6,4 »

» » Glaskörpers . . 7,0 > = 57,3 »

» » Bulbushäute . . 3,5 » = 28,7 »

12,2 ccm. = 100,0%. Längen- und Querdurchmesser = 30,5 31,0 mm. Auge im Verhältniss zum Körpergewicht sehr gross.

Schwein (22 Tiere): Körpergewicht = 151,5 kgr.

Vol. d. Auges = 9,3 ccm.

» > Linse .... 0,8 ccm = 8,1%

» » Vorderkammer . 0,3 » = 3,6 »

» » Glaskörpers . . 5,7 » = 61,3 >

i » Bulbushäute . . 2,5 » = 27,0»

9,3 ccm = 100,0%. Längendurchmesser = 26—27 mm., Querdurchmesser = 25—26 mm. Auge im Verhältnis zum Körpermasse sehr klein.

Hund (6 Tiere): Körpergewicht = 9,8 kgr.

(Kleine Rasse:) Vol. d. Auges 51 ccm.

» » Linse .... 0,5 ccm = 9,8%

» » Vorderkamraer . 0,4 » = 7,7 >

» » Glaskörpers . . 3,2 > = 62,8 *

» » Bulbushäute . . 1,0 > = 19,7 >

5,1 ccm = 100,0%. Längendurchmesser = 21 22 mm., Querdurchmesser = 20—21 mm. Auge relativ sehr gross.

Katze (5 Tiere): Körpergewicht = 3,3 kg.

Vol. d. Auges = 4,9 ccm.

> > Linse .... 0,5 ccm. = 10,0°/o » > Vorderkammer . 0,6 » = 13,0 » » » Glaskörpers . . 2,8 > = 57,0 »

> » Bulbushäute . . 1,0 > = 20,0 >

4,9 ccm. = 100,0%. Längendurchmesser = Querdurchmesser = 21 mm. Auge verhältnismässig sehr gross.

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GrÖ88enverhältni88o des Auges zum Körpergewicht.

5

Kaninchen (6 Tiere): Körpergewicht = 3,5 kgr.

Vol. d. Auges = 3,0 ccm.

> » Linse .... 0,25 ccm = 8,0%

> » Vorderkammer . 0,26 > = 9,0 » » » Glaskörpers . . 2,0 ^ = 66,0» » > ßulbushäute . .0,5 > = 17,0 »

3,0 > = 100,0%.

Längendurchmesser = 17,5 mm., Querdurchmesser = 16,5 mm. Relative Grösse des Bulbus zwischen der des Hundes und der Katze.

Mensch : Körpergewicht 50 75 kgr (Schätzungswert). (6 Augen) Vol. d. Auges 6,0 ccm.

» » Linse . . . 0,25 ccm. 4,2% > » Vorderkammer 0,347 » = 5,8 » » > Glaskörpers .3,9 > = 65,0» i > Bulbushäute . 1,5 » = 25,0 » (5,997)~6\0 ccm. = 100,0%. Längendurchmesser = 25 mm., Querdurchmesser = 23 mm. Auge in seinem Grössenverhältnis zum Körpergewicht dem Pferde- auge am nächsten.

Aus den verschiedenen in den Tabellen niedergelegten Werten, Hess sich eine Reihe von Sätzen formulieren. Von denselben heben wir folgende hervor:

Bei ein und derselben Tierart hat das kleinere (leichtere) Tier das verhältnismässig grössere Auge (Ausnahme: Pferd). Im Ver- hältnis zum Körpergewicht gestaltet sich die Grössenreihenfolge der Augen (absteigend) folgenderraassen : Katze, Kaninchen, Hund, Schaf, Kalb, Pferd, Mensch, Kuh, Schwein, Ochs. Diese Reihenfolge gilt aber nur für den ganzen Augapfel, nicht für seine einzelnen Teile.

Von der Grösse der Augen kann nicht auf die Sehschärfe ge- schlossen werden. Im allgemeinen haben Tiere mit rascherer Be- wegung grössere, solche mit langsamerer Bewegung kleinere Augen.

Für ein und dieselbe Tierart kommen dem kleineren Auge eine grössere Linse und voluminösere Bulbushäute, aber eine kleinere vor- dere Augenkammer und ein kleineres Glaskörpervolumen, dem grösse- ren Auge dagegen eine kleinere Linse, weniger umfangreiche Bulbus- häute, dagegen grössere vordere Kammer und grösseres Glaskörper- volumen zu. Bei der Katze, dem Kaninchen und beim Menschen allein ist die vordere Augenkammer grösser als die Linse; das um- gekehrte Verhältnis findet bei den übrigen zur Untersuchung ge-

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Anatomie des Auges.

langten Tieren statt ; die Linse ist bei der Katze verhältnismässig am grössten. Bmiglich der procentischeu Verhältnisse stimmen das Menschen- und das Kalbsauge sehr nahe überein, trotzdem die- selben im Verhältnis von 1:3 zu einander stehen. Nur zwischen Linse und vorderer Kammer besteht eine Differenz in entgegen- gesetztem Sinne. Weder zwischen Linse, vorderer Kammer, Glaskörper einerseits , noch zwischen den Häuten einer- und den übrigen Bulbusteilen andererseits bestehen sichere Volumen Verhält- nisse.

An einer Reihe von Beispielen, von welchen zur besseren Ver- sinnlichung nur eines angeführt werden soll: Schwein, J Jahre, 140 kgr. Kürpergewicht

Gewicht Volumen

Auge 8,25 gr. 8,5 ccm

Linse 0,5 * 0,5 »

Glaskörper und Kammerwasser 5,3 » 5,3 »

Bulbushäute 2,4 »_ 2,3 »

8,2 gr. 8,1 ccm lässt sich das überraschende Ergebnis ablesen, dass zwischen Gewicht und Volumen sowohl des ganzen Auges, als seiner einzelnen Teile fast vollkommene Uebereinstimmung herrscht, so dass man ohne grossen Fehler für die untersuchten Tiere 1 gr = 1 ccm, und 1 mgr 1 cmm setzen kann. Dies ist von Wert, indem das Gewicht leichter be- stimmbar ist, das Volumen dagegen einen besseren Begriff von der Grösse gibt. Die Uebereinstimmung zwischen Gewicht und Volumen ist um so vollkommener, je frischer das Material.

Fl ein m i n g's (5) für Unterrichtszwecke angefertigte Zeichnung (VVandkartenformat) eines horizontalen Meridionalschnittes des mensch- lichen Auges soll in möglichster Treue die natürlichen topographi- schen Verhältnisse nach Messungen an Osmium- und gefrorenen Prä- paraten irischer menschlicher Bulbi versinnlichen.

II. Augenlider.

1) Pröbsting, A., Kin Beitrag zur feineren Anatomie des Lides uud der Conjunktiva des Menschen nnd Atl'eu. Inaug.-Dis*. München.

2) Rüge, G. , Untersuchungen Aber die Gesichtsmuskulatur der Primaten. Leipzig. W. Kngelmann. 1887. 13ü S.

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Knorpel in der Plica eemilunaris.

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Pröbsting (1) findet auch in der Epidermis der Lider in der tiefsten Lage Pigment, besonders an der Lidkante. Die MolTschen Drüsen, deren Ausfuhrungsgang meist in die Haarbälge verlaufend, seltener frei an der Lidkante ausmündend getroffen wird, werden für fettsecernierend gehalten. Knorpelzellen sind im Tarsus weder beim Menschen noch beim Affen nachweisbar. Erst gegen die Mitte der Cornea hin verliert das Epithel beim Neger sein Pigment. An Stelle der bei dem Menschen vorkommenden Lyinphknötchen in der Con- junctiva bemerkt man beim Affen nur eine diffuse lymphoide Infil- tration. Das Thränen röhrchen wird umgeben von circulären , spi- raligen und seltener von longitudinalen Muskelfasern.

Aus R u g e's (2) eingehenden Untersuchungen über die Gesichts- muskulatur der Primaten sei an diesem Orte nur hervorgehoben, dass bei sämtlichen Anthropoiden der M. orbicularis oculi nur wenig über den Orbital rand sich ausbreitet, im Gegensatze zum Menschen. Letzterer hat auch das entwickeltste Ligamentum palpebrale laterale, welches beim Orang und Gorilla nur andeutungsweise sich findet. Zugleich wird der Beweis geführt, dass mehrere Muskeln beim Men- schen sich selbständiger entwickelt haben, welche bei Primaten und Frosimiern deutlich als Abkömmlinge des M. orbicularis oculi zu er- kennen sind; als solche sind die an der Peripherie des Orbicularis gelegenen Muskelu zu betrachten, welche zu Oberlippe, Nasenrücken und Augenbrauengegend ziehen.

III. Bindehaut.

1) Romiti, G., La cartilagine della piega semilunare eil il pelliccialo nel negro. Atti della Societa toscana di scienze naturali. Meniorie. VII. (ref. Ana- tom. Anzeiger S. 70.)

R o m i t i ( 1 ) hat wie G i a c o m i n i, bei einer Negerin gefunden, dass in dem dritten Augenlide (plica semilunaris) ein kleiner Knor- pel vorhanden ist. Derselbe war dreieckig und mass 6 mm vertical und 5 horizontal. Der Bau des Knorpels war fibrös. Dieser Be- fund ist auch bei verschiedenen Affen vorhanden, und ist analog dem Knorpel des dritten Augenlides bei unteren Tieren.

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Anatomie des Auges.

IV. Leder- und Hornhaut.

1) Bourgeois et Tscherning, Recherches sur les relations qui existent entre la courbure de la cornee, la circonference de la tete et de la taille. Annal. d'Oculist. T. XCVI. p. 203.

2) Tscherning, M. , Om afhangigheden mellem Corneas krumining , le- gemshöjden og hovedets omfang. (Ueber die Abhängigkeit zwischen der Krümmung der, Cornea, der Körperhöhe und dem Umfange des Kopfes.) HoBp. tid. Nr. 48.

[Bourgeois (1 und 2) und Tscherning (1 und 2) haben im April und Mai 1885 20.3 französische Kürassiere mit normalem V. und in einem Alter von 1:0 25 Jahren mittelst des J a v a 1 - S c h i ö tz'schen Ophthalmometers untersucht. Das Resultat war, dass eine grössere Wahrscheinlichkeit für einen grossen Cornea-Radius bei grossen Män- nern, insbesondere bei solchen , welche grosse Köpfe haben , be- steht. Dieser Einfluss ist aber nur gering, da die Variation der Durchschnittszahl der Krümmung der Cornea bei den verschiedenen Werten der Körperhöhe und des Uinfanges des Kopfes viel geringer ist als die Verschiedenheiten, die bei Männern derselben Höhe oder mit demselben Umfange des Kopfes gefunden werden. Da bei den Unter- suchungen der Einfluss des Alters, des Geschlechts, sowie derjenige einer abnormen Refraktion ausgeschlossen waren, so ist es einleuchtend, dass noch andere Faktoren existieren, welche die Krümmung der Cornea bestimmen, die aber bis jetzt ganz unbekannt sind.

Gordon Norrie.]

V. Linse.

1) Gottschau, Bau der Krystall linse. Korrespond.-Bl. f. Schweizer Aerzte. Oktober. (Med. Gesellsch. in Basel. 4. März.) (Nicht zugänglich.)

2) Ramön y Cajal, S., Estructura de las fibras del cristalino. Crön. ine*d. Valencia. IX. p. 388 (Nicht zugänglich.)

3) Kobinski, S., Untersuchungen zur Anatomie, Physiologie und Pathologie der Augenlinse. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 1.

4) Das Epithel der Augenlinsenkapsel , dessen Zellkernteilung und Um- wandlung in Augenlinsenschläuche. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 3ü. S. 190.

Robiuski (3) behandelt die Frage, ob die Linsenfasern bei dem jugendlichen Individuum und bei dem Erwachsenen eine Neubildung

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Struktur der Zornila.

und Regeneration zeigen. Mit Hilfe von Müller'scher Flüssigkeit und besonders durch Einwirkung schwacher Salzsäurelösungen ist es ihm aber niemals gelungen, am Aequator der Linse Zellen aufzufinden, welche man als Vorläufer sich neu bildender Linsenfasern oder als in Bildung begriffene Fasern ansprechen könnte. Alle Gebilde, welche früher als solche gedeutet wurden, hält R. für Kunstprodukte, die entweder durch ungenügende Konservierung entstanden, oder als an der Kapsel haften gebliebene Partikel wohlausgebildeter Fasern auf- ^efasst "werden müssen. Die Linsenröhren sind sonach die grössten, einfachsten, selbständigen, zelienartigen , das ganze Leben persistie- renden Gebilde unseres Organismus. »Auch sind sie mit die interes- santesten Gebilde unseres Organismus^

Derselbe (4) betont, dass die Zellen des Linsenkapselepithels am Aequator nicht höher seien, als am vorderen Pol, vielmehr sei of tmals das Umgekehrte der Fall. Wenn ferner die Zellen am Aequa- tor beständig zu neuen Linsenfasern auswüchsen , so müsste man Uebergangsformen aller Art von den niedrigen Zellen bis zu den ausgewachsenen Robren antreffen, was jedoch nicht zutrifft. Auch aus vielen anderen Umständen ginge hervor, dass in Bildung be- griffene Linsenröhren sich nach der Geburt nicht mehr nachweisen Jiessen.

VI. Glaskörper.

1) Berger, Richtigstellung (Zonulafasern betr.). Klin. Monatabi. f. Augon- beük. S. 109.

2) Boe\ Sur la composition du corps vitre". Bull, et raera. de la Societe fran?. d'Opbt. IV. p. 282.

3) Schoen, W., Zonula und Grenzhaut des Glaskörpers, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXX11. 2. S. 149.

Boe (2) kommt auf chemischem Wege durch Nachweis von Glutin im Glaskörper zu dem Schlüsse, dass der Glaskörper ausser einer amorphen Substanz auch Bindegewebe von äusserster Feinheit enthalten müsse.

Von Schoen (3) wurden in Müller1 scher Lösung und Al- kohol gehärtete Bulbi sowohl zur Schnittuntersucliung als zu di- rekter Praparation verwendet. Es wird die Anschauung, dass die Zonulafasern in Form eines zusammenhängenden Blattes bis zum Aequator der Linse verlaufen, um erst von hier aus auf vordere und

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Anatomie dea Auges.

hintere Linsenfiäche auszustrahlen, von neuem als irrtümlich hervor- gehoben. Die Fa6ern trennen sich vielmehr schon dicht hinter den vorderen Ciliarfortsätzen in zwei Blätter (Faserstrange), um auf hin- terer und vorderer Linsenfläche mit pinselförmigen Ausstrahlungen zu enden. Hier verschmelzen sie mit der Kapsel in einer etwa 0,8 mm vom Aequator der Linse entfernten, kreisförmigen Linie. Der hintere Zonulafaserstrang liegt der Membrana hyaloidea dicht an, seine Fasern verkleben mit der Membrana hyaloidea im gehärteten Präparat, lassen sich jedoch von der Grenzhaut abpinseln. Ausser den beiden genannten Zonulablättern findet man noch ein drittes Faserblatt, welches sich unmittelbar hinter dem Aequator an der Kapsel inseriert. Die Fasern dieses Blattes gehen in die Linsenkapsel über, wie die Wurzeln eines Baumes in der Erde haften, d. h. ihre Endigungen strahlen nach allen Richtungen aus im Gegensatz zu den Faserenden des vorderen und hintereu Faserstranges, die im wesentlichen nur in einer Rich- tung ziehen.

VII. Gcfassliaiit.

1) Berti Hon, Alphonse, La couleur de 1'iris. Paris, Masson.

2) Caufield, William B., Ueber den bau der Vogeliris. Inaug.-Dias. Berlin.

3) Vergleichend anatomische Studien über den Akkommodationsapparat des Vogelauges. Arch. f. mikroskop. Anat. XXVIII. S. 121.

4) Claeys, G. , De la re*gion ciliaire de la re*tine et de la zonule de Zinn. (Comujunication prelimiuaire). Anual. et Bullet, de la socie'tö de m«5de- cine de Uand. Septembre.

5) D o g l e 1 , J., Neue Untersuchungen über den pupillenerweiternden Muskel der Säugetiere und Vögel. Arch. f. mikr. Anat. XX VII. p. 403.

6) Dostoiewsky, A. , Zur Frage über die Existenz eines pupillenerwei- ternduu Muskels beim Menschen und Säugetieren (K woproso o suschjest- wowanii mischzi raschirjaüschjei sratschek u tscheloweka i mlekopita- jüschich). Wratsch. p. t>41. (Vorläufige Mitteil.)

7) Heber den Bau des Corpus ciliare und der Iris von Säugetieren. Arch. f. mikr. Anat. XXXVIII. S. 91.

8) Hannover, A., Ob a spongy formation beetween the sclerotic aud cho- roid coat in new-born children. Lancet. II. p. 292.

0) Je sso p, W. H., On the anatomy, histology, and physiology of the intra- ocular muscles of mammals. Proc. Roy. Soc. XL. p. 478.

10) Lee, H., On the tapetnm lucidum. Lancet. I. p. 203.

11) Loc kington, W. N. , On the form of the pupil in snakes. Proceed. of the Academy of natur. ecienc. of Philadelphia. IL p. 300.

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Die Zonularfasern in ihrem Verhältnis zu den Ciliar fortaätzen.

11

12) Nuel , Rapport de la commission a laquelle a ete* renvoy«! le travail de M. leDr. Claeys, iutitule: »De la region ciliaire de la retiue et de la zo- nule de Zinn » Hüll, de l'Acad. de med. de Üelgique. Sit. III. T. XX.

Iii) Rumscewicz, K., Di<* intraokularen Muskeln bei Vögeln. Mit 3 Tafeln. Denkscbr. d. Akad. d. Wissensch, in Krakau, matheni. naturw. Sektion. Bd XIII. (Polnisch.) Krakau 1886.

14) Sieber, N., Ueber die Pigmente der Chorioidea und der Haare Arch. f. experiment. Pathol. und Pharmakol. XX. S. 362.

15) V i r c h o w, Hans, Ueber die Form der Falten des Corpus ciliare bei Sauge- tieren. Morpholog. Jahrbuch. XI (schon referiert, vorig. Jahrg. S. 10).

Iß) VV fl r d i n g e r , L. , Ueber die vergleichende Anatomie des Ciliarmuskels. (Aus dem histol. Laboratorium der Univ.-Augenklinik in München.) luang.- Dia*. und Zeitschr. f. vergl. Augeuheilk. S. 121.

Can f i eld (2) findet den Bau der Iris bei einer grösseren Reihe von Vögeln im wesentlichen übereinstimmend, die Muskulatur stark, den Sphinkter im allgemeinen kräftig, den Diktator schwach ent- wickelt. Ersterer fehlt bei Eulen, letzterer bei der weissen Taube. Bindegewebe und Blutgefässe sind im Vergleich zum Menschen in ge- ringer Menge vorhanden. Beim Uhu findet sich an Stelle des Sphinkter neben Kapillaren eine eigentümliche an Fettzellen erinnernde Art von Zellen. (Abbildung und wiederholte Beschreibung in der im Folgenden referierten Arbeit.) Das Pigment lässt bei manchen Vögeln die vor- dere Irisfläche frei, bei anderen nicht; zuweilen findet es sich durch die ganze Dicke der Iris. Die Kapillaren bedecken zuweilen die ganze vordere Irisfläche. In der Form nähert sich ausnahmsweise das Auge von Pinguin dem eines W asser tieres.

C a n f i e 1 d ' s (3) vergleichend-anatomische Studien über den Akkommodationsapparat des Vogelauges erstrecken sich auf eine grös- sere Zahl zum Teil ausländischer Vögel. An den Augen derselben wurden das Zwischenstück der Sklera, Ciliarmuskel, Fo n tan a'scher Raum, Falten und Iris besonders berücksichtigt, und so gut es ging, auch die Durchmesser der Augen bestimmt. Eine scharfe Trennung des Ciliarmuskels in drei Muskeln ist beim Vogelauge nicht durch- führbar; derselbe muss morphologisch als ein Muskel betrachtet werden. Der Diktator pupillae kann so schräg auf den Sphinkter treffen, dass der Unterschied zwischen beiden verwischt wird.

C 1 a e y s (4 und 12) hat bei dem Menschen und zahlreichen Säuge- tieren das konstante Vorkommen von cirkulären Zonulafasern beob- achtet, die jedoch zur Linse in keine Beziehung treten, vielmehr von den Ciliarfortsätzen entspringend zu cirkulärem Verlauf sich um- biegen und an die benachbarten Ciliarfortsätze ansetzen. Die Haupt- abbildung (Fig. 1) scheint ein wenig mit den Thatsachen überein-

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Anatomie des Auges.

stimmendes Bild von der Zonula zu geben. Die Zonulafasern sollen nicht in ein hinteres und ein vorderes Faserblatt getrennt sein, son- dern von der Ora serrata nach vorn ziehen, sich unter spitzen Win- keln vereinigen, dann pinselförmig ausstrahlen und in gleichmässiger Verbreitung an vorderer, äquatorialer und hinterer Fläche der Lin- senkapsel inserieren. Von der Pars ciliaris retinae kommen noch kürzere Fasern zu den ersteren (Verstärkungsfasern). Ein auf dem Meridionalschnitt dreieckiger, von Zonulafasern mehr oder weniger freier Raum existiert aber nach Cl. nicht. Die Flüssigkeit in der hinteren Augenkammer dringt nach hinten bis in die Gegend der Ora serrata, und es empfiehlt sich, einen zonulären und einen prä- zonulären Raum zu unterscheiden.

Dogiel (5) findet, dass die Muskel bündel des Diktator pupillae beim Kaninchen von reichlichem Pigment begleitet sind, und durch ihre arkadenförmige Anordnung am Ciliarrand des Sphinkters den Ein- druck erregen, als ob sie sich unmittelbar von dem Sphinkter ab- zweigten. Dem ist jedoch nicht so, denn der Diktator liegt mit allen seinen Elementen hinter dem Sphinkter, und ist eine vollkom- mene Trennung beider Muskeln vorhanden. Bei Säugetieren wie bei Vögeln soll ein Diktator nachweisbar sein, der sich stets vom Ciliar- rand bis zum Pupillarrand erstrecke, jedoch nicht bei allen diesen Tieren gleich stark entwickelt sei. Wenn die Diktatorfasern auch nirgends eine geschlossene Schicht bilden , so sind sie doch so nahe aneinander gerückt, dass ihre Kontraktion eine gleichmässige Erwei- terung der Pupille hervorrufen muss. Wie schon Koganei' nach- weisen konnte, dass bei Säugetieren der Diktator pupillae sehr ver- schieden stark entwickelt ist, so kann Verf. Gleiches bezüglich des pupillenerweiternden Muskels der Vögel angeben. Bei Enten, Hüh- nern und Dohlen trifft man auf eine starke Entwickelung des Dik- tator, so dass die Iris sich leicht in eine vordere und eine hintere Platte spalten lässt; erstere enthält den Sphinkter, letztere die sehr nahe bei einander gelegenen Faserbündeln des Diktator. Besonders schwach entwickelten Diktator besitzen die Tauben und Eulen. Im Gegensatz zu Koganei' fl Ansicht findet D. , dass kein bestimmtes Verhältnis zwischen der Entwickelung des Diktators und der Iris- gefässe vorhanden ist. Auch existiert keine bestimmte Beziehung zwischen Entwickelung des Pupillener weiterers und des Bindegewebes der Iris. Ferner wird darauf hingewiesen, dass die Anschauung, nach welcher Erweiterung und Verengerung der Pupille als Funktionen der Blutgefässe angesehen werden, auch die Anwesenheit des Sphinkters

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Tapetum lucidum.

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unverständlich erscheinen lässt. Schliesslich wird das Resultat der hierher gehörigen Untersuchungen Jegorow's mitgeteilt (vergl. Abschnitt: »Physiologie«).

Dostoiewsky (7) beschäftigte sich mit einer genauen Un- tersuchuDg des Baues des Corpus ciliare und der Iris beim Menschen, ausserdem noch bei einigen Affen und einer grösseren Reihe anderer Tiere. Auf die vielen einzelnen histologischen Details und die Un- terschiede bei verschiedenen Tieren kann in knapper Kürze nicht eingegangen werden. Bezüglich der hinteren Begreuzungshaut der Iris (Bruch'sche Membran) kommt Verfasser zu dem Schlüsse, dass sie eine Schicht eigentümlicher Fasern darstelle mit zwischenliegen- den länglichen Kernen , welche Zellen angehören , die alle morpho- logischen Eigenschaften glatter Muskeln haben. Vom Sphinkter ab- gesehen finden sich Muskeln nur in der Bruch'scheu Membran. Der Dilatator ist bei zwei Wassersäugetieren, dem Seehunde und der Fischotter, unzweifelhaft; die hintere Begrenzungshaut besteht hier ausschliesslich aus Muskeln. Zugleich ist hier auch der Sphinkter auffallend stark.

Hannover (8) fand unter einer grösseren Anzahl sowohl fri- scher als gehärteter Augen neugeborener Kinder viermal zwischen Sklera und Chorioidea eine spongiöse Substanz mit schmalen Ma- schenräumen wie in den Corpora cavernosa penis. Die Dicke der spongiösen Lage ist individuell variabel, und erreicht am Aequator ihr Maximum. Mikroskopisch lassen sich feine mit Körnchen be- setzte Membranen und helle bläschenförmige Gebilde ohne Inhalt erkennen. Bindegewebe wird vermisst. Verfasser hält eine seröse, eiweissähnliche Infiltration für möglich.

Lee (10) bemerkt , dass jedes Auge , in welchem ein Tapetum lucidum nachzuweisen ist, eigene Leuchtkraft besitzt, die allerdings nur auf kurze Distanzen von Wert ist. In der Art und Weise, wie das Licht von dem Tapetum aus nach aussen geleitet wird, finden sich Verschiedenheiten bei den einzelnen Tierklassen. In den mehr seitlich liegenden Augen von Rind und Schaf befindet sich das Tapetum von dem Optik useintritt aus gerechnet nach oben und aussen. Bei Hund und Katze, deren Augen mehr nach vorn gerichtet sind, dehnt sich das Tapetum mehr medialwärts aus. Bei Rind und Schaf vereinigen sich die Strahlen in einem allerdings nur mangelhaft umgrenzten Breunpunkt, während sie bei Hund und Katze parallel reflektiert werden.

Lockington (11) will festgestellt haben, dass das Vorkom-

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Anatomie des Auges.

mcn von runder und von elliptischer Pupille hei den Schlangen in keinerlei Beziehung zu deren Giftigkeit stehe (!).

Würdinger (16) handelt eingehend über den Bau und die relativen Grössen Verhältnisse der Ciliarmuskel heim Affen und bei zahlreichen anderen Säugern. Es sei hervorgehoben, dass muskulöse Elemente im Ciliarmuskel bei allen Säugetieren (auch beim Kanin- chen) nachgewiesen werden konnten. Auch stellten sich interessante Beziehungen zwischen der Ausbildung des Muskels und der Lebens- weise der untersuchten Tiere heraus; so besitzt z. B. die Fischotter, an deren Akkommodationsapparat gemäss der wohl in Wasser und Luft gleichen Sehschärfe grosse Anforderungen gestellt werden, im Verhältnis zur Grösse von Tier und Bulbus den voluminösesten Ci- liarmuskel u. dgl. Ferner kann W. nach seinen Untersuchungen beim Menschen einen von den übrigen Fasern gesonderten Ring- muskel nicht anerkennen, worüber weitere Auskunft in Aussicht gestellt wird.

VIII. Netzhaut.

1) Cuccati, G., Contributo all' anatomia microscopica della retina del bue e del eavallo. Rendiconto della lt. Accad. dell. scienz. delT istituto di Bologna. 1885—86. p. 44.

2) Denissenko, G., Ueber den Bau der Retina bei Trigonum pastinaca (K wopro9u o stroenii setschatki u Trigonum past). Wentnik ophth. III. 3. p. 193.

3) Krause, W., Die Retina. Intern. Monatsschrift f. Anat. und Histologie. III. Heft 1 und 2.

4) Lennox, R. , Beobachtungen über die Histologie d»*r Netzhaut mittelst der W e i g e r t'scln-n Färbungnmethode. v. Graefe'a Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. I.

5) Rudioff, P., Ueber eine Eigentümlichkeit der äusseren Körner. Arch. f. Anat. und Phyeiol. (Anat. Abt.) 3 und 4. S. 271.

»») Schiofferdecker, P., Studien zur Vergleichendon Histologie der Re- tina. Arch. f. mikrosk. Anat. XX VIII. S. 305.

7) St öhr, Ph., Beiträge zur mikroskopischen Anatomie des menschlichen Körpers (Retina). Sitzung*ber. d. physik.-med. Geaellsch. Nr. 1 und Vcr- hnndl. derselben. XX. Nr. 1.

Cuccati (1) fand an Retinapräparaten von Rind und Pferd, die mit F 1 e m m i n g'scher Mischung fixiert, in Paraffin eingebettet, und nach dem Schneiden mit coucentrierter wässeriger Säurefuchsin- lösung gefärbt wurden, drei Arten von Nervenzellen: 1) Zellen von

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Bau der Netzhaut bei Trigonum pastinaca.

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anregelmässig dreieckiger Form mit drei Fortsätzen, von welchen einer der Axencylinderfortsatz zu sein scheint ; 2) runde oder birn- förmige Zellen mit concentrisch geschichtetem Protoplasma, die iden- tisch sind mit den gewöhnlich als Ganglienzellen bezeichneten Zellen. Ihr langer in die innere molekulare Schicht reichender Fortsatz färbt sich um so weniger, je grösser die Zelle ist, der er angehört; 8) kleine mit Fuchsin sehr dunkel gefärbte Zellen ; sie lassen gewöhnlich nur einen nach aussen gerichteten Fortsatz erkennen und kommen be- sonders in der mehr nach der Ora serrata hin gelegenen Gegend der Retina vor. Die inneren Körner zeigen zwei an den beiden ent- gegengesetzten Polen befindliche Chromatinkörner. Gleiche Kerne kommen auch in der inneren molekulären Schicht und den äusseren Lagen der Ganglienzellenschicht vor.

[Nach Denissenko (2) erreicht die Netzhaut dieses Fisches eine Dicke von 0,210 mm, wovon nur l (0,030 mm) auf die Stäb- chen- und Zapfenschicht kommt, was bei Fischen als seltene Aus- nahme betrachtet werden muss. Die Stäbchen bestehen aus einem sehr feinen (0,001) centralen Fortsatze (0,012— 0,018 mm lang), der an seinem Ende eine dicke, aus zwei Teilen zusammengesetzte, Keule tragt; der mittlere Teil (0,003 mm lang und 0,006 mm breit) ist körnig und wird durch Eosin schwach gefärbt, der äussere konus- artige Teil (0,006—0,009 mm lang und 0,006 mm breit) wird da- gegen durch Eosin scharf goldig-rosa gefärbt ; solche Stäbchen fin- den sich in der centralen Partie der Netzhaut, wogegen in der üb- rigen Netzhaut das Aussenglied gleichmässig cylindrisch ist (0,012 mm lang und 0,003 breit). Die Zapfen, deren Länge dieselbe ist wie bei den Stäbchen, nämlich 0,030 mm, sind cylindrisch und ziemlich dick (0,006 mm breit); ihr Aussenglied ist konisch (0,006 mm lang, au der Basis 0,006 mm und an der Spitze nur 0,003 mm breit) und wird durch Eosin scharf goldig-rosa gefärbt, nach innen folgt dann ein runder grob-körniger Körper (0,006 mm), der sich schwach rosa färbt, und dann kommt der innerste cylindrische Teil (0,012 0,018 mm lang), der kaum durch Eosin gefärbt wird und entweder direkt der Limitans externa aufsitzt oder auf einem ovalen , zum grösseren Teile aus der Limitans externa herausgetretenen , Kerne sitzt. Die äussere Körnerschicht (0,039 mm breit) zeigt Elemente von verschiedener Form und Grösse. Die Zwischenkörnerschicht (0,006 mm breit) besteht aus zwei Reihen von Platten. Die innere Körnerschicht (0,066 mm dick) besteht aus zwei Teilen ; die äussere Hälfte (0,030 mm) ist aus runden Elementen zusammengesetzt, die durch

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Anatomie des Auges.

Hämatoxylin eiue scharfe bläuliche Färbung annehmen ; der innere Teil (0,036 mm) zeigt gröbere Elemente von ovaler, selten runder Form, die eine purpurne Färbung annehmen und dadurch besonders von den Körnern der äusseren Lage sich unterscheiden ; die Elemente beider Lagen sind unregelmässig angeordnet in Folge der ziemlich be- deutenden Hohlraumbildungen, die in grosser Anzahl in der inneren Kör- uerschicht vorkommen; im inneren Teile dieser Schicht findet man ausser- dem kleine glänzende, runde, bräunliche Oelkugeln, ähnlich denen in den Zapfen der Vogelnetzhaut. Die Molekularschicht (0,051 mm dick) besteht aus einer grossen Zahl kleiner, runder, verschieden grosser, heller Räume, die von einer dünnen faserigen Membran umgeben sind ; die grösseren Räume sind leer oder von einer körnigen Masse erfüllt ; es finden sich in dieser Schicht, näher zur Nervenfaserschicht, Ganglienzellen, die nur stellenweise eine regelmässige Schicht bilden, sonst vereinzelt vorkommen. Die Nervenfaserschicht erscheint nicht gleichmässig über die ganze Netzhaut verteilt, sondern die Fasern ziehen in einzelnen Strängen vom Sehnerveneintritt nach allen Rich- tungen. Die Membrana limitans interna (0,018 mm) zeigt ziemlich grosse rundliche Hohlräume. Adelheim in Moskau.]

Krause (3), dessen Arbeit die Fortsetzung der früheren bildet, giebt eine Beschreibung der Retina von Petromyzonten , Myxiniden, Plagiostomen , Hippocampus und Teleostiern. Man findet besonders ausf iihrliche Tabellen über die Maasse der Elemente in der Netzhaut.

Lennox (4) untersuchte Schnitte der Retina des Menschen und der Katze, welche nach der W ei g er tischen Hämatoxylinine- thode hergestellt waren. Bei der Katze erscheinen die Fasern in der Faserschicht dunkel, varikös und lassen sich in ihrem Zusam- menhang mit den Ganglienzellen erkennen. Letztere sind zweierlei Art: 1) granulierte Zelleu mit blasigem, hellen Kern und schwarzem Kernkörperchen; 2) dunkle Zellen mit in toto schwarz gefärbtem Kern. Auch im Verlauf der verästelten Fortsätze besteht ein Un- terschied bei beiden Zellarten, insofern die Fortsätze der erstgenann- ten, eingetreten in die retikuläre Schicht, horizontal verlaufen, wäh- rend die Ausläufer der dunkel kern igen Zellen radiär bis in die innere Körnerschicht ziehen. In dieser wird der Unterschied der bipolaren Zellen mit ganz schwarz gefärbtem Kern von den übrigen Zellformen deutlich. Bei der menschlichen Netzhaut fällt besonders die inten- sive Schwarzfärbung von Zapfen- Faser, Korn und Innenglied auf. Grosse Erfolge bezüglich des feineren Baues dürften von dieser sonst unschätzbaren Methode hier nicht zu erwarten sein ; vielmehr

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Verhalten der Stützsubstanz in der Netzhaut. 17

nimmt hier heute noch die Macerations- und Isolation smi I Ii ode die erste Stelle eiu.

Rudi off (5) erhält eine typische Reaktion der äusseren Körner bei Färbung mit Gentianaviolett nach der Gram' sehen Methode. Der frische Bulbus des Kaninchens wird für 24 Stunden in eine concentrierte, wässerige Lösung von Sublimat gebracht, dann in Wasser aufgeschnitten und 24 Stunden lang gut gewässert. Nach Alkohol- behandlung werden die Stücke in Paraffin eingebettet, und die auf- geklebten Schnitte mit der Gram1 sehen Färbung behandelt. Aus- schliesslich die äusseren Körner der Retina erscheinen dunkelblau ge- färbt, während alle übrigen Elemente der Retina keine Verwandt- schaft zu dem Farbstoff zeigen.

Schief ferdecker's (6) Studien erstrecken sich fast aus- schliesslich auf die Stützsubstanz in der Retina der Wirbeltiere. Der Autor unterscheidet die Stützelemente in 1) radiäre Stützzellen (Mül- le r1 sehe Stützfasern) ; 2) concentrische Stützzellen (tangentiale Ful- crumzellen nach W. M ül 1 e r). Da besonders in bezug auf die letzteren unsere Kenntnisse noch recht im Argen sind, wählte S. diese zu spe- ciellerem Studium, doch finden auch die ersteren Berücksichtigung, und werden die einzelnen Verschiedenheiten ihrer Form bei den Wir- beltierklassen geschildert. Die nach aussen von der inneren Körner- schicht gelegenen concentrischen Stützzellen sind 1) kernhaltige und zwar bei den niederen Wirbeltieren wieder äussere, mittlere und in- nere in je einschichtiger Lage; 2) kernlose Zellen. Bei einer grös- seren Anzahl von untersuchten Fischen fanden sich die concentrischen Stützzellen gut ausgebildet ; sie sind teils platt , teils kubisch und mit breiten, anastomosierenden Fortsätzen versehen. Die Amphibien zeigen die Zellen mehr rudimentär, bessere Ausbildung erlangen sie bei Reptilien und Vögeln. Die gleichen Zellen in der Säugetier- retina sind kolossal entwickelt, und stellen die grössten Retinaelemente überhaupt dar. Ihre langen und reichlich verästelten Ausläufer (vergl. die Stützzellen im Centraiorgan) sollen wohl nicht mit einander anastomosieren, jedoch bilden sie ein dichtes Flechtwerk an der In- nenseite der äusseren granulierten Schicht. Ihre Grösse nimmt nach der Ora serrata hin allmählich ab. Hier verschwinden sie mit den anderen Elementen der Retina, und nur die radiären Stützzellen gehen, indem sie kürzer und cylindrisch werden, in die Zellen der Pars ci- liaris retinae über.

Die Hilfsmittel S.'s sind: Ranvier's Alkohol und eine Methyl- mixtur (Aq. dest. 20 vol., Glycerin 10 vol., Methylalkohol 1 vol.),

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Anatomie des Auges.

in welcher die Objekte nach genügender Einwirkung zur Isolation geschüttelt werden, und zur Schnittmethode neben den gebräuchlichen Mitteln Acet. pyrolignos. 1 : 3 Aq. dest. und Einbettung in Cel- loidinlösung mit langsamer Abdunstung von Alkohol und Aether.

Ph. S t ö h r (7) hatte Gelegenheit, die Netzhaut gesunder dem Lebenden entnommener Augen vom Menschen zu untersuchen, und fand hiebei folgende beiden Thatsachen. Zunächst zeigen die Kerne des Ganglion retinae (innere Körnerschicht) dieselbe Querstreifung, wie sie an den Kernen der Stäbchensehzellen bereits bekannt und beschrieben ist, und dasselbe Verhalten gegen chemische Reagentien, z. B. das Sichzurückziehen der chromatischen Substanz von der Kern- membran , wie bei den Kernen der Stäbchensehzellen. Der zweite Befund betrifft die Zapfen. In einer Anzahl von Zapfeninnenglie- dern fand sich nämlich ein Kern, der vollkommen dem sonst cen- tralwärts von der Limitans externa gelegenen Zapfenkerne glich. Es muss unentschieden bleiben, ob dieser Kern ein zweiter Kern ist, ' oder ob der eine Kern der Zapfensehzelle peripheriewärts gerückt ist. Verfasser neigt letzterer Ansicht zu.

IX. Sehnerv.

1) Adel hei ra, K., Znr Anatomie des Gehirns: über die Kerne des Tractus pcduncularis transversa (0 ud den i). (K anatomii golownawo mniosga: o jadrach tr. ped. transv.) Verhandl. d. physik.-medic. Gesellsch. 7.11 Moskau.

2) l) a r k s c h e w i t s c h, L., Zur Anatomie der Glandula pinealis. Neurolog. Centralbl. Nr. 2.

3) Ueber die sog. primären Opticuscentren u. ihre Beziehung zur Grosahirn- rinde. Arch. f. Anat, u. Physiol. (Anat. Abt.) 3 und 4. S. 249.

4) Ueber die Pupillarfasern des Tractus opticus. Wratsch. S. 768. (0 sratschkowich woloknach sritelnawo kanatika.)

5) Des fibres pupillairos de la bandeiette optique, note präsentere par M. Dejerine. Compt. rend. bebd. de la Soc. de biologie. Ser. III. T. III. Nr. 42.

f») G 0 1 g i, Sulla fina anatomia degli organi centrali del sistema nervoso. Con 24 tavole. Milano.

7) Sur l'anatomie microscopique des organs centraux du Systeme nerveux. (Fortsetzung und Schluss). Archiv, ital. de Biologie. T. VII. S. 15.

8) G u d d e d, v., Demonstration der Sehfasern und Pupillar fasern des Nervus opticus. Sitzungsber. d. Gesellsch. f. Morphol. u; Physiol. in München. I. S. 1G9 (siehe vorj. Ber. S. 28).

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Primäre Opticuscentren.

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9) Martins, Fr. , Die Methoden wir Erforschung des Faserverlaufs im Cen- tralnervensystem. Volkmann's Samml. klin. Vorträge. Nr. 276.

10) Meynert, Demonstration sagittaler Hirnschnitte. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 415.

11) Onodi, A. D.f Ueber die Verbindung des Nervus opticus mit dem Tuber cinereom. Internat Monatsschr. f. Anat. u. Histol. III. S. 247.

[A d e 1 h e i m (1) beschreibt auf Grund der Untersuchungen von experimentell vorbereiteten Kaninchenhirnen, die er Ende 1885 im Laboratorium von Prof. v. Gudden ausgeführt, einen Kern des Tracfcus peduncularis transversus ; derselbe befindet sich in Form einer Anhäufung von Ganglienzellen, die mit der Atrophie des Bündels auch zu Grunde gehen, an der Basis des Hirnstammes. Der Tract. peduncul. transv. tritt an der Basis etwas oberhalb des Oculomotorins zwischen dem Hirnschenkel und dem Peduncul. corpor. mammillaris (Gndden) ein; bald nach seinem Eintritt beginnen die das Bündel zusammensetzenden Fasern auseinanderzuweichen , und man sieht an nach Weigert gefärbten Präparaten (besonders wo das Bündel schon etwas atrophisch ist) zwischen denselben Ganglienzellen liegen, die vollkommen verschwinden, sobald die Atrophie des Tract. pe- dunc. transv. eine vollständige ist. Ueber diese Zellengruppe hinaus konnten die Fasern dieses Bündels nicht verfolgt werden. Ein Zu- sammenhang dieses Kernes mit anderen Ganglienzellengruppen konnte nicht konstatiert werden. Die geeignetste Schnittfläche für die Un- tersuchung dieses Bündels ist diejenige, die parallel dem äusseren Verlaufe desselben liegt. A d e 1 h e i m in Moskau.]

[Mittels W e i g e r t ' scher Hämatoxylintinktion wurden von Darkschewitsch (2) zahlreiche Nervenfasern in der Glandula pinealis nachgewiesen, die aus der Capsula interna, den Striae me- dulläres, dem Mey n e r t' sehen Bündel, dem Tractus opticus und aus der hinteren Gehirnkommissur stammten. Die Fasern aus der hinteren Kommissur verdienen wegen ihrer Beziehung zu den Kernen der motorischen Augennerven eine besondere Beachtung.

Michel.]

Darkschewitsch (3) gelangte auf rein anatomischem Wege mit Hilfe der We ige rt 'sehen Färbungsmethode zu denselben Re- sultaten, welche experimentell (v. Gudden) bereits gefunden wor- den waren, dass nämlich beim Kaninchen und beim Hunde weder der untere Vierhügel, noch der innere Kniehöcker, noch das Pul- vinar in Beziehung zu dem Tractus opticus steht , indem die Seh- nervenfasern den genannten Gebilden nur aufliegen oder durch die- selben hindurchtreten , ohne daselbst zu entspringen. D. bestreitet

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20 Anatomie de« Auges.

aber auch die centrale Natur des äusseren Kniehöckers in Bezug auf Optikusfasern , und leitet die im Bereich des äusseren Kniehöckers zum Tractus opticus tretenden Fasern aus der Glandula pinealis und dem Ganglion habenulae ab. (Pupillarfasern, vergl. folgendes Referat.) Eine Kreuzung von Optikusfasern findet im oberen Vierhtigelpaar nicht statt. Projektionsfasern lassen sich von der Hirnrinde aus nur zum oberen Vierhügel verfolgen, nicht aber zum äusseren Kniehöcker und Pulvinar. Letztere scheinen vielmehr unter sich verbunden zu sein. Differenzen zwischen den auf experimentellem und auf ana- tomischem Wege gefundenen Ergebnissen erklären sich daraus, dass z. B. nach Enukleation auch solche Kerne kleiner werden müssen, durch welche stärkere Faserbündel des Optikus nur hindurchtreten, ohne daselbst ihren Ursprung zu nehmen. Es wäre nach D. also nur der obere Vierhügel, in welchem keine Kreuzung von Optikus- fasern stattfindet, als Centrum der Sehfasern des Sehnerven zu be- trachten.

[D a r k 8 c h e w i t 8 c h (4) beschreibt auf Grund histologischer, experimentell-anatomischer und physiologischer (an Kaninchen ange- stellter) Untersuchungen ein Bündel des Tractus opticus, das beim Corpus geniculat. extern, sich vom Sehtraktus abteilt, und aus Fa- sern besteht, die als Pupillarfasern des Tractus opticus angesprochen werden müssen, d. h. als Fasern, die den durch Licht auf die Netz- haut ausgeübten Reiz auf den X. oculomotorius tibertragen. Der Verlauf dieser Pupillarfasern (D. giebt ein Schema) ist folgender : >sie nehmen ihren Anfang in der Netzhaut, gehen im Stamme des Sehnerven und, nachdem sie das Chiasma erreicht haben, kreuzen sie sich mit den Fasern der anderen Seite (ein kleinerer Teil dieser Fasern kreuzt sich wahrscheinlich nicht) ; nach der Kreuzung setzen die Pupillarfasem ihren Verlauf im Sehtraktus mit den anderen (Seh-) Fasern desselben bis zum Corpus geniculat. ext. fort ; im vor- deren Abschnitte des letzteren teilen sie sich von den übrigen Fa- sern des Tractus opticus ab, und durchziehen den Sehhügel bis zum Pedunculus conarii , mit dessen Fasern sie in die Glandula pinealis eintreten; aus der Zirbeldrüse entstehen Fasern der Commissura posterior, die nach einer Kreuzung hinter dem Aquaeductus Sylvii in den Kernen des Oculomotorius enden, c

Adelheim in Moskau.]

Golgi's (6,7) Methode, welche alle bisherigen, eine Darstellung der Nervenzellen bezweckenden Hilfsmittel bei weitem übertrifft, dürfte auch für den Ophthalmologen von Interesse sein. Die Objekte kom-

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Methoden zur Erforschung des cerebralen Faserverlaufes.

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nien für drei Wochen in M ü 1 1 e r'sche Lösung oder in Kai. bichrom., werden in schwacher Argent. nitricum Lösung gewaschen, bis keine Niederschläge mehr entstehen. Hierauf Einlegen in Arg. uitr. von 0,75 °/o für 24—48 Stunden. Einzelheiten siehe im Original.

Marti us (9) behandelt in übersichtlicher, zugleich kritischer Darstellung die Methoden zur Erforschung des Faserverlaufs im Cen- tralnervensystem. Zunächst wird erörtert, dass für das Verständnis physiologischer Funktionen wie für pathologische Erscheinungen im Centrainervensystem die genaue anatomische Kenntnis dieser Organe von ganz besonderer Bedeutung sei. Jedoch seien die Verhältnisse hier viel schwierigere als bei allen anderen Organen , welche aus kleinen , unter sich gleichwertigen Teilen (Lunge, Leber) bestehen, indem die nervöben Centraiorgane, wenn auch histologisch ein- heitlich , aus vielen Teilen von verschiedener Bedeutung zusam- mengesetzt seien, daher auch sehr verschiedene Symptome bei Er- krankung verschiedener nervöser centraler Partien, und dieselben Symptome bei pathologischen Veränderungen ein und derselben Gegend, unabhängig von der A rt der Erkrankung zur Beobachtung kämen. Grie- singer gebühre sodann das Verdienst, die allgemeinen diffusen Er- krankungen des Ceutralnervensystems von den herdartigen unterschieden zu haben. Die funktionelle Differenz der Teile des Centrainervensystems erkläre auch die auffallende Erscheinung, dass Fortschritte auf dem Ge- biete der Himanatomie vorwiegend von praktischen Aerzten und Kli- nikern, besonders von Irrenärzten gemacht wurden. Die ältere Anatomie beschäftigte sich nur mit den Formverhältnissen des Gehirns, daher die wunderliche Terminologie. Erst C. B. Reichert machte einen wesentlichen Fortschritt, indem er die Morphologie des Gehirns mit entwickelungsge8chichtlicher Betrachtungsweise verband. Dem Be- dürfnisse der praktischen Heilkunde wurde aber erst Rechnung ge- tragen, als der physiologische Weg mit der Erforschung des ver- wickelten Faserverlaufs durch die bahnbrechenden Arbeiten Mey- nert's betreten wurde. Nach ihm sei eine Anhäufung grauer Sub- stanz erst dann als Centrum zu definieren, wenn die Verbindung der- selben mit peripherischen Organen oder andern Centren nachgewiesen ist, eine Aufgabe, weiche auf rein anatomischem Wege bis jetzt nicht zu lösen ist. Die von älteren Anatomen geübte, auch heute noch nicht ganz verlassene Metbode der mechanischen Zerfaserung des Gehirns sei nur bis zu einem gewissen Grade leistungsfähig. Die von Still in g erfundene Methode der fortlaufenden Schnittreihen sei daher von grösster Bedeutung gewesen, besonders in Verbindung

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Anatomie des Auges.

mit der Gerlach'schen Karminfärbuiig, welche jetzt bei Bearbeitung von Fragen über den Faserverlauf durch die W ei ger tische Häma- toxylinfärbung mit grösstem Vorteil ersetzt werde. Doch sei man mit derselben nur im Stande, Fasern darzustellen, aber nicht funk- tionell verschiedene Leitungssysteme auseinander zu halten. In dieser letzteren Hinsicht leiste Flechsig's entwicklungsgeschichtliche Me- thode Ueberraschendes ; dieselbe beruhe auf der Thatsache, dass in den verschiedenen Leitungssystemen in frühen Entwicklungsperioden die Markscheiden der Nervenfasern zu verschiedenen Zeiten auftreten. Dieser Methode seien dann pathologische Befunde zu Hilfe gekommen. Türck habe zuerst nachgewiesen, dass primäre Erkrankungen im Gehirn und Rückenmark von sekundärer Degeneration in den zugehörigen Lei- tungsbahnen gefolgt werden. Die Resultate der beiden letztgenannten Methoden stimmten mit einander überein. Von Schiefferdeckersei sodann zuerst mit Glück die experimentell-pathologische Methode eingeführt worden, welche aber deshalb mit grösster Vorsicht geübt werden müsse, weil die an Tieren erzielten Ergebnisse nicht direkt auf den Menschen anwendbar seien. Eine Modifikation der experi- mentell-pathologischen Methoden sei die Methode v. Gudden's, bei welcher in klar bewusster Weise der Angriff gegen das junge und neugeborene Tier gerichtet wird; der Vorteil bestehe in einer voll- ständigeren Degeneration, bis zum vollständigen Verschwinden eines Fasersystems. Sei letzteres der Fall, so sei allerdings die Unter- suchung wesentlich erschwert. Die Gudden'sche Methode lehre aber auch, dass die Massen grauer Substanz, welche Faserzüge ab- geben oder aufnehmen, bei Neugeborenen zu Grunde gehen. In je- dem Falle müsse aber besonders geprüft werden, ob sich für den an- gestrebten Zweck das erwachsene oder neugeborene Tier besser zum Experiment eigne, wie Erlitzky's Versuche darthun. Bei Erörte- rung der Frage nach der Ursache der sekundären Degeneration be- handelt Verfasser ausführlich den Meinungsstreit über trophische Fa- sern und trophische Centren, und kommt mit S. M ay er zu dem Salz, dass die centrale Nervensubstanz, die periphere Faser und deren pe- ripheren Endorgane nicht nur eine Erregungs-, sondern auch eine Eruährungseinheit darstellen. Sodann wird der Verdienste von C h a r- cot, Flechsig, Kahler, Pick und Strümpell um die Aus- bildung der Lehre von den systematischen Rücken markserkrankuugen Erwähnung gethan. Zum Schlüsse wird der Vollständigkeit wegen noch zweier weniger leistungsfähiger Methoden gedacht, nämlich des physiologischen Experiments und der vergleichend anatomischen

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Muskeln und Nerven.

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Untersuchung (Opticusbahnen bei Thieren mit rudimentären Seh- organen).

Meynert (10) legte bei der Demonstration sagittaler Hirn- schnitte besonderes Gewicht auf den Nachweis von Einstrahlungen aus der äusseren Kapsel in den Linsenkern und auf die Verfolgung des Tractus opticus in den Sehhügel; er betonte ferner die nahen Beziehungen des Thalamus opticus zu centripetalen Bahnen, nament- lich sensorieller Natur (Opticus, Acusticus, Olfactorius) , sowie dass er der Auffassung, als sei der äussere Abschnitt des Linsenkernes eine der Rinde gleichwertige Hirnpartie, auf Grund seiner Demon- stration nicht beipflichten könne.

[Onodi (11) beschreibt eine seltene Varietät des N. opticus. Im Winkel zwischen Tractus und Nervus opticus zog gegen die laterale Seite der Nerven ein Nervenstamm hin, welcher mit zwei Wurzeln seinen Ursprung nahm. Die schwächere, } mm dicke Wurzel trat 6* mm von dem Corpus geniculatum aus der Furche zwischen Tractus und Pedunculus hervor, zog anfangs an der medialen Seite, dann an der ventralen Oberfläche des Tractus hin , wo er mit der zweiten, 1 mm dicken Wurzel sich vereinigte, welche letztere aus dem Ge- biete zwischen Tractus opticus und Tuber cinereum entsprang. Der aus diesen 2 Wurzeln gebildete Nervenstrang trat durch das Fora- men opticum in die Augenhöhle und zerfiel an der lateralen Seite des N. opticus in 2 Aeste ; diese vereinigten sich im mittleren Drittel des intraokularen Teiles des N. opticus wieder zu einem Stamme , welchem sich ein Faden des Plexus caroticus internus an- schloss. 4 mm nach vorn von dieser Vereinigung drang er in die laterale Seite des N. opticus ein.

Aus diesem Befunde wird das Bestehen eines ungekreuzten Bün- dels im Nervus opticus nachzuweisen versucht, welches die Netzhaut mit dem centralen Grau verbinde, und seinem Verlaufe nach den pupillenverengernden Fasern Bechterews entspräche.

Michel.]

X. Muskeln und Nerven.

I) Ehrlich, P. , Ueber die Methylenblaureaktion der lebenden Nervensub- atans. Deutsch, med. Wochenachr. Nr. 4.

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24 Anatomie des Augea.

2) Jegorow, Beitrag zur Lehre vom Ganglion ophthalmicom. Vorl. Mitteil, aus dem Laboratorium des Prof. Dogiel. Gazetta lekarsk. Nr. 22. (Pol- nisch.)

3) Koneff, Helene, Beiträge zur Kenntnis der Nervenzellen in den peri- pheren Ganglien. Inaug.-Dias. Bern.

4) M o t a i s , Recherches sur Panatomie humaine et l'anatoinie comparee de l'appareil moteur de Toeil (auite et fin). Arch. d'Opht. VI. p. 157.

Ehrlich (1) hat in verschiedenen Farbstoffen, welche sämt- lich schwefelhaltig sind, ein Färbungsmittel für die lebende Nerven - substanz gefunden ; dieselben sind Thionin , Dimethylthioniu , Me- thylenviolett, Methylenazur, besonders aber Methylenblau (zinkfreies Anilinblau der badischeu Anilinfarbenfabrik). Die Anwendung ge- schieht durch Injektion in die Blutbahn. Bedingung für das Ge- lingen der Färbung ist Sauerstoffsättigung und alkalische Reaktion ; daher färben sich nicht alle Nervenfasern und Ganglienzellen. In der Retina färbte sich ein feinstes, in der Ganglienzellenschicht ge- legenes, flächenartig ausgebreitetes Netz, welches von varikösen Nerventibrilleu gebildet wird; letztere steilen sich als Ausläufer in- tensiv gelärbter Ganglienzellen dar. Unter anderen nervösen Ge- bilden, bei welchen die Färbuug erfolgreich angewandt wurde, sind die motorischen Endplatten der Augenmuskeln zu nennen, ferner die Spiralfaser sympathischer Ganglienzellen, deren gerade Faser aber den Farbstoff nicht aufnimmt; die Spiralfaser entspringt aus einein in der Peripherie der Ganglienzellen gelegenen Fasernetz. Dies wurde sowohl bei den Ganglienzellen des Sympathicusstammes als auch bei den peripherisch gelegenen verschiedener Organe gesehen. Die Ganglienzellen der Spinalganglien bleiben ungefärbt; in ihrer Peripherie dagegen wird durch Methylenblau ein einfacheres, auf einen Teil der Zellenperipherie beschränktes Netz feinster Axen- tibrilleu erkennbar, welches mit Varikositäten und Endknöpfen ver- sehen ist. Es färben sich alle sensibeln Nerven, dagegen nicht alle mo- torischen ; eine Ausnahme machen unter anderen die der Augenmuskeln. Der Vorzug dieser biologischen Methylenblaufärbung besteht darin, dass sie die Endaparate in ihren vollkommen natürlichen Verhält- nissen zeigt, und dass sie vielfach Nervenendigungen darstellt, welche auf anderem Wege nicht anschaulich werden. Die Präparate sind vergänglich.

Helene Koneff (3) bezeichnet die Nervenzellen im Ganglion Gasseri als »chromophilec und »chromophobec , je nachdem sie eine stärkere oder schwächere Verwandtschaft zu verschiedenen Farbstoffen äussern. Allerdings finden sich zahlreiche Uebergänge zwischen bei-

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Augenmuskeln der Wirbeltiere.

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den Zellenarten, so dass die Trennung keine absolut scharfe ist. Die chromophoben Zellen sind , wie K. durch Zählung feststellte , im Ganglion Gasseri vom Kalb zu 35°/o, in demjenigen des Rindes zu 17 °/o vorhanden.

M o t a i s (4) veröffentlicht eingehende Untersuchungen über die Augenmuskulatur sämtlicher Wirbeltiere, die von zahlreichen Ab- bildungen begleitet sind. Der gesamte Muskelapparat bei Amphi- bien , Reptilien , Vögeln und Säugetieren bis zum Menschen wird sorgfältig beschrieben, und werden viele physiologische Bemerkungen eingeflochten. Auch findet die Art und Weise der Präparation ge- naue Berücksichtigung. Die Form des Bulbus bei Amphibien und Reptilien ist im allgemeinen sphärisch, nur beim Chamäleon hat er die Gestalt von zwei aneinandergefügten Kegeln, von denen der vor- dere länger ist. Es findet sich bei den Amphibien neben den vier Recti und den zwei Obliqui, wie sie auch die Fische besitzen, noch ein Retraktor (M. choanoide). Er zeigt eine ausserordentlich starke Entwickelung , indem er voluminöser erscheint, als die geraden und schiefen Muskeln zusammengenommen. Seine Insertion an der Skle- rotika befindet sich nach hinten von der derjenigen M. recti, die ihn mehr oder weniger ganz zudecken. In seiner Gesamtform ist er einem nach vorn offenen Trichter vergleichbar, welcher in 3 Bündel zer- fällt, ein inneres, ein unteres und ein hinteres äusseres; die beiden ersteren inserieren an der Seiten-, das dritte inseriert an der Seiteu- und Unternache des Os sphenoideum. Die geraden Muskeln sind ein hinterer, vorderer, unterer und oberer, die schiefen ein oberer und ein unterer. Die Schlangen nähern sich bezüglich der Augenuius- kulatur dem Menschen und dem Affen ganz besonders. Auffallend ist auch die Kleinheit des Bulbus im Vergleich zur Körpergrösse : eine Boa constrictor von 3,50 m Länge hat einen Bulbus von 13 14 mm Durchmesser. Bei den übrigen Reptilien ist die zu dem dritten Lide gehörige Muskulatur gut entwickelt, auch spielt neben den vier Recti und den zwei Obliqui der Retraktor eine Hauptrolle. Neben den vier geraden und den zwei schiefen Muskeln kommen bei den Vögeln noch zwei Muskeln für das dritte Lid in Betracht, der viereckige und der pyramidenförmige Muskel. Während hier der Retraktor fehlt, tritt er bei den meisten Säugetieren wieder auf, so dass hier mit den zwei Obliqui und mit den vier Recti der Bulbus im ganzen durch sieben Muskeln bewegt wird. Bei den Fledermäusen und Affen ist der Retraktor mehr oder weniger zurtickgebildet , das Maximum seiner Entwickelung erreicht er bei den Wiederkäuern.

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Anatomie des Auges.

Wenn er atrophiert, kommt nur noch ein einziges Faserbündel zwi- schen Rectus superior und Rectus externus vor. Weiterhin wird eine ausführliche Beschreibung der Tenon' sehen Kapsel des Menschen gegeben, wobei zugleich die Wahl der zur Präparation nötigen In- strumente, die Art und Weise der Präparation und praktische An- wendungen auf die Schieloperationen Berücksichtigung finden. Der letzte Teil der Arbeit ist mehr physiologischen Inhalts; in demselben sind die Bewegungen des Bulbus ausführlich besprochen.

XI. Augenhöhle.

1) Lange, Demonstration von Präparaten, die normale Anatomie der Orbita betreffend. Tagebl. der 59. Versamml. deutscher Naturforscher u. Aerzte. S. 392.

2) Lock wo od, C. B. , Anatomy of the muscles, ligaments and fusciae ot the orbit, including the capsule of Tenon, the check ligaments of tbe recti and the suapensory ligament of eye. American Lancet, N. S. X. 10. S. 384. (Ophth. Review.)

3) Toldt, C, üeber Welcker's Cribra orbitalia. Mittheil, d Anthropol. Ges. in Wien. XVI. N. F. Bd. VI.

Toldt (3) stellte an reichhaltigem Materiale Untersuchungen über die W e 1 c k e r sehen Cribra orbitalia an, und kommt zu dem Er- gebnis, dass die fragliche, immer doppelseitig auftretende Bildung am Augenhöhlendache meist an kindlichen Schädeln oder solchen jugend- licher Erwachsener vorkommen. Von letzteren gehörten die weitaus meisten afrikanischen und südamerikanischen Völkern an. Die Cribra orbitalia zeigen eine gewisse Aehnlichkeit mit Osteophyten, ohne aber, wie Verf. ausdrücklich betont, pathologischer Natur zu sein; insbeson- dere werden sie nicht durch Erkrankung der benachbarten Thräneu- drüse bedingt. Die Cribra stellen keinen bleibenden Zustand dar, sondern sind vielmehr als eine lokale Modifikation des Knochenwachs- tumsprocesses zu betrachten. Allgemeine Ursache sei eine typische, besonders reichliche Ausbildung von Spongiosa an der Stelle ihres Sitzes, besondere individuelle Ursache dagegen eine besondere Anord- nung der venösen Gefässe, welche statt in die diploetischen Venen in die des Periostes in grosser Zahl münden und die Ausbildung einer äusseren kompakten Tafel hemmen. Letztere kann mit zuneh-

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Richtung der LymphBtröme im Auge.

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meudem Alter in verschiedener Vollkommenheit nachträglich sich entwickeln, so dass auch Uebergangsformen ihre Erklärung finden.

XII. Blut- und Lymphbahnen.

1) Barr et, J. W., The distribution of blood-vesaels in the retinae of mam- mals. Journ. of Physiol. VII. p. 230.

2) Gifford, B. , Ueber die Lymphströme des Auges. Arch. f. Augenheil- kunde. XVI. 8. 421.

3) The directum of the lymphstreams in the eye. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 153.

4) Mayer, S., Studien zur Histologie und Physiologie des Blutgefässsystems. Sitzungsber. d. Wien. Akad. 1886.

5) Meyer, Fr., Zur Anatomie der Orbitalarterien. Morpholog. Jahrb. XII.

6) 8 c h ö b 1 , J., Ueber die Blutgefässe der Hornhaut im normalen u. patho- logischen Zustande. Centralbi. f. prakt. Augenheilk. November. S. 321.

7) Zimmermann, W., Ueber circumvaaale Safträume der Glaskörpergefasse von Hana esculenta. Arch. f. mikr. Anat. XX VII. S. 410.

Barrett (1) stellte vergleichende Untersuchungen an über die Verteilung der Gefässe in der Retina des Menschen und vieler Säuge- tiere, besonders in Rücksicht auf die Frage, wie weit nach aussen die Kapillaren in der Retina vordringen. Er benutzte, um even- tuelle durch künstliche Injektion eintretende Verschiebungen der Kapillaren zu vermeiden, die Härtungs- und Färbemethode und stu- dierte feine Querschnitte. In der menschlichen Retina dringen die Gefässe bis in die innere Lage der Zwischenkörnerschicht, wie be- reits bekannt; in der »äusseren Faserschicht« konnten keine Kapil- laren bemerkt werden. Fast bei allen anderen untersuchten Säugern erstreckten sich die Gefässe bis in die Zwischenkörnerschicht, bei vielen auch bis in die äussere Faserschicht und unmittelbar bis zur äusseren Körnerschicht; in dieser jedoch ist der Mangel an Gefässen zweifellos. Im allgemeinen stellte sich die Retina der Wiederkäuer und die der Hunde als am gefässreichsten heraus.

G i f f o r d 1 s (2) Versuche , die Richtung der Lymphströme de« Auges festzustellen, wurden mit Hilfe der Injektion von Farbstoffen und Milzbrandbacillen teils vom Glaskörper, teils von der Schädel- huhle aus beim Kaninchen und einigen anderen Tieren angestellt. Es fand sich, dass ein starker Strom vom Glaskörper nach dem Cen- traikanal des Optikus geht, und zwar den Centralgefässen entlang in die Orbita und von hier zur Schädelhöhle; kleine Seitenströme

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Anatomie des Auges.

gehen den Verzweigungen der Centralgefässe folgend nach der Cho- rioidea sowie nach der Peripherie des Optikus in den Subvaginal- raum , und im Sehnerven in der Richtung nach dem Gehirn auf einige Millimeter rückwärts vom Auge. Im Zwischenscheiden räum geht der Lymphstrom vom Gehirn nach dem Auge (was schon Quincke gezeigt hat); derselbe zieht den Centralgefässeu folgend nach der Orbita , nicht in den Sehnerven , und lässt sich noch eine Strecke weit in den Suprachorioidalraum verfolgen. Auch ein Strom durch die ganze Duralscheide hindurch nach dem Supravaginalrauni ist nicht unwahrscheinlich. Die Farbstoffkörnchen fanden sich teils frei, teils in Bindegewebs-, teils in Lymphzellen eingeschlossen.

S. Mayer (4) behandelt in einer vorläufigen Mitteilung die Resultate, welche er bei Untersuchung des histologischen Baues der Gefässe der Membrana hyaloidea beim Froschauge erhielt. Zur Iso- lierung dieser Haut von der Netzhaut bewährte sich eine 2°/oige Lösung von Chloralhydrat, welche zugleich auch eine Ablösung der Innenhaut der Gefässe bewirkte. Zur Färbung wurde Violett B ver- wendet. Es ergab sich, dass sämtliche Gefässe der Membrana hya- loidea inclusive Kapillaren aus zwei ineinander gesteckten röhren- förmigen Häuten, einer inneren Zellhaut (Endothel) und einer äus- seren Grundhaut (Adventitia) bestehen, welche durch das ganze Ge- fässuetz ein Continuum bilden. Die Zellcontouren der Zellhaut, welche an den feinsten Kapillaren durch Silber gar nicht oder nur unvollkommen nachgewiesen werden konnten, Hessen sich durch Iso- lierung darstellen. Die Grundlage der Membrana hyaloidea ist struk- turlos. In der Wandung aller Gefässe lassen sich zwei Arten von Kernen nachweisen ; die eine Art stellt die bereits bekannten Kerne der Endothelzellen der Innenhaut dar. Die andere Art ist querge- stellt und gehört Zellen der Grundhaut an, aus deren Körper feinste, bei Arterien dichter, bei Venen weiter auseinander liegende Fäden ausgehen, welche die Gefässe in querer Richtung umspinnen und das Biid der Querbänderung erzeugen. Diese Kerne liegen häufig in den Teilungswinkeln der Gefässe. Zuweilen lösen sich die feinen Fäden der verästelten Zellen von den Gefässen los und laufen in die Membrana hyaloidea selbst aus. Diese Zellen dürfen nicht mit denen der Glaskörpersubstanz verwechselt werden. Lässt sich nun bei weiteren vom Verfasser beabsichtigten Untersuchungen die Frage, ob diese Zellen Muskelzellen sind, bejahend beantworten, so ergiebt sich daraus die wichtige Thatsache, dass wegen der kontinuierlichen Ausbreitung dieser Zellen auch die feinsteu Kapillaren kontraktile

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Blutgefässe der Augenhöhle.

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Elemente enthalten. Zwischen kapillaren und präkapillaren Gefässen kommen ausserdem noch sogenannte Gefässbrücken vor, welche aus den drei Bestandteilen, Zeilhaut, Grundhaut nebst verästigten Zellen in verschiedenen Kombinationen aufgebaut , aber für Blutkörperchen nicht durchgängig sind. Bezüglich dieser Gefässbrücken bleibt Verf. bei seiner schon früher geäusserten Ansicht, dass er dieselben nicht als den Ausdruck einer Neubildung, sondern vielmehr einer Rück- bildung auffasst , und zwar hauptsächlich deswegen , weil an diesen Gebilden der Membrana hyaloidea keine Mitosen gefunden werden können.

Fr. Meyer (5) unterzog , durch klinisches Interesse (profuse arterielle Blutung nach Enucleatio bulbi) geleitet, die Orbitalgefasse einem eingehenden Studium an 20 Injektionspräparaten. Die viel- fachen Varietäten der einzelnen Orbitalarterien werden mit Anwen- dung des allgemeinen Satzes von der Ausbildung anastomotischer Aestchen und Rückbildung oder Schwund des eigentlichen Ursprungs abgeleitet, besonders für die A. lacrymalis (Anastomose mit der A. meningea media und A. temporalis profunda ant.) und für den Ver- lauf der A. ophthalmica unter dem Nervus opticus weg nach der me- dialen Seite. Letztere Varietät kann auf doppelte Weise entstehen, entweder durch starke Entwicklung der Anastomose eines vor- und eines rückläufigen Aestchens zum unteren Umfang der Duralscheide des Sehnerven oder durch die Anastomose von Muskelästen, von welch' letzteren diejenigen besonders in Betracht kommen, welche im Verein mit der A. centralis retinae und einem Ciliararterienstämmchen aus einem gemeinsamen Stämmchen entspringen. Auch das zuweilen vor- kommende Eintreten der Augenarterie durch die obere Augenhöhlen- spalte findet die gleiche Erklärung. Verfasser stellt sodann auf Grund seiner Beobachtungen die Astfolge der A. ophthalmica fest, welche Aufstellung von den gebräuchlichen Beschreibungen mehrfach ab- weicht, besonders darin, dass die A. centralis retinae als erster Ast gezahlt wird. Die gewöhnlich als regellos dargestellten Ursprünge der Ciliar- und Muskelarterien möchte der Verf. der Hauptsache nach zurückführen auf ein inneres und äusseres Ciliararterien- unT ein äusseres oberes und inneres unteres Muskelarterienstämmchen, wobei immerhin noch einzelne der genannten kleinen Arterien einen besonderen Ursprung nehmen können. Bisher nicht beschrieben ist der vom Verf. einmal beobachtete Verlauf der A. ophthalmica über dem oberen schiefen Augenmuskel hinweg. Häufig kommt es vor, dass die A. centralis retinae von der A. ophthalmica abgeht, bevor

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Anatomie des Auges.

letztere die Dura ganz durchsetzt hat; in diesem Falle kann dann die A. centralis retinae auf ihrem ganzen Verlaufe von einer dünnen Üurallamelle überzogen und an den Sehnerv fixiert sein. Giebt nun die so fixierte A. centralis auch ein Ciliarstämmchen und Muskeläste ab, und kommt durch abnorm starke Entwickelung einer Anasto- mose eines dieser Muskeläste mit einem andern weiter distal vom »Stamm der A. ophthalmica entspringenden Muskelaste der oben be- schriebene Verlauf der A. ophthalmica unter dem Optikus hinweg zu Stande, so kann mit dem Sehnerven bei dessen Durchtrennung in der Tiefe der Augenhöhle auch die abnorm verlaufende, an den Op- tikus fixierte A. ophthalmica nahe ihrem Ursprünge durchschnitten werden. So die Erklärung der starken Blutung, welche Erklärung durch drei anatomische Präparate unterstützt wird; zwei derselben entstammen den Augen der von Meyer operierten und später ana- tomisch untersuchten Patientin.

Nach Schöbl (6) enthält die Cornea des erwachsenen Men- schen nur die bekannten Randschlingen der oberflächlichen Lagen und keine sog. Vasa serosa. Aber auch bei den Föten existiert nicht das vielfach behauptete präcorneale Gefässnetz, und kommen bei Em- bryonen des Menschen und der 'Säugetiere aller Stadien nur Rand- schlingensysteme der Hornhaut vor, wie S. durch viele Serien in- jicierter Hornhäute beweisen kann. Bezüglich der tiefen oder eigent- lichen llornhautgefässe kann S. ihr Vorkommen beim Rinde und Menschen bestätigen, sich jedoch nicht, wie vor Jahren Ger lach, überzeugen , dass sie Nervenkanälchen benutzen. (Hier dürfte her- vorgehoben werden, dass v. Kölliker schon 1854 die in oder mit den Nervenstämmchen verlaufenden Hornhautgefässe bei Mensch und Tieren beschrieben hat. Beim Rinde bemerkt man die Schlingen in allen Fällen leicht in den markhaltigen, mit freiem Auge sichtbaren Faserstämmchen.) S. weist dann das Vorkommen der tiefen Ge- fässschlingen bei einer grösseren Anzahl von Tieren nach , so bei Hunden, Katzen, Papageien, Eulen. Für die Pathologie ergiebt sich aus dem Vorhandensein der oberflächlichen und tiefen Randschlingeu- systeme, dass alle Entzündungsprocesse , welche sich in den äusser- sten Schichten der Cornea abspielen , von dem oberflächlichen Ge- fäss8ystem herzuleiten sind. Entzündungsvorgänge in den tieferen llornhautschichten, z. B. Keratitis profunda, beginnen stets von dem tiefen Randschlingensystem aus , das mit den skleralen Blutgefässen zusammenhängt. Auch morphologisch ist ein Unterschied der beiden Arten von Gefässneubildungen bemerkbar. Die neoplastischen Blut-

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Anthropologisches.

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gefässe, welche aas dem oberen Randschlingensystem herrühren, anastomosieren vielfach unter einander und bilden ein Netz, die in der Tiefe neugebildeten Gefässe entwickeln sich »besenreiserförmig« und zeigen keine Netzbildung. In Begleitung der Arterie findet sich hier stets die Vene. Zahlreiche Präparate haben bei dem Verfasser diese seine Anschauung befestigt.

Zimmermann (7) hat mit Argent. nitricura wie auch durch Karmininjektion um die Glaskörpergefässe von Rana esculenta eigen- tümlich geformte, ziemlich regelmässig verteilte Lücken dargestellt, die er für circumvasale Safträume hält. Sie bilden keine voll- kommen zusammenhängenden Scheiden um die Gefässe, sondern sind durch Zwischenräume von einander getrennt. Z. glaubt, da er in den Figuren immer einen Kern findet, dass Räume vorliegen, welche die Rouget'schen Zellen enthalten. Die Frage, welchen Weg der Farbstoff genommen , um in das Gefäss zu gelangen , wird unent- schieden gelassen ; Rupturen der Gef ässwand seien aber ausgeschlossen.

XIII. Anthropologisches.

1 ) Amnion, Otto , Bericht der anthropologischen < om misaion. Correspon- denzbl. der deutseben anthropolog. Gesellschaft Nr. 10. S. 109.

2) Gr ob s, Die Farbe der Augen und Haare der Impflinge vom Jahre 1884 im Oberamt Ellwangen. Jahreshefte des Vereins für vaterländ. Naturkunde in Württemberg. Jahrg. XLU. S. 70.

3) To p i n a r d, La repartition en France de la couleur des yeux, des cheveux et de la peau (Association francaise; Congres a Nancy). Materiaux pour Thistoire primitive et naturelle de THonime. Vol. XX. Sene EIL T. III.

4) Wiedersheim, üeber die Urgeschichte der höheren Sinnesorgane. Aus der XI. Wanderversammlung südwestdeutscher Neurologen und Irrenarzte am 22. und 23. Mai in Baden-Baden. Central bl. f. Nervenheilk. IX. Nr. 11.

Ammon (1) teilt das Ergebnis von anthropologischen Auf- nahmen mit, welche in fünf Amtsbezirken Badens gelegentlich der Musterung der Militärpflichtigen angestellt wurden. Diesen ersten Aufnahmen sollen sich alljährlich weitere in den anderen Amtsbezir- ken anschliessen , sodass in fünf Jahren das ganze Land bezüglich der Augen und Haarfarbe, Kopf-Länge und Breite, ganze Grössen und Sitzgrosse durchgenommen ist. Das definitive Resultat ist sonach später mitzuteilen.

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Anatomie des Auges

Gros 8 (2) berichtet über die Farbe der Haare und Augen der im Jahre 1884 im Oberamt Ellwangen zu den öffentlichen Impfungen gebrachten kleinen Kinder. Zur Untersuchung kamen 753 Kinder im Alter von 5 20 Monaten und wurde folgendes Resultat der Ver- teilung der Augenfarbe erhalten:

blau, hell blaugrau 377 : 50,1 % gelbgrau, dunkelgrau 144 : 19,1 °/o hellbraun 69: 9,2 °/o

dunkelbraun 163 : 21,6%.

Wie aber die Haare anfangs von Jahr zu Jahr dunkler werden, so geht auch die Iris bekanntlich in dunklere Färbungen Ober. Von den hellen blauen Kinderaugen werden viele grau, einige auch hell- braun. Die gelbgrauen sind später oft hellbraun, auch dunkelbraun. Das Ergebnis stimmt mit anderen Beobachtungen Überein , insofern die heutigen Deutschen als ein Mischvolk zu betrachten sind.

XIV. Vergleichende Anatomie.

1) BelloDci, G., Intorno al ganglio ottico degli artropodi superiori. In- ternat. Monatsschr. f. Anat u. l'hysiol. III. S. 195.

2) Her t kau, Beiträge zur Kenntnis der Sinnesorgane der Spinnen. Arch. f. mikrosk. Auat. XXVII. 4. S. 589.

3) B ö 1 8 c h 1 i , 0., Notiz zur Morphologie des Anges der Muscheln. M. 1 Taf. (S.-A.) Heidelberg. C. Winter.

4) Carriere, Kurze Mitteilungen aus fortgesetzten Untersuchungen über die Sehorgane. Zool. Anzeiger. Nr. 217, 220, 229, 230.

5) Ciaccio, G. V., Deila minuta fabbrica degli occhi de Ditteri; libre tre. Mernorie della R. Accad. delle scienze dell» Istituto di Bologna. Ser. IV. Tom. VI. Fase. 4. S. 605. (Schmetterlinge.)

6) Sur la fine struetnre des yeux des Dipteres. Journal de micrographie. X. 10.

7) G r a a f, H. de, Bydrage tot de Kennis van den Bouw en de Ontwikkeliug der Epiphyse by Amphibißn en Reptilien. Leiden. Proefschritt.

8) Zur Anatomie und Entwicklung der Epiphyse bei Amphibien und Rep- tilien. Zoolog. Anzeiger. Nr. 219.

9) Gren acher, H., Abhandlungen zur vergleichenden Anatomie des Auges. II. Das Auge der Heteropoden. Mit 2 Taf. gr. 4. Halle, Niemeyer.

10) Huth, Rudimentäre Augen bei Eidechsen. Monatl. Mitteilungen aus dem Gesammtgebiete der Naturwissenschaften. IV. 6. S. 180.

11) Korscheit, Eugen, Ueber die Entdeckung eines dritten Auges bei Wirbeltieren. Kosmos , II. 3. S. 176. Mit 4 Holzschnitten.

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Augen von Bibio hortulanus.

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12) Künstler, J. , Lee yeux des Flagellea. Journal de micrographie. X. Nr. 11.

13) Osborn, Henry F. A., Pineal eye in the niesozoic Manimalia. Science. Vol. 208.

14) The pineal eye in Tritylodon. Ibid. Nr. 209.

15) P o u c h e t , Sur l'oeil des peridiniens. Compt. rend. bebd. de la So- ä6t& de biologie. Serie VIII. T. III. Nr. 18.

16) Rabl-Röckhard, H., Zur Deutung der Zirbeldrüse (Epipbysis). Zool. Anz. Nr. 226.

17) Schulze, F. E., Referat über einige neuere Arbeiten, das unpaare Auge der Wirbeltiere betreffend. Sitzungsber. der Gesellsch. naturforsch. Freunde zu Berlin. Nr. 10.

18) Spencer, W. Baldwin, On the presence and structure of the pineal eye in lacertilia. Quarterly Journ. of microsc. scienc. New Series. Nr. CVI. Okt.

19) Preliminary comniunication on the structure and presence in Sptaeno- don and other Lizards of the median eye, described by tob Graaf in Anguis fragilis. Proceedings of the Royal Society. XL. Nr. 245. S. 559.

20) The eye of l'Hatteria. Nature. Nr. 863. p. 33.

21) l/oeil parietal de THatteria, traduit par le Dr. v. Duyse. Annal. et Bullet de la sociöte' de meclecine de Gand. Jnin.

22) de Varigny, H., Le troisieme oeil des reptiles, d'aprea M. Korscheit. Revue scient. Serie III, Annee VI. Nr. 26.

23) Wiedersheim, R., Lehrbach der vergleichenden Anatomie der Wirbel- tiere auf Grundlage der Entwicklungsgeschichte. Jena. Fischer.

24) Ueber das Parietal au ge der Reptilien. Anat. Anzeiger. I. Nr. 6. 8. 148.

Bertkau (2) sieht in der laraellös geschichteten Cornealinse, welche eine differenzierte Stelle der allgemeinen Cuticula darstellt, bei einigen Spinnen (Attiden) metallisch grünes oder rotes Pigment. Das Vorkommen von die Linse senkrecht durchsetzenden Porenka- nälchen deutet eine niedrigere Differenzierung an, die auch wohl eine geringere Leistung bedingt. Pigment- und Glaskörperzellen sind nur eine Modifikation der Hypodermis. In den Hauptaugen nimmt die Nervenfaser gegen den Bulbus hin eine röhrenförmige Beschaffenheit an, sie erweitert sich beim Uebergang in die Retinazelle trichter- förmig und, indem die Wand der Röhre mit der der Retinazelle ver- schmilzt, geht zugleich das Plasma beider in einander über. Das Stabchen liegt nicht zwischen Nervenfaser und Kern und dieser am Ende des Retinaelementes, sondern das Stabchen bildet übersill das Ende des von der Hypodermis abzuleitenden pereipierenden Teiles. Ueber das Tapetum werden viele die früheren Angaben erweiternde Beobachtungen geschildert.

Carriere (4) weist nach, dass auch in anderen, als in den bisher bei Ephemeriden bekannten Fallen, das Männchen ausser den

Jahresbericht l Ophthalmologie. XVII. 188«. 3

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34 Anatomie des Auges.

beiden grossen Augen ein Paar kleinerer Augen besitzt, die nach Form, Lage und Farbe mit den Weibchenaugen übereinstimmen (Bibio hortulanus). Die bisher für Ocellen gehaltenen Gebilde der Acridier bieten eine auffallende Aehniichkeit mit den Knospenorganen der Wirbeltiere dar. Bezüglich der Pulmonaten retina befindet C. sich im Widerspruch mit Hilger. Dieser erklärt nämlich die pigment- losen Stützzellen Sekretzellen für die Stäbchenzellen, die pig- mentierten Zellen dagegen Stäbchenzellen für einfache Pigment- zellen. — Die Doppelaugen bei Gyrinus natator sind streng zu unter- scheiden von denen der Männchen bei Bibio und Cloe. Zwei liegen dorsal, zwei ventral, und beide Paare zeigen einen vollkommen über- einstimmenden Bau. Sie sind aufzufassen als hervorgegangen aus einer Teilung des ursprünglichen einfachen Auges. Hiebei ist das äussere Ganglion beiderseits getrennt, das mittlere ist paarig, aber zusammenhängend, das innere unpaar. Auch die Blattiden zeigen das bei Acridiern nachgewiesene Organ, das hier viel grösser als bei jenen ist und auch nicht als Sehorgan aufgefasst werden darf. Die Innervierung erfolgt vom oberen Schlundganglion aus. Wirkliche rudimentäre Ocellen scheinen jedoch bei den Afterskorpionen vorzu- kommen. Folgt ein Entwicklungsschema der Ocellen bei Hymenop- teren und Dipteren.

Nach Ciaccio (5, 6) besteht das Pigment im Auge der Dip- teren, dessen chemische Beschaffenheit eine von dem Pigment in der Hetina der Vertebraten verschiedenes ist, teils aus deutlich von ein- ander getrennten Pigmentzellen, teils findet es sich in diffuser Form verteilt. Auch die Cornea ist bei einigen Dipteren (Eristalis, Tor- banus, Haematopota) farbig und zwar hat der Farbstoff seinen Sitz in der äussersten Schicht der Hornhaut. Obgleich C. mit Sicherheit nur in der Nervenzellenschicht der Retina Bluträume beobachtet hat, glaubt er doch, dass noch andere im Facettenauge vorkommen. Inner- halb der Bluträume der Retina verlaufen Tracheen.

Graaf (7) und Spencer (18) unterziehen das schon früheren Beobachtern bekannte und zuerst von Leydig beschriebene Stirn- organ der Saurier einer genaueren Untersuchung und beweisen, dass es als ein drittes, unpaares Auge aufzufassen ist, das sich von der Zirbeldrüse herleitet. Von den drei Teilen der Glandula pinealis bei den Reptilien (1. Ausbuchtung am hinteren Ende des 3. Ventrikels, 2. gegen das Schädeldach verlaufender Strang, 3. kleiner, ellipsoidi- scher, blasenförmiger Körper) ist der dritte Bestandteil derjenige, welcher durch seinen ganzen Bau eine auffallende Uebereinstimmung

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Auge der Petrotrachea coronata.

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mit dem Auge gewisser Wirbellosen (Tunicatenlarven) zeigt, dem allerdings nach den genannten Autoren jede Lichtperception abge- sprochen werden muss. Das Zirbelauge ist bei Iguana, Hatteria, Anguis fragilis u. v. a. nachgewiesen. Bei Lacerta ocellata liegt es änsserlich bemerkbar von der Cutis bedeckt auf der Stirn (vergl. den Stirnfleck von Rana esculenta) und wird von einer Bindegewebs- kapsel eingehüllt, deren hinterer Teil in dem sogenannten Foramen parietale gelegen ist. An dem proximalen Ende tritt der Sehnerv von Blutgefässen begleitet ein. Die Linse ist, wie im Auge der Tu- nicaten, eine direkte Bildung der Medullarplatte und sitzt als ellipti- scher Körper im vorderen Umfang der Kapsel. Anlangend die feinere Struktur der Retina, so beweist auch diese klar, dass ein Auge vor- liegt. Es finden sich in ihr deutliche nach der Höhlung hingewandte Stäbchen, die von Pigment umgeben sind und häufig Querstreifung zeigen. Ein Teil der am weitesten nach hinten gelegenen Stäbchen tritt in Verbindung mit den Nervenfasern. Nach aussen folgen auf die Stäbchen zwei Kernreihen, und das ganze wird von dichtem, blutgefässreichem Pigment umgeben.

Wahrscheinlich existierte das Auge in vollkommener Ausbildung und Funktion bei den ausgestorbenen Amphibien und Sauriern frü- herer Erdperioden (Labyrinthodonten, Ichthyosaurus, Iguanodon etc.). Das Schädeldach aller dieser besitzt ein grosses Foramen parietale, das seiner Lage nach mit dem Loch im Scheitelbein der heutigen Saurier übereinstimmt. In dem Nachweise des Zirbelauges liegt einer- seits eine grosse Wichtigkeit für das Verständnis der Epiphyse, an- dererseits wirft diese Auffassung ein gewisses Licht auf die Ver- wandtschaft zwischen Wirbeltieren und den Wirbellosen.

Greu ach er (9) hat das Auge der Pterotrachea coronata ein- gehend untersucht. Die Retina des Auges, das im allgemeinen die Gestalt eines nach hinten keilförmig komprimierten Cy linders zeigt, besitzt eine von der Retina aller anderen Tiere abweichende Gesamt- fonn, insofern sie nicht einem Hohlkugelabschnitt, sondern einer ge- krümmten Rinne vergleichbar ist, eine Form, die viele Abweichungeu des Baues mit sich bringt. Es verläuft in der Längsrichtung der Netzhaut eine Spalte, durch welche die Membran in zwei ungleiche Hälften geteilt wird, von denen auf die eine (ventrale) vier, auf die andere (dorsale) zwei »Stäbchenreihen t kommen. Die ventralen und die dorsalen Stäbchen kehren ihre freien Ränder einander entgegen. Die Retinazellen teilt G. von aussen nach innen gerechnet in drei Schichten: 1) kernführende Region der Retinazellen. 2) Region der

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36 Anatomie des Auges.

Stäbchensockel. 3) Stäbchenregion. An der Grenze von 1 und 2 trifft man eine sehr zarte durch Pigment verdeckte » Grenzmembran c. Es existiert keine »Ganglienzellenschicht«, vielmehr liegt in die Faser- lage der Retina eingebettet am unteren Ende der Retinaspalte in der dorsalen Netzhauthälfte nur eine circumscripte Gruppe kleiner Gang- lienzellen. Nach innen wird die Retina begrenzt durch die auf den Stäbchen liegende »Limitans«; von ihr entspringen feinere sich zwischen die Stäbchenreihen einsenkende Fasern (Limitansfasern), deren Zusammenhang mit besonderen »Limitanszellen« (identisch mit He n s en's Stäbchenzellen) vermutet wird. Die »Limitanszellen« sind in der Verlängerung der Stäbchen zwischen den kernfuhrenden Teilen der Retinazellen gelegen. G/s Untersuchungen, denen 2 Tafeln bei- gegeben sind, wurden ausschliesslich an konserviertem Material an- gestellt.

Künstler (12) hebt hervor, dass er schon im Jahre 1882 bei Flagellaten (Phacus pleuronectes) ein Auge beschrieben habe, das mit dem jetzt von Pouch et beschriebenen völlig übereinstimme.

Pouche t (15) glaubt bei der Flagellate Gymnodinium Poly- phemus, deren er zwei Varietäten unterscheidet, ein Auge gefunden zu haben, das aus einem stark lichtbrechenden nageiförmigen Körper (Linse) und einer diesen einhüllenden Pigmentmasse (Chorioidea) auf- gebaut ist. Letztere ist bei der einen Varietät schwarz, bei der an- deren rot.

W i e d e r s h e i m (24) bemerkt, dass das Parietalauge der Saurier auch heute noch, wo es seine frühere Lage im Niveau der dorsalen Schädelwand verlassen hat und mehr in die Tiefe gerückt ist, wenn auch nur in beschränkter Weise als funktionierendes Sehorgan auf- zufassen sei. Denn die vollkommen gute Ausbildung aller Teile des Auges müsse mit einer physiologischen Leistungsfähigkeit verbunden sein. Auch sei die das Auge deckende Cutislage sowohl glasartig hell und transparent, als auch frei von jeglichem Pigment.

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I

Entwickelungsgeschichte des Auges.

Referent: Prof. Manz.

1) Jew etzki, Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichte des Thränen- kanals beim Menseben. II. Congr. russ. Aerzte. (ref. Klin. Monatsbl. f. Angenbeilk. S. 120.)

2) Hannover, On a spongy formation between the sclerotic aud choroid coat in newborn children. Lancet. Aug. 14.

3) Keibe), Zur Entwickluug des Glaskörpers. Arch. für Anat. und Phys. Anat Abtlg. 5. u. 6. Heft. S. 358.

4) S c h ö b 1 , üeber die Blutgefässe der Hornhaut im normalen und patho- logischen Zustand. Centralbl. f. Augenheilk. Nov. S. 34.

5) v. Reu ss, Ophthalmologische Mitteilungen. II. Abtlg. Wien.

v. Reuss (5) hatte bei einigen kleinen Kindern besonders kleine Hornhautradien gefunden und daraus den Schluss gezogen , dass die HornhautkrÜnimung mit dem Wachstum abnehme , was aber von Laqueur bestritten wurde. Verf. hat nun auch bei einem 18jäh- rigen Mädchen an sonst normal grossen Bulbi eine abnorm geringe Hornhautkrümmung gefunden: 6,53° horiz., 6,32° vert. Die Myopie betrug vertikal 18 D., horizontal HD. Die Sehnerven waren ex- kaviert, in den Hornhäuten leichte Nubeculae der tieferen Schichten. Trotz dieser Veränderungen hält der Beobachter die Hornhautkrüm- tnung für eine angeborene Anomalie.

Der von Joh. Müller herrührenden, von Henle und den meisten späteren Anatomen geteilten Ansicht, dass die fötale Hornhaut ein besonderes Blutgefasssystem enthalte , widerspricht S c h ö b 1 (4) auf das entschiedenste, auf Grund der von ihm in grosser Zahl und grosster »Vollkommenheit« angefertigten Injektionspräparate. Weder bei menschlichen , noch tierischen Föten fand er in irgend einem Entwicklungsstadium Blutgefässe, welche, den Limbus überschreitend, bis in die Cornea hinein sich erstreckt hätten. In allen Fällen bo-

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Entwickelungsgeschichte des Auges.

gen dieselben am Rande um und bildeten hier ein Randschliugen- system. Bei manchen Tieren, z. B. Kaninchen, Schweinen, Wieder- käuern, schiebt sich das jene Schlingen enthaltende Bindehautplättchen weiter über den oberen und unteren Rand herein , aber auch hier hören die Gefässe in der bezeichneten Weise auf. Die früheren po- sitiven Angaben hält Verf. teils für blosse Vermutungen, teils, wie bei Hyrtl, für einen pathologischen Befund (fötale Keratitis super- ficialis vasculosa). R i chiardi's Behauptung, dass die Hornhaut der Lämmer selbst nach der Geburt sehr reich an Blutgefässen sei , ist demselben unbegreiflich, wenn es sich hier nicht etwa auch um pa- thologische Fälle handelt.

Keibel (3) pflichtet auf Grund seiner an Maus- und Htihner- embryonen ausgeführten Untersuchungen der Ansicht K essl er's bei, dass an dem Entstehen des embryonalen Glaskörpers das Mesoderm keinen Anteil habe. Wie dieser Forscher, konnte auch er bei jenen Tieren weder zwischen Ektoderm und Augenblase, noch in der föta- len Augenspalte Mesodermlageu entdecken. Die in Bezug hierauf zwischen den Autoritäten immer noch bestehende Differenz der Mei- nungen resp. Befunde glaubt K. durch die verschiedene Härtungs- methode der Embryonen erklären zu können. Insbesondere schreibt er derAnweudung der Müller'schen Flüssigkeit die Erzeugung der als Bindegewebe gedeuteten Bilder zu. Er selbst hat sich der 10°/o Salpetersäure ganz frischen Objekten gegenüber bedient. Was von Zellen hinter der Linse sich in seinen Praeparaten fand, gehörte einem Blutgefäss an , welches mit den die äussere Augenblase um- spinnenden Gefassen, sowie mit dem des Augen blaseustiels zusammen- hing.

Etwas anders lagen die Dinge bei zwei menschlichen Embryonen, welche K. untersuchte, von 8,5, resp. 13,5 mm Länge. Bei beiden fand sich eine teilweis ziemlich beträchtliche Mesodermlage zwischen Epidermis und der Linse, deren Kerne auch in die Angenblase selbst hinüberzogen, indem sie hier iu eine gekörnte, offenbar geschrumpfte Masse übergingen. Was es hier von Zellen gibt, hält Verf. für Blut- körperchen und Gefässendothelien. Durch die Augenspalte schien ein Gefäss einzutreten und sich dann zu verästeln ; die Augenblase umspinnende Gefässe waren nur im rechten Auge vorhanden, welches in seiner Entwicklung überhaupt weiter vorgeschritten war, als das linke, wie auch aus einigen Maassen hervorgeht, welche Verf. angiebt. Das äussere Blatt der Augenblase enthält noch kein Pigment. Der grössere menschliche Embryo, in Müller 'scher Lösung gehärtet,

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EntwickeluDg des Thränenkanals.

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hatte sehr stark geschrumpfte Augen mit vollkommen geschlossener Linsenblase von 280 |i Durchmesser. Für das Auge der Maus und des Huhns scheinen unter den Zellen des Glaskörpers die eigentüm- lich veränderten Leucocyten (v. Ree kling hausen, Schwalbe, Petiechin) die erste Rolle zu spielen.

Die von Sernoff u. A. als Abkömmling des Mesoderms gedeutete Linsenkapsel fasst K., gegen Rubattel, als epitheliale Cuticularbil- dung auf.

Hannover (2) fand unter vielen Kinderaugen, die er unter- suchte, in vieren eine eigentümliche Gewebsschicht zwischen Sclera und Chorioidea, welche vielleicht als eine Bewahrung einer fötalen Bildung anzusehen ist. Die Schicht hatte eine areoläre Struktur, bestand aus feinen, sich durchflechtenden Membranen mit zahlreichen runden oder ovalen Zellen; letztere waren scharf konturiert, ohne Inhalt (und Kern). Bindegewebe war nicht vorhanden. Das Ge- webe war zwischen Sclera und Chorioidea ausgebreitet in einer Dicke von 0,5 1,5 mm, am dicksten am Aequator. Mit der Lamina fusca hat dasselbe nichts zu tun , dagegen glaubt Verf. es mit einer ge- latinösen Substanz in Verbindung bringen zu sollen, welche an jener Stelle beim Neugeborenen gewöhnlich zu finden sei , und welche im Gegensatz zur Lamina fusca fester mit der Sclera als mit der Cho- rioidea zusammenhänge. Diese gelatinöse Schicht ist aber eine homo- gene Grundsubstanz mit zahlreichen multiformen Kernen, »von wel- chen auch Fasern ausgehen«. Dieselbe wird durch Chromsäure zu einer feinen Membran verdichtet, in welcher dann doch zarte An- deutungen von Bindegewebe auch nicht fehlen.

Jewetzki(l) kommt durch seine Untersuchungen an Embryonen zu dem Schlüsse, dass der Thränenkanal beim Menschen am Ende der 5ten oder am Anfang der 6ten Woche des intrauterinen Lebens auf- tritt und sich nach demselben Typus weiter entwickelt, wie bei den anderen Wirbeltieren , d. h. aus dem Epithel der Thränenfurche, welches «päter in das unterliegende Gewebe hineinwächst : der ein- zige Unterschied besteht nur in der Form, welche der Thränenkanal in der ersten Periode seiner Entwicklung annimmt : er erscheint als schmale, auf dem Boden der Tränenfurche beginnende epitheliale Platte.

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Physiologie des Auges.

Dioptrik.

Referent: Prof. Ludwig Wlatthi essen.

1) C Ulberts oo, H., Some thoughts od astigmatism of curvature. Americ. Journ. of üphth. p. 114.

2) On the use of cylindrical glasses in Compound astigmatism. Ibid. p. 14.

3) Egorow, J., üeber den Knotenpunkt des Auges. Anatom.-physiol. Unter- such. Diss. Kasan.

4) Er necke, F., Ueber einen Linsenapparat von H. Zwick. Centralz. f. Opt. u. Mech. VII. No 5.

5) Exner, K., Zur Linsenformel. Linsen Wirkung nicht homogener Körper. Ann. d. Phys u. Chem. N. F. XXVIII. S. 111.

6) Giltigkeit der Linsenforrael für nicht homogene Linsen. Ebd. XXIX. S. 484.

7) Exner, Sig., Ueber Cylinder, welche optische Bilder entwerfen. Repert. d. Phys. XXII. S. 299 und Pflüger's Arch. f. d. ges. Physiol. XXX VIII. S. 274. XXXIX. S. 244. (Ref. in W i e d e m a n n's Beibl. X. S. 400. 694.)

8) Ueber aniso-dioptrische Cylinder. Ber. d. XVIII. Vers. d. opbthalm. Oeselisch. S. 49.

9) Finsterwalder, Seb., Ueber Brennflächen und die räumliche Vertei- lung der Helligkeit bei Reflexion eines Lichtbündels an einer spiegelnden Fläche. Inaug.-Diss. Tübingen.

10) Oottscban, Bau der Krystalllinse. Korresp.-Blätter f. Schweiz. Aerzte. Okt. (Med. Ges. in Basel. März).

11) G r o e n o w, A., Beiträge zur math. Berechnung der Wirkung prismatischer Brillen. Inaug.-Diss. Breslau.

12) Hay, G. , The combination of two cylindrical glasses. (Trausact. of the americ. ophth. soc. 22. meeting.) Ophth. Review, p. 257.

13) H ä b 1 e rf Th , Geometrische Konstruktion der Linsenformel. Hoffmann's Ztschr. f. math. u. nat Unterr. XVII. S. 424 (Ref. in Wiedemann'a Beibl. X. S. 766).

14) Hei ru h ol tz, H. v., Physiologische Optik. 2. Aufl. Heft 3.

15) Jackson, The equivalence of cylindrical and sphäro-cylindrical lenses. (Transaet. of the americ. ophth. soc. 22. meet. p. 268.) Americ. Journ. of Ophtb. p. 262.

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Optische Bilder bei der Wirkung von Cylindern

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16) Jadanza, N., Ueber die Fandamentalpunkte eines centrierten dio} fri- schen Systems und über das analaktische Fernrohr. Atti d. R. Accad. Tor. XX; übers, von Fiseher-Tölz in Centralz. f. Opt. u. Mech. VII. Nr. 2.

17) Imbert, Calcul de 1'efTet priBmatique des verres deeentre*s. Ann. d'Ocul. T. XCV. p. 146.

18) Kerber, A-, Die Vereinigungsweite eines Strahles mit Berücksichtigung der IV. Potenz der Einfallshöhe. Centralz. f. Opt. u. Mech. VII. Nr. 19.

19) Koller, K., Ueber eine eigentümliche Sorte dioptrischer Bilder. (Ein Beitrag zur Theorie der Cylinderlinsen.) v. G r a e f e's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 169.

20) L a n d I b e r g , C. , Zur Dioptrik des Auges und der Augengläser. Cen- tralz. f. Opt. u. Mech. VII. Nr. 21 und 22.

21) Mattbiessen. L., Ueber eine neue Etagenloupe. Ebd. VII. Nr. 10.

22) Die lichtbrechende Kraft der Krystalllinse des Tierauges und über glä- serne Cylindertorsos , welche optische Bilder entwerfen. Sitzungsber. d. naturf. Ges. zu Rostock. S. XII.

23) Ueber den Strub lendurchgang durch coaxial kontinnierlich geschichtete Cylinder mit Beziehung auf den phyßik.-opt. Bau der Augen verschiedener Insekten. Exner's Repert. d. Phys. XXII. S. 333. (Ref. in »Der Natur- forscher. XIX. Nr. 49. S. 488 und W i e d e m a n n 's Beibl. X. S.* 694.)

24) Ueber den physikalisch-optischen Bau des Auges der Cetaceen und Fische. Pflüger'sArch. f. die ges. Physiol. XXXVIII. S. 521 und XXXIX. S. 204.

25) d'Ocagne, Konstruktion der Linsenformel. Journ. d. phys. II. 4. p. 554. (Ref. in Ztschr. f. Instrumentenk. VI. 11. Heft. S. 395 und W i e d e in a n n's Beibl. X. S. 281).

26) Rodenstock, J., Krit. Bemerkungen zu Landsberg's »Dioptrik des Auges und der Augengläserc Centralz. f. Opt. u. Mech. VII. Nr. 22.

27) Tschechovitsch, Bestimmung der Lage des Bildes eines leuchtenden Punktes in brechenden Medien , die von Flächen begreuzt siud. Journ. d. russ. pbys.-chem. Ges. XVIII. Phys. Teil. S. 150.

28) Uhth off, W., Ueber eine neue Beatimmungsmethode des Winkels y zwi- schen der Blicklinie und der durch den Hornhautmittelpunkt gehenden Normalen. Klin. Monatsbl. f. Augenh. XXIV. S. 304.

S. Einer (7) beobachtete , dass die cylindrischen Cornea- facetten gewisser Insekten nach doppeltem Principe als Collektiv- linsen wirken und zwar erstens in Folge der sphärischen Endflächen und zweitens in Folge einer Variation des Brechungsindex von der Cjlinderaxe nach dem Mantel hin. Daraus erklärt sich ihm der Um- stand , dass diese Facetten selbst dann noch als kollektive Diopter wirken, wenn die sphärischen Endflächen durch Normalschnitte ent- fernt werden. In dem theoretischen Teile wird gezeigt, dass die Trajectorien parallel mit der Axe eintretender Strahlen die Gestalt einer Sinoide haben, der Cylinder also, je nach seiner Länge, bald optisch kollektiv, bald dispersiv wirkt. Experimentell wurde diese

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Physiologie des Auges.

optische Wirkung von Exner hervorgerufen mittels Cylinder aus Gelatin, welche getrocknet dispersiv, gequellt kollektiv wirken. Es wird dann weiter auf Grund der refraktometrischen Messungen von Matthiessen an Leimcy lindern (vergl. Ber. f. 1885. S. 60 und Gl) analytisch gezeigt, dass, falls die Kontinuität der Indices in der Axe gewahrt ist, das Gesetz der Ab- oder Zunahme des Index durch eine Parabel dargestellt werde. Daraus wird endlich das Theorem hergeleitet, dass auch für diese besondere Art von Dioptern die ge- wöhnliche Linsenformel gilt, und die Brennweite der Länge des ge- raden, kreisförmigen Cylinders umgekehrt proportional ist.

In einem Nachtrage (7) teilt S. Exner mit, dass es im glas- technischen Laboratorium von Schott u. Gen. in Jena gelungen sei, Cylinder aus rasch gekühltem Glase herzustellen , welche dispersiv wirken.

K. Exner (5) gibt zu den vorbemerkten Erscheinungen, welche von seinem Bruder beobachtet wurden, eine genauere mathematische Begründung ihrer Gesetze. Er betont dabei, dass die algebraische Funktion n = f (x) des Index unter der gerechtfertigten Voraus- setzung ihrer Stetigkeit und Symmetrie in und neben der Axe eine Parabel sein müsse. [Dass dies namentlich bei nicht homogenen organischen Substanzen von symmetrischem Gefüge der Fall ist, ist bereits früher insbesondere von der geschichteten Kry stalllinse be- kannt (vergl. Ber. f. 1877. S. 68 ; 1883. S. 97 u. a. a. 0.). Dies Ge- setz der Indexveränderung ist keine blosse Hypothese, wie Schön (vergl. Ber. f. 1885. S. Go) meint, sondern ein Naturgesetz, wofür der Beweis überdies durch viele Messungen erbracht ist. Ref.] Ist der Cylinder an den Enden von verschiedenen Medien begrenzt, so

f m

gilt die bekannte allgemeinere Formel h - = 1, wo f und <p die

x0 xt

beiden Brennweiten und an die Beziehung <p = nf gebunden sind.

In einem späteren Aufsatze (6) sind von K. Exner einige Zu- sätze zu seiner Theorie der dioptrischen Cylinder gemacht worden, auch die Gültigkeit der gewöhnlichen Linsenformel für derartige, nicht homogene Diopter aus dem Feriuat 'sehen Prinzipe von der Konstanz der optischen Länge und dem Minimum der Gangzeit der Strahlen zwischen konjugierten Objekt- und Bildpunkten abgeleitet.

In einer grösseren Abhandlung hat Matthiessen (23) die von S. Exner zuerst beobachteten optischen Vorgänge an optisch anisotropen Cylindern mathematisch abgehandelt und zwar sowohl für den Fall, dass die Strahlen den Cylinder iu einem Längenschnitte,

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Ärtd. Strahlendurchganges bei coaxial kontinuierlich geschichteten Cylindern. 43

als auch für den Fall , dass sie denselben in einem Normalschnitte durchlaufen. Zunächst werden für den letzteren die dioptrischen Üifferenzialgleichungeu der Trajektorie und der Brennweiten gegeben. Hierbei wirkt der Cylinder ähnlich wie eine cylindrisch homogene Linse, deren sich die Ophthalmologen zur Korrektion des Astigmatis- mus bedienen. Ausführlicher wird dann der erste Fall analytisch betrachtet, und werden auf Grund des vom Verf. durch Messung an ge- quellten Leimcylindern gefundenen Gesetzes des variabeln Brechungs- iudex die dioptrischen Gleichungen hergeleitet. Es ergibt sich dabei, dass die Trajektorie eines jeden Strahles eine periodische Kurve und zwar eine Cosinuslinie von gleicher Basis ist ; sowie ferner, dass für kurze Cylindertorsos die gewöhnliche Linsenformel gilt. Dabei ist die Brennweite ihrer Länge umgekehrt (Exner) und zugleich dem Qua- drate der Dicke direkt proportional, was auch bei den flachen, gleich- seitigen homogenen Linsen der Fall ist, wenn man ihre Axe als ihre Länge, ihren Durchmesser als ihre Dicke betrachtet. Der Cylinder wird für alle auch die peripherischen Strahlen aplanatisch bei dem symmetrischen Durchgange. Weiter werden die Oerter der Haupt- und Knotenpunkte abgeleitet, die Messungen der Brennweiten ver- schiedener Cylinder mit den Berechnungen verglichen und in Ueber- einstimmung gefunden.

In einem zweiten Teile werden auch die Trajektorien der Strah- len untersucht für den Fall, dass der Index von der Axe nach dem Mantel hin nach demselben Gesetze zunimmt. Es gibt dann zwei Arten von Kurven, deren Gleichungen Exponentialfunktionen sind. Auch für diesen Fall werden die Hauptpunkte bestimmt und gefun- den, dass bei gleicher Länge der Cylinder die Lagen derselben nur abhängig von dem Index der Axe sind. In einer Schlussbetrachtung wird gesagt, dass die dioptrische Wirkung der Corneafacetten bei den Insekten aller Wahrscheinlichkeit nach nicht, wie S. Exner meint, durch eine coaxiale cylindrische Schichtung, wie bei den ge- quellten Leimcylindern, sondern vielmehr durch die auch aus allen Abbildungen von Längsschnitten ersichtliche, schalenartige Schichtung nach Art der Kammern der Orthokeratiten Zustandekommen und zwar in ganz ähnlicher Weise wie bei der Krystalllinse dadurch, dass der Index von Schale zu Schale in der Richtung der Konvexität abnehme. Es entspricht diese Tatsache auch der Annahme des ver- schiedenen Alters der Schichten durch das nach der Häutung fort- schreitende Wachstum an der innern Seite und der Begrenzung durch die optisch dünneren Augenflüssigkeiten. Die Krümmungen der Sehluss-

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Physiologie deg Auges.

flächen sind für das Zustandekommen eines Bildes irrelevant; sie können auch eben sein. Referent (21) hat sich zur experimentellen Bestätigung seiner Ansicht eine Etagenloupe aus sieben Schalen von gleicher Krümmung von Merz herstellen lassen, welche vorne durch eine plankonvexe Linse vom höchsten Index und hinten durch eine plankonkave Linse vom kleinsten Index begrenzt ist. Diese Loupe wirkt stark kollektiv ; sie wird dispersiv, wenn die Schalen nach den in Progression stehenden Indices in entgegengesetzter Reihenfolge geordnet werden. Diese Etagenloupe ist zugleich sehr instruktiv für die Demonstration der dioptrisch gesteigerten Wirkung der Krystall- linse.

In einem besonderen Aufsatze hat Matthiessen (21) die di- optrischen Integrale einer idealen Etagenloupe hergeleitet und die Be- rechnung der Brennweiten mit der an der von Merz hergestellten Etagenloupe in naher Uebereinstimmung gefunden. Die Aufeinander- folge der Indices der Schalen ist

a b c d e f g

n = 1,7164 1,6482 1,6279 1,6012 1,5665 1,5320 1,5080 Dl : n = 1,0414 1,0125 1,0167 1,0221 1,0237 1,0147. Die Dicke der Schalen betragt 3 mm, ihr Krümmungsradius 15 mm. Das ganze System bildet einen massiven Cylinder von 23 mm Länge und 20 mm Dicke. Die Berechnung nach der G ausstehen Methode ergibt für die Hauptbrennweite 73,9 mm und das Interstitium der Hauptpunkte 8,53 mm. Setzt man an die Stelle dieser diskontinuier- lichen eine ideale Loupe von kontinuierlich variabelem Index und übereinstimmenden Indices der parallelen Endflächen, so findet mau mit Hilfe der Integrale die Hauptbrennweite 74,2 mm und das Hauptpunktinterstitium 8,58 mm. Aus dieser Uebereinstimmung der Resultate ergibt sich zugleich die vorteilhafte Anwendung der di- optrischen Integrale auf geschichtete Linsensysteme, selbst in solchen Fallen, wo die Kontinuität entweder mehrfach unterbrochen oder doch nicht mathematisch genau ist. In derselben Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass die cornealen, chitinösen Linsen vieler In- sekten z. B. Hydrophilus, Gryllotalpa, Necrophorus, Julus und Li- mulus nach Grenaeher's Untersuchungen schalenartige, gegen den Glaskörper konvex geschichtete cylindrische oder auch konische For- men mit fast stumpfen Endflächen zeigen, deren optisches Vermögen seine Erkläruug vielleicht in ihrem, dem der Etagenloupe analogen Baue finden.

In einem Vortrage in der naturforschenden Gesellschaft in Ro-

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Vereinignngsweite gebrochener Strahlen f. d. Brechung an sph&r. Flächen et«. 45

stock hat Matthiessen (22) mehrere in der Richtung der Axe durch- sichtige cylindrische Körper mit planparallelen Endflächen demon- striert, welche die Eigenschaften sphärischer Diopter besitzen und zwar die zwischen planparallele Glasplatten eingeklemmte Krystall- linse eines Rindes, die Etagenloupe und rasch gekühlte Glascylinder von Schott u. Gen.

d'Ocagne (25) gibt mehrere einfache Methoden für ein di- optrisches System an, dessen Brennweite bekannt ist, die zu einer ge- gebenen Objektweite gehörige Bildweite zu konstruieren. Sie stim- men im wesentlichen mit der bekannten von Reusch auch für schiefe Incidenzen angegebenen Methode der Fixpunkte ttberein.

Häbler (13) modificiert in etwas die vorbezeichneten Kon- struktionen. Samtliche Konstruktionen dieser Art lassen sich auf die Aufgabe zurückführen, zu zweien Linien das harmonische Mittel zu finden. Da sie über das Grössen Verhältnis von Objekt und Bild nichts aufklären, so sind sie für die graphische Optik ohne jegliche Bedeutung.

Jadanza (16) leitet abermals in einer neuen eleganten Weise die Abscissengleichungen konjugierter Punkte eines centrierten di- optrischen Systems ab. Aus der gewonnenen allgemeinen Gleichung werden ihre speziellen Formen für die verschiedenen Kardinalpunkte entwickelt, insbesondere die Haupt- und Knotenpunkte, sowie für die von Casorati so benannten Punkte der inversen Isometrie (nega- tive Hauptpunkte) und der inversen Isogonie (negative Knotenpunkte) (vergl. Ber. f. 1885. S. 57). Systeme, deren Kardinalpunkte im Un- endlichen liegen, werden teleskopisch genannt. In einem zweiten Teile leitet J. die dioptrischen Bedingungsgleichungen für eine zweck- entsprechende Centrierung des anallaktischen Fernrohres von Porro ab (vergl. Ferraris, Ber. f. 1881. S. 87).

Kerb er (18) suchte für die Brechung an sphärischen Flächen bei schiefer Incidenz die Vereinigungsweite der gebrochenen Strahlen (mit der optischen Axe) in Berücksichtigung höherer Potenzen des Divergenzwinkels zu bestimmen. K. scheint indes nur die Strahlen- fach er II. Art zu berücksichtigen, welche im Nebennormalschnitte der Fläche, also senkrecht zur Ebene der Zeichnung liegen, während bekanntlich die Strahlen, welche nahe übereinander in den sphäri- schen Bogen einfallen (Strahlenfächer I. Art) ihren Vereinigungs- punkt auf dem gebrochenen Hauptstrahle ausserhalb der Axe in der I. Brennlinie besitzen. Bei dem gegenwärtigen Standpunkte der Dioptrik befolgt man fast ausschliesslich nur die Methode von Reusch

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Physiologie des Auges.

und Hermann, die Vereinigungsweiten auf den Strahlen und nicht auf der Axe zu bestimmen, da hiefür die gewöhnlichen Formeln gelten, und es sich bei schiefer Incidenz in krummen Oberflächen im Wesentlichen nur um die Bestimmung der Lagen der beiden Brenn- linien eines astigmatischen Strahlenbündels handelt.

Em ecke (4) konstruiert in seiner mechanischen Werkstatt einen Linsenapparat mit kleiner kugelförmiger Camera obscura nach der Angabe von Zwick zur Demonstration aller bei Samrael- und Zerstreuungslinsen vorkommenden Erscheinungen der Camera obscura, der dioptrischen Wirkung des emmetropischen, myopischen und pres- byopischen Auges und der Brillen.

Landsberg (20) veröffentlichte einige lesenswerte populäre Aufsätze über die Dioptrik des Auges in Berücksichtigung einer rationalen Anwendung der Augengläser und zwar I. Historisches über die Erkenntnis der Funktion des Auges; II. das Auge anato- misch und dioprrisch. Hier wird in eingehender und sachgemässer Weise der Nutzen und die Anwendung der Kardinalpunkte für die Konstruktion der durchgehenden Strahlen und ihrer Konvergenz- punkte (Bilder) veranschaulicht. Jedoch wird stillschweigend voraus- gesetzt, dass die Objekte sehr weit vom Auge entfernt sind, also nur parallelstrahliges Licht in dasselbe eintritt, was im Allgemeinen für die grundlegende Orientierung, also für das Bedürfnis des Arztes und der gebildeten Optiker vollständig genügt.

Der Optiker Rodenstock (26) polemisiert gegen die Aus- lassungen von Landsberg hauptsächlich vom merkantilischen Stand- punkte aus und urteilt über die Einmischungen der Augenärzte in die Technik und den Handel praktischer Optiker absprechend.

Ulithoff (28) hat in einer Reproduktion seiner früheren Mit- teilung (vergl. Ber. f. 1S84. S. 90) die von ihm unter der Leitung von v. Helmholtz angewandte Bestimmungsmethode des Winkels y in anschaulicherer Weise auch figürlich erläutert. Hinzugefügt ist eine von Arthur König vorgenommene Messung. Die Methode von U. verdient wegen ihrer leichten Anwendbarkeit ohne Ophthalmometer Beachtung.

v. Helmholtz (14) ist an die Bearbeitung einer 2. Auflage seiner physiologischen Optik getreten, von welcher die 3. Lieferung erschienen ist und zwar bis zum II. Abschnitt »Die Lehre von den Gesichtsempfindungen«. Er wird sich darauf beschränken, in den früheren Text nur die wichtigsten neueren Fortschritte in der Er- forschung des Gesichtssinnes aufzunehmen. Die neuere Litteratur,

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Akkommodation und Irisbewegung.

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deren Zusammenstellung Dr. Arthur König übernommen hat, wird am Schlüsse des Werkes folgen.

Koller (19) beschreibt und erklart eine Reihe von Beobach- tungen von leuchtenden Punkten und Linien durch verschiedene Kombinationen von planen , cylind riechen und sphärischen Dioptern. Bezüglich der speziellen, vielfach interessanten Erscheinungen der hierbei vielfach auftretenden astigmatischen Strahlenbrechung müssen wir auf das Original verweisen.

In zwei Arbeiten über den physikalisch-optischen Bau der Ceta- ceen und Fische hat Matthiessen (24) bei Anwendung der für die geschichtete Krystalllinse geltenden dioptrischen Integrale die Kardi- nalpunkte berechnet für das Ange vom Delphin , Dorsch , Karpfen und Wels. Die Brechungsindices der Linsenschichten wurden wie bei seinen früheren Untersuchungen mit Hilfe des Abbe 'sehen Refrakto- meters ermittelt und gefunden:

Delphin Dorsch Karpfen Wels

Kerncentrum Nm 1,5030 1,5215 1,5089 1,5396

Totalindex N 1,6323 1,6763 1,6476 1,7183

Die Berechnungen ergeben eine genügende Uebereinstimmung des hinteren Hauptbrennpunktes mit dem Orte der Retina.

I. Allgemeines.

DeVarigny, H., Le developpement des sens , chez l'enfaut , d'apres M.

Preyer. Rev. scient. XXXVIII. p. 401. Mach, B., Beitrage zur Analyse der Empfinduugen. Jena. Nuel, J. P.t Du dä?eloppement phylog<Sne"tique de l'organe viauel des vert«Sbre's.

Annal. d'Oculist. T. XOVI. p. 191.

Akkommodation und Irisbewegung.

1) Bechterew, W., Relrecissement re*flexe de la pupille par la lumiere. Archiv, slav. de biologie. I. p. 356.

2) Ueber die Funktion der Sebhflgel bei Tieren und den Menschen (Ob otprnwlenji Briteinich bugrow u schiwotnich i tscheloweka). Westnik klinitsch. i sudebnoj Psychiatrii i Neuropathologii. III. 3.

3) B e 1 1 j a r m i n o w, L., Versuch einer Anwendung der graphischen Methode zur Untersuchung der Pupillenbewegung und des intraoeularen Druckes (mit Hilfe der Photographie). (Opit primenenja graphitecheskawo Methoda k

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Physiologie des Auges.

izsledowaniü dwiacbenja Rratschka i wnutriglcsnawo dawlenja.) Disser- tation. 120 Seiten mit 12 Zeichnungen. (Referiert. Ber. 1885. S. 65.)

4) Buchholz, Albert , Das Verhalten des Sphincter iridis verschiedener Tierarten gegenüber einer Reihe physikalischer und chemischer Einflüsse. Halle. Inaug.-Diss.

5) Darkschewitsch, L. , Versuche über die Durchschneidung der hin- teren Gehirncommissur beim Kaninchen. Pflüge r's Arch. f. d. ges. Phys. XXXVIII. p. 120.

6) Ueber die Pupillarfasern des Tractus opticus. Wratach. S. 768. (0 sratsch- kowich woloknach sritelnawo kanatika.)

7) Furney, E. E., A theory of the mechanism of accommodation. Americ Journ. of Ophth. III. p. 9.

8) Gruenhagen, A., Ueber den Einfluss des Sympathicus auf die Vogel- pupille. Pflüger's Arch. f. d. ges. Physiol. XXXX. S. 65.

9) Jegorow, J., Ueber den Einfluss der langen Ciliarnerven auf die Erwei- terung der Pupille. Arch. für Anat. und Physiol. (Physiol. Abt.) S. 149. (Referiert Ber. 1885. S. 68.)

10) Kowalewsky, N. , Influence du Systeme nerveux sur la dilatation de la pupille. Archiv, slav. de biologie. I. p. 92, 575.

10b) M ad d o x , Ernest E., Investigationa in the relation between convergence and accommodation of the eye*. Ophth. Review, p. 341 and Journ. of Anatomy and Physiol. Oktob. p. 21 and p. 475.

11) Moeli, C, üeber die Pupillenstarre bei der progressiven Paralyse. Arch. f. Psychiatrie und Nervenkr. XVIII. Heft 1.

12) Netter, A., Sur les mouvements de l'iriß, dits volontaires. Rev. me"d. de Pest. Nancy. XVIII. p. 55.

13) P z y b y 1 s k i , J., Zur Frage über die pupillenerweiternden Nerven bei der Katze. Dissert. Warschau.

14) Nervs dilatateurs de la pupille chez le chat Archiv, slaves de biologie. p. 400.

15) Rampoldi, Note ottalmologiche : I. Variazioui pupillari dipendenti da alterazioni del simpatico cervicale. Annali di Ottalm. XV. p. 107.

16) Raa dal 1, B. A., The mechanism of accommodation and a model for its demonstration. Americ. Jouro. of Ophth. HL v. 91.

17) Salgö, J., üeber eine Form motorischer Störung der Iris. Tagebl. d. 59. Vers deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 387.

18) Schipiloff, K., Ueber den Einfluss der Nerven auf die Erweiterung d. Pupille. Pflüger's Arch. f. Physiol. XXXVIII. S. 219. (Akadem. Preis- schrift. Bericht von M. Schiff.)

19) Schneller, Accommodation durch Axenverlängerung des Auges. Tagebl. der 59. Vers, deutscher Naturforscher u. Aerzte in Berlin. S. 390.

20) Secondi, G. , Osservazioni sul rapporto tra raccommodazione e la con- vergenza. Gior. d. r. Accad. di med di Torino. XXXIV. p. 714.

21) Thomsen, Zur diagnostischen Bedeutung der Pupillenphänome, speciell der reflektorischen Pupillenstarre bei Geisteskranken. Charit«S-Annal. XI. S. 339.

22) übt hoff, W., Zur diagnostischen Bedeutung der reflektorischen Pupillen -

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Einflura des Centralnervenayetetns auf die Pupillen weite. 49

starre. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 3 u. Nr 4. S. 36 u. S. 54. (Vortrag, gehalten in der Berlin, med. Gesellschaft, Diskussion Nr. 1 und 2.)

Buch holz (4) hat unter Grünhage n's Leitung mit dessen Thermotonometer Aber die Bewegungen der ausgeschnittenen Iris (nach dem Tode der Tiere) Versuche angestellt, in denen er Kälte und Wärme, Wasser, A tropin , Induktionsströme, Kammerwasser, Kohlensäure, schwefelsaures Kali und Natron einwirken liess und gefunden, dass die Irismuskulatur des Rindes, wenn sie vor deletären Einflössen geschützt wird, ihre Reaktionsfähigkeit 7 1 4 Tage lang behält, dass der Sphinkter des Rindes und Schweines auf Abkühlung sich kontrahiert, der des Schafes aber erschlafft, dass destilliertes Wasser ein starkes Reizmittel, Kammerwasser gleichfalls ein Reiz- mittel ist, ebenso schwefelsaures Kali und Natron, von denen letz- teres eine schnell vorübergehende , ersteres eine lange , tetanische Kontraktion bewirkt. Duboisin- und Atropin-Lösungen aber läh- men die Sphinkteren, ebenso Kohlensäure, welche den Sphinkter bald tötet. Induktionsströme bringen nur schwache Kontraktionen hervor.

Kovalewsky (10) gibt nach einer historischen Zusammen- fassung der Versuche über die Irisin nervation eine Darstellung seiner eigenen Versuche an Katzen, welche er vor dem operativen Eingriffe chloroformiert und dann curarisiert hat. Er hat ausser der Pupillen- weite auch das dritte Augenlid und die Augenlidspalte beobachtet und findet 1. dass das autonomische Centrum für die Pupillenerwei- terer, der Reflexerregung dienend, in der Schädelgegend (d. h. im Gehirn) liegt 2. dass von diesem Centrura Erregungsfasern aus- strahlen auf zwei Wegen, einem vom Gehirn, dem andern von der Medulla 3. die medullären Fasern in den Seitensträngen zu liegen scheinen, und jeder Strang beiderseitig wirkende Fasern enthält 4. die medullären Pupillenerweiterer zum teil durch den Sympathi- cus, zum Teil auf anderem Wege gehen, vielleicht die Nn. vertebrales

5. in den Seitensträngen die Reflexcoptren von den beiden Ischia- dici , dem Vagus , hypoglossus , lingualis und infraorbitalis zu den Pupillenerweiterern für beide Augen liegen 6. das Gehirucentrum der Pupillenerweiterer reflektorisch und ausserdem direkt durch Ver- minderung arteriellen Blutzuflusses und durch Dyspnoe erregbar ist

7. für das dritte Augenlid und die Augenlidspalte, welche von dem Grade der Curarisation abhängig sind, die Innervation eine an- dere ist. Aus den 17 Versuchen , auf die wir hier im Einzelnen nicht eingehen können , folgert Kovalewsky, dass weder die Schif f-Salkowsky'sche Hypothese, wonach pupilleuerweiternde

Jihre«b«ricbt f. Ophthalmologie. XVII. 1886. 4

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Physiologie «Iob Auge«.

Fasern vom Gehimcentrum durch die Medulla und den Sympathicus verlaufen sollen , noch die Annahme eines automatischen Centrums (Budge) für die Pupillenerweiterer in der Medulla oblongata halt- bar ist. (Vergl. Ber. 1885. S. 100 u. 101.)

Grünhagen (8) bekämpft die Angabe Zeglinski's (vergl. Ber. 1 885. S. 67), dass Reizung des Sympathicus bei Tauben keine Iriserweite- rung hervorruft, und beharrt bei seiner früheren Angabe (von 1866), welche Zeglinski nicht gekannt und daher die erforderlichen Ma- nipulationen und Vorsichtsmassregeln , welche er angegeben, nicht beachtet habe.

Schipiloff (18) hat an Fröschen den Anteil der cerebrospi- nalen und der sympathischen Nervenfasern an der Erweiterung der Pupille untersucht und kommt zu dem Resultate, dass hauptsächlich nur die ersteren als wirksam anzusehen sind. Sie hat die einzelnen Nerven hei tief ätherisierten , teilweise an curarisierten Fröschen durchschnitten und gereizt und findet folgende Nerven wirksam für die Erweiterung der Pupille : die vordere Wurzel des Hypoglossus (1. Spinalnerv) die vordere Wurzel des 2. Spinalnerven (dicker Armnerv) teilweise die 3. Wurzel sehr ausgesprochen 4. 6. Wurzel zusammen nur schwach , die 6. am schwächsten 7. 9. Wurzel hat keine dauernde Wirkung nach der Durchschneidung Vagus unsicher, nur unmittelbar nach Durchschneidung des Trige- minus; dagegen ist der oberste sympathische Knoten (ggl. vago- sympathicum) an sich wirkungslos und wirkt nur durch seine Ver- bindung mit dem Rückenmark. Die entgegengesetzte Angabe T ti - w i m 's erklärt sie aus der Reizung des Rückenmarks bei Zerstö- rung desselben, da bei Vermeidung der Reizung desselben keine Erweiterung beim Ausschneiden des Ganglions eintritt. Die Pu- pille erweitert sich auf Hautreize aller Art, besonders deutlich nach Einführung sehr schwacher Strychnindosen. Die sympathisch ge- lähmte Pupille erweitert sich im Dunkeln, aber sehr viel langsamer als auf der gesunden Seite; bei Belichtung verengert sich die ge- lähmte schnell, die gesunde langsam. Auf das ausgeschnittene Auge wirkt Lichtreiz pupillenverengernd, doch betrachtet Schipiloff diese Wirkung im Gegensatze zu Holmgren und Edgren (vergl. Ber. 1876. S. 154 u. f.) nicht als Reflexwirkung von intraocularen Ganglienzellen der Ciliarnerven, da nach Zerstörung der Retina die Lichtwirkung dieselbe bleibt.

Dark sehe witsch (5) hat an 20 Kaninchen 13 mal mit Er- folg die Durchschneidung der hinteren Commissur gemacht, und gibt

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Vorkommen der reflektorischen Pupillenstarre.

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genaue Details über die Ausführung der Operation , sowie über die einzelnen Fälle. Die Untersuchung der Pupillenweite bedarf beson- derer Berücksichtigung der quantitativen Zunahme, da die Bewegung der Iris auch bei vollständiger Paralyse des Oculomotorius bestehen kann, die Vergrösserung des Pupillendurchmessers also mehr als 4 Vi Mm. betragen muss, wenn der Oculomotorius durch Lichtreiz unerregt bleibt. Die durch Lichtreiz bedingte reflektorische Iris- bewegung wird herabgesetzt bei Läsion der hinteren Commissur, und zwar um so mehr, je mehr Fasern der Commissur verletzt sind, so dass vollständige Zerstörung der hinteren Commissur denselben Effekt hat, wie die gänzliche Durchschneidung der Oculomotorii. Ungleich- seitige Läsion der Fasern der. hinteren Commissur hat eine ungleich- massige Herabsetzung der Erregbarkeit der beiden Oculomotorii zur Folge. In zwei Fallen ergab eine Verletzung des hinteren Ab- schnittes des Thalamus opticus und des Pedunculus conarii, bei Aus- schluss einer Verletzung der hinteren Commissur Vergrösserung des Pupillendurchmessers in einem Auge bei Reizung dieses Auges durch Licht, während bei gleichzeitiger Reizung beider Augen beide Pu- pillen gleich weit sind, aber nicht weiter als vor der Operation. Aus den Versuchen ergibt sich ferner, dass weder durch eine Zer- störung des Bodens, noch der hinteren seitlichen Wand des 3. Ven- trikels, noch der Commissura mollis Störungen in der reflektorischen Pupillenbewegung bedingt werden.

Moeli (11) fand bei Paralytikern die Lichtreaktion in etwa der Hälfte der Fälle aufgehoben , in über 60 °/o stark beeinträchtigt. In den meisten dieser Fälle konnte durch starke faradische Haut- reizung eine Dilatation der Pupille nicht hervorgebracht werden, doch zeigte sich diese mehrmals bei paralytischen Frauen in zweifel- hafter Weise. Die Sektionsbefunde weisen viele Verschiedenheiten auf und gestatten nicht eine summarische Zusammenfassung.

Uhtboff (22) untersucht auf reflektorische Pupillenstarre in der Weise, dass er den Kranken im Dunkelzimmer auf eine Lampe sehen lässt, dann beide Augen mit den Händen verdeckt und darauf mittelst einer Konvexlinse ein scharfes Flammenbild plötzlich auf die eine Hornhaut wirft. Unter 4000 Geisteskranken fand er 492 mit Pupillenstarre , von denen 421 Paralytiker waren, also 85% hei 12000 sonst gesunden Augenkranken und bei 550 Nerven- irranken 136 mit Pupillenstarre, und zwar ohne ätiologisches Mo- ment nur 3 mal (= 2,2 °/o der 136). Ausser bei Paralyse kommt die

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Physiologie dea Auges.

Pupillenstarre auch bei verschiedenen Kranken vor, und kann mit- unter durch Cocain aufgehoben oder beeinflusst werden.

Thomsen (21) kommt sogar zu dem Resultate, dass der aller- grösste Teil der mit reflektorischer Pupillenstarre behafteten Geistes- kranken paralytisch ist, und die Pupillenstarre sich schon in einem Stadium der Krankheit findet, wo die übrigen Symptome wenig ent- wickelt sind; doch findet sich die Pupillenstarre auch ausserhalb der Paralyse.

Salgö (17) hat bei progressiver Paralyse eine unregelmässige Form der Pupille gesehen , welche bei Erweiterung oder Ver- engerung in andere Abweichungen von der Kreisform übergeht, was auf eine uncoordinierte Innervation, wie sie auch in andern Gebieten der Paralyse vorkommt, hinweist.

Schneller (10) hat beobachtet, dass bei Konvergenz der Au- gen und dann möglichst starkem Abwärtssehen der Nahepunkt dem Auge näher rückt, als beim Sehen mit einem Auge und hat weiter ermittelt: 1. dass der Zuwachs zur Akkommodationsbreite beim Sehen mit beiden Augen nicht auf dem binocularen Sehen selbst beruht 2. dass er annähernd gleich durch Konvergenz in der horizontalen, wie durch das Abwärtssehen ist, also nicht durch Verengerung der Pupille bewirkt ist 3. dass er bei Kindern (8jährigen) 3,0, bei 18jährigen Individuen 1,25 Dioptrieen, also 1U resp. Vs der ganzen Akkommodationsbreite dieser Lebensalter beträgt also zur Grosse der Akkommodationsbreite in keinem konstanten Verbältnisse steht 4. dass der Zuwachs kleiner bei hypermetropischen und emme- tropischen, grösser bei axenmyopischen Augen ist 5. bei Auf- hebung der Akkommodation durch Atropin tritt die Annäherung der Strecke fiir das deutliche Sehen (namentlich bei Myopen) deutlich hervor, wenn man die Augen stark kouvergieren und abwärts sehen lässt 6. dasselbe gilt für (jugendliche) aphakische Augen. Schneller sieht durch seine Beobachtungen das Verständnis für die Erfahrung angebahnt, dass in Folge der Konvergenz und des Abwärtssehens die Verlängerung der Augenaxe nicht vorübergehend ist, sondern dass eine steigende Axenverlängerung, welche ihrerseits wieder Myopie bedingt , daraus resultiert ; er findet ferner eine Erklärung dafür, dass Förster den Aphakischen Akkommodation zuschreibt, deren Existenz Donders bestreitet, weil Donders jedes Auge allein prüfte, Förster dagegen beide zusammen sehen Hess.

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Centraiorgane.

III. Centralorgane.

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1) Blaue, E., Sur le centre cortical de la deviation conjugue*e. Lyon möd. Nr. 22.

2) Christi an i, A., Zur Physiologie des Gehirns. Arch. f. Anat. und Phy- 8iol. (Physiol. Abt.) 5 und 6. S. 559. (Verhandl. der Berlin, physiol. Ge- sellsch.)

3) Darkschewitsch, L. , Ueber die sog primären Opticuscentren und ihre Beziehung zur Grosahirnrinde. Arch. f. Anat. und Physiol. (Anat. Abt.) 3 und 4. 8. 249 (rein anatomisch)

4) Einer, 8., üeber neuere For9chungareaultate , die Lokalisation in der Hirnrinde betreffend. Wiener med. Wochenschr. Nr. 49, 50 u. 51.

5) E x n e r , S. und Panetb, J. , Ueber Sehstörungen nach Operationen im Bereich des Vorderhirns. Pflüger's Arch. f. d. ges. Physiologie. XX XX. S. 62

6) F a n o, G., Contributo sperimentale alla psico-fisiologia dei lobi ottici nella testudine palnstri. Genova. Rivista sperimentale di Frenetria e di Medic. legale. Anno XI. Fase. 4.

7) Goltz, Beitrag zur Physiologie des Grosshirns. Tagebl. der 59. Vers. d. deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 141 und S. 415.

8) Hitzig, üeber Funktionen des Grosshirns. Ibid. S. 140. (Bezieht sich nur auf die Lokalisation der motorischen Funktionen.)

9) Janewa y, A case of abscess of the occipital lobe with hemianopsia. New- York Journ. of nerv, and ment. disease. Nr. 4 und 5.

lö) Loeb, J., Beiträge zur Physiologie des Grosshirns. Pflüger's Arch. f. d. ges. Physiol. XXXIX. S. 265.

11) Luciani u. Seppilli, Die Funktions-Lokalisation auf der Grosshirn- rinde. Mit 52 Fig. und 1 Tafel. Deutach v. M. 0. Fränkel. 8. Leipzig, Denicke.

12) Münk, H. , Bemerkung zu Herrn Christiani's Mittheilung über das Gehirn. Arch. f. Anat. und Physiol. (Physiol. Abth.) S. 561. (Verhandl. d. Herl, physiol. Ges.)

13) Ueber die centralen Organe für das Sehen und Hören bei den Wirbel- tieren. Sitzungsber. der kgl. preuss. Akad. d. Wissensch. Heft VII. und VIII. 8. 111 -136 und 8. 179—188.

14) Demonstration von Gehirnen mit exstirpierten Sehsphären (mit Diskus- aion). Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. u. Aerzte. S. 415.

15) Reinhard, C, Zur Frage der Hirnlokalisation mit besonderer Berücksich-

tigung der cerebralen Sehstörungen. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVII. 3. S. 717 und XXVIII. 1. S. 240.

16) Schiele, A., Ueber Miterregungen im Bereiche homonymer Gesichtsfeld- Bezirke Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 145.

17) Segu in, B.C., A contribution to the pathology of hemianopsia of central origin. (cortex-hemianopsia). Journ. ol nerv, and mental, disease. January und Arch. de Neurologie, p. 176.

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Physiologie des Auges.

18) S e g u i n , E. C. , A clinical report of eight cases of hemianopsia. Med. News. XLIX. p. 18.

19) A clinical study of lateral hemianopsia. Journ. ner?. & ment. dis. New. York. XI. p. 445.

20) S o u r y, J., Les fonctions du cerveau. Examen critique des doctrines de F. Goltz. Leeons professäes a l'eeole des hantes ötudes (1886). (Lxtrait de TEncdphale.)

21) Wilbrand, H. , Die Seelenblindheit als Herderscheinung nnd ihre Be- ziehungen zur homonymen Hemianopsie, zur Alexie und Agraphie. Wies- baden. J. F. Bergmann. 102 S.

22) Zuntz, N., Zur Richtigstellung gegen Hrn. Prof. Hitzig. Pflüger's Arch. f. d. ges. Phys. XXXIX.

Die Arbeit von Luciani(ll) und Seppilli(ll) ist teils eine kritische, teils eine experimentelle, indem die Versuchsresultate und Schlüsse anderer Forscher analysiert und zugleich neue Experimente zur Entscheidung der vorliegenden Kontroversen ausführlich in Pro- tokollen mitgeteilt werden. Die Verff. haben aber auch die klinisch- pathologischen Beobachtungen am Menschen in das Bereich ihrer Untersuchungen gezogen. Das Gehirn des Menschen, des Affen und des Hundes werden gesondert in Bezug auf die Dignität der Gross- hirnrinde besprochen. Die Verff. nehmen eine selbstständige, in ge- wissem Sinne vermittelnde Stellung zwischen der scharfen Lokali- sationstheorie und deren Gegnern ein, indem sie eine strenge Unter- scheidung des Beobachteten und des Geschlossenen durchweg fest- halten. Bei der Operation zur Entfernung der Grosshirnrinde haben sich L u c i a n i und S e p p i 1 1 i des scharfen Löffels bedient und eine sorgfaltige antiseptische Methode angewendet. Ihre Hauptergebnisse lassen sich etwa in folgende Sätze zusammenfassen: Offenbare Seh- störungeu folgen nicht bloss auf die Exstirpation der Occipitallappen, sondern auch auf die der Scheitel- und Schläfen läppen , indess vorübergehende Sehstörungen nach Abtragung von Stirn- oder Schläfenlappen , dauernde Sehstörungen nach beiderseitiger Ab- tragung der Hinterhauptslappen und der Scheitellappen; die »Seh- sphäre« würde also ihren Sitz in der Occipital-Parietalzone haben, aber nicht fest umschlossen sein , sondern im Zusammenhang mit andern Ceutren stehen. Bezüglich der Projektion der verschiedenen Netzhautsegmente auf besondere Sehsphärenelemente erhielten sie 1. bilaterale, der operierten Seite homonyme Heinianopie nach Ab- tragung eines Hinterhaupts-, sowie nach Abtragung eines Scheitel- lappens. 2. Teilweise Exstirpationen auf beiden Seiten im Gebiet der Hinterhauptslappen bewirken niemals partielle Blindheit. 3. Die auf einseitige Exstirpation der Hinterhaupts-Scheitel- und Schläfen-

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Seelenblindheit.

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lappenrinde erfolgenden heinianopischen Zustände, als auch die über das ganze Netzhautfeld verbreiteten Sehstörungen nach begrenzter bilateraler Exstirpation sind vorübergehende Erscheinungen. Sie schliessen daraus, dass die beiderlei Optikusfasern sich auf ihrem Wege zu den Riudencentren mit einander vermengen. Auch dem Ammonshorn schreiben sie einen wesentlichen Anteil an der Bildung der Sehsphäre zu. Ihren Standpunkt bezüglich der Lokalisation der Gehirnrindenfunktiouen präcisieren sie dahin: 1. die verschie- denen Gehirnrindenbezirke sind ihrer Funktion nach einander nicht gleich, 2. ihre Funktionen hängen so innig mit einander zusammen, dass die Entfernung der einen Funktionssphäre zugleich eine Störung anderer Sphären bedingt, 3. jede Sinnessphäre hat teils ein eigenes Gebiet, teils ein mit anderen Sphären gemeinsames Gebiet, einen Centraiherd mit Irradiationszonen ; 4. ein solches , allen Sinnen ge- meinsames Gebiet, ist die hintere Partie des Scheitellappens (Münks Zone F), in welcher eine Anhäufung der einzelnen Sinnescentren stattfindet, so dass sie »gewissermassen das Centrum der Centren darstellt« ; nach ihrer Zerstörung muss auch »die normale Asso- ciation von Wahrnehmungen und Bildern in der Psyche verloren gehen«.

Aus den klinischen Beobachtungen kommen sie zu dem Resul- tate, dass die Funktionsgrenzen der Hirnrinde beim Menschen fester gezogen sind , als beim Hunde ; ihre Annahmen weichen nicht er- heblich von denen Exner's und von denen von Charcot und Pitres ab, können aber hier in kurzem Auszuge nicht wiedergegeben werden.

Einer (4) spricht sich auf Grund der bei der Berliner Natur- forscherversammlung gewonnenen Anschauungen für eine »gemässigte Lokalisation« aus, d. h. »es giebt keine Lokalisation, die sich in Form einer Landkarte (Ferrier und Münk) ausdrücken lässt«, doch muss man andererseits sagen: »dass die verschiedenen Eiiudeu- stellen ungleiche Funktionen haben«.

Aus Wilbrand's (21) Werk, welches künftigen klinischen Be- obachtern als Basis zur völligen Ausnutzung kommender Fälle dienen soll und das Sehenlernen Blindgeborener, das optische Wahrnehmungs- feld, das optische Erinnerungsbild, das Verhältnis der Seelenblindheit zur homonymen Hemianopsie u. a. behandelt, führen wir hier im physiologischen Interesse nur an, dass Wilbrand unter Seelenblind- heit diejenigen Erscheinungen begreift, welche durch den plötzlichen Verlust einer grossen Anzahl optischer Erinnerungsbilder beim Men-

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Physiologie des Auges.

sehen hervorgerufen werden. Er beschreibt eingehend einen Fall von derartiger Seelenblindheit nach einem apoplektischen Anfalle. Wilbrand nimmt ein optisches Wahrnehmungscentrum an, durch dessen Zerstörung der Mensch vollkommen rindenblind und unfähig für subjektive Lichtempfindungen wird, und ein optisches Erinne- rungsfeld, gleichfalls in der Hirnrinde beider Hemisphären, durch dessen einseitige Zerstörung der Mensch rindenblind wird in der Form von absoluter und kompleter Hemianopsie der gegenüberliegenden Gesichtsfeldhälften. Dem Tierexperiment gesteht er gegenüber den Beobachtungen an intelligenten Menschen nur eineu bedingten Wert wegen seiner schwierigeren Deutung der Erscheinungen zu.

Reinhard (15) berichtet in seiner noch nicht abgeschlossenen Arbeit über 15 Fälle von Gehirnrindenläsionen mit detaillierter kli- nischer Beobachtung und Autopsie, von denen in 13 Fällen Sehstö- rungeu cerebralen Ursprungs, meistens einseitige Hemianopsieen zur Beobachtung kamen. Da die Untersuchungen an Geisteskranken angestellt wurden , so sind perimetrische Aufnahmen nicht möglich gewesen; der Verf. hält es auch zur Zeit für weniger wichtig, die Grade eines Gesichtsfelddefektes zu bestimmen, als vielmehr zu kon- statieren, ob der Defekt im Gesichtsfelde links, oben oder unten ist, ob er homonym, absolut, doppelseitig ist oder nicht, und ob der ge- fundene Defekt auf die gefundenen Läsionen zu beziehen ist. Etwas bedenklich gegenüber den Prinzipien induktiver Forschung scheint aber der Satz, welchen er von den 2 Fällen, in welchen trotz mehr- facher, genauer Untersuchung keine Sehstörungen gefunden werden konuten, sagt: diese mögen illustrieren, wie schwierig es ist, bei geisteskranken Individuen Gesichtsfelddefekte zu eruieren, und scheint geneigt, auf Grund der Autopsie anzunehmen, dass in diesen Fällen wirklich eine geringe Sehstörung bestanden habe, die nur übersehen ist*, weil sie zur Zeit der Aufnahme in die Anstalt bereits wieder ausgeglichen war.

Schiele (16) hat im Anschlüsse an Wilbrand (vergl. Ber. 1884 S. 101 und 1885 S. 75) bei nervös belasteten Individuen eine (bei Gesun- den nur vorübergehend in Folge psychischer Alteration stattfindende) Ermüdung der Netzhaut beobachtet, welche bei Untersuchung der Gesichtsfeldgrenzen sich als eine koncentrische Einengung des Ge- sichtsfeldes äussert und mit Zunahme der Ermüdung nach dem Cen- trum hin fortschreitet; bei manchen Individuen wird nur eine Ge- sichtsfeldhälfte oder eiuen Teil des Gesichtefeldes befallen. Mit dieser Einschränkung des Gesichtsfeldes auf dem einen Auge ist aber

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Sehstörungen nach Entfernung gewisser Hirnteile. 57

verbunden eine homonyme Einengung des Gesichtsfeldes auf dem zweiten (nicht direkt ermüdeten) Auge und zwar ohne dass die Er- müdung sich auf die anliegenden Sektoren oder sonstige Teile des ersten Auges erstreckt. Schiele sieht diese homonyme Ein- engung der zweiten Netzhaut als eine Ermüdung der Rinde des Occipitallappens an, bei welcher es sich nicht um einen retina- len, sondern um einen cortikalen Vorgang handelt. Er findet übrigens seine Ergebnisse unvereinbar mit Wernicke's Hypothese über die Projektion der Sehsphären (Ber. 1880. S. 86), dagegen mehr im Einklänge mit der Anschauung von Johannes Müller über die Endigungs weise optischer Fasern.

Münk (13) bespricht ausführlich seine und Goltz's früheren Versuche und bezeichnet selbst als »Gewinn der ermüdenden Arbeit, längst abgethane Versuche immer von neuem zu wiederholen , dass er den Versuch mit Totalexstirpation der beiden Sehsphären hin- sichtlich der Sicherheit des Erfolges, der vollkommenen Blindheit bei Cngestörtheit der Übrigen Sinne, jedem naturwissenschaftlichen Versuch an die Seite stellen dürfet (womit die Angabe von Goltz (siehe unten) allerdings nicht harmoniert). In der zweiten Mit- theilung berichtet Münk über unvollkommene Exstirpationen der Sehsphären an 4 Hunden, welche bei 3 Hunden den Erfolg hatten, dass die Tiere >nur mit den obersten Retinalparti een sahen« , bei dem 4ten Hunde zeigte sich nur eine kleine Abweichung von dem im übrigen sonst gleichen Verhalten.

E x n e r (5) und P a n e th (5) haben an fünf Hunden Sehstörungen nach einseitiger oder teilweiser Exstirpation des Gyrus sigraoideus beobachtet, der sechste Hund hatte keine Sehstörung, nachdem ihm ausser diesem Gyrus ein Stück Rinde von der Grösse der Munk- achen Stelle A und knapp vor derselben exstirpiert worden war. Zwei Hunde, denen das Rindenfeld des Facialis exstirpiert war, zeigten keine Sehstörungen. In andern 6 Versuchen traten jedesmal Seh- storungen bis zu 5wöchentlicher Dauer auf ; in zwei Operationen mit Durchtrennung der Pia, aber intakt gelassener Rinde fehlte jede Sehstörung. In allen obigen Fällen ging die Sehstörung allinühlig (in 7 bis 37 Tagen) zurück und war eine gekreuzte. Sie schliessen daraus »dass nicht ausschliesslich die hinteren Partieen der Konvexi- tät der Hemisphären in Beziehung zur Sehfunktion stehen.«

Aus der Arbeit von Loeb (10), welche sehr verschiedene Stö- rungen der Gehirnthätigkeit des Hundes behandelt , und dieselben zum Teil unter den Gesichtspunkt der kleinsten Anstrengung oder

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Physiologie des Auges.

der möglichsten Arbeitserspawing zu bringen sucht, heben wir nur einige auf den Gesichtssinn bezügliche Beobachtungen hervor: Loeb hat seine Hemiainblyopie (Ber. 1884. S. 107) nach einfacher und doppelseitiger Verletzung der Gehirnrinde (auf der gekreuzten Seite) am Stimlappen , in der Gegend hinter dem Sulcus transversus , am Hinterhauptslappen , ferner bei einfacher Durchscheidung des Stirn- lappens mittelst Frontalschnitt auftreten sehen. Er bekämpft die scharfe Lokalisat ionshypothese Munk's und unterwirft dessen Be- hauptungen einer Kritik , welche das Miss Verhältnis der Versuchs- resultate Münks zu dem tapodiktischen Tone seiner Lehren« klar- legen. Loeb hat ferner gefunden , dass eine zweite Lasion einer Hemisphäre die nach der ersten Läsion auftretenden einseitigen Stö- rungen, also auch die Hemiainblyopie, verstärkt, und dass überhaupt asym metrische doppelseitige Zerstörungen sehr oft denselben Effekt haben , wie symmetrische ein Vikariieren der einen Hemisphären- stelle für eine andere also nicht angenommen werden kann. Eine besondere Aufmerksamkeit hat Loeb dem Verhalten der operierten Hunde in Bezug auf die Komplikation von Bewegungsstörungen mit Seh- und Gefühlsstörungen gewidmet, indem er sowohl das Benehmen der Hunde bei freien und bei verbundenen Augen untersucht , als auch bei gleichzeitiger Einwirkung von symmetrischen Doppelreizen für die beiden Netzhäute.

Münk (14) zeigte Gehirne von Hunden vor, welchen die Seh- sphären beiderseits exstirpiert worden sind ; zwei derselben sind voll- kommen blind geworden , ein Hund sah ganz spurweise , der 4te nur wenig, aber mit dem linken Auge an der Nasen-, mit dem rech- ten allein an der Schläfenseite. Es erwies sich, dass bei diesem Hunde der vordere Rand der beiden Sehsphären stehen geblieben ist. An der sich hieran anschliessenden Diskussion beteiligen sich Goltz, Einer, Münk, Hitzig, Loeb, welcher ausserdem 4 Gehirne von operierten Hunden demonstriert, Zuntz und Lehmann, welch' letzterer ein Kaninchen demonstriert, welches nach ausgedehnten, über die Sehsphäre nach vorn hinausgehenden Abtragungen des Ge- hirns noch sieht.

Goltz (7) demonstriert Gehirne von Hunden, denen er die llimliauptslappen in solcher Ausdehnung exstirpiert hat, dass die von Münk angegebene Sehsphäre in das Zerstörungsgebiet fällt, und welche doch nicht blind geworden sind ; ferner das Gehirn eines Hundes, dem beide Stimlappen exstirpiert waren, dessen linker Hinter- hauptslappen ganz, dessen rechter Hinterhauptslappen zum Teil intakt

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Gesichtsempfindungen.

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war , und welcher doch eine ausgeprägte Sehstörung hatte. In der Diskussion (14) giebt Goltz die Erklärung ab, dass er bei einem von Münk für blind, aber von jeder andern Störung für frei erklärten Hunde , ausser einer schweren Sehstörung auch mangelhafte Orientierung durch das Gehör, sowie die Thatsaehe kon- statiert habe, dass der Hund nicht im Stande war, eine Treppe herabzusteigen, welche von einem wirklich blinden Hunde mit un- versehrtem Gehirn anstandslos genommen worden wäre.

Christiani (2) beharrt bei seiner früheren (Ber. 1884. 8. 108) Angabe, welche in v. Gudden's und Luciani-'s Versuchen die Bestätigung findet, dass Tiere ohne jede Spur der »Sehsphäre« sehen und ihr Sehen psychisch verwerthen.

Münk (12) behauptet, dass er >in zahlreichen Versuchen, auch in solchen, welche genau nach Chris ti an i's Vorschriften angestellt waren, niemals die Christ i an i 'sehen Angaben richtig gefunden hätte« und dass seine Beobachtungen mit denen von Hertwig, Schöps u. s. w. in Uebereinstimmung seien.

Fano (6) hat phlegmatische Schildkröten in lebhaft reagierende durch Exstirpation der Lobi optici verwandelt und leitet den in der Natur vorkommenden Unterschied solcher Schildkröten, welche sich auch in der äusseren Form unterscheiden lassen, von einer Hemmung ihrer Reaktionsthätigkeit durch den Tonus der Lobi optici ab.

Zuntz (22) weist die Behauptungen, welche Hitzig in der Diskussion (14) aufgestellt hat, und welche Zweifel an der Zu- verlässigkeit L o e b's erregt haben, als nicht zu recht bestehend und irrtümlich zurück, indem er teils aus den ihm von Loeb gemachten Demonstrationen, teils aus dem Protokollbuche Loeb's nachweist, wie unberechtigt Hitzig's Behauptungen gewesen sind.

IV, Gesichtsempttndungen.

(Erregung der Netzhaut, Sehschärfe, Lichtempfindung, Farbenempfin- dung, subjektive Empfindungen.)

1) Albini, E., Deila visione indiretta delle forme e dei colori. Giornale della R. Accad. di Medic. Nr. 7-8.

2) Angelucci, A., Una nuova teoria aulla visione. Terza comunieazione preventiva. Cagliari.

3) - Une nouvelle theorie de la viaion (corumunication faite a l'Academie de m^decine de Ronie). Recueil d'Opht. p. 34.

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Physiologie des Auges.

4) Aubert, H. , Die Bewegungsempfindung. P f 1 ü g e r's Arch. f. d. ges. Phys. XXXIX. S. 347.

5) B e 1 1 j a r m i n o w, L.t üeber den Wert der für die Bestimmung der Seh- schärfe angewandten Sehproben. Westnik ophth. Januar und Februar.

5a) lieber die Tauglichkeit und Genauigkeit der vorhandenen Probebuch- staben für Bestimmung der Sehschärfe. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 284. G) Berry, 6. A., Day-blindness. Edinb. med. Journ. XXXI. p. 1030.

7) Nightblindness. Ibid. p. 1025.

8) Bickerton, Th. , Colonr-blindness. Liverpool med. chir. Journ. VI. p. 363.

9) Remarks on colourblindnesa. Lancet. II. p. 392.

10) Brudenell-Carter, Two perimeters. Ophth. Review p. 118 and Trans- act. of the ophth. soc. of the united kingdoin. VI. p. 506.

11) Carreras Arago, La eritropsia en los operados de Cataracta. Rev. de cien. med. p. 391.

12) Charpentier, Aug., L'intensite" des sensations lumineuses. Arch. d'Opht. VI. p. 27.

13) Methode polarimätrique pour la photoptomötrie et le melange des cou- leurs. Ibid. p. 40.

14) 1/ inert ic rötinienne et la theorie des perceptions visuelles. Ibid. p. 114.

15) La sensibilite* lumineuse et l'adaptation retinienne. Ibid. p. 196.

16) Faits complementaires relatifs ä l'intensite* des sensations luniiueuses. Ibid. p. 289.

17) Experiences sur la marche de l'adaptation retinienne. Ibid. p. 294.

18) Sur le contraste simultane. Compt. rend. T. CIL p. 864. (Seance de l'Acad. 12 Avril.)

19) Propagation de la Sensation lumineuse aux zones retiniennes non ex- citees. Ibid. p. 983. (Seance du 19 Avril.)

20) Sur une illusion visuelle. Ibid. p. 1155. (Seance du 24 Mai.)

21) Nouveaux faits a propos du »balancement des gtoiles«. Compt rend. CIL p. 1462 (Seance du 24 Juin.)

22) Sur une condition physiologiqne influencant les mesures phototnätriques. Ibid. T. CHI. p. 130. (Seance du 12 Juillet.)

23) Sur un phdnomene entoptique du a i'eclairement de certaines fibres nerveuses de la re"tiue. Compt. rend. Soc. de biol. 1885. II. p. 705.

24) Mouvements apparents d'un petit objet faiblement eclaire" dans le champ visuel obscur. Ibid. III. p. 226. (vergl. Nr. 20.)

25) Propagation de la Sensation lumineuse aux zones rdtiniennes non excitees. Ibid. II. p. 983. (vergl. Nr. 19.)

26) Methode pour l'e"tude de la pereeption des diminutions de clartd, et nouvel appareil pour la photoptomötrie et le mölange des couleura. Ibid. 1885. II. p. 734.

27 C h i b r e t , Presentation du chromatoptometre de MM. C o l a r d e a n, Izarn et Chibret. Bullet, et Mein, de la soc. franc. d'Opht. 4e. an nee. p. 336.

28) C o g g i n s , David , A case of erythropsia. Boston med. & surg. Journ. 1885. CX11I. p. 615.

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Gesichtseinpfindungen.

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2s)) Cohn, H., Das elektrische Licht und das Auge. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 21.

30) Ueber Sehschärfe bei photometriertem Tageslicht und über den Polari- sations-Episkotister. Ebd. S. 222 und Ber. d. XVIII. Vers. d. ophth. Ge- sellsch. S. 2.

31) Tafel zur Prüfung der Sehschärfe der Schulkinder. Nach Snellen's Princip entworfen. Breslau.

32) Deeren, Physiologie de la perception des coulenrs. Recueil d'Opht. p. 129.

33) fitude des lins qui doivent exister entre 1'acuite* visnelle et la refraction dans l'oeil emmtHrope et ametrope. Ibid. p. 75.

34) Denissenk o, 6., Zur Frage über die Veränderungen iui Auge unter dem Einfluss des Lichtes (K woprosu ob ismenenijach w glaaach pod wlijuniem sweta). Woenno-medizinsky Journal. Jan. u. Febr.

35) Dobrowolsky, W., Ueber Empfindlichkeit des normalen Auges gegen Farbentöne an der Peripherie der Netzhaut (0 tschustwitelnosti noriual- nawo glaza k zwetnim tonam na peripherii setäClmtki). Eschenedelnaja Klinitschesk. Gazeta. VI. Nr. 21 u. 22 und v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 9.

36) Du Bois-Reymond, C, Seheinheit und kleinster Seh winkel. v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXX 11. 8. 8. 1.

37) Dyer, E., The hemispherical wire perimeter. (Americ. ophth. soc. 22. annual session, held at New-London.) Ophth. Review, p. 273.

38) Einer, 8., Ein Versuch über die Netzhautperipherie als Organ zur Wahr- nehmung von Bewegungen. Pfiüger's Arch. f. d. ges. Physiol. XXXVIII. S. 217.

39) Ueber die Funktionsweise der Netzhautperipherie und den Sitz der Nach- bilder, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 233.

40) Zwei subjektive Erscheinungen im Gebiete des Gesichtssinnes. Protokoll der Sitzung d. chem.-physik. Ges. zu Wien vom 8. December 1885.

41) Favre, Le pronostic du daltonisme. Archiv. d'Opht. VI. p. 220.

42) Feret, R.f Essai d'application du calcul ä l'^tude des sensations colorees. Compt. rend. T. CIL p. 44 (Slance de l'Acad 4 Janv.)

43) Verifikation expe*rimentale d'une nouvelle reprösentation geometrique des sensations colorees. Ibid. p. 256. (1. Fevr.)

44) Application da diagiamme des couleurs ä des expe'riences laites sur un daltonien. Ibid. p. 608. (S. d. 15 Mais.) und Rev. scientif. XXX VII. p. 58, ia5, 375.

45) Fick, A. E., Einige Bemerkungen über die Farbenempfindung. Pfiü- ger's Arch. f d. ges. Physiol. XXX IX. S. 18.

46) Fox, L. W. and üould, G. W., The human color-sense considered as tbe organic responce to natural Stimuli. Ameiic. Journ. of Ophth. p. 233.

47) On heat considered as the retinal intermediate of light and colour

Sensation. Ibid. p. 175.

48) Retinal insensibility to ultra-violet and infra-red rays. Ibid. p. 345.

49) G a 1 e z o w s k i , De l'erythropsie ou vision colore'e des ope're's de la cata- racte. Archiv, slav. de biologie. I. p. 426.

50) Geis s ler, A., Beiträge zur Kenntnis der Ery thropsie (Rotsehen) und ver-

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Physiologie des Auges

wandter Erscheinungen. 8 c h tu i d t's Jahrb. CCVI1I. p 86. (Znsammen- stellung der Beobachtungen bis 1885.)

51) Glan, P., Ein Grundgesetz der Komplementärfarben. P f 1 ü g e r's Aren, f. d. ges. Physiol. XXXIX. 8. 53.

52) Gradenigo, Giuseppe jun., Intorno all1 influenza della luce et del ca- loro sulla retina della rana. Mitteil, aus dem embryologischen Institut von Schenk.

58) Günther, Subjektive Gesichtserscheinong des elliptischen Lichtstreifens. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Natnrf. und Aerzte in Herlin. S. 417.

54) Hering, Ewald, Ueber Newton's Gesetz der Farbenmischung. Lotos, na- turwissensch. Jahrbuch. VII. 92 Stn.

55) Ueber Sigmund Exner's neue Urteilstäuschung auf dem Gebiete des Gesichtsinns. Pflüger's Arch. f. d. ges. Physiol. XXXIX. S. 159.

56) Ueber H o 1 m g r e n's vermeintlichen Nachweis der Elementarempfindungen des Gesichtssinnes. Ebd. XXXX. S. I.

57) Hilbert, Richard , Zur Kenntnis der Erythropsie. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 483.

58) - Zur Kenntnis der permanenten Lichtempfindung. Memorabilien Hft. 4. XXXVI. Jahrg. S. 199.

59) Beitrag zur Kenntnis der transitorischen Farbenblindheit. Arch. f. Augen- heilk. XVI. S. 417.

60) Ueber Farbenscheu. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. S. 43.

61) Contribution to the knowledge of Xanthopsia. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 196. (Referiert im Ber. 1885. S 92.)

62) Ueber die Erkenntlichkeit der Farben bei herabgesetzter Beleuchtung. Memorabilien. Hft. 1. XXXVI. Jahrg. S. 9.

63) H i r s c h b e r g , J. , Nyktalopie und Hemeralopie. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. S. 313.

64) U offmann, H., Ueber die Schneeblindheit und einige verwandte Blcn- duugs-Erscheinungen. Mitth. d. deutsch, u. österr. Alpenvereins. Nr 6.

65) J e a f f r e a o n, CS., A colour circle for testing the chromatic sense. Lan- cet. II. p. 115.

66) König, Arthur und Dieterici, Conrad, Die Grundempfindungen und ihre Iutensitätaverteilung im Spectrum Sitzungsbcr. d. kgl. preuss. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 29. Juli. Bd. 39. S. 805.

67) Ueber die neuere Entwickelung von Thomas Young's Farbentheorie. Extrabeilage zur Naturwissenschaftlichen Rundschau. Nr. 50. S. 457.

68) Koller, K., Ueber das Gesichtsfeld. Wien. med. Wochenschr. Nr. 9. (Ge- sellscb. d. Aerzte in Wien.)

69,) L e R o u x , F. P. , Sur les images secondaires ou de persistance. Compt. rend. T. CIL p. 166.

70) Ol i vier, Ch. A , A new series of metric test-letters and words for deter- mining the amount and ränge of aecommodation. Traneact. of the americ. ophth. soc. Twenty-second meeting. New-London. p. 217.

71) A new series of Berlin wools for the scientific detection of subnormal colour pereeption. Ibid. p. 250 und Ophth. Review, p. 262.

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Verkürzung der Zapfen-Innenglieder der Netzhaut bei Lichteinwirkung. 63

72) Metrie test types for determining the amount of aecommodation. Ibid. p. 272.

73) Parvi 11 e, H. de, Sur une illusion visuelle et Toscillation apparente des «Steiles. Compt. rend. CIL p. 1309.

74) P h i 1 i p s e n, H , Undersögelae af öjets klarhedssans og denne undersögelses kliniske betydning og omraade. (Die Untersuchung des Lichtsinnes und die klin. Bedeutung dieser Untersuchung.) Hosp. tid. 1886. Nr. 33 34.

75) Piermarini, Guido, La visione dei colori e le sue alterazioni studiate in rapporto al servizio ferroviario. Firenze. 117 p.

7ti) Ranipoldi, Sopra alcuni fenomeni di contrasto visivo. Note di ottica fiaiologica. Annal. di Ottalm. XV. p. 421.

77) Krugs, A. v , Wolltäfelchen zur Untersuchung auf Farbenblindheit Wien, med. Presse. Nr. 3. S.

78) Röhrich, K. , Messung der Schärfe des Farbensinnes an den Tafeln von Dr. Ole B u 1 1. Greifswald. Inaug.-Diss. 16 S.

7d) Rosenbach, 0., Ueber eine eigentümliche Form von Gesichtsillusion. Centralbl. f. Nervenh. IX. S. 193.

80) Rosenthal, J. , Ueber Beleuchtung und den Zusammenhang derselben mit der Sehschärfe. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 416.

81) Sewall, H., A simple method of testing for colour-blindness. Med. News. Phila. p. 625.

82) Stroumbo, Sur la recomposition de la lumiere blanche ä l'aide des couleurs du spectre. Compt. rend. CHI. p. 737. (Seance du 26. Octbr.)

83) Szili, A., Einige Bemerkungen zur Erytbropsie-Frage. Klin. Monatsbl. f. Angenheilk S. 259.

84) U h t h o f f, W., Ueber das Abhängigkeitsverhältnis der Sehschärfe von der Beleuchtungsintensität, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 171.

85) Van Genderen Stört, A. C. H., Ueber Form und Veränderungen der Elemente in der Sehzellenschicht nach Beleuchtung. Ber. über die XVIII. Vers, der ophth. Gesellsch. Heft 2. S. 43.

86) Wecker, L. de et Masseion, Echelle metrique pour mesurer raeuite* visuelle, le sens chromatique et le sens luinineux. Deuxienie Edition. Paris. Doin.

Van Genderen Stört (85) hatte in Gemeinschaft mit Engelmann (siehe Ber. 1884. S. 112) eine Verkürzung der Zapfen- innenglieder der Netzhaut auf Lichteinwirkung bei Fröschen, Fischen und Tauben beobachtet. Er hat seine Untersuchungen namentlich an Netzhäuten von Tauben , bei denen einfache und Zwillingszapfen vorkommen, und an Netzhäuten von Fischen, welche besonders grosse Zapfen und Doppelzapfen besitzen , angestellt. Er findet , dass bei Tauben sich unter dem Einflüsse des Lichtes die einfachen und die Zwillingszapfen , ebenso wie beim Frosch , zusammenziehen , und zwar in dem Teile des Protoplasmas zwischen Optikus-Ellipsoid und

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Physiologie des Auges.

Zapfenkörnern, welcher kürzer und dicker wird, und dass die Innen- glieder der Stäbchen im Dunkeln anschwellen. Bei Fischen, nament- lich hei Perca fluviatilis verlängert sich im Dunkeln das Protoplasma /wischen Optikus-Ellipsoid und Membrana limitans externa, und die Stäbchen werden gebogen. Nach der Beleuchtung aber schimmern die Stäbchenaussenglieder als aufrecht neben einander gestellte Palli« saden durch das Pigment hindurch, die Optikus-Ellipsoide finden sich in der Nähe der äusseren Begreuzungshaut und zwischen ihnen ver- laufen die fadenförmig gewordenen Innenglieder der Stäbchen. Er stellt weitere Veröffentlichungen mit Abbildungen für die nächste Zeit in Aussicht.

Angelucci (2 und 3) hat seine Theorie des Sehens (siehe Ber. 1885. S. 80), welche den Stäbchen und Zapfen die Rolle zuschreibt, die Lichtbewegung in andere Bewegung umzusetzen, welche die Lichtempfindung hervorruft, durch weitere Beobachtungen der Be- wegung der Stäbchen, Zapfen und des Pigmentes unter der Einwir- kung von Wärme und Elektrizität bei der Froschnetzhaut zu stützen gesucht.

Webster Fox (46 und 47) und Gould (46 und 47) su- chen die Wärmestrahlen als die Vermittler der Licht- und Farben- empfindung darzustellen.

Charpentier (14) f ührt seine Hypothese von den lichtem- pfindenden und Sehelementen , elements photesthesiques et elements visuels (siehe Ber. 1885. S. 86), weiter aus, sieht als erstere die Stäbchen, als letztere die Zapfen an, und unterscheidet beim Lichte Wirkungen, welche von der Amplitude, und Wirkungen, welche von der Länge der Wellen abhängig sind, Lichtintensität und Farbe n ton , deren Verhältnis zu einander im Spektrum er untersucht hat, und bei denen er eine Proportionalität zwischen der Seilintensität , intensite visuelle, und der absoluten Energie der Lichtstrahlen gefunden hat. Die Amplitüde bewirkt Zerstörungen des Sehpurpurs in verschie- denem Grade, die Länge der Wellen bewirkt verschiedene Nerven- schwingungen , welche harmonisch unter einander sind , sich super- ponieren und eine zusammengesetzte Schwingung, Vibration compose, geben , welche der Empfindung der Farbe entspricht. Nun nimmt er weiter an, dass die Seh welle 3mal länger ist als die Lichtempfin- dungswelle, dass aber die Lichtempfindungswelle später beginnt, als die Sehwelle, und zwar verschieden spät für Rot, Gelb u. s. w. »Wenn der Zwischenraum zwischen korrespondierenden Lagen bei

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Beziehung der Sehschärfe zur Beleuchtung.

05

Beginn der lichtempfindenden Schwingungen der beiden Farben ge- nau gleich ist der halben Länge der lichtempfindenden Schwingung, so sind die Farben komplementär. c »Der Ton der Empfindung wird bestimmt sein durch die »Festons« der Sehschwingung , diese Festons (Bogen?) werden von specieller Form und von speciellen Phasen für einen bestimmten Farbenton sein ; je mehr sie ausge- prägt sind im Verhältnis zur totalen Schwingung, um so ausgepräg- ter wird der Ton , um so gesättigter wird die Farbe sein. Wenn die Festons schwach sind , so wird die Empfindung mehr oder we- niger weisslich sein, wenn sie ganz fehlen, wird die Empfindung weiss oder vielmehr farblos sein. Die Intensität der Empfindung entspricht der Amplitüde der totalen Schwingung.« Ueber das Verhältnis des Schwarz zu diesen Vorgängen behält sich C h a r- p e n t i e r weitere Auseinandersetzungen vor. Was er Ober den Kontrast sagt, gipfelt in dem Satze : »die zusammengesetzte Welle, welche in den benachbarten cerebralen Elementen induciert wird, wird genau die charakteristische Form der Welle haben , welche komplementär ist zu derjenigen, welche in den direkt gereizten Ele- menten entstanden ist.«

Claude du Bois-Reymond (30) hatte früher (siehe Ber. 1881. S. 116) Bestimmungen über die in der Fovea centralis unterscheid- baren Punkte angestellt und gefunden, dass auf einem Netzhautraum von 0,01 Quadratmillimeter etwa 74 Punkte distinkt gesehen werden konnten, woraus er schloss, dass die Zahl der Empfinduugskreise in der Fovea der Zahl der Zapfen in, derselben gleichkommt. Indem er mit den gefundenen Werten die von andern Beobachtern für die kleinsten Distanzen von Linien oder Punkten gefundenen , zum Teil etwas kleineren Werte vergleicht, kommt er zu dem Resultate, dass feinere Distinktionen von Objekten auf besonderen Versuchsanord- nungen oder individuellen Verhältnissen beruht hätten , dass aber daraus nicht geschlossen werden dürfe, dass die Zapfen nicht die Sehelemente sein könnten. Ebenso hält er die von Nuel (siehe Ber. 1885. S. 95) und Wolffberg (ebd. S. 94) beobachtete entoptische Erscheinung des Zapfenmosaiks der Macula lutea teils wegen der Unsicherheit der Zählung der erscheinenden Punkte, teils wegen der eigenartigen Entstehungsweise (durch Bewegung der Lichtquelle u. s. w.) für nicht geeignet, die Zapfentheorie umzustossen.

Uhthoff (84) hat die von der Innsbrucker med. Fakultät ge- stellte Aufgabe »wenn möglich, ein mathemathisches Gesetz zu bil- den , durch welches die Beziehung der Sehschärfe zur Beleuchtung

J*hrwb«rlcht f. Ophthalmologie. XVII. 1860, 5

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Physiologie des Auges.

ausgedrückt werden kann«, aufs Neue (vergl. Posch Ber. 1876. S. 130) einer Untersuchung unterworfen, indem er zunächst bei ge- mischtem (dann auch bei monochromatischem) Lichte), welches von einer Petroleumlampe = 4 Normalkerzen Leuchtkraft geliefert wurde, die Sn el len'schen Haken (schwarz auf Weiss) beobachtet und be- stimmt, bei welcher Entfernung die Haken noch erkannt werden konnten; ausser auf weissem Grunde wurden die Haken dann auf farbigem Grunde (rotes, gelbes, grünes und blaues Marx'sches Tuch nach der PCmpfehlung von W olf fberg) befestigt und wurde die Seh- schärfe von geübten , scharfsichtigen Beobachtern unter sorgfältiger Abhaltung fremden Lichtes bei binokularem Sehen untersucht. Die Intensität der Beleuchtung variierte von 1 bis 360000, mitunter von 1 bis 3600000. Es ergab sich zunächst für Uhthoff, dass eine Beleuchtung von 33 Normalkerzen in 1 m Entfernung den Höhepunkt der Sehschärfe repräsentierte und eine weitere Steigerung der Intensität die Sehschärfe nicht weiter anwachsen liess, im Gegen- satze zu K lein; ferner dass bei gelbem Lichte die Sehschärfe früher ihren Höhepunkt erreicht, was für den Javal'schen Vorschlag spricht, das Druckpapier gelblich zu wählen (Kolbe, Ber. 1885. S. 89). Bei allen Kurven, die nach den Versuchszahlen entworfen sind, zeigt sich ferner ein schnelles Ansteigen der Sehschärfe bei schwachen Be- leuchtungsintensitäten, z. B. für :

J - 0,U015 ist S = 0,0015 ; für J = 0,0034 S - 0,0^4 ; für J = 0,01 S= 0,043 ; J-=0,01 » S-0,07 ; » J = 0,6 S = 0,21 ; » 7 = 1,5 S = 0,34 ; J= 11,75 » S— 2,0 (Maximum) bei weissem Lichte. Etwasanders gestalten sich die Kurven bei monochromatischem Lichte, indem bei rotem Lichte S nicht ganz die Höhe wie bei weissem und gelbem Lichte erreicht, bei grünem und blauem Lichte aber noch viel nied- riger bleibt, z. B. J = 3600 giebt für Weiss S = 2,0, für Gelb S = 2,15, für Rot S = 2,0, für Grün S = 0,66, für Blau S = 0,37, ferner ein Ansteigen von S kontinuierlich bis J maximum statt- iindet und für die geringsten J das Sehen aufhört. Für Blau findet Uhthoff in Uebereinstimmung mit Mace de Lepinay und N i- cati (siehe Ber. 1882. S. LJ;6), dass bei weiten Grenzen der Beleuch- tungsintensität S sich wenig ändert. Ueber die Differenzen zwischen Normalsichtigen und einem Grünblinden und Nyktalopen berichten wir hier nur, dass die Kurve für Gelb weniger hoch ansteigt, wie für weisses Licht, die Kurve für Bot den Weiss- und Gelb-Kurven fast ganz parallel läuft, die Grün-Kurve den Blau-Kurven fast gleich, aber viel niedriger verläuft, als bei den übrigen Untersuch-

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Bewegungsemp6ndnng

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ten. Zu einem bestimmten mathematischen Gesetz ist Uhthoff nicht gelangt und hält auch die Aufstellung eines solchen für sehr weite Grenzen der Beleuchtungsintensität für illusorisch.

Cohn (30) fand bei Messungen mit dem Weher'schen Pho- tometer die Helligkeit des Tageslichtes Nachmittags von 5—7 Uhr im Sommer von 10 bis 196 Meterkerzen, in ein und derselben Mi- nute um r;0 bis 50 Meterkerzen schwankend ! Er schliesst daraus, dass ohne Helligkeitsbestimmung die Sehschärfebestimmungen nur einen geringen Wert hätten. Die grauen Gläser seien auch nicht zuverlässig , dagegen empfiehlt er das Leonhard-Weber' sehe Photometer (siehe Ber. 1883. S. 131) Polarisationsepiskotister bei kunstlichem Lichte anzuwenden , sowie eine besondere Variation der S n e 1 1 e n'schen Haken (31), welche in Priebatsch's Buchhandlung in Breslau zu haben ist.

Rosen thal (80) findet, dass die Sehschärfe bei 10 bis 4 Meterkerzen erst wenig, von 4 bis 2.J Mk. schneller abnimmt, und bei dieser Helligkeit für kleinere Schrift ihre Grenze erreicht.

Aubert (4) hat die Feinheit unserer Empfindungen für He- wegungen geprüft, indem er festzustellen suchte, welche kleinsten Winkelgeschwindigkeiten noch den Eindruck einer Bewegung her- vorrufen können. Es handelt sich also nicht um eine »Wahrneh- mung« von Bewegungen , d. h. um die Bestimmung, ob ein Objekt seinen Ort geändert habe, sondern um die eigentümliche, speeifische Empfindung, dass ein Objekt sich bewegt. Die Bewegung der Ob- jekte wurde durch ein sehr gleichmässig gehendes Kymographion, dessen Geschwindigkeit durch Markierapparate genau gemessen wurde, hervorgebracht und die Grenze der Bewegungsempfindung bestimmt teils für das freie Gesichtsfeld, teils wenn sich alle möglichen ruhen- den Objekte im Gesichtsfelde befanden, teils für das beschränkte Gesichtsfeld, indem die ruhenden Objekte durch eine vor die Augen gebrachte Blendung mit kleiner OefFnung verdeckt wurden. Es wurde sowohl für das direkte als für das indirekte Sehen die Grenze be- stimmt; ausserdem wurde die Unterschiedseiupfindlichkeit für Bewe- gungen, d. h. für die Geschwindigkeiten festgestellt, welche als eben noch von einander differierend erkannt werden konnten. Die Unter- suchungen ergaben für das freie Gesichtsfeld eine Winkelgeschwin- digkeit von etwa 1 Winkelminute in 1 Zeitsekunde ; für das be- schränkte Gesichtsfeld war eine viel grössere Geschwindigkeit erfor- derlich , nämlich etwa 10 Winkelminuten in 1 Zeitsekunde d. h,

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Physiologie des Auges.

das Objekt muss in 1 Sek. einen Raum von 10 Winkelminuten zu- rücklegen, wenn es als bewegt erkannt werden soll. Für die Netz- bautperipherie fand eine Zunahme der erforderlichen Geschwindig- keit statt, je weiter das Netzhautbild des bewegten Objektes, von der Fovea centralis entfernt , entworfen wurde. A u b e r t findet , dass die Feinheit der Bewegungsemptindung im Centrum der Netzhaut ungefähr dem Üistinktionsvermögen für ruhende Objekte entspricht, d. h. wemi das Netzhautbild in der Zeitsekunde einen Empfindungs- kreis passiert , dass nach der Peripherie hin aber die Bewegungs- empfindung feiner ist, oder weniger abnimmt, als das Distinktions- vermögen. Für die Uuterschiedsempfindlichkeit für Bewegungen, d. h. für die Fähigkeit, zwei verschieden schnelle Bewegungen als verschieden schnell unterscheiden zu können, lag die Grenze bei un- gefähr einer Differenz von 1 3 Winkelminuten, wenn die absolute Geschwindigkeit nicht sehr gross war; wenigstens war dann die Mehrzahl der Angaben zutreffend. Ein Verhältnis der Grösse der Differenzen zu den absoluten Geschwindigkeiten hat Aubert nicht ermittelt. Zu den Bestimmungen der Unterschiedsempfindlichkeit dienten zwei mit gemessenen Geschwindigkeiten sich bewegende Kymo- graphien.

E xner (38) demonstriert die grössere Empfindlichkeit der Netz- hautperipherie für die Wahrnehmung von Bewegungen dadurch, dass er die an einem langen Pendel angebrachte schwingende Flamme indirekt uuter 45° beobachten und angeben lässt, wie gross die Elongation der Flamme bei einer wirklichen Elongation von 10 cm oder weniger erseheint: sie wird regelmässig zu gross angegeben, und zwar 2 3 mal grösser. Blickt man abwechselnd nach dem Pendel und einem excentrisch gelegenen Punkte, so scheint das Pendel bald langsamer, bald schneller zu schwingen. Es genügt zu dem Versuche jede Hängelampe.

K oller (68) kommt durch Gesichtsfeldbestimmungen zu der Auffassung , dass das anatomische und physiologische Netzhautcen- trum, der Sehnerv, gleichzeitig das natürliche Centrum für das Licht- und Farbengesichtsfeld sei, die Macula lutea nur das Centrum des Formensinues , dessen Lage sich aus Darwinschen Principien ableiten und erklären lasse.

Charpentier (12) hat bei Fortsetzung seiner Untersuchungen über die Licht- und Farbenempfindung (siehe Ber. 1883. S. 125, 1884. S. 127 und 1885. S. 83) Folgendes ermittelt: die Beziehungen zwischen Intensität, der Erregung und Stärke der Empfindung lassen

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Instrument zur Mischung von Schwarz und Weiss und von Farben. 69

sich für farbloses Licht durch eine Kurve ausdrücken, in welcher auf der Abscisse die objektiven zunehmenden Helligkeiten , als Or- dinaten die Zuwüchse verzeichnet werden, weiche erforderlich sind, um eine neue, stärkere Empfindung auszulösen. Aus dieser Kurve lässt sich eine zweite Kurve ableiten, welche die Stärke der Empfin- dung ausdrückt , die einer gewissen Lichtintensität entspricht : für schwache Beleuchtungen ist die Zunahme der Empfindung nicht proportional der Zunahme der Helligkeit, sondern die Empfindung nimmt stärker zu. Demgemäss werden die Kontrastempfindungen bei Abnahme der Beleuchtung stärker, indem ein helles Objekt auf dunklem Grunde mehr gegen den Grund zu kontrastieren scheint. Aehnliche Verhältnisse zeigen sich bei farbigem Lichte in der Weise, dass die Kurve für die Empfindung der brechbarsten Farbe (Blau) weniger stark ansteigt, als für die weniger brechbaren: Blau er- scheint daher bei verminderter Helligkeit heller, als Rot (phenomene de Purkinje), und die Farben, welche nicht rein sind, verändern ihren Ton, wie P. Bert (siehe Ber. 1877. S. 103) gefunden hat, in der Weise, dass in einer Mischung von Farben die brechbarsten an schein- barer Helligkeit verhältnismässig mehr zunehmen, wenn die Beleuch- tung abnimmt, und umgekehrt (Weiss soll bei geringer Intensität >bläulich« , bei grosser Intensität »gelblich« erscheinen), und stellt schliesslich den Satz auf: »die Unterschiedserapfindlichkeit (percep- tion differentielle) verändert sich in gleichem Sinne wie die Beleuch- tung und in entgegengesetztem Sinne, wie die Brechbarkeit des er- regenden Lichtes«. In einem Nachtrage zu diesem Aufsatze unter- sucht Cbarpentier (16) den Einfluss der Grösse einer farbigen Fläche und findet, dass die Farben sehr rasch an Intensität ab- nehmen, wenn ihre Fläche sich verkleinert, und zwar für die brech- barsten Farben erheblicher als für die weniger brechbaren , also im umgekehrten Sinne, als das phenomene de Purkinje. In einer Mitteilung hierüber an die Akademie (22) fügt er dieser An- gabe hinzu, er habe schon früher im Einklänge hiermit gefunden (siehe Ber. 1881. S. 124), dass die geringste wahrnehmbare Färbung (minimum perceptible corauie couleur) grösser sein muss für Blau als für Grün, für Grün grösser als für Rot und führt weiter an, dass dasselbe für farbloses Licht gelte, bei welchem das minimum perceptible zunimmt, wenn die Fläche verkleinert wird. Diese Er- scheinungen sind besonders ausgeprägt, wenn das Netzhautbild nicht grosser ist als die Fovea centralis.

Cbarpentier (13) beschreibt ein aus einem Ro c h on'schen

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70 Physiologie des Auge«.

und einem Nico Ischen Prisma bestehendes Instrument zur Mischung voll Schwarz und Weiss oder von Farben, in welchem er ein weisses Papier mit einem Loch, hinter welchem sich ein schwarzer Hinter- grund befindet, oder statt des Loches mit einem farbigen Papierstück anbringt, und durch das Roc h o n dieses Objekt verdoppelt, während er die Intensität des Grundes durch den Nicol verändert.

Charpentier (15) hat mittelst seines PhotoptomeLers (Her. 1878. S. 110) die Adaptation der Netzhaut in der Weise untersucht, dass er eine gewisse maximale Helligkeit (eine vom vollen Tages- licht beleuchtete Fläche) als Einheit nahm , und nachdem dieselbe einige Zeit (5 Minuten) auf sein Auge gewirkt hatte, die geringste Helligkeit seines Photoptometers, welche noch eine Empfindung aus- löste, bestimmte. Dann betrachtete er dieselbe Flüche eben so lauge bei einer durch sein Photoptometer um 0,(5 herabgesetzten Hellig- keit und bestimmte wiederum die geringste Helligkeit, welche für eine Empfindung erfordert wird , weiter bei Abschwächung der pri- mären Helligkeit auf 0, 5; 0, 4; 0,2 u. 8. w. und fand, dass die Empfindlichkeit für Helligkeiten ungefähr im umgekehrten Ver- hältnis zur Beleuchtung sich änderte. Er hut sich durch besondere Versuche überzeugt, dass die Weite der Pupille auf die Adaptation keinen Eiufluss hat.

Charpentier (17) hat bei Fortsetzung seiner Untersuch- ungen die Zeiten, welche für die Adaptation der Netzhaut erfordert werden, bei Anwendung seines Photoptometers bestimmt und Au- b e r t ' s Resultate bestätigt gefunden , doch ist die Zeit , welche bis zur Entwicklung der grössten Empfindlichkeit vergeht, nicht gleich, sondern abhängig von der anfänglichen Helligkeit, welcher das Auge ausgesetzt gewesen ist.

Cohn (29) behauptet , dass bei der elektrischen Beleuchtung das Zucken der Flammen sowohl bei Edison- als bei Bogenlampen für die Augen schädlich und daher die elektrische Beleuchtung in Bäumen, wo gelesen und geschrieben wird, nicht zu verwenden sei ohne indess Beweise für seine Behauptung beizubringen.

E x n e r (39) findet, dass der schnelle Wechsel von Helligkeits- veränderungen auf der Peripherie der Netzhaut leichter wahrgenom- men wird, als im Centrum. Ein Gesichtsfeld, dessen nicht sehr dif- ferente Helligkeiten (1 : 5,2) 14mal in der Sekunde wechselten, machte den Eindruck konstanter Helligkeit, so lange man es fixierte, dagegen den Eindruck lebhaften Flimmerns, wenn der Fixationspunkt um wenige oder auch um viele Winkelgrade verlegt wurde ; die

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Farbeneinpfindung,

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Netzhautperipherie ist mithin dem Centrum in der Perception von Veränderungen absolut überlegen, wenigstens für gewisse Helligkeiten und gewisse Geschwindigkeiten des Wechsels. Ferner beobachtete Exner eine besondere Fähigkeit der Netzhautperipherie, ruhende und sich verändernde (z. B. an Helligkeit oder Zahl von Punkten) Objekte wahrzunehmen, wobei die Geschwindigkeit des Helligkeits- wechsels von grossem Einflüsse ist und findet die physiologische Basis der > Empfindlichkeit der Netzhautperipherie für Veränderungen« in ihrer leichten Erschöpf barkeit und Regeneration. Bezüglich des Sitzes der Nachbilder in der Netzhaut bestreitet er die Angaben von Filehne (Ber. 1885. S. 92), dass nämlich der Schnelligkeits- wechsel bei schwarzen und weissen Scheiben von der Anzahl der weissen Sektoren in dem Sinne beeinflusst werde , dass bei zwei weissen Sektoren 25 Eindrücke des Weiss zum Eintreten des gleichmässi- gen Grau, bei 30 weissen Sektoren aber 75 Eindrücke des Weiss in 1 Sek. erfolgen müssen und ungefähr eben so viele Eindrücke bei dem Lichte G e i ss 1 e r scher Röhren, da Exner für seine Augen die Zahl von ungefähr 30 Intermittenzen fand , und glaubt , dass, wenn man nicht annehmen will, dass individuell enorme persönliche Dif- ferenzen vorkommen, Filehne in einen Irrtum verfallen sei.

F i c k (45) beanstandet die von Dobrowolsky (Ber. 1884. S. 128 und 1885. S. 70) gegebene Erklärung der von Fick (Ber. 1878. S. 109) beobachteten Erscheinung, dass, während ein farbiges Objekt unter einem Gesichtswinkel von 19" nicht mehr farbig erscheint, IC Objekte unter je einem Gesichtswinkel von 15" farbig erscheinen, in- dem er gegen Dobrowolsky, welcher diese Unterschiede hauptsäch- lich dem Eintiuss der Zerstreuungskreise zuschreibt, geltend macht, dass derselbe die Refraktion nicht genügend korrigiert zu haben und die Farbenpunkte nicht genügend lichtstark gemacht zu haben scheine. Er halt an seiner eigenen Erklärung des Phänomens, dass die einzelnen Punkte der Netzhaut einander bei der Farbenempfiudung unter- stützten, fest und findet eine Bestätigung derselben in der von Do- browolsky gefundenen Tatsache, dass auch Netzhautstellen des zweiten Auges im Stande sind, dem ersten Auge beim Erkennen kleiner farbiger Objekte zu Hilfe zu kommen. Er hat eine ähnliche Unterstützung von benachbarten Netzhautstellen auch bezüglich des Erkenneus von einem Objekte und von vielen Objekten beobachtet und giebt ausserdem zu bedenken , dass ein farbiges Objekt unter sehr kleinem Gesichtswinkel farblos, unter grösserem aber farbig erscheine,

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Physiologie des Auges.

was doch auch für die gegenseitige Unterstützung benachbarter Netz- hau tstellen spreche.

F e r e t (42 44) hat eine neue Konstruktion zur Eintragung der Pigmentfarben nach Ton, Nuance und Intensität ersonnen, in welcher er die von Maxwell gewonnenen Gleichungen anordnet und auch für einen Daltonisten die Linie konstruiert, welche er »di- rection de confusionc nennt. (Ein Vorzug dieser Konstruktion vor der Max we IT sehen ist nicht ersichtlich. Ref.)

Stroumbo (82) setzt ein Prisma, von dem ein Spektrum eut- worfen wild, in schnelle Rotation und findet, dass neben dem Weiss ein roter Streifen erscheint, welchen er aus der geringeren Ablen- kung des Rot erklärt.

Glan (5) hat bei Versuchen mit seinem Spektrokolorimeter (Ber. 1881. S. 122) den Satz gefunden: »dass die Stärke sämtlicher Komplementärfarben , welche zu je zweien zusammengesetzt dieselbe Menge Weiss ergeben, in der lichtempfindenden Schicht des gelben Fleckes für alle gleich gross istc und giebt eine Uebersicht der Komplementärfarben, welche für sein Auge ein dem weissen Wolken- lichte gleiches Weiss liefern. Hierbei hat der Versuch gezeigt, dass das ganze Rot des Spektrum von 680 uu bis 720 uu. dem letzten Blaugrün (509 uu) komplementär ist, wenn man zur selben Menge Blaugrün stets wachsende Mengen von Rot nimmt, je mehr man sich 720 uu nähert. Die Helligkeiten der einzelnen Teile eines Spektrums fand Glan, wenn für die Linie D 100 gesetzt wurde, für die Linie B = 363,6, für F 13, für G 3,5. Um nun weiter die Licht- schwächung im Pigment des gelben Fleckes zu bestimmen (vergl. von Frey und von Kries, Ber. 1881. S. 121 und Hering, Ber. 1 885. S. 88) , verfuhr Glan in der Weise , dass er von zwei gleich hellen Motard' sehen Kerzen durch farbige Gläser die eine Flamme direkt, die andere unter einem Winkel von etwa i^O0 be- trachtete und die eine Kerze so lauge verschob , bis beide gleich hell erschienen. Nach einer besonderen Berechnung der wahrschein- lichsten Beobachtungswerte ergab sich die Lichtschwächung im gelben Fleck von den Kndstrecken des Spektrums ungefähr für die mittleren (X = 510 uu) zu 0,13, und die Lichtschwächung im menschlichen Auge vor dem gelben Fleck al« abnehmend von den mittleren (X 560 uu) bis zu den längsten Wellen von dem Iudex 1 bis zu dem Index 0,19. Daraus berechnet Glan den wahrschein- lichen Wert der mittleren Stärke der weniger brechbaren Komple- mentärfarben zu 12,19, denjenigen der brechbareren zu 12,27, mithin

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Newton's Gesetz der Farbenmischung.

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für beide nahezu gleich gross. (Aus den in der Abhandlung ange- gebenen Zahlenwerten lässt sich die Berechnung nicht koutrolieren. Ref.)

Hering (54) unterwirft die Newton'sche Schwerpunktskon- struktion einer Analyse, indem er betont, dass sich die Newton'- sche Mischregel nur auf die Qualitäten oder physiologischen Reiz- werte des Lichtes (optische Valenzen) beziehen könne, nicht auf die IMlitäten der Lichterapfindung, weil weder einer bestimmten Wellen- länge ein unveränderlicher Farbenton der Empfindung, noch einem bestimmten Mischungsverhältnisse zwischen einem homogenen und einem weissen Lichte eine unveränderliche Weisslichkeit (Sättigung) der Farbenempfindung entspricht, sondern sowohl der Farbenton als die Weisslichkeit der Empfindung auch mit von der Lichtiuteusi- tät abhängt. Daher darf eine geometrische Farbentafel, auf welcher alle möglichen Lichter nach der Qualität ihrer physiologischen Reiz- werte gemäss der Schwerpunktskonstruktion geordnet sind, nicht mit einer Farbentafel verwechselt werden , auf welcher man sich , wie Urassmann und Helmholtz, die Farbenempfindungen Dach Far- benton und Weisslichkeit systematisch angeordnet denkt. (Newton, Optics L Book P. II Prop. VI Probl. II , sagt selbst von seiner .Schwerpunktskonstruktion für Lichter: this rule I conceive accurate enoogh for practice, though not mathematically accurate, indem er zwischen Lichtwirkung und Farbenerapfinduug scharf unterscheidet: »Rays are not coloured.t Ref.) Hering zeigt, dass zum Nach- weise der Richtigkeit der Newton'schen Regel nur der experimen- telle Beweis für folgende zwei Sätze nötig ist: 1) dass der physio- logische Reizwert eines Lichtes qualitativ und quantitativ unverändert bleibt, wenn dieses Licht mit einem andern beliebigen Lichte ge- mischt auf die Netzhaut wirkt, oder wenn die Stimmung der letzte- ren durch Ermüdung oder Kontrastwirkung sich beliebig ändert, oder 2) dass sich aus beliebigen 4 Lichtern immer eine Farbenglei- chung herstellen lässt. Den ersteren Nachweis hat Hering in ein- gehender Weise für Farben tüchtige und Farbenblinde teils mit Pig- uientfarben am Farbenkreisel, teils mit Spektralfarben an einem hierzu besonders konstruierten Mischungsapparate geliefert. (Ber. 1885. S. b8.) Jede Farbeugleichung blieb bestehen bei Aenderungen der Intensität der Beleuchtung, bei Ermüdung der Netzhaut für belie- biges Licht, bei Einwirkung simultanen Kontrastes, und immer gab Addition oder Subtraktion zweier Farbengleichungen wieder eine Gleichung. Da der zweite Satz als bewiesen gelten darf, so ist

f )gle

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Physiologie des Auges

damit auch das Newton'sche Mischungsgesetz als richtig bewiesen. Hering giebt in seiner Arbeit ausser einer geometrischen Darstel- lung von Gemischsystemen im allgemeinen eine Besprechung der optischen Valenzen und ihres Verhältnisses zur Empfindung , wobei er die G ras smann'schen und Helmholtz'schen Darstellungen der Schwerpuuktskonstruktiou einer Kritik unterwirft und erörtert end- lich die Beziehung der verschiedenen Farbentheorien zu Newton's Mischungsgesetz. Diese Abschnitte, sowie die genauere Beschrei- bung für die experimentellen Anordnungen für die Kombination von Farbengleichungen müssen im Original nachgesehen werden.

Hering (56) kritisiert die Methode H o 1 m g r e u's (Med. Kon- gress zu Kopenhagen), die Netzhaut mittelst kleinster, farbiger Licht- punkte zu erregen, und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen des- selben , dass einzelne Punkte der Netzhaut nur von rotem, andere nur von gelbem oder grünem Lichte erregt wurden, und dass die elementaren Empfindungen des Auges Rot, Grün und Violett seien.

König (66 und 67) und Dieterici (66 und 67) verfolgen die Aufgabe, die unendliche Menge der Farbenempfindungen auf möglichst wenige »Elementarempfindungen« zu reducieren und definieren Ele- mentarempfindung als den Ausdruck eines einfachen physiologischen Prozesses. Sie haben den H el m h o 1 tz'schen Apparat zur Herstellung von Mischungen der Spektralfarben dahin verbessert , dass sie im Stande sind, Nüance, Sättigung und Intensität zu bestimmen und monochromatisches Licht mit anderem monochromatischen, oder mit der Mischung von zwei monochromatischen Lichtern oder zwei solche Mischungen mit einander zu vergleichen. Sie unterscheiden auf Grund ihrer Untersuchungen 1) Personen, welche nur hell und dun- kel, aber keine Farbentöne unterscheiden können (monochromatische Farbeusysteme) , welche immer anderweitige pathologische Prozesse der Augen darbieten. Der Gipfel ihrer Uelligkeitskurve (H) liegt in der F r a u n h o f e r sehen Linie b (X = 520 u-ja). 2) Personen, welche in den beiden Endstrecken des Prismas nur verschiedene In- tensitäten der zwei Farben, in der Mittelstrecke des Prismas Farbeu- töne, welche durch Mischung des Lichtes der beiden Eudstrecken hervorgerufen werden, unterscheiden können ( Rotgrün verwechsler und Bluugelbverwechsler); für diese Personen werden je zwei Elementar- einphudungeu angenommen (dichromatische Farbensysteme). 3) Per- sonen mit '\ Elemeutarempfindungeu , bei welchen ausser den beiden Endstrecken und der Mittelstrecke noch zwei Zwischenstreckeu ge- funden werden; in jeder dieser Zwischenstrecken sind 2 Elementar-

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Empfindlichkeit d. Centrums u. der Peripherie d. Netzhaut gegen Farbentöue. 75

empfhidungen zu statuieren, von denen die eiue in den beiden Zwi- schenstrecken dieselbe, die andere diejenige der anstossenden End- Strecke ist. Diese 3te Klasse von Personen (trichromatische Farben- systeme) zerfällt aber in zwei Gruppen, vou denen die eine als nor- male< , die audere als »anomale« bezeichnet wird ; für die letztere (j nippe sind die Farbentöne im Spectrum etwas anders verteilt, be- sonders die Töne zwischen Orange und Grün. Als »Grundempfin- dung« bezeichnet nun König (67) eine Empfindung, »welche durch einen einfachen Prozess in der Peripherie des N. opticus verursacht wird« und diese Grundempfindungen sind lineare und homogene Funktionen der Elementarempfindungen. Die einfachste Annahme, dass die monochromatischen und dichromatischen Systeme nur eine, betw. zwei von den drei Grundempfiudungen trichromatischer Systeme enthalten , fanden sie nicht zutreffend für die monochromatischen Systeme, dagegen zutreffend für die beiden Typen der dichromatischeu Systeme, indem bei dem ersteren die Grundempfindung Rot, bei dem anderen die Grundempfindung Gelb fehlt. Weder in (<>()), noch iu (07) ist auf eine Kritik der Heringschen Farbenlehre eingegangen worden.

R ö h r i c h (78) hat unter S c h i r m e r 's Leitung Bestimmungen der Farbenperception mit den von üle Bull (Ber. 18dl. S. 118) angegebenen Tafeln ausgeführt und gefunden, dass die am stärksten mit Grau gesättigten Farbenreihen der Ole Bu Irschen Tafeln aus ein und derselben Entfernung uugleichmässig percipiert werden, Rot am besten, dann Grün, dann Blau und am wenigsten gut Gelb dass 1 Meter zum Erkennen von Blau uud Gelb zu weit für ein nor- males Auge ist dass die obereu Farbeureihen bei klarem Himmel weiter gesehen werden, als bei bewölktem dass die Augen für die am wenigsten gesättigten Farben leicht ermüden.

Hilbert (62) hat die Holmgren'schen YVollprobeu bei Mond- licht, also bei sehr stark geschwächtem Sonnenlicht, beobachtet und ähnliche Farbenveränderungen gefunden , wie sie auch von andern Beobachtern gesehen worden sind.

Dobrowolsky (35) hat sich die Aufgabe gestellt, mittelst desselben Apparates, welchen er schon früher (Ber. 1872. S. 112) benutzt hatte zur Erzeugung messbarer Differenzen von Farbentönen, die Empfindlichkeit des Centrums und der Peripherie der Netzhaut gegen Farbentöne zu prüfen. Indem er durch Drehung von Oph- thalmometerplatten vor einem Prisma zwei den Nachbartöneu einer der grossen Fr aun ho ferschen Linien entsprechenden Farben neben

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Physiologie des Auges.

einander bringt, bestimmt er, ein wie grosser Drehungswinkel der Platten erfordert wird, damit das Auge einen Unterschied der Fär- bung bemerke, und berechnet dabei den Bruchteil, welcher zu einem gegebenen Werte für die Wellenlänge hinzukommen muss.

[Die höchste Empfindlichkeit für das Spektrum fand D., wie auch König und Dieterici (v. Gräfe's Arch. f. Opht. XXX. 2. S. 179) bei den Linien D, F uud in der Nähe von G von F und J von G entfernt). Die Ergebnisse seiner Untersuchungen fasst D. in Folgen- dem zusammen : 1) Die Empfindlichkeit für Farbentöne ist für alle Spektralfarben am höchsten im Centrum , nimmt von hier nach der Peripherie zu immer mehr und mehr für alle Spektralfarben ab und erreicht an der äusseren Peripherie ein Minimum oder schwindet vollständig. Die Verminderung der Empfindlichkeit beginnt schon in der Region der Macula lutea, in der nächsten Nähe der Fovea centralis (eine Ablenkung von genügt, um dieses zu konstatieren). 2) Für alle Farben des Spektrums sinkt die Empfindlichkeit an der Peripherie und dabei so, dass Unempfindlichkeit früher für die Far- ben auftritt, für welche das Centrum der Netzhaut weniger empfindlich ist. Die Empfindlichkeit für Roth ist im Centrum die geringste und lässt sich dieselbe nicht weiter als bis 50° in der inneren und 35° in der äusseren Netzhauthälfte nachweisen; für Grün, wo im Centrum die Empfindlichkeit eine viel grössere ist (55g), Hegt die Grenze bei 80° und 50°, für Gelb und Blau (im Centrum ^3 uud j^7?) bei 90° u. 65°. 3) Obgleich die Abnahme der Empfindlich- keit vom Centrum nach der Peripherie zu eine allmähliche ist, geschieht dieselbe nicht für alle Spektralfarben mit gleicher Ge- schwindigkeit. Für Rot und Grün, für welche die Empfindlichkeit im Centrum geringer ist, erfolgt die Abnahme in der nächsten Nähe des gelben Fleckes viel langsamer, als für Farben, für welche die Empfindlichkeit im Centrum am höchsten ist (Gelb und Blau). Peripherischer sehen wir aber das Umgekehrte : für Roth und Grün erfolgt die Abnahme schneller, als für Gelb und Blau. Ausserdem nimmt die Empfindlichkeit für alle Farben an der äusseren Netz- hauthälfte viel schneller ab, als an der inneren. 4) Eine gleich- mässige Abnahme der Empfindlichkeit für Gelb und Blau bleibt nicht au der ganzen Peripherie erhalten; an der inneren Netzhauthälfte von 65° und an der äusseren von 20° an beginnt die Empfindlich- keit für Gelb viel schneller abzunehmen, als für Blau. Daher kommt es, dass, obgleich die Empfindlichkeit für Blau im Centrum etwas geringer ist, als für Gelb, wir an der äussersten Peripherie das Eut-

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Entstehung der Kontrastfarben.

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gegen gesetzte sehen, und 00° nach innen vom Centrurn und f>5° nach aussen von demselben ist die Empfindlichkeit für Blau P/anial grösser als für Gelb. Adel heim in Moskau.]

Albini (1) glaubt die Inferiorität des Sehens von Formen und Farben auf der Peripherie der Netzhaut teils aus der mangelhaften Lichtbrechung, teils aus der geringeren Uebung der peripherischen Regionen erklären zu können und schliesst dies daraus, dass durch korrigierende Liusen das peripherische Sehen sowohl für Formen als für Farben gebessert werden kann. Er hält eine Differenz der phy- siologischen Elemente von der Art, dass die Lichtperception auf der Peripherie eine andere sei, als die der Formen und Farben nach seinen bisherigen Beobachtungen nicht für zutreffend.

Jeaffer8on (65) hat zur schnellen Feststellung von Defekten des Farbensinnes eine mit 72 farbigen Wollbündeln versehene Scheibe konstruiert, welche revolverartig gedreht und festgestellt werden kann gegeu Farbenproben, welche am Rande neben der Drehscheibe an- gebracht werden. Die Aufgabe für den Untersuchten ist, die Farbe der Scheibe gegen die gegebenen Farbenproben neben der Scheibe so einzustellen, dass die Farbenntiancen der Scheibe auf die gleich- farbigen gesättigten Proben kommen. Bei normalem Farbensinne stimmen die eingestellten Farben zu den gegebenen Proben, bei Rot- Grün- und anderer Farbenblindheit werden entsprechende Farben der Scheibe nicht zu den Probefarben eingestellt, sondern z. B. blaue und violette Bündel zu den roten Proben u. s. w.

Bickerton (9) bespricht die Häufigkeit und die bedenklichen Wirkungen der Farbenblindheit.

Favre (41) bespricht die grosse Verbreitung der Farbenblind- heit und Farbenschwäche bei den verschiedenen Angestellten und Industriellen und ist der Ueberzeugung , dass durch methodische Uebung des Farbensinnes in der Familie und in den Schulen man in nicht allzuferner Zeit dahin gelangen könne, die Zahl der Daltonisten sehr bedeutend zu reducieren.

Hilbert (59) teilt einen Fall von Farbenblindheit während eines hysterischen Anfalles mit, welche als Rotgrünblindheit von Hilbert festgesellt wurde; nach beendigtem Anfall war die Farben- blindheit verschwunden. Er schliesst aus dieser und verschiedenen anderen Erfahrungen, dass ein vom Lichtsinncentrum getrenntes Farbensinncentrum angenommen werden müsse.

T re ve(84b), ^Comn]andant«, vergleicht die Entstehung der Kon- trastfarben dem Rückstosse einer Kanone, welcher von gleicher Stärke,

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Physiologie des Auges.

aber entgegengesetzter Richtung als die des Geschosses sei (expli- cation dynamique dos couleurs renverseos).

Le Rom (6*9) hat beobachtet, dass ein durch Sehen in die Sonne gewonnenes Nachbild durch heftige Stösse auf den Körper und auch durch Druck auf das Auge zum Verschwinden gebracht werden kann , nach Aufhören des Druckes aber wieder erscheint. Der Schluss, dass der Sitz der Nachbilder in dem hinteren Teile des Augapfels sei , und dass wahrscheinlich eirie oder mehrere Flüssig- keiten eine wichtige Rolle dabei spielten, steht mit der Beobachtung in keinerlei Zusammenhange.

Hirschberg (63) giebt eine philologische Kritik der Bezeich- nungen Nyktalopie und Hemeralopie, aus welcher hervorgeht, dass Hippokrates unter vuxxaXw^ einen Tagblinden, Galen bald tag- blind bald nachtblind darunter versteht, und findet es zweckmässiger, die klaren und unzweideutigen Ausdrücke unserer Muttersprache zu gebrauchen und die griechischen Wörter ganz zu vermeiden.

Charpentier (18) stellt im Anschlüsse an seine Farbentheorie (14) die Hypothese auf, dass unter der Voraussetzung, dass die Schwingungen in den Nerveneleraenten denen des Telephons vergleich- bar seien , d. h. von periodischen Oscillationen in dem elektrischen Gleichgewicht des erregten Nervenelementes herrühren, auch die be- nachbarten Elemente in Schwingungen der Art geraten, dass sie die komplementären Farben in denselben erzeugen, diese daher im wahren Sinne des Wortes inducierte Farben sein würden.

Charpentier (19) findet, dass nach der Fixation eines hellen Objektes bei dem darauf folgenden Betrachten einer wenig beleuch- teten kleinen Fläche diese dunkler erscheint, sowohl wenu sie auf die erregt gewesene, als wenn sie auf eine nicht erregt gewesene Netzhautpartie fällt ; die successive Lichtinduktion hat sich also auf die der erregten Stelle benachbarten Netzhautteile fortgepflanzt.

Hering (55) subsumiert die Beobachtung Exners (Ber. 1885. S. 82) unter ähnliche Täuschungen, bei denen der Helligkeitswechsel eines Objektes mehr hervortritt, als an der Umgebung desselben, ob- gleich die objektive Helligkeit sich an dieser viel stärker ändert, und beschreibt die für derartige Kontrasterscheinungen angewendeten Anordnungen, bei deren Einer gleichmässig grosse, weisse, graue und schwarze Felder ähnliche Helligkeitsunterschiede im Nachbilde be- dingen , wie sie sonst bei kleinen Objekten auf kontrastierendem Grunde beobachtet werden. Auf die Frage, ob die Bezeichnung »neue Urteilstäuschung« zutreffend sei, welche Hering verneint,

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Bewegongen eines schwach beleuchteten Objektes im dunklen Gesichtsfelde. 79

Exner aber in einem späteren Aufsatze (Pflügers Arch. f. d. ges. Physiol. XXXX. S. 323) rechtfertigt, gehe ich hier nicht ein.

Hilbert (58) hat ausser den anderweitig beschriebenen Phosphenen beim Aufenthalte im lichtlosen Räume eine Farbenerscheinung wahrge- nommen, welche in der Mitte des Gesichtsfeldes als ein unregelmässig gestaltetes, wolkiges, doch mit scharfen Kontouren versehenes Gebilde mit einer gewissen Schattierung auftritt, und zwar von schöner violetter Farbe, mithin und wieder dazwischen auftretenden grüngelben Flecken, welche allmählich verschwinden und wieder auftauchen. (Die Er- scheinungen erinnern an das durch gelinden aber andauernden Druck auf den Bulbus bewirkten Farbenwogen. Ref.) Hübe rt hat gleich Anderen beobachtet, wie schnell die Phantasie des im Dunkelzimmer verweilenden Beobachters allerhand Gestalten vorzanbert.

Rosenbach (79) teilt einen Fall mit, in welchem ein gebil- deter, intelligenter, gesunder Mann zu Zeiten die Illusion hat, überall Bekannte auf der Strasse u. s. w. zu erblicken , durch Anspannung der Aufmerksamkeit seinen Irrtum gewahr wird, aber im nächsten Augenblicke doch wieder in denselben zu rück verfällt. Es wird hier also nicht aus ungenügenden Netzhautbildern ein Phantasiegebilde geschaffen, sondern das deutliche Sehobjekt in Vorstellungen, die irgend wie erregt werden, mit ungenügender Kritik hineingezwängt.

Charpentier (20) hat beobachtet, dass wenn man ein fest- stehendes, schwach beleuchtetes Objekt im finstern Räume beobachtet, nach einiger Zeit dasselbe sich mit einer gewissen Geschwindigkeit in einer bestimmten, verschiedenen, mitunter auch wechselnden Rich- tnng zu bewegen scheint. Auf einer Bewegung des Auges kann diese merkwürdige Täuschung nicht beruhen, wie Kontroiversuche ergaben ; in gewissem Sinne kann man die scheinbare Ortsverande- rung des Objektes willkürlich hervorrufen, wenn man sich dieselbe lebhaft vorstellt. Ch. glaubt, dass hier vielleicht unbewusste cerebrale Willensimpulse, die aber nicht zur Ausführung gelangen, im Spiele seien.

