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Zeitschrift [With] Wissenschaftliche Ergänzungshefte

Deutscher Alpenverein

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Zeitschrift des U. u. Q. A.- Y.

J881. Tafd 1.

Ferd. Mühlbacher gen.

J. B. ObemetUr repr.

DER PREDIGTSTUHL BEI ISCHL.

Natumudle.

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ZEITSCHRIFT

DES

DEUTSCHEN UND OESTERREICHISCHEN

ALPENVEREINS. 1

JAHRGANG 1881. - BAND XII.

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Kbodulier)-

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ZEITSCHRIFT

DES

DEUTSCHEN UND 0ESTERREICH1SCHE.V

ALPENVEREINS.

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ZEITSCHRIFT

des

Deutschen und Oesterreiehischen

Alpenvereins.

R e d i g i r t

»OD

TH, TRAUTWEIN.

Jahrgang 1881. Band XII.

Mit 16 Tafeln.

WIEN, 1881.

Verla* de» Deutschen and Oesterreiehischen Alpenrereins in Wien.

In CoramUsion der J Lindauer'schen Buchhandlung in München.

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Da« Recht der Ueber*etzung sowie berßglich der Beilagen der Nachbildung wird vorbehalten. Die Autoren allein sind für den formellen und materiellen Inhalt ihrer Arbeiten verantwortlich

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V

Inhalt

des Jahrgangs 1881.

Seito

Dr. Fr. i'laff, Untersuchungen über die Bewegung des Paaterzengletschers 1

Dr. J. FrUohauf, das Zeichnen und Bestimmen der Panoramen 10

Herrn, Ritter von (Battenberg, der Karst und seine forstlichen Verhältnisse 24

Dr. Paul Gfissfeldt, das Wandern im Hochgebirge 63

Knd. Hinterhuber, über die Fl>»ra des Untersbergs 95

Lud* . Jahne, die touristische Bedeutung der Karawanken 97

Alfred Zoff, der Rosenik. 113

Aus dem Wettersteingebirge :

L M. Schultze, neuer Aufstieg auf die Dreithorspitze direct vom

Leutascher Platt 115

IL Heinr» Schwaiger, der Hochblassen 116

Fr. Niebier, der Mersavetz im Küstenland 122

Dr. Moritz Hoernes, Bosnische Gebirgsübergänge 125

Ferd. MOhlbacher, der Predigtstahl bei Ischl 139

L. Obermair, aber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung 143

Dr. B. Masegger, Peter Anich and Blasius Hueber und deren Karte von

Tmil 164

F. Seeland, Stadien am Pasterzengletscher. II. Folge 171

Dr. L. Freytag, die Gottin Bercht-Holda and ihr Gefolge 178, 336

Die Dachstein-Gruppe.

I. Dr. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge. Ein geographisches Cha- rakterbild aus den Nordalgen 217

II. gegrg Geyer, Touristisches über die Dachstein-Gruppe 240

L Touren von Qbertraun 240

II. Touren von Hallstatt 251

III. Touren von Gösau 262

IV. Die Mandling und Touren von Filzmoos . 270

V. Touren von der Ramsau 277

VL Kammer-Gebirge and Grimming 299

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S. Ii.

C Frwhwirth, Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefenpflanzen auf den Hohen 31 1

L. fi., Aber die Freude an der N:ttur mid am Brr^-teigen 322

J)r. C. W. ('. Fuchs, die Erdbeben-Theorie Rudolf Falb's 327

Dr. Rudolf Scndtner, da> Thatmheimer G»'hirgr 362

Topographim-hea 3G2

Geologische Bejnerknngen 36H

Touristische» : Qernspitze . . 36i>

KOllespitze und Gimpel 369

P. Pignoll, Karatwanderungen ober und unter der Erde 377

Valentin Stanly, meine Erfahrungen bei den Exkursionen auf den hohen

Göhl. (Mit Notizen flber die erste Wazmann-Ersteigung) 38*3

Bericht Uber die achte («eneral - Versammlung de* Bcut-M-hen und

Uestcrrelchlscheii Alpenveroins in Kln^enfurt 401

Hiezu 2 Anlagen :

Jahresbericht des Central- Ausschusses 40?»

Cassebericht 424

Betriebs-Rtfchnmig fflr 1*8<> 424

Kechenschafts- Bericht für 1880 . ... 42»>

Vermögensrechnung fflr 1880 427

Voranschlag fflr 1880 resp. 1KS1 428

Bibliographie der alpinen Literatur 1881. . . 431

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VII

Beilagen.

Tafel 1. Der Predigt 8t uhl bei Ischl. Naturstudie von Fe rd. Mühlbacher in Ischl. Lichtdruck von J. B. Obernetter in Mönchen.

Zu Seite 139.

Tafel 2, 3, 4. PMtioramu vom Rosenik. (Stangalpen-Gruppe). Aufgenommen und gezeichnet von Alfred Zoff, revidirt von Professor Dr. J. Frischauf in Graz. Photo-Zinkographie. Text Seite 113.

Tafel 5. Der Hochohtr vom Draiithal aus und der Hochobir mit dem Bergbaus. Nach Skizzen von Phil. Kofi er. Zinkographie.

Zu Seite 1W und 107.

Tafel 6. Das Wettersteingebirge von der Dreithorspitze ans. Nach einer Zeichnung von Max Schnitze. Zinkographie. Zu Seite 115.

Tafel 7. 8, 9. Maasst&be, Terrain-Durstellung und Signaturen. Zeichnung vonL. Obermair, Kupferstich und Ueberdruck auf Stein von Hugo Petters in Hildburghausen. Zu Seite 143.

Tafel 10. Der Thorstein von der Simon) -Seharte aus. Nach der Silbercopie einer Original- Aufnahme von Professor Dr. Fr. Simon y. Lichtdruck von J. B. Obernetter in München. Zu Seite 2 17.

Tafel 11 und 12. Südliche Hälfte der Sarstein-Kundschau mit dem Dach- stein-tiebirge. Aufgenommen und gemalt von Professor Dr. Fr. Simony. Farbendruck von Eduard Holzel in Wien. Mit Erken- nungg-Schema in Schwarzdruck. Zu Seite 2*21.

Tafel 13, 14. Rundschau vom Hohen Dachstein. Aufgenommen und gezeichnet von Ferd. Mühlbacher. Photozinkographi^ mit Ton von L. C. Zamarski in Wien. Zu Seite 256.

Tafel 15. Die Gernspitxe bei Iteutte Nach einer Skizze von Th. Sendtner,

gezeichnet von Emil Kirchner in München. Lichtdruck von J. B. »bernetter in München. Zu Seite 362.

Tafel 16. Der Hochblasseii von der Aeusseren Hölleuthalspitze. Nach einer Zeichnung von Max Schultze in Regensburg.

Nachgeliefert zu Seite 116.

13 Ansichten und Figuren im Text.

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VIII

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Mit diesem Jahrgang wurden an die Mitglieder versendet:

Anleitung: zu wissenschaftlichen Untersuchungen auf Alpenreisen.

III. Abtheilung: Anleitung zu anthropologisch-vorgeschichtlichen Beob- achtungen im Gebiet der deutscheu und österreichischen Alpen, von Dr. Johannes Ranke in München.

Da>>elbe IV. Abtheilung: Anleitung zur Beobachtung der alpinen Thierwelt, von Professor V. K. YV. von Dnlla Torre in Innsbruck.

Verzeichnis der Mitglieder des Deutscheu und Oesterreichischeu Alpen- vereins 1881 und Auszüge ans den Jahresberichten der Sectionen für 1880.

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Untersuchungen über die Bewegung des Pasterzengletsehers.

Von Dr. Fr. Pfaff in Erlangen.

Mit einem Diagramm (im Text).

Zu den vielen wundersamen Thatsachen, welche die neuere Geologie erst ans Tageslicht gebracht hat, gehört auch die, dass unserer jetzigen Periode unmittelbar voraus die sogenannte Eiszeit ging, in welcher die Herrschaft des Oletschereises sich weit über ihr jetziges Gebiet erstreckte. Es sind durch diese Entdeckung eine Menge Thatsachen erst erklärbar geworden, welche vorher ganz räthselhaft waren, wie z. B. die Verbreitung der sogenanuten erratischen Blöcke um die Alpen herum und über die norddeutsche Ebene. Der ganze Mechanismus dieser Blockzerstreuung begann aber erst dann ganz klar zu werden, als man die Thätigkeit der jetzigen Gletscher gründ- licher untersuchte und aus ihrer Thätigkeit die Vertheilung jener Findlingsblöcke abzuleiten versuchte.

Man war so bis vor ganz kurzem zu der Ansicht gelangt, dass die in der norddeutschen Ebene zerstreuten Gesteine auf schwim- menden Eisraassen, die sich von den alten scandinavischen Gletschern am Meeresufer selbst loslösten, über die Ostsee transportirt worden seien, welche sich bis nach Sachsen hinein erstreckte.

In der jüngsten Zeit ist nun eine Wandlung in dieser Anschauung eingetreten: man hat auf Kosten des Meeres die Ausdehnung der Gletscher erweitert und viele Thatsachen aufgefuuden, welche dafür sprechen, dass die Eismassen selbst als Gletscher jene Blöcke über das Land transportirten, indem sie sich über die ganze norddeutsche Ebene hinschoben. Dadurch hat auch das Interesse für die Gletscher und insbesondere für die Bewegung derselben noch zugenommen und es dürften daher auch einige Untersuchungen über dieselbe den Lesern dieser Zeitschrift willkommen sein, die ja auch vom vorigen Jahre her die interessante Versuchsreihe der Herren Dr. Klocke und Koch gewiss noch in Erinnerung haben werden.

Zeitschrift 1881. 1

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Dr. Fr. Pfaff.

Aus derselben ging hervor, was auch schon aus den älteren, so zu sagen aus dem gröberen arbeitenden Versuchen von Agassiz, Korbes, Schlagintweit, Tyndall u. A. zu entnehmen war, dass die Bewegung der Gletscher an verschiedenen Querschnitten eine ungleiche sei, und zwar eine ungleiche nach allen Seiten. Einmal in der Art. dass die auf einem Querschnitte befindlichen Pfähle langsamer, die auf einem anderen weiter oben oder unten aufgestellten in der- selben Zeit schueller sich bewegen konnten, dann aber auch in der Beziehung, dass kein gleich bleibendes Verhältniss in der Bewegung zwischen beiden Pfahlreihen sich nachweisen Hess und daher kein Schluss aus der Bewegung der einen Reihe auf die der andern gezogen werden konnte, jede ihre eigenen Wege nach eigenem Takt ging.

Ich sagte oben, dass jene älteren Versuche aus dem gröberen gearbeitet hätten ; damit soll nicht gesagt sein, dass dieselben nicht genau gemacht worden seien, sondern nur das, dass sie keine andere Absicht hatten, als die Bewegung für etwas grössere Zeitabschnitte festzustellen, ohne weiter auf die Frage, wie diese Bewegung in kleineren Zeitintervallen sich verhalte, einzugehen. Das letztere zu ermitteln erfordert ein ganz anderes, feinere Messungen möglich machendes Verfahren. Durch die Versuche der beiden genannten Herren ist zum erstenmal constatirt worden, dass genau dieselbe eigenthümliche Bewegung, welche ich an dem Firn nachgewiesen hatte, auch an dem eigentlichen Gletscherstamm sich findet, dass ein und derselbe Punkt der Gletscheroberfläche bald aufwärts, bald abwärts, bald vorwärts, bald rückwärts sich bewege. Wie man sich erinnern wird, wurden diese Versuche an je zwei Skalen angestellt, welche an zwei verschiedenen Querschnitten des Morteratschgletschers aufgestellt waren, und zwar von einer halben Stuude zur andern von Morgens 6 bis Abends 6 Uhr. Für die Nacht wurde nur dieGesammt- bewegung ermittelt.

Da diese Beobachtungen die einzigen bisher vorliegenden sind, welche eine so eigenthümliche Bewegung des Gletscherstamms er- kennen Hessen, so erscheint es gewiss wünschenswerth, dass dieselben vervielfältigt werden, und ich hatte die Absicht, eine grössere Reihe von solchen Beobachtungen anzusteUen und mehrere Tage fortzusetzen. Da für solches Vorhaben es immer wünschenswerth ist, eine Hütte in der Nähe zu haben, so wählte ich die Pasterze zu diesem Zweck aus,

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Ueber die Bewegung des Pasterzengletschers. 3

wo die vortrefflich ausgerüstete Hofmanns-Hütte uichts in dieser Be- ziehung zu wünschen übrig lässt. *)

Wenn man darauf ausgeht, solche genaue Beobachtungen über die Bewegung des Gletschers anzustellen, ist man genöthigt, für jede Skala, an der zugleich die horizontale wie die verticale Verrückung abgelesen werden soll, ein besonderes Fernrohr aufzustellen und dadurch ist natürlich die Zahl der zu beobachtenden Punkte eine beschränkte. Unter diesen Umständen schien es mir mehr wünschens- werth, vier Punkte in einer quer über den Gletscher liegenden Linie zu messen, als etwa je zwei auf zwei verschiedenen Querschnitten, da ja die Verschiedenheit in der Bewegung dieser schon lauger constatirt ist. Leider ist man, wenn es sich darum handelt, die Bewegungen von einer halben oder ganzen Stunde zur andern zu constatiren, genö- thigt, die Skalen nicht sehr weit vom Ufer zu entfernen, weil es sonst nicht mehr möglich ist, Bewegungen von Millimetern, wie sie öfter in solchen Zeitabschnitten vorkommen, zu erkennen.

Ich stellte daher zunächst vier Skalen, jede mit einer hori- zontalen und verticalen Eintheilung in halbe Centimeter versehen auf, und zwar in gleichen Abständen von einander, nämlich 20—40—60 und 80 m vom Ufer entfernt und in der Art, dass immer je 2 4 Fern- rohre auf einem gemeinschaftlichen Stativ, einem festen Theodolithen- dreifuss angebracht waren, und zwar I. u. IV, II. u. III. vereinigt. Man hat dadurch eine Art Controle darüber, ob die Fernrohre von einer Beobachtung zur andern keine Verrückung erfahren haben, wenig- stens in dem Fall, wo die Bewegung der beiden Skalen, die von einem Stativ aus beobachtet werden, eine ganz verschiedene ist. Ich bemerke übrigens hier gleich, dass, wenn die Stative von Anfang an auf festem Boden gut aufgestellt sind, eine solche Verrückung nicht eintritt. Am besten sichert man sich gegen eine solche unvermerkt eintretende durch die Anbringung eines kleinen Versicherungsfern- röhrchens, das auf dem Beobachtungsfernrohr selbst angebracht und bei Beginn der Beobachtungen auf einen fernen ausgezeichneten Punkt, wie z. B. eine charakteristische Felsenspitze oder dgl. gerichtet wird.

*) Es gereicht mir zu besonderem Vergnügen, hier aueh dem Vorstand der Section Pinzgau, HerrnRud.Riemann in Zell meinen Dank für die Unterstützung, die er mir mit Rath und That bei meinen Untersuchungen zu Theil werden Hess, aussprechen zu können.

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Dr. Fr. Pfaff.

Da ffir die einzelnen Nachtstunden bisher keine Beobachtungen hinsichtlich der Fortbewegung vorliegen, war es mein Bestreben, auch solche vorzunehmen. Leider hinderte mich das sehr ungünstige Wetter daran, und ich konnte nur an einem Tag die Beobachtung bis 10 Uhr Nachts fortsetzen, schon gegen 11 Uhr machte dicker Nebel jede Fortsetzung derselben unmöglich.

Ich will nun zunächst die einzelnen, in Gemeinschaft mit meinem Sohne gemachten Beobachtungen hier ausführlich mittheilen und bemerke zu der Tabelle folgendes: Die vier Columnen enthalten die Bewegung der vier Skalen von der seitlich angegebenen Zeit bis zu der in der folgenden Reihe stehenden. Die obere Linie enthält die Zahlen für die horizontale Bewegung, wobei ein andeutet, dass die Bewegung rückwärts, d. h. thalaufwärts erfolgte ; die zweite Linie enthält die Zahlen für die verticale Bewegung, und zwar in Theil- strichen der Skala, so dass 1 - cm, 0-5 '/« cm bedeutet, wobei ein vor der Zahl eine Bewegung nach aufwärts, in die Höhe, die Zahlen ohne Zeichen ein Sinken der Skala anzeigen.

Zeit

Entfernung der Skala

Zeit

Entfernung der Skala

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l'eber die Bewegung des PasterzengletMchers.

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Zur besseren Uebersicht sind auf folgendem Diagramm die Bewegungen der vier Skalen im natürlichen Maasstab dargestellt.

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Werfen wir einen Blick auf dasselbe, so sehen wir auch hier wieder sehr deutlich, wie ganz unregelmässig und ungleich sich die Bewegung der verschiedenen Skalen verhält, sowohl im ganzen, wie auch in den einzelnen Stunden und Tageszeiten. Bis Mittag z. B. geht I. rückwärts und aufwärts, IL vorwärts und aufwärts, III. vorwärts und abwärts, IV. ebenfalls vorwärts und abwärts. Von 12 bis 6 Uhr Abends

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Dr. Fr. Pfaff.

I. wenig vorwärts und stark aufwärts, II stark vorwärts und aufwärts. III. noch stärker vorwärts und abwärts. IV. kaum ein wenig vorwärts und sehr stark abwärts. In der Nacht I. und II. vorwärts und abwärts. III. vorwärts und aufwärts.

Das Gesammtresultat ist für I. vorwärts und aufwärts, für die drei übrigen vorwärts und abwärts, aber in sehr ungleichem Betrag.

Wollten wir aus allen diesen Beobachtungen so wie auch aus denen von Klocke und Koch einen Schluss ziehen, so können wir das natürlich mit Vorbehalt späterer Aenderungen desselben durch fortgesetzte Beobachtungen - nur in folgender allgemeinen Fassung:

1. Die einzelnen Partien eines Gletschers bewegen sich auch auf einem und demselben Querschnitt unregelmässig und ungleich- massig.

2. Ein und dieselbe Stelle bewegt sich häufig sowohl in horizon- taler Richtung wie auch in vertiealer in entgegengesetztem Sinn, nämlich bald vorwärts (thalabwärts), bald rückwärts, bald aufwärts oder abwärts, und zwar in den vier hier möglichen Combinationen, jedoch überwiegt im ganzen die Vorwärts- und Abwärtsbewegung.

3. Es erscheint somit jede Stelle bis zu einem gewissen Grad eine Selbständigkeit der Bewegung zu besitzen, wie sie bei einer plastischen Masse wohl erklärlich ist.

Als Grund der Ungleichheit können wir ansehen:

1 . Die Ungleichheit der Beschaffenheit des Gletscherbettes.

2. Die Ungleichheit in der Form und den Verhältnissen des Gletschers selbst, insoferne als das Vorhandensein von Spalten vor oder hinter einer Stelle von Einfluss auf die Beweguug derselben sein muss. und auch die Form der Oberfläche. Concavität oder Conveiität, stärkere oder schwächere Neigung ebenso nicht ohne Einwirkung auf die Bewegung in einzelnen Zeittheileu sein kann.

In dieser Beziehung wäre es sehr wünschenswerth, wenn der- artige vergleichende Beobachtungen der Bewegung bis auf die Gletschermitte hin ausgedehnt würden, entweder indem man grössere Femröhre dazu verwendete, mit denen es möglich wäre, in halbe Centimeter eingeteilte Skalen wenigstens in einer Entfernung von 40<>m vom Ufer noch beobachten zu können, oder indem man ein

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1'eber die Bewegung s Pasterzengletseh.-rs.

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Fernrohr auf dem Gletscher selbst aufstellte, au dem zugleich eine Skala befestigt wäre, deren Beobachtung vom Ufer mit einem andern Fernrohr die Bewegung jenes Fernrohrs selbst zu bestimmen erlaubte. Dann könnte mit diesem eine noch weiter auf dem Eise aufgestellte Skala beobachtet und die wahre Bewegung derselben ermittelt werden.

Auch eine Vergleichung der Bewegung in verschiedener Tiefe ist etwas, was noch kaum möglich ist, worüber nur wenige ältere Beob- achtungen von Tyndall und Agassiz vorliegen, auch sie aber nur in längeren Zeitabschnitten angestellt. Hiezu müsste man breite Spalten auffinden, in deren Wände mit Skalen versehene Stäbe in horizontaler Richtung eingelassen werden könnten. Es war meine Absicht gewesen, auch zugleich eine nach dem Ufer zu gerichtete Bewegung wenigstens an einer Skala zu constatiren, wenn dieselbe sich zeigte, und ich hatte zu diesem Behuf noch eine weitere Skala an der zweiten angebracht, ebenfalls mit senkrechten Strichen, aber in der Richtung des Querschnittes des Gletschers stehend. Zur Beob- achtung derselben sollte ein besonderes Fernrohr dienen, welches weiter unten thalabwärts aufgestellt werden sollte. Die Beschaffenheit des Ufers machte das aber unmöglich, doch wurde einen Theil des Tages hindurch mit diesem Fernrohr ein weiter thalabwärts gelegener c. 40 ra vom Ufer entfernter Block beobachtet, an dem zwar eine ziemlich starke Abwärtsbewegung, aber kaum eine Spur von An- näherung an das Ufer so nachgewiesen werden konnte.

Wie aus dem oben Mitgetheilten hervorgeht, war es mir nicht möglich, die ganze Nacht hindurch Beobachtungen anzustellen. Ver- gleichen wir aber die Gesammtbewegung der Nacht an meinen drei Skalen die vierte verunglückte durch eine Explosion der Petroleum- lampe in der ersten Stunde sowie auch die von Klocke erhaltenen Resultate für die Nacht im ganzen, so sehen wir doch soviel deutlich, dass eiu wesentlicher Unterschied zwischen Tag und Nacht nicht angenommen werden kann. Meine Skalen ergeben: Anfang der Nacht Skala I. abwärts und rückwärts, dann in der Nacht abwärts und vor- wärts. Skala II. constant abwärts und vorwärts, Skala III. Anfangs abwärts imd vorwärts, dann abwärts und rückwärts, schliesslich vor- wärts und aufwärts. Dieselben Unregelmässigkeiten also wie sie auch bei Tage vorkommen.

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I)r Fr. PfalT.

Immerhin möchte es noch rathsam sein, einige coutinuirliche Beobachtungsreihen die Nacht hindurch anzustellen, und glaube ich hier einige Schwierigkeiten, die sich dabei ergeben, nicht mit Still- schweigen übergehen zu sollen, da sie möglicherweise einem oder dem andern Beobachter von Nutzen sein können.

Bei nächtlichen Beobachtungen ist es natürlich die nächste Auf- gabe, die Skalen hell genug die ganze Nacht hindurch zu beleuchten, und hiezu bietet sich ein doppelter Weg. Entweder indem man die Skalen transparent macht und von hinten beleuchtet, oder indem man sie undurchsichtig macht und mit Abblenduug des Lichtes gegeu den Beobachter von vorne beleuchtet. Versuche, die ich zu Hause in meinem Garten augestellt hatte, zeigten mir, dass auch in einer Ent- fernung von 100 m eine Skala durch eine Petroleumlampe von vorne beleuchtet hinlänglich hell erscheint. Ich wählte daher dieselben nicht transparenten Skalen, die am Tage der Beobachtung dienten, auch für die Nacht. Es musste nur noch dafür Sorge getragen werden, dass die Lampen gegen Wind und Kegen gesichert waren. Zu diesem Behuf wurde um jede von Pappe, die mit Wachspapier überzogen war, ein zusammenklappbares Gehäuse gemacht, das unten an den Seiten durch- brochen und mit einem feinen Drahtnetze versehen war, oben mit einem Deckel von Eisenblech geschlossen wurde, der seitlich eben- falls ein Drahtgeflecht hatte. Gegen die Skala zu war ein breites imd hohes Stück Spiegelglas eingesetzt. Ein Versuch mit denselben im Freien zeigte sie auch bei Wind und Kegen ganz gut weiterbrennend. Auf dem Gletscher bemerkte ich jedoch den Uebelstaud, dass bei längerem Brennen die Hülle von Pappendeckel sehr heiss wurde, sich warf und so au den Seiten und unten Spalten bildete , durch welche der Wind eindringen konnte. Es dürfte sich daher empfehlen, dieselben von Blech, und etwas weiter zu machen, mindestens 12 cm (die ineinigen hatten, schwach pyramidal zulaufend, unten 10 cm in der Breite, um dem nach vorne gerichteten Glase vor der Flamme die zur Beleuchtung der Skala nöthige Breite von 9 cm geben zu können, und 8 cm in der Tiefe). Wahrscheinlich gab auch diese starke Er- hitzung des Raumes innerhalb der Hülse, die auf dem cyliudrischen. von Blech angefertigten Petroleumgefäss der Lampe stand, Veran- lassung, dass an der IV. Skala eine Explosion statt hatte, was bei einer grösseren Hülse muh weniger leicht eintreten kann.

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Ueber die Bewegung des Pasterzengletschers.

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Eine zweite Schwierigkeit bot die Wahrnehmung der Faden- kreuze. Kann man dieselben nicht wie bei astronomischen Fernrohren seitlich beleuchten, so sind sie nur dann deutlich zu erkennen, wenn die Skalen gut beleuchtet, die Fäden ziemlich stark sind und die Ocularliuse. vor welcher sich das Fadenkreuz befindet, mässig ver- größert. Unter allen Umständen ist es rathsam, vor der Reise zu Hause zu untersuchen, ob der ganze Apparat nach allen Seiten seinem Zweck entspricht, ganz besonders . ob Fadenkreuz und Theilstriche der Skala in der Entfernung, in welcher letztere auf dem Gletscher aufgestellt werden soll, noch deutlich zu erkennen sind.

Sehr anzurathen ist es auch, und wenn man eine etwas länger dauernde Reihe von Beobachtungen anstellen will, unerlässlich, ein Zelt mitzunehmen, unter dem die Instrumente und der Beobachter Platz finden, namentlich wenn man Nachts hindurch dieselben fort- setzen will. Dann ist man auch von dem Wetter nicht abhängig und kann selbst bei Regen, wenn er nicht allzu heftig ist, ungestört die Skalen betrachten.

Ich glaube, dass wenn in dieser Weise eine Reihe von vier bis sechs Skalen vom Ufer an bis in die Mitte des Gletschers gleichzeitig auf zwei Querlinien einige Tage und auch bei Nacht beobachtet wurden, fernere Beobachtungen der Bewegungen der Gletscheroberfläche ent- behrlich würden. Freilich würde das voraussetzen, dass sich mehrere Beobachter dazu vereinigten, da, wenn auch nur acht Skalen beobachtet werden sollten, was das Mindeste für die Lösung der Aufgabe in der eben angegebenen Ausdehnung wäre, vier Beobachter dazu erforder- lich wären.

Vielleicht geben diese Zeilen Veranlassung zu einer solchen dankens werth en und gewiss lohnenden Vereinigung einiger Alpen- und Gletscherfreunde behufs der angedeuteten Enduntersuchungen der Gletscherbewegung.

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Das Zeichnen und Bestimmen der Panoramen.

Von Prof. Dr. Jon. Frischauf in Graz.

Mit G Figuren im Text

1. Die vielfachen Aufragen, welche an mich anlasslich der Bestimmung und Redaction der gezeichneten Panoramen gerichtet wurden, sind Veranlassung zur nachfolgenden Darstellung der Panoramen-Theorie, welche von Jedermann auch der Mathematik Unkundigen verstanden werden kann und die dahei doch allen, selbst den rigorosesten Anforderungen , soweit die graphische Zeichnung reichen kann, genügen dürfte *).

2. Die Zeichnung eines Panoramas (oder eines grösseren Theils einer Kundsicht) wird fast immer auf der Oberfläche eines Cylinders

dargestellt**). Das Auge des Beschauers, resp. Zeichners, befindet sich in einem Punkte der als vertical vorausgesetzten Axe des Cylinders. Eine durch das Auge auf die Axe senkrecht gelegte Ebene heisst die Horizontal - Ebene; diese Ebene schneidet die cvlindrisehe Bildfläche in der Horizontal- Linie; 'SS dieselbe ist in dem unaufgerollten cylindrischeu Bild eine Kreislinie, in dem aufgerollten eine Gerade. Der Radius (Halbmesser) dieser Kreislinie wird der Radius des Panoramas genannt.

Horittnla l

*) Die streng mathematische Theorie des Panoramen-Zeichnens wurde in meinen „Sannthaler Alpen. Wien, 1<S<7, Bruckhausen k Bräucr- gegeben. Eine populär»- Darstellung ohne Beweis der Formeln findet sich in der „Neuen deutschen Alpen-Zeitung". Bd. IV, Nr TA. Die in dem vorliegenden Aufsatz mitgetheilten rein graphischen Methoden reichen bei Anwendung der Specialkarten sicher in allen Fällen der Praxis aus.

**) Die kreisförmigen Panoramen werden durch Umlegung derCylinderfläche in eine Eben*1 erhalten. Wegen der dabei nöthigen Verzerrung gegen den Mittel-

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Das Zeichnen der Panoramen. { [

3. Da ein Object vollkommen bestimmt ist, wenn dessen Punkte bestimmt sind, so kann diese Theorie auf das Eintragen von Punkten fft Kt in die Bildfläche und

Bestimmen von Punk- ten der Bildfläche be- schränkt werden. Das Bild eines Punktes ist der Durchschnittspuukt der nach dem Punkt gezogeneu Geraden mit der Cylinder-Bildtläche. Alle Punkte, welche in einer durch die Aie gelegten Ebene liegen, werden in derjenigen Geraden abgebildet, in welcher diese Ebene die Cylinderfläche schneidet.

Ein Punkt im Raum des Beschauers ist durch den Ort seines Fusspunktes auf der Karte (d. i. durch dessen geographische Länge und Breite) und durch die Höhe Ober der Meeresflächc gegeben. In der Bildfläche des Panoramas wird dieser Punkt durch den Abstand von der Horizontal-Linie und durch die Entfernung des Fusspuuktes der Abstandslinie vom Anfangspunkt der Horizontal-Linie bestimmt Als Anfang der Horizontal-Linie wird gewöhnlich der Durchschnitts- punkt der nach „Nord" gelegten Vertical-Ebene mit der Horizontal- Linie gewählt *).

Die vier nach den Weltgegendeu Nord, Ost, Süd, West gelegten Vertical - Ebenen bestimmen die H a u ptpunkte des Panoramas.

In Fig. 1 für das uuaufgerollte, in Fig. 2 für das aufgerollte Bild ist Nt N,t die Nordrichtung und N N die Horizontal-Linie. Für den Punkt m, auf dem Bilde (entsprechend der vom Auge A nach m, gezogenen Geraden) ist m, pt der Abstand von der Horizontal-Linie und Npt der Abstand des Fusspunktes j», vom Anfang N. Aehn- liche Bedeutung haben m„ p,z und Xj^ für den Punkt m(J u s. w.

punkt werden sie nelten'und dabei meistens nur zur Orientiruug hinsichtlich der Fernpunkte angewendet.

•) Uni auch den künstlerischen Anforderungen gerecht zu werden, empfiehlt ••saich (namentlich für die Vervielfältigung), den Anfang so zu wählen, dass in dn* Mitte des Bildes der interessanteste und schönste Theil der Aussicht kommt, während die gleichgiltigeu Partien links und rechts glcichmässig vertheilt sind.

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Dr. j. Frischauf.

4. Als Vorbereitung der Zeichnung eines Panoramas soll man sich eine Reihe, im Umfang der Aussicht möglichst gleichmässig vertbeilter, bestimmt markirter Punkte auf die Zeichentiäche als F i x p u n k t e, welche der eigentlichen Zeichnung zu Grunde liegen, auftragen. Als solche Fixpunkte dienen astronomisch-trigonometrische Punkte, wie scharf begrenzte Bergspitzen, Kirchen u. dgl., deren Name bekannt und deren Lage auf der Karte sehr genau angegeben ist*). Zwanzig bis dreissig solcher Punkte genügen für ein Panorama ; da jedoch die Eintragung der betreffenden Orte in die Zeichentiäche ohne Schwierigkeit ist, und nachträglich dadurch das Zeichneu des Panoramas sehr erleichtert wird, so ist deren Zahl möglichst gross zu wählen.

5. Bevor die Eintragung der Fixpunkte in die Zeichenfläche gezeigt wird, mögen einige Aufgaben aus der Kreislehre gelöst werden :

a) Für eine gegebene Länge des Panoramas den zugehörigen Radius zu bestimmen.

Lösung. Der vierte Theil dieser Länge gibt die Grösse der Distanz zwischen zwei Weltgegenden. Diese Grösse mit '/,, multiplicirt (d h. mit 7 multiplicirt und durch 1 1 dividirt) gibt den Radius des Panoramas.

b) Für einen gegebenen Radius die zugehörige Länge des Panoramas zu bestimmen.

Lösung. Multiplicirt man den Radius mit 1 (d. h. mit 1 1 multiplicirt und durch 7 dividirt) , so erhält man den vierten Theil der Länge des Panoramas **).

6. Es ist bekannt, dass die Kreislinie und der Umfang eines eingeschriebeneu regelmässigen Vielecks um so weniger abweichen, je grösser die Seiteuzahl des Vielecks ist. So beträgt der Unter- schied bereits beim Zwölfeck nur ein Procent. Für einen Kreis- bogen, desseu Grösse weniger als '/,„ der ganzen Kreislinie beträgt,

•) Dies setzt allerdings eine beiläufige Kenntnis* der Aussicht des Punkte«, von dem das Panorama gezeichnet werden soll, voraus; eine solche dürfte aber fast immer gegeben sein.

**) Diesen Kegeln liegt die „Archimedische Kreisrechnung* zu Grunde. Der Fehler im Kudius beträgt bei einem Panorama von vier Meter Länge '/«mm, gewiss eine zu vernachlässigende Grösse.

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Das Zeichnen der Panoramen.

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wird die zugehörige Sehne (d. i. die Verbindungslinie der Endpunkte des Kreisbogens) nur um e i n Procent kleiner sein als der Kreis- bogen : und. wenn der Kreisbogen ein noch kleinerer Theil. etwa der zwanzigste, der ganzen Kreislinie ist, wird der Unterschied zwischen Kreisbogen und Sehne praktisch Null sein *).

7. Auf diesem Satz beruht die nachfolgende Theorie der Ein- tragung der Fixpunkte: Auf der die sämmtlichen Fixpunkte ent- haltenden Karte werden vom Aussichtspunkt A (von dem das Panorama gezeichnet werden soll) nach den Hauptpunkten und Fix- punkten Gerade gezogen imd auf jeder Geraden von A an die Länge des Radius abgetragen.

Jeder Endpunkt des Radius gehört dem Haupt- oder Fixpunkt an. nach welchem die Gerade gezogen ist ; alle Endpunkte liegen im Cmfang eines Kreises, welcher mit der unaufgerollten Horizontal- Linie der Zeichenfläche identisch ist. Der Abstand zweier aufeinander- folgender Endpunkte ist daher gleich der Entfernung der Bildpunkte auf der Horiznntal-Linie. Z. B. Für das Panorama vom Grintovc **) war der Radius der Originalzeichnung 680 mm. In der Richtung von Nord nach Ost ist Zirbitakogel eiu Fixpunkt. Vom Grintovc wird eine Gerade nach dem Punkt des Kartenrandes gezogen, welcher mit ihm gleiche geographisch e Länge besitzt, d h. in demselben Meridian liegt, auf dieser Geraden werde die Länge des Radius abgetragen, dadurch ein bestimmter Punkt, etwa N genannt, erhalten. Nach dem Zirbitzkogel gleichfalls eine Gerade gezogen, auf dieser den Radius abgetragen, gibt einen bestimmten Punkt, etwa Z genannt. Die Entfernung dieser Punkte -V und Z (mit dem Maasstab oder Zirkel abgetragen) ist gleich der Entfernung der Punkte „Nord" und , Zirbitzkogel- auf der aufgerollten Bildfläche. Vom Zirbitzkogel wurde in gleicher Weise wieder auf einen zweiten Punkt Völker- marktÄ übergegangen. In dieser Weise werden die Fixpunkte auf der Horizontal-Linie in der Zeichen- oder Bildfläche eingetragen.

8. Da zur Herstellung der Fixpunkte nur genaue Karten ver- wendet werden dürfen, dieselben aber dann wegen des grösseren

*) Die« ist der Fall, wenn die Sehne gleich oder kleiner als des Radius <le* Kreises ist. Der Unterschied von ein Procent findet statt, wenn die Sehne aagefihr gleich der Hfilfte des Radius ist. '•) Jahrbuch des Ö. T -C. VIII.

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Dr. J. Frischauf.

Maasstabes aus mehreren Blättern bestehen, so muss aus ihnen eine einzige ununterbrochen zusammenhangende ebene Fläche geformt werden. Dies geschieht durch Einschneiden des Randes , so dass ein Umklappen des überflüssigen Theiles des Blattes möglich ist; die einzelnen Blätter werden an einem hinreichend grossen Zeichenbrett (nötigenfalls am Fussboden des Zimmers) aneinandergestossen, ver- mittels Heftnägel, welche an gleichgiltigen Stellen eingesteckt werden, befestigt. Zur Vermeidung des Ziehens der Geraden vom Panoramenpunkte A aus bedient man sich zweier feiner, möglichst undehnbarer Fäden aus Zwirn oder Seide; dieselben werden ver- mittels einer feinen Nadel in den Panoramenpunkt A eingezogen, auf der Rückseite der Karte verknüpft, und hier durch ein aufge- klebtes Blättchen Papier so befestigt, dass ein Durchreissen des Knotens oder selbst die geringste Veränderung unmöglich ist. Auf jedem Faden markirt man zuerst vermittels Bleistift in der Entfernung des Panoramen-Radius einen Punkt und verstärkt dann diese Marke ver- mittels (rother) Aquarellfarbe, welche, um das Verfliessen zu ver- hindern, dickflüssig mit einer feinen Schreibfeder aufgetragen wird. Das Ende eines jeden so markirten Fadens wird dann durch den durchbohrten Rand eines flachen Bleiknopfe derart durchgezogen und befestigt, dass ein Verschieben dieses Knopfes leicht möglich ist und dennoch vermittels des Knopfes der Faden noch massig gespannt werden kann. Diese zwei Fäden mit ihren Marken (in der Entfernung des Radius) und ihren Bleiknöpfen an den Enden ersetzen die sämmt- lichen vom Aussichtspunkt A aus gezogenen Geraden sammt markirten Punkten, sie ersparen das Ziehen der Linien und schonen damit zugleich die Karte. Die Knöpfe werden nach Bequemlichkeit in grössere oder kleinere Entfernung gestellt. *)

9. Ist der Ort eines Fixpunktes B eines j Panoramas auf der Horizontal -Linie ein- getragen, so ist (zur vollständigen Lagen- bestimmung) noch seine Höhe über oder Tiefe unter der Horizontal -Linie zu ermitteln. Dazu c

*) Bei Panoramen, welche in grösserem Maasstab gezeichnet werden, ist es bequemer die Marken in % (oder »/,) des Radius anzubringen und die abgenom- menen Distanzen zu verdoppeln (oder verdreifachen). Dasselbe gilt auch für die Bestimmung, s. 10.

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Das Zeichnen der Panoramen.

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ist die Kenntniss der Höhe a des Aussichtspunktes, der Höhe b des Fiipunktes über der Meeresiiäche und die Entfernung c des Fusspunktes von B vom Fusspunkte des Aussichtspunktes A nöthig. Die hieh ergehörige Rechnuug kann durch die beigegebenen Tafeln *) ersetzt werden. Diese besteht aus zwei Theilen. Der erste gibt für jeden Höhen-Unterschied a b und die zugehörige Entfernung c den von der Krümmung der Erde unabhängigen Theil. der zweite den Ein- fluss der Krümmung. Hinsichtlich der Wirkung der beiden Theile beachte man, dass für den ersten Theil ein über der Meeresfläche höherer Fixpunkt als der Aussichtspunkt über die Horizontal-Linie zu zeichnen ist, ein niederer unter der Horizontal-Linie.

Der zweite Theil. d. i. der Einfluss der Krümmung, vermindert immer die Höhe über dem Horizont, ist daher immer unterhalb der Horizontal-Linie anzubringen. Der Gesammt-Einfluss kann daher leicht bestimmt werden**,).

Der erste Theil der Tafel enthält zwei Eingänge, den Höhen- Unterschied von 100 bis 900 Meter als den einen und die Ent- fernung c in Bogen-Minuten als den anderen. Die Entfernung e wird

*> Zuerst erschienen im Jahrbuch des Ö. T.-C, X.

**) Der exacte Ausdruck für die Ordinaten findet sich in meiner oben citirten Panoramen-Theorie. Die in der Praxis vollkommeu genügende und in den beige- j -~H gebenen Tafeln angewandte Annäherung kann ganz elementar ^T^Z. "' •& auf die folgende Art erhalten werden. Ist A H horizontal, ^*jB d. h. A H senkrecht auf A 0, so ist HAB der Höhenwinkel. jfT -fe Legt man durch A und B Kreisbögen AD und BE

\ I ' concentrisch mit dem Bogen Ax Bt auf der Erdoberfläche

\ / (Meeresfläche), so können diese drei Bögen praktisch als

\ / gleich betrachtet werden.

I I Nun ist Winkel HAB HAD+DAB =

W Vi AlOBl -f- DA B, wobei D AB den Einfluss des

/ Höhen-Unterschiedes a b in der Entfernung c, der Winkel

'/, At0 B, den Einfluss der Krümmung auf den Höhen- winkel vorstellt. Wegen der Kleinheit dieser Winkel in der Natur kann man für die Functionen trinns und Umgem die Verhältnisse der Bögen zum zugehörigen Radius setzen und umgekehrt. Ist r der Halbmesser der Erdkugel, R der Radius des Panoramas, so erhält man für den Abstaud des Bildpunktes zu B von der Horizontal Linie

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l>r. .1. Frischauf.

an dem über den Fixpunkt auf der Karte gespannten Faden ver- mittels eines Centimeter-Maasstabes abgenommen, diese Länge am Kartenrande für die Breitengrade in Minuten verwandelt*). Zur grösseren Bequemlichkeit sind in dem beigefügten Täfelchen für die am häufigsten gebrauchten Kartenraaasstäbe die Längen von 1 bis 9 cm in Minuten verwandelt mitgetheilt. Für den Gebrauch der Haupttafel suche man in der ersten Spalte die der Entfernung c entsprechende Zeile, aus dieser nehme man die dem Höhen-Unter- schied a b (oberer Kopf der Tafel) entsprechende Zahl. Da der Höhen-Unterschied selten nur in Hunderten allein ausgedrückt ist, so ist diese Zahl in mehreren Abtheilungen zu finden. Z. B. Für e = 20, a—h =--- 437 zerlege man 437 in 400 + 30 -f 7.

In der Zeile für 26 entsprechen den Zahlen 400, 300, 700 die Zahlen 8:;, 62, 145: also den Zahlen 400, 30. 7 die Zahlen 83,

6 = , 1 = -4t£- also der Zahl 437 die Zahl JU 1UU

88 + 6 + 1 90. Sollte der Höhen-Unterschied mehr als 900 m betragen , so multiplicire man die Zahlen der Spalten mit 10. Z. B. : Für c = 26 Minuten , a b = 2437 m hat man : In der Spalte für 200 m steht die Zahl 41-5, also für 2000 m gehört die Zahl 415. Da der Höhen-Unterschied häufig mehr als 900 m beträgt, für unsere Alpen 3000m jedoch nicht übersteigen dürfte, so wurden filr die drei ersten Zahlen, welche den Höhen-Unterschieden von 100, 200, 300 m entsprechen, auch die erste Decimale angesetzt, wodurch auch für 1000. 2000, 3000 m gleiche Genauigkeit der Tafel erreicht wird.

Die vorletzte Spalte gibt den Einfluss der Krümmung. Dieser beträgt für 26 Minuten 38 Einheiten der Tafel.

Bei fernen Objecten ist noch die Refraction zu berücksichtigen. Der Mittelwerth kann auf y8 der Krümmung angesetzt werden**).

*) Einen Minuten-Maahstab kann man sich sehr leicht aus einem Papier- Btreifen durch Copiren der Gradtheilnng des Kartenrandes für die Breitengrade eonstruiren.

**) Der zugehörige Werth der Refractions-Constante stimmt sehr nahe mit den Untersuchungen, welche im Kaukasus bezüglich der Kefraction in grösseren Höhen angestellt wurden.

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Das Zeichnen «ler Panoramen.

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Uebrigens kann dieser Werth bei ruhiger Luft und angenehmer Temperatur sieh verdoppeln, bei Sturm und Kälte auf '/« herab- sinken.

Die Kefraction erhöht die Objecte, wirkt also der Krümmung entgegen. Die letzte Spalte der Tafel enthält die Wirkung der Re- fraction, welche also von der Krümmung abzuziehen ist, um die Ge- ttmmtwirkung Krümmung und Refraetion zu erhalten*)

Zur Vermeidung gebrochener Zahlen wurde der Tafel der Radius eines Panoramas 10000= 10* zu Grunde gelegt. Für einen gegebenen Radius sind daher die Zahlen der Tafel umzu- rechnen. Zu diesem Ende dividire man 10 000 durch den in Milli- meter ausgedrückten Panoramen-Radius, der Quotient gibt die Zahl, welche anzeigt, wie viel Einheiten der Tafel einen Millimeter in der Zeichnung betragen; daraus lässt sich der aus der Tafel gerechnete Abstand leicht in Millimeter der Zeichnimg verwandeln **).

*) Wegen der manchmal grossen Abweichungen des wahren Werthes der Kefraction vom mittleren wurden die Tafelwerthe, Krümmung und Kefraction, nicht nuammengezogen.

**) Oder man multiplicire den aus der Tafel entnommenen Abstand mit dem larch 10000 getheilten Radius.

Für die selten vorkommenden grosseren Entfernungen c von = (30' bis 2'// =150' wurde das Intervall 10 gewählt. Dies erfordert eine einfache Zwi>ehenrechnung für die Hundertc und Tausende der Meter des Höhen-Unter- Mhiedes und für die Krümmung. Z. B. für c = 83, a—b = 700 wird so errechnet: Für c 80, a—b = 700 und c = 90, a-b = 700 gehören resp. die Zahlen 47 und 42. 47 42 = 5 ist die Acnderung für 10 Minuten, also für 1 Min. 5 : 10 = '/„ für 3 Min. = % = 1-5. Es gehört daher zu c 83, i-b - 700 die Zahl 47 - 1-5 455. Für c 83. a-b = 1700 erhält man ftr 1000 m: Bei c = 80 und 90 resp. G7 und 60; für 83 also 67 7 X 7,o - «>5. Der Einflu-s der Krümmung beträgt 1*5 für die Minute, also 4 für > Minuten.

Für den sicher höchst seltenen Fall, dass die Tafel nicht ausreichen würde, 'lividire man bei Entfernungen bis 3" = 180' durch die Zahl 3 und suche die •l*m Quotienten entsprechenden Theile des Abstanden. Der zum Höhen-Unter- -chied a—b zugehörige Theil wird durch 3 dividirt, der Einfluss der Krümmung mit 3 multiplicirt ; dadurch werden die beiden richtigen Theile des Abstandes •rntsprechend der gegebenen Distanz erhalten.

Aehnlich wird die Rechnung mit der Zahl 4 durchgeführt, wenn die Ent- !ernuDg zwischen 180 und 240 Minuten liegt.

Zeitschrift 2

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Dr. J. Frischauf.

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Dr. J. Frischauf.

1 < ). Ist umgekehrt ein gezeichnetes Panorama zu bestimmen, so rechnet mau für dasselbe den Radius, spannt die Karten mit den markirten Fäden auf u. s. w. Um einen fraglichen Punkt M der Zeichnung zu bestimmen, messe man auf der Horizontal- Linie (oder einer dazu parallelen) seine Entfernung d von dem nächsten bekannten Punkt JV, spannte den einen Faden Ober den dem Punkte entsprechenden Punkt der Karte, den zweiten Faden derart, dass die Entfernung der Marken gleich der Entfernung d der Punkte M und N ist. In der Linie des zweiten Fadens wird der dem Punkt M entsprechende Name aufgesucht,

Die Unbestimmtheit, welcher Punkt dieser Linie gewählt werden soll, wird durch die Vergleichung der Zeichnung der Karte und des Panoramas in der Kegel leicht beseitigt. Fast nur in den Fällen, wo die Fragen entschieden werden müssen, ob bei hohem Aussichts- punkt ein Object ein entferntes niederes decken kann, oder ob ein sehr entferntes hohes Object noch sichtbar ist, muss aus den Tafeln die Höhe über (oder Tiefe unter) der Horizontal - Linie gerechnet werden. Für diese Rechnung können die Zahlen der Tafel unmittelbar benützt werden, und es ist die Umrechnung auf den Radius des Panoramas nicht uöthig.

Ist das Panorama bestimmt, so können dann aus den günstig gelegeneu Fixpunkten die Hauptpunkte (Nord, Ost u. s. w.) eben so ermittelt werden , wie aus der angenommenen Lage eines Haupt- punktes ein nahe liegender Fixpunkt *).

1 1 . Soll ein Panorama ohne vorausgesetzte Eintragung der Fix- punkte auf die Bildtiäche gezeichnet werden, so ist die Ermittlung der Winkeldistanzeu mindestens einiger

Punkte ersten Ranges uöthig, da es mit V K~ j freiem Auge ausserordentlich schwer ist, \^^/ \ im ganzen Umfang des Panoramas denselben \ #^0\ Maasstab. d. i. denselben Panoramen- \ / ^\ Radius festzuhalten.**) Theodolit imd Sex- \/ y tant leisten allerdings hier das Genaueste,

*) Ueber den Ansatz der Namen an der Zeichnung siehe raeine , Sannthaler Alpen-, S. '27t>.

**) Diese Schwierigkeit wird bedeutend erhöht, wenn grössere Theile der Randsieht von Nebel verhüllt sind. Dann wird selbst für den geübtesten Zeichner das Festhalten desselben Maasstabea zur Unmöglichkeit.

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Das Zeichnen der Panoramen.

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aber beide Instrumente sind umständlich zu behandeln. Als der beste Ersatz kann der gewöhnliche Zirkel benützt werden, dessen Spitzen immer in gleicher Entfernung vom Auge A = dem Radiiis des Pano- ramas gehalten werden*).

Zur Realisirung dieser Forderung nimmt mau einen „Zirkel mit zwei Nadelspitzen", welche letztere durch zwei Nähmaschinennadeln ersetzt werden. An das Oehr einer jeden dieser Nadeln wird eiu Faden befestigt, von beiden Fäden werden gleiche Läugeu abgetragen und die Ende an einem Bein- oder Perlmutter-Knöpfchen zusammen- geknüpft, Uebrigens kann man auch den gewöhnlichen Zirkel leicht zu diesem Zwecke einrichten: die Befestigimg der Fäden in der Nähe der Spitzen geschieht am einfachsten dadurch, dass man den Faden in der Nähe der Zirkelspitze festknüpft, dann etwa 2 cm längs des Zirkel arms umwindet und bis zum Befestigungspunkt zurück windet und hier nochmals knüpft; die Reibung des gewundenen Theils genügt dann vollkommen, um das Abgleiten zu hindern. Dieses Knöpfchen wird mit den Zähnen nahe im Mundwinkel M möglichst vertical unter dem Auge festgehalten, wodurch die Spitzen der Nadeln fast immer gleiche Entfernung vom Mittelpunkt des visirenden Auges haben. Die beiden Spitzen werden mit zwei einzutragenden Punkten der Aussicht zur Deckung gebracht, ihre gegenseitige Distanz ist die richtige Entfernung auf dem Bild , vorausgesetzt dass die Länge der Fäden so gewählt ist, dass die Entfernung der Spitze vom Auge gleich dem Radius des Panoramas ist.

12. Es ist zweckmässig, den Radios des Panoramas gross anzunehmen, und die Vervielfältigung dann auf Y4 oder '/a zu reduciren.

Für Panoramen von 400 cm und 860 cm Länge beträgt der zugehörige Radius resp. 03 0 cm und 57 *3 cm.

Da das Einstellen der Zirkelspitzen auf solche Distanzen etwas unbequem ist, so empfiehlt es sich, mit dem halben Radius zu arbeiten, wodurch auch die Sehneu halbirt werden. Bei der Annahme von 25 30 cm für den Radius kommen die Zirkelspitzen einer- seits in die deutliche Sehweite, anderseits ist das Halten (bei fast

*) Die Idee, einen Zirkel als \Vinkeline>s-In>trument zu benutzen, rührt von Prof. Dr. Fr. Simon j her.

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Dr. J. Frischauf.

rechtwinklig gebogenem Arm) derselben um bequemsten. Man braucht <lanu nur die erhaltenen Distanzen der Zirkelspitzen doppelt aufzu- tragen, um den früheren grösseren Radius zu erhalten.

13. Der Unterschied der Länge eines Fadens von der Zirkel- spitze zum Knöpfchen vom Radius des Panoramas hangt von der Entfernung des Auges vom Munde, d. i. des Haltpunktes des Knöpfchens ab. Für mittlere Gesichter dürfte dieselbe etwa auf 7 cm angesetzt werden können: für diese Grösse beträgt der erwähnte Unterschied bei Radien von t>0 cm, 30 cm, 20 cm resp. die Grösse 0*4 cm, 0-8 cm, 12 cm. um welchen Betrag der ange- nommene Radius zu vergrössern ist, um ein Panorama von vor- geschriebener Länge zu erhalten.

14. Eine für die Anwendung zwar etwas unbequemere, aber dafür theoretisch exaetere und auch für die Messung der Höhenwinkel ge- eignetere Form erhält der Panoramen-Zirkel dadurch, dass man die zusammengeknüpften Enden der Fäden nahe am Auge festhält. Die Befestigung kann an einem Metallplättchen in der Grösse eines Brillen- glases geschehen, das ein etwa 3 5mm im Durchmesser haltendes Schauloch besitzt und unterhalb von diesem durchstochen ist, so dass die Fäden daselbst blos durchgezogen und geknüpft zu werden brauchen. Für Zeichner, welche des Sehens mit einem Auge allein ungeübt sind, ist diese Einrichtung vorzuziehen. *)

Anmerkung 1. Bei der in 11 angegebenen Einrichtung des Panoramen- Zirkels bewegen sich die Spitzen auf einer Kugelfläehc, deren Mittelpunkt am Haltpunkte des Knöpfchens ist. Für die Punkte der Horizontal-Ebene werden genaue Distanzen erhalten, für die Punkte unterhalb fast genaue. Für die Punkte oberhalb werden die Distanzen der Spitzen um so ungenauere Werthe liefern, je grösser die Höhe über dem Horizont ist. Doch betragt der Fehler bei dem Radius

*) Um den Zirkel möglichst exaet zu einem Winkelmess-Instrument zugestalten, ist noch der Abstand des Schauloches vom Kreuzungspunkt der Strahlen zu be- rücksichtigen. Setzt man gemäss der neuesten Untersuchungen den Abstand des Kreuzungspunktes von der Hornhaut 7*3 mm an und nimmt man den Abstand des Schauloches von der Hornhaut 5 mm, bei Benützung von Brillen etwa 10 mm, so ist die obengerechnete Länge des Fadens um resp. 12 mm (ohne) und 17 mm (mit Brillen) zu vermindern. Soll 1 cm Distanz der Zirkelspitzen einen Winkel von sehr nahe 2U geben, so beträgt also die resp. Länge der Fäden vom Schau- loche an gerechnet 27-5 cm (ohne) und 27 0 cm (mit Brillen». Damit lassen sich allerdings nur Winkel bis etwa 20" bequem messen, grössere müssen daher in Theile zerlegt werden. Die Genauigkeit ist aber viel grösser als vermittels der Boussole.

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Das Zeichnen der Panoramen.

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:«>cm für den Höhen winkel 10° nnr 5 Procent. Höhen winkel von dieser Grösse dürften in der Praxis nicht leicht vorkommen. Da es keine Schwierigkeit hat, die Punkte derselben Verticale zu nehmen, so können immer die betreffenden Punkte der Horizontal-Linie genommen werden, welche genau unter den einzutragenden Punkten liegen.

Anmerkung 2. Die Höhe über der Horizontal-Linie kann durch Schätzung angesetzt werden. Es mag hier bemerkt werden, dass Fehler in der Richtung der V^rticalen. d. i. in den Höhen viel weniger störend wirken als unrichtige Distanzen in horizontalem Sinne. Die Benützung der Panoramen-Tafeln für die Höhe über o»ler Tiefe unter dem Horizont ist viel wichtiger bei der Bestimmung des ^zeichneten Panoramas, als für die Zeichnung selb>t.

Anhang.

Die Bestimmung der geographischen La nge und Breite eines Punktes A aus einem Kartenblatt kann, falls der Maasstab desselben

nicht klein ist, dadurch geschehen, dass man für die Länge durch den Punkt A eine Gerade derart zieht, dass sie den ~ ^nt, iwtt<v oberen und unteren Rand in Punkten triff t ,

% Üp^—J 0 welche dieselbe Längenzahl anzeigen:

I "9 1 nt diese Zahl ist zugleich die Länge von A und die gezogene Gerade bestimmt die Richtungen .Nord 44 und „Südu. In ana- s loger Weise wird die Breite bestimmt

Die Linie .Ost- West* durch den Punkt A steht auf dem Meridian in A senkrecht, weicht daher von der Linie, welche die Punkte gleicher Breite des Punktes A enthält, ab; diese Abweichung £± beträgt in Breiten von 40°— 50° für die Längenunterschiede

Läng.-Unt 1 30. 40, 50, SO, 70, 80, 90, 100, 110, 120 Min.

Abw. A I 0-07, 012, 0-18, 0-26, 03G, 0 47, 0 59, 0 73, 0 88, 1-05 Min.

und zwar ist die Abweichung der Linie Ost- West nach Süden gerichtet. Sucht man daher an irgend einem von A beliebig weit entfernten rechten oder linken Kartenrand den Punkt gleicher Breite auf, und geht von diesem Randpunkt um so viel tiefer, als die obige Abweichung /\ für den Unterschied der Länge des Punktes A vom betreffenden Karten- rand beträgt, so erhält man den Punkt, nach welchen die Linie ^1-Ost oder ^1-West gerichtet ist.

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.

Mit besonderer Berücksichtigung des österreichischen

Küstenlandes.

Von Hermann Ritter v. Guttenberg, k. k. Forstrath in Triest.

Vortrag gehalten in <1<t Scction Küstenland.

L Begriff vom Karst.

Bekanntlich verstellt mau unter Karst (ital.: carso. croat.: krs. slov.: kras) im weitereu Sinn jene Gegenden, deren Boden aus zer- klüfteten, scharfkantigen, häutig älter die venvitterte Oberfläche her- vorragenden, meist lichtgrauen, klippigen Kalksteinen besteht, zu dessen charakteristischen Eigenschaften unterirdische Höhlen (die grössten und interessantesten sind die bekauuten mit prächtigen Tropfsteinen geschmückten Höhlen bei Adelsberg und St. Kanzian). trichterförmige Einsenkungen (am zahlreichsten im westlichen Bosnien). Dolineu, d. i. senkrechte Löcher, dann abgeschlossene Thal- beckeu (Dalmatien, Herzegoviua und Bosnien. Laaser Beckeu und Zirknitzer See), endlich der dadurch begründete Mangel an regel- mässigen Thäleru imd au oberirdischen Flüssen, Bächen und Quellen, daher grosser Wassermangel, dafür aber viele unterirdische Wasser- läufe (Iieka, Poik etc.) gehören.

Während aber der Karstboden selbst sehr zerklüftet ist, haben die Berge dieser Länderstriche auffallend regelmässige, meist sauft gebogene Contoureu und fehlen denselben die steilen Wände und imposanten, zackigen Formen der übrigen Süd-Alpen.

Geologische Hypothesen. Ueber die Ursachen dieser charakteristischen Erscheinungen sind die Meinungen der Geologen getheilt. Während früher der Einsturz der Höhleudeckeu nicht nur als Ursache der Dolineu , sondern auch der Trichterbildung angegeben wurde, erklärt v. M oj s i s o v i c s in unserer Zeitschrift 1 *80,

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.

2j

S. 111, die Trichter als Folge von Erosion, d. h. chemischer oder physischer Verwitterung, da die gleiehmässige, kegelförmige Gestalt derselben (namentlich auf Bergahllängen) der sogen. Eiusturztheorie widerspräche, und meint, diese Trichter entsprechen den Karre u- felderu der nördlichen Kalkalpen. Da ich nicht Geologe hin. so kann ich mir hierüber kein Urtheil anmassen, glaube jedoch, dass durch diese Hypothese die Frage noch nicht endgiltig erledigt sei, wesshalb es sehr wünschenswerth ist. dass durch locale Unter- suchungen noch mehr Licht in diese interessante Frage gebracht werde. Insbesondere würde die Erosions-Theorie bezüglich aller jener Trichter undDolinen der Einsturztheorie weichen müssen, bei welchen eine Senkung der Gesteinsschichten constatirt werden würde, was factisch bei einigen dieser Vertiefungen schon bei oberflächlicher Besichtigung zu erkennen ist.

Die Bildimg abgeschlossener Becken ist nach v. Mojsisovics überzeugender Darstellung durch Gebirgsdruck und Faltenbildung entstanden, welcher Faltenbau. sowie überhaupt die Ursachen der typischen Karstformen durch einen sehr langen geologischen Zeitraum bis auf die neuere Zeit fortgedauert haben müssen, da dieselben nahezu die ganze Gruppe secundarer Bildungen, nämlidi Trias. Jura und Kreideformation umfassen, ja selbst die an die Kreide anschliessenden Xurauliten- und Alveolinenkalke der liburnischen Stufe au manchen Orten noch Karstformen zeigen und die Störungen der Schichtung auch an den jung-tertiären Bildungen innerhalb der Becken beobachtet werden. Warum diese Erscheinung gerade im Karstkalk so auffallend hervortritt, ist freilich noch nicht aufgeklärt.

Geologische Unterscheidung des Karstgesteins. Die Kreideformatiou, welcher wohl der grösste Theil des Karstes angehört, ist über ganz Dalmatieu, die Herzegovina und das westliche Bosnien, über den grössten Theil Istriens. dann über die (legenden von Görz. Comen, Sesana, den grössten Theil des Gebiets von Triest, Ober den Krainer Schneeberg und den Nanos. endlich einen Theil der eroatischen Grenze bei Otocac verbreitet , während das Ternovaner Gebirge bei Görz, ein schmaler Gebirgsstreifen östlich von Fiurae und einige aber nicht ausgedehnte Bergzüge in der Herzegovina, sowie der Rücken des Svilaja in Dalmatieu dem Jura angehören, die Trias aber in dem zu den dinarischen Alpen gehörigen Vellebit-

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H. Ritter v. Gattenberg.

und Kapella-Gebirge und in der Gegend ostlich vom Schneeberg bis Laas, Kakek und Ober-Laibach vertreten ist.

Die von Dr. Reitlechner in Uugar.-Altenburg und anderen vorgenommenen Analysen ergaben im reinen Karstkalk 80 97% kohlensauren Kalk, 1 &% Eisenoxyd und Thonerde, 0 ' /,% Kiesel- säure und 1 10% unlöslichen Rückstand. Eine nicht unbedeutende Fläche des krainisch-küstenlandischen Karstes wird auch von meist stark bituminösen Dolomiten eingenommen, welche entweder sandig (Schneeberg, dann Danne und Vodice, NO. von Triest), theils von zelliger Structur sind. Diese Gesteinsart ist der Vegetation, wegen ihrer leichteren Verwitterung, viel gunstiger, als der reine Kalk- boden. Endlich ist auch der im Gebiet des Kreidekalks einge- schlossene, berühmte Fischschiefer von Comen zu erwähnen.

Ich übergehe hier die auf und zwischen dem Karstkalk vor- kommenden anderen Gesteinsarten (Saudstein. Mergel ), weil dieselben die Charaktere des Karsts nicht zeigen. Hingegen muss ich der sogenannten terra rossa erwähnen, weil dieselbe für die Cultur des Karstbodens von Wichtigkeit ist.

Nach Ansicht mehrerer neuerer Geologen ist diese thonige, eisen- schüssige, daher rothe, die Karstklüfte und Mulden ausfüllende Erde als der unlösliche Rückstand der Verwitterung des Kalksteins zu betrachten, welcher Annahme aber der Umstand widerspricht, dass diese Erde nichts weniger als unfruchtbar ist, und nach einer von Herrn Prof. August Vierthaler in Triest auf mein Ansuchen bereit- willigst vorgenommenen Analyse zweier von der Gegend bei Rodik- Cosina (östlich von Triest) entnommener, in der rothen Färbung etwas verschiedener Proben der terra rossa, welche, in der chemischen Zusammensetzung sehr geringe Differenzen zeigen, ungefähr 25% lösliche Stoße enthält. *)

Aeltere Analysen solcher Erde aus dem croatischen Karst, welche von Prof. Reitlechner in U. -Altenburg vorgenommen wurden, ergaben nur 45 50% unlöslichen Rückstand, dagegen 20- 25% Eisenoxyd und Thonerde, 14—18% Kalkcarbonat, 4—5% Wasser, 2 G% organische Substanz und Spuren von Magnesia- Carbonat.

*) Die von Herrn Prof. Vierthaler in Triest vorgenommene Analyse der terra rossa vom uncultivirten Karstboden ergab :

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.

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Diese Erde ist ungeachtet des grossen Kieselsäure-Gehalts fruchtbar, was hauptsächlich der beträchtlichen Menge Eisenoxyd zu danken ist, welches die Fähigkeit besitzt, Ammoniak aus der Luft anzuziehen und festzuhalten, doch unterliegt sie leicht der Aus- trocknung, in welchem Fall sie tiefe Sprünge bildet, welche Eigen- schaft namentlich an der adriatischen Küste, wo Sommerregen selten sind, nur zu oft nachtheilig auf die Ernte wirkt und zu den häufigen Missjahren Istriens und Dalmatiens beiträgt. Bei genügender Feuchtig- keit ist sie jedoch so fruchtbar, dass Weizen drei Jahre nach einander gebaut werden kann, ohne dass der Boden gedüngt wird. Dass diese Erde auch dein Holzwuchs günstig ist, beweisen die herrlichen Buchen- und Tannenwälder ( Ternova, Schneeberg, Birnbaumerwald, dann die Urwälder in der croatischen Militärgrenze u. A.) mit Bäumen von 40 m Höhe und darüber. Eigentümlich ist auch, dass manche Bäume besonders Xuss- und Zürgelbäume) oft aus dem nackten Felsen herauswachsen und nur durch die wenige, in den Gesteinsspalten vor- handene rothe Erde ganz gut gedeihen.

Ausdehnung des Karstgebiets. Der Karst erstreckt sich innerhalb Oesterreich-Ungarns über den grössten Theil Dalmatiens, in welchem Lande sich nur im nördlichsten Theil eine grössere, etwa

rothe Erde. Mittel aus 2 Analysen,

= Dolomiterde, sandige.

I

n

, .76-89

24-30

4-40

38 63

32-40

0-40

1-55

. . . 5 33

0-92

12-30

2-08

90-93

9988

dann Spuren von Chlor, Kali, Natron, Phosphorsäure und organischen Substanzen in beiden Erden, in der terra rossa auch von Mangan.

Die Analysen der beiden Erdproben (eine hellrothe und eine mehr braun- rothe) variiren äusserst wenig, nur wurde in der braunrothen um 1*08 mehr. Kieselsäure und um 0-59 weniger Magnesia - Carbonat constatirt, als in der hellrothen Erde.

Die terra rossa wurde zwischen Cosina und Rodik (OSO. von Triebt), die Dolomiterde eine Stunde davon bei Herpellc genommen.

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H. Iiitter v. GutUnbcrg.

23 Quadratmcilen einnehmende Fläche tertiären Badens (oberes und mittleres Eocen). nebst einigen kleineren tertiären Euelaven befindet: dann über den südlichen und nördlichen Theil Istrieus, zwischen welchen eine bei 30 Quadratmeilen einnehmende, tertiäre Zone sieh von Albona bis Pirano uud Triest hinzieht: eine ähnliche, jedoch etwas kleinere tertiäre Zone scheidet ferner das nordöstliche Istrien von dem Karstgebiet Jnuerkraius. Vom Kronlaud Grörz gehört der Ternovaner Gebirgsstoek, dann das Hügelland zwischen dem Wippacher-Tbal und der Grenze von Triest, Istrien und Krain dem Karst an. Das Gebiet der Stadt Triest gehört mit Ausnahme eines schmalen Küstensaums zum Karst, und ebenso bestehen alle dalmatiuisch-istrischen Inseln aus Karstkalk, wobei nur die noch nicht hinreichend aufgeklärte Aul- lagerung einer Quarzsand-Schichte auf einigen Inseln, insbesondere auf der Insel Sausego bei Lussin, dann auf Theilen der Insel Arbe und Meleda in Dalmatien, als interessante Erscheinung Erwähnung verdient.

Das croatisehe Karstgebiet erstreckt sich auf das Fiumaner Comitat im Anschluss an Krain und Istrien. dann über die ehemaligen Grenz-Kegimentsbezirke Lika. Ütocae und Ogulin, an welche sich das bosnische Karstgebiet (Kreis Bilme) und südlich davon, au den Dalmatiner Karst grenzend, die fast ganz karstische Herzegovina und M on t e n e g ro a n s eh 1 i essen.

Abgesehen von den geologisch noch nicht genügend erforschten türkischen Balkanländern, umfasst sonach der Karst einschliesslich der in demselben vorkommenden Alluvialböden (Thäler und Becken\ jedoch ausschliesslich der nicht karstbildenden Gesteinsarten, eine productive Fläche von ungefähr 872 Quadratmeilen, wovon auf das K ü s t e u 1 a n d 72 Quadratmeilen entfallen (13 Görz. Dl Triest und bl'b Istrien). auf Krain 31 , Dalmatien sammt seineu Inseln 1 S>2, C r o a t i e n 1 77, B o s u i e n und Herzegovina circa 3< '0 und Montenegro etwa 100 Quadratmeilen. Cisleithanien besitzt demnach einschliesslich des unproductiven Badens circa 300 Quadrat- meileu Karstboden oder, wenn man die dazwischen liegenden anderen Formationen hinzurechnet. 401) Quadratmeilen Karstländer, welche von mehr als 1 1000OO Menschen bewohnt werden, während 177 Quadratmeilen mit 340 Ol N > Einwohnern zu den Ländern der ungarischen Krone gehören

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.

2!)

Die Beueunung .Karst- im engeren Sinne bezeichnet nur den holzlosen, mit wenigem Gestrüpp bewachsenen oder ganz ertraglosen Boden, und dieser Begriff entspricht namentlich dem slavischen Namen .Krs" oder „Kras*.

Aus der beigefügten Tabelle A ist ersichtlich, dass von der gesammten Karstfläche Oesterreich- Ungarns von 472*4 M. (wozu noch etwa 10 M. unproductiven Bodens, d. h. Wasser, Wege. Felsen u. dgl. zu rechnen sind), 27*9% bewaldet, 49-3% steinige Weiden sind und 22*8° 0 in landwirth schaftlicher Cultur stehen. Lasst man jedoch das croatische Karstgebiet, welches noch grosse Urwälder mit schwer verwerthbaren Holzmassen enthält, ausser Rechnung, so stellt sich das Verhältniss weit ungünstiger, indem wohl das Procent der landwirtschaftlichen Grundstücke ziemlich gleich bleibt (22-0), dagegen die Wälder nur 22, die Weiden aber 55*4 % betragen.

Speciell im österreichischen Küstenland (Istrien, Görz. Triest) stellen sich diese Verhältnisszahlen auf 29 Feld, 25 Wald, 46 Weide; die Vertheilung ist jedoch sehr ungleich, indem die Steuerbezirke Sesana und Comen ( wegen der Nähe Triests) nur GV/n jene von Pingueute, Pisino und Capodistria 13% Waldland, dagegen jene von Volosca und Castelnuovo, in welchen die Wälder auf 700 1 400 m Seehöhe liegen, und das Holz wegen mangelnder Ausfuhrswege bis in letzter Zeit schwer ausbringlich war, 30% WaldHäche enthalten.

Der Karst des Kronlaudes K r a i u besitzt günstigere Propor- tionen, indem dort die Wälder 40, die Weiden 28 und die land- wirtschaftlichen Gründe 32% betragen, was dem Umstand zuzu- schreiben ist, dass der Besitz sich grösstenteils in Händen von Grossgruudbesitzern (ehemaligen Herrschaften) befindet.

Dagegen ist D a 1 m a t i e n noch schlechter daran , als das Küstenland, indem dort der Waldstand . welcher zwar im neuen Kataster mit 30% der Landesfläche angegeben erscheint, in Wirk- lichkeit nur etwa 15% beträgt, während die andere Hälfte aus bebuschten Weiden besteht, deren vollständige Aufforstung allerdings durch blosse Schonung der aus Eichen, orientalischen Weissbachen, Blumeuesehen u. a. Holzarten bestehenden, bisher vom Weidevieh fortwährend abgebissenen, meist nur 1 Fuss hohen Wurzeltriebe leicht bewerkstelligt werden könnte.

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H. Ritter v. Guttenben;

Dasselbe gilt von einem Theile der laut Kataster die Hälfte der Landesfläche einnehmenden Weiden.

Bas wahre Yerhältniss beträgt daher für Dalmatien ungefähr 15% Wald. 22% Weide mit Gebüsch, 44% nackte Weiden und 19% landwirtschaftliche Grundstücke.

Zum Vergleich mögen die betreffenden Verhältnisszahlen der nicht zum Karst gehörigen Lander Cisleithaniens dienen , welche für die Wälder 30, die Weiden 19 und die Felder etc. 54% betragen.

Die Fläche des uncultivirten Bodens verhält sich demnach in Dalmatien, Küstenland, Krain (Karstland) und Cisleithanien wie 66 : 46 : 28 : 1 6, oder abgekürzt, wie 4:3:2:1.

Diese Zittern sprechen deutlicher als ganze Bücher.

Karst wälde r. Die Wälder des Karsts weisen sehr mannig- faltige Verschiedenheiten auf, welche von der geographischen Lage uud von der Erhebung über die Meeresfläche, aber auch von der Eigenthums-Kategorie bedingt sind.

Der krainerische Karst, welcher, wie bereits erw ähnt, grössten- teils den Grossgrundbesitzern gehört, enthält noch ziemlich aus- gedehnte Hochwälder, der croatische Karst (zur ehemaligen Militär- grenze gehörig) sogar noch grosse im Staatsbesitz befindliche Urwälder auf dem Gebirgs-Plateau des Vellebit, während dagegen der sogenannte Seekarst, d. h. das gegen das Meer abdachende Gehänge dieses Gebietes ganz kahl ist, uud zu den schauerlichsten Karst- öden zählt.

In Dalmatien findet man ausser ein paar nicht bedeutenden Staatsforsten und den theilweise mit Strandkiefern bestockten Inseln fast gar keine Hochwälder mehr, und selbst die Niederwälder sind grösstenteils derart beschaffen, dass man in Zweifel geräth, ob man sie nicht lieber als bebuschte Weiden classificiren soll.

Der küstenländische Karst enthält an Hochwald den 10 000 ha grossen Ternovaner Staatsforst bei Görz, dann einige noch ziemlich gut erhaltene Hochwälder im Bezirke Volosca, welche Gemeinde- Eigenthum sind, endlich einige kleinere Hochwaldparzellen, wozu auch der 300 ha messende Gestütswald vonLippiza beiTriest gezählt werden kann, obwohl derselbe eigentlich theilweise nur eine mit Bäumen bestockte Wiese ist.

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse

31

Alles Uebrige ist Niederwald mit kurzem Umtrieb. welcher in der Regel für Sommer-Eichen 7, für Weissbuchen , immergrüne Eichen und andere langsam wachsende Hölzer 14 Jahre beträgt.

In den ehemaligen Buchen-Hochwäldern des Bezirkes Castel- nuovo in Istrien, welche von den dortigen Insassen, nachdem sie im Wege der Servituten-Ablösung in ihr Eigenthum gelangt waren, in wenigen Jahren auf Niederwald reducirt worden sind, wurde neuester Zeit bei Aufstellung von Wirthschaftsplänen seitens der Staats- behörde ein Umtrieb von 20 Jahren eingeführt.

Die vorherrschenden Holzarten sind: in der Gebirgs-Region (800 1500 m) Rothbuche, Tanne, seltener Fichte und Bergahora; in der mittleren Region (300— 800 m ) Trauben-, weichhaarige und Zerreiche , Hopfenbuche. Feldahom und dreilappiger Ahorn. Feld- ulme, Mahalebkirsche, Schwarzpappel. Gemeiner Wachholder: in der untersten Region (hauptsächlich in der istrischen und dalma- tinischen Küste) Immergrüne Eiche (Q. Hex), bei Pola auch die Korkeiche, die Blumenesche, die orientalische Weissbuche (Carpinus orietUalis Lam), die weichhaarige Eiche (Q. pubesccns), PhiUyrea media, Pistacia terebinthus und lentiscus, Juniperus oxyeedrus und J. phönicea, der Zürgelbaum (Cellis australis), die Strandkiefer (Pinns halepensis) und seltener P. pima , dann Arbutus uxido , Mirthus communis und andere meist immergrüne Sträucher. Verwildert rindet man den Oelbaum, Granatapfelstrauch und Feigenbaum.

Der Holzzuwachs ist, ungeachtet des steinigen Bodens, doch im ganzen sehr günstig, was die Mastbäume im Ternovaner Wald und die riesigen Buchen in den krainerischen Karstwäldern beweisen, was der bereits oben beschriebenen fruchtbaren rothen Erde, sowie dem wärmern Klima zuzuschreiben ist.

II. Entwaldung des Karst s.

Ich komme nun zu der Erörterung der Frage, ob die Karstöden jemals bewaldet waren, sowie der Ursachen, welche zu der in s<» grosser Ausdehnung erfolgten Entwaldung, resp. zu dem Entstehen der Karstöden geführt haben, wobei ich insbesondere den küsten- ländischen Karst, welcher uns hier zunächst interessirt, vor Augen habe.

Für die Bejahung der ersteren Frage lässt sich wohl kaum ein Beweis erbringen, da hiefür genügende historische Belege fehlen.

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o2

H. Ritter v. Gattenberg.

Doch kanu aus dein l'mstande , dass der weitaus grösste Theil dieser Oedeu keinen schlechteren Hoden besitzt, als jener ist, auf welchem derzeit noch Wälder steheu (abgerechnet den verschwundenen Humus) oder vor kurzem gestanden sind, ferner dass die Entwaldung leider noch fortdauert, und dass endlich nach Verschwinden des Waldes in kürzester Zeit der Karsthodeu ein solches Aussehen bekommt, als wenn seit Jahrhunderten kein Wald darauf gestanden hätte geschlossen werden , d a s s d e r K a r s t, mit Ausnahme vielleicht von wenigen ganz felsigen Stellen, einstens nicht nur bewaldet, sondern mit Hochwald best o c k t war. Die wenigen vorhandenen historischen Daten sprechen gleichfalls für diese Annahme.

In der Waldordnimg Kaiser Ferdinau d's I. für das Küsten- land vom 22. September 1522 wird augeführt, dass der Hoch- und Schwarzwald*) Ternova bis gegen Salcano herabgereicht habe, dass aber derselbe durch die wälschen Schattelmacher schon vor Jahr- hunderten augezündet worden, und bis 2 Meilen von Salcano hinauf abgebrannt sei.

Kaiser Ferdinand I. ertheilte der Gemeinde Triest 1521 die Erlaubniss zur Gewinnung des Brennholzes und Eichen-Bauholzes in den Staatsforsten zu Adelsberg, Duino, Reifenberg und Schwarzeuegg, jedoch nur für ihren Bedarf.

Mit Ausnahme von Adelsberg ist derzeit in den genannten, schon längst in Privateigeuthum übergegangenen, grösstenteils parzellirten ehemaligen Staatswälderu kein Bauholz mehr vorhanden.

Im Jahre 1583 wurden (nach Kandle-r) auf Anordnung Erzherzog K a r Ts die Wälder am Karst uud in Istrien gefällt uud die Stadt Triest musste bewaffnete Macht zum Schutz der Holzhauer beistellen.

Die Staatsherrschaft Fucine bei Fiume enthielt im Jahre 1760 80 000 Joch Hochwald, bei der Vermessung 1820 22 wurden nur mehr 02 000 Joch bestockt gefunden, welche Ziffer bei der letzten Katastralvermessung 18G2 auf 48 000 Joch herabgesunken war.

Ich könnte noch viele ähnliche Daten zum Beleg meiner Behauptung nachweisen, dass der weitaus grösste Theil. des Karsts einst bewaldet war.

*) Unter SchwarzwaM versteht man Nadelholz, Fichten, Tannen, Föhren.

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.

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Es ist in der That nicht einzusehen, warum bei gleichem Boden und Klima der eine Theil mit schönem Hochwald bestockt, der anmittelbar daranstossende Theil aber von Natur aus ganz kahl sein sollte. Besonders auffallend ist dies an der Grenze des Staatsforstes Ternova zu bemerken, wo in Folge der früher ungenügenden Grenz- zeichen viele Waldtheile von den Anrainern usurpirt und die Bäume irefällt und verkauft worden sind; ich selbst habe auf solchen, gegen- wärtig ganz kahlen Karstgründen vor 25 Jahren noch schöne Tannen- bestände gesehen. Ferner an der östlichen Grenze des Gestütwaldes von Lippiza , wo ganz kahle steinige Hutweiden der Gemeinden Sesana und Corgnala nur durch die Einfriedungsmauer von dem auf gleichem Boden stehenden Walde Lippiza, einer wahren Oase des Karstes, geschieden sind: endlich der ffirstl. HohenloheVhe gleich- falls mit einer hohen Mauer eingeschlossene, mit immergrünen Eichen und Terebinthen dicht bestockte Thiergarten bei Duino, welcher den denkbar felsigsten Karstboden besitzt, während die umgebenden Gemeindegründe fast ganz kahl sind , obwohl sie besseren Boden haben.

Der genannte Gestütswald kann als Beispiel dienen, um zu zeigen, wie die Entwaldung der Umgegend vor sich gegangen ist. Dieser bei 300 ha grosse Wald ist im W. und S. von schlecht bestockten Wäldern der Gemeinden Basovizza und Gropada begrenzt, in welchen noch einzelne theils gipfeldürre, theils verkrüppelte hoch- stimmige Eichen stehen, welche bisher von den Insassen dieser Gemeinden von Zeit zu Zeit entästet oder ganz ausgehauen wurden. Auf diesen Waldflächen sucht man vergebens nach jungem Nach- wuchs, welcher doch theils aus den abgefalleneu Eicheln, theils «lurch Stockausschläge entstanden sein müsste. Die Ursache dieses Abganges von Jungholz liegt einfach darin, dass die jungen Pflanzen und Triebe, kaum dem Boden oder den Wurzelstöcken entsprossen, v o ra Weide vi eh, namentlich im Frühjahr, wo dasselbe o f t k e i n e andere Nahrung findet, abgebissen wurden und endlich bei fortdauernder Beschädigung eingegangen sind. Es wird sonach der noch schütter bestockte Wald ganz kahl werden, sobald die wenigen noch dastehenden Bäume der Axt zum Opfer gefallen oder in Folge fortwährender Verstümmlung vertrocknet sein werden.

Zeitschrift l&M. 3

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11. Bittor v. Üuttenberg.

Auf ähnliche Art sind die meisten Karstwälder verschwunden, und mau kann sich von der Richtigkeit dieser Thatsache in ganz Dahnatien und Istrien zu jeder Zeit überzeugen. Die Bewohner der Quaraemchen Inseln, Dalmatiens und des sogenannten Tschitschen- Bodens (Castelnuovo und Piuguentej haben ausserdem noch die sehr waldschädliche Gewohnheit, die Bäume nicht am Boden, sondern in einer gewissen Höhe (I 2m) zu füllen, wodurch der Nachtheil entsteht, dass die Bildung von Stock- und Wurzeltrieben verhindert wird, und nur an der Abschnittsfläche des Baumes einige Aeste hervorwachsen, welche von Zeit zu Zeit abge- hackt werden, bis der alte Baumrumpf morsch oder trocken wird und neue Aeste nicht mehr hervorzubringen vermag*).

Diese Methode, im grossen gehaudhabt, muss in Verbindung mit der rücksichtiosen Weide ebenfalls den Buin der Wälder herbei- führen, und ich selbst sab in Dalmatien und auf der Insel Cherso in den sechziger Jahren noch Waldbestände, welche nur mehr ganz dürre Baumrürupfe, aber gar keinen Unterwuchs besassen. Sobald diese Baumleichen verwest sein werden, wird der Boden genau das gleiche Aussehen haben, wie andere kahle Karstflächen und zur Ver- muthuug führen, dass da seit Jahrhunderten oder überhaupt niemals ein Wald gestanden sei.

In Dalmatien und einigen Gegenden Istriens, sowie auf den Quarnerisehen Inseln kommt noch ein weiterer, höchst waldschädlicher Unfug seitens der Bewohner vor, dass nämlich die noch grünen Wurzeln und Wurzeltriebe der früher bestandenen Bäume und Sträucher ausgegraben und als Brennholz verwerthet werden. In Lussin und den dalmatinischen Städten besteht das meiste zu Markte gebrachte Holz aus solchen Wurzeln, da die Bauern nicht warten wollen, bis durch die Wurzeltriebe ein halbwegs verkäufliches, ober- irdisches Holz sich gebildet haben würde. Ganze Gemeinden decken ihren Brennholzbedarf ausschliesslich aus solchen Wurzeln, und es ist klar, dass auf diese Art nicht nur der Waldstand gänzlich ausgerottet, sondern auch die künstliche Wiederauf forstung sehr erschwert, ja selbst unmöglich gemacht wird, da durch das Ausgraben der Wurzeln

•) Schon in der Theivsianischeu Waldordnung vom 23. November 1771 wird geklagt, dass viele Holzbauer die Stocke 4— G Fuss hoch lassen, und wurde das Fällen knapp am Bo.lcn angeordnet.

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse. 35

die wenige vorhandene Erde gelockert und sodann vom Regen abgeschwemmt oder von der Bora weggetragen wird.

Auf dem Festland Istriens ist dermalen dieser Unfug wohl grösstenteils abgestellt, auf den Quarnerischen Inseln und in Dal- matien war das jedoch bisher wegen Mangels an Aufsichtsorganen und wegen der gänzlich unzulänglichen diesfalligen Strafbestim- mungen des Forstgesetzes nicht möglich.

Die gewesenen Nadelholzwälder wurden ohne Zweifel haupt- sächlich durch Waldbrände, theils aber durch unvorsichtige Kahl schlage vertilgt, welche bei diesen Holzarten umso gefährlicher wirken, als sich bekanntlich die Nadelbäume nicht durch Stock- und Wurzeltriebe verjüngen und überdies junge Tannen ohne Ueber- schirmung nicht aufkommen. Die Waldbrände sind heute noch auf den dalmatinischen Inseln an der Tagesordnung und es gehen all- jährlich Hunderte von Jochen schöner Seeföhrenbestäude zu Grunde, was dem unvorsichtigen Anmachen von Feuern seitens der Hirten zuzuschreiben ist und durch die Sommerhitze und -Düne begünstigt wird. Die Stadtbehörde von Triest hat nachweislich schon 1323 das Feueranrnachen in den Wäldern verboten, ein Beweis, dass schon damals Waldbrände auch in dieser Gegend vorkamen.

Ich zweifle demnach nicht, dass auch unseren Karst, wenigstens in seinen höheren Lagen, Tannen- und Föhrenwälder geschmückt haben, welche durch Hacke und Feuer zerstört wurden, namentlich den Gebirgszug von Castelnuovo bis zum Monte Maggiore, welcher höher ist als die meisten Tannenbestände in den nahen Sehneeberger Waldungen, dann die Gegend von Tribusa, wo Schwarzfahren noch hie und da spontan wachsen. Bergnamen, z. B. Medvedjak bei Opcina und fossile Keste der Cenusfamilie beweisen gleichfalls den ehe- maligen Waldstand, da Bären (Medved) und Hirsche nur in Wäldern bestehen können.

Nach den Erhebungen des um die Geschichte von Triest und Istrien äusserst verdienten Dr. Kandier soll übrigens 1(120 bereits von der Küste bis Adelsberg kein Schiffbauholz mehr vorhanden gewesen sein.

Gemeinbesitz. Ich habe bisher von den unmittelbaren Ursachen des Verschwindens der meisten Karstwälder gesprochen; es drängt sich hiebei die Frage auf, wie es möglich war, dass die

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H. Ritter v. Guttcnberg.

Eigenthümer dieser Wälder nicht seihst so viel gesunden Sinn hat ten, um ihre Wähler vor gänzlicher Vernichtung zu bewahren. Die Antwort ist eine leichte und einfache: es sind und waren die Wälder grössten- teils nicht Eigeuthuin einzelner Besitzer, sondern Gemeingut sämmtlicher Inwohner einer Gemeinde. Es ist begreiflich, dass jeder Einzelne derselben aus dem Gemeingut den größt- möglichen Nutzen zu ziehen trachtete, da jeder Baum oder Strauch, den er geschont hätte, unfehlbar von den anderen Gemeinde-Insassen ausgehauen worden wäre. Dies wurde schon vor 100 Jahren erkannt, indem in der Waldordnung der Kaiserin Maria Theresia v. J. 1771 die Vertheilung der Gemeiu-Hutweiden und WTälder empfohlen wurde, .inmassen die Waldung mit solcher Eintheilung mehr geschont, das junge Holz, welches nicht zu besorgen von uötheu sein wird, dass ein anderer mit der Fällung zuvorkommte, konserviret werde*. Ebenso klar ist es, dass jeder die grösstmöglichste Zahl von Weidevieh auf die Gemeingrüude trieb und dadurch bei unzureichendem Graswuchs das Vieh genöthigt war, sich von den Holzgewächsen zu nähren, gar nicht zu reden von den auf unserem Karst jetzt glücklich beseitigten Ziegen, welche nur dann Gras fressen, wenn keine Holzgewächse vor- handen sind, und welche sich nicht mit den Blättern begnügen, sondern auch die Zweige schmackhaft finden.

Einen Beweis für die Annahme, dass der gemeinschaftliche Besitz die hauptsächlichste indirecte Ursache der Entwaldimg des Karstes sei, finden wir in der beigefügten Tabelle B, aus welcher her- vorgeht, dass der gemeinschaftliche Besitz in Krain 35, im Küsten- land 52, in Dalmatien 67 und im Durchschnitt des österr. Karst- gebietes (ohne Croatien) 60° 0 der ganzen Wald- und Weidefläche beträgt, und dass die noch vorhandene Waldliäche fast genau im umgekehrten Verhältniss mit der Grösse des Gemeinbesitzes steht; feiner in dem Umstand, dass die noch vorhandenen W'älder fast durchaus Privateigenthum sind, wovon allerdings die besten darunter (Hochwälder) dem Grossgrundbesitz angehören; ferner in der in die Augen springenden Thatsache, dass selbst kahle Hutweiden, sobald sie durch Vertheilung in das Eigenthum der einzelnen Insassen über- gehen, in wenigen Jahren theils durch natürliche Entwicklung der nunmehr geschonten Wurzeltriebe, theils durch künstliche Anpflanzung von Bäumen, ein ganz verändertes, weit freundlicheres Aussehen

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erhalten. Die in einigen Gegenden des Karsts, z. B. bei Biisovizza, Sesana u. A. seit 20 Jahren unstreitig wahrnehmbare Abnahme der Oeden ist nur dieser Vertheilung zu danken. Hochwälder werden freilich in bäuerlichem Besitze nicht entstehen und nicht bestehen, weil der Bauer, gedrängt durch Missjahre und durch andere ökonomische Umstände, nicht Jahrzehnte zuwartet, bis er aus dem Wald Nutzen ziehen kann; doch ist unzweifelhaft selbst der Bestand von beholzten Wiesen und von Niederwäldern mit kurzer ümtriebs- zeit der Grauen erregenden Karstöde weit vorzuziehen.

Die Besitzer grösserer Waldcomplexe hingegen haben ihre Hoch- wälder erhalten, wie man auf dem nachbarlichen krainerischen Karst sehen kann, wo die Herrschaften Schueeberg, Haasberg, Loitsch, Wippach u. A. noch viele Quadratmeilen gut bestockter Hochwald- bestände enthalten, wovon leider in neuester Zeit ein bedeutender Theil in Folge der Servitutenablösung an die Gemeinden abgetreten und mehr oder weniger devastirt w urde. Auch im Küstenland bestanden (abgesehen von den Reichsforsten) vor wenigen Decennien noch grosse Hochwald-Compleie, namentlich im Bezirk Castelnuovo, wo die ehe- malige Herrschaft gleichen Namens 12 000 Joch Hochwälder besass, welche jedoch anlässlich der Servitutenablösung theils durch Abtretung als Aequivalent, theils durch Verkauf, vor 15 20 Jahren an die früheren Servitutberechtigten übergingen. Die Folge davon war das Verschwinden des Hochwalds und dessen Umw andlung in Niederwald, was mit der oben ausgesprochenen Behauptung übereinstimmt, dass Hochwälder in Händen des kleinen Besitzers nicht erhalten werden können: andererseits kann nicht bezweifelt werden, dass die noch im Gemeinbesitz befindlichen Karstgründe sich in weit besserem Zustand befinden würden, wenn sie schon in älterer Zeit vertheilt worden wären.

Einen weiteren Beleg hieftir geben die im Gerichtsbezirke Sesana gelegenen Waldungen der ehemaligen Herrschaft Schwarzenegg, welche vor 50 150 Jahren an die Gemeinden Sesana, Corguale, Povier u. A. verkauft und sodann unter die Insassen vertheilt worden sind. Diese nachweislich noch im vorigen Jahrhundert mit Hochwald bestockten Flächen sind dermalen auf Niederw ald mit kurzer Umtriebs- zeit reducirt, wären aber, wenn sie gemeinschaftliches Eigenthum der Insassen geblieben wären, heute höchst wahrscheinlich kahle Karstöden.

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II. Ritter v. (Jutknbertf.

III. Aeltere forstliche Gesetzgebung.

Sowohl die veuetianisehe, als tlie österreichische Regierun«: waren schon vor Jahrhunderten bemüht, der Waldverwüstung auf dem Karst Einhalt zu thuu, ohne die Absicht zu erreichen, was haupt- sächlich der Unzulänglichkeit oder Unverlässlichkeit der Ueber- wachungs- und Durehführungs-Organe zuzuschreiben ist.

Aus der Gesetzgebung der Republik Venedig will ich nur folgende Daten anführen, welche beweisen, dass die allgemeine Annahme, diese Republick habe durch egoistische Tendenzen den heutigen Zustand des österreichischen Karsts verschuldet, wenigstens für das Karstgebiet von Istrien, Triest und Görz nicht gerechtfertigt ist. während dieselbe bezüglich Dalmaticns allerdings von dem erwähnten Vorwurf nicht freigesprochen werden kann, da sie dieses in alten Zeiten fruchtbare und stark bevölkerte Land nur zur Lieferung von Schiffbauholz und Itecrutirung von Soldaten und Matrosen ausbeutete. Die nachstehenden Gesetze gelten nur für Istrien, welches Land 142<> von Venedig erworbeu wurde, mit Ausnahme der bei Oesterreich ver- bliebenen Grafschaft Mitterburg (Pisiuo). 1 . Waldordnung vom 4. De- cember 1452: Gemeinden dürfen ihre Wälder, ausser Schiffbauholz, benützeu, aber weder roden, noch verkaufen, noch verpachten. 2. All- gemeine Waldordnung vom 4. Jänner 1475: Wälder dürfen nicht verwüstet, ausgerodet, usurpirt oder in andere Culturen verwandelt werden. Strafe 100 Ducaten und 6 Monat Kerker. Gemeinden müssen Waldhüter aufstellen und besolden, ümtriebszeit des Unterholzes auf 12 Jahre bestimmt. Aufforstung gerodeter Flächen angeordnet, Weide in Jungwäldern verboten etc. 3, Senatsbeschlüsse vom 7. Januar und 20. December 1467 und 31. März 1487: Waldbesitzer dürfen ohne Erlaubniss der Localbehörden kein Holz schlagen, welche unter der Bedingung ertheilt werden darf, dass die Hälfte nach Venedig gebracht und zu tarifmässigen Marktpreisen auf bestimmten Landungsplätzen verkauft werde. 4. Decret des Zehnerrathes vom 28. September 1490 verpflichtet Behörden, die Waldfrevel strengstens zu bestrafen, ö. Im 1(3. Jahrhundert wurden capitani ai boschi bestellt, wozu man Schiffs- zimmermeister (rnaestri marangoni) aus dem Arsenal wählte, ü. De- crete vom 30. Mai 1754 und 29. September 1760, womit die Wald- hüter verpflichtet wurden, jede im Wald getroffene Ziege zu

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Der Karst und seine forstlichen Verhaltnis>e.

tödten. 7. Aufstellung des Collegio sopra i bosehi mit Senats- beschluss vom 27. April 1 77">. 8. Waldordnung vom IG. December 1777 und Nachtrag vom 23. April 1778 (italienisch und sloveniscb), Eintheilung in Hoch- und Niederwälder. Unitriebszeit letzterer 8 Jahre (welche derzeit für Sommereichen mit 7, für immergrüne Eichen und andere langsam wachsende Hölzer mit 14 Jahren eingehalten wird), Weide in Schonungen verboten, in übrigen Waldorten vom 15. Mai bis lf>. Juni gestattet. Waldrodung bei KMJ Ducaten Strafe ver- boten. Bestimmungen über Wirthschaftsbetrieb. Instruction der Wald- hüter u s w.

Venedig hat demnach schon lange vor anderen Staaten für die Walderhaltung Sorge getragen, und wenn diese Bestimmungen nicht vollständig befolgt wurden und dennoch Waldverwüstungen vorkamen, so ist dies ein Umstand, der auch in anderen Ländern heutzutage noch vorkommt.*)

Thatsaehe ist. dass Istrien mit Ausnahme des südwestlichen Abfalles des Höhenzuges vom Slaunik bis zum Berge Plavnik, welcher übrigens zum grössten Theil nicht zum venetianischeu Istrien gehörte, noch dermalen mit Eichenuiederwäldern verhältnissmässig ziemlich gut**) und jedenfalls weit besser bestockt ist, als der Karst ober Triest.

Thatsaehe ist ferner, dass die Karstödeu bei Triest und in den Bezirken Sesaua, Comeu. Görz. Heidenschaft und Pisino, welche dem eigentlichen österreichischen Karst angehören, nie den Veuetiaueni gehört haben (letztere waren nur einige Monate anno 1T>08 9 im Besitz von Triest), was auch von dem noch abschreckenderen croatischen Seekarst gilt

Der allerdings wahrscheinliche Umstand, dass der Holzbedarf Venedigs die Devastirung der ehemaligen Walder des österreichischen und croatischen Karsts indirect dadurch veranlasst habe, dass die Stadt Triest und andere Gemeinden und Waldbesitzer im grossen Maasstab Holz an die Republik verkauften, kann der letzteren ebenso- wenig zur Last gelegt werden, als man die französische Kegierung

•) Im Bericht des Forst-Collegiums vom December 1777 an den Senat wird die mangelhafte Wirksamkeit der Forstgesetze der schlechten Bezahlung oud Corruption der Beamten zugeschrieben.

•*) Die Wilder Istriens betragen -IM" 0 jene v..n GGrz und Trie>t nur 19°» der Gesammtflache.

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H. lütter v. Gutzberg.

beschuldigeu darf, dass sie zur Waldverwüstuug iu Oesterreich-Ungarn beitrage, weil Millionen von Fassdaubeu jährlich über Triest und Fiume nach Frankreich versendet werden.

Oesterreichische Gesetzgebung. Auch die öster- reichische Forstgesetzgebung war indessen nicht lässig. Ich erwähne der Waldordnuug des Küstenlandes von Kaiser Ferdinand L vom 28. September 1522, welche 1533 Waldmeister für Görz, den Karst und Istrien aufstellte; Kaiser Karl VI. verbot 1732 das Köpfen der Bäume, das Grasmäheu mit der Sense in Waldorten, den Eintrieb von Ziegen und Schafen in die Wälder und bei Todesstrafe das An- zünden derselben. Unter Kaiserin Maria Theresia erschien am 23. November 1771 für die Forste von Krain, des Karstes, der Poik und österreichisch Istrien ein in 4 >> Paragraphe getheiltes, ziemlich voll- staudiges und strenges Forstgesetz. Ich hebe daraus nur das Wichtigste hervor, u. zw. die Bestimmung der Umtriebszeit (Eichen 200, Buchen 120—150, Nadelholz 80—100, andere Laubhölzer 30—50 Jahre). Anorduung einer Ertrags!) erechuung, nachhaltiger Wirtschaft, Wald- säuberung , Ueberhaltimg von 2—3 Samenbäumen auf je 30 50 Schritt » übers Kreuz « (im Quadrat), Ansatz der Blössen und schwach beholzten Berge, Verbot des Eintriebs von Rindern, Schafböcken und Gaisen in Juugmaise, Verbot der Errichtung neuer todter Zäune, Anlage von Saatschuleu von Schlehdorn und Gaiista sjmwsa, Anord- nung der Bedachung mit ungebrannten sogenannten egyptischen Ziegeln oder Steinplatten bei Neubauten. Es sollen für Weinzeiger nicht Baumwipfel, sondern, wie in Wien, Reisig aus Zweigen oder hölzerne Becher oder Kegel oder grüne Kränze verwendet werden. Ver- bot der Maibäume, der Beschädigung von Bäumen, des Grasmähens mit Sensen in Wäldern und des Pechscharrens bei 1 Ducaten Strafe; Verbot des Feuermachens im Walde und der Waldrodungen ; Holz- fällungen sollen im Winter bei abnehmendem Mond stattfinden. Jede Familie hat jährlich 20 Bäume zu pflanzen. Binnen 2 Jahren sollen die GemeindegrQude vertheilt werden.

Behufs der Samenbesch aming für Aufforstungen ausgerotteter Wälder werden die Samen der vorzüglichsten Holzarten beschrieben, u. zw. die »A i ch ein«, deren Aussehen bekannt sei, die Weis s- buche, ^welche kleinblätterige Quastein bildet, die unter den lan- gen Blättern hervorlaugen« ; die Aspe »ist eines Mohnköraleins

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.

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gross, wird behend zeitig und fliehet bei grosser Hitze gleich hinweg, daher sie schnell gesammelt werden soll a ; der Linde ihr Samen besteht »in kleiuen Knöpfein«; die Birke »zeigt ihren Samen in langen Nudeln« u. s. w. Nadelholzzapfeu sind im warmen Zimmer zum Aulspringen zu bringen.

Diese und alle früheren und späteren*) Verordnungen hatten keinen Erfolg wegen Mangel an Durchführungsorganen.

Stadt T r i e s t. Die Municipalbehörde von Triest hat in dem ersten der vorhandenen Gesetze gleichfalls für die Erhaltung der Wälder ihres Territoriums gesorgt. So finden wir im Statut von 1150 die Bestimmung, dass die Ziegen aus dem unteren Theil des Territoriums bei Strafe von 40 soldi für jedes Stück verbannt seien und die etwa dennoch auf der Weide betretenen Ziegen getödtet werden sollen. 1328 wurde dieses Verbot in der Art abgeändert, dass ein- zelne Familien eine oder zwei Ziegen im Hause halten düifeu, welche aber im Falle Betretens ausserhalb des Hauses obiger Strafe verfallen.

In demselben Statut finden sich auch Andeutuugen über die Ernennung von Wald- und Flurhütern; in der Additional- Verordnung von 1321 wird die Bestellung von vier besoldeten Waldhütern ange- ordnet, deren Dienstzeit jedoch auf vier Monate beschränkt war, wornach wieder andere eintraten : auch waren die Pflichten und Rechte derselben durch ausführliche Instructionen vorgezeichnet.

Im Statut von 1350 finden sich noch andere forstpolizeiliche Vorschriften, worunter das Verbot der Holzfallungen in Privatwäl- dern vom 1. Mai bis St. Michael (29. September), das Verbot von Holzfallungen in Gemeindewäldern, welche iu Regie mit Aufgebot von Robot gefallt wurden, die Anordnimg, dass Reisig (Laub und kleine Aeste) im Walde zu verbleiben habe, das Verbot von Vieh- eintrieb iu fremde Waldungen ohne Erlaubniss des Waldbesitzers zu erwähnen ist. 1411 wurde das Abästen von Bäumen i'circinare) in jenen Orten der Gemeindewälder, welche nicht zur Fällung bestimmt sind, bei Strafe von 25 kleinen soldi verboten, ein Beweis, dass schon damals die Schädlichkeit dieser heute noch an vielen Orten bestehenden Gepflogenheit erkannt worden ist. In dem erwähnten

•) Von letzteren sind zu erwähnen: das Decret vom VI. Februar \7W, b treffend das Verbot der Rodungen und Ausgrabens der Baumwurzeln, dann das Docret vom 28. März 179« mit dem Verbot der Ziegenweide.

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H. Kitter v. Guttonberp.

Codex vom Jahre 1:350 war auch die Procedur und Bestrafung bei Holzdiebstälilen normirt, ferner das Anzünden der Wälder bei 50 Lire Strafe verboten, und die ganze Landbevölkerung zum Lösehen bei 10 Lire Strafe verpflichtet.

Leider ist später eine andere Tendenz in der betreffenden Legis- latur eingetreten, indem den Waldbesitzern gestattet wurde, ihre Wälder zu roden und in andere Culturen zu verwandeln. Auch die 1356 ertheilte Bewilligung zur Anlage von stabilen Weideplätzen auf den Karst-Gemeindegründen mag nicht wenig zur Wald Vermin- derung beigetragen haben. unterwarf sich Triest freiwillig dem österreichischen Scepter, welcher Umstand jedoch die Waldvermiu- derung nicht aufzuhalten vermochte, da die meisten Wälder der Gemeinde geborten und demnach uuter der autonomen Verwaltung des Muuieipiuras hliebeu. Dass die Waldverwüstung zu Ende des 15. Jahrhunderts schon weit um sich gegriffen hatte, beweist die Verordnung Kaiser Friedrich's III. vom 13. März 1490, in welcher geklagt wird, dass in Folge des Eintrieba zahlreicher fremder Vieh- heerden in die Triestiuer Wälder zur Winterszeit die letzteren bereits derart verwüstet (devastarunt) worden seien, dass das Volk kaum mehr das nöthige Brennholz rinden könne, wesshalb der fernere Ein- trieb fremden Viehes untersagt wird: ferner die vom Erzherzog (nachmaligen Kaiser» Ferdinand 1. im Jahre 1521 auf Ansuchen der Stadt Triest derselben ertheilte Erlaubniss, wegen Mangel an eigenem Holz in den damaligen Staatsforsten von Adelsberg, Duino. Keifenberg und Schwarzenegg ihren Bedarf an Brennholz und eigenem Bauholz zu gewinnen.

Das Gemeindestatut von Triest vom 13. November 1550 öffnete aber erst der Wraldverwüstung Thür und Thor, indem es den Triestinern gestattete, in allen Gemeindewäldern, mit einziger Ausnahme des unmittelbar bei der Stadt gelegenen Wäldchens Farneto, nach Belie- ben Holz zu fallen, Gras zu schneiden und Vieh zu weiden. Diese bedauerliche, der früheren Gesetzgebung ganz widersprechende Verfü- gung hatte (nach Rosetti) ihren Gnind in Streitigkeiten zwischen der Stadtverwaltung uud der Wiener Regierung wegen Benützuug der Gemeindewälder, und es scheint sonach, dass die erstere der letzteren zum Trotze die Verwüstung der Gemeindewälder förmlich beabsich- tigt habe.

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Per Karst ninl s.ine forstlichen Verhältnisse.

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Was immer die Ursache gewesen, so viel ist sicher, dass von den ehemaligen Gemeindewälderu heutzutage nur mehr der Farueto (76 ha) übrig geblieben ist, was mit Rücksicht auf die erwähnte Ausschliessung desselben aus der freien Holzfallung es als sehr wahr- scheinlich erscheinen lässt, dass eben die genannte Verfügung den ganzlichen Ruin der übrigen Wälder herbeigeführt habe. Der Kataster weist zwar noch andere 606 ha Gemeindewälder im Territorium vou Triest nach, dieselben sind aber nur schlecht bestockte Huschwälder, dagegen betragen die kahlen Karstweiden der Gemeinde 2300 ha, welche unzweifelhaft bis zum Mittelalter ebenfalls mit Wald bedeckt waren.

IV. Neue Aera.

So blieben die Dinge bis gegen die Mitte des laufenden Jahr- hunderts, ohue dass Regierung und Gemeinden die fortschreitende Entwaldung des Karsts zu hindern und die kahlen Flächen wieder aufzuforsten bemüht gewesen wären.

1842 hat zuerst der Magistrat von Triest einige kleine Auf- forstungs-Versuche gemacht, welche aber wegen Mangel au Sach- kenntnis* und Erfahrung misslaugen, hauptsächlich weil man die Saat statt der Pflanzung anwendete. Im selben Jahn« band der Triester Magistrat die Holztallungen in Communalwäldern an spe- cielle Bewilligung und setzte Normen für die Karstbewaldung fest, allein die Durchführung dieser weisen Verfügungen unterblieb aus Gründen, welche zu erforscheu mir nicht gelungen ist. Inzwischen wurde sowohl in den zunächst interessirteu Gegenden, als auch in weitereu Kreisen die öffentliche Meinung rege, dass für die Wrie- deraufforstung des Karsts in Krain, Istrien, Triest und Görz etwas geschehen müsse, es erschienen (1850) diesbezügliche Artikel in mehreren Zeitungen: es bildete sich 1851 ein Karstbewaldungs- verein für die Umgebung Triests mit Sesana und Omen, es wurde sogar 1852 ein Gesetzentwurf für die Karstaufforstuug ausgearbeitet, welcher jedoch ebensowenig wie der erwähnte Verein einen prak- tischen Erfolg hatte, da der letztere kein weiteres Lebenszeichen von sich gab, der Entwurf aber vermuthlich wegen des bald darauf erfolgten Inslebentretens des Reichsforstgesetzes vom December 1852 fallen gelassen wurde, obwohl dieses Gesetz auf die Karstauf- forstung nur sehr beschränkte Anwendung tinden kann, da es nur die

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H. Kitter v. Guttenberg.

Erhaltung der bestellenden Wilder und die Wiederaufforstung vou Waldblössen in Betracht zieht, jedoch für die Aufforstung grosser kahler Weideflächen, welche nicht als Waldblössen angesehen wer- den können, keine Bestimmungen enthält. Denn wenn auch im II. Theil dieser Besprechung dargestellt wurde, dass die heutigen öden Karstflächen vor mehreren Jahrhunderten wahrscheinlich grossen« theils bewaldet gewesen seien, so kann, abgesehen davon, dass die Anwendung des g. 3 des Forstgesetzes nicht auf derartige Deductioneu gestützt werden darf, die Anordnung der Wiederaufforstung aller Waldblössen, selbst im Fall der positivsten Beweise für die einstige Bewaldung derselben, doch nicht auf Jahrhunderte rückwirkend sein.

Endlich ist nicht zu leugnen, dass die künstliche Aufforstung der Karstöden einerseits mit Rücksicht auf die bedeutenden tech- nischen Schwierigkeiten gediegene forstliche Keuutuisse, besonders im Forstculturfache erheischt, welche den Besitzern derselben, seien es Gemeinden oder Private, vollständig abgehen, anderseits aber Auslagen erfordert, welche die Kräfte der Besitzer weit übersteigen, wobei noch zu bedenken ist, dass dieselben nicht nur die Culturkosten tragen müssten, sondern auch während eines ziemlich langen Zeit- raumes den, wenn auch geringen, doch für die ökonomische Existenz der armen Karstbewohner wichtigen Weidenutzen verlieren würden, und dass überhaupt die Rentabilität der Karstaufforstung für die Besitzer selbst (nämlich eine halbwegs gute Verzinsung der luvesti- rungskosten) sehr fraglich ist. Diese Aufforstung wurde ja niemals vom Standpunkt der Rentabilität des Einzelnbesitzers, sondern von jenem der allgemeinen Laudeswohlfahrt als nothwendig erkannt.

Aufforstungen der Stadt Triest. Die Vertretung der Stadt Triest hat zwar 1 857 die Sache mit mehr Ernst uud Geschick wieder in Angriff genommen, einen Plan für die Aufforstung von nahezu der Hälfte (2274 Joch) der Commuualgründe ausgearbeitet, demzufolge dieselbe in 30 Jahren successive durchgeführt werden sollte, wobei die Kosten auf 22 fl. 23 kr. per Joch veranschlagt wurden. Die übrigen, der Weide offen bleibenden Gemeindegründe sollten mit grösseren Bäumcheu (Heistern), und zwar 20 per Joch, bepflanzt werden. Es wurden sofort Saat- und Pflanzschulen ange- legt, und 1 859 mit der Pflanzung von Schwarz- und Weissföhren, Blumeneschen, Akazien und audereu Laubhölzeru begonnen. Da die

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.

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Pflanzungen in Folge ungünstiger Witterungs- und Bodenverhältnisse häutig misslangen und daher nachgebessert werden mussten, und sich auch der anfängliche Kostenvoranschlag als ganz unzulänglich rrwiesen hatte, endlich die Laubhölzer sich gar nicht bewahrt hatten, so konnte die veranschlagte Fläche jährlicher Aufforstung nicht eingehalten werden, so dass bisher, d. h. in 20 Jahren, im Gebiet der Stadt Triest nur ca. 200 Joch (115 ha) oder 87* % der beantragten Fläche vollständig aufgeforstet worden sind , welche fast durchgebends Schwarzföhren enthalten, da die dazwischen gepflanzteu Laubhölzer mit der Zeit von ersteren ganz überflügelt wurden, imd grösstenteils eingegangen sind. Auch die Weissfohren zeigten weniger gutes Gedeihen als Pinns austriaca, daher schon seit mehreren Jahren nur mehr letztere angepflanzt wird.

Diese Aufforstung hat von 1857—1880 nicht weniger als 60.000 fl., einschliesslich der Kosten des Aufsichtspersonals und der Baumschulen, gekostet, wobei freilich zu bemerken ist, dass «ler Magistrat von Triest die Bewohner der betreffenden Land- gemeinden nicht zur Arbeitsleistung beizieht (was schon desshalb gerechtfertigt wäre, weil dieselben doch schliesslich deu meisten Nutzen aus den neuen Wäldern ziehen werden) und der Taglohn in ler Nähe der Stadt sehr hoch ist.

Regierungs-Maassnahmeu. Nachdem das Triester Municipium sich bereits seit mehreren Jahren mit der Karst-Auf- forstung befasst hatte, entschloss sich endlich auch die Regierung, den Gegenstand zum Zwecke einiger Verfügungen zu machen , wozu hauptsächlich die 1 8C5 in Triest stattgehabte Wanderversaramlung des österreichischen Reichsforstvereins den Anstoss gab.

Diese Versammlung nahm nach zweitägiger Begehung des Karsts von Triest drei Resolutionen folgenden Inhalts an: 1. Zur Förderung der Karstbewaldung sei eine angemessene Zahl steuer- freier Jahre für die aufgeforsteten Flächen zu gewähren; 2. es sei nothwendig den technischen Theil der Karstbewaldung durch hiefür anzustellende, im Aufforstungswesen besonders bewanderte Forst- wirthe ausführen zu lassen; 3. die sofortige Wiederbewaldung des Karsts sei nicht nur für die Karstländer, sondern auch für den Kaiserstaat wichtig, daher letzterer den Bemühungen der ersteren zu Hilfe kommen müsse.

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II. liitter v Guttenberg.

Diese Resolutionen hatten zur Folge, dass die Gemeinde Triest bald darauf die Leitung der Aufforstungen in ihrem Gebiet einem Forsttechniker übertrug, und dass auch die Regierung zur Ernennung eines Karstbewaldungs-Inspectors schritt und massige Subventionen bewilligte, durch «reiche »lie bis dahin auf das Gebiet von Triest beschränkten Anpflanzungen nunmehr auch auf die Karstgrunde von I s t r i e n und G ö r z ausgedehnt werden konnten.

Die Regierung hatte zwar schon vordem (1863 1864) hiezu die Initiative ergriffen, indem sie durch angemessene Belehrung der Bevölkerung seitens des betreffenden Statthalterei-Keferenten (welcher aber leider nicht Fachmann war) das Interesse derselben weckte, was den Erfolg hatte, dass mehrere kleine Gemeindeparzellen der Auf- forstung gewidmet wurden , und zwar in den Gerichtsbezirken Castelnuovo, Sesana und Coraen, welche zu diesem Zweck iu 30 Sectionen getheilt wurden. In jeder Gemeinde wurde eine kleine Baumschule errichtet uud die Durchführung der Arbeiten in jeder Section einer hiezu geeigneten Persönlichkeit als Ehrenamt über- tragen. Es zeigte sich jedoch bald, dass diese Methode nicht zum gewünschten Ziel führte, indem der Eifer der Sectionsleiter, sowie der Gemeinde -Vorstellungen bald nachHess , und die Gemeinde- Baumschulen vernachlässigt wurden. Grossentheils aber ist wohl das Misslingen dem Abgang eiuer fachmännischen Leitung zuzuschreiben.

Die Regierung sah sich daher 18(39 zur Errichtung von drei Central-Saatschulen in eigener Regie und zur Bestellung einiger Forstwarte veranlasst, welches Personale bei der im Jahre 1871 erfolgten Systemisirung der staatlichen Forst- Aufsichtsorgane ver- mehrt wurde.

Dieses Personale besteht dermalen für das Küstenland aus: 1 Landes-Forstinspector, 3 Forst-Commissären, 2 Forst-Adjuncten, 8 Forst warten und 3 Forstgehilfen. Dem Landes-Forstinspector. welcher gleichzeitig forsttechuischer Beirath der Statthalterei ist, obliegt nebst der Ueberwachung der Durchführung des Forstgesetzes und der Initiative für alle zur Förderung der Forstcultur geeigneten Maassnahmen überhaupt, insbesondere auch die oberste technische Leitung der Karst-Aufforstungen im Lande, während die exponirten Forst- Comraissäre und Adjuncten die forstlichen Geschäfte der politischen Bezirksbehörden besorgen, jedoch nicht dem Landes-

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Forstinspector, sondern selbst in technischen Angelegenheiten nur dieseu Behörden untergeordnet sind, welcher Umstand den einheit- lichen Vorgang sowie die prompte Wahrung der forstlichen Inter- essen wesentlich beeinträchtigt.

Den Forstwarten ist die Ausführung der Arbeiten in den k. k. Saatschulen und der Aufforstungen selbst, nach den ihnen vom Forstinspector resp. deu exponirten Forstbeamten gegebenen Directiven, dann die forstpolizeiliche Beaufsichtigung in den ihnen zugewiesenen Gebieten übertragen; die Forstgehilfen hingegen sind den exponirten Forstbeamten zur Dienstleistung zugewiesen.

Diese Organisation hat sich (abgesehen von dem erwähnten Uebelstaud) als vollkommen entsprechend bewährt, und sind deren günstige Wirkungen bereits an vielen Orten sichtbar, indem bisher, ausser den bereits beschriebenen Aufforstungen im Territorium der Stadt Triest, unter Leitung der k. k. Forstorgane und mit Hilfe der iStaatssubventionen nahezu .1000 ha öder Karstflächen des Küsten- landes aufgeforstet, dann 943 ha Wälder in Bann und 4573 ha in Schutz gelegt wurden, wobei ich zur Aufklärung bemerke , dass die Bannleg ung eines Waldes die Sicherung von Personen, von Staats- und Privatgut gegen Abrutschungen, Felsstürze, die Wirkung der Bora u dgl., die Sc hutzleg ung hingegen die Sicherung der Waldsubstanz selbst gegen Abschwemmungen, Bodenverschlech- terung ( Verkarstung) u. dgl. zum Zwecke haben. In beiden Fällen wird die von deu örtlichen Verhältnissen gebotene Waldbe- liandlung genau vorgezeichnet, in der Regel wird jede Nutzung an die specielle Bewilligung und Verzeichnung der politischen Behörde gebunden.

Da bei Bannlegungen der missliche Umstand der Entschädigungs- Ansprüehe seitens der zu Gunsten dritter Personen in ihrem freien Vertagungsrechte beschränkten Waldbesitzer in Betracht gezogen werden muss, so wird in den meisten Fällen, d. h. überall dort, wo die unvorsichtige Waldbehandlung nicht nur das Kigenthum Anderer, sondern gleichzeitig auch die Waldsubstauz selbst gefährden würde, die einfache Schutzlegung nach gg. 6* uud 7 des Forstgesetzes, statt der Bannlegung (gg. Ii) und 20) in Anwendung gebracht.

Ausserdem wurden bedeutende Flächen, welche noch eine natürliche, meist verbissene Bestückung haben, in Hege gelegt.

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H. Kitter v. Guttenberg.

Andere K a r s 1 1 ä n d e r. Auch in den übrigen österreichischen Karstländern wurden, wenn auch etwas später und in beschränkterem Maasse, ähnliche Maassnahmeu seitens der Regierung getroffen.

In Krain wurde 1871 ein Landes - Forstinspector creirt. und in neuester Zeit in Adelsberg ein Forst-Adjunct und ein Forst- wart stationirt, welchem speciell d\e Durchführung der Bewaldung des kraimschen Karsts, unter der Leituug des Forst- Inspectors, obliegt, zu welchem Zwecke auch eine Central-Saatschule bei Laibach hergestellt wurde.

Für die Aufforstung des croatischen Karsts wurde iu neuester Zeit je ein Oberförster zu Fiume und Zengg stationirt, deren Thätigkeit bisher hauptsächlich in der Schonungslegung devastirter Wälder behufs natürlicher Wiederaufforstung bestand und bereits recht günstige Erfolge erkennen lässt.

In D a 1 m a t i e n, welches Laud im allgemeinen durch blosse Schonung der reichlich vorhandenen Stock- und Wurzeltriebe edler Holzarten, daher auf ganz natürlichem, unkostspieligem Wege wieder einen hinreichenden W'aldstand erlangen könnte, ist zwar bereits seit mehreren Decennien der Statthalterei ein forstlicher Beirath zuge- wiesen, und sind seit einigen Jahren auch einige Forstbeamte bei den politischen Bezirksbehörden angestellt, ohne dass bisher, und zwar aus vielerlei, diesem Lande eigentümlichen Ursachen, ein ent- sprechender Erfolg erzielt wurde.

Die hauptsächlichsten Ursachen bestehen in dem vorwiegenden Geraeinbesitz, welcher laut Tabelle B tt , sämmtlicher Weidegrüude umfasst, dann in der Indolenz der Bewohner, der Rücksichtnahme der Regierung auf politische Verhältnisse, der unbeschränkten Weide-Ausübung, welche nicht einmal Privat - Eigenthum kennt, (nach der Ernte wird in alle Felder, Wiesen, Weingärten das gesammte Vieh der Gemeinde eingetrieben) , der grossen Zahl der Ziegen (450 OUO, d. h. 20O0 per Quadrat-Meile), in den ungeregelten Besitzverhältnissen und Grenz-Streitigkeiten zwischen Gemeinden u. s. w.

Ich habe das Bewusstsein, während meiner mehr als zehn- jährigen Amtsthätigkeit als forstlicher Beirath der dalmatinischen Statthalterei mit allen Kräften auf eine Besserung dieser Verhältnisse hingewirkt zu haben, habe schon im Jahre 1867 einen Entwurf eines

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AufTorstungsgesetzes ausgearbeitet, welcher im wesentlichen von der Regierung gutgeheissen wurde, und dennoch ist derselbe bis heute nicht ins Leben getreten, sowie manche andere Anträge : Einschrän- kung der Ziegenweide, Verbot des Ausgrabens von Wurzelholz und des Verkaufs von Föhrenrinde , Fixirung der Gemeindegrenzen u. A. entweder gar nicht, oder in solcher Weise zur Geltung kamen , dass der beabsichtigte Erfolg nicht erzielt wurde.

So lange nicht in ernstlicher und energischer Durchführung des Forstgesetzes, oder besser noch eines eigenen Aufforstungs-Landes- gesetzes, die Gemeinden gezwungen werden , die bisher als Weide benützten, mit Wurzeltrieben bestockten Flächen successive in Schonung zu legen, und so lange nicht die freie Weide aufgehoben wird, wodurch auch den Privatbesitzern die Aufforstung ihrer Wald- und Weidegründe möglich gemacht würde, ist an eine durchgreifende Besserung der forestalen Verhältnisse des Landes nicht zu denken.

Baumschulen. Die für die Aufforstung im Küstenlande verwendeten 10 550000 Pflanzen wurden in den bereits erwähnten k k. Central-Saatschulen gezogen, aus welchen noch ausserdem ungefähr 20 Millionen Pflanzen theils an Gemeinden und Private im Lande, theils an andere Provinzen abgegeben worden sind.

Die Kosten der Pflanzen-Erziehung stellten sich im Durchschnitt auf 1 ti. 35 kr. per Mille zweijähriger Pflanzen ohne Einrechnung des Samenwerthes, und mit letzterem auf 1 fl. 80 kr.

Die Laubhölzer, welche wegen stärkerer Entwicklung der ein- jährigen Pflanzen nicht so dicht gesäet werden dürfen, als die Nadel- hölzer und auch häufig überschult werden müssen, kommen bedeutend höher zu stehen, als letztere, welche nur ausnahmsweise (für drei- jährige Pflanzen) überschult werden.

Derzeit besteht eine Central-Saatschule fQr Laubhölzer in Görz mit 3-17 ha Fläche, eine Nadelholz-Saatschule zu Rodik (500 m See- höhe) mit 0-75 ha und eine gleichfalls für Nadelholz zu Comen (300m Seehöhe) mit 0*4 ha.

Die Gesammtkosten dieser Saatschulen betrugen von 1869 bis 1880 61 768 fl. inclusive Samenbeschaffung , wobei übrigens zu bemerken ist, dass von diesem Betrag auch viele Tausende von Obst- bäumchen und Ziergewächsen erzogen und verkauft worden sind, deren Erlös aber, ebenso wie jener aus dem Verkauf der Wald-

ZriUehrift 1881. 4

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EL Ritter v. Gutteuberg.

pflanzen im In- und Ausland, demnach von obiger Summe abzu- schlagen ist und für das Decennium 1870—1880 auf 6000 fl. ver- anschlagt werden kann , so dass die wirklichen Auslagen für die Baumschulen ungefähr 55 700 fl. betrugen.

Ausserdem wurden noch etwa 15 000 kg Eicheln direct angesäet, mit einem durchschnittlichen Ankaufspreis von 8 fl. und einem Arbeitsaufwand mr die Saat von 8 Tagwerken = 4 fl. per 100 kg, wobei jedoch das Herrichten der Saatlöcher nicht inbegriffen ist, da es von den Gemeinden unentgeltlich besorgt wird. Da man für 1 ha einschliesslich der häufig nöthigen Nachbesserungen 200 kg benöthigt, so stellen sich die Kosten für Samen und Saat auf 24 fl.. oder wenn man den Werth der Arbeitsleistung für die Saatlöcher dazu schlägt, auf ungefähr 30 fl. pro Hektar.

Kosten der Pflanzung. Für die Anpflanzungen saramt Saaten wurden im Ganzen 15 953 fl. ausgegeben, wovon auf die Pflanzungen allein ungefähr 14 000 fl., demnach 14000 : 10550000= lfl.33kr. pro Tausend entfallen, wobei jedoch die Herstellung der Pflanzlöcher, welche von den Gemeinden unentgeltlich besorgt wird, nicht berück- sichtigt ist. Da auf 1 ha einschliesslich der Nachbesserungen durch- schnittlich 13 000 Pflanzen kommen, so stellt sich die Auslage fQrdie eigentliche Pflanzarbeit auf 13 X 1 fl. 33 kr. = 17 fl. 29 kr., wozu noch die Erziehungskosten der Pflanzen mit 13X 1 A- 80 kr. = 23 fl. 40 kr., dann der Werth der Pflanzlöcher-Herstellung kommen, welcher mit Rücksicht auf die ungünstige Beschaffenheit des Terrains auf mindestens 65 Tagwerke (200 Löcher per Tag ä 60 kr.) mm 39 fl. per Hektar veranschlagt werden muss, wornach die Aufforstung von 1 ha Ganzen auf circa 80 fl. zu stehen kommt.

Diese ungeachtet aller localer Schwierigkeiten dennoch hohe Ziffer erklärt sich durch den Umstand, dass in den ersten Jahren noch nicht hinreichende Erfahrungen vorlagen, wesshalb viele Anpflanzungen wegen Wahl von ungeeigneten Holzarten oder unzweckmässiger Aus- führung der Arbeit gänzlich misslangen und von neuem gemacht werden mussten. Daraus erklärt sich auch die verhältnissmässig grosse Pflanzenzahl (13 000 per ha).

Obwohl dermalen diese Erfahrungen benützt werden und daher die Arbeit billiger geworden ist, da nur mehr solche Holzarten augepflanzt werden, welche sich bewährt haben, so sind dennoch in

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manchen Jahren Nachbesserungen im bedeutenden Maasstab not- wendig. So mussten fast sämmtliche im Herbst 1878 und Frühjahr 1879 ausgeführten Culturen im Herbst 1879 und Frühjahr 1880 erneuert werden, da in Folge der im Sommer 1879 eingetretenen, vom Mai bis October fast ohne Unterbrechung andauernden Regen- losigkeit und Hitze etwa 80°'o der Pflanzen eingegangen waren.

Erfahrungs-Ergebnisse für das Küstenland. Die bei den seitherigen Aufforstungen gemachten Erfahrungen haben ergeben :

1. Bezüglich der Holzart: dass die Schwarzföhre sich entschieden am besten für die künstliche Karstbewaldung im Küsten- land eignet, da sie sowohl den Witterungseinflüssen (Frost, Hitze, Bora) am besten widersteht, als auch rascher als irgend eine andere Holzart durch ihren reichlichen Nadelabfall, welcher in geschlossenen Forsten vom Wind nicht weggetragen wird, zur Bildung einer Humus- decke dient. Ferner gewährt sie den besten Schutz gegen die Bora.

Es wurde gegen die Wahl von Nadelhölzern überhaupt ein- gewendet, dass sie der Feuersgefahr ausgesetzt seien, welche Gefahr aber durch rechtzeitigen Aushieb der untersten Aeste (gegen Boden- fener) und durch Anlage von Schneussen gemindert werden kann. Uebrigens sind bisher von den seit 20 Jahren angelegten Schwarz- föhren-Pflanzungen nur einige in der Nähe der Eisenbahn (bei Divaca) gelegene Culturen in Folge Funkensprühens der Locomotive vom Feuer beschädigt worden.

Dass diese Holzart auf dem Karst sehr gut gedeiht, ist übrigens aus ihrer Vorliebe für den Kalkboden leicht erklärlich. In der That sind auch Pflanzungen auf äusserst sterilem, sehr wenig Erde ent- haltendem Boden gelungen, wo die Anzucht keiner andern Holzart möglich gewesen wäre.

Der Wuchs ist allerdings in den ersten Jahren ein so langsamer, dass zehnjährige Culturen kaum 1 m Höhe erreichen. Allein sobald sich durch den Nadelabfall eine Hurausschichte gebildet hat, beginnt der Höhen wuchs rascher zu werden, so dass die zwanzigjährigen Föhrenforste bereits eine Höhe von 6 7 m bei einer Stärke von 15 cm Durchmesser besitzen und ihr dermaliger jährlicher Längen- zuwachs durchschnittlich 40 50 cm beträgt.

Zur Pflanzung werden meist zweijährige Pflanzen angewendet, da ältere, bezw. längere Pflanzen wegen der Schwere ihrer Benadluug

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H. Ritter v. Guttenberg.

durch die Wirkung der Bora, wenn diese noch vor der erreichten Stabilität derselben (der Befestigung mittels der Wurzelbildung) ein- tritt, so gelockert werden, dass sich um den Wurzelhals ein Trichter in der Erde bildet, wodurch die Pflanzen, abgesehen von der fort- währenden Erschütterung, vertrocknen. Dreijährige Pflanzen eignen sich daher nur für geschützte Lagen.

Einjährige Pflanzen sind dagegen noch zu zart und wenig bewurzelt, um den ungünstigen Witterungsverhältnissen (Dürre im Sommer und Auffrieren im Winter) zu widerstehen.

Die Weiss föhre hat sich nicht besonders bewährt, da sie im Wachsthum gegen die Schwarzföhre zurückbleibt und häufig, ja fast jährlich vom Kieferntriebwickler beschädigt wird.

Die Fichte zeigt nur an wenigen nördlichen, aber der Bora nicht allzustark ausgesetzten Orten gutes Gedeihen, und wird daher nur mehr ausnahmsweise, und zwar mit dreijährigen Pflanzen verwendet, da die zweijährigen den extremen Witterungseinflüssen nicht widerstehen.

Die Lärche hat sich dagegen in höheren und nördlicheren Lagen sehr gut bewährt, wächst sehr rasch, wesshalb sie auch von den Karstbewohnern mit Vorliebe gepflanzt wird; doch ist wohl kaum anzunehmen, dass sie unter dem 46. Breitegrad bei nur 400 600 m Seehöhe für die Dauer gut gedeihen werde und dass ihr Holz jenem der Gebirgslärchen gleichkommen wird. Zwei- und dreijährige Pflanzen bewähren sich gleich gut, da letztere wegen Mangel an Benadlung im Winter dem bei der Schwarzföhre erwähnten Uebelstand nicht unterliegen.

Von Laubhölzern haben sich nur sehr wenige Arten bewährt, was um so auffallender ist, da der küstenländische Karst mit Aus- nahme der Tannen des hochgelegenen Ternovaner Gebirges und zweier Wachholderarten {Juniperus communis und oxycedrus) nur Laubhölzer besitzt. Man wollte anfanglich dem Fingerzeig der Natur folgen, indem man die einheimischen Laubhölzer künstlich anpflanzte, was aber mit Ausnahme der Eichelsaaten fast durchaus misslimgen ist, denn es ist auf dem ganzen küstenländischen Karst nicht eine einzige ganz gelungene Laubholzpflanzung zu finden. Ja selbst in den gemischten Anpflanzungen wurden die Laubhölzer von den Föhren gänzlich ver- drängt. Die Blumeneschen, Hopfenbucheu und Feldulmen hielten zwar aus, waren aber nach 6 7 Jahren kaum um wenige Zoll gewachsen, die

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Ahorae, Linden, Zürgelbäume gingen ganz ein oder wurden gipfeldürr und mussten ebenso wie die erstgenannten Arten auf die Wurzel gesetzt werden, um nicht ganz einzugehen.

Im strengen, jedoch schneelosen Winter 1879/80 sind sogar fünf- jährige Flatterulmen bis zur Wurzel erfroren und mussten abge- schnitten werden.

Die Eichelsaaten gelingen noch am besten, aber nur dann, wenn sie im Frühjahr ausgeführt werden (wegen Mäusefrass im Herbst und Winter), und wenn der darauf folgende Sommer genug Regen bringt, was hier leider selten der Fall ist.

2. Die beste, aber auch theuerste C u 1 1 u r m e t h o d e ist für Nadelhölzer die Grabenpflanzung, wobei die Gräben in der Entfernung von 2 m etwa 20 cm tief und 40 cm breit hergestellt und in dieselben die Pflanzen auf 30cm Distanz gesetzt werden. Diese Methode, welche wegen des steinigen Terrains grossen Arbeitsaufwand erfordert, wird von der Gemeinde Triest ausschliesslich angewendet und hat sich sehr gut bewährt, wo dieselbe nicht durch felsiges Terrain von selbst aus- geschlossen ist.

Bei den vom Staatsforstpersonale ausgeführten Pflanzungen wird hingegen die billigere Pflanzung in 1 Quadratschuh grosse 15 20 cm tiefe Pflanzlöcher (Platten) auf durchschnittlich lVsm Distauz (welche je nach der Beschaffenheit des Bodens zwischen 1 und 2ra variirt) an- gewendet. Die Pflanzen werden durch Begrenzung mit grösseren Steinen vor dem Verdammen durch Graswuchs und gegen die Wirkungen der Stürme möglichst geschützt. Ein Mann kann 120 200 Pflanz- löcher per Tag herstellen, das Einsetzen der Pflanzen geschieht meist durch Weiber und Kinder, welche 3 400 Stück im Tage zu setzeu vermögen. Auf sehr felsigem Boden wird die Arbeit dadurch sehr ver- teuert, dass viele ausgegrabene Platten unbenützt bleiben müssen, weil am Grunde derselben der feste Fels ansteht. Die directen Nadel- holzsaaten sind fast ausnahmslos raisslungen, da die zarten Pflänzchen den ungünstigen Witterungs verhältnissen, namentlich aber der Sommer- dürre unterliegen.

Die von mancher Seite empfohlene Hügelpflanzung hat sich nicht bewährt, da die Erde, obwohl sie mit Steinen belegt war, doch von in diesen Gegenden mit grosser Heftigkeit auftretenden Regengüssen im Herbst und Winter weggeschwemmt worden war.

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H. Kitter v . Guttenberg.

Bezüglich der Laubhölzer verwei.se ich auf das vorher Gesagte und bemerke noch, dass auf Grund der bisherigen ungünstigen Resul- tate Laubholzpflanzungen nur mehr in beschränkterem Maasstab aus- geführt, hingegen grössere Versuche mit directer Saat von Eicheln, von Celüs ausiralis und Prunus mahalcb vorgenommen werden.

Endlich ist noch der Stecklingpflanzung von Pappeln (P. nigra und canadiensis) zu erwähnen, welche merkwürdiger Weise auf dem Karst, wenn auf die Pflanzung im ersten Jahr hinreichend Regen folgt, ganz gut fortkommen.

3. Bei der Ermittlung der Oertlichkeiten für die Aufforstung ist auf die Lageruugsverhältnisse des Gesteins, nämlich auf die Neigung der Schichten, besonders Rücksicht zu nehmen, da sich oft sowohl die Wahl der Holzarten, als auch die Culturmethode darnach richten muss. Schräge (widersinnige) Schichtenstellung ist der Cultur am günstigsten, weil die Erde in den Spalten erhalten bleibt und die Wurzeln in dieselben eindringen können.

Verticale Stellung ist weniger günstig, weil die Erde in den Zwischenräumen leicht verschwindet und nur hohle Spalten bleiben ; am ungünstigsten ist aber die horizontale Schichtung, welche jede Cultur ausschliesst, wenn auf dem Gestein nicht eine Erd- und Humus- schichte liegt; selbst im letzteren Fall können Holzarten mit tief- gehenden Wurzeln nicht angepflanzt werden. Diese Flächen eignen sich höchstens für Wiesen.

4. Endlich ist noch zu erwähnen, dass der Gras wuchs, welcher den jungen Pflanzen einen wohlthätigen Schutz gewährt, denselben oft durch Feuer sehr gefahrlich wird, indem am Karst während der Sommertrockniss auch das Gras dürr wird und daher leicht Feuer fängt, besonders an Oertlichkeiten, welche nicht mit Mauern eingefriedet sind. Namentlich sind es die Hirtenknaben, welche aus Unachtsamkeit, aus Langeweile oder Muthwillen derlei Brände verursachen. Es ist daher an solchen Orten rathsam, das Gras zwischen den Pflanzen mit der Sichel abschneiden zu lassen, wodurch der armen Karstbevölkerung gleichzeitig eine beachtenswerthe Ein- nahme verschafft und einer ihrer hauptsächlichsten Einwendungen gegen die Karstauf forstung, wenigstens für einige Zeit, d. h. bis durch den Schluss der Anpflanzungen der Graswuchs von selbst aufhört, die Spitze abgebrochen wird

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Beitragsleistung der Gemeinden. Es wurde bereits erwähnt, dass die Gemeinden (da die bisherigen Aufforstungen fast ausschliesslich auf Gemeindegründen vorgenommen wurden) die Saat- und Pflanzlöcher unentgeltlich anfertigten. Dies wurde theils durch freiwilliges Uebereinkommen mit denselben, theils und in den meisten Fällen aber mittels, auf Antrag des k. k. Forstpersonals gelallte Erkenntnisse der politischen Bezirksbehörden erzielt, welche sich auf den §. 3 des Forstgesetzes gründeten*), indem die betreffenden Grund- stücke als alte Waldblössen betrachtet wurden.

Die Bevölkerung fügte sich in der Regel willig diesen Anordnungen, da sich dieselben bisher nur auf kleine Flächen erstreckten, durch welche Willfahrigkeit auch der bisher erzielte, im Ganzen jedoch nicht bedeutende Erfolg ermöglicht wurde.

Es kann aber nicht geleugnet werden, dass die Anwendung des citirten Gesetzes-Paragraphen in den meisten Fällen über die Intention des Gesetzgebers hinausgeht, was schon aus dem Umstand hervorgeht, dass, wo kein Wald ist, weder von Waldblössen noch von einer bereits bestehenden Umtriebszeit die Rede sein kann, und dass es sich hier vielmehr um die Aufforstung grosser kahler Territorien handelt.

Es ist auch ausser Zweifel (und bereits thatsächlich vorgekommen), dass die Gemeinden sich der Aufforstung grösserer Flächen mit aller Energie widersetzen werden, und man gegen solche allgemeine Opposition der Bevölkerung mit der Anwendung des genannten Para- graphen nicht aufkommen wurde, es sei denn, dass man dieselbe für den Entgang der Jahrhunderte hindurch genossenen Weide entschädige.

Aus diesem Grunde konnten, abgesehen von der Kostenfrage, die bisherigen Aufforstungen sich nur auf kleine, in vielen Gemeinden zerstreute Parzellen erstrecken, welche die Zahl von 100 übersteigen, in Summe aber kaum 1000 ha betragen.

V. Künftiges Verfahren.

Die bisherigen Resultate der Karstaufforstung können insoferne nicht als befriedigend bezeichnet werden, als sie aus dem am Schluss des vorhergehenden Absatzes angegebenen Ursachen verhältnissmässig nur kleine Flächen umfasste.

*) §. 3 des Forstgesetzes bestimmt, da-ss von älteren Waldblössen jährlich der sovielte Theil aufzuforsten sei, als die eingeführte Umtriebszeit Jahre zählt.