Par villi* (73) bringt mit diesen Beobachtungen von Char- pentier (20) die Erscheinung des »Sternschwankens« in Beziehung, wobei ein fixierter Stern sich zu bewegen und schnell zu oscillieren scheint, wie es Sch wei tzer 1850 zuerst am Jupiter, Sirius u. s. w. beobachtet hat: beim Sehen durch ein Fernrohr tritt die Unbeweg- lichkeit des Sternes wieder ein. Bedingung ist ein dunkler Himmel, ohne Mond.

Charpentier (21) hält diesen Vergleich Parville's (73)

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Physiologie des Auges.

t

mit Recht nicht für zutreffend, da es sich bei der von Ch. beob- achteten Bewegung nicht um ein Hinundhergehen, sondern um eine gleichmässige Bewegung in einer Richtung, welche erst nach einiger Zeit sich ändern kann, handelt. Die Erscheinung kann bei direktem, wie bei indirektem Sehen, auch bei willkürlicher Blickbewegung be- stehen bleiben, sie entsteht am leichtesten nach geistiger Anstreng- ung oder Aufregung, bei plötzlichen Geräuschen, z. B. Thürenzu werfen, und ist dann nach dem Orte des Geräusches hin gerichtet. Be- wegungen in der Tiefendimension hat Ch. nicht gesehen.

Günther (53) hat die elliptischen Lichtstreifen Purkinje*« beobachtet, wenn er einen glühenden Platindraht im Finstern vom Fixationspunkte bis schläfenwärts betrachtete, konnte aber die Bögen nicht sehen, wenn das Bild des Drahtes zwischen dem Fixa- tionspunkte und dem Sehnerveneintritte einfiel. Die Lichtbögen ver- laufen stets in den blinden Fleck, und Günther vermutet, dass die Stellen der Retina, welche die Erscheinung auslösen, Umschlags- stellen der zur Fovea centralis verlaufenden Nervenfasern sind. (Schon 18G8 (Pf lüge rs Archiv f. d. ges. Physiol. L S. 392) kam Exner bei Beobachtung eines hellen Spaltes im Schirm zu fast demselben Resultate. Ref.).

Hilbert (60) fügt den bisher veröffentlichten 8 Fällen von Farbenscheu (Ber. 1882. S. 148), darunter 5 von Rotscheu einen neueu Fall von Rotscheu hinzu, welchen er bei einem unruhigen und auf- geregten, etwas hypochondrischen Manne beobachtete, weichein das karminrote Heidelberger Blumenpapier unerträglich war, und welcher angab, von frühester Kindheit an diesen Widerwillen gegen die rote Farbe gehabt zu haben. Hilbert ist geneigt, für die Farbenscheu einen centralen Vorgang, nicht eine erhöhte Irritabilität des retinalen Apparates anzunehmen.

Hilbert (57) berichtet im Anschlüsse an die Mitteilungen von Pur t scher (Ber. 1885. S. 91) über einen Fall in welchem Rotsehen auf beiden Augen plötzlich nach heftigem Aerger eingetreten war und etwa 1 Stunde gedauert hatte, woraus er auf die centrale Natur dieser pathologischen Farbeneuipfindung schliesst.

S zi 1 i (83) sucht im Gegensatze zu Hilbert (57) nachzuweisen, dass die Erythropie von nachweisbaren okulären Einflüssen einge- leitet wird, führt einen Fall von Rotsehen bei seitlicher Beleuchtung der Augen vor dem Einschlafen an, welches beim Munterwerden so- fort verschwindet, und einen anderen Fall vom Erscheinen roter Punkte oder Flecken bei Papillitis. Szili macht für seine Ansicht

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Abnormes Einfachsehen durch Illusion.

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geltend, dass die monokulare Erythropie sich nicht ohne Gewalt- samkeit in das Sehcentrum verlegen lasse.

V. Geslchtswahrnehmungen.

1) De läge, Yves, Etudes experimentales sur les illusiona statiques et dyna- miqoes de direction pour servir a determiner les fonctions de« canaux semi- circulaires de l'oreille interne. Arch. de Zool. experim. et gen. 2me ser. T. IV. p. 555.

2) D o n d er 8, Ueber Stereoskopie durch Farbendifferenz. Ber. d. XVIII. Vers, d. ophth. Gese lisch. S. 82. (Diskussion S. 86.)

3) Einthoven, W., Stereoskopie door klenrverschil. Nederl. Gasth. voor ooglijders. Zeven-en-twintigste Verslag. Wetenschapp. Bybladen. p. 1. (Ref. in Ber. 1885. S. 96.)

4) Fi lehne, W., Trigeminus und Gesichtsausdruck. Arch. f. Anat. und Physiol. (Physiol. Abth.) S. 432.

5) Frost, W. A. , Model of movement« of eyes. (Ophth. soc. ot the united kingdom.) Ophth. Review, p. 86.

6) Javal, La the*orie de la vision binoculaire ölucidtSe par un cas de atra- bisme avec vision triple. Annal. d'Ocul. T. XCV. p. 206. (Sociäte* franc. d'Opht. 4. congres) et Bull, et Mem. de la soc franc. d'Opht. 4. annee. p. 3i.

7) Secondi, G , Osservazioni sul rapporto tra l'accomodazione e la conver- genza. Gior. d. r. Accad. di med. di Torino. XXXIV. p. 714.

8) Wolffberg, L. , Ein Fall von abnormem Einfachsehen durch Illusion. (Eine bisher nicht beschriebene Krankheit.) Ceutralbl. f. prakt. Augenheilk. Febrnar. S. 38.

Wolffberg (8) hat einen physiologisch interessanten Fall von abnormem Einfachsehen beobachtet, in welchem 1) zwei gleiche neben einander oder etwas über einander befindliche Zahlen oder Buchstaben oder sonstige Zeichen zu einem einzigen Zeichen verschmolzen werden, und zwar sowohl monokular als binokular ; 2) auch nicht gauz con- gniente Zeichen z. B.Zeichen von verschiedener Grösse einfach gesehen werden und das vereinigte Bild dem Orte des fixierten Bildes entspricht. 3) Das abnorme Sehen ist auf die Macula lutea beschrankt. 4) Bei gleichen Zeichen von verschiedener Farbe tritt Wettstreit der Seh- felder ein. Wolffberg vergleicht das einfache Sehen zweier Zeichen mit einem Auge mit dem binokularen Einfachsehen oder dem >Cjrclopen-Auge« und fasst es als eine Erscheinung auf, welche fast in allen Beziehungen auf identische Stellen in ein und demselben Auge zurückgeführt werden kann. Die Gründe, welche Wolffberg bestimmen, dieses Einfachsehen als »Illusion« aufzufassen, sind im

Jahresbericht fax Ophthalmologie XVII. 1889, G

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Physiologie des Auges.

Original nachzusehen ; er versteht mit Esquirol und Lazarus unter Illusion die Auffassung eines äusseren Vorganges durch eine damit nicht ubereinstimmende Vorstellung und sieht daher das bin- okulare Einfachsehen auch als eine Illusion an.

Donders (2) kommt bei Besprechung der Versuche von Ein- thoven (3) zu dem Schlüsse, dass dabei der Akkommodationsimpuls als Faktor der Abstandsvorstellung sehr problematisch geworden sei und jedenfalls als Nebensache betrachtet werden müsse, dass aber auch die Erklärung der Mikropsie aus stärkerem Akkommodations- iropulse nicht mehr befriedigend sei. Javal schliesst an die Mi- kropsie die Bemerkung , dass mau bei der Erkennung der Distanz unterscheiden müsse eine Abmessung der Distanz durch vielfach wieder- holte Augen bewegungen und eine Abschätzung der Distanz bei mo- mentanem Sehen ohne Augen bewegungen , wobei man zwar eine Differenz der Entfernungen, aber nicht die Grösse der Differenz an- geben könne. Donders repliciert dagegen, dass er bei seinen Versuchen im dunkeln Räume, in welchem elektrische Funken mo- mentan in verschiedenen Distanzen sichtbar wurden , fast jedesmal den Ort richtig angegeben habe.

De läge (1) hat das Problem unserer Orientierung im Räume und der dabei stattfindenden Täuschungen, sowie die Frage, welche Organe, ausser den Augen, zur Orientierung im Räume dienen, einer eingehenden experimentellen und analytischen Bearbeitung unter- worfen, und ist dabei zum Teil zu gleichen Resultaten gelangt, wie Mach (siehe Ber. 1875 S. 116), zum Teil zu einer Erweiterung und Modifikation der Mach' sehen Sätze. Sämmtliche Versuche sind an Personen mit geschlossenen und verbundenen Augen augestellt wor- den und daher alle Gesichtstäuschungen von der Untersuchung aus- geschlossen. Der erste Teil der Arbeit von De läge beschäftigt sich mit der Orientierung des ruhenden Körpers im Räume, welcher abhängig ist von der Haltung des Kopfes zu der des Körpers: nur bei senkrechter Haltung des Kopfes und Körpers werden alle Rich- tungen des Raumes nahezu richtig angegeben ; wenn der Kopf seine Stellung zum Körper verändert durch Seitenwendung, durch Beugung oder Neigung, so giebt diese neue Lage zu konstanten Täuschungen Anlass, unter deren Einfluss das Individuum dieselben Urteile über die Richtungen des Raumes fällt, als ob sein Körper und der äussere Raum gegen einander eine Drehbewegung von ungefähr 15° um die- selbe Axe wie der Kopf ausgeführt hätten, und diese Drehung kann entweder dem Körper in gleichem Sinne, oder dem äussern Räume

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Der Augenbeweguugbapparat als Organ für die Richtungsempfinduogen. 33

in entgegengesetztem Sinne zugeschrieben werden. Die Versuchs- person giebt die Richtung des Körpers nach dem Ziele hin mittelst eines au den Körper angestemmten Stabes, die Richtung des äusseren Raumes dadurch an, dass sie sich nach dem Ziele hinbewegt. Zu diesen allgemein geltenden Täuschungen können sieb bei manchen Individuen persönliche Täuschungen algebraisch summieren. Liegt das Individuum (mit geschlossenen und verbundenen Augen) auf einem Brette, weiches vom Fusseude zum Kopfende um 60° geneigt ist, so wird dieser Winkel richtig beurteilt, bei 75° Neigung wird die Lage für horizontal, bei 90° für 10° weiter nach hinten, also um 100° von der vertikalen abweichend, bei 105° für 135°, bei 120° für 180° von der vertikalen abweichend geschätzt, so dass man also bei 120° Neigung schon auf dem Kopfe zu stehen glaubt. Das Organ für die Wahrnehmung der Richtung muss zwar im Kopfe liegen, aber die halbzirkelförmigen Kanäle können es nicht sein, welche die kon- stanten Irrungen um 15° bei vertikaler Stellung und Drehung des Kopfes nach rechts oder links hin erzeugen , die Halsmuskeln sind es auch nicht, wie Delage durch einen besonderen Versuch be- weist. Die Ursache der Irrungen ist vielmehr in der Blickrichtung auch bei geschlossenen und bedeckten Augen zu suchen.

Delage geht bei seiner Deduktion von der Beobachtung aus, dass, wenn man den Kopf wendet, man auch die Augen wendet, und zwar wendet man bei einer gewollten Drehung des Kopfes um 90° den Kopf selbst nur um 60°, die Augen um 90° oder darüber; alsdann gehen die Augen in entgegengesetztem Sinne zurück, aber nicht bis zur Medianebene, sondern nur um etwa lö°. Der Winkel des Kopfes mit der Anfangsstellung betragt also (50°, der der Augeu 75° ; über diese Differenz wird man sich nicht klar und schreibt dem Kopfe allein diese Drehung zu. Delage kommt nun bei Würdigung aller ein- schlägigen Umstände zu dem Ergebnisse , dass das ursprüngliche Or- gan für die Richtungsempfindungen (bei Ruhelage) der Tastsinn sei, welcher den Gesichtsinn heranbildet und ihm dann den Platz räumt. Gemeinschaftlich aber mit dem Gesicht und besonders bei Ausfall desselben dient als Organ für die Richtungsempfindungen der Augen- bewegungsapparat, durch dessen Vermittelung wir bei gerader Kopf- haltung die Richtungen bestimmen und bei Aenderung der Kopf- stellung wiederfinden. Alle Täuschungen (bei Ruhelage) über die Richtung sind abhängig von den Augenmuskeln und werden auf den Kopf übertragen. Auch für die übrigen Körperlagen sind die halb- zirkelförmigen Kanäle ex nexu.

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Physiologie des Auges.

Der zweite Teil der Arbeit von Delage bezieht sich auf die Orientierung des passiv bewegten Individuums, und zwar 1) bei Ro- tationen um die verschiedenen Körperaxen bei den veränderten Stel- lungen des Kopfes zum Körper, wo er auf Grund seiner Versuche Mach's Ausspruch entgegentritt, dass man bei Rotationsbewegungen nicht die Winkelgeschwindigkeit , sondern nur die Winkelbeschleu- nigung empfände; denn man könne im Anfange der Bewegung eine Drehung von in der Sekunde noch mit Sicherheit erkennen und modificiert M a c h 's Satz dahin , dass erst nach einer gewissen Zeit die positive oder negative Beschleunigung allein empfunden werde. Sehr interessant, aber zu einem kurzen Auszuge nicht geeignet, sind die eigentümlichen Empfindungen und Täuschungen, denen man bei Neigung und Beugung des Kopfes 1) während der Drehbewegung,

2) bei gradliniger Fortbewegung auf Eisenbahnen, Böten u. 8. w.,

3) bei Schaukelbewegungen verschiedener Art ausgesetzt ist. Bei diesen beiden letzteren kommt aber Delage zu dem Resultate, dass die betreffenden Empfindungen ihren Sitz nicht im Kopfe haben, mithin auch weder in den halbzirkelförmigen Kanälen, noch im Augen bewegungsapparat*\ Bezüglich der halbzirkelförmigen Kanäle ist das Ergebniss seiner Ermittelungen, dass dieselben 1) ein Em- pfindungsorgan sind, welches uns über die unserm Kopfe und im Zusammenhange damit unserm ganzen Körper erteilten Drehbeweg- ungen unterrichtet 2) ein excitomotorisches Organ sind, welches auf dem Wege des Reflexes einerseits die kompensatorischen Beweg- ungen der Augäpfel, welche bestimmt sind , Gesichtstäuschungen zu verhindern, hervorruft, andererseits die korrigierenden Muskelbe- weguugen bestimmt, welche zur Erhaltung des Gleichgewichts dienen. Dagegen sind sie weder ein Organ für die Empfindung der Fort- bewegung, noch für die Vorstellung der Dimensionen des Raumes, noch für Reflexe auf Grund von Gehörseindrücken, noch ein Orien- tieningsorgan für unsere Bewegungsrichtungen; sie belehren uns nur indirekt durch ihre Beziehung zu den Augen bewegungen über die Orientierung des Kopfes und des Körpers.

Filehne (4) hat nach Durchschneidung des Trigeminus bei Kaninchen eine Veränderung in der Haltung der Ohrlöffel, welche den Gesiehtsausdruek und das Mienenspiel dieser Tiere charakterisieren, be- obachtet, fasst dieselben als eine reflektorische Lähmung auf und fol- gert daraus weiter, dass das Mienenspiel und der Gesichtsausdruck des Kaninchens ausserhalb des Grosshirns ihren reflektorisch erregbaren Centraiapparat haben.

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Cirkulaüon und Innervation.

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VI. Cirkulaüon und Innervation *).

1) Belljarminow, L., Verglich einer Anwendung der graphischen Methode zur Untersuchung der Pupillenbewegung und des intraokularen Druckes (mit Hilfe der Photographie). (Opit prirnenenja graphiUcheskawo Methoda k izsledowaniü dwischenja sratschka i wnutriglcsnawo dawlenja.) Disser- tation. 120 Seiten mit 12 Zeichnungen.

2) Anwendung der graphischen Methode zur Untersuchung des intraocn- laren Druckes (Primenenje graphitscbeskawo Methoda k izsledowaniü wuu- triglasb wo dawlenja). Russkaja Medizina. Nr. 21 28.

3) Boedeker, Justus, Vergleichende Druckmessungen in vorderer Kammer und Glaskörper des Auges. Inaug.-Dissert. Berlin.

4) Fuhr, Ferd., Die Exstirpation der Schilddrüse. Eine experimentelle Studie. Arch. f. experiment. Path. u. Pharmak. XXI. S. 387.

5) G a d i o 1 i , M., Deila tensione del globo oculare considerata in relazione alla sua influenza terapeutica nelle mallatie dell' occhio, alla modificazione della vista ed allastato generale di salute. Boll d'ocul. VIII. p. 237. (Nichts Neues.)

6) Giffard, Ueber die Lymphströine des Auges. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 421.

7) The direction of the lymphstreanis in the eye. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 153.

8) Jegorow. J., Contribution a l'dtude du ganglion ophthalmique. Archiv, slav. de biologie. II. p. 52 und 376.

9) Ueber den Einfluss der langen Ciliarnerven auf die Erweiterung der Pupille. Arch. f. Anat. und Physiol. (Physiol. Abt.) S. 149.

10) K atschano wski, P., Ueber die oculo-pupillärcn Centren. Med. Jahrb. 1886. S. 445. (siehe vorj. Ber. S. 67.)

11) Kauders, F., Ein Beitrag zur Kenntnis der Reflex-Hyperämie. Wien, med. Jahrb. Heft 4. S. 153.

12) K o v a 1 e w s k y, N., Influence du Systeme nerveux sur la dilatation de la pupille. Archiv slav. de biol. I. p. 92, 575.

13) Michel, Die Temperatur-Topographie, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 227. (siehe diesen Ber. f. 1884. S. 147.)

14) und Wagner, H., Physiologisch-chemische Untersuchungen des Auges. Ebd. 2. S. 155.

14a) Ott ölen ghie, Sul paasaggio del joduro di potassio nei mozzi oculari. Anuali di Ottalm. XV. p. 522.

15) P r z y b y 1 s k i, J., Zur Frage über die pupilleuerweiternden Nerven bei der Katze. Dissert. Warschau.

16) Neris dilatateurs de la pupille chez le chat. Archiv, slav. de biol. p. 400.

17) Rampoldi, Note ottalmologiche : I. Variazioni pupillari dipendenti da alterazioni del simpatico cervicale. Annali di Ottalm. XV. p. 107.

) Referiert von Prof. Michel.

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Physiologie des Auges.

18) Casi di intermiüente ipotonia oeulare. Gazz med. ital. lorab. VIII. p. 205, 219. (5 Fälle intermittierender Herabsetzung des intraoeularen Druckes bei Hornhaut- und Regenbogenhauterkrankungen.)

19) Schiff, Sur le cause dos troubles dans la nutrition de Poeil, qui sar- viennent apres la section des nerfs de la V. paire ce*r6*brale. Arch. d. scienc. physic. et nat. Geneve. Nov.

20) 8 c h i p i 1 o f f, K., Ueber den Einfluss der Nerven auf die Erweiterung der Pupille. Pflüger's Arch. f. Physiol. XXXVIII. S. 219. (Akadem. Preis- 8cbrift. Bericht von M. Schiff.)

21) Schlegel, Manometrische Untersuchungen über die Beeinflussung dt» intraoeularen Drucks durch Pilokarpin. Archiv f. experim. Path. uud Pliarmak. XX. S. 271.

22) Vulpinn, Recherohes prouvant qne le nerf trijume.iu contient des fibre* vRso-dilatatrices des son origine. Compt. rend. CI. p 981. (Bei Reizung des intrakraniellen N. trigeminus auch Rötung der Bindehaut der entspre- chenden Seite.)

23) Ulrich, Rieb., Ueber Stauungapapille und Oedem des Sehnervenstammes. Ber. d. XVIII. Vers. d. ophth. Gesellsch. S. 82 u. 93 (Diskussion S. 99, u. Arch. f. Augenheilk XVII. S. 30.

Michel (14) und Wagner (14) beschäftigten sich mit der chemischen Zusammensetzung der verschiedenen Teile des Auges. Zunächst wurde das quantitative Verhältnis von Wasser, organischer und anorganischer Substanz festgestellt, dann wurden die Eiweiss- körper und die albuminoiden Substanzen eingehend untersucht. Ausser- dem wurde die überall zerstreute und deshalb schwer auffindbare Litteratur über die Chemie des Auges zusammengestellt. Im Refe- rate können nur die wesentlichen Resultate berücksichtigt werden und sind diejenigen, der sich eingehender mit dem Studium der chemischen Zusammensetzung des Auges befassen wollen, auf das Original zu verweisen.

Die Lederhaut des Auges zeigte im Mittel folgende Zusammen- setzung :

65,51% Wasser 0,88 °/o Salze 33,62 °/o organ. Substanz. Die organische Substanz bestand zum geringeren Teile aus Ei- weisskorpern, von denen eine Globulinsubstanz, eine bei 60° C. koa- gulierende Albuminsubstanz und etwas Alkalialbuminat nachgewiesen werden konnte. Die Hauptmasse bestand aus leimgebendem Gewebe. Der aus letzterem gewonnene Leim stimmte in allen Reaktionen und auch in seinen optischen Eigenschaften mit gewöhnlichem Glutin überein.

Von der Hornhaut wurden Hornhautepithel, Hornhautgewebe und Descem e t'sche Membran isoliert untersucht.

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Chemische Zusammensetzung des Humor aquous.

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Das Hornhautepithel ergab folgende Werte : 72,11 °/o Wasser, 27,15% organ. Substanz, 0,74% anorgan. Substanz, Iiis hatte nach einer Bestimmung

75,52% Wasser, 23,33 °/o organ. Substanz und 1,15% anorgan. Substanz

gefunden.

Die Eiweisskörper liessen sich auf bekannte Weise in Globuline und Albumine scheiden, und aus den Lösungen derselben durch ihre verschiedene Koagulationstemperatur zwei Globuline (a und b) und zwei Albumine isoliert fällen.

Das Hornhautgewebe selbst hatte 72,75 % Wasser, 0,66 % Asche und 26,59 % organ. Substanz. Die letztere gab beim Extrahieren ausser einer geringen Menge Corneaglobulin eine beim Erkalten gelatinierende Substanz ab, die nach Reaktionen und Drehung der Ebene des polarisierten Lichtes als Chondrin anzusprechen ist, und deshalb Corneochondrin genannt wurde. Ein Fibrinferment konnte nicht nachgewiesen werden. Die Descemet'sche Membran enthielt 78,16% Wasser. Für das Karamerwasser wurde beim Ochsen ein specif. Gewicht von 1,008, beim Schwein von 1,007 bestimmt. Dann wurde festge- stellt , dass das specif. Gewicht unter Zunahme des Eiweissgehalts mit der Zeit, die zwischen Tod des Tieres und Aufsammein des Was- sers vergeht, wächst.

Fünf Analysen von Ochsen kämm er wasser gaben folgende Mittel- asien :

98,710% Wasser 0, 89% Asche 0,107 °/o Eiweiss

0,293% übrige organ. Substanz. Die Eiweisssubstanzen waren geringe Mengen Globulin und vor- zugsweise Albumin. Weder Zucker noch Harnstoff konnte nachge- wiesen werden.

Das Gewebe der Linsenkapsel löste sich nach zehnstündigem Kochen zu einer klaren, neutral reagierenden Flüssigkeit, die in ihren Heaktionen weder mit Chondrin- noch Glutinlösung übereinstimmte.

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Physiologie des Auges.

Die frische Linsenkapsel konnte durch Pepsin und Salzsäure auch leicht verdaut werden.

Die Linsensubstanz selbst wurde durch Pepsin, wie auch durch Trypsin völlig verdaut. Neben Lentoglobulinen konnte nach meh- reren Methoden immer Lentoalbumin nachgewiesen werden. Harn- stoff wurde nicht gefunden, wohl aber Cholestearin und Fett; die Menge der letzteren Substanzen nimmt mit dem Alter der Indivi- duen zu.

Bei Katarakten konnte in einigen Fallen gar kein Eiweiss mehr extrahiert werden , iu anderen eine grössere Menge. In einigen Fällen konnte nur Lentoglobulin, aber kein Lentoalbumin nachgewiesen werden. Bei senilen Katarakten fand sich ein vermehrter Cholestearin- gehalt.

Die Glaskörperflüssigkeit reagierte immer alkalisch. Beim Ochsen war das specif. Gewicht im Mittel 1,0008, beim Schwein 1,0082. Die mittlere Zusammensetzung war:

98,81 °/o Wasser 0,94% Asche 0,09 °/o Eiweiss

0,16% übrige organ. Substanz.

Im Glaskörper wurde ein im Ueberschuss von Essigsäure unlös- licher Ei weisskörper konstatiert, Mucin fehlte aber sicher beim Men- schen, Fisch, Schwein und Ochsen.

Die Glaskörperhäutchen verdauten sehr leicht, waren aber gegen Kochen mit Wasser sehr widerstandsfähig. 36stündiges Erhitzen löste sie nicht.

Die Netzhaut zeigte im frischen Zustande alkalische Reaktion und gab an die entsprechenden Lösungsmittel Globuline und Albu- mine ab. Auf grössere Mengen von Lecithin liess der bei der Zer- setzung auftretende Geruch nach Trimethylamin schliessen, es wurde dementsprechend auch eine nicht unbedeutende Menge von salzsaurem Cholinplatinchlorid bei geeigneter Behandlung erhalten. Ferner Hessen sich grössere Mengen Cholestearin nachweisen.

[Ottolenghi (14a) konnte das unter die Haut von Kaninchen eingespritzte Jodkali nach ungefähr 10 Minuten in der Thränen- flüssigkeit, dem Kammerwasser und dem Glaskörper nachweisen, in der Linse jedoch nicht. Brettauer.]

Schlegel (21) benutzte zu seinen manometrischen Versuchen über die Beeinflussung des intraokularen Druckes durch Pilocarpin, welche in der von Höltzke und Graser beschriebenen Weise

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Druck in der vorderen Kammer und im Glaskörper.

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angestellt wurden , Katzen , welche durch Chloroform anästhesiert waren, und wurde zur Kontrolle stets der Druck in beiden Augen gemessen. Die Resultate waren folgende : Pilocarpinum muriaticum, in Krystallform oder in 2°/o Lösung ins Auge gebracht, ruft in den meisten Fällen im betreffenden Auge, oft auch im anderen Auge eine Drucksteigerung hervor, die in der Regel gleichzeitig mit dem Beginn des Speichelflusses eintritt oder am höchsten ist und ver- schieden lange anhält. Während dann im pilocarpinfreien Auge der Druck wieder sinkt, hält er sich im pilocarpinisierten Auge in vielen Fallen fast ununterbrochen auf grösserer Höhe, oder aber er sinkt auch hier zuweilen selbst unter den Druckwert des Kontrolauges. Hiebei fällt die deutliche Herabsetzung des Druckes mit der Ver- engerung der Pupille zusammen. Die in vielen Fällen zugleich mit Speichel- und Thranenfluss auftretende, oft beiderseitige Druckstei- gerung ist als Teilerscheinung der Allgemein Wirkung des Pilocarpin anzusehen. Wenn auch die Reinheit der Versuchsresultate dadurch beeinträchtigt wird, >so spricht doch der Umstand, dass trotzdem im pilocarpinisierten Auge der Druck im allgemeinen höher ist als im andern Auge, um so mehr dafür, dass das Pilocarpin bei lokaler An- wendung, wie es Myose nur im betreffenden Auge bewirkt, auch lokal druckerhöhend wirkt , da ja- durch die Allgemeinwirkung die Druckdifferenzen zwischen beiden Augen verwischt werden müssten.« Wie dem Physistigmin, so ist daher auch dem Pilocarpin eine durch- steigende Anfangswirkung zuzuschreiben; die Wirkung des Pilocarpin scheint aber weniger zuverlässig.

Boedecker (3) hat das von Höltzke angegebene Doppel- manometer zu seinen vergleichenden Untersuchungen über den Druck in der vorderen Kammer und im Glaskörper benutzt. Bei narkoti- sierten Katzen wurde zuerst in die vordere Kammer die entsprechende Kanüle und dann in den Glaskörper eine solche eingeführt, welche eine ungefähr % mm Lumen mit vorn befindlicher Oeffnung darbot und schräg abgestutzt war. Hin und wieder fand eine geringe Aus- sickerung aus der Glaskörperkanüle statt. Bei jedem Versuche wur- den einige Tropfen einer wässerigen Lösung von Physostigm. salicyl. instilliert. Im allgemeinen waren keine nennenswerten Druckunter- schiede in der vorderen Kammer und im Glaskörper, weder unter physiologischen Verhältnissen noch beim mit Eserin behandelten Auge manometrisch nachweisbar.

[Rampoldi (17) führt zwei Fälle von Pupillarveränderungen an, welche er in Zusammenhang bringt mit bestehenden akuten oder

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Physiologie des Auges.

chronischen Lungenspitzenerkrankungen. Bei einem 14jährigen Mäd- chen, welches mit beiderseitigem Spitzenkatarrh behaftet war, wurden die Pupillen abnorm erweitert gefunden, sie zogen sich bei Licht- einfall und Akkommodationsan8trengung etwas zusammen. Bei je- weiliger Besserung des Allgemeinbefindens war die Mydriasis geringer. 11. glaubt nun, dass die durch die Lungenerkrankung gesetzte Vagus- reizung auf den Sympathikus und das obere Halsganglion übertragen werde und dadurch die Mydriasis zu Stande komme. In ähnlicher Weise wird ein zweiter Fall zu erklären gesucht. Brettauer.]

Przybylski (15) macht eine vorläufige Mitteilung über die pupillenerweiternden Fasern bei der Katze. Das Centrum für dieselben verlegt er in das Gehirn ; vom Gehirn verlaufen die Fasern zum Rückenmark, welches sie mit den vorderen Wurzeln des 8. Cervical- sowie des 1. und 2. Spinalnerven verlassen. Vermittelst der Rami communicantes der vorderen Wurzeln der genannten Nerven treten sie in den Cervicalteil des Nervus sympathicus ein , vereinigen sich im Schädel mit dem Ganglion Gasseri und verlaufen in dem ersten Aste des N. trigeminus. Nach Exstirpation des Ganglion tritt näm- lich bei Reizung des Cervicalteils des N. sympathicus keine Pupillen- erweiterung auf. Dass die pupillenerweiternden Fasern in den langen Ciliarnerven verlaufen, beweist das Aufhören des erweiterten Ein- flusses des N. sympathicus nach Durchschneidung der Ciliarnerven. Den grössten Teil der pupillenerweiternden Fasern enthält der Cer- vicalteil des N. sympathicus, da man bei Reizung desselben, selbst wenn man den N. trigeminus bis zum Ganglion Gasseri durchschnitten hat, eine maximale Pupillenerweiterung erhält. Eine geringere und langsamere Pupillenerweiterung tritt reflektorisch ein , wenn man nach Durchschneidung des Cervicalteils des N. sympathicus eine Reizung sensibler Nerven vornimmt.

Kauders (11) hat die einem jeden Ophthalmologen bekannte Thatsache, dass bei einer Reizung des einen Auges eine Reflexdila- tation der Gefässe des anderen Auges auftritt, experimentell in der Weise festgestellt, dass er in den Glaskörper eines Auges Oleum crotonis injicierte. Die Hyperämie auf dem anderen Auge war ge- ringer, wenn die Lidspalte dieses Auges nicht offen stand, auch war ein stetiges Auf- und Abschwanken des Füllungszustandes der Ge- lasse zu bemerken, und die Reflexdilatation eine stärkere, wenn man Krotonöl in die vordere Kammer injicierte. »Ob diese Reflexdilata- tionen ein Vorstadium der sympathischen Opthalmie seien, welcher Einflüsse es bedarf, um den Reiz so zu gestalten, dass sich wirklich

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Augen8törungen nach Schilddrüsenentferoung.

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sympathische Entzündung des 2. Auges entwickle, darüber wage ich nicht mich auszusprechen.«

Nach Ulrich (23) ist die von S t i 1 1 i n g gemachte Angabe, dass die Ligatur eines Opticus zu intraocularer Drucksteigerung führe, unrichtig, wie dies auch schon von Mark wort, Russi und Schüler hervorgehoben wurde. Die mikroskopische Untersuchung umschuürter Sehnerven ergab schon 24—48 Stunden nach der Operation einen vollständigen Schwund des Nervenraarkes, die Papille zeigte »keine erkennbare Formveränderung im Sinne einer Hervorwölbung, viel- mehr macht sie den Eindruck , als habe sie mechanisch durch die Ligatur oder bei der Enucleation gelitten.«

Schiff (19) meint, dass die nach intrakranieller Trigeminus- durchschneidung auftretende Hornhauterkrankung insofern durch eine Lähmung der Vaso-Konstriktoren entstehe, als dadurch ein Locus minoris resistentiae an der Cornea geschaffen wurde; zugleich wird aber hervorgehoben, dass eine Bedeckung des Auges während der ersten 10 Tage nach der Operation die Hornhaut vollkommen schütze.

Fuhr (4) beobachtete nach Exstirpation der Schilddrüse bei Hunden, die längstens in 21 Tagen tötlich verlief und zwar unter Symptomen, die auf Störungen des Centrainervensystems hinwiesen, Erkrankungen der Bindehaut und Hornhaut. Die den (3. oder 8. Tag überlebenden Versuchstiere zeigten Entzüudungserseheinungen an einem oder an beiden Augen, zuerst in Form eines eitrigen Konjunktival- katarrh. Schon am nächsten oder darauffolgenden Tage war die Hornhaut diffus rauchig getrübt oder wie mit feinem Staub bestreut. Lebten die Tiere länger, so erfolgte in der Regel Geschwürsbildung central oder am Rande und endlich Perforation der Cornea. Die okularen Erscheinungen waren nicht Folge von äusseren Insulten oder von Verletzungen oder Rötung des Sympathikus; eine Erklärung wird nicht gegeben. Therapeutische Eingriffe erschienen nutzlos.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Allgemeiner Teil.

Ophthalniologische Journale und sonstige perio- dische Publikationen.

1 ) Albrecht v. Graefo's Archiv für Ophthalmologie, herausge- geben von Arlt, Donders und Leber. XXXII. Bd. 1—4. Abt. Ber- lin, H. Peters.

2) Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. Herausgegeben vod W. Zehende r. XXIV. Jahrgang. Stuttgart, Enke.

3) Archiv für Augenheilkunde. Herausgegeben von Knapp und Schweigger. XVI. 2.- 8. 4 und XVII. 1 und 2. Wiesbaden, J. Berg- mann.

i) Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte im Gebiete der Ophthalmologie; begründet von Albr. Nagel, im Verein mit mehreren Fachgenowen und redigiert und fortgesetzt von Jul. Michel. XVI. Jahrg. Bericht f. d. J. 1885. Tübingen, Laupp.

5) C e n t r a 1 b l at t für praktische Augenheilkunde. Herausgegeben von J. Hirschberg. XXI. Jahrgang. Leipzig, Veit und Comp.

6) Zeitschrift für vergleichende Augenheilkunde. Herausgegeben von R. Berlin und 0. Eversbusch. IV. Jahrgang (1886). Wiesbaden, J. F. Bergmann.

7) Annales d 'Oculietique, fondees par le docteur Cunier, continuees par MM. Hairion et Warlomont. T. 95 et 96. Bruxelles.

8) Ree u eil d'Ophtal mologie, paraissant tons les mois sous la directiou de Galezowski et Cuignet. Paris, Germer Bailiiere.

9) Journal d'oeulistique et de Chirurgie, dirige" par le doct Fano. Paris.

10) Gazette d'Ophtalmologie, redige*e par le doct. Carri Paris.

11) Archive» d'Ophtalmologie publiees par F. Panas, E. Landolt, Gayet, Badal. Sdcrötaire de la rädaction: Dr. F. de Lapersonne. T. VI. PariB. Delahayc et Lecrosnier.

12) R e v u e c 1 i n i q u e d * o c u l i s t i q u e du Sud-Ouest , foudee et publice par le Dr. H. H. Armaignac.

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Ophthalmologische Journale.

13) Le Sud-Ouest Medical, Revne de metlecine, de Chirurgie et d'ocu- listique. Publiee a Bordeaux et paraissant ä la fin de chaque moie. Dir. D. Bada 1.

14) Rerae g £ n £ r a 1 e d'Ophtalmologie. Recneil mensuel biblio- graphique, analitique, pratique, dirige" par Dor et E. Meyer. Se*cr£taire de la re"daction: Caudron. Paris. Masson. T. V.

15) B u 1 1 e t i n de la clinique nationale ophtalmologique de l'hospice des Quinze-Vingts par le docteur Fieuzal. T. IV. Paria. Delahaye et Le- er osnier.

16) The Royal London Ophthalmie Hospital Reports. Edited by R. Marcus Gnnn. Vol. XI. Part. I. und II. Londou. J. and A. Chur- chill.

17) Archiv of Ophthalmology. XV. New- York, James Anderson.

18) The Ophthalmie Review, edited by James Anderson, Karl Grossmann, Priestley Smith and John B. Story. Vol. V. Lon- don. J. and A. Churchill.

19) The American Journal of Ophthalmology. Vol. III. Edited by A. A 1 1. St. Louis. Chambers & Cie.

20) Annali di Ottalmologia diretti dal professore A. Qnaglino e redatti dai dottori Rampoldi, Cicardi, Guaita. Anno XV. Pavia.

21) G i o r n a 1 e delle malattie degli occhi , redigiert von M o r a n o. Napoli.

22) B o 1 1 e t i n o di oculistica, redigiert von S i m i. Firenze.

23) LaCrönicaoftalmologica. Anno X. Cadix.

24) Oftalmologia (La) practica. Reviata mensual. Direetor Dr. A. de la Pena. Madrid.

25) Revistaespecial de oftalmologia sifiliografia etc. , re- digiert von Rodigruez y Vifacos. Madrid.

26) B o 1 e t i n de la ch'nica oftalmolögica del hopital de Santa Cruz. Direetor : Dr. J. Barraquer. Redactores : Barraquer, Comulada, Casa- gemas, Fraginals, P a r e* 8 y Moret, Presaa. Reviata mensual. Barcelona. Ano II.

27) Periodico de Ophthal mologia pratica, editado pelo Dr. van der Laan an Lisboa.

28) Achivo ophthalmotherapeatico de Lisboa. Editor L. da Fonseca.

29) Medicinisk Westnic, herausgegeben von Chodin. III. Kiew.

30) Szeme'szet, Zweimonatlich in Budapest erscheinende Beilage zum Or- vesi Uetilap, redigiert von W. S c h n l e k.

31) Bericht über die XVIII. Versammlung der ophthalmologischen Gesell- schaft zu Heidelberg, redigiert durch F. C. Donders, W. Hess und VV. Zehen der. (1. Heftchen: Festsitzung am 9. August. 2 Heftchen: Wissenschaftliche Sitzung am 10. August.)

32) Bulletins et M ümoires de la soeiele' francaise d'Ophtalmologie, pu- blica par les soins des nombres de comite" : MM. Abadie, Armaignac, Chibret, Coppez, Gayet, Meyer, Panas et Poncet, secretaire ge*neral. 4eme annee. Paris. Doin. 355 p.

33) Transactionsof the ophthalmological Society of the united kingdom. Vol. VI. London, Churchill.

34) Rendiconto delle sedute del In societä ottalmologica italiana nell1 XI.

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94

Pathologie um! Therapie der Augenkrankheiten.

congre8s<> generale dell' associazione medica in Perugia. Annali di Ottalm. XV. p. 66.

35) H o r 8 1 in a n n, C, Bericht über die ophthalmologischen Vorträge auf der 59. Naturforscher- Versammlung zu Berlin 1886. Arch. f. Augenheilk. XVII. 2. S. 210.

36) Nieden, A., Bericht über die XVIII. Versammlung der ophth almologi- achen Gesellschaft zu Heidelberg am 9.-10. August. Arch. f. Augenheilk. XVII. S. 55.

37) I) e s p a g n e t , Socie*te* francaise d'Ophtalmologie. Compte rendu de la 4e session. Recueil d'Opht. p. 282, 340 et 428.

38) Bericht, systematischer über die Leistungen und Fortschritte der Augen- heilkunde im ersten und zweiten Quartal des Jahres 1886. Von H. Ma- gnus, C. Horstmann und A. Nieden. Arch. f. Augenheilk. XVII. 2 S. 217.

39) über die Leistungen und Fortschritte der Augenheilk. im dritten

Quartal des Jahres 1885, und Nachträge. Von H. Magnus, C. Horst- mann uöd A. Nieden. Arch. f. Augenheilk. XVI. 2.

40) über die Leistungen und Fortschritte der Augenheilkunde im vierten

Quartal des Jahres 1885. Von H. M a g n u 8 , C. H o r 1 1 m a n n und A. Nieden. Ebd.

41) Sch midt-Ri mpler, H., Artikel: Augenkrankheiten im Jahresbericht der gesamten Medicin von Vircho w und Hirsch. II. Bd. 2.

42) ü e i 8 s 1 e r , Referate über ophth. Arbeiten in S c h m i d t's Jahrbüchern der gesainmten Medicin.

43) Bibliographie in klin. Monatsbl. f. Augenheilkunde.

44) Index bibliographique. Recueil d'Opht. p. 743.

45) Revue bibliographique. Archiv. d'Opt. T. VI.

46) Repertoire bibliographique. Annal. d'Oculist. T. 95 und 96. 46a) R e v i s t a. Annali di Ottalmologia. XV.

47) Alt, Report of the ophthalmological part of the sectiou of ophthalmology, otology and laryngology. Americ. Journ. of Ophth. p. 127.

48) Ewetzky, Th., Bericht üb. d. russische ophth. Litteratur für d. J. 1*85. (rusdkich rabot po ophthalmologii za 1885 god). Medizinskoje Obozrenje XXVI. N. 22. p. 911—926.

49) Bericht üb. d. ophthalmologische Litteratur des Auslandes f. d. J. 1885. (Obzor inoctrannoi ophth. literaturi za 1885 god). Ibid. Nr. 14. p. 123-153.

Zusammenfassende ophthalmologische Werke und

Allgemeines.

1) Beckmann, Eduard, Om den antitoniske Behandling afSygdommei Oiet Ophthalmologiske Vink til den generelle Praktiker. Medicinsk Revue for 1884 og 1885. Bergen 1886. John Griegs Bogtrykkeri.

2) Vestlandets almiodeligst forekommende 0iensygdomme med specielt

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Zusammen fassende ophthalmologische Werke.

95

Henayn til deres Diagnose og Behandling af den generelle Praktiker. Me- dicinsk Revue 18S5. 2den Aarg.

3) Berger, E. und Tyrman, J., Die Krankheiten der Keilbein-Höhle und de» Siebbein-Labyrinthes und ihre Beziehungen zu Erkrankungen des Seh- organe«. Wiesbaden. J. F. Bergmann. 110 S.

4) Braun, G., Lehrbuch der Augenheilkunde. Moskau. 2. verb. Aufl

5) Browne, E. A., Introductory lecture to the course of ophthalmology, de- livered at Univeraity College, Liverpool. Lancet. [. p. 238.

6) B n 1 1, Ch. Stedman, Ophthalmology. Reports on the progress of medicine. New-York med. Journ. XL1V. Nr. 17 und 18.

7) Culver, C. M. , The refraction and accommodation of the eye and their anomalies by Landolt. (Translated under the author's supervision.) Edinburgh. 597 p.

8) Dürr, Rathschläge für Kurssichtige. Hannover. Schmorl und v. Seefeld.

9) F o x W e b s t e r, L. and Gould, Geo. M., A compend of the diseases of the eye; including refraction and surgical Operations. Philadelphia. 148 p.

10) Galezowski et Daguenet, Diagnostic et traitement des affections oculaires. Paris. 1094 p.

11) Heddaeus.E. , Die Pupillarreaktion auf Licht, ihre Prüfung, Messung und klinische Bedeutung. Wiesbaden. Bergmann. 79 S.

12) Hersing, Compendium der Augenheilkunde. Stuttgart. Enke. 5. Auflage

13) Klein, S., Grundriss der Augenheilkunde für praktische Aerzte und Stu- dierende. Wien und Leipzig. Urban & Schwarzenberg. 460 S.

14) Lawrentjew, Handbuch zur Pflege von Augenkranken für Militär-Bader und Schulen (ttukowodstwo k uchodu za glaenimi bolnimi dlja wojskowich Feldscherow i schkol). St. Petersburg.

15) Longmore, T., The optical manual, or handbock of inatnictions for the guidance of surgeous in testing the ränge and quality of vision of recruits and others seeking employement in the inilitary servicea of Great Britain, and in distinguiahing and dealing with optical defects among the officers and men already engaged in them. 3. ed. London. 201 p.

16) Masse Ion, Präcia d'ophtalmologie chirurgicale. Avec 118 fig. Paris, Bailliere et F. 504 p.

17) Mauthner, L., Vorträge aus dem Gesamtgebiete der Augenheilkunde für Studierende und Aerzte. 13. Hft. Wiesbaden, J. F. Bergmann.

18) Meyer, Ed., Handbuch der Augenheilkunde. Vierte vom Verf. vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin, Peters. 6u2 S.

19) Oldham, C, Recent progress in ophthalmology. Brit. med. Journ. II. p. 329.

20) Schmidt-Rimpler, Augenheilkunde und Ophthalmoskopie. Braun- schweig. Wreden. 2. verbesserte Auflage.

21) Smith, J H., The adress of ophthalmology read before the meeting of the Americ. med. association held at St. Louis. Medic. News. May. 16.

22) Stell wag von Carion (unter Mitwirkung von E. Bock und L. Herz), Neue Abhandlungen ans dem Gebiete der praktischen Augenheilkunde. Wien. Brauumüller. 297 S. (I. Das Entropium und Ektropium der Lider und deren Behandlung. II. Ueber die Operation des grauen Stares.)

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9(J Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

23) Taylor, C. ß. , Clinical lectures on diseases of the eye. Lancet. L p. 864, 1209.

24) The Management of the eye, ear and throat. London. 259 p.

25) Uhle, Th., Leitfaden für die Pflege bei Augenkrankheiten und Operatio- nen. Dresden. 39 S.

2G) V o s s i u s, A., Leitfaden zum Gebrauch des Augenspiegels für Studierende

und Aerzte. Berlin. 88 S. 27) Wecker, de et Land ol t, E, Traite* complet d'Opbtalmologie. T. II.

u. T. III. 3. (Amblyopies et Amaurose par J. T. Nuel; Mouvement« des

yeux et leurs anoraalies par L a n d o 1 1 et E p e r o n.) 28 j et Masse Ion, fobelle m&rique pour mesurer l'acuite* visuelle le sens

chromatiques et le sens lumineux. Deuxiöme Edition. Paris. Doin. 99) Wilder, A. M.f Report on ophthalmology read before the California State

Medical Society. April. 1885. San Francisco. 19 p.

Biographisches und Geschichtliches.

1) Das Grabdenkmal Daviel's. (Hierzu das Titelblatt.) Klin. Monatsbl. f. Augenbeilk. S. 1.

2) Death of M. Streatfield, (Ophth. soc. of the united kingdom). Ophth. Review, p. III.

3) Despagnet, Notice lüstorique d'actualite\ Recueü d'Opht. p. 232. (Staroperation betreffend.)

4) Eversbusch, Deutsche Augenheilkunde an der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts. Mönch, med. Wochenschr. Nr. 27.

5) H a 1 1 e n h o f f , G., Neurologie. Le prof. Horner. Revue med. de la Suisse rom. 1887. Jan vier.

6) Horstmann, Nekrolog: Horner. Deutsch, med. Wochenschr. S. 918.

7) Kern, Geschichtliche Bemerkung zur Kenntnis sympathischer Augeu- erkrankungen. Deutsche militärärztl. Zeitschr. XV. S. 92.

8) Le monument du Jacques Da viel, Bullet, de la clin. nat. opht» de l'hoapice des Quinze-Vingts. p. 10.

9) Micheledel Monte f. Klin. Monatsbl. f. Augenheil k. S. 111.

10) N e c r o 1 o g i o. Augusto Pierd'houy. Aunali di Ottalm. XV. p. 288.

11) Panas, Notice historique d'actualite. Archiv. d'Opht. VI. p 97.

12) Reitlinger. Historische Uebersicht der Augenkrankheiten , die im russischen Heere geherrscht haben (Istoritscheskij otscherk gospodstwo- wawschich w russkoi armii glaznich boleznej). Woenno-Medizinsky Journal. Nr. 2-4.

13) S k r e b i t z k y, A. J., Valentin Hany (der Gründer des BlindenunterrichU) in Petersburg. St. Petersburg.

14) Wecker, L. de, Notice historique complemeutairo d'actualite". Archiv. d'Opht. VI. p. 193.

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Hygienisches und Kliniken. 97

Hygienisches und Kliniken.

1) Armita ge, T. R., The education and employment ot" the blind: what it has been, is, and ought to be. 2. ed. London. 227 p.

2) Annderan, Die seitliche Lage der Schreibhefte in den Schulen, eine der wichtigsten Ursachen von Skoliose und Myopie. Correapond.-Bl. f. Schwei- zer Aerzte. Nr. 3, 4 und 5.

3) Betänkning afgiven af den under 23. VI. 1881 nedsatte skolecommission. (Gutachten einer dänischen Commission zur Untersuchung der Schulhy- gieine.) Köbenbavn 1885.

4) B o g a e w s k y , A., Der Bedarf der Landbevölkerung in medizinischer Hülfe bei Augenleiden und die Mittel zur Befriedigung dieses Bedarfes (Protreb- noat selskawo naselenja w medizinskoj pomoschi pri glasnich bolesnjach etc.). Rnsskaja Medizina. Nr. 25 u. 26.

5) Borde* , L., Pathogenesi, profilassj, cura abortiva dell' oftalmia purulenta de neonati. Riv. clin. di Bologna. VI. p. 342.

C) Cohn, H., Hygiene of the eye in schools. English edition by W. P. Tum- bu 1 1. London, Birmingham and Leicester.

7) Das elektrische Licht und das Auge. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 21.

8) Ueber neue Untersuchungen der Augen der Uhren macher. Ebd. S. 391.

9) Ueber die für die Arbeitsplätze notwendige Helligkeit. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Natnrf. u. Aerzte in Berlin. S. 162.

10} Ueber Sehschärfe bei photometriertem Tageslicht und über den Polarisa- sations-Epiakostiker. Ebd. S. 222 und Ber. d. XVIII. Vers. d. ophth. Ge- sellsch. S. 2.

11) Ueber die Notwendigkeit der Einführung von Schulärzten. Leipzig. Veit & Comp.

12) Corradi, A., Deila cecita in Italia e del modo di prevenirla. Ann. univ. di med. e chir. CCLXXV. p. 169.

13) Deeren, Ätiologie et prophylaxie de la myopie axile chez les ecoliers. Kecueil d'Opht. p. 449.

14) Die naturwissenschaftlichen und medicinischen Staats- anstalten Berlin 's. Festschrift f. d. 59. Vers, deutscher Natnrf. u. Aerzte, im Auftruge des H. Kultusministers bearbeitet von Guttstadt. (Klinik f. Augenkrankheiten S. 326; Abteilung für Augenkranke in der kgl. Charitö S. 352; die kgl. Blindenanstalt.)

15) Diskussion om kommitterades förslag tili iitgärder mot Ophthalmia neonatorum. Svens. Läk.-Sällsk. n. Handl. p. 28.

16) du rapport de M. le Dr. Fieuzal sur l'hygiene de la vue dans les ecoles. Rev. d'hyg. VIII. p. 48.

17j Uobrowolsky, Bemerkung zum Aufsatz von Dr. Is kersky: >Ursachen der im Heere herrschenden Augenerkrankung.« (Zametscharyo na zapisku Dr. Iskerskawo »Pritschini gospodstwujüschjei u woiskach glasnoi bo- lenni etc.) Woeno-medizinsky Journal. Nr. 1.

18) Fano, Prophylaxie de 1'ophthalmie purulente des nouveau-nes. Journ. d'Oculist. et de Chirurgie. Nr. 160. p. 171.

Jahresbericht für Ophthalmologie. XVII. 1886, 7

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten

19) FieuzaletHaeneell, Coup d'oeil sur les laboratoires speciaux. Bull, clin. nation. opht de Phosp. d. Quinze-Vingts. IV. p. 4.

19a) Destination et but du laboratoire de la clinique nationale ophtalrao- logique de l'hospice des Quinze-Vingts. Ibid. p. 1.

20) Gordon Norrie, Om indförelse af prophylaktiske forheldsregler mod uyfödte börns öjenbetändelse. (Ueber Einführung von prophylaktischen Maassregeln gegen Ophthalmia neonat.) Ugeskr. f. läger. II. Nr. 22 u. 33.

20a) Hausmannn, W., UnBer erster Schulunterricht. Centralbl. F. allg. Ge- sundheitspfl. V. S. 126. (Uebereinstimmung mit Steffan in Bezug auf den Leseunterricht.)

21) Hern erwäg, H. B., The hygiene of student's eyes. Transact. med. soc. Mich. Lansing. 1885. p. 180.

22) Hörin g, v., Ein Besuch bei Geh. Sanitätsrath Dr. Mooren in Düssel- dorf. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 23.

23) Jackraann, Eyesight of school children. (Ophth. soc. of the united kingdom, Dez. 9 th.) Ophth. Review. 1887. p. 23.

2^) Joy Jeffries, B. , Some medico-legal cases under state and national laws. Transact. of the americ. ophth. soc Twenty-second meeting. New- London. p. 206 , Americ. Journ. of Ophth. p. 295 und Ophth. Review, p. 262. (Fälle von Störungen der Farbenempfindung und der Sehschärfe im Hinblick auf die in dieser Beziehung an die Eisenbahnbediensteten zu stellenden Forderungen.)

25) Physical examination of candidates for the united States Naval and Mi- litary Academies. Boston.

26) Iskersky, Prophylaxe des Trachoms im Heere (Prophylaktika trachomi w woiskach). Woenno-medizinsky Journal. Nr. 4.

27) Wiederlegung d. »Bemerkungen« über meine Ansicht über d. Ursachen der im Heere herrschenden Augenerkrankung (Oprowerschenjc »zamet- schanij« na moi wzgljad o pritschinach gospodstwowawachcj w woiskach glasnoi bolezni). Ibid. Nr. 10.

28) Kaltenbach, Zur Verhütung der Ophthalmoblef norrhoea neonatorum. Arch. f. Gynäkol.) XXVIII. S. 406, Wien. med. Bl. IX. S. 901 und Münch, med. Wochenschr. Nr. 26. ( Verh. d. I Vers. d. deutsch. Gesellsch. f. Gynäkol.

29) Katz, Für's Auge. Populäre Winke zur Erhaltung der Sehkraft, gr. 8. Berlin, Th. Hofmann.

30) Key, Läroverkskomit<ns betänkande. Bilaga E. (Gutachten der schwe- dischen Schulkommission.) Stockholm. 1885.

31) Landesberg, Zur Aetiologie, Prophylaxis und Therapie der Blennor- rhoea neonatorum. New- Yorker med. Presse. Januar.

32) Lay et, A., La keratite infectieuse des devaseurs. Revue d'hyg. VIII. p. 702.

33) Hygiene des ecoles ou hygiene des ecoliers. Extrait du dici encycl. d. scienc. me*dic. public* sous la direction du Dr. A. Dechambre. (Bringt Bekanntes über Beleuchtung der Schulzimmor, Anlage und Grössenver- hältnisse der Fenster, Entwicklung der Kurzsichtigkeit u. s. w.)

34) Lehmann, K. B., Experimentelle Studien über den Einfluss technisch und hygienisch wichtiger Gase und Dämpfe auf den Organismus. Arch. f. Hygiene. V. 1. S. 1.

35) Liersch, Die Augenentzündung der neugeborenen Kinder, vom sanitäts-

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Hygienieche8 und Kliniken.

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polizeilichen Standpunkte betrachtet. Deutsche Vrtljschr. f. öff. Gesundhts- pflg. XVIII. S. 478.

36) L ittle, The care of eyes in institutions for children: fourteen years ex- perience in bospitals and homes for children. Polyclinic. IV. p. 7.

37) Lübo8Chitz, Ueber den Aufsatz von Prof. Dobrowohky: Die Mass- regeln zur Beseitigung der Augenkrankheiten im Heere. Woenno-Sani- tarnoe Delo. S. 17.

38) Man/. W.( Ueber den ophthalmologischen Unterricht. Akadem. Festrede. Freiburg i. B.

3'.*) Die Aetiologie der älteren und modernen Ophthalmologie in ihrer beson- deren Bedeutung für die Therapie. Univ.-Program. Freiburg i. Br. 69 S.

40) Medin, 0., Sonde'n, M. und Widmark, G., Utlutande rörande ätgärder mot Ophthalmia neonatorum. (Gutachten eines schwedischen Ausschusses über Massregeln gegen Ophthalmia neonatorum.) Hygiea.

41) Meyer, Om prophylaktiske forholdaregler mod Ophthalmia neonatorum. (Ueber prophylaktische Massregeln gegen Ophthalmia neonat.) Ugeskr. f. läger. IL Nr. 29-30.

42) M e r e s c h k o w s k y . K , Ueber die Aufgaben und die Untersuchungsmethoden der physischen Entwickelung der Kinder (0 sadatschach i Methodach izs- ledowanja physitscheskawo razwitja deteij). Medico-paedagogitschesky Westnik. 1.

43) Mitkewitsch, G., Ueber künstliche Beleuchtung in Schulen überhaupt und speciell im Ric h e Ii eu 'sehen Gymnasium zu Odessa (Ob iskustwen- nom osweschjenii w schkolach woobschje i w odesskoj Itichelieuewskoj gimnasii w tschastnosti). Verhandl. d. ärztlichen Gesellschaft zu Odessa. Nr. 9.

44) Parischew, D., Zur Frage über die Verhütung der Blennorrhoea neona- torum (K woprosn o predupreschdenii blennorrheinawo wospalenja glasa u noworoschdennich). Verhandl. d. Gesellsch. d. russischen Aerzte zu St. Petersburg. III. Lief.

45) Parisotti, Une visite a la clinique de Quaglino a Pavie. Recueil d'Opht p. 25.

46) Pierd'houy, Cause della cecitä e raodi di prevenirla. Milano 47 p.

47) P i 1 1 i t z , Ueber Verhinderung der Trachom Verbreitung. Wien. med. Presse. S. 1210. (XXII. Wundervers. d. ungar. Aerzte und Naturforscher.)

48) Rampoldi, VI. Per la ricerca delle cause della cecita in relazione colla distribuzione geografica delle malattie oculari. Annali di Ottalm. XV. p. 131.

48a) Contributo allo ricerca delle cause di cecita. Collez. ital. di lett. s. ona. p. 135.

48b) Uno sguardo generale alla ottalmologia. Gazz. degli Ospitali. Nr. 10—14. (Eröffnungsrede.)

49) Reich, Noch über die Schullampe (Eschjö o schkolnoi ili klassnoi lampe). Verhandl. d. Kaukas. med. Gesellsch. Nr. 10.

50) Fortschritte auf dem Gebiete der künstlichen Beleuchtung der Schul- zimmer. Ebd. Nr. 13.

51) Massregeln zur 7eibi|tur.g und Behandlung der B'ennorrhoea neonatorum. (Kak predocbranjal i'lctschit^'asa di^jei et gr.oina'wo'wrspalenja). 2. Aufl.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

52) Reich, M., Augenerkrankungen in unserem Heere. St. Petersburg. 43 p.

53) Sarcey, Fr , Mind your eyes! Advice to the short-sighted by their fellow- sufferer. Translated by R. E. Dudgeon. London. 99 p.

54) Schiess, Ueber Schule und Kurzsichtigkeit. S.-A. aus der Allg. Schwei- zer Zeitung. (Betonung einer zweckmässigen häuslichen Hygiene, Reduk- tion der häuslichen Aufgaben etc.)

55) Schneller. Ueber Druckschrift für Schulbücher. Tagebl. der 59. Vers, deutscher Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 389.

56) Verbesserte Druckschrift für Schulbücher. Centralbl. f. allg. Gesand- heitspfl. S. 419.

57) Schönberg, Crdde'sche xMethode til forbyggelse af nyfÖdte börns öien- betaendelse (CrädtTs Methode zur Verhütung der Ophthalmia neonatorum). Forh. Norsk. med. Selsk. i Kristiania, p. 129.

58) S c h r o e d e r, Ueber die prophylaktische Behandlung der Augenentzündung Neugeborener. Vrtljschr. f. gerichtl. Med., n. F. XLIV. S. 344.

50) Schubert, Ueber die Haltung des Kopfes beim Schreiben. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. IX. Suppl. S. 403. (Irrtümlich nochmals in diesem Berichte aufgeführt; siehe vorj. Ber. S 504.)

60) Siesmann, L., Resultate der Sehprüfung der Schüler der Schule für Mili- tär-Bader zur [rkutak und die Beleuchtungsbedingungen der Klassen dieser Schule (Resultati izsledowanja sreuja utschenikow Irkutskoj woenno-feld- seberskoj schkoli i uslowji osweschjenja klassow etoj schkoli). Westnik ophth. III. G. p. 464.

61) Sormani, G., Deila ispezione igienica nelle scuole. Milano.

62) Steffan, Ph., Unsere neuen Schulgebäude (Schnlpaläste) und ihr Einfluß auf die sog. Schulkurzsichtigkeit. Centralbl. f. allgem. Gesundheits- pflege. V. 6.

63) Eine neue weisse Schreibtafel von Philipp Wenzel in Mainz. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 150.

64) Stiebel-Preis. Ebd. S. 245. (Zuerkennung des Preises an Credö für die Prophylaxe der Blennorrhoea neonatorum.)

65) Taliew, S., Zur Frage über die prophylaktische Wirkung der Vaginal- einspritzungen mit Sublimat auf die Entwicklung der Blennorrhoea neona- torum. Eschenedelnaja Kilinitschaeskaja Gazeta. VI. Nr. 16. p. 329.

6(5) Tichomirow, Ueber den Charakter der Augenkrankheiten im Heere des

St. Petersburger Militärbezirks für d. J. 1884. (O Charaktere glaznich bo-

leznej w woiskach St. Petersb. woennawo okruga w 1884 glodu.) I. Kongreß

d. Gcsellech. d. russisch. Aerzte. 67) Treichler, A., Die Verhütung der Kurzsichtigkeit durch Reform der

Schulen. Staefa. 35 S. 6*) Weebs, Ophthalmia neonatorum its cause prevention and treatmeut.

New-York med. Record. July. p 90. 69) ZurSchulgesundheitspflege, Veröffontl. d. hygienischen. Sektion

des Berliner Lehrer- Vereins. Berlin. Stubenrauch. (Siegert, Ueber Karr-

sichtigkeit und Sitzeinrichtungen.)

Schröder (58) spricht sich in einem Gutachten der preußi- schen wissenschaftlichen 'Uepi^ation £är„ Xm& Medicinalwesen hin-

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Prophylaxe der Blennorrhoea neonatorum.

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sichtlich der prophylaktischen Behandlung der Augenentzündung Neugeborener dahin aus, dass »das Crede'sche Verfahren sich als ausführbar und zweckmässig bewährt hat, dass aber die Auf- findung eines ebenso zuverlässigen, aber weniger reizenden Ver- fahrens wünschenswert ist, sowie dass die obligatorische Einführung eines prophylaktischen Verfahrens weder für die Entbindungsanstalten, noch für die allgemeine Hebammenpraxis empfehlenswert ist.« Es wird darauf hingewiesen, dass der Gebrauch einer schwachen Subli- matlosung einer weitern eingehenden Prüfung bedürfe, dass es nach- teilig sei, durch die obligatorische Prüfung eines bestimmten Ver- fahrens weitere Erfahrungen über andere Methoden auszuschliessen, und kein Bedürfniss bestehe, die Gesammtheit vor der Ansteckung durch inficierte Individuen zu schützen. In der Berliner Univer- sitäts- Frauenklinik werden eine gut- und eine bösartige Entzündung der Bindehaut der Neugeborenen unterschieden, im ersten Falle seien keine Mikroorganismen im Sekrete aufzufinden.

Kaltenbach (28) kann sich der Ansicht nicht anschliessen, dass die Infektion des Auges bei Blennorrhoea neonatorum stets wäh- rend der Passage des Kindes durch die Vagina geschehe. Die Einführung der Cre deichen Methode habe die Folge, dass in einzelnen Fällen der Ausgangspunkt der Erkrankung beseitigt und der erste Erkrankungs- fall verhütet werde. Durch Sublimatlösung werde dasselbe Resultat erreicht, wie durch die Argent. nitr.-Lösung. Die Einträufelungen der letzteren führten sehr häufig zum Auftreten eines artificiellen Ka- tarrhs, und daher verbiete sich die allgemeine Einführung des Ver- fahrens, besonders wenn dasselbe in die Hände von Hebammen gelegt werde. K. empfiehlt desshalb wiederholte Sublimateinspritzungen während der Geburt und nach der Geburt Auswaschen der Augeu mit destilliertem Wasser. Der Vorzug des Verfahrens liege in der Einfachheit und in der absoluten Reizlosigkeit. In der Diskussion erklärt Zweifel die prophylaktischen Scheidenausspülungeu für ungenügend, Ols hausen sieht in dem Argent. nitric. ein Speci- ficum, Leopold will die Ausführung des C rede 'sehen Verfahrens in der Anstalt in eine Hand legen; Müller sieht in den Aus- spulungen der Vagina ein Hauptmittel für die Beeinflussung der Morbidität, und Cr6de erklärt, dass er Scheidenausspritzungeu mit Karbolsäure ohne wesentlichen Erfolg gemacht habe.

Liersch (35) verlangt, dass die Sanitätspolizeibehörden von Zeit zu Zeit öffentliche Belehrungen über die Augenentzündung der Neugeborenen erlassen, den Hebammen eine Anzeigepflicht für solche

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Krankheitsfälle auferlegt, und ihre Bestrafung bei Verletzung ihrer Berufspflicht nach den bestehenden Gesetzen eingeleitet werde.

[Morrie (20) empfiehlt die obligatorische Einführung der Crede'schen Methode und wendet sich gegen Dr. Meyer (41), der sich dagegen ausspricht, die Methode obligatorisch einzuführen.

Med in (40) 0. Sonden (40) und Joh. Widiuark (40) schlagen eine Reihe von Verordnungen vor, um die Blenorrhoea neonatorum ein- zuschränken, teils auf der Basis einer Diskussion in der schwedischen medizinischen Gesellschaft, teils im Hinblick auf das Buch von Fuchs: Die Ursachen und die Verhütung der Blindheit. Die besonderen Bestim- mungen erklären sich aus dem Unistande, dass in manchen Gegenden Schwedens der Arzt mehrere Meilen entfernt wohnt.

Die Verff. meinen , dass e6 nur in den grösseren Städten mög- lich ist , den Hebammen den nötigen Unterricht und Uebung der Crede'schen Methode zu Teil werden zu lassen, und sie schlagen desshalb vor, vorläufig die Methode zu empfehlen, sie aber nicht obli- gatorisch zu machen. Nach einer Diskussion in der medicinischen Gesellschaft wurde beschlossen, wegen der Ausführung dieser Vor- schläge der kgl. Medicinalbehörde Vorstellungen zu machen.

Gordon Norrie.]

Pillitz (47) wünscht von der ophth. Sektion der Versamm- lung ungarischer Aerzte und Naturforscher Anträge, wie durch die Civil- und Militärbehörden die Verbreitung des Trachom verhin- dert werden könne. Plechl meint, dass bei der Verbreitung des Trachoms nicht die entlassenen Rekruten und im allgemeinen nicht das Militär der Hauptfaktor wären, weil das Trachom auch unter Kindern und Frauen in grossem Masse verbreitet sei, und diese er- krankten Individuen auch die Erkrankung weiter verbreiteten. P. glaubt die Verhinderung der Trachomverbreitung durch das aus- nahmsweise Verbot der Verheiratung solcher erkrankten Iudividuen erzielen zu können.

[Mit Bezug auf Fuchs' Arbeit »Die Ursachen und die Verhü- tung der Blindheit« bemerkt Ra m poldi , dass daselbst die Malaria und die Pellagra nicht die genügende Würdigung als Bliudheits- ursachen gefunden hätten , wie er dies für die Gegend von Pavia schon anderweitig nachgewiesen habe (s. diesen Bericht f. 1884 S. 551 u. f. 1S85 S. 318). Er zählt nochmals eine Reihe von Augen- erkrankungen auf, die von diesen Allgemeinerkrankungen abhängig seien und zur Erblindung führen und bringt eine Reihe neuer Krankengeschichten für diese seine Bemerkung bei. Brettauer.]

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Druckschrift für Schulbücher.

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Steffan (62) ist der Ansicht, dass auch das hygienisch beste Schulgebäude allein für die Verhütung der Schulkurzsichtigkeit voll- kommen unzulänglich sei. Zur Stütze seiner Ansicht führt er das Ergebniss der von K rüg er im J. 188/ im alten und von Schmidt- Rimpler im J. 1885 im neuen Frankfurter Gymnasium angeführten Untersuchungen ; es betrug nämlich die Kurzsichtigkeit in dem neuen hygienisch vortrefflichen Gymnasium 5,5% mehr als in den alten düsteren Gymnasialräumen. St. hält es für das wichtigste, hygie- nische Schädlichkeiten des Hauses zu beseitigen durch Beschränkung häuslicher Schulaufgaben, Verbesserung des fehlerhaften Unterrichts- materiales u. s. w. (vergl. des Refer. Lehrbuch der Augenheilkunde S. 27).

Cohn (7) verlangt für eine künstliche Beleuchtung, dass sie nicht blendend und nicht spärlich sei, die Augen nicht erhitze und nicht zucke, und bespricht die elektrische Beleuchtung mit Rücksicht auf diese Forderungen. Hauptaufgabe der Techniker sei es beson- ders, das elektrische Licht ohne Zuckung zu liefern. »Denn auf der Schlittschuh bahn , auf Strassen, in Bierstuben, auf Bahnhöfen, in Häfen haben die Zuckuugen nichts zu sagen : dagegen in allen Sälen, in welchen gelesen und geschrieben werden soll, ist das Zucken den Augen schädlich. Es ist Pflicht des Augenarztes, dies endlich einmal klar und unumwunden auszusprechen.«

Cohn (0) stellte aus hunderten von Messungen des Raumwinkels (Weber'sches Instrument) und des Tageslichtes fest, dass man an Plätzen, welche weniger als 50 Quadratgrade Raumwinkel haben, an trüben Tagen weniger als 10 MK. Helligkeit zu erwarten habe. Man braucht also in einer Klasse, einem Arbeitssaal, einer Werkstatt etc. nur mit dem Raum Winkelmesser zu prüfen, welche Plätze noch 50 Quadratgrade geben, und kann so in wenigen Minuten bestimmen, welche Plätze zur Arbeit noch zu gestatten sind. Für künstliches Licht müssen ebenfalls 10 MK. als Minimum gefordert werden. Messungen aber haben ergeben, dass bei den gebräuchlichen Gas-, Petroleum- und Glühlampen selbst die besten Glocken das Papier nur so beleuchten, dass es nur in einer Eutfernung von £ m von der Flamme noch eben 10 MK. hat.

Schneller (55 und 56) hat eine Druckschrift »Danziger Schrift« nach folgenden Grundsätzen konstruiert: 1) 2 Punkte er- scheinen einem normalen Auge nur dann getrennt, wenn sie ihm mindestens unter dem Winkel von l Minute erscheinen; 2) ein ein- zelner Strich ist nur dann in Richtung und Art gut erkennbar, wenn er seiner Dicke nach dem Auge mindestens unter einem Winkel von

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104 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

50 Sekunden erscheint, und 3) wenn Druckschrift in Leseentfernung d. h. in 32 33 ctni Entfernung anhaltend bequem und ohne An- strengung geleseu werden soll, so muss sie auf 1 m Entfernung in allen ihren Details erkannt werden.

Steffan (53) empfiehlt als eine sehr brauchbare und haltbare Schreibtafel eine von Wenzel in Mainz hergestellte; sie besteht aus weiss emailliertem Eisenblech in den gebräuchlichen Holzrahuien ; ein Graphitstift resp. ein nicht zu weicher Bleistift dient als Sehreib- material, ein nasser Schwamm oder Lappen zum Reinigen.

Jackmann (23) fand unter 450 Schulkindern vom 5 14. Le- bensjahre 19,2°/o Ametropie, 6,5% H, 2,17% M , 10,5°/o As, ferner 5,04% Anisometropie, 1,7% Farbenblindheit, 8,8% Insuffizienz und 2,8% Strabismus.

[Philipsen (3) und Bj err um (3) bestätigen, was die Myopie betrifft, die Resultate der Untersuchungen in andern Ländern. 2000 Kinder wurden untersucht.

Die von Key (^9) mitgeteilten Untersuchungen der Augen wurden in der Regel nicht von Ophthalmologen gemacht. 14500 Kinder wurden untersucht. Die Resultate waren die gl« ichen wie in Däne- mark. K. macht besonders darauf aufmerksam, dass die Myopie so- wohl nach den Untersuchungen der Kommission und verschiedener Aerzte in 10 Schulen in 18 4 als nach einer durch 8 Jahre fortgesetz- ten Untersuchung von R. Schultz im Gymnasium zu Upsala, in dem 14. Jahre nicht oder so gut als nicht zunimmt, und ähnliches fand die Kommission für das 17. Lebensjahr; hier aber ist eine Vergleich- ung mit den anderen Untersuchungen unmöglich, da bei diesen wegen der kleinen Zahl der Schüler die Altersklassen 17 18 und 19 20 zusammengestellt sind. Key ineint, dass dieses Stillstehen in der Kntwickelung der Myopie auf einem grösseren Widerstand in den ge- nannten Jahren beruht. Gordon Norrie.)

Lehmann (34) stellte bei seinen Versuchen über die Wirkung der Salzsäuredämpfe fest, dass bei den Versuchstieren schon sehr schwache Koucentrationen der Säuren nach relativ kurzer Zeit so- wohl Thränensekretion und Conjunctivitis als Trübung der Hornhaut bedingten. Wurden die Lider vernäht, so blieb das geschützte Auge vollkommen intakt. In dem Bindehautsack der Kaninchen und Meer- schweinchen fand sich ausserdem eine weisse Masse , ausschliesslich aus Fetttröpfchen bestehend, und wahrscheinlich von denMeiboru'- schen Drüsen abgesondert. Die Veränderungen der Hornhaut sollen in Verdünnung und Einziehung des llornhautparenchyms, Abplattung

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der Hornhautkörpereben und des Hornhautepithels, hier verbunden mit Quellungs- und Nekrose-Krsehcinungen bestanden haben. Hei Amnioniakeinwirkung traten leicht Entzündungen der Bindehaut und geringe Coruealtrübungen auf.

Lay et (32) beobachtete bei den Baggerarbeitern eine ulceröse Keratitis, welche einerseits auf Verletzung mit abspringenden Metall- partikelchen andererseits auf Infektion mit der an Mikroorganismen reichen Schlammasse zurückgeführt wird.

Statistisches.

Referenten: Prof. Dr. Michel und Dr. Rhein, 1. Assistent

der Üniversitäts-Augenklinik zu Würzburg.

1) Albitos, de los, S. , Trabajos oftalmolögicos del Asilo Santa Lucia. Presumen estadistico de los 1.G1G enfermos asistidos y 198 operados durante el ano 1885; seguido de un apöndice estadistico de 1.285 cataratas y de 795 ojos faltos de visiön entre 7.568 enfermos reconocidos. Rev. osp. de oftal. sif etc. X. p. 33.

2) Alt, A., One hundred and twenty cases of anaemic and atrophic condition of the optic and retina. Americ. Journ. of Ophth. III. p. 199 u. 264.

2a)— Eight enucleations of panophthalmitic eyeballs. No antisepsis. No meningitis. Und. p. 143.

3) Badal, Recherches statistiques aur les manifestations oculaires de la Sy- philis. Arch. d'Opbt. V. Nr. 4.

4) Baldwin, B. J., Twenty-five successive extractions of cataract , without a failure. Transact med. Ass. Alabama, p. 333.

S] Bericht, 8., der Augen-Heilanstalt für den Regierungsbezirk Aachen. 1887.

6) - über die Augen-Abteilung des Stephanshospitals in Ueichenberg für da* Jahr 188C, von Dr. Franz Bayer. Prag. med. Wochenschr. 1887. Nr. 16.

7) 11., über die Augenkranken-Abteilung im k. k. Krankenhause Wieden und im St. Josephs-Kinderspitale von Dr. Hans Adler. Wien 1884 (für 1883) (wurde erst nachträglich eingesandt). Der 12. Bericht, für das Jahr 1884, wurde im vorjährigen Jahresberichte unter Nr. 1 referiert.

- 13. , über die Augenkranken-Abteilung im k. k. Krankenhause Wieden und im St. Josephs-Kinderspitale von Dr. Hans Adler. Wien 1886. (für d. J. 1885.)

9) schriftlicher, der Üniversitäts-Augenklinik zu Dorpat für das Jahr 1886, von Prof. Dr. R ä h 1 m a n n.

10) der Universitäts-Augenklinik zu Giessen f. d. J. 1886, von Prof. Dr. von Hippel.

U) der Universitäts-Augenpoliklinik zu Königsberg f. d. J. 1886, von Dr. VoBsius.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

12) Bericht, schriftlicher, der Universität«- Augenklinik zu Prag f. d. J. 1886. Leiter: vom 1. Januar bis 1. Mai Prof. Dr. Schenkl, vom 1. Mai an- gefangen Prof. Dr. Sattler.

13) der Universitäts-Augenklinik zu Würzburg f. d. J. 1886, von Prof.

Dr. Michel.

14) der Augenklinik des Prof. ür. Schöler in Berlin f. d. J. 1886.

15) - über die Augenkranken-Abteilung im k. k. Krankenhause Wieden f. d. J. 1886, von Dr. Hans Adler.

16) Über die Augenklinik des Sanitätsrates Dr Dürr in Hannover f. d.

J. 1886.

17) über die im Jahre 1886 ausgeführten Augenoperationen von Dr. Fran- ke 1 in Chemnitz.

18) Ober die Augenabteilnng des allgemeinen Krankenhauses zu Hamburg f. d. J. 1886, von Dr. H aase.

19) über die Augenklinik in Ludwigeburg f. d. Jahr 1886 von Hofrat Dr. von Höring.

20) über die Augenklinik von Dr. A. Nieden in Bochum f. d. J. 1886.

21) über die in der Augenklinik von Dr. Rheindorf in Neuss im Jahr

1886 ausgeführten Operationen.

22) über die Augenkrankenstation des k. Garnisonlazareths München

vom 1. April 1883 bis 31. März 1885 von Oberstabsarzt Dr. Seggel.

23) über die Augenabteilung zu St. Rochus in Budapest f. d. J. 1886,

von Dr. Siklössy.

24) der Augenheilanstalt von Dr. Schmid in Odessa f. d. 1886.

25) der Augenklinik von Dr. Paul Schröter in Leipzig f. d. J. 1886.

26) der Augen- und Ohren-Heilanstalt für Oberschlesien in Gleiwitz für d. J. 1886, von Dr. Struwe.

27) B i r c h c r, Die Rekrutierung und Ausmusterung der schweizerischen Armee. Mit 9 Karten.

28) Boletin de la clinica oftalmolögica del Hospital de Santa Cruz, Director Dr. J. B a r r a q u e r. Barcelona. Aüo I.

29) B u c k 1 i n , Report and remarka on a series of two hundred cataract ex- tractions. Med. Record. New-York. XXX. p. 565.

30) Bull, Ch. Stedman, Analysis of one hundred an three casea of exudative neuroretinitis, associated with chronic Bright's dUease. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-second annual meeting. New-London. p. 184, Americ. Journ. of Ophth. p. 255, New-York med. Journ. July 31 und Ophth. Review, p. 252.

31) Ch i 8 o 1 m , J. J., Operations for congenital cataract in twenty-fifth year; vision slowly established. Journ. americ. med. Ass. Chicago. VI. p. 175.

32) C hau vel, J., Statistique du service d'ophtalmologie du Val-de-Gräce, et des examens de la vision pratique*s depuis 1882. Recueil d'Opht. p. 164 et Arch. de me"d. et pharm, mil. III. p. 65.

33) Cicardi, La clinica oculistica di Pavia nell' anno scolastico 1884—85. (Contin. vedi Anno XIV. Fase. 5 e 6.) Annali di Ottalm. XV. p. 40

34) Compte rendu statistique des maladies des yeux soignees a la clinique du Dr. G a l e z o w s k i du 1er Septembre 1884 au 1er Septembre 1885 par Despagnet. Recueil d'Opht. p. 523.

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Statistische«.

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35) Cor rad i, A., Deila cecita in Italia e del modo di prevenirla. Ann. univ. di med. e chir. CCLXXV. p. 169. Ref. Virchow-Hirach , Jahresbericht über die Leistungen u. Fortschritte io der gesamiuten Medizin. I. 2. 1886. S. 331.

06) Dane s i, G. , Gli oftalmici a Carrara. Resoconto atatistico e brevi note clioiche sulle malattie ocalari trattate nell' ospedale di Carrara e nella pratica privata dal 1880 al 1885. Boll, d'ocul. VIII. p. 333.

37) Dienaturwiasenschaftlichen und medicinischen Staatsanstal- ten Berlin' s. Festschrift f. d. 59. Vers, deutscher Naturf. u. Aerzte, im Auftrage des H. Kultministers bearbeitet von Guttstadt. (Klinik f. Augenkrankheiten S. 326; Abteilung für Augenkranke in der kgl. Charite" S. 352; die kgl. Blindenanstalt S. 552).

38) Dobro wolsky, W., Zur Frage über die Verbreitung der Erblindungen in Russland. Klin Monatsbl. f. Augenheilk. S. 324.

39) Dor, 10 nie rapport anntiel de la clinique opht&lniologique d. M. le profesaeur Dor, a Lyon, J886. Ref. Revue generale d'opht 1887. p. 170.

40) Emerson, J. B. , Statistics illostrating the etiology of paralysis of the ocular muscles. New- York med. Journ. p. 520.

41) Et e i 1 1 e\ P. H., Recherches statistiques sur la Syphilis oculaire. Bordeaux.

42) Fieuzal, Enumeration des Operations pratiqu^es de la clinique pendant le 3e trimestre de 1886. Bullet, de la clin. nat opht. de l'hospico des Quinze-Vingts. p. 144.

43) Enumeration des Operations et des maladies, et mouvement de la Clinique pendant le 4me trimestre. Ibid. p. 203.

44) Enumeration sommaire des maladies obaervees a la clinique pendant le 3e trimestre de 1886. Ibid. p. 144.

45) - Mouvement de la clinique pendant le 3e trimestre de 1886. Ibid. p. 144.

46) Compte-rendu de la clinique pour l'anne*e 1885. Ibid. p. 13.

47) Gunning, W. M., Het Nederlandish gasthuis voor ooglijders te Utrecht. Nederl. Tijdschr. v. Geneeak. 1885. XXI. p. 1017. Ref. 1885.

48) Jahresbericht, 9., von Dr. A. Brnnhuber in Regensburg. Zusam- menstellung der im J. 1886 behandelten Augenkrankheiten und Bericht über die Augenklinik. Regenabnrg 1887.

49) 4., vom 1. Januar bis 31. Dezember 1886, von Dr. Paul Schreiber. Magdeburg 1887.

50) 24., der S t e f f a n'schen Augenheilaustalt zu Frankfurt a. M.

51) Kerschbau mer, Friedr. f Die Blinden des Herzogtums Salzburg nebst Bemerkungen über die Verbreitung und die Ursachen der Blindheit im Allgemeinen. Wiesbaden. J. F. Bergmann 109 S.

52) Wieviele Blinde giebt es u. kann es geben V Wiener med. Blätter. Nr. 26. 1886. (siehe vorj. Ber. S. 131.)

58) Law rentj ew, N., Bericht über 200 Starextraktionen in der Dorfpraxis. (Otscbjot o 200 extraktji catarakti w aenskoj w semakoj praktike.) Wost- nik ophth. p. 476.

54) Leininberg, N., Klinisch-statistische Beiträge zur Myopie. Inaug.Dias. Würzburg.

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108 ^ Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

55) L o i 8 e a u, Höpital militaire de Louvain. Institut ophtalmologique. Compte rendu des Operations relatives aux miliciens envoyds en Observation par le8 conseils de revision, pendant l'annee 1885. Arch. me"d. beiges. XXIX. p. 3G1.

56) M a g n u 8, Hugo, Die Jugend-Blindheit. Klinisch-statistische Studien über die iu den ersten 20 Lebensjahren auftretenden Blindheitsforuien. Wies- baden. Bergmann. 148 S.

57) - The blind of the city of Breslau in the year 1884. Arch. of Ophtfa. XV. Nr. 1.

58) Martin, Compte rendu de la clinique ophtalmologique. (Annee 1885.) Bordeaux.

59) Meyer, Statistique du service ophtalmologique du dispensaire Furtado* Heine 1886. ref. Revue generale d'Opht. 1887. p. 114.

60) MilitSrstatistisches Jahrbuch für das Jahr 1885. Auf An- ordnung des k. k. Österreich. Reichs-Kriegs-Ministeriums bearbeitet und vom Militar-Comite* herausgegeben.

61) M o u v e m e n t de la clinique pendant le premier trimeetre de 1886. Bullet, de la clin. nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 54.

62) Nederlandsch Gasthuis voor behoeftige en minvermogende oog- lijders te Utrecht. Zeven-en-twintigste Verslag. Mei. Met het twintigste Nummer der Wetenschappelijhe Bijbladen.

63) Ottolenghi, S. , L'occhio dei delinquente. Lombroso's Arch. VII. p. 543.

64) P a g e n s t e c h e r, H., 30. Jahresbericht der Augenheilanstalt f. Arme iu Wiesbaden. Wiesbaden. Bergmann.

65) Pantüchow, J., Ueber die Blindheit in Russland (Po powodu slepoti w Rossii). Woerno-Sanitarnoe Dolo. p. 23.

60) Parker, W, R., An analysis of nearly one hundred caaes of interstitial keratitis. Med. Press & Circ. XLII. p. 282.

67) P e c c o, Relazione medico-statistica sulle condiziouie sanitarie del R. escrito nel anno 18^2 18^3. Giorn. di med. milit. p. 236 und 376.

68) Peltesohn, N., Ursachen u. Verlauf der Sehnorvenatrophie. Centrulbl. f. Augenheilk. Februar. S. 45.

t')*J) R a m p o I d i , Duecentoventotto osservationi cliniche a contributo delia etiologia del glaueoma. Aunali di Ottalm. XV. p 142.

70) Reich, M , Mussregeln zur Verhütung und Behandlung der Blennorrhoe* ne6nutoruru (Kak predochraujat i letschit glasa djetjei ot gnoinawo wc-spa- leeja). 2. Aufl.

71) Oculiatischer Bericht für d. J 1885. (Okulistischesky otschröt za 18S5-) Tiphlis. 86.

72) Augenerkiankuugen in unserem Heere. St. Petersburg. 43 p.

73) Remak, B., 100 Fälle von postdiphtherischen Augeuniuskellähiuuoget) Centralbl. f. prakt Augenheilk. Juni. S 161.

74) Report, sixteenth and 8 e v e u t e c n t h of the New- York Ophthalmie and aural institute.

75) sixty-first annual of the Massachusetts charitable eye and ear intirnuirv f'or the year 1886. Boston.

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Statistisches.

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76) Report, thirtienth annual of the Bradford Eye and Kar Hospital for the year ending Dezember 3lst, 1886. Bradford.

77) Ninth aDnual of the Presbyterian Eye, Ear and Throat Chanty Hospital, Baltimore, 1886.

78) Reu 88, A. t., Die Operationen an der Wiener II. Augenklinik im Schul- jahr 1884/85. Wien. med. Presse. Nr. 48, 49, 50, 51.

79) R i c c h i, T. e V e 1 a r d i , E. , Rupporto dello esame de"il«' facolta visuali nel personale delle F. F. M. M. Giorn. internaz. d. scienz. med. Napoli. 1885. VII. p. 881.

80) Ksame ottometrico e chromotometrico al personale delle ferrovie meri- dionali dal 1 giugno 1882 al 31 deceuibre 1881; rapporto. Raccoglitore med. Forli. 1885. XXIV. p. 529.

81) Rodae witsch, W., Bericht über hundert Starextraktionen. Westnik ophth. [IL 4 u. 5. p. 332.

82) R ob sand er, C. J. , Rapport for ar 1885 fran kgl. Serafim-Lazarettet. Stockholm, ref Revue generale- d'opht. 1886. p. 494.

83) S c b e n k 1 , Bericht über die operative Thätigkeit der deutschen Augen- klinik in Prag in der Zeit vom April 1883 bis Mai 1886. Prag. med. Wochenschr. Nr. 17.

84) Schleich, G., Die Augen der Epileptiker der Heilanstalt Schloss Stetten in Württemberg. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 469. (siehe vorj. Bor. S. 141.)

85) Schwabe, Untersuchung der Augen der Realschule zu Reudnitz. Zehn- ter Jahresbericht der Realschule zu Reudnitz. Reudnitz. Hoffmaun.

86) Siesmann, L. , Resultate der Sehprnfung der Schüler der Schule für Militär-Bader zu Irkutsk und die Beleuchtungsbedingungen der Klagen dieser Schule (Resultati izsledowanja srenja utschenikow Irkutskuj woenno- feldscherskoj schkoli i ouslowji osweschjenja klassow etoy schkoli). West- Dik ophth. III. 6. p. 464.

87) Silex, Bericht über 122 Extraktionen von Altersstar mit EröHnuug der Linsenkapsel durch die Kap8elpincette. Archiv für Augenheilk. XVII. 8. 416.

88) Simi, A., R. R. Ospedali in uniti de Lncca. Servizio ottaliuico. Rap- porto eulle eure pradicate nell' anno 1885. Boll, d'ocul. VIII. p. 190, 209, 233, 279. 2 tab. (173 Patienten, 14 Kataraktextraktionen, alle mit gutem Resultat.)

89) Skrebitzky, A. J., Ueber Verbreitung und Intensität der Erblindungen in RiiHsland und die Verteilung der Blinden über die verschiedenen Ge- genden des Reiches. St. Petersb. med. Wochenschr. Nr. 4. Ref. im Jah- resbericht über die Leistungen und Fortschritte der gesamten Medicin. 1S86. I. 2. S. 323.

90) Ueber die Verbreitung der Blindheit in Russland. Ber. Über den 1. Kongress der russischen Aerzte. (Hygienische Sektion.) 1886.

91) Sörensen, Th.. Et tilbiigeblik paa Statistiken over sygeligheden i vore skoler (Kückblick auf die Statistik der Kränklichkeit in unseren Schulen). Ugeskr. f. läger. I. Nr. 16—17 p. 253.

92) Statist ique mddicale de Parin de beige, 1880—1884. (38 pro

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HO Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

niille waren augenkrank ; in den Laaarethen ergab die Conjunctivitis 24,1 pro mille.)

93) Statistique meclical de Tai-mee beige. Anne*e 1885. (Auf je 1000 La- zarethkranke kamen 79,7 Augenleidende.)

94) Steffan, Ph., Die Myopie am Frankfurter Gymnasium, v. Qraefe'i Arch. f. Ophth. XXXII. 2. 8. 301.

95) Stoer, Ueberaichtliche Zusammenstellung der im J. 1885 behandeltet Augenkrankheiten. Regenaburg.

96) Strawbridge, G. , Report of two hundred and aixty-one casea of ca- taract extraction. Traneact. of the americ ophth. aoc. Twenty-second meeting. New-London. p. 298 and Americ. Journ. of Ophth. p. 289.

97) Strscheminaky, J. , Bericht Über die Thätigkeit des ophthalmologi- schen Spitals zu Wilna für das Jahr 1885. Ga*. Lekarska. Nr. 17 und Verhandl. d. med. Gesellsch. zu Wilna. Nr. 5.

98) Suchodeew, J., Angaben über die Blinden des Samar sehen Gouverne- ments. Samara. Swedenja o alepich Stawropolakawo , Buaulukskawo i Bugurualanskawo ujeadow Samarskoi Gubernnii. Samara 1886.

99) T e p 1 j a 8 c h i n, A., Kurzer Bericht über die Augenkranken des Glasow - sehen KrankenhauaeH (im Gouvernem. von Wjatka) (Kratkji otschöt o glaanich bolnich Glaaowakoj semakoj bolnitzi). Westnik ophth. III. 3. p. 198.

100) Dp la ct'cite chez lea personnea a Tage du recontement dans le dirtrict de Glazow (gouvernement de Wiatka). Deuxieme congres de medecin> russes. Moscou. ref. Revue generale d'ophtalmologie. 1887. p. 171.

101) Tichomirow, N., Ueber die Augenkrankheiten bei den Truppen des Militär-Distriktes St. Peteraburg im J. 1884. Ber. über den 1. Kongreß der russischen Aerzte. (Ophth. Section.)

102) Topinard, P. , Carte de la repartition de la coulenr des yenx et dei cheveux en France (niöthodes d'observation et miae en oeuvre des docu- ments). Rev. d'anthrop. I. p. 577.

103) Ver ee n igi n g tot het Verleenen van Hulp aan Minvermogende Ooglijden voor Zuid-Holland, Gevestigt te Rotterdam. Een-en-twintigste Verslag, loopende over het Jaar 1886. Met Bijlagen.

104) Vereenigingtot oprichting en instandhouding eener Inrichting voor Oog- lijdera te Amsterdam. Vertiende Verslag. Mei 1887. (loopejjde over het jaar 1886.)

105) Webster, D., Report of fifty cases of cataract extraction, with remark« Transact. ot the americ. ophth. soc. Twenty-second meeting. New-Lon- don. p. 320, Americ. Journ. of Ophth. p. 291 und Ophth. Review, p. 258.

106) Widmark, J., Refraktionsuntersökniugar . utförda vid n&gra skolor i Stockholm. (Untersuch, d. Refrakt. in einigen Schulen Stockholms.) Nord, med. arkiv. Hft. 4.

Unter den von Badal (3) beobachteten Fällen von Augensy- philis fanden sich 144 mit Muskelaffektionen Behaftete = 22%. Davon war der Oculomotorius in 107 Fällen betroffen, in 28 der Trochlearis, in 4 der Abducens , in je 2 Trigeminus und Facialis. Von diesen Fällen waren 76 kompli eiert und zwar mit

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Zahl der Angenverletzungen. \\\

Amblyopie, Atrophie . . 26 Fälle = 20%

Ataxie 18 Fälle = 13%>

Iritis, Retinitis, Choroiditis 13 Fälle = 10°/o Lähmung anderer Nerven 10 Fälle = 7%

Hemiplegie 4 Fälle = 3°/o

Taubheit 4 Fälle = 3°/o

Keratitis I Fall = 0,8%

Das Auftreten der Muskel lähm un gen erfolgte am häufigsten im 1. und im 10. Jahre nach der Infektion.

In 139 Fallen = 22% war der Nervus opticus mitbeteiligt und zwar war 82mal Atrophie, 38mal Neuritis, 16mal Neuroretinitis und 3mal Stauungspapille vorhanden. Die Atrophie tritt am häufigsten im 11. Jahre nach der Infektion auf. Als Komplikationen derselben wurden beobachtet

Ataxie in 28°/o

Oculomotoriuslähmung in 25%

Störungen der Intelligenz und progressive Paralyse in 16%

Iritis, Choroiditis, Retinitis in 16%

Trochlearislähmung in 11°/°

Myosis in 11%

Hemiplegie in 10°/o

Taubheit in 7%

Verschiedene tertiäre Erscheinungen in 5%

Katarakt in 2%

Epilepsie in 2%

Trigeminuslähmung in 1 Fall

Abducenslähmung in 1 Fall.

Adler (7 und 8) fügt seinen Jahresberichten für 18S3, 1884 und 1885 über die Augenkrankenabteilung im k. k. Krankenhause Wieden und im St. Joseph-Kinderspitale , deren Data in den ange- hängten Tabellen dieses Jahresberichtes verzeichnet sind, noch eine tabellarische Uebersicht über die im Hause behandelten Fälle von schweren Augenverletzungen bei. Dieselben betrugen an Zahl im Jahre 1883: 28, 1884: 45 (siehe diesen Jahresber. f. d. J. 1885 S. 124); 1885: 46. Die Rubriken beziehen sich auf Name und Be- schäftigung, Alter und Wohnort der Verletzten, Art der Verletzung, Diagnose und Status praesens, Komplikationen, Sehvermögen, Ver- lauf, Therapie, Ausgang, Zeitraum seit der Verletzung, Tag der Auf- nahme , Tag der Entlassung , Behandlungsdauer, Schwere der Ver- letzung.

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112 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Nach Bircher (271 wurden in der Schweiz innerhalb des Zeitraums von 1874 - 1885 bei einer Gesamtzahl von 23(3 001 Unter- suchten 23,9 °/o wegen mangelhafter Sehschärfe, 3,1 % wegen Blind- heit auf einem Auge, 0,4% wegen doppelseitiger Blindheit und 1 7,7 °/o wegen anderer Augenkrankheiten vom Militärdienst befreit.

Corradi (35) hat die Blindenstatistik Italiens einer neuen Untersuchung unterzogen. Legt man die Zahlenermittelungen des Zensus zu Ende 1884 zu gründe, so verteilen sich die 21718 total Blinden mit 12 147 auf das männliche und 9571 auf das weibliche Geschlecht; auf je 100000 Einwoher entfielen 73,31 Blinde. Hierin zeigt sich eine Veränderung gegen 1871, wo dieses Verhältnis 105: 100 000 betrug, und gegen 1861, hier 95 : 100000. Das zulezt ermittelte Verhältnis ist ein etwas ungünstigeres als in der Schweiz, in Dane- mark, Schweden, Belgien, Preussen und den deutschen Bundesstaa- ten, wo 7(3—85 Blinde unter 100 000 Einwohnern gefunden werden, aber ein ganz bedeutend günstigeres als in England (98,5), Oester- reich (94,1), Ungarn (127,7), Norwegen (135,7), Spanien (147,9). Finnland (211,5) und Portugal (219,0). Von Geburt an blind sind etwa 6000, später ist der Rest blind geworden. Den einzelnen Landes- gegenden nach ergeben sich sehr grosse Verschiedenheiten ; am un- günstigsten stellt sich das Verhältnis der Blinden in Sardinien, dann folgen Calabrien, Sicilien und die Provinz Marche, während andrer- seits in Venetien, der Lombardei, Piemont und Umbrien die verhält- nismässig wenigsten Blinden gezählt werden. Teilt man das ganze Königreich in 8 Gegenden ein, so Huden sich in der alpinen aal 10 000 Einwohner: 5,7, in der Pogegend: 5.1, in der des Apen- nin : 8,0, in der Mittelmeergegend 8,2, in der Gegend des adria- tischen Meeres: 8,1, in der jonischen: 1 0,2, in der sicilischen 10,5, - in der sardinischen auf 10 000 Einwohner : 21,1 Blinde. Die vergleichenden Uebersichten der Impfung und der erworbenen Blind- heit ergeben zwar keinen vollständig reinen Antiparallelismus, aber doch für einzelne Landschaften sichtbare Beweise der umgekehrten Reciprocität. Einige interessante Bemerkungen über den Blinden- unterricht und die Prophylaxe gegen die Blindheit bilden den Schluss der Arbeit.

Danesi (3»'») hat in den Jahren 1880—1885 1187 Augenkranke behandelt. Bei den 10 ausgeführten Kataraktextraktionen hatte er 8 gute, 2 halbe Erfolge.

Die Universitäts-Augenklinik zu Berlin (37) wurde

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Zahl der Blinden.

113

am 1. April 1881 eröffnet; die Zahl der Augen kranken, welche in der Poliklinik und in der stationären Klinik zur Behandlung gelangte, betrug 5029 bezw. 566 im Jahre 1881 und ist im Jahre 1885 auf 8345 bezw. 704 gestiegen. Von den Kranken in der Klinik haben in jedem Jahre 24—29% Freistellen erhalten; die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Kranken betrug 18,84 Tage.

Die Abteilung für Augenkranke in der Charite zu Berlin verfügt über 22 Betten für männliche und über 17 für weib- liche Kranke.

In der kgl. Blinden an s tal t zu Steglitz waren im J. 1886 94 Zöglinge untergebracht, davon 12 in der Vorschule, welche für blinde Kinder im Alter von 5—9 Jahren eingerichtet ist. Die Auf- nahme der Zöglinge findet im Alter von 9 12 Jahren statt.

Dobrowolsky (38) bestreitet die Richtigkeit der von Skr e- bitzky in seiner Abhandlung: >Ueber Verbreitung und Intensität der Erblindungen in Russland und die Verteilung der Blinden über die verschiedenen Gegenden des Reiches« auf Grund der Berichte des medizinischen Departements im Ministerium des Innern aufgestellten Zahlenwerte und behauptet, dass dieselben viel zu hoch gegriffen seien. Nach den Tabellen des Generalstabes ergibt sich nämlich, dass

1) die Zahl der für 5 Jahre untersuchten Heerespflichtigen 1.659891 beträgt, nicht wie Dr. S. angibt, 1.388 761;

2) dass die nicht in das stehende Heer eingereiht werdenden Pflichtigen dem Landsturm zugezählt werden. Die Zahl der zur Ro- serve Zugezählten beträgt für 5 Jahre 2.570 610. Die Gesamtsumme der in 5 Jahren behufs Einreihung in das stehende Heer sowie in den Landsturm Besichtigten beläuft sich in 63 Provinzen, die in der Ab- handlung des Dr. S. angeführt werden, auf 4.142365. Da die Zahl der Blinden 13136 beträgt, so ergibt sich das Verhältnis von 1 Blinden auf 315 Sehende. Auch diese Zahl sei zu hoch, da blos auf einem Auge Erblindete und möglicher Weise auch Sehschwache darunter aufgenommen seien.

3) Die Zahl der Blinden war im Jahre 1879 - 2994; 1880 = 3276; 1881 = 2813; 1882 nur 1387; 1883 wieder 2666. Das Sinken der Blindenzahl 1882 wurde durch die Bestimmung hervorgerufen, dass auch einseitig Erblindete in das Heer eingereiht werden, wenn das andere Auge eine genügende Sehkraft besitzt. Die im Jahre 1882 erreichte Blindenzahl entspreche viel mehr der Wirk-

Jahrcabericht fttr Ophthalmologie. XVII. 1886. 8

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114 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

lichkeit als die der vorhergehenden Jahre. Nimmt man dieselbe als Grundlage, so ergibt sich bei einer Gesamtzahl von 833518 Unter- suchten das Verhältnis von 1 Blinden auf 600 Sehende.

Ausserdem fügt Dobrowolsky bei, dass zur Zeit keine be- stimmten Angaben vorhanden seien, um die Zahl der Blinden im ganzen Reiche zu bestimmen. Nach der Berechnung des Prof. der Statistik an der Petersburger Universität käme in St. Petersburg auf 1117 Sehende 1 Blinder oder 8,8 : 10000. Nach dem Bericht der St. Petersburger Wehrpflichtkommission betrage für den Zeitraum von 10 Jahren die Zahl der Blinden 34, wobei ausdrücklich ver- merkt ist, dass in der Zahl der Blinden auch die blos auf dem rechten Auge Erblindeten mitgerechnet sind. Die Zahl der Seh- schwachen beträgt 160. Da die Gesamtzahl der während 10 Jahren Besichtigten 27 291 beträgt, so trifft 1 Blinder auf 802 Sehende im Alter von 21 Jahren Rechnet man davon 1 Drittel für ein- seitig Erblindete ab, so kommt 1 Blinder auf 1186 Sehende.

Emerson (40) hat 04 Falle von Augenmuskellähmungen zu- sammengestellt, von denen 36 den Oculomotorius betrafen, 23 den Abducens, 3 den Trochlearis; in 2 Fällen war Ophthalmoplegia ex- terna vorhanden. Die Lähmung war in 61 Fällen einseitig, in 3 Fällen doppelseitig. Das Verhältnis des Auftretens von Augenmuskelläh- mung bei Männern und Frauen stellt sich auf 44 : 20. In 28 % der Fälle konnte Syphilis als Ursache nachgewiesen werden.

Aus dem Jahresbericht von Fieuzal (45) ist den in den Ta- bellen aufgezeichneten Daten noch anzufügen, dass von den 459 aus- geführten Kataraktoperationen 320 ohne Iridektomie und 139 mit Iridektomie gemacht wurden. Die Extraktionen ohue Iridektomie ergaben folgendes Resultat:

guten Erfolg 238 = 74,38 °/o

mittleren > 72 = 22,50 »

keinen » 10 = 3,12 »

Die mit Iridektomie ausgeführten Extraktionen hatten

guten Erfolg .... 109 mal = 76,39 °/o mittleren » .... 25 » = 18,0 » keinen » .... 5 » = 3,6 » Nach den ohne Iridektomie geraachten Extraktionen traten häufig Sekundärkatarakte und Iriseinklemmungen auf.

Kerschbaumer(51) hat sehr sorgfältige Erhebungen über die im Herzogtum Salzburg bestehenden Blinden Verhältnisse gemacht;

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Zahl der Myopen.

115

darnach kommen auf die 163 570 Einwohner 150 Blinde = 15,28 anf 10000 Einwohner. Nach den Ausführungen K.'s wächst die Ge- fahr, blind zu werden, vom 15. Lebensjahre an, doch nimmt dieselbe erst jenseits des 50. Lebensjahres ein rasches Wachstum an, in welchem Lebensalter Glaukom und Katarakt, die häufigsten Erblindungs- ursachen, in grösserer Zahl auftreten. An Glaukom erblinden jähr- lich 0,7 von 10000, an Katarakt 1,17, an Blennorrhoea neonatorum 1,59, an Atrophia nervi optici 1,04. Nur 15°/o der Blinden sind unter 30 Jahre alt. In engen Gebirgsthälern fand sich unter der Bevölkerung öfter Erblindung durch Retinitis pigmentosa. Auffallend fand K. die grosse Zahl höchstgradiger, perniciöser Myopie bei Land- leuten.

Weiterhin führt Verf. aus, dass die natürliche Erblindungsquote 25 : 10000 zu sein scheine, diese sei jedoch in einigen Ländern mit günstigen Kulturverhältnissen bis auf 6: 10 000 herabgedrückt-; 3 Er- blindungen auf 10000 scheinen unvermeidlich. In Preusseu kommen 8,3 Blinde auf 10000 Einwohner. Von 10000 Blinden sind 10% durch Blennorrhoe, 20 % durch Katarakt erblindet. Von 10 000 über 60 Jahre Alten sind 12,4 durch Katarakt, 10,8 durch Glaukom blind geworden. Blindgeborene kommen 1 2 auf 100 000. Von 1 Million Einwohner erblinden jährlich 120 an Katarakt, 570 an Glaukom; auf 10000 jährliche Geburten kommt je 1 Erblindung durch Blen- norhoea neonatorum. Verf. verlangt 1 Augenklinik auf 1 Million, 1 Blindenschule auf 4 Millionen Einwohner. In Ländern, wo Trarj chom endemisch ist , wird die Blindenzahl eine sehr bedeutend höhere.

Leininberg (54) hat die Resultate der Untersuchungen von Myopen zusammengestellt, welche in der Zeit vom 1. Januar 1880 bis 1. Januar 1886 in der Würzburger Universitäts-AugenWinfk ge- prüft wurden. Die Zahl der Myopen beiderlei Geschlecht^ fcetrug 1537, von denen 138 in verschiedenen Jahren wiederholt fturpnter- suchung kamen. Von sämtlichen 1537 Myopen kommen ;:11$9 77,4% auf das männliche, 348 = 22,6% auf das weiblich«: Ge- schlecht. Das Verhältnis derselben zur Gesamtzahl der Patenten ist 13,6:5,6. % £-JJ

In den einzelnen Jahren verteilen sich dia Myopen in, folgender Weise auf die Patientenzahl : ,* tg <-.,, |(,

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116 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Tabelle I.

Procent

Procent

Procent

Procent

Juhr

männlich

aller

aller

weiblich

aller

aller

Myopen

Patienten

Myopen

Patienten

1880

105

75,0

12,0

35

25,0

ö,3

1881

134

77,4

12,2

89

22,6

5,6

1882

217

83,8

16,5

42

16,2

5,5

1883

207

74,0

12,0

73

26,0

6,5

1884

260

77,6

13,3

75

22,4

5,0

1885

266

76,0

13,5

84

24,0

5,0

1189

77,4 i 13,3

348

22,6 5,6

Demnach ist die Kurzsichtigkeit beim weiblichen Geschlecht sel- tener als beim männlichen. Dagegen wird später gezeigt, dass die höheren und höchsten Grade der Myopie viel häufiger bei Frauen als bei Männern vorkommen. Was das Lebensalter betrifft, so ist die Zahl der Myopen bis zum 10. und über dem 70. am geringsten, am grössten im 16. 19. Lebensjahre, von wo sich eine stetige Ab- nahme der Myopen mit der Zunahme des Alters zeigt.

Aus nachfolgender Tabelle ist ersichtlich: 1) dass die überwie- gende Mehrzahl der Myopen dem jugendlichen Alter angehört, 2) dass beim männlichen Geschlecht die Zahl der jugendliehen Myopen (bis zum J5. Jahre) höher ist als beim weiblichen, während beim letz- teren das höhere Alter bedeutend stärker vertreten ist als bei ersterem.

Tabelle II.

Alter

männlich Proceut

weiblich

Procent

Summa

Procent

5-9

4

0,3

12

0,1

16

1,0

10-15

196

16,4

51

14,6

247

16,0

16-19 ,,

334

28,0

47

13,5

381

24,7

20-25 26-30

325

37,3

42

12,0

367

23,8

91

7,7

28

8,0

119

7,7

M 40

3,3

21

6,0

61

4,0

1 36^-40

81

2,6

41

11,8

72

4,6

- 41tt-45 : 1 ( .

2,3

24

6,9

52

3,3

46-50

25

2,1

18

5,1

43

2,7

51-7—55

3,2

16

4,6

54

3,5

1 56 -60 ' "

joy;,27 1

l! 2,2

16

4,6

43

2,7

61-05

24

2,0

16

4,6

40

2,6

66-70

14

1,1

7

2,0

21

1,3

über 70

C

0,5

6

1,7

12

0,7

nicht angegebejp

6

3

9

0,5

1189

77,4 |

348

22,6 |

1537

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Vorkommen der einseitigen Myopie.

117

Tabelle III zeigt, dass im allgemeinen die Zahl der kurzsichtigen Augen mit dem Grade der Kurzsichtigkeit abnimmt, dass jedoch die niederen Grade beim männlichen, die höheren beim weiblichen un- häutiger sind.

Tabelle III.

Grad der

Anzahl der myopischen Augen

Myopie

iuäDnl. Proc.

weibl.

Proc.

Sa.

Proc.

bis2D.

599

27,0

132

20,4

731

25,2

2- 4 >

649

28,9

112

17,3

761

26,3

4- 6.

421

18,7

104

16,1

525

18,1

6-

225

10,0

87

13,4

312

11,1

8-10»

160

7,1

65

10,0

225

7,7

10-12 »

84

3,7

33

5,1

117

4,0

12-14 >

42

1,8

37

5,7

79

2,7

14-16 »

28

1,2

23

3,5

51

1,7

16-18 >

17

0,8

17

2,8

34

1,2

18-20 » '

14

0,7

20

3,0

34

1,2

über 20 »

i m Ä

0,4

16

2,4

24

0,8

2247

77,6

646

22,4

2893

100

Durchschn. Alter

Durch- schn. Seh-

milnnl. weibl

} 23

31

J 26

29,5

}30

36

| 30

37

| 34

35

28,6

33,7

fast 1 0,9 0,8 0,6 0,0 0,5 0,3 0,3 0,3 0,2 0.2

Ein höheres als das Durchschnittsalter hatten 270 Männer 22,7 °/o und 166 Frauen = 47,7%, ein niedrigeres 910 Männer = 7(5,3 °/0 und 182 Frauen = 52,3 °/o. Die durchschnittliche Sehschärfe nimmt mit dem Grade der Kurzsichtigkeit allmählich ab. Bei den Myopen von 14 D und > 14 D fand sich kein einziges Mal normale Sehschärfe.

Der Grad der Myopie war auf beiden Augen gleich bei 460 Män- nern und 146 Frauen, verschieden bei 592 Männern und 152 Frauen. Einseitige Myopie fand sich bei 131 Männern und 50 Frauen.

Hieraus sieht man, dass die Zahl der Anisometropen bedeutend hoher ist als die der Isometropen.

Zur Veranschaulichung, wie gross die Differenz in der Refrak- tion der beiden Augen sein kann, führt L. 10 Fälle auf, bei denen diese besonders eklatant hervortrat. Unter diesen befinden sich nur 2 Männer. L. hat auch unter 89 Individuen, die auf beiden Augen eine Differenz der Myopie von 4 D und mehr als 4 D zeigten, 48 Frauen gefunden (13,8% sämtlicher weiblichen Myopen) und nur 41 Männer (3,4 % sämtlicher männlichen Myopen).

Bei den 181 einseitigen myopischen Augen war die M. rechts in 102, links in 89 Fällen und zwar hatten

118

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

M. R. M. L.

m. w. m. w.

65 37 66 23

~~To2~~ 89

Die Kurzsichtigkeit scheint also das rechte Auge häufiger zu befallen als das linke. Von den anderen 181 Augen bestand bei 90 H., bei 49 E., bei 21 Amaurose infolge von Netzhautablösung, Atrophie des Sehnerven oder Phthisis bulbi, bei 12 Katarakt, bei 5 Trauma, Glaukom und Iritis auf je einem Auge; in einem Falle war das Auge enukleiert worden, und in einem bestand totales Hornhaut- staphylom.

Als ein wichtiger Umstand für die Aetiologie der Kurzsichtig- keit erscheint dem Verf. die Beschäftigung der Patienten, während er den Stand oder die Gesellschaftsklasse, der sie angehören, für unwichtig hält. Unter der Zahl der in Betracht gezogenen Myopen fand er bei 569 die Beschäftigung mit Lesen und Schreiben ange-

geben, nämlich

1. Studenten 202

2. Volks-Schüler und -Schülerinnen 130

3. Gymnasiasten und Realschüler . 86

4. Schullehrersemiuaristen ... 64

5. Doktoren 35

6. Lehrer 18

7. Beamte 18

8. Pfarrer 10

9. Kaufleute 6

Was die Berücksichtigung des Alters in der Aetiologie der Kurz- sichtigkeit anlangt, so weist Verf. auf die Unrichtigkeit der von früheren Autoren diesbezüglich aufgestellten Sätze hin , wonach die Kurzsichtigkeit sich nur bis zum 15.— 20. Lebensjahre entwickle, oder die einmal aufgetretene Myopie sich unausbleiblich weiter ent- wickeln müsse. L. führt 9 Fälle namentlich an, wo einerseits ein spätes Auftreten der Myopie, andrerseits ein dauerndes Konstant- bleiben ganz geringer Grade derselben während des ganzen Lebens kaum zu bezweifeln ist und schliesst daraus, dass die Myopie 1) in jedem beliebigen Alter auftreten könne, obschon in der Mehrzahl der Fälle das jugendliche Alter daran zu leiden hat; 2) vom jugendlichen bis ins hohe Alter konstant bleiben könne und nicht immer progre- dieren müsse.

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Einfluss der Erblichkeit auf die Kurzsichtigkeit.

119

Die Zahl samtlicher Personen, die in einem Alter von 43 bis 77 Jahren eine Myopie bis nur 1,5 D. hatten, betrug 45, nämlich 27 Männer und 18 Frauen, zusammen 2,2 Proz. sämtlicher Myopen. Im Ganzen haben 696 Personen Angaben gemacht über die Zeit, in der die Myopie zuerst bemerkt wurde. Dieselben lassen sich iu fol- gender Weise zusammenstellen :

Von Jugend oder Kindheit

Im

13. Lebensjahre .

. 29

205

i

14.

. 35

96

15.

»

. 43

Seit Eintritt in die Schule

54

16.

>

. 44

Von Geburt an (?) . .

12

17.

»

. 27

Vor dem 10. Lebensjahre

27

»

18.

>

. 8

Im 10. Lebensjahre . .

25

19.

»

. 16

»11. >

20

20.

. 8

> 12.

25

Nach dem 20.

Lebensjal

ire 22

Verf. hält dafür, dass Myopie angeboren vorkomme oder dass wenigstens die Disposition angeboren werde, die sich schon in den ersten Lebensjahren geltend mache. Als Stütze für diese Behaup- tung führt er 10 Fälle hochgradiger Kurzsichtigkeit (zwischen 7 und 18 D.) bei kindlichen Individuen im Alter von 5— 12 Jahren nament- lich an und findet, dass es wiederum das weibliche Geschlecht sei, welches im kindlichen Alter die höchsten Grade von Myopie aufzuweisen habe. Von 38 Kindern, die im Alter bis zu 13 Jahren eine Myopie von > 4 D. hatten, waren 21 Knaben (1,7 Proz. sämtlicher männ- lichen Myopen) und 17 Mädchen (ca. 5 Proz. sämtlicher weibl. Myopen). Ausserdem war das D.A. der Knaben 12 Jahre und deren D.R. = 7 D., während das D.A. der Mädchen nur 10 Jahre und die D.R. = 8 D. betrug.

Bezüglich der Frage der Erblichkeit der M. wurden nur die aDamnestischen Angaben intelligenter Personen berücksichtigt. Es haben im ganzen 300 Myopen Angaben über das Vorkommen von Kuresichtigkeit in ihrer Familie gemacht, darunter befinden sich Falle, wo die Vererbung unzweifelhaft ausgesprochen ist.

In den notierten 300 Fällen waren als kurzsichtig angegeben : Der Vater in . . 113 Fällen, Eine Schwester in . 47 Fällen Die Mutter in . 63 » Geschwister in . . 76 »

Beide Eltern in . 26 » Ganze Familie in . 7 »

Ba Bruder in . 72 » Verwandte in ... 31 »

oder

120 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Der Vater allein in 43 Fällen, Mutter u. Geschwister in 29 Fällen

Die Mutter in . . 34 » Eltern in .... 17 »

Die Eltern in . . 8 » Geschwister allein in 83 >

Vater u. Geschwister 70 » Verwandte in ... 16 >

Die Myopie scheint sich demnach vom Vater viel häufiger zu vererben , als von der Mutter. Auf welches Geschlecht sich beson- ders die Kurzsichtigkeit vom Vater oder von der Mutter forterbt, muss dahingestellt bleiben ; die Myopie wurde übertragen

vom Vater von der Mutter

auf den Sohn , auf die Tochter auf den Sohn, auf die Tochter 95mal 18mal oGmal 7maL

Ausserdem giebt es eine gewisse Zahl von Fällen mit aequirierter hochgradiger Kurzsichtigkeit, bei denen absolut jedes Vorhandensein derselben bei irgend einem anderen Familiengliede verneint wird.

Fernerhin hebt Verf. hervor, dass sich bei einer bedeutenden Differenz in der Refraktion beider Augen öfter auch eine Asymetrie des Gesichtes oder des Kopfes findet und führt 9 Fälle namentlich auf, bei denen dies besonders ausgesprochen war.

Sodann zählt er die Komplikationen und Folgeerkrankungen auf in folgender Zusammenstellung:

Conj unctiva:

Conjunctivitis catar. chron. bei 90 Personen

» » acuta » 83 » i

» follicularis » 15 » ,220 = 14,3 °/o.

» phlyctaenulosa » 8 » l

Conjunctivalhyperämie » 22 »

Cornea:

Maculae corneae » 60 » i

Keratitis phlyctaen. 4 » f „Q . 0,

, catarrh. , 1 , j 68 = 4,4 ,..

Keratoconus » 3 >

Linse:

Cataracta incipiens bei 51 Personen = 3,3 °/o.

Glaskörpertrübungen: bei 31 Personen = 2 %.

Choroidea: Staphyloma posticum bei 756 Personen J

Choroiditis der Macula) ^ gi> ^ 848 = 55,2%. » disseminata ^ ]

Retina und Opticus: bei 28 Personen = 1,8 %.

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Vorkommen der Myopie bei beiden Geschlechtern.

121

64 Personen

18

18

3 » " 9

112 = 7,2%.

Augenbewegung: Strabismus divergens bei > convergens » Insuffizienz der Recti int. » Lähmung des Abducens > Nystagmus >

Anderweitige Komplikationen: Farbenblindheit (angeborne) bei 6 Personen ) Amblyopie » 3 » 12 = 0,7 °/o.

Albinismus » 3 » }

Astigmatismus: bei 54 Personen = 3,5 °/o. In 48,2 °/o aller Myopen sind keine Staphylome gefunden wor- den, obgleich unter ihnen Fälle von hochgradiger Myopie vorkamen, namentlich gilt letzteres von jugendlichen Individuen, bei denen der Augenhiutergrund trotz der vorhandenen, hochgradigen Kurzsichtig- keit sich normal verhielt. Es folgt nun eine Zusammenstellung derjenigen Erkrankungen, die als Folgezustände der Myopie zu be- trachten sind. Hiebei ist noch Durchschnittsalter, üurchschnitts- refraktion und durchschnittliche Sehschärfe berechnet.

Tabelle IV.

Art der Erkrankung

Männer

Frauen

Zahl 1

Proc.

<5 Ö

Q

Q

Zahl

Proc.

<

Q

02 Q

cn Q

1. Kleine Staphylome

818

26,7

21

3,5

0,9

56

16,0

24

3,5

0,8

1 Massige

139

11,7

23

5,5

0,8

39

11,2

33

8,0

0,5

3. Grosse

106

8,8

88

9,5

0,5

98

28.1

38

11,5

0,3

4. Choroid. der Macula

25

2,1

38

13,5

27

7,7

38

13,0

■>■ » diesem.

54

4,5

29

8,5

0,6

36

10,3

40

11,5

0,6

R. Ablatio retinae

3

0,2

49

5

1,4

34

7. Affektionen de« Optikus

14

1.1

34

5,5

0,5

6

1,7

32; 10,5

0,5

Aus dieser Zusammenstellung geht hervor: 1) dass im allge- meinen bei beiden Geschlechtern mit der Grösse der Staphylom- Uldung das Durchschnittsalter und der Durchschnittsgrad der Myopie zunehmen, während die durchschnittliche Sehschärfe abnimmt; Ii) das« beim männlichen Geschlecht mit dem Grade der Affektion die Zahl der Patienten abnimmt, während sie beim weiblichen Geschlecht im Gegenteil zunimmt. Dieselbe Thatsache findet sich bei den üb- rigen aufgezählten Erkrankungen : überall ist der Procentsatz der Frauen grösser als der der Männer.

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122 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Von den 138 wiederholt zur Untersuchung gelangten Personen sind 100 Männer und 38 Frauen.

Bei 45 männlichen und 16 weiblichen Myopen ist die M. kon- stant gebliehen, bei 2 Männern hat sie scheinbar abgenommen. Das Durchschnittsalter war folgendes:

Zunahme : Konstanz :

Männer Frauen Männer Frauen

19 Jahre 24 Jahre 25 Jahre 31 Jahre.

Zum Schlüsse giebt Verf. folgendes Resurae:

1) Sowohl die absolute, als auch die relative Zahl der weib- lichen Myopen ist bedeutend kleiner, als die der männlichen.

2) Die tiberwiegende Mehrzahl der untersuchten Myopen gehört dem jugendlichen Alter an; doch sind ältere Myopen bei den Frauen stärker vertreten als bei den Männern und umgekehrt jugendliche geringer.

3) Im allgemeinen ist die Zahl der kurzsichtigen Augen um so geringer, je höher der Grad der Myopie ist, doch sind die niederen Grade beim männlichen, die höheren beim weiblichen Geschlechte unverhältnismässig häufiger.

4) Das Durchschnittsalter der Myopie ist bei den Frauen ein höheres als bei den Männern.

5) Die Zahl der Anisometropen ist (in unserem Fall) grösser als die der Isometropen ; die Differenz des Refraktionszustandes bei den Augen kann eine sehr bedeutende sein , besonders bei Frauen ; zuweilen geht sie mit einer Asymetrie des Schädels einher.

0) Die Myopie tritt meistens im jugendlichen Alter auf, kann aber in jedem beliebigen Alter ihren Anfang nehmen.

7) Sie braucht nicht immer zu/.unehmen und kann wahrend des ganzen Lebens konstant bleiben; in seltenen Ausnahmefällen nimmt sie auch ab.

8) Die Myopie kann sich vererben, muss es aber nicht, und zwar scheint sie sich vom Vater häufiger fortzuerben als von der Mutter.

9) Dass die Myopie angeboren sein kann , ist wahrscheinlich, denn wir treffen ganz junge Kinder mit hochgradigster Kurzsichtig- keit an , besonders ist dies bei den Mädchen der Fall.

10) In Fällen von hochgradigster Myopie sind eruste, die Funk- tion des Auges bedrohende Erkrankungen etwas Gewöhnliches, das Durchschnittsalter und der Durchschnittsgrad der Myopie nehmen mit dem Grade der Affektion zu, die durchschnittliche Sehschärfe ab.

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Augenkrankheiten bei Heerespflichtigen.

123

11) Beim männlichen Geschlecht nimmt die Zahl der Myopen mit dem Grade der Folgeerkrankung ab, beim weiblichen dagegen zu (Tabelle IV. Staphylome).

12) Das weibliche Geschlecht scheint also in Bezug auf die Myopie nicht nur nicht im Vorteil, sondern vielmehr im grossen Nachteil gegenüber dem männlichen Geschlechte zu sein, denn, ob- zwar an Zahl geringer, zeichnet es sich doch durch grössere Inten- sität der Erkrankung aus.

M a g n u 8 (56) bezieht sich in seiner Statistik über Jugend- blindheit nur auf Blinde im Alter bis zu 20 Jahren. Dieselbe ist zusammengestellt aus den Berichten über die Zöglinge sämtlicher Blindenanstalten Deutschlands und Oesterreichs und auch solcher des Auslandes und zählt 3204 Fälle doppelseitiger Jugendblindheit. Als ursächliche Momente fanden sich :

Amaurosis congenita in 17,9 %

Idiopathische Erkrankungen der Augen i 33,08 »

Verletzungen » 8,05 »

Allgemeinerkrankungen » 33,17 »

Unbekannte Ursachen » 8,40 »

Unter den fallen von Amaurosis congenita sind aufgeführt : Cataracta complicata mit 20,51 %, Atrophia nervi optici mit 21,42%, Mikrophthalmus mit 14,7%, Retinitis pigmentosa mit 13,25 %. Un- ter den idiopathischen, zur Blindheit führenden Augenerkrankungen steht die Blennorrhoea neonatorum mit 71,03% obenan, die Atro- phia nervi optici ist mit 6,99 % , das Trachom mit 3,96 % ange- geben.

Die Verletzungen der Augen waren hervorgerufen durch Ex- plosion in 32,6 %, durch Verbrennung in 28,26 %, durch Schuss in 23,91 % der Fälle. Durch verunglückte Operationen erblindeten nur 0,16 %. Unter den durch sympathische Ophthalmie Erblindeten war die Erkrankung in 94,23% durch Trauma veranlasst, bei 0,77% war eine Verletzung nicht vorausgegangen. In 81,05 % trat die Er- blindung durch sympathische Erkrankung schon im 1. Jahre nach der Verletzung ein. Unter den Allgemeinerkraukungen, die die Ur- sache von Erblindung abgeben, sind augeführt: Gehirnerkraukungeu mit 24,65 °/o, Skrophulose mit 22,86 °/o, Variola mit 22,58 %, Mor- billi mit 10,73 %. ^ Pocken blinde fanden sich in den Blindenan- stalten in Deutschland 3,45 °/o , in Oesterreich-Uugarn , wo kein Impfzwang besteht, 21,06 °/o.)

Bei der Aushebung in Oesterreich (60) wurden von

r

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121

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

1000 wegen Augenkrankheiten 20 zurückgestellt oder ausgemustert, und erkrankten in der österreichischen Armee bei einer Durch- schnittskopfstärke von 263,086 Mann 17,422 an Augenkrankheiten (6J,2 °/o), darunter fanden sich 9996 Falle (38,0 %>) an Katarrh der Bindehaut und 2327 (8,8 %) an Trachom.

Ottolenghi (63) untersuchte die Augen bei einer grossen Zahl vpn Verbrechern; bei 82 Dieben und 18 Mördern überstieg die Sehschärfe weit die als normal angenommene. Die Farbe der Iris und gleichzeitig diejenige der Haare wurde bei 832 Verbrechern und 700 anderen Individuen festgestellt ; das Resultat war folgendes :

Verbrecher Nichtverbrecher

braune Haare und Iris 60,33 % 09,08 °/o

» » , graue > 7,20% 1,0 %

» » , blaue » 3,0 % 3,66 •/•

blonde » , braune » 0,72% 1,83%

braune » , grüngelbe » 7,69 % 7,32 %.

Ferner wurde unter 460 Verbrechern ein vollständig Farben- blinder und ein Grünblinder gefunden, und unter 1054 Verbrechern 11 Fälle von Strabismus.

Nach dem Bericht von Pecco (67) wurden im Jahre 1882 4382 und im Jahre 1883 3736 Augenkranke in den italienischen Militär-Lazarethen behandelt.

R a m p o 1 d i (69) macht nach seiuen Beobachtungen an 228 Fällen von Glaukom folgende Angaben: Sämtliche Fälle sind primäre Glau- kome, dieselben macheu 1,39% sämtlicher zur selben Zeit behan- delten Augenkrankheiten aus. Bei Frauen tritt die Erkrankung doppelt so häufig auf als bei Männern und zwar findet sie sich bei den ersteren am häufigsten in der luvolutionszeit , während sie bei Männern am häufigsten zwischen dem 50. und 60. Jahre beobachtet wird. Das Glaucoma chron. simplex betraf meistens Männer mit Er- krankungen des cerebrospinalen Nervensystems, das Glaucoma hae- morrhagicum und fulminans grösstenteils Personen, die an Gefäss- iitherom und zugleich an Kückgratsverkrümmungen und nervöseu Uebeln litten. Bei diesen traten auch die meisten Recidive auf. - Die meisten Fälle kamen in den Monaten März bis Juni und zwar die grösste Zahl im Mai vor. Die Erkrankung trat in der Mehrzahl der Fälle doppelseitig auf. Als disponierende und occasionelle Ur- sachen werden angeführt: Dacryocystitis , Erysipelas palpebr. , Tri- chiasis , Entropium , überhaupt Zustände , die Reizungen der Ciliar- nerven herbeiführen können. Bei 16 % der Fälle war Katarakt auf

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Statistik von Staroperationen.

125

dem nicht glaukomatösen Auge vorhanden. Verf. hebt noch hervor, dass fast alle an Glaukom erkrankten Individuen eine braune Iris hatten. Unter sämtlichen beobachteten Fällen fanden sich nur 3 Myopen.

Reraak (73) hat aus der Zeit von Mitte 1883 bis Januar 1885 100 postdiphtheritische Augenmuskellähmungen verschiedener Art zusammengestellt, die in der Hirschber g 'sehen Klinik zur Beob- achtung kamen. In 5 Fällen war als Ursache der Lähmung eine leichte Halsentzündung zu konstatieren, in 2 Fällen wollten die Pa- tienten vorher überhaupt nicht krank gewesen sein so unbedeu- tend war die Affektion gewesen ; einmal war die Lähmung Folge einer Nekrose der Rachenschleimhaut bei Scharlach.

In 90 fallen, in denen es möglich war, das Zeitintervall zwi- schen dem Auftreten der Diphtheritis und den ersten Erscheinungen einer Augenmuskellähmung zu bestimmen, variierte dieser Zeitraum zwischen einer Woche und zwischen sechs Wochen; als Mittel er- giebt sich demnach ein Zeitraum von etwas mehr als 3 Wochen.

Die Mehrzahl der Patienten waren Kinder unter 14 Jahren, nur 9 waren älter.

Die stärkere Lähmung dauert in der Regel einige Wochen , in allen nicht tötlich endigenden Fällen trat Heilung derselben ein. Der Grad der Paralyse war in den einzelnen Fällen sehr verschieden. Schwere Lähmungen von -f 3 bis 4 D wurden 24mal beobachtet, ganz leichte 16mai, mittlere GOmal. In keinem Falle wurde Mydriasis neben der Akkommodationslähmung gefunden, in keinem Falle war die Lahmung einseitig. In 28 Fällen war zugleich Lähmung des weichen Gaumens vorhanden. Der Abducens war teils einseitig, teils doppelseitig in 10 °/o der Fälle mitafficiert. Oculomotoriusparalyse wurde nur einmal gesehen und zwar beiderseits neben Lähmung des Abducens und ataktischen Symptomen. Dieselbe endigte tötlich. Das Auftreten von ataktischen Erscheinungen wurde in noch 3 an- deren Fällen beobachtet, dieselben gingen zurück.

Die Herabsetzung der Sehschärfe konnte in der grossen Mehr- zahl der Fälle, wo S nur Jg- oder weniger betrug, auf Astigmatismus zurückgeführt werden. Bei vielen Fällen, in denen S bis auf JJ herabgesetzt war, konnte solcher nicht nachgewiesen werden.

Neuritis optica wurde niemals beobachtet.

Der 61 . Jahresbericht der Massachusetts Charitable and Ear Infirmary (75) (siehe die Tabellen) enthält, wie in den Vorjahren, noch als Anhang eine tabellarische Zusammenstel- lung der in der Zeit vom 1. Sept. 1885 bis 31. August 1886 aus-

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120 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

geführten 108 Staroperationen. Von denselben wurden 85 nach mo- dificierfcer Gräfe'scher Linearextraktionsmethode , 3 nach der Me- thode von Wecker, 1 nach Le Brun, 12 mit dem modificierten Lappenschnitt und 7 durch Auktion ausgeführt. Im letzten Jahre wurden mehr volle Erfolge erzielt (nämlich 89 %>) als früher, was der Anwendung von Cocain zugeschrieben wird. Die durchschnitt- liche Verpflegsdauer aller nach Gräfe'scher Methode Operierten be- trug 20,7 Tage.

Bei 80 unkomplicierten, nach Gräfe'scher Methode operierten Kataraktfällen war die durchschnittliche Verpflegsdauer 18 Tage, die durchschnittliche Sehschärfe zur Zeit der Entlassung = 0,24.

Bei 28 solchen Fällen konnte später eine nochmalige Sehprüfung vorgenommen werden. Die durchschnittliche Verpflegsdauer bei den- selben betrug 17 Tage, die durchschnittliche Sehscbärfe zur Zeit der Entlassung = 0,1V» , die durchschnittliche Sehschärfe bei der spä- teren Prüfung = 0,37.

Alle 3 nach v. Wecker operierten Fälle verliefen nicht glatt: beim ersten trat Glaskörperverlust und später Iritis ein, beim 2. bil- dete sich eine Irishernie an der Wunde, beim 3. traten Verwach- sungen der Iris mit der Kapsel auf. Bei dem nach Le Brun ope- rierten Fall wurde ebenfalls leichte Iritis beobachtet.

Daner der Behand- Sehschärfe z. Z. Sehschärfe bei d. lang d. Entlassung 2. Prüfung

bei d. Operat. nach Gräfe 17 Tage 0,19 0,37

bei modif. Lappenextr. 14,5 > 0,31 0,40.

Die Tabelle bezieht sich ferner auf Geschlecht, Alter, Nation, Ernährungszustand, Dauer der Katarakt, Funktionsprüfung, Zeit der Operation, Heilungsverlauf, Dauer der Behandlung, erreichte Sehschärfe.

v. Reuss (78) hat in der Zeit vom 1. Oktober 1884 bis 30. September 1885 im Ganzen 593 Operationen ausgeführt und zwar

1. Operationen an der Linse (Extraktionen 192, Discissionen 53) 245

2. Operationen an der Iris (Iridektomieen 190, Iridotomien 10,

Entfernung eines fremden Körpers 1) 201

3. Operationen an der Cornea (Punctio corneae 4, Tätowierungen

2, Staphylomoperationen 17, Entfernung eines Fremdkör- pers 1) 24

4. Operationen an der Sklera (Sklerotomien 6, Punctio sclerae

3, Sutura sclerae 1) 10

5. Operationen an der Conjunctiva 8

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Indikationen för die Tridektomie. 127

6. Operationen an den Muskeln 4

7. > » » Lidern 55

8. > » der Orbita 17

Die einfachen senilen Katarakte wurden durchweg nach der v. Grä fe'schen Methode operiert, nur wurde die Lappenhöhe etwas vergrossert.

Die Operationsresultate für das Somiuersemester waren fol- gende :

1. Gute Erfolge (von 8 f bis Fingerzählen in 3,5 m) 93 = 95,87%

2. Mittlere Erfolge:

a) besserungsfähig 2 = 2,00 >

b) bleibend 2 = 2,0G »

3. Verluste 0=0 »

Die Erfolge für das Gesain tjahr siehe Tabelle IV.

v. K. bespricht sodann die an der Grenze der guten Sehschärfe stehenden Fälle, von denen hier nur erwähnt sei, dass unter 19 Fällen mit S £0 6 Analphabeten und 1 Schwachsinniger mit Delirium tre- mens waren, bei 12 Kranken war eine Ursache der schlechten Seh- scharfe nicht aufzufinden, bei 6 Fällen war Cataracta secundaria auf- getreten etc.

Bei den 4 mit mittlerem Erfolge operierten Fällen sind im 1. Fall Starreste und Blut in der vorderen Kammer, beim 2. mangel- hafte Intelligenz notiert, beim >>. war Iritis mit Exsudat im Pupillar- gebiet und beim 4. Iritis mit parenchymatöser Trübung der Horn- haut aufgetreten.

Die komplicierten Katarakte werden einzeln namentlich aufge- führt; die Komplikationen sind: Glaskörpertrübungen, Glaukom, Iri- tis mit Synechien, Leukom.

Nach den veranlassenden Ursachen wurden Iridectomien aus-

geführt :

bei Cicatrix corneae 32 Mal

Occlusio pupillae 20 »

> Cataracta partialis 4 »

präparatorisch bei Cataracta 23 »

antiphlogistisch bei Iridocyklitis 35 »

bei Fistula corneae 4 »

> Glaucoma simplex 14 »

> » inflammatorium 39 »

> » hämorrhagicum 1 »

» » secundarium wegen Cicatrix corneae ectaticum 14 »

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128 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

wegen Linsenquell ung 2 Mal

» Ilydrophthalraus 2 >

Die 7 Iridotomien betrafen durchweg Pupillarverschluss nach Extraction.

Die beschriebenen Operationen an Cornea, Sklera, Conjunctiva, sowie an den Lidern und Muskeln bieten nichts besonderes Inte- ressantes.

Zu den 43 Enukleationen war die Veranlassung: Iridocyklitis, drohende oder eingetretene Affectio syiupathica 18 Mal

Schmerzhaftigkeit bei Glaucoma absolutum 2 >

» > Phthisis bulbi 4 >

Ectasia bulbi mit Hornbautstaphylom 12 >

Buphthalmus 1 >

Mikrophthalmus mit Cystenbildung 2 >

Phthisis bulbi behufs Prothese 1 >

Neoplasmen des Bulbus 3 >

Die Operationen wurden teils in Chloroformnarkose, teils mit Cocainanästhesi«' gemacht.

Zum Schluss macht v. R. noch einige allgemeine Bemerkungen über Antisepsis und Cocainanwendung.

[Ricchi (79) und Velardi (79) haben das Personal der italienischen Südbahnen (Terrovie meridionali) auf Refraktion und Farbenblindheit untersucht. Von 598G untersuchten Personen waren 222 farbenblind oder farbenschwach = 3,71 °/o. Von diesen entfallen auf die tech- nischen und administrativen Beamten 2517 mit 75 Dyschromatropen (2,97 °/o) und 3469 auf niedrige Angestelite mit 147 Farbenschwa- chen (1,23%). Bezüglich der Refraktion entfallen auf 2517 höhere Beamte 207 Hypermetropen (8,22%) 555 Myopen (22,05%) 3469 niedr. Angest. 290 » (8,53%) 260 » (7,49%).

Brettauer.]

Rossander (82) beschreibt in seinem Jahresbericht ausführ- lich die behandelten Augenkrankheiten, von denen hier nur die in- teressantesten Fälle angeführt werden sollen. Bei Syniplepharon war das Resultat in 2 Fällen von Transplantation der benachbarten Conjunctiva mittelst Seidennähten ein ausgezeichnetes; die gleiche Ope- ration mit Catgutnähten hatte ein weniger gutes Resultat, da die Nähte zu frühzeitig resorbiert wurden. Der Versuch der Transplantation von Conjunctiva von einem andern Kranken, der eben einer Enukleation unterzogen worden war, raissglückte vollständig. Von Staphylomen der Cornea und Sklera kamen 7 Fälle zur Operation. 2 Fälle wurden

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Erfolge bei Kataraktoperationen.

129

in der gewöhnlichen Weise, ohne Naht operiert, in 3 Fällen wurde die Enukleation gemacht, hei zweien die Exenteratio hulbi. Ferner kamen 14 Fälle von Fremdkörpern in bulbo zur Behandlung; in 2 Fällen wurde die Operation verweigert, in einem wurde sie für nicht notwendig erachtet.

Bei einem Kranken wurde die Extraktion eines Eisensplitters mit dem Elektromagneten gemacht, zugleich musste aber eine trau- matische Katarakt entfernt werden, es folgte Cyklitis und Enukleation. In 6 Fällen wurde die Exenteratio bulbi gemacht und in 4 die Enu- kleation.

R. nennt die Exenteratio bulbi einen psychischen Vorteil, da die Operation von Kranken angenommen werde , die sich nicht eut- schli essen können , ein Auge entfernen zu lassen. Indes ist der Stumpf nicht besser , als nach der Enukleation , die Folgen sind schmerzhafter und längerdauernd. Die Exenteration ist durchaus kontraindiciert bei sympathischer Ophthalmie. Von 35 Kataraktope- rationen hatten 29 vollen Erfolg, bei 3 trat Pupillarverschluss ein, jedoch war Hoffnung gegeben, das Sehvermögen durch eine 2. Operation zu bessern ; 3 waren erfolglos. 3 Operationen von traumatischer Kata- rakt hatten genügenden Erfolg, d. h. quantitative Lichtempfindung. Bei 3 Fallen von Sekundärkatarakt wurde durch Operation eine be- trächtliche Verbesserung des S. erreicht und zwar lmal durch Iri- dektomie, 2 mal durch Discission.

Schenkl (83) hat vom 18. April 1883 bis Mai 1886 die deut- sche Augenklinik in Prag geleitet und während dieser Zeit 949 grössere Operationen gemacht , darunter 350 Kataraktextraktionen. Vom April 1883 bis Juli 1884 wurden bei nichtkomplicierten Kata- rakten nur Lappen-, von Juli 1884 bis Mai 1886 nur Frontal- extraktionen gemacht. Unter den 144 Lappenextraktionen waren 123 von gutem, 11 von teilweisem Erfolg begleitet; 10 Verluste (6,9 °/o). In 109 Fällen wurde die Extraktion mit, in 35 Fällen ohne Irijlektomie verrichtet. Von den 35 Fällen ohne Iridektomie behielten 6 Fälle runde Pupillen.

Frontal extraktionen wurden 159 gemacht mit 148 guten, 9 teil- weisen Erfolgen und 3 Verlusten (1,9 °/o).

Extraktionen von spontanen komplicierten Katarakten wurden 17, und zwar 12 mit gutem, 3 mit teilweisem P>folg , 2 ohne Er- folg ausgeführt. Die Komplikationen der 12 mit gutem Erfolg ope- rierten Fälle waren: Synechia anterior in 2, Synechiae posteriores in 5 , Glaskörperverflüssigung in 2 , Atrophia nervi optic. in 1 und

Jahresbericht f. Ophthalmologie. XVII. 1886, 9

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130

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Glaucoma chron. in 2 Fällen. Die 3 mit teilweisem Erfolge ope- rierten Fälle waren 2 mal mit hinteren Synechien, einmal mit Glau- kom kompliciert. Ohne Erfolg wurden operiert eine mit Ring- synechie nach sympathischer Entzündung kompilierte Katarakt und eine solche bei einem Mikrophthalmus mit hinteren Synechien. Ein- fache Linearextraktionen wurden 30 vorgenommen: 1 wegen Cata- racta adnata, 1 bei Cataracta part., 3 bei Cataracta mollis, 3 nach Discission der Katarakt, 15 bei C. träum., 5 bei. C. membranacea, 2 bei C. aridosiliquata ; 28 mit gutem, 2 mit teilweisem Erfolg.

Von den 16 Discission eu wurden 5 bei Cataracta adnata, 5 bei C. mollis Erwachsener, 4 behufs Reifung immaturer Starformen, 2 bei C. secundaria gemacht. Die künstliche Reifung nach Förster wurde in 4 Fällen mit Erfolg vorgenommen.

Iridektomien wurden 235 verrichtet, davon 47 wegen Glaukoms.

Praeparatorische Iridektomien wurden 38 der Extraktion voran- geschickt. In sämmtlichen 14 Fällen wurde das akute Glaukom durch Iridektomie beseitigt; in 10 Glaukomfällen wurde die Iridekto- mie nur zur Beseitigung der Ciliarschmerzen vorgenommen.

Die Iridotomie wurde bei Kapselnachstar nach Verletzung und nach Kataraktextraktionen in 31 Fällen ausgeführt.

Aus der vorderen Kammer wurden Fremdkörper in 5 Fällen entfernt, 2 mal mit günstigem Erfolg, einmal mit Ausgang in Kata- rakt, 2 mal mit Ausgang in Atresia pupillae.

Keratotomien wurden 8 gemacht, davon 6 mit, 2 ohne Erfolg. Ektropium- wurden 13, Entropiuinoperationen 48 gemacht.

Von Trichiasisoperationen wurde 32 mal die Abtragung des Ci- lienbodens, 6 mal die Transplantation nach Arlt-Jaesche ausge- geführt. In 4 Fällen wurde die totale Lidrandplastik durch Um- drehung der abgetragenen Hautbrücke nach St eil wag, in 1 Falle die partielle Abtragung des Cilienbodens mit gutem Erfolg gemacht.

Bei einem Falle von Ptosis adiposa und 5 Fällen von Ptosis congenita wurden Hautfalten aus dem oberen Lid excidiert.

Symblepharon kam 9 mal zur Operation.

Plastische Operationen wurden 7 gemacht, darunter 5 mal die Dieffenbac hsche Blepharoplasti k.

Enukleationen wurden 22 nach Hasner gemacht, nämlich 4 bei ;iusgebrochener sympathischer Erkrankung, 11 zur Verhütung sym- pathischer Erkrankung, 1 wegen Tumor, 0 aus kosmetischen Rücksichten.

Muskeloperationen wurden 32 und zwar ausschliesslich Rück- lagerungen gemacht.

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Erfolge bei Kataraktoperationen.

131

An den Thriinenorganen wurden 17 Operationen ausgeführt, I'terygium kam 12 mal zur Operation, 18 mal wurden Granulome der Bindehaut entfernt.

Der Bericht von Silex (87) erstreckt sich auf 122 Altersstare, die in der Zeit vom 1. Februar 1883 bis Ende März 1884 in der Uni versitäts- Augenklinik zu Berlin unter Benutzung der Kapselpin- cette ausgeführt wurden.

Die Resultate stellen sich so:

1. Ganzer Erfolg fS = £ u. mehr) 81 = 66,4 °/o nach der 1. Operation

2. Halber » 27 = 22,2 »

3. Kein ^ 14 = 11,4 »

Die erreichten Sehschärfen sind folgende:

ad 1) S & bei 18 Augen

SA » 30 »

ST% » 20 »

SA 9 9

»

3 | » 2 »

Sf » 2 >

81 Äugen.

ad2)S J » 13 Augen

S x\—h bei ... . 9 » S ^ bei 1 »

S 2^ > 4 >

27 Augen.

ad 3) S ^ bei 4 Augen

Bviv » . . . . . . 5 »

S Lichtschein bei . . 2 »

S 0 bei 3 >

14 Augen.

Die schliesslich durch Nachoperafcionen und spontane Resorption erlangten Sehschärfen gestalteten sich folgendermassen : ad 1) S & bei 19 Augen

S & > 20 »

S T<£ > 9 >

S § » 2 »

8 f i 2 »_

83 Augen.

9*

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132

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

ad 2) S J bei 13 Augen

S TV— 4 bei .... 13 »

S ^ bei 1 Auge

S j'j » 2 Augen

S » .... _. l_Auge _

30 Augen.

ad 3) S Dei 1 Auge: Pupillarverlegung durch

Hämorrkagie.

S » 3 Augen: Pupillarverschluss.

8 Lichtempfindung bei 2 » totales Hyphäma.

S 0 bei 3 > Panophthalmitis.

9 Augen.

Die Sehschärfen sind durchschnittlich am 18. bis 21. Tage nach der Operation bei weiter Pupille notiert worden.

Zu den vollen Erfolgen könnten noch 8 Fälle gerechnet werden, bei denen durch nicht mit der Operation im Zusammenhang stehende Ursachen die Sehschärfe unter ls blieb.

Nachstaroperationen wurden an 11 Augen ausgeführt und zwar in einein Zeiträume von 3 Wochen nach der Operation bis zu 6 Mo- naten. Die Extraktion eines dichten membranösen Nachstares 6 Wo- chen später hob S von ^ auf 264 , während die Discission eines dün- nen membranösen Nachstares mit 2 Nadeln S von T\ auf 36ö brachte. Eine 3 Monate nach der Extraktion vorgenommene Zerreissung einer Pupillarschwarte gab S T*j statt In einem Falle mit S 7!.3 wurde durch Extraktion eines dicken, mehrfach mit der Iris verwachsenen Nachstares 8 auf J6 gebracht, ein anderes Mal, 12 Wochen nach der Extraktion, durch Iridotomie auf

Bei 77 von Schweigger operierten Augen kam 7 mal = 8,0 % während und nach der Operation Glaskörperprolaps vor.

Bei den hier aufgeführten Fällen ereignete sich 20 mal Glas- körperverlust = 16,2 %. Von den 20 Augen heilten 10 ganz reiz- los. 8 davon hatten S mehr als J, 2 S J bei freiem Pupillargebict, doch S einmal herabgesetzt durch hochgradige Myopie, das andere Mal durch Ketinitis pigmentosa. Ein Patient hatte eine Woche lang Glaskör- pereinklemmung, schliesslich Abstossung, reizloser Verlauf; S = Ob die Augen mit Glaskörpervorfall bei der Extraktion und nachher reizlosem Verlauf in späterer Zeit mehr als andere Augen gefährdet sind, durch Ablatio retinae, schleichende Chorioiditis etc. zu Grunde zu gehen, will Verfasser nicht entscheiden. Von den 20 Patienten

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gaben 10 Nachricht und zwar berichten einige von einer spateren Besserung, andere von einer geringen Verschlechterung, doch hat keiner im Laufe von 4 Jahren sein Auge eingebüsst. Sieben Mal schloss sich an den Vorfall Nachstar und Iritis an.

Ausserdem ist Iritis 21 mal = 16,3 °/o verzeichnet, während F o r s t e r unter 1 00 Fallen 89 mal freien Pupillarrand sah. Schweig- ger bemerkt, dass er bei Verwendung der Kapselpincette in 50 °/o aller Falle hintere Synechien beobachtete. Silex findet den Grund in dem durch Aufrollung der Kapsel gegebenen Kontakt der letz- teren mit dem Pupillarrand. Aus der Iritis erwuchsen indes keine erheblichen Nachteile. 0 mal waren die Synechien ohne jede Bedeu- tnng für das Sehvermögen, das trotz ihrer mehr als J betrug. Bei 4 Augen mit S £ war die Herabsetzung durch Nach starflocken bedingt etc.

Während Förster die Pincette 12 mal unter 100 Operationen versagte, gelang es unter den hier aufgeführten 122 Fällen nur ein- mal nicht eine Kapselfalte zu fassen , welchen Erfolg S. auf die Sch w ei gg ersehe Modifikation der Pincette (nach unten vorsprin- gende Zähne) zurückführt.

Nach Inhalt eines Vortrages von Skrebitzky (89) wurden in Russland während der 5 Jahre von 1879—1883 unter 1388761 Wehrpflichtigen 13G86 blind auf einem oder beiden Augen befunden, d. h. auf 101 sehende Wehrpflichtige kam etwa ein blinder. Da S. auf Grund der für ein Jahr (1883) angestellten Erhebungen sich zu der Annahme berechtigt glaubt, dass die auf beiden Augen Erblin- deten 5 mal zahlreicher gewesen seien, als die einseitig Blinden, so würde auf 121 Sehende ein beiderseits Blinder kommen oder, voraus- gesetzt, dass alle Lebenden männlichen Geschlechts einer gewissen Altersklasse zur Musterung erscheinen, käme in Russland ein beider- seits Blinder auf 122 Lebende des gestellungspflichtigen Alters. In Preussen entfielen am 1. Dezember 1880 nach den amtlichen Veröffentlichungen des kgl. preussischen statistischen Bureaus (Heft

in der Altersklasse von 20 30 Jahren 4,5 männliche Blinde (d. h. hier beiderseitig Blinde) auf 10000 Lebende derselben Alters- klasse und desselben Geschlechts; innerhalb einer noch weiteren Altersgrenze, als die Gestellungspflicht umfasst, kommt also in Preussen für entsprechende Verhältnisse ein beiderseits Blinder auf 2222 Le- bende. Hiernach kann die Häufigkeit der beiderseitigen Blindheit im wehrpflichtigen Alter in Russland etwa 18 mal so gross geschätzt werden, als in Preussen. Die relativ höchsten Zahlen der Blinden

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

ergaben die Gouvernements Totnsk (1 Blinder auf 57 Sehende), Sto- gilaw (1 : 64), Podolieu und Kiew (1 : 65) ; sehr hohe Procentzahlen fanden sich auch in den polnischen Grenzgouvernements Ljublin, Radom, Sjedletz und Warschau.

[Aus dem Bericht von Strscheminsky (97) ist zu ersehen, dass die Zahl der stationären Kranken 197 (83 Männer u. 114 Frauen), die der ambulanten 991 (481 Männer und 510 Frauen) war. Das Trachom in allen »Stadien bildete die häufigste Erkrankung; in der stationären Abteilung bildete dasselbe 50% und unter den ambu- lanten Kranken ca 20% aller Augenkranken.

In dem Berichte Suchodeew's (98) werden als Bünde solche Individuen betrachtet, die ihr Orientierungsvermögen eingebüsst hat- ten. In drei Bezirken (ujesd) des Samarschen Gouvernements, die eine Bevölkerung von 9l>3,821 Mann zählten , erwiesen sich 2333 Blinde, d. h. 1 Blinder auf 387 Sehende ; dabei kam in der russischen Bevölkerung 1 Blinder auf 6-7 Sehende, in der übrigen Bevölkerung (Tataren, Baschkieren u. s. w.) 1 : 176. Der Verfasser glaubt als Ilauptursache der Erblindung das Trachom, welches in der Land- bevölkerung sehr verbreitet ist, hinstellen zu müssen.

Tepljaschin's (99) Bericht über die Augenkranken des Glasowschen Krankenhauses umfasst den Zeitraum vom Mai 1884 bis September 1885; die Zahl der Augenkranken war 2397, was 17,6 °/o aller Kranken (13600) bildet; von diesen Krauken waren 521 (21,7%) stationäre (in's Krankenhaus aufgenommene) und 1876 ambulatorische ; sie gehörten fast ausschliesslich dem Bauernstaude au. Die verschiedenen Erkrankungen der Augen waren auf fol- gende Weise verteilt: Cornealerkrankungen 55% (1323), Linsen- trübungen 2,1% (67) (darunter soll in drei Fällen die Ursache der Linsentrübung Ergotismus gewesen sein), Erkrankungen des ner- vösen Systems 1,3% (32), Erkrankungen der Gefässhaut 1,3% (31), Glaukom 2% (46 Fälle, darunter 24 auf beiden Augen, bei 31 war vollständige Erblindung vorhanden, ausserdem 2 Fälle von einseitigem Glaucoma fulminans), Erkrankungen des Bulbus in toto 3,8°/o (91), Affektionen der Augenlider 35 °/o (836), Conjunctivalerkrankungen 40 % (975) , Erkrankungen der Thränenorgane 1 % (28) und Stö- rungen der Augenstellung 2 Fälle. Das Trachom mit seineu Folge- zuständen bildete 45 % (1085) aller Augenkranken.

A d e 1 h e i m in Moskau.]

Teplj aschin (100) untersuchte alle Personen des Glazow- schcn Gouvernements, die während der letzten 12 Jahre wegen Bliud-

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Untersuchungsmethoden des Auges.

135

heit als iuilitärdienstuntauglich befunden worden waren. Es waren unter 32(380 in die Aushebungslisten eingetragenen Individuen 344 wegen Blindheit als untauglich ausgemustert worden.

T. fand, dass unter diesen 19 °/o auf beiden Augen, 46,7 °/o auf einem Auge erblindet waren. Der übrige Teil litt nur an Schwach- sichtigkeit. In 2 °/o dieser Gesamtzahl waren die Augen vollständig normal.

Der Autor berechnet hieraus das Procentverhältnis der Blinden zur Einwohnerzahl auf 1 : 500.

Die Augenkranken im Heere des St. Petersburger Militärbezirkes bildeten nach Tichomirow (101) 11,63% der Gesamtzahl aller Krauken, darunter betragen die Erkrankungen der Conjunctiva 64,5 °/o, diejenigen der Cornea 23,8 %, der Gefässhaut 5°/o und des nervösen Systems 2,4%. Unter den Konjunktivalerkrankungen nimmt das Tra- chom die erste Stelle ein (bis 30%), und wurde dasselbe unter den Rekruten bei weitem öfter beobachtet, als unter den Soldaten. Die auf beiden Augen Erblindeten bilden 0,23%, und die auf einem Auge 0,8 °/o aller Augenkranken. A d e 1 h e i m in Moskau.]

Uiitersuckungsiiiethoden des Auges.

Referent: Privatdocent Dr. Schön in Leipzig, a) Allgemeines. Sehschärfe. Sehprobeu. Brillen.

1) Culver, C. M., The refraction and acconimodation of the eye and their anomalies by Landolt. (Translated under the author's supervision.) Edin- burgh. 597 p.

2) Dolgenkow, Aus der Praxis der Rekrutcnprüfung im Krankenhauee. Westnik ophth. III. 1. p. 34.

3) Fayrer, J., Rule« regarding defect« of vision which disqualify candidatos ibr admission into the various departments ot the Indian Government service, with appendix containing the regulations as to ränge of Vision necessary to qualify a candidate for admission in the Royal Navy, British army and eivil service. London. 28 p.

4) F l a b h a r. Die ärztliche Untersuchung der Militärpflichtigen im Musterungs- geachüft. Deutsch, niilitärärztl. Zeitschr. XV. S. 80.

5) Fravel, E.H., Anomalies of refraction. Cinciu. Lancet-Clinic XVII. p. 179.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

6) Galezowsky et Daguenet, Diagnostic et traitement des affections oculaires. Paris. 1094 p.

7) Hartridge, G. , The refraction of the eye. Second edition. London. J. & A. Churchill.

8) Longmore, T., The opticai manual, or handbock of instructions for the guidance of surgeona in testing the ränge and quality of vision of recruiU and others seeking employment in the niilitary Services of Greut Britain, and in distinguishing and dealing with opticai defects auion<» the officers and men already engaged in them. 3. ed. London. 201 p.

9) White, J. A., Grave importance of an early and accurate diagnosis when eyesight is falting. Virginia med. Month. XIII. p. 474.

10) Rerry, Note on the relative Visual acuity of fully corretted axial anie- tropia. Ophth. Review, p. 309.

11) Cohn, Ueber Sehschärfe bei photometriertem Tageslicht und über den Polarisations-Episkotister. Tagebl. d. 59. Vers, deutscher Naturf. u. Aerzte in Berlin. S. 222 und Her. d. XVIII. Vers d. ophth. Gesellseh. 8. 2.

12) - Acuite* visuelle suivant l'intensite lumineuse determinee photometre. Revue ge'nerale d'Opht p. 38l>.

13) Deeren, Etüde des lins qni doivent exister entre Tacuitd visuelle et la refraction dans l'oeil emme*trope et ame'trope. Recueil d'Opht. p. 75.

14) DuBois-Reymond, C, Seheinheit u. kleinster Sehwinkel, v. Grae- fe's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 1.

15 J Rosen thal, J., Ueber Beleuchtung und den Zusammenhang derselben mit der Sehschärfe. Tagebl. d. 59 Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 416.

16) Uhthoff, Ueber das Abhängigkeitsverhältnis der Sehschärfe von der Be- leuchtungsintensität, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 171.

17) Belljarniinow, L., Ueber den Wert der für die Bestimmung der Seh- schärfe angewandten Sehproben. Westnik ophth. Januar und Februar.

18) Ueber die Tauglichkeit und Genauigkeit der vorhandenen Probebuch- etaben für Bestimmung der Sehschärfe. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 824.

19) Cohn, H., Tafel zur Prüfung der Sehschärfe der Schulkinder. NachSnel- len's Princip entworfen. Breslau.

20) Csapodi, »Latas-probäkt (»Sehprobenc). Szeme*szet. p. 125.

21) D 6 nnet, Test type for populär use. (Americ. ophth. soc. 22. aunual Ses- sion, held at New-London.) Ophth. Review, p, 254.

22) A new teat type. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-second meeting. New-London. p. 245 und Americ. Journ. of Ophth. p. 259 (Americ. Ophth. soc. 22. annnal meeting.)

23; Green, Test type. (Americ. ophth. soc. 22. annual Session, held at New- London.) Ophth. Review, p. 272.

24) Lawrent jew, Sehprüfungstabellen für Rekruten. (Tablitzi dlja isleJo- wania srenia u nowobranzew). St. Petersburg.

25) Oliver, Ch. A., A new seriös of metnc test-letters and worda for deter- mining the amount and ränge of accommodation. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-second meeting. New-London. p. 217.

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Brillen.

137

26) Oliver, Ch. A., Metrie test types for determining the amouut of aecom- modation. Ophth. Review, p. 272.

27) Wecker, de et Masselon, fichelle melrique pour mesurer l'acuite* visuelle le sens chromatiques et le sens lumineux. Deuxieme Edition. Paria, Doin.

23) Below, D , Zur Brillenlehre (Kutaeheryii ob otschkach). Westnik ophth. III. 2. p 91.

29) Bor nett, The metre-lens, ita English name and equivalent. New- York med. Journ. XLIV. p. 183.

30) The dioptry again. Ibid. p. -380.

31) Coggins, »36* or -40', which shall il be?> Americ. Journ. of Ophth. III. p. 50.

32) Culbertson, Some thoughts on astigmatism of curvature. Ibid. p. 114.

33) On the use of cylindrical glassea in Compound astigmatism. Ibid. 8. 14.

34) De la Pens, A., Consejos higienicos para el uso de gafas y lentes. Madrid. 40 p.

35) Exner, S., Ueber Cy linder, welche optische Bilder entwerfen. Pflfi- ger's Arch. f. d. ges. Phys. XXXVIII. S. 217.

36) Nachtrag zu der Abhandlung: »Ueber Cylinder, welche optische Bilder entwerfen«. Ebd. XXXIX. S. 244.

37) Ueber aniso-dioptrische Cylinder. Ber. d. XVIII. Vers. d7 ophth. Ge- sellsch. zu Heidelberg. S. 49. (Diskussion S. 53.)

38) Green, J. D., On spectacle lenses of asymmetrical curvature. Americ. Journ. of Ophth. p. 53.

39) G r o e n o u w, Arthur, Beiträge zur mathematischen Berechnung der Wir- kung prismatischer Brillen. Inaug.-Diss. Breslau.

40) Jackson, A dioptric scale of focal length. Phil. med. News. Juui 85.

41) The prescribing of cylindrical lenses. Americ. Journ. of Ophth. p. 70.

42) The equivalence of cylindrical and sphero-cylindrical lenses. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-Becoud meeting. New-London. p. 2C8 und Americ. Journ. of Ophth. p. 262.

43) H a y, G., The combination of two cylindrical lenses. (Americ. ophth. soc. 22. annual session, held at New-London.) Ophth. Review, p. 257.

44) 1 mbert, Calcul de Teilet prismatique des verres de'centre's. Annal. d'Ocu- list. XCV. p. 146.

45) Knapp, H., Ueber die Meridian bezeichnung bei Brillen- und äehfeldbestim- mungen. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 195.

46) On the designation of the meridiau in the determination of glasses and of the Visual field. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 207.

47) Dioptry or dioptric? New-York med. Journ. XLIV. p. 377.

48) Koller, Ueber eine eigentümliche Sorte dioptrischer Bilder. (Ein Beitrag zur Theorie der CylinderJinsen.) v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 169. (Entzieht sich abgekürzter Wiedergabe.)

49) Lantenbach, Trial spectacle frames and tbeir defecU. Med. and surg. Report. Phila. p. 707.

50) Loring, E. G., Dioptric, Dioptre, Dioptrie or Dioptry? New-York med. Journ. July. p. 95.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

51) Mallinckrodt, Eine Modifikation an den sog. Reitbrillen. Klin. Mo- natabi, f. Augenheilk. S. 154.

52) Plehn, F., Brillen und Brillenbe9tiinmung. Deutsche Med ic.-Zeitg Heft 67 58) P u r t 8 c h e r , 0. , A Suggestion concerning the correction by classes of

certain anonialics of the curvature of the coruea. Aich. Ophth. p. 264.

54) Reynolds, Dudley S. , The prolate lens of Dr Fox. Mr. Börse h's sphero-cylinders on one surface. Americ. Journ. of Ophth. III. p. 95.

55) Kiley, F. C. , Qlasses; their use and abuse. N. Eng. med. Month. V. p. 298.

50) R o o s a , St. John, Limitation* in the value of glasses for improvement of vision and the relief of disease. New- York med. Journ. March. 13. p. 289.

57) S n e 1 1 , Simeon. Stamp for recording lenses. Ophth. Review. V. p. 139.

58) S c h i ö t z , Hj , üeber die zweckmäßigste Weise der Aufzeichnung bei optomet rischen Untersuchungen. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 190.

59) Om skrivemaaden for optometriske undersögelser. Norsk. magaz. f. lagevid. Marts.

CO) S w a n z y, H. R. , On uniformity in the designation of the meridian in aatigmatism. Ophth. Review, p. 208.

Nach Berry (10) ist bei korrigierter Myopie die Akkommo- dationsbreite grösser, bei korrigierter Hyperraetropie kleiner, als bei Einnietropie. Im korrigierten myopischen ist also nur eine geringere Krümmungsäuderung der Linse notwendig, als im emmetropischen, um die gleiche Nähe-Einstellung zu erhalten. Die Folge davon ist eine geringere Aenderung der Entfernung zwischen zweitem Knoten- punkt und Netzhaut und eine geringere relative Sehschärfe, als bei der Emmetropie. Das Gegenteil tritt bei der korrigierten Hyper- metropie ein. beträgt z. B. bei Einstellung auf iO cm die Sehschärfe des emmetropischeu Auges 1, so ist sie im korrigierten myopischen = 0/J95, im korrigierten hypermetropischen = 1.0058. Angenom- men ist, dass die korrigierende Linse im vorderen Brennpunkt sich befindet. Geringe Abweichungen davon beeinflussen den Sinn der Aenderung nicht.

Dubois-Reymond (14) konnte mit einem Netzhautstucke von 0.01 quiui 149 Lichtpunkte, welche aus Nadelstichen in einer Staniolplatte bestanden, gesondert wahrnehmen und zählte in mi- kroskopischen Präparaten auf einem gleichgrossen Stücke 153 Zapfen. Er glaubt daher , dass in der Macula die Zapfen die Seheiuheit bilden.

Cohn (11) wies mit Weber's Photometer nach, dass das Ta- geslicht in seiner Helligkeit zur selben Tageszeit sehr verschieden ist und an verschiedenen Tagen um das 10 12fache schwankt. In \ Minuten können Schwankungen um das doppelte stattfinden. Ge- naue Sehprüf uugeu sind daher bei künstlichem Licht vorzunehmen,

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Prüfung der gebräuchlichen Schriftproben.

139

dessen Intensität mit dem Photometer bestimmt ist. C. beuützt 3G S n e 1 1 en'sehe Haken auf quadratischer Pappe, welche mit jeder der 4 Seiten nach oben aufgehängt werden kann. Es köuneu dieselben bei 100 MK Tageslicht (rote Quote) in 30 Sekunden lesen. (Das Weber'sche Photometer hat vor dem Okular ein rotes Glas.) Bei 50 Mk Lampenlicht köuneu die Proben ebenfalls geläufig gelesen werden , bei 10 Mk erst in der doppelten Zeit. Geringer darf die Beleuchtung nicht sein.

Aus der neuen Veröffentlichung Uhthoffs (16) über das Ab- hängigkeitsverhältnis der Sehschärfe von der Beleuchtungsintensität ibt in Ergänzung des Berichtes 1885. S. 157 noch Folgendes zu entnehmen. U h t h o f f hat den dort beschriebenen Versuchen ähn- liche auch mit schwarzen Zeichen (bewusste Sn eilen' sehe Hakeny auf farbigem Grunde (Marx'sche Tuche) angestellt und gefunden, dass die Sehschärfe für gelben und roten Grund aufangs viel schneller steigt als für grauen und blauen. Am höchsten liegt die Kurve für Gelb, dann folgt Weiss und Rot, viel tiefer Grün und Blau. . Bei einem Grünblinden verliefen die Gelb- und Rotkurve fast sich deckend unterhalb Weiss und fiel die Grünkurve mit derjenigen des Blau zusammen. (Wünschenswert wäre es gewesen , wenn U. zur Kontrolle Versuche gemacht hätte mit Schwarz auf Grau von so ge- wählter Intensität, dass die Kontrastwirkung dieselbe wäre wie die- jenigen des Schwarz auf den verschiedenen farbigen Gründen.) In rotem Licht wurde bei 1 Normalkerze in 19 m nichts mehr gesehen. Bei grünem und blauem Licht erlosch das Sehen meistens erst bei der Intensität von 0.01 d. h. 1 Nonnalkerze in 00 m.

Nach Roseuthal (15) nimmt unter 10 Meterkerzen Licht- stärke die Sehschärfe erst wenig ab bis 4 Meterkerzen, dann schneller bis zu 2J Mk. und erreicht vorerst für kleinere Schrift bei diesem Wert ihre untere Grenze.

[Bei 1 j ar m i n off (17) hat mit Llilfe des H e Im h o ltz'schen Ophthalmometers die gebräuchlichsten Buchstaben zur Bestimmung der Sehschärfe gemessen und kommt zu dem Schlüsse, dass die exi- stierenden Ausgaben von Schriftproben an Genauigkeit viel zu wün- schen übrig lassen. Es wurden untersucht folgende Schriftproben: von Sn eilen (3 verschiedene Ausgaben), von Schweigger, Monoyer, Wecker, Galezowsky, Reich, Krückow und AdäDiuc k. Als die verhältnismässig genauesten der untersuchten Probe-Tabellen siud die von Sn eilen (alte Ausgabe, wo D nach

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

dem alten Masse ausgedrückt ist) zu nennen. Er stellt am Ende seiner Arbeit folgende Sätze auf :

1) Eine genaue Bestimmung der Sehschärfe ist gegenwärtig in der Praxis schwer zu erreichen dank der Ungenauigkeit der existie- renden Schriftproben.

2) Die von den Probebuchstaben bedingten Ungenauigkeiten in der Bestimmung der Sehschärfe sind nicht unbedeutend.

3) Die Schriftproben zur Bestimmung der Sehschärfe verlangen sorgfältige Verbesserungen.

4) Die genaueste Methode für solche Verbesserungen ist die Messung der einzelnen Striche mit dem Ophthalmometer.

5) Bei der Angabe neuer Schriftproben ist besondere Aufmerk- samkeit den auf diese Weise erhaltenen Verbesserungen zu schenken.

A d e 1 h e i m in Moskau.] B e 1 1 j a r m i n o w (18) hat die Genauigkeit der vorhandenen Probebuchstaben mit dem Ophthalmometer und grosse Abweichungen von der Norm gefunden , so dass die Winkel, unter welchen sie er- scheinen, um 5 10" ja um 18" und 20" grösser oder kleiner als der Sollwinkel (50" sind. Dadurch werden die Angaben über die Sehschärfe ungenau. Am besten sind die alten Sn eile n' sehen (nach Fuss) Tafeln auf weissem Grunde. Verfasser rät in jeder be- nutzten Tafel zuerst durch Messung mit dem Ophthalmometer den zu bedeutend abweichenden Buchstaben auszumerzen.

[Bjelow (28) bespricht die Einwirkung sphärischer Gläser auf das dynamische Gleichgewicht der äusseren und inneren geraden Muskeln in Augen mit verschiedener Refraktion (vergl. Ber. f. 1^81. S. 483 u. 49;i und Ceutralbl. f. prakt. Augenheilk. 1881. S. 478). Er weist darauf hin, dass bei Myopen latente Divergenz, bei Hyperme- tropen latente Konvergenz (dank dem verschiedeneu Verhältnis zwi- schen Akkommodation und Konvergenz) in den meisten Fällen die Norm bildet. Sphärische Gläser haben die Eigenschaft, das dyna- mische Gleichgewicht der Augeumuskeln zu verändern , was durch die veränderte Akkommodationsthätigkeit der Ametropen, bei Kor- rektion der Ametropie, bedingt wird. Die Korrektion der Myopie verringert die latente Divergenz und kann dieselbe, wenn sie gering ist (oder sogar dynamisches Gleichgewicht besteht), in latente Kon- vergenz überführen ; die Korrektion der Hyperopie dagegeu verrin- gert die latente Konvergenz und kann dieselbe sogar in latente Di- vergenz überführen; überhaupt wird die Konvergenz durch Konkav- G läser verstärkt, durch Kon vex-G läser verringert, was auch für

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Prismatische Wirkung von sphärischen Gläsern.

111

enimetropische Augen zutrifft. Ausser dieser Eigenschaft der sphä- rischen Gläser bespricht der Autor eingehend auch die prismatische Wirkung derselben bei ihrer Üecentration ; er giebt genaue Anhalts- punkte, wie diese Eigenschaft (prismatische Wirkung) in der Praxis ausgenutzt werden kann, und zwar indem man Brillengestelle nimmt, wo die Centren der Ringe weiter oder näher auseinanderstehen, oder man die Gläser excentrisch fasst, oder man beides zusammen an- wendet. Bei der Üecentration setzt B. das Maximum des Zusammen- rückens der optischen Centren der sphärischen Gläser auf 14 mm, resp. 7 mm jederseits, das Maximum des Auseinanderrückens nur auf 6—5 mm jederseits fest. Woinows Berechnungen der prismati- schen Wirkung der sphärischen Gläser sind einerseits nur für wenige Gläser (8) , wenn auch die gebräuchlichsten , andererseits nur für Punkte, die 1, 2, 3 und 4 mm von der optischen Axe der Gläser entfernt sind, ausgeführt, ausserdem sind die Angaben Woinow's auch nicht fehlerlos und deshalb für unvollständig zu betrachten. Der Verf. hat darum aufs Neue den Grad der prismatischen Wir- kung für alle sphärischen Gläser eines grossen Brillenkastens , von 0,5 D 20,0 D, berechnet und dabei für die meisten Gläser die

Berechnungen für Punkte, die auf 1, 2, 3 7 mm von der

optischen Axe abstehen, ausgeführt. Es giebt eine Tabelle, die nach seiner Meinung in keinem ßrillenkasten fehlen sollte.

Tabelle

zur Arbeit von Bjelow: »Beitrag zur Brillenlehre«.

(In der I. und IV. Kolonne stehen die NNr. der Gläser nach Meter- mass, darunter die NNr. nach Zollmass und endlich die Grössen der Radiuse der sphärischen Oberflächen, resp. der Brennweiten der (iläser in Millimetern; in d. II. und V. Kolonne die Entfernung der Punkte, für die die Berechnung ausgeführt ist, von der optischen Axe; und in der III. und VI. Kolonne die Grössen der entsprechenden pris-

matischen Winkel.)

0,5

1

mm .

. 3'34"

0,75 1

mm .

. 5' 9"

(8ÖJ

2

. 6'57"

(50) 2

. ono' 7"

[ 2000 |

3

. o°io'20"

|1333] 3

. o°i5'i2"

4

. 0°13'46"

4

» . .

. 0°20'15"

5

. 0°17'13"

5

. 0°25,19"

6

. 0Ö20'39"

6

. 0°30'22"

7

. 0°24' 4"

7

. 0°35'25"

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142 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

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. . 1°32'54"

1

[200]

3

. 1°43' 8"

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Prismatische Wirkung von sphärischen Gläsern

143

4 mm ... 3'53"

5 > . . . 2°34'51"

6 > ... 5'50"

7 » . . . 3°36'48"

4 mm . . . 2°17'33"

5 » . . . 2°51'55"

6 » . . . 3°2G'20"

7 » ... 0'43"

5,5 1 mm . . . 0°37,47" (7) 2 » . . . 1°15'33" [182] 3 » . . . 1°53'19"

4 > . . . 2°31' 7"

5 » ... 8'55"

6 > . . . 3°47'14"

7 » . . . 4°24'29"

G,0 1 mm . . . 0°41'11" (61/») 2 » . . . 1°22'20" [1(57] 3 » ... 3'31"

4 » . . . 2°44'43"

5 » . . . 3°25'54"

6 » ... V 7"

7 » . . . 4°48'1G"

7,0 1 mm . . . 0°48' 5" (6) 2 > . . . 1°36' 9" [143] 3 » . . . 2°24'16"

4 » . . . 3°12'24"

5 » ... 0'30"

6 » . . . 4°48'36"

8,0 1 mm . . . 0°55'1" (5) 2 » . . . 1°50'0"

W -A v ^ 1 . -x *\ * - -

[125] 3 > . . . 2°45'1"

4 » . . . 3°40'G"

5 > . . . 4°35'7"

9,0 1 mm ... 1'58" 141/» 2 » ... 3'53" [111] 3 * ... 5'50" 4 » ... 7'50"

10,0 1 mm . . . 8' IG" (4) 2 » . . . 2°17'31" [100] 3 » . . . 3W17" 4 » . . . 4°35' 7"

11,0 1 mm . . . 1°15'34" (3Vi) 2 » . . . 2°31' 7" [91] 3 > . . . 3°46'43" 3 4°24'32"

12,0 1 mm . . . 1°22'50" (3*/4) 2 » . . . 2°45'40" (83) 3 » ... 8'32" 3 4°50' 0"

13,0 1 mm . . . 1°29'18" (3) 2 » . . . 2°58'35" T771 3 » 4°27'56"

14,0 1 mm . . . 1°36'50" (128/*) 2 » . . . 3°13'41" r711 3 » 4°50'33"

15,0 1 mm . . . 1°42'37" (2»/i) 2 » . . . 3°25'14" [67 1 2 R > 4°16'35"

1G,0 1 mm . . . 1°50'34" (2V2) 2 » . . . 3°41'48" T621 2 4°38'34"

17,0 1 mm . . . 1°5GW (2Vs) 2 » . . . 3°53' 5"

ly.'J Z,D > 4: Ol

18,0 1 mm ... 5'1" (2 V4) 2 » . . . 4°10'3"

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20,0 1 mm . . . 2°17'31" (2) 2 > . . . 4°35' 4" [50]

Adel heim in Moskau.]

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144 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Groenouw (39) hat eine sehr sorgfaltige Berechnung der Wirkung prismatischer Brillen angestellt. Nimmt man die Basal- linie = 60 mm, den Index des Glases = 1.531, so ergiebt sich fol- gende Tabelle:

Entfernung de»

Ob'ckta von Entfernung des Schnittpunktee der Sehlinien von der

der Baeallinie Baeallinie bei Priemen von:

10°

12°

14°

x*x

7 nm

7 5

7 7

7 9

8 0

8 4

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18.5

19.5

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21.8

24.9

28.5

33.8

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18

21.2

22.6

24.2

25.9

29.8

36.0

44.7

59.0 »

20 »

24.2

25.9

27.9

30.0

36.1

45.3

60.0

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25 »

31.9

35.0

39.3

43.5

57.9

86.3

30 »

40.4

40.0

52.9

61.9

96.0

35 »

50.5

58.7

70.0

89.3

40 >

62.0

75.0

95.8

45 >

74.8

95.2

50 »

90.8

I m b e r t (44) berechnet die prismatische Wirkung decentrali- sierter Gläser, indem er von der für Glasprismen geringer Starke zulässigen Vereinfachung Gebrauch macht, dass der Ablenkungswinkel gleich dem halben brechenden Winkel des Prismas ist. Legt man in den beiden peripherischen Incidenzpunkten eines Strahles in die Linse die beiden Tangentialebenen an den letztern, so erhält man das Prisma, welches der ablenkenden Kraft der Linse entspricht. Der Winkel zwischen den beiden Tangentialebenen (a) ist der brechende Winkel. Derselbe ist gleich der Summe der beiden Winkel, welchen die Radien der brechenden Flächen mit der Axe bilden. Die Bogen derselben kann man als gleich gross ansehen. Drückt man beide Winkel durch diesen Bogen 1 und die Radien aus, so erhält man den

Ablenkungswinkel A = -* ~~2n~ ^— +-jr) oder da für Glaslinsen 2 11 360 1

-=—+--■ A _ Drückt man 1 in mm aus und setzt

Irr' 2 nf

l = F, so ergiebt sich A ^ 0°. 06.1. F. Die prismatische Wir-

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Prismatische Wirkung decentrierter Gläser

145

kung ist proportional der Brechkraft der Linse und dem Betrage (in mm.) der Decentralisation. Die Formel gilt für alle Linsen. Zur Berechnung der für eine bestimmte Ablenkung nötigen Verschie- bung erhält man 1 = 17,45 A : F.

Um stärkere Ablenkungen zu erhalten, muss die Decentralisation bedeutend sein. Daher ist es zweckmässiger, die sphärischen Flächen auf ein Prisma schleifen zu lassen , doch scheint dies nur für nega- tive Gläser möglich zu sein. Die Ablenkung in einer nicht cen- trierten plancylindrischen Linse lässt sich folgendermassen berechnen. Die Abweichung des Einfallswinkels G vom Centrura der Linsenfläche sei durch den Bogen ausgedrückt = 1, der Winkel, welchen die, durch denselben und den im Centrum errichteten Radius gelegte, Ebene mit dem, durch diesen Radius gehenden, zur Axe des Cylinders senkrechten Hauptschnitt bildet, = a. Damit die Tangentialebene von J nach G gelange, muss eine Rotation um die Axe des Cylin- ders um einen Winkel ß geschehen. Statt der einen Drehung kön- nen auch zwei Drehungen um zwei zu einander senkrechte Axen eingeführt werden im Betrage von ß cos a tür die vertikale und von ß sin a für die horizontale. Drückt man ß durch den Bogen aus und betrachtet man die durch die kleinen Bogenstücke gebildete Figur als geradlinig, so ist der Bogen von ß I cos a. Die Dreh- ungswinkel werden also = 1 cos* a und 1 cos a sin a. Die Ablen- kung ist einmal gleich derjenigen, welche eine horizontal um lcosaamm decentrierte sphärische Linse mit einem Radius gleich dem des Haupt- abschnitts und zweitens gleich derjenigen, welche eine ebensolche vertikal um 1 cos a sin a mm decentrierte Linse bewirken würde.

18

Für die horizontale Ablenkung ergiebt sich also ^ F, l cos2 a, 18

für die vertikale F. 1 sin a cos a. . Für eine kombinierte

18 _

spbärocylindrische Linse folgt Q = ' l (F -f Ft cos-'a) für die

horizontale Abweichung, während hinsichtlich der vertikalen keine Aenderung der für die plancylindrische Linse gefundenen Formel eintritt. Die vertikale Abweichung bringt Unbequemlichkeiten, wenn die Augen nicht symmetrisch sind. Diesem Ue^elstande kann man vorbeugen dadurch, dass nur die sphärische Fläche decentriert wird. Verf. giebt eine geometrische Konstruktion an, mittelst welcher man ohne Rechnung den Betrag der Abweichungen finden kann. Ohne Zeichnung ist dies nicht verständlich.

Jthretberiebt f. Ophthalmologie. XVII. 1886. 10

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146

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Culbertson (32) untersucht die Frage, ob man bei der Kor- rektion des gemischten Astigmatismus den starker oder schwächer gekrümmten bis zur Gleichheit mit dem anderen korrigieren soll, und kommt zu dem Schluss, dass für die Ferne ersteres, für die Nähe letzteres besser sei.

Derselbe (33) macht darauf aufmerksam , dass bei der Kor- rektion des Astigmatismus auch die akkommodative Konvergenz zu berücksichtigen ist.

Jackson (II) meint, dass es gleichgiltig ist, ob man durch eine Kombination eines sphärischen Glases mit einem Konkavcylinder oder einem Konvexcylinder korrigiert, nur wählt man der Aberration wegen am besten die schwächsten Krümmungen.

Derselbe (42) zeigte, dass gleiche gekreuzte Cylinder die- selbe Wirkung haben wie die entsprechende sphärische Linse, und dass irgend zwei Cylindergläser, schräg zu einander gestellt, ersetzt werden können durch zwei passend gewählte gekreuzte oder eine sphäroeylindrische Verbindung. Um die mit zwei schief gestellten Cylindern gleichwertige sphäroeylindrische Linse zu finden, kon- struiert man ein Parallelogramm , dessen Seiten proportional der Brechkraft der beiden Cyliuderlinsen sind, und wo der eingeschlos- sene Winkel doppelt so gross ist wie derjenige zwischen den beiden Axen. Die Diagonale ist proportional dem cylindrischen Teil des Wertes. Den sphärischen findet man , wenn man die Hälfte dieses cylindrischen Wertes von der Hälfte der Summe der beiden Cylinder abzieht.

Jackson (40) hat auf einem Massstabe die Brennweiten der Dioptrielinsen auftragen lassen.

Green (38) bespricht das Schleifen von Cy lindergläsern aus- führlich und erwähnt dabei auch der Borsch' sehen Gläser. Die- selben können durch Pendel bewegung oder auch durch ein Rad ge- sell litf'en werden. Der Rand des Rades, welcher auf dem Querschnitt entweder eineu Kreisausschnitt oder eine kreisförmige Ausbuchtung zeigt, ist die Generatrix der Fläche. Der Radius des Ausschnitts giebt die Krümmung in der zur Ebene des Radius senkrechten Rich- tung, der Radius des Pendels oder Rades diejenige in der anderen.

Swanzy (60) schlägt behufs einheitlicher Bezeichnung der Be- zeichnung der Meridiane astigmatischer Augen die in Amerika übliche vor, nämlich am rechten Auge von der rechten Schläfe des Kranken, am linken Auge von der Nasenwurzel unten herum von bis 180°, sodass 90° unten steht. (Ref. bezeichnet in gleicher Weise).

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Modificiertc sog, Reitbrillen.

147

S c h i ö t z (58) und J a v a 1 zeichnen ein Schema der Brille vom Kranken aus gesehen (Ref. von der anderen Seite) und geben die Grade von oben nach unten an rechts herum, so dass rechts im horizontalen Meridiane 90° steht.

Knapp (46) schreibt nasal und temporal daneben, und legt grossen Wert darauf, dass etwa vorhandene Symmetrie sofort her- vortritt.

S n e 1 1 (57) braucht einen Stempel zur Aufzeichnung der Astig- matisinusaxen, welcher die Brille von aussen gesehen darstellt. Die Gradzählung geht von der Nase aus unten herum. (Ref. braucht einen ähnlichen Stempel, Brille von aussen gesehen, zählt auch unten herum, aber gleichsinnig links von der Nase, rechts von der Schläfe beginnend.)

Exner (37) beobachtete an den Corneafacetten von Insekten- augen dioptrische Wirkung, obgleich die Grenzflächen keine Krüm- mung zeigten. Es gelang ihm zuerst Gelatincylinder herzustellen, welche dieselbe Wirkung hatten. Zunahme des Brechungsindex wurde dadurch erzeugt, dass die Cylinder in Wasser gelegt wurden, so dass sie äusserlich quollen, und die Quellung allmählich nach innen trat. Umgekehrt entstand an der Axe ein Minimum des Brechungsindex, wenn die Cylinder an der Luft schrumpfen. Die Grundflächen der Cylinder waren durch Glasplatten geschützt. Im ersteren Falle er- gab sich die Wirkung von Konvexlinsen, im letzteren diejenige von Konkavlinsen.

Schott in Jena erhielt dann durch rasches Kühlen von feinem optischem Glas Glascylinder mit der Wirkung von Konkavgläsern. Solche, welche wie Konkavgläser wirken, herzustellen, ist bisher noch nicht gelungen. U elmholtz schliesst hieran eine Bemerkung über die theoretische Tragweite. Durch die Vorstellung von Strahlen kann der Vorgang nicht erklärt werden, weil jeder einzelne Strahl durch- gehen könnte in einem Medium von ganz demselben Brechungsver- hältnis. Man muss auf die Wellen zurückgreifen und darf die Be- wegung der Lichtstrahlen nicht als unabhängig von den Nachbar- strahlen betrachten.

Mallinckrodt (51) hat an den Stangen der Reitbrillen kleine Hülsen anbringen lassen, in welchen sich jene drehen können, so dass einäugig Sehende auch Reitbrillen für Nähe und Ferne umkehren können.

10*

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148 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

b) Optometer. Ophthalmometer. Keratoskop. Astigmometer.

1) Baker, A. R., The prisoptometer; an instrument for the ready detection and correction of myopia, hypermetropia and astigmatism in all of it« forms. Cleveland med. Gaz. I. p. 314.

2) L. A. Hörtel in g's Compound Optometer for correcting errors of refraction. San Fraucisco. 1885. 18 p.

3) C h a u v e 1 , J. , De la eonstatation objective de l'astigmatisme par les images corneennes au conseil de revision. Arch. de m&l. et de pharm, milit. 16. Mai.

4) C u 1 b e r t s o n, H., A mode of determining the absolute myopia through the aid of glasses with the prisoptometer. Americ. Journ. of Ophth. p. 325.

5) Ona mode of determining with the prisoptometer latent hypermetropia without mydriatics. Ibid. p. 220.

(!) Denti, F., Nuovo cheratoacopio registratore semplicissimo. Gazz. med. ital. Lomb. (S. A.)

7) Fitzgorald, C E., Optometer. Ophth. Review, p. 62. (Ophth. soc. of the united kingdom.)

8) Lemaire, Nouvel optometre astigmometre. Recaeil d'Opht. p. 611.

9) Leroy, Sur l'ophtalmometre de precision. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 209. (Societe* franc. d'Opht. 4. congres.)

10) Noyes, Measurement of astigmatisra by the Ophthalmometer of Javal and S 0 h i ö t z. Ophth. Review, p. 273.

11) Priestley-Smith, A keratometer. Ophth. Rev. p. 316.

12) Schiötz, Om skrivemaaden for optometriske undersögelser. Norsk ma- gaz. f. lagevid. Marts.

13) Hj., Ueber die zweckmäßigste Weise der Aufzeichnung bei Optometri- sten Untersuchungen. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 190. (siehe diesen Ab- schn. Abt. a.)

14) T w e e d y, J. , On an improved Optometer for estimating the degree of astigmatism and other errors of refraction. Lancet. I p. 777.

[Denti (6) hat die Placido 'sehe Astigmometerscheibe beweg- lich gemacht, mit einem Streifen auf der Vorderseite, einerGradeinteilung und einem Index auf der Rückseite verschen, so dass die Richtung des Hauptmeridians in Graden abgelesen werden kann. B r e 1 1 a u e r.]

Fitzgerald's (7) Optometer besteht aus Gläsern, welche in einem gebogenen Rahmen ähnlich einem Perimeterbogen vordem Auge vorbeigeführt werden.

Lemaire's (8) Optometer und Astigmometer besteht aus einer Scheibe mit 11 und einer mit 7 Gläser, welche beliebig vereinigt alle Linsen eines Brillenkastens ergeben. Auch Cylindergläser können angebracht werden.

L e r o y (9) schlägt eine Aenderung des Helmholt« 'sehen Oph- thalmometers und der entsprechenden Berechnuugsformeln vor.

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Ophthalmoskopie. Skiaskopie. Beleuchtung des Auges. 149

Noyes (10) fand Messungen mit dem Ophthalmometer von J a v a 1 und S c h i ö t z genau bis auf eine halbe Dioptrie.

Priestley Smith's(ll) Keratometer, auch bestimmt zur Messung des Pupillendurchmessers oder ähnlicher kleiner Objekte, besteht aus 2 mit der Planseite sich berührenden Konvexlinsen, von zusammen 25 cm Brennweite. Zwischen beiden befindet sich eine 12 mm lange Papierekala. Hält man die Linse so, dass die Pupille des unter- suchten Auges und die eigene sich auf der Axe befinden und der Brennpunkt mit der eigenen zusammenfallt, so decken sich zwei Punkte der Skala mit den Hornhauträndern.

e) Ophthalmoskopie. Skiaskopie. Beleuchtung des Auges.

1) Chibret, Skiascopie; ses avantages: sa place en ophtalmologie. Archiv. d'Opht. VI. p. 146.

2) Cuignet, Keratoscopie, Re'tinoscopie, Pupilloscopie, Dioptroscopie et lle- fraction. Kecueil d'Opht. p. 705 et Bullet, et Me"m. de la soc. franc. d'Opht. 4e. anne*e. p. 295.

3) Dennet, Electrical Ophthalnioscope. 1 r ansäet, of the Americ. ophth. soc. S. 156.

4) Giraud-Teulon, Substitution daus l'eclairage ophtalmoscopique binocu- laire de la lumiere directe a la lumiere par r«?Öexion laterale. Annal. d'Oculwt T. XCVI. p. 249 und Journ. americ. med. Ass. VI. p. 456.

5) Note sur un nouveau eigne ophtalmoscopique des lesions de nutrition des roembrane8 protondes de l'oeil. Bullet, de l'Acad. de ineU de Paria. Seance du 1. Juin. Gaz. des höpit p. 258.

6) Gordon Norrie, Om Skiaakopi. Ugeskr. f. läger. 1686 II. Nr. 35— 36.

7) Uaab, 0., Skizzenbuch zur Einzeichnung ophthalmoskopischer Beobach- tungen des Augenhintergrundes. Zürich.

8) Hirschfeld, Der scheinbare Ort der Trübungen »in Auge. Centralbl. f. prakt. A. S. 314.

9; Hock, J., Ueber seitliche Beleuchtung des Auges, über Loupen und deren Beziehungen zum Auge. Wiener Klinik. Heft 4.

10) B u m p h r y Haines, A new instrumeut for facilitating retinoscopy. Ophth. Review, p. 282.

11) Jackson, Lens series for the refraktion ophthalmoscope. Americ. Journ. of Opbth. p. 361.

12) The ophthalmoscope for the general practitioner. Maryland med Journ. XV. p. 23.

13) ßlancs for recording lesions und anomalies of the fundus. Americ. Journ. of Ophth. p. 198.

14) The best form and practical value of the shadow test in the nieasure- inent of refraction. Journ. americ. med. assoc. VII. p. 262.

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150 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

!

15) Jackson, A form of plane miror for the shadow test. Medic. New». 12. June.

16) Juler, H. E. , Ophtalmoscope a reTraction avec foyer electrique. Recueil d'Opht. p. 426.

17) Ophthal moscope with electric light. Ophth. Review, p. 56. (Ophth. soc of the united kingdom.)

18) Cases illustration of the use of ophthaluioscope in diseases not confinoi to the eye. Brit. med. Journ. I. p. 203.

19) Präsentation des deux ophthalmoscopea. Bullet, et Mem. de la soc fran?. d'Opht. 4e annee. p. 340.

20) Kranisztyk, L., üeber die ophthalmoskopische Untersuch unganietbode im umgekehrten Bilde. Gaz. lek. Nr. 22 und 23.

21) Morton, A. S. and Barr et, J. W., A clinical investigation of the HM- rits of the various methods of practising retinoscopy. Brit. med. Journ. I. p. 105.

22) Priestley-Smith, A new demonstrating Ophthal moscope. Ophth. Ret. p. 246.

23) Kleine Bandlampe für oculistische Zwecke. Centralbl. f. prakt. Augen- heilk. April. S. 112.

24) Randall, Modified Loring ophthalmoscope , with cylindrical lensei. Americ. Journ. of Ophth. p. 273.

25) Heid, Th., Polarisation ophthalmoscope. Ophth. Review, p. 56. (Ophtb. soc. of the united kingdom) und Transact. of the ophth. soc. of the unitei kingdom. VII. p. 497.

26) S a 1 1 i n i , Lampada atermica (Albertotti) Rassegna scienz. med. Nr. 6.

27) Stanford Morton, New inatrument for rapidly changing ophthalmo- acopic mirors. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 334.

28) Thompson, Retinoscopy in extreme degrees of ametropia. Americ. Journ. of Ophth. p. 338.

29) V a 1 k, F., The diagnosis of astigmatism with the ophthalmoscope. New- York med Record. XXIX. p. 673.

30) V o 8 s i u s, A., Leitfaden zum Gebrauch des Augenspiegels für Studierende und Aerzte. Berlin. 88 S.

31) Zeheuder, W., Eine binoculare Cornealoupe. Klin. Monatsbl. f. Augen- heilk. S. 504.

Chibret (1) sehlägt für das auch Kerato-, Retino-, Pupillo-, Phauto-skopie genannte Verfahren den Namen Skiaskopie vor und beschreibt dasselbe ausführlich. Man setzt sich dem Kranken, welcher wie bei der Augenspiegeluntersuchung an deu Ohreu vorbei in die Ferne sieht, in 80 cm Entfernung mit einem Planspiegel bewaffnet gegenüber und dreht den letzteren leicht um die vertikale Axe. Be- wegt sich der halbmondförmige Schatten im Pupillargebiot im gleichen Sinne, so ist H oder E vorhanden, bewegt er sich entgegengesetzt M. Man kann an der Bewegung der Pupille leicht seheu, wenn die Akkommodation ins Spiel tritt. Aus der Intensität des Schattens

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Empfehlung der Skiaskopie.

151

kann man schon auf den Grad der Refraktionsanomalie schliesseu. Ist die Bewegung entgegengesetzt, so nähert man sich langsam, der Schatten wird weniger dunkel, bis man nicht mehr sagen kann, in welcher Richtung er sich bewegt, um bei weiterer Annäherung gleich- sinnige Bewegung anzunehmen. Dies ist der Fernpunkt des unter- suchten Auges. Hypennetropen und Erametropen macht man durch Vorsetzen von + 2 oder + 3 myopisch und verfährt in gleicher Weise. Zur Bestimmung des Astigmatismus muss man den Spiegel in beiden Meridianen nach einander bewegen und dieselben gesondert in obiger Weise bestimmen.

Cuignet (2) hält an seiner ursprünglich für sein Verfahren gewählten Bezeichnung, Keratoskopie , fest, und auch an seiner ur- sprünglichen Art und Weise der Darstellung, welche ein wenig der Klarheit vermissen lässt. Entweder ist ein centraler oder peripherer Schatten im durchleuchteten Pupillarfeld sichtbar oder es fällt ein centraler oder peripherer Schein auf. Bei der Hypermetropie ist ein peripherer Schatten vorhanden, bei der Myopie dagegen ein pe- ripherer Schein, der sich mehr ausbreitet, je stärker die Myopie ist.

Beim Astigmatismus verhalten sich die Meridiane in der ange- gebenen Weise verschieden.

Weil die Skiaskopie viel leichter ist und uur eine geringe Uebung fordert, empfiehlt Gordon Norrie (6) diese Methode ganz besonders für Militärärzte, die (wenigstens in Dänemark) nur aus- nahmsweise in der Refraktionsbestimmung im aufrechten Bilde ge- übt sind. Er hebt die Vorteile des planen Spiegels hervor. Durch Konvex- resp. Koukavgläser verlegt er den Fernpunkt des Patienten in eine Entfernung von 20 25 cm von diesem ; wenn der Fern- punkt gefunden ist, misst er durch ein Bandmass, welches an der Handhabe des Spiegels befestigt ist, und auf welchem die Dioptrien direkt abgesetzt sind, den Abstand des Patienten und subtrahiert (resp. addiert) dann das benutzte Konvex- (resp. Konkav- )Glas. Er meint, dass es leicht ist, den Fernpunkt auf 1 2 cm zu bestimmen. Wenn man dem Patienten nicht näher als auf 20 cm kommt , ist der Fehler nicht grösser als 0, 50 D., da das lineare Mass, welches dem Abstand zwischen 4,00 D und 4,50 D entspricht, 2 cm ist. In 50 cm Abstand ist eine viel genauere Diagnose möglich, da der Ab- stand zwischen 2,00 D und 2,25 D 6 cm ist u. s. w. Schliesslich vergleicht er die Bestimmung im aufrechten Bilde und durch die Skiaskopie.

Morton (21) und B a r r e t (21) empfehlen zur Retino- (Skia-)

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Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

skopie einen Spiegel von 36 cm Brennweite. Der Uutersucher soll sich in 1 in Entfernung halten. Genau wird das Resultat nur bei Einstellung der Makula und nach Anwendung von Atropin, doch er- hält man ein genügendes, wenn der Untersuchte die Stirn über dein Auge des Beobachters ansieht.

Haines (10) macht die Refraktionsbestimmung mittelst der Retino- (Skia-)skopie nicht durch Annäherung wie Chibret, son- dern mit einer Scheibe, in welcher sich Korrektiousgläser befinden, die mittelst einer Vorrichtung vor dem Auge des Krauken befestigt ist und von letzterem gedreht wird, so dass der Untersucher die Beleuch- tung des Auges gar nicht zu unterbrechen braucht.

Thompson (28) empfiehlt die Retino- (Skia-)skopie als un- ersetzbar bei hohen Graden von Ametropie und Amblyopie.

Bei Dennet's (3) elektrischem Ophthalmoskop befindet sieh die Lichtquelle in der Handhabe. Durch Linsen gelangen die Licht- strahlen unter sich parallel auf einen kleinen unter einem halben Rechten geneigten Konkavspiegel. Beobachter und Untersuchter be- finden sich ganz im Dunklen. (Meyrowitz Bro. Optiker 295 Fourth Avenue. New- York).

Giraud-Teulon (4) hat an seinem binokularen Ophthalmos- kop auf der dem Untersuchten zugekehrten Seite in der Mitte der Linie, in welcher die beiden Rhomboeder zusammenstossen 7 ein kleines Loch angebracht, hinter welchem sich ein Glühlicht befindet, dessen Strahlen durch einen dahinter liegenden Spiegel verstärkt werden. Die Lampe wird von drei Elementen gespeist. Der Beobachter braucht sich um die Beleuchtung nicht mehr zu bekümmern, kann bis dicht an das Auge herangehen und dasselbe nach allen Richtungen durch- mustern. Wird der eine Rhomboeder abgeschnitten, so dass er mit senkrechter Fläche endet, so kann das Ophthalmoskop zur Demon- stration benutzt, oder es kann auf diese Seite eine photographiselie Kammer angefügt werden.

Juler'fl (10) Ophthalmoskop hat zwei Scheiben, mit 9 Kon- vex- und 15 Konkavgläsern, welche um eine Axe drehbar sind. Zur Beleuchtung können entweder Spiegel mit kürzerer oder längerer Brenn- weite, letzterer schräg stellbar, dienen, oder mau beuützt eine kleine Glühlampe, welche sich unmittelbar unter einem kleinen Konkav- spiegel, durch dessen durchbohrte Mitte der Beobachter ' sieht, be- findet. Dieselbe wird gespeist durch eine Batterie Le Gauche oder einen Accumulator. (Pickard und Curry, FJ5 St. Fortland -Str. London).

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Ophtalmoakopiach verschied. Verhalten der BluUuule in d. Netzhau tgefässeu 153

S in i t h ' s (22) DeniOnstrationsmikroskop besteht aus einem Ge- stell , welches auf der einen Seite eine Kinnstütze, auf der anderen einen durchbohrten Spiegel daneben Licht mit Schirmen und Fixu- tionsiuarke und auf dem Verbindungsstabe eine verschiebbare Linse trägt. (Fickard uud Curry. Gr. Portl.-Str. London).

R a n d al 1 (24) hat Lorin g's Ophthalmoskop eine dritte Scheibe mit Cy lind ergläsern beigegeben, welche um die Gesichtslinie gedreht werden kann.

V r i es 1 1 e y S m i t h's (23) llaudlampe für okulistische Zwecke besteht aus zwei einschiebbaren Nickelröhren vou 170 mm Länge und 45 mm W eite. Das untere trägt eine Kerze, welche durch eine Feder immer in gleicher Höhe gehalten wird, das obere in zwei sich gegenüber befindlichen Oeflnungen Linsen von 1" und 2" Brennweite. Die erste dient zur seitlichen Beleuchtung eines Operationsgebietes u. s. w.

Salt ini (26) berichtet über eine Verbesserung der AI ber t o t- t i sehen athermischen Lampe. Dieselbe ist billiger geworden und der Verschluss des Raumes, worin das Wasser fliesst, ist vereinfacht.

Zehen der (31) teilt mit, dass es dem Mechaniker Westien gelungen ist, eine binokuläre 101'ach vergrößernde Loupe anzufertigen, welche auf einem Stativ stehend, die Verhältnisse der Hornhaut, der vorderen Linsenüäche und besonders der Iris prachtvoll plastisch er- kennen lässt.

Jackson (12) empfiehlt Schemata zum Einzeichnen des Augen- spiegelbefundes.

II i r s c h f e l d (8) berechnet die Verschiebungen, welche Trüb- ungen im Auge scheinbar erleiden. Es wird angenommen, dieselbeu lägen auf der Axe. Eine -J mm hinter der Vorderfläche der Horn- haut gelegene Trübung wird fast gar nicht, eine in der Pupillarebene gelegene um 1 mm nach vorn, eine vor der llinterfläche der Linse um 1 mm nach vorn, eine im vorderen Teile des Glaskörpers fast gar nicht verschoben. Eine ü mm vor der Netzhaut befindliche Trübung erscheint 35 mm hinter der Hornhaut, eine 3 mm vor der Netzhaut gelegene 85 mm hinter der Hornhaut. Eine Veränderung der Seh- axenlänge um + 0.3 mm entspricht jedesmal 1 Dioptrie.

Nach Giraud-Teulon (4), welcher sich auf 62 Beobachtungen stützt, soll man mit dem Augenspiegel zwei Abweichungen von der Nonn in der Färbung des Blutes beobachten können. Einmal sollen die Venen noch hellrotes Blut, das auderemal die Arterien schon dunkles haben. Als Ursache für ersteren Zustand wird zu rascher Blutstrom infolge zu geringer Kontraktion der Riugfasern angenommen, welche eine Folge von

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Lähmung des Sympathikus sei. Der entgegengesetzte Zustand weist auf verringerte Thätigkeit der Vaso-dilatatoren. Es handelt sich stets um Fälle nervöser Schwäche. In den Fällen mit zu schwacher Desoxydation des Blutes sollen meistens gleichzeitig Ernährungsstörungen des Optikus, der Linse u. s. w. vorhanden sein, in denen mit zu starker dagegen Störungen der Motilität, der Konvergenz und Akkommodation.

<1) Licbtsinn. Farbensinn. Farbenblindheit.

1) Berry, Day-blindness. Edinb. med. Jouro. XXXI. p. 1030.

2) Nightblindness. Ibid. p. 1025.

3) Hickerton, Th., Colour-blindness. Liverpool med. chir. Journ. VI. p. 309.

4) Remarks on colour-blindness. Laneet. II. p. 392.

5) Bjerrutn, Bemärkning i anledning af en passus i Dr. Philip setii artikel om klarhedssans. (Bemerkung wegen Dr. P.'s Abhandlung über den Lichtsinn.) Hosp. tid. Nr. 36.

6) Charpentier, Contraste simultane*. (Acad. des sciences , seance du 1*2 avril.) Progres mtSdic. Nr. 17. p. 354.

7) Methode polarinie'trique pour la photome'trie et le mölange des couleur«. Arch. d'Opht. p. 40.

8) L'inertie rdtinienne et la the*orie des perceptions visuelles. Ibid. p. 114

9) La senaibilite* luroineuse et l'adaptation rötinienne. Ibid. p. 196.

10) Faits complömentaires relatifs a Tintensite" des sensations luuiiueus*. Ibid. p. 289.

11) ExpeViences sur la marche de l'adaptation rötinienne. Ibid. p. 294.

12) Methode pour l'etude de la perception des dimiuutions de clarte\ et nouvel appareil pour la photoptometrie et le melange des couleurs. Ibid. 1885. IL p. 734.

13) Chihret, Präsentation du chromatoptometre de MM. Co lardeau, Izarn et Chibret. (Bullet, et Me"m de la soc. frane. d'Opht. 4e. annee. p. 336.1 Recueil d'Opht. S. 436.

14) üennet, Holmgren's and Thomson's Worsteds in a new form. Americ. Journ. of Ophth. p. 261.

15) Feret, Application du diagramme des couleurs et de« experiences faite» sur un daltonin. Revue scientif. Nr. 12. p. 376. (Seiinee de l'Academie des scieuces de Paris du 15 Mars.)

16) Jeaffreson, CS., A colour circle for testing the chromatic sense. Lan- cet. II. p 115.

17) Oliver, A new series of Berlin wools for the scientific detection of lob- nonnal colour perception. Transact. of the Americ. ophth. soc. XXII. w. p. 250 and Ophth. Review, p. 262.

18) Piermarin i, Uuido, La visione dei colori e le sue alterazioni studkte iu rapporto al servizio ierroviario. Firenze 117 p.

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Messung der Unterschiedsempfiudlichkeit.

155

19) P h i 1 i p s e n , H. , Undersögelse af öjets klarhedssans og denue undersö- gelses kliniske betydning og omraade. (Die Untersuchung des Lichtsinues und die Min. Bedeutung dieser Untersuchung.) Hosp. tid. Nr. 33 34.

20) Reu»*, A. v., Wolltäfelchen zur Untersuchung auf Farbenblindheit. Wien, med. Presse. Nr. 3.

21) Ricchi, T. e Velardi, E. , Rapporte- dello esaine delle faeolta visuali nel personale delle F. F. M. M. Giorn. internaz. d. sc. med. Napoli. 1885. VII. p. 881.

22) Esame ottometrico e chromotometrico al personale delle ferro vie meri- dionali dal 1 giugno 1882 al 31 decembre 1884; rapporto. Raccoglitore med. Forh. 1885. XXIV. p. 529.

23) Ro ehrig, K., Messung der Schärfe des Farbensinns an den Tafeln von Dr. 0 1 e ß u 1 1 Greifowald. 23 p.

24) Sevall, H, A simple method of testing for colour-blindness. Med. News. Phila. p. 625.

25) Wolffberg, L. , Eine einfache Methode, die quantitative Farbcnsinn- prüfung diagnostisch zu verwerten. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 359.

26) W oerms, Le daltonisme chez les employes de chemins de fer. (Communi- cation a l'Academie de möd., scance du 23 fövrier.) Gaz. des höpit. Nr. 24. p. 188.

Charpentier(7) giebt zur Messung der Unterschiedsempfind- lichkeit folgende Vorrichtung an. In einer weissen Pappe befindet sich ein Loch und hinter diesem ein schwarzer Sanimetkasten. Sieht man das Blatt durch ein doppelbrechendes Prisma an, so sieht man zwei schwarze Flecken auf weissem Grunde. Regelung der Grössen- verhältnisse macht es möglich, das eine der beiden Bilder des Loches ausserhalb desjenigen Teiles der weissen Fläche fallen zu lassen, in welchem die beiden Bilder derselben sich decken. Dann hat man einen weisseu Grund, welcher in ungeschwächter Helligkeit erscheint, da man von jedem Punkte derselben sowohl den ausserordentlichen wie den ordentlichen Strahl sieht. Auf diesem Grunde hebt sich voii der halben Helligkeit des Grundes ein Fleck ab, iu welchen das mittelst des einen Strahls gesehene Loch sich mit einer mittelst des anderen gesehenen Stelle des Grundes deckt. Benutzt man als Okular eiuen Nikol, so wird der Grund bei jeder Stellung stets in halber Helligkeit erscheinen, während man am Orte des Fleckes einmal nur das Loch mittelst des einen Strahls oder bei Drehung des Nicol um 90° nur den Grund und zwar wie die Umgebung mit halber Beleuch- tmigsintensitat sieht. Dazwischen liegen Einstellungen für alle Ueber- gänge von Weiss zu absolutem Schwarz.

Statt des schwarzen Lochs kanu man auch einen Oelfleck von der Rückseite beleuchten. Auch kann der Versuch umgekehrt wer- den, indem man an Stelle des weissen Grundes schwarzen nimmt.

156

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Endlich lassen sich Farbenmischungen mittelst dieser Vorrichtung erzielen.

Charpentier (8) unterscheidet Elemente, welche Helligkeit empfinden und solche, welche räumlich wahrnehmen. Auf seine Er- mittlungen über das verschiedene Verhalten dieser beiden Funktionen in verschiedenfarbigem Licht, baut er eine Theorie der Gesicbte- empfiudungen auf. Mit seinem Photoptometer und einem Spektral- apparat stellte C h. fest, welche Sehschärfen jede Farbe lieferte. Die Versuche wurden möglichst schnell hinter einander an einem hellen Tage gemacht, um Aenderungen des Tageslichts während des Ver- suchs zu vermeiden und vergleichbare Werte zu erhalten. Als Prü- fungsgegenstand dienten 7 Punkte, welche von der Rückseite be- leuchtet worden , und gesondert wahrgenommen werden mussten. Die Sehschärfe ist umgekehrt proportional dem Quadrat des Dia- phragma-Durchmessers des Photoptometer. Im Mittel ergaben sich für den Beleuchtungswert der Farben folgende Zahlen. Die höchste relative Sehschärfe ist gleich 1000 gesetzt.

Wellenlänge 481 508 524 542 556 575 584 596 610 643 663 Sehschärfe 40 200 400 600 800 1000 800 600 400 200 40 Den höchsten Beleuchtungswert haben Strahlen von 575 bis 578 Wellenlänge, d. h. diese gewähren die grösste Sehschärfe. Da diese Stelle des Spektrums auch die höchste Wärmeenergie besitzt, so glaubt Verf., dass der Beleuchtungswert proportional der lebendigen Kraft sei. Die Verteilung der einfachen Lichtempfindung ist eine andere.

Es handelt sich um die Bestimmung der kleinsten Lichtruenge jeder Farbe, welche ein kleines Viereck sichtbar werden lässt. Wellenlänge 443 457 475 485 492 500 509 518 536 555 588 Lichtwert 80 200 400 600 800 1000 800 600 400 200 80

Das Minimum sowie die ganze Kurve ist nach der brechbaren Seite hin verschoben. Die Stichhaltigkeit der Scblussfolgerungeu stützt sich auf die Voraussetzung, dass während des Versuchs du1 absolute Intensität des Tageslichts sich nicht geändert hat.

Die Sichtbarkeit tritt früher ein als die räumliche Unterschei- dung. Die Reizung der räumlichen empfindenden Elemente geschieht proportional der lebendigen Kraft ohne Unterschied der Wellenlänge unter Absorption des Lichtes durch das Pigment.

Die nervösen Schwingungen sind wahrscheinlich auch einer Na- tur. Die Lichtetnpfindung tritt bei schwächerer Intensität eiu und beruht wahrscheinlich auf chemischer Auslösung potentieller Energie

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Rontrastempfinduiitf.

157

unter Mitwirkung des Sehrots, daraus geht die Erschöpfung und die Notwendigkeit hervor, Wiedererholung abzuwarten, ehe einp neue Lichtempfindung eintritt. Wahrscheinlich sind auch die auf diesem Wege bewirkten nervösen Schwingungen einer Natur , ändern sich nur mit der Intensität, welche hier für die brechbaren Strahlen am gross ten ist, und sind farblos. Ist das Licht zu schwach, um die räumlich empfindenden Elemente mit zu erregen, so erscheint ein farbloser Lichteindruck.

Wahrscheinlich giebt es auch bei sehr hoher Intensität räum- liche Wahrnehmung ohne gleichzeitige Farbenempfindung. Die von den räumlich- und von den bloss lichtempfindenden Elementen her- rührenden Schwingungen, vereinigen sich in einem gemeinsamen dritten Element. Sie stehen in harmonischem Verhältnis zu einander, so dass die eine Reihe ein Vielfaches der anderen bildet.

Die eben wahrnehmbare Lichtempfindung ist verschieden, wenn man das Licht von 0 anwachsen lässt, und wenn man eine vorhan- dene Intensität allmählich abschwächt, bis sie aufhört sichtbar zu sein. Letzteres Minimum ist geringer als das erstere. Der Unter- schied zwischen beiden ändert sich mit der Farbe.

Der Unterschied beider ist ein Mass für die Zeit, welche jede Farbe braucht, um die Trägheit der Netzhaut zu tiberwinden. Die Schwingungen in den bloss lichtempfindenden Elementen beginnen nicht gleichzeitig, sondern um so später nach Ankunft des Lichtes, je brechbarer die Farbe ist. Der Beginn derselben fällt daher mit verschiedenen Phasen der aus den räumlich empfindenden Elementen herrührenden Schwingungen zusammen. Komplementärfarben haben Schwingungen , welche mit einer halben Wellenlänge Unterschied beginnen und sich aufbeben, während die Schwingungen der räum- lith-empfinden Elemente bestehen bleiben. (C h. nimmt also an, dass Weiss von diesen Elementen allein ausgelöst wird. Ref.).

Ueber den Kontrast sagt C h. Folgendes. Beim Simultankon- trast ist die Empfindlichkeit in dem Gebiete der inducierten Farbe nicht herabgesetzt. Die Kontrastempfindung wird im Gehirn aus- gelöst. Die Schwingungen bewirken Aenderungen des elektrischen Gleichgewichts und diese inducieren ähnliche elektrische Schwing- ungen in den Nachbarelementen. Da die Form der ersten Schwing- ungen wahrscheinlich eine Sinuskurve darstellt, wie bei den Wellen- bewegungen überhaupt, so bilden die inducierten ebenfalls eine Sinus- korve, die Derivierte der ersteren, welche um ein Viertelwellenlänge voraus ist. Dies entspricht aber gerade der Wellenlage der Kontrast-

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158 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

färbe. Die beiden inducierenden Wellen der räumlich- und der licht- empfindenden Elemente dürfen nicht im Verhältnis von 1 : 2. 4. 5 oder 6 zu einander stehen, sondern in demjenigen von 1 : 3. 7. 11 n. s. w. wenn eine inducierte Welle entststehen soll, welche einer Komplementärfarbe entspricht. Beim successiven Kontrast soll während der Betrachtung der primären Farbe diese allmählich ab- blassen, dagegen die Umgebung in Folge Uebergangs der Reizung (?) auf dieselbe wobei das Minimum wahrnehmbaren Lichtes steigt, d. h. die Empfindlichkeit sinkt, von der gleichen Farbe tiberzogen werden, welche dann, sobald die farbige Fläche entfernt wird, inducierend auf die entsprechende Netzhautstelle wirkt.

C h a r p e n t i e r (9) hat die Empfindlichkeit der Netzhaut mit seinem Photoptometer gemessen, nachdem das Auge einmal heller Beleuchtung ausgesetzt gewesen war und eine Zeit lang eine hell beleuchtete weisse Fläche angesehen, dann nachdem dasselbe diese Fläche durch verschiedene graue Gläser angesehen hatte, wodurch sich die Helligkeit messbar vermindern liess, endlich indem das Auge in völliger Dunkelheit verharrt hatte. Setzt man die Helligkeit der weissen Fläche gleich 1, so ergab sich bei den Abstufungen derselben folgende Empfindlichkeit der Netzhaut.

Helligkeit 1 0.6 0.4 0.2 0.08 0

Empfindlichkeit 8.3 20.4 40 62.5 125 1666

Durch Aufenthalt in heller Umgebung wird also die Netzhaut- empfindlichkeit sehr bedeutend herabgesetzt.

Nach Charpentier(lO) nimmt die Erkennbarkeit farbiger Flächen bei Verminderung der Grösse derselben nicht gleichmässig ab. Die Farben verlieren bei Verkleinerung der Oberfläche um so weniger von ihrer Intensität, je mehr sie sich dem Rot nähern. Für drei Objekte von 0.56; 0.84 und 1.68 mm Durchmesser waren bei den ver- schiedenen Farben Helligkeitsabstufungen notwendig, deren Verhält- nisse nachstehende Zahlen ausdrücken, wobei die zur Erkennung der grüssten farbigen Fläche nötige Intensität jedesmal = 100 gesetzt wurde.

Durchmesser der Helligkeitsabstufungen für

farbigen Scheibe Rot Gelb Grün Blau.

0.56 400 471 576 702

0.84 210 219 262 282

1.68 100 100 100 100.

Die vier Farben können also bei bestimmter Grösse der Netz- hautbilder gleich intensiv erscheinen; verringert man die Grösse, so

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Untersuchung des Lichtsinnes.

159

werden sie nicht mehr gleich hell sein. Und zwar wirkt die Ver- kleinerung der Oberfläche gerade im umgekehrten Sinn wie die Verminderung der Beleuchtung. Da letztere sich hauptsächlich hei den brechbareren Farben geltend macht, so wird in den Fällen, in welcher Verminderung der Fläche und der Beleuchtung gleichzeitig vorhanden sind, die eben beschriebene Erscheinung mehr bei den we- niger brechbaren Farben hervortreten. Mit Entfernung einer Licht- quelle werden die grünblauen Tone sich in Blau, die Rot-gelben in Rot verwandeln.

Charpentier (11) fand durch Versuche mit seinem Pho- toptometer das Aubert'sche Gesetz bestätigt, dass die Empfindlich- keit des Auges beim Eintritt in das Dunkle zuerst schnell dann langsamer steigt. Die Schnelligkeit mit welcher dies geschieht ist proportional dem Unterschied zwischen dem Zustande der Empfind- lichkeit im gegebenen Augenblick und demjenigen, welchen sie er- reichen wird, sobald das Auge gänzlich der Dunkelheit angepasst ist. Je starker die vorausgegangene Beleuchtung ist, desto länger braucht das Auge. Nach 20 Minuten steigt die Empfindlichkeit nur noch sehr wenig. Die eben wahrnehmbare Lichtmenge für ein dem Tageslicht ausgesetzt gewesenes Auge betrug in einem Falle das G7»3fache von der, welche das Dunkelauge brauchte.

[Eine geschichtliche Uebersicht der klinischen Untersuchung des Lichtsinnes führt H. Philipsen (19) zum Resultate, dass die Untersuchung der Reizschwelle und die der Unterschiedsschwelle nicht durch einander benützt werden könne; er fragt dann: geben diese beiden Untersuchungen Aufschluss über den Lichtsinn unter verschiedenen Verhältnissen d. h. sind sowohl R. als U. beide nur ein Ausdruck für den Lichtsinn, oder ist es erlaubt anzunehmen, dass nur jene eine Prüfung des Lichtsinnes, diese eine Prüfung (iner anderen Sehfunktion sei? Er betrachtet die Reizschwelle nicht gleich der Unterschiedsschwelle. Die Vergrösserung der Reizschwelle kann 1) von einer wirklichen Verminderung des Licht- sinnes, 2) von der Notwendigkeit einer länger dauernden Adaptation, 3) von mechanischen Hindernissen für die Einwirkung des Lichts auf die Temiinalorgane des Sehnervs herrühren. Um zu entschei- den, mit welcher von diesen Ursachen man es zu thun hat, muss der Formsinn (Bjerrum) oder der Farbensinn (Wolfberg) zu- gleich geprüft werden. Da wir bei der Untersuchung der centralen Fixation nicht sicher sind, entdecken wir vielleicht gar nicht eino

100 PutKologte und Therapie der Angenkrankheiten.

Verkleinerung der Schwellen-Empfindlichkeit , wenn sie nur einen begrenzten Teil der Betina getroffen hat.

Darmich fragt Verf.: Ist die Prüfung der Unterschiedsschwelle wirklich eine Prüfung des Lichtsinnes? Die Unterschiedsschwelle steht in allen pathologischen und physiologischen Verhältnissen dem Farbensinne viel näher als dem Lichtsinne. Das weisse far- benlose Licht nimmt keine besondere Stellung ein , verhält sich aber vielmehr wie eine Farbe in der Mitte des Spektrums. Man unterscheidet mit anderen Worten bei derselben Beleuchtung die Verschiedenheiten der Intensität auf einer roten Fläche leichter als auf einer weissen, auf dieser leichter als auf einer blauen. Je brech- barer eine Farbe ist, desto stärkere Beleuchtung erfordert sie, um erkannt zu werden ; das weisse Licht verhält sieh auch hier wie eine Farbe zwischen Gelb und Grün. Wenn mau mit dem minimalen farbenlosen Eindruck beginnt, wird eine viel geringere Beleuchtung erfordert, um das Licht als rot zu erkennen als um überhaupt zu er- kennen, das s die Beleuchtung vergrössert ist. Mit anderen Worten : I )er reine Lichtsinn kann nur bei minimaler Beleuchtung unter- sucht werden, bei jeder stärkeren Beleuchtung tritt der Farbensinn hervor. - In jedem Fall, in welchem Verf. eine verminderte Unter- schiedsempfindlichkeit gefunden hat, hat er eine Verminderung des quantitativen Farbensinnes wenigstens nachweisen können, und diese Untersuchung hat danach nur als Aequivalent der Untersuchung des Farbensinnes Bedeutung.

Bjerrum (5) protestiert gegen einige Bemerkungen in der Abhandlung P.'s, insbesondere weil er die Reizschwelle als eine Unter- schiedsschwelle nicht ansehen will. Gordon Norrie].

Oliver (17) fügt zu den Holmgren 'sehen Proben noch Blau und Gelb hinzu. Alle Farben haben gleiche relative Intensität.

Jeaffreson (16) hat die H ol mg r en 'sehen Woll-Proben, 72 an der Zahl, auf dem Rande einer weissen Zinnplatte von 22 Zoll Durchmesser angebracht. Die Probefarben befinden sich auf einem koncentrischen Segment. Die Nummern sind so gewählt, dass die- jenige der Probefarbe in einer Beziehung zu denjenigen mit gleichem Ton steht, z. B. Grün hat Nr. 3, alle grünen Töne zählen von 30 bis >\9 Um s. w. Man merkt die vom Untersuchten getroffene Wahl an, indem man die Probefarbe in den Zähler , die anderen in den Nenner eines Bruches setzt, also z. B. £t , welches guten Far- bensinn bedeutet, während £4 ,3:, Farbenstörung anzeigen würde.

Wolffberg (25) empfiehlt zur quantitativen Bestimmung des

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Quantitative Beatimmimg des Farbensinns.

161

Farbensinnes die M a r x 'sehen Tuche, besonders Rot und Blau, welche den Spektral färben annähernd gleichwertig sein sollen. Meist ver- schwindet die Farbe, kurz bevor das Objekt überhaupt unsichtbar wird. Je heller die Beleuchtung, um so merklicher ist der Zwischen- raum. Die Schwankungen des Tageslichts lassen ein Scheibchen Marx 'sches Rot von 2 mm Durchmesser und ein Blau von 7 mm Durchmesser bald in 6 m bald in 4 m Entfernung erkennen. Da aber die Kontrolle durch das eigene Auge gegeben ist, so genügt die Untersuchung bei Durchschnittstageslicht den praktischen For- derungen. Es ist vorsichtiger, die Makula eines Auges (S = 1 ) erst dann für normal zu erklären, wenn Rot von 2 mm (ra) und Blau von 7 mm (bl7) in 6 m Entfernung erkannt wird. Erst dann sind schwache Refraktionsanomalien, Lichtsinn- oder nervöse Störungen, Trübungen u. s. w. ausgeschlossen. W's. neuer Apparat besteht aus einem Sammetstäbchen, das auf der einen Seite r2, auf der anderen bl7 trägt, und aus einer Tabelle, welche angiebt, wie gross für die verschiedenen Beleuchtungsstärken die Entfernung von r8 und bl7 sein muss. Wird die Beleuchtung herabgesetzt, so ergeben sich für jeden Grad der centralen Sehschärfe andere Entfernungen, in welchen die Farben noch erkannt werden.

Herabsetzung der Sehschärfe und des quantitativen Farbensinnes durch Refraktionsanomalien und durch Abnahme der Beleuchtung. (Die Zahlen geben an, in welcher Entfernung die Farben erkannt wurden.)

Refraktion. Lichtsinn S Rot 2 mm. Blau 7 mm. Rot 2 mm. Blau 7 mm Durchmesser.

5}

3}

3J

i 5

5

31

3

1 H

41

2}

24

A 3J

3?

21

21

A 3J

3}

2

2

A 3

3

1J

Quadrate von

Ii 10 cm

A 2J

24

54

54

A 21

2J

5

5

A 2

2

44

44

Rot 7 mm

Blau 18 mm.

«"•/.o 44

41

41

A 4

4

3}

3?

A 3

3

31

3

J*hw ib«richt fttr Ophthalmologie. XVII. 18Ö6. 11

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162

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

24

II

1

> ohne Richtung

Die Herabsetzung der Sehschärfe unter Refraktion erzielte W. durch Vorsetzen von Gläsern, doch haben die Zahlen auch Gültig- keit für natürliche Ametropien. Ist der Farbensinn geringer, als der Sehschärfe entsprechend, so liegt eine Lichtsinnanomalie vor, ist er grösser, so liegt Astigmatismus vor. W. hat die aufgeführten Probeobjekte auf 4 Sammetstäbchen , (1 mit r8 und bl7, 1 mit r7 und bl18. 1 mit gl2 und gr7, 1 mit gl7 und gr18) angebracht und dieselben mit quadratischen von 10 cm in einem Album mit Saramet- deckel, welcher als Hintergrund dient, vereinigt. (Sydow, Berlin NW. Albrechtstr. 13).

1) Albini, E. , Deila visione indiretta delle forme e dei colori. Giornale della R. Accad. di Medic. Nr. 7— 8.

2) Brudenell Carter, Two perimetres. Transact. of the ophth. boc. p. 506 und Ophth. Review, p. 118.

3) Denn et, Dyer's Perimeter. Araeric. Journ. of Ophth. p. 359.

4) D y e r, E., The hemispherical wiro perimeter. (Americ ophth soc. 22. an- nual session, held at New-London.) Ophth. Review, p. 273. (■. Bericht 1884. S. 238.)

5) Jouffreau, 0., Contribution a l'ätude de l'amblyopie et de l'hemianopme d'origine cerebrale. These de Montpellier.

6) K o 1 1 e r, K., Ueber das Gesichtsfeld. Wien. med. Wochenschr. Nr. 9. (Ge- sellsch. d. Aerzte in Wien.)

7) L e e g a r d, Ch., Ueber die elektro-diagnostische Gesichtsfelduntersuchung Deutsch. Arch. f. klin. Medic. XXXVIII. S. 525.

8) Minor, Reference chart of the Meld of vision. Americ. Journ. of Ophth. OL p. 287.

9) N i e d e n, Ueber Perimeterschema. Ber. d. XVIII. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. S. 100.

10) Reid, Perimeter. Ophth. Review.

11) Schiötz, Et selvregistrerende Perimeter. Norsk. mag. f. lägevid. R. 3. Bd. 15. p. 329. (s. Bericht 1885. S. 181).

12) Völker, Fr., Beitrag zur Kasuistik der Gesichtsfeldamblyopie. Inaug.-Diss.

Albini (1) wies an je 4 emmetropischen, myopischen und

e) Peripherisches Sehen, Gesichtsfeld.

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Monoculares Fixationsfeld.

163

hypermetropischen Augen nach, dass die Refraktion stetig nach der Peripherie hin um 2 4 D abnimmt. Die Anwendung von Konvex- gläsern beim peripheren Sehen schafft eine bedeutende Ausdehnung der Farbenfelder fast bis zur Grösse der weissen.

Koller (6) fand , dass bei Druck auf das Auge sich das Ge- sichtsfeld koncentrisch um den Sehnerveneintritt verengert und sieht in diesem das eigentliche Netzhautcentrum.

Minor (8) giebt ein Schema zur Einzeichnung des Gesichts- feldes, wie auch Nieden (9).

Bei Reid's (10) Perimeter ist das Probeobjekt ein fester Leueht- punkt. Ein drehbares Prisma führt denselben scheinbar an den Fixationspunkt heran.

Leegard (7) hat bei 16 Gesunden und ohne Anwendung des elektrischen Stromes grössere Schwankungen des Gesichtsfeldes ge- funden, als sie Engelskjön in Folge desselben beobachtet haben will: die Grösse des Gesichtsfeldes wechselt mit der Aufgelegtheit, der Aufmerksamkeit u. s. w. des Untersuchten. Die Engelskjön1- schen Zahlen entbehren der Zuverlässigkeit.

f) Konvergenz. Insufficienas. Strabismus.

1) DuBois-Reymond, lieber Schielmessung. Centralbl. f. prakt. Augen- heilk. Januar.

2) Giovanni, Akkommodation und Konvergenz. Annali di Ottalm.

3) Hirschberg, Beitrage zur Lehre vom Schielen. Centralbl. f. prakt. Aoghk. Januar.

4) Kahn, Etüde clinique sur le champ de fixation monoculaire. Arch. d'Opht. VI. p. 385.

5) Landolt, E., On insufficiency of the power of convergence. Ophth. Re- view, p. 185 (s. Bericht 1885. 8. 182.)

6) Maddox, Investigations in the relation between convergence and accom- modation of the eye«. Ophth. Review, p. 341 und Jonrn. of Anat. and Phys. S. 21 und 475.

7) Werner, L. , Note on a simple diagrammatic method of expressing the nature of the diplopia in paralysis of the superior and inferior recti and oblique muacies. Ophth. Review, p. 65.

Kahn (4) kommt hinsichtlich des monokularen Fixationsfeldes zu folgenden Schlüssen: 1) Dasselbe ist am kleinsten beim Myopen, am grössten beim Hypermetropen. 2) Das Verhältnis zwischen dem Konvergenzvermögen und dem Fixationsfelde ist kein festes. 3) Ob- gleich die Bewegung nach aussen für das einzelne Auge grösser ist

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

als nach innen, so ist die Bewegung nach innen bei der Konvergenz doch wieder ausgiebiger als jene. 4) Beim Strabismus convergens tiberwiegt die Bewegung nach innen, beim divergens diejenige nach aussen. 5) Häufig ist beim Strabismus das Fixatiousfeld eingeschränkt, was für angeborne Muskelschwäche spricht. .6) Die Tenotomie ver- mindert die Bewegung um bis 10°. 7) Die Vorlagerung vermehrt die Ausgiebigkeit der Bewegung.

Hirschberg (3) bestimmt den Schielwinkel, wenn Diplopie vorhanden ist, mittelst der Doppelbilder an einer einen Meter ent- fernten Tafel, sonst entweder am Perimeter in der bekannten Weise, indem eine Flamme so eingestellt wird, dass ihr Spiegelbild dem tilier die Flamme wegsehenden Betrachter in der Mitte der Pupille erscheint. Der durch den Umstand, dass das schielende Auge sich nicht im Mittelpunkt des Perimeterbogens befindet, bedingte Fehler macht sich nur bei Schielwinkeln über 45° bemerklich. Endlich drittens fixiert der Untersuchte eine in der Medianebene ca. 12" entfernt gehaltene Flamme. Stehen die Augen normal, so erscheinen die Rellexbilder symmetrisch nahezu in der Mitte der Pupille. Liegt der Reflex im schielenden Auge näher dem Centrum als dem Rande der Pupille, so beträgt der Schiel wiukel weniger als 10°, liegt er am Rande der 3 mm breiten Pupille, so beträgt der Winkel 12° bis 15°. In der Mitte zwischen Centrum und Rand der Hornhaut bedeutet der Reflex 25°, am Rande der Hornhaut 45 50°, endlich auf der Sklera 00 80°. Die Diagnose mittelst dieser Methode ist von hin- reichender Schärfe für die Praxis.

D ubois-Reymon d's (1) Arbeit hat gleichen Inhalt wie die obige.

Werner (7) giebt eine Anleitung, wie man sich leicht die Form der Diplopie bei den oberen und unteren Recti sowie bei den Obliqui klar machen kann. Dieselbe besteht in zwei Diagrammen, eins für die vier Obliqui und eins für die vier Recti beider Augen. Mau zeichnet einen auf einer Spitze stehenden Rhombus und zieht an der rechten und linken Ecke zwei senkrechte Linien, welche nicht so tief hinunter und nicht so hoch hinauf reichen wie die obere und untere Ecke. Diese Linien bedeuten die Stellung des Bildes des gesunden Auges, und zwar kommt die rechte Linie in Frage, wenn das linke Auge das gesunde ist. Die Seiten des Rhombus bedeuten die Stellung der Bilder des gelähmten Auges. Die Lähmung des Rectus superior zeigt die obere Hälfte der Figur rechts für den rechten , links für den liuken. Dass die Zeichnung sich in der oberen Hälfte befindet, zeigt,

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Zusammenhang zwischen Konvergenz und Akkommodation. 165

dass das Doppeltsehen beim Blick nach oben eintritt; das Vorauseilen der falschen Bilder wird durch das Ueberragen der Rhombusseiten . über die senkrechten Linien ausgedrückt. Die Diplopie ist gekreuzt, denn bei Lähmung des rechten Superior steht das Bild des rechten Auges links vom wahren (senkrechte Linie). Endlich ist das falsche mit seinem oberen Ende von dem wahren abgekehrt. Die untere Hälfte entspricht den Recti inf., rechts dem rechten u. s. w. Das Diagramm für die Obliqui besteht aus einem hohen X, durch dessen Mitte eine senkrechte Linie gezogen ist, welche aber weder den oberen noch den unteren Rand erreicht. Der umgekehrten Wirkung der Obliqui entsprechend gehört die untere Hälfte den oberen. Die rechte Seite entspricht den gelähmten rechten Muskeln. Die senkrechte Linie bedeutet das Bild des gesunden Auges. Dem rechten Troch- learis gehört der untere rechte Arm des X an. Die Diplopie ist gleichnamig, die schräge Linie ist rechts von dem wahren Bilde. Sie liegt in der unteren Hälfte des Blickfeldes. Das Bild steht tiefer, ragt über die senkrechte Linie hinaus, und ist mit dem oberen Ende derselben zugekehrt.

Giovanni (2) setzt vor die Augen nach oben und unten bre- chende Prismen. Die Augen waren auf einen 0.92 m entfernten Punkt gerichtet. Wurden vor das eine Auge Konkavgläser gehalten, so stellte sich Konvergenz ein , umgekehrt Divergenz bei Konvex- gläsern.

Konkave Dioptrieen 1 2 3 4 erzeugten Reizung zur Konvergenz gleich Prisma 12° Basis nach aussen.

Maddox (6) untersuchte den Zusammenhang zwischen Konver- genz und Akkommodation mit einer Vorrichtung, welche aus einem dunklen Kasten besteht. Am einen Ende sehen die Augen hinein, am andern befinden sich zwei Oeffnungen in der Mittellinie, von denen die untere nach rechts beweglich ist. In der Medianebene liegt eine Scheidewand. Das rechte Auge kann durch einen kleinen Schirm so abgeblendet werden, dass es die feste obere Oeffnung nicht mehr sieht. Dann ist die untere so einzustellen, dass sie senkrecht unter der oberen zu liegen scheint. Dies wird in der Regel nicht mehr richtig ausgeführt, sobald in der angegebenen Weise binoku- lares Sehen aufgeschlossen ist.

Die Ergebnisse sind folgende: 1) Bei Einstellung für die Ferne ist die Ruhestellung eine leichte Konvergenz bis zu 4°, durchschnitt- lich 2°. 1) Diese ursprüngliche Konvergenz hnngt nicht von der Akkommodation ab. 3) Der Grad der ursprü ichen Konvergenz

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166 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

nimmt im Laufe des Tages zu mit einem Nachlass nach der Haupt- malzeit. 4) Die geringste Akkomodationsanstrengung fügt zur ur- sprünglichen die akkommodative Konvergenz hinzu. Doch ist der Zuwachs nicht so stark als der Akkommodation entsprechen würde, so dass ein Punkt in etwa 43 Zoll vorhanden ist, wo der Konver- genzpunkt mit dem Akkommodationspunkt zusammenfällt, auch nach Aufhebung des binokularen Sehens. 5) Mit der Akkomodation von unendlich auf 5—6 Meter war grössere latente Konvergenz verknöpft, als für die Ferne. 6) Von jenem Koincidenzpunkt näher den Augen zu tritt latente Divergenz auf. 7) 8) Diese Divergenz für die Nähe ist am grössten am Morgen und verhält sich gleichförmig wie die Konvergenz für die Ferne. 9) Zu diesen beiden tritt endlich die Fusionskonvergenz, welche durch das Bedürfnis, einfach zu seheu, ausgelöst wird. Der Betrag ist gleich dem Unterschied zwischen der, bei binokularem Sehakt verwendbaren, Konvergenz und derjenigen, welche nach Ausschluss derselben wie in dem Maddox'schen Appa- rat zur Verfügung steht. 10) Von 10 Zoll ab tritt wieder an die Stelle der latenten Divergenz latente Konvergenz. 11) 12) Wenn ein Auge bedeckt wird, so bewegt sich ein von dem anderen gesehener Gegenstand um den halben Betrag der wirklichen Beweg- ung des ausgeschlossenen Auges nach diesem hin, ein Beweis, das* die Hälfte der Abweichung erfolgt durch Zusammenziehung des Ex- teruus von einem ordnenden Centrum aus, die andere durch Er- schlaffung des Internus vom Konvergenzcentrum aus. 13) Ein fester Gegenstand kann bei sich bewegendem Auge bewegt, ein bewegter bei ruhigem Auge fest erscheinen. 14) Die Verbindung zwischen Akkommodation und Konvergenz ist individuell sehr verschieden. Daher kommt es wahrscheinlich, dass bisweilen schwächere Grade von Hyperopie zum Schielen führen , stärkere nicht. 15) Der Ver- such mit abwärts brechenden Prismen wird zu verschiedenen Ergeb- nissen führen je nach der Entfernung des Lichtes. 16) Der Versuch für die Nähe mit Linie und Punkt ist auch nicht tadellos, weil er bei verschiedenen Individuen in verschiedenem Grade das Bestreben einfach zu sehen wachruft. Auch ist es notwendig, das Prisma ge- nau senkrecht zu halten. M. hat ein stumpfes Prisma herstellen lassen, welches auf dem Querschnitt ein stumpfwinkliges Dreieck bildet, das Auge sieht auf die längste Seite. Mit diesem Prisma sieht man den Punkt zweimal, über und unter dem mit dem anderen blossen Auge gesehenen. Es ist leicht zu beurteilen, ob der mittlere Punkt seitlich gegen die durch die beiden anderen gehende Linie

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Simulation; Tonometrie.

167

verschoben erscheint. 18) Das vom Sehakt ausgeschlossene Auge bleibt nicht stetig in einer Stellung. 19) Im dunklen Felde besteht oft das Streben, zwei ähnliche Bilder zu verschmelzen, auch wenn sie nicht auf derselben Höhe liegen. Dieses Bestreben kann die Ver- einigung weiter auseinanderliegender zusammengehöriger Bilder ver- hindern. 20) Verschiedene Färbung der Bilder vermindert das Be- streben zur Verschmelzung. 21) 22) Aufmerksamkeit hat einen grossen Einfluss auf das Verschmelzungsbestreben. So lange dieselbe anderswo gefesselt ist, findet die Vereinigung zweier Bilder nicht statt. 23) Ein nur wenig seitwärts der Medianebene gelegener Gegen- stand, ein- oder zweiäugig fixiert, erscheint auf der Verbindungslinie des Konvergenzpunktes mit einem etwas hinter der Mitte der Grund- linie gelegenen Punkte. In grösserer Entfernung von der Median- ebene befindliche Objekte werden dagegen noch weiter von derselben verlegt. Die Ursache scheint der stärkere Innervationsimpuls zu sein. 24) 25) 26) Akkommodation und Konvergenz scheinen ur- sprünglich fester mit einander verknüpft zu sein; mit dem zuneh- menden Lebensalter wird die Verbindung lockerer. 27) Bei seitlicher Fixation ist die akkommodative Konvergenz sehr vermindert. Es bleibt sich gleich, ob ein naher oder ferner Punkt fixiert wird. Bei konjugierter Ablenkung von 35° traten nystagmusähnliche Schwan- kungen ein. 28) Die Kammer eignet sich auch zu genauerer Messung des Schielwinkels. 29) Beigegeben ist eine Tafel, welche die Wahl der Entfernung der Gläsercentren und die prismatische Wirkung betrifft 30) Durch Kombination eines Prismas mit einer Kon- kavlinse wird die prismatische Wirkung immer vermindert. Bei Kombination mit einer Konvexlinse ist die prismatische Wirkung ge- ringer, wenn sich das Objekt innerhalb der Brennweite befindet. 31) Wird ein naher Gegenstand unter Ausschluss eines Auges durch eine Linse, welche die Akkommodation ganz beseitigt, angesehen, &o bleibt doch Konvergenz bestehen, in Folge des Bewusstseins der Nähe.

g. Simulation. Tonometrie. Verschiedenes.

1) t'hauvel, J., Diagnostic de l'amblyopie unilaterale simulee. Appareil de FUes modiße*. Recueil d'Opht. p. 225.

2) Galezowski, Note sur les ophthalmometres. Archiv, elaves de biologie. IL p. 48.

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168 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

3) Galezowski, Presentation d'un tonometre. Bullet, et Me*m. de la soc. franc. d'Opbt. 4c annöe. p. 348.

4) Gell«S, Ophthalmometrie. Gaz. des höpit. Nr. 58. p. 464. (Socie'td de Chirurgie, sdance du 15. Mai.)

5) Haab, Neuer Pupillarreflex. Schweiz. Correapond.-Bl. Nr. 6. S. 152.

o) Heddaeus, E., Die Pupillarreaktion auf Licht, ihre Prüfung, Messung und klinische Bedeutung. Wiesbaden, Bergmann. 79 S.

7) Jessop, W. H., Pnpillometer. (Ophth. soc. of the onited kingdom.) Ophth Review, p. 113 et 320.

8) Albertotti, G., Determinazione pratica dell' angolo a. Rassegmi di scienc. med. I. p. 253.

9) Uhthoff, W., Ueber eine neue Bestimmungsmethode des Winkel y zwi- schen der Blicklinie und der durch den HornhautmitU-lpunkt gehenden Senkrechten. Klin. Mouatsbl. f. Augenheilk. S. 304. (s. Bericht 1884. S. 215.)

10) Borthen. L. , Asthenopien» väsen og iitiologiske momenter. Probevor- lesung. Tidsscbrift f. prakt. med. 188Ü. Nr. 1. (Nichts Neues).

Chauvel's (1) Apparat zur Entdeckung von Simulation ein- seitiger Amblyopie ist ein Kasten, dessen Rückwand transparent be- leuchtete Schproben, verschiedeneu Sehschärfen entsprechend, ein- nehmen. Jedes Auge sieht eine Hälfte derselben und zwar entweder die gleichseitige oder die entgegengesetzte. Dies wird erreicht durch Vorschieben eines Diaphragmas mit zwei seitlichen oder mit einer mittleren Oeffnung. Der Untersuchende kann die Diaphragmeu, wäh- rend der Untersuchte in den Apparat hineinsieht, beliebig wechseln. Die seitlichen Oeffnungen sind mit schwachen Prismen versehen, um die Einstellung zu erleichtern.

Gelle (4) setzt auf das Auge ein Telephon, welches das Ge- räusch eines entfernten elektrisch bewegten Hammers zu demselben leitet , und auskultiert auf der gegenüberliegenden Seite des Auges. Hei vermindertem Augeudruck soll die Fortleitung des Schalles ver- mindert sein, bei Erhöhung dagegen schon bei viel geringeren Stromstärken eintreten.

Jessop's (7) Pupillometer besteht aus einem Messingstreifen uiit 17 halbscheibenförmigen Ausschnitten mit versch iedenen Durch- messern. Man hält denselben vor das untersuchte Auge.

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Pathologische Anatomie des Auges.

ilef'erent: Prof. Dr. Michel.

Allgemeines.

1) Alvares, Lea bacilles de la syphilis. Recueil d'Opht p. 29. (Kurzer Bericht Ober die bis jetzt bekannt gewordenen Untersuchungsresultate.)

2) Bi r n ba ch e r , A. und Czermak, W. , Beiträge zur pathologischen Anatomie und Pathogenese des Glaukoms, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 2. S. 1.

3) Em rot, Beitrag zur patholog. Anatomie des Auges. Ber. über den 1. Congress der russischen Aerzte (ophth. Sektion).

i) Gillet de Grandmont, Inoculation expdrinientale de la tuberculose dans l'oeil. Recueil d'Opht. p. 88. (Wiederholung der bekannten Experi- mente; Tuberkel bacillen wurden im Auge nur in der die vordere Karomer anfallenden, mit der Iris verwachsenen Neubildung gefunden.)

h) G a n n , On sjmpathetic inflammation of the eyeball (with pathological notes by W. A. Brailey). Ophth. Hospit. Reports. XI. p. 78.

6) Kamocki, V., Ueber pathologisch-anatomische Untersuchungen diabeti- scher Augen. Ber. d. XVIII. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. S. 102.

7) Knapp, H., Experiments ou the action of bacteria on Operations of the eye. Arch. Ophth. XV. p. 24.

8) Versuche über die Einwirkung von Bakterien auf Augenoperationswun- den. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 167.

9) Remarks on pyogenic mikro-organisms, with demonstrations and experi- ments. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-second annual mee- ting. New-London. p. 104.

10) Lawford, J. B , Curator's pathological report. Part. 1. On eyes con- taining foreign bodies at the time of excision. Ophth. Hospit. Reports. XI. 2. p. 196.

11) - Part. II. On cases of cystic degeneration of the retina. Ibid p. 208.

12) Sections of iris, showing development of pigment layer on anterior sur- face. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdora. VI. p. 161.

13) Lflbbert, A., Biologische Spaltpilzuntersucbung. Der Staphylococcus pyogenes aureus und der O^teomyelitiscoccus. Würzburg, Stahel 102 S. Milles, W. Jennings, Curator's Pathological Report. 1. Detachment of the vitreoua body. II. Caees of intra-ocular sarcoma producing sympathetic Ophthalmitis. III. Two cases of sympathetic inflammation of the eyeball. Ophth. Hospit. Reports. XI. p 26—48.

!5) Moll, van, Cholestearine in de voorste oojkamer. Weekblad van het

Nederl. Tijdschr. voor Geneesk. II. p. 595. 16) Pf

itzner, W., Zur pathologischen Anatomie der Zellkerne. Virchow's Arch. f. path. Anat. CHI. S. 275.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

17) Pol lock, C. Fred., The normal and pathological histology of the human eye and eyelids London, Churchill.

18) Kind fleisch, E. , Lehrbuch der pathologischen Gewebelehre mit Ein- schlii8s der pathologischen Anatomie. 6. Aufl. Leipzig.

19) Thin, G., Imj.fversuche mit Lepragewebe auf Tiere. Vierteljahrsscbr. f. Derniat. und Syphilis. XIII. 3. S. 337.

20) Zehend er, W., The Bowman lecture. Parasitical diseases of the eye. (Ophth. hoc. of the united kingdom. Nov. 12.) Ophth. Review, p. 367. (Bespricht erst das Vorkommen des Echinococcus, Cysticercus etc. und wen- det sich dann zu den »kleinere Parasiten, Gonococcus u. s. w.)

21) Ziegler, E., Können erworbene pathologische Eigenschaften vererbt wer- den und wie entstehen erbliche Krankheiten und Missbildungen V S.-A. aus »Beiträge zur path. Anat. und Physiol.« 44 S.

Pfitzner (16) bespricht das Verhalten des Kerns bei seniler Degeneration der Zellen und unter rein pathologischen Verhältnissen. In ersterer Beziehung wird als einwandfreies Beispiel die Linse an- geführt, in welcher die sichersten Uebergänge von den teilungsfahi- gen Zellen bis zu ausgebildeten Linsenfasern mit abgestorbenem Kerne gefunden werden. In zweiter Hinsicht wurden bei ausgewach- senen Hunden, Kaninchen und Meerschweinchen Schnitte in die Schnauze gemacht oder wurde die Hornhaut mit der Nadel zerkratzt, und zwar ohne antiseptische Kauteleu. Die verschiedenen Objekte stimmten alle darin überein, dass karyokinetische Zellvermehrung nicht in den Zellen , die den Wundrand unmittelbar umgeben , sondern erst in einiger Entfernung, hier aber als ziemlich gut begränzte Zone und in bedeutend grösserer Häufigkeit, als in den unverletzten Partien gefunden wurde. Die zwischen der Regenerationszone und dem Wund- rande gelegenen Zellkerne zeigten alle mehr oder weniger Verände- rungen, die mit den bei seniler Atrophie auftretenden übereinstimm- ten. Es war wieder bald die morphologische , bald die chemische Dekonstitution des Chromatingerüstes vorherrschend, und dementspre- chend waren die Kerne bald glänzend und unregelmässig kontouriert, »maulbeerförmig«, bald blass und homogen, »bläschenförmig«. Bei einem alten, heruntergekommenen Kaninchen war die Reaktion auf die Verletzung äusserst träge gewesen; in der Regenerationszone fanden sich nur äusserst spärliche Kernfiguren als Regenerationserscheinungen. I >agegen war eine nahezu allgemeine Degeneration des Epithels ein- getreten ; die grösste Mehrzahl der basalen Zellen, selbst in grösserer Entfernung von den Wundrändern, zeigte den eigentümlich gelappten, niaulbe«>rförmigen Bau der Kerne (Degenerationserscheinung). Die ge- sunde Hornhaut des anderen Auges zeigte keine einzige Kerntigur.

Lübbert (13) erzielte bei seinen Impfungen in die Hornhaut

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Cholestearin in der vorderen Kammer.

171

und die vordere Augen kammer mit einer 4 Tage alten, durch 3tägige Ueberimpfung als 21. Generation aus einer Osteomyelitis tibiae ge- züchteten Kultur positive Resultate , indem sowohl Geschwüre der Hornhaut mit stark eitriger Sekretion der Bindehaut, Hypopyon etc., als auch eitrige Iritis mit gleichartiger Nekrose der Wundränder entstanden.

Thin (11) implantierte ein Stückchen Haut aus dem Oberarm eines leprösen Mannes in die vordere rechte Augenkammer eines grossen Affen, ein zweites Stück demselben in den Oberschenkel. Die Impfung blieb erfolglos; 10 Monate nach den ersten Impfungen waren an den fraglichen Stellen, besonders auch im Auge, Baccillen in keiner Weise aufzufinden. Es wurden ferner bei einem kleinen Affen lepröse Hautpartikel in das Auge und unter die Haut des Nackens gebracht und spurlos resorbiert. Dass an dem einen ge- impften Auge ein Staphylom der Hornhaut, Verwachsung der letz- teren mit der Linsenkapsel eintreten konnte, spricht gerade nicht für eine sorgfältige experimentelle Methode. Auch bei 2 in gleicher Weise geimpften Katzen zeigte sich 2—3 Monate nach der Operation keine Spur eines Wachstums, wiewohl in allen Fallen die einge- pflanzten Stückchen von Leprabacillen erfüllt gefunden worden waren.

Kamoki (6) untersuchte 4 Augen von Diabetikern, welche im Alter von 16, 31, 42 und 43 Jahren standen; zwei von ihnen waren mit Star behaftet. Er gedenkt der kolossalen Blähung der Linse, der ungemein reichlichen Ansammlung von Flüssigkeit innerhalb der Kapsel, der Zerklüftung des Kernes, des massenhaften Vorkommens von Bläschenzellen , der Wucherung von intrakapsulären Zellen Dinge, die hinreichend schon bekannt sind. In einer im Leben durch- sichtigen Linse war in der unmittelbaren Nähe des Linsenäquators eine beginnende Wucherung von Kapselepithelien nachzuweisen. Noch auffallender als die Linsenveränderungen erschien die Verdickung und Aufquellung der Irispigmentschicht; teilweise waren cystenartige Räume in dem Irispigmentblatte nachzuweisen. »Die lichte Be- schaffenheit des so veränderten Irisepithels erlaubte auch seine nor- male zweischichtige Lagerung, insbesondere aber die Umbiegung der beiden Schichten ineinander am Pupillarrande festzustellen.« Auch andere pathologische Veränderungen wurden beobachtet, wie Cysten- bildung in den Aequatorialpartien der Netzhaut, Konkretionen im Sehnerv.

van Moll (15) untersuchte den Bulbus eines Individuums, wel- ches vor 24 Jahren eine Verwundung des rechten Auges erhalten

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172 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

hatte; der grösste Teil der vorderen Kammer war mit glänzenden Krystalleu gefüllt, welche nach Punktion der Hornhaut sofort wie- der erschienen. Das Auge war amaurotisch und wurde enukleiert. Die mikroskopische Untersuchung desselben zeigte eine Ablösung der Netzhaut , im untersten Teil der vorderen Kammer und in dem Raum zwischen den Processus ciliares, dem Aequator der Linse und der Oberfläche des Glaskörpers eine breiige, aus Cholestearinkrystallen bestehende Masse. Die Linse war absolut frei davon , und müssen daher die Krystalle von der genannten Masse in die vordere Augen- kammer gelangt sein.

Ziegler (21) kritisiert die Angaben von Saraeisobn, Deutschmann und Brown- Sequard, dass erworbene Augen- affektionen bei Kaninchen auf die Nachkommen übergehen, in dem Sinne, dass es sich hiebei um infektiöse Processe und Entzündungen handele, deren Uebertragung auf die Nachkommen eine ganz andere Bedeutung habe, als die wahre Vererbung, abgesehen davon, dass es sich in einzelnen Fällen wohl um ein zufälliges Zusammentreffen ge- handelt habe.

Frl. Ernroth (3) demonstriert makro- und mikroskopische Augen präparate (Glaukom, Neubildungen etc.) und behandelt tech- nisch den leicht eingeschnittenen Augapfel folgendermassen : Einlegen in Müller'sche Lösung auf 6 Wochen mit Zusatz von Kampher, Auswaschen in Wasser 3 Tage lang, Einlegen in 80° Spiritus, der allmählig bis zu absolutem verstärkt wird, dann, wie gewöhnlich, in eine Mischung von Aether und Spiritus und Celloidin.

Augenlider.

1) Boucheron, Sur le chalazion microbien experimeutal. Bullet, et Mem. de la 80c. franc. d'Opht. 4. annee. p. 88.

2) Campana, Sui globi del mollu&co contagioso. Giorn. ital. di malattie ven. e d. pelle. I.

3) D u j a r d i n , Formation kystique bilobee. Journ. des scienc. de Lille Nr. 17. p. 544.

4) Podwisotzky, W. , Ueber Regeneration des Epithels der M e i b o tü- nchen Drüsen (0 regenerazii epithelija Meibomiewich schelae). Westnik ophth. HL p. 16

5) Poncet, Bacteriologie du chalazion. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 211 (Socidte franc. d'Opht. 4. congres.)

6) Präsentation de preparations histologique : de la keratite granuleu^e;

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Mikroorganismus in Chalazien.

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du sebum da cbalazion et des kystet dermoides. Bullet, et Moni, de la

franc d'Opht. 4e annee. p. 350. 7) Poncet, Note sur l'e*tat parasitaire de la matibre 8e*bace*e dans le cha-

lazion et les kystes dermoides. Soci&e" de biologie. Seance du 26 .luin. B) Schöbl, J., Ueber Tumoren epithelialen Charakters und trotzdem lym-

phoiden ürsprungs. Tagebl. d 59. Vers, deutsch Naturf. und Aerzte in

Berlin. S. 388 und Centralbl. f. piakt. Augenheilk. Sept. Okt. S. 257. 9) Vassaux, Sur la bacteriologie du chalazion. Seance de la socidtd de

biologie du 19 Juin. 10} Seconde note sur la bactenologie du chalazion. Ibid. Nr. 32. p. 440.

[Podwisotzky (4) hat im patholog. Institute von Prof. Ziegler (in Tübingen) auf experimentellem Wege die Regenerations- vorgange im Epithel der Meibom'schen Drüsen studiert. Als Unter- suchungsobjekt dienten Kaninchen, die gut entwickelte M ei bonische Drüsen besitzen, und denen am etwas ektropionierten Lide von der Schleimhaut aus ein nicht tiefer, dem Lidrande paralleler Schnitt, der auch die Schicht der Meibom'schen Drüsen verwundete, ange- legt wurde. Die nach verschiedenem Zeiträume nach der Verwun- dung excidierte (mit der Scheie von der Schleimhaut aus verwun- dete) Partie des Lides wurde in gewöhnlicher Weise behandelt (Flemming'sche Flüssigkeit, Alkohol und Färbung mit Safranin) und der mikroskopischen Untersuchung unterworfen. Am Schlüsse seiner Arbeit fasst der Autor die Ergebnisse seiner Untersuchungen in Folgendem zusammen : »Die Regenerationstätigkeit des Epithels der Meibom'schen Drüsen äussert sich unter pathologischen Ver- hältnissen sehr bald und energisch in Form der indirekten Kern- teilung (typische karyokynetische Kernteilungstiguren) ; diese Eigen- schaft zur Vermehrung besitzt jedoch nur das Epithel der peripheri- schen Schicht der Drüsenlappen, die daher Bildungsschicht genannt werden kann, und endlich nimmt das neugebildete Drüsenepithel Anteil an der Bildung des bei der Verwundung zerstörten Epithel- überzuges der Schleimhaut. Die letztere Erscheinung bei welcher höher organisierte (Drüsen-) Zellen in einfache Zellen des Schleimhaut- überzugs übergehen, indem sie anfangs durch Vermehrung in ein in- differentes Stadium des Embryonalzustandes tibergehen spielt nach der Meinung P.'s eine bedeutende Rolle bei der Heilung von Lid- wunden. A d e 1 h e i m in Moskau.]

Im Gegensatze zu den von Poncet (5 und (5) und Bouche- ron (1) erhaltenen Resultaten teilt Vassaux (9) mit, dass in den Cha- lazion keine gefärbten Mikroorganismen nachzuweisen sind, und eben-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

sowenig Kulturen sich entwickelt haben , wenn man Partikel von Chalazion auf feste Nährböden bringt.

Dem widerspricht Poncet (7) und hebt hervor, dass eine Kultur des Mikroorganismus der Meibomschen Drüsen, in die Horn- haut injiciert, eine Hypopyonkeratitis hervorbringt; übrigens >Qui dit pus, dit microbe«.

In einer weiteren Mitteilung betont Vassaux (10), dass man zwischen einem Chalazion und einer Eiterung in den MeibonT- schen Drüsen unterscheiden müsse , und zugleich , dass es in dem letztern Falle sich alsdann um die Gegenwart des Staphylococcus pyogenes handele, keineswegs um einen besonderen Mikroorganismus der M e i b o m'schen Drüsen.

Campana (2) untersuchte unter Anwendung verschiedener Färbungsverfahren, besonders aber mit Hilfe der von Ran vi er für die Eleidiufärbung angegebenen Pikrokarminmethode zah lreiche Schnitt- serien von Molluscum contagiosum; es entsteh« dabei eine eigentüm- liche Umwandlung des Stratum mueosum und gnuiulosum , und die Molluskumkörperchen entwickelten sich aus den Kernen des Stratum granulosum. Die Zellen des letzteren sind auffällig vermehrt, ihre Kerne, von verschiedener Grösse , zeigen allmälige Uebergangsstufen zu den Molluskumkörperchen. Um letztere findet sich teils frei, teils mit Protoplasmaresten der ursprünglichen Zellen zusammenhängend viel Eleidin teils in Körnchenform, teils in grösseren Tropfen, wo- durch im letzteren Falle Molluskumkörperchen vorgetäuscht werden können. Die Zellen des Stratum mueosum producieren gleichfalls Molluskumkörperchen, nachdem sich ihr Protoplasma mit Eleidin- körnern gefüllt hat. Wenn die Molluskumkörperchen eine gewisse Grösse erreicht haben, wird das Eleidin aus den Zellen frei, und bildet ein interstitielles Netz um die Körperchen selbst. An andern Stellen, sowohl im Rete mueosum, als im Stratum corneum finden sich die Molluskumkörperchen noch in Zellen eingeschlossen, welche ihre Gestalt bewahrt haben.

Du j ardin (3) beobachtete bei einem Kinde eiue zweilappige Anschwellung im Bereiche des rechten oberen Augenlides; eine Punktion ergab einen serösen Inhalt der geschwellten Partie, welcher sich nach einer Viertelstunde schon wieder vollständig erneuerte. D. scheint eine auf traumatischem Wege entstandene Cyste anzu- nehmen.

Schöbl (8) berichtet über folgende Fälle mit eigentümlicher Auffassung: bei einer 40j. Frau fand sich eine weiche, elastische

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Bindehaut 175

Geschwulst des linken untern Lides, wie es scheint ausgegangen von der Bindehaut , ausserdem bestand Exophthalmus und Erblindung ; >ophth. Untersuchung wegen zu schwieriger Zugänglichkeit nicht ausführbar.« Die Orbita wurde ausgeräumt, das untere Lid entfernt ; der mehrere Tage liegen gelassene Tampon erwies sich als von lym- phoiden Zellen teilweise durchsetzt und folgte eine mit »tropischer Ueppigkeit wuchernde« Recidivgeschwulst. Tod wahrscheinlich durch Lebermetastase. Weil die Geschwulst epitheliale Zellen enthält, während sie doch sowohl in Bezug auf ihre anatomische Struktur als auf ihren klinischen Verlauf unbedingt zu den Sarkomen zu zäh- len wäre, nennt K. sie eine paradoxe Geschwulst; ferner, weil die Blutgefässe dicht von lymphoiden Zellen umhüllt sind, glaubt K., dass die Zellen, nachdem sie ausgewandert sind, sich zu den epithe- lialen Zellen heranbilden.

Bei einem Manne fand sich ein Geschwür von Erbsengrösse am rechten untern Augenlide in der Mitte des Ulcus orbito-palpe- brali8. Jede Möglichkeit einer Infektion wurde geleugnet ; nichts- destoweniger wurde die Diagnose auf Syphilis gestellt (eine Unter- suchung auf Tuberkelbacillen hat, wie es scheint, nie stattgefunden), und eine antisyphilitische Kur durchgeführt. Nach einem Jahre war der Patient körperlich herabgekommen und das Geschwür hatte sich vergrossert. Die Untersuchung des nun excidierten Geschwürs er- gab ein Kaucroid; auch hier soll man sogar »die allmählige Um- wandlung der lymphoiden Zellen in die epithelialen direkt beob- achten« haben können.

Bindehaut.

1) A d e 1 h e i tn, K., Ueber pathogene Mikroorganismen u. besonders über den ?on Prof. Michel entdeckten Trachonicoccus (0 patogennich Mikroorga- nismach i osobenno o nedawno otkritora Prof. Michel ein trachomkoke). Verhandl. der physikal.-n.edicin. Gesellschaft zn Moskau.

2) Alt, On the histology of trachoma. Americ. Journ. of Ophth. p. 161.

3< Bock, Beitrag zur pathologischen Anatomie der Camncula lacrymalis. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 487.

4) Boegel, G., Ueber das subconjunctivale Lipom und eine Combination desselben mit Ichtyosis hystrix. v. Graefe's Aren, f Ophth. XXXII. 1. S. 129.

5) Ewetzky, Th., Onkologische Beobachtungen. Westnik ophth. III. 6. p. 459.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

6) F o r 8 t e r, v., Demonstration des M i c h e l'schen Trachomcoccus u. zweier

Präparate von Lymphangiom. Münch, med. Wochenschr. Nr. 33 (Aerztl.

Lokalverein zu Nürnberg.) (siehe den von Wiesner veröffentlichten Fail

von Lymphangiom der Orbita.) 6) Fraenkel, Eugen und Franke, Dr. E., Ueber den Xeroseb^cillus und

seine ätiologische Bedeutung. Arch. f. Augenheilk. XVII. 2. S. 176.

8) Franke, E., Ueber den Xerosebacillus und seine ätiologische Bedeutung. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. uud Aerzte in Berlin. S. 223.

9) ü a 1 1 e n g a, Camillo, Osservazione di tiloma della congiuntiva. Giornale della R. Accad. di Medicina di Torino. Fase 10-12. 1885.

10) Gifford, H., Ueber das Vorkommen von Mikroorganismen bei Conjunc- tivitis eczematosa und anderen Zuständen der Bindehaut und Cornea. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 197.

11) On the occurrence of micro-organisms in the conjunetival sac, in ptalyc- tenular Conjunctivitis and other conditions of the conjunetiva and coruea Aich, ot Ophth. p. 180.

12) Kaiuocki, V, Ein [leitrag zur Kenntnis der hyalinen Bindehautentzün- dung. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. März. S. 68.

13) Michel, J, Ueber den Mikroorganismus bei der sog. ägyptischen Augen- entzündung. (Sitzung der physikal. med. Gesellsch. vom 23. Januar ). Mönch med. Wochenschr. Ö. 87 und Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 348.

13a)Mittendor f, W. F., Melanosarcoma of the conjunetiva of the eyeball and of the Cornea. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-second meeting. New-London. p. 264 and Americ Journ. of Ophth p. 299.

14) Poriwaew, Ein Fall von hyalin-amvloider Geschwulst der Conjunctiva- Westnik ophth. III. 9. p. 182.

15) Prudden, T. M., The description of an adeuoma of the caruncle. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 1. (74j. Frau, mikroskopisch ein Adenom der Karunkel.)

16) Remak, B., Zur Kasuistik der epibulbären Tumoren. 1) Sarcoma conjunc- tivae praecorneale. 2) Carcinoma conjunctivae praecorneale. (Aus Dr. Jany's Augenklinik.) Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 276.

17) Rhein, K. , Ueber primäre Tuberkulös»; der Conjunetiva. Münch, med. Wochenschr. Nr. 13 u. 14 und Inaug.-Diss. Würzburg.

18) Stölting, Ueber Tuberkulose der Conjunetiva. v. Graefe's Arch. f Ophth. XXXII. 3. S. 225.

19) Taliew, S. , Zur Frage über die prophylaktische Wirkung der Vagin^l- einspritzungen mit Sublimat auf die Entwicklung der Blennorrhoea neona- torum. Eschenedelnaja Kilinitschaeskaja Gazetta. VI Nr. 16. p. 329.

20) Vassanx, Anatomie pathologique de la pinguecula. Seanee de la ao- ciete* de biologie du 19 Juin. Nr. 31. p. 432.

21) Weeks, Xerosis conjunctivae bei Säuglingen uud Kindern Arch. f. Augen- heilk XVII. 2. S. 193.

22) The bacillus of acute conjunetival catarrh or pince eye. Arch. of Ophth. XV. p. 441.

23,i Der Bacillus der akuten Bindehautkatarrhen. Arch. f. Augenheilk. XVII. 3. S. 318.

24) Wolfring, Ueber patholog.-anatomische Veränderungen bei infektiösen

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Mikroorganismus hei der sog. ägyptischen Augenentzündung. ] 77

Conjunctivitiden. (0 patologo-anutomitscheskich izmenenjach pri zaraznich konjunctivitaeh ) L Kongress d. üesellsch. d. russisch. Aerzte. 25) Z ei aal, M. v., Ueber den Diplococcus Neisser's und seine Beziehungen /um Tripper process. 8. Wien, Urban & Schwarzenberg. (Hält die pathogene Eigenschaft des Neiss er'schen Diplococcus für noch nicht sicher erwiesen).

[Um die Frage zu entscheiden, ob Vaginalausspülungen mit Su- blimat eine Entwickelung von Blennorrhoen verhindern können, wurde von Taliew (19) in der geburtshülflichen Klinik von Prof. Lebe- dew (St. Petersburg) das Vaginalsekret bei 25 Frauen auf Gono- coccen untersucht , darunter fanden sich 5 , bei denen im Scheiden- sekret solche (Gonococcen) vorhanden waren. Zu Ausspülungen wurde 1 : 2000 Subliraatlösung angewendet. Die mikroskopische Unter- suchung des Vaginalsekretes wurde auch nach den Ausspülungen vor- genommen, und erschienen in solchen Präparaten die N eisser'schen Gonococcen stark verändert; die Ränder der Coccen waren weniger scharf und der Teilungsstrich (Zwischenspalt der Diplococcen) war entweder kaum zu konstatieren oder fehlte vollkommen , ausserdem färbten sich die Gonococcen in solchen Präparaten bei allen übrigen gleichen Bedingungen viel intensiver. Es wurde auch das an den Augenlidern der Neugeborenen anhaftende Sekret untersucht und (in allen 5 oben erwähnten Fällen) die Anwesenheit von Gonococcen konstatiert, die dieselben Veränderungen darboten, wie in den Prä- paraten vom Scheidensekret nach den Sublimatausspülungen. Die Kinder wurden im Verlauf von 8 9 Tagen nach der Geburt beob- achtet, und es entwickelte sich in keinem einzigen Falle Ophthalmo- blennorrhoea neonatorum. A d e 1 h e i m in Moskau.]

Bei einer im Aschaffenburger Waisenhause ausgebrochenen Ende- mie der sog. ägyptischen Augenenfczündung wurde von Michel (13) zunächst das Conjunktivalsekret von ungefähr 30 40 erkrankten Individuen einer mikroskopischen Untersuchung unterzogen, die ne- gati? ausfiel. Alsdann wurde Sekret des Bindehautsackes, ausgepress- ter Follikelinhalt oder Stückchen excidierten Follikeln direkt mittels ^tich-Impfung auf verschiedene Nährböden übertragen. In einer Reihe von Fällen blieb eine Bakterienentwickelung aus , meist er- folgte jedoch eine solche, und zwar am sichersten nach Uebertragung *on ausgedrücktem Follikelinhalt. Jede einzelne zur Ausbildung ge- langte Kultur wurde mikroskopisch und durch Aussaat auf Platten auf ihre Reinheit geprüft. Der auf diese Weise isolierte Mikro- organismus ist ein Diplococcus mit Semmelgestalt, durch Kleinheit und durch schwache Entwickelung des Teilungsstriches ausgezeichnet.

J»hreib«richt fttr Ophthalmologie. XVII. 1886. 12

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Es färbt sich mit allen basischen Anilin-Farben und besitzt keine Eigenbewegung, dagegen ist eine rotatorische und oscillatorische Be- wegung zu konstatieren. In Stichkulturen wächst der Diplococcus als ein glänzender weisslicher Rasen, anfänglich mit einer leichten Beimischung von Grau und in ausgesprochen flächenhafter Weise, ohne je die Gelatine zu verflüssigen. Später nehmen die Kulturen eine Jeicht gelbliche Färbung an und an der Oberfläche der Gelatine findet nach I— 5 Wochen eine tulpenförmige Einziehung statt. Aul llammelblutsemm wächst der Diplococcus längs des Impfstriches als bandförmiger weisser Streifen und breitet sich in der Form weisser Wölkchen aus; ebenso auf Platten. Auf Kartoffeln ist das Wachs- tum ein kümmerliches. Am raschesten entwickeln sich die Kulturen auf Agar und Blutserum bei Korpertemperatur, schon nach längstens 2 3 Tagen. Uebertragung der reinkultivierten Coccen auf Kanin- chen (Bindehautsack, vordere Kammer, Rückenhaut) blieb erfolglos. Dagegen führte die Verimpfung auf die Bindehaut des Menschen, die ein Mal vorgenommen werden konnte, zu einem positiven Resul- tate. Es wurden zahlreiche, oberflächliche, feine Stiche in der Ueber- gangsfalte des oberen und unteren Lides bei einem Anophthalmus mit einer kleinen Nadel gemacht , welche in Blutserum-Kultur ein- getaucht worden war, oder Partikel dieser Kultur in den Bindehaut- sack eingestrichen oder verrieben. Hierauf wurde ein Sehl uss verband angelegt. Es entwickelt sich das Bild einer follikulären Erkrankung der Uebergangsfalte ; zehn Tage nach der Impfung wurde ein Fol- likel excidiert, der Inhalt ausgepresst und auf Blutserum geimpft; die charakteristische Kultur entwickelte sich in vollkommenster Weise und wurde mikroskopisch als Reinkultur festgestellt. Sowohl in den excidierten Follikeln der geimpften Bindehaut, als auch in den spon- tan entstandenen fanden sich mikroskopisch auf nach Gr a m gefärb- ten Schnitten feine Diplococcen, sie lagen meist im Ceutrum der Fol- likel, in spärlichen extracellularen, runden Häufchen oder langgestreck- ten, schmalen Streifen gruppiert. Auch im Gewebe zweier exstir- pierteu Praeauriculardrüsen werden Coccen nachgewiesen. Auch bei dem gewöhnlichen vernarbenden Trachom wurde der beschriebene Coccus gefunden, und »damit war die Basis für die Auffassung des- selben Mikroorganismus als Krankheitserreger sowohl bei den sog. follikulären Erkrankungen, als bei dem vernarbenden Trachom ge- geben.«

Weiter spricht sich Michel für das Vorkommen von Follikeln in der normalen Bindehaut aus, und bezeichnet die sog. Trachoni-

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Mikroorganismus bei Conjunctivitis eczemutosa. 179

follikel als echte Follikel. Im letzteren Falle sind auch am Epithel Kernteilungsgebilde wahrzunehmen, ferner Becherzellen nnd häufiger noch die von Stöhr in der normalen Bindehaut beobachteten hellen Körper mit Leucocythen. Jeder einzelne Follikel zeigt eine deut- liche Hülle und ist von einem zarten Reticulum durchzogen.

Weeks (22 und 23) fand bei der mikroskopischen Untersuch- ung von ungefähr 100 Fällen von akuter katarrhalischer Entzünd- ung der Bindehaut zwei Arten von Mikroorganismen, nämlich einen zarten, schmalen Bacillus, etwa von gleicher Dicke, aber beträcht- lich kürzer wie der Tuberkelbacillus , und einen plump keulenför- migen Mikroorganismus. Die Bacillen lagerten mit Vorliebe im Protoplasma der Eiterzellen ; sie wachsen nicht auf Gelatine oder Agarplatten. In Röhrchen von J %> bis }2 % Agar, auf Blutse- rum, Kartoffeln und Bouillon wuchs der Bacillus zwar etwas, aber nur gemeinschaftlich mit dem keulenförmigen Bakterium, von welch' letz- terem leicht Reinkulturen durch Züchtung von Sekret auf Nährbö- den erhalten wurden, auf welchen der Bacillus nicht fortkam. Ueber- tragungen von reinkultivierten, keulenförmigen Bakterien in den menschlichen Bindehautsack machten keine Entzündungen , dagegen solche von Mischkulturen. In dem Sekrete der künstlich hervorge- brachten Conjunctivitis fanden sich die feinen Bacillen. Andere Kulturen (4 Formen von Bacillen und 5 Varietäten von Coccen) be- wirkten keine Erkrankung der Bindehaut; dieselben wuchsen übri- gens alle auf gewöhnlichem 1 °/o Agar. Der Neisser'sche Gono- coccus und der Michel' sehe Trachomcoccus wurden nicht kulti- viert. Schnitte durch Stücke der spontan erkrankten Bindehaut zeigten bei der Anwendung der Gram 'sehen Methode die Bacillen in ziemlich spärlicher Zahl in den vorderen Epithelialschichten, entweder einzeln oder in kleinen Kolonien zwischen den Zellen lie- gend. Im Uebrigen färbt sich der Bacillus leicht mit wässrigen Lösungen von Fuchsin , Gentianaviolett und Methylenblau , in Prä- paraten von Kulturen auf Agar bildeten die Bacillen oft lange 6—8- gliedrige Fäden und werden als den von Koch entdeckten sehr kleinen Bacillen in den Eiterkörperchen bei dem akuten Conjunk- tivalkatarrh der Aegypter am ähnlichsten bezeichnet.

[Gifford (10 und 11) untersuchte die Frage, ob die Con- junctivitis eczematosa s. phlyctaenulosa eine Pilzkrankheit sei oder nicht. Er machte Kulturen von dem Bindehautsekret und dem In- halt der Hautpusteln bei dieser Krankheit und erstreckte dann diese Untersuchung auf die normale Bindehaut mit dem Erfolge, dass bei

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180 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

einer ziemlichen Anzahl von normalen Augen pathogene Coccen auch vorkommen. Die primären Kulturen wurden alle auf Fleischextrakt-, Pepton-, Agar-Agar gemacht. Von diesen wurden dann wieder auf Agar und auf Fleischextrakt-Pepton-Gelatine geimpft, eventuell wurden Plattenkulturen angelegt. Die Pathogenität der Coccen wurde in der Mehrzahl der Fälle durch Impfung auf die Kaninchen- Hornhaut geprüft. Bei 28 Augen von 17 Fällen von Conjunctivitis eczematosa wurden allemal Coccen gefunden und zwar verschiedene Sorten. Am häufigsten fand sich ein weisser Coccus, in den Primär- kulturen milchweiss, glänzende Flecken von 1 2J m Durchmesser bildend, pathogen, vielleicht der R ose nbac IT sehe Staphylococcus pyogenes albus. Bei 52 normalen Augen wurde 20mal ein mehr oder weniger pathogener Coccus beobachtet. Nur einmal wuchs mich ein Bacillus mit. In allen diesen normalen Fällen aber blieb die Anzahl der vorhandenen Pilze weit zurück im Vergleich mit den Fällen von Conjunctivitis eczematosa. Die Versuche machen es sehr wahrscheinlich , dass Coccen mit dem Eczem etwas zu thun haben. Haab.]

F r ä n k e 1 (7)* und Franke (7 und 8) übertrugen von xero- tischen Partien der Bindebaut der Sklera, welche bei einem lOj. Knaben mit hemeralopischen Erscheinungen in der charakteristischen Weise sichtbar waren, kleine Massen auf Gelatine, Agar und koa- guliertes Hammelblutserum. Nur auf letztgenanntem Medium wach- sen die Xerosisbacillen bei 34 bis 39° C, welche weisse, Stecknadel- kopf- und darüber grosse isolierte, bisweilen konfluierende Vegeta- tionen bilden. Letztere zeigen bei Ueberpflanzuug auf neue Serum- böden, namentlich solchen, die Kondensationswasser enthalten, einen leicht fettigen Glanz. Von den Serurakulturen aus überimpft, ent- wickeln sich die Bacillen auch auf Agar, die Oberfläche desselben mit einem dünnen, schleierartigen Ueberzug von trübem Fettglanz bedeckend; Kartoffel flächen bleiben steril, in neutralem Bouillon entwickelt sich tippige Wucherung. Sowohl durch die Kulturversuche als auch durch die direkte mikroskopische Untersuchung konnte die An- nahme N ei sser's bestätigt werden, dass der Xerosebacillus in den xeroti- schen Partien der Bindehaut ungemischt mit irgend welchen anderen Bakterieuformen vegetiere. Die von Ne isser angegebene, die Xerosis- bacillen umgebende Fetthülle wurde nicht gesehen ; vielleicht erzeugt aber der Xerosisbacillus in den natürlichen sowohl als in den künst- lichen Nährboden fetthaltige Substanzen. Von den in Anwendung ge- zogenen AnilinfarbstofFen bewährte sich abgesehen von der Anilin-

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Xerosia der Binde- und Hornhaut

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färbung auch die Gram' sehe Methode in vollkommener Weise. Eine Eigenbewegung der Bacillen konnte nicht beobachtet werden, ebensowenig eine Sporenbildung; die hellen Stellen in den aus Agar- Agarkultur kommenden, gefärbten Stäbchen werden als Degenera- tionserscheinungen gedeutet. Uebertragungen von Reinkulturen in die Peritonäalhöhle , vordere Augenkammer und den Bindehautsack von Kaninchen, sowie in den menschlichen Bindehautsack (5mal) fielen negativ aus. Es wurde weiter festgestellt, dass bei den ver- schiedensten Erkrankungen des Auges, wie bei phlyktänulärer Conjunc- tivitis und Keratitis, bei vernarbendem Trachom mit Pannus, in wel- chen ein mehr oder weniger reichliches, weiss-schaumiges Sekret in Folge von Hypersekretion der Meibom' sehen Drüsen sich findet, die gleichen Bacillen vorkommen wie bei der Xerosis; auch hin- sichtlich der Färbung, der Kulturen etc. gilt hier das Gleiche. Die Ungefährlichkeit der Xerosisbacillen für das Auge werde durch kli- nische Erfahrungen dargethan, auch könne die Keratomalacie, welche nicht selten in Verbindung mit Xerosis conjunctivae auftrete, un- möglich durch die Bacillen hervorgerufen werden. In einem derar- tigen Falle wurde vielmehr auf den mit Partikeln der nekrotischen Fetzen der ulcerierten Hornhaut bedeckten Gelatineplatten der Sta- phylococcus pyogenes aureus in zahlreiche Reinkulturen genommen, und diesem Mikroorganismus die Erkrankung der Hornhaut zuge- schrieben. Auch wird die von K uschbert und N e i s s e r so- wie von Leber behauptete, die Xerosis conjunctivae mit Hornhaut- geschwür begleitende Ailgemein-AfFektion des Organismus als voll- ständig unbegründet angesehen, und zwar im Hinblick auf das Feh- len des Identitätsbeweises der Bacillen der Bindehaut mit denjenigen in den inneren Organen durch Anlegung von Reinkulturen. Wenn auch aus den gänzlich negativen Ergebnissen der Uebertragungsversuche, sowie ans den übrigen Erfahrungen die Nichtpathogenität der Xe- rosisbacillen erhellt, so glauben die Verff. doch die Annahme ver- treten zu können, dass wegen des konstanten Vorkommens der Ba- cillen bei Xerosis conjunctivae und in dem weisslichen Schaum des Bindehautsackes ein ursächliches Verhältnis zwischen diesen Erkrank- ungen besteht, und letztere sich nur als klinisch-differente Zustände darstellen.

Weeks (21) untersuchte bei einem 5monatlichen atrophischen Kinde, welches, zuerst unter den Erscheinungen einer katarrhalischen Conjunctivitis erkrankt, später eine Anästhesie der Hornhäute mit Oeschwürsbilduug und Perforation, sowie ein trockenes, fettig-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

schmieriges Aussehen der Bindehaut der Sklera darbot, die weiss- lichen Flocken im Biudehautsacke , welche mikroskopisch aus fettig degenerierten Pflasterepithelien , Mikroben , Zelltrümmern , freiem Fett, Fettkrystallen und einigen Eiter körperchen bestanden. 4 Arten von Mikroorganismen wurden in dem Sekrete der Bindehaut beob- achtet , Coccen in Gruppen , sehr zahlreich , Coccen in Ketten , ein kurzer dicker Bacillus , oft doppelt , und ein grosser Bacillus , wel- cher dem Bacillus subtilis ähnlich ist. Es wurden angeblich Rein- kulturen hergestellt, wodurch der Streptococcus, der Staphylococcus pyogenes aureus, der von Leber beschriebene Bacillus duplex und der gewöhnliche plumpe Bacillus erlangt wurde. Impfungen der Hornhaut des Kaninchens mit der Reinkuitur des »Bacillus duplex« 5. Generation hatten ein negatives Resultat. Auch wurde der Ba- cillus duplex im Konjunctivalsekrete gefunden, wo keine Xerose war. Irgend etvvjis über das Aussehen der Kulturen erfahren wir nicht.

Alt (2) giebt die Beschreibung des bekannten pathologisch- anatomischen Bildes bei einer trachomatös erkrankten Bindehaut. Er teilt mit, dass die Follikel von zahlreichen Blutgefässen durch- zogen sind, in der Nähe der Follikel sich ausgedehnte Lyinphräunie und Lymphgefässe befinden, und behauptet, dass er die Conjunctiva von Kaninchen mit menschlichem trachomatösem Sekret inficiert und die gleichen anatomischen Bilder erhalten habe.

Kamoki (12) beobachtete bei einem :>6j. Mädchen lappige, hahnenkamniartige Wucherungen der Bindehaut der Lider, auch der Plica semilunaris, welche als amyloide Erkrankung gedeutet wurden. Die entfernten Gewebspartien waren bröcklig, wachsartig, blassgelb; auf der Schnittfläche waren zahlreiche eingesprengte, weissliche und durchsichtige Herde wahrzunehmen ; an vielen Stellen enthielten sie Einlagerungen von Kalksalzen. Die mikrochemische Untersuchung wies in dem entarteten Gewebe keine Spur von Amyloid nach, viel- mehr zeigte die mikroskopische, dass es sich um eine Hyperplasie des adenoiden Gewebes, mit einer hyalinen Veränderung der Binde- gewebsbündel und Einlagerung von eigentümlichen glasigen Schollen handelte. Hie und da waren der Schollenoberfläche der Myelo- plaxen autfallend ähnliche Riesenzellen zu beobachten. »Es handelte sich offenbar um die von Leber beschriebenen, Kernhüllen analoge Gebilde.« K. hatte Gelegenheit, noch ein weiteres Präparat zu un- tersuchen, welches aus der Uebergangsfalte einer entarteten (!) Bin- dehaut bei einem jugendlichen Iudividuum excidiert worden war. Es zeigte sich eine kolossale, glasartige Verdickung der Wandungen

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Sarkom der Bindehaut.

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der arteriellen und kapillaren Gefasse, die zu einer beträchtlichen Lumenverengerung, ja selbst mitunter zur vollständigen Obliteration geführt hatten. Die Gefasse verliefen eingebettet in ein ungemein zahlreiches, adenoides Gewebe, das stellenweise ebenfalls glasig ge- quollen erschien. »Den auffallendsten aber und wichtigsten Befund bot ein überraschender Reichtum an Kiesenzellen dar«, sie bekleide- ten die äussere Oberfläche der Gefasse gleich einem adventitiellen Gebilde. * Allerdings stellte es sich heraus, dass die hyalinen Ge- websteile eine den Tuberkelbacillen nicht unähnliche Reaktion geben« ; Mikroorganismen wurden aber nicht wahrgenommen. K. polemisiert noch gegen Leber, indem er den Riesenzellen eine sekundäre Rolle zuschreibt und sie von den Perithelzellen ableitet, während Leber sie als Bildner der amyloiden Substanz auffasste.

Bei einer als Pinguecula bezeichneten Veränderung der Con- junctiva bulbi fand Vassau x (20), dass das Epithel den Charakter eines Cylinderepithels verloren hat, und an seine Stelle abgeplattete epidermoidale Zellen getreten sind; auch soll die Dicke des Epithel- lagers um die Hälfte oder selbst um \ vermindert gewesen sein. Die Grenz- membran erschien mit einer kolloiden Substanz infiltriert, ebenso das submuköse Gewebe. Von den oberflächlichen Schichten der Grenz- membran aus erschienen Bündel faserigen Gewebes von wellenför- miger Anordnung gewuchert. Die Natur einer feinkörnigen Sub- stanz im Epithellager, ob Mikroorganismen oder Protoplasmakörner, wird unentschieden gelassen.

Mittendorf (13a) exstirpierte bei einem 46j. Mann eine schwärzliche Geschwulst der Bindehaut der Sklera in der unteren Partie ; die Geschwulst recidivierte wiederholt , und wurde bei der mikroskopischen Untersuchung als ein Ruudzellensarkom erklärt. Die schwärzliche Färbung wurde hauptsächlich einer Blutung in den Geweben der Geschwulst zugeschrieben , doch wurden auch Pigment- körnchen gefunden.

Remak (16) berichtet: 1) über eine Geschwulst des Corneo- skleralbordes des linken Auges einer Patientin. Dieselbe hatte die Grösse eines kleinen Apfels, eine graurötliche Färbung und secer- nierte eine übelriechende Flüssigkeit. In Form eines Pilzes mit schmalem Halse und breitem Kopfe entsprang sie von der Hornhaut, nach unten , innen und aussen weit in die Bindehaut der Sklera hineinreichend. Enukleation des Auges. Der Tumor erwies sich als ein aus kleinen Rund- und Spindelzellen zusammengesetztes Sarkom, welches im subkonjunktivalen und episkleralen Bindegewebe ent-

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1§4 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

standen war. Dieselbe Anhäufung von Lymphkörperchen wie im episkleralen Bindegewebe fand sich in den angrenzenden Teilen der Sklera und der Cornea, welch1 letztere in allen ihren Schichten in- takt war. 2) Bei einer Patientin war eine mächtige praecorneale Geschwulst, welche sich am äusseren Hornhautrand zuerst entwickelt hatte, sichtbar; sie liess nur noch einen ganz schmalen Streifen am inneren Rande frei, war von weissrötlicher Farbe und ihre Ober- fläche wie besäet mit zahllosen kleinen Körnern. Der Bulbus wurde enukleiert und die Geschwulst erwies sich als ein Cancroid. Die Krebszapfen waren durch Sklera und Cornea hindurch bis dicht an den S c hl e min 'sehen Plexus und den Musculus ciliaris vorgedrungen, indem unter massenhafter Anhäufung von Rundzellen die normale Struktur zu Grunde gegangen war. Die Hornhaut war bis gegen den oberen Rand hin in ähnlicher Weise verändert. Das Hornhaut- epithel war durch die vordringende Geschwulst abgehoben , an der Stelle der Bow man 'scheu Membran fand sich ein vaskularisiertes Bindegewebe mit einzelnen Krebszapfen.

Bock (3) beobachtete bei einem 23j. Studierenden eine über erbsengrosse blassrötliche Geschwulst der Thränenkarunkel. Die ex- stirpierte Geschwulst zeigte sich als eine Hyperplasie oder Fibrom beziehungsweise Fibrolipom bei der mikroskopischen Untersuchung ; es fanden sich Fettläppchen , elastische Fasern , welliges Bindege- webe, grosse Gefässe, niarkhaltige Nervenfasern und Stränge von glatter Muskulatur.

Leder- und Hornhaut.

1) Beselin, 0., Amyloid in der Cornea eines staphylomatösen Auges. Arch. f. Augeoheilk. XVI. S. 130.

2) Hock, E. , Beitrag zur pathologischen Anatomie der Cornea. Klin. Mo- natsbl. f. Angenheilk. S. 443.

3} Brugger, R., Ein anatomischer Beitrag zur Lehre von der Keratitis bul- losa. Inaug.-Diss. München.

4) Gillet de Grandmont, Des eldtnents qui favorisent la rtSgöneration des dlenienteR de la cornee transparente. Se'mnine nidd. p. 497.

5) P a n a s , Epitheliome» et dermoidee du limbe 8cle"ro-corueen. Gaz. m6d. de Paris, p. 301. (Nur Bekanntes in Bezog auf Sitz und Ausgangspunkt.)

6) Poncet. Sur les granulations de la cornee. Annal. d'Oculist. T. XCV. p 221. (Soc. franc. d'Opht. 4. congres.)

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Einwirkung des Cocains auf die Hornbaut.

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7) Poncet, Le microbe des granulations oculaites. Gaz. des höpit. Nr. 43. p. 342. (Socie*te* de Chirurgie. Seance du 7. avril.)

8) Schöbt, J. , Ueber Tumoren epithelialen Charakters und trotzdem lytn- phoiden Ursprungs. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 388 und Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Sept. Okt. 257.

9) Ueber die Blutgefässe der Hornhaut im normalen und pathologischen Zustande. Ebd. November. 8. 321.

10) Würdinger, Experimentelle und anatomische Untersuchungen über die Wirkungen des Cocains auf die Hornhaut. Münch, med. Wochensch r. Nr. 8, 9 und 10.

[Würdinger (10) studierte die Einwirkung des Cocains auf die Hornhaut experimentell an Kaninchen, Meerschweinchen, Katzen und Hunden. Er beobachtete eine eigentümliche, durch Vertrock- nung bedingte Oberflächenveränderung der Cornea. Der Vertrock- nungsvorgang an der Hornhautoberfläche kommt sowohl in Folge stärkerer Verdunstung wegen mangelnden Lidschlages als auch wohl in Folge der aus der Conjunctivae Anämie resultierenden Vermin- derung der Thränensekretion zu Stande. W. kam zum Schluss, dass Epithelschicht und Parencbym cocainisierter Hornhäute sehr saftarni sind. Diese Lympharmut erklärt die Trübung, welche in solchen Hornhäuten leicht auftritt, und zwar dadurch, dass ein leichteres Aufsaugen von Flüssigkeit aus dem Conjunctivalsack in diese Gewebe hinein stattfindet (nachweisbar durch rascheres Eindringen von Fluorescin und Methylenblau in solche Hornhäute). Die mikrosko- pische Untersuchung ergab als deutlichen Ausdruck der Lymph- armut des Cornealgewebes eine Dickeabnahme der Membran, beson- ders central, beruhend auf Verdünnung der einzelnen Lamellen. Dabei sind die Hornhautkörperchen abgeplattet, die interlamellären Lymphräume hochgradig verengt. Im Epithel konnte VV. starke Vertrocknungserscheinungen nachweisen nebst Degeneration der Zellen, die zu Abstossung derselben führt. Weitere Versuche ergaben dann, dass die Lympharmut der Cornea und die erhöhte Durchlässigkeit des Cornealepithels am cocainisierten Auge die bekannte Trübung dadurch zu Stande bringen, dass sie eine stärkere Aufsaugung von Flüssig- keit aus dem Bindehautsack (vielleicht auch aus der Vorderkammer> veranlassen. Durch Sublimat wird, wenn es so in die Hornhaut im- bibiert wird, namentlich jene Quellung und serös-zellige Durchträn- kung des Hornhautgewebes zu Stande gebracht, die der Cocain- trübung zu Grunde liegt. Haab.]

G i 1 1 e t de Grandmont (4) behauptet, gefunden zu haben, dass, wenn man eine künstliche Eiterung der Hornhaut bei Tieren

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

durch Sublimatlösungen bekämpfe, keine dichten Narben entstünden, sondern durchsichtige, weil alsdann eine vollständige Regeneration der Hornhaut-Elemente in normaler Lagerung eintrete.

Poncet (6 und 7) hat die Hornhaut eines Auges untersucht, welche wegen starker Entwickelung eines Granulationsgewebes (!) in derselben enukleiert worden war, er bediente sich zum Nachweis von Mikroorganismen der Grantschen Methode, und fand die ganze Hornhaut von Mikrococcen durchsetzt, welche auch in der Desce- met'schen Membran in grosser Zahl vorhanden waren. Die Leuco- cythen waren mit zahlreichen Mikrococcen versehen , welche sich auch in dem Corpus ciliare und der Iris vorfanden ; früher war eine Iridektomie ausgeführt worden. Näheres über die Beschaffenheit der Coccen wird nicht mitgeteilt, nur das einzige, dass sie grosser seien als der Neisser'sche Diplococcus.

Schöbt (8) fand bei einem 31jährigen Manne an der äusseren Seite der Hornhaut eine erbsengrosse Geschwulst von gelb-bräun- licher Färbung und elastisch-weicher Konsistenz ; ausserdem bestand totale trichterförmige Netzhautablösung. Der Bulbus wurde enu- kleiert. Der Tumor bestand aus einem bindegewebigen Stroma , in welchem epitheliale, teilweise pigmentierte Zellen lagen, ausserdem fanden sich lymphoide Zellen. Cornealepithel und Bowman' sehe Schicht überzogen unversehrt die Geschwulst. Die anatomische Diagnose wurde auf Carcinoma suepitheliale maculatum corneae ge- stellt.

Linse.

1) Bertrand, A., Des variations de forme du cristallin a Mal pathologique. These de Lyon.

2) Hock, Anatomischer Befund einer congenitalen, eigentumlich geformten Cataracta. Klin. MonaUbl. f. Augeuheilk. S. 227.

3) B o e* , F. . Recherches experimentales pour servir a le"tude de la cataracte traumatique. Archiv. d'Opht. VI. p. 308.

4) B o ii c h a r d, Production artificielle de la cataracte. Revue clinique d'oeu« hst. Nr. 7. p. 173.

5) De u t »c h m a n n , K., Pathologisch-anatomische Untersuchung eines Schicht- stare«, v. Graefe's Arch f. Ophth. XXXII. 2. S. 295

G) tiuaita, Alcune particolarita istologiche degli epitelii cristallini. (Reu- nione generale della societa ital. d'ottalm ) Annali di Ottalm. XV p. 73. (Nicht« Neues.)

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Schichtstar.

187

7) Robinaki, S. , Untersuchungen zur Anatomie , Physiologie und Patho- logie der Augenlinse. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 1.

Bouchard (4) erzeugte bei Kaninchen eine doppelseitige Ka- tarakt in einem Zeiträume von 3 20 Tagen , iudem er täglich je 1 Gramm Naphthalin auf ein Kilogramm des Körpergewichtes des Tieres nehmen Hess.

Bertrand (1) bringt nur Bekanntes; so beispielsweise, dass die Vermehrung der Krümmung der Linse von einer Erschlaffung oder Zerstörung der Zonulafasern, die Abplattung von einer vermehr- ten Spannung derselben abhängig ist, die Ränder am meisten bei einer vollkommenen Ruptur der Zonulafasern abgerundet sind.

[D e u t s c hma n n (5) teilt die erste pathologisch-anatomische Untersuchung eines menschlichen Schichtstares aus der L e b e r'schen Sammlung mit. Von den zwei Bulbis des Präparates, die beide mit Schichtstar behaftet gewesen waren , war der rechte iridektomiert worden. Das Individuum verunglückte durch einen Sprung aus dem Fenster; die exstirpierten Augen kamen 12 Stunden post mortem in Mülle r'sche Flüssigkeit, später in Alkohol. Erhalten war nur die vordere Hälfte des linken und ein Stück hintere Partie vom rechten Auge. Die linke vordere Hälfte wurde nach Celloidin-Ein- bettung untersucht. An der Linse zeigte sich der kleine Kern und die Corticalis, beide in brauner Farbe, deutlich geschieden, noch markanter hervortretend durch eine dem Kern konzentrisch ver- laufende weissliche Trennungslinie von ungleichmässiger Stärke mit kleinen Verbreiterungen an den beiden Linsenpolen. In Glycerin gebettete, ungefärbte Meridionalschnitte zeigen den Kern der Linse klar und ohne Veränderung. An ihn schliesst sich konzentrisch ein Ring kataraktöser Linsenmassen mit der Form nach im Groben er- haltenen, aber durch zahlreiche Vakuolen und freie Myelintropfen inhaltlich veränderten Linsenfasern und einer zwischen den Fasern freiliegenden Masse von feinstkörnigem Detritus und grossen geron- nenen Myelinkugeln. Auf diese Trübungszone kommt ein halb so breiter Ring anscheinend normaler Linsenrinde. Dann folgt eine neue kataraktöse Schicht, gleichfalls konzentrisch angeordnet, aber in Gestalt eines von normalen Stücken unterbrochenen Ringes. Das Mikroskop zeigt diese Trübung in derselben Weise zusammengesetzt wie die erste; die normal genannte interzonulare Schicht erweist sich als solche aber nur am vorderen oder hinteren Pole, an den seitlichen Teilen finden sich auch hier die Linsenfasern angenagt und reichlich mit Vakuolen durchsetzt. Die übrige Cortex ist im

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188 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Wesentlichen normal, ebenso wie sich an Hornhaut, Iris und Cho- roidea nichts Pathologisches entdecken lässt, so dass es sich also um einen reinen , etwas unvollständigen doppelten Schichtstar handelte.

Boe (3) untersuchte in der Leb er1 sehen Klinik ein Auge eines 11jährigen Knaben, der durch einen Stich mit einer eisernen Nadel neben anderen Läsionen der Hornhaut und Iris eine trauma- tische Katarakt davongetragen hatte, die bei vollkommener Amau- rose wegen starker eyklitiseber Erscheinungen zur Enukleation zwang. Es fand sich die ganze Linse durch den Fremdkörper durchdrungen, förmlich zersplittert, so dass ein Teil derselben hernienartig im Glaskörper lag. Boe" konnte nun in den Linsenmassen selbst und im angrenzenden Glaskörper zahlreiche Riesenzellen konstatieren, die Myelintropfen in ihrem Inhalte zeigten. Er hält dieselben für veränderte weisse Blutkörperchen , die das Myelin aus den gequol- lenen und zerfallenden Linsenfasern aufgenommen und so zur Re- sorption der Katarakt beigetragen hatten. Experimentell wurde diese Ansicht bestätigt, als der Verfasser tierische Linsen Versuchs- tieren unter die Haut oder in die Peritonealhöhle brachte, oder aus- giebige Discissionen an Tieraugen, sowohl der vorderen wie hinteren Kapsel vornahm. In allen Fällen zeigten sich die genannten Zellen mit Myelin gefüllt, nur dann nicht, wenn durch eine Infektion der operative Eingriff den Ausgang in Eiterung nahm. K u h n t.]

Glaskörper.

1) Cassidanius, G., Contribution a l'e"tude du decolleraent du corps vitre*. Lyon. 1885. 80 p.

2) H a e n i e 1 1 , P. , Recherches nur le corps vitrö (developpement et histo- genese). Bullet, de la clinique nat opht. de l'hospice des Quinze-Vingts. IV. p. 30.

3) Mi lies, W. Jennings, Curator's Pathological Report. I. Detachement of tbe vitreous body. II. Cases of intra-ocular sarcouia producing sympathetic Ophthalmitis. III. Two cases of sympathetic inflaramation of the eyeball. Opbtb. Hospit. Reports. XI. p. 26—48.

H a e n s e 1 1 (2) untersuchte den Glaskörper des Kaninchen- auges während der ersten 15 Tage nach der Geburt; seine Re- sultate waren folgende: der Glaskörper besteht aus einer centra- len (woraus der Canalis Cloqueti und die Zonula Zinnii hervor- gehen) und einer peripheren Partie, welche zur Bildung der Glas- j

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Glaakörperablösung.

189

körpersubstanz und der Membrana hyaloidea dient. Das aus Zellen zusammengesetzte Glaskörpergewebe ist ein wahres Bindegewebe, welches in Lamellen angeordnet ist, aus einem protoplasmatischen Netze besteht und mit einem Endothel bedeckt ist, welches die Mem- brana hyaloidea bildet. In den Kernen der Glaskörperzellen sind karyokinetische Figuren zu beobachten.

Cassidanius (1) fand in 100 enukleierten Augen der opht. Klinik zu Lyon 12 mal eine Ablösung des Glaskörpers, und zwar bei Axen Verlängerung des Auges, bei Verletzungen und bei Erkrank- nungen , welche mit glaukomatösen Erscheinungen einhergegangen waren. Die Ablösung des Glaskörpers war mit Ablösung der Netz- und Aderhaut und anderen schweren Veränderungen der Membranen des Auges verknüpft.

M i 1 1 e 8 (3) unterscheidet eine trichter- und eine kugelförmige Ablösung des Glaskörpers; es standen ihm 43 Fälle unter 345 enukleierten Augen zu Gebote. Dabei waren diejenigen Fälle ausge- schlossen, bei welchen eine ausgedehnte Ablösung der Netzhaut mit Schrumpfung des Glaskörpers vorhanden war. Die erstere Form der Ablösung ist die häufigere, sie beginnt am Aequator oder gerade hinter demselben, und bei dem weiteren Fortschreiten der Ablösung bleibt der Glaskörper mit der Papille im Zusammenhange, wenn derselbe auch manchmal nur durch ungemein zarte Bindegewebsfäden vermittelt ist. Die zweite Form der Ablösung wird als ein späteres Stadium der ersteren betrachtet, und ist der Glaskörper nicht mehr mit der Papille in Verbindung. Die Membrana hyaloidea ist in einzelnen Fällen zugleich mit der Glaskörpersubstanz abgelöst, sonst bleibt sie auf der Netzhaut: hie und da flottiert sie auch in einer Schichte Flüssigkeit zwischen Netzhaut und Glaskörpersubstanz. Die tabellarisch geordneten Fälle, in welchen Glaskörperablösung ge- funden wurde, waren : Penetrierende Wunden (15), stumpfe Gewalt (5), perforierte Hornhautgeschwür (2), nicht perforierte (5), Glaukom (8), sympathische Ophthalmie (3), Kataraktextraktion (3), Discission (1), recividierende Iritis (1). Mikroskopisch fand sich in dem abgelösten Glaskörper eine starke Vermehrung der normalen Glaskörperzellen, Qnil eine bedeutende Auswanderung von weissen Blutkörperchen, be- sonders in der Gegend des Ciliarkörpers ; in einem Falle enthielten die Eiterkörperchen eine grosse Menge von Pigmentkörnchen.

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190 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Oeilisshaut

1) Baeumler, E., Ein Fall von Orbital- und Uvealaarkom. Klin. Monatabi. f. Augenheilk. S. 5.

2) Birnbacher, A. , und Czermak, W, Beiträge zur pathologischen Anatomie und Pathogenese des Glaukoms, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 2. S. 1 und 4. S. 1.

3) B r a i I ey, Intra-ocular sarcoma exciting sympathetic disease. Ophth. Hosp. Reports. XI. p. 53.

4) Dehenne, ßtude sur le sarcome de la choroTde. Union raeU Nr. 24. p. 277. (Nicht* Wesentliches).

5) Fieuzal, Sur le sanorue du corps ciliaire. Bullet, et Me"m. de la soc. fran9. d'Opht. 4e. annäe. p. 290.

6) fiim n, M., On sympathetic inflammation of the eyeball (with pathological uotes by W. A. Brailey). Ophth. Hospit. Reports. XI. p. 78.

7) Haenaell, P., Sarcome du corps ciliaire. Bullet, de la clinique nat. opht. de Thospice des Quinze-Vingts. IV. p. 64.

8) Kamocki, Präsentation de prdparatioos histologiques d'un addnome de la choroide. Bullet, et Mem. de la soc. franc. d'Opht. 4e ann«Se. p. 349.

9) Krukow, A., Fall von primärem Melanosirkom der Iris (Hatschaj per- witschnoj Melano-sarkomi raduschnoj oldotachki). Wostnik ophth. III. 8. p. 179.

10) Lawford, J. B., Curator's pathological report. Part. 1. On eye« coo- taining foreign bodies at the Urne of exciaion. Ophth. Hospit. Reports. XI. 2. p. 196.

11) - Sections of iris, showiug development of pigment layer on anterior sur- face. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 161.

12) Martin, Melano-sarcome de la choroide. Mäm. et bull. Soc. de mCd. et chir. de Bordeaux, p. 179.

13) Mille-, II. Cases of intra-ocular sarcoma producing sympathetic Ophthal- mitis III. Two case8 of sympathetic inflammation of the eyeball. Ophth. Hospit. Reports. XI. p. 26 48.

14) Neese, Ernst, Eiu Beitrag zur Tuberkulose des Auges. Arch. f. Augen- heilk. XVI. S. 267.

15) Nettleship, E., On the pathological changes in syphilitic choroiditi« and retinitis. (Illustrated.) Ophth. Hosp. Reports. XI. p. 1.

16) W a g e m a n n, A., Zur Kenntnis der Iridocyclitis tubercnlosa, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 4. S. 225.

17) Ware, Ossißcation of the choroid Journ. americ med. asa. Chicago. III. p. 39.

Birnbacher (2) und C z e r m a k (2) haben die Hauptresultate ihrer pathologisch-anatomischen Untersuchungen glaukomatöser Augeu schon im vergangenen Jahre in einer vorläufigen Mitteilung (siehe vorj. Ber. S. 369) niedergelegt. 7 glaukomatöse Augen standen zur Verfügung, welche enukleiert worden waren und in den verschie-

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Veränderungen des vorderen Bulbu8ab8chnittee bei Glaukom. 191

densten Stadien def Erkrankung sich befanden. Auf die genaue und ausführliche Beschreibung der einzelnen Befunde sollen Interessenten ausdrücklich hingewiesen werden. Im Allgemeinen werden die Ver- änderungen der Hornhaut beim Glaukom in 2 Kategorien getrennt, nämlich in die Gewebsbildung zwischen Epithel und Bow mansche Membran und die parenchymatöse Keratitis einerseits, das Oedem anderseits. Die Veränderung der Epithelzellen wird einer trophi- schen Störung zufolge Erkrankung der Nerven zugeschrieben. Neben den entzündlichen Vorgängen finden sich solche in der vorderen Skleralzone und Episclera, zu denen sich eine mehr oder minder aus- gesprochene chronische Conjunctivitis bulbi gesellt, die oft mit Oedem kompliziert ist. Von den genannten Entzündungen lassen sich die Vorgänge um den Schlemm'sehen Kanal, am Ligamentum pectinatum und an der Iriswurzel nicht trennen. Die periphere Synechie er- scheint stets als das Resultat einer adhäsiven Entzündung des Kam- merwinkels, in fast allen Fällen ist auch ein neugebildetes Gewebe zwischen der vorderen und hinteren Kammerwand nachweisbar, welches sich auch auf die Irisvorderfläche fortsetzt. Um den Venen- plexus des Schlemm'sehen Kanales findet sich häufig dieselbe In- filtration, die Balken des Lig. pectinatum sind zu einer dichten fibrösen Masse verschmolzen, die oft schwer vom Skleralgewebe zu unterschei- den ist. In dem Lumen des Plexus venosus sind auch Wucherungen der Intima, sowie in den Verbindungsästen zu den anderen Ciliar- venen und in diesen letzteren selbst sichtbar. Die periphere Flächen- synechie der Iris wird daher nicht als ein einfaches Drucksymptom an- gesehen. Eine Form Veränderung des Ciliarmuskels wird hauptsächlich durch die Atrophie eines Bündels sowie durch mechanische Ursachen erklärt, und die Veränderungen an der Iris werden als Stellungs- und Forms-, sowie als Gewebsveränderungen bezeichnet. Zu den ersteren gehören die periphere Flächensynechie und das Ektropium des Pupillar- randes, zu den letzteren die Entzündungserscheinungen im Irisstroma, welche den Charakter chronischer, herdförmiger Infiltration zeigen. Eine echte hyaline Degeneration der Irisgefässe wurde nicht gefun- den, dagegen eine massige Verdichtung der adventitiellen Mäntel (senile Veränderung), und weiter ein Verlust des Endothel roh res, so dass nur die verdickte Adventitia mit klaffendem Lumen übrig blieb. In einem Falle kamen die Erscheinungen von Endarteriitis im Circulus arteriosus iridis minor zur Beobachtung. Der M. sphineter iridis bot in allen Fällen das Bild mässiger oder vorgeschrittener Atrophie (tropho- neurotischer Vorgang !) Eine besondere Erweiterung oder Verdickung der

192

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten

Wandungen des Circulus arteriosus major wurde nicht beobachtet Die Form der Ciliar fortsätze war meist reich gegliedert, sie waren selten atrophisch, stets von reichlicher Blutfüllung, das pigmentierte Epithel des Ciliarkörpers zeigte wenig Veränderungen. Pigment fand sich in den Pigmentzellen und als Pigmentpartikel in der vorderen Kammer , zwischen den Balken des Ligamentum pectinatum u. s. w. In einem Falle war die vordere Kammer ganz mit Bindegewehe ausgefüllt. In der hinteren Kammer waren pigmentierte und unpig- mentierte Wanderzellen sichtbar, die Zonulafasern normal, die Linse war von normalen Grössenverhältnissen. Die Veränderungen in der Ader- haut werden in entzündliche und atrophische Degeneration geschie- den. Die Entzündungserscheinungen (zellige Infiltration) waren in den meisten Fällen auf das äquatoriale Gebiet und zwar hauptsachlich auf die mittleren und äusseren Gefässlagen beschränkt, in den Vor- texvenen wurden die Erscheinungen einer Peri- und Endophlebitis beobachtet. Die Ciliarnerven waren in der Mehrzahl normal, her- vorgehoben werden die Befunde interstitiell neuritischer Herde in den Skleralkanälen. In der Sklera waren ebenfalls entzündliche und atrophische Erscheinungen nachzuweisen ; die Netzhaut zeigte in den jüngeren Fällen im hinteren Abschnitte keine nachweisbaren Verän- derungen bis auf das Fehlen der nervösen Elemente der innersten Schichte, in den äquatorialen Partien cystoide Degeneration, Atrophie. Einwanderung von Pigment, Verlust der Stäbchenzapfen schicht etc. In älteren Fällen fanden sich Wand Verdickung der Gefasse, Sklerose des Stützgewebes, Lückenbildung in der Zwischenkörnerschicht oder durch die ganze Netzhaut. Der Glaskörper zeigte Veränderungen, »wie sie bei allen Leiden des Uvealtraktes vorkommen könnenc ; die in einem Falle vorhandene Verwachsung der Hyaloidea mit dem Papillengewebe wird mit der im Sehnerven bestehenden Perivasku- litis in Zusammenhang gebracht.

Hinsichtlich der Entstehung der Ektasien der Bulbuswand wird angegeben, dass bei Ciliar- und Aequatorial-Staphylomen zuerst die innersten Sklerallamellen , bei Interkalar-Staphylomen die äusseren Lagen des Ligamentum pectinatum reissen. In Bezug auf die Ex- kavation der Eintrittsstelle des Sehnerven wird der Angriffspunkt des intraokularen Druckes in die vordersten Lamina-Schichteu ver- legt, nicht an die innere Oberfläche des Papillengewebes. Die Lage- veränderung der Lamina cribrosa führe die Vertiefung der Papillen- oberfläche herbei , die Sehnervenfasern erlitten eine Atrophie durch Dehnung und Zerrung und die Bildung der Exkavation sei den

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Syphilitische Chorioiditis.

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Sklerektasien beim Glaukom in gewissem Sinne analog. Das Bild des glaukomatösen Halo komme sowohl durch Atrophie des Pig- mentepithels, als durch Verdünnung und Schwund der Aderhaut be- ziehungsweise der Cboriocapillari8 zu Stande.

Im II. Teile, welcher über den Flüssigkeitswechsel und den Ge- websdruck im Auge handelt, werden die schon von Anderen mitge- teilten Versuchsresultate besprochen und neue Versuche angestellt. So konnten B. und Cz. die Angabe Schwalbe's nicht bestätigen, dass vom Suprachorioidealraume die Flüssigkeit sehr leicht neben den Venen am Bulbus zu Tage tritt ; sie teilen mit , dass die Fil- trationswiderstande von Seiten der Vortexwandungen im Vergleich zu denjenigen der Aderhaut unendlich kleiner sind, ferner, dass eine Steigerung des Gewebsdruckes im uvealen Gebiete stets von einem solchen in der Netzhaut und im Glaskörper begleitet sein müsse. Vor Allem werden für die Erhöhung des intraokularen Druckes die krankhaften Processe in den Emissarien der Vortex- Venen namhaft ge- macht : venöse Stauung, Erhöhung des Kapillardruckes, Vermehrung der Transsudaten, und alsdann stabiler Effekt. In einer Schlussbetrach- tung werden die durch die pathologisch- anatomischen Untersuchungen und durch die angestellten Versuche gewonnenen Ergebnisse zusammen- gefaßt, und zwar in Bezug auf das chronische Glaukom. Die chro- nisch-entzündlichen Vorgänge und das mehr oder minder ausge- sprochene Oedem der oberflächlichen Gewebsschichten des vorderen Bulbusabschnittes erklärten sämtliche klinische Erscheinungen. Der Entzündung der Aderhaut wird der Charakter einer chronischen, rheumatischen (?) beigelegt, >sie sei nicht die Folge der Erhöhung des Gewebsdruckes im Auge, sie sei auch nicht eine bloss zufällige Komplikation, da sie ja erst zu Veränderungen führe, welche eine Erhöhung des intraocularen Druckes zu Stande bringen.«

N - 1 1 1 e 8 h i p (15) hat bei syphilitischer Chorioiditis Ansamm- lungen von Zellen in der Aderhaut gefunden, sowie Exsudation zwi- schen ihr und der Netzhaut, ferner Verdünnung der Aderhaut, Ver- mehrung des Pigmentepithels der Netzhaut. Die Ansammlung der Zellen (gleich Leukocythen) findet direkt unter der Lamina elastica statt, und ihre Ausbreitung vorzugsweise nach innen zu. Bei der Miliartuberkulose, meint N., sitze der Tuberkel in den tieferen Schich- ten und das Centrum gehe schon in Verkäsung über. In der Netz- haut ist bei der syphilitischen Retinitis eine Verdickung sämtlicher Schichten nachzuweisen, und die Erkrankung eine mehr diffuse ge-

J.hrwbericht f. Ophthalmologie. XVII. 1886. 13

194

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

genüber der herdförmigen der Aderhaut; abgesehen von einer öde- matösen Infiltration seien Vermehrung der Kerne besonders in der Nervenfaserschicht, sowie in der Sehnervenpapille, Verlängerung der Stützfasern und Verdickung der Gefässwandungen sichtbar. Spa- ter erleide die Netzhaut eine Verdünnung, und erschienen die Gefässe obliteriert und von Pigment umgeben.

K a m o c k i (8) fand in einem enukleierten Auge, welches eine vermehrte Tension und eine Netzhautablösung dargeboten hatte, einen Tumor der Aderhaut ringsum den Sehnerven, welcher als Adenom bezeichnet wird, da er die gleiche Struktur wie die Thranen- drüse darbot. K. meint, es hatte sich während der Entwicklung ein Stück Drüse in die Aderhaut verirrt (!).

Milles (13) hat in 2 Fällen von Sarkom der Aderhaut die Entstehung einer sympathischen Ophthalmie beobachtet. Das rechte enukleierte Auge (50j. Mann) zeigte bei der makro- und mikrosko- pischen Untersuchung einen das Auge ausfüllenden Tumor mit Zer- störung der Netzhaut; der Tumor (Sarkom) war aus Spindelzeüen zusammengesetzt, und enthielt zahlreiche Blutgefässe. Der Sehnen war frei, zeigte aber eine grosse Anzahl von Zellen, später hatte auch eine Perforation der Hornhaut stattgefunden. Im 2. Falle war bei einer 40j. Patientin 3 Wochen nach der Entfernung des er- krankten Auges sympathische Entzündung aufgetreten. Das linke stark geschrumpfte Auge zeigte Zerstörung der Netzhaut, Eiter im Glaskörper und ein stark pigmentiertes Sarkom (grösstenteils Rund- zellen) nach aussen ?on der Papille von 4 mm Länge in der Rich- tung von vorn nach hinten. Sarkomzellen fanden sich auch in der äusseren Hälfte des Sehnerven, doch erstreckten sie sich gerade nur bis an die Stelle, wo der Sehnerv durchtrennt worden war.

Die zwei weiter mitgeteilten Fälle von sympathischer Erkran- kung bieten in Bezug auf die anatomische Beschreibung der enu- kleierten Augen nicht das geringste Interesse dar.

Auch B r a i 1 ey (3) berichtet über einen Fall von sympathischer rechtsseitiger Erkrankung bei einem 29j. weiblichen Individuum nach Enukleation des linken Auges, welches bei Eröffnung des Auges ein Sarkom (pigmentierte Rundzellen) auf der äusseren und oberen Partie der Aderhaut erkennen liess, sowie eine trichterförmige Netzhaut- ablösung.

In den pathologisch - anatomischen Untersuchungen, welche Q u n n (6) wegen an sympathischer Erkrankung enukleierten Augen angestellt hat, wird nur über Dinge berichtet, die schon längst be-

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Gefassver&ndernngen bei sog. Retinitis albuminurica.

195

kannt sind, and auf neuere Methoden oder Gesichtspunkte kaum ir- gend welche Rücksicht genommen.

Lawford (18) berichtet tabellarisch über Augen, welche zur Zeit der Enukleation Fremdkörper beherbergten, ohne das geringste Neue in pathologisch-anatomischer Beziehung zu bringen. Die mi- kroskopische Untersuchung wurde unter 27 Fällen 15mal gemacht.

1) Carl, Herzog in Bayern, Ein Beitrag zur pathologischen Anatomie des Auges bei Nierleiden. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 1887.

2) Chi so Im, J. J., Gliom des rechten Auges mit mehrfachen Metastasen im Periost. Arch. f. Augenheilk. XVII. 2. S. 207.

3) Da Oama Pinto, R. , Untersuchungen über intraocnlare Tumoren. (Netzhautgliome.) Wiesbaden, J. F. Bergmann. 99 S.

4) Glaser, K . Ueber das Gliom der Retina. Inaug.-Diss. Würzburg. (In einem Falle wird der Ausgangspunkt der Geschwulst in die innere Körner- schicht verlegt.)

5) H o 1 s t i, Ueber die Veränderungen der feinen Arterien bei der granulären Nierenatrophie und deren Bedeutung für die Pathologie dieser Krankheiten. Deutsch. Arch. f. klin. Media XXXVIII. S. 122.

6) Lawford, Part II. On cases of cystic degeneration of the retina. Ophth. Hosp. Rep. XI. 2. p. 208.

7) N o r d e n s o n, E., Till kännedomen om spontan näthindeaflossning. (Zur Kenntnis der spontanen Netzhautablösung.) Academ. Dissert Stockholm.

8) Tr eitel, T., Beitrag zur Lehre vom Glioma retinae, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 151.

Referent hat in seinem Lehrbuche der Augenheil- kunde eine auf eigene pathologisch-anatomische Untersuchungen basierende Darstellung der sog. Retinitis Brightii in dem Sinne ge- geben, dass es sich um eine hyaline Degeneration der Netzhaut- und Aderhautgefässe handele, und dabei betont, dass klinisch eine selbst- standige Erkrankung der Netzhaut vorliege und diese die gleichen Ursachen haben dürfte, wie die Erkrankung der Nierengefässe. Dieser vom Verf. scharf hervorgehobene klinische und patholog.-anatomische Standpunkt hat durch die Arbeiten von Holsti (5) und von Herzog Carl in Bayern (1) eine Bestätigung gefunden.

H o 1 s t i (5) hätte sich übrigens in ophthalmologischer Beziehung durch die Lektüre des Lehrbuches des Refer. leicht orientieren kön- nen; dass dies nicht geschehen ist, geht aus folgenden Sätzen her-

Netzhant.

13*

196

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

vor: »Auch die den Sehstörungen zu Grunde liegende Retinalaffek- tion scheint mit mehr Recht Veränderungen der Retinalgefasse zu- geschrieben werden zu können , als einer auf Nephritis beruhenden Blutvergiftung.« »Auch der Umstand , dass die betreffende Re- tinitis meist bei der granulären Nierenatrophie vorkommt, wo sich allgemeine Gefässveränderung findet, während sie bei andern Formen von Nierenleiden, wo sich keine solche Gefässveränderung findet, nur selten auftritt, scheint mir fiir einen Zusammenhang zwischen Gefäss- sklerose und Hetinalaffektion zu sprechen.! Holsti findet die haupt- sächlichsten Veränderungen in den kleinen und kleinsten Gelassen und die ganze Gefässwand zu einer glänzenden, gleichförmigen Masse verwandelt. (Vergl. auch hier des Ref. Lehrbuch der Augenheil- kunde.) Wo die hyaline Degeneration der Gefässwände fehlt, findet man bisweilen die Adventitia aus einem losen zellenreichen Binde- gewebe bestehend, in andern Fällen von einem festen, streifigen, zel- lenarmen Gewebe gebildet. Die Muskularis ist hypertrophisch, und die Affektion der Intiraa wird durch eine zwischen der Lamina elastica und der Endothelschicht auftretenden Bindegewebshyperplasie be- dingt.

Herzog Carl in Bayern (1) stellt durch sorgfältige Un- tersuchung einer Reihe von Bulbi, welche eine sog. Retinitis al- buminarica darboten, zunächst als Hauptresultat fest, dass ein ar- teriitischer Process sich in allen Teilen des Auges, soweit sie gefäss- haltig sind, mehr oder weniger deutlich nachweisen lässt. Die Haupt- veränderungen waren lokalisiert in der Ader- und Netzhaut, in erste- rer Membran immer hochgradiger entwickelt, als in der Papille und in der Netzhaut. In der Aderhaut deuten die Befunde mehr auf Neubildung, bezw. auf Veränderungen entzündlichen Charakters, und sind diffus verbreitet; in der Netzhaut und in der Papille wiegen die Veränderungen degenerativen Charakters vor. Als Paradigma der ausführlich mitgeteilten Befunde möge Fall 1. in Kürze angeführt werden ; die zahlreichen Einzelheiten , sowie die in den verschieden- sten Stadien der Erkrankung festgestellten Veränderungen sind mit Nutzen für den Leser nur im Original einem Studium zugänglich. In dem 1. Falle waren nämlich die Wandungen der grösseren arteriellen Gefässe in der Papille und in der Netzhaut bald gleichmässig homogen, bald von einer deutlichen welligen Struktur; zugleich war eine un- regelmässig in den verschiedenen Lagen entwickelte Kerninfiltration sichtbar, an einzelnen Stellen das Endothel abgelöst und das Gefäss- lumen von einer feinst punktierten Masse erfüllt. Die Kapillaren

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Gefässveränderungen bei *>g. Retinitis albuminurica. J97

waren gleichmässig homogen verdickt. In der Aderhaut zeigten sich die Gefasswandungen ungewöhnlich verdickt, die Gefassquerschnitte oft ohne jegliche Spur eines Lumens. In den adventiellen Lagen und in der Muscularis bedeutende Kerninfiltration, Intima schwer zu differenzieren, die Gefasslumina oft wie ausgegossen von einer homo- genen Masse. Auch Haemorrhagien waren in der Gefässwand sicht- bar; es kann sich selbst ein Aneurysma dissecans bilden. Die ar- teriitischen Processe sind in den höchsten Graden in dem kapillaren Gebiete, bezw. in den kleinsten Arteriolen der Aderhaut ausgeprägt. Dabei wird betont, dass die Chorioicapillaris wirkliche Perithelschei- den besitzt , indem an verschiedenen Stellen zur Längsaxe des Ge- fasses quer gestellte Strange zwischen Endothel- und Perithelrohr vorhanden sind. Die Verdickungen der kapillaren Gefasswandungen, sowie die Einlagerungsmassen zwischen Endothel und Perithel werden auf eine hydropische Degeneration der Wandungen, bezw. auf eine regressive Metamorphose von roten Blutkörperchen und Leucocythen bezogen, die in mehr oder weniger grossen Massen das Endothel röhr durchbrechen und sich einen Weg zwischen Endothel- und Perithel- rohr bahnen. Indem dieselben sodann aufquellen, bilden sie die Ver- anlassung zu einer Verengerung des Lumens und zu einem throm- botischen Verschluss der Kapillaren. Von der verengten Stelle aus . gegen die Arteriolen zu sind ampullenartige Auftreibungen und Diver- tikelbildungen in den Gefasswandungen sichtbar. Die Veränderungen sind zumeist herdartig ausgebreitet und zwar vorzugsweise in der peripapillären Zone. Das Zustandekommen der »hyalinen« Degene- ration wird der gemeinschaftlichen Beteiligung der roten und weissen Blutkörperchen oder den beiden letztern allein zur Last gelegt. Auf derLamina elastica gegen die Netzhautseite zu wurde ferner eine klein- zellige Neubildung, dadurch Zerstörung der Stäbchen- und Zapfen- schicht, wie auch eine solche der Körnerschichten, hier mit einge- lagerten hyalinen Massen in Hohlräumen beobachtet. Eine skleroti- sche Degeneration der Nervenfasern wurde nicht gesehen. In der Piascheide des Sehnerven Haemorrhagie , ferner Verquellung und concentrische Verdickung der Gefasswandungen. Der arteriitische Process war auch in den Gefassen der Sklera, des Corpus ciliare, der Iris und auch der Conjunctiva zu verfolgen; vollständige Obliterationen wurden nur an den Uebergaugsstellen der Skleralgefässe in das cho- rioideale Gefässsystem angetroffen.

Die Färbungen geschahen mit Alaunbarium oder einer von U r- ban erprobten Hämatoxylinlösung. (0,5 Aluiu. pur., 100 gr. Aqu.

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198 Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

destill., dazu von einer concentrierten wässerigen Haematoxylinlösung tropfenweise so lange zugi essen, bis purpurrote Färbung entsteht.)

Was die Nierenerkrankung bei der zur Untersuchung gelangten Bulbi anlangt, so bestanden chron. Nephritis, linksseitige Herzhyper- trophie, Sklerose der Arterien etc. Das ophth. Bild entsprach dem Bilde einer sog. Neuroretiuitis, beziehungsweise Retinitis albuminurica in den verschiedensten Stadien; das Zustandekommen der Erkrankung des Auges überhaupt wird der Einschaltung eines abgeschlossenen Kapillargebietes in Chorioidea und Retina ohne dass Verbindungen erheblicher Natur mit den Abfluss- und Zuflussbahnen der weiter nach vorn gelegenen Teile des Bulbus bestehen zugeschrieben und zwar in dem Sinne, dass der die End-, Ales- und Periarteriitis in- direkt erzeugende Krankheitsstoff gerade an diesen Stätten länger festgehalten wird. Der Beginn des Krankheitsprozesses wird mit etwas grösserer Wahrscheinlichkeit in den äusseren Lagen der Ge- fässwandungen angenommen.

Lawford (6) fand unter 600 pathologisch veränderten Bulbi 4 mit bedeutender Cystenbildung in der Netzhaut. Es handelte sich zugleich um Ablösung der Netzhaut (in 2 Fällen auf trauma- tischem Wege entstanden), und waren die äusseren Schichten der Netzhaut cystös degeneriert. Die Basis der Cyste erscheint am schmälsten, und der Beginn der Cystenbildung wird in die innere Körnerschicht zwischen die Müller'schen Fasern verlegt. Der In- halt der Cyste wird durch eine feine fibrilläre Masse gebildet, und bei hochgradiger Degeneration wird die innere Wand nur durch eine Bindegewebsschicht gebildet. In der Umgebung der Cyste finden sich schmale Zwischenräume in der inneren granulierten und äus- seren molekularen Schicht. Stäbchen- und Zapfen-, Nervenfaser- und Ganglienzellenschicht zeigen bedeutende Veränderungen, und ist ein Ueber wiegen ber Stützsubstanz wahrzunehmen.

In den Untersuchungen Über intraoculare Tumoren behandelt Da Gama Pinto (3) zunächst die Netzhautgliome und bringt eine Kasuistik von 11 Fällen, worunter 4 Fälle von Glioma endophytum (nach innen wachsendes) und 7 von Glioma exophytum nebst ge- nauer mikroskopischer Untersuchung und unter Berücksichtigung der einschlägigen Litteratur. Die Details eignen sich nicht zu einem Auszuge und sind die ausführlichen Darlegungen im Original nach- zusehen. In den »Bemerkungen« wird I. Anatomisches und II. Kli- nisches mitgeteilt als eine Art Resümee über das Ergebniss der Be- obachtung und Untersuchung der zu Gebote gestandenen Fälle. In

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Gliom.

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Bezug auf den Bau der Netzhautgliome kann »dem bisher Bekannten nur wenig Neues« hinzugefügt werden. »Die Geschwulst setzt sich in der Regel aus kleinen, runden, mitunter etwas abgeplatteten Zellen zusammen, welche eine äusserst dürftige Protoplasmahülle aufzuweisen haben.« Hin und wieder Hessen sich grosse Zellen mit langen und ver- zweigten Fortsätzen und einem grossen ovalen Kern isolieren, auch wurden grosse mehrkernige Zellen angetroffen , höchst selten wirk- liche Riesenzellen mit wandständigen Kernen. Die Gliomzellen wer- den durch eine granulierte, mitunter auch feinfaserige Zwischensub- stanz zusammengehalten und gruppieren sich um die zahlreichen Ge- fässe herum mit einer grossen Regelmässigkeit, daher der eigentüm- liche lappige Bau, besonders bei dem Glioma endophytum. Im Fall 3 war ein alveolenähnlicher Bau ausgesprochen, es gelangten Gruppen von grösseren epitbelienähnlichen Zellen zur Wahrnehmung, welche sich um die Gefässe herum ansammelten und mit deren Wandung innig zusammenhiengen. (Glio-Angio-Sarkom oder tubulöses Glio- Sarkom.) Unter den progressiven Vorgängen beim Gliom werden aufgeführt: Kerntrübungsvorgänge, doch weniger häufig als in Carci- nomen und Sarkomen, als Karyokinese (indirekte Segmentierung) und indirekte Fragmentierung nach Arnold. Der Ausgangspunkt der Gliome wird zweifelhaft gelassen, und betont, dass bis jetzt keine sicheren Beweise für die rein gliöse Natur vorlägen. Von den re- gressiven Metamorphosen wird die grosse Neigung zum Zerfall her- vorgehoben, und die Zerfallsform als mit der Gruppe der sog. kol- loiden Umwandlungen am nächsten verwandt bezeichnet. Die häu- figste Form geht vom Zellkern aus, eine zweite, weniger häufige bezieht sich auf das Protoplasma der Gliomzellen und drittens kann die vom Zellprotoplasma ausgehende Veränderung eine andere Form annehmen. Auch in den Kernen der Opticusfaserschicht und der Gefa&sendothelien machen sich Degenerationsvorgänge geltend, Quellung etc., wie auch an den Gefässwänden, welche zuerst aufgelockert, später homogen erscheinen. Zu den regressiven Metamorphosen wird auch der Befund von Riesenzellen im Fall 11 gerechnet; dieser Befund führte dazu, auf Tuberkel bacillen zu untersuchen, welche wirklich vorhanden waren. Dem Satze: »Wäre somit festgestellt, dass wir es mit einem tuberkulösen Process des Auges zu thun haben, welchem die Gegen- wart der epitheloiden und Riesenzellen zuzuschreiben ist, so würde dies nur beweisen, dass Gliom sich mit Tuberkel kombinieren kann, denn die glioniatöse Natur der in Frage stehenden Neubildung dürfte, in Anbetracht des klinischen Verlaufes und der histologischen Be-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

schaffenheit Ober jeden Zweifel erhaben seint, dürfte ein unbefangener Beobachter schwerlich zustimmen. In frischem Gliomgewebe wurde ferner massenhaftes Fett gefunden , welches nach der Härtung in Müll er'sche Lösung spurlos verschwindet. In Bezug auf die Ver- breitung des Glioms auf die Ad er haut werden die K nap p 'sehen An- gaben adoptiert, ebenso in Bezug auf Beteiligung des Ciliarkörpers, der vorderen Kammer etc. Das D e sc emet'sche Membran bricht bei vordringender Neubildung durch oder rupturiert und spaltet sich in Folge einer zu starken Dehnung der Hornhaut. An der Linse pro- liferiert das Kapselepithel, welches regressive Metamorphosen eingehen kann , es treten Lücken zwischen den Linsenschichten auf, mitunter ist der Kapselsack von einer Flüssigkeitsinasse ausgefüllt. Die Linsen- fasern quellen auf, werden zerbrochen etc., auch kann die Linsen- kapsel durch die Geschwulstmasse perforiert werden. Am Sehnerven beginnt die erste Gliose stets im interstitiellen Gewebe, in 5 Fällen war zugleich der Zwischenscheidenraum und die arachnoideale Scheide reichlich infiltriert. Die Uebertragung des Glioms von einem Auge auf das andere durch die Lymphkanäle des Sehnerven wird für die Mehrzahl der Fälle in Abrede gestellt. In einem Falle wurden Me- tastasen in der Lunge gefunden.

Als Anhang wird noch ein Pseudoglioma retinae bei einem 3Jjährigen Knaben mitgetheilt. Die Diagnose war auf Gliom gestellt; hinter der klaren Linse gelblich gefässlose Masse, welche bei heftigen Bewegungen zitterte, Vorderkammer tief, Pupille rund, herabgesetzte Tension , Amaurose. Bei der Durchschneidung des Auges zeigt sich die Retina total abgelöst und bildet einen rundlichen Strang, welcher den Sehnerveneintritt mit einer vorn gelegenen, halbkuge- ligen, weissgelben Masse verbindet. Die Masse ist derb, elastisch und es handelt sich um nichts anderes als um eine chron. Cyclitis. Die Schwarte stammte vorzugsweise von der Gegend der Ora serrata, bestand aus einer Verlängerung der cylindrischen Zellen der Pars eiliaris und schmiegte sich der Hinterfläche der Linse fest an. Dies war namentlich in der Gegend des hinteren Linsenpoles der Fall, wo durch eine ausgedehnte Usurierung der Kapsel das cyklitische Produkt in die Linse drang. In der Linse grosse Lücken mit ge- balltem Exsudat, Bläschenzelleu, Pseudoepithelbelag an der hinteren Kapsel. Sklera, Cornea, Sehnerv normal, Pigmentepithel leicht gewuchert, Iris und Ciliarkörper massig infiltriert.

Tr eitel {8) machte bei einem 2fj. Knaben eine Ausräu- mung der Orbita wegen Gliomrecidives ; nach 4 Tagen starb das

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Optikus und Chiasma.

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Kind unter meningitischen Erscheinungen. An dem rechten Auge war ophth. die Papille und ihre nächste Umgebung durch eine gleich- massige, intensiv weisse gefässlose Masse verdeckt ; ferner reflektierte der vordere Abschnitt der inneren Bulbushälfte intensiv weisses Licht, und fanden sich im Glaskörper unzählige, sehr kleine, im Allgemeinen rundliche Flocken, welche stark flottierten und weisses Licht reflektierten. Die Sektion ergab eine basale eitrige Lepto- meningitis, eine den linken Opticus vom Chiasma an bis in das Fo- ramen opticum einnehmende Geschwulst von graurötlicher Farbe, Haselnussgrösse und weicher Konsistenz. Der rechte Sehnerv erschien normal. Nach Erhärtung in Müller'scher Lösung zeigte sich ma- kroskopisch im vorderen inneren oberen Quadranten ein Tumor, der sich in Form einer sehr dünnen Schicht fast über die ganze Netz- haut der oberen Hälfte des Augapfels und über die Papille bis zu ihrem untern Rande ausbreitete, ferner zahlreiche disseminierte Infil- trate der Netzhaut, geringe Anschwellung der Papille, und mit un- zähligen, sehr kleinen Geschwulstknötchen besetzte Glaskörpermem- brane besonders in den vorderen und hinteren Partien des Glas- körpers. Mikroskopisch zeigte sich der N. opticus normal, und die Geschwulst als ein Gliom, welche zuerst in der Nähe der Ora serrata entstanden war. An der Grenze der Geschwulst war nur die Nerven- faserschicht infiltriert, nur an einigen Stellen auch die Körnerschich- ten, besonders die innere. Die Glaskörperherde bestanden aus dicht- gedrängten Gliom zellen und waren gefässlos, und T r. meint, da mög- licherweise das Gliom angeboren war, dass die fötalen Glaskörper- gefässe die Bahn darstellten, auf welche die Gliomzellen in das Cor- pus vitreum gelangt wären , wobei noch die höchstunwahrscheiuliche Annahme zu machen wäre, dass die ülaskörpergefasse sich wie unter normalen Verhältnissen zurückgebildet hätten.

Optikus und Chiasma.

1) Brailey, Sarcoma growing from the dural sheath of the optic nerve. (Ophth. 80C. of the united kingdom.) Ophth. Keview. p. 362.

2) Bull er, Tumor of the optic nerve. Med. Newa. XLIX. p. 555.

3) Buttersack, P. , Zur Lehre von den syphilitischen Erkrankungen des Centrainervensystems nebst einigen Bemerkungen über Polyurie und Poly- dipsie. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVII. 3. S. 603.

4) Ffirstner, Experimentelle Untersuchungen im Bereich des Central norven- »ysteins. Berlin, klin. Wochenschr. N. 45.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

5) Ledda, Salvatorangelo, 8ulla geneai dell'edema della papilla. Oommuni- cazione preventiva. Gabinetto iatopatologico dell'Iatituto Oculistico della K. üniveraita di Cagliari. Roma. Spallanzani. XV.

6) L i 1 1 1 e , W. S., Absence of the optic chiaam and other cerebral commis- sures ; temporal hemianopia. Transact. of the americ. ophth. boc. Twenty- eecond roeeting. New-London. p. 367.

7) Photograph of a brain Bhowing want of the optic commiasure. (Ibid.) Ophth. Review, p. 272. (Idiotisches Kind mit Strabismus divergens und nasaler Hemianopsie ; die mittlere und hintere Opticuskomuiissur fehlte ; die Occipitallappen waren normal.)

8) Martins, Fr., Die Methoden zur Erforschung des Faserverlaufs im Cen- tralnervensystem. Volkmann's Samml. klin. Vorträge. Nr. 276. (siebe Abschnitt: »Normale Anatomie«.)

9) Masseion, J., Dea prolongementa anormaux de la lame criblee. Avec 12 dessins photogr. 8. Paris, Doin. (Ophthalmoskopisches.)

10) Oppenheim, H., Ueber einen Fall von gummöser Erkrankung des Chi- aama nervorum opticorum. Virchow's Arch. f. path. Anat. CIV.

11) Uhthoff, Untersuchungen über den Einflura des chronischen Alkoholis- mus auf das menschliche Sehorgan, v. Graefe'a Arch. f. Ophth. XXX II. 4. 8. 95 und XXXIII. 1. S. 258.

12) Ulrich, Rieh., Ueber Stauungspapille und Oedem des Sehnervenstammes, ßer. d. XVIII. Vera. d. ophth. Geaellsch. S. 82 u. 93 (Diakuaaion S. 99) n. Arch. f. Augenheilk. XVII. S. 80. (vergl. vorj. Ber. S. 298.)

Fürstner (4) wiederholte die Experimente Mendels, indem Hunde, mit dem Kopfe nach der Peripherie gelagert, auf Holz- scheiben befestigt und 1 2 Minuten pro Tag gedreht wurden, bei <>0 80 Drehungen in der Minute. Die Untersuchung des Rücken- marks ergab eine starke Degeneration der Pyramidenseitenstrange, partielle Erkrankung der Hinterstränge und bei einem Hunde im Bereiche des einen N. opticus eine etwas excentrisch gelegene sichel- förmige Zone, welche als auf Atrophie und Zunahme des Bindege- webes beruhend gedeutet wird. Ausserdem waren die Bulbi nach einigen Drehungen regelmässig prominenter und resistenter, die Pu- pillen erweiterten sich ad maximum und ophth. fand sich eine hoch- gradige Füllung der Gefässe, allmählige, permanent werdende Er- weiterung und Schlängelung der Netzhautvenen , leichte Verfärbung der Papille.

Ledda (5) erklart die Stauungspapille als entzündliches Oedem in Folge einer Veränderung der Gefasswandungen.

Buttersack (3) veröffentlicht einen Fall von multipler sy- philitischer Erkrankung des Centrainervensystems , begleitet von Polyurie und Polydipsie; was die ocularen Störungen anlangt, so war ohne ophthalmoskopische Veränderung das Sehvermögen links bis

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Verhalten des Sehnerven bei Alkoholvergiftung. 203

zur Unterscheidung von hell und dunkel erloschen , rechts bestand eine Ptosis und Mydriasis sowie eine Lähmung des M. rect. supM inferior und internus ; auch war der rechte M. rectus externus leicht paretisch. Später trat auch links eine fast vollständige Pa- ralyse des N. oculomotorius auf, das Sehvermögen besserte sich voll- kommen. Die Autopsie ergab eine Leptomeningitis chronica cere- bralis basilaris et spinalis. Den höchsten Grad der Verdickung und Trübung zeigte die Pia in der Gegend des Chiasma nerv, optic. > Während der linke Tractus opticus ziemlich deutlich und breit ist, erscheint derselbe rechts von einer undurchsichtigen trüben Masse bedeckt, grau und plattgedrückt. Im Gegensatz hierzu ist der Ner- vus opticus links dünner, mehr gleichmässig grau, rechts weniger dünn , und am Rande intensiver grau verfärbt.« Am meisten ver- ändert erschienen die Nv. oculomotorii, welche unregelmässige, kno- tig und bröcklig verdickte Stränge darstellten. Der höchste Grad der Verdickung fand sich links nach dem Austritt des Nerven aus der Gehirnsubstanz selbst auf einer Strecke von ungefähr 1 cm Länge, und betrug die Dicke des Nerven an seiner dicksten Stelle ungefähr das 4fache des rechten N. oculomotorius, welcher, etwas schlanker, einige Verwachsungen mit den A. communicans dextra und den auf dem Tractus opticus aufliegenden Bindegewebsmassen zeigte. Die beiden Nv. abducentes lagen ebenfalls in etwas getrübten Binde- gewebsmassen. Wie an den Nv. oculomotorii, so fanden sich Peri- neuritis und Neuritis nodosa an den Nervenwurzeln des Rücken- marks, ausserdem multiple Narben in der Leber, Lebergumma etc. Mikroskopisch stellte sich das Bild als dasjenige einer exquisiteu Entzündung der weichen Häute dar, und sämratliche Gehirnnerven, die intra vitam afficiert erschienen, boten die Zeichen einer mässigen Neuritis und Perineuritis mit beginnender Atrophie einzelner Fasern. Am intensivsten waren die Veränderungen an dem linken Nervus oculomotorius ausgesprochen, welcher miliare Gummata enthielt.

ühthoff (11) war in der Lage, in 6 Fällen von Alkohol- intoxikation eine mikroskopische Untersuchung der Sehnerven und teilweise auch des Chiasma vorzunehmen. Der 7. Fall betraf eine quad rautenförmige Atrophie eines Sehnerven bei Tabes. Die Prä- parate wurden in Müller1 scher Lösung 2 Monate, dann in Alkohol gehärtet, die Schnitte mit Karmin, Pikrokarmin, Nigrosin, Haema- toxylin, Goldchlorid, und nach der W e i ge rtschen Methode gefärbt, Tor Allem wurde die Doppelfärbung mit Pikrokarmin und Haematoxylin benützt. > Letzteres Verfahren hat uns entschieden die besten Dienste

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

geleistet, weil sie neben der Färbung der atrophischen Nervensuh- stanz und des Bindegewebes eine differente und markante Kerafar- bung liefertet Fall 1 und 2 wurden schon in der Berlin, klin. Wo- chenschrift Nr. 25. 1884 beschrieben (s. d. Ber. 1884. S. 334).

Im Fall 1 atrophische Verfärbung der temporalen Papillen- hälften, S = J, unsicher centrale Farbenskotome für Rot und Grün Gehirn Autopsie: Pachymeningitis levis convexitatis fibrinös haemorrhagica. Fall 2 : gleicher ophth. Befund wie in Fall 1 ; S = grosse centrale Farbenskotome für Rot und Grün. Gebini- Autopsie : Oedem der Meningen. Fall 3 ophth. wie in Fall 1 und 2; genauere Sehprüfung nicht möglich. Gehirn- Autopsie: Pachy- meningitis und Leptomeningitis chronica. Fall 4 wie in Fall 3. Arachnitis tuberculosa basilaris. Fall 5: ophth. wie in Fall 1 und 2, links S. herabgesetzt, Nachweis von Skotomen unsicher. Gehirn- Autopsie: Arachnitis chronica fibrosa, Ependynritis chronica granu- losa. Fall 6: ophth. die inneren Papillenhalften leicht getrübt, die äusseren massig abgeblasst. S = gut, Gesichtsfeld normal. Gehirn- Autopsie: Leptomeningitis chronica, Hydrocephalus internus, Narbe im linken Schlafenlappen , Ependymitis proliferans. Fall 7 wurde bereits in der Sitzung der Heidelberg, ophth. Gesellschaft im J. 1884 demonstriert (siehe diesen Bericht 1884. S. 265).

Nur in 2 von 6 Fällen standen ausser den Opticusstämmen aueb Chiasma und beide Tractus zu Gebote, in den übrigen 4 nur die Optici bis zum Beginne des intrakraniellen Endes. Die anatomi- schen Veränderungen wurden als interstitielle Neuritis mit mehr oder weniger ausgesprochener Schrumpfung (!) und sekundärer Atro- phie der Nervenfasern, letztere allerdings in einzelnen Fällen nur in sehr geringem Grade, charakterisiert. Diese Veränderung findet sich in der ganzen Ausdehnung des Sehnervenstammes bis zum intra- kraniellen Teile , alsdann wird das Bild der einfachen Degeneration sichtbar. U. betont die starke Verbreiterung des Bindegewebsge- rüstes ; auch finden sich zahlreiche neugebildete Gefässe mit sehr starken sklerotischen Wandungen. Die Sehnervenscheiden und der Zwischenscheidenraum zeigten sich im Wesentlichen normal, nur die innere Sehnervenscheide bot bei einzelnen Kranken deutliche patho- logische Veränderungen dar, wie Verdickung, vermehrte Gefasse mit sklerotischen Wandungen und Kern Wucherung. U. behauptet, dass dagegen bei der einfachen Degeneration das Bindegewebsgerüst nicht verdickt sei, sondern die gewöhnliche netzförmige Anordnung zeige, auch fehle die Kernvermehrung, und beobachte man nicht, dass mitten

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Gumma des Chiasma.

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im erkrankten Terrain einzelne Nervenfaserbündel normal blieben, auch sei die Raumverminderung nicht so stark bei der einfachen Atrophie. Was die Lage der erkrankten Partie bei der Intoxika- tionsneuritis anlangt, so liegt die Spitze des degenerierten Keiles zu den Centralgefässen hin gerichtet. Die Keilform geht sehr bald and dann allmälig hinter dem Bulbus in die Sichel- oder Halbmond- form über. Diese Form bleibt sich deutlich in einzelnen Fällen auch dann gewahrt, wenn die Centralgefasse den Sehnervenstamm verlassen haben, allmälig erst in die aufrecht ovale Form über- gehend und von der temporalen Seite mehr nach innen rückend. Im intrakraniellen Teile des Sehnerven wurde die degenerierte Partie im Centrum in Form eines liegenden Ovals gefunden; kurz vor dem Chiasma geht diese horizontale Lage in eine schief gestellte diagonale von oben aussen nach unten innen über.

H. Oppenheim (10) beobachtete eine gummöse Erkrankung des Chiasma nervorum opticorum; das Chiasma war durch eine von den weichen Hirnhäuten ausgehende Neubildung vollkommen ver- deckt und erst eine Strecke weit von dem Chiasma traten die Op- tici frei zu Tage. Das neugebildete Gewebe war teils grau-rot, sul- zig und speckig und von kleinen gelben Knoten durchsetzt, teils derb-schwielig und wie aus mehreren übereinandergelagerten Schich- ten bestehend. Sowohl die Oculomotorii wie die Abducentes waren von der Neubildung umschlossen, und setzte sich die Erkrankung der Häute in die beiden Fossae Sylvii fort, besonders in die rechte. Die Wand der Art. fossae Sylvii dextra war stark verdickt. Auf dem rechten Tractus opticus war die Auflagerung stärker als auf dem linken. In der rechten Hemisphäre war die Gegend des Linsenkerns und der Capsula externa breiig-weich und grau-gelb verfärbt. Ausser- dem fand sich eine schwielige Verdickung der Leberkapsel und eine He- patitis parenchymatosa. Mikroskopisch zeigte sich das Chiasma in allen seinen Teilen beträchtlich geschwollen; am stärksten ent- wickelt war das Geschwulstgewebe im Wesentlichen ein zellen- reiches Granulationsgewebe mit nekrotischen Herden und sehr reicher Neubildung von Gefassen, welche eine starke Verdickung der Ad- ventitia und eine beträchtliche Wucherung der Intima aufzuweisen haben Über dem Mittelstück des Chiasma, während der äusserste Bezirk der lateralen Partien nicht mehr von demselben überlagert wurde. Am vorderen Winkel des Chiasma und in der Gegend, in welcher die Nn. optici aus dem Chiasma hervortreten , drang ein breiter Geschwulstfortsatz zwischen die Sehnerven hinein . und hier

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

soll die Sehnervenfaserung fast total unterbrochen sein. Weiter nach hinten drang auch von unten her ein Geschwulstzapfen in das Chiasma ein, und war hier das Mittelstück des Chiasma vorwiegend beeinträchtigt, »das Chiasma hat sich hier mit Karmin fast diffus gefärbt und die Sehnervenfaserung scheint gänzlich unterbrochen zu sein (was be- sonders deutlich wird in Präparaten, die nach der Weig e rt' sehen Häniatoxylinmethode gefärbt sind). Es ist nun auch unverkennbar auch die Erkrankung der Seitenteile eine intensivere geworden, besonders gilt dies für die rechte Hälfte. Immerhin ist der lateralste Bezirk auch hier nur von kleinen Geschwulstzweigen durchsetzt und die Sehnervenfaserung nur von Stelle zu Stelle unterbrochen.c Bei ihrem Austritt aus dem Chiasma waren die N. optici stark verdickt »die Scheide der Optici noch eine Strecke weit verdickt und zellig infiltriert, während sich in dem orbitalen Teile kaum noch etwas Pathologisches nachweisen Hess. En der Umgebung der Tractus op- tici ist das gummöse Gewebe noch reichlich entwickelt, die Tractus sind geschwollen (der rechte mehr als der linke), das interstitielle Gewebe ist verbreitert, abnorm kernreich und wirklich von neuge- bildeten Gefässen durchsetzte Beide Oculomotorii, besonders aber der linke, zeigten in den Randpartien wenig normale Nervenfasern, das Zwischengewebe stark verbreitert und sehr reich an Kernen und Gefässen. Auch in die Hirnschenkel und die Globi mamillaria dran- gen kleine Zweige der Geschwulst hinein. Klinisch handelte es sich um eine 31j. Frau, welche mit einem sicher syphilitisch inficierten Manne in 9jähriger Ehe gelebt hatte; sie erkrankte mit Kopfschmerz, Erbrechen, abnorm gesteigertem Druckgefühl. Als einziges Läh- mungssymptom bestand eine Hemianopsia bitemporalis mit gleich- zeitiger geringer Einschränkung der nasalen Gesichtsfeldhälfte ohne wesentliche ophth. Veränderung. Innerhalb weniger Tage schwand die Hemianopsie, trat dann wieder auf, zeigte aber einen unbestän- digen Charakter hinsichtlich der Ausdehnung der Defekte. Die Seh- schärfe sank im Laufe der Beobachtung auf J resp. J. Die Poly- dipsie und Polyurie zeigten ebenfalls Remissionen ; 10 Tage vor dem Tode trat Parese der linken Körperhälfte, sowie eine solche beider Nv. oculomotorii auf.

B r a i 1 e y (1) beobachtete ein von der äusseren Fläche der Dura des linken Sehnerven ausgehendes Fibrosarkom bei einem 42j. weib- lichen Individuum. Die Geschwulst war ungefähr 1J Zoll in jedern Durchmesser und nahm den Raum innerhalb des Muskelkegels von der Spitze der Augenhöhle bis zum Augapfel ein. An der äusseren

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Lymphangiom der Augenhöhle.

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Seite der Duralscheide war die Dicke eine bedeutendere, im Uebrigen umgab aber die Geschwulst die ganze Circumferenz der Nerven. Klinisch fand sich Exophthalmus in der Richtung direkt nach vorn, Beschränkung der Augenbewegung besonders nach innen, Sehvermö- gen aufgehoben, Sehnerv in seinen Eontouren verwischt, weisslich, Geiässe enorm geschlängelt.

Augenhöhle.

1 ) D e 1 e n e , E. , Observation de tumeurs lymphadeniques des deux orbitcs. Archiv. d'Opht VI. p. 154.

2) Giacomini, Ossificazione della troclea del muscolo grande obliqno dell' occhio. Giornale della R. Accad. di Medic. Nr. 7, 8.

3) Guaita, Voluminosa esostosi dura dell1 orbita demolita conservando il globo ocnlare Bibliografia dei tumori ossei dell' orbita. Annali di Ot- talm. XV. p. 205.

4) Hirsch her £ nnd Birnbach er, A., Beiträge zur Pathologie des Seh- organs. (Ein Fall von raäch wachsendem malignem Sarkom der Orbita.) Central!»!, f. prakt. Augenheilk. März. S. 65.

5) 0 1 1 e , Richard , En Fall von melanotischem Sarkom der rechten Orbita mit Uebergang auf die benachbarten knöchernen Teile des Schädels. Halle a. S. 30 S.

6) Wiesner, B., Das Lymphangiom der Augenhöhle, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 2. S. 205.

W i e s n e r (G) beschreibt einen in der Würzburger Univ.-Au- genklinik beobachteten Fall von Lymphangiom der Augenhöhle. Es handelte sich am eine 43j. Frau, welche seit einem Jahre die Ent- wickelung einer Geschwulst am rechten unteren Lide bemerkt hatte ; die funktionellen Störungen bestanden einzig in Doppelbildern im Sinne einer Funktionsstörung des M. rectus inferior. Zwischen Bul- bus und unterem äusserem Orbitalrande wurde eine längsovale, zu- rückdrängbare und etwas verschiebbare Geschwulst von ungefähr Ha8elnu8Sgrösse , harter Konsistenz und vollkommen glatter Ober- fläche in der Orbita gefühlt; kein Exophthalmus, keine Zunahme der Schwellung beim Bücken etc. Die Diagnose wurde auf Fibrom der Orbita, gelegen in dem lockeren Gewebe zwischen Periorbita und Maskelschichte, gestellt, und die Operation der Exstirpation bezieh- ungsweise der Ausschälung leicht ausgeführt. Heilung nach 4 Tagen. Makroskopisch zeigte die Geschwulst auf der Schnittfläche eine Be- netzung mit seröser Flüssigkeit und einen durchweg kavernösen Bau,

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

so dass die grösste Aehnlichkeit mit dem Corpus cavernosum penis gegeben war. Ausserdem war sie von einer dünnen fibrösen Kapsel umhüllt. Der mikroskopische Befund entsprach dem makroskopi- schen , und musste auf Grund desselben die Diagnose : cavernöses Lymphangiom gestellt werden. Im Wesentlichen besteht der Tumor aus einem fibrösen Balkengewebe, welches grössere und kleinere Hohl- räume von unregelmässigen Formen in sich schliesst. Die Wan- dungen der Räume sind mit einer einfachen Schicht von endotheloiden spindelförmigen Zellen ausgekleidet. Neugebildete, mit Blut gefüllte Gefässe finden sich in ziemlicher Anzahl , wie auch Fett- und Mus- kelgewebe.

W. wiederholte zugleich die Untersuchung des früher (v. Grae- f e's Arch. f. Ophth. XXIV. 2. S. 93) von v. Forst er beschriebenen und ebenfalls als Lymphangiom der Orbita bezeichneten Falles, durcb welche die Identität der Struktur mit dem vorliegenden Falle nur bestätigt werden konnte. Das letztere Präparat wurde hauptsächlich desswegen einer erneuten Untersuchung unterzogen, weil Berlin (G raefe- Sa e misch , Handbuch der Augenheilk. VI. S. 708) die Richtigkeit der anatomischen Diagnose stark bezweifelte. Berlin meinte, es müsste zur Entstehung eines Lymphangioms erst das Vor- handensein von Lymphgefäs8en in der Orbita nachgewiesen werden, und ferner , es könnte durch das längere Liegen des Präparates in Müll er1 scher Lösung eine Auslaugung der roten Blutkörperchen (was aber nicht der Fall ist) stattgefunden haben, da in der v. For- st e r'schen Darstellung nur angegeben war, dass die Hohlräume zahl- reiche Lymphkörperchen enthalten. W. schliesst sich den neueren Ansichten über die Entstehung des Lymphangioms vollkommen an, betrachtet die vorliegenden Fälle als heteroplastische Neoplasie, macht darauf aufmerksam, dass das Lymphangiom mit einem Fibrom oder Fibrosarkom leicht verwechselt werden könnte, und erwähnt kurz noch eines Falles, in welchem ein klinisch und anatomisch fest- gestelltes Lymphangiom der Haut der Stirne in die Augenhöhle hineinwuchs (3Jj. Knabe).

In der Hall e'schen chirurgischen Klinik wurde bei einem 29- jährigen Manne am rechten inneren Augenwinkel eine schwärzliche Geschwulst koustatiert mit Verschiebung und Behinderung der Be- weglichkeit des Bulbus, welcher eine Herabsetzung des Sehvermögens auf Fingerzählen in 6' darbot. (Ophth. Befund?) Die Exstirpation des Tumors wurde in der Chloroformnarkose versucht, und dabei zeigte sich, dass der Knochen in weiter Ausdehnung pigmentiert

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Melanom der Orbita.

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war. Ausserdem war die Orbita innen und oben breit perforiert, und nach 4 Tagen erfolgte der Exitus lethalis unter raeningitischen Erscheinungen. Otte (5) teilt folgenden Sektionsbefund mit: Braune Fleckchen am rechten Vorderarm, melanotische Massen in der rechten und linken Augen-, sowie der Nasenhöhle und im Inneren der Schä- delhohle. Fast die ganze Basis der rechten Hälfte der vorderen Schläfengrube war von einer weichen, braunen Geschwulstmasse ein- genommen , ebenso das Siebbein, die Crista galli bis zum Anfange des linken Orbitaidaches , das Keilbein war bis hart an den Clivus infiltriert. Die Dura mater war im Bereich der vorderen Schädel- grube stark verdickt und zum Teil zu einer weichen, braunen Masse umgewandelt. Die rechte Orbita zeigte sich braunschwarz verändert, fast in ihrem ganzen Umfange mit Ausnahme einer 1 2ctm. breiten Partie der äusseren Wand. Eigentliche Tumormasse zeigte sich in grösster Ausdehnung in der inneren und unteren Hälfte der Augenhöhle. In die linke Orbita wölbte sich ein von Periost über- zogener, ungefähr markstückgrosser Tumor vor, ebenso in die Highmors- höhle; die untern Muscheln waren intensiv braun gefärbt, ferner erschienen der Vomer und die untere Fläche des Keilbeines, wie auch die Basis der Processus pterygoidei des Keilbeines beiderseits schwärzlich. Bei einem horizontal angelegten Schnitt durch den Schädel zeigt sich die Diploe pigmentiert. An der Basis des Ge- hirns grünlich-grauer Eiter in den Maschen der Pia. In der rech- ten Regio submentalis sind die Lymphdrüsen von gleichmässig dun- kelbrauner Farbe anzutreffen ; in der Truncusmuskulatur hie und da einige sehr kleine, dunkelbraune Tumoren , im Epikardium , an der Oberfläche der Lungen, in der Pleura dunkelbraune bis schwarze Gescb wülstchen, Milz und Leber von rauchgrauer Tinktion, in letz- terer ein kleinapfelgroaser Abscess.

Die mikroskopische Untersuchung der Tumoren ergab kompakte Klumpen von Pigment im Gewebe, Rundzellen und Spindelzellen, teilweise pigmentiert, hie und da fand sich ein fibrilläres Zwischen- bindegewebe, meistens lagen die Zellen so dicht zusammen, dass von Zwischensubstanz nichts zu sehen war. Zwischen den Leberzellen waren Pigmentklümpchen eingestreut, Pigmentablagerungen fanden sich in einer grossen Menge der Zellen der Milz. In den Räumen der Diploe lag das Pigment als tiefbraune Masse , auch die Häver s- schen Kanäle waren meistens mit braunschwarzen Pigmentmassen ▼ollgepfropft. Die normalen Zellen des Knochenmarkes führten kör- niges Pigment. Zur näheren Bestimmung des Pigments auf seinen

J»bre.bericbt t Ophthalmologie. XVII. 1889, 14

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

etwaigen Gehalt an Eisen wurde gelbes Blutlaugensalz benßtzt; jedesmal trat eine intensive blaue Verfärbung ein.

Bei einem 8j. Mädchen zeigte sich nach der Mitteilung von Birnbacher (4) und Hirschberg (4) eine Verschiebung des linken Auges nach vorn und gleichzeitig median- und abwärts. »So- fort wurde ein Orbitalsarkom angenommen und das Kind photogra- phiert.t Warum noch eine Punktion der Orbita »versucht« wurde, ist nach der gestellten Diagnose nicht recht erfindlich ; das normale Verhalten der Sehnerven ist sicherlich doch keine Indikation. Die von v. Bergmann ausgeführte Exstirpation der Orbita verlief ohne Zwischenfälle, doch traten bald ein Lokalrecidiv und metasta- tische Tumoren »auf dem Schädel und in der Kreuzbeingegend auf.« Es trat ferner eine Erblindung des rechten Auges ein, der Sehnerv war blass , aber nicht geschwollen. Das Präparat zeigte eine nussgrosse Geschwulst, welche mit dem Bulbus durch lockeres Gewebe nach oben aussen verbunden war, und aus kleinen Rundzellen mit zahl- reichen Gefassen bestand (Sarkom).

Angeborene Missbildnngen des Auges- Referent: Prof. Manz.

1) de Beck, A rare faniily history of congenital colobome of the iria. Arch. Opbth. New- York. XV. 1.

2) Benedikt, Keplmlometriscber Befund bei korticaler, angeborener Blindheit. Neurol. Central bl. Nr. 10.

3) Bock, Anatomischer Befund einer congenitalen, eigentümlich geformten Katarakt. Klin. Monatabi. f. Augenheilk. S. 227.

4) De Benedetti, Irideremia totale congenita. Ectopia lentis congenita cou lussazione spontanea del cristallino e glaucoma consecutivo. Annali di Ottalm. XV. p. 184 e 399.

5) Pebierre, Eine seltene kongenitale Anomalie des Auges. Annall. d'Oculist. T. XCV. S. 223.

5a) D o 1 g e n k o w , W., Colobom der IriB, des Corpus ciliare, der Chorioidea und der ^ehnervenscheide. VVestnik ophth. Januar Februar.

6) v. Duyse, ün nouveau cas de »colobomec central ou maculaire. Ann. d'Oculist XCV. p. 139.

7) Contribution a l'e'tude des membranes pupillaires peraistantes. Ibid. XCVI. p. 13

8) Kwetzky, Beitrag zur Kenntnis der Kolobomcysten. Inaug.-Disa. Doipat

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Angeborene Missbildungen.

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3a) G a u d i n, Monstruosite* cbez an foetus bamain, cyclopie et astomie. Mar- seille ineVlic Nr. 12. p. 746.

9) Haenel, Ein Fall von Arteria hyaloldea persistans, Persistenz des K ö 1- liker'scb» n Mesodermfortsatzes und Coloboma iridis congenitum. Inaug.- Dissert. München.

10) Landesberg, Zur Kenntnis der angeborenen Anomalien des Auges. Kiin. Monatsbl. f. Aagenbeilk. S. »99.

11) Lawrentjew, Zur Frage von den congenitalen Anomalien der Iris. On- tralbl. f. prakt. Augenheilk. Jan. S. 10.

12) Mayerhausen, Eine sehr seltene Form persistenter Pupillarmembran. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 17.

12a)Morano, Caso di anoftalmo congeuito. Annali di Ottalm. XV. p. 70. (Bendiconto di soc ottalm. ital. XI. Congresso-Perugia.)

13) M o r i a n, üeber die schräge Gesichtsspalte. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 47.

14) Picque\ Anomalies de de*veloppeinent et maladies conge'nitales du globe de roeil. These de Paria 468 pp.

15) Ponfick, üeber den Zusammenhang von Scbadelmissbilduug mit Gehirn- entzündung und angeborener Blindheit. Bresl. ärztl. Zeitschr. Nr. 21.

16) Radziszewski, Observation d'anophtalmie, avec hernies bilaterales con- ge'nitales du cerveau. Progr. meU Nr. 32.

16a) Ram p o 1 d i , R., ün nuovo caso di congenito equilibrio motorio oeulo- palpebrale. Annali di Ottalm. XV. p. 54.

17) Rand all, The underlying conus. Americ. Journ. of Ophth. p. 319.

18) v. Reo ss, Ophthalmologische Mitteilungen. II. Abt. Wien.

19) Schleich, Die Augen der Epileptiker der Heilanstalt Stetten, Württem- berg. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Nov. S. 469.

20) Steinheim, Anophthalmus dexter. Coloboma irid. sin. Central bl. f. prakt Augenheilk. S. 201.

21) Stilling, üeber eine anomale Opticusteilung. Arch. f. mikrosk. Anat XXVII. S. 179.

22) 8 u 1 z e r , In vivo sichtbare Sternfigur im vorderen Cortex bei Cataracta, zonularis. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 99.

23) Sri Ii, Der Conus nach unten. Tagebl. d. 59. Vers. deuUch. Naturf. uud Äerzte in Berlin. S. 222.

2ia)Tilley, R., Paralyse conge'nitale complete des moteurs oculaires communs des deux cötes. Integrite' des mouvements de l'iris et de raccommodation. Gaz. hebd. Nr. 1. (Die Augenmuskelstörung wurde bei einem 12jährigen, Ton einem syphilitischen Vater stammenden Kinde beobachtet )

23b) Tor Lamberg, Ectropium uveae congenitum. Svenska läkare sällska- pets fbrhandl. Juli. (Demonstration einer Anomalie, die in Folge späterer Untersuchungen von Dr. A. Bergh (Hygiea. October 1886) als ein Fall von Ectropium uveae congen. erkannt wurde.)

24) Waldhauer, Eine Irisauomalie. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 201.

25) Wedl u. Bock, Pathologische Anatomie des Auges. Mit Atlas. Wien. 461 SS. XXXIII Taf.

26) Zepler, Bogurail, üeber den Einfluse der Verwandten- Ehe auf die Nach- kommenschaft mit besonderer Berücksichtigung der kongenitalen Blindheit. Inaug.-Diss. Breslau.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

In der Einleitung seiner umfangreichen Dissertation weist Pic- que (14) auf die Schwierigkeit hin, eine strenge Trennung der Bildungsanomalien und der kongenitalen Krankheiten des Auges durchzuführen. In Betreff der ersteren schliesst er sich der von D a v a i n e formulierten Definition an , woruach jede Modifikation des Organismus, welche vom spezifischen Typus abweicht und deren Entstehung vor die Metamorphose oder die Entwickelung fallt, welche das Individuum konstituiert, als eine solche Anomalie zu betrachten ist. Er unterscheidet dann weiter : das Organ kann nach einer pri- mären Abweichung sich dann regelmässig weiterentwickeln, oder die primäre Störung war so bedeutend, dass dadurch eine regelmässige Weiterentwickelung unmöglich gemacht wurde (Abnormität nach D avaine). Als eine häufige Ursache für die Anomalie betrachtet er eine frühzeitige Entzündung im Auge, wie z. B. für gewisse Ko- lobome.

Zu den kongenitalen Krankheiten sind auch diejenigen zu zah- len, deren Verlauf ein sehr langsamer ist und die sich deshalb weit in das postembryonale Leben hinaus erstrecken können.

Im I. Kapitel giebt der Verf. einen Abriss der Entwicklungs- geschichte des Auges, in welchem er teilweise den älteren Beschrei- bungen, teilweise den Darstellungen seines Lehrers Math. Duval, und dessen Schülers Real y Beyro, über welche in unserem vorj. Referat berichtet wurde (s. d. Ber. pro 1885. S. 51) folgt, letzteres insbesondere in Bezug auf die Entwickelung der Chorioidea und Iris. Am Schlüsse giebt er folgendes Resume der wichtigsten embryolo- gischen Thatsachen : die einzelnen Teile des Augapfels stammen vom Epiblast und Mesoblast ab und zwar direkt oder indirekt , nachdem diese sich in die Augenblase und Pia mater oculi umgebildet haben. Es sind a) direkte Abkömmlinge des Epiblasts : die erste Schicht der Cornea und die Substantia propria lentis des Mesoblasts; die 2. und 3. Schicht der Cornea, die Scheide des Sehnerven, die Sklerotika.

b) Indirekte Abkömmlinge des Epiblasts: die nervösen Ele- mente der Retina und des Optikus, sowie die Stützfasern derselben, ferner die 2. und 3. Schicht des Corpus ciliare, die 4. und 5. der Iris. Alles dies zusammen bildet die »Vesicule optique.c Zu den mehr oder weniger indirekten Produkten des Mesoblasts gehören : die äus- seren Scheiden des Optikus , die Chorioidea , der Musculus ciliaris, die erste Schicht des Corpus ciliare, die 3. der Iris (oeulo-pie-mere non-invagiueV), die Zonula Zinnii7 das Corpus vitreum (oc.-pie-mere invagiuee).

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Dermoide der Binde- und Hornhaut.

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In den folgenden Kapiteln werden dann die wichtigsten Miss- bildungen am Auge mehr weniger ausführlich besprochen, die von Anderen beschriebenen Falle zum Teil in Kürze, zum Teil in ex- tenso mitgeteilt. Verf. hat dabei auch die nichtfranzösische Litte- ratur berücksichtigt, wobei allerdings manche Missverständnisse vor- kommen, die vielleicht dadurch erklärt werden, dass ihm hier die Originalaufsatze nicht alle zugänglich waren, er sich vielmehr an von Anderen gelieferte Referate und Uebersetzungen halten rausste. Bisher nicht publizierte Fälle finden sich verhältnismässig wenige (von Poncet, van Duyse). Besprochen werden die Missbildungen der Krystalllinse, der Aderhaut, der Netzhaut (Retinitis pigmentosa), des Sehnerven (Kolobome der Macula lutea), des Glaskörpers (Art. hyaloidea persistens), der Cornea und Iris.

Im Anschluss an die Kolobome der Chorioidea behandelt P. den angeborenen Mangel des Augapfels und den Mikrophthalmus, den Albinismus und die Melanose, die angeborenen Cysten der Orbita, in Bezug auf deren Entstehung er der von Arlt, dem Ref. und van Duyse verteidigten Ansicht beitritt (s. d. Ber. 1885). Bei der Erklärung des Coloboma mac. lut. verwirft Verf. die Annahme einer Rotation des embryonalen Bulbus, welche neuerdings von Voss ins auf Grund anatomischer Untersuchungen vertreten wird, giebt aber zu, dass die Macula ein Teil der fötalen Augenspalte sei. Diese erstrecke sich, wie Hirschberg und Ref. annahmen, über den Optikusansatz hinaus, und werde, wie van Duyse ausführt, von diesem durch Einschieben von Netzhautelementen getrennt. Da- durch sollen dann auch die peripapillären und subpapillaren konge- nitalen Staphylome verständlich werden. Die angeborene Atrophie des Sehnerven ist nach Verf. am häufigsten das Resultat einer fö- talen Neuritis optica, wie sie öfters auch beim Erwachsenen auf Grand hereditärer Anlage beobachtet worden ist.

Die angeborenen Hornhauttrübungen dürfen nicht alle als aus einer einzigen Ursache entstanden angesehen werden : sie sind jeden- falls nicht immer das Produkt einer fötalen interstitiellen Keratitis, wie Wecker für die Mehrzahl derselben annimmt.

Von Dermoidgeschwül8ten der Cornea und Conjunctiva stellt P. aus der Litteratur 94 Fälle zusammen, darunter 85 vom mensch- lichen Auge. Darunter finden sich auch die merkwürdigen Excres- cenzen an der Conjunctiva und Cornea, von welchen in der letzten Zeit mehrfach die Rede war und über welche auch in den letzten Jahrgängen dieses Berichtes referiert worden ist. Diese »Brides

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214 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

epibulbairest stehen in inniger Beziehung zum Coloboma palp. con- gen., mit welchem sie in 13 der aufgezählten zusammen vorkamen. Verf. aberhält sie nicht wie van Duyse und Vassau x für Reste amniotischer Verwachsungen, er glaubt vielmehr, dass es sich dabei um Verwachsungen der Augenlider unter sich handle, wobei im Moment der Trennung ein Lid ein Stück des anderen an sich ziehe. Als Beleg für diese Ansicht verweist er auf die Struktur dieser Der- moide, welche sehr oft mit der des Lidrandes übereinstimmen. Im letzten Kapitel, welches die Missbildungen der Iris enthält, wird er- örtert, dass man nicht berechtigt sei, das Iriskolobom als eine Folge des Chorioidealkoloboms anzusehen, schon aus dem Grunde, weil jenes seiner Lage nach nicht immer mit dem letzteren übereinstimme. (Ref. hat schon wiederholt darauf hingewiesen , dass die genetische Bedeutung der verschiedenen Irisspalten, womit insbesondere auch deren Verhältnis zu der totalen Augenspalte gemeint ist, eine ver- schiedene sein kann.)

Der Abhandlung ist eine ziemlich vollständige Literaturzusam- menstellung und eine grosse Zahl von Holzschnitten beigegeben, von welchen einige hier zum erstenmal publiziert werden. Die paar kolorierten auf einer Tafel zusammengestellten Abbildungen sind zum Teil nicht besonders gelungene Reproduktionen aus Jäger's und Liebreicb's Atlas, zum Teil nicht veröffentlichte Figuren von französischen Oculisten von gleich mittelmässiger Ausführung.

1 >as IX. Kapitel des Textes der pathologischen Anatomie des Auges von Wedl und Bock (25) handelt von den fötalen Er- krankungen des Auges und seiner Adnexa, zu welchen jedoch auch die Missbildungen beigezogen sind. In der kurzen Einleitung wird mit Recht hervorgehoben, dass die Trennung beider von einander oft sehr schwer oder ganz unmöglich ist, und nicht so selten beide Vorgänge, die Entwickelungsstörung und die fötale Erkrankung, ein- ander komplizieren.

Die kongenitalen Abnormitäten der einzelnen Teile des Auges der Reihe nach durchgehend teilen VerfF. eigene Beobachtungen und in Kürze auch fremde mit, ohne dabei wohl auf Vollständigkeit An- spruch zu machen. Von jenen, die sich meistens auf Patienten der S t e 11 wag1 sehen Klinik beziehen, sollen einige interessantere hier referiert werden; manche wurden auch an Tieraugen vorgefunden, wie z. B. die hier nicht so seltenen Dermoidgeschwülste des Bulbus, von welchen VerfF. ein vom Ochsenauge herrührendes anatomisch

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Cyclopie. Albinismui.

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untersucht haben. Sie fanden darin, wie schon andere Beobachter, alle Attribute der Cutis.

Reste der Pupillarmembran sahen Verff. mehrmals, 2mal konnte die histologische Untersuchung vorgenommen werden. Die Filamente erwiesen sich häufig als obliterierte Gefässstränge. In einem Falle war ein Teil der Iris in ein Netzwerk von pigmentierten zarten Fäden aufgelöst, welche sich teils direkt an die Linsenkapsel, teils an ein vertikal durch die Pupille verlaufendes Bündel anhefteten, weiches, von oben und unten kommend, eine Art von Diplocorie bildete.

In einigen Fallen von Kolobom des Uvealtractus beschreiben Verff. die die Spalte ausfüllende Masse als eine gallertige, aus Agglo- meraten von durchscheinenden Klümpchen bestehende, die von kern- haltigen Zellen mit Fortsätzen umfasst werden. In der Kolobom- narbe der Chorioidea erkennt man Produkte der Entzündung.

Für eine Art. hyaloidea persistans liegt eine Autopsie vor, welche Verff. an einem Präparate der Stell wag'schen Sammlung anstellen konnten und in Fig. 193 des Atlas abgebildet haben. Der den Glas- körper durchziehende Strang enthielt nur in seiner vorderen Ab- teilung Gefässreste mit Zellwucherung in der Umgebung.

Ein bei einem scheinbaren angeborenen Anophthalmus bei einem Kinde gefundenes hochgradig geschrumpftes Bulbusrudiment , viel- leicht das Resultat einer fötalen suppurativen PanOphthalmitis, gleicht sehr einem vom Ref. (v. Gräfe's Arch. f. Ophth. XXVI.) beschrie- benen Mikrophthalmus.

Von Cyclopie stellen Verff. 6 verschiedene Arten auf, welche zugleich verschiedene Grade der Verschmelzung beider Bulbi dar- stellen. In Fig. 179 des Atlas wird ein Cyclopenauge des III. Gra- des, in Fig. 181 und 182 ein solches des V. Grades vom Menschen abgebildet: letzteres mit einfacher Cornea, halbdoppelter Iris, dop- pelter Linse.

Der hinten einfache Optikus spaltete sich erst in der Nähe des Bulbus. Auch von einem Diprosopus triophthalmus, 2 Gesichter (einer Katze) mit 4 Augen, von welchen die mittleren miteinander verschmolzen sind, wird ein Beispiel beschrieben.

Die letzte eigene Beobachtung betrifft ein angeborenes Kolobom beider Oberlider; auch hier zog ein Strang zur Bulbusoberfläche.

Unter den von Landesberg (10) beschriebenen angeborenen Anomalien verdient zunächst ein Fall von Albinismus bei einem in frühester Lebenszeit etwas kümmerlich, später aber gut entwickelten

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216 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

Mädchen Erwähnung, bei welchem eine besonders zarte Beschaffen- heit zugleich mit einer grossen Verletzbarkeit der Haut hervorge- hoben wird. Die Sehschärfe betrug rechts Vao, links1*5/™. Binoculäre Fixation fehlte, ebenso Diplopie. Gesichtsfeld schien normal, Farben- empfindung sehr fein. Beide Eltern haben dunkle Haare, 2 Brüder ebenfalls, ein jüngeres Schwesterchen ist blond, aber nicht albino- tisch. In der Familie sonst keine Fälle bekannt. Ausser einem Falle von beiderseitigem sog. einfachen Mikrophthalmus (Cornea rechts 9 : 7, links 8,5 : 5,5) mit in seinen einzelnen Teilen ziemlich normalen Bulbi, sah L. bei einem 18jährigen Mädchen mit einem rechten normalen Auge ein sehr verkleinertes linkes mit mehrfachen inneren und äus- seren Abnormitäten: flache querovale Cornea von 8 : 6,5 mm; schlitz- förmige Pupille mit ausgefransten Rändern, querovale graue Papille mit dünnen Arterien, zahlreiche Pigmentflecken im Fundus. S sehr gering, Gesichtsfeld konzentrisch beschränkt, Farbensinn wenig ent- wickelt. Keine hereditäre Belastung. Angeborenes, oder wenigstens in den ersten Lebenstagen konstatiertes Schielen erwähnt L. von 4 Ge- schwistern, Kinder einer Mutter, welche ebenfalls in der Jugend ge- schielt hatte. Der Strabismus war bei allen ein konvergierender, ohne besondere Störung der Beweglichkeit. Refraktion: eine geringe H.

Auch von angeborenen Krankheiten der Thränenwege bringt L. 2 Fälle : Blennorrhoea sacci lacr. und eine Fistula sacci lacr. An- geborene Hornhauttrübungen, teils oberflächliche, teils parenchymatöse sah L. bei 6* Kindern, mit meist normaler Bulbusentwicklung : in 2 Fällen konnte er die Aufhellung verfolgen. (Ist das Leiden ein- seitig, so kann Zangendruck die Ursache sein, wie Ref. erst neulich konstatieren konnte.)

Von Heterochromia iridis monocularis und alternans war der erste Fall (ob angeboren?) von Bedeutung, da sich später ein Sar- kom aus dem schwarzen Fleck entwickelte. Reste fötaler Aderhaut- entzündung in Form von mächtigen Pigmentablagerungen und Atrophie der Papillen fand L. bei 2 Brüdern, deren Eltern nicht syphilitisch waren. Bei einem dieser Brüder war beiderseits ein 3eckiges Ko- lobom an der Macula lutea vorhanden.

Als Produkt einer fötalen Meningitis ist vielleicht die Sehner- venatrophie aufzufassen, welche Verf. bei einem im rhachitischen Zu- stande geborenen, idiotischen Kinde auffand, welches ganz blind war und mit 9 Monaten an einer Pachymeningitis starb. Die Bulbi waren im Uebrigen gut ausgebildet.

Die II. Abteilung der ophthalmologischen Mitteilungen von

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Arteria hyaloidea persistans.

217

A. v. Reuss (18) ist in ihrem ersten Abschnitt den angebore- nen Anouialieen des Auges gewidmet, und enthält davon eine reiche, fast alle seine Teile betreffende Kasuistik. Wir müssen uns darauf beschränken, daraus nur die interessantesten hervorzuheben.

Die im Allgemeinen beim Menschen ziemlich selten angeborene Melanose der Sklera (s. d. Ber. 1884) traf R. bei 3 Individuen, in grösster Ausdehnung bei einer alten Frau auf deren rechten Auge, an dessen oberem Umfang. Wie in einigen anderen Fällen zeigte «ich auch hier im Innern des Bulbus eine besonders starke Pigmen- tierung.

Von Hänel (9) erhalten wir eine genaue Beschreibung einer interessanten Missbildung, welche Eversbusch dem Ophthalmologen- kongress in Heidelberg 1883 demonstriert hatte. Dieselbe fand sich an beiden Augen eines neugeborenen Kindes, welches von angeblich gesunden Eltern abstammte. Die Cornea war etwas kleiner, eiför- mig, nach unten etwas zugespitzt , die Sklera hier etwas abgeflacht. Die Iris trug ein Kolobom von gewöhnlicher Form, nach unten ge- richtet. Vom Sehnerveneintritt zog ein weisslicher Strang durch den Glaskörper zum unteren Linsenrand, zunächst zu einem zapfen artigen Gebilde, an welches sich wiederum eine partielle Linsentrübung an- schloß. Jener Zapfen, von der Gegend des Corpus ciliare ausgehend, fällte das Kolobom fast ganz aus. Die Augen hatten jedenfalls Licht- empfindung. Das Kind starb nach 2 Monaten an Pneumonie. Bei der Sektion der Bulbi erwies sich jener an die Linse sich anlegende Zapfen im wesentlichen als ein Auswuchs der Sklera. Die Iris war grösstenteils mit der Linse verklebt, deren Oberfläche zahlreiche kleine Unebenheiten zeigte, in welchen sich die Kapsel von der Linse selbst entfernte; die Zonula war durch den 3eckigen Skleralfortsatz unter- brochen , in welchem mehrere stärkere Gefässe lagen , die an der hinteren Linseniläche eine Strecke weit in die Höhe liefen. Aus der tiefen Exkavation der Sehnervenpapille entsprang ein Zapfen, welcher 1,2 mm weit in den Glaskörper hineinragte. Derselbe enthielt ein Gefass mit ziemlich dicker Wandung und verschmächtigte sich nach forn in einen feinen Faden, welcher sich an den an der hinteren Unsenfläche angehefteten Zapfen ansetzte.

Verf. vergleicht seinen Fall einem von Arnold beschriebenen und betrachtet den an die Linse sich ansetzenden Fortsatz als einen anomalen Rest des Mesodermfortsatzes, welcher aus den Kopfplatten die fötale Augenspalte vordringt, wodurch die Entstehung der irisspalte leicht verständlich wird.

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218 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Die Missbildung als Produkt entzündlicher Veränderungen im Fötusauge aufzufassen, dazu fehlte jeder Anhaltspunkt. Verf. sieht darin desshalb auch lediglich eine Folge mangelhafter Rückbildung fötaler Verhältnisse aus einer früheren Entwicklungsphase des Auge».

de Beck (1) beschreibt die Augen eines 80jährigen Mannes, welche mit einem angeborenen Iriskolobom von gewöhnlicher Form und in der typischen Lage nach inneu unten behaftet waren. Die Sehkraft des Mannes war immer sehr gering, zum Lesen bediente er sich einer Convexbrille 2J auf sehr geringe Distanz, das Buch nach der Nasenseite haltend. Aus einer gewissen Polyopie, welche schon früher vorhanden war, vermutet Verf. eine leichte Luxation der Linse nach abwärts. Vom 50. Lebensjahre an nahm das Sehvermögen allmälig noch mehr ab , es wurden mehrere Iridektomien gemacht, die Bulbi wurden phthisisch und endlich völlig blind. Dieser Mann gehörte einer Familie an, in welcher Iriskolobom bei 7 Mitgliedern vorkam, und zwar bei 5 von 8 Geschwistern und 2 Enkeln, beide von verschiedenen Müttern stammend. Die Eltern des Patienten hat- ten beide normale Augen mit bis zum Alter guter Sehschärfe. Von den 6 Schwestern waren 4 verheiratet, davon hatten 3 normale Kinder; eine, selbst afficiert, hatte eine mit der gleichen Deformität geborene Tochter; eine solche Tochter hatte auch der Patient; die 2 jüngsten damit behafteten Schwestern starben in früher Jugend.

Verf. hat die in der Litteratur aufbewahrten Beispiele des Vor- kommens einer angeborenen Irisanomalie bei Blutsverwandten aufge- sucht und ist dabei zu der Ansicht gekommen, dass eine Vererbung dieser Deformitäten von Eltern auf Kinder ein keineswegs seltenes Vorkommen sei. Nicht selten findet sich die Anomalie auch nur bei mehreren Geschwistern, während die Eltern frei sind.

Ausserdem macht Verf. besonders aufmerksam auf die schlimme Prognose, welche erfahrungsgemäss diesen Missbildungen anhafte, und, welche, wie er vermutet, in einer schleichenden Entzündung des Uvealtraktus begründet ist, die in solchen Augen vorkomme und insbesondere auch zu Kataraktbildung führe. Zur Anuahme von sol- chen verderblichen Komplikationen haben auch die trüben Erfahrungen führen können, welche verschiedene Operateure bei Operationen ge- macht haben , welche dabei vorgenommen wurden , worauf in der neueren Zeit H u tchi n son und auch Ref. gelegentlich einer eigenen Beobachtung hingedeutet haben. Verf. findet, dass sich diese That- sache besonders gut mit der Ansicht vertrage, welche Deutsch- mann (s. d. Ber. pro 1881) über die Genese des Coloboma oculi aas-

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Membrana pupillaris persiatena.

219

gesprochen hat, woniach dieses im Grunde von einer fötalen Chorioi- ditis ausgehen soll.

Cnter den angeborenen Anomalien der Iris erwähnt v. Reuss (18) zuerst das sog. Coloboma superficiale, als welches er einen Fall auffasst, in welchem im unteren Teile der Iris eine Seckige, dunkel- pigmentierte Stelle sich fand, die sehr einem Naevus glich. Von diesem unterschied sich dieselbe jedoch durch ihr tieferes Niveau, welches auf eine grössere Dtinnheit dieser Partie hinwies: von Wich- tigkeit war auch, dass die radiäre Zeichnung hier vollständig fehlte. Solche vertiefte, etwas anders gezeichnete, scharf begrenzte Stellen im unteren Teil der Iris sind übrigens nicht so sehr selten.

Einen nach innen oben gerichteten, fast bis zum Rande reichen- den Defekt fand R. in der Iris des linken Auges einer Greisin, in dem ausserdem ein nach innen unten gerichteter Conus vorhanden war; mit der Axe des Koloboms korrespondierte das Krümmungs- minimum des astigmatischen Auges.

Die bei Pferden als Traubenkörner bezeichnete, von v. Gräfe Ectropium uveae congenitum benannte Bildung an dem Pupillarrand der Iris sah v. R. an beiden Augen eines 40jährigen Mannes, in Form von braunen Knoten, 3 resp. 7 am oberen Pupillarrand. Die Papille selbst war frei beweglich (vgl. d. Ber. 1885).

In Betreff der ja ziemlich häufig beobachteten Reste der Membrana pupillaris hebt v. Reuss diejenigen Fälle hervor, in welchen nur die Fusspunkte der Fäden noch vorhanden sind in Form von weiss- lichen Kegelchen, welche auf der Kapsel sitzen. Manchmal wird durch diese Fäden der Anschein einer mehrfachen Pupille erzeugt, wofür Verf. zwei Beispiele anführt.

Als Rest der Pupillarmembran erscheint vielleicht auch eine ringsum freie Pigmentauflagerung auf der Mitte der vorderen Linsen- kapsel, wie er sie zweimal gesehen hat.

In seiner Abhandlung über die Membrana pupillaris persistens beschreibt v. Duyse (7) zunächst einige selbstbeobachtete unge- wöhnlichere Formen dieser Missbildung. In einem Falle bestand auf dem einen Auge eine Verbindung der centralen Platte mit der vor- deren Kapsel; im andern waren jene und die Filamente frei. Letz- tere entsprangen zum Teil wenigstens nicht aus der Zikzakleiste der ▼orderen Irisfläche, wie das die Regel ist, sondern aus einer mehr peripherischen Region, wie in den Fällen von Szokalski, Talko und Rumschewitz. In einem anderen Fall linkes Auge eines kleinen Mädchens, welches zur Autopsie gelangte hingen die Fäden

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220 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

mit einer centralen Auflagerung auf der vorderen Kapsel zusammen (Cataracta pyramidalis). Die anatomische Untersuchung, welche bis jetzt nur in ganz wenigen Fällen angestellt worden ist (Cohn, Manz, Wedl-Bock), ergab in den Faden Spuren von Capillaren, alle leer bis auf eine, in welcher noch einige in Zerfall begriffene Blutkörperchen lagen. Die centrale Platte von viereckiger Form bestand aus sehr dicht gefügtem Bindegewebe mit ovalen und spin- delförmigen Zellen in eine durchscheinende Grundsubstanz eingelagert. Unter der Kapselauflagerung war die Linse ohne jede Trübung, die Filamente bestanden aus einem derberen peripherischen und zarteren axialen Teile. Alle Wurzeln derselben giengen in das Bindegewebe des kleinen Iriskreises über; Endothelien lagen auf jenen nur wenige.

In einem III. Fall bestand angeborener Irismangel ; die sehr zahl- reichen in der Pupille verlaufenden Fäden entsprangen aus einem sehr schmalen Irisrudiment, und bogen im Bereich der vorderen Kapsel fast alle schlingenförmig um : sie waren jedenfalls Gefässe, wie sie eine injicierte Pupillarmembran aus den ersten Fötalmonaten zeigt. Die Kapsel trug eine centrale flockige Auflagerung, die Linse war graulich getrübt, auf dem linken Auge auch die Hornhaut, die Irideremie war eine beiderseitige, die Refraktion eine hypermetro- pisch astigmatische.

Der IV. Fall, den v. D. beschreibt, wieder filamentöse Reste mit einer centralen, der Kapsel aufliegenden Platte zusammenhängend erinnert wegen der Pigmentierung derselben an Residuen einer Iritis, doch sprach der Ursprung der Fäden gegen eine solche ; ein gleichzeitig bestehendes centrales Hornhautleukom war nachweisbar das Produkt einer späteren Entzündung.

In seiner kritischen Besprechung der Genese der persistieren- den Pupillarmembran schliesst sich Verf. im wesentlichen der von Michel vertretenen (s. den Ber. 1881) mechanischen Theorie der Lösung resp. der Rückbildung derselben an, in welcher die von demselben beschriebene Plica iridis eine wichtige Rolle spielt. Eine Beobachtung einer Memb. pup. persistens liefert auch Lawrentjew (11): ein kleines centrales Blättchen mit 3 auf der Vorderfläche der Iris aufsitzenden zarten Fäden. S nur T%.

Auf der E. Meyer 'sehen Klinik in Paris beobachtete De- bierre (5) bei einem 7jährigen Mädchen Reste der Pupillarmem- bran und des Canalis hyaloideus; letztere als einen Strang, der mit breiter Basis der Papille aufsitzend und dieselbe zur Hälfte deckend durch den Glaskörper zur hinteren Kapsel nach vorn verlief, um sich

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Kolobom an der Macula lutea.

221

hier an eine grosse fibröse Platte anzusetzen. Die übrigen Verhält- nisse des Auges waren normal, die Sehschärfe aber sehr gering. D. sieht in dem konischen Ursprung des Fadens den Rest des embryo- nalen Glaskörpers , in der fibrösen Platte an der Hinterfläche der Linse den Rest der fötalen Membrana capsularis.

Als eine besondere, seltene Form der persistierenden Pupillar- membran beschreibt May er hausen (12) eine Membran, welche im rechten Auge eines sonst ganz gesunden, in reifem Zustand zur Welt gekommenen Kindes die Pupille zum grÖssten Teile deckte, so dass bei gewöhnlicher Beleuchtung nur ein kleiner Teil nach unten frei blieb, der sich auf A tropin stark erweiterte. Die Membran sass auf der vorderen Fläche der Iris auf und zwar in einiger Verbin- dung mit dem Ci reu Ins iridis minor. Die Iris war im übrigen in ihrer Struktur normal, ob von gleicher Farbe wie die des anderen Auges ist nicht angegeben.

v. Duyse (6) von welchem vor einigen Jahren eine ausführ- liche Darstellung des angeborenen Koloboms an der Macula lutea geliefert wurde (s. d. Ber. 1884), bringt uns einen neuen Fall dieser seltenen, verschieden gedeuteten Abnormität. Das linke Auge eines 13j. Mädchens, welches damit behattet war, war sehr schwach- sichtig und ermangelte ganz der centralen Fixation. An der Stelle der Macula lag ein querovaler Fleck, scharf begrenzt, und tief ex- caviert. Aus einer kleinen centralen Vertiefung desselben tauchen zwei Gefasse auf, welche nach der Papille hinziehen resp. von ihr herkommen: Vene und Arterie, beide von der Art. (Ven.) temporalis inf. abstammend. Die nasal wenig scharf begrenzte Papille war von einem ringförmigen Staphylom umgeben, in der Peripherie fan- den sich einige atrophische Flecken in der Chorioidea. Die Ge- sichtsf eidgrenzen waren für Weiss normal , es bestand ein relatives centrales Skotom.

Indem v. D. auf dieses bis jetzt noch wenig beobachtete Zusam- menvorkommen mit Chorioiditis disseminata besonders aufmerksam macht, und seine Ueberzeugung ausspricht, dass zugleich mit dem Kolobom der Chorioidea immer entzündliche Veränderungen einher- gehen, macht er die gleiche Entstehungs weise auch für das Kolobom der Macula geltend. Zugleich pflichtet er der Ansicht P a n a s' bei, dass das Kolobom überhaupt keine genetische Beziehung zur fötalen Augenspalte habe. Dass dasselbe fast immer am Boden des Auges, wie auch die Irisspalte fast immer nach unten gelegen sei, somit auch der Sitz der fötalen Chorioiditis fast immer hier sein müsste,

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222 Pathologie ond Therapie der Augenkrankheiten.

kann man, sagt der Verf. ebensowenig erklären, als die centripetale Verbreitung der Retinitis pigmentosa, oder die Ablagerung der ersten Tuberkeln in der Spitze der Lungen (eine Vergleichung, welche doch wohl ziemlich stark hinkt. Ref.)

[De Benedetti (4) hatte Gelegenheit , drei Geschwister zu sehen, welche alle drei auf beiden Augen mit angeborner Aniridie behaftet waren; bei allen dreien traten zwischen dem 15. und 25. Lebensjahre Sehstörungen auf, welche das Sehvermögen teils ganz vernichteten, teils auf Fingerzählen in einigen Fuss Entfernung re- ducierten. In allen sechs Augen war die Linse nach oben luxiert und sekundäres Glaukom aufgetreten. Ein vierter Bruder hatte gut«? Sehvermögen und normale Augen mit Ausnahme des Sphincter iridis, welcher eine Strecke weit fehlte. Der Vater, seit mehreren Jahren erblindet, wies dieselbe Bildungsanomalie auf, und nach dessen Tode wurden die Bulbi von D. einer sorgfältigen makro- und mikroskopi- schen Untersuchung unterworfen. Brettauer.]

VValdhauer (24) beschreibt als angeborene Anomalie eine partielle Strukturveränderung der Iris, welche aber ohne Abbildung nicht recht verständlich ist. Es scheint sich dabei um eine netz- förmige Anordnung der Fasern des Pupillarteils gehandelt zu haben (vergl. v. Reuss).

Lawrentjew (11) beobachtet einen Fall von Irideremia con- genita completa mit Katarakt auf beiden Augen. Die Corneae zeigten die bei jener Missbildung öfters beobachtete eigentümliche Rand- trübung (Fötalring) uud eine elliptische Form. Die Katarakt war eine Kerntrübung mit radiären Streifen in der hinteren und vorderen Corticalis. Der Patient, ein 38jähriger Musiker, war gar nicht licht- scheu, litt aber au oscillierendem Nystagmus. Mit stenopäischer Spalte war S = 10/ioo , ohne dieselbe 8/ioo. Gelesen wurde nur grober Druck in eigentümlich schräger Stellung. Hereditäre Belastung sonst gerade bei Irismangel so häufig, lag nicht vor. Wie in den meisten seither beobachteten Fällen , auch in einem vom Ref. be- schriebenen, war von Ciliar fortsätzen nichts zu entdecken.

Bei einem javanesischen Knaben , welcher rhachitisch un«i mit beiderseitigem Schichtstar behaftet war, lag unter der vorderen Kapsel eine stark ausgesprochene 3strahlige Sternfigur, der Form nach dem gewöhnlichen Linsenstern entsprechend, nur in einer Lage, welche, wie Sulzer (22) hervorhebt, nach Arnold nicht dem vor- deren, sondern dem hinteren Linsenstern zukomme.

Die von Bock (3) nach ihrer Extraktion genau untersuchte Ca-

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Angeborener Conus nach unten.

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taracta stammte aus einer Familie, in welcher der graue Star schon mehrfach vorgekommen war. Auch das Kind der Frau (43 J. alt), welche daran operirt wurde, litt an Kernstar. Zugleich waren bei ihr beide Hornhäute sehr klein, die Kammer tief, die Irides schlotternd. Die Stare selbst zeigten eine eigentümliche Art von Schrumpfung, welche vom Verf. genau beschrieben wird.

Zu der allmählich stark angewachsenen Kasuistik der Arteria hjaloidea persistens, welche übrigens auch nicht wenige in bezug auf ihre Deutung etwas zweifelhafte Fälle enthält, liefert auch v. Reu 8 8 (17) einen Beitrag von 7 Fällen, deren genaue Beschreibung im Original nachgesehen werden muss. Es handelt sich zunächst um das Vorhandensein eines strangförmigen Gebildes, welches an der Papille beginnend durch den Glaskörper bis zur oder in die Nähe der hinteren Linsenfläche verläuft und zwar un verästelt (Fall I) oder indem es auf seinem Verlauf sich teilt (Fall II mit analoger Bildung auf beiden Augen). Die Form eines kurzen von einer sehr vertieften Papille ausgehenden Zapfens hatte jene Missbildung in einem mit einer Art von Retinitis pigmentosa behafteten, sehr schwachsichtigen Äuge. Eine besonders reichliche Verästlung des obliterierten Ge- fassrestes fand sich auf dem linken Auge eines 52jährigen Mannes, dessen Fundus übrigens eine hochgradige, sehr ausgebreitete (entzünd- liche) Atrophie der Chorioidea und Retina zeigte, sowie bei einem jungen Manne, dessen Linse an ihrer Hinterfläche eine fünfstrahlige Trübung trug, an welcher jedoch eine Anheftung »des Getässes« nicht zu sehen war. In einer kritischen Würdigung der bis jetzt publi- zierten (etwa 50) Beispiele der in Rede stehenden Abnormität kommt Verf. für seine eigenen Fälle zu dem Resultat, dass etwa die Hälfte davon in der That als obliterierte Reste der fötalen Art. hyaloidea anzusehen sei, während die übrigen wahrscheinlicher an den Glas- körperkanal (Canalis Cloqueti) sich anschliessen, der durch patholo- gische Veränderungen in seiner Umgebung mehr weniger sichtbar geblieben oder geworden ist

Randall (17) schildert eine Beobachtung von Conus inferior des rechten Auges und eine dem Scheidenkolobom ähnliche Anomalie der linken Papille bei einem 12jährigen Mädchen. Er acceptiert daraufhin Risley's Auffassung vom Conus inferior, der nach ihm an der Stelle eines Teiles der Papille, nicht unterhalb derselben liege.

S z i 1 i (23) hebt in seiner Besprechung des Conus nach unten ganz besonders die auch schon von Anderen bemerkte eigentümliche Topographie der Sehnervenpapille hervor, wodurch dieselbe wie ver-

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224 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

dreht erscheint. In der Hauptsache ist der Conus inferior dem an der temporalen Seite liegenden stationären sehr ähnlich, enthält auch hie und da Chorioidealreste. Immer ist bei jenem eine Dehnung und Pigmentarmut des unteren Bulbusteils vorhanden ; die da- durch bedingte schräge Stellung der percipierenden Fläche zeigt sich in einer in allen Fällen vorhandenen Verminderung der Sehschärfe, welche Verf. als Astigmatismus fundi bezeichnen möchte.

Am Gehirn einer in dem Strassburger pathologischen Institut se- cierten Leiche fand sich nach einer Mitteilung von Stillin g (21) eine eigentümliche Optikusteilung. Auf der unteren Fläche des linken Trac- tus opt. liegt ein zweiter dünner Strang lose auf. Derselbe entspringt mit mehreren Wurzeln von der unteren Fläche des Corp. genicul. lat. Gegen das Chiasma hin nimmt dieser Strang ein zweites Bündel auf, welches von der Substantia perforata ausgeht. Von da ab teilt sich das Bündel in 4 Teile : 3 davon verlaufen an der äusseren Seite des linken Sehnerven, in einer besonderen Scheide bis zum Auge, der 4. Strang geht zum rechten Sehnerven und ist als gekreuztes Bün- del anzusehen.

»Was der anatomischen Präparation an dem Tierexperiment nur mit Mühe darzustellen gelingtc, sagt S tili in g am Schlüsse seiner Beschreibung, »führt hier eine natürliche Variante vor Augen.«

Unter deu Abnormitäten des Augenhintergrundes erwähnt v. Reus8 (18) einer Sehnerven papille von grauroter Farbe, in wel- cher die Gefässe eine breite hell weisse Einscheidung zeigten.

Eine auffallende Pigmentierung fand sich im Fundus eines jun- gen Mädchens, dessen Augen sonst ganz normal waren. Die ganze Chorioidea war besäet mit vielgestaltigen hellen Flecken auf rot- braunem Grunde, über welche die Netzhautgefässe hinlaufen, mit leichter parallaktischer Verschiebung. Das Mädchen litt an einer Hemiatrophia facialis progressiva (von Spitzer in den Wien. med. Blätter. 1885. Nr. 1 beschrieben). Die Flecken gehörten wahr- scheinlich dem Pigmentepithel an, wie auch durch elektrische Be- leuchtung bewiesen wurde. Von Gay et ist ein ähnlicher Befund beschrieben worden, (siehe d. Ber. 1883.)

Ponfick (15) secierte einen angeblich blind geborenen 13jäh- rigen Knaben, welcher einer eitrigen Meningitis erlag, die von einem eitrigen Katarrh der Nasenhöhle ausgegangen war. Der Katarrh hatte sich durch eine abnorm weite Oeffnung aus derselben nach der Schädelhöhle fortgepflanzt, und war selbst durch einen Schleimpoly- pen veranlasst. Zugleich bestand eine auffallend asymmetrische Schä-

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Orbitalcyaten.

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delbildung (Spitzkopf?) mit abnormer Enge der Foramina optica. Die hiernach unausbleibliche Znsammenpressung der Sehnervenscheide hatte offenbar schon frühe eine Lymphstauung innerhalb derselben und allmählig eine Atrophie des Sehnerven nach sich ziehen müssen. (Ref. hatte in demselben Jahr Gelegenheit, einen Fall zu untersuchen, in dem analoge Verhältnisse obwalteten.)

Von der im vorj. Bericht mehrfach besprochenen Kombination eines angeborenen Mikrophthalmus mit einer Orbitalcyste beschreibt v. Reusa (18) ausser dem dort referierten noch einen weiteren Fall. Bei einem 15jährigen Mädchen war der rechte Bulbus etwas kleiner, die Cornea birnförmig, in der Iris und Chorioidea ein auch den Seh- nerven einschliessendes Kolobom. Der linke Bulbus war auf einen kirschkerngrossen rundlichen Körper reduciert, der hinter einer un- ter dem Unterlid liegenden Cyste lag, welche mit jenem durch einen kurzen dicken Strang verbunden war.

In seiner Dissertation veröffentlicht Ewetzky (8) 2 Fälle von Orbitalcysten, welche mit dem Bulbus in Verbindung standen, die er in der Moskauer Augenheilanstalt zu beobachten Gelegenheit hatte. Bei einem IVajährigen Mädchen sass unter dem linken Unter- lide eine weiche, elastische bläuliche Geschwulst mit deutlicher Fluk- tuation. Die Orbita war gut entwickelt, der Bindehautsack leer, kein Augapfel zu finden. Die Mutter hatte die Geschwulst gleich nach der Geburt bemerkt und seither wachsen sehen. Bei Eröff- nung der Cyste floss eine braunrote Flüssigkeit aus und konnte in der Tiefe ein harter Körper, offenbar ein Rudiment des Bulbus, ge- tastet werden. Die mikroskopisch untersuchte Cysten wand bestand aus mehreren Schichten, einer inneren, zellenreicheren, weichen und einer äusseren bedeutend dickeren. Jene trug nur an einzelnen Stellen ein einzeiliges Cylinderepithel ; Gefässe scheinen darin nicht sehr zahlreich gewesen zu sein; Pigmentzellen fehlten. Die äus- sere Schicht enthielt dagegen ein sehr reiches Gefässnetz. Verf. hält die innere für die unentwickelte und stark veränderte Retina, die äussere für Analoga der Chorioidea resp. Sklera. Als Zeichen von Entzündung gelten die Anhäufung von Rundzellen in der Um- gebung der Gefässe und die zahlreichen Extravasate, welchen der Cysten in halt seine braunrote Farbe verdanke.

Als ein frühes Stadium einer solchen Cystenbildung ist viel- leicht eine Abnormität aufzufassen, welche sich am linken Auge eines Gmonatlichen Mädchens fand. Dieses war klein, hatte ein Iriskolo- bom nach innen unten, wahrscheinlich auch ein Kolobom am Boden

Jahrubericht fttx Ophthalmologie. XVII. 1886. 15

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226 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

des Bulbus. Mit dessen innerer unterer Wand war eine dünnwan- dige Cyste verwachsen, welche vorne durch eine Leiste in 2 Teile geteilt bis in die Orbita hinein verfolgt werden konnte; in der Ge- gend des Aequator sah man einen dunkeln Fleck, vielleicht den Ein- gang in die Bulbushöhle. Die Cyste hatte das Kind mit auf die Welt gebracht.

In seiner Besprechung der Pathogenese dieser Orbitalcysten schliesst sich Verf. der von Arlt aufgestellten Ausicht an, dass die- selben zum Bulbus gehören und zwar aus einem Kolobom desselben sich herausbilden. Für die Ausdehnung der betreffenden Stelle am Boden des Bulbus macht E., an Deutschmann sich anlehneud, eine fötale Entzündung verantwortlich.

Wegen jenes genetischen Zusammenhangs dieser Cysten mit dem koloboraatösen Bulbus möchte Verf. dieselben kurzweg Kolobom- Cysten nennen.

[G a u d i n (8a) demonstrierte einen 8monatlichen Fötus männ- lichen Geschlechts, bei welchem ein grosses Auge ohne Augenlider in der Mitte der Stirne sich befand. Das Gesicht hatte eine rüssel- artige Gestaltung, und es fehlten Nase sowie Oberkiefer.

Michel.]

Radziszewski (16) beschreibt unter dem entschieden irr- tümlichen Namen von angeborenen Gehirnbrüchen einen Fall von beiderseitigem Anophthalmus congenitus mit den oben besprochenen Cysten hinter den unteren Augenlidern. Durch Spaltung der dar- über liegenden Conjunctiva legte er die obere Wand einer Cyste frei und fand dieselbe von dunkler Farbe. Für die Annahme, dass es sich um Cerebralhernien gehandelt habe, zu welcher Verf. durch seine Untersuchung gelangt, spricht gar nichts, auch nicht die Lage der Cysten im vorderen Teil und am Boden der Orbita; indessen hält er selbst seine Diagnose nicht für iufallibel.

Aus dem Bericht Schleich's (19) über die Resultate seiner Augenuntersuchungen in der Anstalt für Epileptiker in Schloss Stet- ten in Württemberg ist hervorzuheben, dass bei diesen Kranken an- geborene Anomalien, Missbildungen nicht gefunden wurden. Es steht dieser negative Befund in einem gewissen interessanten Gegen- satz zu demjenigen, was Schi, früher in einer Idiotenanstalt in Be- zug auf jene Dinge konstatiert hatte (s. d. Ber. pro 1885).

Die Beteiligung der Orbita und der Augenlider an der sog. schrägen Gesichtsspalte kann je nach dem Verlauf dieser eine ver- schiedene sein. M o r i a n (13) unterscheidet 3 Formen dieser Mon-

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Angeborne Ptosis.

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stroeität. Bei der I. zieht die Spalte vom Mund zum Canthus in- ternus und von diesem zum externus ; dabei ist der Thränenkanal meistens offen, bei der II. Form meistens geschlossen. Ein völliges Zusammenfallen der schrägen Gesichtsspalte mit der embryonalen Nasenrinne ist deswegen nicht anzunehmen, weil jene häufig über die Orbita hinaus sich fortsetzt, diese aber in der Lidspalte ihren Abschluss findet.

Bei einer von Schoeler operierten Patientin, einem 17jäh- rigen Mädchen, bestanden beiderseitig kleine Kolobome am Oberlid, schräg gestellte Lidspalten mit Ausweitung des Canthus internus, von dem ein Narbenstreif an der Backe herabzog. Im äusseren Lid- winkel lag ein kleines Hautwülstchen. Ausser den Gesichtsdefekten bestanden solche an den Händen und Füssen mit Strangulations- spuren.

In einem 2ten von M. vorgestellten Fall fanden sich praeauriculare Tumoren, linksseitiges Makrostom , Fehlen der linken äusseren Lid- kommissur, hier sass auf dem Bulbus ein behaartes Dermoid (III. Form der schrägen Gesichtsspalte).

Den Mangel aller 4 Thränenpunkte konstatierte v. Reuss (18) bei einem 12jährigen Knaben, dagegen schienen die Thränenkanäl- chen vorhanden zu sein; die Gegend der Karunkel war mit zahl- reichen feinen Härchen besetzt.

Einen einseitigen angeborenen Anophtbalmus fand Stein- heim (20) bei einem f jährigen Mädchen , dessen linkes Auge ein inkompletes Kolobom der Iris und ein grosses Kolobom der Cho- rioidea trug. Letzteres umfasste auch den Sehnerveneintritt und war gegen die Umgebung scharf abgegrenzt. Der rechte Bulbus fehlte, die Umgebung, Lider, Bindehautsack waren zusammengezogen, resp. verkleinert. Das linke Auge schien blind zu sein. Erbliche Be- lastung lag nicht vor; 3 ältere Geschwister haben normale Augen.

[M o r a n o (1 2a) sah ein dreimonatliches Kind gesunder Eltern mit angeborenem beiderseitigem Anophthalmus. Vier ältere Ge- schwister waren ebenfalls mit angeborenem beiderseitigem Anophthal- mus auf die Welt gekommen. Alle fünf Kinder starben im ersten Lebensjahre.

In einem Falle von angeborener linksseitiger Ptosis, mit wel- cher noch weitere Bewegungsstörungen im Bereiche des Oculomo- torius verknüpft waren, konnte Rampoldi (16a), wie schon öfters in anderen Fällen von angeborenen Bildungsanomalien, ein anamne- stisches Moment in dem angeblichen »Versehen« der Mutter des 7-

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228 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

jährigen Patienten erheben: sie hatte im dritten Schwangerschafts- monate wiederholt Gelegenheit gehabt, einen Knaben zu sehen, der mit derselben Anomalie behaftet gewesen sein soll. Brettauer.]

[Z e p 1 e r (26) bespricht, nachdem er sich über den heutigen Stand der Verwandtenebenfrage im Allgemeinen verbreitet hat, das ätiologische Moment der Konsanguinität in seiner Bedeutung für die kongenitale Blindheit mit besonderer Rücksicht auf ein von Magnus gesammeltes Material von 545 Fällen. Zur kongenitalen Blindheit werden gerechnet: Cataracta compl. 120, Atrophia nerv, optic. 113, Mikrophth. 81, Retinitis pigmeut. 69, Buphthalmus 38, Chorioiditis 21, Retinalatrophie 17, Anophth. 16, Iridochor. 14, Albinismus 4, Keratoconus 8, Coloboma chorioideae 3, Verschmelzung von Lid und Bulbus 1 , Keratitis 1 , Glioma retinae 1 , unbestimmte Formen 43. Die Gruppierung dieser Störungen unter die einzige Rubrik : »Kongeni- tale Blindheit« dürfte als eine nicht besonders glückliche bezeichnet werden, abgesehen davon, dass nicht in allen, sondern nur in 347 Fällen eine Konsanguinitätsangabe gemacht worden war. Unter diesem Material befinden sich 45 Fälle von Verwandtenehen , 60 °/o aller Fälle nimmt die Geschwisterkindehe in Anspruch, und am häufigsten erscheint die Retinitis pigmentosa. Eine Aetiologie, welche in der Verwandtenehe an sich begründet sei, wird negiert, dagegen tritt »die Erblichkeit in der potenzierten Form, wie wir sie in der Ver- wandten-Ehe kennen gelernt haben, mit ganz denselben Eigenschaften in die Erscheinung, wie bei vorhandener Erblichkeits-Aetiologie. Unter diesen Eigenschaften zeigt sich aber namentlich ein hervor- stechender Zug erblicher Belastung und zwar die Steigerung der Erblichkeit durch Ausbreitung der Noxe auf mehrere Geschwister.« Unter den 45 lallen wiesen 23 eine solche Ausbreitung der Schäd- lichkeit auf. Die kollaterale Erblichkeit, d. h. wenn mehrere Ge- schwister einer Familie von Krankheiten betroffen werden, ohne dass man irgendwie in einer Erblichkeit^- oder Konsanguinitäts-Angabe eine ätiologische Unterlage dafür gewinnt, fand sich 122 mal unter allen Fällen. Auf Grund der erhaltenen Daten werden folgende Folgerungen gezogen: >1) Die Blutsverwandtschaft unter absolut gesunden Familien ist frei von Gefahr für die Nachkommenschaft. 2) Die durch die Blutsverwandtschaft hervorgebrachten Schädigungen der Nachkommenschaft können durch die sog. potenzierte Erblich- keit erklärt werden, zu welchen letzteren manchmal Gelegenheitsur- sachen treten und sie verstärken. Die kollaterale Erblichkeit kömmt ausserhalb der Konsanguinität in recht beträchtlicher Anzahl der

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Allgemeine Therapie.

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Fälle vor, doch wird über die tatsächlichen Verhältnisse dieses Vorkommens erst durch Einführung einer Statistik der Verwandten- Ehe die nötige Kenntnis geschafft werden.« Zum Schlüsse folgt noch eine kritische Betrachtung zweier Berichte (Bericht der Taub- stummenanstalt zu Breslau für das Jahr 1878 und Koch, Statistik der Geisteskrankheiten in Württemberg. Stuttgart. 1879) über Taub- stummheit und Geisteskrankheiten hinsichtlich der Verwandtschafts- ehenfrage, worin angegeben wird, dass Koch für die Geisteskranken ein ähnliches Resultat ermittelt habe, wie dasselbe in der vorliegenden Dissertation für die kongenitale Blindheit sich herausgestellt hatte.

Michel.]

Allgemeine Therapie.

Referent: Prof. 0. Haab in Zürich.

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6a) Becker, Zur Anwendung des Cocains in der Augenpraxis (Zametka ob upotreblenii kokaina w ophthalm. praktike). Sitzungsb. d. medic. Gesellsch. zu Woronesch 1884/85.

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12) Carreras Arago, El yodol conie substitutivo del yodofornio en les afecciones oculares. Rev. de ciencias med. de Barcelona. 1885. Mars.

18) Modo sencillo de evitar los principales inconvenientes de la cocaine en las operaciones de cataratas. Rev. de cien. me*d. p. 357.

14) Cervera, E., El drainaje de la camara anterior. Rev. eap. de oftal. si f etc. VIII. p. 501.

16) Chevalier, O., Traitement de la pustale maligne par les inci«on9 au thermo-cautere. These de Paris.

17) C h e v a 1 1 e r e a u , Sur un nouveau mode de pansemeut en thei apeutique oculaire. Recueil d'Opht. p. 487, Revue clin. d'Oculist. Nr. 7. p. 166 und Franc. meMic. 6. Juillet.

18) Chibret, Les collyrea permanents. Annal. d'Ocul. T. XCV. p. 222.

19) C h o r a o, D., Contribuicäo para o estudo dos effeitos da applicacäo externa da agua quente. Coimbra med. VI. p. 199.

20) Claiborne, J. H. jr., Peroxide of hydrogen as a therapeutic agent in diseases of the eye. New- York med. Journ. XLIV. p. 295.

21) Coze, Recherches sur I 'action physiologique de Tuiethane et sur ses pro- prie'tös comme un antagoniste fonctionel de la strycbnine. Bullet. geneV. de thCrapeutique. Avril. 30. (Vermehrung der Speichel- und Thränensekretion ; Antagonist des Strychnins.)

22) D e b e n n e, Note sur l'emploi des injections soug-coutanees d'ergotine chez les diabe'tiques et les albuminuriques. Union mäd. p. 529.

23) D e h e n n e, Note sur l'emploi du chlorhydrate de cocaine en thdrapeutiquc oculaire. Clermont. 1885.

24) ü e n t i. F., Sul bagno e Rulla doccia idro-elettrica applicata all' oochio. Annali di Ottalm. XV. p. 89. (Riunione generale della societa ital. d'Ottalm.)

25) Saggio di idro-elettro-terapia oculare. Gazz. med. ital. lomb. Milano. 1885. VII. p. 511, 522, 534.

26) Studio ed esperienze sul traspiantamento de] bulbo oculare. Gazz. degli Ospitali. p. 94. 100. 102 e 103.

27) De S a 1 1 e r a i n, De l'electricite" en tbörapeutique oculaire. Recueil d'Opht. p. 534.

28) Despagnet, Des injections hyd roder miques de cyanure d'or et de po- tassium. (Societe* francaise d'Ophtalmologie. Compte rendu de la 4c Ses- sion.) Recueil d'Opht. p. 538.

29) D u ci, E., Altro tentativo d'innesto di bulbo di coniglio sull' uomo. Annali di Ottalm. XV. p. 51.

29a) Eversbusch, üeber die Anwendung des Thermocauters bei destruktiven Hornhautprocesaen. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 85.

30) F a n o , Moyen propre a pr^venir et ä guerir les Eruption» cutanees au voisinage de l'oeil occasionnee par l'emploi de« collyres ä l'atropine. Journ . d'ocul. et de chirurg. Nr. 261. p. 181.

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Allgemeine Therapie.

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40) et Daguenet, Diagnostic et traitement des affections oculaires. Paris. 1094 p.

41) Gartier, Zur Frage über die Reinheit der im Handel vorkommenden Präparate von Cocain (Kwoprosu o tschistote prodaschnich präparatow kokaina). Medizinskoje Obozrenje. XXV. 8.

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43) G o 1 d z i e h e r, Ueber die Anwendung der Galvanokaustik bei Augenkrank- heiten. Wien. med. Wochenschr. Nr. 23.

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45) Gradenigo jun., ün occhio di vetro che fa vedere i ciechi. Boll, d'o- cul. Vitt p. 269.

46) Lettera aperta al Dott. G. Rosmini. Ibid. Nr. 10.

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48) Hai ler, J., Beobachtungen und Untersuchungen über die Atropinvergif- tung. Vierteljahr sschr. f. gerichtl. Med. XL1V. S. 52.

49) Hansell, H . F., The use of eserine sulphate in diseases of the eye. Poly- clinic. Phila. (IL p. 173.

50) Harnack, E., üeber die Alkaloide der Jaborandiblätter. Arch. f. ex- perim. Path. und Pharmak. XX. 5 und 6. S. 439.

52) H a y n e i , 8. , Nervoos Symptoms following the use of atropine in eye djsease. New-York. Med. Record. XXX. p. 401.

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63) The use of the eucalyptus dry spray in Ophthalmie surgery. Med. Chron. IV. p. 30.

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65) Eatzauro w, Beobachtungen über die Wirkung des Jodols in den Augen- krankheiten. Wratsch. p. 781. (Nabludeuja nad dejstwiem jodola w glasnich bolesnjach.)

66) Antipyrin in der Augenpraxis. Ibid. p. 130. (Antipyrin w glasnoj praktike.)

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68) Reiuarka on pyogenic mikro-organismus, with demonstrations and ex- periments. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-second annual meetiug. New-London. p. 194.

69) Experiments on the action of bacteria on Operations of the eye. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 24.

70) Kobert, R.. On the discovery of the mydriatic action of the solonaceae. Therap. Gaz. II. p. 445.

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73) Note on the use of Lanolin in Ophthalmie pratice. Med. and surgic. Reporter. 10. April.

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75) L e C 1 e r c , Note sur une peritomie au therniocautere. Normandie med. I, p. 298.

76) Lewandowski, R., Uebor die Anwendung der Galvanokaustik in der praktischen Heilkunde. Wiener Klinik 8. und 9. Heft.

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Allgemeine Therapie.

233

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77a) Maklakow, Corneosklerale Iridektomie ( Korneoskleralkaja iridektomija).

1. Kongress d. Gesellsch. d. russisch. Aerzie. tb) Mallinckrodt, Eine Modifikation an den sogenannten Rcitbrillen.

Klin. Monatsh! f. Augenheilk. S. 154. 79) Marti ndale. W., Coca, cocaine , and its salts: their history, medical.

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93) Pettorelli, Sülle injezioni ipodermicae di calomelano nelle malattie sifilitiche dell' occhio. Annali di Ottalm. XV. p. 83. (Riunione generale della societä ital. d'Ottalm.)

WJ Pflüger, Pathologische und physiologische Wirkungen des Cocain, Iris- bewegung, mydriatische Wirkung des Atropin. Klin Monatsbl. f. Augen- heilk S. 169 (siehe Abschnitt . »Die Krankheiten der Cornea« dieses Jah- resberichts).

95) Pierd'hony, Secondo tentativo di innesto di occhio di coniglio mW uomo. Gazz. med. ital.-Lomb. und Annali di Ottalm. XV. p. 85.

9fy Pradal, V., Contribution a l'e*tude du chlorhydrate de cocaine au point de vue de ses actions physiologiques et therapeutiques. Montpellier. 188-r>. 76 p.

Quinan, J. It., The use of the magnet in medicine. A historical study. Maryland med. Journ. XIV. p. 460.

R a m p o 1 d i, Sperimenti e osservazioni intorno alla azione fisiologica della jaborina sull' occhio. Annali di Ottalm. XV. p. 118.

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234 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

99) Rampoldi, Di talune manifestazioni secondarie della aihlide nell' occhio e della loro cura con le injezioni ipodermiche di calomelano. Giorn. ital. delle malattie veneree e della pelle. Gennajo Febbrajo. (Hebt die Wirk- samkeit subkutaner Kalomelinjektioneu bei ayphilitiachen Augenerkrank- ungeu hervor. Brettauer.)

100) Dell' ii80 del aubliniato corrosivo nella therapeutica oculare. Annali di Ottalm. XV. p. 549.

101) Randolph, N. A. , A note. on Lewinin, the new local anaesthetic. Med. News. XL VIII. Nr. IL

102) Saltini, G., Saggio di determinazioni sul modo d'agire della cocaina nelle diverse funzionalita dell1 occhio. Gior. d. r. Accad. di med. di To- rino. XXX. p. 632.

103) Samelaohn, J., Ueber okuläre Aseptik und Antiaeptik. Ber. d. XVIII. Vers. d. ophth. GeseUsch. zu Heidelberg. S. 59. (Diskussion S. 67.)

104) Sattler, H., Ueber aaeptiachen Kontentivverband. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Nov S. 336.

105) Ueber Antisepais in der Augenheilkunde. (Sitzung dea Centralvereina deutsch. Aerzte in Böhmen vom 21. Dez. 1886.) Wien. med. Preaae. 1887. Nr. 2.

106) Schlegel, Manometrische Untersuchungen aber die ßeeinfluaaung dea intraocularen Drucks durch Pilokarpin. Archiv f. experim. Pathol. und Pharmakolog. XX. S. 271.

107) Schmidt-Rimpler, The antiseptic action of cocaine, corrosive Sub- limate, and chlorine water upon dacryocystitic secretion tested by inocu- lations of the Cornea; a contribution of the question of deeinfection. Arch. Ophth. New- York. XIV. p. 447.

107a) Schneller, Trachompincette. Centralbl. f. Chirurg. Jan.

108) Schreiber, 3. Jahreabericht der Augenheilanatalt in Magdeburg.

109) Schubert, Ein Fall von CocaTnintoxikation. Centralbl. f. prakt Au- genheilk. Januar.

110) Schumann, A., Antiaepaia und Augenheilkunde. Berlin. 1887. Hirsch - wald. 32 8.

111) Schweigger, H., Ueber die Anwendung des Cocains bei Augenopera- tionen. Verbandl. der Berl. med. GeseUsch. XVI. S. 17.

112) Seifert, ü., Ein Fall von Vergiftung mit Balsamum Cannabia indicae. Mönch, med. Wochenschr. Nr. 20.

113) Serebrenicowa, E., Zur Frage über die Sehnervendehnung. Wratsch. Nr. 30. p. 545.

114) Sing, C, Cocaine in the treatment of hypopyon. Indiau Med. Gaz. 1885. XX. p. 377.

115) Sohrt, A., Pharmacotherapeutiache Studien über das Hyoscin. Dorpat.

80 S.

116) Staderini, C, Alcuni caai di gravi malattie oculari guarite mediante le iniezioni ipodermiche di pilocarpina. Annali di Ottalm. p. 318.

117) Stoeber, De Pantiaeptie en Ophthalmologie. Rev. meU de Pest XVIII

p. 300.

118) Suquet, L., De l'jodol, son emploi externe apecialement en oculiatique. These de Paris.

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Allgemeine Therapie.

235

118a)Telnik in n, Ein neues Kapsulotom nnd seine Anwendung beim Nach- star. Westnik ophtb. LH. 4 u. 5. p. 326.

119) Thompson, J. H., Atropine and eserine in Ophthalmie therapentic. Journ. of tbe americ med. assoc. 3. April.

120) Tichomirow, N. , Ueber Anwendung des Cocains bei Augenkrank- heiten (0 primenenji kokaina w glasnich bolesnjach). Verhandl. der Ge- sellsch. d. rusa. Aerzte zu St. Petersb. IL Liefer.