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Aus der Tabelle A ist ersichtlich, dass von den 56 Quadrat- Meilen des küstenländischen Karstterrains (nach Abschlag der Inseln, deren Bewaldung nur locales Interesse hat) 24*8 Quadrat-Meilen - 44% kahle Karstweiden sind, welche zum grössten Theil aufgefor- stet werden könnten. Lässt man jedoch die Hälfte davon als Weide bestehen, so wären 12*4 Quadrat-Meilen oder 71 300 ha aufzuforsten, während in 10 Jahren erst 1000 ha aufgeforstet worden sind, dem- nach die Aufforstung der bestehenden 12*4 Quadrat-Meilen bei Fort- setzung des dermaligen Ausraaasses über 700 Jahre erfordern würde: fürwahr ein allzulanger Zeitraum, besonders wenn man bedenkt, dass die Aufforstung wegen der fortschreitenden Abschwemmung des Erd- reiches immer schwieriger und kostspieliger wird.

Da aber die Gemeinden und Grundbesitzer sich nicht freiwillig zur Aufforstung grösserer Flächen, wodurch ihnen die Weide zu sehr eingeschränkt wird, selbst dann nicht herbeilassen wollen, wenn die Kosten aus öffentlichen Mitteln bestritten würden, und das Forst- gesetz für Anwendung von Zwangsmaassregeln nicht genügend ist. so ist es unbedingt nöthig, dass mittels eines eigenen Aufforstungsgesetzes die erforderliche gesetzliche Grundlage geboten werde, in welchem namentlich die Frage, wem die Bewaldung obliege, und wer sie zu bezahlen habe, gelöst werden muss.

Wie vordem gezeigt, kommt die Aufforstung von 1 ha auf 30 bis 80 fl. zu stehen, wobei der Besitzer oder Berechtigte noch die Weidenutzung auf dessen Flächen verliert; die künftig zu erwartende Waldrente wird demnach das ausgelegte Capital, welches sammt 4% Zinseszinsen bei Zugrundelegung eines Haubarkeitsalters von 100 Jahren für Eichen und von 80 Jahren für Föhren auf 1800—2500 fl. anwachsen wird, selbst wenn man hievon die Zwischennutzen mit l/J abschlägt, ohne Zweifel sehr schlecht verzinsen und noch dazu die gegenwärtige Generation nur die Auslage, die künftige aber den Nutzen haben, ein Opfer, welches man weder von den armen Karst- gemeinden, noch von den einzelnen Insassen verlangen kann, umso- weniger, als die jetzige Bevölkerung an der Entwaldung des Karsts nur die geringste Schuld trägt.

Hingegen kann man ein solches, weniger im Interesse der Kleinbesitzer und der Gemeinden,

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als vielmehr des Landes und selbst des Reiches zu bringendes Opfer von letzteren beiden verlan- gen, und es sollte demnach die Aufforstung des Karsts auf Kosten des Landes oder des Reiches, oder von beiden vereint vorgenommen werden, umsomehr. als diese dann völlig freie Hand bei der Durch- föhrung bekommen, was in vieler Beziehung zu wünschen ist. Da aber andererseits ebensowenig verlangt werden kann, dass die Karst- gründe aus öffentlichen Fonden bewaldet, und dann diese dadurch bedeutend werthvoller gewordenen Flächen den Gemeinden oder Privaten geschenkt werden, so wären dieselben zu eipropriiren, was auch aus dem Grund angezeigt erscheint, dass die mit grossen Opfern hergestellten Wälder in den Händen der Gemeinden und Bauern neuerdings der Gefahr der Verwüstung ausgesetzt wären.

Das französische Gesetz vom 28. Juli 1860 bietet uns hierar eine Analogie, wobei freilich zu bemerken ist, dass dort der Staat für die Sache mit aller Energie eingetreten ist und sehr grosse Sum- men dafür bestimmt hat und noch bewilligt, wie aus der vom k. k. Regierungsrath Freiherrn v. Seckendorf veröffentlichten Darstellung*) ersichtlich ist, demzufolge für die obligatorischen, <L h. jene Aufforstungen, welche im öffentlichen Interesse von der Staatsverwaltung durchgeführt werden, und wozu von 1861 1871, in welchem Zeitraum 27 500 ha aufgeforstet wurden, über 8 Millionen Francs verausgabt und ausserdem 5 600000 Francs als Subven- tionen für die facultative Aufforstung und Berasung an Gemeinden und Privaten verausgabt wurden.

Zur Aufforstung wären insbesondere die Bergrücken, steilen Ge- hänge, und jene Flächen auszuwählen, deren Bewaldung vermöge ihrer Lage den darangrenzenden Culturobjecten einen Schutz gegen die Vehemenz der Bora zu bieten vermag; also, um concrete Objecte im österreichischen Küstenland zu bezeichnen: in Görz die Berge von Salcano, das Gehänge ober dem Ciavin zwischen Kromberg und Haidenschaft, der nördliche Hang der Hügelreihe zwischen Merna und Reifenberg, die Hügelreihe von Sagrado bis Duino; im Bezirk Sesana die südliche Lehne des letztgenannten Höhenzuges von Opachiasella bis St. Daniel; der theilweise schon bewaldete Höhen-

•) »Die forstlichen Verhältnisse Frankreichs«, von Dr. Arthur Freiherr Seckendorf. Leipzig 1879, Teubner.

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zug von Nabresina bis Sesana und weiter Ober Corgnale bis Kosina: in Triest das Gehänge von St. Croce bis Basovizza, dann der Berg Kokus; in Capodistria und Pinguente die kahlen Höhen vom Berge Slannig bis zum Berge Sia, in Pisino das kahle Gehänge unter dem Plavnik bis zum M. Maggiore; Castelnuovo und Volosca sind hin- reichend bewaldet und bedürfen die Wälder dort nur der Schonung.

Auch wäre auf Bildung möglichst grosser Co Du- plexe zu sehen, da nur Wälder von gewisser Ausdehnung eine fühlbare klimatische Wirkung hervorbringen können und auch nur solche Wälder eine systematische Bewirtschaftung ermöglichen.

Ks wäre allerdings ein grosser Irrthum, zu glauben, dass mit der vollständigeren Bewaldung des Karsts die Bora aufhören würde, denn die Ursache dieses Phänomens liegt bekanntlich in der Aus- gleichung der wärmeren Luftschichten am Meeresniveau gegen die kälteren Schichten der angrenzenden höheren Regionen, welche Ver- schiedenheit der Wald nicht aufzuheben vermag. Dass jedoch durch die Bewaldung die Vehemenz der Bora gemindert und local sogar ganz gebrochen werden könne, kann ebensowenig bezweifelt werden, da einerseits der steinige Boden, wenn er mit Bäumen bedeckt ist, sich nicht so schnell und stark erhitzen kann, anderseits aber der Wald im dichten Schlüsse auch mechanisch den Sturm aufhält.

Wir haben auch in nächster Nähe evidente praktische Beweise zur Bekräftigung dieser Behauptung. Bei Basovizza, wo bekanntlich die Bora mit grosser Vehemenz aufritt und in die Niederung herab- stürzt, hat die Gemeinde Triest vor zwanzig Jahren einen kleinen Föhrenwald von nur 12 ha Fläche angelegt, welcher dermalen, ob- wohl die Bäumchen nur 4—6 m hoch sind, aber sehr dicht stehen, einen solchen Schutz gegen die Bora bietet, dass die Einwohner von Basovizza, wenn sie während eines Bora-Sturms nach Triest gehen müssen, durch dieses Wäldchen passiren, in welchem man während des ärgsten Sturms sich in vollkommener Windstille befindet. Den- ken wir uns das ganze Gehänge ober Triest mit solchen, jedoch bereits erwachsenen, d. h. 20 m und darüber hohen Bäumen besetzt, so wird man mir beistimmen, wenn ich sage, dass dieser Wald, wenn auch die Bora über ihn hinweg, daher in gewisser Entfernung fühlbar blei- ben würde, doch die Stadt und ihre Umgebung von dem allzugrossen Ungestüm derselben schützen würde.

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Aehnliche Beispiele haben wir, jedoch in viel grösserem Maas- stab in den ReichsfQrsten von Ternova und Idria, in welchen man das eigentümliche Getöse des auf den angrenzenden kahlen Gelän- den brausenden Bora-Sturmes hört, während im Walde vollkom- menste Windstille herrscht.

In der Gemeinde Golac des Bezirks Castelnuovo wurden die der- selben von der ehemaligen Herrschaft gleichen Namens im Servituten- Ablösungswege abgetretenen 1380 ha Hochwälder von den dortigen Insassen ganz ausgehauen und auf niederes Buschholz reducirt. Die Bewohner der Dörfer Vodice und Jelovize beklagen sich nun , dass >eit dieser Zeit die Bora, welche in ihren Ortschaften vordem nur wenig fühlbar war, mit grosser Vehemenz auftritt und die Culturen beschädigt.

Endlich ist auch die von dem kühleren Walde verursachte Condensirung der Luftfeuchtigkeit in Betracht zu ziehen , wodurch die jetzt seltenern Sommerregen begünstigt werden würden.

Verth eilung der Hut weiden. Alle nicht zur Auf- forstung bestimmten Gemeindegründe wären hingegen unter die Insassen zu vertheilen, was an manchen Orten des Küstenlands bereits mit sehr günstigem Erfolg geschehen ist, und wodurch der Karst bald ein viel freundlicheres Aussehen erhalten würde. Ein Zwang wird sicher im Küstenland kaum nöthig sein , da die Bevölkerung ohnedies die Vertheilung wünscht , und häufig sogar ohne Ermächtigung- seitens der competenten Behörden dieselbe vorgenommen hat.

In Dalraatien dagegen hat sich gezeigt, dass ohne die Initiative der Regierung die Vertheilung der Gemeindegründe nicht durchzu- fahren ist. Es besteht dort bereits seit 1876 ein diesbezügliches besetz , welches aber bisher aus dem Grunde keinen Erfolg hatte, weil die Anwendung desselben von den zustimmenden Beschlüssen der Gemeindevertretungen abhängig gemacht wurde, und die Oemeinderäthe aus Egoismus der Vertheilung abhold sind, während <üe Mehrzahl der Bewohner derselben zwar günstig gestimmt ist, aber aus Indolenz und Unkenntniss ihres Vortheils auf die Gemeinde- vertretungen keinen Druck ausübt.

Die letzteren bestehen nämlich grösstenteils aus den wohl- habendsten Grundbesitzern, welche die grösste Viehzahl besitzen,

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H. Ritter v. Guttenberg.

und demnach aus den Gemeindeweiden den grössten Nutzen ziehen. Bei der Vertheilung konnte aber auf diesen Umstand nicht Rücksicht genommen werden, da das Mitbenutzungsrecht nicht privater, sondern politischer Natur ist, daher alle Gemeinde-Insassen gleiche Rechts- ansprüche haben. Soll also das erwähnte Gesetz fürDalmatien seinen Zweck erreichen, so muss die Vertheilung als obligatorisch erklärt und in allen jenen Gemeinden von Amtswegen durchgeführt werden, in welchen die Gemeindevertretungen sich ablehnend verhalten.

Sollte aus was immer für einem Grunde ein Aufforstungsgesetz, durch welches die Wiederbewaldung des Karsts in die Hand der Regierung gelegt wird, nicht Zustandekommen, so würde ich für die Vertheilung sämmtlicher Gemeinde- gründe auf dem Karst plaidiren, wobei den neuen Eigentümern die Aufforstung gewisser Flächen zur Pflicht zu machen und durch Gewährung von Steuerfreiheit und Prämien nachzuhelfen wäre. Hochwälder wird man zwar, wie ich bereits früher dargestellt, auf diese Art nicht erzielen, imd darf daher auch die klimatische Wirkung, welche nur geschlossene Hochwälder hervorbringen, nicht erwarten. Immerhin würde aber eine bedeutend verbesserte und erweiterte Cultur des Karstlandes und Hebung des Wohlstandes der Bevölkerung erreicht werden.

Da aber die Regierung sich bereits im Princip für die Not- wendigkeit eines Karst-Aufforstimgsgesetzes für das Küstenland ausgesprochen hat , so wollen wir hoffen , dass diese wichtige Angelegenheit bald im grösseren Maasstab durchgeführt werden wird, und dass, wenn es auch den Meisten von uns nicht vergönnt sein wird, den Karst in der Umgebung Triests im Schmuck von Hoch- wäldern prangen zu sehen , dieses Vergnügen und die damit verbundenen Vortheile wenigstens unsern Kindern gesichert sein werden.

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Der Karst und seine forstlichen Verhältnisse.

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Tabelle A. Ausweis

über die Karstgründe Oesterreich - Ungarns.

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nur annähernd festgesetzt " Micron sind 4U Quadratmeilen mit gi trigen verbissenen Büschen von Hieben,

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bedeutenden Niederwälder.

* In dieser Fläche sind dio zwischen d«n Karsthöben vorkommenden Alluvialböden der

Tbil.r and Becken inbegriffen, welche fast durchaus in landwirthsch. Caltur stehen.

62 H. Ritter v. Gattenberg, der Karst und seine forstl. Verhältnisse.

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Das Wandern im Hochgebirge.

Von Dr. Paul Güssfeldt in Berlin.

Vortrag gehalten in der Section Berlin, am i». December 1880.

I.

Die Zwecke, welche durch das Betreten des Hochgebirges ange- strebt werden, sind sehr verschiedener Art und sind oft besprochen worden. Aber sie mögen so verschieden sein, wie sie wollen, man wird finden, dass ihrer möglichst vollkommenen Erreichung eine und dieselbe Bedingung zu Grunde liegt: die Bedingung nämlich, dass wir in dem Kampfe mit der Natur des Hochgebirges die Sieger bleiben. Die Frage, welche sich daher fast von selbst aufwirft, ist die, welcher Mittel es bedarf, um jenen Kampf aufzunehmen uud durch- zufuhren.

Diese Frage möchte ich hier nach Maassgabe meiner Erlebnisse vor Ihnen erörtern, indem ich Sie bitte, Ihre eigenen Erfahrungen dagegen in die Wagschale zu werfen, und, ein Jeder für sich, zu prüfen , ob er mir in den einzelnen Punkten beitreten könne oder nicht.

Wenn wir uns die Eigentümlichkeit des Hochgebirges in die Erinnerung zurückrufen und den Blick jenseits der Wälder und der höchsten Alpenmatten schweifen lassen , so sehen wir ein Bild erhabener Einsamkeit, in welchem schroffes Gestein sich mit Eis und Schnee in wildem Wechsel gruppirt. Felswände und Felskegel, Eishänge und zerklüftete Schrundreviere, Schneefelder und Schnee- überhänge erscheinen dem anfangs geblendeten Auge regellos ange- ordnet, und erst ein längeres, ruhiges Verweilen zeigt, dass hier, wie überall, Ursache und Wirkung in unabänderlicher Gesetzmässigkeit mit einander verkettet sind.

In einem solchen Gebiet zu wandern, seine hohen Passüber- gänge zu überschreiten, seine schroffen Gipfel zu erklettern und gesund und frisch heimzukehren, das ist die nächstliegende, die fundamentale Aufgabe des Alpinisten.

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Dr. P. Güssfeldt.

Zu ihrer Lösung können wir uns zum grössten Theil selbst die Mittel liefern : durch Kenntniss des Gebirges, durch Ausdauer, Kraft und Geschicklichkeit, durch richtige Vertheilung von Kühnheit und Vorsicht aber doch eben nur zum Theil; den andern Theil muss uns das Glück liefern, indem es uns fernhält, was wir nicht bekämpfen können. Denn wir mögen unser ganzes Leben in den Bergen zugebracht haben . so genau werden wir ihre Natur nie ergründen, dass wir sagen könnten: zu der und der Stunde, an dem und dem Ort wird eine Lawine fallen, oder wird der Schnee abrutschen, oder wird das Eis zusammenbrechen, oder wird ein Steinschlag kommen, oder wird die Schneebrücke zu schwach ge- worden sein, uns zu tragen. Wir können höchstens auf Grand von Analogien vermuthen, dass der Eintritt eines jener Ereignisse wahrscheinlich ist.

Die dem Hochgebirge eigenthümlichen Schwierigkeiten lassen sich auf die Grossartigkeit der räumlichen Verhältnisse zurückführen. Die weite Erstreckung der steilen Flächen in horizontaler wie in verticaler Richtung findet im Mittelgebirge kein Analogon und würde, auch wenn sonst keine Unterschiede stattfanden, von dem Wanderer einen grösseren Kraftaufwand verlangen als dort. Aber die verticale Erhebung begründet nach zwei Richtungen hin besondere Unter- schiede in der Beschaffenheit der Oberfläche, deren Steilheit, Glätte und Unzuveriässigkeit die Technik des Bergsteigers auf Schritt und Tritt herausfordern.

Die Erhebung des Gebirges in die dünneren Schichten des Luft- meeres hat einerseits eine Abnahme der Temperatur, andererseits eine Zunahme in der Wirkung der directen Sonnenstrahleu zur Folge. Dadurch wird der Verwitterung Vorschub geleistet, soweit dieselbe von dem Gefrieren des Schmelzwassers abhängt, welches in die Haarspalten und feinen Risse des Gesteins eindringt.

Die zerstörenden Einflüsse der Atmosphäre und ihrer Feuchtigkeit wirken besonders merkbar auf das nackte, durch nichts geschützte Gestein. Jedoch ist je nach der Beschaffenheit desselben die Wirkung eine sehr verschiedene; und wir sehen die Felsenflächen bald als glatte Platten, bald mit Trümmern beladen, bald mit kleinen Vor- sprüngen oder mit einer ablösbaren Schichte faulen Gesteins bedeckt, bald eckig ausgearbeitet wie einen Steinbruch.

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l>as Wandern im Hochgebirge.

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Aber eine noch durchgreifendere Folge der Erhebung und Ab- kühlung ist es, dass die atmosphärische Feuchtigkeit als Schnee und nicht als Regen niedergeschlagen wird, dass die aufgehäuften Massen gegen einander drücken oder Spannungen erleiden , dass sie sich allmählich in Eis verwandeln, dass Risse und tiefe Klüfte in ihnen eitstehen, dass sie nach abwärts drängen und Thalgründe noch mit Eis erfiillen, deren Hänge mit kräftigem Baumwuchs bestanden sind Ein Terrain also, dessen gewaltige Faltungen uns als hohe Kücken, als scharfe Felsengrate, als riesige Kuppen, als Pyramiden und Zähne entgegentreten; ein Terrain, aufgebaut aus dem ver- schiedenartigsten Gestein, von der Verwitterung in allen Formen zernagt, bedeckt mit Schnee, mit Eis. mit allen Zwischenstufen des Firns, bald aufgerissen wie mit einer Pflugschaar zu eisigen Phantasie- Gebilden, bald gleichmässig hingezogen in unabsehbaren Schnee - fehlem: ein Terrain, dessen Hänge alle Neigungen von der Horizontalen bis zur Senkrechten bieten, das selbst Ueberhänge zeigt das ist der Schauplatz unserer Thätigkeit. Hier sollen wir wandern, ohne zu fallen.

Das vermögen wir im allgemeinen nicht Selbst bei dem heutigen Stande der Alpentechnik bedecken die Pfade , welche dem menschlichen Fuss imbetretbar sind, ein grösseres Areal, als die, welche es nicht sind.

Unsere Aufgabe ist daher eine doppelte. Einmal müssen wir die- jenigen Wege im Hochgebirge ausfindig machen, welche der höchst entwickelten Kraft und Fertigkeit überhaupt offen stehen: und zweitens müssen wir die so bestimmten Wege mm auch wirklich zurück- legen: es liegt uns also das Verhältniss von Plan und Ausführung Tor. Den Plan kann nur entwerfen, wer aufs innigste mit dem Hoch- gebirge vertraut ist, die selbstständige Ausführung nur übernehmen, wer die Kunst des Bergsteigens zu üben gelernt hat.

Eine solche Kunst lässt sich nicht lehren, sonst wäre sie eben keine Kunst, und sonst könnte ein Jeder ein Alpinist sein. Das Beste, was wir vollführen, geschieht instinctiv: und die Regeln, welche sich aussprechen lassen, sind weiter nichts, als was die Beobachtung unseres eigenen Verhaltens auf den Bergen in Worte zu fassen erlaubt.

Immerhin bleibt es wünschenswerth, dass wir uns einmal Rechen- schaft davon geben, welcher Art die Vorgänge beim Bergsteigen sind.

Zeitschrift 1881. r4

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l)r. P. GüssfeMt.

und weshalb kleine Verschiedenheiten bei dein Gebrauch unserer Gliedmaasseu und der Haltung des Körpers so grosse Unterschiede, wie Fesistehen und Fallen, bedingen können. Es handelt sich bei diesen Vorgängen vornehmlich um ein Spiel unseres Schwerpunktes, um richtige Verlegung und Unterstützung desselben. Das Gehen auf der horizontalen Ebene besteht überhaupt in nichts anderem. Aber auf der schiefen Ebene complicirt sich der Process dadurch, dass wir auch bei richtig unterstütztem Schwerpunkt zur Tiefe fahren können: denn zu dem Fallen tritt hier das Gleiten. Das Fallen besteht in einer drehenden Bewegung des Schwerpunkts um eine Axe, das Gleiten in einer geradlinigen Bewegung. Aus Fallen und Gleiten setzen sich alle Erscheinungen eines Sturzes zusammen: in der Ver- meidung desselben besteht die negative, in dem Vorwärtskommen die positive Seite unserer Kunst.

Wir dürfen uns nur einige elementare Erkenntnisse der Mechanik in die Erinnerung zurückrufen, um daraus gewisse Regeln herzuleiten, die jeder gute Bergsteiger unbewusst beobachtet.

Bei einem Körper, welcher auf einer schiefen Ebene ruht, können wir unterscheiden: 1. den Gesammtdnick auf die Unterlage:

2. die Vertheilung dieses Druckes auf die sammtlichen Stützpunkte, in denen sich die Basis des Körpers und die Unterlage berühren :

3. die Lage des Schwerpunktes zur Basis und die davon abhängige Stabilität des Körpers; 4. die Grösse des Gleitungsbestrebens; 5. die Art der Vertheilung des letzteren auf die vorhandenen Stützpunkte : 6. die Grösse der Reibung zwischen Basis und Unterlage.

Der Druck auf die Unterlage ist dem Gewicht des Körpers nur dann gleich, wenn dieselbe horizontal ist. Mit wachsender Neigung tritt eine stete Verringerung des Druckes ein, und zwar geschieht die Abnahme proportional dem Cosinus des Neigungswinkels.

Die Vertheilung des Druckes hängt ab von der Zahl und Anord- nung der Stützpunkte: ferner von der relativen Lage des Schwer- punktes gegen die Basis. Der Schwerpunkt muss, damit der Körper nicht falle, senkrecht über irgend einem Punkte der Basisnäehe liegen. Während nun zwei Körper, deren Schwerpunkte die ange- gebene Bedingung erfüllen, das miteinander gemein haben, dass sie nicht fallen, werden sie sich doch in Bezug auf den Grad des Fest- stehens, d. h. ihrer Stabilität von einander unterscheiden.

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Das Wandern im Hochgebirge

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Die Stabilität des Körpers beniisst sich nach seinem Gewicht und dem Spielraum, welcher den Drehungen des Schwerpunkts um irgend eine Seite oder Kante der Basis gelassen ist, ohne dass der Körper umfallt Sie wird also im allgemeinen bei demselben Korper verschieden gross sein, je nach der Lage der Drehaxe zu dem Schwer- punkt. Die Stabilität wird um so gleichmässiger nach allen Seiten hin ausfallen, je centraler die Schwerpunktsverticale die Basis trifft, und am so grösser sein, je tiefer einerseits der Schwerpunkt liegt, je grösser andererseits das Gewicht des Körpers ist.

Auch das Gleitungsbestreben ist dem Gewicht des Körpers pro- portional: mit der Steilheit der Fläche wächst es. und zwar pro- portional dem Sinus des Neigungswinkels. Auf einer horizontalen Unterlage ist das Gleitungsbestreben gleich Null. Die Vertheilung desselben auf die vorhandenen Stützpunkte geschieht genau ebenso, wie die Vertheilung des Drucks, hängt also von der Lage des Schwer- punkts gegen die Basis ab. Ist z. B. in einem Stützpunkt der Druck noch einmal so gross, wie in einem andern, so ist es auch das Gleitungsbestreben.

Die Reibung ist es, welche dem Gleitungsbestreben entgegen- wirkt und ohne welche jeder Körper auf jeder schiefen Ebene nach abwärts gleiten würde. Bei der ungleichartigen Beschaffenheit der Flächen, mit denen wir es zu t htm haben, wechselt die Reibung ton Punkt zu Punkt; nicht die physikalische Natur der reibenden Flächen ist hier das Maassgebende, sondern ihre unebene Be- schaffenheit.

Wollen wir diese Betrachtungen auf uns und die Berge anwen- den, so dürfen wir nur an Stelle der Unterlage oder schiefen Ebene die Oberfläche des Gebirges, an Stelle der Basis des Körpers unsere Sohlen, an Stelle des Körpers selbst unseren eigenen Körper setzen. Die Bedingungen für die Stabilität, für die Grösse des Gleitungs- bestrebens und der entgegenwirkenden Reibung bleiben an und für sich dieselben, aber wir haben es in unserer Gewalt und darin eben liegt die Kunst sie möglichst günstig für uns zu gestalten. Wir können den Schwerpunkt durch Biegungen und entsprechende Haltung unseres Körpers so legen, dass selbst grössere Schwankungen uns nicht zu Fall bringen, wir können durch passendes Aufsetzen des Fusses und durch passende Wahl der Bodenstelle das Gleitungs-

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Dr. I\ Gü^sfeMt.

bestreben möglichst klein , die Reibung möglichst gross machen, d. h. wir können das Fallen wie das Gleiten vermeiden. Damit das Gleiten thunliehst vermieden werde, wenn der Fuss einmal aufgesetzt ist, muss der Schwerpunkt so liegen, dass der grösste Druck, also auch das grösste Gleitungsbestreben auf diejenigen Theile der Sohle fällt, welche die grösste Reibung vom Hoden aus erfahren: eine solche Lage des Schwerpunkts ist uuu aber zuweilen der Stabilität wenig günstig, und eine kleine Schwankung kann ein Fallen zur Folge haben: wir müssen daher unseren Körper so in der Gewalt haben, dass wir auch gegen kleine Schwankungen gefeit sind, und dazu gehört, dass wir mit dem Fussgelenk starke Spannungen ertragen und hervor- bringen können: denn die Schwankungen des Fussgelenks sind es vor- nemlich, welche sich in den Schwankungen des Schwerpunkts ver- grössert wiederholen. Hier also treffen wir zum ersten Mal auf die wichtige Rolle, welche dem Fussgeleuk beim Bergsteigen zufallt.

Nicht immer genügt die Ausnützung der Reibung, um uns vor dem Gleiten zu bewahren ; und in solchen Fällen helfen wir uns da- durch, dass wir das der steilen Fläche entsprechende Gleitungs- bestreben künstlich verringern. Wir verfahren dabei nach dem Vor- bild einer Treppe; denn diese ist nichts anderes als eine steile Fläche, welche durch horizontale Stufen künstlich so hergerichtet ist, dass bei jedem Schritt das Gleitungsbestreben gleich Null wird. So bewirken wir beispielsweise beim Aufstieg auf Schneefeldern durch das blosse Eindrücken unseres Fusses, dass die Sohle weniger steil geneigt ist. als das Schneefeld. Auf hartem Eise aber können wir das nicht und hier schlagen wir mit der Axt eine Stufe. Dieses letztere Mittel versagt indessen auf dem nackten Fels, und deshalb kommt hier alles darauf an, dass die kleinen Vorsprünge und Rauheiten richtig vom Auge taxirt und von dem Fuss für eine möglichst hori- zontale Lage ausgenützt werden. Im allgemeinen wird auf dem Schnee, wie auf Fels und Eis die dem Fuss gebotene Fläche, auch bei künstlicher Herriehtung oder sorgfältiger Auswahl des Trittes, eine schräge sein. Das Aufsetzen der ganzen Sohle, welches der grösseren Stabilität und Reibung wegen am meisten vor dem Fallen und Gleiten schützt, erfordert nun aber meist Biegungen des Fuss- gelenks, wie sie beim gewöhnlichen Gehen nicht vorkommen, näm- lich seitliche Biegungen nach rechts und links, denen sich natürlich

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Das Wandern im Hochgebirge.

G9

auch noch die Biegungen von oben nach unten zugesellen. Es ist eine besondere Kunstfertigkeit, mit seitlieh stark durchgebogenem Fußgelenk die Last des Körpers ohne Zittern zu tragen; aber wer diese Fertigkeit erlangt hat, wird sehr grossen Nutzen aus ihr ziehen. Erst wo die Umstünde es absolut nicht zulassen, sollte man darauf verachten, den ganzen Fuss aufzusetzen: man stellt dann den Körper so, dass man die Fläche zur Seite hat, und setzt nur die ent- sprechend zugewendeten Ränder von Sohle und Absatz eines jeden Fusses auf ; oder man behält die Fläche en face und geht auf den Ballen (beim Aufstieg; ; oder endlich man dreht ihr den Kücken und geht auf den Absätzen (beim Abstieg).

Auf Grund der gegebenen Auseinandersetzung können wir sagen : <ias Auge gibt uns die richtige Schätzung dafür, wohin wir den Fuss zu setzen haben, das Gefühl, w i e wir ihn zu setzen haben und wohin wir den Schwerpunkt verlegen müssen, während das Fuss- gelenk durch seine Geschmeidigkeit und Stärke die Ausführung des Trittes und das ruhige Verharren in der neuen Lage sichert. Umsicht. Ruhe und Beherrschimg des Körpers lehren und befähigen uns, den Sturz zu vermeiden: Heftigkeit und hastige Bewegungen dagegen entfesseln die Bedingungen, die uns zu Falle biingen. Ks gilt hier, was für das Leben überhaupt gilt, wo der Besonnene der Stärkere ist und der heftig Aufbrausende unterliegt.

Auch die brüchige Beschaffenheit der oft verwitterten Gesteins- oberfläche, die Unzuverlässigkeit der kleinen Vorsprünge, die locker eingefugt sein können, legt uns Vorsicht auf. Schon deshalb dürfen wir uns der neuen Unterlage nicht durch einen Ruck oder Stoss anvertrauen, Müden] müssen sanfte Bewegungen eintreten lassen. Langsam muss das Gewicht des Körpers von einem Bein auf das andere übertragen werden und dem entsprechend auf die neue Unterlage. Sowohl beim Aufklimmen wie beim Absteigen gilt dies. Nun erfordert es aber grössere Kraft, sich langsam zu erheben oder niederzulassen, als diese Bewegungen durch ein Abstossen oder Niederstossen mittels des anderen Beines zu beschleunigen. Es sind ausser einem zuverlässigen Fussgelenk auch sehr starke Kniekehlen imd eine besonders gut ent- wickelte Museulatur des Oberschenkels nöthig, damit die langsame Bewegung ohne Schwanken und Zittern ausgeführt werden kann. Hier zeigt sich wiederum, welchen Nutzen wir aus dem Aufsetzen

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Dr. P. Güs^ie]dt.

des ganzen Fusses ziehen Der Vortheil liegt nicht blos in der grösseren Reihung. sondern eben so sehr in der Erleichterung und vermehrten Sicherheit, welche der Gebrauch des Absatzes bewirkt.

Machen Sie an einer sehr hohen Stufe das Experiment des lang- samen Erhebens: einmal nur mit Aufsetzen des Ballens, und dann mit Aufsetzen des ganzen Fusses. indem Sie den Hauptdruck auf den Absatz legen, und Sie werden sich überzeugen, um wie vieles langsamer, ruhiger, sicherer der Schritt im letzteren Falle ausgeführt wird, als im ersteren. Je häufiger Sie den Schritt in der einen oder anderen Weise wiederholen, um so deutlicher wird sich der Unter- schied herausstellen.

Der Gebrauch des Absatzes führt ausserdem von selbst zur Benützung der Wölbung des Fusses: sie kann bei vielen Vorsprüngen fast wie ein Griff wirken, und der geschickte Gebrauch des zwischen Absatz und Sohle gelegenen Theils ist daher sehr anzurathen.

Nun ist das Terrain häufig so steil und glatt, dass man ohne besondere Hilfsmittel nicht weiter, oder zu Fall, kommen würde. Diese besonderen Hilfsmittel sind zunächst unsere Hände und die Nägel unter den Schuhen; dann der Stock und das moderne Eisbeil. Alle dienen dazu, entweder die Reibung zu vergrössern und das auf die Füsse wirkende Gewicht zu verringern, d. h. dem Gleiten vor- zubeugen, oder die Stützfläche für den Schwerpunkt zu vergrössern, d. h. dem Fallen vorzubeugen. Die Hände sind uns namentlich im steilen Felsenterrain von unschätzbarem Werth. Aber auch hier heisst es. wie bei dem Fuss, den Werth der kleinen Vorsprünge mit dem Auge richtig taxiren, die Hand sanft tastend auflegen, sich durch langsam gesteigerten Druck, nicht durch ein plötzliches Reissen dem unzuverlässigen Gestein anvertrauen. Der mit schwierigen Touren nicht Vertraute wird sich kaum eine Vorstellung machen können, wie kleine Vorsprünge der Hand einen Halt bieten: das blosse Auflegen der Fingerspitzen kann genügen, um den ganzen Körper vor dem Fallen zu schützen wenigstens für kurze Zeit. Das aber sind dann meist die kritischen Lagen, wo man weder mit den Füssen allein, noch mit den Händen allein, Halt hat und dann in solcher Lage län- gere Zeit verbleiben muss, weil weiteres Fortkoramen auf Hinder- nisse stösst. AVenn dann die Arme und Finger anfangen zu ermatten, so vermischen sich gerechte Befürchtungen eines möglichen Unfalls

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Das Wandern im Hochgebirge.

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mit dem schmerzhaften körperlichen Gefühl, welches das Aufbieten des zu Ende gehenden Kraftvorrath es begleitet. Das sind die schlech- ten Momente, die sich nicht vermeiden lassen und welche uns Be- scheidenheit lehren.

Unter Umständen machen Passagen eine Art von Kletterei uöthig, die immer etwas Prekäres hat. Wo plattenartige Felsbildungen auf- treten, und weder Hand noch Fuss Unterstützung finden, vertheilt man das Gewicht des Körpers und vergrössert die Reibung, indem man sich mit dem ganzen Körper gegen den Felsen legt und nament- lich das Knie aufstützt. Dann bilden Fusspitze und Knie gewisser- maassen einen verlängerten Fuss. Die Knie können aucli sonst zuweilen mite Dienste leisten. Ein sanftes Anlehnen derselben gegen sehr 4eile Schneewände erhöht die Stabilität sowohl beim Stillstehen, wie bei der Ausführung eines Schrittes. Wo ein sehr hoher Schritt nach aufwärts oder abwärts auszuführen ist, und ein Abschnellen oder Xiederstossen des Fusses zu gefährlich scheint, wird das Knie des einen Beines aufgesetzt, während das andere Bein die Bewegung ausführt.

Für gefährliches Terrain, d. h. für Terrain, in welchem ein Fehl- tritt einen nicht mehr aufzuhaltenden Sturz zur Folge hat, werden "ich die Regeln des Verhaltens so formuliren lassen:

1. Der Fuss muss. wo es immer angeht, mit der ganzen Sohle «nd dem Absatz aufgesetzt werden; wo dies nicht mehr möglich ist. <oilte man versuchen, wenigstens den Rand von Sohle und Absatz gleichzeitig aufzusetzen und stets gute Druckfühlung im Absatz behalten. Nur beim geraden Abstieg auf steilen Schneefeldern ist es besser, auf den Gebrauch des ganzen Fusses zu verzichten und sich mit dem Einstampfen der Absätze zu begnügen. Beim Aufsteigen soll man nichts so sehr vermeiden, wie das ausschliessliche Aufsetzen der Hallen, eine Gewohnheit, welche leider durch die gebräuchliche Art des Treppensteigens befestigt wird, und der man dadurch entgegen- arbeiten kann, dass man stets auch den Absatz auf die Treppeustufe setzt.

2. Hand und Fuss müssen sanft aufgelegt oder aufgesetzt werden. *> dass man noch rechtzeitig fühlt, ob die Unterlage halten wird oder mcht Dazu gehört aber viel feines Gefühl; eine kleine Drehung des Fussgelenkes kann bewirken, dass ein Stein nicht ausbricht oder nicht ins Rollen kommt.

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l>r. P. Güssfeldt

3. Beim Aufwärtsklctteru bleibt die Körperlast so lange auf dem feststehenden Bein ruhen, bis der vorgehende Fuss ganz festgestellt ist: dann wird der Schwerpunkt durch Vorbeugen des Überköq>ers verschoben, und dann erst tritt die Hebung ein. Macht man es anders, d. h. so wie beim gewöhnlichen Gehen, welches in einem stetig unterbrochenen Fallen besteht (dem Gewicht einer Pendeluhr ver- gleichbar), so treten Stösse ein, die sowohl den Druck, wie auch das Gleitungsbestreben des Körpers erhöhen, also ein Ausbrechen des Stützpunktes oder ein Abgleiten des Fusses zur Folge haben können.

4. Beim Abwärtskletteru muss man Knie- und Fussgelenk des ruhenden Beines langsam so tief einbiegen, dass das andere Bein tasteud die tiefere Stufe erreichen kann; dann muss man den Schwer- punkt von dem hinteren Bein auf das vordere verlegen, auf diesem sich feststellen und nun den nächsten Schritt beginnen. Das starke Anspannen des Kreuzes sowohl wie des Fussgelenkes macheu die Be- wegung besonders sicher.

5. Fühlt man sich nahe einem Fall, so muss man sich klein machen, ein wenig in die Knie fallen und dann einen Moment ruhig warten.

6. Bei sehr steilen Stellen, mag man aufwärts oder abwärts geheu. muss man stets das Gesicht gegen die Wand kehren: gleiches ist erforderlich, wenn man horizontal um eine vorspringende Felsecke sich windet

So lauten die Kegeln, die ebenso nüchtern und pedantisch klingen mögen, wie ihre Befolgung frischen Muth, Kraft und Gewandtheit ver- langt: sie zu verstehen ist leicht, sie auszuführen schwer. Unsere Regeln haben immer nur typische Fälle im Auge und können keine Rücksicht auf die unzähligen Nüancirungen nehmen, denen wir die Vorschriften anzupassen haben - so sehr anzupassen, dass wir ihnen oft entgegenzuhandeln scheinen. Was sind alle Lebens- regeln ohne angeborenen Takt, was sind alle Regeln für das Berg- steigen ohne Anpassung an den speciellen Fall! Es ist nament- lich das Maass der aufzuwendenden Vorsicht, in welchem man sich nicht vergreifen darf. Denn wenn es der Zweck des Bergsteigens wäre, den Körper in eine möglichst gesicherte Lage zu versetzen, so bliebe man am besten unten: der Zweck ist das Vorwärtskommen, und dieses wird durch übertriebenes Anklammern an die Sieherheits-

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maassregelu eben so sehr gefährdet, als es die Sicherheit wird durch leichtfertige Nichtbeachtung. Deshalb werden wir namentlich mit der Verlegung unseres Schwerpunktes oft viel weniger sorgfältig um- gehen, als es die obigen Regeln aussprechen; ja selbst au den aller- gefahriichsten Stellen, wo die Umkehr droht, werden wir Tritte thun. die wir weder lehren dürfen, noch lehren können, und welche meistens in abgeschnellten Bewegungen des nicht mehr unterstützten Schwer- punkts bestehen. Dass wir uns auf Schneefeldem zuweilen absichtlich rutschen lassen, ist bekannt; ebenso, dass wir oft in schnellem, über- müthigem Lauf von Block zu Block au den Felsen hiuuntersprnigen. Aber auch wenn wir ganz nach den Kegeln gehen, so wird unser Gang nicht das schleppende, klebende haben, was dem Wortlaut der Vor- schriften anhaftet, sondern leicht, elastisch, und von einer Langsam- keit sein . welche Kraft und nicht Schwäche verräth. Das setzt freilich ein kräftiges, biegsames Fussgelenk, starke federnde Knie- kehlen, musculöse Oberschenkel und ein elastisch gespanntes Kreuz voraus. Den guten Bergsteiger erkennt mau schon von Weitem an dem gleichmässigen, langsamen Tempo, mit dem er selbst einen nur flachen Hang ersteigt. Der Ungeübte und Schwache dagegen steigt meist viel zu schnell und wird darin häufig noch durch den fatalen Irrthum bestärkt, als thue er sich so durch besondere Leistungs- fähigkeit hervor. Dazu tritt häufig noch der unselige Hang viel zu sprechen, während die alten Bergsteiger recht wohl wissen, dass Schweigen Gold ist, und den Mund nie unnütz aufthun. Die Folgen stellen sich dann bald ein; Athemlosigkeit ist die erste davon. Ein anderer Fehler ist, dass, sobald der Anstieg einigermaassen steil wird, der schlechte Bergsteiger sich in einen Zehengänger verwandelt und ganz vergisst, seine beste Hilfe den Absatz zu gebrauchen. Dadurch wird die Hastigkeit der Bewegung vermehrt, die Kräfte werden zu schnell verausgabt, vorzeitige Ermüdung tritt ein. während der Athem immer kürzer wird.

Auch beim Abwärtssteigen sind gewisse Fehler den meisten Anfangern eigenthümlich: Unsicherheit des Tritts und häufiges Stehen- bleiben, um den nächsten Tritt zu suchen; ferner eine Neigung, den Oberkörper nach vorn zu legen und sich hinzusetzen, um halb rutscheud, halb gehend eine schlechte Passage zu überwinden. Wenn mau dann als Letzter geht und das Seil hält, so muss man wohl oft rufen: „Nur

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vorwärts und gerade stehen." Der Berg soll eben frisch angepackt werden, wie der Künstler das Instrument angreift, dessen er ganz mächtig ist.

Die beste Methode, um Sicherheit zu erwerben, bleibt immer, sich möglichst wenig eines Stockes zu bedienen; ganz analog, wie dem jugendlichen Reiter ein sicherer und eleganter Sitz zu Pferde nur dadurch beigebracht wird, dass er auf englischem Sattel ohne Bügel reitet Trotzdem wird kein verständiger Mann den Stock, bezw. das Eisbeil zu Hause lassen, denn es gibt Stellen, wo schlecht genug oder gar nicht ohne diese Hilfe durchzukommen wäre.

Das Gletscherbeil ist ein sehr sinnreiches Instrument; natürlich muss man es richtig zu handhaben verstehen. Seine Einführung in die alpine Technik raarkirt geradezu eine neue Epoche für dieselbe. Es dient als Stock, als Axt zum Stufeuschlagen, als Haken, den man beim Traversiren steiler Hänge in den Schnee oder in das Eis ein- schlägt. In extremen Lagen kann man selbst eine künstliche Stufe daraus herstellen, indem man es gegen die Felswand lehnt und auf den Grift* tritt, oder beim Abwärtsklettern über eine Platte kann man sich an dem Stock einige Fuss hinunterlassen, indem man den Griff wie einen aufgelegten Haken benutzt. Der Stock des Beiles darf nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz sein. Ein zu langes Beil erschwert das Stufenschlagen beim Aufstieg an sehr steilen Eiswänden, ein zu kurzes Beil beim Abstieg. Die Länge richtet sich etwas nach der Grösse des Mannes. Das Beil, welches mir 12 Jahre hinter einander bei allen Besteigungen gedient hat, besitzt eine Länge von 112cm. Das Eisen der eigentlichen Axt darf kein zu leichtes Gewicht haben, weil sonst das Schlagen der Stufen in hartes Eis zu zeitraubend wird. Im allgemeinen sind die von den Reisenden gebrauchten Gletscher- beile zu leicht. Der Stock wird in der Mitte zuweilen noch mit einem Ringe von starkem Leder versehen, damit die Hand nicht abgleite, wenn das Holz durch schmelzenden Schnee oder durch Regen schlüpfrig geworden ist. Beim Klettern im Fels ist die Axt zuweilen hinderlich, Viele hängen sie dann mittels einer Schnur an das Handgelenk, um beide Hände frei zu haben. Ich habe mich nie daran gewöhnen können und rinde, dass man die Hand, welche den Stock hält, noch recht gut zum Klettern verwenden kann. Schwieriger ist es schon, zwei Beile zu halten, was vorkommt, wenn mau den Führer macht.

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Ausser den angeführten unentbehrlichen Mitteln, welche die Sicherheit des Trittes unterstützen (unsere Hände, die genagelten Schuhe und das Eisbeil), gibt es zwei andere, über deren Berechtigung sich streiten lässt. Das eine davon sind die Steigeisen oder Eissporen, eiserne Stacheln, die unter dem Fuss befestigt werden und. wenn sie t?ut sitzen, eine grosse Sicherheit auf steilen Eisfeldern gewähren. Oft machen sie das Schlagen von Stufen ganz überflüssig, ermöglichen also eine Zeitersparniss , die unter Umstanden das Gelingen einer Unternehmung bedingt. In einem solchen Ausnahmefall sind sie also <ehr berechtigt. Um so weniger aber sind sie es filr die gewöhnlichen Hochtouren, denn ihr Gebrauch verwöhnt, hebt die elegante Leichtig- keit des Trittes und die Feinfühligkeit des Fusses auf, und macht den Wanderer unsicher, wenn ihm an kritischer Stelle die Eisen fehlen.

Lässt sich vom Standpunkt des Hochgebirgswanderers aus wenig zu Gunsten der seit uralter Zeit bekannten Steigeisen sagen, so noch viel weniger zu Gunsten der modernen Drahtseile und Ketten, die von manchen Felswänden herunterhängen. Das Band, welches den Wanderer mit dem Berge verbindet, soll seine Kaltblütigkeit und Geschicklichkeit sein; es ist zuverlässiger und eines Mannes würdiger, als jene Hilfsmittel, die im gegebeneu Falle doch einmal brechen •^der aus ihrer Verankerung losreissen. Bis zu jenem verhängnissvollen Zeitpunkt aber verlocken sie schwache Menschenkinder, ein Gebiet zu betreten, das diese besser unbetreten Hessen.

Leitern, die man über klaffende Spalten legt, sind fast ganz in Vergessenheit gerathen. dennoch lohnen sie zuweilen die Mühe des Transportes: denn es gibt Stellen, an denen das Weiterkommen lediglich von dem Besitz einer Leiter abhängt.

Unentbehrlich für gegenseitige Hilfeleistung und Sicherung ist •las leichte Hanfseil, ohne welches eine aus mehrere Personen bestehende Gletscher-Expedition wohl nie auszieht. 60—70 Fuss ist eine gute Länge für ein Seil: gebraucht man mehr, so knüpft mau zwei Enden zusammen. Das Seil wird direct mittels einer Schlinge um den Leib gelegt; einen Seilgurt zu tragen ist gefahrlich, weil die Gurtringe, an denen das Seil befestigt wird, auslassen können.

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II.

Wer die oben eharakterisirte Technik des Gehens besitzt, niuss sie auch vor schädlichen Einflüssen möglichst zu schützen wissen. Die vornehmlichsten sind Furcht, Ermüdung, Uehelkeituud Kälte. Furcht verwirrt unser Urtheil und gefährdet unsere sichere Haltung. Aber auch in dem Maasse. wie die Ermüdung fortschreitet, pflegt die Sicherheit und Leichtigkeit des Trittes abzunehmen. Nun ist die Kraftausgabe bei grossen Besteigungen meist sehr intensiv, und wenn es auch au relativ leichten Strecken nicht fehlt, so ist doch die Durch- schuittsforderung eines langen Tages eiue ziemlich harte; wer nun gar auf einer mehrtägigen Expedition begriffen ist oder wochenlang alpine Märsche ausführt, fühlt deutlich die Rückwirkung davon aut seinen Körper, und die Forderung nach Ruhetagen tritt in ihr Recht,

Es kommt daher viel darauf an, dass wir durch ein passendes Ver- halten die Kraftausgabe möglichst reguliren und dafür Sorge tragen, das Verloreue zu ersetzen. Die Vorbedingung hiefür ist, dass wir für die Berge trainirt sind, d. h. dass wir durch kleinere Bergtouren unsere Muskeln und Lungen der alpinen Thätigkeit möglichst angepasst haben. Auch der beste Alpinist wird, wenn er nach mehrmouatlichem Aufenthalt in der Ebene eine mittelgrosse Hochgebirgstour ausführt, stark mitgenommen werden: Muskeln, Lungen und Magen erinnern ihn schnell genug daran, dass er unter veränderte Bedingungen gestellt ist. Ungestümer Thatendrang verleitet nicht selten dazu, ohne passenden Uebergang sofort ein grosses Unternehmen zu beginnen, das dann oft kläglich genug verläuft, während dasselbe Unternehmen, wenn kleinere Touren ihm vorangegangen sind, die Kräfte des Reisenden weder übersteigt, noch erschöpft.

Ein grosser Nachdruck darf nun mit Recht auch auf diejenigen Vorbereitungen gelegt werden, die wir fern von den Bergen, im Flach- lande machen können. Von den drei Dingen, die wir durch das Trainiren an Ort imd Stelle wieder auf ihre volle Leistungsfähigkeit bringen: Lungen, Muskeln und Geschicklichkeit, zeigen die Lungen anfänglich das grösste Widerstreben, weil sie in dem ganz veränderten Medium der dünneren Luft, noch dazu unter erhöhter Kraftbethätigung, arbeiten müssen. Diese abweichenden Bedingungen können wir uns in der Ebene nicht schallen . wohl aber durch passende körperliche Uebungen dafür sorgeu. dass unser Athmungs-Mechanismus normal

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bleibt. Die Muskeln können wir dagegen, selbst im Zimmer, in der- jenigen Hebung erhalten, welche das Bergsteigen erfordert. Wenn Sie >ich mittels einer tiefen Kniebeuge niederlassen und wiederaufrichten. >•> setzen Sie gerade diejenigen Muskeln in Thätigkeit. welche beim Abstieg und Aufstieg gebraucht werden. Eine täglich vorgenommene, mit gleichmässiger Ruhe und oft hintereinander ausgeführte Wieder- holung dieser Uebung ersetzt unsern Beinmuskeln einen Berg. Die beiden Elementar-Bewegungen des Bergsteigens aber: Senkung des Schwerpunkts durch Beugen, Hebuug durch Strecken des Knies werden wir noch genauer nachahmen, wenn wir, auf einem Bein stehend, das Knie abwechselnd ein wenig beugen und strecken. Sehr viel schwerer, und deshalb die geeignetste Kraftprobe für den Bergsteiger ist es nun. die eben angegebenen Bewegungen so auszuführen, dass man sich so tief wie möglich niederlässt und dann aufrichtet, ohne je mit dem andern Bein den Boden berührt zu haben. Die Uebung gelingt am leichtesten, wenn man sie in Schuhen mit Absätzen ausführt, und ist am schwersten, wenn sie nur in Strümpfen und ohne Aufstützen des Absatzes vorgenommen wird. Durch diese drei ('lassen von Uebungen werden Knie- und Fussgelenke, sowie die Muskeln des Ober- schenkels trefflich geübt und im Training erhalten. Lassen Sie noch andere Uebungen hinzutreten, die auf Einem Bein ausgeführt werden und der Erwerbung möglichst grosser Stabiiitat dienen, so werden Sie gut vorbereitet in die Berge gehen Nur müssen Sie sich nicht durch die kleinen Anforderungen des täglichen Lebens von der täglichen und ausgiebigen Wiederholung dieser Uebuugen abziehen lassen.

Ein grosses Glück ist es nun, dass die einmal erworbene Geschicklichkeit im Gehen und die Feinfühligkeit des Fusses nicht verloren geht, und dass ein einziger Tag, im schlechten Terrain ver- bracht, uns all' die Finessen wieder rinden lässt, deren wir bedürfen: es ist also analog wie beim Schwimmen.

Aber selbst der vollständig trainirte Alpinist muss sein äusseres Verhalten an gewisse Regeln binden , wenn er möglichst lange leistungsfähig bleiben will. Viele der Regeln mögen kleinlich und trivial klingen, aber ihre wohlthätige Wirkung ist um so grösser Ks heisst dabei, wie in so vielen anderen Fällen: principiis ohsia; man muss den Schädlichkeiten vorbeugen; sind sie erst eingetreten, so schafft man sie so schnell nicht fort, und das Unternehmen

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seheitert vielleicht daran. Mau soll sich also schon im voraus, so gut es angeht, dagegen zu wehreu suchen, dass man wunde Füsse bekommt, Steifigkeit in den Gliedern fühlt, vom Frost leidet, mit Widerwillen isst. deu Magen erkältet, röchelt statt zu athmen, Blut- andrang nach dem Kopfe, schmerzhaftes Brennen im Gesichte fühlt: mit einem Worte, man soll sich hüten, dass man nie von allen Krallen verlassen , überwältigt von Erschöpfung , verzweifelt den Schnee umarmt und ausruft: „Wenn ich je glücklich wieder unten ankomme, so gehe ich gewiss nie wieder auf einen Berg.- Im Hinblick auf «liese Eventualität mögen folgende Bemerkungen am Platze sein:

Vor Antritt eines Marsches soll man die Füsse gut mit Brannt- wein abreiben und dann stark mit Fett einreiben; das schützt vor Brennen und gegen Blasen. Desgleichen ist es von wohlthuendster Wirkung , vor dem Aufbrach und bei der Rückkehr dem ganzen Körper namentlich den Gelenken eine Friction mit Branntwein zu geben: das erhält die Elasticität wunderbar.

Ehe man den Schnee betritt, muss man sich Gesicht, Nacken, Ohren, Nase mit Glycerin oder einer ähnlich wirkenden Substanz einreiben. Wer eine hinreichend gegerbte Haut besitzt, hat da* freilich nur bei der ersten Tour nöthig; sonst aber ist es gut, diese Procedur jedesmal auszufuhren. Das Gesicht verbrennt dann stark, jedoch in schmerzloser Wreise, und bei Vielen tritt ein Abschälen der Haut gar nicht ein. Damen pflegen sich jetzt einer weissen Leinwand- maske, welche weder dem Sehen, noch der Respiration durch Mund und Nase hinderlich ist, zu bedienen. Dass ein blauer Schleier ganz zu verwerfen ist, das Athmeu unangenehm macht, das Gesicht in eine bedrückende Gluth hüllt, braucht wohl kaum noch erwähnt zu werden. Dagegen gewährt ein weisses Taschentuch, das mau unter den Hut legt und über den Nacken fallen lässt, angenehme Kühlung imd schützt gegen Kopfschmerz. Allseitig geschlossene Schneebrillen haben den Nachtheil, dass sie leicht beschlagen, und dass das Auge, wenn man sie einmal abnimmt, stark geblendet wird. Ich bediene mich stets nur einer ganz gewöhnlichen goldenen Brille mit massig tief blauen Gläsern: ein Stahlgestell empfiehlt sich nicht, wegen des schnellen Röstens uud der Brüchigkeit. Man wendet auch Schnee- brillen an, bei denen die Gläser durch eine feine Drahtgaze ersetzt sind : ich selbst habe sie nie probirt.

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Das Wandern im Hochgebirge

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Was nun die Kleidung betrifft, so weiss jedermann, dass man Fhnaflhemdeii und starke Wollenstoße tragen muss. Zum Wechseln für das Nachtlager empfiehlt sich ein seidenes Hemd. Wer gar zu empfindlich gegen die Hitze im Thal ist, mag einen Rock aus dünuem Wollstoff tragen , und in der Höhe eine gestrickte wollene Jacke, ohne welche man überhaupt nicht reisen sollte, darunter anlegen. Aber die Beinkleider müssen aus starkem Zeuge sein. Weitaus der beste Schnitt, den man ihnen geben kann, ist der der alten holländischen Nickerbockers", sehr weiter Kniehosen, die unter dem Knie befestigt werden, aber, wenn sie frei herunterhängen, die stanze Wade bedecken müssen. Sie bieten den Vortheil, dass man nie eine Spannung über dem Knie erleidet, und dass die Knöchel und Waden freier bleiben. Der Gang wird elastischer und graziöser , wie ja überhaupt jede Tracht, welche die Formen des menschlichen Körpers hervortreten lässt, vortheilhaft auf die Haltung einwirkt.

Mit blossen Knien aber wird kein ernsthafter Hochgebirgsreisender gehen. Wenn in gewissen Theilen des Gebirges diese Tracht üblich war und noch ist, so ist das kein Grund, sie nachzuahmen. Wer den grösseren Theil des Jahres über die Haut gegen die Sonne schützt und dann plötzlich exponirt, handelt höchst unklug; Strahlung. Kälte. Felsecken werden ihm so gründlich zusetzen, dass seine Sucht nach theaterhaftem Schaugepränge durch die erste wirklich grosse Tour fast zu hart gestraft wird.

Der Kock muss sich bis unter den Hals zuknöpfen lassen und aussen mindestens zwei so geräumige Seitentaschen haben, dass ein grosses Notizbuch bequem darin Platz hat und jederzeit leicht heraus- genommen werden kann Desgleichen muss die Weste mindestens rier Taschen besitzen, damit alle Taschen-Apparate, wie Uhren, Ane- roide und Compass sogleich zur Hand sind, abgelesen und notirt werden könneu. Ohne diese Vorsicht fallen die Notizen lückenhaft aus, die Rechenschaft über die Einzelheiten des Marsches geht verloren und eine später zu entwerfende Beschreibung büsst stark an Werth ein.

Gut ist es, die Bergschuhe so weit anfertigen zu lassen, dass man zwei Paar Strümpfe anlegen kann; nämlich ein Paar kurze, wollene Socken und darüber die langen Nickerbocker - Strümpfe Diese Maassnahrae möchte ich ganz besonders empfehlen. Im übrigen herrschen bezüglich des Schuhwerks wohl überall dieselben richtigen

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Ansichten. Dass die Befestigung durch SchuQre geschieht, die Absätz«* niedrig sein müssen, der Bogen unter dem Fusse recht solid, die Sohlen dick und gut benagelt, ist allbekannt: aber ein gar zu starkes Vorstehen der Sohlenränder über deu Fuss ist schädlich, wo es sich um sehr prekäre Klettereien handelt. Denn wo man nicht mehr Halt für den ganzen Fuss, sondern nur för einen Sohlenrand findet, steht man sicherer, wenn nicht dieser allein, sondern auch der Fuss- rand noch über der stützenden Felskante zu liegen kommt : sonst tritt ein Drehungsbestreben des Fusses im Schuh ein. Man hüte sich davor, die Schuhe mit heissem Fett einzureiben.

Zur Fussbekleidung gehören auch noch die Gamaschen: sie schützen davor, dass Schnee von oben in die Schuhe fallt, die Strümpfe durchnässt und zu Faltenbildungen Anlass gibt. Diese Oberstrümpfe müssen aber gut sitzen und recht knapp über der Wade abschliessen . damit kein Schnee eindringen kann. Die Befestigung unter dem Fusse geschieht weder mit Leder noch mit Ketten, sondern mit ein- fachem Bindfaden, der durch stark umsäumte Löcher gezogen und dann um den ganzen Fuss und das Fussgelenk gewunden wird. Das sitzt fest, verhindert ein Aufstülpen des unteren Theils der Gamaschen und ist jederzeit leicht zu erneuern.

Den Kopf soll ein weicher, w omöglich grauer Filzhut bedecken. Ist er übertrieben breitkrempig, so stösst man damit beim Klettern an sehr steilen Wänden an und empfindet eine ärgerliche Unbequem- lichkeit, gerade wenn man sich am meisten zusammennehmen muss

Nie sollte man ohne ein oder zwei grosse seidene Tücher sein, denn sobald es windet . muss mau den Hut befestigen, sonst kann man an einer kritischen Stelle einen Windstoss erfahren, rasch nach dem Hut greifen und das Gleichgewicht verlieren. Man bindet also ein seidenes Tuch über deu Hut , so dass sich die Krampe über die Ohren schlägt; das hält warm und schützt den Hut vor dem Abfliegen. Das zweite Tuch legt man bei anhaltender Kälte um den Hals. Nachts in rauhen Quartieren dienen die Tücher zur Umhüllung von Kopf und Hals.

Unter gewöhnlichen Verhältnissen haben wir es nicht nöthig. Hände und Handgelenk zu bedecken, aber oben, wo es kalt ist, wo wir den kalten Stock in der Hand halten, in den Schnee und an den eisigen Fels greifen müssen, sind Handschuhe geradezu unentbehrlich. Sie

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müssen aus Wolle gestrickt sein, sogenannte Fausthandschuhe, denn das Mittel , wodurch man die erstarrende Hand immer wieder zu erwärmen sucht, besteht darin, dass man im Handschuh eine Faust macht und die Finger gegen einander und gegen die Handfläche reibt; ausserdem legt man ein bis zwei Paar Pulswärmer an. Die Hand- schuhe stossen sich leicht an den Fingerspitzen durch, deshalb ist es praktisch, daselbst ein weiches Leder aufsetzen zu lassen.

So ist man leidlich gegen die zerstörenden Einflüsse der Kälte geschützt Es ist nicht allein der Schmerz, den wir zu fürchten haben, und das Missbehagen, sondern auch die Gefahr, welche uns die Kälte bereitet. Abgesehen davon, dass einzelne Glieder erfrieren könnten, verlieren wir die Empfindung und die Kraft in Händen und Füssen, und wissen kaum noch, ob wir sicher oder unsicher greifen und treten.

Den Einwirkungen der Kälte und den Anstrengungen widerstehen wir besser, wenn wir gut genährt sind und einen kräftigen Ver- brennungsprocess in unserm Innern unterhalten. Dazu gehören passende Nahrungsmittel und ein Magen, der nicht durch Ueber- anstrengung verdauungsunfähig geworden ist. Da anhaltende Kraft- ausgabe den Magen jederzeit von seinem normalen Zustand entfernt, so muss man die Zeiten der Ruhe und massiger Anstrengung zu aus- giebigem Essen benutzen. Namentlich sollte niemand den kostbaren Moment vorüber gehen lassen, wo sich nach etwa dreistündigem Marsche in der Morgenfrühe Appetit einstellt, und sich dann durch kein Drangen der Führer in dem langsamen Verspeisen kräftiger Nahrungsmittel stören lassen. Der verpasste Augenblick, d. h. die Gelegenheit, durch Nahrung einen Kraftvorrath in sich aufzuspeichern, kehrt selten zurück.

Ueber die Auswahl der Speisen ist nicht viel zu sagen. Fetter Schinken, Speck, Hammel- und Kalbs-Cotelettes, ein Huhn, etwas Käse munden wohl am besten; Kalbsbraten, Koastbeef oder Hammel- braten schon weniger; dagegen pflegen gepfefferte Sachen, z. B. weiche Mettwurst, den Magen angenehm zu berühren, geradeso wie man in den Tropen, wo der Magen aus anderen Ursachen erschlafft, die Speisen kaum noch ohne die Zuthat der heissen Pfefferschötchen gemessen mag. Ein kräftiges und zugleich mildes Nahrungsmittel ist gedörrtes Rauchfleisch, das man in Graubünden in vorzüglicher

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Qualität findet; dagegen ist Salami, so viel ich nach eigenen Er- fahrungen urtheilen kann, kaum verdaulich. Sehr angenehm, aber etwas dursterregend sind Sardinen. Butter ist eine unschätzbare Unter- stützung für das Essen, und wird es noch mehr, wenn man Suppen- kräuter dazu legt. Man sollte sie stets mitnehmen, denn ein Butter- brod mit gehackter Petersilie oder grünem Schnittlauch mundet noch, wenn auch schon sehr bedeutende Anstrengungen hinter uns liegen Selbst den Werth der rohen Zwiebel, für wie unanständig man ihren Genuss unter gewöhnlichen Verhältnissen erachten mag, lernt man in den Tagen aussergewöhnlicher Kraftbethätigung schätzen. Als be- rechtigte Delikatessen dürfen gedörrte Feigen, Weinbeeren, Chocolade. Zucker, Pfeffermünzkuchen und frisches Obst empfohlen werden. Von wohlthuendster Wirkung ist grüner Salat.

Ich persönlich nehme bei anstrengenden Touren gern weichen Kuchen mit Schichten von Fruchtgelee mit. Darüber ist oft gelacht worden, aber ich meine, in diesem Falle hat Der die Lacher auf seiner Seite, der die Esser auf seiner Seite hat, und ich entsinne mich sehr wohl einiger schlimmer Situationen bei ersten Besteigungen, nach deren Ueberwindung mein Kuchen als einzig berechtigte Belohnung von den Führern und mir selbst verspeist wurde.

Was nun das Trinken angeht, so hat Genuss von gutem Wein noch jedermann in den Bergen gestärkt; nur bei herannahender Uebelkeit beschleunigt der Wein die Explosion. Thee mit Zucker ist auch gut. In gewissen Momenten beginnender Erschöpfung, aber auch nur dann, ist Cognac von Nutzen; alle andern Schnäpse, vor allem Liqueure und Kirschwasser, verwerflich. Unübertroffen in der Wirbmg auf das Gemüth ist der Anblick einer uneröffheten Champagner- Flasche; so viel Trost verspricht sich der heitere, wie der traurige Bergsteiger von ihrem Inhalt. Auch ein Gemisch von Asti spumante mit Kothwein ist stärkend und erfrischend. Leider ist das Glasgewicht der Champagnerflaschen ein zu hohes, als dass man ihrer viele mitnehmen könnte. Für nicht moussirenden Wein bedient man sich mit Vortheil eines trommelartigen, innen versilberten Ge- lässes von drei bis vier Litern Inhalt.

Kaltes Wasser, bei erhitztem Zustande getrunken, ist den Lungen nicht schädlich, wohl aber dem Magen. Aus diesem Grunde , und weil der Magen uns unerbittlich tyrannisirt, ist Vorsicht beimWasser-

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genuss geboten. Gut ist es, sich des Morgens einmal ordentlich satt zu trinken, und dann gegen Abend öfters kleinere Quantitäten zu sich za nehmen. Ein Zusatz von Pfeffermünz- Alkohol nützt oft und schadet nichts.

Ein kleines Hölzchen, etwa ein Zahnstocher, oder ein Grashalm, während des Marsches zwischen den Zähnen gehalten, hält den Durst ab, weil man häufige Schluckbewegungen macht, die Speicheldrüsen anregt und den Mund nicht aufsperrt.

Besondere Aufmerksamkeit sollte man seiner Ernährung des Abends und Morgens zuwenden, wenn man in einer Alphütte zu näch- tigen gezwungen ist. Das Universalmittel ist hier eine einfach her- zustellende, sehr kräftige Suppe. Am besten führt man Tafeln von zusammengepresstem Mehl bei sich, zerkocht die zerkleinerte Masse in Wasser und setzt Fleisch-Extra et und Salz hinzu; frische Suppen- kräuter, die man mitgenommen, Eigelb und Butter, eingeschnittene Stuckchen Fleisch oder Schinken erhöheil noch den Nährwerth und die Schmackbaftigkeit. Ich bemerke, dass rohe Eier in grossen Quan- titäten transportirt werden können, wenn man sie vorher aufschlägt und nur die Eidotter in einer Flasche mitnimmt. Diese Suppe kann ich gar nicht genug empfehlen: sie wirkt belebend, erwärmend, ernährend und ist leicht verdaulich, worauf in den Bergen viel ankommt. Führer wie Reisende, denen ich davon gab, haben sie jeder anderen Speise vorgezogen. In früheren Jahren pflegte ich Chocolade zu kochen. Kaffee sollte man vermeiden; Abends genossen verscheucht er den ohnehin meist scheuen Schlaf, und Morgens genossen, übt er eine beschwerende Wirkung aus; nur wenn man zeitig am Tage von einer schweren Tour zurückgekehrt ist, erweist sich schwarzer Kaffee als wohlthuende Erfrischung, sonst aber ist Thee beiweitem vorzuziehen. Recht am Platze als Schlaftrunk des Abends vor dem Niederlegen ist ein heisser Grog.

So viel über Speise und Trank.

Was den Schlaf betrifft, der unsere anstrengenden Marschtage wn einander trennen sollte, so ist es damit oft übel bestellt. In der Regel bringen wir die Nacht vor einem grossen Marsch in einer Hütte zu , Sennhütte oder Schutzhütte ad hoc für Reisende erbaut. Mit dem unbequemen Lager würde man sich bald abfinden, nicht so mit der drückenden Luft, die der Aufenthalt schon weniger Menschen

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erzeugt; dazu das Hin- und Herwälzen bald dieses bald jenes, das laute und emsige Schnarchen eines vom Schlaf Bevorzugten, vielleicht auch die Sorge um das Wetter, oder erregte Vorstellungen über den Verlauf einer noch unbekannten Besteigung. Alles dies vereinigt sich, uns lange wach zu erhalten. Es ist ein Glück, dass der Mensch ziemlich lange Zeit mit sehr wenig Schlaf auskommen kann, wenn er sich nur gut ernährt. Aber wünschenswerth ist es denn doch, einige Stunden zu ruhen, und deshalb wird mancher vorziehen, im Freien zu schlafen. Das erfordert aber den Mehraufwand wenigstens eines Trägers für die Decken. Am besten steckt man den Körper in einen Schlafsack und bedeckt das Gesicht mit eiuem leichten Stoff. In der arabischen Wüste, wo die Nächte auch kalt sind, habe ich 4 Wocheu lang jede Nacht ohne Zelt geschlafen, unter freiem Himmel, und mich vortrefflich befunden.

Zu den Ursachen, welche unsere Leistungsfähigkeit mindern, muss auch der Schwindel gezählt werden, aber in unsere Betrachtung gehört dieser abnorme Zustand streng genommen nicht. Denn wir dürfen nur solche Alpinisten voraussetzen, welche Schwindel nicht kennen. Trotzdem scheint das Gehirn auch des Schwindelfreisten unter gewissen Verhältnissen afficirt werden zu können. Meine Ansicht von der Sache habe ich einmal gelegentlich*) so formulirt: . . . . In dieser, im eigentlichsten Sinne des Wortes schwindelnden Höhe machte ich von neuem die Wahrnehmung, dass es absolute Schwindel- freiheit nicht gibt, und dass das, was wir so nennen, nur ein höherer Grad von Widerstandskraft gegen sinnverwirrende Einflüsse ist. Sie machen sich geltend, sobald die vier Hauptbedingungen: offene Abgründe, unsicherer Stand, erzwungene Unthätigkeit und langes Verweilen gleichzeitig vorhanden sind; sie äussern sich nicht im Taumel oder in dem Wunsch, um jeden Preis, also auch um den des freiwilligen Hinunterstürzens, aus der unerträglichen Lage befreit zu werden, aber man fühlt ihre Wirkung, wie wenn ein elektrischer Strom durch das Gehirn ginge.* Die wissenschaftliche Erörterung gehört der Physiologie an, und ich verweise auf den sehr belehrenden Vortrag des Herrn Dr. Grützner „Ueber das Schwindelgeluhl* **).

•) Jahrbuch des S. A. C. Band XIV. „Die Ueberwindung der Bernioa- scharte1*.

•») Mittheilungen des D. u. Ö. A V. 1880. Nr. 6. S. 190 ff.

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Selbstverständlich werden sie nicht immer in der Lage sein, die ganze Summe der bisher gegebenen Verhaltungsraaassregeln, auch wenn Sie denselben beistimmen, zu befolgen. Ich möchte deshalb richtig verstanden sein. Nichts liegt mir ferner als doctrinäre Recht- haberei oder der Glaube, dass die an meiner Person angestellten Erfahrungen nun auch ohne Moditication für jeden Bergsteiger gelten müssten; oder dass man nicht auch Berge ersteigen könnte, ohne Butter und Suppenkräuter , ohne Kuchen und Champagner, ohne Nickerbockers und zwei Paar Strümpfe. Das alles habe ich öfter gethan, als Sie vielleicht anzunehmen geneigt sind; aber gerade deshalb weiss ich auch, dass das Vorhandensein der verschiedenen aufgezählten Dinge das Wohlbefinden und damit die Leistungs- fähigkeit erhöht. Und mein Zweck ist es ja gerade, alles das hier mit Ihnen in Betracht zu ziehen, was die Leistungsfähigkeit des Individuums auf ein Maximum steigert.

in.

Was ich Ihnen mitgetheilt habe, bezieht sich lediglich auf die Ausbildung der körperlichen Leistungsfähigkeit und auf die Mittel, dieselbe gegen die Einflüsse der Anstrengung, der Kälte, der Appetit- losigkeit zu schützen. Das allein aber macht noch keinen Alpinisten aus. Es befähigt dazu, sehr schwierige Touren auszuführen, sobald man von ausgezeichneten Führern unterstützt wird. Es gibt Leute, die von sich und andern ganz bona fide für ausgezeichnete Alpinisten gehalten werden und die schliesslich doch nichts anders gethan haben, als dass sie oft ihren Fuss in die Fusstapfeu couragirter Führersetzen; sie haben eine lange Liste glänzender Expeditionen aufzuweisen und würden vielleicht nicht im Stande sein, die Führerrolle bei einem Berge zu übelnehmen, der in dem alpinen Jargon als »leicht« ab- gethan wird.

In der That bedarf es für den Alpinisten noch anderer Eigen- schaften, als der blossen Technik des Gehens; diese ist nur das Fundament, oder wenn Sie wollen, die leistungsfähige Maschine, welche in den Dienst unserer Bergkenntniss gestellt wird.

Wenn wir häufig und mit Aufmerksamkeit an der Seite viel- erprobter Führer wandern, ihren hingeworfenen Bemerkungen lauschen, die oft tiefe Erfahrungssätze enthalten, wenn wir die Eigenthümlich-

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Dr. P. Güssfeldt.

keiten des Terrains auf Schritt und Tritt studiren, wenn wir einen jeden Berg vor der Besteigung genau betrachten, den rauthmasslich besten Weg in Gedanken darauf verzeichnen und nach der Besteigung den wirklich zurückgelegten damit vergleichen, so entwickelt sich in uns eine Art divinatorischen Verständnisses für das Gebirge. Wir ahnen dann aus der Ferne, welche Theile eines Berges zu überwinden sind, welche nicht! Der blosse Schimmer einer Fläche kann uns ver- rathen, ob wir es mit Eis oder Schnee zu thun haben werden, ob Eis- brüche vorhanden sind; aus scheinbar geringen Anzeichen ziehen wir wichtige Schlüsse auf die Configuration der Felsen und ihre Gang- barkeit; mit einem Wort, wir setzen uns mittels unseres Auges mit dem Gebirge im allgemeinen in geistige Fühlung, gerade so wie wir durch Fuss und Hand mit unserem augenblicklichen Standort körper- liche Fühlung haben.

Wohl Alle, welche die Berge gut kennen, sind auch gute Gänger, denn nur solche Leute, welche von Jagend auf grosse körperliche Gewandtheit verrathen haben, konnten sich so vielfach in den Bergen umsehen, wie es die gründliche Bergkenntniss verlangt. In diese Berg- kenn tniss eingeschlossen ist auch das Vertrautsein mit den Gefabren, welche dem Hochgebirge eigentümlich sind. Wenn sie uns ergreifen, so gehen wir selten unbeschädigt aus ihnen hervor; nur vermeiden können wir sie mitunter. Derartige Erscheinungen, welche durch unsere Gegenwart zu Katastrophen gestempelt werden, sind bedingt durch die Verwitterung des Gesteins, durch die Sprödigkeit des Eises und die wechselnde Cohäsion des Schnees, durch Abschmelzungsprocesse und durch Belastungen, die wir durch unser eigenes Gewicht hervorbringen; sie erregen meist unsere Bewunderung, wenn wir sie in Sicherheit betrachten können, aber entlocken uns einen Nothschrei, wenn wir in dieselben hineingezogen werden. An Ihrer Aller Ohr hat schon das dumpfe Gepolter eines Steinfalls, das brausende Donnern von Lawinen und Eisbrüchen geschlagen. Mögen Sie nie davon betroffen werden, denn der Augenblick der Erwartung ist schrecklich. Nicht minder schrecklich, aber minder grossartig in der Erscheinungsform, ist das Durchbrechen des Schnees, der sich brückenartig über Firnklüfte spannt, oder friesartig einen Grat überragt und über Abgründen aus- lädt. Schon mancher Führer, der mir gedient, hat später seinen Tod in solchen Katastrophen gefunden. Ich nenne Ihnen nur Fritz Roth,

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Das Wandern im Hochgebirge.

der 1879 bei einer Traversirung der Jungfrau die denkbar schlechteste Situation mit mir theilte*), und welcher 1880 am Lauteraarsattel mit dem Schweizer Arzt Dr. H a 1 1 e r und dem ausgezeichneten Führer Peter Rubi spurlos verschwunden ist. Ich nenne Ihnen Adam Knubel, der mich vor 12 Jahren als Freiwilliger auf das Matterhorn begleitete, im Jahre 1877 durch die Schneide des Lyskamm brach und mit fünf Gefährten den Tod fand. In gewissem Sinne könnte ich Ihnen auch meinen Führer Hans Grass nennen, den ein Eisbruch gleichzeitig mit mir in eine Spalte schleuderte. Er wurde von ihr wie fon einer Klammer festgehalten und hätte so sterben müssen, wenn ich nicht glücklicher gestürzt wäre. Denn ich war nicht eingeklemmt und hatte die mit uns gefallenen Gletscherbeile ergreifen können**). Ich führe diese Beispiele an, weil es immer gut ist, in concreter Form an Gefahren zu erinnern, die so leicht unterschätzt werden. Selbst ein guter Gänger, wenn er stets vortreffliche Führer hatte, auch nicht durch Uebermüdung in seinem Urtheil deprimirt wurde, braucht keine richtige Vorstellung von dem wahren Charakter der durchwanderten Hochgebirgsregion zu haben. Er wird häufig Gefahr wittern, wo keine ist, und wo Unheil droht, wird ihm dasselbe verborgen bleiben. Die Gefahr in der Form von Katastrophen ist ihm nie entgegengetreten, er glaubt kaum daran oder, nach Analogie des „praesente medico nihil nocet", denkt er, dass in Begleitung seiner kundigen Führer ein Unfall ihn nicht treffen könne. Warum sollte er auch nicht ein so blindes Zutrauen fassen, wenn ibm die Leute, selbst an den scheinbar gefährlichsten Stellen, zurufen: R Jetzt gehen Sie nur, wie Sie wollen, wir halten Sie schon.» Wir pflegen zu lächeln, wenn wir die übertrieben scheinenden Schilderungen früherer Besteigungen lesen, und wir ver- gessen dabei, dass wir doch auf den Schultern unerschrockener Pionniere stehen. Die alberne Mode, geringschätzig anstatt mit wahrhafter Em- pfindung von Hochgebirgs-Expeditionen zu sprechen, macht weder aus dem Erzähler einen Helden , noch trägt sie zu unserer Kenntniss bei. Dadurch wird der entgegengesetzte Fehler der üebertreibung allerdings nicht kleiner, aber er ist weniger schädlich, denn der Leser, wenn er eine Anzahl von Geschmacklosigkeiten hat kosten müssen, legt die

*) S. Deutsche Rundschau, Juniheft 1880: Jenseits der Schneegrenze." **) S. Deutsche Rundschau, Juniheft 1877: „In den Eis- und Schneeregionen der Hochalpen. *

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Dr. P. Güssfeldt.

unvollendete Leetüre ärgerlich bei Seite. Derartige Schilderungen ver- danken wir meist Leuten, welche das Durchschnittsniveau alpiner Technik noch nicht erreicht haben und deshalb ihre Leistungen in dem Vergrösserungsglase ihrer Unzulänglichheit betrachten. Aber welche Stufe der Technik wir auch erklommen haben mögen, wir werden alle gut thun, uns den Ausspruch Voltaire's gegenwärtig zu halten: „Tout ce qui s'est fait, ne merite pas d'etre 6crit".

Der eminente Aufschwung unserer Leistungen im Hochgebirge erklärt sich daraus, dass man in früheren Zeiten viele Dinge gar nicht versuchte, weil man sie für unmöglich hielt. Als vereinzelte kühne Versuche gelehrt hatten, was der Mensch auszurichten vermag, als mit der Erfahrung die Bergkenntniss wuchs, wurde man kühner und kühner in den Thaten, und vorsichtiger im Gebrauche des Wortes »unmöglich«. Jetzt hält man nichts mehr für unmöglich, was man nicht oft vergeblich versucht hat.

Der Kespect vor den Bergen ist in demselben Maasse gesunken, wie die Zahl ihrer Ersteigungen angewachsen ist. Was vor 30 Jahren unter hundert Leuten kaum Einer sich getraute, das unternehmen jetzt fünfzig mit anteeipirtem Siegesbewusstsein. Aber man sollte nicht vergessen, dass es ganz etwas anderes ist, einen Berg als Pionnier zu ersteigen, Weg und Tritte zu erspähen, ungewissen Ge- fahren entgegenzugehen und den Zauber zu brechen, als eine Expedi- tion zu wiederholen, die schon oft gemacht, und auf welcher den Führern jeder Stein bekannt ist. Andererseits muss darauf hin- gewiesen werden, dass Besteigungen desselben Berges, auch wenn die Wege in grossen Zügen zusammenfallen, ganz verschieden geartet sein können. Denn die äusseren Bedingungen, welche unser Befinden und unser Fortkommen beeinflussen, sind enormen Schwankungen unterworfen. Die Luft kann klar und milde, der Schnee gut, das Gestein warm und eisfrei sein; wir können aber auch den Fels glacirt finden, an Stelle des Schneehanges treffen wir auf hartes Eis, bittere Kälte heiTscht, ein heftiger Wind dringt durch unsere Kleider und aufziehende Nebel hüllen weit und breit die unwirthlichc Landschaft ein. Es ist namentlich der Nebel, den wir zu fürchten haben: denn gegen diese Gefahr sind wir im Grunde aller Streitmittel beraubt. Der naive Glaube, dass ein gewöhnlicher Taschencompass helfen könne, rührt wahrscheinlich von der Verwechslung mit einem Schiffscompass

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her. Ein Schiff kann allerdings im Nebel seinen Curs halten, und die Möglichkeit, einen doppelt aufgehängten Compass auch auf den Bergen anzuwenden, ist an sich nicht ausgeschlossen, doch in Praxi kaum darcbfuhrbar. Ein gewöhnlicher Compass aber versagt bei Nebel indirect seinen Dienst. Zwar fährt er fort, die Himmelsrichtungen zu markiren, aber wir sind ausser Stande, irgend eine Richtung festzu- halten, weil ja hiefür ein sichtbares Merkmal nöthig ist und uns der Nebel ein solches entzieht.

In das Verdienst, das Hochgebirge so gründlich erschlossen zu haben, wie es heute vor uns liegt, theilen sich kühne Reisende mit Führern gleichen Schlages. Jene konnten anfanglich nichts unter- nehmen ohne diese; und wiederum wären ohne das Auftreten von Reisenden die schlummernden Talente der zu Führern geeigneten Gebirgsbewohner unentwickelt geblieben. So sind aus dieser Wech- selwirkung die Thateu hervorgegangen, mit denen sich die Annalen der alpinen Entdeckungsgeschichte schmücken.

Ueber die Führer im allgemeinen brauche ich Ihnen nichts zu sagen. Vom socialen Standpunkt aus betrachtet, haben sie die verschrobenste Stellung von der Welt; sie werden bezahlt, um ihren Herren Befehle iu ertheilen. Bei den besten derselben ist die Bergkenntniss und die Technik des Gehens zu hoher Vollendung gelangt. Das Beispiel der alteren hervorragenden Führer hat der jüngeren Generation vorge- leucbtet und aus ihr eine verhältnissmässig beträchtliche Anzahl von Führern ersten Ranges hervorgehen lassen. Früher galt fQr die west- liche Hälfte der Alpen Chamonix als der Sitz der Führer-Elite ; dann ging dieser Ruhm auf das Berner Oberland über; jetzt aber scheinen die Männer des Wallis, namentlich der Thäler von Saas und St. Nico- laus, ihren Eidgenossen von Bern den Rang ablaufen zu wollen. In anderen Gegenden der Schweiz, z. B. im Engadin, sind die hervor- ragenden Führer nur vereinzelt aufgetaucht, aber weil sie Alles aus sich selbst heraus geworden sind, erscheinen sie um so glänzender und gewaltiger. Daneben haben auch die östlichen Alpen, vornemlich die Tiroler Berge Leute hervorgebracht, die zu den Führern ersten Ranges gezählt werden und die mit herzerfrischender Schneidigkeit zu Weite gehen. Sie treten in eine Linie mit ihren Schweizer Rivalen. Nur darf man nicht vergessen, dass bei letzteren die Kunst schon länger gepflegt ist; dass sie allein schon durch den längeren Besitz

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Dr. P. Güsafeldt.

des Gletscherbeils einen Vorsprung vor ihren östlichen Collegen voraus haben und weit zahlreicher sind. Aber das Material ist hier wie dort ausgezeichnet, und uns, den Reisenden, liegt es ob, daraus das Beste zu machen.

Die Identificirung von Gemsjägern mit Führern ist nur für die Voralpen, wo zusammenhängende Firngebiete fehlen, erlaubt. Dort, wo es nur Felsen gibt und wenig ausgedehnte Firnfelder, wird der Gerasjäger als solcher ein guter Führer sein; nicht aber im eigent- lichen Hochgebirge, dessen Schrundreviere und abschüssige Eishänge, dessen glacirte und eigenartig verwitterte Felsen ihn bald in Ver- legenheit setzen würden.

Man ist häufig vor die Frage gestellt, aus wie vielen Personen eine Expedition am besten zusammengesetzt werde. Darauf lässt sich gar keine bestimmte Antwort geben, so lange die Leistungsfähigkeit der Betheiligten nicht bekannt ist. Ein Tourist von der Durchschnitts- Beschaffenheit wird mit zwei Führern bei den gewöhnlichen Hoch- touren auskommen; drei Führer und ein Tourist werden die sicherste Combination vorstellen, wobei der Tourist als Dritter am Seil geht; dann kann sich der erste, vorderste Führer, unbekümmert um den Fremden, ganz ausschliesslich mit dem Weg beschäftigen, die beiden andern mit dem Reisenden. Fühlt man sich sicher und kräftig, so ist es sehr viel interessanter, mit nur einem Führer zu gehen. Hierbei ist aber zweierlei zu bemerken: 1. das Durchbrechen des einen Mannes durch eine Schneebrücke legt dem anderen die Pflicht auf, den Gefährten in die Höhe zu ziehen, was zuweilen misslingt. 2. Beim Abstieg, namentlich in Felsen, fallt dem Reisenden eine selbständige Thätigkeit zu, der er gewachsen sein muss. Denn entweder geht er voran, so muss er den Weg und die besten Tritte erspähen, oder er geht zuletzt, so muss er ohne Hilfe klettern, da das Seil ihm keinen Halt gewähren kann. Ausserdem ist er verpflichtet, einen Theil der mitzunehmenden Provisionen zu tragen, was neben grösserem Kraftaufwand auch noch grössere Geschicklichkeit erfordert, weil es Stellen gibt, wo wir durch den Tornister abgedrängt werden.

Man muss die Hilfeleistungen, welche lediglich die mangelhafte Technik des Reisenden ergänzen, von denjenigen unterscheiden, durch welche zwei und drei gleich tüchtige Männer mehr auszurichten ver- mögen, als nur einer. Des Einbrechens in Spalten wurde schon ge-

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dacht Es kommen ausserdem Passagen so unsicherer Art vor, dass man nicht gewiss weiss, ob sie noch für den Menschen prakticabel sind. Dennoch versucht man sie, wenn die Gefährten in der Zwischen- zeit einen festen Standpunkt einnehmen können und das Seil wäh- rend des Kletterns abspielen lassen. In dieser Art des Vorgehens steckt der Schlüssel der meisten sehr schwierigen Besteigungen. Ferner leisten sich Bergsteiger gegenseitig bei aller Arbeit Hilfe, welche eine Theilung zulässt. Beim Waten im tiefen Schnee, beim Schlagen von Stufen in Eis leistet E i n Mann die Hauptarbeit flir dieüebrigen; wird diese daher abwechselnd von den Betheiligten übernommen, so erfahrt jeder Einzelne eine grosse Unterstützung durch das gemeinsame Vorgehen. Bekanntlich führt das Seil gewisse Unbequemlichkeiten mit sich, indem es leicht an Felsecken hängen bleibt und den Hintermann zur gleichen Geschwindigkeit wie den Vordermann zwingt; es kommen oft unangenehme Zerrungen vor. Daher werden zwei gleich gute Bergsteiger im allgemeinen eipeditcr sein, als drei. Die grösste Leistungsfähigkeit aber hat ein Seil mit drei erprobten Leuten; sie werden jeder- Situation die Stirn bieten, und was sie nicht leisten können, werden fünf und sieben Leute noch viel

weniger leisten. Da wo es sich nicht um meine eigenen Expeditionen handelte, sondern um die von Freunden, welche ich begleitete, trug ich stets dafür Sorge, dass zwei Seile gemacht wurden, sobald mehr als f&nf Theilnehmer vorhanden waren.

Dass alle grösseren Touren im Hochgebirge unter der Beihilfe von Föhrern ausgeführt werden, gilt beinahe für selbstverständlich, ünd dennoch liegt in dieser Art des Vorgehens etwas Unbefriedigendes für diejenigen Reisenden, welche bei so ungleich getheilter Arbeit ihre Rechnung nicht finden.

Der dem Menschen angeborene Trieb, die Grenzen seiner Leistungs- fähigkeit kennen zu lernen, regt sich und drängt uns zur unabhängigen Erprobung unserer Kräfte. Wir wollen uns nicht mehr des besten Antheils an der Leistung beraubt sehen, indem wir uns auf die Führer verlassen ; wir wollen uns auf uns selbst, wir wollen, dass die Gefährten sich auf uns verlassen. Die blosse Bethätigung körperlicher Gewandtheit genügt uns nicht länger: bei jedem Schritt möchten wir auch geistig angespannt sein, den Weg in . seinen grossen Zügen wie in seinem Detail erspähen; gegen uns

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Dr. P. Güssfeldt.

selbst und die unserer Führung anvertrauten möchten wir eine Verantwortlichkeit übernehmen und einlösen. Erst wenn wir dies thun, erschliesst sich die wahre Natur des Hochgebirges vor uns, dann erst sehen wir, dass es wirklich ein Kampf ist, den wir zu zu bestehen haben, und dass die Festung, zu welcher die Führer uns sonst die Schlüssel überlieferten, nun wirklich erobert werden muss. Mit klarem Verstand, gehobenen Herzens und einem in Arbeit gestählten Körper erreichen wir unser Ziel. Unsere Freude alsdann ist gross und berechtigt; nicht entstellt durch Uebermuth, sondern geläutert durch Dankbarkeit und Bescheidenheit. Denn ich möchte es doch noch besonders betonen, dass je länger man die Alpen kennt, um so bescheidener man wird. Ein jeder, auch der beste und geprQfteste Alpensteiger verstösst wohl einmal unüberlegt gegen die Regeln, die er selbst aufgestellt hat, thut einmal einen Fehltritt, setzt den Fuss auf bröckelnden Vorsprung, oder zieht sich mit einem Ruck an einem Stein auf, der zu wanken beginnt. Wir sind alle nur Menschen; es kann ein jeder zu Fall kommen, und wie oft mag nur eines Haares Breite an dem Sturz gefehlt haben, ohne dass wir es ahnten. Daher soll Niemand auf sein Glück und seine Tugend pochen; manch Einer ist stolz auf die Berge gezogen und nimmer wiedergekehrt.

Sie werden mich also gewiss nicht raissverstehen ; nicht der Tollkühnheit rede ich das Wort, sondern der berechtigten Ausübung unserer Kräfte. Einsame Wanderungen oberhalb der Schneegrenze werden aber jederzeit eine Tollkühnheit bleiben , weil der Einzelne wehrlos ist, wenn die spaltenverhüllenden Schneebrücken brechen. Dagegen darf, wer hinreichend auf sich vertraut, allein die unbe- schneiten Gletscher und die aus ihnen aufragenden Felsen erklimmen, ohne den Vorwurf der Tollkühnheit auf sich zu laden. Anfänglich fühlt man sich wundersam ergriffen bei solchen Thaten. wenn man aufwärtsklimmend zu grösserer und grösserer Einsamkeit emporsteigt. Man starrt auf die Eisblöcke und Felsenklippen, und weiss nicht, ob man einen Freund oder einen Feind aus ihnen machen soll. Der Schlag der Eisait verhallt monoton : nur das eigene Ohr vernimmt ihn. Ermüdet hält man inne; von der Mitte des abschüssigen Eis- feldes betrachtet man den zurückgelegten Weg und sagt sich: „Wenn mir der Fuss hier fehlt, so falle ich tief." Aber man sagt sich noch

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Dad Wandern im Hochgebirge.

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mehr; man sagt sich, dass es Gesetze gibt, welche das Stehen und Fallen regeln, dass man nicht fallen kann, wenn man sich mit diesen Gesetzen abzufinden weiss ; und inmitten der Verlassenheit fühlt man sich als Herr und Meister, ergreift die Alt von neuem, schlägt Stufe für Stufe und erreicht den Fels. Ja, es ist höchst bemerkenswerth, wie ganz anders sich die Eindrücke in dem Einsamen gestalten; es ist, als ob das Hochgebirge in einer neuen Sprache zu uns redete, mächtiger, eindrucksvoller; wir selbst hören andächtiger und mit geschärften Sinnen zu. Auch scheint sich die geistige Anspannung auf die körperliche zu übertragen: wir sind der Ermüdung weniger unterworfen, und oft durch Notwendigkeit gedrängt über- winden wir Passagen, wie sie bei Normalbesteigungen gern ver- mieden werden.

In ganz anderer, aber nicht minder intensiver Weise werden wir nun beansprucht, wenn wir die Pflichten des Führers auf uns nehmen. Die Spannung, welche die Einsamkeit erzeugt, verschwindet hier, dafür tritt aber ein neues Moment ein: die Verantwortlichkeit gegen die, welche uns ihre Wohlfahrt und ihr Leben anvertraut haben. Das soU der Reisende, der selbst den Führer machen will, wohl bedenken. Anfänglich muss man sich mit der Kolle eines zweiten Mannes begnügen und einem ersten Führer die eigentliche Leitung überlassen. Man kann sich dabei prüfen, ob man die von einem Führer in erster Linie geforderte Sicherheit des Trittes hat, und muss deshalb den grösseren Aut heil der technischen Schwierigkeiten auf sich nehmen, i. B. man muss beim Abstieg der Letzte sein. Man wird finden, dass es zweierlei ist, ob man nur für sein eigenes Feststehen zu sorgen hat, oder jeden Augenblick gewärtig sein muss, auch den anvertrauten Gefährten zu halten und zu stützen.

Will man selbständig, als erster und einziger Führer auftreten, so muss man eine umfassende Bergkenntniss mit aussergewöhnüch sicherem Tritt, Kaltblütigkeit mit Kühnheit vereinigen. Zu der an sich gesteigerten Thätigkeit tritt dann noch die schwere Arbeit des Stufenschlagens. Doch die glückliche Durchführung einer solchen Eipedition bietet Genüsse, welche der gewöhnliche Alpinist nicht kennen lernt. Ich muss es als das letzte imd schönste Ziel der alpinen Thätigkeit im engeren Sinne hinstellen, dass der Reisende einen leitenden Führer ersetzen kann. In Wirklichkeit wird dies eben so

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Dr. P. Güssfeldt, das Wandern im Hochgebirge.

selten vorkommen, als die Kluft übersprungen wird, welche den Künstler vom Dilettanten trennt. Nur wer einen beträchtlichen Theil seines Lebens im Hochgebirge zugebracht hat, erhält den richtigen Blick rar dasselbe, und wie wenigen ist das gestattet! Deshalb hüte man sich vor leichtsinnig verschuldeten Katastrophen. Dinge zu unter- nehmen, denen wir nicht gewachsen sind, ist eine Charakterlosigkeit; ja wenn wir Andere dadurch zu Schaden kommen lassen, so ist es ein Verbrechen. Die Selbsterkenntniss, die der Alpinist zu üben hat, besteht in der richtigen Schätzung seiner Kräfte ; denn so verschieden sind diese ausgetheilt und ausgebildet, dass sich vor ihrer Verschieden- heit Freude in Leid, Leben in Tod verwandeln kann. Würde den ohne Sachkenntniss hingesprochenen Urtheilen über die Berechtigung und den Werth der Hochgebirgswanderungen die Rücksicht auf die ungleiche Beanlagung und Ausbildung des Einzelnen zu Grunde gelegt, so würden sich diese Urtheile weniger schroff entgegenstehen.

Uns, die wir Alle von denselben Bestrebungen getragen werden, denen ein durch hartes Ringen geläuterter Naturgenuss allein schon als ein würdiger Kampfespreis gilt, kann es gleichgiltig sein, ob man uns verurtheilt oder erhebt. Denn nicht der Werth, den Andere unseren Thaten beilegen, ist das Entscheidende, sondern der, den wir selbst ihnen geben, und wenn wir vom Hochgebirge nichts anderes mit herunterbrächten, als die Erkenntniss dieser Wahrheit, so wären wir reich belohnt zurückgekehrt.

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Heber die Flora des Vntersbergs.

Von Rudolf Hinterhuber in Mondsee.

Die in der Zeitschrift enthaltende wissenschaftliche Abhandlung über das Quellengebiet des Untersbergs veranlasst mich, ein weniges über die Vegetation dieses in jeder Beziehung interessanten Berges mitzutbeilen. Seine Lage, Schluchten, Höhlen, Felsen-Labyrinthe, die ihn für die Sage so geeignet fanden, tragen nicht minder zur Vielseitig- keit seiner Vegetation bei. Er ererbte nichts von seinen Nachbar- bergen, denn eigenthümlich ist seine Flora, und höchst verschieden Ton jener des Göll, Watzmann etc. mit Ausnahme der rings ver- breiteten zum Gemeingut gewordenen Alpinen, ein Ausspruch, den ich einem Funke, Hornschuh, Laurer, Flörke und Hoppe entnehme. Die Steinerne Stiege, der Sonnwendplatz, die Mittags- scharte, die Höhen, bieten einen seltenen Reichthum, unübertroffen ?on seinen Nachbarn, vorzugsweise an der S.- und SW.- Seite. Ein bei Kalkgebirgen seltener Quellenreichthum unterstützt mitunter diesen vegetabilischen Schatz, der seinem nächsten Nachbarn, dem Lattenberg, gänzlich mangelt.

Schranck's „Primitiae* und B raune's Flora gaben nur ein annäherndes Bild, ausführlicher war mein Prodromus, an Vollständig- keit aber durch Sauters Bienenfleiss übertrofFen. Eine ausführliche Erörterung würde alle Rahmen überschreiten, umsomehr, als an Literatur über diesen Gegenstand kein Mangel ist; eine Hinweisung aber in unseren touristischen Zeiten zu bieten, dürfte am Platze sein.

Zwei Wege sind für den Pflanzenfreund auf diesem Berge zu bevorzugen, dessen Schätze mit einer Excursion nicht zur üebersicht gelangen. Der eine über die Firmian- (auch Dagga-Alpe nach alter Benennung) und Steinerne Stiege, Geiereck, Salzburger Hohen Thron nach der Schwaigmüller- (auch Meisterbauern-) Alpe; der andere von

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Rud. Hinterhuber, über die Flora des Untersberg.*

Glanegg nach der Klingeralpe, Mittagsscharte, den vier Käsern, von da auf den Berchtesgadner Hohen Thron und über den Hallthurm (oder vice versa) retour. Dass man den Anstieg statt über dieFirmian- Alpe durch das Rosittenthal und über den Dopplersteig nach dem Geiereck machen kann, ist sicher, dabei entgeht aber die Flora der Steinernen Stiege, die ein paar Sonderheiten bietet, in deren Nähe sogar eine seither verloren gegangene Art, für die im gesammten Gebirgslande kein zweiter Standort ist, Bupleurum ranuneuloides L% gegen den Abhang nach der Rositte vorkam. An der Höhe des Brunn- thals gegen die Steinerne Stiege trifft man im Frühsommer Saxtjruga burscriana Z., später an der Stiege selbst Luzula glabrata Hoppe.

Von den Aconiten, von denen man seinerzeit die Reich eubach- sche Specificirung verwarf, dürften nach jetzigen Ansichten, nach denen kaum sichtbare Merkmale genügen, um damit eine Art aufzustellen, wieder mehrere Species, oder doch Abarten, auf diesem ausgezeichneten Berge vorhanden sein, z. B. Aconitum funceanum, formosum. cammarum Jacq., variegatum, macranÜium, das wahre napcüus Litt. etc., doch sei damit keiner Ansicht vorgegriffen.

In der Mittagsscharte kann man die seltene Saussurea pyguiaea Spr. (Cnicus pygmueus L.) finden. Ebenso Aronicum glaeiale Jacq. und Aretia helvetica L., in der Nähe des Berchtesgadner Hohen Thrones Draba frigida Saut, und selbst Primula minima L. j

Flora hat in den Steinlabyrintheu der Höhe ihre Lieblingsplätz- chen, sie alle zu finden aber muss mau freilich oftmals die für die Touristen bezeichneten Steige verlassen, welch letztere kaum die Höhe des Pflanzenreichthums dieses wundervollen Berges immer vermuthen lassen.

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7*Ltknft dt* D. u. 0 A.-Y

1881 Tu/tl 6.

DER HOCHÜHIi: VOM MIAUTIIAL AUS

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Die touristische Bedeutung der Karawanken.

Von Ludwig Jahne in Wien.

Vortrag, gehalten in der Section Austria am 1. December 1880. Mit zwei Ansichten (Tafel 5).

Seitwärts der grossen Wanderstrasse liegen die Karawanken, den Meisten wohl von der Ferne bekannt, denn die langgedehnte Kette präsentirt sich gar prächtig jedem Besucher von Klagenfurt und Villach. Ihre Gipfel werden bis jetzt wenig bestiegen, ihre an Schönheiten so reichen Thäler wenig durchzogen, und trotzdem seit fielen Jahren zwei Sectionen des Alpenvereins zu ihren Füssen eiistiren, blieb dieses Gebirge doch ihrem Wirken entrückt, so dass erst neuesterzeit ein befreundeter Verein, derOesterr. Touristen-Club, in den östlichen Gebieten eine sehr erspriessliche Thätigkeit entfaltete.

Zweck dieses Artikels ist es nun zu zeigen, ob der gegenwärtig so mangelhafte Besuch daselbst gerechtfertigt ist oder nicht.

Zu diesem Beginnen seien jene Bedingungen vorgehalten, welche überall die Grundlage des Touristenverkehrs sind. Einmal muss ein Gebirge unser Interesse fesseln; wir verlangen 1. schöne Bergformen und Thäler von landschaftlichem Beiz erfüllt; 2. lohnende Aussichts- punkte. Sodann müssen aber auch noch andere Verhältnisse in einem Gebiet dem Besuch günstig sein und das sind 3. die Communicationen, Eisenbahnen, Strassen und halbwegs prakticable Steige; 4. Unterkunft im Thal und am Berge und 5. eine den Fremden wohlgesinnte Bevölkerung.

Nach diesen fünf Gesichtspunkten mögen nun die Karawanken betrachtet, zuvor aber eine kurze Uebersicht des Gebirges selbst gegeben werden.

(jliederong. BeiderEintheilung eines Gebirges vom touristischen Standpunkt aus kann man nicht unbedingt den geologischen Charakter als scheidend und begrenzend anerkennen, es müssen da auch andere Momente in Betracht gezogen werden. Wir wollen ja das Gebirge nicht blos studiren, sondern vor allem bereisen, so dass es erlaubt sein dürfte, weit abgetrennte Theile oder unbedeutendere Partien desselben nicht in Behandlung zu nehmen. Daher will ich hier auch nicht über den Dobratsch sprechen, obwohl dieser völlig isolirte Kalk-

Zeit schrift 1881. 7

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Ludw. Jahne.

stock der Art seines Gesteins nach entschieden zu den Karawanken gehört ; ebenso möchte ich absehen von deu niedrigen Bergzügen vom Schlitzabach östlich bis zum Mittagskogel, mit welchem die Kara- wanken eigentlich beginnen.

Es kommt also hier nur jene Bergkette vom Mittagskogel bis zum Ursulaberg in Betracht, die nördlich von der Drau, südlich grössten- teils von der Save begrenzt ist und sich in einer Länge von über 80km von W. nach 0. erstreckt, dabei auf ein bedeutendes Stück die Grenze zwischen Karaten und Krain bildend.

Die Karawanken sind somit ein Kettengebirge, aus welchem etwa neun Gipfel von bedeutenderer Höhe isolirt hervortreten, deren höchster der Stov 2239 m ist Verfolgen wir ihren Zug von W. nach 0., so gewahren wir zuerst einen nur kammartigen Charakter ohne besondere Gliederung, ausgenommen kleine bewaldete Ausläufer. So ziehen sie vom Mittagskogel der zweithöchsten Erhebung 2141m mit dem Rücken der Plevnitza, Roschitza und Golitza 1832 m bis zur Bärenthaler Kotschna 1964 m, streichen aber hier plötzlich nach SO. über den Weinasch 2103 m zum Stov, während nördlich mit dem Matschacher Gupf 1691 m eine ausgesprochenere Gliederung des Gebirges beginnt

Der Stov als Beherrscher der Karawanken ist von einem Felsen- hofstaate umgeben: ich nenne Vertatscha (oder Ortatscha) 1854m, Selenitza 2000 m, Begunschitza 2001 m und Kossiak 1883 m; an ihn lehnen sich nördlich das reizende Bodenthal und das wilde Bärenthal, während noch weiter im N. das erste Längsthal, jenes von Windisch- Bleiberg auftritt, begrenzt vom Singer und Sinacherberg 1592 m und 1580 m. Vom Stov an tritt wieder die WO.-Richtung des Zuges ein, dann folgt die Einsenkung zum Loiblpass 1370 m, mit welchem die Kette der westlichen Karawanken scharf abgeschlossen wird.

Die Fortsetzung, die östlichen Karawanken, zeigen nunmehr eine reiche Entfaltung nach mehreren Richtungen ; zunächst sendet die lange Kette der Koschutta 2092 m zwei Ausläufer aus, deren nördlicher die dritthöchste Erhebung, den Hochobir 2134m bildet, dessen Stock sich bis zum Vellachthal herabsenkt, der südliche aber staut sich zum Grossen Storschitz 2069 m auf und stellt weiter mit dem Seeberg- sattel 1205 m die Verbindung mit den Sannthaler Alpen her.

Als selbständiger Gebirgszug im N. vorgelagert erscheinen hier Herloutz 1842m, Matzen 1621 m und Setitsche 1916m, Berge, von welchen die zwei ersteren sich durch schöne Formen weit in Kärnten bemerkbar machen.

Selbstverständlich tritt hier bereits im N. und S. Längsthal- bildung auf, so das Thal von Zell, Ebriach, St. Katharina.

Mit dem ausgedehnten Stock des Hochobir schliesst wieder eine Gruppe des Gebirges ab, indem jetzt der totale Durchbruch des

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Die touristische Bedeutung der Karawanken

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Yellachthales erfolgt. Vollständig isolirt von den übrigen Karawanken, doch gleich im Gestein und Bau. erhebt sich im 0 die Petzen 2114m mit mehreren ihr zugehörigen Höhen, wie Topitza. Oistra, woran sich als letztes Glied die niedrige Kuppe des Ursulabergs 1696 m reiht.

Allgemeine und specielle Charakteristik. Ich beginne nun mit der Erläuterung jener Momente, welche maassgebend für den Besuch einer Gebirgsgruppe sind und will zunächst die einzelnen Gipfel der Form nach charakterisiren und auf ihre Schönheiten und Eigentümlichkeiten aufmerksam machen. *

Die Karawanken sind gekennzeichnet durch ihre Neigung, von S. sanft aufzusteigen und nach N. steil abzufallen. Daraus ergibt sich sofort, dass pittoreske Ansichten, schöne Thalschlüsse zumeist auf der Nordseite zu finden sind, die Besteigung von S. aber stets die leichtere sein wird.

Der Form nach finden wir regelmässig gebaute Massen, gestreckte Kücken, ja selbst mächtige Stocke mit gewelltem Plateau. Die Thäler sind mit wenigen Ausnahmen kurz und enden oft hochinteressant mit einer kleinen schön begrünten Ebene unmittelbar an den Wänden abstürzender Felsen. Aus diesem Grundcharakter folgt, dass wir hier zwar nicht jene überwältigende Grossartigkeit antreffen, wie in den Gletscherregionen oder in den wildzerklüfteten Dolomiten, aber die Karawanken können dennoch getrost mit manchen berühmten Gebirgs- landschaften rivalisiren.

Der Mittagskogel zeichnet sich von N. gesehen durch seine regelmässige, trapezartige Form aus, die durch die Fluthen des Faakersees zu seinen Füssen noch gehoben wird, ja selbst dem ent- fernteren Ossiacher See dient er zur Gestaltung eines schönen Hinter- grundes. Westlich lehnt sich an ihn der Kleine Mittagskogel, östlich die Kumnitza. Er ist vielleicht der schönste Berg der Karawanken ; seine Besteigung erfolgt am interessantesten von Latschach am Faakersee aus (Gasthaus des Bürgermeisters) in circa 4 Stunden ; leichter ist sie von Lengenfeld im Savethal (Gasthaus Zelesnik) durch den Belca- graben in derselben Zeit, während der Weg durch den Mlincagraben theilweise Kletterei erfordert und weiter ist. Auch von Rosenbach in Kärnten führt ein Steig hinauf

Die Golitza ist eine niedere, völlig begrünte Kuppe, in drei bis rier Stunden leicht zu erreichen, und zwar sowohl von Rosenbach in Kärnten (Gasthaus des Försters), als auch von Assling in Krain (Post). Auf ihrer Höhe findet man in grosser Anzahl Nigritellen, welche in den östlichen Karawanken sonst fast gänzlich fehlen. Die Aussicht ist trotz der unbedeutenden Erhebung eine prächtige, so dass dieser Berg als leichte Tour Allen empfohlen werden kann, welche gerne gemessen, ohne sich viel anzustrengen.

Die Bärenthaler Kotschna hat auf der Südseite vollständig den sanften Charakter der Golitza, gegen Kärnten zu aber fällt sie in

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Ludw. Jahne.

Wänden ab, die gesuchte Fundstellen von Edelweiss sind. Die Be- steigung erfolgt von Windisch-Feistritz (Karger) durch das Bärenthal, sowie von Swetschach im Rosenthal aus, aus Krain von Assling und Jauerburg, jedesmal in 4 bis 5 St.

Beim Stov, dessen Lage schon oben charakterisirt wurde, sind besonders die Thäler an der Nordseite zu erwähnen. Das Bodenthal mit seinem ebenen, von den mächtigen Wänden der Vertatscha begrenzten Thalschluss ist für sich schon lauge der Gegenstand des Besuches von Klagenfurt aus und entfaltet besonders bei Morgen- beleuchtung Bilder von unendlichem Reiz. Ueber die Vertatscha kanu auch derStov, jedoch etwas mühsam, bestiegen werden. Weit wilder ist das westlich gelegene Bärenthal, in welches die grossen Geröllreisen zwischen Stov und Weinasch sich herab erstrecken; diese sind vor- züglich zum Abstieg zu benützen. Der Wanderer wird in diesen Stein- wüsten zum Gefühl der überwältigenden Einsamkeit und ruhigen Naturgrösse gelangen. Leicht ist der Stov von Jauerburg in Krain (Gasthaus Kölbel) aus zu nehmen, er wird von da auch ziemlich oft besucht und die Nähe des so besuchten Badeortes Veldes lässt für die Zukunft des Berges das beste hoffen, sobald dort nur einmal die Thätigkeit eines alpinen Vereins entfaltet wird.

Nun zur Felswand Koschutta, von deren vielen Spitzen der Koschuttnikthurn und der Hainschthurn die höchsten sind. So leicht dieser Berg von Süden zu nehmen ist, ebenso brillante Klettertouren bietet er von Kärnten aus, doch ist trotz rühmenswerther Natur- schönheiten sein Besuch derzeit gleich Null. Ausgangsort derartiger Partien wäre Zell in der Pfarr (Gasthaus Masche).

Hier mögen nun wenige Worte über einige Thäler eingeschaltet werden. Zunächst sei der hohen Schönheiten des Loiblthals erwähnt, durch welches sich eine gute Poststrasse dem Sattel zuwindet, begrenzt von steilen Wänden, umsäumt von schütterem Nadelbestand, während tief unten der Wildbach der Drau zueilt. Vom Loiblsattel bietet sich ein prächtiger Ausblick ins Krainerische Land; die Strasse südwärts verfolgend kommen wir nach Neumarktl, das prächtig in einem Gebirgskessel gelegen ist.

Das Zellerthal, östlich vom Loibl, muss allerdings durch eine etwas eintönige Wanderung über den Ossctzrücken erreicht werden; aber entzückend schön ist dieses frisch grüne Stückchen Erde, besonders von der Schaida besehen dem Verbindungsglied zwischen Hochobir und Koschutta wo es dann links von diesem Felsenrücken begrenzt, im Hintergrund aber von dem breiten Kopf des Stov abgeschlossen wird.

Die der Hauptkette hier vorgelagerten niederen Berge Herloutz und Matzen, welche von Nord gesehen sehr schöne Formen zeigen, so wie die Se titsche, mögen insbesondere wegen des schönen

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Anblicks erwähnt sein, den sie auf die Nordwände der Koschutta und auf die Westabstfirze des Hochobir gewähren.

Der Hochobir präsentirt sich von allen Seiten als ein schöner Berg, da sein mächtiger Stock fast vollständig von der Karawanken- kette isolirt ist. Einen recht malerischen Anblick bietet er von der Draubrücke aus zwischen Kühnsdorf und Grafenstein.*) Seine Besteigung, eine der leichtesten in den Karawanken, erfolgt zumeist von Eisenkappel aus (Gasthaus Niederdorfer), von wo sechs gute Wege (einige sogar theilweise fahrbar) in 4 6 St. zur Spitze führen. Von diesen sind mehrere markirt und mit Wegtafeln versehen, und iwar der kürzeste und besonders von Touristen begangene Jovansteig, dann die Wege über die Schäflfler- und Grafensteiner Alpe und über die Schaida. Ein besonders von Klagenfurter Touristen beliebter Steig fährt durch den Wildensteiner Graben an der Nordseite von der Ortschaft Gallicien hinauf, ist ebenfalls markirt und bietet einen prächtigen Thalschluss, gebildet von den Abstürzen des Grossen und Kleinen Obir. Unweit des Weges befindet sich ein Wasserfall. Auf der Westseite stürzt der Obir in mächtigen Schutthalden ab, aus denen pittoreske Felsthürme aufragen. Die östlichen Ausläufer, die Grafensteiner und Schäflfler - Alpe sind reich an Bleierzen, welche auch ausgebeutet werden. Von hohem Interesse sind die in beiden Bergwerken in neuester Zeit entdeckten Klüfte und Tropfsteingrotten, deren eine auch einen Wasserfall besitzt.

Kärnten für einen Augenblick verlassend, gelangen wir zum Grossen Storschitz, der ohne Vorberge aus der Krainburger Ebene aufragt und sich durch schöne obeliskartige Form auszeichnet. Seine Besteigung ist daher auch etwas schwieriger, insbesondere wegen des glatten Grases an den Felsen; sie kann jedoch sowohl von Krainburg als auch von Neumarktl und vom Kankerthal aus unter- nommen werden. Gute Steiger versicherten übrigens, der Storschitz hätte ihnen stellenweise mehr Schwierigkeiten gemacht als der Triglav.

Die Verbindung zwischen den Karawanken und den Sannthaler Alpen stellt der Seebergsattel her, über den eine gute, aber uner- hört steile Poststrasse fahrt. Er dient vielfach als Ziel der Ausflüge von Eisenkappel und dem Bad Vellach aus, in Folge des schönen Ausblickes von der Höhe, welche in 1 St. vom Thal zu erreichen ist. An den Seebergsattel zieht das Vellachthal nördlich heran, in der Vellacher Kotschna, einem den Sannthaler Alpen angehörigen Felsen- circus, entspringend, mit hübschen Scenerien bis nach Eisenkappel erfüllt, nach welchem Orte romantische Thalengen, später der wilde Rechberggraben folgen, worauf der Bach sich NW. der Drau zu- wendet. Südlich vom Seeberg liegt Angesichts der Seeländer Kotschna

*) Siehe die Ansicht, Tafel 5.

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Liutw. Juli in*.

da^i Dörfchen Seeland (Gasthaus Muri) in einer der schönsten Situa- tionen der Alpen überhaupt, durchflössen von der Kanker, welche durch das gleichnamige Thal Krainburg und der Save zueilt.

Nun zum östlichen Theil der Karawanken, jenseits des Vellach- baches. Hier steht der mächtige Stock der Petzen, in schönen Wänden nach N. abfallend, oben plateauartig ausgebildet, nach S. sich mehr eintönig verflachend. Ein schönes Bild gewährt dieser Berg auf der Eiseubahnfahrt von Unterdrauburg bis Rahnsdorf. Man besteigt ihn am besten auf gutem Wege von Feistritz (Gasthaus Krauth), zunächst der Station Bleiburg, weiter auch von Eisenkappel, Mies und Schwarzenbach, so dass seine Ueberschreitung als Eintritts- route in diesen Theil des Gebirges beuützt werden kann.

Der Ursulaberg ist eine niedere, grüne Kuppe, ohne Formen- schönheit, lediglich durch die Aussicht von Werth : er ist von allen Seiten zugänglich und wird sowohl von Prävali, Schwarzenbach, als auch von Unterdrauburg und Windischgrätz besucht. Am Nord- abhang liegt die Ortschaft Köttulach mit dem in den letzten Jahren bekannt gewordenen Säuerling „Römerquelle*.

Zum Schluss dieser landschaftlichen Charakter-Skizze einige Worte über die Thäler der Drau und Save, welche die Karawanken- kette einschliessen. Das Drauthal, von Villach bis unterhalb Ferlach Rosenthal genannt, nördlich begrenzt von den Abstürzen des Satt- nitzplateau's, südlich von den Vorbergen unserer Gruppe, ist ganz lieblich, ohne grosse landschaftliche Keize zu bieten, ja der Genuss beim Durchwandern wird oft durch den Anblick der armseligen Dörfer gestört. Selbstzweck einer Tour kann das Rosenthal wohl nicht sein, man wird es höchstens streckenweise passiren, um aus einem Gebirgsgraben zur Mündung des andern zu gelangen. Im weiteren Verlauf führt das Drauthal von Ferlach abwärts den Namen Jaunthal; es ist zumeist breit und fleissig bebaut.

Das Savethal ist im Gebiet der Karawanken, von Lengenfeld bis Krainburg, ohne besondere Reize; bis gegen Radmannsdorf eng, nur der Strasse, Bahn und schmalen Feldern Raum lassend, erweitert es sich dann zur Oberkrainer Ebene. Von dem 1 St. von Radmannsdorf entfernten Vigaun führt eine interessante Strasse in 2 St. nach Neu- marktl, hoch gelegen, theilweise durch Wald, theilweise prächtige Ausblicke auf Oberkrain gestattend.

Von Politsch (Gasthaus Sturm) bei Vigaun, ein beliebter Auf- enthalt von Laibacher Sommerfrischlern, kann die Begunschitza ohne Mühe erstiegen werden. Oestlich von Neumarktl zieht sich das ein- same Katharinathal gegeu den Storschitz zu, vom Ende desselben wird über den Jauerniksattel das Kankerthal erreicht.

Fernsicht. Soll der von Höhen sich bietende Ausblick befrie- digen, so sind hiefür zwei maassgebende Momente nöthig : zunächst ein malerischer Vordergrund und zweitens eine weitgehende Fernsicht.

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Der Vordergrund interessirt uns zunächst, befriedigt unser ästhetisches Verlangen, ist charakteristisch für jeden Berg und bleibt auch dem Gedächtnis* viel besser und länger erhalten, als einzelne kleine Spitzen am fernen Horizont, deren Sehmöglichkeit zumeist nur Ton geographischer Bedeutung ist, wenngleich anderseits nicht geleugnet werden kann, dass solche Objecto, welche aus weit ent- legenen Laudestheilen gleich einem Grusse vergangener Zeit zu uns herüberblicken, den Geist und die Phantasie mächtig anregen.

Die Karawanken bieten nun die mannigfaltigsten Bilder, sowohl von Berg- als auch Thallandschaften, zerrissene Kalkmassen, wie sanftes Mittelgebirge, bunt gewürfelte Felder, wie belebte Ortschaften und Städte, breite Flüsse, schön gefärbte Seen zur Schau; im nördlichen Hintergrund aber ragt als würdiger Abschluss die Eis- kette der Hohen Tauern auf, von welcher wenigstens einzelne Glieder von jeder Spitze der Karawanken gesehen werden.

Im westlichen Theil sind die Julischen, im östlichen die Sann- thaler Alpen die Glanzpunkte der Panoramen, während nördlich stets das schöne, breite Drauthal von mächtiger Wirkung ist.

Auf die Fernsicht der einzelnen Gipfel übergehend, will ich wieder im W. und zwar mit dem Mittagskogel beginnen, der durch seine weit ins Land vorspringende Lage markirt ist. Dadurch gestattet er auch einen malerisch schönen und vollständigen Anblick der Karawanken selbst, welche zu einer geschlossenen Gruppe vereinigt, flankirt vom Hochobir und Krainer Storschitz, culmirend im Stov sich prasentiren. Das grösste Interesse aber ziehen die prächtigen Nordabstürze des Triglav und Mangart, des Suhi plaz, Prisanig und anderer Spitzen der Julischen Alpen auf sich, da sie nur durch das schmale Savethal getrennt sind. Nach W. ergibt sich von hier die bedeutendste Fernsicht, über die Gailthaler Dolomiten bis weit zu den Friauler Bergen.

Der nächste Gipfel, die niedere Golitza, erhält besonderen Reiz durch den Anblick mehrerer verschieden gefärbter Wässer, und zwar gewahrt man den hellblauen Faakersee, der vom Mittagskogel am nächsten erscheint, den langgestreckten dunkelblauen Wörther See und den stahlgrauen See von Veldes. Dazu gesellen sich im N. die grauen Finthen der Drau und südlich die grünen der Save, ein schöner coloristischer Effect, zu welchem allerdings günstige Beleuchtung nöthig ist.

Die Bärenthaler Kotschna zeichnet sich durch einen prächtigen Anblick der Stovwände aus, sonst hält ihre Aussicht, wie ihre Lage, die Mitte zwischen Stov und Golitza.

Der Stov bietet als höchster Gipfel auch die weiteste Fernsicht, und unvergleichlich schön baut sich von hier gesehen der Triglav- stock auf. Am Dobratsch z. B. benöthigt man erst Zeit, um die

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Ludw. Jahne.

Triglavspitze aus dem sie umgebenden Felsgewirr herauszufinden und als höchste zu erkennen; hier jedoch genügt ein Blick auf die herr- liche Berggruppe, um sofort des sie gewaltig überragenden Colosses sicher zu sein. Der Stov ist auch der einzige Berg der Karawanken, von welchem unter günstigen Umständen das Meer sichtbar sein soll, und zwar der Golf von Monfalcone. Die Ost-Karawanken, namentlich die kühne Felsmauer der Koschutta, und die Sannthaler Alpen treten bereits näher, ungemein lieblich aber liegen Veldes, See und Schloss zu Füssen des Beschauers.

Die nun östlich folgenden Berge Begunschitza, Selenitza, Bab» und Koschutta gleichen sich vielfach im Ausblick, abgesehen von der durch die geographische Lage bedingten Verschiebung der Situation.

Die westliche Koschutta bietet ein sehr instructives Bild der Stov-Gruppe, welches auch von Professor Simony aufgenommen und in den Mittheiluugen des Oesterreichischen Alpenvereins Band L reproducirt wurde.

Beim Hochobir, der vom touristischen Standpunkt derzeit am meisten in Betracht zu ziehen ist, da er die einzige Spitze des Gebirges ist, welche mit einem Unterkunftshause, Weganlagen und Markirungen versehen wurde, gewinnt der Vordergrund an Mannig- faltigkeit durch die mehrfach auftretende Gliederung der Karawanken. Im SW. liegt die lange Felsmauer der Koschutta, in 0. der kahle Rücken der Petzen, beide senden vielfach bewaldete Ausläufer herab, hinter denen sich im S. die Sannthaler Alpen erheben.

Diese geben hier ein Bild, nicht nur höchst instructiv rar den Bau dieser Gruppe, da fast alle Spitzen mit ihren charakteristischen Formen deutlich zu sehen, sondern auch von bedeutender malerischer Wirkung, in Folge der prächtigen Nordabstürze. Dieser Aussicht sind auch die einzelnen Felsthore eigenthümlich, durch welche Berge im Hintergrund hervorlugen.

Wie der Obir aus der Kette nach N. vorspringt, so sondert sich südlich der steile Krainer Storschitz ab; seine Aussicht hat viel Aehnlichkeit mit jener des Grintouz, nur wird sie nördlich durch den Hochobir und den Sannthaler Centraistock beschränkt. Dagegen geniesst man von dort wohl den schönsten Blick in das Savethal.

Die Petzen zeichnet sich durch einen lieblichen Ausblick auf die Drauebene und das Lavantthal aus, belebt durch die Städte Blei- burg und Wolfsberg. Auffallend ist die Koschutta; diese erscheint so verkürzt, dass sie zu einer kühn geformten Doppelspitze wird; sie bildet mit dem Hochobir zusammen eine schöne Gruppe. Malerisch nehmen sich auch wieder die Sannthaler aus, insbesondere in deren östlichem Theile das Robanthal, welches sich gerade gegenüber der Petzen öffnet. Interessant ist feiner das Sichtbarwerden eines grossen Stückes des Murlaufes zwischen Marburg und Graz.

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Der Ursulaberg lohnt die leichte Mühe seiner Ersteigung vor allem durch weiten und staffagereichen Thalbliok. Zu Füssen dampfen da die Schlote des grossen Eisenwerkes Prävali, eine Stätte des menschlichen Schaffens, im Hintergrund bildet die einsame Grösse der Alpennatur dazu einen eigentümlichen Contrast.

Schliesslich sei bei dieser Aufzählung noch die üschowa erwähnt, gelegen zwischen Petzen und den Sannthalern. und so eine Verbindung zwischen dieser Gruppe und den Karawanken bildend. Ihr durch kleine, gefahrlose Klettereien zu erreichender Gipfel gewährt den schönsten Blick in das berühmte, mit einem Felscircus endende Logarthai, so dass die Tour gelegentlich eines Uebergangs von Eisen- kappel in dieses Thal nicht genug empfohlen werden kann.

Commanicationen. Der Begriff . Erschliessung" eiistirt fQr die Karawanken eigentlich nicht, denn sie sind von zwei Seiten von Schienensträngen umspannt, gute Poststrassen führen längs derselben und über ihre Sättel, ihre Thäler sind durchzogen von leidlich guten Wegen, nur auf die Berge selbst müssen uns fast allein jene Pfade genügen, die der Bergbau geschaffen, oder die das Weidevieh zur Alm getreten.

Sowohl Südbahn als auch Rudolf-Bahn kommen bei unserer Kette in Betracht, von ersterer die Stationen von Unterdrauburg an bis Villach, von letzterer Firnitz, dann die Strecke Lengenfeld Krain- burg. Einst sollte eine Verbindungslinie durch das Vellach- und Kankerthal geschaffen werden, wurde auch schon tracirt, das Project scheiterte aber an den unverhältnissmässig grossen Kosten der Durchstechung des Seebergs.

Die drei Poststrassen, welche die Karawanken durchqueren, geben die Eintritts-Routen an. Die erste von der Bahnstation Kühns- dorf führt in 3 4 St. nach Eisenkappel dem Ausgangspunkt rar Obirtouren, weiter in 2 St. zum Bad Vellach, dann über den Seeberg nach Seeland und Kanker in Krain und schliesslich nach Krainburg. Sie bildet zugleich auch den Eingang zu den Sann- thaler Alpen.

Die zweite führt von Klagenfurt in das reizende Loiblthal und nach Neumarktl; sie ist von Bedeutung rar den Stov und seine Thal- partien. Die dritte, über den Wurzner Sattel von Arnoldstein nach Kronau, sei hier nicht weiter erwähnt. Weiter müssen für Mittags- kogel und Golitza von Kärnten aus noch die Fahrstrassen von Velden nach Rosenbach und von Villach nach Latschach genannt werden.

Touristenwege finden wir nur zwei im ganzen Gebiet, den Jovansteig von Eisenkappel auf den Hochobir und einen Steig zur Petzen vom Berghaus zum Gipfel, beide wurden von der Section Eisenkappel des Oesterreichischen Touristen-Club angelegt, welche in diesem Gebiet überdies eine grosse Anzahl von Wegen markirte und mit Wegtafeln versah.

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Ludw. Jahne.

Es bleibt also der Wegverbesserung und Anlage in den Kara- wanken noch ein grosses Feld geöffnet und dürfte in dieser Hinsicht besonders bei den Anstiegen zum Stov an der N.-Seite viel zu wünschen übrig sein.

Unterkunft. Nchutzhäuser. Bei einem Lande, das dem Fremden- verkehr sich eben erst eröffnet ist es selbstverständlich, dass Ver- pflegung und Unterkunft nicht auf der höchsten Stufe stehen. Für einen regen Besuch ist eine Entwicklung der Verhältnisse in dieser Hinsicht eine absolute Notwendigkeit, und namentlich die Verpflegung im Thal muss eine befriedigende werden, da doch darauf die Erleich- terung einzelner Touren basirt. Heute treffen wir nun in den Karawanken noch nirgends Hötels im Schweizer oder Tiroler Styl, aber einfache und meist recht gute Gasthäuser in jedem halbwegs besseren Ort und statt schwarzbefrackter Kellner serviren daselbst stets weibliche dienst- bare Geister Speise und Trank.

Man muss gestehen, dass der dortigen Bevölkerung vielfach der Unternehmungsgeist mangelt, dafür aber hat sich ihre alte Bieder- keit noch erhalten, und jeder Fremde darf freundlicher, aufmerksamer Behandlung sicher sein. Man findet zwar zu beiden Seiten der Berg- kette zuweilen ganz originelle Wirthe, die man z. B. erst in andern Schänken suchen oder hinter der Ofenbank hervorziehen muss, ja ein solcher that den Ausspruch, er halte sein Wirthshaus nur zum Ver- gnügen, ein reger Besuch wäre ihm sehr unangenehm doch das sind nur Ausnahmen.

Lobend muss die grosse Billigkeit hervorgehoben werden: ja es gibt dort Fälle, wo man für Uebernachten in guten Betten und schönen Zimmern 20 kr. zahlt. Sonst bestreitet man seine Bedürfnisse ganz wohl mit 2 3 fl. per Tag. Wer nicht allzugrosse Anforderungen stellt, wird gewiss befriedigt sein.

Soviel über die Unterkunft im Thal. Auf den Bergen sieht es schlechter aus, da ja bekanntlich nur der Hochobir ein wohl- eingerichtetes Schutzhaus trägt.

Um mit Besprechung dieser Verhältnisse im 0. zu beginnen, muss beim Ursulaberg, welcher am Gipfel eine Wallfahrtskirche trägt, die Messnerwohnung erwähnt werden. Man kann dort, wenn auch sehr dürftig, übernachten, die Wallfahrer schlafen zumeist auf der harten Bank. Auch schenkt der Messner einen leichten Steirer Wein aus.

Besser ist es schon auf der Petzen bestellt Hier befindet sich auf der Nordseite, allerdings 2 St. unter der Spitze, ein zum dortigen Bleibergbau gehöriges Berghaus, Eigenthum der Firma J. Rainer in Klagenfurt, welche sich grosse Verdienste um die Erschliessung der östl. Karawanken erworben hat. und dasselbe auf Anregung der Section Eiseukappel des Oesterr. Touristen- Club den Bergsteigern zur Be-

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nützung öffnete. Das Haus ist einstöckig, auf einem Felskopf gebaut und kann infolge seines prächtigen Ausblicks mit Recht als Endziel eines besonderen Ausflugs dienen. Im obern Stockwerk befinden sich die reinlichen Betten, für deren Gebrauch die Section einen Betrag von 30 kr. normirt hat. Der Grubenvorsteher verabreicht zu fest- gesetztem Tarif auch Flaschenbier und Thee. Wenige Minuten unter dem fett. Gipfel der Petzen steht das derzeit wohl ziemlich verfallene Bergbäuschen Knieps in der Nähe eines aufgelassenen Stollens. Wer dem durch die Fugen pfeifenden Nachtwind trotzen will, dem steht es frei, auf harter Pritsche zu schlafen, um früh rasch am Gipfel zu sein.

Bei den Unterkunftshäusern am Hochobir*) sei eine längere Besprechimg gestattet. Diese verdanken auch dem Bleibergbau ihre Entstehung, welcher 10 Min unter der Spitze betrieben wurde. Es sind gegenwärtig zwei Häuser, eines 1845 als Knappeuwohnung, das andere 1868 als „Herrenhaus* errichtet, vom Jahre 1*75 au jedoch als dort oben der Bergbau aufgelassen wurde standen beide unbe- nutzt, dem zerstörenden Einfluss der Witterung preisgegeben. Die Firma J. Rainer überliess sie mm im Jahre 1878 der Section Eisen- kappel zur Benützung, welche dieselben nach Vornahme einiger Renovirungen zu Touristenhäusern adaptirte. In der Hoffnung, dass die grosse Beliebtheit des Hochobir sich von Jahr zu Jahr steigern, und die Zahl der Besucher des leicht zu besteigenden Berges eine möglichst hohe werde, ging die genannte Section daran, auf dieser bedeutenden Höhe einen ziemlichen Comfort zu entfalten. Das ehe- malige Herrenhaus wurde zur Schlafstätte umgewandelt, welche in 3 Zimmern 8 Betten enthält. Im alten Knappenhause aber ist ein grosses Gesellschaftszimmer, Küche und Wächterwohnung ein- gerichtet.

Der Wächter verabreicht zu festgesetzten Preisen Flaschenbier, mehrere Sorten Weine, Kaffee, Thee, Suppe und kalte Küche, während die küchenkundige Hand seiner Gattin Fleischspeisen bestens zubereitet, das Fleisch jedoch von den Touristen gegenwärtig noch vom Thal mitzunehmen ist. Und so kann wohl dreist gesagt werden, « gibt weit in den Bergen kein so gemüthliches Touristenheim, wie dieses einzige der Karawanken. Jeder Besucher wird dem beistimmen

Hier oben befindet sich auch die höchste meteorologische Station Oesterreichs, und der gegenwärtige Wächter bewohnt daher sammt Familie dieses Haus das ganze Jahr. Die Verhältnisse dieses Mannes im tiefen Winter weiter auszuführen, wenn er durch Schnee und Eis von aller Welt abgeschlossen, dort oben seine Beobachtimgeu im Dienste der Wissenschaft anstellt, und zwar zur vollsten Zufriedenheit

•j S. die zweite Ansicht auf Tafel 5,

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Ludw. Jahne.

unserer Reichsanstalt dies sei der Phantasie überlassen. Selbst- verständlich muss er sich für lange verproviantiren, und nur einmal im Monat langt während der Winterszeit eine mehrköpfige Expedition von Bergknappen bei ihm an, um neue Nahrungsmittel zu bringen und die Berichte entgegenzunehmen. Dieser Umstand ermöglicht aber auch das Veranstalten von Wintertouren auf den Hochobir. wie eine solche zu Weihnachten 1879 von Eisenkappel aus ausgeführt wurde

Schutzhaus und meteorologische Station verursachen natürlich viele Kosten. Der Wächter bezieht einen monatlichen Gehalt von 25 fl. und den Genuss der halben Eintritts- und Schlafgebühr, sowie den Gewinn an der Restauration. Im Winter erfordert das Hinauf- schaffen von Holz viel Geld, da das umstehende Krammholz vom Bergbau zumeist absorbirt wurde. Diese Summen muss nun die mit der Leitung des Ganzen betraute Section Eisenkappel aufbringen und empfängt auch bedeutende Subventionen vom Oesterr. Touristen-Club, für die Erhaltung der Station vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein, von dessen Sectionen Austria, Klagenfurt etc., etc. welche aber bis jetzt nicht genügten, denn jährlich zeigt sich, da auch nothwendige Wegverbesserungen vorgenommen werden, etc., ein Ausfall von löO 200 fl. Eine Erhöhung der Subventionen für diese wichtige meteorologische Station, welche schon mehrfach dazu gedient hat, meteorologische Streitfragen zu lösen, ist daher sehr dringend zu empfehlen, sowie Aufmunterung der leitenden Section durch zahl- reichen Besuch ihres Gebietes.

Auch am Stov bietet das Berghaus der Krainer Eisen-Industrie- Gesellschaft Unterkunft, jedoch nur gegen Vorweis der schriftlichen Erlaubni8s seitens der Verwaltung: ferner ist dieses Haus 2 V, St. unter dem Gipfel gelegen und kann nur von Besuchern aus Krain benützt werden.

Damit wären die Unterkünfte in den Karawanken aufgezählt, bei allen übrigen Touren muss man sich mit Uebernachten in Schafhalter- hütten begnügen, was bei deren meist erbärmlichem Zustand nicht zu den Annehmlichkeiten gehört. Im Boden- und Bärenthal haben einige Bauern Betten aufgestellt und schenken auch Wein, jedoch ist man bei solchen Uebernachtungen zu sehr frühem Aufbruch oder Ertragen der Tageshitze beim Aufstieg genöthigt.

Bei den grossen Naturschönheiten, welche die Karawanken bieten, dürfte wohl der Wunsch berechtigt sein, es mögen dort weitere Schutzhäuser durch alpine Vereine geschaffen werden, und zwar würden solche Bauten auf den zwei höchsten Erhebungen, dem Stov und Mittagskogel, nothwendig sein, um diese Gebirgskette voll- standig zu erschliessen. Der Vorstand der Alpenvereins-Section Klagen- furt, Herr Baron Jabornegg, regte nun die Gründung eines „ßosen- thaler Gebirgsvereins" mit dem Sitz in Ferlach an, und es ist zu

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hoffen, dass dieser bald lebensfähig wird. Derselbe dürfte dann jeden- falls in ein ähnliches Verhältniss zur Section Klagenflirt treten, wie der Gmünder Gebirgsverein, seine Hauptaufgabe kann aber nur die Errichtung eines Unterkunftshauses am Stov sein. Nach Aussprüchen von mit den Localverhältnissen vertrauten Persönlichkeiten ist der Kleine Stov der geeignetste Punkt für ein derartiges Object, das dann sowohl vonKrain, als auch von Kärnten aus gleich gut benützt werden könnte und nur % St. unter der Spitze gelegen wäre.

Es bliebe noch der Mittagskogel; aber auch bei diesem Berge sei auf eine geeignete Stelle aufmerksam gemacht, dieselbe ist auf der Rosenbacher Seite, wenige Minuten unter der Spitze gelegen, sehr geschützt und kann auch von Touristen aus allen Aufstiegsrichtungen benützt werden. Ein Uebelstand ist dort allerdings der Wassermangel, dem man nur mittels einer Cisterne abhelfen könnte; denn die letzte Quelle befindet sich tief unten an der Grenze der Waldregion, abgesehen von einigen dünnen Wasserfaden in den Felsen des Rosen- bachthals.*)

Stehen einmal Schutzhütten am Stov und Mittagskogel, dann kann man in einem Tage durch eine höchst interessante Wanderung längs des Kamms an der Südseite der Karawanken, stets die prächtigste Aussieht geniessend, beide Berge besuchen, ein Umstand, der das Interesse und die Frequenz daselbst wesentlich erhöhen würde, denn wohl selten lässt sich ein Kettengebirge derart begehen.

Führerwesen. Bei dem Charakter der Karawanken ist von eigentlichen Führern nicht zu reden, hier sind sie besser Wegweiser zu nennen. Concessionirte Führer befinden sich an vielen Orten des Gebirges, am meisten ist dieses Institut natürlich in Eisenkappel aus- gebildet, wo auch der äusserst niedere Tarif lobend hervorgehoben werden muss. So bekommt z. B. ein Führer für die Obirtour 2 fl. 50 kr., mit üebernachten 3 ti.

Auch im Savethal befinden sich in den Ortschafken zumeist con- cessionirte Führer, im Rosenthal, in den Orten Ferlach und Windisch- Feistritz. Zu Stovbesteigungen vom Boden- und Bärenthal aus erhält man meistens von den Bauern einen Knecht als Führer mit, doch kann man sich darauf nicht immer verlassen.

Wo Bergbaue sind, gestattet in der Regel die Verwaltung die Begleitung von Knappen, so z. B. am Stov und an der Petzen; doch lassen die Ortskenntnisse dieser Leute meist viel zu wünschen übrig.

Bei den wenigen Klettertouren wendet man sich am besten an das Jagdpersonal, so für den Grossen Storschitz in Kanker, für die Koschutta in Zell.

*) Die Section Villach des D. u. Ö. A. -V. beschloss bei ihrer diesjährigen Oeneral -Versammlung zunächst eine Wegverbesserung vorzunehmen ; „an einen Hüttenbau dürfte erst im nächsten Jahr gedacht werden."

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Ludw. Jahne.

Ausser den letztgenannten präsentireu sich die „Karawankeu- führer" niclits weniger denn als Reckeugestalten; es sind zumeist ältere, kleine Leute von schwächlichem Aeusseren, welche aber trotz- dem allen Strapazen mit Leichtigkeit trotzen und bedeutende Lasten mit zur Höhe schleppen.

Den Gebrauch eines grossen Bergstocks kennen sie so wenig, als jenen des Rucksacks: sie gehen mit kurzen, raeist unbeschlagenen Prügeln und tragen das Gepäck in einem Buckelkorb „Kosch" genannt ja sogar in Armkörben, wie unsere Dienstboten. Auch ihre Beschuhung ist nichts weniger als vollkommen, einmal meinte ein Führer, er gehe viel leichter barfuss als beschuht Ihrem Naturell nach hat man es meist mit recht gefälligen und bescheidenen Leuten zu thun.

Die Bevölkerung. Für die Bereisung oder dauernden Besuch einer Gebirgsgruppe ist eine den Fremden wohlgesinnte Bevölkerung Bedingung.

In dieser Beziehung lässt sich in unserem Fall nur das beste sagen. Die Leute gehen selbst zwar nicht viel auf die Berge, aber jeder Bergsteiger ist ihnen willkommen, sie betrachten den Fremden nicht als Ausheutungsobject, sondern als Gast, der in ihre entlegenen Dörfer neue Anregung und neues Leben bringt.