121) Tiffany, F. B., Damaging resulta from the uae of cocaine. Kansas City med. Ree. III. p. 7.

122) Bandage and rest. St. Louis Cour. med. XVI. p. 296.

123) Trousseau, Note 9ur le santonate d'atropine. Bullet, de la clin. nat. opbt. des Quinze-Vingts. p. 130.

124) L'jodol en tberapentique oculaire. Union meclic. Nr. 69. p. 313.

125) Turewittch, Cocain als die Resorption aus dem Conjunctivalsacke des Menschen beförderndes Mittel (Kokain kak sredstwo ulutschajüshjee' wsasiwanje is konjunktiwalnawo meschka tscbeloweksi). Wratsch. p. 841.

126) T w e e d y, J , On the mydriatic properties of hydrobromate of hyoscioe. Lancet. II. p. 1065.

126a) ü hie, Eine Modiacation der Undine von Wicherkiewicz. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 384.

127) Van der L a a n, Novo apparelho para a applicacao do calor humido no tratamiento das doencas oculares. Correio med. de Lisb XV. p. 175.

128) V an der Si j p, J. W. C. W. M , De merking van cocaine op het oog. Nederl. Gasth. voor ooglijders. Zeven-en-twintigste Verslag. Wetenschapp. Bijbladen. p. 64.

129) Wecker, L. de, Climatologie et bacteriologie. Annal. d'Oculist. T. XCVI. p. 134.

130) L'antisepsie comme moyen pröventif des dangers de mort apres les Ope- rations orbitaires. Ibid. T. XCV. p. 55 und Paris. 18 p.

181) Injections et pansement a lMserine et antisepsie oculaire. Ibid. T. XCV. p. 121 u. 226. (Socidte* franc. d'Opht. 4. congres)

132) Wicherkiewicz, Nachtrag zu meinem Artikel : »Ueber ein neues Verfahren , unreife Stare zu operieren« , nebst Beitrag zur Augenanti- septik. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 27.

133) Zur Augentherapie. Ebd. S. 492.

134) Augenkammer für Dunkel-Kuren. Ebd. S. 502.

135) Williams, A. D., The use of the electro-magnet for the removal of particles of iron from the interior of the eye. Ibid. p. 13.

136) The use of tbe actual or of the galvanocautery in the treatment of ne- crotic or suppurative ulcers of the Cornea. Ibid. p, 67.

137) Wood, H. C, Hyoscine ; its physiological and therapeutic action. Detroit. 1885. 10 p.

138) W ü r d i n ge r, Experimentelle und anatomische Untersuchungen über die Wirkungen des Cocains auf die Hornhaut. Münch, med. Wochenschr. Nr. 8, 9 und 10. (Vgl. Abschnitt »Die Krankheiten der Cornea«.)

Telnikinn (118a) konstruierte ein Instrument, das die Kap- sulektomie vereinfacht, indem dasselbe nach Einführung in die Vorder-

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236 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

kammer vermittelst Druck auf einen Bügel ein Stück der Membran herausschneidet und beim Zurückziehen mit herausnimmt. Zerrung der Iris etc. wird dabei vermieden. Warlomont bemerkt hiezu. dass das ihm vorliegende Instrument sehr sinnreich konstruiert sei und seinen Zweck erfülle, wenn es richtig funktioniere.

Eversbusch (29a) hat den P a q u e 1 i n'schen Brenner so ver- bessert, dass er dasselbe, wo nicht mehr, leistet, wie der Galvano- kauter. Zunächst gab er dem Brenner eine gebogene fein auslau- fende Spitze, die gewöhnlich nur rotglühend wird, und mit der ganz genau und umschrieben kauterisiert werden kann. Ferner fugte er eine Wulff sehe Flasche bei, welche die Vornahme der Kauterisation ohne Assistenz ermöglicht. Die Flasche, in der die Benzinschwämm- eben liegen, wird zuerst mit Luft vollgepumpt und diese dann ver- mittelst OefFnung eines Ventils am Brenner (durch Fingerdruck) im geeigneten Moment ausströmen gelassen. Krankengeschichten erläu- tern die sehr günstige Wirkung der Kauterisation speziell bei eitrigen Hornhautprocessen. Das Instrument ist bei Katsch in München zu bekommen.

Gold zieh er (43) empfiehlt die Galvanokaustik unter anderem bei Pannus trachomatosus , wo das Ausbrennen einzelner Gelasse an der Cornea rasche Aufhellung zur Folge hatte. Dagegen hatte die Kauterisierung der Trachom-Follikel keine grosse Beschleunigung der Heilung zur Folge.

Auch Grossmann (47a) rühmt die galvanokaustische Behand- lung bei traumatischer Keratitis, Ulcus serpens und rodens, Trachom, büschelförmiger Keratitis etc.

Schreiber (108) hat von der Galvanokaustik möglichst aus- giebigen Gebrauch gemacht. Er benutzte das F r ö h 1 ic h 'sehe In- strument und war damit sehr zufrieden. Die Resultate waren bei Hypopyon- Keratitis, torpiden Randulcerationen, vascularisierten Horn- liautinfiltraten, büschelförmiger Keratitis und Trachom meist gut.

| Die Endresultate der Versuche der physiologischen Wirkung des Jaborins auf das menschliche Auge, die Rampol di (98) anstellte, fasst er in folgende Sätze zusammen : 1) Jaborin in den Conjunk- tivalsack eingeträufelt, dringt auf osmotischem Wege in die vorder? Kammer und bewirkt massige Pupillenerweiteruug, ohne das Akkom- modationsvermögen direkt zu beeinflussen. 2) Die Pupillenerweite- rung erfolgt wahrscheinlich in Folge lähmender Wirkung auf den Oculomotoriii8. 3) Wird Jaborin auch nur mit kleinen Dosen von Pilokarpin vermischt eingeträufelt, so tritt die mydriatische Wirkung

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Aseptische Wundbehandlung.

237

ein , nachdem zuvor das Pilokarpin in entgegengesetztem Sinne (Myosis) auf die Pupille eingewirkt hat. Werden beide Alkaloide gleichzeitig subkutan injiciert, so verlangsamt das Jaborin die rayo- tische, schweiss- und speicheltreibende Wirkung des Pilokarpius.

Staderini (116) erhärtet die Wirksamkeit subkutaner Pilo- karpininjektionen durch Beibringung einiger Krankengeschichten, be- sonders von schweren Glaskörpertrübungen. Brettauer.]

Sattle r (105) betont zunächst, dass das, was so manche Augen- ärzte antiseptische Behandlung nennen, diese Bezeichnung wohl mehr dem Namen als dem Wesen nach verdiene. Namentlich ist die Bor- säure-Antisepsis ganz ungenügend. Zur Desinfektion der Hände, Um- gebung des Auges, Brauen, Lider und Wimpern empfiehlt S. Subli- mat l°/oo; ein damit getränktes Läppchen hydrophilen Verbands- stoffes kommt nach der Operation auf die geschlossenen Lider. Der ge- nannten Sublimatlösung kommt eine 5% Lösung reiner Karbolsäure am nächsten, nur reizt diese die Haut mehr. Zur Desinfektion der Instru- mente empfiehlt S. das Eintauchen in kochendes Wasser, während einer halben bis einer Minute. Abgekühlt werden sie in einer 5°/o Karbol- lösung und dann unmittelbar zur Operation verwendet. Zur Desinfektion des Bindehautsackes und zum Berieseln der Wunde während der Operation eignet sich ein Sublimat 1 : 5000. Die Resultate Sattlers bei dieser Methode sind sehr gut. Nicht nur die Eiterungen kommen nicht mehr vor, sondern auch die Iritis und Iridocyklitis nach der Staroperation ist geschwunden. Schliesslich weist S. noch darauf hin, dass eine möglichst vollkommene Technik in der Ausführung der Ope- ration am Auge sehr wichtig sei und nicht unterschätzt werden dürfe.

v. Wecker (130), der bei ca. 600 Enukleationen in 24 Jahren 2 Todesfalle sah, empfiehlt bei dieser Operation resp. Orbitalopera- tionen überhaupt genaue Antisepsis und Vermeidung von Verun- reinigung der Wunde durch Lidschmutz, Conjunktival- oder Thränen- sacksekret. Die Exenteration des Bulbus hält er bezüglich der Ge- fahr von Infektion der Orbita für sicherer als die Enukleation.

v. Wecker (YM) reinigt vor und nachher das Operationsfeld mit Sublimat 0,04 °/o , spült (nach der Staroperation) die vordere Kammer mit einer Eserinlösung (0,25% mit Zusatz von 4°/o Bor- säure) aus. Dem Verband fügt er in wässriger Lösung Eserin (0,5%), Glycerin (80%) und Borsäure (4°/o) bei. Bei Staroperationen unter- hält dieser Verband die Myosis. Ferner unterdrückt dieser Verband jegliche Konjunktivalsekretion und wirkt auch günstig bei Corneal- affektionen und bei Glaukom.

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238 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Panas (S9) benützt jetzt definitiv als Antiseptikum nach länge- ren Versuchen die Losung von Hydrargyrum bi jodatum und zwar 5 Centigr. auf 1 Liter Wasser mit Zusatz von 20 grm. Alkohol von 90°, in welch' letzterem das Quecksilbersalz zuerst gelöst wird. Diese Lösung wird auch zur Ausspülung der vorderen Kammer benützt.

Chibret (18) vereinigt Antisepsis und Anästhesie, indem er Jodoform und Cocain in Salbenform einem kleinen Watteröllchen einverleibt, das er in den Conjunktivalsack einlegt und dort (unter dem Verband) mehrere Tage liegen lässt.

[Kam pol di (100) benützte das Sublimat bei allen infektiösen Krankheiten und bei operativen Eingriffen mit bestem Erfolge.

Brettauer.]

Knapp (69) machte im Anschluss an bakteriologische Studien, die er im Laboratorium von R. Koch durchgeführt, eine grössere Zahl Versuche an Tieren, um den Einfluss namentlich der Eiterpilze auf Operationswunden am Auge zu prüfen. Er machte bei Kanin- chen Wunden, wie sie in ähnlicher Weise auch am Menschen gesetzt werden und inficierte die einen auf mannigfaltige Weise, während eine jeweilige analoge Kontroiverletzung rein gehalten wurde. Die Infektion mit pyogenen Pilzen (Staphylococcus pyogenes aureus, albus und citreus, Coccus der Osteomyelitis) hatte in der Regel Eiterung und Panophthalmie zur Folge, und die Versuche sprechen ausnahms- los zu Gunsten des bakteriologischen Einflusses bei der Eiterung.

Lebedew (74) verwendet zur Desinfektion der Instrumente und der Schalen für dieselben Aether, darauf 5 °/o (20 30 Minuten) und zuletzt 2 % Karbolsäurelösung : aus der letzten Losung werden die Instrumente für die Operation direkt herausgenommen und nass angewendet. Am Abend vor der Operation (Starextraktion und Enu- kleation) wird für J } Stunde ein Dampfspray mit 2J °/o KarV)l- säurelösung und \ Stunde vor der Operation ein solcher mit s'5 %> Su- blimatlösung am Bette des Kranken aufgestellt; der letztere arbeitet auch während der Operation und des Verbandes. Zur Ausspülung des Konjunktivalsackes dient %> Sublimatlösung, und ins operierte Auge wird Jodoform eingepudert.

Chevallereau (17) klebt das Auge mit einer Tafel von Agar- Agar-Gelatine, der er Antiseptica beifügt, zu. Bei längeren Ver- bänden ist Fixation dieses Abschlusses vermittelst gummiertem Taffet nötig, darüber kommt noch der Verband. Dieselbe Masse kaun auch in Stäbchenform in den Thränenkanal eingeführt werden.

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Cocaiopräparate.

239

Ueber Jodol teilt Glässner (42) mit, dasa das von Kalle u. Co. in Biebrich hergestellte Präparat ein hellbraunes, fast ge- ruchloses Pulver sei, dem die giftigen Eigenschaften des Jodoform abgehen. Er wandte es als Pulver und Vaselinsalbe zu 1 3°/o an, und fand günstige Wirkung der Salbe bei phlyktänulärem und tra- chomatösem Pannus, Hornhautflecken (z. B. auch nach Iritis serosa), Blepharitis. Conjunktival-Phlyktänen wurden dagegen nicht gebes- sert. Das Jodol könne das Jodoform wohl ersetzen.

Auch Suquet (118) empfiehlt das Jodol, namentlich bei chro- nischen Processen der Lider, Conjunktiva und Cornea, als Salbe, 1 : 20 V aselin oder als Pulver, 6,0 Jodol auf 4,0 Zucker.

Kazaurow (65) dagegen hat von Jodol bei 60 Fällen nichts Günstiges gesehen ausser bei Phlyktänen, wo es wie Kalomel wirkt, und bei Trachom (eingepulvert).

Hirsch berg (58) legt, um einen aseptischen Kontentivver- band herzustellen, über den gewöhnlichen Verband eine genügend lange Binde aus appretierter Verbandgaze, welche in Sublimatlösung 1 : 1000 befeuchtet worden. Diese erstarrt dann in kürzester Zeit zu einer ganz festen Decke, welche eventuell 2 3 Tage festsitzt.

Schubert (109) teilt einen Fall von Cocain-Intoxikation aus der Praxis von Zahnarzt Bock mit. (Letzterer beschreibt den Vor- fall ebenfalls in der deutschen Monatsschrift f. Zahnheilkunde, Febr.- Heft.) Die Injektion von 6 Tropfen einer 20 % Cocainlösung (Merck) zwischen Zahnfleisch und Alveole vermittelst der Pravaz' sehen Spritze hatte, abgesehen von völlig schmerzfreier Extraktion des be- treffenden Zahnes, 10 Minuten nach der Injektion verändertes Wesen, dann Erblindung und Bewusstlosigkeit zur Folge. Sch. fand bei der ophthalmoskopischen Untersuchung die Papillen normal, ebenso die Retinal venen. Die Arterien dagegen waren etwas schmäler als normal. Die vermutete Hirnanämie wurde dann auch durch Inha- lation von 3 Tropfen Amylnitrit rasch beseitigt, so dass nach 1 Stunde vollständige Wiederherstellung eintrat.

Javal (61) sah ein halbes Milligr. Cocain starke Glaukomer- scheinungen an einem Auge hervorrufen, das bis dahin nur ganz un- bekannte Glaukom-Prodrorae gezeigt hatte. Die Anfälle wichen bloss sehr grossen Dosen von Eserin.

[Gartier (41) hat Präparate von Cocain von 6 verschiedenen ausländischen Firmen einer Prüfung unterworfen und nur ein Prä- parat, und zwar das von Merck, rein gefunden. Das Cocain um mu-

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240 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

riaticum darf keine Spuren freier Säure enthalten, da es sich sonst zerlegt. A d e 1 h e i m in Moskau.

[Turewitsch (125) lenkt die Aufmerksamkeit auf die von Wecker konstatierte Thatsache, dass im cocainisierten Auge der nach Eserin auftretende Akkommodationskrampf ein stärkerer sei, als bei Anwendung des Eserins ohne vorherige Applikation von Co- cain. Diese Thatsache konnte auch T. bestätigen, wobei die stärkere Wirkung des Eserins nicht auftrat, wenn es gleichzeitig mit dem Cocain angewendet wurde. Auch das Atropin soll eine stärkere Erweiterung der Pupille hervorrufen, wenn das Auge vor dem co- cainisiert war. Adel heim in Moskau.

[Nach Randolph (101) wirkt das von Lew in dargestellte und als lokales Anästheticum empfohlene a-Kawa-Harz (Lewinin) zu stark reizend und schmerzhaft, als dass es für die Bindehaut in Anwen- dung gezogen werden könnte; dagegen soll es sich, nach vorausge- gangener Gocainisierung, zu Instillationen in den Bindehautsack eignen, da alsdann eine Verlängerung der Cocain- Anästhesie bewirkt werde.

Michel.]

S c h n e 1 1 er 's (107 a) Trachompincette soll die Excision der Uebergangsfalte erleichtern. Sie ist nach dem Muster der Des- marr esschen konstruiert und wird in verschiedenen Grössen herge- stellt. (Modell : Hahn und J ö c h e 1 , Danzig.)

Uhle (126a) modifizierte die Undine von Wicherkiewicz, indem er bei ziemlich gleicher Form des Instrumentes einen Patent- gummiballon mit Hartgummirohr und abdrehbarer silberner Spitz? benützt (Lieferant: W. De icke, Dresden). Es kann damit also auch kräftig gespritzt werden. Die Spitze hat 2 seitliche Oeffnungen.

[Pierd'houy (95) versuchte nach dem Vorgange Chibret's ein Kaninchenauge in die menschliche Orbita zu transplantieren ; am sechsten Tage fing die Cornea des transplan tierten Auges an, sich zu trüben, zerfiel dann eitrig und der ganze Bulbusinhalt ent- leerte sich ; nach drei Wochen war die stark geschrumpfte zurück- gebliebene Sclerotica noch adhärent und folgte den Bewegungsim- pulsen der geraden äussern Augenmuskeln. Ein zweiter von P. ge- machter Versuch, den Duci beschreibt, hatte dasselbe Endresultat.

Denti (27) experimentierte über die Möglichkeit, Augen der- selben Tierspecies von einem Individuum auf das andere zu trans- plantieren (vom Kaninchen auf andere Kaninchen), erzielte aber bei sieben Versuchen stets negative Resultate ; die Bulbi entleerten sich vollständig nach vorausgegangener Cornealvereiterung und auch die

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Exenteratio bulbi.

241

in einigen Fällen durch kurze Zeit adhärente Sclerotica wurde schliess- lich eliminiert. Er kann daher von der Transplantation von Tier- augen auf den Menschen nur abraten. Brett au er.]

Panas (88) konstruierte eine Spritze zum Ausspülen der vor- deren Kammer, die vollständig aus Glas und Hartkautschuk herge- stellt ist. Der Stempel ist mit Asbest versehen und braucht keine Fettung. Es ist absolute Asepsis dadurch gegeben. Namentlich lässt sich auch das Eindringen von Luftblasen ins Auge vermeiden. Die Kanüle ist dünn, vorn etwas abgebogen und abgeflacht und besteht aus Hartgummi. Das Instrument wird von Lüer angefertigt.

[Gradenigo (46) hat bei an an totalen Leukomen erblindeten Augen den Versuch gemacht, den Patienten auf einige Stunden (längstens 2 3 Tage) das Sehen zu ermöglichen. An einem künst- lichen Glasauge befindet sich auf der konkaven Seite der Stelle der Pupille entsprechend ein kleiner Glascylinder (7—8 Millimeter lang), welcher (bei Einsetzung des Glasauges) in ein mit dem Grä fe- schen Messer in das Leukom oder Staphylom gemachten Kreuzschnitt hineingesteckt wird. Ein Patient konnte mit entsprechenden Glä- sern sogar kleinere Druckschrift lesen. Dieses ephemere Glück dauert, bis der Bulbusiuhalt sich durch den Kreuzschnitt entleert oder die Oeffnung sich wieder geschlossen hat. G. benutzt die Ge- legenheit , um Martin gegenüber die Priorität und Superiorität seiner Methode, blinde Leute sehend zu machen, ins gehörige Licht zu stellen.

A 1 b i n i (2) berichtet über 8 neue Beobachtungen von Exen- teratio bulbi, welche auf Reyrnond's Klinik in Turin ausgeführt wurden , und die in sechs Fällen einen glatten Verlauf nahmen und die Bildung eines für die Prothesis günstigen Stumpfes ergaben. In zwei Fällen jedoch, in welchen die Exenteratio wegen traumatischer Panophthalmitis vorgenommen wurde, bestand stärkere Eiterung und die ganze Sklerotika wurde blossgelegt , so dass dieselbe schliesslich mit der Scheere abgetragen werden musste. Der Endeffekt glich daher einer Enucleatio bulbi. Verfasser glaubt diesen Umstand der schon vor der Operation bestehenden Mitbeteiligung der extra-retro- bulbären Gebilde an dem Entzündungsprozesse zuschreiben zu sollen. Er räth daher unter möglichster Schonung der retrobulbären Ge- bilde bei der Operation vorzugehen und während derselben ausgie- bigen Gebrauch von einer antiseptischen Lösung zu 'machen.

Brettauer.]

Jahresbericht l Ophthalmologie. XVII. 1886. 16

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

[Serebrennikowa (113) teilt einen Fall von beiderseitiger Sebnervenatrophie (ohne nachweisbare Ursache) mit; rechts wurden Handbewegungen unterschieden , Pupille normal ; links unbestimmte Lichtempfindung, Pupille erweitert und reaktionslos. Am linken Auge wurde eine Sehnervendehnung nach Wecker ausgeführt. Der Kranke befand sich im Verlauf von 14 Tagen nach der Opera- tion unter Beobachtung, und der Erfolg (?) äusserte sich darin, dass links quantitative Lichtempfindung bestand, rechts, wo keine Ope- ration gemacht worden war, grosse Gegenstände (z. B. Finger in 1 Fuss Entfernung) unterschieden wurden. Die linke Pupille, die in den ersten Tagen nach der Operation enger wurde, begann am 14. Tage wieder weiter zu werden. Adelheim in Moskau.]

F r y e r (35) hatte sehr guten Erfolg bei der Applikation mög- lichst heisser Wasser-Umschläge bei Conjunctivae und Cornealer- krankung. Entweder werden Kompressen in heisses Wasser getaucht aufgelegt, oder er lässt das heisse Wasser auf Kompressen, die auf dem Auge liegen, aus einem höher stehenden Gefäss auftropfen, wo- bei die Durchnässung des Patienten durch Gummituch, das zugleich ein Ablaufen bewerkstelligt, verhindert wird. Das Wasser wird im- mer so warm genommen, dass es der Kranke gerade noch gut er- trägt. Meist noch kann ein sehr hoher Wärmegrad erreicht werden. Unter 140° F. sollte es nicht angewendet werden. F. fand, dass diese Applikation bei gonnorrboischer Blennorrhoe günstiger wirkt als das Eis, auch dann, wenn Cornealgeschwüre vorhanden. Auch bei gewöhnlicher und bei pblyktaenulärer Conjunctivitis leiste diese Methode gute Dienste. Ganz besonders zu empfehlen ist sie jedoch bei Cornealgeschwören , und zwar besonders bei grossen, stark de- struierenden.

Kazaurow (66) sah von Antipyrin immer dort Nutzen, wo Kopfschmerz und Ciliarschmerzen vorhanden waren (z. B. bei Ke- ratitis, Hornhautgeschwüren, Glaukom u. s. w.), indem die Schmerzen nach 1, 2, höchstens 3 Gaben von 1 Gramm Antipyrin beseitigt oder bedeutend geringer wurden; besonders nützlich erwies sich Antipyriu bei an Star Operierten , bei denen die unbequeme und ungewohnte Rückenlage oft Kopfbesch werden hervorruft.

[Bradford (8a) ersetzte bei einem 35j. Manne das enukieierte phthisische Auge durch ein Kaninchenauge. 18 Tage nach der Operation war das letztere angewachsen, gut beweglich, und hatte sich die anfangs etwas getrübte Hornhaut fast vollständig wieder aufgehellt. Verf. meint sogar, dass durch Verwachsung der Optikus-

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Ersatz durch Tieraugen. 243

Stümpfe eine Sehkraft hergestellt werden könnte , und glaubt , dass, wenn man das Auge eines jungen Hundes bei Kindern einpflanze, dasselbe weiter wachsen werde.

Michel.]

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Specieller Teil.

Beziehungen der Augenkrankheiten zu Krankheiten

des übrigen Organismus.

Referent: Prof. Dr. Michel, a) Allgemeines.

I) Juler, Cases illuBtration of the use of the ophthalmoscope in diseases not confined io the eye. Brit. med. Journ. I. p. 203. Juler (1) erzahlt zuerst einen Fall von Neuritis optica bei einem 19j. Mädchen mit Anämie und Amenorrhoe, deren Beseitigung die Pat. vor vollständiger Blindheit bewahrt hätte. Bei einem 2. Falle, einem 12j. Mädchen, meint J., dass ein hypermetropischer Astigmatismus bei schwach enden allgemeinen Ursachen (es waren vor fi Monaten (!) Masern vorhanden gewesen) Neuritis optica bedingen könne, und im 3. Falle, einem 36j. Manne, war die Sache eine sehr einfache; es handelte sich um Blutungen, etc. in der Netzhaut bei Schrumpfniere.

b) Allgemeine Ernährungsstörungen.

1) Br am well, Byrom, A remarkable lesion of the nerve-centres in leuco- cythaemia. Brit. med. Journ. I. p. 1098. June. 12. Nr. 1328. (Blutungen in der Netehaut und Vermehrung der weissen Blutkörperchen in dem Seh- nerven hinter der Lamina cribroaa.)

2) Frothingham, G. E., Diabetic cataract Physician & Surg. Ann. Ar- bor, Mich. VIII. p. 208.

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Netzhautblutungen bei Diabetes.

245

3) Giraud-Teulon, Note sur un nouveau signe ophtalmoscopique des le*sions de nutrition des membranes profondes de l'oeil. Bullet, de l'Acad. de me*d. de Paris. Seance du 1. Juin. Qaz. des höpit. p. 258. (siehe Ab- schnitt : >Untersuchung9inethoden<).

4) Hirschberg, Diabetes in der Privatpraxis. Gentralbl. f. prakt. Augen- heilk. Juli. S. 193.

5) HirichmanD, Ein Beitrag sur Lehre der diabetischen Angenaffektionen. Inaug.-Diss. Berlin.

6) I e 8 s o p, Caae of leukaemic retinitis. Transact. of the ophth. soc of uni- ted kingdom. VI. p. 345.

7) Beyer, Beiträge zur Aetiologie und Heilbarkeit der perniciösen Anämie. Deutsch. Arch. f. klin. XXXIX. & 31.

8) S a m e 1 s o h n , J., üeber diabetische Augenerkrankungen. Deutsch, med. Wochenschr. 1885. S. 862.

9) S t i c k e r , G. , Zur Therapie der Leukämie. Münch, med. Wochenschr. Nr. 43. (Netzhautblutungen in einem Falle von lienaler Leukämie.)

Hir8chmann (5) berichtet über 4 Fälle von Netzhauterkrank- ungen bei Diabetes aus der Samelsohn 'sehen Klinik. Fall I war durch eine rechtsseitige Iritis und eine genau kreisförmige Figur, aus 7 9 zackigen weissen Fleckchen bestehend, in der Gegend der Macula lutea ausgezeichnet ; ausserdem fand sich eine sektorenformige Einschränkung für Farben, rechts im oberen inneren, links im oberen äusseren Quadranten symmetrisch gelagert Im Falle II fanden sich links an dem Rande der Papille und in der Macula lutea mehrere strichförmige Blutungen , daneben vereinzelte Exsudate, rechts eine Anzahl weisser Fleckchen in der Macula. Im Falle III war eine Menge strich- und streifenförmiger Netzhautblutungen in der Um- gebung der Papille vorhanden, sowie Fingerzählen in 10', centrales relatives Skotom, Sektoren förmige Einschränkung des Gesichtsfeldes im oberen äusseren Quadranten. Im Fall IV fand sich links eine beginnende Atrophie des Sehnerven, fast absolutes Skotom, Finger- zählen in 4', an der Macula atrophische Heerde, rechts an der glei- chen Stelle eine Menge stark reflektierender weisser Plaques und zerstreute N etzhau tblu tu ngen. H. glaubt nun, dass für eine Retini- tis diabetica die in der Macula liegenden Fleckchen von unregel- mässiger, barocker Form (Spitzen und Zacken) , gelblicher Färbung und mattem Glanz charakteristisch sind, und meint, man müsse zwi- schen einer Retinitis diabetica und einer Retinitis bei Diabetes unter- scheiden.

Samelsohn (8) meint, dass die Netzhautblutungen bei Dia- betischen besonders häufig um die Macula gruppiert sind, und die seltener vorkommenden Formen eigentlicher »Retinitis« häufig matt-

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Pathologie unti Therapie der Augenkrankheiten.

glänzende Pünktchen an der Macula untermischt mit Blutungen auf- zuweisen haben. Die Anordnung sowie die mattere Färbung soll differentiell-diaguostische Momente gegenüber der Retinitis Brightica abgeben. Auch soll es Fälle geben, in welche eine einfache Amblyo- pie ohne ophth. anormalen Befund sich entwickelt, neben der Eut- stehung einer Katarakt ; unter entsprechender Diät trete eine Heilung der Amblyopie auf. Von diabetischen Augenaffektionen werden noch die Augenmuskellähmungen erwähnt, dagegen Erkrankungen der Binde- und Hornhaut als mit Diabetes ausser Zusammenhang stehend be- trachtet.

Hirschberg (4) erscheint es merkwürdig, dass in seiner Pri- vatsprechstunde »im vorigen Jahre jeder Hundertste, in diesem Jahre fast jeder Fünfzigste Diabetes mellitus darbot«. (!) Bei Einigen war der Zuckergehalt des Urins sehr gering (0,1 ; 0,2 ; 0,4°/o). Als häu- figste Sehstörung bei Diabetes wird die Akkommodationsbesch rankung bezeichnet, dann werden erwähnt: die Iritis, die Linsentrübungen, die Retinitis, die Amblyopie, die Sehnervenatrophie, die Augenmuskel- lähmungen und endlich wird der Diabetes als zufällige Komplikation, ohne davon abhängige Sehstörung, vorgefunden. (In 2 Fällen bestand ein Bindehautkatarrh). Die Krankengeschichte der passenden Falle sind kurz mitgeteilt, und als »höchst seltsam und fast unerklärlich < wird von H. ein Fall von typischer Retinitis pigmentosa bei Diabetes bezeichnet.

Reyer(7) fand bei sämmtlich von ihm beobachteten Fällen von perniciöser Anämie einen Bothriocephalus latus im Verdauungskanale und meint, dass den Netzhautblutungen ein Zustand seröser Durchträn- kung der Gewebe des Augenhintergrundes vorausgehe. Die Blutungen in der Netzhaut werden als Kapillarapoplexien bezeichnet, und als nicht für die perniciöse Anämie pathognomische Erscheinungen aufgefasst.

c) Infektionskrankheiten.

1) Abadie, Des Manifestation« oculaires tardives de la syphilis et de leur traitement. Ännal. d'Oculist. T. XCV. p. 250. (Nichts Bemerkenswertes.;

2) Amenitzky, Ein Fall von Embolie der Arteria central, retinae nach Intermittens (Slutschai embolii central noi arterii posle perenieschajuscbjewja lichoradki). Sitzungsber. d. med. Gesellsch. zu Woronesch.

3) Baas, Eine seltene Folgekrankheit epidemischer Parotitis. Kim Monutsbl. f. Angenheilk. S. 273. (Angeblich Akkommodationsparose.)

4) Badal , Recherches statistiques sur les manifestations oculaires de la sy- philis. Arch. d'Üpht. VI. p. 104 u. 301. (siehe Abschnitt: »Statistisches«.

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Infektionskrankheiten.

247

5) Boing, Direkte üebertragung vom Tier anf den Menschen. Deutsch, med. W ochenscbr Nr. 32. S. 252. (Ein Fall von üebertragung von Diphtheritis der Bindehaut bei Hühnern auf die Racbenschleimbaut beim Menschen.)

6) Brudenell Carter, Cuse of recovery of vision after amaurosis conse- cutive to malarial fever. Transact. of the ophth. soc of the united king- dom. VI. p. 205 und Brit. med. Journ. I. p. 208.

7) Chapplain, Paralyse des musclee de l'oeil. Marseille me'd. Nr. 12. p. 734.

8) Dabney, S. G., Syphilitic Iritis. Americ. Prack & News. II. p. 97.

9) Deeren, Amblyopie palude'enne gue'rie par Temploi interne du sulfate de quinine. Recueil d'Opht. p. 276.

10) Dolgenkow, Retinitis diffusa unter den Erscheinungen der multiplen Sklerose nach Recurrens. Zeitungsber. der Gesellsch. der Aerzte des Semstwo von Kursk.

11) Dnfaut, Contribntion a l'e*tude de nerf optique & la suite de Terysipele de la face. Union mexlic. Nr. 171. p. 1002.

12) Dujardin, Affections oculaires graves apres la rougeole. Journ. des scienc. de Lille. Nr. 6. p. 18. (10 Fälle von Hornhautgeschwüren mit Phthisis nach Masern.) '

13) Dumont, Keratite interstitielle de l'oeil gauche (syphilis hereditaire.) Bullet, clin. nat. opht. de l'hospice des Quinze-Vingtt. p. 69.

14) E v e i 1 1 e" , P. H., Recherches statistiques sur la syphilis oculaire. Bordeaux, (siehe vorj Ber. S. 129.)

15) Ewetzky, Theodor, Ein Fall von Ophthalmoplegia externa nuclearis (HuUchaj Ophthalmopl. nucl.) nach Diphtherie. Verhandl. der Gesellschaft der russischen Aerzte zu Moskau.

16) Ferrand, Observation d'iritis chez un rheumatisant syphilitique. Gaz. frano. de me'd. et pharmacie. p. 244.

17) Fes sie r, F., Bartnäckig recidivierende Syphilis. Gumma der Sclera uud Conjunctivae Ber. d. naturw.-medic. Vereins in Innsbruck. XV. S. 64. (Ber. d. syphil.-dermatolog. Klinik des Prof. Lang.)

18) Fonseca, da, L., Irite syphilitica n'um leproso ; gomma da iris. Arch. ophth. de Lisb. 1885. VI. p. 101.

19) Fournier, Des ophthalmies de la syphilis hereclitaire. I. La keYatite interstitielle (Suite); II. Iritis; III. Ophtalmies profondes. Recueil d'Opht. p. 5 et 65. (Nichts Erwähnenswertes.)

20) Accidents de syphilis hereditaire survenus ä Tage de trente ans. Gaz. h<*bd. 29. Octob.

21) Froidbise, Contribution a Yttude de l'iritis syphilitique. Arch. nieU beiges. XXX. p. 22, ref. Annal. d'Oculist T. XCVI. p. 281. (Einteilung in »Iritis simple« und »Iritis gommeuse«.)

22) GilletdeGrandmont, Növrite optique et Condylome de Tins traitäs par les injections de peptonate d'hydrargyre et suivis de gueVison. Recueil d'Opht. p. 230. (Ein Fall; Syphilis zweifelhaft.)

23) Des mauifestations syphilitiques oculaires et de leur traitement. Archiv. d'Opht. p. 213.

24) Griffith, Syphilitic lesious of the eyelids. Med. Chron. p. 193.

25) HirBchberg, J.. Lues congenita als Ursache schwererer Augenleiden. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. April. S. 97.

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248 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

26) Hotz, Ein Fall von Typhus. Chicago med. Joarn. January.

27) Hutchinson, J. jun. , Specific fevers and diseases of the eye. (Ophth. soc. of the united kingdom). Ophth. Review, p. 241. (Iritis bei Pyämie, Katarakt bei Variola, Neuritis optica bei Syphilis.)

28) J e s s o p , Case of diphtheric cycoplegia, with absence of kneejerks, defect of colour vision, aud contraction of fields of vision. Transact. of the ophth. soc. of the anited kingdom. VI. p. 386.

29) Laach ef S., Tre tilfälde af generalisieret lamhed ester difterit (3 Fälle von generalisierter Lähmung nach Diphtheritis). Norsk magaz. f. läg-evid. Febr. (Vielleicht ein Fall von einseitiger Accommodationsparese, die Unter- suchung ist aber sehr unvollständig.)

30) Löb, Die Rheumatoiderkrankung der Gonnorrhoiker. Deutsch. Arch. f. klin. Med. XXXVIII. S. 156.

31) Lübinsky, A., Irido-Cyk litis post febrem recurrentem. Westnik ophth. III. 6. p. 449. (Iridochor. posle wrzwratnoi gorjatschki.)

32) Lunn, John R. , A case of amblyopia due most probably to retrobulbär neuritis, following severe attack of rheumatic fever with delirium. No changes in fundus or other Symptoms. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 481.

33) Mandet, J., Ophthalmie variolique chez un enfant de 15 joura. Cecite conse"cutive par irido-chorioldite ; enucle*ation du Toeil droit. Journ. des scienc. me'd. de Lille. Nr. 18. p. 584.

34) Minor, Diseases of the eye of malarial origine. Transact. med. soc. Teo- nessee. p. 102.

85) Mracek, Fr., Zur Syphilis der Orbita. S.-A. aus der »Wiener Klinik«. Heft 10.

36) Neese, Ernst, Ein Beitrag zur Tuberkulose des Auges. Arch. f. Aogen- heilk. XVI. S. 267.

37) Nettleship, Atrophy of one optic nerve after papillitis frotn erysipelas affecting orbit during convalescence from sclaret fever. Ophth. Hosp. Rep. XI. p. 65. (Im Titel das Bemerkenswerteste enthalten, wie auch bei den fol- genden Mitteilungen.)

38) Single optic neuritis, ending in complete atrophy during the delirium of fever (? typhoid) ; old nebulae and high hypermetropia in both eyes. Ibid. p. 66.

39) Condition eighteen years after syphilitic retinitis. Ibid. p. 63.

40) Long continuance of micropsia after syphilitic Chorioiditis. Ibid. p. 62.

41) Syphilitic iritis in an old glaucomatous eye. Ibid. p. 57.

42) Neve, E. T. , Trophic ulceration of the Cornea following erysipelas of the face. Brit med. Journ. I. p. 201. (Angeblich nach Erysipelas Trige- minuslähmung.)

43) Perlia, Das Ringskotom bei luetischer Chorioideo-Retinitis. Gentralbl. f. prakt. Augenheilk. Februar. S. 39.

44) Pick, Zur Pathologie und Therapie einer eigentümlichen endemischen Krankheitsform. Wien. med. Wochenachr. Nr. 33 und 34.

45) Pitres, A. et Vaillard, L., Des nevrites pöripheriques chez les tuber- culeux. Revue de me'd. Nr. 3. p. 195. "(Führen die uervösen Störungen

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Syphilitische Augenerkraokungen.

249

bei Tuberkulöseu auf periphere Neuritiden zurück und nehmen auch solche des Sehnerven an.)

46) Rabl, Ueber Lues congenita tarda. (Ber. über die Verhandl. des V. Con- gresses f. innere Medicin zu Wiesbaden.) Beilage zum Centralbl. f. klin. Medic. Nr. 25. S. 60.

47) R a m p o ld i , Di talune manifestazioni secondarie della sifilide neir occhio e della loro cura con le injezioni ipodermiche di calomelano. Qioro. ital. delle raalattie veneree e della pelle. Gennajo Febbrajo.

48) Rhein, K., Ueber primäre Tuberkulose der Conjunctiva. Münch, med. Wochenfcchr. Nr. 13 und 14 und Inaug.-Diss. Würzburg.

49) RoHenmeyer, L., Ueber diphtheritische Sehstörungen. Wien. med. Wo- cbenschr. Nr. 13 und 14. (Akkommodationslähmung etc.)

50) Rückert, Fr., Ueber Iritis, Conjunctivitis und Polyarthritis gonorrhoica. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 339.

51) Schadeck, Ch., Contribution a Mude de la keratite syphilitique. Revue clinique d'oculist. Nr. 9. p. 204. (Erster Abschnitt: » Refraktions- und Ak- kommodationsstörungen.)

52) Skir ving , R. S., On a rare pathological condition of the eyes in an en- fant; syphilitic haemorrhagie iritis. Australas. med. Gaz. Sydney. V. p 48.

53) Szwirjcer, J., Amaurose und Hemianopsie im Typhus. Gaz. lekarska. Nr. 20- 22.

53a) Teillais, De Tamblyopie par intoxication paludeenne. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 234. (Socie*td franc, d'Opht. 4. congres) und Recueil d'Opht. p. 437.

54) Trousseau, Contribution a Tdtude de la syphilis he're'ditaire tardive de l'oeil. Bullet, de la clin. oat. opht. des Quinze-Vingta, p. 126.

55) - Iritis dans la syphilis herdditaire tardive. Normandie m6d. 1. Avril.

56) Wagenmann, A., Zur Kenntniss der Iridocyclitis tubercalosa. v. Grae- fe's Arch. f. Ophth. XXXII. 4. S. 225.

57) Weiland, A. , Retrobulbäre Neuritis nach Erysipelas faciei. Heilung. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 39.

58) Wojtasie wicz, Essai sur les rapports de la tuberculose oculaire avec la tuberculose generale. These de Paris.

59) Wolff, A., Ueber Syphilis hereditaria tarda. Volkmann's Sammlung klin. Vorträge. Nr. 273.

Perli a(43) bemüht sich aus einer Zusammenstellung der Literatur nachzuweisen, dass nicht weniger als 56.5°/o der Fälle von Chorioideo- Ketinitis auf luetischer Basis beruhen, und erzählt zwei diesbezügliche Fälle. Funktionell wird das Vorhandensein eines Ringskotoms be- tont, welches mit einer Chorioidealerkrankung in Zusammenhang zu bringen sei.

Unter den von F essler (17) mitgeteilten Syphilisfalleu finden sich auch einige Augenaffektionen. In einem Falle entwickelte sich im Verlaufe eines papulösen Syphilids (narbige Striktur des Ori- ficiums) eine Iritis des linken Auges. In einem weiteren Falle han-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

delt es sich um ein 28j. weibliches Individuum, es bestanden an den Augenlidern und dem freien Lidrande Papeln, links hintere Syne- chien und Retinitis, in dem Tarsus der oberen Augenlider beider- seits Gummata, am rechten Auge innen und unten eine nach Trauma entstandene Hornhautnarbe mit Iriseinklemmung , unterhalb dieser Stelle ein erbsengrosser , prominenter Knoten blau-bräunlich (!) ge- färbt, in der Sklera gelegen und etwas auf die Conjunctiva tiber- greifend. Die Diagnose: Gumma der Sklera und der Conjunctiva dürfte sehr zweifelhaft sein.

Griffith (24) teilt über 21 Fälle von Erkrankungen der Au- genlider mit. In 9 Fällen handelt es sich um primäre syphilitische Geschwüre, welche am Lidrande sich befanden und auf die Schleim- haut übergriffen, in 4 um Ulcerationen in der Sekundär- und Ter- tiärperiode der Lues, und in 6 um unbekannte Entzündungsformen.

Chapplain (7) berichtet über eine bei einem 27j. Syphiliti- schen aufgetretene vollständige Lähmung des rechten N. oculo- raotorius, weiter über eine ohne direkt nachweisbare Ursache ent- standene Lähmung des N. abducens rechterseits bei einem 35j. Ma- trosen und über eine Reflex- Paralyse (!) sämtlicher Augenmuskeln links nach einem Fall aus grosser Höhe und Verletzung der linken Orbitalgegend.

Rabl (46) macht besonders darauf aufmerksam, dass manche Fälle, die man für skrophulös oder tuberkulös halte, durch den wei- teren Verlauf sich als luetische darstellen, und stellt das vollendete U. Lebensjahr, die vollendete Dentition als Grenzpunkt auf; wenn die ersten luetischen Zeichen nach diesem Zeitpunkte auftreten, ist von Lues congenita tarda zu sprechen. Die Formen, in denen die Lues congenita tarda vorkam, waren Erkrankungen der Knochen, der Nasen- und Paukenhöhle, Gummen und Geschwülste, Drüsenleiden, Viscerallues, Hautleiden, Taubheit, Augenleiden (Keratitis parenchy- inatosa). Die Augenleiden waren mit 34% vertreten, darunter 42°/o männlich und 29% weiblich.

Trousseau (54) teilt 3 Beobachtungen von Augenaffektionen mit, welche auf Syphilis hereditaria tarda bezogen werden. L Fall: I7j. männliches Individuum zeigt Tumoren der Iris, welche für tu- berkulöse gehalten werden ; die Mutter ist möglicherweise syphilitisch inficiert gewesen. Eine antisyphilitische Behandlung führt Heilung herbei. 2. Fall. Ein junges Mädchen ist mit einer fast vollkommenen Blindheit beiderseits behaftet; ophth. starke Glaskörperflocken. Vater möglicherweise syphilitisch; eine antiluetische Behandlung fuhrt

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Conjunctivitis bei Arthritis gonorrhoica.

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Heilung herbei. Eine solche hatte ebenfalls günstige Erfolge im 3. Falle, in welchem eine Atrophie der Sehnerven bestand. In der Kindheit waren Zeichen hereditärer Syphilis vorhanden gewesen.

Hirschberg (25) erzählt 3 Fälle, in welchen als Ursache Augenerkrankung eine Lues congenita angenommen wurde. Ein 16j. männl. Individuum zeigte links eine Netzhautablösung mit Glas- körpertrübungen. Vater des Pat. , vor der Verheiratung inficiert, leidet wahrscheinlich heute noch an sekundärer Lues, zu deren Aeus- serungsweisen H. auch das Ekzem zu rechnen scheint. Trotz Frik- tionskur erst geringe Besserung, später sogen, diffuse Keratitis pa- renchymato8a , und alsdann eine sehr verdächtige Paronychia, die endlich »durch partielle Abtragung des Nagels, Auskratzen und Jo- doformverband beseitigt wurde.« Trotz Quecksilberinunktionen, Jodkali , subkutanen Pilokarpininjektionen, Schwitzkuren mit Sassa- parilla , trat noch eine parenchymatöse Keratitis des rechten Auges auf, und endlich Hess sich der verzweifelte Kranke das rechte Auge enukleieren. Die Erkrankung des rechten Auges schritt weiter, und trotzdem Lewin alles Fehlen von luetischen Symptomen konstatierte, wurde eine energische »Lewin'sche Spritzkur- durchgeführt. Zu- letzt wurde noch eine Iridektomie für notwendig gehalten. Die von Hirschberg's Freunde Birnbacher gelieferte Beschreibuug des mikroskopischen Befundes des enukleierten Bulbus ist als voll- kommen wertlos anzusehen ; wir erfahren nicht, ob das angenommene ätiologische Moment eine Bestätigung in dem pathologisch-anatomi- schen Befunde erhalten hat etc. Im 2. Falle meint H., dass das 12j. Mädchen eine umschriebene Meningitis specifica durchgemacht habe , die den linken Sehnerven in Mitleidenschaft zog , und zur Zeit der Pubertät erst > Retinitis utriusque« , jetzt Iritis (resp. Keratoiritis) entstanden sei. Der Vater soll vor seiner Verheiratung Lues gehabt haben. Im 3. Falle wurde bei einem 5 Monate alten Knaben eine chronische, beiderseitige Iritis beobachtet; Behandlung mit Sublimatbädern. »Das Kind sieht und hört gut, schnüffelt (!) ein wenig.c

Loeb (30) meint, dass für die Eigenartigkeit der gonnorhoi- schen Arthritis die häufige Komplikation mit einer Augenentzündung aufs bestimmteste spräche, welche meist »in einer Conjunctivitis palpebrarum oder in einer Entzündung der D escem et'schen Mem- bran (Iritis serosa) , seltener in einer eigentlichen Iritis« bestehe. Sonderbarerweise sei diese sog. rhenmatische Ophthalmie, obwohl sie durchaus nicht selten zur Beobachtung komme, den deutschen Aerzten

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252 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

ziemlich unbekannt. (In Bezug auf die Iritis gonorrhoica sei der Verf. auf des Referenten Lehrbuch der Augenheilkunde hingewiesen). Bei Rheuniarthritis komme die rheumatoide Erkrankung »gewiss äusserst selten« vor.

Wojtasi ewicz (58) gibt einen Ueberblick über unsere Kennt- nisse in Bezug auf die Tuberkulose des Auges an der Hand der Litteratur, ohne aber im Geringsten des Ref. Lehrbuch der Augen- heilkunde zu berücksichtigen, in welchem die Tuberkulose des Aug« eine erschöpfende Darstellung erfahren hat. Nach W. kann die Tuberkulose jeden Teil des Auges befallen, selbst den Tränennasen- kanal, ausgenommen die Linse, die Tuberkulose wird in eine primäre und sekundäre eingeteilt etc.

Dufaut (11) untersuchte einen Soldaten, welcher 3mal von Erysipel befallen wurde, 6 Monate nach dem Ablauf des letzten Erysipels fand sich ein Herabhängen und eine Schwellung der oberen Lider, leichter Strabismus externus und Pupillenerweiterung. S = J; centrales Skotom ; ophth. centraler Teil der Eintrittsstelle des Seh- nerven im Beginne der Atrophie, peripherer ödematös, in der Cho- rioidea einzelne atrophische Flecken. D. meint, das« es sich um eine bindegewebige Wucherung der Umhüllungshäute des Sehnerven handle.

Weiland (57) teilt einen in der Aachener Augenklinik beob- achteten Fall von vollständiger Amaurose nach vor 10 Tagen ent- standenen Erysipelas faciei bei einem 16j. Dienstmädchen mit; die Papille soll opak gefärbt gewesen sein und verwachsene Grenzen dar- geboten haben. »Die Gefässe sind dünner, so dass Arterien und Venen schwer zu unterscheiden sind.« Nach 5 Tagen war der ophth. Befund normal, und nach 15 Tagen waren das Sehvermögen und das Gesichtsfeld ebenfalls normal.

Brudenell Carter (6) berichtet über einen Fall , bei wel- chem angeblich nach einem Malariafieber eine Herabsetzung des Seh- vermögens eingetreten war. Ophth. fanden sich die Zeichen einer Atrophie des Sehnerven nach vorausgegangener Entzündung. Eine fast vollständige Heilung soll nach Quecksilber- und Jodgebrauch, bei gleichzeitigen subkutanen Strychnininjektionen sich eingestellt haben.

[Bei einem 17j. Mädchen, welches ca. 2 Wochen an Febris inter- mittens tert. gelitten hatte, trat ziemlich plötzlich am rechten Auge vollständige Erblindung auf. Es findet sich aber keine ophthalmo- skopische Bestätigung für die von Amenitzky (2) gestellte Dia- gnose. Adelheim in Moskau.]

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T ei Hais (53a) meint, dass die Amblyopie (doppelseitig) eine häufige Komplikation des Intermittens darstelle, und alle Formen annehmen könne, von der vorübergehenden Verdunklung bis zur voll- kommenen Blindheit, hie und da auch als centrales Skotom erscheine, in jedem Falle sei eine Einschränkung des Gesichtsfeldes vorhanden, dagegen fehle eine Farbenstörung. Ophth. können die Erscheinungen eines peripapillären Oedems, Blutungen in der Netzhaut, Chorio-Re- tinitis, Entzündung und Atrophie des Sehnerven vorhanden sein, in anderen Fällen fehlt jede ophth. materielle Grundlage, und ist als- dann ein besonderer Einfluss der Infektionsstoffe auf die nervösen Apparate des Auges anzunehmen.

Pick (44) beobachtete während der Sommermonate in der her- zegowinischen Hauptstadt Trebinje eine endemische Krankheit, po- pulär mit dem Namen : »Hundekrankheit» bezeichnet. Nach einem durch Stuhlverstopfung und Eingenommenheit des Kopfes ausge- zeichneten Prodromalstadium erfolge eine Temperaturerhöhung von 40° mit gerötetem Gesicht, trockner blasser Körperhaut, und einer von P. für besonders charakteristisch gehaltene Veränderung der Bindehaut. »Die Augen sind glänzend, thränenfeucht und zeigen an der Conjunctiva sclerae entsprechend dem Verlauf des M. rectus in- ternus und externus je einen roten Streifen, der zum Rand der Cornea reicht und durch dilatierte episklerale Gefässe gebildet wird, mitunter an dieser Stelle auch subconjunktivale Hämorrhagien.« Das Fieber bleibe 3—5 Tage auf seiner Höhe, der Unterleib sei aufge- trieben, die Zunge belegt, die Milz vergrössert etc.

d) Intoxikationen.

1) Bergmeister, Ueber Intoxikationsamblyopien, Wien. med. Presse. Nr. 8. 8. 139. (Sitzung d. med. Doktor-Collegiuma.) (Nur Bekanntes; teil- weise nicht Erschöpfendes.)

2) Bums, H. D. , Two cases of atropia poisoning. New-Orleans med. and surgic. Journ. February. (Einträufelungen von Atropin nach Katarakt- extraktion machten allgemeine Erscheinungen, Delirium etc.)

8) Changarnier, Amblyopie par le sulfure de carbone. Recueil d'Opht. p. 280. (Herabsetzung der Sehschärfe, centrales und peripheres Skotom für Rot und Qrün; ophth. normal.)

4) Coma dos, Bey, Die Wirkung grosser Dosen von Cocain auf das centrale Nervensystem. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 38. (Hallucinationen des Ge- sichts, Gehörs und Geruchs.)

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

5) De Schweinitz, G. E., Eight cases of tobacco amblyopia, ooe compli cated with disease of the spinal cord. Med. Newa. XLIX. p. 550.

6) Duniont, Atrophie nicotinique. Bullet» clin. mit. opht. de l'hosp. d Quinze-Vingts. IV. p. 79.

7) Atrophie nicotinique, Dyschromatopsie, cbamp visuel normal. Ibid. p. 14*2

8) Rätinile pignientaire de l'oeü gauche, impaludisme. Ibid. p. 84.

9) Amblyopie toxique. Alcoolisme. Ibid. p. 140.

10) Gand, Amblyopie toxique. Alcoolisme invötere". Ibid. p. 68.

11) Glinsky, Zur Kasuistik und Statistik der Vergiftungen (K kazuistike statistike otrawleny) Verhandl. d. medic. Gesellsch. in Charkow. I. Liefer

12) G ui ot, Atrophie grise d'origine toxique. Bullet, chlin. nat. opht. de l'hoep d. Quinze-Vingts. p. 87.

13) Gunn, M., Amblyopia from bisulphide of carbon. (Ophth. soc oftbeuni- ted kingom.) Ophth. Review, p. 56. (Angeblich Herabsetzung der Sehschärfe, mit Rotgrünblindheit.)

14) H a 1 1 e r , J. , Beobachtungen und Untersuchungen über die Atrop in Vergif- tung. Vierteljahrsschr. f. gerichtl. Med. XLIV. S. 52 (ist fälschlich statt

Knitter« gesetzt.)

15) Hartridge, G., Tobacco amblyopia. Brit. med. Journ. L p. 200.

16) H a y n e s , 8. , Nervous Symptoms following the ose of atropine in eye disease. New-York. Med. Record. XXX. p. 401.

17) Hermanides, Belladonna-vergifting. Weckbl. v. het Nederl. Tijdschr. voor Geneesk. p. 484. (Kein sicherer Nachweis über die unter dem Bild* einer Atropinvergiftung hervorgetretenen Allgemeinerscheinungen.)

18) Hoffmann, H., Ein Fall von Atropinvergiftung. Correspond.-Hl. f. Schwei- zer Aerzte. Nr. 4. (Erscheinungen der genannten Vergiftung bei dneic 2 V2J. Knaben, der 2 ctgr. eines aus Atrop. sulfur. O,05 und Aq. destill. lÖri) bestehenden Augenwassers hinuntergeschluckt hatte.)

19) Hutchinson, Jon., On a case of unsymmetrical tobacco-amauroi* Ophth. Hosp. Reports. XI. 2. p. 188). (Erkrankung des rechten und dei linken Auges, centrales Skotom für Rot und Grün, Fall im Allgemeinen hin- sichtlich der Aetiologie mehr als zweifelhaft.)

20) Toxic amblyopia from the prolonged internal use ofjodoform and creo- sote; eure. New-York med. Journ. XLIII. p. 16.

21) J e a f f r e s 0 n , C. S., A note on so-called lead-neuritis. Brit. med. Jourc Oktobr. p. 390.

22) Knies, Zwei Fälle von leichter Fischvergiftung. Aerztl. Mitteil, aas Ba- den. XL. Nr. 16.

23) Kratter, J., Beobachtungen und Untersuchungen über die Atropifl- giftung. Vrtljschr. f. gerichtl. Med. XLIV. S. 52.

21) Minor, J. L., The present standing of tobacco amblyopia. Americ Joor of Ophth. III. p. 26. (Nichts Bemerkenswertes ; 10 Fälle von Herabsetzt der Sehschärfe etc. werden der Nikotin-Intoxikation zugeschrieben.)

25) Nauwerck, Wurstvergiftung. Korrespondenz M. d. württ. ärztl. Land« Vereins. Nr. 20. (Akkommodationsstörungen, die während der Reconra !ei cenz besonders lange bestehen blieben.)

26) N e 1 1 1 e l h i p , Central amblyopia in a smoker sufFering from diabet

i-vJ

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Veränderungen des Sehnerven bei Alkohol-Intoxikation.

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Ophtb. Hosp. Reports. XI. p. 72. (SCigarren die Woche, vorzugsweise Bier- trinker.)

R) Nettleship, Rapid onset of tobacco amblyopia with inflammatory appea- rances, and a retinal haemorrhage in an intemperate smoker, with dilated capillaries; rapid recovery ; ? influence of snufftaking. Ibid. p. 70. (Haupt- sächlich Trinker.)

8) Recent tobacco amblyopia affecting one eye earlier and more severely than the other; retinal haemorrhage in the eye last attacked ; recovery. (Die Erkrankung auf eine Intoxikation mit Nikotin zu schieben erscheint hier wie auch in den Fällen unter Nr. 26 u. 27 vollständig ungerechtfertigt.)

3) O'Bry en, J. J., A case of quinine blindness. Brit. med. Journ. 1. p. 823. (Bei einem früher syphilitischen 33j. Maune traten Taubheit und Blindheit nach 2tägigem Gebrauch von 35 Gran Chinin (alle 2 Stunden) auf; das Sehvermögen kehrte nach 20 Tagen wieder.)

30) Panicatti, 0., Contributo allo studio deiramaurosi saturnina. Milano. 1885.

il) Paeter, Malacia corneae nach chronischem Opiummissbrauch. Münch, med. Wochenschr. Nr. 6.

B) Prewitt, R. C, Amaurosis (caused by quinine \ Mississipi Valley med. Month. VI. p. 116.

B) Robertson, Lend poisoning with mental and nervous disordres. Journ.

of ment. seien c. July . J4J Rosen berg, Siegfr. , Ein Fall von Exanthem .i bullosum nach Salicyl-

gebrauch. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 33.

Seifert, 0., Ein Fall von Vergiftung mit Balsamnm Cannabis indiene. Münch, med. Wochenschr. Nr. 20. (Der Charakter der Sehstörungen wird nicht näher mitgeteilt.) 36) Standish, Myles, A case of alcoholic paralyais, preceded and aecompa- nied by amblyopia ex abusu, with remarks thereon. Boston med. and surgic. Joorn. April. 22.

Uhthoff, Untersuchungen über den Einfluss des chronischen Alkoholismus auf das menschliche Sehorgan, v. G r a e f e's Arch. f. Ophth. XXXII. 4. S. 95 und XXXIII. 1. S. 257 (1887.) 38) Werner, Vergiftung mit Extr. Cannab. indic. Württemb. ärztL Korre- apondenzbl. Nr. 33. (Violettsehen und Nebel vor den Augen nach dem innerl. Gebrauch von ' s Gran Extr. Cannab. in 9 Einzeldoeen genommen.) Uhthoff 's (37) Arbeit basiert auf mehrjährigen opthalmolo- gischen Untersuchungen an Kranken der psychiatrischen und Nerven- Üinik der Charite, der Irrenanstalt Dalldorf und 30 000 Patienten der Sch öl er' sehen Poliklinik. Der erste Abschnitt handelt von <kn pathologisch-anatomischen Veränderungen im menschlichen Seh- nerven infolge von Alkohol- Missbrauch (siehe Abschnitt: »Patholo- gische Anatomie«). Im 2. Abschnitte werden die Ergebnisse der oph- thalmoskopischen Veränderungen und anderweitiger okularer Stö- rungen bei 1000 Alkoholisten (Delirium tremens, multiple Neuritis, Dementia alcoholica etc.) mitgeteilt. Als der wichtigste ophth. Be-

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256

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

fund wird eine pathologische, weissliche Verfärbung der temporalen Pupillenteile angeführt, allerdings fand sich dieselbe nur(!) in 13,9°/o, und zwar war ein Teil der äussern Papillen half te in der Form eines grösseren keilförmigen Sektors verfärbt. Ein gewisses Misstrauen gegen die Auffassung dieses Befundes als eines pathologischen er- scheint um so mehr gerechtfertigt, als bei ca. l°/o der Falle sowohl bei normalen Menschen als auch bei 1000 männlichen Geisteskranken dasselbe ophth. Bild wahrgenommen wurde, und dem Schlüsse, dass dieses Bild trotz alledem ein pathologisches sei, weil ein solches bei Alkoholisten in grösserer Anzahl vorkomme, dürfte man kaum bei- zupflichten in der Lage sein. Noch bedenklicher wird die Sachlage dadurch, dass sich in ungefähr der Hälfte der Fälle keine wesent- liche Funktionsstörung nachweisen liess, und auch die Anamnese keine sicher voraufgegangene Sehstörung ergab. Allerdings werden zur Stütze der Auffassung die Sektionsbefunde sowie die Untersuchungs- ergebnisse von 900 geisteskranken Frauen angeführt ; bei letzterer kam nur £>mal der angegebene ophth. Befund bei gleichzeitig bestehendem Alkoholmissbrauch zur Beobachtung. Nur 4 mal (von 139 Fällen) zeigte sich auch eine deutliche Entfärbung der inneren Papillenteile, hier soll sich > retrobulbär« ein Hinübergreifen des anatomischen Processes in die innere Sehnervenhälfte bei der anatomischen Unter- suchung gezeigt haben. Eine zur Zeit oder früher vorhandene Seh- störung mit negativem ophth. Befund zeigte sich 9 mal, eine deut- liche Hyperämie der Papillen fand sich 6 mal, und Retinalhämorrha- gieen waren 7mal vorhanden, die in Zusammenhang mit Krampfanfällen gebracht werden. Eine »leichte, aber deutlich pathologische« Trübung der Papille bez. auch der angrenzenden Netzhaut wurde in 5% gesehen; in einer Reihe von Fällen blieb dieser Befund konstant, in andern nahm er mit der Zeit allmählich ab und verschwand auch ganz. Ana- tomisch konnten 3 Fälle dieser Kategorie untersucht werden , in 2 Fällen waren gar keine Veränderungen ausgesprocheu, in einem interstitiell neuritische Veränderungen »unmittelbar retrobulbär in der inneren Hälfte des Opticus«. Ein abnormes Verhalten der Pu- pille wurde in 6°/o notiert, 25 mal ausgesprochene Differenz in der Papillenweite und geringe Reaktion der Pupillen auf Licht, 10 mal ausgesprochene reflektorische Pupillenstarre auf Licht. Eine partielle Xerosis der Conjunctiva bulbi wurde 4 mal beobachtet und eine Augen- muskellähmung (jedesmal doppelseitige Abducensparese mit Zeichen multipler degenerativer Neuritis) 3 mal, Nystagmus 13 mal. Zum Schlüsse werden noch die ophthalmoskopischen Befunde bei 100 Fallen

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Intoxikations-Amblyopie.

257

von In toxikations- Amblyopie aus der S c h ö l e r'schen Klinik aufge- führt: atrophische Abblassung der temporalen Papillenteile in 63%, Trübung der Papille und der angrenzenden Netzhaut in 8°/o, Netz- hauthämorrhagien in l°/o, kein pathologischer Augenspiegelbefund in 28 °/o. Verf. meint, dass das Letztere nicht gegen das Vorhanden- sein anatomischer Veränderungen im Sehnervenstamm spräche, da es sich um frische Falle handle und die Verfärbung erst später eintrete, wenn eine absteigende Degeneration des Sehnerven vorhanden sei, welche in einzelnen Fällen erst am Foramen opticum beginne. Gewöhnlich trete auch später in Fällen, wo die Sehstörung fortbestehe, eine Ab- blassung der temporalen Papillenteile auf. Im 3. Abschnitte wird der Alkoholismus in seiner ätiologischen Bedeutung auf dem Gebiete der In toxikations- Amblyopie resp. der retrobulbären Neuritis gewür- digt. Die retrobulbäre Neuritis resp. die Intoxikations-Amblyopie kam bei 30 000 Kranken 204 mal zur Beobachtung (0,68%), die ge- samten Erkrankungen der Netzhaut und des Sehnerven machten 2,r»°/0 aus. Es zeigte sich ferner, dass der Begriff der retrobulbären Neu- ritis sich fast durchweg mit einer partiellen centralen Gesichtsfeld- störung deckte. Das Gebiet der Intoxikations-Amblyopie beherrsche fast ausschliesslich der Alkohol- und Tabakraissbrauch (04 mal Alko- holismus, 23 mal Tabakmissbrauch, 45 mal gleichzeitig beide Faktoren). Nur 3 mal war Diabetes mellitus die Ursache, bei 2 Fällen war aber gleichzeitig Tabak- und Alkoholmissbrauch ausgesprochen; einmal Blei-Intoxikation, 2 mal Schwefelkohlenstoff- Vergiftung. In derMinder- zahl der Fälle (66) war zunächst bei 32 ein ätiologisches Moment überhaupt nicht aufzufinden, in den übrigen waren Syphilis (7), he- reditäre Einflüsse (7), multiple Sklerose (5), exquisite Erkältung (4), Menstruations- Anomalien (3), Gravidität (4), akuter Blutverlust durch Abortus (2), Vitium cordis (1), Periostitis der Orbita (1) als veranlassende Momente vertreten. In differential-diagnostischer Beziehung zwischen den Intoxikations-Amblyopien und der nicht durch Intoxikation be- dingten retrobulbären Neuritis wird hervorgehoben, dass in der weitaus grössten Mehrzahl der Fälle der Intoxikations-Amblyopien eine centrale Farbenstörung unter dem Bilde eines relativen Skotoms für Rot und Grün sich zeigt; bei 18 Kranken fand sich auch ein kleines centrales Skotom für Blau, in 4 Fällen in der Mitte des Skotoms kleine absolute Gesichts- felddefekte, ebenfalls in 4 völliger Verlust der Rot- und Grünempfin- dung im ganzen Gesichtsfeld. Die Aussengrenzen des Gesichtsfeldes waren in der Regel normal, nur in 2 Fällen waren sie beschränkt. Die Form der Skotome war eine horizontal ovale, elliptische, nach

Jahresbericht f. Ophthalmologie. XVII. 1886. 17

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258 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

aussen weiter als nach innen vom Fixierpunkt reichend; die diffe- rential-diagnostische Form der Skotome, pericentral bei der Alkohol- und paracentral bei der Tabak- Intoxikation , konnte nicht bestätigt werden. Die Sehschärfe sank selten unter sy>ö. Die Rückbildung des Skotoms erfolgte in der Regel so, dass sich das Skotom von der Peripherie allmählich nach dem Centrum zu verkleinerte.

Im 20. 30. Lebensjahre befanden sich 4 Kranke » 30.— 40. > » » 30 »

» 40.— 50. » » > 46 »

i 50.— 60. » > » 39 >

» 60.— 70. » » » 18 >

Unter den 66 Fällen von retrobulbärer, nicht auf Tabak- oder Al- hohol-Intoxikation beruhender Neuritis fanden sich nur 3, welche die gleichen Erscheinungen darboten, wie diejenige bei Tabak- oder Alkohol-Intoxikation, und unter den 138 Fällen von typischer Al- kohol- und Tabak- Amblyopie nur 5, welche sich dem Bilde der eigentlich retrobulbären Neuritis mehr oder weniger anschlössen, und zwar dadurch, dass drei von ihnen sich durch die erhebliche Grösse ihrer absoluten centralen Gesichtsfelddefekte auszeichneten, ein grösseres centrales Farbenskotora auch für Blau in derselben Ausdeh- nung wie für Rot und Grün zeigten, und ausser der centralen Farben- störung eine ausgedehntere periphere Gesichtsfeldbeschränkung darboten.

Hartridge (15) gibt eine Zusammenstellung von 20 Fallen sog. Tabaks- Amblyopie; nach Abstinenz trat bei allen eine Besserung ein und in 14 Fällen eine Heilung. Niemals trat eine Atrophie des Sehnerven auf.

Ein 42j. Patient erschien bei Knies (22) >schon in aller Frühe mit folgendem Befund« : Beiderseits H = 1,0 D, S = 1. »Zum ge- läufigen Lesen ist konvex = 2,0 D nötig«. Es wird eine beider- seitige unvollkommene Akkommodationslähmung konstatiert, und da den vergangenen Nachmittag Trockenheit und ein zusammenziehendes Gefühl im Hals bemerkt worden war, die Wahrscheinlichkeitsdiagnose auf eine leichte Fischvergiftung gestellt. Eine genaue Nachforschung ergab nämlich als einziges verdächtiges Gericht: Soles beim Mittag- essen ; allerdings war durchaus nichts Auffälliges an der betreffenden Speise bemerkt worden, aber ein Tischgenosse hatte genau zur gleichen Zeit die gleichen Erscheinungen , wie der erwähnte Kranke. Alle Symptome verschwanden nach 2 Tagen von selbst wieder.

Kratter (23) bringt zunächst Allgemeines, dann eine Ueber- sicht über die Krankheitserscheinungen bei A tropin Vergiftung unter

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Nenro-Retinitis bei Bleiintoxikation.

250

Aufzählung einiger Falle, bespricht die Leichenerscheinungen bei ge- dachter Vergiftung und den forensischen Nachweis. K. hält die Er- weiterung der Pupille für eine konstante Leichen ersch ei nung der Atropinvergiftung und betrachtet als vollen Beweis für eine statt- gehabte Vergiftung den Ausfall des physiologischen Experimentes. Hiezu empfehle sich vor Allem wegen seiner hohen Empfindlich- keit das gesunde Menschen auge , und könne dasselbe bei exaktem Reinigungsverfahren unbedenklich auch dann verwendet werden, wenn das Atropin von Leichenteilen oder faulenden Substanzen ab- geschieden würde.

Nach Gebrauch von 4,0 Acid. salicyl. in Oblaten beobachtete Rosenberg (34) unter Temperatursteigerung heftiges Brennen in der Haut und odematose Schwellung der unteren Augenlider; das Gesicht sah glänzend blaurot aus und der ganze Körper war mit bläulich roten Flecken wie besät. Nach dem Gebrauch von weiteren 7,0 grm des Mittels entwickelten sich auch auf einzelnen Flecken grosse Blasen, und zeigten sich die Conjunctivae palpebrarum stark gerötet und geschwollen.

Hutchinson (20) behauptet, dass in einem Falle, in welchem innerlich wegen einer Lungenerkrankung während eines Jahres Pillen von Jodoform und Kreosot gebraucht wurden und eine Herabsetzung des Sehvermögens eintrat, die ophth. sichtbare weissgraue Verfärbung des Sehnerven durch die genannten Medikamente veranlasst worden sei. Das Sehvermögen besserte sich nach Weglassung der Pillen and nach subkutaner Injektion von Strychnin.

Robertson (33) beobachtete bei einem 14j. Mädchen, welches der Blei- und Arsenik-Intoxikation ausgesetzt war, Erbrechen, Kopf- schmerz, heftige Delirien etc. In der Genesung wurde doppelseitige Neuritis und Atrophie der Sehnerven gefunden. Bei einem anderen, in dem gleichen Raum beschäftigten Mädchen, welches ebenfalls unter Kopfschmerz, Delirien etc. erkrankte, waren die beiden Optici Mass, ausserdem fand sich Chorioiditis.

Jeaffreson (21) ist der Ansicht, dass die Bleiintoxikation keine spezifische Amaurose hervorrufe, vielmehr sei die Neuro-Reti- nitis eine Folge der bei chronischer Bleivergiftung eintretenden Schrumpfniere. Auch die häufig in kürzester Frist sich ausbildenden Ergüsse in die Hirnventrikel mit ihrer sekundären intrakraniellen Drucksteigerung seien geeignet, mit gleichzeitigen anderen cerebralen Störungen Stauungspapille hervorzurufen.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

e) Krankheiten des Nervensystems.

1) Abadie, Ch. , Sur quelques particularites de la növrite optique des tu- meurs ce*rdbrales. Union me*dic. 25. Mai. Nr. 71. p. 87 und Gaz. des böpit. Nr. 19, p. 107. (Unzutreffende ophthalm. Unterscheidungsmerkmale zwi- schen Stauungspapille und Retinitis albuminurica.)

2) A delheim, Zwei Fälle von Augenmuskellähmungen. (Dwa slutschaja paralit- scha glasnick mischz.) Verhandl. der Gesellsch. der russ. Aerzte zu Moskau. (Ein Fall von einer einseitigen Oculomotoriuslähmung nach einer Basalfissur des Schädels, sowie ein Fall von totaler einseitiger Augenmuskellähmung mit Lähmung des I. Astes des Trigeminus in Folge einer Periostitis , die sich nach einer Periostitis des Oberkiefers entwickelt hatte.)

3) A 1 1 h a u s , J., Bemianästheeie durch congenitale Gehirnläsion verursacht. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 3.

4) Some phases of central syphilis. Med. News. Octob. 16.

5) Ueber syphilitische Hemiplegie. Deutach. Arch. f. kün. Medic XXXVIII. S. 186.

6) Anderson, J. , Sensory epilepsy, a case of basal cerebral tumour invol- ving the left temporo-sphenoidal lobe and the chiasma and optic nervös, and inducing optic atrophy and late optic neuritis. Brain. Octob. p. 385.

7) On latency in cerebral tumour. A case of relapsing neuritis. Ophth. Review. V. p. 121. (Nichts wesentliches. Autopsie fehlt.)

8) Ashby, H., Case of tubercular tumour of the optic thalamus, with post- hemiplegic choreiform tiovements. Med. Cbron. Nov. p. 117.

9) Angelucci, I sintomi oculari nei tuinori cerebrali. Boll, d'ocul. VIII. p. 173. (Behandelt die Augensymptome bei Gehirntumoren.)

10) Babinski, Sur un cas de contracture spasmodique d'un membre supe- rieur survenue en consequence de l'application d'un appareil a fracture. Progres me*dic. Nr. 42 und 43. (Als Folgezustand linksseitige hysterische Hemianalgesie mit concentriBcher Gesichtsfeldeinengung.)

11) Barck, C, Two cases of disease of the optic nerves, due to cerebral affec- tions. Americ. Journ. of Ophth. III. p. 46. (2 Fälle von Stauungspapille beziehungsw. Atrophie des Sehnerven ; Diagnose: Chronische Meningitis und Gehirngeschwulst.)

12) Barraquer, J. , Hemorrhagiaa neuropaticas y ambUopfa histe*rica. Bo- letin de la clfnica oftalm. del Hospital de Santa Cruz. Nüm. 9. p. 129.

13) Bas so, 1 disturbi funzionali del simpatico nella tabe dorsale. Annal. univers. di med. e chir. Juni und Juli.

14) Benedikt, M., Kephalometrischer Befund bei cortikaler angeborner Blindheit. Neurolog. Central bl. Nr. 10.

15) Berlin, Ueber Dyslexie. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. u. Aerzte. in Berlin. S. 221.

16) Weitere Beobachtungen über Dyslexie mit Sektionsbefund. (XI. Wan- dervers, südwestdeutsch. Neurolog. u. Irrenärzte.) Neurolog. Centralbl. S. 355.

17) Bernhardt, M., Ueber die multiple Neuritis der Alkoholisten und Bei- träge zu differentieller Diagnostik dieses Leidens von der Tabes, der Polio-

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Krankheiten des Nervensystems.

261

myeliti8 subacuta und der sog. L a n d ry'schen Paralyse. Zeitachr. f. klin. Medic XI. 2, 3 u. 4. S, 368.

18) Bern heim, Amaurose hysterique. (Congres d'assoc. franc. pour l'avance- ment de scienc. Nancy. Aöut.) Revue generale d'Opht. p. 414.

19) B e r r y , G. A., Subjective Symptoms in eye diseases being chapters on the disorders of vision symptomatic of diseases in the eye and central ner- vous system. Edinb. med. Journ. 1385—86. January. p. 613 u. 722 und Oktober p. 298.

20) Blanc, E. , Sur le centre cortical de la deviation conjugue\ Lyon meU Nr. 22.

21) £tude sur le diagnostic du sifege des lesions dans les paralysies oculo- motrices. Archiv. d'Opht. VI. p. 243. (Zusammenstellung von Bekanntem.)

22) B o b o n e , Sur le traitement operatoire de la maladie de Basedow. Annal. d'Oculist XCVI. p. 260. (Empfiehlt die Behandlung der Nasen- schleimhaut und erzählt einen dadurch gebesserten Fall Basedo w'scher Er- krankung.)

23) Borel, Clinique du Dr. Landolt: Affections hysterique« des muscles oculaires. Archiv. d'Opht. VI. p. 481 und VII. (1887.) p. 21.

24) B o t k i n e , P. S., La maladie de Basedow ou de Graves. Archiv, slav. de biologie. I. p. 623 et II. p. 243. (Nichts in ocularer Beziehung Bemerkenswertes.)

25) Bourneville et Bricon, Idiotie complete symptomatique d'une atro- phie cebrale double. Progrea meU Nr. 34.

26) Brailey, Rapidly occurriug blindnoss and complete ophthalmoplegia on one side; (?) hysterical. (Ophth. soc. of the united kingom.) Ophth. Re- view, p. 357. (50j. Frau; unklarer Fall.)

27) Bristowe, Double optic neuritis in cerebral haemorrhage. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 88 and Transact. of the ophth. soc of the united kingdom. VI. p. 363.

28) Brudenell Carter, Permanent injnry to the optic nerves from the effects of a railway collission. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 371.

29) Bruns, L.f Ein Fall von Ponstnberkel. Neurolog. Central bl. Nr. 7.

30) üeber Tumoren des Balkens. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 21 u. 22. (Wird das Fehlen der Stauungspapille hervorgehoben, sowie dass in einem Falle trotz starker Veränderung (Tumorenbildung) im Occipitallappen und an den UrBprungscentren der Sehnerven subjektiv keine Sehstörungen vor- handen waren.)

31) Buss, Beitrag zur Lehre von der Aetiologie des Tic convulsiv. Neurolog. Centralbl. Nr. 14. (Der linksseitige klonische Facialiskrampf wurde wahr- scheinlich bedingt durch den Druck, welchen eine atheromatöse Stelle der erweiterten linken Art. cerebelli posterior auf ihn ausübte.)

32) Buttersack, P., Zur Lehre von den syphilitischen Erkrankungen des Centrainervensystems nebst einigen Bemerkungen über Polyurie und Poly- dipsie. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVII. 3. S. 603.

33) Camescaise, M. , Tum cur du cervelet ; neoformation de tissu nerveux dans le cervelet et la protuberance. Progres nieU Nr. 23. (Angebliche

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262 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Abschwächung dea Gesichts und des Gehörs ; keine sonstigen ocularen Er- scheinungen. Gliom des Pons und des Kleinhirns.)

34) Cannas-Boy, N. , Studi sui sintomi oculari nella meningite epidemica della base. Cabinetto di Clinica OculiBtica della Regia üniversita di Ca- gliari. Cagliari.

35) Char cot, J. M. , Neue Vorlesungen über die Krankheiten des Nerven- systems, insbes. über Hysterie, herausg. von Freud. Leipzig u. Wien. 376 S.

35a) Cividalli e Amati, Contributo allo studio degli epilettici. Arch. di psichiatr., scienze pen. ed antrop. crim. VII. p. 84. (Von 120 Epileptikern waren von 43 männl. und 29 auf Farbenblindheit untersuchten 4i.27o bn- ziehungsw. 51,7% a- und dyschromatopisch.)

36) Coomes, M. F., A case of optic neuritis, the result of cerebral glioma. Med. Herald. Louisville. VII. p. 231.

37) Eye headaches. Ibid. VIII. p. 389.

38) Gross, F. R., Abnormal visual sensations. Americ. Journal of the medic scienc. Nr. 184. S. 415. (Bespricht die hauptsächlichsten Gesichtsfeld- Störungen.)

39) C u i g n e t , Des ndvropathies oculaires, ou troubles et affections de nature nerveuso des yeux et de la vue. Recueil d'Opht. p. 385 et 458.

40) D a g u i 1 1 o n , Paralysie de la 5e et 7e paires droites , avec hemiple'gie croisee; tumeur de la buse (region protube>antielle). Bullet, de la clin. nat. opht. des Quiuze-Vingta. p. 82.

41) Dechterew, W., Trophiscbe Störung im Verästelungsgebiete des linken Nervus supraorbitalis (mit Portrait des Krauken). (Trophitscheskoje ra- stroistwo w oblasti razwetwlenja lewawo nadglasnitschnawo nerwa.) West- nik klinitschetkoj i sudebnoj Psychiatrii i Neuropatologii. IV. 1. (13jg. Mädchen, Atrophie der Haut, narbiges Aussehen.)

42) D e e r e n , Exophtbalmie double due a one myeUite aigue circonscrite. Re- cueil d'Opht. p. 437. (Einfacher Fall von B as e d o w 'scher Erkrankung.)

43) Descroizilles, D'un cas d'he'miple'gie cebrale infantile. Revue mens, de maladies de l'enfance. p. 197.

44) - ün cas d'ataxie hß-reditaire. Progres me*d. Nr. 28. (6V«j. Patient; Nystagmus.)

45) D 'E 8 p i n e , A. , A. , Absces tuberculeux et tubercules crus multiple du pont de Varole. Revue med. de la Suisse romande. Nr. 6.

46) D u m o n t , Paralysie de la 3e paire chez un ataxique. Bullet, de la clin. nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 138. (36j. Mann.)

47) Duponchel, Em., L'hystene dans l'aruiee. Revue de med. Nr. 6. (Nichts Wesentliches.)

48) Edwards, Glycosurie au cours de la scldrose en plaques. Revue de möd. Nr. 6. (Nystagmus.)

49) Eggleston, W. G., Two cases of reflex paraplegie from tape-worm and phimosis. Journ. of americ. med. Assoc. 8. Mai. (Heilung des Strabismus ulternans bez. Besserung der Paraplegie nach Entfernung des Bandwurms und operativer Beseitigung der Phimose.)

50) Exophthalmic goitre. Ophth. Review. V. p. 149. (Ophth. society of the united kingd., May 6th.)

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Krankheiten des Nervensystems.

263

51) F e'r e* , Note sur un cas d'amaurose hystdro-traumatique. Compt.-rend. Soc. de biol. III. p. 178.

52) Notes pour servir a l'histoire de l'amblyopie hysterique (exercice de la sensibilte). Ibid. III. p. 889.

58) Asymetrie chromatique de Tins considöree comme stigmate ne*vropathique. Progrfes me"d. p. 892.

54) Influences dynaniogenes des excitations visuelles. Gaz. hebd. Nr. 31. p. 518. (Societe* de Biologie.)

55) Ferrier, D„ The fuoctions of the brain. Second edition, re-written and enlarged. London, Smith, Eider & Co.

56 ) Finkelstein, L.f Ueber Sehstörungen und Störungen anderer specieller Sinne bei einigen Erkrankungen des Nervensystems (0 razstro ist wach srenja i drugich specialnich tschuwstw pri nekotorich sabolewanjach nerwnoj systemi). Wratsch. Nr. 1.

57) Finlay, D. W. , A case of empyema with cerebral absceas. Lancet. I. p. 288. (Konjugierte Deviation des Kopfes und der Augen nach rechts. Absceas dicht unter der grossen Masse des rechten Corte x entsprechend dem mittleren Teile des Gyrus prat- centralis.)

58) Firth, Double optic neuritis, with paralysis of one arm, following an injury to the spine. Practitioner. June.

59) F r a n c o 1 1 e , X., Contribution a Ntude de la nevrite multiple. Rev. de meU VI. p. 377. (Nichts Wesentliches.)

60) F r e u d , S., Acute multiple Neuritis der spinalen und Hirnnerven. Wien, med. Wochenschr. Nr. 6. (Partielle linksseitige Oculomotoriuslähmung.)

61) Beitrag zur Kasuistik der Hysterie. Ebd. Nr. 49 (bei einem hysterischen Manne mit Hemianästhesie concentrische Gosichtsfeldeinschränkung , Far- bensinnstöruug und Makro- bzw. Mikropie.)

62) Frost, W. A., Ophthalmoplegia interna. Ophth. Review, p. 383. (Fehlen der Patellarsehnenreflexe; rechtsseitige Lahmung.)

63) Fürstner und Stuhlinger, üeber Gliose und Höhlenbildung in der Hirnrinde. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVII. S. 1.

64) G a n d , Paralyaie precoce et isolee de raccommodation dans un cas d'ataxie. Bull. clin. nation. opht. de l'hosp. des Quinze-Vingts. 1885. III. p. 245.

65) Gerhardt, C. , Ueber Hirnsyphilis. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 1. (Ueber blick über die von Herxheimer (siehe vorj. Ber.) mitgeteilten Fälle von Hirnsyphilis.)

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87) Jaboulay, M., Relations des nerfs optiques avec le Systeme nerveux cen- tral. Paris, Asselin et H. (Eine Zusammenstellung, welche mit etwas mehr Kritik hätte gemacht werden dürfen.)

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Krankheiten des Nervensysteme.

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93 Jouffreau , 0., Contribution a Tötude de l'amblyopie et de The'mianopsie d'origine cerebrale. These de Montpellier. (Siehe die Mitteilung von Lannegrace.)

M) Kast, Klinisches und Anatomisches über primäre degenerative Neuritis.

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96)Köppen, M. , Ueber die histologischen Veränderungen der multiplen Sklerose. Arch. f. Psych, und Nervenkr. XVII S. 63. (In einem Falle wird nur erwähnt : »Ophth. beiderseits Sehnervenatrophie, Sehschärfe her- abgesetzt«.)

97> Konrad, E., Ueber galvano-elektrische Reaktionen der Gehör- und Ge- sichtsnerven bei Hallucinanten. Jahrb. f. Psychiatr. VI. S. 81.

98) Landesberg, Affections of the eye dependent upon hysteria. Journ. of nervous and mental disease. XIII. Nr. 2.

99) Landouzy, Myopathie atrophique progressive. Soc. me*dic. des höpit. 22. Okt (Angeblich auch eine Lähmung des M. orbicularis.)

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105) Lieber me is te r, Vorlesungen über specielle Pathologie und Therapie. II. Band : Krankheiten des Nervensystems. Leipzig. F C. W. Vogel . 444 8.

106) Lociani u. Seppilli, Die Funktions-Lokalisation auf der Grosshirn- rinde. Mit 52 Fig. und 1 Taf. Deutsch v. M. O. Fränkel. 8. Leipzig

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111) Majoli, 6., Amaurose bilaterale par destruetion partielle des tuberculea quadrijumeaux et totale des couches optiques consdeutive u un absces idiopathique developpe* dans le ventricule moyen du cerveau. Revue cli- niqne d'oeulist. Nr. 8. p. 177.

112) Marchi, V., Sülle degenerazioni consecutive all' estirpazione totale e porziale del cerveletto. Gaz. degli Ospitali. Nr. 67. (Nichts Oculares.)

113) Marie, M. T., Observation de maladie de Basedow avec vitiligo g<S- nöralisee. France mödic Nr. 93. (25j. weibliches Individuum, rascher Tod.)

114) May et, M., Note rar un tumeur dn plezus chorolde dn quatrieme ven- tricule et sur un cysto du cervelet. Lyon mädic. Nr. 50.

115) Meschede, Ueber eine neue klinisch und pathogenetisch wobloharak- terisierte Form von Seelenstörung. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. 8. 219. (Der transitorische Charakter der Seelen- blindheit wird hiebei hervorgehoben.)

116) Millikin, M., A case of left lateral homonymous hemianopia. Americ. Journ. of Ophth. p. 281. (40j. Individuum; Auftreten der Hemianopsie nach einem Anfall von Erbrechen, Bewusstlosigkeit)

117) Millingen, van, Partielle Chiasma-Erkrankung. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Juni. S. 167.

118) Moebius, P., Allgemeine Diagnostik der Nervenkrankheiten. M. 101 Abb. Leipzig, F. C. W. Vogel

119) üeber die Lokalisation der Ophthalmoplegia exterior. Centralbl. f. Nervenheilk. Nr. 17.

120) Ueber Insuffizienz der Konvergenz bei Morbus Basedowii. Centralbl. f. Nervenheilk. Nr. 12. S. 356.

121) Moore, Paraplegia of the ocular muecles. New- York med. Journ. 8. Mai.

122) Gummata of the right corpus striatum with double optic neuritis; au- topwy. Ibid. Mai. 1.

123) Naether, R., Morphinmintoxikation oder Ponsblutung. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 30. S. 514. (Hochgradigste Verengerung der Papillen bei Blutung in den 4 Ventrikel und bei Pouablutuug.)

\2i) Nieden, Ein Fall von Lesescheu, Dyslexie (Dysanagnosie) mit Sektions- befund. Arch. f. Augenheilk. XVII. 2. S. 162 und Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. u. Aerzte in Berlin. 8. 156.

125) Norton, Geo. S., Ein Fall von Gehirnabscess mit doppelseitiger Neuritis optica, Caries der rechten Orbita und Entzündung des Orbitalgewebes; mit Autopsie. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 282.

126) O h 1 m ü 1 1 e r, Ueber den Wert der ophthalmologischen Untersuchung für

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Krankheiten des Nervensystems.

267

die Diagnose von Seelenstörungen. Münch, med. Wochenschr. Nr. 3.3. (Aerztl. Lokalverein zu Nürnberg) und F ri e d re i c h's Blätter f. gerichtl. Medio. Heft 3.

l'^7) Oppenheim, H., Kasuistik. (Carcinom der Schädelknochen ; Hemianopsia bilateralis dextra.) Charite'-Annal. XI.

128) üeber einen Fall von gummöser Erkrankung des Chiasma nervorum opticorum. Virchow's Aren. f. path. Anat. CIV.

129) Beiträge zur Pathologie der »multiplen Neuritis« und Alkohollähmung. Zeitschr. f. klin. Med. XI. Heft 2 und 3.

130) und Siemerling, E., Beiträge zur Pathologie der Tabes dorsalis und der peripherischen Nervenerkrankung. Arch. f. Psych, u. Nerven- krankh. XVIII. 1. S. 98. (siehe nächstjährigen Bericht.)

131) Ozeretzkowsky, lieber hysterische Erkrankungen im Heere (Ob isteritscheskich zabolewanjach w woiekach). Medizinskoje Obozrenje. XXV. Nr. 4.

132) Störungen der allgemeinen und speciellen Sensibilität bei Epileptikern (0 rastroistwach obschjei i «pezialnoi tschuwstwiteluosti u epileptikow). Ibid. Nr. 9.

133) Panas, Amaurose double determine'e par un meningite chronique de la baae du cerveau. Recneil d'Opht. p. 651. (Bei einem jungen Menschen Erblinduug in 4 Tagen; Stauungspapille).

134) Parinaud et Marie, P., Neuralgie et paralyse oculaire ä retour pd- riodique constituant un Symptome clinique special. Archiv, de Neurologie. Nr. 31. p. 15.

135) Peabody, G., Sarkom des Kleinhirns bei dem Kinde einer sarkomatösen Mutter. Med. Record. Jane. 26.

136) Peltesohn, Ursachen und Verlauf der Sehnervenatrophie. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Februar. S. 45, März. S. 75 und April. S. 106.

137) Petrolucci, P., L'epiphora ataxique. These de Montpellier.

138) P o n f i c k , E. , üeber den Zusammenhang von Schädelmissbildung mit Hirnhautentzündung und angeborner Blindheit Bresl. ärztl. Zeitschr. Nr. 21.

139) Pribram, A. , Zur Kasuistik der Tabes. Wien. med. Presse. Nr. 10. S. 306.

140) Prölss, E., Eine Erkrankung des Halssympathicus. Inaug.-Diss. Berlin.

141) ßampoldi, R., Osservazione di neurite ottica coincidente con Morbo di Aran. Annali di Ottalm. XV. p. 116.

142) Ranney, A. L., The eye as a factor in the causation of some commun nervous Symptoms. New-York med. Journ. p. 285.

143) Reinhard, C, Zur Frage der Hirnlokalisation mit besonderer Berück- sichtigung der cerebralen Sehstörungen. Arch. f. Psych, und Nerveukr. XVII. 3. S. 717 und XVIII. S. 240 und S. 449.

144) Reinhold, Fall von Tumor der Zirbeldrüse. Deutsch. Arch. f. klin. Medic. XXXIX. 1 und 2. S. 1.

145) Remak, E., 100 Fälle von postdiphtherischen Augenmuskeilälimungen. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Juni. S. 161.

146) Ueber taturnine Hemiatrophie der Zunge. Berlin, klin. Wocheuschr. Nr. 25. (Beiderseits bestand noch reflektorische Pupilleustatre , leichte

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268 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Ptosis links und waren die associierten Bewegungen nach rechts beschränkt, von nystagmusartigen Zuckungen begleitet.)

147) Remalt, B., Ueber das Auftreten von Stauungspapille bei Hirnblutungen. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 48 und 49.

148) Reumont, Ein Fall von Tabes kompliciert mit Diabetes mellitus. Ebd. Nr. 13. (Linksseitige Oculomotoriuslähmung; Syphilis.)

149) Rickards, E., A case of haemorrhage into the crura cerebri, with re- marks. Brit. med. Journ. Nr. 1321.

150) Rieger, üeber frühzeitige Erkennung chronischer Rückenmarks-Krank- heiten (speciell der Tabes) mit Hilfe von Symptomen, die am Auge auf- treten. 35. Jahrgang des arztlichen Taschenbuches, herausgegeben von Dr. Gregor Schmitt. 1887. (Betont auf das eindringlichste die Not- wendigkeit der Prüfung der Pupillenbewegung, der Augenmuskel funk- tion, der Funktionen des N. opticus, sowie der ophth. Untersuchung des Auges.)

151) Roger, G. H. , Note sur un caa de mdningite tuberculeuse. Ravue des mala dies de l'enfance. p. 14.

1 52) R o 1 1 i n , Plaie des deux orei 11 es par balle de revolver. Extraction des projectiles. Troubles oculaires et intellectuelles consecutifs. Annal. des malad, de l'oreille. Nr. 12. (In Folge der bestehenden linksseitigen Fa- cialisparalyse ging das Auge nach geschwüriger Perforation der Hornhaut zu Grunde.)

153) Roman Jasinski, Ueber Anomalien des Auges, welche eine Verkrüm- mung der Wirbelsäule bedingen. Gaz. lekarska. Nr. 41. (Durch passende Haltung der Kinder beim Schreiben etc. ist Skoliose zu verhüten.)

154) Rosen bach, 0., Ein häufig vorkommendes Symptom der Neurasthenie. Centralbl. f. Nervenh. IX. Nr. 17.

155) R o s e n b a c h , P. , Zur Lehre von der Innervation der Ausdrucksbeweg- ungen. Neurolog. Centralbl. Nr. 11. (36j. Frau mit linksseitiger Hemi- plegie und Facialislähmung, sowie linksseitiger gleichseitiger Hemianopsie. Keine Autopsie ; Patient leidet an einem organischen Herzfehler.)

156) Rosenberg, P., Zur Lehre von der Innervation der Ausdrucksbeweg- ungen. Neurolog. Centralbl. Nr. 11.

157) R o s e n t h a 1, Komplikation von nukleärer Ophthalmoplegie mit progres- siver Muskelatrophie. Anz. d. k. k. Gesellsch. d. Aerzte in Wien. S. 417.

158) Ueber Hirnsyphilis und deren Lokalisation. Deutsch. Arch. f. klin. Medic. XXXVIII. 3. S. 263.

159) Roes , On a case of locomotor ataxia with laryngeal crises, and one of primary sclerosis of the columus of Göll, complicated with ophtha! mo- plegia externa. Brain. p. 24.

160) Roussel, Absces du cerveau dans le cours d'une phthisie pulmonaire. Progres mödic. Nr. 29.

161) Rumpf, Th., Die syphilitischen Erkrankungen des Nervensystems. Wies- baden, J. F. Bergmann. 620 S.

162) Run ney, A. L., The eye as a factor in the causation of some commun nervous Symptoms , with hints respecting the examination of that organ. New-York med. Journ. February. 8 and March. 13. (muss »Ranney« heissen, siehe Nr. 142.)

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Krankheiten des Nervensystems.

269

163) Salgö, J., Ueber eine Form motorischer Störung der Iris. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch Naturf. nnd Äerzte in Berlin. S. 387 und Central bl. f. Neurologie. Nr. 19.

164) Schiele, A., Ueber Miterregungen im Bereiche homonymer Gesichts- feld-Bezirke. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 145.

165) Schleich, G., Die Augen der Epileptiker der Heilanstalt Schloas Stetten in Württemberg. Elin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 469.

166) Schmidt-Rimpler, H. , Beitrag zur Diagnostik der Nuklearläh- mungen. Tagebl. der 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 155.

167) Schulz, R., Kasuistische Mitteilungen aus dem herzoglichen Kranken- hause zu Braunschweig. (Tumor der Zirbeldrüse.) Neurolog Centralbl. Nr. 18.

168) S e" g 1 a i , Eine Beobachtung von »Tabes visceral«. Revue de me*d. Au- guBt. (Nichts wesentliches).

169) S e g u i n, E. C, A contribution to the pathology of hemianopsia of cen- tral ongin. (cortex-hemianopsia). Journ. of nerv, and meutal. disease. January und Arch. de Neurologie. XI. p. 176. (ref. Centralbl. f. klin. Med. Nr. 29).

170) A clinical report of eight cases of hemianopsia. Med. News. XLIX. p. 18.

171) A clinical study of lateral hemianopsia. New- York. Journ. nerv. & ment. disease. XI. p. 445.

172) Senator, H., Ueber einige Fälle von infektiöser (epidemischer) Cerebro- spinalmeningitis nebst Bemerkungen über die Diagnose dieser Krankheit. Charitf-Annal. XI. S. 248.

173) Siemerl ing, Pupillenreaktion und ophth. Befunde bei geisteskranken Frauen. Ebd. S. 339.

174) Simon, J. M., Severe intractable neuralgia; paralysis of cranial newes due to a sarcoma basis orani. Brit. med. Journ. January. 2.

175) Sinclair, C. F., The relation of certain forms of defective viuion to headache in youth. Med. & Snrg. Reporter. LV. p. 583.

176) S k a r k e y, Seymour, J., A case of locomotor ataxy with ophthalmoplegia externa. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 384.

177) Smith, T., Bullet wound on the forehead; optic neuritiu, partial recovery. Lancet. I. p. 970.

178) D. B. , Case of hysterical blindness. Cleveland med. Gas. March. (Plötzliche Heilung einer 4 Wochen bestehenden Blindheit bei einem 19j. Individuum.)

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182) Strümpell, Ueber einen Fall von progressiver Ophthalmoplegie. Neu- rolog. Centralbl. Nr. 2.

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183) S t y a n, T. G., Cases of optic neuritis from intra-cranial disease. St. Barth. Hosp. Rep. 1885. XXI. p. 223.

184) S u c k 1 i n g, C. W., Combined disease of the postero-external and lateral spinal tracts. Lancet. Nr. 2.

185) Ophthalmoplegia externa cured by iodide of potassiucn. Brit. med. Journ. 1. p. 253. (67j. Mann, rechts OculomotoriuB-, links Oculomotorius- und Abducensiähmnng; keine Ursache.)

186) Amblyopia, due to cortical disease. Birmingb. med. Journ. June, p. 259.

187) Loss of conjugate movement* of the eyeballs downwards , of conver- gence and accommodation. Brit. med. Journ. I. p. 828. (38j. Frau, keine Ursache, ophth. normal ; es wird eine Erkrankung des Kleinhirns angenom- men.)

188) Thiery, Ramoll iwement du oervelet. Progres med. p. 9. (Links Am- blyopie und Pupillenerweiterung; bei der Sektion Erweichung des linken Kleinhirnlappens.)

189) Thomsen, Beitrag zur multiplen alkoholischen Neuritis. Gesellsch. f. Psych, und Nervenkr. zu Berlin. Sitzung vom 14. December. (Wird aus- führlich publiciert werden.)

190) Ueber das Vorkommen und die Bedeutung der »gemischten (sensorisch- sensiblen) Anaesthesie« bei Geisteskranken. Arch. f. Psych, u. Nervenkr. XVII. S. 453.

191) Ein Fall von tötlicher, mit anscheinenden Herdsymptomen sich kom- binierenden Neuropsychose ohne anatomischen Befund. Ebd. S. 844.

192) Ein Fall von isolierter Lähmung des Blickes nach oben. Sektions- beftind. Centralbl. f. Nervenk. IX. S. 427.

193) Zur diagnostischen Bedeutung der Pupillenphänome, speciell der re- flektorischen L'upillenstarre bei Geisteskranken. Charite'-Annal. XI. S. 339.

194) Trousseau, Amblyopie dans le pseudo-tubea alcoolique. Gas. hebdoni. 1. Jan vier. (Ausser centraler herabgesetzter Sehschärfe, concentrischer Einengung des Gesichtsfelds und Dyschromatopsie bestanden ataktische Erscheinungen ; Heilung durch Abstinenz.)

195) Truckenbrod, Operativ geheilter Hirnabscess nach Otorrhoe. Zeitschr. f. Ohrenheilk. XV. S. 186.

196) Uhthoft, Zur Ophthalmoplegia externa. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 153.

197) Fall von Neuritis des rechten Nervus trigeminus (I. und II. Ast) und AfTektion des Nervus lacrymalis und einseitigem Aufhören der Thränen- sekretion. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 19. (siehe vorj. Jahresber. S. 477.)

198) Zur diagnostischen Bedeutung der reflektorischen Pupillenstarre. Ber- lin, klin. Wochenschr. Nr. 3. (Vortrag, gehalten in der Berlin, med. Ge- sellschaft. Diskussion Nr. 1 und 2).

199) Ulrich, Rieh., Ueber Stauungspapille und Oedem des Sehnervenstamme*. Ber. d. XVIII. Vers. d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. S. 82 u. 93 (Dis- kussion S. 99) u. Arch. f. Augenheilk. XVII. S. 30.

200) Vierordt, Beitrag zur Kenntniss der Ataxie. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 21. (Beiderseitiger horizontaler Nystagmus.)

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Wert der Aogenspiegeluntersuchung bei Gehivnkrankheiten. 271

201) Villa, E.f Contribuzione clinica alla studio delle localizzazioni cerebrali. Gazz. degli ospitali. Nr. 46.

202) W a i t z f e 1 d e r, E., A case of bitemporal hemianopia. Med. New«. X LIX. p. 583.

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206) White, W. H., On the prognosis of secoudary Symptoms and conditions of the exophthalniic goitre. Brit. med. Journ. II. p. 151. (Nichts Be- merkenswertes.)

207) A case of multiple simultaneous cerebral haemorrhages causing Hemi- plegie and oculo-pupillary Symptoms. Brain. January. p. 1)32.

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210) Wildermuth, Ueber Degenerationszeichen bei Epileptischen und Idio- ten. Würtemb. ftrztl. Korresp.-Bl. Nr. 40.

211) Wood, H. C. , A case of aphasia with hemiplegi», hemianaenesthesia, hemianopsia, amblyopia and loss of taste, hearing and smell on the af- fected side. Philadelph. med. Times. March. 6. (Keine Autopsie.)

212) Zacher, Ein Fall von doppelseitiger Ophthalmoplegie mit amyotro- phischer Lateralsklerose. Neurolog. Centralbl. Nr. 23. (Pupillendifferenz und Strabismus convergens dexter.)

213) Ziem, Ein Fall vou doppelseitiger Ophthalmoplegie mit ataktischen Er- scheinungen und einseitiger Parese der Kaumuskulatur. Centralbl. f. Nervenheilk. X. Nr. 4. 1887.

Der Eingangs des Artikels von Oh Im tili er (126) aufgestellte Satz : »Wie schon im Allgemeinen das Temperament eines Individuums in dem Auge einen Abglanz findet, so spiegeln sich auch im Speziellen die fortwahrenden wechselnden Gemütsaffektionen wieder <, lässt kaum vermuten , dass damit ein kühner Sprung in das ophthalmoskopi- sche Gebiet motiviert werden soll. Aus der vorhandenen, aber nicht vollständig ausgenützten Litteratur werden die Befunde bei Epilepsie, Hysterie, progressiver Paralyse und bei verschiedenen psychopathi- schen Zuständen ohne die entsprechend notwendige Kritik angeführt. So soll der Augenspiegel über die atrophischen Vorgänge im Gehirn,

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272 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

über die Beteiligung der Meningen an entzündlichen Vorgängen und über den jeweiligen Füllungsgrad der Gehirngefässe Auskunft geben.

Benedikt(14) meint, dass ein Fall von angeborner Blindheit durch eine Erkrankung kortikaler Sphären bedingt sei, letztere her- vorgerufen durch eine Aplasie des Interparietalbeines. Die Distanz zwischen der Stelle des Zusammenstossens der Lambdanaht mit der Sagittalnaht und zwischen dem fühlbaren Hinterhauptshöcker betrug 4,8° Sehne und im Bogen.

Ponfick (138) beobachtete bei einem blindgeborenen 13j. Knaben als Ursache der Blindheit eine Atrophie beider Sehnerven, hervorgerufen durch eine regelwidrige enge Oeffnung der Foramina optica, welche von einem verdickten und starren Knochenrande um- geben waren. Der Knabe starb an einer eitrigen Meningitis, be- dingt durch «inen eitrigen Katarrh der Nase, da das Cavum nasale durch eine abnorm weite Oeffnung mit der vorderen Schädelgrube in Verbindung stand. Es wird eine in der frühesten Lebenszeit ent- standene Entwicklungsstörung der Schädelbasis angenommen.

B. Reinak (147) erwähnt nach Berücksichtigung der einschlä- gigen Litteratur eines Falles von Scheiden hämatom bei einem 56j. Individuum, welches im apoplektischen Coma (Drehung des Kopfes und der Augen nach rechts) starb. Ophth. fand sich eine beider- seitige Stauungspapille mit ausgedehnten Blutungen, rechts hoch- gradiger. Bei der Sektion ergibt sich ein mächtiger Erguss ge- ronnenen Blutes in dem rechten Seitenventrikel , zugleich eine ge- ringere Blutraenge in dem 3. und 4. Ventrikel. Der Bluterguss hatte wahrscheinlich etwa in der Gegend des Schwanzkernes seinen Ursprung genommen, und war sowohl nach dem Seitenventrikel als durch den Pedunculus nach dem rechten Tractus opticus hindurch- gebrochen, da an der unteren Fläche des Pedunculus eine hämorrha- gische Stelle sich fand, die direkt an den Tractus angrenzte. Der rechte N. opticus fand sich in seinem orbitalen Teil in einen blau- roten Strang verwandelt, bei dem linken war dies in geringerer Weise der Fall. Mikroskopisch wurde ein Bluterguss in den Scheiden- räumen des Sehnerven nachgewiesen, sowie Lymphstauung und Kernver- mehrung in der Papille, und in der äusseren Zwischenschicht der Netz- haut, wie auch in dem Stück des Opticus unmittelbar hinter dem Auge bis etwa zum Austritt der Centralgefässe , ferner Kapillarhyperämie und kapilläre Blutungen in der Papille, gröbere in einem grossen Bereiche der Netzhaut.

Kipp (15) meint, dass in Fällen von eitriger Entzündung des

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Stauungspapille bei Eiterung im Scheidenraume des Sehnerven. 273

Mittelohres die Gegenwart einer Neuritis optica keine grosse Hilfe bei der Aufstellung des Behandlungsplanes in allen Fallen gewähre. Neuritis optica wrurde nur in einem sehr geringen Teile aller unter- suchten Fälle gefunden, zugleich in der Mehrzahl der Fälle mit cha- rakteristischen Erscheinungen von Meningitis oder Hirnabscess, und zwar nur in Fällen von langandauernder Oborrhoe. Uebler Ausgang trat in etwas mehr als der Hälfte der Fälle ein. Eitrige Meningitis der Basis wurde in allen Fällen mit Neuritis optica gefunden, in denen es zur Autopsie kam. Keineswegs sei aber Neuritis optica ein konstantes Symptom von Otitis, Meningitis oder Hirnabscess, ebenso ende nicht tötlich die intrakranielle Erkrankung, die mit Neuritis optica verbunden sei.

Walter Edmunds (204) und Lawford (204) untersuchten 24 Fälle von Kopfverletzungen, teils mit dem Augenspiegel, teils mikroskopisch. Die Neuritis optica bestand in einer Anhäufung von LymphkÖrpercben in den Scheiden räumen des Sehnerven und in dem letzteren selbst, und wurde als eine von dem Orte der Verletzung aus fortgeleitete angesehen.

In Fällen von epidemischer Cerebrospinalmeningitis wurden von Senator (172) Nystagmus und Iritis, ausserdem schmerzhafte Schwel- lungen von Gelenken u. s. w. beobachtet.

[Cannas-Boy (34) veröff entlicht 9 Falle von Erblindungen oder hochgradiger Amblyopie infolge von fibrinös-eitriger Infiltration des Glaskörpers nach epidemischer Basilarmeningitis. 7 Fälle be- trafen Kinder von IVa— 12 Jahren, 1 Fall stand im 17., der älteste im 40. Lebensjahre. Den anatomischen Zusammenbang zwischen der Meningeal- und der Augenerkrankung hält C.-B. durch den Seh- nerven vermittelt und zwar einerseits durch die Gefassanastomosen, welche zwischen Chorioidea und Sehnerven in der Lamina cribrosa bestehen, andererseits durch die Einmündung der chorioidealen inter- stitiellen Lymphkanäle und des grossen subchorioidealen Lymph- raumes in die Lymphwege der Sehnervenscheiden. Brettauer.]

v. Hofmann (85) stellte einen Patienten vor, welcher nach vorangegangener Furunkulose des Nackens an heftigem Kopfschmerz, Verlangsamung des Pulses, völliger Erblindung des linken Auges, Ptosis , Exophthalmus , Unbeweglichkeit des Auges , erweiterter Pupille und Stauungspapille erkrankt war. Eine Zeit lang blieb der Zustand unverändert, und es wurde eine Eiterung in der Orbita an- genommen. Nach Ablösung des oberen Augenlides fand sich kein Eiter Tor, dagegen war der Sehnerv nach Abtrennung des Rectus superior

Jahresbericht ffir Ophthalmologie. XVII. 188«. 18

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

und externus etwa kleinfingerdick geschwollen, und beim Zerreissen der Scheiden quoll der Eiter aus dem ampullenartig erweiterten In- travaginal räum hervor. Derselbe wurde freigelegt und drainiert; die Augenmuskeln wurden wieder angenäht. Nach 14 Tagen schloss sich die Wunde; das Allgemeinbefinden wurde nur eine Zeit lang durch das Auftreten eines Milzinfarktes getrübt. Nach definitiver Heilung bestand Ptosis und Erblindung durch Atrophia nervi optici.

In einem von Roger (151) mitgeteilten Falle von Meningitis tuberculosa eines 8j. Knaben war eine Neuro- Retinitis duplex sichtbar. Bei der Sektion fand sich, nebst Tuberkulose beider Lungen, am Boden der Fossa Sylvii in der Insula Reilii ein solitärer Tuberkel von un- gefähr 2 cm Durchmesser. Neben einer frischen Meningitis basi- laris tuberculosa bestanden alte schwielige Verdickungen der Me- ningen, besonders an der Konvexität des Gehirns.

In einem Fall von Splitterbruch des rechten Stirnbeins und der rechten Scheitelbeingegend mit Depression der Knochenfragmente fand sich nach Villa (201) eine linksseitige Hemiplegie, Starrheit der erweiterten linken Pupille und Amblyopie des linken Auges; nach wenigen Stunden waren diese Erscheinungen verschwunden.

Charcot (35) ist geneigt, auch andere Partien des Gehirnes als nur den Occipitallappen für das Auftreten einer Hemianopsie verantwortlich zu machen. So meint er, dass das gleichzeitige Vor- kommen von Wortblindheit und centraler Hemianopsie an das untere Scheitelläppchen geknüpft sei. Im Uebrigen werde eine gekreuzte Amblyopie immer durch eine Läsion des Carrefour sensitif und der klassische Typus der homonymen Hemianopsie durch eine solche eines Tractus opticus hervorgerufen.

Luciani (106) und Sepilli (106) betrachten die unvollstän- dige Kreuzung als eine "»Thatsache, an der nicht gerüttelt werden darf«, und sind der Ansicht, »dass die gekreuzten und geraden Opti- kusfasern längs ihres Verlaufes innerhalb der Hemisphäre sich mengen, und dieselben ohne Unterschied Beziehungen zu den Ganglienele- menten der Sehnervensegmente eingehen«.

Wie für L u c i a n i, so ist auch ftir F e r r i e r (55) hinsichtlich des Auftretens von cortikalen Sehstörungen nicht bloss eine Läsion des Hinterhauptlappens, sondern auch eine solche des Gyrus angularis von Bedeutung. F e r r i e r stellt aber ein sehr eigentümliches Schema auf : jeder Occipitallappen stehe in Verbindung mit der gleichseitigen Retinahälfte beider Augen, der Gyrus angularis mit dem Centrum beziehungsweise der Macula lutea des entgegengesetzten Auges, teil-

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Seelenblindheit und Hemianopsie.

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weise durch Nervenfasern, welche sich im Chiasma kreuzen, teilweise durch solche, welche dies in den unteren Gesichtscentren, vielleicht in den Vierhügeln thun. Zu gleicher Zeit sollen noch partiell im Chiasma gekreuzte Fasern der Macula beider Augen jeden Gyrus angularis mit dem Auge derselben Seite in Verbindung bringen.

Ferrier meint ferner, ob nicht vielleicht ein ungekreuztes Bündel doch noch bei den Eulen nachgewiesen werden könne, wie dies beim Kaninchen von Seiten v. G u d d e n's der Fall gewesen sei.

Lannegrace (100) machte partielle Zerstörungen der Gehirn- substanz am Hinterhaupts-, Hirn-, Schläfen- und Parietallappen ver- mittelst des Thermokauters und kam zu folgendem Resultate: Ver- letzungen des Hinterhauptlappens führen eine gleichseitige Hemi- Amblyopie herbei, deren Grad sich in der Gegend der Macula lutea verringert, solche der übrigen genannten Lappen eine gekreuzte Amblyopie, deren Herd sich ebenfalls in der Gegend der Macula ver- ringert; zugleich trete ein gewisser Grad von Lahmung der Lidmuskeln, des Sphincter pupillae und manchmal auch des Akkommodationsmuskels auf, und verliere die Bindehaut teilweise die Sensibilität.

Wilbrand (209) schematisiert (im übrigen vergl. Abschnitt: > Physiologie« S. 55 und 56) in folgender Weise. Direkte oder in- direkte, die Hemianopsie begleitende Erscheinungen von Seelenblind- heit kommen nicht zur Beobachtung: 1) bei kompleter oder inkom- pleter homonymer Hemianopsie, wo sich der Herd auf die völlige oder teilweise Zerstörung um das optische Wahrnehmungscentrum einer Hemisphäre erstreckt, und 2) bei kompleter absoluter homo- nymer Hemianopsie, wo die ganze eine Sehsphäre, also optisches Wahrnehmungscentrum und Erinnerungsfeld zerstört sind. Erschei- nungen von Seelenblindheit oder Komplikation der homonymen Hemi- anopsie finden sich dagegen z. B. bei inkompleter absoluter homo- nymer Hemianopsie zufolge teil weiser Zerstörung des optischen Wahr- nehmungseentrums der einen Hemisphäre nach teilweiser oder völ- liger Zerstörung des Depositoriums der optischen Erinnerungsbilder derselben Hemisphäre, resp. Hemmung der Bahnen zwischen diesen Gebieten. Weitere Auszüge dürften wohl überflüssig erscheinen. In Bezug auf das Verhältnis der Alalie und Agraphie zur Seelenblind- heit und zur homonymen Hemianopsie dürfte die wörtliche Anfüh- rung folgenden Passus geeignet sein, einen gewissen Grad von Heiter- keit zu erregen: »Aus allen seitherigen Erörterungen geht hervor, dass, wenn auch das ganze Gebiet der optischen Erinnerungsleider

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

mit den Erinnerungsbildern an alle möglichen Gegenstande bevölkert ist, doch bestimmte Bezirke in diesen Erinnerungsfeldern vorhanden sein müssen, welche vornehmlich mit Buchstaben bildern, mit Silben- bildern und Wortbildern teils der Muttersprache teils der fremden Sprachen besetzt sind, und dass in dessen einzelnen Zonen gerade die für das Gedächtnis an den Buchstaben etc. wesentlichsten Erinne- rungsbilder deponiert liegen, eben weil dieselben mit ganz besonderer Aufmerksamkeit angelagert wurden. Da diese Zonen gleichzeitig und in derselben Anordnung in beiden Sehsphären, in Bezug auf die Buchstaben, Silben und Schriftworte aber nur in der linken Hör- sphäre sich entwickeln und in Association zu einander treten, müssen auch diese Associationsbahnen in kompakter Masse verlaufen, und dies um so mehr, je näher sie an die linke Hörsphäre, wo sie sich vereinigen, gelangen«. Solche Früchte zeitigt die Lokalisationstheorie.

P. Hosenberg (156) nimmt in einem Falle von linksseitiger Hemiplegie und beiderseitiger linksseitiger Hemianopsie den Seh- hügel als den Ort der Läsion an, wodurch einerseits die genannten Störungen, anderseits noch eine eigentümliche Ausdrucksbewegung erklärt werden können, da der Sehhügel als das Centrum für den un- willkürlichen Ausdruck der Gemütsbewegungen anzusehen ist. Beim Sprechen und Grimmassiereu wurden nämlich beide Gesichtshälften gleich bewegt, beim Lachen blieb aber die linke Gesichtshälfte völlig uube weglich.

Reinhard (145) ist Anhänger der Hirnlokalisation und wendet seine Hauptaufmerksamkeit den cerebralen Sehstörungen in der Form der Hemianopsie zu, wobei er bemerkt, dass er seine > Beobachtungen ausschliesslich an solchen Krauken machen musste, deren Anstellig- keit, Aufmerksamkeit und Ausdauer bereits zu sehr geschwächt war. als dass ich ihre Gesichtsfelddefekte mittelst des Perimeters hätte aufnehmen können«. Der Verf. sammelte 16 Fälle, in 2 hätte »man, nach dem Sektionsbefund zu schliessen, eine Sehstörung erwarten können«. Die einzelnen Beobachtungen sind ausführlich erzählt, und eine Wiedergabe ist im Heferat nur in den Hauptzügen möglich. Reinhards Schlussfolgerungen bewegen sich vollkommeu auf dem Boden der Munk'schen Aufstellungen, welche wohl Niemand mehr ernstlich nimmt; allerdings trifft dies in noch stärkerem Masse bei den Wi 1 brand'schen Hypothesen zu. So sagt uuter Anderem Heinhard: »Läsionen des Occipitalhirus bedingen direkte Sehstö- rungen, teils von der Beschaffenheit der Seelen-, teils von der der llindeubliudheit. Indirekt und vorübergehend können auch Zerstö-

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Seelenblindheit und Hemianopsie.

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rangen der Parietalläppchen cerebrale Sehstörungen hervorrufen.« »Seelenblindheit entsteht eher bei oberflächlichen Rindenläsionen, Rindenblindheit dagegen bei solchen, die durch die ganze Dicke der Rinde oder gar bis in die Markleiste und die Markstrahlung reichen.« Seelen- und Rindenblindheit entstehen beide vorzugsweise beim Sitze der Lasion auf der Konvexität des Occipitalhirns. Gesichtsfelddefekte gehen nur dann durch den Fixationspunkt , wenn neben anderen Rindenpartien auch eine etwa der Gegend der IL Occipitalwindung entsprechende Stelle auf der Konvexität zerstört ist. Diese Stelle entspricht der Macula lutea Die Rindenausbreitung des Optikus ist so zu denken, dass jeder Punkt derselben mit 2 identischen Punkten der homonymen Netzhauthälfte in Beziehung steht. Die Wil- brand'sche Hypothese, dass die apperei pierenden Elemente für Licht, Farben- und Raumverhältnisse in der genannten Reihenfolge schichten- weise in der Rinde übereinander gelagert sind, erklärt am ehesten gewisse Eigentümlichkeiten der cerebralen Sehstörungen.« Schliess- lich wird noch der Satz aufgestellt, dass die Goltz'schen Einwände gegen die Existenz der cerebralen Sehstörungen für den Menschen nicht zutreffen.

Die einzelnen Fälle waren folgende: 1) Dementia nach Alkohol- mißbrauch, rechtsseitige Lähmung und Hemianopsie, frisches Hä- matom der Dura der linken Konvexität; 2) Dementia, Seelenblind- heit, chron. Pachyraeningitis cerebralis externa und chron. Lepto- meningiti8, Hirnatrophie, Sklerose und disseminierte Erweichungs- herde in der Rinde beider Occipitallappen ; 3) Dementia paralytica, Hemipiegia et Hemianaesthesia sinistra, absolute unvollständige ho- monyme linksseitige Hemianopsie, Pachymeningitis cerebralis interna, Leptomeniugitis, gelbe Rindenerweichung am rechten Occipitallappen und am rechten Parietalläppchen; 4) Dementia senilis, linkssei- tige Parese, keine Hemianopsie; Atrophia cerebri, gelbe Erweichung der Rinde im Bereich des rechten Occipital- und Parietalhirns ; 5) Lues, perforierende Schussverletzung des Schädels, rechtsseitige Läh- mung und Anästhesie, keine Sehstörung; Projektil an der Innenfläche der Basis cranii, Atrophia et Oederaa cerebri, hämorrhagische Er- weichung im Mark des linken Hinterhauptslappens; 6) Dementia senilis, Nystagmus, absolute unvollständige homonyme links- und rechtsseitige Hemianopsie. Temporäre Seelen- und Rinden blindheit. Leptomeniugitis chronica. Herdsklerose, gelbe Erweichung im Be- reich des rechten Hirnlappens, beider Occipitallappen und beider oberen Parietalläppchen ; 7) Dementia ex apoplexia, linksseitige Läh-

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278 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

mungs- und Sensibilitätserscheinungen , absolute unvollständige ho- monyme linksseitige Hemianopsie. Chron. Hydrocephalus internus, umschriebener apoplektischer Herd in der Marksubstanz des rechten Hinterhauptslappens ; 8) Dementia, anfanglich totale Rindenblindheit, später rechtsseitige absolute und vollständige homonyme Hemianopsie. Seelenblindheit in der entgegengesetzten Gesichtsfeldhälfte. Keine Autopsie; 9) Dementia ex apoplexia , chron. Morbus Brightii, Gesichtshallucinationen , absolute unvollständige homonyme links- und partielle unvollständige homonyme rechtsseitige Hemianopsie. Hämorrhagische Erweichung im linken und apoplektische Cyste im rechten Occipitallappen ; 10) Chron. Alkoholmissbrauch, Dementia, linksseitige Hemiplegie und Herabsetzung der Sensibilität, absolute homonyme linksseitige Hemianopsie von wechselndem Umfang, ebenso temporäre rechtsseitige, zeitweilig Symptome von Seelenblindheit, rasch vorübergehende, fast totale Rindenblindheit. Pachymeningitis externa, gelbe Erweichung der Rinde im rechten Occipitallappen, im rechten oberen und linken unteren Scheitelläppchen, im linken Stirn- lappen und an der linken Insel; 11) Dementia senilis, linksseitige Hemiplegie, Herabsetzung der Sensibilität und absolute und voll- ständige homonyme Hemianopsie. Gelbe Erweichung eines Teiles der Rinde des rechten Stirn-, Parietal-, Schläfen- und Hinterhaupts- lappens; 12) Dementia ex apoplexia, rechtzeitige Hemiparese, sowie absolute und fast vollständige homonyme Hemianopsie, vorübergehende geringe linksseitige Seelen blindheit in der linken Gesichtsfeldhälfte. Gelbe Rindenerweichung im Bereich des rechten Parietal- und des linken Occipitallappens ; apoplektische Cyste im rechten Linsenkern; 13) Hereditäre Belastung, Trunksucht. Ziemlich hochgradige homo- nyme rechtsseitige Hemianopsie, später Abnahme derselben bis auf einen geringen Rest, bleibende Störung des Farbensinnes, partielle Seelenblindheit. Sklerose und Atrophie im Bereich der rechten 2. Schläfenwindung, bis in den Hinterhauptslappen reichend, gelbe Er- weichung im Bereiche des linken oberen Scheitelläppchens; 14) De- mentia, linksseitige unvollständige Parese und absolute vollständige homonyme Hemianopsie. Gelbe Erweichung im Bereiche des rechten un- teren Scheitel- und des rechten Occipitallappens ; 15) Dementia, partielle linksseitige Parese, unvollständige homonyme links- und temporäre un- bedeutende rechtsseitige Hemianopsie, partielle Seelen blindheit. Gelbe Erweichung im Bereiche beider Hinterhaupts- und Schläfenlappen; 16) Dementia , linksseitige partielle Lähmungen , Hemianästhesie, absolute vollständige homonyme Hemianopsie. Seelenblindheit, ab-

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Hemianopsie.

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solute unvollständige homonyme rechtsseitige Hemianopsie, Nystag- mus. Gelbe Rindenerweichung im Bereiche des rechten Occipital-, Parietal- und Temporallappens, tiefer Defekt in der linken 2. Oe- cipitalwindung.

Seguin (169) gibt eine Zusammenstellung der in der Litteratur bekannt gewordenen Fälle von homonymer Hemianopsie mit Sektions- befunden, und bespricht 4 Fälle, darunter einen Fall eigener Beobachtung ausführlicher, in welchen gleichseitige Hemianopsie das einzige Herd- symptom bei einer oberflächlichen Rindenläsion in der Umgebung der Fissura hippocampi (Cuneus und Gyrus liugualis) bildete. In einem anderen selbst beobachteten Falle war Hemianopsie die Folge einer Schussverletzung, welche nach Lage des Schusskanales und nach Versuchen am Kadaver das Mark des Gyrus supramarginaiis und lingualis und damit die Nachbarschaft des G ra t iolet'schen Bündels verletzt hatte. S. stellt folgende Sätze in Bezug auf die anatomi- schen Ursachen der Hemianopsie auf:

1) Laterale Hemianopsie weist immer auf eine intrakranielle Erkrankung auf der den verdunkelten Gesichtshälften entgegenge- setzten Seite hin; 2) laterale Hemianopsie mit Pupillenstarre, Neu- ritis optica oder Sehnervenatrophie zeigt, besonders bei Gegenwart von basalen Symptomen, Erkrankung eines Tractus opticus oder der primären Opticuscentren einer Seite an ; 3) laterale Hemianopsie mit Hemianästhesie und halbseitigen chorea-artigen oder ataktischen Be- wegungen ohne Hemiplegie ist wahrscheinlich auf eine Läsion im hinteren lateralen Abschnitt des Sehhügels oder des hinteren Endes der inneren Kapsel zu beziehen; 4) laterale Hemianopsie mit kom- pleter Hemiplegie und Hemianästhesie entsteht wahrscheinlich durch ausgedehnte Zerstörung des Knies und des hinteren Schenkels der inne- ren Kapsel ; 5) laterale Hemianopsie mit typischer Hemiplegie, even- tuelle Aphasie, wenn die Lahmung rechtsseitig ist, ohne oder mit Aphasie, wenn die Lähmung rechtsseitig ist, ohne oder mit gering- fügiger Anästhesie, bedeutet eine ausgedehnte Oberflächenaffektion im Gebiet der Art. fossae Sylvii; 6) laterale Hemianopsie mit mas- siger Herabsetzung der motorischen Kraft und des Muskelgefühls auf einer Körperhälfte wird wahrscheinlich durch eine Läsion des unteren Scheitelläppchens und des Gyrus angularis hervorgerufen, wenn dieselbe weit genug ins Mark wirkt, um das G ra t iol et sehe Bündel in Mitleidenschaft zu ziehen; 7) isolierte laterale Hemianopsie findet sich bei alleiniger Verletzung des Cuneus mit oder ohne Be- teiligung der übrigen medialen Rinde des der verdunkelten Gesichts-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

feldhälfte entgegengesetzten Hinterhauptslappens. In allen unter 3—7 fallenden Erkrankungen ist die Pupillenreaktion und der Augen- spiegelbefund normal, ausgenommen wenn eine intrakranielle Neu- bildung die Ursache der Herderkrankung des Gehirns ist, welche Stauungspapille verursachen kann.

Segui n (170) teilt 9 Fälle von homonymer gleichseitiger Hemi- anopsie in 2 Gruppen mit pathologisch-anatomischer Wahrschein- lichkeitsdiagnose. In der ersten Gruppe (3 Fälle) war die Hemi- anopsie kombiniert mit Hemiparese, Hemianästhesie, Hemiataxie und Hemichorea; hier hat die Läsion vermutlich ihren Sitz im lateralen Abschnitte des Sehhügels, umfasst den hinteren Schenkel der inneren Kapsel incl. carrefour sensitif und das G rati ölet' sehe Sehbündel. In 2 Fällen bestand gleichzeitig Wortblindheit und vorübergehende Aphasie. In der zweiten Gruppe (6 Fälle) war die Hemianopsie das im Vordergrund stehende Symptom mit wahrscheinlicher Lokalisation in der Rinde des Cuneus oder der Sehstrahlung in der Marksub- stanz des Hinterhauptslappens. Ein Fall war ausgezeichnet durch vorübergehendes Auftreten von Gesichtshallucinationen in den er- blindeten Gesichtsfeldhälften. Das centrale Sehvermögen war in allen Fällen erhalten, die vertikale Trennungslinie der Gesichtsfeldhälften ging also nie durch den Fixationspunkt.

Alt hau 8 (3) konstatierte bei einem llj. Mädchen, welches mittels Zange zur Welt kam und an epileptischen Anfällen litt, eine vollständige Hemianästhesie der ganzen linken Körperhälfte vom Scheitel bis zur Sohle, sowie eine Anästhesie der Sinnesnerven. Mit dem linken Auge sah Pat. nichts, der linke Sehnerv war augeblich von periweisser Färbung, das Kaliber der Gefässe klein, das linke Ohr taub u. 8. w. A. meint, dass Patientin während der Geburt durch Druck des Zangenlöffels eine Kompression der rechten Hemisphäre erlitten hätte, und in Folge davon eine Blutung im hinteren Drittel des hinteren Segmentes der inneren Kapsel eingetreten sei. »Es würde absurd sein, das Vorhandensein einer hysterischen Hemianäs- thesie bei einem neugeborenen Kinde anzunehmen« ; es soll nämlich unmittelbar nach der Geburt die linke Seite gelähmt erschienen sein. Höchst verdächtig ist es aber, dass unmittelbar nach einmaliger (!) Applikation des faradischen Stromes die Empfindung in der ganzen linken Kürperhälfte hergestellt war.

White (206) beobachtete bei einem 44j. Manne, welcher früher schon von einer linksseitigen Hemiparese befallen worden war, nach einem neuen Schlaganfalle eine rechtsseitige Parese, sowie eine De-

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Konjugierte Deviation.

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viation beider Augen nach links. Die Autopsie ergab Verdickung der Cerebral- und Basilararterien, eine grosse Hämorrhagie der in- neren Kapsel, des Linsenkernes und des Thalamus opticus, welche in die Ventrikel durchgebrochen war, in der Mitte des Pons eine hirsekorn grosse frische Hämorrhagie und eine grössere unmittelbar unter dem Boden des Aquaeductus Sylvii.

Nieden (124) erzählt ausführlich einen Fall von Dyslexie bei einem 39j. Mann, der anfänglich eklamptische Antälle dargeboten, später mehr und mehr mit vorübergehender Parese der rechtsseitigen Körperhälfte körperlich verfiel. Es fanden sich bei der Sektion 3 apoplektische Herde, die um und im Corpus striatum der linken Hemisphäre gelagert waren.

B 1 a n c (20) fand bei einem während des Lebens beobachteten und nach 2 Tagen totlich endenden apoplektischen Insult mit De- viation der Augen und des Kopfes nach links sowie einer totalen Lähmung des rechten Armes einen hämorrhagischen Herd in der linken Grosshirnhemisphäre, wie auch das mittlere Drittel und die untere Grenze des oberen Drittels der vorderen Centraiwindung und der Fuss der mittleren Stirnwindung zerstört waren.

Bri stowe (27) meint, dass die bei einer 50j. Kranken aufge- tretene Blutung in die grossen Gehirnganglien der linken Seite in Zusammenhang ständen mit der Papillo-Retinitis und den Netzhaut- blntungen beider Augen, während Jedermann doch wohl nur die An- sicht vertreten kann, dass die gleichen Gefässveränderungen wie im Gehirn so auch in den Augen die genannten Störungen herbei- geführt haben. Es fanden sich auch die Gehirnarterien atheromatös.

Rickards (149) beobachtete 14 Tage vor dem Tode zuerst Ptosis auf dem rechten, später auf dem linken Auge, Abnahme der Motilität und Sensibilität in der linken Körperhälfte. Es fand sich bei der Autopsie ein Bluterguss von etwa Haselnussgrösse auf der oberen inneren Fläche der crura cerebri, vorwiegend den rechten Hirnschenkel betreffend.

Koussel (100) beobachtete bei einem 22j., an Lungentuber- kulose leidenden Manne 2 Monate vor dem Tode Aphasie, Lähmungen der rechten Extremitäten und der unteren Aeste des rechten N. facialis, sowie konjugierte Deviation nach rechts. Bei der Autopsie fand sich im Bereiche der linken Centraiwindungen ein Abscess, welcher nach vorn bis in 2. und 3. Stirnwindung, nach hinten bis zum Gyrus angularis reichte und die Centraiwindungen bis auf das

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

obere Drittel zerstört hatte; Embolie des 2. Endastes der A. fossae Sylvii.

Janeway (90) berichtet über einen Fall von einem grossen Gehirnabscess , welcher die Marksubstanz fast des ganzen rechten Ilinterhauptslappens einnahm und nicht ganz bis an die Oberfläche reichte. 6 Wochen nach einer Kopfverletzung mit nachgefolgter Eiterung und Erysipel hatten sich linksseitige Hemiparese und un- vollständige Hemianästhesie, linksseitige homonyme Hemianopsie und Stauungspapille entwickelt.

Truckenbrodt (195) teilt einen Fall von operativ geheiltem Hirnabscess nach Otorrhoe mit, der insofern hier Erwähnung ver- dient, als zugleich angeblich eine Gesicbtsfeldstörung bestand. Der Abscess wurde mit Wahrscheinlichkeit in die Gegend der linken Schläfen windung verlegt (Lähmung des rechten Facialis und Sprach- störung) , und wird die Meinung ausgesprochen , dass Teile der linken Sehsphäre ergriffen waren. Hiefttr soll zunächst »neben der leichten Gesichtsbeschränkung der nasalen Hälfte links die Zone un- deutlicher Gesichtswahrnehmung in derselben Hälfte, der korrespon- dierenden temporalen des anderen Auges, von denen der erstere scharf in der Mittellinie absehneidett, sprechen. »Vor allen Dingen be- weisen dies die hemianopischen Störungen der Farbenwahrnehmung. Offenbar sind die für die korrespondierenden Farbenfelder des rechten und linken Auges bestimmten Fasern mit Ausnahme der zur Macula lutea laufenden zerstört worden.« Die Untersuchung des Gesichts- feldes macht den Eindruck, dass Beobachtungsfehler vorliegen.

Norton (125) beobachtete bei einem 22j. Menschen, 2 Jahre nach einem Schlage mit der Eishacke auf den Kopf, Vortreibuug beider Bulbi, Chemosis, links schwache Lichtempfindung, ophth. die Erscheinungen der Stauungspapille, rechts Vereiterung der Horn- haut, und am Rande der Orbita dicht neben dem äusseren Lidwinkel eine Eiter absondernde Fistel. Bei der Autopsie fand sich rechts eine Caries des Orbitaldaches, Eiteransammlung an der Basis und in der Form einer Cyste eine Vereiterung des rechten mittleren Hirn- lappens.

Gowers (69) und Barker (69) eröffneten die Schädelhöhle und entfernten den Eiter eines Abscesses der Gehirnsubstanz in einem Falle, in welchem die Erscheinungen einer Neuritis optica in immer stärkerem Masse ausgesprochen sich zeigten. Einige Zeit nach der Entlassung der geheilten Kranken war die Neuritis noch nicht ganz verschwunden.

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Syphilitische Erkrankungen des Sehnerven.

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Oppenheim (129) beobachtete bei Potatoren mit den Er- scheinungen der multiplen Neuritis Lähmungserscheinungen auch im Bereich der Augenmuskelnerven (Abducensparese), Nystagmus, in einem Falle komplete Pupiilenstarre und Akkommodationslähmung rechts, links Fehlen der Lichtreaktion, Verengerung bei Konvergenz- bewegung. Veränderungen an den Nn. optic. fehlten.

Strümpell (182) beobachtete bei einem 50j. Manne eine beider- seitige Ptosis und fast völlige Unbeweglichkeit der Bulbi nach allen Richtungen. Die Pupillen reagierten gut auf Licht; keine Akkom- modationsbeschränkung. Allmählig hatte sich das Leiden ohne nach- weisbare Ursachen seit 25 Jahren entwickelt. Es wird eine primäre degenerative Atrophie der Nervenfasern und der Kerne aller der willkürlichen Innervation unterworfenen Augenmuskeln angenommen.

Kast (94) berichtet über einige Fälle primärer degenerativer Neuritis, von welchen 2 auch okulare Störungen dargeboten haben. In dem einen Falle Erkrankung an Angina follicularis, später Ak- kommodationsparese , zunehmende Ataxie der oberen und unteren Extremitäten, Fehlen der Sehnenreflexe, allmählige Entwickelung von Bulbärerscbeinungen, Tod an Schluckpneumonie. Die Sektion ergab einen negativen Befund am Centraiorgan, dagegen multiple Degene- ration peripherer Rückenmarks- und Gehirnnerven (Hypoglossi, Re- currentes, Ulnares, Peronei). In dem anderen Falle war Alkoholis- mus vorhanden und begann die Erkrankung mit Sehstörungen (cen- trales Farbenskotom : Rot-Grtinblindheit) ; hiezu gesellten sich Er- müdungsgefühl, Schwäche und Parästhesien in den Beinen etc.

Möbius (119) erzählt zwei Fälle von Ophthalmoplegie exterior: 20j. Mann, bei welchem eine rechtzeitige Ophthalmoplegie unter Um- ständen auftrat, wie bei der sog. rheumatischen Facialislähmung. Auch hier bestanden Zeichen eiuer peripherischen Trigeminusaffek- tion, reissende Schmerzen, Druckempfindlichkeit und geringe Anäst- hesie im Bereiche des 2. Astes. Eine nukleare Läsion erschien recht unwahrscheinlich. In dem weiteren Falle war bei einem 13j. Mädchen eine rechtsseitige Ophthalmoplegie entstanden, und bestand keine Reaktion gegen Berührung der medialen Hälfte der Hornhaut, sowie der Conjunctiva bulbi und der Bindehaut des unteren Lides. Die Ophthalmoplegie wird aus einer Erkrankung der hinteren Kern- region, Kopfschmerzen, reflektorisches Erbrechen, Augenschmerzen und partielle Anästhesie aus der Erkrankung der absteigenden Tri- geminuswurzel erklärt.

Rumpf (101) behandelt die syphilitischen Erkrankungen des

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284

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

N. opticus, wie auch diejenigen der Augenmuskelnerven in kurzer Weise, und verweist auf die Specialwerke.

Aithaus (4) behauptet, dass bei Hirnsyphilis im Coma die Bulbi divergieren, und zwar sei, je tiefer das Koma, um so stärker die Divergenz ; auch sei die Reflexempfindlichkeit der Bindehaut stark herabgesetzt. Von dem Koma bei Ponshämorrhagie unterscheide sich das syphilitische dadurch, dass bei letzterem die Pupillen keine so hochgradige Verengerung zeigten, wie beim ersteren.

Moore (121) fand drei Jahre nach der syphilitischen Primär- affektion eine doppelseitige Neuritis optica mit Ausgang in Atrophie; zugleich waren heftiger Stirnkopfschmerz und Verlangsamung der Sprache vorhanden. Die Autopsie ergab ein Gumma des rechten Corpus Btriatum bis an die Basis mit Beteiligung der unteren Schläfen- Hinttrhauptswindungen und eine ampullenförmige Anschwellung des okularen Endes der Sehnervenscheiden.

Bei einem Syphilitischen fand sich nach der Mitteilung von Alt haus (5) eine plötzlich aufgetretene rechtsseitige Hemiplegie und eine linksseitige vollkommene Lähmung aller Augenmuskeln, auch des M. sphincter iridis und des Akkommodationsmuskels. Der Ort der Läsion wird in den Pyramidensträngen im linken Gehirn- schenkel gesucht.

Grossmann (72) erzählt ausfuhrlich einen Fall, in welchem eine sechsfache linksseitige Gehirnnerven lähmung bei einem 44j. weiblichen Individuum entstanden war. Als beteiligt werden ange- geben : N. abducens, facialis, acusticus, hypoglossus, glossopharyngens, trigeminu8, und angenommen wird eine basale Läsion in der Pons- gegend. Eine antisyphilitische Behandlung führte eine Besserung der Erscheinungen herbei, und eines Tages entfernte die Kranke ein nekrotisches Knochenstuck, welches beim Schnauben in die Mund- höhle geraten war, und als der Wurzelteil des linkssei! igen Processus pterygoideus bestimmt werden konnte. Die Kranke starb an hef- tiger plötzlicher Blutung aus der Nase; Autopsie verweigert.

Rosenthal (lf>8) teilt mehrere Fälle von Hirnsyphilis mit; bei einem Falle fand sich linksseitige Paralyse des N. oculomotorius und abducens, Parese des äusseren Facialis, linksseitige Hemiplegie und Uemianästhe8ie. Die Sektion ergab ein haselnussgrosses Syphi- lom im Schweife des rechten Streifenhügels, bis in den Linsenkern reichend, die Capsula interna verschoben und gedrückt. An der Basis des Gehirns der linke N. oculomotorius atrophisch, erweicht, die ba- salen Gefasse entartet.

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Chiaema-Krkrankung.

285

Unter den von R. beobachteten Fällen von nuklearer Augen- muskel lähm ung bei ananiuestischer Lues befanden sich einige rein cerebrale Formen, während sie bei anderen sich als eine Begleiter- scheinung des tabischen Processes qualifizierte. In ersterer Beziehung wird folgender Fall angeführt: 20j. männl. Individuum, vor 3J J. Infektion, Anfangs des 2. Jahres rechterseits Lähmung der Akkom- modation und der Pupille, später links Parese des Abducens, und dann rechts auch Lähmung des Rectus internus und inferior. Um die Mitte des 4. Jahres war links Ptosis hinzugetreten, ebenso Parese der Facialis. Rechts war eine Abstumpfung der äusseren und inneren Aeste des Trigeminus vorhanden. Diagnose: Nukleäre Augenmuskel- lähmung mit Symptomen von Poliencephalitis superior et inferior. In zweiter Einsicht wird die nukleare Augenmuskellähmung zu den Iuitialerscheinungen des tabischen Processes gezählt, und konnten aus einer grösseren Zahl hierher gehöriger Formen 10 Fälle ausge- schieden werden. Dieser Zusammenhang wird an einem Falle illu- striert. 37jähriger Kaufmann, rechts: Sphiukter- und Akkonimoda- iionslähmung nebst Parese des Abducens, links Verlust der Licht- reaktion der Pupille, hochgradige Insuffizienz des Internus und Ptosis, links ausserdem Rötung des Optikus. Der linke Trigeminus zeigte neb auffällig abgestumpft, ferner bestand Analgesie der unteren Ex- tremitäten, vollständiger Ausfall der Plantar- und Patellarreflexe. In den 10 Fällen war 3m al Syphilis mit Sicherheit nachzuweisen. Es wird noch ein anatomischer Befund bei einem Falle von Tabes mit rechtsseitiger Ptosis und Diplopie (!) mitgeteilt: Ilinterstrangsklerose, bei Eröffnung des 3. Ventrikels beträchtliche ependymäre Wuche- rungen mit partieller Obliteration des Aquaeductus Sylvii; »diese mikroskopisch aus Bindegewebsfasern mit eingestreuten Rundzellen und Kernen bestehenden Wucherungen erstreckten sich am Boden des 3. Ventrikels nach hinten zu, wo bekanntlich der längliche Oculo- motoriuskern gelegen ist.«

van Millingen (117) fand bei einem 6jährigen Knaben mit den Erscheinungen einer Drüsentuberkulose und tuberkulöser Caries an den Rippen und der linken Fronto-Parietalgegend links komplete Amaurose mit Stauungspapille, rechts eine temporale Hemianopsie mit Ueberschreitung des Fixierpunktes um ca. 10° gegen die na- sale Hälfte, deren Sehschärfe nicht genau festgestellt werden konnte. Es wurde eine partielle Chiasma-Erkrankung mit Intaktsein des rechten Temporalbündels angenommen. Hirschberg beobachtete einen ähnlichen Fall ; die Diagnose war auf Tuberkel im linken

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280 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Hirnschenkel gestellt worden (rechtsseitige Extremitäten-, linksseitige Oculomotoriusparese). Es fand sich links Stauungspapille, später trat beiderseitige Amaurose ein.

Uhthoff (196) stellt einen 15j. Kranken mit beiderseitiger Ophthalmoplegia externa und leichter Facialislähmung vor. Sonstige cerebrale Erscheinungen fehlten vollkommen. Ferner war bei einem 3j. tuberkulösen Kinde völlige Abducenslähmung beiderseits sowie eine starke Beeinträchtigung der Augenbewegungen nach oben, unten und innen beobachtet worden. Als Ursache hiefür wird ein bei der Sektion gefundener haselnussgrosser Tuberkel in der Medulla oblon- gata angesehen.

D'Espine (45) beobachtete bei einem 24j. Tuberkulösen Kopf- schmerz, Erbrechen, linksseitige Lähmung, Hemianasthesie und Taub- heit, Parese des rechten Abducens, später rechtsseitige Facialisläh- mung und Parese des linken Abducens und des rechten Muse, rectus internus. Autopsie: Tuberkulöser Abscess rechts vorn im Pons und zwar in den seitlichen und oberen Partien, nach hinten bis zur Mitte des 4. Ventrikels reichend; ausserdem noch verschiedene Tuberkel im Pons , auch waren beide Abducenskerne und links der innere Acusticuskern betroffen.

Ulrich (199) teilte ausser dem bereits im vorigen Jahresbe- richt S. 298 (im Uebrigen ist auch hierauf zu verweisen) referierten Falle 2 weitere Fälle von Stauungspapille bei Gehirntumor mit. Ein 43j. Mann litt längere Zeit an Kopfschmerzen, Störungen der Intel- ligenz etc., und ophth. fanden sich die Erscheinungen einer massigen Stauungspapille. Die Autopsie ergab einen Tumor des linken Scheitel- lappens mit Hydrocephalus internus. Im 3. Falle handelte es sich um eine 32j. Patientin mit massiger Stauungspapille ohne Störung des Sehvermögens. Die Erkrankung begann mit den allmählig immer mehr zunehmenden Symptomen gesteigerten Hirndruckes. Die Sektion ergab einen Tumor des Thalamus opticus mit Hydrocephalus internus.

M ay e t (114) veröffentlicht folgende Fälle. 1. Fall : 24j. Mann, Erbrechen, Stirnkopfschmerz, starker Schwindel, Erblindung des rechten Auges, Stauungspapille, Nystagmus beim Blick nach links, später auch Erblindung des linken Auges und linksseitige Hemi- parese und Hemianästhesie. Im hinteren unteren Abschnitt des 4. Ventrikels mehr als die untere Hälfte desselben bedeckend fand sich ein mit dem Meningen verwachsener, vom Plexus chorioides aus- gehender, taubeneigrosser, rotbrauner, Blutcysten enthaltender Tumor: die Innenfläche des rechten Thalamus opticus bot ein gelatinöses Aus-

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Sehnervenatrophie bei Erkrankung der Hirnrinde. 287

sehen dar. 2. Fall: 32j. Frau, Erbrechen, Stirakopfschmerz, epi- leptiforme Anfülle, Abnahme des Sehvermögens (ohne ophth. Ver- änderung), linksseitige Ptosis und Pupillenerweiterung, taumelnder Gang etc. Bei der Sektion zeigte sich die Mitte der rechten Klein- hirnhemisphäre von einer nussgrossen, plattwandigen Höhle einge- nommen.

Harris (78) beobachtete bei einem 38jährigen männlichen In- dividuum Schmerzen in den Beinen und Muskelatrophien besonders links, später trat Anästhesie im linken Oberschenkel auf, sowie an der rechten unteren Extremität, ferner der rechten Stirngegend mit Ke- ratitis neuroparalytica, rechtsseitige Abducenslähmung etc. Es fanden sich bei der Autopsie Sarkom der Lunge, des Herzbeutels, der Cauda equina, der Dorsalregion des Markes, der rechten Brückenhälfte und des rechten Ganglion Gasseri, aufsteigende Degeneration der Hinter- und absteigende der Pyramidenseitenstränge.

Fürstner (63) und Stühlinger (63) berichten über 4 Fälle von Gliose und Höhlenbildung in der Hirnrinde. Alle 4 Kranke waren erblich belastet, 3 von Jugend an schwachsinnig oder epilep- tisch. Im Falle I. war eine rechtsseitige Pupillenstarre und pro- gressive Amaurose mit dem ophth. typischen Bilde der grauen Atro- phie vorhanden, die linke Papille blasser wie normal; allmählige Zunahme der Atrophie. Bei der Sektion zeigten sich beide Optici hochgradig atrophiert, erheblicher der rechte. Im Falle II. waren beide Papillen sehr blass, die Gefässe etwas verengert, bei der Au- topsie beide N. optici etwas schmäler, grau, besonders rechts. An- geblich bestand auch linksseitige Ptosis. Im Falle III. doppelseitige hochgradige Amaurose (!), rechts etwas stärker (!!), ophth. graue Sehnervenatrophie, was durch die Sektion bestätigt wird. » Pupillen - starre, die rechte etwas weiter, c Im Falle IV »geringes Sehver- mögen beiderseits« (ophth. Befund ist nicht angegeben) ; bei der Au- topsie fanden sich beide Optici atrophisch und zwar der linke be- trächtlicher als der rechte. In klinischer Beziehung ist hervorzu- heben, dass in beiden ersten Fällen schwerere psychische Störungen als die primäre Erscheinung zu einer Zeit auftraten, wo keine Zeichen einer spinalen Erkrankung und auch keine beträchtlichere Degeneration der Optici vorhanden waren, während im Fall 3 und 4 Jahre lang Tabeserscheinungen und Amaurose bestanden, und dann erst psy- chische Anomalien folgten. Anatomisch zeigten in allen 4 Fällen die Hinterstränge eine deutliche Veränderung, in den 3 Beobachtungen, in denen das linke Vorderhirn die beträchtlichere Reduktion erlitten

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£$g Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

hatte, war die Atrophie des rechten, in einem Falle, in dem die Atrophie des rechten Stirnlappens ausgeprägter war, der linke Opti- kus mehr beteiligt. In einem Falle waren auch die Olfactorii ver- schmälert. In allen Fällen bestanden Nahtsynostosen, Verdickungen der Pia, Atrophie der Stirn-, der Temporal-, der Insel-, der vorderen und hinteren Centraiwindungen, der Gyri recti und uncinati. An diesen Partien fanden sich in der Hirnrinde geschwulstartige Ge- bilde mit Hohlräumen, Einziehungen etc.

Spitz ka (18) beobachtete bei einer 23jährigen Frau Erbrechen, Schwindel, vorübergehende Sehstörung, Taubheitsgefühl in der linken Körperhälfte, Schlingbeschwerden, Lähmung des rechten Facialis und der associierten Augenbewegungen nach rechts. Auch schien der rechte N. abducens gelähmt. Eine weiche, graue und aus rundlichen Sago-ähnlichen Körnern zusammengesetzte Neubildung befand sich hauptsächlich im rechten oberen Quadranten des Endteils der Me- dulla oblongata.

Bei einer 51jährigen Frau waren nach der Mitteilung von Op- penheim (127) seit einem Jahr neuralgische Schmerzen im Bereich des linken Trigeminus, Anästhesie der linken Gesichtshälfte, der Binde- und Hornhaut, linksseitige Ptosis, später linksseitige Lähmung aller Augenmuskeln und Amaurose ohne ophth. Befund sowie Hemi- plegia dextra entstanden. Die Autopsie ergab flächenhaftes Curcinom, ausgehend von den knöchernen Teilen der linken Schläfengrube mit Usur von Teilen des Os sphenoideum, des Os petrosum und des Proc. anonymus. In den Tumor sind das linke Ganglion Gasseri, die 3 Tri- geminusäste, die peripheren Teile des Optikus, Okulomotorius, Abdu- cens und Trochlearis eingeschlossen. Auch fand sich eine karcino- matöse Degeneration der Spitze des linken Schläfenlappens mit Er- weichung in den übrigen Teilen desselben.

In dem von Simon (174) mitgeteilten Falle fanden sich bei einem 54j. Manne Lähmung des N. abducens und oculomotorius des linken Auges, heftige Neuralgieen im Bereich des iinken N. trigeminus; links bestand auch später eine Herabsetzung des Sehvermögens und Trübung (!) der Hornhaut. Die Sektion ergab ein Spiudelzellen- sarkom in der linken Hälfte der Basis cranii, welches durch die Fissura orbitalis superior in die linke Augenhöhle vorgedrungen war und hier Augenmuskelnerven, sowie den Sehnerven umschloss.

S ch m i d t-R i m p 1 e r (164) erzählt von einem 20j. Mädchen, welches zuerst eine rechts-, dann eine linksseitige Abducenslähmung dargeboten hatte. Später traten Symptome der Bulbärparalyse auf,

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Tumor der Zirbeldrüse.

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sowie totale Lähmung der ganzen Körper- und Gesichtsmuskulatur. Die Sektion ergab Glioma pontis, das sich in die Crura cerebelli ad pontem und in die Pyramiden bündel festsetzte. Stauungspapille fehlte.

Gruening (73) stellte bei einem 35j. Manne eine linksseitig gleichseitige Hemianopsie nach vorausgegangenen Schmerzen in der linken Schläfengegend fest. Später Stauungspapille, linksseitige Fa- cialislähmung und Aphasie. Die Autopsie ergab ein Spindelzellen- sarkom in der Spitze des linken Hinterhauptslappens und in der weissen Substanz, hier bis in die Nähe des Gyrus angularis. Die 2. und 3. Windung des Hinterhauptlappens waren erweicht.

Macgregor (109) beobachtete bei einem 7j. Kinde Erbrechen, rechts Facialisparalyse und Taubheit; rechte Pupille war ferner er- heblich enger als die linke, rechte Papille trübe und blass, die Bulbi waren prominent und stark nach links gerichtet, die rechte Hornhaut anästhetisch (Keratitis neuroparalytica), später Parese der linken Extre- mitäten. Die Sektion ergab ein Sarkom in der rechten Hälfte des Pons und der Medulla oblongata, beide Nn. olfactorii erweicht, rechter N. trigeminu8, abducens , facialis und glossopharyngeus grau de- generiert.

Peabody (135) teilt einen Fall von Rundzellensarkom der weissen Substanz des Kleinhirns bei einem 3j. Knaben mit, welcher von ocularen Störungen Strabismus (!) und doppelseitige Ptosis dar- bot, und dessen Mutter wegen Sarkom der Halslymphdrtisen operativ behandelt worden war.

Descroizilles (43) beobachtete nach einem Sturz auf den Kopf bei einem 8j. Knaben Sehstörungen , rechtsseitige Hemiparese und Nystagmus. Die Sektion erwies einen Tumor (wahrscheinlich Gliom) des linken Sehhügels, des linken Pedunculus cerebri und eines Teils der Vierhügel.

Schulz (107) fand bei einem 28j. stets gesunden , neuro- pathisch nicht belasteten männl. Individuum einen wallnussgrossen, graurötlichen Tumor der Zirbeldrüse, welcher mikroskopisch sich als ein von zahlreichen ektatischen Kapillaren durchzogenes Gliom ohne jede Spur von Sandkörnern erwies. Der Tumor lag auf den Corp. quadrigem. auf, und es fand sich eine Vorwölbung des Chiasmas und des Tuber cinereum nebst Fluktuation, reichliche Fl üssigkeitsan Samm- lung der hochgradig erweiterten Seiten Ventrikel und des Ventriculus tertius. Im Leben bestanden, und zwar seit 6 Jahren, allmälig immer heftiger werdende Hinterhauptskopfschmerzen; etwa 1} Jahre vor dem Tode wurde ein Verwischtsein der Papillengrenzen, Rötung, aber

Jahrwberleht fax Ophthalmologie. XVII. 1880, 19

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290 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

keine Schwellung der Papille festgestellt; es soll ferner eine Pro- trusion beider Augen und eine Insuffizienz des rechten M. rectus in- ternus vorhanden gewesen sein. Ausserdem bestand taumelnder, un- sicherer Gang ; Lähmungs-Erscheinungen etc. fehlten vollkommen.

Rein hold (146) beschreibt ausfuhrlich einen Tumor der Zir- beldruse bei einem 19j. männl. Individuum. Von ocularen Erschei- nungen wurden festgestellt: beiderseitige Abducensparese t Ptosis, linke Pupille weiter als rechts, hie und da totale Verdunkelungen des Gesichtes, ophth. soll nur längs der Art. temp. sup. auffallende Schlängelung eines Zweiges, sowie der begleitenden Vene in- mitten einer leicht getrübten Stelle der Netzhaut vorhanden ge- wesen sein. Bei der Sektion zeigten sich Chiasma und Tuber eine- reum convex vorgewölbt, die N. abducentes abgeplattet, grau, der rechte stärker als der linke, linker Oculomotorius etwas verschmäch- tigt. Ueber der linken Kommissur und an der Stelle der Glandula pinealis erhebt sich eine in toto wallnussgrosse, im Ganzen kugelige, gelappte Geschwulst (Gliosarkom) , welche die Nn. abducentes kom- primiert hatte. Die klinische Analyse unter Berücksichtigung von Parallelfallen bringt in ophth. Beziehung nichts Neues.

Bei einem 2 Jj. Knaben bestand nach der Mitteilung von Bruns (29) Paralyse des linken Abducens, Parese des rechten Rectus inter- nus und Anästhesie der Cornea und Conjunctiva, besonders links, bei erhaltener Empfindung im übrigen Gebiete der Trigemini. Ausser- dem bestand Stauungspapille , Parese mit Kontraktur und er- höhten Sehnenreflexen der rechten Extremitäten ohne Sensibililäts- störungen, beiderseits alte tuberkulöse Mittelohrentzündung, u. s. w. Ein Querschnitt durch den Pons in der Gegend des Facialis- Abdu- censkernes lässt einen tuberkulösen Tumor erkennen, welcher fast den ganzen Pons durchsetzt; in der Gehirnrinde an verschiedenen Stellen Solitärtuberkel kleineren Umfanges.

Anderson (7) beobachtete bei einem 23j. Manne, welcher an epileptoiden Anfällen litt, eine leichte rechtsseitige Pacialisparese, linksseitigen Strabismus convergens und Neuro-Retinitis , rechts- seitige Atrophie des Sehnerven in der temporalen Hälfte und temporale Hemianopsie, Geruchmangel in der linken Nasenhöhle. Das Sehvermögen war links auf Lichtempfindung nur in der nasalen Hälfte reduciert, und successive verfiel auch das anfänglich gute Seh- vermögen des rechten Auges. Die Autopsie ergab einen Tumor von weicher Konsistenz und grauer Farbe in dem linken Schläfenlappen, und zwar in der untern Hälfte j die Geschwulst hatte den Knochen in der

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Gesichtsetörungen bei funktionellen Gehirn krnnkheiten.

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Nähe der Glandula pituitaria ausgehöhlt, den rechten Sehnerven, die rechte Hälfte des Cbiasma und den rechten Tractus opticus kompri- miert, auf der linken Seite dagegen die genannten Teile vollständig abgeplattet.

Bourneville (25) und B r i co n (25) beobachteten bei einem hereditär stark belasteten Kinde, welches die Erscheinungen der Idiotie etc. darbot, eine Verkleinerung des rechten Opticus um die Hälfte gegenüber dem linken ; zerstört und von Cysten eingenommen waren die Schläfen- und Hinterhauptslappen, ebenso die unteren Pa- rietalläppchen und die Inseln.

Lee gar d (103) hat durch Untersuchungen von 16 Personen (worunter 14 Studenten der Medicin) festgestellt, dass die elektro- diagnostische Gesichtsfelduntersuchung (bekanntlich sollte nach En- gelskjön in der Untersuchung des Gesichtsfeldes eine einfache und zuverlässige Methode zur Bestimmung der im gegebenen Falle heilen- den Stromesart gegeben sein) keine Berechtigung hat, die Grösse des Gesichtsfeldes >nach dem mehr oder weniger Aufgelegtsein des Unter- suchten, ferner mit der Aufmerksamkeit, mit der er wahrnimmt, und mit der Sicherheit, womit er seine Beobachtungen angibtc, wechselt, eine Hauptfehlerquelle in der Stellung des Kopfes liegt und die En- ge 1 skj ön 'sehen Zahlen der Zuverlässigkeit entbehren.

Konrad (97) glaubt gefunden zu haben, dass in Folge des elektrischen Reizes zur vorhandenen unbeweglichen Vision sich die Vorstellung der Bewegung hinzugesellt, und dass die wahrscheinlich durch den Strom hervorgerufenen Sensationen mit den Visionen as- soeiiert werden.

[Die Untersuchungen Gutnikow's (74) stimmen vollkommen mit den Thatsachen, die von Seiten WestphaTs und d'Abundo (Neapel) konstatiert worden waren. Das Gesichtsfeld ist bei den Epileptikern in den meisten Fällen beschränkt; diese Beschränkung ist besonders scharf nach einem stattgehabten Anfalle ausgesprochen und gleicht sich alsdann allmälig wieder aus. Abweichungen in der Farbenempfindung sollen gleichfalls existieren, aber Näheres dar- über will G. in einer späteren ausführlicheren Arbeit mitteilen.

Finkelstein (56) hat im Ganzen 120 Kranke untersucht, darunter 47 Epileptiker, 24 mit Hysterie und mit Hystero-Epilepsie Behaftete, 30 Neurastheniker, 15 chronische Alkoholiker, 2 mit Blei- intoxikation, 1 mit Ergotin- und 1 mit Quecksilbervergiftung; es wurden überall Sehschärfe, Gesichtsfeld und Farbenempfindung (auch

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

perinietri8ch) untersucht. Ausser den genannten Kranken wurden auch mehrere gesunde Frauen und Mädchen, während der Menstrua- tion, einer solchen Untersuchung unterworfen. Diese Untersuchungen ergaben: 1) Bei Epilepsie ist immer eine Gesichtsfeldeinengung zu konstatieren, und zwar eine rein koncentrische oder eine koncen- trische mit hemianopischem Charakter; die Einengung ist immer trausitorisch, beginnt vor dem Anfalle mit dem Auftreten der ner- vösen Vorboten desselben, erreicht ihr Maximum unmittelbar nach dem Anfalle und vergeht allmälig in den darauf folgenden Tagen ; stationär bleibt die Einengung nie, sogar bei sehr häufigen und schweren Anfallen. Die Einengung der Grenzen der Farbenempfin- dung ist noch bedeutender, als die der Grenzen für Weiss, jedoch behalten die Farbengesichtsfelder ihr gegenseitiges physiologisches Verhältniss. Eine Perversität in den Farbenempfindungen wird oft, jedoch nicht immer beobachtet; nicht selten kommt es zum völli- gen Ausfalle einer Farbenempfindung im Gesichtsfelde, und zwar nur in einem oder sogar in allen Durchmessern (am häufigsten für Grün). Das centrale Sehen ist nach dem Anfalle immer mehr oder weniger geschwächt, und es treten nicht selten Flimmerskotome und schnelle Ermüdung der Netzhaut auf. F. glaubt, dass die Gesichts- störungen bei Epilepsie als diagnostisches Mittel verwendet werden können zur Unterscheidung von Simulation. 2) Bei Hysterie wurden, ausser den schon benannten (besonders von Charcot und seineu Schülern beschriebenen) Veränderungen der Farbenempfindung und den vielfältigen Gesichtsfeldeinengungen, in zwei Fällen (von 24) paracentrale Skotome, wie sie von Hirschberg bei chronischem Alkoholismus besehrieben wurden, beobachtet. 3) Bei Neurasthenie kommen die verschiedensten Veränderungen in der Farbenempfindung vor, ähnlich wie bei Hysterie; es wird auch ein Ausfall irgend einer Farbenempfindung (am häufigsten für Grün) aus dem Gesichtsfelde, wie bei Epilepsie beobachtet; Weiss ruft nicht selten farbige Em- pfindungen hervor; charakteristisch ist, dass die Veränderungen nie stationär sind. 4) Bei Alkoholismus uud den übrigen Intoxikationen fand der Autor folgendes: bei akuter Alkoholvergiftung ist das Ge- sichtsfeld normal; beim Delirium tremens chronischer Alkoholiker scheint eine stationäre Gesichtsfeldeinengung zu bestehen. Die Dys- chromatopsia alcoholica ist im Gegensatze zu M a g n a n und Anderen im- mer eine doppelseitige; Verwechselungen in der Farbenempfindung sollen nur bei Grundfarben vorkommen und nicht, wieMagnau behauptet, auch bei Mischfarben , wie braun etc. Die Empfindung für Grün

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Dunklere Färbung der Iris bei Hysterischen.

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fallt nicht selten aus, und hauptsächlich nur an der inneren Gesichts- feldhälfte. Hemianästhesie wird bei Alkoholikern immer auf der Seite der grösseren Gesichtsfeldeinschränkung beobachtet. 5) Während der Menstruation tritt bei sonst ganz gesunden Frauen und Mädchen eine Gesichtsfeldeinengung auf, die dem Blutverluste proportional ist, ihr Maxiraum am 3. 4. Tage erreicht und am 5. oder 6. Tage zur Norm zurückkehrt ; perverse Farbenempfindung bestand hisweilen für Grün. A d e 1 h e i ra in Moskau.]

Landesberg (98) erzählt 6 Fälle von hysterischen Störungen des Auges; 1) Knabe, Blepharospasmus, Akkommodationskrampf und tonische Kontraktur des M. rectus internus; 2) 23j. Mädchen, klonische Krämpfe des M. orhicularis, Photopsieen, akkommoda- tive und retinale Asthenopie; 3) 23j. Frau, Neuralgie des Corpus ciliare; 4) 35j. Frau, temporale Hemianopsie rechts, Rotempfindung einzig und allein erhalten, Verlust der Hautsensibilität rechts im Ge- sicht und am Kopfe; 5) 37j. Frau, abwechselnd auf beiden Augen aufgetretene Blindheit von einer £ bis 12 Stunden; 6) 22j. Frau, concentrische Einschränkung des Gesichtsfeldes.

Borel (23) bespricht die verschiedenen Augenmuskelstörungen bei Hysterischen, wie den Blepharospasmus, den Augenmuskelkrampf mit Deviation, die konjugierte Deviation, ferner die Lähmungen, wie Lahmung des N. facialis, des N. oculomotorius und abducens, die Ophthalmoplegie und den Verlust des Muskelgeftihla.

Fere* (52) erzählt einige Fälle von Hysterie mit Achromatopsie für Violett, in welchen nach Durchsehen durch ein rotes Glas wäh- rend mehrerer Minuten die Empfindung für Violett zurückkehrte. Zugleich erhöhte sich die centrale Sehschärfe, erweiterte sich das Gesichtsfeld und kehrte die Sensibilität der äusseren Teile des Auges zur Norm zurück. In einem Falle von Herabsetzung der Farben- perception hat das Aufsetzen einer Stimmgabel auf die Antrittsstelle des Nervus supra- und infraorbitalis günstig gewirkt. In einem Falle von normaler Farben perception auf dem rechten und auf Re- ducierung der Farben perception für Rot auf dem linken Auge hatte ein längeres Tragen von roten Gläsern eine totale Aschromatopsie des linken Auges zur Folge, sowie auf diesem Auge eine Herab- setzung von S., Einschränkung des Gesichtsfeldes u. s. w.

Fere (53) behauptet, dass besonders bei der hysterischen He- mianästhesie die erkrankte Seite aus der tiefen dunkeln Färbung der Iris erkannt werden konnte. Häufig habe er auch >le stigmate iri- dien« bei Kindern Hysterischer angetroffen. Bei Transfertversuchen

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294 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

änderte sich aber die Irisfärbung nicht mit der Seite der Sensibili- tätsstörung.

F£re (54) teilt mit, dass die Farbenblindheit bei Hysterischen verschwinde, wenn man dieselben einige Minuten auf rote Vierecke blicken lasse, da Hot die am stärksten anregende Qualität besitze. Das Resultat sei dasselbe, wenn man durch Suggestion einwirke.

Bernheim (18) sucht den Sitz der hysterischen Amaurose, sowie auch der Achromatopsie central, und betrachtet sie als psy- chische Blindheit.

v. Lunzenberger (108) betont , wie wertvoll das Auftreten von funktionellen Gesichtsstörungen für die Diagnose einer schweren Neurose sei. Ein reizbarer junger Mann erkrankte nämlich an schwerer Hysterie, nachdem } Jahr vorher Störungen des Farben- sinnes (Pat. verwechselte bei Gaslicht hochrot mit rosarot (!)) voraus- gegangen waren und später sich noch eine Einschränkung des Ge- sichtsfeldes beider Augen besonders für Grün hinzugesellte.

Nach Hitier (82) ist die hysterische Amblyopie durch eine Einengung des Gesichtsfeldes, durch eine Dyschromatopsie, sowie durch den negativen ophth. Befund gekennzeichnet, sie kommt aber auch zur Beobachtung in Fällen von flemianästhesie nicht hysterischen Ursprungs und ist im Allgemeinen als eine Läsion der entgegengesetzten Hemi- sphäre anzusehen (vollständige Kreuzung). Das Auftreten von He- miopie bei Läsionen der Hemisphären beweise, dass die Beziehungen der Sehnerven zu den optischen Centren sehr verwickelte seien.

C u i g n e t (39) gibt eine bunte Sammellese von sog. nervösen Störungen des Auges, welche sich als Blepharospasmus, Myosis, Läh- mung der Akkommodation und der Augenmuskeln, Thränenträufeln, Photophobie, Photopsie, Skotom, Mikro- und Makropie, Gesichts- schwindel u. s. w. darstellen können. Als ursächliches Moment wird in den Vordergrund die Hysterie gestellt, dann Anämie und Intoxi- kation, Syphilis etc. erwähnt.

Graff (70) berichtet über einen 3(3j. Mann, welcher an pro- gressiver Paralyse auf luetischer Basis litt und zugleich die Erschei- nungen einer linksseitigen Hemiatrophia facialis progressiva darbot Im Verlaufe der Erkrankungen traten Blutungen in der Bindehaut auf und links die Erscheinungen einer Keratitis neuroparalytica (keine Sensibilitätsstörung !) mit Ausgang in Phthisis bulbi. Wieder- holt stellte sich auch Nasenbluten aus dem linken Naseugange ein. G r. verlegt den Sitz der Krankheit in den ungeteilten Trigeminus- stamm, mindestens in das Ganglion Gasseri, »derselbe kann aber sehr

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Dyslexie.

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wohl auch zwischen Ganglion Gasseri und Pons und ebenso auch innerhalb des Centraiorgans bis zu einer gewissen Höhe hinauf ge- sucht werden < . Gr. führt ferner einen Fall an, in welchem bei einem 30j. Paralytiker plötzlich zahlreiche Blutungen der Bindehaut sicht- bar wurden, die Thränensekretion in der Folge sistierte, die Horn- häute trocken wurden, aber klar blieben. Die Autopsie ergab in der einen, der Untersuchung zu Gebote stehenden Hirnhälfte Hämorrha- gieen in der absteigenden kleinen Trigeminuswurzel und im Locus caeruleus. Dieser Befund wird mit den ocularen Störungen in Zu- sammenhang gebracht.

Berlin (15) hebt die Unterschiede zwischen der Hebetudo visus und der Dyslexie hervor , für letztere sei die Kürze der Leistung, die Vollständigkeit der Funktionsstörung und die Plötzlich- keit des Auftretens der Krankheit charakteristisch. Dieser letztere Umstand sei schon im Verein mit der leichtesten Störung des Ner- vensysteme« charakteristisch. Wenn auch etymologische Bedenken gegen das Wort: »Dyslexiec bestünden, so sei doch einstweilen der Ausdruck beizubehalten.

Berlin (16) teilt ferner mit, dass im Ganzen ihm 6 Falle von Dyslexie zur Verfügung standen; mit Ausnahme eines einzigen Kranken, der an Erysipel gestorben ist, gingen die übrigen an pro- gressiver Paralyse zu Grunde. Fünf waren männlichen Geschlechtes, dem Alter nach 29, 43, 59, 63, 65 und 75 Jahre, die Dauer der Krankheit schwankte zwischen £ und 7, bei einem Durchschnitt von 2f Jahren.

Bei der Dyslexie ist der Kranke nur im Stande, von einem be- liebigen Drucke 3 —4 5 Worte hintereinander zu lesen , was ganz korrekt geschieht, ohne paraphrasische Beimischung. Dann aber ver- mag der Kranke nicht mehr fortzufahren, nach einer kurzen Pause von wenigen Sekunden geht es wie vorher, aber immer bringt er nur die angegebene geringe Zahl von Worten heraus, und ist nicht im Stande, aus der Summe dieser kleinen Leistung eine grössere Ge- sammtleistung zusammenzusetzen. Da bei der Dyslexie nicht die Erkennung der Worte aufgehoben, sondern nur quantitativ beschränkt ist, so wäre sie ihrem Wesen nach als eine unvollkommen isolierte Wortblindheit zu bezeichnen. Die Dyslexie wird als ein Herdsymptom betrachtet, und zwar als ein solches einer Gehirnerkrankung, welcher ausnahmslos eine lethale Prognose gestellt werden muss. In 4 obiu- cierten Fällen war die linksseitige Gehirnhälfte 3mal allein , einmal gleichzeitig mit der rechten erkrankt. In dem einen der von B. selbst

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

beobachteten Fällen fand sich eine hochgradige, auf die linke Art. fossae Sylvii beschränkte Atheromatose , in den anderen eine ausge- dehnte Erweichung der grauen Substanz der linken unteren Scheitel- windung, welche vom Verf. schon vor 3 Jahren als die mutmassliche Erkrankungsstelle bezeichnet worden war.

Rosenbach (154) will als eine pathognomische Erscheinung der Neurasthenie das ungenügende Schliessen der Augen beim Stehen mit geschlossenen Füssen ansehen.

Lauten bach (101 und 102) und Bennet (102) untersuchten 707 Geisteskranke (130 Männer und 577 Frauen) ophthalmoskopisch mit folgendem Ergebnisse:

Normal |

g

iL a

£

!-

c

i

a

Hyperämie der j Netzhaut.

»Kongestion« der Netzhaut

Papillitis

Atrophie der Sehnerven

u

E 9

s

Retinitis albuminurica

Anämie der Netzhaut

Glaukom

Chorioiditis

Summe.

Manie (einschliesslich der Pa-

41

ii

42

41

30

101

1

0

1

1

9

40

i

30

19

9

32

2

2

2

0

2

!:;<>

33

9

12

1

5

123

1

0

0

0

4

188

Alle anderen Formen, ein-

schliesslich Epilepsie, allg.

Paralyse , Idiotie , Intoxi-

kationen, Hirnlues . . .

22

1

20

14

12

30

1

0

0

0

2

102

Summa

136 ,22 104 | 75 j56| 286

| 5 | 2 | 3 | 1 1171707

Von den 278 Fällen von Manie gehören 103 der akuten Manie an; diese verteilen sich folgendermassen : Akute Manie, erster Anfall . » » Recidiv . . .

3

1

8

13

10

13 | -

1

-'1

50

9

1

9

11

8

12 | -

0

-3

53

12 |2| 17 | 24 |18| 25 | | - | 1 |-| 4 103 Die Befunde von den erwähnten 50 Fällen akuter Manie im ersten Aufall sind nach den verschiedenen Ausgängen in folgender

Tabelle aufgeführt.

Geheilte Fälle

Später recidivierte Fälle . Unbekannten Ausganges .

1

2 J)

3 I 1 |

.11 6

10

3

5

1 - 1

0 2

3

6

8

o i- o

(0 0

0

1

0

o Ho

28 21 1

8 | 13 |10| 13 I | - | 1 j— , 1 1 50 Thomsen (190) hat 18 Fälle von gemischter Anästhesie (Ab- stumpfung der Hautsensibilität und der Funktion der Sinnesorgane) mit gleichzeitiger Geisteskrankheit bei Männern gesammelt. Die

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Angeborene Veränderungen des Auges bei Idioten.

297

Formen der Geistesstörung waren Dementia, chronische Paranoia, transitorische Angst- und Verwirrtheitszustände, und anamnestisch fanden sich meistens 3 Faktoren , entweder einzeln oder kombiniert, nämlich Alkoholismus, Kopfverletzung und Epilepsie. Von den Sin- nesorganen war immer das Gesicht beteiligt in der Form der kon- centrischen Gesichtsfeldbeschränkung mit gleichzeitiger Einengung der Farbengrenzen. 8mai wurden Dyschromatopsie, 3mal Achroma- topsie, ein- und doppelseitig, eventuell vorübergehend beobachtet. Die Sehschärfe war häufig entsprechend der Gesichtsfeldeinengung herabgesetzt, aber nicht immer. Eine Störung der Orientierung fand sich nur bei einem Kranken (Hystericus) ; in diesem Falle war die Gesichtsfeldbeschränkung eine sehr hochgradige (3 5°). Uebrigens war die Gesichtsfeldeinengung fast immer doppelseitig (!), wenn auch öfter auf einem Auge hochgradiger.

Thomsen (191) erzählt in ausführlicher Weise einen Fall von Neuropsychose, in welchem eine Hemianästhesia dextra der Haut und eine Kombination von rechtsseitiger homonymer Hemianopsie mit koncentrischer Gesichtsfeld beschränkung bestand. Auf dem lin- ken Auge wurden Farben gut , auf dem rechten gar nicht erkannt, auch sank die Sehschärfe gelegentlich links auf J, rechts auf J, und engte sich das Gesichtsfeld beider Augen mehr und mehr hochgradig koncentrisch ein. Nach einem künstlich hervorgerufenen Platzangst- anfall soll eine deutlich koncentrische Mehreinengung des Gesichts- feldes eingetreten sein. Im Verlaufe der Beobachtung wurde links die stärkste Einengung des Gesichtsfeldes für blau festgestellt, wäh- rend rot das relativ weiteste Gesichtsfeld darbot und grün zwischen blau und rot lag, ferner ein Herabhängen des rechten oberen Lides und ein Strabismus divergens des rechten Auges in Folge Parese des linken Musculus rectus internus. Die Autopsie ergab einen nega- tiven Gehirnbefund, und wurde die Diagnose: »Hysterie, apoplekti- form zu Grunde gegangene gestellt.

Wildermuth (210) fand unter 156 Idioten einmal die eine Hälfte der Iris blau, die andere braun gefärbt, 2mal Chorioidealko- lobom, lmal doppelseitiges Kolobom des Sehnerven, lmal eine Art. hyaloidea persisteus. In 70 °/o waren mittlere und höhere Grade von U. vorhanden. Bei Epileptikern fand sich ausser einem Falle von Choroiditis disseminata nichts Abnormes, und sah W. innerhalb Jahren eine Retinitis pigmentosa nur 2mal.

Peltesohn (130) hat unter den 36026 Augenkranken, die in der Zeit vom 1. Juli 1880 bis 1. Juli 1885 in der Hirsch-

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298 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

bergschen Klinik zur Behandlung kamen, 496 Fälle von Sehnerven- atrophie gefunden. Er bespricht zunächst die einfache, nicht ent- zündliche Atrophie (graue Degeneration) des Sehnerven. Hier stellt die Tabes dorsualis das Hauptkontingent, nämlich unter 98 Fällen ist dieselbe 78mal vertreten. Hinsichtlich des Alters verteilen sich die an tabetischer Atrophie Erkrankten folgendermassen :

1-10 11—20

21—30

31—40 | 41—50

51-60 | 61-70 Jahren.

~ 1 3

5

25 | 26

15 4

Es wird das ophthalmoskopische Bild besprochen und hervorge- hoben, dass das Verhältnis des ophthalmoskopischen Befundes zu den Funktionsstörungen wenig konstant sei, was durch eine Tabelle zu veranschaulichen versucht wird. Hinsichtlich der Sehschärfe werden alle Grade beobachtet, von der allerdings höchst seltenen völlig nor- malen Sehschärfe an bis zur absoluten Amaurose. Die Abnahme der S. war durchweg unaufhaltsam progressiv, doch gehörten zur gleichen Verminderung der S. in einem Falle Jahre oder Monate, in einem anderen nur vielleicht wenige Wochen. Das Gesichtsfeld war konzentrisch eingeengt in 39, sektorenförmig in 43 Fällen, und cen- trale Skotome (für alle Farben, für Grün allein, etc.) fanden sich in 6 Fällen.

Die Abnahme des Gesichtsfeldes hielt ungefähr mit der S.- Ver- schlechterung gleichen Schritt. P. hält dafür, dass die Farbenper- ception auf den atrophischen Process im Sehnerv feiner reagiert, als S. und G. F. Zuerst wird die Grün- und dann die Rotempfindung in den meisten Fällen eingebüsst, doch bleibt »die Blau- Amblyopie keineswegs so sehr hintenanc In Berücksichtigung der Aetiologie hatte 22mal unzweifelhaft eine luetische Infektion stattgefunden, 7mal wurde ein Ulcus genitalium concediert, über dessen Charakter nichts Genaueres eruiert werden konnte. Werden nur diejenigen Fälle verrechnet, welche seit dem J. 1883 einer regelmässigen Un- tersuchung auf Lues unterzogen wurden, so waren von 37 Fällen ausgeprägter und 9 Fällen beginnender Tabes mit Sehnervenatrophie 15, beziehungsweise 5 syphilitische, 4 resp. 2 mit einem Ulcus ge- nitalium behaftet. Die kürzeste Frist zwischen Infektion und den ersten Symptomen der Tabes oder der Sehschärfenabnahme betrug ü Jahre, in 2 Fällen 32; in 2 Fällen wurde kongenitale Lues fest- gestellt. In den syphilitischen Fällen war die relativ grosse Häutig- keit der Augenmuskellähmungeu auffallend.

Ferner werden Sehnervenatrophien bei progressiver Paralyse, bei der multiplen Sklerose des Gehirns und Rückenmarks, bei Mye-

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Erkrankungen des Sehnerven bei scheinbarer und wirklicher Tabes. 299

litis chronica, bei Paralysis ugitans, bei spastischer Spinal-, bei Bulbär- Paralyse erwähnt, und wird zum Schluss eine Tabelle der ein- fachen und der neurotischen Atrophieen mitgeteilt.

Oppenheim (130) fand bei einem 52j. Manne, der mehrere Jahre an Gürtelschmerz und Harnbeschwerden gelitten hatte, und von einem apoplektischen Anfall mit nachfolgender Aphasie befallen worden war, eine rechtsseitige homonyme Hemianopsie und abgesehen von der Sprachstörung Symptomen einer nicht sehr weit vorgeschrittenen Tabes. Bei der Sektion fand sich ein alter apoplektischer Herd im linken Schläfen läppen, welcher die 1. Schläfen windung in ihrer hin- teren Hälfte sowie einen Teil der Marksubstanz bis zum Unterhorn bin betraf, und eine graue Degeneration der Hinterstrange im Len- denteil des Rückenmarks.

Bas so (13) verficht die Ansicht, dass das Initialstadium der Tabes auf einer allgemein funktionellen Störung des Sympathicus beruhe, das ataktische Stadium auf anatomische Veränderungen, welche die neuropathische Hyperämie zur Folge habe. Es wird der Pupillenphänomene, des Exophthalmus, sowie der Augenrauskelläh- mungen gedacht, welche dem Einfluss des Sympathikus direkt oder auf vasomotorischem Wege, durch Vermittelung des Ganglion ciliare zugeschrieben werden. Gleich dem Hinterstrange erkranke auch der N. opticus erst sekundär, und zwar gehe in beiden Fällen die Dege- neration vom Zwischengewebe aus.

Grasset (71) fasst alle in der Literatur zerstreuten Fälle von Rückenmarksleiden, an Zahl 33 zusammen, welche klinisch die Züge der Tabes mit denen der Lateralsklerose vereinigen, anatomisch eine Kombination von Hinterstrang- und Hinterseitenstrangaffektion dar- bieten. Es fanden sich 13mal Augenaffektionen (Opticus und Augen- muskeln) und 4mal Nystagmus.

Bernhardt (17) hebt als differentiell diagnostisch bedeutsame Momente zwischen wirklicher und scheinbarer (alkoholischer) Tabes die verschiedenen Sehstörungen hervor. Bei letzterer kommen Myose und reflektorische Lichtstarre gar nicht oder sehr selten vor, Augen- niuskellähmungen (Abducenslähmung) seien, wenn auch selten, bei "alkoholischer Neuritis anzutreffen. Bei Tabikern wird die Einengung de» Gesichtsfeldes, die zunehmende Farbenblindheit, die allmälige ein- tretende, unaufhaltsame Blindheit betont, sowie dass ophth. bei der izraueu Degeneration der Hinterstrange niemals eine Neuritis optica beobachtet worden sei , dagegen eine solche bei multipler Neuritis und bei Alkoholisten , bei welchen die centralen Skotome, die Ab-

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300

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten

blassung der temporalen Opticusbälften als Haupterscheinungen sieb darstellen.

In dem von Pribram (139) mitgeteilten Falle von syphilitischer Tabes (vor 14 Jahren Ulcus mit induriertem Grunde) fanden sich zuerst reflektorische Pupillenstarre, später vollständige linksseitige Oculomotoriuslähmung.

R ob s (159) beobachtete zunächst einen 35j. Tabiker mit Pupillen- starre etc. Die Obduktion ergab Hinterstrangdegeneration, Degene- ration der Kerne des N. oculomotorius und seiner Fasern, dergleichen der Fasern, welche den Oculomotorius mit dem Corpus quadrigeminus verbinden. Im 2. Falle waren ebenfalls tabetische Erscheinungen vorhanden, sowie Ophthalmoplegie mit erhaltener Pupillarreaktion. Die Autopsie ergab Degeneration der Goll'schen Strange im Halsteil, der Bur dach 'sehen im Lendenteil des Markes und Atrophie der Augenmuskelkerne.

Bei einem 61j. Kranken Suckli n g's (184) entwickelte sich unter lancinierenden Schmerzen erheblicheSch wache in den Beinen, Schwanken bei Augenschluss etc., sowie Myosis und Pupillenstarre. Die Diagnose wird auf kombinierte Sklerose der Hinter- und Seitenstränge gestellt.

Indem Gowers (67) mit dem Namen einer ataktischen Para- plegie die bekannte kombinierte Systemerkrankung in der Form einer Sklerose der Hinter- und Seitenstränge bezeichnet, hebt er als ge- legentliche Störungen die Sehnervenatrophie und die reflektorische Pupillenstarre hervor.

Ziem (213) berichtet über einen Fall (38j. Mann) von doppel- seitiger unvollständiger Ophthalmoplegie mit ataktischen Erschei- nungen und einseitiger Parese der Kaumuskulatur. Das Gesichts- feld beider Augen war erheblich, besonders lateralwärts eingeschränkt; ophth. soll ein etwas blasser Farbenton der Papille, besonders der temporalen Hälfte derselben vorhanden gewesen sein. R. S = £9. L. S = ^j. Möglicherweise liegt Lues zu Grunde.

Firth (58) beobachtete eine vorübergehende Parese des rechten Armes und doppelseitige Neuritis optica bei einem Arbeiter, der von einer Bohle in der Gegend der unteren Hals- und oberen Brustwirbel- saule verletzt worden war Es wird eine Blutung in das untere Halsmark und eine aufsteigende Erkrankung der Rücken mar kswurzel des Opticus angenommen.

Petrolucci (137) meint, dass in einer Reihe von Fällen von Thränenträufeln die Ursache in einer All gern ein -Erkrankung liege, und insbesondere bei Tabes , Hysterie und ähnlichen Zuständen zur

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Die Pupillarreaktion.

301

Beobachtung komme. Das Thränenträufeln entstehe auf reflektorischem Wege zu Stande.

[In einem Falle progressiver Muskelatrophie, welche sich bei einem 37j. Manne auf die obere linke Extremität beschränkte, beobachtete Rampoldi beiderseitige Neuritis optica und in einem zweiten Falle, in welchem die Schultermuskeln erkrankt waren, konstatierte er eine beginnende Sehnervenatrophie. Rampoldi lässt die Frage der Ab- hängigkeit der Sehnervenerkrankung von der Allgemeinerkrankung offen. Brett au er.]

11 (Ida us (79) teilt seine recht empfehlenswerte Arbeit in 3 Teile ein; dem Inhaltsverzeichnis entnehmen wir im I. Teile Fol- gendes: 1) Prüfung der Pupillarreaktion auf Licht, wann? wie? und welche Fragen sind hiebei zu beantworten, 2) Messung der Pu- pillarreaktion auf Licht, was messen wir, wie messen wir, eigene Messungen, Resultate der Messung (Einfluss des Alters, der Irisfarbe, der Refraktion der Sehschärfe), Wert der Messung, 3) die centripe- talen Pupillenfasern. Ist normaliter die direkte Pupillarreaktion gleich der konsensuellen ? Kann Anisocorie durch Anomalien in den centripetalen Pupillarfasern bedingt sein? Mydriasis nach Zerstörung, Myosis nach Reizung der centripetalen Pupillarfasern. Sind die cen- tripetalen Pupillarfasern mit den Sehfasern identisch oder nicht? (Amaurose ohne Reflextaubheit, Reflextaubheit ohne Amaurose). Ver- lauf der centripetalen Pupillenfasern. In einem Resume werden die wesentlichsten Punkte zusammengefasst. >Man unterscheide streng zwischen Störungen der Beweglichkeit der Pupillen und Störun- gen der Reflexempfindlichkeit der Augen resp. Retinae (Reflextaub- heit). Die ersteren resultieren aus Anomalien der centrifugalen, die letzteren aus Anomalien der centripetalen Pupillarfasern. Die ersteren alterieren sowohl die akkommodative wie die Lichtreak- tion. Um den Grad der Beweglichkeit der Pupillen festzustellen, beobachten wir die Weite der Pupille 1) im Dunkelzimmer, während beide minimaler d. h. eben noch zum Erkennen des Ganzen aus- reichender Beleuchtung ausgesetzt sind (Wert a'), 2) während beide

durch diffuses Tageslicht erhellt sind (Wert c). £ ergibt das Mass

für den Grad der Beweglichkeit, vorausgesetzt, dass die RE. wenig- stens eines Auges erhalten ist.

Das auftälligste Symptom einseitig gestörter oder beiderseits in verschiedenem Grade gestörter Beweglichkeit ist Anisocorie. Wäh- rend bei beiderseits gleicher Beweglichkeit der Wert a', sowohl

wie der Wert c, und daher auch ~ für das rechte und linke Auge

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302

Pathologie und Therapie der Angenkrankheiten

gleich gross sind (Isokorie), ist bei Anisocorie entweder a' oder c oder sind beide Werte verschieden gross. Bei Anisocorie ist in dubio immer diejenige Pupille als die pathologisch veränderte resp. die am meisten pathologisch veränderte anzusehen , welche am wenigsten beweglich ist.c Es wird ferner erörtert, unter welchen Verhältnissen man eine Oculomotorius- oder Sympathicus-Lähmung bes. Reizung anzu- nehmen hat. Ist die Reflexempfindlichkeit beider Augen aufgehoben oder herabgesetzt, so wird der Grad der Pupillen bewegung mittels Prüfung der akkommodativen PR. festgestellt. Reflextaubheit ist dann vorhanden , wenn Lichteinfall in ein Auge nach vorausgegan- gener Beschattung weder eine Pupillen kontraktion auf dem gleichen (direkte PR.) noch auf dem kontralateralen (konsensuelle PR.) noch beiderseits zur Folge hat. Jedes Auge muss einzeln geprüft wer- den: der Grad der PR. ist starken individuellen Schwankungen unter- worfen, es ist daher das Hauptgewicht auf vergleichsweise Prüfung der beiderseitigen PR. zu legen. Einseitige Störungen der RE. sind meist auf Anomalien der centripetalen Pupillarfasern peripher vom Chiasma zurückzuführen, beiderseitige auf solche sowohl peripher als central vom Chiasma. Die centripetalen Pupillarfasern sind mit den die Sehfunktion vermittelnden Nervenfasern wahrscheinlich nicht identisch. Sie sind im Stamm des N. opticus namentlich neben die das Netzhautcentrum versorgenden Sehfasern gebettet und scheinen gegen diffuse Krankheitsprocesse etwas widerstandsfähiger als diese zu sein. Daher ist einseitige Reflextaubheit das sicherste Zeichen von absolutem centralem Skotom. Störungen des Sehvermögens sind mit Störungen der RE. nur dann verbunden, wenn gleichzeitig mit den Sehfasern auch die centripetalen Pupillarfasern erkrankt sind und umgekehrt.

Uhthoff (198) bemerkt, dass nach den vorliegenden Unter- suchungen von Moeli, Thomsen und Siemerling unter 4000 Geisteskranken 492 mal Pupillenstarre beobachtet worden sei , und waren von diesen 492 Fällen 421 Paralysen (85,5%), 21 Tabes (4,25), 11 Dementia senilis (2,2%>) , 11 Alkoholismus (2,2%), 9 Syphilis (1,83%), 6 Herderkrankungen (1,2%), 3 Kopfverletzungen (0,6%) und 10 Paranoia resp. Epilepsie (2%). Verf. hat bei mehreren hun- dert notorisch (!) gesunden Menschen festgestellt, dass die reflektori- sche Pupillenreaktion auf Licht niemals fehlt, ebenso bei einer grossen Anzahl innerlich Kranker in den verschiedenen Krankenhäusern Ber- lind. Unter 550 Nervenkranken der Nervenklinik der Charite" sowie unter 12000 Augenkranken der Sc hol ersehen Klinik kam die re-

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Popillarreaktion bei geisteskranken Frauen.

303

flektorische Pupillenstarre 136mal zur Beobachtung, und zwar bei Tabes 92mal (67,6°/o) ; 29mal zeigt sich zugleich Opticusatroph ie, lomal Augenmuskel lähm ungen, 5mal Lähmung der Akkommodation auf einem Auge, und 12raal eine deutliche Differenz in der Pupillen- grösse. Bei Dementia paralytica fand sich die Pupillenstarre 11 mal, (B,8°/o), 4mal kompliciert mit Optieusatrophie, bei anderen cerebralen Störungen (Kopfverletzungen, Tumor cerebri, Hydrocephalus etc.) 8mal (5,8°/o), bei multipler Sklerose und Railway Spine 2inal, kon- genital 2mal, bei Kopfverletzung, Aneurysma trunci anonymi, kon- genitalem Schwachsinn mit Retinitis pigmentosa , Tabakmissbrauch, Hystero-Epilepsie, rechtsseitige Hemianästhesie je einmal, ohne ätio- logisches Moment 3mal. Eine isolierte Lähmung der Akkommo- dation mit Lähmung des Sphincter pupillae kam 30mal zur Beob- achtung, und zwar auf Grundlage von Syphilis 8mal , (6mal ein-, 2mal doppelseitig), bei Tabes 3mal (lraal doppel-, 2mal einseitig), bei progressiver Paralyse 2mal (lmal doppel-, lmal einseitig), ebenso bei Trauma und zwar einseitig, bei exquisiter Erkältung (!!) beginnender Tuberkulose des Gehirns (?) und Tumor cerebri (?) lmal, ohne ätio- logisches Moment 12mal (7mal doppel- und 5mal einseitig). Es wird zum Schlüsse noch erwähnt, dass die reflektorisch starren Pupillen sich auf Cocainlösung erweitern; im Uebrigen wird das Cocain als exquisites Reizmittel für den Dilatator pupillae und somit für die sympathischen Nervenfasern, welche denselben versorgen« bezeichnet.

8 i e m e r 1 i n g (173) berichtet zunächst über Untersuchungen der Pnpillenreaktion bei 923 geisteskranken Frauen. Das Resultat war folgendes: >1) Bei der Dementia paralytica wird in der grösseren Anzahl der Fälle reflektorische Pupillenstarre oder minimale Reak- tion beobachtet, und es fällt damit diesem Symptom ein unzweifel- haft hoher diagnostischer Wert zu. 2) Weiterhin wird reflektorische Pupillenstarre bei den Psychosen, welche mit anderweitigen anato- mischen Erkrankungen kombiniert sind, gefunden (z. B. Tabes, Hemi- plegie, Lues cerebri, Meningitis cerebrospinalis). 3) Ganz vereinzelt finden wir das Symptom der Lichtstarre beim chronischen Alkoho- lismus. 4) Ein ausserordentlich seltenes Vorkommen bildet die re- flektorische Pupillenstarre bei allen übrigen funktionellen Psychosen.«

Was die flbrigen okularen Erscheinungen, insbesondere den ophth. ikfund anlangt, so war die progressive Paralyse einmal mit Akkom- föodationslähmung vertreten, ferner ebenfalls einmal die Epilepsie mit Parese des linken N. oculomotorius und mit beiderseits ausgespro- chener Optikusatrophie. In beiden Fällen war aber cerebrale Lues

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304 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

als ätiologisches Moment anzuschuldigen. Ophth. fand sich bei der progressiven Paralyse in 8% eine »leichte, aber deutliche Trübung der Papille und der angrenzenden Netzhautpartien, zuweilen die Trübung aber auch auf die Papille allein beschränkt.« Neuritis op- tica und zwar in geringem Grade fand sich in 2°/o, Sehnervenatro- phie in 6 °/o, auch wird von einer > temporalen Abblassung der Pa- pille als einem diagnostisch wertvollen Zeichen« gesprochen und der Satz aufgestellt, dass dieselbe in Folge von Alkoholmissbrauch vor- handen sein kann, ohne an eine auffällige Störung des Sehvermögens gebunden zu sein. Kongenitale Anomalien kamen häufig bei Epi- lepsie (20°/o) und Hysterie (23%) vor; unter diese Anomalien werden Astigmatismus, hochgradige H und M, Nystagmus, abnorm ge- schlängelte Gefasse, schlechte Abhebung der Grenzen der Papille von der Umgebung etc. gezählt.

Thomsen (193) untersuchte 1697 Geisteskranke auf das Vor- handensein reflektorischer Pupillenstarre und fand dieselbe bei 205 Individuen; davon waren 172 Paralytiker = 83°/o, 6 Tabiker mit Psychose 3% und 29 weder tabiscb noch paralytisch = 14 °/o. Die Formen der Geisteskrankheiten, welche ausserdem untersucht wurden, waren Alkoholismus, Dementia senilis, Kopfverletzungen, Paranoia, Epilepsie, Melancholie, Hypochondrie und Manie, Imbelli- cität und Dementia, bei welchen letzten 3 Erkrankungen niemals Pupillenstarre zur Beobachtung kam. Die Pupillenstarre bei Para- lyse wird als ein Frühsymptom und die differential-diagnostische Bedeutung der Pupillenditt'erenz und der Pupillenenge ohne Pupillen- starre gegenüber der letzteren als gering bezeichnet. Der Augen- hintergrund wurde in den untersuchten Fällen normal befunden mit Ausnahme weniger Fälle von Alkoholismus, in welchen von Abblas- sung der temporalen Papillen hälften und Verschleierung der Papil- lengrenzen gesprochen wird.

Parinaud (134) und Marie (134) teilen mit, dass eine 2Gj. Frau seit 6 7 Jahren jährlich von einem Anfall von Supraorbi- talneuralgie und vorübergehender Lähmung der Augenmuskeln be- fallen wurde. Der Anfall steigert sich während der ersten 5—6 Tage, die Lähmung bleibt während einer Woche in gleichem Grade bestehen und verschwindet nach 2 Monaten. Die Anfälle treten in einem Zeitraum von 7 9 Monaten ein. Die Verff. halten die Er- krankung für centralen Ursprunges.

Salgö (163) beobachtete bei der progressiven Paralyse und hie und da auch bei chronisch funktioneller Psychose eine motorische

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Basedowsche Erkrankung.

305

Störung an der Iris, welche in einer ungleichmäßigen Kontraktion der Irismuskulatur bestand. Der Pupillarrand erschien in Folge davon verzogen. Die Pupillen sind nicht reflektorisch starr, sondern verändern ihre Form bei jeder Reaktion, so dass die kontrahierte Pupille anders gestaltet ist als die erweiterte.

In dem von Prölss (140) mitgeteilten Falle einer Erkrankung des linken Halssympathikus waren die gewöhnlichen Erscheinungen eine Lähmung der oculo-pupillären Fasern vorhanden mit Verminde- rung der Schweisssekretion auf derselben Gesichtshälfte. Druck auf den Verlauf des erkrankten Grenzstranges soll schmerzhaft gewesen sein, und es wird die Vermutung ausgesprochen, dass der vorausge- gangene Abdominaltyphus für das Zustandekommen der Sympathikus- erscheinungen von Einfluss gewesen ist.

Hack (65) berichtet von einer 17j. Patientin, welche seit frühe- ster Kindheit an sehr beträchtlichem beiderseitigem Exophthalmus gelitten hatte, dass nach einer Kauterisation der rechten unteren Muschel der Exophthalmus auf der operierten Seite nahezu ver- schwunden sei. Das Gleiche, wenn auch einige Tage später und et- was langsamer, sei auf der linken Seite eingetreten. Auch verlor sich das in der letzten Zeit aufgetretene nervöse Herzklopfen, und verminderte sich eine vorher bestandene Schwäche der Sehschärfe derartig, dass das Sehvermögen mit Hilfe von konkav 1,5 sich als normal erwies. Auffallend leicht war durch Druck Arterienpuls her- vorzurufen. Die Ursache des als Basedow'sche Krankheit bezeich- neten Falles wird gesucht »in der dauernden Erregung gewisser pe- ripherer sympathischer Endapparate, welche sich in den Schwell- gebilden der Nasenhöhle ausbreiten.«

J endr ässik (91) ist der Ansicht, dass die Basedow'sche Erkrankung auf einer umschriebenen Veränderung im verlängerten Marke beruhe, höchst wahrscheinlich in der Nähe des 7. Kernes, jedoch von den Kernen der Gehirnnerven abgesondert, und will unter Poliomyelencephalitis superior eine Erkrankung der weiter oben lie- genden Kerne im Mittelhirn und im verlängerten Marke (N. oculo- motorius, trochlearis, abducens, facialis, trigerninus) verstanden wissen, im Gegensatze zur Poliomyelencephalitis inferior, »welche eine ana- loge Erkrankung der weiter unten liegenden Kerne ist und das kli- nische Bild der sog. Bulbärparalyse darstellt«. Bei einem lGj. Indi- viduum hatte sich plötzlich Doppelsehen eingestellt, 3 Monate später rechtsseitiger Exophthalmus, nachdem schon früher Herzpalpitationen sich geltend gemacht hatten. Nach weiteren 4 Wochen war die

Jahresbericht f. Ophthalmologie. XVII. 1836. 20

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306

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten

Basedow'sche Erkrankung völlig entwickelt, es waren beiderseitiger Exophthalmus, Struma und Tachykardie vorhanden. »Die Starrheit des Blickes wird noch in hohem Grade durch die Unbeweglichkeit der Augen auffallend. Beide nehmen nahezu die Mittelstellung ein, doch weichen die Sehaxen ein wenig auseinander und dementspre- chend sieht der Kranke gekreuzte Doppelbilder, von welchen das dem rechtsseitigen Auge entsprechende etwas niedriger steht.« Im Gegensatze zu der Lähmung der äusseren Augenmuskeln erscheinen M. sphincter pupillae, M. ciliaris, sowie auch M. levator palpebrae su- periori8 vollständig unbeteiligt. Ausserdem entwickelte sich noch eine Lähmung der unteren Gesichtsmuskeln, der Gaumensegel, der Kaumuskulatur und der oberen Extremitäten. Entsprechend der Auf- fassung der Basedowschen Erkrankung als einer Erkrankung der grauen Substanz der Medulla oblongata wird die Hyperplasie des orbitalen Zellgewebes und der Thyreoidea als eine der Pseudohyper- trophia muscularis analoge Erscheinung betrachtet, welche ebenfalls auf eine Erkrankung der grauen Rücken markssubstanz bezogen werde.

Möbius (120) beobachtete in 6 von 8 Fällen B a s e d o w'scher Erkrankung, dass die Fähigkeit zu konvergieren mehr oder weniger vermindert war; bei Fixierung eines nahen Gegenstandes wirkte bei einem gewissen Abstände je ein M. internus und externus. Dieser Abstand war sowohl bei den verschiedenen Patienten als auch bei demselben Kranken zu verschiedenen Zeiten verschieden. Eine Pro- portionalität zwischen dem Grade des Exophthalmus und demjenigen der Konvergenzinsufficienz bestand nicht, und da M. die letztere auch bei Patienten mit stark vorstehenden Augen beobachtet hat, so meint er, dass sie die Folge des Exophthalmus sei. Zugleich dürfte noch die bestehende nervöse Erschöpfung eine Rolle spielen, da auch bei letzterer allein die Insuffizienz vorkommt, allerdings nicht in so be- deutendem Masse.

Aus der Besprechung der Bas edow'schen Erkrankung in der britt. ophth. Gesellschaft ist die Zusammenstellung von Griff ith (50) zu erwähnen. Er beobachtete 32 Fälle, 29 weibliche, 3 männ- liche Individuen. Die Erscheinungen begannen in 50 % zwischen dem 20. und 30. Lebensjahre, der Exophthalmus war 2 5 mal doppel-, 1 rechts-, 3 linksseitig. Die Struma war doppelseitig 16 mal, rechts- seitig 2 mal vorhanden, 14 mal fehlte sie. In den 18 Fällen von Struma mit Exophthalmus ging 3mal die Struma dem Exophthal- mus 2, 1 und J Jahr voraus, gleichzeitig stellten sich Struma und Exophthalmus in 2 Fällen ein.

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307

f) Anomalien des Cirkolationsapparates.

1) A badie, Des hemorrhagies profuses du fond de l'oeil chez les jeunes su- jets. Annal. d'Ocnlist. T. XCV. p. 36. (Nichts Bemerkenswertes; die Fälle sind in Cognet's Dissertation beschrieben.)

2) A n c k e, Ein Fall von Nachtblindheit nach Blutverlusten bei einer Schwan- geren. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Februar. S. 37. (Nichts irgendwie Bemerkenswertes.)

3) Bram well, B.( Case of meningeal cerebral haemorrhage and meningitis in a case of haemophilia; headache; vomiting: loss of vision; double optic neuriti»; paralysis of tbe left facial nerve ; temperature at 104° F ; Cheyne- Stokes respiration; facies Hippocratica; recovery of consciouiuess at the end of three weeks; gradual convalesceoce; severe haemorrhage from the bowels ; severe epistaxis ; recovery ; with optic atrophy and marked limi- tation of the field of vision. Edinb. med. Journ. XXXII. p. 101.

4) Cognet, K. , Conside*rations sur les heniorrhagies profuses et spontanes du fond de l'oeil chez les adolescens. Paris. 1885. 34 p. (2 von A badie beobachtete Fälle, ein 20j. und ein 16j. männliches Individuum, mit Nasen- bluten bez. Konvulsionen behaftet. Vesikatorien , Haarseile spielen noch eine Rolle.)

5) Coupland, S. , A case of ophthalmoplegia dependent upon thrombosis of the cavernous sinuses. Brit. med. Journ. II. p. 821.

6) Daguillon, M., H^morrhagies ä rechute du corps vitr& Bullet, de la clin. nat. opht des Quinze-Vingta. p. 135.

7) Endocardite latente: embolies, attaques, apoplectiformes et hemiplegies chez les enfants. Gaz. des hdpit. Nr. 77. (Bericht über einen früher von Bouchut veröffentlichten Fall von »Papillitie« bei einem 3j. Mädchen in Folge einer durch einen Mitralfehler hervorgerufenen Gehirnerweichung im Bereich der linken Art. fossae Sylvii.)

8) Rampoldi, Sui rapporti morbosi che sono tra Pap parat o circolatorio e il visivo. Annali di Ottalm. XV. p. 171. (Fälle von Augenerkrankungen, welche ihren Grund in Alterationen des Gefiisssystems haben.)

C o u p 1 a n d (5) berichtet über eine doppelseitige Lahmung sämt- licher Augenmuskeln mit Einschluss der Iris, des Akkommodations- muskels und des M. levator palpebrae superioris bei einer 43j. Frau. Ophth. waren keine Veränderungen sichtbar; auf der linken Ge- sichtshälfte war die grobe Sensibilität herabgesetzt, auf dem linken Ohre bestand Taubheit, ausserdem waren heftige Kopfschmerzen vor- handen. Tod im Coma. Die Sektion ergab eine frische Meningitis, einen eitrig-käsig zerfallenden Thrombus in beiden Sinus cavernosus, sowie im Sinus transversus; eine Ursache hieftir konnte nicht auf- gefunden werden.

20*

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308 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

g) Verschiedene Krankheiten.

1) Allen, C. W. , DermatoseB of the eye. Journ. eut an. & ven. die. New- York. IV. p. 167, 201.

2) Molluscum contagiosum. Ibid. August.

2a) A i t o u n y o n, Aleppo bouton. Journ. of cutan. and vener. diseases. 1885. June.

3) Amburger, G., Ein Fall von interstitieller Nephritis. Deutsch. Aren, f. klin. Medic. XXXVIII. S. 433.

4) Bender, M., Ueber die Beziehungen des Lupus vulgaris zur Tuberkulose. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 23. (Unter 374 Füllen waren die Augen- lider 2 mal von Lupns befallen; in 68,5% der Fälle von Lupus Hess sich anderweitige lokalisierte Tuberkulose nachweisen.)

5) Ueber die Aetiologie der Alopecia areata. Ebd. Nr. 46. (Wimpern, Augenbrauen , wie alle behaarten Stellen waren ergriffen ; der Befund des sog. Areacoccus wird als belanglos erklärt.)

6) Black e, J. G., Albuminurie retinits. Boston med. and surgic Journ. July. p. 49.

7) Block, Klinische Beiträge zur Aetiologie und Pathogenesis des Lupus vulgaris. Vierteljahrsschr. f. Dermat. und Syphilis. S. 201.

8) Boegel, G., Ueber das subconjunetivale Lipom und eine Kombination des- selben mit Ichtyosis hystrix. v. Gracfe's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 129.

9) Bull, Ch. Stedman, Analysis of one hundred and three cases of exudative neuro-retinitis, associated with chronic Bright's disease. Transact. of the americ ophth. soc. Twenty-second annual meeting. New-London. p. 184, Americ. Journ. of Ophth. p. 255, New-York med. Journ. Juli 31 und Ophth. Review, p. 252.

10) Burn ett, S. M., Affection of the eye aecompanying mump9. Americ. Journ. of the med. scienc. January. p: 86.

11) Caspary, J. , Ueber Ichthyosis foetalis. Vierteljahrsschr. f. Dermat u. Syphilis. 8. 3. (2 Fälle mit starken Ektropien uud narbigen Trübungen beziehungsweise Geschwüren der Hornhaut)

12) Couturier, De l'iritis scrofuleuse dans les Vosges. France ine\l. Nr. 99. p. 1189. (Cougres de l'association francaise pour l'avanc. des scienc de Nancy.)

13) Dumont, Re"tinite albuminuriquc chez un diabe*tique. Bullet clin. na- tion. opht. de l'hosp. des Quinze-Vingte. IV. p. 141. (53j. Mann, vor 8 J. rechtsseitige Hemiplegie mit Aphasie.)

14) Atrophie papillaire, suite de növro-rötinite albuminurique. Ibid. p. 142. (30j. Frau, eklamptische Erscheinungen.)

15) Fränkel, F., Ein Fall von doppelseitigem völlig latent verlaufenem Nebennierentumor und gleichzeitiger Nephritis mit Veränderungen am Cir- kulatiousapparat und Retinitis. Virchow's Arch. f. path. Anat. 103. S. 244.

16) Funk, Ueber eine Augenerkrankung bei Xeroderma pigmentosum. Gaz. lekarska. Nr. 44.

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Augenerkranklingen bei verschiedenen Krankheiten

300

16a) Gruening, E., Reflex ocular Symptoms in nasal affections. Med. Record. January 30. XXIX. Nr. 5. (Die bekannten Erscheinungen werden aufge- führt und wird die Behandlung der Nasenschleimhaut empfohlen.)

17) Hendrix, H. F. , The relations of diseases of the eye to those of the nasal passages. St. Louis med. and surgic. Journ. January. p. 29.

18) J o h n b o n , G. L., Albumiuuria and Retinitis. (Ophth. soc. of the united kingdoni.) Ophth. Review, p. 332. (Ganz Unwesentliches.)

19) Linnartz, Das Auge der Taubstummen. Aachen.

20) M a s i n i , G. , Dei rapporti tra alcune malattie del naso con alcune ma- lattie degli occhi. Boll. d'Oculist. VIII. p. 301. (Nichts Neues).

21) Mars hall, J. N. , banges in the pupil after death. Boston med. and surgic Journ. February. 11.

22) Matteson, D. E., Sudden blindness during labor. Medic. and surgic. Reporter. 1. Mai. (Wahrend einer normalen Geburt bei einer Erstgebä- renden vollständige, 4 Tage andauernde Blindheit ohne ophth. Befund.)

23) Moore, Oliver, Diseases of the eye occurring in aöection of the kidney. New-York med. Journ. 17. Avril. (1) 67j. Mann, einseitige sog. Retinitis albuminurica mit nachfolgeudem Glankom; 2) 48j. Frau, zum 12ten mal schwanger, doppelseitige Retinitis albuminurica. Einleitung der Früh- geburt.)

24) Nettleship, Two cases of severe albuminuric retinitis Coming on du- ring pregnancy; recovery of health and good sight in both after miscar- riage in one and artificial premature labour in other. Ophth. Hosp. Rep. XI. p. 67. (2 Fälle; im Titel das Wesentliche enthalten.)

25) Nieden, Ueber den Zusammenhang von Augen- und Nasenaffektionen. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 381. (siehe Abschnitt: »Krankheiten der Thränenorgane und der Orbita.)

26) Vier Fälle von Alopecia totalis persistens. Centralbl. f. prakt. Augen- heilk. Mai. S. 133. (siehe Abschnitt: »Krankheiten der Augenlidern)

27) Pasternatzky, Ueber die Ungleichheit der Pupillen bei inneren Krank- heiten. Wratsch. p. 869, 911. (Vorläu6ge Mitteilung.) (0 nerawnomer- noftti sratschkow pri wnutrenich boleBnjach.)

28) Pellereau, G. E, De la pendaison dans les pays chauds. Annal. d'hyg. publ. XVI p. 106. (Pupillen 2— 4 Stunden nach dem Erhängungstod weit; ophth. Nichts auffälliges.)

29) Pooley, T. R. . Relation of uterine disease to asthenopia and other af- fektions of the eye. New-York med. Journ. Febr. p. 179. (ref. Ophth. Review, p. 134.)

30) Raoulx, P. F., Des ophthalmies urineuses. Bordeaux. 43 p.

31) Redard, Rapport entre les aifections dentaires et certains troubles ocu- laires. (SociCte" franc. d'Opht 4. session). Recueil d'Opht. p. 432, Gaz. med. de Paris. Nr. 20 und Revue clinique d'oculist. Nr. 5. p. 102.

32) Ries s, L. , Ueber einen Fall von Myxoedem. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 51. (Anschwellung der Augenlider.)

33) Risley, S. D., Albuminuria of pregnancy. Retinitis. Induced premature delivery. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-second meeting. New-London. p. 364, Ophth. Review, p. 272 und Americ. Journ. of Ophth. p. 303. (Im Titel Alles enthalten.)

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310

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

34) Robertson, A.,On rhythmic contraction of the pupils and musclea of the limbs with Cheyne. - Stokes reapiration. Lancet. II. p 1016.

35) R o t z i e g e 1 , Ueber die Koincidenz von Cataracta und Nephritis. All? Wien. med. Zeitung. Nr. 30.

36) Sachs, E. , Beiträge zur Statistik des Lupus. (Aus der Heidelberger chirurg. Klinik.) Vierteljahrsschr. f. Dermat. und Syphilis. S. 241. (Untrr 137 Patienten war 4 mal das rechte Augenlid primär befallen, als Ursache wird 2 mal Augenentzöndung angegeben.)