Vielfach wird vor dem Besuch der Karawanken unter Hinweis auf die slovenische Bevölkerung abgeschreckt. Doch obwohl die Drau so ziemlich die Sprachgrenze bildet, ist dies doch kein Hemmnis* fQr den Fremden- Verkehr, denn in allen grössern Orten findet man eine sich deutsch fühlende Einwohnerschaft, und man kann getrost in jedes Gasthaus treten und deutsch sein Begehren stellen, wenn der Ortsname auch noch so windisch* klingt.

Im westlichen, krainerischen Theil würdigt der slovenische Landmann recht sehr die Wohlthaten der deutschen Sprache und schickt seine Kinder zur Erlernung derselben in deutsche Gegenden Kärntens, so dass man mit jedem Hirten am Berge wohl verkehren kann. Dort hat die deutsche Sprache entschieden mehr Ausdehnung unter der Bevölkerung, als in den östlichen Karawanken. Doch rindet, wie gesagt, der Tourist überall in den Karawanken des Deutschen kundige Leute.

Die Literatur über die Karawanken ist ziemlich spärlich. Von Reisebüchern existiren die „Kärntner Führer«1 von Wagner und von Jabornegg, beide in diesen Theilen etwas veraltet, da eben in neuester Zeit sich dort Vieles geändert hat. Die gegenwärtigen Ver- hältnisse finden sich am besten und eingehendsten gewürdigt in Meyer's Reisehandbüchern, die „Oestlichen Alpen", in welchen dieses Gebiet Professor Frischauf behandelt hat.

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Die touristische Bedeutung der Karawanken.

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Eine das ganze Gebiet der Karawanken erschöpfend behandelnde Arbeit ist bis jetzt noch nicht erschienen.

Abgesehen von Beschreibungen einzelner Touren in touristischen Zeitschriften, will ich nur den Artikel von Peters in den Mit- teilungen des Oesterreichischen Alpenvereins Band L, haupt- sächlich eine Darlegung der geologischen Verhältnisse, dann jenen ron Gustav Jäger im Jahrbuch des Oesterreichischen Touristen- Club Band VII. erwähnen, der unter dem Titel „Die Karawanken von Tarvis bis zum Loibl" eine Reihe daselbst gemachter Touren in zusammenhängender und übersichtlicher Weise mittheilt.

Im Jahre 1879 verfasste Baron Jabornegg eine Broschüre .Das Loibl-, Boden-, Bären- und Zellthal in den Kara wanken", welche Thal und Berg mit besonderer Berücksichtigung der botanischen Vorkommnisse behandelt. Endlich gab 1880 die Section Eisenkappel ein Itinerar der Ost-Karawanken heraus, das in gedrängter Kürze die nothwendigsten Angaben über alle Touren von der Koschutta bis zum ürsulaberg enthält.

An Panoramen besitzen wir bis jetzt drei: vom Stov, gezeichnet von M. Pernhart, vom Hochobir, aufgenommen von Ingenieur Kofi er in Klagenfurt, und vom Mittagskogel, gezeichnet von A. Zoff; 8äniratliche vom Oesterreichischen Touristen-Club herausgegeben, oder in Vorbereitung. An sonstigen bildlichen Darstellungen, Photo- graphien etc. herrscht grosser Mangel, und es ist dies wohl eine Ursache mit, warum in weiteren Kreisen von dieser Gebirgsgruppe so wenig bekannt ist.

Nicht unerwähnt darf bleiben, dass für Landschaftsmaler dort ein Gebiet zu grosser Ausbeute ist, es sei unter vielen nur der Aus- blick vom Seebergsattel auf die Sannthaler Alpen erwähnt, ein Bild, das trotz seiner anerkannten Grossartigkeit noch keine künstlerische Wiedergabe gefunden hat.

Resnmä. Nach diesen Ausführungen muss es nun dem allge- meinen Ermessen überlassen bleiben, zu beurtheilen, ob einmal die Karawanken eines regeren Besuches werth und dann, ob die Ver- hältnisse dort derartig sind, dass ein solcher auch jetzt schon stattfinden kann.

Es sei daher nur noch die Frage besprochen, wie die Bereisung erfolgen soll. Die Karawanken sind ein Kettengebirge, enthalten daher vielfache Uebergänge; hinter denselben aber erheben sich im 0. die Sannthaler, im W. die Julischen Alpen. Daraus folgt, dass diese drei Gebirgsgruppen naturgemäss im Zusammenhang besucht werden sollen, umsomehr, als die mit Uebergängen verbundenen Bergtouren sich alle in einem Tag von Ort zu Ort ausführen lassen.

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112 Ludw. Jahne, die touristische Bedeutung der Karawanken.

Es würde sich also beispielshalber empfehlen, nach dem Ein- treffen in Klagenrart sich den östlichen Karawanken zuzuwenden, den Hochobir zu besteigen, um sodann in den Sannthaler Alpen dem hochromantischen Logarthai und dem aussichtsreichen Grintoui einen Besuch abzustatten; die Tour Hesse sich dann durch dasKanker- thal nach Krainburg- Veldes fortsetzen, um dem vom Reize einer herrlichen Dichtung umflossenen Triglav zuzueilen, und dann schliesslich wieder vom Savethal aus, nach erfolgter Besteigung des Stov oder Mittagskogel, Villach oder Klagenrart und so die Anknüpfungspunkte zu weiteren Unternehmungen zu erreichen.

Und so möge denn auch rar die Karawanken bald die Zeit kommen, in der sich ein Arm des mächtigen Touristenstromes über ihre Höhen und Thäler ergiesst.

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Der Rosenik

2434 m. Von Alfred Zoff in Wien.

Mit einem Panorama (Tafel 2. 3. 4.)

Das grosse Gebiet der Stangalpen-Gruppe, zwischen Mur und Drau, Lieser und Gurk gelegen, ist bis jetzt der Touristenwelt noch wenig bekannt, woran nicht etwa erschwerte Zugänglichkeit oder bekannt schlechtes Unterkommen die Schuld tragen, sondern meiner Ansicht nach einzig der Charakter des Gebirgszuges, der von Ferne gesehen mit seinen sanften, lang gezogenen Höhenlinien wenig einladendes hat und kaum ahnen lässt, welche Fülle landschaftlicher Schönheit und ernster grossartiger Natur sich hinter jenen runden, weichen Kuppen birgt.

Wild zerklüftete Wände, gewaltige abgestürzte Felsmassen, dazwischen murmelnde Quellen oder bald kleinere, bald grössere Seen mit tiefernstem Hintergründe sind das Charakteristische der höheren Lagen.

Als besondere Annehmlichkeit für den Touristen möchte ich hervorheben die Möglichkeit einer Alpenwanderung von mehreren Tagen, ohne die einmal gewonnene Höhe von etwa 2000 m verlieren m müssen, eine Wanderung, die durch den reizvollen Wechsel zwischen Ueppigkeit der Vegetation und grauenerregender Sterilität, 'Owie durch herrliche Fernblicke Jedem unvergesslich bleiben wird. Die zahlreichen, im ganzen Gebirge zerstreuten Hütten, besonders zur Zeit, da das Vieh noch auf der Alpe steht, bieten dem Wanderer eine willkommene Zufluchtstätte. Die Bewohner derselben sind gast- freundlich und gemüthlich.

Die Grenzen der zum steiermärkisch - kärntnerischen Grenz- jiebirge gehörigen Gruppe erstrecken sich vom Katschberg im Lieser- thal bis an die Wasserscheide bei Neumarkt ob Friesach im N., vom Murthal bis zur Drau, dem Millstätter und Ossiacher See, der Glan und Gurk. Die bedeutendsten Erhebungen der Gruppe sind der Eisen- hut 2441m (in Steiermark), der Rosenik 2434 m, der Pressing- herg 2364 m, der Königsstuhl 2331m, der Klommnock 2326 m am Fnsse dichter Bestand von Zirbelkiefern) etc.

Z«it«ebrift 1881. y

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Alfred Zoff, der Rosenik

Der Hauptfluss des Gebirgszuges ist die Gurk, in der Nähe des Dorfes Reichenau 1090 m entspringend, mit zahlreichen Zuflüssen, von denen ich besonders die Metnitz erwähne, weil durch das Thal gleichen Namens das Eindringen in die Gruppe von Friesach aus möglich ist. Als Ausgangspunkt von Touren sind ferner zu nennen die Bahnstationen Althofen, St. Veit, besonders aber Feldkirchen, Dienstag. Donnerstag und Samstag durch Post mit Reichenau verbunden ( Abfahrt um % 12 U.Mittags, Taxe 1 fl ), deren Benützung der ermüdenden Fuss- wanderung auf staubiger Strasse vorzuziehen ist. Im S. ist Villach durch den Treffener Graben über Afritz, Radenthein und im SW. die Bahnstation Spital und der diesem Orte nahegelegene Badeort Millstatt als Ausgangspunkt vorzüglich geeignet.

Für Touren in dieser Gruppe ist ein Führer etwas erfahrenen Touristen ganz entbehrlich: die Generalstabskarte und die vielen Hirten im Gebirge werden die besten Wegweiser sein. Sogar bei ein- fallendem Nebel ist der Abstieg beinahe überall leicht und gefahrlos durchzuführen.

Als besonders lohnende Tour nenne ich mit Millstatt als Aus- gangspunkt den Weg längs des Sees oder über Obermillstatt nach Radenthein und Kanning (Gebirgsdorf 1017 m) 3 St. (gute Unter- kunft beim Unterwirth), von dort durch den Koflach- und Feichtaeh- graben auf den Rosenik (4 St., im Nothfall Nachtlager auf der Weissensteiner Hütte).

Das beigegebene Panorama illustrirt am besten die vielumfas- sende Fernsicht. Abstieg zu dem See zwischen Grossem und Kleinem Rosenik, längs der romantischen Zunderwand (ein über 2000 m hohes, stundenweit ausgedehntes Kalklager mitten im Ur- gebirge) auf die »Bockhöhe« (1% St.), von dort in westlicher Rich- tung auf den Mallnock und die Brunnach erhöhe sodann in grossem Bogen auf Wiesengrund unter dem Klommnock zur Hundsfelder Scharte unter dem Falkert (eventuell Besteigung desselben). Abstieg zum Falkert-See (2 V«, St.), grossartiger Gebirgskessel mit zahlreichen Alpenhütten, zwischen Falkert und Rodresnock 2305 m. In höchst anmuthigem Gebirgsgraben Abstieg nach Reichenau (3 St.). Daselbst vorzügliche Unterkunft im Gasthause des Herrn Peter Lai. Von Reichenau Ausflüge in den Reichenauer Garten 3 St., zum Turracher- See 3 St. (Wasserscheide zwischen Mur und Drau). Bequemer Auf- stieg auf den Eisenhut und Winterthalnock. Abfahrt der Post von Reichenau an den oben genannten Tagen um 4 U. morgens.

Das Nähere über Touren in dieser Gruppe in Frisch aufs Gebirgsführer , besonders aber im Amthor -Jaborneg g's Kärntner-Führer.

Mögen diese Zeilen anregend wirken, jenem noch wenig gewür- digten Theile Kärntens mehr Beachtung zu schenken.

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Aus dem Wctterstciiigcbirge.

I. Neuer Aufstieg auf die Dreithorspitze direct yoiii

Leutascher Platt.

Von Baurath M. Schultze in Regensburg.

Mit einer Ansicht (Tafel G).

Nach vergeblichem Versuch am 13. September 1880, an wel- chem Tage mich das einfallende schlechte Wetter am Wetterstein- gatterl zur Umkehr zwang, unternahm ich Tags darauf, am 14 , die Besteigung der mittleren der drei Partenkirchener Spitzen. 4 U. Mor- gens von der Schachenalpe aufbrechend, erreichte ich unter Führung des Jos. Dengg aus Garmisch Ober das Teufelsgsass und Frauenalple o U. 30 wieder das Wettersteingatterl, stieg zum Leutascher Platt hinab und dann rechts die grosse Saudreisse hinan unmittelbar unter die Wände der Partenkirchener Dreithorspitze, um von hier aus auf Anrathen der Gebrüder Dengg einen neuen, directen Anstieg zur Spitze zu unternehmen.

Die Dreithorspitze, und zwar deren westlicher Gipfel mit der Signalstange, wird gewöhnlich mit grossen Schwierigkeiten vom oberen Rainthal aus erstiegen, oder es wird der früher vom Förster Kien dl in Partenkirchen und nach ihm von Hermann v. Barth eingeschla- gene Weg gewählt, nämlich über Schachen, Frauenalple, Gatterl und Platt zur westlichen Grateinsattluug zwischen der Signalspitze und der südwestlichen (Leutascher-)Spitze, dann von hier auf der Rainthaler Seite zuerst hinab und dann wieder empor zur Signalspitze. (Vgl. Zeitschrift 1872, S. 78 und 1874, S. 891.)

6 U. 40 begannen wir den Anstieg direct vom Platt und erreichten

8 U. früh die mittlere Partenkirchener Spitze, welche von H. v. Barth über den Grat von der westlichen Spitze her erstiegen wurde. Spuren einer Besteigung wurden von uns nicht vorgefunden; nach fünfviertel- stündigem Aufenthalt, nachdem ich eine Zeichnung der Kainthaler Spitzen mit Zugspitze etc. aufgenommen und nachdem ein von Parten- kirchen aus sichtbares Steinmandl errichtet worden, rüsteten wir uns

9 U. 20 zum Abstieg und langten nach einigen Irrwegen 10 U. 45 wieder an unserem Ausgangspunkt am oberen Ende der grossen Sandreisse an. Von hier ging's durch das Berglenthal in das Leutasch- thal und hinaus nach Mittenwald.

8*

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M. Schultze, Dreithorspitze vom Leutascher Platt.

Wie die mittlere, so kann auch die westliche (Signal-)Spitze auf diesem directen Anstieg vom Platt, nach Ansicht des Führers Dengg sogar noch leichter, erreicht werden. *)

Der von mir gemachte An- und Abstieg bietet keine übergrossen Schwierigkeiten, jedoch vor den sonst Üblichen Wegen den grossen Vorzug, dass die Besteigung von der Schachenalpe, wo das Nacht- quartier genommen werden kann, in 4 St. möglich ist, während der Weg durch das obere Rainthal von Graseck aus 7 bis 8 St. in An- spruch nimmt. Vor dem Kiendl- Bar th'schen Anstieg hat er ebenfalls grössere Einfachheit und Kürze voraus.

Während ich die Zeichnung der westlichen Umgebung siehe die angefügte Skizze fertigte, legte Jos. Dengg den Weg über den Grat zur Signalspitze hin und zurück in 35 Minuten zurück. Leider war die weitere Aussicht trübe, so dass die Aufnahme des Hochblassen und der Alpspitze wegen der rasch heranziehenden Nebelmassen nur mühsam und stückweise möglich war.

II. Der Hochblassen**).

Von Heinrich Schwaiger in München.

Neben der Zugspitze ist die Alpspitze, der letzte Gipfel des Rain- thaler Kamms, derjenige Gipfel des Wettersteingebirges, welcher am häutigsten des touristischen Besuches sich erfreut, und nicht mit Un- recht. Ein Panorama von seltener Grossartigkeit, das Höllenthal mit seinem eisigen den Zugspitzfuss umkleidenden Hintergrund zur einen, die riesigen Wände des Wettersteinkamms, die Dreithorspitze zur andern Seite, wüste Kare wechselnd mit grünen Alpentriften in anrauthigem Wechsel um das Fundament der Pyramide hingelagert. verbindet sich mit einer leichten, sichern, wenn auch nicht ganz mühelosen Besteigung.

Wer auf der Alpspitze steht, der sieht im SW. den Hoch- blassen, eine schwarzzahnige, in zwei gleicharmige Kuppen sich auf- wölbende Mauer, mit ihrer langen Gratfortsetzung hinein ins Rainthal. Er fühlt auch gar wohl, wie gewaltig dieser Nachbargipfel den eigenen Standpunkt überragt. Im Wettersteingebirge selbst macht der Hoch- blassen neben der sich vordrängenden Alpspitze meist nur geringen Effect, sein schartiger Gipfelgrat erscheint neben der letzteren regel- mässig in weit tieferem Niveau; wer aber von ebenbürtiger Höhe aus

*) Was auch 1880 schon mehrfach ausgeführt wurde ; nach einer uns vor- liegenden Notiz des Herrn Schwaiger erreichte derselbe den mittleren Gipfel am 4. Sept. 1880 in nicht ganz 2 St. vom Wettersteingatterl ; das eigentliche Steigen in den Felsen hatte 23 Min. erfordert. Das Verdienst der Auffindung dieses neuen Wegs gebührt den Gebrüdern Dengg. D. Red.

**) Eine Ansicht des Hochblassen hoffen wir nachliefern zu können. D. Red.

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H. Schwaiger, der Hochblassen.

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die ganze Gruppe betrachtet, der freilich wird über den Vorrang des letzteren keinen Zweifel mehr haben. Und für das Flachland vollends eiistirt die Alpspitze nicht mehr. Zeichnete nicht ihr östliches Schutt- gehänge als helle Linie in den Bergmassen sich ab, keine Spur von ihr wäre zu entdecken. Die Doppelkuppel des Hochblassen ist es, welche, von der Ebene gesehen, das von der Zugspitze gegen Osten ziehende Hochgebirge abschliesst.

Der Hochblassen wurde zuerst am 23. August 1871 von Herrn. T.Barth *) erstiegen ; seitdem gelang trotz mehrfacher Versuche keine Besteigung mehr bis zum Jahre 1880, wo die beiden Führer Dengg von Garmisch aus eigenem Antrieb den Gipfel bestiegen; sodann führte Herr Dr. A. Silberstein aus Wien mit Joh. Dengg am 20. August 1880 die dritte Besteigung aus.

Nachdem ich ausser dem westlichen und östlichen Gipfel der Zugspitze und dem Schneefernerkopf auch die, wohl seit Herrn, v. Barthselten mehr betretene Plattspitze am Wetterschrofen erstiegen hatte, verliess ich am 2. September 1880 bei herrlichstem Wetter Nachmittags 3 Uhr mit Johann Dengg Garmisch. Auf schmalem Steig, über sumpfige Wiesen und Felder, dann durch herrlichen Wald gelangten wir 5 Uhr Abends zur Kreuzalpe, Hessen dieselbe jedoch links und stiegen bei einer Jägerhütte gegen das Bodenlahnthal ab ; in grossem Bogen etwas absinkend zieht hier ein Pirschpfad zum heutigen Nachtquartier, der Bernardin - Hütte, die wir nach drei- stündigem angenehmen Steigen von Garmisch ü Uhr Abends er- reichten; in der einsamen Jägerhütte verging der Abend in Unter- haltung mit dem sehr kenntnissreichen Führer ziemlich angenehm.

4 7, Uhr Früh wurde aufgebrochen. Tiefes Dunkel herrschte noch im Wald, den wir jetzt rechts aufwärts stiegen. Erst als wir ins Gassen- thal eintraten, röthete sich über dem Wettersteinwald der Himmel, ein klarer wolkenloser Tag war zu erwarten. 51/* Uhr wurde der kleine, in einsamem Felsbecken gelegene Stuibensee erreicht. Allmählig öffnet sich auch das öde Grieskar, durch zwei Kudel Gemsen belebt, die flüchtig dahinsausen. Wir gehen den Wänden des Hohen Gaif und der Alpspitze entgegen. Das Ziel ist jetzt selbst zum erstenmale in Sicht getreten; das düstere klüftige Gemäuer, die Doppelkuppe des Gipfels selbst machen einen gewaltigen, Respect einflössenden Eindruck.

In langsamem Tempo ging es das Kar selbst hinauf; bei einer kleinen Quelle wurde ein zweites Frühstück eingenommen; dann folgen grössere Blöcke mit Steinmandeln versehen, einzelne Eis- und Schneeflächen, und so gelangten wir über steiles plattiges Geschröff 6' 4 Uhr zur Scharte zwischen Hochblassen und Alpspitze. Hier zeigte

*) Aua den nördlichen Kalkalpen, S. 5ß7 ff.

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H. Schwaiger.

sich eine mit Eis und Schnee angefüllte sehr steile Rinne, welche die Gehrüder Dengg bei der erwähnten zweiten Ersteigung benützt hatten: wie mir aber jetzt Dengg versicherte, würde er nie mehr diesen Weg gehen, da er lebensgefährlich sei. Wir stiegen daher von der Scharte links auf plattigen, gegen das Grieskar steil abfallenden Wänden unter dem Grat zum Fuss des Blassen selbst empor. Hier an den Nordwänden gegen das Höllenthal öffnet sich plötzlich ein gut gangbarer Kamin, durch welchen wir gegen diesen steil ab- wärts stiegen. Erst nachdem wir auf diese Weise die Nordflanke des Signalgipfels überquert hatten, stiegen wir über mühsam zu be- gehendes Geröll wieder zum Grat empor und sahen nun den noch bevorstehenden Weg in seiner ganzen Wildheit und Grösse vor uns. Leider mussten wir den Grat abermals verlassen und in das zu Füssen liegende steil abfallende Vollkar ziemlich tief einsteigen, dasselbe auf schlechten Wandplatten queren und konnten erst jetzt wieder in offener Wasserrinne zum Grat emporklimmen, waren jedoch damit dem Ziel schon wesentlich näher getreten. Bei einem Felsblock wurde Joppe und Rucksack zurückgelassen und 8 Uhr begann der Aufstieg zum Signalgipfel. Nachdem eine kleine Trüm- mersinke in nördlicher Richtung gequert war, zeigte sich plötzlich ein vom Signalgipfel losgesprengter Zacken, der uns zum Aufstieg diente. Durch eine dunkle Felsspalte, die sich hier wie künstlich eingezwängt hatte, in einen schmalen Kamin eintretend, ging es. Arme und Füsse fest gegen die Seiten Wandungen eingestemmt, in dem losen Geröll ziemlich gut und rasch in die Höhe.

In der Mitte der Rinne hatte sich wieder ein Block eingezwängt, unter dem wir nur kriechend hindurchkamen, dann ging es noch etwa 20' aufwärts, wobei das in dem ganzen Kamin fast überhängende linksseitige Gewände uns zwang, denselben zu verlassen und auf schmalem Gesimse nach der rechten Wandseite auszuweichen. Damit gelangten wir in den oberen Theil der Kluft, die sich fast senkrecht, mit feinem Geröll gefüllt, zur Scharte zwischen beiden Gipfeln, dem Signalgipfel und dem Hauptgipfel emporzieht. Bald läuft der Kamin zur schneidigen Felsspalte zusammen, wir stehen auf der Scharte und blicken durch den erwähnten Kamin ins Grieskar hinab, üeber rauhes, fast senkrecht abstürzendes Gestein stiegen wir an der rechten Seite vor zum Grat, auf dem noch die scharfen steilen Absätze einige Aufmerksamkeit und Mühe erforderten; endlich nach vierstündigem strengem Steigen standen wir «S Uhr 30 auf dem Signalgipfel 2683 m.

Jetzt erst sah ich hinüber zu einer Gestalt, die. trüge sie nicht ein Wahrzeichen menschlicher Anwesenheit, jede Hofluung des Er- kliramens unbarmherzig zu Boden schmettern möchte. Dengg liess mir nicht viel Zeit, das ersehnte Ziel genauer zu betrachten, sondern stand schon mit einer Stange, die er vom Signal losgetrennt hatte,

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Der Hochblassen.

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auf dem sich leicht senkenden Grat. Nach einigen Schritten aber schnürt sich dieser zur wildgezackten, nur lussbreiten Schneide zu- sammen. Bald auf dieser, bald links, bald rechts, die Hände auf dem Grat, den Fuss auf engem Gesimse, oder einzelne Tritte in die Wand, wurden die brüchigen Zinnen überklettert. Eng aneinander rutschten wir hinaus auf die äussersten Spitzen, vor dem Fusse die flimmernde Tiefe des Kars, imd es geht, so schlecht, so schwindelnd der Ab- sturz sich auch zeigt. Rittlings auf der Gratkant sitzend, rutschten wir wieder weiter, vor uns in der Tiefe ein Geklipp, auf das wir uns auf einem Stufenband in schwindelnder Steilwand gegen das Vollkar hinabliessen. Aber mächtige Klüfte verwehren hier jede Annäherung. Wieder zieht sich eine Rinne auf zum Grat, ein paar angestrengte Aufschwünge und ich sitze wieder rittlings auf bretterdünner Scheitel- zinne, meinen Führer betrachtend, wie leicht dieser mit den blank- beschlagenen Schuhen zu mir sich heraufarbeitet. Ueber Schrofen treten wir jetzt auf ein Schuttplatzchen aus, das sich zwischen den beiden Gipfeln hineinspitzt Hier im kühlen Felsenthor gönnten wir wir uns kurze Rast.

Ein schmales aber sicheres Schuttband zeigt sich jetzt zur linken, entlang die Plattwände in horizontaler Linie kreuzend und um ihre Falten sich schlingend. Dieses war bald hinter uns, alsDenggbei einer Wendung um die Ecke nach oben wies, wo jetzt eine stufige, von den Felsen gerade in bequemer Weite geschlossene Kluft gerade durch die Wand zum Grat emporzieht. Ich glaubte, jetzt sei die grösste Arbeit gethan, doch welche Täuschung ! Ueber schuttbedeckte Block- stufen ging es leicht und rasch empor, dann aber verengt sich die Runse plötzlich, die Absätze in ihr werden höher und spärlicher und zu oberst streckt sich, wohl 2 Klafter hoch, ein schiefer Spalt zum Grat empor. Diesen kletterte ich nun zuerst hinauf, übernahm die mitgeschleppte Stange (unsere Bergstöcke waren auf dem Signalgipfel zurückgeblieben), und Dengg folgte mir in sicherem gewohntem Tritt. Nun standen wir wieder auf dem Grat in einem engen Sättelchen, von fussbreiter Schneide gebildet; vor uns erhebt sich jetzt eine schräge, gegen W. geneigte, wohl 15' hohe Platte. Die einzige sehr mangel- hafte Stufenfolge an dieser Felstafel zu gewinnen, mussten wir uns auf die Westseite hinauslassen, und standen nun abermals in schwin- delnder Höhe über den Wänden des Vollkars. Meine Eisen hackten sich hier in den Vertiefungen sicher ein, und mit 6 8 angestrengten Tritten war ich oben. Dengg folgte wieder nach mir und trat keck in die Platte hinaus, so dass wir bald wieder beisammen waren. Vom obern Ende der Platte weg zieht sich der Grat plötzlich zu absoluter Schärfe zusammen, der letzte Tritt von der Platte hob den linken Fuss Über die Schneide hinüber, und wir sitzen wieder rittlings zwischen Voll- und Grieskar. Ueber luftverschwömmene Tiefe zurückblickend sahen wir uns

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H. Schwaiger.

schon in fast gleicher Höhe mit dem Signalgipfel. Nach einigem Rutschen fassten wir wieder Fuss auf dem Grate; eng noch und zackig, aber fest und bequem im Vergleich zum vorhergehenden, krümmt er zur Gipfelhöhe sich auf. Noch einige verwitterte Höcker, gebrochene Gratabsätze tauschen die Erwartung, aber nur Minuten mehr, und der Wettersteinkamm taucht mit seinen Wänden und Gipfeln auf, und der Anschlussgrat des Hochblassen liegt als ebener, gestreckter, mit ver- worfenen Blöcken überdeckter Rücken zu unsern Füssen, der Haupt- gipfel ist erreicht. Eine kleine Stunde hatte der Uebergang gedauert, Ö Uhr 40 lagerten wir auf dem fussbreiten Gipfelscheitel.

In dem oben befindlichen Steinmandl fand sich eine Flasche vor, die von meinem Vorgänger hinterlassen wurde, in die ich Notizen niederlegte.

Da der Hochblassen so zu sagen das Herz des Wetterstein- Gebirges bildet, so verdient die Aussicht grossartig genannt zu werden. Der Wettersteinkamm mit seinen wandumschlossenen Karen stand frei, nur durch die tiefe Spalte des Rainthals getrennt, uns gegen- über, seine wüsten Schuttkessel lagen wie ein Relief vor unseren Blicken hingebreitet : da zeigten sich die getheilten Kare des Ober- Rainthals, vom Dreithorspitz-Stock im Osten an, vom Ober-Rainthaler Schroten, dem starren Trapez mit zersägter Kante, im mittelsten Hintergrund beherrscht, dann der Grosse Hundstall, ein weiter welliger Kesselboden, grün bebuscht und begrast, mit einzelnen Trümmerbecken in die Wände des Teufelsgrats hinaufreichend. Noch weiter westlich, im gleichen Felsmassiv eingegraben, der Kleine Hund- stall, eng, öd, doch noch spärlichen Raum für Weideplätze bietend, zwischen unersteiglichen Wänden. Vom Grat wie vom Thal aus unzu- gänglich, stehen diese Kare der Nordseite des Wettersteinkamms nur in querer Verbindung unter sich. Dann folgen die Becken, welche vom Scheitel des Hochwanner sich flach herabsenken an den Rand der Wände. Ueber dem Gatterl erscheinen die weich gerundeten Formen der Schieferberge, welche das Massiv des Plattachferners mit dem Wettersteinkamm verbinden. Die Zugspitze dominirthoch über einem verworrenen Knäul, den die in fast gerader Linie von unserem Standpunkt zu ihr ziehenden Höllenthalspitzen bilden. Im NO liegt die steile Pyramide der Alpspitze ; ihr tiefgebeugter Scheitel ragt weit hinaus in's Hache Land, das unabsehbar in dem nebelduftenden Rand des Horizonts sich weitet. Im öden steingrauen Grieskar zu unseren Füssen glänzt grün schillernd der Spiegel des kleinen Stuiben- sees, und über die Grashügel und Krummholzfelder sinkt tiefer und tiefer das Auge hinab über die Waldhänge in's dunkle Partnachthal Grossartig zeigen sich auch die Gipfel Vorarlberg^ und der Ost- schweiz im tiefblauen Hintergrund, die vom Hochvogel beherrsch- ten Algäuer Berge überragend. Nur die Tauernkette hatte einen Dunstkreis um sich gezogen, der ihre Häupter schwer erkennen liess.

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Der Mersavetz im Küstenland

1444 m. Von Fr. Nibler in München.

Der Görzer Kreis im Königreich Illyrien die geforstete Graf- schaft Oörz und Gradisca, 53-63 österr. Meilen gross ist unstrei- tig eines der interessantesten Gebiete in den Alpen, denn er vereinigt eine Mannigfaltigkeit der Landschaft und Gegensätze der Boden- gestaltung, in Folge dessen auch des Klimas, der Naturproducte und des Menschen, wie solche kaum wieder aufzufinden sein dürften.

Im S. das Meer, dessen Anwohner auf schwankem Kiel den Fischen nachjagen, die Lagunen von Grado, dessen Bewohner Barken zimmern, das sumpfige Aquileja mit seinen Reisfeldern und römischen Alterthümern: im 0. das Gebiet von Gomen und Sessana, wasserarm, öde, steinig und kahl, der Karst mit seinen charakteristi- schen trostlosen Formen im Kleinen; im N. Tolmein mit Feldbau im Thal, üppigen Wiesen und Matten, auf den Höhen mit ergiebiger Alpenwirthschaft: am Nordende Flitsch, am Fusse des Hochgebirges, der gewaltigen Grenzmarken Krn 2245 m, Canin 2546 ra, Mangart 2680 m. Dazwischen, im W. von italischen Gefilden begrenzt, der ausgedehnte herrliche Hochwald, der Reichsforst von Ternowa, der fruchtbare rebenbedeckte „Coglio", eine liebliche Hügel landschafb, welche vortrefflichen Wein liefert, das insbesonders an Frühobst reiche Wippachthal, endlich die Isonzo-Ebeue mit Reben, Maulbeer- und Feigenbäumen, Edelkastanien und Oliven bedeckt, inmitten die freundliche Stadt Görz mit altehrwürdigem Castell.

Dieses Ländchen mit seiner Umgrenzung, diese theilweise bis in die weitesten Femen, erschauen wir in ungeahnter Pracht vom Mersavetz, auch „Hoher Mersavetz' 1444 m, in welchem der grosse Bergstock des Ternovaner Wralds culmiuirt.

Der Ternovaner Wald ist ein 630 m hohes Plateau, auch „Cavenu genannt, grösstenteils bewaldet, doch liegen mehrere kleine Orschaften und einzelne Häuser darauf zerstreut, z. B. Ter- nova, Loqua, Pernemsche, Caruizza u. s w.

Er fallt fast nach allen Seiten mit steilem Rand ab. von der Einmündung der Idria in den Isonzo bis gegen Görz westlich in das Isonzo-Thal, von Görz bis Wlppach in das Wippach-Thal gegen SW., NO. in das Thal und Gebiet der Idria, nur gegen SO. setzt seine schmäler gewordene Hochebene fort und hängt daselbst mit der Hochplatte des Birnbaumer Waldes, der Nanos- Gruppe zusammen. Sein berühmtester Gipfel ist der Hohe Mersavetz.

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Der Mersavetz.

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Auf den Mersavetz gelangt man von Chiapovano über Loqua, toii Schönpass über Carnizza (Karnika), von Kamigna, nächst der Poststation Cernizza über Caven (Forsthaus) und von Görz über Ternova und Pernemsche Von Görz nach Ternova führt eine neue Strasse über Salcano und Raunitza in 3 4 St., kürzer ist die alte Strasse über Aischowizza, dann geht auch ein Fussweg an S. Trinita vorüber nach Raunitza und ein zweiter an Schloss Cronberg vorbei.

Wir wählen den schönsten und zugleich bequemsten Weg, den auf der neuen Strasse: Nördlich von Görz erhebt sich am rechten Ufer des Isonzo der Mte. Valentino 582 m, reich an prächtigen Kalk- spathen, und bildet mit dem gegenüberliegenden Mte. Santo 680m, mit berühmter Wallfahrtskirche, ein majestätisches Wächterpaar des Eingangs in's Isonzo-Thal. dessen Schlucht sich hier öffnet und in dem. in weisses Gestein eingeschnitten, die grünlich-blauen Wellen des Flusses lustig dahin rauschen. Nur kurze Frist in diesem Thal währt es, dann geht es rechts über den Sattel des Monte Santo und Caven auf bald überschrittener Grenze des Baumschlages fortwährend in zahlreichen Serpentinen aufwärts über fast gänzlich vegetations- losen, trostlos kahlen Karstboden, ähnlich einem Jochpass in der Höhe von über 2500 m, links fortwährend das durch seine Wildheit romantische, felsige Kesselthal von Gargaro in Sicht, rechts stets Ausblick über die Stadt Görz und dessen Castell und seine fruchtbare Ebene, durch das der Isonzo, jetzt 69 m breit, 4 5 m tief, ruhig und majestätisch dahinfliesst, hinauf zur Höhe des Plateaus, von wo Ternova mit seinem Kirchlein so lieblich ins Thal herabschaut, von wo der kühlende Gebirgsluftstrom herabweht, von wo aber auch zum öftern die heulende Bora, mit eisiger Gewalt Menschen und Thiere niederreissend, herunterbraust, das Meer tief aufwühlend.

Von hier beginnt der berühmte, wahrhaft echte Wald von Ter- nova, der vorwiegend aus Tannen und Buchen, weniger aus Fichten und Lärchen besteht. Bäume bis zu 70 m Höhe, von vier Männern kaum zu umfassen, sind überaus häufig. Er dehnt sich über 2 Meilen 1 1 5 01) qkm aus und wird mit peinlicher Sorgfalt gehegt und irepflegt. Er liefert das herrlichste Schiffsholz und die stolzesten Masten, was all1 meist ins Ausland wandert, aber auch viele Holz- gattungen, die sich vorzüglich zur Erzeugung von Meubeln aus gebo- genem Holze eignen.

Wir wandern von Ternova fortwährend inmitten üppiger Waldes- pracht nach dem 1 St. entfernten Pernemsche", zu deutsch „bei den Deutschen-, drei höchst primitive Bauernhäuser, von denen eines das Wirthshaus vorstellt. Es ist hier mitten im ausgedehnten Forst und mitten unter Slaven eine deutsche Niederlassung, welche unter Kaiserin Maria Theresia von eingewanderten Schlesiern gegründet wurde: die jetzigen Bewohner sind vollständig slovenisirt und ver-

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Fr. Nibler, der Mersavetz.

stehen kein Wort deutsch mehr. Das Wirthshaus ist sehr bescheiden, die Stuben aber reinlich, die Aufnahrae überaus freundlich und bei dem grossen Verständniss der Leute und einigen eingelernten slo- venischen Sprachfragmenten unserseits ist bald das Nachtlager, die einzigen 2 Betten für 4 Personen in einer kleinen, aber tadellos getünchten, schachtelartigen Kammer mit Toilettespiegel, das Abend- brod, Frühstück und der Führer bestellt.

Morgens ging's dann zwar aussichtslos, aber immer wieder in Mitte der Waldherrlichkeit steil und pfadlos über Stock und Stein. Blätter und Wurzeln in 2 St. auf den erwähnten Gipfel, den höchsten von vielen umherstehenden mitten im Gebiet. Er bildet selbst wieder ein kleines Hochplateau und ist fast bis zur höchsten Spitze bewaldet. Die Aussicht ist überraschend schön auf Gebirge, Küstenland, Italien und Meer.

Die mächtigen Kalkalpen zwischen Görz und dem Predilpass, ins- besondere Km und Matajur, der imposante Terglou, der sich mit seinen drei Hörnern überaus grossartig und gewaltig darstellt, die lang- gestreckten Karawanken, die kahlen Steinfelder und nackten Wellen- linien des Karsts, darüber hinaus die buchtenreiche Halbinsel Istrien mit ihren sanften Hügeln, steinigen Hochflächen und weissen Städten, dann gerade in der Tiefe Schloss und Stadt Görz mit ihrer fruchtbaren Ebene, die Silberbänder des Isonzo, das einst befestigte Gradisca, die sehilfreichen Lagunen von Grado, das kleine Aquileja mit seinem Dom und Campanile, der Golf von Duino, das endlose Meer mit weissen schwebenden Punkten kleinen und grossen Seeschiffen dann Venetiens weite blühende Ebene, endlich die herrlichen Alpen Friauls.

Was diesem Schaustück aber noch einen ganz besonders eigen- tümlichen, ja magischen Reiz aufprägt, sind die Farben und Tinten, die sich aus dem reichen Gemenge und dem bunten Gemische der wellenförmigen kahlen und weissglänzenden Karst-Bergzüge, der dazwischenliegenden bewachsenen, bald dunkel bald lichtgrün schim- mernden Mulden, der weiten blühenden Ebenen, der mächtigen, über schwarze Wälder sich aufthürmenden Hochgebirge , der zahl- reichen Buchten, der glänzenden Silberfäden der Küstenflüsse und endlich der unermesslichen Meeresfläche erzeugen. Zu alledem erfreut das Auge eine reiche Alpenflora, insbesonders eine grosse Menge von Edel weiss.

Trotz der bescheidenen Erhebung des Mersavetz über die Meeres- oberfläche ist die Aus- und Umsicht von demselben eine über- raschende, ja gänzlich fremdartige, es möge daher der so leicht zu erreichende und leicht zu ersteigende Gipfel hiemit bestens em- pfohlen sein.

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Bosnische Gebirgsübergänge.

Von Dr. Moritz Hoernes in Wien.

Zehn Pässe führen zwischen der croatischen und der crnagorischen Grenze quer über die Kette der grössten Erhebungen, welche Bosnien in der Richtung von NW. nach SO. durchstreicht und das Flussgebiet der Adria von dem des Pontus trennt. Diesseits dieser Wasserscheide, Tom Fels zum Meere, ist Hersek, d. h. „Alles Stein", nach der mund- gerechten türkischen Etymologie des germanisch-slavischen Wortes Hercegovina und nach der alten Bedeutung des Namens, die sich weit über die Grenzen des heutigen Kreises Mostar auf die Küsten und Inseln Dalmatiens erstreckte, jenseits die stolze Bosna (Bosna ponostia), wie die Eingebornen ihr waldiges Gebirgsland nennen im Hinblick auf die kahlen Felswüsten des Südens und die flachen, reiz- losen Saveländer im Norden. Es gibt wenige Passagen, die zwei grund- verschiedene Länder einschneidender charakterisiren, als diese bos- nischen Gebirgsübergänge. Sie sind, wenn ich Heterogenes, aber räumlich Naheliegendes vergleichen darf, in geographischer Beziehung ebenso merkwürdig wie in ethnographischer die Flusspassagen der Save und Unna, die uns von Norden her nach Bosnien bringen. Wie hier die geologische, so ist dort die ethnologische Formation im Grund dieselbe, hüben und drüben. Auf beiden Seiten der Gebirgsübergänge beherrscht der Karstkalk weithin das Terrain , und beiderseits der Flusspassagen finden wir dasselbe Volkselement, dieselbe serbo- kroatische Race. Und doch, welche gewaltigen Unterschiede, hier durch klimatische, dort durch historische Einwirkungen! Ich darf den Vergleich nicht weiter ausfuhren, ohne ihn zu quälen; genug, die ganze Kluft zwischen Nord und Süd thut sich hier auf, nur sind die Grenzen in physikalischer und historischer Beziehung nicht die- selben ; und innerhalb dieser Kluft, im Süden von den physikalischen, im Norden von den historischen Rändern derselben begrenzt, liegt Bosnien, eben desshalb ein so vielseitig interessantes und weder geographisch noch ethnologisch hinreichend gewürdigtes Land.

Ein bescheidener Theil der wissenschaftlichen Aufgaben, welche in Bosnien seit Langem ihrer Lösung harrten, die archäologische Erforschung des Landes, war dem Schreiber dieser Zeilen zugefallen and hat ihn wiederholt zu längerem Aufenthalt nach Bosnien, der

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Moritz Hoernes.

Herzegovina und dem occupirten Theil von Novibazar geführt. Ich erwähne den eigentlichen Zweck meiner Reisen, um hinsichtlich die- ses Aufsatzes keine höheren Erwartungen zu erregen, die ich ohne fachmännisches Wissen in mehreren mir fernliegenden Disciplinen nicht erfüllen könnte, und verweise in allgemein - geographischer Beziehung (neben der neuen k. k. Generalstabs-Karte) auf die kleine, aber gediegene Schrift von H. Sterneck: „Geographische Verhält- nisse, Communicationen und das Reisen in Bosnien, der Herzegovina, etc." Wien 1877, besonders Bl. II und III. (Terrainprofile), in geo- logischer Hinsicht auf die stattliche neue Publication der k. k. geologi- schen Reichsanstalt („Grundlinien der Geologie von Bosnien-Herze- govina, Wien 1880 14 *) und für die Pflanzengeographie auf Blaus Reisen u. s. w. Berlin 1877, Bücher, die ja jetzt in den Händen Aller sind, welche sich für die Natur der „neuen Länder44 interessiren. Winke von unveraltetem Werth enthält das grosse Werk von Ami ßou£: „la Turquie d'Europe44, Paris 1840, 4 vol. (Eiue Gesammt- übersicht der Literatur über Bosnien, die in etlichen 70 Nummern auch die wenig benützten slavischen Publicationen einschliesst, doch nur bis 1877 reicht, bietet KlaiC, Bosna. p. VIII XI.)

Warum ich mich nicht begnüge, innerhalb der Schranken meines Faches zur bosnischen Landeskunde beizutragen? Nun, einfach weil ich mein Fach nicht so beschränke, dass es mir nicht manchen Ausflug und Seitenweg in angrenzende Gebiete erlaubt, ja befiehlt, sei es zur Erholung in müssigen Wanderstunden oder zur Benützung günstiger Gelegenheiten, die einem mehr Bemfenen oft nicht geboten sind, oder endlich zur belehrenden und erklärenden Rückwirkuug auf die eigenen Fachstudien im gleichen räumlichen Gebiet. Vom Lande fallt ja das Licht auf die Leute, vom Gegebenen auf* das Gewordene, von der Natur auf die Geschichte. Darum habe ich das Land in allen Richtun- gen, auf betretenen und entlegenen Pfaden zu Ross und zu Fuss nicht anders durchstreift, als mit dem Notizbuch in der Hand, jeder Er- scheinung, die mir auffiel, eine kurze stenographische Bemerkung widmend; und jetzt lasse ich einfach meinen Notizbüchern vom Mai und Juni v. J. das Wort, wenn ich über bosnische Gebirgsübergänge sprechen will.

Ich rede natürlich nur von solchen, die in der vorhandenen Literatur dürftig oder gar nicht beschrieben sind und den auch zu wissenschaftlichen Zwecken Reisenden nur in höchst seltenen Fällen bekannt werden. Den nur 1010 m hohen Ivan- Sattel, die tiefste Einsenkung im Längenprofil der obgedachten Erhebungslinie kennt ja Jeder, der auf brillanter Chaussee im Trab der Postpferde den Weg von Serajevo nach Mostar binnen 1 Tagen zurückgelegt.

♦) Siehe Mitteilungen 1861, Nr. 6.

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Bosnische Gebirgsübergänge.

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Auch da gibt es bei Tarcin nördlich und bei Konjic südlich des Sattels schöne Scenerien , die unsere heimischen Alpenthäler schmücken würden (denn die Grenze des , Steinlandes* ist hier etwas nach W. gerückt und liegt im hochromantischen Narenta - Defilee von Jablanica), aber ich würde nicht wagen, diese für einen künftigen Schienenweg projectirte Tour in einem die Kenntniss unserer Alpen fördernden Organ zu beschreiben. Daher lade ich den zu Gebirgs- touren geneigten Leser ein, mit mir den kürzesten Weg von der Adria zur Drina, d. i. von Ragusa nach Foca, zu suchen und dann, nachdem wir über Skoplje und Kupreä wieder den W. der dinarischen Kette erreicht, dieselbe noch einmal, u. zw. von Glamoc über die Plivaquellen nach Jaice, in östlicher Richtung zu überschreiten. Das sind zwei respectable Touren, wovon die erstere, nach der heu- tigen politischen Eintheilung, in der Herzegovina, d. i. südöstlich, die andere in Bosnien, d. i. nordwestlich des gedachten mittlereu Einschnittes der Strasse Serajevo-Mostar liegt. Die Entfernung bei- der in der Luftlinie beträgt mit ca. 30 Meilen mehr als die halbe Länge der Gesammtkette von Croatien bis Montenegro, so dass wir im Folgenden zwei von einander ziemlich entlegene Punkte der bos- nischen Alpen kennen lernen.

Ziehen wir von Ragusa, dem Angelpunkt aller Strassen der süd- lichen Herzegovina, eine gerade Linie nach Foca, dem nächsten commerciell und historisch bedeutenden Punkt jenseits der grossen Erhebungskette, so finden wir unweit oder gerade auf dieser Linie die Städte Trebinje, Bilek und Gacko, den Gebirgssattel Cemerno und die Thalwege der Suceska und der Drina, an welcher letztern Foca liegt. Dies ist die Richtung einer alten Strasse, welche die Handelskarawanen der Ragusäer im Mittelalter einschlugen, um die Producte des Westens von der adriatischen Küste in's Drina- und Limgebiet, aber auch weiter nach Nisch und auf einem 30tägigen Ueberlandweg nach Constantinopel zu bringen. Auf diesem Wege reisten im 16. und 17. Jahrhundert die französischen Gesandten zur Pforte, mit welchen Gefühlen, das verräth eine Stelle im Reise- bericht Rambertrs (1533), der beim Betreten des Toplicathals bei Prokoplje in Serbien zum ersten Male seit der Abreise von Ragusa nieder aufathmete: die Berge treten zurück und am Flusse liegen üppige Wiesen, Obstgärten und Weinberge, die man von der See- küste an nicht gesehen hatte. Wenn auch diese merkwürdige Route, die ich bis ins Limgebiet verfolgte, einer vollständigen Beschreibung von ihrem Ausgangspunkte an würdig wäre, kann ich hier doch nur einen Theil derselben, die Strecke Gacko-Foca mit dem Gebirgsüber- gang des Cemerno satt eis schildern.

Wir brechen also, nachdem wir in drei Tagen die grösstenteils trostlose Wegstrecke Ragusa -Gacko längs der montenegrinischen

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Westgrenze zurückgelegt, an einem schönen Maimorgen um 6 U.

denn die beiden Tragthiere und der Begleitmann werden nicht

früher beigestellt von Gacko auf und traben am N.-Rande

des Gackopolje in 1 St. nach Haptovac, wo wir die Ebene verlassen,

von welcher MaZuranic der Croat (oder, wie intime Kenner der süd-

slavischen literarischen Verhältnisse behaupten, ein namenloser Poet

der Crnagora) im montenegrinischen Dialect gesungen;

-Lieblich bist du, Gackopolje,

Wenn du nicht von Hunger starrest!"

Gopcevic vergleicht die Hochebene von Gacko mit jener von Cetinje. In einem herzegovinischen Volkslied aber weigert sich ein Mädchen aus Kolasm, einem Freier nach Gacko zu folgen.

„Viel erzählen hört' ich schon die Leute Von dem Felde, von der Gacko -Landschaft. Rings umher erhebt sich weites Hochland, Eines eben und das andre hüglig. Und das dritte nichts als kahler Felsen. Niemals, Mutter, höret dort der Schnee auf, Ewig liegt ein Schnee dort über'm andern Nimmer, Mutter, wähl' ich diesen Freier."

Sie schlägt dann noch einen zweiten von Nevesinje aus und folgt erst einem dritten nach dem gesegneten Mostar. Ich bemerke hiezu, dass im untern Narentathal, wo Mostar liegt, bis zum Fusse des Berges Porim das Thermometer in der schlechten Jahreszeit nicht unter 1—2 Kältegrade sinkt, und die Wiesen im ganzen Winter grün blei- ben, im April aber die Vegetation schon ihre volle Thätigkeit ent- faltet. In Gackopolje dagegen beginnt der Schnee schon Mitte October zu fallen und bedeckt die Hochebene sieben Monate lang. An all' die zahlreichen Gruppen mittelalterlicher Grabmäler auf den Plateaus von Gacko und Nevesinje, den Gebirgen Morine, Batievica u. s. w. knüpfen sich Volkssagen vom Umkommen ganzer Karawanen oder Hochzeitszüge durch Frost und Schnee.

Gacko liegt 1015m hoch auf einer Fallkuppe des niederen Hügelzuges, der die Ebene bis Haptovac nördlich begrenzt. Der grasige Rücken dieses Hügelzuges mit seinen zahllosen kraus- gewundenen Schlünden und Rissen gleicht im Strahl der schrägen, scharfschattirenden Morgensonne einer ausgegossenen riesigen Gehirn- masse. Die Schanzen auf der Höhe stammen noch aus der Zeit, als hier eine türkische Armee-Division gegen Montenegro im Felde stand und ganz Gacko voll war von den verstümmelten Opfern dieser barbarischen Fehden. Die Ebene wäre fruchtbar, wenn die traurigen socialen Verhältnisse und die endlosen Kriegsgreuel jener Zeit einen rationellen Anbau gestattet hätten, jetzt freuen sich nur Myriaden von Fröschen ihres Daseins in den Sumpfstellen des weiten Planes, der im Herbst und Frühjahr ganz unter Wasser steht, und nur auf

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dem Ptlasterrest der alten Karawanenstrasse (Iberschritten werden kann Der Fluch, der auf diesem Felde lastete uud noch fortwirkt, trägt den Namen CengiC, eines in Gackopolje „blühenden" Adels- ireschlechtes. dem MaZuranic (oder der montenegrinische Anonymus) im Srart Cengiö-Age (.Tod Cengie Aga's*, das bedeutendste neuere Kunstproduet der südslavischen Poesie) ein monumentum acrae perennius gesetzt.

Vom Wutherich Smail-Aga Cengie und seinem Ende klingen uoch die Lieder der Gusla diesseits und jenseits des ( 'emernosattels, von seinem Schloss aber, der „Cengie-Kula- bei Haptovac steht eegenwärtig kein Stein mehr auf dem andern, denn selbst die Ruine des ehemals stattlichen Gebäudes ist jüngst von österreichischen »leniesoldaten abgetragen, und ihr Material zum Strasseubau ver- wendet worden

Werfen wir beim Verlassen des Gackopolje noch einen Rück- blick auf die 16UOm hohe Baba-plauina, welche die südwestliche Aussicht beherrscht, und das eintönige Bild der welligen Hochebene mit ihren weissen Felswänden und dunklen Waldbeständen, dem rahigen Wohnsitz ungescheuchter Gemsenheerden und Härenfamilien, schön umrahmt. Baba und Bjelasica sind zwei Namen für ein. nicht, wie die Generalkarte gibt, für zwei Gebirge. Vom Rande der Bjela- Rudina, wo man zur Ebene Korita hinuntersteigt, bis Gacko hat dieses markant geformte Gebirge unser Auge erfreut und angezogen, jetzt ist es ihm entzogen und angesichts grösserer Erscheinungen bald vergessen.

Zwar die allernächsten Scenerieen sind nicht sonderlich reizend. Haptovac ist ein Trümmerhaufe : die Moschee eine Ruine inmitten des Friedhofs, dessen Grabpfeiler umgebrochen sind: verfallene Stein- brückeu sind mit Holzbalken nothdürftig gangbar gemacht; inLipnik ist die Hälfte der Häuser ausgebrannt und ohne Dach. Alles Ruinen aus der jüngsten Zeit.

Bei einer Mühle geht's durch das tiefe felsige Bachbett der Musica . deren pfeilschnelles Wasser dem Pferde bis zum Sattel reicht und den Reiter zwingt, die Kniee zur Brust emporzuziehen. Die Furthstelle, wo wir durchreiten, ist acht Klafter breit; dann erklimmen wir auf steilem Geröllpfad die jenseitige Höhe, während die Spuren des mittelalterlichen Ptlasterweges in der felsigen Bach- schlucht aufwärts fuhren. Ringsum ist Alles öd1 und kahl, nur melancholische Steinhaufen von beträchtlicher Höhe, die rohen Grab- mäler vorhistorischer Generationen, krönen die einförmigen Kuppen, welche uns umgeben. Bald gesellen sich zu ihnen mittelalterliche Denkmäler, Gruppen von plumpen Monolithen, welche die Gräber der slavischen Bevölkerung des 14. und 15. Jahrhunderts bedecken, tbeils Graftplatten, theils hohe Blöcke auf Unterstufen aufgerichtet.

Zejtschrift 1881. 9

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Die Verzierungen sind roh und einfach: Reihen von Bogeu. Rosetten, gekreuzten Strichen, ein Schwert nichts im Verhältniss zu dem Bildreichthum solcher Denkmäler au vielen andern Stellen der Herzegovina.*). Eine Gruppe dieser mittelalterlichen Monumente steht auf einem prähistorischen Steinhaufen. Späterer Zeit scheinen die aus zwei oder drei kleineren Platten in der Form eines griechischen \ oder r, errichteten G rahm erkzeicheu ( * Dolmen" ) zu entstammen. Unter den niedrigen, wie Mauern einer trotzigen Bergfeste über einander gethürmten Felswänden weiden zahllose Schafe, das einzige Leben in der kahlen Bergwilduiss. Nachdem wir um 8 U. einen Seitenbach des Jaseuik überschritten, reiten wir rasch fort, da der zermalmte und verwitterte Schiefer des Bodens einen guten Wegegrund abgibt, und gewinnen um 8 U. 14 einen orientirenden Ausblick auf^die noch immer nackten Wellenkämme der nördlichen Vorhöhen des Cemerno- Gebirges. Rechts schlängelt sich ein rauschendes Gewässer aus tiefem und kurzem Eugthal, gleich darauf ein zweites aus einer anstossenden Schlucht : aus ihrer Vereinigung entsteht der Jasenik, ein Zufluss der Musica. Die Reste der alten Karawanenstrasse sind hier als undeutliche Steinstreifen im Grase zu erkennen. Bei Ver- folgung dieser Spuren verlor ich mein Gepäckpferd, welches auf dem gegenwärtig beuützten Saumpfade geführt wurde, ganz aus den Augen und verirrte mich mehrmals, bis ich um 9 U. ohne Weg und Steg über einen steilen bebuschten Abhang, mein Pferd am Zügel, ins enge und tiefe MuSicathal hinunterkletterte. Die kahlen jen- seitigen Höhenkämme bieten den barocken Anblick gleichmässiger Canneluren, deren Parallelstreifen gerade auf uns, d. i. nach 0. herlaufen.

Im oberen Muöicathal, dessen Sohle ich um 9 U. 14 erreichte, einer pfadlosen Wildniss nach abendländischen Begriffen, führt ein echt bosnischer Fussteig bald auf dem einen bald auf dem andern Ufer, bald im Wasser, bald auf dem Lande, durch Gestrüpp und Felsengen aufwärts. Besonders merkwürdig sind hier die Reste des mittel- alterlichen Karawanenweges, welcher durchaus am linken Ufer lief. Da die senkrechten Felswände der Bachschlucht stellenweise dicht an das tiefe und reissende Gewässer herantreten, ist er hier nicht gepflastert, sondern zwei Schuh breit und kaum mannshoch in den Felsen gehauen, der ihn in der Form eines halben Tunnels überwölbt so dass man nur gebückt hindurchkriechen kann.

Diese wahren Teufelsstellen * , zu Pferde absolut unpassirbar, traute ich selbst meinem ledigen Pferd nicht zu, und umging sie auf dem rechten Ufer. An breiteren Stellen des linken Ufers wölben sich

*) Vgl. meine „Alterthünier der Henegovina" (mit 34 Abbildungen) in den Sitzungsberichten derphiL-hist. Classe der k. Akademie. Bd. XCVIL, S 491—612.

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Bosnische Gebirgaübergänge.

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mächtige Grotten, kühle Rastpunkte mit schönem Ausblick auf die sanfteren jenseitigen Höhen. In die schrägen Felsplatten, Ober die wir klettern müssen, sind Stufen gehauen, um das Ausgleiten der Saumthiere zu verhindern. Nach einer Stunde einsamer Wanderung in diesem weltvergessenen Thale finden wir am rechten Ufer eine elende hölzerne Mühle und erfahren von dem zerlumpten Müller, der für seine Auskunft eine handvoll Tabak erbettelt („ima mali iuhan?u) , dass wir noch 1 V„ St. vom ( /emernopass, (> St. von Tientiste, dem ersten jenseitigen Ort, unserem heutigen Wanderziele, entfernt sind.

Eine halbe Stunde weiter (10 U. 12) kommt rechter Hand ein Bächlein von der stolzen Kette des Lebrsnik herab, deren schneidiger Kamm (2150 2170m hoch) oben kahl, unten schütter bewaldet ist. Zu den tieferen Abdachungen desselben, schönen von Gebüsch durchzogenen Matten, steigt jetzt der Pfiasterweg vom Musicathale rechts empor und erreicht bald den Ort Vrba 1 1 62 m, eine aus 5 Häusern und etlichen Kuinen bestehende Ausiedluug (zu der noch einige 30 in weitem Umkreis zerstreute Hütten gehören) in tiefster Abgeschiedenheit aber wahrhaft grossartig schöner Umgebung. Wohlthuend berührt schon hier das völlige Verschwinden jener niederen Steinkuppen , die wie krause Verschlingungs-Enden vom blossgelegten Eingeweide der Erde aussehen und die flacheren Gegenden der Herzegovina bis zu 1000 m eharakterisiren Ich hörte, dass mein Tragthierführer schon durchpassirt sei, und eilte ihn ein- zuholen, da der weiche Erdgrund gestattete, im Trab zu reiten. Bald führt der Weg wieder abwärts und erreicht abermals das Bachbett der Musica, welches sich inzwischen durch ungangbare Schlüfte beträchtlich gehoben hat und hier noch einen Zufluss empfangt. Nach einigen Minuten überschreitet die antike Trace und gleich darauf der gegenwärtige Saumpfad auf hölzerner Brücke den verengten Bach. Hier, am Fusse des C emernogebirges wird das Thal überaus lieblich. Dichter, aus Laub- und Nadelholz gemischter Hochwald drängt sich beiderseits von den steilen Wänden herunter bis ans Wasser, über- spinnt es mit seinen Schlinggewächsen, beschattet es mit seinen breiten Kronen und beherbergt zahlreiche Singvögel, die hier, im entlegensten Erdenwinkel, die volle Süsse eines paradiesischen Daseins in ihren Cadenzen auszudrücken wissen. Alles sagt uns, dass wir da vor einer Mauer stehen, welche die Natur zum Schutze ihrer freien Geschöpfe errichtet, und durch welche sie dem Menschen, dem grossen Friedensstörer, die unumschränkte Erdeuherrschaft streitig macht.

Mit heiliger Scheu ziehen wir als Fremdlinge durch dieses gastliche Revier, aber noch ein Schritt, und wir stehen dicht vor der Feisenmauer, und hoch schwillt uns der trotzige Muth , da uns der

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Moritz Hoernes.

Dämon des Gebirges die kalte Teufelstaust entgegenballt. Es beginnt hier einer jener Wege, wie sie früher von pliantasiereichen Zeichnen illustrirter Blätter gern zu kämpf bewegten Gruppen „aus dem Auf- stand in der Herzegovina* hinzueomponirt wurden.

In der That kann von einzelnen Stellen dieses Aufstieges nur der Stift des Zeichners, von der ununterbrochenen Scenenfolge dieser colossaleu Wendeltreppe jedoch weder Bild noch Wort eine Vor- stellung gewähren. Man muss einen solchen Weg selbst genommen' haben: die Saum- und Keitthiere voran wie Gemsen kletternd, den Kopf am Boden . um sich im Nothfall dieser fünften Stütze zu bedienen , meterhohe Stufen ersteigend, springend, rutschend, fallend imd sich wieder erhebend, doch Alles so geschickt und rasch, dass wir zu Fuss kaum nachkommen können und immer um ein Paar Zickzackwendungen dahinter sind, eingekeilt zwischen niederen Felswänden, haushohen Blöcken und spitz vorragenden Klippen, die unsere Brust bedrohen. . . So geht es in gleichmässiger Steile bis zum Cemernosattel 1373 m empor Der Sattel ist breit*) muldenförmig , grasbewachsen , von hohem Laubwald bekränzt, der jedoch trotz der vorgeschrittenen Jahreszeit (Ende Mai) ganz roth ist. Er steht zwar schon im vollen Laubschmuck, allein späte Frühjahrsfröste haben seinem Grün wieder die Farbe des Herbstes imd des Winters gegeben. Ueber den Kundblick vom Cemernosattel sagt der einzige Reisende, der diesen Weg kurz beschrieb und sonst in seiner Art nur trocken referirt , was er gesehen, Roskiewicz (Studien über Bosnien, S. 113): „Eine prachtvolle überraschende Aussicht lohnt den Reisenden für den mühevoll zurückgelegten Weg. Senkrechte, in die Wolken ragende Felswände des^ Volujak und des Sedlo , die den Standpunkt des Reisenden am Cemernosattel hoch überragen, scheinen den Weg zu versperren. Es ist dies ein Punkt, wo die Grossartigkeit der Natur bewundert werden muss.44

Den das Auge am meisten anziehenden und die ganze Rundsicht beherrschenden Anblick gewährt der Volujak, dessen 2265 m hoher Gipfel nur 10 km von uns entfernt, aber durch die tiefe Suceska- schlucht vom Ceraerno-Abfall geschieden ist, und unsern Standpunkt genau um 887 m überragt. Durch ihre Nähe, Höhe und Länge (15 km» schliesst die Masse des Volujak den Blick nach 0. und NO. völlig ab. Sie bietet in dieser Ansicht das Bild einer langen und überall gleich hohen Felswand mit furchtbar steilem Abfall, an dem unten, stellen-

*) Daher „< eiuerno-polje'4, woraus der Uebersetzer eines serbischen Helden- liedes (Frank 1, Gusle S. 4f>) eine „Ebene Tschemerno'4 macht. Aber die Ueber- setzer der südslavischen Volkslieder kennen ja auch eine Ebene von Cattaro*. indem sie Kotor bei Zara mit der bekannten (slavisch gleichnamigen) Hafenstadt verwechseln.

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Bosnische Gebirgsübergäoge.

w^e bis über die halbe Höhe, dichte Nadelwaldungen emporkletteru. Laaks, d. i. an ihrem nördlichen Ende, ist die Kette wie abgebrochen und zeigt wild zersplitterte Formen dicht Ober dem Durchbrach der Sureska Rechts, d. i. südöstlich, schliesst sich an den Volnjak, durch einen tiefen, rückwärts von feineren Höhen ( Kmsicid) ausgefüllten Einschnitt von ihm getrennt die Kuk-planina an, mit ihrem (nicht gemessenen, aber dem Volnjak nahezu ebenbürtigen) Gipfel 1(j km von uns entfernt Sie zeigt sanftere Formen und ist fast bis zum Kamm mit frostgebräuutem Laubholz bewaldet. Ueber ihre Schulter blickt mit seinen steilen schalenförmigen Gipfelwänden ( 2446 und 2(»06 m), die von der grösseren Entfernung 30 km Luftlinie schon blaulich angehaucht sind, der Dormitor, der König der Dinarischen Alpen. An die Kuk-planina schliesst sich südlich der Lebrsnik an, dessen Aus- sehen schon oben beschrieben wurde.

Im Cemernosattel steht an windgeschützter Stelle die Karaula eine zeit- oder besser gesagt: dachförmige Hütte aus Holzbalken, mit Erde und Rasen bedeckt. Ein Detacheraent Jäger und einige ein- gebome Panduren bildeten die Besatzung dieses unwirklichen Postens. Unmittelbar hinter der Karaula beginnt der Abstieg, welcher erst die volle wilde Schönheit der anderen Thalseite enthüllt. Jetzt erst tritt aus den Coulissen, die ihn bisher deckten, der absturzreiche Sedlo (2027 m) trotzig hervor, wie zum Kampf mit dem stolz abweisenden Volnjak. dem er dicht entgegenrückt, nur durch die tiefe Spalte des Suceskabaches von seinem Gegner getrennt. Zwischen den beiden furcht- baren Gestalten führt unser Weg hindurch. Zunächst geht es fünf Viertelstunden lang den steilen abgeholzten Nordabhang des Cemerno- gebirges hinab, meist in Wasserrissen, die zwischen Felsldöckeu und Bauraklötzen auf dem kürzesten Weg zu Thal führen, eine hals- brecherische Tour zuletzt über einen schmalen Kamm zwischen der Suceska, die rechts vom Lebrsnik, und der Klobucarica, die links vom Cemerno herabkommt. Bei ihrem Zusammentluss wird die Thal- sohle erreicht und hierauf zuerst die Klobucarica, dann nach \4 St. die Suceska auf Holzbrücken überschritten. Am rechten Ufer der letzteren steigt der Weg, wir befinden uns wieder auf dem alten Karawanen-Saumpfad und gelangen nach St. zur Karaula Grab 90.") m. Dicht unter uns braust die Sudeska im engen Felsenbett, darüber grünt üppiger Laubwad, von dem sich die bleichen Steiu- niassen des Gebirges zu beiden Seiten majestätisch abheben. 1 >2 St. nach Karaula Grab wird ein vom Volujak herabtosender Bergbach über- schritten, den die Karte Suha rieka (d. i. Trockeubach) nennt. Hier beginnt die Klamm * (Prosjecenica, wörtlich durchschnittene Stelle, Prosjek, Durchschnitt), ein langes und höchst malerisches Defile\ dessen Felswände oft auf 50 Schritt zusammentreten. Alp- gleich lasten die ganzen Massen des Volujak und des Sedlo, deren

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Moritz Hocrnes.

Gipfel hier kaum 2UOÜ Schritt von einander entfernt sind, auf dem Blick das Wanderers.

Hier ist nichts als Stein gethürnit auf Stein", verschwunden der Wald, nur schüttere Tannengruppen stehen auf schmalen Zutiuehts- stellen, den Felsnadeln, die aus dem Bachbett aufragen. 3 Stunden vom Cemernosattel passirt man in bedeutender Tiefe (588 m) das kühlschattige Felsenthor der engsten Thalstelle. Kin unvergleichlicher Punkt ! Ohrbetäubend tost die wilde Fluth in der engen Felsenspalte, überragt von vorspringenden Steinwänden, deren eine den zwei Fuss breit eingehaueuen Saumpfad halb überwölbt und mit ihren zahl- reichen Wasseradern beträufelt. Nicht ungefährlich ist die Passage dieser Wassergruft, aus der uns kalte Todesschauer entgegenwehen. Dennoch müssen wir, historischer Erinnerungen halber, hier einen Augenblick verweilen. Diese Pforte hatte einst ihren „Thorhüter* (Vratar in Sutiska). wie urkundlich im 15. Jahrhundert das Schloss genannt wurde, dessen Ruinen, verfallene Mauerreste, noch jetzt auf einer Randklippe des Volujak hoch über dem rechten Ufer der Sutfeska zu sehen sind. Ihm gegenüber am linken Ufer krönte ein zweites kleineres Castell (der Volkssage nach eine Kapelle des ersteren Schlosses) eine vom Sedlo vorspringende Felswand. Burg und Kapelle sollen durch eine Brücke mit einander verbunden gewesen sein. Das Historische daranhat C. Jirecek (Handelsstrassen und Bergwerke von Serbien und Bosnien während des Mittelalters. S. 75 f.) aus ragusanischen Urkunden nachgewiesen. Danach besass Herzog Stephan (1435 1466) hier ein Zollamt, wegen dessen räuberischer Eingriffe in die Waarenlast ihrer Handelskarawanen die Ragusäer wiederholt Klage führten. Der Venetianer Ramberti sah hier 1533 an den Seiten des Engpasses zwei Castelleti, deren eines damals bereits zerstört war; das andere, noch gut sichtbare am rechten Ufer wurde ihm als Vratac bezeichnet mit dem Bemerken, dass Herzog Stephan hier seine Wache gehabt, damit Niemand durch- komme, ohne den schuldigen Zoll gezahlt zu haben. Beide Castelle waren aus dem Felsen gehauen und nur mittels schwieriger, für eine einzige Person genügender Pfade zugänglich; 2U Mann, blos mit Steinblöcken bewaffnet, hätten dieses Schlösschen gegen eine ganze Armee leicht vertheidigen können. Der französische Reisende Des- hayes hörte 1621 von einer eiserneu Kette, mit welcher man in der christlichen Zeit die Pass-Enge zu sperren pflegte. Auf letzteres wird sich auch die Sage von einer einstigen Brücke über den Spalt reduciren lassen.

Zunächst erschliesst das Felsenthor der Suceska eine hoch- romantische Wegstelle. Schwanke, schwindelnd hohe geländerlose Holzbrücken, deren Bahn aus wenigen Baumstämmen locker zu- sammengefügt ist, führen uns bald aufs linke, bald wieder aufs

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Bosnische (iebirgsübergünge.

rechte Ufer. Mitten im reissenden Gewässer blühen kleine Paradiese von Laub- und Nadelholz auf mächtigen Felsblöcken. Die Farben- pracht des rothen Gesteins, des bald tiefgrün dunkelnden, bald schneeweiss schäumenden Wassers, der leuchtenden Bergspitzen, dazu das Tosen des Baches, der unsicher auf- und abwärts, hinüber und herüber irrende und taumelnde Weg. Air das befängt und verwirrt die Sinne so sehr , dass ich halb betäubt kaum wusste, ob ich wache oder träume, und um die Erinnerung festzuhalten, mit zitternder Hand nur eine überschwängliche Floskel in mein Notiz- buch schrieb, die ich hier lächelnd unterdrücke. % St nach dem Passiren der „Vrata* befinden wir uns rechts in schwindelnder Höhe über dem Bach, dessen Brausen dumpf heraufhallt; gegenüber stehen abenteuerlich geformte Wände, Schroffen und Zacken im gelben Licht der reflectirten Sonnenstrahlen. Hier ist der Weg wieder theilweise in die Felsen gehauen. % St. später senkt sich derselbe wieder zum Bach (einzelne Felder und Weideplätze sind hier der widerstrebenden Natur abgetrotzt), und '/« St. nachdem wir ihn überschritten sind wir ebenso hoch wie früher, doch jetzt über dem linken Ufer. Nun ist das Ende dieser interessanten Thalstrecke nahe. Der Weg senkt sich abermals, das Thal verbreitert sich und nimmt Aecker, Wiesen- srründe und Baumpflanzungen in seinen freundlichen Schooss , die Suceska fliesst tief aber ruhig gerade hin, und nach '/, St. (5 St. vom Oemernosattel, 10 von Gacko, die kleineren Rasten eingerechnet) erreichen wir Tientiste, den ersten Ort im bosnischen Waldland, der in seiner reizenden Umgebung sehr vortheilhaft den Gegensatz zu jenen Steinhaufen, die in der Herzegovina menschliche Wohnungen vorstellen, geltend macht. Das „Dorf" nur 15 Häuser mit 84 Bewohnern, rein muhammedanisch liegt links am Bergabhang, der ,Han*, ein Pandurenposten, rechts an der Strasse (593m). Ueber dem Dorf und den rückwärtigen bewaldeten Höhen erhebt sich das Gebirge Jabuka („Apfel"), auch „Zelen", das Grüne, genannt; die Höhe rechts, östlich von TientiSte, wo die Karte die Namen Vuceva-brdo und Sujeznica bietet, wurde mir Pavan genannt. Die Panduren, in deren Blockhaus ich übernachtete, sind Christen aus Gacko, in Landestracht gekleidet, mit der bekannten schwarz- rothgoldenen Kopfbedeckung der Montenegriner und orthodoxen Herzegoviner.

Fische aus der Suceska, jetzt in Oel schwimmend, harte Eier und ein dünner Fladen dampfenden türkischen Brotes , das eigens gebacken werden musste. bildeten raeine Tages- und Abendmahlzeit, die ich auf einem Brettchen über meinen Knien hielt, mich dabei mit den Panduren und herbeigeeilten Dorfbewohnern, einem dichten Zuschauerkreis, gemüthlich unterhaltend. Wie leicht war es mir, trotz der Befriedigung meines Appetits, die Kosten dieser Conversation

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Moritz Hoerne*.

zu tragen und mein dankbares Publikum durch die einfachsten Mn- theilungen in Erstaunen, ja in Begeisterung zu versetzen! So durch die Antwort, dass ich von Wien komme und nur 10 Tage unterwegs sei*). „Wie? Nur 10 Tage!" „Wir glaubten immer, Wien sei hundert Tage von hier entfernt u nNije car daleko!u (der Kaiser ist nicht weit). 80 ging es in verwunderten Ausrufungen von Muud zu Mund.

Tientiste, dessen Namen von tenta itentorium) abzuleiten ist. war schon im Mittelalter die Kaststation derjenigen, welche über den Cemernopass nach Norden zogen. 145n wird es als Zollamt erwähnt.

Ich könnte mit einer Warnung vor dem gegenwärtigen Hau, in dem ich während einer Nacht meinen ganzen Vorrath an Insecten- pulver verbrauchte , die Schilderung dieses Gebirgsüberganges schliessen. Allein Tientiste ist kein Ziel, wo ich den Leser entlasseu kann, ich muss ihn mindestens noch bis FoC-a führen, 7 St. beschwer- lichen und wenig bekannten Weges . den ich am folgenden Tag (30. Mai) zurücklegte.

Die breitere Thalstelle, in welcher Tientiste liegt, ist nur etwa 2V2kui laug- Schon ■/, St. nach dem Aufbruch vom genannten Ort müssen wir wieder die Suceska überschreiten; doch bleibt der Weg vorläufig eben. Alte Türkengräber sind von Holzgitterwerk um- schlossen, noch weit ältere Gomiles (prähistorische Steinhügelgräber) mit Erde bedeckt und von Gras und Gebüsch überwachsen. Ich zählte ihrer 5, 3 rechts, 2 links vom W'ege. Es war ein trüber Morgen, und ernst schauten die hohen Felsspitzen über herrliche Wildungen in das Thal herab. Eine Stunde nach dem Aufbruch (7 U.) kamen wir zur Einmündung des Ravitf-Potok, eines starken, linksseitigen Zuflusses der Suceska, überschritten diese abermals . während die Kalderma (Pflasterweg) am rechten Ufer bleibt, sahen gegenüber hoch am Bergabhang die Ortschaft Curevo das gleichnamige Dzemaat (Ortsgemeinde) zählt 44 meist ganz kleine Ortschaften vor uns im Winkel des Drina-Durchbruchs zwei ferne blaue Berge, und stiegen dann wieder zur Suceska hinab , au deren rechtem Ufer hier das Minaret einer verfallenen Moschee, ein gewaltig dicker, viereckiger Wartthurm und einzelne Häusergruppen von Curevo auf dem schönen Abhang zerstreut liegen, darunter viele mittelalterliche Grabsteine. 8 '/, U. berührten wir die Ortschaft Igovce (14 Häuser mit 7-S muham- medanischen Bewohnern) und gelangten nach •/« St. zur Mündung der Suceska in die Drina. einer herrlichen Scenerie . deren Anblick wir von der Höhe des linken Ufers genossen. Beide Flüsse denn

*) Ich hatte mich in Ra^usa 2, in Gacko 1 Tag aufgehalten Man kann den Weg ganz gut auch in b Tagen (von Wien ab) machen; über Brod und Serajevo ist er etwas länger.

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Bosnische Gebirgsübergänge.

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die Suceska ist hier fast ebenso stark, wie die Drina kommen aus engen Thälern und scheinen direct gegen einander zu laufen.

In grösster Nähe (5 km stromaufwärts) gewahrt man hier den interessanten Punkt, wo die Thäler der Tara und der Piva zusammen- stossen und aus der Vereinigung dieser Flüsse die Drina entsteht. Dort lag beim Orte Hum (Hügel), der auch Sc'epanpolje (Stephausfeld) genannt wird, die Lieblingsburg des Herzogs Stephan, Sokol.von der noch Ruinen erhalten sind: von dort führt ein sehr beschwerlicher Weg in zwei Tagen nach Plevlje fTaslidja). Die Suceska könnte man mit Recht den dritten Quellfluss der Drina nennen. An ihrer Mündung liegt Kosman, heute ein Dörflein von 10 Häusern und f>4 muhamme- danischen Einwohnern, im 1 5. Jahrhundert eine der Burgen des Lan- desherrn. Die hochgelegene Ansiedlung bietet einen angenehmen Fernblick auf blaue Bergketten jenseits des Drinathals. In die Win- dungen des letzteren fallt der Blick so eigentümlich, dass der grüne Wasserspiegel des Flusses an zahlreichen verschiedenen Punkteu stückweise sichtbar wird */,, St von Kosman liegt der Weiler Marenkovic" an dem stets in beträchtlicher Höhe über dem linken Drina-Ufer parallel mit dem Fluss laufenden WTege, einem schlechten Saumpfad, der unaufhörlich zu den Geröll-Betten links vom Berg her- abstürzender Bäche hinuntersteigen muss, um dann durch Fels und Dickicht wieder die Höhe zu gewinnen. So geht es noch 1 St. bis Mjesaje fort, stellenweise dicht über dem Rand des tief eingeschnit- tenen Flussbettes. Die Drina ist im Engthal durchweg gleiehmässig breit und tief und hat bei ziemlicher Stärke ein sehr rasches Gefalle. 1 St. abwärts von Mjesaje empfängt sie dann den starken Zufluss Bialava oder Vukovica. den wir überschreiten müssen. Schöner Tannenwald grünt in diesem Seitenthal. Ein Naturschauspiel, das die freundliche Scenerie belebte, kürzte mir die Länge des WTeges bis Foca. Die Schwüle des trüben Tages, dessen einzelne Sonnenblicke um so stechender brannten, wich einer raschen Abkühlung der Luft beim Aufsteigen tiefschwarzer Wolkenmassen über den nördlichen Höhen des Drinathals. In der fast nächtigen Frische und Dunkelheit begannen die Singvögel des Waldes, Nachtigallen und Amseln, wieder lauter zu schlagen, das ermattete Laub schien tiefer zu grünen, und in der Vorahnung erfrischender Belebung zu schauern. Plötzlich erhebt sich ein Wehen in den Wipfeln, die aufgescheuchten Waldessänger flattern angstlich zwitschernd über den Weg; noch einmal vergoldet ein Sonnenstrahl die vom Reif gebräunten Waldungen der umliegenden Gipfel und lässt die Drinawellen drunten silbern glänzen, dann schliesst sich der Wolkenvorhang fest und fester, der Regen strömt nieder und das Rauschen der Himmelsfluth vermischt sich mit dem Brausen des Flusses, wie ihre Wasser in eiligem Laufe sich ver- mählen. % St. von der Bielavamündung wendet sich der Weg, auf

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Moritz Hoernes, bosnische Gebirgsübergänge.

dem an vielen Stellen das alte Pflaster erhalten ist, zur Drina. und man gewahrt an einem Punkte, wo der Fluss durch sandige Ufer- ränder von massiger Höhe sehr verengt ist, hüben und drüben die Steinrundamente einer einbogigen Brücke, welche im Mittelalter hier gespannt war. Jetzt führt eine lecke Fähre, von welcher der nahe jenseitige Ort (18 Häuser mit 90 grösstenteils muhammedanischen Bewohnern) den Namen Brod (= Schiff, Ueberfuhr) hat, über den Fluss. Die zerlumpt und mürrisch aussehenden Muhammedaner, welche dieses Geschäft besorgen, harren des Ankömmlings in einem hohen Pavillon am linken Ufer.

Diese schlechte Verbindung zwischen beiden Ufern der Drina, die aufwärts nur bei Bastaci zwischen den Mündungen der drei Quell- flüsse noch eine Fähre hat und abwärts erst bei Gorazda überbrückt ist, bildet eine Calamität für die ganze Gegend. Foca, das noch 4 '/« km Weges am rechten Ufer entfernt liegt, bietet von der Biegung des Flusses (1 !/„ km von Brod) einen malerischen Anblick. Das Eng- thal des blaugrauen Flusses, dessen grün bebuschte Uferhöhen hier flachere Formen annehmen, öffnet sich nach N. und zeigt jederseits vier Couüssen hintereinander. Die Stadt mit ihren grell rothen, gewellten Ziegeldächern und hohen Minarets zwischen Baumwipfeln zieht sich über 3000 Schritte lang am rechten Drina- Ufer hin und dehnt sich, fast ebenso breit, im Thale der hier einmündenden Cehotina aus. Nur 594 Häuser bedecken diesen verhältnissmässig weiten Raum, was auf einen Rückgang des vordem bedeutenden Ortes hinweist. Traditionell wird die Bewohnerzahl Focas (von Roskie- wicz, Klaiö u. A.) auf 10000 angegeben, während sie nach dem letzten statistischen Ausweis nur 2968 beträgt, woran die Muhammedaner (2329 Seelen) wie im ganzen Bezirk mit einem bedeutenden Ueber- gewicht über die Orthodoxen (»578 Seelen) participiren. Erstere be- wohnen den breiten, unteren Stadttheil an der Drina, letztere den engen, obern an der Cehotina. wo sie auch ein Kloster besitzen. In der Handelsgeschichte erscheint Foca erst unter Herzog Step h an (als Chotca), unter den Türken war es (als Tudscha) obwohl unbefestigt und nur aus hölzernen Häusern bestehend, lange Zeit der Sitz des Sandcjak-Begs der Herzego vina. Als Handelsort ist es noch jetzt nicht unbedeutend; zumal blüht hier die Metallindustrie in Erzeugung und geschmackvoller Montirung weitberühmter Hand- und Feuer- waffen, — allerdings ein Gewerbszweig, dem gegenwärtig die Lebens- ader unterbunden ist.

Die weitere Schilderung meines Weges, der mich von Foca über Cajnica nach Plevlje führte, würde nicht in den Rahmen dieser Zeit- schrift passen. Ich breche also hier ab und gebe dem Leser, der mir bis hieher gefolgt, ein Rendez-vous im obern Vokasthale, der reizen-

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Ferd. Mühlbacher, der Predigtstuhl.

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den Landschaft Skoplje, von wo wir die grosse Erhebungslinie noch einmal hin und zurück passiren wollen.

Vielleicht gelingt es mir dann, in der Brust des Lesers die Billi- gung jenes Gefühles zu erwecken, dass mich befallt indem ich diese Zeilen niederschreibe und das ich obwohl es Manchem seltsam «iQnken mag, der nicht, wie ich, drei Jahre nach einander in Kriegs- und Friedenszeiten, schöne Sommer- und rauhe Wintermonate in jenem Lande verlebt nicht anders als , Heimweh nach ßosni en" nennen kann.

Der Predigtstuhl bei Ischl.

(1276 m). Von Ferd. Mühlbacher in Ischl.

Zum Lichtdruck (Tafel 1 .)

Wer im Ischlthal Rundschau hält, bemerkt gegen Süden auf dem breiten waldigen Rücken des Anzenberges, nur wenig über den Bergrand erhoben die Kuppe des Predigtstuhls; sie erscheint harmlos abgerundet und grün, bedeckt von Vegetation. Wer hingegen den Besuch des Salzkammergutes von Aussee oder Gösau her antritt, der hat von Steg am Hallstätter See bis Station Anzenau gegen N. über len grünen Matten der Goiserer Ortschaften und über dem sagebe- rochtigten Wurm- oder Reichenstein den langgestreckten Bogen der .Ewigen Wand* vor sich, welche bei ihrer grössten Erhebung gegen Ost als vorgeschobene Kuppe den Predigtstuhl bildet.

Wie in Reih1 und Glied gestellt mit Rosenkogel, Sandling, Loser, blicken diese jurassischen Genossen hier dem Besucher entgegen, und über ihn hin schauen sie nach dem Dachsteingebiet und seinem schwindenden Firn, welcher die Zeichen seiner einstigen Grösse auch auf ihren Häuptern angemerkt hat.

Diese Juraschichten, von tiefen Breschen durchrissen, bilden erst vom Predigtstuhl ab gegen N. und W. wieder ein mehr zusammen- hängendes Ganzes, sie senken sich, ihrer Liegendschichten beraubt, zunehmend und unterteufen, nachdem sie in Folge der starken Neigung abgerissen und übereinander gerutscht sind, das Flussbett der Traun hei Anzenau.

Hier schreitet der Tourist über sie hin und passirt zwischen Anzenau und Laufen so zu sagen zugleich Schloss und Riegel des relativ tiefeten Einschnittes in die Kalkmassen des Salzkammerguts. Das Becken des Hallstätter Sees in seiner Verlängerung durch das Goiseren- thal, gebildet durch Auswaschung der leicht löslichen Liegendschichten

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Fenl. Mühlbacher

und der zu Hruch gegangeneu. ihrer Unterlage berauhten Kalkniassen. findet hier seinen Ahsehluss. Es vollzieht sieh nun seine Ausfüllung mit dem Schutt der gestauten Moränen und den Trümmern und Bänken obertriassischer Kalke, welche auf ihrem mergeligen Bett abwärt? gleiten, seit dem Jahrtausend der Lindwurmsage bis in unsere Zeit und bis zu jenem Tage, wo die Reihe zur Reise nach der Thalsohle auch an den Predigtstuhl kommt

Was die Lindwurmsage in dieser Gegend andeutet, ist durch die Aufdeckung verschütteter altrömischer Baureste bestätiget. Leider mussten die interessanten Schürfungen des Herrn Bergrath J Stapf wegen übermässiger Forderungen des Grundeigentümers wieder verschüttet werden.

Den Namen erhielt diese Kappe wahrscheinlich von ihrer Form, wie eben andere in den Alpen mit deutscher Bevölkerung als „Predigt- stuhl* benannt sind, dass aber vor etwa hundert Jahren diese Benen- nung nicht allgemein war, findet man in alten Karten, wo Schwarz- wand oder auch Hühnerkogl steht. Es Hesse sich wohl die historische Thatsache damit in Verbindung bringen, dass vor dem Toleranzedict der im Salzkammergut verbotene Protestautismus gerade liier oben häufig seine Keligionsübungen hielt

Eine nicht leicht bemerkbare, schwer zugängliche Felsengrotte westlich unter dem Predigtstuhl heisst heute noch im Volksmund die „Büchelstell ü und diente zum Aufbewahren der verbotenen Bibeln*».

Die Weiher gingen in filzbeuähten Socken, sogenannten Dosen (dieselben sind heutzutage bei Jägern und Wilderen im Todteu Ge- birge häufig in Verwendung, um keine Spuren zu hinterlassen, über die Steintrümmer des wenig bekannten „Sumpernsteiges*, während die Männer eine westlich gelegene Stelle der Felswand in der Weise passirten, dass sie an einer hohen Fichte ausstiegen und sich auf einen Felsen vorsprang abschwangen. Heutzutage ist einige Schritte von dieser Stelle eine Tanne mit Steigkerben versehen für den Ausstieg vorhanden.

In dem Jahre 1 830 bis 1 835, als Ischl zur Sommerszeit schon der Sammelpunkt einer hohen Aristokratie war, hat ein Pionnier der Touristik diesen Punkt seiner herrlichen Kundschau halber zu Ehren gebracht.

Es wurde ein kostpieliger Weg (leider aus vielem Holzwerk | angelegt, welcher von Ischl über Obereck den waldigen BergrückeD entlang emporführte. Bei der Eröffnung desselben (17. October 1835)

*) Es sind noch einige Exemplare solcher Bibeln unter der Bevölkerung er- halten, sie gehören wahrscheinlich, weil sie auch die Apokryphen enthalten, der Ausgabe von 1534 an. Nach der Versicherung eines Eigentümers ist sein Exem- plar <>0 cm hoch. 45 cm breit und wiegt 21 Wr. Pfund, also circa */« Zollcenrner ohne Etui. Letzteres ist ein mit Eisenbändern beschlagener Holzkasten

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Der Predigtstuhl.

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von glänzender Gesellschaft bekam dieser Aussichtspunkt den Namen .PauJinensitzu, nach Frau Fürstin Paul ine von Hohenzollern- Hechingen. *)

Dieser Weg nach dem Paulinensitz ist zuerst durch Forstealtar f'es wurde nämlich ein Kahlhieb längs dem Rücken des Berges ge- trieben), dann durch Unbill der Zeit zu Grunde gegangen, und der Name aus jener glänzenden Gesellschaft ist nur Wenigen bekannt geworden, er ist nicht ins Volk gedrungen und jetzt fast verschollen

Heutzutage geht man von Ischl über Perneck an den Rosawasser- lallen vorüber nach Salzberg, von hier durch's Thörl zur Rossmoos- Alpe in 3 Stunden und besteigt von hier leicht in 1 Stunde den Predigtstuhl durch den Obermoossteig.

Das seines Petrefacten-Reichthums wegen wohlbekannte und vielbesuchte Rossmoos eröffnet auch dem Besucher, welcher von Ischl kommt, die Fernsicht auf das Dachsteingebiet und zeigt den Predigtstuhl in überraschend anderer Form. Ueber einem steilen Gehinge baut sich monumental sein Felsmassiv auf.

Bei Vergleichung des bis hieher zurückgelegten Weges mit dem vorgesteckten Ziel kommt es wohl vor, dass Besucher an dem Ernst ►der der Wahrheit zweifeln, wenn das Triangulirungszeichen auf dem Heinahe isolirt stehenden^Fels als der erreichbare Punkt der Tour bezeichnet wird. Die Fortsetzung des Weges an der Steinhalde aufwärts lägst aber dann wohl die Stelle erkennen, wo man auf den Rücken des Felsens kommen kann. Arg zerklüftet, ein recht baufälliges Stück Natur bildet das Terrain auf der Felswand; theil weise Ueberbrückungen der Klüfte waren nothwendig bei der Anlage des Weges durch die Alpenvereins-Section Salzkammergut. Auf der Kuppe angelangt zeigten sieh gegen SSW. Über die tiefe Scharte am Kahlengebirge die Gosausee- spitxen, gegen S. das Dachstein-Massiv in seiner O.-W.-Ausdehnung ; <laran schliesst sich der Sarstein. Am Fusse dieser beiden blinkt der Hallstätter See. Gegen SO. ist die Aussicht durch den Grimming und die Ennsthaler Berge in weiter Ferne geschlossen. Die vordere Loser- 'iruppe ist wohl durch den Sandling gegen 0. gedeckt, wird aber in ihrem Anschluss als Breuning-Zinkeu an das Todte Gebirge sichtbar. Das letztere zeigt seine westlichen Repräsentanten: Wildenkogl "der Schönberg, Hinteralm und Schrott, und über das ganz offen liegende Ischlthal und seine grünen Vorberge schliesst das Höllen- gebirge gegen N. ab. Der Schafberg zeigt nur seine Spitze mit dem Hotel zwischen Ziemitz und Katergebirge.

Ist auch die Rundschau nicht von jener Alles nivellirenden Gross- artigkeit einer Hochtour in unseren Bergen, so verlohnt sie doch die

*) Ungedruckte Memoiren des Herrn M. Hirsch, grand major der Sessel - triger und Fremdenführer in Ischl.

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Ferd. Mühlbacher, der Predigtstuhl.

verhältnissniässig geringe Anstrengung durch eine wechselvolle Reihe harmonisch gestimmter Bilder zu jeder Tageszeit Wird der Blick von den Felscolossen abgewendet, so überrascht in seiner Totalität der Anblick des comfortablen Ischl mit seinen palastähnlichen Gebäuden und Villen. Es bilden sich eigenthümliche Contraste, wenn sich die vereinzelt hieher getragenen Schallwellen der modernen Bademusik aus dem Ischlthal mit dem Jodler der Aelplerin von Rossmoos mischen und abwechseln mit den Melodien der Schwögl- pfeife, welche mit obligater Trommelbegleitung das Armbrustschiessen der Goiserer Jugend auf dem Wurmstein zu Füssen des Predigtstuhls nach altherkömmlicher Weise verherrlichen.

Aus dem Ischl- und Golserenthal hört und sieht hier der Tourist die Eisenbahnzüge stündlich verkehren, und die in kurzen Intervallen sich immer wiederholenden Mahnrufe der Locomotive versichern zugleich, dass ein kleines Zeitversäumniss durch längeren Aulenthalt hier oben, gleich mit dem nächsten Zug wieder gutzumachen ist.

Möge die neue Verkehrsstrasse auch heuer wieder die alten Freunde unserer Berge bringen, und Diejenigen, welche die Herrlich- keiten unseres österreichischen Salzkammerguts noch nicht gesehen haben, mögen sich überzeugen, wie werth und würdig auch hier unsere deutsche Heimat unserer Liebe und Pflege ist.

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Panorama vom Rosenik, Blut» U

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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilnng.

Von L. Obermair,

k. b. Premier-Lieutenant in München. Mit den Tafeln 7, 8 und 9.

Eine Hauptforderung, der jeder Wanderer und Tourist gerecht werden muss, ist die, dass er, falls seine Wanderung nicht als ein absolut plan- und zweckloses Herumschweifen angesehen werden soll, jeder Zeit auch in völlig unbekannten Gegenden mit möglichster Genauigkeit sich Rechenschaft darüber zu geben weiss, wo er sich befindet, wohin er sich zu wenden hat, in welchem Zusammenhang die einzelnen Terrainabschnitte stehen, kurz: dass er orientirt sei. Nur dadurch allein wird er sich die unbedingt nöthige Selbständigkeit und Freiheit des Entschlusses stets wahren und nie in rathlose Verlegenheit gerathen.

Diese Orientirung ist nun aber, abgesehen von der angebornen Findigkeit imd dem Ortssinn, wie sie wohl in ganz hervorragender Weise bei den Söhnen unserer Berge ausgebildet sind, am leichtesten und besten durch eine gute Karte zu erlangen; eine solche ist zur zweckentsprechenden Ausrüstung eines Touristen, besonders eines solchen, der sich nicht blos mit dem sogenannten Kilometern begnügt, ebenso unentbehrlich, wie Brod und gutes Schuhwerk.

Eine Karte ist die graphische Darstellung einer grössern oder kleinem Terrainstrecke (im Grundriss) als ähnliches Bild in einem verhaltnissmässig kleinen Maasstab. Soll der Besitz und Gebraucli einer Karte auch ein wirklich nutzbringender sein, so muss man alle in der Zeichnung dargestellten Verhältnisse ohne Schwierigkeiten genau erkennen, man muss die Karte lesen und verstehen können.

Nun glaubt zwar mancher: Nichts leichter als das! Welcher Irrthum! Mit dem Erkennen der Signaturen für die Situation, mit dem Ablesen der Nomenclatur (eine rein mechanische Arbeit!) und mit dem Abmessen der Entfernungen (wobei übrigens unter Umständen auch

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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheüung.

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2. Maasstab. Da ein richtiges Verständniss der Raumverhält- nisse auf der Karte nur dann zu erlangen ist, wenn man die Ent- fernungen messen und die gefundenen Längen gleichsam in die Wirklichkeit übersetzen kann, so ist ein Maasstab auf jeder Karte unbedingt nöthig. Das demselben beigesetzte VerjOngungsverhältniss gibt an, wie \ielmal der gezeichnete Maasstab angelegt werden müsste, um die durch ihn angezeigte Länge in der Wirklichkeit zu erhalten, oder der wievielte Theil einer Länge der Wirklichkeit die sie dar- stellende Länge auf der Karte ist.

Die Ausrechnung, resp. Herstell ung eines Maasstabes ist eine sehr einfache: 1cm auf der Karte ist gleich a:cm (Zahl des Ver- jüngungsverhältnisses) der Wirklichkeit. Im VerjOngungsverhältniss 1:75000 z. B. ist 1 cm der Karte 75000 cm 760 m der Wirk- lichkeit. Da nun eine Theilung des Maasstabes von 750 m zu 750 m unpraktisch ist, sucht man durch Veränderung der beiden Glieder der Gleichung auf eine praktische, d. h. abgerundete Zahl zu kommen, L B. 1 Va cm 1 000m = 1km, oder 4 cm = 3km. Im Maasstab 1:100000 (der neuen deutschen Keichskarte) ist lern = 100000cm = 1000m 1km.

Die Maasstabslinie wird nun gewöhnlich mit der durch die Rechnung bestimmten Maasseinheit (z.B. lV3cm) in der Weise getheilt, dass der erste Tbeilpunkt von links nach rechts als Null- punkt bezeichnet wird, und von hier aus nach rechts die Bezifferung nach den ermittelten Längen weitergeht, während der Theil links, der Kopf des Maasstabes, noch in die nöthige Anzahl von Unter- abtheilungen zerlegt wird.

Bei grösseren Kartenwerken ist oft der Maasstab nur auf dem Titel- oder Schlussblatt enthalten. Vor der Benützung eines andern Blattes ist daher auf Grund des angegebenen oder bekannten Ver- jüngungsverhältnisses in der vorerwähnten Weise ein Maasstab zu construiren. Fehlt auch die Kenntniss des Verjüngungs Verhältnisses, so ist dasselbe leicht aus der Gradeintheilung zu errechnen. Die Ent- fernung zweier Breitengrade beträgt nämlich 1 5 geographische Meilen, die zweier Längengrade in unsern Gegenden circa 11 Meilen (am Aequator ebenfalls 15 Meilen).

Bei der Verschiedenheit der Staatszugehörigkeit des Alpen- gebietes dürften einige Angaben über die gebräuchlichsten Entfernungs-

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maasse au dieser Stelle keineswegs überflüssig sein. Das Normalmaass ist in allen Staaten, in welchen das Metersystem eingeführt ist, der Kilometer = 1 OOOm. Nebenbei sind aber auch noch ältere Maasse in Gebrauch; so wird vor Allem fast überall noch nach Meilen gerechnet, deren Längen jedoch sehr verschieden sind; wird ja selbst die geographische noch nicht überall gleich bestimmt.

1 deutsche geographische Meile = 7 420*4396 m.

Ibairische B , =7 41953 m.

1 (alte) bairische Meile 7 416 02 m (*= 25 421 6').

1 preussische Meile «■ 7 532 485 m.

1 österreichische Postmeile = 7 586*663 m.

1 Schweizer Wegstunde 4 800 m.

1 italienische Meile = 1 855 m.

1 Kilometer-- 0*1348 deutsche (und bairische) geographische Meile = 0*1327 preussische Meile = 0*1318 österreichische Post- meile = 02083 Schweizer Wegstunde 0539 italienische Meile (siehe die graphische Darstellung auf Tafel 7).

Für den praktischen Gebrauch ist das stets und am leichtesten herstellbare und anwendbare Maass das Schrittmaass, wobei 1 Schritt (a) 75— 80 cm oder 1000 * « 750- 800 m zu setzen ist. Auch die Zeit kann als Maass in der Weise verwendet werden, dass je nach der Individualiät, 100—120 A auf eine Minute gerechnet werden. (Eine Meile nimmt man rund mit 10 000 A an.)

So einfach das Ablesen von Entfernungen in ebenem Terrain ist, so vorsichtig muss man bei unebenem verfahren. Die gesammte Dar- stellung auf Karten beruht nämlich auf den Gesetzen der orthogra- phischen Horizontal-Projection. Hiebei hat man sich von allen Punkten der Wirklichkeit auf die Horizontalebene Senkrechte gefallt zu denken, die auf ihr das Bild der Wirklichkeit erzeugen. Ein verkleinertes Bild dieser Projection ist die Karte. Es ist nun klar, dass das Bild nur bei der Ebene der Wirklichkeit vollkommen entspricht, dass es hingegen bei unebenem Terrain als Verkürzung erscheint, die um so starker ist, je stärker die Neigung der Linien (Flächen) zur Horizontalebene in der Wirklichkeit ist (siehe Tafel 7, Fig. 1 und 2).

Die Projections-Constructionen erscheinen daher im Aufriss als rechtwinklige Dreiecke, deren Hypotenusen die Wege und Linien der Wirklichkeit sind (Taf. 7, Fig. 1, ab, ac, ad; Fig. 2, abdc, abhg\

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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurthcilung.

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und deren eine (Horizontal-) Kathete die in der Zeichnung wieder- eegebene Projection der Hypotenuse ist. (Taf. 7, Fig. 1, ab\ ac*, ad' mf der Bildfläche A B; Fig. 2, dbd'cf, abh'g*.) Wir werden darauf bei der Darstellung der orographischen Verhältnisse näher eingehen.

Beim Messen von Weglängen ist wohl zu berücksichtigen, dass, besonders an steileren Hängen, die Wege in vielen Windungen (Serpentinen) sich hinziehen, die meist so kurz sind, dass sie auf der Karte nicht mehr zum Ausdruck gebracht werden konnten, die aber die scheinbare (dargestellte) Länge auf das Zwei- und Mehrfache erhohen.*)

3. Situation. Situation ist die Darstellung aller hydro-, choro- tind topographischen Erscheinungen und Verhältnisse im Terrain, also alles dessen, was man nicht unter Terrain im engeren Sinn, dem Relief der Erdoberfläche, versteht. Im allgemeinen sind hydrogra- phische Gegenstände alle Gewässer mit ihren Anlagen und Bauten; « horographische die natürliche Beschaffenheit des Bodens, also Bodenbewachsung, Bodenbedeckung; topographische alles durch Menschenhand Entstandene, also besonders Wohnplätze, Communi- cationen mit dazu gehörigen Bauten, sog. Orientirungsgegenstände etc.

Situationsobjecte, welche Flächen einnehmen, werden in der Projection ihrer Grenzen (eventuell Verkürzung, siehe Taf. 7, Fig. 2) dargestellt, und wird der Jnnenranm zur Darstellung der Boden- beschaffenheit der Fläche mit gewissen conventionellen Zeichen, Charakteren, Signaturen, ausgefüllt, deren Kenntniss demnach zum Kartenverständniss unbedingt nöthig ist. Kleinere Objecte, deren Pro-

•) Die richtige Abmessung der dargestellten Krümmungen wie überhaupt der Entft rnungen erleichtern zwei kleine Instrumente, deren Construction ziemlich aaf denselben Grundsätzen beruht. 1. Das Skalenrädchen von H. v. Schlag- intweit-Sakünlünski (Preis 4 M.), ein an einem Stiel bewegliches Messing- rädchen von 3cm Umfang, von '/* zu Vtcm m^ einer Markirspitze versehen; eine ?anze Umdrehung wird durch eine helltönende Feder hörbar markirt. 2. Der Zirkelmaasstab von Premier-Lieutenant Sailcr (Preis 70 Pfg., vgl. Mittheilungen 1881, 8. 199) ist ein längliches Cartonstück, dessen halbkreisförmig abgerundete eine Seite von 1 cm zu 1 cm mit Nadelspitzen und mit concentrischen Maass- stäben versehen ist, wodurch ein directes Ablesen für die Maasstäbe 1:25 000, 50000 and 100 000 und in einer fiir Oesterreich veranstalteten Ausgabe auch für 1:75000 möglich ist. Ausserdem enthält das Instrumentchen noch vergleichende Längenmaasstäbe und Terrainscalen.

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jection so klein würde, dass sie in der Zeichnung nicht mehr zum Ausdruck gebracht werden könnte, werden nur als Signaturen dar- gestellt, die selbstverständlich ausser dem Maasstabs verhältniss gezeichnet werden müssen. Die Signaturen sind meist so gewählt, dass sie entweder perspectivische Bildchen der Gegenstände der Wirklich- keit sindr oder dass überhaupt ein Zweifel über sie nicht entstehen kann; übrigens sind sie in den verschiedenen Ländern sehr verschieden angenommen, wie schon der Vergleich der in Baiern und Oesterreich gebräuchlichen und der für die deutsche Reichskarte angeordneten zeigt (vgl. Tafel 8); erleiden sie ja schon je nach dem Maasstabs- verhältniss verschiedene Modificationen.*)

Auf die Darstellung der Situation in Farben wollen wir hier nicht weiter eingehen, da wir bei unserer Betrachtung vorzugsweise nur die beiden für uns wichtigsten Generalstabskarten, die von Baiern und Oesterreich im Auge behalten wollen. Von der neuen deutschen Reichskarte, bei welcher Grenzen und Gewässer illuminirt werden, sind alpines Gebiet umfassende Blätter in der nächsten Zeit noch nicht in Aussicht, doch erschien es wichtig, ihre Signaturen hier sogleich mit zur Darstellung zu bringen.

4. Terrain. Die Hauptschwierigkeit des Kartenlesens bildet das Ablesen der Darstellung des Bodenreliefs, das richtige Erkennen des Terrainbildes. Während es sich bei der Situationsdarstellung nur imi die Bestimmung der Grenzen und der Charakteristik der Flächen, sowie einzelner kleiner, meist nur durch Conventionelle Zeichen dar- stellbarer Gegenstände handelt, haben wir es bei der Terrain- darstellung mit Körpern zu thun, die nicht blos ihrer Gruudriss-, also

*) Schon aus Tafel 8, die nur die wichtigsten Signaturen enthält, ist zu ersehen, dass die österreichische Specialkarte sich durch eine ausserordentliche Keichhaltigkeit auszeichnet (sie enthält ca. 200 Signaturen), während die Blätter des bairischen topographischen Atlas und noch mehr fast die deutsche Reichs- karte sich auf das zulässigste Miniraum beschränken. Hingegen sind die Signaturen in der österreichischen Karte oft etwas derb gezeichnet, was vielfach störend wirkt. Je nach der Zeit der Ausgabe findet man in den bairischen Blättern bei gleichen Gegenständen etwas verschiedene Signaturen, ohne dass jedoch irgend Zweifel entstehen könnten.

Die in der österreichischen Karte vorkommenden Mineralzeichen, Er- liiuterungszeichen in Bezug auf Dimensionen, Benutzbarkeit etc., sind übrigens, als zu stark ins Einzelne gehend, auf Taf. 8 ganz unberücksichtigt geblieben.

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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.

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Horizontal-Gestaltung nach, sondern auch in Bezug auf ihre Höhen- und Böschungs- (Neigungs-) und wahren Läugenverhältnisse genau erkennbar sein müssen.

Diesen Forderungen hat man nun auf die verschiedensten Arten zu entsprechen gesucht, die aber grossentheils auf die Anwendung von Projections- und Beleuchtungsgesetzen basirt sind. Streffleur zählt z B. mit Einrechnung alter, freilich längst überholter und eigentlich fast werthloser Darstellungsarten, sowie verschiedener Nuancirungen der Hauptarten, 91 Manieren auf. Dieselben lassen sich aber, insoferue sie nur einigen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit haben, in zwei Hauptclassen scheiden: die Horizontalschichten- oder Niveaulinien - Manier und die Schraffen- oder Bergstrich-Manier, deren bedeutendste die sog. Lehm an nasche ist.

a) Schichten-Manier. Man denkt sich vom Niveau des Meeres, «las als Basis (Nullpunkt) angenommnn wird, aufwärts die Erdober- fläche, also auch das betreffende Terrainstück in, am besten gleichen, Zwischenräumen von Horizontalflächen, Niveauebenen durchschnitten . Die Schnittlinien dieser Ebenen mit den Abhangsflächen des Terrains , welche also alle Punkte von gleicher absoluter Höhe mit einander verbinden, heissen: Horizontalen, Niveaulinien, Niveaucurven, Schicht- linien, Isohypsen und werden in verkleinerter Horizontal-Projection »largestellt, woraus sich ergibt, dass, je steiler ein Hang ist, desto enger die in demselben liegenden Niveaulinien in der Projection zusammenkommen. (Taf. 9, Fig. 3.)

Die Grundrissformen des Terrains sind aus der Schichten-Manier sofort genau und leicht zu erkennen, wenn man festhält, dass, von Kuppen oder überhaupt den höchsten Punkten aus gegen die tiefer liegenden zu gesehen, alle Ausbiegungen der Curven die Rückenlinien, Einbiegungen, die Mulden und einspringenden Winkel, die Schluchten darstellen; desgleichen sind Kuppen und Sattelpunkte (durch Schiiessen resp. Ausweichen der Curven) unschwer zu erkennen.

Die Höhenverhältnisse sind einerseits durch die mit Zahlen (Werthen) versehenen Curven schon bestimmt, anderseits aus den, besonders bei kleinen Maasstäben wegen der grossen Sehichtenhöhen (österreichische Specialkarte 100 m) noth wendigen Höhencoten zu ersehen oder auch nur annähernd abzuschätzen. Die Curveawerthe sind am Rand, und wenn nöthig, auch im Innern der Karte, und zwar

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L Oberniair.

so anzugeben, dass der Kopf der Zahlen immer gegen den höchsten Punkt der dargestellten Terraintheile zu stehen kommt.

Endlich sind auch die Böschungsverhältnisse, sowie die wirklichen Längen der Abhangslinien, aus einer Darstellung, wenn auch nur indirect, abzulesen. Denkt man sich nämlich mit der Linie des senk- rechten Grundrissabstandes zweier Niveaulinien als der einen und der .Schichtenhöhe als der andern Kathete ein rechtwinkliges Dreieck construirt, so ist die Hypotenuse der Weg, die Länge der Wirklich- keit, und der Winkel, den die Hypotenuse mit der Basiskathete (Pro- jection der Hypotenuse) bildet, der Neigungs- und Böschungswinkel. (Taf. 9, Fig. I und 2.)

Trigonometrisch oder geometrisch lassen sich nun Hypotenuse und Neigungswinkel aus den bekannten oder abmessbaren Katheten bestimmen.

Bei einer Schichthöhe von 100 m ergibt sich nämlich für einen senkrechten Grundrissabstand der Horizontalen

von 5 728m, 2 864m, 1 146m, 573m, 382m, 273m, 212m. der Winkel 10° 15° 20° 25°

von 174 m, 143 m, 120 m, 100 m (abgerundete Zahlen) der Winkel 30° 35° 40° 45°,

oder umgekehrt: Die Projection des wirklichen Weges (der Hypotenuse) ist bei einen Winkel von:

10° 15° 20° 25° 30° 35° 40° 45°

i/ i/ i/ i/ i/ i/ i/ i/ i/ i/

'S /in /IS fit /«7 /33 /40 /48 /57'

derjenigen (Projectionslänge) beim Winkel von 1°, wobei man sich also blos die Projection für und 100 m Höhe = 5 728 m oder genauer für und 1 m 57 28 =- 57 3 zu merken hat.*)

Als wirkliche Länge des geböschten Weges (Hypotenuse) ergibt sich durch Rechnung bei der gleichen Schichthöhe von 100 m in abgerundeten Zahlen:

für 10° 15° 20° 25° 30° 35°

5 730, 1 147, 576, 386, 292. 237, 200, 174,

für 40° 45° Böschung, resp. den entsprechenden senkrechten

156, 142 m. Grundrissabstand der Curven.

*) Diese Brüche heissen Proportional- oder Verhältnisszahlen.

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/«tsdinft des D iL 0 A-V

1881 Tafel

Maasstäbe.

1 : 50000

Kilometer

-

1

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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.

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Dabei muss aber wiederholt auf die schon erwähnte Verlängerung der Wege durch die oft gar nicht darstellbaren Serpentinen hinge- wiesen werden.

In Felsterrain können natürlich diese Theorien nur selten prak- tische Anw endung finden, und man wird sich hier meist mit Schätzungen begnügen müssen.

Zur Erleichterung des Abiesens der Böschungen aus einer Curven- karte ist es nothwendig, einen sogenannten Anlagen- oder Böschungs- Maasstab zu haben (Taf. 9). Derselbe ist eine Zusammenstellung der für die jeweilige Schichthöhe und die Hauptgradationen entweder trigonometrisch oder mit Hilfe der Verhältnisszahlen errechneten, oder auch geometrisch ermittelten Projectionen (Grundrissabstände der Curven) von einem gemeinschaftlichen Nullpunkt ans, auf einer Linie oder stufenförmig (senkrecht oder wagrecht) aufgetragen.

b) Bergstrich- oder Schraffen-Manier. Die Bergstrich- Manier beruht in der Hauptsache auf Beleuchtungs- Grundsätzen, wobei im allgemeinen als leitender Gedanke der gilt, dass steile Flächen dunkler zu halten sind als flache, und dass diese Steigerung des Dunkels in einem der zunehmenden Neigung entsprechenden Verhältniss zunimmt.

Der Ausgang der Beleuchtung wird ferner entweder von der Seite, sogenannte schiefe Beleuchtung (Dufour'sche Karte der Schweiz) angenommen, gewöhnlich aus NW. (links oben), oder aus dem Zenith, senkrechte Beleuchtung. Da bei der ersteren Manier gleiche Böschungen verschieden abgetönt sein werden, je nachdem sie auf der beleuchteten oder beschatteten Seite liegen, so ist eine genau ablesbare Wiedergabe der Böschungen nicht durchführbar, sondern können dieselben nur ganz allgemein abgeschätzt werden. Freilich wird dagegen das gelieferte Bild ein im höchsten Grade plasti- sches sein.

Anders ist es bei der senkrechten Beleuchtung. Der Begründer dieser Manier, der sächsische Major Lehmann (17 65 1811) ging von der Annahme aus, dass jeder Punkt im Terrain von seinem Zenith aus beleuchtet sei, dass demnach eine Horizontalebene das Maximum von Lichtstrahlen, eine gleiche verticale Ebene aber gar keine Lichtstrahlen empfange. Daraus folgerte er, dass die Anzahl der eine gleiche Fläche treffenden Lichtstrahlen mit dem Zunehmen der Neigung der Fläche

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L. Obennair.

sich vermindere, und dass dem entsprechend eine Horizontalebene weiss, eine Verticalfläche schwarz und die zwischenliegenden ver- schieden geböschten Flächen um so dunkler gezeichnet werden müssteti. je mehr sie sich der senkrechten Stellung nähern.

Da er ferner Böschungen über 45° als unpraktikabel ansah, so nahm er der Vereinfachung halber die Beleuchtungsgrenze (-= schwarz) schon bei 45° an.

Die Stärke der Beleuchtung (mit anderen Worten den Grad der Böschung) drückte er nun dadurch aus, dass er gleiche Räume mit gleich vielen, aber verschieden starken Strichen ausfällte.

Nimmt man nun für die Ebene 0 Schattentheile, für 45° aber 45 Schattentheile (= schwarz), oder umgekehrt 45 Licht- respe«ti?e 0 Lichttheile an, und gibt jeder Böschung die durch den Neigungs- grad ausgedrückte Anzahl Schattentheile, welche durch Lichttheile auf 45 ergänzt werden, so ergibt dieses Verhältniss von Schatten (schwarz) zu Licht (weiss) die Stärke des Schraffurstriches.

Die Striche verhalten sich demnach zum Zwischenraum (weiss): für: 10°

wie: 1 : 44; 5 : 40 =~ 1 : 8; 10 : 35 = 2 : 7 etc. (siehe Tafel 9).

Zur weitern Vereinfachung und Erleichterung wurde endlich nur eine Gradation von zu angenommen Diese Scala wird in Preussen und somit auch für die neue Reichskarte angewendet.

Die umfangreichen Alpengebiete, in denen Böschungen über 45° nichts Seltenes sind, veranlassten Baiern die Beleuchtuugsgrenze auf 60° und Oesterreich (seit 1869), sie sogar auf 80° mit Abstufimg von zu setzen. Dem entsprechend verändert sich auch das Verhältniss von Schatten zu Licht, respective von Strich zu Zwischenraum

für: 10° in Baiern: 1 : 59; 5:55 1 : 11; 10 : 50 = 1 : 5 etc. (siehe Taf. 9).

In Oesterreich beginnt die Scala mit 5°, ausgedrückt durch das Verhältniss von 8 Schattenth eilen zu 72 Lichttheilen. Der Zunahme von entspricht immer eine Zunahme von 5 Schatten- und eine Abnahme von 5 Lichttheilen (siehe Taf. 9). Schwächere Böschungen als werden durch abgesetzte Striche oder weitere Haltung der dünnsten Striche ausgedrückt.

Die Bergstriche sind in der Linie des kürzesten Falles, des idealen Wasserlaufes gezeichnet und geben hiedurch die Gnuidrissforraen sehr

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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.

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genau und deutlich an; die Böschungen sind direct ablesbar aus dem Verbältniss von schwarz zu weiss. Die Höhenverhältnisse endlich sind mit Hilfe der oben unter a erwähnten Verhältnisszahlen leicht wenigstens annähernd zu ermitteln. Gegeben (bekannt) ist in einer Bergstrichzeichnung der Böschungswinkel und die eine Kathete eines rechtwinkligen Dreieckes (jede mit dem Zirkel herausgenomme Linie in der Richtimg der Bergstriche ist ja die Projection der geböschten Linie). Hält man nun fest, dass bei und 57*28 m Projection die Höhe Im beträgt (bei und 286m 5m, bei und 572 8m 10 m etc.), so lassen sich, richtiges Ablesen der Böschimg und genaues Herausgreifen und Messen der Projections- (Fall-) Linie vorausgesetzt, in jeder Bergstrichzeichnung auch die Höhen ziemlich genau bestimmen.

Die Entfernung der Striche von Mitte zu Mitte, oder ihre Anzahl auf einem gewissen Raum, richtet sich im allgemeinen nach dem Maasstab; es ist ganz natürlich, dass, je kleiner der Maasstab ist, desto enger die Haltung, desto feiner die Zeichnung sein muss.

Eine Combinirung der Schichten- und Schraffen-Manier (öster- reichische Specialkarte) gibt zweifellos das deutlichste und nach jeder Richtimg entsprechendste Bild, so lange der Maasstab noch gross genug ist; f&r kleine Maasstäbe ist einzig und allein nur die Schraffen- Manier anwendbar.

Auf weitere Combinimngen und Aenderungen, sowie auf andere Darstellungsarten näher einzugehen, würde zu weit führen, zumal wir ja doch meistens wieder auf mehr oder minder bekannte und erörterte Grundsätze stossen würden.

II. Kartenbeurtheilung.

Die Kenntniss der Theorie der Darstellung allein genügt aber für den nutzbringenden Gebrauch einer Karte nicht; der Werth einer Karte, von solchen für specielle Zwecke von vorneherein abgesehen, hängt ausser der Darstellung noch von einer Anzahl anderer Umstände ab, die zu keimen und beurtheileu zu können, unbedingt nöthig ist. Dem Gebrauch einer Karte sollte also selbstverständlich immer eine Beurtheilung, eine Kritik derselben vorausgehen ; freilich wird es kaum «ne Karte geben, an der nicht, selbst gleiche Zwecke vorausgesetzt, das eine oder andere auszusetzen wäre. Die Prüfung einer Karte

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L. Oberinair

erstreckt sieh nuu einerseits auf den Inhalt derselben, den inneren Werth des gebotenen Materials und dessen Wiedergabe, anderseits auf die äussere Ausstattung, also mehr das Formelle. In erstem Beziehung kommt in Betracht: 1. Die Art und Weise der Aufnahme: 2. das Verjüngungsverhältniss; 3. die Manier der Darstellung: a) der Situation; b) des Terrains; c) der Nomenclatur; 4. die Art der Vervielfältigung.

i. Das Verfahren bei der Original-Aufnahme. Die Beschaffung des Materials für eine Karte ist äusserst verschiedenartig und demgeraäss der Werth der Karten schon aus diesem einen Grunde ein ungleicher. Die Aufnahme kann mehr oder minder auf wissenschaftlichen Vorarbeiten basirt sein, sie kann in die kleinsten Details eingehen, oder die darzustellenden Gebiete nur in grossen Umrissen, verallgemeinert geben; es kann eine bestimmte, vielleicht sehr kurz zugemessene Zeit gegeben sein oder nicht (also gründliche oder oberflächliche Arbeit); kurz der Werth der Aufnahme wird durch so viele Umstände ganz entscheidend beeinflusst, dass es nur zu bedauern ist, dass auf Karten nur in den seltensten Fällen, und da nur in den noth dürftigsten Notizen, Auskunft über die Art und Weise der Original-Aufnahme gegeben ist. Ein Vergleich des bairischen topo- graphischen Atlas und der österreichischen Specialkarte, deren Original-Aufnahme und Herstellung in jeder Beziehung verschieden ist, dürfte in diesem wie manchem anderen Punkt nicht uninter- essant sein.

In Baiern findet die Original-Aufnahme unter Zugrundlegung des vorhandenen ganz vorzüglichen Grundsteuer-Katastermaterials, welches die Situation in wünschenswertester Genauigkeit gibt, im Maasstab 1 :5000 durch Officiere statt; dabei werden im Anschluss an die trigonometrisch gemessenen Punkte eine ausserordentlich grosse Zahl von Zwischenpimkten mit dem Aneroid - Barometer bestimmt, das Terrain croquirt und danach Niveaulinien einconstruirt Von diesen Originalarbeiten wird dann meist durch den Aufnehmer selbst, nach eigens hergestelltem Schema eine Reduction in 1 : 15000 gefertigt und nach dieser eine solche auf photolithographischem Wege in 1 : 25 000. Die weitere Reduction in 1 : 50 000 wird dann durch den Kupferstecher, unter Hinweglassimg der Niveaulinien, ausgeführt (die älteren Blätter wurden in etwas modificirter Weise hergestellt).

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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.

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Für die 80 auf Baiern treffenden Blätter der Reiehskarte werden umfangreiche Cotirungen, Recognoscirungen und Correcturen aller Blätter des Atlas vorgenommen.*)

In Oesterreich erhalten die Topographen (Mappeurs genannt) Reductionen des Katastermaterials (Situation) in 1 : 25 000, in welche die Aufnahmen direct eingetragen werden. Im Anschluss an wenige mit «lern Theodoliten und durch Nivellement gemessene Punkte werden noch eine grosse Anzahl von Höhencoten bestimmt und mit Hilfe dieser die Niveaulinien eingezeichnet. Von anderen Zeichnern werden diese, unter Beilage von an Ort und Stelle verfassten Erläuterungen eingereichten Original-Aufnahmen in 1 : 60 000 reducirt und zusammen- gezeichnet und diese Reduction sodann heliographisch in 1 : 75 000 verkleinert und vervielfältigt.

2. Das Verjüngungsverhältniss. Je nach dem Verjfingungs- verhältniss einer Karte (Verhältniss des dargestellten Terrainstückes, Landstriches etc. zur Wirklichkeit) wird sich der Anspruch aufUeber- sichtlichkeit und Genauigkeit in den Detailangaben erhöhen oder ver- mindern. Der ersteren Rücksicht wird der Regel nach mehr ein kleiner, der letzteren mehr ein grosser Maasstab genügen; eine genaue Grenze lässt sich jedoch nicht einmal annähernd bestimmen. Bis zu l : 50 000 kann man den Maasstab noch als gross bezeichnen, und werden innerhalb dieses Rahmens die meisten Pläne und Specialkarten, sowie alle Original- Aufnahmen hergestellt: die Maasstäbe von l : 300 000 und mehr heissen gewöhnlich kleine und dienen dieselben für üebersichts-, General- und geographische Karten; das zwischen- liegende Gebiet, die mittleren Verjüngungsverhältnisse, ist so zu sagen neutrales, meist für topographische Generalstabs- oder Gradabtheilungs- Karten angewendet.

Das Verjüngungsverhältniss rauss schon der richtigen Raum- beurtheilung wegen auf jeder Karte angegeben sein, eventuell ist es aus dem Maasstab oder aus der Gradeinth eilung zu errechnen : doch darf nicht ausser Acht gelassen werden, dass fast immer, selbst bei

*) Von den Blättern des bairischen Alpengebietes ist das Blatt Woifrats- haasen in Neuaufnahme erschienen, die Blätter: Rosenheim, Tölz und Auerburg (Schliersee— Aachau) sind in Umarbeitung begriffen und werden wenigstens zum Theil demnächst erscheinen. Für die übrigen Blätter ist eine Neuaufnahme vorerst nicht in Aussicht genommen.

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L. Obermair.

gleichen Verjüngungs Verhältnissen, die Fülle der gegebenen Details, die Feinheit der Zeichnung etc. ganz verschieden sein werden.

3. Manier der Darstellung, a) Die Situation wird durch herkömmliche oder eigens aufgestellte Zeichen zum Ausdruck gebracht (siehe Theil I). Diese Signaturen sind nun in den einzelnen Staaten meist sehr verschieden, so dass zum Lesen einer Karte die Kenntniss der einschlägigen Landes- Vorschriften vorausgesetzt werden müsste, wenn dieselben nicht glücklicherweise meist so gewählt wären, dass selbst der Laie über ihre Bedeutung nicht leicht in Zweifel kommen kann. Sind jedoch nur im geringsten Zweifel möglich, so ist in einer Legende eine Erklärung derselben zu geben; unbedingt aber muss dies verlangt werden für alle Communicationen, da gerade bei diesen, trotz ihrer ausserordentlichen Wichtigkeit, Verwechslungen am leichtesten möglich sind.

Die Menge des Details der Situation bestimmt sich vorzugsweise nach dem Zweck der Karte und dem Verjüngungsverhältniss, und die sogenannten Signaturen-Musterblätter oder Zeichenschlüssel zeigen wohl am besten, welche Reichhaltigkeit und Genauigkeit in dieser Hinsicht wenigstens bei grossen Maasstäben möglich ist; trotzdem können manche wichtige Fragen, z. B. über Beschaffenheit der Gegen- stände, gar nicht oder nur sehr ungenügend beantwortet werden.

Unbedingt muss aber mindestens bei allen Haupt-Communi- cationen die Richtung derselben nach den nächsten Hauptorten, sowohl beim Eintritt in die Karte, als auch beim Austritt (von A nach Z)i angegeben sein; desgleichen muss die Richtung aller fliessenden Gewässer, sofern dieselbe nicht schon aus der Zeichnung an sich, oder aus der Terrainformation zu erkennen ist, (durch einen Pfeilstrich) erkenntlich gemacht werden.

Grundbedingung bei der Wahl, wie bei der Zeichnung der Signaturen ist aber immer die Klarheit und Deutlichkeit derselben, besonders an Stellen, an welchen die Gangbarkeit eine geminderte ist. Dieser Forderung würde am vollkommensten die Anwendung von Farben entsprechen, wenn das Verfahren nicht zu schwierig, kost- spielig und umständlich wäre. So kam es, dass bis jetzt noch wenig davon Gebrauch gemacht, theil weise sogar schon wieder davon Abstand genommen wurde. (Umgebung von Wien; belgische, badische und neue schweizerische Generalstabskarte etc.)

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üeber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung.

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Zur Erhöhung der Deutlichkeit wird vielfach übertrieben, d. i. ausser Maasstab, gezeichnet werden müssen, worauf jederzeit Rücksicht zu nehmen ist.

b) Die Darstellung des Terrains, der orographischen Ver- hältnisse, ist mit Rücksicht auf die Grundriss-, Höhen- und Böschungs- verhältnisse zu beurtheilen.

Die Grundriss- (also horizontalen) Dimensionen und Formen werden wohl durch jede der zur Zeit in Anwendung befindlichen Terrain-Darstellungsarten genügend wiedergegeben. Wie schlimm es damit, wie überhaupt mit der ganzen Terrain-Darstellung, früher bestellt war, zeigt ein Blick auf ein beliebiges älteres Kartenblatt.

Richtige Biegung der Curven, resp. richtige Lage oder Stellung der Schraffen ist Haupterforderniss.

Die Höhenverhältnisse, d. h. die absolute Höhe einzelner Punkte, und daraus abgeleitet die relative, also die üeberhöhung, üebersicht, Aussichtsgrenze etc. sind in der Strich-Manier durch eingeschriebene Höhenwerthe bestimmt, eventuell können sie, freilich nur annähernd, aus Strichlänge (Horizontal-Projection) und Strichstärke (Neigungs- winkel) errechnet werden; in der Schichten-Manier sind sie direct an den bezifferten Curven ablesbar; Zwischenpunkte können durch Schätzung leicht ermittelt werden.

Nicht zu übersehen ist, dass der praktische Werth der Schichten- Manier in dieser Richtung mit dem Zunehmen der Schichthöhen oder dem Steilerwerden der Böschungen bedeutend abnimmt.

Die Böschungsverhältnisse, d. h. die Gestaltung der Abhangs- linien, der Neigungswinkel, das Profil, also die Ersteigbarkeit, kommen in der Strich-Manier durch das Verhältniss von Strich zu Zwischen- raum deutlich zum Ausdruck, genaue Zeichnung und richtiges Ablesen selbstverständlich vorausgesetzt (siehe Theil I und Taf. 9).

Vor Allem darf aber kein Zweifel über die angewendete Scala herrschen, da ja je nach Anwendung der einen oder andern bei ganz gleichem Terrain verschiedenartige Bilder zum Vorschein kommen.

Die Curven-Manier ist nach dieser Richtung nur bei kleinen Schichthöhen verwerthbar, da ja bei hohen Schichten zwischenliegende oft bedeutende Böschungswechsel gar nicht oder nur unvoll- kommen zum Ausdruck gebracht werden können. Auf jeden Fall ist ein directes Ablesen ohne einen Anlagemaasstab kaum möglich.

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L. Obermair.

Wie schon erwähnt, entspricht eine Combinirung der beiden Haupt-Manieren allen Anforderungen am vollkommensten, und würde auch hier die Deutlichkeit durch Anwendung von Farben wesentlich gehoben werden (z. B rothe Curven, braune Bergstriche).

Die sogenannte .Schummerung* hat nur den Werth, dass sie ein plastisches Bild liefert, wesshalb sie vielfach bei Darstellungen in Niveaulinien mit augewendet wird; selbständig ist sie nahezu unbrauchbar, da sie Aber keines der vorerwähnten Verhältnisse genügenden Aufschluss gibt.

Ein Punkt von hervorragender Wichtigkeit, der trotzdem aber meistens die geringste Beachtung findet, ist die Berücksichtigimg der wirklichen Längen im Verhältniss zur Darstellung. Hierüber gibt keine Karte direct Aufschluss; derselbe kann nur durch Rechnung oder Schätzung verschafft werden, wobei Curvenabstände, Strichlängen. Höhen- und Neigungswinkel der Terrainzeichnung als Anhalts- punkte dienen.

c) Die Nomenclatur macht eine Karte erst vollkommen brauchbar. Sie muss deutlich lesbar und genau an dem entsprechenden Platze angebracht sein; sie darf aber auch nicht zu gross und kräftig sein, damit nicht zu viel von Situation und Terrain durch sie verdeckt wird. Auch die Rücksicht auf Freihaltung besonders wichtiger Details verlangt also eine vorsichtige und sorgfaltige Auswahl des Platzes.

Das Verjüngungsverhältniss wird in erster Linie auch filr die Reichhaltigkeit der Nomenclatur maassgebend sein; Angabe möglichst vieler Details ist vor Allem erwünscht, wenn nur Deutlichkeit und Uebersichtlichkeit darunter nicht leiden. (Die deutsche Reichskarte wendet 1 1 Schriftgrössen und Formen zur Bezeichnung von Ortschaften und 6 für anderweitige Bezeichnungen an.)

Wichtig ist ferner auch die Frage, ob die angegebenen Namen auch die im Volksmund gebräuchlichen (als die für den Touristen in erster Linie wichtigen) sind, da ja officielle und vulgäre Namen in manchen Gegenden oft grundverschieden sind. Abgesehen nämlich davon, dass das Volk überhaupt oft ganz andere, eigene Bezeichnungen hat, übt auch der Dialekt grossen Einfluss darauf aus; ausserdem kommen oft auch bei ein und demselben Orte (besonders Bergen) auf den verschiedenen Seiten verschiedene Namen vor. Der Kartograph muss eben hier in verständnissvoller Beurtheilung der Verhältnisse das Richtige treffen.

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Ueber Kartenlegen und K.irtenbeurtheilung.

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Eine verschiedenartige Schrift für oro-, topo-, hydrographische 'iegeustände wird die Uebersichtlichkeit und Klarheit wesentlich lordern. wie aus der österreichischen Karte zu ersehen ist. Dass bei derselben durchweg fette Schrift angewendet ist, hat seinen Grund in «ler angenommenen Vervielfaltigungsart , die nur kräftige Schrift deutlich zum Ausdruck bringen kann.

Aus Gründen, die den oben gestellten Anforderungen entspringen, kommen in der Nomenclatur häufig Abkürzungen vor, die. w»»nn sie üicht ganz unzweifelhaft sind, zur Vermeidung von Verwechslungen und Irrthümern in einer Legende erläutert sein müssen.

4. Die Art der Vervielfältigung. Das durch die Original- .liifhahrae gewonnene, in der Folge verarbeitete, corrigirte und mit Nachträgen versehene Material muss in einer für den Gebrauch hand- lichen Form vervielfältigt werden.

Stahlstich kommt, als zu theuer, wohl kaum mehr in Anwendung.

Kupferstich ist, wenigstens für Karten, welche dauernden Werth haben sollen, immer noch weitaus die beste Vervielfaltigungsart Er liefert klare, scharfe, feine und schöne Bilder und wenn er auch theuer ist, so verliert dagegen das Material nichts von seinem Werth, und hat er vor allem den grossen Vortheil. dass Correeturen (Nachträge) leicht vorgenommen werden können Wird eine grosse Anzahl von Abzügen benöthigt. so wird zur Vermeidung all zu rascher Abnützung der Kupferplatte entweder eine „Verstählung* derselben vorgenommen sie wird auf galvanischem Wege mit einem ganz feinen Stahlhäutchen überzogen, so dass alle Linien noch eben so scharf erscheinen wie auf dem Stiche selbst) oder es wird von der Platte ein L* eberdruck auf Stein ••der Zink hergestellt, was zwar etwas weniger scharfe, aber immer noch sehr gute Bilder gibt, dafür aber wesentlich billiger kommt Der Stich der deutschen Reichskarte ist ausserordentlich scharf, fein und klar, und können sicher die neuen Blätter des Werkes als mustergültig angesehen werden

Für Karten, die mehr blos vorübergehenden Werth haben, oder nur Flächen von geringerer räumlicher Ausdehnung darstellen, und dabei in grosser Auflage erscheinen, ist am rationellsten die Litho- graphie, die zwar weniger scharfe, aber doch sehr gute und billige Bilder liefert (Gravirung oder Federzeichnung). Auch vom Stein können wieder Ueberdrücke auf Stein oder Zink gemacht werden.

Zeitschrift 1881. 11

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L. Obermair.

Autographie und anastaiischer Druck liefern, da alle Linien breiter als im Original erscheinen, eine viel zu derbe Arbeit, als das> sie für feinere kartographische Arbeiten, also besonders kleine Maass- stäbe, oder viel Details, angewendet werden könnten.

Eine ausgedehnte Anwendung findet die Photographie in Ver- bindung mit Steindruck ( Photolithographie) oder Metalldruck (Helio- graphie, Heliogravüre). Sie gibt zwar die Originale ganz getreu wieder, aber gerade das lässt, besonders bei starken Reduetionen, ihre An- wendung nicht wünschenswerth erscheinen, da die nicht zu ver- meidende Ueberfülle von Details die Gefahr der Unklarheit und Unüber- sichtlichkeit in sich birgt, abgesehen von der nach Umstanden schwierigen technischen Behandlung (z. B. Verzerrungen an den Ränderu).

Oesterreich hat für seine Specialkarte das Verfahren der Helio- gravüre gewählt. Dabei wird durch Verbindung von Photographie und Galvanoplastik mittels Aetzuug auf Kupfer eine Reduction der in 1 :(J()()00 gefertigten Originalzeichnung hergestellt. Wie schon bei Besprechung der Nomenclatur erwähnt wurde, erscheinen aber nur kräftige Linien in der nöthigen Schärfe; es müssen daher alle feineren, wie Wassersehraft'ureu, feine Terrainstriche etc. doch mit der Nadel gravirt werden, was den Vortheil billiger und schneller Herstellung wieder bedeutend vermindert. Ein Vergleich mit dem Kupferstich von der Hand wird immer zu Gunsten des letzteren ausfallen, und so erklärt es sich auch, dass man auch in Oesterreich sich mit dem Gedanken trägt, wieder zu ihm zurückzukehren.

Was bei der Heliogravüre durch Schnelligkeit der Arbeit gewonnen wird, wird beim Kupferstich durch die in Folge der Mög- lichkeit, einen kleineren Maasstab anzuwenden, geringere Anzahl von Blättern ausgeglichen. Die Kosten werden bei beiden Arten wohl ziemlich gleich sein, da ja auch bei der Heliogravüre immer uoch Handarbeit uAthig ist. Selbst die (gravirte) Lithographie ist der Heliogravüre deshalb vorzuziehen, weil sie, bei fast schönerem Bilde, die Herstellung einer weit bessern Reliefplatte auf galvanoplastischem Wege gestattet, als dies von der geätzten heliographischeu Kupfer- platte möglich ist. Besonders bei grossen Auflagen ist aber gerade dieses letztere Verfahren unentbehrlich.

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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheiluug.

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Der Buntdruck, der ebenfalls Stein- oder Metalldruck sein kann, leistet zwar in Bezug auf Klarheit und Deutlichkeit Vorzügliches, allein das Verfahren bietet zur Zeit noch zu viele technische Schwierig- keiten und ist zu kostspielig, als dass es bei grossen, fein ausge- arbeiteten Kartenwerken mit Erfolg angewendet werden könnte.

Bei allen Vervielfaltigungsarten von der Hand liegt die Gefahr nahe, dass der Charakter des Originals durch den Techniker Aenderungen erleidet aus übel angewendeten Schönheitsrücksichten, wenn er nicht tüchtige topographische Kenntnisse besitzt.

Aus alledem dürfte aber zu entnehmen sein, dass die Richtigkeit, Genauigkeit, Schönheit, Brauchbarkeit und auch der Preis einer Karte vielfach von der Art der Vervielfältigung abhängt.

Bei Beurtheilung einer Karte kommen nun noch eine Anzahl Punkte in Betracht, die zwar im grossen und ganzen mehr neben- sächlicher Natur sind (nur zur Form und Ausstattung gehören), den- noch aber zur Vollständigkeit und Brauchbarkeit nach jeder Richtung hin unentbehrlich sind.

L Der Titel ist bei grösseren Kartenwerken selbstverständlich für das ganze Werk nur ein einziger, d. h. nur auf einem Blatte, während die übrigen Blätter nur einen kurzen Hinweis auf ihn ent- halten. Der Titel gibt Aufschluss:

a) Ueber den Namen des Verfassers, des Institutes, das die Herstellung bewirkte, nach Umständen auch über das benützte Material. Das ist von Einfluss auf den Grad der Glaubwürdigkeit, die Höhe und Art der zu stellenden Anforderungen. Geometer, Geologen, Officiere etc. werden sich jeweilig bei der Aumahme immer mehr oder minder durch individuelle, durch Fachrücksichten bestimmen lassen.

b) Ueber das Jahr der Aufnahme, Zeichnung und Publication, leider freilich meist blos über die letztere allein, obwohl oft zwischen Aufnahme und Veröffentlichung ein langer Zeitraum liegt. Wichtig ist diese Angabe wegen der oft innerhalb kürzester Zeit eintretenden umfangreichen Veränderungen in der Cultur und sonstigen Verhält- nissen, besonders im Communicationswesen (Eisenbahnen etc.).

c) Ueber das Verjüngungsverhältniss, woraus sich Schlüsse auf die Fülle der Detailangaben ziehen lassen.

d) Häufig enthält er auch noch den Namen des dargestellten Terrainstriches etc., doch ist das eigentlich überflüssig, da er sich ja

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\i'y> L. Obermair.

aus dem Inhalt des Dargestellten von selbst ergibt. Wohl aber ist es bei grösseren Kartenwerken nöthig, dass die einzelnen Blätter (Sectionen) sowohl mit Nummern, als mit Namen bezeichnet sind. 2 Der Rand muss Aufschluss geben:

a) Ueber die geographischen Längen- und Breitenverhältnisse in Graden, Minuten, Secunden.

h) In irgend welcher Weise über die Anschlussgebiete.

c) Ueber die Himmelsrichtungen, die Orientirung. Häufig fallen die Handlinien der Karten mit Gradlinien zusammen (Gradabtheilungs- karte vonPreussen 1 : 100 (XX), sowie auch die neue deutsche Reichs- karte, in welche die Blätter der ersteren einfach eingestellt werden, 15 Min. hoch, 30 Min breit).

3. Auf jeder Karte, auf jedem einzelnen Blatt müssen unum- gänglich nothwendig in Verbindung mit der Angabe des Verjüngungs- verhältnisses ein oder mehrere Maasstäbe enthalten sein, und zwar:

a) Auf jeden Fall ein Längenmaasstab, je nach Verjüngungs- verhältniss und landesüblichen Maassen in Metern, resp. Kilometern, Stunden oder Meilen; für Touristen wird sich auch ein Schritt- maasstab sehr empfehlen. Bei Benützung fremdländischer Karten wird man gut thun, sich den jeweiligen Maasstab in das gewohnte, landes- übliche Maass zu übertragen.

b) Bei Schichtenkarten ist ein Anlagen- oder Böschungsmaasstab für die einfache oder vervielfachte Schichthöhe unentbehrlich.

c) Bei Darstellung des Terrains in Strichen ist die Beigabe einer Strichscala nur nöthig bei Einhaltung einer voraussichtlich unbekannten Seala.

4. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss, den die Qualität des Papieres auf die Brauchbarkeit und Richtigkeit der Karte ausübt. Das Papier darf nicht spröde und nicht zu weich sein, es muss auch gegen Wasser einige Widerstandsfähigkeit besitzen, es darf sich im Druck nicht dehnen etc. etc.

5. Die Angabe des Preises, der sich vorzugsweise nach der Vervielfaltigungsart richtet, hat zwar mit dem Werth der Karte als solcher nichts zu thun, ist aber doch jedenfalls sehr wünschenswerte

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Ueber Kartenlesen und Kartenbeurtheilung. 163

Aus alle dem dürfte nun wohl zu ersehen sein, dass die An- forderungen, die man an eine gute Karte stellen inuss, so vielseitig und umfangreich sind, dass es keineswegs zu verwundern ist, wenn so wenige Karten vollkommen entsprechend sind.

Durch eine, wenn auch nur oberflächliche Kenntniss der Theorie der Darstellung wird man sich aber leicht den richtigen Takt, das richtige Gefühl aneignen können, mit dem jede Karte zu gebrauchen ist Man wird von der Karte dann nicht mehr verlangen, als sie bieten kann; man wird aber auch aus einer weniger guten Karte mittels Combination und Consequenz genügenden Aufschluss schöpfen können ; hingegen muss man sich auch wieder wohl hüten, mehr herauszulesen, als sie geben kann und soll.

Das Kartenlesen ist daher lange nicht so einfach und leicht, als vielleicht mancher glückliche Besitzer des einen oder auderen karto- graphischen Werkes glauben möchte, und verlangt immerhin einen ziemlichen Grad von Kenntnissen und Praxis.

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Peter Anich und Blasius Uueber und deren Harte

von Tirol.

Von Dr. B. Maz egg er in Obermais.

Vortrag gehalten in der Section Heran.*)

Peter Anich, geboren 1723 zu Oberperfuss bei Innsbruck, beschäftigte sich wie sein Vater mit der Landvrirthschafit und Drechslerarbeit. Nach dem Tode seines Vaters 1742 fiel ihm als einzigem Sohn das Haus sammt dem kleinen Grundstück, das der Vater für 1211 fl. erkaufte, zum Erbtheil zu. Im Jahre 1751 begab sich Anich, der nun das 28. Jahr erreicht hatte und des Lesens und Schreibens sehr wenig kundig war, in das Jesuiten-Collegium zu Innsbruck und verlangte den Pater Professor der Mathematik zu sprechen. Als letzterer erschien, redete ihn der Bauer also an : ,Bist Du derjenige, dessen Amt es ist, den Himmel und die Sterne zu beobachten ?" Der Pater bejahte es und fragte, wesshalb er dies zu wissen verlange? .Auen ich," versetzte Anich, „möchte gerne den Lauf der Sterne kennen lernen, den ich öfters, da ich noch als ein Bube meine Heerde auf den Bergen und im Thale weidete, mit Vergnügen beobachtet habe.44

Der Pater war erstaunt und voll Bewunderung über die Fähig- keiten und rasche Auffassung des jungen Bauern und willigte gerne ein ihn zu unterrichten. Von grosser Lernbegierde beseelt, kam nun Anich alle Feiertage von dem Berge, wo er wohnte, drei Stunden weit zu seinem Lehrer dem hochgeachteten und gelehrten Professor

r) Benüt zte Werke : 1. Lebensgeschichte des berühmten Mathematikers und Künstlers Peter Anich von einer patriotischen Feder. (Daniel Stern- b erg.) München 1 767. 2. Lebensgeschichte des Landmessers Blasius H u e b e r von Andr. AI. de Paul i. Innsbruck 1815, Wagner

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Peter Anich und Blasius Hueber.

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der Mathematik in Innsbruck, Ignaz v. Weinhart , studirte unter dessen Leitung Arithmetik, Geometrie, Mechanik und Astronomie und bildete sich zum Schönschreiber, geschickten Zeichner und Mappirer, zum Kupferstecher und praktischen Mechaniker aus. Im Jahr 1756 verfertigte er einen astronomischen und drei Jahre später einen Erdglobus ; beide, von gleicher Grösse, je 3 Fuss im Durch- messer und 1 Centner Schwere, sind sehr künstlich aus Holz gedrechselt und bestehen aus je zwei innen hohlen, durch eine doppelte Schraube genau aneinander gehaltenen Halbkugeln.

Der Himmelskugel fügte Anich eine hugenische Uhr bei, auf zieren Zifferscheibe, die von Kupfer und vergoldet ist, ein überaus künstlich verfertigtes Sinnbild gestochen wurde ein Thierkreis in dem gestirnten Himmel , auf dem die zwei Hiramelszeichen, der Widder und Stier, mit der von Professor W e i n h a r t angegebenen Aufschrift stehen :

Accessit stellis ornatus agre&tis. Ein Bauer wa^t sich an die Sternkunst.

Die Erdkugel ist von der Himmelskugel nach ihrer mechanischen Arbeit durch nichts unterschieden. Meisterhaft entworfen sind : Die Himmelskreise, die genaue Abtheilung der .Klimaten" und die grossen Kreise aus Messing, welche die Grenzen des Tageslichtes und die Nachtschatten auf alle Tage und Stunden anzeigen. Auch zur Erdkugel verfertigte Anich ein Uhrwerk, das die 100p fündige Maschine bewegt. Das Zifferblatt ist ebenfalls vergoldet und auf der einen Seite desselben sieht man landwirtschaftliche, auf der anderen geometrische Instrumente, die Anich selbst erfunden und gemacht hat. Oben steht die Aufschrift mit den Worten :

Quos coluit, dimensus agros. Er inesst nunmehr das Feld, das er gebauet hat.

Die Globen wurden im physikalischen Cabinet zu Innsbruck aufgestellt und werden immer ein Gegenstand der Bewunderung bleiben.

Nachdem Anich noch zwei kleinere Karten der Himmels- und Erdkugel auf Kupfer sehr fein und zierlich gestochen und noch viele andere Beweise seiner Geschicklichkeit gezeigt hatte, wurde ihm der Auftrag zu Theil, als Fortsetzung der Karte des Josef v. S p e r g s

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I>r. B. Mazegger.

über Südtirol auch das nordliche Tirol zu vermessen, und in eine Karte zu bringen. Da man aber in Wien eine vollständige, alle Orte ausführlich enthaltende Karte mit Zeichen für Städte und Markt- Hecken, zerstreute und vereinte Dörfer, für Schlösser und Edelsitze. einzelne Höfe, Grenzfestungen. Wach« und Blockhäuser. Gerieht»- und Burgfriedens-! irenzen u. s. w. verlangte, so fand Anich für die ausserordentliche Reichhaltigkeit seiner Karte den von Spergs gewählten Maasstab zu klein und schlug desshalb einen viel grösseren vor, der sich zu letzterem verhielt wie 5 zu 3, der jedoch durch eine Hofresolution von 1763 verworfen wurde, so dass er seine Arbeiten auf den kleineren Maasstab verjüngen musste. Anieh erhielt täglich 2 Gulden, wenn er im Freien und 1 Gulden, wenn er zu Hause arbeitete. So gering uns jetzt dieser Lohn scheint, erachtete A n i c h sich doch bei den damaligen Preisen der Lebensmittel und seiner gewohnten höchst einfachen Lebensart als sehr gross- mütliig behandelt.

Im Frühling 17GO machte er sich muthig an sein Werk und ar- beitete durch 3 Jahre mit der grössten Anstrengung immer nur mit seinem Gehilfen fort, und schon im Frühling 1763 konnte er eine 0 Fuss lange und 4 Fuss hohe schöne Mappe vorlegen, in die bereit* mehr als zwei Drittel des ganzen nördlichen Tirol vollständig ein- getragen waren. Wenn auch zur Beorderung alle Orts-Obrigkeiteu den strengen Auftrag hatten, dem Feldmesser A n i c h in jeder Webe an die Hand zu gehen, so war diese Hilfe doch eine sehr zweifelhafte, und gar oft wurde ihm seine Arbeit durch die Vorurtheile des Volkes, das durch die genaue Vermessung des Landes nur eine Erhöhung der Abgaben und eine Gefahr für leichtere feindliche Augriffe befürchtete, sehr erschwert. Es entstand eine beinahe allgemeine Abneigung gegen Anich und sein Unternehmen ; wohin er kam. wurde er mit Wider- willen und Trotz empfangen, er hiess der Spion und La*ndesverräther. und mehr als einmal wurde ihm selbst eine Xaehtherberge verweigert, so dass er ganze Nächte unter freiem Himmel zubringen musste. Die Vermessenheit Einzelner ging sogar so weit, dass er öfters selbst mit dem Tode bedroht wurde, wenn er sein Vaterland zu vermessen nicht aufhören wollte.

Die ausserordentlichen Strapazen einer so anhaltenden und schwierigen Arbeit und solcher Entbehrungen, der Aufenthalt in

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Peter Anich und Blasius HueWr.

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sumpfigen Gegenden schwächten seine Gesundheit. Es machte sich tesonders die Abnahme seines Gehörsinnes und seiner Kräfte bemerk- bar, wesshalb sein Gönner Professor v. Wein hart auf den Vor- >chlag verfiel, Anich möchte sich einen Schüler, oder wie er ihn nannte Praktikanten bilden, durch den er die beschwerlichsten Gebirgs- Messungen ausfuhren lassen könnte. Anich, der mit wahrer Leiden- schaft an der Vollendung der tirolischen Karte hing, erklärte sich •lamit einverstanden und wählte im Februar 1765 Blasius Hu eher zum Schüler. Geboren im Februar 1730, also damals schon 30 Jahre alt, war Hueber ein Bauerssohn von Oberperfuss wie Anich und hatte keinen andern Unterricht erhalten, als dass er zur Noth lesen und schreiben konnte, doch stand er als fertiger Rechner besonders in der Gemeinde in gewissem Ruf. Diese Geschicklichkeit und seine natürlichen geistigen Anlagen bestimmten A n i c h s Wahl, und in Kurzem machte Hueber unter Anleitung A n i c h s imd W e i n- h a r t s grosse Fortschritte.

Im Juni 1765 reiste Anich mit seinem Schüler Blasius Hueber zur Fortsetzung der Vermessungen in die Gegend von Bozen ; aber nicht länger als bis zum 1 6. Juli hatte letzterer das tflück, unter seinem Lehrer arbeiten zu können. Der Aufenthalt in den Etschsümpfen Südtirols, auf den nassen Feldern in der grössten Sommerhitze zog beiden an reinere Gebirgsluft gewöhnten Nordtirolern ein bösartiges Wechselfieber zu, die Landsucht, wie Hueber die Krankheit nannte und schwerkrank mussten sie sich in ihre Heimat zurückziehen, die sie nach mancherlei Unfällen am 20. August 1765 erreichten.

Während Anichs Abwesenheit kam der kaiserliche Hof nach Innsbruck. Kaiser Franz I, besuchte das physikalische Cabinet 'ler Universität und bewunderte Anichs grosse Globen imd die anderen Arbeiten dieses Bauern, die damals eine der vorzüglichsten Merkwürdigkeiten von Innsbruck waren. Für seine Verdienste erhielt nun Anich eine goldene Ehrenmedaille und einen jährlichen I inadengehalt von 200 fl. Es war gleichsam die Zeit von Anichs Triumph, den er leider nicht lange überlebte ; denn seine Krankheit artete bald in Wassersucht aus imd seine Kräfte verfielen mehr und mehr. Der folgende Sommer schien noch Hoffnungen auf allmälige Wiederkehr der Gesundheit zu erwecken ; aber sie waren trügerisch.

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Dr. B. Mazegger.

denn am 1. September 1766 verschied Anich plötzlich am Schlag- fluss in einem Alter von 44 Jahren. Er starb im wahren Sinne des Wortes für sein Vaterland, zu dessen Besten er Kräfte imd Gesund- heit aufgeopfert hatte. Sein Tod wurde für einen grossen National- verlust gehalten und seine irdische Hülle ward in der Kirche von Oberperfuss beigesetzt, in der ein Denkstein von Marmor folgende Grabschrift trägt:

Das Wunder seiner Zeit, der Schatz so vieler Gaben, Die Zierd' des Bauernstandes ist leider hier begraben. Gedenk an seiue Mühe, von ihm vermess'nes Land, Der Himmel war sein Werk, es lohne seiner Hand.

Peter Anich war kaum von Mittelgrösse und von kräftigem und untersetztem Körperbau. Sein wohlgebildeter Kopf zeigte eine weisse, mit roth versetzte Gesichtsfarbe, lebhafte kluge Augen, schöne Augenbrauen und eine vorragende Stirne, etwas gebogene Nase und einen breiten Mund. Seine Sprache war deutlich und etwas langsam, er sprach wenig und war scheu und furchtsam nicht nur unter Fremden, sondern selbst unter Bekannten. Er floh allen Umgang mit seinen Freunden imd liebte über Alles die Einsamkeit, welcher er seine Kenntnisse und Erfindungen zuschrieb. Sein Gehörsinn war schon vom 10. Lebensjahre an nicht gut und in den letzten Jahren wurde er beinahe ganz taub, was ihm viel Kummer und Beschwerden verursachte.

Einige Wochen nach A n i c h s Tod kam Blasius H u e b e r von seiner Vermessungsreise im Etschland, Nons- uud Sulzberg zurück und man war von seinen, nach A n i c h s Manier mit Kunst und Genauigkeit durchgeführten Arbeiten derart befriedigt, dass Hueber von der Landesstelle den Auftrag erhielt, die tirolische Karte unter fortwährender Leitung des Professors v. W e i n h a r t zu vollenden In dem hierüber an den kaiserlichen Hof erstatteten Bericht wurde die Bitte unterbreitet, von dem im Jahre 1763 vorgeschriebenen kleinen Maasstab ganz abgehen und dem grösseren Anich'schen folgen zu dürfen, was durch eine Hofresolution vom 20. December 17615 gewährt wurde. Durch die Aufnahme des südlichen Tirols wurde die tirolische Karte im Jahre 1769 nach grossen Mühen und An- strengungen eudlich vollendet. Hueber schätzt in seinen Aufzeieh-

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Peter Anich und Blasius Hueber.

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Dangen das. was er nach Anich's Tode noch zu vermessen übrig fand, ungefähr auf den dritten Theil des ganzen Landes. Tirol gegen Süden dürfte fast ganz sein Werk sein. Es ist nicht schwer, die Arbeiten H u e b e r's und A n i c Vs von einander zu unterscheiden, da Letzterer seine Zeichnungen mit Tusche , Ersterer mit der Feder machte, wo- durch besonders die Darstellung der Gebirge genauer wurde. Die 20 Blätter der ganzen Karte wurden in rein gezeichnete Copien ge- bracht, und in Wien von dem talentvollen Künstler Johann Ernest Mansfeld in Kupfer gestochen.

Endlich konnte nun die Karte der Oeffentlichkeit übergeben werden ; sie wurde von ganz Europa mit ausserordentlichem Beifall aufgenommen und derart gesucht und aufgekauft, dass sie in wenigen Jahren ganz vergriffen war, und auf das Doppelte und Dreifache ihres anianglichen Preises im Werthe stieg. Nach mehreren Jahren wurde durch Auffrischung der Platten eine zweite Auflage veranstaltet.

Hueber entwarf auch noch eine Übersichtskarte Tirols auf einem einzigen Blatte, die eine Art Auszug von den 20 Blättern der grossen Karte bildet und unter dem Titel: * Atlas tyrolmsis* erschien. Keine Provinz der österreichischen Monarchie hatte damals noch eine Karte von dem innern Werth dieser tirolischen, ja diese gehörte unter die besten Karten von Europa: auszusetzen war an ihr nur der Mangel astronomischer Bestimmungen der geographischen Breite und Länge.

Hueber erhielt in den ersten Jahren wie A n i c h täglich 2 fl. für die Arbeiten im Freien ; im Jahre 1771 der grossen Theuerung wegen 3 fl.. wobei es für die Folge blieb : ausserdem verlieh ihm die Kaiserin Maria Theresia für seine grossen Verdienste die Siegelmässigkeit imd ein eigenes Wappen, bald darauf die goldene Verdienstmedaille und einen lebenslänglichen Guadengehalt von jähr- lichen 200 fl. Sein und A n i c h s Bildniss, von Philipp H a 1 1 e r gemalt, wurden im physikalischen Cabinet zu Innsbruck aufgestellt.

In den Jahren 1775 bis 1777 nahm Hueber mit seinem Schüler Anton Kirchebner noch die Vermessung und Mappirung der Landvogtei Ober- und Nieder-Schwaben vor und verfertigte im Jahre 1780 eine kleine Karte vom ganzen Land Tirol, die wegen ihrer Genauigkeit und Reichhaltigkeit zum Gebrauch der studirenden •lugend in Kupfer gestochen wurde.

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Dr. B. Mazegger. Peter Anieh und Blasius Hueber.

Im hohen Alter von 80 Jahren starb er nach kurzer Krankheit den 4. April 1814 auf seinem Bauerngut zu Tablanden nächst Mm: Ungeachtet seiner Sparsamkeit vermochte er seiner zahlreichen Fa- milie nur ein sehr unbedeutendes Vermögen zu hinterlassen. Auf den Kirchhofe zu Inzing steht ein Leichenstein von Marmor mit H u e hm Wappen und der Inschrift :

„Hier ruhet Blasius Hueber, Landin ann und Landmesser, Peter A n i c h's Schüler und Nachfolger, dessen Verdienst durch die Karten von Tirol, Vorarlberg und der Landvogtei Schwaben bewiesen, von der grossen Maris Theresia belohnt, vom Vaterlande dankbar, von ganz Europa ehrenvoll aner- kannt wurden, das Muster eines guten Christen. Bürgers und Hausvaters. Sein- Witwe und eilf Kinder setzten ihm weinend dieses Denkmal. -

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Stadien am Pasterzengletscher.

Von Bergrath F. Seeland in Klagenfurt.

IL Folge.») Mit einer Abbildung.

Am 2. October 1880 wanderte ich wieder in Gesellschaft des Herrn A. Dolar auf das Glocknerhaus, wo uns Schobert dreifache iMrnamitsalve mit einem je 16 Secunden andauernden Echo bewill- koramte Meine Aufgabe war theils Erledigung von Vereinsangelegen- heiten, theils Ablesung der Marken-Distanzen, welche das Zurück-

hreiten des Pasterzengletschers seit t. October 1879 kennzeichneten, theils endlich die weitere Verfolgung der Gletschertöpfe und des Kaumstrunkes, die ich im Jahre 1879 ober und in der südlichen alten l'asterzen-Seitenmorane gefunden hatte.

Am 3. Vormittags suchte ich mit Herrn Dolar und dem Führer Wallner die im Jahre 1879 Ende September gezogenen vier Marken nieder auf, welche auch alle gefunden wurden, wiewohl die Oelfarben- Hnien stark verwittert waren. Mit dem Bandmaass nahm ich die bistanz des jetzigen Gletscherrandes bis zu den Marken von 1879 ab. und fand folgende Abstände:

Von der Marke a 8 0 m,

* , . c 7-4 .

. , , d 100 ,

Ich beziehe mich dabei auf die Buchstaben in der der I. Folge

eigegebenen Karte (Zeitschrift 1 880, Tat*. 7) . a b c sind Gletscherrand- marken und d ist eine Marke au jenem Urkalkfels, welcher erst vor zwei •Jahren als Insel im Pasterzenkees auftauchte und zuvor vom Eis bedeckt *ar. Der Fels hat auf seiner SO.-Front einen fast senkrechten Abfall und wurde von uns Elisabethfels getauft. Nach NW. bildet er einen flach ansteigenden Kücken. Die alten Marken von 1879 wurden mit r»»then Linien wieder hergestellt und neue mit der Jahreszahl 1880 in

*) L Siehe Zeitschrift 1880, S. 205.

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F. Seeland.

langen Strichen gezeichnet; so dass jeder Alpenfreund hinfür das Maass des jährlichen Gletscherschwindens in natura beobachten kann.

Im Mittel betrug also der Rückgang des Gletschers 7*3 m und an Mächtigkeit hat er am Elisabethfels, welcher senkrecht abfallt. 10 m verloren. Die Margeritzen, jene ellipsoidische Zunge zwischen den zwei Armen der Mullquellen (auf der Karte neben „C. 1879k), hatte ich im Vorjahr noch nicht gesehen. Diesesmal war sie ganz blossgelegt und ruhten auf ihrem Rundhöcker vereinzelte Moränenblöcke, welche sich beim Gletscherschmelzen festsetzen. Sie bildet heute eine Art Landzunge in den Gletscher hinein mit NW.-Streichen.

Am Elisabethfels bricht der Gletscher bei seiner fortwährenden Thalbewegung beständig in grösseren und kleineren Eisblöcken ab. was sowohl das fortwährende Abbröckeln von Eis und Moräne bei unserer Anwesenheit, als auch die unter dem Elisabethfels auf dem Gletscher lagernden Blöcke von Eis- und Gesteinstrümmern bewiesen. Die Marke des Vorjahres war nur mit Mühe imd Vorsicht am Seil zu erreichen, weil der Gletscher im Anschluss an den steilen Fels weit klafft und nur durch eine Halde von Moränenschutt eine Brücke vom Gletscher zum Fels gebildet wird, die aber weich und teigig ist

Das Gletscherschwinden war demnach im Jahre 1880 ein bedeutendes, wenn man die Breite des Gletschers ins Auge fasst.

Nachdem diese Arbeit beendet war. schlug ich aus den Moranen- blöcken eine Suite von Gesteinsarten, die eine ganz schöne Reihe von Urschiefern formirt und ein hübsches Bild des Gletscherbettes für den Geologen abgibt. Auch seltenere Minerale, wie: Magnetkies, Rutil. Magnetit, Dolomit, Chlorit, Adular. Turmalin. Serpentin. Am- phibol etc. linden sich darin.

Nun verfolgte ich die alten Biesentöpfe und entdeckte da, wo im Rasenplateau eine senkrechte Wand des ürkalks steil abfällt, in NW - Streichensrichtung von dem schönen Gletschertopf des Vorjahres neuerdings einen herrlichen Riesentopf. Er ist nahe der prächtigen Quelle, welche sich neben dem Weg in die Leiter auf diesem Plateau befindet und gewährt gegen die Strahlen der hochstehenden Sonne guten Schatten. Er stellt, wie die Skizze zeigt, nicht die volle, sondern nur etwas mehr als die halbe Form eines schön ausge- drehten Riesentopfes vor, und mau kann sich bequem auf die Rasen- bank der Topfsohle setzen, oder sich wie in eine Nische hineinstellen,

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Studien am Pasterzenglet scher. II.

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und man wird noch immer nicht mit ausgestreckten Händen den oberen Topfrand erreichen; denn er misst in der Höhe 2 8 in, hat iinten 2 m und oben 17 m grössten Durchmesser. Ich habe auch diesen mit rother Farbe als Riesentopf bezeichnet.

Nun veranlasste ich die Säuberung des alten grossen Riesentopfes von 1879, so weit es eben ohne zu grosse Beschwerden und Kosten möglich war. Die Ausfullungsmasse war schwarze feste Alpenerde mit fielen Aesten und schilfartigen verkohlten Gräsern, welche auch jetzt noch an der Sohle ansteht, weil der feste Gesteinsboden nicht erreicht wurde. Der Riesentopf zeigt nach der Säuberung nachstehende Dimensionen: Tiefe 3098 m, Längendurchmesser an der Sohle 5-057 m, Breitendurchmesser an der Sohle 4 014m; oben am Rande: langer Durchmesser 4 m, kurzer Durchmesser 3*9 m. Der Querschnitt U1 elliptisch und der Topf baucht sich nach der Tiefe stark aus. Die weitere noch mit Erde angefüllte Tiefe scheint bedeutend zu sein. Die grossen Kosten des Aushubes und die vorgeschrittene Jahreszeit setzten aber dermalen der Arbeit ein Ziel.

Von dem Baumstrunk, den ich 1879 in der alten südlichen Seitenmoräne in 2152m Seehöhe auffand, wurde diesmal eine Scheibe herausgeschnitten und für das Klagenfurter Museum mitgenommen. Mein Sohn hat das Holz wissenschaftlich untersucht und die

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F. Seeland.

Resultate in der ,Oesterreichisehen botanischen Zeitschrift* 1881. Nr. 1 veröffentlicht, welcher Arbeit ich folgendes entnehme

Die heutige Waldgrenze am Pasterzengletscher sehliesst mit einer Höhe von 1800m ab. und nur einzelne verkümmerte Lärchen kommen mit dem Kniramholz noch bis in einer Höhe von 1900 m vor. An der Ostseite der Leiterköpfe geht die Baumregion etwas höher hinauf.

Da alle Umstünde der etwa zu, machenden Annahme, dass der Stamm durch Menschenhände an diese Stelle gebracht worden sein könnte, auf das bestimmteste widersprechen, so ist derselbe zweifels- ohne als der Ueberrest einer Baumvegetation anzusehen, die einst viel höher hinaufgereicht haben muss, als die heutige. Der Strunk hat eine Länge von 2 m, einen Durchmesser von 53 cm und ich konnte an dem Querschnitt ganz deutlich 114 Jahresringe zählen. Aeusserlich macht derselbe den Eindruck eines Stammes, der, durch Triftung seiner Rinde beraubt, durch eine lange Reihe von Jahren allen Ein- flüssen der Atmosphärilien ausgesetzt war. An den beiden Enden zeigt er splitterigen Bruch mit abgestumpften Ecken und ist in seinen Spalten zum grossen Theil mit feinem Sand ausgefüllt

Die miskroskopische Untersuchung der Holzart ergab dieselbe zunächst als ein Coniferenholz, und es stellte sich bald heraus, dass dieselbe nur entweder von Pinns Cembra oder von Pinus Strohns herrühren könne, da diese beiden Arten von den übrigen Coniferen anatomisch leicht zu unterscheiden sind und unser Holz mit dem der genannten Pinus- Arten die vollste Uebereinstimmung zeigte.

Eine sorgfältige Prüfung der Structur auf Grund der Literatur und eigener Beobachtungen ergab, dass das Holz unseres Strunks mit dem von P. Cembra wesentlich übereinstimmt und derselbe somit thatsäehlich von einer Zirbelkiefer herrührt, die einst, vielleicht als eine der letzten ihres Stammes, dort oben neben dem Eis ihre Krone entfaltete, nach ihrem Absterben auf den Gletscher kollerte oder möglicher Weise vom wachsenden Gletscher selbst geknickt und thalwärts befördert wurde, bis sie, in Folge der \ielen mechanischen Einwirkungen ihres Reisegefährten, des Moränenschuttes, zum formlosen Strunk verun- staltet, an der heutigen Fundstelle gemeinsam mit der ganzen Seiten- moräne abgelagert wurde.

Ueber die Zeit, die seit dem Zugrundegehen dieser Zirbel ver- flossen sein mag, fehlen leider sichere Anhaltspunkte, doch dürften

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Studien am PastcrzengleUcher. II.

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zwei Jahrhunderte wohl kaum zu Ikh'Ii geglitten sein. Die vortreffliche C«»nserviruug des Holzes, das im Inuern so gut wie gar keine Ver- änderung in den Structurverhältnissen seiner Elemente erkennen lässt, spricht keineswegs gegen diese Annahme, ja sie lässt sogar eine Doch höhere Zahl von Jahren annehmen. Ich erinnere hier nur an die vielen Beispiele, die aus den Gletscherbeschreibungen bekannt sind und die gerade Aber die vortreffliche Conservirung von Hölzern, welche durch Jahrhunderte in Berührung mit dem Gletschereise gewesen, Aufschluss geben. Ueber die Art der Zerstörung des Holzes <*n unserem Baumstrunk, die abgesehen von der oben erwähnten, rein mechanischen hauptsächlich durch Einwirkimg der Atnio- ?l»härilien und von Pilzen veranlasst wurde, seien einige Bemerkungen gestattet.

Jene Zerstörungsweisen, die Wiesner1) als t staubige Ver- wesung* und , Bräunung- bezeichnet, haben an dem Stamm ihre Wirkungsart begonnen. Von aussen nach innen bis in eine Tiefe von ca 2 cm hat das Holz gegenüber den innersten Schichten eine dunkle braune Farbe: die einzelneu Elemente lassen sich leicht von einander trennen und zeigen an den Schnitten gerade dort, wo zwei zusammen- gössen, am auffallendsten eine braune Färbung ihrer Membranen Bei Behandlung mit Chromsäure lösen sich die einzelnen Elemente sehr bald von einander los. was auf ein Schwinden der Intercellularsubstanz hinweist, nachdem die Isolirung \icl schneller vor sich geht als bei nnverändertem Holz. Sowohl die Wiesn ersehe Reaction auf Holz- substanz mit Phloroglucin und Salzsäure, als auch die Cellulose- Reaction mit Chlorzinkjod traten noch mit grosser Deutlichkeit hervor, ein Beweis, dass die Umwandlung der Cellulose in Humin- korper noch sehr wenig vorgeschritten ist, gewiss aber bereits ein Theil der Holzsubstauz zerstört sein musste Im ganzen sind die Stracturverhältnisse des Holzes selbst in diesen äussersten Schichten, die den Anfang des Bräunungs-Processes zeigen, noch ganz deutlich erhalten, ja sogar die Markstrahlen, die. wie Wiesner5) zeigte, bei diesem Process zuerst zerstört werden, indem ihre Zellen einfach aus dem Holz herausfallen, sind noch in den äussersten Schichten erhalten

*) „Die Zerstörung der Holzer an der Atmosphäre. u Sitzungsberichte der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Band XLIX. *) a. a. 0., pag. 28.

Zeitschrift 1881. 12

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F. Seeland.

und nur die äusseren Markstrahlenzellen sind hier zum Theil ver- schwunden, sie scheinen also weniger resistent als die inneren. Eine histologische Veränderung der Tracheiden war nur insofern wahrzu- nehmen, als die Verdickungsmasse, welche den Tüpfelraum umgibt, an den ganz oberflächlich gelegenen Tracheiden in kleine, im Kreise angeordnete Stückchen zerfallen ist, während etwas tiefer nach innen dieselbe radiale Hisse zeigt und schon in einer Tiefe von ca 1 cm die beholten Tüpfel ganz unversehrt erhalten sind. Es ist das eine ähuliche Erscheinung, wie sie Wiesner bei dem Bräunungs-Processe an ver- schiedenen Couiferenhölzern beobachtete und beschrieb.3)

Viel mehr zerstörend als dieser Verwesungs - Process wirkt* jedoch an dem Holz ein Pilz, dessen Myeelium an der Oberfläche des Strunks wie ein weisser Uebcrzug sichtbar ist, und der von hier au> sich seinen Weg durch die Tüpfel in das Innere der Tracheiden suchte und diese von innen her zerstörte. Bis in eine Tiefe von 1 cm sind gauz deutlich die Spuren seiner Zerstörung zu verfolgen. In den äussersten oberflächlichen Zellen sind im Innern mitunter sehr zahlreich die grossen braunen Sporen mit dem etwas warzigen Exosporium angehäuft zu sehen, während von dem Myeelium selbst etwas tiefer kaum hie und da noch etwas wahrzunehmen ist. Nur jene Gänge, die sich dasselbe von innen her in die Tracheiden- wandung einfrass. die in mehr oder weniger regelmässigen schraubigen Linien dieselbe durchkreuzen und stellenweise die Wandung bis zur primären Membran zerstörten, charakterisireu die zerstörende Wirkungsart des Pilzes. Es sind das zweifelsohne dieselben Gänge, die H Schacht4) an Dracaena Iharo beschneb und die er „Pilz- bahnen* nannte, die gleichzeitig Wiesner'*) in deu Tracheiden vieler vergrauten Laub- und Nadelhölzer auffand. Diese Pilzbahnen durch- kreuzen das Innere der oberflächlichen Tracheiden wie' ein dichtes Netz- werk und verlieren sich in einer Tiefe von ungefähr 8 mm allmälig.

Die histologischen Veränderungen an dem Strunk, 'die also hauptsächlich durch die Wucherung eiues Pilzmyceliums und durch dieses wieder nur an den oberflächlichen Schichten sehr allmälig veranlasst wurden, sind also im Vergleich zur Zeit, die derselbe

3) a. a. 0.. pag. 28.

4) „Jahrbücher für wissenechaftl. Botanik." Band III, S. 449. *) a. a. 0., pag. 29.

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Studien am Pasterzengletscher. II.

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den verschiedensten Angriffen exponirt war, nur minimale zu nennen. I>ie Nähe des Eises, in dem derselbe möglicherweise durch lange Zeit eingebettet gelegen ist, sowie die niedrige Temperatur über- haupt wirkten als Conservirungsmittel.

Die Zirbelkiefer, über deren obere Grenze und geographische Verbreitung in den Alpen wir die eingehendsten Beobachtungen von A. v. K e r n e r°) besitzen, hat in den Alpen einen bestimmten Ver- breitungsbezirk, dessen theilweise südliche Grenze längs der Südost- Grenze Tirols an dem Glocknerstock vorüber und am Südabhang der Tauernkette weiterzieht. Kerner weist an vielen Bei- spielen nach, wie dieser Baum an so vielen Stellen, wo er einst noch in mächtigen Bestanden auftrat, heute gar nicht mehr zu finden ist, und zeigt, wie besonders dessen obere Grenze deutlich im steten Zurückweichen begriffen ist, u. zw. häuptsächlich in Folge der Aus- rottung von Seite des Menschen. Ohne Zweifel haben wir auch au unserem Zirbelstrunk den deutlichsten Beweis für das Zurückweichen der Zirbelkiefer in ihrer oberen Grenze am Pasterzengletscher, wo nach einer Angabe von Schlagintweit noch seinerzeit dieser Baum nur in eine Höhe von 1455 m reichte, während doch unser Strunk in einer Höhe von 2152 m gefunden wurde. Nachdem die Zirbel- kiefer nach Kern er selbst bei einer mittleren Jahrestemperatur von noch etwas unter und (wie am Stilfserjoch) noch in einer Höhe von 2472 m gedeihen kauu und „die Nähe von Gletschern und Schneefeldern nicht scheut8, so dürfte auch in unserem Fall das Zurückweichen der oberen Grenze der Zirbelkiefer nicht so sehr in klimatischen Veränderungen ihre Erklärung finden, da ja heute am Pasterzengletscher in der Höhe von 2100 m die mittlere Jahres- temperatur noch -fl C. beträgt und, wie das Zurückweichen des Gletschers zeigt, seit jener Zeit eher im Steigen als im Fallen be- griffen ist, als vielmehr darin, dass auch dort die Zirbelkiefer der vielen technischen Vorzüge ihres Holzes wegen vom Menschen schonungslos verfolgt und so, wie an manchen anderen Orten, auch hier vertrieben wurde, wo sie uns an dem Strunk einen Beweis ihrer

einstigen Existenz hinterliess.

■»

•) n Studien über die oberen Grenzen der Holzpflanzen in den österreichischen Alpen.- Oesterreichische Revue, Band VII, 1865.

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Die Göttin Bercht-Holda und ihr Gefolge.

Beiträge zur Erkläruug ihres Cultus und der darauf bezüglichen Volksbrauche/ i

Von Dr. L. Frey tag in Berlin.

(Mit einer Abbildung im Text.)

Als in der zweiten Hälfte des 1;3. Jahrhunderts das ger- manische Volksepos abblühte, begann man den Stoff in Samrael- romanen aufzuspeichern, wie etwa abgestorbene oder zerdrückte Blumen in einem Herbarium. Aehnlich ergeht es heutzutage dem Volksthum und seinen Traditionen: man ist in unserem Jahrhundert bemüht, für die Nachwelt zu retten, was zu retten ist, und ihr zu über- liefern, wie so voll und schön jenes einst geblüht hat. Es ist eine Blüte, die selbst in Tirol dem schnellen Absterben verfallen ist.

Vor drei Jahren übersandte der Redacteur dieser Zeitschrift dem Verfasser eine Photographie, den „Berchtentanz'* darstellend. Derselbe Tanz findet sich auch in Richters „Herzogthum Salzburg* ähnlich. Hier wie dort finden sich vier Tänzer, beide Paare in glänzender Tracht, gelb und roth und mit gleichfarbigen breit herabwallenden Bändern und einer mächtigen Federkrone geziert Heutzutage scheint sich der Tanz auf den Pinzgau zu beschränken; sein Wesen ist den Darstellern an sich unklar, auch unterscheidet er sich von den gewöhnlichen Tänzen nicht besonders. Es ist das letzte, schwache Autflackern eines Lichtes, das einst mit theils unheimlichem, theils mildem Glanz die Alpenwelt, ja das ganze germanische Volksthum beleuchtete. Traurig, unwieder- bringlich verloren!

*) Wenn der Herr Verfasser im Folgenden nicht nur eine Erklärung de> Berchtentanzes allein gibt, um welche wir ihn ursprünglich ersucht hatten, sondern eine ganze Reihe von Volksbräuchen bespricht, welche sich auf ähnliche Ueber- lieferungen zurückführen lassen, so räumen wir der interessanten Arbeit dennoch gerne Kaum ein. von der Ansicht ausgehend, dass nur eine vergleichende Be- handlung Erschöpfendes liefern kann. Es leitet unshiebei aber weiter der Gedanke, ilass in unseren Alpenländern (unbeschadet des Werths anderer Sammlungen) auch in dieser Hingeht noch so vieles zu finden sein möchte, was der Vergessenheit ent- rissen zu werden verdient, und dass uns diese Arbeit dazu angethan sebwn^ manchen, der unter dem Volk lebt oder sonst viel mit ihm verkehrt, zum Xa*n* forschen und Sammeln auch in dieser Richtung anzuregen und zu veranlassen.

Die Redaction.

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Die Göttin Bercht-Holda.

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Die älteste Nachricht über den Cult der hiefür uns wichtigen Göttin B er cht gibt uns Tacitus in seiner Germania. Er verlegt ihr Heiligthum auf eine Insel des Oceans. „Dort wird in einem heiligen Hain der Wagen der Göttin aufbewahrt, der stets verhüllt ist und nur von ihrem Priester berührt werden darf. Zur bestimmten Jahreszeit steigt die Göttin in den Wagen, der nun durchs ganze Land, von heiligen Kühen gezogen, seinen segnenden Umzug hält: in dieser Zeit ist Friede und Waffenruhe überall. Dann kehrt der Wagen in seineu Hain zurück, und von der sterblichen Befleckung wird der Wagen sammt der Göttin in dem heiligen Teiche reingespült: die mit diesem Dienste beauftragten Sclaven werden von den Finthen verschlungen. * Das ist der kurze Inhalt des knappen Berichtes, dessen Beleuchtung nur auf indirectera Wege möglich ist. Legen wir also die alpinen und die verwandten Berichte über den Umzug der Bercht zunächst dar: dass der Glaube an sie beim Landvolk alt ist, sieht man schon aus Winter's .Blume der Tugend", wo es heisst: .So nutzen etleichden Alraun und etleich gelauben an die Fraun, die da heisset Percht mit der eisnen Nas."

Der Umzug der Percht und ihres Gefolges geschieht vornehm- lich in den Zwölften, also in den Tagen von den Weihnachten bis zum heiligen Dreikönigstag. Zu den Gönnachten (d. i. am Abende vor den heiligen Dreikönigen) ist es Sitte, die Ueberbleibsel des Nachtmahles für die Perchtl auf dem Tisch stehen zu lassen. Sind die Leute zu Bett so kommt sie mit ihrem Kindergefolge als steinaltes Weiblein und kostet von den Speisen. Der Haupttag ihres Umzuges ist der Dreikönigs tag, und dieser wird daher auch der Perchtentag genannt. Am besten seien es drei Gerichte : denn sie (auch Stampa oder Gsanga genannt) kommt sicher: gut ist es, wenn man an diesem Abend wie auch in der Christnacht die Kinder auf den Boden legt und die Wiege darüber stellt, damit die Bercht oder Stampa sie nicht forttragen möge. Auch auf das Hausdach legt man Speise: die Milchkübel und die übrigen landwirtschaftlichen Geräthe werden tleissig beräuchert. In der Dreikönigsnacht reden auch die Thiere. Zum Tage darauf wird vor den Thüren gesungen: der dafür ein- gesammelte Erlös wird grösstentheils für Messen zum Heil der armen Seelen aufgewendet, In jener Vornacht und vor Perchtelweih (dem nächsten Sonntag) gehen die „Perchten4* um: sie haben lange Stöcke , gehen in meist schreckhafter Vermummuug und tragen einen Sack, um die einzusammelnden Gaben (namentlich Speise) hineinzuthun. Mitunter aber ist es vorgekommen, dass sich in diesen Zug die echte Perchtl mischte: kenntlich wurde sie an ihren übermenschlichen Riesensprüngen und den dabei sichtbar werdenden Bocksfussen. In anderen Gegenden hinwieder geschieht das Perchten- laufen am letzten Abend des Faschings. FiS ist eine Art Maskenzug:

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die Vermummten heissen Perchten und theilen sich in schöne und häßliche („schieehe * ). Jene sind mit Bändern und Borten geschmückt, diese mit Mäusen und Batten, Ketten und Schellen behängt und ab- N-hreckeud hässlich gekleidet; jene tragen einen buntbebänderten Stock, diese einen mit einem Teufelskopf endenden: unter diesen ist der , Aschenschütz % der deu Leuten Asche und Kuss ins Gesicht wirft. Jene theilen Geschenke aus. mit mächtigem Lärm und fröhlich; alles aber tlieht. wenn die sich hineinmischende „wilde" Perchtl an ihrem Hoch- *{»rung übers Brunuenholz erkannt wird, denn zerrissen wird, wer nicht rechtzeitig den Schutz eines Hauses erreichen kann. Doch unter- lassen werden darf das Perehtlspringeu nicht, denn von diesem ist das Gedeihen der Ernte abhängig.

Eine Anzahl volkstümlicher Gebräuche steht hiemit in Ver- bindung Die einen sind hier, die andern anderswo localisirt. Geht am Fastnachtstag die Sonne frühe auf, so wird auch die Feldfrucht frühe reif Schneit es am Faschingssonutag. so muss es auch am Oster- sonntag schneien: schneit es am Aschermittwoch, so schneit es noch vierziginal. Geht ein Jüngling in der Nacht vom Faschingdienstag auf Aschermittwoch vor zwölf Chr aus. so erscheinen ihm sämmtliche Mädchen des Dorfes, und seine künftige Braut reicht ihm eine Rose.*) Am ersten Sonntag geschieht das „Scheibenschlagen-; die Jugend des Dorfes schlägt brennende Scheiben in die Luft und rollt glühende Kader bergab.

Das „Perchtenlaufen* geschieht aber auch am Nikolausabend o. December): da erscheint St. Nikolaus mit dem „Klaubauf", dieser in furchtbarer, kinderschreckender Gestalt, jener in freundlicher, folgsame Kinder belohnender. Die Kolle der Percht ist überhaupt eine zweifache, imd ihr und ihres Gefolges Umzug ist theils lohnend und segnend, theils malmend, strafend, drohend und abschreckeud. Wen ßercht Nachts ^namentlich auf verbotenen Wegen) trifft, den entführt sie. Denn sie gehört auch zum Gefolge der Wilden Jagd. Ein Wagehals ruft der im Sturm Daherbrausenden zu: „Lass1 meinen Theil auch!"1 und er findet morgens einen Todteu an seine Thüre genagelt; der entsetzliche Gast verschwindet erst, wenn man bei einem neuen Umzug ruft: „Nimm meinen Theil auch!" Um die Weihuachten muss aus allen Webstühlen das Werg abgesponnen, das Garn abge- funden, das im Hause gebrauchte G eschirr rein sein. Wer die B er cht

*j Damit im Zusammenhang steht auch noch in .Südtirol das „Märzrufen IVbcr dieses schreibt der Tiroler Bote von 1SS1 „Jeden Abend worden von der link« ober der Stadt (Riva) st«- banden Bastion (einer Ruin»') mittelst Sprachrohrs von Unbekannten alle verliebten Paare mit vollem Namen herabgeruien, welche tas verflossene Jahr und hauptsächlich im Fasching beobachtet wurden. Dass diese veraltete Sitte manchesmal Aerger herv orruft, ist erklärlich." Diesen Hinweis verdankt der Verfasser dem Redacteur dieser Zeitschrift, dem er auch wegen anderweitiger Zusendungen herzlich verpflichtet ist.

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bei ihrem Umzug unberufen belauscht oder behorcht, dem schlägt >ie wohl im Vorübergehen eine Axt ins Knie, die ihm das Hein lahmt und von der Strengen wieder erst herausgezogen wird, wenn man sich übers Jahr am selben Ort in der Dreikönigsnacht einfindet Da lautet ihr Spruch mit geringen Abweichungen regelmassig: .Voriges Jahr hab' ich da in einen Stock eine Hacke eingehalten, ich muss sie nun wieder herausnehmen.*

Dass sie identisch ist mit der Starapa (oder Sanga). das> die* sogar nur ein Beiname von ihr ist. wird sich zeigen. Da erscheint sie ausnahmslos furchtbar, mit einer Ungeheuern Nase oder auch geradezu mit einem Rosskopfe, den sie feindselig zu Thür und Fenster herein- streckt. Da liebt sie es. ungetaufte Kinder und ungeseguete Wöchne- rinnen ZU entführen, und bei diesen muss desshalb Nachts immer gewacht werden Man könnte nun leicht auf den Gedanken kommen, das Kindergefolge Berchtas mit diesen entführten Kindern zu identiricireu. Auf alle Falle liebt sie dieselben zärtlich und ist für jede ihnen erwiesene Wohlthat dankbar; einem Bauern, der dem letzten, sich stets aufs lange Kleid tretenden Kinde dasselbe hochschönt, weissagt die Bercht Heil und Segen, und dies trifft am nächsten Gönnachtsabende auch richtig ein. Als steinaltes Weiblein beschenkt sie gute Kinder mit (leid, mit einem Heckpfennig. Aber dafür treiM sie auch ihren Tribut strenge ein: lässt man kein Fssen für sie stehen, so muss die zitternde Bäuerin selbst aus dem Bett und ihr kochen

Wenn der Vorwitzige, der dem Zuge Berchtas unberufen zuschaut und von ihr auf Jahresfrist geblendet wird, sein Augen- licht eigentlich vor dem strahlenden Glanz der in ihr verborgenen Göttin verliert, so erscheint der Aufzug derselben in den östlichen Alpengegenden meist dürftig und armselig: die Bercht ist meist alt und hässlich. und sie und ihre Kinder erscheinen in zerrissenen Kleidern. Aber anderswo (namentlich im mittleren Deutschland) erscheint Percht grossartiger. Im Orlagau ist sie die Königin der Heimchen, die den Menschen die Felder wässern, während sie seilet Winters unter der Erde mit ihrem Pfluge ackert. Von den Menschen gekränkt, verlässt sie das Land und vergilt die r eberfahrt über den Grenzfluss, indem sie dem Fährmann die S]»äne des neugezimmerten Pfluges gibt, die sich in Goldstücke verwandeln. Sie erscheint da als grosse, hehre Frau, von einer Kinderschaar umgeben, und dann ist ihr Umzug still, geisterhaft; sonst erscheint ihr Zug (dann aber ohne die Kinder) mit furchtbarem Lärmen. Peitschengeknall und Getöue der Kuhglocken; so ist es im Salzburgischen. Iu Oberbaieru bildenden Berchtenzug Weiber iu alten Mannskleidern und vermummt als Bereuten, gewöhnlich drei: die eine mit der Kette, die zweite mit der Ofengabel, die dritte mit dem Besen. In Mittelfranken tritt die Beicht auf als „eiserne Berta", iu eine Kuhhaut gebullt, mit

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Hörnern, den guten Kindern Aepfel, Birnen. Nüsse austheilend, die fnteen strafend und rügend. Seltsame Volksetymologie tritt da auf;

wurde im Nürnbergischen die „Berchtnacht" verderbt in ..Berg- nacht*, gewissermasßen das glänzende „Ueberirdische" mit dem dunkeln (nterirdisehen verschmelzend. Solche Volksetymologie bildet sich, namentlich da aus, wo die Dialekte der verschiedenen Stämme einander kreuzen: im Allgemeinen kann man festhalten, dass der Name der Per cht heimisch ist in ganz Oesterreich, in Baiern, Schwaben, im Elsass und in der Schweiz: in Franken wechselt er mit dem der Holda. und das ist natürlich, da die Südgrenze des Norddeutschen früher bis an die Maingegend hinab ging. Die Volksdeutung, die häutig an Mos Aeusserlichem haftet, oft aberaueh instinktmässig das Richtige trifft nennt die Göttin oft die Wehemutter und deutet den Namen auf eine Hebamme, die einst Kinder in der Nothtaufe auf des Teufels Namen taufte, dafür umgehen musste und später in die Donau oder die Wertach gebannt wurde: wer bei ihrem Umzug aus dem Fenster sieht, bekommt einen geschwollenen Kopf. Das Volksbewusstsein hat ■ien Namen der Göttin übrigens hin und wieder in Ortschaften localisirt: Berchtesgaden ist allbekannt, und auch Parten - kirehen dürfte zu nennen sein, und die Angst vor der als wirklich iredachten Göttin war in einzelneu Gegenden noch vor kurzem so mächtig, dass man sich beim festlichen Aufzug ihres unvermutheten Erscheinens versah und glaubte. Her cht oder Stampa erschrecke <iie Spinnerinnen, die vor demAbschluss ihrer Arbeit zum Tanz gehen. In Mittelfranken (in Holzberndorf) wurde sonst von jungen Leuten die Eisenberta dargestellt: sie erscheint da in eine Kuhhaut gehüllt, mit Hörnern. Aepfel. Birnen und Nüsse bei sich, in der Hand einen halben Besen als Ruthenbüschel: sie belohnt rleissige Kinder, straft l'aole: auch hier werden die Umziehenden mitunter von der leibhalten Eisenberta erschreckt. Eben so ist es im Bambergischen: anderswo lieisst sie die Buzeberchta. vermummt, die Haare verwirrt herab- hängend, das Gesicht geschwärzt, in schwarzen Lumpen: sie hat einen Hafen (Topf) mit Stärke, rührt mit dem Kochlöffel uud bestreicht den Begegnenden das Gesicht. Bei Bregenz ziehen ebenso junge Leute um in der Klöplesnacht (dem vierten Mittwoch der Hauchnächte) und werfen an die Fenster mit Weizenkömern, Erbsen und dergleichen, oft auch mit Glasscherben: Neugierigen, die das Fenster öffnen, werfen sie einen mit Kienruss geschwärzten Flor übers Gesicht Cebrigeus wird auch die Dreikönigsnacht häutig Klöplesnacht genannt : Verbote gegen die uralten Umzüge erfolgten in protestantischen Ge- genden schon im 10. und 17. Jahrhundert.

Immer wiederholen sich die Sagen von der Strafe der die Göttin uud ihren Kinderzug Verspottenden So lacht einmal eine Spinnerin "iU?r den Zug, Ferch t bläst sie an. und sie erblindet bis ihr übers

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.Jahr bei dem nämlichen Umzug das Augenlicht wieder geschenkt wird Stets fast erseheint die Kinderschaar weinend, und ihr Gesang hat eine wehmflthige Melodie. Der Tag des Hauptumzuges ist in der Schweiz der Berchtelistag. der zweite oder (wenn Neujahr auf einen Sonnabend fallt) dritte Januar. Das Epiphaniasfest wurde schon früh identiticirt mit dem Berchtentage, dem Tage der „Milteu Hebte*. Im Winter ist das Reicb der Göttin unterirdisch entrückt; da weidet sie ihre Heerde, und mitunter mischt sieh eine aus der Erde emporsteigende Kuh unter menschliche Thiere, wo kein getreuer Eckart zu warnen braucht. Das Goethe'sehe Gedicht Ober diesen beruht übrigens auf thüringischer Sage.

Im grellen Gegensatz zn der milden Göttin steht es, wenn die Beichten in Glossarien häutig Furien genannt werden, wie bei Goethe die .Unholden"; ihre gute Natur bricht aber doch hindurch, indem das von ihnen getrunkene Bier sich stets erneut, bis die Sache ausgeplaudert wird. Wie das Todtenreich zugleich das versunkene Paradies in sich birgt, so erschienen auch Jagdreviere innerhalb der Berge: Wildsauen kommen in Mondnächten hervor auf den Lockruf einer schönen Geisterjungfrau. So heisst denn auch in den Sagen von versunkenen Burgen die unschuldige Tochter, die hernach geistet. auffallend oft Berta. Auch ist der Name mitunter arg entstellt. So ist der Hechtsee bei Kufstein entstanden aus einer blühenden Wiese, die dem schönen Waldfräulein Hechta gehörte und durch die ge- wöhnliche menschliche Untreue unterging: natürlich ist .Hechta* aus Berchta entstellt.

Bercht als Ehegöttin erscheint oft genug. In den Alpen werden die ledigen Jungfrauen nach ihrem Tode auf Moose oder Berge ent- rückt (z. B. aufs Sterzinger Moos), wo sie ewig spinnen müssen. Inder Südschweiz erscheint die Göttin als der Geist der Königiu Berta: im Winter erscheint sie in leuchtendem Gewände und streut aus voller Futterschwinge die Saat zu reicher Ernte aus. Zur Weihnacht durch- zieht sie als strahlend schöne Jägerin ihr Reich, den Zauberstab in der Hand, von einer Instigen Geisterschaar begleitet, jedes Haus prüfend und segnend, die echte Beschützerin liebender Mädchen und emsiger Frauen. Entstellt ist sie wiederum in der Localsage von der Wilden- burg. In deren Schutt hausen Geister, stets sich verwandelnd, gold- hütend: eine gespenstische Frau irrt klageud umher, verwandelt sich in eine Gestalt mit langer Nase: ein riesiger Mann mit grossem, breit- randigem Hute und weitem schwarzem Mantel folgt ihr (der echte Odhinu). desgleichen andere Ungethüme in thierischen und höllischen Gestalten.

Jm Kinderheere der Per cht, die alle mit weissen Hemden au- gethan sind, tritt das letzte stets auf mit herabhangenden Strumpf- bändern i oder ähnlich): ein gutmüthiger Burseh knüpft die Bänder fest

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Die Göttin Bercht-Holda.

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and gibt dabei dem Kind einen Scherznamen. So hat das Kind nun ?ioen Namen und wird von der Per cht für erlöst erklärt, das Ge- flecht des Burschen aber wird gesegnet bis ins neunte Glied. Die Königin Berta (die Spinnerin oder die Demüthige genannt) er- scheint als ideales Muster einer ursprünglich irdischen Kegentin; sie übt gerechte Besteuerung nach dem Bodenwerth, Urbarmachung wüster (iegenden, Strassenbau. Gründung von Städten und Festungeu. Der Zng des Spinnens kehrt auch in verdunkelten Traditionen wieder: so hegt auf dem Geissberge beim schweizerischen Dorf Willigen eine Kuiue: dort hauste einst ein Biesenfräulein, die alle Angriffe mit dem Mossen Sausen ihres Spinnrades abwehrte.

Das Fastnachts-, Oster- und Johannisfeuer sind durchweg Svm- hole des Sonnenfeuers und des Sonnenrades: eigenartig und nicht überall vorkommend ist das Weihnachtsfeuer, die neuverjüngte Sonnen- kraft svmbolisirend Im Saterländischen ist die Wepelrote* zu er- wähnen: ein Rad aus Weidenruten, in der Mitte ein Goldblech, Weidenzweige laufeu strahlenförmig nach dem Band, und die Speichen sind mit Aepfeln geschmückt: so wird die Wepelrote zu Neujahr «juten Nachbarn oder gehebten Mädchen ins Haus geworfen.

Oft erscheint diePercht ebenso wie der Schimmelreiter kopflos. Kinmal entführt sie einen Menschen aus einem nicht geweihten Hause und bringt ihn Morgens todt zurück : der Todte hat zwischen seinen Zehen und Fingern unbekannte Blumen, und es heisst: „Er ist wohl in fremden Landen bei der Per cht gewesen." Das dürfte auf alte Menschenopfer hindeuten. Die Musik gehört durchaus zum Aufzuge: daher tragen die Berchteln. der elsässische Haustrapp der Pfingst- lümmel, der Schellenmoritz * (der verkappte Winterriese), der Mai- könig u. s. w. Schellen, wohl als einfachstes und Allen zugängliches Instrument. Der „Schellenmoritz* in Halle soll ein harter Bischof ge- wesen sein, dessen gütige Schwester seine gequälten Arbeiter zu sich nahm und von ihm ermordet ward: es ist offenbar der Kampf zwischen Winter und Sommer.

Die Zeit, wo Bercht herrschte, spielt in den moderneren Tradi- tionen dieselbe Rolle wie die des Saturn in der antiken Mythologie. ,Nonepiüil tempo che Berta rilava". sagt der Italiener, das Scheiden der schönen Zeit beklagend: der Begriff des Spinnens in diesem Ausdruck findet sich auch in dem Französischen: .("est une etoile qui öle", als ob der Schweif eines Kometen oder Sternschnuppen ihr «iespinnst seien Manche Kinderspiele sind tief mythologischen Inhaltes: unter vielen mag nur ein sehr ausführliches. .Berta im Wald*, genannt werden. Die .heilige Zeit" begann in der Heidenzeit, nachdem die Ernte glücklich heimgebracht und die Bestellung der Wintersaat vollendet war; das Vorfest des heidnischen Jul lebt in unseren Kirmsen fort. In Nordwestdeutschland ist der Name der

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Bercht selten: er findet sieh z. B. iii dem Volksausdrucke: »Berta mit der blauerigen (blutigen) haut kQemt düart finster*, wenn die Frauen am Samstagabend nicht abgesponnen haben: oder es heisst auch: „Du kfiems oppeu doarnbnsk." In der Sage vom Fräulein in der Isenburg ildiscnbnrgi erscheint eiue weissgekleidete Jungfrau, deren Name zweifellos wieder Berta ist. In der tiefe der Burg sind Schätze vergraben, darunter eine goldene Wiege: beim Erscheinen der Jungfrau .läutet es* (= klingt es. in der Luft): ein Spötter wird auch hier durch einen Sturmwind entführt und bleibt an einem Dorn- busch hangen. Dieser Zug kehrt in den Hexensagen unendlich oft wieder Bei den Slaven erscheint eine Göttin Sperechta (wohl an- dern Gennanischen entlehnt), in bald lieblicher, bald schrecklicher Gestalt.

Au gewissen der Bercht heiligen Tagen dürfen Kinder und Knechte Gaben eiusammelu. sie dürfen , beeilten": aus diesem Wort dürfte wohl das »Fechten- der Handwerksburschen abzuleiten sein Dem Klang der Heerdenglocken wird eine besondere Kraft zugeschrieben, weshalb beim Aufzug auf die Alm auch die mit Kuhschellen behängte Jugend mitzieht: »sie machen, dass Gras wächst*. Der reale Hinter- grund der Geistermusik (von der auch in den Mythen der Indianer so oft die Rede geht) ist gewiss nichts Anderes als die natürliche Musik des Sturmes in den Bäumen und den Wässern.

Immer wieder wurde Bercht historisch localisirt. So führen die Fusstapfen der frommen Königin Berta über die Aare: die fromme Berta von Baldegg (im Aargau) wird durch plötzlichen Nebel ihren Feinden entrückt. Dass sie iu ihrer Entstellung gehörnt erscheint, ist möglicherweise eine später aus dem Orient geholte Idee: die phönikische A starte erscheint auch mit einem Kopfe mit Kuhhorn. Aber die Kuh ist das lebendige Priucip der gebärenden Naturkraft, und Bercht erscheint ja selbst in Kuhgestalt: man erinnere sich der Weltkuh Audhumbla! In der legendarischen Sage ist die Claudia Proeula, die Gattin des Pilatus, mit dem Wesen der Percht zusammengeschmolzen. Sie ist Christin geworden, und von nun an ist sie Schutzengel der Kiuderseelen, die ungetauft starben; eine schöne, aber natürlich spätere Sage. Dass die Percht eben die alles beaufsichtigende Göttin ist. die allenthalben hinein .ihre Nase steckt", zeigt sich auch in Redensarten, wie: „Spitz Näs' und spitz Kinn, da sitt de düwel in." Im „Perchtjagen* wurden besonders die erwachsenen Mädchen verfolgt. Acht bis zehu Bursche bilden eine solche Gesellschaft: zwei stellen alte Weiber mit Besen vor, die Bereuten; dann kommt «buntes Gesindel*, dann die Tänzen Tresteven\ mit fest anliegendeu Kleidern, geputzt mit grellfarbigen Bändern, auf dem Kopfe eine Krone von Hahnenfedern, von welcher zahllose Bänder herabflattern. Ihr Erscheinen künden sie mit schnell und im

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f*>ten Takte vollführten Fussschlägen an (daher hat die „Stampa* neileicht ihren Namen!), bilden dann einen Kreis, indem sie die he>ten Evolutionen mit unglaublicher Genauigkeit und Schnelle voll- führen, wobei ihnen die Schläge der Fflsse auf dem hölzernen Fuss- boden den sicheren Tact geben. Abwechselnd im Tanze lassen sie plötzlich ihre Glocken ertönen, die sie im Nu wieder schweigen machen: zum Schlüsse begleitet den Tanz eine Geige oder Clarinette. Das ist der rechte Berchtentanz*), die Einholung der Frühlingsgöttin. Aehnlich ist das Maskenwesen im Zillerthal. das am Dreikönigs- tau beginnt und bis zum Faschingsdienstag dauert.

Wenn aber auch bei der Bercht ihr Wesen als Quelljungfrau mehr in den Hintergrund, bei der Holde in den Vordergrund tritt, so fehlt es doch auch Jener durchaus nicht ganz. Sie haust in einem Brunnen und entsteigt ihm schueeweiss, sich an der Sonne zu erwärmen. Kinen Jüngling fleht sie an. ihr die wärmende Hand zu reichen, und **r thut's und hält trotz ihrer Eiseskälte fest. Sie erscheint hier als «las Urbild der Quelljungfrau, als Seele des Brunnens. Fratzenhaft entstellt erscheint Bercht dagegen in Graubüuden, als dönna di Valnüglia: sie ist da ein Gespenst ohne Nase. Percht hat oft. wie ausdrücklich erwähnt wird. Haare wie Flachs: Holde hat dagegeu meist goldenes Haar, wie stets die echten Prinzessinnen. Streng straft Percht, wenn ein Gottloser sich ihrem Zuge anschliesst oder gar mit- wirken will: einen solchen entführt sie wohl in die Luft. Gerne stellt -ie als Bettlerin die Mildthätigkeit der Menschen auf die Probe und lohnt dem Guten königlich wie die wandernden Götter oder der Heiland und Petrus). In Kärnten existirt noch das .Schimmel reiten" um die „Brechel braut" : es ist der Kampf des Frühlings mit dem Winter: Sigfrid befreit Brunhild. Da lieisst es:

Macht's auf Thür' und Thor. Der Breehelbuuritter steht davor; Tuts weg enkre Stühl und Bank Der Brechelschhnmel kommt zu enk ~ .

Der Name der Bercht ist leicht abzuleiten. Das Adjectiv gotisch bairhts. althochdeutsch beraht (peraht). mittelhoch- deutsch berht (perht) u. s. w = hell, glänzend: der Name selbst kommt auch schon im Gotischen vor. bairhtei = Klarheit; in allen anderen germanischen Sprachen findet sich das Wort ebenfalls. So sind im Eddaliede Fiölsvi nnsmal (Str 88) die Namen der Jungfrauen erwähnt, die der glänzenden Lichtgöttin Menglödh dienen: darunter ist auch eine Biört = die Glänzende, und Menglödh selbst und ihr Verlobter Swigdagr (== des Tages Beschleuniger) haben beide das Beiwort Solbiartr sonnenhell. Andere bringen das Wort Bercht

•j Siehe die Abbildung: S. 180.

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in Zusammenhang mit bern. gebären (daher auch die „Bärin* al> Himmelsbild): ihr Sitz ist „als der sich öltnende Mittelpunkt de> Himmels zu verstehen, aus dem die ganze Welt hervorgegangen ist. der Born oder Brunnen des Alls*. Sehr schön, aber sprachlich nicht zu begründen.

Der Name der Göttin steht zu ihrem Wesen nicht im Gegen- sätze. Sie ist die Eidenmutter, welche ihren segnenden Umzug hält, die Kräfte der Natur zum Wachsen und Blühen neu belebt, in der Menschenwelt nach dem Rechten sieht und speciell über die häusliche Ordnung, über Ehe und Kinderzucht wacht. So ist sie die Glänzende. Helle, Freundliche, Gütige und ist mit der bald zu besprechenden Holda völlig identisch.

Der in den Alpengegenden sehr gewöhnliche Name der Starapa war schon mehrfach erwähnt Die als Unhold gedachte Göttin tritt stets mit dumpfem, polterndem Schritt auf: der Name Stampa stammt ab von Stampfen, das in Franken bräuchliche Trempe von trampen poltern. Sie ist eben die Berchte „mit dem fuoze", Bert* au grand pied (die winterliche Eisdecke schüttert, wenn sie auftritt). So erscheint sie später „mit breiten Füssen* als die Stampa, im Märchen als die Eine Base, die ihren Plattfuss vom Treten des Spinnrades hat. So hat denn auch der Teufel den Pferde- oder Hahnenfuss. In der Schweiz üblich warfrüher der Umzug der Posterli. ein Umzug junger Leute mit Lärm aller Art: auf einem Sehlitten mitgeführt wurde die Figur eines alten Weibes, einer Ziege oder eines Esels (die Posterli- geiss), oft Mos als Strohpuppe, die mau am Bestimmungsort zurück- liess. Dies geschah am Donnerstag in der vorletzten Woche vor den Weihnachten.

Hilfreich erscheint diese unheimlieh variirte Göttin aber doch auch. In Vorarlberg besetzt die „Alpmutter-, wie Bercht-Holde die Schützerin der Heerde und des Melkens, die im Winter einsamen Alpen und Sennhütten. Ebenso im unteren Engadin die Dialas, schöne Mädchen, in Grotten wohnend, hilfreich, aber mit Ziegenfüssen. Wie in der Schweiz die Walkyrienmythe noch lebendig ist (begreiflicher- weise ist die WTalkyrie der personiticirte Gegensatz zum Christen- thum), so zeigt auch der Umstand, dass die Göttinnen (z. B. das Sträggele) oft als verwünschte Burgfräulein gelten, das Heiden- thum an Dieses Sträggele soll übrigens auch verwünscht sein, weil e* am Fasttag jagte. Auch sonst erscheinen Wesen nach Art der Stampa nicht immer als rossköprige Uugethüme So erscheint bei der Heiligföhre " eine fremdartige Alte mit weisser Haube, Rock und Strümpfe roth, die fromme Kinder beschenkt. Ganz harmlos wenn auch neckisch, sind das „Strähl-AnnelK welches die unartigen und unsauberen Kinder kämmt, und ebeuso das Spinnin ütterli*. Oft erscheint das Sträggele furchtbar: es entführt faule Spinnerinnen und

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Die Göttin Bereht-Holdu.

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z<rreisst sie in den Lüften. Das „Chlungeri* iu Zürich revidirt in der Silvesternacht ebenfalls die Spinnstuben Aus der ersten „Fronfaste* hat man sogar eine „Frau Faste *, gemacht, ebenso das ,, Fronfasten - thier". wie ein Kalb gestaltet mit feurigen Augen. Fronfastenkinder id. h solche, die an dem Tage geboren sind) ahnen die Zukunft und erblicken Nachts die dem Tod bald Verfallenen im Gespensterzuge : sie dürfen (wie die Hexen) während des Kirchgangschauens4* Niemand erüssen und Gottes Namen nicht aussprechen, denn an den Fronfasten im Februar, zum Quatember) sind die Geister am gefährlichsten. So unterscheidet man einedreifache ß e r c h t : eine reine pädauque* (eine mit dem Platsch- oder Gänsefusse). eine au grand pied und eine mit- tler eisnen nasen (d. h. mit der furchtbaren Nase, wegen des Ross- kopfes, mit dem sie oft auftritt). Die Winters in den einsamen Ställen und Alpenhütten butternde und käsende Alpmutter wird von Schaaren von Thieren bedient: sie ist mit der Winters unterirdisch vorarbeitenden ßercht identisch.

Ausserordentlich reich ist das Gefolge der Göttin im engereu und weiteren Sinn: wie sie selbst ist es theils unheimlich gespenstig und dämonisch, theils freundlich geisterhaft. Den Alpen speciell eigen sind die Saligen, die „saligen Fräulein44 ; die oberbairische „Frau Beate44, der Bercht gleichbedeutend, ist mit den „Saligen* völlig identisch. Sie helfen beim Flachs- und Getreidebau, bannen die bösen Wetter, spinnen und bleichen wie die nordischen Alfen in Mond- nächten: sie werden oft auch geradezu Berchten genannt, mitunter auch Holden, obwohl dieser Name sonst in Tirol selteu ist. Unauf- hörlich verfolgt werden sie von dem Wilden Mann, der durchaus schlau und gewaltthätig erscheint wie Loki unter den Asen: er ähnelt ganz dem Riesen Wunderer im Gedichte von „Etzers Hofhält44, der die von ihm verfolgte Frau Saelde ja auch fressen will. Sie sind geradezu Vervielfältigungen der Vrowe Saelde (Sälida), und Loki ist Todfeind der Frigg, der menschenfreundlichen Göttin. Werden die saligen Fräulein von ihrem Feinde (der sich vielfach mit dem wilden Jäger berührt, aber ihm nicht identisch ist) gehetzt, so finden sie Schutz an einem Baumstumpf, in den ein Kreuz gehauen ist. Mit- unter treten sie in ein Liebes- und Ehebündniss mit Menschen. Schwebende Wölkchen gelten im Volksmunde als ihre aufgehängte Wäsche Zur Zeit der Flachsblüthe wandeln sie mit ihrer Königin Hol da durch die Flachsfelder, richten geknickte Halme auf und segnen Kraut und Blüthe Zu den Menschen kommen sie mit Spinn- rädern, helfen beim Spinnen und verschenken das von ihnen Gesponnene Sie sind so lieblich und unschuldig, dass sie geradezu „Heilige44 genannt werden ; lohnt man sie ab, so kommen sie nie wieder. Auch >ie singen herrlich in den Bergschlüften.

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Nur äusserst selten nimmt eine von ihnen düstere Zuge an. Eine Frau Selga. eine Schwester der Venus (Holda), zieht zu den Fronfasten Nachts mit Geistern um. mit denen sie sieh um ein Feuer lagert und bestimmt, wer nächstes Jahr sterben solle; sie kennt auch aller Menschen Verhältnisse, und die Verstecke der edlen Metalle sind ihr bewusst In Tirol am Steig der Burgeiser Alpe opfern Kinder den , wilden Fräulein" einen Stein: Stein statt des Brotes! Desgleichen beissen sie zwei Splitter aus dem blitzgetroflenen „Tunderbaume* und sind nuu vor dem Donner geschützt.

Verwandte Züge zeigt die heil. Walpurg im Kiesengebirge. Da gehen dem ersten Mai neun Walburgsnächte voran; in diesen neun Nächten lässt man in jedem Hause ein Fenster offen und hoflt, da» die Heilige eiu Goldstück hinlege. Die von Geistern Verfolgte ver- birgt sich gerne hinter dem Fensterkreuz: betet man für sie uni Mitternacht, so ist das Haus fürs Jahr vor Feuer sicher. Sie hat feurige Schuhe, wallendes Haar, ist glänzend weiss, mit goldener Krone, mit dreieckigem Spiegel und der Spindel: Reiter auf weissen Kossen suchen sie einzuholen. Abgebildet wird sie wie Nehalenia mit einer Garbe

Wie sich die Güttin und die Saligen oft zeigen, die Wäsche aus- hängend, so ist dasselbe der Fall bei den „verwunschenen Frauen* in zertrümmerten Burgen So hängt auch in der norwegischen Troll- sage der Troll seine Bettdecke des Lüftens halber zum Berge hinaus: es ist wohl die Schneedecke gemeint. Dagegen sieht einmal eine Frau Wäsche au einem verzauberten Orte, die stets glänzt und immer ihre Lage verändert: hätte sie dieselbe rasch mit ihrer Schürze bedeckt, so wäre sie reich geworden. Frauen müssen überhaupt auf „blühende- Schätze wortlos ihre Schürze werfen, Männer etwas Eisernes. Ein roher Bauer will sieh die Liebe eines Seligen Fräuleins mit Gewalt erobern, sie entflieht und bricht bitterlich weinend den Fuss: des nächsten Tages bricht er den seinen und lahmt zeitlebens. Man sieht, dass die Göttin in den Alpen mehr düstere imd schreckhafte als freundliche Züge angenommen hat: alles Licht dagegen fallt auf die Saligen Fräulein, die nichts anderes sind als ihre Vervielfältigungen.

Wie in Süddeutschland der Name B er cht vorherrscht, so über- wiegt in Norddeutschland und in Skandinavien der Name Holda (Hulda, Holle): im mittleren Deutschland kreuzen sich beide Nameu. In Schweden erscheint Hulda mit blauem Gewände und weissem Schleier: sie betheiligt sich gern an den fröhlichen Tänzen des Volkes, sie liebt den Gesang und singt selbst gerne. Aber ihre Lieder sind schwermüthiger Art. Wie die Nixen hat sie einen Schweif, den sie sorgsam zu verbergen bemüht ist. Oft erscheint sie grau gekleidet wie eine alte Frau : sie entführt unbewachte Kinder, vornehmlich ungetaufte.

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Die Göttin Bercht-Holda.

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and ftthrt sie in die Berge, denn sie ist die Königin der Berggeister, des Huldenvolkes. In Deutschland wird Frau Holle ebenfalls von der grauenhaften wie von der freundlichen Seite aufgefasst. In unserem deutschen Kindermärchen wohnt Frau Holle in einem Brunnen, unter dem sich eine paradiesische Gegend hinzieht: sie belohnt die fleissige, >traft die trage Magd. Schüttelt sie ihr Bett aus, so schneit es auf der Oberwelt: es sind die Flaumfedern ihres Bettes; da erscheint sie als grauköpfige Alte mit langen Zähnen: um fleissige Spinnerinnen zu belohnen, fährt sie auf einem Wagen durchs Land. Noch am Ende des vorigen Jahrhunderts stand der Glaube an sie in Niedersachsen fest Am Neujahrsabend bringt sie den Kindern je sechs neue weisse Hemden.

Ausserordentlich energisch hat sich der Holden-Mythus in der Maingegend localisirt Am Main ist ein Fels, der Frau-Holdastein, und hier soll sich zuweilen im Mondschein eine Fee, die Frau Hulda zeigen und ihre goldenen Locken kämmen. Wer sie sieht, verliert das Augen- licht oder gar den Verstand. In der Umgegend von Augsburg klopfen die Kinder in der Klöpflesnaeht mit hölzernem Hammer an die Fenster und Läden und rufen: „Holla, Holla ( - Hulda), Klöpfles- nacht!* Ihr Name ist in Schwaben, Altbaiern, Oesterreich, Nord- sachsen, Friesland und der Schweiz wenig bekannt; in der Bedeutung der fliegenden" Göttin wird er häufig mit Diana - übersetzt. Schreck- lich erscheint sie da. wo sie sich im Gefolge der wflthenden Jagd liefindet: da ist sie die langzahnige Alte, die Seelen der ungetan ft irestorbenen Kinder geleitend. So verkehrt sich die freundliche Göttin ins Gegentheil auch in der Redensart: „Er ist mit der Holle gefahren", d. h. er hat sich nicht gekämmt. Als Spinnerin erscheint Holla gewöhnlich: fleissigen Mädchen spinnt sie die Spule voll. Zur Weih- nacht werden die Spinnrocken vollgelegt und bis zur Fastnacht ab- gesponnen: das Resultat der symbolischen Handlung hängt von der Göttin ab, Fluch oder Segen: ,So manches Haar, so manches gute •oder böse) Jahr!" Jacob Grimm (Mythologie 247 f.) meint: .Verwechselung scheint, wenn auch erzählt wird, in den zwölf Nächten dürfe kein Flachs auf der Diesse feingebundener Flachs auf dem Rocken) bleiben, sonst komme Frau Holle" ; nein, damit ist der alte Flachs gemeint: tu den Weihnachten soll neuer aufgesteckt sein. Holda ist von Grund aus eine mütterliche Gottheit, die für Feld- hau und Haushalt sorgt. Ihre Attribute sind Flachs und Spindel; im Norden heisst darum auch das Sternbild des Oriongürtels Friggjar rockr, auch MariärocV So ist es auch begreiflich, dass die nordische Holle daneben den Melkeimer als Attribut hat.

In Osterrode am Harz erscheint sie als die Osterjungfrau, die Hüterin der Schätze verleihenden Wunderblume ; ganz anders ist sie als die Ursel die Genossin des wilden Jägers. Nach ihr ist z. B der

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l»r L Frey rag.

Urschelberg bei Pfullingen benannt: Kinder bringen der Ursehel als Opfer durchlöcherte Knopfe: dann suchen sie Sonnen-Steine-4 durch- löcherte Steine) und werten sie in eine tiefe Kluft hinab: wer deu seinen am weitesten laufen sieht, dessen Opfer hat Ursel am liebsten genommen Die Crsehel wird übrigens auch verschieden aufgefasst Bei Pfullingen erscheint sie als Jungfrau, klein, zierlich, bald schwarz bald weiss gekleidet : sie strickt mit gelben Stricknadeln, die man als Symbole der Sonnenstrahlen autlassen könnte. Sie kann erlöst werden: gerne hilft sie Bedrängten mit den von ihr gehüteten Schätzen. Im Ursebelberge wohnen drei weisse .Nachtfräulein*, ebenfalls klein und zierlich: sie heisseu auch geradezu .verwunschene Fräulein* und haben glänzende Gesichter und schneeweisse. funkelnde Kleider: si^ lieben es. die Spinnstuben aufzusuchen So erscheint also Ursel als Herrin der Bergfräulein, die ganz au die Tiroler Saligen erinnern: der Name scheint der Crschel nach der heil. Ursula mit ihren Jungfrauen gegeben zu sein Ks gibt in diesem Berge übrigens auch kleine unter- irdische Mäunleiu. Die harzische Tut-Ursel, die unbändige Geliebte des Hackelbernt (Wuotan-Thorr) ist eine arge Entstellung,

Dieselbe glänzende Göttin, die das Eis von der Erde löst, spreugt auch die Eisdecke der Gewässer. Besondere Namen von Wasser- göttinnen sind im Deutschen nicht bekannt: Frau Holle gebietet über die Erde wie über die Gewässer, und darum liegt ihr Paradies auch bald unter der Erde, bald unter Seen, Quellen und Brunneu Nach ihr wurde auch der Sonnabend an vielen Orten benannt: au diesem Tage kommt sie auch und besudelt die Rocken, deren Wochen- pensum nicht abgesponnen ist. In der Maingegend wird sie unendlich oft badend gesehen. Ihr Haar ist goldgelb, ihr Leib weiss wie Schnee Wenn die Reben blühen, sitzt sie gerne im Mondschein auf einem Felsen und singt so schön, dass der Hörer vor Sehnsucht vergeht Auch reitet sie auf einem glockenbehängten Rosse (Rollegaul), der die Erde nicht berührt. In Baiern zieht die hl. Ursula mit ihren Jung- frauen wirklich statt der Göttin um; Henne Am-Rhyn identirieirt sie leider consequent mit den Sternen.

Die goldenen Haare sind der Göttin wesentliches Attribut; so erscheint auch der Teufel „mit den drei goldenen Haaren" und der teuf- lische Vogel mit den goldenen Federn; der eine wie der andere ist urweltlicher Weisheit voll. So ist auch in einer hessischen und in der nordischen Ueberlieferung die Frau Holle geradezu eine böse Hexe, ähnlich wie die „Judasteufelin" bei Vernaleken. Alles, was der Unterwelt angehört, ist urweltlich, weise, zauberkundig; so ist es in dem Märchen von den drei Schlangenblättern und der weisseu Schlange, in der Sigfridsmythe, so bei der Urweisheit der Riesen und Drachen Oberhaupt. Der Teufelsvogel, zu dem der Jüngling geschickt wird, um die goldenen Federn zu holen, heisst in Mecklenburg , Vogel Fenus* ;

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Venus ist aber Freyja. die sich in deu goldenen Schwan verwandelt. Im böhmischen Märchen verräth das goldene Spinnrad (das in den Märchen aller indogermanischen Völker ebenso wie die Goldhenne u. s w. eine mächtige Erlöserrolle spielt) den Mord der echten und den Trug der unechten Frau: ebendort beschenkt der zauberhatte Waldmann den treuen Diener mit einer Prinzessin, die in eine Taube mit drei goldenen Federn verwandelt ist. Dort erscheint auch ein Nachtland, nur erhellt durch das Sonnenross. welches der König selbst hindurch- fllhren lässt, und welches entwendet wird; ebendort zeigt sich einem Hirtenmädchen, welches beim Hüten ruhelos spinnen muss und gerne tanzen möchte, eine wunderschöne Waldfrau, tanzt mit ihr bis Sonnen- untergang und spinnt ihre Arbeit im Nu fertig.

Das Schloss der Frau Holle ist natürlich unzählige Male localisirt So hat sie eins im Hollenteiche auf dem Meissener Berge; wem sie nun zürnt, den lockt sie durch ihren Gesang ins Wasser. Wer sie um Mittag sieht, stirbt bald (der Mittag bedeutet den Jahres- mittag, die Sommersonnenwende). Der Brunnen der Nornen (von denen es ursprünglich nur Eine gab) und der Holda sind identisch; beide strömen mit Lebenswasser, beide führen Gold. Hulda sitzt auch spinnend im hohlen Baum, der oft den Eingang ins unterirdische Paradies birgt; so sitzt die Norne Urdr auf der Weide. Ebenso er- scheint Hulda als Taube, die nie auf der Erde selbst rastet; die Luft hinter ihr saust wohl eine Viertelmeile weit: wo sie ruht, gedeiht Alles Am Dreikönigstag wird die Taube zur Frau. So erscheinen auch in den Märchen die drei Zaubermädchen (die Valkyrien) oft als Tauben, oft als Schwäne, oft als namenlose Vögel.

Eine offenbar theil weise späte Interpretation gibt der Holda 11000 Elbinnen, die umherfliegen und die weissen Herbstföden spinnen (Alterweibersommer) Diese Elbinnen sind die Lichtelfen, die noch zu erwähnenden Heimchen; beim Annahen des W'inters ziehen sie sich in die himmlischen Wohnungen zurück ; der Umzug geschieht am Allerheiligentag. Diese F'ahrt der Göttin durchs Land geschieht oft genug stürmisch. So heisst der Wirbelwind bezeichnend genug .Windsbraut*, oft christlich umgedeutet, als sei eine göttliche Frau darin. Sie ist die Königin aller fliegenden, kriechenden und laufenden Thiere; ihre Boten erscheinen oft in Gestalt von Störchen oder Adlern. Die Seelen ungetaufter (ungeborener) Kinder sind bei der Holda; die Göttin hegt das Kind vor seiner Geburt und es kehrt in ihr Reich zurück.

Merkwürdig ist es, dass Holda sooft, Bercht so selten als Vjuellenfrau erscheint. So heisst in der Schweiz die weisse Frau von Haldensten (Holdenstein?) auch die Quellenjungfer, ähnlich die Schlossfrau auf Wildenberg, die weisse Frau auf Obersaien. Oft lässt die Göttin Heilquellen entstehen; diese versiegen aber wieder, wenn

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Dr. L. Freytag.

man sie mit einer Steuer belegt. Merkwürdig unter ihnen ist der goldene Brunnen am Fnsse des Veitsberges an der Saale: sein Wasser ist heilsam für die Augen. Ihn besucht oft aus einem zer- störten Kloster eine gespenstische Nonne mit spinnwebfarbigem Gesichte, unheilbedeutend: Kinder finden da oft Schaumünzen mit Heiligenbildern. Erwachsene nie.

Ks wird noch das „Bettstafteltreten-' erwähnt werden Ein ähnlicher Brauch herrschte in dem sogenannten Hemdabwerfen. Jedes Mädchen muss da nachts einzeln das ihrige zur Thüre hinaus- werfen: der entrückte Geist ihres Zukünftigen wirft es dann zurück Sind es aber mehrere zugleich, so können die Geister die Gewänder nicht unterscheiden und lärmen grauenhaft: keines der Mädchen be- kommt da einen Mann. (Von diesem „Entrücken* hat Kleist im „Käthchen von Heilbronn- einen Zug angedeutet.) Diese Geister werden sehr verschieden aufgefasst, bald als Teufel, bald als gute Geister. Namentlich in der Christnacht war früher dieser Versuch nicht selten. Oft tritt aber statt des erwarteten und herbeigezauberten Liebsten der leibhafte Tod als Brautwerber ein.

Die Heilkraft des Wassers ist am Johannistag am grössten : mau liebte es, an diesem Tage mitunter volle 24 Stunden im Bade zu sitzen In der Thomasnacht darf man nicht spinnen, sonst straft Frau Holle, die von kleinen Missgestalten begleitet wird : die Ungehorsamen werden von ihrem Gefolge mit Brennesseln gezüchtigt Für die Ge- horsamen lässt sie eine Brennessel zurück, und das betreffende Haus ist auf Jahresfrist vor allem Unheil sicher.

Ueber die Nerthusinsel des T a c i t u s war Übrigens schon früher andauernder Streit. Mittelalterliche Autoren berichten, dass darunter das heutige Helgoland zu verstehen sei: es habe dort früher einen be- rühmten heiligen Hain und einen heiligen Brunnen gegeben, und man habe dort eine heidnische Göttin verehrt.

Das mütterliche Wesen Hol das erhellt namentlich daraus, dass sie schwachen und gebrechlichen alten Frauen besonders geneigt ist und darum auch in solcher Gestalt gerne das Mitleid und die Pietät der Jugend auf die Probe stellt Ermüdeten Mädchen im Walde nimmt sie selber die Last ab: rindet sie Undank oder wird sie Hexe gescholten, so straft sie, indem sie die Betreffenden plötzlich auf ihrem Wege irreführt Im Mai badet sie entweder eine Stunde vor Tagesanbruch oder Mittags: es sind meistens drei jugendlich schöne Frauen, wie im Nibelungenliede. Hol das weisses Gewand bei der Rebenblüthe leuchtet weit ins Thal herab: nach dem Volksglauben muss aber ein Kind, das sich der Göttin nähert, bis zum jüngsten Tage bei ihr bleiben. Ein Jüngling hört Holla auf dem Felsen singen und wünscht ihren Gesang ewig zu hören: das ist nichts anderes als die Lurleisage, die nichts weniger als moderne Erfindung ist. Im Jahre

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1815 soll ein russischer Pope das Schellengeläute der Hol da ge- bannt und mit sich nach Russland genommen haben. Die umgekehrte Larleisage ist namentlich in Skandinavien heimisch; eine Frau, die den Wassermann sali und spielen hörte, vergeht vor Sehnsucht.

Ho Ida ist (namentlich in Westdeutschland) unsere Juno Lucina, die sich um Wöchnerinnen zu schaffen macht: die elbischen Schön- holden sind ihr Gefolge, und Ho Ida selbst die riesenhafteste unter ihnen; sie theilt sich in die Pflege der Ehe mit Thunar.

Die der Hol da in mancher Beziehung verwandte wendische , Mittagsfrau * ist gross, weiss gekleidet, hat eine Sichel in der Hand und leidet nicht, dass man über Mittag die Feldarbeit fortsetzt; sie gilt als die Beschützerin des Flachsbaues speciell und als personi- ficirter Sonnenstich.

Strenges Regiment übt die Göttin über ihre Dienerinnen; liebende Nixen werden von ihren geliebten Jünglingen für immer getrennt, weil diese sie listig die Nacht hindurch bis nach Sonnenaufgang fest- halten. Den Hirten naht ein Seefräulein, grün angethan uud mit hellem Schleier. Der Hirte soll sie nicht rufen, falls sie nicht vou selbst kommt; er thut's doch, und ihr See iarbt sich roth; sie hiess das ,Mümmelchenfc, und ihre Augen waren so glänzend, dass der Schnee davor schmolz. Im » Glücksbuch" (Augsburg 1539) auf einem Holz- schnitte steht Hulda, , ein uralt Weiblein mit mächtigem Rocken, vom frei flatternden Lockenhaar das gebeugte Haupt umwallt, in tiefer Waldeinsamkeit; vor ihr fahren Wetterstrahlen nieder, über ihr kreisen Mond und Sterne h. Luther kennt die Göttin auch als , Hulda mit der Potznasen* ; Hilburg, Hildburghausen, Römhild, Hollaborn, Hildenburg, Hiltpoltstein, Hollenbrunn, Hollstadt, Hollenhof, Venus- berg, Hollenbad u. s. w. haben von ihr den Namen. Scheint die Sonne, so kämmt sich Hol da (Stral «» Pfeil, daher strälen kämmen); zeigen sich Wölkchen, so treibt sie ihre Heerde aus. Für sie sind zwei Hauptfeste; das eine lallt in die Zwölften, wo sie den vollen Rocken vorfinden muss, das zweite Fastnachts, wo sie wiederkehrt und wo ab- gesponnen sein soll. Die angebliche Tochter des im Küffhäuser schlafenden Kaisers heisst Utchen ( Aeltermütterchen) oder auch geradezu Holla; der Himmelskönig und seine.Königin schlafen im Winter in der Unterwelt, der Todtenwelt, während dessen herrschen der falsche König und die untergeschobene Königin im Himmel; das ist der eigentliche Inhalt des Mythos. Die Raben hat Odhinn von Hulda geschenkt erhalten; sie ist die ewig sich erneuende Natur- kraft, das weihliche Princip; so wird aus der Nacht das Licht stets neu geboren. In der Weihnacht erwacht unterm Schnee die Pflanzen- welt; in der Cbristnacht blühen alle Bäume und singen die Vögel. So gehen auch in den Pirenäen*) die „Blanquettes* um, weisse Frauen,

*) Nicht Pyrenäen.

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Dr. L. Freviag.

unter deren Tritten Blumen wachsen. „Wer in Schweden in der Christnacht nüchtern und schweigend in den Wald geht und bei Sonnenaufgang wieder heraustritt, erblickt mitten im Schnee den Stand der künftigen Saaten im schönsten Grün-, oder er sieht Zwerge mit Sicheln und Garben bei der Erutearbeit Auch in unseren Märchen blühen für die Unschuldige mitten unter dem Schnee Erdbeeren Die dies bewirken, sind Zwerge oder Riesen, einmal sogar die heilige Dreieinigkeit. In den Zwölften (in Sachsen) fahrt eine weisse Tauhe nur auf eiuem Stühlchen (Wolkenwagen); wo sie sich zur Ruhe nieder- lässt. ist im kommenden Jahre der Segen eingekehrt Klopft man in der Christnacht an die Bäume, so ruft man: Bäumchen, schlaf nicht Frau Holle kommt!" In Tirol muss die Magd die Obstbäume mit ihren Armen umfangen, die sie eben aus dem Backtroge gezogen hat und an denen noch der Teig klebt; bewegt daun der Wind die Bäume, so paaren sie sich. In England und anderswo tanzt man um die Obst- bäume. Frau Holle, die aus dem Teiche die Kinder holt, zieht solche auch gerne hinein : die Guten macht sie zu Glückskindern, die Bösen zu Wechselbälgen. Bei Kranichfeld an der Ilm befindet sich das „Holloch*, aus dem Holle kommt und die Kinder geholt werden: die Volksetymologie leitet den Namen der Göttin gar von „holen" ab! Im Jahre 1653 erschien in Werneuchen, wie es in der Chronik heisst. eine Fremde (ungefähr 25 Jahre alt), schön gebildet, mit einer Dienerin; sie hütet ein Jahr lang die Schweine, und zwar zu Pferde In den Pausen klöppelt und näht sie; oft ist sie auf Reisen. Gewiss ist das ein Nachhall des Bercht-Holden-Mythos

Der Name Hol da ist abzuleiten von dem Adjectiv: gotisch hultbs gnädig, althochdeutsch hold. Daher das schwache Femininum Holdä die Gnädige. Gütige So entspricht der Name der Göttin dem Sinne nach völlig der Bercht Die Göttin ist wiederum die Beherrscherin der Erde und hat daher ihre lichte und ihre duukle Seite Als Todtengöttin fallt sie zusammen mit der Hei (gotisch halja , althochdeutsch hella , von helan bergen , hehlen), der bergenden*4 unterirdischen Göttin Die Ableitung von .hohl* ist natürlich missverständliche Volksetymologie.

Aber die Göttin .tritt auf deutschem und allgemein germanischem Boden noch unter anderen Namen «auf. Im Voigtlande fliegt sie als Hera durch die Luft: „Vrowe Here flughet." Im Thüringischen tritt der mittelalterliche Name der Frau Venus auf, sich an den Begriff der nordischen Freyja anlehnend Der Name Hera ist besonders Sachsen eigen ; in der Mark zieht Herka (verderbt in Harke) um, und es mag hier gleich darauf hingewiesen werden, dass Helche oder Herkja Etzels Gemalin ist. Auch das ist auffällig (wie Simrock richtig hervorhebt), dass der Herka in der (norddeutschen) Thidreksage eine Schwester Berta gegeben wird. Verhältnissraässig selten ist sie

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valksthümlich unter dem Namen (»stara: sie wascht sich im heil- samen < >sterwasser. beschenkt den bedrängten Armen imd führt ihn in ihre verfallene Burg, in deren Hofe drei Lilien blühen; er pflückt eine ab. die sich in Gold verwandelt Ihr zu Ehren werden Maibäume gepflanzt; so schon bei den Indern, auch bei den Slaven; bei diesen, wie bei uns sind die Ostereier roth gefärbt. Beim Umzüge derFrow Hare pflegt jeder Hausherr Fenster und Luken zu öffnen und die .vlughende Frowe* zum Besuche einzuladen. Ihr werden namentlich fette Schweine geopfert. Doch darf man in den Zwölften keinerlei Hülsenfrüchte kochen, nicht einmal sie berühren. In dieser Frist macht Hare die Witterung fürs ganze Jahr Fast durchweg erscheint sie menschenfreundlich: so ist es vorgekommen, dass sie das vom Wer- wolf geraubte Kind den jammernden Eltern wieder gebracht hat; sie entweicht dann ungesehen, und rein dunkler Schatten zieht wie Rabeu- rlug durch die Luft44.

Die Namen der christlichen Legende finden sich wiederholt in den Mythos eingeführt. So erscheint an der Spitze des wüthenden Heeres auch Herodias, deren Name durch Diana erklärt wird. Diese ist der Holle völlig identisch, ebenso der Name Pharaildis (mittel- niederländisch Vereide) Frau Hilde oder Frau Holle. Nach einer angelsächsischen Göttin H red he wurde auch der Februar (resp der März) benannt, wie es B e da berichtet Der Name der Göttin bezeichnet nun nicht etwa „die Natur in ihrer herben Witwentrauer-, sondern steht in Verbindung mit dem deutscheu Hruadperaht; sie ist auch die ruhmglänzende, die Frühlingsgöttin.

Böses darf man sich von den Göttern höchstens zuflüstern. Frau Holle bittet einen Schäfer um Brot; er nähert sich und wird mit seinen Hunden in Stein verwandelt: ein unmythologischer Zug, der in neueren deutschen und scandinavischen Märchen allerdings öfters wie- derkehrt Bei HaUe erscheint die Göttin als Frau Harre, Harfe, Archen, Motte. Die kinderfressenden Gewalten dürften auf alte Menschen- opfer hinweisen Den „Schauerjungfrauen44, der „wilden Frau", der »Kornmutter44 u s. w. muss man bei der Ernte den Zehnt an Getreide und Wein auf dem Felde stehen lassen, sonst holen sie's selber im Hagelschlag. Man sieht, dass alle diese Dämonen und Götter mit der Herrschaft über das Wetter zu thun haben Wolchendrud*4 und ,Himildrud* heissen die Wetterfrauen, welche tanzen, damit Regen fällt; das sind die echten Valkyrien. Dahin gehört auch die Göttin, an deren SteUe die hl. Gertrud getreten ist. In ihrem Dienste sind der Specht, der Kukuk, die Schnecke, sie erscheint wie Frevja als Seelenherrin; ihr Geleitsthier ist die Maus, welche ein Reifen der Saaten, aber auch Misswachs und Tod ankündet. Man versöhnt sie, indem man Gertruds Minne trinkt und das Erntebrot der , süssen Mäuschen14 backt. Auch ihr Mantel, ihre Spindel zeigen zwei Mäuse,

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Dr. L. Frevtag.

ihr Schiff" oder ihr Wagen dienen als Trinkgefass. Waipurgs Thier ist der Hund, den man gegen Sturmwind und Kornbrand opferte. Walpurg heilt Klumpffls.se; sie hat goldene Schuhe und hat auch die Spindel zum Emblem.

Hieher gehört auch Frau Freue (Vrene. Frien) als Gebirgsriesiu gedacht. Sie ist Beschützerin der Ehe; die Brautkronen wurden ihr geweiht. Sie ist zugleich Schutzpatronin der Müller und Schiffer: sie zeigt sich meist als weisse Frau. Vielfach wird sie auch geradezu als Geburtsgöttin angesehen. Das Rockenweibchen erscheint sehr oft gut- thätig: es hilft deu von einem harten Vogte Gequälten und spinnt ftr das brave Mädchen das Brauthemd, rar ihren Bedrücker aber da? Todtenhemd.

Unter das Gefolge der Göttin sind noch andere Dämonen zu rechnen. Dahin gehört namentlich die (wie es scheint) speciell nord- deutsche Roggenmuhme, welche unbeaufsichtigt im Korn spielende Kinder entführt. Aehnlich erscheint im Harz die durchweg als furcht- bar geschilderte Haulemutter; man vertreibt sie wie alle Geister (auch die Irrlichter) bald mit Beten, bald mit Fluchen; das letztere ist unchristlich, also den als Teufel gedachten Göttern angenehm. Im Murgthal erscheint das Bockert weible * in zerlumpten Kleidern, ebenfalls (wie gewöhnlich) mit dem Schlüsselbunde. Ihr Klopfen zeigt ein fruchtbares Jahr an: sie jagt mit Hunden, vertritt überhaupt die Stelle des dort anscheinend nicht heimischen Wilden Jägers. Oft wer- den unheimliche Wald- und Feldteufel erwähnt; es erscheint sogar eine „ganze Compagnie Geister u in der Luft, wiederum mit herrlicher Musik. Den Saligen ähnlich in mancher Beziehung sind in Nord- deutschland und Skandinavien die Alfen (Elfen) und Nixen; hier sind sie aber hinten hohl „wie ein Backtrog-, gerade wie der Teufel iu den Hexenprocessen. Die eigentlichen Waldgeister haben im Norden meist etwas furchtbares, ebenso wie bei den Slaven, wo sie auch spinnen und die Musik lieben. Ihnen verwandt sind in Tirol die Fanggen, die Weiber der „wilden Männer*; sie sind schauerlichen Ansehens, fahren im Sturme daher: viel harmloser sind die zwerg- artigen Norgen (Nörgl). Die „wilde Jägerin- jagt ebenfalls die weissen Weiber (Holzweibchen). Im Voigtlande zieht die Busch- grossmutter durchs Land mit ihren Töchtern, den Moosfräulein.

Statt der Haulemutter, die eben erwähnt ward, heisst sie übrigens auch ganz entsprechend die Klagemutter. Klagefrau (wo slaviseher Einfluss wohl nicht zu verkennen ist), auch Frau Rolle oder Wolle, Frau Hülle oder Wulle. Man sieht, der Name der Göttin und ihre Eigenschaft als Spinnerin und Weberin haben zu diesen Wort- verdrehungen den Anlass gegeben. Oft verkennen die Menschen das Wresen der Hilfreichen durch eigene Schuld. So zeigt sich bei Hechin- gen das Eulengrubenweiblein als Alte, die mit den Bauern ihr

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Brot willig theilt, der aber doch keiner trauen mag. Das Vertrauen dagegen wird belohnt, wie es sich in dem deutschen und norwegischen Märeben von den drei Spinnerinnen mit der langen Nase, dem breiten Gesichte und den Triefaugen zeigt. Die gutthätigen Männchen im Walde werden oft geradezu mit den wandernden Göttern, ja dem Heilande und der hl. Dreieinigkeit vermengt. Furchtbare Rache der beleidigten Gottheit zeigt sich in den entsetzlichen Puppensagen : eine Puppe wird lästerlich getauft, eine Alte bittet um Brot, wird roh ab- gewiesen, weil die Puppe essen müsse, und sie droht: „Ja. sie soll essen und fressen!* Die Puppe wird lebendig und erwürgt und schindet den gotteslästerlichen Sennen. In Graubündeu erscheint das Nacht volk oder die Nachtschaar, die unter Musik durch die Luft zieht. Wer sich ihnen in deu Weg stellt, muss sterben oder ein Jahr mitlaufen; nur mitunter erbarmt sich einer aus dem Geisterzuge und stellt sich über ihn, so dass die andern unschädlich vorbeirauschen. Dadurch wird Krieg oder Pest verkündet.

Sehr oft kehrt der Zug wieder, dass die Namen adeliger Ge- schlechter mit dem Mythos zusammenhangen. Das mit Hunden jagende Rockertw eibchen soll eine Gräfin Eberstein gewesen sein: das ist die Göttin mit dem Eber, dem Thiere Freys. Schneit es im Schwarz- wald, so heisst es: „Es schneit Bettzüge, die Waldweiber leeren ihre Betten!* In der Mark wird vor Weihnachten Hede gesponnen, nach- her sogleich Flachs; spinnt Jemand noch nachher Hede, so kommt ,Frau Rosch" und verderbt sie. Sie fährt umher in rothem Rocke mit Silberscbnüren auf einem Hundewagen, übergibt auch wohl Menscheu einen Hund zur Pflege. Die Sage ist populär entstellt; die Göttin i= Frau Gode) fahrt wie Hekate von Hunden umgeben. Tödtet man der Frau Gaude einen Hund, so wird er Tags zu Stein, kehrt aber Nachts zurück, wird wieder Hund und bringt dann ein Jahr laug Un- glück ins Haus. Wie kinderfreundlich Frau Gaude ist, bezeugt der Kindervers: «Frau Gaude hett min Lämeken gewen, damit sali ick in Freuden lewen.* In der Schweiz sind die weiblichen Götterwesen sehr zahlreich : dahin gehört das Gauleweiblein, das Engstleufräulein. ebenso das Geismaidli. berückend schön, von einem Hunde begleitet; es lockt gerne Jünglinge an. Im Berner Oberland geht Frau Ude, die Gute, um: sie ist steinalt, grau, mit blinzelnden Luchsaugen; sie lebt, so lange es noch brave Jungfrauen gibt, und redet sie an: „Du, du. du. ja du! diesmal wieder Ruh! hätt ich keine funden mehr, litt' ich siebenmal so schwer!* Dann erweckt sie in dem besten Jüngling Liebe zu dem besten Mädchen. Merkwürdig ist die so oft erwähnte Wiese unterm Wasser, wo die Meerfrau (d. h. Holle) die Seeleu Er- trunkener unter Töpfen hält, wie der Teufel sie in solchen kocht ; mau braucht sie indess nicht die Göttin zu nennen. « welche im himmlischen Wolkeumeere die Seelen der Gestorbenen bei sich herbergt fc.

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Dr. L. Freytag.

Es war schon erwähnt, dass Holda oder Diana auch als Heroilias erscheint, die mit einer Schaar von Teufeln umziehen muss. Ihr gleich ist Pharaildis, nach der im Mittelniederländischen die Milchstrasse Vroneldenstraet (Strasse der Frau Holde) heisst: ihre Sage ist diese: der Täufer verschmäht ihre Liebe; sie lässt ihn tödten und will dann in verzweifelter Reue das Haupt küssen. Es weicht aber zurück und bläst sie so stark an, dass sie von nun ab schwebend im Lufträume bleibt (wie die Seelen ungetaufter Kinder). Ihre Trauer wird dadurch gemildert, dass der dritte Theil der Menschen ihr dient: von der Mitternacht bis zum Hahnenschrei darf sie auf Eichen und Haseln ausruhen In dieser Sage ist Christliches und Heidnisches wunderlich verquickt,

In Graubünden sind die oft auftretenden drei Frauen. Jungfrauen oder Poppen den Nomen gleich. So ist ein Kinderspruch: „z' Bregei ist a schlössli, z Hörbranz a glockahüs. es luegen drei poppa drüs: die erst spinnt sida. die zwoat glorifigat, die dritt thuet 's thöaerle üf und lot das hoalig sünnell üs.* So erschienen auch im Prätigau drei Schwestern, die eine schneeweiss und gut, die andere eine böse schwane Hexe, die dritte halb weiss und schwarz, halb gut und böse: sie spin- nen und backen Böses und Gutes, die letzte vermittelt zwischen den Gegensätzen ihrer Schwestern. In Graubünden erscheinen besondere Kornengel: ein solcher zeigt sich in Kindesgestalt, blauäugig, mit gelbem Haare : in den Aehren jammert er neckisch, kann aber (wie Elberich im Ortnitliede) selbst von dem stärksten Manne nicht auf- gehoben werden: dann schwingt er sich plötzlich in die Luft und lässt Gold zurück.

Die Nehalennia. die besonders an den Rheinmündungen ver- ehrt wurde, scheint eine deutsche Göttin gewesen zn sein und wesent- lich mit der Holle zusammenzufallen. Auf ihren Bildern erscheint ein zu ihr aufblickender Hund. Sie trägt einen Fruchtkorb und stützt sich auf einen Schirlsrand: so erscheint sie als eine Art von Volla, einer römischen Copia vergleichbar. Auf vielen niederländischen Denkmälern spielt das Schiff eine Hauptrolle. Ebendaselbst erscheint sie verchrist- licht als hl. Gertrud, aus deren schiftsähnlich gestaltetem Becher man ihre Minne (Erinnerung) trank: sie ist die Patronin der Reisenden. Dahin gehört ebenso der Cult der sogenannten Isis (römische Inter- pretation). Die Weber zogen dort bei den Aufzügen die terrea navi* (Landschirr): sie waren ursprünglich wohl die Tempeldiener der Göttin An der Küste war sie natürlich mehr die Patronin der Seefahrer, im Innern die des Land- und Flachsbaues. Ebenso erscheint selbst die hl. Jungfrau als die Patronin der Reisenden und des Flachsbaues, der Häuslichkeit überhaupt Die Identificiruug mit der Isis, Kybele, Ceres ist wegen der Aehnlichkeit ihres Oultus und ihres Wesens mit dem der deutschen Göttermutter begreiflich. Aehnlich erscheint auf nieder-

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Die Göttin Bercht-Hnlda.

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rheinischen Altäre» das Bild einer (iöttiu Sandrandiga; unter dem ■Utare finden sich oft zahllose Knochen von Schafen und Kindern, also Opferthieren. auf ihrem Bilde wie auf dem der Nehalennia das Füllhorn. Mit der Dea lllendana beim rheinischen Santen steht es ähnlieh wie mit der Herka oder Nehalennia. Der erste Theil des Namens Nehalennia soll keltisch die Spinnerin bedeuten.

In der Mark (in Westphalen) kreuzen sich Oberaus zahlreich die Götternamen Da finden wir die Namen Zimbe, Spurke. Hirke (Hurke), Wolle, Lulle. Gwiate. Berchte, Hulde, Fria; auch der taciteische Name Tanfana findet sich in späteren Steininschriften vor: der Name wurde erklärt aus Tamfa ( Zampe, Zimpe) Erdenmutter. Der Name Zimbe ist verwandt mit zimmern" erbauen: der rTimpen- bry\ aus Honigkuchen, Branntwein und Zucker, war ein Opfer* iretränke bei Hochzeiten, und Zimbe. die Begründerin des Haushaltes, ist die Vorsteherin der Ehe Ueblich war es auch, dass im Februar die älteste Frau als Wetterregentin geneckt wurde: der Februar heisst auch „Wywermont*. Die Erde erscheint hier als Thunars Mutter und ihr zu Ehren wurden die Spurcalia gefeiert. Sie fielen in den „Sporkelmond*, den Februar; der Stamm des Wortes bedeutet .bewegen, umherstören" : Spurke ist die Umherstörerin. Aufwühlerin der Erde fmit dem Pfluge), also Mutter des Ackerbaues. Die Erdgöttin heisst auch Hirke, Hiarke, ihr ist der Dachs heilig, ebenso der Igel. Die Osterfeuer waren im Sächsischen ursprünglich dem Thuuar ge- weiht, und es ist bezeichnend, dass „Bockshorn* geradezu Osterfeuer be- deutet; Dornwellen waren dabei das Wichtigste. Der Manu im Monde trägt auch eine Dornwelle, und der Teufel heisst auch Süntebock, dem das jüngste Kind versprochen wurde Auf dem , Bockskamp* bei der „Brautwiese* (Iserlohn! fing einst der langbärtige Ritter Bock Jangfrauen lmd küsste ihnen einen Bart, dessen nur ganz reine ledig wurden, wenn sie zum Weihspring" gingen und in dem vom „Juffern- banme" (Hexenbaüm) überschatteten sich wuschen. Also die Erden- mutter ist Vermittlerin bei Thunar, und die Feuer galten dem Sohne und der Mutter. Somusste auch jeder Jüngling sechs Eichen (Donars heilige Bäume) in dem Gemeindewald setzen. Der „Hiärkemann" (wohl Sohn der Hiarke) erscheint später als Scheuche, mit der man die Kinder von gefährlichen Teichen fernhielt. Hurken- oder Herehen- stein bedeutet geradezu einen Altarstein bei Eichen, Donnereichen. Mit der Hirke bringt man auch die Silva Hercynia (littauisch der Donnerer Perkunas, wie die Hirka seuchenabwendend) in Verbindung. In den Tagen zwischen Christfest und Neujahr wird „das Wetter ge- macht* ; zwischen Christtag imd Dreikönigstag soll man nicht Ställe misten*) und nicht spinnen. In den Zwölften werden die Bäume be-

*) Im norwegischen Märchen ist es eine Hauptaufgabe der unglücklichen Hexendienerin, den Augiasstall ihrer Herrin zu reinigen. wa> ihr wiederum nur durch den Beistand der hilfreichen Vogel gelingt.

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Dr. L. Freytag.

schenkt. Hirka erscheint Oberhaupt im allgemeinen als Heilgöttin: das ist begreiflich, weil die Erde alle Heilkräuter hervorbringt. Hurker heissen daher auch Leute, die ohne gelehrte Arzenei heilen.

Dann vergleiche man den „Wullemann*. eine Kinderscaeuche an dunklen Orten. W u 1 1 e ist wiederum die Erdgöttin, und ihr heiliges Thier ist der seinen Winterschlaf haltende Bär; so hiess auch der Kerl, der zur Fastnacht in Erbseustroh gehüllt den Bären vorstellte, der Wullebar : bei Iserlohn wurde sonst der Fastnachtskerl an die Thunarseiche gehängt. Als sehatzhüteude Todesgöttin erscheint Lulla, Lolla; Bechsteiu nennt einen „Lollus" als Ungethürn. als thierische Gestalt annehmenden Fressgott. Der Name Lulla scheint verwandt mit einlullen h = einschläfern.

> Graite ist wiederum in Westfalen (in dem sich das alte Götter wesen in Norddeutschlaud nebst der Harzgegend am längsten hielt) eine andere Bezeichnung für die Erdgöttin. Der Name Graite (Deminutiv Graitken) wird in seinen Zusammensetzungen oft allgemein gefasst wie Irminauch : „Dat es'n rächten Hiärmen! Dat es ne rächte Graite !• Sie ist Schützerin der Erde, des Herdes und des Hauses und erscheint als greise Aeltermutter (als „des Teufels Grossmutter4). ab das „alte Weib* *«t e%o\T\r. Fria (Frouwa) ist wie Holla Wettergöttin : am Freitage . der von ihr benannt, ist „grosse Wäsche". Regnet es den Frauen hinein, so haben sie die Katzen (Freyjas heilige Thiere) schlecht gepflegt.

Wie schwierig der Name Tamfana zu erklären ist, beweisen die zahlreichen Erklärungsversuche. Das Wort wird neuerdings zusammen- gestellt mit dem Worte $anm'tn = Aufwand, Verschwendimg; es be- zeichnet darnach eine Opfergöttin, deren Fest die Marsen im Spät- herbst nach der Ernte und gegen WTintersanfang feierten. Der Blutmonat * oder „Schlachtmonat- ist auf Island der October, im südlichen Schweden ebenso, bei den Dänen und am Rhein der No- vember, noch südlicher der December.

Viele. Quellen, die gegen weibliche Unfruchtbarkeit wirksam sind, haben von den Göttinnen ihren Namen. Die Diana soll auch Delia ge- heissen haben, und der Fluss Dyle bei Mecheln soll nach ihr benannt sein: natürlich halbgelehrte Interpretation.

Der Name Herta, Harth, Herda kommt als Name von Thürmen. Höhen u. s. w. auch in Süddeutschland oft vor. Die Domina Abundia (Dame Abonde) kehrt auch mit ihren weissgekleideten Frauen nacht» in den Häusern ein. geniesst von den hingesetzten Speisen ; sie wird wie die verwandte Satia und Bensozia der B e r c h t in ihrer Eigen- schaft als Schicksalsgöttin entsprechend dargestellt.

Wie die Heiligen der Kirche frühe im Volksglauben an die Stelle der segnenden Götter traten, so vertritt auch die heilige Jungfrau die Stelle der Percht = Holda derart, dass man oft kaum weiss, wo die Mythe aufhört und die Legende anfängt.

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Die Güttin Bercht-HolUa.

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In einer Sage will Gott die Welt durch Hunger strafen : Maria «bittet von Gott, dass doch für die unschuldigen Thiere ein kleiner Theil der Feldfruchtbarkeit übrig bleiben möge. Sehr seltsam ist die französische Notre Dame aux neiges ; eine Eigenschaft der Holda U also augenscheinlich auf die heilige Jungfrau übertragen. Die Ver- schmelzung der Percht mit der Mutter Gottes tritt besonders hervor in dem deutschen und norwegischen Märchen vom Marienkind", ebenso in dem andern Volksmärchen, wo die hl. Jungfrau den Wagen des Fuhrmanns flott macht und, weil sie sich in dem Kelche einer Feldwinde Wein geben lässt. der Blume seitdem den Namen Mutter- gottesgläschen gibt. In der nordischen Tradition hat man sie ebenso mit Idhunn identificirt, der durch ihre Paradiesäpfel ewig belebenden. In der Reichenhaller Sage von der steinernen Agnes ist der Stoff 'benfalls christlich geworden : der Teufel verfolgt eine Sennin, und >ie wird durch die heilige Jungfrau und die Engel gen Himmel ge- tragen : A g n e s ist hier offenbar die von den Riesen verfolgte und gen Asgardhr flüchtende Freyja. So zieht auch in der Steiermark in den Zwölften geradezu die Mutter Gottes um und sieht allenthalben nach dem Rechten Die hl. Jungfrau weist Verirrten den Weg; wohin sie tritt, spriessen Blumen hervor. So wird denn die Mutter Gottes vom Volke angerufen gegen Brandwunden, Feuersgefahr; ebenso sind in den Herdssagen und Wolfssagen die Heiligen oft geradezu blos an die Stelle der Götter gesetzt. So kommt es denn auch, dass in einer der lieblichsten Sagen für den in ihrem Dienste betenden Ritter Sancta Maria den Preis im Turnier gewinnt. Sie tritt hier an die Stelle der Frouwa, Freyja, der Valkyrie, welcher der Schwan ge- geheiligt ist Auch der hl Mutter Gottes war eine Schwanenkirche geweiht. In den „Versegnungen* gegen Schlangenbiss und Krank- heiten aller Art gibt es beim Landvolke in Masuren viele uralte Formeln; nur ist auch hier die Mutter Gottes an die Stelle der alten Erdgöttin getreten. Die hl. Mutter Gottes erscheint in einer Sage als vornehme Dame bei einem armen Schuster, mit ihr ein grämlicher Bedienter, der hl. Crispin, der in ihrem Auftrage für den Armen arbeiten muss; das Leder geht dabei nie aus. Rührend ist die Ge- schichte vom „Haschen zu Tungenthal". Ein gehetzter Hase flüchtet in eine Kirche auf den Altar und sucht Schutz am Knie der hl. Jung- frau, die ihn mitleidig in ihren Mantel hüllt ; natürlich gibt der er- schrockene Jäger, der das sieht, dem Thiere sofort die Freiheit.

Bercht und Holda ist aber auch Todesgöttin; das irdische Leben geht von der Erde aus und kehrt zu ihr zurück. So ist denn auch die gespenstische weisse Frau, die den Tod hoher Personen anzeigt, nichts anderes als die Erdgöttin, die das ihr Verfallene holen will So erscheint sie in fürstlichen Geschlechtern geradezu als Ahnfrau, wie ja die alten Geschlechter gerne ihren Ursprung auf Odhinn und

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I>r. L Freytag.

andere Götter zurückführten. Daher ist sie auch die Gattin Pipins im Gedieht von Flore und Blauehetiur, ebenso erseheint sie als Rolands Mutter. In Tirol kommt sie als Frau Selga mit dem Amt der Todes- göttin vor; es ist aber sehr bezeichnend, dass ihre Schwester Frau Venns heisst. Damit stellt es auch in Verbindung, dass sich h^uhV genug geisterhatte Leichenzuge sehen lassen: oft sind die Leidtragenden und Leicheuträger Zwerge, die Diener der Göttin: ein solcher gespenstischer Leichenzug deutet stets einen wirklichen, bald ein- tretenden voraus

Die lichte und dunkle Seite der Göttin erhellt eben aus ihrem Charakter als Herrscherin der Erde, die alles gebiert und alles wieder in sich aufnimmt. So ist es denu begreiflich, wenn man die lichte Percht -Holda uud die tiustere Göttin der Unterwelt Hei identitieirt hat. Es ist ja die mit Frigg identische Freyja auch Todtengöttin: ihr Reich ist Folkvangr, in das die Seelen edler Frauen aufgenommen werden. So erscheint sie auch neben dem Tode (der als Riese auf einem Felsen sitzend gesehen wird) als Tod in. Als Spinnerinnen des Todes- und Lebensfadens erscheinen die offenbaren Nornen ebenfalls in Böhmen, und sie heissen auch die Schicksalsrichterinnen; kommt ein Kind zur Welt, so legt man einen Laib Brod und Salz tiir sie hin Die * weisse Frau- im Brunnen kündet den Tod, namentlich jungen Mädchen: die „schwarze Frau* raubt die Erstgebornen: damit ist wohl auf Menschenopfer hingedeutet. Auch die sogenannte , Feder- tante- weissagt den Tod. Dasselbe gilt von den Elfen* in Irland Sie sind so zart, dass ein Thautropfen. auf den sie springen, nicht zerrinnt; ihre Königin ist die Banschi, in weissem Schleier und Mantel, die ebenfalls Manchem klagend den Tod verkündet Diese Elfen gelten dort lur Engel, die sich vom Teufel verführen Hessen und zur Strafe auf die Erde herabgestossen wurden: darum ist auch in dem Glück der Elfen selbst etwas Trügerisches, und sie beneiden die Sterblichen und sehnen sich nach dem Glück der Menschen. Die Todin in Kärnten heisst auch die Pestfrau: sie ist schwarz, ohne Gesicht und ohne Füsse. Die Pest wird auch personificirt unter dem Bilde der Schick- salsgöttin, als eine schreckliche Alte mit einer Rolle, auf welcher die Namen der ihr Verfallenen verzeichnet stehen; eine andere zerschneidet den Lebensfaden, die dritte kehrt die Todten mit dem Besen hinaus. Der Tod als Hüter der Lebenslichter ist aus dem Grimmschen Märchen bekannt; die ldeutificirung des Lichtes mit dem Leben ist alt und naheliegend. Daher auch das Opfern von Lichtern an Quellen, auf Bäumen und Steinen, zumal bei Augenkrankheiten. Der Tod meldet (in Masuren) dem Pfarrer eintretende Todesfalle in seiner Gemeinde durch dreifaches Klopfen am Fenster an; die Hunde sehen ihn. So erscheinen auch Todte ihren Kindern; ein Sohn soll, wenn er etwas wünscht, mit drei Ruten einen Eichenstamm schlagen Di?

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Die Göttin Bercht-Holda.

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Gottin des Ackerbaues ist zugleich Todesgöttin; Schwaden und Menschen gQd die Aehren, die sie mäht; daher erscheint auch der Tod als Schnitter mit Sense oder Sichel, und die gespenstischen Mäher in der Luft künden eine baldige grosse Todesernte an Die Seelen der Todteu , wie alles U eberirdische, auch mitunter die Hexen) steigen als Rauch oder Wolke in die Luft.

Unendlich oft erscheint die Göttin entweder unter ihrem eigenen mehrfachen Namen oder unbenannt als Ahnenmutter, als weisse Frau, die unter den Trümmern untergegangener Herrlichkeit haust und der Erlösung theilhaft werden möchte. Namentlich in den Harzgegenden localisirt sich ihre Sage fast überall. Sie ist ganz augenscheinlich die Ostara. die Frühlingsgöttin, die von dem winterlichen Tode erlöst sein wilL Aus dem Osten kommt der Frühling, wogegen der äusserste West (Bretland. Britannien) das Todtenreich ist Die heidnische Frühlingssehnsucht, die in den Osten blickte, verschmolz im sinnigen Volksgedanken mit dem Osten, woher uns das Heil der Erlösimg kam und wohin die Kreuzzüge gingen.

Ganz allgemein ist die Sage, dass die verzauberte Schlossjungfrau in Schlangen- und Drachengestalt erscheint: wer sie erlösen und den Schatz ihrer Liebe und ihres Goldes gewinnen will, muss sie dreimal küssen. So wird die in der Gewalt des Todes befindliche oder selbst todte Erdgöttin durch den Kuss des Lenzgottes belebt: das ist der Mythos von Sigfrid und Brunhild*).

Wie Hol da weilt die weisse Jungfrau gerne in oder bei Brunnen und Quellen; Schmutzige, Unreinliche, die ihr in den Wurf kommen, wascht und kämmt sie gewaltsam. Ihre Schätze sonnen sich zu gewissen Zeiten, so am ersten März. Beim Dorfe Waldangelloch ist der Holder- brunnen, in dem schöne Jungfrauen wohnen. Mit Menschen dürfen sie nicht verkehren: trotzdem mischen sie sich in die fröhliche Gemein- schaft Tanzender und verspäten sich; bald färbt sich das Wasser des Brunnens roth zum Zeichen, dass sie für ihren Ungehorsam büssen mussten. Der Name dieses Brunnens ist bezeichnend; die Sage selbst kehrt unendlich oft wieder. Die Göttin ist sozusagen die Stammutter aller auf Erlösung harrenden weissen Frauen (der Sigfrids harrenden, schlafenden Valkyrie); der Schatz ist der Erntesegen, und beide .blühen* gerade um Johannis. Seit dem Eintritt des Christenthums wird sie ein der Erlösung bedürftiger Spukgeist, und diese beiden Elemente verbinden sich mit einander; in der Schlange ist ebenso der christliche und der heidnische Zug vereinigt, und Verwünschte erscheinen meist in Schlangengestalt.

Eine wunderliche Sage gibt es in Unterfranken. Da lebt ein Arzt, un langjährigen Gerüche der Zauberkunst. Klingelt man bei ihm und

•) Vergleiche die Einleitung zu meiner Uebersetiung des Nibelungenliedes.

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Dr. L. Freytag.

sieht er dann aus dem Fenster, so steht es gut. (Das ist wohl die aus den Wolken hervorbrechende Sonne.) Einst verliebt er sich in ein Mädchen, die mit ihren Schwestern in einem alten Schlosse haust Man nimmt seine Werbung an, aber statt der Braut wird ihm eine Katze vorgeführt Zornig verwandelt er sie alle in Katzen; der Main schwillt an, und das Schloss geht unter: die Schlossjungfern sind noch nicht erlöst

Die Schlossjungfrau zeigt sich aber auch direct als Frühlings- göttin, die erlöst sein will. Einem Fischer gibt sie glückbringend ihr goldenes Haar als Angelschnur, und das Glück bleibt ihm treu, so lange als er wöchentlich ein Vaterunser für sie betet Er unterlässt es. und nun taucht jedesmal, wenn er fischen will, ein schwarzer Hund auf und heisst ihm die Schnur ab. Die Sehatzjungfrau geht nicht, sondern sie schwebt : so hat sie noch nie Schuhe getragen* : abgerufen wird sie durch den Schlag der Nachtigall. In ihrer Hot ist (las Paradies (das Vrenelisgärtli), das durch menschliche Schuld unter Gletschern begraben ist. Ueberhaupt schwankt sie zwischen dem Wesen der Lebens- und der Todesgöttin. Die , weisse Jungfrau- gibt dem Knaben knospende Rosenzweige, die er pflanzen soll: morgen soll er sie dann durch einen Kuss erlösen. Auch Frau Holle, die weinend im Walde sitzt. Fremden aufhuckt und sich tragen l&sst, kann erlöst werden: sie erscheint als Kinderscheuche mit zwei Eimern ohne Boden. So zeigt sich auch Frau Holle als verwünschte spinnende, nicht redende, nur zum Mitgehen und Erlösen winkende Schatzhüterin ; die Schlflsseljungfrau heisst oft „grüne Jungfer*. Selbst die furcht- baren schatzhfltenden Stollenwürmer (von denen einer der Elbst heisst) sind der künftigen Erlösung fähig und bedürftig.

In manchen Gegenden geschieht der Umzug des Pfluges statt des Wagens oder Wagenschiffes Dieser Pflug wurde feierlich durchs Land geführt, aber schon im H>. Jahrhundert ward derselbe nament- lich in protestantischen Gegenden meist verboten. Unverheirathete Mädchen wurden gerne aus Muthwillen vor den Pflug gespannt: Frau Fr eke Holde ist der Ehe hold und den alten Jungfern wenig ge- wogen. So erscheint die Göttin auch verschmolzen mit der hl. Gertrnd (wieder ein Valkyrienname) : diese umreitet mit einem kleinen goldenen Pfluge das Gebiet, auf dem sie das Kloster Wettenhausen baut. Der heilige Pflug hatte einst den Namen pflueg-sun, vagnsnn, vagnsol - Sonnenpflug, Sonnenwagen, das ist eine altarische Vorstellung. So soll denn der Umzug der Percht eben nur dies sein, nicht ein Durchzug: daher mussten denn auch einst in Sachsen und Thüringen alte Jung- fern einen Pflug umziehen. So oft die Menschen oben pflügen, pflügt unterirdisch Percht mit; was auf der Oberwelt wachsen und werden soll, wird in der Unterwelt geisterhaft schon vorgewirkt. In der Lom- bardei heisst auch der umgeführte WTagen Oerticiola: ob aber mit

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Die Göttin Bercht-Holda.

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W. Menzel die Heimehen einfach die Keimchen sind, ist eine später zu erörternde Frage. Der Pflug freilich ist uralt heilig: schon die (vielleicht germanischen) Skythen verehren einen himmlischen Goldpflug (Herodot 4, 5). So wurde in Franken früher ein Pflug, auf dem ein Spielmann sitzt, von den zu seinem Spiel tanzenden Jung- frauen und Junggesellen ins Wasser gezogen: eine leibhafte Copie des taciteischen Berichts. Oder der Pflug wird feurig gemacht und bis zum Erkalten umgezogen. Ein Pflugrad über der Stallthfire auf- gehängt schützt das Vieh; glühende Pflugscharen sind bei der Feuer- probe noch in christlichen Zeiten vorgekommen, und Segen bringt der Pflug, mit dem neue Städte oder neues Land umzogen wird; Un- segen aber und ewige Vernichtung bedeutet er, wenn man ihn über eine Stadt fuhrt. Der feierliche Pflugumzug war früher vielleicht mit einem Pflügen eines heiligen Feldes mittels des geweihten Pfluges verbunden.

Der Wagen der Göttin erscheint meist in unheimlicher, zauber- hafter Gestalt; er gehört den unterirdischen Mächten an, und wenn die Beschwörung der Schatzheber verunglückt, so reisst er dieselben oft mit sich in den ewigen Abgrund. Die Frau Herke liebt es, wenn man sieh ihr hilfreich erweist; darum haut man einen Keil und legt ihn für ihren Wagen auf die Schwelle, wo er bis Grossneujahr (6. Januar) für sie liegen bleiben muss. Oft lässt sie ihren Wagen durch einen ihr begegnenden Bauer verkeilen; die von ihm aufgerafften Späne werden dann zu Golde. Die Göttin, die eben mit der Nerthus (Nirdu) identisch ist, wie Niördhr mit Freyr, die taciteische Terra Mater, führt ihren Wagen durchs Land, wie in Schweden Freyrs Wragen um- gefuhrt wurde. Die römische Identificinmg war um so leichter, als die Aehnlichkeit der Gottheiten theilweise auffallig war; so fahrt auch bei Lucrez (i, 597 ff.) die magna deum mater auf dem löwenbespann- ten Wagen über die Erde; auch das Abwaschen des heiligen Wagens war den Alten bekannt. Dass (bei Tacitus) der See die Sclaven ver- schlingt, die den Wagen wuschen, kommt sonst bei den Alten, auch bei den Indern nicht vor; wenn die Sclaven, die das Grab des Alarich gruben, ertränkt wurden, so hat das mit dem taciteischen Berichte nichts zu schaffen. Wer die Hoheit der Göttin sieht, kann nur noch ihr angehören; es dürfte wohl ein freiwilliges Opfer gewesen sein.

Dass der Wagen als Wolken wagen erscheint, kommt öfters Tor; in einem solchen wird eine Hebamme in den Urschelberg ge- bracht. Wenn 's regnen soll und Wolken kommen, so fahren aus den Trümmern der Burg Reifenstein (Schweiz) in sechsspännigem Feuer- wagen Fräulein und Ritter; da glänzt alles wie Edelsteine; sie fahren um das Himmelsgewölbe und kehren wieder um. Bei einem anderen wüsten Schlosse jagt ein Geisterwagen durch die Wolken, Gewieher, Gefluche, Geweine, Geklatsche wird hörbar, ein grosser schwarzer

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Dr. L. Freytag.

Hund rait glühender Kette und feurigen Äugen springt herab, sonst ist keine Seele zu sehen. Besonders häutig sind solche Sagen am Niederrhein, und die Erscheinungen zeigen sich meist in der Johannis- nacht. Im feurigen Wagen erscheint auch St. Thomas: er fahrt über den Markt bis zum Kirchhof, dort erwartet er die Todten. die er segnet, und die sich dann wieder in die Gräber legen. Damit hängt auch die Vorschau zusammen. So zieht Einer in der Thomasnacht auf einem Kreuzweg einen Kreis und sieht nun einen mit Pferden be- spannten Geisterwagen unter Peitschenknall, kämpfende Soldaten u. s. w. auf sich zukommen.

Statt des Wagens, mit oder auf welchem die Göttin umzieht tritt häufig das Wagen schiff ein, namentlich in den rheinischen Gegenden. Daher haben sich denn auch durch römische Interpretation Xamen fremder Göttinnen nach Deutschland verirrt, die nicht dorthin gehören. Das gilt namentlich von dem Namen der ebenfalls zu Schiffe umziehenden Isis. Unter dem Jubel des Volkes geschah dieser SchiftV umzug noch im 12. Jahrhundert am unteren Rhein: bei der Geist- lichkeit war er als altheidnisch raissliebig, von der weltlichen Obrig- keit wurde ihm aber nichts in den Weg gelegt. In Ulm ist dieser Umzug rait dem Schiffe noch bis in die neueste Zeit vorgekommen Wichtig ist hier der Cultus des angelsächsischen Gottes Skeaf, der als Bringer des segnenden Ackerbaues in einem Schiffe ans Ufer ge- trieben wird. Der Gegensatz dazu ist die SchirTsbestattung: Meer und Erde bringen das Leben und nehmen das Todte wieder in sich auf

In unseren Märchen kommt das WagenschirT des öfteren vor. Der Zwerg, häufiger das Zauberweib, durch Milde zum Mitleid gestimmt verleihen die Gabe, ein Schiff zu bauen, „das über Wasser und Land geht*. Der Schiflsbaum der Hartherzigen aber steht auf den Zauber- spruch der Alten oder des Männleins plötzlich wieder lebendig im Walde. Das Wort „Nerthus* (Njördr und Nirdu) bezeichnet den mächtigen Gott und die mächtige Göttin; ihnen rollt der Wagen nach übers Land und durchs Wasser: daher stammt auch in unseren Mär- chen das Schiff, das über Land und Wasser geht, damit der Held die Königstochter gewinne, d. h. die gefangene Naturkraft erlöse.

Die häufigen Wandersagen über die Göttin hat das Volk selbst langst poetisch richtig gedeutet. Bei dem Sieg des Christenthums fiel es weder dem Volk noch den Geistlichen ein, die reale Existenz der Götter zu bezweifeln. Aber wie nach dem Seemannsglauben die Ratten rechtzeitig das sinkende Schiff verlassen, wie der Schutzgeist des Schiffs, der Klabautermann, durch seinen Sprung ins Meer untrüglich anzeigt, dass alle Hilfe vergeblich ist, so wandern die alten Götter aus vor dem sie blendenden Lichte des Christeuthums. So fällt für die Göttin B er cht ihre uralte Jahreswanderung mit der Auswanderung zusam- men : mit ihren Kindern, mit ihrem Pfluge, mit Sack und Pack ent-

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Die Göttin Bercht-Hulda.

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flieht sie vor dem christlichen Erlöser, „dem ernsten Manne, der nie lacht* . Darum sind auch in ihrem Zuge die verstorbenen Kinder, in deren trostloser Schaar manche Mutter erschrocken ihr jüngstver- schiedenes erkennt; die nicht christlich getauften gehören der heid- nischen Göttin, das ist der christliche Volksglaube Diese Wander- sagen sind stets halb christlich, halb heidnisch gefärbt. Die Göttin veruneinigt sich mit den Menschen und wandert aus: sie lässt sich mit ihren Kindern über den Fluss setzen und belohnt den Fährmann mit Holzspänen, die er fortwirft; nur in seinem Schuh ist ein nachher in ein Goldstück sich verwandelnder übriggeblieben. Ein schlauer Knecht will's nachmachen übers Jahr, wo sie wiederkommt; die Percht kennt seine Habsucht und haut ihm ein Beil in die Schulter.

Im christlichen Mittelalter wird also der Zweck des Götter- umzuges verschiedenartig angegeben: theils sind heidnische Re min i- scenzen noch mächtig, theils hat christliches Vorurtheil neue Deutungen hervorgebracht. Gregor von Tours, der auch ihrer Bildsäule in Antun erwähnt sagt, dass der Umzug der Göttin den Aeckern und Weingärten Heil bringen solle (pro salvatione agrorum et vinearum) ; er hat freilich speciell Norditalien und Frankreich im Auge, aber seine Worte sind ganz allgemein zu fassen. Die Schiffs- oder Wagenumzüge sind wohl ursprünglich Grenzbegänge, wie sie in den Alpengegenden noch oft in kirchlichen Processionen vorkommen; dasselbe, von treheimnissvoller Bedeutung, ist selbst bei den Indianern beobachtet worden*)

Im Saalthale erscheint Per chta als Königin der vielbesprochenen Heimchen. Diese bewässern die Felder und Fluren, während sie selbst mit einem Pfluge unter der Erde ackert; d. h. im Winter, wo dranssen auf der Oberwelt alles todt ist, pflügt die Göttin in ihrem unterweltlichen Paradiese, dessen Abbild nach ihrem Willen die obere Welt sein soll. In den Hexenprocessen des Harzes, wo ja der alte üötterglaube sich auffallend lange hielt, werden die durch teuflisches Bündniss erzeugten Kinder, die man auch anderen Frauen anzaubern kann, bald „gute Kinder, Alben, gute Hollen, Holden«, bald (aber selten) böse Kinder, Unholden* genannt; sie werden meist dargestellt als kleine Dingerchen (wie die Heirachen), »ungefähr eines geliedts lang". Ihre Identificirung mit dem freundlichen Insecte (das Dick ens in seinem „Cricket on the hearth" so berühmt gemacht hat) ist echt germanisch; man nennt sie bald „Heimchen" bald „Zirpen", und man vergesse nicht, dass auch den vom Wilden Jäger gehetzten „Hexen" ein zirpender Ton nachgesagt wird.

*) Vergl. meine Abhandlung über die Mythologie der nordamerikanischen Indianer: Centraiorgan für die Interessen des Realschulwesens, Berlin 1877.

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Dr. L. Freytajr.

Ueber die Ableitung des Wortes „Heimchen*1 ist vieles geredet und noch mehr geschrieben worden, und die Erforschung wird durch die volksmässigen Nebenformen erschwert. Denn man schreibt auch vielfach Heinchen und bringt es fälschlich mit den Hünen in Ver- bindung: es ist auch allerdings von Heinengräbern öfters die Redt- Damit soll Freund Hein4* (der Tod) zusammenhangen. In der Edda heisst die Steinkeule (eigentlich Wetzstein) des Riesen Hrungnir hein. die als Todtenhammer an Thors Lebenshammer zerschellt Der Anstoss, den man an der Schreibart Heinchen nimmt, ist ganz werth- los, denn diese Consonantvertauschung ist im Deutschen etwas Gewöhn- liches: findet man doch die Schreibart heinlich ebenso gut wie heimlich u. s. w. Diese ganze erste Ableitung ist sinnlos. Andere leiten es ab von Hain (Hagen, umzäumtes Land zu heiligen Zwecken) und erinnern an die Bestattung der Todteu in Hainen Das mittelhochdeutsche heime ( - - Hausgrille, wovon , Heimchen" das Diminutiv) ist stamm- verwandt mit heim oder heime Heimat; das auch in den übrigen indogermanischen Sprachen vorkommende verwandte litthauische kaimynas bedeutet Nachbar* , szeimyna „Hausgesinde* ; das Heimchen ist bei den Germanen der eigentliche Hausfreund, und da die Götter und ihre Diener so oft Thiergestalt annehmen, so ist es nicht zu verwundem, wenn Ho Idas Gefolge, die menschenfreund- lichen Lichtalfen, in der Gestalt der Hausgrille beim Menscheu als Schutzgeist einkehren. Zur Zeit des entarteten Mittelalters und der beginnenden Neuzeit sinken auch die Lichtalfen zu Teufels- spuk herab, so dass man von dem mit der Fallsucht Behafteten sagen konnte, er habe die Elben. In Luther's Tischreden wird ein Teufel geradezu Heinzelein genannt, in der Schweiz heisst ein bannkräftiger Riese Heine, und Heinz oder Heim sind Namen von Zwergen oder Narren. Der Name »Wirre, Welle* wird volks- thümlich von wirren abgeleitet, imd auch von „Wirrbächen* ist die Rede. So heisst auch die Maulwurfsgrille „Ackerwerre*, und das „Werg" das beim Zerraufen des Flachses übrigbleibende Gewirre. In den Heimchen übertrug also die Sage einen trauten Namen auf eine am heimischen Herde gerne weilende Grillenart das der wilden, verderblichen Werre entgegengesetzte, friedlich zirpende Heimchen. Die Heimchen aber sind ein Volk von „Heinzelmännchen4; die Hausgeister zeigen sich eben in Grillengestalt. Daher bedeutet auch der Ausdruck „Grillen fangen" soviel als Geister fangen, was unmöglich ist. Im Harze erscheint Princess Ilse als Königin der Heimchen, was sie bleiben muss bis zum jüngsten Gerichte. Dei Heinzelraann führt auch den Namen ring (verwandt mitLaurin?): auch heisst er Hille Bingels (die läutende Holdah Das Vertauschen der Kinder scheint auf der Anschauung zu beruhen, dass sich die Geburtsgöttin „in der Wahl der Kinder versehen hat* und eine bessere

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Die Göttin Bcrcht-Holda.

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Wahl treffen will: auch die Roggenmuhine und die .unterirdischen Weiber* (Zwerge, Wichtlein u. s.w.) tauschen Kinder aus Im Schnee- gestöber fliegen die Heimchen als Elben: ungetaufbe todte Kinder werden zu Heimchen, Hauskobolden. Im Schwäbischen werden die Schneeflocken „Heumucken* genannt.

Den Hexen verwandt sind die T rüden: ihr wichtigster Unter- schied ist, dass jene es freiwillig, diese unfreiwillig geworden sind ; die Traden sind angehende Hexen, können aber noch gerettet werden . In Oberschwaben heisst die Trude Schratt, Sehrettie, in Westbaiern Schrecksele (Volksetymologie!), Rettel (von rasseln) Die Verwandt- schaft mit der Göttin geht schon daraus hervor, dass das (schweize- rische) Straggele den nicht fleissig spinnenden Mädchen die Locken ab- schneidet. Sie ist „das Hexenweib mit schwarzem Haar, mit bleichen Wangen und Augen klar " .

Auch das ist hervorzuheben, dass bei der Hinrichtung von Hexen fast immer furchtbare Stürme ausbrechen und die Hexen selbst durchweg Wettermacherinnen sind. Ebenso wichtig ist es, dass gerade in denjenigen Gegenden, wo der heidnische Volksglaube sich mit besonderer Zähigkeit hielt, im 16. 17. Jahrhundert auch die Hexen- processe besonders wütheten. So ist es mit dem Harz: so ist es im DhOnnthale in der Herrschaft Odenthal ( Wodenthal)

Wie bei den Göttern die Macht während der Zwölften sich am kräftigsten äussert, weil sie dann den grossen Kampf gegen die götter- und menschenfeindlichen Urriesen aufzunehmen haben, so ist in dieser Zeit auch bei den Hexen die Kraft am grössten; sie sind ja ursprunglich »las Gefolge Wuotans und Friggs. Wo die Götter durchziehen, soll alles still sein. Darum soll man auch während eines Gewitters nicht am Fenster stehen, ebenso, wenn Hexen durchziehen: man soll zu dieser Frist auch nicht essen noch trinken. Uebrigens werden auch die Heien vom Hackelberg gejagt; sie retten sich, wenn sie durch Ast- löcher schlüpfen können. Daher rührt das Zirpen" in der Luft. Die Heien beten eine mit glühenden Augen funkelnde Katze an. Sie erscheinen auch in Rabengestalt den Hinterbliebenen, die furchtbaren Worte krächzend , Gott verschworen, ewig verloren!" Wo Hexen ver- brannt werden, wächst kein Gras mehr: kommt der Teufel zu ihnen, *o verräth er wohl den Lauscher mit den Werten: „Es sind zwei Lichter (Augen) zu viel, soll ich sie ausblasen?" Gefangene Hexen werden oft plötzlich Aber die Erde gehoben, so berühren die Füsse der Holda die Erde nicht. Besonders unheimlich ist die Fliege: so wird der teuflische Hauskobold (Spiritus familiaris), den sich der Besitzer rechtzeitig durch billigeren Verkauf vom Halse schaffen muss, wenn «ihm nicht verfallen will, als „Nahrungsfliege" feilgeboten. Gefangene Traden und Alpe werden mit dem Besen für immer vertrieben, oder *enn man eine der Hexerei Verdächtige kommen sieht, so wirft man

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Dr. L. Freytag,

zu ihrer Abwehr einen Besen vors Haus. Daher sieht man auch in den hamburgischen Vierlanden zwei Besen in Gestalt eines schrägen Kreuzes unterm Giebel angebracht*); der Besen ist ein Symbol der Blitzruthe, mit welcher Thorr die Dämonen peitscht. In einem Anderaen- schen Märchen kommt dasselbe Motiv vor. Frei werden können Trudeu und Mare, wenn sie sich umtaufen lassen: sie sind damit für ihr altes Leben todt. Der im grünen Kleide mit goldener Kette und weisser Straussfeder erscheinende Teufel hebt mitunter Hexen auf der Folter in die Luit und wirft sie dann nieder. Mächtig sind die Hexen, wenn sie zu dreien sind (ebenso die Katzen): es sind offenbar die Schicksab- schwestern, die zu dreien erscheinen.