37) Schrötter, ▼., Ueber Morbus Addisonii. Wien. med. Wochenbl. Nr. 21. (Pigmentflecke auf Zahnfleisch, Mundschleimhaut und Sklera-)

38) Senator, Ein Fall von Pemphigus acutus (Febris bullosa). Deutsch med. Wochenschr. Nr. 1. (Gleichzeitig katarrhalische Entzündung der Bitidebutf des Auges und der Schleimhäute des Mundes und Rachens.)

39) Sharp, H. J., Albuminurie retinitis; report of a case. Columbus med. Journ. IV. p. 433.

40) Taylor, Seymour, Permanent discoloration of skin and conjunetiva after jaundice. Transact. of the ophth. soc of the united kingdom. VI. p. 145 und Ophth. Review, p. 112. (18 19 Jahre nach überstandener Gelbsooat blieb eine Gelbfärbung der Lidbaut und der ßindebant zurück.)

41) T e i 1 1 a i s, De quelques hämorrhagica oculaires pendant la grosses«;. An- nal. d'Oculist. T. XCV. p. 213. (Socie'te' franc. d'Opht. 4. congrös.)

42) Trousseau, Les r^tinites ure*miquea. Bullet, de la clin. nat. opht. tie l'hospice des Quinze-Vingts IV. p. 173. (Will seltsamer Weise die Re- tinitis albuminurica als »anämische« angesehen wissen in Fällen , in wel- chen kein Eiweiss im Urin sich findet.)

43) Wicherkiewicz, Zur Casuistik der Alopecia totalis. Klin. Mouatsbl. f. Augenheilk. S. 139. (siehe Abschnitt: »Krankheiten der Augenlider«.)

44) Wido witz, J., Ein Fall multipler Sarkombildung bei einem 5j. Knaben. Jahrb. f. Kinderheilk. XXV 3. S. 239.

45) Ziem, Ueber die Abhängigkeit einiger Augenkrankheiten von Rachen- krankheiten. Allg. med. Centrai-Zeitung. Nr. 20.

46) Ueber das Zusammentreffen von Trachom der Bindehaut mit Katarrhen der Naseuschleimhaut. Ebd. Nr. 23.

47) Ueber die Abhängigkeit der Migräne von Krankheiten der Nasenhöhle und der Kieferhöhle. Ebd. Nr. 35 und 36. (Nichts Oculares.)

Amburger (3) veröffentlicht einen Fall von interstitieller Ne- phritis (fleckweise beginnende Bindegewebsneubildung und bindege- webige Schrumpfung, sowie hyaline Degeneration der Glomeruli) mit beginnender Cirrhose der Leber, Hypertrophie des linken Ventri- kels, hochgradigster Sklerose der Hirnarterien und Blutung im rechten mittleren Hirnlappen nach aussen und unten vom Corpus striatum (im Leben war plötzlich eine Lähmung der Extremitäten links, sow Behinderung der Sprache aufgetreten). Ophth. waren Ekchymosen in der Netzhaut, Verwischtsein der Kontouren der Sehnerven etc. kon- statiert worden.

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Retinitis albuminurica.

311

Rothziegel (35) fand bei 103 Fällen von unkomplizierter Katarakt 27 mal Sparen, 27 mal geringe und 2 mal grosse Mengen von Ei weiss. Bei 15 Fällen (alle über 50 Jahre alt) konnte die Diagnose: chronische Morbus Brightii sicher gestellt werden. Auch in Fallen von Katarakt bei Individuen von 6—22 Jahren wurde einige Male vorübergehende Albuminurie gefunden.

Fast scherzhaft erscheint dasjenige, was Raoulx (30) über die »Ophtalmies urineuses« geschrieben hat. Der normale Urin soll auf die normale Bindehaut keinen Einfluss ausüben, dagegen eine leichte Conjunktivitis zur Heilung bringen ; würde aber der Urin von einem mit Blennorrhoe oder Leukorrhoe behafteten Individuum genommen, so entstünden die schwersten Entzündungen.

Felix Frankel (15) fand das ausgesprochene ophth. Bild einer beiderseitigen sog. Retinitis albuminurica bei einem 18j. Mädchen mit urämischen Erscheinungen und den Zeichen einer chronischen Nephritis, wahrscheinlich hauptsächlich interstitieller Natur. Die Sektion ergab eine circa faustgrosse Geschwulst der linken, eine haselnussgrosse der rechten Nebenniere, geringe V ergrösser ung des Herzens, subendokardiale und intermuskuläre Hämorrhagien, wie auch solche in der Nierenbecken-, der Blasen- und Darmschleimhaut Wäh- rend makroskopisch keine Veränderung an den Nieren hervortrat, wurde mikroskopisch an den Glomerulusschlingen an vielen umschrie* benen Stellen ein eigentümlicher Glanz bemerkt, der einer begin- nenden hyalinen Degeneration zu entsprechen schien. Desgleichen wurde eine sehr ausgesprochene Gefässerkränkung und zwar haupt- sächlich an den der Papille zunächst gelegenen Bezirken, »also an denjenigen Gefässteilen , welche noch nicht dem Kapillarnetz ange- hörend mit vollkommener Wandung begabt sind. An der Verdickung beteiligen sich alle 3 Schichten der Wandung« (Manz). Die Ver- hältnisse in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Erkrankung der Netzhaut und derjenigen der Nieren sind in des Referenten Lehr- buch der Augenheilkunde ausführlich dargelegt, und wird die hya- line Erkrankung der Gefäss Wandungen ausschliesslich betont. Der Tumor der rechten Nebenniere wurde als Sarkom , derjenige der linken als Angiosarkom bezeichnet.

Bull (9) hat 103 Fälle von sog. Retinitis albuminurica zu- sammengestellt; das Alter der Kranken schwankte zwischen 5 (!) und 78 Jahren; 87 starben, wovon 57 im 1., 18 im 2., 6 im 3., 4 im 4. und 1 im 6. Beobachtungsjahre.

T ei Hais (41) erzählt von 4 Fällen von Netzhautblutungen

312

Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

bei Schwangeren, welche nach der Entbindung, ohne weitere Folgen zu hinterlassen, schwanden. In einem Falle bestanden Nasenbluten und Haemoptoe.

Couturier (12) beobachtete Falle von sog. Iritis serosa bei skrophulösen Individuen zugleich mit Phlyktänen, und will die Iritis als skrophulöse angesehen wissen. (Da wir die sog. Skrophulose als Tuberkulose beziehungsweise Lymphdrüsentuberkulose betrachten, so ist es nicht wunderbar, wie dies Ref. auch in seinem Lehrbuch aus- einandergesetzt hat, wenn eine im Allgemeinen übrigens häufig zu beobachtende Tuberkulose der Iris unter dem Bilde der Iritis serosa auftritt.)

Nach der Mitteilung von Block (7) waren unter 121 Fallen von Lupus der flaut innerer Augenwinkel und untere Augenlidfalte einmal beteiligt, in 14 Fallen von Lupus der Schleimhaut die Binde- haut 2; im letzteren Falle meint BL, dass der Lupus durch den Thränennasengang fortgekrochen sei. In den Granulationen der Bindehaut des einen entsprechend untersuchten Falles waren Tuberkel- bacillen nicht wahrzunehmen. Als Vorerkrankungen des Lupus wer- den von Augenaffektionen angeführt: 2mal Dacryocystitis und 2mal Keratitis, unsicher waren in den genannten Beziehungen 8 mal Augen- affektionen; als Komplikationen erschienen 14 mal Keratitis, 10 mal Konjunctivitis und 9 mal Affektionen der Thränenwege. Zum Schlüsse wird Lupus als eine chronisch tuberkulöse Erkrankung der Haut und einiger Schleimhäute bezeichnet.

Allen ('2) hält das Molluscum für kontagiös und beobachtete in einer Kinderbewahranstait eine sehr starke Verbreitung der ge- nannten Erkrankung. Bei 42 Kindern wurden 133 Tumoren ent- fernt, wobei die Augenlider und die Augengegend mit der Zahl 51 beteiligt waren.

Funk (16) untersuchte bei einem Xeroderma pigmentosum das Sekret der zugleich in der Form einer sog. essentiellen Schrumpfung hochgradig ve! änderten Bindehaut mit Trübung der Hornhaut; er fand Mikrokokken in der Form von Diplo- und Streptokokken, doch gelang es ihm nicht, eine Kultur zu erzielen. Nichtsdestoweniger wird eine parasitäre Natur der ganzen Erkrankung angenommen.

Alto unyon (2a) betrachtet die Aleppo- Beule als durch den Biss oder Stich mancher Insekten hervorgerufen ; sie stellt sich als ein Knoten (anatomisch : Rundzelleninfiltration) mit peripherem Wachstum dar, welcher mit Ulceration und Narbenbildung endigt.

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Pupillen-Ungleichheit, bei inneren Krankheiten.

313

Bevorzugt werden Wangen, Nasenspitze und -flügel, Augenlider, Augenwinkel, Mund, Ohren und Stirn.

Burnett (18) beobachtete bei einem Falle von 5tägigem ein- seitigem linksseitigem Mumps Doppelbilder (!) in der oberen, un- teren und linken Hälfte des Blickfeldes, Pupillenerweiterung, Akkom- modationslähmung, Exophthalmus, Schwellung der Lider, Schlänge- lung der Betinalvenen am rechten Auge. Nach wenigen Tagen trat schon Heilung ein.

Ziem (45) betont die Abhängigkeit von chronischen Erkrank- ungen der Bindehaut von solchen der Rachenorgane, und berichtet, dass die genannten Augenstörungen nach Beseitigung von Tonsillen- sch wellungen verschwunden seien. Die Ursache des Zusammenhanges wird in Cirkulationsstörungen gesucht. Ferner meint Ziem (46), dass bei Erkrankungen der Nasenschleimhaut in Folge der Stauung der Tbränenflüssigkeit im Bindehautsack die Bindehaut gereizt und für Infektion, so für die trachomatöse, empfänglicher werde.

Redar d (31) behauptet, dass bei Zahnerkrankungen Keratitiden und Iritiden vorkommen , ebenso Amblyopien , Muskellähmungen, Glaukom, und will eine Akkommodationslähmung durch Ausreissen eines kranken Zahnes geheilt haben.

Nach der Mitteilung von W i d o w i t z (44) wurde bei einem 5j. Knaben eine multiple Sarkombildung beobachtet. Als primäre Geschwulst wurde ein Nierensarkom angenommen, weiter entwickelten sich in der Haut des rechten oberen Lides sowie in den Schädel- knochen etc. Tumoren, und wurde später Stauungspapille festgestellt. Die anatomische Diagnose lautete auf Myxosarkora der rechten Niere, der Cauda equina, Pleura, Lunge, Unterkiefer, Augenlider und der Schädeldecken. Durch die Orbita wucherten die Geschwulstmassen gegen das Gehirn, ebenso durch Stirn- und Scheitelbein ; die Gehirn- masse war stark komprimiert.

Robertson (34) machte an 2 Kranken, welche das Cheyne- S t o k es'sche Phänomen darboten, die Beobachtung, dass in der Phase des Stärkerwerdens der Respiration die Pupillen sich verengten, da- gegen mit der Abschwächung derselben weiter wurden. In einem Falle wurde durch Licht keine Reaktion der Pupille ausgelöst.

[Zu seinen Bestimmungen der Pupillenweite wendete Paster- natzky (27) die Filiere von Charriere an, wo die NN. 4 27 Kreise darstellen von 1^ mm bis 9 mm Durchmesser (24 Grössen, die immer um J mm sich von einander unterscheiden) , Grössen, in denen die Pupillenweite sich bewegen kann. Die Pupillenweite wurde einfach

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314 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

durch Vergleich mit den entsprechenden Kreisen bestimmt. Diese Methode soll für praktische Zwecke genügend genau sein. Die Be- stimmungen wurden immer an beschatteten Augen ausgeführt, wah- rend beide Augen geöffnet waren oder das eine Auge geschlossen wurde. Die Bestimmungen wurden für jeden Kranken mehrmals wieder- holt. Die Arbeit wurde in der Klinik von Prof. Tschudnowsky in St. Petersburg gemacht, und war das Material ein sehr grosses. Obgleich die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind , kommt der Autor zu folgenden Schlüssen: Die Ungleichheit in der Pupillen- weite bei innern Krankheiten kommt bei weitem nicht so selten vor. wie man geneigt wäre anzunehmen. In dem Auftreten dieser Er- scheinung ist eine gewisse Regel mässigkeit zu konstatieren, indem sie hauptsächlich bei einseitigen Affektionen auftritt, wie bei Pneumonie crouposa (85%), Herzfehlern und Aneurysmen der Aorta (61°/o). nicht so häufig bei Pleuritis, chronischer katarrhalischer Pneumonie, Colica renalis et hepatica etc. Eine Differenz in der Pupillen weite wird nicht selten auch bei Typhus, Skorbut und andern Krankheiten beobachtet, besonders wenn irgend welche Komplikationen hinzu- treten. Bei Pneumonia crouposa tritt erst eine Erweiterung der ent- sprechenden Pupille und später (im 3. Stadium) eine Pupillenver- engerung auf; bei organischen Herzaffektionen und Aneurysmen der Aorta bildet die Ungleichheit in der Pupillenweite eine beständig* und andauernde Erscheinung. Die Ungleichheit der Pupillen, die von keinen anderen Störungen seitens der Augen begleitet wird, muss nach P. als eine nervöse Erscheinung aufgefasst werden, welche reflektorisch, dank gewissen bisher nicht näher zu bestimmenden Veränderungen im Systeme des Sympathicns, auftritt.

A d e 1 h e i m in Moskau.]

Krankheiten der Conjunktiva.

Referent: Prof. 0. Haab in Zürich.

11 Adamück, E., üeber die Polemik von Reich und Iskerky über du Trachom. (Po powodu polemiki o tracbome gospod Reich» i I»ker*- kawo.) Wratsch. S. 890.

2) A d e 1 h e i m, K., üeber pathogene Mikroorganismen u. besonders über Her von Prof. Micbel entdeckten Trachoracoccus (0 patogennich Mikroor**- nismach i osobenno o nedawno otkritom Prof. Michelem trachomk<M Verhandl. der phvsikal.-medicin. Gesellschaft zu Moskau.

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Krankheiten der Conjunktiva.

3) A 1 1, A , An epidemic of trachoroa among the children of an Orphan Asylura. Americ. Journ. of Ophth. III. p. 28.

4) On the histology uf trachoma. Ibid. p. 161.

5) A ndrews, J. A., The treatement of purulent Conjunctivitis with frequent Instillation«« of a 2% Solution of nitrate of silver. New- York med. Montb. I. p. 85.

6) Cootagious Conjunctivitis ; ita causes, prevention and treatraeut. Trans- act. New- York Acad. M. V. p. 317.

7) Contagious eye diseases. New-York med. Journ. September, p. 347.

8) Frequent instillation of nitrate of silver in purulent Ophthalmia. Ophth. Review, p. 273 u. 310.

9) Armaignac, H., Note snr un cas de conjonctivite blennorrhagique se*ro- vasculaire benigne spontane^. Revue clin. d'oculist. Janvier.

10) Des hypertrophies partielles de la coDjonctive oculo-palpe'brale. Ibid. Nr. U. ^Frühjahrakatarrh?)

11) Ba 1 d w i n, B. J., Destruction of an eye by calomel Alabama med. and surgic. Journ. I. p. 45.

12) Beck, David de, Hard chancre of the eyelids and conjunctiva. Contri- butions from the Ophthalmie Clioic (Prof. W. W. Seely). Medical Col- lege of Ohio. Cincinnati.

12a) Becker, Ein Fall von Argyrose der Bindehaut beider Augen (Slutschaj argyrosa soedinitelnoi obolotschki oboich glas). Sitzungsber. d. med. Ge- sellten, zu Woronesch f. 1884/85.

13) Below, D., Znr Behandlung der entzündlichen Prozesse der Conjunktiva. (K letschekjii wospalitelreich processow soedinitelnoj obolotschki glasa). Westerioarnji Westnik. I.

14) Bender, M., Ueber die Beziehungen des Lupus vulgaris zur Tuberkulose. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 23.

15) B l a n c h a r d, R-, La filaire sous-conjonctivale Progres mädic. Nr. 17 et 24 , 29 et 30 et Revue clin. d'oculist. Nr. 7. p. 159.

16) Bock, E, Beitrag zur pathologischen Anatomie der Caruncula lacrymalis. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. p. 487.

17) Boitto, Victor de, Quelques considärations sur l'action de l'atropine et de lWrine sur la conjonetive oculaire. Archiv. d'Opht. VI. p. 363.

18) Boegel, G., üeber das subjunktivale Lipom und eine Combination des- selben mit Ichtyosis hystrix. v. G ra e f e 's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. 1. S. 129.

19i Bor dl, L., Pathogenesi, profilassi, cura abortiva dell' oftalmia purulenta dei neonati. Riv. clin. di Bologna. VI. p. 342.

20) Bountah, N. , Traitement de l'ophtalmie granuleuse par le jequirity. Recueil d'Opht. p. 689.

21) Brailey, W. A. , Sbrinking of conjunetival sac, identical in appearance with those cases described as a pemphigus ot the conjunctiva. Ophth. Review, p. 57 and Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 147.

22) B r u d e n e 1 1 Carter, Shrinking of the conjunctiva. Ophth. Review, p. 57.

23) Buller, F., Remarks on the threatment of gonnorrhoeal Ophthalmia. Canada med. and surg. Journ. XV. p. 215.

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31G

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

23a) Burchardt, Diphtheritis conjunctivae. S. A. aus Charitö-Annalen. 1886.

24) Castorani, R.f Cura delle granulazioni neoplastiche della congiuntiva. Eco d. clin. I. p. 49.

25) Cecchini, S.t Nuovo metodo di cura chirurgica delle granulauoni con- giuntivalL Gazz. d. osp. Milano. VI. p. 795, 803. 811, 820.

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29) Congress russischer A e r z t e , Sitznng vom 28. December 1885. (1. Ernroth, Demonstration von Augenpräparaten ; 2. Wolffring, Demonstration von pathologisch-anat. Präparaten bei akutem infektiösem Katarrh der Bindehaut; 3) M a k l a k o w, Ueber Ophthal motonom et rio und sklero-corneale Iridektomie bei Glaukom; 4. Sichomirow, Charakter der Augenerkrankungen in den St Petersburger Regimentern.) St. Petersb. Wochenschr. 8. 62 (ref. Centralbl. f. prakt Angenheilk. März. S. 95).

30) Courserant, A propos du jequirity. Bullet, et me*m. de la soc. franc. d'Opht. 4. annee. p. 158.

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32) Kötöhartya alatei talyog (Abecessus subconjunctivalis). Ibid. p. 54.

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34) Debenedetti, A. , II sublimato corrosivo nella cura delle varie forme di congiuntivite granula-tracomatosa. Gazz. med. ital.-Lomb. (S. A.)

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35) Denen ne, Traitement de l'ophtalmie purulente des nouveau-nes. Union möd. p. 896.

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39) Dickinson, W. , Pemphigus of the conjunetiva. St. Louis Cour. Med. XVI. p. 117.

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Krankheiten der Conjunktiva. 317

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71) Gutachtliche Aeu88erung der kgl. wissen schaftlichen Deputation für das Medicinalweaen über die prophylakt. Behandlung der Augenent- zündung Neugeborener. Vierteljahraschr. f. ger. Med. XLIV. S. 334.

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73) Hayn e a, S., Balsam of copaiva in gonorrhoeal Ophthalmia. Medic Record. New-York. XXX.

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80) -- Prophylaxe dea Trachoms im Heere (Prophylaktika trachomi w woiskach). Ibid. Nr. 4.

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Krankheiten der Conjunktiva.

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320 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

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111) Rodionow, G., Zur Aetiologie der Conjunctivitia phlyctaenulosa Woenno-Sanitarnoe Delo. Nr. 33.

112) R ü c k e r t , Fr., üeber Iritis, Conjunctivitia und Polyarthritia gonorrhoica Klin. Monatabi. f. Augenheilk. S. 339.

113) Schjepkin, Zur Behandlung dea Trachoma (K letschenja trachomi . Wratach. p. 749.

114) S c h i e a a - G e m u 8 e u s, 22. Jahresbericht der Augenheilan8talt in Base!

115) Schneller, Trachompincette. Centralbl. f. Chirurg, u. orth. Mechanik Januar. (8. Abschnitt »Allgem. Therapie«.)

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117) Sedan, Conjonctivite granuleuae. Soc. franc. d'opht. Seance du 29. AvnJ

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120) S t ö 1 1 i n g, üeber Tuberkuloae der Conjunctiva. v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 225.

121) Tay 1 or, Seymour, Permanent discoloration of 8kin and conjunctiva after jaundice. Tranaact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 1-tö- und Ophth. Review, p. 112.

122) Trouaaeau, Dcla conjonctivite chryaophanique. Annal. de dermato- logie et de ayphiligraphie. Mai.

123) O., La conjonctivite blennorrhagique apontanec sans inoculation. Revitf clin. d'oculiat Nr. 3. p. 61.

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Endemisches sog. Trachom.

321

124) V a s s a n x , An atomie pathologiqoe de la pinguecula. Se*ance de la so- citHe* de biologie. Nr. 31. p. 432.

125) Verz, L., Zur Aetiologie des Herpes cilinris (Conjunctivitis lymphatica). Klin. Monatabi. f. Augenheilk. S. 418.

126) Watson, Spencer, Granulär lids aud rough vascular corneae treated by peritomy; results only partially successful. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 406.

127) Wecker, de, Un dernier mot sur le je'qnirity. Revae clinique d'oculist. Avril.

128) W e e k g, J. E., Ophthalmia neonatorum its cause, prevention, and treatment. New- York med. Record. July. p. 90.

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130) Westhoff, Trachoom-behandeliog. Weekbl. van het Nederl. Tijdschrift voor Geneesk. p. 549.

130a) Wich er kiewicz, Zur Augentherapie. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 492.

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132) W o 1 f r i n g, Die pathologisch-anatomischen Veränderungen bei den kon- tagiöeen Entzündungen der Bindehaut. Bericht über den l.Congress der russischen Aerzte. (Ophth. Sektion.)

133) Z e i s s 1, M. v-, Ueber den Diplococcus N e i s s e r's und seine Beziehungen zum Tripperprocess. 8. Wien, Urban & Schw

134) Ziem, Ueber das Zusammentreffen von Trachom der Bindehaut mit Ka- tarrhen der Nascnschleimhaut Allgem. med. Centrai-Zeitung Nr. 23.

135) Z i e m i n s k i , De l'ophtalmie croupale. Recueil d'Opht. p. 529.

Im klinischen Teil seiner Arbeit über Trachom, zu der ihm eine 69 Personen betreffende Epidemie dieser Krankheit im Knabenwaisen- haus zu Aschatfenburg Veranlassung gab, betont Michel (94) zu- nächst, dass das klinische Bild im Allgemeinen durch die Gegenwart von als Follikel, Granula oder Körner bezeichneten und knötchenartig abgegrenzten Erhabenheiten charakterisiert wird. Je nach der Zahl und Grösse dieser Erhabenheiten unterschied M. 3 verschiedene Ab- stufungen des Processes. Die sogenannte Conjunctivitis follicularis und das Trachom seien blos verschiedene Grade desselben Processes, nicht verschiedene Krankheiten, wobei immer dahingestellt bleibe, ob nicht verschiedene Krankheitserreger ein gleiches klinisches Bild her- vorzurufen vermögen; denn M. sah solche follikelartige Erhebungen der Bindehaut auch bei Lues und Leukämie. Im besonderen macht dann M. noch auf die Schwellung der Präauriculardrüseu bei Tra- chom aufmerksam, die bei den 55 Leichterkrankten 20 mal, bei den 14 Schwererkrankten 13mal festgestellt wurde. Den bakteriologischen Teil siehe Abschnitt: »Pathologische Anatomie«.

Jahresbericht f. Ophthalmologie. XVII. 1886. 2\

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322 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Für die Behandlung des Trachoms empfiehlt M. mehrere Mal des Tages Auswaschen des Bindehautsackes mit Sublimatlösung 1 : 5000 und täglich oder alle 2 Tage Einstreichen und Verreiben von gelber Präcipitatsalbe 0,05 auf 10,0 Vaselin , bei reichlicherer Sekretion: Argent. nitric. l°/o , bei stärkerer papillärer Wucherung Cuprumstift. Eventuell würden folgen: Incisionen der Bindehaut mit Ausdrücken des Inhaltes der Follikel oder der Thermokauter resp. der scharfe Löffel.

Hotz (75 und 76) spricht sich sehr bestimmt gegen die Excision der Uebergangsfalte bei Trachom aus, da dieser Verlust von Binde- haut später schlimme Folgen habe. Er empfiehlt vielmehr das zu- erst von Mandelstamm angewendete Ausquetschen der Trachom- follikel. Der günstige Effekt sei sehr rasch ersichtlich und die Uebergangsfalten werden dabei geschont. Am oberen Lid quetscht er die Körner mit den beiden Daumen aus, am untern benützt er eine gebogene Pincette. Die Procedur ist allerdings trotz Cocain sehr schmerzhaft. Hernach kalte Umschläge, Waschungen mit schwa- chen Sublimatlösungen , bei stärkerer Sekretion Höllensteinlösung 1— 2°/o etc.

[Von der Ansicht ausgehend, dass das Trachom eine bacilläre Erkrankung sei und dass der Herd derselben in der Dicke der Schleim- haut und tiefer liege, wendete Schjenkin (113) mit Erfolg In- jektionen (mittelst der Pravaz'schen Spritze) von einigen Tropfen 2°/o Karbollösung in die oberflächlichsten Schichten des subkonjunk- tivalen Gewebes an. Er berichtet über 7 auf diese Weise mit Erfolg behandelte Fälle von Trachom. Um die Injektionen schmerzlos zu machen, wurde Cocain angewendet ; Reizerscheinungen wurden nach den Injektionen nicht beobachtet.

N euj min (100) hat seine Beobachtungen an 152 trachom kranken Soldaten der sanitären Station für Augenkranke zu Borscbom (Kaukasus) angestellt, und wurden die verschiedensten Behandlungsmethoden (zur Kontrolle blieben 19 ganz ohne Behandlung, bei 10 wurde nur ein Auge der Behandlung unterworfen und war bei den übrigen die Be- handlung des linken Auges verschieden von derjenigen des rechten) angewendet. Der Autor kommt auf Grund seiner Beobachtungen zu der Ueberzeugung, dass die beste Behandlungsmethode das Aus- drücken der Trachomkörner (nach Cuignet, Richter in Gräfe's Arch. Bd. XXXI. 4. S. 78, Wi eher kie wie z und Kramsztyk) mit den Nägeln oder einer besonderen Pincette mit nachheriger Ausspülung des Bindehautsackes mit Sublimatlösung

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Behandlung des Trachom.

323

(1 : 2500) ist. Die Reaktion nach dieser Manipulation soll sehr gering sein (1—3 Tage) und muss das Verfahren 3— 5mal wieder- holt werden, bis alle Körner verschwunden sind ; die ganze Behand- lungsdauer ist 2 6 Wochen. Ausser dieser Behandlungsweise baben gute Dienste erwiesen: der Cuprumstift oder starke Lösung von Cuprum sulfuric. in Glycerin, Pulverisationen mit Sublimat- lösungen, Jodkalium innerlich und Ealomel äusserlich, ausserdem partielle Excisionen der Uebergangsfalte die der totalen vorzu- ziehen sind, und endlich Skarifikationen mit Einreibungen von Chi- ninpulver.

AdamÜck (1) hält auf Grund seiner Beobachtungen die Con- junctivitis follicularis, der er den Namen Folliculosis conjunctivae gibt, nicht für identisch mit dem Trachom ; letztere Erkrankung sei immer infektiös, wogegen die erstere nicht ansteckend sei. Er em- pfiehlt besonders den Cuprum-sulfur.-Stift , Lösungen von Sublimat, Eis auf die Augen im akuten Stadium. Was sanitäre Stationen für Trachomkranke (Soldaten) betrifft, so ratet A. sie auf Punkten, die nicht unter 1500 Fuss über dem Meeresspiegel liegen, einzurichten.

Adel heim in Moskau.]

Prince (104b) spricht sich gegen die Excision der Uebergangs- falte bei Trachom aus. Von Jequirity hatte er in den sich dafür eignen- den Fäilen guten Erfolg gesehen, namentlich wo starker Pannus besteht. Er wandte Jequirity in 150 Fällen an und empfiehlt 1%> Infusion enthülster Bohnen, einmal in 12 Stunden appliciert, bis die charak- teristischen Membranen etc. sich entwickeln. In vielen Fällen aber ist die Ausquetschung der Trachomfollikel nach Mandelstamm und Hotz noch wirksamer, sodass P. Heilung resp. Besserung damit erzielte, wo Jequirity im Stiche gelassen hatte. Er benützt für dieses Auspressen eine gekrümmte Pincette. Die Blutung kann dabei be- trächtlich sein, aber die folgende Reaktion ist gering und die Bes- serung des Befindens tritt oft sehr rasch auf. Cocain vermindert in Lösung von 8%, öfter appliciert, den Schmerz , beseitigt denselben aber nicht vollständig, weshalb P. eine kurze Narkose mit Aethyl- Bromid, eventuell mit Zuhülfenahme von etwas Chloroform anwendet. Das Brom-Aethyl ist, wenn nur kurz angewendet, nicht schädlich. Nach der Zerstörung der Trachomkörner appliciert P. für die weitere Behandlung 50°/o Bromglycerin oder 5% Tanninglycerin, bei starkem Reizznstand dagegen eine Salbe aus Vaselin (16,0) mit Zink (0,6) und Jodoform (0,3) dreimal per Tag eingestrichen. Eventuell wird auch Kupfer resp. Alaun zu Hülfe genommen.

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324 Tathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Darier (33) empfiehlt für die Behandlung der harten Granu- lationen bei Trachom, die dem Cuprum sulfur. nicht weichen wollen, die Kauterisation mit reiner Chromsäure. Diese wirkt sicherer als Jequirity und ist namentlich nicht so gefahrlich. Zweckmässig ist der abwechselnde Gebrauch von Chromsäure und Cuprum sulfur.

Sedan (117) glaubt nicht, dass die Granulationen überhaupt heutzutage sicher zu heilen seien. Am besten sei noch die Excision der Uebergangsfalte.

Chibret (27) macht wieder, wie schon voriges Jahr, darauf aufmerksam, dass in einer gewissen Höhe im Binnenlaud die Con- junctivitis granulosa sehr selten ist und, wenn von aussen eingeschleppt, rasch und fast spontan heilt*).

Galezowski (58) erwähnt, dass schon im Jahre 18G8 die Chrom- säure, von Rieh et angewendet, wegen der starken Narben aber wieder verlassen worden sei. G. hat die Excision der Ueberganga- falten schon bei 600 Granulösen vorgenommen. Die Misserfolge sind äusserst selten. Nur einmal sah er eine Phlegmone eintreten.

Poncet (104) fand die Mikrococcen der granulösen Conjunk- tivitis in einem Falle von Granulationen der Cornea (vermittelst Gram 'scher Färbung) nicht nur in der ganzen Cornea die Leuko- cyten erfüllend, sondern er sah sie auch in den Leukocyten der Iris und des Corpus ciliare. Die Coccen waren kleiner als diejenigen der Gonnorrhoe.

[Rodionow (111) beobachtete 1884 unter den Soldaten des Astrachan'schen Regiments, das sein Sommerquartier bei Smolensk genommen hatte, ein häufiges Auftreten von Phlyktänen der Binde- haut, was mit dem Auftreten eines regnerischen, windigen Wetters zusammenfiel. Da die Soldaten im Uebrigen gesunde Männer waren und im Verlauf von frühereu 5 Jahren, als das Regiment au anderen Orten stand, nichts Aehnliches beobachtet wurde , denkt R. die Ur- sache im lehmigen Boden der Gegend suchen zu müssen , da Dank einer solchen Beschaffenheit des Bodens grosse Ansammlungen von stehendem Wasser sich bilden, dessen Ausdünstungen (vielleicht auch die in denselben befindlichen pathogenen Mikroorganismen) speeifisch auf die Bindehaut wirken und eine Conjunctivitis phlyetänulosa her- vorrufen. Adel he im in Moskau.]

Nach Wolfring (132) bestehen die patholog.-anatomischen

Veränderungen bei der infektiösen Entzündung der Conjunctiva haupt-

*) vom Ref. auch in der Schweiz öfters beobachtet.

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Ergebnisse der Trachombehandlung.

325

sächlich in einer Schwellung und entzündlichen Veränderung der acinotubulösen Drüsen (und ihrer Umgebung) der Uebergangsfalte der Bindehaut.

Guaita (70) empfiehlt das Sublimat bei der Behandlung kon- tagiöser Bindehautentzündungen ohne jedoch der Suprematie des Nitr. arg. besonders bei der Blennorrhoea neonat, zu nahe zu treten.

Debenedetti (34) will in der einmal taglich ausgeführten Bespülung der Lidbindehaut mit Sublimatlösung (1:500) das allen übrigen bisher gebrauchten Mitteln vorzuziehende Agens gegen Gra- nulationen gefunden haben.

Wicherkiewicz (130a) empfiehlt für verschiedene Konjunk- tivalerkrankungen : Trachom, chronische Conjunctival-Blennorrhoe, phlyktänuläre Binde- und Hornhautentzündungen die Einstreuung eines Pulvers aus 1 Theil Acid. tannicum und 3 Teilen Acid. boricum subtil, pulv. Es wird 1 2mal täglich, je nach der Intensität des Processes sparsam oder reichlich mit einem Haarpinsel oder einem Pulverisateur aufgestreut. Es ist namentlich auch da am Platz, wo Kalomel wegen gleichzeitigem internem Gebrauch von Jod kontra- indiciert wäre.

Grass elli (65) veröffentlicht die Erfahrungen, die Ros mini bei mehr als 100 Kranken mit dem Jodsilber erzielte. Dasselbe soll den akuten Katarrh der Bindehaut, bei ganz milder Wirkung, ra- scher beseitigen als andere Medikamente, wird also auch durch star- ken Reizzustand nicht kontraindiciert. Bei Blennorrhoe dagegen ist das Arg. nitr. vorzuziehen. Bei chronischen Katarrhen wirkt es gleichfalls günstig.

Mit dem Wasserstoffsuperoxyd behandelte Claiborne (27a) Binde- und Hornhauterkrankungen ohne besonders grossen Erfolg.

Reich (107) berichtet hauptsächlich über die Ergebnisse der Behandlung des Trachoms in verschiedenen kaukasischen Hospitälern mit Sublimat, welches als Causticum l°/o) mit nachfolgender Wasserabspülung, als Augenwasser (1 : 2000—5000) und in Form von Pulverisationen (nach Bjelow) angewendet wurde. In einigen der Spitäler ergab die Sublimatbehandlung gute Resultate (besonders in Form von Pulverisationen) , in anderen dagegen sah man keinen Nutzen von derselben.

Rückert (112) beschreibt einen sehr prägnanten Fall von Conjunctivitis ohne Inokulation bei Gonnorrhoe der Urethra kompli- ciert mit Tripperrheumatismus und beiderseitiger Iritis. Im Jahr 1882 Gonnorrhoe, darauf beiderseitige Conjunctivitis, dann Gelenkrheuma-

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32 G Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

tismus. Zwischen 1882 und 1884 wiederholte Augenentzündungen unbestimmbarer Natur. Im Jahre 1884 neue Gonnorrhoe, Kniegelenks- affektion, Iritis des rechten Auges. Anfang 1885 dritte Gonnorrhoe, beiderseitige Conjunctivitis, Gelenkaffektion, rechtsseitige Irido-Cyc- litis. Darauf Irido-Cyclitis des linken Auges, Tripperrecidiv. Ende April desselben Jahres Iridocyclitis des rechten Auges und Tripper- recidiv. Mitte Juni linksseitige Iritis, Gelenkschmerzen. Januar 1886 Iritis rechts, Gelenksaffektion, Tripperrecidiv, beiderseitige Conjunc- tivitis, rechts Irido-Cyclitis, links Iritis.

Armaignac (9) veröffentlicht ebenfalls eine Beobachtung von nicht-blennorrhoi8cher Conjunctivitis bei Gonnorrhoe.

N ei ss er (98) züchtete die Gonococcen ausser auf Blutserum auch auf Kartoffeln. Bestes Gonococcen- tötendes Mittel, das zugleich die Schleimhaut nicht zu sehr irritiert, ist, auch experimentell fest- gestellt, das Argentum nitr. 1:3000 bis 1:2000 und dann salicyl- saures Natron in ö°/o Lösung.

Fieuzal (48) empfiehlt bei der diphtheroiden Form der Con- junctivitis, namentlich der Bleunorrhoea neonatorum die Betupfuug der Pseudomembranen mit einem in frisch ausgepresstem Citrouen- saft getauchten Pinsel, wonach eine Minute später mit lauwarmem Wasser abgespült wird. Hierauf werden die übrigen nicht diphthe- roiden Stellen in gewöhnlicher Weise mit 2 °/o Argentum-nitricum- Lösung gepinselt.

Burchardt (23a) sah vom Mai 1884 bis Ende 1885 12 Falle von Diphtheritis conjunctivae. Sie zeigten sämratliche ein etwas anderes Bild, als v. Gräfe es beschrieben hat. Er fand nämlich meist in der Nähe des Lidraudes eine diphtheritische Infiltration in Form eines länglichen Fleckes. In frischen Fällen war die Ueber- gangsfalte des oberen Lides frei. Daneben fanden sich noch abzieh- bare (kroupöse) Auflagerungen auf der Bindehaut. Die Lider waren dabei oft nur massig geschwellt und nicht so hart, dass mau sie nicht hätte evertieren können. Dabei bestand auch massig starker Schmerz. Von den 12 Kranken starben 4 an anderweitiger Diph- theritis. Bei 3 Patienten blieb die Cornea ganz verschont, bei 5 bildeten sich Hornhautgeschwüre, die bei 2 perforierten. Bindehaut- narben sah B. nicht entstehen. Therapie: warme Umschläge , kein Eis, Pinselungen der diphtherischen Stelleu mit Sublimat 1 : 1000.

Zieminski (135) berichtet über 70 Fälle von Konjunctival- Croup. Er findet, dass diese Erkrankung in Frankreich häufiger sei als anderwärts und dort eine besondere Wichtigkeit beanspruche.

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Tuberkulose der Conjunctiva.

327

Bei 67 von den 70 Kranken betrug das Alter 2 10 Jahre. Der Process kompiliert hauptsächlich skrophulöse Conjunctiviten , wie auch eitrige Katarrhe. Z. sah niemals Croup der Conjunctiva bei Neugeborenen, auch nicht bei solchen, die starke eitrige Sekretion hatten. Von Zeit zu Zeit lassen sich eigentliche Epidemieen dieser Erkrankung beobachten, die von atmosphärischen Einflüssen bedingt zu sein scheinen. Manchmal erneuern sich die Membranen nicht oft und der Verlauf ist dann mild, manchmal treten sie immer wieder auf; die Entzündung kann alsdann 2 3 Wochen dauern. Die Prognose ist bei geeigneter Behandlung günstig. Die letztere (von Gale- zowsk i) bestand in der Applikation einer Salbe von Oleum cadin. 1,0 auf 10,0 Vaselin. Dieselbe wurde 5 oder 6 mal p. Tag in den Konjunktivalsack resp. auf die ektropionierten Lider gebracht und ver- rieben. Hie und da wurde das Ol. cadin. durch Jodoform ersetzt, wenn es ungünstig wirkte.

S t ö lt i n g (120) beschreibt drei neue Fälle von Tuberkulose der Conjunctiva. Die Diagnose wurde einmal allein durch den Nachweis der Bacillen, im zweiten Fall allein durch Impfung und Nachweis der Bacillen beim geimpften Tier, im dritten Fall durch direkten Bacillen-Nachweis und Impfung festgestellt. Im ersten Fall handelte es sich um ein grosses tuberkulöses Geschwür unter dem rechten Oberlid, mit hahnenkammartigen Wucherungen der Schleimhaut, Schwellung der Lymphdrüsen, des Gesichtes und Halses und Erkran- kung der rechten Lungenspitze bei einem 9jährigen Mädchen. Die zweite Patientin war 20 Jahre alt. Hier trat nach der Exstirpation mehrmals Recidiv auf. Der dritte Patient war 16 Jahre alt. Hier wurde die Erkrankung des linken unteren Lides durch Abtragung der Wucherung bald beseitigt. St. empfiehlt für die Behandlung, ausser der Abtragung oder Aetzung mit Lapis, namentlich noch den Thermokauter, mit dem man tief in den Tarsus eindringen und die Knötchen zerstören könne.

Rhein (109) berichtet über 4 neue Fälle von Tuberkulose der Conjunctiva, die auf der Klinik von Michel zur Beobachtung ge- langten. Von den 4 jugendlichen weiblichen Individuen sind 2 Schwe- stern und es wurde ohne Zweifel die ältere im Umgang mit der schon länger erkrankten jüngeren inficiert. Bei beiden war das rechte Auge erkrankt, also Uebertragung durch die Hand wahrscheinlich. Bei sämmtlichen 4 Patienten war die tuberkulöse Infiltration der Conjunctiva bereits in geschwürigem Zerfall begriffen. Anderweitige tuberkulöse Affektionen (in den Lungen etc.) fehlten bei sämmtlichen

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328 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

4 Patienten mit Ausnahme einer tuberkulösen Erkrankung der Naa in einem Falle. Es wurden in allen 4 Fällen die Tuberkelbacil len in den Wucherungen der Conjunctiva mikroskopisch nachgj wiesen und mit Erfolg durch Verirapfung von Gewebsstücken IriJ tuberkulöse bei Kanincheu erzeugt. Die Behandlung bestand in Aul kratzen vermittelst des scharfen Löffels und Abtragung mit der Schee« Ueber das Verhältniss zwischen Lupus und Tuberkulose spricht siel Rh. dahin aus, dass beides zwar tuberkulöse Proeesse, aber nich| identisch seien bezüglich ihres klinischen Bildes.

Fuchs (57) sah bei einem lOj. Knaben, der an geschwollenen Halsdrüsen und Katarrh der Lungenspitzen litt, eine bahnenkanim« artige Granulation der Uebergangsfalte des unteren Lides und ein in Entstehung begriffenes Geschwürchen im Tarsalteil. Tuberkel bacillea,

Schiess-Gemuseus (114) beobachtet bei einer 25j. Patientin, die schon \ Jahr vorher wegen Episkleritis des rechten Auges in Behandlung gewesen und die viele Drüsennarben in der Kinngegend und ein gedunsenes Aussehen aufwies, Knötchen in der Conj. buibi beider Augen, nebst Hornhautinfiltraten, denen dann starke Vasku- larisation der Hornhäute folgte. Es trat dann Perforation beider Hornhäute auf, Knötchenbildung in der Hornhaut, Vortreibungen der Cornea, fortwährend starker Reizzustand der Conjunctiva bulb. und palp. Tuberkelbacilleu wurden nicht gefunden; Sch. nimmt aber an, es habe sieh um Tuberkulose der Conjunctiva gehandelt.

Bei einem 18jährigen an hochgradiger Tuberkulose leidenden (und schliesslich daran verstorbenen) Patienten beobachtete Ram- poldi (106) an der Conjunktiva des oberen linken Lides ausgebreitete Geschwüre, welche vom klinischen Standpunkte als tuberkulöser Na- tur angesprochen werden mussten. Bei der wiederholten sorgfältigen mikroskopischen Untersuchung abgetragener Partien konnten weder Riesenzellen noch Tuberkelbacilleu nachgewiesen werden, obwohl letz- tere in den Sputis und dem Lungeugewebe reichlich vorhanden waren. Es wurden nur kleine Rundzellen und junges Bindegewebe nachge- wiesen, wie bei einfachen Granulomen.

Boitto (17) bespricht die Einwirkung des Atropins und des Eserins auf die Conjunctiva. Zunächst wird betont, dass es eine ausgesprochene Idiosynkrasie gegen die beiden Mittel gibt und da&* dadurch rasch Konjunctivitis verursacht wird. Im Ferneren nimmt B. ebenfalls au, dass mykotische Verunreinigungen der Lösungen eine wichtige Rolle spielen. Eventuell sei statt Atropin Duboisiu zu empfehlen.

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Amyloid-Geschwulst der Conjunctiva. 329

Bogel (18) gelangt mittelst Untersuchung zweier Fälle von subconjunktivalen Lipomen zum Resultat, dass diese Geschwülste, deren Standort in der Regel die Gegend des äusseren Lidwinkels darstellt, im Allgemeinen als teratoide Geschwülste zu bezeichnen und in zwei Abteilungen einzuteilen seien : 1) solche, die sich mehr onter der gewöhnlichen Form der Dermoide präsentieren, 2) in solche, die neben Epithel und Cutisbindegewebe nur hyperplastische Fett- mengen, Nerven und Drüsenentwickelung (acinotubulöse Drüsen) auf- weisen.

Schiess (114) exstirpierte ein 14 : 6 mm grosses, 4 mm dickes subkonjunktivales , im äusseren Augenwinkel sitzendes Lipom, das läppchenartigen Bau, zum Teil aber auch viel dickes Bindegewebe zeigte. Die Geschwulst war 3 Jahre vorher langsam entstanden. Das Alter der Pat. ist nicht angegeben.

Mittendorf (97) veröffentlicht eine Beobachtung von Melano- sarkom der Conjunctiva mit allmählig sich steigernder Tendenz zu immer neuen Recidiven im Lauf einiger Jahre. Er exstirpierte eine ganze Anzahl kleinerer und grösserer Wucherungen, die von Zeit zu Zeit sich zeigten. Die im Uebrigen ganz gesunde Frau war 48 Jahre alt. Nach und nach stellte sich auch leichte Schwellung der präaurikuläreu und Cervikal-Drtisen ein. Einmal trat auch ein Knotehen am oberen Rand der Cornea auf, sonst aber war haupt- sächlich die Conjunctiva bulbi Sitz der Tumoren.

Gallenga (59) untersuchte eine kleine Geschwulst, welche einer 32jährigen Frau auf Schiess1 Klinik in Basel von der Bulbus- conjunetiva in der Nähe des innern Cornealrandes abgetragen worden w. Dieselbe hatte sich innerhalb 3 Monaten zu der Grösse einer massigen Pinguecula entwickelt, war weiss, uneben, trocken, nicht va*kularisiert, glänzend und von fettigem Ansehen und ähnelte einer Kpithelialxerosis. Sie bestand im Grunde aus grossen Cylinderzellen, von einer mächtigen Schichte verhornter Plattenzellen tiberkleidet. Mikroorganismen konnten keine in derselben nachgewiesen werden. Gallenga bezeichnet die Neubildung als Tiloma der Conjunctiva.

Poriwaew (104) teilt einen Fall von hyalin-aniyloider Ge- schwulst der Bindehaut des rechten Auges bei einem 29jährigen, sonst gesunden Bauern des Kiew'schen Gouvernements mit ; der Tu- mor hatte als Ausgangspunkt den inneren Teil der oberen Ueber- Uangsfalte, bestand aus einem oberen Hauptlappen (1J cm lang und 5—6 mm breit) und einem kleineren zungenförmigen unteren Lappen als Anhang, bot gar keinen Zusammenhang mit dem Bulbus und

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

hatte sich in ca. £ Jahr entwickelt. Die Geschwulst zeigte in ver- schiedenen Teilen verschieden weit vorgeschrittene hyaline Verän- derungen und im Centrum , an einer circumscripten Stelle , scharf ausgesprochene am yloide Entartung, die vom Verfasser als sekundäre Erscheinung nach vorhergegangener hyaliner Degeneration aufge- fasst wird. Die Konjunktivalschleimhaut des erkrankten Auges bot nicht die geringsten Spuren eines trachomatösen Prozesses , und betrachtet Por. (mit Rählmann und Kubli) diese Erkrankung als eine Affektion sui gener is , die mit dem Trachom in gar kei- nem Zusammenhange steht (gegen Oettingen, Leber, Zwing- mann u. a.).

Ewetzky (44) beschreibt: 1) Einen Fall von Papillom der Horn- und Bindehaut des rechten Auges bei einer 50jährigen Frau; die ganze Hornhaut, ausser einem Teil des äusseren unteren Qua- dranten , war von der Neubildung , die auch auf die angrenzende Conjunctiva bulbi überging (2—3 mm), eingenommen; nach oben und innen von diesem Tumor und 2 3 mm von ihm entfernt be- fand sich an der Conjunctiva bulbi eine andere (etwas kleinere) solche Neubildung. 2) Einen Fall von primärem pigmentiertem Sarkom der Bindehaut des Unterlides und der angrenzenden Conjunctiva bulbi des rechten Auges bei einem 53jährigen Bauern. Der Tumor nahm den grössten Teil des unteren Bindehautsackes ein und erstreckte sich vom äusseren Augenwinkel bis 3 mm vom unteren Thränen- punkte entfernt. Die Entfernung von der Cornea betrug 4 mm und vom freien Rande des Unterlides 3 mm, die untere Grenze bildete der untere Orbitalrand, mit dem jedoch die Geschwulst nicht ver- wachsen war, und lag das Unterlid dem Augapfel nicht an, sondern stand auf 3 mm von demselben ab; am freien Lidrande befanden sich auf der Bindehaut ausserdem noch zwei Naevi pigmentosi, die in keinem Zusammenhange mit der Neubildung standen. Die makro- und mikroskopische Untersuchung zeigte, dass der Tumor aus einer centralen weichen Masse und einer härteren Rindensubstauz bestand; pigmentiert erschienen nur die an der Peripherie gelegeneu Zellen: die Geschwulst war sehr gefässreich und bestand hauptsächlich aus runden und ovalen Zellen, nur stellenweise kamen auch Spindelzellen vor. 3) Einen Fall von rundzelligem Sarkom der linken oberen Uebergangsfalte bei einem 13jährigen Mädchen, wo nach zwei Reci- diven eine Exen te ratio Orbitae gemacht werden musste. (Das wei- tere Schicksal der Kranken ist unbekannt.)

L a r i o n o w (84) teilt 3 Fälle von Soor der Bindehaut

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Conjunctivitis beim Heufieber.

331

mit, die er im Militär-Hospital zu Tiflis im Verlauf von 5 Jahren beobachtet hat. Er hält diese Erkrankung nicht für sehr selten und spricht seine Verwunderung darüber aus, dass dieselbe in keinem Lehrbuch erwähnt wird und ihm auch keine veröffentlichten Beobach- tungen darüber bekannt sind. Die Erkrankung gehört zu den schweren Augenaffektionen, da sie zu einer narbigen Degeneration der Binde- haut mit allen ihren Folgezuständen (Hornhautaffektionen etc.) führt. In allen drei Fällen entwickelte sich der Soorpilz (Oidium albicans), welcher mikroskopisch nachgewiesen wurde, primär an der Conjunctiva palpebrarum, und erst nach 2 3 Tagen erschien er auch an der Schleim- haut des Mundes und Rachens. Zwei der Kranken waren in allen anderen Beziehungen vollkommen gesunde Männer und nur einer war ein schlecht genährtes Individuum (Pneumoniker).

Critchett (30a) und Juler (30a) demonstrierten 2 Patien- ten mit essentieller Schrumpfung der Conjuuctiva ohne Pemphigus. Beim einen Patienten hatte vor 10 Jahren Syphilis bestanden. Das eine Auge war bereits erblindet. C. glaubt, dass hier kein Zusammenhang mit Pemphigus bestehe, sondern dass es sich um essentielle Schrum- pfung handle, wie sie AI fr. Gräfe beschrieb.

Brailey (21) demonstrierte einen gleichen Fall von Schrum- pfung der Conjunctiva. Pemphigus fehlte. Die Schrumpfung war stärker als bei Trachom.

Im Anschluss daran zeigte Lang (83) ebenfalls einen solchen Patieuten, den dritten, welchen er überhaupt gesehen hatte. Es war weder Trachom noch Pemphigus im Spiel. Das eine Auge war be- reits blind.

Hiezu bemerkt Brudenell Carter (22), dass in einem von ihm behandelten Falle auch kein Pemphigus vorhanden gewesen sei, sondern nur protrahierte Conjunctivitis. Er machte ohne dauernden Erfolg eine Transplantation von Kaninchen-Conjunctiva.

G radle (64) beschreibt 4 Fälle von Conjunctivitis, die regel- mässig während des Sommers auftraten und aller Behandlung trotzten, dagegen im Herbst von selbst zurückgingen. Es zeigte sich in Ab- weichung vom gewöhnlichen Frühjahrskatarrh bloss die Conjunctiva der Lider erkrankt, wo sich kleine gelbgraue stecknadelkopfgrosse Granula entwickelten. Die Beschwerden bestanden in Brennen, Stechen, mangelnder Ausdauer und schleimig-eitriger Sekretion. G. bringt die Erkraukung in Beziehung zum Heufieber.

Trousseau (122) sah öfters nach Einreiben von 10 °/o Chry-

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332 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

sophansäureliniment auf erkrankte Hautpartien an den Augen Ent- zündung auftreten in Form von Conjunctivitis ohne Sekret, aber mit Schmerz. Gewöhnlich erkrankten beide Augen. Die Entzündung war verschieden von derjenigen bei direktem Einbringen der Chryso- phansäure ins Auge. Sie heilte gewöhnlich nach etwa 8 Tagen.

Die Krankheiten der Cornea.

Referent: Prof. 0. Haab in Zürich.

1) Abu die, Ch.f Traitement de )a ke*ratite parencbymateuae grave. Arcb. d'Opht. VI. p. 360.

2) A d 1 e r , H., lieber die elektrolytiache Behandlung ständiger Hornhauttrü- bungen. Med.-chir. Centralbl. XXI. S. 122.

3) B a u d r y, S., Contribution a l'dtude de la köratite neuro-paralytique. Arcb. d'Opht VI. p. 69.

4) B e a e 1 i n , 0., Amyloid in der Cornea eines ataphylomatöaen Augea. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 130.

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6) Borthen, L., Oftalmomalacie. Med. Revue (norweg.). Mai.

7) B o u c h e r, De la tranaplantation de la corne'e (a propoa d'une communica- tion du Dr. v. Hippel au congrea d'Heidelberg). Recueil d'üpht. p. 727.

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10) Brugger, R., Ein anatomischer Beitrag zur Lehre von der Keratitis bul- losa. Inaug.-Diaa. München.

11) Chibret, Loia dea deTormation8 aatigraatiquea de la corne'e. cona^cutire« a Pope-ration de la cataracte. Annal. d'Oculiat. T. XCV. p. 209. (Society franc. d'Opht. 4. congrea.)

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13) Crozat, F., fitude ex pe>i mentale aur Vaction du nitrate d'argent aur la corne'e. These de Lyon.

14) Czapodi, Genyedö keratitisek da iritiaek orvasläaartfl (Behandlung der eitrigeu Keratitia und Iritis.) 8zeme*azet. p. 39.

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Die Krankheiten der Cornea.

333

15) D a g u i 1 1 o n, Corps dtrangera de la cornee. Bullet de la clin. nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 133, 134.

16) Kdratite ä repätition. Ibid. p. 80.

17) Dantziger, C. , Zur Behandlung der Hornhauttrübungen mit Massage des Auges. Deutsch. Med. Ztg. T. S. 89.

18) Darier, A., Sur l'emploi de l'acide ohromique pur contre les granula- tions conjonctivales et les pannus corneens. Bullet et Me*m. de la soc. franc- d'Opht. 4e annee. p. 150 und Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 220. (Societe franc. d'Opht 4. congres.)

19) Del Torre, A., Grade nigo's Methode zu Wiederherstellung der Seh- funktionen bei Blindheit in Folge von Corneaerkrankung. Wien. med. Blatter. Nr. 17.

19a)Dehenne, Traitement des kdratites. Union midie, p. 959.

20) D e n e f f e, Rapport de la commission a laquelle a äte* renvoyd le memoire M. le Dr. R o m i 6 e , sur la keVatite calcaire. Bull. Acad. roy. de me"d. de Belg. XX. p. t>06.

21) D o 1 s c h e n k o w, W., Keratitis superficialis avasculosa. Westnik ophth. I1L 2. p. 123.

22) Dumont, Ke*ratite interstitielle de l'oeil gauche (syphilis heröditaire). Bullet de la clin. nat. opht. des Quinze-Vingts 4. p. 69.

23) ülcere traumatique de la corne'e, hernie de l'iris ; dacryocyste. Ibid. p. 70.

24) Condylome de l'iris; infiltration purulente des lames de la cornee a droite. Ibid. p. 71.

25) Irido-cboroTdite sympathique de l'oeil gauche, cons&utive k une phthisie de la cornee et du globe du cöte* oppose* par suite d'un traumatisme. Ibid. p. 73.

26) Eversbusch, Ueber die Anwendung des Thermokauters bei destruktiven Hornhaut-Processen. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 65. (s. Abschnitt »Allgemeine Therapie«.)

27) Fournier, Des ophtalmies de la syphilis höreMitaire. La ke*ratite interstitielle (Suite). Recueil d'Opht p. 5 et 65.

28) Accidents de syphilis he're'ditaire survenus a l'age de trente ans. Gaz. hebd. 29. Octob.

29) Galezowski, Des differentes varie*te« d'herpes de la cornee et d'ulcere rongeant herpetiqne. Recueil d'Opht p. 408.

30) Du traitement du staphylome conique par une excision d'un lambeau semi-lunaire de la corne'e. Ibid. p. 330 et Gaz. des höpit. Nr. 69. p. 550.

31) G e n k i n, Ein Fall von Ophthalmia neuroparalytica. Russkaja Medtzina. Nr. 9.

32) Gillet de Grandmont, Traitement de la käratite infectieuse ou des moissonneurs par les lavages fre*quentsavec une Solution de sublime* au 2/1000. Bullet, et mein, de la soc. frany. d'Opht 4 anne. p. 671.

33) De la ke'ratite ulcdreuse en »illons «StoileY Archiv. d'Opht. p. 422.

34) Des manifestationa syphilitiques oculaires et de leur traitement. Ibid. p. 213.

34a)— Des eldments qui favorisent la regenöration des dlcmenta de la corne'e transparente. Semaine me"d. p. 497.

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334 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

35) Görke, A., Ueber den Wert der Naht bei perforierenden Wunden der Cornea und Sclera. Inaug.-Diss. Breslau.

36) C r oi sz, B., Panopbthalinitis, pterygium mütet következe*ben (Panophthal- mitis nach Operation des Pterygium). Szemeszet. p. 15.

37) Grossmann, Die Galvanokaustik als heilkräftiges Antiaepticum bei de- struktiven Hornhautprocessen. Wien. med. Presse. Nr. 25 28. (s. Ab- schnitt »Allgemeine Therapie«.)

38) Hamilton, F. K., Certain forms of keratitis: their etiology, pathology, and treatment, clinically considered. Australas. med. Gaz. V. p. 145.

39) Harlan, H. , A piece of metal imbedded in the cornea, without produ- cing Irritation. Maryland med. .Tourn. XV. p. 124.

40) Higgens, C, Conical cornea. Brit. med. Journ. 1885. II. p. 1014.

41) H in de, A. , A study of herpes zoster frontalis seu Ophthalmia«, with a caae. Med. Record. New- York. XXX. p. 285.

42) Hippel, A. v., Ueber Transplantation der Hornhaut. Ber. d. XVIII. Vers, d. ophth. Gesellsch. zu Heidelberg. 8. 49.

.43) Transplantation de la cornee. Revue generale d'Opht. p. 385.

44) Hirschberg, J., Lues congenita als Ursache schwerer Augenleiden. Centralbl. f. prakt. Augen heilk. April. S. 97.

45) Klinische Kasuistik: Neugebildete Hornhautgefässe. Ebd. Novbr. 8. 333.

46) Hubert, Des taches de la cornc"e, De leur traitement Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 214. (Socie*te* franc. d'Opht 4. congres.)

47) Inouye, De la scle'rotomie modifiee dans les cas de staphylöme naissant de la corneae avec prolapsus peraistant de l'iris. Revue ge*ne"rale d'Opht. p. 97.

48) Treatment with a Solution of potash of foreign bodies containing arsenic lodged in the cornea. Sei-i Kwai med. Journ. V. 217.

49) Issekuts, L., Herpes corneacröl. Szemeszet. p. 50.

50) Issigonis, M., Staphylom der Hornhaut von ungewöhnlicher Form. Cen- tralbl. f. prakt. Augenheilk. Nov. S. 333.

51) Krüger, Die Behandlung des Ulcus corneae serpens mit dem Glflheisen. Inaug.-Diss. Kiel.

52) Lang, W., Deposit in the cornea. Ophth. Review, p. 85.

53) L a y e t, A., La kdratite infectiense des deWaseurs. Revue d'hyg. VIII. p. 702.

54) Lee, C. G., Treatment of ulcers of the cornea. Prov. med. Journ. Lei- cester. V. p. 246.

55) Lope z-0 c a n a , Ingecciones de ergotina en la queratitis parenquimatosa. El Dictamen. Febr.

56) Martin, Cornee artißcielle. Recueil d'Opht. p. 95.

57) Minor, A new Operation for pterygium. Mississippi Valley med. Month. VI. p. 387.

58) N e 1 1 1 e 8 h i p , E., Exactly eymmetrical corneal ulcers. Ophth. Hosp. Rep. XI. p. 58.

59) Case of primary calcareous film on corneae remaining unaltered for nine years. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 153.

60) On relapses of irritation after abraaion of the cornea. St. Thomas Hosp. Rep. XIV. p. 61.

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Die Krankheiten der Cornea.

335

61) Panas, Epitheliomes et dermoides du limbe sclero-corneen. Qaz. me*d. de Paris, p. 301.

62) Parker, W. R., An analysis of nearly one hnndred cases of interstitial keratitis. Med. Pres« & Circ. XLII. p. 282.

63) Paster, Malacia corneae nach chronischem Opiummissbrancb. Münch, med. Wochenschr. Nr. 6.

64) P f 1 ü g e r , Behandlung tiefer Hornhautgeschwüre, besonders des (Heus ser- pens und einiger Formen von Hypopyon-Keratitis, die mit demselben ver- wechselt werden können. Korrespond.-Bl. f. Schweizer Aerzte. XVI. Nr. 6. S. 144.

64a) Pathologische und physiologische Wirkungen des Cocain, Irisbewegung, mydriatische Wirkung des Atropin. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 169.

65) Poncet, Sur les grannlations de la cornee. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 221.

66) Präsentation de preparations histologique : de la keVatite granuleuse; du se"bum du chalazion et des kystes dermoides. Bullet et Möm. de la soc. franc. d'Opht 4e annee. p. 350.

67) Poriwaew, E. , Fall von hyalin-amyloider Geschwulst der Coojunctiva. Aus der Universitäts- Augenklinik zu Kiew. Westnik ophth. III. 3. p. 182.

68) Pro uff, Efficacitr curative de la pdritomie partielle faite en face des ab- sces et uiceres graves penpheriques de la cornee. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 214. (Sociöte" franc. d'Opht. 4. congrea.)

69) Purtscher, 0., A suggeBtion coöcerning the correction by glasses of certain anomalies of the curvature of the Cornea. Archiv of Ophth. New- York. XV. p. 264.

70) Rampoldi, Guarigioni inesplicabili di panno corneale. Annali di Ot- talm. XV. p. 112.

71) A proposito di un caso singolare di stafiloma transparente della Cornea, con amaurosi da congenita pigmentazione della retina. Gazz. d. osp. VII. p. 232, 299.

72) Ancora due casi di congestione linfatica oculare. Annali di Ottalm. XV. p. 56.

73) Ulteriori notizie e considerazioni intorno a un memorabile caso clinico. Ibid. p. 11.

74) Kaynaut, Du cautere actuel dans le traitement des uiceres graves de la cornee. Marseille mecHc. Nr. 12. p. 728.

75) Ren ton, H., Glasgow eye iufirmary. Two cases of conical cornea; re- marks. Lancet. II. p. 867.

76) Rolland, Keratite sympatbique consecutive a la destruetion d'un oeil par traumatisme chez un individu vigoureux et sans diathese. Recueil d'Opht. p. 137.

77) Romie*e, Note manuscrite snr la kdratite calcaire. Bullet, de l'Acade'mie roy. de mödsc. en Belgique. T. XX. Nr. 3. p. 479.

78) S a v i n , A., Contribution a l'tftude du traitement des absces de la cornee. Lyon. 60 p.

79) Schadeck, Ch., Contribution ä l'e*tude de la keratite syphilitique. Revue clinique d'Oculist. Nr. 9. p. 204.

80) S c h i e s s-G e m u s e u s , 22. Jahresbericht der Augenheilanstalt in Basel.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

81) Schi ff, Sur la cause des troubles dans la nutrition de l'oeil, qui survien- nent apres la section des nerfs de la V. paire ce*r6brale. Arch. d. scienc, physic. et nat. Geneve. Nov.

82) Schmidt-Rimpler, Pterygium. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 9. (Sitzung des ärztl. Vereins in Marburg.)

83) S c h ö b 1 , J., üeber Tumoren epithelialen Charakters und trotzdem lym- phoiden Ursprungs. Tagebl. d. 59. Vers, deutsoh. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 883 und Centralbl. f. prakt. Augenheil k. Sept. Okt. S. 257.

84) üeber die Blutgefässe der Hornhaut im normalen und pathologischen Zustande. Ebd. November S. 321.

85) S n e 1 1 , Hypopyon ulcer of the Cornea. Practitioner. p. 2G8.

86) S t r e m i n i k i, J., Ueber die Jodolwirkung bei Hornhautgeschwüren. Gax. lekarska. Nr. 42.

87) S y m o n s, M. J., Corneal chaoges in acquired syphilis. (Ophth. soc. of the united kingdom. July. 2.) Ophth. Review, p. 231.

88) T a n s 1 e y , Oscroft , Kerato-Irido-Descemetitis. Americ. Journ. of Ophth. III. p. 98.

89) Thompson, J. E, Operation for staphyloma. St. Louis Cour. med. XV. p. 111.

90) Corneal ulcers. Journ. americ. med. assoc VI. p. 682.

91) Thoumas, E., Du traitement aotiseptique de l'ulcere a hypopyon. Paris. 51 p.

92) Toison, J., Ulce*ration inecanique de la corne*e. Journ. des scienc. me"d. de Lille. Nr. 5. p. 163.

93) Wood-White, E. W. , On the ill-effecta of cocaine in cases of cataract extraction. Ophth. Review. V. p. 6.

94) Wardinger, Experimentelle und anatomische Untersuchungen Aber die Wirkungen des Cocains auf die Hornhaut. Münch, med. Wochenschr. Nr. 8, 9 und 10.

Pflüg er (64 a) unterscheidet zwei Formen der Cocain trübung der Cornea nach Staroperation und Iridectomie: 1) diejenige, die vom Schnittrand aus unmittelbar in das Hornhautgewebc sich aus- breitet und klinisch unschädlich verläuft, indem sie nach 1 2 Wo- chen verschwindet. Diese Form rührt sehr wahrscheinlich her von einem Niederschlag, den Cocain mit der Lymphe bildet. 2) Die- jenige Form, welche mit langandauernder Hypotonie und Anästhesie der Hornhaut verbunden ist, die sich mit hartnäckiger Bläschen- eruption verknüpft und wenig Tendenz zur vollständigen Wieder- herstellung zeigt. Aus weiteren Versuchen, betreffend die phy- siologische Wirkung des Cocains auf die Pupille, wobei namentlich die Beobachtung an verbluteten Tieren Aufschluss gab, ging hervor, dass die Gefässtheorie , welche annimmt , dass die Kontraktion der Gefässe eine Ischämie des Sphincter Iridis und des Ciliarmuskels und dadurch eine Parese dieser Muskeln bedinge, nicht richtig sei, son-

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Annyloid in einem Hornhaut-Staphjlom.

337

dem dass die Dilatation der Pupille durch Reizung der diktatorischen Elemente der Iris zu Stande komme. P. sieht sich gezwungen auf einen Musculus dilatator zu rekurrieren.

Wtirdinger (94) teilt mit, dass die Cocain-Keratitis (das Ana- tomische und Experimentelle siehe Abschnitt: »Pathologische Ana- tomie«) nach Staroperation in der Münchener Klinik durch mehr- tägige Applikation eines permanenten Guttapercha-Sublimat- Ver- bandes zum vollständigen Verschwinden gebracht wurde. In prophy- laktischer Hinsicht wird es sich empfehlen, das Sublimat vor dem Cocain aufs Auge zu bringen. Ferner soll das Auge nach jeder Cocaineinträufelung sofort vollkommen geschlossen werden.

Wood-White (93) sah die Cocain-Trübung der Hornhaut (nach Staroperation) nur, wenn er Cocain und Sublimat zusammen anwandte, nicht aber, wenn er statt des Sublimates als Antiseptikum die Borlösung benützte. Auch sah er vom Sublimat allein, ohne Cocain, diese üble Wirkung nicht. Offenbar ist also diese Trübung nicht lediglich Folge des Cocains, sondern des Cocains zusammen mit Sublimat.

Pfltiger (64) bespricht in einem Vortrag die verschiedenen Keratitis- Formen, welche mit dem Ulcus serpens verwechselt werden können. Es sind dies: das katarrhalische Hornhautgeschwür alter Leute, das tiefe ekzematöse Infiltrat, die centrale Ekzempustel der Cornea mit Hypopyon, das Ulcus eczematosum serpiginosum. Die letztgenannte Geschwtirsform ist identisch mit der dendritischen von Hansen Grut und Emmert. Pf. hält diese Keratitis deshalb für Ekzem, weil nicht selten massenhafte Ekzembläschen auf dem betreffenden Auge angetroffen werden , und die Ausläufer der Aeste im frischen Stadium kreisrund sind wie ein isolierter ekzema- töser Herd. Es wird ferner die Behandlung der Hypopyon- Kera- titis besprochen. P. warnt vor zu ausgiebiger Anwendung des Gai- vanokauters bei ausgedehnten eitrigen Infiltraten der Hornhaut. Unter Umständen empfiehlt sich die Schiess'sche lineare Kauterisation der Uebergangsfalte.

Beselin (4) fand in der Cornea eines stark staphylomatösen Auges, das einem 21jährigen Patienten entstammte und das vor der Enukleation auf der Mitte der undurchsichtigen Hornhaut einen 5— 6 mm grossen gelben, unebenen Fleck gezeigt hatte, eigentümliche homogene stark lichtbrechende Massen namentlich in den oberfläch- lichen Schichten der Hornhaut, sowie in den tiefsten Schichten des

J»hr«iberioht f. Ophthalmologie XVII. 1886. 22

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Hornhautepithels. Diese Einlagerungen zeigten auf Zusatz von Jod- lösung und Jod violett eine typische Amyloidreaktion.

Brugger (10) untersuchte einen Fall von Keratitis bullosa bei Glaucoma absolutum (Sekundärglaukom nach Verletzung bei einer 12 Jahre alten Patientin). Der ganze Bulbus war vergrössert. Die Cornea war mit grösseren und kleineren Blasen besetzt. Der Bulbus wurde wegen heftigster Schmerzen enukleiert. Die Untersuchung der Cornea ergab, dass die Blasenbildung nicht auf einer einfachen Abdrängung der Epithelschicht von der Bowman'schen Membran durch die seröse Flüssigkeit beruht, sondern es tritt in Folge des Oedemes der Hornhaut ein Zerfall von Epithelzellen auf, wodurch der Zusammenbang zwischen dem Epithel und der Bowman'schen Mem- bran gelockert wird, unterstützt von dem gesteigerten Flüssigkeits- gehalt der Cornea.

Schiess-Gemuseus (80) beschreibt 2 Fälle von Keratitis parenchymatös;! circumscripta (der eine mit Hornhautanästbesie), ferner einen Fall von Malacia corneae mit vollständiger Abstossuug der erweichten Stelle, nachträglicher Schrumpfung der Hornhaut, später Druckerhöhung und Staphylom, beseitigt durch zwei Iridektomien, endlich eine ausgebreitete Verbrennung der beiden Hornhäute durch Aetzkalk. Heilung.

Dantziger (17) empfiehlt die Heisra th'sche Massage alter Hornhauttrübungen unter Zuhilfenahme von gelber Präcipitat- (0,1 :6,0 Vaselin) oder Kalijodat-Salbe (0,3 K. jod. 0,25 Natr. bicarb. auf 5,0 Vaselin), 2 Monate lang täglich » Minute. 10 Krankengeschichten mit guten Resultaten.

Hubert (4(i) lobt die Aufhellung der Maculae corneae ver- mittelst der Elektrolyse. Er setzt beide Pole in Form feiner Platin- faden ganz nahe bei einander auf die Cornea auf. Die antänglich durch die Prozedur gesetzte Vermehrung der Trübung schwindet und mit ihr langsam ein Teil der alten Trübung.

Romiee (77) beschreibt unter dem Namen »Keratite calcaire« das, was wir wohl bandförmige Hornhauttrübung nennen würden. Bekanntes.

Paster (63) sah 3 Fälle von Kerato-malacie bei Individuen, welche durch das Opium sehr heruntergekommen waren. Alte Opium- raucher, die verarmten und das Opium deshalb reducieren mussten, kamen dadurch, wie gewöhnlich, in der Ernährung zurück, ohne dass aber bei Beginn der Cornealerkrankung bereits Diarrhoe vorhanden war. P. fand auf den Hornhäuten beider Augen zuerst diffuse Trü-

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Trophonen rotische Erkrankung der Hornhaut

339

bang, dann entweder in der Mitte oder wenigstens in der Nähe der- selben ein kleines Ulcus, das sich vergrösserte trotz entsprechender Behandlung und das endlich den grössten Teil der Cornea zerstörte. Gewöhnlich folgte Exitus lethalis.

[R am p o 1 d i (73) liefert einen zweiten Nachtrag zu jenem Falle von Lymphstauung in der Cornea, über welchen schon wiederholt referiert wurde (vergl. Bericht f. 1881 S. 34G und Ber. f. 1883 S. 406). Wir führen nur kurz an, dass die eigentümliche Hornhauttrübung nicht mehr beobachtet wurde, dagegen sah jetzt R. zum ersten Male im Augenhintergrunde Gebilde, die er als Ueberreste der Arteria hyaloidea anspricht und die bei den frühern sorgfältigen Untersuch- ungen nicht wahrgenommen worden waren. AIP die verschiedenen pathologischen Erscheinungen (Exophthalmus, Konjunktivalchemosis, Hornhauttrübung etc.) werden als Folge von Lymphstase aufgefasst und als klinischer Beleg für die anatomischen Anschauungen über die Lymphbahnen im Auge aufgeführt.

R a m p o 1 d i (70) erwähnt vier Fälle, in welchen schwerer Cor- nealpannus durch Granulationen bedingt in Folge interkurrierender akuter Krankheiten (Pneumonie, Erysipelas, Cholera) sich wesentlich aufhellte oder beinahe ganz verschwand. In einem Falle von bloss rechtsseitigem Gesichtsrotlaufe heilte der Pannus auf dem rechten Auge, während das linke Auge in demselben Krankheitsstadium ver- harrte. Brettauer.]

B a u d r y (3) veröffentlicht 2 Falle von Keratitis neuroparaly- tica. Im einen war Erkältung, im andern Trauma die Ursache der Trigeminuslähmung. Diskussion der darüber bestehenden Theorien.

Genkin (31) teilt einen Fall von Ophthalmie bei einem 70- jährigen Psychopathen mit, bei dem konstitutionelle Syphilis kon- statiert werden konnte, und der lange an einer beiderseitigen Trige- minusneuralgie litt und dessen linke Pupille enger als die rechte war. Es trat plötzlich zur Zeit, wo noch keine Anästhesie, sondern eine Hyperästhesie des linken Trigeminus bestand, ohne äussere Ur- sache am linken Auge ein Ulcus corneae auf, das sehr schnell zur Destruktion der Hornhaut führte. Bei der Obduktion wurde eine Neubildung (syphilitischen Ursprungs) des Keilbeins gefunden, die auf den linken Trigeminus drückte. Der Autor betrachtet seinen Fall als eine reine Trophoneurose, und stellt denselben unter die Falle, die von Charcot beschrieben worden waren, wo auch Oph- thalmia neuroparalytica auftrat und dabei keine Anästhesie, sondern eine Hyperästhesie des Trigeminus existierte.

22 *

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340 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Abadie (1) empfiehlt für die schwere parenchymatöse Kera- titis nochmals die subkutanen Sublimat- Einspritzungen , die besser wirkten als die Einreibungen von grauer Salbe.

Gillet de Grand mont (32) schildert einen Fall von eigen- tümlicher Keratitis, die sich durch das Auftreten zahlreicher kleiner sternförmiger Geschwtirchen, die sich zum Teil durch Ausläufer resp. feine Furchen verbauden , charakterisierte. Zuerst waren bei dem 23jährigen, sonst gesunden Patienten nur wenige solche kleine Sterne vorhanden, sie vermehrten sich dann über die ganze Cornea hin und wurden allmählig mehr graulich, auch nahmen die Furchen, welche einzelne der Sterne mit einander verbanden, zu. Die ganze Erkrank- ung dauerte etwa 12 Tage. Eine Impfung abgekratzter Massen auf die Kaninchen- Cornea gab kein positives Resultat. Verf. glaubt aber doch, dass es sich um eine mykotische Keratitis handle und fragt sich, ob diese seltene Erkrankung identisch sei mit der von Hansen Grut und E m m e r t geschilderten dendritischen Keratitis. Einige Abbildungen erläutern die Schilderung.

Unter dem Namen »Keratitis superficialis avasculosat beschreibt Dolschenkow (21) eine Erkrankung der Hornhaut (nur die cen- tralen Partien werden ergriffen), die sich einerseits in Wucherung, andererseits in Abschilferung des Epithels manifestierte. Die Er- krankung charakterisiert sich durch ihren sehr langen Verlauf (meh- rere Jahre), durch nur zeitweise auftretende Reizerscheinungen und Schmerzen, und hinterlässt ganz oberflächliche Hornhauttrübungen ; die Therapie ist beinahe machtlos. Der Autor ist geneigt, die Er- krankung als eine parasitäre Affektion (Pilzerkrankung) zu betrachten und führt einen Vergleich mit einer ähnlichen Erkrankung der Haut, und zwar mit Pityriasis versicolor, obgleich er nicht behauptet, dass das Microsporon furfur die Ursache der Erkrankung sei. Eine mikro- skopische Untersuchung konnte zur Bestätigung der ausgesprochenen Meinung nicht ausgeführt werden.

[L. Borthen (6) teilt einen Fall von essentieller Phthisis bulbi mit, welche, wie er vermutet, nach Anwendung von Kompression einer Fistula lacr. entstanden war. Die Patientin, ein Tjähriges Mädchen, klagte niemals über Schmerzen. Bei der ersten Unter- suchung war T = 3, V = ./0r,ö, ausserdem geringe Ptosis, unbedeu- tende Ciliarinjektion, das Corneaepithel gestichelt, in dem Cornea- gewehe 3 4 feine, graue vertikale Streifen. Am nächsten Tage wurden zwei kleine weisse Punkte, der obere vielleicht 0,5 mm im

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Die Krankheiten der Sklera. 341

Durchmesser, der untere noch kleiner, in der Macula lutea gefunden. Einen Monat später war das Auge normal. Gordon Norrie.]

Die Krankheiten der Sklera.

Referent: Prof. 0. Haab in Zürich.

1) Conrserant, Sur un cas remarquable de «clerite rhumatismale double. Bullet, et Mem. de la soc. franc. d'Opht. 4. annee. p. 130.

2) Dumont, Itupture de la scle*rotique, enclavement de l'iris. Guärison. Bullet, de la clin. nat. opht. de« Quinze-Vingts. IV. p. 143.

3) Fes sl er, F., Hartnackig recidivierende Syphilis. Gumma der Sklera und Conjunktiva. Ber. d. naturw.-raedic. Vereins in Innsbruck. XV. S. 64. (Ber. d. syphil.-dermatolog. Klinik des Prof. Lang.)

4) Görke, A. , Ueber den Wert der Naht bei perforierenden Wunden der Cornea und Sklera. Inaug.-Diss. Breslau.

5) Hannover, A., On a spongy formation between the sclerotic and cho- roid coat in new-born children. Lancet II. p. 292.

6) Happel, Notes of a case of episcleral abscess. Transact. of med. soc. Tenessee. p. 117.

7) L a n d e s b e r g, M., Zur Behandlung der Skleralstaphylome traumatischen Ursprungs. Arch. f. Augenheilk. XVII. 2. S. 202.

8) The use of sutures in perforating wounds of the sclerotic. Med. Bull. Phila. VIII. p. 45.

9) Operationsverfahren bei Skleralstaphylomen. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Natnrf. und Aerzte in Berlin. S. 223.

10) Lang, W. , A severe case of destructive episcleritis. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 151.

11) Moll, van, Ueber Wunden der Ciliargegend. Klin. Monatsbl. f. Augen- heilk. S. 299.

12) Panas, Sclero-choroidite anterieure double rhumatismale. Guerison par le salicylate de lithine. France möd. Nr. 99. p. 1145.

13) Epitheliome« et dermo'ides du limbe sclero-corneen. Gaz. meU de Paris, p. 301.

14) Reu ss, Ophthalmologische Mitteilungen. IL Abt. S. A. aus der Wiener med. Presse.

15) Staderini, C. , Nota sopra un caso di sclerotite. Annali di Ottalm. XV. p. 474.

16) V ache, Du traitement de la sclerose corneenne et de l'episcle'ritis par la pe>itomie ignCe. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 216. (Sociötö* frane. d'Opht, 4. congres.)

Reu ss (14) beobachtete eine ausgedehnte Melanosis der Sklera bei einer 60jährigen Frau, welche wegen seniler Katarakt operiert

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342 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

worden war. Am andern Auge war die Sklera vom obern Rand der Cornea angefangen in einer Breite von ca. 1,5 cm bis gegen die Uebergangsfalte bin bräunlichgrau pigmentiert. Die einzelnen Flecken sind grösstenteils konfluiert und nur am Rande gesondert. Hier fanden sieb mehrere vereinzelte oder zu Gruppen vereinigte Flecken. Die Iris war dunkelbraun und viel dunkler als am andern Auge. In der Peripherie des Augenhintergrundes befanden sich nach aussen- oben einzelne dunkle Pigmentflecke, welche die Retinalgefasse eiu- scheideten. Im Uebrigen war nichts Abnormes vorhanden.

[Staderini (15) beobachtete auf Guaita's Klinik einen essentiellen Fall von Sclerotitis bei einem 32jährigen Erdarbeiter, welchem ein Dorn ins linke Auge geflogen und in der Gegend des Ansatzpunktes des Muse. rect. ext. in der Sclerotica stecken ge- blieben war. Obwohl ungefähr drei Wochen nach der Verletzung ein kleiner Abscess an der Verwundungsstelle mit dem Messer ge- öffnet und der Fremdkörper entfernt worden war, traten doch wäh- rend der nächsten Monate, trotz entsprechender antiphlogistischer Nachbehandlung, eine Reihe neuer kleiner Abscesse in der Sklera auf, gleichsam eine Wanderung beinahe um die ganze Cornea bil- dend, welche ebenfalls mit dem Messer gespalten werden mussten und eine vorübergehende Trübung der Cornea hervorriefen, die sich erst im fünften Monate vollständig verlor. Brettauer.]

Die Krankheiten der Iris.

Referent : Prof. 0. Eversbusch in Erlangen.

1) Abadie, Gh., Des enclavements iridiens et capsulaires consecutifs a Tex- traction de la cataracte avec iridectomie. Annal. d'Oculist. T. XCV. (So- cie-tö" franc. d'Opht. p. 128.)

2) A g n e w, CR., The after-treatment in cataract and iridectomy Opera- tions. New- York med. Record. July. p. 108.

3) Baumerth, Gg., Iris-leszakadas önkentes gyögyeläasi (Spontanheilung von Irideremie.) Seemeszet. S. 35 und Pest, med.-chir. Presse. S. 37.

4) Beck, David de , A rare faiuily history of congenital coloboma of the iris etc. Archiv of Ophth. XV. 1.

5) B e n s o n, Tuberculosis (?) of the Cornea and iris. Transact of the ophth. Soc. of the united kingdora. VI. p. 47.

6) Bettremieux, P.t Decollement de la rötine et iridectomie. Archiv. d'Opht. VI. p. 459.

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Die Krankheiten der Iris.

343

7) B r a i 1 e y, W. A., Monocular iritis. (Ophth. soc. of the united kingdom. July 2.) Ophth. Review, p. 229.

8) Peculiar-looking detachment of retina; vision and field slightly impro- ved after iridectomy. Ibid. p. 329.

9) Browne, E. A„ Wound of left eye with almost simultaneoas iritis serosa of right ; recovery. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 113 und Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 428.

10) Browne, Iritis serosa occurring rapidly after wound of oppoaite eye. Brit. med. Journ April 17.

11) Brüden eil, Carter, Scissors to facilitate the division of the ins etc. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 496.

12) Burchardt, Irisscbeere. Centralbl. f. chirurg. u. ärztl. Mechanik.

13) Burnett, S. M., Tubercular disease of the iris. Journ. of the americ. med. Association. 2. January.

14) C hibret, Les indications de l'iridectomie dans l'operation de la cata- racte. Archiv. d'Opht. VI. p. 355.

15) C h i s o 1 m , J. J., A piece of iris living in the vitreous Chamber; a new foreign body. Medic. Record. 23. January.

16) Couturier, De l'iritis scrofuleuse dans les vosges. France me"d. Nr. 99. p. 1189. (Congres de l'association francaise pour l'avanc. des scienc. de Nancy.)

17) Cross, Cystic tumor of iris. Transact. of the ophth. Soc. of the united kingdom. VI. p. 67.

18) C sa p o d i, J., Az arteria hyaloidea es a membrana pupillaris maradvanyai. (Residuen der Art. hyaloid. und der Membr. pupillaris.) Szemeszet. S. 1.

19) Genyedö keratitisek es iritisek orvoslasardl. (Behandlung der eitrigen Keratitis und Iritis.) Ibid. p. 39.

20) Dabney, S. G., Syphilitic iritis. Americ. Pract. & News. II. p. 97.

21) Debenedetti, Irideremia totale congenita. Annali d. Ottalm. XV. p. 184.

22) Debierre, ün cas d'anomalie rare congenitale de l'oeil. Annal. d'Ocul. XCV. S. 223. (Soc. franc, d'Opht. 29 Avril.)

23) Dol genkow, W., Colobom der Iris, des Corpus ciliare, der Chorioidea und der Sehnervenscheide. Westnik ophth. Januar— Februar.

24) Dransart, De l'iridectomie dans le decollement de la re'tine. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 222. (SociCte* franc d'Opht 4. congres.)

25) Dumont, Ulcere traumatique de la cornee, hernie de l'iris; dacryocyste. Bull, de la clin. nation. opht. de l'hosp. des Quinze-Vingts. IV. p. 70.

26) Condylome de l'iris; infiltration purulente des lamea de la cornee ä droit e. Ibid. p. 71.

27) Rupture de la scMrotique, enclavement de l'iris. Guerison. Ibid. p. 143.

28) v. Du y se, Contribution a l'ätude des membranes pupillaires persistantes. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 13.

29) Fano, Valeur de l'iridectomie dans le traitement du decollement de la reline. Journ. d'oculist. et chir. Nr. 158. p. 211.

30) Fdre\ Assymetrie chromatique de l'iris consideree comme stigmate ne"vro- pathique. Progres meU p. 892.

31) Ferrand, Observation d'iritis «hez un rheumatisant syphilitique. Gaz. franc. de me*d. et pharm. II. Nr. 33. p. 244.

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344 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

32) Fonseca, da, L. , Irite syphilitica num leproso; gorama da iris. Arch.

ophth. de Lisb. 1885. VI. p. 101. 38) Franke, E., üeber Risse des Sphincter iridis nebst Bemerkungen aber die

Mechanik des Aderhautrisses, v. G r a e f e's Arch. f. Ophth. XXXII. 2. S. 261.

34) Froidbise, Contribution a lVJtude de l'iritis syphilitique. Arch. möd. beiges. XXX. p. 22, ref. Annal. d'Oculist. T. XCVI. p. 28.

35) F o u r n i e r , Des ophtalmies de la syphilis hereditaire tardive. L'iritis. Recueil d'Opht. p. 65.

86) Gillet de Grandmont, Ndvrite optiqne et Condylome de Tins trait«ls par les injections de peptonate d'hydrargyre et suivie de guörison. Re- cueil d'Opht p. 230.

37) Gal lenga, G, Osservazione di tuberculosi oculare. Giorn. della r. Ac- cad. di Medic. di Torino. Fase. 10—12. 1885.

37a)Gouran, Prognostic et traitement des hernies de l'iris. Normandie med. Nr. 1. p. 6.

38) Haenel, Fr., Ein Fall von Art. hyaloidea persisteDs, Persistenz des K Ol- li ker'schen Mesoderm-Fortsatzes und Colob. irid. congenit. Inaug.-Diss. München.

39) Harlan , G. C, Colgenital monocular irideremia. Transact. Coli. Phya. VIII. p. 239.

40) H i r s c h b e r g, J., Thränenschlaucheiterung bei der Pupillenbildung. Cen- tralbl. f. prakt. Augenheilk. p. 267.

41) üeber seröse Iriscysten. Ebd. Sept.-Oktbr. S. 262.

42) Lues congenita als Ursache schwerer Augenleiden. Ebd. S. 103.

43) Jessop, Tubercle of the iris and chorioid. Transact. of the ophth. Soc of the united kingdom. VI. p. 55.

44) Inouye, De la sclärotomie raodifiee dans les cas de staphylöme naissant de la cornde avec prolapsus persistant de TTris. Revue g^neYale d'Opht. p. 97.

45) Johnson, G. L., Airophy ot iris. (Ophth. soc of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 57.

40) Krükow, A., Fall von primärem Melanosarkom der Iris (Hutschay per- witachnoi Melano-sarkomi radusebnoi jldotschki). Westnik ophth. III. p. 179.

47) Lawford, J. B, Sections of iris, showing development of pigment la- yer on anterior surface. Transact. of the ophth. soc. of the united king- dom. VI. p. 161.

48) Lamberg, T., Ovanlig fall af iris-anomali. Hygiea Nr. 7, Sv. Lukare- Sellscb. Förhandl. S. 90. 1885.

49) Bidrag til anomalier hos iris. Hygiea Nr. 10. S. 615. 1885.

50) Landesberg, Zur Kenntnis der angeborenen Anomalien des Auges. Klin. Monatabi f. Augenheilk. S. 407.

51) Lang, Congenital aniridia. Transact. of the ophth. soc. of the united king- dom. V. p. 207.

52) Lawrentjew, Zur Frage von den kongenitalen Anomalien der Iris. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Januar.

53) Lübinsky, A„ Irido-Cyklitis post febrem recurrentem. Westnik ophth. III. 6. p. 449.

54) Michel, C. E., Dark rooms and bandages discarded in the after-treatment

of cataract-operatious, iridectomies etc. Arch. Ophth. New- York. XV. p.318.

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Die Krankheiten der Iris.

345

55) Mayerhauaen, Eine «ehr seltene Form persistierender Pupillar-Mem- bran. Klin. MouataM. f Augenheilk. S. 17.

56) II 0 6 bin I, P., lieber die Förste r'scbe Iridectomia inaturans zur künst- lichen Reifung immaturer Katarakte. Inaug.-Diss. Kiel.

57) Morano, Dell' uveite. Annali di Ottalm. XV. p. 76.

58) N e 1 s o n , C. E., The decline of iridectomy. Medic. llecord. March. 13.

59) Netter, A., Sur les mouvements de l'iris, dita volontairea. Revue möcL de Test. Nancy. XVIII. p. 55.

60) Nettlesbip, E. , Syphilitic iritia in an old glaucomatous eye. Ophth. Bosp. Rep. XI. p. 57.

61) On myosis in irritation of the eye. Ibid. p. 56.

62) New formation of pigment on the front of the iria. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 66.

63) Pfl üger, Pathologische und physiologische Wirkungen des Cocain, Iris- bewegung, mydriati8che Wirkung des Atropin. Klin. Monatsbl. f. Augen- heilk. S. 169*

64) R a b i n o w i t s c h. G., Ein Fall von Cysticercus in der vorderen Kammer (Slutachaj cysticerka w perednej kamere). Westnik ophth. III. 3. p. 196.

65) Rolland, Deuz corpa Itrangers dan6 Tins et dans l'humeur vitrde; gud- rieon. Gaz. bebd. d. scienc me*d. de Bordeaux. VII. p. 415.

66) v. Reusa, Kongenitale Anomalien der Iris. Wien. med. Presse. Nr. 9.

67) R ü c k e r t, Fr., Ueber Iritis, Conjunctivitis und Polyarthritis gonorrhoica. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 339.

68) Saint Martin, E., De l'iridectomie dans les iritis a rechute. These de Paris.

69) Salgö, J., Ueber eine Form motorischer Störung der Iris. Tagebl. der 59. Vers, deutscher Naturf. und Aerete in Berlin. S. 387.

70) S c h ö 1 e r, Zur optischen Pupillenbildung. Berl. klin. Wochenschr. Nr. 46.

71) Scbiötz, Hj., A caae of astigmatisch of the lens after iridectomy. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 200.

72) Sk ir v i n g, K. S., On a rare pathological condition of the eyes in an enfant; syphilitic haemorrhagic iritis. Australaa. med. Gaz. Sydney. V. p. 38.

73) St ein heim, B., Anophthalmus dexter, Coloboma iridis et chorioideae ■inister. Centralbl. f. prakt Augenheilk. p. 201.

74) Storch i, F., Leucoma stafilomatoBa in entrambei gli occhi; doppia iri- dectomia ; ristabilimento della funzione vißiva nell' occhio destro. Spallan- zani. XV. p. 381.

75) Jansley, Oscroft, Kerato-Irido-Deacemetitis. Americ. Journ. of Ophth. III. p. 98.

76) Trousseau, Iritis dans la syphilis höreditaire tardive. Normandie meU 1. Avril.

77) Troitzky, S. , Freie Cyste in der Vorderkammer. (Swobodnaja kysta w perednei kamere.) Westnik ophth. III. 6. p. 474.

78) Uhthoff, Zur diagnostischen Bedeutung der reflektorischen Pupillen- starre. Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 1, 2, 3 und 4.

79) Waldhauer, C, Eine Irisanomalie. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 201.

80) Warlomout, Üdcollement de la rötine et iridectomie. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 153.

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346 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

81) Weeks, J. R, Injory to cornea, iria, and lens; suppurative internal in- flaramation. Arch. Ophth. New-York. XV. p. 85.

Johnson (45) berichtet über einen Fall von vollständiger Atrophie der Iris. Der betreffende Kranke, welchem 18 Jahre zuvor das eine Auge nach einer Verletzung entfernt worden war, beob- achtete seit 2 Jahren eine Verschlechterung des Sehvermögens. Die Atrophie der Iris, welche anfanglich eine Erweiterung der Pupille vortäuschte, nahm in den letzten 7 Monaten so zu, dass nur noch oben und uuten ein schmaler Irissaum zu sehen war. Ophthalmo- skopisch war eine ausgebreitete Chorioidealatrophie nachweisbar. Der Sehnerveneintritt und die Macula lutea waren normal. Die centrale Sehschärfe war = f J.

Hirschberg (42) berichtet über einen Fall von Lues con- genita. Die betreffende Patientin machte im ersten Lebensjahre eine umschriebene Meningitis specifica durch, die den linken Sehnerven in Mitleidenschaft zog. Zur Pubertätszeit trat eine neue Manifesta- tion der Lues in den Augen auf erst als Retinitis oculi utriusque, sodann als Kerato-Iritis.

GilletdeGrandmont (36) verwendet in einem Fall von doppel- seitiger Neuritis nervi optici mit Iriscond ylomen erfolgreich subcu- tane Injektionen von Hydrargyrum amidato-peptonatum.

Rücke rt (37) berichtet über einen Kranken, bei dem wieder- holt eine Koincidenz von Gonnorrhoe mit Augenleiden (Conjunctivitis, Iritis, Iridozyklitis und Gelenkaffektionen beobachtet wurde. Sali- cylsaures Natron blieb auf die Gelenkleiden wirkungslos. Die Con- junctivitis war nicht durch Inokulation entstanden; denn es wurden stets die typischen Gonococcen vermisst, während dieselben im gonnor- rhoischen Sekret stets gefunden wurden. R. glaubt, dass es sich bei derartigen Fällen um eine Art Infektion des ganzen Körpers handelt, die sich besonders gern in den Gelenken und den Augen lokalisiert.

Hei einem Kranken, dem von einem Zweig ein Dom in die Vor- derkammer des linken Auges geflogen war, trat trotz Entfernung des Fremdkörpers am folgenden Tage Iritis plastica und, wie Browne (9 und 10) berichtet, schon Tags darauf auf dem rechten Auge Iritis serosa auf. Ausserdem entwickelte sich beiderseits Keratitis punctata. Guter Heilverlauf.

G a 1 1 en g a (37) untersuchte das auf S c h i e s s' Klinik in Basel enukleierte Auge eines 22j. Mannes, welcher an mehreren Körper- stellen geschwellte Lymphdrüsen aufwies. Die klinisch gestellte Diagnose auf Tuberkulose der Iris wurden makroskopisch und mikro-

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Cyste in der vorderen Augenkammer.

347

skopiseh bestätigt etc. und durch Impfung in ein Kaninebenauge erhär- tet. Sowohl aus dem Inhalte der Vorderkammer des menschlichen, als aus den gezüchteten Irisknoten des Kaninchenauges konnten Tuberkel- bacillen auf bakteriologischem Wege nachgewiesen werden. Dagegen gelang es nicht, dieselben in dem in Müller' scher Flüssigkeit er- härteten menschlichen Bulbus nach Haab's Methode aufzufinden.

Wagen mann (79) schildert in eingehender Weise das Bild der Iridocyclitis tuberculosa. Für die Diagnostik ist einzig belang- reich der Nachweis von Tuberkelbacillen. Eine primäre Iristuber- kulose ist sehr zweifelhaft; es dürfte sich vielmehr um eine Art Metastase handeln. Ebenso glaubt W. nicht, dass dieselbe auf dem Weg einer Ophthalmia migratoria auf das andere Auge übertrete. In dem von W. beschriebenen Falle war der Ciliarkörper haupt- sächlich ergriffen. Die Veränderungen der Iris entzogen sich der Beobachtung, weil sie in dem ciliaren Iristeil lagen und durch ein Hypopyon verdeckt waren. Der tuberkulöse Herd brach durch die Sklerotika durch. In therapeutischer Beziehung hält W. die Ent- fernung der erkrankten Partie mit gleichzeitigem Versuch das Auge zu erhalten für schädlich. Bei gesicherter Diagnose kann nur die Enukleation oder die Exenteratio bulbi indiciert sein. Zum Schluss gibt W. die ausführliche Geschichte des von ihm beobachteten Kranken und eine Beschreibung des anatomischen Befundes. Bacillen fanden sich in allen Präparaten vor; ebenso war ein Impfungsver- such bei einem Kaninchen erfolgreich.

Hirschberg (41) operierte bei einem Fall von »seröser lris- cystec, die nach einer Glaukomiridektomie entstanden war, so, dass er mit dem Schmalmesser am Hornhautrand einen die Cysten wund durchbohrenden 7 mm langen Schnitt am Hornhautrande machte. Sodann ging er mit der Cols ma n n 'sehen Kapselpincette in die Wunde, fasste ein möglichst grosses Stück der vorderen Wand der Cyste sammt dem die Rückwand des Hohlraumes bildenden Irissector, zog das Gefasste zur Kammer heraus und schnitt es mit einem Schlag mittels Luer'scher Schere ab. Guter Erfolg. (Ein analoges Verfahren hat Rothmund schon früher geübt. Ref.)

[T roitzky (77) beschreibt einen Fall von freier Cyste in der Vorderkammer des linken Auges bei einem Unterofficier des 56ten Schitonur 'sehen Regiments (ein ähnlicher Fall ist von Fuchs be- schrieben, vergl. Bericht f. d. Jahr 1885. S. 340 u. Arch. f. Augenh. XV. 1.). Die Cyste war von rotbrauner Farbe, ovaler Form, 3 mm laug und 2 mm breit, war frei beweglich und konnte nach Wunsch

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten

bei gewisser Kopflage an einen beliebigen Ort der Vorderkammer gesetzt werden ; sie war kaum durchscheinend , zeigte absolut keine selbständigen Bewegungen und blieb im Verlauf von sieben Monaten, während dessen der Kranke sich unter Beobachtung befand, ohne jegliche Veränderung. Beschwerden verursachte dieselbe keine. Im Uebrigen war das Auge vollkommen normal. Die Cyste wurde (von Dr. Mitkewitsch) durch einen Schnitt in der unteren Corneal- grenze entfernt (sie wurde kollabiert mit dem Kammerwasser her- ausgeschwemmt) ; der Inhalt derselben unterschied sich durch Nichts vom Kammerwasser. Die mikroskopische Untersuchung zeigte, dass die Wandungen der Cyste aus fibrillärem Bindegewebe bestanden, welches von Pigmentkörnern durchsetzt war und zwischen dessen Fa- sern runde Zellen, die Leukocyten ähnlich sahen, gelegen waren.

Krükow's (46) Fall von primärem Melanosarkom der Iris be- traf eine 25j. Frau, die 1881 zum ersten Male untersucht wurde und am rechten Auge (M^, V = bei normalem Augenhintergrunde) eine wenig prominente Geschwulst zeigte, die im äusseren oberen Quadranten der Iris gelegen, von dunkelbrauner, fast schwarzer Fär- bung war und die ganze Breite der Iris einnahm ; einen schwar- zen Fleck an der Stelle der Geschwulst will Patientin an der Iris schon vor 7 Jahren bemerkt haben. Juli 1884 ereignete sich ein Bluterguss in die vordere Kammer, der in einigen Tagen vollständig verschwand. Im November 1884, als Patientin sich wieder vorstellte, zeigte der Tumor bedeutend grössere Dimensionen ; er füllte \ der vorderen Kammer aus, verdeckte die Hälfte der Pupille und lag dank einer ganz bedeutenden Dickenzunahme fest der Hinterfläche der Horn- haut an ; Sehschärfe ohne Veränderung, intraocularer Druck nicht ge- steigert. Die Geschwulst wurde durch einen 14 15 mm langen Schnitt in der Sklera (2 mm vom Hornhautrande) entfernt und zeigte fol- gende Grössen : 8.J mm lang, 6J mm breit und 2 3 mm dick. Bei der mikroskopischen Untersuchung (Prof. Scherwinsky) erwies sich die Neubildung als ein teils spindel-, teils rundzelliges Melano- sarkom. Die Kranke befand sich noch mehr als ein Jahr nach der Exstirpation des Tumors unter Beobachtung und zeigte keine Reci- dive. Die Sehschärfe war mit concav ^ = ^.

Rabinowitsch, (64) teilt einen Fall von Cysticerkus in der vorderen Kammer des rechten Auges bei einer 35j. Frau (in Odessa) mit. Diese Erkrankung kommt in Russland höchst selten vor und es ist nach K rükow bis jetzt nur ein Fall in Russland von Nar- kiewicz-Jodko publiciert. Vor einem Jahre hatte Patientin

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Die Krankheiten des Corpus ciliare und der Chorioidea. 349

eine Iritis an demselben (rechten) Auge überstanden. Der Autor glaubt, dass in diesem Falle eine Selbstinfektion stattgefunden hatte, da Pat. an Taenia solium leidet. Der Parasit wurde später vou Dr. Mitkewitsch (Westn. ophth. IV. p. 424) aus dem Auge entfernt, und die mikroskopische Untersuchung bestätigte die klinische Diagnose.

Adelheim in Moskau.]

Nach Schöler's (70) Ansicht ist ein schmaler parallel be- grenzter Irisausschnitt die beste Form einer optischen Iridektomie. Die bisherigen Operationsraetboden genügen für diesen Zweck nicht. Er schlägt daher vor in folgender Weise vorzugehen: Mit einer 3 mm breiten Lanze wird am Corneallimbus ein Einstich gemacht. Man lässt die Iris prolabieren, zieht dieselbe mit einer platten Pin- cette hervor, incidiert den Prolaps mit einer geraden Schere radiär auf den Sphinkter und reponiert sodann die betreffende incidierte Irispartie mittels eines geknöpften Stilets und träufelt Eserin ein. S. führte diese Operation mit glattem Operations- und Heilverlauf bei einem Kranken aus, bei dem die Sehschärfe in Folge von Horn- hauttrübungen auf reduciert war. Die nach der Iridektomie er- reichte Sehschärfe war = \.

Burchardt (12) findet bei Kolobombildung nach oben und innen die gebräuchlichen Irisscheren unbequem, weil die schneidenden Blätter zu lang und nicht genügend auf der Fläche gebogen sind. B. hat daher eine besondere Schere anfertigen lassen, die bis 12 mm unterhalb der Axe des Schlosses gerade ist. Die Blätter sind daher an diesem Punkt in einem Winkel von 80° gebogen und laufen von hier in je eine 10 mm lange Schneide aus. Man kann das Instru- ment auch zur Iridotomie benutzen. Die leichte Reinigung des In- struments ist dadurch ermöglicht, dass es aus nur zwei mit einer Schraube verbundenen Seitenteilen besteht, deren federnde Enden hakenförmig übereinandergreifen.

Die Krankheiten des Corpus ciliare und der Cho- rioidea.

Referent: Prof. 0. Eversbusch in Erlangen.

Ii Albini, E., Di una rottura della coroide. Boll, d'ocul. VIII. p. 15. 2) um 1er, EL, Ein Fall von Orbital- und Uvealsarkom. Klin. Monatsbl. f, Augenheilkunde. S. 5.

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350 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

3) Brailey, Cyclo-Chorioiditis. Transact of the ophth. boc. of the united kingdom. V. p. 86.

3a)— Microscopial specimens showing on exceptional condition of the ciliary nervea. Cases of Uveitis. Ibid. p. 98.

4) C h i b r e t , Note sur le traitement simple de la panophthalmie. Aren. d'Opht. p. 546.

5) Colema nn, Ossifikation of chorioid. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. V. p. 142.

6) Coursera nt, Sur l'Ctiologie de Ia choroidite sereuse. Bull. soc. me*d.- prat. de Paris. I. p. 167.

7) Creniceanu, Gy., Das Verhalten des Ciliarkörpers gegen Wunden. Klin. Monatabi. f. Augenheilk. 8. 313.

8) D e h e n n e, lifcude sur le sarcome de la chorolde. Union mea\ Nr. 24. p. 277.

9) Dolgenkow, W., Kolobom der Iris, des Corpus ciliare, der Chorioidea und der Sehnervenscheide. Westnik ophth. Januar-Februar.

11) Dan 09 t, Corps Oranger du cul-de-sac de la paupiere superieure. Irido- choro'idite consecutive. Bull, de la clin. nation. opht de l'hosp. d. Quinze- Vingts. IV. p. 137.

12) Fano, Mölano- sarcome du ligament eiliaire proeminent au devant de la cornee. Journal d'oeulist. et chir. Nr. 158. p. 151.

13) F i e u z a 1 , Sur le sarcome du corps eiliaire. Bullet, et Mäm. de la soc. franc. d'Opht. 4e an nee. p. 290.

14) Franke, E., Ueber Risse des Sphincter iridis nebst Bemerkungen über d. Mechanik der Aderhautrisse. v.Gräfe's Arch. f. Ophth. XXXII. 2. S. 261.

15) Fuchs, Syphilitische Papel des Ciliarkörpers. Wien. med. Blätter. Nr. 25.

16) Fall von syphilitischer Geschwulst im Ciliarkörper. Wien. med. Presse- Nr. 26. (Gesellsch. d. Aerzte in Wien. Sitzung vom 11. Jul.)

17) Galezowski, Sur l'ophthalmotomie ou scle'ra-choriotomie postö"rieure. SociCte* fran9. d'Opht. 4. sesaion. (Ref. Recueil d'Opht. p. 431.)

18) Gastaldo, Fontabella, J., Irido-coroiditis serosa subita y fulminante, del ojo izquierdo ambliopia ineipiente por reflejo ö. simpatia del ojo derecho ; iridectomia; curacion radical. Gac. de oftal. otol. y laring. I. pag. 1.

19) Greene, R. S. and Smith, A. G. , Choroido-retinitis pigmentosa. St. Louis med. and surg. Journ. L. Nr. 2. p. 81.

20) Gönn, Uniocular irido-chorioiditis with new formation of counective tissue in the vitreous. Transact. of the ophth. soc of the united. kingdom. V. p. 144.

21) H a e n s e 1 1 , P. , Sarcome du corps eiliaire. Bullet, de la clinique nat. opht. de rhospice des Quinze-Vingts. IV. p. 64.

23) Hoor, K., Ein Fall von Aderhautruptur. Wien. med. Wochenschr. Nr. 32.

24) Hotz, Ein Fall von Chorioiditis nach Typhus. Chicago med. Journ. Jan. (Ref. nach d. Centralbl. f. Augenheilk.)

25) Hutchinson, Jon., On a case of periphere 1 chorio-retinitis associated with peculiar pigmentation of mueous membranee. Ophth. Hospit. Reports. XI. 2. p. 216.

26) Issekuts, L., A chorioide'ales sarcomak diagnosisaröl egy eset kapesan. (Die Diagnose der Chorioideal-Sarkome.) Szemeszet. 1. p. 4.

27) Kamocki, V., Präsentation de preparations histologiques d'un adenome de la choroide. Bullet, et Mem. de la soc. franc. d'Opht. 4e anne'a. p. 349.

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Die Krankheiten de« Corpus ciliare und der Chorioidea.

351

28) Landesberg, M., Zur Kenntnins der angeborenen Anomalien des Auges. Zwei Fälle congenitaler Atrophie der Chorioidea-Retina. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 408.

29) Lang, W., Central Chorioiditis. Transact. of the ophth. soc of the united kingdom. V. p. 141.

30) Stapbyloma of the choroid. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 113.

31) Case of hydrophthalmos with a large coloboma of choroid in an unusual position. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 489.

32) Central Chorioiditis with disseminated patcher in remainder of fundua. Ibid. V. p. 140.

33) Lübinsky, A., Irido-Cyklitis post febrem recurrentem. Westnik. ophth. HI. 6. p. 449.

34) Lawford, Naevus of left side of face; Naevus of choroid, subretinal hae- morrbage and detached retina in left eye. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. V. p. 136.

35) Mandet, J., Ophthalmie variolique chez un enfant del5jours. Uecite" con- secutive par chorioidite; enuclt?ation de 1'oeil droit. Journ. des sciences me*d. de Lille. Nr. 18. p. 584.

36) Martin, Stüdes sur le contraction astigmatiques du muscle ciliaire. Annal. d'oculist. T. XCVI. p. 217.

37) Melano-sarcome de la chorolde. Mem. et bull. Soc. de mecl. et chir. de Bordeaux, p. 179.

38) W., Beitrag z. Prognostik d. Uvealsarkome. Halle a.S. Inaug.-Diss. 1885.22 8.

39) Moll, van, üeber Wunden d. Ciliargegend. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 299.

40) Morburgo, ün caso di coloboma della coroidea in un inscritto. Gior. med. d. r. esercito, etc. XXXIV. p. 281.

41) Morton, Atrophy of choroid. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. V. p. 142.

42) Neese, Ein Beitrag zur Tuberkulose des Auges. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 267.

43) Kettleship, E., On the pathological changes in syphilitic Chorioiditis and retinitis. (Illustrated.) Ophth. Hosp. Reports. XI. p. 1.

44) Severe central Chorioiditis with almost perfect acuteness of viaion ; a visuel field deffective at periphery. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. V. p. 147.

45) Central chorioido-retinitis in one eye, probably caused by exposure to sunlight. Ophth. Hosp. Rep. XI. p. 76.

46) Long continuance of micropsia after syphilitic choroiditis. Ibid. p. 62.

47) Myopia from childhood , rapid increase soon after marriage, to almost total blindness ; question of myopic choroiditis. Ibid. p. 73.

48) Central changes in retina and choroid remaning ten years after a blow on the eye. Ibid. p. 71.

49) Irido-chorioiditis in one eye during a fever accompanied by Symptoms of meningitis. Ibid. p. 64.

50) Nordmann, G. A. , Ett fall af koroidealsarcom i kliniskt och histolo- gisks hänseende. Finska läk.-sallsk. handl. XXVII. p. 359.

51) Observations diverses: Luxation congenitale des cristallins avec

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

aniridie et coloborae de la choroide. Bullet de la clin. nat. opht. de l'hospice des Quinze-Vingta. IV. p. 178—195.

52) Owen, Logd. White sarcorna of the choroid. ßrit. med. Journ. Nr. 1312.

53) Ottava, J., A chorioidea es a retrobulbaria azövetek metastaticus gyu- ladasa. (Metastatische Entzündung der Chorioidea und dea retrobulbären Gewebes.) Szem&zet. p. 14.

54) Panas , Pclero-cboroldite ante'rieure double rhumatismale. Guerison par le salicylate de lithine. France m6d. Nr. 99. p. 1145.

55) Perlia, Das Ringskototn bei luetischer Chorioidea-Retinitis. Central bl. f. prakt. Augenheilk. Februar. S. 39.

56) Ray, J.,M., Two casea of Strabismus with choroidal atrophy. Americ. Journ. of Ophth. III. p. 158.

57) Schöbl, Sarkom aus epithelialen Zellen lymphoideu Ursprungs. Tagebl. d. 59. Vera, deutsch. Naturforach. und Aerzte zu Berlin. S. 389.

58) Stedmanu, Bull, A consideration of sorae unusual forma of intraocular he*morrhage with special reference to etiology and prognosis. New- York medical Record. Dec. 4.

59) Stein heim, B., Anophthalmus dexter. Coloboma iridis et chorioidea ain. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. p. 201.

60) Szili, Der Conus nach unten. Tagebl. d. 59. Vera, deutsch. Naturforsch, und Aerzte in Berlin. S. 222.

61) Tanaley, Oscroft, A case of acute localized Chorioiditis. Americ. Journ. of Ophth. p. 65.

62) Van Moll, F. D. A. C, Over wonden der ciliarstreek. Tijdschr. v. Ge- neesk. XXII. p. 288.

63) Wagenmann, A., Zur Eenntniss der Iridocyclitis tuberculosa. v. G rä- fe'a Arch. f. Opth. XXXII. 4. S. 225.

64) Ware, L., Oaaification of the choroid. Journ. americ. med. asa. Chicago. III. p. 39.

65) Werner, L , Central guttäte Chorioiditis (Ophth. boc. of the united kingdom.) Ophth. Review p. 116.

Der von Nettelship (44) mitgeteilte Fall von centraler Cho- rioiditis ist erwähnenswert wegen der Integrität der centralen Seh- schärfe und der starken Einengung des Gesichtsfeldes. Nettelship glaubt, dass in diesem Fall entweder nur die rückwärtigen Schichten der Chorioidea ergriffen gewesen seien , oder die perimaculäre Re- tinalzone vikariierend für die Macula lutea eingetreten sei. An dem betreffenden Fall war früher eine starke Aderhautblutung beobachtet worden.

Tansley (61) beschreibt einen Fall von akuter centraler Cho- rioiditis, die nach 5 Wochen abgelaufen war und keine Schädigung des Sehvermögens hinterliess.

Hotz (24) beobachtete bei einem jungen Mann, der an Typhus gelitten , neben Glaskörpertrübungen Iritis mit Niederschlagen auf die D e sc e m et1 sehe Membran. Auf Behandlung mit Pilocarpin

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Tuberkulose der Gefässhant

353

klärte sich der Glaskörper und es zeigte sich im oberen nasalen Quadranten peripher eine Aderhautatrophie.

Bei einer 48j. Frau, die wegen glaukomatöser Symptome sklero- tomiert und später iridektomiert worden war, wurde von Fieuzal (21) und Hansell (21) 3 Monate später in der dem Kolobom entsprechen- den Ciliarkörperpartie ein getreidekorngrosser Tumor entdeckt, dessen rasches Wachstum die Enukleation notwendig machte. Bei der ana- tomischen Untersuchung ergab sich als Ausgangspunkt des Tumors (Sarkom) das Bindegewebe des Corpus ciliare.

Stedmann Bull (58) veröffentlicht 17 Beobachtungen von intraokularer Hämorrhagie. Die sämmtlichen Patienten standen jen- seits des 50. Lebensjahres und waren von Malaria befallen. Nach Aufsaugung des blutigen Ergusses, welcher immer nur einseitig lo- kalisiert war, Hess sich in allen Fällen eine äquatoriale Chorioiditis nachweisen.

Ware (64) enukleierte das rechte Auge eines 22j. Mannes, wel- cher 12 Jahre zuvor von einer schweren Verletzung betroffen worden war und seit 5 Jahren wiederholt Reizzustände dargeboten hatte. In dem phthisischen Bulbus fand Ware neben einer trichterförmigen Netzhautablösung und einer verkalkten Linse die Aderhaut in eine knöcherne Platte von 15 mm Länge und 8 mm Dicke verwandelt, welche die Eintrittsstelle des Optikus umgab.

Bei einem 8j. Kinde, dessen linke Gesichtshälfte eine Naevus- bildung darbot, fand Lawford (34) an dem gleichseitigen Auge dasselbe litt an Katarakt und Sekundärglaukom bei der ana- tomischen Untersuchung ein kavernöses Angiom der Chorioidea.

Der von Bäum ler (2) mitgeteilte Fall von Orbital- und Uveal- sarkom ist dadurch bemerkenswert, dass der Tumor sich von der Orbita aus in den Bulbus hinein entwickelt hatte. Die aus dicht geschichteten meist spindelförmigen, unpigmentierten Zellen bestehende Geschwulst besass extra- und intraocular den gleichen alveolären Bau.

Bäumler glaubt , dass dieselbe von den Lymphspalten des Intravaginalraums oder von der Duralscheide des Optikus ausge- gangen war.

Die von Neese (42) unter Beck er' s Leitung vorgenommene Untersuchung eines an Irido-chorioiditis erkrankten Bulbus (der be- handelnde Augenarzt sprach sie als eine luetische an; dement- sprechend die Behandlung) ist dadurch bemerkenswert, dass die anatomische Diagnose auf Tuberkulose gestellt werden musste.

Jahresbericht f. Ophthalmologie. XVII. 1880. 23

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354 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten

Intra vitam hatte sich keine Spur von Tuberkulose gezeigt. Gleich- wohl besteht nach Neese die Möglichkeit, dass die tuberkulöse In- fektion ihre erste Lokalisation im Auge gefunden hatte und dass durch rechtzeitige Enukleation des letzteren einer sekundären Weiter- verbreitung derselben erfolgreich vorgegriffen wurde.

Panas (54) heilte einen Fall von Sclerotico-Chorioiditis anterior, die auf chronischen Rheumatismus zurückgeführt werden musste, durch Schmierkur und salicylsaures Lithion.

Chibret (4) machte in 8 Fällen von Panophthalmie, um den Ablauf derselben zu beschleunigen, einen Lappenschnitt der Hornhaut und nach vorgängiger Spaltung der Linsenkapsel die Extraktion der Linse. Weiterhin empfiehlt er Entfernung aller eitrig infiltrierten Massen durch Irrigation des Bulbusinnern von der Wunde aus mit Sublimat 1 : 2000 bezw. holt er dieselben mit einer Irispincette her- aus. Die hiemit erzielten Erfolge sollen überraschend günstige ge- wesen sein.

van Moll (39) veröffentlicht mehrere Fälle von schweren Ver- letzungen der Cornea und der Sclerotica, welche auch die Iris bezw. Corpus ciliare, sowie Linse und Glaskörper in Mitleidenschaft gezogen hatten. Auf Grund der Erfahrung, dass die einfach geschnittenen reinen Wundeu des Ciliarkörpers, sowie operative Eingriffe an dem- selben gut vertragen werden, im Hinblick ferner auf die Deutsch- m an n 'sehen Untersuchungen über die sogen, sympathische Ophthal- mie, endlich die Erfolge der modernen Antiseptik veranlassten Moll von einer Enukleation der betreffenden Bulbi abzusehen, sondern eine konservative Behandlung einzuschlagen. Indem wir bezüglich der Einzelheiten der Fälle auf die Mitteilung selbst verweisen, sei nur bemerkt, dass von den vier Augen, die derartige Verletzungen er- litten hatten, eins noch nachträglich die Enukleation indicierte. Bei einem zweiten Kranken gelang es, durch nachträglich vorgenommene Iridektomie noch ein Sehvermögen von T4g zu erzielen. Aehnlicb günstig war das Resultat in einem dritten Fall ; während der letzte zwar kein brauchbares Sehvermögen aufwies, zeigte sich jedoch eine derartig gute Heilung der Verletzung, dass das Auge vollkommen reiz- los wurde und blieb. Gegen die Anwendung von Skleralnähten, wie sie Flemming empfohlen, spricht sich M ol 1 entschieden aus, weil bei der Manipulation , die Fäden durchzuführen, leicht ein weiterer Glaskörperaustritt erfolge und Gefahr bestehe, dass man die Linse oder andere Teile des Auges durch Zerrung oder Dehnung ablöse oder verletze. Sollen überhaupt Nähte angewendet werden , so em-

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Glaukom.

355

pfeblen sich eher noch die Konjuuktival nähte. Ebenso unterliess es Moll in den betreffenden Fällen die prolabierte Iris direkt ab- zuschneiden; er that dies erst, als es, ohne die Narbe zu gefährden, geschehen konnte.

Brailey (3a) fand in 3 Fällen von Chorioiditis eine Ausbrei- tung des entzündlichen Processes auf die innern langen Ciliararterien und die ihnen benachbarten Nervi ciliares longi.

Glaukom.

Referent: Prof. 0. Eversbusch in Erlangen.

1) Agnew, C. R. and Webster, Case of paioful glaucoma absolutuni of trauinatic origin. New-York med. Jonrn. July. p. 100.

2) Armaignac, H.f Traitement du glaucome par les instillations siniul- tanees de cocalne et d'eserine. Revue clin. d'oculist. Jauvier.

3) Ayres, S. C, Practical notes on glaucome. Cincinnati Lancet and Clinic. XVI. p. 157.

4) Birnbacher, A. nnd Czermak, W. , Beiträge zur patbol. Anatomie und Pathogenese des Glaukoms, v. Gräfe's Arch. f. Ophtb. XXXII. 2. S. 1 u. 4. S. 1 ff. (Detaillierte Ausführung der vorigjährigen Mitteilungen. Vergl. vorj. Bericht S. 369 u. ff.)

5) Bjerrum, J., Kliniskeog kritiake bemärkinger om glaukom. (Klinische u. kritische Bemerkungen über Glaukom.) Hosp. tid. Nr. 5 6.

6) Blackham, G., Notes on a case of glaucoma, treated without Operation. Med. Press. West. New-York. I. p. 65.

7) Brailey, W. A., Double chronic glaucoma. (Ophth. soc. of the united kingdom. July 2.) Ophth. Review, p. 231.

8) Patient with one eye glaucomatous and with the other presenting inost of the Symptoms of glaucoma, though without any increase of tension. Ibid. p. 313.

9) Burmester, Ueber intraokulare Blutungen nach der wegen Glaukom ausgeführten Iridectomie. Inaug.-Diss. Kiel.

10) Caataldi, Nuovo ricerche sulla hiatologia della secezione dell' acqueo, rivindica di prioritä della teoria vasospastica del glaucoma e critica della teoria di Schnabel. Napoli, Pesole.

11) Card specimens: (Vitreous opacities in myopia. Glaucoma in a girl aged fifteen. Congenitally small lensea. Spiral perimeter.) Ophth. Review, p. 85. (Ophth. soc. of the united kingdom.)

12) Chi s o 1 m , J. J., An acute attak ot glaukoma induced by the local appli- cation of cocatne. Americ. Journ. of Ophth. p. 229.

13) Congress russischer Aerzte, Sitzung vom 23. December 1885. 3)

23*

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356

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Maklakow, üeber Ophthalniotonometrie und sclero-corneale Iridektomie bei Glaukom. St. Petersburg. Wochenacbr. S. 62 und Westnik ophtb. Nr. 2. p. 78.

14) Creniceann, Gy., Zwei Fälle aus Prof. S c h ul e k 's Klinik zu Budapest 1. Rheumatische Zahnschmerzen als Vorläufer von glaukomatösen Anfällen. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 310.

15) Crosti, D., Sulla natura del glauooma primitivo. Gior. med. d. r. eaer- cito etc. XXXIV. p. 656.

16) Debenedetti, Ectopia lentis congenita con lussazione spontanea del cri- stallino e glaucoma consecutive. Annali d. Ottalm. XV. p. 184.

17) Dobro wolsky , W., On the probable cause of the colored rings seen in glaucoma. Arch. Ophth. XV. p. 267. (Siehe vorj. Bericht S. 389.)

18) Dumont, Deux cas de glaucoma chronique simple. Arthritisme. Bull, clin. nation. opht. do l'hosp. d. Quinze-Vingts. IV. p. 139.

19) Eversbusch, Abgelaufenes Glaukom (?) beim Hunde. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. S. 77. (Siehe diesjähr. Referat über vergl. Augenheilk )

20) Gadioli, Deila tentione del globo oculare considerata in relazione alla sna influenza terapeutica nelle mallattie deir occhio, alla modificazione della vista ed allo stato generale di salute. Boll. d'Ocnl. VII l. 9. Mai.

21) Galezowski, Sur l'ophthalmotomie ou tcldrochoriotomie posUSrieure. (Soc. franc. d'Opht. 30 Avril.) Annal. d'Ocnl. XCV. p. 232.

22) Hartridge, G. , Glaucoma in a girl aged 14. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 81Ü.

23) Hirschberg, 8., üeber Regenbogensehen bei Glaukom. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 3 u. 4.

24) J acob son , J., Beitrag zur Lehre vom Glaukom, v. G f e's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 96. (Polemik gegen von Wecker u. Schnabel. Ausser- dem vergl. Bericht pro 1884. S. 485 u. ff.)

24a)Javal, üeber Glaukom. Ber. d. XVIII. Vers. d. ophth. Gesellsch. in

Heidelberg. S. 9. (Diskussion. S. 10.) 24b) Dangers de la cocaTne dans le glaucome (Acade'tnie de m«!dec. Seance

du 20 avril.) Progres med. Nr. 17. p. 355. 24c) Lackmaun, Ernst , Zwei Fälle von Glaucoma simplex. Inaug -Dissert.

Greifswald. 27 S.

25) L a k e r , C, Ein experimenteller Beitrag zur Lehre von der glaukomatösen Exkavation. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 187.

26) Landesberg, Zur Wirksamkeit der Sklerotomie gegen Glaukom, v. Gräfe 's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 253.

27) Landesberg, M., The results of sclerotomy in glaucoma. Med. Bull. Phila. VIII. p. 276.

28) Cases in which iridectomy performed for glaucoma in one eye checked the glaucomatous process in the other. Journ. americ. ass. VII. p. 430.

29) Zur Kenntnis« des Glaukoms. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. April. S. 109.

30) Landsberg, Zur Aetiologie des Glaukoms. Tagebl. d. 59. Vers, deut- scher Naturf. u. Aerzte in Berlin. S. 156.

31) Lagrange, Operation de Badal. Arch. d'Opht. VI. p. 203.

32) Lundy, Glaukom in Folge eines Bienenstiches. Amer. Journ. of Ophth. Mai.

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Glaukom.

3) Martin, Des variations dans le degre* et le sens de l'astigmatisme corneen chez les glaucomateax. (Societ traue. d'Opht. 4. congres.) Annal. d'Ocu- list. T. XCV. p. 206. (siehe vorj. Bericht. 8. 396.)

4) Masse Ion, J., Sur le glaucouie. Anna). d'Oculist. T. XCV. p. 231. (So- cie*te franc. d'Opht. 4. Congres.)

5) Mosconi, Contribuzione alla patogenesi del glaucoma. Annali di Ottalm. XV. p. 243.

6) Nettlea hip, P., Note on the state of the optic disc after recovery from acute glaucoma; with cases. St. Thomas' Hosp. Rep. XIV. p. 73.

7) Paoai, Du traitement de certaines formes de glaucome sans Operation. (Acade'mie de me\i, se'ance du 15 juin.) France rae\üc. p. 821.

;8) Pardee, G. C. , A few words on glaucoma. Pacific, med. and surgic. Journ. San Franc. XXIX. p. 273.

$9) Pflüg er, üeber einige seltene, bisher zum Teil nicht beobachtete klini- sche Symptome bei Glaukom. Korrespondenzbl. f. Schweizer Aerzte. Nr. 15. (Siehe vorj. Bericht S. 389 u. ff.)

tö) Priestley Smith, Primary glaucoma in relation to age. (Ophth. »oe. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 90.

11) Glaucome chronique. ün cas de duree exceptionnelle. Ref. in Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 83. (1863 war bereits Glaukom mit S | resp. -fr notiert; spater S x<j resp. Nach der Iridektomie S f.)

12) Prout, J. S., Badal's Operation, or laceration of the infra-trochlear nerve for the relief of glaucoma, etc. with cases. Americ. Journ. of Ophth. p. 165. (Americ. ophth. soc. 22. annual Session held at New-London) und Ophth. Review, p. 269.

13) Rampoldi, Note ottalmologiche : VII. Duecento ventotto osservazioni cliniche a contributo della etiologia del glaucoma. Annali di Ottalm. XV. p. 142.

14) R h e i n d o r f , Joa, Beitrag zur Behandlung des malignen und agelaufenen Glaukoms. Inaug.-Diss. Bonn.

45) R i c h e y , Chronic simple glaucoma treated with eserine. Journ. of the americ. med. Association 23 January und Chicago Med. Journ. et Exam. 1885. LI. p. 881.

46) Schlösser, Akutes Sekundär-Glaukom beim Kaninchen. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. S. 79. (Siehe diesj. Referat aber vergl. Augenheilk.).

47) Schön, W., üeberanstrengung der Akkommodation und deren Folgezu- stände. Beitrag zur Aetiologie des Glaukoms und der Aequatorial-Katarakt. Aren. f. Augenheilk. XVII. S. 1 und Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. 8. 385. (Siehe vorj. Bericht S. 378 u. ff.)

48) S t i 1 1 i n g , J., Ueber das mutmassliche Glaukom an Tieraugen. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. S. 75. (Siehe diesj. Referat aber vergl. Augenheilk.).

49) _ rjeber d. Pathogenese des Glaukoms. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 296. (Weitere Ausführung der vorjährigen Mitteilung ; siehe vorj. Bericht S. 383 u. ff.)

50) Tyner, Glaucoma in a subject fifteen years old. Daviel's Texas med. Journ. Austin. II. p. 385.

51) Walker, E. G., Two cases of glaucoma treated auccesfully with convex lenses. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 17.

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358 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

52) Walker, E. 6., Cases illuatrating of the treatment of glaucoma. (Ophth. hoc. of the united kingdom. 11. Nov.) Ibid. p. 363.

53) Watson, Spencer, Haemorrhagic glaucoma treated by trephining. (Ophth. 8oc. of the united kingdom.) Ibid. p. 115.

54) Webster, D., A caae of acute glaucoma of one eye cured temporarily by eserine; relapae ; iridectomy. Americ. Journ. of Ophth. p. 20.

55) Caaes of glaucoma operated upon by C. R. Agnew. Ibid. 1885. Nr. 12. p. 287.

56) A caae of auccessful laceration of the infra-trochlear nerve ( B a - daT s Operation. Americ. Journ. of Ophth. p. 174.

57) Wright, J. W.. The importance of an early diagnosis in glaucoma. Co- lumbus med. Journ. V. p. 9.

Landsberg (30) verbreitet sich an der Hand mehrfacher Be- obachtungen von verschiedenen Gefassveränderungen Über den Ein- fluss pathologisch veränderter Ernährung auf die Zunahme des intra- ocularen Drucks. >Der wesentliche Effekt besteht in einem Mangel an Zufuhr, resp. totalem Abachluss der Blutzufuhr, die nicht immer Gewebsveränderungen der einzelnen Organe des Auges herbeiführe. Die vorgelegten Präparate von erblindeten Bulbis, die später wegen hinzutretenden Glaukoms enukleiert wurden, beweisen die anatomische Integrität des Optikus, der Retina und des vorderen Bulbusabschuittes, trotz ausgedehnter Gefässdegeneration.«

[Bjerrum kritisiert die Glaukomlehre Mauthn er 's. Nach Mitteilung eines Falles aus seiner Praxis, in welchem Randexkavation und gutes Sehvermögen gefunden wurden, erklärt er dieses in folgender Weise. Wenn man sich denkt, dass ein gleichmässiger Druck gegen die Oberfläche der Papille das Papillengewebe nach hinten drückt, ent- steht dadurch eine Streckung, eine Deplacierung der Elemente. Die Lamina cribrosa weicht zurück, das eigentliche Papillargewebe rückt nach hinten im Kanäle durch Sklera und Chorioidea: der Platz bietet Raum, er erweitert sich ja trichterförmig nach hinten; die nächsten Teile der Nervenfaserschicht der Retina werden in das Papillargebiet hereingezogen (event. vielleicht auch andere Elemente der Retina). Diese Retinaelemente sind ganz durchsichtig, und die Gefasse liegen jedenfalls oft in der Nervenfaserschicht, nicht an der inneren Seite derselben. Diese Retinateile mit Gefasse n bilden jetzt die Raudpartie der Papille und die Begrenzung der Vertiefung in ihrer Mitte. Es wird hierdurch verständlich, dass die Umbiegungss teile der Gefasse jetzt näher dem Rande als früher, event. am Rande, nach dem Centruin der Papille hin, von durchsichtigem Nervenge- webe gedeckt, zu liegen kommen kann.

In der Krankengeschichte Verf. 's, in welcher die Funktion des

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Experimentelle Erzeugung der sog. glaukomatösen Exkavation. 359

rechten Auges anfangs beinahe normal war, wurde eine Exkavation bis zum Rande gefunden. Die Patientin klagte anfangs über perio- dische Beschwerden bei Eröffnung der Augen, insbesondere morgens. Eines Tages, da sie diese Empfindung hatte, wurde eine bedeutende Empfindlichkeit der rechten Cornea selbst bei ganz leichten Bewe- gungen des Lides gefunden. Diese Hyperästhesie der Cornea war ausserordentlich ausgesprochen ; T + 1 , die ciliaren und kon- junktivalen Gefasse vielleicht unbedeutend mehr gefüllt als die des linken Auges, Cornea deutlich matt, der obere Teil bedeutend un- klarer als der untere, die Grenze eine scharfe Linie quer über den unteren Teil der Pupille laufend, keine Unregelmässigkeit des Epi- thels, die rechte Pupille etwas grösser als die linke, reagiert träge, während die linke gut reagiert. Die ganze innere Partie des Seh- feldes war unter diesem leichten glaukomatösen Aufalle verloren gegangen.

Die Schlüsse Mauthner's von dem Farbensinn bei Glaukom sieht Verf. als verfrühte an. Verl. hat die Reizschwelle und Unter- schiedsschwelle bei Glaukom untersucht ; häufig aber nicht immer fand er Hemeralopie jedoch nur im geringeren Grad. In der Regel fand er mit oder ohne Hemeralopie Verkleinerung der Unter- schiedsempfindlichkeit. Er meint daher, dass Glaukom, was den Licht- sinn betrifft, den choroidalen Krankheiten nicht näher als Atro- phia optica steht. Den glaukomatösen Halo sieht Verf. als eine Atro- phie der Choroidea durch die Stauung bewirkt an.

Schliesslich behauptet Verf. , dass trotz Allem , was gegen die Drucktheorie gesagt werden könne, doch Gründe genug existieren, um ein mechanisches Moment als das primäre in der Symptomatologie des Glaukoms anzusehen. Gordon Norrie.]

Laker (25) studierte den Einfluss der intraocularen Druckstei- gerung auf das Zustandekommen einer glaukomatösen Exkavation, indem er Versuche an möglichst bald nach dem Tode enukleierten Leichenaugen machte. Mittels eines Apparates (bezüglich der Ein- zelheiten desselben verweisen wir auf das Original) steigerte er den intraocularen Druck durch Injektion einer Kochsalzlösung in den Bulbus. Die mikroskopische Untersuchung des Optikuseintrittes der betreffenden Bulbi ergab ein ziemlich erhebliches am Skleralring be- ginnendes, bogenförmiges Zurückweichen der Lamina cribrosa. Ausser- dem versuchte Laker experimentell festzustellen, ob das Herabsinken eines abnorm gesteigerten intraocularen Druckes möglicherweise zu einer Vertiefung einer bereits vorhandenen Sehnervenaushöhlung oder

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

gerade zu letzterer selbst führen könne. Jedoch war das Ergebniss dieser Untersuchung kein so eindeutiges, wie das ersterwähnte Re- sultat, indem zwar säinmtliche Bulbi ein totales Zurückweichen der Lamina cribrosa nach hinten zeigten, jedoch war dieselbe bei weitem nicht so bedeutend, wie bei der ersten Versuchsanordnung.

In den Augen eines 60jährigen Mannes, bei dem 3 Jahre a. m. sieh ein Glaucoma chronicum eingestellt hatte, fand Brailey (7) keinerlei Veränderungen in der Iris; dagegen war Cyklitis vorhanden, welche vorzugsweise den muskulären Teil betraf. Brailey folgert daraus, dass die entzündlichen und atrophischen Veränderungen der Iris beim Glaukom bedingt seien durch Druckerhöhungen. Ebenso verhalte es sich mit den Veränderungen des Ciliarkörpers.

Aus der Statistik von Pri es tl ey Smi th (40) über 1000 Fälle von Priraärglaukom ergab sich, dass die Kindheit und das" jugend- liche Alter ausserordentlich selten dabei vertreten waren. Häufiger schon war das Glaukom vertreten in den folgenden Lebensjahrzehnten, um gegen das 60. Jahr hin zuzunehmen. Zwischen 60 und 70 Jahren fand es sich etwa in derselben Häufigkeit, wie zwischen dem 50. und 60. Jahr. Die Zahl der Glaukomatösen jenseits des 50. Lebens- jahres war last doppelt so gross, als die der vorhergehenden De- cennien. Die Frauen waren häufiger erkrankt als die Männer. Hin- wiederum konnte die nicht entzündliche Form öfter bei Männern als bei Frauen konstatiert werden. In diesen Thatsachen findet Smith eine weitere Stütze für seine Theorie, dass nämlich die Wachstums- vergrösserungen der Linse im zunehmenden Alter die Disposition zu Glaukom steigern. Dadurch werde die Vorderkammer immer flacher, ferner würden die Ciliarfortsätze in ihrer Ausdehnung gegen die Zonula behindert. Durch die daraus hervorgehenden Stauungen in den Gelassen der Ciliarfortsätze rücke der ciliare Teil der Iris nach vorn, steigere dadurch ebenfalls die Verengerung der Vorderkammer und bedinge dadurch einen Verschluss der Fiitrationskanäle.

Rampoldi (43) stellt eine Reihe statistischer Daten zusam- men, welche sich auf 228 Glaukomfälle beziehen, die er in den letzten 7 Jahren beobachtet hat. Es sind nur Primärglaukome (ent- zündliche und nichtentzündliche) berücksichtigt, das Sekundärglau- kom ist ausgeschlossen. Die 228 Fälle wurden unter der Gesamt- zahl von 16 371 Kranken beobachtet und sind daher 1,39% der Totalziffer. 73 Fälle betreffen Männer (Gesamtzahl der Männer 8410, also 0,87 %>) und 155 Fälle kommen auf die Weiber (Gesanitzahl der letzteren 7961, also 1,97 °/o), Der weitaus grösste Teil kam aus

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Ursache des Regenbogensehena bei Glaukom.

361

der lom bardischen Ebene; ein einziger Fall betraf einen Juden. Der gebückten Stellung bei der Arbeit glaubt Rampoldi einen Eiu- iiuss auf den Ausbruch des Glaukoms zuschreiben zu dürfen, was er auch aus der grösseren Zahl von erkrankten Schustern zu erhärten sucht. Die meisten Fälle wurden zwischen dem 50. und 60. Jahre beobachtet, bei den Weibern jedoch traten vor dem 50. Jahre viel mehr Falle auf als bei den Männern. Unter 20 Jahren wurde nur 1 Fall beobachtet. Das Glaukoma simplex findet sich häutiger in den jüngern Jahren und bei Männern, das hämorrhagische und fulmi- nante Glaukom bei atheromatösen, nervösen und mit Rückgratsver- krümmungen behafteten Personen. Der Ausbruch des Glaukoms scheiut am häufigsten in die Monate März— Juni zu fallen. In den meisten Fällen erkrankten beide Augen, in jenen Fällen, in welchen bloss ein Auge erkrankt war, konnte kein Vorwiegen des rechten oder linken Auges nachgewiesen werden. Ausser in den hämorrha- gischen Formen wurden noch zweimal in schon operierten Fällen Recidiven beobachtet. Zu den disponierenden Komplikationen rechnet R. Thränensackblenorrhoeen , Erysipelas, Kyphosis. In 14 Fällen einseitigen Glaukoms war das andere Auge mit Katarakt behaltet. Die meisten Augen waren braun, sehr selten wurde ein Gerontoxon notiert, nur in 3 Fällen konnte Myopie konstatiert werden. Kleine (hypermetropische) Bulbi sollen eine rigidere Sklera haben und mehr zu Glaukom disponiert sein. Heredität konnte nur in 3 Fällen fest- gestellt werden.

Dass das Regenbogensehen bei Glaukom durch Diffraktion an der fein getrübten Hornhaut entsteht, ist nach Hirschberg (43) zweifellos einmal wegen der spektralen Anordnung des Farbenringes, ferner weil mitunter ein Doppelspektrum gesehen wird und endlich, weil die innerste blaue Zone, die meist lichtschwach ist und von den Patienten übersehen wird, bei elektrischem Licht ganz ausserordent- lich klar hervortritt. Dasselbe kommt auch vor im Gegensatz zu der Meinung von Donders und Schweigger bei Glaucoma sim- plex. Aber auch bei ganz gesunden noch jugendlichen Individuen aus glaukomatöser Familie konnte Hirschberg dasselbe beob- achten. Ebenso können auch völlig gesunde Augen das Phänomen wahrnehmen, wenn die Pupille künstlich erweitert ist. Das Regen- bogensehen ist, wenn es anfallsweise auftritt, für Glaukom charak- teristisch, aber durchaus nicht pathognomisch, weil es auch bei Horn- hauttrübungen, Linsentrübungen und bei Conjunctivitis beobachtet werden kann.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Creniceanu (14) berichtet über einen 64jährigen äusserst nervösen Mann, bei dem nach heftigen Zahnschmerzen auf dem ent- gegengesetzten Auge ein akutes Glaukom ausbrach, welches sich nach der Iridektomie noch zweimal wiederholte und unter starken Blutungen in die Vorderkammer zur Erblindung führte. Aus der Anamnese ergab sich, dass das Glaukom schon seit mehreren Jahren bestand.

G. E. Walker (51) begnügt sich in 2 Fällen, welche die Er- scheinungen des Glaukoms darboten, mit der Verordnung entspre- chender Konvexgläser. Beide Male konstatierte er eine Besserung des Sehvermögens, Erweiterung des Gesichtsfeldes und auch die sub- jektiven Erscheinungen seien vollständig zurückgetreten. Er schliesst daraus, dass der Ciliarkörper nicht bloss Akkommodationsorgan sei, sondern auch dazu diene, überschüssigen Humor aqueus in den ve- nösen Kreislauf zu befördern.

Javal (22) machte in einem Fall von Prodromalglaukom ganz regelrecht die Iridektomie. Kurze Zeit nach derselben traten sehr häufig neuralgische Schmerzen und Drucksteigerung, schliesslich totale Er- blindung auf. Die Drucksteigerung a. m. war sehr gering. Ausserdem bestand ziemlich starker Astigmatismus gegen die Regel. Ferner war keinerlei Beschränkung des Gesichtsfeldes vorhanden, hingegeu bestand im centralen Sehen eine Herabsetzung für »rot«. Es war der Iridektomie kurz vorher eine Sklerotomie vorausgeschickt worden. Ausserdem war die Nachbehandlung möglicherweise nicht exakt ge- nug. Zu der daran sich anschliessenden Diskussion bemerkt Samei- so n, dass er bei Prodromalanfällen als Signal für das Herannahen eines Prodromalanfalls eine Einschränkung des medialen Gesichts- feldes in der Art, dass die blaue Grenze centralwärts hinter die rote Grenze zurücktrat, konstatieren konnte.

Fuchs machte in einem Fall von malignem Glaukom nach regelrecht ausgeführter Iridektomie 6 Wochen später die Punktion der Sklera in der Aequatorgegend. In den folgenden Tagen trat Glaskörper unter die Bindehaut und bewirkte eine fast knorpeliche Erhöhung an der Punktionsstelle. Es trat danach Besserung ein, die Medien wurden wieder klar, das Sehvermögen stieg , auch das Gesichtsfeld vergrösserte sich wieder, jedoch blieb die Vorderkammer aufgehoben.

Cohn referiert über einen Fall, in dem nach 56 Stunden nach Einträufelung eines Tropfens einer J%igeu Atropinlösung ein doppel- seitiges akutes Glaucoma inflammatorium ausbrach. Javal bemerkt,

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Sklero-Choriotomie bei Glaukom.

363

dass in seinem Fall eine Einschränkung des Farbengesichtsfeldes nicht vorhanden gewesen sei. Gegenüber Fuchs bemerkt Javal, dass er den Aequatorialschnitt in seinem Fall ebenfalls 6 Wochen nach der Iridektomie gemacht, ohne dass indess eine Besserung der Sehschärfe erfolgte. Aber das Auge wurde ruhig entweder durch den Schnitt oder durch Einträufelung von Morphium, von welchem Javal zur Beseitigung der Ciliarneurose sehr gute Erfolge ge- sehen hat.

Chisolm (12) sah bei einem Kranken, bei welchem 15 Monate früher wegen Glaukoms beiderseitig die Iridektomie gemacht worden war, nach Einträufelung eines Tropfens einer 4°/o Cocain lösung einen erneuten Anfall von akutem Glaukom. Heilung durch Eserin und Blutentziehung.

Ricbey (45) brachte bei einer 37jährigen Frau, die links an absolutem Glaukom, rechts an Glaucoma chronicum simplex erkrankt war, das auf Jfy herabgesetzte Sehvermögen durch Eserineinträufe- lungen (1 : 2000) und tonisierende Behandlung auf f {j. Ein Einfluss auf die Ausdehnung des Gesichtsfeldes wurde nicht konstatiert.

Panas (37) kam in 7 Fällen von entzündlichem Glaukom allein zum Ziel durch lange fortgesetzten Gebrauch von Eserin- resp. Piio- carpineinträufelungen.

Armaignac (2) empfiehlt für alle Fälle von chronischem Glaukom, wo die Kranken sich einer Operation nicht unterziehen wollen und keine Gefahr auf Verzug besteht, auf Grund zweier von ihm selbst beobachteter Fälle gleichzeitig Einträufelungen von Co- cain und Eserin.

Prout (42) machte bei 5 Kranken 9 mal die von Badal an- gegebene Operation. Er empfiehlt sie, weil unter allen Umständen für das Auge kein Schaden erwachsen kann, und da sie andrerseits doch zeitweilig Beseitigung der Schmerzen bewirkt.

Gleich günstig spricht sich Webster (5b) aus, der den Eingriff an einem Auge vornahm, das in Folge von Blennorrhoea neonato- rum zu Grunde gegangen war.

Javal (23) beobachtete bei einem Auge, bei welchem Verdacht auf Glaukom bestand, den Ausbruch desselben nach einer Einträufe- lung auf Cocain. Heilung durch Eserin.

Galezowski (21) machte in 16 Fällen mit sehr gutem Er- folg die Sklero-Choriotomie. Er legte die Wunde an zwischen M. rectus superior und externus, 5 6 cm hinter dem Linibus und er- weiterte die Wunde nach vorn gegen das Corpus ciliare zu. Zum

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364 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Schluss legt er eine Catgutsutur an. Bei Hydrophthalmus modificiert er das Verfahren derart, dass er zwei derartige parallele Schnitte ohne nachfolgende Naht anlegte.

Maklakow (13) macht die sclerocorneale Iridektomie mit einem lancettartigen Messer am Rande der Cornea und führt den Schnitt schief, so dass auch die Sklera getroffen wird; diese Modi- fikation der Iridektomie soll eine bessere Filtrationsnarbe bewirken und darum den intraokularen Druck andauernder herabsetzen. Da nach M. die Bildung einer Filtrationsnarbe das Hauptmoment bei der Herabsetzung des intraokularen Druckes bildet, muss diese sog. »corneo-sklerale Iridektomiet den Vorzug erhalten.

M asselon (34) empfiehlt für gewisse Fälle von Glaukom eine hintere (äquatoriale) Sklerotomie. Die Operation wird, um dem Glaskörper nicht zu nahe zu kommen, mit einem Grae feschen Messer zwischen M. rectus inferior und externus hinter der Ciliar- zone mittels Punktion und Kontrapunktion gemacht; dabei muss das Messer möglichst auf der Oberfläche des Glaskörpers bleiben. Mas- seion hält diese Encheirese für geeignet in denjenigen Fällen von Glaukoni, bei welchen eine nach der Wecker'schen Methode aus- geführte probatorische Sklerotomie keine Verminderung des intra- okularen Druckes bewirkte. Der Nichterfolg der letzteren Operation, sowie auch der Iridektomie in sehr vielen Fällen erklärt sich nach M asselon dadurch, dass bei hartbleibendera Bulbus eine Hyper- sekretion in die hintere Augenkammer stattfindet und die abgeson- derte Flüssigkeit in Folge des Mangels einer Kommunikation zwi- schen Vorder- und Hinterkammer nicht abfliessen kann. Durch die vorgeschlagene Operationsmethode würde eine Art von Eröffnung der hinteren Augenkammer bewirkt.

In der sich daran anschliessenden Diskussion berichten Co Ur- se ran t und Pro uff, dass sie die Mas sei o n'sche Operation in Fällen von Glaukom mit sehr enger Vorderkaramer der Iridektomie und Sklerotomie vorausschicken. Sie sahen danach, dass die Vorder- kammer an Tiefe zunahm.

Landesberg (28. 29) berichtet über 5 Fälle, in denen er nach einer erfolgreich ausgeführten Iridektomie auf dem primär er- krankten glaukomatösen Auge eine Restitutio ad integrum des an- deren im Prodromalstadium des Glaukoms sich befindlichen Auges beobachten konnte. Dieselbe blieb dauernd, ohne dass irgendwelche lokale medikamentöse Behandlung zur Anwendung gekommen wäre.

Einem Kranken Lundy'a (32) drang ein Bienenstachel in der

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Die sympathischen Erkrankungen.

365

Gegend des M. rectus inf. des rechten Auges ein. Am folgenden Tag nahm unter heftigen Schmerzen die Sehschärfe mehr und mehr ab. Eine Woche später waren alle Anzeichen des akuten Glaukoms vorhanden. Das Auge musste schliesslich enukleiert werden.

Die sympathischen Erkrankungen.

Referent: Prof. 0. Eversbusch in Erlangen.

1) B r a i 1 e y, W. A., Intraokular sarcoma exciting Bympathetic disease. Ophth. Hosp. Report«. XI. p. 53.

2) Microscopial specimenß showing the condition of the ciiiary nervea in a case of eympathetic disease. Transact. of the ophth. soc. of the united kingd. V. p. 99.

3) Sympathetic disease of one weeks standing indicated by rigidity of the pnpil and a history of two attackg of sweüing of the lid, with pains in and about the eye. Ibid. p. 100.

4) On the condition of the ciiiary nerves in certain diseases of the eye. Transact. of the ophth. soc. of the unit kingd. V. p. 98.

5) Browne, Note sur deux cas d'ophtalmie sympathique. Annal. d'Ocul. XCV. p. 82.

6) B u ck 1 i n , C. A., Sympathetic disease of the eye. New- York med. Ree. p. 39.

7) Bull, Ch. St., Sympathetic Ophthalmie. New- York med. Journ. XLIII, Nr. 13. p. 366.

8) U h e v a 1 i e r, 8., De l'ophtalxnie sympathique. These de Montpellier.

9) Clark, C. F., Sympathetic Ophthalmia. Columbas med. Journ. V. p. 193.

10) Clausen, Ein Fall von sympathischer Ophthalmie trotz Resektion des Optikus. Inaug.-Diss. Kiel.

11) Co Ion na, L., Du traitement chirurgical de l'ophtalmie sympathique au moyen de Innervation. These de Paris.

12) Dianoux, Du traitement chirurgical de l'ophtalmie sympathique. (Soc. frano. d'opht. 4. congres.) Recueil d'Opht p. 200.

13) D o j a r d i n, Ophtalmie sympathique gueri sans dnucleation. Revue clinique d'oculist. Nr. 23. p. 729.

14) Dumont, Irido-choroldite sympathique de l'oeil gauche , consecutive a une phthisie de la corne*e et du globe du cöte* oppose par suite d'un trau- matisme. Bull. clin. nation. opht. de l'hosp. de Quinze-Viogt«. IV. p. 73.

15) F a n o, Documenta pour servir a l'hittoire de rophtalmie sympatique. Journ. d'ocul. Nr. 6. p. 138, 222.

16) Documents pour servir a Thistoire de l'ophtalmie dite sympathique. Ibid. p. 212.

17) Galezowsk i, De l'epilepsie avec ne*vrite optique gu^ri par Tänucleation

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366 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

d'un oeil Messe" (memoire lu ä l'Academie de meMecine). Recueil d'Opbt. p. 1.

18) Gallenga, Sul trattamento dell'irite simpatica. Annali di Ottalm. XV. p 442.

19) Gepner, B., Eine seltene Art von sympatischer AugenafFektion. Central- bl. f. prakt. Augenheilk. Mai. S. 138.

20) G i f f o r d, H., Beitrag zur Lehre der sympathischen Ophthalmie. Arcta. f. Augenheilk. XVII. S. 14.

21) A contribntion to the study of syrapathetic Ophthalmia. Arch. Ophtb. New-York. XV. p. 281.

22) Gnaita, Exenterazione del globo oculare. Annali di Ottalm. XIV. p.472.

23) Gunn, M., On sympathetic inflammation oftheeyeball (with pathological notes by W. A. Brailey). Ophth. Hosp. Rep. XI. p. 78.

24) Result of Operation on eye damaged by severe sympathetic Ophthalmi- tis. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 292.

25) H a y n e s , S., Enncleation for the eure of sympathetic Ophthalmitis. Med. Record. New-York. XXX. p. 401.

26) Hutchinson, J., On a blood theory in explication of reflex-ophthal- mitis. Transact. of the ophth. soc. of the united kingd. VI. p. 71.

27) Hoffmann, H., Ein Fall von geheilter sympathischer Entzündung ohne vorausgegangene Enukleation. Kim. Monatsbl. f. Augenheilk. 8. 121.

28) Kern, Geschichtliche Bemerkung zur Kenntnis sympathischer Augeo- erkrankungen. Deutsche militärärztl. Zeitschr. XV. S. 92.

29) L a n d e s b e r g, M., Zur Therapie der sympathischen Augenentzündungen. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 411.

30) L e d b e 1 1 e r , S. L., A piece of percuBsion cap, after lying quietly in an eye for more than ten years, sets upon irritation which necessitates enu- cleation. Alabama med. and «urgic. Journ. Birmingh. I. p. 102.

31) Milles, W. Jennings, Curator's Pathological Report. 1. Cases of intra- ocular sarcoma producing sympathetic Ophthalmitis. II. Two cases of sym- pathetic inflammation of the eyeball. Ophth. Hosp. Rep. XI. p. 26 48.

32) M ii In, P. H. , Eviaceration of the eye and its relation to the bacterial theory of the origiu of syrapathetic disease. Brit. med. Journ. I. p. 246.

33) Nettleship, E, Report on sympathetic Ophthalmitis. Ophth. Review, p. 86. (Ophth. soc. of the unit. kingdom.)

34 Rampol di, R., Brevi considerazioui intorno a un caso di ottalmia sim- patica. Annali di Ottalm. XV. p. 32.

35) Report, sixteenth and seventeenth of the New-York Ophthalmie and aural Institute. of the Committee on sympathetic Ophthalmitis, presented at the meeting held on March llth. 1886. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 170.

36) Robmer, Sur le traitement chirurgical de l'ophtalmie sympatique. Rev. m(?d. de Test. XVIII. p. 357.

37) Rolland, Keratite sympathique consecutive a la destruetion d'un oeil par traumatisme chez un individu vigoureux et sans diathese. Recueil d'Opht p. 137.

38) Schweigger, üeber Enukleation und Exenteration. Berlin, klin. Wo- chenschr Nr. 50. S. 157.

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Fälle von sympatischer »Ophthalmie«.

307

Ü9) Taylor, C. B.f Tb it desirable, in certain cases to Substitute resection of the optic and ciliary nerves for ablation of the eyeball ? Brit. med. Journ. 11 p. 546.

[Kern (28) macht gegenüber der Ansieht, dass der Zeitpunkt der Eenntniss sympathischer Gesichtsstörungen in den Anfang dieses Jahrhunderts zu verlegen sei, auf eine Schrift von Le Dion »Traite ou reflexion tirees de la pratique sur les plages d'armes de feu. Amsterdam 1741« aufmerksam, in welcher auf S. 96 die Gefahr und der Weg der sympathischen Erkrankung besprochen wird.

Michel.]

Gifford (20.21) experimentiert über die Entstehung der sym- pathischen Ophthalmie beim Kaninchen mittels Einimpfung von Staphylo- und Streptococcus. In 21 Fällen war der Versuch resul- tatlos. Versuche mit dem Milzbrandbacillus waren von 25 Fällen nur 3 mal erfolgreich. Im Gegensatz zu Deutschmann kommt Gifford zu dem Ergebnis, dass beim Kaninchen der Uebertritt von Bacillen weder durch die Sehnervenstämme noch deren Scheiden er- folgt, sondern vom Glaskörper durch den Centralkanal entlang den grossen Gefassen des Optikus, um dann durch die Orbita ganz ausser- halb der Duralscheide in die Schädelhöhle und von dort durch den Sub vaginal- in den Suprachorioidealraum des zweiten Auges zu gehen.

Nettleship (33) gibt eine kritische Besprechung über 200 Falle von sympathischer Ophthalmie. Die daraus hervorgehenden Schlussfolgerungen sind folgende: Die Enukleation ist selbst dann nicht gefährlich, wenn eben das andere schon sympathisch erkrankt ist. Je früher enukleiert wird, desto besser pflegt die sympathische Ophthalmie zu verlaufen. Von Quecksilberbehandlung ist nur wenig zu erwarten. Hingegen scheint eine frühzeitige Iridektomie auf dem ersterkrankten Auge günstiger auf die Affektionen beider Augen zu wirken, als allgemein geglaubt wird. Fast ausnahmslos ist die Ent- stehung der sympathischen Ophthalmie gebunden an eine Perforation des ersterkrankten Auges. Der Zeitraum zwischen beiden Affektionen schwankt zwischen 20 Jahren und 9 Tagen. 18 mal betrug das Inter- vall 1 Monat und weniger; 4 mal kam es trotz der Enukleation in einem Zeitraum von 1 2 Monaten zur sympathischen Ophthalmie. Trotzdem besserte die Enukleation des verletzten Auges die Prognose der sympathischen Affektion. Den Beweis, dass die sympathische Augenentzündung auf dem Wege des Optikus sich verbreite, hält Nettleship noch nicht für genügend erbracht.

Auf Reymond's Klinik in Turin wurden in 4 Fällen, wie Gal-

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Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten

lenga (18) berichtet, gegen sympathische Iritis wochen- und mo- natelange Instillationen von Sublimatlösung (3 5 %o) mit gutem Erfolge angewendet. In allen Fällen wurde die Enukleation des ersterkrankten Auges ausgeführt. Die Behandlung mit Sublimat wurde in einem Falle erst fünf Monate nach ausgebrochener Iritis sympathica begonnen, nachdem schon teilweise Besserung eingetreten war unter Verabreichung von Jodkali und Anwendung subkutaner Pilocarpineinspritzungen , während in den andern drei Fällen das Sublimat wenige Tage nach Auftreten der Iritis angewendet wurde.

In drei Fällen war das ersterkrankte Auge schon viele Jahre vor dem Auftreten der Iritis auf dem zweiten Auge zu Grunde ge- gangen , nur in einem Falle manifestierte sich in der 4. Woche nach stattgehabter Verletzung Iritis auf dem zweiten Auge.

M u 1 e 8 (32) tritt, um die sympathischen Erkrankungen zu ver- hüten, für Evisceration des Bulbus ein, zumal der bakterielle Cha- rakter der sympathischen Ophthalmie feststehe und andererseits die Neurotomia optico-ciliaris keine sichere Garantie für Verhütung der- selben biete, die Enukleation aber im Verhältnis zur Evisceration einen zu grossen Eingriff darstelle.

Landesberg (29) machte bei schon bestehender Iridocyciitis die Enukleation des ersterkrankten Auges mit bestem Erfolge.

Dianoux (12) machte zur Verhütung von sympathischer Oph- thalmie 40 mal die Neurotomia optico-ciliaris. Er giebt derselben vor der Enukleation den Vorzug.

In der daran sich anschliessenden Diskussion tritt A b a d i e fär Enukleation ein, Wecker für Exenteration. Juarez hält für zweifelhafte Fälle die Neurektomie indiciert, bei Ausbruch der sym- pathischen Ophthalmie dagegen die Enukleation. Aehnlich äussert sich Boucheron. Dransart hat zwar 14 mal auch die Enervatio erfolgreich gemacht, macht sie indessen nicht mehr seit den Poncet'- schen Untersuchungen. Auch Galezowski und Courserant neigen der Enukleation zu.

Schweigger (38) bespricht die Indikation der Enukleation und Exenteration. Die Enukleation ist nach seinen Erfahrungen absolut indiciert bei intraokularen bösartigen Geschwülsten, vorausgesetzt, dass die Diagnose derselben hinreichend genügend gesichert ist. S. warnt vor dem Missbrauch der Enukleation unter der Firma eines intraokularen Tumors, »die in den meisten Fällen nicht auf Grund einer genauen Diagnose, sondern im Gegenteil in Ermanglung einer solchen stattfindetc. Das eigentliche Gebiet der Exenteration ist be-

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Sympathische Erkrankung bei Aderhautsarkom.

309

zeichnet durch schwere Verletzungen des Auges, welche nicht nur eine Vernichtung des Sehvermögens, sondern raeist auch eitrige Irido- chorioiditis zur Folge haben und in einem langsamen und quälenden Krankheitsverlaufe zur Atrophie des Auges führen. Ebenso hält S. die Exenteration indiciert bei Erkrankungen mit oder ohne Gegenwart eines Fremdkörpers im Auge, wenn sie eitrige Chorioiditis zur Folge haben.

Ein Mann, der 0 Jahre zuvor eine Verletzung am rechten Auge erlitten hatte, welcher die Entfernung des vorderen Bulbusabschnittes gefolgt war, litt mehrere Monate an einer Abnahme der Sehkraft des linken Auges, zugleich aber auch an epileptiformen Anfallen. Ophthalmoskopisch wurde von Galezowski (17) eine Neuroreti- nitis konstatiert; ausserdem war der phthisische rechte Bulbus auf Druck empfindlich. Nach der Entfernung desselben hörten die epi- leptiformen Anfälle auf und auch die Sehkraft des linken Auges hob sich wieder.

Rampoldi (34) berichtet über einen Fall von sympathischer Ophthalmie, welche bei einem 11jährigen Mädchen ungefähr einen Monat nach Verletzung des linken Auges mittelst einer Scheere auf- getreten war. Das verletzte Auge, auf welchem eine traumatische Katarakt schon entfernt worden war, war reizlos und zählte noch mühsam Finger, während das rechte sympathisch erkrankte Auge kaum noch Lichtempfindung hatte. R. stand daher von der Enu- kleation des verletzten Auges ab und machte beiderseits Iridektoraie, welche jedoch auf beiden Augen sehr ungenügend ausfiel. Das Seh- vermögen des rechten Auges hob sich bis zum Erkennen der Zeiger einer Taschenuhr. Die beiden Kolobome zeigten wesentliche Ten- denz zum Verschluss. Die Beobachtung erstreckt sich nur auf zwei Monate nach der Operation und will R. nur die unterlassene Enu- kleation des verletzten Auges rechtfertigen.

Miles (31) teilt 2 Fälle von sympathischer Augenentzündung mit, die durch intraokularen Tumor des Partners induciert wurden. In dem einen Fall war eine Perforation der Cornea eingetreten und auf diese Weise vielleicht der Anstoss zur sympathischen Affektion gegeben. In dem andern Falle war indess der Bulbus äusserlich un- versehrt.

Bei einer Frau, deren linkes Auge durch ein intraokulares Sar- kom zu Verlust gegangen war, bemerkte Brailey (1) auf dem rechten Auge Keratitis punctata, ciliare Injektion, Iristrübungen und Neuritis optica. Nach der Enukleation des linken Auges trat auf

Jahresbericht ftr Ophthalmologie. XVII. 188«, 24

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

dem rechten eine Besserung ein. Brailey glaubt, dass die mit der Sarkomentwicklung einhergehende Uveitis der Grund für die Er- krankungen des rechten Auges gewesen sei.

Ho ffm a nn (27) berichtet folgenden Fall: Eine 55jährige Frau wurde auf dem linken Auge erfolgreich an Altersstar operiert. 5 6 Wo- chen später trat eine Iridocyclitis ein, infolgedessen das Sehvermögen auf Erkennung der Finger in bU m sank. Iridektomie wie Iridotomie mit Wecker'scher Scheere war erfolglos. Einige Wochen später kam es zu Iritis serosa auf dem anderen Auge. Ableitende Behand- lung und Trinkkur bewirkten eine Besserung. Als indess auf dem linken Auge wiederum operiert wurde, trat ein Recidiv der rechts- seitigen Iritis ein von ähnlichem Verlauf, wie der erste Anfall. Eine Iridektomie nach oben auf diesem Auge war erfolgreich und die neu hervortretenden Reizerscheinungen wichen auf eine Schmierkur hin. Nach IVa— 2 Jahren konnte auf diesem Auge erfolgreich eine Kata- raktextraktion vorgenommen werden, welche ein Sehvermögen von & ergab.

[Bucklin (6) berichtet über 6 Fälle sympathischer Erkrank- ung; in 2 Fällen handelte es sich um Patienten, die durch Herpes corneae eine Perforation der Hornbaut erlitten hatten. 3, beziehungs- weise (5 Wochen später trat die sympathische Erkrankung auf. 3 weitere Fälle betrafen Kranke, welche an einem Auge eine perfo- rierende Verletzung erfahren hatten. Auftreten der sympathischen Erkrankung 8, 15 und 50 (!) Jahren. Im 6. Falle war im 20. Le- bensjahre Katarakt aus unbekannter (!) Ursache aufgetreten, und im 50. Lebensjahre machten sich sympathische Erscheinungen geltend.

Michel.]

Die Krankheiten der Netzhaut.

Referent: Prof. Dr. Michel.

1) Alt, A. , Scintillating scototna (amaurosis partialis fugax) as experieuced by the writer. Americ. Journ. of Ophth. III. p. 60. (Bekannte Erschei- nungen.)

2) Ayrea, S. C, Retinitis pigmentosa. Ibid. p. 81.

3) Ischaemia retinae. Arch. Ophth. New-York. XV. p. 4.

4) Heaver, D. B. D., Irritable stricture of the Urethra in the male, resnl-

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Die Krankheiten der Netzhaut.

371

ting from masturbation , a cause of hyperaeßthesia of the retina. Arch. Ophth. XV. p. 163.

5) Henson, A. H., Partial embolism of the inferior division of the central artery of the retina associated with repeated previous attacks of Chorea. Ophth. Review. V. p. 1. (22 j. Mann; keine Herzerkrankung.)

6) Berry, Day-blindness. Edinb. med. Journ. XXXI. p. 1030.

7) Nightblindneas. Ibid. p. 1025.

8) Bettremieux, P., Decollement de la rötine et iridectomie. Arch. d'Opht. VI. p. 469.

9) Brailey, Peculiar-looking detachment of retina; vision and field slightly improved after iridectomy. Transact. of the ophth. aoc. of the united kingdom. p. 329.

10) C a n t W. J., Gase presenting symmetrical disease of fundus. Ibid. VI. p. 490.

11) A famüy of four children affected with retinitis pigmentosa, the father being an epileptic. Ophth. Review, p. 245. (Im Titel Alles enthalten.)

12) Caudron, Virgile, Le decollement de la rötine. Revue ge'ne'rale d'Opht. p. 241 , 289 et 337. (Zusammenfassendes; 3 eigene Beobachtungen, in 2 Besserung nach Iridektomie.)

13) Chan garnier, Des he*morragies de la re*tine dans les embolies de l'ar- tere centrale. Recueil d'Opht p. 424. (Angeblich Embolie eines Seiten- astes der Centraiarterie der Netzhaut mit Blutungen bei einer 47j. Frau.)

14) C h i s o 1 m, J. J., Gliom des rechten Auges mit mehrfachen Metastasen im Periost. Arch. f. Augenheilk. XVII. 2. S. 207.

15) Csapodi, Az ideghartya verkerins^si bajai (Kreislaufstörungen der Re- tina). Szeme'szet p. 27.

16) DaGama Pinto, R., Untersuchungen über intraokulare Tumoren. (Netz- hautgliome.) Wiesbaden, J. F. Bergmann. 99 S.

17) Davidson, A. D., Congenital blindness from optic atrophy and pigmen- tary retinitis. Brit. med. Journ. I. p. 72.

18) Deighton, Embolism of the central artery of the retina. Ibid. p. 19. (60j Frau.)

19) Derby, H., The possible retardation of retinitis pigmentosa in the young. Americ. Journ. of Ophth. p. 259. (Americ. ophth. soc. 22. annual meeting) und Ophth. Review, p. 254. (Angeblich Besserung durch Behandlung mit dem konstanten Strom).

20) Dimmer, Beiträge zur Pathologie der Netzhautabhebung. Wien. med. Presse. Nr. 45 und 46.

21) Dransart, De l'iridectomie dans le decollement de la retine. Annal. d'Oculist T. XCV. p. 222. (Sociäte* franc. d'Opht. 4. congres.)

22) - Sur la gudrison et la prophylaxie du decollement de la retine. Bullet, et Mem. de la soc. franc. d'Opht. 4e annee. p. 172. (16 mal Ausführung der Iridektomie mit vollständiger Heilung der Netzhautabhebung in 12 Fällen.)

23) Eaton, H„ The treatment of detachement of the retina without Operation, with a case. Americ. Journ. of Ophth. p. 2L6. (Ganstiger Erfolg bei di- aphoretischer Behandlung.)

24*

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

24) F a n o , Valeur de l'iridectomie dans le traitement do de"collement de la rdtine. Journ. d'oculist et chir. p. 211.

25) Contribution a l'histoire de la pigmentation de la re*tine chez lea sujets issus de pere et de mere non consanguins. Ibid. p. 191 et 201. (In 7 Fäl- len von Retinitis pigmentosa waren nur einmal die Eltern Blutsverver- wandte.)

26) Frost, Retinitis pigmentosa. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Opbth. Review, p. 333. (35j. Mann ; Pigmentablagerung auch auf der Vorderfläche der Linse.)

27) Glaser, E., Ueber das Gliom der Retina. Inaug.-Diss. Würzburg.

28) Guiot, Gand, Dumont, Daguillon, Atrophie grise double et de- generescence pigmentaire de ia rötine. Bullet, de la clinique nat. opht. des Quinze-Vingts. IV. p. 75.

29) Ha ab, 0., 1) Arteriitis syphilitica; 2) Neuer Pupillarreflex. Schweiz. Cor- respond.-Bl. Nr. 6. 8. 152.

30) Harlan, G. C, Thrombosis and perivasculitis of the retinal vessels. Trans- act. of the americ. ophth. soc. Twenty-eecond annual meeting. New-Lon- don. p. 199, Americ. Journ. of Ophth. p. 257 und Ophth. Review, p. 253. (1) 33j. Frau mit Albuminurie, die Gefässe in weisse Stränge verwandelt; 2) Mann mittleren Lebensalters , partielle Veränderung der Gefässe ohne Ursache.)

31) Hirsch ber^, Nyktalopie und Hemeralopie. Centralbl. f. prakt. Augen- heilk. S. 313. (Geschichtliches und Etymologisches.)

32) Zur Entwicklungsgeschichte der Retinitis diffusa specifica. Ebd. 8. 92.

33) Ho ff mann, E. W. , Ueber die Schneeblindheit und einige verwandte Blendungserscheinungen. Mitt. d. deutsch, und österr. Alpenvereins. Nr. 6.

34) Holt, Eugene, Treatement of detachment of the retina. Americ. Journ. of Ophth. p. 322. (Besserung durch absolute Difit, Verband, Pilokarpin etc.)

36) K o 1 s k y , Zur Statistik der Hemeralopie im Salzwerk von Dedjuchin (k statistike zabolewanij kurinoi sljepotoi w Dedjuchinskom solewarennom zawode). Sbornik Permskawo Zemstwa. 1885. Nr. 22.

37) Leplat, L., Note sur un cas d'embolie de l'artere centrale de la re"tine. Ann. Soc me'd.-chir. de Liege. XXV. p. 38, 92. (Nichts Bemerkenswertes.)

38) Magnus, Hugo , Fall von transitorischer Amaurose ohne Befund. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S 67.

39) Fall von einseitiger idiopathischer Hemeralopie. Ebd. 8. 269.

40) Mäher, Detachment of retina. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 178. (8j. Knabe mit vollständiger Ablösung der Netz- haut, ob ein- oder doppelseitig, wird nicht gesagt Ursache unbekannt)

41) Martel, E. , Sur l'hemeralopie ^pideniique. Revue internat. des scienc. mödic. 31. Janvier. (Bei Soldaten Folge der Ermüdung und der schlech- ten Ernährung.)

42) M e n g i n, Du decollement de la re"tine symptomatique des tumenrs intra- oculaires. Recueil d'Opht (36j. Mann , nach unten Melanosarkom der Aderhaut, 3 mm von der Eintrittsstelle des Sehnerven entfernt; teilweise Netzhautablösung )

43) Nordenson, E., Till kännedomen om spontan näthindeafloasning. (Zur Kenntnis der spontanen Netzhautablösung.) Akadem. Dissert Stockholm.

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Arteriitis syphilitica der Netzhaut.

373

44) Observations diverses: Ne>rore*tinite brightique sans albuminurie. He'morrbagies rdtinieunes. Rötinite diabätique. Ballet, de la clin. nat. opht. de l'bospice des Quinze-Vingts. IV. p. 178—195.

45) Parinaud, H. , Anesthe*sie de la rdtine. Contribution a l'ötude de la sensibilite" visuelle. Annal. d'Oculist. T. XCVI. p. 38.

46) Riley, F. C, A case of pseudo-epilepsy of tbe retina caused by hyper- metropia. Med. and surgic. Reporter. Phila. p. 742.

47) Scholefield, Fünf Fälle von ti motorischer Amblyopie und Amaurose, beobachtet in der Kieler Augenklinik. Iuaug.-Diss. Kiel.

48) S e 1 i t z k y, Zur Frage der Nachtblindheit (K. woprosu o kurino.j slepotje). Woenno-Sanitarnoe Delo. Nr. 35.

49) Siegheim, M , Beiträge zur Kenntnis der Retinitis pigmentosa unter be- sonderer Rücksichtnahme auf die Aetiologie. Inaug.-Diss. Breslau.

49a)Snel), Simeon, Nyctalopia (Retinitis pigmentosa) occurring in several members of one family. Ophth. Review. V. p. 72.

50) Clinical lecture on the treatment of detachment of the retina. Brit. med. Journ. I. p. 1445.

51) Cholesterine in detached retina. Ophth. Review, p. 178. (Ophth. soc. of the united kingdom.) (llj. Knabe; blind seit dem 8. Lebensjahre auf dem rechten Auge.)

52) Embolism of central artery of retina in puerperal septicaemia. Ibid. p. 180. (Vollständige Blindheit; Bild wie bei Embolie der Art. centralis retinae, keine Klappenerkrankung, das Puerperalfieber endet in Heilung.)

53) S t o e b e r, Contribution a lVStude du gliome de la re"tine. Oaz. des höpit. p. 810. (2 Fälle von Gliom der Netzhaut, in welchen der Bulbus perforiert worden war und die Neubildung in der Augenhöhle sich ausbreitete.)

54) Toporow, A. , Zur Frage über die Aetiologie der im Heere epidemisch auftretenden Hemeralopie (K woprosu ob aetiologii kurinoj powalnoj sle- potje w woiskach). Woenno-medizinsky Journ. Nr. 7.

55) Treitel, T., Beitrag zur Lehre vom Glioma retinae, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 151.

56) Völker, Fr., Beitrag zur Kasuistik der Gesichtsfeldamblyopie. Inaug.- Diss. Berlin.

57) Warlomont, Decolleuient de la rötine et iridectomie. Annal. d'Oculist. p. 153. (In einem Falle angeblich Besserung.)

58) Webster, D, A case of congenital glioma of the retina, with remarks. New-York medic. Monthly. I. Nr. 2.

H a a b (29) berichtet Ober eine einseitige Arteriitis syphilitica der Netzhaut. Vom Optikus bis über die Macula hinweg war die getrübte Netzhaut mit zahlreichen Blutungen durchsetzt, und in dem so veränderten Bereiche waren feine, weisse Linien sichtbar; diese entsprachen den Verzweigungen einer Arterie, welch' letztere, zur Papille zurüekverfolgt, zahlreiche grell-weisse schüppchenartige Fleck- chen in ihrer Wendung besass. Durch Zusammen fliessen solcher Fleckchen erschien da und dort der Arterienstamm auf längere oder kürzere Strecken ganz weiss. Ein vollständiger oder nahezu voll-

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Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

ständiger Verschluss schien aber erst in den Arterienzweigen statt- zufinden. Der ophthalm. Befund soll bis jetzt noch nicht beobach- tet worden sein. Klebs bemerkt hiezu, dass ihm die syphilitische Arterienerkrankung in der Netzhaut schon seit Jahren bekannt ge- wesen, und Referent möchte hinzufügen, dass auf S. 562 seines Lehr- buches die gedachte Erkrankung geschildert ist.

H i r sc h be rg (32) meint, dass es viele Arten von luetischer Netz- hautentzündung gebe; er hat die wohl nur ihm eigentümlich bleibende Idee, eine PanOphthalmitis sicca specifica aufzustellen (feinste Punkte in der Hornhaut, punktförmige Synechien, Punkte und Keile in der Linse , feine Trübungen des Glaskörpers , feine, helle Herde in der Peripherie der Netzhaut) und erzählt einen Fall, welchen er als diffuse Netzhautentztindung bezeichnet, beziehungsweise als Retinitis spe- cifica gyrata. Es waren nämlich lateral- wie medianwärts von der Eintrittsstelle der Sehnerven rundliche, scharf gezeichnete grau- blaue Randbögen sichtbar, daneben eine kleine Blutung; funk- tionell war ein grosses centrales Skotom vorhanden und später trat diffuse Glaskörpertrübung hinzu.

Magnus (39) hatte »in den lichtreichen Tagen des verflossenen Monats Mai« verschiedene Fälle vou idiopatischer Hemeralopie zu beobachten, worunter auch ein Fall sich befand, der einseitig eine be- deutende Herabsetzung des Lichtsinns darbot, ausserdem aber bestan- den tabetische Symptome, wie Reflextaubheit beider Augen, Parese der Blase, gastrische Krisen etc. Diese 48j. Arbeiterfrau genass nach 4 Wo- chen »unter der üblichen (!) Behandlung mit Roborantien , dunkler Brille etc.«

An der Hand der Litteratur und gestützt auf 73 der »Beob- achtungssphäre« von Magnus entnommene Fälle von Retinitis pig- mentosa stellt Sieg heim (49) folgende Sätze auf: »1) Retinitis pigmentosa und angeborene Taubstummheit sind nahe verwandte Processe. 2) Beide sind in hohem Grade vererbungsfähig und zwar können sie als solche vererbt werden oder bei den Nachkommen Organerkrankungen entstehen lassen, als deren entwicklungsgeschicht- liche Grundlage wir das Ektoderm aufzufassen haben. 2) In Bezug auf die Komplikationen, die sich bei Retinitis pigmentosa oder Taub- stummheit finden, sind ebenfalls nur Organe beteiligt, die dem Ek- toderm entstammen«. Besonders eigentümlich erscheint es aber, dass Retinitis pigmentosa, Lebercirrhose , Taubstummheit , Idiotie, Poly- daktylie als identische Processe bezeichnet werden.

Ayres (2) berichtet über 25 Fälle von Retinitis pigmentosa

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Transitoriache Amblyopie und Amaurose.

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bei 19 Familien; 13 betrafen männliche, 7 weibliche Individuen. In 24 Fällen bestand Blutsverwandtschaft der Eltern; in 2 Fällen war die Mutter mit Retinitis pigmentosa behaftet.

Davidson (17) beobachtete in 4 Familien angeborene Blind- heit mit Optikusatrophie und Retinitis pigmentosa. In der ersten Familie (6) waren 3 Jungen und 2 Mädchen blind , in der zweiten (Eltern, Geschwisterkinder) war ein Glied mit Retinitis pigmentosa behaftet, in der dritten Familie (6) 3, in der vierten 2, zugleich mit Taubstummheit; Syphilis war in 2 Familien zu mutmassen.

[Selitzky (48) beobachtete 1884 unter den Soldaten, die bei Moskau im Lager standen, ein häufiges Auftreten (im Juni und Juli- Monat) von Hemeralopie. Bei den erkrankten Soldaten konnte ausser der Nachtblindheit schwacher kleiner Puls (bei sonst kräftigen Indi- viduen), Erweiterung der Pupillen, schwache Reaktion derselben auf Licht, ophthalmoskopisch erweiterte Venen und blasse Papille konsta- tiert werden. Der Autor spricht die Vermutung aus, dass bei der He- meralopie vasomotorische Einflüsse eine Rolle spielen und dass man es folglich teilweise mit einer vasomotorischen Neurose zu tun habe, wofür auch das plötzliche Auftreten und ein oft beinahe ebenso schnelles Verschwinden der Krankheit spreche. In therapeutischer Beziehung sah S. gute Erfolge wie bei innerem Gebrauch von Fisch- leberthran und verschiedenen stimulierenden Mitteln , so auch bei örtlicher Anwendung (Bindehautsack) von Pilocarpinnm muriaticum,

Adel heim in Moskau.]

Snell (50) fand in einer Familie Vater und Mutter frei von Nyktalopie (keine Verwandtenehe) ; von 8 Kindern (7 Söhne und eine Tochter) waren aber 6 Söhne befallen.

[Von Kolsky (36) werden die Resultate 4jähriger Beobachtung (1882—1885) mitgeteilt; im Ganzen wurden 96 Kranke mit Nacht- blindheit beobachtet, 66 Männer (68,75» und 30 Frauen (31,25%); die meisten Fälle kamen auf den Monat März, von August bis Januar wurde nur ein Fall beobachtet. Kinder von 10 15 Jahren bildeten die grösste Mehrzahl der Fälle. Als Ursache der Hemeralopie nimmt Kolsky ungenügende Ernährung an, wobei schwere Arbeit bei un- genügender Ruhe und Wirkung der blendenden Strahlen der Sonne im Mai-Monat eine nicht unbedeutende Rolle spielen sollen. Als das beste therapeutische Mittel erwies sich Fischleberthran.

A d e 1 h e i m in Moskau.]

Aus der Kieler Universitäts- Augenklinik teilt Scholefield (47) 5 Fälle von transi torisch er Amblyopie und Amaurose mit, sie

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

betreffen weibliche Individuen von je 18 23, und ein männliches Individuum von 27 Jahren. Teilweise scheint es sich um hysterische Affektionen, teilweise um materielle Veränderungen zu handeln. Aber von einer Allgemein-Untersuchung ist nicht die geringste Rede ; schablonenhaft und ohne ersichtlichen Grund (nur einmal wird ange- geben, dass Lues nicht nachzuweisen sei) wird behandelt. Quecksilber innerlich und äusserlich, Jodkali, Strychnininjektionen, Schutzverband, heisse Fussbäder, Blutegel, Schröpf köpfe an der inneren Seite der Oberschenkel spielen eine Rolle.

Parinaud (45) beschreibt als charakteristische Merkmale der Anaesthesia retinae eine Dysphotopsie (Notwendigkeit stärkerer Licht- intensität zum Zwecke der Erkennung der Gegenstände), mit allsei- tiger Einschränkung des Gesichtsfeldes , dann eine Dyschromatopsie, eine geringe Herabsetzung der Sehschärfe, sowie eine Polyopia raon- ocularis (wohl abhängig von Akkommodationsstörungen) und bringt sie in Zusammenhang mit der Hemianästhesie, vorzugsweise mit der hysterischen. Der Verlauf ist bald durch rasches Erscheinen und Verschwinden ausgezeichnet, bald ist die Krankheit und dies ist die Regel eine mehr dauernde mit Verschlimmerung und Besserung.

Zwei von Völker (56) aus der Berliner Universitäts-Augen- klinik mitgeteilten Fälle von Gesichtsfeldamblyopie oder sog. Anaes- thesia retinae sind als vollständig wertlose zu betrachten ; man kann sein Erstaunen nicht unterdrücken, dass solche Diagnosen gemacht werden, von der Behandlung ganz zu schweigen, die allerdings noch eine andere Bezeichnung verdienen würde.

Magnus (39) glaubt bei einem 15j. anämischen Mädchen, wel- ches in einigen Stunden, ebenso schnell als sie ohne nachweisbaren Befund blind wurde, die Sehkraft wieder erlangte; sein »physiolo- gisches Gewissen« nicht durch die Diagnose: hysterische Amaurose befriedigt fühlen zu sollen.

A y r e s (2) gebraucht die nichtssagende Bezeichnung ; Ischaemia retinae für 2 Fälle, welche es sicherlich nicht verdienen. Im 1. Falle handelt es sich um ein 4j. Kind mit plötzlicher Blindheit nach einem Fieberanfall. Ophth. sollen die Papillen biass , und die gröberen Retinalgefässe schmal, stellenweise leer gewesen sein. Im 2. Falle war bei einer 26j. Frau eine Abnahme des Sehvermögens nach Ge- sieh tserysipel eingetreten ; ophth. Blässe der Papillen. Subkutane Strychnininjektionen führten Heilung herbei, (sie!)

F. W. 11 offmann (^3) meint, dass die Schneeblindheit durch eine Ueberblendung der Netzhaut verursacht sei, und in Folge davon

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Netzhautablösung.

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ein Krampfzustand in den Lidmuskeln und in dem Sphinkter pupillae sich entwickele. Auch könne eine mechanische Reizung der Binde- haut durch die Einwirkung der scharfen durch den Wind in das Auge geschleuderten Schnee- und Eiskryställchen verursacht werden und im Hinblick auf die von Manchen beobachtete Erscheinung des Verlustes des Gefühles für Erhöhungen und Vertiefungen auf dem Boden wäre an einen Krampfzustand des Akkommodationsmuskels zu denken. H. empfiehlt als besonders praktisch die sog. Korbbrillen.

[Nordenson hat bei Leber ein myopisches Auge (8,00 D) mit spontaner Netzhautablösung, durchsichtigen Medien, ohne Zeichen von Entzündung klinisch und anatomisch untersucht.

Nach einer geschichtlichen Uebersicht, Beschreibung und Kritik der verschiedenen Theorien vor und nach der Entdeckung des Augen- spiegels bespricht er im 3. Kapitel die spontane Netzhautablösung in myopischen Augen. Nach Beschreibung des obengenannten Falles (siehe dieVerhandl. der ophth. Gesellsch. in Heidelberg 1885) stellt er folgende Thesen auf : 1) Die Entstehung von spontaner Netzhautablö- sung in Augen mit normalem oder vermindertem Druck kann durch Annahme eines primären Ausgusses oder einer Blutung zwischen Cho- roidea und Retina nicht erklärt werden. 2) Die Meinung v. G räf e's, dass die Netzhaut nicht im Stande sei im gleichen Grade wie Cho- roidea und Sklera ausgedehnt zu werden, und also nicht der Aus- dehnung der Choroidea zu folgen vermöge und daher von dieser ab- getrennt werde, ist unhaltbar. 3) Die anatomische Untersuchung seines Falles bestätigt vollständig die Annahme Leber' s, dass Schrumpfung des Glaskörpers die Ursache der Netzhautablösung in Augen mit durchsichtigen Medien sei. 4) Dass die Netzhautablösung verhältnissmässig häufiger in myopischen als in hypermetropischen und emmetropischen Augen auftritt, beruht auf der Schrumpfung des Glaskörpers, die wohl eine Folge der bei Myopie auftretenden Cho- roiditis ist. 5) Das so gewöhnliche Zusammentreffen von Myopie und Choroiditis ist gar nicht erstaunlich, da es eine excessive Form der Myopie giebt, die wahrscheinlich durch Veränderungen in der Choroidea bewirkt ist. Gordou Norrie.]

Dimmer (20) berichtet über mehrere Fälle von Netzhauzab- hebung (fast ausschliesslich entstanden im Gefolge der Kurzsichtig- keit), die auf ihren centralen und peripheren Farbensinn untersucht werden. Die Aufnahmen wurden mit dem Förster'schen Perimeter und mit farbigen Quadranten von 1 cm Seitenlänge gemacht. Mitunter zeigte die Netzhaut trotz ausgebreiteter Abhebung eine sehr gut

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

erhaltene Funktion. Blau und grün wurden verwechselt, doch in 2 Fällen hatte die Netzhaut die Fähigkeit, Blau richtig zu erkennen, in einer von der Abhebung entfernten Partie bewahrt. Risse in der abgehobenen Netzhaut wurden in 2 Fallen beobachtet.

Bettremieux (8) redet der Iridektomie bei Netzhautablösung das Wort und illustriert den günstigen Erfolg der Operation durch die Mitteilung von 4 Fällen; in zweien soll der Erfolg ein sehr rascher und vorzüglicher gewesen sein.

G 1 a 8 e r (27) gibt zunächst eine statistische Zusammenstellung der in der Litteratur veröffentlichten Fälle von Gliom, und es ergibt sich, dass sowohl das männliche als das weibliche Geschlecht wie auch das rechte und linke Auge in gleicher Häufigkeit befallen werden. Ferner trat in 37 fallen Heilung und in 55 der Tod ein; von 14 Fällen ist der Ausgang unbekannt. Er führt alsdann einige in der Würzburger Universitätsaugenklinik beobachtete Fälle von Glioma retinae an: 1) 3j. Mädchen, linksseitiges Gliom; 2) 9jähriges Mädchen , rechtsseitiges Gliom ; 3) i Vi j. Mädchen , doppelseitiges Gliom; 4) 15j. Mädchen, rechtsseitiges Gliom, ausgehend von der Netzhaut ringsum der Sehnerven. In Nr. 1, 2 und 4 war nach der einfachen Enukleation kein Recidiv aufgetreten, bei 8 wurde die Ausführung einer doppelseitigen Enukleation verweigert. Nr. 4 kam nach 5 Jahren wieder in die Behandlung der Klinik mit den aus- gesprochenen Erscheinungen einer rechtsseitigen Stauungspapille, wess- wegeu die Diagnose auf einen intrakraniellen Tumor möglicherweise gliomatösen Charakters gestellt werde.

Da Garaa Pinto (16) teilt in seinen klinischen Bemerkungen über die von ihm veröffentlichten Fälle von Glioma retinae (vergl. Abschnitt: >Pathol. Anatomiec) mit, dass er das Vorkommen von weissen Körperchen, welche im Glaskörperraum frei flottieren, eine besonders diagnostische Bedeutung beilegt. Es sind diess kleine Gliomstückchen, welche sich von der Hauptgeschwulst losgelöst ha- ben ; als Vorbedingung erscheinen Verflüssigung der Glaskörper und ein Glioma endophytum. In allen geheilten Fällen, sowohl proviso- rischen wie definitiven, zeigte sich der Sehnervenstumpf des enukle- ierten Auges bei mikroskopischer Untersuchung völlig gesund. In den 13 Fällen verhielt sich das Resultat der Operation folgender- massen : gestorben 4, definitiv geheilt 2, provisorisch geheilt 4, wahr- scheinlich geheilt 1, wahrscheinlich gestorben 4. Die Gesammtzahl der bisher bekannten definitiven Heilungen beträgt mit der Berück- sichtigung der Vetsch'schen Zusammenstellung 15.

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Die Krankheiten des Sehnerven.

379

Chisolra (14) beobachtete ein Gliom des rechten Auges bei einem 2Jj. Jungen. »Ich war bald nach sehr wenigen Besuchen Oberzeugt, dass ich es mit der gewöhnlichen Form der intraokularen Neubildung des kindlichen Alters zu tun hatte. Da das Auge keine Unannehmlichkeiten verursachte und die Mutter erwartete, dass das Auge sich wieder herstellen würde, so drängte ich nicht auf sofortige Knukleation.« Solch' ärztliches Handeln sollte man kaum noch für möglich halten ; 4 Monate verstrichen aber und es traten metasta- ti*che Knoten in dem Periost der Knochen der Orbita, der Schläfen, des linken Schlüsselbeines auf. »Es fanden sich keine Verdickungen (!) im Leibe (!), welche Metastasen an den innern Organen verrieten. Marasmus und Erschöpfung erlösten das Kind »12 Monate nach dem Tage der ersten Untersuchung. <

Die Krankheiten des Sehnerven.

Referent: Prof. Dr. Michel.

1) Alt, One hundred and twenty casea of anaemic and atrophic condition of the optic and retina. Americ. Journ. of Ophth. p. 201 u. 264.

2) Armaignac, Dn traitement de l'atrophie simple commencante du nerf optique par la atrychnine et lea couranta Continus. Revue clin. d'Oculiat. Nr. 2. p. 25. (Nichts Erwähnenswertes.)

3) A u g a t e i n, Disturbance of the color-sense in neuritis. Arch. Ophth. New- York. XIV. p. 435.

4) B r a i 1 e y , Sarcoma growing from the dural sheath of the optic nerve. (Ophth. 80c of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 362.

5) Bull er, Tumor of the optic nerv. Med. Newa. XLIX. p. 555.

6} De Luca, D., Dell' eecliaai visiva, Atti dell' Accad. med.-chir. di Napoli. Gennajo.

7) De Metz, Observation d'un cas de n£?rite optique auivie de guerison. Ann. Soc. de med. d'Anvers. XLVII. p 365.

8) Drake-Brockman, E. F., Two caaea of retro-ocular tomour. Ophth. Review. V. p. 8.

9) G u n n , Peculiar deep partial excavation of the optic diso. Tranaact. of ophth. boc. of the united kingdom. VI. p. 374.

'0) Graseiii, Le injezione ipodermiche di stricnina in alcune ambliopie. Gaz.

med. ital.-lombard. Nr. 29. (Nichte Neue8). U) Uanaell, H. F., Acute optic neuritis of rbeumatic origin; two caaea ;

one monocular. Med. Newa. XLIX. p. 144. 12] H utchinaon, Relapaing optic neuritia, with development of new veaaels

in front of the papilla. Ophth. Hoapit. Reports. XI. 2. p. 191.

uigitiZGo uy

380

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

16) 17)

13) K o 1 1 o c k , C. W. , A peculiar growth of the optic papilla. Med. Newa. XLIX. p. 456.

14) Landesberg, M., Neuritis retrobulbaris peripherica acuta oculi dextri. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 316.

15) L e d d a, Salvatorangelo, Sulla genesi deiredema della papilla. Communi- cazione preventiva. Gabinetto istopatologico dell'Istituto Oculistico della R. Universita di Cagliari. Roma. Spallanzani. XV.

P e r 1 i a, Zur akuten rheumatischen Neuritis retrobulbaris. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 132.

Power, Optic neuritis without evident cause. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 361.

18) Rampoldi, Atrofia ottica acuta susseguita a blefarite gangrenosa. Ann. di Ottalm. XV. p. 113. (Akute einseitige Atrophie des Sehnerven in Folge gangränösen Erysipels des oberen Lides.)

19) Rava, G., Sülle amauroai subitanea. Spallanzani. XV. p. 233.

20) R o i, Vict., De la nevrite optique rhumatismale. Paris. 36 p.

21) Serebrennikow, Zur Frage Qber die Sehnervendehnung (K woprosu o witjaschenii sritelnawo nerva). Wratsch. p. 545. (In einem Falle Deh- nung mit etwas Verbesserung des Sehvermögens.)

Straub, M., Die Gliome des Sehorgans. Nederl. Gasth. voor ooglijders. Zeven-en-twintigste Verslag. Wetensch. Bijbladen. p. 41 n. v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 1. S. 205.

U h 1 e, Anämie des Nervus opticus und der Retina durch Blitzschlag. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 379.

Alt (1) giebt eine kurze Zusammenstellung von 120 Fallen von Atrophie des Sehnerven und der Netzhaut, 95 betrafen Männer, 25 Frauen, in 19 Fällen waren cerebrospinale Störungen vorhanden, in den übrigen wurden die verschiedensten Erkrankungen als Ursache der Sehnerven Veränderung angenommen, so Tabak- und Alkoholin- toxikation (34), Senilität (5), allgemeine Anämie (3), Skrofulöse (!) einmal, unbekannt 12. Die Erkrankungen fallen in das

22)

23)

L— 10. Lebensjahre

bei .

. 3

10.— 20.

>

. 13

20.— 30.

>

. 13

30.- 40.

»

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>

i

. 32

50.— 60.

>

. 25

60.— 70.

»

. 4

70.-80.

»

. 5

80.-90.

1

Heide Augen waren in 98 Fällen erkrankt, Farbenstörung fand sich in 27, ein centrales Skotom in 32 Fällen. Die subkutanen Strychnin- jnjektionen spielen in der Behandlung noch eine besondere Rolle. [De Luca (6) belegt mit dem Namen Ecclissi visiva (Verfinste-

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»Neuritis retrobulbär^.

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rang des Sehvermögens) die plötzlich aufgetretene, ungefähr 10 Mi- nuten dauernde, totale Aufhebung des Sehvermögens bei einem er- wachsenen, sonst vollkommen gesunden Manne, dessen Augen sich auch bei der Augenspiegeluntersuchung ganz normal erwiesen. Ob- wohl Patient an Hemikranie seit Jugend auf leidet, war der Anfall selbst, der sich in einem Monate viermal wiederholte, von keinem Kopfschmerz begleitet. Nach mehrjähriger Pause trat die Erschei- nung später wiederholt auf, jetzt in Gesellschaft von leichtem Kopf- schmerz und Wahrnehmung leuchtender Punkte (Scotoma scintillans? R.). D e L. vermutet Krampf der vasomotorischen Nerven der Re- tina oder der Sehcentren. Brettauer.]

P e r 1 i a (16) scheint es gerade so wenig , wie seinem Lehrer Hock, geläufig zu sein, dass zur Diagnose des ätiologischen Mo- mentes einer Sehnervenerkrankung die genaueste Untersuchung des ganzen Körpers notwendig ist. Am leichtesten ist es allerdings, wenn man den Ort der Läsion nicht kennt, die Diagnose: Neuritis retro- bulbaris zu machen und dieselbe zu einer rheumatischen zu ergänzen, wenn man, wie in dem vorliegenden Falle, es so bequem hat, dass es sich gerade um einen Lokomotivführer handelt, der »in den nasskalten stürmischen Dezembertagen gefahren« ist. Höchst verdächtig ist es, dass dieser 28j. Lokomotivführer an Recidiv erkranktet und eine rasche Heilung eingetreten ist, nachdem derselbe »überzeugt von der Wirk- samkeit der lokalen Inunktionen, gegen die Ordination die graue Salbe jede halbe Stunde verrieben, bis sich heftige Salivation ein- stellte«. Dass die Naivität von Perlia und Hock selbst so weit geht, die Ueberzeugung von der lokalen Wirksamkeit der Quecksilber- einreibungen mit dem Lokomotivführer zu teilen , dürfte doch be- sonders hervorzuheben sein.

Landesberg (14) heilte eine einseitige »Neuritis retrobulbaris peripheria acuta« mit normalem Augenspiegelbefund bei einem 17- jährigen Dienstmädchen in nicht weniger denn 9 Tagen. Die Seh- störungen bestanden in Fingerzählen in 6', centralem Skotom und Grün-Rotblindheit. Ausserdem war rechtsseitige Facialisparese vor- handen. Als Ursache wird »WT äschespülen in einem feuchten, zugigen Räume« angegeben. Merkwürdigerweise ist schon am 2. Tage nach der Jodkalibehandlung eine wesentliche Besserung (!) eingetreten. (Ref. kann zu seiner Genugtuung aussprechen, dass er noch nie- mals eine »rheumatische« Neuritis beobachtet hat und die Auf- stellung einer solchen für ein Zeichen der Unkenntnis der für eine

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Neuritis des Sehnerven überhaupt in Betracht kommenden Ursachen hält.)

R o i (20) berichtet über einige Beobachtungen von Neuritis optica, welche als »rheumatische« angesehen wird. Sie trete nur einseitig auf, sei von einem Oedem der Papille und von einem raschen Verfall des Sehvermögens begleitet, der sich bis zur Amaurose stei- gern kann, wobei aber nicht ausgeschlossen ist, dass das Sehver- mögen wieder normal werden kann.

H utchinson jun. (12) beschreibt 2 Fälle von beiderseitiger Neuritis optica bei jüngeren (28 beziehungsweise 33 Jahren), syphi- litisch inficiert gewesenen Männern. Im 1. Falle war in der äus- seren Häifte der Papille des rechten Auges ein in den Glaskörper vorspringendes Konvolut neugebildeter Gefässe sichtbar, im 2. Falle in jedem Auge, und zwar symmetrisch gelagert.

[Ledda (15) hatte auf Angelucci's Klinik in Cagliari Ge- legenheit, 5 Falle von Papillenödem (Stauungspapille) mikroskopisch zu untersuchen ; 3 Fälle waren durch Gehirntumoren bedingt, einer durch Periphlebitis der Gefässe des Sehnerven, und der letzte Fall gehörte einem Individuum an mit diffusen Oedemen in Folge von Tuberkulose und Malariakachexie. Die in der Arbeit für jeden Fall aufgeführten mikroskopischen Befunde drängen Ledda auf die Seite der Gegner der Man z-Sch m i dt ' sehen Drucktheorie; er hält das Papillenödem für ein entzündliches , hervorgerufen durch dieselben Veränderungen der Gefässwandungen, welche im Innern des Schädelraumes den Hydrocephalus und das Gehirnödem hervorrufen.

Brettauer.]

Drake-Brockmann ($) teilt 2 Fälle von retrobulbären Tu- moren mit; im 1. Falle (25j. Mann) waren die Erscheinungen von Exophthalmus, von Beweglichkeitsstörungen in jeder Richtung, be- sonders nach innen, und von Schwellung des Sehnerven ausgeprägt. Eine bestimmte Diagnose wird nicht gemacht. Im 2. Falle war bei einem 5j. Knaben schon nach der Geburt eine stärkere Prominenz des linken Auges bemerkt worden, die mehr und mehr zunahm. Ophth. Atrophie des Sehnerven. Bei der Exstirpation zeigte sich eine ovoid gestaltete Geschwulst von 2 Zoll Länge und 1 Zoll im Durchmesser ; die Entfernung zwischen Geschwulst und Auge betrug */s Zoll. Es soll sich mikroskopisch um ein Fibrom gehandelt haben, welches von den Epi-, Peri- und Endoneurium ausgegangen war.

Straub (22) giebt den makro- und mikroskopischen Befund einer Sehnervengeschwulst, welche unter den Erscheinungen eines zu-

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Wirkung des Blitzschlages auf den Sehnerven.

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nehmenden Exophthalmus, einer vollkommenen Blindheit (ophth. leicht grau-rote Schwellung der Optikus-Scheibe und der angrenzen- den Netzhaut) und von Beweglichkeitsbeschränkung nach allen Rich- tungen besonders nach innen bei einem llj. Knaben seit Jahresfrist entstanden war. Das Auge und Geschwulst wurden exstirpiert; letz- tere zeigte sich 1,5 mm hinter dem Bulbus als eine »breite flache Schale, welche auf dem N. opticus als Stil aufsitzt«. Der eigent- liche Nerv ging in toto in die Geschwulst Ober, welche grau-weiss wie »Fischfleisch« aussah, an einzelnen Stellen rötlich. Die mikro- skopische Untersuchung führte zur Diagnose: teleangiektatisches Gliom, und es wird angenommen, dass das zellenreiche, die eigentliche Geschwulstmasse darstellende Gewebe von der Neuroglia des Seh- nerven ausgegangen ist. Die Nervenfasern waren im Nerven und in der Geschwulst ganz verschwunden. Anschliessend an diesen Fall von Gliom der Sehnerven findet sich eine ausführliche Darlegung der Struktur- und Wachstumsverhältnisse beim Gliom der Netzhaut überhaupt, die zum Schlüsse dahin führt, die Gliome des Sehorganes von dem eigentümlichen Bindegewebe des Nervensystems ausgehen zu lassen ; sie aber als Neuroglia-Sarkom zu bezeichnen, hält Verf. für unrichtig, da die Gefässe der gewöhnlich als Sarkom diagnosti- cierten Geschwulst embryonaler Natur wären und ihre Wandungen vom Sarkomgewebe selbst gebildet würden, und ferner fanden bei der Berücksichtigung der Auffassung der Neuroglia als epithelialen Ursprunges beide Geschwulstarten ihr physiologisches Vorbild in verschiedenen Keimblättern. In keinem Falle von Gliom hat es aber den Anschein, dass die Gefässwandungen an der Geschwulstbildung sich beteiligten.

Uhle (23) fand bei einem durch einen Blitzschlag auf der rechten Körperhälfte getroffenen Mädchen, welche ausserdem »etwas Lähmung des rechten Armes und Beines« dargeboten haben soll, eine Anämie und weisse Beschaffenheit der Papille, mit S = Jäger 24. Die Anämie wird als durch eine fortdauernde Reizung des N. sym- pathicus bedingt angesehen. »In der Stille des Abends« konnte die Diagnose »unter Zuhilfenahme der mir erreichbaren Litteratur voll- ständig ausgearbeitet« werden. »Die Ueberlegung war gekommen, dass der Sehnerv bei der nun eingeschlagenen Therapie längst ver- hungert sein könne, ehe die Nux voraica ihre Wirksamkeit entfaltet hätte. In dieser Spekulation beschloss ich zu einer erzwungenen Ernährung der Sehnerven durch Amylnitrit überzugehen. Sofort nach Einathmen von einem Tropfen dieses Mittels hob sich die Seh-

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384 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

schärfe von J. 24 auf 22«. Anderweitig war schon A tropin ver- ordnet worden , auch wurde zugleich mit Amylnitrit Eserin in An- wendung gezogen. In 8 Tagen war die Heilung nahezu vollendet. (Ref. gibt sich der Hoffnung hin , dass in Zukunft derartig schlecht beobachtete Fälle von der Aufnahme in die ophthalmologiscben Zeit- schriften ausgeschlossen bleiben.)

Die Krankheiten der Linse.

Referent: Dr. Schräder in Gemeinschaft mit Prof. Kllhnt.

1) Be rtra n d , A„ Des Variation* de forme du cristallin ä Tötat pathologique. These de Lyon.

2) Bouchard, Production artiBcielle de la cataracte. Revue clinique d'ocu- lißt. Nr. 7. p. 173.

3) Brettauer, Tre casi di riasaorbimento spontaneo di cataratta senile a Capsula illesa. Annali di Ottalm. XV. p. 3.

4) L ang e, 0., Nachtrag zu einem Fall von spontaner Aufhellung einer kata- raktösen Linse, v. Grftf e's Arch. f. Ophth. XXXII. 4. S. 281.

5) Mey höfer, Ein weiterer Fall von Katarakt nach Blitzschlag. Klin. Mo- natsbl. f. Augenheilk S. 375.

5a)— Zur Aetiologie des grauen Stars. Jugendliche Katarakte bei Glas- machern. Ebd. S. 49.

6) Moeller, Kasuistische Mitteilungen über das Vorkommen und die ope- rative Behandlung des grauen Stares beim Hunde. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. S. 138.

7) N e 1 1 1 e s h i p , E., Rapid spontaueous maturation of cataract. St. Thomas's Hosp. Rep. XIV. p. 63.

7a) Neuralgia in cataractous eycs. Ophth. Hosp. Rep. XI. 1. S. 57. (Bei immaturen Katarakten 2 Arten Schmerz, herrührend 1) von der Ueberan- strengung der Interni, 2) vielleicht von der mangelhaften Blutzufuhr, wie der Schmerz der Arthritiker.)

8) Robinski, S., Untersuchungen zur Anatomie, Physiologie und Patholo- gie der Augenlinse. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 1. (Bringt seine be- kannten Untersuchungen über das Fehlen der Linsenzellen und jungen Lin- senfasern am Aequator der Linse und weist auf die nach seiner Ansicht haltlosen Schlüsse hin , die Becker ans den falschen Prämissen für die Pathologie gezogen hat.)

9) Rotziegel, Ueber die Koincidenz von Cataracta und Nephritis. Allg. Wien. med. Zeitung. Nr. 30.

10) Bock, E., Anatomischer Befund einer kongenitalen, eigentümlich geform- ten Cataracta. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 227.

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tHe Krankheiten der Linae.

385

11) Browne, E. A., Zonular cataract and dental malformations. Ophth. Review, p. 354.

12) Card Specimena. (Congenitally amall lenaea). Ophth. Review, p. 93. (Opth. eoc. of the united kingdom).

13) Chiaolm, J. J.t Operationa for congenital cataract in twenty-fifth year; viaion alowly eatabliahed. Journ. amerio. med. Aas. Chicago. VI. p. 175.

14) Deutachmann, Fl. , Pathologisch-anatomische Unterauchnngen einea Schichtatarea. v. Gräfe'a Arch. f. Ophth. XXXII. 2. S. 295.

15) Dujardin, Deuz cataractea mollea opere*ea par aapiration. Journ. des acienc. me*d. de Lille. Nr. 15. p. 473.

16) Fox, L. W., Congenita! cfttaracta aucceaafully removed in a patient aixty yeara of age. Tranaact. of the americ. ophth. eoc. Boaton. 1885. p. 149.

17) Hartridge, G.. Small lenaea (congenital). Tranaact of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 489.

18) Manoleacu, Extraction dea cataractea mollea. Annal. d'Oculiat. T. XCV. p. 226. (Soc. franc. d'Opht. 4. congreB.)

19) Staderini, C, Cataratta congenita, arida, pendula. Annali di Ottalm. p.519.

20) Story, John B , Zonular cataract and dental malformation. Tranaact. of the Acad. of med. in Ireland. IV. p. 366 and Ophth. Review, p. 277.

21) Sulz er, In vivo aichtbare Sternfigur in der vorderen Corticalia bei Cata- taracta zonularia eine8 10 12jährigen Knaben. Klin. Monatabi. f. Augen- heilk. S. 99.

22) Tyner, Absorption of cataract (probably congenital) one year after flrat diaciaaion and ten montha after aecond. Daviel'a Texaa med. Journ., Au8tin. IL p. 181.

23) Ayrea, S. C, Clinical memoranda (Morgagnian Cataracta; pyramidal ca- taract). Americ. Journ. of Ophth. III. p. 1.

24) D uf ou r , M., Sur la cataracte hemorrhagique. Annal. d'Oculiat. T. XCV. p. 210. (Soci&e' franc. d'Opht. 4. congrea)

25) J e g o r o w , J. , Ein Fall von Cataracta calcarea accreta. (Hutachjai cat. calc. aur.) Weatnik ophth. III. 4 a. 5 p. 339. (ref. Arch. f. Augenheilk. XVII. 3.)

26) Fieuzal, Cataractea In morrhagiquea. Bullet, de la clin. nat. opht. de Thoapice de8 Quinze-Vingta. III. p. 145.

27) Galezowaki, Cataractea capaulairea. Progres m&l. p. 349.

28) Cataractea lenticulairea. Ibid. p. 485.

29) Katzaurow, J., Hämorrhagische Katarakt. Weatnik ophth. Jan. Fuhr. 29a) N e 1 1 lea h ip , Traumatic haemorrhage behind lena. Ophth. Hoap. Rep.

XI. p. 62. (Dickea Blutgerinn8el an der hinteren Liusenfläche ; vor 4 Jahren war ein Schlag auf daa betr Auge geschehen.)

30) F r o t b i n g h a m , CE., Diabetic cataract. Phyaician & Surg. Ann. Arbor. Mich. VIII. p. 208.

31) Bis | e r i 6*, F., De la cataracte traumatique et de son traitement par la me'thode aapiratrice. Ann. m<-d.-chir. franc. et Strang. II. p. 97. ,

32) B o e* , F., Recberchea expenmentalea pour eervir ä l'ötude de la cataracte traumatique. Archiv. d'Opht. VI. p. 308.

Jahresbericht fttr Ophthalmologie. XVII. l«*ö. 25

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386 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

33) Fano, Cataracte traumatique. Journ. d'oculist. et chir. Nr. 158. p, 151.

34) Landesberg, M., Aufhellung einer traumatischen Katarakt. Klin. Mo- natabi, f. Augenheilk. 8. 818.

35) Riss der vorderen Linsenkapsel durch Kontusion des Bulbus. Ebd. S. 320.

36) Morse, C. 8., Traumatic cataract. South. Pract. VIII. p. 214.

37) Motais, Observation de cataractes conge'nitales et tranmatique«, traitees par l'aspiration du Dr. Redard. Gaz. me\l. de Paris. Nr. 35. p. 412.

38) S n e 1 1 , Simeon, Splinter of steel removed from lens capsule by electro- magnet. Med. Press & circ. n. s. XIII. p. 452.

39) Webster, Removal of a piece of steel from the cry stalline lens. Americ. Journ. of Ophth. p. 227. (Glückliche Entfernung eines 2 Vi'" langen Stahl- stückes mittelst Irispincette am 6. Tage.)

40) Debenedetti, Irideremia totale congenita. Ectopia lentis congenita con lussazione spontanea del kristallino e glaucoma consecutivo. Annali di Ottalm. XV. p. 184.

41) Fauche ron, Luxation spontanee du cristallin dans la chambre anterieure. Recueil d'Opht. p. 421.

42) Guignabert, Luxation dans la chambre anterieure d'un cristallin ca- taracte depuis 20 ans. Journ. des scienc. medie de Lille p. 615.

43) Guiot, Aniridie; luxation congenitale den cristallins. Bullet, de la cli- nique nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 246.

44) Issekuts, L. , Luxäle lenczetok. (Luzierte Linsen kapsei.) Szem&zet. p. 38.

45) Nunn, J. A., Dislocation of the crystalline lens in the horse. Vet. Journ. & Ann. comp. Path. XXIII. p. 1.

46) Observations diverses: extraction dans la capsule d'un cristallin luxe et cataracte"; luxation congeuitale des cristallins avec aniridie et colobome de la chorotde. Bullet de la clin. nat. ophth. de l'hospice des Quinze-Vingts. IV. p. 178.

47) Rabinowitsch, G„ Ein Fall von Ektopie der Linse mit Luxation in die vordere Kammer. (Hutschaj ektopii chrustalika wiwichom ejo w peredryuju kameru). Westnik ophth. III. p. 128.

48) Rampol di, Note ottalmologiche : IX. Lussazione spontaoea della tente cristallin a nella camera anteriore. Riduzione mediante il massagio. Annali di Ottalm. XV. p. 179. (Eine spontan in die vordere Kammer laxierte Linse wird durch Massage wieder hinter die Iris gebracht.)

49) Randall, B. A., Multiple rupture of the eye-ball with partial disloca- tion of the lens into the anterior Chamber. Recession and recovery with some vision. (Americ. ophth. soc. 22. annual session held at New- London). Ophth. Review p. 269 und Americ. Journ. of Ophth. p. 305.

50) S tader in i, C, Lussazione spontanea dell cristallino incomplet&mente catarattoso. Annali di Ottalm. XV. p. 523.

51) T e i 1 1 a i . Luxations spontanees du cristallin. Journ. de med. de l'ouest. XX. p. 112.

52) Tyree, W. C, Successful removal of a dislocated lens. Kansas City med. Record. III. p. 158.

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Die Krankheiten der Linse.

387

53) A na die, Ch. , Des procödes actuels d'extraction de 1a cataracte. Annal. d'Oculist T. XCVI. p. 257.

54) Des enclavements iriens et capsulaires conse*cutifs a l'extraction de la cataracte avec iridectomie. Ibid. p. 128.

55) Agnew, CR., The after-treatment in cataract and iridectoniy Operations. New- York med. Record. July. p. 108.

56) Ba ldwin , B. J.f Twenty-fives successive extractions of cataract, without a failnre. Transact. med. assoc. Alabama, p. 333.