Oft genug treten die Göttinnen in Gegensatz zu den Hexen. So ist bei Tuttlingen das , Heiligen thäle-. Da wohnen drei , Zauber- frauen e im Besitze dreier schöner Schimmel, die niemals Dienste thun müssen. Die Frauen werden vom Volke hoch verehrt; sie sind durch- aus hilfreich und helfen den Leuten gegen die Hexen. Das „Schrättele* erscheint oft geradezu als Hexe; wie die Trade unterscheidet es sieh von ihr dadurch, dass sie ihr Unheil von der Mutter erbt: Schratt ist die Mutter, Schrättele die Tochter. Die Kleider der Hexen sind schwarz, blau oder roth. Die Hexe wie die Trude reitet die Leute, sie in Pferde verwandelnd: wirft man ihr aber den entrissenen Zaum zuerst um, so wird s i e zum Pferd. Der Körper der todten Hexe ist angeblich desshall» federleicht, weil der Teufel ihr alles Blut ausgesogen hat. Das kommt in der Hexenprobe oft vor: ebenso sollen auch der Teufel, die Hulde u. s. w. hohl sein. Natürlich ist das Missverstand; die Götter sind eben feineren Stoffes, berühren die Erde nicht und sind von Natur unwägbar, falls sie nicht freiwillig menschlichen Körper und menschliches Gewicht annehmen. Furchtbar musste dieser Glaube natürlich von dem Augen- blicke ab werden, wo man die einzelnen uralt heidnischen Traditioneu in ein pseudogelehrtes System brachte und dasselbe bei der Hexen- probe praktisch anwendete.

Für die Beurtheilung der B er cht Holde ist die Anschauung wichtig, nach welcher die Wassergeister Gewitter erregen, diese also im Wasser ihren Ursprung haben; die Wolken sinken nicht ins Wasser hinein (ebensowenig die angeblichen Wolkenwesen), sondern sie gehen aus dem Wasser hervor. Darum bedürfen auch die Hexen zum Wetter- machen stets des Wassers. Das von Hexen geraubte Kind kanu gerettet werden, falls noch kein fliessendes Wasser zwischen den Käubern und den Beraubten ist: die Zauberhexe spinnt, und neben ihr liegt ein Ruthenbesen. Frau Holle macht, dass die Kühe statt der Milch Blut geben; dasselbe spielt in den Hexenprocessen eine

*) Nach freundlicher Privatmittheilung des Hamburger Malers Herrn Bartels.

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Die Göttin Bercht-Holda.

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grosse Rolle. Ausser den schon bezeichneten Thieren erscheinen Hexen auch in der Gestalt von Bären, Eichkätzchen, Wolfshunden, Roth- kehlchen und Störchen. Vertrieben werden die Hexen durch den Geruch stark oder übel riechender Pflanzen. Eigenartig ist es, dass bei dem Maitanz der Hexen auf dem Blocksberg diejenige, welche zuerst einen Schuh verliert, in diesem Jahre zuerst den Scheiterhaufen besteigen soll. Das ist der Todtenschuh, der oft den Bedrängten als Sieben- meilenstiefel durch die Luft und durchs Wasser entfuhrt und hernach, ausgezogen, von selbst zu seinem Eigenthümer zurückkehrt. Ist eine Kuh behext, so schlägt der Hexenvertreiber mit einem Krautstumpf in die Milchmatte, und jeder Schlag trifft dann die Hexe auf den Kopf. Einer kranken Kuh „bäht* man das geschwollene Gemelk mit einem Donnerkeil, und die Geschwulst vergeht.

Der weiblichen Bercht = Holda steht ihr männliches Gegen- bild zur Seite ; seine Name Berchtolt*) schon bezeichnet ihn als solches, aber der Volksmund hat den Namen bezeichnend genug in Berchthold umgewandelt. Er ist identisch dem Wilden Jäger, von dessen Sturmzuge es bei Bube (24) heisst:

*Wenn Sturm die Waldung rüttelt, dass sie erbraust und kracht, wenn Holle Flocken schüttelt in düsterer Winternacht, da zieht vom Hörseiberge der wilde Jäger aus, und mit ihm Riesen, Zwerge, viel Spuk und Höllengraus."

Aber wie die B e r c h t - H o 1 d a, so hat auch der umziehende Gott neben der finsteren die lichte Seite, neben der strafenden die lohnende. In Süddeutschland beginnt der Umzug mit dem Nicolaus- abende. In Irrsee (Schwaben) z. B. zieht da Einer eine Kuhhaut mit den Hörnern an, hängt eine Kuhglocke um und klopft an alle Thüren. Im Bambergischen dagegen zieht vor den Weihnachten die eiserne Berta um, nachher der Hel-Niclos, wie der Winterriese in Erbsenstroh gehüllt : er tritt in die Stuben, schüttelt mit Ketten, brüllt, droht, züchtigt, beschenkt; die Berta wirft die Geschenke von aussen herein, tritt aber nicht über die Schwelle. Der Hel-Niclos erscheint hier also offenbar als Diener der Göttin. Aehnlich zieht bei Augsburg das Gefolge des „Klas* um mit Kettengerassel, Peitschenknall u. s. w. und schlägt an Thüren und Fenster; diesem aber wurde nirgends geöffnet*. In Dittishausen gehen am Vorabend

*) Die Endung o 1 1 in Namen wie Berchtolt, Rumolt, Hunolt, Sindolt o. s. w. bezeichnet das Männliche; sie ist wohl verdorben aus walt, welches sich auch als männliche Namensendung findet.

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Dr. L. Freytag.

vor St. Nicolaus zwölf Pelznickel um. Einmal fand sich zu allgemeinem Entsetzen der Dreizehnte ein : das aber war der TeufeL*)

Auch sonst ist im Volksglauben Christliches und Heidnisches oft wunderlich gemischt. Am 20. Januar, der dem hl. Sebastian ge- weiht ist, geht, wie es heisst, der Saft in die Bäume. Der Heilige ist auch Schutzpatron wider Pest und Viehseuchen; man denkt dabei wohl an die Kraft der Sonnenpfeile, die den Unhold, den Winter- drachen tödten. Schon mit dem ersten Donnerstag im Advent aber ziehen die Kinder um, die „Klöpflsnacht anzuwünschen", was sich mit jedem Donnerstage wiederholt und (wie schon bemerkt) erst am Drei- königstage endet. Die vier Rauchnächte sind die Vorabende zu St Thomas (21. Nov.), Weihnacht. Neujahr und Dreikönigstag. Die erste und die letzte sind die Hauptrauchnächte. Man räuchert mit zerriebenen Sangen (zu Maria Himmelfahrt. 1 5. August, mit geweihten Krauter- büscheln, Kranbeeren und Weihrauch); zuvor aber muss fertig ge- molken sein. In der St. Thomasnacht wird häutig „die Bett- statlel getreten * ; die Magd tritt entkleidet auf die Bettstaffel und spricht: , Bettstaffel, ich tret' dich, St. Thomas, ich bitt1 dich, lass mich sehen den Herzallerliebsten Meinigen diese heilige Nacht!- Sie sieht ihn dann im Traume Mit der Weihnacht beginnen dann die Gennachten (sehr verschieden geschrieben und als „Gebnächte- unsicher gedeutet). Am 27. December, der dem Evangelisten Johannes geweiht ist, wird der Gemeinde in der Kirche der Johannessegen, ge- weihter Wein gereicht.

Es war schon angedeutet, dass das umziehende Götterpaar (welches auch bei uns noch zuweilen unter ihrem eigentlichen Namen Wodan und Frigg auftritt) in den Zwölften faulen Spinnerinnen das Geräth verderbt. Denn da muss im Hause wie im Stalle alles sauber sein. Zu Neujahr zieht man ganz reines Gewand an: dieThiere bekommen reichlich Salz, namentlich die Kühe: vielleicht eine Er- innerung an die heilige Kuh Audhumbla, die einst aus den Eisblöcken des Urmeeres den ersten Urriesen hervorlockte. Den Obstbäumen werden Strohseile oder Tücher als Geschenk umgebunden, die man dann an den Bäumen verfaulen lässt Zur Fastnacht (auch Fassnacht geschrieben) ist die Vorfeier des Frühlings; die Fastenbrezeln sind Abbilder der Sonnenscheibe mit den Radspeichen, oder auch solche von Thors Hammer. Zur Fastnacht werden oft Schneehütten gebaut die man Abends mit hineingestellten Lichtern erleuchtet; diese schimmern dann hie und da durch die dünnen Eiswände hindurch. Der „Brezeljunge* erscheint da mit schwarzer Jacke, auf der Brust weisse Schleifen, auch in weissen Strümpfen. Die sonstigen Fastnachtsbräuche

*) So stört in der ZwOlfzahl der Asen der böse Loki das ewige Glüci der Götter. Daher gilt es noch jetzt selbst bei Gebildeten für ein Unglück, wenn sich bei fröhlicher Tafelrunde der Dreizehnte einfindet.

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Die Güttin Bercht-Holda.

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a Bezug auf die Obstbäume, Hausthiere u. s. w. sind in Mitteldeutsch- land geradezu eine Erneuerung der Weihnachtsbräuche: das in diesen sinnbildlich gefasste Wiedererwachen der Natur tritt in jenen in lebhafte Erscheinung. Der Walpurgisabend (80. April) mit seinen Fackelzügen, seinen Sonnenrädern war noch vor Kurzem im Erzgebirge eine gebräuchliche Feier. In Zürich pflegten die jungen Leute noch im 16. Jahrhundert einander abzufassen und zum Trünke zu fuhren; man nannte das „zum Berchthold führen". B e r c h toi t ist durchaus das männliche Gegenbild der Bercht: in Schwaben bringt er als .das weisse Männchen" Spulen zum Vollspinnen.

Berchtolt-Wuotan, der Führer des wüthenden Heeres ist offenbar der umziehende Gott, der seinen Zug stets an gewissen nrten zu bestimmter Frist vorüberfDhrt. So erscheint er im Mans- feldischen alljährlich am Fastnachtsdonnerstag; in seinem Zuge sind wie in dem seiner Schwester, Mutter oder Gemalin Bercht oft iie Geister von Todten gesehen worden.

In der Lausitz begleitet die Bercht statt des Eckart der bekannte Kinderspuk, der Knecht Ruprecht. Klaubauf oder Bärtel. Dieser Name ist volksetymologisch (mit Rücksicht auf seinen 'angen Bart) aus Bartel entstanden; zum Advent begleitet derselbe ebenso den umziehenden Himmelsgott. In Schwaben ist Berchtolt durchweg der Name des Wilden Jägers: er ist weissgekleidet, hat ein weisses Pferd und weisse Hunde.

Wie die Göttin im Brunnen haust, so auch nicht selten der Gott, •ntweder als Wilder Jäger oder als christlicher Held modernisirt. So -oll in der Nürnberger Burg im Brunnen der Kaiser Karl oder Friedrich Barbarossa hausen. In Nürnberg existirte auch noch im vorigen Jahrhundert der Fechtertanz der Messerschmiede, des- gleichen der 9 Hochzeitszug u vor dem Rathhaus, bei welchem eine Meisterstochter die Kronbraut " mit ihren Gespielinnen und Kranzjung- iraaen darstellte; dann folgten die Metzger mit ihrem bekränzten 'iechslein. Beim Schönbartlaufen (Berchtlaufen) traten wilde Männer und Weiber auf; einer als Mensch und mit einem Wolfs- haupt, ein Drache, der Venusberg. ein kindelfressendes Ungethüm, •las Glücksrad u. s. w. Durch alle Entstellung bricht aber immer wieder «las gute Wesen der Götter durch. So gibt der Hackelberg dem be- scheidenen Bittsteller wenig Gold, dem Gierigen viel; jenes aber ge- räth, dieses nicht. Bei diesen Aufzügen finden wir im Gefolge des Schimmelzuges den Bären, den a Haferbräutigam u, den Klapperbock in der Mark auch die „Feien-, die sonst mit diesem Namen selten im etlichen Deutschland vorkommen Aehnlich wird mit Wuotan auch der hl Martin identificirt. Daher sagt man in Schlesien, wenn es um Martini schneit; „Der Martin kommt auf dem Schimmel geritten. - Zu diesem Tage werden da „Hörner" gebacken, Opfergebäck in Bezug

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I >r. L. Freytag, die Güttin Bercht-Holda.

auf den Bock im Gefolge des Sehimmelreiters. Der Bock wird geradezu Martin genannt: Der Martin wird dich stossen!* Martin ist au seinem Tage der segenspendende Berchtolt: als „Peizmärtl* er- scheint er mit geschwärztem Gesichte und der Kuhschelle ; auch zu den Weihnachten kommt er mit Gaben oder Schlägen.

Am Khein ist ihm zu Ehren die Martinsfeier. Sonst heisst der Schimmelreiter oft Ruprecht; er ist allerdings der Hruadperaht, der Ruhmglänzende, Wuotan In Schlesien heisst er auch »der alte Joseph«, im nordwestlichen und südlichen Deutschland der heilige Nicolaus, in Norddeutschland der Klas, Bullerklas, Aschenklas, oft zu Pferde, öfters geradezu auf dem Schimmel. Ganz das heidnische Wesen bewahrt sein Begleiter (Grampus in Oesterreich, Bartel in Kärnten. Klaubauf in Baiern), gepelzt, gehörnt, mit rother Zunge, Ketten an den Armen und den Tragkorb auf dem Rücken; in Obersteier zieht auch die Habergeiss mit. die Kinder stossend.

Der Schatze mächtig sind alle Unterirdischen. So wird der vom harten Brautvater nicht begünstigte Freier ausgeschickt, um von der Goldklippe, darauf der Goldthurm steht, ein Stück Goldes zu holen Er muss dahin überfahren (über den Todtenfluss). denn das Gold gehört der unterirdischen, der Todtenwelt; der Eigentümer, der Teufel, heisst bezeichnend genug Sausewind, weil die oberen Götter auch über die Unterwelt gebieten. ( Gerade hierin zeigt es sich, das* ursprünglich nicht die verschiedenen Naturerscheinungen und Elemente vergöttlicht wurden, sondern dass Ein einheitlicher Gott der Urglaube ist.) Schwer gestraft wird Missachtung der himmlischen Gaben. Verun- ehrtes Brot versteint, wie Riesen imd Trollen versteinern; so werdeu auch Knaben zu Stein, die das liebe Brod schänden. Das hässlieue Pferd, das durch Weiden auf goldenem Hafer oder durch Fressen von Feuer und Saufen glühenden Weines göttlich schnell wird und im slavischen Märchen bis zur Himmelshöhe wächst, entzieht den Helden und seine Geliebte dem verfolgenden Drachen. Der Held ist der sommerliche Gott, vom Winter verfolgt: die Sonne (richtiger die Wolke) scheint sein Ross, welchem der Drache oder Weltwolf nachjagt.

(Eine abschliessende Fortsetzung folpt.)

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Die Dachstein-Gruppe.

Mit einem Lichtdruck (Tafel 10), einem Hemiorama vom Sarstein (Tafel 12), Erkeonungsblatt dazu (Tafel U) und einem Panorama vom Hohen Dachstein

(Tafel 13. 14).

I.

Das Dachst? in-Uebirge.

Ein geographisches Charakterbild aus den Nordalpen.

Von Prof. Dr. Friedr. Simony in Wien.

Eine an das Unbegrenzte reichende Mannigfaltigkeit der äusseren Gestaltung ist der hervorragendste Charakterzug der Kalkalpen.

Wenn man von einem günstig gelegenen Höhenpunkte eine grössere Strecke der Kalkalpen überschaut, so sind oft in dem ganzen weiten Umkreise kaum zwei Gipfel von gleichem Umrisse zu finden. Hier sind es sanft ansteigende Bücken oder Kuppen, dort senkrecht emporstrebende Wände und Zinken, welche dem Bück begegnen. An einer Stelle erhebt sich das Gebirge als massige , ungegliederte Plateaubildung, an einer anderen erscheint es als tief zerklüfteter Mtenkamm. Zwischen diesen Extremen der Formentwicklung und Gliederung aber rinden sich zahllose Uebergänge, welche jedweder Classification nach bestimmten Typen spotten.

In keinem Theile des ostwärts der Bheinfurche gelegenen Abschnittes der nördlichen Kalkalpen sind neben einem unbegrenzten Wechsel von den sanftesten Formen des Mittelgebirges bis zu den wildesten Gestaltungen hochalpiner Erhebungen die Gegensätze massiger Plateau-Entwicklung und zerrissener Zackenkammbildung so nahe aneinander gerückt, wie in der Dachstein-Gruppe.

Die Dachstein - Gruppe zählt zu jenen Partien der Kalkalpen, •leren orographische Umgrenzimg schon von der Natur vorgezeichnet erscheint Ein bei 15 Quadratmeilen grosser Complex von Gebirgs- pässen, deren mächtigste Erhebungen bis nahe an 3000m Höhe

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Dachstein-Gruppe.

hinanreiehen, wird von Thälern umsäumt, welche entweder unmittelbar in einander übergehen oder doch nur durch relativ niedrige Passhöhen von einander getrennt sind.

Beginnen wir mit dem niedrigsten Theile der Umrandung, so ist derselbe im Norden der Gruppen, und zwar dort zu suchen, wo der Hallstätter See 479 m*) den Fuss des Dachstein-Gebirges bespült Vom Südostufer dieses Sees, dessen tiefste Stelle (125 m) das Niveau der Traun unterhalb Lambach erreicht, folgt die Umgrenzungslinie dem stark gewundenen Laufe der oberen Traun und des ihr zu- strömenden Kainischbaches bis zur Thalmulde von Mitterndorf (775— 800m). wo eine ganz unbedeutende Bodenschwelle (806mSy.) den Uebergang aus dem Traun- ins Ennsgebiet bildet. Eine zweite, schon innerhalb des letzteren gelegene Bodenschwelle, die Klachau 832 m, führt aus dem Thale von Mitterndorf in das 130 m tiefer gelegene Ennsthal hinab, welches nun von Neuhaus (Enns 642 ml bis Oberndorf (851 m) auf eine Strecke von 57 km (7% Meilen) die südliche Begrenzung der in Rede stehenden Gruppe bildet. Von Obern- dorf erhebt sich die umsäumende Thalfurche nordwärts bis zu der flachen Wasserscheide bei Eben 856 m, sinkt dann, ins Salzachgebiet übertretend, zu dem OW. verlaufenden Fritzthal hinab, folgt diesem 4 km weit (841 750 m) bis zur Einmündung des Meridionalthales von St. Martin, welches letztere in Verbindung mit den durch die flache Wasserscheide am Schwaighof (969 m) sich ihm anschliessen- den Karbach- und Lammerthal bis zur Einmündung des Kussbaeh- thales (620ni) auf eine Länge von 20 km (2-7 Meilen) die Grenze zwischen der Dachstein-Gruppe und der Gruppe des Tennengebirge> bildet. Die nördliche Begrenzung endlich ist gegeben durch das Russ- bachthal, den Pass Gschütt (971m) und das Gosauthal, welches am Hallstätter See in das Traunthal mündet. Im Verlaufe der ganzen, bei 20 Meilen langen Umrandung der Gruppe finden sich demnach fünf Wasserscheidepunkte, von denen jedoch selbst die zwei höchsten Schwaighof und Pass Gschütt den Spiegel des Hallstätter Sees

*) Bei den hier vorkommenden Höhenangaben hat sich der Verfasser möglichst an die Originalaufnahme der Militär-Mappirung gehalten, und nur dort, wo keine trigonometrischen Bestimmungen bekannt gegeben sind, seine eigenen Messungsresultate mit Beisetzung der Chiffer Sy. angeführt.

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Dr. Fr. Simon)-, das Dachstein-Gebirge

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nur um 472 bezw. 474 m überragen. Aber selbst diese Erhebung ver- liert noch an Bedeutung, wenn man erwägt, dass die von diesen beiden Pässen auslaufenden Thalfurchen im allgemeinen nur ein sehr massiges Gefalle zeigen (die stärkste Neigung des Bodens vom Pass Gschütt zum Brand wirth in der Gösau beträgt durchschnittlich V10 der Horizontaldistanz), somit nur wenig dem Charakter alpiner üeber- gänge entsprechen.

Die innerhalb der eben angegebenen Umgrenzung als Dachstoin- Gruppe zusammengefassten Gebirgsmassen lassen sich in vier ungleich grosse Abschnitte zerlegen, in das eigentliche Dachstein- gebirge, den Grimmingstock, das Gösau- oder Stuhl- gebirge, endlich den Höhenzug des Rossbrand.

Von den eben genannten vier Abschnitten nimmt das Dachstein- gebirge allein bei 64 Procent des gesammten Areals für sich in An- spruch, während auf das Gosaugebirge mit seinen Vorlagen circa 21, auf den Grimmingstock etwa 8, endlich auf den Höhenzug des Ross- brand beiläufig 7 Procent entfallen.

In den folgenden Darstellungen soll nur das Dachstein- gebirge betrachtet werden ; von den drei anderen Abschnitten sei hier nur ganz kurz Folgendes erwähnt :

In dem als Gosaugebirge bezeichneten Abschnitte bildet der Gosauer Stein, von den westlichen Anwohnern Stuhlgebirge genannt, namentlich von der Ostseite gesehen einen der pittoreskesten Theile des Alpenlandes. Sein in hunderte von Zacken zerhackter Kamm wetteifert mit den wildesten Partien der Tiroler . Dolomiten obgleich seine Felsmassen nicht aus Dolomit, sondern aus einem durch und durch mit Korallenresten erfüllten Kalk der Rhätformation bestehen. Zu seinen ausgezeichnetsten Gipfeln gehören die bis vor kurzem für unersteigbar gehaltene Bischofsmütze 2454 m, die Grosswand 2412 m, der Grosse Mandlkogel 2214 m und der Grosse Donnerkogel 2052 m. Eigenthümlich contrastiren mit diesen furchtbar schroffen, zackigen Felsgiganten des Gosauer Steins die sanft geformten Kuppen: Thörleck, auch Hennarkogel genannt, 1620 m, Zwieselalpe 1584 m und Hornspitze 1431m, welche der vom- Kleinen Donnerkogel 11)21 m unmittelbar nordwärts nun Pass Gschütt streichenden Fortsetzung des Hauptkammes angehören.

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Dachstein-Grappe.

Ebenso plötzlich erraässigt in der Höhe, wie gleichmässig ab- gerundet oder abgedacht in den Formen erscheinen die westlichen und südwestlichen Vorlageningen des Gosauer Kammes, von welchen als (Kulminationspunkt der Hauptgipfel der Gsengplatten (Genkopf) 1727 ra zu bezeichnen ist

Uebereinstimmend in Höhe und Form mit den letzterwähnten Vorlageruugen stellt sich der von ihnen durch das Fritzthal geschiedene Höhenzug des Rossbrand 1768 m dar.

Hier wie dort ist es die Gesteinsart der Rossbrand besteht aus Grauwackenschiefern . die Vorlagerungen des Gosauer Steines gehören in der Hauptraasse den Werfener Schichten an welche in Folge ihrer rasch fortschreitenden Verwitterung und Abschlemmung jene monotone, jeder ausgeprägteren Felsbildung völlig baare Ge- staltung bedingt, die den letztgenannten Bergmassen die Physiognomie eines typischen Mittelgebirges verleiht.

Der Gosau-Kamm hängt mit dem eigentlichen Dachstein- gebirge durch einen schmalen, mehrfach gescharteten Grat (tiefster Einschnitt: Löckgang 1849 m) zusammen. Nordwärts von diesem Grat bildet das Gosauthal mit seinen beiden Seenstufen, südwärts die der Enns zuströmende Warme Mandling die Grenze gegen den Hauptstock der Gruppe.

Der G r i m m i n g ist von dem letzteren vollständig durch die aus der Mitterndorfer Mulde kommende Salza abgeschnitten Aus riachen Thalböden über einer relativ kleinen Basis ohne irgend welche namhafte Vorlagerungen in schroffen Hängen die durchschnittliche Neigung des Abfalles vom höchsten Gipfel (2351 m) zu dem nächst- gelegenen Punkt des Ennsthales (64f> m) beträgt 30° zu einer relativen Höhe von 1 500— 1 700 m sich aufschwingend, bildet der- selbe, namentlich von Osteu aus dem Ennsthale gesehen, eine um so imponirendere Erscheinung, als er auch alle im Umkreise einer Meile gelegenen Bergmassen um 600 1000 m überragt.

Obgleich, wie schon erwähnt, von der Hauptmasse der Dachstein- Gruppe durch die Salza vollständig abgeschnitten , ist der Grimming der letzteren doch insofern zuzurechnen, als nicht allein die geolo- gischen Verhältnisse, sondern auch insbesondere die Correspondenz der beiderseitigen, die Salzaschlucht (Pass durch den Stein") begleiten- den Abfalle auf eine Zusammengehörigkeit beider Massen hinweisen.

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Dr. Fr. Simon?, das Dachstein-Gebirge.

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Das Dach steingebirge, über einer Grundfläche von nahe zehn zeogr. Quadratmeilen aus 500 1100m hoch gelegenen Thalth eilen »ich bis nahe 3000 m erhebend, bildet in seinem Stamme eine compacte Mass« von vier Meilen Länge und zwei Meilen durchschnittlicher Breite, aus welcher mehrere verhältnissmässig kurze Glieder sich theils nach Süd, theils nach Nord vorstrecken, die jedoch sämmtlich mit dem Bumpfe in einem so innigen Zusammenhange stehen, dass >ie nicht anders, wie als integrirende Theile des ganzen Stockes an- gesehen werden können.

Nicht bald bietet eine Alpenmasse nach ihren verschiedenen Seiten einen so verschiedenartigen Anblick dar, wie das Dachstein- Gebirge. Betrachten wir dasselbe zunächst von Norden, und zwar von dem am Hallstätter See sich erhebenden Sarstein 1973 m, einem «üpfel, welcher Dank seiner fast inselähnlich freien Lage zu den günstigsten Aussichtspunkten des Salzkammergutes zählt und nament- lich das Dachsteingebirge in seiner typischen Gestaltung am voll- ständigsten Überblicken lässt. Das beigegebene Hemiorama Tafel 1 1 und 12*) ist geeignet, diese Gestaltung übersichtlich vor Augen zu bringen.

Vor allem tritt in dem Bilde der Plateau-Charakter des Gebirges auf das deutlichste hervor. Schon in der stark gegen Nord vor- springenden Masse des Ausseer Zinken 1856 m, Hochplan 1888 m und Koppen 1811 m, welche zusammen eine Art welliger, nach innen zu einer tiefen Mulde einsinkenden Hochfläche bilden, kommt jener Plateaucharakter zur Geltung. In ungleich ausgedehnterem Maasse aber, als in dieser nordöstlichen Abzweigung des Massivs, lässt sich diese Erscheinung über den ganzen Hochrücken des Gebirges hin von seinem gegen die Thalmulde von Mitterndorf und den Thalpass -durch den Stein" abfallenden Ostrande bis zur Verbindung mit

•) Bei der Zeichnung des Sarstein-Panoramas hatte der Verfasser den Zweck vor Augen, eine geographisch möglichst instnictive Darstellung aus «lern Gebiete der nördlichen Kalkalpen zu schaffen. Diesem Zweck entsprechend wurden während der Aufnahme die Standpunkte mehrmals gewechselt, um ins- besondere jene Thaltheile, welche wegen der grossen Ausdehnung des Rückens tom Gipfel aus nicht gesehen werden können (dies gilt namentlich vom Hallstätter Set), rar das Bild zu gewinnen. In Folge dessen musste auch bei der Zeichnung des Vordergrundes manche licentia pottica platzgreifen, wobei jedoch der Natur- wahrheit des Ganzen kein Abbruch geschehen ist

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Dachstein-Gruppe.

dem Blässen-Stocke, einem nordwestliehen Gliede des Dachstein- massivs verfolgen.

Dabei ist ein zweifaches Ansteigen des Plateaus, und zwar einer- seits in der Richtung von 0. nach W., andererseits von N. nach 8. deutlich erkennbar. Der ostlichste Theil des letzteren zeigt uns zu- nächst nur Erhebungen von 1300— 1800 m (Lackenkogel 1362 m. Mühleck 1752 m, Hohe Schafwand 1805 m). Erst mit dem Hirzberg 2044 m beginnt in dem Gewirr zahlloser, gleich riesigen Wogen zwischen den Mulden und Kesseln des Plateaus aufragender Rücken und Kuppen sich ein höheres Ansteigen bemerkbar zu machen. An den Hirzberg reihen sich dann in nordwestlicher Richtung der Bären- oder Napfenkogel 2025 m, der Hohe Speikberg 2122 m und diesem vorgelagert der Hirschberg 2013 m, weiter die Däumelschneide 2087 m. endlich der Hohe Krippenstein 2105m an, welcher letztere schon dicht an den Nordrand des Plateaus herantritt, während der Hinberg sich mehr dem südlichen Rand nähert. Alle eben genannten Gipfel stehen unter sich durch einen fortlaufenden, nach Norden verzweigten Rucken in Verbindung, hinter welchem, und zwar mit ihm parallel laufend, eine Kette von Mulden bis zu einem Niveau von 1700 bis 1800m eingesenkt ist. Jenseits der letzteren folgt ein dem öst- lichen Abschnitte ähnliches aber durchschnittlich um 150— 300 m höheres Terrain, welches bis an den Landfriedstein, Koppenkarstein, Gjaidstein und die Ochsenkögel reicht. Zwischen den drei letzt- genannten Massen stuft sich dann der südwestliche Theil des Plateaus in kurzen Absätzen rasch bis in die Region des ewigen Schnees, nämlich bis zur Höhe von 2500—2800 m auf und erscheint hier nicht nur von den Firn- und Eismassen des Schladminger und Hall- statter Gletschers (Karlseisfeld) bedeckt, sondern auch von der Mehr- zahl der höchsten Gipfel des Gebirges, dem Hohen Dachstein 2996 m. dem Niederen Dachstein 2925 m Sy., dem Koppenkarstein 2878m, den Dirndln ca. 2800m Sy., dem Hohen Gjaidstein 2786m und dem Hohen Kreuz 2839 m überragt Der zweitgrösste der Dachstein-Gletscher, der Gosauer Gletscher, wird hier zwar durch den vom Hohen Dach- stein über das Hohe und Niedere Kreuz zum Gamskogel ziehenden Kreuzkamm gedeckt, doch ragen von den ihn umstehenden Gipfeln die Mitterspitze 2920 m und der Thorstein 2946 m noch hinter dem Kreuzkamm auf.

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I>r. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge. 223

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Ebenso deutlich, wie das ost-we.stliehe. macht sich auch das u-rd-südliehe Ansteigen des Plateaus bemerkbar. Zur näheren Kennzeichnung möge angeführt werden, dass die Obertrauner Laud- iriedalpe 1330 m Sy. von der 7 km entfernten, südsüdwestlich hinter dem Hirzberg gelegenen Blaukenalpe 1720 m um 390 m, das westlich vom Niederen Krippeusteiu 1990 m gelegene Krippeneck 17G0 m Sy. von der Feisterscharte (auch Kratzer genannt) 2209 m (Distanz: T*2 km.) um 449 m überragt wird: ebenso lasst der im Bilde sicht- bare Theil der nordwestlichen, zur Haltte durch den Blassen gedeckten Fortsetzung des Plateaus, welches hier wieder eine dem östlichen Abschnitte des letzteren conforme Gestaltung zeigt, das nord-südliche Ansteigen nicht verkenneu. Aehnliche Verhältnisse, und zwar in uoeh viel entschiedenerer Weise stellen sich heraus bei der Vergleichung nördlicher mit südlichen Randgipfelu, z. B. Ausseer Zinken 1856 m und Stoderzinken 2047 m (Differenz 191 m, Distanz 14 8 km). Hoher Krippenstein 2105 m und Sinewell 2343 m (Differenz 238 m, Distanz *3km): Zwölferkogel 1978 m imd Scheichenspitze 26G2 m (Differenz m m, Distanz 9 2 km): Blassen 1952 m und Hoher Dachstein 2996 m (Differenz 1044 m, Distanz 10 9 km). Es mag hier noch dieThatsache betont werden, dass, während im östlichen Theile beide Ansteigungen «les Plateaus sich als relativ massig darstellen, in dem westlichen Drittel desselben die Elevation dagegen nach beiden Richtungen um «las Mehrfache verstärkt erscheiut, so dass dieselbe in der süd- westlichen Ecke des Massivs ihre Culmination erreicht, um dann von dort zur Anschlusstelle an den Gosauer Kamm innerhalb einer Distanz von 4 3 km plötzlich in eine Depression um 1000 m über- zugehen.

Mit den im Vorigen gekennzeichneten Verhältnissen der doppelten Erhebung hängt es zusammen, dass, währeud die südlichen Rand- Gipfel von O.nach W., und zwar immer intensiver bis zum Culminations- punkt an Höhe zunehmen (Kammspitze 2141 m. Miesberg 2235 m, Sinewell 2343 m, Eselstein 2551 m, Scheichenspitze 2662 m, Dirndln 2800 ra, Hoher Dachstein 2996 m), in den nördlichen Rand- iripfeln sich nur verhältnissmässig geringe Höhendifferenzen zeigen. Wenn wir von dem nordöstlichen und nordwestlichen Ausläufer des Dachstein-Massivs absehen, so folgen in fortlaufender Reihe von 0. nach W. die nachgenannten Gipfel: Hirschberg 2013 m, Hoher

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Dachstein-Gruppe.

Krippenstein 2105 m. Zwölferkogel 1978 m, Vorderer HMati 1933 m, Hinterer Hirlatz 1959 m, Gamskogel 2032 m, Langthalkogel 2086 m und Beerwurzenkogel 2065 m.

Die drei letztgenannten Gipfel können insofern den Randgipfeln zugezählt werden, als sie sich an der Grenze zwischen dem höheren westlichen Theile des Plateaus und seiner niedrigeren nördlichen Abzweigung erheben. Von dieser letzteren sehen wir noch als hervor- ragenden Höhepunkt den Kleinen Schwarzkogel 1792 m, den Grossen Schwarzkogel 1853 m und das Modereck 1751 m im Bilde kenntlich hervortreten. Zwischen der Hochau 1097 m und dem Kleinen Schwan- kogel fuhrt ein Pfad auf die zur rechten des Beerwurzenkogels liegende Angerhöhe 1840 m Sy., von welcher ein Steig durch die Kogelgasse zum Hinteren Gosausee, ein zweiter durch das Nassthal zur Gosaulacke führt.)

Der östliche, dem Hallstätter See zugewendete Rand der letzt- erwähnten nördlichen Abzweigung des Plateaus zieht vom Kleinen Schwarzkogel über den Blankenstein 1574 m zur Hohen Scheibe 1627 m (im Bilde durch den Blassen gedeckt), an welcher letzteren die Plateaubildung, und zwar durch den steilen Abfall zur Rossalpe 1290 m nach Norden hin ihren Abschluss findet

Mit der Hohen Scheibe steht der Blassen 1952 m durch den kurzen Grat des Strennhag 1510 m in Verbindung. Der Blassen und das von ihm gekrönte Hallstätter Salzgebirge, wenn auch durch das Echernthal von dem Dachsteinmassiv theilweise getrennt, steht dennoch durch die vorhin angedeutete Verbindung in einem derartigen Zusammenhang mit dem letzteren, dass es mit ganz dem gleichen Recht wie der Koppen als ein nordwärts vorgestrecktes Glied des Dachsteingebirges angesehen werden darf.

Gegenüber ihrer gleichen Stellung zum Stamm lassen jedoch diese beiden Glieder in ihrer Gestaltung eine schon bei dem ersten Blick auffallende Verschiedenheit erkennen, eiue Verschiedenheit deren Grund zunächst in den geologischen Verhältnissen zu suchen ist. Während der Koppenzinken in der Hauptmasse aus dem sogenannten Dachsteinkalk (Rhätformation) besteht, erscheint der Blassen als eine mächtige, aus weissem Jurakalk aufgebaute Klippe, deren wilde Zerklüftung und rasch fortschreitende Abbröckelung (von der letzteren zeugen die weiten Schutthalden am Fusse der Felsabstürze) der steilen

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Dr. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge.

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Aufrichtung, zum Theil sogar Ueberstürzung der Schichten (am deut- lichsten auf der Südseite sichtbar) zuzuschreiben ist.

Das unter dem Blassen ruhende, in einer früheren Periode zweifellos ungleich weiter als jetzt verbreitete Salzlager hat in Folge der natürlichen Auslaugung durch ungezählte Jahrtausende die Ver- anlassung zu vielfachen Einstürzen gegeben, die sich derzeit ober- flachig in den zahlreichen Thalfurchen und Mulden des Salzgebirges kundgeben. Eine der ausgezeichnetsten Thalbildungen dieser Art ist das ober Hallstatt gegen den Blassen sich emporziehende Hallthal, in welchem schon mehrere Jahrhunderte v. Chr. die Kelten in einer Seehöhe von 1000 bis 1200 m den Salzabbau betrieben, eine That- sache, von welcher nicht nur die im Innern des Bergwerkes vor- kommenden Spuren uralter Grubenbauten, sondern in noch viel ausgezeichneterer und bestimmterer Weise namentlich was die Herkunft der ersten Salzgewinner und die Zeit des ersten Salzbetriebes betrifft das nach Tausenden von Grabstätten zählende, durch reiche und mannigfache Funde berühmt gewordene keltische Leichenfeld nächst dem Rudolfsthurm (838 ra) Zeugniss geben.*)

Von den den Blassen umlagernden Höhen sei hier nur die Stein- grabenschneide 1541 m genannt, von deren oft besuchtem Gipfel sich der durch seine steil geneigten Schichtenplatten ausgezeichnete Steingraben gegen den See herabzieht. Der Steingraben, mit einem nach oben noch über die Soolenleitung hinaufreichenden Trümmer- kegel endend, welcher zum guten Theil von einem im vorigen Jahr- hundert stattgehabten Felsbruch herrührt, ist bei Beginn des Frühlings nicht nur ein Ort häufiger Steinstürze, sondem auch gleich der zwischen Zwölferkogel und Hirlatz herabziehenden Schoss und anderen steilen Einfurchungen des Gebirges eine frequente Bahn mächtiger Lawinen.

Wie schon das Bild zeigt, fallt der ganze Nordhang des Gebirges, und zwar nicht nur in seinen Bandgipfeln, sondern auch in den zwischen ihnen gelegenen, auf die Höhe des Plateaus führenden Ein- schnitten steil, an vielen Stellen auch wandartig ab. Einen der höchsten und steilsten Abstürze sehen wir in der dem Echernthal zugekehrten Seite des Vorderen Hirlatz, wo eine vom Scheitel der Schutthalde bis

*) Vergleiche Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Alpen- rosen EL S. 416.

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Dachsteiu-G nippe

zum oberen Rand 1200 m hoch sich erhebende Wand unter einer mittleren Neigung von 55 Grad abfallt. Auch an zahlreichen, mehr oder weniger senkrechten Abstürzen von mitunter ansehnlicher Hohe (z 13. am Hirn und Hageneck, Mittagskogel, Rauhen Kogel, Zwölfer- kogel) fehlt es nicht

Noch möge, ehe wir uns der gegenüberliegenden (südlichen i Seite des Dachstein-Gebirges zuwenden, eine Erscheinung hervor- gehoben werden, für deren Uebersicht der Sarstein den günstigsten Standpuukt bietet. So vielgestaltig sich auch die einzelneu Erhebungen und Gipfel des Dachstein-Plateaus darstellen, fallt doch ein Unter- schied schon bei «lern ersten Klick auf. nämlich die (von wenigen Aus- nahmen abgesehen) mehr minder starke Abrundung der niedrigeren Erhebungen gegenüber den kantigen, schneidigen, mitunter auch ge- zackten oder scharf zugespitzten Formen der höheren Massen. Selbst dort, wo die letzteren kleine plateauartige Abdachungen zeigen (Gjaidstein, üchseukögel, Niederkreuz. Hosswand), erscheinen die Ränder unvermittelt steil abgebrochen. Auch ist zu bemerken. das> alle niedrigeren Theile des Dachstein -Plateaus arm an hervor- ragenderen Gipfeln sind; die bedeutendsten derselben: Hirzberg. Speikberg. Krippenstein überragen die nächstliegenden Theile des Hochrückens wenn von den benachbarten, mitunter tief einge- senkten Mulden und Karen abgesehen wird nur um 150 bis 200 ni In ungleich grösserer Zahl und mannigfacherer Gestaltung, zugleich aber auch meist mit bedeutend ansehnlicherer relativer Erhebung treten die Gipfel in den höheren und höchsten Stufen des Plateaus auf. So steigt beispielsweise der Hohe Gjaidstein über die benach- barten Theile des Hallstätter und Schladminger Gletschers 300 bis 600 m, der Koppenkarstein über das von ihm südlich gelegene Koppenkar 700 m hoch empor. Hier sehen wir auch einen hoch aut- ragenden Kamm, von grösserer Längenentwicklung und mehrfach gegliedert, den Rücken des Gebirges quer durchziehen, es ist dies der bereits genannte Kreuzkamra. welcher am Hohen Dachstein beginnt und mit dem ü km davon entfernten Gamskogel endet. Die vorange- iührten Verhältnisse dürfen wohl in erster Linie darauf zurückgeführt werden, dass auf die niedrigeren Theile des Plateaus die abtragenden Thätigkeiten (Wasserspülung, Gletscherschliff uud atmosphärische Erosion) mit intensiverer Kraft, zugleich aber auch andauernder, als bei den höheren Theilen eingewirkt haben.

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Nun wolle sich der Leser mit dem Verfasser auf einen Höhenpunkt der das Knnsthal südlich begleitenden Niederen Taueru versetzt denken. Es ist die Gössel hohe (2035 m), der nördlichste '.ipfel jenes von dem Hauptkamme der Niederen Tauern auslaufenden .Utes, welcher östlich durch das Preuneggthal, westlich durch das Forstauthal begrenzt wird und etwa 2 Meilen südlich vom Hohen Dachstein entfernt ist.

Es gibt kaum einen zweiten Gipfel, welcher einen besseren U eber- blick der südlichen Abdachung des Dachsteingebirges vom Oosaukamm au bis zum Grimraing böte, wie die Gösselhöhe. Dieselbe ist den höchsten Erhebungen des Stockes unmittelbar gegenüber gelegen, und hat eine gcnügtiide Elevation, um über die vorgelagerten Höhen hinweg einen vollständigen Einblick in den Abfall des Gebirges und seine mehr minder breite Vorstufe bis zur Sohle des Ennsthales herab (welches selbst noch streckenweise gesehen wird) zu gestatten

Einen grösseren Contrast in der landschaftlichen Physiognomie der zwei entgegengesetzten Seiten eines tmd desselben Hochgebirges, wie er uns hier begegnet, dörfteu wohl nur wenige Stöcke der nörd- lichen Kalkalpen aufzuweisen haben.

Wenden wir uns zunächst den oberen Theilen des sich entrollen- den Bildes zu und richten den Blick nach WNW., so sehen wir hinter dem Rettenstein zu dessen linken den südlichsten Theil des Gosauer Kammes in seinen zwei mächtigsten und kühnstgeformteu Erhebungen, der Bischofsmütze 2454 m und der Grosswand 2412 m sich auf- türmen. Der breit hingelagerte Rettenstein 2245 m, durch den Sulzenhals 1820 m und die Eiskarschneide mit der Masse des Thor- steins zusammenhängend, deckt den kurzen Verbinduugsgrat zwischen dem Gosauer Kamm und dem Dachsteingebirge nahezu vollständig und lässt nur die westlichste der in die Gösau führenden Einschartuugeu. das schon unweit der Bischofsmütze gelegene Steigl 2105m Sy. fUebergang von der Hoferalpe nach dem Armkar und den Scharwand- hütten) erblicken. Hechts vom Rettenstein, welcher sich gleich einem exponirten Vorposten des Dachsteiugebirges über die ihn umgrenzen- den Hochthalfurchen erhebt, beginnt nun das Massiv des letzteren fast ohne Uebergang unmittelbar mit seinen höchsten Erhebungen aufzu- steigen. Der Thorstein, die Mitterspitze und der Hohe Dachstein krönen als drei nebeneinander stehende, durch zwei weite bogenförmige Ein-

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Dachstein- Gruppe.

schartungen, die Untere und Obere Windlucke (circa 2740 und 2760 m Sy.) getrennte, mächtige Zinken eine Wand, welche mit Zurechnung der Gipfel die Höhe von 500 bis über 700 m erreicht. Der Abstun ist hier so steil, dass mit Ausnahme einer kleinen Vertiefung unter dem Thorsteingipfel nirgends ein Fleckchen dauernden Schnees sich zu erhalten vermag. Am steilsten (76°) ist der Absturz am Hohen Dachstein selbst, wo ein mit nur einiger Kraft vom Gipfel aus über den 700 m tiefen Abgrund hinausgeschleuderten Stein erst in der Schutthalde am Fusse der Wand den Boden berührt.

Rechts vom Hohen Dachstein wendet sich der Randabsturz des Gebirges immer stärker gegen SO. bis zu dem durch seine, ringsum senkrecht abgehackte, oben horizontal -abgeplattete Form leicht kenntlichen Schmidstock hin, von wo dann weiter die Randlinie die östliche Richtung nicht mehr verlässt. Längs dem ersterwähnten Theil des Gebirgsrandes setzt sich der Absturz, wenn auch nicht mehr in der früheren Höhe, so doch in solcher Schroffheit fort, dass nur zwei Einschnitte, die zwischen dem Hunerkogel und Koppenkarstein auf die oberste Firnstufe des Schladminger Gletschers führen, die (künstlich gangbar gemachte) Hunerscharte oder Schwaderingscharte 2618 m Sy. und die Edelgriesscharte 2460 m Sy. das Erreichen des Plateaus von dieser Seite her ermöglichen.

Von den in diesem Theile des Gebirgsrandes oder doch in dessen nächster Nähe aufragenden Gipfeln sind die Dirndln circa 2800 m hier auch Steinfensterl, wegen einer zwischen den beiden Gipfeln sich zeigenden Lücke so genannt, nicht zu verwechseln mit dem Steinfensterl im Koppenkarstein), dann die Hoch thürlspitze 2605m Sy., der über die Edelgriesscharte herüberlugende Koppenkarstein 2878 m, die Hohe Gamsspitze 2610 m Sy. und der Schmidstock 2590 m Sy. zu nennen. Nun folgen, immer hart an dem fortlaufend steilen Abstürze des Gebirges in der Richtung nach 0. die Scheichenspitze 2662 m, der Hohe Rams 2570 m Sy., der Eselstein 2551 m, der Sinewell 2343 m, der Hohe Miesberg 2235 m und die Laser Wand 2100 m, dann nach einer weiten Depression des Randes, hinter welcher der Blick über die durch den erhöhten Südrand gleichfalls verdeckten, niedrigen Theile des Plateaus hinweg nach den 2100— 2380 m hohen Gipfeln der südlich vom Stoderthale gelegenen Warscheneck - Gruppe hinüber- schweift, folgen nun der Stoderzinken 2047 m und der Gröbminger

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Kamm 2141 m,von denen der erstere durch einen 1650 m, der letztere gar mir durch einen 1500 m hohen Rücken mit dem Massiv des «iebirges zusammenhängt. Den Abschluss bildet der Grimraing, welcher unmittelbar hinter dem vorgenannten Zackengrat mit seinem südlichen Absturz mächtig aus dem Ennsthal emporsteigt.

Wenn man nicht schon durch die Aehnlichkeit in der Gestaltung des Gröbminger Kammes und des Grimraing die Zugehörigkeit des letzteren zur Dachstein-Gruppe anzunehmen veranlasst wäre, so würden auch noch gewisse Höhenverhältnisse dafür sprechen. Es mag darauf hingewiesen werden, dass, während das hinter dem Stoder- zinken. Gröbminger Kamm und Grimraing gelegene Terrain nach Ost stetig an Höhe abnimmt, die ersteren in gleicher Richtung, und zwar nach einem nahezu constanten Verhältniss höher werden. Schon der Stoder überragt den hinter ihm nördlich liegenden Theil des Dachstein-Terrains um 200 300 m, bei dem Gröbminger Kamm hat sich die Höhen-Differenz bereits auf 500— 550 m gesteigert und endlich dort, wo das Dachsteingebirge durch das Niedersteigen zur Mitterdorfer Thalmulde seinen völligen Abschluss gefunden hat, baut sich der Grimming gleich einem Stück Umrandungsmauer eines eolossalen Einsturzes zu der relativen Höhe von 1300 1500 m auf.

Das Verhältniss der Höhenzunahme der bezeichneten Berg- massen zu einander wird aus den nachfolgenden Zahlen ersichtlich:

Stoderzinken Kammspitze Grimmiog Absolut« Höhe 2047 m 2141m 2351m

Höhenzunahme -f- 94 m + 210 m

Abstand vom vorigen Gipfel . . 4700 m 11 300 m Verhältniss des Höhenunter- schiedes z.Horizontal-Distanz 1 : 50 1 : 54

Mit dem mehrerwähnten durchgängigen Ansteigen des Plateaus von Nord gegen Süd hängt es zusammen, dass der bedeutend erhöhte Südrand und die ihm zugehörigen Gipfel von den gegenüber liegenden Aussichtspunkten (wenn deren Höhe 2000— 2100m nicht übersteigt) keinen Einblick auf die inneren Theile des Gebirgsrückens offen lassen.

So kommt es eben auch, dass. mit Ausnahme eines ganz schmalen Firnsaumes, welcher den oberen Kand des Absturzes iwischem dem Hohen Dachstein und dem Koppenkarstein säumt, nichts auf jene drei stattlichen Gletscher hinweist, welche die höchsten

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Dachstein-Gruppe.

Stufen des Dachstein-Gebirges bedecken und demselben in seinen nördlichen und östlichen Ansichten den Charakter eines wirklichen Hochgebirges verleihen. Der Umstand aber, dass die Südwand gerade au der Stelle seiner grössten Erhebung ohne allen Uebergang in schroflen Wänden bis unter d;is Niveau von 2200— 2300 m, alsn Ins zu einer Kegion abstürzt, wo grössere Firnansammlungen, namentlich in südwärts geneigten Lagen, sich nicht mehr entwickeln können, lä>st es diesseits zu keinerlei Gletscherbildung kommen. Erst weiter östlich, im Edelgrieskar findet sich eine Hochfernennasse kleinster Art. der Edolgriesgletseher . welcher von dem westlichen Theile des Koppenkarsteius steil in das westlich von den Wauden der Thürl- spitzeu. östlich von jenen der Gamsspitzen ummauerte Edelgrieskar hereinhäugt. Derselbe endet derzeit in einer Höhe von circa 2400 m. doch durfte er, schon nach dem weit herabreichenden Moränenschutt zu schliesseu, in dem Gletscherwachsthum günstigeren Perioden als die gegenwärtige, bedeutend tiefer herabgehen.

Durch das doppelte Ansteigen von 0. nach W. und von N. nach S . in Folge dessen die höchsten Erhebungen des Stockes sich in seine äusserste Sudwestecke zusammengedrängt finden, tritt das Dachstein- Gebirge in eine eigenthümliche Beziehung zu dem nordöstlich gegen- überliegenden Priel- oder Todten Gebirge. Auch hier findet ein ein- seitiges Zusammendrängen der Culmiuationspunkte in eine Ecke statt, aber abweichend von der herrschenden Regel, nach welcher die grössten Erhebungen der Kalkalpeuzüge der centralen l'rgebirgs- zone zugekehrt sind, tritt bei dem Prielgebirge das Entgegengesetzte ein, indem hier nicht nur der Culminationspuukt des gleichfalls plateauartig gestalteten Stammes, der Grosse Priel 2514 m sich in der äussersten Nordostecke desselben befindet, sondern auch die an Höhe uächststehenden Gipfel (Spitzmauer 2446 m und Hebenkas 2378 m) sich unfern von der Hauptspitze hart am östlichen Absturz des Massivs erheben.

Zieht man vom Hohen Dachstein nach dem Priel eine von SW. nach NO. laufende Linie, so zeigt sich längs derselbeu im allgemeinen ein allmäliges Senken der beiden Gebirgsmassen gegen jeue sie scheidende Thalfurche, welche vom Euusthal über die Klachau. Mitterndorf und die Kainisch zum Ausseer Thalbecken in WNW.- Richtung hinzieht und welche als jene grosse Bruchlinie angesehen

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imlen darf, welche die beiden einst zusammenhängenden Gebirgs- pässen getrennt bat.

Charakteristisch für die namentlich ostwärts der Feisterscharte celegenen Randhöhen im Vergleiche mit den nördlichen ist (abgesehen m ihrer mehr oder minder bedeutenden Aufragung über die hinter- liegenden Theile des Plateaus) ihre partielle Lostrennung von dem letzteren, so dass sie als vorgestreckte Glieder desselben angesehen werden können, während die nördlichen Randgipfel fast durchwegs mit dem Stamme eng verwachsen erscheinen.

Diese tiefer einschneidende Gliederung ist zweifellos auf die- selben Ursachen zurückzuführen, welcher auch die Abstürze selbst ihre ungeheure Zerrissenheit zu danken haben. Von der dreigipfeligen Dachsteinwand abgesehen, welche noch die Massigkeit der Wand«» des nördlichen Gehänges zeigt, sehen wir alle Theile des südlichen Abfalles im Zustande einer rasch fortschreitenden Zerstörung begriffen. Zahllose tiefe Kunsen durchfurchen die schroffen Felsmauern vom scharten reichen Scheitel bis zu dem in mächtigen Sehutthaldeu begrabenen Fusse. Die unaufhörlich fortschreitende Abbröckelung des Gesteins überlässt dem Pflanzen! eben nur verhältnissmässig beschränkte Käume zu bleibenden Ausiedlungen, insbesondere vermag der Baumwuchs hier allgemein erst in einem bedeutend tieferen Niveau festen Fuss zu fassen, als dies im nördlichen Abfalle und auf dem Rücken des Gebirges der Fall ist.

Die Ursache der vorangedeuteten Erscheinungen liegt darin, dass ein Grosstheil der im Südgehänge zu Tage tretenden Felsmassen aus Gebilden besteht, welche von den Geologen als Hauptdolomit der Rhät-Formation bezeichnet werden. Dieser Dolomit findet sich in dem schmalen Verbindungsgrat zwischen dem Gosauer Kamm und dem Dachstein-Gebirge, er bildet das Fussgestell der aus Dachstein- kalk (oberes Glied der Rhät-Formation) bestehenden Dachsteinwand, wo er besonders im Raucheck und Marberg charakteristisch hervor- tritt: er rückt zu beiden Seiten des Schwadering- und Edelgrieskars in dem Gewände der Thürl- und Gamsspitzen, der Scheichenspitze und des Eselsteins, eben so in allen ostwärts folgenden Theilen des Abfalles mehr oder weniger hoch hinauf

Ist es der Mangel grösserer Firn- und Eismassen die Schnee- flecke am Fusso der Dachsteinwand, im Schwadering- und Edelgries-

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Dachstein-Gruppe.

kar, ebenso der kleine Edelgriesferner versehwinden nahezu voll- ständig in dem un übersehbaren Gewirre grauer Felswände und Schutt- halden — welcher bei der Südansicht des Dachsteinmassivs den Ein- druck eines wahren Hochgebirges nicht recht aufkommen lässt, so tritt auch noch ein anderer Umstand hinzu, welcher der absoluten Höhe für das Auge Eintrag thut. Zunächst liegt schon das Ennsthal im Allgemeinen nicht unbeträchtlich höher als die nördliche Thal- begrenzung (zwischen dem Spiegel der Enns bei Schladming unl jenem des Hallstätter Sees beträgt der Unterschied 230m) ; dazu kommt aber auch noch die Vorlagerung der breiten und relativ hohen Terrasse der Ramsau mit den aus ihr aufsteigenden Rücken und Kuppen, welche das dahinter emporsteigende Gebirge niedriger er- scheinen lässt, als es in Wirklichkeit ist. Am breitesten (8 km) ist die erwähnte Vorlagerung dort, wo das Massiv des Gebirges seine höchste Elevation erreicht, zugleich herrschen auch die bergartigen Erhebungen über das flache Terrain noch weitaus vor. Hier findet sich die Kuppe des Durchat 1738 m, welcher der mit dem Abfall den Gebirges schon direct zusammenhängende Brandriedel 1724m östlich gegenüberliegt, und vor beiden, nur durch einen schmalen Streifen ebenen Bodens von ihnen getrennt, steigt der langgestreckte Röttes- wald lG()9m auf. Südlich von der Scheichenspitze, wo die Vorlagerung nur noch eine Breite von 5 km zeigt, dagegen der völlig abgeflachte Terrassenboden schon überwiegt, taucht aus dem letzteren der Kulm- berg 1283 m empor, ihm schliesst sich östlich der Sattelberg 1203 m und diesem endlich der Rösingberg 1352m an. Der letztere hat seine im Vergleiche zu den vorigen grössere Höhe der stärkeren Näherung an das Gebirge zu danken.

Die genannten und ausser ihnen noch einige andere Erhebungen von geringerer Bedeutung sind gleichsam die Träger und Stützen jener mächtigen, aus der Tertiär-, theilweise auch noch aus der älteren Diluvialperiode stammenden Schuttablagerungen, welche das Ennsthal einst bis zu einem Niveau von 1100—1200 m ausgefüllt haben, später aber durch glaciale und fluviale Erosion bis auf einige geschützte Reste, und ein solcher ist die Hochebene der Ramsau-Terrasse, wieder beseitigt wurden. Diese Hochebene, schon bei Filzmoos als ein schmaler Thalboden von 1050 1070 m beginnend, tritt zum erstenmal aN breitere Abflächung in der sogenannten Hachau (1100—1150 m) auf,

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rar grössten Breite jedoch entwickelt sie sich nördlich und südlich vom Kulmberg: auch bei St. Rupert am Kulmmisst sie noch 2V4 km, verschmälert sich dann aber ostwärts immer mehr und läuft endlich in der Mündung des Ramsaubaches in die Enns unterhalb Haus als ein schmaler Rücken zungenartig aus. Dabei nimmt ihre Höhe stetig ab. Während sie am Südfuss des Brandriedels 1150 1200 m, bei St Rupert am Kulm noch 1050 1100 m (relative Höhe über der Enns 320 380 m) erreicht, ist sie südlich vom Sattelberg bereits zu 900 m, südlich vom Resing zu 850 m herabgesunken, um endlich in dem vorerwähnten Rücken allmählig bis zu 780—730 m (75—25 m über der Enns) abzustufen.

Südlich vom Stoderzinken wird das Ennsthal 8 km weit auf der Seite des Dachsteingebirges von keinerlei deutlich markirten Terrasse begleitet, dagegen treten mit dem Stoderzinken in Zusammenhang stehende Vorhöhen, wie der Aichberg 1345 m und der Freienstein 1266 m dicht an das Ennsthal heran. Südlich vom Gröbminger Kamm jedoch beginnt nochmals eine Art von Terrassenbildung, nur von bedeutend geringerer Höhe, sich zu entwickeln. Hier läuft ein IVt— 2 Vi km breiter und 9 km langer, zum grossen Theil mit Wirthschaft8gründen und Gehöften bedeckter Rücken, der Mitterberg *00 879 m parallel mit dem Ennsthal, welches er um 140—220 m überhöht. Zwischen diesem Rücken und dem Fusse des Dachstein- gebirges liegt eine Thalstufe, welche in ihrem westlichsten Theil mit einer relativen Höhe von circa 180 m über dem Ennsthal beginnt, bei Orftbming (776 m) aber dasselbe nur noch um 100 m überragt und von da an ostwärts allmälig derart sich senkt, dass sie an der Einmündung des Gröbmingbaches in die durch den Stein" hervorbrechende Salza 'las Niveau des Ennsthales (hier 658 m) schon nahezu erreicht hat.

DieRamsau-Terrasse, obgleich sie in Folge ihrer eigenen bedeuten- . den Erhebung das dahinterliegende Gebirge minder hoch erscheinen lässt, trägt doch anderseits zur Schönheit des Gesammtbildes wieder dadurch wesentlich bei. dass ihre reich bewaldeten Kuppen und Rücken, ihre weiten, mit hunderten von zerstreuten Gehöften besäeten Cultur- flächen zu der grossartigen Alpenwildniss im Hintergrunde einen reiz- vollen Contrast bilden.

Die relativ hohe, dabei aber gegen N. vollständig geschützte Lage und das dadurch bedingte milde Sommerklima lassen die Ramsau

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Dachstein- G nippe

zu einer Sominerfrischstatiou um so mehr geeignet erseheinen, als die zwischen den waldigen Hergen des westlichen Theiles in Höhen von 1400- 1000 m eingestreuten wohnliehen Alpenhfltten. vor allem aber die am Brandriedel gelegene Austria-Hfltte (circa 1550 m). ein längeres Verbleihen in der subalpinen Region auch denjenigen ermöglichen, welche nicht mehr dem Hochgebirgssport zu huldigen vermögen, aber doch den Wunsch hegen, in kurzen und bequemen Bergtouren Seeb« und Leib zu stärken.

Einen noch grelleren Gegensatz in der äusseren Gestaltung, al* die beiden Längsseiten, zeigen die Ost- und Westflanke unseres Gebirges.

Betrachtet man dasselbe von einer der das Mitterndorfer Becken östlich begrenzenden Höhen, etwa vom L operner st ein, 1961m. so lallt zunächst, wenn von den Steilhangen des Ausseer Zinken und den felsigen Abfallen gegen die Thalschlucht „durch den Stein* abgesehen wird, der sanfte Charakter des Gebirges in dessen vorderen Theilen auf. Man sieht da einen Complex von bewaldeten Bergrippen, welche mannigfach gegliedert und in einander geschoben aus dem Thalgrnnde mit durchaus so massiger Steigung zu dem eigentlichen Plateau emporziehen, dass erst in einer Entfernung von 4 bis 6* km vom Fusse einwärts einzelne Gipfel Ober die mittlere Baumgrenze auf- steigen ( Mühleck 1726 in, Hirschbühel 1731 m, Hohe Schafwand 1805 m, Wildkogel 1747 m). Nur undeutlich lässt sich der Ostrand des Plateaus im Durchschnitt beiläufig 1450 m hoch verfolgen Derselbe markirt im allgemeinen auch die obere Grenze des ge- schlossenen Waldes. Hinter diesem Kand blickt das Auge über ein allmälig ansteigendes Gewirre von wellenförmigen Rücken und Kuppen, welche kaum unterscheidbar ineinanderrliessen und nur erst bei später Nachmittagsbeleuchtung die zahllosen Vertiefungen und Erhöhungen unterscheiden lassen, die, wie überhaupt das ganze Plateau, so auch den östlichen Theil desselben, das sogenannte Kammergebirge durchziehen Hat hier auch der dichte Wald keine Stätte mehr, so erscheint doch alles Terrain weithin noch mit schütterem Baum wuchs, in den höheren Theilen mit Krummholz-Dickichten, in den Mulden mit Alpenmatten bedeckt, wobei jedoch auch zahllose kleine Flecke kahlen Gesteins sich überall hervordrängen.

Den Abschluss dieses noch mit relativ reicher Vegetation be- deckten niedrigen Theiles des Dachstein-Plateaus bildet die gleich

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rmein mächtigen Wall quer über das Gebirge laufende Reihe zusammenhängender, breiter Erhebungen, gebildet vom Hirzberg, Itärenkogel, Speikberg und Hirschberg, welche mit ihren theilweise 'imi nackten felsigen Abtallen jene hinter ihnen liegende weite Stein- wüste ankündigen, die von den Auwohneru mit dem bezeichnenden Xamen „auf dem Stein * belegt wird, und die sich, allerdings nicht ••hne vielfache Unterbrechungen durch grüne Alpenmulden und mit einer zerrisseneu Vegetationsdecke überkleidete Rücken, bis zu den höchsten eis- und schneebedeckten Stufen des Gebirges hinzieht.

Von den Hochgipfeln des letzteren, wie auch von den Schlad- uiinger und Hallstätter Gletschern gewährt der Lopernerstein nicht mehr jenen stattlichen Anblick, wie der Sarstein, da nicht nur der vorbezeichnete Scheiderücken und die hinter ihm aufsteigende mächtige Masse des Gjaidsteins Manches deckt, sondern auch die fast schon auf das Doppelte angewachsene Entfernung den Eindruck bedeutend abschwächt.

Ungleich imponirender als von den zwei früheren Standpunkten sieht sich dagegen der Gröbminger Kamm an. Neben dem welligen, nur von massigen Kuppen und Rücken überhöhten Plateau des Kammergebirges bildet der es um mehr als 500 m überragende zackige Grat eine nahezu fremdartige Erscheinung, so fremdartig, dass man von diesem Standpunkte aus gesehen versucht sein könute, in ihm eine von den Massen des Dachsteingebirges ganz verschiedene geologische Formation zu erkennen, wenn nicht andere, ihm ähnlich gestaltete Theile des letzteren, wie z. B. die Gemsspitzen, auf eine Zusammengehörigkeit hinweisen würden.

An der Westseite des Gebirges lässt sich ein Totalüberblick von einem Standpunkte nicht gewinnen, da der hohe Gosauer Kamm so nahe gerückt ist, dass selbst auf dessen schwer erreichbaren Culminationspunkten, der Bischofsmütze und Grosswand, durch die anter ihnen aufsteigenden Vorgipfel: Armkarkogel, Kopfwand, Gabel- kogel, namentlich der Hinabblick auf die für den Westruss des Gebirges so kennzeichnenden Seestufen des oberen Gosauthales behindert wird.

Eine Stück um Stück zu gewinnende Uebersicht aller charakte- ristischen Theile des westlichen Abfalles bietet dagegen die im Verlaufe eines Tages ohne besondere Anstrengung (9 bis 10 Stunden)

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Dachstein-Gruppe

auszuführende Tour von Filzmoos über die Hoferalpe, das Steigl, das Armkar und die Scharwandhütten nach der Zwieselalpe. Wir wollen nur zwei Punkte dieser Linie in's Auge fassen, welche uns einen guten Einblick in die Gestaltung des Gebirges von dieser Seite her gestatten.

Auf der Höhe des S t e i g 1 s angelangt, von wo wir zur Erweiterung der Aussicht auf dem gegen die Bischofsmütze hinziehenden Grat noch ein Stück emporsteigen, präsentirt sich vor Allem der nur wenige Kilometer entfernte Thorstein in seiner vollsten Majestät Ueber einer hohen zerrissenen Vormauer, welcher der Hochkesselkopf 2451 m und der nahe gleich hohe dreigipfelige Windlegerkopf (auch Reissgang- kogel genannt) entsteigen, blinkt das Firnfeld des Kleinen Gosau- oder Thorsteingletschers herein, über diesem aber thürmt sich in scheinbar unbezwinglicher Schroffheit gegen 600 m hoch die colossale Masse des Thorsteins auf. Ein steiler, scharfkantiger Grat zieht rechk von dessen Gipfel zur Windlegerscharte 2320 m Sy. herab, wahrend zwei kurze Strebepfeiler aus dem nördlichen Abstürze in das Firnfeld vorspringen und ein anderer nach N. umbiegender Grat die Verbindung des Thorsteins mit der durch eine tiefe Einschartung theilweise von ihm getrennten Hohen Schneebergwand 2780 m Sy. herstellt. Die dem Beschauer zugekehrte Seite des Thorsteins zeigt ungeheuer steil auf- gerichtete, plattenförmige Schichten, deren glatte Flächen theilweise von der obersten Schneide bis zum Fuss der Wand niederschießen und es für kaum möglich erscheinen lassen würden, von dieser Seite den Gipfel zu erklimmen, wenn nicht die mancherlei Einkerbungen an den Rändern der Platten einen, allerdings oft nur höchst prekären Halt für Hand und Fuss böten.

Der von der Schneide des Thorsteins zur Windlegerscharte niedersteigende Grat findet diesseits derselben über den Windleger- und Hochkesselkopf her seine Fortsetzung in jenem Grat, welcher da* Dachsteingebirge mit dem Gosaukamm verbindet und dem auch noch das Steigl zuzuzählen ist.

Einen freundlichen Gegensatz zu den himmelanstarrenden Wänden, glänzenden Firnflächen (auch ein Stück des Grossen Gosauer Gletschers, überragt vom Kreuzkamm, ist sichtbar) und wüsten Schutthalden bildet die mit üppigen Matten, niederem Buschwerk und schüttereu Baumbeständen bedeckte Mulde, welche den Raum zwischen dem

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Dr. Fr. SiniODy, das Dachstein-Gebirge.

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Verbindungsgrat und dem hoch aufragenden Rettenstein, einem würdigen Vorposten des hier mit dem Thorstein so imposant abschliessenden Dachsteinmassivs, einnimmt.

Der mancherlei grossartigen und malerischen Scenerien, welche die Wanderung vom Steigi nach der Zwieselalpe erschliesst, sei hier nicht weiter gedacht, da dieselben hauptsächlich den wildgezackten Abstürzen und coulissenartig vorspringenden Strebepfeilern des Gosauer Kammes angehören; der Leser möge sich vielmehr sogleich auf den nördlichen Endpunkt der gedachten Route, die Zwieselalpe 1584 m versetzen, von welcher aus die ganze westliche Abdachung des Dachsteingebirges vom Thorstein an bis zu den letzten bewaldeten Ausläufern im Norden überblickt werden kann.

Zimächst uns nach SO., dem höchsten Theile des Gebirges zuwendend, sehen wir denselben in ähnlicher, aber nur noch viel jjTossartigerer Gestaltung, als er sich vom Sarstein aus präsentirt hat, vor uns. Vor allem wird der Blick durch den Grossen Gosauer Gletscher und seine grandiose Felsumrahmung gefesselt Von der vom Kreuzkamm sich abzweigenden Schreiberwand, dem Hochkreuz, dem Niederen und Hohen Dachstein, der Mitterspitze (nur mit dem höchsten Gipfel über die Schneebergwand aufragend), dem Thorstein und der Hohen Schneebergwand umschlossen, zieht sich dieser zweit- Krösste der Dachsteingletscher von der obersten, bei 2650 2700 m hoch gelegenen Firnstufe mit seiner seit nahe drei Decennien immer mehr zurücktretenden Eiszunge bis zu einem Niveau von nahe 2000 m berab. Ungleich enger begrenzt als der Haiistatter Gletscher unter- scheidet er sich von dem letzteren durch die allgemein tiefere Lage seines Bettes, weshalb denn auch die Felsmassen des Hochkreuzes, des Niederen und Hohen Gjaidsteins hier um durchschnittlich 150 m, ja zum Theil noch höher über den Gletscher aufragen, wie auf der dem Karlseisfeld zugekehrten Seite.

Zur Rechten des eben besprochenen zeigt sich der Kleine Gosauer Gletscher, umgrenzt von der Hohen Schneebergwand, dem Thorstein, und dem zum Hochkesselkopf herabziehenden Wind- legergrat. Am Nordabsturz des Thorsteins beginnend, wo seine höchsten Firnwände sich bis zu 2450 m hinanziehen, endet er gegen- wärtig in einer Höhe von beiläufig 2200 m, in einem aus glatt gescheuerten Schichtenplatten, abgerundeten Felsköpfen und theil-

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Dachstein-Gruppe

weise mit Schnee erfüllten Kesseln bestehenden Terrain, welches zwischen der Hohen und der vom Hochkesselkopf sich nordwestwärts abzweigenden Niederen Schneebergwand zu dem Hochthal des Grossen Gosauer Gletschers niedersteigt.

Eine andere noch kleinere Gletschermasse, vom Niederkreuz. Hochkreuz und der Schreiberwand ummauert, zeigt sich zur linken des Gosaugletschers, es ist der Schneelochgletscher, eine Ansammlung von Firn- und Halbeis in einer Höhe von 2150 bis 2350m eingebettet, welche ihren Bestand ausschliesslich der tief- schattigen Lage zwischen hohen Felswänden zu danken hat.

Unterhalb des Gosauer Gletschers bricht das Gebirge mehr als 600m hoch in steilen, schmalen Stufen zum Hinteren Gosausee 1156m ab. Ueber dieselben stürzt der nach seiner von Moränenschlamm her- rührenden weisslichen Trübung B Kreidenbach * genannte Abrluss des Gosaugletschers dem See zu, an dessen Grunde durch den Absatz des mitgeführten Gletscherschlammes kreideähnliche Sedimente bildend, welche in Verbindung mit anderem Detritus schon nach wenigen Jahrtausenden das derzeit noch 38 m tiefe Becken vollständig aus- gefüllt haben dürften.

Im zweiten Drittel des vorerwähnten Abfalles befindet sich die Schutzhütte im Grobgestein 1640m, welche, wenn auch nur zu den kleinen Touristen-Refugien zählend, sich dafür des im Kalkgebirge seltenen Vortheils einer reichen Quelle des vorzüglichsten Wassers erfreut.

Von da an bis ein Stück über jene Stelle hinaus, wo die all- gemeine Streichungslinie des Gebirgsabfalles gegen das Gosauthal aus der nordwestlichen in die meridionale Richtung umbiegt, um dann im weiteren Verlaufe, immer parallel der Thalrichtung nach NO. und endlich nach 0. abzulenken, erscheint derselbe, mit Ausnahme der wenigen auf das Plateau führenden Einfurchungen, steil, häutig sogar wandartig, wenn auch die dem Thale nächstgelegenen Hohenb orn Gschlösslkogel 1909m (günstiger Aussichtspunkt auf die ganz naheu Gosaugletscher und Umgebung) imd Brettkogel 1923 m abgesehen, dasselbe meist nur um 400 bis 600m überhöhen. Auch in den nörd- lichen, schon ganz mit Wald bedeckten Theilen des Plateaus erscheint der Abfall noch immer bedeutend steiler und unvermittelter als jener des Kammergebirges gegen das Thalbecken von Mitterndorf.

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Dr. Fr. Simony, das Dachstein-Gebirge

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Jener das Dachsteinplateau von S. nach N. durchziehende Kamm, welcher vom Hohen Dachstein ausgehend am Hochkreuz seine erste Schreiber wand), am Niederkreuz seine zweite Abzweigung (Hosskögel, Hosswand, Langthalkogel) aussendet und mit dem Gamskogel endet, >chliesst für die Zwieselalpe den Ausblick nach den mehrfach grös- seren, östlich von ihm gelegenen Theilen des Dachsteinplateaus ab, dagegen vermag man jene niedrigere nordwestliche Stufe des Gebirgs- rückens vollständig zu überschauen, auf welcher in einer Höhe von 1350m eine ziemlich mächtige, der Gosauformation (Kreideperiode) angehörende Sandsteinablagerung unmittelbar auf dem viel älteren Dachsteinkalk ruht. Diese Ablagerung hat für die Bewohner der Gösau insofern Bedeutimg, als sie vorzügliches Material zu Schleifsteinen liefert, die denn auch an Ort und Stelle während des Sommers in grosser Zahl gebrochen und zugehauen werden.

Unmittelbar hinter den Schleifsteinbrüchen steigt der Blassen über seine nächsten, um 400 bis 500 m niedrigeren Umgebungen ähn- lieh isolirt, mächtig und schroÖ" auf, wie wir dies im Süden des Daeh- steingebirges bei dem Gröbminger Kamm gesehen haben, welcher letztere übrigens dem Dachsteinmassiv geologisch näher steht als der Blassen mit der ihm unterlagernden Salzformation, für die es im Süden des Gebirges kein Analogon gibt. Dagegen treten am Südfusse des letzteren, sowie in den die Ramsauer und Gröbminger Terrasse nützenden Vorhöhen schon ansehnliche paläozoische Schiehten- •omplexe (namentlich Thonschiefer- und sandsteinartige Gebilde neben Rauchwacke) zu Tage, welche im Norden des Stockes noch tief unter den Thalsohlen begraben liegen.

Eine Schilderung der verschiedenen Theile des Dachstein- plateaus, von Illustrationen begleitet, soll eines der nächsten Hefte bringen.

ZuUchnfl 1881.

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II.

Touristisches ober die Dackstcin-Gmppe.

Von Georg Geyer in Graz.

Es folgen nun der Reihe nach Schilderungen der Touren in der Dachstein-Gruppe, und zwar in der Art. dass, mit dem Becken des Hall- stätter Sees beginnend, wo Obertraun und Hallstatt die Ausgangs- punkte bilden, in das Gosauthal, darauf an die West- und Südseite der Gruppe, in die Mandliug und Kanisau übergegangen wird, und dann der Enns entlang unter Einbeziehung des von unserer Gruppe nicht zu trennenden Grimming und Karamergebirges über den Sattel der Klachau die Traun bei Aussee und ihr entlang der Hallstätter See wieder erreicht wird.

Wir müssen es uns dabei versagen, auf Schilderungen der herr- lichen Thallandschaften einzugehen, welche den Fuss unserer Grupp* umlagern; so verlockend dies einerseits wäre, so ist andererseits hier doch kaum Neues beizubringen und das Ganze würde den in einer Zeit- schrift, welche es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kenntnisse von den Alpen nicht allein in touristischer Hinsicht zu pflegen, nothweudiu beschränkten Raum weitaus überschreiten.

Auch farbenprächtige Schilderungen erwarte man nicht, sie würden in den Rahmen einer Darstellung, die dazu bestimmt ist, den Wanderer auf Schritt und Tritt zu begleiten, nicht gut passen.

I. Touren von Obertraun.

1. Der Sarstein 1973 ra.

Wie der Künstler zur Aufnahme des Nordabfalles unserer Gruppe einen, streng genommen ausserhalb derselben gelegenen Punkt ge- wählt hat, so beginnen wir mit einer Notiz über diesen, zur Orientirung vorzüglichen Gipfel, dessen Besteigung am besten von Obertraun aus unternommen wird. Ueber die Hüttelalpe gelangt man in 2 Vt Stunden steilen Steigens durch Wald zur Vorderen Sarsteinalpe ca. 1700 m, und auf den , Steinhütteigrat * genannten Rückendem Berges; nun geht die Wandening gerade nach N. Über den breit- gewölbten Grat bis zur Hohen Sarsteinalpe, von welcher die Erreichung des höchsten Punktes noch 3 4 Stunden beansprucht.

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G. Geyer, Touren von Obertraun.

Das beigegebene Panorama (Tafel 11, 12*) spricht genug für die eminente Bedeutung dieses bekanntlieh auch von Aussee und vom Putschenjoch aus zu erreichenden Gipfels.

2. Krippenstein nnd Gjaidalpe.

Vom Bahnhof Obertraun etwa 10 Min. auf der Strasse gegen 0.. dann Ober die Bahn und quer über den moosigen Thalgrund dem Fusse des Gebirges zuschreitend, übersetzt mau nach '/4 Stunde auf <ler Köhlerbrücke die Traun und betritt den Wald. Ein schlechter Fahrweg leitet am Ufer des Miesbachs SO.; nach einigen hundert Schritten zweigt unter rechtem Winkel steil südl. ansteigend, ein Pussweg ab, der in einer schwachen halben Stunde an den Fuss einer Blosse bringt. Wieder durch hochstämmigen Forst, dessen Boden bereits überall von den abenteuerlichen Auswaschungsformen des Kalks durchbrochen ist, geht es rasch in die Höhe, bis eine kleine TOttldenartige Terrasse das Gehänge unterbricht; der Steig umgeht nun östlich den Rücken und zieht in den Boden einer Schlucht, um in Serpentinen anzusteigen, bis kleine Rasentlecke zwischen den zer- zausten Wettertichten die Nähe der Alpe künden. 2 Stunden nach Verlassen des Thalbodens hat man die rings vom Wald umschlossenen Hütten der Niederen Schafeckalpe 1200 m erreicht.

Im W tritt der Schafeckkogel 1256 m gegen N. vor. Diesem Kücken zustrebend, wendet man sich, nachdem seine Höhe erreicht bt, direct nach S. und erreicht in 20 Min. die halbzerfallenen Hütten 'ler Oberen Schafeckalpe 1350 m. Der Pfad zieht nun am Ostrand der Mulde auf einen Rücken, wo plötzlich die nackte, in senkrechten Plattenwänden auf wüste Geröllfelder und Karrenflächen abstürzende Felswand des Krippenstein erscheint. Hügelwellen und schwarz-grüne Klumpen von Lecken**) unterbrechen das fahle Weissgrau der ge- furchten Platten. Noch geht es ein Stück über den breiten Rücken, von welchem sich schon der Blick in die schwindelnde Tiefe des Hallstätter Sees erschliesst, dann in eine nach S. ziehende Schlucht am Fusse des Krippenstein.

Hier blinkt aus einer kleinen Felshöhlung, ein wahrer Schatz für ta Wanderer in der wasserarmen Wildniss. der klare Spiegel des Krippenbrunns, ca. 1550 m.

Der Steig, reichlich gekennzeichnet durch Dauben, zieht nun am Boden der Schlucht gegen S , bald über üppige Rasenflecke, bald fott die klippigen und zackigen Erosionsmuscheln der Karrenfelder fast eben dahin; links thürmen sich die Riesenwände des Krippenstein a«f. rechts die monotonen Karren- und Knimmholzhänge des

*) I)as Erkennungsschema ist (Tafel 11.) zugleich für den Handgebrauch auf kr Reise bestimmt. Die lied.

**. Landesüblicher Ausdruck für Krummholz.

1B*

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242 Dachstein- Gruppe.

Schwemmserkogel, an deren Abhang abseits des Weges die einsame Krippenalpe liegt: vorne schliesst ein kahler Riegel die Aussicht ab, energischer windet sich der Steig in die Höhe und in * 4 Stunden vom Krippenbrunn betreten wir das eigentliche Hochplateau, wo auf einem Felsbuckel drei grosse, schon von unten sichtbare Steinmandln stehen Wir sind am Krippeneck. und die Steinmandln bezeichnen eine wichtige Wegscheide: südlich über die Hochfläche leiten die Dauben hinan zur Feisterscharte und hinab nach Ramsan, rechts zieht ein Pfad zwischen niedrigen Hügeln in l/« Stunde hinab zur Gjaidalpe

Auf den Krippenstein zu gelangen, wendet man sich scharf link über Karren und durch Lecken gegen den Fuss des Kleinen (südlichen* Krippenstein. Oben und unten von Wänden begrenzt, zieht eine Terrasse nördlich auf den gewölbten Kamm des Bergs. Zuerst durch grasige Mulden, dann über abgewaschene grosse Felsflächen und alte Schneereste gelangt man auf die Höhe und zuletzt direct gegen N. über Rasen auf den breiten, domartigen Gipfel des Krippenstein (IV, St. vom Krippeneck.*)

Der Gipfel bildet einen runden mit Rasen bedeckten Kücken, welcher nach W. und N. in steilen Wanden abfallt und dessen höchster Punkt beiläufig in der Mitte gelegen ist. Eine an Contrasten reiche Aus- sicht belohnt den ziemlich mühevollen Aufstieg. Während im S. die wüstenartige Hochfläche mit ihren öden Kesseln und wellenförmigen Buckeln hinwogt, links überragt von den fernen Zügen der Niederen Tauern, gekrönt durch die firnumlagerte centrale Gruppe, senkt sich gegen N. der Blick volle 1 (iOOm hinab zum Spiegel des Hailstätter Sees.**) Freundlich grünt in dem weiten Thor zwischen Sarstein und Koppen das liebliche Thal von Altaussee, dessen See von dem bleichen, ruinenhalteu Gipfelmeer des Todten Gebirges überragt wird. InstructiT ist der Anblick des centralen Dachsteinstocks. An die graue Fläche des »Stein* schliesst sich im S. der Kamm der Scheichenspitze, vor welche, kaum von den dahinter liegenden Felsen für das Auge trenn- bar, der Landfriedstein tritt. Noch näher, weit kühner schwingt sich sodann rechts der Grosse Koppenkarstein auf, dessen lange Schneide in schroffen Wänden auf die Firnfelder des Schladminger Gletschers abbricht. Rechts vom Koppenkarstein wölbt sich in glockenförmiger Kuppel der Hohe Gjaidstein. Rundbucklige Plateaus senken sich von ihm zum Mittleren und Niederen Gjaidstein, über welchen die obersten Felder des Hailstätter Gletschers glänzen.

*) Ein anderer, bedeutend kürzerer, aber steiler Weg führt direct von der Krippenalpe herauf. Man überquert den geschilderten Steig und klimmt jenseil* gerade hinan in 1 St. auf den Gipfel.

**) Um einen noch vollständigeren Thalblick zu erlangen, empfiehlt es sich in '/« St. auf den nördlich vorgeschobenen Kopf hinabzusteigen, wo man Über eine senkrechte Wand tief unter sich die grüne Ebene von Obertraun erblickt

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G. Gejer, Touren ron Obertraun.

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Auf den Gjaidstein folgen die beiden Schrofen der Dirndln, endlich der Dachstein selbst als thurmartiger Aufsatz einer steilen Firnhalde Kantig und zerrissen senkt sich die Schneide als Begren- zung des Hallstätter Gletschers über den Niederen Dachstein zur Simony-Scharte. um alsbald über die breite dachartige Masse des Hoch- kreuz zum Niederen Kreuz und Ochsenkogel abzusinken. GerifTt und schneegefurcht schaut durch die Simony-Scharte der Thorstein her- über. Zwischen Gjaidstein und Hochkreuz glänzt das schneeige Gefilde des Karlseisfelds und Huthet in ruhigen Wellenlinien herab bis zum Felsobelisk des Schöberl.

Als Abstieg nach Obertraun kann man eine andere Route ein- schlagen; man steigt gleich neben der Spitze östlich über Grasstreifen and Karrenfelder hinab zur Däumelalpe (1600m). von der sich eine Schlucht nach N. zwischen Schafeckkogel und Mittagskogel senkt, durch welche an der Augeralpe vorbei ein Steig hinab au das Ufer des Miesbaches und in weiteren 15 Min. zur Köhlerbrücke zieht.

3. Hoher Gjaidstein 2786 m.

Wir wandern zum Krippeneck zurück und vertrauen uns der Leitung von Dauben an. welche in westlicher Richtung durch ein Gewirr von Hügeln in 20 Min. zur Gjaidalpe (ca. 1 760m) führen; sie bildet eine flache, mit Matten bedeckte Einsenkung mitten in den Karrenfeldern im S. des Schweramserkogel.

Mehrere Hütten, welche vou Ramsau aus bezogen werden, wie alle Alpen auf dem „Stein*, liegen auf dem grünen Boden zerstreut. Die bleiche Kuppel des Gjaidstein schaut mit ihren kahlen Vorwerken ernst hernieder, an ihrer Seite erhebt sich über dem nördlichen Eude des 'Hallstätter Gletschers der Grat des Hohen Kreuz. Westlich weitet sich eine mit spärlichem Rasen bedeckte Mulde, durch welche man einerseits über die Kreidengrube in ca. 'Jt St zur Wiesalpe hinab, andererseits links durch die Zirbengrube ins Tanbenkar gelangt.

Schroff abstürzende Wände, scharfe, wenn auch wenig zerrissene Grate siud eine Eigentümlichkeit aller höheren Gipfel der Dach- stein-Gruppe. Eine Ausnahme macht nur der Gjaidsteiu, trotz seiner dominirenden Höhe, trotz seiner Lage mitten in gletscherbedeckten Keneren, zeigt sein nach N. sanft abfallender Rückeu die Neigung zur Bildung breit gewölbter Kämme. Wohl fallt das kahle Felsmassiv sowohl nach W gegen den Hallstätter Gletscher als auch nach O. gegen den Schladminger Gletscher und die Fläche des „Stein* in mauer- artigen Wänden ab. doch dehnen sich auf der Höhe des Kammes breite Flächen nackten Gesteins, deren vollkommene Ebnung und Kundung dem Berge, von weitem gesehen, ein völlig glattes Aussehen verleiht.

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Dachstein-Grnppe.

Von der Gjaidalpe steigt man in südlicher Richtung an, wo Kasenstreifen am weitesten gegen die Karrenfelder vordringen: über einen Riegel gelangt man in eine Mulde, den Rümpel, hinter welcher die grauen Wände des Niederen Gjaidstein oder Taubenkogel auf- starreu: jenseits des nächsten Querrückens zieht das Sonntagskar bis zu den Schutthalden am Fuss der Wände. Das Krummholz ist zurück- geblieben, die hinderlichen Karrenfelder haben zahmere Form ange- nommen, rascher geht es bergan, und in f><> Min. betreten wir das Geröll, das von den Ostabhängeu des Niederen Gjaidstein herabkomrot. Von hier geht es Ober Schutt und alte Schneereste gerade westlich hinauf zur Einsattlung im N. des Taubenkogel: einige Felspartitti werden mit Leichtigkeit überwunden, in 1 1 Stimden sind wir in der Scharte und gelangen in derselben Zeit bequem auf den Taubenkogel, zu dem ein breiter Rücken hiuanzieht: ein lehrreicher Blick erschließt sich oben auf das nordlich anstossende Plateau.

In die Einsattlung zunickgekehrt, steigt man direct südlich über spärliche Rasenpolster und Felstrüraraer aufwärts; nach und nach erscheinen die Spitzen des Dachstein, rechts in der Tiefe aber, umsäumt von röthlichgrauen Moränenwälleu, der apere bläulieii gefärbte untere Theil des Hallstätter Gletschers. Hier erreicht da> Plateau des Gjaidstein seine grösste Breite von mehr als einem Kilo- meter. Heber flache Kuppen schreitend, gelangt man bald an eine Stelle, wo sich der Kücken bedeutend verschmälert, indem von W. das Gjaid- kar einschneidet. Bogenförmig biegt der Kamm nach S. und schlieft an einen etwas steileren Abhang an. Dieser Abhang trägt eine zweite höhere Terrasse, über welche man in 1% St. von der Einsattlung am Tauben kogel leicht auf den Gipfel des Hohen Gjaidstein gelangt.

Die breite Kuppe trägt mehrere an den Rändern der Gipfel- fläche aufgestellte Signalstangen. Ist auch die Fernsicht etwas beschränkt durch nahe höhere Gipfel, so bieten doch eben diese durch imposanten Aufbau reiche Entschädigung. Namentlich siud es die gewaltigen Firn- und Gletschermassen, welche rings den Fuss des Berges umgürten, die dem Panorama hochalpinen Charakter verleiheil. Wie ein Felscap schiebt sich der Rücken des Gjaidstein zwischen den aus gemeinsamem Firnfeld östlich und westlich herabfliessenden Schladminger und Hallstätter Gletscher, auf welchen keine einzige Spalte dem Auge entgehen kann.

Gerade im S. entsteigt als mächtiges Bollwerk die Mauer des Koppenkarstein dem Schladminger Gletscher.

Nur unterbrochen) durch den Huuerkogel und die beiden Dirndln läuft von ihm der weisse Firnrand des Hauptkamms westlich bis zum Dachstein. Die Tauernkette blitzt gerade noch herüber. Als Glanz- punkt folgt nun der Hohe Dachstein. Kirchdachsteil scheint sich das Firnfeld bis an die Wände zu ziehen, über deren Randkluft als vor-

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6. Geyer. Touren von Obcrtraun. 245

Dehmes zweigespaltenes Horn die Spitze aufstrebt. Minder schön präsentirt sich das Hohe Kreuz; kennte man nicht die Steilheit seiner Wände, man wurde meinen, es sei spielend zu ersteigen, so flach, rnnd und unbedeutend sind seine Contouren.

In prächtigen Wellenlinien senkt sich zwischen uns und dem Hohen Kreuz der Haiistatter Gletscher hinab. Knapp am Fusse des «ijaidstein scheint er über eine vorstehende Felsklippe sich zu wälzen, denn treppenformig gebrochen zeigt sich das Eis, und blaue Schlünde mahnen zahlreich genug zu uns herauf.

«fegen 0. liegt tief unter uns die Wüste des , Stein*, eine ab- schreckend öde Landschaft, grau in grau, ohne Formen und Abwechslung. Wohlthuend berührt dagegen das Auge der Blick hinab in den Kessel von Altaussee.

Vom Hohen Gjaidstein gelangt man über einen südlich vor- geschobenen Grat in 1 , St. auf das Firnfeld und kann einerseits durch die Hunerkogel-Scharte und die Schwadering nach Ramsau, anderer- seits über den Hallstätter Gletscher und die Simonv-Hütte nach Hall- statt absteigen. Wir wollen jedoch auf einem dritten Wege zur Gjaid- alpe zurück und steigen über die oberste Gipfelterrasse und den steilen Abhang ins Gjaidkar ab. In früher Jahreszeit ermöglichen steile Schneefelder flottes Abfahren, im Spätsommer aber ziehen rauhe Trümmerhalden bis in den Boden des Kars, durch welches man fast eben hinausschreitet. Nach Ueberwindung einer niedrigen durch den rietscher glatt polirten Wand betreten wir das am Rand mit feinem Schutt bedeckte Eis und bald darauf die ebene Endzunge des Hallstätter •iletschers. Eine Stunde genügt, um von der Spitze den Gletscher zu erreichen, welcher immer schmäler werdend, noch eine Viertelstunde weit hinabzieht bis zur schwach ausgeprägten Randmoräne. Gegen S. ■nebt man die Endzunge in unmerklicher Neigung einige hundert Meter ansteigen, dann wölbt sich das graublaue Eis steil empor zur nächst höheren Gletscherterrasse. dem Karlseisfeld, und verdeckt den Anblick der weiten Firnfelder unter dem Hauptkamm, nur die höchsten Zinnen der Gruppe ragen drohend über den hohen Eisrand. Die Endzunge zeigt alle charakteristischen Erscheinungen der ( Gletscher, nur Gletscher- tische sind sehr rudimentär vertreten. Kegelförmige, mit Sand bedeckte Hügel, zahlreiche Mühlen und Tümpel erregen das Interesse des Beobachtenden. Eine trübe, gelbgraue Lache bedeckt das untere Ende der Zunge, je nach den Abschraelzungsverhältnissen verschieden aus- gedehnt.

Nachdem wir den Querriegel hinter dem Gletscher überstiegen, seht es den Dauben nach über ein Terrain, welches deutlich die Wirkungen ehemaliger Eisbedeckung zeigt, allmälig hinab in die weite grflne Mulde des Taubenkars,*; in welches die majestätische

*) Oft bort nian von den Bewohnern der umliegenden Alpen „Tauernkar*.

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Dachstein-Gruppe

Glockenfonu des Gjaidstein ernst herabschaut. Der ausgezeichneten Weide wegen stand hier einst eine Hütte, deren Ruinen noch heute auf grüner Anhöhe zu sehen sind

Um auf dem kürzesten Wege vom Taubenkar nach Hallstatt tu gelaugeu, verlässt man die Mulde an ihrer nordwestlichen Seite und steigt in HO Min. durch eine seichte Schlucht zwischen Karrenhügeln zur Ochsenwieshöhe hinan, von wo der Dachsteinweg in ca. 3 St nach Hallstatt fuhrt. Will man jedoch zur Gjaidalpe zurück, so ver- folgt man die Matten des Taubenkars bis zu ihrem nördlichen Ende, wendet sich dann rechts und kommt über Karrenfelder durch die Zirbengrube in 1 St. zur Gjaidalpe.

4. Hoher Speikberg (2122 m).

Die gewaltigen Felswogen des Stein" werden im N. abge- schlossen durch einen nur wenig über das Plateau aufragenden Kamm, welcher in OSO -Richtung vom Krippenstein über den Däumel. Niederen Speikberg und Napfenkogel zum Hirzberg streicht. Als höchster Punkt dieses Massivs erhebt sich in einem vom Niederen Speikberg nördlich vorgeschobenen Rücken der Hohe Speikberg und schliesst mit dem westlichen Krippenstein ein zuletzt steil gegen Obertraun abfallendes Kar ein. Mitten im Hintergrund strebt ans wüsten Karrenfeldern der Däumel empor, von welchem, das Kar in zwei ungleiche Hälften theilend, ein Kamm zum Mittagskogel nieder- setzt.

Wir haben die westliche Schlucht des Kars als Abstieg vom Krippenstein über die Däumelalpe kennen gelernt, und wollen min durch den östlichen Graben über die Schönbergalpen die Besteigung des Speikberg unternehmen. Von der Köhlerbrücke bei Obertraun hält man sich, statt dem Miesbach zu folgen, weiter links (nördlich) und betritt einen Waldweg, welcher in massiger Steigung bis an den Fuss einer vom Hageneckkogel abstürzenden Wand hinzieht. Jetzt beginnt der steilere Theil des Anstieges links über eine Schutthalde und quer über deren oberen Saum knapp am Fusse der links aufgethünnten Felsen. Ist man auf diese Weise in den Boden der ungemein rasch ansteigenden, von Wänden unterbrochenen Waldschlucht gelangt, so wendet man sich stark rechts und umgeht auf äusserst steilem Pfad einen Absturz. Zwischen düsteren Felsen, über abgewaschene Steine und hohe plattige Stufen zieht der elende Steig im Wald jäh auf- wärts, bis sich endlich, etwa 21 /, St. von Obertraun, auf grünem, all- seits von Felsen umgebenem Boden die Hütten der Untersten Schön- bergalpe zeigen. Hoch oben im S. über röthlichgrauen Steinwändeu zeigt sich der Rand einer zweiten Terrasse. Gerade hinaufzuklettern ist unmöglich, wir müssen einen weiten Umweg nach rechts machen, um zur Mittleren Schönbergalpe zu gelangen. Bequem geht es Über

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G. Geyer, Tonren von Obertraun. 247

Wiesen, zwischen einzelnen Fichten und herabgestürzten Blöcken ein Stock hinan*) : bald jedoch sind wir am südlichen Ende des Kessels angelangt, wo senkrechte Felsmauern uns zwingen, rechts abzubiegen. Der nun folgende Steig, welcher über glatt polirte Karrenfelder, deren weisses Geritf hie und da von Krummholz überwuchert wird, bergan lieht, verdient alles audere als diesen Namen. Bald geht es steil auf- wärts, bald wieder höchst überflüssiger Weise bergab, bald balancirt der Fuss auf messerscharfen Erosionsmuscheln, bald gleitet er in glatten Rinnen, bald wieder heisst es sich über hohe Stufen hinauf- schwingen.

Endlich nach 1 St. ist die Höhe der nächsten Terrasse gewonnen, ganz nahe zur linken winken schon die Hütten, doch trennen uns noch kleine heimtückische Wände von ihnen. Wir müssen einen Hügel über- klettern und können erst jenseits zur Alpe hinabsteigen, deren von Alpenampfer überwucherte, morastige Umgebung uns eine fruchtbare Oase mitten in öder Steinwüste däucht. Der beschränkte Boden der Mittleren Schönbergalpe bildet ebenso wie jener der Unteren eine kleine, im S. von Wänden abgeschlossene Terrasse: doch ist die liegend schon viel freier, kein Baum hemmt mehr den Blick gegen N\ wo über der tiefen Furche des Hallstätter Sees zunächst der Sarstein und neben ihm in weiterer Ferne endlose blauduftige Berg- ketten aufstreben

In einem Bogen zieht nun der Steig an den östlichen Hängen lies Kessels aufwärts, zuerst noch über Rasen, dann aber jäh an schroffen Wänden hinan, Krummholz hängt über den Abgrund hinab, und zwischen seinen dunkelgrünen Büscheln schimmert aus schwin- delnder Tiefe der Hallstätter See. Unmittelbar zu Füssen liegt der grüne Boden der Unteren Alpe; ein gefährlicher Pfad, nur von Jägern and Wildschützen benützt, führt wenig einladend direct hinab. Bevor man um die Ecke biegt, sieht man über den bereits gesunkeneu oberen Terrassenrand der Mittleren Alpe, die aus weissgrauen Karren- platten bestehenden Felsdome des Däumel und Krippenstein empor- ragen. Nun wendet sich der Pfad rechts und biegt in '/, St zur Oberen Schönbergalpe (ca ltiOUm). Elende Hünenhafte Hütten schaaren sich auf einem kleinen grünen Fleck des unebenen Kessels; die mit Krumm- holz überzogene Kuppe des Hageneck im N. überragt kaum noch.

In massiger Steigung verfolgt man nun ein Thal, welches sich nach SO. gegen die Einsattlung zwischen Hirschberg und Speikberg hinanzieht, zuerst über Karrenfelder, dann bequem in grüner Mulde, endlich etwas steiler über Felshügel und in kleinen Schluchten. Nach 1 St. weitet sich die Gegend zu einem sanftgeneigten Plateau. Ganz nahe erscheint die erwähnte Einsattlung, rechts der breite Bau des

*) Ära Fusse der Ostlichen Wände sprudelt zwischen grossen Blöcken in «iaem FelsgewMbe klares Waaser.

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Dachstein-Gruppe.

Speikbcrgs. Leicht legt man sich einen unschweren Anstieg über die von Fels durchbrochenen Schutt- und Rasenhänge zurecht, doch heisst es erst noch eine unangenehme Strecke bis zum Fuss der Gipfelkuppe passiren. Zwischen abgewaschenen Felsdämmen, deren glatte Oberfläche auch dem bewehrten Fuss nur prekären Halt bietet, gähnen tiefe Schluchten, öffnen sich unheimliche, brunnenartige Schächte und Grotten. Mit Vorsicht steuern wir durch dieses Chaos und betreten die trümmcrübersäteu Flanken der Spitze Kleine Wändchen und lockeres Gerölle sind bald öberwunden. immer üppiger und dichter überzieht langhalmiger Rasen den flachen, breit- gewölbten Rücken. Schon venneinen wir den höchsten Punkt in betreten, da taucht erst weiter im S. die Signalstange auf. Mehrere hundert Schritte breit zieht der grüne Rücken zur Spitze hinüber. 2 St. haben wir von der oberen Alpe. (3 St von Obertraun bis herauf benöthigt.

Gewährt der Krippenstein bei seiner gegen N. vorgeschobenen Lage und seinem schroffen Abfall einen besseren Thalblick, so belohnt der Speikberg durch ungleich instructiveren Hinblick in den Bau der östlichen Theile der Dachstein-Gruppe. Vor allem ist es der grosse Contrast zwischen den weissgrauen Wüsteneien des Steins* und der bedeutend tiefer gelegeuen. mit Wald und Krummholz überzogenen dunkelgrünen Fläche des Kammergebirges, welcher auffällt. Deutlich erkennt man den Kamm des Napfenkogel und Hirzberg als trennende Scheidewand zwischen beiden Terrassen. Von keinem Punkt, den Hirzberg vielleicht ausgenommen, dürfte das merkwürdige Kammer- gebirge mit seinen endlosen Hügelwellen näher und besser zu über- blicken sein Dass auch vom Speikberg als Glanzpunkt der Aussicht die centrale Dachstein-Gruppe mit ihren Gletschern und Hörnern sich zu einem imposanten Bild gestaltet, vor welches als wirkungs- voller Rahmen die meileuweiten kahlen Hochflächen treten, braucht bei der Lage des Berges nicht besonders betont zu werden. Hallstatt ist erst sichtbar, wenn man einige hundert Schritte über den kaum merklich geböschten Wrestabhaug hinabgeht: dann erst gestattet die Wölbung des Berges einen Blick in die grausige Tiefe, wo. wie in einem Schlünde, der düstere See mit den winzigen Häuschen erscheint

Altaussee ist verdeckt, dagegen grünt weit im 0., überragt von der röthlich-weissen Zackenmauer des Griraming, ein Stück Mittern- dorfer Thal. Vollständiger als vom Krippenstein, weit über den niedrigeren östlichen Theil des Südrandes auftauchend, präsentiren sich die braunen, schneegefleckten Kämme der Niederen Tauem. mit Wildstelle und Hochgolling

Als Rückweg nach Obertraun wählen wir einen theilweise das Gebiet des Kammergebirges berührenden Abstieg weiter im 0 Das breite grasbedeckte Gipfelplateau ist rasch überschritten* die rauhe.

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G. Geyer. Touren von Obertraun.

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teilweise felsige Nordseite bald hinter uns. jetzt gilt es einen möglichst kurzen Weg durch ein Chaos von Trichtern und Gruben zu finden, -tarch welches in NO -Richtung die Einsattlung zwischen Speikberg und Hirschberg gewonnen wird.

Der Hirschberg (2013 m) streicht als langer Kamm gegen X. zum Hageneck. Während auf der W -Abdachung Matten bis zum Gipfel reichen, stürzt auf der O.-Seite eine ausgedehnte Wand auf eine Terrasse herab, welche ihrerseits abermals gegen 0. mit mauer- artigen Abfallen auf tiefere Plateautheile niedersetzt. Von der Ein- sattlung suchen wir diese Terrasse zu gewinnen, indem wir zunächst die Geröllhalde traversiren. dann über riesige, tafelartige Platten allmälig absteigen. Enorm grosse Schichtflächen des Dachsteinkalkes sind hier entblösst; vom Wasser abgewaschen, zeigen sie an ihrer Oberfläche deutliche Durchschnitte von Bivalven und Gasteropoden.*) Von weitem gewähren diese hunderte von Quadratmetern umfassenden Platten einen eigentümlich regelmässigen Anblick. Die hier wieder ^ginnenden Dauben leiten in eine kleine Mulde, aus welcher bald die Hütten der Bärenlackenalpe entgegenblicken.

Eine der höchsten desGebirges liegt diese Alpe in grauenhaft öder Umgebung. Kaum dass hie und da ein kümmerliches Rasenpolster die kahlen grauen Klippen und Trümmer schmückt Nachdem wir den Durst an einer spärlich fliessenden Quelle gelöscht, wandern wir über die Terrasse nördlich weiter, bald auf den Kämmen, bald in den Tieten der Mulden, wie es unsere Führer, die Dauben, ebenerheischen. Mit einem Male bricht jedoch der Boden schroff ab, wohl mehrere hundert Meter tief sehen wir unter uns in grünem Kessel die Land- friedalpe. In Serpentinen führt ein Steig hinab; stellenweise sind blos Tritte in abschüssige Felsplatten eingehauen, stellenweise geht es iängs steiler Grasplätze hin. bis endlich der Absatz überwunden ist und ein trümmerbesäter Rasenhang folgt

Rechts* im Kessel liegt die Ausseer Landfriedalpe 1371) ra, wir senden uns jedoch links durch die grüne Tiefe den Hütten des Ober- trauner Landfried" ca. 1350 m zu, von wo es nördlich immer noch durch einige Mulden an den Rand einer Schlucht geht Den G'haug- kogel (Gehängekogel) zur Linkeu, die Wände des Gschirrkogel und Kubeukogel zur Rechten, führt der Weg zunächst an den Schutthalden des letzteren gegen N., dann links umbiegend steil in einem Graben «estlich zu Thal. Nach 2 St. passiren wir die auf einsamer Wald- wiese gelegene Koppenwinkel-Alpe und kommen dann entweder au der morastigen Koppenwinkel-Lacke vorbei rechts zum Ausgang des Koppen, oder links auf einem Waldweg zur Traun und über eine Brücke weiter nach Obertraun (1 St.)

") Verfasser beobachtete hier einen mindestens 2 Decimeter laufen Durch- schnitt einer Nerinea.

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250 I>achstein-<j nippe.

5. lieber den „Stein" nach Kamsau.

Kaum als selbständige Tour anzurathen, sollte dieser von Ein- heimischen oft benützte Uebergang stets in Verbindung gebracht werden mit einer Besteigung des Speikberg oder Krippenstein, dereu Häupter sich nur wenig über das Plateau erheben.

In 3 Vi Stunden von Obertraun gelangt man zum Krippeneck, (Tour 2) wo mit einem Male die grauen Felsenwogendes .Stein* auf- ragen. V4 St. rechts liegt die Gjaidalpe. links führt ein Steig an den südl. Hängen des Krippenstein zur Hirzbergalpe und von dort über die Alpen Maisenberg, Langkar und Lackenmoos zur Mieserscharte. Unser Weg jedoch zieht sich, durch Dauben, meist sogar nur durch einzelne Steine auf grossen Platten bezeichnet, südlich Ober die Wellen des , Stein u. Todtenstille umfängt den einsamen Wanderer, dessen Fuss nur selten Ober spärliche Rasen, meist über das nackte Gerifif der Karrenfelder dahinseh reitet. Bald auf freier Anhöhe eines Rückens, bald in schluchtartigen Vertiefungen mit alten Schneeresten geht es in 1 1 St. zur gänzlich verfallenen Schonbichlalpe hinan. Nun tauchen hinter den grauen Felsdämmendes m Stein- die bleichen Mauern der Dachsteinspitzen auf. Eselstein und Landfriedstein dienen uns fortan als Landmarke. Weiter rechts erhebt sich in wilder Mauer aus dem Schladminger Gletscher der Koppeukarstein und noch näher die wüsten Hänge der Gjaidsteine. Langsam zieheu sie vorüber in dem Maasse, als wir gegen S. vordringen und zeigen immer andere Formen.

Nach 1 St. biegt links der Weg zur Modereckalpe ab, über welche man zur Lackenmoosalpe und Mieserscharte gelangt; unser Steig dagegen erreicht in 1 l/f St, einen Wegzeiger. Die Gegend wird immer öder, das Krummholz ist schon ganz, der Rasen fast vollständig zurückgeblieben, nur mehr kahles Gestein, wüste Plattenhügel, schmutziger alter Schnee, so weit das Auge reicht. Plötzlich öffnet sich zu Füssen ein todtenstiller Felskrater, an dessen jenseitigem Ende ein blaues Seelein inmitten grauer Karren schlummert. Hier findet man iu den kesselartigen Einsturztrichtern des karstartigen Bodens kleine braune Rollstücke von Bohnerz, welchen von den Ein- heimischen eine besondere Heilkraft für kranke Augeu zugeschrieben wurde, daher die Bezeichnung Augensteiugruben.

In einem Bogeu zieht der Steig rechts hinab in das Seethal und an den Hängen des Esel stein schräg hinüber zur Feisterscharte oder dem Kratzer 2209m. (3/4 St. vom Wegzeiger.)

Freudig überrascht blickt man hinab auf die freundlichen Gefilde von Ramsau, deren saftiges Grün dem Auge wohlthut. Rasch geht es hinab in eine grüne Mulde und dann durch das Feisterkar, unterhalb der Stillnerwand vorbei, zum Feisterer und nach St. Ruprecht am Kulm. (IV, St.)

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G. Geyer, Touren von Hallstatt.

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II. Touren von Hallstatt.

6. Ueber die Simony- Hütte auf den Dachstein 2996 m.

Wenige Minuten südlieh von Hallstatt mündet von W. das malerische Echernthal, links begrenzt von den hohen Abstürzen des Hirlatz. rechts von der merkwürdig geschichteten Ahorn- und Siegwand. Ueppige Vegetation bedeckt den ebenen Boden. Am Waldbachstrub vorbei überschreitet man den Bach und steigt am rechten Ufer einen steilen Schuttkegel hinan, bald in Serpentinen, bald knapp am Rand der schroffen zum Waldbachstrub abstürzenden Hänge. Im Rückblick hat man das grüne Echernthal zu Füssen, weiter aussen die Seebucht von Obertraun und endlich das Gebirgs- Amphitheater des Koppen und Gschirrkogel ; bald aber wendet sich der Steig um eine Ecke des Dürrenberges und führt nun fast eben thalein. Tief unten schäumen die Wogen des Waldbachs Über moosige Trümmer. Eine breite Strasse zieht verlockend rechts hinab über eine Brücke, sie führt jedoch nur zur Klausalpe, deren Hütten einen saftig grünen wald- umrandeten Wiesboden schmücken. Hoch oben thürmen sich über eine Terrasse die grauen Klippen des Blassenstein. Zuerst durch hochstämmigen Buchenforst, dann durch niederes Gestrüpp zieht der schmale Weg. Ueberall treten die polirten Erosionsmuscheln der Karren aus dem Boden hervor, oft gleitet der Fuss in den von schwarzem lockeren Humus erfüllten Rinnen zurück. Ueber 'eine von Erd- und Himbeergesträuch überwucherte Blosse, die Wald- bachleiten, in deren Nähe am Waldbachursprung die Gletscherwässer des Karlseisfeldes als mächtiger Bach zu Tage treten ein gross- artiges Bild gelangt man in 1 St. vom Strub auf den Rücken des Dürrenberges, den man übrigens auch an den Abhängen des Hirlatz über die Dürrenalpe und durch den Graben zwischen Hirlatz und Dürrenberg, also auf der Südseite in etwas kürzerer Zeit erreicht. Nun wendet man sich der Südabdachung des Dürrenberges zu, längs welcher neben dem Wege eine Holzriese berabführt, und gelangt in ■/« St. über einige Waldwiesen, deren Rasen schon überall von Karrenfeldern verdrängt wird, zur Tropfwand. In einer engen Gasse, rechts die überhängende Tropfwand, links einen sehr steilen Hang, zieht der Steig über Trümmer hinan. Feuchte Kühle herrscht in der von Schutt und Geröll erfüllten Schlucht. Zurückblickend sieht man gerade durch den Spalt zum See hinab. Statt der Schlucht zu folgen, wobei man in die Grubalpe gelangen würde, biegt man plötzlich scharf links ab und folgt einem theilweise verbesserten steilen Weg gerade hinan durch den Wald. Die abgewaschenen Karrenplatten und der glatte, von Buchenlaub bedeckte Boden machen das Ansteigen ziemlich sauer, so dass man freudig eine etwas ebenere Strecke

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Dachstein-Gruppe.

begrüsst. Wieder geht es steil zur Quelle am „Lärchbaum im Schnecken4*, wo reehts herabtropfendes Wasser einen ausgehöhlten Baumstamm füllt und zur Rast und Labung ladet. Bald oberhalb der Quelle verlässt man nach ziemlich muhevollem Anstieg Ober die vom Humus nur trügerisch bedeckten Karren den Wrald und steht am unteren Ende der Martins wand, dem völlig glatten senkrechten Absturz des Grünkogels. Nördlich schliesst sich an die Martinswaud die rasch ansteigende Terrasse des Dürrgartens, über welche der Weg in Serpentinen zur Höhe klimmt Fortwährend die grauen, schwarzgestri einten und deutlich geschichteten Abstürze der Martins- wand zur rechten, geht es theils über Rasen, theils über Schutt hinan; schon künden die schütter stehenden Fichten und Lärchen, noch mehr aber das vereinzelte Auftreten von Zirben die Nähe der Alpenregiou. Aus der tiefen Schlucht nördlich erheben sich senkrecht die Wände des Hirlatz. neben welchen in weiter Ferne die blaueu Höhen des Salzkammergutes herübergrüssen. Der Boden ebnet sich zu einer kleinen Terrasse. Bevor wir die nächste Stufe ersteigen, wenden wir uns rechts, pfadlos über Rasen und vermodertes Holz der Martins wand zu. wo plötzlich das Aufgähnen eines tiefen Kraters überrascht. Zu Füssen liegt das merkwürdige Dürrgartenloch. dessen Wandungen überall senkrecht aufragen und dessen von eckigen Gesteinsstücken übersäter Boden Zeugniss gibt, dasswir es mit einem eingestürzten Hohlraum zu thun haben. Hoch vom Rand der Martinswand, wo dunkle Zirben sich als Silhouetten abheben, fallen die glatten Mauern vielleicht 200 m tief in den Kessel hinab. Zurück- kehrend von der kurzen seitlichen Abschweifung gewinnt mau bald als nächst höhere Terrasse die Dürrgartenhöhe, wo der Blick nach Norden schon ziemlich frei. Die Schlucht zur linken verflacht sich zu breiter Plateaubildung, deren ganze Oberfläche bereits von den Dämmen und tiefen Furchen der Karrenfelder bedeckt wird. Meist in schmalen Gassen, zwischen einer niedrigen Wand rechts und den zerfurchten, hie und da von einer Lärche oder Zirbe gekrönten Stein-, hügeln links, wandert man noch 1 St. durch die sogenannte Herrengasse wenig steil empor, bis grüner Mattenteppich das klippige Gestein ersetzt und in freundlicher Mulde die Wiesalpe erscheint. 4 St. sind seit dem Aufbruch von Hallstatt verflossen und doch haben wir erst eine Höhe von 1670 m ü. M. oder 1173 m über dem Seespiegel erreicht.

Rasen bedeckt den Grund des im S. von einer Wand abge- schlossenen Alpenkessels. Auf einer Anhöhe steht das nette Jagdhans, während weiter östlich in der Tiefe mehrere Alphütten liegen. Während des Hochsommers wird jedoch auf die höhere Ochsenwies- alpe aulgetrieben, zu welcher zwei Wege führen. Der eine, weitere,» Mitterweg u genannt, zieht mit grossem Umweg östlich in einem

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ü. Geyer, Touren von Hallstatt. 253.

Bogen herum, während der kürzere ziemlich steil den Abfall der nächsten Terrasse im S. erklimmt

Die Gegend im Norden der Wiesalpe zeigt bereits vollständig den Charakter fast aller Plateaus der nördlichen Kalkalpen in einer Meereshöhe von 17 1900 m. Die zähen Aeste des Krummholzes bilden ein fast ununterbrochenes Netz über die hügelige Oberfläche und lassen nur in den trichterförmigen Kesseln den Alpenkräuteru Raum sich zwischen Karrenrippen und Geröll anzusiedeln. Nur sanft erheben sich aus diesen schwer passirbaren Einöden die Hachen Kuppen des Hirlalz und Zwölfer.

Bald ist der schöne Alpenboden unter uns. Der Weg fuhrt rasch rechts in die Höhe : begrünte Terrassen wechseln mit felsigen Absätzen, deren glattes Gestein durch eingemeisselte Tritte gangbar gemacht ist. An der steilsten Stelle klettert man sogar an einem mit Stufen und Geländer versehenen Baumstamm empor, worauf der immer noch jäh aufstrebende Hang in Serpentinen bald überwunden und der untere Rand der nächsten Terrasse erklommen ist: erst geht es in einer steinigen Mulde angesichts der im Hintergrund auftauchenden Kuppe des Ochsenkogels etwa % St. empor, dann erscheint die erste Hütte der Ochsenwiesalpe (1830m), des früheren Nachtquartiers der Dachsteinbesteiger. Die kleine, riugs vou kahlen Wüsten um- säumte Oase, inmitten ein schmutziger Tümpel als einziges Wasser für Mensch und Vieh, bietet keinen Ausblick: eiue südlich vorgebaute Hügelwelle verdeckt noch das Hochgebirge. Das weissglänzende Todte Gebirge erscheint zuerst, wenn wir zurückblicken; bald geht es steiler längs der zahlreichen Dauben über Felshügel und durch seichte Mulden empor. Noch hebt sich ein Hügel gegen den Hiramels- rand. wir ersteigen ihn, biegen ahnungslos um eine Ecke da liegt vor uns König Dachstein mit seinem Gefolge. In erhabener Ruhe dehnen sich die sanft gewellten Firne, aus welchen die ernste Kuppel des Gjaidsteiu, die scharfen Kanten des Dachstein und Hochkreuz zum Himmel streben. Vor dem Kreuz steht wie ein Obelisk das Schöberl, und weiter rechts ziehen bleiche, abgerundete Rücken, in deren Karen Schneefelder eingebettet sind, zum Ochsenkogel hinüber. Der weissgraue Rücken, welcher, den unteren Theil des Gletschers verdeckend, sich vor das Schöberl legt, ist der Wildkarkogel, von ihm senkt sich die buckelige Plateaufläche gegen N. und 0. bis zum Fuss des Niederen Gjaidstein.

Ausser den Dauben dienen nun auch schwarze Kreuze an den Felsen als Wegweiser und leiten über ein Terrain von seichten Mulden. Schneeflecken und Hügelwellen um den Ostfuss des Wild- karkogel inTs Wildkar. Die letzte hohe Terrasse, welche schon den Gletscher trägt, erhebt sich nun knapp vor uns und versperrt jede Aussicht gegen S. Nur das Schöberl scheint den Steilhang zu krönen,

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Dachstein-Ii nippe.

über welchen der Steig in Serpentinen hiuanklimmt. Meist geht es über die Schichtbänder hin und her,*) dann wieder steiler über ein Waudl auf die nächste Stufe, gar bald ist das Wildkar und darüber hinaus die Wogen des Plateaus bis zum Zwölfer- und Rauhenkogel weit hinabgesunken. Jetzt taucht zum zweiten Male, diesmal aber ganz nahe, der Gletscher auf. und der laute Jauchzer des Führers kündigt unsere Ankunft bei der Siraony- Hütte an, dem schützenden Hospiz in weltabgeschiedener Wildniss.

Ein naher Felskopf bietet herrliche Rundschau; zu Füssen liegt das wüste Plateau, über welches hinweg das Auge in der Tiefe den Altausseer See trifft. Wie ein Wall von Stein schliesst dort das Todte Gebirge den Horizont: vor uns im S prangt in aller Herrlich- keit der Eisslrom de* Hallstätter Gletschers mit seiner grossartigeu Um wallung.

Die Simony-Hütte wurde 1870 und 1877 von den Sectionen Austria und Salzkammergut des Deutscheu und Oesterreichischen Alpenvereius erbaut; den Bau leitete Führer Riezinger aus Hall- statt. Die Hütte gehört zu den corafortabelsten des Vereins; bei einer Länge von ca. 1 1 m und einer Breite von ü m besteht sie im Inneren aus einem zugleich als Küche dienenden Vorraum, von welchem man in den durch Träger gestützten Schlafraum gelangt, welcher in äusserst praktischer Weise durch den Kochofen mit erwärmt wird. Die Schlaf- Stellen sind für 12 Personen berechnet, für Damen ist ein durch Vor- hänge zu separirender Raum geschaffen. Die Hütte ist mit Bibliothek und einer höchst praktischen Hausapotheke versehen Der Dachraum dient als Schlafstelle für die Führer, und ist, sowie der Vorraum, stets offen.

Auf den Dachstein zu gelangen, geht man binnen wenigen Minuten über Moränenschutt auf den ebenen unteren Theil des Hall- stätter Gletschers und steigt nun über dessen höckerige, von Wassel - rinnen durchfurchte sauft geneigte und fast klüftefreie Oberfläche direct gegen S., wo der doppelgipflige Dachsteiu über die Firnfelder auf- starrt. Zur rechten zieht langsam der Kamm des Hochkreuz vorbei, links erheben sich die Wände des Gjaidstein, gerade vorne steigt stolz aus steiler Schneehalde, flankirt von seinem kühnen Rivalen der Hohe Dachstein auf. Nach 1% St gelangt man an einen aus dem Firn herausragenden niederen Felsrücken, den Eisstein. Deckt noch reichlicher Schnee die Randklüfte, so wird er links gelassen und direct dem Dachstein zugesteuert, jetzt pflegt man ihn auf der öst- lichen Seite zu umgehen, wobei man ganz in die Nähe der ungemein

*) Angelehnt an eine Felswand »eben wir hier eine aus zusammengelegten Steinen erbaute kleine Hütte, das „Hötel Simony, welche dem hochverdienten Forseher tagelang als Unterstand dienen musste während seiner meteorologischen u. a. Beobachtungen.

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G. Geyer, Touren von Hallstatt.

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zierlich geformten doppelzinkigen Dirndln gelangt. Jetzt taucht auch neben dem Gjaidstein der Grat des Koppenkarstein auf, bald ist die oberste Fjrnterrasse gewonnen und fast horizontal wandern wir dem Fusse des Dachstein zu.

Eine steile Firnhalde zieht hier empor, rechts über derselben baut sich als dreieckige Wand der höchste Gipfel auf, links reicht der Firn bis zur Kammhöhe der vom Dachstein gegen 0. streichenden Dachsteinwand, welche mit steilem Felspfeiler zum Gletscher abfallt. Wir haben die Wahl dreier Wege. Liegt noch viel Schnee, so kann über die Firnhalde direct ansteigend an einer Felsuase die Wand des Gipfels unmittelbar erreicht werden. Ist jedoch der Gletscher stark ausgeapert, so öflhet sich unterhalb des Felsrandes eine breite Randkluft, zu deren Ueberschreitung früher von der Dachsteinwand eine dort verwahrte Leiter mitgeschleift werden musste. War das Herauftragen der Leiter, noch mehr aber das Ueb erschreiten der Randkluft, dann die Erklimmung des Eishangs ober derselben und endlich die Passage einer morschen Leiter in einer Felsnische schon eine missliche Sache, so wurde dieser Weg 1877 völlig unmöglich, indem sich die Spalte derart erweiterte, dass selbst mehrere aneinander- gebundene Leitern zu deren Ueberbrückung nicht genügt hätten. Desshalb wurde von der Section Austria ein neuer Anstieg eröffnet, welcher mittels Seileu und eingelassenen Stiften zunächst den öst- lichen Felsvorbau der Dachsteinwand erklimmt, dann dem Grat ent- lang und endlich wieder die N -Seite der Wand traversirend oberhalb der Kluft in den alten mündet Dies ist der zweite, jetzt allgemein gebräuchliche Anstieg. Der dritte empfiehlt sich dann, und das dürfte doch oft der Fall sein, wenn die Randklüfte*) noch nicht über die ganze Breite der Firnhalde reichen. Man ersteigt dann einfach die unter 40° Neigung zur Schulter emporziehende Schneewand und traversirt über ein bequemes Felsband zum alten Weg. Von der Vereinigungsstelle, in deren Nähe eine Inschrift den Umkehrpunkt einer hohen Persönlichkeit bezeichnet, zieht eine 60 70° steile, häufig mit Eis erfüllte Schlucht bis zur Spitze; an der rechten Seite dieser Schlucht ist ein starkes Hanftau aufgezogen und sind zahlreiche Eisenstifte eingeschlagen , über welche man in einer halben Stunde den Gipfel erklettert. Für halbwegs geübte Touristen ist auch dieses letzte Stück ganz unbedenklich, doch empfiehlt es sich, zum ungehinderten Gebrauch der Hände den Bergstock zurück- zulassen.

Erzherzog Johann, welcher die Anregung zur Besteigung so vieler Gipfel der österreichischen Alpen gab. lenkte auch zuerst in den Jahren 1810 und 1811 die Aufmerksamkeit auf den Dachstein.

*) Es sind gewöhnlich mehrere untereinander.

Zeitschrift 18SI. 17

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Dachstein-Gruppe.

Von dem kaiserlichen Jäger Jacob Buchsteiner aus Sehlad- ming wurden theils allein, theils in Gesellschaft des Waldmeisters Grill aus Aussee und mehrerer Bergknappen in den Jahren 1817 und 1818 mehrere vergebliche Versuche gemacht, bis es endlich 1819 Buch stein er gelang, den Gipfel zu erreichen. 1823 wiederholte Buchsteiuer. begleitet von einem Georg Kalkschmied aus Ramsau, die Besteigung, doch geht aus deren Bericht, welcher von Schmutz und Weidmann veröffentlicht wurde, klar und deutlich hervor, dass damals nicht der Hohe Dachstein, sondern der zu jener Zeit allgemein für höher gehaltene Thorstein bezwungen worden war. Ueberhaupt begegnet man in älteren Schriften einer fortwährenden Namensverwechslmig der beiden Berge, die sich, obschon bereits durch Pudiwitter 1836 (Steiermärkische Zeitschrift, N. F. III. Jahr- gang, Heft 2, S. 77) richtig gestellt, noch bis in die jüngste Zeit ver- folgen lässt. Derselben Arbeit entnehmen wir, dass am 18. Juli 1834 von Professor Thür wieser in Begleitung der beiden Führer Adam und Peter Gappraa yer aus Filzmoos die erste authentisch constatirte Besteigung des Hohen Dachstein ausgeführt wurde.

Diese, sowie die wenigen in den nächsten Jahren folgenden Be- steigungen wurden vom Gosauer Gletscher unternommen, bis 1843 Professor Friedrich Simon v auch die Ostseite durch Anbringung eines Seiles an den steilen Wänden gangbar machen Hess und dadurch einen Weg vom Hallstätter Gletscher zur Spitze eröffnete.

Der Gipfel des Dachstein bildet einen bogenförmigen, ca. 15 Schritte langen Grat, dessen südwestliches Ende den höchsten Punkt trägt, während auf dem nordöstlichen Ende ein Vermessungs- signal in einem Steinhaufen aufgerichtet ist. Grossartig, weitreichend und abwechslungsreich wie wenige andere ist das Panorama.

Eine detailirte Schilderung der Aussicht erscheint überflüssig, es mag Hinweisung auf das beigegebene Panorama (Tafel 13. 14) genügen.*)

7. Weitere Touren von der Simony-Hütte.

Ausser für die Besteigung des Dachstein bietet die Simony- Hütte auch noch für mehrere andere Spitzen einen vortrefflichen Ausgangspunkt,

Der Gjaid stein kann entweder von dem gemeinsamen Firn- felde in der Nähe der Dirndln über den Südgrat in 21/* 3 St.. oder noch kürzer auf die Art bestiegen werden, dass man von der Hütte

*) Das Panorama wurde im August 1879 aufgenommen, wobei mein Streben dahin ging, nebst möglichster Treue in den Formen, auch ein Bild zu schaffen, welches dem Beschauer die Charakteristik der Eisregion vermittelt, so weit dies mit einer einfachen Federzeichnung bei so grossen Formen überhaupt möglich ist. Ischl Ferd. Mühlbacher.

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G. Geyer. Touren von Hallstatt.

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in östlicher Richtung längs des Karlseisfeldes auf dem schutthedeckten Rücken bis zur ebenen Endzunge hinabgeht, dieselbe südöstlich quert und sodann durch das Gjaidkar auf schon geschildertem Weg an- steigt.

Will man den Koppenkarstein besteigen, so fuhrt die Route über den Haiistatter Gletscher hinauf bis in die Gegend der Dirndln, von wo man links gewendet auf den Schladminger Gletscher übergeht.

Nächst der Hunerkogel-Scharte vorbei hält man sich etwas ab- wärts an den Fuss des Kleinen Koppenkarstein und steigt durch ein Eis- couloir bis nahe an den Grat, auf dessen Nordseite die steilen Wände in östlicher Richtung bis zur Scharte zwischen Kleinem und Grossem Koppenkarstein traversirt werden. Der Grat stösst hier senkrecht an eine dreieckige Wand, über welche es schräg von S. nach N. hinauf- geht. Böse Platten müssen im unteren Theil der Wand bezwungen werden. Nun kommt man abermals auf die Nordseite des Grates und schliesslich über diesen selbst bequem auf den Gipfel.

Wreniger empfehlenswerth ist ein zweiter Anstieg, welcher in Nr. 23 genauer beschrieben ist.

Von den Dirndln ca. 2800 m wurde das südliche, höhere, zum ersten Mal 1879 von den Herren Dr. Fikeis und Dr. Krischker aus Wien bei Gelegenheit einer Dachstein-Ersteigung bestiegen; vom obersten Firnbecken am Westfuss der beiden Schrofen wurde die höchste Spitze durch eine steile Rinne erreicht.

Was den Uebergang über die Simony-Scharte anbelangt, so sind bisher nur wenige gelungene Passagen zu verzeichnen. Die Firne des Hallstätter Gletschers reichen von 0. bis an den steil abbrechenden Rand der Schartenhöhe, aus welcher einige Felsklötze aufragen, die Hauptschwierigkeit liegt jedoch im Abstieg über eine ca. 250 m hohe Wand auf den bedeutend tiefer gelegenen Gosaugletscher. Am steilsten ist das letzte Stück knapp ober dem Gletscher, welcher ausserdem zuweilen eine bedeutende Randkluft bildet.

Weit besser ist der Uebergang über die Steiner-Scharte, welche Herr Dr. C. v. Lederer am 1 6. Juli 1 88 i mit dem Führer Steiner überschritt und diesem zu Ehren benannte. Die Scharte be- findet sich in geringer Entfernung von der tiefsten Einsenkung der Simony-Scharte. Vom Hallstätter Gletscher führt ein bequemer Firn- hang empor, an der Gosauer Seite folgt zuerst eine Schlucht mit Geröll, dann einige Platten und zuletzt eine unter ca 40° zum Glet- scher hinabziehende Schneerinne ohne Randkluft. Der Abstieg bei der erwähnten Tour erforderte ca. 20 Minuten.

Das Hohe Kreuz 2839m. Die felsige Scheidewand zwischen dem Hallstätter und Gosauer Gletscher, welche vom Hohen Dachstein gegen N. ausläuft, erleidet durch die Einsenkung der Simony-Scharte eine tiefe Depression und erhebt sich sodann zur langgezogenen Kamm- linie des Hohen Kreuz. 17*

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Dachstein-Gruppe.

Um diesen interessanten Gipfel zu besteigen, wandert man über den Gletscher in 1 St. bis an den Fuss der Wände. Direetion : eine südlich des Gipfels in den Felsen eingetiefte Schneerinne. Ist der in späterer Jahreszeit mitunter weit klaffende Bergschrund passirt, so hat man sofort eine steile, ca. 50 m hohe Felswand zu erklettern, über welche man an das untere Ende einer scharf geneigten Schneerinne gelangt. Von der Spitze dieser Rinne fuhren gut gangbare Felsen in eine schmale Scharte und von da ab nördlich der breit gewölbte Rücken in ca. 1 St. vom Gletscher auf den Gipfel.

Ungefähr 150 m weiter nördlich erhebt sich ein zweiter, um ein geringes niedrigerer Gipfel, von welchem jene schmale Schrofen- schneide westlich abzweigt, welche den Schneelochgletscher vom Gosauer Gletscher trennt.

Von diesem nördlichen Culminationspunkt aus senkt sich der Hauptkamm breit und zugerundet gegen das Niedere Kreuz. Eine schmale äusserst schwierig zu begehende Scharte unterbricht jedoch an der tiefsten Stelle, kaum 50 m vom Niederen Kreuz entfernt, die directe Verbindung beider Gipfel. Mit geringen Kosten liesse sich der Uebergang wegsam machen und dadurch eine sehr lohnende Rund- tour eröffnen, welche als Kammwanderung vom Ochsenkogel zum Niederen Kreuz und dann über die bewusste Stelle auf das Hohe Kreuz fuhren würde.

Der Abstieg vom Hohen Kreuz auf den Schneelochgletscher ist bis jetzt noch nie durchgeführt worden. Schwierigkeiten bietet nur das letzte Stück, wo die Wände senkrecht gegen das Firnfeld abfallen. Leichter gestaltet sich ohne Zweifel ein Abstieg auf den Grossen Gosauer Gletscher, obwohl auch hier eine grosse durch Gletscher- abschleirung geglättete Platte misslich werden kann. Die Linie dieses Abstiegs führt vom Gipfel südlich in den grossen Winkel hinab, welchen die Wände des südlichen Kammtheils und jene des Schreiber- wandkogel einschliessen.

Glanzpunkt im Panorama des Hohen Kreuz ist unbedingt der majestätische Thorstein mit seiner charakteristischen Schneerinne. Aehnlich wie auf dem Gjaidstein dominiren auch hier die weiten Firn- halden in dem Aussichtsbilde.

Die Besteigung des Niederen Kreuz, welche wohl selten von der Simony-Hütte aus unternommen werden dürfte, geschieht entweder direct vom Wildkar aus durch eine Rinne oder von der Ochsen wies- alpe über die Ochsenkogeln. Ein langer plateauförmiger Rücken leitet von den letzteren zur breiten Gipfelkuppe des Niederen Kreuz 2524 m.

Als Rückweg nach Hallstatt empfiehlt sich in diesem Fall der Abstieg durch das öde Kar zwischen Hosswand und Grünberg zur Hosswandalpe und dann über die Grubalpe auf den alten Weg, auf

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welchen man bei der Tropfwand trifft. Um nach Gösau zu gelangen, betritt man die gegen den Schneelochgletscher abstürzenden Felsen möglichst weit rechts (westlich) ausbiegend, und kommt dann an dem Gletscherende vorbei über alte Moränen und den Grflnbergkogel zur Hatte im Grobgstein.

8. Hirlatz 1959 m und Zwölferkogel 1978 m.

Beide Gipfel empfehlen sich durch ungemein grossartigen Thal- blick auf den Hallstätter See. Mit geringem Mehraufwand von Zeit und Mühe lässt sich die Tour mit einer Dachsteinbesteigung verbinden ; sie lohnt jedoch schon an sich, von Hallstatt aus unternommen. Man kann fast den ganzen Dachsteinweg verfolgen, wie er über wüstes Gestein, blinkenden Firn und schroffe Wände zur höchsten Zinne führt, andererseits aber blickt man aus meilenweiter Wüstenei von kahlem Fels durch schwindelnd hohe Lufträume nieder in die Tiefe zu den trauten Stätten der Menschen.

Den Hirlatz zu besteigen, wendet man sich vom Westrand der Wiesalpe nördlich und folgt einem durch Dauben bezeichneten Steig, welcher mitten durch das Gewirr von Krummholz und Karren empor- zieht. Der gerade vorn aufragende Felskopf, Punkt 1983 der Specialkarte, wird rechts umgangen, dann wendet man sich links, westlich, und erreicht in 1 St. die in einer Mulde gelegene Hirlatzalpe.

Der Gipfel des Hinteren Hirlatz 1959 m, welcher sich gerade nördlich oberhalb der Alpe erhebt, kann in 20 Min. bestiegen werden ; doch ist der Thalblick noch unmittelbarer, wenn man auf den Vorderen Hirlatz 1933 m hinübergeht. Dabei wendet man sich, von der Hirlatz- alpe ausgehend, östlich dem tiefsten Punkt der Mulde zu und dann links auf den gegen N. vortretenden Rücken. In schwindelnder Tiefe liegen das Echernthal und der ganze Seeschlund uns zu Füssen. Deutlich sieht man die Häuser von Hallstatt, sieht die Kähne ihre Furchen auf dem Spiegel ziehen und hört den Bahnzug dahinbrausen längs des jenseitigen Ufers.

Um von der Wiesalpe den Zwölfer zu besteigen, wendet man sich durch die Karrenfelder und sucht den breiten Rücken des Berges zu gewinnen, über welchen man bequem den höchsten Punkt erreicht.

9. Blassen 1952 m.

Ein bequemer in Serpentinen angelegter Weg führt westlich von Hallstatt über des Hallberges steilen Hang hinauf. Dichtbelaubte Buchenkronen verbreiten dämmerig grünes Licht und wehren jeden Ausblick. Am Rudolfsthurm vorbei geht es dann weniger steil durch das grüne Salzbergthal hinauf.

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Dachstein-Gruppe.

Links am Waldesraud befindet sich die seit 1846 planmässig aufgedeckte berühmte Begräbnisstätte*) Die Sieg zur linken, den Kreuzberg zur rechten, schlängelt sich der Weg Ober waldumsäumte Matten empor. Ein Wildbach schiesst durch das Hochthal herab, in dessen Hintergrund über dunklem Forst die lichten Pelskämme des Blassen aufstarren In % St. ist das letzte grosse Gebäude erreicht.

Auch aus dem Echernthal kann man hieher gelangen, indem man knapp vor dem Waldbachstrub rechts abbiegt, durch Wald, dann auf dem meist in Form einer Treppe in den Fels eingehauene , Gang- steig" (für Schwindelfreie vollkommen harmlos) über eine Wand hinauf- steigt. In 20 Min. gelangt man an den oberen Rand. Tief unten grünt das Echernthal, überragt von den himmelhohen Wänden des Hirlatz. Durch schattigen Wald kommt man, einen Seitenpfad links lassend, in weiteren 1 1 4 St. zu den Salzberg-Gebäuden.

Die directe Besteigung des Blassen von hier aus ist schwierig: man steigt besser durch Wald auf die vom Salzbergwerk aus gesehen, zur rechten Seite des Berges befindliche Scharte zu, wo sich ein schöner Blick auf die Gosauer Berge bietet; links gewendet leitet ein Waldpfad empor auf ein Hochplateau, dessen anfangs steiniger und geröllreicher Boden bald in Wiesengrund übergeht und die freundlich mitten in der grossartigen Einsamkeit gelegene Schiechlingalpe bildet. Die Almhütte selbst ist ziemlich elend und würde auch einen genügsamen Touristen als Nachtquartier kaum befriedigen. Ebenso imposant, wie vom Salzbergwerk ragt auch hier der Blassen empor, nur bietet er eine ganz andere Ansicht, da wir ihn nunmehr umgangen haben. Die Spitze ist von hier aus nicht sichtbar; vom Grat herab zieht jedoch gegen die Schiechlingalpe zu eine steile Grashalde, auf welcher man den weiteren Anstieg fortsetzt. Bald ist sie überwunden und die Grathöhe erreicht. Jenseits, gleich unter dem Grat, findet sich ein schmaler Steig, den man verfolgt, die Erhebungen des Grats übersteigend, bis endlich die grosse Triangulirungs-Pyramide auf der Spitze sichtbar wird. In kaum 4 St. von Hallstatt ist der Gipfel erreicht.

Die Aussicht ist in Hallstatts Umgebung weitaus die schönste. Den Glanzpunkt des Panoramas bildet selbstredend der weit aus- gedehnte Dachsteinstoek, greifbar nahe scheinend, mit seinen wild aufragenden Spitzen und dem schimmernden Karlseisfeld; daneben die fürchterlich zerklüfteten Donuerkogeln mit der freundlichen Zwieselalpe; scheinbar senkrecht unter uns bietet das Salzbergwerk mit seinen zahlreichen Gebäuden einen freundlichen Anblick. Unter diesen liegt blitzend der Hallstätter See; jenseits des Sees dehnt sich die Obertrauner Bucht, überragt von den Felswänden des Koppen

*) Vgl. Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Alpenreisen. III. Abth. 8. 416. ff. G. Gröger, Hallstatt und seine Umgebung*. Wien 1878.