57) Bett remieux, P., fitude sur l'extraction de la cataracte (suite). Archiv. d'Opht. VI. p. 268.

58) Bickerton, Tb., Cataract extraction in an insane patieut. Lancet. I. p. 345.

59) Bonagente, R., Sulla operazione di cataratta dura lenticolare e capsulo- lenticolare per espulsione ed estrazione. Gazz. med. di Roma. XII. p. 7. 25. 49.

60) Brudenell Carter, On some practical points connected with catarat- extraction. Transact. of the ophth. aoc. of the united kingdom. VI. p. 431 und Ophtb. Review p. 112. (Verwirft den Sperrelevateur; wendet 10% Co- cainlösung mit Acid. salicyl. an.)

61) Bucklin, Report and remarks on a seriee of two hundred cataract ex- tractions. Med. Record. New- York. XXX. p. 565.

62) Calhoun, A. W. , Cataract Operations. Atlanta med. & snrg. Journ.

in. P. 29.

63) Carreras Arago, Modo sencillo de evitar los principales inconvenien- tes de la cocaine en las operaciones de cataratas. Rev. de cien. möd. p. 857.

64) La eritropsia en los operados de catarata. Ibid. p. 391.

65) Castaldi, R., Brevi considerazioni pratiche sulla estrazione della cata- ratta. Morgagni. 1885. XXVII. p. 618.

66) Celli er, J., Aguja acanalada para la queratomia lineal en la extraccion de la catarata. Gaz. de oftal., otol. y laringol. I. p. 50.

67) C h a u ve 1 , J., Note sur l'operation de la cataracte, par le Dr. L. V a c h e r. Rapport. Bull, et mem. Soc. de chir. de Paris. XII. p. 283.

68) Chibret, Les indications de l'iridectomie dans l'operation de la cata- racte. Archiv. d'Opht. VI. p. 355.

69) Lois des deTormations astigmatiques de la cornee, consecutives a Vop6- ration de la cataracte. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 209. (Sociöte franc. d'Opht. 4. congres.)

70) Chisolm, J. J., The rational method of treating cataract patients to the exclnsion of compresses, bandages and dark rooms. Americ. Jouru. of Ophth. p. 135.

71) A revolution complete in the after treatment of cataract Operations. Med. Record. New-York. XXX. p. 117. (s. Agnew.)

71a)Cuche, A., A case of cataract. Lancet. II. p. 296. (Behandelt an einem Beispiel den neuen Pflasterverband nach Extraktionen. Der Verband bleibt 5 Tage liegen ; am 10. Tage wird der Patient entlassen. Bei der Iridektomie wird nur 1 Auge verklebt.)

25*

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388 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

72) Coggins, David, A caae of erythropsia. Boston med. & surg. Journ. 1885. CXin. p. 615.

73) Cr i tchett, A., Remarques pratiques sur l'extraction de la cataracte. Bullet et in cm. de la soc. franc. d'Opht 4e an nee. p. 320.

74) Csapodi, J., Müte*t utäni örjöngea (Delirium der Operierten). Szemeazet p. 14 und Pest, med.-chir. Presse. XXII. S. 295.

75) Cuche, A. , Du traitement du la cataracte pendant les quinze dernieres annees dans le Service ophtalmologique de l'Hötel-Dieu de Lyon. Lyon. 94 p.

77) Cuignet, Accidents apres l'ope*ration de la cataracte. Recueil d'Opht p. 257.

78) Culbertson,H., Four cases of Galez owski's method of cataract ex- traction, the last slightly modified. Americ. Journ. of Ophth. p. 149. (Der Gelatinenplättchenverband wird weggelassen, die vordere Kammer mit 2°/o Borsäure ausgespült )

79) D a g u i 1 1 o n , M., Eczema palp^bral k la euite de l'opemtion de la cata- racte. Bullet de la clin. nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 132.

80) Deakin, C. W. S., The after-treatment of cataract Operations. Indian. med. Journ. V. p. 312.

81) De Britto, V., Note sur deux cas d'accidents apres Toperation de la cata- racte; emploi des injections du sublime; gue>iBon. Union med. XLII. p. 663.

82) Discnssion sur la maturation artificielle de la cataracte par la methode de Foerster. Me*in. et bull. Soc. de med. et chir. de Bordeaux, p. 443.

82a)Dehenne, Note sur l'operation de la cataracte. Union ineMic. p. 977.

83) Eales, Senile cataract. Lancet. [. p. 977.

84) Fano, De Intervention opeVatoire daus les cataracte«. Journ. d'oculiat. et chir. Nr. 159.

85) L'operation de la cataracte par la rae'thode de la section ou de l'aspi- ration. Ibid. p. 121.

86) Frothingham, G. E., Some cases illuatrating the safety of cocaine as an anaesthetic in cataract extractions. Journ. americ med. Ass. VII. p. 203.

87) G a 1 e z o w s k i , De re*rythrop8ie ou viaion coloree des ope're's de la cataracte. Archiv, elav. de hiologie. I. p. 426.

88) Applicazione di uno strato gelatinoao pe l'occlusione della incisione cor- neale dopo l'estrazione della cateratta. Trat, de dott. 0. ParisottL Pavia.

89) De l'extraction de la cataracte et du pansement antiseptique. Co Dg. franc. de chir. Prov.-verb. 1885. Paris. I. p. 360.

90) Indications geniales pour les Operations de la cataracte. Recueil d'Opht p. 269.

91) )— Sur la plaie corneenne dans l'extraction de la cataracte et sur les mo-

yens de prevenir sa suppuration. Annal. d'oculist T. XCV. p. 225. (So- ciät*S franc. d'Opht. 4. congres.)

92) Instructions geniales pour l'openition de la cataracte. Recueil d'Opht. p. 193.

98) - Ou the immediate occlusion of the corneal wound after extraction of ca- taract. Lancet I. p. 13.

94) Emploi des rondelles de gdlatine par l'occlusion de la plaie corneenrie apres l'extraction de la cataracte. Paris. 8 p.

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Die Krankheiten der Linse.

380

95) Gay et, De la keratokyatitomie dans Top^ration de la cataracte. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 227. (Socie'te* franc. d'Opht 4. congre«) et Bullet, et mem. de la soc. franc. d'Opht. 4e anne'e. p. 235.

96) G ei 88 ler, A., Beiträge zur Kenntnisa der Erythropaie (Rotsehen) und ver- wandter Erscheinungen. Schnaidts Jahrb. CCVIII. S. 86.

97) üeber den derzeitigen Stand der Starextraktiona-Methoden. Ebd. S. 277.

98) Gori, M. W., De cataracte-extractie en hare laatate wijzigingen. Am- sterdam. 16 p.

99) Gotti, V., Per la storia dell* operazione della cataratta. Rivista cliuica di Bologna. Aprile.

100) Grynfeltt, J., Operation de cataracte; panseraent avec le gelatine an- tiseptique. Gaz. hebd. d. scienc. möd. de Montpellier. VIII. p. 37. 100.

101) G uaita, Süll' ablazione della cataratta. Annali di Ottalm. XV. p. 79.

102) Gunning, W. M., Sur la maturation de la cataracte. Annal. d'Oculiat. T. XCV. p. 226. (Socie'te' franc. d'Opht. 4. congres.)

103) Hall, G. C, On a new Operation for cataract. Indian med. Journ. V. p. 127.

104) Hilbert, Richard, Zur Kenntniss der Erythropaie. Klin. Monatabi. f. Augenbeilk. S. 483.

105) Hirachberg, J., üeber Staroperationen. Deutache med. Wochenachr. Nr. 18, 19 und 20.

106) Hot«, F. C, The rational treatment of patients after cataract Operations. Americ. Journ. of Ophth. p. 313

107) Hüll, J. M . A defence of cocaine in cataract extractiona, in anawer to Dr. Calhoun's article. Atlanta med. & surgic. Journ. III. p. 477.

108) Jacobson, J., Ein motiviertes Urteil über Daviel'a Lappenextraktion und von Gräfe'a Linearextraktion, v. Gräfe'a Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 73, übersetzt von Leroy, Revue ge*n. d'Opht. Nr. 12. p. 529.

109) Jeaffreson, C. S.f Clinical lectare on cataract Lancet I. p. 387. 434. 479.

110) Kat zaurow, J., Ein Fall von Extraktion einer älteren Katarakt. Wratach. 1885. Nr. 39.

111) Zur Prophylaxe der septischen Erkrankungen des Auges nach Star- extraktionen. K prophylaktike septitschea kich aabolewanji posle extrak- tic katarakti). Westnik ophth. III. p. 421—526. (Bei dem letzten Hun- dert Extraktionen hatte K. keine Suppuration.)

112) Knapp, H., Cataract extraction withont iridectomy. Opht. Review, p. 250. und 258. (Operiert wie P a n a s ; 6 Falle, 3 idealer Erfolg, 3 hintere Sy- nechien.)

112a) Kodaewi'ach (Samara), Bericht über das erste Hundert nach v. G r ä- fe'a Methode extrahierter Stare. Weatnik ophth. Juli Oktober.

113) Lawrentjew, N. , Eine kleine Modifikation der Starextraktion. (Ma- lenkoje widoismenenie extractii katarakti). Ibid. p. 122.

114) Bericht über 200 Starextraktionen in der Dorfpraxis. (Otscbjot o 200 extractji catarakti w semskoj praktike). Ibid. p. 476.

115) Letscher, J. K., Mania after cataract Operation. Med. Record. July 17 th.

390

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

116) Lundy, Chat. J., Ophthalmie notes. (Epileptic convulsion during a ea- taract Operation). Americ. Journ. of Ophth. p. 122.

117) Martin, Maturation artificielle de la cataracte. Journ. de meU de Bor- deaux. 1885. 25. Nov. et 6. Dec.

118) Mc. Keown, W. A., Intraocular injection in the extraction of cataract. Brit. med. Journ. L p. 325, [Verwendet die wohl von ihm eingeführte Methode (Panaa und Wicherkiewicz folgten dann) immer, benatzt aber nur Wasser, keine Antiseptika.]

119) Michel, C. E., Dark rooms and bandagee discarded in the after-treat- ment of cataract-operations , iridectomie etc. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 318.

120) Möbius, Ueber die För ster'sche Iridectomia maturans zur künstlichen Reifung immaturer Katarakte. Inaug.-Diss. Kiel.

121) Monoyer, F., Extraction de la cataracte par le proce'de' quasi-lineaire ou a section niesocyclique, simple ou composee. Nancy. 84 p.

122) Nettleship, E., Aetbenopia after extraction of cataract. St. Thomas'« Hoep. Rep. XIV. p. 62.

123) Noyes, B. D., Extraction of hard cataract; death on the fifth day; exa- mination of the eye. Transact. of the ophth. soc. Twenty-second meetiog. New-London. p. 328 und Ophth. Review, p. 259.

123a) Mey höfer, Bemerkungen über Staroperationen. Ber. d. Augenklinik 1884-85. S. 22.

124) Panas, Des demiers progres realises dans l'operation de la cataracte par extraction. Bull. acad. de me*d. XV. p. 18 und Therap. contemp. VI. p. 29. (ref. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Mai.)

125) Du passe" et du present dans l'operation par extraction. Se'maine med. VI. p. 82. 105.

126) Perrin, M., Remarques au sujet de la communication de M. Panas sur 1'opeVation de la cataracte. Bull. Acad. de möd. XV. p. 60.

127) Pinheiro, Bordollo, Intraoculare Blutung nach einer Kataraktoperation. Blindheit, Archiv. Ophthal inotherap. de Lisboa. IV.

128) Pooley, T. R., A modification of Försters method of artificially ri- pening cataract. Med. Record. New- York. 1885. XXVII. p. 703

129) Rake, B., Successful cataract extraction from an insane leper. Lancet.

II. p. 581.

129a) R am po ld i, R., L'asepsi nell' operazione della cataratta. Gazz. med.

ital.-Lomb. (Bekanntes.) 129b)— Sulla natura infettiva della panoftalmite che talora consegne alla estra-

zione della cataratta. Annali di Ottalm. XV. p. 544. (Die Panophthal-

mitis nach Kataraktextraktion beruht auf Infektion.) 129c)— E ancora iudicata in qualche caso la depressione della Cataratta? Ibid. p. 423.

130) Rodzewitsch, W., Bericht über hundert Starextraktionen. Westnik ophth. HI. 4 u. 5. p. 332.

131) Rohm er, Maturation artificielle de la cataracte. Union medic. Nr. 133. p. 298 et France ineU Nr. 97. p. 1163. (10 Fälle; Discission mit folgen- der Massage als Reifung.)

132) R o o s a , St John. , A note concerning extraction of the lens in its cap-

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Die Krankheiten der Linse.

391

sule. Quart. Bull. clin. Soc. New- York. Post-Grad. M. School & Hosp. New- York. 1. p. 175.

133) Rothmund, v. , Heber die gegenwärtige Nachbehandlung der Star- operationen Münch, med. Wochenschr. Nr. 19.

134) Santo s-P ernandez, J., Manduracion artificial de la catarata. Crön. me'd.-quir. de la Habana 1885. XI. p. 561.

135) Schweigger, C, Ueber Star- und Nachstaroperationen. Arch. f. Au- genheilk. XVII. 2. 8. 125 und Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. u. Aerzte in Berlin. S. 388.

136) Simi, A., Sulla operazione della cateratta. Boll d'ocul. VIII. p. 282.

137) S n e 1 1 , Simeon, The rational method of treating cataract patients, to the exclusion of compresses, bandages, and dark. Lancet. II. p. 525.

138) Spalding, J. A., On the radical change in the after-treatment of ca- taract extractions according to Michel's method. Portland Maine. Nov. (Erprobte das Michel 'sehe Verfahren in 3 Fällen.)

139) Stellwag von Carion (unter Mitwirkung von E.Bock uud L.Herz). Neue Abhandlungen aus dem Gebiete der praktischen Augenheilkunde. Wien. Braunmüller. 297 S. (II. üeber die Operation des grauen Stares.)

140) Strawbridge, G., Report of two hundred and sixty-one cases of ca- taract extraction. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-second meetiog. New-London. p. 298 and Americ. Journ. of ophth. p. 289.

141) Cataract extraction, with particular reference to the after treatment. (Americ. ophth. soc. 22. annnal session, held at New-London.) Ophth. Review, p. 257.

142) S z i 1 i , A., Einige Bemerkungen zur Erythropsie-Frage. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 259.

143) T e 1 n i k i n n , De la capaulectomie. Nouveau capsnlectome. Recueil d'Opht. p. 43. (Kombination eines Lanzenmessers mit einem Emporte- piece, ähnlich dem Krügelchen.)

144) Ein neuer Capsulotom und seine Anwendung beim Nachstar. (Nowja kapsulotom i ejö upotreblenje pri wtoritschnoj katarakte.) Westnik ophth. III. 4 n. 5. p. 326.

145) Taylor, C. B., Cataract. Lancet. L p. 864.

146) Terson, L'extraction simple de la cataracte par le proeäde* a lambeau införieure. Revue me*d de Toulouse. N. 23. 1885.

147) Theobald, S., Notes of a series of cataract extractions by v. Gräfe's method. Maryland med. Journ. XIV. p. 817.

148) Thompson, J. H., The Aap extraction of senile cataract. Journ. ame- ric. med. a8soc. VI. p. 202.

148a)Tyrman, J. , Ein Beitrag zur Lehre von der Erythropsie. Deutsche med. Zeitg. S. 125.

149) Vach er, De l'ope*ration de la cataracte. Gaz. hebdom. de möd. et de Chirurgie. Nr. 15. p. 247.

150) Presentation d'une pince ä double kystitome et d'un deeoitfeur du cristallin. Bullet, et m£m. de la soc. franc. d'opht. 4e annee. p. 335.

151) Warlomont, L'extraction de la cataracte, vingt-cinq anndes de son histoire. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 5. (Die übliche französische Kritik des v. G r a e f e'schen Verfahrens, hier in besonders theatralischer Form.)

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392 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

152) Webster, D., Report of fifty cases of cataract extraction, with remarka. Ti ansäet of the americ. ophth. soc. Twenty-second meeting. New- London, p. 320, Americ. Journ. of Ophth. p. 291 und Ophth. Review, p. 258. (50 Extraktionen, 3 Verluste, 6 mangelhafte, 24 primäre, 17 sekundäre Erfolge.)

153) Wecker, L. de, L'avenir de l'extraction line'aire et de l'extractioo a lambeau. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 245.

154) Wicherkiewicz, Nachtrag zu meinem Artikel : > lieber ein neues Verfahren, unreife Stare zu operieren, nebst Beitrag zur Augenantiseptik. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 27. (will sein Verfahren zwar vor Allem bei unreifen, weichen Katarakten, dann aber auch bei den von Alfred Graefe zusammengestellten nie reif werdenden Starformen angewandt wissen).

155) Sur Tirrigation des chambres de l'oeil pour Textraction de la cataracte. Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 224. (Sooiöte* franc. d'Opht. 4. congrea.) (Darstellung seines Verfahrens in der franz. ophthalm. Gesellschaft)

156) Ueber einen geeigneten Dauerverband nach Staroperationen. Central- bl. f. prakt. Augenheilk. December. S. 353.

157) Neue Methode der Operation des unreifen Stares. (Novji spoaol ope- razji nesreloj katarakti). Hebers, aus dem Polnischen von Dr. Michne- witsez. Meschdunarodnaja Klinika. V. Jahrg. Nr. 6.

158) W o o d - W h i t e, fc. W., On the ill-effects of cocaine in cases of cataract extraction. Ophth. Review. V. p. 6.

159) Wright, J. W., Improved Operation for extraction of cataract. Colum- bus med. Journ. V. Octob.

Die von Helmholtz und C r a ni e r in der Lehre von der Akkomodation festgestellte Thatsacbe, dass die Linse ihrer Natur nach die Neigung habe sich zu wölben und daran nur durch die Anspannung der Zonulafasem gehindert werde, wurde in ihren feinen Nüancierungen von Javal bei seinen Studien über den Astigmatis- mus weiter beleuchtet, und schliesslich von anderer Richtung aus noch gestützt durch eine im Jahre 18b3 aus der Lyoner Klinik her- vorgegangene Arbeit von Hocquart und Masson Ober die Natur der Zonula. Diese letzte Arbeit fand in Deutschland, insonderheit von dem letzten Bearbeiter der Frage, C z e r m a k, keine Beachtung, und so nahm sich B e rtr and (1) vor, den in jener Arbeit vielleicht zu schwach betonten Einfluss der Zonulawölbung an pathologisch- anatomischem Material einer nochmaligen Prüfung zu unterwerfen.» Das Ergebnis, das durch illustrierte Beschreibuug der besonders ty- pischen Fälle eingehend entwickelt wird, war in Kurzem das folgende: 1. Eine vermehrte Krümmung der Flächen, stumpfere Winkel, kurz eine Annäherung an die Kugelform zeigte die Linse

a) in phthisischen Bulbis, wo von der Abnahme aller Durch- messer am meisten der interciliare betroffen war, und damit die Insertionsstelien der Zonula sich genähert hatten;

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Katarakt nach Blitzschlag.

393

b) in Glaukomaugen , in deuen der plötzlich erhöhte Druck eine Zerreissung der Zonula und damit eine sekundäre Linsen- luxation verursacht hatte;

c) in Augen, die eine traumatische Luxation erlitten hatten.

2. Eine verminderte Krümmung der Flächen, spitzere Winkel, also eine Annäherung an die Scheibenform, zeigte die Linse in allen Fällen, in denen die Zonulafasern durch vermehrten intraokularen Druck in erhöhte Spannung gerieten. Es fand sich dies:

a) bei einem Totalstaphylom der Cornea mit tiefer Sehnerven- exkavation ;

b) bei intraokularen Tumoren, sofern die Zonula bei der oft starken Vordrängung des Linsensystems bis dicht an die Cornea den Druck ausgehalten hatte.

3. Die genannten Einflüsse auf die Linsenwölbung zeigten sich nur an einzelnen Teilen des Krystallkörpers, nur an einer Seite:

a) bei partiellem traumatischem Zonulariss;

b) bei einem vorzüglich nach einer Seite gewachsenen Tumor, einem Chorioidealsarkom ;

c) bei einem glaukomatösen Auge, wo ein Teil der Iridekto- mie-Narbe staphylomatös geworden und sich dort durch das Iris- kolobom die Linse vorgedrängt hatte.

Zu seinem im XXX. Bande des Graefe'schen Archivs beschrie- benen Falle von spontaner Aufhellung einer kataraktösen Linse giebt 0. Lange (4) einen Nachtrag, aus welchem hervorgeht, dass im weiteren Verlaufe von 2 Jahren die noch vollkommen verflüssigte und bis zu einem gewissen Grade aufgehellte Substantia corticalis lentis ganz resorbiert worden, die zurückgebliebene Linsenkapsel ge- schrumpft ist und nun den nicht vollständig zur Resorption ge- brachten kleinen Kern zwischen ihn* Lamellen fest eingeschlossen hat. Der Hergang des Prozesses bei diesen überaus seltenen Fällen sei so zu denken, dass bei manchen frühzeitig zur Entwicklung kom- menden Starformen (alle Patienten bekamen Katarakt vor dem 50. Jahre) die spontane Resorption der kataraktösen Linse durch das Zwischenstadium einer vollkommenen Verflüssigung der Cortikalis mit nachträglicher spontaner Aufhellung dieser letzteren vorkomme.

Den immerhin seltenen Fällen von Kataraktbildung nach Blitz- schlag fügt Meyhöfer (5) einen neuen hinzu.

Eine 30jährige Frau wird nebst mehreren anderen Personen durch Einschlagen des Blitzes in die Wohnstube etwa 24 Stunden lang betäubt. Lähmung der ganzen linken Körperhälfte, Kopfschmerz,

S

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

grosse Schwäche und besonders heftige Lichtscheu quälen nach dem Erwachen die Patientin. Die Conjunctiva bulbi ist stark hypera- niisch, der Bulbus nebst Umgebung sowohl spontan als auch beson- ders auf Druck sehr schmerzhaft. Vier Wochen später liess sich folgender Befund aufnehmen: linkes Augenlid hängt merklich weiter herab, auch bei Bewegungen, linke Pupille weiter und trager rea- gierend als die des rechten Auges. Die Linse des linken Auges zeigt in ihrer oberen grösseren Hälft« eine intensive Trübung der vorderen und hinteren Kapsel. Dieselbe reicht bis zum unteren Pupillen rande. Von einer Kapselverletzung ist nichts zu bemerken. Nach Erweiterung der Pupille durch Atropin sieht man, dass die Trübung der Kapsel in einer horizontal verlaufenden Linie gegen den unteren völlig durchsichtigen Teil der Kapsel scharf abgegrenzt ist. Hinterer und vorderer Cortex sind durch zahlreiche, kleinste punktförmige, nur mit lichtschwachem Planspiegel wahrzunehmende Trübungen durchsetzt.

Der Umstand, dass in verhältnismässig kurzer Zeit mehrere junge, unter den gleichen äusseren Bedingungen lebende Glasmacher an Katarakt leidend gefunden wurden, veranlasste Meyhöfer (5a), das Vorkommen des Stars bei diesem Gewerbe des Genaueren zu untersuchen. Zu diesem Zwecke prüfte er 506 Glasmacher und zwar standen hievon

134 im Alter von unter 20 Jahren,

212 » »

96 > »

45 » »

16 » »

2 »

1 » »

20—30 30—40 40-50 50—60 60-70 über 80

Bei 59 Individuen, also in 11,6%, Hessen sich bei sonst normalen Augen Linsentrübungen konstatieren; dieselben entfallen vorzugs- weise auf die erste Lebenshälfte, indem von 442 Personen unter 40 Jahren 42 d. h. 9,5 °/o eine vorzeitige Linsentrübung zeigten. Bei weitem häufiger war das linke Auge befallen , die Starformen selbst boten dieselben Charakteristica , welche bei sonstigen vorzei- tigen Katarakten angetroffen werden.

Als gemeinsam wirkende Grundlage für frühzeitige Entwicklung des Stars bei Glasmachern sieht M. die Beschäftigung derselben an, die in dem unausgesetzten Behandeln der glühenden flüssigen Glas- masse in unmittelbarster Nähe der riesigen Schmelzofen besteht.

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Kongenitale Katarakt.

395

Von dieser enormen Glut weisen auch die Gesichter , insbesondere die linken Hälften, der meisten Glasmacher deutliche Spuren auf. Die Haut wird rotbraun verfärbt oder nimmt eine lederartig trockene Beschaffenheit an oder zeigt auch tiefer greifende Entzündungen im Gewebe. Eine weitere Folge der Hitze ist die enorme Steigerung der Transpiration bei den Glasmachern.

Diese beiden Momente, die kolossale strahlende Hitze der offenen Oefen und die dadurch bedingte profuse Schweißabsonderung dürften denn auch als Ursache der so häufig bei diesen Arbeitern auftreten- den Linsentrübung angesprochen werden können. Wo es sich um alleiniges Befallensein des linken Auges handelt, neigt M. zur An- nahme, dass vorwiegend die direkte strahlende Glut, welche diese Arbeiter stets in höherem Grade von der linken als von der rechten Seite her trifft, als Ursache zu erachten sei ; in allen Fallen, wo beide Augen annähernd gleichzeitig und gleichmässig oder nur das rechte Auge allein afficiert ist (letzteres Verhalten fand sich in 7 Fällen), ist es plausibel, die anhaltende Wasserentziehung, resultierend aus der fabelhaften fort und fort unterhaltenen Schweisssekretion, als Grund anzusehen.

Linsentrübungen kommen nach den Erfahrungen Möllers (6) bei Hunden häufiger vor, als bei den übrigen Haustieren. Cataracta senilis wird beim Hunde nach dem 10. Jahre fast ausnahmslos be- obachtet. Juvenile Stare kommen auch auffallend häufig vor in den drei ersten Lebensjahren und haben oft eine überraschend schnelle Entwicklung. Operativ kommen nur die Jungstare in Frage, die von Möller oft mit Discission oder linearer Extraktion erfolgreich beseitigt wurden. Die Anästhesie wurde durch Morphium-Aether- Narkose oder durch Cocain, das der Morphin-Injektion folgte, erzielt. Ein Verband wurde meist nicht angelegt. Das Sehvermögen nach der Extraktion reichte vollkommen für den Gebrauch des Tieres aus. Ein interessanter Fall findet sich noch zum Schluss verzeichnet. Drei Jahre nach einer glücklichen linearen Extraktion des linkssei- tigen, und Jahre nach der des rechtsseitigen Stares trat ohne äussere Veranlassung eine beiderseitige totale Erblindung auf. Die Sektion ergab als Ursache einen Haemophthalmus internus, der aus der stark vaskularisierten und strangartig abgehobenen Retina stammte.

Eine kongenitale, eigentümlich geformte Katarakt konnte Bock (10) bei einer 43jährigen Tagelöhnerin beobachten. Die Frau stammte aus einer für Katarakte hereditär disponierten Familie, ihre eigene 8jährige Tochter wurde gleichzeitig mit ihr wegen beiderseitiger

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39G

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Cataracta nuclearis in die Klinik aufgenommen. Konstitutionell liess sich an der Patientin nichts nachweisen. Die äusseren Teile der Augen waren normal. Es bestand geringer, oscillatorischer Nystagmus. Die Hornhäute waren sehr klein, die Kammern tief und die Irides leicht schlotternd. An der Linse des rechten Auges fallt die ambragelbe Kernschicht mit deutlich radiären Streifen auf; ihr Centrum wird von einer raohnkorngrossen, dunkelgelben, etwas durchscheinenden Masse gebildet, vor der eine kleinere, hellgraue, fleckige Trübung liegt. Eine ähnliche Katarakt zeigt das linke Auge, nur hat das Centrum derselben einen scharfrandigen, 2 mm im Durchmesser haltenden De- fekt, in dessen Tiefe eine zarte, durchscheinende Membran sichtbar ist. An der unteren Hälfte und den Rändern dieser Grube liegen graugelbe, krümlige Massen. Der Fundus war beiderseits nicht zu erleuchten. Bei prompter Lichtempfindung zählte jedes Auge Finger in 50 cm. Die linksseitige Katarakt wurde von v. St eil wag bei sehr geringem Glaskörperverlust extrahiert; Pupille und Kolobom waren vollkommen frei ; die Heilung verlief normal. Eine nunmeh- rige Untersuchung konnte grössere und dichte, staubartige Glas- körpertrübungen konstatieren, die den Fundus total verdeckten. Mit + 15 D. zählte die Kranke Finger in 3 M.

Die Katarakt wurde in Müller'scher Flüssigkeit konserviert und 7 Monate nach der Extraktion untersucht. Das ganze Gebilde gleicht an Gestalt einem Ringe, ist 1,75 mm dick und hat eine Breitenausdehnung von 6 mm, wovon auf das centrale Loch des Ringes 1 und auf seine Seitenteile je 2,5 mm fallen. Nach Einbettung in Celloidin werden meridionale Schnitte gelegt. Dieselben zeigen, dass die Seitenteile im Allgemeinen Ellipsen sind und dass das schein- bar central gelegene Loch eigentlich dem Querschnitt eines die Linse schief von vorn nach rückwärts durchsetzenden Kanales entspricht. Die Struktur der Seitenteile anlangend, bildet ihren centralen Ab- schnitt eine wachsgelbe Masse, in deren Substanz von den Seiten des Loches her feinkörnige, getrübte Massen inselartig hineinragen, wäh- rend die periphere Partie, der eigentlichen Rindenschicht entspre- chend, haubenartig jenem Centrum aufsitzt. Das Mikroskop erweist jenen letztgenannten peripheren Teil als aus Linsenfasern bestehend, also der Rinde gleichwertig, den centralen Abschnitt hingegen als homogen, nur mit Andeutungen und Rudimenten von Linsenfasern versehen, dem Linsenkerne gleichend; die vom centralen Loche aus inselartig hineinragenden, feinkörnigen Massen offenbarten sich als fettig zerfallender Detritus. In allen Abschnitten der Linse fanden

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Cataracta haemorrhagica.

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sich zahlreiche rote Blutkörperchen in allen möglichen Stadien, ebenso Pigment.

Der Autor nimmt an, dass das centrale Loch, resp. der die Linse durchsetzende centrale Kanal durch Resorption von fettigem Detri- tus, ähnlich wie er sich an der Peripherie des Loches vorfinde, ent- standen sei, und dass dieser Zerfall und die Aufsaugung bei unver- letzter Kapsel, vielleicht unterstützt durch entzündliche Prozesse der Uvea, vor sich gegangen sei, man es mithin mit einer in spontaner Aufsaugung begriffenen, ursprünglichen Kern-Katarakt zu thun ge- habt habe.

Bei einem etwa 10 12 Jahre alten Knaben der nialayischen Race, der ausgeprägte Rhachitis und einen beiderseitigen Schicht- star mit getrübtem und verkalktem Kern und ebensolcher hinteren Corticalis hatte, konnte Sulzer (-1) in der vorderen Corticalis eine Sternfigur sehen, die der von Arnold an der hinteren Linsenfläche der Neugeborenen beobachteten gleich und von dem Autor ebenso gedeutet wird. Es zeigten sich nämlich in der vorderen Corticalis drei scharf begrenzte, vollkommen weisse und in ihrem centralen Teil verkalkte Linien, die vom vorderen Linsenpole aus unter glei- chen Winkeln nach unten-innen, oben-innen und oben-aussen aus- strahlten, am Ausgangsteile J J mm breit waren und sich ver- schmälernd bis unter den Pupillarrand der durch Atropin stark re- trahierten Iris verfolgen Hessen.

Manolescu (18) bespricht sein Verfahren der Operation weicher Katarakte, das er in 15 Fällen an den Staren von 4 12jährigen Kindern und einer Chorioideal-Katarakt eines Jünglings erprobt hat. Bei erweiterter Pupille wird das Linearmesser im horizontalen Horn- hautmeridian in der Mitte des Radius schief eingestossen und die Linse angestochen event. durch leichte Bewegungen des Messers dis- cindiert. Darauf wird der Schnitt nach unten-aussen erweitert und die Linsenmassen entleert, wobei das Messer selbst den hinteren Corneallappen niedergedrückt hält und somit einem, der Wundgegend nach überhaupt unwahrscheinlichem, Irisprolapse vorbeugt. Fehlende Iris- Vorfälle und -Einklemmungen werden dem Verfahren als Vor- teile nachgerühmt.

Dufour (24) hat drei Fälle von Cataracta haemorrhagica er- lebt , den letzten bei einer Frau , wo die Katarakt mit absolutem Glaukom kompliziert war. Als er die Iridektomie machte, kam ohne äussere Veranlassung die Linse sofort zur Cornealwunde heraus, ge- folgt von massenhaftem Glaskörper und einer beträchtlichen Blut-

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S98 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

menge. Es wurde in derselben Sitzung enukleiert. Die Untersuchung ergab eine Ablösung der Chorioidea und eine starke Blutansamm- lung im retro-chorioidealen Raum ; eine Läsion der Gefasse Hess sich mikroskopisch nicht nachweisen, die Beschaffenheit der Gefässwände war noch nicht festgestellt.

Bei einem 19jährigen Knaben extrahierte Iegorow (25) aus kosmetischen Rücksichten eine verkalkte Linse, sowie den vorderen, gleichfalls verkalkten Teil des Glaskörpers. Die Operation erreichte ihren Zweck.

Die durch einen Riss im oberen Teile der vorderen Linsenkapsel sich pyramidenartig vordrängende getrübte Corticalis, eine von ihrer Basis ausgehende, 3 mm breite, grauliche Trübung in der vorderen Corticalis, mit vereinzelten trüben Speichen in die Übrige, sonst völlig klare Linsensubstanz, und schliesslich eine diffuse, den Rissrändern sich anschliessende Kapseltrübung alles Folgen einer mit perfo- rierender Cornealwunde und lrisprolaps komplizierten Stichverletzung bei einem 29jährigen Arbeiter sah Landesberg (34) durch Resorption innerhalb 7 Wochen so vollkommen verschwinden, dass bei ganz durchsichtiger Linse nur eine feine, strichformige Narbe auf der Vorderkapsel auf die Verletzung hindeutete und das Sehver- mögen vom Erkennen grober Gegenstände nach entsprechender astig- matischer Korrektion auf gestiegen war. Dieser Befund war nach

5 Jahren unverändert. .

Eine ähnliche Aufhellung eines durch Kontusion entstandenen

6 mm langen, glattrandigen Kapsel risses, sowie der anschliessenden diffusen Kapsel- und oberflächlichen Kortikal -Trübung konnte der- selbe Autor (35) bei einem 13jährigen Knaben im Verlaufe von 2 Wochen beendet sehen. Nur konnte man hier noch die Schlies- sung des Kapselrisses durch ein eigentümliches, gelblich-gallertiges Exsudat, das sich später unter Aufhellung resorbierte, deutlich be- obachten. Auch in diesem Falle kam es zur vollen Sehschärfe. Die nach 7 Jahren vorgenommene Kontrolle fand dieselben Ver- hältnisse.

Rabinowitsch (47) beschreibt einen Fall von beiderseitiger Ektopie der Linse (nach aussen-oben), zu der ohne vorhergegangenes Trauma am rechten Auge eine Luxation der Linse in die vordere Kammer sich hinzugesellte. Höchst interessant ist, dass der 30jäh- rige Kranke eine Schwester (32 Jahre alt) hatte, die gleichfalls eine ebensolche beiderseitige Linsenektopie darstellte.

Nachdem die Hauptgefahr der Daviel'schen Extraktionsmethode,

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Nachbehandlung nach Kataraktoperation.

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die Suppuration des Corneallappens, durch die heutige mit der Co cainanästhesie ermöglichte Antisepsis entfernt, und der Uebelstand einer Iriseinkleramung durch Wiedereinführung des Beer'schen oder Richte r sehen Messers, durch genaue Reposition der Iris und ihr Zurückhalten durch Eserin fast völlig zu beseitigen sei, verlangt Abadie (53) für die gewöhnlichen senilen Katarakte die Rückkehr zum Davi ersehen Verfahren; für Stare, die mit hinteren Synechien kompliziert wären, sowie für unvollkommen getrübte will er die Graefe'sche Methode mit der Iridektomie beibehalten.

In einer ganz lesbaren Abhandlung bespricht Abadie (54) die bei der Graefe'schen Extraktion nicht so selten vorkommenden Iris- und Kapsel-Einheilungen. Iriseinheilungen geringeren Grades, Prolapse bis zur Grösse eines kleinen Stecknadelkopfes vernarben oder bleiben selbst bei cystoider Entartung ohne Schaden für das Auge unverändert bestehen. Doch ist dies keineswegs immer der Fall; es kommt gar nicht selten am 4. bis 8. Tage zu stärkerer Ent- zündung, aus der sich eine Iritis oder Iridochorioiditis herausbildet. Nach kurzen Versuchen mit Eserin-Cocain-Einträufelungen und feuch- ter Wärme darf mit chirurgischer Hilfe nicht gezögert werden. Das Einfachste ist, das Kolobom durch eine in der Nähe der einge- klemmten Partie angelegte kleine Iridektomie zu erweitern.

Was die Kapsel- Einklemmungen anlangt, so zeigen auch ihre deletären Folgen sich meist vom 5. bis 8. Tage an. Im Entstehen gleichen ihre Symptome ganz den der Iris- Einklemmungen, doch bald treten zwei wichtige Unterschiede auf: die Injektion des Auges ist weit geringer, die Schmerzen sind viel intensiver als bei Inkarce- rationen der Iris. Der weitere Verlauf lässt auch mehr das Bild einer Iridocyklitis und damit die bekannte, viel gefährlichere Pro- gnose hervortreten. An der Hand anatomischer Untersuchungen zeigt der Verfasser nun, dass meist der obere Kapsellappen sich in die Hornhautwunde einklemme, der untere, also gerade in der Pu- pillarebene befindliche, hingegen ganz frei verlaufe. Daher nützen auch ausgiebige Discissionen gar nichts, weil sie stets nur den un- teren Lappen der Kapsel in Angriff nehmen. Abadie schlägt als Heilverfahren eine Sklerotomie vor, die dicht, £ mm, hinter der Cornealnarbe und genau excentrisch mit dieser verläuft und so im Stande ist, den in die Narbe eingeklemmten oberen Kapsellappen zu durchtrennen.

Die Weglassung der Binden nach Staroperationen und Iridekto- raien, der alleinige Verschluss der Augen mit Hausenblasenpflaster

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400 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

(2J Zoll lang, 1 Zoll breit), schliesslich grössere Helligkeit des Krankenzimmers und freiere Bewegung der Patienten ist die in Amerika als Michel'sches Verfahren jetzt geübte Nachbehandlung bei typischen Augenoperationen. Agnew (55) erhebt den Prioritäts- anspruch, indem er die Methode seit 1869 schon geübt und gelehrt habe.

Bettremieux (57) hält die Davie Ische Extraktion für die Normalmethode bei senilen Katarakten. Die mit v. Graefe's Me- thode verbundene Iridektomie ist nur indiciert:

a) als präparatorische Iridektomie bei langsam reifenden Kata- rakten, sei es, dass sie Reifungs- oder optische Zwecke verfolge:

b) bei der Operation, wenn die Iris den Kern am Austritt hin- dert oder wenn der Patient so unruhig ist, dass auf eine Wundhei- lung ohne Irisvorfall nicht gerechnet werden kann ;

c) gleich nach der Operation, wenn die Iris stark gequetscht worden war;

d) erst später bei Iriseinklemmungen.

Die Antisepsis anlangend hält der Verf. antiseptische Kamroer- ausspülungen, für die er die Borsäure vorzieht, für notwendig.

Bei einem 71 jülirigen Geisteskranken mit doppelseitiger Kata- rakt machte Bickerton (58) rechts die v. Graefesche Extrak- tion. Die Katarakt war flüssig und hatte einen kleinen harten Kern, der unter den oberen Wundrand geriet und nur mit eingesetztem Haken schwierig entbunden wurde. Hingegen gelang es leicht die Kapsel und zwar total zu entfernen. Trotz mehrfacher Wundspreng- ung und Glaskörperprolapses in Folge des Gebahrens des Krankens kam es schliesslich noch zur Heilung mit S : }{f und J. 1.

Bucklin (61) berichtet über ein zweites Hundert von Star- Extraktionen. Er legt ein Gewicht darauf, dass der Begriff der Star- reife, namentlich auf dem Festlande, zu pedantisch streng gefasst sei. Vor Allem gelte dies von der Funktionsprüfung. So konnten von seinem zweiten Hundert 92 eine Kerze auf 20 40 Fuss im dunklen Zimmer sehen, und konnten Finger auf 2 4 Fuss zählen. 2 Kranke konnten Finger nicht zählen und erkannten eine Kerze nur auf 10 Fuss ; doch lieferten auch sie schliesslich günstige Resultate.

Als Maxime seiner Erfahrungen stellt der Autor folgenden Satz hin : bei tiefer Narkose in nüchternem Zustande, bei breiter Iridek- tomie und bei peripherer Kapsel Spaltung verlaufen Starextraktionen zufallsfrei.

Sechs kompliziertere Falle werden eingehender mitgeteilt:

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tridektomie bei Kataraktextraktion

401

1. Es handelte sich um eine vermutlich traumatische Katarakt. Die Kerze wurde auf Ober 10 Fuss erkannt. Extraktion und Heilung verliefen ohne Störung; schliesslich konnte der Patient doch nur helle und dunkle Objekte unterscheiden. Die Untersuchung ergab nun, dass früher ein Stück eines Nagels ins Auge gedrungen und zarte cyklitiscbe Schwarten ohne Netzhautablösung verursacht hatte. Das andere Auge war sympathisch erblindet. Interessant ist, dass die Lichtempfiudung und das Gesichtsfeld vor der Operation besser waren als in den oben erwähnten 2 normalen Fällen.

2. Die Extraktion fand an einem reizlosen, aber, wie sich später herausstellte, durch die gleiche Operation des Partners früher sym- pathisch erkrankten Auge statt. Das Gesichtsfeld befriedigte. Ope- ration und Heilverlauf waren im Wesentlichen normal, die Sehschärfe besser als in dem erst operierten Auge.

3. Operiert wurde ein überreifer Star bei einer 80jährigen Patientin mit blindem anderem Auge. Die Linse machte bei ihrer Entbindung eine vollkommene Umdrehung um ihre Axe. Es folgte Iritis mit Pupillarverschluss. Die Iridotomie erzielte später noch Lesen fein- sten Druckes.

4. Nach ganz normaler Operation klaffte kurz vor dem Ver- bände die Corneal wunde aufs stärkste. Eine Retinal blutung in den Glaskörper wurde als Ursache angenommen, und führte schliesslich durch Iridochorioiditis zum Verlust des Auges.

5. Ein weiterer Verlust folgte der Extraktion einer überreifen Katarakt bei einer 85jährigen durch eine sich später entwickelnde Iridocyklitis, die vielleicht durch das Zurückbleiben von verkalkten Linsenmassen bedingt war.

6. Bei einer Operation kam gleich nach der Iridektomie Glas- körper. Nichtsdestoweniger wurde kein Löffel oder Schlinge einge- führt, sondern in tiefer Narkose cystitomiert und ohne weiteren Glaskörperverlust entbunden.

Als Resultat seiner 100 Extraktionen ergibt sich für den Autor: 96 Operierte lasen Zeitungsdruck, 2 konnten nicht lesen, 2 boten vollkommene Verluste. Chibret (68) tritt für die Iridektomie bei der Extraktion ein. Die Gefahren der Iriseinklemmuugen , der Procentsatz der Iritiden, der Pupillarverschlüs8e Hesse sich eben nur durch eine Iridektomie verringern, ausgenommen der im Ganzen seltenen und vorher nie zu erkennenden Fälle, wo die Iris ihren Tonus bewahrt habe. Der

JttUMbarloht t Ophthalmologie. XVII. 188«. 26

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Vorwurf, den man der Iridektomie macht, dass sie ein schlechteres Sehen schaffe, sei unbegründet, wenn man nicht jene breiten Iridek- tomien der früheren Zeit ausführe. Verf. wenigstens hat seit 10 Jahren genau auf alle Aphakischen mit und ohne Kolobom geachtet und stets gefunden, dass die Iridektomierten besser sahen. Er selbst bemüht sich, wie bekannt, eine ganze schmale Iridektomie mit der Pince-cisseaux in der vorderen Kammer zu machen, eine Art Sphink- terotomie, die er gegenwärtig nach der Cystotomie macht, wodurch die bemängelte schwierige Ausführung noch vermindert wird, indem die Cortikalmassen das Irisstück förmlich in die Scheere drängten. Sollte letzteres nicht der Fall sein, die Iris gleichsam vor der Scheere ausgleiten, so ist die Iridektomie überhaupt überflüssig, da dann die Iris eben ihren Tonus habe.

Nach eingehenden Ophthal raometrischen Studien ist Chibret (69) zu der Ueberzeugung gelangt , dass die Starextraktion im We- sentlichen einen cornealen Astigmatismus und zwar einen Astigma- tismus »mixte isocile« erzeuge. Es heisst dies: der eine Hauptme- ridian erhält die um eine gleiche Anzahl Dioptrien entgegengesetzte Refraktion des andern Hauptmeridian; ist z. B. der vertikale Meri- dian um 3 D. hypermetropisch geworden, so hat der horizontale da- durch eine Myopie von 3 D. erlangt.

Die Katarakt- Behandlung in der ophthalmologischen Abteilung Gay et 's am Hotel-Dieu in Lyon während der letzten 15 Jahre nahm sich Cuche (75) zum Thema einer ziemlich weitläufigen Ab- handlung. Die einzelnen Phasen der Extraktion durchgehend beginnt er mit der Narkose, die in Lyon als reine Chloroform-Narkose nur sehr spärlich geübt wurde, iu 2048 Operationen nur 54mal. Im Jahre 1883 wurde die sogen, gemischte Narkose, d. h. die der Nar- kose vorausgehende Einspritzung einer Atropin-Morphium-Losung eingeführt, die zuerst probeweise, dann bald bei allen Extraktionen angewandt wurde, bis sie schon im Oktober 1884 dem Cocain Platz machen musste.

Von den zahlreichen Schnittführungen, die der Autor selbst in ihn»n unbekanntesten Variationen eingehend bespricht, kamen in dem Gesammt-Material der 15 Jahre, das nach dem Verf. 3127 Ex- traktionen umfasst, (Ref. bekommt aus den Tabellen nur 3096 her- aus), im Wesentlichen 3 Incisionen zur Verwendung , nämlich die v. Gräfe'sche in 446 Fällen, der peripher sklerotikale oder Mo- noyer'sche Schnitt, eine Art Halbbogenschnitt, dessen Stichpunkte 2 3 mm unterhalb des Querdurchmessers der Cornea, und zwar

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Antisepsis bei Staroperationeü.

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in der Sklera, 1— mm von ihrer Hornhautgrenze entfernt liegen, in 862 Fällen und schliesslich der Schnitt des »oberen Hornhaut- drittels« in 1395 Fällen bei nachfolgender und in 424 Fällen bei unterlassener Iridektomie. Die letztgenannte Zahl wird für eine be- sondere Betrachtung gespart , und nur für die ersten 3 Kategorien die Procentsatze für Glaskörpervorfalle auf 7,8—6,9—6,3 und für die Phlegmonen auf 4,4 —5,1—2,2 berechnet, während Iriseinklem- mungen in 1,3 1,5 2,l°/o notiert sind.

Die Cystitomie wurde zuerst in v. Gräfe'scher Manier, vom September 1872 an jedoch als Kerato- (resp. Sklero)-Cystitomie aus- geführt, also als Eröffnung der Kapsel mit dem Messer vor dessen Contrapunktion. Gay et, der mithin der eigentliche Erfinder dieser Methode ist, verwandte sie nnn als Hauptmethode in allen Starformen, die keine auffallende Kapselverdickung hatten, und brauchte nur bei solchen, in kaum 4°/o, das Cystitom. Im Jahre 1875 trat Gay et mit seiner äquatorialen Discission, dem Vorläufer der Knapp'schen peripheren, auf: die Linse wird nach dem Hornhautschnitt durch Druck mit dem Kautschuklöffel auf die vordere Cornea in den Schnitt gedrängt und in dieser Lage ihre Kapsel mit dem v. Gräfe'schen Messer parallel dem Hornhautschnitte gespalten. Nach 260 Fällen wurde diese Neuerung vom Erfinder selbst zu Gunsten der früheren Methode verlassen.

Die Antisepsis wurde in G ay e t 's Klinik 1880 eingeführt. Zu- erst wurde 21/a%ige Karbollösung, später Eukalyptusöl als Verband- wasser verwendet, von 1883 an wurde die noch heute gebräuchliche und nur mit Sublimat bereicherte antiseptische Methode eingeleitet : die In- strumente werden vor ihrem antiseptischen Bade ausgeglüht, die Ver- bandstoffe im Trockenofen sterilisiert, der Patient erhält vor der Operation eine Mund- und Nasen- Douche und wird während der Operation mit einem in Sublimat angefeuchteten Linnen von den Zehen bis zum Kinn bedeckt, und so fort, kurz eine Antisepsis im grossen Stil. Leider blieb der Procentsatz der Panophthalmitiden der alte, so dass Gay et noch neuerdings, im letzten Hundert seiner Extraktionen Kammerausspülungen mit Sublimat 1 : 6000, vornahm, allerdings in der einfachen Weise, dass er die Lösung auf die Cornea träufeln liess, dann den Bulbus leicht knetete, und damit, wie er weher behauptet, das Eindringen des Antisepticums in die Vorder- kammer ermöglichte; in der That war bei der genannten Zahl keine Panophthalmitis zu verzeichnen.

Referent hätte gern eine Uebersicht über die Resultate der ein-

26*

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

zelnen Extraktionsmethoden gegeben, allein es war ihm nicht mög- lich, die angefügten statistischen Tabellen mit dem vom Verf. selbst gegebenen Berechnungen in Einklang zu bringen. Die Verluste an Panophthalmitis und Cornealschmelzung schwanken im Ganzen etwa zwischen 4,4 und 2,2%.

Eine exceptionelle Stellung nehmen die im Schluss-Kapitel be- trachteten letzten 424 Extraktionen ein, die nach französischer Me- thode, also ohne Iridektomie gemacht wurden. Wir führen dieser Tagesfrage halber die ganze jetzige Operationsmethode Gayet's des Genaueren an:

Der Bulbus wird mit der M a 1 1 h ieu 'sehen Pincette fixiert. Das v. Gräfe'sche Messer macht den Hornbau tschnitt im oberen Drittel und vor seiner Kontrapunktion eröffnet es die Kapsel. Es folgt die Linsenentbindung und das Ausdrücken der Cortex-Reste in bekannter Weise; leicht rotierende Bewegungen durch die Lider machen zum Schluss die Pupille wieder rund. Nun kommt die be- sprochene Kammerspülung mit Sublimatlösung, und kurz vor dem Verbände die Einträufelung einiger Tropfen Eserin.

Den Erläuterungen, die der Autor dieser Methode, resp. Extrak- tions-Serie gibt, entnehmen wir Folgendes: Glaskörpervorfälle traten nur in der Fälle ein ; 9mal war die Pupille als Ganzes ver- schoben , während Verzerrungen und Synechien der in ihrer Lage befindlichen sehr häufig, nämlich in 92 fallen, vorkamen. Iris- einklemmungen ereigneten sich viel häufiger als früher, nämlich 14mal, auch kehrten die Patienten oft mit cystoiden Narben, ja selbst mit späten Phlegmonen des Auges zurück. Der Astigmatismus war fast doppelt so gross, wie nach der früheren Methode. Die Verlustziffer bei dem französischen Verfahren wird auf etwas unter 5°/» ange- geben. Nach alledem kommt auch der Verfasser zu dem Schluss, dass die geschilderte Operationstechnik mit der Fortlassung der Iri- dektomie zum mindesten keine Vorteile vor dem früheren Vorgehen voraushabe.

Eales (83) betont die Wichtigkeit ophthalmoskopischer Unter- suchungen, solange dieselben bei Katarakt möglich wären. B r igh t- sche Krankheit und Diabetes hält er für höchst störend für den Heil- verlauf bei Extraktionen.

Der Liebreich 'sehe Cornealschnitt , mit schmaler, eben nur den Pupillarrand umfassender Iridektomie, wird von ihm mit Vor- liebe verwendet ; wo dieser Schnitt nicht angeht , der modificierte

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Nichtanwendung von Discissionsinstrunaentcn.

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?. G r ä f e 1 sehe Drei-Millimeter Lappenschnitt. Die Forste r'sche Reifungsmethode wird für wertvoll befunden.

Galezowski (91) nimmt in der französischen ophthalmolo- gischen Gesellschaft die Priorität für die französische Extraktions- methode (grosser Lappen , keine Iridektomie) , die von Wecker falschlich »belgische Methode« genannt werde, für sich in Anspruch. Sodann bespricht er, wie schon öfters, die Verhältnisse der Corneal- wunde und ihre Infektionsmöglichkeiten. Die mit v. Gräfe'schem Messer angelegten , mehr senkrecht verlaufenden Hornhautwunden sind widerstandsfähiger als die schrägen des Bee r 'sehen Messers. Zwei wichtige Ursachen einer Suppuration des Cornealschnittes, das Klaffen der Wunde und ihre Besptilung mit Thränen und Binde- hautsekret will Galezowski mit seinem bekannten Gelatine- Plätt- chen-Verband unmöglich machen; wenigstens hat er seit Einschla- gen dieser Methode 160 Extraktionen ohne eine Suppuration heilen sehen.

Auch den Engländern versucht derselbe Autor (93) seine Verbandmethode mit den Gelatineplättchen vertraut zu machen. Als Beweis für die vorzügliche antibakterielle Wirkung des unmittelbaren Wundverschlusses führt er einen Fall an, wo er bei einem 72jährigen Landmann bei profuser eitriger Daeryocystitis ein Katarakt mit glänzendem Heilverlauf extrahierte. Nach nur 8tägiger, für dip Thranensackblennorrhoe kaum einflussreicher Sondierung wurde zur Operation geschritten ; am Tage darauf war der Thränensack schon völlig mit Eiter gefüllt, die Wunde aber soweit ungestört verklebt, dass schon jetzt eine regelrechte Sondenbehandlung eingeleitet wer- den konnte. Der Heilverlauf der Operation wurde dadurch nicht im mindesten gestört und schloss mit Erreichung voller Sehschärfe ab.

Als allgemeine Indikationen für die Star-Operationen stellt Ga- lezowski (92) folgende fest:

1) Kein Alter ist zu vorgeschritten ; Kinder sollen nicht vor der ersten Dentition operiert werden.

2) Man braucht eine »Reife« nicht abzuwarten, sondern operiert, sobald der Patient nicht mehr selbständig agieren kann.

3) Auch bei gesundem andern Auge soll extrahiert werden.

4) Zu verwerfen ist einmal die Extraktion beider Augen in einer Sitzung und dann die gleichzeitige Extraktion und Iridektomie bei glaukomatöser Komplikation.

Gay et (95) möchte die vom Standpunkt der Asepsis oft sehr schwer zu behandelnden Discissionsinstruraente der Kapsel ganz aus

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406 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

der Starextraktion verbannen oder wenigstens nur als Nothilfen ver- wenden, indem er die Kapsel einfach beim Hornhautschnitt mit dem Messer vor dessen Contrapunktion eröffnet. Seiner Ansicht nach schafft sich der Star, trotz aller Discissionsarten, seine Kapselwunde beim Austreten erst selbst; die Keratokystitomie , wie er die schon bekannte Methode nennen möchte, genügt also vollkommen, bei nor- maler Kapsel als einfacher Stich, bei verdickter als womöglich wei- tere Spaltung der veränderten Kapselpartien.

[ G o 1 1 i (99) erinnert daran, dass die jetzt mehrfach angestrebte Rückkehr zur Extraktionsmethode von Da viel von Magni stets befolgt wurde (Lappenschnitt nach unten ohne Iridektomie) ; nur ist sein Starmesser etwas schmäler als das Beer 'sehe. Die Resultate stünden denen anderer Operateure nicht nach. Brettauer.]

liunning (102) will nach einfacher Hornhautpunktion mit darauf folgender Massage Stare mit demselben Erfolge haben reifen sehen, wie nach dem Forst er'schen Verfahren. (Vgl. Meyhof er.)

In einer inhaltsreichen Arbeit behandelt Hirschberg (10."i) die Staroperationen. Nach einem historischen Rückblick mit sta- tistischen Zusammenstellungen gibt er eine Beschreibung des von ihm geübten Verfahrens. Aus der Darstellung, die namentlich was den technischen Teil anlangt, von vorzüglicher Präcision ist, können wir, ohne Alles zu wiederholen, nur die Hauptpunkte her- vorheben.

Der Starpatient wird einen Tag nach seiner Aufnahme operiert. Am Aufnahmstage selbst wird er nach genauer Untersuchung mit eingelegtem Sperr-Elevateur eingeübt, erhält ein Abführmittel, am Abend ein lauwarmes Vollbad mit gründlicher Kopfwaschung und zum Nachtmahl nur eine Suppe. Am Operationstage wird früh nur eine Tasse Kaffee oder Milch gewährt. Die Operation wird stets am Vormittage vorgenommen. Ueber die aseptischen Massregeln, die am Operationslokale, den Instrumenten, Tropfgläsern, Verband- material etc. in Anwendung kommen, haben wir des Genauereu schon im vorigen Jahresberichte referiert und können gleich zur Operation selbst übergehen. Der Schnitt wird stets nach oben geführt. Sperr- Elevateur und Fixationspincette kommen zur Verwendung; der Ele- vateur wird nach der Iridektomie durch die Finger des Assistenten ersetzt, die Fixationspincette vor der Iridektomie dem Assistenten übergeben und nach derselben vom Operateur selbst mit einer kleinen Pincette ohne Schloss vertauscht, die medianwärts angesetzt bis zum Sehluss der Operation gefasst bleibt. Das Starmesser, welches 1 Vs mm

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Wundreaktioo bei Staroperierten.

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breit ist, wird so eingestochen und durch die vordere Kammer ge- führt, »dass sein Rücken diejenige Sehne beschreibt, welche das obere Drittel der Cornea von dem Rest der Hornhautkreisfläche abtrennt.« Da in letzter Zeit die Cocain mydriasis trotz guter Anästhesie nur uubedeutend war, lässt sich die Schnittführung auch so bestimmen, dasa der Messerrücken tangential zum Pupillenscheitel oder 1 mm unterhalb derselben (je nachdem die Pupille 3 oder 4 mm breit ist) zu liegen kommt. Der Scheitel des Schnittes fällt dicht unter den Lirabus. Die Iridektomie macht nur ein schmales Kolobom. Das Cystitom, das einen längeren und schärferen Haken, aber einen kür- zeren graden Teil als das v. Gräfe 'sehe Modell hat, bringt der Linsenkapsel einen aufrechten T-Schnitt bei , dessen horizontaler Schenkel zuerst angelegt wird und im oberen Teil des Iriskoloboms verläuft. Die Linsenentbindung geschieht in der üblichen Weise durch Druck des Lötfels auf den unteren Hornhautscheitel. Nach kurzer Pause werden Cortikalresiduen durch Druck mit dem Unter- lide entleert.

Von Zufällen während der Operation traten bei den 79 Extrak- tionen des Jahres 1885 Glaskörperprolapse gar nicht ein; auch an- dere Störungen blieben fern, nur ein Mal musste die Cornealwunde nachträglich mit der Scheere erweitert werden.

Nach Irrigation der Wunde »mit Sublimat wasser, 1 :5000, kommt ein mit gleicher Lösung getränkter Bruns scher Wattebausch auf s Auge, darüber v. Bergmännische Sublimat- Baumwolle und schliess- lich ein Monoculus mit v. B erg man n'scher Sublimatgaze ; das andere Auge wird mit einer neuen v. A r lt 'sehen Binde sanft verschlossen. Der Patient wird an's Bett gerollt und hineingehoben und liegt, wenn irgend möglich , in einem Zimmer allein. In der ersten und zweiten Nacht erhält der Operierte eine volle Dosis Chloral (3,5 gr). Die erste Binde bleibt 24 Stunden liegen; sonst wird der Verband täglich lmal gewechselt, aber, um nachträgliche Wundbesudelungen von Seiten des Patienten auszuschliessen und den Hornhautastigraa- tismus zu verringern, nicht vor dem 12. Tage fortgelassen. Die Wunde wird vor dem 4. Tage nicht betrachtet, Atropin nicht vor dem 3. Tage, und überhaupt nur, wenn durch den Heilverlauf be- notigt, eingeträufelt. Das Tropfglas für die °/oige Atropinlösung Hegt vollgesaugt in Sublimat, 1:1000, und wird erst beim Gebrauch entleert. Hirschberg will seit diesem Vorgehen auch sonst keine Atropinreizung mehr gesehen haben.

Interessant ist, was der Autor über die Wundreaktionen beob-

UlQltlZGCi C

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

achtete. Während v. Gräfe die Wundreaktion in die 12. 24. meist 14. 18. Stunde verlegte, wonach es sich also wohl uiu eine Wundinfektion zur Zeit der Operation gehandelt haben tnuss, hat Hirschberg in den letzten Jahren die septische Reaktion so gut wie nie vor der 30. 36. Stunde ausbrechen sehen, so dass demnach wohl, bei gleicher Gefahr, die Art ihrer Entstehung eine andere geworden ist.

Wie der Verfasser eine Wundinfektion bekämpft, ist bekannt : Bepinseln der Wunde mit Va°/oiger Argentum nitr.-Lösung , Eröff- nung der Kammer mit der Lanze, öftere Irrigationen mit Sublimat und mehrfachem Verbandwechsel.

Der Heilverlauf in den erwähnten 79 Fällen war im Wesent- lichen zufallsfrei, keine Suppuratio corneae, keine Pupillensperre. Einer Reform des gebräuchlichen abgeänderten v. Gräfe 'sehen Ver- fahrens, namentlich einer Einführung der französischen Methode steht der Autor ablehnend gegenüber.

Dem häufig und zunächst von Warlomont neuerlich gemach- ten Vorwürfen, dass die Annahme des v. Gräfe'schen peripheren Schnittes und das Verlassen der Daviel'schen Methode nur auf einem jurare in verba magistri beruht habe, nicht auf einem wirk- lichen Vorzuge der ersteren Methode, tritt Jacobson (108) mit aller Schärfe entgegen. Er führt in. sachlichster Weise aus, dass ja v. Gräfe selbst Anfangs ein begeisterter Anhänger der Extraktion von D a v i e 1 gewesen sei und dass nur die etwa 10 °/o Verluste in Folge Suppuratio corneae ihn zu Versuchen angetriebeu hätten, deren Abschluss die periphere Linear- Extraktion gewesen. Wunden in der Cornea neigen nach Jacobson unzweifelhaft mehr zu suppurativen Processen als solche in der Corneoskleralgrenze oder in der Sklera. Da- gegen trage die lineare Schnittform ihrerseits zur Verhütung der Suppuration mehr bei. Die unvollkommene Antisepsis, mit der man in der Ophthalmologie vorlieb nehmen müsse, genüge wohl beim peripheren Schnitte , doch viel weniger und seltener bei Bildung eines Daviel'schen Lappens, wofern wenigstens genau nach der früher geltenden Technik operiert werde. Da viel sei der Vater der Katarakt- Extraktion, Gräfe habe die schlimmsten Gefahren, die der Methode anhafteten , durch ein neues Verfahren beseitigt und dieserhalb, allein dieserhalb nicht aus Gedankenlosigkeit oder Be- quemlichkeit — habe man sich letzterem anschliessen müssen.

Jeaffreson (109) beleuchtet in einer längeren klinischen Vor- lesung die Katarakt, namentlich die senile, und deren Operation.

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Modus der Einreiasung der Linsenkapsel.

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Wir heben aus der Abhandluug, die meist Bekanntes bietet, nur einige Punkte hervor. Die Erblichkeit der Katarakt, auch der se- nilen, fand er öfters auffallig bestätigt; bei den späteren Generationen fallt dann der Beginn des Stares oft in frühes Alter, etwa schon in die dreissiger Jahre. Ein spontaner Rückgang einer diabetischen Katarakt nach Einleitung einer entsprechenden allgemeinen Kur kam dem Autor nie zur Beobachtung, er ist sogar geneigt, die in der Litteratur davon bekannten Fälle als irrtümliche Diagnosen einer Katarakt, die betreffenden Sehstörungen als diabetische Skotome auf- zufassen , die allerdings einer allgemeinen Therapie sehr zugäng- lich sind.

Die Iridektomie als Reifung lieferte gute Resultate.

Die Reife einer Katarakt ist nicht immer an Blindheit gebun- den ; viele reife Stare ermöglichen ein noch ganz leidliches Sehen. Unter vielen Hunderten von Extraktionen hat der Verfasser nie eine sympathische Erkrankung gesehen; sie kommt wohl nur bei streng peripherem Schnitt, bei zu langem Manipulieren an der Wunde und zu rigoroser Entfernung der Kortikalreste vor, in den letzten beiden Bedingungen durch eine Panophthalmitis vermittelt.

Nach Besprechung der Extraktionsmethoden, wobei 14 verschie- dene Schnittarten Berücksichtigung finden, teilt Jeaffreson mit, dass er gegenwärtig mit Vorliebe einen Schnitt ausführe, der zwi- schen dem eigentlichen belgischen (Liebreich, Lebrun) und dem v. Weck ersehen die Mitte halte. Die Iridektomie wird nur in Ausnahmefallen gemacht. Der genannte Hornhautschnitt hat den Nachteil, dass er manchmal zu klein ausfallt. Von etwa 1000 Alters- staren wurden: nach alter (D a v i e 1 1 scher) Methode 400 operiert mit 10°/o Total- Verlusten, nach belgischer Methode dieselbe Zahl mit 7% und nach jetziger Jeaf fr eson' scher , 200 mit 5°/o. Die An- tisepsis ist eine sehr einfache: vor der Opertition antiseptische Wa- schungen mit Borsäure oder Sublimat, nach derselben Reinigung der Wunde und des ganzen Bulbus mit den gleichen Antisepticis ; direkt auf's Auge kommt ein Läppchen mit Bor- Vaseline.

Lawrentiew (113) ratet nach dem Schnitt, den er in der Corneoskleralgrenze macht, in die Vorderkammer einen kleineu schar- fen Haken einzuführen , denselben am unteren Pupillarrande in die Linsenkapsel einzustechen und die letztere in vertikaler Richtung von unten nach oben zu zerreissen. Der Haken soll in der ihm ge- gebenen Lage aus dem Auge geführt werden, wobei die Iris mit herausgezogen und mit einem Scheerenschlage abgeschnitten wird.

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410 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

»

Moebius (120) berichtet über 20 Fälle langsam fortschrei- tender, meist seniler Katarakte, mit einer Kerntrübung und einem deutlichen Irisschlagschatten, an denen Völkers die Förster'scbe Iridektoinia maturans ausgeführt hatte. In 17 Fällen verlief die Heilung reizlos, 8mal kamen Störungen vor, lmal Iritis bei einem sehr unruhigen Kranken, lmal Iridocyclitis nach etwas starker Mas- sage, und lmal stärkere Schmerzen ; die genannten Anomalien ver- liefen jedoch nach geeigneter Therapie günstig und ohne Folgen zu hinterlassen. Die Reifung erzielte in allen Fallen ihren Zweck. Von den 17 Fällen mit normalem Heilverlauf war 2mal sofort nach der Massage eine deutliche Zunahme der Linsentrübung zu konstatieren, in 3 Fällen hatte die Trübung bis zur Entlassung bedeutend, in 11 Fällen merklich zugenommen ; nur in einem Falle war nach 1 4 Ta- gen noch kein wesentlicher Fortschritt der Trübung wahrzunehmen. Die in der Regel nach 2 Monaten folgende Extraktion verlief überall normal, der Heilverlauf war häufig überraschend kurz.

Einem Auszuge Hirschberg's aus dem Mey höfer ' sehen (123a) Berichte entnehmen wir Folgendes:

In den Jahren 1884 und 1885 wurden 80 Extraktionen ausge- führt, 52 mit Chloroform, 2(5 mit Cocain und 2 ohne jedes Anästhe- ticum. Die Verluste beliefen sich nur auf 1 Fall. Das Kolobom wird nach oben gelegt. Zum Beweise, dass ein nach unten liegendes Kolobom blende, wird ein Fall angeführt, wo ein älterer Herr das eine Auge mit vorzüglich klarem unteren Kolobom wegen der Blen- dung durch ein dunkles Glas ausschloss, sobald als ihm die Katarakt des anderen Auges von Meyhöfer nach oben extrahiert war. Die Ausspülung von Kortikalresten nach Wicherkiewicz wurde ein- mal, allerdings sekundär, 8 Tage nach der Extraktion, mit vorzüg- lichem Erfolge angewandt; als Irrigationsfltissigkeit diente sterili- sierte l°/oige Borsäurelösung. Die Reifungsmethoden anlangend sah Meyhöfer von der reinen Iridektomie gar nichts, schon mehr von der Discission, die er 8 mal übte und sehr gute Erfolge von der F ör ster 'sehen Methode. Letztere hat er mit gleich günstigem Resultate dahin modificiert, dass er die Linsenmassage nach einfacher Punktion der vorderen Kammer vornahm. Die PunktionsöflPuung macht er, um Synechien zu vermeiden, so klein wie möglich, am liebsten mit der Spitze des doppelschneidigen Wecker'schen Cysto- toins. Als Einstichpunkt wird die seitliche Hornhaut gewählt, und zwar die Grenze des äusseren und mittleren Radiusdrittel. Bei lang- samem Abfluss des Kammerwassers behält die vorher stark atropi-

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Cocain-Anäathesie bei Starextraktionen.

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nisierte Pupille eine mittlere Weite, welche die Linsenmassage ohne Quetschung der Iris bequem ermöglicht ; streicht man noch dazu vom Centrum nach der Peripherie, so sieht man den Pupillarrand vor dem Instrumente förmlich zurückweichen.

Nachdem Panas (124) die antiseptischen Kainmerausspülungen nun schon seit 2 Jahren mit vorzüglichem Erfolge gemacht hat, ist er auf Grund derselben zur alten Lappenextraktion zurückgekehrt. Die Irrigationsflüssigkeit besteht aus einer 0,005%> Lösung von Hydr. bijod., der zur besseren Lösung auf 100 Teile 2 Teile 90%igen Al- kohols zugesetzt sind. Die Operation von Panas besteht jetzt darin, dass er einen Lappen von £ § des Hornhautumfanges bis zur Sklero- cornealgreuze ohne Konjunktivallappen bildet und nach der Cystito- tomie die Linse entbindet. Darauf reponiert er die Iris, oder exci- diert ein Stück, wenn die Reposition misslingt, und macht nun seine Kammerausspülung. Schliesslich kommen noch einige Tropfen einer l°/oigen Eserinlösung und Eserinsalbe ins Auge und der Verband, zu dem er benzoesaure Quecksilbersalbe verwendet, wird angelegt.

[Rampoldi (129c) hält für eine geringe Zahl von Ausnahms- fällen die Reklination der Alterskatarakt für ratsam und angezeigt, wenn sich solche Gegenindikationen für die Extraktion zusammen- gesellen , wie es in vier von ihm mitgeteilten Krankengeschichten der Fall war: herabgekommene Individuen, Furunkulose der Gesichts- haut, eingefallene Nasenwurzel mit starker Ozaena, beiderseitiger Thränensackblennorrhoe und Bronchialkatarrh. Der unmittelbare Er- folg war zufriedenstellend. Brettauer.]

v. Rothmund (133) tritt voll und ganz für die Antisepsis und die Cocainanästhesie bei Starextraktionen ein. Er verkennt die Kachteile der Cocainanästhesie, nämlich die dadurch geschwächten Austreibungskräfte für die Linse nicht, hält aber doch die Vorteile, das ruhige Operieren, die gründlichere Säuberung der Wunde u. dgl., für überwiegend. Gegen die Cocain-Keratitis sucht v. Roth in und die Kranken durch sofortiges Schliessenlassen der Lider uach jeder Einträufelung, durch einen feuchten Verband vor der Operation und durch den nach dem Wundverschluss eintretenden Ersatz des Subli- mate durch Borsäure zu schützen. Sollte trotzdem eine Hornhaut- trübung auftreten, so leistet in ihrer Entstehung protrahierte feuchte Wärme viel. Die Antisepsis ist in v. Rothmund's Klinik eine viel strengere gewordeu. Die Instrumente werden in einem metalle- nen Becken sterilisiert, das letztere wird dann herausgenommen und

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

mit Alkohol bis zur Operation gefüllt gehalten. Unmittelbar vor der Benützung wird jedes einzelne Instrument in Sublimatlosung 1 : 5000, getaucht und so feucht in's Auge geftihrt. Nach beendigter Operation wird die Wunde mittelst Tropfglas mit der Sublimatlösung irritiert und dann ein doppelter Sublim atgaze verband angelegt; bei reizbarer Haut wird die Lidhaut vorher mit Lanolinborsalbe be- strichen. Der Verbandwechsel findet taglich statt. Treten im Heil- verlauf iritische Processe auf, so kommt feuchte Wärme in Gestalt eines feuchten Sublimatguttapercha- Verbandes in Anwendung; bei iridocyklitischen Erscheinungen wurde gleichfalls feuchte Wärme, sodann eine Schmierkur und innerlich Natr. salicyl. mit Erfolg ver- ordnet. Bei Infiltration der Cornealwunde wird gleich zum Ferrum candens gegriffen.

Die Förster'sche Reifung, von der v. Roth m und viel Gutes sah, hat er auf den Vorschlag von Eversbusch mit überraschen- dem Resultate dahin abgeändert, dass er sie direkt vor der Extrak- tion, in einer Sitzung mit derselben vornimmt, wobei die Massage sowohl vor als nach der Iridektomie geübt wird.

Bei den letzten 226 Operationen v. Rothmund's (seit der Sta- tistik von Eversbusch und Pemerl) ist die Zahl der schlechten Erfolge auf 10°/o, die der reinen Verluste auf l°/o heruntergegangen, wobei komplicierte und inkomplicierte Stare in Rechnung gezogen wurden.

Von der Ansicht ausgehend, dass der Hauptunterschied zwischen der alten Lappen ex traktion und dem modificierten v. Graefe'schen Verfahren in der Entbindung der Linse liege, was auch v. Graefe schon selbst ausgesprochen hat, nahm sich Schweigger (135) vor, die operativen Vorgänge, die mit der Linsenentbindung unmittelbar zusammenhängen, also vor Allem die Eröffnung der Kapsel, in ihren verschiedenen Methoden an der Hand einschlägiger Operationsserien einer vergleichend kritischen Untersuchung zu unterziehen. Er ver- wandte mit Ausnahme eines Teiles dazu nur Fälle, die von ihm selbst in seiner Privatklinik beobachtet worden waren. Vorausgeschickt finden sich einige Bemerkungen über die Art der statistischen Auf- stellungen. Zu vollen Erfolgen werden alle Fälle gerechnet, die mit korrigierenden Gläsern, aber ohne stenopäischen Apparat, eine Seh- schärfe von mindestens £ haben. Zu Verlusten werden , was sehr wichtig ist, nicht nur unmittelbare Total Verluste, sondern auch Falle mit gutem Lichtschein und freiem Gesichtsfeld, aber für Nachope-

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Erfolge bei verschiedenen Methoden der Kap8eleröffnung.

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rationen fraglicher Prognose, und ebenso alle die Augen gerechnet, die ausgesprochene oder bloss beginnende chronische Iritis oder Cho- rioiditis haben, selbst wenn ihre Sehschärfe zur Zeit mehr als J be- tragen sollte; gerade in der Vernachlässigung dieser letztgenannten Spätverluste, die weit häufiger als die unmittelbaren sind, liegt das Unzutreffende der gewöhnlichen Statistiken. Als Vergleichsobjekte wurden nun 4 Operationsarten gewählt:

1) Die Kapseleröffnung mit dem Cystotom nach v. Grae fe- scher Manier.

2) Der Glaskörperstich in der tellerförmigen Grube.

3) Die Eröffnung der Linsenkapsel mit der Pincette.

4) Die periphere Kapselspaltung.

Dem Glaskörperstiche fielen 68 Operationen zu. Davon waren volle Erfolge 58,8 °/o, Nachstare 32,4 °/o, wovon durch Nachoperation noch 14,7 % zu den Erfolgen übergingen, und 8,8 °/o Verluste. Nach diesen Zahlen ist der Glaskörperstich nicht im Stande, die Anzahl der Nachoperationen zu verringern.

Bei der Eröffnung der Linsenkapsel mit der Pincette stellten sich die Verhältnisse wie folgt: Material: 77 Fälle.

Voller Erfolg: sofort 78,1 °/o, nach Nachoperationen 85%. Nachstar: 12,9%. Verluste: 9%.

Von den die 9 °/o bildenden 7 Verlustfallen hatte einer S = J, aber zugleich Chorioiditis, 2 gingen durch Wundinfektion zu Grunde (trotz Desinfektion der Instruinente und des Auges mit Salicyl- resp. Karbollösung), und in 4 Fällen war Iridochorioiditis die Ursache der Erblindung.

Die nun kommenden Kategorien bringen wesentlich veränderte Verhältnisse, indem in dieser Zeit die Sublimatlösung, 1 : 5000, ein- geführt wurde, die ausser für die Wundheilung selbst noch uner- wartet günstige Einflüsse auf das Auftreten von Iridochorioiditiden ausübte.

Der Kapseleröffnung mit dem Cystotom wurden 60 Falle unter- worfen mit 76,2 °/o vollen sofortigen und späteren Erfolgen, 21,60% Nachstaren und 3,33 % Verlusten. Letztere Zahl wurde von 2 Kranken gestellt, von denen der eine mit einer Sehschärfe von £ erst nach 3 Monaten an Iridochorioiditis, der zweite, eine Cataracta nigra, an der gleichen Affektion erblindete.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Die periphere Kapsel Spaltung umfasste 87 Fälle. Der Prozent- satz war:

79,3 °/o volle Erfolge, 19,6 °/o Nachstare und 1,1 °/o Verlust.

Aus der Beobachtung dieser Operationsreihen ergeben sich fol- gende Schlüsse:

1) Die periphere Kapselspaltung schafft nicht mehr, wie bisher angenommen, sondern eher etwas weniger Nachstare als die Cysto- tom-Operation.

2) Weder in Bezug auf die erreichten Sehschärfen noch in Be- zug auf die Häufigkeit von Nachstar besteht zwischen der Kapsel- eröffnung nach v. G r a e f e und der peripheren Spaltung ein wesent- licher Unterschied. Hingegen trat in der Hälfte aller Fälle bei v. Graefes Cystototomie Iritis ein, bei der peripheren Kapselspal- tung nur ausnahmsweise sowohl bei den vollen Erfolgen wie beim Nachstar.

3) Nicht nur der Heil verlauf der Hornhautwunde ist nach Su- blimat günstiger geworden, sondern auch Tridochorioiditiden sind seit Einführung dieses Antisepticuras bei weitem seltener zu beobachten.

Bei dem Heilungsverlauf der Extraktionen machte Sc h w eigger die Beobachtung, dass die sonst mit Recht für ominös geltende Lid- hautschwellung und Chemosis der Conjunctiva bulbi auch bei Fallen vorkommt, die schliesslich ganz normal verlaufen. In der ausge- wählten Kasuistik ist manches Interessante, so z. B. die Heilang einer post extractionem aufgetretenen sympathischen Iridochorioiditis, deren sympathischer Charakter allerdings nicht einwandsfrei ist, ferner die Beobachtung, dass Glaskörpertrübungen nicht nur nicht eine Kontraindikation für die Extraktion bilden, sondern sogar nach der- selben der Therapie, als welche sich bei Aphakie 2°/oige Jodkali- einträufelungen bewährten, besonders zugänglich sind.

Die Starreife anlangend, so hat auch Schweigger f&r die von Alfred Graefe aufgeführten drei Arten unreifer Stare, den eigentlichen Kernstar, die hintere schalige Cortikaltrübung und die diffuse strich- und punktförmige Katarakt, die glatte Operations- möglichkeit oft erprobt. Er fügt noch für die schalige Cortikal- trübung die Bemerkung zu, dass dabei oft ein auffälliges Missver- hältnis bei der Sehprüfung vorkomme: Probebuchstaben ergeben nämlich oft eine bedeutend höhere Sehschärfe, als das mühsame Lesen zusammenhängenden Druckes vermuten Hess; man braucht sich da-

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Methode der Staroperation.

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durch nicht zur Annahme einer intraokularen Komplikation verleiten zu lassen.

Die Foerster'sche Reifungsmethode findet Zustimmung. Sie setzt die Gegenwart eines harten Kerns voraus, gelingt dann aber auch ausnahmslos, selbst ohne Iridektomie, wie es auch Meyhöfer beobachtete. Die präparatorische Iridektomie als Reifungsmethode ist in der Regel wertlos, als eigentliche Voroperation für die spätere Extraktion aber überflüssig und nur bei Luxation der Linse, Erwei- chung der Zonula oder Verflüssigung des vorderen Glaskörpers indiciert. Uebrigens ist die präparatorische Iridektomie das geistige Eigentum v. G r a e f e's, nicht Moo r e n's, dem sie gewöhnlich zugeschrieben wird.

Für die Wiedereinführung des Lappenschnittes ist Verf. nicht eingenommen; »die Mehrzahl der Fälle von Cataracta senilis wird sich besser für v. Graefe's Verfahren eignen.«

Zur Extraktion im heutigen Sinne hat S c h w e i g g e r ein neues Starmesser angegeben, welches an der Spitze zweischneidig und 3 cm von der Spitze entfernt 5 mm hoch ist. Nach dem Einstich des Messers, dessen Spitze nicht mehr wie früher gegen die Pupillen- mitte zielt, wird der Rücken des Messers in einer geraden Linie, welche 3—4 mm unter dem Hör nh autsch eitel liegt, langsam bis zur Contrapunktion vorwärts geschoben ; die Fläche wird unverändert so gehalten, dass die Schneide im Limbus corneae vorrückt. Die Schnitt- führung ist schwieriger als mit dem schmalen Messer, aber die Wunde ist regelmässiger und glatter. Die Kapseleröffnung muss dem Stare angepasst werden, bei harten Staren, den erwähnten unvollständig getrübten und bei völlig verflüssigter Rinde (Catar. Morgagn.) ist die periphere Kapselspaltung zu wählen, bei speichenförmig zerfal- lener, also wahrscheinlich zäh-breiiger Cortex kommt das Cystotom und bei Kapselstar endlich die Pincette in Verwendung.

Für reife Katarakte jugendlicher Personen hat Schweigger den Linearschnitt bald aufgegeben. Er operiert jetzt dabei in fol- gender Weise: eine breite Lanze Critchett's sticht er 1 mm unterhalb des oberen Horn haut ran des ein, führt ihre Spitze nach unten bis in die Nähe des Iriswinkels und zieht sie dann langsam zurück; es wird dabei eine breitere Wundfläche in der Hornhaut und damit ein geringeres Klaffen des Schnittes als beim linearen erzeugt. Ein ähnliches Verhalten wird gegen den Schichtstar ein- genommen, wenigstens sekundär nach der Discission. Eine optische Iridektomie wird bei Schichtstar gauz verworfen.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Bei Cataracta congenita ist lediglich die Discission indiciert ; von einer kombinierten Iridektonrie wird stets abgesehen.

Gegen den einfachen, florartigen Nachstar empfiehlt der Autor die Bowm ansehe Discission mit 2 Nadeln, nur erwählt er, statt der gewöhnlichen dünnen, zweischneidige Nadeln, die 5 mm hinter der Spitze eine Breite von 2 mm haben, während die Lange der Schneiden 8 mm beträgt.

Bei der Form des Nachstars, die wesentlich aus getrübter Linsen- substanz besteht, z. B. nach Cataracta traumatica oder unvollstän- diger Entleerung der Linse hei der Extraktion braucht man sich mit der Nachoperation nicht zu übereilen; ist eine solche dennoch notig, so hat man zwischen der Spaltung des Nachstares und der Extraktion zu wählen , falls das Pupillargebiet genügend frei ist. Für dichtere Nachstartrübungen mit keinen oder geringen Irisver- wachsungen ist die Extraktion das Empfehlenswerteste ; sie wird mit einer Kapselpincette mit nach unten vorspringenden Zähnen ausge- führt und hat keineswegs die von ihr gefürchteten Nachteile, da in der Regel nur das gefasste Stück Nachstar abreisst, nicht der Nach- star in toto von der Zonula.

Bei ausgedehnteren Verwachsungen endlich zwischen Nachstar und Pupillarrand hat man sich zwischen Iridektomie und Iridotomie zu entscheiden. Letztere Operation könnte man auch bei dem ent- zündlichen Nachstar, allerdings meist ohne Erfolg, versuchen.

Den grössten Teil seines Buches »Neue Abhandlungen aus dem Gebiete der praktischen Augenheilkunde« hat Stell wag (139) der Abhandlung »über die Operation des grauen Stares« eingeräumt Er beginnt mit der Discission. Für dieselbe sind flüssige und wachs- ähnlich dichte Stare wenig geeignet, erstere wegen ihrer regressiven Bestandteile, Kalkkrümel u. dgl., die in den Kammerraum gelangt die Irisfläche zur heftigsten Reaktion reizen können, letztere wegen ihrer starken Quellbarkeit und der daraus resultierenden Gefahren. Am besten passen noch ftir die Zerstückelung stärkekleisterähnliche Star- massen. Alle drei genannten jugendlichen Starformen würden viel zweckmässiger durch eine lineare Hornhautwunde zu entfernen sein, allein einmal ist dann der Irisprolapse halber die Bildung eines stö- renden Koloboms erforderlich, und weiterhin kommen durch die oft ungeberdigen Kranken zu leicht Wundsprengungen vor. So wird doch noch aus äusseren Verhältnissen ftir die Starformen ganz jugend- licher Individuen an der Discission festgehalten werden müssen ; eine

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Reifung des Stares durch Eröffnung der Kapselhöhle von hinten. 417

gleichzeitige Iridektomie ist nach der gegebenen Begründung natür- lich ausgeschlossen.

Die Discission ist ferner nicht zu entbehren bei zarten, dünn- häutigen Nachstaren, und endlich in vorsichtiger Dosierung als Rei- fungsmittel für noch nicht völlig zerfallene Stare von Kindern und jugendlichen Leuten. Den Abschnitt über Reklination und Depres- sion der Katarakte übergehen wir, um gleich zur Extraktion zu gelangen.

Für die Extraktion in geschlossener Kapsel hält Stell wag für geeignet:

1) stark geschrumpfte Total katarakte , die entweder ganz frei, oder doch nur locker mit dem Pupillarteile verwachsen, auch sonst durch keine entzündlichen Produkte mit der Nachbarschaft verlötet sind;

2) häufig Altersstare mit sklerosiertem Kern und fettig-kalkig entarteter Rinde.

Die Indikationen Pagensteche r's treffen nach Stell wag zwar in vielen Fällen zu, lassen aber auch häufig im Stich; letzteres gilt namentlich für die nach chronischer Iritis und Iridochorioiditis auftretenden Stare.

Der Verfasser hält für die Operation den alten Begriff der Star- reife fest, doch zählt auch er zu den operierbaren Staren:

a) Altersstare mit grossem, dunkelweingelbem oder ambrafarbi- gem Kerne, die selbst nach Jahren noch gut durchleuchtbar erschei- nen und eine nur zart getrübte Rinde haben, welche ohne Zwischen- lagerung dicht graulich getrübter Schichten sich unmittelbar an den Kern anschliesst;

b) langsam fortschreitende Katarakte mit hellgelbem oder weis- sem, verhältnismässig kleinem Kerne und einer mächtigen halb durchscheinenden Rinde (Becker- Kernstar), sobald sich nach Jahren eine dünne subkapsuläre Schicht getrübt hat.

Was die Starreifung anlangt, so sprechen Stellwag's Erfah- rungen nicht für die Discission der vorderen Kapsel, also das Muter- Steffan'sche Verfahren; einmal ist es nicht gefahrlos uud dann verbürgt es nicht die baldige völlige Zersetzung der hinteren Rinden- schichten. Stell wag versuchte dafür die Reifung durch Eröff- nung der Kapselhöhle von hinten her (Discission der hinteren Kapsel per scieram) zu erzielen. Der Erfolg war insofern günstig, als eine genügende Reifung nach 3 4 Wochen erreicht war, allein es kam bei der kleinen Zahl der Versuchsfälle so häufig Glaskörpervorfall, dass von einer weiteren Verfolgung der Methode Abstand genommen wurde.

Die auf Stellwag's Klinik angestellten Versuche mit der

Jahresbericht fttr Ophthalmologie. XV II. 18öö. 27

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418 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Foers t er'schen Reifung gaben im Allgemeinen befriedigende Re- sultate. Freilich trat auch hierbei der Uebelstand auf, dass gerade die der Reifung am meisten bedürftigen rückwärtigen Rindenlagen von der Knetung wenig beeinflusst wurden. Als Folgerung der Aus- führungen wird festgestellt, dass die künstliche Reifung durch An- stechung der Kapsel insbesondere bei Staren der Kinder und jugend- licher Leute, das Verfahren von Foerster vorzugsweise bei harten Altersstaren in Frage kommt.

Der Verfasser geht nun zur eigentlichen Extraktion über, be- spricht zunächst die mechanischen Verhältnisse, die bei jeder Star- extraktionsmethode in Betracht kommen, zeigt die Wichtigkeit des Glaskörperdruckes, dessen Hauptfaktor der Druck der äusseren Augen- muskeln ist, als Triebkraft für die starige Linse, und legt dar, wie diese Kraft nur in Wirksamkeit treten könne, wenn die Eröffnung der Bulbuskapsel nicht nur vor der Ebene des Iriswinkels, was höch- stens für flüssige und breiige Stare genüge, sondern auch möglichst nahe am Kammerfalze stattfinde. So wären periphere Hornhaut- wunden zur Starentbindung völlig geeignet. Die Widerstände, die dem Glaskörperdrucke entgegenstehen, sind durch die Natur der Stare geboten, sind bei geringer Konsistenz schwach und steigen mit Gegenwart eines harten Kernes. Nach der Art des Stares hat sich also der periphere Hornhautschnitt zu richten. Aber der Schnitt hat nicht nur die Aufgabe, den Star durchzulassen, sondern muss auch dem zweiten Erfordernis genügen, dass die Wundflächen nach der Starentbindung bis zu ihrer dauernden Vereinigung leicht und sicher in ihrer ursprünglichen Lage festgehalten werden können. Von den in Betracht kommenden beiden Schnittarten, den linearen und bogenförmigen, hebt der Autor hervor, dass streng lineare Schnitte zwar weniger klaffen als ausgiebige, d. h. hohe Bogenschnitte, an Koutakt aber entschieden noch durch Bogenschnitte geringer Höhe übertroffen werden.

Nach diesen Vorbemerkungen giebt Stell wag eine historisch- kritische Studie über die Extraktionsniethoden von der Lappen-Ex- traktion an bis zu den neuesten Aenderungen der v. Graefe'schen mo<!ificierten linearen. Wir finden hervorgehoben, dass der Da vie 1- sche Schnitt am idealsten den Glaskörperdruck zur Wirkung kommen lässt, so vollkommen, dass in dessen Fortwirken, in gleicher Weise wie in dem leichten Klaffen der Wunde, zugleich die Hauptquelle der schwersten Uebelstände dieser Methode, der Glaskörperverluste und Irisprolapse, zu suchen ist. Die verschiedenen Verbesserun gs-

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Die verschiedenen Scbnittformen bei der Stareitraktion. 419

versuche der alten Lappenextraktion, z. B. der Jae o bso n'sche, konnten doch das Grundübel hoher Bogenschnitte, ihre übermässige Klaffung, nicht beseitigen. Erst v. Graefe gelang es in seiner modificierten peripheren linearen Extraktion eine wirklich neue und brauchbare Methode zu schaffen. Freilich ist in der Art, wie der Erfinder schliesslich selbst das Verfahren praktisch gestaltet hat, in dem Namen eigentlich nur das Beiwort peripher völlig zutreffend. »Es bezeichnet zugleich in voller Schärfe den eigentlichen Kernpunkt der ganzen Neuerung. Nur durch die Verlegung des Schnittes an die äusserste anatomisch zulässige Grenze ist es nämlich möglich ge- worden , der Wunde eine zur anstandslosen Entbindung des Stares genügende Länge und dabei eine so geringe Bogenhöhe zu geben, dass ihr die praktisch wichtigste Eigenschaft einer linearen Wunde, ein sehr kleines Klaffungs vermögen zuerkannt werden darf. Insofern kann denn auch wirklich von einem Linearschnitte gesprochen wer- den. Im strengen Wortsinne ist es aber ein Bogenschnitt, und der Name »peripherer Lappenschnitt« ist weitaus bezeichnender.« Die bekannten Uebelstände des v. Graefe'schen Verfahrens riefen eine Unzahl Abänderungen hervor, die schliesslich mehr oder weniger mit der Annahme der »kleinen Lappenbildung« endeten, zu der v. Graefe in seiner letzten Zeit, wie erwähnt, schon den Anstoss gegeben hatte.

Der Autor selbst ist in seiner operativen Thätigkeit dieser hi- storischen Entwickelung ziemlich treu gefolgt. Er hat sich schwer vom Da vi el'schen Lappenschnitt getrennt und ist nach kurzen Ver- suchen mit dem strengen v. G r a e f e'schen Verfahren allmählig im- mer mehr zum Schnitte mit kleinem Lappen übergegangen.

Die überaus wechselvolle Geschichte der Starschnitte will nun Stell wag aus der Natur der Schnitte selbst erklären. Er hat des- halb seit dritthalb Jahren in seiner Klinik an einer grossen Menge geeigneter Leichenaugen die verschiedensten Schnittformen zum Teil selbst gemacht, zum Teil andere Meister, wie von Arlt und Ed. v. Jäger, producieren lassen. Die Augen wurden nun gehärtet und sodann von Dr. Bock die genauesten Messungen über Länge, Lage und Krümmung der äusseren und inneren Wundöffnung augestellt. An der Hand dieser anatomischen Untersuchungen bringt nun Stell- wag eine ausführliche Theorie der Schnittführung, die die allge- meinen Verhältnisse der Schnitte, dann die Längen-, Breit- und Schmalmesserschnitte aufs Eingehendste erörtert. Wir können diesen Deduktionen nicht gebührend nachgehen und erwähnen daraus nur kurz:

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420 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

dass Lanzen wenig geeignete Instrumente zur Anlegung von Extraktions-Hornhautschnitten sind,

dass der grosse Fehler der Breitmesser in ihrer von der Spitze aus rasch zunehmenden Klingenbreite liegt, die nur Flachschnitte zulässt und jeden Fehler in der Richtung des Ein- und Ausstiches mit verhängnisvollen Abweichungen der Länge, Lage und Krümmung der inneren Wundöffnung straft,

und dass endlich nur das Schmalmesser v. Graefe's die Aus- führung der geeignetsten und verschiedenartigsten Schnittformen er- möglicht und vor Allem in seiner Ausführung des peripheren Bogen- schnitte8 die Vorteile des alten Lappenschnittes mit denen des peri- pher-linearen zu verbinden gestattet.

Am Schluss der Arbeit bringt der Verfasser eine genaue Be- schreibung des von ihm gegenwärtig geübten Operations- Verfahrens.

Der Kranke wird im Bett operiert. Die Chloroform- Aether- Narkose kommt nur bei Kindern und jugendlichen Personen in An- wendung. Das Cocain kann Stell wag bei der Starextraktion nicht so begeistert preisen. Bei ruhigen Kranken wird die Anästhesie mit der recht häufigen Erschlaffung und Faltung der Cornea schwer er- kauft und die mit der Gefühllosigkeit der Hornhaut verknüpfte Ent- spannung der äusseren Augenmuskeln und der davon abhängige Mangel des Glaskörperdruckes wird bei der Entbindung des Stares und namentlich bei der Ausräumung der Rindentrümmer recht fühlbar; über das Gebahren ängstlicher Kranken aber hat das Cocain keine Macht. Eine vorherige Atropinisierung des Star- Auges ist nicht zu empfehlen, die Anwendung des Eserins oder Pilocarpins vor der Ope- ration ist geradezu schädlich, weil diese Mittel Gefässlähmung und dadurch starke Blutansammlungen in der Kammer nach der Iridek- tomie zur Folge haben. Das antiseptische Verfahren wird bei vor- ausgesetzter äusserster Reinlichkeit rückhaltslos für tiberflüssig erklärt. Der Ein- und Ausstich wird an der Grenze des Bindehautsaumes bei mutmasslicher mittlerer Kerngrösse und normalem Hornhautum- fange etwa 2 mm über dem Querdurchmesser der Hornhaut gemacht, bei kleineren Kernen entsprechend höher. Lässt die starke Bräu- nung der mittleren und die verhältnismässig starke Durchschein- barkeit der oberflächlichen Schichten auf einen mächtigen, harten Kern und auf eine wachsähnliche dichte Rinde schliessen, oder ist die Hornhaut auffällig klein oder querelliptisch, so werden die Punk- tionen tiefer, bis auf 1 mm Abstand vom Querdurchmesser, gewählt. Der Schnitt soll, eine elliptische Hornhaut ausgenommen, ein reiner

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Ausführung von Nachoperationen nach Kataraktextraktion. 421

FlachschniU sein und längs der vorderen Corneoskleralgrenze voll- endet werden. Die Iridektomie wird breit gemacht, die Iris im ganzen Bereich der inneren Wundöffnung excidiert das allein sichere Mittel gegen Iris-Einklemmungen und -Vorfälle. Ausgiebige Blutungen kommen nach der Iridektomie selten vor, bei Narkose und Cocain-Anästhesie häufiger. Kehren die Hämorrhagien trotz wiederholter Entleerung wieder, so werden nach der Operation lU bis Va Stunde eiskalte Ueberschläge gemacht, darauf wird die vordere Kammer nochmals eröffnet und dann der Verband etwas schärfer an- gezogen. Gegen etwa zurückbleibende Blutreste wurde abendliches Schwitzen für günstig befunden. Zur Cystitomie kommt eine Fliete in Anwendung, deren zarter biegsamer Hals in eine sehr dünne, etwa IV2 mm breite und hohe halbmondförmige Klinge ausläuft; der konvexe Rand ist stumpf, die Grundlinie des Halbkreises jedoch und die an sie anstehende Spitze sind geschärft. Die Kapselumschneidung bildet ein Dreieck, dessen Basis in unmittelbarer Nähe der Corneal wunde liegt. Bei sehr verdickter Vorderkapsel wird zum Irishäkchen ge- griffen und auch der Versuch gemacht, damit vielleicht gleich das ganze Linsensystem herauszuziehen. Bei angewachsenen Staren wird die Vorderkapsel besser mit einer starken Sichelnadel bearbeitet. Die periphere Kapselspaltung Knapps wird ganz verworfen. Kommt massiger Glaskörper vor dem Kernaustritt, so kann letzterer gar nicht selten auch ohne Zuginstrumente doch noch erreicht wer- den, wenn man die hintere Wundlefze sachte niederdrückt und mit einem zweiten Löffel von der unteren Cornealgrenze aus streichende Bewegungen nach oben zu ausführt. Nach reichlichem Glaskörper- verluste wird ein grosser Irishaken flach hinter der Linse eingeführt, gewendet und mit der Spitze in den Kern gesenkt, der dann willig einem sanften Zuge folgt. Ist die Linse jedoch schon tief gesunken, so bleibt die Schlinge das ultimum refugium. Die Entfernung der Cortikalreste wird in der üblichen Weise mit grosser Sorgfalt vor- genommen.

Der Verband Stellwag's ist der alte, von ihm seit 30 Jahren benützte. Die Wunde wird vor dem 5. Tage nicht besichtigt und bis zum 8. bis 10. Tage unter Verband gehalten. Gegen Wund- eiterungen nimmt der Autor eine resignierte Haltung ein, im We- sentlichen auch gegen Entzündungen des Uvealtraktus , bei denen feuchtwarme Umschläge neben Atropin und Ruhe noch das Meiste leisten sollen.

Nach-Operationen werden niemals vor Ablauf von 6 Wochen,

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422 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

bei heftigeren Entzündungen im vorderen Uvealtractus sogar erst nach 6 Monaten und später ausgeführt.

Dünne, florähnliehe Nachstare erfordern die einfache Nadelope- ration, bei festeren wird die Ausziehung mit scharfem Irishäkchen geübt. Ist der Nachstar in grossem Umfange angewachsen, so wird vor der Ausziehung der dem festgelötetsten Kolobomschenkel nächste Irissektor excidiert. Zeigt sich jedoch die Pupille sehr eng, gegen die Wunde hingezogen und durch iritischen Nachstar geschlossen, so kommt man damit nicht zum Ziele. St eil wag hat in solchen Fällen gefunden, dass die Irisschwarten gewöhnlich schon in geringer Entfernung von der Cornealnarbe an Dicke und Festigkeit abnehmen, und operiert deshalb in folgender Weise : Er sticht die Lanze immer an dem der verzogenen und geschlossenen Pupille gerade entgegen- gesetzten Abschnitte des Hornhautrandes ein und versucht mit schar- fem Irishäkcheu von der geschlossenen Pupille heraus ein Stück Iris zur Excision hervorzuziehen ; gelingt dies, so ist das Kolobom schön schwarz und glänzend; findet der Haken einen zu grossen Wider- stand, so wird auf die Durchführung der Operation ganz verzichtet. Es kommt dann nur noch die Wecker'sche Iridotomie in Frage, von welcher der Verfasser bei mächtigen Irisschwarten selten dauernde Erfolge gesehen hat.

Sirawbridge (140) berichtet über 263 Extraktionen. 85,2% gute, 8,1 °/o mittlere und b\7 %> schlechte Erfolge. Er legt bei der Nachbehandlung alter Leute grossen Wert auf Stimulantien.

Taylor (145) huldigt bei Extraktionen, was die Iridektomie anlangt, gegenwärtig dem Eklekticismus. Während er früher stets die Irisexcision vornahm, entscheidet er sich jetzt darüber erst wäh- rend der Operation, excidiert das betreffende Irisstück teilweise ganz, teilweise nur peripher, den Sphinkterteil stehenlassend, oder ver- zichtet ganz auf die Iridektomie. Er operiert häufig bei künst- lichem Licht.

v. W e c k e r (153), dem das stark politisch angekränkelte Kriti- sieren seiner französischen Kollegen über die v. Graefe'sche Ex- traktionsmethode gegenüber der französischen auch anfängt widerlich zu werden, rät zu mehr objektiver Betrachtung der ganzen Schnitt- frage und sucht den Streitpunkt freilich sehr einfach dadurch zu beseitigen , dass er sagt : es sei die französische Methode der Ex- traktion der Katarakt bis jetzt von Niemandem verlassen , vielmehr durch v. Graefe und alle Nachfolger nur modificiert worden.

Wicherkiewicz (15C), der vor und während seiner Ext rak-

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Ursache dea Rotsehena.

423

tionen die üblichen antiseptischen Kautelen beobachtet und dazu als Wasch- und Irrigationswasser Sublimatlösungen, 1 : 1000, 1 : 5000 und für den Conjunktivalsack 1 : 10 000 verwendet, legt nach der Operation folgenden Verband an : auf die geschlossenen Lider kommt eine ziemlich dicke Lage Jodoform gaze , darüber Verband watte und als Binde eine massig gestärkte Gazebinde, die mit Sublimat 1 : 1000 angefeuchtet ist. Dieser Dauerverband bleibt 4 Tage liegen , die Binde wird dann durch Karbolspray erweicht abgenommen und bei gleichem übrigen Verbände auf 2—3 Tage mit einer Flanellbinde vertauscht. Bei dem Verbandwechsel werden einige Tropfen Subli- matlösung 1 : 10000 in den Conjunktivalsack geträufelt, wenn nötig mit etwas A tropin.

Wicherkiewicz (157) macht den modifizierten G r a e f e'schen Schnitt mit kleinem Conjunktivallappen , vollführt die Iridektomie, eröffnet die Linsenkapsel kreisförmig, nimmt die abgelöste vordere Kapsel mit einer gewöhnlichen Irispincette heraus und entfernt auf gewöhnliche Weise (durch Druck auf die Hornhaut) Alles, was sich so entfernen lässt; die zurückgebliebenen weichen elastischen Corti- kalmasen werden durch einen besonders konstruierten Irrigator her- ausgeschwemmt, was immer gelingen soll. Als Irrigationsflüssigkeit wendet W. durch Kochen sterilisierte 2 °/o Lösung von Acid. bori- cum (30° C.) an. Der Irrigator ist nichts anderes als eine gewöhn- liche kleine Undine, deren Auaflussrohr lang gezogen ist; auf das Ende des letzteren wird eine silberne Kanüle mit vorderer schlitz- förmiger Oeffnung aufgesetzt. Mit dieser Kanüle wird in die vor- dere Kammer, sowie auch hinter die Iris eingegangen und die Irri- gationsflüssigkeit hineingelassen. Vor Einspritzungen von Karbol- säure in die vordere Kammer wird gewarnt. Als eine neue Methode von Staroperation ist die Operation von W. jedenfalls nicht zu be- trachten.

Hilbert (104) bringt zur Stütze der von ihm vertretenen Theorie der centralen Entstehung des Rotsehens eine neue Beobachtung.

Bei einem Manne mit linksseitiger Aphakie und grossem Kolo- bome nach oben und Cataracta incipiens des rechten Auges trat über 1 Jahr nach der Extraktion anlässlich eines grossen Aergers Rot- sehen auf beiden Augen ein. Der Zustand dauerte etwa 1 Stunde und wiederholte sich 2 Tage später nach derselben psychischen Erregung.

Am Ende einer theoretischen Erörterung giebt der Autor eine bei Patouillet (Midlemore vol. II. p. 237) vereinzelt gefundene

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Bemerkung wieder, nämlich dass der Genuas von Bilsenkrautsamen Erythropsie hervorrufe. Dies würde als eine neue Erklärung für manche Fälle, wo Atropin in Auwendung kam, wie z. B. der Fall Mayer- hausen, zu verwerten sein.

Zum Schluss folgt ein Literaturverzeichnis, das in der Nume- rierung Purtscher's fortfahrend, einen bisher übersehenen älteren und 9 Fälle der neueren Zeit anführt und so die Zahl der bekannten Erythropsiefälle auf 29 bringt.

Szili (142) wendet sich gegen Hilbert und dessen Ansicht von der centralen Ursache der Erythropsie. Er zeigt, wie das Rot- sehen in jener bekannten Selbstbeobachtung Hilberts, dem An- stosse zu dessen Theorie, ganz anderer Natur als das gewöhnlich beschriebene Phänomen gewesen sei: es erschienen dunkle Kontouren rot, statt heller Flächen ; es ging keine direkte Beeinflussung des Auges voraus, sondern eine nervöse Ermüdung u. h. f. Derartige Ery thropsien , die entschieden von dem, was man ursprünglich mit diesem Namen belegte, abzutrennen seien, hat Szili bei einem be- freundeten Arzte, der beim Einschläfern über der Lektüre die Buch- staben stellenweise rot sah, ohne beim sofortigen Erwachen ein Aehn- liches wahrzunehmen, und ferner bei einer jungen Dame bei gleichen Verhältnissen beobachtet. Für die Erythropsie, wie sie zuerst be- schrieben worden ist, hält der Autor an einer Hyperästhesie der rot- empfindeuden Netzhautelemente fest, und nennt für dieselbe als unter- scheidend von der nervös-centralen Art folgende Punkte:

1) die Beeinflussung des Auges, wie starke Blendung, Atropin- mydriasis, Kolobom;

2) das Rotsehen aller Gegenstände des Gesichtsfeldes, nament- lich heller Flächen;

3) das häufige monoculare Auftreten des farbigen Sehens bei völlig intaktem anderem Gesichtsfeld.

Der letztere Punkt scheint dem Verfasser am schwerwiegendsten gegen die Deutung als centrale Affektion zu sprechen.

Zum Schluss wird ein neuer Fall von Erythropsie gebracht, die einen 39jährigen Schlosser bei heilender doppelseitiger Papillitis spon- tan überfiel, und noch anhielt, als die Augenaffektion unter dem Bilde einer papillitischen Atrophie bereits abgelaufen war und bei einer Sehschärfe von /5 und £ und freiem Gesichtsfeld alle Farben erkannt wurden.

[Galezowski (87) glaubt, dass die Erythropsie der Katarakt-

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Die Krankheiten des Glaskörpers.

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operierten auf einer Perception des Sehpurpurs beruhe , und meint zugleich, dass die Linse die Rolle eines den Sehpurpur absorbieren- den Körpers spiele. Michel.]

Die Krankheiten des Glaskörpers.

Referent : Prof. Kuhnt in Gemeinschaft mit Dr. Schräder.

1) A b a d i e , Des hdmorrhagie» profuses du fond de l'oeil, chez lea jeunes su- jet«. Annal. d'Ocul. T. XCV. p. 36.

2) C a s s i d a n i u s, G., Contribution a IMtude du de'collement du corps vitre\ Lyon. 1885. 80 p.

3) C h i s o 1 ni, J. J. , Ein Stück Iris in dem Glaskörper. Ein neuer Fremd- körper. New- York med. Uec. 23. Jan.

4) Cr 08 s, F. R. , Synchieis »cintillans. Transact. of the ophth. aoc. of the united kingd. VI. p. 376.

5) D a g u i 1 1 o n , M., Hömorrhagies a rechute du Corps vitre\ Bullet, de la clin. nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 135.

6) Synchisis ätincelant. Ibid. p. 134.

7) Leber, Th., Cystioercusextraktion u. Cysticercusentzündung. v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXIII. 1. S. 281.

8) Meierhof, E. , Foreign bodies in the vitreous. Philad. med. Times. XVI. p. 336.

9) M e n d i n i , F., Corpo estraneo nel vitreo. Gior. med. d. r. esercito, etc. XXXIV. p. 897.

10) Milles, W. Jennings, Curator's Pathological Report. 1. Detachement of the vitreous body. Ophth. Hospit. Reports XI. p. 26.

11) Nettleship, E., Case in which a chip of iron was removed from the vitreous by means of a magnet introduced through a counter-opening in the sclerotic; retina detached. Eye eventually lost and excised. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 419.

12) Nobis, Zwei Magnetoperationen mit Jany's Elektromagneten. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 22.

13) Porteret, Leon, fitude Bur le pronostic des troubles de l'humeur vitre"e. Lyon. 77 p.

14) Prout, J. L. , An anomalous formation in the vitreous humor of each eye. Transact. of the aoieric. ophth. soc. Twenty-9econd meeting. New- London. p. 355 , Ophth. Review, p. 271 und Americ. Journ. of Ophth. p. 300.

Von den 14 Fällen, welche Leber (9) vom Dezember 1877 bis Januar 1885 in der Göttinger Klinik operierte, befindet sich 1 Fall

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

von Cysticerkus unter der Conjunktiva, die übrigen betreffen vor- wiegend Cysticerken im Glaskörper, seltener Cysticerken unter der Netzhaut, und zwar in der Regel in früheren Stadien, wo die Me- dien noch vollständig oder wenigstens hinreichend durchsichtig waren, um die Diagnose mit Sicherheit zu stellen. Nur zwei falle sind darunter, wo wegen Katarakt oder wegen ausgedehnter Glaskörper- trübung das Entozoon nicht mehr zu sehen war und die Diagnose nur mit Wahrscheinlichkeit gestellt werden konnte; in beiden Fällen gelang zwar die Extraktion, doch wurde in dem einen das amauro- tische Auge später vorsichtshalber enukleiert, in dem anderen blieb die Form des Auges erhalten. Von den 11 übrigen Fällen wurde dreimal die Operation vergeblich gemacht, indem es nicht gelang, den Cysticerkus herauszubringen. Hierbei handelte es sich 2 mal um einen Cysterkus im Corp. vitr., der ursprünglich subretinai gesessen hatte, einmal schien das Entozoon subretinal zu sitzen, doch war dies nicht völlig sicherzustellen. Die Operation wurde gewöhn- lich in Chloroform narkose unter strengster Beachtung der anti- septischen Kautelen vollzogen. In den Fällen, wo die Linse durch- sichtig war, kam stets der zuerst von Arlt geübte meridionale Schnitt in der Sklera zur Geltung nach vorheriger Bildung eines Bindehautlappens in möglichster Entfernung von der Wunde in der Sklera. In der Regel geschah der Einstich, dessen Stelle und Rich- tung man nach dem Abstand des Entozoons von der Papille in Pa- pillendurehmessern (= l1/* mm) schätzte, nach Uebertragung dieser Daten auf die bis zum Sehnerven zugänglich gemachte Aussenfläche des Bulbus, mit einer Lanze. Die Wunde in der Sklera wurde nicht, die der Conjunktiva sorgfältig mit feinster Seide genäht. Bei sub- retinalen Cysticerken im hinteren Teile des Augapfels übte L. die Methode Alfred Graefe's mit vorheriger Ablösung einer Augen- muskelsehne uud starker Rotation des Augapfels.

Auf Grund sehr sorgfaltiger Krankengeschichten geht hervor, dass der Skleralschnitt stets ohne jedweden Hinzutritt von Entzün- dungen »wahrhaft überraschend« heilte, wie Leber meint, beson- ders wegen des sorgfältigen Verschlusses der Wunde durch Conjunk- tivalnaht. Niemals sank das Sehvermögen , falls solches noch vor- handen war und die Extraktion gelang, sondern es hob sich gewöhn- lich nicht unwesentlich, einmal sogar zum Visus normalis, und zwar dauernd. Ja es wurde sogar noch eine später auftretende Verbesse- rung einigemale festgestellt.

Die Thatsache, dass so günstige Resultate selbst dann noch mög-

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Erfolg bei Magnetoperationen.

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lieh sind , wenn bereits sekundäre Entzündungen z. B. Iritis serosa aufgetreten sind, drängt zu der Ansicht, dass die Entzündungspro- cesse von einer irritierenden Wirkung des Parasiten selbst abhängig sind und in der Regel nicht von Mikrobien. Hieniit in Einklang steht auch die klinische Erfahrung, wonach niemals eine Cysticerkus- Ophthalmie bisher zur sympathischen Entzündung geführt habe.

Die Möglichkeit, dass ein Auge, welches einen Cysticerkus birgt, abgesehen von der durch letzteren verursachten Entzündung auch von einer Entzündung mikrobischen Ursprungs heimgesucht werden könne, ist selbstredend nicht absolut zu leugnen, wenngleich un- wahrscheinlich, selbst im Hinblick auf die Fälle , in welchen es zu einer das Entozoon umgebenden Eiterung kommt. Der Cysticerkus muss wohl auf seiner Wanderung vom Darmkanal bis zum Auge alle anhaftenden Keime abstreifen; sollte das aber wirklich nicht stattfinden, dann müsste man die Entzündung gleich oder sehr bald erwarten, nicht aber nach frühestens '/* Jahr.

Deshalb hält L. eine andere Erklärung für wahrscheinlicher, nämlich die, dass die durch das Wachstum des Parasiten geschä- digten Gewebe des Auges einen günstigeren Entwicklungsboden für solche Keime abgeben, welche erst später durch die Blutcirkulation an Ort und Stelle gelangen, aber in dem normalen Organe nicht im Stande gewesen wären, sich zu entwickeln.

L. ist auch an die Entscheidung dieser Frage herangetreten, in- dem er den extrahierten Cysticerkus in ein Röhrchen mit Nähr- gelatine brachte und auf Körpertemperatur warm erhielt. Die Ge- latine blieb völlig klar, die Anwesenheit von Mikroorganismen war somit ausgeschlossen. In einem anderen Falle, wo das Auge zur Enukleation kam und wo bereits Entzündung aufgetreten war, schien sich ein positives Resultat des Kulturversuchs zu ergeben.

Schliesslich empfiehlt L. auch in Fällen, wo es schon zur Ka- taraktbildung gekommen, wofern man auf die Beseitigung dieser kein Gewicht legt, mittels Meridionalschnitt in der Sklera zu ope- rieren, nicht von vorne, wo der Wund verschluss ein weniger voll- kommener ist.

Nobis (14) referiert zwei Magnetoperationen, bei denen der Hirschberg sehe Elektromagnet vergeblich, der J an y'sche erfolg- reich angewendet worden war.

Der erste Fall betraf einen 43j. Schmied , dem wahrscheinlich ein Eisensplitter ins linke Auge geflogen war. Ueber dem Centrum der Cornea 4 mm lange perforierende Horuhautwunde, vordere Kam-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

mer seicht, Linse central plattenförmig von vorn oben nach hinten getrübt, T = 3, S = s An demselben Tage wurde unter Cocain- anästhesie die Cornealwunde mittelst Schere erweitert und die quel- lenden Linsenmassen entfernt. Hierauf wurde der in Verbindung mit einer Voltolini 'sehen Tauchbatterie stehende Hirschberg'- sebe Elektromagnet einmal bis an die hintere Linsenkapsel , und dann nach deren ausgiebiger Spaltung dreimal nach unten und hin- ten bis weit hinter den Ciliarkörper sondierend eingeführt, doch ohne einen Splitter zu entdecken. Geringer Glaskörperverlust; keine Reaktion. Etwa C Wochen später wurde durch peripheren Horn- hau tschnitt nach unten eine erfolgreiche Nachstaroperation gemacht und in derselben Sitzung erst mit Hirsch berg 's und dann mit J a n y 's Elektromagneten ohne Resultat der Glaskörper bis hinter die Ciliargegend , jedesmal die innere ßulbuswand berührend abge- sucht. Es ging etwas mehr Glaskörper verloren , doch war die Reaktion massig und S später mit + 10 D = Jfo. Nach weiteren 3 Wochen konnte man in der peripheren Netzhaut eine grössere, blendend weisse Stelle entdecken , in deren hinterem Teile etwas Dunkles ohne Metallglanz zu unterscheiden war. Durch wiederholte Untersuchungen wurde festgestellt, dass die dunkle Stelle genau im vertikalen Meridian ungefähr *U 1 cm hinter dem Limbus corneae lag und also wohl als der Eisensplitter angesehen werden musste. Es wurde deshalb nach einigen Tagen zu erneuter Operation ge- schritten. In tiefer Narkose wurde der Rectus inferior abgetrennt, ein breiter Bindehautlappen mit T e n o n 'scher Kapsel zurückprapa- riert und in der weithin freiliegenden Sklera im vertikalen Meridian ein 7 mm vom Limbus beginnender, 10 mm langer Skleralschnitt angelegt. Zuerst wurde nun mit dem Hi rsch b e rg 'sehen Elektro- magneten 2 mal in die Wunde eingegangen und , als dies erfolglos war, der Ja ny 'sehe mit stärker gebogener Spitze eingeführt, wo- rauf sofort ein plötzliches Zurückschnellen des inneren Wundrandes wahrgenommen wurde , eine Erscheinung , die sich bei jeder Ein- führung wiederholte, bis beim 4. Male der Eisensplitter extrahiert wurde. Derselbe war 3 mm lang , 2 mm breit und wog 0,006 gr. ; Glaskörper ging nur wenig verloren. 2J Wochen nach diesem Ein- griff war der intraoeulare Druck normal; S mit + 14 D = 5JÖ. Fast 4 Monate später war bei reizlosem Bulbus und normaler Span- nung S auf fifo gestiegen.

Bei dem zweiten Falle handelte es sich um einen 20j. Arbeiter. Im unteren äusseren Hornhautquadranten ist eine radiär gestellte,

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TTreachen der Glaskörpertrübungen.

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4 mm lange perforierende Wände , die bis 1 mm über den Limbus in die Sklera reicht. Genau dahinter ist die Iris durchtrennt, aber nicht eingeklemmt , die Linse im unteren Pupillargebiet getrübt, sonst durchsichtig. Beim forcierten Blick nach unten sieht man einen schwarzen schmalen Körper, der von dem Skleralwinkel der Wunde nach innen gehend horizontal feststeht und als der Eisen- splitter angesehen wird. Die Breite des Fremdkörpers wird auf 1, die Länge auf 10 mm geschätzt. Nach Erweiterung der Cornealwunde wird der Hirsch berg'sche Elektromagnet 3mal vergeblich, dann der Jany'sche eingeführt, der beim 2. Male den Splitter herauszieht. Derselbe ist 8 mm lang, 1 mm dick und 0,01 gr schwer. Die Heilung erfolgte reizlos in 12 Tagen. Die stark geblähte Linse wurde später mittelst Lanzenschnitt nach unten extrahiert; S mit + 12 D = f$.

Verfasser schliesst, dass in Fallen, wie den beiden mitgeteilten, wo der Fremdkörper in den Bulbushäuten festsitzt, der Jany'sche Elektromagnet vor dem Hirschberg1 sehen den Vorzug verdiene.

An der Hand von 75 eigenen und 28 zuverlässigen Autoren entlehnten Beobachtungen erörtert Porteret (13) die Prognose der Glaskörpertrübungen.

Die Behauptung v. W e ck e r's, dass Glaskörpertrübungen häufiger bei Weibern vorkämen als bei Männern, fand der Verfasser nicht be- stätigt; eher waltete das umgekehrte Verhältnis. Die Affektion betraf öfter beide Augen zugleich , als eines gesondert und war in ersterem Falle von bedeutend günstigerer Prognose. Das Alter an- langend zeigte sich die Trübung bis zu 15 Jahren gar nicht, mit der höchsten Quote , mehr als die Hälfte der Gesamtzahl , war die Periode vom 25. bis 50. Lebensjahre vertreten.

Aetiologisch konnte Syphilis in 19 Fällen als Ursache ermittelt werden, also etwa in einem Sechstel aller, und einem Viertel aller kausal bekannten Fälle. Soweit es sich eruieren liess, ging die Lues als sekundäre Form 12 mal dem Ausbruch der Trübungen voran und zwar in Zeiträumen von 4 Monaten bis zu 3 Jahren , während sie als tertiäre in 4 Fällen, 10 bis 20 Jahre nach der Infektion, den Anlass zur Augenaffektion bildete. Von den genannten 19 Fällen kamen 5 zur Heilung, 10 wurden gebessert, 2 blieben stationär und in 2 Fällen trat eine Verschlechterung ein ; diese letzteren zwei Be- obachtungen betrafen Individuen, die erst mit 75 und 52 Jahren die Lues acquiriert hatten und schliesslich an einer Optikusatrophie er- blindeten. Als zweite Quelle der Glaskörpertrübungen findet man die Myopie mit Staphyloma posticum mit 12 Fällen vertreten ; ihr

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Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

Verlauf brachte 4 Besserungen und 2 Verschlimmerungen, 6 mal blieb der Zustand beim Alten.

Unter Hämorrhagie sind 9 Fälle rubriciert. Sechsmal war die Ursache der Blutung unbekannt, lmal trat sie nach Eklampsie und 2mal bei atheromatösen Alkoholikern auf. Es gelang in 2 Fällen vollkommene Heilung und 3 mal eine Besserung der Affektion zu erzielen, während bei 2 Kranken die Behandlung einflusslos war und bei 2 sogar eine Verschlechterung eintrat. Die Tuberkulose ist in 3 Fällen als causa beteiligt, lmal bei Tuberculosis pulmonum und 2 mal als Epididymitis tuberculosa. In weiteren 3 Beobachtungen waren die Glaskörpertrübungen der Beginn einer sympathischen Er- krankung; die Enukleation brachte jedesmal die Trübungen zum Verschwinden. Traumatische Einwirkungen sind nur insoweit heran- gezogen , als sie keine plötzliche profusere Blutung oder anderwei- tige Affektionen des Bulbus zur Folge hatten; von den 3 bezüglichen Fällen wurden 2 geheilt und einer gebessert. Mehr als koincidie- rend wie als kausal führt Verfasser 3 Fälle von Kopfschmerz auf, der der Entwickelung der Glaskörpertrübungen, welche übrigens sehr günstig verliefen, vorausging.

Zum Schluss ist noch 1 Fall von Onanie genannt, bei dem die Trübungen von der Behandlung unbeeinflusst blieben. Die Formen der Trübungen und deren Verhältnis zum Heilverlauf anlangend geben wir der Kürze wegen eine dem Autor entlehnte tabellarische Uebersicht. Von den 103 Fällen wurde in 75 Fällen die Form der Trübung berücksichtigt. Es fand sich:

Die Art der Trübung in 75 Fällen mit Heilung rsp. und Stat id. od.

Prognostisch wichtig ist ferner die Beobachtung, dass bei plötz- lichem Auftreten der Trübungen 24 glückliche und 6 schlechte, bei langsamer und schleichender Entwickelung 17 schlechte und 5 glück- liche Resultate zu verzeichnen waren.

Auf die Aetiologie lässt sich nur schwer aus der Art des Auf- tretens der Trübungen schliessen. Bei Lues ist . eine brüsque wie schleichende Entwickelung gleich häufig, bei Myopie überwiegt die letztere, ohne dass aber ein stürmisches Auftreten zu den Selten- heiten gehörte.

Besserung Verschlechterung

diffus, staubförmig} 29 »

kleingeformt ; 27 »

grossflockig . »11 >

Hämmorrhagien ; 8 >

»

17; 12;

19; 8;

5; 6;

5; 3;

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Die Krankheiten der Lider.

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In der Regel brauchen die grobflockigen Trübungen die längste Zeit zur Heilung ; bei den zwei andern Kategorien verhält sich die kürzere zur längeren Heilungsdauer etwa wie 2:1.

Bei der BehandluDg konnte abgesehen von der Bekämpfung der allgemeinen Krankheitsursache, nur von dem konstanten Strom, und zwar auch nur bei der diffusen Trübung, namentlich bei Lues, et- was gesehen werden ; bei grobflockigeren Trübungen war seine Wirk- samkeit bestreitbar, in Fällen, wo sich etwa eine Chorioiditis zuge- sellte, brachte er direkten Schaden.

Die Krankheiten der Lider.

Referent: Prof. Dr. Helfreich in Würzburg.

1) Abadie, Ch. , Des manifestations oculairea tardives de la Syphilis et de leur traitement. Annal. d'Oculist T. XCV. p. 250.

2) - et V a 1 u d e , De la restauration des paupieres par )a greife cutanöe. Rev. mens. d. malad, de l'enf. IX. p. 506.

3) Allen, C. W., Dermatosen of the eye. Journ. cutan. & ven. dis. New- York. IV. p. 167, 201.

4) Altounyon, Aleppo bouton. Jonrn. of cutan. and vener. diseases. 1885. June.

5) Ancke, Et., Drei Fälle von traumatischem Lidkolobom. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Januar.

6) Andrew, Edwin , Permanent closure of the orbital cavity. Brit. med. Journ. 31. Juli. '

7) Argyll Robertson, Central blepharoraphy. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. VI. p. 422 und Ophth. Review, p. 92.

8) Armaignac, H., Tumeurs cong^nitales mobiles syme*triques , de nature probablement adipeuse, situees des deux eötes ä la partie supe*rieure et externe de l'orbite sous le peau des paupieres. Revue clin. d'Oculist. p. 153. Ref. nach Revue generale d'Opht. p. 382.

9) Sur les naevi de l'oeil et des parties voisinea. Ibid. Nr. 4. p. 73.

10) Tumeurs lipomateuses syme'triques probablement cong^oitales aux deux paupieres superieures. Ibid. Nr. 3. p. 49.

.1) Badal. Chancre de la paupiere infe'rieure. Me*m. et Bull, de la soc. de

möd. et chir. de Bordeaux, p. 242. 12} Recberches statiatiques sur les manifestations oculaires de la Syphilis.

Arch. d'Opht. VI. p. 104 et 301. 13) Balzer etGrandhomme, Nouveau cas d'adenomes se*baces de la

face. Arch. de Physiol. norm, et path. XVIII. Nr. 5. p. 93. 4; Baudry, S., Accidents couse'cntifs a l'application du suc d'eaphorbe sur

un cancrolde de la paupiere. (Soc. central, de me'dec. du Dep. du Nord.)

Revne generale d'Opht p. 427.

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432

Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

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16) Beckmann, Eduard, Om de Spedalskes jtfienlidelser. Medicinsk Revue-s August og Septemberhefte 1886. Bergen. John Griega Bogtrykkeri.

17) Bender, M., Ueber die Beziehungen des Lupus vulgaris zur Tuberkulose. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 23.

18) Ben so n, A. H., The more modern Operations for trichiasis. Ophth. Hosp. Reports. XI. p. 18.

19) Berger, E. und Tyrman, J., Die Krankheiten der Keilbeinhöhle und des Siebbeinlabyrinthes und ihre Beziehungen zu Erkrankungen des Seh- organes. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 110 S.

19a)Besnard, Contribution a l'e"tude des plaies penetrantes avec corps Oran- ger de l'orbite par arme a feu de petit calibre. These de Paris.

20) Besnier, Du Xanthelasma. Journ. de me*dec et de Chirurgie pratiques. p. 159.

21) Block, Klinische Beitrage zur Aetiologie und Pathogenesis des Lupus vulgaris. Vierteljahrsschr. f. Dermat. und Syphilis. S. 201.

22) Boucheron, Sur le chalazion microbien experimental. Bullet, et Märn de la soc. franc. d'Opht. 4. an nee. p. 88.

23) CarrerasArago, El yodol come substitutivo del yodoformo en les affecciones oculares. Hev. de ciencias mdd. de Barcelona. 1885. Mars. Ref. nach Annales d'Oculistique. p. 293.

24) Caspary, J., üeber Ichthyosis foetalis. Vierteljahrsschr. f. Dermat u. Syphilis. S. 3.

25) Chevalier, 0., Traitement de la pustule maligne par les incisions au thermo-cautere, These de Paria.

26) C r o s 8 , F. R., Some remarks on the aurgery of the upper eyelid. Bristol med.-chirurg. Journ. September, p. 186.

27) Cuignet, Des ne"rvopat biea oculaires, ou troubleB et affections de nature nerveuse des yeux et de la vue. Recueil d'Opht. p. 385 et 458. (Enthält, soweit Lider und Thränenorgane in Betracht kommen, nichts Neues oder Bemerkenswertes.)

28) Daguillon , M., Eczema palpe*bral a lasuite de l'operation de la cataracte. Bullet, de la clin. nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 132.

29) D e s p r e* s , Oedeme raalin cbarbonneux des paupieres sans pustule ; gue- rison. France med. L p. 589.

30) D i a n o u x , Traitement du ptoais. Societe* fran9. d'Opht 4. Session. Ref nach Recueil d'Opht. p. 443.

31) Dichiaria, F., Paralisi periferica reumatica dei muscoli dell' oeebio destro, ptosi completta della palpebra superiore dell' occhio istesso, curata con la corrente galvanica. Gazz. clin. di elettroter. IV. p. 68.

32) D'Oen ch, F. E., A case of congenital tnmor and coloboma of the upper lid. Arch. Ophth. XV. p. 81.

33) Dujardin, Formation kyatique Iniobre. Journ. des scienc. de Lille. Nr. 17. p. 544 , referiert nach Revue generale d'Opht. p. 427. (Es han- delte sich um einen wahrscheinlich auf traumatischem Wege entstandenen

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Die Krankheiten der Augenlider.

serösen Tnmor in der Höhe des rechten oberen Augenlides bei einem Kinde.)

34) Dujardin, Ankyloblepharon partiel et syrndtrique. Revue clinique d'oculist. Nr. 5. p. 98.

35) Dumont, Plaie de la paupiere superieure. Emphyseme des deux pau- pieres conee'cutif a une section du conduit lacrymal Bull, de la clinique nation. opht. des Quinze-Vingts. Nr. 1.

36) Symblepharon partiel de la paupiere inferieure gauche. Application d'nne piece en e*mail. Ibid. p. 46.

37) Dar et, H., Phlöbite infectieuse des veines ophtalmiques , a la suite de pe'riostite alveodentaire. Journ. d. Conn. möd. prat. VIII. p. 73.

38) Ewetzky, Theodor, Beitrag zur Kenntniss der Colobomcysten. Inaug.- Diss. Moskau.

39) Fano, Moyen propre a prdvenir et a guerir les öruptions cutaueea au voisinage de l'oeil occasionnee par l'eraploi des collyres a l'atropine. Journ. d'oculist. et chir. Nr. 261. p. 181. Ref. uach Revue generale d'Opht. p. 479.

40) Emphyseme des paupieres provoque' par Taction de se moucher. Ibid. Nr. 157. p. 141. Ref. nach Revue generale d'Opht. p. 130. (Die Luftein- treibung wird vom Vf. anf eine beim Schneuzen eingetretene Verletzung der Schneider* sehen Membran und auf eine schon vorher gegebene abnorme Beschaffenheit des Knochengewebes im Bereiche der inneren Or- bitalwand zurückgeführt.)

41) Frank, A., Ein einfacher antiseptischer Occlusivverband bei Verletzungen der Augenlider und Wunden mit geringem Substanzverlust. Deutsch. Zeit- schr. f. Tiermed. XII. S. 45.

42) Fröhlich, Conrad, Ueber Galvanokaustik. Archiv f. Augenheilk. XVI. I. S. 17.

43) Galezowski, De l'emploi du thermo-cautere dans la Chirurgie oculaire. Recueil d'Opht. p. 720. (Ist bezüglich der Operation der Trichiasis und des Entropiums lediglich eine Rekapitulation früherer Publikationen des Verfassers.)

44) G a 1 1 e n g a , Camillo , Osservazioni snl trattamento delle alterazioni di forma delle palpebre. Annali di Ottalm. p. 329.

45) Seconda osservazione di concrezione calcarea delle palpebre. Gazz. di clin. Torino. XXIII. p. 3.

40) G astaldo Fontabel la, J.. Entropion total y organico con triquiasis del parpado superior; curaeiön radical con la cantoplastia y la blefaroto- mia. Gac de oftal. otol. y laringol. I. p. 97.

47) Gilmore, P. A., Symblepharon of the upper lid Chicago med. Journ. and Exara. May.

48) Glasen er, Jodol. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Januar. S. 16.

49) Gouvea, Uilario de, Miscellanea. 1) Un caao de blepharoplastica pelo processo de G ra d enigo. 2) Ectropäon cicatricial circumscripto, curado pelo seccao subcutanea da cicatriz , combinada com a tarsoraphia temporaria. Revista do9 cursos praticos e theoricos da faculdade de medicina de Rio de Janeiro. Dezembro 1885.

50) Graff, H., Ein Fall von Hemiatrophia facialis progressiva, verbunden mit neuroparalytischer Ophthalmie. Dorpat. f

Jftbresberloht f. Ophthalmologie. :vVH. ms«. 28

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434 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

51) G r ee n , J. D., On the operative treatment of entropium. Americ. Journ. of Ophth. p. 363.

52) R. L. and Smith , A. 0.. Entropium. Distichiasis. St. Louis med. and surg. Journ. L. 1. p. 23.

53) Greenway, H., Use of ice and carbolic acid in the treatment of inju- ries and iuflammation of the eyes and eyelida. Brit. med. Journ. II. p. 545. (Im Titel das Wesentlichste enthalten.)

54) Griffith, Syphilitic lesions of the eyelids. Med. Chron. p. 193, ref. nach Ophth. Review, p. 297.

55) Grossmann, L. , Klinische Miscellen. BlephAron partiale des linken unteren Augenlides. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 336.

55a) Beitrag zur Grefte dermique und Grefte muqeuse. Ebd. S. 332.

56) Grovery, Oedeme malin charbonneux des paupieres sans pustule. Gue*- rison. France medic. Nr. 50.

57) G r u e n i n g , E., Reflex ocnlar Symptoms in nasal affections. Med. Record. January. 30. XXIX. Nr. 5.

58) Guaita, L'operazioue di Cranipton contro l'entropio organico e la tri- chiasi. Bollet. della soc. tra i cult. delle scienze med. III. Fase. 5—7.

59) Bendrix, H. F. . The relations of diseases of the eye to thoae of the nasal passages. St Louis med. and surgic. Journ. January. p. 29.

60) H i n d e , A. , A study of herpes zoster frontalis seu ophtha! micus with a case. Med. Record. New- York. XXX. p. 285.

61) H i rs c h be r g , J., Ein aseptischer Kon tentiv verband. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. S. 269.

62) H i r t z , fc„ Phthiriase des paupieres. Journ. de medec. et de Chirurgie prat. p. 209.

63) H u t c h i n s o n , S. J., Lagophthalmos due to dental irritation. Brit. med. Journ. Oec. 5. 1885. p 1077.

64) J e s s o p , W. H. , Herpes facialis affecting the eye. (Ophth. soc. of tbe united kingdom.) Ophth. Review, p. 113 and 320.

65) Jones, A. E., Notes on jodoform in the treatment of eye disease. Liver- pool med.-chir. Journ. VI. p. 24.

66) Jorissenne, G., Röflexions sur un cas de zona ophtalmique et sur son traitement. Ann. Soc. mecl.-chir. de Liege. XXV. p. 349.

67) Katzaurow, J. , Beobachtungen über die Wirkung des Jodols in den Augenkrankheiten. Wratsch. p. 781. (Nabludenja nad dejstwiem jodola w glasnich bolesnjach )

68) Knies, M., Ein Fall von Augenverletzung durch Blitzschlag, v. Grä- fc's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 236. (Bei dem Patienten fanden sich Brandblasen nn Stirn und Schläfe, die sich auf der rechten Körperseite bis zum Fusse herab fortsetzten. Beiderseits waren die Wimpern verbrannt und bestand unvollständige Ptosis, Ciliarinjektion und diffuse Hornhauttrübung, ausserdem auf dem rechten Auge Trübung der Linse am Aequator und hin- teren Pole sowie absolute Amaurose.)

69) La Iii er, Solution contre l'eczema des paupiferes. Recueil d'Opht. p. 512. (Vf. empfiehlt gegen Ekzem der Lider folgende Lösung : Aq. Lauro- cerasi 2U,0, Glycerin 5,0, Acid. acet. crystallis. 0,20. Täglich mit einem et- was harten Pinsel aufzustreichen.)

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bie Krankheiten der Augenlider.

435

70) Landesberg, M. , Zur Anwendung des Lanolins in der Augeupraxis. Centralbl. f. prakt Augenheilk. März. S. 94.

71) r- Note on the use of Lanolin in Ophthalmie practice. Med. and surgic. Reporter. 10. April.

72) Lee, H. , Chancre of upper eye-lid. Liverpool med.-chir. Journ. VI. p. 226.

73) Le Fort, Kyste dermolde de la queue du sourcil. Gaz. des hdpit. p. 646 und Recueil d'Opht. p. 417.

74) Lewandowski, R. , Ueber die Anwendung der Galvanokaustik in der praktischen Heilkunde. Wiener Klinik. 8. und 9. Heft.

75) Magnus, Hugo, Fall von Alopecia totalis. Klin. Monatsbl. f. Augen- heilk. S. 97.

76) Masini, Ueber die Beziehungen der Nase zu einigen Augenerkraakungen. Bollet. d'ocul. Fase. 1.

77) M e n g i n , Paralysie du releveur de la paupiere supeneure et du droit supe'rieure consecutive a la pe*netration d'un plomb de chasse dans la ca- vite orbitaire. Gue-rison. Recueil d'Opht. p. 21.

78) Mey höf er , Ein weiterer Fall von Katarakt nach Blitzschlag. Klin. Mo- natsbl. f. Augenheilk. S. 375.

79) M i n o r , J. L., Plastic Operations for restoration of the eyelid. Transact. med. soc. Tennessee. p. 144.

80) M i t r y , F., ßtudea aur le ptosis congenital. Paris. 1885. 54 p. (Enthält die Beschreibung mehrerer Fälle von kongenitaler Ptosis, die vouDianoux nach der Methode von Dransart operiert wurden. Vf. hat zur Kon- trole des Effektes der Operation die Perimetermessung in Anwendung ge- zogen.)

81) Mittendorf, W. F., Two epidemica of molluscum contagiosum. Trans- act. of the americ. ophth. soc. Twenty-second meeting. New-London. p. 262 and Americ. Journ. of Ophth. p. 298.

82) Montgomery, W. T., Ueber Behandlung des Entropiums des Unterlides vermittelst Ligatur. (Chicago Society of Ophthalmology and Otologie. 8. Juni.) Chicago med. Journ. and Exatuiner. Decbr. Ref. nach Central- bl. f. prakt. Augenheilk. S. 404.

83) Varix aneurysmaticua des Lides. Ibid. S. 405.

84) M o r el-L a v a Ue" e , Chancre eyphilitique du sourcil. Annal. de dermat. et de syphil. Nr. 2.

85) M o r i a n , Ueber die schräge Gesichtsspalte. (Berlin, med. Gesellsch. Sitzung v. 3. Nov.) Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 45. S. 799. (Verf. stellte in der Sitzung der Berliner medicini sehen Gesellschaft vom 3. Nov. 2 Patien- tinnen vor, die in der Sc h ö 1 er 'sehen Augenklinik wegen des bei ihueu vorbanden gewesenen Bildungsfehlers der »achragen Gesichtsspaltec an den Augenlidern operiert waren.)

86) N i e d e n , A., Ueber den Zusammenhang von Augen- und Nasenaffektionen. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 381.

87) Vier Fälle von Alopecia totalis persistens. Centralbl. f. prakt. Augen- heilk. Mai. S. 133.

28 *

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436 Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

88) Norton, Geo. S., Malignant tumors of the eyelids and orbit. New-York. 12 p.

89) Observation* diverses: Phthiriase de eil», Epithelioma de la pau- piere. Bullet, de la clin. nat. opht de Phoapice des Quinze-Vingt«. IV. p. 178.

90) Ormerod, Ecchymosis and Oedema of the eyelids, witbout obvious cause. (Transact. of the ophth. aoeiety of the united kingdom. 9th Dec.) Brit. med. Journ. II. p. 1217.

91) Osio, M. J., Irrigador ocular. Gaz. de oftal., otol. y laringol. I. p. 25.

92) Ottava, J., A himlösök szenibeteg-se*geinek gyögyitäsa (die Behandlung der Augenkrankheiten bei Blattern). Gyögyaszat. Nr. 43. p. 693.

93) Owen, Bronzing of sk in caused by arsenic. (Manchester Medical Society. April 21.) Brit. med. Journ. p. 985.

94) Panas, D'un nouveau proedde* operatoire an ptosia congenital et an ptosis paralytique. Archiv. d'Opht. V. p. 1.

95) Parinaud, H. , Traitement de la blepharite oculaire. Recueil d'Opht. p. 6*0. (Enthält im Ganzen nur eine Zusammenstellung längst bekannter therapeutischer Methoden.)

96) Podwisotzky.W., Ueber Regeneration des Epithels der Mei b o m 'sehen Drüsen (0 regenerazii epithelija Meibomi ewich schelas). Westnik ophth. ni. p. 16.

97) P o 1 a i 1 1 o n , Kyste derniolde de la r£gion orbitaire interne gaucho. Re- cueil d'Opht. p. 328 et Union mädic. 1. Juin. Nr. 74.

98) P o 1 1 o c k , C. Fred., The normal and pathological histology of the human eye and eyelids. London. Churchill.

99) Poncet, Bactenologie du chalazion. Annal. d'Oculist T. XCV. p. 211. (Society fran9. d'Opht. 4. congres.)

100) Presentation de pröparatious histologique : du sCbutn du chalazion et des kystes dermoides. Bullet, et Me*m. de la soc. franc. d'Opht 4e annee. p. 350.

101) Pott e r, Peicy, Hysterical closure of the eyelids. Practitioner. August, p. 94.

102) PrölsH, E., Eine Erkrauknng des Halssympathikus. Inaug.-Di*s. Berlin.

103) Rampoldi, Note ottalmologiche : III. Atrofia ottica acuta susseguita a blefarite gangrenosa. Annali di Ottalm. XV. p. 113.

104) Saggio di operazioni praticate sulle palpebre. Ibid. p. 23. (Ka- suistik von Lidoperationen 4 Fälle nach schon bekannten Methoden. Brettauer.)

105) Reuss, A. v. , Zur Kasuistik der angeborenen Anomalien des Auge». Wien. med. Presse. Nr. 7.

106) R i c h e t , Ectropion cicatriciel de la paupiere §upe>ieure droite ; blepha- rorrhaphie, guerison. Recueil d'Opht. p. 549, Union me'dic. Nr. 122. p. 409 und Gaz. des Höpit. Nr. 120. p. 157.

107) Ring, T. W., Report of a total dissection of the palpebrarum eiliaris muscle of the lower lid for entropium. New-York med. Month. 1. p. 33.

108) A case of Phthiriasis palpebrarum. Medical record. 12. dec. 1885.

109) Rolland, Enucleation sons-cutanee* des tumeurs dermoides. Recueil d'Opht. p. 466.

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Die Krankheiten der Augenlider.

110) Rosenmeyer, L., Ueber Pediculosis palpebrarum. Münch, med. Wo- chenschr. Nr. 9.

111) Rossander, Rapport for ar 1885 fran Kgl. Serafim-Lazarettet. Stock- holm. Ref. nach Revue generale d'Opht. p. 495.

112) Sachs, E. , Beiträge zur Statistik des Lupus. (Aus der Heidelberger chirurg. Klinik.) Vierteljahrsschr. f. Dermat. und Syphilis. S. 241.

113) Salzer, Fr , Zur Kasuistik der Geschwülste am Kopfe. Aren. f. klin. Chir. XXXIII. S. 134. (Ks handelte sich um eine straussen ei grosse , mit breitem Stiele von der rechten Seite der Nasenwurzel entspringende Ge- schwulst (Teratoma sinus frontalis) bei einem 18j. Mädchen, die mit Lippen- und Gaumenspalte kompliciert war. Nach der Exatirpation wurde die Lücke, speciell auch im inneren Lidwinkel, plastisch gedeckt.)

114) Sattler, H., Ueber aseptischen Kontentivverband. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Nov. S. 386.

115) Scbniidt-Rimpler, H., Augenlidhalter. Centralbl. f. prakt. Augen- heilk. Februar. S. 48.

116) SchOb 1, J., Ceber Tumoren epithelialen Charakters und trotzdem lym- phoiden Ursprungs. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 388 und Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Sept. Okt. S. 257.

117) Senut, Yesico-pustule de la paupiere inferieure gauche et keratite ul- efreuse , suite d'inoculation accidentelle de vaccin. Archiv, de meclecine militaire (octobre 1885). Ref. nach Recueil d'Opht. p. 46.

118) So eil, Simeon, Case of orbital naevi treated by electrolysis. Lancet II. p. 163.

119) Naevus involving eye. (Ophth. soc. of the united kingdom. July. 2.) Ophth. Review, p. 232.

119a)Stadler, Ein Beitrag zur Lehre von den Lymphangiomen. Inaug.-Diss. Würzburg.

120) Stell wag vonCarion (unter Mitwirkung von E. Bock und L.Herz), Neue Abhandlungen aus dem Gebiete der praktischen Augenheilkunde, Wien. Braumüller. 297 S. (I. Das Entropium und Ektropium der Lider und deren Behandlung).

121) Stölting, Ueber Tuberkulose der Conjunktiva. v. Graefe's Arch. f. Ophth. XX XII. 3. S. 225.

122) Suquet, L., De l'jodol, son emploi externe special einen t en oculistique. These de Paris.

123) Taylor Seymour, Permanent discoloration of skin and conjunetiva after jaundice. (Transact. of the ophth. soc. of the unit. kingdom. VI. p. 145.) Brit. med. Journ. p. 748.

124) Till au x, Kyste dermoüde. Gaz. des höpit. Nr. 115. p. 903. Ref. nach Revue generale d'Opht. p. 428.

125) Trousseau, L'jodol en the"rapeutique oculaire. Union tne*dic. Nr. 69. p. 313. Ref. nach Recueil d'Opht p. 502.

126) Terpandros, Etüde critique sur les Operations chirurgicales du ptosis paralitique. These de Paris. (Ist nach der eigenen Erklärung des Vfs. nur eine Zusammenstellung des Bekannten ; specieil empfiehlt T. die neue Methode von Panas.)

438 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

127) Ty 1 1 e r , P., Spasmodic ectropion treated by the eye-speculnm. Brit med. Journ. L p. 153.

128) Valude, Sur l'occlusion spontanee des panpieres apres la mort. (Com- munication a la socie'te' de me*decine legale.) Recueil d'Opht. p. 738.

129) Vassaux, Sur la bacte'riologie du chalazion. Seance de la socie'te" de biologie du 19; juin.

129a) 8econde note sur la bacte'riologie du chalazion. Ibid. Nr. 32. p. 440.

130) V o » 8 , J. , Cyfcter i övre öjelaag (Cysten in Palp. sup.). Norsk magaz. f. lägevid forhandl. 1885. p. 73.

131) VoBsius, A, Ueber die durch Blitzschlag bedingten Augenaffektionen. (Nach einem mit Krankendemonatration verbundenen Vortrag im Verein für wissenschaftliche Heilkunde zu Königsberg am 21. Dez. 1885.) Berlin, klin. Wochenachr. Nr. 19. (Ks handelte sich um einen Patienten, der infolge eines Blitzschlages Versengung der Cilien, oberflächliche Affektion der Cornea, einer Verbrennung ähnlich, erlitt und bei dem sich ferner Spas- mus des Akkommodationsmuskels , recidivierende Irido-Cyklitis , leichte Neuritis optica, späterhin Cataracta polaris anterior und partielle Optikus- atrophie ausbildete.)

132) Waldbauer, C, Zur Operation der Ptosis. St. Petersb. med. Wochenschr. Nr. 16, 17 u. 18 und France mödic. p. 1217 et 1229. Ref. nach Central bl. f prakt. Angenheilk. 8. 221.

133) Weiland, A., Retrobulbäre Neuritis nach Erysipelas faciei. Heilung. Deutsch, med. Wochenschr. Nr. 39.

134) W i c h e r k i e w i c z , Zur Kasuistik der Alopecia totalis. Klin. Mouatsbl. f Augenheilk. S. 139.

135) Ueber sekundäre stiellose Hauttransplantation und ihre Verwertung für die Blepbaroplastik. v. Uraefe's Aren. f. Ophth. XXXII. 4. S. 189 und Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. 8. 222.

136) W y in a n, H. C, A caBe of Phthiriasis palpebrarum. New- York. Med. Ree Dec. 1885. p. 647.

137) Zehender, W , The B o w m a n lecture. Parasitical diseases of the eye (Ophth. soc. Nov. 12.) Ophth. Review, p. 367.

138) Ziem, Ueber die Abhängigkeit einiger Augenkrankheiten von Rachen- krankheiten. Allg. med. Centrai-Zeitung. Nr. 20.

139) Ueber das Zusammentreffen von Trachom der Bindehaut mit Katarrhen der Nasenschleimhaut. Ebd. Nr. 23.

140) Ueber die Abhängigkeit der Migräne von Krankheiten der Nasenhöhle und der Kieferhöhle. Ebd. Nr. 35 und 36.

Ormerod (90) berichtete in der Sitzung der Ophth. Soc. of the united kingdoin vom 9. Dez. über 3 Fälle plötzlich entstandener Hä- morrhagien unter der Lidhaut, denen meistens Schmerz im Kopfe, wie im betreffenden Auge vorausgegangen war. Die Patienten stunden bereits in höherem Ledensalter. In der Diskussion sprach sich Ber- ger (30) dahin aus, dass die Erscheinung wohl auf Migraine zurück- zuführen sei und wies derselbe auch auf jene Blutungen hin, die bei anderen Erkrankungen des Nervensystems (Tabes dorsalis) vorkommen.

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Behandlung der Pustula maligna.

439

Coupland (90) erinnerte daran, dass spontane Blutungen bei Hy- sterischen sich ereignen (der eine Patient war ein 72jähriger Mann). Hutchinson (90) hob hervor , dass Blutaustretungen hauptsäch- lich bei Gefasserkrankungen entstehen und äussere Momente wie Zwang bei Stuhl und anstrengender Husten von Einfluss sind. In der Replik hielt Orm erod (90) diesen Einwendungen entgegen, dass die Einwirkung irgendwelcher Körperanstrengung in jenen seiner Falle ausgeschlossen war, in welchen die Blutung über Nacht auf- trat und dass die Patienten keine nachweisbare Veränderung der Arterien erkennen Hessen. Von Bedeutung sei jedenfalls, dass die Blutungen anfallsweise hervorgetreten seien.

Fano (39) empfiehlt, um die bei manchen Personen beim Ge- brauche des Atropins in Form von Einträufelungen und Bädern in der Nachbarschaft des Auges eintretende Ekzembildung abzuschneiden resp. zu heilen, eine leichte Bestreichung der Lider mit Ricinusöl- haltigem Collodium.

Trousseau (125) empfiehlt bei ulceröser Blepharitis zum Er- sätze für das durch seinen Geruch so unangenehme Jodoform das Jo- dol, welches er gewöhnlich in Salbenform (1 : 5) anwendet oder in Form einer alkoholischen Lösung (1 : 100) , der zur Beseitigung ihrer reizenden Wirkung 2 bis 3 Teile Glycerin zugesetzt sind. Auch Parinaud (95), Suquet(122) und Car reras A rago (23) haben einen günstigen Einfluss des Jodols auf den ekzematösen Pro- zess der Lidränder beobachtet. In gleichem Betreffe ist endlich noch Gl assner (48) zu erwähnen, der ausserdem auch bei Quetschwun- den an den Augenlidern und in der Nähe derselben bei Aufpulvern Ton Jodol einen zufriedenstellenden Verlauf der Wundheilung kon- statierte.

Rosenmeyer (110) berichtet über 3 Fälle von Phthirius in- guinalis an den Cilien, die er in der Universitäts-Augenklinik zu Er- langen beobachtet hat. Therapeutisch wurden Einreibungen mit weisser oder gelber Präcipi tatsalbe verwendet, vor Allem aber die sorgfältige mechanische Entfernung der Nisse von den Cilien ange- strebt. Die Cilien wurden dabei auf einer festen Unterlage ausge- breitet und die Nisse mit der stumpfen Messerkante abgestreift.

Chevallier (25) empfiehlt zur Behandlung der Pustula ma- ligna und des Oedema malignum die Anwendung des Thermokauters nach dem zuerst von Verneuil angegebenen und nunmehr von Th. Anger (25) modificierten Verfahren. A. macht, nachdem zunächst die Pustel mit dem Thermokauter vollständig abgetragen ist, mit

440 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

demselben breite und tiefe Incisionen in denjenigen Gewebspartien, welche der Pustel zunächst liegen und an den Grenzen des Oedems. Die Zahl der Incisionen und ihre Tiefe richtet sich nach der Aus- dehnung des Oedems und nach der Schwere der Erkrankung. Anger hält sich bei der Ausführung der Incisionen , um die nachfolgende Entstellung durch Narbenbildung fernzuhalten, möglichst an die nor- malen Furchen und Falten der Haut. Falls während der Heilung der Schorflinien sich ein Ektropium zu entwickeln droht, wird die Blepharoraphie in Anwendung gezogen. In dem der Arbeit beige- fügten kasuistischen Abschnitte sind 9 nach dieser Methode und zwar fast alle mit gutem Erfolge behandelte Fälle mitgeteilt; bei 3 derselben betraf die Erkrankung das Augenlid, die Augen- brauengegend oder die unmittelbare Nachbarschaft dieser Teile.

Seuut (117) acquirierte bei der Impfung der Soldaten seines Regimentes eine Inokulation mit dem Vaccinegift an seinem eigenen linken unteren Augenlide. Es kam an diesem successive zur Bildung einer Pustel, Ulceration und leichten Narbenbilduug. Die entzünd- lichen Erscheinungen von Seite der Konjunktiva waren sehr heftige und entwickelte sich im weitereu Verlaufe auch eine halbmondför- mige Ulceration im unteren Abschnitte der Cornea, die mit leichter Trübung heilte.

[Morel-Lavalle'e (84) erzählt folgenden Fall: Ein Pat. war bei einer Rauferei in die linke Augenbraue gebissen worden; die Wunde vernarbte, es entwickelte sich aber am Rande der Narbe ein harter Schanker. Am Ende der ö. Woche traten Papeln am Skro- tum auf, ferner Roseola, Anschwellung der praeauriculären und retro- maxillaren Lymphdrüsen, Entzündung der Ljmphgefässe in der Nach- barschaft des linken Auges mit Ausgang in Abscessbildung, Papeln an der Mundschleimhaut. Nach 4monatlichem Spitalaufenthalt heilte das Geschwür unter Zuriicklassung einer kaum sichtbaren Narbe.

Michel.]

Von Beck (15) liegt eine monographische Arbeit über harten Chanker der Augenlider und Konjunktiva vor. Verf. reiht in derselben an eine eigene Beobachtung eine Zusammenstellung von 94 solcher Fälle, die aus den verschiedensten Quellen geschöpft und von denen einige noch nicht veröffentlicht sind. Nach der Ermittelung des Verf.'s ist die Krankheit viel häufiger in Frankreich und im Süden von Europa als in den andern Ländern und die Infektion wohl gewöhnlich durch die verunreinigten Finger oder durch den Mund veranlasst. Die in den erwähnten Ländern bestehende Gewohnheit, in den Bindehautsack

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LictechwelluDg bei Conjunktivaltuberkulose.

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eingedrungene kleine Fremdkörper mit der Zunge zu entfernen, dürfte nicht selten die Uebertragung des Virus herbeiführen. In meh- reren Fallen hatte die Ansteckung Aerzte betroffen und zwar solche, welche vorher schon an einer Affektion der Lider oder der Binde- haut litten. Die örtliche Behandlung besteht in der Anwendung des Quecksilbers in verschiedenen Formen. Der Erfolg derselben ist ein sehr rascher, während die kaustische Methode oft eine Verschlimme- rung herbeiführt.

Griffith (54) berichtet über 21 Fälle syphilitischer Lider- krankung, welche in dem Augenspital zu Manchester beobachet wur- den. 9 derselben waren entschiedene Primäraffektionen, zeigten deut- liche Induration und waren im weitern Verlaufe von Hauterschei- nungen gefolgt; ebenso war Drüsenschwellung bei denselben vor- handen. Der Lokalität nach fanden sich dieselben einen Fall von rein konjunktivalem Sitze ausgenommen in der Nähe des oberen oder unteren Lidrandes und erstreckten sie sich in einiger Ausdeh- nung auch auf die Schleimhaut. Bei einigen weiteren Fällen ent- sprachen die Lidgeschwüre einem sekundären oder tertiären Symptome des Lue6 und war eine Induration mehrfach an denselben nicht zu erkennen. Bei dem übrigen Teile der beobachteten Fälle 7 war die Allgemeinerkrankung nicht evident und ist für dieselben Überhaupt die Annahme wahrscheinlich, dass es sich hier ebenfalls um eine primäre syphilitische Erkrankung gehandelt habe. Bemerkens- wert erschien Griffith jener Fall von Geschwür des oberen Lides bei einem 21jährigen Manne, welches er anfangs als ein luetisches ansah, während es sich später als ein nicht specitisches Ulcus rodens herausstellte.

Stölting (121) teilt mit, dass in einem vor 7 Jahren schon (v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXV. 4) von Ha ab beschriebenen Falle von Konjunktival-Tuberkulose sich allmählig eine elephantiasis- artige Verdickung des betreffenden Oberlides entwickelt hat, gegen welche operative Eingriffe wie z. B. eine grosse keilförmige Excision vergebens versucht wurden. Tuberkelbacillen Hessen sich in dem durch die Ausschneidung gewonnenen Gewebe nicht nachweisen. Tu- berkulöse Wucherungen auf der Konjunktiva sind nicht mehr vor- handen, vielmehr nur noch Narben in Folge derselben sichtbar. Wie aus der früheren Beschreibung von Haab hervorgeht, bestund gleich um Anfang der Erkrankung eine starke erysipelasartige Schwellung der Lider und der Thränensackgegend. Auf der Cornea ist nunmehr in Folge der Reibung ein dichter Pannus aufgetreten. Im An-

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442 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Schlüsse an diesen Fall will Ref. eine tuberkulöse Lidaffektion er- wähnen, die er selbst in jüngster Zeit beobachtet hat. Dieselbe be- stand in einem Geschwüre des rechten oberen Augenlides bei einem inzwischen verstorbenen ca. 42jährigen Fräulein, das an ausgebrei- teter Lungentuberkulose litt. Das Geschwür sass oberhalb des Lid- randes, war von querelliptischer Form und zeigte bei weicher Kon- sistenz des Grundes leicht aufgeworfene Ränder. Die mikroskopische Untersuchung einer kleinen excidierten Randpartie ergab das Vor- handensein zahlreicher Bacillen. Eine deutliche Schwellung der prae- auriculären Drüsen war nicht erkennbar und zeigte das Geschwür in den letzten Monaten seines Bestehens eine Tendenz zur Verkleinerung

Owen (93) berichtet, dass bei einem 10jährigen an Chorea lei- denden Mädchen nach kurzdauerndem und vorsichtigem Gebrauch? des Arseniks Fowl er'sche Solution eine Entfärbung der Hwt eintrat, die schiesslich auch die unteren Augenlider ergriff. Nach Aus- setzung des Mittels stellte sich bald die normale Färbung wieder her.

Taylor (123) demonstrierte in der Sitzung der Ophth. Soc of the united kingdom vom 8. April einen Patienten, der vor 20 Jahren die Gelbsucht gehabt hatte und bei dem darnach an beiden Unter- lidern eine grünliche Färbung aufgetreten war. Dieselbe bestand mr Zeit der Vorstellung noch am Unterlide des linken Auges; eben« fand sich in der Konjunktiva des letzteren ein dunkler Streifen, der indessen den Tarsalabsehnitt der Schleimhaut frei Hess. Gerade der letztere Umstand wie auch die Färbung selbst unterschieden den tot- liegenden Fall bestimmt von der Chromhidrosis.

Ueber Alopecia totalis liegen mehrfache Mitteilungen vor. Kie- den (87) hat 4 solcher Fälle beobachtet, in welchen bei erwach- senen, früher mit üppiger Behaarung ausgestatteten Individuen ein vollständiger Verlust derselben und damit auch der der Cilien und Augenbrauen zu Stande kam. Nur in 2 dieser Falle Hessen sich auf den Hautdecken stellenweise einzelne Lanugohärchen noch nach- weisen. Betreffs des Ganges der Zerstörung schien bei allen Fallen der Beginn an der Kopfhaut stattgehabt zu haben. Die Depila- tion erfolgte nur in einem Falle in ganz kurzer Zeit, innerhalb 14 Tagen, auf der ganzen Hautoberfläche, während sie in den übri- gen Fällen den Zeitraum von einigen Monaten bis 3 Jahren für sich in Anspruch nahm. N. nimmt an, dass in 2 Fallen die vorbanden gewesene Malariaerkrankung das ätiologische Moment abgab; be; einem weiteren Falle war die Annahme eines eben solchen Zusam- menhanges mindestens möglich, in dem 4. Falle lies« sich anamne-

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Operative Behandlung des Entropiums.

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stisch nichts Weiteres ermitteln, als dass Patient häufig sowohl der Einwirkung strahlender Hitze wie auch der Durchnässung der ganzen Körperoberfläche ausgesetzt war. Der von Magnus (75) beobach- tete Fall betraf einen sonst gesunden 7jährigen Knaben, bei welchem ein Angeborensein des Haarmangels am ganzen Körper, wenn auch nicht gerade wahrscheinlich, doch nicht unbedingt auszuschliessen war, obwohl eine erbliche Belastung nicht im Entferntesten eruiert werdeu konnte. In jenem Falle endlich, über den Wicherkie- wicz (134) berichtet, hatte der 45jährige Patient innerhalb zweier Monate seine volle schwarze Behaarung verloren und hatte das Uebel mit einer kleinen kahlen Stelle innerhalb des Backenbartes begonnen. Zur Zeit der Untersuchung fand sich nicht ein einziges Wollhärchen am ganzen Körper mehr vor. Da Syphilis, wie auch irgend welche nervöse Störung, ausgeschlossen werden musste, so ist W. geneigt, eine parasitäre, schnell um sich greifende Erkrankung als Ursache der Zerstörung der Haarbildung anzusehen.

Benson (18) empfiehlt bei partieller Trichiasis ohne Entropium die Elektrolyse. Bei ausgedehnter Trichiasis mit oder ohne Entro- pium wandte B. die Dianoux'sche Operation mit der Modifikation von Spencer Watson (siehe diesen Bericht f. 1883. S. 537) an. In den Fällen, wo die Dianoux'sche Operation nicht ausreicht, wird nach Spaltung des Lides in der Intermarginalebene und nach Abtragung eines Schleimhautstreifens nächst der hinteren Lidkante ein Stück Lippenschleimhaut transplantiert.

Montgomery (82) hat in 15 Fällen von Entropium des Unter- lides seine Zuflucht zur submuskularen, aber transversal angelegten Rutur genommen. Eine stark gekrümmte Nadel mit starker Seide wurde 4 5 mm unter dem Punctum lacrymale ein- und ebenso tief unter dem Aussen winkel ausgestochen. Der Faden wurde dann ge- schnürt und erst am 3.— 4. Tage die Ligatur wieder gelöst.

Green (51) empfiehlt zur operativen Behandlung des Entro- piums am oberen Lide mit Verkrümmung des Tarsus die schon von Cel sus geübte Hypotomie (tarsotomia horizontalis nach v. Ammon). Das Lid wird hiebei von der Schleimhautseite aus etwa 1 mm über dem freien Lidrande bis auf die Muscularis durchschnitten. Zur Er- höhung der Wirkung des Einschnittes empfiehlt Green während der Heilung die Lidhaut in geringer Entfernung über den Cilien mit Collodium zu bestreichen oder mit letzterem die Cilien an der Lid- haut festzukleben. Bei stärkeren Graden des Entropiums verbindet er mit der Tarsotomie die Ausscbneidung eines schmalen Hautlap-

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444 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

pens fast unmittelbar über den Cilien. Die Nähte, welche die Wund- ränder vereinigen, können mittelst Heftpflaster in der Gegend der Augenbraue fixiert werden. Wo eine besonders starke Evertierung des Liilrandes notwendig erscheint, wendet Green nach derTarsoto- mie und Hautexcision tiefgehende Nähte an, die in der Weise ein- gelegt werden, dass man zuerst die Nadel von der hinteren Lidkante durch das Lid über dem unteren Rande der Hautwunde aussticht, um sie alsdann unter dem oberen Hautwündrande hinweg bis auf den Tarsus und an diesem entlang eine kurze Strecke nach oben zu führen, wo der Ausstich erfolgt. Mitunter kombiniert Green die horizontale Eiuschneidung der Schleimhaut und des Tarsus im Ver- laufe der Heilung mit einem oder mehreren vertikalen Schnitten, die in gleicher Weise von der Rückseite des Lides aus ausgeführt werden.

[Gallenga (44) stellt statistisch 526 Fälle von Lidoperationen, welche in den Jahren 1873 1885 auf der R e y m o n d'schen Klinik in Turin ausgeführt wurden, zusammen. Die Ursachen, angewandten Methoden, Resultate sind übersichtlich geordnet und teilweise be- sprochen, und werden schliesslich besonders die Methoden von S n e 1- 1 e n und Jaesche-Arlt empfohlen. Bei Hauttransplantationen wird als Desinfektionsmittel der Karbolsäure oder dem Jodoform der Vorzug vor dem Sublimat gegeben. Brettauer.]

S t e 1 1 w a g (120) hat in seinen Ergänzungen zu seinem allbekann- ten cla&sischen Lehrbuche der praktischen Augenheilkunde eine mono- graphische Bearbeitung der Lehre vom Entropium und Ektropiuro publi- ciert, welche gleich dem Hauptwerke ebenso sehr durch den Reichtum ihres Inhaltes wie durch die Klarlegung und Ergründung des Stoffes hervorragt. Verf. führt zunächst aus, dass die normale Stellung und Lage der Lider einerseits durch die lebendige Kraft des Kreismuskels und durch die elastische Spannung der Fascia tarso-orbitalis , ande- rerseits aber durch den Widerstand bedingt sei, welchen die vordere Wölbung des Augapfels und die nach hinten ziehenden Fortsätze des Septum orbitale dem Drucke jener Gebilde entgegenstellen. Was das Entropium betrifft, so kommt auf Grund der angegebenen Ver- hältnisse zunächst ein Uebermass der spannenden Kräfte in Betracht, es mag dieses ein relatives, durch Verminderung oder Aufhebung der Widerstände begründetes (durch Schwund des Augapfels Ec- tropium orgauicum) oder ein absolutes (Ectropium spasticum) sein. Im Krampfzustande vermag der Kreismuskel Widerstände zu bewäl- tigen, denen er unter gewöhnlichen Verhältnissen nicht gewachsen ist. Dies wird um so leichter geschehen, je nachgiebiger, dehnbarer

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Operative Behandlung des Entropiums.

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der Lidrand ist (bei Kindern und Greisen). Vorbereitend für das Entropium wirken mannigfache organische Verbildungen ; vor Allem gehören hieher Verwachsungen der Bindehaut, Schrumpfungen der- selben, welche die freie Randfläche der Lider und mit ihr die äussere Lefze des Lides nach hinten zerren. Hiedurch wird auch der Haar- boden verbreitert (scheinbare Distichiasis) und eine Stellungsverän- derung der Wimpern herbeigeführt. Mit der Verstreichung der inneren Lefze fällt der Widerstand weg, welchen der Subtaraalmuskel in seinem Streben findet, die Lidrandfläche in einer Schraubeulinie nach hinten zu drehen. Narbige Verkürzungen der Lidspalte und vor Allem die kahnförmige Verkrümmung des erweichten Faser- knorpels, die auf den Zug der verödenden Konjunktiva und haupt- sachlich auf die Wirkuug des Kreismuskels zurückzuführen ist, so- wie die Reizung durch die falschgestellten Cilien begünstigen noch besonders die Entstehung des Entropiums. Hinsichtlich der The- rapie und der vom Verf. Über die einzelnen operativen Methoden ab- gegebenen Kritik müssen wir selbstverständlich auf das Original ver- weisen und uns hier auf die Berücksichtigung der von St. selbst angegebenen oder speziell erörterten Methoden beschränken. Beim spastischen Entropium empfiehlt Verf. zur Lahmlegung der einwärts drehenden Kräfte die schräge Blepharotomie. Ist dieser Eingriff unzureichend, so ist Snellen's Fadenoperation am Platze. Eine doppelt armierte Nadel wird von der Bindehaut-Uebergangsfalte aus durch das Lid gestochen, die Nadel durch die Ausstichsöfinung wieder eingeführt, unter der Haut nach oben geleitet und knapp an der vorderen Lidkante ausgestochen, dann nach gleicher Durchführung des anderen Fadenendes auf der andern Seite eine Doppelschlinge geknüpft. Zur Beseitigung eines Symblepharon empfiehlt St. die Ueberpflanzung von Schleimhaut (vorgefallener Mastdarm, Mund- schleimhaut, Vaginalschleimhaut). Bei partieller Trichiasis spaltet er das Lid an der entsprechenden Stelle in zwei Blätter , präpa- riert aus der vorderen Platte ein rechtwinkeliges Viereck heraus und legt dasselbe umgedreht wieder auf die Wundfläche. Die Wimpern fallen gewöhnlich nach der Anheilung aus. Bei totaler Trichiasis hat St. eine totale Lidrandplastik in vollkommen analoger Weise mit gutem Erfolge geübt. Die Wa 1 d h au e r'sche Methode der Tri- chiasisoperation hat St. in der Modifikation angewendet, dass er einen schmalen aus der Lidhaut ausgeschnittenen Streifen unzerteilt auf den entblössten Randteil des Knorpels tibertrug. Bei den Entropien durch Verkrümmung des Knorpels hält St. vor Allem eine indivi-

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446 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

dualisierende operative Methode , frei von jeder Schablone , für an- gezeigt.

Bei der Entstehung des Ektropiums kommen die entgegenge- setzten mechanischen Momente zur Geltung. Bei Gegebensein einer Drehung und Falschstellung der Lidrand fläche nach vorwärts werden die beiden Hälften der muskulären Lidportion beim Lidschlusse in einen nach hinten offenen Winkel zu einander gestellt und die senk- rechten Kraftkomponenten ergeben eine Resultierende, welche die freien Lidränder nach vorne drängt. Dabei werden dieselben unter dem Streben der elastisch gedehnten Fascia tarso-orbitalis und der lebendig gespannten Muskelfasern, sich aus der Bogenlinie in die Sehne zu verkürzen, umgerollt. Zu dieser primären Falschstellung der Lidrandfläche disponiert in erster Linie jedwede Verlängerung des freien Lidrandes zufolge entzündlicher Prozesse. Lähmung des Orbi- cularis bewirkt am unteren Lide an sich noch kein eigentliches Ek- tropium, sondern nur ein Herabsinken. Jede Störung der Thränen- leitung führt sekundär zu Lidranddrüsenentztindung und zu einer Schrumpfung der Haut; zeigt die Fascia tarso-orbitalis ihre normale Festigkeit, so kommt es dabei zu einer Verzerrung der Decken des freien Lid ran des nach aussen. Ebenso ist die bei ausgedehnten Zer- störungen der äusseren Liddecke zu Stande kommende Statopathie nicht ein wahres Ektropium (Umrolluug des freien Lidrandes), son- dern eine Verziehung eines oder beider Augendeckel.

Was schliesslich die Blepharoplastik, speciell die Transplantation stielloser Lappen betrifft, so empfiehlt St. vor Allem zur Deckung grösserer Defekte die Greffe en mosaique. Sie ist auch aus dem Grunde am annehmbarsten, weil man dann in der Form des zur Deckung auszuschneidenden Lappens durch keinen Zwang beengt ist und zur Gewinnung desselben nur schmale lanzettförmige Wunden, die sich leicht vereinigen lassen, anzulegen braucht. Ebenso wird dabei die Anwendung von Nähten an letzteren überflüssig. Eine metho- dische Antiseptik hält St. nicht für unbedingt gefordert und beschränkt er sich darauf, das Operationsfeld dick mit Jodoform zu bestreuen.

Tytler (127) legte in einem Falle von spastischem Ektropium mit sehr starker Schwellung der Bindehaut, bei welchem die Repo- sition mittelst Verbänden nicht gelang , den federnden Lidhalter in den Bindehautsack ein, um den Musculus orbicularis durch möglichst starke Anspannung zu ermüden und zur Relaxation zu bringen. Nach- dem bereits nach der ersten, 20 Minuten dauernden, Wirkung des Lidhalters eine ganz ausgesprochene Besserung erzielt war, wurde

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Blepharoraphie.

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zur Sicherung des gewonnenen Resultates noch mehrere Tage hin- durch das Manöver, und zwar mit vollständigem Erfolge, fortgesetzt.

Rieh et (106) hat einen Fall von Narbenektropium des oberen Lides operiert, das durch Verbrennung entstanden und so hoch- gradig war, dass die sehr stark herabgezogene Augenbraue mit den Cilien zusammenstiess. Nach vorausgeschickter Blepharoraphie und Ausschneidung des Narbengewebes wurde zur Deckung ein Lappen benutzt, dessen Basis oberhalb der äusseren Kommissur lag und dessen 8pitze über der Augenbraue sich befand. Auf diese Weise wurde durch das natürliche Retraktionsbestreben des Lappens die normale Lagerung des Lides unterstützt , d. h. der Cilienrand nach abwärts gezogen ; durch die Vernarbung der über der Augenbraue befindlichen Wundfläche wurde andererseits die Augenbraue selbst nach oben ge- bracht.

Argyll Robertson (7) empfahl in seinem in der Sitzung der Ophth. Soc. of the united kingdom am 11. März gehaltenen Vor- trage die Ausführung der centralen Blepharoraphie in jenen Fällen, in denen nach der Enukleation die Einlegung eines künstlichen Auges nicht thunlich ist und bei denen zufolge dessen leicht ein Reizzustand der Schleimhaut sich entwickeln könnte. Er zieht diese partielle Ver- einigung der Lidränder der von Streatfield früher befürworteten Ausschneidung und kaustischen Zerstörung des Konjunktivalsackes vor. Zur Ausführung der Blepharoraphie werden die Lider gespannt und alsdann mit einem Starmesser die Portio intermarginalis samt der hinteren Lidkante im Bereiche der Lidmitte abgetragen. Zu den Suturen wird Rosshaar benutzt. Dieselbe Operation kann auch für das spastische Ektropium des oberen Augenlides angewendet werden. Nach Schwinden des Krampfes wird alsdann die Brücke wieder ge- trennt. In der Diskussion erwähnte Tweed y (7), dass die peripher auf beiden Seiten der Lidspalte ausgeführte Blepharoraphie mit Er- haltung einer centralen Oetfuung für das Sehen mit Erfolg bei schmerzhaften Geschwüren der Hornhaut und bei Ektropium des un- teren Augenlides in Folge von Caries ausgeführt worden sei.

Andrew (6) verbindet dagegen die Blepharoraphie mit der Aus- schneidung der Konjunktiva und der Tarsalplatten, wenn es sich analog, wie eben in dem Referate über Argyll Ro b er ts on's Vortrag an- gedeutet wurde, darum handelt, bei mittellosen, dem Arbeiterstande angehörigen Patienten nach dem Verluste des Auges die Beschwerden langandauernder und vermehrter Sekretion zu beseitigen. Auch die Thränensekretion versiege in der Regel bald.

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448 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Wicherkiewicz (135) hat die zuerst von Kocher (Samm- lung klinischer Vorträge Nr. 224) versuchte sogenannte »sekundäre< Transplantation von Hautlappen bei Operationen an den Lidern in Anwendung gezogen. Das Wesentliche des Verfahrens besteht darin, dass eine am Lide durch Ausschneiden von Narben (Ektropium) oder einer Geschwulst erzeugte Wundfläche zunächst 1 5 Tage unter einem antiseptischen Verband gehalten und erst dann durch Transplantation eines stiellosen Lappens gedeckt wird. W. empfiehlt im Einzelnen folgendes Vorgehen : nach gründlicher Desinfektion des Operations- terrains wird im Bereiche des letzteren durch mehrere subkutane In- jektionen von insgesamt 0,03 0,04 Cocain, muriat. iu 5°/oiger wässe- riger Lösung Anästhesie hergestellt und alsdann das Lid vom Narben- gewebe oder der Geschwulst befreit. Kariöse Stellen des Orbital- randes werden ausgelöffelt. Um die dabei erzeugte Wundfläche mög- lichst auszudehnen, resp. um die an dem später zu transplantierenden Lappen eintretende Schrumpfung durch möglichst starke Retraktion der Wundränder von vornherein zu kompensieren, wird nun eine Fadenschlinge eingelegt, die, beim unteren Lide in den oberen Wund- ecken durch die Haut gezogen , innerhalb des oberen Wundrandes epitarsal verläuft und durch späteres Anziehen und Festkleben der Fäden an der Stirne die Wunde klaffen macht. Am oberen Lide ist die Schlinge in den unteren Wundecken anzulegen (Fäden an der Wange fixiert). Sollen beide Lider desselben Auges zugleich einer Operation unterworfen werden, so wäre die ausserdem zu ver- meidende— Blepharoraphie vorauszuschicken und nach Herstellung der Wundfläche am oberen Lide der obere und am unteren Lide der untere Wundrand durch eine Fadenschlinge zur Wunderweiterung abzuziehen. Nach Stillung der Blutung und Ausspülung des Ope- rationsterrains mit Sublimat wird die Wunde mit B i 11 ro th 'scher Jodoformklebgaze bedeckt und mit Jodoformkrüllgaze ausgefüllt, auf letztere Sublimatgaze gebreitet und nun der Binoculus angelegt. Nach Umfluss von 2 4 Tagen erfolgt die Transplantation des stiel- losen Hautlappens. Nach Reinigung der Stelle, aus welcher der Lappen entnommen werden soll (Ober-, Unterarm, Gegend der letzten Rippen), wird der Augenverband entfernt, aus einem ausgekochten aseptischen Leinwandläppchen ein Modell der Wunde ausgeschnitten, letztere alsdann mit Sublimatlösung (1:10 000) gereinigt und mit einem ausgekochten Leinwandläppchen bedeckt. Der Lappen wird nunmehr in etwas grösserem Umfange, als ihn die Wunde bei An- ziehung der Fadenschlinge darbietet, ausgeschnitten und unter Warm-

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Flautpropfung bei Epithelcarcinom.

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wasserirrigation vom Unterhautzellgewebe befreit und alsdann an die Wunde adaptiert. Zur Bedeckung des Lappens dient ein ausgekochtes Staniolblatt und über diesem wird Jodoformkrüllgaze aufgeschichtet ; alsdann, wie oben, Auflegung von Sublimatgaze und Binoculus. Bevor eine blepharoplastische Operation vorgenommen wird, soll der All- gemeinzustand (Dyskrasie) eine gründliche Berücksichtigung erfahren. Der Lappen darf zur Vermeidung von Falten bildung und Verschie- bung nicht zu gross ausfallen; beim Einrollen oder bei Abhebung der Ränder sind einige Nähte angezeigt und ist der Verband dabei etwas fester anzuziehen. Narben müssen in der Umgebung der Wunde möglichst subkutan gelockert und im Bereiche derselben ex- cidiert werden. Der Hauptvorteil der sekundären Transplantation liegt darin, dass man mit dem Aufschub der Uebertragung des Lap- pens die Gefahr einer Blutung oder einer Ansammlung von Wund- sekreten in zu grosser Menge oder übler Beschaffenheit (Sepsis) in hohem Masse vermindert und deshalb auch den ersten Verband viel länger ungewechselt belassen kann, wodurch eine Sicherheit gegen Lappenverschiebung gewonnen wird. Ganz besonders wertvoll ist das Verfahren in jenen Fällen, in welchen das zu beseitigende Ek- tropium durch einen kariösen Prozess am Knochen veranlasst ist. Beobachtet man unter solchen Umständen nach der Voroperation Anzeichen der Sepsis, so unterlässt man die Transplantation, reinigt die Wunde und strebt die Bildung gesunder Granulationen an, um nachträglich Hautpropfung oder eine Transplantation von Haut, ge- wissermassen in tertiärer Weise, zu versuchen.

An die vorstehend referierte Arbeit von Wicherkiewicz schliesst sich ein von Grossraan (55a) operierter Fall an, bei wel- chem ebenfalls, wenn dies auch von vornherein nicht beabsichtigt war, die Greffe en mosaique in sekundärer Weise gemacht wurde. Es handelte sich um ein Epithelialkarcinora an beiden Lidern und dem inneren Canthus des linken Auges bei einem 62jährigen Manne, das so tief griff, dass nach der Excision der Geschwulst trotz Unter- bindung der Arteria und Vena angularis eine stärkere Blutung fort- bestand. Der aus dem Oberarm bereits ausgeschnittene Hautlappen wurde daher nicht unmittelbar transplan tiert, sondern bis zum näch- sten Tage in einer mit Borsäure getränkten Kompresse aufbewahrt und dann, bereits leichenfarbig und geschrumpft aussehend, in 8 Stücke zerschnitten und damit die Wunde gepflastert. Der Erfolg war ein völlig befriedigender.

Sattler (114) empfiehlt den auch von Hirsch berg (61)

J*hre»b»rloht t Ophthalmologie. XVII. 1886. 29

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

beschriebenen Kontentiwerband, der nach Bedeckung des Auges mit Sublimatmull oder Jodoformgaze und Bruns'scher Watte mittelst appretierter Verbandgaze hergestellt, nach dem Trocknen ganz fest wird und einen vollkommenen Schutz gewährt, unter Anderem auch bei Lidoperationen, bei denen man den Verband längere Zeit, mit- unter 6—8 Tage, ruhig belassen kann. Ref. will nicht unterlassen beizufügen, dass er unabhängig von den Hirschberg -Salti er- sehen Versuchen zu den gleichen günstigen Erfahrungen betreffs des angegebenen Verbandes, speziell bei plastischen Operationen an den Lidern, gekommen ist.

Armaignac (8) beobachtete bei einem 21jährigen Mädchen in der oberen und äusseren Gegend der Orbita unter der Haut der Lider beiderseits eine kleine, harte, bewegliche Geschwulst, welche seit der Kindheit stationär geblieben war und wahrscheinlich einem Lipom entsprach.

Bei einem von Montgomery (83) in der Sitzung der Chicago Society of Ophthalraology and Otology vom 8. Juni demonstrierten Kranken handelte es sich um einen Varix aneurysmaticus des ganzen Lidgebietes, der traumatischen Ursprunges war. Nach einer vor 10 Jahren erfolgten Kontusionsverletzung entstand ursprünglich eine leichte Verdickung der Lider, erst 7 Jahre später wurden dieselben durch Variköswerden der Gefässe von knotiger Beschaffenheit und purpurrotem Ansehen. An der Innenfläche des Oberlides nahe dem äusseren Winkel fand sich ein erbsengrosses Aneurysma, am ganzen oberen Lide deutliche Pulsation , am stärksten am äussern Winkel Es wurde der pulsierende Ast der Arteria supraorbitaiis und 3 Tem- poraläste derselben unterbunden und ausserdem eine elektrolytische Behandlung durchgeführt. Eine Besserung trat ein, doch war zur Zeit der Demonstration eine nochmalige Anwendung der Elektrolyse unbedingt nötig.

Ueber Dermoidcysten in der Gegend des Orbitalrandes liegen mehrfache Mitteilungen vor. Zunächst von Tillaux (124) ; ferner hat Polaillon (97) eine solche in dem inneren Winkel der Orbita des linken Auges, Le Fort (73) und Rolland (109) 2 Cysten am oberen äusseren Winkel der Orbita über dem Ende der Augenbraue beobachtet. Rolland empfiehlt als Regelverfahren zur Beseitigung solcher Geschwülste die sogenannte subkutane Enukleation. Nach vorheriger wiederholter Punktion der Geschwulst und thunlichster Aspiration ihres Inhaltes wird ein starker silberner Draht durch den Tumor hindurch geführt und zusammengebogen; im Laufe der

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Lidgeachwfllste.

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nächstfolgenden Tage wird die Schnürung des Drahtes allmählig ver- stärkt und der letztere, unter gleichzeitigem Druck auf die Ge- schwulst, fleissig hin und her bewegt. Nach einiger Zeit soll es ge- lingen, den Balg der Cyste durch die verhältnissmässig nur wenig erweiterte Punktionsöffnung zu extrahieren. Die zurückbleibenden Narben seien kaum sichtbar und das Verfahren frei von den Ge- fahren, welche der Incision solcher Geschwülste anhaften.

Caspary (24) hatte Gelegenheit, zwei an Ichthyosis foetalis leidende Kinder zu beobachten; dieselben hatten bereits ein Alter von 4 und IVa Jahren erreicht. Sämtliche Lider waren im auffäl- ligsten Grade ektropioniert , die Bindehaut gerötet , geschwellt und mit eitrigem Sekret bedeckt, die Corneae bei dem jüngeren Kinde bis nahe an den Cornealrand, bei dem älteren nur partiell getrübt. Von Wimpern und Augenbrauen waren nur Andeutungen vorhanden. Die Haut bot die hier nicht weiter zu beschreibenden charakteristi- schen Veränderungen dar.

Mittendorf (81) berichtet über 2 auf States Island von ihm beobachtete Epidemien von Molluscum contagiosum, welche die An- steckungsfähigkeit der genannten Erkrankung in der bestimmtesten Weise darlegten. In ein Kinderasyl wurde ein mit der Affektion behaftetes Mädchen aufgenommen; nach 3 Monaten waren 27 Kin- der von derselben ergriffen. Bei einzelnen Kindern beschränkten sich die Wucherungen auf die Augenlider, bei andern erstreckten sie sich auch auf das ganze Gesicht. Ein zweiter Fall war folgender: Als aus einem Kinderspitale , in welchem 41 Kinder wegen Mol- luscumaffektion untergebracht waren, ein Kind zu einem Farmer ge- bracht wurde, erkrankten von den bei letzterem vorher schon befind- lich gewesenen 20 Kindern 11 an der nämlichen Affektion und wurde von derselben auch die Familie des Farmers betroffen. Die Behand- lung der Geschwülste bestand in der Abtragung derselben und Kau- terisation des Grundes.

Die Publikation von Schöbl (llö) betrifft, soweit sie hier in Betracht zu ziehen ist, zwei Fälle von Tumoren des Auges und der Lider, deren histologischer Befund ein höchst eigentümlicher war und nach der Schlussfolgerung des Vfs. die Annahme nahe legt, dass sich lymphoide, aus Blutgefässen ausgetretene Zellen nicht nur zu Fibroblasten und jungem Bindegewebe entwickeln können, sondern dass dieselben sogar die Fähigkeit besitzen, sich in epitheliale (Car- cinom-)Zellen umzubilden. In dem ersten Falle handelte es sich um einen rapid gewachsenen Tumor der Konjunktiva, der das Unterlid

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

mitergriffen hatte. Trotz der Exenteratio orbitae kam es bald zu einem Recidiv und dem Exitus lethalis. Die Geschwulst erwies sich bestehend aus Zellen mit sehr spärlicher Zwischensubstanz und zahl- reichen neoplastischen Gefässen und bot demnach den Typus eines Sarkoms ; doch die Zellen selbst unterschieden sich in nichts von epithelialen Zellen , wie wir sie nur bei Carcinomen zu finden ge- wohnt sind. Alle Blutgefässe des Tumors und seiner ümgebuns zeigten sich von lymphoiden Zellen umhüllt und der Tumor selbst von Zellen durchsetzt, welche alle nur denkbaren Uebergangsformen zwischen den kleinen lymphoiden bis zu den grossen Epithelialen bildeten. Da ferner Teilungsvorgänge der grossen Zellen nirgend? sich vorfanden, so schien es, auch in Rücksicht auf das schnelle Wachstum des Tumors wahrscheinlich, dass die lymphoiden Zellen, aus den Blutgefässen ausgetreten, zu den epithelialen heranwuchsen In dem 2. Falle handelte es sich bei einem 26j. Manne um ein Ge- schwür am rechten unteren Augenlide, das alle Charaktere eines sy- philitischen besass. Als nach Feststellung der cancroiden Natur die Excision gemacht wurde, fanden sich auch hier im Grunde des Ge- schwüres, gegen das subkutane Gewebe, zahlreiche Blutgefässe , ins- gesamt von lymphoiden Zellen umhüllt, von wo sie in die Geschwulst eindrangen und ganz allmählige Uebergänge zu den cancroiden Zell- formen zeigten.

[Stadler (119a) teilt mit, dass bei einem 4 Vaj. Knaben schon bei der Geburt über der Mitte der linken Augenbraue ein erbsen- grosses weiches Knötchen von Seiten der Eltern bemerkt worden war. Die kleine Geschwulst wuchs langsam, aber stetig, so dass im 2. Lebensjahre das obere Augenlid nicht mehr gehoben werden konnte. Zur Zeit war die ganze linke Stirn- und Augengegend m einer Geschwulst eingenommen , die von oben nach unten an der Grenze des Haarwuchses bis zum freien Rande des oberen Augen- lides reichte, sowie von der Mitte der Stirne bis zur oberen Grenz? der Ohrmuschel. Der Tumor zeigte eine weiche Konsistenz und war in toto auf der Unterlage verschieblich. Durch eine erste Operation wurde ein etwa wallnussgrosses Stück excidiert und bei der 2. Ope- ration das Ferrum candens angewendet. Die mikroskopische Unter- suchung ergab mit aller Sicherheit ein Lymphangioma cavernosus

MicheLj

Fröhlich (42) hat einen Epithelkrebs , hervorgegangen an* einer viele Jahre bestehenden Blepharitis ulcerosa angularis, durch Auskratzung mit dem scharfen Löffel und nachfolgende Kauterisa-

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Operative Behandlung der Ptosis.

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tion mit einer dicken, durch ein grosses Doppelelement zum Glühen gebrachten Platinschlinge mit auffallend geringer Narben bildung ge- heilt.

Baudry (14) beobachtete bei Anwendung eines Kataplasmas von Euphorbium-Stengeln und Blättern auf ein Cancroid der Lid- haut das Auftreten einer intensiven Conjunctivitis und einer we- nigstens indirekt veranlassten schweren Hornhautaffektion. Dem Lidcancroid hat das Mittel nicht geschadet.

[Percy Potter (101) beschreibt einen bei hysterischen jungen, im Uebrigen gesunden und regelmässig menstruierten Frauen auf- tretenden Blepharospasmus. Derselbe dauert c. 8 10 Tage, beginnt mit Lichtscheu und kann sehr intensiv und andauernd sich gestal- ten; in einem Falle musste die Blepharophimosisoperation gemacht werden. Michel.J

Fröhlich (42) berichtet, dass in Fällen von wochenlang be- stehendem Blepharospasmus bei Keratitis- Büschelform durch Aus- brennen des Spitzeninfiltrates mit der Glühnadel der Krampf in der Regel mit einem Schlage beseitigt wurde.

Nie den (86) beobachtete in einem Falle von Empyem des Oberkiefers eine heftige Neuralgie in der Bahn des Nervus infra- orbitalis, sowie einen krampfhaften Blepharospasmus auf der gleichen Seite , der nach Beseitigung des Empyems sehr bald schwand und am wahrscheinlichsten direkt durch die Eiteransammlung und den Druck auf die Oberkieferwandungen bedingt war.

Hutchinson (63) beobachtete bei einer Dame einen durch Zahnreizung Druck einer Plombe auf die Pulpa des ersten oberen linken Backenzahnes reflektorisch entstandenen Spasmus des gleich- seitigen Musculus levator palp. sup. Der betreffende Zahn war nicht eigentlich schmerzhaft gewesen, nach Extraktion desselben besserte sich indessen der Krampf sofort und war nach Verfluss von 6 Mo- naten kaum mehr ein Unterschied in der Stellung der beiden Ober- lider zu erkennen.

Waldhauer (132) berichtet, dass er die von Eversbusch und Ed. Meyer angegebenen Methoden zur Operation der kongenitalen Ptosis in 3 Fällen mit sehr gutem Erfolge augewendet habe und sie dem älteren Verfahren nach v. Graefe vorziehe.

Dianoux (30) empfiehlt im Anschlüsse an die von seinem Assistenten Mitry (80) veröffentlichte Arbeit für die Behandlung der Ptosis das Verfahren von Dransart, das er mit einer geringen Modifikation versehen hat. Ks werden dabei in geringer Entfernung

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Pathologie uod Therapie 4»r Augenkrankheiten.

Über den Cilien zwei Fadenschlingen eingelegt und von den beiden Nadeln, mit welchen die beiden Fadenenden jeder Schlinge versehen sind, eine über und eine unter dem Musculus orbicularis nach oben bis zur Höhe der Augenbraue geführt, wo die Fäden auf einem Fisch- beinstäbchen geknüpft uud in den nächsten Tagen immer starker angezogen werden, bis mit Ausnahme der Haut an der Augenbraue Alles durchschnitten ist. Die Ein- und Ausstichsöffnungen für die beiden Fadenenden jeder Schlinge sollen unten und oben 6 8 min von einander entfernt sein. Das Mass der durch die narbige Ver- bindung der Lider mit dem Musculus frontalis bewirkten Hebung wurde nach dem Vorgange von Mitry mit Hilfe des Perimeter* festgestellt.

Panas (94) hat zur Beseitigung der kompleten kongenitalen oder paralytischen Ptosis folgendes Verfahren in Anwendung gezogen. Nachdem eine Hornplatte unter das Lid geführt und die Stirnhaut durch die aufgelegte Hand des Assistenten gegen Verschiebung ge- schützt ist, wird in der Höhe des oberen Tarsalrandes ein nach unten konkaver Schnitt durch die Lidhaut und den Musculus orbiculari* in der Weise geführt, dass die Incision nur über den Kommissuren erfolgt , in der Mitte des Lides aber in der Breite von 8 mm der Schnitt unterbrochen wird. Von dem medialen Ende jedes der bei- den Schnitte wird nun ein vertikaler Schnitt nach oben und zwar fast bis zur Augenbraue geführt Dort werden die beiden Vertikal- schnitte durch einen transversal und nach unten konkav geführten Schnitt, der nach innen und aussen etwas über sie hinausgreift, ver- bunden. Die Yertikulschnitte reichen bis auf die Fascia tarso- orbi- tal i 8, der obere transversale Schnitt bis auf das Periost. Parallel zu letzterem Schnitt wird nun über der Augenbraue ein zweiter Quer- schnitt von 3 cm Länge und zwar ebenfalls bis auf die Bein haut geführt. Alsdann wird der zwischen den beiden oberen Querschnitten gelegene Lappen submuskular und brückenförmig von der Unterlage abpräpariert und unter demselben mittelst dreier Fädeu der zuerst rechtwinklig umschnittene Lappen aus der Mitte des Lides durch- geführt und an seinem oberen Hände mit dem oberen Rande der über der Augenbraue gelegenen Wunde vereinigt Um eine Aus- wärtsstülpung des oberen Lides zu verhindern, wird mittelst eines doppelt armierten Fadens innerhalb der untersten Querwunde des Lides seitlich und beiderseits durch die Fascia tarso-orbitalis und Conjuuktiva je eine Fadenschlinge eingelegt, die Fadenenden sub- muskular nach oben und ebenso unter dem brückenförmigen Quer-

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Operative Behandlung des Symblepharon.

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läppen weiter geführt, um schliesslich ebenfalls durch den oberen supraciliaren Wundrand hindurchgelegt zu werden. Auf diese Weise wird beim Schliessen der Fäden der mittlere Lappen aus dem Lide haarseilartig unter den brückenförmigen Lappen der Augenbraue gelagert, gehoben und zugleich unter die Wirkung des Musculus frontalis gebracht. Unserem Dafürhalten nach ist bei dieser sub- niuskularen Verlagerung des Lidlappens eine feste Verwachsung des- selben mit dem queren brückenförmigen Lappen der Augenbrauen- gegend kaum zu erwarten (siehe hierüber Stor y im vorjährigen Be- richte S. 466) und kann das Verfahren von seinen andern Mängeln zu starke V erkürzung der Lider und Offenstehen der Lidspalte während des Schlafes, Bildung von Wülsten seitlich von den Vertikalschnitten etc. ganz abgesehen, keineswegs als ein Fortschritt gegenüber den bisherigen Methoden von Ed. Meyer, Dransart und Pagen- stecher bezeichnet werden.

Grossmann (55) führte bei einem Falle von Symblepharon partiaie des oberen und unteren rechten Augenlids die Greffe mu- queuse aus. Am oberen Augenlide wurde das brückenförmige Sym- blepharon an der Bulbusoberfläche bis nahe an den Uebergangsteil abgelöst und eiu Stück Vaginalschleimhaut aufgepropft; da dieses alsbald anheilte , so wurde 6 Tage später am unteren Lide analog verfahren. Zur Befestigung der Schleimhaut am untern Lide wurde ein quer herüberlaufender Katgutfaden, dessen Enden durch das Lid nach aussen geführt und dort geknüpft wurden, verwendet. Das Re- sultat war ein sehr gutes.

[Gilmore (47) operierte ein Symblepharon des unteren Lides in der Weise, dass das mit dem Bulbus in seiner ganzen Fläche verwachsene Lid durch einen ausgiebigen Schnitt losgelöst, behufs Deckung ein halbkreisförmiger Streifen aus der Bindehaut dicht über der Hornhaut gebildet und nach unten gezogen, an den Bulbus an- gelegt wurde. Um eine Wiederverwachsung zu verhüten, wurde eine silberne, halbkreisförmige, vom Canthus externus zum Canthus in- ternus reichende Platte eingeschoben und durch Silberdrähte fixiert, welche durch Löcher der Platte geführt und aussen am Gesicht mittelst Bleiplättchen und durchbohrten Kugeln befestigt wurden (!).

Michel.]

Rossander (111) berichtet über 4 Fälle von operativer Be- handlung des Symblepharon. In zweien derselben, bei welchen die Naturen aus Seidenfaden bestanden , gelang die Transplantation der aus der Nachbarschaft entnommenen Conjuuktiva in vorzüglicher

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Weise. In einem analogen Falle kam es bei Anwendung von Kat- gutsuturen zu einem vollständigen Misserfolge, da letztere zu früh resorbiert wurden. Ein Versuch der G reffe muqueuse, bei welchem die Bindehaut von einem andern Individuum, das eben sich der Enu- kleation unterzogen hatte , auf das zu operierende Auge übertragen wurde, misslang ebenfalls vollständig.

Anke (5) berichtet über 3 in Hirschberg 's Klinik behan- delte Fälle von traumatischem Lidkolobom. Bei allen dreien hatte die Gewalt, welche eine Lostrennung des Lides von seiner Umgebung intendierte, diese Trennung immer an einer Stelle und zwar an dem konvexen Rande des Tarsus zu Stande gebracht. Was die Ursache der Zerreissung betrifft, so war dieselbe in einem Falle (ljj. Kind) nicht zu eruieren, in dem 2. Falle war die Patientin von einer Ziege in's Auge gestossen worden , im 3. erfolgte die Verletzung durch einen Biss in's Oberlid (von Menschenzähuen). Nach sorgfaltiger Antisepsis und teilweiser Abtragung der gequetschten Randteile des Risses wurde genäht und blieb nur in zwei Fällen eine minimale Ptosis zurück.

Berger (19) undTyrman (19) heben in ihrer monographi- schen Arbeit über die Krankheiten der Keilbeinhöhle und des Sieb- beinlabyrinthes hervor, dass die Angaben von Fontan (s. diesen Bericht f. 1884 8.608), welcher bei Luftinjektionen nach experimentell erzeugten Verletzungen des nach hinten vom Thränensacke gelegenen Abschnittes der inneren Orbital wand nur orbitales und nicht auch pal- pebrales Emphysem entstehen sah, nicht ganz mit den klinischen Beob- achtungen übereinstimmen. Die Vff. haben daher analoge Versuche angestellt. Durch Einblasen von Luft in eine Einstichsöffnung im hintersten Teile der Lamina papyracea gelang es blos orbitales Em- physem herzustellen. In einem 2. Falle, wo die Einstichsöffnung sich 2] cm hinter dem Thränensacke befand, entstand bei Luftiujek- tiou orbitales und palpebrales Emphysem. Als nun durch dieselbe Oeffnung Berliner Blau eingespritzt wurde, breitete sich die Masse zumeist zwischen der Orbitalwand und dem retrobulbären Zellgewebe und zwar so aus, dass sie nach hinten bis zum Foramen opticum vordrang, nach oben bis zu dem Winkel zwischen der inneren und oberen Orbitalwand, nach vorne in den medialen Teil des subkutanen Zell- gewebes am oberen Lide. Die äussere Grenze der Injektion bildete eine Linie, welche vom Foramen opticum ausgehend, J cm über dem unteren Orbitalrande und zwar etwas nach innen vom untern äusseren Winkel der Orbita endete ; von da zog die Grenze in einem Bogen

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Augenlidlmlter.

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zum äusseren Orbital rande nach aufwärts, wo die Masse noch etwas unter die Schläfehaut sich ergossen hatte. Ebenso war dieselbe sub- kutan nach unten in den oberen Teil der Wange und nach innen bis zur Naht des Nasenbeins vorgedrungen. Bei Einspritzung durch die Waud des Thränensackes erschien die blaue Masse subkutan im innern Teile der Lider und ebenso subkonjunktival , während sie an der inneren Orbitalwand sich gegen 3 cm nach hinten vom Thränensacke ausbreitete. Bei Injektion unmittelbar hinter dem Thränensack ent- stand eine subkutane Infundierung der Lider mit Berliner Blau erst dann, als die Fascia lacrymalis (hinterer Schenkel des Ligam. palp. mediale) durchschnitten war und kam die Masse dabei in den inneren Teilen der Lider, besonders des unteren und teilweise auch subkon- junktival zum Vorschein. In der Orbita zeigte sie genau jene Aus- breitung, welche bei dem ersten Injektionsversuch mit Berliner Blau oben beschrieben ist.

Valude (128) hat der Societe* de medecine legale eine Statistik betreffs der Frage vorgelegt, in welcher Häufigkeit die Augen nach dem Tode offen oder geschlossen gefunden werden. Bei einer aller- dings verhältnismässig geringen Zahl von Beobachtungen hat V. ge- funden, dass wenige Stunden nach dem Tode bei 7 12%> der Lei- chen die Augen geschlossen, bei 15% weit, bei 66%> mittel weit ge- öffnet waren. Von diesen weit oder mittelweit geöffnet gewesenen Augen behielten in den nächsten 2 3 Tagen 42°/o eine unverän- derte Stellung der Lider bei, bei 46°/o schlössen sich dieselben etwas. Korpulente Individuen und asphyktisch Gestorbene scheinen zur Schliessung der Lider beim Tode zu neigen. Bei mageren und ka- chektischen Personen tritt das umgekehrte Verhalten hervor. Bei spontaner Schliessung der Lider erscheinen dieselben wie bei einem Schlafenden; bei künstlichem Schlüsse erkennt man auf der Wölbung der Lider meist einen weisslichen Eindruck.

Schmi d t- Rim ple r (115) hat einen neuen Augenlidhalter konstruiert. Derselbe ist, um weniger leicht zusammendrückbar zu sein, möglichst kurz und von Stahl. Zufolge Anbringung einer Feder zwischen den Branchen kann die Schliessung durch einen einfachen Druck auf einen Knopf bewirkt werden.

458 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Die Krankheiten der Thränenorgane.

Referent: Prof. Dr. Helfreich in Würzburg.

1) Allen, H ., On the oonnection between obstruction of the lach ry mal duct and nasal catarrh. Med. News. XLVI1I. p. 145.

2) Armaignac, H., Dacryoade*nite aigue' terminee par suppnration. Revue clin. d'Ocnlist. Nr. 7. p. 156. Ref. nach ReVue generale d'Opht. p. 428.

3) Berger, E. und T y r m a n, J., Die Krankheiten der Keilbein-Höhle und des Siebbein-Labyrintbe8 und ihre Beziehungen zu Erkrankungen de« Seh- organe«. Wiesbaden, J. P. Bergmann. 110 S. (Die Vffr. erwähnen, dass in einer Anzahl von Fällen bei Tumorbildung im Siebbeinlabyrinth sehr früh durch Kompression des Tbränennasenkanales Epiphora auftrat und dass bei bösartigen Tumoren Thranenträufeln dadurch veranlasst werden kann, duss solche den Thr&nenkanal durchwachsen.)

4) Caries und Nekrose des Keilbeinkörpers. Wien. med. Blätter. Nr. 11.

5) Block, Klinische Beiträge zur Aetiologie und Pathogenesis des Lupus vulgaris. Vierteljahrsschr. f. Dermat. und Syphilis. S. 201.

6) Bock, E., Beitrag zur pathologischen Anatomie der Caruncula lacrymalis. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 487.

7) C u i g n e t, Des nevropatbies ooulairea, ou troubles et affections de nature nerveuse des yeux et de la vue. Recueil d'Opht. p. 385 et 458.

8) Darier, A., De l'extirpation de la glande lacrymale dans le cas de lar- moiement incoercible. 6az. m6*d. de Paris. Nr. 8. p. 88.

9) Debierre, Trois cas d 'hypertroph ie de la glande lacrymale. Revue ge- nerale d'Opht. p. 145.

10) Dumont, Plaie de la paupiere supericure Emphyseme des de ux pau- pieres consecutif ä une aection du conduit lacrymal. Bull, de la clin. nat opht. des Quinze-Vingts. Nr. 1.

11) Ulcere traumatique de la cornee, hernie de Iii»; dacryocyste. Ibid. p. 70.

12) D u r e t , H. , Phle*bite infectieuse des veines ophtalmiques , ä la »uite de pdriostite alveodentaire. Journ. d. Conn. möd. prat. VIII. p. 73.

13) Ferrand, Diplopie binoculaire causee par rötrecissement des points la- crymaux superieurs, Gaz. franc. de mgd. et pharm. II. Nr. 33.

14) Frost, A., Living specimens. (Ophth. soc. of the united kingdom. 9. Dec.) Brit med. Journ. II. p. 1216.

15) Galezowski, Inflamm ation des deux glandes lacrymales. Recueil d'Opht. p. 415.

16) Gruening, E. , Reflex ocular symptomB in nasal affections. Med. Re- cord. January 30. XXIX. Nr. 5. Ref. nach Centralbl. f. prakt Augenh. S. 191.

17) H a r r i b o n Allen, On the connection between obstruction of the lacbry- mal duct and nasal catarrh. Medic. News. February. 6. (Dasselbe wie Nr. I.)

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Die Krankheiten der ThrÄnenorgane.

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18) Hendrix, H. F.; The relation« of diseases of the eje to those of the nasal passages. St. Lonis med. and surgic. Jonrn. January. p. 29.

19) Hirsch ber g, J„ Thräuenschlnucheiterung bei der Pupillenbildung. Cen- trale, f. prakt. Augenheilk. S. 267.

20) Lewandowski, R. , Ueber die Anwendung der Galvanokaustik in der praktischen Heilkunde. Wiener Klinik. 8. und 9. Heft.

21) Licht witz. Des zones bystärogenes obeervees sur la muqneuse de9 voies aeriennes sup^neures, des organes des sens et en particulier de l'oeil et de l'appareil lacrymo-nasal. Revue clinique d'ooulist Nr. II. p. 249.

22) M a s i n i, [Jeher die Besiehungen der Nase zu einigen Augenerkrankungen. Bollet. d'ocul. Fase, 1.

28) Mitten dorf, W. F. , Clinical leeture on lachrymal affections. Philad. Med. Times. XVI. p. 445.

24) M o n t a n e 1 1 i, G., Poche parole sulla enra delle malattie delle vie lacri- mali. Boll, d'ocul. VIII. p. 2Q5. (Zwei Heilungen durch halbstündige Irri- gation mit antisep tischen Flüssigkeiten. Brettauer).

25) Morano. Fr., Contribuzione alla terapia delle vie lagrimali. Napoli.

26) Niedea, A., Ueber den Zusammenhang von Augen- und Nasenaffektioneo. Arch. f. Angenheilk. XVI. S. 381,

27) Petrolacci, P., L'epiphora ataxique. These de Montpellier.

28) Power, E., Enlargement of the lachrymal glands. (Ophth. soc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 338.

29) Lectnres on diseases of the lachrymal apparatus. Lancet. II. p. 197.

30) P r o u t , J. S., Operations for relief of lachrymal Conjunctivitis and other injurioua effects of retention of the ears. New-York med. Journ. Mai.

31) Prudden, T. M, The desenption of an adeooma of the caruncle. Arch. Ophth. New-York. XV. p. 1.

32) R a v a , G. , Intorno un nuovo apparechio per le injezioni medicamentose da praticarsi nelle vie lagrimali. Spallanzani. Aprile.

33) Reusa, A. v., Zur Kasuistik der angebornen Anomalien des Auges. Wien, med. Presse. Nr. 7.

34) R o 8 s a n d e r, C. J., Till behandlingen af inflammation i tärvägarna. Nord, med. ark. 1886. Hft. 3. (Zur Behandlung der Entzündung der Thrfinen- wege.) Ref. nach Revue generale d'Opht. p. 472.

35) Schmidt-Rimpler, H., The antiseptic action of cocaine , corrosive Sublimate, and chlorine water upon dacryoeystitie secretion tested by in- oculationa of the Cornea ; a contribution to the question of desinfection. Arch. Ophth. New-York. XIV. p. 447.

36) St Otting, Ueber Tuberkulose der Conjunktiva. v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 225.

37) Suquet, L., De l'jodol, son emploi externe specialement en oculistique. These de Paris.

38) Trousseau, Un dilatatenr lacrymal. Bullet, de la clin. nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 176.

39) L'jodol en the>apeutique oculaire. Union midie. Nr. 69. p. 313. Ref. nach Recueil d'Opht. p. 502.

40) Uhthoff, W., Fall von Neuritis des rechten Nervus trigeminus (I. und II. Ast) und Affektiou des Nervus lacrymalis und einseitigem Authören der

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Thränensekretion. Deutach. med. Wochenschr. Nr. 19. (siehe vorj. Ber.

S. 477.)

41) Venneman, E.,Le traitement de la üstule lacrymale. Rev. möd. V. p. 145.

42) Zehend er, W., The Ho w man lecture. Parasitical diseases of the eye. (Ophth. soc. Nov. 12.) Ophth. Review, p. 367.

43) Ziem, Ueber die Abhängigkeit einiger Augenkrankheiten von Rachen- krankheiten. Allg. med. Centrai-Zeitung. Nr. 20. Ref. nach Centralbl. f. prakt. Augenheilk. S. 222.

44) Ueber da« Zusammentreffen von Trachom der Bindehaut mit Katarrhen der Nasenschleimhaut. Ebd. Nr. 23.

45) Ueber die Abhängigkeit der Migräne von Krankheiten der Nasenhöhle und der Kieferhöhle. Ebd. Nr. 35 und 36.

Petrolacci (27) beschäftigt sich in seiner Inauguraldisser- tation mit jener Art des Thränenträufelns, das als »essentielles« bei hysterischen und anämischen, sowie ataktischen Personen ohne irgend welche Anomalien der Thränenwege , Lider etc. beobachtet werde. Es sei charakterisiert durch seine Doppelseitigkeit und durch sein in- termittierendes Auftreten nach dem Erwachen, am Abend bei der Lampe, bei der mindesten Anstrengung der Augen überhaupt, nach der Mahlzeit, nach dem Coitus und mitunter auch während des Schlafes (hier veranlasst durch psychische Emotion in Folge schwerer Träume). Die Epiphora erscheine unter diesen Umständen lediglich als Folge einer Hyper- sekretion der Thränen und stehe in vollkommener Analogie zu dem Speichelflusse , der Hypersekretion des Schweisses , der Spermator- rhoe etc., der man bei solchen Patienten ziemlich häufig begegne. Es handle sich also einfach um eine auf der pathologischen Erreg- barkeit des Gesamtnervensystems beruhende Steigerung des lacry- maleu Reflexes. Die Behandlung müsse demgemäss von allen ört- lichen Eingriffen absehen und nur den Ailgemeinzustand berück- sichtigen.

Frost (14) demonstrierte in der Sitzung der Ophth. Soc. of the united kingdom am 9. December einen Fall von beiderseitiger Schwellung der Thränendrüse bei einer Frau. Auf der linken Seite zeigte die Geschwulst eine besondere Härte. Drei weitere Fälle von Schwellung der Thränendrüse hat D e b i e r r e (9) in der Praxis von Ed. Meyer (9) beobachtet. Die operative Entfernung der Ge- schwulst erfolgte von der Bindehaut aus und wurde bei der mikro- skopischen Untersuchung einfache Hyperplasie festgestellt. D e- b i e r r e nimmt an , dass die Erkrankung nur die Orbitalportion der Drüse und auch diese nur teilweise betroffen habe. Ferner be- richtete Power (28) in einem Vortrage (Ophth. Soc. of the united

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Infektion der Iridektomie- Wunde bei ThränenBchlaucheiterung. 461

kingdom) über den Fall eines Kranken mit doppelseitiger Schwellung der Thränendrü8e , gegen welche Jod und Quecksilber örtlich sich erfolglos erwies. Als die Schwellung auf der linken Seite zunahm und schmerzhaft wurde, wurde durch eine Incision von der Haut aus die Drüse entfernt. Die Beschwerden des Patienten waren damit beseitigt und zeigte sich in der Befeuchtung der Cornea und Kon- junktiva keine Aenderung. Eine Ursache der Schwellung liess sich nicht nachweisen. In der Diskussion bemerkte Mc Hardy (28), dass er in einem Falle eine plötzliche Vergrösserung der Thränen- drüsen durch Unterdrückung der Thränensekretion beobachtet habe. Die Schwellung ging von selbst zurück. Manchmal kam er in die Lage, nach Verletzungen die Drüse zu entfernen und hatte dabei mitunter Schwierigkeiten durch den Fortbestand der Thränensekretion aus den zurückgelassenen Teilen der Drüse.

Galezowski (15), der nach seiner Angabe bereits 15 Fälle von akuter Entzündung der Thränendrüse behandelt hat, hat neuer- dings wieder einen solchen bei einer 40j. Dame und zwar beider- seitig beobachtet. In dem äusseren Abschnitte der Oberlidgegend fühlte man eine fixe harte Geschwulst, die in den Orbitalrand über- ging. Nebstdem bestand ausserordentlich starke Chemosis, schleimig- eiterige Absonderung der Konjunktiva und wenig Thränen. Die Lymphdrüsen in der Gegend der Parotis und des Unterkiefers waren geschwellt. Die Behandlung bestand hauptsächlich in der innerlichen wie äusserlichen Anwendung von Jod, welche rasch die Heilung her- beiführte. In einem von Armaignac (2) beobachteten Falle einer einseitigen akuten Entzündung der Thränendrüse bei einer gesunden 30j. Frau kam es dagegen zur Eiterbildung.

Darier (8) erachtet in allen Fällen, in welchen ein unheil- barer Verschluss der Thränenwege vorliegt, zur Beseitigung des Thränenträufelns die Exstirpation der Thränendrüse für indiciert. Der Schnitt soll entlang dem Orbitalraude geführt werden.