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Will man nach Gösau absteigen, so bleibt man auf dem kleineu beim Aufstieg jenseits der Grathöhe getroffenen Pfad, erreicht bald einen Sattel zwischen Schiechling- und Schreieralpe und in */* St. von der Spitze diese Alpe. Von hier direct zum Klaushof abzusteigen, ist wegen des schlechten und schwer zu findenden Pfades nicht rath- sam ; man geht daher zuerst SW. zur Rossalpe, steigt dann erst durch einen ziemlich steilen Graben, doch auf gut kenntlichem Weg ab, der beim üebergang über die Hohe Scheibe näher beschrieben wird. In 2 yf St. von der Spitze ist der Brandwirth in Gösau erreicht.

10. Ueber die Hohe Scheibe nach Gösau/)

Diese Partie ist lange nicht so anstrengend, als die Ersteigung des Blassen, natürlich auch nicht so lohnend. Dennoch ist sie wegen des geringen Zeitaufwandes von kaum 4 St. bei einem Ausflug von Hallstatt nach Gösau für den Hinweg anzurathen, damit man die doch immerhin eintönige Gosauer Strasse nicht zweimal zu begehen braucht.

Man geht vom Salzbergwerk links noch weiter auf dem breiten Weg fort; erst beim „Kaiserin Katharina-Theresia- Stollen" biegt man rechts ab und folgt einem Weg, der bald im Gras kaum sichtbar ist, bald als breiter Kiesweg hervortritt. Ein Bächlein fliesst zur linken, das man überschreitet und nun zu einer Wegtheilung kommt, wo man sich links hält, durch Wald weiter immer auf breitem Wreg auf eine Wiese und auf dieser massig ansteigend zu zwei Alpenhütten, die auf der Höhe des SW. dicht unter der Spitze des Blassen befindlichen Sattels liegen. Es heisst hier „Auf dem Daum44. Von Hallstatt bis hieher 1 St. 35 Min. ; fast auf dem ganzen Weg hat man den Rückblick auf die Obertrauner Bucht und ihre Umwallung; auf dem Daum liegt vor uns ein Hochthal, an dessen jenseitiger Begrenzung sogleich eine Felswandmit blutrothen Flecken auffällt, die Hohe Scheibe 1627 m: rechts von dieser, tief eingeschnitten, doch von hier aus nicht ganz sichtbar, liegt der Üebergang nach Gösau.

Auch der Sattel links von der Hohen Scheibe führt nach Gösau, man würde hiebei die Alpe Plankenstein berühren, von wo ein Steig an der Grabalpe und den Schleifsteinbrüchen vorbei zum Gosau- schmied fuhrt, doch ist es etwas weiter. Gerade hinab vom Daum geht es zur Klausalpe, links die Abstürze des Dachstein-Plateaus, tief unten rauscht der Waldbachstrub. Man steigt jetzt nicht in das Thal hinab, sondern geht auf kleinem, doch immer deutlich sicht- barem Steig gerade unter den felsigen Abhängen des Blassen hin, mehrmals Schutthalden überquerend. Nun kommt ein Holzschlag, dann bei einer Gruppe besonders schöner alter Bäume vorbei die Durchgangalpe (45 Min.); der WTeg ist zuletzt wegen der glatten Kalk- platten etwas beschwerlich zu begehen, bietet aber prächtigen Blick

*) G. Gröger, Hallstatt and seine Umgebungen. Wien, 1878.

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Dachsteiu-Gruppe.

auf das Dachstein-Plateau. Die Durcbgaugalpe liegt dicht unter der Hohen Scheibe; von ihrer obersten Hütte verfolgt man zuerst jenen Steig, der in gleicher Höhe gegen den Sattel hinführt, verlässt ihn aber bald und steigt in einem Einschnitt auf der rechten Seite weiter, worauf die Sattelhöhe in 20 Min. von der Durchgangalpe erreicht ist Die Aussicht ist für die geringe Höhe lohnend, doch immerhin nur eine schwache Copie des Blässen-Panoramas. Besonders treten das Dachstein-Plateau und das Haherfeld hervor. Auf die Spitze der Hohen Scheibe zu steigen ist ziemlich beschwerlich und kaum lohnend.

Beim Abstieg hält man sich links und gelangt auf schlechtem Weg in 12 Min. zur Rossalpe mit 3 Hütten. Von der nördlich gelegenen Hütte etwas rechts durch Wald erreicht man bald einen Steig, der über ein Wässerchen führt. Dann am rechten Ufer des- selben fortschreitend, übersetzt man dasselbe bald wieder und geht auf gutem Weg durch Wald steil abwärts, der in einen zu einem Holzschlag führenden Fahrweg mündet, eine Holzriese, dann einen Bauernhof passirt und schon in 45 Min. von der Rossalpe die Gosauer Strasse und in weiteren 10 Min. auch Gösau selbst erreicht

III. Touren von Gösau.

11. Zwieselalpe 1584 m und Donnerkogeln.

Wo der schneidige Kamm des Gosauer Stein" sein nördliches Ende findet, schliesst sich an seine nackten Felsriffe ein breiter grüner Rücken au. welcher in weitem Bogen das Gosauthal umzieht. Als höchster Punkt desselben erhebt sich knapp im N. des Grossen Donnerkogel die Zwieselalpenhöhe, einer der besuchtesten Aussichts- punkte unserer Alpen.

Schon von Arordergosau aus kann man die Besteigung unter- nehmen, indem man 20 Min. südlich des Brandwirthes rechts einen Reitweg einschlägt, der in massiger Steigung längs des Berghanges hinanzieht. Meist durch Wald, dann an einigen Alpen vorbei, gelangt man mühelos auf die rasenbedeckte Anhöhe.

Der directe Weg vom Gosauschmied führt zunächst 5 Min. durch den Wald auf dem Strässchen zum See, biegt dann bei einem Kreuz rechts ab imd zieht durch den Forst empor. Nach 1 St. tritt der Wald zurück, nur mehr einzelne Wetterfichten schmücken die grünen Matten, über welche bald die Alpen gewonnen werden können. Auch vom Vorderen Gosausee führt ein holperiger Alpeuweg durch den Krautgarten in 2 St. herauf, so dass sich der Besuch der Zwieselalpe mit dem des Gosausees verbinden lässt.

In einer der Hütten ist während des Sommers eine Art Eestauration aufgeschlagen und stehen auch Betten zur Verfügung

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In 1 , St. erreicht man die begrünte Kuppe. Tief unten in wald- schattiger Schlucht glänzt der Spiegel des Vorderen Gosausees. Ein einsames Thal zieht von ihm hinauf zum kleinen Oberen See, der schon ganz von den Felsenarmen des Dachsteinstocks umschlossen scheint : rings um ihn erheben sich die grauen Felsenwüsten, welche den schimmernden Firn des Gosauer Gletschers tragen. Aus diesem aber streben hoch in den blauen Aether die weissgrauen Zähne und Mauern der Dachstein-Gruppe, alle überragt von der massigen Gestalt des Thorstein, welcher hier am meisten hervortritt.

Nun folgen in den verwegensten Formen die vielzackigen Gipfel des Gosauer Stein und versperren wie ein mächtiges Bollwerk den südlichen Horizont.

Um so weiter thun sich die westlichen Fernen auf; da zieht in langer Reihe über grünen Thonschieferbergen die glänzende Tauern- kette hin vom Ankogel bis zum Venediger. Ueber den freundlichen Tiefen von Abtenau starrt unheimlich das Tennengebirge auf, blaut in weiter Ferne der Göll zur Seite des langgestreckten Untersbergs. Wie ein Garten liegt nördlich das breite Gosauthal zu Füssen, hinter welchem in endlosen Reihen die Berge des Salzkamraergutes auftauchen.

Von der Zwieselalpe gelangt man auf bekannten Wegen entweder über Abtenau nach Golling, oder über Annaberg nach Hüttau an der Gisela-Bahn.

Eine der lohnendsten Touren, welche von der Zwieselalpe aus gemacht werden können, ist die Wanderung längs der südlichen Abdachung des Gosauer Stein. Fortwährend auf gutem Steig über Matten am Fuss des wilden Felsgebirges schreitet man bequem weiter. Ist die auf einem grünen Sattel gelegene Stuhlalpe 1473 m gewonnen, so taucht urplötzlich ein wilder Felsthurm, die Bischofs- mütze auf. Senkrecht, zum Theil überhängend, schiessen die platten Mauern aus dem Geröll empor, kaum kann sich das Auge trennen von dem kühnen Gebilde. In's Sulzkar absteigend und um den Aus- läufer der Bischofsmütze herum kommt man zur Aualpe und nach 3—4 stündiger Wanderung nach Filzmoos.

Auch auf der Nordseite der Donnerkogeln führt ein Alpensteig über die Vordere und Hintere Scharwandalpe oberhalb des Vorderen Gosausees zur Einsattlung „Am Steigl", von wo man durch das Thal der Wannen Mandling ebenfalls nach Filzmoos gelangt (s. unten Nr. 15).

Von allen Spitzen des Gosauer Stein ist der Grosse Donner- kogel 2059m am leichtesten zu besteigen. Zweckmässig wählt man als Ausgangspunkt die Zwieselalpe und steigt nach Umgehung eines mit Krummholz bedeckten Vorberges die Spitze direct von S. an. Ueber Matten und rasenbedeckte Felswandeln kann das Ziel in 2 Vi St. erreicht werden. Die Aussicht ist natürlich ähnlich jeuer von der Zwieselalpe, doch etwas umfassender

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Dachstein-Gruppe.

Iu dem klippigeu Kamm der Donnerkogeln dominirt zunächst der Bischofsmütze die Grosswand (Peramin) 2412 m. Die Bestei- gimg dieser schönen Felsenspitze, welche einerseits auf die Fluren der Gösau, andererseits gegen das grüne Mattengebiet im S. der Dachstein - Gruppe niederblickt, wird am besten von der oben erwähnten Stuhlalpe unternommen. Die Hütten, von welchen man schon den vollen Anblick des ganzen salzburgischen Hochgebirges vor sich hat, liegen auf dem Abhang eines grünen Bergvorsprungs und können zu den wohnlichsten der ganzen Gegend gerechnet werden.

Der Weg von hier zum Gipfel führt über den erwähnten grünen Bergvorsprung hinüber in die mit Felstrümmern und Krummholz bedeckte Mulde Stuhl loch, welche sich zwischen Grosswand und Bischofsmütze in östlicher Richtung gegen die schmale Scharte zwischen beiden Bergen emporzieht. Man hält sich rechts und steigt quer an den Schutthalden der Bischofsmütze bis in den Hintergrund des Kessels. Vod hier aus erblickt man in dem steilen Gehänge der Grosswand im N. eine schmale Schlucht, aus welcher eine Schutt- halde herabkommt. Durch diese Schlucht geht es an 150 m empor, dann wendet mau sich rechts gegen die Felsen und gewinnt auf einigen Grasstreifen eine bis zum Gipfel hinaufreichende, meist begrünte muldenartige Rinne. Dem Laufe der breiten Schlucht folgend, ersteigt man mehrere felsige Absätze und gelangt in 3 1 ?— 4 St. ohne Schwierigkeit auf den von einer hölzernen Trian- gulirungs-Pyramide gekrönten Gipfel.

Die Aussicht ist fast dieselbe, wie auf der Bischofsmütze, nur tritt hier der Tiefblick in das Gosauthal und auf den Vorderen See hinzu. Möglich, aber jedenfalls schwierig, ist der Abstieg nach K. gegen die Scharwandalpe, von wo aus man nach der Zwieselalpe zurückkehren kann.

12. Von den Gosauseen auf den Dachstein 2996 m.

Vom Gosauschmied gelangt man am Vorderen Gosausee. dann an der Gosaulacke vorbei an den Hinteren See; über die Scenerie an seinen üferu nur wenige Worte. Links erheben sich die Wände des Gschlösslkogels, rechts starren die Mauern der Kopfwand, im Hinter- grund aber heben sich schneidig die weissgrauen Abstürze des Thor- stein empor, um ihren Fuss lagern bläulich-grüne Eismassen, von wüsten Moränen umgeben. Die glatte Mauer rechts vom Thorstein ist die Schneebergwand mit der Hochkesselspitze. Zwischen ihr und dem Gschlösslkogel steigt in krummholzbedeckten Terrassen und grauen Wauden, über welche ein Wasserfall rauscht, der steile Hang herab zum See.

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Auf der Matte am jenseitigen Ufer unter einzeln stellenden Fichten liegt eine Alpenhütte. Der Weg zu ihr längs des südlichen Ufers am Fusse eines isolirten Felskegels, dann über die krummholz- bedeckten Schutthalden der Kopfwand ist ziemlich lang. Man fährt desshalb besser über, der Kahn liegt jedoch am jenseitigen Ufer und die Sennerin muss angerufen werden, um überzuführen.

Die geräumige Alpe war früher das Nachtquartier für die Dachsteinbesteiger. 1878 jedoch wurde von der Section Austria 1 St. weiter oberhalb eine Schutzhütte gebaut, welche den sehr charakteristischen, der Umgebung angepassten Namen: „Hütte im Grobgstein" erhielt. Von der Alpe geht man zunächst rechts über Matten und das ausgetrocknete Bett eines Wildbachs, folgt dann einem durch Krummholz sich schlängelnden Pfad, welcher schliesslich den Schuttkegel zur linken einer kleinen Wand emporklimmt. Ist die darauf folgende, ebene, mit Buchengestrüpp bewachsene Terrasse durchschritten, so steigt man durch eine kleine grüne Schlucht bis zu einer Wand, welche bei Unwetter Schutz bietet. Nun wendet sich der Steig scharf nach links, erklimmt zwischen Krummholz einen äusserst jähen Hang und führt dann fast horizontal an der Lehne hin, wobei der kleine trübe Kreidenbach, der gleich unterhalb einen Fall bildet, überschritten wird. Zwischen Legfohren . dann über steile Rasen ansteigend, gewahrt man schon die Riesentrümmer des Grob- gsteins und bald auch die an einen grossen Block, auf welchem eine Signalstange aufgerichtet ist. angebaute Hütte.

Die Hütte hat eine innere Länge von 6 und eine Breite von 3 m. Rechts und links an den Breitseiten sind Schlafstätten für im ganzen acht Personen angebracht. Ein guter Sparherd befindet sich gegen- über der doppelten Eingangsthür, und ist in Folge seiner langen Rohrenleitung auch zur Erwärmung des Raums sehr geeignet. Ausser Tisch und Bänken, Matratzen und Kotzen vervollständigen noch zwei Wandkästen mit allen nöthigen Ess- und Kochgeschirren die innere Einrichtung. Etwa 100 Schritte in SO.-Richtung entfernt rieselt aus den Karren eine frische Quelle.

Von der Quelle an zieht der stellenweise ausgebesserte und gut mit Dauben bezeichnete Pfad sehr steil über Karren und Rasenflecke aufwärts. Zur linken erheben sich die grauen Wände des Gschlössl- kogel, rechts sinken mit Krummholz überzogene Felsterrassen rasch in die Tiefe. Zurückblickend sieht man die beiden Gosauseen, Über- ragt von der Kopfwand, über deren oberstem Rand gerade die Bischofsmütze auftaucht. Durch eine Scharte erscheinen in weiter Ferne die Hörner des Glockner und Wiesbachhorn Nach 1 4 St. ist die steilste Strecke überwunden und der Gsehlösslkogel. ein blosser Vorsprung des Plateaus, bereits in die Tiefe gesunken: massig geht es hinan auf der linken Seite der von Karrenhöckern und Gruben

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Dachstein- Gruppe.

durchzogenen Plateaufläche, gerade gegen das Schreiberwandeck. Jetzt erblickt man die kahlen Spitzen des Dachstein und die beiden Gosauer Gletscher, welche sich zwischen nackten Steinmauern und wüsten Moränen ausbreiten Die Vegetation wird spärlich, Schuttmassen nehmen immer mehr überhand, schliesslich erblickt man nichts mehr als nacktes Gestein, Schnee und Eis. Am Schreiberwandeck sind wir bei der Moräne angelangt, steigen aber noch eine Strecke über Schnee- felder und Geröll am Fuss der Schreiberwand empor, bis wir nach 2 St. von der Hütte den Gletscher betreten.*)

Jenseits des von hier an abwärts meist aperen Gletschers starren zackig die senkrechten weissen Mauern des Thorsteinvorgipfels auf Uns im Kücken zieht sich die gelbgraue Mauer der Schreiberwand bis hinauf zum Hohen Kreuz. Im Hintergrund aber sieht man in steilen, geschichteten Wänden den Hohen und Niederen Dachstein und die kegelförmige Mitterspitze den weiten Firnfeldern entragen.

In dem Maasse, als man über die Terrassen des Grossen Gosauer Gletschers hinaufkommt, erschliesst sich immer mehr der Einblick in das Firuthal zwischen Mitterspitze und Thorstein, bis endlich der ganze stolze Aufbau des letzteren in geradezu überwältigender Wild- heit vor uns aufragt; eine Schneemauer zieht empor zu dem zerrissenen Felsgerüste, durch welches eine äusserst steile grauschwarze Eisrinne senkrecht zum Gipfel zu führen scheint. Ohne jeden Zweifel das gross- artigste Bild in der ganzen Gruppe (siehe den Lichtdruck Tafel 10).

Man wendet sich nun immer mehr gegen S. über die von einzelnen grossen Spalten durchzogenen Firnfelder hinan, und ist schon fast ganz von den hohen nackten Felsmauern umschlossen; nur nach W. ist die Aussicht noch frei. Ueber den weissen Rand des steil abbrechenden Gletschers blinken tief, tief unten die Gosauseen, grünt freundlich die Matte der Zwieselalpe und thürmen sich gewaltig die Klippen der Donnerkögel, die stolze Säule der Bischofsmütze und der zerhackte Grat der Grosswand. Aus weiter Ferne grüssen noch Salzburgische Berge.

1 St. nach Betreten des Gletschers ist die Obere Windlucke ca. 2760 m, zwischen Mitterspitze und Dachstein, erreicht, staunend fällt der Blick gegen S. hinab über die senkrecht scheinende, 1000 m hohe Wand auf die Schutthalden des Maarberg. Wenige Schritte rechts von der schmalen Scharte befindet sich in der Südwand der Mitterspitze eine Aushöhlung, deren Boden so gross ist, dass mehrere Personen darin bequem Rast halten und die gewaltigen Abstürze mit Müsse betrachten können. Noch hat man den etwa 300 m hohen letzten Felskegel des

*) Früher pflegte man vom Hintern Gosausee zuerst in der Schlucht nörd- lich zur Kogel gassenalpe und dann südöstlich längs des Grünberg und oberhalb des Gschlüsslkogel zum Gletscher aufzusteigen. Dieser Weg ist aber be- deutend weiter.

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Dachstein auf der gegen die Scharte herabziehenden Schneide zu erklimmen. Zuerst hält man sich links unter dem Grat auf dem Gehänge, über Schneeflecke, Geröll und Felspartien. Hier verunglückte in den fünfziger Jahren ein junger Mediciner aus Wien, Namens Neilreich, indem er ausglitt und auf den Gletscher hinabstürzte.

Nun wendet man sich über gut gangbare Felsen rechts an den Grat und klettert fortwährend über denselben hinan. Nur an einer einzigen Stelle, wo ein gespaltener Block den Grat versperrt, sind eiserne Stiften angebracht. Rechts die ungeheuere Südwand, links den steilen terrassirten Hang zum Gosaugletscher, gelangt man über die Schneide in l St. von der Windlucke, oder in 4 5 St. von der Grobgstein-Hütte auf den Hohen Dachstein.

13. Der Thorstein 2946 m.

Weit nach W. gegen die umliegenden Thäler vortretend, ungleich massiger entwickelt, daher mehr in die Augen springend, als sein höherer Rivale, der Dachstein, lenkte der Thorstein schon viel früher die Aufmerksamkeit der Umwohner auf sich. Thatsächlich wird in der älteren Literatur consequent der Name Thorstein für die ganze Gruppe gebraucht, thatsächlich war es der Thorstein, welcher, wie schon bemerkt, zuerst, und zwar im August 1819, von dem Jäger Jacob Buchsteiner aus Schladming bestiegen wurde. Nachdem aber Thurwieser dem Hohen Dachstein den Nimbus der Unersteigbarkeit geraubt hatte, wurde das Interesse der meisten Touristen auf diesen gelenkt, und nur Wenige, ihre Namen gehören durchwegs der Elite der Bergsteiger an, wenn dieser Ausdruck erlaubt ist, wandten auch dem ehrwürdigen Grenzpfahl dreier Kronländer, dem Thorstein, ihr Augenmerk zu Wenn Herr Albert Kaindl im Jahrbuch des Ö. A.-V. sagt: ,Die ehrfurchtsvolle Scheu, welche die Gosauer Führerschaft dem Fremden vor dem Thorstein einzuimpfen sucht* etc., kenn- zeichnet er so recht den Ruf, welcher bis in die letzte Zeit dieser Spitze anhaftete In der That muss der Weg. welcher von den ersten Ersteigern eingeschlagen wurde, als schwierig bezeichnet werden. Die vom Gosauer Gletscher fast direct zur Spitze führende Eisrinne ist nämlich derart steil, dass selbst bei vielem Schnee ihre Besteigung grosse Vorsicht erheischt. Tritt jedoch das blanke Eis zu Tage, so ist die Arbeit nicht unwürdig eines Schweizer Führers ersten Ranges. Jetzt aber liegen die Verhältnisse anders. Vor einigen Jahren wurde durch den verdienten Führer Auhäusler aus Ramsau ein vollkommen harmloser Weg entdeckt, welcher als letzten Anstieg die Südseite benützt.

Um den Thorsteiu zu besuchen, verfolgt man von der Grobgstein- Hütte an deuselben Weg, wie auf den Dachstein, wendet sich aber auf dem Grossen Gosauer Gletscher rechts in das Firnthal zwischen

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Dachstein-Gruppe.

Mitterspitze*) und Thorstein. Sind die Schneeverhältnisse günstig, d. h. wird das Eis der Rinne noch von reichlichem Schnee bedeckt, so steigt man von der kleinen Mittelmoräue zunächst direct über eine 45° geneigte Firnlehne gegen die Felsen, dann links durch die Rinne empor, welche an der steilsten Stelle, wo sich das Eis in einer Art Kuppel zur Schulter aufwölbt, 60° erreichen mag. lieber einige scharfe Felszacken gelangt man in wenigen Minuten von der Schulter rechts auf den Gipfel; dies der ältere Weg.

Bedeutend leichter ist der Weg um die Südseite herum. Fast vom südlichen Ende der Firnbucht, somit nahe der Unteren Wind- lucke, erklimmt man zur rechten über leichte Felspartien den oberen Rand eines ständigen Schneefeldes**), welches, gegen S. eine Wrächte bildend, sich an den plötzlich senkrecht zur Schulter aufsteigenden Felsgrat anlehnt. Hier erfolgt der Uebergang auf die Südseite. Vor- sichtig übersteigt man die Schneewächte und klettert auf der Südseite über vorstehende Schichtbänder in westlicher Richtung quer durch die Wrand, gelangt so in eine von Geröll und Felsblöcken erfüllte, durch einzelne niedere Felsbänke unterbrochene Schlucht, welche sich unterhalb bald in den Wänden verliert, nach oben aber ganz leicht bis an den obersten Grat des Berges führt. In einer kleinen Scharte sieht man schon die durch eine Stange gekrönte Spitze, über- quert mit wenigen Schritten den Absturz zum Kleinen Gosaugletscher und gelangt nach einigen schwierigen Tritten um eine Ecke in 1 V, St. vom Firnbecken des Grossen Gosauer Gletschers auf die Spitze. Drei Grate laufen auf dem Gipfel des Thorstein zusammen; etwa 30 Schritte vom Knotenpunkt entfernt, trägt der kaum 1 m breite, stellenweise völlig zugeschärfte nördliche Grat den höchsten Punkt mit dem Triangulirungszeichen. Nach W. fällt die Spitze fast senkrecht etwa 600 m gegen den Kleinen Gosauer Gletscher ab; im 0. aber ragt sie nur haushoch über das Schneefeld der Schulter auf, deren steil ab- schiessender Firnhang sich alsbald so jäh hinabwölbt, dass man erst weit unten die Fortsetzung der Eisschlucht erblickt. Imposant im

*) Die Mitterspitze 2020 mtheilt das Firnfeld des Gosauer Gletschers in zweiBecken, wovon man das eine als Dachstein-, das andere als Thorstein-Zufluss bezeichnen kann. Schwingt sich die Kammlinie aus der Oberen Windlucke unge- mein rasch zum Gipfel empor, so sinkt sie verhältnissuiässig sanft gegen die Untere Windlucke nieder. Damit ist auch die beste Linie für den Anstieg gegeben. Man verlässt den Gosauer Gletscher, biegt in das Becken des Thorstein-Zuflusses ein und betritt knapp unterhalb der Scharte die Felsen. Meist auf der nordwest- lichen Flanke führt der beste Weg empor, durch Felsen, über Geröll und Schnee- flecke, erst knapp unter dem mit einer Doppelkuppe versehenen Gipfel betritt man die Schneide. Vom Gletscher bis zur Spitze gelangt man in 1 St. Die erste Besteigung des Berges geschah durch Herrn Dr. Oscar Simony.

**) Dieses Schneefeld, sowie die ganze Eisrinne und Firnhalde sind nur die Reste eines gewaltigen Firnhanges, welcher noch in den Fünfziger Jahren den ganzen NO. -Abhang des Berges bekleidete.

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G. Geyer, Touren von Gösau.

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höchsten Grade ist die Aussicht, welche au malerischer Schönheit jener vom Dachstein weit vorangestellt werden muss. Die Fernsicht ist ganz dieselbe, durch die thurmartig aufstarrende Spitze des Dach- stein werden nur die niederen monotonen östlichen Berge verdeckt. Ungleich schöner gruppirt zeigt sich jedoch die nächste Umgebung. Die schimmernden Firne des Gosauer Gletschers, das gigantische Felsprisma des Hohen Dachstein mit den colossalen Südabstürzeu, an deren oberem Rand, gekrönt durch die Dirndln und den Grossen Koppenkarstein , der Saum des Haiistatter Gletschers erscheiut, fes- seln unser Auge ebensosehr, als die lieblichen Thalblicke im W. hinweg Ober den in schwindelnder Tiefe zu Füssen liegenden Kleinen Gosauer Gletscher, über seine wüsten Moränen und über die öden Karrenfelder des Kreidenbaches zu den beiden Gosauseen, hinab über die riesigen Felswände im S. undW. auf die grünen Alpenmatten der Neustatt- und Scharlalpe, die weiten saftigen Almböden von Filzmoos und Anuaberg mit dem Riff der Bischofsmütze. Sowohl vom Thorstein als auch vom Dachstein kann der Rückweg über den Grossen Gosauer Gletscher uach Mandling oder Ramsau genommen werden. Dabei kehrt man jedoch nicht zur rechtsseitigen Moräne an der Schreiberwand zurück, sondern hält sich an der linken Seite des Gletschers , knapp am Fusse des Thorstein- Vorgipfels, um dann um das Thorsteiueck herum den Kleinen Gosauer Gletscher und die Wiudlegerscharte zu erreichen. Steil geht es von dieser hinab durch eine Felsschlucht bis auf die Schotterhalden, und nun entweder rechts zum Sulzenhals und über das Eiskarl zur Hoferalpe und nach Filzmoos, oder links über die Scharlalpe nach Mandling oder Ramsau (vgl. 22)

14. Uebergränge von Gösau nach Ramsau.

Von Gösau ins Ennsgebiet werden folgende , hier sowohl von 0. nachW., als auch der Höhe nach in absteigender Reihe geordnete, üebergänge benützt:

1. Die Windlegerscharte ca. 2300m. Von der Grobgstein- hütte in 6 7 St. über den Grossen und Kleinen Gosauer Gletscher nach Ramsau, s. oben Thorstein.

2. Der Reissgang. Von der Hütte quer über das zerrissene Karrenterrain des Kreidenbaches, dann links hinan in dem Kar des Hochkessels zur Höhe. Jenseits ziemlich steil über Fels, daun Rasen hinab entweder zur Hoferalpe und nach Filzmoos oder links durch das Eiskarl und über den Sulzenhals zur Scharlalpe und nach Ramsau. Im ganzen beschwerlich.

3. Der Löckgang 1849 m Entweder von der Hütte oder direct vom See. Abstieg nach S. schwierig, daher fast nie gemacht.

4. Ueber die Scharwand und ö. Ueber die Stuhlalpe wurden bereits bei Tour 1 1 erwähnt.

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Dachstein-Gruppe.

IV. Die Mandling und Touren von Filzmoos.

15. Die Mandling.

Bevor wir uns der Südseite unserer Gruppe und damit der Kamsau zuwenden, besuchen wir noch das Thalgebiet der Mandling mit dem vom Stuhlgebirge auslaufenden Kamm der Bischofsmütze.

Der Uebergänge von Gösau in die Mandling wurde bereits in Nr. 11 und 14 gedacht.

Vom Ennsthal, in welches der Mandlingbach unweit der Station Mandling, 2 St. oberhalb Schladming mündet, erreicht man die Mandling am bequemsten.

Auf dem Stationsplatze Mandling haben wir noch keine Ahnung von den Schönheiten, welche unser harren, sobald nur die erste Höhe erstiegen ist. Waldige Berge umschliessen den sumpfigen Thalgrund, durch welchen sich in trägem Laufe die Enns schlängelt. Gleich rechts vom Bahnhof bietet das Gasthaus des Salzburger Wirths bescheidene Unterkunft und Erfrischung, wir aber wenden uns sofort links und betreten einen schlechten Fahrweg, welcher ziemlich steil an der nördlichen Thallehne ansteigt. Schon nach wenigen Schritten erblickt man durch den Einschnitt des Thals bei Radstadt eisige Hochgipfel aus den Tauern, Hochtenn und Kitzsteinhorn. Nach etwa 20 Min. nimmt die Steigung ab und einige Gehöfte erscheinen. Wir biegen um eine Ecke, da öffnet sich mit einem Schlag das waldige Thal, und in seinem Hintergrund starren riesenhoch Thorstein, Mitterspitze und Dachstein auf, eine röthlich-graue Mauer, die höchsten Zinnen schneebestäubt und mit glänzenden Firnstreifen geziert. Ueberraschend ist der grosse Winkel, unter welchem sich die Wände aufbauen Niemand wird sich dem ergreifenden Eindruck zu entziehen vermögen, welchen dieser titanenhafte Colossalbau aus nacktem Fels und blinkendem Schnee macht. Wenige der besuchtesten Gegenden unserer Alpen haben nur entfernt Aehnliches aufzuweisen, und trotzdem weiss fast Niemand von diesem herrlichen Punkt, welcher in 20 Minuten von einer Eisenbahnstation zu erreichen ist! Der eigentliche Thalweg in die Mandling führt an der rechten Seite sanft bergan. Man kann jedoch auch östlich an's Bachbett hinabsteigen und kommt jenseits auf einem Steig um den Röttesberg herum zum Auhäusler. An den Gehöften vorbei, wenden wir uns links und kommen auf einen Fahr- weg, welcher an der rechten Thalseite durch Wald hinanzieht. Nach 1 4 St. bezeichnet ein Kreuz die Stelle, wo ein Weg an die Vereinigung der beiden Mandlingbäche hinabführt. Steigt man von dort gerade nördlich hinan über den Rücken, so gelangt man auf die Hachau und zur Bachl- oder Scharlalpe. Auch zum Auhäusler führt ein Steig, welcher zunächst die Kalte Mandling übersetzt und dann um den

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G. Geyer, die Mandling und Touren von Filzmoo».

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Röttesberg unterhalb des früher erwähnten Weges herumbiegt. Einen grossen Bogen beschreibend, wendet sich der Thalweg nun westlich und zieht durch Wald allraälig abwärts an das Ufer der Warmen Mandling.

In 1 St. von Station Mandling gelangt man nach Filzmoos. Die Gegend hat hier ihren Charakter vollständig geändert. Aus dem düstern, waldigen Graben sind wir herausgetreten in eine sonnige Landschaft. Drei Thäler treffen in Filzmoos zusammen, die Schlucht, durch welche wir kamen, ein flacher Uebergang westlich in s Gebiet der Fritz und von N. das Mandlingthal. Letzteres ist es auch, welches durch die Schönheit seines Hintergrundes der Land- schaft zur Zierde dient. Ueber die nur wenig hinaufreichenden, schütteren Waldbestände und weiten, saftigen Almböden ragen in den abenteuerlichsten Formen die Kalkzinnen auf. Vor allem bildet gleich links die klassische Gestalt der Bischofsmütze mit ihren schlanken, zwei zum Himmel ragenden Fingern vergleichbaren Thürmen und dem vorliegenden Moserraandl ein durch waldigen Vordergrund einer- und die breite röthlich-graue Kuppe des Kettenstein anderseits höchst wirkungsvoll eingerahmtes Bild Ebenso grandios erschliesst sich auch rechts von dem vortretenden Rettenstein ein zweites Pracht- gemälde, das herrliche Trifolium: Thorstein, Mitterspitze und Dach- stein mit seinen gewaltigen Südwänden. Besonders der Hohe Dachstein prasentirt sich äusserst kühn als feingespitztes Horn: kaum würde man in demselben die breite, massige Gestalt erkennen, welche er der Neustatt zuwendet. In SW. streicht als monotoner Rücken mit einer bematteten Kuppe der Rossbrand hin. Filzmoos ist ein kleines, in dem malerischen Salzburger Styl erbautes Dorf. Die kleine Kirche soll sehr alten Ursprunges sein. Trotz der weltabgeschiedenen Lage finden wir doch ein vorzügliches Gasthaus, welches selbst weiter- gehenden Ansprüchen gerecht wird. Ausser auf dem geschilderten Weg kommt man auch von Station Eben durch das Fritzthal und über einen kaum merklichen Sattel in 3 St. nach Filzmoos.

Am belohnendsten aber ist es, wenn man die Bahn in Radstadt verlässt und auf den Rossbrand 17(58 m steigt Unmittelbar hinter dem Städtchen führt ein Weg in 21/., St. meist durch Wald auf die breite Kuppe. Greifbar nahe thürmt sich in N. die Dachstein-Gruppe auf, während nach 0 , S. und W. weite Fernblicke sich eröffnen Vom Rossbrand steigt man dann in 1 1/9 St. nach Filzmoos an die Mandling ab.

16. Die Bischofsmütze.

Filzmoos ist Ausgangspunkt für Besteigung der eine Zeit lang viel umworbenen Bischofsmütze 2454m. Wohl einer der auffal- lendsten Berge unserer Alpen, ragt sie nördlich von Filzmoos, völlig wolirt, mitten aus grünen Alpen in Form einer schlanken, zwei-

Zeit.chrift 1881. 18

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Dachstein-Gruppe

gespaltenen Felssäule auf. Es ist leicht erklärlich, dass die Phantasie des Volks die abenteuerliche Zinne mit dem Schleier der Sage umwebt , wovon schon die vielen merkwürdigen Namen Zeugniss geben, welche die Spitze in den umliegenden Thallaudschaften führt: Teufel shörner. Hochzeiter, Zipfelmütze, Schwingerzipf u. a. sind Bezeichnungen eines und desselben Berges, dessen Form der Name Bischofsmütze jedoch am meisten entspricht. Obwohl der Berg schon lange bekannt, der Name Bischofsmütze schon seit Jahren jedem Bergsteiger geläufig war. so galt seine Zinne doch bis zum Jahre 1879 unbestritten als jungfräulich. Nur Wenige wagten daran zu denken, dass auch für die Bischofsmütze einst die Zeit kommen würde, wo sie ihren stolzen Scheitel beugen müsse unter dem Fuss schwacher Erdensöhne, und Jene, welche sich wirklich erkühnten. Versuche zu machen, fanden es für besser, davon zu schweigen. Erst im Frühjahr 1879 geschah von Seite des Herrn K. 1 ssler der erste Angriff auf die von scheinbar fürchterlichen Gefahren umlagerte Burg. Vergeblich waren jedoch alle Bemühungen, es war gleich von Anfang an die verfehlte Richtung eingeschlagen worden, zudem trat schlechtes Wetter ein und hei der frühen Jahreszeit stellten sich den ßesteigern abnorme Schnee- verhältnisse hinderlich entgegen. Im Juni machten sodann die Herren Markgraf Pallavicini. Rumpier aus Wien und Posselt- Csorich aus Salzburg einen weiteren Versuch, zu welchem Zweck sie aus Cortina die beiden berühmten Kletterer Santo Siorpaes und Arcangelo Dimaj kommen Hessen. Unter bedeutenden Schwierigkeiten wurde dabei jedoch nur die niedrigere, südliche Spitze erreicht, ohne dass der U ebergang zur nördlichen, ca. 40 m höheren Spitze erzwungen werden konnte Nachdem die Ampezzaner den Berg auch von der Ost- und Westseite untersucht (die Nordseite bietet, weil überhängend, die geringste Wahrscheinlichkeit des Hinaufkommens), that Santo mit schwerem Herzen den Auspruch: „Der kleine Teufel ist nicht zu machen u und kehrte der spröden Schönen gezwungen den Rücken.

Alle diese Versuche erfolgten hauptsächlich von SW., also vom Fusse der kleinen Spitze aus. welche dort mit den Zähnen des Kampl auf den Kantenbrunn und die grüne Wölbung der Hackplatten nieder- setzt. Am wenigsten war noch die eigentliche westliche Breitseite untersucht worden. Au! diese nun richteten die zwei kühnsten Dach- steinführer, deren Ehrgeiz durch das Eindringen fremder Führer in ihr Gebiet begreiflicherweise nicht wenig angestachelt war. ihr intensivstes Augenmerk und beschlossen in richtiger Erkenntniss der Sachlage zuerst die von Santo nicht betretene Scharte zwischen beiden Spitzen zu gewinnen. Am 28. Juni standen die Beiden Auhäusler und Steiner oberhalb der Sulzkaralpe am Westfusse der spalt- artigen Scharte und begannen die glatten Mauern zu besteigen. Sich gegenseitig unterstützend, kamen sie. freilich unter bedeutenden Ge-

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G. Geyer, die Mandliog und Touren von Filimoos.

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fahren, in der That zur Scharte und sahen nun, dass es viel leichter gewesen wäre, von 0 durch einen steilen Kamin heraufzuklettern. Nun wurde auch der nördliche letzte Gipfel in Angriff genommen, und bald darauf war die Bischofsmütze, das unerreichbar geglaubte Ziel, besiegt Die Zweifler waren wieder einmal geschlagen, wieder der Beweis geliefert, dass Muth und Ausdauer jeden Berg zum Fall bringen muss. Der Abstieg von der Scharte wurde nun ostwärts durch den Kamin bewerkstelligt und ohne Schwierigkeit die Aualpe und Filzmoos erreicht Rasch verbreitete sich die Kimde von der gelungenen Besteigung in der Umgebung und weiten Ferne, sympathisch wurde der Erfolg der beiden Ramsauer Führer in den umliegenden Gauen begrüsst, bekundete sie doch deutlich, dass auch in diesem Gebiet tüchtige Führer vorhanden, welche selbst schwierigen Aufgaben ge- wachsen sind.

Anfang Juli wiederholte Herr R. v. Lendenfeld aus Graz als erster Tourist die Tour und wählte den Ostkamin sowohl zum An- als zum Abstieg, welche Route nun wohl immer eingeschlagen werden wird.

Die Besteigung der Bischofsmütze zu unternehmen, wandert man auf gutem Weg thalein : bald längs des Mandlingbachs, durch schattige Auen, bald durch Wald oder über freie Stellen, fortwährend Angesichts des grossartigen Hintergrundes, geht es % St. im Thal gegen die Hoferalpe fort, dann aber links schräg au der rechten Thal- lehne durch Wald auf den Kamm gegen das Fritzthal, den man in einem flachen Sattel überschreitet. Man erblickt nun bereits das grüne Thal der Aualpe, oberhalb welcher in unbändig trotziger Gestalt die Bischofsmütze auftaucht. Der Steig fuhrt immer am linken Gehänge fort, an der vorderen Aualpe vorbei zur grossen mittleren Alpe, welche dem Perhab in Ramsau gehört. Grüne, saftige Matten steigen überall bis zu den sanften Höhen. Der holprige Pfad wendet sich einen Hügel hinan und man gelangt zur oberen Aualpe, 1 1/4 St. von Filz- moos; in dem heizbaren Stübchen befindet sich auch ein Bett. Der nun folgende Anstieg ist so klar vorgezeichnet, dass es imbe- greiflich erscheint, wie man, als es sich um die ersten Besteigungs- versuche der , Mütze 44 handelte, über den Angriffspunkt im Zweifel sein konnte. Aus den grünen Matten des Thalschlusses erheben sich links die glatten Mauern der Niederen Bischofsmütze, rechts die Rauchwand oder das Mosermaudl. Die Einsattlung dazwischen, das Eiskarl, ist leicht zu erreichen. Ausserdem zieht aber vou ihr ein Schutthang links hoch hinan bis au den Fuss eines sehr in die Augen springenden Kamines, welcher oben in der Scharte zwischen beiden Spitzen mündet. Dieser Kamin ist sozusagen der Schlüssel zur Be- steigung Von der Alpe geht es zuerst in sanfter Neigung über schwellenden Rasenteppich gerade nördlich hinan. Grosse Blöcke,

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Dachstein-Gruppe.

worauf einzelne Wetterfichten und Lecken sich angesiedelt haben, bilden einen malerischen Vordergrund für die gelben glatten Mauern der Vorderen Bischofsmütze In dem Maasse als wir au Höhe ge- winnen, erweitert sich der südliche Rückblick bis zu den schneegefleckten Häuptern der Niederen Tauern, und ragt zur rechten immer ge- waltiger über dem grünen Rücken des Hofpürgl der verwitterte Scheitel des Thorstein empor. Endlich nach einer Stunde stehen wir am Fusse der Diwand, d. i. des unteren Theiles einer hohen Mauer, welche von der niederen Spitze gegen SO. abfällt, und steigen nun schräg gegen rechts an, um über Schutt und Rasenpäckchen die mit Rieseutrümmern bedeckte Mulde zwischen Bischofsmütze und Moser- mandl zu gewinnen (l1/» St von der Alpe. ) Man sieht jetzt schon den Kamin, rechts davon als prismatischen Block die hohe, links als schlanke Pyramide die niedere Spitze. Ein von Schutt und vortretenden Felspartieu gebildeter Hang zieht NW. hinauf und wird sofort in Angriff genommen. Bald mehr, bald minder steil geht es, jedoch ohne jegliches Hinderniss, in Serpentinen aufwärts, bis nach % St. das Schneefeld in dem innersten Winkel erreicht ist. Nun beginnt das Klettern durch deu Kamin, dessen ausgezeichnet festes Gestein trotz der enormen Steilheit ein gefahrloses Ansteigen ermöglicht. Den Schnee verlassend, erklimmt mau zunächts eine rechts liegende Wand gerade auf, dann quert man den Kamin, hält sich an dessen (orogra- phisch) rechter Seite, wobei ein Schneefeld traversirt werden muss, und gelit dann wieder auf die linke Wand über. Plötzlich geht es durch den spaltartig sich verengenden Kamin nicht weiter, man muss wieder auf die rechte Seite hinüber. Dies ist der interessanteste Punkt des ganzen Aufstieges: er wurde von den ersten Besteigern scherzweise Steinerschritt * getauft, weil Steiner's lange Beine hier so recht am Platze waren. Die rechte (südliche) Kaminwand hat nämlich einen buckelartigen Auswuchs, auf welchen man hinübersteigen muss, was nur durch weites Ausschreiten möglich ist. Hat man sich hinüber- geschwungen, so heisst es sich um den Felsbuckel herumschmiegen, um seine Höhe zu gewinnen. Man passirt nun eine Felsnische, worin thonhältige, gelbe, dünne Kalkplatten zu Tage treten die Ziegel- stätte — steigt schräg nach rechts über ein Wandl, welches den Kamin versperrt, kriecht über einige grosse eingezwängte Blöcke und sieht schon leicht erreichbar die Scharte ober sich. Links, an der Wand der kleinen Spitze, zeigt sich eine höchst eigentümliche Erscheinung. Es hat sich dort eine Riesenplatte von vielleicht 30 m Höhe zum Theil losgetrennt und bildet nun mit der Schichtfläche der Spitze einen etwa raeterbreiten Spalt, durch den man ober sich den blauen Himmel sieht Eine Menge riesiger, herabgestürzter Trümmer ist darin eingezwängt: sie drohen in den verschiedensten Lagen gerade ober unseren Häuptern.

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G. Geyer, die Mandlin? und Touren von Filzmoos.

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Mit wenigen Schritten ist die ganz zugeschärfte Scharte erreicht. Auf der Westseite fällt sie zuerst minder steil ab, 20 m weiter unterhalb beginnen jedoch schon die grauenvollen Wände. Wir wenden uns nun rechts (nördlich) der höchsten Spitze zu. immerauf der West- seite des ungemein rasch ansteigenden Grates. Bald ist ein Loch im Felsen in Sicht, welches man links umgehen kann. Interessant ist es jedoch durchzukriechen (es hat eine Länge von etwa 4 m und eine Höhe von ' (J- 1 in), wobei man jenseits den Kopf herausstreckend, senkrecht auf den Kamin hinabsieht. Von dem jenseitigen Ausgang vermittelt ein Felsband den Rückstieg auf die Westseite Der weitere Anstieg Aber die Westflanke führt meist in Rinnen zwischen kleinen Felsrippen aufwärts und bringt rasch an den Fuss der letzten sanften Gipfelerhebung In 1 1 , 13/4 St. vom Schneefeld sind wir auf der Spitze. So schlank die Bischofsmütze auch von allen Seiten aussieht, bietet ihr Gipfel dennoch weit mehr Raum als jener des breiten Thorstein. Ein breiter, trümmerbedeckter NO. SW. verlaufender Grat bildet die höchste Erhebung. Die relativ geringe Höhe des Stand- punktes Hesse auf ein wenig ausgedehntes Panorama schliessen, doch ist die Lage des Berges so günstig, dass sich mit Ausnahme einiger weniger östlicher Spitzen, die durch die höhere Dachstein -Gruppe verdeckt werden, eine eminente Rundschau entfaltet. Greifbar nahe thürmen sich einerseits die nackten Felszinnen und Steinwüsten des Dachstein mit den beiden Gosauer Gletschern auf. während anderseits weite grüne Alpen den ganzen südlichen und westlichen Vordergrund einnehmen Inzählige Alpen beleben die saftigen Matten rundum den Fuss des stolzen Berges.

Reich an Abwechslung liegt das ganze Gebiet der Lammer vor den Augen mit dem Markt Abtenau und den unzähligen Weilern und Gehöften, über welchem wie ein Wall von Stein das Tennengebirge hinzieht Weiter südlich dehnen sich die Wälder und Matten des Fritzthals und die eisigen Häupter der Tauern entrageu den grünen Vorbergen. Tief unter uns im S. liegen die wilden Zacken der niederen, durch einen Steinmann gekrönten Spitze. Nur im N. entsteigen deu Alpenmatten als langer schartiger Grat die Donnerkögel: aus mauer- glatten Platten, zwischen welchen schwarze Schründe und Schlüfte herabziehen, starren die thurmartigen, grauen Spitzen auf, verbunden durch zersplitterte Schneiden. Lässt man einen Stein über die Nord- seite der Bischofsmütze ab, so dröhnt wie betäubendes Donnerrollen das Echo von den Wänden zurück.

Was die niedere Vordere Bischofsmütze anbelangt, so wurde deren Besteigung, wie erwähnt, vom Kantenbrunn an der SW. -Seite unternommen. Man strebt von der Aualpe über Matten und Geröll der Scharte zwischen dem Kampl »einigen rauhen Felszähnen) und dem eigentlichen Bergmassiv, zu, und gelangt so in den obersten Theil des

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Dachstein-Gruppe.

Sulzkars. Durch eine Rinne wird der Fuss der Spitze erreicht und nun zuerst ein Stück fast senkrecht hinangeklettert. Jetzt hält man sich rechts in eine Felsschlucht, erklimmt dieselbe und steigt dort, wo sie weiterhin ungangbar wird, wieder links in die Wand hinaus. Ist die Höhe gewonnen, so geht es nördlich Ober den wilden Kamm zur Spitze.

17. GrOKSwand (Peramin) 2412 m.

Hier sei noch der Grosswand 2412m gedacht, welche wir schon von Gösau her betreten haben (Tour 11). Die Besteigung wird am kürzesten von der Holeralpe im Warmen Mandling-Thal unter- nommen. Dabei überschreitet man die Scharwandscharte und erklettert die Felsen, welche vom Gipfel in SO.-Richtung abfallen.

Bedeutend weiter, aber auch weitaus lohnender ist ein zweiter Weg, wobei die ganze Westseite der Bischofsmütze umgangen werden muss. Von der Aualpe ausgehend, überschreiten wir den breiten, grünen Rücken der Hackplatte 1545 m und wandern in grossem Bogen ununterbrochen über Mattenböden zuerst gegen W. und dann gegen N. Links in der Tiefe bleiben die Thalanfange des Fritz- und Lammer- gebietes und über die dazwischen liegenden, sanftgeformten Bergrücken schweift der Blick vollkommen frei bis gegen die Hohen Tauern, das Tennengebirge und die übrigen Salzburgischen Kalkalpen. In 1 St. erreicht man die Sulzkaralpe und bald darauf einen begrünten Berg- vorsprung, das Losseck ca. 1650 m, wo zuerst über dem westlichen Fussgestell der Bischofsmütze die scharfen Zinnen des Gosauer Stein- gebirges aultauchen. Die Baumgartneralpe bleibt links unten, und wir übersteigen in 1 St. einen der felsigen Ausläufer, welchen die kühn aufgethürmte Bischofsmütze gegen W. entsendet. Durch eine mit Schutt ausgefüllte enge Spalte geht es hinab auf die Trümmern alden des Stuhlloch, von wo aus auf schon beschriebenem Wege die Gross- wand in 2 St erklommen werden kann.

18. Der Uettenstein 2245 m.

Vorgeschoben gegen S. zwischen die Thäler der Warmen und Kalten Mandling, hängt dieser Berg nur durch den Sattel Sulzenhals mit dem felsigen Hauptmassiv unserer Gruppe zusammen. Wälder und grüne Matten umgürten seinen Fuss, aus welchem in Form eines dachartigen, von SW.— NO. streichenden Rückens der rothbraune Gipfelbau aufragt.

Die Besteigung von Filzmoos aus kann auf zwei Wegen geschehen. Entweder durch den Hammergraben und über die Nestler-Alpe, wobei der letzte Anstieg über ziemlich steile Felsen erfolgt, in 3 St., oder über die Mandling- Alpe, also zuletzt von N. in 3 St. Man verlässt dabei schon wenige Minuten hinter Filzmoos den Thalboden und betritt bei dem Gehöfte Pilz die östliche Thalwand. Einen weiten Bogen

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G. Geyer, Touren von Filsmoos und Ramsau.

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beschreibend, zieht der Weg an mehreren Bauernhäusern vorüber, meist durch Wald, bis nach 1 »/„ St. ein Wegkreuz kommt, bald darauf erfolgt eine Gabelung. Der Steig links führt im Thale fort zur Pilz- und Hofer- alpe, während unser Weg rechts in die]Höhe zieht, um über die Mandling- und Mandlbergalpe dem Sulzenhals zuzustreben. In der Nähe der Mandling-Alpe jedoch wenden wir uns rechts und steigen pfadlos durch den Wald, später über geröllüberschüttete und mit Krummholz bedeckte Rasen hinan gegen S. Trümmerlager und leichte Felspartien vermitteln den Anstieg auf den durch eine Triangulirungspyraraide gekennzeichneten Gipfel.

In erdrückender Höhe und Nähe baut sich im N. die Dachstein- Gruppe auf, wild starren ihre grauen, schneegeränderten Klippen, schwindelerregend die glatten, glänzenden Mauern empor. Besonders ist es der Thorstein, welcher, unter dem grössten Winkel erscheinend, durch seine wahrhaft drohende Stellung imponirt Gegen 0.. S. und W. ist die Aussicht vollkommen frei, fast eben so schön und weit- reichend als vom Dachstein.

Der Abstieg kann ganz leicht auch zur Scharlalpe genommen werden, indem man zuerst den grasigen Gipfelrücken gegen NO. ver- folgt, sodann links über trümmerige Felsen absteigend das Geröll und in 1 St. den Sulzenhals erreicht und endlich in St. bequem zur Alpe wandert.

Uebrigens ist der Gipfel des Rettenstein von allen Seiten zu- gänglich, nirgends bieten sich ernstliche Schwierigkeiten und die an- gedeuteten Wege sind nur die bequemsten Anstiegslinien.

V. Touren von Ramsau.

19. Die Hamsun.

Wir wenden uns nunmehr der Südseite zu, die Eisenbahnstationen, zunächst Schlad ming, zu Ausgangspunkten nehmend.

Betrachtet man von hier aus die unserer Gruppe vorgelagerte bewaldete Terrasse im N., so würde man nicht glauben, dass ein aus- gedehntes fruchtbares Gefilde dort oben sich weitet ; und doch lögt dieses 3— 400 m hohe Fussgestelle die wohlgepflegte 9 km lange und 4 km breite Hochebene von Ramsau, den Ausgangspunkt für fast alle Touren auf der Südseite unserer Gruppe Mehrere Wege führen dahin, auch ein schlechter Fahrweg: wir wählen als den kürzesten und lohnendsten den sogenannten Torfweg und beginnen nach Ueber- schreitung der Ennsbrücke und der Eisenbahn gleich bei dem ersten Gehöft den Anstieg. Ein guter Fussweg bringt uns in l/t St. zuerst über Wiesen, dann durch ein Birkenwäldchen zu einem berasten Vorsprung, dem Krahbichl. In duftumflorten, von Schneefeldern gesäumten Fels-

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Dachstein-Gruppe

hangen strebt im Hintergrund des Schladminger Oberthals das Schiedeck empor. Das Ennsthal ist schon tief unter uns. Jetzt treten wir in kühlen Tannenwald ein. Der in Serpentinen angelegte gute Weg führt nun in 1 St. auf die Höhe zum Vasold'schen Torfstich, wo man, urplötzlich durch den Anblick der nahen Riesenmauer über- rascht, unwillkürlich minutenlang stehen bleibt. Ueber die Tannen- wipfel im Vordergrund erheben sich aus weiten Schutthalden bis zu den Wolken die weissen Kalkmauern. Umrauchen Nebel die zacken- geschmückten Grate und hängen herab in den langen Schneehalden, welche zwischen bleichen Felswänden eingebettet liegen, oder starren die grellen, röthlichweissen Bastionen gegen einen wolkenlosen blauen Himmel, immer wird ihr Anblick den Wanderer auf das höchste überraschen.

Wie ganz anders ist die Absicht nach S. Tief unten im grünen, von der Enns durchzogenen Thalgrund liegt freundlich zu Füssen der nette Markt Schladming, überragt von den schönen Formen der Niederen Tauern. Ihre hohen, scharf geschnittenen, meist schnee- gefurchten Pyramiden und Hörner bilden einen seltsamen Contrast zu dem leuchtenden Grau des Kalkgebirges.

Am Torfstich vorbei, über Matten und durch Wäldchen, deren lichtes Gezweige die Felsen der Scheichenspitze durchschimmern lässt, gelangt man in Vi St nach St Ruprecht am Kulm. Neben dem katholischen Kirchlein und Pfarrhaus ladet das reinliche Kulmwirths- haus zur Rast ein- Gute Unterkunft findet man in dem bescheidenen Gehöfte, das. sowie die ganze Ramsau noch nicht von den Segnungen der Uebercultur heimgesucht wurde.

In einer Meereshöhe von 1)00 1100 m gelegen, bildet die Ramsau eine gegen 0. sanft abfallende Fläche, welche durch den bewaldeten Kulmberg in zwei ungleiche Theile geschieden wird. Die südliche Hälfte bildet den Vorberg und lallt mit der Ramsauleiten gegen das Ennsthal ab. Der weitaus grössere nördliche Theil hingegen breitet sich unmittelbar zu Füssen der Scheichenspitze aus. Die reinlichen, sorgfältig eingezäunten, von prächtigen Wegen durch- zogenen Culturen. das saubere Aussehen der braunen Holzhäuschen, kurz Alles lässt auf eine intelligente, fleissige Bevölkerung schliessen. In der That zeichnet sich der Ramsauer im Gegensatz zu den Bewohnern der meisten Gegenden Obersteiermarks durch seltene geistige Anlagen aus: er liebt es, sich durch die Leetüre gemein- nütziger Werke eine Bildung anzueignen, welche den Fremden oft 1D Staunen versetzt.

Die Viehzucht ist die Haupteinnahmsquelle, doch wird auch viel Loden erzeugt Längs aller Wege sind Vogelbeerbäume angepflanzt, die im Herbst durch den Schmuck ihrer rothen Beeren auffallen. Nebst kleinen Kirschen werden diese Beeren zum Brennen von Schnaps verwendet.

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G. Geyer, Touren von Ramsau.

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Den grössten Genuss gewährt ein Spaziergang vom Kulmwirth über die Kamsau gegen W. Unmittelbar nördlich zu Häupten dräuen die Wände der Gamsfeldspitze, des Schmiedstock, der Scheicheu- spitze, Hohen Rams und des Eselstein, an welchen sich jenseits der Grünen Feisterscharte der Sinewell reiht. Weiter links entsendet die Gamsfeldspitze einen sanften Ausläufer, den Branuriedel, über dessen grünem Rucken die drei riesigen Häupter : Thorstein, Mitterspitze und Dachstein aufstarren Der bewaldete Röttesberg schliesst gegen W. die Aussicht, während östlich der Blick durch das Enusthal frei hinabschweifen kann bis zum Stoderzinken. Im S. entrollen sich in immer neuen Reihen die Kämme der Niederen Tauern, besonders auffallend durch ihre braunen Wände: Hochwildstelle und Höchstein.

Kaum merklich ansteigend kommen wir in % St. zum prote- stantischen Bethause, in dessen Nähe das gute Gasthaus des Perhab durch den philosophischen Spruch:

„Gott lieben macht selig, Wein trinken macht fröhlich. Drum liebe Gott und trinke Wein. So kannst du fröhlich und selig sein-

zur Einkehr auffordert. Noch weiter westlich liegt am Ufer eines von Schutt umlagerten kleinen Bächleins der Karl wirth, auch „Bier- keusche* genannt. Hier ist der höchste Punkt des Weges: gegen den Fuss des Brandriedel lugt das Gehöft des Schutterbauer zwischen den Bäumen herab Wir setzen unseren Spaziergang noch weiter auf dem etwas absteigenden Weg zum Walcherbauer fort und sehen nun zwischen dem kühn aufragenden Vorderen ThürT und der wildzackigen Gamsfeldspitze die Edelgriesschlucht herabziehen Ueber dem gleich- namigen Gletscher thront im Hintergrund der Koppenkarsteiu. Noch ein Stück weiter, und es öffnet sich das Thal zwischen Durchat und Brandriedel. Hinter den waldigen Coulissen liegen die grünen Matten der Walcheralpe mit ihren Hütten, über welche unmittelbar in einer furchtbaren Wand die drei Dachsteingipfel aufragen. Aus der Schlucht, deren Boden von riesigen Schuttmassen bedeckt ist, rieselt der kleine Schildlehenbach herab, um sich alsbald nach W. in die Schlucht zwischen Rötteswald und Durchat zu wenden. Folgen wir etwa noch 20 Min. seinem Laufe in dem waldigen Graben, durch welchen aus weiter Ferne das bleiche Haupt der Uebergosseneu Alpe hereinsieht. 80 gelangen wir über schwellenden Rasen an einer romantischen Mühle und dem malerischen Gehöft des Knausbaueru vorüber zu Auhäusler's einsamer Waldschenke mit der Aufschrift:

„Wer heut' kommt, zahlt glei'. Morgen ist Zech frei.-

Ramsau ist eine protestantische Gemeinde von 600 bis 800 Ein- wohnern. Erst im Jahre 1781, als von Kaiser Josef das Toleranz-

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l>ach>toin-Gruppe

Edict erlassen wurde, durften sie sich offen zu einer Gemeinde consti- tuiren. Früher sollen sie heimlich in Scheuneu ihren Gottesdienst nach lutherischem Ritus gehalten haben.

Die umgebende Natur ist zu abenteuerlich, als dass nicht auch die Sage hier walten würde. Dort oben zwischen dem eisigen Thor- stein und der Scheichenspitze hat der Böse seine Wohnung, und wie er dort an heiteren, sonnigen Tagen Schneewolken emporwirbelt, so bezeugen des Nachts feurige, stäubende Funken sein Dasein. Beson- ders führt er liederliche Dirnen fort und und lässt sie an ihren Knien mit Hufeisen beschlagen; der alte Schmied in Steinach musste dieses Geschärt, um Mitternacht vom Satan geweckt, mehrmals vollziehen. Die Veranlassung dieser Sage mag das Auffinden von Hufeisen oben in diesen uuwirthbaren, jetzt kaum noch von eines Menschen Fuss betretenen öden Steinwüsten gewesen sein.

Prosaische Forscher hingegen deuten die Sache dahin, dass einst ein Saumpfad von Obertraun über den Stein herüber- führte, auf welchem Salz gesäumt wurde.

So unglaublich dies nun auch klingen mag, so ist es andererseits doch Thatsache, dass noch vor wenigen Decennien Pferde auf die Alpen des Stein" getrieben wurden. Entweder hat die fortschrei- tende Erosion auf den Karrenfeldern den wahrscheinlich theilweise besseren Weg vernichtet, oder man benützte eine eigene, an die Platten gewöhnte Race von Pferden.

20. Ueber die Schwadering auf den Dachstein 2996 m

Zu einer Zeit, als die Dachsteinspitze von Hallstatt schon ziem- lich oft bestiegen wurde, galt es nahezu als Ereigniss, wenn ein Tourist sich auf die Südseite der Gruppe verirrte. Die Lage von Ramsau, abseits von jeder belebten Strasse, die schwierigen Zugänge zur Spitze selbst hielten viele Bergsteiger ab, jene Schönheiten der Südseite aufzusuchen, welche ihnen aus den spärlichen Schilderungen sagenhaft vorschwebten. Als 1876 die Salzburg-Tiroler Bahnlinie eröffnet wurde, drang der Ruf von den grossartigen Bildern der Süd- abstürze bald in weitere Kreise. Damals konnte jedoch die Besteigung nur auf zwei Linien bewerkstelligt werden, welche bedeutende Umwege erheischten Entweder man benützte die Windlegerscharte, westlich vom Thorstein, als Zugang zur Gosauer Seite des Dachstein, oder aber man musste der Hochfläche des Hallstätter Gletschers von Süden beikommen, um auf dem alten Hallstätter Weg die Spitze zu ge- winnen. Letzteres geschah in frühester Zeit über die Feisterscharte, das Steinplateau und den Schladminger Gletscher. Später wurde ein näherer Weg durch die Edelgriesschlucht und über den Grat des Kleinen Koppenkarstein eingeschlagen. Der Abstieg vom Grat auf die Firnfelder war aber nicht Jedermanns Sache, und so kam diese

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Route niemals in Aufnahme. Nun gelang es dem Spähersinn des Führers Joh. Schrempf, vulgo Auhäusler, 1874, einen bedeutend kürzeren Weg ausfindig zu machen, welcher durch dieSchwadering- schlucht die Hunerscharte zwischen Hunerkogel und Kleinem Koppenkarstein und damit auch den Gletscher erreichte. Schon im nächsten Jahr wurden die das obere Ende der Schwadering ab- schliessenden, ca. 300 ra hohen Wände durch den Steirischen Gebirgs- verein und den Oesterreichischen Touristen- Club mit Hilfe von Seil und Eisenstiften prakticabel gemacht. Zuerst war nur ein schwaches Hanfseil aufgezogen, welches bald morsch war und durch ein Draht- seil ersetzt wurde; 1879 aber Hess die Section Austria des Deutschen imd Oesterreichischen Alpenvereins nicht nur statt des bei niederer Temperatur höchst unangenehmen Drahtseiles ein starkes Tau anbringen, sondern auch die Stifte und Klammern derart vermehren, dass heutzutage jeder etwas Geübte diesen Steig imbedenklich passiren kann.

Man geht vom Karlwirth in der Ramsau zunächst zu dem erwähnten Gehöft des Schütterbauern; der sanft ansteigende Fahrweg zieht durch Wald im grossen Bogen um die südlichen Hänge des Brand- riedel empor zur Brandalpe, in deren nächster Nähe die von der Section Austria des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins 1880 erbaute, äusserst bequem eingerichtete Austria-Hütte steht Von hier ersteigt man in einer Viertelstunde den kahlen Rücken des Brandriedel (1800m) welcher eine unvergleichliche Aussicht darbietet. Versperren auch im N. die himmelhoch aufgethürmten Felsen des Dachstein die Aussicht, so entschädigen doch einerseits ihre überwältigenden Wände und Spitzen, während anderseits der ganze Süden vollkommen frei beherrscht wird. Die trauten Gefilde der Ramsau und des Ennsthals zu Füssen bieten, überragt von dem Zug der Niederen und Hohen Tauern vom Bösenstein bis zur Drei- herrenspitze landschaftliche Bilder, welche selten mit so geringem Aufwand an Mühe und Zeit erkauft werden können; zu Füssen liegt die früher als Nachtlager benützte Neustattalpe. Die Hütte wird seit 1881 durch den Schütterbauer permanent bewirthschaftet.

Ein neu angelegter Steig führt nunmehr direct in die Schwade- ring, ohne wesentlich anzusteigen; man wendet sich gegen das untere Ende der Edelgriesschlucht, überquert deren von Krummholz bedeckten Boden und steigt dann links auf den grünen Mattenrücken R Brand- stell 44 am Fusse der Thürlspitze, wo man schon in die hoch hinauf- ziehende Schwadering hineinsieht. Hoch oben von den Wänden der Hunerscharte abgeschlossen, senkt sich zwischen Scheiblingkogel imd Thürlspitze die von Geröll erfüllte Schlucht zu Thal, zuletzt in einer kleinen Wand senkrecht abfallend. Der neue Steig führt von den Matten der Brandstell durch felsiges Gehänge und oberhalb dieser Wand in die Schwadering.

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Dachstein-Gruppe.

Von unten gesehen, erseheint die Schwadering als eine einzige Geröllhalde: an Ort und Stelle aher zeigen sich ausgedehnte Gras- plätze, welche das Ansteigen erleichtern. Schon hier fesseln gewaltige Felsscenerien das Auge. Glatte Wände und zerhackte Grate umgeben uns von allen Seiten, nur nach S. öffnet sich ein weiter Fernblick auf die Glockner-Gruppe, während tief unten friedliche Alpencolonien in die wilde Steinwüste heraufgrüssen.

Von der Zinkenhaltwand an traversirt man erst die rechte Schluchtseite, schreitet dann quer Ober ausgewaschenen Felsboden rechts hinüber uud steigt nun auf der linken Seite einen vou Steinen unterbrochenen Rasenhang hinan. Bald ist das feine Geröll erreicht, über welches ein in Serpentinen angelegter Steig mühelos hinanmhrt Vergebens bemüht sich das Auge in dem wild übereinandergethürmten Geschröffe der schon nahen Wände die Anstiegslinie zu finden. Viel leichter schiene es. rechts durch eine breite, plattige Schlucht empor- zuklettern: man käme dabei aber nur auf das Hintere Thürl und nicht auf die Firnfelder des Schladrainger Gletschers. Meist bedecken alte Schneereste den obersten Theil der Schutthalde. Hat man sie über- schritten, so betritt man an einer vorspringenden Nase die Felsen und bemerkt alsbald den durch Aussprengen künstlich angelegten Steig; Anfangs ziemlich gerade auf. wendet er sich bald links, um schräg entlang des steilen, von Lawinen glattgescheuerten Gehänges hinanzuziehen. Wir passiren dabei das „Brett", eine Platte, die früher, als noch keine Tritte eingemeisselt waren, dem Fuss wenig Halt bot, und gelangen au das untere Ende der Rothen Rinne. Braunrothe Felsen umschliessen die Rinne, in welcher das Seil beginnt. Unzählige Klammern und Stifte ermöglichen rasches Emporklimmen. Das obere Ende der Rothen Rinne verlassend, geht es eine Weile auf einem Felsband schräg nach links, bis zur steilsten Stelle, der sogenannten Wand, einer unter 70 80° geneigten, etwa 20 m hohen Platte, welche frei über die Abstürze hinauszuragen scheint, mit Hilfe des Seiles und der Klammern jedoch vollkommen gefahrlos erstiegen wird. Damit ist auch die Hunerscharte gewonnen : wenige Schritte über Felsboden bringen zur Einsattlung zwischen Hunerkogel und Koppenkarstein. In H St. von der Hütte ist die etwa 2500 m betragende Höhe erreicht, man betritt die Firnfelder des Schladminger Gletschers. Bis hieher haben wir von Ramsau aus die Dachstein-Gruppe nur als eminentes Felsgebirge kennen gelernt. Mit Ausnahme des schmalen Firn- saumes sahen wir nur nackte Felsmauern und Geröllhalden, während des Aufstiegs bewegten wir uns nur zwischen nacktem Gestein und Schutt- feldern, Erscheinungen, wie sie edes höhere Kalkgebirge bietet. Nun aber ändert sich die Scenerie mit einem Schlage. Kaum ist der letzte Schritt über das sanft ansteigende Firnfeld im N. der Scharte gethan, so breiten sich allseits schimmernde Schneeflächen aus. Weitbin

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dehnen sich die blendenden Firne zwischen bleichen Wänden, drohend ragen daraus die scharfen Zinnen empor; es ist ein Gletscherbild von erhabener Grösse, ebenbürtig manchem in den Centralalpen Die ganze Natur ringsum scheint plötzlich erstorben, unter Eis und Schnee begraben zu sein. Nur weit im Norden schimmert durch den Dunst über den Schneefeldern mattes Thalgrün: das Becken von Alt- aussee. Gerade vor uns erhebt sich aus den Firnen der kahle Scheitel des Gjaidstein. Drohend starrt im Osten aus dem rasch absinkenden Schladminger Gletscher die blauschattige Wand des Koppenkarstein. Zwischen beiden sieht man auf die trostlosen Wüsten des , Stein" hinab.

Nun geht es bequem gegen W. über die fast ebene Schneefiäche dahin, gerade gegen die doppelthürmige. oft am Fuss von wilden Eis- brüchen umgebene Felszacke der Dirndln. Ist das Felskap des Gjaid- stein passirt, so tauchen auch die beiden Dachsteinhörner auf, und der Blick schweift über den ganzen Hallstätter Gletscher hinab zum fernen Altausseer See. Nach 1 St sind wir am Fusse der Felsen und auf schon bekanntem Weg in einer weitern Stunde neben dem Vermessungs- signal am Hohen Dachstein (vergleiche Nr. 6).

21. Die Südwände der Dachsteinspitzen.

Wir haben mehrfach den gewaltigen Eindruck zu schildern ver- sucht, welchen der Riesenabsturz der Südseite der Gruppe macht. Es ist weniger die Höhe von 1000 m, als die ungeheure Längenerstreckung von 41/« kni im Verein mit dem ausgesprochen inauerartig glatten Abfall ohne gliedernde Schluchten oder Rippen, welche die imposante Majestät des Anblicks bedingt.

Auf der ganzen Strecke vom Thorstein bis zum Hunerkogel war es bis jetzt keinem menschlichen Fusse möglich, den Riesenwall zu besiegen. Sollte dies in der That unmöglich sein V Herrn Professor Frischauf aus Graz gebührt das Verdienst, zuerst die Idee aus- gesprochen zu haben, dass ein Anstieg über die fürchterliche Wand, und zwar gerade an ihrer höchsten Stelle unterhalb des Hohen Dach- stein, wahrscheinlich ausführbar sei.

Der Umstand, dass 1877 durch fortwährende Erweiterung des Bergsehrundes die Zugänglichkeit des Dachstein vom Hallstätter Gletscher aufgehoben wurde, veranlasste Frischauf, mit dem Fern- rohr eine genaue Recognoscirung der Südwände vorzunehmen, um womöglich einen directen Aufstieg über Fels zu entdecken. Seine Beobachtungen waren folgende: 1. von der halben Grathöhe zwischen Oberer Windlucke und Dachstein zieht ein Band schräg abwärts durch die Wand gegen SW.; 2. es springen die untersten Wandpartien am Fusse des Dachstein etwas vor gegen die Schotterhalden und bilden minder stark geneigte Strebepfeiler, welche bis in ein Kar mit mehreren Höhlen hinaufreichen.

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Dachstein-Gruppe.

Handelte es sich also jetzt vorwiegend um eine Verbindung zwischen dem unteren Ende des Bandes und den Löchern in dem Kar. so konnte das Vorhandensein einer solchen nur durch Begehung an Ort und Stelle constatirt werden Mangel an thatkräftiger Unter- stützung Hess jedoch die Idee einschlafen, und als 1878 durch die SectionAustria ein neuer Weg vom Hallstätter Firn auf den Dachstein angelegt wurde, schien der Gedanke ganz in Vergessenheit gerathen zu sein.

Erst 1879 nahm sich Frischauf der Sache wieder an und interessirte zunächst Herrn K. v. Lenden fei d aus Graz dafür.

Dieser veranlasste nun die beiden Führer Steiner und Hanns Knau ss zu einer ersten Recognoscirung, über welche Knauss ein- gehend Bericht erstattete.

War das erzielte Resultat ein negatives, so Hessen sich die wackeren Führer nicht abschrecken und unternahmen, diesmal ver- stärkt durch Auhäusler, auf Kosten des steirischen Gebirgsvereins einen zweiten, ebenfalls von Knauss geschilderten Versuch

Das hohe Interesse des Gegenstandes, dann auch die kernige, ursprüngliche Schreibweise von Knauss mögen die Aufnahme seiner beiden an Prof Frischauf erstatteten Berichte*) an dieser Stelle rechtfertigen.

I. Bericht.

Von einem directen Aufstieg auf den Dachstein über dessen südlichen Absturz war schon öfters die Rede gewesen.

Dieses Gerede beruhte aber hauptsächlich nur auf einem Studium mit dem Fernrohr, mit dessen Hilfe man den Weg von der Wand herauszuphilosophiren glaubte und ihn auch schon ganz planmässig zeichnete, wie ein Architekt den Bauriss. Doch wurde die Möglichkeit der Ausführung stark angezweifelt, ja Ton Vielen ganz geleugnet. In Wirklichkeit war aber die Sache noch nie untersucht.

Dieses geschah aber heuer am IB. und 17. September auf Verlangen und Kosten des Herrn Baron v. Lende nfeld. Ich und Johann Steiner unterzogeu uns dieser Aufgabe, uns aber das nicht verhehlend, dass die Lösung sehr in Frage steht.

Wir gingen am IB. September hinauf in die Neustadtahl i, von da auf den Scbönbüchel; hier wurde Rast gehalten, das Femrohr herausgeholt, mit demselbeu noch einmal eine genaue Recognoscirung der Dachsteinwand vorgenommen. Das schon bekannte Felsband, das von der Windlucke sich in die Wand schräg hinein- zieht, schien uns das beste Stück, nichts davon ahnend, dass uns schon hier die grössten Schwierigkeiten begegnen. Nach diesem Band aber suchte das Auge vergebens nach einem Halt- und Ruhepunkt. Ueberall nur haltlose steile Platten : die Felsbänder durch senkrechte Wände abgeschnitten. Nur auf etliche Kamine setzten wir einige Hoffnung, die aber auch ein ganz unznsammenhängendes Stück WTeg gaben, das viele Lücken liess, über die man aber, weiss Gott wie, drüber kommt.

Nach diesem wenig tröstlichen Studium setzten wir unsern Weg wieder fort. Den jetzigen Dachsteinweg verlassend, gingen wir vom Schönbüchel link>

*) Jahrbuch des Steirischen Gebirgsvereins. VU. 1*80. S. 36—40.

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hinunter, dann durch die sogenannte „Hundsriese" hinauf, über den Grat des , Mitter Steina" hinüber, und über die obersten Schotterfelder ganz unter die Wand des Dachsteins hinzu, der sich, je naher wir ihm kamen, desto ärger bäumte. Wir brauchten von der Neustadt bis zur Wand 2 St.

Nun galt es einen Anstieg zu suchen, mehr auszuführen, war an diesem Tag überhaupt nicht unsere Absicht, die weitere Durchführung wollten wir von oben herunter machen. Auf zwei Stellen konnten wir die Wand ansteigen, und diese waren gar nicht so übel*) ; doch zu unsern Häuptern sah es nicht sehr einladend aus. Wegen der grossartigen Dimensionen der Dachsteinwand war es schwer, einen bestimmten Orientirungspunkt im Auge zu behalteu, um des andern Tage> den Abstieg darauf hinlenken zu können. Der Tag ging zu Ende und wir gingen zurück in die Neustadt.

Den 17. September brachen wir um l/t4 U. morgens von der Neustadt aui. Das Wetter war ganz schön, und wir hatten die Hoffnung auf das Gelingen unseres Vorhabens noch nicht verloren. Wir dachten uns, die Sache kann sich am Ende doch noch günstiger gestalten, als es sich von ferne ansehen und schliessen lässt. Doch wir täuschten uns.

Um V»8 Uhr standen wir auf der Spitze des Dachsteins. Wir waren von der Neustadt bisher 4 St. gegangen, nach dem ueuen, vom Alpenverein hergerichteten Aufstieg. Nun stiegen wir über den westlichen Grat (Gosauer Abstieg) hinunter bis zur Windlucke; das erwähnte Felsband war bald gefunden. Es wurde bald H ü., als wir in die Südseite einstiegen, Steiner, der gewandte und furchtlose Steiger voran. Das Band ist gleich anfangs schon ganz schmal und die Wand überhängend, so dass man hineinrutschen muss; hierauf folgen kleine Felsköpfe, die man kraxelnd besiegt. Später kommt eine böse Stelle; das Band bricht fast ganz ab, und nur mit grosser Vorsicht und Kaltblütigkeit kommt man hinüber Dann geht es wieder ganz gut, doch eine kurze Strecke nur und das Band bricht ganz ab. so dass jedes Weiterkommen unmöglich ist. Es mag vom Anfang des Bandes bis zu dieser Stelle eine Strecke von 30 bis 40 Klafter sein. Nun was sollten wir jetzt thun? Schon umkehren? Das ist doch zu fatal. Von unserm jetzigen Standpunkt sahen wir zwar auf ein anderes Felsband hinunter, das wieder auf ein Weiterkommen schliessen liess. Doch wie sollten wir da hinunterkommen ? Hier war bald geholfen. Mit Seilen, Eisenstift und Steinbohrein waren wir hin- reichend versehen. Schnell wurde ein Eisenstiften eingehauen, ein Seil daran fest- gebunden, ich machte mich auch mit dem Seil an, und so liess mich Steiner über diese Wand hinunter, die aber höher und schwieriger ausfiel, als wie wir anfangs glaubten. Weiter unten wurde die Wand ganz hohl und überhängend, so dass ich ganz frei in der Luft hing und anfing, zu rotiren, wie die Erde um ihre Axe ; was in der südlichen Dachsteinwand nicht viel Angenehmes hat. Die Höhe dieser Wand betrug nach Maassgabe des Seiles gut 10 Klafter. Endlich erreichte ich doch wieder festen Boden, ich entledigte mich vom Seil und stieg nach diesem Weg, den ich so sonderbar erlangt hatte, wieder vorwärts.

Da die Stelle, wo unser bisheriger Weg abbrach, nicht länger war, als '1 höchstens 3 Klafter, dann wieder eine bessere Stelle sich sehen Hess, so meinte Steiner: wenn ich von diesem Bande aus weiter vorne, ihm entgegengesetzt, diese wieder thunliche Stelle erreichen könnte, einen Eisenstiften einhauen möchte, damit wir hier dann ein Seil spannen könnten, um nach diesem dann hinüber zu balanciren. Ohne dieses kann Steiner überhaupt seinen Platz nicht mehr verlassen. Doch auch von der anderen Seite war diese Stelle durchaus nicht zugänglich, so viel ich mich auch bemühte und anstrengte. Ich machte mehrere Versuche, doch ohne Erfolg. Eine einzige kurze Stelle schloss mir den Weg: ich sollte sehr steil aufwärts, da waren zwei überhängende kleine haltlose Felsköpfe,

*) Diene zwei auch von der Ferne sichtbaren Stellen sind: Die fa%t höchste .Stelle den Ansätze« der FeUwaüd (von S teinor untersucht) nnd eine etwas tiefere (welche Knau«« untersucht«). J. F.

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Dachstein- Gruppe.

die schoben den Oberleib fiepen den Absturz hinan, mit den Händen hatte ich keinen Halt und mit den Füssen nicht viel Stand. Dazu kam noch der Rucksack am Rücken mit den nöthigen Werkzeugen, welcher mich am Gleichgewicht bedeutend störte; verliere ich dieses, so liege ich 2000 Fuss herunten auf dem Schotterfeld! Ich sagte dieses Steiner, dass ich unmöglich an diese Stelle hin kann. Er rief mir dann zu: ich sollte allein einmal vorwärts steigen, so weit ich kann, um den weiteren Weg auszuforschen, um zu sehen, ob wir überhaupt hin- unter kommen oder nicht. Ich that dies. Das Felsband*) war jetzt leidlich gut, und ich konnte hinein steigen bis in die Mitte der Wand. Jetzt brach aber das Band ab, und Strickleitern her, oder einen Luftballon ! Ich stieg wieder zurück, sagte dies Steiner, und zur Umkehr waren wir gezwungen. Doch ein schweres Stück war wieder zu überwinden

Steiner sollte mich wieder über jene WTand hinaufziehen! Ich band mich wieder fest am Seil und die Arbeit begann. Ich wollte hinauf etwas seitwärts neben jener Höhlung, denn ich glaubte mich hier etwas halten zu können. Steiner konnte seinen Platz aber nicht verlassen, und so ging das Seil etwas schief Kaum war ich eine Klafter emporgcrückt, so konnte ich mich durchaus nicht mehr halten, obgleich ich mit Händen und Füssen krappelte und ich baumelte hinüber in die Höhlung, dass es ging, wie ein Perpendikel. Verfluchter Dachsteinweg! Ruck- weise gings vorwärts, das Seil schnitt ein. Endlich war das auch überwunden. Es war auch für Steiner eine schwere Aufgabe, und er zeigte die Striemen an den Händen, wie ihn das Seil schnitt. Nach kurzer Rast wurde der Rückweg durch das zuerst beschriebene Felsband wieder angetreten. *

Es wurde 12 U. mittags, als wir die Windlucke wieder erreichten. Der Gosauer Gletscher schien mir jetzt ein ebenes Feld zu sein!

Ein brennender Durst und zerkratzte Knie war ein Theil des Resultates unserer heutigen Forschung.

II. Bericht.

Ich kann Ihnen nun schon etwas melden von dem Erfolg unserer Weg- forschung in der Dachsteiuwand.

Am 6. October war der erste günstige Tag hiezu. So rückten wir denn aus, um einen erneuten Angriff von unten aus zu machen. Die Wand ist aber seit der nächsten Recognoscirung um kein Haar besser geworden! Steiner's Anstieg wurde nun betreten. Doch dass wir auf diesem ohne Arbeit leider zu bald abge- schnitten werden, das wussten wir schon früher. Wir hatten uns daher mit allen nöthigen Instrumenten versehen. Auhäuslcr hatte auch Dynamit bei sich, dass wir nötigenfalls auch sprengen können. Letzteres musste nun bald geschehen. Wir sollten nämlich schräg durch die Wand durch einen ganz schmalen Einschnitt hindurch, der an einer Stelle abbrach und die glatte Wand bildete. Das Stück war kaum klafterlang, aber unmöglich zu passireu. Hier musste nun unter den schwie- rigsten Verhältnissen eine Sprengung vorgenommen werden.

Der Weg bis zu dieser Stelle wurde ganz genau mit schwarzer Farbe raar- kirt, wie Sie mir gesagt haben. Den Anstieg wissen Sie so beiläufig, und lässt sich derselbe ohne Zeichnung auch nicht leicht beschreiben. Neben dem Anstieg geht ein steiles Schneefeld noch einen Kugelschuss weiter hinauf zur Wand, wo sich auch ein Loch befindet, welches von Auhäusler untersucht wurde, das aber nichts Interessantes enthält, und überhaupt nicht weit in die Wand hinein reicht Dieses Loch hat aber wegen immer herunterrollenden Steinen einen gefährlichen Zugang. Auhäusler wurde öfter von denselben bedroht, einer streifte sogar schon seinen Hat. Die Gefahr wegen Steinen ist hier eine bedeutende, denn bis wir iu

*) Da» ist die PoftftttxBOg des früheren durch die eben erwähnten Hindernisse untcr- brochonen Bandes. J. F.

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unserem Anstieg kommen, müssen wir alle diese Steinlinien durchqueren. Bald hinter, bald yor uns machen sie sich durch ihr Getöse bemerkbar. Blöcke von der Grösse eines Eimerfasses stürzten über die Wand herunter.*)

Nun wieder zu unsenn Weg. Es wurde so viel gesprengt, um wieder in die Fortsetzung dieses Einschnittes zu gelangen, wo man sich dann wieder kriechend wie ein Wurm vorwärts bewegen konnte. Wegen dicht eingetretenem Nebel konnten wir an diesem Tage nimmer weiter vordringen.

Des andern Tages, den 7. October ging's aufs Neue wieder los. Seile, Eisen- stiften und ein Hammer zum Stufenhauen waren zur Vorsicht mitgenommen. Der vorhin erwähnte Einschnitt wurde durchkrochen ; nun gelangt man zu einer Fels- rinne, die unter einem Winkel von 80 Grad bei 30 Klafter Höhe uns zum Wege dienen sollte. Geht's hier nicht, geht's nirgends anders ; besonders nicht hinauf in das Kar zu den Löchern. Auhäusler als der Erste voran, bewährte seinen Ruf auf 8 Neue. Er üng an hinauf zu kraxeln, obgleich wenig Hoffnung war, dass wir durchkommen. Es bildet nämlich diese Rinne so eine enge Felsspalte, und durch diese hiess es nun hinaufturnen ; Halt war wenig, man musste sich bloss durch diese Spalte hinauf zwängen. Eine schreckliche Arbeit! Manche Stelle schien unüber- windlich, endlich aber ging es doch wieder. Steiner hieb manchmal einige Stufen, und so ging es „immer langsam voran-, bis nach circa 3 St. diese höchst fatale Stelle überwunden war. Nun kam es wieder besser. Steiner ging nun rechts, um zu sehen, ob man nicht in das rechte Kar hinein kann, welches aber ohne Sprengung nicht möglich ist. Auhäusler kraxelte nach links, um ins linke Kar hinein zu kommen, welches eigentlich das Hauptziel ist, da oben das bedeu- tendere Loch sich befindet. Dieses, sagt Auhäusler, ist möglich, obwohl man noch eine sehr böse Stelle passiren muss. Also bis in das linke Kar hinein ist der Weg entdeckt.

Weiter konnten wir wegen Zeitmangel nimmer vordringen, denn es stand uns ein miserabler Rückweg bevor, und der Tag ist jetzt nimmer lang. Ich schrieb unsere Namen nebst der Jahreszahl mit Farbe und Pinsel auf eine glatte Fels- platte, und wen es gelüstet, der kann hinaufkraxeln upd es lesen. Ferner: durch das Kar hinauf geht es dann nicht so übel, doch vor dem Loch sieht man wieder steile Wände, und es wird dasselbe kaum zugänglich sein. Die Kosten aber zur Zug&nglicbmachung können wir nicht angeben, denn dabei waren wir noch nicht. Das Loch im rechten Kar wird eigentlich gar nichts enthalten, da man mit dem Fernrohr auf dessen hintere Wand hineinsieht und nur der Schatten das Meiste macht. Die Löcher im linken Kar können vielleicht mehr enthalten; es sind zwei übereinander, je einen Abstand von ca. 15—20 Klafter. Ein Hinaufkommen auf das Felsband, wo ich früher schon war, wird ohne bedeutende Kosten wohl nicht möglich sein, um dann einen directen Weg hinauf bis zur Windlucke zu erhalten. Doch Bestimmtes können wir darüber noch nicht sagen. Unser Abstieg wurde mit heikler Vorsicht wieder glücklich überwunden, und um 0 U. abends waren wir wieder in der Neustadt. Johann Knaitss.

Es hat sich somit gezeigt, dass ohne Anwendung künstlicher Hilfsmittel die Südwand des Dachstein nicht ersteigbar ist Trotzdem stellten sich die Verhältnisse günstiger dar, als sie Anfangs schienen, und wenn Frischauf zum Schluss sagt: „Ein paar Dynamitschüsse in der ersten Platte bald nach dem Einstieg in das Felsband, die erwähnte Sprengung in der Wand beim Abbrechen des Felsbandes, wurde leicht ein weiteres Vordringen von der Windlucke herab

*) Dieser Steinfall erklärt »ich aus der« plötzlichen Aufthutien -1er (in Folge von Neuschnee) Tereiaten Stellen der Felswand. J. F,

Zeitschrift 1881. J(»

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Da< hst« in-Gruppe.

gestatten In der Nähe der Felslöcher würden zwar grössere Arbeiten nöthig sein, seihe sind aber kaum unüberwindlich für irgend einen alpinen Verein Die interessante Dachstein-Gruppe würde sicherlieh dieses Opfer verdienen" möge er die Anregung dazu gegeben babeu, dass dereinst die Herstellung dieses Ideals eines kühnen Felsenstieges bewerkstelligt werde.

22. Leber die Bachlalpe auf den Thorstein und Dachstein.

Einer der Glanzpunkte des Dachsteingebiets ist das Quellen- gebiet der Kalten Mandling am Fusse des Thorstein. Ausgehend von dem einsamen Auwirthshause (2 St. von Kulm) in der Schlucht zwischen Kötteswald und Durchat, umwaudert man die südwestliche Lehne des letzgenannten Berges, welcher sich keilförmig zwischen Mandling und Schildlehenbach einschiebt. Tief unten zur linken rauscht der Schildlehenbach, während unser Weg am südliehen Gehänge an Gehölten vorbeiführt und sich in einem Bogen gegen N. wendet. Nach * 4 St. gabelt der Weg; links hinab kämen wir auf eine kleine bebaute Terrasse, auf welcher man mit einem Mab- der überwältigenden Mauern des Thorstein ansichtig wird, daun sehr steil hinab an das Ufer der Kalten Mandling. Ebenso steil klimmt jenseits der Pfad durch Wald wieder hinan auf das grüne Plateau von Hachau mit seinen stattlichen Gehöften. Auch hier schliessen die röthlich weissen Steilwände des Dachstein den Hintergrund des freundlichen Bildes. (Vom Auhäusler bis Hachau 1 St.) Man gelangt nun einerseits in 1 St, schräg abwärts durch den Wald, südwest- lich au das Ufer der Warmen Mandling und nach Filzmoos, anderer- seits gerade und steil hinab zur Vereinigung der beiden Mandling- bäche und zur Eisenbahnstation, endlich nördlich längs der grünen Vorstufe des Kettenstein zur Bachlalpe.

Hält man sich jedoch bei der ersten Theilung des Weges rechts, so wird mau bald nach Umgehung der Bergecke durch den Anblick des kegelförmigen Betteustein, dem rothe Felsabbrüche seinen Namen gegeben haben, überrascht. Allmälig sinkt der ziemlich breite Weg durch Wald nördlich bis an das Bachbett. Grüne Matten umborden das Ufer, grosse Blöcke liegen allenthalben zerstreut. Die Stelle führt den Namen Lahnreit, weil hier vom Kettenstein öfter mäch- tige Lawinen niederdonnern.

Erhaben ist der Thalschluss mit den Hängen des Rettenstein und der Kiesenwand des Thorstein

Bei einer halb zerfallenen Mühle geht es über den Bach, mau wendet sich links über üppige Weideterrassen der Höhe zu und erreicht in ][., St. vom Auhäusler die Bachlalpe 1500 m: weiter rechts in der Tiefe liegen unter uralten Lärchen die Hütten der Seharlalpe.

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Unvergleichlich ist die Lage der Bachlalpe auf ihrem sonnigen Gehäuge. Im SW. sehen wir die rothen Felsen des Rettenstein, durch den grünen Sulzenhalssattel 1820 m mit einem zackigen Grat der Windlegerschlucht verbunden. Gerade im N. entsteigt dem Thalschutt das klüftige Rauheneck. Darüber aber bäumen sich drohend zu ersehreckender Höhe, fast möchte man ihren Einsturz befürchten, die weissen Zinnen des Thorstein. Der Dachstein, erscheint zu einem eleganten Horn verschoben. Hell leuchtet der weisse Firnsaum oberhalb der langgestreckten Mauern, an deren äusserstem, östlichem Ende der zweigipflige Pflock des Koppenkarstein aufgepflanzt ist. Gerade gegenüber weiten sich die Almböden der Neustatt mit ihren schütteren Lärchenbeständen bis hin zum Brandriedel. Auch von der Austria- Hütte gelangt man in 1 */t St. auf einem Steig am Fuss der Schutt- terrassen des Maarberg und Rauheneck hieher.

Da die Besteigung des Thorstein oder Dachstein von dieser Seite viel Zeit beansprucht, so ist möglichst zeitlicher Aufbruch geboten. Man wandert über Rasenboden westlich hinan gegen den Sulzenhals. Bald jedoch erschwert dichtes Krummholz das rasche Vordringen, und es bedarf einer genauen Kenntniss des Weges; ist dann der Westfuss des Rauheneck umgangen, so steht man am unteren Ende einer riesigen Schutthalde, welche sich kegelförmig aus einer Schlucht herabsenkt, und sieht aus ihr die spiegelglatten Wände des Thorstein aufsteigen, lieber die Schutthalde hinan und durch die Schlucht zwischen dem Thorstein und einem westlicheren, arg zerklüfteten Seiten- kamm hinauf fährt der Weg. Man hält sich zunächst gerade nördlich aufwärts und gelangt so mit Benützung mehrerer, mit Vegetation bekleideter Streifen in dem Geröll an den Fuss der Wände. Dort ist der Schutt schon ganz fein und durch ein Cement gefestigt, man erkennt sogar die Spur eines Steiges, welcher knapp am Fuss der Thorsteinmauer links in die Schlucht hineinführt. Nun folgt ein angenehmes Steigen über den felsigen, terrassirten Boden der Wind- legerschlucht. Stellenweise trifft man selbst noch Spuren von Weg- verbesserungen, welche einst vom Steirischen Gebirgsverein veranlasst wurden. Unter steten Rückblicken auf den Rettenstein und die Hohen Tauern erreicht man in 2 St. eine kleine Ebnung und gleich darauf die Windlegerscharte ca. 2300 m. Vor uns liegt der Kleine Go- sauer Gletscher, dessen von nur wenigen Spalten durchzogene Fläche mit einigen Schritten erreicht wird. In wilden Plattenwänden erhebt sich rechts aus den Firnen der Thorstein. Westlich sieht man zunächst den von drei Zacken gekrönten Reissgangkogel, dann die fahlen Mauern des Hochkessel und endlich in unerreichter Kühnheit des Auf- baues die Bischofsmütze. In unbedeutender Neigung senkt sich der meist apere untere Theil des Gletschers hinab gegen die wüsten Karrenterrassen. Tief unten blinken die beiden Gosauseen in waldigem Thal, aus dem sich schroff die Donnerkogeln aufbauen. 19*

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Dachstein-Gtuppe.

Von der Windlegerscharte zieht ein wilder Grat, zackig und mit unersteigliehen Absätzen, zur Spitze des Thorstein in SO.-Richtung hinauf Nach N. entsendet dieser dem Hauptkamm angehörige Grat einen Strebepfeiler gegen den Kleinen Gosauer Gletscher. Hinter dem Strebepfeiler zieht eine Schneezunge in der Schlucht hinauf.

Am 15. September 1879 gelang es den Herren Ritter v. Lenden- feld imd Karl Blodig aus Graz mit den Führern Steiner und Auhäusler direct von der Windlegerscharte den Gipfel des Thor- stein zu erreichen. Die aufgewendete Zeit von 9 St. für einen Höhen- unterschied von 800 m liefert den sprechendsten Beweis für die Schwierigkeit dieses Felsenstieges. Nachstehend eine Andeutung der eingeschlagenen Richtung: „Von der Windlegerscharte steigt man über steilen Schnee, dann über Felsbänder und durch einen leichten Kamin zu einer spaltartigen Scharte des Hauptkamms hinauf. Von hier links, nördlich, auf Felsbändern horizontal quer durch die Wand bis zu einem schmalen überhängenden Kamin. Durch diesen hinauf, dann über eine sehr steile bröckelige Platte schwierig zum Kamm des erwähnten Strebepfeilers hinan. Zwischen überein- ander gethürmten Klippen durch auf die Ostseite desselben und nun sehr steil über Fels zum Hauptkamm empor, von wo aus ohne weitere Schwierigkeit der letzte Theil des gewöhnlichen Weges in der Schlucht auf der Südseite erreicht wird *

Sollte diese Anstiegslinie einmal mittels künstlicher Hilfsmittel besser gangbar gemacht werden, so wäre die Tour auf den Thorstein bedeutend abgekürzt. Wie die Verhältnisse jetzt sind, thut man weit besser, dem gewöhnlichen Weg zu folgen: man überquert den Kleinen Gosauer Gletscher und betritt nach 74 St. die jenseitige Felswand, einen abgerundeten kahlen Rücken, welcher sich vom Thorsteinvor- gipfel gegen W. herabsenkt und von den Führern als Thorsteineck bezeichnet wird. Durch den lichten Dachsteinkalk ziehen sich braun gefärbte Bänke voller Trümmer von Bivalven. Das phantasiereiche Auge des Volkes erblickt in den Petrefacten versteinerte Fische. Eidechsen und andere Thiere. Nun sieht man auch schon den Grossen Gosauer Gletscher vor sich. In künstlich eingemeisselten Tritten über- setzt man die abgewaschenen, glatten Felsen und erreicht in einer weiteren Viertelstunde die linke Seitenmoräne.

Ohne Mühe werden die Terrassen des Gletschers am Fusse des Thorsteinvorgipfels erstiegen, und in 1 1 V, St., je nach den Schnee- verhältnissen, Obere oder Untere Windlucke erreicht. Von der Oberen Windlucke auf den Dachstein und von der Unteren auf den Thorstein je 1 St (siehe Tour 12 imd 13).

Knapp am Fusse des Thorstein erhebt sich aus den Geröllhalden ein klippiger von W. nach 0. streichender Grat, dessen rauhe, zer- rissene Beschaffenheit ihm den Namen Raucheck (2192 m) gegeben

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hat. Während sein Abfall gegen S. sehr steil ist und nur eine Folge von schroffen Rippen und schwarzen Schloffen aufweist, zeigt sich die nördliche Senkung grösstenteils sanft und mit Schutt bedeckt.

In Form eiuer Gasse zieht zwischen Raucheck und Thorstein ein langer Einschnitt hin, das Thor, an welches sich ostwärts die Thorböden anschliessen , die Schuttböden am Fusse der Thor- steinwände, die hier als Schlussmauern vollkommen senkrecht auf- steigen.

Die Besteigung des Raucheck, wohl kaum lohnend als selb- ständige Tour, erfolgt von der Scharlalpe, indem man, den W.-Fuss des Berges umgehend, zuletzt von N. ansteigt. Die Wände der Gruppe sind hier schon zu nahe, als dass sie einen Eindruck machen könnten.

Um den Abstieg zur Neustattalpe zu vollführen, überquert man von den Thorböden au die Schutthalden des Maarberg und gelangt an dem Tümpel der Maaralpe vorüber, um den Schönbüchel hemm, in 1 Vi St. dahin.

In dem Kamm, welcher von der Windlegerscharte westlich ver- läuft, erhebt sich zuerst eine dreizackige, kühne Felsspitze, von den Führern meist Reissgangkogel genannt, und dann der H o c h k e s s e 1. Die Ersteigung des letzteren wird von der Windlegerscharte aus- geführt, indem man den Kleinen Gosauer Gletscher in NW.-Richtung überquert bis an den Fuss eines nach N. vorgeschobenen Ausläufers und nun über Felsen und Rasenpäckchen dem Grat zustrebt Ist die Schneide gewonnen, so steigt mau auf die dem Reissgang zugekehrte W.-Seite hinüber, wo der Berg in einen ausgesprochenen Kessel abfällt, und klimmt durch zwei Kamine erst zum Grat zurück und dann zur höchsten Spitze empor. Zeitaufwand von den Windlegern aus 2— 27, St.

23. Durch das Edelgries auf den Koppenkarstein 2878 m.

WTeit vorgeschoben aus den vergletscherten Theilen des obersten Plateaus, steil abstürzend nach beiden Seiten, tritt der Koppenkarstein, besonders von 0. oder W. gesehen, als gewaltig dominirende Spitze entgegen. Trotzdem verlautete bis zum Jahre 1879 nichts Bestimmtes Ober die Besteigung dieses Berges Wohl behauptete Auhäusler, schon vor ca. 20 Jahren bei Gelegenheit einer Gemsjagd die Spitze erreicht zu haben, in welchem Fall er jedenfalls als erster Ersteiger anzusehen wäre, doch kann er sich nicht mehr auf die damals ein- geschlagene Richtung erinnern. In der That scheiterte ein von Herrn J Bullmann aus Graz, Ende Mai 1879, mit Auhäusler unter- nommener Versuch, dem Gipfel von S., wo noch am meisten Aussicht war, beizukommen. Allerdings spielten sehr ungünstige Schuee- verhältnisse und Nebel dabei eine Rolle, allein es zeigte sich doch

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Dachstein-Gruppe

deutlich, dass der richtige Weg Auhäusler's Gedächtniss ent- schwunden war. Am 5. Juni desselben Jahres machte Verfasser unter Führung von Auhäusler und Carl Fischer einen zweiten Versuch und gelangte auf die Spitze. 5 St. wurden benöthigt, um die mit Eis und Schnee bedeckte, etwa 4U)m hohe Südwand zu bewältigen.

Auf dem Gipfel fand sich ein Steinmann, wie sich nachträglich herausstellte, herrührend von Herrn Dr. Oscar Simony aus Wien, welcher im August 1873 vom Schladminger Gletscher über die Nord- wand heraufgeklettert war.

Die fortwährend über die Südseite hinabdonnernden Lawinen zwangen den Verfasser, Herrn Simony's WTeg als Abstieg zu benützen.

Zwei Grate laufen vom Fuss der Südwände des Koppenkarstein gegen S , der Grat des Hinteren und Vorderen Thfirl, und die Schneide der Gamsfeldspitze. Zwischen beiden zieht die Edelgriesschlucht herab, deren oberster Theil vom Edelgriesgletscher, dem einzigen Gletscher Steiermark^, ausgefüllt wird. Durch die Schlucht und über den Gletscher führt der Weg zur Spitze.

Ausgehend von der Austria-Hütte am Brandriedel steigt man zunächst über die ganze Höhe des grünen Rückens gegen N hinan bis an die Wände der Gamsfeldspitze, wendet sich dann links knapp am Fuss der senkrechten Felsen quer über den obersten Theil einer Schutthalde hin, gelangt so an einen steileren, von Felsen und Rasen- plätzen gebildeten Haug, über welchen, in 1 Stunde vom Schutzhaus, der untere, ebene Boden der Edelgriesschlucht erreicht wird. Dies ist der kürzeste und bequemste Weg. Man kann jedoch auch durch die mit Krummholz bedeckte Sohle des Schildlehengrabens und endlich von der Neustattalpe über den mattenreichen Rücken Brandstell, daun quer rechts durch eine Felspartie, hieher gelangen.

Imposant ist der Anblick der breiten Edelgriesschlucht. Rechts und links nackte Felswände, inzwischen die zuerst fast ebene, dann immer steiler ansteigende Geröllmulde, von deren oberem Ende die Firnen der Gletscher am Fusse des Koppenkarstein herableuchteu. Der untere Theil der Schlucht ist grösstenteils mit Rasenpolstern überzogen, auf welchen Blöcke zerstreut liegen ; weiter hinan beginnt der Fuss immer tiefer in dem feinen Geröll einzusinken, wenn nicht Schneefelder Erleichterung bieten. In schneereichen Jahren bleibt nämlich der Schnee oft bis September liegen. Während des Ansteigens hat man zur rechten ein rothes, brüchiges, von Geröll überschüttetes Felsgehänge, welches zur Gamsfeldspitze und zu den abgerundeten Köpfen der Edelgries-Höhe emporsteigt. Man kann über dasselbe, direct ansteigend, leicht in die Mulden zwischen Landfriedstein und Scheichenspitze gelangen und beide Spitzen besteigen. Immer rascher beginnt die Sohle der Schlucht anzusteigen, eine kleine Felspartie wird passirt und wir stehen nach 1 St. am Rande des meist schnee-

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bedeckten Gletschers, dessen Eismassen sich so steil einporwölben, dass die oberen Firnfelder verdeckt sind. Wir wenden uns daher nach rechts nnd steigen schräg über das Eis bis an den Fuss des Koppen- karstein. In 20 Min. befinden wir uns auf dem Rücken der Edelgries- Höhe, welche, knapp unter der senkrechten Wand beginnend, über einige runde Kuppen nach S. streicht. Jetzt erst sieht man den ganzen Gletscher, welcher sich steil von dem Hinteren Thürl Scharte zwischen Kleinem Koppenkarstein und Hinterer Thürlspitze öst- lich gegen unseren Standpunkt herabseukt, ein kleines Firnplateau am Fusse des Kleinen und Grossen Koppenkarstein bildet und dann unter rechtem Winkel nach S. gewendet in die Schlucht hinab- hängt.

Gegen 0. liegen mehrere kahle Mulden zu Füssen, aus denen die Schneide des Landfriedstein aufragt. Die zunächst liegende ist das Koppenkar. Als nördlicher Begrenzungswall des Gletschers erhebt sich, vom Hinteren Thürl beginnend, der lange Kamm des Koppen- karstein. Im W. oberhalb des Hinteren Thürl mit dem niedern Gipfel 2828 m ansetzend, streicht die schmale Schneide östlich zunächst zur Scharte, wo mau einen durchlöcherten Gratzacken das Steinfensterl heisst, erhebt sich etwas steiler und zieht dann fast eben bis zum höchsten Punkt 2878 m. Steile, aber doch scheinbar leicht gangbare Felshänge setzen vom Gipfel gegen S. herab, während gegen SO. und O. senkrechte, ja sogar überhängende Mauern, gekrönt durch einige Felsköpfe in das Koppenkar abstürzen.

Um die Wände betreten zu können, müssen wir zunächst links über steilen Firn, in dem sich meist eine Randkluft zeigt, ansteigen; in die Felsen ziehen sich dort zwei Einbuchtungen des Schnees hinauf, zwischen welchen ein Pfeiler hervortritt. Entweder über diesen oder rechts in einem Kamin klettert man hinan und gelangt zu einer senk- rechten Felsmauer, welche sich schräg nach links hinauf fortsetzt. An ihrem Fuss ziehen minder steile Absätze hin, längs welcher wir nordwestlich in eine Schlucht gelangen, die nach unten in einer Wand endet und immer steiler werdend gegen das Fensterl auf dem Grat ansteigt, ohne jedoch bis zur Schneide zu reichen. Hat man eine Strecke weit die Schlucht verfolgt, so heisst es rechts heraussteigen auf das plattige Südgehänge. Bald horizontal, bald gerade aufsteigend kommt man über dasselbe an den Fuss eines weiten, kraterartigen Trichters, gebildet durch den Hauptkamm und einen südlichen Seitengrat Am besten geht es nun, wenn man direct durch den Trichter den Südgrat und über diesen den Gipfel ansteigt. Bei reich- lichem Schnee ist jedoch die Stelle lawinengefäbrlicb, und es empfiehlt sich, vom unteren Ende dieses Kraters horizontal nach links (westlich) zu traversiren, wobei man dann über ein Felsband auf den Grat kommt Der Grat östlich bis zur Spitze etwa 200 Schritte ist

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Dachstein-Gruppe

nicht breit, aber bequem zu begehen*). Vom Gletscher bis zum Gipfel beuöthigt man 2—2% St Ein Steinmann bezeichnet den Gipfel des Koppenkarstein, das ist den höchsten Punkt der Schneide, welche sich weiter gegen NO. zuerst nur wenig senkt, dann aber jäh abbricht.

So ziemlich dieselbe Fernsicht, wie auf allen übrigen Spitzen, eröffnet sich vom Gipfel des Grossen Koppenkarstein. Was den Ueber- blick der eigenen Gruppe anbelangt, so ist natürlich nur der östliche Tbeil klar enthüllt. Namentlich der Blick nördlich auf den vom Gjaid- stein überragten Schladminger Gletscher, dann jener südlich auf den Kleinen Edelgries-Gletscher und durch die gleichnamige Felsschlucht hinab zu den grünen Fluren von Ramsau, sind charakteristisch für das Panorama. Minder schön, weil zu sehr in einander geschoben, präsen- tireu sich Thorstein und Mitterspitze, wogegen der Dachstein mit den steil hinanziehenden Firnen einerseits, dem gewaltigen Südabsturz anderseits, mächtig impomrt. Oestlich vom Gjaidstein, an dessen Seite aus weiter Ferne der Altausseer See heraufblinkt, reiht sich die end- lose Wüste des „Stein* mit ihren Felsbuckeln und Graben an. Land- friedstein und Scheichenspitze verdecken den Thalblick nach Schlad- ming. Gerade im W. sieht man auf die Spitze des Kleinen Koppen- karstein hinab, welcher 1878 von Prof. Frank aus Graz**) vom Edel- gries aus bestiegen wurde Der verkürzte Grat hinüber wird durch die tiefe Scharte beim „Steinfeusterl* unterbrochen.

Den Abstieg zur Simony-Hütte und nach Hallstatt zu nehmen, folgt man dem unter Tour 7 geschilderten Weg längs der Schneide des Kleinen Koppenkarstein.

Will man jedoch nach Ramsau auf einer anderen Route zurück, so steigt man über die N.-Seite zuerst auf den Schladminger Gletscher ab, umgeht den Bergauf der O.-Seite und gelangt durch das Koppenkar wieder zur Edelgries-Höhe zurück. Der erste Theil des Nordabstieges führt zunächst östlich über die wenig geneigte breite Schneide. Plötz- lich sinkt dei* Grat rascher in die Tiefe. Ueber einen Absatz gelangt man in eine kleine Scharte, jenseits welcher eine Zacke den Gratweg vollkommen abschneidet. Könnte mau diese Zacke forciren, so wäre eine weit tiefere Scharte gut zu erreichen, von welcher augenscheinlich durch eine schräg in der Wand hinablaufende Rinne ohne besondere Schwierigkeit auf den Gletscher hinab zu kommen ist. So aber muss

*) Am (j. Sept. 1880 gelang es Herrn Dr. C. v. Lederer aus Graz, unter Führung von Steiner einen leichteren Südaufstieg ausfindig zumachen. Herr Dr. v. L. traversirte von der Edelgries-Höhe den gleichnamigen Gletscher bis gegen das Hintere Thürl und kam von dort auf Feiabändern in 50 Min. auf den Grat zwischen Kleinem und Grossem Koppenkarstein. Das «Fensterl* auf der N.-Seite umgehend und theilweise auf der Schneide selbst, theilweise etwas nörd- lich unterhalb derselben, wurde die Spitze schon in einer weiteren halben Stunde (also in ca. I3/« Stunden von der Edelgries-Höhe weg) erreicht.

**) Jahrbuch des Steirischen Gebirgsvereins. VI. 1879.

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G. Geyer, Touren von Rainsau.

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man gleich oben die steile Nord wand betreteu und fortwährend über hohe Terrassen klettern, zwischen welchen nur schmale, mit lockerem Geröll bedeckte Absätze Ruhepunkte bieten. Namentlich in dem obersten Theil ist eine böse Wand, welche die Anwendung des Seils erheischt. Ist das im Kar am weitesten heraufreichende Schneefeld, nach 2 3stündiger Kletterei, erreicht, so bringt flottes Abfahren rasch auf den Gletscher hinab. Staunend sehen wir nun, bequem östl. über den Gletscher hinabtrollend, zurück auf die wilden Schroffen der Nordwand, kaum vermögen wir noch unseren Weg zu erkennen.

In 20 Min. sind wir an der Moräne, knapp am Fuss einer aben- teuerlichen Felszacke im Ostgrat des Koppenkarstein. Im Rück- blick schliessen die steilen Firnfelder des Schladminger Gletschers mit den bleichen Mauern des Gjaidstein das Bild, während im 0. die öde Fläche des „Stein" sich endlos ausbreitet.

In grossem Bogen wandern wir nun um den Ostfuss des Koppen- karstein. Bald über nackten Felsboden, bald über Schutt, bald über vereinzelte Rasenflecke, gelangt man in das Koppenkar, dessen nörd- liche Lehne in westlicher Richtung durchquert wird. Nach dieser Seite fallt der Koppenkarstein in völlig unzugänglichen Mauern auf die

Geröllhalden ab. Kaum ein Riss, geschweige denn Schluchten oder

Vorsprünge sind in der glatten Wand zu sehen

Nach 1 St. wieder bei der Edelgries-Höhe angelangt, kehren

wir durch die Edelgries-Schlucht nach Ramsau zurück : liegt noch

Schnee, so kann man fast durchgehends abfahren und leicht schon

nach 1 St. im Schutzhaus eintreffen.

24. Die Scheichenspitze 2662 m.

Weitaus am leichtesten von allen höheren Gipfeln zu besteigen, bietet die Scheichenspitze doch ein Panorama , das sich von den übrigen nur wenig unterscheidet. Daher mag diese Tour besonders minder geübten Touristen empfohlen werden, welche auf fast bequem zu nennenden Pfaden doch in das Herz der Hochgebirgswelt ein- dringen und den Blick über endlose Fernen schweifen lassen können.

Wir wählen als Ausgangspunkt St. Rupprecht am Kulm, steigen durch das Feisterkar an und nehmen den Abstieg durch das Edelgries zur Austria-Hütte.

Wohlgepflegte Fusswege führen vom Kulmwirthshaus nördlich zum Gehöfte des Feisterbaueru am unteren Ende der Schlucht, welche in ihren tieferen Theilen dicht bewaldet, höher hinan in mächtigen Schutthängen und Felsterrassen zur Scharte zwischen Eselstein und Sinewell emporzieht.

Der erste Anstieg durch den Wald gestaltet sich auf breitem und nur sanft ansteigendem Weg äusserst bequem. Wenn jedoch

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Dachstein-Gruppe.

sodann der höher ansteigende Baumwuchs zurücktritt, Geröll- massen, überwachsen von niederem Gestrüpp, die ganze Breite des Kars einnehmen und der nunmehr schmale Steig steiler sich schlängelt, bald über sandige Rasenstreiten , bald über krummholzbehangene Felsterrassen, so haben wir einen echten und gerechten Kalkalpenpfad vor uns.

Immer in der Schluchtsohle geht es nach Verlassen des Waldes zwischen Krummholz über eine felsige Terrasse hinauf an den Rand einer üppig grünen Mulde, welche in dieser Höhe umsomehr über- rascht, als ringsum nur Schutt und kahle Felswände sichtbar sind. Gerade vor sich hat man die breite Einsattlung des , Kratzer* oder der Feisterscharte*), rechts davon die runde Kuppe des Sinewell und links den weissgrauen Grat des Eselsteiu mit seiner ohrenartigen Fels- nase. Am Fusse des letzteren erhebt sich mitten aus dem Gerölle ein Felsblock, der Mitterstein, und theilt die Schlucht in zwei Kare, wovon das eine rechts hinan zur Feisterscharte und das andere links zum Gruberschartl zwischen Hoher Rams und Eselstein emporzieht; durch letzteres Kar führt unser Weg. Statt jedoch den Fuss des Mitterstein unten auf den Schutthalden zu umgehen, steigen wir über Rasenböden noch ein Stück an bis zu den Felsen des Esel- stein und traversiren dann oberhalb des Mitterstein die Schotterfelder in westlicher Richtung, wobei das Gruberschartl leicht zu erreichen ist. Von Ramsau bis zur grünen Mulde l3/4 St., von hier bis zum Schartl 1 V, St.

Schlägt man diese Route als Rückweg ein, so ist es besser, vom Gruberschartl den Mitterstein links lassend direct über die Geröllhalden abzufahren, wobei man knapp oberhalb der Stellwand den Steig trifft

Auf dem schmalen Gruberschartl angelangt, sehen wir hinab in eine kahle, mit grossen Schneefeldern bedeckte Mulde, das Land- friedthal, jenseits welcher der lange Rücken des Landfriedstein aufstarrt. Sonnig warm liegen tief unter uns im Süden die grünen Ge- lände von Ramsau. Durch die Furche des Ennsthales davon getrennt streben dahinter die blau duftigen Hörner der Niederen Tauern auf und schliessen in endloser Kette den Horizont.

Für den weiteren Anstieg stehen zwei Wege offen. Der eine, weitaus kürzere führt direct über die Schneide der Hohen Rams in a/4 St. westlich empor zur Scheichenspitze. Bald links, bald rechts den schneidigeren Stellen des Grates ausweichend, bald längs der Kammlinie selbst, ist die Besteigung ohne Gefahr zu vollführen, ob- wohl dieser Weg von vielen Ramsauern, angeblicher Schwierigkeiten wegen, gemieden wird.

*) Siehe Tour 5.

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G. Geyer, Touren von Ramgau.

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Weiter, beschwerlicher, dafür aber selbst für den ungeübtesten Wanderer unbedenklich ist die zweite Route, welche zunächst ein etwa 100m betragendes Absteigen gegen N. in das Landfriedthal erheischt. Man wandert, nachdem der Boden des öden Kessels erreicht, über rauhe Felsen und Schneeflächen westwärts am Xordfusse der Scheichenspitze, nur unmerklich ansteigend, hinan und gelangt auf den flachen Rücken, welcher das Landfriedthal von der nächstfolgen- den Mulde trennt. Von hier gesehen, baut sich der Eselstein oberhalb des Gruberschartls zu einem äusserst kühnen Block auf, an dessen linker Flanke die Felsenwogen des „Stein* dämmerig heraufblicken. Nun heisst es direct gegen S. gewendet über einen trümmer- übersäten Rücken ansteigend, die Schneide erreichen, welche dann ostwärts bis zur Triangulirungspyramide des Gipfels verfolgt wird. In 1 % St. kann auf dem Wege durch das Landfriedthal vom Gruber- schartl aus die Scheichenspitze bestiegen werden, es erfordert somit der Anstieg vom Kulm aus 4— 4Va St.

Ueberraschend ist der Tiefblick auf die Ramsau, deren Wiesen, Felder und Wäldchen schachbrettartig 5000 Fuss unter uns liegen. Deutlich erkennt man jedes Haus, jedes Gehöfte und die zu den Alpen fahrenden Wege. Aber auch über die Ramsau hinweg trifft das Auge freundliche, bebaute Landschaften, so das ganze Ennsthal von Schlad- ming abwärts bis Haus, dann die Gegenden des Wagreiner Sattels und des sich daran anschliessenden Pinzgaug.

Gewaltig und ernst schliesst die dunkle Tauernkette das freund- liche Bild. Wohl ragen auch die braunen Felsenstirnen in die Wolken, wohl schimmern weiter im W. die Firne des Ankogel, der Glöckner- Gruppe und des Venediger, begraben in ein Meer von Eis, doch mildert zarter Fernenduft die wilden, todesstarren Regionen der Hochalpenwelt und führt sie als freundliche , sonnige Bilder vor unser Auge. Ganz anders zeigt sich der zum Greifen nahe Theil der eigenen Gruppe. Da starren aus den meilenweiten bleichen Stein- wüsten Hünenhafte Felscastelle auf und ragen drohend, gespenstig gen Himmel. Schuttumlagerte, schneebehangene Kuppen tauchen, Grabsteinen gleich auf aus einem Meer von Stein, dessen graue Wogen und Mulden, Buckel und Löcher die ganze Nord- und Ostseite des Panoramas einnehmen.

Ueber die Gruben des Laudfriedthals und Koppenkars, zwischen welchen der kahle Grat des Landfriedstein hinstreicht, schiessen die glatten Südmauern des Koppenkarstein prall auf, an den sich westwärts alle höheren Spitzen reihen: Dirndln, Dachstein, Mitter- spitze und Thorstein nur schade, dass nicht der ganze Südabsturz zu sehen, weil die Felsköpfe des Schmidstock und der Gamsfeld- spitze grossentheils vorliegen. Rechts vom Koppenkarstein erscheinen noch die flachen Rücken des Mittleren und Niederen Gjaidstein, mauerartig abbrechend auf die Hochfläche des Stein*.

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Dachstein-Gruppe.

Wenn finstere Wolken den Himmel bedecken, dann bietet der „Stein" von hier gesehen einen wahrhaft dämonischen Anblick. Unter der Wolkenschichte hinein blickt man dann in eine düstere Hölle. Fast tintenschwarz erscheinen die Steinmulden, aus welchen weiss- graue Nebel autrauchen, über deren felsige Erhebungen der Sturm finstere Wolkenfetzen peitscht. Hin und wieder gleitet wie ein Irrwisch ein Sonnenblick aus einer Wrolkenspalte über die Fläche hin und be- leuchtet grell einen Fleck des nackten Felsbodens, um gleich darauf wieder in der schwarzen Nacht zu erlöschen.

Der Abstieg von der Scheichenspitze kann auf dreierlei Wreise gemacht werden. Entweder benützt man den geschilderten Weg auch zur Rückkehr oder man wendet sich der Edelgrieshöhe zu und steigt zur Austria-Hütte ab, oder endlich, und dies ist entschieden der rascheste Niedergang, wählt man den directen Abstieg nach Süden durch das Eiskar.

Gleich rechts von der Spitze geht es über trümmerige Felsen, über Rippen und durch Kamine auf ein hohes Schuttfeld, worüber meist auf Schnee flott abgefahren werden kann. Ist eine letzte steilere Terrasse durchklettert, so kommt man rasch über Geröll in den Wald und nach Ramsau zum Perhab hinab. Für halbwegs geübte Steiger ist diese Route ganz gefahrlos.

Will man dagegen durch das Edelgries absteigen , so über- schreitet man zunächst wieder den Grat in westlicher Richtung, bis es bequem über das Geröll gegen N. hinabgeht. Statt nun rechts in das Landfriedthal abzusteigen, wendet man sich links und schreitet westlich aufwärts durch den hügeligen, mit Schneeflecken bedeckten Boden der Mulden am Fusse des Schmidstock. Nach % St. stehen wir auf dem Rand der Edelgrieshöhe, einer Reihe von Felsköpfen, welche die Gamsfeldspitze mit dem Südfuss des Koppenkarstein verbinden, und blicken hinab in die Edelgriesschlucht. Zwischen rothen, brüchigen Felsrippen ziehen meist mit Schnee bedeckte Schutt- halden hinab bis zum Boden des Edelgries. Im Fluge gleiten wir hinab, riesengross wachsen die Zinnen des gegenüberliegenden Vorderen und Hinteren Thürl in den Himmel, binnen weniger Minuten stehen wir auf dem Geröll der Thalsohle. Auf uns schon bekannten Pfaden geht es nun thalab, dann links unter den Wänden an die Ansatzstelle des Brandriedel, von wo wir, über den grünen Rücken absteigend, in 2 St. von der Scheichenspitze die Austria-Hütte erreichen.

Ebenso leicht als jene der Scheichenspitze ist die Besteigung des Eselstein 2551 m. Von der erwähnten grünen Mulde im Feisterkar oberhalb des Mitterstein wandert man in •/« St. vollends auf die Einsattlung der Feisterscharte 2209 m und steigt sodann mühelos über die trümmerige Nordostflanke zum Gipfelgrate empor. Deckt die Scheichenspitze einen Theil der Westaussicht, so ist da- gegen der Ueberblick des „Stein" etwas vollständiger.

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G. Geyer, Touren von Ramsau, Kammergebirge und Grimming. 299

Im westlichen Gratverlauf der Scheichenspitze erhebt sich ein sonderbar blockförmiger Felsthurm, welcher den mit einer Sage im Zusammenhang stehenden Namen Schmidstock führt. Die Be- steigung*) kann nur von der östlichen Seite aus über eine Scharte und die Gipfelwand unternommen werden. Der Abstieg durch die .Fluder* (eine hohe schutterfüllte Rinne) direct nach Ramsau bietet namentlich in seinen obersten und tiefsten Partien Schwierigkeiten.

VI. Das Kammergebirge und der Grimming.

Ausgangspunkte für die folgenden Touren sind die Stationen der Westbahn von Schladming abwärts bis Steinach, dann die Stationen Klachau, Mitterndorf, Kainisch und Aussee der Salzkammergutbahn.

Station Haus 699 m Knapp vor der Station setzt die Bahn von dem linken auf das rechte Ufer über. Die Ortschaft Haus liegt etwa 3/4 St. weiter westlich an der Strasse gegen Schladming. Jenseits der Enns erblicken wir an der Mündung des Gradenbachs die Ortschaft Weissen b ach, von wo man einerseits zur M iesersc harte, anderseits über die Grafenberg-Alpe auf das Kammergebirge gelangt.

25. Der Weg zur Mieserscharte 2145m hält sich zunächst westlich an den Ramsauer Bach, ersteigt dann rechts eine Anhöhe, wo man die Gehöfte Rabinger und Burgstaller passirt, und fuhrt sodann am rechten Ufer des Loserbachs durch Wald empor zur Loser- alpe 1600 m. Ueber Rasen geht es von der Alpe westlich hinan auf einen grünen Sattel 1883 m, wo man SW. in das Silberkar mit seinen Alpen hinabsieht, dann rechts um die unteren Abhänge des Miesberg herum zur Scharte 2145 m. Hier betritt man die kahle Wüste des Stein- und wandert über die Alpen Lackenmoos 1983m und Modereck aD den Ramsauer Steig, welcher über das Krippeneck nach Winkel in Obertraun führt. Zeitdauer des ganzen Weges ist mindestens ein voller Tag.

Von Weissenbach führt in 2 St. längs des Baches ein Weg nach St. Rupprecht auf der Ramsau. Etwa auf halbem Weg, in der Schlucht nördlich des Sattelberg führt ein Steig über die Silberkaralpe 1220m und Stangalpe ebenfalls zur Mieserscharte.

26. Die lohnendste Bergtour von Haus ist auf die Laserwand, 2100m. Eine Fahrstrasse führt in t/4 St. nördlich zum Sagbauer am Gradenbach. Von dort verfolgt man einen Karrenweg, welcher west- lich durch Wald gegen den Sattel eines Vorberges ansteigt. Dann rechts auf Fussteig an den Fuss einer Wand, längs derselben und endlich gerade hinauf auf das Plateau (1611m).

*> Herr Dr. C. v. Leder er in Graz als Erster am 6. September 1880.

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Dachstein-Gruppe.

Ueber die waldige HoebHäche geht es nun zur Starnalpe und links in die Mulde zwischen Laserwand, Kleinem Miesberg und Kufstein; nach Ueberwinduug einer kleinen Felspartie kommt man bequem über Rasen südlich auf den Gipfel 2100m, welcher nach S. in steilen Wänden gegen das Ennsthal abstürzt.

Eine andere Tour von Haus führt uns durch den Gradengraben zwischen Laserwand und Stoderzinken zur Grafenberg-Alpe 1800 m auf dem Kammergebirge. Vom Sagbauer bei Weissenbach zuerst auf dem linken, daun auf dem rechten Ufer thalein bis zum Ahornsee. Rothe Felswände und schüttere Wälder umschliessen all- seits das wüste Kalkalpenthal, welches sich nun westlich wendet und über den Grafenberger See 1612 m zum Plateau und zur Grafenberger Alpe ansteigt. Durch eine Scharte führt ein Steig südlich hinüber zur Starnalpe, von wo wir ins Ennsthal zurückkehren können, wenn wir es nicht vorziehen , den mühsamen Uebergang Über das Kammergebirge nach Obertraun oder nach Aussee zu unternehmen, welcher von der Grafenberger Alpe nördlich durch schüttere Wälder und über ein Labyrinth von Karrenfeldern und Krummholz zunächst zur Blanken -Alpe 1731m und sodann über den flachen Hirzberg hinüber ins „Königreich" und hinab zur Landfriedalpe führt, wo sich der Weg theilt, einerseits hinab zur Koppeuwinkellacke und nach Obertraun, anderseits über die Herren-, Mitter- und Handlalpe nach Aussee. Ein Tag genügt kaum für den Uebergang.

27. Weiter als die der Laserwand ist die Besteigung des Stoder- zinken 2047 m, welche von Assach, 1 St. thalab von Haus, in 31/« St unternommen wird. Den Fahrweg gegen N. entlang auf den Scheide- weg-. Von hier durch das „Lärchicht" zu den „Stadeln* (Wiesen im Walde). Durch die letzte Wiese auf den Kreuzweg. Nun links etwas steil auf die Assacherscharte. 1 St. Von hier meist eben ins „Hinter- egg-, wo der bis nun verfolgte Holzweg in einen schmalen Steig über- führt, der sich ziemlich steil zum „Stoderbrünnl" emporwindet (2 St., sehr gutes Wasser). In St. auf das Rossfeld, dann rechts über den Rücken durch Krummholz auf die Spitze. Die Aussicht nach S. auf das von den Niederen Tauern beherrschte Ennsthal und nach N. auf das Kammergebirge lohnt reichlich die Mühe des Anstieges auf diesen von Einheimischen häufig besuchten Berg. Im N. knapp unter der Spitze liegt in einer Mulde die Stoderalpe. Höchst merkwürdiger WTeise befindet sich dort ein Kohlenlager mit alten Stollen.

Auch längs des Gradenbaches, an den Seen vorüber und über die Grafenberger Alpe kann man zur Stoderalpe gelangen.

Station (irobminer 671m. Der Markt Gröbming, 776m, liegt St. nördlich auf der Höhe des Mitterberges. Die Strasse vom Bahnhof dahin überquert den sumpfigen Thalgrund von Moosheim.

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G. Geyer, Kammergebirge und Grimming.

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ersteigt in Serpentinen die Anhöhe und mündet in der Nähe des evangelischen Bethauses in die Reichsstrasse.

Gröbming, ein alter Markt, dessen Name schon im 14. Jahrh. als Pfarrort in Urkunden genannt wird, zählt gegen UOO, theils katholische, theils protestantische Einwohner. Die mitunter stattlichen Häuser liegen an der nun vereinsamten Poststrasse. Mitten durch den Markt fliesst der Gröbmingbach.

Ganz nahe erhebt die Kammspitze imN. ihren felsigen Scheitel. Weiter östlich starrt über dem nahen Mitterberg, jenseits des Eng- passes „Stein" der Grimming auf. Im S. blicken über das Eunsthal ober grünen Vorbergen die brauneu Felsenstirnen der Wildstelle und des Höchstein herab.

Als kleinere Spaziergänge empfehlen sich die Kulmleiten und die vielen Wege über den Mitterberg. von wo sich mannigfaltige Blicke auf die Kalkalpen und Tauern erschliessen. Auch der Gröbming- winkel, eine reizende Thalbucht gegen den Fuss der Kammspitze, bis zum Jägerwirth, oder bis zum Ofen, wo in einer Felsenge ein Bach herabstürzt, lohnt überaus die geringe Mühe.

Von Gröbming gelangt man in 4 St. durch den Pass ,S t e i n* nach Mitterndorf. Zunächst 1 St. auf der Strasse nach Lenz- dorf, dann links auf schlechtem Weg schräg empor, bis man in einem Wald auf die eigentliche Strasse „durch den Stein" kommt, welche von Tipschern heraufführt und nun ziemlich steil in der romantischen Schlucht, zwischen Felsen und durch Wald emporführt. Wilde Bergwässer schiessen schäumend durch ausgewaschene Fels- rinnen. Tief unten aber hört man das Tosen des grossen Falles der Salza, welche, in enger Klamm herabbrausend, zuletzt über eine Wand von bedeutender Höhe stürzt. Nach 1 St. ist die Höhe erreicht, von wo es in dem engen, vielgewundenen Graben gegen N. geht. So eng ist die Schlucht, dass Strasse und Bachbett einander oft den Raum streitig zu machen scheinen. Links erheben sich hohe waldige Vorlagen der Kammspitze, rechts starren die Mauern des Grimming auf. Nach 1 St erreicht man eine Köhlerei und bald darauf die Makert'sche Bretterfabrik, wo man plötzlich hinaustritt in das weite grüne Becken von Mitterndorf. Bis zur Ortschaft Mitterndorf selbst sind jedoch noch a/4 Stunden.

28. Als Bergtouren von Gröbming sind besonders Stoderziuken 2047 m und Kamiuspitze 2141m zu empfehlen. Die Ersteigung des Stoderzinken ist bequem und kann auf verschiedenen Wegen bewerk- stelligt werden:

1. Ueber die bereits genannte Assachscharte, die tiefste Einsattlung zwischen dem Stoderzinken und den von ihm nach 0. abzweigenden Freienstein. Bis zum Fusse des Bergrückens, wo eiue reichliche Quelle vorzügliches Trinkwasser bietet, führt erst durch den

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Dachstein-Gruppe.

Gröbminger Winkel, dann links ab in das Dürrenbachthal ein ebener Fahrweg in 1 */4 St. Auf schattigem Fussteig durch den Freienstein- wald wird sodann in % St. die bewaldete Scharte erreicht. (Siehe

oben.)

2. Durch den Ofen. Man folgt dem Alpenfahrweg, welcher durch den Gröbmiugwinkel zum Ofen und durch die Schlucht hinan- fuhrt und kommt nach 3 4 St. vom Eingang des Ofens (3 St. von Gröbming) zum Seeboden, einem kleinen Thal, das bei Hochwasser einen See bildet. Weiter führt der Weg über ziemlich nahe- auf ein- anderfolgende Brücken, welche im Engpass der Länge nach über den Bach gebaut sind, in a/4 St. zum Riemerboden. Von hier eröffnen sich drei Aufstiege. Am bequemsten, aber weitesten ist der vom Grafen Thun angelegte Reitsteig. Der kürzere Weg lenkt vom Riemerboden links in den Wald und bringt auf dem Rothen- Wandsteig in 2 St. zur Alpe. Noch kürzer, aber nur für geübte Touristen geeignet, ist der Anstieg durch den sogenannten Hasenstrich", wobei man an den Stollen des einst von den Admontern betriebenen Kohlenbergwerks vorbeikommt.

Von der Stoderalpe, woselbst auch übernachtet werden kann, führen mehrere Steige, theils über grasigen Boden, theils zwischen Krummholz in etwa % St. auf den Gipfel.

Sehr schön, wenn auch bedeutend weiter, ist der Abstieg durch den Gradenbachgraben nach Haus. Man geht von der Stoderalpe NW. auf dem betretenen Almsteig zur Schilden wangalpe, dann zum Grafen- bergersee und Ahornsee im Ahornkar, wo der Gradenbach entspringt, dessen Lauf an zahllosen schäumenden Katarakten hin man bis in's Eunsthal folgt.

29. Auf die Kammspitze 2142m zu gelangen, geht man auf Fahrwegen zum Weiler Hofmanig, dann über das Bachbett zum Bauernhof Asinger und weiter zur Quelle Kammbrünnl. Nun Steig in einer Thalriese dem Bächlein nach zum Brand. Von hier links zu einer grünen Matte, dann zum Grate rechts und auf dem Gamssteigl die Kammspitze östlich umgehend, von der N -Seite steil über Fels zum Gipfel. (3%— 4 St.)

Die Aussicht ist ungemein lohnend, sowohl auf das Ennsthal, welches man von Schladming bis Lietzen verfolgen kann, als auch hinab in das Becken von Mitteradorf und Aussee. Weit sieht man durch das grüne Sölkthal hinein in die innersten Gründe der Niederen Tauern. Von den braunen Felswänden der Hohen Wildstelle mit ihren grossen Schneetii'ichen zieht das kurze, wasserfallreiche Seebigthal herab Glanzpuukt ist die silberstrahlende Dachstein-Gruppe, deren Firne und Felshörner über dem nahen Kammergebirge leuchten. Gegen N. schliesst das wüste Todte Gebirge mit seinen kahlen Spitzen den Aussichtskreis.

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G. Geyer, Kammergebirge und Grimniing.

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Station Oeblarn G79m. am Ausgang des Walcheruthales gelegen, bietet eine herrliche Ansicht der Südabsttirze des Grimming. Derselbe zeigt sich von hier als lauger, schartiger Kamm, welcher ungemein schroff auf Schutthalden und Wälder niederstürzt. Rechts ist die höchste, links, jenseits einer wilden Scharte die niedere Spitze.

Auch von Oeblarn führt ein Weg zumPass .Stein" über die Höhe des Mitterberges nach Tipschern, von wo die Strasse gegen N. zum Pass hinanzieht. In der Nähe, an der alten Poststrasse, ist das bekannte ( i asthaus zur Sägemühle0, von wo man dengrossen Salzafall besuchen kann. Die Salza auf der Brücke überschreitend, geht es auf dem linken Ufer über Wiesen und durch Wald l/% St. thalein bis zum Fall, welcher höchst malerisch in einen Felsenkessel wohl 20 m hoch herabstürzt.

30. Die Besteigung des Grimming 2351 m wird von dieser Seite höchst selten unternommen Man geht am besten längs der Post- strasse bis nach Uber-Stuttern, steigt durch Wald und über Schutt- halden bis in das meist schneeerfüllte Kar am Fuss der beiden höchsten Spitzen und nun über den recht« hinaufführenden Felsgrat empor.

Dasselbe gilt von der Besteigung von Station Steinach aus. Einerseits der grosse Höhenunterschied 1700m über der Thal- sohle — anderseits der Mangel au jeglichem Weg durch die Wald- regiou schrecken die meisten Bergsteiger ab. die Spitze von dieser Seite anzugreifen Ueber Trautenfels und das Gehöft Leitner im Reit gelangt man in den Wald und steigt pfadlos neben dem Tressenstein empor bis zur Hochaigneralpe, einem grünen Wiesenfleck ohne Hütte. Von hier geht es durch Krummholz und Geröll hinan gegen den Fuss des grossen Schneefeldes, dann rechts über den immer steilen, aber breiten und mit Rasenpäckchen besetzten Rücken zur östlichen Kuppe, dem Moltereck 2171 m, und über die meist plateauartige, nur an einer einzigen Stelle schmale Kante zum Gipfel. Ohne das Moltereck zu berühren, kann man auch über das Schneefeld und dessen innersten Winkel durch steile Kamine die Spitze gewinnen.

Weit günstiger ist die Besteigung von Station Klachau aus (833 in). Trotz der schroffen Wände, mit welchen der Berg fast bis in die Thalsohle abfallt, erfordert die Besteigung nur einen halbwegs geübten Bergsteiger. Nirgends trifft mau wirkliche Schwierigkeiten, und die Gefahren, welche nach der Ansicht Vieler die selten betretene Spitze umringen, beschränken sich auf einige wenige steilere Stellen, wie sie fast jede Kalkspitze von ähnlicher Höhe aufzuweisen hat. Andererseits begegnet man, selbst in neueren Reisehandbüchern, häufig der irrigen Behauptung, der Grimming sei nicht lohnend. Nur Jene, welche nie die Spitze besuchten, und daher nie Gelegenheit hatten, das herrliche Panorama zu gemessen, können eine solche Ansicht

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Darhstein-Grapjie.

verfechten. Die gewiegtesten Kenner d»>r östlichen Alpen bezeichnen die Aussicht vom Grimming als die schönste in Steiermark.

Der Grimming*) bildet eine ca. 8 km lange von W.-SW. nach O.-NO, verlaufende Schneide. Eine tinfe Scharte, die Schachen, trennt das Massiv in zwei Theile, wovon der westliche, auch Steinfeld genannt, im Kleinen Grimming oder Stierkarkogel 2285 rn, der östliche im Grossen Grimming 2351 m culminirt Wälder umgürten den nördlichen Fuss der steilen Abstürze, zu deren Fussen in seichter Mulde die Kulmer- uud Kninglalpe liegt. Von der Scharte zieht nörd- lich eine tief eingeschnittene Geröllschlucht herab bis in die Waldregion. Die östliche Begrenzung dieser Schlucht bildet ein vom höchsten Gipfel abfallender, hoch hinauf bewaldeter Strebepfeiler, das Lärcheck, über welchen der bequemste Anstieg zur Spitze führt.

Ausgehend vom Meierl-Wirthshaus auf der Klachau hält man sich erst noch 5 Min. auf der Strasse gegen S., wendet sich daun rechts über Wiesen und längs eines Karrenweges durch Wald in 1 q St. empor zur Einsattlung des Kulm. Vom nahen Kulmberg, einem kleinen nördlichen Ausläufer am Fusse des Grimming, hat man einen freundlichen Blick auf das weite Thal von Mitterndorf mit seinen zerstreuten Ortschaften. Ganz nahe liegt das Gehöfte des Kulm- bauers. Nun geht es links in den Wald und auf steinigem Fahrweg nicht besonders steil bis in eine Lichtung, knapp am Fuss der untersten Wände. Schrecklich wüthen hier die Lawinen, Felsblöcke und Baum- stämme liegen von Farrenkraut überwuchert wild durcheinander.

In diesem wüsten Chaos entdeckt man bald den Beginn eines Steiges, welcher rechts um die Ecke biegend, sodann äusserst steil den gegen W. gewendeten Hang des Lärcheck hinanklimmt. Durch Krummholz, zwischen einzeln stehenden Bäumen und über glatte Karrenplatteu steigt man mühsam bergan, bis nach 1 St. vom Kulm eine grüne Blösse zur Rast einladet Schon blickt man tief hinab auf das Thal von Mitterndorf und hinüber zu den grauen Felshäuptern des Todten Gebirges.

Wieder heisst es dauu entlang jäher mit Krummholz bekleideter Häuge, dem schwach markirten Pfad folgen, dessen steile Serpen- tinen energisch der Höhe zustreben. Tief unten zur rechten zieht der Geröllstrom der Schachenschlucht zu Thal.

In jähen, glatten Mauern mit schwindelerregenden Grasstreifen erheben sich jenseits die Wände des Steinfeld, gekrönt durch die drohenden Zinnen des Stierkarkogel. Hahnenkaminartig spiessen die weissen Zähne des Kleinen Grimming gen Himmel auf.

Nach einer weitereu Stunde betritt man einen rasigen Vorspruug des Berges, vom Thal aus kenntlich durch drei weisse Rinnen, welche

*) Der beste Föhrerauf den Grimming ist Simon Hciss, Wagner in Thörl bei Mitterndorf, und dessen Stiefsohn Hanns.

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fl. «ieyer, Kammergebirg« und Urimimiig.

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etwas weiter östlich in eine Schlucht zusammenlaufen. Hier geht es Dicht mehr gerade aufwärts, wir müssen rechts in die steilen Fels- abstürze hinaussteigen und betreten in der Nähe des letzten Krumm- holzes ein Felsband, welches quer durch die Wand gegen die Schachen hinanführt. Haid von Geröll überschüttet, bald durch Felsrippen unterbrochen, um deren Ecken man sich windet, bald sich weitend zu steilen Grasplätzen, zieht das Band fast ohne anzusteigen südlich iu die Schlucht hinein. Viele Rinnen haben wir schon überquert, bis wir an den Fuss eines steilen Risses gelangt sind, von dessen oberem Ende ein grosser eingeklemmter Block herabsieht. Dieser Riss ist sozusagen der Schlüssel für den Zugang zur Spitze von dieser Seite, denn alle anderen Rinnen sind sehr schwer zu begehen, während es durch den Riss, meist über lockeres Gerölle, dann über den Block hinweg, gar nicht schwierig auf das oberste Plateau hinaufgeht (1 St. vom Beginn des Bandes).

Noch immer hebt der Kleine Grimming seine schartige Gipfel- kante drohend gen Himmel, aber durch die wildzackige Schachen grüsst schon aus weiter Ferne die Glockncr-Gruppe. und ganz nahe winkt bereits die Pyramide auf dem Gipfel, den mau durch eine Schneegmbe und über den letzten mit Rasenpölstem spärlich besetzten Hang erreicht.

In dem Momeut, wie mau die höchste Kante betritt, fällt der Blick staunend in die fürchterliche Tiefe des Ennsthals , dessen Thalsohle von Gröbming bis Frauenberg bei Admont vollkommen zu übersehen ist. Fast ebenso tief liegt im N. das Mitterndorfer Thal mit seiner weissen Strasse uud den vereinzeinten Dörfern von Klachau bis Aussee. So steil fallen die Wände dahin ab , dass wir von den Häusern von Klachau 6000 Fuss tiefer - fast nur die Dächer sehen können.

So plastisch die Thäler rund umher zu Füssen liegen, so male- risch und effectvoll gruppiren sich die umliegenden Berge. Dachstein- (Iruppe, Todtes Gebirge, Admonter Gebirge, Niedere und Hohe. Tauern sind die Hauptobjecte, zwischen welchen dann erst durch ebeusoviele Lücken weit entfernte Bergzüge in den Rahmen des Bildes treten. Vom Hochschwab bis zu den Zillerthalern, vom Böhmerwald Ins zu den .Tulischen Alpen entzieht sich keine Spitze «lern staunenden Auge, und trotzdem nirgends verschwommene Linien, verblassende Fernen.

Hochinteressant, aber nur für Felsensteiger par excellenee wäre der Rückweg über den Kleinen Grimming. Die Ueberschreitung der Scharte, das Hinauklimmen auf die kleine Spitze ist nach Aussage der tüchtigsten einheimischen Kletterer mit bedeutenden Schwierigkeiten verbunden, dann aber kann man ohne Hinderuiss entweder direct nördlich zur Kulmeralpe absteigen, oder aber, was jedenfalls viel

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Dachstein-Gruppe

lohnender, den Gral des Steinfeld nach W. Iiis zum Pass „Stein* verfolgen.

Der direeteste Rückweg von der Spitze nach Klachau fahrt dagegen durch die Breite Rinne, eine östlich vom Lärchek zwischen den Wänden niederführende Schlucht. Anfangs den meist breiten, plateauartigen und an einer Stelle eingeengten Rücken NO. gegen das Moltereck verfolgend, bis zu einer Stelle, wo knapp am Rande des Absturzes manchmal eine Quelle rieselt, wendet man sich dann direct nördlich über die steilen Hänge hinab. Bald über Platten, bald über ungemein steile Rasenplätze, gebildet von den dichten Pölstern der Silene acaulis^ geht es gerade hinab, die Dächer von Klachau scheinbar zu Füssen. Endlich fallt der Blick senkrecht über eine ungeheure Wand auf die Schutthalden. Es ist unmöglich hier weiter- zudringen. Wir müssen uns links halten, quer durch den Steilhang und sehen bald die Breite Rinne unter uns als engen Graben bis in den Wald hinabziehen. Jetzt heisst es auf schmalem Bande, „links die Wand, rechts die blaue Luft, unter uns die purpurfarbene Tiefe*, hinabrutschen, um schräg nach links das obere Ende der Breiten Rinne zu erreichen. Dies ist die unangenehmste Passage des ganzen Abstieges. Einmal auf dem Boden der Breiten Rinne, treten keine Schwierigkeiten mehr entgegen. Zwar steil aber sicher kommt man über die Grasstellen, das Geröll und die moosigen, nassen Platten der ausgewaschenen Rinne anstandslos hinab bis an einen Absturz. Hier hält man sich rechts unter einer überhängenden Wand, windet sich durch widerspänstiges Krummholz an der rechten Lehne hinab und gelangt so wieder, aber bedeutend tiefer, in den Boden der Rinne.

Von Lawinen polirt und von den wilden Schneewässern aus- gewaschen sind die nun folgenden Felsen der Schlucht. Doch geht es leidlich gut bis auf die Schotterfelder hinab, von denen mau, sich links haltend bald durch den schmalen Waldgürtel zum Kulm zurückge- langt, von wo man entweder nach Klachau oder über Krungl und den moosigen Thalgrund in 1 St. nach Mittenidorf geht.

Die Besteigung des K leinen Grimming 2285m wird eben- falls vom Kulmbauer aus unternommen. Dabei passirt man die Kulmer- Alpe und steigt dann durch die Wände des Stierkar zum Grat empor.

Station Mitterndorf: Das Mitterndorfer Becken zeigt eine hydrographische Merkwürdigkeit. Trotz seiner bedeutenden ost-west- lichen Ausdehnung besitzt es nämlich keine Längsthal-Furche, sondern es wird quer unter rechtem Winkel von einem nicht unbedeutenden Gewässer, der Salza, durchflössen, welche aus enger Schlucht des Todten Gebirges kommend, nach kurzem Lauf quer durch das Thal in den spaltartigen Eugpass „Stein" mündet. Grimmingbach und Traun berühren dagegen kaum die west-östlicheu Thalränder.

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G. Geyer. Kammergebirge und Grimming.

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Die Tour auf den Grimming, welche 5— 6 St. beausprucht, ist nahezu identisch mit dem Anstieg von Klachau. In 1 St. wandert mau auf dem ebenen Thalgrund über Krungl zur Einsattluug des Kulm- bergs und von hier auf dem Klachauer Weg zur Spitze.

3 1 . Kürzer aber minder lohnend ist die Besteigung der Kammspitze 2142 m, welche auf verschiedenen Wegen unternommen werden kann. Zuerst durch den Ort bis zum Wegzeiger „Weg durch den Stein". Nach St. betritt man in der Nähe von Grubeck einen Feldweg, der südlich auf dem rechten Ufer der Salza gegen die waldigen Vorberge führt, hinter welchen die scharfschneidige Kammspitze längst unter- getaucht ist. So gelangt man an einigen Pulverstampfeu und au einer Köhlerei vorbei in a/4 St. an den Fuss der bewaldeten Vorhöhen, dort wo rechts, von W., zwischen dem Steinmandl- und Wandlkogel der Specialkarte ein Graben herabkommt. Durch diesen geht es hinan Nach V4 St. etwa theilen sich die Wege. Links (südlich) zweigt ein Fusspfad ab über den Sattel zwischen Steinmandlkogel und Hörndl zur Rasselalpe im Rasselgraben. Von dort steigt man vollends zum Bach hinab und jenseits hinan zu einer Holzstube, dann immer streng südliche Richtung beibehaltend, über einen zweiten Sattel auf der Ost- seite des Hocheck hinüber zur Rosenberger-Alpe. Nun rechts durch Wald auf die Höhe des Miesboden-Sees und geradeauf zu den Kamphütten (Karlalpe der Sp.-K.).

Von der Wegtheiluug rechts geht es zunächst durch den waldigen Graben 3/4 St., dann etwas steiler links (südwestlich) durch eine Blösse und schütteren Alpenforst in St. empor zu Fahrnerin-Alpe ca. 1300 m. Noch V4 St über Mattenböden und unter einzeln stehenden Wetterfichten hinan, und der nördliche Plateaurand des Kammer- gebirges ist nahe dem Mühleck erreicht. Wie in den höheren Theilen des Dachstein-Gebirges bildet auch hier das Terrain eine Aufeinander- folge von Hügelwellen und Muldenreihen, nur mit dem Unterschied, dass hier Vegetation fast den ganzen Boden bedeckt und nur stellen- weise das nackte Geriff der Karren zu Tage tritt. Auf den Rücken uud Buckeln haben sich malerische Gruppeu von Alpenfichten und Zirbelkiefern angesiedelt, durch deren Zweige hie und da ein graues Kalkhaupt lugt, in den Mulden und Kesseln hingegen spriesst üppiger Graswuchs; meist erfallt eine Lache den Boden der Einsenkungen.

Fortwährend in südlicher Richtung durchschreitet man die auf- einander folgenden Tiefen, übersteigt zahllose niedere Rücken und folgt so gut es möglich bald diesem , bald jenem der vielen sich kreuzenden Steige. Nach 1 St. senkt sich das Terrain zu einer grünen weiten Mulde mit dem einsamen Miesböden-See ; darüber taucht ganz nahe die Schneide der Kammspitze auf. Durch Wald geht es in 20 Min. hinab zum See, dann jenseits empor iu St. zur Kam pal pe ca. 1600 m.

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Da« hsti in <!rup|.r.

Ungemein malerisch ist die Lage dieser Alpe auf dem Dach N. geneigten Hang am Fusse der Kammspitze Vor sieh hat man das weite Plateau des Kammergebirges mit seiueu schütteren Wäldern und krummholzbehangenen Kuppen, über denen im N. die kahlen Spitzen des lauggestreckten Todten Gebirges und im W. als Krone des wüsten Steinplateaus die von schimmernden Firnfeldern um- lagerten höchsten Dachsteinspitzen aufragen. Besonders der Koppen- karstein fällt durch Kühnheit der Form auf

Gleich hinter der Alpe beginnt der steilere Austieg. Büsche von Heidelbeeren. Eriken und Alpenrosen überwuchern den Boden, aus welchem sich einzeln und in Gruppen herrliche Zirbenbäume erheben. Zwischen diesen hindurch, dann über stark geneigte Rasenhänge gelaugt mau in 1 1 4 St. au den Fuss der letzten felsigen Erhebung, welche noch 200m betragen mag. Ueber ziemlich steile Felsrfickeu. durch einige Kamine und längs jäher Rasenstellen geht es in 1 St. zur schmalen, luttigen Schneide empor. Zwei fast gleich hohe Fels- zacken bilden den Gipfel der Kammspitze, deren Kamm sich nach W. über mehrere wilde Thürme fortsetzt.

Als Abstieg wählen wir den dritten der oberwähnten Wege, kehren zur Kampalpe und zum Miesboden zurück, wenden uns aber dann rechts (östlich) dem Klausgraben zu, welcher am Ausgang des Passes „Stein" in die Salza mündet. Von der Einsattlung im 0. des Miesboden-Sees heisst es zunächst steil durch den Wald zur Rosen- berger-Alpe und noch einige hundert Meter bis in den Grund des Klausgrabeus absteigen Einst führte durch diesen Graben ein guter Weg thalaus. jetzt ist er aber verfallen und verwachsen, so dass man Noth hat sich durch Gestrüpp und Geäst, die sumpfigen Lachen und über die Balken der vermoderten Holzriesen durchzuarbeiten. Fort- während auf dem rechten Ufer gelangt man in 1 '/« St. von der Alpe zur Klause, wo der Rasselbach von W. in den Graben einmündet, überschreitet auf morscher Brücke den schäumenden Bach und betritt einen Fusspfad, welcher hoch an der linken (nördlichen) Thalwand östlich thalaus führt. Tief unten zur rechten brausen in unzugänglicher Klamm die uugeberdigen Wässer. Der Steig führt fortwährend auf- wärts, man lasse sich jedoch nicht verleiten rechts in die tiefe Schlucht hinabzusteigen, sondern harre aus. denn bald beginnt der Pfad, um die Ecke des Hörndl herumbiegend, der Tiefe zuzustreben. Unweit eiuer Köhlerei erreicht man die Thalsohle und 3/4 St. nach der Klause das Gasthaus nächst der Makert'schen Säge. Theils auf der Steinstrasse, theils auf Feldwegen ist man in weitereu % St. in Mitterndorf.

32. Die Station Kaillisch 709 m bildet den Ausgangspunkt für den Besuch des waldumschlossenen Oedensees, von welchem ver- schiedene Alpenwege auf die Höhe des Kammergebirges führen. Von hier kaun auch die Besteigung des Speikbergs unternommen und mit dem Uebergaug nach Hallstatt verbunden werden.

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G. Geyer, Kainnicrgebirge and Griinming.

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Bevor man von Kainisch. wo das Gasthaus des Franz Muss bescheidene Ansprüche befriedigt, zum Oedensee gelangt, passirt man ausgedehnte Tortstiehe; der Torf wird vom Aerar als Brennmaterial tTir die Ausseer Saline verwendet.

33. Station Aussee bildet für unser Gebiet lediglich den Aus- gangspunkt für Besteigung der vom Kammergebirge nördlich vor- geschobenen Masse des Koppen-Zinken 1856 m, welche sich, steil zur Traun abfallend, knapp oberhalb des Bahnhofs erhebt. Sie bildet die am meisten nach X. vorgeschobene Masse der Dachstein-Gruppe und wird in grossem Bogen von der Traun umsäumt, gegen deren Bett die steilen, jedoch grösstentheils bewaldeten Hänge abfallen. Fast unmerklich dagegen ist die Abdachung nach S. gegen den mittleren, alpenreichen Theil des Kammergebirges. Steinige Raseuhalden, Karrenfelder und weite mit Krummholz bekleidete Flächen ziehen hier bis zum scharf abbrechenden Gipfelrand hinan

Die Besteigung des Zinken, der höchsten Erhebung des Plateau- randes, kann von Aussee aus auf zwei Wegen bewerkstelligt werden, wovon der eine östlich, der andere westlich der Spitze auf das Plateau führt. Auf beiden Wegen geht man vom Bahnhof aus; der östliche Anstieg führt dann noch etwa in Min. auf der Strasse gegen Mittern- dorf, übersetzt die Eisenbahn und Oedensccr Traun und beginnt- bei dem letzten Häuschen durch den Wald hinan zu ziehen; anfangs nur massig geneigt in südöstlicher Richtung quer über einige Gruben, dann aber geradeauf durch eine Schlucht bis zu einer primitiven Brücke. Nun gewinnt der Pfad scharf nach links gewendet in steilen Serpentinen einen Rücken, längs welchem man bald den (irund einer zweiten, gerade gegeu S. hinanziehenden Schlucht erreicht. Die Wald- grenze überschreitend steigen wir über steile, in den Fels gemeisselte Tritte, dann auf rauhem Pfad durch Krummholz hinan bis zu einer Quelle (2 St. von Aussee ». In V4 St ist über Matten und zwischen Leg- fohren der Band des Plateaus erreicht: vor uns breitet sich über dem weiten Kammergebirge der schimmernde Firnmantel der Dachstein- Gletscher mit allen Spitzen aus Der weitere Anstieg zur Spitze bean- sprucht noch V, St und führt durch das Gewirr von Krummholz. Alpenrosen und Haidekraut, durch Gruben und über niedere Riegel NW. hinan, ohne merklich anzusteigen.

Freudig begrüsst man oben die freundlichen Gefilde von Aussee mit dem Altausseer- und Grundelsee, worüber sich der bleiche Wall des Todten Gebirges aufbaut. Gegen S. zu wogt bis iu weite Ferne das monotone braungrüne Hügelgewirre des Kammergebirges Wie rnseln steigen mitten daraus die wüsten grauen Höhen des Hirzborg und Speikberg auf. Sie sind jedoch nur eine Vorstufe, denn dahinter thürmen sich, greifbar nahe, aus den blinkenden Firnen des Schlad- minger und Hallstätter Gletschers die wilden Höruer und Kuppen des Dachsteinstocks auf.

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310 Dachstein -Gruppe. G Geyer. Kammergebirge und Grimming.

Ungemein lohnend ist die mühelose Wanderung längs des nörd- lichen Absturzes zum Koppen 1811 ra, wo sich plötzlich ein schwindelnd tiefer Abgrund gegen Obertraun und den Hallstätter See eröffnet, Trotzdem ist der Abstieg dahin, wenn auch ungemein steil, doch nicht gefährlich. Man muss aber erst noch */« St. südöstlich durch das Krummholz absteigen, bis man auf den Weg kommt, welcher von der nahe gelegenen Koppenalpe zwischen Koppen und Kubenkogel schräg zwischen den Wänden des ersteren hinabläuft. Derart kann der Zinken als üebergangstonr von Aussee nach Hallstatt benützt werden.

Der zweite der Aufstiege von Aussee beginnt an der Koppen- strasse nahe dem Bahnhof, zieht anfangs unter geringem Winkel gegen SW. und führt dann steil durch Wald empor. Das letzte Stück vor dem Plateaurand, welcher rechts vom Zinken gewonnen wird, ist ziemlich steil und steigt in energischen Serpentinen zwischen kleinen Wandeln und Krummholz empor.

34. Auch die Besteigung des Speikbergs 2122m kann von Aussee aus unternommen werden, indem man 2V4 St lang den zuerst geschilderten östlichen Aufstieg zum Zinken bis zur Scharte am Mattkogel 1682 m erfolgt, dann aber sich südwestlich in 10 Min. zur Handlalpe wendet. Nun geht es fortwährend sanft abwärts gegen die Mitte des Kammergebirges, immer angesichts des Zieles. Durch grüne Muldeu, über niedere Hügel von Karrenfeldern, welche grössten- teils von Dickicht überwachsen sind, unter schütteren Waldbeständen von Wetterfichten und Zirben an der Mitteralpe vorüber zur Herren- alpe. Der elende Steig ist nur hie und da kenntlich, so dass man sich nach einem fernen Zielobjecte, etwa dem Hirzberg, halten muss. Von der Herrenalpe gelangt man südlich in mehrere grüne, von wahren Krummholzwäldern umgebene Kessel und sodann rechts (westlich) über einen Querrücken, wo eine herrliche Quelle fliesst, auf gutem Alpenweg zur Landfriedalpe ca. 1400 m. Den Weg von dieser, welche man in starken 3 St. von der Herrenalpe erreicht, haben wir bereits von Obertraun aus begangen.

Wir sind damit wieder au unserem Ausgangspunkt angelangt und haben die gestellte Aufgabe, sichere und zuverlässige Anhaltspunkte für Begehung der Dachstein -Gruppe in ihrem ganzen Umfang zu geben, zu Ende gebracht. Wir haben nach bestem Wissen und unter gewissenhafter Benützung der einschlägigen Literatur, vielfach unter- stützt durch Freunde, Alles zusammengetragen, was wissenswert!) und für den Touristen dienlich zu sein schien, und uns bemüht, die Er- forschung der Gruppe zum Abschluss zu bringen.

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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanxen auf

den Höhen.

Ursachen, Bedingungen und Fördernisse dieser Erscheinungen.

Von C. Fruhwirth in Wien.

Aime" Bonpland war es, der gegen die Mitte unseres Jahr- hunderts zuerst den Zusammenhang des Klimas und der Höhen- verhältnisse mit der Verbreitung der Pflanzen aufstellte imd zugleich nachwies. ■) Andere Botaniker haben sich bemüht, diese Verbreitungs- Areale abzugrenzen, unter ihnen am hervorragendsten Griese b ach in seinen 25 pflanzen-geographischeu Reichen, welche die Verbreitung der Pflanzen in horizontaler Richtung angeben. Wenn schon diese Eintheilungsart Abweichungen zeigt, so sind diese nicht von so grosser Zahl , wie bei den verschiedenen versuchten Eintheilungen der Pflanzenstandorte in verticaler Richtung, mit der sich besonders Haller, Wahlenberg. Sendtner, Kerner und Andere beschäftigt haben.«;

Diese scheinen bei oberflächlicher Untersuchung ganz ungenau und selbst unrichtig. Bei einigem sachlichen Studium der Ver- hältnisse aber würden wir bald bemerken, dass auch hier eine Gesetz- mässigkeit herrscht, dass dieses Abweichen von dem normalen nicht das maassgebende ist, nicht, möchte ich sagen, in der Intention der Pflanzen gelegen sei, sondern ein durch äussere, mächtig wirkende Umstände herbeigeführter Ausnahmszustand ist. Dass es ein solcher ist, sehen wir schon daran, dass solche ihrem eigentümlichen Stand- ort entrissene Pflanzen an den neuen Platzen nur dann gedeihen, wenn sie daselbst Umstände finden, die den Standortverhältnissen ihrer Heimath wenigstens annähernd ähnlich sind.

Zeitschrift 1881. 21

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C. Frulnvirth.

Unsere Aufgabe wird dalier eine doppelte sein, zunächst die Betrachtung der Ursachen, welche die Pflanzen der Alp en weit in Tiefregionen und umgekehrt die Pflanzen der Tiefregion in die Alpenwelt bringen, und dann die Untersuchung der Verhältnisse, die diese Standorte bieten.

Ein Hauch genügt, um die zierliche Samenkrone einer Composite in die Luft zu wirbeln, ein Sturm entfuhrt die Samen nach und nach meilenweit, bis er sie allmälig, nachdem seine Kraft nachgelassen, zur Ruhe kommen lässt. Der Wind, die Luftbewegung, spielt also bereits eine bedeutende Rolle als Transportmittel, wobei derselbe allerdings häutiger Samen der höheren Regionen in die Tiefe trägt, als umgekehrt, und auch da wieder die mit einer Haarkrone (pappus) versehenen Samen der Pflanzen der Ordnungen Yalcriancac und Compositae begünstigt, da diese gleichsam für diesen Transport bestimmt erscheinen.3)

Die Samenverschleppung durch Vögel, sowohl in dem Gefieder derselben, als durch ihre Excremente ist gleich wichtig für die Ver- breitung der Pflanzen in horizontaler als auch in verticaler Richtung Bei der Unmasse von Samen, die gewisse Pflanzen erzeugen, wie beispielsweise Chenopodium 70000 Samen auf einem Individuum, würde die Verbreitung der alpinen Vegetation bald eine bedeutendere sein, wenn nicht zwei Umstände sich dem entgegenstellen würden. Erstens fallt der allergeringste Theil des verschleppten Samens auf geeigneten Boden, zweitens aber enthält überhaupt die Alpenflora nur 2% auf die Verbreitung durch Samen hingewiesene Pflanzen, während bei den übrigen nur äusserst selten der Same zur Reife gelangt.4)

Weit bedeutendere Vehikel stellt die Erosion den Pflanzen der alpinen Welt zur Verfügung. Erosion im engeren Sinne ist die chemische und mechanische Abnützung des Gesteins, im weiteren Sinne aber überhaupt das Zusammenwirken aller jener Kräfte, welche dem Gebirge das ausgeprägte Relief gaben und geben, aber auch auf die Abtragung desselben hinarbeiten, also Denudation. Transportation und Sedimentation. In diesem weiteren Sinne nun ist die Erosion eines der Mittel zur Beförderung von Pflanzen-Individuen in die Tiefe. Die durch Frost losgetrennten Felsstücke rollen, noch mit manchen Pflänzchen bedeckt, der Tiefe zu, die Giessbäche graben

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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanzen auf den Höhen. 313

ihr Bett tief in den zerklüfteten Grund, sie reissen PHanzen und Pflanzenrasen, ja selbst kleine Bäumchen mit sich in die Tiefe, und setzen sie entweder daselbst ab, oder sie übergeben sie an ein in seiner Wirkung noch viel merkwürdigeres Transportmittel der Alpen- flora, an die Flüsse. Die Flüsse nun führen diese Pflanzen-Individuen bis weit in die Ebene hinaus und lagern sie, erst nachdem das Gefalle ein geringeres geworden, theilweise noch im Mittellauf, grösstenteils aber im Unterlauf ab. Als bester Ankerplatz für solche die Flüsse herabwandernde Alpenpflanzen erweisen sich die gleichzeitig mit dem verlangsamten Lauf des Stromes auftretenden Sandbänke, welche, wie wir weiter unten sehen werden, auch günstigere Bedingungen bieten.

Bergstürze und Lawinen sind wohl die furchtbarsten Natur- ereignisse in den Alpen, und wenn auch ihr Auftreten ein verhältniss- mässig seltenes ist, so ist ihre Wirkung in Bezug auf Massen- bewegung eine immense, ihre Wirkung in Bezug auf den Tief- transport der Alpenflora eine im ersten Augenblick überraschende. Ich sage im ersten Augenblick, denn wenn auch bei dem colossalen Sturz Tausende und Tausende von Pflanzen-Individuen in die Tiefe getragen werden, so langen doch viele Hunderte davon zermalmt und zer- quetscht in der Tiefe an, Tausende finden nach wenigen Tagen an freien Thalstellen in der Gluth der Sonne ihren Untergang und nur wenige treffen drunten im Thal ein Plätzchen, das ihnen heimathliche Bedingungen zu geben im Stande ist.

Der Wind, die Vögel, die Erosion, die Bäche und Flüsse, die Lawinen und Bergstürze sind demnach die Transportmittel der alpinen Flora. Unmassen von Pflanzen und Pflanzenkeimen werden so in die Tiefe geführt, Unmassen von diesen so gewaltsam ihrer Scholle entrissenen Pflanzengebilden enden aber auch bald ihren Lebenslauf. Nur jene wenigen bleiben erhalten und grünen und blühen üppig weiter, die ihrer Heimath ähnliche Verhältnisse finden und , was noch zu berücksichtigen ist , die von der Concnrrenz der ansässigen Pflanzen, von jenem Kampf um's Dasein, nicht zu sehr zu leiden haben.

Wollen wir jetzt dagegen das Wandern der Thal- und Bergflora in alpine Höhen betrachten, so ist die Auswahl unter den hiezu benützten Transportmitteln eine viel geringere; der Wind und die Excremente der Säugethiere und ganz besonders der

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C. Fiuhwirtli.

Vögel bilden allein die Vermittler, zugleich ist es aber auch nur eine Art von Plätzen, an denen wir die Tiefregion- Pflanzen suchen werden, die Umgebung der Alpeuhfltten, oder was beinahe das- selbe ist, die Lagerplätze des Weideviehes im Freien. Und wieder nur eine ganz bestimmte Art von Pflanzen ist es, die wir auf diesen Plätzen finden. Die wichtigsten derselben sind wohl Urtica dioica, Chenopodium Bonus Hcnricus, Mdandrimn sihestre, Geum rivale und Pohjgonum historta. Diese Pllanzen sind nebst dem alpinen Aconitum nqpellus so charakteristisch für die Umgebung der Alpen- hütten, dass es wohl unnöthig erscheint, auf eine bestimmte Localitat hinzuweisen. Die angeführten alpinen Localitäten allein sind es, welche den ausgewanderten Tieflandpflanzen Lebensbedingungen bieten, die annehmbar sind. Das, was ihnen an anderen Stellen alpiner Region mangelt, die Wärme, wird hier in zweifacher Hinsicht geboten, theils durch die Wärme, welche durch Verwesimg der Unmasse organischer Substanz, die solche Plätze aufweisen, entsteht, theils durch die Fülle der Nahrung, die der Pflanze daselbst geboten wird, denn Nahrung ist ja bekanntlich fähig, im Pflanzen-Organismus bis zu einem gewissen Grad Wärmemangel zu decken.

Schreiten wir jetzt an die Untersuchungen der Verhältnisse, welche jene Orte bieten, an denen sich die ausgewanderte oder viel- mehr zur Auswanderung gezwungene Alpenflora erhält.

Die tief in das Gebirge eingeschnittenen Schluchten oder engen Thäler, durchzogen von einem Giessbach, sind, besonders wenn sie gegen Norden zu geöffnet sind, ganz geeignet, den Höhen- gürtel der alpinen Flora herabzuziehen. Die spärliche Besonnimg, begründet durch die Höhe der umgebenden Felswände, die über die Felsblöcke dahinstürzenden Wassermassen des Wildbaches, die in ihrer mehr stürzenden Bewegung die Wände benetzen, und das dadurch auf einer grossen Oberfläche zur Verdunstung gebrachte Wasser, das die relative Feuchtigkeitsmenge der Luft bedeutend steigert, sind Bedingungen, welche genügen, um zwei der Haupt- erfordernisse der Alpenflora, gemässigtere Temperatur und grosse Feuchtigkeit, hinreichend zu bieten, während das dritte, eigentlich durch Zusammenwirken der beiden ersten hervorgebrachte Er- forderniss, kurzandauernde intensive Vegetation, durch längere, aber dafür weniger intensive ersetzt wird.

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Alpenpflanzen in den Tbälern, Tiefptiauzen auf den Höhen

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Dass die den Alpenpflanzen günstigen Unistände in solchen Thälern noch vermehrt werden an solchen Stellen, wo unmittelbar eine Quelle sich in die Schlucht ergiesst, wird man schon an der daselbst vermehrten Anzahl alpiner Arten bemerken. Das eben den unterirdischen Lauf verlassende Wasser hat eine, selbst in den wärmsten Sommertagen 7 C. nicht übersteigende Temperatur, trägt also bedeutend zur Abkühlung der Umgebung und auch zu reichlicher Thaubildung bei. Charakteristisch für Schluchten über- haupt sind die Alpinen: Arabis alpina, Gcitm rivale, Saxifraga Aizoon, Saxifraga rolundifolia, Iianunculus aconitifolins, Rhododen- dron hirsutum, Rhododendron Chamaecislus, Saxifraga caesia.*) Als Beispiel solcher Schluchten diene der zwischen Allenz und Thörl in Steiermark liegende, sich gegen den Hochschwab hinziehende Föltzgraben.6) Allenthalben gibt es in den Alpen solche Schluchten und enge Thäler ; je enger sie sind, je wilder der sie durchströmende Bach, desto eher kann man darauf zählen, in ihnen eine Colonie Alpenpflanzen zu finden. Wasserfälle tragen nicht allein zur Ver- mehrung der relativen Dunstmenge enorm bei, sondern sie umhüllen bei nur einiger Mächtigkeit die Umgebung mit einer Wolke fein zertheilten Wassers. Enthalten daher Schluchten oder enge Thäler auch noch einen Wasserfall, so ist die Bedingung der intensiven Feuchtigkeit des Bodens und auch der Luitumgebung in verstärktem Maasse erlüllt. Wir finden beispielsweise an dem bedeutendsten, doch noch immer unbedeutenden Wasserfall Niederösterreichs , dem Lassingfall Linaria alpina, Dryas octopetala, Primula Clusiana, Lonicera alpigena, Thlaspi alp., Vcronica saxatilis, Hicsiumalpinum, Crepis Jacquinii, Coronilla vaginalis, Saxifraga caesia und mutata, Arabis alpina, Hcrackum austriacum, Salix glabra, Carcx mucro- nuta und Carex tmuis, wälireud an dem nahen Mirafall gleichfalls Salix glabra, Pritnula Clusiana und Arabis alpina zu finden sind.

Wenn wir an dem Ufer eines Sees stehen, der entweder ein Berg- oder ein Bandsee sein kann, so finden wir die ihn umge- benden Gehänge und Felsen mit einem reichen Kranz alpiner Flora bedeckt. Diese Erscheinung wird aber auch an solchen Orten durch möglichst günstige Umstände hervorgerufen. Abgesehen von der bedeutenden relativen Dunstmenge , die durch eine Wasserfläche von der Grösse eines Seespiegels begründet ist, wirkt der See auch

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C. Fruhwirth.

auf eine Gleiehmässigkeit der Temparatur in hohem Maasse hin. Er äussert in dieser Hinsicht Wirkungen, die mit denen des Meeres zu vergleichen sind. Die rapiden Teraperaturschwankungen, die eben in der Ebene, insbesondere im Frühjahr, der Tod so vieler alpiner Pflanzen sind, sind hier nicht möglich. Wieder werden wir uns nach Beispielen für diese Art der Standorte umsehen. Der Leopoldsteiner See, der Thuner und Brienzer See, der Achensee liefern uns solche. Die Ufer des Achensees weisen Daphne striata , Aster alpina, Fedicularis Jacquinii und Bartsia alpina auf.

Aehnlich wie die Seen verhalten sich die Moore und sumpfigen Flächen. Die grossartigsten Erscheinungen dieser Art bieten uns die Moore Süd-Baierns, von denen das Dachauer Moos bei München beispielsweise Gentiana acaulis, Primula Auricula, Primula farinosa, Bartsia alpina, Cerastium alpinum und Pinus Miujhus aufweist. Das Torfmoor von Robenhausen in der Schweiz bietet alpine Formen, die anderswo in der Schweiz ihr Vorkommen nicht haben. Die Moore längs der Enns weisen nach Griesebach Lycopodium und Empetrum nigram auf. Auch die nächste Umgebung Wiens bietet einige kleine Moore mit alpiner Vegetation, unter anderen in der Nähe Gaadens mit TroUius europacus und Primula farinosa, während in den Mooren bei Laxenburg auch Pinguicula alpina, Toßeldia caliculata und Veratrum album von alpinen Fonnen vertreten sind.7)

Die Sandbänke der Flüsse sind gleichfalls in der Lage, die beiden Hauptbediugungen. grosse Feuchtigkeit und nicht allzuhohe Temperatur mit nicht jähem Wechsel zu bieten. Es scheint aller- dings, da hier die Vegetationsperiode eine lange sein muss, dass dies schädlich auf die Alpenpflanze wirken sollte, die an einen kaum drei Monate langen Lebenslauf gewöhnt ist, doch dem ist nicht so, die Flüsse, auf deren Alluviouen solche AJpenpflanzen-Colonien sich finden, nähren sich meistens aus Bächen, die den Alpen entspringen, ihr Wasser ist mit Ausnahme weniger Tage den ganzen Sommer hindurch ein auf 8 C. abgekühltes. Dieses Wasser nun infiltrirt den Boden, in dem die Pflanze wurzelt und regt sie daher allerdings früher zur Entfaltung ihrer Lebensthätigkeit an, verzögert die Entr- wicklung aber um ein Gleiches während des Sommers, denn wir haben es auf solchen Fluss-Alluvionen nicht mit Pflanzen zu schaffen,

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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanzen auf den Höhen.

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zu deren Entwicklung schon eine Temperatur von 0—1° oder C. genügt, wie beispielsweise bei Soldanclla alpina*) Gegen zu raschen Verlauf des Lebensprocesses ist also die Pflanze gesichert, anderer- seits ist aber auch die Feuchtigkeit des Bodens eine bedeutende; ich möchte eine Sandbank, um mich eines primitiven Vergleiches zu bedienen, mit einem Schwamm vergleichen, der das Wasser des Flusses bis an seine Oberfläche saugt. Die Millionen Gänge, bedingt durch das lockere Gefüge des Sandes, sind ebensoviele Capillar- Röhrchen, und die in diesen wirkende Capillar-Attraction bringt es mit sich, dass in ihrem Wirkungskreis, der sich auf 75 cm über das Niveau des Flusses erstreckt, der Sandboden continuirlich feucht bleibt. Sendtner fand im Lech Cortusa Mathioli, die Ybbs über- rascht uns bei Waidhofen mit Campanula pulla, die Sandbänke der Enns bei Steyr weisen gleichfalls mehrere alpine Arten auf. wie Linaria alpina, Hutchinsia alp., Silene alpcstris, u. a.

Der auffallendste unter allen Ausnahmsstandorten alpiner Vege- tation jst wohl die Geröllhalde. Man sollte glauben, dass, abgesehen von dem scheinbar absoluten Mangel an Feuchtigkeit, sowie der bedeutenden Wärme, es einer Pflanze schon des mangelnden Humus halber unmöglich sein sollte, zu vegetiren. Doch wenn auch äusserlich in dieser Steinwüste nichts dergleichen zu erblicken ist, so ist die Steinschichte, wenn wir tiefer in sie eindringen, reichlich von Wasseradern durchzogen und an Wasserdunst reiche Luft erfüllt die Hohlräume zwischen den Gesteinstrüiumem. Das, was der Erde an Quantität abgeht, ersetzt sie durch Qualität, es ist einestheils Erde, die mit den Gesteinstrümmern von den Höhen kam, oder auf der Schutthalde selbst gebildete Erde, also solche, die eine analoge Bildungs- weise wie die der Rasenbänder der Felsen aufzuweisen hat, daher auch den Alpenpflanzen sehr gedeihlich ist. Während also der Boden dem Zweck entspricht, und die Wurzeln gegen jähe Temperatur- wechsel durch die mit einem schlechten Wärmeleiter, mit Luft, er- füllten Hohlräume der Halde geschützt sind, bewirkt der an der Oberfläche bedeutende Temperaturunterschied reichliche Thau- bildung. Wohl allenthalben hüllen solche Geröllfelder den Fuss der Gebirge ein, sie haben besonders zwei Pflanzen als charakteristisch aufzuweisen, die tiefdunkelblaue Campanula pulla und den graziösen Papaver alpinum, ausserdem aber noch Linaria alpina, Gymnadenia

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C. Fruhwirth.

odorat issima, Arahis alpina, und wo die Huniusinasse auch stellen- weise die Oberfläche bedeckt. Krummholz und Alpenrosen, wie längs der steirischen Salza.

Für die bis hieber citirten Localitäten haben wir noch immer Erklärung für die auffallenden Erscheinungen bezuglich des Vor- kommens von Pflanzen ausserhalb ihrer gewöhnlichen Grenzen gelunden: wir könnten damit schliessen, hätten aher dann unsere Auf- gabe nur unvollständig gelöst, denn noch erübrigen uns zwei Er- scheinungen, allerdings minder wichtige, deren eine das Vorkommen von Alpenpflanzen in den Vorbergen, weit entfernt von alpinen Standorten, betrifft. Dass die Pflanzen dahin entweder durch Wind oder durch Vogel, auf beiderlei Art aber als Samen gelangt sind, unterliegt w ohl keinem Zweifel. Wie es ihnen aber möglich ist, sich an solchen Orten zu erhalten, lässt sich wohl nur von Fall zu Fall dieser übrigens seltenen Erscheinung beurtheilen 9).

Die andere der noch zu betrachtenden Erscheinungen betrifft eine kleine Anzahl Pflanzen, für deren Vorkommen wir, wenn wir unsere Höhengrenzen vertheidigen wollen, und mit vollstem Recht ver- teidigen wollen, nur den Grundsatz haben: Keine Kegeln ohne Ausnahme." Diese Pflanzen machen unter den Regionen von der Thalsohle bis über 5000' durchaus keinen Unterschied: es sind Hcllis perennis, Anthyllis mdneraria, Gentiana venia, Thymus Scrpyllum, Banunndus actis, Trifolium sativum, Trifolium repens, und weniger auffallend noch Carex glaura, Toficldia calyciilata, Pinguecula alpina und Gymnadmia odorat issima.

Fassen wir nochmals die hier durchgeführten Gründe, Er- fahrungen und Ansichten zusammen, so ergeben sich uns als Mittel, welche die alpine Vegetation in die Tiefe bringen: die Erosion. Lawinen, Bergstürze, Wind und Vögel, während der Thalflora zu ihren Höhen wanderun gen nur Wind und Vögel Dienste leisten. Als Tiefen - Standorte mit entsprechenden Verhältnissen haben wir Schluchten und enge Thäler, Seeufer, die Nähe von Wasserfallen, die Geröllhalden und Moore, und Sumpfniederungen zu betrachten Gelegen- heit gehabt, dagegen haben wir für die Thalflora in alpinen Höhen nur einen günstigen Platz gefunden, die Düngerstätte, sei es, dass sie sich um Alpenhütten findet, sei es, dass sie die Nachtlagerplätze des Weideviehes bezeichnet.

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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanzen auf den Hohen. 319

Anmerkungen.

') Bonpland war allerdings der erste, der diese Verhältnisse nachwies und theilweise begründete, jedoch schon Tournefort war auf die Analogie der Verbreitung der Pflanzen gegen die Pole hin mit der in verticaler Richtung durch eine Besteigung des Arrarat im Jahre 1700 aufmerksam geworden, während bei- nahe gleichzeitig mit Bonpland auch Humboldt sich mit dieser Erscheinung zu beschäftigen anfing.

-) Einige der unteren Grenzen für die alpine Pflanzenwelt sind : Salzburger Tauern von 6000' an nach Saut er, Topographie des Oberpinzgaus. Baierische Alpen 5500' ,, Sendtner, Vegetationsverhältnisse Süd- bai erns.

Dauphin <S 5800' Martin, Essay sur la meteorologie et la

geographie botanique de la France. Dolomiten 6700' Fuchs, die Venetianer Alpen.

Karst 4700' Sendtner, Klimatische Verbreitung der

Laubmoose durch das östliche Küstenland. Dinarische Alpen 5000' Sendtner, Ausland, Jahrgang 1848- 49. Karpathen 5600* Reissenbei ger, Verhandlung mit dem

siebenbürgischen Verein, Jahresb. 1850. Die von einigen der citirten Autoren angegebenen oberen Grenzen habe ich weggelassen, da den neuereu Ansichten nach, denen ich mich mit vollster Ueber- zeugung anschliesse, man eine solche nicht annehmen kann ; jeder von Schnee freie Platz in den Gebirgen Mitteleuropas zeigt, wenn er auch über der Grenze des „ewigen" Schnees liegt, noch Vegetation. Beweis dafür sind die Firninseln genannten Plätze der Gletscherregion. wie auch die in bedeutenden Höhen ge- machten Pflanzenfunde (Heer am Piz Linard bei 10 700' Androsace glacialis, Ge- brüder Schlagint weit am Monte Rosa bei 11 770' CJicrleria sedoides, Atulrosace glacialis, Silcne acaulis etc., Saus sure am Matterhorn bei 10 800' Aretia hdvetica, Stielte acaulis, Gettm montanum, Saxijraga bryoidcs, während Daphne Cntorum am Mont Perdu bei 9036' gefunden wurde). Die Schneegrenze in Mitteleuropa ist also nicht die Grenze der alpinen Vegetation, sondern nur die obere Grenze der zusammenhängenden Alpenflora.

*) Dr. Kerner Ritter vonMarilaun hat eine Dreitheilung der Samen nach ihrer Eignung zum Forttransport durch Wind vorgenommen: 1. In solche ohne Anhängsel oder Flugapparate; 2. in solche, die mit die Bewegung er- leichterndem Anhängsel versehen sind, und 3. in solche mit besonderer Eignung zu diesem Transport, d. i. in mit Federkleidern und Haarkronen ausgestattete. Die Samen der ersten Classe sind nach demselben Autor nur lür horizontale heftige Windstö8se beweglich, die der zweiten auch für horizontal schwach wirkende, die der dritten aber für horizontale Windstösse und verticale Luftströmungen. Die Weiterbewegung von Samen durch W'iudstösse findet im allgemeinen nicht auf beträchtliche Strecken mit einemmalc statt, indem die Samen der ersten beiden Gassen vermöge der Schwere nicht lange in der wellenförmig bewegten Luft

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(_'. Fruhwirth.

schweben können, die der dritten aber nur die wannen Mittags- und Nach- mittagsstunden schöner Tage als Bewegungszeit haben, da ihr Federkleid, einmal beleuchtet, den Samen zu Boden zieht. Die wichtigsten Resultate für unsere Betrachtung, die dieser eingehenden Arbeit, welche in Band VI der Zeitschrift des Deutschen und Oe>terreichischen Alpenvereins unter dem Titel: „Einfluss der Winde auf Verbreitung der Samen- enthalten ist, entnommen werden können, sind: Die von Samen auf einmal zurückgelegten Horizontaldistanzen sind keine beträcht- lichen; der aufsteigende Luftstrom ist nicht befähigt, Pflanzensamen zu solcher Höhe zu erheben, dass er Thalpflanzen in die Alpenregion trage (da die Feder- kleider der Samen bei Ausdehnung der aufsteigenden Luftsäule sich mit Thau beschlagen und dadurch das Sinken fördern).

*) Auch in horizontaler Richtung ist die Verbreitung der Pflauzen durch Samenverschleppung eine bedeutende ; hier treten aber ausser Wind und Vögeln noch andere mächtige Factoren auf; beispielsweise wurden durch das Pferdefutter im letzten deutsch-französischen Krieg nach Filrage 157 Species eingeschleppt, die sich seither in Frankreich erhalten haben. Durch die bei München er- richteten, seit 1875 bestehenden Getreide-Lagerhäuser nächst dem Südbahnhof wurden, wie die „Regensburger Flora" 1876 Nr. 5 erwähnt, 84 Pflanzen verbreitet, die sich gleichfalls daselbst erhalten haben. Was die Verschleppung von Samen durch Getreidetransport betrifft, erinnere ich an Gdlinsoga parviflora. Cecan., eine aus Peru stammende Pflanze, deren Pappus tragende, ungemein zahlreiche Samen der Pflanze, wenn sie bereits eingeschleppt war, rasche Verbreitung gaben und so ihr Vorkommnen in Europa über Oesterreich, Norddeutschland und Russisch-Polen ausdehnten.

6) Auch die Zierde der Alpenvegetation, das Edelweiss (Gnaphalium Leonto- podium) findet sich im Todten Weib, einer Schlucht bei Mürzsteg, bis auf die Thalsohle herabsteigend.

°) In dieser Schlucht rindet man Papaver alpinum Var. alb., Alsine larici- foKa, Saxtfraga caesiu, Rhododendron hirsutum, Wwdodendron Chamaecistus, Linum alpinum und Campanula pusilla.

7) Der Theorie Gries ebach's, welche die Vertheilung der Pflanzen nur aus den in der Jetztzeit herrschenden Wirkungen des Klimas erklärt, steht jene Adolf E ngler's gegenüber, welcher das von Griesebach negirte Eingreifen der geologischen Entwicklung der Erde in die Geschichte der Pflanzenverbreitung zur Anerkennung bringen will. Wenn wir uns dieser neueren, vielfachen Beifall rindenden Ansicht anschliessen, so könnten wir durch allzuweite Ausführung der- selben uns vielleicht auch versucht fühlen, sämmtliche Tiefenvorkommnisse der Alpenpflanzen geologisch begründet und nicht als Zufälle zu behandeln, indem wir sie als Erhaltungsplätze der sich nach der Glacialzeit auf die Alpen und in den Norden zurückziehenden Flora betrachten. Die Verallgemeinerung dieser An- sicht ist aber eine sehr gewagte, und ist dieselbe mit einiger Sicherheit nur auf die grösseren Moore anzuwenden, wobei natürlich auch an diesen Orten ausser- dem eine spätere geschichtliche Einwanderung durch Samen stattgefunden haben kann.

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Alpenpflanzen in den Thälern, Tiefpflanzen auf den Höhen. 321

*) Wie sehr Quellwässer im Frühjahr die Entfaltung der Vegetation begünstigen, ist wohl jedem schon aufgefallen, der ein subalpines oder alpines Thal zu dieser Zeit durchwanderte. Der infiltrirte Boden um solche Rinnsaale zeigt immer einen Wärmeunterschied gegenüber anderem infiltrirten Boden zu Gunsten des ersteren. Heuer von mir diesbezüglich angestellte Messungen ergaben :

Im Karlgraben (Schneealpe) bei Neuberg in Steiermark : Temperatur des nicht

infiltrirten Bodens am 16. April 5*2* C. Im Karlgraben (Schneealpe) bei Neuberg in Steiermark: Temperatur des infiltrirten

Bodens unter sonst gleichen Verhältnissen am 16. April 7-3° C. Im Graben Krampen (Schneealpe) bei Neuberg in Steiermark: Temperatur des

nicht infiltrirten Bodens am 16. April 5"8° C. Im Graben Krampen (Schneealpe) bei Neuberg in Steiermark : Temperatur des

infiltrirten Bodens unter sonst gleichen Verhältnissen am 16. April 8*2° C.

Auch in höheren Regioneu ist die durchschnittliche Quellentemperatur immer hoher als die mittlere Jahrestemperatur des Bodens des Quellenflusses.

Es ist beispielsweise die Quellenteraperatur zwischen 4 -5000' zwischen 4-5 und C, und zwischen 5—6000' von 3 bis 4-5° C.

») Hier erscheint es aber durchaus unstatthaft, diese Vorkommnisse als Reste der ehemaligen, über grössere Areale ausgedehnten Diluvialflora zu betrachten.

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Ueber die Freude an der Natur und am Bergsteigen.

Von L. G.

Die Befriedigung und das Vergnügen, welches die Natur und ihr Aufsuchen gewährt, finden einen, wenn auch meist stereotypen, doch für jeden einzelnen Genuss so verschiedenen Ausdruck, dass es fast scheinen könnte, als sei man überhaupt nicht im Stande, alle diese vagen Gefühle auf einen einzigen Mittelpunkt zurückzuführen.

Man würde auch recht falsch gehen, wollte mau bei der Beur- theilung des Naturgenusses von den Aeusseningen darüber anfangen, da diese in Wirklichkeit nicht das Gefühlte und das Gefühl selbst wiedergeben, sondern meistens nur einen Vergleich enthalten, über- haupt aber von verschiedenen äusserlichen und subjectiven Factoren abhängig sind. Es müssen also die Wirkungen sein, die wir in Betracht zu ziehen haben, und ferner die Intensität, mit der dergleichen Gefühle die anderen verdrängen. Da die Wirkung des Naturgenusses sach- gemäss in Folge des Gegensatzes am besten sich beobachten lässt, wenn man einen Menschen, der sonst durch andere Beschäftigungen davon abgehalten ist, sich in die Natur versetzt denkt, und zwar frei- willig seinerseits, so dürfte es geratheu sein, unsere Betrachtung eben blos auf die Freude au der Natur zu beschränken, nicht aber auf die vollständige Wirkung derselben auszudehnen; denn es handelt sich hier nicht um die Notwendigkeit, sondern um das Vergnügen, in der Natur zu leben.

Im gewöhnlichen Leben sind wir oft, ja sogar fast immer gezwungen, weil wir mit Menschen umgehen, unsere individuelle Eigenart einzuschränken: unsere Moralgesetze sind nur Gesetze der gesellschaftlichen Notwendigkeit, unser Denken beginnt, wenn

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Ueber die Freude an der Natur. 323

man nicht gerade so ausserordentlich willenskräftig ist, um sich blos auf einen Gegenstand zu beschränken, oder so ausserordentlich geistes- kräftig, um überall auf den Grund der Dinge gehen zu können, allmälig zu erstarren in bestimmten Formen, deren Hinfälligkeit und Aeusserlichkeit man schon aus ihrem historischen Wechsel erkennen kann; unsere Gefühle endlich könnten wir ja nur bei vollständigster Absonderung von jedem, sowohl activen als passiven Einfluss der Menschen auf uns rein erhalten.

Dies aber sind Gründe genug, um zu erklären, wie der gewöhn- liche Mensch im Verkehr blos mit Menschen seine Selbständigkeit verlieren, der Gefühlvolle aber, und der überall die Wahrheit anstrebt, in einen derartigen Zwiespalt der ihm angeborenen und der erlernten oder von der Autorität der anderen wenigstens aufgedrungenen Gefühle gerathen muss, dass er um jeden Preis Erlösung von dieser Qual, die entweder behoben werden muss oder in Verdummung ausartet, zu suchen bereit ist. Verwirrung bringt ferner in unser Leben jene wecbselvolle Menge von Leidenschaften, die ein jedes Zeitalter, ein jeder gesellschaftlicher Kreis seinen Mitgliedern einimpfte, wie Ehr- geiz, Stolz, falscher Muth, Weichlichkeit, Genussucht und viele andere. Hier also die Nothwendigkeit der Erlösung.

Sehen wir, wie dies die Natur thut. Es ist eine merkwürdige Er- scheinung, dass Leute der obengeschilderten Art, wenn sie in die wirkliche, in die menschenleere Natur versetzt werden, auf ganz furcht- bare Weise niedergeschmettert, von einer Art Verzweiflung erfasst werden, die Gefühle, die, so verschieden von den bisherigen, auf sie einstürmen, bewältigen zu können, und eine Demfithigung vor der Natur sie erfasst. Woher dies kommt, erklärt sich leicht. Gewohnt von einem GefQhl zum andern geworfen, überhaupt nicht mehr auf seine Empfindungen zu achten, alle Gegenstände nur in Beziehung auf das eigene Ich zu betrachten und sie von sich oder sich von ihnen abhängig zu machen, stehen sie plötzlich einem in seiner Ruhe un- begreiflichen Wesen gegenüber, einem solchen, das dem todten Blicke todt, dem lebendigen von unendlichem Leben erfüllt erscheint, einem Wesen, das zwecklos, aber aus ewigen Motiven arbeitet. Es will nur betrachtet sein, nur begriffen werden, es verlangt nicht, dass man ihm sich anpasst, aber es bewirkt dies.

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324 Ueber die Freude an der Natur.

Die Natur zeigt in ihrer wildesten Zerrissenheit die grösste Einig- keit, denn, so wie eins aus dem andern hervorgegangen, so zeigt ein jedes auf das andere hin und verkündet, dass es hier keine Wirkung ohne Ursache gibt, sie zeigt die höchste Einigkeit, die logische, denn nichts kann darin ohne das andere bestehen. Wer die Natur recht versteht oder verstellen will, wird dies nur im Stande sein, wenn er seine Seele vollständig von den menschlichen kleinlichen Motiven der Eigensucht in allen Formen freizumachen versteht.

Doch die Natur thut dies auch schon von selbst. Die erste Bedingung aber ist, sich ihr hinzugeben, das, was einem schon von vornherein schön erscheint, wirklich auch in sich aufzunehmen. Wer nun erst etwas weniges sich die Mühe gibt, aufzumerken, der wird bald derselben überhoben sein. Denn allsogleich wird seine Auf- merksamkeit immer mehr gefesselt, und da durch die unendliche Mannigfaltigkeit und gegenseitige ursächliche Verbindung der Natur- gegenstände das Erkennen allein fortwährend angeregt wird, so befreit ihn diese Seelenthätigkeit schon ganz von selbst von allen subjectiven Momenten der Betrachtung, und er erreicht das höchste Glück, das Menschen überhaupt vergönnt ist : die Ruhe, das ist das Gefühl von einem Innenleben, das sich nach natürlichen Gesetzen ungestört in sicheren und doch immer neuen Geleisen dahinbewegt, denn es besteht in nichts anderem, als in der seelischen Wiedergabe der Eindrücke, die das freie Leben der Natur in ungestörter und somit ursächlicher Reihenfolge in uns hinterlässt. Unseres Geistes bemächtigt sich eine uns entzückende Ruhe und Heiterkeit, wir fühlen die Berechtigung unseres Daseins als Kinder der Natur. Und hiermit verbindet sich nun ein anderes Gefühl von weitreichender Bedeutung, das ist das Bewusstseins des eigenen Ich, es ist das Gefühl davon, dass dies Er- fassen der Natur eben in uns selbst stattfindet, dass wir mitleben in der Natur.

Und dies sucht nun der Mensch zur Geltung zu bringen. Die Ungestörtheit des Verlaufs des Geisteslebens, die zum höchsten Be- wusstsein gelangt, lässt uns vermöge der uns innewohnenden That- kraft auch eine Verstärkung dieser glauben. Es genügt nicht mehr, zuerkennen, man will auch das Erkannte auf die Aussenwelt projicireu. Und welcher Gegenstand sollte nun zur Bestätigung dieses Dranges näher liegen, als eben wieder die Natur. Haben wir sie erkannt, so

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Ueber die Freude an der Natur.

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weit sie sich uns dargeboten, so wollen wir uns ihr nun auch nähern, wollen unsern Körper denselben Bedingungen fugen, wie unser Geist dem Zuge froh gefolgt ist. Hieraus erklärt sich die Lust am Berg- steigen. Das Bergsteigen will nichts anderes bedeuten, als dass man seinem Thatendrauge in der gewiss allernaturlichsten Weise Aus- druck gibt, indem man ihn auf das lenkt, woher er entstammt ist.

Dass man aber diesem Zuge der inneren Natur fast unwillkürlich folgt, hat schon ungemein viel zu bedeuten, nicht nur für die Auf- fassung der Natur überhaupt, also im objectiven Sinne, sondern auch für die Entwicklung des inneren Menschen. Denn dasjenige Geistes- leben, das unwillkürlich sich bewegt, ist zwar charakteristisch für das Wesen jemandes, geschieht dies aber durch Selbstbestimmung, das heisst durch klares Erkennen und Verarbeiten des gewollten und begehrten, so wird dadurch der Charakter umgeschaffen, und dies geschieht bei jeder Art von willkürlicher Uebertragung der äusserlieh aufgenommenen Gefühle an das innere Bewusstsein. Die Erfahrung lehrt ja schon, um wie viel mehr die von uns eroberten Eindrücke festhaften, als die uns aufgedrungenen ; natürlich, denn die ersteren erfasst man vollständig mit seinem Wesen und darum auch in ihrem Wesen, die anderen nur zum Theil, soweit gerade unsere Seele Kaum hat.

Da das erstere aber nur durch selbständiges Handeln statt- finden kann, und wir hier speciell von der Freude an der Gebirgsnatur sprechen, so ergibt sich daraus, dass das Bergsteigen (als Arbeit an und für sich betrachtet) von schwerwiegender Bedeutung für die Er- kenntniss der Natur sein muss, da diese immer nur individuell sein kann und daher vom Individuum nur durch Anpassung seines Seins an das unbefangene Fremde erobert wird.

Bergsteigen, das heisst seinen Körper allen nur immer möglichen Anforderungen, die an ihn gestellt werden, anpassen, immer neues zu seiner Anwendung erfinden und all das ausfindig zu machen, was, um dem angestrebten Zweck, das ist die Eroberung der Spitze oder sonst eines Zieles, gerecht zu werden, nothwendig ist. Das Ziel steht klar vor Augen und aus der Einbildung des Gewinners desselben durch eigene Kraft stellt sich eine Art von Pflichtgefühl heraus, denn mau weiss, dass, was uns als richtig erscheint, uns zugleich als nothwendig

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Ueber die Freude an der Natur.

begreiflich wird. Mau fühlt sich gebunden, nicht eher abzulassen, als bis die Kraft erlahmt oder durch einen sonstigen Anlass oder Umstand die Unmöglichkeit der Lösung der Aufgabe klar hervortritt.

Dort oben in den Bergen geht es auch fast nicht anders, denn Umkehren würde überhaupt die ganze Mühe als vergeblich erscheinen lassen, und so bildet sich aus diesem uns aufgedrungenen Pflichtgefühl endlich eine bedeutende Verstärkung der Energie des Charakters heraus, und man kann mehr als von irgend einer anderen Leibesübung, wenn dieser Ausdruck erlaubt ist. da ja das Bergsteigen auch noch vieles andere in sich schliesst, von letzterem behaupten, dass es den Mann männlicher, den Menschen menschlicher, weil naturgemässer macht.

Es ist selbstverständlich, dass hier nur das wahre, interesselose Bergsteigen gemeint war. Das andere gehört zumeist in die Kategorie vieler anderer Betätigungen der menschlichen Schwächen.

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Die Erdbeben-Theorie Rudolf Falb's.

Von Professor Dr. C. W. C. Fachs in Meran.

Wenn ich der Aufforderung, Ober die gegen die Falb'sche Erd- beben-Theorie gerichtete Schrift von Professor R. Ho er n es*) zu berichten, nachkomme, so geschieht es nicht sowohl um die darin enthaltenen, von mir zuerst aufgestellten und unablässig seit langen Jahren vertretenen Erklärungen von neuem einem Publicum, dem ich sie wiederholt (u. a Bd. III. und Bd. XI. dieser Zeitschrift) mehr oder weniger ausführlich mitgetheilt habe, klarzulegen, sondern allein um die darin zusammengestellten, die Falb'sche Theorie widerlegenden That- sachen zu erläutern. Da fast ausschliesslich eine Anzahl populärer und politischer Zeitschriften die sogenannte Falb'sche Theorie propagirten, wurde sie in weiten und gerade in solchen Kreisen ver- breitet, die nicht über deren Werth zu urtheilen vermochten. Es war darum ein verdienstliches Unternehmen des Grazer Geologen, die wichtigsten Thatsachen, welche jenen Ansichten entgegenstehen, zusammenzufassen, und dadurch rechtfertigt sich auch eine Bericht- erstattung an dieser etwas ungewöhnlichen Stelle.

Die von der deutschen Presse nach Falb benannte Theorie ist eine Modifikation älterer Hypothesen, um deren Begründung besonders A. Perrey in Lorient, ein verdienstvoller Forscher, lange Jahre sich bemühte. Sie beruhen, um nur ihre Grundzüge, gegen welche die nachfolgenden Ausführungen gerichtet sind, in Erinnerung zu bringen, auf der Voraussetzung, dass Mond und Sonne auf das als eine gluth- flüssige Masse gedachte Erdinnere eine ähnliche Wirkung ausüben, wie auf das Meer an der Oberfläche.

Entsprechend den Fluthbewegungen im Ocean, sollen unter der Erdkruste Schwankungen in der gluthflüssigen Masse durch die An- ziehungskraft jener Gestirne hervorgerufen werden und diese durch

*) Die Erdbeben-Theorie Rudolf Falb's und ihre wissenschaftliche Grundlage, kritisch erörtert von Professor Dr. R. Hoernes. Wien 1881. Brock- hausen & Brauer. 2 Ii 40 Pf.

Zeitschrift 1881 22

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Dr. C. YV. C. Fuchs.

ihren Gegendruck Veranlassung zu den Erdersehütterungeu in der festen Knimasse geben.

Wenn Sonne und Mond gleichzeitig in derselben Richtung ihren Kiniluss auf die Erde ausüben, verstärkt sich, wie bei den Spring- fiuthen, ihre Wirkung, während sich dieselbe abschwächt, wenn sie. in Folge ihrer geänderten Stellung, ihren Einfluss in entgegen- gesetzter Richtung geltend macheu

Nach obigen Voraussetzungen Hesse sich daraus der Schluss ab- leiten, dass in jenen Perioden, wo Sonne und Mond ihre Wirksamkeit vereinigen. Erdbeben viel häutiger und in grösserer Stärke zu erwarten seien, als an anderen Tagen, und dass dann, wenn sie in entgegen- gesetztem Sinn, d. h. in verschiedener Richtung auf die Erde wirken. Erdbeben nur selten und schwach auftreten können.

Wie Ebbe und Fluth des Meeres aus den bekannten Stellungen von Sonne und Mond im voraus zu bestimmen sind, so müssten sich aus dem gleichen Grunde auch der Eintritt besonders zahlreicher und ausgedehnter Erdbeben lange vorher ankündigen lassen, und das Zu- trefl'en derartiger Voraussetzungen müsste als überzeugender Beweis von der Richtigkeit der Theorie anerkannt werden. Darum hat auch Falb sich auf solche Vorausbestimmungen von Erdbeben verlegt und deren Eintieften im Sinn der Theorie behauptet. Die Würdigung des beobachteten Vorgehens muss bei der Entscheidung über Annahme oder Verwerfung jener Ansichten mit den Ausschlag geben.

Nach Falb's eigener Versicherimg hat er die Grundlage, worauf die ganze Theorie aufgebaut ist. nämlich den gluthtiüssigen Zustand des Erdinuern, einfach auf Treu und Glauben angenommen ; allein eine Prüfung eben dieser Grundlage ist um so notwendiger, je maass- gebender sie für die Berechtigung der ganzen Theorie ist. Es hat allerdings eine Zeit gegeben, wo das feurig - flüssige Erdinnere ein geologisches Dogma war, dessen Nichtanerkennung Mancher in seinem Fortkommen büsste.

Gegenwärtig ist jedoch die Stellung der Naturforscher zu dieser Frage eine kritischere geworden, und es dürfte nicht mehr erlaubt sein das „Für und Wider" unberücksichtigt zu lassen, wenn man die Annahme von dem gluthtiüssigen Zustand des Erdinnern zum Fun- dament einer complicirten Theorie machen will.

Eine Anzahl bekannter Physiker und Astronomen hat sich in der neueren Zeit mit diesem Gegenstand beschäftigt und ist dabei zu einem

Die Erdbeben-Theorie R. Fnlb's.

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der alten Hypothese ungünstigen Resultat gekommen. Am bedeut- samsten erscheinen die Schlussfolgerungen, welche Hopkins aus der sogenannten „Präcision von Tag- und Nachtgleiche " gezogen hat.

Die Neigung der Erdäxe zur Erdbahn ist innerhalb einer sehr langen Periode Aenderungen unterworfen, wodurch der zwischen der Axe und der Bahn liegende Winkel um einige Grade grösser oder kleiner werden kann. Diese Schwankungen rühren von der Gestalt des Erdkörpers her. Ware er an seinen Polen nicht abgeplattet, so würde unser Planet seine Bahn stets mit gleicher Achsenneigung durch- laufen. In Folge der polaren Abplattung und äquatorialen Anschwellung wirken Sonne und Mond, je nach ihrer Stellung, verschiedenartig auf den Erdball ein und werden die Veranlassung, dass seine Achse Bewegungen ausführt, wie man sie an einem wankenden Kreisel sieht.

Aus dieser Thatsache ergeben sich auch Schlussfolgerungen auf den Zustand des Erdinnern, denn es ist klar, dass die dislocirende Wirkung sich auf einer zum grössten Theil flüssigen und darum in gewissem Sinn nachgiebigen Kugel in anderer Weise äussern müsse, wie auf einer starreu Masse. Aus der Grösse der durch Beobachtung festgestellten Ablenkung hat nun H o p k i n s den Nachweis geliefert, dass ein sehr grosser Theil der Erde, mindestens ein Viertel ihres Radius, starr seinmuss, und dieser Schluss gewinnt an Zuverlässigkeit noch dadurch, dass Thomson auf einem andern Weg zu dem gleichen Resultat gelangte. Zwischen der thatsächlichen Grösse der Flutbwelle im Weltmeer und derjenigen, wie sie nach der Berechnung sein sollte, hat sich eine Differenz ergeben, die sich nur dadurch erklären lässt, dass die Erde im grossen Ganzen starr ist, wenn auch nicht ausgeschlossen ist, dass noch ein kleiner Theil mehr oder weniger flüssig sein könnte.

Die festeste Stütze der früheren Annahme von der Beschaffenheit des Erdinnern glaubte man stets in seinen Temperaturverhältnissen zu finden. Man schloss ganz einfach : da die Temperatur fortwährend zunimmt, je tiefer man unter die Oberfläche gelangt, so muss bald eine Tiefe erreicht werden, wo aüe Gesteine sich im Schmelzzustande befinden. AJlgemein nahm man au, dass die Temperatur bei je 100 oder 120 Fuss Tiefe um l 0 C. steige, woraus dann leicht die in einer be- stimmten Tiefe herrschende Temperatur und die Grenze zwischen starrer und geschmolzener Erdmasse zu berechnen war.

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Dr. C. W. C. Fuchs.

Diese ganze Beweisführung beruhte jedoch auf äusserst mangel- haften Beobachtungen, und die wirkliche Sachlage ist lange nicht so einfach, wie man dachte. In der der Untersuchung allein zugänglichen äussersten Rindenschicht lässt sich zwar eine mit der Tiefe zunehmende Wärme leicht nachweisen und die bei den grossen Tunnelbauten der Neuzeit gemachten Erfahrungen sind auch allgemein bekannt ge- worden, allein die feststehenden Thatsachen sind zur Lösung der Fragen gäuzlich ungenügend, weil sie sich nur auf die äusserste Schicht, d. h. auf eine zur Grösse des Erddurchmessers kaum in Betracht kommende Tiefe erstrecken. Und selbst in diesem be- schränkten Beobachtungsgebiet hat man an Stelle der früher ange- nommenen einfachen Temperaturzunahme mit der Tiefe die grössten Verschiedenheiten wahrgenommen.

Eine bestimmte Tiefenstufe für die Wärmezunahme um 1 0 C. nach demErdinnern existirt nicht, man hat sie zwischen 30 und 180 m schwankend und selbst in demselben Bohrloch oder Schacht sehr wechselnd gefunden. Die höchste Temperatur, welche sich dabei erfah- rungsmässig bis jetzt feststellen Hess, war + 48 0 C. in dem Bohrloch von Sperenberg, 5 Meilen südlich von Berlin.

Von da an ist es aber noch sehr weit bis zu einem feurig- flüssigen Erdinnern, denn die gewöhnliche schwarze (basaltische) Lava, wie sie von vielen Vulkanen geliefert wird, hat eine Temperatur von mindestens 1700° C. nöthig, um zu schmelzen, und gleichmässige Temperaturzunahme vorausgesetzt, würde die dazu nöthige Wärme erst bei 7 -1/l deutschen Meilen unter der Erdoberfläche erreicht werden

Aber selbst eine solche Rechnung lässt sich nicht ausfuhren, weil auch die Druckverhältnisse in Betracht gezogen werden müssen Da der Druck im allgemeinen die Schmelztemperatur eines Körpers erhöht, so würde in Folge des mit der Tiefe zunehmenden Druckes vielleichterst bei einer fünf- oder sechsfach grösseren Tiefe eine Schmelzung jener Lava eintreten: weil uns aber jedes Maass für die Druckzunahme und jegliche Kenntuiss des Verhaltens der Gesteinsmassen in ungewöhnlich hoben Druck- und Temperaturverhältnissen mangelt, so sind wir auch gar nicht im Stande anzugeben, an welcher Stelle die Temperatur- zunahme gegen Innen einen solchen Grad erreicht hat, dass daselbst die Gesteinsmassen sich im Gluthfluss befinden müssen. Bekennen wir uns jedoch einmal zu der der Existenz eines gluthflüssigen Erdinnern

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Die Erdbeben-Theorie R. Falb's

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günstigsten Annahme (setzen wir z B. die erforderliche Temperatur nur zu 2000 0 C, die geothermische Tiefenstufe zu 30 m und für jede Tiefe, was keineswegs der Fall ist, als constant an, so dass die Wärmezunahme in arithmetischer Progression erfolgen würde), so könnte die Grenze des Bereiches der gluthflüssigen Masse nicht unter HO km unter der Erdoberfläche gelegen sein.

Andere zu berücksichtigende Verhältnisse machen die Zustände im Erdinnern noch complicirter. Wenn einerseits der Druck der mit der Tiefe zunehmenden Last der Gesteinsschichten der Wärmezunahme ent- gegengesetzt wirkt, so steigert andererseits die Durehtränkung deren Effect. Indem Ed. Reyer in seinem bekannten Werke über die Physik der Eruptionen den Einfluss der Durchtränkung und den des Druckes gegeneinander abwägt, kommt er zu folgendem Ergebniss: „Die Hauptmasse des Magma ist in der Tiefe verfestigt, die durchtränkenden Lösungen werden um so zähflüssiger, in je grösserer Tiefe sie sich befinden. Man kann daher behaupten, dass das ganze Magma mit zu- nehmendem Druck an Beweglichkeit verliert, sich also dem starren Zustande nähert.*

So steht es also mit der Grundlage der Falb'schen Theorie. Sie ist unsicher im höchsten Grade, und alles, was in neuerer Zeit darüber festgestellt werden konnte, führte zu ganz anderen, als den gemachten Annahmen.

Fiuth und Ebbe entstehen im Weltmeer dadurch, dass die Anziehungskraft des Mondes auf die Oberfläche ungleich stark ist und die so leicht beweglichen Wassertheilchen nach jener Stelle hin fliessen, wo durch diese Anziehung das Gewicht etwas verringert wird. Zur Zeit von Vollmond und Neumond verstärkt sich die Erscheinung, weil dann die Anziehungskraft der Sonne mit der des Mondes vereint auf denselben Punkt wirkt (Springfluth).

Wäre mm ein gluthttüssiges, dem Einfluss von Sonne und Mond unterworfenes, also ein Fluth und Ebbe bildendes Erdinnere wirklich vorhanden, dann müssten sich dem entsprechend regelmässige Oscilla- tionen an der starren Kruste der Erde bemerklich machen, wenn die Erdrinde nicht so dick und schwer sein sollte, um überhaupt Ebbe und Fluth des Kerns zu verhindern. Diese Oscillationen müssten so regel- mässig wie die Phasen des Mondes eintreten, da die im Weltmeer die Fluth verändernden Hindernisse, wie sie z. B. die Continente darbieten, dort nicht vorhanden sind.

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Dr. C. W. C. Fuch*.

Von diesen Folgen einer Fluthwelle im Erdiuueru ist bekanutlicli nichts zu bemerken; statt dessen treten Erdbeben unregelmässig, bald zahlreicher bald spärlicher ein. Das scheint in der Falb'schen Theorie freilich dadurch gerechtfertigt, dass dort nicht auf die regelmässigen, sondern auf die verstärkten, periodisch auftretenden Flutheu das Hauptgewicht gelegt ist.

Sieben Factoren werden angegeben, welche eine Verstärkung der Fluth zu erzeugen geeignet sind : 1 . Sonnen-Nähe, 2. Mond-Nähe. 3. Voll- und Neumond, 4. Aequatorstand der Sonne, f> Aequator- stand des Mondes. 6. Erstes und letztes Viertel des Mondes (Quadra- turen), 7. Stellung des Mondes in der Ekliptik.

Dass diese Factoren eine, zum Theil freilich äusserst geringfügige Verstärkung auf die Fluth ausüben, mit Ausnahme der sechsten, ist längst bekannt. Dieser sechste Factor ist der Falb'schen Theorie eigenthümlich, durfte aber wohl schwerlich unter den Astronomen Anerkennung finden. Da nämlich nicht allein bei der Drehimg der Erde um ihre Axe. sondern auch bei ihrer Bewegung um die Sonne die Schwungkraft (Revolutionsschwung) sich geltend macht, so haben demzufolge alle Theile der Erde die Tendenz, sich gegen jenen Punkt zu bewegen, der bei dem Fluge der Erde die vorderste Stelle ein- nimmt. Im letzten Viertel lallt die Linie, welche von der Erde zum Mond geht, nahe mit der Liuie zusammen, welche die Richtung des Revolutionsschwunges bezeichnet Es sollen sich daher nach der Theorie beide Kräfte zu dieser Zeit unterstützen und eine Ver- stärkung der MeeresHuth herbeiführen durch Erhöhung der dem Monde zugekehrten Fluthwelle des Oceaus uud ebenso beim ersteu Viertel durch Erhöhung der vom Monde abgekehrten Welle. Allein bei dieser Folgerung ist der Einfluss der Sonne ausser Acht gelassen, der gerade um diese Zeit dem des Mondes entgegenwirkt, und da er weit stärker ist, als der sogenannte Revolutionsschwung, so kann dieser auch keine Verstärkuug der Fluth herbeiführen.

Die grösste Wahrscheinlichkeit eines Eintritts von Erdbeben erblickt die Theorie in dem Zusammentreffen von zwei oder mehreren, diese Fluth verstärkenden Factoren, also z. B, Vollmond und Neu- mond in Mond- und Sonnen-Nähe, oder bei deren Aequatorstand u. s. w. Au Tagen, wo derartige Combinationen stattfinden, müsste sieh der Einfiuss v«»u Sonne und Mond auf die Erdbeben am sichersten

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Die Erdbebon-Theorie R. Falb s. 333

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feststellen lassen. Ein Eingehen auf die von Falb angegebeneu. die so geflirchteten Natur - Ereignisse bestimmenden Combinationen wurde zu sehr auf astronomisches Gebiet fähren: es möge darum hier nur angeführt sein, dass darunter Constellationen enthalten sind, die gar nicht vorkommen können.

So stecken also bei der Falb'schen Theorie schon Fehler, sowohl in den Ausföhningen Ober die Fluthbewegung der Oceaue. als auch in deren Uebertragung auf die im Erdinnern angenommene feurig- flüssige Masse. Da aber nach der Beweisführung von Hopkins. Thomson, Keyer u. A.. aller Wahrscheinlichkeit nach, das Innere der Erde einen hohen Grad von Starrheit besitzt, so können die wechselnden Anziehungskräfte von Sonne und Mond auch nur einen versehwindeuden Einfluss auf dasselbe ausüben, um so mehr, als auch im Weltmeer, bei der geringen Starke der im Spiel befindlichen Kräfte, die Fluth nur durch die ausserordentlich leichte Verschieb- barkeit der Wassertheilchen zu Stande kommen kann, und wie sich auf offener See im Pacitischen und Atlantischen Oeeau zeigt überhaupt weniger auffallend sein würde, wenn nicht die geogra- phische Beschaffenheit der verschiedenen Meere zu ihrer Erhöhung bedeutend beitrüge.

Am bestrickendsten musste die in der Falb'schen Theorie lie- gende Möglichkeit wirken, den Eintritt von Erdbeben aus den Constel- lationen der Gestirne mit ähnlicher Sicherheit voraussagen zu können, wie etwa Sonnen- und Mond-Finsternisse, besonders da wirklich der- artige Ankündigungen erfolgten, und die Zeitungen von Zeit zu Zeit das Eintreffen solcher Vorhersagungen meldeten. Welcher Werth denselben aber zukommt, wird man leicht erkennen, wenn man erfährt, wie die Statistik gehnndhabt ward, und was Alles für zutreffend erklärt wurde.

Zunächst wurden die Prophezeihungen dadurch erleichtert, dass nicht allein die an einem der (,'onstellations-Tage etwa eintretenden Erdbeben als von der Hochrluth veranlasst ausgegeben werden, sondern auch alle, die mehrere Tage vorher und nachher sich ereignen. Es leuchtet aber ein. dass wenn man nicht nur Vollmond und Neu- mond, erstes und letztes Viertel, sondern auch jedesmal ein paar Tage vorher und nachher für die angebliche Wirkung der Hochrluth reservirt. dann nur wenige Tage in einem Monat übrig bleiben. Bei der

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Dr. C. W. C. Fachs.

Häutigkeit der Erdbeben lassen sich beliebige Gruppen von Tagen willkürlich zusammenfassen, ohne dass die fast nothwendig innerhalb dieses Zeitraumes erfolgenden Erdbeben zum Beweis für irgend etwas dienen könnten. In dem von dem Verfasser dieser Zeilen herausgegebenen Jahresbericht sind für das Jahr 1880 z. B. 226 Erd- beben angegeben, es kamen also im verflossenen Jahr auf drei Tage durchschnittlich zwei Ereignisse dieser Art. Würde man so das Jahr in beliebige Gruppen von fünf oder sieben Tagen eintheilen, so dürfte es schwer werden, viele zu finden, in denen ein Erdbeben nicht eingetreten wäre.

Aehnliche Ausstellungen sind an der ganzen Beweisführung zu machen. Um die Periodicität der Erdbeben nach dem Stand der Sonne zu beweisen, ward u. a. aus 501, in den Jahren 1862 bis 1877 in Copiapo und Chile vorgekommenen Erdbebentagen eine monatliche Percentualcurve berechnet, die. nach ausdrücklicher Versicherung, mit der Curve übereinstimmen soll, welche die 120 in dem Mallet'- schen Katalog aus der südlichen Erdhälfte vom Jahre 800 bis 1 843 aufgeführten Erdbebentage ergeben. Wenn man aber die Curven selbst nachzeichnet, so ist von einer solchen Uebereinstimmung nichts zu sehen; nicht allein dieMaxima und Minima, sondern auch der ganze Verlauf beider decken sich bei weitem nicht. Ebenso steht es mit der Behauptung, dass das Maximum der Erdbeben, einerlei ob man nur die Erdbeben eines Landes oder der ganzen Erde, eines Jahres oder grösserer Zeiträume berücksichtige, stets im Januar, das Minimum im Juli stattfinde, während secundäre Maxima im April und October nachweisbar seien. Bei den von Falb selbst jedoch aus den im M all et'schen Katalog enthaltenen Erdbeben vom Jahre 800 bis 1794 und von 1795 bis 1842 abgeleiteten Curven fällt bei der einen das Maximum auf den Januar, bei der andern auf October. das Minimum bei der einen auf August, bei der andern auf Juni.

In dem Jahresbericht für 1880*) sind 226 Erdbeben aufgezeich- net ; dabei fallt das Maximum auf den December : im Juli, wo das Minimum sein sollte, ereigneten sich 28 Erdbeben, weit mehr als im angeblichen Maximum des Januar, wo nur 18 vorgekommen waren. Aehnliche Proben mit den Erdbebenchroniken von Niederösterreich

*) Die vulkanischen Ereignisse des Jahres 1880. lt>. Jahresbericht von C. "W. C. Fuchs in den mineralogischen und petrographischen Mittheilungen von G. Tschermak, 1881.

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Die Erdbeben-Theorie K. FalbV

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und denen von Kärnten angestellt, fähren ebensowenig auf die an- gegebene Regel.

Bei dem berühmten Erdbeben von Belluno. das von Falb für einen der treffendsten Beweise seiner Ansichten ausgegeben wurde, erfolgte das grosse Hauptbeben am 29. Juni 1873, acht Tage nach dem Neumond. Dafür sollten nach Falb die viele Monate lang täglich eintretenden stärkeren und schwächeren Stösse in ihrer Zu- und Abnahme sich genau nach der Periodicität der Fluthwelle gerichtet haben, allein in der von Falb benutzten Tabelle sind manche der stärksten Stösse, wie der vom 1. August, gar nicht enthalten, und gerade diese erscheinen zwischen den Hochfluthtagen. und dann treffen überhaupt nur zwei von den 29 darin aufgezählten Tagen, an denen erheblichere Erschütterungen vorkamen, mit Hochtluthtagen zu- sammen. Wollte man selbst die von Falb beanspruchte Möglichkeit von Verspätungen und sogar Verfrühungen zugeben, so müssten doch die Erdbeben im Sinn der Theorie sich um die Hochfluthtage so gruppiren, dass die zahlreichsten mit ihnen zusammenfallen oder nur geringe Verspätung und Verfrühung aufweisen, allein wir finden die- selbe Zahl von Erdbeben unmittelbar mit den Hochtluthtagen zu- sammentreffen, wie sieben Tage früher oder später, und die grösste Zahl von Erderschütterungen würde eine Verspätung oder Verfrühung von drei Tagen ergeben, wobei jedoch stärkere Finthen eine Ver- spätung, und schwächere eine Verfrühung herbeigeführt haben sollen. Niemand der den Verlauf des Erdbebens von Belluno verfolgt hat, kann in demselben eine Bestätigung der Fluththeorie erblicken.

Es wird kaum noch der Erwähnung bedürfen, dass die beiden Erdbeben, welche in neuester Zeit das grösste Aufsehen erregten, den Anforderungen der Theorie ebensowenig wie viele ältere entsprochen haben, denn sowohl das grosse Erdbeben von Agram am 9, Novem- ber 1880, als das furchtbare Erdbeben von Ischia. wodurch am 4. März 1881 der Ort Casamieeiola zerstört wurde, fielen zwischen die Hochfluthtage.

Die früher mitgetheilten Proben aber dürften allein schon genügen, damit Jeder, soweit das. ohne Fachmann zu sein möglich ist, sich selbst über diese viel besprochene Theorie eine Ansicht zu bilden im Stande ist.

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Die Göttin Bcrcht-Holda und ihr Gefolge.

Beiträge zur Erklärung ihres Cultus und der darauf bezüglichen Volksbräuche.

Von Dr. L. Frey tag in Berlin.

(S-hlur-s von S. _>lrt.)

In Sehwaben wichtig sind die Umzüge der Weingärtner am Tage ihres Schutzpatrons, des Ii ei Ii gen Urban (25. Mai), in manchen Zügen altheidnisch. Der Schimmelreiter soll sich nur alle 50 Jahre sehen lassen: er erscheint einem Mädchen als herrlicher Jüngling im Jagdkleide, so „dass sie ein rechtes Herz zu ihm lassen und sich gar in ihn hätte verliehen mögen*: sein Erscheinen ist glückbedeutend. In einer anderen Sage soll er auch lebendige Pferde lahm reiten: er wird da als spukender Bösewicht aufgefasst. Auch heisst er der Ziegenboek- reiter: auf Ziegenböcken reiten auch die Hexen, und die Böcke sind ihre Wageurosse. Hieher gehört auch der unendlich oft (namentlich in dem norddeutschen Tieflande) erwähnte .feurige Mann, Kanker- manu oder Spinne*: er hat auf der Mütze ein helles Licht (Irrlicht) Der Feuermaun 4 als Greuzsteiuverrücker aufgefasst) leuchtet dem Bittenden und wird durch ein Vergeltsgott erlöst, ebenso, wenn man ihm auf die jammernde Frage, wohin er den Grenzstein setzen solle, antwortet: -dahin, woher du ihn genommen hast!" Auch erscheinen Gespenster in Krähengestalt oder „mit feuriger Krause- oder gar als „feuriges Rad*.

Einige wichtige meist voigtländische Bauernregeln sind heraus- zugreifen: .Ein schöner Januar bringt ein gutes Jahr* (weil die Göttin nach dem ersten Monate das ganze Jahr vorausbestimmt, dem die Zwölften entsprechen). „Januar warm, dass Gott erbarm'!* „Fabian Sebastian lässt den Saft in die Bäume gahn." „Eine weisse Gans (der Schnee) im Februar brütet Segen fürs ganze Jahr* „Licht- mess hell, schindet dem Bauer das Fell. Lichtmess dunkel, macht den Bauer zum Junker. Lichtmess klar, gibt ein gutes Flachsjahr." „Lichtmess hell und klar, bringt ein gutes Kornjahr* (der Wider- spruch mit dem vorigen löst sich durch die Verschiedenheit der klimatischen und Bodenverhältnisse). „Lichtmess im Klee. Ostern im Schnee."

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Die Güttin Bercht-H-dda.

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Oft in Variationen wiederkehrend ist die Sage von .Banadietrieh*. Engel bringen ihm die Speise, und der Wind oder die Sonnenstrahlen tragen ihm den Mantel. Einmal frevelt er, und nun verliert er die himmlischen Gaben: nun geht er ergrimmt auf die Jagd und wünscht sich „zu jagen, so lange Gott will". Da ihn der Teufel verführt hat. so muss er blos bis zum jüngsten Tag jagen: in seinem Gefolge befindet sich auch ein schönes Fräulein. Das ist ganz genau die Geschichte von Dietrichs von Bern Entrückung in der Thidrek- sage. In Schwaben spielt Dietrichs Rolle durchaus der Jäger C u o r n 1 e. der ebenfalls durch einen Zauberhirsch zur ewigen Jagd verlockt wird. Eigentlich kriegerisch tritt der Schimmelreiter seltener auf. In einer Sage aber nimmt er die Gestalt des in der Kapelle betenden Feldherrn an und erficht für ihn den Sieg. Auch das Nebel- männlein gehört hieher. Im hessischen Märchen erscheint es als Hüter des Paradiesesgarteus*). Es bringt (wie der Teufel in der Sage von Heinrich dem Löwen) den Ritter in sein Land zurück, wo sich seine Frau soeben wieder verheiraten will: natürlich ist (las Wuotan mit seinem Mantel , der noch in der Faustsage seine Rolle spielt

Wie „Märten en gaut mau is" (vgl. oben über Martin) uud wie sich aus uralter Zeit Regeln forterbten, wie: „Nur wenn das Feld voll Frucht oder voll Schnee ist. darf man Kinder entwöhnen", so ver- erbten sich solche Bräuche, ohne dass mau sie noch für heidnisch hielt: das Bestehenbleiben war um so leichter, je früher christ- liche Heilige einfach an die Stelle der Götter traten. So setzte man an Wodans Stelle den heiligen Erzengel M i c h a e 1, St. 0 s w a 1 d. St. Moritz oder die sogenannten Wetterherren J o h a n n und Paul: ebenso entzog die Kirche dem Volke zum heidnischen Dienste missbrauchte Naturdinge . indem sie dieselben heiligte. Dahin gehören die Holepfannfeuer bei Meran in der Dämmerung des ersten Sonntags nach Fasching: man lässt brennende Reisigbündel (Iber die Saatfelder rollen (das Scheibenschlagen " oder . Korn- aufwecken fc i. Das bedeutet den ersten wiederbelebenden Einfluss der Sonne. Ebenso feiert mau zur Faschingszeit auch vorzugsweise gerne Hochzeiten . und dann schliesst auch für das Gesinde das Dienstjahr.

In den schweizerischeu Sagen bannt .der Heim* Andere auf Bäumen fest, wie der Schmied von Jüterbogk. Das Roth (die Farbe des Blitzes und der Flamme, des Abend- und Morgenroths) ist den Göttern besonders lieb: darum tragen auch die graubündischen Dialen wie die übrigen aus dem Gefolge des Götterpaares meist rothe Kleider und rothe Strümpfe, ebenso trägt der wilde J ä g e r

*) Vgl. meinen Aufsatz über die Paradiessage in den Alpen. Jahrgang 1879 dieser Zeitschrift.

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Dr. L. Freytag.

(Thon meist einen feuerrothen Bart, iu Norddeutschland der Hei- jäger desgleichen. Haekelberg erscheint einem armen Köhler und lässt sich von ihm durch »'inen Trunk laben. Zum Danke dafür steht er bei dem Köhler zu Gevatter, bleibt aber während der Taufe draussen vor dem Fenster Der Klos ( Nikolaus) trägt entweder eine Ochsenhaut oder einen schwarzen Mantel, auf dem Kopfe einen schwarzen Hut mit drei Rosshaaren, oder einen Hasenbalg oder Stroh und Werg, mit Schellen und Ruthen: oft ziehen 15 bis 20 Bursche als K losen nur mit langen weissen Hemden, überm Gürtel Nüsse und Aepfel, auf dem Kopfe eine papierene Bischofsmütze: Nikolaus erscheint auch mit langem weissem Flachsbarte. Auch Mägde und alte Weiber erscheinen als Nikolause verkleidet, öderes sind zwei Bursche, der eine von ihnen ( Nikolaus) ist vornehm angethan, der andere, im lumpigen Aufzuge mit der Ruthe, heisst Brecht.

Also eine vollige Umkehrung des wirklichen Verhältnisses. Anderswo treten sie als Teufel auf, oder der „Nussinärte* ersetzt sie: an diesem Abend (Nikolausabend) werden auch die Kinder von ihren Patheu bescheukt. Ein Schülerfest im Saulgau (Schwaben), am Dinstage vor der Fastnacht gefeiert, heisst „Berchtle*.

Der Breithut- oder .Langhut- ist in Schwaben angeblich ein früherer Raubritter. Kr kommt entweder zu Wagen oder zu Ross (vier schwarze Pferde ohne Kopf), sein Schlapphut geht ihm bis zur Achsel (der offenbare Odhinn). Anderswo heisst er auch „Läpp* oder „Schlapphut" : als solcher erscheint er im Urselenthal als Feind der Holzdiebe. Aehnlich ist der „Hoseutieeker* bei Ellwangen: es ist offenbar der wilde Jäger. Er entrückt ein spottendes Liebes- paar im Wolkenwagen und ist auch ein Feind der Holzfrevler: er zeigt sich als .läger mit der Hahnenfeder und ist Guteu hilfreich. Die Wittwe eines in der Schlacht gefallenen Helden ruft: .Windle. Windle wehe, bis dass ich meinen Herrn wiedersehe", und sein Geist erscheint. Auch vom Teufel als Pfiüger geht die Rede. Der „Nacht- mar- (Alb) entweicht als Wolke mit Blitz: er saugt Kindern das Blut aus. Auch Todte verschwinden aus dem Sarge und werden vom wilden Jäger verfolgt.

Vor dem Nachtjäger beugen sich die Bäume Er holt die Leichen ab (als Todtengott). hütet Holz und Heu, hockt den Wanderern auf. umreitet die Grenze. Seine Hunde erscheinen mit Schweinsköpfen und Kalbsbeinen, seine Pferde mit Kuhbeinen, und er selbst erscheint oft als Mann mit dem Pferdefuss. Eine schöne Frau begleitet ihn. Vor Mitternacht reitet er auf einem Rappen, her- nach auf einem Schimmel (d. h mit Neujahr gewinnt das Licht Kraft), Sogar vom Heilande heisst es, dass er als Schimmel- reiter durchs Land ziehe : damit nun die Kinder zu den Weihnachten viel von ihm geschenkt bekommen, legen sie tur seinen Schimmel

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Die Göttin Bercht-Holda.

Stroh und Heu vor die Thüre. Ebenso kommt der Schimmelreiter, wenn man in der Osternacht auf einen Kreuzweg geht In diesen wendischen Traditionen hat sich natürlich Christliches und Heid- nisches gemischt. Der „irrende Jäger w erscheint in einer Sage als frevelnder Selbstmörder: er heisstaueh der „feurige Jäger-. Auf dem Rosenstein zeigte zieh der „Herrgottstritt'', der Sage nach eine Fusspur Christi . der hier den Teufel in die Schlucht stürzte ; es ist offenbar der Kampf der Sonne mit dem Winternebel personiticirt Die „wilde Jagd", das „wüthende (Muotes-) Heer* wird bei der Rückkehr von dem stürmischen Umzüge zum „versunkenen Heere", und an die Stelle des alten heidnischen Gottes treten solche christ- liche Könige und Helden, von denen die Nation einst' Heil und Rettung erwartete : Karl der Grosse . Otto der Grosse und Friedrich der Rothbart*) sind seine Lieblingshelden. Die wichtigsten Stätten sind der Untersberg, der Godesberg und (aber erst ver- hältnissmässig jüngeren Ursprungs) der Kifl'häuser. und eigen ist dem Muotesheere bei seinem Umzüge die w uuderbar herrliche Musik: diese finden wir ebenso in dem unterirdischen Paradiese, sie tönt aus dem Grunde zauberischer Bergseen herauf und lässt sich hören bei Hexengelagen. Die Rosse im Muotesheere haben oft statt des Schweifes einen Fischschwanz, und der wilde Jäger geht vorn in Gestalt eines grossen Fisches: das ist eine für das Ver- ständniss beider Götter wichtige Variation. Bei den Hunden des wilden Jägers ist zu bemerken , dass ihre Stimme eine überaus helle und feine ist. Sogar von einem Kampfe um die Sonne geht die Rede; Wolken kämpfen, voll von Kriegern: endlich siegt die eine und zieht in die Sonne hinein. Ein gewaltiger Mann ragt über alle hervor: dabei fallt Blutregen (lf>77 bei Altdorf in der Nähe von Tübingen). Das Wütisheer nimmt immer einen schnurgeraden Weg, es geht mitten durch die Häuser, und ihm müssen die Thore des Melkhauses offen stehen, sonst gibt's Unglück. Oft ist der Teufel der Anführer, oft sind es riesige Ureinwohner des Landes; die zer- störten Ursitze berühmter Geschlechter spielen oft die Rolle des Untersberges, so die Ruine von Neuhabsburg. Eigen ist es , dass Frauen die wilde Jagd leichter sehen als Männer: das hängt mit dem schon von den Römern erwähnten übermenschlichen Ahnungs- vermögen der Frauen zusammen. In dem Wötenheere finden sich namentlich auch die am Bisse toller Hunde Gestorbenen: zieht das Heer durch ein Gewässer, so theilt dies sich auseinander. In Böhmen

*) Es kann nicht scharf genug betont werden, dass die in den letzten Jahren sieh auflallig häufenden Versuche an Barbarossas Stelle den Italiener Friedrich II. zu schieben eitle Muhe sind. Diese Versuche haben ausschliesslich bestimmte modernpolitische Zwecke im Aus;e und richten ihre Spitze gegen die Kirche.

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Dr. L. Freyta*.

werden wiederholt die «himmlischen Soldaten" erwähnt; sie er- seheinen am Weihnachtsabende. Es sind glühende Gestalten, die unter Trompetenschall dahinfahren: sie zünden im Walde ein Feuer an und braten Fleisch an Spiessen. Vorher kämpfen sie: nach dem Mahlt' sind ihre Wunden verharscht. Wer sie stört , hat durchs ganze .fahr Unglück. Das ist das leibhafte (konterfei von dem Treiben 0 d Ii i n 11 s und der Einheriar auf Valhöll. Eben hieher gehören auch die Krieger im Prager Wyssehrad, die Weuzelritter zuMelnik. König Wenzel- im Weissen Berge zu Prag und die Tempelritter im Roll- berge. Zieht in Tirol die „Temper* (Quatember, Quatuor tenipora), also die wilde Jagd durch die Scheunen und Häuser, so darfNiemand darin schlafen. Berndietrich im Dietrichsberge (bei Dittersbach) kehrt auch in dem Vennsberge (bei Ostritz) bei der Frau Venus (Holde) ein: auch zu nennen ist der wilde Ulrich Ruprecht im Hut- berge (bei Herreuhut); gehaust hat oft bei ihm sein Freund Beru- hard D i e t r i c h in Bernstadt, der auch als Schatzhüter erscheint. Pan (—Herr) Dietrich im Berge bei Wiltsen (der auch als Raubritter modernisirt ist) tritt auf als Nachtjäger im Frühling und im Herbst: dem Zuge voran reitet der heilige Bonifaz, der als getreuer Eckart oft den Ritter bei dessen Lebzeiten vergebens mahnte : hinterher reitet der Tod als Gerippe auf einer Eule. Der Nachtjäger haust auch bei Schwerta am „schwarzen Teiche*. Der „König Salomo* schläft im Fichtelgebirge (im Ochsenkopf i. Eine wunderliche Etymologie hat das Volk in Luzern ausgeübt bei dem dort umgehenden „Dürsten- gejäg* (- Thursen Riesenjagd»: das Wort ist verwandelt in Dürstig Gejäg-. Auch der im Studentenliede wohlbekannte) Burggeist von Rodenstein und Schnellerts ist ein Führer des Geisterheeres: da ist in den Lüften Bellen junger Hunde, das Rollen des .Geisterwagens, Lärm, wie wenn man viele hölzerne Zuber aneinanderschlägt: der Lärm verkündet eine Schlacht voraus. Dass der Odenwald mit „Wodan* (Odhinn) zusammenhängt, ist gewiss: ob aber (wie Einige wollen) auch der Name Rodenstein davon abzuleiten sei, ist sehr zweifel- haft. Im wüthenden Heere erscheinen auch Frauen: eine davon kam wegen ihres Kleides nicht mit, lässt sich von einem Mädchen schürzen und gürten uud wünscht ihr Gottes Lohn, der richtig ein- trifft. Mitunter hat man auf dem Hörseiberge nachts drei Feuer auf- flammen sehen: das bedeutet jedesmal Krieg. Im Burgwalle der sogenannten Hertaburg (Rügen) haust auch das geisterhafte Heer. Im Scaläratobel haust die wilde Jagd des grimmigen Junker Peter von Ruchenberg. Im Wudensberg (Odensberg) schläft Kaiser Karl mit seinem Heere. Einmal zieht er aus, und es dürstet sein Heer; da schlägt sein Schimmel mit dem Huf einen Quell aus dem Gestein hervor. Ebenso schlägt St. 0 s w a 1 d s Schwert in den Fels, dass ein Wasserstrahl hervorspritzt, oder er ruft durch einen Fusstoss

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I>ie Guttin Bercht-Holda.

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eine Quelle ins Leben: er ist ira Volksglauben der Wetterherr, der dem Hagel gebeut und Ober die Saaten herrscht.

Wie getreu das Volk seit einem Jahrtausend vergangene Einzel- heiten festgehalten hat, sieht man an Thors Hammer. Zunächst erscheint er als Schlag- imd Wurfwaffe. So wirft in einer Sage der an T h o r s Stelle getretene Teufel mit seinem silbernen Hammer nach einem christlichen Schloss- oder Kirchenbau, ohne zu treffen. In Westfalen am Thunarfeste pflegte der Winterriese von einem Hirtenbuben feierlich mit dem Hammer erschlagen zu werden: er vertritt also die Stelle des göttlichen Riesenbekämpfers. Schon im Angelsächsischen „drischt der Donner mit einer feurigen Axtu; W u o t a n haut bei der wilden Jagd sein Beil (den Blitz) in den Eichenstamm: ebenso schlägt Perachta dem Hab- oder Neu- gierigen ihr Beil in die Schulter, und von den Hexen in der Walpurgis- nacht wird dasselbe gesagt. Die Riesen als die noch ungebändigten Naturweseu, als die Personificirungen der ältesten Barbarengötter dürfen auch auf den Blitz Anspruch raachen, wie der Donnerriese Thrymr Thors Hammer Mjölnir entwendet.

Donar kämpft mit seinem Hammer nicht blos gegen die Riesen sondern auch gegen die Schwarzalfen, deren Pfeile Seiten- stechen verursachen. Nach litthauischer Sage war einst die Sonne vom Dämon gefangen, wurde aber befreit durch die (personificirt gedachten) Zeichen des Thierkreises mit eisernem Hamraer: daher wird denn auch Sonne und Hammer dort verehrt.

Auf die zweite Bedeutung des Hammers weisen ebenfalls mehr- fache Züge hin. In der Heideuzeit bediente man sich des Thors- hammers, um bei der Einsegnung der Ehe die Braut zu weihen: schon in dem Eddaliede Thrymsquidha kommt dieser Zug vor. Der Hammer ist das Symbol der Fruchtbarkeit, des ^a'XAo; : Thor vertritt hier wiederum die Stelle des Herakles. Der , Peter-, der „grüne Peter**, der „schwarze Peter** u. s. w. sind Beinamen des Teufels (aber das „Petermäunchen- ist auch Schutzgeist des Schweriner Schlosses), der Zwerge, des Ziegenbocks, des Gänserichs und des Katers (vgl. des Verb „petern-).

Im Gefolge der als verwünschte Wehemutter profanirten Göttin befinden sich schon kläglich heulende Katzen, wie in dem des wilden Jägers die Wölfe. In den Zwölften ist die Kraft des Wolfes die grösste : man darf ihn dann nicht bei Namen nennen, denn sonst „kommt er gerennt **. Die Kinder rauss man sorgsam hüten, weil der Werwolf sie sonst wegträgt. Ein Schutz gegen die Wrölfe ist der Wolfssegen; die dadurch beschworenen Wölfe verschonen dann die Heerde unter der Bedingung, dass der Hirt ihnen jährlich ein Thier zum Lohn gibt. Ganz unheimlich dagegen ist die Eule, das nächtige Thier, ebenso ein Unhold wie das „Holzweibel", dessen Namen sie häufig

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trägt. Wird am Walpurgistage das Vieh ausgetrieben, so muss eine Katze voran, damit das etwaige Unglück sie treffe; keine schwarze Kuh darf die erste sein. Das Schwein ist beiden Göttern heilig, und der wilde Jäger, das männliche Gegenbild zur Bercht, heisst ja auch Dirk mit dem Eber: es ist Thor, D i e t r i ch.

In der Gestalt von Thieren, die dem Götterpaar heilig sind, erscheint häufig der Teufel: so lässt er sich verehren in der Gestalt einer Bremse oder Hummel; auch Hexen können sich so verwandeln, ebenso in Hasen, Katzen, Mäuse, Gänse, Hühner (die Symbole der Fruchtbarkeit) Henne am Rhyn deutet irrthümlich Holle auf die Mondgöttin, die sich bei ihrer nächtlichen Wanderung von Hasen Lichter voraustragen lässt: er deutet also die Hasen als Sterne.

Durchweg zwiespaltig ist die Rolle fast aller heiligen Thiere, der Unken. Kröten, Nattern, die bald die dunkle bald die lichte Seite zeigen, wie alle Kinder der Erde. Ihren Zusammenhang mit der Göttin zeigen sie indess überall: eine Gans zieht in der Martinsnacht als letzte des Geisterheeres mit und pickt einer unberufenen Lauscherin in den Fuss, sie auf Jahresfrist lähmend. Das Boss ist aber das heilige Thier rar' egoxw; ein weisses Boss (oft kopflos) jagt gespenstisch in der Nacht umher im Walde Maikammer (bei Dünnwald am Rhein). Auch im „Isholze- (Idisienholz, vgl. das taciteische Idisiawiso) kehrt ein Hündchen im Gefolge der Waldfrau ein: hier sind viele Schätze begraben.

Elstern, Krähen, Dohlen, Baben, Eulen sind Todtenvögel. Um den Berg, in dem die entrückten Helden schlummern, fliegen sie, bis der Tag ihrer Erlösung kommt. So sitzt auch im Thal der Sieg im Wolfs- oder Wolsberg (Wodensberg ?) ein gewaltiger Held mit den Seineu schlafend, wie Barbarossa im Kiffhäuser; er fragt, ob die weisschwarze Elster noch um den Berg fliege? Einmal schiesst Jemand auf den wilden Jäger und trifft einen Uhu, dessen Art er noch nie gesehen: er stirbt dem Vogel bald nach.

Dass die Katzen Thiere der F r e y j a sind, war schon an- gedeutet; aber sie werden auch geradezu als Zugthiere vor dem Wagen der Holle erwähnt. Denn sie, als Symbol der Frucht- barkeit, sind der Göttin der Fruchtbarkeit eigen; allzugrosse, öppige Kraft aber erschien unheimlich, und so findet sich denn in den Sagen wiederholt der Zug, dass Frauen, die mehreren Kindern zugleich das Leben schenken, zum Feuertode verurtheilt werden. So hüten denn die Göttin oder ihre Dienerinnen geradezu Schweine, wie Frau Harke im Harkenberg. Holde, als Geburtsgöttin, wirkt noch im Volksglauben nach. Sie reitet auf einem Schimmel; darum geben im Harze schwangere Frauen wohl einem Schimmel Hafer aus der Schürze und bitten ihn für glückliche Entbindung zu sorgen,

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Die Göttin Bercht-Holda.

deutscheu Märchen hat die -Frau Füchsin u als Dienerin die Katze, wie Freyj a ; die Füchsin ist treulos, und dasselbe wird von Loki auch der Frey ja vorgeworfen.

Der H o i d e als Frühlingsgöttin fliegen Storch und Schwalbe als Boten voran : der Storch ist durchaus Symbol des Ehesegens. Am Harz gelten die Störche für verwünschte Menschen und sammeln sich zu ihrem Zuge auf dem Blocksberg. Als Schlangenkönig und Schlangenkönigin zeigen sich die Götter oft; der Stein in ihrer Krone vermehrt das Gold und macht dem Besitzer alle Naturkräfte unter- tänig. Im Süden ist die Kolle der Kröte meist eine freundliche, gemüthliche, im Norden nicht, wo sie geradezu als ein Teufel erscheint, der sein Opfer haben muss; dort dagegen verwandelt sie sich nicht selten in ein schönes Mädchen, die den zurückgesetzten .dummen Hans* glücklich und reich macht. Mit den klimatischen Verhältnissen verändert sich die Gestalt der Thiere natürlich : wo z. B. der Hase fehlt, spielt das Kaninchen seine Kolle. In der Schweiz gibt es die unheimlichen .Stollenwürmer-: erquickt durch mit- leidige Menschen verschenken sie ihre segenbringendc Krone. Weil die Schlangen Holdas Thiere sind, ist es auch schwer sie zu bannen: während das geschieht, bricht ein furchtbares Gewitter los. Besonders unheimlich aber ist die Ratte : der Rattenkönig soll wie der Scblangenkönig über ungeheure Schätze gebieten.

Die heiligen Thiere sind durchaus die Sendboten der Götter, und hier schliesst sich die vorchristliche Tradition scheu an die christliche an. So weist der weisse Hirsch, das weisse Pferd, das weisse Rind heilige Stätten. Anderseits soll der Teufel, dem ein Schatz in Verwahrung gegeben ward, ihn nur dann herausgeben, wenn ihm ein schwarz-weisser Ziegenbock geopfert wird, oder wenn ein rother Hahn einen Silberpflug um die Statte des Verstecks zieht: ebenso soll der Schatzheber der Bräutigam der Haustochter sein. Alles dieses ist bedeutungsvoll. Ebendesgleichen lecken die Schlangen gerne Milch und sind dankbar dafür (vgl. das Grimmsche Märchen von der Unke, d. h der Natter): von den Unterirdischen gilt das- selbe. So saugt eine Schlange ungebeten an der Brust einer juugen Mutter und wird dadurch so stark, dass sie später einen Wolf erwürgt, der dem Kinde nachstellt.

Die fleissige Biene ist ebenfalls ein göttliches Thier. Einmal wird eine gestohlene Hostie von dem verfolgten Diebe fortgeworfen, und Bienen bauen einen Stock um dieselbe Auch Seelen Verstorbener oder Entrückter erscheinen als Bienen In Lübeck war früher der Brauch, dass am Fastnachtsabend zwölf Blinden ein Schwein zum Todtschlageu preisgegeben wurde: ebenso gingen mehrere, von einem Sehenden geführt, in den Häusern um, seltsame Hüte auf dem Kopfe, die kronenartig mit Grün verziert waren: dabei .wurden

Zeitschrift irsi. .»■;

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heidnische Gesänge gesungen* Ende des 16. Jahrhunderts wurde dieser gewiss aus dem Heidenthum stammende Brauch verboten.

Der spukende Schimmel wird volksmässig erklärt: Einer rühmt sich, dass seihst der Teufel nicht so schöne Pferde habe wie er, und der Teufel schenkt ihm einen Geisterschimmel, gross, mager, mit eisernen Ketten gezäumt, bis tief in die Erde hineintretend: das ist offenbar 0 d Ii i n n , wie er S i g u r d r das Koss Grani ver- schafft. Ebenso freundlich sind die Raben als Götterboten ; sie warnen den Bedrohten vor Mördern, wie die Adler Sigurdr vor der Tücke K e g i n s.

An die Stelle des Drachen (Teufels), der von dem ins Ver- derben gesendeten Liebenden besucht wird, treten oft die Winde, namentlich der Nordwind. Dieser heisst in einem schlesischen Märchen bezeichnend genug Windheim, und als sein Sohn erscheint der Rabe: die Sonne ist hilfreich in Gestalt einer schönen Frau. Oder der Flüchtling besucht einen hilfreichen Greis, der mit ihm auf Böcken durch die Luft reitet : natürlich ist es wiederum Thor. Der Ackergöttin S p u r k e ist speciell der Frosch heilig als das wetter- verkündende Thier. Der Erdgöttin Hirke ist der Dachs heilig, der wie die Erde und in der Erde seinen Winterschlaf hält, desgleichen der Igel, in den oft auch Prinzen verzaubert werden. Der Storch ist der Hüter des Kinderbrunnens oder Kinderteiches; er ist zugleich der Schützer gegen den Blitz, denn jedes Haus, auf dem er nistet, ist ge- schützt Der Fria ist das Marienkäferchen heilig: durch früheres oder späteres Auffliegen verkündet es den kleinen Mädchen, wann sie einst Bräute werden. Es heisst auch Sonnenvögelchen, Herrgottshühnchen. Auch der Kukuk ist ihr und dem Thunar, als Frühlingsgott, geheiligt, ebenso die Schwalben, die sich um die ganze Wirthschaft der Menschen bekümmern, und deren Ausbleiben anzeigt, dass das Haus abbrennen wird. Die heiligen Thiere werden oft geradezu als die Heerde der Götter dargestellt. So hütet in Hartmanns „Iwein* der wilde Mann im Zauberwalde Wisente und Rinder beim wunderbaren Brunnen, ebenso im „Laurin* ; bei Wirnt von Graven- berk ist es ein wildes Weib. Sie sind offenbar dem Donar und der Holda verwandt: sie wissen auch die Witterung vorher.

Damit hängt zusammen das Wildemannspiel ** bei Meran, ver- boten unter Jose f s 11. Regierung

In Oberösterreich spukt Frau Perth abends auf Kreuzwegen und hält verspäteten Wanderern ein schwarzes Tuch hin; nehmen sie es, so sterben sie im selben Jahre, wo nicht, haben sie Glück. Zeigt sie sich in einem Stalle, so erkrankt das Vieh; man kann sie ver- treiben, wenn man ruft: ,,Holla, Holla mit dem Haar, morgen ist gesponnen gar!* Die Schwäne sind weissagende Vögel, wie deren einer im Kudrunlied erscheint In ihrer Gestalt zeigen sich die Valkyrien, die Feen, Schicksalsschwestern, Nornen.

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Dass gewissen Thieren ein übermenschliches Ahnungsvermögen innewohnt, ist uralter Glaube. Schon bei Homer sehen die Hunde die von den Menschen ungesehene Göttin und weichen ihr scheu aus, gerade so wie der Hund vor dem Gespenste ausweicht in K 1 e i st's , Bettelweib von Locarno". Die Hunde sehen alle Geister; sie verkünden auch ein künftig aber bald eintretendes grosses Sterben durch anhaltendes Geheul.

Wie die Götter, so erscheinen auch die menschlichen Hausgötter, die Kobolde, theils in menschlicher theils aber auch in thierischer Gestalt. Im bösen Sinn gefasst zeigen diese sich meist als „feurige Drachen-, die ihren ruchlosen Eigenthümern durch den Schornstein Gestohlenes zutragen: sonst zeigen sie sich als Affen, Vögel, Katzen, Eulen: bei den Litthauern und Slaven sind sie mehr dämonischer als freundlicher Art. Böse Söhne werden in Raben verwandelt und auf den gläsernen Berg verwünscht; ihrer sie suchenden Schwester hilf- reich sind der Sonnenherr, der Mondherr, der Windherr, und auf dem Windsattel reitet sie dahin; ihre kostbaren Kleider verbirgt sie in einer Xuss Schlangen bringen das Kraut des Lebens: die Lerche wird als Botin zum Himmel gesendet. Die Mäuse, Ratten und Eber mit ihren scharten weissen Zähnen sind angeblich Symbole des Blitzes und seiner Schnelligkeit: man vergleiche den Apollon Smintheus (den Mäusetödter) und bei den Hexenprocessen das Mäusemachen u als Ausdruck neben dem Hagel- und Wetterzauber.

In den Phrasen „hoPs der Fuchs", „hoPs der Bock", bedeutet beides den Teufel : beide sind Donars Thiere. Heilkräftig sind Maul- würfe und Hamster, desgleichen das Wiesel, alle wider den Blitz: .der Blitz als der leuchtende Zahn eines Thieres gedacht, wie der Maus u. s w.. die in der dunklen Gewitterwolke einherfuhr*. Es ver- steht sich, dass sich gegen diese Deutung vieles einwenden lässt: man kann einfach die unterirdischen und die besonders fruchtbaren Thiere als Schützlinge und Boten der Erdgötter auffassen und symbolisch verehren, ohne gerade ihre Zähne mit dem Blitze zu ver- gleichen. Denn sonst werden die Mäuse in ein Astloch oder der- gleichen eingepfählt wie Pest oder Teufel; speciell die unschuldige Spitzmaus galt (und gilt z B. in Tirol noch) geradezu als sehr giftiges Thier. Ebenso soll der Frosch giftig sein: er soll der Kuh ins Euter beissen, und der , Windbauch" der Kühe soll daher rühren. Wer einen Maulwurf in der Hand sterben lässt, dem geht das Geld nie aus; wer das linke Auge einer Fledermaus vor eingestreutem Farnsamen im Schuhe trägt, wird unsichtbar ; dasselbe ist der Fall, wenn man das eingetrocknete Herz einer schwarzen Katze hinein- thut (in der Milch einer schwarzen Kuh gekocht) oder sich mit Eidechsenfett einreibt. Ausfahrende Truden entweichen bald als Katzen bald als Mäuse, auch als Eidechsen. Diese sind in der Avesta ein Symbol des Gewitterdrachen, daher zu tödten. 23*

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Ganz bedenklich ist die Identiticirung aller nur erdenklichen Thiere mit den Wolken. So erscheinen Elfenrinder als Wolkenkühe, verwandeln sich in Mäuse und verschwinden in den Berken: Mäuse werden in Wolken geboren (ex nuhibus nascuntur) ebenso aber auch Kinder. Donnert es. so sagt man Leuten, die ihr Kind verloren, zum Tröste: -Es ist wieder ein Stein die grosse Fluh hinabgepoltert : die Hebamme kann ein anderes herausholen4' (aus den Wolken ».

„Der Blitz gilt also als der leuchtende Zahn von Wolken Wesen: bei jedem Leuchten lallt ein solcher Zahn oder eine Maus zur Erde. Als sich nun liiezu parallel die Vorstellung entwickelte, dass mit dem Blitz zugleich auch der Himmelsfunke der Seele auf die Erde herabgebracht werde, vermengte sich die Vorstellung von der Gewittergeburt der Mäuse mit dem Glauben an die Gewittergeburt der Seelen, die bei der Geburt aus der Gemeinschaft jener Elementar- geister heraustreten und beim Tode in dieselbe zurückkehren Die Mäuse sind also ursprünglich Blitze und Gewitterwesen und in weiterer Entwicklung Seeleu und Elben."

Die Erscheinung der Mäuse ist Böses bedeutend: natürlich: Aber diese ganze Idee von der Gewittergeburt der Mäuse und der Seelen ist nur wieder ein Beweis dafür, dass sich die Gelehrsamkeit, wenn sie durchaus originell und vor allem eine principielle Gegnerin des ursprünglichen Monotheismus sein will, in unglaubliche Wunder- lichkeiten verirren kann. Das Lippert'sche Werk über den .Seeleu- eult" ist ein classischer Beleg dafür

Der Schimmel ist das heilige Thier Berchts sowohl als auch Wuotan-Thors. Noch 1*29 wurde der .Schimmel* sainmt eiuem Sattel aus dem Siegesjahre 955 in Augsburg von der Weberzuuft iu feierlichem Zuge uragefQhrt: ebenso wurde Perchts Sattel in Pavern ( Petterlingen) gezeigt. Von . allen Thieren wurde stets der Rahe besonders scheu angesehen: er ist der rechte Todtenvogel Als .Nachtrabe" hat er eiserne Flügel, mit denen er todbringend alles zerschlägt. Aehnlich steht es mit dem Uhu, iu den der Geist der Tut-Ursel gebannt sein soll. In Preussen werden auch die Schlangen hochverehrt und bewirthet; nehmen sie die Bewirthung an. so bringt's Glück. In Pommern verwandeln sich bei einer Gelegenheit verbrannte Götzenbilder in zahllose Fliegen. Iu Stralsund gab es einst ein grausames Volksspiel: Blinde mussten eine Sau mit Keulen todt- schlagen, und der „Katzenrittet'* musste sich mit einer Katze so lange heruinbeissen, bis sie todt war. Der Zauberteufel der Sidouie von Borke (der schönen Maitresse des letzteu Pommeruherzogs, die 1638 verbrannt ward) erscheint als Katze oder dreibeiniger Has* mit weissem Hing um den Hals : aus ihrem Scheiterhaufen flog eine Elster auf. Die unschuldig Verbrannte erscheint als Taube (so die Jungfrau von Orleans"), die Schuldige als Habe. .Alte Jungfern, die

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ihre Liebhaber verscheuchten und ehelos bleiben, haben nur mit Katzen. Eulen und anderem Gelichter Verkehr* : der Spiritus familiaris erscheint auch oft als Katze, die. auf ihr eigentliches Wesen angeredet, sofort entflieht. Das Pferd schlägt (wie Poseidons Ross) mit dem Hufe einen (juell hervor. Manche Sagen nehmen historiseh-legenda- rische Züge au: St Meinrad mit seinen Haben zieht auf den „Etzel*. Die Stimme der Urriesen. wenn sie die göttliche Jungfrau entfuhren wollen, klingt wie Rabengeschrei, und die Eule umkreist die Furcht- haren, die Ketter herbeiholend für die verfolgte Jungfrau, .deren Leib wie Gold und Silber schimmert"

Die Thiere. in deren Gestalt die Gotter der Fruchtbarkeit erscheinen, sind vor allen Hase. Hirsch, Reh, Schwein. Ziege, Schaf, Kind. Esel, Ross. Bär. Wolf. Fuchs. Hund. Katze. Maus. Huhn, Gans. Storch. Schwan. Kröte, Schlange. Drache. Die Windwolke heisst oft .Bullkater. Wetterkatze- : wallt der Wind im Korn, so heisst es: .Windkatzen laufen im Getreide. Wetterkatzen sind drin", und Kinder sollen keine Kornblume suchen, damit sie der Bullkater nicht hasche Ebenso heisst es: .Der Wolf geht im Korne, die Wölfe jagen sich im Korne"; wer während der Ernte krank wird, .den hat der Erntebock gestossen. den hat der Roggen wolf untergekriegt ,*. In der letzten Garbe „sitzt der Hase, die Roggensau, der Halmbock, der Kornbock, der Schotenhund, der Korn^tier-* u. s. w. Wer den letzten Sensenhieb thut. bekommt den Namen des dadurch ergriffenen Dämons und heisst ein Jahr lang Roggenwolf. Haferbock. Hahn u. s. w. lind stellt dieses im Getreide hausende göttliche Wesen dar, in Stroh eingewickelt, oder das Wesen wird durch eine Puppe in menschlicher oder Thiergestalt dargestellt Die „Erntepuppe" wird bis zur Saatzeit aufgehoben und das in ihr befindliche Getreide wird dann unters Saatgetreide ausgeklopft: in allen diesen Gebräuchen möchten Menschenopfer verborgen sein. Der alpine Stollenwurm \ der dem Vieh das Blut aussaugt, erscheint in Schlangengestalt mit Raupen- lüssen und Katzenkopf. Die Störche, die Thiere der Ehegötter, halten unter sich selber eine rechte Ehe und strafen den Ehebmch. Die Schlange ist das Symbol der Unsterblichkeit und der uranfanglichen Weisheit: die Kröten gelten in Tirol als verwünschte Seelen, die durch ihre Thronen Mitleid einflössen. Bei den Wenden besucht der Drache Menschen, die sich ihm ergeben haben, und kratzt unbefugten Zuschauern die Augen aus: er erscheint auch in der Gestalt eines weissen Huhnes. Die Schlangen sind die besten Freunde der Wenden, hilfreiche Retter. Schatzhüter und Machtbringer: der Wendenkönig* wird vor den Deutschen durch sein weisses Ross gerettet Es ist offenbar der Himmelsgott, den der Winterdrache verfolgt.

Specht. Kukuk. Schnecke und Maus sind Gertruds Thiere: Walpurgs und Oswalds Thier ist der Hund. Kukuk und Specht

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erscheinen beide als verwunschene habgierige Bäcker, als Theuerungs- Propheten. Die Mans erscheint als Pestthier, auch als Seele: vom Mäusegespann statt des Pferdegespanns ist in unsern Märchen oft die Rede. Gegen tolle Hunde werden Roggenähren als bewährtes Mittel angesehen. Todten dagegen kriecht ein Käfer oder ein Frosch aus dem Munde, und die Seelen der Hexen fliegen aus als Wespen oder Nachtfalter. Im Waadtlande lässt einmal ein hartherziger Brückenzöllner ein flehendes Mädchen nicht hinüber, weil es kein Geld hat. Sie schwimmt hindurch und ertrinkt; von nun ab reitet sie den Zöllner alljährlich am Jahrestage des Unglücks wie ein Pferd über die Brücke, bis er nach 2f> Jahren stirbt; dann geistert das Paar in derselben Weise weiter.

Von einem Froschkönig war schon die Rede: so gibt es einen Ameisenkönig, einen Hornissen-, Bienen- und Wolfskönig: ihre Macht ist durchaus überirdisch und menschenfreundlich. Dem Storche legt man gerne ein Wagenrad aufs Dach, damit er darauf nist»\ Die Schwäne leben im Nornenbrunnen: Freyja ist das Urbild der Schwanenjungfrauen. und Wasser und Wald ist ihr liebster Auf- enthalt. Ihre (Holdas) Lieblingsthiere erinnern alle an Wasser. Erde und Wald : der Schwan, die Gans, die Ente, der Frosch, die Unke, die Schlange, der Eber, der Hund, der Storch. Der von der Meerfrau entführte Göttersohn (der fast durchweg in niederem Stande geboren wird und in der Regel Bauer ist) verwandelt sich, um die Geliebte vom Flammentode zu retten, der Reihe nach in einen Hirsch mit goldenem Geweihe, in einen Eber mit goldenen Borsten (Freys Eber!) und in einen Adler mit goldenen Flügeln. Ebenso bekommt die durch Göttermacht oder Teufelsspuk überwältigte Princess einen Sohn Namens Wunder, der sie hiernach in Hundesgestalt rettet. In einer andern Sage wird des bösen Königs Eidam (der Bernhard heisst) in einen Kerker geworfen, wohinein weder Mond noch Sonne scheint: seine Geliebte ahnt nichts. Aber der hilfreiche Hahn mit den drei Goldfedern hilft ihm aus aller Noth. Das ist der gold- glänzende Hahn in Valhöil, dessen Krähen einst die Götter zum letzten Wettkampfe ruft. Ebenso erklettert die erlösende Schwester mit der Hilfe von Gänse- und Hühnerfüsschen den Glasberg, auf den ihre in Raben verwandelten Brüder entrückt sind.

Unter den der Göttin geweihten Pflanzen stehen obenan der Hollunder (Ellhorn, Holder, Holler) und der Wachholder: wie ursprüng- lich heilig sie waren, bezeugt noch heutzutage ihre weitverbreitete Beliebtheit. Hollunderzweige werden am heil. Frohnleichnamstage ausgestreut; der Wachholder ist segenbringend, und gegen die Pest wird mit seinem Dampfe geräuchert. Was den Namen betrifft, so zeigen die zahllosen Formen desselben, dass ein Missverstandniss schon frühe eingetreten ist. Die Form „Wachholder- ist lediglich nur eine

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Die Göttin Bercht-Holda

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Verderbniss aus „Queckholder* ; was diese letztere betrifft, so ist sie wohl nicht zusammengesetzt aus einem nicht zu belegenden Adjectiv quekal und ter, sondern dreifach zusammengesetzt aus quec = lebendig, aus dem Namen der Göttin Holda und aus ter-trin, englisch tree = Baum; es ist also der ewiglebende Baum der Göttin Holda; ebenso die Form Massholder aus Maz (-Speise) und den übrigen Formen, denn die Beeren wurden stets als Opferspeise verwendet. Andere Formen sind: Maiholder, Machandelbaum, Weckholder, Reckholder und mehrere andere; sie beruhen meist auf Volks- Etymologie Das Wort Hollunder zeigt den schwachen Genitiv des Götternamens und dasselbe Endungswort wie in Wachholder u ; er ist also der eigentliche Baum der Holla, der Erden- und Todes- göttin. Dahin zielen auch die Worte Shakespeare's in „Cym- beline\ 4, 2:

„Der stinkende Hollunder Gram, nicht lebe Die Wurzel ihm hinfort beim Blühn der Rebe!«

Die gewöhnliche Ableitung, die das Wort von hohl ableitet, scheint auf den ersten Blick viel für sich zu haben, weil die Aeste des Baumes allerdings in ihrer Höhlung ein weiches Mark haben; es ist aber wohl wieder nur Volks-Etymologie. Für die Bedeutung des Hollunders ist es von Wichtigkeit, dass seine Früchte und seine Blätter nicht blos zu Arzneizwecken dienen, sondern dass mit einem Hollunderzweige, mit dem in einem Schaff Wasser umgerührt wird, die Hexen böses Wetter machen. So glauben auch Manche, dass das Verbrennen von Hollunderholz dem Hause Schaden bringe. Zur Blüthezeit hüllt sich der Wachholder beim leisesten Lufthauche in einen dichten Mantel von Blüthenstaub. Ihn fallen darf man so wenig wie den Hollunder; musste es doch geschehen, so pflegte man ent- blössten Hauptes dabei zu sprechen: „Frau Ellhorn, gib mir von deinem Holze, dann will ich dir von meinem auch geben, wenn's wächst im Walde.- Die „weisse Frau" beschützt ebenfalls die Eichen und mahnt von ihrem Fällen dringend ab.

Sehr wichtig ist die Sage vom Schellenberg im Hainbuchenthal. Im Schlosshof steht ein Lindenbaum, an dessen Existenz die der Schlossherren geknüpft ist. Der jüngere verfolgte Sohn flüchtet sich in eine verfallene Eiche; da sitzt eine Alte mit grauen Haaren und runzlichem Gesichte, die Frau Holle. Sie nimmt ihn mit sich und gibt ihm einen Rosmarinstrauch zu begiessen, ein Flachsfeld zu bauen und ihre Katze zu füttern; im Winter muss erPfUhle schneiden für die Weinbergsbauern und Schiffsstangen für die Schiffer. Nach drei Jahren führt sie ihn ins Schloss ein , aber beide werden ver- trieben Da stösst sie ihren Spinnrocken in die Linde, dass die Vögel auffliegen und der Baum verdorrt, mit ihm aber das Schloss

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Dr. L. Freytag.

zusammenstürzt. Aus dem Schutt holt sie Schätze hervor und gibt sie dem Verstossenen.

,Im Hornimg (Februar).- heisst es. „regiert die Frau*. Au den Tag der heidnischen Lichtfeier (Lichtmess) schob man den Mutter- gottestag ein. An diesem Tage werden Kerzen geweiht, die gegen den Donner hellen undTodten gegen böse (ieister mitgegeben werdeu. Zu Lichtmess tanzen die Weiber im Sonnenschein und tragen dabei Hollundergerten in der Hand, mit denen sie auf dem Tauzplatz sich nähernde Männer losschlagen

Der Zauberbaum ist meist eine Linde. In einer solchen wohnt das Spinnweibchen **. das ewig spinnt: die Thiere spielen friedlich um sie her. Die Katzen des Dorfes feiern Feste: ein Bauer sieht auf einem Baume ein Licht, nähert sich und gewahrt, dass neben dem Baume eine Katze Musik macht ; die andern tanzen und singen mit menschlicher Stimme. Besessenen wurden mit Bast vom Lindenbaum die Hände gebunden. Unschuldig Verurtheilte pflanzen Linden als ihrer Unschuld Zeugen, die auch richtig gedeihen. Das Johannisblut **. am Johannistag mittags zwölf Uhr an der Wurzel der Johannisblume (Habichtskraut) abgeschöpft, bringt Segen ins Haus.

In Hessen heisst ein einsamer Waldplatz die „Ellerniutter": das bedeutet wohl nicht .Aeltermutter", sondern „Hollundermutter*. Ein Fliedermüttereheu * gibt es auch in den Andersen'scheu Märchen. Der Wachholder heisst im Niederdeutschen (von der Acker- beschützerin Spurke) auch Sporkel.

Oft kommen die Kinder nicht aus dem Brunneu oder Teich, sondern aus dem hohlen Baume (in dem sich der Eingang in die unterirdische Welt befindet, und in dem die Göttin haust), der Eiche. Buche, Linde. Mau vergleiche das Sprichwort, nach dem die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen". Linde und Buche gehen die Göttin an, der Eichbaum den Gott.

Heilig ist der Haselstrauch, und seine Nüsse sind erotische Symbole. Regnet's am Johannistage nicht, so gerathen die Nüsse gut.41 In Frankreich umtanzt man am Johannisfest ein brennendes Rad dreimal mit einem Nusszweige in der Hand: die Hausväter streichen ein Büschel Wollkraut und einen Nussbaumast durch die Glut und befestigen die Zweige als Schutzmittel über der Thüre des Viehstalles. In unsern Märchen kommen die goldenen Nüsse oft vor: der Eigentümer ist ein verwunschener Prinz als Bär oder Löwe. Wichtig ist hier die vom Haselstrauch geschnittene dreispaltige Wünschelruthe: das Schneiden geschieht in der Johannisnacht zwischen Eilf und Zwölf. Seitenstiche rühren von den Pfeilen böser Elben her, und gegen sie hilft die Wegbreite und die rothe Nessel, Donars Kraut. Donar hält die Schwarzalfen im Zaume, und darum rufen auch in einem angelsächsischen Segenspruch raiit

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Seitenstichen Behaftete gegen die Elbenpfeile Donars Hammer herbei.

Die rothe Kose ist das Symbol des Lebens, die weisse das des Todes: diese schöne Idee dürfte übrigens erst mit den Kreuzzügen gekommen sein, Die beleidigte Todte. im Sarge um Verzeihung angefleht, trägt zuerst eine dunkelrothe. dann eine weisse Kose; die Beschwörung um des unschuldigen Kindes willen versöhut den zürnenden Geist, und der des Sünders, den ihr Fluch getroffen hatte, findet nun endlich Grabesruhe.

Die Eberesche (Mausesche) soll dieselbe Kraft haben wie der reinigende Donnerkeil: der Baum wird auch Blitzesche ge- nannt. In der Schweiz ist öfters von dem . Kleinkinderbaurae " die Rede. Der Baum ist Grabstätte und Sarg: darum werden auch böse Geister in ihn verkeilt.

Die Erlösung der Schlossjungfrauen hängt ab von dem Erlen- oder Weidenbaum, die zuerst ausschlagen; ihr Schicksalsbaum ist der ^Spindelbaura" ( Mutschelle, Pfaffenkäppchen. tu»vvf*oc). dessen rothe Blüthenkapsel Kinder gerne als Halsschmuck tragen. Die Schlossjung- frau verschenkt auch wohl weisse und gelbe Bohnen (die Symbole sexueller Fruchtbarkeit) oder auch schwarze und blaue (Symbole des Todes); oft erscheint sie wie die Saligen linnenbleichend. Gegen das Fieber hilft das Helenium (die Fieber-Trepe), möglicherweise von dem Namen der Todesgöttin H e 1 abzuleiten. Der Hollunder hat sich uns schon als Baum der Holla (als Todesgöttin) gezeigt: die alten Preussen opferten dem Todesgotte unter Holluuderbäumen. deren Blüthenduft für gefährlich galt. Die Slovaken machen Hollunder- männchen aus dem Mark, „Diener des Todesgottes44; auch der Pole wagt den Baum nur unter Zauberformeln umzuhauen. Wenn in Hildesheim Jemand stirbt, so nimmt der Todteugräber schweigend das Maass zu seinem Sarge mit einem Hollunderstabe, und der die Leiche fahrende Knecht hat eine Peitsche aus Hollunderholz: durch Anpflanzen de« Baumes will man die unterweltlichen Götter günstig stimmen. Im Vintschgau wurde früher geglaubt, dass Einer, auf dessen Grabe ein eingesteckter Hollunderzweig grüne, selig werde; der Bahre der Todten wurde ein Kreuz aus Hollunderholz voraus- getragen, „Lebelang" genannt. So trug man auch gegen die Fallsucht Stückchen von Hollunderholz am Halse; wer dieselben aufasst, erbt die Krankheit.

Heilig ist natürlich auch die Esche, aus deren zähem Holze die Speerschafte geschnitzt wurden. Ygdrasill ist der Lebensbaum, die Weltesche; aus Eschen wurden in der nordischen Ueberlieferung die ersten Menschen Askr und Embla geschaffen: Nidhöggr ist das Symbol der Urschlange, des Todesdämons, der den Weltenbaum rast- los annagt; die Menschen sind so zu sagen die stets abfallenden und

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I>r. L. Frevtag.

stets sich erneuernden Früchte des Baumes. Daher die Hollerbäume*, aus denen die Kinder ebenso gut kommen wie aus dem „Hollen- brunneir. der „hohle Eschenbaum \ der „Kindlibirubaum* Bei Stettin wurde einst ein Nussbaum vom Volk als Symbol göttlicher Fruchtbarkeit gottlich verehrt. Die Stadt Erkelenz wird so nach einer Frau Eike benannt, die meist als eine Frau „zur Linde" erscheint Die Jungfrau, die ihre Brüder durch Schweigen und Weben (oder Spinnen) erlösen will und nachher durch sie vom Scheiterhaufen errettet wird, wohnt auf einem Baume oder in einer Weide; aus eben einem solchen Baume holt der von den Göttern begünstigte Ritter sich Alles, dessen er zum Siege bedarf.

Durch den Geruch stark riechender Pflanzen räuchert man die Hexen aus: namentlich durch den Rauch von Eiben- und Sevenbaum- zweigen. Die Beeren der .Frau Kranewit" sind heilig, sind «Weih- eicheln" : der Strauch hat neben seinen reifen Beeren stets grüne und hilft gegen die Pocken wie gegen die Hexen.

Der gelbe Samenstaub des Wachholders soll fürs Wachsthum der jungen Waldbäume unentbehrlich sein; man nennt ihn „Blüthen- rauch, Heidesegen, Waldsegen, Gnadenregen *\ Unter Kaddig- (Wachholder-) sträuchern wohnen die Geister gerne : wem es glückt sich unsichtbar zu machen, wandelt sich in einen Kranewit- (Wachholder-) strauch, den Keiner berühren darf. So erscheint sogar ein Standbild der heiligen Jungfrau ganz von Wachholder umgeben, und das Christuskind trägt ein Wiesel in der Hand. Auf Kranewitholz wurden die Todten verbrannt. Die Hainbuche hat zu dem Wachholder eine solche Neigung, dass sie absterben würde, wollte man ihr die Nach- barin rauben.

Weisse Rosen sind todtbedeutend, und die noch Unerlöste trägt einen Kranz von solchen: warum? Der Schnee ist die Leichendecke der Natur, aber unterm Schnee ruht das Leben, und der schmelzende Schnee bringt der Frühlingsnatur das Lebenswasser. So ist der Blüthenschnee der Tod derBlüthe, aber die Frucht lebt; dessgleichen ist auch die weisse Rose ein Bild des Todes, aber zugleich eine Hoffnung des Lebens, und der weisse Kranz der Unerlösten verwandelt sich bei der Erlösung in einen Kranz roth er Rosen. Im deutschen Märchen heissen die beiden Schwestern bezeichnend Schneeweisschen nud Rosenroth: ihre Geliebten sind verwunschene Prinzen in Bären- gestalt: der Bär ist das Symbol der winterstodt ruhenden Natur und des künftigen Frühlingslebens.

Ferner gehören zum Gefolge der Göttin offenbar die E rdgeister und Zwerge: auch sie sind ursprünglich wohlwollend, werden aber durch menschliche Untreue beleidigt und vertrieben. Gerne helfen sie dem Menschen im Haushalt mit allerlei Dienstleistung; aber will man sie durch Geschenke belohnen, so bleibt ihre Hilfe von da ab

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Die Göttin Bercht-Holda.

aus. Die göttliche Milde wird durch Abfindung gekränkt ; sie verlangt kleine Dankopfer, Obst oder reinlichen Kuchen. Gerne üben sie auch einmal einen Schabernack, den sie reichlich vergüten. So trinken die Fronfasten weibei- einmal einem Manne sein Fass Bier aus; es bleibt aber von nuu immer voll, bis er hineinsieht. Sie tragen weisse Schleier. Sie leiden nicht, dass in der Nacht vor Fronfasten noch gesponnen werde: hier berührt sich ihr Wesen also mit dem der Göttin selbst.

Hieher zu rechnen sind auch die Hojemänniein, die dem Lech- gebiet eigen sind: der Name soll abzuleiten sein von ihrem unauf- hörlichen Rufe „Hojo, Hoje!u Namentlich in den Zwölften sind sie oft sichtbar, schreiend uud Räder schlagend und auf den Wiesen tanzend, was morgens an den Ringen im Grase noch bemerkbar ist

Dass im Norden Huldra die Königin der Berggeister, des Huldrefolk ist, ward schon erwähnt. So sind die Berg- und Erdgeister, die „Holden*, ihre Vervielfältigung, das „stille", freundliche unter- irdische Volk, das aber wie sie gerne Kinder an sich lockt. In der Sage vom „Rattenfänger von Hameln" sieht man, wie die mythischen Züge sich selbst in historischer Zeit stets wieder neubelebten.

Fast ausnahmslos freundlich erscheint im Harze der Berg- mönch: er verschenkt au brave Bergleute ewig brennende Lichter und ewig gefüllte Spindeln, bis der Zauber durch Ausplaudern gebrochen wird: unter furchtbarem Sturmwinde holt er dann seine Gaben zurück

Die Jätten (Joten) des Nordens wurden vom Volke für einen verdrängten Urstamm gehalten; so gelten auch in Tirol die Norgen für Reste von hartnäckigen Heiden, die der heilige Rupert (Ruod- percht) in die Bergschluchten verwiesen hat. In Holland schreibt das Volk die aufgefundenen prähistorischen Werkzeuge den Elben zu Quälende Zwerge werden „Mutzchen* genannt, denn sie tragen solche unsichtbar machende Tarnkappen. Die Erdraännchen haben oft Gänse- füsschen (so die Toggeli in der Schweiz). Zu ihnen gehört auch das Hauri, das mächtigste, auf der Steinbergalp; es schützt die Menschen vor bösen Berggeistern; aber es ist merkwürdig und spricht ebenfalls für die Erlösungssehnsucht all dieser Wesen, dass seine Stimme auch klagend und wehmüthig ist. Die Erdmännchen erweisen sich gewöhnlich dankbar durch Goldspenden; braven Bergleuten zeigen sie Metalladern an.

In Norddeutschland treten die Hünen auf ; ihr König ist Etzel= Attila = Odhinn und Thor; daher ist auch in Westfalen (Thidrek-Sage) das Hunenreich localisirt. Das Geschlecht der Hauskobolde gehört natürlich auch hieher. Wichtig ist hier der norddeutsche Hödeke (Hans mit dem Hütchen, d. h. der Tarnkappe wie Alberich): er ist gut und böse: noch vor der Schlacht von Hastenbeck ruft er: „Hans hat Hunger!"

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Dr. L. Freytag.

Sehr freundlich sind die ostdeutschen Graumäunehen: sie weben und spinnen für den Menschen, besitzen Schätze und zeigen sie an, verleihen Geld und sagen auch den Tod vorher: eines von ihnen heisst Flederwisch (Teufelsname). Uebrigens sind sie sterblich wie die meisten Zwerge. Die Bergwichtlein (die namentlich Freitags thätig sind) thun. als ob sie arbeiteten, sie schlagen Atiern an u. s w. : es ist aber nichts Wirkliches, sondern blos Vorbedeutendes. Die Norgen, die Kaser- inännlein (die Winters in der leeren Alphütte käsen und buttern), die Eismännlein u s w. sind Diener der Götter. Vermittler zwischen Göttern und Menschen

Beim süddeutschen Laudvolke gilt übrigens sogar das -wilde Gjaid* für ein altes, wildes Volk, das die Saaten des Laudraanns ver- wüstete und nie zur Kuhe kommen konnte.

Die Irrlichter dagegen zeigen sich im Gebirgslande selten. Sie gelten für die Seelen unheilig Verstorbener, als wandelnde Lebens- lichter: darum stirbt auch derjenige Ehegatte zuerst, dessen Licht beim Hochzeitsmahl zuerst erlischt Will man der Zwerge oder Haus- kobolde ledig werden, so zündet mau das Haus an und stellt vor jede Thüre ein Wagenrad, das Symbol der allen Unterirdischen unerträg- lichen Sonne.