Hirschberg (19) weist in einer kurzen kasuistischen Mit- teilung über Thränenschlaucheiterung bei der Pupillenbiidung darauf hin, dass für das Zustandekommen der Infektion die Lage der Wunde von Bedeutung sei. In einem von ihm operierten Falle trat trotz der sorgfältigsten Vorbehandlung der bestehenden Thränenschlauch- affektion am 1. Tage nach der Operation eine eiterige Infiltration des ganzen nasalen Randteiles der Hornhaut ein und wurde die Kettung der Hornhaut nur dadurch herbeigeführt, dass der Iridek- tomieschnitt nach oben gemacht war.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

S u q u e t (37) hat eine sehr erfolgreiche Wirkung des Jodok auf die blennorrhoische Erkrankung des Thränensackes beobachtet, namentlich wenn dieselbe mit Fistelbildung oder einer Erkrankung des Periostes verbunden war. Das Mittel wurde mit Hilfe einer Sonde, die mit Jodolsalbe (1 : 20 Vaselin) bestrichen war, appliciert. Trousseau (39) dagegen berichtet, dass er bei Affektionen der Thränenwege das Jodol unwirksam befunden habe.

Rossander (34) betont die Wichtigkeit einer frühzeitigen rationellen Behandlung der Affektionen der Thränenwege schon mit Rücksicht auf die Prophylaxe der Hornhauterkrankungen. Zu die- sem Zwecke empfiehlt er bei den katarrhalischen Processen des Thränenschlauches neben den mechanischen Eingriffen (Sondierungen) alsbald auch die Antisepsis zu verwenden in Form von sorgfaltigen Waschungen und adstringierenden Injektionen. Die Mitaufschlitzung der medialen Thränensackwand bei Spaltung der Eanälchen sei für diese topische Behandlung viel häufiger, als üblich, vorzunehmen. Die Sondierungen seien wegen der Gefahr sekundärer Strukturen nur mit Vorsicht, nicht zu oft und nicht in zu langer Dauer auszu- führen. Jeder Versuch einer brüsken Dilatation der Thränenwege sei zu vermeiden. In schwierigen Fällen von Verengerung bevorzugt R. die Methode von Still in g. Bei Eiteransammlung in und vor dem Sacke sei eine möglichst frühzeitige Incision geboten. R. ist endlich der Ansicht, dass die Erkrankung des Thränensackes ebenso häufig durch die Kanälchen hindurch als von der Nase her eingeleitet werde.

Stölting (36) hat bei einem Falle von Konjunktivaltuber- kulose beider Augen eine Mitbeteiligung der Schleimhaut des Thrä- nensackes an dem tuberkulösen Processe beobachtet. Die Heilung des letzteren erfolgte durch spontanes Einschrumpfen der Sackschleim- haut. Therapeutisch empfiehlt St. in Füllen hartnäckigen Fortbe- stehens der tuberkulösen Thränensackaffektion die Eröffnung des Sackes und das Ausbrennen der kranken Partien mittelst des Ther- mokauters.

Bei der schon oben erwähnten statistischen Erhebung von Block (5) über die Aetiologie und Pathogenese des Lupus vulgaris wurde unter den Vorerkrankungen 3mal Thränensackvereiterung er- mittelt, die nach der Haut zu durchgebrochen war. Wahrscheinlich handelte es sich hier primär um lupöse Erkrankung der Nasen- schleimhaut und ist die Dakryocystitis die Folge der Verlegung der

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Zusammentreffen von Nasen- und Augenaffektionen. 463

inneren Oeffnung des Thränennasenganges durch lupöse Wucherungen resp. des Herauf'kriechens solcher in den Gang selbst gewesen.

Nieden (2(3) teilt seine Erfahrungen über das Zusammentreffen von Nasen- und Augenaffektionen mit und erörtert, dass es sich da- bei um zwei verschiedene Kategorien von Processen handle: solche, welche auf dem Wege der Propagation durch Vermittelung des Thränennasenkanales sich fortpflanzen und solche, bei denen durch Erregung der Nasenschleimhautnerven reflektorisch das Auge und seine Umgebung in Mitleidenschaft gezogen wird. Nach den Beob- achtungen von N. ist etwa in der Hälfte der Fälle von Thränen- träufeln die Ursache in dem dem Sehorgan angehörenden Teile der Thränenableitungswege, den Kanälchen , dem Thränensack und der Einmündung in den Tbränennasengang gelegen, während in der andern Hälfte die im Kanäle selbst gesetzten Störungen, Stenose und Strik- tur oder auch eine entzündliche Schwellung der Membran, besonders am Ost in in nasale, die Epiphora bedingen. In der grossen Mehrzahl der ersteren Fälle liegt die Verengerung an der Einmündungssteile des Thränensackes in den Kanal und ist mit Ektasie des Sackes ver- bunden, während bei Verengerung des K anales oder des Ostium na- sale seltener abnorme Ausdehnung und schleimig-eiterige Ansamm- lung im Thränensack zu konstatieren ist. Die von dem Vf. schon früher vertretene Annahme, dass für die Erkrankung der Thränen- ableitungswege hereditäre Einflüsse d. i. eine bei Eltern und Kin- dern gemeinsame Anomalie des Nasenskelettes und eine davon ab- hängige Modifikation des Kalibers im Thränennasengange in Betracht kommen, hat sich durch seine neuerlichen Beobachtungen vollkommen bestätigt. Was speciell den Zusammenhang von Ozaena und Störung der Thränenableitung betrifft, so vermutet N. auf Grund einer aus 07 Fällen bestehenden Beobachtungsreihe, dass eine chronische Entzündung der S c h nei der 'sehen Membran die Ursache für das Thränen träufeln abgeben kann, dass aber die Ausbildung der chronischen Rhinitis zur Ozaena wesentlich durch das Fehlen der Tbränenflüssigkeit be- dingt sein dürfte, indem das Sekret auf der Nasenschleimhaut um so eher austrocknen und sich zersetzen kann. Eine Komplikation von Nasensch leim haut- Katarrhen und Trachom kommt nach der Er- fahrung N.'s nur dann zu Stande, wenn die Schleimhaut des Thränen- sackes in Mitleidenschaft gezogen und in der Sackhöhle eine Brut- stätte für mikrobische Gebilde geschaffen ist. N. hat ferner fest- gestellt, dass die Produkte der Stinknase direkt d. h. ohne Kon-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

kurrenz einer Thränensackblennorrhoe Geschwüre oder traumatisch entstandene Defekte der Hornhaut zu inficieren vermögen. Ebenso vertritt er die Auffassung, dass bei einer andern Art infektiösen Augenleidens, der Keratitis phlyctaenulosa , die Infektion der Horn- haut gewöhnlich von der Nase aus erfolgt und weist schliesslich noch darauf hin, dass man häufig asthenopische Beschwerden, mangel- hafte Ausdauer der Augen, Flimmererscheinungen auf nichts Anderes bei der Untersuchung zurückführen könne, als auf einen chronischen Nasenkatarrh. Was die der Publikation N/s angefügten 4 ausführ- lichen Krankengeschichten betrifft, so müssen wir uns leider ver- sagen, näher auf dieselben einzugehen und beschränken uns daher auf die Bemerkung, dass es sich bei den beschriebenen Fällen teils um Geschwülste handelte, die von der Nasenhöhle ausgingen und nach der Orbital- oder Schädelhöhle perforierten, teils um Empyeme der Stirnhöhle, des Siebbeinlabyrinthes und des Antrum Highmori.

Auch Grüning (16) weist daraufhin, dass er in einer grossen Reihe von oberflächlichen aber hartnäckigen Augenaffektionen : Brennen und Schmerzhaftigkeit der Lider, namentlich am Morgen, asthenopische Beschwerden, vermehrte Vaskularisation der Konjunk- tiva und Neigung zum Thränen bei der geringsten Veranlassung Erkrankungen der Nase als ursächliches Moment gefunden hat. Er rät, um in zweifelhaften Fällen von Nasenkatarrh festzustellen , ob die Augenbeschwerden von diesem abhängen, eine Einträufelung von Cocain in die Nase vorzunehmen.

Ziem (43) betrachtet als Grund ebengenannter Augenbeschwerden, wie sie Grüning (1(5) bei Nasenkrankheiten beobachtet hat, Z. fügt denselben noch Blepharospasmus, Conjunctivitis und Keratitis an nicht sowohl einen Reflexreiz, als vielmehr die Beeinträch- tigung der Cirkulatiou in den kavernösen Plexus der Nasenschleim- haut. Solche Stauungen, auf das Gebiet des Auges sich forterstreckend, dürften die in solchen Fällen oft vorhandene Asthenopie erklären. Vf. hat eine Reihe von Patienten durch operative Beseitigung von adenoiden Wucherungen im Nasenrachenraum, von hypertrophischen Tonsillen etc. geheilt.

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Die Krankheiten der Orbita.

Referent: Prof. Dr. R. Berlin.

1) Bänmler, E.t Ein Fall von Orbital- and Uvealsarkom. Elm. Monatsbl. f. Aagenheilk. S. 5.

2) B a u d r y. S. , Note Sur un nonveau cas d 'i ntroduction de nombreu x frag- ments de verre dans l'orbite. Arch. d'Opht. VI. p. 258. («ehe Abschnitt: »Verletzungen des Auges«.)

3) Berg, John, Trepanation von Cavitae oss. sphen. dnrch die Orbita nach Enucleatio bulbi. Svenska läkaresällsk förh. Hygiea. Octbr. (B. teilt einen Fall von der genannten Operation bei einem Patienten mit Atrophia n. optici mit Eine nähere Beschreibung wird versprochen.)

4) Berg er, E. und Ty rmann, S., Die Krankheiten der Keilbeinhöhle und des 8iebbein-Labyrinthes und ihre Beziehungen zu Erkrankungen des Seh- organs. Wiesbaden, J. F. Bergmann.

5) Caries und Nekrose des Keilbein körpers. Wien. med. Blätter. Nr. 11.

(vergl. Nr. 4.)

6) Bernard, Cont r i bution a l'et u d e des plaies penetrantes de 1'orbite par arme a feu de pe*tit calibre. These de Paris, (siehe Abschnitt: »Ver- letzungen des Auges.«)

7) Bobone, Sur le traitement ope*ratoire de la maladio de Basedow. An- nal. d'Oculist XCVI. p. 260. (vergl. Nr. 26.)

8) B o t k i n e , P.S., La maladie de Basedow on de Graves. Arch. slav. de biolog. I. p. 632 und II. p. 243.

9) Carl, Herzog in Bayern, Beitrag zur Kasuistik der Orbitaltumoren. S. A. aus dem städt. allgem. Krankenhaus zu München.

10) Cocks, D. C, Sarkoma of the orbit; repeated removals; non recurrence for eight months. Med. News. XLIX. p. 147.

11) Coupland, 8., A case of ophthalmoplegia dependent upon thrombosis of the cavernous sinuses. Brit med. Journ. IL p. 821.

12) C oomes, M. F., Clinical notes of cases. Americ. Journ. of Ophth. p. 111. (Ein umgekehrt in die Augenhöhle eingesetztes künstliches Auge diente znr Erweiterung des Bindehautsackes.)

13) C r i t c h e 1 1 and J n 1 e r, Orbital tumor. Ophth. Review, p. 332 und Brit. med. Journ. II. p. 821.

14) Delacroix, H. , Bleesure penetrante des orbites par un projectile de cinq millimetres; lesion des deux yeux sans Perforation de leur coque. Union meU et scient. du Nord- Est. X. p. 233. (siehe Abschnitt: »Ver- letzungen des Auges«.)

15) Dolens, E., Observation de tumeurs lymphadeniques des deux orbites. Arch. d'Opht. VL p. 154.

16) D e e r e n, Exophtalmie double due a une myelite aigue circonscrite. Re- cueil d'Opht. p. 337.

JU»r««berioht f. Ophthalmologie. XVII. 1886. 30

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466 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

17) Dudenhoffe r, Fr., Ueber Tuberkulose dos Schädels. Inaug.-Diss. Würa- burg. (Bei einem 9jähr. Knaben bei gleichzeitiger Schädeltuberkulose am Infraorbitalrand eine tuberkulöse Fistel mit Ektropium des unteren Lides.)

18) Dumon t, Absces de la paroi interne de l'orbite. Ball, de la clin. uat. opht. de Thosp. des Quinze-Vingts. IV. p. 135.

19) Dolgenkow, Tumor cavernosus orbitae sinistrae. Westnik ophth. Jan. Febr.

20) F i e u z a 1, Osteosarcome de l'orbite. Bull, de la clin. nat. opht. de l'hosp. des Quinze-Vingts. IV. p. 184.

21) Förster, v., Demonstration zweier Präparate von Lymphangiom. Münch, med. Wochenschr. Nr. 33. (Aerztl. Lokalverein Nürnberg.)

22) G a 1 e z o w s k y, Exophthalmie monoculaire avec amaurose sans löaion oph- talmoscopique ; exostose probable dn trou orbitaire. Recueil d'Opht. p. 513. (43j. Frau; rechts ophth. nur etwas leichte Verfärbung des Sehnerven, Fiugcrzählen in 15 cm mit einer peripher gelegenen Netzhautstelle, Besse- rung des Exophthalmus durch innerlichen Gebranch von Jodkali. Die taktile Untersuchung der Orbita ohne Resultat, möglicherweise syphiliti- sche Exostose am Foramen opticum.)

22a) G a y e t, Clinique ophtalmologique de la Faculte' de Lyon : Sur les tumeurs symötriques des deux orbites et leurs caracteres symptomatique». Arch. d'Opht. p. 15.

23) G i a c o m i n i, Ossificazione della troclea del muscolo grande obliquo dell' occhio. Giornale della R. Accad. di Medic. Nr. 7 u. 8.

24) Gouvea, Corpo extranho intra-orbitario e absoesso retro-bulbar ; extrac- cäo e cura. Revista dos cursos praticos e theoreticos da faculdade de me- dicina de Rio de Janeiro. Decbr. 1885.

25) G round, W. E., Foreign bodiea in the orbit. Weekly med. Rev. XIII. p. 132.

26) G u a i t a , Voluminosa esostosi dell* orbita demolita conservando il globo oculare. Bibliographia dei tumori ossei dell' orbita. Annali di Ottalm. XV. p. 205.

27) Haase, Pulsierender Exophthalmus des rechten Auges. Heilung durch Unterbindung der Arteria carotis communis. Arch. I Augenheilk. XVTL

S. 25.

28) Hack, Zur operativen Behandlung der Basedowschen Krankheit. Vor- trag, gehalten auf der XI. Wanderversammlung südwestdeutscher Neuro- logen und Irrenärzte zu Baden-Baden. Deutsche med. Wochenschr. Nr. 25.

29) Hamilton, Tumor (round celled sarcoma) removed from orbit of a child. Austral. med. Gaz. V. p. 217.

30) H i r s c h b e r g und B i r n b a c h e r, A., Beiträge zur Pathologie des Seh- organs. (Ein Fall von rasch wachsendem malignem Sarkom der Orbita.) Centraiblatt f. prakt. Augenheilk. März. S. 65.

31) Köhler, Ein Fall von pulsierendem Exophthalmus. Berl. klin. Wochen- schrift. XXIII. S. 550. (siehe Abschnitt: »Verletzungen des Auges«.)

32) Kol lock, C. W., Osteo-sarcoina of the orbit. Transact South. Car. med. Aas. p. 31.

33) Magnus, H. , Exophthalmus und Diplopie in Folge von Empyem des rcchtseitigen Sinus frontalis. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 494.

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Die Krankheiten der Orbita.

467

34) Mäher, W. Ot, Unilateral exophthalmic goitre. Ophtb. Review, p. 179.

35) Marie, M. T., Observation de maladie de Basedow avec vitiligo gene*- raliaee. France meclic. N. 93.

36) Mc Barne y, Orbital aneyriam. New- York med. Journ. March 20.

37) Middeldorpf, G. , üeber Frakturen der vorderen Stirnhöhlen wand. Bresl. ärztl. Zeitschr. Nr. 22. (siehe Abschnitt: »Verletzungen«.)

38) Mitkewitsch, G., Zehnjähriges Verweilen eines Stückes Holzes in der Orbita (10-tiletneje prebiwanje kuska dereva w glasnitze). Westnik ophtb. Iii. 4 u. 5. S. 345. (siehe Abschnitt: »Verletzungen des Auges«.)

39) Moebius, P., üeber Insufficienz der Konvergenz bei Morbus Basedowii. Centralbl. f. Nervenheilk. Nr. 12. S. 356.

40) Morelli, P.f Cista della cavitä orbitaria sinistra; enucleatione dell' oc- chio; gnarigione. Riv. clin. e terap. VIII. p. 281.

41) M o t a i s, Un cas remarquable d'exophtalmoa. Annal. d'Ocui. T. XCV. S. 47.

42) Mrac ek, Fr., Zur Syphilis der Orbita. 8. A. aus der »Wiener Klinikc.

43) N i e d e n , Ueber den Zusammenhang von Augen- und Nasenaffektionen. Aren. f. Augenheilk. XVI. S. 381.

44) 0 1 1 a v a, A chorioidea e"a a retrobulbaris szövetek inatastaticus gyaladaaa (Metastatische Entzündung der Chorioidea und des retrobulbären Gewebes). Szemeazet p. 14.

45) Otte, Richard, Ein Fall von melanotischem Sarkom der rechten Orbita mit üebergang auf die benachbarten knöchernen Teile d. Schädels. Halle a. S.

46) P o 1 a i 1 1 o n, Kyste dermolde de la region orbitaire interne gauche. Re- cueil d'Opht. p. 328.

47) P o o 1 e y, T. R., Tumor of the antrum and orbit. Medic. News. June. 5th.

48) Pope and G o d 1 e e, Punctured wound of the left orbit followed by apha- sia. Recovery. Lancet. II. p. 458.

49) R e n t o n , J. C. , Notes of caae of cerebral abscesa, subsequent, to orbital Periostitis. Ophth. Review, p. 206.

50) Riebet, Sarcome de l'orbite. France me*d. Nr. 108. p. 1289 und Recueil d'Opht. p. 321.

51) Roland, De l'articulation orbito-oculaire ; ses traumatismes, plaies, luxa- tions, e"nucle"ationa traumatiquea. Recueil d'Opht. p. 657. (siehe Abschnitt: »Verletzungen dea Augeac)

52) S i 1 c o c k , A. Q. , Pulaating tumor of orbit (Ophth. aoc. of the united kingdom. July 2.) Ophth. Review, p. 229.

53) Snell, Caae of orbital naevi treated by electrolyais. Lancet II. p. 163.

54) S q u i r e , E. , Exophthalmic goitre and other caaes with enlargement of the thyroid. Lancet. I. p. 867.

55) Tanaley, Serou8 tumor of the orbit. New- York med. Month. I. p. 69.

56) Taylor, L. H., A caae of foreign body driven through the tisaue of the nose into the orbit; recovery. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 262.

57) T h o m p s o n , J. H. , An obscure caae of exophthalmos. Journ. americ. med. aaaoc. VI.

58) White, W. H., On tbe prognosis of secundary Symptoms and conditions of the exophthalmic goitre. Brit. med. Journ. IL p. 151.

59) Wiesner, B., Daa Lymphangiom der Augenhöhle, v. Graefe's Arch. f.

ophth. xxxn. 2. S. 205.

30* f

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468 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

60) Williams, A. D., Melanotia tumor of the orbit and globe. St. Louis med. and surgic. Journ. I. S. 53.

Bei den Patienten von Hack (28) bestanden Exophthalmus, sog. Graef e'sches Symptom und Erweiterung der Lidspalte schon seit frühester Kindheit, während Vergrösserung der Schilddrüse und Herzklopfen sich erst später herausstellten. Dieselben wurden dem Verfasser wegen Obstruktionserscheinungen in der Nase vorgeführt, deren Ursache in beträchtlicher Vergrösserung der Schwellgebilde der unteren und mittleren Nasenmuschel beiderseits gefunden wurde. Die galvanokaustische Zerstörung der erkrankten Partien , zunächst rechterseits , hatte den Effekt , dass schon an dem darauffolgenden Tage die Prominenz des Bulbus zurücktrat, ebenso war dies links der Fall, und auch das Graf e'sche Symptom verlor sich beiderseits. Auch das nervöse Herzklopfen hörte auf und in Folge dessen verminderte sich allmählig die Dilatation des Herzens und das Struma. Ver- fasser stellt den Symptomenkomplex für seinen Fall in Parallele mit andern von der Nase ausgehenden Reflexneurosen , die ihrem Wesen nach als vasodilatatorische aufgefasst werden dürften; so könne eine stärkere Turgescenz des retrobulbären Fettzellgewebes in Folge reflektorischer Gefasserweiterung den Exophthalmus be- dingen, eine reflektorische Dilatation der Coronararterien durch den grössern Blutzufluss die automatischen Herzganglien kräftiger erregen und stärkere Palpitationen veranlassen. Ohne allgemeine Schlüsse aus seinem Falle über das Wesen der Basedow' sehen Krankheit ziehen zu wollen, rät er doch bei denselben nicht zu versäumen, auch rhinoskopisch zu untersuchen, namentlich wenn nasale Sym- ptome existieren.

Bobone (7) referiert über diesen Hack' sehen Fall und be- merkt dabei, dass er einen ähnlichen Fall bei C h i a r i in Wien ge- sehen habe , über welchen er im Bolletino per le mallattie del ore- cchio della gola e del naso (Nr. C. 1886) berichtet habe. Der Fall betraf ebenfalls ein junges Mädchen und es wurde durch die Kaute- risation eine beträchtliche Verbesserung aller Symptome der Base- dow 'sehen Krankheit erzielt.

White (58) hat 12 Fälle von Basedow 'scher Krankheit ge- sammelt, welche er, auch wenn sie aus dem Spital entlassen waren, weiter beobachtete, um zu sehen, was aus ihnen ferner würde. 5 der- selben waren noch am Leben. Eine Pat. ist geheilt, aber sie ist hy- sterisch und will an Magengeschwür leiden. Eine andere ist nach dreijähriger Krankheit ganz gesund geworden. Die 3te sah W.

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Ophthalmoplegie.

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nicht selbst, sie soll aber nach schriftlichen Mitteilungen wohl sein ; die 4te ist viel besser, kann arbeiten aber leidet noch an allen 3 Hauptsymptomen und die 5 te befindet sich gut , bis auf eine leichte Anschwellung der Tbyrioidea.

Von den 7 Gestorbenen starben 2 plötzlich, ohne dass bei der Sektion eine Todesursache aufgefunden wurde; 1 starb an Mitralis- Insufficienz , 1 an einem grossen Axillarabscess , wahrscheinlich mit Blutvergiftung, 1 an Magengeschwür, eine an Schwindsucht und von dem 7ten Falle konnte die Todesursache nicht eruiert werden. Es könne also nur von Zweien behauptet werden, nämlich denjenigen, welche plötzlich starben, dass sie wirklich an der Basedowschen Krankheit zu Grunde gegangen sind. In 3 Fällen zeigten sich bei der Autopsie die Peyer'sche Plaques besonders geschwollen, pro- minent und injiciert. Keine der Sektionen warf ein Licht auf die Pathologie der Krankheit, doch hält W. es für wahrscheinlich, dass der Sitz der pathologischen Veränderungen, welche der Krankheit zu Grunde liegt, ein centraler sei. Zum Schluss folgen die Krank- heitsgeschichten sämtlicher 12 von W. beobachteten Fälle.

Motais (41) beschreibt einen eigentümlichen Fall von Exoph- thalmus bei einer 43j. Frau, welche bis dahin immer gesund gewesen war; nur hatte sich seit den letzten 3 4 Jahren eine Art Elephan- tiasis des Gesichts, der Hände und der Füsse eingestellt. Der Ex- ophthalmus war zuerst rechts, später auch links aufgetreten. Es war keine Anschwellung innerhalb der Augenhöhlen zu fühlen. Keine entzündlichen retrobulbären Erscheinungen waren vorhanden, kein Stru- ma, keine Herzaffektion, kurz keine von den bekannten Ursachen der Protrusion. Unter Anwendung von Jodkalium, Pilokarpineinspritz- ungen, Vesikatoren, trockenen Schröpfköpfen, Aloepillen und Dunkel- kur heilte der Zustand.

In der Ophthalm. Society stellten Critchett (13) und J u- ler (13) ein 21jähriges junges Mädchen vor, welches sie mit links- seitigem Exophthalmus und Schwellung der Regio zygomatica in Behandlung genommen hatten. Ausziehen einiger cariösen Zähne war ohne Nutzen gewesen , aber nachdem sie Jodkalium gegeben hatten, hatte sich eine fortschreitende Besserung eingestellt, so dass der Exophthalmus jetzt fast verschwunden war.

Unter der Bezeichnung »Ophthalmoplegia« etc. teilt Coup- land (12) einen Fall von Sinusthrombose bei einer 43j. Patientin mit cerebralen Symptomen und beiderseitiger Ophthalmoplegie mit. Sie war vorher im Morefields Hospital behandelt worden und von

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

dort erfuhr C, dass sie anfangs linksseitigen und dann rechtsseitigen Exophthalmus mit mehr oder weniger vollständiger Ophthalmoplegie gezeigt hatte. Die Krankheit hatte mit Kopfweh und linksseitiger Taubheit begonnen; darnach war Diplopie, Strabismus und Ptosis hinzugekommen. Bei der Aufnahme war die Kranke in einem halb betäubtem Zustande. Rechts vollständige Ptosis und Unbewegiich- keit des Bulbus, links partielle Ptosis uud noch ein leichter Grad von Beweglichkeit des Auges nach Innen. Beide Pupillen weit; keine reflektorische Beweglichkeit der Iris. Keine Neuritis optica ; überhaupt keine bemerkenswerten ophthalmoskopischen Erscheinungen. Konjunktiva beiderseits besonders links injiciert; beiderseits völlig insensibel. Patellar-Reflex fehlte beiderseits. Seusibilitätsstörung im Gesicht und an den untern Extremitäten, Dysphagie, Parese des Detrusor etc. Nach 2 Tagen trat der Tod nach vorausgegangenem Coma ein. Die Sektion ergab: frische Meningitis an der Basis, beide Sinus cavernosi gefüllt mit ältern käsig-eitrigen Thromben; ebenso der Sinus circularis und transversus. Keine Knochenerkrank- ung; auch keine Erkrankung des hinern Ohrs. Ventrikel erweitert; sonst keine Erkrankung des Gehirns. Die Nieren zeigten leichte G ranular- Atrophie.

Eine 63j. sonst gesunde Frau stellte sich bei Magnus (33) mit einem elastischen Tumor im rechten inneren oberen Winkel der Orbita vor. Beweglichkeit des Bulbus und Sehschärfe normal. AI1- mählig wuchs die Geschwulst und es stellte sich auch eine Ver- drängung des Bulbus nach unten, Beweglichkeitsbeschränkung und derselben entsprechende Diplopie ein; eine Probepunktur entleerte dünnflüssigen Eiter und ermöglichte nun die sichere Diagnose auf Empyem der Orbita. Operation durch Janicke: Ausmeisselung einer über markstückgrossen Partie der vorderen Wand der Stirn- beiuhöhle. Etwa *{* Jahr blieb eine Fistelöffhung zurück, welche sich erst nach energischer Anwendung eines galvano-kaustischen Brenners schloss. Es blieb nur eine tiefe Narbe über der rechten Braue zurück. Sehschärfe, Stellung des Bulbus und Beweglichkeit normal.

[Mracek (42) betont, dass die syphilitische Periostitis orbitae selten zur Beobachtung komme, und hebt hervor, dass sie eine sehr wichtige Erkrankung darstelle, wegen der »Mitbeteiligung des Bulbus an dem Processe, namentlich was seine Dislokation und seine Be- wegungsstörungen anlangt« , ferner wegen des Uebergreifens »der Erkrankung auf den Optikus, ja sogar auf das Gehirn und seine

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Syphilitische Periostitis.

471

Baute, c Im Allgemeinen nimmt aber die syphilitische Periostitis wegen ihrer relativen Häufigkeit ihresVorkommens vor den Übrigen Periostitiden den ersten Rang ein, und ist je nach dem Sitze desselben in eine solche der Orbitalränder und in eine solche der Orbitalwände zu trennen. Der Orbitalrand wird nicht selten schon frühzeitig in der Sekundärperiode der Syphilis neben den Schädelknochen, dem Brust-, Schienbein etc. von Periostitis befallen, häufiger fällt die Erkrankung in die späteren Sta- dien der Syphilis. Die Periostitis tritt in 2 Formen auf, als gummöse oder destruktive und als produktive oder sklerosierende (osteoplastische). In 5— 6 Wochen bilden sich bei zweckmässigem Verhalten solche Periostitiden zurück, beim Weiterfortschreiten der Processe kömmt es zum Durchbruch, es verbleiben fistulöse Oeffnungen, es kann die Haut des Lides mitzerstört werden, etc. Die syphilitische Periostitis der Orbitalwände ist zumeist eine gummöse, seltener eine hypertro- phische; die gummöse zeichnet sich durch eine bedeutende Härte aus, so dass ein Orbitaltumor vorgetauscht wird , die ossifizierende bildet platte, elastische, wenig schmerzhafte Geschwülste. Der An- griffspunkt der Periostitis war unter 13 Fällen 8mal an der oberen Wand ; als Symptome werden aufgeführt : einseitige Kopfschmerzen, besonders Abends und Nachts, Dislokation des Bulbus, Behinderung seiner Beweglichkeit, Uebergreifen des Processes auf die Augen- muskeln, Staoungserscheinungen am Bulbus, an der Konjunktiva und den Lidern. In Bezug auf den Verlauf wird die Möglichkeit eines Durchbruches hervorgehoben. Die von M. ausführlich mitgeteilten Fälle betreffen 2 Affektionen des Orbitalrandes, (31j. Officier mit Hautgurama, Drüsenanschwellungen etc. und 26j. Officier mit gum- mösen Periostitiden am Stirnbein, Akromion etc.), und 4 Erkrankun- gen der Orbitalwandungen, worunter 2 schon früher von Soloweit- schik und Schott veröffentlichte Fälle. In den von Mracek beobachteten 2 Fällen fand sich in dem einen Falle 9 10 Monate nach einem Genitalgeschwüre eine syphilitische Infiltration der Periosts und des Zellgewebes der Augenhöhle, Uebergreifen des Processes auf den Obliquus inferior und abducens, Weiterschreiten desselben [im subkutanen Zellgewebe der Lider, Wange, ferner im Perioste und Zellgewebe über dem Jochbogen. In dem anderen Falle fand sich ausser einer Periostitis des Orbitaldaches eine gummatöse serpiginöse Infil- tration mit Geschwürsbildung im Isthmus und Aditus ad laryngem, Destruktion und Defekte nach Knochennekrose in der Nasenhöhle und am harten Gaumen. Michel.] Nach einer Mitteilung von H aase (27) war ein 52j. Arbeiter eine

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472 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

etwa 12 Stufen hohe Treppe hinuntergefallen ; kurze Bewußtlosigkeit Am Nachmittage desselben Tages Erbrechen, Kopf- und Augenschmerzen; bald darauf Protrusion des rechten Auges und Doppeltsehen. Der Stat praesens ergab 6 Tage später : starker Exophthalmus, Beweglicbkeits- beschränkung nach oben und rechts, starke Chemosis, Schmerzen in der rechten Kopfhälfte und dem rechten Auge, leichte Herabsetzung der Sensibilität in der rechten Supraorbital- und Nasengegend. 3 Tage später fast vollige Bewegungslosigkeit des Bulbus , Pupille mittel- weit, Pulsieren beim Berühren des Bulbus fühlbar, isochron mit dem Carotidenpuls ; auch war ein Geräusch hörbar. Pulsation und Geräusch verschwinden bei Kompression der rechten Carotis; der Bulbus kann dabei in die Orbita zurückgedrängt werden , um bei Nachlass der Kompression sofort wieder hervorzutreten. Beim Bücken hört Pa- tient das Geräusch deutlicher. S = ^fo; keine Gesichtsfeldbe- schränkung. Nach einigen Tagen nimmt die S noch bis zu Jfo ab.

Unterbindung der Carotis communis dextra durch Schede am 20sten Tag nach der Verletzung. Unmittelbar nach der Zuschnü- rung des Gefässes verliert sich das Geräusch und die Pulsation. Ca. 2 Monate nach der Operation ist der Bulbus ganz an seiner nor- malen Stelle; Beweglichkeit noch nach aussen und nach oben ein wenig beschränkt. Pupille mittelweit, reagiert nicht; ophthalmo- skopisch beginnende Atrophie des Sehnerven. Sensibilität der rech- ten Supraorbitalgegend wieder hergestellt; S = j1^, Gesichtsfeld concentrisch eingeengt. Allgemeinbefinden gut.

[Silcock (52) erzählt, dass nach einem Schrotschuss , welcher beide Augen zerstört hatte, ein pulsierender Tumor in der linken Augenhöhle an dem inneren Winkel entstand, nach dem Nasenrücken zu sich verbreitend; eine Digitalkompression der Carotis beseitigt« die Pulsation und die Geräusche in dem Tumor. Es wird eine Unterbindung der Carotis beabsichtigt. Michel.]

Mc. Barney (36) stellt einen Patienten mit Aneurysma der Orbita vor, welcher nach verschiedenen Traumen (Schlag und Fall) anfangs langsam und dann sehr rapid sich entwickelt hatte. Die ganze Umgebung des Auges, Augenlider und Augenbrauengegend waren von einem pulsierenden Tumor eingenommen ; auch die Retinalge- fässe pulsierten lebhaft; der Bulbus war hervorgetrieben, die Seh- kraft erlosch. In der Nähe des Tumor hörte man ein sehr deut- liches Geräusch. Bei Kompression der Carotis verschwand die Pul- sation.

[Dolgenkow (19) beschreibt: 1) einen Fall von Tumor

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Sarkom der Augenhöhle.

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cavernosus orbitae sinistrae bei einem 21j. Bauern , der in allen übrigen Beziehungen vollkommen gesund war. Das linke Auge zeigte bei vertikaler Körperlage eine 8 9 mm starke Protrusion, bei horizontaler Lage auf dem Rücken war die Protrusion ca. 1 mm geringer, beim Bücken nach vorn vergrösserte sich dagegen dieselbe. Die Protrusion vergrösserte sich auch ganz bedeutend bei Druck auf die entsprechende Vena jugularis intern, (noch mehr auf beide V. jugulares). Hielt der Kranke den Atem an, so erreichte die Hervortreibung des Bulbus ihr Maximum und nach Vi */i Mi- nute sprang das Auge aus der Lidspalte heraus, konnte aber ohne Mühe durch leichten Druck reponiert werden. Pulsation war nicht vorhanden, gewöhnlich auch kein Geräusch, und nur bei zurückgehaltenem Atem und bei starker Anstrengung wurde ein nicht scharfes kontinuierliches blasendes Geräusch mittelst an den Bulbus angelegten Stethoskopes vernommen. Bei starker Hervortrei- bung des Auges trat Verdunkelung des Sehens, Schmerz in der Tiefe der Orbita und eigentümliches Angstgefühl auf. Augenhintergrund, Bewegungen des Bulbus, Sehschärfe ({§) etc. vollkommen normal; Diplopie war nicht vorhanden. Als ätiologisches Moment glaubt D. ein vor 14 Jahren durch Fall erfolgtes Trauma annehmen zu müssen. Exophthalmus wurde zuerst vor 7 Jahren bemerkt. Vor 3 Jahren trat während eines Hustenanfalles zum ersten Male eine Luxation des Auges auf, weiche während der letzten 2 Jahre bei jeder irgendwie bedeutenden Anstrengung sich wiederholte. Der Tumor lag direkt hinter dem Auge innerhalb des Muskeltrichters im retrobulbären Fettgewebe, das den Sehnerven umgibt. A d e 1 h e i m in Moskau.]

[Guaita (26) entfernte aus der linken Orbita eines 35j. Pa- tienten eine 5 cm. im Durchmesser grosse Knochengeschwulst mit Erhaltung des (durch Druckatrophie des Sehnerven) erblindeten Bulbus und dessen Beweglichkeit. 15 Jahre vor der Operation war durch heftiges Niesen plötzlich Exophthalmus aufgetreten (wahrscheinlich Emphysem durch Bruch der Lamina papyrac. ethm.). Der Tumor nahm wahrscheinlich seinen Ursprung aus dem deformen Callus der gebrochenen Lam. papyracea, wie er auch aus dem ihn umgebenden Perioste und der knöchernen Marksubstanz, aus welcher er bestand, hervorzugehen scheint. Brettauer.]

Der von Bäum ler (1) beschriebene Fall betrifft eine52j. Frau, welche seit ca. 10 Jahren eine allmählig, ohne Schmerzen wachsende Protrusion des linken Auges bemerkt hatte. Bei der Vorstellung am 19. September 1883 zeigt sich der Bulbus nach aussen und

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474 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

innen gedrängt; beim Versuch, ihn zurückzudrängen, bieten die da- hinter gelegenen Gewebe einen festen Widerstand. Sehvermögen erloschen. Die Papille erweist sich vergrössert, leicht geschwellt und von graulicher Farbe. Arterien eng, Venen wenig weit und geschlängelt. Die Diagnose wurde auf einen ziemlich gutartigen Orbitaltumor gestellt und das ophthalmoskopische Bild auf eine se- kundäre Neuritis bezogen. Bei der Operation zeigte sich , dass die Geschwulst mit den hinteren Partien des Bulbus fest verwachsen war. Es wurde daher der Bulbus formlich umstochen und schliesslich der Optikus mit umgebender Tumormasse etwa 1 cm hinter der Ein- trittsstelle abgeschnitten. Dieselbe erstreckte sich noch bis in das Foramen opticum hinein. Gute Heilung. Der Optikus war in seinem ganzen Verlaufe in die Geschwulst eingebettet ; die Scheiden makrosko- pisch erkennbar, der lntervaginalraum erweitert und ebenfalls mit Tumormasse erfüllt. Die mikroskopische Untersuchung des Bulbus ergab ein >alveoläres Sarkom (Cylindronia?).« Die Untersuchung des Bulbus selbst erwies zunächst, dass die Sehnervenpapille weit mehr vorgewölbt war, als es nach dem ophthalmoskopischen Befunde vermutet worden war. Die Prominenz erschien hauptsächlich be- dingt durch kleine Tuiuorknoten , welche von der Chorioidea aus- gehend , die marginalen Netzhautpartien emporwölbten. Was die histologische Beschaffenheit des intraokulären Tumors angeht, so unterscheidet sich dieser nur wenig von den extraokulären ; die zelli- gen Elemente sind dieselben, nur ist der alveoläre Charakter nicht überall so deutlich ausgesprochen.

Verfasser ist der Ansicht, dass in diesem Falle das choroideale Sarkom das sekundäre, der Orbitaltumor der primäre gewesen ist, und ist geneigt, anzunehmen, dass der letztere von den Lymphspalten des Intravaginalraumes oder von der Duralscheide des Optikus selbst ausgegangen ist. Die Angabe des Verfassers, dass Referent sich dahin ausgesprochen habe, »dass eine Propagation eines Orbitalsar- koms in den Bulbus hinein nicht vorkommet ist nicht zutreffend. An der angeführten Stelle ist nicht von Orbitalgesch wülsten im All- gemeinen die Rede, sondern nur von solchen, welche vom »Orbital- gewebe« ausgehen, im Gegensatze zu dem vom Sehnerven ausgehen- den. Die Stelle heisst wörtlich : iEin Uebergang einer im Orbital- gewebe entstandenen Neubildung auf die Gewebe des Bulbus findet nicht statt. Höchstens beobachten wir Dies , und dann auch nar ausnahmsweise, wenn ein Tumor innerhalb des Sehnerven ent- standen ist.«

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Leukämische Geschwülste der Augenhöhle.

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[Fieuzal (20) erzahlt, 1) das« ein 43j. Mann von einem pri- mären Osteosarkom der unteren Augenhöhlen wand unter den Er- scheinungen des Exophthalmus , der Verdrängung des Auges nach oben, sowie einer leichten Stauungspapille befallen war, und die Resektion des Oberkiefers gemacht werden musste ; 2) dass eine 62j. Frau an einem Epitheliom der Hornhaut und der Bindehaut links erkrankte, welche wiederholte Abtragungen, sowie eine Enukleation nötig machte, nach deren Ausführung Recidive in der Orbita auf- traten.

Gay et (22a) beobachtete bei einem 70j. Manne eine doppel- seitige Geschwulstbildung der Augenhöhle. Die Geschwulst hatte sieh vor 2 Jahren zuerst rechts und seit 4 Monaten auch links ent- wickelt. Hier war ein kleinapfelgrosser Tumor längs des Orbital- daches fühlbar, während rechts nur eine wulstartige Verdickung an der gleichen Stelle vorhanden war. Die Beweglichkeit besonders des linken Auges war eine hochgradig beschränkte, eine weitere Verän- derung fand sich nicht. Der Kranke starb an Pleuritis. Die Tu- moren waren gelagert zwischen der Innenfläche des Periost und dem Fettgewebe der Augenhöhle. Die mikroskopische Untersuchung führte zur Diagnose: Lymphorabildung ; auch sollen die Augenmuskeln, so- wie die Scheiden der Nerven in der Augenhöhle von Lymphkörper- chen durchsetzt gewesen sein. Michel.]

Delens (15) beobachtete im Jahre 1865 auf der Abteilung von Nelaton einen Patienten mit verschiedenen Drüsenanschwel- lungen (in der Unterkiefergegend, dem Gaumen, der Axelhöhlen etc.). Was ihn aber am meisten genierte, waren 2 symmetrische Tumoren der Orbita, welche sich in einem Zeitraum von 2 3 Wochen ent- wickelt hatten. Dieselben drängten das obere Lid eiu wenig in die Höhe, sie waren absolut schmerzlos und hatten die Grösse einer Nuss. Die Untersuchung des Blutes ergab eine ausgesprochene Vermeh- rung der weissen Blutkörperchen und es handelte sich demnach um lymphadenitische Tumoren der Orbita etc. Der Patient bekam die Cholera, welche damals gerade in Paris herrschte, er genas von der- selben und 14 Tage später waren die Orbitaltumoren , und die An- schwellungen am Gaumen total verschwunden, nur die Submaxillar- drüsen waren noch ein wenig geschwollen; die Axillar- und In- guinaldrüsen hatten ebenfalls bedeutend an Volumen abgenommen. Der Patient wurde entlassen und hat sich später nicht wieder vor- gestellt.

Rieh et (50) entfernte einen Tumor aus dem oberen Teile der

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

rechten Orbita mit Erhaltung des intakten Bulbus. Die mikroskopi- sche Untersuchung hatte ein »Sarcorae fibro-plastique« ergeben und es waren in dem Tumor keinerlei drüsige Partien gefunden worden. Vier Monate nach der Entlassung stellte sich der Patient mit einem Ilecidiv vor, welches zu Exophthalmus und Verlust des Sehvermögens geführt hatte. Rieh et enukleierte darauf den Bulbus, exenterierte die Orbita und ätzte die Wände tief mit der Canq uoi n'schen Paste.

Bei einem 57jährigen Patienten operierte Pooley (47) einen Orbitatumor, welcher sich in den Sinus maxillaris erstreckte. Die mikroskopische Untersuchung ergab ein Sarkom.

Polaillon (46) entfernte eine Dermoidcyste in der Gegend des innern Augenwinkels von der Ausdehnung einer grossen Hasel- nuss bei einem 9jährigen Mädchen durch Exstirpation. Die Heilung erfolgte per primam. Der Sitz der Cyste an der medialen Seite der Augenbraungegend ist nach P. weit seltener als an der äusseren.

[Bei einem 29j. männlichen Individuum trat, nachdem längere Zeit (ca. 6 Jahre) eine leichte Verdickung des inneren und oberen Augenhöhlen randes bestanden hatte, allmählig eine stetige Zunahme der Verdickung sowie eine Vordrängung des Auges nach vorn und gleichzeitig nach unten und aussen auf. Bei der taktilen Unter- suchung fand Herzog Karl inBayern (9) eine ungefähr hasel- nussgrosse, rundlich oval konfigurierte Geschwulst im oberen inneren Augenhöhlen winkel. An einzelnen Stellen war die Oberfläche un- regelmässig höckerig, Fluktuation war nirgends nachweisbar. Pat. litt an einem chronischen Nasen- und Mittelohrkatarrh mit Perfo- ration beider Trommelfelle, wobei sich von Zeit zu Zeit fötider Eiter entleerte. Bei einem probatorischen operativen Verfahren , wurde die Vorderfläche des Tumor freigelegt, an einer Stelle war die knöcherne Hülle des Tumors so dünne, dass beim Ansetzen des Raspatoriunis eine Infraktion entstand. Aus der Oeffnung drang eine klebrig gelblich-graue geruchlose Substanz hervor, welche die Formbestandteile des katarrhalischen Sekrets enthielt. Die Vor- drängung des Augapfels zeigte sich alsdann als eine geringere; die weitere Behandlung bestand in der Einführung eines Drains, in Aus- spritzungen etc. Die Sekretion aus dem Hohlräume war nach 8 Wo- chen eine ebenso starke wie anfangs, und musste daher die Diagnose auf eine Erkrankung des Sinus frontalis gestellt werden. Später war ein Tiefstand des linken Auges zu bemerken, was auf eine Herab- und Auswärtsdrängung der inneren oberen knöchernen Orbitalwand zurückgeführt wird, bedingt durch eine bedeutende Ektasie des lin-

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Zusammenhang von Nasen- und Äugenaffektionen. 477

ken Sinus frontalis. Es wird noch besonders hervorgehoben, dass Verwechselungen eines Osteoms, wie in dem vorliegenden Falle, mit einer Erkrankung des Sinus frontalis leicht möglich sind, beson- ders wenn die entzündlichen Erscheinungen fehlen. Michel.]

Nachdem Nieden (43) eine eingehende Besprechung der ein- schlägigen Litteratur vorausgeschickt hat, geht er die einzelnen Af- fektionen durch, bei welchen ein nicht auf allgemeine Ursachen, wie z. B. bei den Infektionskrankheiten , beruhendes Zusammentreffen von Nasen- und Äugenaffektionen vorliegt. Es handelt sich dem- nach nur um solche Processe, die auf Weiterpropagation durch Ver- mittelung des Th ränenu äsen kan als beruhen, oder um Reflexvorgange, welche durch die Nasenschleirahautnerven das Auge und seine Um- gebung in Mitleidenschaft ziehen.

Das Thränen träufeln beruht nach N/s Beobachtungen etwa in der Hälfte der Fälle auf Erkrankung des dem Sehorgan angehörigen Teiles der Thränenableitungswege , der Kanälchen, des Thränen- sackes und des Einganges in den Thränennasengang, die andere Hälfte auf im Kanäle selbst und im Ostium nasale vorhandenen Affektionen. Schon vor einigen Jahren angestellte Untersuchungen, welche durch die weiteren Beobachtungen unterstützt werden, hatten N. das Re- sultat ergeben, dass bei 9°/o aller Thränenleiden hereditäre Einflüsse eine Rolle spielen, was nach seiner Ansicht auf einen Bildungsfehler in der ursprünglichen Anlage zurückzuführen ist. Was das häufige Zusammentreffen von Ozäna und Störung in der Thränenableitung anlangt, so legt ihm eine Reihe von b7 Beobachtungen die Ver- mutung nahe, dass nicht die Ozäna die Epiphora bedingt, sondern dass die erstere vielfach durch Störungen in der Thränenleitung hervorgerufen wird.

Die von Ziem hervorgehobene Komplikation von Trachom und Nasenschleimhaut-Katarrhen bestätigt Verfasser vollkommen , nur möchte er darauf Gewicht legen, dass nicht die chronische Rhinitis im Stande ist, die Konjunktival-Bindehaut auf dem Wege der Schleim- haut des Thränennasenkanals trachomatös zu inficieren, sondern dass dies fast nur dann der Fall ist, wenn die Schleimhaut des Thränen- sacks in Mitleidenschaft gezogen ist. Von besonders schädlichem Einflüsse sind die Produkte der Stinknase auf Cornealaffektionen, bei welchen sie durch Infektion leicht zur Bildung der charakteristischen eiterigen Geschwüre führen.

Weiter steht wohl fest, dass bei der Keratitis phlyctaenulosa, meist auf skrophulöser Basis, der Beginn des Leidens in der Mehr-

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Pathologie und Therapie der Aogenkrankheiten.

zahl der Falle von der Nase aus statthat. Ausserdem finden sich nach den Beobachtungen des Verfassers häufig asthenopische Be- schwerden da vor, wo wir ausser einem chronischen Nasenkatarrh keine pathologischen Veränderungen oder sonstige Ursachen für die Erklärung der Asthenie finden können und die ebenfalls nach der Behandlung des Nasenleidens allein zum Schwinden kommen. Zum Schlüsse folgen vier Krankengeschichten, welche nicht Falle des all- täglichen Vorkommens, wie die geschilderten Vorgänge betreffen.

I. Polypöse Wucherung Tom oberen Teile der Nasenhöhle aus- gehend, zuerst die mediane linke dann die rechte Orbitalwand per- forierend. Beiderseitiger Exophthalmus. Tod unter cerebralen Er- scheinungen.

II. Myxosarkom der Schleimhaut der oberen Nasenhöhle , Usur der Siebbeinplatte, Wucherung in die Schädelhöhle. Von hier aus Weiterverbreitung an der Basis cranii in die beiden Orbitalhohlen. Neuroretinitis , Ophthalmoplegia externa, Exophthalmus beiderseits. Amaurose. Tod. Sektion.

III. Empyema chronic, der rechten Stirnhöhle und des Sieb- beinlabyrinthes. Durchbruch desselben in die rechte Orbitalhöhle. Dislokation des Bulbus nach aussen unten. Direkte Kommunikation des Abscesses mit dem Nasencavum.

IV. Diffuse Hypertrophie der Nasenschleimhaut , Empyem des Antrum Highmori nach Typhus; infraorbitale Neuralgie, Blepharo- spasmus dextr., Heilung nach Entleerung und Ausräumung der Nasen- und Oberkieferhöhle.

Bezüglich der Details dieser sorgfältigen und instruktiven Be- obachtungen muss auf das Original verwiesen werden.

[Berg er (4 und 5) und Tyrmann (4 und 5) behandeln in ihrer Monographie über die Krankheiten der Keilbeinhöhle und des Siebbeinlabyrinthes zuerst die Anatomie und Entwickelungeschichte, die Missbildungen und Varietäten, dann die entzündlichen Erkrank- ungen, wobei die Orbitalphlegmone bei suppurativer Entzündung des Siebbeinlabyrinthes Erwähnung findet, sowie auch ein umgekehrtes Verhalten. Bei Caries und Nekrose des Keilbeinkörpers kann Ex- ophthalmus und Erkrankung des Sehnerven auftreten, bei der gleichen Erkrankung des Siebbeinlabyrinthes eine retrobulbäre Zellgewebs- entzündung, ferner ein orbitales Emphysem bei der Bildung einer Kom- munikation zwischen Siebbeinlabyrinth und Orbita. Von den Ge- schwülsten werden aufgezählt: die Ektasie des Siebbeinlabyrinthes durch Ansammlung von Schleim, Polypen in der Keilbeinhöhle, po-

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Die Refraktions- und Akkornmodationsstörungen.

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lypöse Wucherungen des Siebbeinlabyrinthes nebst Anhang: Kon- tinuierliches Abtropfen von Cerebrospinalflüssigkeit mit Neuritis optica, Fibrom des Siebbeines, Enchondrom des Keilbeins, Osteom der Keilbeinhöhle und des Siebbeinlabyrinthes, Sarkom des Keilbeins, Carcinom der Keilbeinhöhle. Unter den Verletzungen wird das gleich- zeitige Auftreten der Frakturen des Keil- und Siebbeins bei solchen der Schädelbasis gedacht, wie auch der Absprengung von Stücken des Keil beinkörpers, der Splitterbrüche desselben, der Frakturen der Lamina papyracea, der Splitterbrüche und der Fremdkörper des Siebbein- labyrinthes und endlich werden noch die Parasiten angeführt. Bei allen diesen Erkrankungen werden die ocularen Symptome an der Hand der Litteratur auf das eingehendste gewürdigt; vornehmlich treten Exophthalmus, Lähmungen von Augenmuskelnerven, Verän- derungen des Sehnerven in den Vordergrund. In den Schlussbe- merkungen werden die hauptsächlichsten diagnostischen Merkmale zusammengefa8st, und sei der Leser zu seiner genaueren Orientierung auf das Original verwiesen. Michel.]

Die Refraktions- und Akkornmodationsstörungen.

Referent: Prof. Nagel.

1) Adamück, E. , Zur Frage über die Myopie in den Schulen. Weetnik ophth. III. p. 269 u. p. 429.

la) A 1 b e r t o 1 1 i , G. , Detenninazione pratica dell* angolo a. Rassegna di scienc. med. I. p. 253.

2) Ausderau, Die seitliche Lage der Schreibhefte in den Schulen, eine der wichtigsten Ursachen von Skoliose und Myopie. Korrespond.-Bl. f. Schwei- zer Aerzte. Nr. 3, 4 und 5.

3) Baas, Eine seltene Folgekrankheit epidemischer Parotitis. Klin. Monats- bl. f. Augenheilk. S. 273.

4) Baker, A. R., The prisoptometer; an instrument for the ready detection and correction of myopia, hypermetropia and astigmatism in all of its forms. Cleveland med. Gaz. I. p. 314.

4a)Baroffio, F. e Sforza, C, Deila abilita ed inabilitä al servizio per lo stato della vista nei diversi eserciti ed armate ed alcune considerazioni sul tiro. Gior. med. d. r. esercito etc. XXXIV. p. 400.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

5) B e 1 1 j a r m i n o w , L., Ueber die Tauglichkeit und Genauigkeit der vor- handenen Probebuchstaben für Bestimmung der Sehschärfe. Arch. f. Augen- heilk. XVI. S. 284 (s. oben S. 140).

6) Below, D„ Zur Brillenlehre (Kutscberyii ob otechkach). Westnik ophth. HL 2. p, 91 (e. oben S. 140).

7) Berlin, Ceber die Vermehrung der Perception am Tierauge durch Linsen- astigmatismus. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. u, Aerzte in Berlin. S. 387.

8) üeber Dyslexie (s. oben 8. 295).

9) Berry, G. A., Note on the relative visual acuity of fully corrected axial ametropia. Ophth. Review, p. 309 (s. oben S. 138).

10) B o u c h e z, Astigmatisme mixte, vertical de plus de 4 dioptries, horizontal de moin8 de 2 dioptries. Arch. de möd. et pharm, mil. 1885. VI. p. 481.

11) Bourgeois et Tscherning, Recherches sur les relations qui existent entre la courbure de la corne*e, la circonftrence de la töte et de la taille. Annal. d'Oculist. T. XCVI. p. 203 (s. oben 8. 8).

12) Browne, E. A. , The genesis of short sight. Liverpool med.-chirnrg. Journ. July. p. 269.

13) B u r n e 1 1 , S. M. , Affection of the eye accompanying mumps. Americ. Journ of the med. scienc. January. p. 86 (s. oben 8. 313). (Akkommo- dationslähmung und Doppeltsehen.)

14) The meter-lens, its English name and equivalent. New- York med. Journ. XLIV. p. 183.

15) The dioptry again. Ibid. p. 380.

16) Chauvel, J. , De la constatation objective de l'astigmatisme par les images corndennes au conseil de revision. Arch. de mdd. et de pharm, milit. 16. Mai.

17) Chibret, Lois des formations astigmatiques de la cornee, consecutivea a l'opention de la cataracte. Annal. d'Oculist T. XCV. p. 209. (Sociöte* franc. d'Opht. 4. congres.)

18) Skiascopie; ses avantages: sa place en ophtalmologie. Arch. d'Opht. VI. p. 146.

19) Chi so Im, J. J., Myopia with intense squint. Med. and surgic. Reporter. 17. April.

20) C o g g i n s , David , Protracted action of hydrobromate of homatropine in spasm of the accommodation. Americ. Journ. of Ophth. Hl. p. 199.

21) »36' or 40'«; which shall it be?« Ibid. p. 50.

22) Cohn, H., Ueber neue Untersuchungen der Augen der Uhrmacher. Tage- bl. d. 59. Vera, deutach. Naturforscher u. Aerzte in Berlin. S. 391.

23) Ueber die Notwendigkeit der Einführung von Schulärzten. Leipzig, Veit & Comp.

24) C o 1 1 i n s , W. J. , On some cases of cycloplegia or failure of the accom- modation. Lancet. II. p. 861.

25) C u i g n e t, Kdratoscopie, Retinoscopie, Pupillosoopie, Dioptroscopie ei Ke- fraction. Recueil d'Opht p. 7G5 et Bullet, et Möm. de la soc. franc. d'Opht. 4e annee. p. 295.

26) Des növropathies oculaires, ou troubles et affections de nature nerveuae des yeox et de la vue. Ibid. p. 385 et 458.

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Die Refraktion*- und Akkommodationsatörungen.

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27) Culbertson, H. , On a mode of determining, with theNpriaoptometer, the degree of latent hypermetropia without mydriatica. Americ. Journ. of Ophth. p. 220.

28) A mode of determining the absolute myopia through the aid of glasses with the prisoptometer. Ibid. p. 325.

29) Some thoughts on astigmatism of curvature. Ibid. p. 114.

30) On the uae of cylindrical glaaaea in Compound aatigmatiam. Ibid. p. 14 (a. oben S. 146).

31) Culver, C. M, The refraction and accommodation of the eye and their anomalies by Landolt. (Tranalated under the author's auperviaion.) Edin- burgh. 597 p.

32) Davidson, Dyce, The influence of our school System on the eyesight of children. (Aberdeen philosophical society.) Brit med. Journ. 1. p. 450.

33) Deeren, Ätiologie et prophylaxie de la myopie axile chez les ecoliers. Recueil d'Opht. p. 449. (Bekanntes.)

34) fitude dea liena qui doivent exister entre l'acuite' visuelle et la refraction dana l'oeil emmötrope et amötrope. Ibid. p. 75.

35) D e 1 a P e ö a, A., Conaejo« higienicos para el uso de gafas y lentes. Ma- drid. 40 p.

36) Dürr, Rathschläge für Kurzsichtige. Bannover, Schmorl und v. Seefeld.

37) Förster, Ueber Behandlung der Myopie. Vortrag, gehalten in der XVII. ordentlichen Generalversammlung des Vereins der Aerzte des Regier ungs- Bezirks Breslau am 13. Dez. 188*. Bresl. ärztl. Zeitschr. Nr. 4.

3g) On the influence of concave glasses and convergence of the ocular axes in the diaease of myopia. Arch. Ophth. XV. p. 399.

39) Fi tager ald, C. E., Optometer. Ophth. Review, p. 62 (a. oben S. 148).

40) F r a v e 1 , E. H. , Anomaliee of refraction. Cincin. Lancet-Clinic. XVII. p. 179.

41) Fritach, Karl, üeber die Brillengläser von bester Form und die neu pa- tentierten achromatischen Brillengläser. Wien. 8 pp.

42) Frost, W A., Ophthal moplegia interna. Ophth. Review, p. 333.

43) Gand, Paralysie pr£coce et i8ole"e de raccommodation dans un cas d'ataxie. Bull, de la clin. nation. opht. de l'bo8p. des Quinze-Vingts. 1885. III. p. 245.

44) Girau d-Teulon, Note sur un nonveau aigne ophtalmoacopique dea leaions de nutrition dea memhranes profondea de l'oeil. Bullet, de l'Acad. de me'd. de Paria. Seance du 1. Juin. Annal. d'Ocul. T. XCVI. p. 65.

45) Gordon Norrie, Om Skiaakopi. ügeakr. f. läger. 1886. II. Nr. 35—36 (a. oben S. 151).

46) Green, J. D., Ou apectacle lenaes of asymmetrical curvature. Americ. Journ. of Ophth. p. 53.

47) Green, John, 36 or 40. Americ. Journ. of Ophth. p. 108.

48) Groenouw, Arthur, Beiträge zur mathematischen Berechnung der Wir- kung prismatischer Brillen. Inaug.-Diss. Breslau (s. oben S. 144)

49) H a r t r i d g e , G. , The refraction of the eye. Second edition. London, J. & A. Churchill.

50) H a y , G. , The combination of two cylindrical lenses. Transact. of the Americ. ophth. soc. 22. annnal Session, held at New-London. p. 384. (Ma- thematische Analyse.)

Jahresbericht fiir Ophthalmologie. XVII. 1880. 31

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

51) Helm, G. F., Short sight, long sight, and astigmatiam. London, Churchill.

52) Hirachberg, J.t Diabetes in der Privatpraris. Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Juli. S. 193.

53) H o f m a n n, Gustav, Ein Erklftrungaversuch für die scheinbare Kurzsichtig- keit. Allg. Wien. med. Zeitung. Nr. 34.

54) Humphry Haines, A new instrument for facilitating retinoscopy. Ophth. Review, p. 282 (s. oben S. 162).

55) Jack man , N. T., Eyesight of school children. (Ophth. aoc. of the uni- ted kingdom, Dez. 9 th.) Ophth. Review. 1687. p. 23 (a. oben S. 114).

56) Jackson, Edward, The prescribing of cylindrical lenses. Americ. Journ. of Ophth. p. 70 (a. oben S. 146).

57) A form of plane minor for the shadow test. Medic. News. 12. Juin.

58) The equivalence of cylindrical and sphero-cylindrical lenses. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty-aecond meeting. New-London. p. 268 und Americ. Journ. of Ophth. p. 262 (s. oben S. 146).

59) Lens series for the refraction ophthalmoscope. Ibid. p. 361.

60) The best form and practical value of the shadow test in the measure- ment of refraction. Journ. americ. med. assoc. VII. p. 262.

61) A dioptric scale of focal length. Philadelphia med. News. June 1885. (s. oben S. 146. J. hat auf einen Massstab die Brennweite der Meterlinsen- reihe auftragen lassen.)

62) J e s s o p , Gase of diphtheritic cycoplegia, with absence of kneejerks, de- tect of colour vision , and contraction of fields of vision. Transact. of the ophth. soc. of the united kingdom. p. 386.

63) Instructions for L. A. B o r t e 1 i n g's Compound Optometer for correc- ting errors of refraction. San Francisco. 1885. 18 p.

64) Jnler, H. E. , Opbtalmoscope a refraction avec foyer electrique. Recueil d'Opht. p. 426 (s. oben S. 152).

65) Kast, A. , Klinisches und Anatomisches über primäre degenerative Neu- ritis. S.-A. aus Deutach. Arch. f. klin. Medic (s. oben Ö. 283. Akkorotno- dationsparese nach Angina.)

66) Kelsch, A., The cause of regulär astigmatism. Medic. Record. 17. July.

67) Kersch baumer, Friedr., Die Blinden des Herzogthums Salzburg nebst Bemerkungen über die Verbreitung und die Ursachen der Blindheit im Allgemeinen. Wiesbaden, J. F. Bergmann. 109 8.

68) Knapp, Ueber die Meridian bezeich nung bei Brillen- und Sehfeldbestim- mungen. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 195 (s. oben S. 147).

69) Dioptry or dioptric? New- York med. Journ. XLIV. p. 377.

70) £nies, M., Ueber Wesen und Therapie der Myopie. Ber. d. XVIII. Vers, d. ophth. Gesellsch. S. 26. (Diskussion S. 34.)

71) Ueber Myopie und ihre Behandlung, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 15.

72) Zwei Fälle von leichter Fischvergiftung. Aertztl. Mitteil, aus Baden. XL Nr. 16 (s. oben S. 258.)

73) Koller, K. , Ueber eine eigentümliche Sorte dioptrischer Bilder. (Ein Beitrag zur Theorie der Cylinderlinsen.) v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 169 1«. oben S. 47).

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Die Refraktions- und Akkommodationsstörungen.

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74) Landesberg, M., Zar Kenntnis der angeborenen Anomalien des Auges. Klin. Monatabi. f Augenheilk. S. 399.

75) Affectiona of the eye dependent upon hyateria. Journ. of nervoua and mental disease. XIII. Nr. 2. (Akkommodationakrampf a. oben S. 293.)

76) L a n d a b e r g , C, Zur Dioptrik des Augea und der Augengläser (s. oben S. 46).

77) Lang and B a r r e t, James W., The action of myotics on the accommo- dation. Ophth. Hospit. Reporta. XI. 2. p. 130.

78) The refractive character of the eyea of mammalia. Ibid. p. 103.

79) L e i n i n b e r g , N., Klinisch-statistische Beiträge zur Myopie. Inaug.-Diss. Würzburg (s. oben S. 115).

80) Lemaire, Nouvel optometre astigmometre. Recueil d'Opht. p. 611.

81) Longmore, T., The optica 1 manual, or handbook of instructiona for the guidance of 8urgeons in teating the ränge and quality of viaion of recruits and othera seeking employment in the military Services of Great H ritain, and in diatinguishing and dealing with optical defects among the officera and nie n already engaged in them. 3. ed. Lond. 201 p.

82) L o r i n g , E. G., Dioptrie, Dioptre, Dioptrie or Dioptry ? New- York med. Journ. July. p. 95.

83) Maddox, Ernest E., Inveatigationa in the relation between convergeuce and aecommodation of the eyes. Ophth. Review, p. 341 and Journ. of Anatomy and Phyaiol. Oktob. p. 21 and p. 475 (s. oben S. 165).

84) Mallinckrodt, Eine Modifikation an den sogenannten Reitbrillen. Klin. Monatabi. f. Augenheilk. S. 154 (s. oben S. 147).

85) Martin, Des variations dans le degre et le sens de rastigmatisme cor- ne*en chez le8 glaueomateux. (Socie'te' franc. d'Opht 4. congrea.) Annal. d'Oculist. T. XCV. p. 206.

86) fitude8 aur les contractions aatigmatiques du mu8cle eiliaire. Ibid. XCV1. p. 217.

87) Meyrowitz, 36 or 40? Americ. Journ. of Ophth. p. 109.

88) Morton, A. S. and Barret, J. W., A clinical investigation of the me- rit« of the various methods of practising retinoacopy. Brit. med. Journ. I. p. 105 (a. oben S. 151).

89) Nauwerck, Ueber Wurstvergiftung. (Württ. ärztl. Lande8verein. 11. Juni.) Med. Korreap.bl. des Württ. ärztl. Landesvereins. 8. 154.

90) Nettleship, Myopia from childhood, rapid increaae soon after inarriage, to almost total blindness; queation of myopic choroiditit. Ophth. Hoap. Rep. XI. p. 73.

91) Aethenopia after extraction of cataract. Ibid. p. 62.

92) N i e d en, A., Ein Fall von Leaescheu, Dyelexie (Dysanagnosie) mitSektione- befnnd. Aren. f. Augenheilk. XVII. 2. S. 162 und Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. u. Aerzte in Berlin. S. 156 (s. oben S. 281).

93) N o r ri s, W. F., Some remarka oo astbenopia and the cbanges in refraction in adoleacent and adult eyes. Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty- second meeting. New-London. p. 369, Ophth. Review, p. 265 und Americ. Journ. of Ophth. p. 302.

94) Noyes, fl. D., Measurement of astigmatism by the Ophthalmometer of Javal and Schiötz. Ophth. Review, p. 259.

3X*

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484 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

95) P 1 e h n, F., Brillen und Brillenbestimmung. Deutsche Medic-Zeitg. Hft. 67.

96) Pooley, T. R., Relation of uterine diseaae to asthenopia, etc. Ophth. Review. V. p. 134 und New- York med. Journ. February. 13.

97) Priestley Smith, On meana for the prevention of myopia. Ophth. Review, p. 153.

98) A keratometer. Ibid. p. 316 (s. oben S. 149).

99) Randall, B. A., >The underlying conus«. Americ. Journ. of Ophth. p. 319 (s. oben S. 223).

100) Randall, A., A modified Loring ophthalmoscope with a diak of cylindri- cal lenses. Transact. of the Americ. ophth. soc. 22d. meeting. p. 343 (§. oben S. 153.)

101) v. Reuse, Abnorm kurzer Krümmungsradius der Hornhaut. Wien, me- dic. Presse. S. 34.

102) Reynolds, Dudley S., The prolate lens of Dr. Fox. Mr. B o r s c h'i aphero-cylindera on one aurface. Americ. Journ. of Ophth. III. p. 95.

103) Cases illuatrating defecU of refraction , with remarks. Philadelphia Med. Times. XVI. p. 333.

104) Riley, F. C, Glaases; their uae and abuae. N. Eng. med. Month. V. p. 298.

105) A case of paeudo-epilepsy of the retiua caused by hypermetropia. Med. and surgic. Reporter. Philadelphia, p. 742.

106) Roden stock, J., Eritiache Bemerkungen zu Landaber g's »Dioptrik dea Auges und der Augengläser« (a. oben S. 46).

107) R o o a a , St. John , Limitatione in the value of glasses for improvement of vision and the relief of diaease. New- York med. Journ. March. 13. p. 289.

108) Roeenmeyer, L. , üeber diphtherische Sehatörungen. Wien. med. Wocheuschr. Nr. 13 u. 14.

109) Sarcey, Fr., Mind your eyes! Advice to the short-aighted by their fellow-aufferer. Tranalated by R. E. Dudgeon. London. 99 p.

110) Schieaa, Ueber Schule und Kurzsichtigkeit. S.-A. aus der AI lg. Schwei- zer Zeitung.

111) Schiötz, Hj., Ueber die zweckmäsaigste Weise der Aufzeichnung bei optometriachen Untersuchungen. Arch. f. Augenheilk. XVI. S. 190 (s. oben S. 147.)

112) A ca8e of aatigmatiam of the lena after iridectomy. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 200.

113) Schmidt-Rimpler, H. , Noch einmal die Myopie am Frankfurter Gymnasium, v. G r a e f es Arch. f. Ophth. XXXII. 2. S. 301. Mit Zusatz ebd. XXXII. 4. 8. 293.

114) Schneller, Ueber Druckschrift für Schulbücher. Tagebl. der 59. Vers, deutscher Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 389 (s. oben S. 103).

115) Verbesserte Druckschrift für Schulbücher. Centralbl. f. allg. Geaund- heitspfl. S. 419 (s. oben S. 103).

116) Akkommodation durch Axen Verlängerung des Auges. Tagebl. der 59. Vera, deutscher Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 390 (s. oben 8. 52).

117) Ueber Entstehung u. Entwickelung der Kurzsichtigkeit. v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 245.

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Die Retraktions- und Akkomraodationsstörungen. 485

HR) Schoen, W., Ueberanstrengung der Akkommodation und deren Folge- zustände. Beitrag zur Aetiologie des Glaukoms und der Aequatorial-Cata- rakt. Arch. f. Augenheilk. XVII. S. 1 und Tagebl. d. 59. Vera, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 388.

119) Schwabe, G., Bericht über die Untersuchung der Augen der Schuler der Realschule zu Reudnitz. Aus dem 10. Jahresber. der Realschule zu Reudnitz. S. 4.

120) Secondi, 6., Osservazioni sul rapporto tra Paccomodazione e la con- vergenza. Gior. d. r. Accad. di med. di Toriuo. XXXIV. p. 714.

121) See liger, A., Ueber den Einfluss dioptrischer Fehler des Auges auf das Resultat astronomischer Messung. Abh. d. math.-physikal. Klasse der Akad. der Wissensch, zu München. S. 665.

122) Siesmann, L. , Resultate der Sehprüfung der Schüler der Schule für Militär-Bader zu Irkutsk und die Beleuchtungsbedingungen der Klassen dieser Schule. Westnik ophth. 111. 6. p. 464.

123) Snell, Simeon, Stanip for recording lenses. Ophth. Review. V. p. 139 (s. oben S. 147).

124) S t e f f a n, Ph., Unsere neuen Schulgeb&ude (Schul paläste) und ihr Einfluss auf die sog. Scbulkurzsichtigkeit. Centralbl. f. allgem. GesundheitspBege. V. 6.

125) Eine neue weisse Schreibtafel von Philipp Wenzel in Mainz. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 150 (siehe oben S. 104).

126) Die Myopie am Frankfurter Gymnasium, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 2. S. 301.

127) Erwiderung an H. Prof. Dr. Schmidt-Rim pler. Ebd. 4. 8. 288 (mit Zusatz von Schmidt-Rimpler. Ebd. S. 293).

128) S t i 1 1 i n g, J., Contribution to the study of myopia. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 296.

129) Ueber Entstehung der Myopie. Ber. d. XVIII. Vers. d. ophth. Geeellsch. S. 14.

130) Swanzy, H. R., On uniformity in the designation of the meridian in astigmatism. Ophth. Review, p. 208.

131) Szili, A., Szerzett rövidlattfsäg rendkivüli esetei (Seltene Fälle von er- worbener Myopie). Szemeszet. p. 25.

132) Der Conus nach unten. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 222 (s. oben S. 223).

133) T w e e d y, J. , On an improved Optometer for estimating the degree of astigmatism and other errors of refraction. Lancet. I. p. 777.

134) Treichler, A., Die Verhütung der Kurzsichtigkeit durch Reform der Schulen. 3. umgeänderte Auflage. Staefa. 35 S.

135) Tweed y, J., On an improved Optometer for estimating the degree of astigmatism and other errors of refraction. Lancet I. p. 777. (Verbesse- rung eines früheren von demselben Autor angegebenen Optometers s. Be- richt f. 1876. S. 111.)

136) ühle, Th., Ungewöhnliches Sehvermögen eines operierten Auges. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 431.

137) Uhthoff, W., Ueber eine neue Bestimmungsmethode des Winkel y »wi- schen der Blicklinie und der durch den Hornhautmittelpunkt gehenden

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486 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Senkrechten. Ebd. Ö. 304. (Ergänzung zu einem früheren Aufsatz 8. Ber. f. 1884. S. 215 )

138) Valk, F., The diagnosis of aatigmatism with the Ophthal moscope. Med. Record. New- York. XXIX. p. 673.

139) W a 1 d m a n , P. B., Astigmatism after tenotomy of the internal rectus. Amer. Journ. of Ophth. S. 336.

140) Eserine salicylate in accommodative asthenopia. Ibid. S. 336.

141) Walker, E.G., Two cases of glanconia treated succesfully with convei lenses. (Ophth. aoc. of the united kingdom.) Ophth. Review, p. 17.

14'2) WeiimaOD, Ceber den Rückschritt in der Natur. Freiburg i. B. Aua- zug im Naturforscher. 1887. S. 157.

143) Weis a, Ueber den Einflusa der Spanuung der Augenlider auf die Krüm- mung der Hornhaut und damit auf die Refraktion des Auges. Ber d. XVIII. Vera. d. ophth. Gesellscb. eu Heidelberg. S. 72.

144) Wherry, Myopia caused by an orbital growtb. Brit med. Journ. I. 8. 136.

145) Widmark, J., Refraktionsunderaökningar, utförda vid nagra akolor i Stockholm. (Untersuch, d. Refrakt. in einigen Schulen Stockholms.) Nord, med. arkiv. Hft. 4.

146) Wolffberg, L , Eine einfache Methode, die quantitative Farbensino- prüfung diagnostisch zu Verwerten. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. S. 359 (s. oben S. 160).

147) 1 i e g 1 e r, E , Können erworbene pathologische Eigenschaften vererbt wer- den und wie entstehen erbliche Krankheiten und Missbildungen V S.-A. aus » Beiträge zur path. Anat. und Physiol.* 44 S.

Schon vor längerer Zeit (18G9) ist von Laqueur festgestellt worden, dass ein Druck, welcher von aussen her, sei es mit dem Finger Sei es mitteist der Lider, auf den Bulbus ausgeübt wird, den Refraktionszustand des Auges merklich herabsetzt. Laqueur nahm an, ohne es streng nachgewiesen zu haben, dass Abilachung der Hornhaut die Ursache der Refraktionsverminderuug sei, welche sich bekanntlich Myopen durch Kneifen der Lider zu Nutze machen. Auch Verkürzung des Sagittaldurchmessers des Bulbus hätte möglicher- weise die Ursache sein können. Dass nun letzteres nicht der Fall ist, dass vielmehr die gemessene Abflachung der Hornhaut die Re- fraktionsveränderung vollständig erklärt, hat L. Weiss (143) an zwei Fällen nachgewiesen. Es waren Fälle von Myopie an Leuten von 21 und 18 Jahren, welche gelernt hatten durch Anspannung der Lider in der Richtung nach aussen mit dem Finger ihr Sehen bedeutend zu bessern. Weiss fand durch ophthalmoraetrische Messung, dass die Hornhautkrümmung in beiden Fällen durch den Druck vermindert wurde. Der Krümmungsradius wurde in dem einen Falle von 6.939 mm auf 7.383 mm, in dem andern von 7.418 mm auf 8.575 mm vergrößert. Daraus berechnen sich Refraktionsunter-

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Brillenglaser bester Form.

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schiede von 4.25 bez. 6.75, welche mit den beobachteten Unter- schieden genügend übereinstimmen. Die Verschmälerung der Lid- spalte mag stenopäisch als geringe Beihülfe mitwirken, keinenfalls erklärt sie für sich allein die Besserung des Sehens.

Coggin (21) wiederholt die oft gehörte und oft beantwortete Frage, ob als Aequivalent für 1 Meterlinse /ff oder nach Zoll- linsen betrachtet werden soll und meint , wenn Zweifel bestehen, solle man eine besondere amerikanische Dioptrie aufstellen (!). Green (47) und Meyrowitz (87) geben ihm die sachgemässe Antwort, das Aequivalent sei -fo, wenn 40 der Krümmungsradius der symmetrisch gestalteten Linse ist. Wie viel besser wäre es, wenn man die Zolle zu den Todten legte und eines Aequivalents für das nachgerade doch genügend bekannte Metermass gar nicht bedürfte.

Ueber die in amerikanischen Fachzeitschriften jetzt mehrfach ventilierte Frage ob es Dioptry heissen soll , oder Dioptrie oder Diopter, oder Dioptrie (Knapp (69) und L or i ng (82) , Burnett (15) kann Referent nicht berichten, da ihm die betreffenden Auf- sätze nicht zugänglich sind. Er meint aber, alle diese Ausdrücke können entbehrt und durch den viel bezeichnenderen Ausdruck Meter- lens, Meterlinse ersetzt werden, der ja allen Anforderungen gentigt, und Niemanden im Zweifel lässt, was darunter zu verstehen ist.

Reynolds (102) bespricht die Wirkung der nach Borsch's Methode auf einer Fläche bicylindrisch geschliffenen Gläser, ebenso Green (46) (s. Bericht f. 1885 S. 531 und oben S. 146).

F ritsch (41) stellt die Regeln über Brillengläser »von bester Fornu zusammen. Die sphärische Abweichung ist am geringsten,

wenn der Quotient der beiden Krümmungeradien £ 6 ist (da*

Brechungsverhältniss zwischen Luft und Gfas zu f angenommen). Die Formel deutet an , dass die Linse bikonvex oder bikonkav sein muss, dass sich die Halbmesser wie 1:6 verhalten müssen und die gekrümmtere Fläche dem Objekt zugekehrt sein muss. Dies gilt für fernere Objekte, für nahe Objekte muss die weniger gekrümmte Fläche diesen zugekehrt sein. Zu Brillen und Stargläsern mit kurzer Brennweite sollten stets Linsen von bester Form benutzt werden, für die Ferne mit der stärker gekrümmten , für die Nähe mit der schwächer gekrümmten Fläche voraus.

Stärkere Brillen, insbesondere Stargläser sollten zugleich achro- matisch sein, die Crownglaslinse dem Objekte zugekehrt. Auch für die achromatischen Gläser sind die Krümmungen, je nach dem Ge-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

brauch für die Nähe oder Ferne verschieden zu berechnen. Paten- tierte achromatische Brillengläser werden von dem Optiker Karl Fritsch in Wien um den Preis von 4 8 fl. Ö. W. geliefert

B a r o f f i o (4a) und Sforza (4a) vergleichen die in den ver- schiedenen Staaten Europas und in den vereinigten Staaten von Nord- amerika geltenden Vorschriften betr. des Brillentragens der Soldaten und der Befreiung vom Militärdienst in Folge von Refraktionsfeh- lern und Störungen der Sehschärfe und Farben Wahrnehmung. Ferner besprechen die Vff. den Grad der zum Schiessen erforderlichen Seh- schärfe.

Walker (41) beobachtete bei einzelnen Glaukoruanfalien eine heilende bez. bessernde Wirkung vom Tragen von Konvexgläsern. Brailey bemerkt, diese Behandlung sei nicht neu, man kenne sie als wirksames Vorbeugungsmittel. Walker erblickt darin eine Bestätigung seiner Ansicht, dass excessive Kontraktion des Ciiiar- muskels Ursache des Glaukoms sei.

Landesberg (74) beobachtete bei einem 12j. Mädchen mit beiderseitigem Mikrophthalmos manifeste Hyperopie 10.0 bei totaler Hyperopie 16.0. Die Sehschärfe betrug f$. Gesichtsfeld, Farben- perception, Augengrund normal. Vertikaler Durchmesser der Bulbi 12 mm, horizontaler 17 mm. Vertikaler Durchmesser der Cornea 7 bez. 6.5 mm, horizontaler 9 bez. 8.5 mm.

H. Cohn (22) fand vor 18 Jahren unter 72 Uhrmachern nur 5°/o Myopen, und zwar schwachen Grades. Man erklärte dies damals durch deu Gebrauch der Loupe, welche den Gebrauch der Akkom- modation überflüssig mache. Gegenüber der jetzt dominierenden Kon- vergenztheorie ist es von Interesse, dass Cohn unter 200 Augen von Uhrmachern, welche den ganzen Tag ohne Loupe an sehr feinen Objekten in 10 16 cm Abstand arbeiten, nur 18 °/o Myopie fand, von denen nur 6.5 °/o während der Uhrmacherei erworben waren, und nur ganz schwache Grade betrafen. Bei den Schriftsetzern da- gegen fand Cohn 51%, bei den Lithographen 37°/o Myopen. Es scheint also, dass Lesen, Schreiben und Zeichnen wegen der not- wendigen Augenbewegungen gefährlicher sei , als Beschäftigungen, bei denen man beständig auf einen Punkte sieht. Nie den machte die gleiche Erfahrung an Nadelarbeitern.

Schmidt-Rimpler hatte im verflossenen Jahre (s. Ber. f. 1885 S. 513) auf Grund von Untersuchungen vom Frankfurter Gym- nasium sich dahin geäussert, der Umstand, dass trotz 75 resp. 65°/» Erblichkeit kein abnormes Anschwellen der Myopenzahl stattfinde,

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Ursachen der Myopie in Schulen.

489

lasse vermuten , dass durch gute Schuleinrichtungen die erbliche Disposition ausgeglichen werde, und es eröffne sich die Aussicht, dass die Progression der Myopie für die künftige Generation durch hygienische und pädagogische Massregeln vermieden werden könne. Hiegegen wendet sich Steffan (126). Es sei nicht richtig, stets ererbte Disposition zur Myopie anzunehmen, wenn Vater oder Mutter kurzsichtig ist, die gleichen schädlich einwirkenden Momente können bei den Kindern wie bei den Eltern zur Myopie führen. Wenn ein Dachdecker vom Dache falle und ein Bein breche, und der Sohn, der gleichfalls Dachdecker ist, dasselbe Schicksal habe, werde man doch keine ererbte Disposition zu Knochenbrüchen annehmen. Auch sei die Angabe der Kinder über Kurzsichtigkeit der Eltern nicht aus- reichend, nur auf sachverständige Untersuchung dürfe man Schlüsse bauen. Die Schüler des Frankfurter Gymnasiums seien im J. 1871 von Krüger untersucht worden, zu einer Zeit, als das Gymnasium sich in einem sehr schlechten düsteren Lokale befunden habe, wäh- rend es zur Zeit von Schmidt-Rimpler in einem neuen hygie- nisch guten Gebäude gewesen sei. Dennoch sei die Myopenzahl in dem neuen Gebäude um 5.5°/o grösser als in dem alten. Die bessere Beschaffenheit der Schulgebäude allein vermindere also die Myopen- zahl nicht. Auf die Quantität häuslicher Arbeit komme es an.

Schmidt-Rimpler (113) entgegnet, die Krüger'schen Untersuchungsergebnisse seien mit den seinigen nicht direkt ver- gleichbar. Er sucht durch Berücksichtigung der Verschiedenheiten der Berechnung in beiden Untersuchungen vergleichbare Zahlen- reihen herzustellen und findet für die eiuzelnen Klassen folgende Zahlen :

I IIa IIb lila 111b IV V VI Im alten Gebäude 1871 64.5 63.6 55 40 17.5 40. 20. 4.3°/o Im neuen Gebäude 1885 64.2 48.2 58.1 43.6 35.5 27.7 25. 33.7% Hier hat I und IIa mehr Kurzsichtige im alten Gymnasium, dagegen VI sehr viel mehr im neuen. Es wurde festgestellt, dass die Schüler der VI des neuen Gymnasiums hygienisch gute Vorschulen besucht haben, also, schliesst Steffan, hat die beste Hygiene den hohen Procentsatz der Myopie in Sexta nicht verhindern können. Schmidt- Rimpler aber fragt dagegen : Spricht dies nicht gerade dafür, dass Erblichkeit und Anlage ebenfalls eine Rolle bei Entstehung der Myopie spielen? Für höhere Myopiegrade sei ja die Vererbung sicher erwiesen.

Eine weitere Erwiderung Steffan's (127) und ein derselben

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

folgender Zusatz Schmidt-Rimplers fordern die Frage nicht wesentlich, bestätigen nur, dass man sich nicht wundern darf, wenn statistische Untersuchungen viel zu kleinen Materials nicht die glei- chen Resultate liefern.

Schwabe (119) fand unter den Schülern der Reudnitzer Real- schule 29% Kurzsichtige. Unter 85 kurzsichtigen Schülern war angeblich in 26 Fallen der Vater , in 15 die Mutter , in 5 beide Eltern kurzsichtig. Die höchsten Myopie-Grade waren ausschliess- lich auf Erblichkeit zurückzuführen.

Nach Davidson (32) sollen anter den Zöglingen der Univer- sität in Aberdeen höchstens 12 16% Myopen sein.

[Adamück (1) hält die Untersuchungen Cohn's, Erismann's und anderer über Schulmyopie nicht für rationell und verlangt von solchen Untersuchungen, die den Einfluss der Schule auf den Re- fraktiouszustand der Augen der Schüler ermitteln wollen, dass ein und derselbe Schüler von Klasse zu Klasse bis zur Absolvierung der Schule jährlich untersucht werde. Eine solche Untersuchung unter- nahm Ad. von 1877 1886. Es wurden im Ganzen 317 Schüler zweier Gymnasien in Kasan untersucht ; die Untersuchungen wurden jährlich wiederholt und auf diese Weise die Refraktion derselben Schüler im Laufe von 9 Jahren bestimmt. Die Untersuchungen be- schränkten sich nicht nur auf Bestimmung der Refraktion (es wurde nur eine funktionell subjektive Bestimmung mittelst Gläser ange- wendet und keine objektive Prüfung mit dem Augenspiegel als Kon- trole ausgeführt) und der Sehschärfe, sondern es wurde in allen Fällen die Pupillardistanz, das Konvergenz vermögen und die Farben- enipfindung geprüft. Die anfangs an 317 Individuen begonnenen Untersuchungen konnten nur an einigen Hundert Schülern bis zu Ende geführt werden (d. h. bis zur Absolvierung des Gymnasial- kurses.) Von den 317 Schülern erwiesen sich 159, resp. 105 (52,6%) Hypennetropen, 112, resp. 106 (33%) Emmetropen, 45 (14°/o) Myo- pen und ein Fall von Astigmatismus. Eine Herabsetzung der Seh- schärfe unter ^ war bei 31 (10%) Individuen vorhanden; normale Sehschärfe fand sich vorwiegend bei H, am wenigsten bei M. Kein Refraktionszustand erwies sich als vollkommen konstant ; der am wenigsten konstante war der myopische Refraktionszustand, indem die Myopie die grösste Neigung zur Progression zeigte; Emmetropie ging nicht selten in höheren Klassen in Myopie über; ebenso ver- änderte sich auch der hypermetropische Refraktionszustand, indem er oft in schwächere Grade von H, oder sogar in einigen Fällen in

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Refraktion von Schülern in Kasan und Stockholm.

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Myopie überging. Eine Verstärkung der Refraktion wurde bei den Myopen in 90,9%, bei den Hypennetropen in 51,6% und bei den Kfrtmetropen in 32 % beobachtet. Was das Konvergenzverraögen betrifft, so konnte A. grosse Schwankungen konstatieren, indem das- selbe bald fast vollkommen fehlte oder sehr herabgesetzt war, bald (bei denselben Individuen) normal war. Die Basilarlinie (Pupillar- distanz) hatte unstreitig einen Einfluss auf die Entwickelung der Myopie, da in der grössten Mehrzahl der Fälle von sich entwickeln- der oder progressiver Myopie die Pupillardistanz ungemein gross war, und zwar eine Länge von 57 59 mm (bei 9— 11jährigen Indi- viduen) zeigte ; ein direktes Verhältnis aber zwischen der Länge der Basilarlinie und dem Grade der Myopie existierte nicht. Ebenso war auch kein direktes Verhältnis zwischen dem Grade der Myopie und den ophthalmoskopischen Veränderungen zu konstatieren.

Am Ende seiner Arbeit lenkt Ad. die Aufmerksamkeit auf die interessante Thatsache, dass der Conus, nachdem er sich gebildet hat, manchmal zurückgehen und sogar beinahe wieder ganz ver- schwinden kann, was selbstverständlich nur auf dem Wege der Re- generation der atrophischen Aderhaut zu Stande kommen kann.

Adelheim in Moskau.]

[G. Widmark (145) hat einige Mädchen- und Knabenschulen in Stockholm untersucht. Sowohl Knaben als Mädchen waren 7 21 Jahre alt; die Zahl der Knaben war 704, die der Mädchen 742. Die Untersuchung wurde durch Leseproben in 5 Meter Abstand (M o- noyer's Tafel) wenn möglich bei Tageslicht gemacht, Ophthalmo- skopie wurde nur dann benützt, wenn die Prüfung durch Gläser ein unsicheres Resultat gab, wenn die Myopie mehr als 2,0 D. betrug, oder wenn V. kleiner als 0,8 war. Das Material wurde teils nach Altersklassen , teils nach Schulklassen geordnet und endlich wurden Tafeln der Sehschärfe ausgearbeitet. Jedes Auge wurde für sich untersucht. Die Resultate von anderen Orten Werden im Ganzen für die Knaben bestätigt, ganz besonders aber hat Verf. seine Aufmerk- samkeit auf den von Key vermuteten grösseren Widerstand in ge- wissen Altersklassen gerichtet. Dieses wird gar nicht bestätigt, Verf. macht doch darauf aufmerksam , dass teils die Organisation der Schüler nicht vollständig Übereinstimmend ist, teils die Untersuch- ungen zu verschiedenen Jahreszeiten gemacht wurden. Für die Mädchen gilt etwas ähnliches; es wurden doch unter ihnen auf- fällig viele myopische zwischen 20—22 Jahren gefunden. Sowohl Knaben als Mädchen waren im 17. Jahre ungefähr gleich myopisch,

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492 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

die Myopie doch etwas häufiger und stärker in der ältesten Klasse der Mädchenschulen als in der der Knabenschulen. Verf. meint, dass die weibliche Arbeit zu Hause hierfür nicht ohne Bedeutung ist, dass die Myopie der Mädchen häufig nicht früh genug korrigiert wird, und dass der Turnunterricht in den Mädchenschulen viel zu wünschen übrig lässt. In den drei untersten Klassen ist die Myopie bedeutender unter den Knaben als unter den Mädchen , was nach Verf. davon herrühre, dass die Knaben in diesen Klassen mehr arbeiten, da sie am Ende des dritten Jahres ein Examen absolvieren müssen. Gordon Norrie.]

v. Reu ss (101) hat in einem Falle von hochgradiger Myopie, die, zu einem Teile wenigstens, durch verstärkte Krümmung der Horn- haut bedingt war, die Hornhautradien ophthalmometrisch gemessen. Das rechte Auge sieht im vertikalen Meridian am besten mit 18.0, im horizontalen mit- 11.0, das linke Auge im vertikalen Meridian mit 11.0, im horizontalen mit 14.0. S überall nicht ganz fa% Cylindergläser bessern nicht. Die Hornhäute der normale Grösse zeigenden Bulbi massen in vertikaler Richtung 11 mm, in horizontaler Richtung 10 bez. 9 mm. Die Hornhautradien massen im

rechten Auge linken Auge horizontal 6.53 mm 6.32 mm

vertikal 6.32 > 6.48 »

45° nasalwärts 6.37 » 6.44 »

45° temporal warts 6.38 » 6.47 »

Der Augengrund zeigt Veränderungen, welche »am ehesten an ein Kolobom der Sehuervenscheide erinnern t. Die Papille stark ex- kaviert mit steilen Rändern mit scharf umbiegenden Gefässen, deren Austrittsstelle verdeckt ist. Im rechten Auge eine schmale Sichel oben , breite Choroidealatrophie unten , im linken Auge fast ring- förmige Choroidealatrophie.

Still in g (129) der bereits im verflossenen Jahre seine An- sichten über Myopie mitgeteilt hat, (s. Bericht S. 509) spricht sich jetzt ausführlicher über die Entstehung dieser Anomalie aus. Er unterscheidet zwei Formen von Myopie, eine von der Naharbeit ab- hängende geringeren Grades (Anpassungsmyopie), und eine hoch- gradige mit ernster Erkrankung der Choroidea verbundene. Akkom- modation und Konvergenz erklären die Entstehung der ersteren nicht, für schädlicher hält St. die kleinen zuckenden Muskelbewegungen welche bei der Nahearbeit fortwährend stattfinden und besonders die Thätigkeit des Obliquus superior beim anhaltenden Blick mich

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Entstehung der Myopie.

193

unten. Der letztere Muskel , dessen Lage in verschiedenen Augen sehr verschieden ist, zieht das Auge ein wenig nach vorn, kompri- miert es, und zerrt am Sehnerven. Bei 100 Sektionen konnte St. diese verschiedenen Wirkungen einzeln oder neben einander nach- weisen. Der Druck während des Wachstums ist es, der die Form- veranderung des Bulbus bewirkt. Die Bildung des hintern Staphy- loms hangt von der Zerrung durch den Obliquus ab, die Lage des Staphyloms, somit die Form des Bulbus, richtet sich nach der Art des Sehnenansatzes und ebenso die Form der Papille. Wenn z. B. der Obliquus quer verläuft, so entstehe querovale Papille, liegt der Obliquus schräg an, so sei die Papille schräg verzogen. Bei nahezu medialem Verlaufe der Sehne fanden sich mehrmals zu beiden Seiten derselben grosse Buckel, die Länge des Bulbus betrug 20 mm bei einem Querdurchmesser von 24—26 mm. Die Sehnervenscheide wurde , wenn Zerrung am Sehnerven zu bemerken war , schwächer gefunden. S t. berichtet sodann ganz kurz über anatomische Befunde an myopischen Augen. 2 Augen mit M 5.0 waren 25 bez. 2G mm lang, zeigten geringe Ausdehnung des äussern Abschnittes und Ver- ziehung der Papille nach aussen, sonst Alles normal. Die Obliquus- sehne lag dem Bulbus schräg au, Kompression und Zerrung trat in auffallender Weise ein. Das Auge sei, meint St., unter diesem Ein- flüsse in die Länge gewachsen. Die Myopie aber soll durch abnorme Hornhautkrümmung bedingt sein.

Die gewöhnliche Anpassungsmyopie ist zu betrachten als Wachs- tumserscheinung unter Muskeldruck. Ob der Grad der Myopie ein grösserer oder geringerer, hängt von der ursprünglichen Hornhaut- krümmung ab. £in solches Auge ist nur leicht deformiert, nicht krank. Die hochgradig myopischen Augen sind krank, »aber nicht deshalb, weil sie myopisch sind, sondern sie sind myopisch, weil sie krank sind.« Die Krankheit besteht in Hydrophthalraie, von Irido- chorioiditis ausgehend, zu Erweiterung des Zwischenscheidenraums als mechanischer Notwendigkeit fahrend.

St. citiert schliesslich verschiedene Angaben, welche beweisen, dass die Myopie sowohl im Altertum, als im Mittelalter wohl be- kannt und weit verbreitet gewesen sei. Die Schulmyopie sei immer dagewesen und »sei daher nicht so tragisch zu nehmen.«

Einen gänzlich verschiedenen Standpunkt nimmt Knies (70,71) ein. Derselbe hat über das Wesen und die Behandlung der Myopie einen Vortrag in der Heidelberger ophth. Gesellschdft gehalten und später eine gediegene ausführliche Arbeit geliefert. Seine Ausftih-

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494 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

rungen gründen sich auf ein Material von 2039 Einzejunter- suchungen.

Was allgemein myopischer Refraktionszustand genannt wird, will K. als positive Refraktion , die hyperopische als negative Re- fraktion bezeichnen. Als Myopie definiert er dann den pathologi- schen Process, weicher über das normale Wachstum hinaus zur Ver- längerung des Auges führt.

Unter 897 Augen (von Leuten jeden Alters) mit normalem Augen- grunde fand sich 34mal positive Refraktion, meist geringer als 2.0, doch je 3mal 5.0 und 7.0, 9mal 6.0. Eine Kurven tafel zeigt die Ergebnisse graphisch verzeichnet. Von 253 Fällen, die als emmetropisch be- zeichnet waren, werden 233 der negativen, 20 der positiven Refrak- tion zugerechnet, da genaue optische E. nicht vorkam. Von ge- sunden Augen haben 52°/o E. in dem Sinne von < ± 1.0, darunter 44% < 1.0, kaum 4% < + 1.0. Eine besondere Kurve bezieht sich auf 779 Augen mit Zeichen des myopischen Processes. Hier fand sich 44raal E, darunter 14mal < 1.0, 30mal < + 1.0.

Zu den ersten Zeichen des myopischen Processes gehört Erwei- terung der Pupille, besonders bei schwächerer Beleuchtung hervortre- tend, periodisch stärker ausgesprochen, wenn der myopische Process exacerbiert.

Die ersten Veränderungen im Augengrunde sind Hyperämie und Trübung des Sehnerven und Verlust des Netzhautglanzes. Der Be- fund am Sehnerven ist als leichte Neuritis zu bezeichnen. Myopia imminens nennt K. diesen Zustand, M. iucipiens, wenn der Bügel die schon stattgefundene Verlängerung des Auges anzeigt. Der Sehnerv wird nie wieder völlig normal, sondern bleibt trüb und matt. Im umgekehrten Bilde sind diese Veränderungen leichter erkennbar als im aufrechten.

Verwaschene Begrenzung des Bügels bedeutet Progressivst des Processes. Einen $ Papillenbreiten Bügel sah K. sich zu einem Ring- staphylom umbilden, unter Bildung chorioretinischer Herde am Rande, die rasch zu Atrophie führten und konfluierten.

Rarefikation des Pigmentepithels fand sich in 157 Fälleu = 20°/o. Die anfangs matt schiefergrauen lntervascularräume der Cho- roidea werden immer dunkler, die Gefässe immer deutlicher. Da diese Veränderung ausser bei Myopie nur noch in schwer erkrankten Augen (Retinitis pigmentosa, Glaukom) vorkommt, fasst Vf. sie als einen atrophischen Vorgang in der Choroidea auf. Höhere Grade von Choroidealatrophie kamen 25mai vor.

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Entstehung der Myopie.

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Herüberziehung der Choroidea über den nasalen Teil der Pa- pille kommt häufig, aber nicht regelmässig bei Myopie vor, zuweilen auch ohne Spuren von Myopie und ohne Bügel am temporalen Pa- pillenrande. Den Weiss' sehen Reflexbogen an der nasalen Seite der Papille sah K. viel weniger häufig als Weiss angibt. Auch K. bezieht ihn auf Glaskörperablösung. Einmal sah er den gleichen Reflex nach einer leichten Kontusion des Auges.

Akkommodationskrampf fand K. !im Beginne der Myopie nicht häufig. Während der Spiegeluntersuchung sah er die Akkommoda- tion oft rasch wechseln, besonders bei jugendlichen Hyperopen. Untei 22 Fällen wirklichen Akkomraodationskrampfes bestand in 13 keine Beziehung zur Myopie, 8mal Myopie. 2mal fand sich ausgesproche- ner Akkommodationskrampf bei beginnender und 2mal bei wach- sender Myopie.

Eigene anatomische Befunde hat Vf. nicht. Aus Weiss1 Be- funden schliesst er, in Uebereinstimmuug mit den ophthalmoskopi- schen Befunden, dass das Wesen des myopischen Processes eine Cho- rioiditis im hintern Bulbusabschnitt ist , auch in den mildesten Fällen. Die Veränderungen sind diffus und betreffen am meisten die äussere Chorioidealschichte, daneben auch die innersten Schichten der Sklera, welche in Folge zelliger Infiltration erweicht sind. Am hinteren Pol ist der Process am ausgeprägtesten, hier gibt die Sklera nach. Der allseitig ausgeübte Zug betrifft, da hier Choroidea und Sklera durch zahlreiche Gefässe verbunden sind , in erster Linie den äussern Rand des Sehnerven, wodurch Retraktion der Cho- roidea nach aussen und Hertiberziehung über den nasalen Rand be- wirkt wird. Später erfolgt eine Art Narbenbildung, Verwachsung zwischen Choroidea und Sklera, wodurch der Zug auf den äussern Papillenrand unterhalten wird. Da die Retina am Sehnerven be- festigt ist , muss sie sich gegen die Choroidea verschieben. Der Glaskörper löst sich bei der Ausdehnung der Augenwand von der Netzhaut ab und Flüssigkeit tritt zwischen Limitans und Hyaloidea, wenn nicht beide zur Verwachsung gekommen sind. Die in den progressiven Perioden bestehende leichte Druckerhöhung wird nur durch das feinste Manometer im Auge, die Iris, nachgewiesen in der Pupillendilatation.

Bei den höheren Myopiegraden ist die entzündliche Natur des Leidens noch augenfälliger als bei den niedrigen Graden. Die Ent- zündung ist hier nicht als Komplikation zu betrachten , sondern ge- hört zum Wesen des Processes. Die Chorioiditis und Chorioretinitis

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

kann diffus oder in Herden auftreten. Am äusseren Sehnenren rande, wo die meiste Zerrung stattfindet , lokalisiert sieh auch am meisten die Entzündung ; hier finden sich alle Stadien der Entzündung bis zur totalen Atrophie und Ektasie wie bei Chorioiditis disseminata. Die Stellen, wo Arterien durch die Sklera in die Choroidea treten, sind Lieblingssitze der Entzündung. Die Infiltration kann aber auch sehr diffus sein bis zum Sch 1 em m 'sehen Kanal, wie bei Iritis serosa. In der That steht die myopische Chorioiditis in der Mitte zwischen Iritis serosa und Chorioiditis disseminata. Ersterer ist sie analog in der diffusen Ausbreitung in den äussern Schichten , letz- terer in der Lokalisation im hintern Augenabschnitt, mit beiden hat sie gemein das Auftreten in der Pubertätszeit und die Neigung zur Doppelseitigkeit , die Ausbreitung längs des Sehnerven und seiner inneren Scheide.

Als Ursache des myopischen Processes ist weitaus in erster Linie übermässige Anstrengung der Augen, insbesondere in den Jugend- jahren, zu betrachten (wenigstens 81°/o)- Nicht Akkommodation, nicht Konvergenz für sich ist das schädliche Moment, sondern die übermässig in Anspruch genommene Funktion des Auge«. Inter- essant ist der Umstand, dass nicht das funktionierende Sinnesepithel in erster Linie erkrankt, sondern die dasselbe mit Blut versorgende Membran. Der Einfluss der Erblichkeit tritt als Ursache der Myopie stark zurück, nur in 21.4% waren die Eltern myopisch. Hei ererbter Disposition pflegt es zu höheren Graden von Myopie zu kommen.

Astigmatismus fand sich mit myopischen Veränderungen ver- bunden unter 232 astigmatischen Augen 91 mal, wenn man einfache Bügel nach unten abrechnet , nur 68mal, <= 29.3% , derselbe gibt also nicht sehr häufig Veranlassung zur Entwicklung von Myopie. Hornhautflecken fanden sich 85mal. Ausgedehntere Flecken dispo- nieren sehr zu Myopie und zu hohen Graden und schweren Formen, daher ist neben der optischen Wirkung noch ein anderer die Ent- zündung fördernder Einfluss anzunehmen. K. sieht ihn in der Druck- verminderung während des Bestehens der Horn hau tgeschwöre. Auch über das Vorkommen der andern ursächlichen Momente für die Ent- wicklung der Myopie unter den untersuchten Fällen werden Zahlen- angaben gemacht, bezüglich deren auf das Original verwiesen wer- den muss.

Einseitige Myopie kam 86mal vor. 37mal war die Sehschärfe beiderseits gleich. Von 49 Fällen mit ungleicher Sehschärfe war

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Behandlung der Myopie.

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33nial das bessere, 16 mal das schlechtere Auge myopisch, in den letzteren Fällen Hessen sich aber fast stets besondere Gründe für die Entwickelnng der Myopie nachweisen. Wo solche fehlten, zeigte fast immer das bessere mehr gebrauchte Auge die myopischen Ver- änderungen.

Unter den Komplikationen der Myopie war Katarakt die häu- figste, 13°/o. Unter 131 Fällen von Katarakt war es 28 mal die punktierte Form, 11 mal Gitter- oder Choroidealstar ; 78 mal Cat. incipiens verschiedener Form, wovon § sehr schmalstreifig, lmal Ca- taracta nigra, 12 mal hintere Polarkatarakt. Die Sehstorung ist oft sehr gering, die Entwickelung meistens sehr laugsam. Die Abhängig- keit der Kataraktbildung von der Myopie ist ausser Zweifel.

Umschriebene chorioiditische Veränderungen, namentlich an der Macula, kamen 71 mal vor (= 7°/o). Sie sind als Steigerung des ent- zündlichen Processes zu bezeichnen. 2 Formen von Maculaaffektion sind zu unterscheiden: 1) sehr langsam verlaufende zur Atrophie führende Formen , bei denen oft mehrere kleinere Stellen zu einer grosseren konfluieren, das Sehen langsam abnimmt, ohne Metamor- phopsie (36mal) ; 2) mehr akut verlaufende Affektionen (28) , zum Teil mit Blutungen, anfangs prominente Herde wie bei Chorioiditis disseminata, peripher wachsend, in der Mitte atrophierend, Pigment- bildung und Metamorphopsie bez. Skotom bedingend.

Glaskörpertrübungen kamen 17mal vor, 4mal Reste der Arteria hyaloidea bei angeborener Myopie, 6mal Netzhautablösung ohne nach- weisbaren Riss in der Netzhaut.

In der Behandlung der Myopie stehen die prophylaktischen Rücksichten bekanntlich obenan. Möglichst später Beginn der Schul- zeit und thunlichste Verminderung des Lernquantums und der Ar- beitszeit sind die Hauptforderungen. K. gehört nicht zu den- jenigen, welche die Myopie und ihre Behandlung gering achten. Mit Atropinkuren hat K. wenig erreicht, mehr Nutzen sah er von der Anwendung des Eseriu. Er wendet es nicht an, um den Druck herabzusetzen, sondern um durch Verengerung der Pupille die Hyperämie des Augengrundes zu vermindern, indem ein Teil des dem Auge zuströmenden Blutes der Iris zugeleitet wird. Abends beim Schlafengehen wird ein Tropfen einer Va°/o Lösung (mit 3°/o Borax) eingeträufelt und dies 4 8 Wochen fortgesetzt, dabei die Nahe- arbeit möglichst ermässigt. Dabei sieht man die subjektiven Er- scheinungen und auch den Akkoramodationskrampf verschwinden.

J»hre»bericht fttr Ophthalmologie. XVII. 1886. 32

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498 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Ueber den definitiven Nutzen kann erat weitere Beobachtung ent- scheiden.

In der an die Vorträge von S t i 1 1 i n g und Knies sich an- schliessenden Diskussion macht Ja val auf die (auch von Andern be- reits gewürdigte) Abhängigkeit des Krümmungsradius der Hornhaut von der Grösse des Körpers und des Kopfes aufmerksam und be- merkt sodann , dass sein neuestes Ophthalmometer in einfachster Weise den Hornhautradius messe. Es ist ein kleines Rohr mit Ob- jektiv und Ocular. Das Objektiv ist in zwei Stücke zerschnitten, die wieder aneinander geklebt sind. Die Skala reflektiert sich in der Cornea und der Krümmungsradius wird direkt abgelesen.

H. Cohn tritt Stilling's Scheidung zweier Formen von Myopie entgegen, es gebe keine Grenzen und oft entwickeln sich aus den niederen hohe Grade. Gegen die Konvergenztheorie spreche seine Beobachtung, dass unter Uhrmachern, welche den ganzen Tag über mit den feinsten Arbeiten in 15 16 cm Abstand beschäftigt sind und dabei keine Loupe brauchen, fast gar keine Myopie vor- kommt. Vielleicht hängt dies damit zusammen , dass die Objekte feststehen und daher die zum Verfolgen der Zeilen erforderlichen Bewegungen fortfallen. Auch unter Schneidern und Näherinnen kommt wenig Myopie vor. Cohn warnt schliesslich davor, durch Unterschätzung der Bedeutung der Schulmyopie die auf Einschrän- kung derselben gerichteten Bestrebungen zu gefährden.

Eine ausführliche Darstellung seiner manches Eigene und Neue bietenden Anschauungen über Myopie gibt Schneller (117) auf Grund sehr eingehender und gründlicher Untersuchungen an 1439 Schülern und Schülerinnen von Danziger Schulen. Die Unter- suchungen geschahen ohne Atropinanwendung, die Resultate sind in zahlreichen Tabellen niedergelegt. 32 °/o der untersuchten Augen waren myopisch , unter den myopischen Augen fand sich in 88.2° o Axenmyopie.

Die Tabellen über Zahl und Grade der Myopie in den einzelnen Schulen und Klassen bestätigen die mit den Lebensjahren zunehmende Häufigkeit der Myopie ; keine Myopie im 6. Jahre , über 50 °/o in den oberen Klassen, dazwischen allmähliche Zunahme der Zahlen mit einigen Sprüngen , deren Ursache sich zum Teil gut nachweisen lassen. Alle diese Myopie ist in den Schuljahren durch Nahearbeit erworben ; angeboren kommt Axenmyopie nur ganz ausnahmsweise vor. »Weil jede Myopie, die heute 10.0 oder 11.0 beträgt, einmal

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Entstehung der Myopie.

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im Leben 1.0 oder 2.0 gewesen sein muss , darf man nicht Axen- myopie von bestimmter bedeutender Höhe als nur hereditär von den andern abtrennen (Ts c he r n i n g)< und ebenso dürfen nicht bestimmte mittlere Myopiegrade als Arbeitsmyopie ausgeschieden werden (S t i 1 1 i n g).

Schnellers Zahlen bestätigen auch, dass die Schulen und Schulklassen, welche besonders viel Nahearbeit verlangen, die Zahl und Grade der Myopie merklich erhöhen, insbesondere fällt eine schubweise Vermehrung beider in auffalliger Weise mit der Ueber- lastung gewisser mittlerer Klassen und Schuljahre zusammen. In der Mädchenschule ist die Klasse IV und IIB, in dem Kealgymna- sium die beiden Tertia, im humanistischen Gymnasium, das im Gan- zen die grös8ten Zahlen aufweist, die IV, lila und IIa, welche die sprungweise Steigerung zeigen. Schlechte Beleuchtung hatte nicht besonders hervortretende Steigung der Zahlen zur Folge, ent- schieden dagegen Hornhauttrübungen, die sich insbesondere mit hohen Myopiegraden verbunden zeigten.

Unter den näheren Ursachen für die Entstehung der Axenver- längerung des Bulbus schliesst S. zunächst das einfache Wachstum aus. Es handelt sich um Dehnung der hintersten Partien des Bul- bus, bedingt durch abnorme Nachgiebigkeit der Bulbus wand unter dem Einflüsse drucksteigernder Momente.

Von den 4 Momenten, welche bei der Nahearbeit in Wirksam- keit treten, Akkommodation , Konvergenz , Kongestionen zum Innern des Auges, Zerrung des Sehnerven legt Schneller das Hauptgewicht auf die Konvergenz, ohne die Wirksamkeit der übrigen Momente zu leugnen.

Bezüglich der Akkommodation kommt er zu dem Schlüsse, »dass theoretisch die Möglichkeit nicht abzuleugnen sei, dass die Akkom- modation durch erhöhte Spannung des Bulbus, durch allgemeine Hy- perämie, durch Reizungs- oder Entzündungszustände der Gefässhaut am Sehnerveneintritt die Augenaxe zu verlängern im Stande ist, dass bis jetzt ein Beweis dafür, dass sie das faktisch nicht thut, nicht erbracht ist, dass andererseits die Fälle von zunehmender Verlänge- rung der Augenaxe bei Einäugigen oder mit einem Auge Arbeiten- den nicht absolut beweisend sind , weil bei ihnen das Abwärtssehen einen Einfluss üben kann , dass andererseits die Wahrscheinlichkeit, dass Akkommodation Axenverlängerung bewirkt, gesteigert wird durch die gute Akkommodationsbreite bei Myopen und den Umstand, dass

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

auch Myopen von dieser ihrer guten Akkommodationsbreite ein gutes Teil bei der Nahearbeit brauchen, c

Viel einfluasreicher ist die bei der Nahearbeit erfolgende Kon- traktion der äussern Augenmuskeln , nicht blos derjenigen , welche die Konvergenz bewirken, sondern auch derjenigen, welche die Augen abwärts richten, wobei auch die Mitwirkung der antagonistisch wir- kenden Muskeln mit in Anschlag zu bringen ist. Von der Span- nung wird am meisten derjenige Teil der Bulbuswand betroffen, welcher von den Muskelausbreitungen nicht umfasst und gestützt wird. Als ein Beweis, dass die Muskelwirkung dauernde Verlänge- rung der Augenaxen bewirken könne, führt S. an, dass man in Fällen von Aphakie durch Nahearbeit Refraktionszunahme hat ent- stehen sehen (vergl. Ber. f. 1881. S. 475). Man darf daraus schliessen, dass jedesmal bei dem einzelnen Akte des Nahesehens die Augenaxe verlängert wird, und dies wird nach Schneller bestätigt durch die Thatsache, dass der Nahepuukt, wenn bei konvergierenden Augen- axen mit beiden Augen zusammen gesehen wird, den Augen näher rückt, als wenn man jedes einzeln geradeaus gerichtete Auge prüft. Hiefttr hat S. in seinen Schuluntere-uchungen neues Beweismaterial beigebracht, das in besondern Tabellen nach den Refraktionszuständen der Augen geordnet ist. Es Hess sich sowohl bei starker Konver- genz als beim Abwärtssehen ein Zuwachs der Akkommodationsbreite nachweisen, und zwar in beiden Fällen ungefähr in gleichem Masse. Bei Myopie , insbesondere beiderseitiger , war dieser Zuwachs am grössten. Die Durchschnittszahlen sind in Meterlinsen folgende :

durch Konvergenz durch AbwärUehen

bei beiderseitiger E

1.076

1.08

bei einseitiger H (E und H)

0.

93

1.14

bei beiderseitiger H

1.

04

1.13

bei einseitiger M (E und M)

1.

29

1. 7

bei beiderseitiger M

1.

87

1.85

Diese Zunahme der Akkommodationsbreite steht nun nicht in einem bestimmten Verhältnis zu der dem Lebensalter zukommenden Akkom- modationsbreite. Während die letztere in den Jahren von 8 bis 19 von 12.0 auf c. 9.0 fällt, fallt der Zuwachs bei forcierter Nahestel- lung in denselben Jahren etwa auf die Hälfte, bei allen Refraktions- zuständen. Das deutet darauf hin, dass der Akkommodationszu wachs nicht von der Kontraktion des Ciliarmuskels abhängt. In den vier- ziger und ersten fünfziger Jahren liefert das Binokularsehen einen Akkommodationszuwachs von c. 1.0, in den letzten 50er und 60er

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Verlängerung der Augenaxe durch Druckerhöhung.

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Jahren 0.5 bis 0.75. Am grössten ist der Zuwachs vor dem 18. Le- bensjahre, d. h. in der Zeit des Wachstums. Da für myopische Augen der Zuwachs am grössten ist, muss er im Zusammenhang stehen mit den anatomischen Veränderungen des myopischen Auges. Auch im atropinisierten Auge mit voller Akkommodationslähmung findet sich, wie Schneller in verschiedenen Fällen nachweisen konnte, die Veränderung der optischen Einstellung beim Binokular- sehen im Sinne der Annäherung des Fernpunktes. Sie kann also uur von Verlängerung der Augenaxe durch seitliche Kompression des Bulbus mittelst Muskeldruckes bei Konvergenz und Abwärtssehen abhängen. Die Verlängerung schwankt zwischen 0.05 und 1.7 mm. Schneller kommt mit seiner Annahme also auf die Theorie zu- rück, welche Arlt von Alters her verteidigt, lange festgehalten und erst im J. 1876 aufgegeben hat.

Die bisherigen anderweitigen Erklärungen der Annäherung des Nahepunktes beim binokularen Sehen sucht Schneller zu ent- kräften. Die Annahme, dass bei Konvergenz der Sehaxe der Akkom- niodationsmuskel sich synergisch mit den Recti interni stärker zu- sammenzieht, ist nicht erwiesen. Dass die damit sich verbindende Verengerung der Pupille nicht Ursache des Bessersehens in geringe- rem Abstände ist, geht daraus hervor, dass auch bei dilatierter Pu- pille das Gleiche stattfindet, und auch beim Abwärtssehen, das sich nicht mit Verengerung der Pupille verbindet. Dass auch sonst die binokulare Wahrnehmung als solche nicht im Spiele ist, erhellt daraus, dass das Resultat das gleiche ist, wenn ein Auge amblyo- pisch ist.

S. prüfte an den Schülern die Konvergenzleistungen für die Ferne und für die Nähe Q m) vermittelst des v. Gräfe 'sehen Gleich- gewichtsversuches. Ohne näher auf die Zahlen einzugehen, sei hier als Hauptergebnis angeführt, tdass bei Myopie etwas öfter als bei E und H Divergenz für die Ferne, und dass viel öfter kräftige Interni zu finden sind.«

Hieran schliefst S. die Nach Weisung, dass das rechte Auge öfter das allein kurzsichtige oder das kurzsichtigere war. Aus den anfangs einseitig Kurzsichtigen , werden später beiderseitig Kurzsichtige. Weiterhin mit Zunahme der Kurzsichtigkeit gleichen sich die Myopie- grade öfter aus.

Kongestionen zum Innern des Auges können durch Drucker- höhung zur Verlängerung der Augenaxe beitragen, sowohl aktive Kongestionen durch die Akkommodation, als passive durch Kuickung

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502 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

und Kompression der Vasa vorticosa an ihrer Austrittssteile durch die akkommodative Verschiebung der Choroidea. Da die Choroidea bei der Axenverlängerung nach hinten verschoben wird, so wirkt die Ciliarmuskelkontraktion durch Verschiebung nach vorne dem ent- gegen, was S. als einen »Mechanismus der Selbststeuerungc betrach- tet. Diese Selbststeuerung hört auf bei Myopen , welche ihre Ak- kommodation nur wenig brauchen, und daraus gehe eine besondere Neigung zu passiver Hyperamie hervor.

Der Zerrung des Sehnerven durch die Augen bewegung schreibt S. nur einen untergeordneten Einfluss auf die Entwicklung der Myopie zu. Zwar sucht er durch Rechnung nachzuweisen , dass die Dehnung des Sehnerven steigt mit zunehmender Konvergenz, das* die temporale Seite dabei stärker gedehnt wird, als die mediale, dass die Dehnung um so stärker sein muss, je kürzer der Sehnerv, je grösser die Drehpunktsdistanz, je länger der Bulbus ist; allein d* von der Zerrung zunächst die Nervenscheiden betroffen werden, die innere Scheide aber in der äussern ziemlich frei beweglich ist . so ist es nicht wahrscheinlich, dass der Sehnerv am Choroideal runde einen erheblichen Zug bei den Konvergenzbewegungen übt. Auch die Richtung, in der sich die Choroidea zu beiden Seiten der Papille verschiebt , lässt sich auf solche Weise nicht erklären. Das Aus- einanderweichen der Skleralschichten in der Umgebung des Seh- nerveneintritts erklärt sich nur zum Teil durch Zerrung.

Nachdem somit unter den oben erwähnten 4 Momenten , welche bei der Nahearbeit den Druck im Auge steigern können, der Druck der die Konvergenz und Abwärtsbewegung bewirkenden Muskeln als das wesentlichste, die andern 3 als nebensächlich erkannt sind , er- örtert Vf. die Frage, welche Momente die Drucksteigerung in der Weise wirksam machen, dass die Nachgiebigkeit des hinteren Ab- schnittes der Sklera gesteigert wird und dadurch Axenverlangerum; herbeigeführt wird. Hier ist zunächst das anatomische Verhältnis zu beachten, dass der hinterste Teil der Skleralwand nicht nur nicht von Sehnenausbreitungen, sondern auch nicht von der Tenon- schen Kapsel bedeckt wird , welche rings um den Sehnerveneintritt eine Stelle von nahe 1 cm Durchmesser frei lässt. Diese Stelle ist von zahlreichen Nerven, Arterien und Venen durchbohrt. Wenn hier wiederholte Hyperämie und in weiterem Gefolge Ernährungs- störung stattfindet, muss die Nachgiebigkeit der Sklera zunehmen. Auch allgemeine Ernährungsstörungen können in diesem Sinne wir- ken. Entzündung muss noch stärkeren Einfluss haben; da jedoch

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Erbliche myopische Belastung.

503

entzündliche Erscheinungen mehr in der Gegend des Sehnerven vor- kommen als am hintern Pol, an dem die myopische Axenverlänge- rung anfängt, wird ihnen für die Entstehung der Myopie nur ein sekundärer Einfluss zuzuschreiben sein. Es bleiben daher als we- sentliche Momente nur drei übrig : 1) die Verdünnung der hinteren Partie der Sklera durch die Axenmyopie selbst (? die soll ja gerade erklärt werden. Ref.); 2) die Jugend. Dass die Entstehung der Axenmyopie sich der Regel nach auf gewisse jugendliche Jahre be- schränkt, wird auch durch Schnelleres Zahlen bestätigt. Es er- gibt sich, dass die Entwickelung geringer Myopiegrade in den ersten Schuljahren fortschreitet, in den späteren abnimmt, bis sie an einer bestimmten Grenze aufhört. Diese Grenze bildet bei den Schülern nach S.'s Beobachtungen das 19., bei Schülerinnen das 16. Jahr. Dies ist die Zeit, wo das Körperwachstum aufhört. Die Jahre des Wachstums befördern wegeu Dünnwandigkeit der Gefässe und Dünne der Gewebe die Nachgiebigkeit der Sklera.; 3) Erblichkeit. Nicht die Myopie ist als solche erblich , sondern die Disposition zur Ent- wickelung derselben. »Coni und Staphylome«, die durch rasche Ver- längerung der Augenaxe sich bilden, kommen bei erblich myopisch Belasteten häufiger vor als bei nicht Belasteten. Bei Schneller's Schuluntersuchungen wurden Coni zwar bei allen Refraktionszustän- den gefunden, aber bei H selten, bei E zweimal, bei M lOmal so oft. Bei zunehmendem Alter scheinen die Coni bei H seltener zu werden, bei E sind sie etwas länger zu finden. Aus hyperopischen Augen mit Conus scheinen häufiger myopische zu werden, als aus solchen ohne Conus. Die hereditär myopisch Belasteten zeigen in den ersten Jahrgängen allein oder vorwiegend Coni, später zeigen sie einen höheren Procentsatz von Coni. Aus der Tabelle Nr. 14 er- gibt sich, dass die Belastungsziffern am geringsten sind für H und H mit As, grösser für E, am grössten für M, besonders doppel- seitige. Die Steigerung drückt sich aus durch die Zahlen 9.3, 1 1.5, 36.6. Fast in allen Jahrgängen der Myopen finden sich unter den Belasteten nahezu l^mal so viel Coni als bei den nicht Belasteten. Es zeigt sich ferner, dass die Belastung grossen Einfluss auf das Entstehen höherer Grade erworbener Myopie zeigt.

Bei der erblichen myopischen Belastung können es verschiedene körperliche und geistige Eigenschaften sein, die sich vererben. Zu- nächst gewisse Volkseigentümlichkeiten; bei einem Volke können auf die Entwickelung der Myopie Einfluss haben sein Kulturzustand, seine geistige Begabung, seine historisch entwickelte Erziehungs-

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Pathologie nnd Therapie der Augenkrankheiten.

methode, die geographische Lage. Von körperlichen Eigenschaften ist die Schädeiform zu erwähnen. Von blonden Schülern waren 40.2%, von brünetten 42.95 °/o myopisch, der Unterschied ist so ge- ring, dass er bei der Kleinheit der Zahlen kaum Beachtung verdient.

Von Familieneigentümlichkeiten kommen für die Vererbung der Myopie in Betracht: Nötigung der Jugend, viel Nahearbeit zu ver- richten, verstärkter Druck auf das Auge bei der Nahearbeit und ver- minderter Widerstand der hinteren Skleralwand. Von körperlichen vererbten , zur Myopie disponierenden Eigenschaften kommen in Betracht verminderte Sehschärfe und hauptsächlich Nachgiebigkeit der Sklera.

Zusammenstellungen betreffs der Sehschärfe zeigen, dass erblich myopisch Belastete leichter amblyopisch werden als Unbelastete. Die Form der Orbita kann von Einfluss sein, doch fehlt es hierüber an Untersuchungen. Bezüglich des Drehpunktsabstandes der Augen findet Schneller, dass derselbe bei den Myopen im Allgemeinen nur wenig grösser ist, als bei H und E. Die Durchschnittszahlen sind :

H E M

Knaben 59.95 59. 9 61.45 Mädchen 58.36 58.01 59.57

Bei hereditär myopisch Belasteten wurde der Drehpunktsabstand bei II und E wohl etwas grösser als im Durchschnitt aller Unter- suchten, bei Myopen dagegen kein merklicher Unterschied gefunden.

N orri s (93) betont die Bedeutung asthenopischer Beschwerden, welche bei den verschiedenen Refraktionszuständen auftreten, als Zeichen des Processes, der, mit funktioneller Hyperämie und leich- ten Reizungszuständen in Folge von lange fortgesetzter Arbeits- anstrengung beginnend, schliesslich zu vermehrter Nachgiebigkeit der Bulbus wand am hintern Pole, Ausdehnung und Sehaxen Verlänge- rung führt. Während in hyperopischen Augen mit derberen wider- standsfähigeren Geweben Schmerzen mehr neuralgischen Charakters zum Aufhören der Arbeit zwingen und so die Augen gegen die Aus- bildung der Axenverliingerung schützen, nehmen sie ab, wenn die Gewebe von zarterer Beschaffenheit sind, nachgeben, und der Re- fraktionszustand demzufolge in den myopischen tibergeht. Durch rechtzeitige Korrektion selbst geringerer Grade von Hyperopie wird die Asthenopie beseitigt und der Entwickelung von Myopie vorge- beugt. Zugleich werden dadurch hartnäckige chronische Entzün- dungen der Konjunktiva und der Lidränder beseitigt. Die genaue Refraktionsbestimmung ist immer unter Atropinan Wendung vorzu-

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Angeborne Myopie.

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nehmen, und während der Dilatation der Pupille sollen dunkle Gläser getragen werden.

In der anschliessenden Diskussion erinnert Theo ba ld an meh- rere Beobachtungen von progressivem Astigmatismus, lässt aber die Möglichkeit offen , dass mit zunehmenden Jahren von dem schon früher vorhanden gewesenen und durch asymmetrische Kontraktion des Ciliarmuskels verdeckten Astigmatismus ein grösserer Teil mani- fest wird.

Risley erwähnt eines Falles, in dem eine rasch aufgetretene Refraktionszunahme von der Ausbildung eines Keratokonus abhing, der sich während einer Zeit schwerer Krankenpflege entwickelt hatte.

Wherry (144) fand bei einem 53jährigen Manne dessen rech- tes Auge unter heftigen Schmerzanfällen hervorgetrieben war, Myopie 3.0 in diesem Auge. Der Mann war früher ein guter Schütze, hatte mit dem rechten Auge gezielt und nie ein Glas gebraucht. Der Druck hatte also die Myopie verursacht.

Aus Kerschbaumer's Abhandlung über die Blinden des Her- zogtums Salzburg (67) sind einzelne die Myopie betreffende Be- merkungen zu erwähnen. Die Schulmyopie ist als Blindheitsursache von ganz nebensächlicher Bedeutung. Fuchs überschätze dieselbe sehr. Die in der Folge höchstgradiger Myopie erblindeten 12 Indi- viduen gehörten sämtlich der ländlichen Bevölkerung an , an allen wurde schon vor dem schulpflichtigen Alter Kurzsichtigkeit kon- statiert. Kurzsichtigkeit der Eltern konnte nur in einem Falle fest- gestellt werden. Excessive, stetig progressive Myopie von 7.0 bis 20.0 ist unter der Landbevölkerung ein sehr häufiges Uebel. Bei den Wenigsten hat je eine Anstrengung der Augen mit Nahearbeit stattgefunden. Häufig ist eine solche Person das einzige myopische Mitglied der Familie. Nicht selten ist der grösste Teil der Nach- kommen normalsichtiger Eltern mit excessiver Myopie behaftet.

K. konnte an 2 Kindern im Alter von 10 20 Tagen Myopie von 6.0 bis 8.0 konstatieren.

Als myopische Chorioiditis bezeichnet Nettleship (91) den Fall eines Lehrers, der, von Jugend auf myopisch, im Alter von 35 Jahren, wenige Wochen, nachdem er geheiratet hatte, eine bedeu- tende Verschlechterung des Sehens durch Choroiditis mit Ausgang in Atrophie erfuhr. Der Grad der Myopie betrug 18.0. Der cen- trale Teil des Augengrundes war fast völlig pigmentlos, zeigte kaum eine Spur von Choroidealgewebe , während nach der Peripherie sich

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Herde mit reichlichem Pigment fanden. Der Sehnerv und die Netz- hautgefässe zeigten normales Aussehen.

Uhle (136) beobachtete bei hochgradiger Myopie Cataracta nigra bei einem 66jährigen Manne. Der Erfolg der Operation war gut, der dunkelbraune schwarz punktierte Linsenkern setzte sich scharf gegen die ungetrübte Kortikalsubstanz ab.

Ziegler (147), welcher die Ansicht vertritt, dass erworbene pathologische Eigenschaften sich nicht vererben, und das Auftreten erblicher Krankheiten und Missbilduugen durch Keimesvariationen erklärt, äussert sich über die Erblichkeit der Kurzsichtigkeit mit folgenden Worten: > Kurzsichtigkeit ist ein abnormer Zustand des Auges, welcher einesteils im Einzelleben erworben werden kann, an- dernteils aber auch erblich in Familien auftritt, und es hat den An- schein, als ob eine einmal erworbene Kurzsichtigkeit sich nun auch auf die Nachkommen übertragen würde. Betrachtet man aber die Sachlage genauer, so zeigt sich, dass einerseits die schädlichen Ein- flüsse , welche Kurzsichtigkeit zur Folge haben können , durchaus nicht bei jedem Individuum solche nach sich ziehen und dass anderer- seits Kurzsichtigkeit nicht in dem Sinne vererbt wird, dass das Kind nun schon kurzsichtig geboren wird. Eine Erklärung für dieses Verhalten scheint mir füglich nur darin gesucht werden zu können, dass bei dem Ersterkrankten eine Variation in dem Bau des Auges, welche zur Kurzsichtigkeit disponiert, schon ererbt wird und dass diese Variation , d. h. die Disposition , auch auf die Nachkommen übergeht , dass aber der erworbene Teil des Leidens , die Myopie selbst sich nicht vererbt.«

Von Weissmann (142), der gleichfalls Anhänger der Nichfc- vercrbbarkeit erworbener Eigenschaften ist, möge eine die Kurz- sichtigkeit betreifende Bemerkung hier Platz finden. »Die Panmixie (der Vorgang, der die Rückbildung überflüssiger Organe bewirkt) hat auch im Kulturleben insofern eine grosse Bedeutung, als die civilisierten Menschen durch sie von den körperlichen Vorzügen der Ahnen viel eingebüsst haben. So ist seit Erfindung der Brillen die Kurzsichtigkeit kein Hindernis mehr für das Fortkommen des Bin- zeinen. Daher können auch die Kurzsichtigen eine Nachkommen- schaft hinterlassen. Individuen mit verschieden ausgebildeten Augen gelangen also zur Fortpflanzung. Dabei braucht man nicht zu be- fürchten, dass das Menschengeschlecht durch die Civilisation ganzlich entarten werde. Denn sobald ein betreffendes Organ bis zu dem Grade herabsinkt, dass die Existenz des einzelnen Individuums ge-

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Verhütung der Kurzaichti^keit.

507

fahrdet ist, so greift die Naturzüehtung mit ihrer Auslese wieder ein und verhindert weiteres Sinken.«

Förster (37) rekapituliert in einem Vortrage mit halbpopulärer Darstellung seine bereits früher (s. Her. f. 1884. S. 667) mitge- teilten Ansichten über den Nutzen des Tragens von die Myopie kor- rigierenden Brillen. Der durch starke Kontraktion der Recti interni eingeleitete Akkommodatiouskrampf wird gehoben durch Konkav- gläser , welche das Arbeiten unter geringerer Konvergenz möglich machen. Den Atropinkuren sei daher das Tragen der Korrektions- brillen bei weitem vorzuziehen. »Wir können dahin wirken, dass Myopie nicht entsteht und, wenn sie vorhanden, nicht progressiv wird.« (Es wäre höchst erfreulich , wenn dieser Ausspruch richtig wäre. Ref.)

Der verdienstvolle, unermüdliche Schweizer Arzt Dr. Treic li- ier (134) hat eine dritte Auflage seines Schriftchens: »Die Ver- hütung der Kurzsichtigkeit durch Reform der Schulen« erscheinen lassen, ganz verändert in der Form, jedoch im Wesentlichen diesel- ben Gedanken wiedergebend , wie in den früheren Auflagen , über welche im Ber. f. 1875 S. 415 und f. 1879 S. 395 referiert wurde. Er wendet sich vor allem gegen das zu viele und zu frühe Lesen und Schreiben in den ersten Schuljahren, und die Überhastete Unter- richtsmethode, welche in den letzten Decennien in den Schulen ein- geführt worden ist. Dadurch sei der ganze Unterricht auf falscher Basis aufgebaut , die notwendig krank machen muss. Die grösste Gefahr liege darin, dass bereits Aerzte sich mit der Kurzsichtigkeit als einem unentrinnbaren Kulturübel auszusöhnen beginnen. Die schlechte Haltung der Kinder bei der Arbeit sei nicht Folge einer Unart der Kinder , sondern einer Verirrung der Pädagogik und der Lehrer. Bei richtiger Methode könne man von Anfang an die Kin- der sicher an aufrechte Haltung gewöhnen und sie darin erhalten. >Wir haben, sagt Verf., das wichtige, für die Pädagogik weltbewe- gende Faktum zu constatieren , dass unter den Lehrern von Zürich, Stuttgart, Lugano sich 18 befinden, welche das Problem einer auf- rechten Körperhaltung beim Schreiben gelöst haben.« Die Regeln, welche in § 8 der Schrift aufgestellt werden , um dies Resultat zu erzielen, sind sehr beherzigenswert und verdienen, wenn sich über Eiuzelnheiten auch Zweifel erheben lassen , doch im Ganzen allen Lehrern der ersten Schuljahre dringend eingeschärft zu werden. Auf lange Erfahrung gestützt, behauptet Tr eich ler, die Missgriffe liegen nicht an Nachlässigkeit oder mangelhafter Bildung der Leh-

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508 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

rer, vielmehr habe er in keinem Stande eine treuere Pflichterfüllung gefunden, als bei dem Lehrerstande. Was daher Not thue, das seien bindende Verordnungen seitens der Behörden, ohne welche alle Re- formversuche erfolglos seien.

Ausderau (2) bespricht die seitliche Lage des Schreibeheftes als Ursache von Myopie und Skoliose. Einem Referate zufolge (das Original ist nicht zuganglich) ist A. der Meinung , der Streit zwi- schen Berlin und Schubert habe eine unnötige Schärfe ange- nommen , weil die Abhängigkeit der Kopfhaltung von den Augen- bewegungen gar nicht bewiesen sei. Man solle Parallelklassen unter- suchen, nachdem längere Zeit gerade oder schiefe Heftlage einge- führt sei.

Um der Entwickelung der Kurzsichtigkeit vorzubeugen empfiehlt Prie8tley-Smith (97) für die Arbeit der Kinder 1) ein trag- bares geneigtes Pult, welches auf die horizontale Tischplatte zu stel- len ist. Die Neigung des für das Schreibheft bestimmten Brettes beträgt 15°. An dessen oberem Ende ist eine Vorrichtung ange- bracht, um einem Teile des Brettes eine Neigung von 45° zu geben, wenn gelesen wird. Durch eine vorspringende Leiste wird das Buch in seiner Lage erhalten.

2) Ein Schulsubsellium von ähnlicher Konstruktion mit Neiguug der Schreibplatte von 1:5. Anstatt der von Sn eilen angegebenen 8 verschiedenen Grössen begnügt Smith sich mit 4, deren Dimen- sionen in Metern folgende sind:

Hygienisches Pult

Nr. 1.

Nr. 2.

Nr. 3.

Nr. 4.

Höhe des Schülers . .

0.107—0.122

0.122—0.137

0.137—0.152

0.152—0 168

Höhe des Sitzes . . .

0.88

0.37

0.41

0.46

Breite des Sitzes . . .

0.255

0.28

0.305

0.33

Höhe vom Sitze zur Tisch-

I 0.20

Höhe vom Sitze zur Spitze

0.22

0.24

0.265

der Seitenlehne . .

Ueberhängen des Pults

0.025

0.025

0.04

0.04

Breite des Pults von vorn

nach hinten ....

0.38

0.38

0.43

0.43

Am oberen Ende ist die stärker geneigte »Buchruhe« angebracht für das zum Lesen bestimmte Buch, die aber beim Schreiben herunter- geschoben werden kann. Die ganze Tischplatte ist verschiebbar, so dass der Schüler bequem stehen kann.

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Hornhautaatigmatiamus glaukomatöser Augen.

509

Verf. hat ferner besondere Schul-Sehproben mit einer Gebrauchs- anweisung drucken lassen, so dass erheblichere Sebstörungen der Schüler auch ohne ärztliche Untersuchung von dem Lehrer leicht ent- deckt werden können.

Ein Universal- , Schreib- , Zeichen- , Lese- und Noten-Pult ist von Atz er t in Cassel konstruiert. Durch einen einfachen Mechanis- mus kann dem Pult jede beliebige Neigung und Höhe gegeben werden.

C h i b r e t (7) hat mittelst des Ophthalmometers von Jav a 1 und S c h i ö t z gefunden , dass der durch Kataraktoperation bedingte Astigmatismus in Vio aller Balle ein »Astigmatisme mixte isocele« ist ; d. h. in dem einen Hauptmeridiane hat die Krümmung um eben so viel zugenommen , als sie im andern abgenommen hat. Daraus ergibt sich eine theoretische Formel für die Korrektion des Astig- matismus: 0° + As + (10 + £ As) für das vor der Operation nor- mal gewesene Auge. In der Praxis gestaltet sich wegen des Ab- standes der Gläser vom Auge die Formel so: + As + (10 J As).

Martin (85) konstatierte , dass der Hornhautastigmatismus glaukomatöser Augen merkliche Veränderungen dem Grade und Sinne nach unterworfen ist. Die Annahme, dass Drucksteigerung eine zunehmende Abplattung der Hornhaut durch gleichmässige Aus- dehnung des Auges bedingt, bestätigt sich nicht. Die Ausdehnung äussert sich vielmehr bei Individuen , welche die Elasticität ihrer Gewebe noch nicht verloren haben, fast immer im vertikalen Meri- dian. Der Astigmatismus »nach der Regele nimmt allmählich ab, wird dann = 0 und kann merkwürdigerweise schliesslich zu einem As »gegen die Regel« werden. Als Beweis hiefür wird angeführt : 1) Die grosse Zahl der Fälle von As »gegen die Regel« , nämlich 45°/o gegen 1.3% an nicht glaukomatösen Augen. 2) Die grosse Zahl der Fälle, in denen die Refraktion im vertikalen Meridian ver- hältnismässig geringer ist in dem allein oder stärker glaukomatösen Auge. 3) Fälle, in denen die fortschreitende Zunahme des Krüm- mungsradius des vertikalen Meridians ophthalmometrisch nachge- wiesen ist. 4) Falle von progressiver Verkleinerung des Krümmungs- radius des vertikalen Meridians unter dem Einfluss antiglaukomatöser Behandlung.

Die ophthalmometrischen Messungen sind von grossem Werte, da sie die Veränderungen des intraokularen Druckes sicherer an- zeigen, als die direkte Druckbestimmung nach Bowman. Wahr- scheinlich gehören die Krümmungsveränderungen zu den ersten Ver- änderungen, die sich beim Glaukom nachweisen lassen. G a y e t be-

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51Ö Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

statigt den Nutzen der ophthalinometrischen Messungen und weist auf den grossen Einfluss der Ciliarmuskelkontraktion auf die Krüm- mung der Cornea hin. Man könne selbst eine Furche rings um den Rand derselben sehen.

Martin (86) veröffentlicht mehrere etwas weitschweifige Ar- tikel »über die astigmatischen Kontraktionen des Ciliarmuskels.« Die beiden ersten Kapitel beschäftigen sich mit den Kontraktionen, welche den Uornhautastigmatismus korrigieren. Von solchen unter- scheidet M. zwei Arten. Die erste sind Kontraktionen , welche dauernd sind und nur dem A tropin weichen, > renitent»:*«, nennt Verf. sie ; die zweite Art sind nicht andauernd , sondern treten nur ein, wenn sie durch Korrektion der Hornhautasymmetrie der Sehschärfe nützen, »elastische« nennt sie Verf. Wird ein Cylinder vorgehalten, welcher die Asymmetrie korrigiert, so verschwindet die zweite Art von Kontraktionen , aber nicht die erste Art. Die renitenten Kon- traktionen sind der latenten , die elastischen der manifesten Hype- ropie vergleichbar. Das Ophthalmometer (das vereinfachte Instru- ment J a v a 1-S c h i ö tz) ist für das Studium des Astigmatismus unent- behrlich, weil die zu Untersuchenden dem Atropinisieren nicht auf blosse Vermutungen hin unterworfen werden können. Es ist vor- teilhaft, die ophthalmometrische Untersuchung der subjektiven Prü- fung vorauszuschicken, da sie für letztere als Führung dienen kann. Durch die Verbindung der subjektiven und objektiven Untersnchungs- methoden überzeugt man sich leicht, dass es partielle Ciliarmuskel- kontraktionen gibt, welche den vorhandenen Hornhautastigmatismus ganz oder teilweise korrigieren. Hiefür wird eine Anzahl beweisender Beobachtungen angeführt.

Martin bestätigt die Sätze Javal's, 1) dass der Hornhaut- astigmatismus fast ausnahmslos den totalen As darstellt ; 2) dass, wenn die Linse der Sitz astigmatischer Gestaltveränderung ist, diese öfter in gleichem Sinne , als in entgegengesetztem Sinne , wie der Hornhaut-As stattfindet, so dass, wenn beide Deformationen bestehen, der totale As grösser ist als der Horn haut- As.

In annähernd emmetropischen Augen mit Astigmatismus pflegt der Betrag der renitenten partiellen Ciliarmuskel-Kontraktion unter 1.0 Ml. zu betragen, selten bis 1.50, ganz ausnahmsweise 2.0 und 2.5 ; derjenige der elastischen Kontraktionen nur bis 0.75. In myopischen Augen sind renitente partielle Kontraktionen selten und geringen Grades, elastische noch seltener. Mouches volantes sollen nach M a r- tin Folge sein der Anstrengung des Ciliarmuskels den Hornhaut-As

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Partielle Kontraktionen des Ciliarmuskela,

511

zu korrigieren. Alle von ihm untersuchten Patienten mit Mouches volantes hatten Hornhaut-As. (Das stimmt wenig zu der Erfahrung, dass Mouches volantes am häufigsten bei Myopen sind. Ref.) Bei Hyperopen sind partielle Kontraktionen des Ciliarmuskels sehr häufig, die renitenten bis zum Betrage von 1.25, elastische bis zum Betrage von 1.0.

Laqueur hatte (1883) angegeben, dass in */■ der Fälle von Hornhaut-As Linsen-As fehle, in Vi addieren sich beide Arten von As, in dem letzten '/• sind sie entgegengesetzter Art, so dass sie sich ganz oder teilweise aufheben. Martin hat eine grössere Zahl für die letztere Gruppe gefunden (Widerspruch gegen die obige Angabe), nämlich ungefähr die Hälfte, ebenso Pfalz.

Mit zunehmendem Lebensalter verringern sich die korrigierenden Ciliarmuskel-Kontraktionen und hören im Alter von 45 50 Jahren auf; der subjektive As nimmt also in gleichem Masse zu. Oefters ist dies fälschlich für Zunehmen des statischen As gehalten worden. Auch in jüngeren Jahren bleibt die Korrektion des Hornhaut-As zuweilen aus oder ist zu gering. Die Ursache ist lymphatische Kon- stitution, allgemeine Muskelschwäche, besonders nach längeren schwä- chenden Krankheiten.

In seltenen Fällen bestehen die korrigierenden partiellen Ciliar- muskel-Kontraktionen über das 50. Lebensjahr hinaus fort. Dies ist der Fall bei nervösem Temperament und insbesondere bei an Migräne Leidenden. Migräne ist vielfach an partielle Ciliarmuskel- Kontraktionen gebunden, mögen diese nun einen vorhandenen Horn- haut-As korrigieren oder spastischer Natur sein.

Atropin hebt die renitenten partiellen Kontraktionen nicht immer rasch auf, zuweilen ist mehrtägige Anwendung starker Dosen erforderlich, die Wirkung des Homatropin ist geringer. Cocain hebt Dur die elastischen Kontraktionen auf, macht dadurch einen Teil des As manifest. Bei Migräneleidenden ruft lokale Atropinanwen- dung oft einen Anfall hervor , oder verschlimmert den Ablauf des AnfallB.

Die mehrmals beobachtete Veränderung des As nach Schieloperatio- nen erklärt M. dadurch, dass nach Geradestellung des Auges partielle Kontraktionen des Ciliarmuskels auftreten, die früher nicht bestanden hatten. An Deformation der Cornea durch die äusseren Muskeln glaubt er nicht.

Für die Stärke der konvergierenden Ciliarmuskel-Kontraktionen lässt sich kein Schema angeben, wie für die Abnahme der Akkom-

r

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512 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

modation mit dem Alter, vielmehr wirken verschiedene allgemeine und lokale Umstände darauf ein, zuweilen sind die Kontraktionen auf beiden Augen desselben Individuums verschieden.

Es gibt Individuen mit hohen Graden von Hornhaut-As, welche für die Ferne denselben nicht durch partielle Ciliarmuskel-Kontrak- tionen korrigieren, wohl aber für die Nähe und zwar nur für einen ganz geringen Spielraum von nahen Abständen. Die Akkommoda- tionsanstrengung erleichtert hier das Zustandekommen der partiellen Kontraktion. Die Verordnung der Cylindergläser soll nicht nach dem durch Atropinisierung gefundenen Grade von As geschehen. Solche Gläser wären zu stark, da die renitenten partiellen Kontrak- tionen trotz des Glases fortbestehen. Nur die elastischen Kontraktionen, welche allein Ermüden verursachen, sind durch Cylindergläser zu beseitigen ; und zwar sind die stärksten Cy linder zu geben, mit denen alle Strahlen der Strahlen figur schwarz erscheinen.

Im 3. Kapitel werden die den Linsen- As korrigierenden Kon- traktionen besprochen. Ein statischer Linsen-As, homonym mit dem Hornhaut-As, ist anzunehmen, wenn der gesammte As grösser ist als Hornhaut-As. Während Donders glaubt , dass Hornhaut-As oft durch statischen Linsen-As entgegengesetzter Art korrigiert wird, nimmt Javul an, dass die Linse oft die gleichförmige Deformität erfahre, wie die Cornea. Martin stimmt Javal bei, jedoch er- klärt er die Erscheinung für selten, er habe sie unter 1000 Fällen nur 18mal beobachtet. Der Betrag dieses Linsen- As ist meist nur 0.75, und dabei ist die Lage des Hauptmeridians meist gegen die Regel oder schräg. Abweichend von Java Ts Angabe fand M. ho- monymen Linsen -As relativ oft bei Myopie und stellt 7 Fälle davon zusammen. Korrektion des statischen Linsen-As durch partielle Ciliarmuskel-Kontraktionen , renitente sowohl als elastische , ist von Martin nur in 2 Fällen beobachtet worden, dagegen führt er 8 von Javal beobachtete Fälle an.

Das 4. Kapitel handelt von der partiellen Ciliarmuskel-Kontrak- tion, welche den Hornhaut- As überkorrigieren. Dieselben kommen selten vor, M. fand sie unter 3000 Untersuchten 45mal ; 8 Beobach- tungen werden genauer mitgeteilt. Unter diesen war der Ursprung 3mal ein leichtes Trauma. Diese Kontraktionen setzen dem Atropin manchmal sehr starken Widerstand entgegen, namentlich bei ver- alteten Leiden. Die Dauer der Anwendung bis zur vollen Wirkung betrug bis zu 27 Tagen. Der Hornhaut- As war schwach, 0.25 bis 1.0, die Ueberkorrektion betrug lmal 0.25, 8mal 0.5; lmal 1.5.

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Akkommodationsstörung bei Diabetes.

513

fleteronyrae Asymmetrieen der Linse, d. h. der Richtung nach ab- weichend von der Hornhautsymmetrie, werden zu einem Teil von Atropin nicht beeinflusst, oder es bedarf sehr langer Anwendung. M. kommt zu dem Resultat: »Wenn es geliugt, durch Atropin den Linsen-As aufzuheben, so ist der dynamische Ursprung nachgewiesen ; gelingt es nicht, so ist damit noch nicht erwiesen, dass der As sta- tischer Natur ist,« weil das Atropin zuweilen sehr spät oder gar nicht einwirkt. Martin glaubt jedoch, dass auch, wenn der As als stati- scher anerkannt werden muss , er doch ursprünglich aus partiellen Rontraktionen entstanden sein kann. Er schliesst dies daraus, dass der Betrag des As ungefähr der gleiche zu sein pflegt, wie der der par- tiellen Kontraktionen , ferner aus dem Auftreten von Migränean- fallen, insbesondere in vorgerückteren Jahren, während Migräne, die durch statischen As bedingt ist , früher aufzutreten pflegt , endlich aus dem Fehlen jeder korrigierenden partiellen Kontraktion.

Wald man (139) sah an einem durch Tenotomie des Rectus internus operierten Auge Verschlechterung des Sehens von ff auf \ $ eintreten , die durch ein cylindrisches Konkavglas 1.0 mit hori- zontaler Axe gehoben wurde. Vor der Operation war kein Astig- matismus bemerkt worden.

Berlin (7) glaubt, dass eine gewisse Form des Astigmatismus die Perception des bewegten Netzhautbildes zu fördern vermag. Bei Tieren kommt vielfach Linsenastigmatismus vor, der sich durch im- proportionale Verschiebung der Details des Augengrundes bei Be- wegungen kundgibt. Dabei werden die Bewegungen der Netzhaut- bilder in der Peripherie grösser und rascher , daher die Wahrnehmung derselben leichter.

Giraud-Teulon (44), der die verschiedenen abnormen Fär- bungen des ophthalmoskopisch in den Netzhautgefässen sichtbaren Blutes beschreibt, bemerkt, dass bei den verschiedensten Anomalien der Akkommodation und der Konvergenzstellung der Augen, speziell bei asthenopischen Beschwerden, auffallend dunkles Venenblut ge- funden wurde. Diese Ultra- Venosität beruht auf verlangsamter Cir- kulation, Parese der gefasserweiternden Nervenfasern.

Baas (3) beobachtete in einem vereinzelten Falle, bei einem 7jährigen Mädchen, Akkommodationsparese nach leichter Erkrankung an Mumps. Des gleichen Vorkommens erwähnt Burnett (13) s. oben S. 313.

Hirschberg (52), welcher auf die grosse Häufigkeit des Dia- betes in der Privatpraxis, gegenüber dem seltenen Vorkommen in

Jahresbericht für Ophthalmologie. XV1L 188«. 33

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514 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

der poliklinischen Praxis, aufmerksam macht, bemerkt unter Anfüh- rung von Beispielen, die häufigste Sehstorung in Folge von Diabetes sei die durch Akkommodationsbeschränkung, die sich je nach den Um- ständen durch Presbyopie oder Asthenopie kundgibt. Die in einem Falle spät aufgetretene Myopie schien Folge von Cataracta incipiens zu sein.

Es wurde bereits im vorjährigen Berichte (S. 53o) erwähnt, dass Schoen Ueberaustrengung der Akkommodation , insbesondere in hyperopischen und presbyopischen Augen, als Ursache von Glau- kom bezeichnet hat. Eine neuere Arbeit desselben Autors (118) verfolgt den Gegenstand weiter und gelaugt zu dem weiteren Re- sultate, dass aus derselben Ursache auch aequatoriale Trübungen der Linse entstehen. An zwei zu anatomischer Untersuchung gekom- menen hyperopischen Augen mit partieller »akkommodativer Exka- vation« des Sehnerven fand S choe n beginnende Aequatorialkatarakt. Die Veränderungen in der äussersten Cortikalschicht dunkle ge- färbte Kerne, vergrösserte Zellen und Kerne, geschrumpfte Kerne in normal grossen und vergrösserten Zellen , endlich Bläschen und Zellen ohne Kerne, mithin entzündliche Wucherung des Kapselepi- thels — waren am meisten ausgeprägt in nächster Nachbarschalt derjenigen Stellen der Kapsel, an welchen sich die Zonulafasern, sowohl die vorderen als die mittleren (s. oben S. 9), ansetzen und die Kapsel in zarten Fältchen von der Linse abzuzerren scheinen. Schoen ist der Ansicht, dass es sich hier nicht um atrophische Wucherung handelt, sondern um die Folgen eines lokalen Reizes, welchen der Zug der Zonulafasern auf das Kapselepithel ausgeübt hat. Auch am lebenden Auge hat Schoen eine ganz analoge Be- obachtung gemacht. Es war ein iridektomiertes hyperopisches Auge mit hochgradiger Sehuervenexkavation (das andere Auge durch Glau- kom erblindet), weiches im Bereich der Iridektomie etwa 1 mm vor dem Linsenäquator auf der Vorderfläche der Linse einen Kranz feiner weissgrauer radiärer Linien von etwa 1 mm Länge und einen ge- trübten Saum auf der Hinterfläche der äquatorialen Linsenzone, also genau an der Stelle der vorderen und mittleren Zonulafasernansätze, zeigte. Schoen hält die Vorstellung, welche man sich von der Erschlaffung der Zouula beim Akkommodationsvorgange macht, für unrichtig und meint , es könne dieser Vorgang nicht ohne stärkere Anspannung des vorderen Zonulablattes gedacht werden. Durch An- spannung der vorderen und mittleren Zonulafasern erklären sich die Faltenbildung und die Wucherungsvorgänge an den Ansatzstellen.

Schoen resümiert seine Ansichten in folgender Weise (119) : » Bei

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Akkommodationsschwäche bei Laktation, Schwangerschaft u. 8. w. 515

dem Akkomraodationsmechanismus spielt der Glaskörper eine wichtige Rolle. Die Zonula zerfallt in einen vorderen und hinteren Faser- strang. Bei der Einstellung für die Nähe bleibt der vordere Zo- nulafaserstrang gespannt ; wahrscheinlich erhöht sich sogar die Span- nung derselben. Dagegen erschlafft der hintere Zonulafaserstrang. Der Glaskörper drückt denselben in die Räume zur Seite der Linse hinein, wodurch die Hinterfläche der Linse relativ entlastet wird und die Linse die Möglichkeit, sich zu verschieben, erhält.

Der Akkommodation8akt erhöht also die Spannung in dem Fa- serstrange, welcher seinen einen Endpunkt am Ansatz der vorderen Zon u lafasern auf der Vorderfläche der Kapsel , seinen hinteren am Ansatz der Ciliarmuskelsehnenfasern an den Optikusscheiden hat.

An diesen Stellen finden sich bei einer Kategorie von Leuten, welche zu akkommodativer Ueberanstrengung genötigt waren, Ver- änderungen, welche zunächst mechanischer Natur sind und in Zer- rung an den Scheiden des Optikus einerseits, in Zerrung an dem Ansatz der Zonulafasern andererseits bestehen. Die Zerrung an den Optikusscheiden führt zu Verzerrung der Sehnervenfasern und zu akkommodativer Exkavation. Die Zerrung an den Zonulafasern be- wirkt Wucherung des Kapselepithels, Faltenbildung in der Kapsel und führt zu Kapselkatarakt entsprechend dem Ansatz der mittleren und vorderen Zonulafasern unter Beteiligung der Corticalis als Kor- tikalkatarakt an letzterer Stelle.

Die akkommodative Exkavation bildet die Vorstufe zum Glau- coma 8implex.c

Fr ost (42) berichtet von einem Falle einseitiger Ophthalmo- plegia interna, der ausser dem Fehlen des Patellarreflexes keine Zeichen allgemeiner Erkrankung zeigte.

C og g i n 8 (20) konstatierte in einem Falle von Akkommodations- krampf, dass die akkommodationslähmende Wirkung einer Lösung von Homatropin-Hydrobromat (1:60) 4 Tage lang dauerte. Gewöhnlich dauert die Homatropin- Wirkung kaum bis zum folgenden Tage.

Co Hins (24) weist darauf hin, dass, wie schon Hutchinson bemerkt hat, während der Laktation die Akkommodation häufig ge- schwächt ist, besonders wenn dieselbe lauge fortgesetzt wird und keine kräftige Ernährung stattfindet. Auch während der Schwanger- schaft, im Wochenbett, nach Abort, bei Menorrhagie und Dys- menorrhoe beobachtete C. öfter »Cykloparese«. Auch die Sehschärfe ist bei schwächlichen säugenden Frauen oft vermindert. Nach einer Porro1 sehen Operation sah C. einmal plötzliche Erblindung ein-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

treten mit günstigem Ausgange. Hochgradige Anämie ist die Ur- sache dieser Affektionen, daher ist die Behandlung mit kräftiger Diät und Eisenpräparaten, besonders Arnmonionitrat, am wirksam- sten. Bei bestehender Laktation ist das Kind zu entwohnen.

Ueber einen von G. Hoffraann (53) herröhrenden Erklä- rungsversuch für die scheinbare Kurzsichtig keit sagt ein kurzes Re- ferat: Die scheinbare Kurzsichtigkeit kann kein Krampf sein, son- dern sie ist ein Akkommodationsirrtum, welcher bewirkt, dass jedes Schauen, d. h. jedes beabsichtigte Sehen, von einer Akkommodations- anstrengung begleitet wird, wenn auch der fixierte Gegenstand in der Ferne liegt. Hervorgerufen wird dieser Zustand dadurch, dass ein Individuum durch längere Zeit nur in der Nähe fixiert.

In Fällen , wo nach Anordnung der passenden Brille akkom- modative Asthenopie fortdauert, ohne dass andere Störungen ror- liegen, als ein Mangel an Tonus des Ciliarmuskels, wendet Wald- man (140) mit Nutzen salicylsaures Eserin an. Dies hat vor ihm schon Green empfohlen.

Rosenmeyer (108) beobachtete in einer Diphtherie- Epidemie 10 Fälle mit Sehstörungen. Alle waren in jugendlichem Alter und Hyperopen. In 1 Fällen war nur Akkommodationsparese vorhanden, in 6 Fällen fauden sich ausserdem noch Störungen in anderen Muskelge- bieten. Die Sehschärfe war in 3 Fällen scheinbar herabgesetzt, Cylinder- gläser stellten aber normale S. her, keine Spur von Neuritis optica wurde beobachtet. Zunahme der Hyperopie während der Lahmung konnte in keinem Falle nachgewiesen werden. Zweimal war Parese der Externi vorhanden. Von Eserin wurde kein Erfolg gesehen, der galvanische Strom erwies sich in einigen Fällen hilfreich.

Lang (77) und Barrett (77) unternahmen eine experimentelle Arbeit über die Wirkung der Myotica auf die Akkommodation zur Ergänzung der bisher darüber gemachten Untersuchungen.

Bei 6 Versuchen an teils emmetropischen, teils aiue tropischen Individuen zwischen 17 und 32 Jahren ergaben sich folgende Zahlen - werte: eine */a °^er 1°/° Lösung von schwefelsaurem Eserin be- wirkte: 1) Annäherung des Fempunktes, beginnend in der 5 10. Mi- nute, das Maximum von 3.15 bis 8.G7 Ml erreichend in der 7 25. Minute, dauernd bis zur 40 80. Minute. 2) Annäherung des Nahe- punktes, beginnend in 3—5 Minuten, das Maximum von 4.24 bis 13.89 erreichend in der 12. bis 60. Minute, verschwindend in 8 9 Stunden. 3) Kontraktion der Pupille, beginnend von der 5 15. Minute, das Maximum erreichend in der 15—25. Minute,

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Wirkung des Eserin auf die Akkommodation pieabyopischer Augen. 517

verschwindend von der 24 48. Stunde. 4) Zunahme der Akkom- modationsbreite beginnend in der 5—10. Minute , das Maximum, dem Grade nach variierend von 3.76 bis 9.94 Mlt erreichend in 42 80 Minuten, verschwindend in 8—9 Stunden. In 3 Fallen zeigte sich in den ersten 7 -10 Minuten, in 2 Fällen zwischen der 10. und 45. Minute eine vorübergehende Abnahme der Akkommodationsbreite von 0.73 bis 3.76 Ml.

Nach den gefundenen Durchschnittswerten wird der Nahepunkt früher angenähert als der Fernpunkt , allein die maximale Annähe- rung des Fernpunktes erfolgt früher als die des Nahepunktes. Die Verengerung der Pupille erfolgt später als die Wirkung auf die Ak- kommodation, aber die maximale Verengerung erfolgt zwischen der Maximalwirkung auf Fernpunkt und Nahepunkt. Die Wirkung auf den Fernpunkt hört in einer Stunde auf ; die Wirkung auf die Pupille dauert länger als die auf den Nahepunkt. In der ersten Stunde wirkt Eserin heftig, aber ungleich, klonische Spasmen der Akkommodation hervorrufend.

Bezüglich der Ursache der Refraktionsveränderung werden die verschiedenen Möglichkeiten erwogen, und wird der Schluss gezogen, dass Krampf des Ciliarmuskels die Ursache ist und dass zugleich im Muskel eine Veränderung vor sich geht, welche ihn auf den Willens- impuls rascher und stärker reagieren lässt. Eine Veränderung der Hornhautkrümmung, wie sie v. Reuss (s. Bericht f. 1877. S. 201) beobachtet hat, konnte von den Vfif. nicht nachgewiesen werden.

Die Verff. untersuchten ferner die Einwirkung des Eserin auf presbyopische Augen älterer Leute, die sämtlich hyperopisch waren. Es ergab sich: 1) Annäherung des Fernpunktes, beginnend in der 5 10. Minute, das Maximum (= 1.93 bis 5.05 Ml) erreichend in der 10 -30. Minute, verschwindend in der 40 155. Minute. 2) Annähe- rung des Nahepunktes, beginnend in der 5. Minute, das Maximum von 2.21 18.57 Ml erreichend in der 15 35. Minute. 3) Kontrak- tion der Pupille, beginnend in der 5 10. Minute, das Maximum erreichend in der 1 0 25. Minute. 4) Zunahme der Akkommodations- breite , das Maximum von 1.91 bis 16.52 Ml erreichend in der 15 -120. Minute, welcher in 5 Fällen eine Abnahme von 0.51 bis 1.6 Ml vorherging.

Die in der folgenden Tabelle enthaltenen Durchschnittszahlen für die Ergebnisse der Eserinwirkung auf presbyopische und nicht presbyopische Augen gestatten bequem die Vergloichung ;

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

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Wirkung des Pilokarpin auf die Akkommodation.

519

Die Vergleichung ergibt, dass im Durchschnitt hei Presbyopen der Feiupunkt nicht so stark angenähert wird, wie bei Nicht-Pres- byopen, der Nahepunkt dagegen ungefähr in demselben absoluten Mass», also in grosserem relativem Masse. Die presbyopischen Augen zeigten indessen erhebliche Verschiedenheiten ; in einem Teil war die Annäherung des Nahepunktes und demzufolge Zunahme der Ak- kommodationsbreite bedeutend, in einem anderen viel geringer. Die Ursache dieser Verschiedenheit lag weder in dem Alter, noch in der Refraktion, noch in dem Vorhandensein beginnender Linsentrübung, denn grosse Werte wie kleine kamen unter anscheinend gleichen Verhältnissen vor.

Diese Ergebnisse scheinen den VerfF. auf die Ursache der Pres- byopie einiges Licht zu werfen. Rigidität der Linse kann die vor- wiegende Ursache bei der ausgiebigen Wirkung des Eserin nicht sein, vielmehr scheint verringerte Kontraktion des Ciliarmuskels einen wesentlichen Anteil an der senilen Abnahme der Akkommodations- breite zu haben.

Es wurden ferner ähnliche Versuche mit einer 1% Piiokarpin- löstmg gemacht. Es wurde gefunden 1) Annäherung des Fernpunktes, beginnend in der 10— 25. Minute, das Maximum von 2.22—4.74 Ml in 15 2 i Minuten erreichend, verschwindend in der 50 85. Minute. 2) Annäherung des Nahepunktes, beginnend in der 10 20. Minute, das Maximum von 1.11 bis 7.06 Ml in der 20 35. Minute erreichend, verschwindend in 60 80 Minuten. 3) Kontraktion der Pupille, beginnend in 10 15 Minuten, das Maximum erreichend in der 15 30. Minute. 4) Zunahme der Akkommodationsbreite, beginnend in der 10 15. Minute, das Maximum von 0.35 bis 7.07 in der 10 90. Minute erreichend. In 2 Fällen ging eine Abnahme der Akkommo- dationsbreite um 2.11 bis 3.82 Ml voraus. Die Durchschnittszahlen sind für die Annäherung des Fernpunkts 15, 26.97, 60.83 Minuten, 2.7 Ml, für die Annäherung des Nahepunkts 33, 28.33, 70 Minuten, 3.51 Ml, für die Verengung der Pupille 13.75, 22.5 Minuten, 48 Stunden für die Akkommodationsbreite 11.25, 60.9 Minuten, 2.72 Ml = 0.36 des normalen Betrags.

(Bei den vorstehenden Ergebnissen ist, wie es scheint, nicht ge- nügend Rücksicht genommen auf die Verbesserung des Sehens in der Nähe, welche durch die Verengerung der Pupille bewirkt wird. Namentlich bei Presbyopie ist diese Wirkung bekanntlich erheblich und es kann dadurch leicht ein Irrtum bezüglich der Lage des Fern- und Nahepunktes herbeigeführt werden. Wegen der begleitenden

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Myoais muss, wenn nicht besondere Vorsichtsmassregeln getroffen werden, die Heranrückung des Nahe- und Fernpunktes und die Ak- kommodationsbreite grosser erscheinen , als sie der Lichtbrechung zufolge sein sollte und daher wird bei den obigen Zahlen durch- gehends ein Quantum in Abzug zu bringen sein. Ref.)

Nauwerck (89) berichtet von einer Massen Vergiftung durch Wurstgift. 10 Personen erkrankten nach dem Genüsse von Würsten. Ausser den bekannten allgemeinen Erscheinungen wurde am Auge Pupillenerweiterung, Akkommodatiouslähmung , Ptosis beobachtet. 2 Personen starben am 3. und 6. Tage, bei den Uebrigen zog sich die Rekonvalescenz lange hin, namentlich verschwand die Akkommo- dationslähmung sehr langsam. In der Wurstmasse wurden Fäulnis- basen (Ptomai'ne) gefunden. Die Anwesenheit dieser Stoffe genügt nach des Verf. 's Meinung nicht, um die klinischen Erscheinungen des Botuiismus für alle Fälle zu erklären, da die Symptome öfters so spät eintreten , dass sie nicht von fertig gebildeten giftigen Basen herrühren können. Es ist anzunehmen, dass die gleichen Gifte erst im menschlichen Körper entstehen und durch Resorption zur Wir- kung gelangen. Zersetzung der EiweisskÖrper unter Bildung von Fäulnissbasen ist nur denkbar unter der Mitwirkung von Spaltpilzen. Nauwerck hat nun ausser 2 Mikrokokkenarten einen Bacillus ge- funden, welcher sich unter Bildung von Fäulnisprodukten rasch ver- mehrt und Kaninchen, in deren Blut er gebracht ist, tötet. Den gleichen Bacillus hatte N. schon früher in verdorbener Wurst ge- funden und hat ihn auch im Darme des gesunden Schweines nach- weisen können. Er ist geneigt, in diesem Bacillus die Ursache der Fäulnis und Vergiftung zu suchen.

Die Motilitätsstörungen des Auges.

Referent: Prof. Nagel.

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3) Ueber syphilitische Hemiplegie. Deutsch. Arch. f. klin. Med. 38. S. 186.

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Die Motilitätsstörungen des Auges.

521

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522 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

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Die Motilitätsstörungen des Auges.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

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G5) Oppenheim, Beiträge zur Pathologie der multiplen Neuritis und Alko- hollähmung (b. oben S. 283).

66) Carcinom der Schädelknochen, Hemianopsie. Ophthalmoplegie (s. oben S. 288).

67) Panas, Nouvelles leoona sur les paralysies dea muscles de l'oeil. Paris.

68) P a r i n a u d, H., Paralysie de la convergence. Anual. d'Ocul. T. XCV. p. 205. (Socie'te' trau v- d'opht. 4. congres.)

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79) Saint Germain De, L. A. etValude. Traitement du strabisme. Rev. mens, de malad, de l'enfance. Janvier. p. 25.

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Die Motilitätsstörungen des Auges.

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91) Taylor, C. B., On squint. Lancet I. p. 1209. (Lehrvertrag über die ope- rative Behandlung des Schielens).

92) Theobald, S., The amblyopia of squinting eyes is it determining cause or the consequence of a squint? Transact. of the americ. ophth. soc. Twenty- second meeting. New-London. p. 279, Ophth. Review, p. 268 and Americ. Journ. of Ophth. p. 302.

93) A case of convergent squint associated with myopia of high grade ; tenotomy of both recti interni muscles; restoration of binocular vi«ion, the divided muscles still retaining a preponderance of power. Arch. Ophth. New-York. XV. p. 191.

94) Tbomaen, Ein Fall von isolierter Lähmung des Blickes nach oben. Sek- tionsbefund. Centralbl. f. Nervenk. IX. S. 427.

95) Tilley, R., Paralyse congenitale complete des moteurs oculaires communs des deux cöte's. Inte'grite' des mouvements de Piris et de raccommodation. Gaz. hebd. Nr. 1.

96) Toupet, Les paralysies nucleaires des muscles de l'oeil. Gaz. me'd. de Paris. 17 Avril und Annal. d'Ocul. T. 95. p. 186.

97) Uhthoff, Zur Ophthalmoplegia externa. Tagebl. d. 59. Vers, deutsch. Naturf. und Aerzte in Berlin. S. 153 (s. oben S. 286).

99) Werner, L. , Note on a simple diagrammatic method of expressing the nature of the diplopia in paralysis of the superior and inferior recti and oblique muscles. Ophth. Review, p. 65 (s. oben S. 164).

100) White, W. H., On the prognosis of secondary Symptoms and conditions of the exophthalmic goitre. Brit. med. Journ. II. p. 151 (s. oben S. 280. Konjugierte Ablenkung der Augen).

101) Wolfberg, Ein Fall von abnormem Einfachsehen durch Illusion. (Eine bisher nicht beschriebene Krankheit). Centralbl. f. prakt. Augenheilk. Februar (s. oben S. 81).

102) Ziem, Ein Fall von doppelseitiger Ophthalmoplegie mit ataktischen Er- schein ungen und einseitiger Parese der Kaumuskulatur (s. oben S. 300).

Mauthner (56) ist, in der Besprechung der ursächlichen Mo-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

mente der Augenmuskellähmung fortfahrend, nach Erörterung der nuklearen Lähmungen zu den übrigen Lähmungsformen gelangt, denen er ein besonderes Heft (das 13te) seiner Vorträge widmet

Da ein besonderes Centrum für die zusammengeordneten Augen- bewegungen in der Hirnrinde mit Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist und dann eine Verbindung desselben durch Faserzüge mit deo Nervenwurzeln bestehen inuss, sollten je nach dem Sitze krankhafter Veränderungen in der Rinde und der Faserverbindung eine kortikale und eine fascikulare Lähmung der Augenmuskeln zu unterscheiden sein. Indessen reichen unsere Kenntnisse zur Feststellung solcher Krankheits- bilder zur Zeit noch nicht aus. Vor Allem ist man über den Siü des Centrums für die Augenbewegung noch nicht einig. Hitzig verlegt es auf Grund seiner Experimente in die zum Stirnlappen ge- hörende vordere Central windung , Münk, Creville und Duret in den dem Scheitellappen zuzurechnenden Gyrus angularis, Hensec und Völckers, sowie Arloing in den Schläfenlappeu. Und auch darüber besteht keine Einstimmigkeit, ob von der Hirnrinde aus die Augenbewegungen derselben oder der entgegengesetzten Seite oder beider Seiten reguliert werden. Ebensowenig hat die Pathologie ein entscheidendes Ergebnis geliefert. Nur für Ptosis liegen einige Be- obachtungen vor, welche auf ein kontralaterales Centrum im Gyn» angularis hinweisen. Andere Beobachtungen stehen dem wieder ent- gegen und lassen für die Ptosis eine nukleare Ursache annehmen.

Ueber Fascikularlähmung durch Läsion auf der Strecke zwischen Rinde und Kernen wissen wir nichts, dagegen Einiges über die Lä- sionen der Bahnen zwischen den Kernen und der Austrittsstelle der Nerven an der Basis cranii. Wenn partielle Okulomotoriuslähmung, welche alle oder einen Teil der vom dritten Nervenpaare versorgten exterioren Augenmuskeln trifft , während Irissphinkter und Akkom- modation verschont bleiben, sich mit kontralateraler Hemiplegie ver- bindet , so spricht dies für eine cerebrale fascikulare Ursache im Hirnschenkel, denn Sphinkter und Akkommodationsnerven passieren nicht den Hirnschenkel und vereinigen sich erst später mit den für die äusseren Augenmuskeln bestimmten Fasern zum Okulomotoriui- stamme. Mehrere Fälle von beschränkten Erweichungsherden in Pedunculus bestätigen dies. Durch eine Fascikularlähmung erklären sich auch die Fälle von Ptosis mit gekreuzter Hemiplegie. Totale Okulomotoriuslähmung wird bei einem intrapedunkularen Herde nur dann auftreten können, wenn der Herd sich bis zur Austrittsstelle des Nerven erstreckt, wo alle Fasern beisammen liegen (Fall von

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Augenuiuekellähiiiung aus basaler Ursache. 527

Major), oder wenn die Läsion bis zum dritten Ventrikel reicht und das Ceutruiu für Sphinkter und Akkommodation zerstört. Aus der Kombination von totaler Okulomotoriuslähmung mit kontralate- raler Hemiplegie kann aber nicht mit Sicherheit auf eine Läsion des Hiruschenkels geschlossen werden, da häutiger eine basale Ur- sache vorliegt.

Der Trochlearis kann nach seinem Austritt aus dem Gehirn nicht blos durch ein basales, sondern auch durch ein intracerebrales Exsudat im Gehirnschlitze beteiligt werden , so dass aus seiner Er- krankung bezüglich des Sitzes kein sicherer Schluss gezogen wer- den kann.

Läsion des Abducens im intracerebralen Verlauf im Pons kann angenommen werden, wenn Abducenslähmung mit kontralateraler Extremitätenlähmung einhergeht.

Unter den basalen Lähmungsformen bespricht Mauthner zu- erst die recidivierende Okulomotoriuslähmung. Auf Grund der 14 bisher publicierten und auch in diesem Berichte besprochenen Fälle gelangt er zu dem Ergebnisse, dass der Sitz des stets einseitig auf- tretenden Leidens an die Basis cranii zu verlegen ist , dass es sich nicht um blos funktionelle Störung als Teilerscheinung der Migräne handelt, sondern um einen pathologischen Process, der meist in Me- ningitis, seltener in Geschwulstbildung zu bestehen scheint. Mehr- mals haben Traumen zu Grunde gelegen.

Doppelseitige totale Ophthalmoplegieen können , wie zuerst v. G r aefe beobachtete , auf umschriebener basilarer Meningitis be- ruhen, durch Erkältungsursachen bedingt sein und in relativ kurzer Zeit zur Heilung kommen.

Doppelseitige Lähmung eines einzelnen motorischen Augennerven kann ausser von basaler auch von verschiedenen anderen Ursachen herrühren, doppelseitige Abducenslähmung von multipler Neuritis, Erkrankung der Nervenkerne, der Stämme an der Basis cranii , wo sie am hinteren Brückenrande zu Tage treten , symmetrische Kom- pression im Sinus cavernosus durch Geschwulst oder intrakranielle Drucksteigerung. Isolierte doppelseitige Trochlearislähmung würde auf das vordere Marksegel zu beziehen sein, wo die beiden Nerven sich innig verflechten, auch Kompression durch Geschwulst der Zir- beldrüse ist beobachtet worden. Isolierte doppelseitige Okulomoto- riuslähmung kann ihren Grund haben in Erkraukung der Kerne, Kompression beider Nervenstämme am vorderen Brückeurande durch Geschwulstbildung, durch schrumpfendes Bindegewebe in Folge von

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528 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Basalmeningitis, durch Druck Seitens der Arteria profunda cerebri und ihrer Aeste.

Halbseitige progressive Hirnnervenlahmungen könnte es nicht geben , wenn die bisherige Ansicht , dass die Trochlearnerven sich kreuzen und dass der Abducenskern den Rectus internus der anderen Seite innerviert, richtig wäre, was aber von Mauthner bestritten wird. Dasselbe Leiden kann aber auch basaler Natur sein. Wich- tig für die Diagnose ist die Beteiligung des Optikus und Olfaktorius. M . beweist den Satz : Homonyme Hemianopsie bei einseitiger Hirn- nervenlähmung kann sowohl bei nuklearer als bei basaler Erkrank- ung vorkommen, Amaurose des gleichseitigen Auges allein oder in Verbindung mit temporaler Hemianopsie des zweiten Auges dagegen beweist das Vorhandensein einer basalen Ursache. Die Beteiligung des Olfaktorius bei multipler Hirnnervenlähmung spricht im Allge- meinen für eine basale Ursache. Wenn aber wegen Freibleibens der interioren Augenmuskulatur die nukleare Natur des Leidens erwiesen ist, dann deutet das Symptom der hinzutretenden Anosmie auf Erkrankung des Bulbus olfactorius , gleichsam eine Nuklear- erkrankung des Riechnerven.

Doppelseitige progressive Hirnnervenlähmung ist meist nuklearer Natur. Sicher ist dies, wenn die interiore Augenmuskulatur normal ist bei Lähmung der exterioren, oder wenn sich progressive Muskelatro- phie hinzugesellt. Ausnahmsweise ist auch doppelseitige Hirnnerven- lähmung durch Basilarmeniugitis herbeigeführt worden, welche zur Bildung eines sämtliche Nerven an der Basis umgebenden schrum- pfenden Bindegewebes geführt hat.

Okulomotoriuslähmung mit kontralateraler Hemiplegie kann, wie oben erwähnt, fascikulären Ursprungs sein. Ist jedoch zuerst He- miplegie da und tritt erst später kontralaterale Okulomotoriusläh- mung hinzu, so ist basaler Ursprung möglich, wenn auch nicht notwendig.

Unter die basalen Ursachen ist auch die Druckwirkung eines von der Basis fern liegenden Tumors auf die an der Basis verlau- fenden Nervenstämme zu rechnen. Dieselbe macht sich nicht immer durch Abplattung der Nerven bemerkbar, zuweilen ist man genötigt, eine Ischämie in den äusserlich wohl erhaltenen Nerven anzunehmen. Weitere Ursachen basaler Lähmung sind Blutungen an der Basis, Pachymeningitis, tuberkulöse, traumatische, chronische Meningitis an der Basis cranii, Abscesse, Veränderungen, besonders syphilitische, der basalen Gefasse, Neubildungen aller Art , endlich Erkrankungen der

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Augen muskellähmuD gen aus orbitaler Ursache

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Nervenstamme selbst durch Neuritis, gummöse, tuberkulöse, lynipho- matöse Degeneration.

Als orbitale Lähmungen will M. diejenigen bezeichnen, welche durch eine grobe Lasion von Nerv oder Muskel in der Orbita verur- sacht werden.

Bei der Diaguose der orbitalen Lähmung ist zu berücksichtigen die Vortreibung des Bulbus , die Zahl der ergriffenen Muskeln , ob das Leiden einseitig oder doppelseitig ist. Totale Ophthalmoplegie kann durch eine orbitale Ursache bedingt sein, wenngleich es mög- lich ist, dass selbst bei evidentem Orbitalleiden der Grund der Läh- mungen intrakraniell ist. Treten die Lähmungen nach einander auf, besonders falls Okulomotoriuslähmung isoliert voran geht, so ist die Ursache innerhalb der Schädelhöhle zu suchen, wenngleich eine Er- krankung in der Orbita vorliegt.

Doppelseitigkeit der Lähmungen spricht nicht gegen orbitalen Ursprung, denn doppelseitige Orbitalerkrankung kommt in verschie- denen Formen vor, wie als Encephalocele, pulsierender Exophthalmos, Gummaknoten und andere Geschwülste, endlich als Entzündung des retrobulbären Zellgewebes, auch ohne Ausgang in Eiterung. Wenn bei letzterer die Pupillarbewegung und Akkommodation erhalten ist, kann die Lähmung nicht Folge des Uebergreifens der Entzündung auf die Nerven sein, sondern sie rührt von Beteiligung der Muskel- scheiden an der Entzündung her. Der Obliquus inferior pflegt seiner Lage halber nicht beteiligt zu sein. Zur Unterscheidung von Nu- klearlähmung dient die Schmerzhafligkeit beim Zurückdrängen des Bulbus, während Schmerz beim Druck gegen das Dach der Orbita auf Periostitis hinweist. Bei Entzündung des die Fissura orbitalis verschliessenden Gewebes erfahren die hindurchtretenden Nerven eine starke Kompression , totale Augenmuskellähmung kann sehr rasch entstehen, doch ist Heilung möglich.

Die Unterscheidung peripherer Augenmuskellähmungen (zu denen auch basale und selbst fascikulare gehören müssten) von den cen- tralen hat keinen praktischen Wert. Die Diagnose peripherer Läh- mungen pflegt auch nur eine Verlegenheitsdiagnose zu sein , wenn man die Art und den Ort der Läsion nicht anzugeben weiss.

Schliesslich gibt M. eine Uebersicht der ätiologischen Momente dritter Kategorie, Syphilis, Tuberkulose, Diphtheritis, Diabetes, Rheu- matismus, Toxika, Traumen. Hervorzuheben ist daraus die Behaup- tung, dass die postdiphtheritische isolierte Akkommodationsparese unzweifelhaft eine nukleare Ursache habe. Wenn auch in einem

Jahresbericht f. Ophthalmologie. XVII. 188«. 34

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530 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Falle von postdiphtheritischer Augenmuskellähmung (Mendel) Neu- ritis des Okulomotoriusstammes gefunden sei, so könne diese nicht die Ursache der Lähmung der exterioren Muskeln gewesen sein, wäh- rend die Iris und Akkomrnodationsfasern allein intakt bleiben.

Frost (26) demonstrierte ein Modell für die Augenbewegung, an welchem die Bewegungen beider Augen gleichzeitig durch Dre- hung von Trommeln bewerkstelligt wurde, auf welche die die Mus- keln darstellenden Fäden aufgewunden waren. Die für die seit- lichen Drehungen bestimmte Trommel ist in zwei Hälften geteilt, durch deren entgegengesetzte Drehung Konvergenz- und Divergenz- bewegungen bewirkt werden können.

Jessop (40) beobachtete bei einem 33j. Manne, der im Alter von 14 Jahren einen Schädelbruch erlitten hatte eine eigentümliche Störung der Pupillarbewegung bei den Augenbewegungen. Alle Bewegungen des Auges, bei denen der Rectus externus in Thätigkeit tritt, verbinden sich mit Erweiterung, alle Bewegungen entgegen- gesetzter Art mit Verengerung der Pupille. Zu Konvergenzbe- wegungen gesellt sich noch stärkere Verengerung dar Pupille. Auf Licht reagiert die Pupille nicht. Es wird eine Läsion unterhalb des Aquaeductus Sylvii oder diesseits der vorderen Vierhügel vermutet.

Tilley (95) beobachtete bei einem 12j. Kinde beiderseitige Oculomotoriuslähmung, welche seit der Geburt bestand, nämlich Ptosis und Lähmung der Augenmuskeln, während Irisbewegung uud Akkom- modation erhalten sind. Hereditäre Syphilis wird als Ursache ver- mutet.

In einem Falle von Trochlearisparese, in welchem beim Blick nach unten störendes Doppeltsehen stattfand, das durch Prismen nicht genügend beseitigt werden konnte, liess Little (53) das sphä- risch-cylindrische Konkavglas, welches die Ametropie korrigierte, im unteren Teile matt schleifen. Am untern Rande des Brillenge- stells wurde ein Drahtnetz befestigt und dies so angestrichen, dass die Oeffnungen geschlossen wurden, die Farbe in Uebereinstimmung mit der Gesichtsfarbe. So wurde das Sehen für dieses Auge im unteren Teile des Blickfeldes aufgehoben, während im oberen beide Augen gemeinsam thätig waren.

Berry (7) teilt 3 Beobachtungen von bilateraler Abdueens- lähmung mit. I) 7j. Mädchen, schielt von Geburt an konvergierend; Abduktion fehlt in beiden Augen gänzlich. Beim Lesen mit dem rechten Auge wird der Kopf etwas nach rechts, beim Lesen mit dem linken Auge etwas nach links gewendet. Kein Doppeltsehen.

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Isolierte Lähmung des Blickes nach oben.

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S = |§, nichts von cerebraler Erkrankung bekannt. 2) 12j. Mädchen, schielt von Geburt an. S = 1, Hm = 1.0 Beim Sehen in der Ferne wird der Kopf etwas rückwärts geneigt, dann besteht keine Konver- genz, andernfalls leichte Ablenkung des linken Auges. Beim Ab- wärtssehen Divergenz mit Rollung. Auch beim Aufwärtssehen ver- schwindet die Konvergenz. Keine Abduktion, kein Doppeltsehen, nichts von Hirnleiden bekannt. 3) 3j. Knabe, schielt seit 2. Lebens- monat, vielleicht schon von Geburt an. Keine Abduktion am rech- ten, fast keine am linken Auge. Keine ophthalmoskopischen Ver- änderungen.

Beschränkung der Abduktion wird bei Konvergenzschielen so häufig beobachtet, dass nicht immer Abducensparese angenommen werden kann ; allein in denjenigen Fällen , wo das Schielen in den ersten Lebensmonaten entsteht oder angeboren ist, hat Berry stets sehr starke Beschränkung der Abduktion auf einem oder beiden Augen gefunden. Die Ursache der beiderseitigen Abducenslähmung hat B. nicht feststellen können ; die Abwesenheit sonstiger Zeichen von Hirnleiden spricht dafür, dass es sich um eine sehr begrenzte De- struktion handelt. Autopsien in Fällen beiderseitiger Abducens- lähmungen haben meist grobe Läsionen ergeben; in einem Fall von Leber (Gliosarkom des Tuber cinereum und seiner Umgebung) fan- den sich beide Nervi abducentes nur an der Stelle, wo sie im Sinus cavernosus über die Carotis interna hinziehen, stark verdünnt ; wahr- scheinlich in Folge von starkem Drucke, dem diese Stellen ausge- setzt waren. Vielleicht handelt es sich auch in den vorliegenden Fallen um die Folgen einer ganz beschränkten Neuritis. Uebrigens scheinen solche Fälle häufiger vorzukommen, als gewöhnlich ange- nommen wird.

Einmal beobachtete Verf. bei einem Erwachsenen beiderseitige Abducenslähmung verbunden mit Melancholie. 3 Jahre vorher war rechtsseitige Hemiplegie und Aphasie aufgetreten. Später wurden Selbstmordversuche gemacht und schliesslich entwickelten sich kurz vor dem Tode automatisch- rythmische Bewegungen. Autopsie wurde nicht gemacht.

Ueber doppelseitige Abducensparese beim chronischen Alkoho- lismus 8. oben S. 256 (Uhthoff).

In einem Falle von multipler Sklerose mit isolierter Lähmung des Blickes nach oben, wurden von T h o m s e n (94) bei der Sektion sklerotische Flecken im Rückenmark, doch nach oben nur bis zum Hjpoglossus gefunden. Der Okulomotoriuskern war intakt, dagegen

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532 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

fand sich eine gummöse Neubildung im Austrittsgebiet der Okulo- motoriusstämme.

Toupet (96) berichtet über den von Blanc (8) in einem längeren Artikel gegebene Schilderung der nuklearen Augenmuskel- lähmungen. Dem Auftreten nach wird die chronische, die subakute, und die akute Form unterschieden. Langsam zunehmende Unter- drückung der Beweglichkeit beider Augen mit massiger Ptosis, die durch eine Willensanstrengung überwunden werden kann, bei erhal- tener Pupillar- und Akkommodationsbewegung , unter Fehlen von cerebraler Reaktion, dies sind nach B. die wesentlichsten Symptome der chronischen progressiven Ophthalmoplegie.

Die subakute Form der Nuklearlähmung entwickelt sich in einigen Monaten ohne Kopfschmerz, Konvulsionen, ohne Intelligenz- störung. Bemerkenswert ist die damit verbundene andauernde Som- nolenz und äusserste Apathie, die an jene eigentümliche unter dem Namen der Schlafkrankheit bekannte, im tropischen Afrika vorkom- mende, gleichfalls mit Augeulähmung verbundene Krankheit erinnert. Vielleicht haben beide Zustände eine entzündliche Affektion der Wände des dritten Hirn Ventrikels gemein (vgl. auch Mautbner, Ber. f. 1885. S. 548).

Die akute Nuklearlähmung wird , besonders bei Kindern, öfters verkannt, für Eklampsie oder Meningitis gehalten. Es kann zu tot- lichem Ausgange kommen, aber hier können auch, abweichend von der chronischen Form, die gelähmten Augenmuskeln ihre Funk- tion wiedergewinnen , und es kann vollständige Heilung erfolgen. Zuweilen jedoch bleibt Ablenkung der Augen zurück. Das Krank- heitsbild erinnert an die Kinderlähmung, »welche gewöhnlich eine Myelitis anterior ist und bei der im Niveau der Protuberanz akute Entzündung der grauen Substanz gefunden wird. Diese lässt in ihrem Gefolge dauerndes paralytisches Schielen zurück, vergleichbar dem Klumpfuss, welcher das Ueberbleibsel der akuten Myelitis der Vorder- hörner ist.«

Parinaud (38) hielt einen Vortrag über Konvergenzlähmung. Diese ist verschieden von der Insuffizienz der Interni und beruht auf Läsion des Innervations-Centrums für Konvergenz. Es gibt zwei Formen: 1) essentielle und 2) kombinierte Konvergenzlähmung. Die Affektion gibt Anlass zu gekreuzter Diplopie beim Nahesehen in allen Richtungen. Die Akkommodation ist bald vollständig auf- gehoben, bald nur beschränkt, kann auch normal sein. Die Reaktion der Pupillen auf Licht ist vorhanden, aber die Verengung mit der

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Nuklearlähmung.

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Konvergenz pflegt zu fehlen, das Gegenstück zu dem Verhalten der Pupille bei Tabes. Es gibt auch eine Divergenzlähraung , bei wel- cher die Augen auf nahe Gegenstande konvergieren, aber nicht wieder zum Parallelismus gebracht werden können. Hiebei tritt gleichnamiges Doppeltsehen mit geringem Abstände der Doppelbilder auf, gleich- falls für alle Blickrichtungen. Die Divergenzlähmung ist nicht un- vereinbar mit einem Mangel der Konvergenz.

Bei der kombinierten Form der Konvergenzlähmung findet sich neben der Aufhebung der Konvergenzbewegungen auch die der Hebung und Senkung des Blickes oder eins von beiden, während die seitlichen Bewegungen intakt sind. Diese Erscheinungen entsprechen den Lä- sionen der Okulomotoriuskerne , während der Abducenskern ausser dem Rectus externus der gleichen Seite auch den Internus der an- dern Seite innerviert. Die beiderseitige Lähmung könne von Läsion heider Kerne abhängen, aber es sei wahrscheinlicher, dass die Läsion eines Kernes sich in beiden Augen kund gebe. Nach 2 Beobach- tungen von Wem icke und Henoch sei die Ursache nicht in den Kernen zu suchen, sondern in den Vierhügeln.

Brailey (12) berichtet von einem Falle rasch eingetretener Blindheit und vollständiger Ophthalmoplegie des linken Auges. Das rechte Auge der 50j. Frau war früher in Folge einer Verletzung erblindet. Das linke Auge erblindete unter heftigen Schmerzen und wurde ganz unbeweglich, die Pupille war ziemlich weit und starr, der Augengrund normal. Das Sehvermögen und die Beweglichkeit kehrte zu einem kleinen Teile wieder. Eine Ursache des Leidens war nicht zu ermitteln.

Berry (6) berichtet über Fälle von akuter Entstehung von Motilitätsstörungen des Auges mit cerebralen Symptomen. 1) 2Va- jähriges Kind mit Ophthalmoplegie externa nach Husten, Kopf- schmerz, Schreikrampf, Ausgang in Besserung. Thrombose, die bei Kindern nicht selten sei, oder Dilatation des Aquaeductus Sylvii wird von Gowers als Ursache angenommen. 2) 18j. Mädchen erkrankte an Migräne und krampfhafter Konvergenz, wahrscheinlich hysteri- schen Ursprunges. Zu einer Zeit waren beide Augen unveränder- lich nach links gerichtet.

Schmidt-Rimpler (81) gibt einen Beitrag zur Diagnostik der Nuklearlähmungen: Beginn mit rechtsseitiger Abducenslähmung, unter Zurückgehen derselben Entwickelung linksseitiger Abducens- lähmung. Später Symptome von Bulbärparalyse, schliesslich totale Lähmung der Körper- und Gesichtsmuskulatur. Die Sektion ergab

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534 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Glioma pontis, das sich in die Crura cere belli ad pontem und Pyra- midenbündel fortsetzte. Erst 2 Tage vor dem Tode trat leichte Hyperämie und Trübung der Papille auf.

Uhthoff (97) stellt einen Fall von doppelseitiger Ophthal- moplegia externa vor. Beweglichkeit beider Augen aufgehoben, mittlere Ptosis, Parese des Facialis, sonst alles normal, objektiv und subjektiv. Die Affektion besteht seit Jahr unverändert.

Ro s e n t h a 1 (75) beobachtete Komplikation von nukleärer Oph- thalmoplegie mit progressiver Muskelatrophie. Ueber die bei Lues vorkommenden nuklearen Augenmuskellähmungen (7ü) , teils reine cerebrale Form teils Initialerscheinung des tabischen Processes s. oben S. 284.

Auch Ro8s (77) beobachtete Ophthalmoplegia externa bei loko- motorischer Ataxie.

Luc an us (54) beobachtete angeborene Ophthalmoplegia externa bei einem i'jährigen Kinde. Vollständige Ptosis beider oberen Lider, die Augen stehen parallel nach unten. Um geradeaus zu sehen, muss der Kopf stark nach hinten geneigt werden. Die einzigen Be- wegungen, welche ausführbar sind, sind: 1) Konvergenzbewegungen, die aber mit Aussenrollung um die Sehaxe verbunden sind, 2) ge- ringe weitere Senkung des Blickes, verbunden mit einer leichten Rotation in entgegengesetzter Richtung. 3) Beim Versuche nach der Seite zu sehen, macht das Auge der anderen Seite die Bewegung wie bei der Konvergenz (1), das andere steht still oder dreht sich zuckend ein wenig in entgegengesetzter Richtung. Dem entsprechend treten Doppelbilder auf. Pupillenreaktion und Akkommodation sind normal. S durch Hornhautflecke herabgesetzt. Im rechten Auge ein >nacb oben gerichteter Conus beide Papillen exkaviert. Ausser der Nuklearlähmung ist das Kind normal entwickelt.

Bei Versuchen mit Pelletierin, dem Alkaloid der Granatwurzel- rinde, auf dessen die Pupille verengende und die Gefässe des Augen- grundes erweiternde Wirkung Dujar din-B eauraetz aufmerksam gemacht hatte (s. Bericht f. 1880. S. 227), bemerkte Galezowski (27) im Verlaufe von Bandwnrmkuren vorübergehend auftretendes Doppeltsehen, bei einem Patienten auch spastische Augenmuskel- kontraktionen. Darauf hin versuchte er das Mittel bei Augenmuakel- lähmungen und erzielte in einer Reihe von Fällen , von denen er 5 mitteilt, deutlichen Erfolg, teils rasche Heilung nach 3 bis 0 Dosen, teils Besserung. Es waren meist Fälle, in denen die übliche Therapie bereits vergeblich angewendet worden war.

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Ursächliches Verhältnis zwischen Akkommodation und Konvergenz. 535

G. bedient sich des Bromsalzes des Pelletierin in Form von Sy- rup in Solution (1:120) zu 4 Esslöffeln pro Tag. Da das Mittel sehr teuer ist, versuchte er es subkutan zu injicieren, kann sich aber über den Nutzen dieser Applikations weise noch nicht sicher aus- sprechen. Die Formel des Alkaloids ist nach Laboulbene Hi«Ci6NOa

Gegenüber den Zweifeln, welche in den letzten Jahren von ver- schiedenen Seiten, namentlich von S ch w e i g g e r, der D o n d e rs'schen Lehre von dem ursächlichen Verhältnis zwischen Hyperopie und Stra- . bismus convergens entgegengestellt worden sind, tritt A. Graefe (32) als Vertheidiger derselben auf und sucht damit einen der wich- tigsten auf diesem Gebiete gemachten Fortschritte, der bereits fast verloren zu gehen drohte, festzuhalten.

Die enge Verbindung der Akkommodation und Konvergenz, die stete Aufwendung proportionaler Quanta von beiden bei emmetropi- scher Refraktion (so leicht erkennbar und ausdrückbar, wie jetzt auch G r a e f e anerkennt , bei Benutzung der metrischen Massein- heiten, Meterlinse und Meterwinkel) *) betrachtet Vf. als ein gege- benes Faktum, ohne der Frage, ob diese Verbindung angeboren oder erworben ist , näher zu treten. Er nimmt in den weiteren Erörte- rungen einen durchaus empiristischen Standpunkt ein, aber das na- tivistische Element ist, wenn auch etwas versteckt in seiner An- schauung enthalten. Wenn ihm die von früher Kindheit an schie- lenden Hyperopen beweisen, »dass die Normen des den Zusammen- hang von Konvergenz und Akkommodation beherrschenden Gesetzes bei Emmetropie und Hyperopie dieselben sind«, so muss er die Ver- bindung beider Funktionen für angeboren halten. Besteht nun bei der Mehrzahl der Hyperopen doch kein Schielen, so ist von diesen allmählich gelernt worden, entsprechend höhere Grade von Akkommo- dationsanstrengung als bei Emmetropie mit jeder Konvergenz zu ver- binden, »die physiologische Erziehung hat über die angeborene An- lage gesiegt.»

Jene Veränderung in den M. recti interni , welche v. Graefe als Erhöhung des mittleren Kontraktionszustandes, Schweigger als vermehrte elastische Spannung bezeichnet und welche Letzterer ausser Zusammenhang mit der Refraktion als selbständige individuelle

*) Da sieh bei emmetropischer Refraktion jederzeit mit n Meterlinsen Ak- kommodation n Meterwinkel Einwärtswendung, also 2 n Meterwinkel Convergenz verbinden.

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53*3 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Anomalie, und, wenn die Refraktion hyperopisch ist, als zufallige Komplikation betrachtet, diese Muskelveränderung ist allerdings die wichtigste, nächste Ursache für die Ausbildung des Einwärtsschielens. Sie ist verschieden von der mit der Akkommodation associierten aktiven Muskelanspannung, da sie dieselbe überdauert und insbeson- dere fortdauert, wenn bei der Einstellung der Ueberschuss von Ak- kommodation über das normale Mass durch die korrigierende Kouvex- brille aufgehoben wird, aber sie ist die Folge jener akkommodativen Kontraktion , eine passive Spannungszunahme in Folge fortgesetzter Übermässiger Beanspruchung aktiver Kontraktion entstanden.

Vor allem ist es die Häufigkeit der Verbindung von Hyperopie mit Strabismus convergens, welche für den ursächlichen Zusammenhang spricht. Die Häufigkeit vergrössert sich noch, wenn man berück- sichtigt, dass viele von den emmetropischen und myopischen Augen mit Strabismus convergens früher, zur Zeit der Entstehung des Schielens, hyperopisch gewesen sind.

Es ist bekanut, dass die Entwickelung des Strabismus conver- gens bei Hyperopen gewöhnlich mit dem Auftreten periodischen Schielens beim Naheseheu beginnt. Allmählich wird eine gewisse Ablenkung konstant, wird aber beim scharfen Fixieren naher Ob- jekte gesteigert. Schliesslich nach längerer Dauer besteht konstante Ableukuug, ohne dass sich ein regelmässiger Einfluss der Akkommo- dation nachweisen lässt. Zuweilen ist die Dauer der ersteren Stadien so kurz, dass sie gar nicht zur Beobachtung gelangen. Andererseits kann die Entwickelung in jedem Stadium stehen bleiben. Das Fort- bestehen periodischen Schielens, ohue in permanentes überzugehen, ist von Schweigger mit Unrecht als Don der s1 Lehre wider- sprechend bezeichnet worden. Für diejenigen Hyperopen, welche die Fähigkeit, konstant mit jeder Konvergenz ein dem Grade der Hype- ropie entsprechendes Plus von Akkommodationsanspannung aufzu- wenden, nicht erwerben, ist es ein praktikabler Ausweg, »wenn das Bedürfnis distinkter Erkenntnis (in der Schielstellung) befriedigt ist, zur binokularen Fixation (ohne scharfes Erkennen aber mit Ver- schmelzung beider Bilder) zurüekzukehrent, und dieses Verfahren kann dauernd beibehalten werden. Bei Benutzung korrigierender Konvex- brillen bleibt das Schielen in diesen Fällen aus, allein in manchen Fällen zeigt sich trotz derselben unter der deckenden Hand doch eine Ablenkung nach innen, ein Beweis, dass hier passive Spannungs- zunahme stattgefunden hat, und demnach das kräftige Fusionsbe- streben dauernde Ablenkung verhindert. In andern Fällen erfolgt

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Ursache des Einwärtsschielens.

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nan diese Ablenkung unter der deckenden Hand nicht, und zur Er- klärung dieser zieht Graefe einen weiteren Faktor hervor, den er als Konvergenzgefühl bezeichnet. Hansen hat den Ausdruck Nabe- bewusstsein dafür gebraucht. Das Fusionsbestreben und das Akkom- modationsgefühl sind nicht die einzigen Momente, welche die binoculare Einstellung beeinflussen. Durch das Fusionsbestreben und die im Dienste desselben stehende Konvergenzthätigkeit soll in Folge der beständigen Uebung ein mechanisches Moment sich herausbilden, welches das richtige Zusammenwirken von Akkommodation und Kon- vergenz gewissermassen zwangsweise herbeiführt. Dies will Graefe Konvergenzgefühl nennen, in Analogie zu dem sog. Akkommodations- geflihl. Vermöge dieses Konvergenzgefühls soll nun das verdeckte Auge richtig gestellt werden können, ohne Hülfe des Akkommoda- tionsgefühls und selbst wenn dasselbe damit im Widerspruch steht. Bei Anisometropie beispielsweise stellt sich das verdeckte Auge nicht nur dann richtig, wenn das fixierte Auge emmetropisch ist, sondern in manchen Fällen auch dann, wenn dasselbe myopisch oder hype- ropisch ist. Bekanntlich hat Graefe schon früher gezeigt, dass in diesem Falle, wenn das schwächer brechende Auge einen nahen Punkt fixiert, das verdeckte stärker brechende eine Ablenkung nach innen erfahrt , während, wenn das stärker brechende fixiert und das schwächer brechende verdeckt wird, das letztere nach aussen abgelenkt sein kann. Findet diese Verschiedenheit nun nicht statt, sondern nimmt das Auge unter der deckenden Hand die richtige Stellung ein, so soll dies durch das Uebergewicht des Konvergenzgefühls be- dingt sein. Aehnliches wird bei Akkommodationslähmung beob- achtet, sei sie durch Diphtheritis oder durch Atropin hervorgerufen. Ohne die Regulierung durch die Akkommodation kann das Auge doch richtig stehen. Allerdings geschieht dies nur in einem Teile der Fälle, während in andern Fällen Konvergenz eintritt.

Das Schlussresultat lautet mit des Verf. 's eigenen Worten : > Typisches Konvergenzschielen (mit konstanter Ablenkung) beruht in seinem letzten Grunde auf anomaler passiver Rect. internus- Ver- kürzung. Ungewöhnlich starke Beanspruchung aktiver kontraktiler Verkürzung führt vielfach zu einer solchen, und da Hyperopie überall dort, wo es zu einer zweckmässigen Umformung der ursprünglichen Relationen zwischen Akkommodations- und Konvergenzleistung nicht kommt, zu jener gesteigerten kontraktilen Verkürzung Veranlassung gibt, so wird Hyperopie ganz im Sinne der D onde rs1 sehen Theorie

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538 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

auch den ersten Grund zur Ent wickelung des typischen Konvergenz- schielens bilden.«

Nachdem Graefe sich gegen einen Teil der von Ulrich {&. Ber. f. 1878 und 1880) bezüglich der Ausbildung des Strabismus convergens aufgestellten Ansichten ausgesprochen , bemerkt er hin- sichtlich der Behandlung des Schielens, dass in der Initialperiode des temporären Schielens es nicht zweckmässig sei, die die Hyperopie korrigierenden Konvexgläser tragen zu lassen, damit die Ausbildung derjenigen Relationen zwischen Akkommodation und Konvergeni. welche die Ausbildung des Schielens verhindern wird , nicht gestört werden. Dagegen tritt nach definitiver Bildung typisch-periodischen Konvergenzschielens die Korrektionsbrille in ihre Rechte. Bei et- waiger Abnahme der Hyperopie hat ein entsprechender Wechsel der Gläser stattzufinden.

Schliesslich kommt Verf. auf die schon früher von ihm be- sprochene Beobachtung zurück, dass in manchen Fallen von perio- dischem Schielen, bei nicht oder nur wenig in beiden Augen ver- schiedenen Graden von Hyperopie, dagegen ungleicher Sehschärfe, die Ablenkung nur bei Fixation mit dem besser sehenden Auge erfolgt, dagegen ausbleibt bei Fixation mit dem amblyopischen Auge. Als Grund dafür nimmt G. an, dass das sehschwächere Auge aus Mangel an Uebung gar nicht oder ungenügend akkommodiert , und daher auch die associierte Spannung der Interni ausbleibt. Mit operativen Eingriffen wird man in solchen Fällen sehr zurückhaltend sein müssen. Nur in einem Falle hat Graefe sich zur Operation ent- schlossen und macht genauere Mitteilung über diesen Fall. Eid 12j. Mädchen hatte beiderseits Hyperopie von c. 4 Meterlinsen, links wurde durch + 4.08 S auf 1 gebracht, rechts durch -f 4.2231.27 cyl. auf }. (Die Decimalen rühren augenscheinlich von der Umrechnimg aus Zoll linsen her.) Bei Fixation grösserer Objekte standen beide Augen gewöhnlich richtig, wenn jedoch scharf akkommodiert wurde, erfuhr das rechte Auge eine Ablenkung nach innen von 8—9 mm. Wurde durch Verdecken des linken Auges das rechte zur Fixation veranlasst, so zeigte das linke keine Ablenkung, sondern beharrte in Normalstellung. Dafür, dass die Ablenkung erheblich grösser ist, als dem Grade der Hyperopie entspricht*), findet Graefe keine Er-

*) Graefe ßndet dass einer Konvergenz von 1 Meterwinkel einem li- nearen Masse von c. 0.5 mm entspricht. Ref. findet einen kleineren Wer: 12 X tg . .;50' = 0 m mm.

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Paralytischer Strabismus.

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klärung. (Dem Ref. scheint es, dass hier auf den von A. v. Graefe ausgesprochenen Gedanken zurückzukommen ist , dass, wenn einmal eine Ablenkung eines Auges eingeleitet ist, sie leicht durch eine Art krampfhafter Aktion des Muskels so gesteigert wird, dass das auftretende Doppelbild möglichst excentrisch liegt und daher um so weniger stört.) Bei Benutzung der Korrektionsbrille ist die Stellung normal, indess besteht der dringende Wunsch, die Brille ablegen zu dürfen. Die rechtsseitige Tenotomie bewirkt Normalstellung , aber der frühere Zustand kehrt bald wieder, auch die linksseitige Teno- tomie hatte nur vorübergehenden Erfolg. Die Wiederholung der rechtsseitigen Tenotomie führte zu einem befriedigenden Zustande, indem für gewöhnlich binokular fixiert wurde und nur selten zeit- weise Divergenz auftrat. (Wie aber, wenn das Mädchen 20 Jahre alt sein wird?)

Roosa's (74) Arbeit ist dem Ref. nicht zuganglich. Einem kurzen Referate ist zu entnehmen, dass R. auf Grund einer Statistik von 100 an Strabismus convergens operierten Augen seine Meinung dahin abgibt, dass eine erhebliche Sehschärfeverbesserung nur selten ist. Er sah in 32 Fällen massige Besserung, die aber zum Teil wohl auch in Beobachtungsfehlern ihren Grund hatte. Eine Amblyopia ex anopsia erkennt R. nicht an, jedoch berichtet er über einen Fall, wo das schielende Auge eines 7j. Kindes im Jahre 1880 volle Seh- schärfe, 1884 nur noch | Sehschärfe besass. In 70 80°/o wurde durch die Operation kosmetischer Erfolg erzielt. Sekundärer Strabis- mus divergens komme in geübter Hand gar nicht oder nur in ganz leichtem Grade vor.

Landesberg (50) beobachtete angeborenen Strabismus con- vergens in zwei Fällen am 3. bez. 7. Tage nach der Geburt. Sonst waren die Bulbi normal, die Beweglichkeit nicht gestört. Der Augen- spiegel zeigt in dem einen Falle H 1.7 , in dem andern 2.2. Zwei ältere Geschwister des einen Kindes schielten gleichfalls von Geburt an, die Mutter war auch wegen Schielen operiert worden.

Gillet de Grandmont (31) beobachtete einen Fall von plötzlich entstandenem nicht paralytischen Konvergenzschielen mit Doppeltsehen. Ein 14j. Mädchen , welches vor einem Jahre ein ty- phoides Fieber überstanden hatte, schielte seit 14 Tagen und sah doppelt, früher soll schon einmal kurze Zeit lang das Gleiche bei ihr vorgekommen sein. Das Kind hatte in der Schule Kopfweh ge- habt und danach war plötzlich das Schielen aufgetreten. Beide Augen waren emmetropisch, rechts S = £, links ~ f , die Ablenkung

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

betrug 3 mm, erst för den Abstand von 22 cm wird binokular fixiert ; die Fusionsbreite ist äusserst eingeschränkt. G. will den Fall unter die von A. Graefe und Krenchel beschriebenen Falle von Mangel der Fusion aus cerebraler Ursache einreihen, doch werden keine Zeichen eines Cerebralleidens angegeben und der Fall ist viel zu ungenau beobachtet, um Ober die Ursache ein Urteil fällen zu können.

In der Frage, ob die Amblyopie schielender Augen Ursache oder Folge des Schielens sei, entscheidet sich Theobald (92) für letz- teres. Nicht um Mangel an Uebung der Retina handle es sich da- bei, sondern um einen cerebralen Vorgang, um den Verlust der Wahrnehmungsfähigkeit in dem entsprechenden Hirncentrum. Daher ist die Amblyopie des schielenden Auges von ganz besonders cha- rakteristischer Art, wie sie sonst ohne Schielen und, ohne ophthal- moskopische Veränderung kaum je vorkommt. Das centrale Sehen und das Sehen in der dem gemeinschaftlichen Gesichtsfelde entspre- chenden Netzhauthälfte ist vermindert, während es in der dem äus- seren, dem schielenden Auge allein gehörigen Teile des Gesichtsfeldes wohl erhalten ist. Gerade diese Form von Sehstörung erklärt sich durch die Unterdrückungstheorie und musste auf Grund dieser er- wartet werden, denn im Centrum und in der temporalen Netz- hauthälfte entstehen die Bilder, welche, wenn die Wahrnehmungen des filierenden Auges nicht gestört werden sollen, unterdrückt werden müssen.

Mit diesen schon längst von A. v. Graefe ausgeführten Grün- den wendet sich Theobald besonders gegen Schwei gger's Auf- fassung , welcher mit Unrecht sich auf die Theorie von der erwor- benen Identität der Netzhäute stütze. Wenn zuweilen auch bei mo- nolateralem Schielen das permanent abgelenkte Auge ein gutes Seh- vermögen zeige, so sei das mit der Unterdrückungstheorie nicht un- vereinbar. Wenn ein erheblicher Refraktionsunterschied beider Augen bestehe, stören die undeutlichen Bilder des abgelenkten Auges nur wenig und brauchen deshalb weniger unterdrückt zu werden. Die hochgradige Amblyopie, welche zuweilen schon nach kurzem Be- stehen des Schielens gefunden werden, erkläre sich daraus, dass ge- rade in der ersten Periode der Entwickelung des Schielens die Unter- drückung der Bilder des abgelenkten Auges am stärksten wirkt, wenngleich mit der Dauer der Unterdrückung allerdings die Ver- schlechterung des Sehens zuzunehmen pflegt.

Wenn Schweigger behauptet, in keinem speciellen Falle sei

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Amblyopie durch Nichtgebrauch bei Schielen.

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nachgewiesen, dass ein Auge mit guter Sehschärfe nach Eintritt des Schielens am Myopisch gewesen sei, so ist zu entgegnen , dass dazu die Gelegenheit selten gegeben ist, weil es sich meist um junge Kinder handelt; übrigens aber sei von Koosa (in der oben (S. 539 j citierten Arbeit) ein solcher Fall mitgeteilt worden. Wäre die Am- blyopie des schielenden Auges angeboren , dann wäre nicht einzu- sehen, warum nieht das Schielen gleich in der ersten Lebenszeit auf- trat, da von dem amblyopischen Auge doch nicht der Antrieb zu binokularer Fixation ausgehen konnte. Auch die in manchen Fällen vorkommende rasche Herstellung der binokularen Fixation nach der Operation spreche für die Unterdrückungstheorie und gegen die Lehre von der erworbenen Identität.

N o y e s und Wadsworth sind entgegengesetzter Ansicht. Sie erkennen die Amblyopie durch Nichtgebrauch nicht an und halten die Amblyopie des schielenden Auges mit centralem oder paracen- tralem Skotom für angeboren. Harlan bemerkt, er habe bei Am- blyopie ohne ophthalmoskopisch sichtbare Veränderungen und ohne Schielen, zuweilen erfahren, dass viele Jahre vorher Schielen bestan- den habe und spontan geheilt sei. (Eine schon von Anderen mehr- fach gemachte sehr wichtige Beobachtung, welche noch dahin zu ergänzen ist, dass gerade die für die Schielamblyopie charakteristische Form von Hemiamblyopie der Nasenhälfte der Retina, bald mit cen- traler bald mit excentrischer Fixation bei früher schielend Gewesenen und, besonders begründete Ausnahmsfälle abgerechnet, wohl nur bei Solchen beobachtet wird. Ref.)

Alle Redner stimmen darin überein, dass eine nennenswerte Bes- serung des Sehens des schielenden Auges , wenn überhaupt je, doch sehr selten stattfindet. Harlan beobachtete einmal Besserung von il0 auf T^ in Folge von Uebung. Mittendorf dagegen bemerkt: »Wir Alle haben Fälle gesehen, wo unmittelbar nach der Operation das Sehen ohne Gläser Besserung, und gelegentlich bedeutende Bes- serung zeigtet. Er ist der (gleichfalls schon oft ausgesprochenen) Ansicht, dass Druck des kontrakturierten Muskels anf den Bulbus hier die Amblyopie verschuldet habe und die Besserung von Auf- hebung des Druckes herrühre. Bei centralem Skotom werde aber keine Besserung beobachtet, uud das seien die Fälle von angeborener Amblyopie.

Theobald (93) schildert einen jener nicht gar häufigen Fälle von spät entstandenem Einwärtsschielen mit Doppeltseheu bei hoch- gradiger Myopie, welche der Therapie zuweilen Schwierigkeit bieten.

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Pathologie and Therapie der Augenkrankheiten.

Eine 39jährige Frau mit M 7.0 und beiderseitiger guter Sehscharfe schielte seit einigen Jahren einwärts und wurde durch Doppeltsehen ferner Objekte sehr belästigt , während nahe Objekte binokular ge- sehen wurden. Ablenkung nach einwärts bestand für alle Abstände jenseits 6—7 Zoll. Die Abduktion war stark beschränkt. Eine Te- notomie verringerte das Schielen, eine zweite 5 Wochen später be- seitigte es gänzlich, sowie das Doppeltsehen und bewirkt binokulare Einstellung für alle Entfernungen. Die Befürchtung, dass Insuffi- cienz der Interni die Folge der Operation sein würde, bestätigte sich nicht. Für die Ferne war jetzt eine etwas schwächere Brille erfor- derlich statt früher ~ in Zollmass). Die Entstehung des

Schielens in diesem Falle erklärt Vf. nach v. Graefe durch ab- norme Entwickelung der Interni in Folge der viel benutzten starken Konvergenzstellung unter gleichzeitiger Schwächung der Externi durch anhaltende Dehnung und Verlängerung.

Ray (72) berichtet über 2 Fälle von Strabismus convergens mit ausgebreiteten atrophischen Herden der Choroidea. Die Heilung des Schielens erfolgte in dem einen Falle durch Konvexgläser, im andern durch Tenotomie.

Berrj (7a) berichtet von einem Falle von Strabismus diver- gens mit gleichnamigem Doppeltsehen. Ein 30j. Mann, welcher bei einer Sehschärfe f J in beiden Augen seit vielen Jahren stark diver- gierend schielte, hatte seit 9 Monaten Doppeltsehen, welches sich zuerst gezeigt hatte, als Patient in Folge von Hunger stark erschöpft war. Bei einer Divergenz von etwa 3'" standen die Doppelbilder gleichnamig und ganz nahe bei einander, so dass sie für einen Ob- jektabstand von 4 Fuss nur 1 Zoll von einander entfernt standen. Nach Tenotomie des Externus und Vorlagerung des Internus stellten sich die Augen beim Fernsehen fast parallel, dabei dauerte das Dop- peltsehen fort und der Abstand der gleichnamig stehenden Doppel- bilder war gewachsen, so dass sie auf 4 Fuss Abstand 10 Zoll von einander entfernt waren. Berry nimmt an, dass eine Parese des Abducens die Ursache des plötzlich aufgetretenen gleichnamigen Doppeltsehens war. Der gleichnamige Stand der Doppelbilder be- weist, dass bis zum Eintritt der Parese mit dem abgelenkten Auge richtig, der Stellung gemäss, projiciert worden war, so dass die durch Parese bedingte relative Konvergenz die gleiche Wirkung hatte, welche absolute Konvergenz nach vorherigem Parallelismus gehabt haben würde. Der grössere Abstand der Doppelbilder nach der Operation erklärt sich aus dem Festhalten an den früheren Beding-

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Optische Behandlung des Strabismus.

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ungen der Projektion. Es wurde so projiciert, als stände das Auge noch in der früheren Stellung vor der Operation, deren Kenntnis einmal sicher erworben war.

[Gallenga (28) teilt einige Beobachtungen mit, die er an sechs mit Strabismus convergens behafteten Patienten machte und die ihn veranlassen, diese Fälle jenem v. Gräfe 's mit Inkongruenz der Netzhäute anzureihen. Drei der Patienten waren Geschwister, welche noch drei andere schielende Geschwister hatten, welche letz- tere aber nicht jene Besonderheiten nachwiesen, die von Gallenga in folgenden Sätzen zusammengefasst werden: Vorbandensein zweier gleichmässig empfindlicher Centren in einem der beiden Augen, wo- von eines der Macula lutea entspricht, das andere mehr nach innen gelegen ist; ihre gegenseitige Lage ist eine fixe und vicariierende, wobei häufig Doppeltsehen auftritt. In allen seinen Fällen fand er auf dem schielenden Auge unvollständigen Schluss der Sehnerven- scheide (Coloboma vaginae nervi opt.) und meist auf dem andern Auge Conus. Es bestand nicht blos Ametropie (Ash), sondern auch verschiedene Refraktion, je nachdem mit dem einen oder dem andern Centrum fixiert wurde, auf die Ausdehnung des Gesichtsfeldes hatten jedoch die beiden Centren keinen Einfluss. Bei therapeuti- schen Eingriffen muss hauptsächlich darauf Rücksicht genommen werden, mit welchem der beiden Centren häufiger fixiert wird.

Brettauer.]

Frost (25) befürwortet die frühzeitige Behandlung des konver- gierenden Schielens durch Konvexbrillen und Atropin. Schon bei Kindern im Alter von 3*/a Jahren und früher hat er mit gutem Erfolge Brillen verordnet.

Zur optischen Behandlung des Strabismus bedient sich Javal (38) folgender Apparate: 1) einer Schielbrille, welche das bessere Auge verdeckt und das schielende Auge zum Sehen zwingt; 2) eines Spiegelstereoskopes, um den Grad der Konvergenz und Divergenz der Blicklinie zu beeinflussen; 3) einer aus zwei beweglichen prismati- schen Gläsern gebildeten Stereoskop ischen Vorrichtung. Zur Heilung des Konvergenzschielens bei Myopen sollen Konkavbrillen gentigen. Bti Divergenzschielen ist die Myopie zu korrigieren und sind die Kon- vergenzbewegungen durch die stereoskopischen Apparate zu stärken. Bei altem Schielen ist die Tenotomie den beharrlich fortzusetzenden Uebungen vorauszuschicken. Bei periodischem hyperopischem Kon- vergenzschielen sind nur jene optischen Mittel anzuwenden, keine

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Tenotoinie. Auch bei zum Teil permanentem Schielen sind sie oft noch zur Heilung ausreichend.

Kroll (49) hat stereoskopische Bilder publiciert, welche vor und nach der Schieloperation zur Einübung binokularer Fusion und der da- zu erforderlichen Bewegungen benutzt werden sollen. Sie haben jedoch zum grossen Teil den Fehler , dass es an dominierenden Eontouren mangelt, welche die binokulare Verschmelzung des Gesichtsfeldes iu toto sichern, in welche dann die Details der einzelnen Augen gewisser- massen eingetragen werden können. Nach dieser Richtung wären die Bilder zu vervollkommnen, wenn sie wirklich brauchbar sein sollen.

Ueber Motais' (Gl) die Augenmuskeln und die Tenon'sche Kapsel betreffenden Untersuchungen ist bereits oben S. 25 und im vorjährigen Berichte S. 38, 40 und S. 253 berichtet worden. Die Schlussfolgerungen seiner neuesten sehr ausführlichen Arbeit (62) lauten folgendermassen : 1) Der Bulbus bewegt sich nicht frei in der Tenon 'sehen Höhle, wie der Schenkelkopf in der Pfanne, er zerrt vielmehr bei seinen Drehungen die tiefen Schichten des Fettzellge- webes , welches ihn und seine Hüllen umgibt. In Folge der Ela- stizität der Membranen und ihrer Verbindungen ist die Bewegung aus- giebig. 2) Der Bulbus und sein Drehungscentrum wird nicht durch die Spannung des antagonistischen »Aileron« (d. h. der bindewebigen Verbindung der Tenon'schen Kapsel mit dem Orbitalrande) an seiner Stelle gehalten, sondern durch die Spannung der auf der Seite des thätigen Muskels befindlichen Hälfte des apon eurotischen Trichters.

3) Der grösste Teil der Wirkung der Schieloperation ist dem Zurück- weichen bez. Nachvornetreten des ligamen tosen »Aileron « zuzuschreiben.

4) Das auf die Operation folgende Vortreten des Bulbus beruht viel weniger auf dem Zurückweichen des Muskels als auf zu breiter Loslösung der vorderen Kapsel. Dies beweist die Beseitigung des Ex- ophthalmos durch Wecker's Kapsel vorlagerung. 5) Der Ausdruck Konjunktivalnaht nach der Operation ist ungenau; nur die Kapsel - Konjunktivalnaht kann merkliche Resultate geben. 6) Das Einsinken der Karunkel beruht auf der fibrösen Verbindung derselben mit dem inneren Aileron. 7) Die operative Wirkung der einfachen Stra- botomie ist sehr unzureichend, beinahe Null. Motais fand bei Sektionen mehrmals 2—3 mm hinter der Hauptinsertion sich inse- rierende Sehnenfäden und kleine Venen, welche aus der Sklera in die Sehne eintraten und sehr dichte zellige Balken hinter der Sehne. Es ist daher nötig, nach der Tenotomie den Haken nicht nur seit- lich, sondern nach rückwärts einzuführen. 8) Misserfolge nach der

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Experimentelle Untersuchungen über die Heilung bei Schieloperationen. 545

Muskelvorlagerang werden durch die Struktur der Sehne erklärt. Die Sehne des Rectus internus ist dicker, die des Externus ist in der Mitte dick, an den Rändern sehr dünn. Diese Verdünnung nimmt bei Strabismus convergens und bei Myopie zu. Die Sehne des Rec- tus inferior ist sehr dick, aber seine Bündel sind durch weite Zwi- schenräume getrennt. Man muss daher den Punkt für das Durch- führen des Fadens wählen und die Naht dadurch verstärken , dass man sie durch Bindehaut und Kapsel führt. 9) Die durch Tenotomie abgelöste Sehne lötet sich nur mittelst vereinzelter Fasern an, Binde- haut und Kapsel löten sich mehr an als die Sehne. Die Schiel- operation ist noch nicht endgültig festgestellt. Wie die anatomi- schen Arbeiten von Bonnet den Ausgangspunkt für ihre Ausbil- dung gegeben haben , werden sich weitere Vervollkommnungen an neue anatomische und physiologische Untersuchungen anschliessen.

Kalt (44) bringt anatomische und physiologische Untersuch- ungen über die Schieloperation, denen Versuche an 17 Hunden zu Grunde liegen. Er resümiert seine Ergebnisse in folgenden Sätzen: »1. Rücklagerung. Eine zurückgelagerte Sehne verliert ihre Eigenschaften als Sehne. Sie erscheint als ein konischer Stumpf, welcher das Ende des Muskels bedeckt. Dieser Stumpf verlötet sich während der Periode der Vernarbung nicht direkt mit der Skle- rotika. Er ist an diese Membran durch dünne Adhärenzen befestigt, welche für sich allein dem Muskel nur eine sehr schwache An- heftung geben würden. Es bestehen zahlreiche Verwachsungen, welche die Entzündung in der von der Schere gebildeten Lücke her- stellt. Wenn die Exsudatschicht sich organisiert hat, findet man, dass die Sehne mit dem Augapfel durch ein Gewebe vereinigt ist, welches sich in die Lücke hineingeschoben hat. Dies Gewebe ist die Kapsel. So kann man es sich erklären, dass eine Sehne, welche keinen direkten Zusammenhang mit dem Bulbus hat, durch ein fi- brösem Band an die Hornhaut geheftet ist. Da die traumatische Ent- zündung sich nicht auf die von den Instrumenten getroffene Stelle beschränkt, findet man , wenn man eine zweite Tenotomie macht, Verwachsungen zwischen Muskel und Sklerotika weit rückwärts, zu- weilen bis in die Gegend des Sehnerveneintritts.

2. Muskel vorlagerung. Wie bei der Rücklagerung, so ge- schieht die Anlötung der vorgelagerten Sehne durch Vermittelung der Kapsel. Daher muss man die Kapsel soweit als möglich nach hinten fassen. Man steigert dadurch nicht allein die Wirkung der Vorlagerung, sondern schützt auch die Sehne gegen den schädlichen

JalwsberloUt ftr Ophthalmologie. XVII. 1886. 35

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Einfluss des Fadens. Wenn die Naht loslässt, muss man gewärtig sein , die vordere Insertion ziemlich nahe der Hornhaut zu finden. Aber die neugebildete Sehne wird sehr verlängert und der Muskel ist in Wirklichkeit zurtickgelagert. Dieser Vorgang ist der gleiche wie bei der Rücklagerung. Bei der partiellen Vorlagerung der Sehne werden die haftend gebliebenen Fasern nicht durch die andern nach vorn gezogen, sondern bleiben an ihrer Stelle; die ihnen ent- sprechende Sehne infiltriert sich mit Fettzellen.

3. Die Kapselvorlagerung kann anatomisch nachgewiesen wer- den. Es findet sich ein fibröses Band, welches den Körper des Mus- kels mit dem Hornhautumfange vereinigt, das Band ist kürzer als die Sehne. Die letztere kann gefaltet sein, jedoch in geringem Masse. Wenn es gelingt, das submuskulär zurückgebogene Blatt der Muskelkapsel zu fassen , so veranlasst man die Bildung eines unter- halb der Sehne hinziehenden Stranges, der sie nach vorne zieht und ihr als Unterlage dient. Das erzielte Resultat beruht nicht allein auf einer dynamischen, sondern auch auf einer mechanischen Wir- kung. Die Kapselvorlagerung darf nicht mit der Vorlagerung der nicht abgelösten Sehne verbunden werden. Ein breiter Bindehaut- lappen ist abzutragen. Der Vorlagerung des Flügelan satzes (aileron) ist wert versucht zu werden.t

Knapp (40) teilt einen Fall starker Eiterung nach einer Schiel- operation mit. Der 41/sj. Knabe machte gleich nach der Operation eine Reise zu Wagen, während welcher er sich in Folge der Aethernarkose öfters erbrach und den Kopf zum Fenster hinausstreckte. Erst nach 6 Tagen wurde er wieder zum Arzt gebracht. Ulceration der Cor- nea, Hypopyon, Protrusion der Sklera an der Operationsstelle wurde gefunden, das Auge war stark nach aussen gewendet. Die Heilung erfolgte mit Strabismus divergens, Hornhauttrübung und blauschwarzen Flecken in den infiltrierten Teilen der Sklera. 14 Jahre später wurde die zurückgebliebene Entstellung gehoben durch Vorlagerung de« Internus, welcher einen Ansatz hinter dem Aequator des Bulbus ge- wonnen hatte. Das Narbengewebe wurde sorgsam abpräpariert, und der abgelöste Internus mit dem umgebenden Gewebe angenäht. Drei Nadeln gingen dabei durch die oberflächliche Lage der Sklera und einen an die Hornhaut grenzenden Konjunktivallappen. Eine Naht wurde durch die Haut der inneren Kommissur gestochen und durch Vereinigung der Fadenenden über der Haut des inneren Lidwinkels das Auge während der ersten Tage in einer Konvergenzstellung von ö 6 mm festgehalten. Der Erfolg war ganz befriedigend.

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Vorlagerling der Tenon'schen Kapeel bei Strabismus. 547

Landolt (52) beschreibt die Art, wie er die Tenotomie bei Muskelinsufficienz ausführt. Wie Arlt hebt er eine vertikale Falte über der Muskelsehne auf, macht einen kurzen horizontalen Schnitt, erfasst den Muskel mit einer gebogenen Pincette, schneidet eine Oeff- nung in die Sehne, führt durch dieselbe die Branche einer gekrümmten Schere unter den Muskel, wahrend die andere Branche unter der Konjunktiva bleibt. Dann schneidet er die Sehne an der Ansatz- stelle ab und vermeidet so die Anwendung des Schielhakens.

Javal bemerkt, da die Kranken ohne Binokularsehen, bei denen durch die Operation die Konvergenzablenkung beseitigt wird , nach einiger Zeit answärts schielen, sei, namentlich bei Kindern, nur eine unvollkommene Korrektion zu erstreben und dies den Eltern vorher zu sagen. Es sei eine Täuschung, das operative Resultat nach halben Millimetern ausmessen zu wollen. Besteht Binokularsehen, so wirkt dieses so kräftig ein , dass auch die einfache Tenotomie ausreicht. Javal fügt die auffallende Bemerkung hinzu, er habe vergeblich falle von Muskelinsufficienz gesucht, dieselbe sei nur das Resultat eines Irrtums in der Diagnose (! Ref.) und verschwinde , wenn die Refraktion richtig korrigiert sei.

Knapp (47) hielt einen Vortrag über Vorlagerung der Tenon- schen Kapsel bei Strabismus, in welchem er die von ihm früher (vgl. Ber. f. 1885 S. 554) ausgesprochenen Ansichten modificiert. Er hat sich durch Kenntnisnahme der Erfolge anderer Ophthalmologen überzeugt, dass die Vorlagerung der T e n o n 'sehen Kapsel nach der Methode von Wecker (vgl. Ber. f. 1886 S. 609 und f. 1884 S.555) unter Ausführung strenger Asepsis eine gefahrlose Operation ist, welche vor der Tenotomie manche Vorteile voraus hat, sich auch in ausreichendem Masse dosieren lässt. Knapp hat die Operation mit gutem Erfolge ausgeführt und in einigen Punkten modificiert. Er lässt einen etwas grösseren Bindehautlappen stehen, löst ihn ab und befestigt die Kapsel samt dem gefalteten Muskel ausser durch die zwei üblichen Nähte noch durch eine dritte mittlere Naht unter dem Kon- junktivallappen an der Hornhaut. Dies hat den Zweck, den ganzen vorderen Teil des vertikal gefalteten Muskels samt der Kapsel nach vorne zu verlagern und durch die fest zusammengezogenen Nähte eine plastische Entzündung zu erzeugen, welche durch nachfolgende Ver- narbung jene Teile noch weiter nach vorn zieht. Es ist das eine Vorlagerung der Sehne ohne Ablösung derselben.

In 2 Fällen von Konvergenzschielen nach alter Abducensläh- mung wurde, um eine starke Divergenzstellung während der Heilung

35*

548 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

zu sichern, die dritte mittlere Naht noch durch die Haut der äus- seren Kommissur geführt. In 2 Fällen von erfolglos ausgeführten Tenotomien der Interni wurde die Tenotomie des Internus mit Kapsel- vorlagerung des Antagonisten verbunden, ebenso in (5 Fällen von hochgradigem Einwärtsschielen mit hochgradiger Amblyopie des schielenden Auges. In allen Fällen war der Erfolg gut.

Featherstonhaugh (23) berichtet über einen Fall von In- suffizienz der Recti externi. Ein 24j. Student, der von Kindheit an über Schmerz in Kopf und Augen zu klagen und beim Fernesehen verwirrt und doppelt gesehen hatte, bekam dazu im rechten Auge Mydriasis und Akkommodationsparese. Zeichen von Insuffizienz der Externi waren ausgesprochen. S normal. Auf 20 Fuss Abstand korrigierte Prisma 17 0 die dynamische Konvergenz. Adduction über den gewöhnlichen Stand der Augen hinaus war unmöglich. Trotz der Schwäche der Konvergenz, welche auch durch gymnastische Uebungen nicht gehoben werden konnte, wurde eine Tenotomie des einen und später auch des andern Internus gemacht, und dadurch sowohl das Doppeltsehen beseitigt, als auch vollständige Arbeits- fähigkeit erzielt. Die Tenotomie hatte die Konvergenzkraft be- deutend erhöht. Der paretische Zustand des Akkommodation»* apparates hatte sich gebessert. F. erklärt dies so, dass die Kon- vergenz früher in keiner Weise geübt worden war und die Interni dadurch ihre Elasticität eingebüßt hatten. Als sie der natür- lichen Thätigkeit zurückgegeben waren, gewannen sie deu normalen Tonus.

Stevens (88) findet, dass der Ausdruck Muskelinsufficienz nicht bezeichnend genug ist und will ihn durch eine ganze Anzahl neuer Ausdrücke ersetzen, welche angeben, in welcher Richtung eine la- tente Gleichgewichtsstörung beim Binokularsehen stattfindet. Das Wort Orthophorie soll die Tendenz der Blicklinien zum Parallelis- mus bezeichnen, Heterophorie die Tendenz zu irgend einer Abwei- chung vom Parallelismus. Die Heterophorie theiit sich in Esophorie, Tendenz zur Abweichung nach innen, Exophorie nach aussen, Hyper- phorie (rechts- oder linksseitige) nach oben. Dazu kommt dann noch Hyperesophorie Tendenz zur Abweichung nach oben-innen, Hy- perexophorie nach oben-aussen. Auch hier soll der Zusatz rechts oder links angeben, in welchem Auge die Neigung zur Abweichung nach oben stattfindet. Die Prüfungen sind auf 20 Fuss oder 5 Meter vorzunehmen, der Betrag der dynamischen Ablenkung ist in Winkelgraden anzugeben. Die Ausdrücke Adduktion und Abduktion sollen die Fälligkeit, Pris-

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Die Verletzungen des Auges.

549

men durch Konvergenz und Divergenz auf 6 Meter Abstand zu über- winden, bedeuten, und dazu wird als Ergänzung das Wort Sursum- duktion gebildet für die Fähigkeit, ein Prisma mit der Basis nach unten zu überwinden. (Ein zweifelhafter Gewinn; Ref.)

Nettleship (63) beobachtete bei drei hyperopischen Brüdern einseitigen Nystagmus und zwar bei allen dreien des linken Auges. Zeitweise verloren sich die Zuckungen , bei einem der Brüder ent- wickelte sich Strabismus convergens, welcher unter der korrigieren- den Konvexbrille ausblieb.

Bei einem 15j. Knaben beobachtete derselbe Autor (64) Nystag- mus des linken Auges und fortwährende langsam drehende Schüttel- bewegungen des Kopfes, die aber viel langsamer waren, als die Zuckungen des Auges. Das Sehen ist auf beiden Augen gleich gut. Die krampfhaften Bewegungen bestanden schon seit dem Alter von 6 Monaten , damals kamen noch Zuckungen im linken Arm dazu, die aber später aufgehört haben.

Pharyngeal- und Laryngeal- Nystagmus nennt Spencer (84a) krampfhafte, sieb rasch wiederholende Zuckungen in den Schlund- und Kehlkopfmuskeln, welche neben okularem Nystagmus in einem Falle von Hirntumor von ihm beobachtet wurden. Sp. meint, diese Verbindung krampfhafter Erscheinungen könnte vielleicht Licht auf die Aetiologie des okularen Nystagmus werfen.

Die Verletzungen des Auges.

Referent: Prof. Dr. Michel.

1) Ancke, R., Drei Falle von traumatischem Lidcolobom. Centralbl. f. prakt. Augenheil k. Januar.

2) Baudrj, S., Note mir un nouveau cas d'introduction de nombreux frag- ments de verre dans l'orbite. Arch. d'Opht. VI. p. 258.

3) Baumer th, Gy. , Jdegen testnek szemen valtf athaladasa (Verletzung durch eindringende Fremdkörper). Szem&zet. S. 35 und Pest, med.-chir. Presse. XXII. S. 317.

4) Beck, Foreign bodies in the vitreous humour. Cincin. Lancet-Clinic. XVII. p. 239.

5) Beanard, (Kontribution ä l'^tude des plaies penetrantes avec corps Oran- ger de l'orbite par arme ä feu de petit calibre. Theso de Paris.

0) Browne, Wound of left eye with almott simultaneous iritis serosa of

550 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

right; recovery. Transact. of the ophth. eoc. of the united kingdom. VI.

p. 428.

7) Brudenell Carter, Fragment of the edge of a steel chip, whicb has been harmlessly embedded in the sclera of the right eye for fifty weeks. Ibid. p. 541 und Ophth. Review, p. 178. (Der Stahlsplitter war 1 Linie von der Hornhaut entfernt an der äusseren unteren Seite in das Auge gelangt und in der Choroidea und Sklera eingebettet; S = normal).

8) Bruut, Uemarkable toleration of foreign body by the eye. New-Orleani med. and surgic. Journ. February.

9) Bryant, Bullet-wound of forhead; division of left optic nerve, occasion&l epileptiform seizures, coma, death, necropsy. Lancet. Mai 22.

10) Carrow, F., Foreign bodies in, and injuries to the eyeball. Physician & Surg. Ann. Arbor. VIII. p. 385.

11) Coomes, M. F., Cliuical notes of cases. Americ. Journ. of Ophth. p. III. (Stahlsplitter auf der Hinterfläche der Linse mit späterer Kataraktbildung )

12) C r e n i c e a n u , Das Verhalten des Ciliarkörpers gegen Wunden. Klin. Monatabi. t Augenheilk. S. 313. (Ein in der Hornhaut befindlicher Eisen- splitter wird durch Schnitt und Fassen mit der Pincette entfernt; hierauf längere Zeit Ciliarinjektion.)

13) C r o s s , F. R. , Penetrating wounds of the eyeball. (Ophth. aoc of tbe united kingdom.) Ophth. Review, p. 333. (Betont die Möglichkeit einer relativ guten Heilung von penetrierenden Wundeu der Sklera.)

14) D e 1 a c r o i x , H. , ßlessure penetrante des orbites par un projectile de cinque millimetres; lesions des deuz yeux, aans Perforation de leur ooqoe. Union mäd. et scient. du Nord-est X. p. 233.

15) Duboys de Lavigerie, Observation de blessure grave du fond de l'oeil par arme a fen. Recueil d'Opht. p. 93. (Schrotkorn, durch die Sklera eingedrungen mit Zerreissung und Ablösung der Netzhaut.)

16) Dumont, ülcere traumatique de la cornee, hernie de Tiris; dacryocyzte Bullet, de la clin. nat. opht. des Quinze-Vingts. p. 70.

17) Irido-chorotdite sympathique de Poeil gauche, consecutive a une phthisie de la cornee et du globe du cöte* oppose" par suite d'un traumatiame. Ihid p. 73.

18) Rupture de la scterotique, enclavement de l'iris. Guärison. Ibid. p. 144

19) Corps Oranger du cul-de-sac de la paupiere supe'rieure. Irido-choroJdite consecutive. Ibid. p. 137.

20) Eiumert, Vetter Ii- und Martini-Gewehr, Verletzung des Auges durch alte Patronen. Korrespondbl. f. Schweizer Aerzte. 1885. S. 455. (Behauptet dass die Verletzung des Auges durch den Gebrauch des Vetterli- Gewehree beziehungsweise durch alte Patronen bedingt worden sei.)

21) Franke, E. , Ceber Risse des Spincter iridis nebst Bemerkungen aber die Mechanik des Aderhautrisses, v. Graefe's Arch. f. Ophth. XXXII. 2. S. 261.

22) Fräser, W., Wound of the orbit. Lancet. II. p. 398.

23) GalezowBki, De l'epilepaie avec növrite optiqae gue>ie par l'enuclea- tion d'un oeii blesse. (Memoire lu ä l'Academie de m<Sdecine). Recoeil d'Opht. p. 1.

24) Görke, A.f üeber den Wert der Naht bei perforierenden Wunden der

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Die Verletzungen des Ange«.

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Cornea und Sklera. Inang.-DiBs. Breslau. (Hält die Naht nicht für em- pfehlenswert.)

25) Ground, W. E., Foreign bodies in the orbit. Weekly med. Rev. XIII. p. 132.

26) Harlan, H., A piece of metal imbedded in the Cornea, without produ- cing irritation. Maryland med. Joarn. XV. p. 124.

27) Hjort, J.t Extrakt of järnsplinter i öjet med elektromagnet. Norsk magaz. f. lägevid. R. 3. Bd. 15. p. 187.

28) Hippel, A. ▼., üeber Verletzungen der Augen durch Dynamit, v. Grae- fe's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 205.

29) H o b b s , A. G. , A foreign body in the eyeball removed by means of a magnet. Med. and surgic. Reporter. 1. Mai. (Nach Extraktion eines Eisenstückchens ans dem Glaskörper mittels des Elektromagneten S = ^.)

30) H o o r , K., Ein Fall von Aderhantrnptur. Wien. med. Wochenschr. Nr. 32. (Unsicherer Fall von als multiple Aderhautrisse gedeuteten ophthalm. Ver- änderungen des Augen hintergrundes.)

31) Jack man, N. T., Fracture of the base of the skull with optic neuritis. Recovery. Lancet. I. p. 685.

32) Inouye, Treatment with a Solution of potash of foreign bodies contai- ning arsenic lodged in the Cornea. Sei-i Kwai med. Journ. V. p. 217. (siehe vorj. Ber. S. 338.)

33) Kalkschmit, K. , Kasuistische Beiträge zu perforierenden Augen Ver- letzungen. Inaug.-Diss. Greifswald. 1885.

34) Kern, üeber den Entstehungs-Mechanismus traumatischer Rupturen am Augapfel. Deutsche militär-ärztl. Zeitachr. VI. Heft 2. S. 255.

35) Knies, M., Ein Fall von Augen Verletzung durch Blitzschlag, v. Grae- fe's Arch. f. Ophth. XXXII. 3. S. 236.

36) Köhler, A., üeber Augenuntersuchungen bei Kopfverletzten. Deutsche militararztl. Zeitachr. VI. Heft 2. S. 174.

37) Ein Fall von pulsierendem Exophthalmus. Berl. klin. Wochenschr. XXIII. 8. 550.

38) Zur Kasuistik der Gaumenschüsse. S.-A. aus Deutsch. Zeitachr. f. Chirurg.

39) Zur Kasuistik der perforierenden Schadelschüsse. Deutsch, militärische Zeitachr. 8. 283. (In einem Falle einseitige Ausdehnung der Sehnerven- scheide durch eine Blutung, welche aus dem subduralen Räume des Gehirns stammte.)

40) Landesberg, Riss der vorderen Linsenkapsel durch Kontusion des Bul- bus. Klin. Monatabi. f. Augenheilk. 8. 820.

41) Lawford, J. B., Curator's pathological report. Part. I. On eyea contai- ning foreign bodies at the time of excision. Ophth. Hosp. Reports. XI. 2. p. 196.

42) Le dbetter , S. L., A piece of percussion cap, afler lying qnietly in an eye for more than ten years, seta upon irritation which neceesitates enu- cleation. Alabama med. and surgic. Journ. Birmingh. I. p. 102.

43) Le Den tu, Rapport sur une Observation du Dr. Baudry, intitulee: Nombreux fragmenta de verre introduits dans l'orbite. Bull, et mem. Soc. de chir. de Paris. 1885. XI. p. 880.

44) Lübinsky, Vollständiger Durchgang eines Fremdkörpers durch den Aug-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

apfel. (8woznoi projöt inorodnawo tjela tscherez glaznoe jabloko). Prot, der Gesellach. der Marine-Aerzte in Kronstadt.

45) Martin, finucleation d'un oeil contenant un grain de plomb. Journ. de rndd. de Bordeaux. XVI. p. 16.

46) Meierhof, E., Foreign bodies in the vitreoua. Phila. Med. Times. XVI. p. 336.

47) Mendini, F., Corpo estraneo nel vitreo. Qior. med. d. r. esercito, etc. XXXIV. p. 897.

48) M e n g i n , Paralysie du releveur de la paupiere sup^rieure et du droit su- perieure consecutive a la pe'ne'tration d'nn plomb de chasse dans la eavit<5 orbitaire. Guerison. K ecueil d'Opht. p. 21. (Heilung der Lähmung nach Entfernung eines Schrotkornes von 5 mm im Durchmesser aus dem oberen Teil der Augenhöhle.)

49) Meyhöfer, Ein weiterer Fall von Katarakt nach Blitzschlag. Klin. Mo- natsbl. f. Augenheilk. S. 375.

50) M i d d e 1 d o r p f , G., üeber Frakturen der vorderen Stirnhöhlenwand. Bresl. ärztl. Zeitschr. Nr. 22.

51) Mitkewitsch, Zehnjähriges Verweilen eines Stückes Holzes in der Or- bita (10-tiletneje prebiwanje kuska derewa w glasnitze). Westnik ophth. III. 4 u. 5. p. 345.

52) Moll, van, Ueber Wunden der Ciliargegend. Klin. Monatabi. f. Augen- heilk. 8. 299.

52a) - Ower wonden der ciliarstreck. Tijdschr. v. Geneesk. XXII. p. 288.

53) Morse, C. S., Traumatic cataract South. Pract. VIII p. 214.

54) Murrell, T. E., A remarkable case of foreign body carried ten years in the eye. Journ. americ. med. ass. VII. p. 453.

55) N e 1 1 1 e i h i p, Case in which a chip of iron was removed from the vi- treons by meaus of a magnet introduced throug a counter-opeuing in the sclerotic ; retina detached. Eye eventually lost and excised. Transact. of the ophth. soc. of the united kiugdom. VI. p. 419.

56) Central chorioido-retioitis in one eye, probably cauaed by exposure to sunlight. Ophth. Hosp. Rep. XI. p. 76. (Dunklere Färbung der Macula mit einigen hellen Flecken.)

57) Commotio retinae; radiated striation of retina. Ibid. p. 59.

58) Concussion of retina with haemorrhages, by direct violence ; graphic de- scriptiou of mode of return of sight; slight permanent cbaoges at optic disc. Ibid. p. 60.

59) - Central changes in retina and choroid remaining ten years after a blow on the eye. Ibid. p. 59. (Nabe der Macula lutea ein kleiner atrophischer Chorioidealfleck.)

60) Persistence or relapse of traumatic haemorrhage behind lena. Ibid. p. 62. (Angeblich 4 Jahre nach einem Schlage noch Glaskörperbl titung.)

61) Noyea, Foreign bodies intheglobe. (Transact of the ophth. soc Twenty- second meeting. New-London.) Ophth. Review, p. 274. (In 2 Fällen konnten die Eisensplitter, welche rechts einerseits in der Sklera, anderseits in der Seh- nerveneintrittsstelle eingebettet (hier 2 Jahre ohne Heizung) waren, mit- tels des Elektromagneten nicht entfernt werden.)

62) Pokrowaky, N., üeber Heilung von Blindheit durch den Blitz (Po po-

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Die Verletzungen des Auges.

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wodu igsletschenja slepoti grosoj). Sitzungsber. der Tambow'schen mediein. Gosel Isoh. 1885. Nr. 12.

63) Erörterung des Falles von Heilung der Blindheit durch den Blitz. Ebd. Nr. 2.

64) Pope and G o d 1 e e , Punctured woond of the left orbit followed by aphasia. Recovery. Lancei. II. p. 458. (I1/« Zoll tiefe Verletzung des Stirnbeins, dicht über dem linken inneren Augenwinkel. 24 Stunden später nahezu kora- plete motorische Aphasie und Agraphie mit Heilung.)

65) Rami ro-Guedes, Tetanus, entstanden nach 'einer Wunde dea Auges. Archiv, ophthalmotherap. des Lisboa. IV. (Ref. Revue generale d'Opht. p. 318.)

66) Randall, B. A , Multiple ruptnre of the eye-ball with partial disloca- tion of the lens into the anterior Chamber Recession and recovery with soroe vision. (Americ. ophth. soc. 22. annual session, held at New-London.) Ophtb. Review, p. 269 und Amerio. Journ. of Ophth. p. 305. (3 Skleral- rupturen.)

67) Subluxation of the lens with double rupture of the choroid. Recovery with good vision. Ibid.

68) Raynaut, Corps ötrangers du globe oculaire. Marseille meMic. p. 471.

69) Rolland, De l'articulation orbito-oculaire ; ses traumatismes, plaies, luxa- tions, enucl Kations traumatiques. Recueil d'Opht. p. 657. (Zusammen- fassendes.)

70) Sur deux corpe e*trangera dans un oeil. Bullet et Mem. de la soc. franc. d'Opht. 4e annee. p. 314.

71) Keratite sympathique consäcutive a la destruction d'un oeil par trauina- tiame chez un individu vigoureux et aans diathese. Recueil d'Opht. p. 137. (57t Jahre, nachdem durch eine Panophthalmie in Folge Eindringens eines Fremdkörpers das Auge atrophisch geworden war, angeblich sympathische Hornhautentzündung, die nach Enukleation des atrophischen Auges ge- heilt wurde.)

72) Deux corps e'trangers dana l'irisetdana l'humeur vitree ; guenson. Gaz. hebd. d. scieno. rae"d. de Bordeaux. VII. p. 415.

73) R u d r o f f . E., Ein Fall von Fremdkörper im Auge. Mitt. d. Ver. d. Aerzte in Nied.-Oest. XII. p. 229.

74) R u 1 1 i e r , G., Observation d'atrophie du nerf optique d'origine trautnati- que (coup de fleuret). Arch. de mäd. et pharm, mil. VIII. p. 209.

75) San tos Fernandez, El t*'tanos en los traumatismoa del ojo y sus anezos. An. rer. Acad. de cien. mecl. de la Habana. XXIII. p. 102.

76) Smith, T., Bullet wound on the forehead ; optic neuritis, partial recovery. Lancet. I. p. 970.

77) S n e 1 1 , Paralysis of the internal rectua from blow over the eye with the fist. Med. Press & Circ. n. a. XIII. p. 452.

77a)— Splinter of steel removed from lens capsule by electro-magnet. Ibid. p. 452.

78) Tay, Waren and Lawford, J. B., Injury to eyeball, auppuration of vi- treous at the end of ten days; enucleation of globe thirtheenth day; death on seventeenth day ; general meningitis. Transact. of the ophth. soc of the united kingdom. VI. p. 482.

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554 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

79) Taylor, L. H., A case of foreign body driven through the tiwoe of the nose into the orbit; recovery. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 262.

80) Thrust wounds throngh the orbit. Lancet. II. p. 143, 229.

81) ühle, Eine Modifikation der ündine von Wiche rkie wicz. Klin. Mo- uatsbl. f. Angenheilk. S. 384.

81a)— Anämie des Nervua opticus und der Retina durch Blitzschlag. Ebd. S. 379.

82) Vossius, A. , Ueber die durch Blitzschlag bedingten AngenaSektiooen. (Nach einem mit Krankendemonstration verbundenen Vortrag im Vereis für wissenschaftliche Heilkunde zu Königsberg am 21. Des. 1885.) Berlin, klin. Wochenschr. Nr. 19.

83) Webster, Bemoval of a piece of steel from crystalline lenz. Amerie Journ. of Ophth. p 227.

84) Webster, D., A case in which vision was totally obliterated by a gun- cap in the eye. New- York med. Record. July. p. 94.

85) Weeks, J. E., Bericht über zwei Fälle von Augenverletzung und den mikroskopischen Befund nach der Enukleation. Arch. f. Augenheilk. X?l. S. 125.

86) Injury to Cornea, iris, and lens; suppurative internal inflammation. Arch. Ophth. New- York. XV. p. 85.

87) Report of two cases of injury of the eye, witb the microscopical appea- rances after the enucleation. Ibid.

88) Woods, H., Removal of a splinter of wood from the orbit Medic and surgic. Reporter. April. 17.

89) Notes on the localization of foreign bodies which bave entered the vi« treous Chamber, and the subsequent treatment ; case of a piece of steel appearing in original wound after remaining quiescent in the eye for nearly three months. Med. News. XL VIII. p. 453. (Spontaner Austritt eine* etwa 6 mm langen, 6 mm breiten und 1,5 mm dicken Eisenstückchens aus einer perforierenden Wunde der Horn- und Lederbaut. Einige Tage spiter wurden noch 2 kleine Eisenstückchen mittels des Elektromagneten entfernt.)

90) Foreign bodies in the vitreous. Clinic. soc. of Maryland. 22. Januzry (Langes, unschädliches Verweilen von Fremdkörpern.)

91) Ziegler, Augen Verletzung während des eidgenössischen Schützenfest». Korrespond.bl. f. Schweizer Aerzte. 1885. S.582. (Ziegler bestreitet die von Emme rt gemachte Behauptung einer alten Beschaffenheit der Patronen. i

v. Hippel (28) behandelte unter 3471 stationären Patienten (vom J. 1879—1886) 554 schwer Verletzte. Von J. 1880-1886 kamen 20 Fälle von Dynamitverletzungen der Augen zur Aufnahme, und zwar 17 doppel- und 3 einseitige. 19mal handelte es sich um Bergleute, welche meist beim Sprengen von Gestein im Schacht verunglückt waren. Die Art der Ladung (auf die Zündpatrone kommt ein Besatz von Bohrmehl, Sand, Letten oder Wasser) bedingt gewisse charakteristische Eigentümlichkeiten der Dynamitverletzungen, wie ausgedehnte Verbrennungen der Haut des Gesichts und der Uder mit eingesprengten Fremdkörpern, subkonjunktivale Ecchymosen.

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Dynamitverletzungen des Auges.

555

Verbrennungen der Bindehaut ebenfalls mit zahlreichen eingespreng- ten Stein- und Sandpartikelchen und Riss wunden. Unabhängig von der Schwere der Verletzungen ist in allen Fällen die Hornhaut von einer grossen Zahl weissgrauer punktförmiger Trübungen bedeckt, herrührend von in verschiedener Tiefe eingedrungenen Sandkornchen, ausserdem finden sich Partikel des abgesprengten Gesteins in der Hornhaut sowie Spuren des in den Patronen enthaltenen Kiesel- guhrs. Weitaus die häufigste Komplikation bilden die perforierenden Wunden der Hornhaut, seltener solche der Sklera, die stets auch mit einer Durchtrennung der tieferen Augenhäute und Glaskörpervorfall verbunden waren. Die Iris zeigte in der Regel ausgesprochen ent- zündliche Symptome, nicht selten Dialysen am Ciliarrande. Sand- körnchen fanden sich in dem Gewebe der Iris, in der vorderen Lin- senkapsel und in der Linsensubstanz selbst. Ausgedehnte Risse in der Kapsel gesellten sich zu allen perforierenden Hornhautwunden, Luxation der Linse bei intakter Kapsel wurde nur einmal beob- achtet. In einem Falle von Skleralperforation ohne Linsenverletzung fand sich nach Heilung der Wunde der Glaskörper von flottierenden dünnen Membranen durchsetzt und auf diesem eine grosse Anzahl kleiner Sandkörnchen, welche bei auffallendem Licht wie Chole- stearinkrystalle glänzten; daneben bestand eine partielle Netzhaut- ablösung. In einem Falle wurde die Entwicklung eines Glaskörper- abscesses verfolgt ; die völlige Aufhebung des Lichtsinnes in 12 Fallen bereits unmittelbar nach der Verletzung beweise die grosse Häufigkeit des Vorkommens totaler Netzhautablösungen. Selten sind Fremdkörper im Innern des Auges anzutreffen, nur einmal fand sich ein 7 mm langer und 4 mm breiter Steinsplitter im hintersten Ab- schnitt des grossenteils mit Blut erfüllten Glaskörperraumes. Die Art und der Verlauf der Verletzung, sowie das erreichte Sehvermögen wurden tabellarisch zusammengestellt ; von den 20 Verletzten erblin- deten 8 doppelseitig, 7 einseitig unheilbar, 2mal wurden Finger in 2 M. gezahlt, einmal wurde eine Sehschärfe von erreicht. Je einmal hob sich S auf resp. \ g, Jg, f Jj, einmal endlich auf } jj. Therapeutisch wird die sorgfaltige Entfernung der Fremdkörper, eine antiseptische Ausspülung bei un regelmässigen Lappenwunden der Hornhaut, sowie die Anlegung von Suturen empfohlen. Verbindet sich eine Perforation der Horn- oder Lederhaut mit Verletzung der Linse, so bleibe jede Therapie ohnmächtig, da zu gleicher Zeit zahl- reiche Körnchen von Sand und Kieseiguhr in das Innere des Auges eingedrungen sind, denn solche wurde in der Choroidea und Netz-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

haut von enukleierten Augen gefunden. Während desselben Zeitraumes, welcher den v. Hippe l'schen Bericht umfasst, wurden auf der chi- rurgischen Klinik 10 Falle von Dynamit Verletzung aufgenommen.

Lawford (41) berichtet tabellarisch über 27 Augen, welche zur Zeit der Enukleation Fremdkörper beherbergten. Von den 27 Krauken waren 26 männlichen Geschlechts, in 9 Fallen war das rechte, in 18 das linke Auge verletzt; und zwar erhielten 21 die Verletzung während der Arbeit. Die Eintrittsstelle des Fremd- körpers in das Auge war 15raal die Hornhaut (mit Irisprolaps 5), 8mal die Lederhaut, 3mal die üebergangsstelle von Horn- und Leder- haut, lraal konnte die Stelle nicht aufgefunden werden. 15mal trat eitrige Entzündung auf. Der grösste Zwischenraum zwischen der Verletzung und der Enukleation des Auges war 6 Jahre, nur einmal trat sympathische Reizung auf. Der Sitz der Fremdkörper war meistens im Glaskörper; einigemal auf der Retina oder in deren Ciliarkörper liegend oder in Netz- und Aderhaut steckend.

Die Dissertation von Kalkschmidt 33) enthält eine kurze Aufzählung von 8 Fällen »perforierender Augen Verletzungen c worunter Fremdkörper im Auge, von septischen Geschwürsprocessen der Horn- haut, sowie von Rupturen der Horn- und Lederhaut, von Stich- und Hiebverletzungen ; in allen Fällen wurde die Enukleation ausgeführt. In einem Fall war ein »halbes Brillenglas« im enukleierten Bulbus gefunden worden, in einem anderen waren die Versuche, mittels des Elektromagneten einen Eisensplitter zu extrahieren, erfolglos.

Delacroix (14) untersuchte einen jungen Menschen, welcher sich einen Revolverschuss in der rechten Schlafe beigebracht hatte. Das Projektil wurde am 7. Tage nach der Verletzung aus der Haut des linken unteren Augenlides extrahiert. Am rechten Auge fand sich ophth. rings um die Papille eine Chorio-Retinitis, kompliciert mit partieller Neuritis, am linken in der unteren Partie eine Ruptur der Netz- und Aderhaut. Das Projektil musste die rechte Schläfe und Augenhöhle durchschossen, hier den Sehnerven gestreift, die oberste Partie der Nasenhöhle dann die innere Wand der linken Augenhöhle passiert und hier den Bulbus getroffen haben.

[Mitkewitsch (51) berichtet über einen Fall, wo bei einem Soldaten ein Zoll langes und */* Zoll breites Stück Fichtenholz, das bei einer Explosion in die Orbita gedrungen war, nach zehnjährigem Verweilen dort von ihm entfernt wurde. Von Seiten des Augapfels und der Bindehaut waren keine pathologischen Veränderungen zu konstatieren, ebenso waren auch die Bewegungen des Auges voll-

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Zündhütchenfragment anf dem Sehnerven. 557

kommen frei. Erst nach 8 Jahren bildete sich am äusseren Ende der unregelmässigen Narbe , die dem unteren Orbitalrande parallel verlief und in ihrer äusseren Partie mit dem Knochen verwachseD war, eine fistulöse eiternde Oeffnung. Das Holzstück hatte eine dem Bulbus zugekehrte glatte, und eine dem Knochen zugekehrte unebene Oberfläche, und war so in der Orbita gelegen, dass das spitzere Ende nach vorn gerichtet war, das dickere tiefer in der Orbita lag.

A d e 1 h e i m in Moskau.]

Besnard (5) betont, dass die Projektile kleinen Kalibers rasch in der Augenhöhle einheilen, ohne weitere Folgen hervorzurufen, und berichtet über 3 Fälle, welche hiefür als Beweis dienen sollen. Der 1. Fall betrifft ein 18j. männliches Individuum, welches sich zufällig in die un- tere Schläfengegend mit einem Revolver geschossen hatte; es traten, ab- gesehen von einer leichten Blutung in die Lid- und Bindehaut, keinerlei Erscheinungen auf, und es wird angenommen, dass das Projektil in der rechten Orbita sich befindet. Der 2. Fall ähnelt vollkommen dem ersten, nur lag, wie im 3. Falle, selbstmörderische Absicht vor. In dem letzteren Falle war rechterseits eine penetrierende Wunde entsprechend der äusseren Wand der Augenhöhle sichtbar, auch war die Horn- haut in ihrer unteren Hälfte perforiert. Es wird angenommen, dass das Projektil die innere Orbitalwandung erreichte und frakturierte. Die Gefahr einer sympathischen Entzündung machte später die Enukleation des atrophischen Auges notwendig, und bei dieser Ge- legenheit konnte auch durch einen kleinen Schnitt des oberen Augen- lides die wenig deformierte Kugel entfernt werden.

Baudry (2) erzählt, dass ein 32j. weibliches Individuum an- geblich eine Verletzung beider Augen durch den Schlag mit einem Glase erlitten hatte, im Verlaufe der Beobachtung es sich aber als höchstwahrscheinlich herausstellte, dass auf künstliche Weise Glas- splitter durch die Lider und die Bindehaut in die Orbita gebracht wurden. Teils brachte die Pat. selbst die angeblich spontan ausge- stossenen Glassplitter, teils extrahierte B. einige; im Ganzen waren ea nicht weniger als 22. Auch wurde eine einseitige Amaurose simuliert.

In dem Falle von Webster (84) war ein Zündhütchen- frugment in der Ciliargegend in das Auge eingedrungen ; Lichtscheu fehlte, vordere Kammer war mit Blut gefüllt. Schon am anderen Tage wurde die Enukleation ausgeführt, und es zeigte sich bei der Sektion des Auges, dass das Zündhütchenfraguient mit seiner Con- kavität den Sehnerv vollständig bedeckte und mit den scharfen Rän- dern tief eingespresst war,

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558 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Rolland (72) extrahierte einen Metallsplitter, welcher in der Iris eingebettet war mit gleichzeitiger Iridektomie bei einem 5j. Knaben und glaubte einen zweiten Splitter während der Operation im Glaskörper gesehen zu haben. 3 Monate später nach gut abge- laufener Heilung entstand in der Hornhaut ein kleiner Abscess und an Stelle der früheren Extraktionsnarbe erschien ein Metallsplitter, welcher sofort entfernt werden konnte.

Raynaut (68) berichtet über 2 Fälle von Fremdkörpern im Auge. Im 1. Falle war der Eisensplitter in der Sklera, einige mm von der Hornhaut entfernt, eingebettet und konnte extrahiert werden. Im 2. Falle war der Eisensplitter durch Hornhaut, Iris und Ciliar- körper hindurchgedrungen und in der Sklera entsprechend der letzt- genannten Stelle stecken geblieben. 4 Jahre später, nachdem unter entzündlichen Erscheinungen Trübungen der Linse, Netzhautablösung etc. eingetreten waren, wurde durch einen T-Schnitt in die Sklera ein 4 mm im Durchmesser betragender Fremdkörper entfernt.

Kern (34) hebt hervor, dass bei der Annahme der Kugelform und des iukompressiblen Inhaltes des Auges eine Kontusion mit einer Gestaltsveränderung einhergeht, woraus eine Distorsion der Hüllen in tangentialer und eine Kompression derselben in radiärer Rich- tung sich ergibt. Die Gewebskorapression sei in ihrem wesentlichen Effekt gleichfalls wieder eine Distorsion , ein Auseinandertreten der nebengelagerten Gewebselemente vertikal auf die Druckrichtung. In Folge der Distorsion entstünde alsdann ein Bersten von Blutgefässen ; die allgemeine Wirkung der Kontusion werde jedoch beeinflusst durch die Umgebung des Auges und durch die Art der Gewalteinwirkung. Das Fettgewebe gibt durch seine physikalische Elasticität dem An- drängen des Bulbus bis zu einem gewissen Grade nach , darüber hinaus tritt es im Verein mit den knöchernen Augenhöhlenwandun- gen der Gestaltveränderung des Auges hindernd entgegen. Letztere ist unbehindert nur au der vorderen Peripherie desselben möglich ; ihre Folgen treten in den bekannten Formen der Skleralrupturen und der totalen und partiellen Berstungen der Hornhaut zu Tage. Eine Gewaltein Wirkung äussert sich am deletärsten bei Orbital- frakturen und den damit verbundenen Knochendislokationen, welche den Bulbus völlig zerquetschen und zu ausgedehnten Rupturen der Horn- und Lederhaut führen können. Dieselbe Folge ruft eine mehr lokal beschränktere Gewalteinwirkung hervor, die lokale Druckwirkung wird zu einer allgemeinen umgestaltet. Es tritt aber noch ein wei- terer Effekt hinzu, bestehend in der separaten Fortpflanzung einer

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EntatehungB-Mecluimeiiius traumatischer Rupturen des Auges. 559

Komponente der Kontusionskraft in der Richtung der Gewaltein- wirkung. Ausserdem greift auch der direkte Kontusionseffekt ein, die zunächst getroffene Stelle des Auges erleidet eine Abplattung, eine solche würde an und für sich eine Entspannung der Häute be- deuten, wenn der Inhalt freien Ausfluss hätte, und wenn die Hüllen keine Deckenausdehnung hätten. So würde eine punktförmige Spitze um für den einen berührten Punkt der Oberfläche eine Abflachung erzeugen zu können, schon die nächste Umgebung aber eine Zer- rung erleiden. Die getroffene Stelle wird nach innen gebuchtet und doppelt gezerrt, erstens durch die Teilnahme an der allgemeinen Oberflächendistorsion, zweitens durch das hier hinzutretende Plus der Einbuchtung. Spitzere Körper wirken vorwiegend im Sinne der lo- kal beschränkten, stumpfe im Sinne der allgemeinen Distorsion der Bulbuskapsel. Bei der örtlichen Wirkung ist aber noch zu be- achten, dass dem örtlichen Entspannungseinfluss der Nachteil unheil- voll entgegentritt, den die reelle Dickenausdehnung der Hüllen aus- übt. Die Entspannung oder vielmehr Kompression der Gewebsele- mente findet nur an der zerrissenen Oberfläche statt, die mehr nach innen gebogenen Flachen, welche an Ausdehnung kleiner, wie die äusseren sind, erleiden eine Dehnung. An der Hand dieser theore- tischen Voraussetzungen werden zunächst die Berstungen des Auges bei Frakturen der Orbitalknochen erklärt, nämlich durch die Druck- steigerung, welche der Orbitalinhalt und unter Umständen vorwie- gend der Bulbusinhalt durch das Andrängen der Orbitalknochen er- fährt; ebenso wird für die Kontrarupturen der Sklera die allge- meine Erhöhung des intraokularen Druckes namhaft gemacht, welche den Bulbus an einer nicht unterstützten Stelle platzen lässt, wo gleichzeitig die geringste Kohäsion nicht in der Hornhaut, sondern in der Lederhaut besteht. Bei den circumskripten Trübungen der Hornhaut nach Kontusion des Bulbus handelt es sich um eine iso- lierte Berstung der Descem et'schen Membran; wird die Horn- haut abgeflacht, so reisst deren innere Oberfläche auseinander. Bei den Irisdialysen wird die Sklera nach innen gebuchtet oder abge- flacht, hierbei ein nach rückwärts gerichteter Zug auf die ciliare Peripherie der Iris ausgeübt. Wenn an der gegenüberliegenden Seite die Irisdialyse auftritt, so wird die Sklera genau in derselben Weise an den Orbitalrand angepresst und nach innen gebuchtet, wie im ersteren Fall durch den Stoss direkt. Die Läsionen des Linsen- systems werden dadurch erklärt, dass jede Kontusion mit ihrer kon- sekutiven Steigerung des intraokularen Druckes zu einer weitergehen-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

den Dehnung der Zonula und der Linsenkapsel führe, sei es dass die Drucksteigerung zunächst das Kammerwasser oder den Glas- körper betrifft. Es wird ferner die Ansicht ausgesprochen, dass die ungleiche Dehnung der vorderen und hinteren Linsenhache auch ohne Kapselrisse zu Berstungen und konsekutiven Trübungen des Linsengewebes führen könne. So können auch allgemeine Erschütte- rungen des Kopfes oder des Gesammtkörpers zu Rupturen führen, beispielsweise veranlasse ein Fall auf den Hinterkopf bei plötzlicher Hinderung der Rückwärtsbewegung des Kopfes ein ebenso plötzliches Andrangen des Kammerwassers gegen das Linsensystem. Durch den gleichen Mechanismus entstünden auch Rupturen der inneren Peri- pherie der Iris bei verengter und gespannter Iris, die Umstülpung bei erschlaffter. Die Netzhautablösung wird einerseits als eine Folge der Rupturen angesehen, andererseits als eine durch Blutung be- dingte, die Choroidealruptur in eine solche mit Blutung und in eine solche ohne erhebliche Blutung unterschieden, wobei lediglich zufällig die Ruptur an einer gefässreichen oder selbst gefässlosen Stelle einge- treten ist. Als bedingendes Moment bleibt die Dehnung der Bulbus- kapsel bestehen, wobei Kontinuitätstrennungen an der Stelle der Gewalteinwirkung in Folge der örtlichen Impression häufig sind.

Franke' s (21) Behauptung, dass in den Lehrbüchern der Augenheilkunde Risse der Iris nach Kontusionen gar nicht er- wähnt werden, ist eine unrichtige; auf S. 464 des Lehrbuches der Augenheilkunde des Referenten heisst es ausdrücklich: »Der Pupillar- rand kann, allerdings sehr selten, einen oder mehrere kleine Einrisse aufweisen.« Fr. sammelt 12 in der Literatur niedergelegte Fälle von Rissen des Sphincter iridis und erzählt einen weiteren, bei wel- chem durch das Anprallen eines Schraubengewindes 8 Einrisse am Pupillarrande entstanden. Die Risse erstreckten sich durch die ganze Dicke des Gewebes und reichen c. 1 mm in die Iris hinein. Im Uebrigen fanden sich punkt- und strichförmige Trübungen der Linse, sowie die Anwesenheit eines gerade durch die Macula gehenden Aderhautrisses von gelblich roter Farbe, mehrere kleinere und grös- sere Blutergüsse in Retina und Glaskörper. Später wurde, nachdem durch Einleitung einer Schwitzkur (!) die Ergüsse (!) zur Resorption (!) gebracht waren , eine 2. Chorioidealruptur entdeckt, welche zwischen Papille und dem unteren Teile des ersten Risses lag. F. meint, dass bei der Entstehung der Sphinkterrisse im ersten Momente der Ver- letzung durch das Gegenfliegen des Körpers eine starke spastische Kontraktion des Sphinkter hervorgerufen werde und im 2. Moment

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Angenverletznnpen bei Kopfverletzungen.

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dass Plattgedrücktwerden des Bulbus, und mit ihr also eine Erwei- terung des Corneo-Skleralringes mit der anhaftenden Iris erfolge. >Tritt nun diese Dehnung der Iris mit solcher Intensität und auch zeitlich so schnell ein, dass der starr kontrahierte Sphinkter noch nicht wieder dilatiert ist, so wird sich auf diesen starren äusseren Ring die Kraft schon eher äussern können, als die Dehnbarkeit der Iris am Ciliarrande erschöpft sein kann.« Eine maximale Mydriasis kommt ungefähr in J der Fälle vor, ausserdem sind regelmässige noch schwere andere Verletzungen vorhanden. In Bezug auf die Entstehung der Aderhautrisse glaubt F r. eine Dehnung der Cborioi- dea einerseits als eine Folge der Formveränderung des Bulbus durch den Stoss, andererseits als eine solche des von innen nach aussen wirken- den, gleichfalls durch den Stoss hervorgerufenen Glaskörperdruckes ansehen zu müssen. Als begünstigendes Moment trete noch die Zerrung der Häute am Sehnervenumfang beim Rückstosse des Auges hinzu, so dass die >Lage des Risses durch die Gegend des stärksten und des geringsten Rückstosses« gegeben sei. Dass die Netzhaut nicht mit- reisse, erkläre sich wahrscheinlich daraus, dass sie nur unmittelbar an der Papille eine Stelle stärkeren Widerstandes gegen die Dehnung aufweise , die Kraft aber , mit welcher die Dehnung erfolge , nicht ausreiche, dort eine Quertrennung der Nervenfasern herbeizuführen.

Köhler (36) untersuchte 107 Kopfverletzte auf der chirurgi- schen Abteilung der Charite. In 2 Fällen fanden sich kleine Netz- hautblutungen, 3mal waren direkte Verletzungen des Bulbus vorge- kommen, nämlich Zerquetschung des linken Auges durch Stoss mit einem Schirm, Ruptur der Sklera durch einen Faustschlag und Läh- mung des Sphinkters der Iris bei Kontusion des Oberkiefers, des Joch- beins und des Bulbus. In einem Falle hatte eine Verletzung mit einem Schirm am rechten inneren Augenwinkel stattgefunden , und war eine Zerquetschung des Sehnerven mit Amaurose und späterer Atro- phie eingetreten. Ein Patient war von einer Droschke überfah- ren worden ; es fanden sich zahlreiche Glaskörper - und Netz- hautblutungen links, rechts Stauungspapille. Ein anderer Patient erlitt einen Fall von der Treppe; es zeigten sich rollende, ganz in- kongruente Augenbewegungen, rechts war der ganze Augenhintergrund weisslicb, links war eine Untersuchung nicht möglich. Die Sektion ergab eine Schädelfraktur; eine Spalte geht durch das rechte Orbital- dach bis zur Lamina cribrosa. Sehnervenscheide intakt , von Blut ausgedehnt, am Bulbus am meisten, Blutergüsse im Fettgewebe hinter dem Bulbus.

Jahresbericht f. Ophthalmologie. XVII. 1886. 36

562 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Köhler (37 und 38) berichtet zunächst über einen in der Sammlung des Friedrich- Wilhelm-Instituts zu Berlin aufbewahrten Schädel ; hier war durch Schuss in den Mund mit einer Platzpatrone der hintere Abschnitt des harten Gaumens links zu } , rechts zu einem Drittel zertrümmert. Von dem Defekt aus ging ein Spalt nach vorn zwischen den beiden linken Schneidezähnen hindurch bis in die Apertura pyriforrais. Weiter nach oben hinten war die grössere Hälfte des Felsenbeines abgesprengt, und dadurch ein Defekt an der Basis entstanden, von welchem aus ein Riss quer durch den Clivus ging. Der Türkensattel zeigte eine Längsfissur, welche nach vorn als feine Spalte bis zur Lamina cribrosa verlief und von hier einen ebenso feinen Riss zurück durch Decke und Innenwand der Canalis opticus schickte. Von dem hinteren Teile des Defektes ging eine breite Spalte über die Hinterhauptsschuppe nach einem fast band- tellergrossen dreieckigen Loch im Schädeldache. Ferner gibt K. eine Zusammenstellung der Fälle von traumatischem pulsierendem Exoph- thalmus, welche seit Sattler (G r aef e- Sae m is c h , Handb. d. Augenheilkunde) berichtet worden sind. Die Zahl dieser Fälle ist 11; Abducenslähmung fand sich 6mal erwähnt, Geräusche wurden mit Ausnahme eines Falles immer gehört. Die Unterbindung der Carotis communis war 3 mal von Erfolg begleitet, in einem Falle musste aber auch die Enukleation, und in einem weitern sowohl diese als die Ausräumung der Augenhöhle vorgenommen werden. In 6 Fällen trat ohne Unterbindung Heilung beziehungsweise Besserung ein , in einem Falle wurde die Unterbindung verweigert und die Kompression nicht ertragen. Pat. starb nach 1J Jahren, durch hef- tige Blutungen aus der Schläfe erschöpft. Zuletzt werden 2 selbst- beobachtete Fälle sog. Gaumenschüsse mitgeteilt. In einem Falle waren keine Lähmungserscheinungen vorhanden, im Verlauf Sepsis, Tod nach 1 Monat. (Sinusthrombose und eitrige Pleuritis, Kugel im Foramen jugulare). Unter den Erscheinungen der septischen Infektion wird auch eine weissliche Verfärbung zwischen Papille und Macula mit un regelmässigen Pigmentanhäufungen erwähnt.

In dem anderen Falle hatte in selbstmörderischer Absicht sich ein 20j. Individuum mit einem Revolver in den Mund geschossen ; es fand sich an der hinteren Hälfte des linken Gaumens eine kaum 1 cm im Durchmesser haltende Schussöffnung. Nach 4 Tagen wurde eine leichte, linksseitige Facialislähraung bemerkt, und es machte sich fernerhin eine Lähmung aller Augenmuskeln und Protrusion linkerseits geltend, sowie auch eine Lähmung des linken Acusticus.

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Verletzung durch Blitzschlag.

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1 Monat nach der Verletzung wurde zuerst eine Pulsation des linken Auges entdeckt, subjektives und objektives Sausen, sowie ein lautes, blasendes systolisches Geräusch über dem Auge und dem ganzen Schädel festgestellt. Druck auf die linke Carotis brachte die subjektiven Erscheinungen sofort zum Verschwinden. Im Augen- hintergrunde waren massige Stauungserscheinungen bemerkbar. Es wurde die Diagnose einer Ruptur der Carotis interna im Sinus ca- vernosus gestellt und angenommen, dass eine Quetschung desselben an einer umschriebenen Stelle stattgefunden hatte. Im weiteren Verlaufe wurde die Protrusion geringer, der iTrochlearis erholte s\ch schon nach wenigen Tagen c , und allmählig fingen auch die übrigen Augenmuskeln, sowie die vom N. facialis verengten Muskeln an zu funktionieren; am unteren inneren Rande der Augenhöhle zeigte sich ein erbsengrosser , pulsierender, auf leichten Druck sofort verschwindender Tumor. Therapeutisch wurde ein Druckver- band am Auge appliciert, und mit einem besonders konstruierten Kompressorium eine Kompression der linken Carotis ausgeführt (täg- lich 1 Stunde). Von einer Unterbindung der Carotis wurde vor- läufig abgesehen.

Middeldorpf (50) veröffentlicht 6 Fälle von Frakturen der vorderen Stirnhöhlenwand, bei welchen zu gleicher Zeit die Haut der Augenbrauen oder der Augenlider verletzt war, oder ein entzündliches Oedem oder ein Emphysem der Augenlider bestanden. Im Falle VI war ein komplicierter Stückbruch der rechten Stirnbeinhöhle, eine bis auf den Tarsus gehende Hautwunde des oberen Lides sowie ein starker Bluterguss in die vordere Kammer vorhanden, der am fol- genden Tage schon resorbiert war.

Knies (35) konstatierte bei einem lOj. Knaben 3 £ Tage, nach- dem derselbe von einem kalten Blitzschlag getroffen worden war, Verbrennung der Wimpern, unvollständige Ptosis, diffuse Hornhaut- trübung, leichte Iritis, rechts breitstreifige Katarakt im Aequator bis in die vordere Korticalis und eine grosse sternförmige hintere Polarkatarakt, sowie absolute Amaurose, links beginnende breitstrei- fige Katarakt, namentlich nach innen und S = }. 2 Monate nach der Verletzung war die Katarakt rechts reif, Lichtschein und Pro- jektion ausgezeichnet , und wurde die einfache Linearextraktion ge- macht mit dem Seherfolg: Fingerzählen in 5 m mit + 10,0 D. Die vorübergehende Lähmung des rechten Sehnerven wird als direkte Ein- wirkung der elektrischen Entladung angesehen, und die Möglichkeit einer Sehnervenatrophie angenommen (ophth. war wegen Nachstar

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Puthologie und Therapie der Augenkrankheiten

kein Einblick möglich). Hinsichtlich der Entstehung der Linsentrübung, die links wieder verschwand , meint K. , dass durch den Blitzschlag eine abnorm starke Kontraktion des Ciliarmuskels ausgelöst worden sei. Auf dem linken Auge wurden wahrscheinlich nur optische Trübungen etwa durch gegenseitige Verschiebung der Linsenelemente verursacht, auf dem rechten hatte sich auch die Befestigung der Linse gelockert. Wäre lediglich eine physikalisch-chemische Ein- wirkung vorhanden, so müsste die Starbildung ziemlich gleichzeitig auch in der vorderen Kortikalis auftreten.

Vossius (82) berichtet über einen Fall, in welchem ein Ar- beiter durch einen Blitzschlag zu Boden geworfen wurde; derselbe war 2 Stunden lang bewusstlos und von blaurotem Ausseben. Als okulare Haupterscheinungen wurden beobachtet »Verseugung der Cilien, oberflächliche Affektion der Hornhaut, einer Verbrennung ähnlich', Spasmus des Akkommodationsmuskels , rezidivierende Irido- Cyklitis, leichte Neuritis optica, späterhin Cataracta polaris anterior und partielle Optikusatrophie. Die schicbtförmigen Linsentrübungen traten erst 8 Wochen nach dem Trauma auf. »Als das Bindeglied zwischen dem Star und Blitzschlag ist vielmehr offenbar die rezidi- vierende Irido-Cyklitis anzusehen.« Ophth. zeigte sich die rechte Papille heller als die linke, besonders auffallend ist der Unter- schied in dem temporalen' Abschnitte. Das Sehvermögen war auf fo 5 8 herabgesetzt, die Farbengrenzen sollen im oberen äusse- ren Quadranten von der Aussengrenze sehr nahe an den Fixier- punkt herangerückt und soll der blinde Fleck verbreitert gewesen sein.

Weeks (85) fand bei einer Verletzung der Hornhaut, Iris und Linse durch den Pfeil eines Blasrohres mit den Zeichen einer eitrigen inneren Entzündung in dem enukleierten Auge eine Ablösung der Netzhaut, »die Linse stark verbogen«, den Ciliarkörper stark ver- dickt, ein durchscheinendes Exsudat zwischen Netz- und Aderhaut Aus dem mikroskopischen Befund ist folgender Passus hervorzuheben: nachdem das Gewebe mit Methylenblau gefärbt war, »sieht es ganz so aus, als ob es Bakterien enthielte.« In dem weiteren Falie han- delt es sich um einen subkonjunktivalen Riss der Leder- und Ader- haut ; das enukleierte Auge (8 Wochen nach der Verletzung) zeigte trichterförmige Netzhautablösung, Blutgerinnsel in der vorderen Kam- mer und im Glaskörper. Mikroskopisch sollen die Sehnervenfasen» atrophisch gewesen sein, und »in allen Geweben einfache Kongestion« bestanden haben.

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Vergleichende Augenheilkunde.

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Ein 20j. Individuum erhielt einen Schlag mit der Peitsche in das linke Auge. R a in i ro-G u e de s (65) fand 32 Stunden später Exophthalmus, vertikale Wunde der Hornhaut, Hypopyon; nach 3 Tagen traten Trismus, Opisthotonus etc. auf, und kam der Tetanus nach einem Monate zur Heilung. Das Auge war phthisisch ge- worden.

Vergleichende Augenheilkunde.

Referent: Prof. 0. Eversbusch in Erlangen.

1) Boucheron, Cherntite ulcerativa nelcane. II medico veterinario. p. 111.

2) Brauer, Liosenvorfall. Bericht über das Veterinärweseu im Königreich Sachsen für das Jahr 1835—1886.

3) Bronwer, P. , Strabismus convergens by een paard. (An den beiden Qbrigens normalen Angen eines sehr alten Anatomiepferdes.) Holland. Zeit- schr. XIII. S. 190.

4) Brussaferro, Trichiasi del bulbo oculare. Giornal. di medicin. vet. prut. p. 158. (An beiden Augen eines Kalbes oberhalb der Cornea fanden sich Excrescenzen mit Haaren bedeckt)

5) C a d e, J. F. jun., Glaukom beim Hunde. The Veterinarian. May.

6) Conrad, Ueber katarrhalische Konjunktivitis. Bull. belg. Vol. III. 3 Fase.

7) Eversbusch, Abgelaufenes Glaucom(?j beim Hunde. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. S. 77.

8) Eine mit dem Augenspiegel sichtbare Cystenbildung (partielle cystoide Degeneration) der Retina beim Pferde. Ebd. S. 89.

9) Bericht über den weiteren Verlauf des auf S. 68 u. ff. des vorigen Jahr- ganges beschriebenen Falles von Hyperplasie der Traubenkörner beim Pferde. Ebd. S. 95.

10) Fink, Ueber einen interessanten Fall von Reflexkrampf. Bad. Mitteil. S. 45.

11) Frank, A., Ein einfacher antiseptischer Oeclusiv verband bei Verletzungen der Augenlider und Wunden mit geringem Substanz verlust Deutsche Zeit- schr. für Thiermed. und vergl. Pathol. XII. S. 46.

12) F r e e m a n, John, Enukleatio bulbi. Veterinary Journal. Dec.

13) Froehner, Keratitis punctata beim Pferde. Ropertorium für Augenheil- kunde. 45. 1884. S. 217.

14) 2 Fälle von Leukämie beim Pferde nebst 1 Fall von Pseudoleukämie beim Hunde. Wochenschr. f. Tierheilkunde und Viehzucht. 1885. S. 245.

15) Halot, Ueber periodische Augenentzündung. Belg. Bull. III. 3.

16) Hilbert. Richard. Ein Fall von Atrophia nervorum opticorum bei einer Ente. Zeitschr. 1*. vergl. Augenheilk. 6. 71.

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

17) Hengst, Erblindung bei Leberblutung. Bericht über das Veterinärwesen im Königr. Sachsen für das Jahr 1885—1886. S. 17.

18) James, F. H., Pannus beim Pferde. The Veterinarian.

19) Johne, Ein Fall von sporadischer Cerebrospinalmeuiugitis. Bericht über das Veterinärweaen im Königr. Sachsen f. d. Jahr 1885 1886. S. 17.

20) Kettritz, Max, Behandlung von Hornhauttrübungen. Veterinary Jour- nal. März.

21) Die Behandlung des Entropiums. The Veterinarian. Dec.

22) Kitt, Keratitis circumscripta. Hauthorn kombiniert mit Keloid. Münchn. Jahresber. S. 70.

23) Küffner, R. , La resorcina nell' oculistica veterinaria. Clin, vet. IX. p. 118.

24) Labat, Dermoide der Konjunktiva. Revue vdtennaire. April

25) Lefebore, üeber Entropium. Belg. Boll. III. 1. p. 93.

26) Marcanus, Ein kasuistischer Beitrag zur Lehre von der gerichtsärztlichen Beurteilung der Iridochorioiditis recidiva equi. (Periodische Augenentzün- dung, Mondblindheit.) Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. IV. S. 98.

27) Mönard, Conjonctivite contagieuse. Bulletin, p. 704.

28) Moeller, Kasuistische Mitteilungen über das Vorkommen und die ope- rative Behandlung des grauen Stares beim Hunde. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. S. 299.

29) Nun n, Dislooation of the crystalline lens in the horse. Veterinary Journal. XXIII. S. 1. (Krankheitsgeschichte nebst Zeichnung über 3 Fälle von Luxatio lentis bei Pferd, Maultier, Rind.)

30) Ophthalmie in Folge von Würmern. L'Echo ve*te>. Nr. 10. 1885.

31) Peters, J., Der schwarze Star der Pferde. Berlin. 74 8.

32) Schimmel, W. C, Moudblindheit. Holländ. Zeitschr. XIII. S. 274.

33) Schlösser, Akutes Sekundär-Glaukom beim Kaninchen. Zeitschr. f. vergl. Augenheilk. S. 79.

34) Stilling, Ueber das mutmassliche Glaukom an Tieraugen. Ebd.

S. 75.

35) Wolff, Die Behandlung des Verschlusses des Thränennasengang» beim Pferde. Koch'a Revue Nr. 1.

Peters (31) gibt zunächst eiue geschichtliche Darstellung des Begriffes der Amaurose, der Amblyopie, der Nyktalopie und der (ilaukosis mit besonderer Berücksichtigung der Entwickelung, welche die Bestimmung dieser Begriffe in der Veterinärheilkunde erfahren haben. Es schliesst sich daran eine Darstellung der von älteren Autoren angeführten ursächlichen Momente der Amaurose. P. be- spricht sodann die verschiedenen Formen der Sehnervenatrophie (die einfache und die an Neuritis optica und Neuroretinitis optica sich anschliessenden Formen). Bei der Besprechung des klinischen Be- fundes hebt P. hervor , dass die Farbe der Pupillen bei der Seh- nervenatrophie, namentlich wenn sie lange Zeit bestanden hat , eine grau-blaue bis graue sei , während die normal erweiterten Pupillen

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Sehnervenatrophie und Netzhautablösung beim Pferde. 567

einen hellblauen Reflex haben. P. möchte diese von ihm konsta- tierten Veränderungen der Pupillen »mit einer Veränderung der Netzhaut zusammenbringen, welche das Tapetum nicht mehr in nor- maler Weise durchschimmern lassen.« Die Beschreibung, welche P. von dem Spiegelbilde der Sehnervenatrophie entwirft, stimmt voll- kommen überein mit der von Berlin erstmalig gegebenen. Auch die klinische Beschreibung der Neuritis optica bietet nichts Bemer- kenswertes.

P. teilt im Anschluss daran Beobachtungen von Papillitis bei 3 Pferden mit, die mit Herzfehlern behaftet waren. Auch die Schil- derung der sog. periodischen Augenentzündung enthält zumeist Be- kanntes. Der dritte Teil der Abhandlung bespricht »den schwarzen Star in forensischer Hinsicht.« Das Schlusskapitel enthält eine Ka- suistik, der wir Folgendes entnehmen.

1) Entstehung der Amaurose resp. Sehnervenatrophie durch Blutverlust bei einem 8jährigen Pferde, das bei einem im Stall mit den Nachbartieren stattgefundenen Kampfe gefallen war. Das Pferd war auf beiden Augen erblindet und zwar glaubt P. in Folge einer inneren Blutung (Leberblutung). 2) Entstehung der Amaurose bez. Sehnervenatrophie durch Kolik bei einem 13 Jahre alten Wal- lach, der ca. 8 Tage vorher eine Kolik überstanden hatte und seit dieser Zeit nicht sehen konnte. 3) Netzhautablösung bei einer 6j. Stute. 4) Partielle Netzhautablösung bei einer 7j. Stute, welche sich während einer 1 Vajährigen Beobachtung nicht veränderte. 5) Pe- riodische Augenentzündung mit Luxation der Linse und Netzhaut- ablösung. 6) Amblyopie durch Netzhauterkrankung bei einem 1 Rappen wallach. »Die Sehnervenscheibe war etwas verschwommen, kleiner als normal und stark gerötet. Im Centrum sind einige derbe Züge der Lamina cribrosa zu sehen. Von der Papille gehen nur etwa 7 9 blassrötliche GefÜsse in die Netzhaut über. Hier sind sie nur eine kurze Strecke zu verfolgen. Die ganze Netzhaut ist tief dunkelblau gefärbt, in der Nähe der Papille intensiver als am Rande ; von den Gefässen der Chorioidea war nichts zu sehen.« 7) Amblyo- pie durch krankhafte Veränderungen der Netzhaut; 5jährige Stute. »Die Papillen von blassroter Farbe und etwas kontrahiert im Cen- trum und auch im Teil der Papille, aus dem die Gelasse entspringen. Streifiges Bindegewebe. Von den Blutgefässen der Papille sind 6 8 kleinere zu sehen. Ihre Farbe ist schwachrötlich, die Netzhaut ist grau, stellenweise graublau und ohne Glanz. Die bei normalen Augen deutlich punktierte Zeichnung des Augenhintergrundes hatte einer

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

allgemeinen gleichmässigen , ins Grane spielenden Farbe Platz ge- macht. Papille und Netzhaut hatten deshalb die Färbung und den gewöhnlichen Glanz verloren, sie sahen sehr welk und trocken aus.c 8) Kapselstar an der hinteren Linsenfläche; 9jähriger Wallach. 9) Mydriasis ohne Spiegelbefund. 10) Versuch zur künstlichen Erzeug- ung einer Stauungspapille. P. unterband zu dem Zweck einem an brandiger Pneumonie leidenden 12 15jährigen Wallach die Jugular- venen. Die Wirkung war, dass sich die Papille schon nach 14 Stun- den sehr stark gerötet zeigte, die Blutgefässe derselben waren stro- tzend gefüllt und ihr Verlauf stark geschlängelt. Während vor der Unterbindung nur 8 10 rötliche Gefässe zu sehen waren, nahm man jetzt deutlich eine sehr grosse Zahl wahr. Nasalwärts entsprangen der Papille gleich 7 8 Gefässe in horizontal linearer Anordnung. Auch die Gelasse der Chorioidea traten stark hervor. Die beiden das Knie der Central gefässe darstellenden Punkte der Papille waren in ihrem Durchmesser vergrößert und intensiv dunkelrot gefärbt. Ein Gedern der Papille war nicht vorhanden; auch die Netzhaut zeigte ausser einer vermehrten Rötung in der Umgebung der Papille keine Veränderung. In den darauffolgenden Tagen büssten die Ge- fässe an der intensiven Röte etwas ein, aber im Uebrigen blieb der Befund der gleiche. In dem übrigen Befinden des Pferdes war durch die Unterbinduni» der Jugularvenen keine anderweitige Störung des Zustandes eingetreten. 11) Entstehung der Atrophie des Sehnerven durch Atembeschwerden (V). Bei einem 10jährigen Wallach, der an einem Sklerom der falschen Nasenlöcher litt, wodurch das Atmen sehr erschwert wurde, fand P. den Sehnerveneintritt tief dunkelrot gefärbt und das Gewebe desselben unklar und verschwommen. Die Abgrenzung der Papille von der Netzhaut nur sehr undeutlich, letz- tere in der Umgebung der Papille gerötet. Aus der Gefassregion entsprangen zahlreiche tief dunkelrote Gefässstämme, welche auf der Papille zahlreiche Anastomosen eingingen. Der Verlauf der Gefässe in ihrer dichotomischen Teilung war weit bis in die Retina zu ver- folgen. Sie waren in der Umgebung der Papille so zahlreich , dass das übrige Gewebe kaum zu erkennen war. Durch die Abtragung der falschen Nasenlöcher wurde das Atmen wieder vollständig nor- mal In den darauf folgenden 8 Tagen Hess die intensive Röte der Papille nach, indem von den kleineren Gefässen nicht viel mehr zu zu sehen war, und auch die vorhandenen an Röte sehr eingebüßt hatten. Fünf Monate später fand P. den Blick des Pferdes etwas glotzend, die Papille blass, im Centrum desselben dicke bindegewe-

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Dermoid dor Hornhaut und Bindehaut beim Hunde.

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bige Stränge, welche mit der äusseren Peripherie eine Verbindung eingingen. Auch Hessen sich radiäre Streifen in derselben nachweisen. Von den zahlreichen Gelassen der Papille waren nur 7 8 schmale gelbrötliche zu sehen ; die Netzhaut im Umkreis der Papille erschien uneben, etwas zerfetzt und blass, der übrige Teil der Netzhaut nicht so glanzvoll, sondern etwas welk. Der Aussage des Besitzers zufolge waren Anzeichen der Schwachsichtigkeit bei den Tieren deutlich vorhanden.

Zum Schluss teilt P. noch einen Fall von Strabismus mit, der insofern von Interesse ist, als das betr. Pferd in Folge sachverstän- digen Gutachtens wegen Amblyopie Gegenstand eines Processes ge- worden war. »Bei einem 12jährigen Tier (strupierter Wallach) war die Sehachse des rechten Auges nach oben gerichtet, das reihte obere Augenlid bedeckte den Bulbus etwas mehr als das linke, in Folge dessen ersterer dadurch kleiner erschien. Auch bewegte das Tier den Augapfel bei Veränderung der Sehachse. Nach jeder Bewegung geht die Sehachse desselben in rollender Bewegung wieder nach oben. Die rechte Orbita lag um ein geringes höher als die linke. Besondere Veränderungen an den Augen waren nicht nachweisbar.

Bei einem 4jährigen Braunwallacb fand Froehner (13) ein- seitig auf der Cornea ca. 50 in beinahe gleichem Zwischenraum von einander stehende, ziemlich rundliche, etwas über Sandkorn grosse, grauweissliche, nicht durchscheinende Punkte, die im Parenehym der Cornea selbst zu sitzen schienen. Ausser einem ziemlich bedeutenden Linsen astigmatismu* waren keine abnormen Befunde an dem Auge zu verzeichnen. F. spricht die geschilderten Cornealveränderungen als Residuen einer abgelaufenen Keratitis parenchymatosa an.

Bei einem 3 4 Monate alten Hunde konstatiert Labat (24) folgendes: auf dem rechten Auge ein dreieckig konfiguriertes, mit ziemlich dicken Haaren bedecktes, nur wenig über die Cornea her- vorragendes Dermoid der Cornea. Die Lider waren normal gebildet, nur war der Lidspalten verschluss etwas behindert. Auf dem linken Auge war die etwa erbsenprosse Karunkel oberflächlich mit röt- liehen, mehr als 1 cm langen Haaren bedeckt. Im temporalen Augen- winkel schob sich ein zungenförmiger Fortsatz derart zwischen die Lider ein, dass dadurch eine obere und temporale Kommissur zu Stande kam. Dieser zungenförmige Fortsatz Hess sich ca. 3mm breit die Sklera bedeckend, bis zur Cornea verfolgen. Im Hornhautrande gabelte sich diese Bildung in zwei Fortsätze, welche die Hornhaut-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

Peripherie in einer längeren Ausdehnung von ca. 5 mm bedeckte, schliesslich ganz fein endigend. Die 2 3 mm dicke Neubildung war bedeckt mit braunen, mehr als 1 cm langen Haaren. An den Ran- dern der Neubildung kam dieselbe in Berührung mit Cornea and Konjunktiva und hatte dadurch neben einer häaslichen Conjunctivitis ausgedehnte Ulcerationen der Cornea erzeugt. Die Therapie bestand in einer Abtrennung mit der Scheere nach Einträufelung von Cocain. Wegen der starken Blutung war es zweckmässig, einen kontinuier- lichen Wasserstrahl in dem Bindehautsack fallen zu lassen.

Bräuer (2) fand bei einem Fohlen, das an sich sehr schwäch- lich zur Welt kam, an beiden Augen die Linse in der vorderen Augenkammer liegen. Die Mutter des Fohlens hatte längere Zeit auf beiden Augen an periodischer Augenentzündung gelitten und war in Folge dessen am grauen Star erblindet.

Cade (5) glaubt bei einem Hunde ein Glaukom beobachtet in haben. Er sah nämlich die betreffenden Augen gleichsam überzogen von einer meergrünen Membran. Dabei waren die Bulbi sehr ge- spannt und hart, die Konjunktiva sehr stark injiciert. Wiederholte Eserineinträufelungen bewirkten eine Herstellung des Sehvermögens auf dem einen Auge, während auf dem andern keine Wirkung erzielt wurde. Als ätiologisches Moment für die Entstehung des Leiden* führt C. die damals herrschenden kalten Ostwinde an.

S t i 1 1 i n g (34) beobachtete bei einem alten Mops Hydrophtbai- mus, rechts im Beginn , links schon bedeutend entwickelt. Dabei war auf diesem Auge die vordere Kammer ausserordentiich vertieft, die Pupille ad maximum erweitert und starr, der Bulbus selbst fühlte sich hart an und das Tier war offenbar auf diesem Auge blind. Dazu kam eine stark entzündliche Hyperämie, die sich auf der gan- zen Oberfläche der Sklera zeigte. Das Tier machte ;den Eindruck, als ob es Schmerzen litt. Nach St.'s Ueberzeugung hatte das Tier einen akuten Glaukomanfall. St. wirft die Frage auf, ob nicht Hydrophthalmie die allgemeine Glaukomform des Tierauges sei.

Im Anschluss an die Mitteilung S t i 1 1 i n g's berichtet Referent (7) über zwei Fälle von abgelaufenem Glaukom (?) beim Hunde. In dem einen Falle bestand doppelseitige Amaurose, beiderseits starke Pa- pillenerweiterung, der Seh nervenein tritt sah blendend weiss aus, das Maschenwerk der Lamina cribrosa im aufrechten Bild deutlich sicht- bar, Arterien sehr dünn, Venen stärker kalibriert. Dabei bestand eine Exkavation und zwar glaukomatöser Art, indem gleich wie bei der Excavatio glaucomatosa papillae nervi optici die auf dem £eh-

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Sekundär-Glaukom beim Kaninchen.

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nervenquerschnitte auf die Retina übertretenden Gefässe am papillären Kande ausgebrochen und gegen ihre retinalen Fortsetzungen mehr oder weniger stark verschoben erschienen. Der übrige Augengrund war normal. Ebenso fiel an dem Spannungsgrad und den Grössendimen- sionen der Bulbi nichts Abweichendes auf. Anamnestisch war nichts genau festzustellen. Bei dem anderen Hunde wurde der gleiche Spiegelbefund auf dem linken Auge festgestellt, während das rechte vollkommen normal zu sein schien. Das erkrankte Auge sollte nach Aussage des Besitzers des Hundes einige Monate zuvor angeblich nach einem Schlag während mehrerer Wochen stark gerötet gewesen sein. Auch hier ist die Erblindung eine vollständige und sind beide Augen gleich gross.

Der von Sch loesser (33) erhobene Befund ist insofern beson- ders interessant, als es sich bei ihm um die erste klinisch-anatomi- sche Beobachtung eines Sekundärglaukoms bei den Tieren handelt.

Sch. hat einem halberwachsenen braunen Kaninchen per cor- neam mittelst einer Starnadel zum Behufe der Erzeugung von Ca- taracta traumatica die vordere Linsenkapsel beiderseits discidiert. Vierzehn Tage nach dem Eingriff fand Sch. folgenden Status: die Konjunktiva bulbi war pericorneal stark injiciert, die Episkleral- venen strotzend gefüllt und die Cornea diffus milchig getrübt, mit zahlreichen kleinen Epithelpaketen und Präcipitaten auf der hinteren Fläche des unteren Drittteils. Die Vorderkammer auffallend tief, Kammerwasser anscheinend klar, Iris graugrünlich verfärbt, weit und klar, Pupillen nach unten und innen in eine Spitze auslaufend und hier, sowie gerade nach unten, mit der dahinterliegenden Katarakt- raasse adhärent, sonst kreisrund. In der Mitte des Pupillargebietes der obere Kand der kataraktös getrübten (luxierten?) Linse sichtbar, so dass die obere Hälfte der Pupille durchsichtig, die untere von Kataraktmassen eingenommen schien. Der Augenhintergrund wegen der cornealen Trübung nicht zu erkennen, und der ganze vordere Bulbusabschnitt erschien in toto vergrössert. Augen steinhart. An dem anderen Auge des Tieres, das der gleichen Operation unterworfen war , ausser einer leichten pericornealen Injektion , einer starken Quellung der Linsenmasse , einer ziemlich engen Pupille und einer leichten iritischen Reizung keine wesentlichen Störungen nachweisbar. Sch. enukleierte beide Bulbi. Die anatomische Untersuchung ergab Folgendes: der Inhalt des glaukomatösen Auges betrug 2,137 ccra, der des nicht glaukomatösen 1,282 ccm. Die Cornea in ihrer Dicke verringert (1,22 mm, gegenüber 0,89 mm des anderen Auges). Epi-

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Ratholojrie und Therapie der Augenkrankheiten.

thelbelag um ein Bedeutendes dünner als der des anderen Auges. Das ganze Cornealparencbym, besonders peripher, massenhaft durch- setzt von weissen Blutkörperchen. In der vorderen Kammer eine schwach rötlich tingierte, homogene Masse geronnenen Eiweisses. Die Iris erheblich atrophiert, und der Kammerwinkel verlegt, indem die Irisperipherie allseitig gleichmässig der Rückfiache der Cornea in beträchtlicher Ausdehnung angepasst war. Eine Exsudatschicht oder kleinzellige Infiltration an der Verklebung der Irisvorderfläche und Cornealhinterfiäche nirgends nachweisbar. Der Ciliarkörper gänzlich geschwunden, die Ciliarfortsätze und Ciliarsinus im Zustande der Hypertrophie. (Die mittlere Höhe der Ciliarfortsätze auf dem glaukomatösen Auge betrug 13 mm, auf dem andern 7 mm). Dabei waren die Ciliarfortsätze bald mehr, bald weniger nach der Pupille zu verzogen und aneinander gelagert. Die Retina in allen ihren Schichten erheblich atrophiert. Dabei war die äussere und innere granulierte Schicht und die innere Körnerschicht zu Grunde ge- gangen. Es hatten also die hauptsächlichen Veränderungen in der Gehirnschicht der Retina stattgefunden. Die Breite des Orbiculus ciliaris , die Distanz zwischen Ora serrata und Iriswurzel war um fast das Siebenfache vergrössert. Da nicht anzunehmen ist, dass sich die Flächenausbreitung der Retina verlängert hatte und hier- durch die Ora serrata nach rückwärts verlegt war, so folgert daraus noch Sch., dass gerade in der Region des Orbiculus und des Ciliar- körpers eine bedeutende Grössenzunahme der Bulbuswandung statt- gefunden. Die Chorioidea ebenfalls atrophisch und auf die Hälfte ihrer normalen Dicke reduciert. Dabei zeigte sie, ebenso wie das Pigmentepithel beträchtliche Vermehrung des Pigmentgehalts und ihrer Zellen. Die Sklera um Vs des normalen verdünnt, ihre Faser- bündel verlaufen gestreckter als auf dem anderen Auge ; die Papille, in toto exkaviert, zeigt noch keine steil abfallenden Exkavations- ränder, wie beim abgelaufenen Glaukom des menschlichen Auges, sondern erwies sich mehr als muldenförmige tiefe Einsenkuug der atrophischen Nervenfaserbündel. Dabei war das Chorioideal- resp. Skleralloch nicht unerheblich vergrössert, 21,4 mm gegenüber 16,6 mm des anderen Auges. Dementsprechend war der an normalen Augen als ein in die Sehnerveusubstanz vorspringender Zapfen erscheinende Rand des Chorioidalringes teils geschwunden, teils zur Seite nach rückwärts dislociert. Die Lamina cribrosa tief eingesunken und be- sonders retrolaminär kleinzellig infiltriert. Bezüglich der Genese spricht Sch. die Linsenverletzung als die Ursache der Glaukoment-

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Cystenbildung in der Netzhaut des Pferde«.

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wickehing an, und zwar die Blähung der Linse und die hierdurch bedingten rein mechanischen Veränderungen. Durch Volumzunahme der Linse wird eine Verdrängung des Vorderkammerwassers statt- finden ; zugleich damit und dem dadurch bedingten Engerwerden der vorderen Kammer, Vorrücken der Iris und Linse , ist eine fortwäh- rende Verkleinerung des Kammerwinkels bedingt, bis der Moment eintritt, in welchem durch die stetige Vergrößerung der Linse, die stetige Abnahme des Vorderkammerwassers und das stetige Vor- dringen der Iris, durch die Linse ein Verschluss des Karamerwinkels eintritt, und damit beginnt der Status glaucomatosus. Den schein- baren Widerspruch zwischen dieser Genese des Falles und dem Be- fund der auffallenden Tiefe der Vorderkammer des glaukomatösen Auges, der scheinbaren Linsenluxation, erklärt sich Sch. folgender- raassen: nachdem der Status glaucomatosus in der beschriebenen Weise entstanden war, entwickelte sich unter dem stetigen Druck eine circuläre Totalektasie der Sklera. Zugleich organisierte sich das zur Vernarbung der vorderen Kapselwunde von der Irishinter- fläche gelieferte Exsudat und verschloss dieselbe. Damit hörte die weitere Vergrösserung der Linse durch Quellung auf, und indem die Zonula die durch die fortschreitende Vergrösserung ihrer Anhef- tungsringzone gegebene Ueberspannung nicht mehr ertragen konnte, zerriss sie und zwar nach oben, aussen, innen, weil die Linse unten durch Synechien mit der Iris verwachsen war. Nunmehr war Kom- munikation zwischen Hinter- und Vorderkammer wiederhergestellt, und somit konnte der Druck, welcher bisher nur auf die Sklera wirkte, auch auf die Cornealhinterfläche frei wirken, und so entstand der Keratoglobus.

Bei einem alten 24jährigen Rappen beobachtete Referent (8) in den abhängigen Teilen des Glaskörpers eine fast halbkreisförmig gestaltete, intensiv schwarz gefärbte, ziemlich stark kontourierte Linse, die bei den Bewegungen des Auges konstant gleich blieb in Form und Ausdehnung. Die Konvexität der Linie war nach dem Glasköpercentrum hin gerichtet, während die beiden nach abwärts gerichteten Enden dieser halbkreisförmigen Linie nicht mit Sicher- heit zu erkennen waren. Der von dieser Linie eingeschlossene Raum erschien transparent und konnte man durch ihn die betreffenden Teile des Augengrundes nahezu in der gleichen Klarheit erkennen, als durch den oberhalb von ihm gelegenen Teil des Glaskörpers. Xach der Annahme des Ref. kann es sich um Cystenbildung in der Retina handeln oder um eine Ablösung der Hyaloidea. Gegen letz-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

tere Möglichkeit spricht die Abwesenheit von Glaskörperverande- rungen und die Unveränderlichkeit der Gestalt der beschriebenen Bildung; somit kam Ref. per exclusionem zu der ersteren Diagnose.

Die Cystenbildungen in der Retina gerade in der Gegend der Ora serrata sind auch bei Tieren keine selteneren anatomischen Be- funde — Meckel, Hund; Ref. Pferd, Rind; ausserdem wies Ref. dieselben auch im Corpus ciliare beim Rind nach dagegen fehlte bis jetzt der ophthalmoskopische Nachweis dieser auch bei den Tieren wie bei den Menschen immer bei Individuen vorgerückteren Alters vorkommenden Bildungen. Bezüglich der Differentialdiagnose zwi- schen Cystenbildung der Retina und peripherer Netzhautablösung möchte Ref. als charakteristische Merkmale für erstere Diagnose her- vorheben: 1) mangelndes Flottieren der umhüllenden Membran. 2) Die gute Durchleuchtbarkeit des mit klarer Flüssigkeit gefüllten Hohlraumes. 3) Das Fehlen der den abgehobenen Netzhautpartien eigenen, bald graulich , bald mehr bläulich oder grünlich-grauen, manchmal auch hellglänzenden oder bläulich- weissen Färbung. 4) Das Fehlen von Pigmentveränderungen in der Pigmentepithelschicht der Retina. 5) Das ophthalmoskopische Bild der Aderhaut stimmt in loco affecto überein mit dem an benachbarten Stellen und vor allen Dingen ist das Aderhautstroma nicht wesentlich schärfer oder schwä- cher zu erkennen, als in der Gegend des Retinal hohlraumes. 6) Die Länge der Konstanz des erstmals spiegelmässig erhobenen Befundes. 7) Der scharfe bogenförmige schwärzliche Begrenzungskontour. 8) Die für längere Zeit nachweisbare Gleichmässigkeit in der Diapha- nität der den Hohlraum umgebenden Netzhautpartie. Die erwähnte schwärzliche bogenförmige Linie mochte Ref. beziehen auf eine To- talreflexion des vom Grund des untersuchten Auges zurückgestrahlten Augenspiegellichtes an der am meisten prominierenden Stelle des Netzhauthohlraumes. Der Verlauf und die Farbe der Netzhautge- fässe kann bei der Differentialdiagnose keine Rolle spielen, weil die beschriebene senile Form der cystoiden Degeneration der Retina sich an einer Stelle zu entwickeln pflegt, an der spiegelmässig Netzhaut- gefässe nicht nachzuweisen sind.

In dem von Hilbert (16) beschriebenen Falle von Erblindung einer türkischen Ente Cairina moschata Flem. war die Ein- trittsstelle des N. opticus von sehnig weiss glänzender, perlmutter- artiger Färbung. Zeichen anderweitiger Organerkrankungen waren nicht nachweisbar. Bei vergleichender Untersuchung von anderen gesunden Tieren zeigte sich, dass die Papille optici im vorliegenden

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Nystagmus bei einem an Cerebroepinalmeningitis erkrankten Pferde. f>75

Fall blasser aussah , als bei den normalen Enten und der sehnige Glanz der Papille nur dem beschriebenen Fall zukam. Da der Augen- hintergrundsbefund durchaus keine Anhaltspunkte dafür bot , dass es sich um eine abgelaufene Retinitis handle, da keine Residuen von Entzündungsprodukten zu entdecken waren, auch anderweitige Krank- heitssymptome, namentlich solche von Seiten der übrigen Sinnes- organe fehlten, so spricht H. den Fall als genuine »Atrophia nervo- rum opticorum« an.

Bei einem 14 Jahre alten Kohlfuchswallach schweren Schlages, der an Leukämie litt, nahm Froehner (14) bei der Untersuchung der Augen auf dem Blinzknorpel des linken Auges eine etwa erbsen- g rosse, unregelmässig geränderte, über die Oberfläche stark promi- nierende, intensiv weisse Stelle wahr, welche sich nicht abwischen Hess und wohl als leukämisches Infiltrat angesprochen werden musste. Die Untersuchung des linken Auges mit dem Augenspiegel ergab bei ganz normalen übrigen Verhältnissen am nasalen Rande der Papille, ausgehend vom peripheren, hellen Vaginalring derselben , eine etwa linsengrosse, unregelmässige, dreieckige, scharf umschriebene weisse Stelle, wodurch die Regelmässigkeit des Ovals der Sehnervenpapille gestört war (leukämische Veränderung der Retina?).

Bei einer etwa zwanzigjährigen Stute , die der Anamnese nach nicht gefressen und unter krampfhaften Erscheinungen zusammen- gestürzt war, konstatierte Hengst (17) eine Erblindung auf beiden Augen und Star; extreme Erweiterung der Pupillen. Der kleine, schwache Puls, sowie auflallende Blässe der Schleimhäute und die vollständig kühle Haut Hessen auf eine innere Blutung schliessen. Es trat zeitweilig Besserung ein ob auch an dem Auge, wird nicht gesagt aber schon drei Tage später verendete das Tier. Die Sektion ergab eine bedeutende Blutung nach der Bauchhöhle durch einen Riss im Leberüberzug, unter welchem sich ein kindskopfgrosses Blutcoagulum befand.

Bei einem an sporadischer Cerebrospinalmeningitis erkrankten zweijährigen Pferde konstatiert J oh n e (19) eine zitternde Bewegung des obenauf liegenden rechten Auges das andere konnte nicht untersucht werden, da das Tier platt auf der Streu, auf der linken Seite, die Extremitäten starr von sich gestreckt etc., lag das un- ausgesetzt ca. 50 60 mal pro Minute in horizontaler Richtung unter gleichzeitiger leicht zitternder Erschütterung von aussen nach innen und umgekehrt bewegt wurde. Die Pupille war hierbei etwas ver- engt, ausserdem zeigte die Conjunktiva eine leichte Injektion. We-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

nige Tage nach Einleitung der Behandlung verschwanden die übrigen Erscheinungen des Symptonienkompiexes vollständig bis auf den Ny- stagmus, der noch in erheblichem, wenn auch geringerem Grade zu- rück blieb. Auch letzterer verging auf Darreichung .von Jodkalium. Durch das mehrtägige Liegen auf der linken Seite hatte sich indess trotz aller angewendeten Fürsorge eine heftige äussere und innere Entzündung eingestellt, aus der sich nach und nach eine Panoph- thalmie, und in Folge dieser ein sehr grosses, das Schliessen des Augenlides verhinderndes und eine sehr störende Kopfscheu verur- sachendes Staphyloma corneae entwickelte. Mehrere Monate später wurde dieses Auge enukleiert.

Schimmel (32) bespricht ausführlich die periodische Augen- entzündung der Pferde, ihre bei äusserer und ophthalmoskopischer Untersuchung wahrnehmbaren Erscheinungen, den Krankheitsverlauf, die irrtümliche, nur auf die grüne Farbe der Pupille fussende Mei- nung, es entstehe aus dieser Krankheit das Glaukom, die differen- tielle Diagnostik, die Heredität und die bisher hypothetische An- nahme einer Infektion als Krankheitsursache, und schliesslich den Unwert der verschiedenen Behandlungsmethoden.

Marc an u 8 (26) gibt eine eingehende Besprechung eines Falles von Irido-Chorioiditis recidiva equi , der dadurch auch für weitere Kreise von bedeutungsvoller Tragweite ist, als durch ein Obergut- achten der Gewährsmangel der periodischen AugenentzQndung nicht als gegeben erklärt wurde, und obwohl durch mehrere Praktiker, darunter auch solche, die das Tier eingehend mit dem Augenspiegel untersucht hatten, zu wiederholten Malen ein sogen, typischer Anfall konstatiert worden war. Der Umstand, dass der betreffende Gerichts- hof der Ansicht des Obergutachtens ebenfalls beigetreten, war die Veranlassung zur Veröffentlichung der ganzen Processangelegenheit und der dabei abgegebenen verschiedenen Gutachten. Bezüglich der genaueren Details der Arbeit sei auf das Original verwiesen.

Menard (27) beobachtete in einem Stalle des Jardin d'Accli- matisation eine kontagiöse Conjunktivitis. Die Affektion dauerte un- gefähr 3 Wochen, charakterisierte sich durch Schwellung der Augen- lider, lebhafte Röte der Konjunktiva, sehr reichlichen eitrigen Aus- flu8S, welcher die Cilien des unteren Augenlides zum Ausfallen brachte und die Haut arrodierte. Die Krankheit hatte bereits 14 Pferde befallen.

Bei einem Pferde und bei mehreren Hunden beobachtete J a m es (18) typischen Pannus der Cornea. J. beseitigte denselben dadurch,

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Kataraktoperation bei Händen.

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dass er Eiter von einem Pink-eye in den Bindehautsack brachte und denselben mit einer feinen Karaelhaarbürste auf dem Pannus herum- rieb. Es trat dann eine intensive Lidschwellung, bedeutende Licht- scheu und eine schleimig-eitrige Konjunktivitis ein, die etwa zwei Wochen dauerte und in den darauf folgenden Wochen die Anwen- dung einer Argentum nitricum-Lösung erheischte. Darunter ging der Pannus bis auf eine schmale Stelle vollständig zurück.

Einen vorzüglichen Erfolg bei Behandlung der Hornhauttrü- bungen hat Kettritz (20) von dem frischen Saft von Chelidonium maius gesehen. Einträufelungen desselben in das Auge bewirkten sofort eine intensive Rötung der Bindehaut. Die Hornhauttrübung ging auffällig schnell zurück.

Ktiffner (23) rühmt die grosse Heiltendenz traumatischer Konjunctiviten und Keratiten bei selbst tiefgehender Ulceration nach Anwendung des Resorcin. Seine Behandlungsweise besteht in vor- gängiger Ausspülung des Konjunktivalsackes mit 1 proc. Besorcin- lösung und nachfolgender Aetzung der Cornea mittelst einer Salbe, welche a/s Resorcin und Vs frische Butter enthält. Nach vorüber- gehender starker Reizung erfolgt, veranlasst durch die anästhesierende Wirkung des Mittels, Abnahme auch der Lichtscheu. Unter et- waiger nochmaliger Kauterisation und hier und da wiederholter Ap- plikation einer weniger koncentrierten Salbe, sowie unter Auflegung eines Okklusivverbandes tritt bald Aufhellung der stark getrübten Cornea und Füllung des Defektes ein. Schon am 6. Tage nach erstmaliger Anwendung des Mittels war die Trübung bis auf die nächste Umgebung des Geschwürs verschwunden ; am 14. Tage war auch diese vollkommen beseitigt und so das Auge ad integrum re- stituiert.

Moeller (28) fand bei den wiederholt von ihm bei Hunden vorgenommenen Kataraktoperationen , dass gut gehaltene und zu- trauliche Tiere dem Gelingen kein besonderes Hindernis entgegen- setzten; nur wenige vereitelten den Erfolg der Operation durch Scheuern und Kratzen des Auges nach der Ausführung derselben. Handelt es sich um völlig ausgewachsene Tiere , so ist der Erfolg fast sicher. Die grösste Schwierigkeit bildet der harte Star. M. machte die Operation in Narkose; einigemal war indes eine solche in ausreichender Weise nicht zu erreichen, auch unter Beihülfe von Cocain gelang es nicht. Versucht wurde die Discission , die lineare Extraktion und die Lappenextraktion. Bezüglich der genaueren Technik dieser Eingriffe sei auf das Original verwiesen. Die Nach-

J»hre«bericht für Ophthalmologie XVII. 1886. 37

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

behandlung bestand in Einträufeln von Atropin. In einigen Fällen trat vollständige, in der Regel erhebliche Resorption der Linse ein, in noch anderen Fällen musste die lineare Extraktion nachgeschickt werden. Die letztere erfolgte sehr leicht bei vollständiger flüssiger oder halbflüssiger Beschaffenheit des Stares. Nach der Operation Verband mit Salieylwatte und angefeuchteten Gazebinden. Erste Entfernung des Verbandes 48 Stunden post operationem. Nahrung wurde während dieser Zeit dem Tiere nicht verabreicht, in der Regel auch in Folge der Wirkung des Morphiums dies benutzte M. zur Narkose nicht aufgenommen. Nach 5 6 Tagen Entlassung aus der stationä- ren Behandlung unter Nachbehandlung durch Atropineinträufe- lungen. Bei härteren Linsenmassen war eine Erweiterung der pri- mär 4 5 mm langen Einstichwunde auf das Doppelte notwendig. Bot die nach dem Kammerwasserabfluss stark verengerte Pupille ein Hindernis für die Linsenentbindung, so schloss M. gelegentlich an den Hornhautschnitt noch eine Iridektomie an. Trat starke Blutung in der Vorderkammer ein, so unterbrach M. die Operation und voll- endete dieselbe erst nach erfolgter Resorption des Blutes. Die ty- pische Lappenextraktion hat M. in zwei Fällen mit Erfolg ange- wendet; wegen der grösseren Gefahr indess ist er zur linearen Ex- traktion zurückgekehrt, da diese ebenfalls in der Regel zum Ziele führt. Die Pagensteche rsche Methode der Operation des grauen Stares Entbindung der Linse in der Kapsel stösst beim Hunde auf grosse Schwierigkeiten und Gefahren, da die Linse beim Hunde mit der Zonula Zinnii so fest verbunden ist, dass der Versuch einer Abtrennung derselben auf grossen Widerstand stösst. Hingegen ge- staltete sich die Entleerung der Linse aus ihrer Kapsel in der Regel viel leichter. Die in der Veterinärlitteratur vielfaltig ausgesprochene abfällige Beurteilung über das Sehvermögen des Auges nach Ent- fernung der Linse findet M. nicht begründet. Der Einwand , dass das operierte Tier mit dem linsenlosen Auge nicht ohne Starbrille sehen könne, ist nach M.'s Erfahrung beim Hunde haltlos. Auch das aphakische Auge reicht nach M/s Erfahrungen zum Sehen des Hundes aus, da an das Sehvermögen der Hunde und Haustiere über- haupt nicht so grosse Ansprüche wie an das des Menschen gestellt werden und gemeiniglich die Erkennung grosser Gegenstände genügt. M. beobachtete Linsentrübungen bei Hunden häufiger als bei den übrigen Haustieren was Ref. bestätigen kann. Die sog. Ca- taracta senilis fand M. bei Hunden mit dem 10. Jahre fast ausnahms- los. Er konnte die ersten Anfange dabei schon im 5. Jahre kon-

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Kataraktoperation beim Hunde.

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statieren. Die in den ersten 3 Lebensjahren auftretenden Katarakte, die M. unter dem Begriff der Cataracta juvenilis subsumiert, zeich- nen sich durch eine ungewöhnlich schnelle Entwicklung aus. Oft gentigen wenige Wochen zur Bildung einer totalen Trübung der Linse, ja zu wiederholten Malen sah M. dieselbe in wenigen Tagen eintreten. In der Regel beschränkt sich die Cataracta juvenilis zu- nächst auf ein Auge, häutig blieb das zweite auch dauernd von der- selben verschont , nicht selten aber stellt -sich die Starbildung auch am anderen Auge ein. Ueber die ursachlichen Momente konnte M. keine bestimmten Aufschlüsse gewinnen. Diabetes war niemals nach- weisbar, auch ein glaukomatöser Process auszusch Ii essen. Die Diag- nose einer etwaigen Erkrankung des Uvealtraktus, speciell der Cbo- rioidea, war auch post operationem durch das Pigment und das Ta- petum nicht wenig erschwert. Ulceröse Processe an der Cornea waren ebenfalls nicht vorausgegangen, ebenso fehlten äussere Zeichen von Verletzungen.

Zum Schluss teilt M. noch einen Fall mit von einem 2 ^jäh- rigen Hunde, der an totaler Katarakt zuerst des rechten, dann des linken Auges litt. Die Discissionen bezw. lineare Extraktion der Linse waren erfolgreich. Drei Jahre nach der Operation des rechten Auges indes wurde das Tier M. wieder vorgestellt mit totaler Er- blindung auf beiden Augen. Als Ursache des Verlustes des Sehver- mögens fand M. bei der anatomischen Untersuchung eine intraoku- lare Hämorrhagie und Netzhautablösung.

Ref erent(9) berichtet über den Ausgang des im vorigen Jahres- berichte S. 573 u. ff. erwähnten Falles. Ref. machte unter Narkose folgende Operation: nach sorgfältiger Desinfektion des Operations- terrains, Einlegung eines Sperrelevateurs, wurde der Bulbus hart am unteren Limbus conjunctivae entsprechend dem vertikalen Meridian der Cornea fixiert und mit einem Starschmalmesser, das ungefähr doppelt so lang und breit war, wie die in der humanen Ophthalmo- logie gebräuchlichen Graefe1 sehen Starmesser, ein Einschnitt in die Cornea in der Art gemacht, dass die Punktion und Kontrapunktion etwa 2-3 mm vom Hornhautrande entfernt war und Ein- und Aus- stichpunkt ungefähr zusammenfiel mit dem oberen Rande der Seh- spalte. Der ausgeführte Lappenschnitt verlief schräg von unten und hinten nach vorn und oben und hatte eine Höhe von 4 5 mm. Mit der Vollendung desselben war auch die hyperplasierte Traubenkörner- partie an ihrer Ursprungsstelle durchtrennt. Die eintretende Iris- blutung war eine kaum nennenswerte, die Hornhautwunde klaffte

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580 Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

sehr wenig. Einträufelung von Eserin, nochmalige Desinfektion, doppelseitiger antiseptischer Okklusivverband. Anlegung eines Worz- schen Augengitters. Der am ersten Tage zufriedenstellende Heilver- lauf nahm eine ungünstige Wendung , indem der Besitzer sich ver- leiten Hess, das operierte Tier aus dem ersten Standort in eine 40 Minuten entfernte Stallung überführen zu lassen. Bei diesem Trans- port bäumte sich das Tier heftig auf, um unmittelbar darauf sich niederzustürzen. Ein zweites Mal stiess es mit der linken Seite gegen die Mauer des Stalles an , es erfolgte eine Sprengung der Wunde, sowie eine eitrige Irido-Chorioiditis mit dem Ausgang in Phthisis bulbi.

Wolff (35) bespricht die Behandlung des Verschlusses des Thränennasenganges bei Pferden. Er schildert zunächst die anato- mischen Verhältnisse des Thränensackes und der Thränen röhrchen, die Geschichte der verschiedenen Operationsverfahren vorliegenden Leidens (nach Celsus, Stahl, Manon, Petit etc.), und geht dann näher auf das durch Bowman verbesserte An eV sehe Ver- fahren ein ; hierbei werden walzenförmige, in 6 verschiedenen Stärken vorhandene Sonden nach Tags zuvor vorgenommener Schlitzung des weiteren Thränen röhrchens durch dasselbe in den Tbränensack unl von da nach einem genau beschriebenen Verfahren in den Thranen- kanal eingeführt, was oft erst nach mehreren Tagen, mitunter erst beim 8. 10. Versuche gelingt. Die Sonde muss anfangs taglich, später 2 3mal in der Woche eingeführt werden, bis das Thränen- träufeln aufhört. Die Kur, welche nicht schmerzhaft sein soll und keine Narben hinterlässt, dauert (5—8 Wochen und wird unter Be- nutzung immer stärkerer Sonden ausgeführt. Auch später muäs zur Verhütung von Recidiven noch alle 2 3 Wochen sondiert werden.

Neuerdings wird nach dem Vorgang von Weber die Sondie- rung vom oberen Thränen röhrchen aus verschiedenen im Original nachzulesenden Gründen vorgezogen.

Weiter bespricht W. die vou Berlin angegebene und in drei Fällen ausgeführte Exstirpation des Thränensackes und geht dann auf zwei von ihm behandelte Fälle von »Dacryocystitis catarrhalis bez. blennorrhoicat, beim Pferde ein.

Kettritz (21) beseitigte das Entropium bei einem Jagdhund* durch Kauterisation. Unmittelbar post operationem war vollkomme- ner Effekt vorhanden, der indessen zeitweilig durch die stark öde- matöse Schwellung des Lides wieder in ein Entropium umschlug. Nach Abstossung des Brandschorfes kehrte indess die normale Stel-

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Behandlung bei Verletzungen der Augenlider.

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lung wieder. Mit gleichem Erfolge benützte K. diese Methode beim Pferde.

Free mann (12) entfernte einen Augapfel wegen Geschwulst- bildung. Anatomische Untersuchung des euukleierten Bulbus fehlt.

Frank (11) hat in mehr denn 25 Fällen folgendes Verfahren bei Verletzung der Augen für bewährt gefunden : Reinigen der Wunde mit Karbol wasser, Abtragung der abgestossenen Gewebsfetzen und grösserer Unebenheiten bis zur Herstellung möglichst glatter Wundflächen. Der Substanzverlust wird sodann in der Weise fixiert, dass die erste mit Catgut versehene Nadel durch das äussere Ende des losgelösten Lidteiles hindurchgezogen und mit einem tiefen Stich an dem gegenüberliegenden Lidtteil angeheftet wird. Die Anlegung der noch weiter benötigten Heftstiche geschieht ohne jegliche Ver- letzung des losgetrennten Lidteiles in der Weise, dass F., an der entsprechenden Stelle vom Konjunktivalsack ausgehend, ca. 1 cm vom Wundrand weg mittels Einstich nach aussen einen Faden durch- zieht und das innere Ende desselben um den getrennten Lidteil herumlegt und mit dem anderen Ende vorerst locker knüpft. Das erste Heft wirkt längs, die weiteren Lagen quer zur Wundrichtung. Nach Nachlass der dabei eingetretenen Blutung werden die Hefte soweit gelöst, dass eine nochmalige gründliche Reinigung und Des- infektion der Wundflächen vorgenommen werden kann , sodann erst findet die feste Knüpfung der Heftfaden statt. Für die Querstiche benützt F. eigens präparierte Catguthefte , die so beschaffen sind, dass , während die Enden der Fäden ganz dieselbe Form wie jeder gewöhnliche Faden haben , die Mitte sich zu einer spindelförmigen Platte erweitert. Die plattenartige Mitte der Fäden kommt an den Lidrund bezw. Lid-Innen- und Aussenfläche zu liegen. F. stellt sich diese anscheinend sehr praktischen Heftfäden her aus einer längere Zeit in 4 procentiger Karbollösung gewässerten und alsdann aufge- blasenen und getrockneten Blase. Diese Form der Heftfäden ver- hütet das Einschneiden derselben in den Lidrand, kann aber auch, wie F. selbst angibt, durch einen doppelten Heftfaden ersetzt wer- den. Als Ersatz für den antiseptischen Verband benutzt F. eine Ptiastermasse, die aus 25 Teilen Holztheer , 50 Teilen Colophonium, 10 Teilen reiner Karbolsäure oder 50 Teilen Colophonium und 20 Teilen Karbolsäure besteht. Diese Stoffe werden über gelindem Feuer zusammengeschmolzen. In neuerer Zeit hat F. dieser Salben- masse noch Sublimat im Verhältnis von 1,0:100,0 zugesetzt, welches vorher in möglichst wenig absolutem Alkohol oder Weingeist ge-

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Pathologie und Therapie der Augenkrankheiten.

löst war. Die vor dem Gebrauch jedesmal bei gelinder Wärme flüssig gemachte Pflastermasse wird mit einem Spatel oder Pinsel heiss auf die Wunde und ihre Umgebung aufgetragen. Zum Sehluss wird vor dem Erkalten ein der Haarfarbe des Tieres ähnlich ge- färbtes Tuchläppchen gegen die Pflastermasse angedrückt. Diese Verbandraethode hat den Vorteil, dass die üblichen Sehutzmanipu- lationen, Anlegen eines Augengitters, Hochbinden, umgekehrtes Ein- stellen in den Stand, Applikation kalter Umschläge nicht notwendig sind. Die erzielten Heilerfolge waren durchweg gute.

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Druckfehler- Verzeichnis.

Seite 47, 53, 59 u. 81 fehlt der Name des Referenten Prof. Aubert.

62 Zeile 5 von unten lies Oliver statt Ol i vier.

» 77 » 13 » oben » J eaff reson statt Jeafferson.

» 85 » 17 » » » Gifford statt Giffard.

» 89 » 18 » unten » Physostigrain statt Physistigmin.

» 93 » 15 » » » A r c h i v o statt Archivo.

93 » 14 » » » Ophthalmologisk statt Medicinisk.

> 94 > 16 > » » Opht statt Opt.

> 97 » 11 » » »nach Blindenanstalt: 8. 552. » 100 » 7 » » » Weeks statt Weebs.

» 195 » 9 » oben » Nierenleiden statt Nierleiden.

> 231 » 22 » » Glässner statt Glaeser. » 233 » 20 » > 0 s i o statt 0 s i v.

» 233 » 16 » unten > ipodermiche statt ipodermicae.

234 4 » > » antiseptic statt antiseptie.

» 245 » 12 » oben setze nach klin. das Wort: Medic.

» 247 » 2 » unten lies schwerer statt schwererer.

> 254 » 11 » oben » clin. statt chlin.

» 268 » 17 » unten » Rosenbach statt Rosenberg

» 316 » 17 » » » Ti chom irow statt Sich omirow.

» 318 »19» » » Conjunctivitiden statt Conjunctiviten.

» 320 » 3 » oben » P o r i w ae w statt P o r i wn e w.

» 322 » 19 » unten » 8c hj e p k i n statt S c h i e n k i n.

» 333 » 17 » oben » D o 1 g e n k o w statt D ol sc he n k o w.

»341 » 5 » unten » V a c h e r statt Vache.

» 344 » 19 » oben » Harlan statt H a r 1 a u.

» 345 »11 ■» unten » T a n s 1 e y statt J a n s 1 e y.

» 352 » 14 » » » Nettleship statt Nettelship.

» 387 » 7 » oben » Twenty-fi?e statt Twentyfives.

» 467 » » »Burney statt B a r n e y.

» 467 » 4 » » » aneurysm. statt aneyrism.

» 467 » 4 » unten » secondary statt secundary.

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Namen-Register.

A.

Abadie 229, 246, 260, 307, 332, 342, 387,

399, 425, 431. Adamück 314, 323, 479, 490. Adelheim 18, 19, 175, 260, 314. 520. Adler 111, 332. Agnew 342, 355. 387, 400. Albertotti 168, 479. Albini 59, 77, 162, 229, 241, 319 Albitos, de los 105 Allen 308, 312, 431, 458. AI ms 229.

Alt 94, 105, 174, 182, 271, 315, 370,

379 3H0 Althaus 260. 280, 284, 520. Altounyon 308, 312, 431. Alvarez 169. Amati 262. Amburger 308, 310. Ainenitzky 246, 252. Amnion 31.

Ancke 307, 431. 456, 521, 549.

Anderson 260, 290.

Andrew 431, 447.

Andrews 315.

Augelucci 59, 64, 260.

Anger 439.

Arenaro w 229.

Argyll Robertson 431, 447.

Armaignac 229, 315, 325, 355, 363, 379,

431, 450, 458, 461. Arraitage 97. Ashby 260. Aubert 60, 67. Augstein 379. Ausderau 97, 479. 508. Ayres 370, 374, 376, 385.

R.

Baas 246, 479, 513.

Babiuski 260.

Badal 105, 110, 246, 431.

Baeumler 190. 349, 353. 465, 473

Baker 148, 479.

Baldwin 105, 315, 387. Baher 431. Barck 260. Barker 263, 282. HHrofno 479, 488, 521. Barraquer 260.

Barret 27, 150, 151, 483, 516. Buttso 200 299.

Baudry 332, 339, 431, 453, 465, 549, 557 Bayley 221». Baumerth 342, 549. Beaver 370.

Beck, de 210, 218, 315, 342, 432, 440, 549.

Becker 229, 315. Beckmann 94, 432. Behme 229.

Belliarminow 47, 60, 85, 136, 139, 140,

480. ßellonci 32.

Below 137, 140, 315, 480. Bender 808, 315, 432. Benedikt 210, 260, 272. Bennett 265, 296. Benson 342, 371, 432, 443. Berg, John 465. Berger 9.

Berger, E. 95, 432, 438, 457, 458, 46=». 478.

Bergmeister 253. Berlin 260, 295, 480, 513. Bernhardt 260, 299. Bernheim 261, 294.

Berry 60, 136, 138, 154, 261, 371, 48»,

525. 530, 533. Bertillon 10. Bertkau 32, 33. Bertrand 186, 187, 384. 392. Beselin 184, 332, 337. Besnard 260, 299, 432, 465, 549, 557. Besuier 432.

Bettrömieux 342. 371, 378, 387, 4U0. Bickerton 60, 77, 154, 387, 40U. Bjerrum 104, 154, 160, 154. 355.

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Namen-Register.

585

Birger 106, 112.

Birnbacher 169, 190, 207, 210, 355, 366.

Bisaerie 385.

Blacke 308.

Blackham 355.

Blanchard 315.

Blaue 53, 261, 281, 521, 532.

Block 308. 312, 432, 458, 462.

Bobone 261, 465, 468.

Bock 174, 184, 186, 210, 211, 214,222,

229, 315, 332, 384, 395, 458. BckS 9, 186, 188, 385. Boedecker 85, 87. Boegel 175, 308, 315, 329. Bogaewaky 97. Boing 247. Boitto 315, 328. Bonagente 387. Borde- 97, 315. Borel 261, 293, 528. Borteling 148. Borthen, L. 168, 332, 340. Botkine 261, 465. Bouchard 186, 187, 384. Boucheron 172, 173, 432, 567 Bouchez 480. Bountah 315. Bourgeois 8, 332, 480. Bourneville 261, 291. Bradford 229, 242. Braeuer 565, 570.

Brailey 190. 194, 201, 206, 261, 315, 331, 332, 343, 350, 355, 36o, 365, 369. 3"1. 379, 521. 533.

Braniwell 244, 307.

Braun 95.

Brettauer 384.

Bricon 261, 291.

Bristowe 261, 281.

Brouwer 521, 565.

Browne 95, 343, 346, 365, 385, 480. 549. Brudenell Carter 60, 162, 230, 247, 252,

261, 315, 331, 343, 387, 550. Brugger 184, 332, 337. Bruns 261, 290, 550. Brusaaferro 565. Bryant 550. Buchholz 48, 49. Bückling 106, 365, 370, 387. Buetschli 32.

Bull, Ch. Stedman 95, 106, 308, 311,

350, 352, 365. Buller 201, 315, 379. Burchardt 316, 326, 343, 349. Barmeater 355.

Burnett 137, 308, 313, 343, 480', 487,

513. Bums 230, 253. Buss 1, 261.

Buttersack 201, 202, 261

C.

Cadc 565, 570. Calhoun 387. Cameaeasae 261. Campana 172, 174. Canfield 10, 11. Cannaa-Boy 262, 273. Caaat 371, 521. Cantlie 1. Carbone 230.

Carl, Herzog in Bayern 195, 196, 465, 476.

Carreraa Arago 60, 230, 387, 432, 439.

Carriere 32, 33.

Carrow 550.

Caapary 308, 432, 450.

Caaaidonius 188, 189, 425.

Castaldi 355, 387.

Custorani 316.

Caudron 371.

Cecchini 316.

Cellier 387.

Cervera 230.

Changaruier 253, 371.

Chapplain 247, 250.

Charcot 262, 274.

Charpentier 60. 68, 69, 70, 78, 79, 154,

155, 156, 157, 158. Chauvel 106, 148, 167, 168, 387, 480. Cheatam 316.

Chevalier 230, 365, 432, 439.

Chevallereau 230, 238

Cinbret 60, 149, 154, 230, 238, 316, 324,

332, 250, 353, 387, 401, 402, 4*0, 509. Chisolm 106, 195, 343, 355, 362. 371,

379. 385, 387, 425, 480. Choräo 230. Chriatiani 53. 59. Chriatmaa 316. Chulovski 1. Ciaccio 32, 34. Cicardi 106. Cividalli 262. Claeya 10, 11.

Claiborne 230, 316, 325, 521. Clark 365. Clausen 365. Cocka 465.

Cogens 60, 137, 388, 480, 487. 515. Cognet 307.

Cohn 61, 67, 70, 97, 103, 136. 188, 4*0,

488. Colemanu 350. Collina 480, 515. Colouna 365. Comanoa 253. Connell 332. Conrad 5<>4. Coomea 262, 465, 550.

/

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586

Namen-Register.

Corradi 97, 107, 112. Coupland 307, 439, 465, 469, 521. Couturier 308, 312, 343. Couraerant 316, 341, 353. Coze 258.

Creniceanu 350, 356, 362, 550. Critchett 316, 331, 388, 465, 469. Cross 31, 32, 262, 343, 425, 432, 450. Croati 356. Crozat 332

Czapodi 136, 316, 332, 343, 371, 388. Cuccati 14. Cuche 387, 401.

Cuignet 149, 151, 262, 294, 432, 458, 480.

Culbertson 40, 137, 146, 148, 388, 481. Culver 95, 135, 481. Czermak 169, 190, 355.

D.

Dabney 247, 343.

Da Gama Pinto 195, 196, 371, 378. Daguenet 95, 136.

Daguillon 262, 307, 333, 372, 388, 425, 432.

Daneai 107, 112.

Dantziger 333, 338.

Darier 316, 324, 333, 458, 461.

Darkachewitach 18, 19, 20, 48, 50, 53.

Davidson 371, 375, 481, 490.

Deakin 385.

De Benedetti 222, 316, 325, 343, 386. Debierre 210, 220, 343, 458, 460. De Britto 316, 388. Decbterew 262.

Deeren 61, 97, 136, 247, 262, 465, 481. Dehenne 190 , 230 , 316 , 333, 350, 388,

521. Deighton 371. Delacroix 465, 550, 556. Delage 81, 82, 83, 84. De la Pena 137, 481. Dolens 205, 465, 475. De Luca 379, 380. De Metz 379. Del Torre 333. Denissenko 14, 15, 61. Deneffe 333.

Dennet 136, 149, 152, 154, 162. Denti 148, 230, 240. Derby 316, 371. De Saiterain 230. De Schweinitz 254. Deacroizilles 262, 289. DeBormea 316. Deapagnet 94, 96. 230. D'Espine 262, 284. Deaprea 432.

Deutscnmann 186, 187, 385.

Dianonx 865, 368, 432, 453. Dichiaria 432, 521. Dick in son 316. Dieterici 62, 74. Dimmer 371, 376. Dirckink 316.

Dobrowolsky 61, 75, 97, 107, 113. Dobrotworsky 316. D'Ocagne 41, 45. D'Oench 432. Dogiel 10, 12.

Dolgenkow 135, 210, 247, 317, 333, 340,

343, 350, 466, 472. Donders 81, 82. Dor 107.

Dostoiewsky 10, 13. Drake-Brockmann 379, 382. Dranaart 343, 371.

Du Bois-Reymond 61, 65, 136, 138, 163.

164, 521. Duboya de Lavigerie 550. Dnci 230. Dudenhöfer 466. Duerr 95, 481. Dufout 247, 252. Dufour 297, 385.

Dujardin 174, 247, 317, 365, 385, 432, 433.

Dumont 247 , 254 , 262 , 308 , 333,541, 343, 356, 372, 433, 458, 466, 521, 550. Duponchel 262. Duret 433, 458. Dyer 61, 162.

&

Ealea 385, 404. Eaton 371. Edwards 262. Eggleston 262. Egorow 40. Ehrlich 2 5, 24. Einthoven 81. Emerson 107, 114, 521. Emmert 1, 2, 550. Ernecke 40, 46. Ernrot 169, 172, 316. Eveilld 107, 247.

Everabuach 96, 230, 236, 333, 356, 56a,

570, 573, 579. Ewetzky 94, 175, 210, 225, 247, 317,

330, 433, 521. Einer 40, 41, 42, 53, 55, 57, 61,68,70.

137, 147.

F.

Fano 53, 59, 97, 230, 317. 343, 350,

365, 372, 386, 388, 433, 438. Faucheron 386. Fa?re 61, 77.

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Namen- Register.

587

Fayrer 135.

Featherstonhaugh 522, 548.

Feinberg 230.

Fere 263, 293, 294, 343.

Fe>et 61, 72, 154.

Ferrand 231, 247, 343, 458, 522.

Ferrier 263, 274.

Fessler 247, 249, 317, 341.

Fick 61, 71.

Fieuzal 98, 107, 114, 190,317,326,350,

853, 385, 466, 475. Figarol 231. Filehne 81, 84. Fink 565.

Finkeletein 263, 291. Finlay 263. Finsterwalder 40. Firth 263, 300. Fitzgerald 148, 481. Flaahar 135. Flemming 1, 6. Foerster 481, 507. Fonseca, 247, 317, 344. Fontan 317.

Forster, v. 176, 317, 466. Fort 1.

Fournier 2, 317, 833 .

Fox 61, 64, 95, 385.

Fraenkel 176, 180, 308, 311, 317.

Francotte 263.

Frank 231, 433, 565, 581.

Franke 176, 180, 317, 344, 350, 550,

560. Fräser 550. Fravel 135, 481. Freeman 565, 581. Freud 263. Friede 317. Fritsch 481, 487. Fröhlich 433, 452, 453. Froehner 565, 569, 575. Froidbise 247, 317.

Frort 81, 263 , 372 , 458, 460, 481, 513,

522, 530. Frothingham 244, 385, 388. Fryer 231, 242. Fachs 817, 328, 850. Fuentner 201, 202, 263, 287. Fuhr 85, 91. Funk 308, 312. Furney 48.

e.

Gadioli 85, 356.

Galezowski 61, 95, 136, 167, 168, 231, 317, 324, 333, 350, 356, 863, 365,369, 885, 388, 405, 424, 433, 458, 461, 466, 522, 534, 550.

Gallenga 176, 317, 329, 344, 346, 366. 368, 433, 444, 522.

Gand 254, 263, 372, 481. Gartier 231, 239. Gastaldo 350. Gastaldo Fontabella 433. Gaudin 211, 226. Gaudon 522.

Gayet 389, 405, 466, 475.

Geissler 61, 94, 389.

Gelle* 168.

Genkin 333, 339.

Gepner 366.

Gerhardt 263.

Giacomini 207, 466, 522.

Gifford 27, 85, 176, 179, 317, 366, 367.

Gillet de Grandmont 169, 184, 185,247,

333, 340, 344, 346, 522, 539. Gilmore 433, 455. Giovanni 163, 165.

Giraud-Teulon 149, 152, 153, 245, 480,

513. Glan 62, 72. Glaser 195, 372, 378. Glaesaner 231, 289, 433. Glinsky 254. Godlee 467, 553. Gold Barn 263. Goldzieher 231, 236 Golgi 18, 20. Goltz 53, 58.

Gordon Norrie 98, 102, 149, 151, 317,

487. Gori 389.

Görke 334, 341, 350. Gorrecki 318. Gotti 389, 406. Gottschau 8, 40. Gould 61, 64, 95. Gouran 344. Gouvea 231, 433, 466. Gowers 263, 282, 300. Graaf 32, 34. Gradenigo 62, 231, 241. Gradles 318, 331. Graefe 522. Graff 263, 294, 433. Grandhotnme 431. Graseiii 318, 325, 379. Grasset 264, 299.

Green 136, 137, 146, 434, 443, 481, 487.

Greene 350.

Green way 231, 434.

Grenacber 32, 34.

Griftith 247, 250, 306, 434, 441.

Groenouw 40, 137, 141, 481, 522.

Groisz 318, 334.

Grossmann 231, 236, 264, 284,318,334,

434, 449, 455, 522. Ground 466, 557. Grovery 434. Gruenhagen 48, 50.

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588

»

Namen-Register.

Gruening 264, 289, 309, 434, 458, 464. Grynfeltt 389.

Guaita 186, 207, 318, 325, 366, 389,

434, 466, 473. Gudden, v. 18. Guentber 62, 80. Guignabert 386. Guiot 254, 372, 386. Gunn 169, 190, 194, 254, 350, 366,379. Gunning 107, 389, 406. Gutnikow 264, 291.

H.

Haab 149, 168. 372, 373.

Haase 466. 471.

Hack 264, 305, 466, 468.

Haebler 40, 45.

Haenel 211, 217 . 344.

Haensell 1, 98, 188, 199, 350, 353.

Hall 389.

Haller 231, 254.

Halot 565.

Haltcnboff 96, 318.

Hamilton 264, 334, 466.

Hannover 10, 13, 87, 39, 341.

Hansell 231, 379.

Happel 341.

Harlan 834, 344, 372, 551. Harnack 231. Harris 264, 287. Harrison-Allen 458.

Hartridge 136, 254, 258, 356, 385, 481.

Haussmann 98.

Hay 40, 137, 481.

Haynes 231, 254 , 318, 366.

Heddaeus 95, 168, 264, 300.

Helm 482.

Helmholtz 40, 46.

Hendrix 309, 434, 459.

Hengst 566, 575.

Hermanides 231, 254.

Herschel 231.

Herwag 98.

Hering 62, 73, 74, 78.

Hersing 95.

Hewetaon 231, 264.

Heyl 318.

Higgens 334.

Hilbert 62, 77, 80, 264, 389. 423, 565, 574.

Hinde VA, 434.

Hippel, v. 334, 551, 554.

Hirschniaun 245.

Hirschberg 62, 78, 79, 163, 164, 207, 210, 232, 239, 245, 246, 247, 251, 334, 344, 346, 847, 356, 361, 372, 374, 389, 406, 434, 149, 459,461,466,482, 513, 522.

Hubcbt.Id 149, 153.

Hirtz 434. Hitier 264, 394. Hitzig 53. Hjort 232, 551. Hobbs 551. Hock 149. Hoegyes 264, 522. Hoenng, v. 98.

Hoffmann 62, 232, 254, 366, 370, 372, 376.

Hoffmann, Gust. 482, 516.

Hofmann, v. 264, 273.

Holmer Axel 232.

Holmfeld 316.

Holati 195.

Holt 37'2.

Homen 264.

Hoor 350, 551.

Horstraann 95, 96.

Hotz 248, 318, 322, 350, 352, 389.

Hubert 334, 338.

Hull 889.

Humphry Haynes 149, 152, 282. Hutchinson 248, 254, 259, 350,366,379,

434, 439, 453. Hutchinson jun. 382. Huth 32.

J.

Jaboulay 264.

Jackmann 98, 104r264, 482, 551. Jackson 40, 137, 146, 149, 150, 159,

282, 482, 522. Jacobson 264, 356, 389, 408. Jadanza 41, 45. James 566, 576. Janeway 53, 265, 282. Jasnitzky 318.

.laval 81, 232, 239, 356, 862, 363, 522. Jeaffieson 62, 77, 154, 160, 254, 251».

389, 408. Jegorow 24, 48, 85, 385, 398. Jendrassik 265, 305, 522. Jessop 10, 168, 245, 248, 344, 435,482.

522, 530. Jewetzki 37, 39 Imbert 41, 137, 141, 522. Inouye 334, 344, 551. Joffroy 265. Johne 566, 575- Johnson 309, 844, 346. Jones 232, 434. Jorissenne 434. Joutfreau 162, 264. Joy Jeffries 98. Irrmann 232. Iskersky !<8, 318. Issekuts 318, 334, 350, 385. Issigonis 334.

Juler 150, 152, 245, 316, 331, 465,4*2

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Namen-Register.

589

Kahn 163, 523. Kalkschmid 551, 556. Kalt 523, 545. Kaltenbach 98, 101. Kamocki 169, 171, 176, 182, 190, 194,

318, 350. Käst 265, 283, 482. Katachanowski 85. Katschinsky 523. Katz 98.

Katzaurow 232, 239, 242, 385, 389, 434. Kauders 85, 90. Keibel 37, 38. Kelach 482. Kerber 41, 45.

Kern 96, 366, 367, 551, 558. Kerachbaumer 107, 114, 482, 505. Kettritz 566, 577, 580. Key 98, 104. Keyser 318. Kipp 265, 272. Kitt 566. Klein 95.

Knapp 137, 147, 169, 232,238,389,482,

487, 523, 546, 547. Knies 234, 258, 434, 482, 493, 551, 563. Kobert 232. Kodsewitsch 389. Koehler 166, 551, 562. Koenig 62, 74. Koeppen 265.

Koller 41, 47, 62, 69, 137, 162, 163, 382. Kollock 380, 466, 523. Kolsky 372, 375. Koneff 24. Konrad 265, 291. Korscheit 32. Kowalewsky 48, 49, 85. Kramsztyk 150. Kratter 232, 254, 25«. Kr;»uae 14, 10. Kroll 523, 544. Kruger 334. Krukow 190, 314, 348. Küffuer 566, 5^7. Kuenatler 33, 36.

L.

Laache 248. La t ut 3'".6, 36'.). Lackmann 356. Lafonvielle 233. Lagrange 356. Laker 356, 359. Lallier 434. Lamberg 344..

Landsberg 41, 46, 356, 358, 483. M. Lundcberg 93, 211, 215, 232, 233, Macgregor 266, 289.

293,341, 344, 351, 356,364, 366,368, 380, 381, 386, 398, 435, 483, 488, 523, 539, 551. Landolt 96. 163, 523, 547. Landouzy 265.

Lanz l, 318 , 331, 334, 341 , 344, 351,

483, 516. Lange 20, 384, 393. Lannegrace 265, 274. Lainow 318, 330. Lautenbach 107, 265, 296. Lawford 169, 190, 195, 198, 271, 273,

344, 351, 353, 551, 553, 556. Lawrentjew 95, 107, 136, 211, 222, 334,

389, 409. Layet 98, 105, 334. Leber 425 Lebedew 232, 238. Ledbetter 366, 551. Le Clerc 232. Ledda 208, 380, 382. Le Dentu 551. Lee 10, 13, 334, 435. Leegard 162, 163, 265, 291. Lefebore 566. Le Fort 434, 450. Lehmaun 98, 104. Lc-iniuber^ 107, 115, 483. Lemaire 14S, 483. Lennox 14, 16. Leplat 372. Leroy 148. Le lioux 62, 78. Leszynsky 389. Letscher 289.

Lewandowski 232, 435, 459. Liebermeister 265. Lichtwitz 265, 459. Liebetanz 31. Liersch 98, 101, 319 Linnartz 309. Little 99, 202, 523, 530. Lockington 10, 13. Lockwood 26.

Loeb 53, 57, 248, 251, 310. Loiseau 108. Longmore 95, 136. Lopez-Ocana 334. Loring 137, 483, 487. Lucanus 520, 534. Luciani 53, 54, 265, 274. Lübbert 169, 171. Lübinsky 248, 344, 351, 551. Lueboschitz 99, 112, 238. Lundy 266, 356, 364, 389. Lunn 248.

Lunzenberger v. 266, 294.

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590

Namen- Register.

Mach 47

Maddox 48, 163, 480.

Magnus 108, 128, 372. 374, 376, 435,

443, 466, 470, 523. Mäher 266, 372, 467. Maioli 266.

Maklakow 233, 316, 356, 364. Malgat 319.

Mallinckrodt 138, 147, 233. 483. Mandet 248, 351. Manolescu 385, 397. Manz 99.

Marcanus 566, 576. Marchi 266.

Marie 266, 167. 304, 467, 524. Martel 372.

Martin 108, 190, 319,324, 330, 357, 390,

483, 509, 510, 552. Martinale 233. Martinson 319. Martins 19, 21, 202. Marehall 309. Masini 309, 435, 459. Masse 319.

Masseion 63, 95, 96, 137, 202, 357, 364. Matteson 309.

Matthiewen 41, 42, 44, 45, 47. Mauthner 95, 523, 525. Mayer 27, 28. Mayerhausen 211, 221, 345. May et 266, 286. Mc Barney 467. Mc Keown 390. Medin 99, 102, 319. Meierhoff 425, 552. Memorsky 319. Menard 566, 576. Mendini 425, 552. Mengin 372, 435. 528. Mereschkowsky 99. Merk 233. Meschede 266. Meyer, Ed. 460. Meyer 27, 29, 95. 99, 102, 108. Mey höfer 384, 396, 393, 394, 410, 435, 552.

Meynert 19, 23. Mey ro witz 483, 487. Michel, J. 85, 176, 177, 319, 321, 344, 390.

Middeldorf 467, 552, 563.

Milles 169, 188, 189, 190, 194, 366, 369,

425. Millikin 266. Millingen, van 266, 285. Minor 162, 163, 248, 254, 319, 334,435. Mitkewitsch 99, 467, 552, 556. Mitropolsky 319. Mitry 435, 453.

Mittendorf 176, 183,319,329,435, 451 , 459.

Moebius 266, 283, 306, 345, 390, 410.

467, 523. Moeli 48, 51.

Moeller 384, 395, 566, 577. Moll van 169, 171, 341, 350, 351. Montanelli 459. Montgomery 435, 233, 450. Monoyer 380.

Moore 266, 284, 309, 390, 523. Morano 211, 227, 345, 459. Morburgo 351. Morel-Lavallee 435, 430. Morelli 467. Morian 24, 226, 435. Morse 386, 552. Morton 150, 151, 351, 483. Mosconi 357.

Motais 24, 25, 386 , 467, 469, 523, 544. Mracek 248, 467, 470. Mules 366, 368. Mnnk 53. 57, 58, 59. Murreil 552.

N.

Naether 266. Nauwerck 254, 483, 520. Neese 190, 248, 351, 553. Negre 233. Neisser 319, 326. Nelson 345. Netter 48, 345.

Nettleship 190, 193, 233, 248, 254.255. 309, 319, 334, 345, 351, 357, 366, 367. 384, 385, 390, 425, 483, 505, 524, 549. 552.

Neujmin 319, 321. Neve 248. Nevinny 233.

Nieden 94, 162, 266 , 281, 309, 435, 442,

453, 459. 463, 467, 477, 483. Nicolas 233. Nobis 425, 427. Nordenson 372. Nordmann 351. Norris 483, 504. Norton 266, 282, 436. Noyes 148, 149, 233, 390. 483, 552. Nuel 11. 47. Nunn 387, 566.

O.

O'Bryen 235.

Oldham 9.».

Ohlmüller 266, 271.

Oliver 62, 63, 136, 137, 154, 160.

Onodi 19, 23.

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Namen- Register.

Oppenheim 202, 205, 267, 283, 288, 298, 524.

Ormerod 436, 435.

Osborn 33,

Oflio 223, 313, 406,

Ottava 319, 352, 436, ißt

Otte 207, 209, ilil,

Ottolenghi 25. 88. 108. 124, 233,

Owen 352, 436, 442.

Ozeretzkowsky 262.

P.

Pagensteeber 108.

Panas 96, 233, 238, 24L 26_7, 335, 84J, 352. 354,357, 363. 370, 411, 4IÜL 454,

Panet'h 53_, 52. Panicatti 255. Pantuchow 108. Pape 233, Pardee 352. Parichew 99.

Parinaud 262 , 304, 373, 376, 436, 439,

502. Parisotti 99. Parker 108, 335. Parville 63, 29, Paster 255, 335, 308, Pasternatzky 309. 313, Payronnet 233, Peabody 267, 289. Pecco 108. Pell er ao 309. Peltesohn 108, 267, 297, Perlia 248, 279, 352, 380, 3üL Perrin 390. Peters 5Ü6, Petrikovich 233. Petrolucci 267, 300, 459, 460. Pettorelli 233, Peyret 319. Pfitzuer 109, 120.

Pflüger 233, 335, 336, 337, 345, 352,

Philipsen 63, 104. 155. 159,

Pick 248, 253.

Picque 24, 212.

Pierd'houy 99. 233. 240. 524.

Piermarini 63, 154.

Pillitz 99, 102.

Pinheiro 39iL

Pili 248.

Plehn 138, 484,

Podwisotzky 112, 173, 436.

Pokrowsky 552.

Polaillon 436. 450. 467. 47iL

Pollock L 170. 436,

Poncet 172, 173, 174, 185, 186. 320. 324.

335, 436. Ponfick 211. 224, 267. 222.

Pooley 309, 390, 467, 476, 484, Pope 467, 553.

Poriwaew 176, 320, 229, 335,

Porteret 425, 429.

Potter 43iL

Pouchet 33, 36.

Power 380, 459.

Pradal 233,

Prewitt 255.

Priestley-Smitb 148, 149. 150. 153, 357,

360. 484, 508, Pribram 267, 300. Prince 320. 323, 524. Pröbsting 6, L Prölss 267, 305, 436, Prouff 335.

Prout 357, 363, 425, 459. Prudden 176. 320. 459. Purtscher 138, 335, Przybylski 48, 85, 90.

Quinan 2123,

B.

Rabinowitsch 345, 3J8, 386, 398. Rabl 249, 250, Rabl-Rückhard 33, Radziszewski 211, 226. Kalte 390.

Ramiro-Quedes 553. 565, Ramon y Cajal iL

Rampoldi 48. 63. 85 . 86, 99, 108. 124. 211. 227. 23:1 234. 236. 238. 249, 267, 301, 307, 320, 328.335.339. 357. 360, 366, 369, 380, 382. 390, 4_LL 436.

Randall 48, 150, IM, 2U, 223, 387, 4*4, 553,

Raodolpb 234, 240. Ranney 262. Raoulx 309, 31L Rava 380, 459, Ray 352, 524, Kaynaut 335, 353, 558. Redard 309, 310. Reich 99, 100, 108, 320, 325, Reid 150, lfLi 163. Reinhard 53, 56, 267, 226, Reinhold 267, 290. Reitlinger 96,

Remak 108, 125. 176. 183 . 267. 268.

272. 320. 524. Renton 335, 4M Reumont 268.

Reuss, v. 3L 63, 109, 126, 155, 211.214.

217. 219. 223, 224.225, 227, 341, 345,

436, 459, 484, 492. Reyer 245, 24iL

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592

Namen-Register

Reynolds 138. 484. 482. Rhein 176. 279. 320. 322. Rheindorf 3Ü2. Ribeiro de Santo« 320. Richet 436, 446. 4(37. 415. Richey 357, 863, Ricchi 109, 128, IM. Rickards 2Ü& 2SL Rieger 268, Riesa 30iL

Riley 138. 373. 484. Rindfleisch Uli. Ring 43iL Risley 3Ü9.

Robertson 255, 259, 310, 313. Robinski 8, 9. 187, 384. Rodenstock 41, 46, 4M. Rodionow 320, m Rodzewitsch 109, 3110. Roehrich 03, 75, 155, Roger 268, 274. Rohmer 366, '6üiL

Roi m m

Rolland 1135 , 345, 366. 436 . 450. 467,

553, 558, Rollin 268. Roman Jasinski 2<i8. Romiti L Romiee 335, 338. Roosa 138, 390, 484, 524, 53JL Rosenbach 63, 79, 268, 226. Rosenberg 255, 259, 268, 220. Rosenmeyer 24!*, 437, 484, hiß. Rosenthal 63, 67, 136_, 139, 268, 284,

524, 534, Rosa 268, 500, 524, 534, Rossander 109, 128, 437, 455, 459. 46J, Rothmund, v. 89L. 4LL Rotziegel 310. 311. 384. Roussel 268. 281, 524. RudloflF 14, 12. Rudroff 553.

Rilckert 249. 320. 325. 34& Rüge 6, 2- Ru Iiier hhlL Rumpf 26J, 283. Rumscewicz LL Runney 268.

S.

Sachs 310, 432, Saint Qermain De 524, Saint Martin 345. Salgö 4g, 52, 269, 304, 345. Saltini 150. 153. 334. Salzer ±XL Samelsohn 234, 215, Suntos-Fernandez 391. 524. 553. Sarcey 234, 484,

Sattler 234. 235, 487. AASl Savin 33.r>. Schadeck 249, 33i Schenkl IDA 122. Scbiefferdecker 1. 14. 12. Schiele 53, 56, 2üü Schiess 100, 327_, 328_, 329, 484. 335, 332.

Schiff 86, 9_L 336,

Schimmel 566, 476.

Schiötz 138, 147. 148, 162. 345. 484,

Schipiloff, 48, 50, 86,

Schiepkin 320, 32L

Schlegel 86, 88, 234,

Schleich 109, 211. 236. 269,

Schloesser 566. 571.

Schloetter 357.

Schmidt-Rimpler 94, 95^ 234, 269, 288,

335. 487. 457, 459. 484. 488. 489, 51L

Schneller 48, 52, 100, 103, 234. 240, 320, 484. 498.

Schoebl 27, 30, 37, 173, 174, 185, likL

336. 352. 437, 451- Schoeler 345, 342. Schoen 9, 357, 485, 514, Schoenberg 100. Scholefield 373, Schreiber 234, 23*1 Schroeder 100. Schröter, v. 310. Schubert 10Q, 234, 239, Schulz 2fi9, 269, 2S1L Schulze 33_- Schumann 234. Schwabe 109, 485, 49JL Schweigger 234, 366, 368, 39_L 4_LL Secondi 48, 81, 485.

Sedan 320, 32L Sediger 485. Se*glas 2 t)Q,

Seguin 53, 54, 269, 279, 280,

Seifert 255.

Selitzky 373, 325.

Senator 269, 27JL 310.

Senut 437, 440,

Soppilli 53. 54, 265. 224.

Serebaenicowa 234. 242.

Serebrenikow 380,

Sewall 64, 155,

Sforza 470, 488.

Sharkey 269, 524,

Sharp 310,

Sidney Coupland 525, Sieber IL Siegheim 373, 324. Siemerling 2fiL 2§9, 303, Siesmann 100, 109, 485, Silcock 467, Silex 109, 131.

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Namen-Register.

Bfla

Simi 109, 3JLL Simon 269, 288. Sing 234. Skirving 249, 345. Skrebitzky 96. 109. 133, Smith, A. G. 320, 3M. Smith, T. 553. Smith, J. H. 95, 269, 3ÜL

Tay Waren 553.

Taylor 96, 3ÜL 320, 367, 391, 422, 437,

442, 4*39, 525. 554. Teillais 249. 253. 310. 311. 386. Telnikinn 235, 39L Tepljaschin 110, 134. Terpandros 437. Teraon 3£LL

Snell 138, 147, 336, 373, 375, 386, 391, Theobald 391. 525. 540. 54L

437. 467. 485. 525. 55A Soerensen 109. Sohrt 234. Sonden 99, 102. 'AHL Sormani 100. Soury 54. Sous 269. Spalding 3JLL Spencer 33, 34, 52^ 542, Spitzka 2£9, 288, 525. Squire 209, 462.

Staderini 234, 236, 341, 332, 385, S8& Stadler 437, 452. Standish 255. Stanford Morton 150. Steffan 100. 103. 104, 110. 485. 439. Steinheim 211, 227, 345, 352.

Thiery 220. Thin 170, HL

Thompson 150, 152, 235, 336, 391, 462. Thomsen 48, 52, 270, 296, 297, 304. 525,

351. Thoumaa 336. Tichomirow 100, 110, 235. Tiffany 235. Tillaux 437, 450. Tilley 211, 525. 530, Toison 336. Toldt 26. Tor Lamberg 211. Topinard 81, 110. Toporow 373. Toupet 525, 532. Treichler 1QQ, 485, 602.

Stellwag ?on Carion 95, 391, 416, 437, Treitel 195, 200, 32i

444.

Stevens 525, 548. Sticker 245.

Stilling 211. 357. 485. 492. 586. 520. Stoeber 234, 3_2iL Stöhr 14, HL

Troitzky 345, 342. Treve TL

Trousaeau 235, 249, 250, 270, 3_UL 320.

331f 345. 437. 439. 459. Truckenbrod 270, 282. Tschechovitsch 41.

Stölting U3^ 320, 327_, 437, 441, 459, Tscherning 8. 332. 480.

Tnrewitach 235, 24U. Tweedy 148, 235, 485. Tyner 357, 385. Tyree 380.

Tyrman WS, 39L 433. 456. 458. 465. 428. Tytler 438, 4ÜL

462. Stoer LLiL Storchi 345. Story 385. Straub 380, 382. Strawbridge 110, 391, 442, Streminsky 330. Stroumbo ß& 22. Strscheminsky 110, 134. Strümpell 269, 283, 525, Stühlinger 203, 281. Styan 220. Suchodeew HO, Suckling 270, 300, 525. Sulzer 2.11. 222, 385, 392. Soquet 234. 239. 437, 439. 459. 461. Symons 336. \ .

Swanzy 138, 140, 485.

Szili63, 80, 211, 223, 352, 391, 424, 485. Vacher 341, 31LL Szwirioer 249. Valk 150, 486.

Valude 431. 438. 457. 524, T. Van der Laan 235.

Van der Syp 233.

Taliew 100, 176, 122. Van Duyse 210. 219, 221. 343.

Tanaley 330, 345, 352, 462. Van Genderen Stört 63.

Jabresberlolit für Ophthalmologie. XVII. 1886. 38

ü.

ühde 90, 235, 240, 380, 382» 485, 506,

ühthoff 41, 46. 48. 51. 63. 65. 136. 139. 168, 202, 203. 250. 255. 286. 302. 345. 459, 485. 525. 534. Ulrich 80, 91, 202, 270. 284.

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594

Namen-Register.

Vaillard 248.

Varigny, de 33, 47.

Vassaux 17& 17^ 176, 183, 32J, 4M

Velardi HO. 128. IL 5,

Venneman 460.

Verz 32L

Vierordt 220.

Villa 27L 221

Virchow IL

Völcker 162. 373, 326.

Vom 438.

Vossius 96f 150. 438,, 454. 564. Vulpian 86.

W.

Wagemann 190, 249, 847, 352.

Wagner 8^ 88.

Waitzfelder 211

Waldhaner 211. 222, 438, 453,

Waldraan 271. 487, 513, 5J&

Walker 357, 358, 362, 486. 488.

Walter Edmunds 271, 228.

Ware 190, 852.

Warlomont 345, 373, 321

Watson 321 858,

Webster 554, 557.

Webster ,~D7 110, 358, 363, 323, 386,

322 554. Webster Fox 6J, 64, 855. Wecker, L. de 68 , 96, 137 , 235, 237,

321. 392. 422. Wedl 211, 214.

Weeks 100, 176, 179. 181,321, 346, 551

564.

Weiland 249_i 252, 438. Weismann 486, 506. Weiss 486.

Werner 163, 164, 255, 352, 585.

Westhoff 321.

Westphal 221

Wherry 486, 505.

White 271. 280, 467. 468, 525-

Wicherkiewicz 235. 310, 321, 325. 392,

422, 423, 438, 443, 448, Wiek 271.

Widmark 99, 102, 110, 319, 486, 4iL Widowitz 310, 313. Wiedersheim 3L 33, 36. Wiesner 207, 481 Wilbrand 54, 55, 371, 275. Wilder 98.

Wildermuth 271, 397. Williams 235, 321, 468. Woerms 155. Wojtasiewicz 249, 251. Wolff 219, 566, 58(L Wolffberg 81, 155, 160, 486. 52L Wolfring 176. 316. 321. 324. Woods 235. 271, 554. Wood- White G36, 337, 392. Whright 358, 392.

Würdinger U, 13, 185, 235, 336, Ü3I Wyman 438.

Z.

Zacher 271.

Zehender 150, 153, 170, 438, 46JL

Zeissl 177, 321.

Zepler 211, 228.

Ziegler 170, 172, 486, 506, 554,

Ziem 271, 300, 310, 313, 321. 460, 4R

Zieminski 321, 826. Zimmermann 27, 31 Zuntz 54, 59-

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Sach-Reglster.

A daptation 70, Pupillon weite ohne Einfluss 7JL

A kkommodation, Zusammenhang mit der Konvergent 165, 166, IfiL 525, Krampf bei Hysterie 293. Beschrän- kung bei Diabetes 514, Ueberanstreng- nng all Ursache von Glaukom 514, 515, Behandlung dei Krampfes 515. Schwäche bei Laktation, Schwanger- schaft etc. 515. Einwirkung der Myo- tika auf 515, 517, 51JL Wirkung des Pilokarpin auf 51IL

Ak kommodations breite, Zuwachs beim Sehen mit beiden Augen 52, 500. 5Ü1 , bei verschiedenen Refraktions- z u stünden 138, Zuwachs bei Konver- genz und beim Abwärtssehen 5Q0.

A k k om modationslähmung, poet- diphtheritische 125. 249, 516 , nach Wurstvergiftung 254 . 520 , unvoll- kommne nach Fischvergiftung 258. bei primärer degenerativen Neuritis 283 , bei Hirn- und Rückenmarks- leiden 303, bei Mumps 313, 5 Li.

Albinismus 215, 210.

Anophthalmus 227.

Antipyrin, Wirkung 242.

Antisepsis 237, 238.

Asthenopie, Bedeutung 504 , Be- handlung 5)0.

Astigmatismus, Strahlenbrechung 47, Korrektion 146, Beseicbnung der Meridiane 146r 147. bei Epilepsie und Hysterie 304 , nach Kataraktextrak- tion509,der Hornhaut bei Glaukom509, Verhältnis des Hornhaut- und Linsen- astigmatismus 510. 511 , durch Kon- traktion des Ciliarmuskels 510 . 511. 512 , Korrektion durch Kontraktion des Ciliarmuskels 512, 513. nach Te- notomie des M. rectus internus 513. Erleichterung der Perception des be- wegten Netznautbildes durch 513,

Astigmometer 148.

A tropin, Vergiftungserscheinungen

253, 254, Nachweis bei Vergiftung 259.

Auge, vergleichende Grössen- und Ge- sichtsverhältnisse bei Haustieren 2, 3, 4, 5. 6, horizontaler Meridionalschnitt 6, Richtung der Lymphströme 27, 28 , Farbe der Augen und Haare 31* 32, von Spinnen 33 , von Hymenopteren und Dipteren 34, drittes unpaariges 34 , 35 , der Pet rot rächen, coronata 35, der Flagellaten 36_, Parietal- auge der Saurier 35, 36, von 2 mensch- lichen Embryonen von 8^5 resp. 13,5mm Länge 37, 38, chemische Zusammen- setzung 86^ Reflexdilatation der Ge- fässe 90j Erkrankungen bei Syphilis HO, Hl, Wirkung der Corneafacetten des Insektenauges 147 , Behandlung und Einbettung 172, Vererbung von Krankheiten 172. Veränderungen bei Fremdkörpern im Innern 195 , Ent- wicklung 212^ Missbildungen 213, 214, Dermoid 222 , experimentelle Wund- infektion 238 , Transplantation von solchen der Tiere 240, 242, Erkrank- ungen bei Diabetes 246, tuberkulöse Erkrankungen 252, Divergenz im Coma bei Hirnsyphilis 284. , nervöse Störungen 294 , Erkrankungen bei Nasenaffektionen 309 , 4ü4 , 477, 478, Erkrankungen bei Zahnaffektio- nen 313, Erkrankungen bei Affektio- nen der Keilbeinhöhle und des Sieb- beinlabyrinthes 418., 479, unschäd- liches Verweilen von Fremdkörpern 554, Verhalten beim Eindringen von Fremdkörpern 556. 558. spontane Aus- stos8ungeine8 Fremdkörpers 558, Ent- stehungsnachweis von traumatischen Rupturen 558, 559, 56JL

Augenbewegungen, Modell 530.

Augenentzündung, periodische der Pferde 526.

Auge nhöhle, Cribra orbital ia 26, Anordnung der Blutgefässe 29, Gliom - recidiv 200, Lymphangiom 207, 208, Melanom 209, Sarkom 210, 474, 475,

38*

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59G

Sach-Register.

476, 478, angeborne Cysten 225, 226, 47JL Caries 212, Entstehung des Em- physem 456. 457, Empyem 470. sy- philitische Periostitis 471, Aneurysma 472 , Tumor cavernosus 473. Osteom 473 , Carcinomrecidiv 475. leukämi- sche Geschwülste 415, Fremdkörper 556, 557, Fissur der Canalis opticus562. Augen kranke, Zahl in Kliniken 113, 134, Zahl in Militärlazarethen 124, m

Augenlider, feinere Anatomie ^ Verhalten des M. orbicnlaris 7, Re- generationsvorg&nge im Epithel der Meibom* sehen Drüsen 172. Mikro- organismen in den M e i b o m 'sehen Drüsen 173, 174 , Molluscum conta- giosum 174. Cyste 174. 432. Geschwül- ste 174, 175, 45j_, Kolobom 215, 227, 435, Mangel bei Missbildungen 226, Papeln 256, 441, Qu mm ata im Tarsus 250 , syphilitische Geschwüre 250,

441 , hysterische Kontraktionen 293, ungenügender Sohlusa bei Neuras- thenie 296, Lupus 306 , 310 . 312, Ausfall der Cilien bei Alopecie 308,

442, Anschwellung bei Myxödem 309. Molluscum 312, 4M., Aleppo-Benle 312, Myxo-Sarkom 318. Emphysem 433. 456 . Verbrennung der Cilien durch Blitzschlag 434, 4^8, 526, 563, Ursachen von Hämorrhagien 439. Be- handlang des Naevus 439, Phthirius inguinalis 489 , Behandlung der Pustula maligna 439, Vaccinepnstel 440. harter Schanker 440 . Verdick- ung bei Tuberkulose der Bindehaut 441 , Entfärbung bei Gebrauch von F o w 1 e r ' scher Solution 442. grün- liche Färbung 442 , operative Be- handlung bei Carcinom 449, 452. Lipom 450, Varix aneurysmaticus 450, Der- moidcysten450, Cancroid449, 452, Lym- phangiom 452. Spasmus des M. leva- tor durch Zahnreizung 453, trauma- tisches Kolobom 456. Lidöffnung post mortem 457. Verletzungen bei Trak- turen der vorderen Stirnhöhlenwand 563. Emphysem in gleichem Falle 563. Behandlung der Verletzungen bei Tie- ren 581, 582.

Augenlidhalter 457.

Au gen operati o n en , Zahl 12ti.

A u Kenmus k e llähm un gen , Ver- teilung auf die verschiedenen Augen- muskeln 114. po8tdiphtheritische 125. bei hereditärer Syphilis 211, bei Al- koholintoxikation 256. 283, totale ein- seitige bei Periostitis des Oberkiefers 260, Vorkommen 270, vollständige

bei Hirnsyphilis 284, nukleare 285, bei Syphilis 285 . nukleäre bei Ta- bes 2b5 , einseitige Lähmung bei Carcinom der Schädelknochen 288. bei Hysterie 293. 533 . Ursache bei Tabes 299, Häufigkeit bei Rücken- marksleiden 299. vorübergehende 304, bei Bas edo w'scher Erkrankung 3"6, doppelseitige vollkommene 301, bei Mumps 313. anatomische Ursachen für 626.527, 528. 529. ätiologische Momente 529, 530. Art der nuklearen 532. nu- kleäre mit Erscheinungen von Bulbär- paralyse 533. nukleäre bei progressi- ver Muskelatrophie 534. bei pulsie- rendem Exophthalmus 562. 56Ä. Augenmuskeln, Färbung der End-

Elatten während des Lebens 24, Ver- alten bei sämtlichen Wirbeltieren 25. 26. Einwirkung sphärischer Glaser auf das dynamische Gleichgewicht der äussern und innern 140. A u ge n s p iegel b ef o nd, Schemata zur Einzeichnung 153, bei Geisteskran- ken 22iL

Angenuntersuohungen , Ergeb- nisse bei Schulkindern 104, Ergebnisse bei Rekruten 112. 124, Ergebnisse bei Verbrechern 124, beim Eisenbahnper- sonal 128.

Augenverband 238, 239, 450. nach Staroperation 387, 405*

B.

Basedow* sehe Erkrankung 305, 306, Insuffizienz der Konvergenz 306, Behandlung 468, Verlauf 468, 40:'.

Beleuchtung, elektrische Tjh 103. künstliche 108, Intensität der natür- lichen 128,

Bewegungsempfindung, Fest- stellung derselben 67, 68, in der Pe- ripherie 68.

Blepharo plastisch e Methoden 446. 447.

Blepharoraphie 447.

Blepharospasmus bei Hysterie 29ft 453, Beseitigung bei büschelförmiger Keratitis 453, bei Empyem des Ober- kiefers 453* 428.

Blinde, Verbreitung 112, 133, Zahl in Russland 113 , Zahl im Herzogtum Salzburg U4, 115, IMj bei Wehr- pflichtigen 133, 134, 135.

Blindheit, Ursachen 102* 12L Ur- sachen der kongenitalen 228, 229, bei Erysipel 252, bei Malaria 252. bei Chi- ningebrauch 255 , Heilung der hysteri- schen 2d_9_, bei Hysterie 293, 294, wäh- rend der Geburt 309, transit oridche 376,

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Sa ch- Register.

m

plötzliche nach P o r r o'scher Operation 515. nach Blutverlust bei einem Pfer- de 525.

Brillengläser, Bedingungen für die beste Form 487, Vorschriften für das Tragen bei Boldaten 488-

C.

Ghiasma, Veränderungen bei Alko- holintoxikation 204. 205. Gumma 205, Zerstörung durch ein Rundzellensar- kom 231 , partielle Erkrankung 285. Kompression bei Gehirntumor 281.

Choroidea, spongiöseSubstanz zwischen ihr und der Sklera bei Neugeborenen HL 39, Tumor 134 , Befund an den Gefassen bei Nierenerkrankung 196. 197. Kolobom 215, 22L 247* Pigmen- tierung 224. Verknöcherung 353. ka- vernöses Angiom 853. Sarkom 353, Tuberkulose 353, sekundäres Sarkoni 484. Fremdkörper 550. Ruptur 556. 560. Entstehung der Risse 560, 561.

C boriotditis, anatomischer Befund bei syphilitischer 193, foetale 210, centrale 352, bei Glaskörperblutungen 353. mit Sk lentis bei Rheumatismus :>54 . Ausbreitung der Entzöndung auf Arterien undNerven355,myopische505.

Chorio-Retinitis bei Lues 249, bei Malaria 253 , nach Einwirkuug stumpfer Gewalt 556.

Co cum, Intoxikation 239. Glaukom nach Einträufelung 2Ü9, Reinheit der Präparate 239 , Verstärkung den Eserin-Akkommodationskrampfes durch 240. Verstärkung der anästhe- sierenden Wirkung durch Lewinin 240 , Vergiftungserscheinungen 253. Verschwinden der hysterischen Zu- stände nach Anästhesie der Schleim- haut des Auges 265. Wirkung bei re- flektorisch starrer Pupille M> > . Wir- kung auf die Hornhaut 336, 337^ Wir- kung auf die Pupille 337.

Conj u j^iert c Deviation 263, im apoplektischen Coma 272, bei Hemi- parese 280. bei Apoplexie 281 , bei Gehirnabecess 281 , bei Gehirntumor 288, 289, bei Hysterie 2&1

Conj unk t i v a , lymphoide Infiltra- tion 7, Erkrankung nach Schilddrü- se nexstirpation 91 , Erkrankung bei Einwirkung vonSalzsäuredämpien 104, Vorkommen von Follikeln 178. 179, Mikroorganismen beiXeroee 180, 181, Wucherungen mit hyaliner Entartung 182. Pinguecula IM Sarkom 183, 330. Dermoide 213, HeisswaR«erum*chläge bei Erkrankungen HJ., Erkrankung

bei einer endemischen Allgemeinstö- rung 253. Xerosis bei Alkoholintoxi- kation 256. Erkrankung bei Gebrauch von salicylsaurem Natron 259. Herab- setzung der Reflexempfindlichkeit im Coma bei Hirnsyphilis 284. Blutungen bei progressiver Paralyse 294 . 295, Gelbfärbung 310, Lupus 312. essen- tielle Schrumpfung 312, 33L Follikel- bildung 321, Behandlung verschiede- ner Erkrankungen 325, Diphtherie 326, Croup 326. Tuberkulose 327. 328. Ein- wirkung von Atropin und Eserin 328. subkonjnnktivale Lipome 229. Mela- nosarkom 329, 330. Tiloma 329. hya- lin-amyloide Geschwulst 329, Papil- lom 330, Soor 3JÜ , Cysticerkus 426, Dermoid beim Hunde 569 , leukämi- scher Knoten auf dem Blinzknorpel eines Pferdes 575.

Conjunctivitis blennorhoica, Prophylaxe bei Neugeborenen 101. 102. 278. Züchtung der Gonokokken 326. Behandlung Ü26.

Conjunctivitis catarrhalis, Vorkommen von Mikroorganismen bei 113 , bei Arthritis gonorrhoica 251, 825. bei Pemphigus 310, bei Unn- benetzung 311, bei Rachen- und Na- HenBchleimhaut-Erkrankungen313, bei Heufieber 3JÜ , bei Chrysophanlini- ment-Gebrauch 332, contagiosa bei Pferden &7A

Conjunctivitis eczematosa, Vorkommen von Mikroorganismen bei 179. infektiöser Charakter 324.

Conjunctivitis follicularis 323.

Corpus ciliare, Bau desselben beim Menschen 1 3, Sarkom 353, Ver- lauf der Wunden 354.

C y k 1 op i e 215.

C y 1 i n d e r , optische Wirkung 4^ 42. 43, 47. 146. 1AL

D

Dioptrie, Aequivalent für 1 nach Zoll linse berechnet 487.

DioptrisohesSystem, Ko nstruk- tion der Bild werte bei gegebener Ob- jekt weite 45 , Abscissengleichungen Konjugierter Punkte eines centner- ten 45l

Di p 1 o p ie , Darstellung bei Lähmung der unteren und oberen Augenmus- keln 105.

Discisaioa der Linsenkapsel 405, bei Cataracta congenita 416, bei jugend- lichen Starformen 416, bei Nachstaren 417, von hinteu 417.

f

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598

Sach- Register.

Doppelbilder, Ausschluss bei Tro-

chleariBlähmung 530. Druckschrift für Schulbücher lüä. Dys 1 e x i e , Vorkommen 281 . Wesen

295.

E.

Einfachseben, abnormes durch Illusion 8L

Ektropiumbei Ichthyosis foetalis308, 451. Ursachen 446, Behandlung bei spastischem 446. Behandlung bei nar- bigem 447. operative Behandlung 448, 44$.

Elektromagnet, Anwendung bei Fremdkörpern im Innern des Auges 427. 428. 429. 551. 552. 554.

Entropium, Behandlung 443. 445. mechanische Ursachen 444 , 445, Be- handlung demselben beim Hunde

Enn kleationen, Ursachen der Aus- führung 128, Wirkung bei sympathi- scher Erkrankung 367. 368, Indika- tionen 368 , bei Epilepsie 3_6_9_ , beim Tiere 5ÜL

Erythropsie siehe Rotsehen.

Etagenloupe 44.

Exenteratio bulbi 129 . 241 . bei sympathischer Erkrankung 368, Indi- kationen 368,

Exophthalmus bei vom Gehirn fortgepflanzten Rundzellen»arkom271. bei Caries der Orbital wandungen 282, bei Tumor der Zirbeldrüse 290. nach Mumps 313. bei Sehnervengeschwulst 382, 3_fc3 , bei syphilitischer Exostose am Foramen opticum 4f>ti , bei ele- I > h antiasisartiger Veränderung des Ge- sichts 469, bei gleichzeitiger Schwel- lung der Regio zygomatica 469, pul- sierender 422 , 562 , 563, bei Ektasie des Sinu.s frontalis 476, bei Empyem der Stirnhöhle 4Z8.

F.

Farbenblindheit, Verbreitung 77, bei Hysterie TL bei Epileptischen 262,

Farbenempfindung 64 , 65, 69* Einfluss der Grösse einer farbigen Flache 69_, 158_, Unterstötzung der einzelnen Punkte der Netzhaut bei derselben ZI , Prüfungsmethoden 74, 75. 77. 160. Zerlegung in Elementar- empfindungen 74, 75, Fehlen bei räum- licher Wahrnehmung 157 . quantita- tive Bestimmung likl , lül , Herab- setzung der quantitativen durch Re- fraktionsanomalie und Abnahme der

Beleuchtung 161. Verhalten derselben beiEpilepsie, Hysterie, Neurasthenie, Alkonolismus 2Ü2, Verhalten dersel- ben während der Menstruation 293, Verhalten derselben bei Hysterie 21*3, 294, bei Geisteskranken 297 , bei ta- betischer Atrophie der Sehnerven 29^ , 299.

Farbenerscheinungen, subjek- tive Zfi.

F a r be n ge 8 i ch t sfel d , Verhalten bei Epilepsie, Hysterie, Neurasthenie, Alkoholismus 292. bei Nenropsychose 29i

Farbenscheu 80. Fixationsfeld, Verhalten der mo-

nikularen 163. Flimmerskotom 3ÜQ.

fi.

Galvanokaustik, Anwendung 22L Ganglion Gasseri, verschiedene

Nervensellen 24, Sarkom 282. Gesichtsfeld, Wahrnehmung von Hell ig keitn Veränderungen Tu. Wahr- nehmung der Bewegung 7_L Empfind- lichkeit in der Peripherie und im Gentrum für das Spektrum 26* , Ur- sache der schwierigeren Erk ennun g von Form en und Farben in der Periphe- rie 77. Verhalten des elliptischen Licht- streifens Purkinje 's 80_, Verenge- rung bei Druok auf das Auge lö.v Schema zur Einzeichnung 163 , Ver- halten beim elektrischen Strom 163.

291, Einengung bei Hysterie 260, 263,

292, 294. Einschränkung bei Epilep- tischen 291, 292, Einschränkung beim Delirium tremens 292. Einschränkung während der Menstruation 293. Ein- schränkung bei Geisteskranken 297, bei tabetischer Sehnervenatrophie 298. 299.

Gesichttspalte, schräge 226. 22L Gesichtstäuschungen TiL Glaskörper, chemische Zusammen- setzung 9j 88. Ge fasse der Membrana hyaloidea dos Froschauges 28., 29, circumvasale Safträume 31 , Unbetei- ligtsein des Mesoderms bei der Ent- wickelung 88. Vorkommen von Jod- kali nach Einspritzung unter die Haut 88 , Druck in demselben 89* Verlust bei Kataraktextraktion 132. Struktur bei jungen Kaninchen 188. Ursachen und Form der Ablösung 189, Gliom- pH rtikel 202 . Arteria hyaloidea per- siatens 215, 211, 220. , 22*. iffiL Trü- bungen bei hereditärer Lues 250. Ei-

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Saab-B

terung bei epidemischer Cerebrospi- nalmeningitis 273, Biotungen 807, 353, 430. Trübungen bei Iritis 352. Ver- kalkung 398 . Cysticerkusextraktion 420, Entzündung in Folge von Cy- sticerkus 422 , Vorkommen von Trü- bungen 429, Ursachen von Trübungen 429, 430. Trübungen in Folge von Traumen 430, Art der Trübungen 430. Behandlung der Trübungen 431. Blu - tung nach stumpfer Gewalt Glaukom, Vorkommen und Zahl 124. 360. 361 , pathologisch-anatomischer Befund 19^ 192, 193, Theorie 358, 360, Vorkommen der Exkavation 358. 359, funktionelle Störungen 359. Verän- derungen der Iris und des Corpus ciliare bei 360, Ursache des Regen- bogensehens 3_fil , Behandlung 362. 36;j , 364 , Auftreten nach Atropin- Einträufelung 363 . Auftreten nach Cocain- Eint rSu fei ung 363. Verletzung als Ursache 364, Wirkung von Kon- vpxgläsern 488 . als Folge von Ak- koromodationsaDstrengung hlA , 515. beim Hunde 570, sekundäres beim Kaninchen 571. 572. 573.

IL

Hemeralopie 28, bei Xerosis con- junctivae 180, nach l'lutverlusten 307. bei Glaukom 359 , epidemische 372, 375. Vorkommen 374, 375.

U emiamblyopie, Auftreten bei Zerstörungen von bestimmten Hirn- partien 275.

Hemianopsie, bei Zerstörung be- stimmter Hirnpartien 54, 55^ bei Ge- hirnrinden läsionen 56, 274, 277, 278, bei nervös belasteten Individuen 56, 57, bei Idiotismus 202. temporale 20ti, 285 , 290 , in einem Anfall von Er- breeben 266. linksseitige bei links- seitiger Hemiplegie 'z68, 276, beiTrak- tusläsion 221 , mit Seelenblindheit 275. anatomische Ursachen 279, 280, 282. für Farben 282, bei Tumor des Occipitallappens 282, bei Hysterie 293. bei Neuropaychose 297. bei apo- plektischen Cysten 291).

Hornhaut, Krümmungsradius bei ver- schiedener Körpergröße und verschie- denem Kopfumfange 8, Gefässe beim erwachsenen Menschen 30 , Gefasse bei Embryonen . 30, 3_L Gefasse bei Entsündungsprocessen 30_, 3L kleine Radien bei Kindern 32 , kleiner Ra- dius in einem myopischen Auge 37, chemische Zusammensetzung 87, Er-

gister. 599

krankung nach Schilddrüsenexstirpa- tion 91^ Erkrankung bei Einwirkung von Salzsäuredämpfen 104 , Erkran- kung bei Baggerarbeitern 105. Ver- halten der Zellkerne bei Regenera- tion 170 , Mikroorganismen bei Xe- rose 181, Einwirkung des Cocain 185, Eintlusa von Sublimat auf die künst- lich erzeugte Eiterung 182 , Mikro- kokken 186 , Carcinome 18fi, Der- moide 213 . angeborene Trübungen 216, Einsetzung eines Glascylinders bei Leukom 241 , Heisswasserum- schl&ge bei Erkrankungen 242. Vor- kommen von Mikrokokken 324, Be- handlung von Erkrankungen 325, Papillom 331 , Formen der Cocain- trübung 336. 337, Verwechslung von Erkrankungen mit Ulcus serpens 337, anatomischer Befund bei Staphylom

337, Malacie 338. Behandlung von Trü- bungen 338 , bandförmige Trübung

338. Lympbstase 389. Verschwinden des Pannus bei Allgemein-Erkrank- ungen339, Trübung nach Blitzschlag 434. Infektion von Substanz Verlusten bei Stinknase 463. Verminderung der Krümmung durch Druck der Augen- lider 486. Fremdkörper 550 , sympa- thischeEntzündung559, Dermoid beim Hunde 569 t Behandlung des Pannus bei Tieren 576. Behandlung der Trü- bungen und Ulcerationen bei Tieren 577.

Humor aqueus, chemische Zusam- mensetzung 87, Vorkommen von Jod- kali nach Einspritzung unter die Haut 8tL

Hydrophthalmus beim Hunde 57Q.

h

Jaborin, Einwirkung auf das Auge

236.

Intraokularer Druck, Beein- flussung durch Pilokarpin 88, 89, Ein- fluss auf die Entstehung der Exkava- tion 359.

1 nst r u m entzur Mischung vonSchwarz und Weiss und Farben 7iL

Insufficienz der M. recti interni 548 , Austausch für eine solche der Augenmuskeln 548

J 0 d o 1 , Wirkung 239, bei Erkrank- ungen der Augenlider 439.

Iridektomien, Ursachen der Aus- führung 127, Art der Ausführung 349, Infektion der Wunde bei Tbränen- schlaucheiterung 461.

Iris, histologische Struktur bei Vögeln 11 , Beschaffenheit des M. dilatator

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Sach-Register.

bei verschiedenenTieren 12, Beschaffen- heit der Iris beim Menschen 13, Eiu- tliiHs verschiedener Agentien auf die Bewegung der ausgeschnittenen 49, Innervation 49, anatomischer Befund bei Diabetes 171, angeborne verschie- dene Färbung 216, Kolobom 217, 218, angeborene Anomalien 219. 222, an- geborener Mangel 220, 221, 222, Er- krankung bei hereditärer Lues 25o, verschiedene Färbung bei Hysterie 293. verschiedene Färbung bei Idioten 297, Vorkommen von Sphinkter-Läh- mung 303, Atrophie 346. Kondylome 346. Tuberkulose 346, 347. Cyste 347, Melanosarkom 348 , Risse nach Kon- tusionen 560. Iritis bei Lues 24JL 2J>L 846_, bei gonnorrhoischer Arthritis 2M, 346, bei epidemischer Cerebrospinalmeningitis 273, serosa bei sog. Skrophulose 312, nach Verletzung »46 , sympathische 346, nach Typhus 352 , Behandlung der sympathischen 368.

K.

Kapsulektomie 235, 236, 3£L Katarakt , chemische Zusammen- setzung 88, künstliche Erzeugung 187, Befund bei traumatischer 188 , bei Irideremie 222, Hefnnd bei angebor- ner 222 , 223, Vorkommen bei Mor- bus Brightii 31L, Reifung 390, 392,

406, 407, 4>9, 410,412,415,417, spon- tane Aufhellung 393, nach Blitzschlag 393. 434, 438, 563, 564, bei Glasmacbern 394. 395. beim Hunde o9\ 579, kon- genitale 395. 396. haemorrhagische

397 , Aufhellung von traumatischen

398, Erblichkeit 409, Reklination 41 L Keife 414. nigra bei Myopie 506. als Folge vor: Ueberanstrengung der Ak- kommodation 514.

Kataraktextraktionen, Er- folge 112, LU, 126_, 127_, 129, 13_L 400. 401. 410. 411. 422, Ausspülung der vorderen Kammer nach 388. 411. Auftreten der Panophthalmie 390. Me- thoden 397 , 398r 399. 400. 402. 4ü3. 10_L 405, 406, 408. 4o9. 410. 415. 41*.

419. 420. 422. Kapsel- und Iris-Ein- heilungen nach 399. Verband nach

399, 400. 421. 423. Iridektomie bei 4QQ. 401. 422. bei einem Geisteskran- ken 400, Antisepsis bei 403, 407, Iii,

420. 423. Indikationen für 405, Kap- selöffnung 406_, 10JL 409, 4J3, 42L üble Zufälle bei 407, Wundreaktion

407 . 408 , Cocainauasthesie bei 411.

420 , Erfolge bei verschiedenen Ope- rationsarten 413. 414 , Verluste 413, Methode bei reifen Katarakten im jugendlichen Lebensalter 415. in ge- schlossener Kapsel 417 , mechanische Verhältnisse bei denselben 418. 419. geeignete Instrumente für die Schnitt- fuhrung 420, Blutungen bei 4 _ 1 .

Keratitis bullosa, anatomischer Befund 338.

Keratitis mycotica 340.

Keratitis n e u r o p a r a 1 y t i ca bei Sarkom des Ganglion Gassen 287. bei Degeneration des N. trigeminus 289, bei progressiver Analyse 2 9 4. 2ü5.t Ursachen 339. bei Kompression des N. trigeminus durch Gumma 339.

Keratitis parenchymatosa bei Lues 250. 251. umschriebene 338, Be- handlung 340, beim Pferde r>69.

Keratitis phlyctänuloH i, In- fektion von der Nase aus 464. 477

Keratitis superficialis vns- culosa 340.

Keratokonus, Entwickelung 505.

Keratometer 149.

Keratoskopie 15JL

Komplementärfarben, mitt- lere Stärke der weniger brechbaren und der brechbareren 72, Entstehung 78.

Kontraste mpfindung69, 7K, LxL Kontrastfarben , Entstehung TL Kouvergenzlähmung 532, 533.

L.

Lampen zu oculistischen Zwecken 15Ü» Lichtempfindung 68, 6JL Lichtsinn, Abmessung der Unter- schiedsempfindlichkeit IM , klinische Bestimmung 159. 160 . Linse, Neubildung von Linsenfasern 9, 384. optisches Verhalten bei den Linsen des InBektenauges 4_L Brech- ungsindices der Schichten bei Fischen 47, chemische Zusammensetzung 88. Verhalten der Kerne der Linsenfasern bei seniler Degeneration 170. ana- tomischer Befund bei Diabetes 171, Form Veränderungen 181, angeborne Anomalie 217, Behandlung einer in die vordere Kammer laxierten 386. Entfernung eines Stahlsplitters 886, Form Veränderungen 3Ü2, Verkalkung 398. Ektopie 398. Linsenapparat zur Demonstra- tion 4lL

Linsenkapsel, Epithelzellen 9, chemische Zusammensetzung 82.

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Sach- Register.

601

Lobi optici, Einöuss der Zerstörung auf das Verhalten von Schildkröten 59. Loupe, binoculäre 153.

Macula lutea, Centruiu des Form- binns 68, angeborne» Kolobom 221.

Mikrophthalmus 215, 216, 225, Hypernietropie bei 486.

M i k r o p i e , Erklärung 82.

Musculus ciliaris, Beschaffen- heit bei Vögeln 11, bei Affen und anderen Saugern 14, astigmatische Kontraktionen 510, 511.

Mydriasis nach Kontusion 561.

Myopie, Schutzmassregeln 108, Vor- kommen 115. 116, 117, 121,122,489, 490, 491, 498, Aetiologie 118, 492, 493, 494, 495, 496, 498, 502, Einfluss der Erblichkeit 119, 496, 503, 504,

506, Komplikationen und Folgezu- stände 120, Vorkommen bei Uhrma- chern 488, Modus der Entstehung bei Uhrmachern 488, Ursachen in Schu- len 438, 489, 498, 499, Einfluss der Rasallinie auf 491, Verschwinden des Conus 491, Krümmung der Hornhaut bei hochgradiger 492, die ersten Ver- änderungen im Augenhintergrunde bei 494, Raren* kation des Piguient- epithels bei 494, anatomische Verän- derungen 495 , Akkommodations- krampi bei 495 , entsünd liehe Natur 495, 496, Astigmatismus bei 496, ein- seitige 496, Komplikationen 497, Er- krankungen der Macula 497, Glas- körpertröbungen 497, Prophylaxe 497,

507, Behandlung 497, Verlängerung der Augenaxe durch Druckerhöhung 501, Sehschärfe bei erblich myopisch Belasteten 504, Drehpunktsabstand 504 , bei Exophthalmus 505 , Erblin- dung bei 505, Nutzen des Tragens von korrigierenden Brillen 507, seit- liche Lage des Schreibheftes ala Ur- sache 508, Erklärung der scheinbaren 516.

M y o s i s bei Tabes 299, 300.

I.

Nachbilder, Site 71, 78.

Nach star, Zahl der Operationen 132, Operation 416, 422.

Nervus abducens, anatomischer Befund bei Syphilis des Gehirns und Rückenmarks 203, Lähmungbei gleich- zeitiger Beteiligung anderer Gehirn- nerven 2tS4, Lähmung bei Gehirntu-

berkuloee 286, Lähmung bei Sarkom des Gehirns 287, Lähmung bei Ge- hirntumor 288, 289, 290, doppelsei- tige Lähmung bei Tumor der Zirbel- drüse 290, bilateraleLähmung 530,531.

Nervus facialis, klonischer Krampf im Gebiete desselben 261, Hornhaut- ge*chwur bei Lähmung 268, Lähmung bei Ophthal moplegia externa 286, Läh- mung bei Gehirntumor 288, 289, 290.

Nervus oculomotorius, ana- tomischer Befund bei Syphilis des Gehirns und Rückenmarks 203 , sy- philitische Erkrankung 206, Läh- mung bei Lues 250 , 284 , partielle Lähmung bei Erysipelas 252, Läh- mung bei BasalfisBur 260 , Lfihmung bei Tabes 268, partielle Lähmung bei Kleinhirntumor 287 , Lähmung bei Tumor der Basis 288, partielle Lähmung bei Tumor der Zirbeldrüse 290, Lähmuug bei Neuropsychose 297, Lähmung bei syphilitischer Tabes 300, angeborne Lähmung 530 , Gumma beim Abgange vom Gehirn 532

Nervus opticus, Varietät 23, 224, Ligatur ohne Einfluss auf den intra- ocularen Druck 91, anatomischer Be- fund bei Diabetes 171, experimentelle Atrophie 202 , Erkrankung bei Sy- philid des Gehirns und Rückenmarks 203, quadrantenförmige Atrophie bei Tabet 203 , Veränderungen bei Al- koholintoxikation 204, 205, syphili- tische Veränderung 206, Fibrosarkom 206, Atrophie bei Idiotismus 216, Atrophie bei Verengerung der Fo- ramina optica 225, 272, Dehnung bei Atrophie 242, Atrophie bei Erysipel 248, 252, Atrophie bei hereditärer Lues 251 , Atrophie nach Malaria 252, 253, Erkrankung bei Nicotin Ver- giftung 258, Atrophie bei Jodoform- und Kreosotgebrauch 259, Atrophie bei Blei- und Arsenikintoxikation 259, Atrophie bei Sklerose 20*>, Verände- rungen bei Blutungen in die Schei- denränme des Sehnerven 272, Eite- rung im Scheidenraume bei Nacken- furunkulosis 273, syphilitische Erkran- kung 284 , Atrophie bei Gliose und HöhTenbildung in der Hirnrinde 287, Atrophie bei Gehirntumor 290, Ver- kleinerung bei Cystenbildung im Ge- hirn 291 , Kolobom 297 , tabetischc Atrophie 298, Ursachen der Atrophie 298, 299, 380, HäuBgkeit der Erkran- kung bei Rückenraarksleiden 299, Atrophie bei ataktischer Paraplegie 300, Erkrankung bei progressiver Pa-

602

Sacb-Registor.

ralyse 360, Fibrom 882, Gliom 383, An;; mir- nach Blitzschlag 383, Zer- rung durch Augenbewegung 502, ein- seitige Ausdehnung der Scheide durch Blutung 551 , Atrophie beim Pferde 567, 568 , Atrophie bei einer Ente 574.

Nervus sympathicus, Lähmung

305.

Nervus trigeminus, Veränder- uog im Gesichtsausdruck nach Durch- schneidung 84, Hornhauterkrankung nach Durchschneid ung 91 , Erkran- kung bei Tumoren der Schädelbasis 288, Lähmung bei Gehirntumor 290, Erkrankung bei progressiver Para- lyse 295.

Newto n 'scheB Gesetz der Farbenmi- schung 73. 74.

Neuritis optica bei Anämie 244, bei Tuberkulose 248 , bei Bleiintoxi- kation 259, bei eitrigen Mittelohrka- tarrhen 273, anatomische Ursache bei Verletzungen 273, bei Meningitis tu- berculosa 274, bei Gehirnblutung 281, bei Gehirnabscess 228, bei Tumor der Zirbeldrüse 289, bei Gehirntumor 290, bei Alkoholikern 299, nach Verletz- ung der Wirbelsäule 300 , bei pro- gressiver Muskelatrophie 301 , bei

f »regressiver Paralyse 304, bei Epi- epsie 369', rheumatische 382 , Vor- kommen 382, nach Blitzschlag 438. Neurotomia optico-ciliaris bei sympathischer Erkrankung 368. Nyktalopie 78, 375. Nystagmus bei Alkoholintoxikation 256, 283, bei Ataxie 270, bei epide- mischer Cerebrospinalmeningitis 273,

bei Hirn rinden Iii sionen 277, 279, bei

Tumor des 4. Ventrikels 286, bei Gehirntumor 289, 549, Häufigkeit bei Hiickenmarksleiden 299, bei Hysterie und Epilepsie 304, bei Katarakt 396, einseitige bei Hyperopie 549, bei SchütteTbewegungen des Kopfes 549, bei Cerebrospinalmeningitis der Pferde 575.

O.

Ophthalmometer 148, 149, 498.

Ophthulmoplegia externa 283, 286. 533, exterior mit Trigeminuser- krankung 283, bei Tabes 300, bei Sinusthrombose 469, 470, einseitige 515, mit Erblindung 533, doppelsei- tige 534, bei lokomotorischer Ataxie 534, angeborne 534.

Ophthalmoskop mit elektrischem

Licht 152, bino ciliares 152, zur De- monstration 153, Modifikationen 153. Optometer 148.

Orientierung im Räume 82 , 83, Täuschungen 84.

P.

Panophthalmie, Behandlung 354.

Pelletierin, Wirkung bei Augen- muskellähmungen 535.

Perimeter, Modifikation 163.

Photometer, Leonhard-We- be r'sche 67, 103.

Photoptometer, Messung der Em- pfindlichkeit der Netzhaut 158, 159.

Phthisis bulbi, essentielle 340.

Pigmentfarben, Eintragung nach Ton, Nuance und Intensität 72.

Pilokarpin, Wirkung von subku- tanen Injektionen 237.

Pupillarmembran, persistierende 215, 219, 220.

Pupillenstarre, Vorkommen der reflektorischen bei Paralytikern, Gei- steskranken und andern Nervenkran- ken 51, 52, 303, Prüfung auf reflek- torische 51, Vorkommen bei Alkohol- intoxikation 256, bei Bleivergiftung 267, Vorkommen bei wirklicher und scheinbarer Tabes 299 , Vorkommen bei Tabes 300, Vorkommen bei Gei- steskranken 302 , 303 , 304, Vorkom- men bei verschiedenen Hirnerkran- kungen 303, Vorkommen bei Alko- holismus 303 , Vorkommen bei pro- gressiver Paralyse 304.

Plica semilunaris, Vorkommen von Knorpel 7.

Presbyopie, Einwirkung des Eserin auf 517.

Prismatische Gläser, Wirkung 144 , Einflu8s bei gleichzeitigem Ge- brauch von sphärischen Gläsern 165, 167.

Probebuchstaben, Feststellung ihrer Genauigkeit 139, 140.

Ptosis, angeborne 227 , bei Bleiver- giftung 268, bei Blutung in die Hirn- schenkel 281 , doppelseitige bei Ge- hirntumor 289, unvollständige nach Blitzschlag 434, operative Behand- lung 435, 437, 453, 454, 455, trau- matische 552.

Pupille, Beschaffenheit bei Schlan- gen 13, Einfluss des N. sympathicus auf die Krweiteruug bei Tauben 50, Einfluss der cerebrospinalen und der sympathischen Nervenfasern auf die Erweiterung beim Frosche 50, Ein-

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Sach-Register.

603

flusa der hinteren Kommissur auf die Weite 50, 51, Einfluss von bestimm- ten Gehimpartien auf die Weite 51, un regel massige Form bei progressiver Paralyse 52 , 305 , Erweiterung bei Lungenspitzenkatarrh 90 , pupillen- erweiternde Fasern bei der ftatze 90, Verhalten beiAlkobolintoxikation256, Verengerung bei Meningealblutung 214, Verengung bei Ponsbluturig 266, Erweiterung bei Erweichung des lin- ken Kleinhirnlappens 270 , Verschie- denheit bei amyotrophischer Lateral- sklerose 271 , Erweiterung bei De- pression von Schädelknochen 274, Verengerung bei Tumor de9 Pons 289, Ursache der Pupillenphänomene bei Tabes 299, Prüfung der Reaktion 301, centrifugale und centripetale Fasern 301, 302, Ursache der Bewegung 302, Verhalten bei dem Chey ne-Stokes'- 8chen Phänomen 313, Bestimmung der Weite 313, Ungleichheit bei in- nereu Erkrankungen 314 , Wirkung des Cocain auf die Pupille 337, Er- weiterung und Verengerung bei Au- geubewegungen 530.

R.

Refraktion in der Peripherie des Auges 163, in Schulen 490, astheno- pische Beschwerden bei verschiedener 504.

Reitbrillen, Modifikation 147.

Hetinitis albuminurica, Zu- sammenhang mit Nierenerkrankung 195, 196, 198, pathologischer Be- fund von Uefasaveränderungen 196, 197, 311, Vorkommen 308, 309,310, 311.

Retinitispigmentosa, bei Epi- leptischen 297, Behandlung 371, Vor- kommen 372, 374, 375, Ursachen 373.

Retinitis syphilitica, anato- tomiteber Befund bei 193, bei here- ditärer Lues 251, Arten 374.

Retrobulbäre Neuritis, Ursa- chen 257, rheumatische 381.

Retina, Struktur beim Rind und Pferd 14, bei Trigonum pastin aca 15, 16, bei Petromyzonten, Plagiostomen, Teleostiern 16 , beim Menschen und bei d er Katze nachW e i g e r t'scher Hä- motoxylin-Färbung 16, typische Färb- ung der äusseren Körnernach Färbung mit Gentianaviolett 17, Stützsubstanz in der Netzbaut der Wirbeltiere 17, Beschaffenheit der Kerne der äusseren Körnerschicht und der Zapfen beim

Menschen 18, Färbung der lebenden 24, Gefässverteilung 27, Verkürzung der Zapfeninnenglieder auf Lichtein- wirkung bei Fröschen , Fischen und Tauben 63, Einfluss der Stäbchen und Zapfen auf das Sehen 64, lichtem-

S findende und Sehelemente 64, Zahl er Empfindungskreise in der Fovea centralis 65, 138, Empfindlichkeit des Centrum und der Peripherie gegen Farbentöne 75, Fortpflanzung der suc- cessiven Lichtinduktion auf die der er- regten Stelle benachbarten Netzhaut- teile 78, chemische Zusammensetzung 88, ophthalmoskopisch verschiedenes Verhalten der Blutsäule in den Gelas- sen 153, 154, anatomischer Befund bei Diabetes 171, Cystenbildung 198, Glioma 198, 199 , 200, Pseudogliom 200, Blutungen bei Schrumpfniere 244, Blutungen oei Leukämie 244, 245, Erkrankungen bei Diabetes 245, 246, Blutungen bei pernieiöser Anämie 246, Blutungen bei Malaria 253, Blutungen bei Schwangeren 312, partielle Em- bolie der Art. centralis 371, Heilung der Ablösung 371, 372, 378, Throm- bose und Perivaskulitis der Gefässe 372, Ablösung bei Aderhautgeschwulst 372, Cholestearin in der abgelösten Netzhaut 373, Embolie der Art. cen- tral. 373, Gliom 373, 378, 379, Arte- riitis syphilitica 373, Anästhesie 376, Ischämie 376, Ursachen der Ablösung 377, Farbensinn bei Ablösung 378, Färbung des Blutes in den Gefässen bei Anomalien der Akkommodation 513, Ruptur 556, weisse Flecken bei septischer Infektion 562 , Ablösung nach Verletzung 564, Ablösung beim Pferde 567 , 568 , Cystenbildung die beim Pterde 573, 574. Rotsehen, Auftreten 80, 423, Ursache 80, 424, nach Genuss von Bilsenkraut- samen 424.

8.

Schieloperation, Verbesserung der Sehschärfe nach 539, Wirkung

544, anatomische Verhältnisse bei 544, 545 experimentell- anatomische Ver- hältnisse bei Rück- und Vorlagerun i?

545, Eiterung nach 546, Ausführung 547.

Schielwinkel, Messung 164. Schichtstar, anatomischer Befund

187, Vorkommen 222. Schneeblindheit 376, 377. Schreibtafel 104.

s

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604

Sach-Register.

Schulbank, zweckmässige Konstruk- tion 508.

Seelenblindheit 55, nach einem apoplektischen Aufalle 56, transito- rischer Charakter 266, Vorkommen 275, 276 , Vorkommen bei Rinden- blindheit 276, 277. bei Läsionen der Gehirnrinde 277, 278.

S e h p u r p u r 64.

Sehschärfe, Einfluss der Beleuch- tung 65, 66, 67, 139, bei verschiede- nem Licht 66, 156, Herabsetzung durch Refraktionsanomalie und Ab- nahme der Beleuchtung 161, 162.

Sehstörungen, bei Zerstörung be- stimmten Hirnpartien 54, 57, 58, 59, nach Alkoholmißbrauch 254 , nach Intoxikation mit Nikotin 254 , 255, Fehlen bei Tumorbildung im Occipi- tallappen 261.

Sehnerveneintrittsteile, Cen- trum des Licht- und Farben gesichts- feldes 68, Verfärbung bei Alkoholin- toxikation 204 , 256, 300, 304, ange- borner Conus nach unten 223, ange- borene Anomalie 224, perl weise Fär- bung bei einem mit der Zange zur Welt gekommenen Mädchen 280, Auf- treten der Exkavation 359 , experi- mentelle Erzeugung der Exkavation

^ 359 , Zündhütchenfragment auf 557.

S k 1 e ra, chemische Znsammensetzung 86, Melanose 217, 341, Gumma 250, Pigmentflecke bei Addison' scher Krankheit 310, Abscessbildung 342, Heilun g von Wunden 550, Wert der Naht bei Wunden 551.

Sklero-Choriotomie bei Glau- kom 363.

Sklerotomie bei Glaukom 364.

Skiaskopie 150, 151, 152.

Skotom für Rot und Grün bei Al- kohol- und Tabakmissbrauch 254, 255, 258, 283.

Spektrum, Erscheinen eines roten Streifens bei schneller Rotation des Prismas 72.

Sphärische Gläser, prismatische Wirkung bei Decentration 141, 142. 143, 144, 145.

Strabismus, Verhalten der Seh- schärfe bei 540 , 541, optische Be- handlung 543, Vorlagerung der T e- n o n 'sehen Kapsel bei 547, beim Pferde 569.

Strabismus convergens, Auf- treten bei Hypermetropie 536, 538, Ursache 537, Behandlung 538, ange- born»r 539, spontaner 539, bei hoch- gradiger Myopie 541, Heilung von

542, Inkongruenz der Netzhäute bei

543, Behandlung 543. Strabismus divergens, gleich- namiges Doppeltsehen bei 542.

Strahlbrechung an sphärischen Flächen bei schiefer Incidenz 45.

Star, schwarzer beim Pferde 566, 567, 568.

Staroperation beim Hunde 577, 578, 579.

Stauungspapille, Ursache 202, bei Meningitis 267, bei Blutungen in die Scheiden des Sehnerven 272, bei Gehirnabscess 282 , bei Caries des Orbitaldaches 283, bei Tuberkulose des Gehirns 285, 286, bei Gehirntu- mor 286, 289, 290, bei Tuberkeln der Gehirnsubstanz 290, mikroskopischer Befund 382, künstliche Erzeugung beim Pferde 568.

Stereoskopische Bilder 544.

Symblepharon, Operation 128, 445, 455.

Sympathische Erkrankungen bei einseitiger Aderhautgeschwulst 194, pathologisch -anatomische Ver- änderungen bei 194, historisches 367, experimentelle Erzeugung 367, Be- handlung 367 , 368, Auftreten und Behandlung nach Verletzung 369, bei intraokularen Tumoren 369, nach Kataraktextraktion 370 , Zeitpunkt des Auftretens 370, Kataraktextrak- tion bei 401.

%

Tageslicht, Messung der Hellig- keit 67.

Tapeturo lucidum, Leucht kraft derselben bei verschiedenen Tieren 13.

Tenon'sche Kapsel, anatomisches Verhalten bei der Schieloperation 545, 546.

Thränendrüse, Hyperplasie 460, Entzündung 461, Exstirpation 461.

Thränenflüssigkeit, Vorkom- men von nach Einspritzung von Jod unter die Haut 88.

T h r ä n e n kanälchen, Muskulatur 7.

Thränenkarunkel, Fibrolipom 184.

Thränennasenkanal, Entwicke- lung beim Menschen 39, angeborne Krankheiten 216, Behandlung der Kr- krankungen 462, Erkrankung bei Na- senaffektionen 46:'., 477, Behandlung des Verschlusses bei Pferden 580.

Thränenpunkte, Mangel 227.

T h r ä n e n » a c k, Wirkung des Jodols

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Sach- Register.

605

auf die blennorrhoi§che Erkrankung 462, Mitbeteiligu der Schleimhaut bei Tuberkulose der Bindehaut 462, Vereiterung bei Lupus 462.

Thränenträufeln, reflektorisches 301, 460, bei Kompression des Tbrä- nensackes 458.

Trachom, Schutzmasaregeln 102, Vor- kommen 134, 321, Mikroorganismen 177, 178, pathologisch-anatomischer Befand 182, 324, Pincette 240, ende- misches 321 , Schwellung der Prae- auriculardrüsen bei 321, Behandlung 322, 323, 324, 325, Vorkommen 324, Komplikation mitNasenkatarrhen 463, 477.

Tractus opticus, Verbindung mit der Glandula pinealis 11) , 20, cere- braler Verlauf 19, 23, Pupillarfasern 20, Methoden zur Erforschung des Verlaufs 21, 22, Erkrankung bei Sy- philis des Gehirns und Ruckenmarks 203 , Veränderungen hei Alkoholin- toxikation 204, Gumma 206, Varietät 224, Kompression bei Gehirntumor 290.

Tractus peduncularis trans- versus, Kerne desselben 19.

Trichiasis, Behandlung 443, 444, 445.

Trü bungen, Berechnung der schein- baren Verschiebung im Auge 153.

ü.

ü n d i n e , Modifikation 240, 423. Universalpult 509.

V.

Verletzungen, schwere des Auges III, im jugendlichen Lebensalter 123, des Auges bei Dynamitexplosion 554, 555, perforierende des Anges 556, des Auges bei Kopfverletzungen 561, des Auges beim Blitzschlage 563 , 564, Tetanus nach 565.

Violettsehen nach Vergiftung mit Extr. Cannab. indic 255.

Vordere Kammer, Druck in der- selben 89, Implantationen 170, 171, Cholestearin in derselben 172, Spritze zum Ausspülen 241, Cysticerkus 348, Luxation der Linse in dieselbe bei einem Fohlen 570.

W.

Winkel y, Bestimmung 46.

Z.

Z o n o 1 a , Ansatz der Fasern an der Linse 9, 10, 12 , Verhältnis der Fa- sern zu den Ciliar fortsätzen 11, zo- nulärer und praezonulärer Raum 12, Verhalten Iwjim Akkommodationsme- chanismus 515.

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Ueber das Zusammentreffen von der Nasenschleimhaut Ebd. Nr. 23.

Ueber die Abhängigkeit der Migräne von Krankheiten der Nasenhohle und der Kieferhöhle. Ebd. Nr. 35 und 36.

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Bericht über die WIM. Versammlung der ophthalmologischen Gesellschaft zu Heidelberg, redigiert durch F. C. Donders, W. Hess und W. Ze- he n d e r. (I. Heftchen: Festsitzung am 9. August. 2. Heftchen: Wis- senschaftliche Sitzung aui 10. August.)

über die Augenabt eihing des Stephanshospitals in Reichenberg für das Jahr 1886 von Dr. Franz Bayer. Prager med. Wochenschr. 1887. Nr. 6.

11., über die Augenkranken- Abteilung im k. k. Krankenhause Wieden und im St Josephs-Kinderspitale von Dr. Hans Adler für 1883. Wien. (Wurde erst nachträglich eingesandt.)

13., über die Augenkranken-Abteilung im k. k. Krankenhause Wieden und im St. Josephs-Kinderspitale vou Dr. Haus Adler. Wien 1886 (für das Jahr 1885).

schriftlicher, der Universitäts-Augenklinik zu Dorpat für das Jahr 1886, von Prof. Dr. R a e b 1 m a n n.

der Universitäts-Augenklinik zu Giessen f. d. J. 1886 vou Prof. Dr. von

Hippel.

der Universität^- Augenpoliklinik zu Königsberg f. d. J. 1886, von Dr.

V o s s i u s.

der Universitäts-Augenklinik zu Prag f. d. J. 1886. Leiter : vom 1. Ja- nuar bis 1. Mai Prof. Dr. Schenki, vom 1. Mai angefangen Prof. Dr. Sattler.

der Universitäts-Augenklinik zu Würzburg f. d. 1886, von Prof. Dr.

Michel.

der Augenklinik des Prof. Dr. Schöler in Berlin f. d. J. 1886.

über die Augenklinik des Sanitötsrates Dr. Dürr in Hannover f. d.

J. 1886.

über die im Jahre 1886* ausgeführten Augenoperationen von Dr. Frän-

k e 1 in Chemnitz.

über die Augenabteilung des allgemeinen Krankenhauses zu Hamburg

f. d. J. 1886 von Dr. Haase. über die Augenklinik in Ludwigsburg f. d. J. 1886 von Hofrat Dr.

von Höring.

über die Augenklinik von Dr. A. Nieden in Bochum f. d. J. 1886.

über die in der Augenklinik von Dr. Rhein dorf in Neuss im Jahr 1886 ausgeführten Operationen.

über die Angenkrankenstation des k. Garnisonslazareths München vom 1. April 1883 bis 31. März 1885 von Oberstabsarzt Dr. Seggel.

über die Augenabteilung zu St. Rochus in Budapest f. d. J. 1886 von

Dr. S i k 1 os s y.

der Augenheilanstalt von Dr. S c h m i d in Odessa f. d. J. 1886.

der Augenklinik von Dr. Paul Schröter in Leipzig f. d. J 1886.

der Augen- und Ohrenheilanstalt für Oberschiesten in Gleiwitz f. d. J.

1886 von Dr. Struwe. Berlin, Weitere Beobachtungen über Dyslexie und Sektionsbefund. (XL Wan- dervers, südwestdd. Neurol. und Irrenärzte.) Neurol. Centralbl. S. 355. B o 1 1 e t i n o di oculistica, redigiert von S i m i. Firenze.

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Zusätze zur Bibliographie des Jahres 1886.

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Zur Sehn Ige« undheitspflege, Veröffentl. d. hygienischen Sektion des Berliner Lehrer- Vereins. Berlin, Stubenraucb. (Siegert, Ueber Kurz- sichtigkeit und Sitzeinrichtungen.)

Berichtigungen zur Bibliographie des Jahres 1886.

Seite 3 Zeile 20 von oben setze nach XVI: und XVII. u. 2. > 6 » 2 > unten lies Besnard statt B e r n a r d. »10 > 22 » oben » chip statt chisel. »11» 17» » » The meter-lens statt The metre-lens. » 12 » 24 » » » neoplastiche statt neoplastische. »13 > 16 > unten setze nach Heidelberg. XXI. Jahrgang. Leipzig.

Veit & Comp.

» 15 » 18 » oben lies Tichomirow statt Sichomirow.

» 16 » 10 » unten » nevropathies statt nervopathies.

» 23 » 20 > » setze nach entwerfen : Repert d. Phys. XXII. S. 299 u.

» 29 » 1 » » » nach 258 noch: und Annal. d'Ocul. T. XCVI.

p. 65.

24 » oben lies un statt üm.

Im Jähret 1886. 7

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98 Berichtigungen zur Bibliographie de« Jahre« 1886.

Seite 30 Zeile 6 von oben lies Gläsner statt Gl Ösen er.

unten setze nach Heft 1. XXXVI. Jahrg. S. 9. oben lies form statt from.

» setze nach 378 noch Annal. d'Ocul. 96. p. 158. » » noch nach Juli. Bd. 39. S. 805. » lies Mach statt Muck, unten » modernen statt moderneren. » setze noch nach Fase. 1. VIII. p. 301. » » » » Physiol. XXXVIII. S. 521 u. oben » » » Klinik: Heft 10. unten » » > 164 : u. Annali di Ottalm. XV.

p. 522.

» lies postdiphteritischen statt postdiphterischen. oben setze noch nach 387: und CentralbL f. Neurologie.

Nr. 19.

unten » » »301: Mit Zusatz ebend. XXXII. 4

S. 293.

» » » > tab. (173 Patienten 14 Katarakt- extraktionen, alle mit gutem Resultat > setze noch nach 245: Zuerkennung des Preises an

C r e d e" für die Prophylaxe der Blennorrhoe neonatorum), oben lies squiut statt quint.

» setze noch nach Story. Vol. V. unten * * » Part. L und II. oben » » 577: et Assoc. francaise. Congre*

a Nancy.) Matenaux pour Phistoire primitive et natu- relle de l'homme. Vol. XX Ser. III. T. III.

» 74 » 3 » unten » » » Nr. 3 : und Nr. 4. S. 36 u. S. 54. » 77 » 19 > > lies nach statt naeh.

> 79 > 5 » oben » Woj tasiewiez statt Wogtasie wi cz. » 79 » 12 » unten füge nach Ciliarmuskel« hinzu: Inaug.-Disa. u.

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Tabelle IV. Operationserfolge.

Anstalten.

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Jahrgang.

Zahl der operirten nicht complicirten Cataracte.

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1886

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1886

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Prag, Prof. Dr. Sattler

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Wurzburg, Prof. Dr. Michel

1886

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Hannover, S.-R. Dr. Dürr

1886

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Ludwigsburg, Dr. v. Höring

1886

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Budapest, Dr. v. S i k 1 <5 1 1 y

1886

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Leipzig, Dr. Schröter

1886

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Frankfurt, Dr Steffan

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1886

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1

Boston, Dr. Derby

v. 1. X. 85 -1.X.86.

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3

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Wien, Prof. v. Reusa

1884/85

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1,29

Regensburg , Hofrat Dr.

St Öhr

1886

15

12

3

*) Durch intraoeulare Blutung in Folge von Erbrechen unmittelbar nach Operation. Vollständig aseptischer Verlauf.

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