Unter der Heiligenliude (Preussen) hausen die Berstukken. Erd- mäuulein, die Kranken helfen und sich namentlich nachts im Mond- scheine zeigen: sie füllen die Scheuneu mit Erntesegen und werden von den Menschen bewirthet ; später war Heiligenlinde ein christlicher Wallfahrtsort, wo man die heilige Jungfrau verehrte. Auch auf der Insel Sylt erscheinen die jetzigen Bewohner im bewussten Gegensatze zu den als Zwerge gedachten Urbewohnem. die unter wunderlichen Namen erscheinen: Finn und Elrinn, Eske und Labbe, Hatze und Pilatze. Pukeu und Talmännchen. Die Erdwichteln u s w. werden oft geradezu „Heiden" genannt, und das Echo soll von ihnen herrühren.

Jn der Schweiz finden wir die wilde Jagd im „Türstengjäg* : derEntlebucher-Turst (Thurse. Riese) verführt die als liebliche Juug- frauen gedachten Sträggeln. Der Vogelmann ist der Sandraann, der Schlafbringer. Hieher gehört auch der „Böliraann. Heckenmann, die Klungerinn* (wohl von Klu —Klaue), alle als gespenstische Scheuchen.

Im Gibichensteine (Harz) haust der Zwergkönig Hibich (Gibich ?) mit silbernem Grubenlicht und goldener Krone. Er kann sich bis zur Riesengrösse aufrecken, beschützt die Wälder und ist launisch und wohlthätig wie Rübezahl, er ist auch im Besitze der Heilkräuter und gebietet über unterirdische Schätze wie über Donner. Blitz und Regen Wem der Hauskobold seine Wohnung etwa verleidet hat und wen er zum Ausziehen nöthigt, der sehe sich wohl vor, dass Jener nicht mit in die neue Wohnung zieht: als weisse Feder schwebt er dann neben dem mit Hausrath gefüllten Wagen her.

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Die Göttin Bercht-H..lda.

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Der Berggeist heisst oft m Meister Hämmerling- : denselben Namen führt auch der Scharfrichter, der vor Alters im Namen der Götter den Verbrecher mit dem Thorshammer zu erschlagen hatte. Das Paradies erscheint in die Erde oder ins Wasser versunken, und das Götterpaar mit seinen Dienern herrscht darin, das „stille Volk". Unschuldigen eröffnet ein freundlicher Zwerg wohl einmal die Pforte des linterweltlichen Paradieses. Jm Orlagaue erscheint das ,Schrät- lein* als freundlicher Hauskobold. Andererseits erscheint der Zauber- geist „ Wichtchen * als todtgebornes Kind, das zwischen Himmel und Eide schwebt. Die sogenannten Putze (Butze). z.B. der Dürreubach- putz im Pinzgau sind eine Persouificirung der menschenfeindlichen Elemente in der Bergnatur.

In vielen Ueberlieferungen ist von den Speisen, die man an den Festtagen der Göttin zu verehren und von denen man ihr einen Theil als Opfer auf dem Tische stehen zu lassen pflegt, blos im Allge- meinen die Rede. Oefters heisst es. dass es deren dreie gibt: nicht selten aber werden die meisten uralten Opferspeisen ausdrücklich genannt, und sie sind natürlich je nach den klimatischen Verhältnissen verschieden. In Süddeutschland sind es Fische und Klöse; wer andere Speisen isst, dem schneidet B er cht den Leib auf, füllt ihn mit Häckerling und näht ihn mit Pflugschar und Eisenkette wieder zu. Den Unterirdischen dagegen, dem Gefolge der Göttin, werden Thiere geopfert; so kann man Erd- und Berggeister durch Opferung eines schwarzen Huhns beschwören.

Hol da Übrigens hat nicht wie B er cht einen bestimmten Tag als Festesabschluss. Ihr Fest wird gefeiert mit dem uralten Genüsse von Brei und Fischen, der Fastenspeise Den letzten Tag im Jahre beschloss man im Thüringischen mit Knödeln und Heringen: die «weisse Frau* soll den Laudleuten geboten haben auf ewig zu ihrem Gedächtnisse ein Gericht von Fischen und Hafergrütze zu essen. In Schwaben werden am Vorabend Epiphaniae fette Kuchen gebacken: damit müsse man sich den Bauch schmiereu, dass Frau B er che mit dem Messer abglitsche": es scheint dies eine Erinnerung an alte Menschenopfer zu sein. In einem mittelhochdeutschen Gedichte „Von der Stempen" werden die Kinder aufgefordert schnell und reinab zu essen, weil sonst die Stampa kommt. In Böhmen geht die Sage, dass die weisse Frau" bei der Gründonnerstags-Feier den fleissigen Unterthanen zum Lohne den „süssen Brei- gestiftet habe. Für die Schicksalsrichterinnen aber, die bei der Geburt jedes Kindes sich ein- finden, wird Brot und Salz nachts auf den Tisch gelegt Am Feste der westfälischen Zimbe werden Klöse mit Slappemian (Fische) gegessen und bei Hochzeiten ein aus Honigkuchen, Branntwein und Zucker bereitetes Getränk verzehrt. Zu den Pfingsten muss man (in Westfalen ) Eierkäse essen, dann geben die Kühe viel Milch, und führt

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der Hirt die Heerde von der Pfingstweide heim, so bekommt er Eier- käse und Eierkuchen. Am Johannistag isst man Erbsen, Donars heilige Speise, in Schwaben am Johannisfeuer gekochte, von denen .*in Tbeil als heilsam gegen Quetschungen aufbewahrt wird. Die Form der bei Göttermahlen und Opfermahlzeiten gebrauchten Backwerke ist wichtig: die Sternkuchen symbolisiren die Sonne, die sogenannten Seelen* sind bei Todtenschmäusen üblich. Während der Weihnachts- nacht wurden auf freiem Felde Weihnachtskuchen gebacken und am ü. Januar, dem Festtag der Hei. zur Seelenruhe der Todten die Armen damit gespeist Diese Kuchen heisseu .Helkfichlein-, die auch Hans Sachs kennt.

Wichtig ist der deutsehe Grabcultns überhaupt: der Erdgöttin •Verden Korn- und Kuchenopfer dargebracht, gewissermassen die ( i e s t alte n der ( )pfer zur Entschädigung dafür, dass sie die richtigen nicht mehr erhalt.

Das Heiligste von Allem aber ist das Salz: der Teufel und die Hexen vertragen es nicht.

Die Menschenopfer werden uns bei den Alten wiederholt beglaubigt: so die feierliche Tödtung von Kriegsgefangenen, die ebenso feierliche Hinrichtung von Verbrechern (die von den Germanen durchaus als Opferung für die rächenden Götter aufgefasst wurde), »Midlich und nur diese finden sich in den Volkserinnerungen) Opfer zur Abwendung von Landesunglück oder zur Herbeirulung des Ernte- segens u. s w. Thieropfer sind selbstverständlich noch häutiger, und mitunter verschmelzen beide. So mochte das Todten und Begraben des «Fastnachtsbären-, des .Strohmanns**, des -Blitz-, des „Fast- nachtsuarren" wohl eine solche Reminiseenz sein: diesem Opferzug voraus geht ein weissgekleideter, hernach schwarzgekleideter Teufel. So dürfte es auch hieher gehören, dass in Munderkingen früher am Aschermittwoch der oder die) Jüngstvermählte dreimal in den Markt- brunnen springen musste.

Der erste Sonntag nach Aschermittwoch ist der Funkentag, Funken- oder Scheibensonntag, der ^weisse* Sonntag (verschieden vom weissen Sonntag nach den Ostern). Da gibt es auf den Bergen Funkenfeuer. Feurige Scheiben werden in die Luft geschlagen, und damit wird auch das später sogenannte . Hexenverbrennen - sym- bolisch verbunden. Der Erdgöttin werden die Opfer besonders gern in der Nähe von Brunnen gebracht: am Johannis- oder Sonnwendfeste liess man wieder die Feuerräder rollen, aber auch Blumeuräder (bei Eisenach), die eine gute Ernte vorbedeuten: man rollte dies Blumen- rad ebenfalls den Berg hinunter Es rollt das eigentliche Sonnenrad von nun an auch bergab bis zum Julfest. dem Fest seiner Wieder- geburt. So treten in christlicher Zeit an die Stelle der blutigen Opfer harmlose Blumenspenden. Zu vergleichen ist hier das Johannis-

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Die Göttin Berclit-Holda.

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raännchen im Leipziger Johannis-Hospital: neben dem Bilde stand stets eine blumengefüllte Vase. Es galt als das Palladium der Stadt, welches Blitz, Seuchen u. s. w. abhielt; 1786 wurde es unterdrückt. Ebendort war eine Statue, der man jährlich ein weisses Hemd mit Halskrause anzog und einen grünen Kranz aufsetzte: unterlieft mau ♦'S, so entstand ein Gepolter Wo jetzt Schloss Ortenburg steht i Sachsen), soll ehemals ein Götzentempel gestandeu sein mit der Hildsäule eines schönen Weibes, einen Myrthenkranz um den Leib, eine Rose im Munde, eine brennende Fackel vor der Brust ; sie stand auf einem von zwei weissen Schwänen gezogenen Wagen.

Der Tag nach Weihnachten (der Stephanstag; heisst oft der ,Pferdstag". An ihm hielt man Turniere und machte Besuche zu Pferde, den Stephansritt"*): an diesem Tage wurden in der Heiden- zeit grosse Pferdeopfer dargebracht.

Dass so viele Geister und geisternde Thiere, ja die Götter selbst kopflos erscheinen, dürfte ebenfalls auf alte Opfer hindeuten, ebenso ist dies der Fall mit den gegen ihren Willen Entrückten. „Der Gott hat ihn zu sich genommen*: das war wohl der Trost für Diejenigen, die ihr Familieuglied als Götteropfer hatten hingeben müssen. Eine Hindeutung auf Menschenopfer ist es wohl auch, dass die „schwarze Frau* die Erstgebornen zu rauben liebt. Umgekehrt wurde im heidnischen Westfalen dem Suntebock (Thor) das jüngste Kind geopfert.

Wiederum fielen der Erdenmutter Kuhopfer; solche wurden noch „zu Grossvaters Zeiten*, um Seuchen abzuwenden, in Westfalen dar- gebracht. Man vergrab die todte Kuh in den Grund eines heilkräftigen Springs, d h. einer der aufgehenden Sonne entgegeuspringenden Quelle. Das Aufhängen des Fastnachtskerls* an den Baum dürfte auch auf Menschenopfer hinweisen. Sehr wichtig ist der Gebrauch, dass man die Opfer für die Erdenrautter und Donar am Hochzeits- tag auf brennende Dornwellen legte; so wird auch die Erstgeburt (resp. die Letztgeburt) dem Donar auf solchen Dornwellen geopfert, wie auch der Hausvogel Storch das letzte Junge als Opfer aus dem Neste wirft.**)

Ebenso sind auch die Spinneu geheiligt und müssen geschont werden. Namentlich den Kreuzspinnen soll man kein Leid anthun, denn sie bringen Jedem Glück, den sie ankriechen. Unterirdische Höhlen sind der Hei geweiht, und Hunde werden ihr wie auch dem Thor geopfert: daher der „Heigraben* und „Hundsgraben* u. s. w.

) Dieser geschah bis vor ganz kurzer Zeit noch in München. **) Man beachte, dass das altdeutsche Mat in dreifacher Bedeutung steht. Es bedeutet ursprünglich Flechtwerk (crates): 1. eine geflochtene Hürde zum Umhegen, 2. eine ebenso geflochtene Thür, 3. den Scheiterhaufen zum Verbrennen von Menschen.

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Dr. L. Fivytag.

In Überfranken werden auf Neujahrsabend aus Weizen teig „Wickelkinder. Hüinllein. Hühner* gebacken: einige davon bewahrt man auf, um, wenn im Jahre Brand auskommt, sie ins Feuer zu werten und es so zum Erlöschen zu bringen. Das dürfte zweifellos auf Thier- und Kinderopfer zurückführen, -Ii** man dem Feuer dar- brachte.

Will man in der Christnaeht Sehätze heben, so opfert man dein Teufel ein Huhn: dasselbe kehrt dann wieder und legt täglich ein goldenes Ei bis zur nächsten Christnaeht, wo es der Teufel holt. So erscheint auch der sich zur Hille darbietende Teufel in Weibesgestalt und lässt sich die erste Tochter versprechen. Die Opferung der ersten Tochter ist speciell slavisch, aber auch germanisch. Eine bestimmte Todesart ist nicht festzustellen : im Allgemeinen kann man annehmen, dass männliche Opfer gehängt, erstochen oder enthauptet, weibliche lebendig begraben, ertränkt oder verbrannt wurden. Bei Temme findet sieh eine Erzählung, nach welcher eine christliche Frau, die guter Hoffnung ist, den Göttern zu Ehren lebendig verbrannt wird Das wird öfters vorgekommen sein; ein solches Opfer einer schwängern Frau aus dem feindlichen Stamme wird der heimischen Göttin der Fruchtbarkeit dargebracht Bei den alten Preussen wurde das Bock- opfer noch in späterer Christenzeit heimlich dargebracht; mit dem Blut wurden die Opfergäste besprengt und dem Vieh davon ins Trinkwasser gegeben; im Samland wurde statt des Bocks ein Schweiu geopfert

Eine wichtige Stelle spielt das ,Nothfeuer*, das noch 1828 vereinzelt im Hannoverischen vorkam. Es scheint in der Heidenzeit am Sonnwendtag alljährlich, bei Epidemien aber nach Bedürfnis geschehen zu sein. Allenthalben wurden alle Feuer gelöscht. Man errichtete aus dem Holze heiliger Bäume und Dornwellen einen Scheiterhaufen, dann gewann man mühsam durch Heiben zweier Hölzer die neue .himmlische Flamme" und entzündete damit den Holzstoss, auf dem Thier- und Menschenopfer dargebracht wurden. Aus diesem Scheiterhaufen nahm sich dann jedes Familienhaupt einen lodernden Brand mit zu neuem Hausfeuer; mit der Asche wurden die Felder bestreut. < Bei Iudianerstämmeu ist derselbe Brauch nachgewiesen.) Später, in christlicher Zeit, wurde daraus ein blosses Durchtreiben des Viehes und Durchspringen der Jugend; aber das „Nothfeuer galt noch lange, und bis auf die ausgeschlossenen Brand- opfer blieb es giltig.

Ausserordentlich häufig treten an die Stelle der den Göttern dar- gebrachten Opfer selbst in verhältnissmässig neuester Zeit solche für die Elemente, die jene vertreten oder beherrschen. Am Gönnaehts- abende gibt mau vom Essen dem Feuer einen Löffel; am Christabend werden „die Elemente gefüttert" . am längsten das Feuer. Aehnlich

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Die Guttin Bercht-Holda.

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steht es mit den Opfern, die dem Wasser gegeben wurden, und mit Opferlichtern, mit denen man Waldbäume zierte. Wer denkt noch daran, dass unser lieblicher Weihnachtsbaum einem altheidnischen Brauche sein Entstehen verdankt!*)

Bei den Wenden wie bei den Germanen wird der Wind personi- ficirt gedacht, und ihm wird Mehl als Opfer hingestreut. Auch der Hagel erscheint als König personificirt. Ebenso personiflcirt sind Donner, Blitz und Wetter als verwünschte Könige und Jungfrauen- räuber; ihre Mutter ist hilfreich, wie die Teufelsgrossmutter auch.

In einigen (aber nur in wenigen) Traditionen scheint der Cult der Göttin mit dem Sternendienst einen Zusammenhang zu ver- rathen, und diese dürftigen und unsicheren Notizen haben einen so fleissigen Forscher wie Henne am Khyn bewogen die Göttin mit einer Mondgöttin zusammenzustellen und die räthselhaften „Heimchen* mit den am Himmel heraufziehenden und verschwindenden Sternen zu identificiren. So ist die Rede nicht nur von einem „Mann im Mond* sondern auch von einer „Frau in der Sonne*: vorher, im Zustand der Reinheit, konnte sie ihre Wäsche an einem Sonnenstrahl aufhängen: dieselbe fiel aber herab, als die Eigenthümerin sich einer groben ün- barmherzigkeit schuldig machte, und sie selbst ward zur Strafe auf ewig in die Sonne entrückt. So hat man auch die Legende von der hl. Nothburga deuten wollen: es versteht sich indess von selbst, dass der christliche Forscher die Schwelle kirchlicher Mysterien ehrfurchtsvoll unbeschritten lässt.

Wunderbare Namen entstehen durch verkehrte Interpretation. So ist von der Göttin die Rede unter dem Namen einer „hl. Luft- hildis" (Valkyriennarae = Luftkärapferin). Karl d. Gr. wird von ihr geheilt; er verspricht ihr soviel Land, als sie mit ihrer Spindel werde umfurchen können. Sie schleift nun zu Rosse die Spindel am Faden hinter sich her und umritzt ein weites Gebiet. Dieselbe Sage (die wohl durch gelehrte Interpretation dem Alterthura entnommen worden ist) kehrt in veränderter Gestalt wieder: z. B. von der Erwerbung der Bremer Bürgerweide durch den Krüppel, dem die milde Gräfin Emma für die Bürger so viel Land schenkt, als er bis Sonnenuntergang um- kriechen könne. W. Menzel deutet Lufthildis als die Sonne und fasst Percht als Sonnengöttin: die Spindel ist dann ihr Pflug, das Heimchenvolk sind die Keime und Saaten. Allerdings werden (frenzsteine häutig Rocken- oder Spindelsteine genannt. Um diese Identificirung der Götter mit den Sternen durchzuführen, hat man alles Erdenkliche herbeigeholt. So wird Ho Ida fälschlich mit dem Vollmond identificirt. weil sie beide hohl sind; man vergesse nur nicht, dass diese Deutung auf neuerer Volksetymologie beruht.

*) Vgl. meinen Aufsatz in dieser Zeitschrift 1879. Zeitschrift 1881 24

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Dr. L. Frevtag.

sich also nicht auf einen anschlich uralten Steruendienst beziehen kann. (Die Ableitung des Namens Holda von Hohl ist natürlich ebenso abgeschmackt wie die des Holländers von demselben Worte.) Ebenso wird Sigurds Bad im Drachenblute erklärt als „ein Bad des Sonnenhelden im winterlichen Abendrothe. " Sehr poetisch und sehr verkehrt!

Eine Einwirkung der Sterne aut das menschliche Leben im Volks- glauben ist selbstverständlich nicht zu leugnen: was für eine Bolle spielt z.B. der Mond in unseren sogenannten „sympathetischen Arznei- mitteln*! So muss in einer Sage ein verwünschtes Paar jedes zehnte Schaltjahr am Tage des Vollmondes, wenn die Soune im Zeichen des Krebses steht, an demselben Orte eine Scheinhochzeit halten, bis ein frommes armes Mädchen drei Stunden vor Mitternacht um etwas bitten wird.

Bemerkenswerth ist. dass von der Holda Licht ausströmt, womit sie Verirrten den Weg weist: dies scheint für ihre Eigen- schaft als Mondgöttin zu sprechen. Die Beschwörung der „weisseu Kunst" (im Gegensatze zur schwarzen, der Hexenkunst) ist zum Neu- mond wirksam: der weissen Kunst waren namentlich die Scharfrichter mächtig.

Ziehen wir nun das Pacit aus diesen zahllosen zerstreuten Tradi- tionen! In der einen germanischen Weltentstehungsmythe ist die Nacht die Tochter des Meergottes Nörwi, die Mutter der Jörd, der Erde diese ist nach der Suorra-Edda Tochter und Gattin Odhiuns und Mutter Thor's; sie ist die Urmutter, und die Riesinnen der Elemente sind ihre Vervielfältigungen. So ist Skadhi eine Bergriesin, Frigg eine Sturmriesin (»Frau Wiudiu-); sie alle sind der Jörd gleich, und aus dem Wesen derselben hat sich auch Hei entwickelt. Diese ist halb schwarz, halb weiss : sie ist die Erde, die alles gebiert und alles wieder in sich aufnimmt. Beim Binnenländer bleibt der Charakter der Erdgöttin gewahrt: am Meer wird sie zur Meergöttin, zur Nerthus*). Sie bezeichnet alles das Erdreich durchströmende befruchtende Wasser, und so ist sie die Terra Mater auch. Der gleich- namige Bruder der Nerthus ist bei den Ingväonen nicht mehr auf- zufinden, aber im Nordischen erscheint er als Njördr, neben dem dort die Schwester zurücktritt: die Kinder aus ihrer Geschwisterehe sind Freyr und Freyja (Fro und Frouwa). Sie sind die leuchtenden Gottheiten (Vanen), die Gestirne heraufsendend, durch das irdische und himmlische Wasser Segen bringend, imd der Sonnenschein ist ihnen unterthan. Als die Svmbole der Fruchtbarkeit sind sie auch Götter der Ehe.

•) Vgl. Haupt s Zeitschrift, IM. VI, 8. 400.

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Die Göttin Bercht-Holda.

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Ihrem ganzen Wesen nach sind sie stürmisch; Freyr ist SeMachtenfübrer(Folkwaldi),auch Freyja, das Urbild der Valkyrien, reitet aufs Wahlfeld; ihr Symbol ist der Eber auf den Helmen der Helden. Freyja leitet die Seelen gefallener Helden zur Valhöll hinauf, und die Seelen edler Frauen weilen bei ihr; so ist sie auch Todtengöttin. Nerthus ist allumfassend, ist das weibliche Priucip in jeder Beziehung, und sie ist beides, Erd- und Meergottheit, der Jörd und Hei identisch. In den Vanengöttern überwiegt das Weibliche, Freyja überwiegt Freyr, und neben Nerthus verschwindet ihr Bruder. Die prophetische Kraft der Frauen zeigt sich in den Körnen (die ursprünglich auch Meergottheiten sind), voll von Urweisheit, daher ist auch weit mehr von Hexen als von Hexenmeistern die Kede. Die Nomen spinnen gute und böse Schicksale, ihr ganzes Wesen ist dämonisch, unbestimmbar, hat eine Licht- und Schattenseite, gibt Leben imd Tod, denn das Wasser ist das eigentliche Symbol des ewig Veränderlichen, Tiefen, Geheimnissvollen, Tod und Leben zugleich Bringenden.

Also der Eine, einheitliche Gott ist der ursprüngliche, dessen alle Menschen bewusst waren, in schärferer oder schwächerer Er- innerung. Dann entwickelt er sich zum zwiegeschlechtigen Gotte, den uns Tacitus als Tuisto (nicht Tuisco) nennt. Diese beiden Eigen- schaften entwickeln sich fernerhin selbständig zu zwei Göttern, von denen der eine die männliche, zeugende Schöpfungskraft, die andere die weibliche, gebärende personificirt. Bei den drei westgermanischen Stämmen der Herminonen, Ingväonen und Istväonen finden wir die drei mythischen Urväter. Zuerst Hermin firmin), der dem Schwert- gotte Ziu (Mars) identisch ist; Irmin ist der Gesammtgott (und die Herminonen bildeten die Hauptraasse in Mitteldeutschland). Die Ing- väonen wohnten an der Ostsee, die Istväonen am Rhein; ihr Stamm- vater ist Isto- Wodan (Mercurius), und die Tanfane ist Mutter oder Gattin des Gottes. Der Staramheros der Ingväonen ist Yngwi, Iugo = Freyr. Dieser besitzt das Umzugsschifl", das er aufrollen und einstecken kann. Er ist der freundliche Vaneugott (Njördr), der Cultur- imd Handelsgott, mit seiner Schwester vermält; ein Beiname Freyrs ist Yngwi. Der auch bei Tacitus erwähnte Hercules ist Thor, dem nach Tacitus Menschenopfer dargebracht wurden.

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Das Thaiiiiheimer Gebirge.

Von Dr. Rudolf Sendtner in München.

Mit einem Lichtdruck (Tafel 15) und 5 Ansichten.

Topographisches.

Als Thannheiraer Gebirge bezeichnen wir mit Herrn, v. Barth') jeuen Gebirgszug, welcher von Grähn im Thannheimer Thal nach Reutte im Lcchthal streicht (Hauptkaram) und in diesem südlich aufwärts bis Weissenbach zieht (Seitenkamm). Im NO., 0. und SO. ist die natürliche Grenze vom Lech gezogen, im S. finden wir sie durch den tiefen Ein- schnitt des Gachtpasses, im SW. und W. durch das Thannheimer Thal gebildet; nach NW. zu steht das Gebirge durch niedere, das Reinthal abschliessende Erhebungen mit den breiten Höhenzügen der Vilser Berge in Verbindung; gegen N. fallt es steil zur Sohle des Reinthals ab.

Bieten die einzelnen Erhebungen des Seitenkamms mit ihren ausgiebigen, bis zu den Spitzen sich hinanziehenden Alpenweiden dem Touristen wenig Interesse, so starren dagegen die gezackten Kalk- säulen der Hauptkette vermöge ihrer nach allen Seiten hin gleich schroff abfallenden Wände dem Besucher des Gachtpasses oder de3 Reinthals herausfordernd entgegen. Die gewaltigen Felspyramiden, mitten in die dicht bewaldeten und mattenreichen Vorberge der Nord- ostgruppe der Algäuer Alpen*) hinein gestellt, frappiren durch ihre grotesken Formen, und wie natürlich erkundigt sich jeder von Reutte nach Thannhein oder nach Füssen wandernde Tourist nach den Namen dieser abenteuerlichen Gestalten.

Verfolgen wir von Reutte aus den Zug des Hauptkamm ent- gegen seiner Streichungslinie, von 0. nach W. Aus dem Lechthal erhebt sich über mächtigem, schön geformtem Unterbau das felsige Haupt der Gernspitze.3) Mit ihrem westlichen Nachbarn, dem höchsten Gipfel der ganzen Gruppe, steht sie durch eine niedere, nach S. aus- gebogeue Kammhöhe, welche den Uebergang aus dem Reinthal nach

') H. v. Barth, aus den uördUichcn Kalkalpen, S. 143. *) Ich folge hier Waltenberger's Urographie der Algäuer Alpen, 2. Aufl. 1881, S. 5.

3) Siehe den Lichtdruck Tafel 15.

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Das Thannheimer Gebirge.

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Reutte. auch nach Nesselwängle, gestattet, in Verbindung an der Südseite zweigt hier der Seitenkamm des Gebirges ab. Jäh erhebt sich nun aus der Kammhöhe gegen W. erst zu einem scharf- kantigen, niederen Kegel, dann zur majestätischen Pyramide selbst die Köllespitze oder der Metzenarsch. Barth nannte diesen Gipfel Kellerschrofen, aber die Senner des Reinthals . Leute aus Oberlötze und der Musau, welche schon das dritte Jahr in den Hütten wirt- schafteten, hatten diese Bezeichnung nie gehört, wohl aber nannten sie ihn neben jener unschönen imd der noch weniger ästhetischen Benennung auf der Sp.-K. auch „Köllespitz*.

In einer erst jüngst mir zugekommenen schriftlichen Mittheilung meines Führers C. Left in Füssen, von welcher ich in der Folge mehrmals Gebrauch mache, findet diese Benennung ihre Bestätigung: ,Die Tiroler in der Gegend von Reutte sagen Köllespitz, die Tiiann- heimer nennen ihn mit den auf der Sp.-K. eingetragenen Namen, in Füssen und Hohenschwangau hört man Höllspitze. (Der letzte Name soll von L M. der Königin-Mutter, welche den Berg ja selbst er- stiegen, herrühren.) Die Höllspitze M ist aber offenbar aus einem Missverständniss entstanden. Bei Lamont1) findet sich noch der ab- sonderliche Name Hobbespitze in der Angabe: »Hobbespitz oder Metzenarschberg, trig. Punkt unfern Reutte", und Walther*) wie auch üftmbel3) nahmen ihn aus dieser Quelle auf. Da mir dieser Name nirgends bestätigt werden konnte, glaube ich, dass die Hobbespitze sich nur aus einer falschen Leseart von Köllespitze in den Druck ein- geschlichen hat.4)

Ein wildzerrissener Grat senkt sich von der Köllespitze nach W. allmälig herab gegen eine Scharte (Barth's Nesselwängler Scharte): hart an dieser ragt westlich noch einmal ein schneidiger Felszahn auf, „beim Schäfer" genannt: dann setzt sich die Kammschneide in mehreren unbedeutenden, aber schroffen Erhebungen („Gimpel- grätle") fort zur Rothen Flüh, der westlichen Ecksäule des ganzen

') Lamont, Verzeichniss der vorzüglichsten im Königreich Baiern gemes- senen Höhenpunkte; 2. Aufl. München 1851.

*) Walther, topisehe Geographie von Baiein; München 1844, 315.

8) Gümbel, geognostisehe Beschreibung des bairischen Alpengebirges ; Gotha 1861, S. 63.

*) Ich übertrage den Namen Kollespitz nicht in Kellerspitze (Barth's Kellerschrofen) ; ein jahrelanger Verkehr mit dortigen Gebirgsbewohnern hält mich davon ab, obwohl man anderwärts kein Bedenken trug, aus Söbespitz eine Seferspitz (d. hl. Severinus?) und aus einem Thaneller (auch Turnella gespr.) einen Daniel zu formen. (Die letzte Benennung wurde noch dazu unnötigerweise auf den Upsberg beiLermoos verlegt.) Man sollte doch dabei bleiben die Beignamen annähernd so zu schreiben, wie sie gesprochen werden, auch wenn uns ihre Be- deutung augenblicklich unerklärlich ist, da viele keltischen Ursprungs sind. Mancher Willkürlichkeit würde damit begegnet und dem Sprachforscher nur Dienst erwiesen. Vielleicht hängt Köllespitz mit Kehle (Köle), was so viel ist wie Kessel, Thaleinengung zusammen?

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Das Thaunhcimcr Gebirge.

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Gebirges; nach S. , durch eine .schmale Scharte von letzterer getrennt, ragt noch der vierte Gipfel des Hauptkamms vor, der Schafschrofen1). Die seltsamen Gestalten der Kothen Flflh und des Schafschrofen sind es. welche bei einer Wanderung von Hindelang über das Vorderjoch her nacli Thannheim fortwährend den Blick fesseln. Erstere wird, wie schon Barth richtig bemerkte, auch Gimpel genannt, und zwar im Beinthal ausschliesslich so: keineswegs ist dieser Name aber dem Mittelgipfel unseres Gebirges beizulegen.

Die Höhen des Seitenkamms, in deren Wiesengründen viele Alpen eingebettet liegen, erheben sich von der Gernspitze südlich zur Schneid 2024 m Sp.-K. , zum Hahnenkamm 1985 m Sp.-K.. 1936 ra Pechmanu. und zur Gundeu'r) oder G achtspitze 1983 m Sp.-K. . während mit dem Namen Dützel und Geramar (Gernjoch der Sp.-K.) weniger hervortretende Erhebungen in demselben bezeichnet werden. Auch dem Ungeübteren bietet sich eine lohnende Partie von Reutte durch Wengle, Winkel und Holz in die Aschauer Alpe aufs Joch: der Abstieg nach Nesselwängle erfolgt durch das Schneethal. Ein guter Geher erreicht so Nesselwängle von Reutte aus in etwa 3 Stunden

Für die Gipfel im Hauptkamm konnte ich folgende Höhen- angaben linden: Metzenarsch 2236 m Sp.-K., in Lamont's Höhen- verzeichniss 6920 P. F. 2247 m. gemessen von Stolz; ferner eben dort unter der Benennung Hobbespitz 7021 P. F. = 2280 m, gem. von Weiss, und 6900 P. F. 2241 m nach dem k. k. Generalstab.

Der Gimpel bei Lamont s. 17 Jrig. Punkt unfern Reutte4' 6889 P. F. 2237 m, gem. von Stolz, und s. 64 „nordöstlich von Nesselwängle" 6901 P. F. 2241 m: bei Walther s. 315: 6856 P. F. 2227 m, und in den „Notizen zur Höhen- und Protilkarte Tirols von Pechmann. Wien 1865- : 6883 P. F. 2236 m und 6692 P. F. 2174 m

Die letztere Messung, wie auch eine bei Günibel (nach Partsch) sich findende für die Gernspitze zu 6667 P. F. 2165m, dürfte, wie schon Barth anführt, entschieden gegen den Mittelgipfel viel zu niedrig angegeben sein. Im übrigen wird über die Höhe der Gipfel im Hauptkamm schwer ins Reine zu kommen sein, da uns ein Blick auf die mitgetheilten Zahlen sofort davon überzeugt, dass

') Nach der Mittheilung Left's. Demnach wäre Barth irrig berichtet, wenn er diesen Gipfel ., Hallerspitz * nennt, welchen Namen er wegen der Nähe des Haldensee's in Haldenspitze umänderte (so in seinem weiter unten citirten Wegweiser). Dagegen führt ein niederer Gipfel am Schluss des Heinthals, nord- westlich von der Rothen Flüh, den Namen Hallergereu (Hallakopf der Sp.-K.) und eine gegen den Weiler Haller, am Ostende des Haldensee's zu liegende Alpe heisst Halleralpe.

-) So im Lechthal bei Reutte; Gund ist gleichbedeutend mit Mulde oder Kessel.

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Dr. JJml. Sendtner,

in der Namensbezeichnung der einzelnen gemessenen Spitzen eine grosse Unklarheit geherrscht haben müsse. So weist die nähere ört- liche Bezeichnung der Messung des Gimpel zu 2241 m „nordöstlich von Nesselwängle" deutlich auf den Mittelgipfel hin. Sollte die auf der Sp.-K. für den letzteren eingetragene Messung zu 2236 m neuereu Datums sein, was ich vermuthe. da sie aus Pechmann's Notizen i dort unter dem Namen Gimpel) herübergenomraen zu sein scheint, so möchte ich, von dieser Höhe des Mittelgipfels ausgehend. Gernspitze und Gimpel nicht um mehr als 33 m niedriger halten. Wer auf dem Gipfel der KflUespitze steht, wird sich davon überzeugen, dass eine beträchtliche Differenz zwischen dieser und ihren beiden Nachbarn nicht besteht.

G e o 1 o g i s c h e B e m e r k u n g e n.

Die Erhebungen des Hauptkamms, dessen Massiv aus unterem Keuperkalk (Wettersteinkalk) besteht, bieten dem Geologen vielleicht weniger Interesse; vom Boden ihrer Gipfel lassen sich zahlreiche organische Einschlüsse untergegangener Meeresfauna aufsammeln. Dagegen findet der für die geognostische Beschaffenheit des ganzen Gebirges sich Interessirende besonders an dem Ost- und Südfuss des- selben, so bei „am Lech" unter der Gernspitze (Muschelkalk), bei Wengle im Graben des Hirschbachs, am Gehänge des Hahnenkamms (oberer Jura) und am Sfldabhang der Gachtspitze bei Weissenbach instruetive Kntblössungen und Fundstätten. Namentlich am letzgenannten Ort, in unmittelbarer Nähe der Sägmühle an der Gaehtstrasse, heben sich auf einem nur kleinen Fleck die Lettenkohlenschichten des unteren Keupers mit dem hier besonders pflanzenreichen Sandstein hervor, und letzterem Fundort verdankt Weisseubach seine ganz besondere geognostische Bedeutung.*) Am Westabhang unseres Gebirges, bei Grähn, begegnen wir, auf Liasschiefer aufgesetzt, wieder prächtig zu Tage tretenden, buntfarbigen Schichten des oberen Jura mit Exemplareu von Aptivhus. Das Nähere hierüber findet sich in Gümbel's umfassendem Werk, welchem auch diese spärlichen geognostischen Notizen entnommen sind. S. 179, 205, 218, 254, 498.

Touristische s.

Die Gernspitze. Für die Genispitze bieten sich zwei Möglich- keiten, zum Gipfel zu gelangen, je nachdem wir den östlichen oder westlichen Grat iu's Auge fassen. Ersterer zieht sich vom Gipfel in massiger Neigung, doch stellenweise mit scharfer Kante, ostwärts herab, und dichtbewaldete, breite Absenker bilden seine Fortsetzung gegen das Leehthal. Wer den Besuch nur dieses einen Gipfels im Thanuheimer Gebirge vorhat, thut am besten, von Keut-te aus über

*) Die schönen Exemplare von Pterophyllum htufifolium und Calamites nrenaceus im Ferdinamkuin zu Innsbruck stammen daher.

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Das Thannheinier Gebirge.

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Wengle dem zu den Genialpen am Südabhang der Geruspitze führenden Alpenpfad zu folgen und von diesen Alpen an in nördlicher Richtung den östlichen Grat zu gewinnen, auf welchem längs der N.-Seite hin der Gipfel ohne besondere Schwierigkeiten erreicht wird. Auch von der Sulzthalalpe, oder vom Hohlakopf aus (auch „auf der Hohla* genannt, der Hohlskopf der Sp.-K.) wird der östliche Grat an der N. Seite herauf zu erreichen sein. Der vom Gipfel nach W. sich hinziehende Grat fallt nach X. in unnahbaren Wänden ab, nach S. sendet er zerklüftete Felsmauern zur Tiefe, die in einzelnen Rippen ausmünden, und gegen W. endet er an einer mächtigen, zer- rissenen Steilwand, welche gegen das Plateau der Sabacher Galtalpe abfällt. Wenn auch ein Aufstieg zu diesem Grat nicht so leicht aus- zufinden ist wie zum östlichen, und dieser selbst auch nicht so gefahr- los zu begehen ist wie jener, so ist der Anstieg von diesem aus doch für jeden, der vom Reinthal heraufkommt, als der uubedingt kürzeste auch der natürlichste.

Barth empfiehlt Nesselwängle im Thannheimer Thal 1134m Sp.-K. als Ausgangspunkt für den Besuch des Gebirges. Dem von Sonthofen nach Reutte wandernden Touristen mag das empfehlens- werth sein. Wer aber dem Lauf des Lech folgt, dem bietet das bei der Gemeinde Musau sich öffnende Reinthal mit seinen Sennhütten will- kommene Unterkunft. Ich möchte auch den Besuch dieses grossartigen Hochthaies an sich schon empfehlen.*) Bei Besteigung der Gernspitze dürfte am vortheilhaftesten die Musauer Sennhütte 1286 m Sp.-K. als Ausgangspunkt dienen.

Der Sabach wird ein wenig unterhalb der Sennhütte überschritten und gerade südlich gegen die Gernspitze und Köllespitze verbindende Kammhöhe angestiegen. Eiu Steig führt in dichter Waldung hinan; zur rechten rieselt von dem schroffen östlichen Ausläufer der Kölle- spitze, dem Sabachgrat, eiu Bach herab, und diesem entlang wird in V„ St. die grüne Hochmulde der Sabachalpe (Galtalpe) 1689 m Sp.-K. erreicht. Barth traf hier 1869 noch mehrere Hütten an, welche er als Kelleralpen anführt, imd von diesen aus war er mit seinem Führer an der gewaltig abstürzenden West wand der Gernspitze zum Grat aufgeklettert wer sich die schwierigste Anstiegslinie wählt, kann

*) Von Musau über die Achsel zwar schlechter Weg; von hier aber auf breitem Saumpfad in */, St. zur Musauer Sennhütte; % **t. weiter hinauf gegen W., nahe dem Ende des Reinthals liegt die Füsseuer ^oder Keinthaler, Senn- hütte. In beiden Hütten Alpenkost; in der letzteren auch zwei Betten.

Von der Füssener Sennhütte wird der Gipfel der Schlicke 2056 m in 1 St unde erreicht. Auffallender Weise begegnen wir dieser in der ganzen Umgebung gebräuchlichen Benennung für die höchste Spitze der Vilser Berge auf keiner Karte, dagegen an ihrer Stelle dem Kareschrofen (gespr. Karegschröf), welche Bezeichnung indess auf eine nur untergeordnete Erhebung zwischen der Schlicke und dem Hundsarsch anzuwenden ist.

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]>r. Rud. Semitner.

seinem Weg. jedoch kaum ohne Führer, folgen. Bequemer steigt man vou der Galtalpe, das Massiv der Genispitze stets hart zur linken lassend, in SO -Kiehtungüber steinige Wiesenhänge empor zum Joch, an welchem der Seitenkamm des Gebirges mit der „Schneid* ansetzt. Auf der Höhe angelangt öffnet sich der Ausblick in eine weite, gegen SO. geöffnete Thalmulde, in welcher die Gernalpen liegen. Da die südlieh abfallenden Felsrippen der Gernspitze ziemlich tief in's Gehänge herab- greifen, sieht man sich, um sie zu umgehen, genöthigt, eine kurze Strecke abwärts zu steigen. Nach etwa halbstündiger Wanderung an den Sudabfällen geht es über Geröll wiederum aufwärts, und hat man sich bisher möglichst hoch gehalten, so bietet sich durch einen steilen, aber gut gangbaren Kamin auch die Möglichkeit, in kurzem den östlichen Grat schon in beträchtlicher Höhe zu gewinnen. Spärlich begraste* Terrain bedejkt hier den Boden; von diesem ziehen steile Abstürze hinab gegen das Heinthal. Ein schroffer Fels schiebt sich noch vor den Gipfel. Auf schmalen Stufen, angesichts der in ihrer ganzen Mäch- tigkeit fast senkrecht abfallenden Xordwände ist derselbe an seiner X. -Seite zu umgehen, erst etwas abwärts, dann über besser gaug- baren Boden wieder hinauf, abermals zum (trat. Auf diesem gelangt man dann mit weniger Mühe zu dem etwas nach S. vorstehenden Gipfel. Der Anstieg währt von der Musauer Sennhütte aus etwa 2' tl St.

Die Fernsicht gegen W. ist durch die überragende Köllespitze etwas beschränkt Besonders schön breitet sich aber zu unseren Füssen das liebliche Thal von Keuttc aus. und dem Lauf des Lech aufwärts folgend reicht der Blick weit hinein ins Lechthal.

Gerade gegen S. zieht der Seitenkamm unseres Gebirges hin, seine prächtigen Weidegründe mit den Gern-, Höfer- und Gundeu- Alpen, den Wengler. Aschauer und Höfer Höfen vor uns entfaltend.

Die Gernspitze von Ehrenberg bei Reutte.

Im N. über bewaldeten Höhen blinken die Burgen Hohen- schwangaus; tief unten ruht im Waldesdunkel der kleine Frauensee.

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Das Thunnheimer Gebirge.

Wer mm nach Keutte hinab will, wird den bequemeren Abstieg am Östlichen Grat einschlagen. Anfangs bietet die Gratschneide noch gilt gangbares Terrain, bald aber sieht man sich genöthigt, auf den Grasbändern an deren N.-Seite hinab einem scharfen Zacken auszu- weichen. Man könnte von hier aus vielleicht an der Nordflanke des östlichen Grats, auf steil geneigten Lahnen abwärts steigen und über Fels den Boden der Thalmulde zwischen der Gernspitze und dem Hohlakopf erreichen, von wo aus dann Steige hinab, an der Sulzthal- alpe vorüber, nach Oberlötze oder auch in das Reinthal führen. Um aber die Gernalpen am Südabhang der Genispitze zu erreichen, empfiehlt es sich, nach Umgehen des scharfen Zackens wieder die Grat- schneide zu gewinnen und nach S. abzusteigeu.

Man hat sich jedoch damit nicht zu beeilen : erst einige hundert Schritt vor den schon dichter bewaldeten Absenkern, so ziemlich gerade ober den Genialpen, kann man sich ohne besonderes Hinderniss durch eine Einsenkung hinablassen. Bald betritt man Weideboden, der zu den Alpen hinabgeleitet. Ueber grasbewachsene Plätze und durch Krummholz hin werden diese selbst in etwa 1 % St. vom Gipfel en-eicht, Diese Abstiegsliuie dient zumeist auch als Anstieg von Keutte herauf, wie oben schon erwähnt wurde. Von den Gernalpen erreicht man in weiteren 1 St Reutte.

Die Küllespitzo und der Gimpel. Beim Eintritt ins Rein- thal von der Achsel her bietet sich die Köllespitze in ihrer ganzen wilden Erhabenheit, und je weiter wir in dieses Thal eindringen, umso mächtiger entfaltet sich ihr massiger Unterbau, welcher gegen die Musauer Sennhütte am Sabach in senkrechteu Wänden abfällt, von nur spärlichen Streifen durchzogen, an welchen vielleicht für einen waghalsigen Kletterer ein Anstieg zum Gipfel möglich wäre.

Wandern wir noch eine kurze Strecke weiter hinauf in's Reinthal gegen die Füssener Alpe, um die gegen N. bis fast zur Sohle des Sabachs vorspringenden, nadelstarrenden Abfälle der Köllespitze zu umgehen und die Linie unseres Anstiegs besser übersehen zu können, so blicken wir uns gegenüber zunächst in eine gerade zur Scharte hinauf- weisende, breite Mulde („in der Wanne"), welche im 0. durch die jäh abfallende Westwand unseres Gipfels, gegen W. aber durch mehrere Felsabsätze, welche zur Kammhöhe hinaufziehen, eingeengt ist. Sie bietet den natürlichen Anstieg zur Uebergangscharte aus dem Reinthal nach Nesselwängle, und von ersterem ausgehend hat man sie auch zu benützen für die Besteigung der Köllespitze sowohl wie des Gimpel. Einzig an der dieser Mulde zugekehrten Seite wird der Gipfel der ersteren, der hier bereits hinter einer zur Scharte herabziehenden Zackenreihe verschwunden ist, vom Reinthal aus erklommen, mag man mm an der Westwand selbst den Anstieg beginnen, oder, wie Barth gethan, ganz zur Scharte hinaufsteigen und von da an der

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Dr. Rud. Seudtiter.

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Das Thannheimer Gebirge.

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NW -Seite in östlicher Richtung vordringen. Letzteren Weg hat der von Nesselwängle kommende Steiger einzuhalten, d. h. er muss von S. her die Scharte erst gewonnen haben, um dann Barth's sehr zu- treffender Beschreibung seines Anstiegs folgen zu können, wenn er nicht die nach Left's Mittheilung nur schwierig zu erkletternde S.-Seite, die „Kölleseite" selbst angreifen will. Jedem, der das Thannheimer Gebirge von S. her zu besuchen gedenkt, rathe ich, sich erst die er- wähnte Skizze, welche sich ausführlich über die ganze Gebirgsgruppe verbreitet, anzusehen. Sie findet sich in Barth's Wegweiser in den Voralpen, zwischen Bregenzer-Ache und Lech", welches W^erkchen in einem autographirten , leider schwer lesbaren Bande an mehreren Stationen des Algäus, so in Immenstadt, Sonthofen und Hindelang, aufliegt.*) Er wird dann auch nicht unterlassen, sich nach einem tüchtigen Führer auf die Köllespitze umzusehen. Bei meiner Be- steigung dieses Gipfels im Jahre 1879 hatte mich der in Füssens Umgebung bekannte Führer Carl Left begleitet, während die Gernspitze und der Gimpel ohne Führer erstiegen wurden.

Wer dagegen vom Reinthal heraufkommt, hat keineswegs, wie Barth mit seinem Führer gethan, die Scharte selbst zu betreten. Auf kürzerem Weg wird er zum Ziel gelangen, wenn er dem von uns eingehaltenen Anstieg folgt.

Ueber die Erreichung der Mulde nach Ueberschreitung des Sabachs im Reinthal kann nach der bereits beschriebenen Lage der- selben kaum ein Zweifel aufkommen. Durch hohes Gesträuch hindurch wird bald ein weitausgedehntes Geröllfeld, die unterste Ausbreitung der Mulde, betreten. Längs der spärlichen Quelle, welche in der Sohle der Mulde herabrieselt, hat man sich nun auf steil geneigtem Terrain über mehrere Absätze hinaufzuarbeiten. Ein colossaler viereckiger Fels- block auf einer kleinen Terrasse, mitten im Geröll, bietet einen will- kommenen Anhaltspunkt. Von hier an nämlich theilen sich die Wege zur Köllespitze und zum Gimpel. Gilt der Besuch ersterer, so hat man noch eine kurze Strecke geradeaus zu steigen; gilt er letzterem, so müsste man sich von hier nach rechts hinauf abwenden, in keinem Fall aber wird die Scharte berührt.

Verfolgen wir vorerst unseren Anstieg zur Köllespitze. Von dem erwähnten Felsblock führte unser Weg noch etwa St über Geröll dichter am Westabhang unseres Gipfels hinan, dessen tiefster Einschnitt zu unserer linken das Massiv förmlich zu zerspalten scheint, bis an den Fuss einer gegen die Sohle der Mulde stärker vorspringenden Mauerstufe. Bereits war mehr als die Hälfte der Mulde ihrer Länge nach gewonnen, und nun wendeten wir uns links zum unmittelbaren

•) Die Ausarbeitung in Barth's Kalkalpen erreicht die Anschaulichkeit der Skizze »im Wegweiser« nicht mehr.

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l»r. Rad. Sendtner.

Anstieg am Gemäuer. Schon die bisherige Wanderung an dem Massiv unseres Berges entlang, in der sogenannten Wanne, lässt den Steiger dessen ganz besondere Eigentümlichkeit, eine bis ins kleinste Detail gehende Zerklüftung, ahnen. Noch boten stellenweise sichere Gras- schöpfe guten Halt bis zu einem vorspringenden, berasten Plätzchen. Von da an begann aber nach etwa anderthalbstündigem Anstieg vom Sabach herauf die eigentliche Kletterei am buchstäblich kahlen Felsen, stets an den Westabstürzen in SO.-Richtung hinan. Eine genaue Be- zeichnung des Wegs ist hier unmöglich: ich möchte nur einschärfen, im allgemeinen gegen die von der Füssener Alpe aus sichtbare Zackenreihe, welche sich vom scheinbareu Gipfel dieser selbst wird ja von dort aus nicht gesehen - zur Scharte herabzieht, unverrückt anzusteigen

Scharte

7

Die Kollespitze von der Füssener Alpe aus.

Das Massiv öffnet hiebei ein wahres Labyrinth von grotesk geformten Zacken, und ohne genaue Kenntniss des Gebirges wird man sich hier nur mit tüchtigem Führer zurechtfinden können. Am Rand jener Zackenreihe angelangt, öffnet sich der Einblick in die von Barth be- schriebene Schlucht, welche er von der Scharte her überqueren musste, um hier mit unserer Anstiegslinie zusammenzutreffen. Die Scharte selbst, welche hier einige Rasenflächen bietet, liegt schon merklich tiefer. Bisher waren wir gerade in SO.-Richtung angestiegen, nun aber kehrten wir uns entschieden links um; es gilt nämlich hier durch einen Kamin den Aufgang zu dem vom Gipfel, der noch immer unsichtbar bleibt, nach N. herabziehenden, kurzen Grat auszutinden Barth benützte seiner hier besonders zutreffenden Beschreibung nach dieselben beiden Kamine beim Auf- und Abstieg wie wir nur wir in umgekehrter Ordnung. Die Richtung des Kamins, welchen wir

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Das Thanttheuner Gebirge.

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beim Anstieg erkletterten, weist mehr gegen X., die des äusserst steilen, welchen wir beim Abstieg benützten, unmittelbar zum Gipfel, mehr gegen 0. hin. Ein ziemlich breiter, bewachsener Grat ward nun erreicht, welcher von NW. gegen SO. ohne jede Mühe rasch zu dem mit einer Signalstauge gekrönten Gipfel geleitet. Vom letzten be- rasten Plätzchen au hatten wir l V4 St gebraucht.

Südwärts fallt das breite Gipfelhaupt in wild zerrissenen Wänden ab, während gegen N. der oben angeführte Grat sich kurz vorzieht ; gegen die Gernspitze hinüber senkt sich der sehr schmale Ostgrat allmälig, um bald in scharler Schneide gegen den östlichen, niederen Kegel der Köllespitze abzubrechen, daher ein Herüberkommen von demselben zur Unmöglichkeit gehört. Nach W. hin schliesst eine stark geneigte und zerklüftete Kaute an deu Verbindungsgrat zum Gimpel hinüber au.

Beim Abstieg folgten wir*) nur eine ganz kurze Strecke dem nach N. streichenden Grat, um alsbald durch den steileren Kamin uns hinabzulassen. Vom Ende desselben traten wir auf senkrecht abfallende Wände aus. Die sehr starke Neigung wird beim Abstieg erst so recht klar, indess dauert diese Strecke nicht eben lange, und über spärlich beraste Stufen wird bald wieder das Terrain der Schuttfelder erreicht

Steigen wir, um dem Gimpel noch einen Besuch abzustatten, nicht ganz bis zur Terrasse mit dem colossalen Felsblock ab, sondern überqueren sofort beim Auftreten auf den Schutt die Mulde und steigen wieder in SW. -Richtung gegen die Kammhöhe an. In etwa 3/4 St. ist diese erreicht ; weicher Wiesengrund bedeckt ihren Boden, gegen S. stürzt derselbe jedoch in lothrechten, kahlen Wänden ab.

Auf dem so jäh aufragenden Zahn zu unserer linken, „beim Schäfer- genannt, war Barth bei seinem Versuch, ohne Führer von S. über die Scharte her auf den Gimpel zu gelangen, gestanden ; von da aus zog er unverrichteter Dinge wieder ab, indem er zu bemerken glaubte, dass die Nordtlanke der zu seinem Ziel hinziehenden Kamm- schneide der Verfolgung eines Weges nichts weniger als günstig sei. Dass die Südflauke absolut ungangbar, musste er sofort erkannt haben, da sie nur eine schroffe Felsmauer darstellt, deren Schneide eine fort- gesetzte Reihe scharfer Zacken aufweist. Wäre aber Barth nur von der Scharte aus nach dem Reinthal zu eine Strecke weit herab- gestiegen, so hätte er den gegen W. so unnahbar abfallenden Fels- zahn umgehen und alsbald die ziemlich breite Kammhöhe wieder gewinnen können, auf welcher er sicher und rasch zu seinem Ziel gekommen wäre. Statt dessen wählte Barth, als er, von der Besteigung der Gernspitze zurückkommend, die Südttanke des

*) Die Möglichkeit nach S., an der sog. Külleseite abzusteigen, wurde mir erst jüngst bekannt

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Dr. Uud. Sendtner.

ganzen Hauptkamms überquerte, den Anstieg aus dem mächtigen Kar, welches zwischen Schafschroten und Gimpel gegen die Gimpel- Alpen (Barth's Nesselwängler Alpen) herabzieht. Jeder von der Süd- seite kommende Steiger wird auch am besten thun, sich an Barth* genaue Angaben hierüber zu halten, und er wird am kürzesten aut diesem Weg zum Ziel gelangen, indem er, der lothrechten Mauer entlang im Kar wandernd, nach einer ersteigbaren, von links nach rechts ziehenden Kinne zu spähen hat; er wird dieselbe kaum ver- fehlen können, da sie sich gerade zwischen der letzten höheren Erhebung der Kammscheide und dem Gipfelkegel selbst befindet. So wird von S. aus die Kammhöhe unmittelbar am östlichen Fuss des letzteren erreicht, und alle Scharten und Zacken der Gratverbindung zur Kölle- spitze hat man bereits im Rücken.

Oimpel

Der Gimpel, vom Gimpclgrätle gesehen.

Setzen wir nun unsere unterbrochene Wanderung auf der vom Reinthal aus erklommenen Kammschneide, dem „Gimpelgratle*, fort. Gewaltig thront im W. als mächtige Ecksäule derselben unser Gipfel, aber noch trennen uns mehrere nicht unbedeutende Erhebungen von ihm Eine Zeit lang geht es auf Rasenpolstern bequem dem Grat entlang, hinauf, hinab, ein scharfkantiges Gipfelchen wird nach S. umgangen, dann tritt man wieder über sichere Grasschöpfe auf einen höheren Buckel: von da aus wird aber das Weiterkommen auf der Kamm-

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Das Thannheinier Gebirge. 375

schneide durch einen senkrechten Spalt quer durch den Grat, mit einem nadelscharfen Spitzchen in seinem Grunde, unterbrochen glück- licherweise ist dieses Hindemiss auf unserem Wege auch das einzige. Ich umging dasselbe, indem ich gegen das Reinthal hinabstieg, und zwar noch tiefer, als das Ende des Spaltes reicht : da fand sich dann die Spur eines Gemsensteigs, welcher die von dem Einriss weiter hinabziehende Mulde überquert. Der letzte und höchste Vorhöcker ist nun auch bald erklommen, und wir treffen mit der aus dem süd- lichen Kar heraufziehenden Anstiegslinie zusammen. Nach einer kurzen ebenen Strecke steigt man zum letztenmal auf gut gangbaren Fels- stufen und Rasenpolstern an und betritt nach etwa 1 1 St. von der Mulde an der Köllespitze, der sogenannten Wanne, an das Haupt des Gimpel.

Zu unseren Füssen blicken wir in den tiefgrünen Spiegel des Haldensee's, und weit geöffnet liegt das mattenreiche Thal von Thann- heim vor ims, keine höhere Erhebung hemmt mehr den Ausblick nach W. Gegen S.. unmittelbar unter uns, ragt der Schafschrofen mit einigen berasten Flächen, auf denen er wohl zu ersteigen wäre, herauf, drüben im 0. starrt die Köllespitze entgegen und hart an ihre linke Schulter gelehnt lugt noch der Gipfel der Gernspitze hervor. Unser Gipfel selbst gleicht einem abgestumpften Kegel, von welchem nach allen Seiten, die erstiegene ausgenommen, gewaltige Steilwände gegen öde Kare abstürzen. Bei solchem Charakter wird man sich wohl beim Abstieg nach den beschriebenen Anstiegslinien zu halten haben.

Es bedarf kaum der Erwähnung, dass die Entfaltung der Gebirgs- ansicht von den drei Gipfeln aus eine grossartige ist, dass aber auch keine bedeutende Veränderung in derselben sich auf dem einen oder anderen vollzieht. Am umfassendsten gestaltet sie sich natürlich von der Köllespitze.

Im NO. und 0. schweift der Blick über das Trauchgebirge, die Planseer Berge, die Karwendel-Gruppe, den Wettersteinstock und die Mieminger Gruppe hin. Im Vordergrund südöstlich ragt der Thaneller herauf, weiter zurück die Heiterwand, im fernen Gesichtskreis Spitzen aus dem Innthal ; besonders fesseln aber die Oetzthaler mit der Wildspitze den Blick. Gegen S. imponirt der Muttekopf, daran reihen sich die Gipfel des oberen Lechthals; im Hintergrund, gerade südlich, erblicken wir eine Spitze der Ortler-Gruppe, üeber den Zacken des nahen Leilach breitet sich prächtig die Hornbacher Kette aus, davor erhebt sich die Pyramide des Hoch vogel. Gegen SW. rinden wir die Mädelegabel, am Ende des Horizonts aber kühne Zacken aus dem Rhätikon, hervorragend die mächtige Scesaplana; gegen W., gerade vor uns die Vislsalper-Gruppe mit dem Gaishorn, weiter zurück den breiten Daumen ; im W. ganz ferne noch schneebedeckte

Zeitschrift 1881. 25

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I>r. Rud. Scndtner. <la^ Thannheimer Gebirge,

Schweizer Berge mit dem Sentis als Schlusstein. Der Blick ins Flachland von der Köllespitze aus schweift ins Unendliche.

Hin rüstiger Bergsteiger kann, wenn er eine der höher gelegenen Alpen zum Nachtquartier gewählt, an einem Tage die drei Gipfel besuchen. S<> beispielsweise von der Füssener Alpe im Reinthal erst den Gimpel, dann die Köllespitze : von der letzteren bliebe es dem Ermessen anheimgestellt, entweder direct von der Köllespitze oder zur Scharte und von da nach S. abzusteigen, um über die süd- lichen Absenker der Köllespitze hin den Ablösungspunkt des Seiten- kamms an der Gernspitze zu erreichen oder sich wieder ganz zur Sohle des Reinthals hinabzulassen und von der Musauer Hütte an den beschriebenen Anstieg zur Gernspitze weiter zu ver- folgen. Nach Besteigung der letzteren würde noch denselben Abend Reutte zu erreichen sein.

Meinen Führer auf die Köllespitze. Carl Left aus Füssen, zu- meist in Hohenschwangau sich aufhaltend, kann ich als in diesem Gebirge besonders kundig bestens empfehlen.

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Karstwaiideruiigeii ober und unter der Erde.

Von P. Pignoli in Triest.

Vortrag, gehalten in der Section Küstenland.

Der Reisende, welchen sein Weg an die nördlichen Gestade der blauen Adria führt, und welcher das Küstenland und seine berg- umkränzten Höhen durchwandert, wird nicht wenig staunen über die unerwartete Mannigfaltigkeit der Naturbilder, welche das aufmerksame Auge daselbst zu entdecken vermag.

Der Karst erscheint beim ersten flüchtigen Anblick von so monotoner Trübseligkeit, dass man in der felsüberflutheten Oede nur die Heimath der grimmig tobenden Bora und des menschlichen Elends gewahrt. Doch wer sich von dem ersten ungünstigen Eindruck nicht abschrecken lässt, wer eine günstig gelegene Anhöhe gewinnt, wird sich schon nach 2 oder 3 Reisestunden durch phantastisch-grossartige Landschaftsbilder belohnt sehen. Entzückt betrachtet das Auge die breite, endlose Seefläche, in welcher in majestätischer Ruhe der blaue Aether sich spiegelt, das weite Meer, wie es, belebt von Fahrzeugen jeglicher Art und Grösse, an der einen Seite flache sandige Dünen bespült, an der anderen in stille Buchten sich einzwängt. Seinen Weg weiter verfolgend gelangt man in die Berge hinein, die blaue See ist verschwunden, die Umgebung ein wüstes Chaos von jähen Abstürzen und zackig ragenden Felsenklippen ; von Seen oder Flüssen ist weit und breit nichts zu erspähen, die spärlichen Saatfelder und Wein- gärten verkriechen sich in tiefe Mulden, der Boden ist besäet mit weissen kantigen Felstrümmern, hie und da bekunden mächtige Ein- stürze und Dolinen die nimmer ruhende Macht der zerstörenden Elemente.

Wieder einige Schritte weiter, und plötzlich verwandelt sich das trostlose Bild: schöne grüne Matten, saftige Wiesen von dichtem Laubwald umschlossen, treten im Hintergrunde hervor. Es ist Lippiza mit seinem prächtigen Hofgestüt, das wir so in 2—3 St. von Triest aus erreicht haben; man befindet sich hier unversehens in einem üppig grünenden Park, den wohl Niemand in so kahler unwirthlicher Ge- gend zu finden erwartete. Doch ist es nur eine Insel im Steinmeer des Karsts, bald treten wieder die Felsen zu Tage, unfreundlich und

25*

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i\ ri^uoii.

öd erscheint wieder die Laudschaft. baumlos und kahl die eisenhaltige Erde. Corgnale, wohin man nun bald gelangt, ist ein kleines unan- sehnliches Dort', aber einen Schatz von Schönheiten birgt hier die Erde iu ihrem Schoos«. Versäume mau ja nicht, die unweit vom Dorf befindliche Grotte zu besuchen. Prangender Wald und blumige Wiesen, wie Lippiza sie bietet, sind häutig genug anzutreffen, doch solche prachtvolle Stalaktitengebilde wie in dieser Grotte findet man ausser in Adelsberg wohl selten im ganzen Erdenrund wieder.

Eine Wegstunde von Corgnale liegt St. Canzian: das bietet weder die Augeuweide üppiger Wiesen noch das Zauberbild glitzernder Tropf- steingestaltungen, aber wieder ein anderes, ein neues Naturwunder : die Katarakten der Recca. Mit mächtigem Schwall stürzt ein gewaltiger Fluss aus dein Felsen hervor, bohrt sich einen kurzen Weg durch ein Felsenlabyriuth und verschwindet in die Unterwelt. Da lohnt sictfs der Mühe, in den grossartigen Kessel hinabzusteigen, am schwindeln- den Abgrund, zwischen herunterhängenden Aesten und Zweigen bis in die feuchte lehmige Höhle, die der Fluss dort ausgewaschen, der in Jahrtausende währender unablässiger Arbeit unter Donnergetöse die Riesenarbeit dieses Durchbruchs vollbracht hat, zum grossen Aerger der Geologen und der Projectenmacher, die Jahre und Jahre lang seinem verborgenem Lauf fruchtlos nachspürten.

Das Dorf selbst liegt am Rand des Abgrunds, gerade Über dem in der Tiefe dahinbrausenden Strom, der schon einmal Dorf und Häuser durch die Wucht seiner hochanschwellenden Wasser mit in den Abgrund gerissen hat. Barometer-Messungen ergeben folgenden Niveau-Unterschied des Strombettes: Seehöhe des Dorfes 471m, Strombett an der letzten Mühle 340 m, am Abgrund vor dem unter- irdischen Gang Sodna jama 290 m. Diesem Abgrund gegenüber öffnet sich einige 30 Schritte weiter SO. ein zweiter, nicht minder schauriger Einsturz, vom Strom gleichfalls durchbrochen, an dessen Rand die Fahrstrasse ins Dorf einmündet. Damit sind aber die Merkwürdig- keiten dieses in allen Richtungen ausgehöhlten Terrains noch lange nicht erschöpft; wenn mau, die Fahrstrasse umgehend, zu den Mühlen hinabsteigt, kann man, vorausgesetzt dass der Wasserstand ein sehr niedriger, das ganze Wirrsal dieser Höhlengänge mit verhältniss- mässig leichter Mühe durchwandern. Unbeschreiblich ist der Ein- druck, den sie hervorbringt, diese wunderbare Unterwelt mit ihren eigentümlichen Gängen und Röhren, Rissen und Spalten, imposant die Scenerie jener Ungeheuern, von natürlichen Strebepfeilern ge- tragenen Bogengänge !

Ich würde kaum zu Ende gelangen, wollte ich eine detaiHrte Be- schreibung all des Wunderbaren versuchen, das sich hier dem Auge aufdrängt; es ist dies auch nicht meine heutige Aufgabe, welche vielmehr dahin zielt, über die weiteren unterirdischen Irrgänge dieses Flusses bis zum Meer zu berichten.

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Karstwanderungen.

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Dieser Gegenstand hat mich von jeher lebhaft interessirt und so war ich schon seit Jahren mit den einschlägigen Studien und Unter- suchungen wohl vertraut ; ich kannte die unermüdlichen Bemühungen und Anstrengungen des durch keinen Misserfolg abzuschreckenden wackern L i n d n e r. der nach jahrelangem Kämpfen imd Streben die von St. Canzian an unterirdisch verfolgte Recca endlich (im Jahre 184o) in der Nähe von Triest, mehr als 1000 Fuss unter der Erd- oberfläche wieder entdeckte. Ebenso vertraut war ich mit den Er- hebungen und Messungen, welche die Ingenieure Calvi und Sforzi behufs Herstellung einer Wasserleitung nach Triest vorgenommen, und mit der von Buttoraz angefertigten graphischen Darstellung der Trebitscher Höhle, welcher von Rechtswegen der Name Lindner- Höhle für alle Zeiten gebührt: aber trotz alledem wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, dieselbe zu beschreiben, hätte ich nicht die furcht- bare Grossartigkeit dieses colossalen Abgrunds mit eigenen Augen geschaut.

Jahre und Jahre lang sehnte ich mich vergebens danach, wenig- stens einmal in diese wunderbare Höhle zu gelangen, von welcher der Volksmund die abenteuerlichsten Dinge zu erzählen wusste Um- sonst, denn die Leitern, welche der brave Sigon darin augebracht hatte, lagen verfault, und ohne solche Vorrichtungen wäre es vergebliche Mühe, sich in die dunkle Tiefe zu wagen. Der nunmehr «auch schon verstorbene Sigon war gewissermaassen der waltende Schutzgeist dieser Grottengänge: er hatte weder Mühe noch Kosten gescheut, um die- selben möglichst zugänglich zu macheu, und die von ihm an den Wänden sicher befestigten Stiegen hatten es ermöglicht, durch die enge und finstere Erdspalte, die an mehreren Stellen durch Spren- gungen erweitert werden musste, hindurchzukriechen, bis mau zum Wasser gelangte. Der brave Mann, welcher mittels eines hiezu ein- gerichteten Flosses dieses unterirdische Wasserlabyrinth nach allen Richtungen durchforscht hat, scheint wirklich den relativ leichten Zugang in der Absicht construirt zu haben, um die Triestiner hinein- zulocken und ihnen die Ueberzeugung beizubringen, welch immensen Vortheil die Stadt durch die Aneignung dieses Wassers gewinnen würde.

Wenn man aber bedenkt, dass vor dieser Zugänglichmachung nicht die Spur einer Oetthung hier zu sehen war, und dass nur an einigen Stellen durch lose Felstrümmer stark hervorbrechender Wind auf das Vorhandensein einer solchen schliessen Hess, und erwägt, welche Mühen und Anstrengungen angewendet werden mussten. um zum erstenmal in die unbekannte Tiefe zu dringen, da überkommt Einen das Geiühl aufrichtiger Bewunderung für den Muth und die eiserne Beharrlichkeit des wackeren Linduer, der, unbeirrt durch die sich ihm entgegenthürmendeu Schwierigkeiten aller Art, unablässig

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P. Pigrnoli.

und unverdrossen sein Ziel verfolgte, bis ihm das gewagte, last un- glaubliche Unternehmen gelang Diese Männer sind nicht mehr: mit Rossetti und Stadion, die sich lebhaft dafür interessirten, entschlief auch für Jahre die Frage der Kecca- Wasserleitung, bis eine Epoche anhaltender Dürre in den Jahren 1867 und 1868 die Wasser- versorgung Triests wieder zum Gegenstand der eingehendsten Studien machte.

Neue Commissionen von Fachkundigen wurden zusammenberufen, alle bisherigen hydrographischen Arbeiten einer genauen Prüfung unterzogen, alle Quellen und Wasserläufe in der Umgebung begut- achtet: die Bistrizza bei Feistritz, der Risano bei Cernikal, der Hubel bei Haidenschaft standen unter den Projecten in erster Reihe: zuletzt wurden die Studien bei St. Canziau und in der Lindner-Höhle wieder aufgenommen. Mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgte ich die Fortschritte dieser letzteren und harrte sehnsüchtig des Tages, an welchem die Höhle wieder zugänglich gemacht werden würde. Endlich, an einem Septembertag des Jahres 1868 ward mir die erfreuliche Knude, dass eine Commissiou sich dahin verfüge, um plaumässig den Wasserlauf in dieser Höhle zu iuspiciren.

Ohne Zeit zu verlieren machte ich mich auf. und den Weg über den Monte Spaccato einschlagend, erreichte ich bald das Dorf Trebich. wo ich die Commissiou anzutreffen hoffte: zu meiner Enttäuschung war dieselbe bereits vor 2 Stunden von da aufgebrochen und es blieb mir nichts übrig, als den Weg allein fortzusetzen. Noch grösser war meine Enttäuschung, als ich, beim Eingang zur Höhle angelangt, in den stocktiustern Abgrund hineinstarrte und weit und breit keiu menschliches Wesen zu sehen, keine Stimme zu hören war. Rathlos stand ich da, vollkommeu unausgerüstet war ich gekommen, in der sicheren Erwartung, bei einer solchen Gelegenheit die inneren Räume genügend erleuchtet zu finden. Zu meiner Freude entdeckte ich in einem Winkel zusammengekauert einen Menschen, der sich als der Wächter zu erkennen gab. Ich bat ihn, mich hinab zu geleiten, oder mir wenigstens einen Führer zu besorgen, aber er durfte seinen Posten nicht verlassen, und die wenigen kundigen Führer waren von der Commissiou in Anspruch genommen. Er versicherte mich aber, der Abstieg böte keinerlei Schwierigkeit, nur sollte ich mich fest an die Stiegen anklammern, denn die Passage wäre an manchen Stellen sehr eng, und Licht wäre die Hauptsache. Damit händigte er mir eine Un- schlittkerze ein, und so ausgerüstet begann ich auf gut Glück meine Reise in die Unterwelt,

Anfangs beschlich mich ein banges Gefühl, als ich mutterseelen- allein in diesem Reiche der Finsterniss vorwärtsdrang, mit einem einzigen Lichte, das der geringste Windhauch auslöschen konnte: wohl hatte ich mir die Abbildung der Grotte, die ich zu meiner Rieht-

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Karstwaiiderungen.

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schnür mitgenommen hatte, fest ins Gedäehtniss eingeprägt, aber was half das ?

Nach ungefähr 10 Minuten des Abstiegs gelangte ich in einen etwas weiteren Kaum, in welchen verschiedene Höhlengänge mündeten : dieselben waren aber lauter unterirdische Sackgassen, die kein weiteres Vordringen gestatteten, rechts gähnte ein schwarzer Abgrund von unberechenbarer Tiefe, und nur durch deu Schall hineingeworfener Steine konnte man sich überzeugen, dass da weder ein hölzernes Gerüste noch ein weiteres Vordringen zu suchen sei. Umsonst suchte ich mit meiner kaum eine Spanne weit leuchtenden Kerze den Zugang zur nächstkomraenden Leiter, sie stand links von mir au so verborgener Stelle, dass nur ein Zufall sie mich hätte finden lassen können. Rathlos und verdriesslich sass ich da, nahm die Zeichnung zur Hand und suchte vergeblich mich zu orientiren. Auch keine Fusspur war zu entdecken, kein Laut drang aus der Tiefe zu mir empor, nichts unter- brach die unheimliche Stille, als das leise Aufklingen der von Zeit zu Zeit von der unsichtbaren Decke herabfallenden Wassertropfen. Daran verzweifelnd, mich in dieser pechschwarzen Finsterniss und undurch- sichtigen nebelschweren Luft doch noch zurechtzufinden, eilte ich zornig und beschämt die rettende Stiege hinan, um nur aus diesem Höhlengrab wieder hinauszukommen. Der Wächter erstaunte nicht wenig über mein plötzliches Wiedererscheinen. Wohl verstand ich das höhnische Lächeln, mit welchem er mir zuhörte, doch ich war weit entfernt davon, meinen Plan aufzugeben, und bat ihn inständigst, mit hinabzukommen, wenigstens bis an jene Stelle, wo ich meinen Weg verloren hatte. Dahiesser mich gedulden, bis irgend Jemand von der Gegend in die Nähe käme, und richtig verschaffte er mir nach einigem Warten einen Begleiter, der sich trotz seiner geringen Localkenntnisse bis zuletzt als geschickter, braver und unerschrockener Führer bewährte.

Nun ging es in rascherem Tempo hinunter, die verborgene Stiege wurde nach den eingeholten Instructionen ohne langes Hemm- suchen gefunden, und tiefer und tiefer drangen wir in das Erdinnere ein: doch schien der Abstieg kein Ende nehmen zu wollen. Eine Stunde mochten wir uns so in der engen Kluft zwischen scharf- kantigen, nassen Felswänden durchgewunden haben, als wir endlich in einen stollenartigen Gang gelangten, in welchem uns ein scharfer Luftstrom eutgegenwehte. der unsere Lichter verlöschte. Glück- licherweise waren die mitgebrachten Zündhölzchen noch nicht durch die Nässe verdorben, und wir konnten die Kerzen wieder anzünden, die wir nun mit mehr Sorgfalt behüteten, und so wieder weiter drangen zum ersehnten Ziel. Noch ein Couloir und noch eine Leiter, und dann umgab uns endlich der weite freie Raum, doch nur das Rauschen des Wassers verkündete, dass wir bald auf sicherem Bodeu Fuss fassen würden.

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im

P. Pignoli.

Kin sandiger Schutthügel, autgebaut aus Steinböcken der ver- schiedensten ( flösse, war unsere Haltstelle; von hier aus gewahrten wir das rüthliche Schimmern vou Fackeln, deren mattes Licht uns aus der Dunstat un «Sphäre entgegenleuchtete, und vernahmen die wieder- hallenden Laute zahlreicher Meusehenstimmen. In der schauerlichen Tiefe regte sich nach jahrelanger Grabesruhe wieder einmal geschäftiges Leben Wie aus engen Fesseln befreit athraete ich auf und an ein Geländer mich stützend, setzte ich rasch den schlüpfrigen Abhang hinab und stand endlich am Kand des langgezogenen Wasserspiegels Freudigen Herzens grüsste ich die Anwesenden, welche, in verschiedene Gruppen vertheilt, geschäftig ihrer Arbeit oblagen. Leider war mir die Zeit zu knapp zugemessen, um nach meinem Wunsch die ver- schiedenen Höhlengänge zu durchforschen, und die Hindemisse zu gross, um mit den einlachen Mitteln, die hier verfügbar waren, allen Gefahren einer unterirdischen Expedition Trotz zu bieten. Zwei ge- waltige Gegner sind hier die Finsteraiss und die Wasserdünste, welch letztere in Folge der verhältnissmässig niederen Luft- temperatur aus dem Wasser aufsteigen und mit blossen Pechfackeln nicht bewältigt werden können.

Beschreiben lässt sich die unterirdische Landschaft, iu welcher wir uns nun befanden, schlechterdings nicht. Man glaubt nur Traum- gebilde um sich zu sehen, man fühlt, dass man sich in einem colossal weiten Kaum befindet, aber weder die Decke, welche sich über uns wölbt, noch die Wände, welche doch den Kaum einsehliessen müssen, lassen sich unterscheiden, in phantastischen Formen ragen da und dort von oben, von unten, von der Seite, schwarze Felsmassen in die Dunkelheit hinein, zuweilen so drohend, als ob sie zermalmend auf uns niederstürzen sollten, und in der Mitte tüesst der Strom 80 nihig dahin, als ob das freundlichste Thal seine Ufer umgäbe. Plötz- lich aber gelangt er an eine senkrechte Felswand, die ihm jeden Durchgang weigert. Da mag er lange dagegen angestürmt sein, bis es ihm gelungen, dieselbe zu unterwaschen und sich den Weg in eine enge Spalte zu graben, in welcher seine zusammengepressten Wasser mit rasender Wuth sich hineindrängen, mit gurgelndem Rauschen den Waghalsigen verhöhnend, der ihren Lauf noch weiter verfolgen möchte. In diesem Greuel der Verwüstung ist jedes Leben ausgeschlossen, der Boden ist allenthalben unterwühlt und beständigen Verwälzungeu unterworfen und es ist nicht zu wundem, wenn die umwohnenden Land- leute die fabelhaftesten Geschichten von unterirdischen Erlebnissen zu erzählen wissen, welche wohl nur das Product ihrer durch das Un- geheuerliche der Erscheinungen erhitzten Phantasie sind, jedoch durch dasselbe auch ihre Erklärung linden. Bei anhaltend starkem Regen ver- vielfältigt sich die Wucht des Stromes, der dann Felsblöcke und alles mögliche Geröll mit sich fortreisst und die Abfiusswege verstopft:

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Karctwanderangen. 3*3

dann stauen sich die Gewässer in der Höhle und steigen, alle Räume ausfüllend zu mächtiger Höhe empor, bis der ungeheure liruek der angesammelten Wassermassen mit furchtbarem Getöse neue Bahn bricht. Alles zermalmend, was ihnen im Weg steht

Die constatirte Lufttemperatur am Hochplateau des Karstes betrug 19° C. im Schatten, die der Grotte 13 bis 14°. welche jener der umgebeuden Gesteinsmassen ziemlich gleich kommt, während die des Wassers 15 C. betrug: ein Ergebniss, welches man am gleichen Tage auch in St. Canzian (nämlich 15 C.) für das Wasser gewann. Dieser Umstand beweist zur Genüge, dass die Gewässer dieses Flusses vor ihrem unterirdischen Lauf offene Canäle passiren, deren Wände von der Sonnenbestrahlung bereits erwärmt wurden, und dass die Hypothese eines verzweigten Netzes von bedeutenden unterirdischen Quellwässern, oder von einem unterirdischen Wasserreservoir, dessen Abfluss dieser Strom bilden sollte, auf der ganzen 13 '/.»km langen Strecke von St. Canzian bis Trebich, wenn nicht gänzlich aus- geschlossen, so doch sehr problematisch erscheint.

Problematisch erscheint gleichfalls die Idee, diesem Wasser aus den mehrfach sich abzweigenden Wasserrinnen durch eiue Bohrung von kaum 1100m gleich beim Uebergang des Sandsteins zu den Kalkschichteu eine genügende Menge für die Versorgung «1er Stadt abzugewinnen.

Einigen Aufschluss hierüber mögeu die fortgesetzten Beob- achtungen in der Lindner-Höhle bieten. Im Oetober desselben Jahres erreichte das Wasser darin die Höhe von {SO m über seinem ge- wöhnlichen Niveau von 15 m über dem Meeresspiegel. Daraus schon erhellt, dass in keinem Fall ein ausgebreitetes Netz von Abzugscanälen hier zu finden ist. sondern höchstens einige unbedeutende Rinnsale, welche möglicher Weise den Boden bis zum Meer durchfurchen, die aber beiweitem nicht ausreichen, um einen raschen Abfluss der in den Höhleu sich stark ansammelnden Gewässer zu ermöglichen.

Die von Manchen gehegte Meinung, dass die Gewässer dieses unterirdischen Stromlaufs das Product einer Menge sich in denselben ergiessenden Quellen sei. ist sonach vollkommen haltlos, der Strom in der Linduer-Höhle ist nichts Anderes, als Fluss- und Bachwasser. Es ist gewiss nicht zu bestreiten, dass die in der Reeea enthaltenen heterogenen Substanzen durch das Hinzukommen verschiedener anderer unterirdischen Gewässer, deren Quantität zuweilen die Wassermasse der Recca bei St. Canzian um Vieles übertrett'eu mag. aufgelöst oder verdünnt werdeu : nichtsdestoweniger hat man an den Wänden der Grotteugänge bis zu beträchtlicher Höhe Spuren von Sedimenten ge- funden, welche schliessen lassen, dass das Wasser da innen mitunter sehr trübe tüesst.

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P. PignolL

Kiu weiterer He weis, dass die Kalkinassen. abgesehen von der Verschiedenheit der Schichtungen, die da vorkommen, nicht so höhlen- reich sind, um dem Wasser leichten Abttuss nach allen Richtungen zu gestatten, ergibt sich daraus, dass die Kecea nicht in Sistiana zum Vorschein kommt, wo doch die vermeintlich sie allein eindämmenden Sandsteinschichten in das Meer verlaufen und aufhören, sondern :>V., km weiter westlich. Wenn endlich das Wasser sich gleichmäßig im Kalkstein verzweigen würde, so mttsste man dessen Spuren überall da antreffen, wo die Kalkschichten das Meer erreichen, und es würde sich nicht an einem einzigen Punkt eine so bedeutende Wfassermenge vorfinden, wie dies beim Ausfluss des Timavo der Fall ist. wo der Fluss nach den gemachten Messungen auf das Zehnfache der in der Lindner-Höhle beobachteten Wassermenge angewachsen erscheint.

Es dürfte vielleicht interessiren. nun auch etwas über die ver- schiedenen Projecte zur Ausnützung dieser unterirdischen Wasser- vorräthe zu vernehmen. Obw ohl dieser Gegenstand nicht im Bereiche meines heutigen Vortrags liegt, und jede gewünschte Aufklärung durch Einsichtnahme in die vielen in unserem Stadtarchiv aufbew ahrten Projecte zu erlangen ist, so will ich doch Einiges darüber mit wenigen Worten flüchtig erwähnen.

Sforzi hatte ursprünglich beantragt, sich mit einer Bohrung von wenig über KHK) in Länge zu begnügen, in der Meinung, dass für die weiteren 4 km. d h. bis unterhalb Trebich, schon die natür- lichen Höhlengänge ohne weiteres Zuthun die Wasserzufuhr fördern würden: er hat dabei auf viel mehr Höhlengänge gerechnet, als wirklich vorhanden sind, und auch übersehen, dass wir es hier nicht mit einer einzigen Kalkformation zu thun haben, sondern mit Kalken aus der Epoche des Eocen und der Kreide, w elche beide wohl die Existenz von Höhlenräumen zulassen, wobei jedoch ein Zusammenhang der- selben ausgeschlossen erscheint.

Durch die sorgfältigen geodätischen Arbeiten B ü r k 1 i ' s aus Zürich ist es dagegen zur Genüge erwiesen, dass ein grosses Wasser- Quantum nur in einer Entfernung von 4'/« ökm von Triest gefasst werden könnte. B ü r k 1 i meint , es wäre keine absolut« Not- wendigkeit da, die Bohrung gerade in der Richtung von Trebich einzuschlagen, wo man wegen der bestehenden Grotte zufälliger Weise auf die Spur des Keccaflusses gekommen; das gleiche Resultat könne ebenso gut auf dem Wege zwischen Opcina und Trebich mit Ersparung von 5< X) m Gallerie erreicht werden. Er proponirte einen Durchstich, der im Rojanothale beim Zusammenfluss des Martesin- und Rosandrabaches beginnen, die auf 1300 m Länge berechnete Sandsteinschicht durchsetzen, dann durch 400m numulitischen Kalk und durch 300 m Cosina-Schichten weiterdringen imd dann im Kreidekalk bis zum unterirdischen Laufe der Recca fortgeführt

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Karstwauderungen.

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weiden sollte. Die Lauge eines solchen Tunnels würde sonach T> km betragen. Wollte man statt Trebich die Richtung Opeina-Banne wählen, so würde sich die Länge des Bohrlochs um ca 800 m ver- mindern: es würde dann 30Oni unterhalb des Karstplateaus beginnen. In beiden Richtungen würde mau viele technische Schwierigkeiten zu überwinden haben und jedenfalls würde die Arbeit viel Zeit und grosse Kosten erheischen und schliesslich bliebe es doch fraglich, ob das Wasser, ohne einem Depuratiousverfahren unterzogen zu werden, zum Hausgebrauch benützt werden könnte.

Wenn ich im bisher Gesagten auch nur ein sehr undeutliches Bild vou dem Innern des uns umgebenden Karsts zu bieten vermochte, so hotte ich doch dargethan zu haben, dass derselbe eine reiche Fülle interessanter Erscheinungen beherbergt, zu deren Erforschung bisher viel zu wenig geschehen ist. Man spricht wohl viel von seineu Grotten und Höhleu, weit entfernt ist mau aber von einer svstematischeu Durchforschung ihres Zusammenhanges, von einer planmässigen Ver- folgung der nach allen Richtungen sich verzweigeuden Gäuge und Abzugskanäle. Wer vermag sich auch nur eine dunkle Vnrstelluug zu machen von all' den Umwälzungen, welche dieser durch und durch zerklüftete Boden im Laufe der Jahrhunderte erlitten hat?

Man betrachte nur die bekanntesten Einstürze und Höhlen : bei Planina die Poikhöhle. die Abzugshöhlen der Unz. die Abflüsse des Zirknitzer Sees, die Luegger Grotten, um sich nur einen Begriff von der allgewaltigen Macht der hier waltenden Naturkräfte zu macheu !

Die geologischen Vorgänge, welche au anderen Orten nur aus ihren Resultaten zu deduciren sind, hier sind sie noch in voller Thätigkeit und liefern den augenscheinlichen Beweis, dass die Trans- formation der Erdkruste noch lange nicht beendet ist.

Der Forschungsdrang unserer Zeit ist so rege und hat in den ver- schiedensten Richtungen so glänzende Erfolge erzielt, warum sollte er nicht auch die geheimnissvolle Tiefe der Erde gründlicher untersuchen. Die Wissenschaft würde doch gewiss so manche wichtige Aufschlüsse gewinnen, und so manche Lücke uuseres geologischen Wissens könnte durch solche Forschungen ausgefüllt werden.

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Ilriiir Erfahrungen bei den Exkursionen auf

den hohen Göhl.

(Mit Notiz über die erste Watzmann-Ersteigung.) Von Valentin St an ig.

Bericht an Karl Krenbert Freiherrn v. Moll. Handschrift «1er k. b. Hof- und Staats-Bibliothek in München.*)

Erwarten Euer W. nichts Volkommenes von mir. Ein Mann nur. mit naturwissenschaftlichen Kenntnissen ausgerüstet könnte diess leisten. Allein bis jzt kann doch wohl Niemand von diesem Bergriesen, der von unserer ganzen Gegend so schön, so erhaben in das Auge fällt, der so nahe unsrer Stadt ist, soviel als ich sagen. Äliutn expedemus!

Der bequemste Weg auf diesen Berg ist wohl der Aber Schellen- berg. Bei der lezten Wache gegen Berchtolsgaden, nahe beim Hoch- gerichte, genau bei dem kleinen links am Wege sich befindlichen Backoft'en verlässt man die Landstrasse und wendet sich links auf- wärts. Dann verfolgt man den sich am bessten auszeichnenden Fuhr- weg durch Waldungen hinauf. Man gehet über Felder und einzelnen Häusern vorbei. Die lezten davon sind die „Auf der Ebne" geuannt

*) Wir geben diese interessante Mittheilung in unveränderter Schreibweise und lediglieh mit Weglassung einiger nicht auf die Besteigung selbst bezüglicher Stellen.

L'eber Stanig entnehmen wir W urzbach's biographischem Lexikon und einer Mittheilung H. W allman n 's im „Tourist* folgende Notizen: Als Bauernsohn geb. 12. Febr. 1774 zu Bodens im Görzischen genoss er den ersten Unterricht in derHeimath und kam dann nach Salzburg, wo er von seinen Eltern nur kümmerlich unterstützt wurde.

An der Universität gab er sich mit besonderer Vorliebe dem Studium der Mathematik und Naturwissenschaften, besonders dem der Botanik hin.

Während .-einer Studienzeit ( 1 70i» 1801 ) und als Aushilfspriester in Noun- berg bei Salzburg (1802) sammelte er ein vollständiges Herbar der Flora der Länder Salzburgs und gründete und pflegte eine Anlage von Alpenpflanzen (viel- leicht die erste derartige ■. welche terrassenförmig am Felsabhang des Nonnberges (Kaplangarten) sieh erstreckte, und weicherauch Hoppe in seiner Selbstbiographie gedenkt.

Aus dieser Zeit stammen seine vielfachen Bergtouren im Salzburger Land. Es scheint darüber nichts veröffentlicht worden zu sein. Wurzbach zählt seine Schriften auf. fast nur Gedichte in deutscher und krainerischer Sprache: gedruckt

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Meine Erfahrungen.

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Von der Ebne ans verfolgt mau deu Weg sich mehr links haltend weiter. (Wollte man sehr stark rechts hinauf sich halten, so komme man auf die Alpe Schazkehl genannt.) Nach einer Stunde erreicht man die Alpen, im Offen genannt. Ein angenehmes Thal im westlichen Kessel des Göhls, wo die Stille nur durch die Glocken des Alpenviehes unterbrochen wird. Nun lässt man den vor sich liegenden Wald rechts, und nach einer halben Stunde ist mau bei den 4 Elisen von der sogenannten Krautschneideralpe, sonst unter dem Namen Eck bekannt. Da traf ich bei meinen vielen Alpen-Exkursionen das munterste, das besste Alpenvolk an. Von da aus machte ich raeine drey Hauptangriffe auf den in seiner ganzen Felsengrösse ins Auge fallenden Göhl. Wahrhaft es braucht einigen Muth um sich zu ent- schliessen diesen kahlen Felsenkolloss zu ersteigen, besonders da man von allem Volke gar keine Winke Ober dessen Ersteigung erhalten kann, weil diese Wand (so nannten die Aelpler den Göhl) gar nicht ersteigbar scheint. Quis (montium) contra me, dachte ich, und begann meine erste Exkursion die auf die höchste Spize gerichtet war, da noch dunkle Nacht das Land dekte. Ich stieg nach dem Rflckeu der Eckalpe hinauf und aus Ohngefähr traf ich einen Gemsjäger an. der doch zum Theil den Göhl ersteigen wollte.

ist davon nur Weniges; in seinem Nachlass fand sich eine handschriftliche Liedersammlung, welche neben originalen Dichtungen meist Uebersetzungen aus Geliert, Bürger u. a. deutschen Dichtern enthält. Ueber seine Bergtouren finden sich nur Berichte in den Werken zeitgenossischer Schriftsteller. So schreibt M. Vierthaler in seinen „Wanderungen", II. 267: „Die ersten Beobachtungen an» Barometer, Thermometer, Hygrometer wurden auf dem Scheitel des Glock- ners den 29. Juli 1800 um halb 9 Uhr von Herrn Stanig gemacht. Der Baro- meter stand auf 17 Zoll 10 Linien. Die Gegenbeobachtung auf der Salmhöhe machte Professor Schi egg (aus Salzburg). Die Instrumente waren genau und kein Zufall hinderte den Gebrauch. Die Resultate fielen desshalb auch ganz anders aus, als im vorigen Jahr. Der ausserordentliche Berg raget nicht 2162-1, sondern 1997 Klafter, d. i. 11 982 Pariser Fuss über den Spiegel des Meeres empor. Der Grossglockner ist der Tschimborasso von Salzburg und Kärnten, nur nicht der von Tyrol, denn da ist Orteies, welcher mit dem Mont Blanc und Rosa nach der Ehre strebet, der König unter den Bergen Europas zu heissen. Er steigt um mehr als 2000 Fuss noch höher als der Grossglockner zu den Sternen hinan.«

Band I. 33 (Anmerkung) erwähnt Vierthaler, dass Stanig i. J. 1801 den Göll erstiegen habe, und II. 38, heisst es : „Diese Spitze (des Watzmanns), durch eine grässliche Kluft von der östlichen (wohl Verwechslung mit dem Kleinen Watzmann, es ist natürlich das Hocheck gemeint) getrennt, wurde lange für uner- steiglich gehalten. Allein i. J. 1801 raubte der verwegene Bergsteiger Herr Stanig der Spitze die Ehre, die Unersteigliche zu heissen. Er maass auf dem Riesenscheitel vermittels der Zollmann'schen Scheibe einen Winkel und stellte barometrische Beobachtungen an. Diesen zufolge ist die Spitze 8400 Fuss über dem Meere erhaben."

Stanig kam dann (1803) als Kaplan nach Bainsize unweit Canale amlsonzo. wo er 6 V, Jahre lang unter einem baufälligen Strohdach sein Seelsorgeamt ausübte, dann nach Ronzina ; er führte die Kuhpockenimpfung ein, war geschickter Gärtner und Obstzüchter ; 1819 wurde er Domherr in Görz und starb daselbst am 29. April 1847.

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Valentin Staoig.

Mit diesen sehr willkommenen Geleitsmann stieg ich nun den Göhl hinan. Allein bald war der Gipfel des Göhls in Wolken gehüllt und der bald darauffolgende Regen machte den bösesten Eindruck auf uns. Lange warteten wir auf einem schon hohen erstiegenen Rücken (diesen Punkt will ich die Warthe heissen ) und erst die immer tiefer herabsinkenden Wolken erzwangen bei uns das Vorhabeu dieses Tages aufzugeben. Der Jäger gab mir einige Winke wie ich den Göhl ersteigen könnte, denu auch er hatte ihn schon einmal erstiegen, und nun kehrte ich wieder auf die Alpen hinab und benüzte den Rest des Tages sogut ich konnte.

Des folgenden Tages trat ich den nämlichen Weg eben so frühe an. aber von grössern Hoffnung gestärkt, denn der ganze Himmel war heiter und der Schein des Vollmondes erleichterte mir das Steigen. Hat man je von einen so hohen Punkte den Sonnenaufgang gesehen, so kann man sich das hinzu denken was ich hier nicht ausdrücken kann Noch lag alles im Schatten der Nacht, der nur durch den Mondes- schein etwas gemildert war, als dort im ebenen Osten schon lange die vielfarbige Morgenrötbe die Dunkle durchbrach. Immer ward jene unter vielen Farbenänderungen grösser, und sichtbar drückte sie gewaltig die Nacht von ( >sten gegen den schwärzeren West hin in weleheu sie sich dann erst verlohr. als der Berge kahle Spizen von den goldenen Strahlen der Sonne gefärbt waren.

Und nun mit welchen Worten sollte ihre feurige Pracht beim Hervorsteigen aus dem Ozeane der Kbne ausgedrückt werden! Ganz hingerissen erstarret das Aug* und kaum seiner Bewusst wird es dem Herzen so enge, so wohl. Jeder Augenblick gebährt dem Auge ein Gebäude, einen neuen Gegenstand, der zuvor in der Dunkle begrabeu war Die Glocken des Viehes und das Rufen und Ansingen der Sende- rinnen beleben den Morgen!

Ich will mich (um nicht zu weitläuftig zu werden) in Anzeigung wo der Göhl zu ersteigen sey nicht ins Detail einlassen: zumal da dazu wohl viele berufen, aber nur wenige auserwählt seyn dürften Nur einiges Wenige melde ich. Man geht auf den Rücken der Krautschneideralpe ganz zur Felseumasse hin. Hat man von leztern, die von der Feme böser hersieht als sie wirklich ist, einige 50 Schritte erstiegen, so kehrt man sich ganz rechts völlig abwärts hin. Da beginnt interessantes Feld für Botaniker. Rechts hat man den Abgrund und links thörmenhohe Felsenwand. Dann hält man sich nach einer Strecke von etwa 4 Büchsenschüssen mehr aufwärts sorgsam folgend den sparsam kennbaren Tritten der Gemse, die ich hier häufig sah. und welche durch oft wiederholtes Pfeifen ihre Gegenwart melden. Man hält sich immer mehr aufwärts und nach einer Stunde erreicht man einen Rücken, der eine Fortsezung des oben bemeldten ist. Man muss an so einen Punkte sevn. dass man über den Rücken hinab auf

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Meine Erfahrungen.

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einen kleinen grünen Plaz kommen kann, wo mau in einer Art vou einen Felsenobdache Schuz vor Regen findet. Hier wartete ich das erste mal auf gutes Wetter, und dieser Punkt heisst mir die Warte Gerade unter sich tief unten sieht man den grossen Kessel, in dem sich der nie zerschmelzende Schnee und das hinabgestürzte Gestein der ganzen östlichen Seite des hohen Göhls befindet. Schon ist die Aus- sicht erhaben und schön und die Höhe hat dem Untersberge den Rang schon abgewonnen.

Der schauderliche Anblick des Göhls prüfet hier neuerdings den Muth des Ersteigers. Von da gehet man links unter den Rücken hinan, dessen vorhangende Felsen den Einsturz von oben drohen und uuten der tiefe Abgrund Behutsamkeit einfiösst. Man kömmt nach einer Viertelstunde zu einer grossen Platte, die für Viele der Stein des Anstosses seyn dürfte. Ich kletterte nach eiuer Spalte über die Mitte derselben hinauf, und hielt mich rechts gerade zu der sehr hohen Wand hinauf. Da ist man gezwungen sich unter derselben links hin zu halten. Da findet der Mineralog manche Belohnung seiner Mühe. Ver- schiedene Petrefakten und eisenschüssiger Kalkstein waren hier anzu- treffen. Hir Bhodus selbst für die muthigsten Bergsteiger: denn mau hat ober sich mehrere Thürme hohen Wände, an denen man neuen Herab- sturz bemerket: undunter sich beinahe perpendikulär ist der tiefe Kessel. Man geht über sehr steile Platten und kaum bleibendes Gesteinhinan. das vom Fusse kaum berührt schaarweise in den tief unten liegenden Kessel stürzet und ein kaum aufhörendes Echo von allen Seiten, und durch sein Zertrümmern Wolken von Staube bildete. Ein Fehltritt, oder ein Verspäten beim weichenden Gesteine würde zur Folge den Sturz in den Bergtiefen Abgrund nach sich ziehen. So sollte man noch ferner schreg hinangehen, wo man dann weiter oben durch eine Scharte auf den Rücken des Göhls kommen würde. Allein ich wünschte bald Sicherheit, hielt mit mir selbst Concilium medicum und wagte es die nun nachlassenden Wände ober mir zu erklettern und einer fatalen Abfart vorzubeugen. Mit äussersten Anstrengung besonders der Hände kletterte ich hinauf, beflügelt von der Hoffnung dass es bald besser werde, und von der hinter mir drohenden Gefahr. Der Versuch gelang und ich befand mich auf einen Rücken, der mir den Kranz der Be- mühung zuwinkte, und der mir etwa Freudenhöhe heissen wird. Die Stimmung dieses Augenblickes kann nur empfunden werden. Aus dem Schlünde des Verderbens kaum entkommen geniesst man eine ge- nossene Woune. Heere von Bergriesen von NO. bis SW. und ein unübersehbares Meer von Ebene von SW. bis NO. hin. biethen sich dem trunkenen Auge dar. Aber noch ist man nicht am Scheitel des Göhls und ein unbesiegbarer Drang, oben, oben ist erst das Ziel, reisset einen zur weitern Fortsezung des Weges hin. Ganz ohue Gefahr gehet man über den Rücken hinauf, dessen östliche Seite immer-

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Valentin Staiii*.

wahrem!»' Präzipizien in Jen tiefen Kessel hinab, die westliche aber eine mein schiefe Fläche, auf der sehr viel ewigen Schnee liegt, oder welche eine steinichte Wildniss bildet, Da werden Spuren einer Vege- tation immer seltener Hier fand ich Sarifraga oppositifolia und die Primula minima musste ich aus dem zuvor gefallnen Schnee heraus- gaben. Nach einer Stunde erreicht man von der Freudenhöhe an den Gipfel des hohen Göhls. Ich schicke die Versicherung voraus, dass ich noch nie eine so unbegrenzte Wonne einer Aussicht genossen habe, als hier, da meine Feder sie nicht einmal matt beschreiben kann.

Von Nordost über ganz Süd bis gegen West hin schliessen un- zählbare Bergriesen den Horizont. Hinter den Abersee beginnt der >pizige Traunstein die Reihen, und das überall hingerissene Auge verfolgt gegen Süden die aus der grauen Ferne kaum hervorstehenden Berge und Spizen und betrachtet die Gestalt und Grösse der in der Nähe liegenden. Auch von Göhl zieht das hinter Abbtenau im Stern- chen liegende sehr hohe Gebirge alle Aufmerksamkeit an sich. Weit herab reicht der ewige Gletscher, wo nicht perpendikuläre Wände sind. Hei aller ihrer Entfernung ragten die drey in die Wolken stechenden Spizen weit über die Tangente des Göhls. In seiner ganzen Länge liegt das nahe Tenuengebirge vor den Augen da, dessen hoher Thron doch unter das Niveau des Göhls fiel. Alle Rücken der Tauern und das Gebirge des hohen Lungaus übersieht man, und der Auna- berg (oder Annkogel gegen Gastein), der Rathhausberg, der Sonnenblick, der hohe Narr und anderes Gasteiner und Rauriser Gebirge zeigen ihre Grösse. Aber keinen der Berge betrachtete ich so lange und mit so feverlichem Ernste, als den sogenannten ewigen Schnee oder die ver- gossene Alpe (das sehr hohe Gebirge das zwischen Blümbach und Goldeck liegt) Eine Reihe von sehr spizigen Felsenpyramiden macht den Anfang von 0. nach W und dann beginnt das ausserordentlich grosse Gletscherfeld Wie eine ruhige Wolke bedeckt es den sehr langen und breiten Rücken dieses Riesen der Berge. Das bewaffnete Auge scheint die Klüfte und Spaltungen des ewigen Eises zu ent- decken. Beinahe ganz unter den Gletscher fiel das Niveau des Göhls und doch ragen noch 3 sehr bedeutende Kögel über diess Eisfeld empor. Es ist nicht Muthmassung, sondern Gewissheit, dass dieses Gebirge bedeutend höher als der zusehr gelobte Wazmann im Berchtoldsgadinschen ist. - Dieses ganze Eisfeld i erzählt das fromme Volk) war einst der Aufenthalt des fetten Rindes und des muthigen Hirtenvolkes; allein da letzteres mit dem Segen der Kühe muth- willigen Unfug trieb, so verwandelte die strafende Hand der Gott- heit diese segenreichsten Alpen in nie zerschmelzendes Eis daher der Name die übergossene Alpe.

Nun wird das Auge zu den zween Salzburgs und Deutschlands Patriarchen, zum Wissbachhorn in der Fusch imd zu dem so berühmt

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Meine Erfahrungen.

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gewordenen Grossglockner, hingezogen Ersterer fällt bei aller seiner Entfernung ausserordentlich in die Augen. Ganz mit Schnee bedeckt und in Gestalt eines Zuckerhuttes ragt dieses Horn über alle seine Nachbarn in die Wolken empor. Lezterer strebt hinter dem Wiss- baehhorn empor. Dass dieser ehrwürdigste Greis, in Deutschland (wenn Schweiz nicht dazu gehört) der Höchste, und in Europa der 4. dem Range nach sey, und dass ihm das Wissbachhorn den Hang streitig machen wollte, ist nicht unbekannt.

Das der südlichen Gegend von Salzburg so spizig und isolirt erscheinende Teufelshorn, zwischen Göhl und Wazmann hin, ver- ändert von Göhl die Gestalt indem man von da seine Verbindung mit andern Gebirgen wahrnimmt. Ganz besonders zeichnen sich sehr viele Berge und Hörner über Zillerthal hin aus. Auch da geht der Gletscher sehr tief herab, woraus man besonders mit Beihilfe des Niveau auf Riesenhöhen schliessen muss; und so verliert sich das Augein den unzähligen und sich in der in Dünste geschleierten Ferne verlierenden Bergen des hohen Tyrols etc. etc. Wild und hoch erscheinen die meistens kahlen Berge gegen Salfelden hin, und weit entfernt links über den hohen Staufen hin glaube ich ganz sicher den Kaiserberg im Tyrol bemerkt zu haben. Doch wer vermag da die Heere der Berge, Hörner und Spizen zu benennen, da von diesem Punkte die Aussicht so un- begrenzt ist.

Eben so von Tausenden von Gegenständen wird man hingerissen, wenn man dann weiter gegen Westost auf die bei Kiemsee sicli eröffnende unermessliche Ebne hinschauet. Seen, Städte, Klöster, Kirchen und andere von der Morgensonne beleuchteten Gebäude; und dann das Mannigfaltige der Waldungen, Auen, Wiesen und erndte- reichen Aecker, gewähren einen Genuss, den je die Natur ihren Freunden gewähren kann. Mit einen Blicke übersieht man das ganze ebne Land, das bei Golling seinen Anfang nimmt und wie ein Amphi- teater zwischen wilden und kultivirten Bergen mit allen seinen Schönheiten sich hinabzieht, bis es sich in Bayern, Oestreich und Böhmen in eine unübersehbare Ebne ausdehnet Mit Wehmuth verfolgt das Auge die unter Pass Lueg zwischen Felsen herausströminende Salza durch die Mitte dieses Landes hinab nach allen ihren Krüm- mungen und Verheerungen des schönsten Landes durch ihre beständige Aenderung des Rinnsales. Tausende Morgen Landes würden dem Lande Segen verschaffen, würde dem Strome ein beständiges Bette angewiesen werden können.

Nun legte ich Hand an die Vollendung meines andern Zweckes warum ich den Göhl erstieg. Ich machte Barometrische und Therm. Beobachtungen und stellte meine zollmannische Scheibe, um horizontale Winkel zu messen . auf. (Dieses sehr einfache Instrument, das Prof. Schi egg, auch mit einem Vertikalwinkel-

Z*iUchrift 1881. 26

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Valentin Stauig.

masse verband, verdient seiner erprobten Genauigkeit wegen gewiss mehr Aufmerksamkeit. Solange unsre Geometer mit ihren immer mangelhaften Astrolabien, Feldtischen, Messketten, Kompassen etc. ihre Arbeiten ausfertigen erhalten wir nur Unkundige befriedigende Produkte. Von sehr wenigen gutgewählten Standpunkten ist man im Stande mittels der zollmauuischeu Seheibe über die grösste Gegend ohne Messketten etc. ein sehr genaues Nez zu entwerfen. Auf diese Art nur muss eine Landkarte entworfen werden, wenn man sich nicht mit schiebenden Unrichtigkeiten oder undankbaren Kopierungen begnügen will. (Fiat expcricntia !) Nachdem ich von den merk- würdigsten Objekten die Winkel genommen hatte fand ich nun- Zeit wieder mir selbst zu gehören.

Der Blick vor sich hinab in den gleichsam auf dem ebnen Laude liegenden Kessel ist Schauder erweckend. Erst da als ober mir keine Gefahr mehr drohte, hatte ich Muth, Trümiuer des verwitterten Göhl- gipfels in den Abgrund hinab zu befördern, um das fürchterliche Knallen aus der Tiefe herauf durch vielfaches Echo vermehrt zu hören, und zu sehen wie die grössten Steinmassen in ihrem Sturze iu Tausend Stücke zerschlagen in die Luft hinausfliehen. Kaum hatte die Sonne die östliche Seite des Göhles erwärmet als im Kessel unten Wolken entstanden und thürmend herauf gegen die Höhe sich erhoben. Ich befürchtete eiue gänzliche Bewölkung des Göhls und eine gefährlichere Hiuabkunft. Aber diese Wrolken gaben mir ein neues angenehmes Schauspiel. Kaum erreichten sie die Göhlshöhe als sie der südwestliche Wrind gewaltig vor sich hintrieb und dann tiefer hinab zu drücken schien. Nun machten sie einen allgemeinen gewaltigem Angriff auf der ganzen östlichen Seite auf die Höhe und den sich gegen Westnord hinabziehenden Kücken des Göhls; aber gegen alles Emporstreben strich sie der Wind, mein theuerster Ver- teidiger, vor sich hin. Entkam ihm doch irgend eine Wolke in die Höhe, so schlug er sie auch da gegen Südost hin und machte selbe aut diese Art mir unschädlich. (Der Krieg wenn er auch noch so siegreich ist, ist doch auch schmerzlich ; mir hatte der Wind Kälte ver- ursacht.) Ich konnte mich dieses nie aufhörenden Kampfes nicht satt sehen.

Wendet man sich gegen Südwest hin so hat man einen Anblick vor sich, dergleichen ich gehabt zu habeu mich nicht erinnere. Nichte als Spuren vom zernagenden Zahne der nie rastenden Zeit. Blosse Felsen- häufen ohne deutlich bemerkbare Vegetation bilden die Berge gegen die übergossene Alpe, und gegen das Teufelshorn hin. Eine wahre Natur- wildniss! Nur tief unten, nahe bei schmalen und kaum bemerkbaren Thälern erheben sich schwarze Waldungen und Gesträuche empor. Berge die im Herzen der Erde würzen, die Tausenden der Jahre trozten, zernaget die Zeit wie der verdekte Kummer den Menschen.

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Meine Erfahrungen.

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O Du, der Du Gefühl hast! wie hoch müsstest Du da gestimmt werden ! Der gedankenvolle Blick hin über diese Berge und hinab über die kleinen morschen Hütten der Menschen raüsste Dich zum Ausrufe zwingen: „O Mensch wie klein bist Du!" Und fühlest Du nuu diese Deine Kleine und erhebst Dich Ober diess Irdische mit dem Geiste wie Du es mit dem Körper bist, so ruft Dir eine leise innere Stimme zu: „0 Mensch wie gross bist Du!" Wahrhaftig, es braucht eine gänzliche Aufwekung aus dieser hohen Herzensfülle und imbeschränkter Freyheit um nun daran zu denken hinab zu den guten und bösen Brüdern wieder zu kehren! Allzeit verliess ich mit Wehnrath diesen ersten Plaz des Welttheaters, vorher gewiss von keinem Städter und vielleicht von sehr wenigen Gemsjägern besucht !

Eine starke Stimme gegen Südwest hingerufen erhallet nach G Secunden in unnachahmlichen Echo wieder.

Der ganze Göhl in der Höhe ist blosser Kalkstein, grossentheils mit Schnee und Eise bedeckt, beinahe ohne Spuren einer Vegetation. Sein langer Rücken, der bei Dürrenberg anfängt und über Rossfeld gegen die Eckalpe sich herzieht, bildet von lezterer an gegen die östliche Seite fortwährende Präzipizien bis gegen Pass Lueg hin. Die südliche Seite aber ober der Warthe angefangen bis neben dem Göhl- gipfel ist gar nicht steil aber meistens mit blossen Steinen imd Schnee bedeckt. Spizig ist der Göhl gar nicht und aus den 2 seiner etliche Klafter von einander entferneten höchsten Punkten rauss erst das Niveau dem nordwestlichen den Vorrang geben. Da erbaute ich das leztemal einen sogenannten Steinmann von etwa 6 Schuh' Höhe, der aber sicher wenigstenz zum Theil schon eingestürzt seyn wird. Gegen Süd hin sezt sich der Göhl mit grossen Scharten und Spizen fort, unter denen der sogenannte Freyberg (oder der kleine Göhl) der höchste ist, der von Salzburg aus mit dem hohen Göhl um den Rang zu streiten scheint, an sich aber bedeutend niederer ist. (Ich mass ihn mit Beihilfe des Niveau barometrisch, aber die Data sind schon sicher verlohren gegangen.) Ein Rücken zieht sich von dem höchsten Punkte des Göhls mondförmig gegen Süd und dann gegen West hin und bildet grosse Wände, in denen das obenbenannte Echo wiederhallet. Nach diesem Rücken kann man mit mancher Beschwerlichkeit hingehen, und dann aus dem schmalen Thale neben Golling herauskommen.

Bepackt mit meinen Apparaten und einigen Resten von Viktualien wandelte ich nun über Eis und verwitterten Kalkstein,

der sparsam mit *) gefärbt ist hinab, nicht ohne Besorgniss

ob des bevorstehenden Weges. Noch verweilte ich mich auf der Preudenhöhe und richtete meinen Blick besonders auf den nahen Wazmann, diesen geglaubten Stolz der ganzen Gegend umher, bis das

*) Lücke im Manuscript; eben so an folgenden Stellen.

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Valentin Stanig.

Niveau selbst dem nahen ewigen Schnee den Vorzug zusprach. Selbst das Teui'elshorn giebt ihm äusserst wenig nach. Mit scharfen Blicke betrachtete ich die gefährlichen Stellen und Klüfte zwischen der Spize wo das Kapelchen steht und der höchsten Spize*) des Waz- manns die ich vor 2 Jahren erkletterte.

*) Hier sey es mir gegönnt, auch von dieser Exkursiou auf den Wazmann etwas zu melden" Ich erreichte mit einer sehr kleinen Begleitschaft von Salzburg aus Abends den Fuss des Wazmanns, Obernachtete zu Unternstein und ehe der lang erwartete Tag anbrach, waren wir schon auf dem Wege. Noch vor 10 Uhr erreichtem wir auf sehr guten Fusssteige die höchsten Alpen, in der Pfalz genannt. Nach erhaltener Erquikung und ländlichem Mahle von freundlichen Aelplerinnen dar- gereicht sezte unsere kleine Karavane von 5 Personen den Weg gegen die Höhe fort. Bald wird der Wazmann ganz kahl und macht dein schichternen Wanderer Bange. Nach dem sehr scharfen Rücken desselben verfolgt man den sich oft ver- lierenden Fusssteig der Wallfahrter, und wir erreichten nach 1 Uhr das Ziel der bisherigen Wazmaunsersteiger. Auf dieser Spize steht ein grosses hölzenies Kreuz, welches von dein dahin wallfahrtenden Landvolke aufgestellt wurde, und ein Kapelchen, das den Wallfahrtenden zum Altare ihres Gebethes dienet und eigentlich nur ein Opferstock mit einem Frauenbilde ist. Die Aussicht ist schön (nur mit der des Göhls ist sie nicht zu vergleichen j. Auf der westlichen Seite liegt tief unten Windbach und südöstlich in dem sehr schmalen Thale ruht der grünne Königssee. Der Plaz auf dieser Spize ist sehr klein, so dass wir bei einer Ortsverändertin g einander kaum ausweichen konnten. Ich machte Barometrische etc. Beobachtungen ; aber die zollmannische Scheibe konnte ich da nicht recht brauchen, besonders da mein Passionspuukt, der vor einigen Tagen zum ersten Male ganz erstiegene Grossglockner von einen gegen Süden liegenden höheren Spiz des Wazmanns verdeckt wurde. Diesen sicher noch von keinem menschlichen Fusse betretteneu Spiz entschloss ich mich zu ersteigen. Siegesgewohnt wollte ich auch dieses stolze Horn ent kränzen ohnerachtet aller Entgegenvorstelluugen meiner besorgten Begleiter.

Beladen mit meinen Messinstrumenten begann ich diesen nie gegangenen Weg. Schon der Anfang war böse; denn ich musste über eine grosse steile Platte hinabglitschen, an deren Ende mich nur ein sehr kleiner Vorsprung vom Sturze in die unermessliche Tiefe errettete. Dann musste ich über ähnliche Platten wieder in die Höhe steigen, wo nur ein kleiner Fehltritt die vorige Folge nach sich gezogen hätte. Ich überstieg eine gefährliche Stelle, eine Kluft nach der andern ; dachte auf besser werden und es kam nur Schlimmes nach. Bald musste ich mich, auf einen schneidigen Kücken sizend, weiter bewegen, bald wie in Lüften schwebend an steilen Wänden dahinklettern. Nun verlor ich mich aus dem nach- starrenden Gesichte der bethenden Karavane. Oft brauchte es beinahe über- menschlichen Muth, um nicht ein Raub der Zagheit zu werden ; denn meistens musste ich auf den scharfen Rücken auf allen 4 dahinkriechen, wo link« und rechts tausendfach verderbender Abgrund war. Wie ein Bliz durchfuhr mich kalter Schauer, als ich bei so einem Kriechen durch ein kleines Anlehnen des Barometers das Gleichgewicht bei einem Haare bald ganz verloren hätte, welches einen Sturz gegen 400 Klafter ganz in die Scharten zwischen die auch von weiten sichtbaren Spizen der östlichen Seite des Wazmanns nach sich gezogen hätte. Indergleichen Fällen ist schnellste Fassung und Geistesgegenwart nöthig. In dem einzigen Punkte nur, wo man ist, muss die ganze Seele konzentrirt seyn. Keiner, auch der frömmste Gedanke, darf da Statt finden; sondern jeder Tritt, jeder Finger muss strenge dirigirt werden. Desswegeu spreche ich meinen Gliödern immer Muth und Klugheit zu, ihnen die Notwendigkeit vorstellend. Dies ist der grösste meiner Vortheile, an gefährlichen Orten nicht zag zu werden.

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Meine Erfahrungen.

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Soviel sey genug über diese Wazmannexkursion! Und nun wieder auf die Freudenhöhe des Göhls.

Hier nahm ich nun von Salzburg, wo ich den Grund zu meiner künftigen Bildung erhielt, wo mir manches Gute und auch manches

Nun ward es etwas leidentlicher zum Steigen und ich befand mich in der sogenannten Wazmannsscharte, d. i. im tiefsten Punkte zwischen den zwei Waz- manns-Spizen. Da ward ich etwas überrascht. Eine gegen Süd hinlaufende Kluft von grösstcr Tiefe war vor mir und trennte eine Bergmasse von Millionen Zentnern von dem festen Rücken. An einem Orte ist ein sehr schmales Steinbrückchen über diese Kluft, und mir blieb kein anderer Weg übrig, als diese morsche Brücke zu passiren und weiter oben, wo die Verbindung grösser wird, wieder auf festes Land zu kommen. Wirklich sezte ich mit Schichternheit über diese Kluft, weil die getrennte Masse mir zum Abfalle so reif schien, dass schon das unbedeutendste Gewicht sie zum Sturze bringen könnte! Einst wird dieser Bergtheil hinab auf die südliche Seite des kleinen Wazmanns stürzen und Schrecken verbreiten. Nachdem ich wieder auf den festen Theil gekommen war, ward der Weg sehr steil und mit grösster Anstrengung erreichte ich über loses Gestein den höchsten Punkt des Wazmanns. Mit Erstaunen, Freude und Angst erblickten mich die Zurückgelassenen auf diesen in die Wolken stechenden Spiz. Den Grossglockner erblickte ich zwar, aber bald ward er in Wolken gehüllt. Unter sovielen erstiegenen Bergen und Spizen habe ich keine dieser ähnliche angetroffen. Ein Häufchen verwitterten Kalksteines ist der einzige Punkt, wo man sich aufhalten kann, und ich konnte mich ohne Gefahr um die aufgestellte zollm. Scheibe kaum bewegen ; so klein ist der Plaz auf diesem Spize. Die gemessenen Winkel hat Herr Prof. Schi egg; und die barometrische Bemessung gab eine Höhe von ....*) Klaftern über das mittelländische Meer und bei 3(J über dem Spize, wo das Kapeichen steht. Noch bethete die Karavane, und eh' ich mich zui Kückwege aufmachte, empfahl ich mich (denn wir konnten zusammen rufeu) in ihre Andacht um glückliche Rückkunft. Hier hinterliess ich drei Hölzer, die ich zur Aufstellung meines Instrumentes brauchte, und diese seyen das Kenntzeichen, dass Jemand da gewesen ist. (Die Reste seit der allgemeinen Ueberschwemmung der Erde, die einige Landleute mit gewafTneten Augen hier gesehen zu haben mich ver- sicherten, fand ich freilich nicht!)

Kaum hatte ich einige Schritte des Rückweges gemacht als es schon nicht mehr weiter wollte : Denn an der Wand wo ich herauf gekommen war. konnte ich hinab nicht und mir blieb eine Steinriese der einzige gehbare Weg. Sie war sehr steil und ich befürchtete, dass das lose Gestein durch mich in Bewegung ge- bracht werde. Wirklich geschah es auch so. Kaum war ich eine kleine Strecke hinabgegangen, als alles in Bewegung gerieth. Jezt war nichts anders möglich, als mich vor dem Falle zu hütten und mich gleichwohl hinabtreiben zu lassen. Hinter mir geriethen Steine in Laufund versezten mir manches Unsanfte: Nun kam ich immer weiter und schon stürzte der grosse Schwall vor mir in den Abgrund hinab. Mit allem Kraftaufwande und Geistesgegenwart schwang ich mich im Laufe seitwärts auf ein festes Oertchen mit einen kalten : »Holla, da halte ich nicht Mehr mit!- und Hess diese fatale Kameradeschaft mit fürchterlichen Getöse neben mir in den Abgrund stürzen, mich begnügend, ihr bloss mit dem Auge nachzu- folgen. Nun setzte ich sorgsam den Weg weiter, und kam nach einer halben Stunde erschöpft an Kräften mit allenthalb ruinirten Kleidern (doch ohne Be- schädigung der Instrumente!) zu der nun frohlockenden Gesellschaft wieder. Kälte hatte indessen dieser einen längren Aufenthalt sehr erschwert, und so verliessen wir die Wazmanns-Spize. nachdem unsere Anzahl durch 2 munteren Bauern-

Lücke in. Mauj-cript; Yjfl. RbrigeM die Anmerkung Ml V i f rth al er, S.387.unl untmiS. 4M.

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Valentin Stanig.

Höse zu Theil wurde, den feyerlichsten Abschied, weil ich dieses Land nie so vollkommen mehr sehen werde, und senkte mich hinab nach dem bösen Steige den ich mir beim Heraufsteigen sorgfältig mit Steinen bezeichnet hatte ; nahm was ich in Rücksicht der Botanik und Mineralogie fand mit und erreichte noch bei Zeiten die Eckalpe, wo mich die um mein Leben besorgten Aelpler bewillkoinraten.

An einem andern Tage unternahm ich die zwei andern Exkursionen auf die andern Seiten des Göhls von eben diesen Alpen

weg *). Ich bemerkte bei meiner ersten Göhlersteigun^,

dass selbst die schönsten Petrefakten unter meinen Füssen in den erstbemeldten Kessel hinabstürzten und schloss, dass in diesem Kessel für den Mineralogen der ganze Schaz des Göhls hegen müsse: und dies bestimmte mich auch dahin zu kommen.

Von den Eckkäsen aus stieg ich eine Zeit lang nach den Kücken hinauf, wo ich mich dann bald unter denselben auf der östlichen Seite sehreg hinanbemühte. Diese Seite ist zwar fast ganz mit Grase über- wachsen, aber so ausserordentlich steil, dass nie ein Rind hier seine Weide suchen könnte. Grossentheils wird da das Gras abgemäht, und dürr weiter befördert. Diese ganze Seite ist ausserordentlich reich an Alpenpflanzen, und der Botaniker findet auf allen Alpen des Göhls zusammen genommen das nicht, was er hier in einen kleinen Districkte rindet. Ich stieg vorwärts bis neben den Punkt, wto ich bei der ersten Göhlexkursion den eigentlichen hohen Göhl zu ersteigen anfieng. Da sah ich den grossen Kessel tief unter mir und fürchter- liche Wände zwangen mich stark links nach den sehr steilen Gras- boden gerade hinab zu steigen. Immer forschte ich rechts hinab in den Kessel zu kommen allein noch waren immer neue Wände die Scheide- wand. Auch der Grasboden links lief nun in Präzipizienaus: und so fürchtete ich eine Rückkehre. Allein doch wand ich alle Mühe und Geschicklichkeit an durch allerley Umwege , Krümmungen und Ausweichungen weiter rechts hinab durch Schluchten und kaum zu überwindende Beschwerlichkeiten zu kommen. So gelang es mir nach einer Stunde doch, den Kessel zu erreichen. Hat die Natur je etwas Erhabenes, so gehört dieser Kessel gewiss dazu. Ein Ruudel, das

bursche schou zuvor vermehrt worden war. Auf der Alpe waren wir wieder gutes Motte und der Klang zweier Schallmeyeu brachte mehrere aus uns zum Tanze. Da nicht nur zwei Senderinnen, sondern auch ein Frauenzimmer aus der Stadt die Wazmanns-Spize erstiegen hatten, so können Euer etc. schliessen, dass der Wazmann nicht gar zu schwer zu ersteigen seyn müsse. Ganz munter erreichten wir noch diesen Tag Berchtesgaden.

*) Es folgt nun die Schilderung einer Tour „auf den hohen Iiückeu hinauf, der mit dem der Warthe beinahe einen rechten Winkel macht-. ,,Da ober den Alpen ist der westliche Kessel des Göhls, den die Aelpler den Kuhstall nennen" die mit einer Kletterei endigte. Interessanter ist die zweite Tour, die wir vollständig geben.

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Meine Erfahrungen.

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oval wie ein Amphiteater den halben Kreis einschliesst, wo dann die fortgesezten Wände sich weiter auseinander breiten, gewährt einen schaurlichen, einen kaum fasslich erhabenen Anblick! Wände zwischen denen ich herabstieg, dann bis auf die Warthe hinauf, bilden die rechte Seite und die fasst perpendiknläre Pelsenmasse bis auf den hohen Göhlgipfel hinauf, und die weiter gegen südlichen Frey- berg hinauf steigende Wände bilden die linke Seite*) dieses Schau- spieles der Natur. Sezt man noch die weiss-röth- und schwärzliche Gestalt zu den unzähligen Wänden hinzu, so kann man sich das unbeschreiblich Erhabene des Anblickes vorstellen! Der Grund des Kessels ist ein weites nicht gar steiles Feld, das aus der ganzen ostlichen Seite des hohen Göhls in diesen Punkt herabgestürzten Massen und Gesteine entstand. Weiter vorwärts unter den Wänden liegt ein steileres Feld von nie zerschmelzenden Kletscher.

Ich wanderte auf dem Steinfelde herum und nahm von da die meisten jener Steine mit, die ich Euer etc. zu Füssen legte. Noch liegen oben manche der schönsten Stücke, die ich wegen ihrer Grösse nicht mitnehmen konnte, oder aus Mangel meiner Kenntnisse oder der Zeit nicht fand. Auch der Botaniker findet hier manche merk- würdige Pflanze.

Tiefe Stille herrscht im ganzen Kessel und keine Spuren von lebendigen Geschöpfen trifft man da an, ausser dass manche Pflanzen vom Wilde oder von dahin sich verirrenden Schafen abge- fressen sind. Auf dem Gesteine fand ich auch Knochen, wahrschein- lich von herabgestürzten Wilde. Hoch über eine Wand vom hohen Göhle herab stürzet in Staub sich auflösendes Wasser. Ich stieg lange über den steilen Kletscher hinauf um zu diesem Wasserfalle zu kommen, besonders, da ich Mangel an Wasser litt, denn das herabfliessende versinkt in das Gestein und den Schnee konnte ich wegen der Kälte im Kessel mit aller Bemühung nicht ins Wasser verwandeln. Erst als ich schon zu höchst oben nah an der Wand war sah ich was ich nicht vermuthet hatte. Eine weite Kluft zwischen dem Kletscher und der Wand war vor mir. Ich legte mich auf den Schnee nieder und sah hinab in diese fürchterliche Tiefe. Wie ein Schleyer zog sich das in Staub durch den Fall aufgelöste Wasser in die finstere Schlucht hinab und dumpf erhallte sein Anfall aus der Dunkle herauf. Schauder ergriff mich als ich bemerkte, dass unter mir das Eis hohl sey. und dass ich auf der überhängenden Oberfläche desselben gleichsam in Lüften dalag. Ich warf die auf dem Kletscher liegenden Steine in diesen Hachen hinab, und hörte den vielfältigen Anfall auf der unsichtbaren Wand er- sehallen. Nun begab ich mich wieder in den Grund des Kessels hinab, und dachte an meine Rückkehr. Da kam ich in keine kleine Verlegen-

*) D. h. leztere hat man gegen West hingewandt links eretere rechts.

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Valentin Stanig.

heit. Denn zu jenem Wege, auf welchem ich in den Kessel herab- gestiegen war hatte ich gar keine Neigung. Darum forschte ich mit bewaffneten Auge auf dem halben Einfange des Kessels nach einem Auswege: allein vergebens, denn überall fand ich unausweichbare Hindernisse. Gerade noch nach dem Thale von St. Nikolaus würde ganz sicher ein bequemer Steig gewesen seyn (und ich glaube, dass für die etwaigen künftigen Forscher dieser Steig in den Göhlkessel der bequemste seyn dürfte), allein da ich die Früchte meiner zwei übrigen Exkursionen auf den Alpen oben hatte, so musste ich gleichwohl den alten Weg wählen. Die Beschwerden dieses Ausweges waren unbe- schreiblich gross, denn ich war mit den Steinen ausserordentlich überladen.

Nach aller möglichen Anstrengung über die ungehbare Steile hinauf, erreichte ich endlich wieder die Eckalpe. Von da beg- ab ich mich mit vermehrter Last über den sehr angenehmen langen Kücken über das liossfeld hin, das aber keinen Reichthum an Pflanzen zeigte, und schloss über Dürrenberg und Hallein diese beschwerliche und gefahrvolle Göhlexkursion.

Aus den gemachten Beobachtungen des Barometers etc. ergab sich eine Höhe des Göhl von 1302 Pariser Klafter über das mittel- ländische Meer.

Die Steine etc. kann ich nicht bestimmen, daher bitte ich Euer etc. diess zu thun.

Die gemessnen Winkel auf dem Göhlgipfel mit der zoll- mannischeu Scheibe habe ich Herrn Prof. Schi egg ohne Abschrift übergeben und muss also hier eine bedeutende Lücke machen.

Pflanzen die ich bei der Exkursion auf den Göhlgipfel sammelte*): Valeriana montana, V. sa,vatilis, Von alpina, Rheum alpinum, Fes- tuca varia, Myosotis alpestris. Primula auricula, P. minima. Viola alpina (€orr. wohl bißora), Gentania pannonica, G. bavarica, G. eiliata, Hiracleum austriacum, Phellandrium mutellina, Impcra- toria ostruthium, Juncus latifolius, Rumex scutatus, RJiododwdron hirsutum, Saxifraga cotykdon. S. caesia, S. stellaris, S. tmiscoides. S. oppositifolia, S. autumnalis, S. rotundifolia. Silene acaulis. & quadrifida, CcrasHum latifolium, Dryas oetopetala, Cistus oelan- dicus, Anemone narcissißora. Atragcne aljrina, Ranuncidus nivalis f Corr. montanusj, R. alpestris, Betonica ahpeeuros, Thymus alpin u$, Bartsia alpina, Pedirularis rostrata, P. recutita. Lepidiwn alpinum. Biscutella lavvigala^ Arabis alpina, lAtmtodon aureum, Carduus deßoratus, Cnicus spinosmimus, Filago leontopodium, Senecio abro- tanifolius, Doronicum bellidiustrum. Artura scorpioides, Chrysante- mum alpinum, Achilfaea alrata. A. Cfavenae. Carex sempervivens

*) Einzelue Namen sind von fremder Hand corrigirt.

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rillans, C. atrata. Salix retusa, Potypodium hnrhUis, Asplenitwi riridc.

Das Verzeichniss derjenigen Pflanzen, die ich bei den übrigen 2 Göhleikursionen sammelte, habe ich nicht. Dass besonders bei jener in den Kessel manche merkwfirdige Pflanze gesammelt wurde, habe ich schon bemerkt.

Nun wenn bei einer einzigen oberflächlichen imd zu einer un- günstigen Zeit unternommenen Exkursion die obenbenennten Pflanzen einem Nichtkenner auffielen, um wie viel grösser muss der ganze Reichthura des ganzen Göhls seyn!

Sowie den hohen Göhl habe ich auch manche andere Berge erstiegen. Den Untersberg hat gewiss kein Städter so oft als ich besucht. Oefters gieng ich zur Nachtzeit auf denselben, öfter über- nachtete ich auf dessen Höhe. Drey aus der Tiefe hinaufgeschleppten Bäume (davon noch zwei oben stehen) richtete ich als Signale auf; und am 15. December 1800. als der ganze Berg, mit Schnee gedekt war, erstieg ich denselben. Dichter und grimmig kalter Nebel" dekte da das ganze Land mehrere Wochen lang. Die Neugirde wie es ober dem Nebel seyn möchte war die Triebfeder meiner Unternehmung. Schon hatte ich die Firmianalpe beinahe gänzlich verlassen als ich erst aus dem Nebel kam. Die Bemühung über den Schnee trieb bei mir Schweiss hervor und die grosse Kälte verwandelte selben an den Haaren zu Eiszapfen. Ein unbeschreiblich schöner Anblick war es von der Höhe über den unendlichen Ozean des Nebels hinzusehen, aus welchen nur hier und da ein Bergspiz hervorstach. Der heiterste um! der wärmste Wintertag war es ober den Nebel. Ein fürchterlicher Brand des Hohenstaufens gegen Reichenhaller Seite imd ein regen- bogenfarbiger Kranz auf dem Gipfeides Schattens, welchen der Stein- haufen auf dem Nebel bildete, beschäftigten lange raeine Augen

Den hohen Staufen erstieg ich 3mal. auf drey verschiedenen Steigen, deren einer schlimmer als der andere war. Dessenungeachtet erstieg ich denselben zum leztenmal ganz zur Nachtszeit, begleitet von dem muthigen Herrmann dessen Standhaftigkeit ich noch be- wundre. Am bösesten gieng es mir zum vorlezten Mal, wo ich bei den einstigen Berggruben hinaufkletterte und mich in Felsenklüfte verstieg, woraus ich mit alleräusserster Lebensgefahr mich rettete. Auch da fand ich zwar nicht viele, aber doch auch solche Pflanzen die in Salzburgs Flora noch nicht stehen.

Eine sehr angenehme Exkursion war jene auf den Schaf berg bei St. Gilgen. Er ist sehr pflanzenreich, sehr leicht zu ersteigen, wegen den 2 Punkten: Loch ohne Grund, wo der Fall des hineingeworfenen Steines ausserordentlich lang dauert, und der sogenannte Teufels- kerker (vieleicht Teufelskirche), wo man sehr weit in das Eingeweide des Berges hineingehen kann, und wegen der sehr schönen Aussicht merkwürdig.

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400

Valentin Stunig, meine Erfahrungen.

Auf einer Gebirgsreise gieng ich von Hüttschlag über den Berg der zwischen Gastein und Grossari liegt nach Gastein: auf dem Rücken dieses Berges erstieg ich den höchsten rechts stehenden Punkt desselben.

Dann gieng ich auf der nämlichen Heise von Wald in Pinzgau über das Gebirge in das Brixeuthal hinüber und erstieg von Westen- dorf aus den hohen Salven, von dessen Höhe ich, obwohl ganz allein, ♦'inen ganz andern Weg gegen Ytter hinab einschlug und dann meinen Weg weiter ins Tvroll fortsezte.

Bei der Glocknerreise mit Prof. Schiegg erstieg ich den höchsten Punkt des Thaueruthors gegen den Brennkogel hin. In Rück- sicht des Glockners selbst muss ich gestehen, dass ich bei weiten gefahrlichere Strappazen ausstand als daselbst. Auf der Rückreise giengen wir von Wört in Rauris über die Stanz, wo ich die nördliche höchste Knpe erstieg, nach Gastein und von da auf den Rathhaus- kogel. - Dann erstieg ich von Schwarzach den nahe dabeiliegendeu hohen und mit Alpen verseheneu Berg etwa Kar genannt, wo ich eine ausserordentlich schöne Aussicht auf alle Seiten, besonders durch das ganze Pinzgau hinauf hatte. Auch den Gstoder, wo lauter Glimmer- schiefer mit falschen Granaten gemischt ist, und den Präber in Lnngau habe ich bestiegen. Lezterer ist äusserst leicht zu ersteigen, ganz mit Valeriana ccltica bedekt und etwas höher als der Waz- mann; denn dort gab die barometrische Bemessung 1434, da aber 1435 par. Klafter Höhe.

Dieses unternahm ich gelegenheitlich unaufgefordert und ohne irgend eine Unterstüzung (das Präsent das ich von Euer etc. wegen dem Göhl erhielt, ausgenommen). Hätte es mir nicht an Unter- stüzung gefehlt, so hätte ich ganz gewiss meine breunende Begirde, andere merkwürdigere Berge zu ersteigen befriedigt Und so hätte ich den hohen Zipl, den ewigen Schnee oder die Wetterwand, den hohen Xarr, den Brennkogel, das Wissbachhorn oder andre interessante Berge Salzburgs erstiegen und gemessen. Einige kleinen Proben, die ich ganz allein machte, berechtigen zum Schlüsse, dass ich von heil- kundigen Gehilfen mit anderen Cuterstüzungen versehen das geleistet hätte, was vielleicht äusserst wenige (lieber möchte ich sagen was gar keiner) werden leisten können.

Nun empfangen Euer etc. diese kleine Arbeit mit der Bitte ihre vielleu Mängel besonders im Ausdrucke zu ersezen. Unfähigkeit und Zeitmangel mögen mich iudessen etwas entschuldigen. Bin ich einst im Stande etwas wichtigeres besser bearbeiten zu können, so werde ich keine Mühe sparen, um dadurch Euer etc. mir so theuere Gewogenheit zu verdienen.

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Bericht

über die

achte General - Versa in in I u n $

des

Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins

zu

Klagenfurt am 22. August 1881.

Mit 2 Anlagen.

Gegen 200 Mitglieder des Deutscheu und Oesterreichischen Alpenvereins fanden sich am 22. August zur achten General-Ver- sammlung unseres Vereins im grossen Wappensaal des Ständischen Landhauses von Kärnten, des altertümlichen Wohnsitzes der Herzoge dieses Landes, ein.

Die prächtige, historisch uud künstlerisch gleich interessante Ausschmückung dieses Saales, der allen Besuchern Klagenfurts eine mächtige Anziehungskraft ist, bot den reichen Rahmen, in dem die General- Versammlung dieses Jahres die Angelegenheiten unseres Vereins berieth imd verhandelte.

Um 9 Uhr eröffnete der L Präsident, Herr Dr. B. J. Barth, die Versammlung, begrüsste dieselbe auf das Wärraste und ertheilte hierauf das Wort dem Präsidenten der k. k. Landes-Regierung in Klagenfurt, Herrn Schmidt Ritter von Zabierow, nachdem vor- her noch die Vorstellung desselben und des Landeshauptmanns Herrn Dr. Stieger erfolgt war.

Präsident Schmidt feiert in beif all igst aufgenommener Rede das Wirken und Leben des Vereins, heisst die Versammlung Namens der Regierung herzlichst willkommen und drückt den Wunsch aus,

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4< >2

General -Yersamralunps-Bericht.

dass der Verein auch in Zukunft dem Lande Kärnten seine thatkräftige Unterstützung angedeihen lassen möge.

Von der Vorstellung der anwesenden Mitglieder durch Verlesung der Namen derselben wird Umgang genommen.

Bis zum Beginn der Versammlung waren l'JO Mitglieder an- wesend, welche 58 Sectionen mit 792 Stimmen vertraten.

Nachdem die Herren Ofhcial Pflaumer (München) undBezirks- Oommissär Stöckl (Salzburg) die Führung des Protokolls über- nommen, werden die Punkte der Tagesordnung in folgender Weise erledigt :

1. Herr Schriftführer Böhm erstattet den Jahresbericht, welcher unter allgemeiner Zustimmung genehmigt wird. (Siehe An- lage A.j

2. Herr Cassier Leonhard erstattet den Rechenschafts- bericht, welcher von den Revisoren am 17. März d. J. geprüft und vollkommen richtig befunden wurde. (Siehe Anlage B.)

Es wird sodann der Voranschlag vorgetragen. (Siehe Anlage C.)

Herr Hiemann (Pinzgau) knüpft einige Bemerkungen daran und beantragt den Dank der Versammlung an die Herren Schrift- führer und Cassier, welcher Dank durch Erheben von den Sitzen aus- gedrückt wird.

Dem Central-Ausschuss und dem Cassier wird Decharge erthetlt. 8. Als Revisoren für die Rechnung pro 1881 werden die Herren Wilhelm Fiala und Paul Reisner. als Ersatzmänner die Herren August Muck und Georg Ziegler, sämmtlich in Wien, gewählt. 4. Der Antrag des Central- Ausschusses: a) Vom 1. Januar 1882 an erscheinen die Mittheilungen in 20 Nummern jährlich, je am 1. und 15. jeden Monats mit Aus- nahme des 15. August, 1. und 15. September und 1. October: wird mit 475 Stimmen gegen 317 abgelehnt, nachdem die Herren Schuster (München) und Metz (Darmstadt) sich hauptsächlich der erhöhten Kosten wegen dagegen aussprachen und auch das dringende Bedürfniss einer solchen Vermehrung der Publicationen in Abrede stellten.

Punkte; im Falle der Annahme des Antragesa: die Zeitschrift erscheint von 1882 ab in zwei Heften a 15 Bogen Text im Juni und December jeden Jahres, entfallt hiedureh.

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Genera] -Vereammlungs-Bericht.

Der Antrag b) : der Central-Ausschuss wird ermächtigt, bezüglich jener Sectionen, welche sich bereit erklären, den Betrag von 1 2 Kreuzer Gold oder 1 Pfennig per Exemplar imd Nummer der Mittheilungen an die Casse des Central- Ausschusses zu vergüten, vom 1. Januar 1882 ab die erscheinenden Nummern der Mitthei- lungen dir e et an die Mitglieder der betreffenden Section zu versenden,

wird mit grosser Majorität angenommen.

5. Der Antrag des Central- Ausschusses:

Es sei dem Central-Ausschuss zum Zweck der Beihilfe zur Auf- forstung von Wäldern iur das Jahr 1882 ein Betrag von 500 fl. in Gold aus dem Vereins-Vermögen zu bewilligen, wird nach Begründung durch den I. Präsidenten und nach eingehender Debatte, an welcher sich die Herren Abend roth (Leipzig), v. Seh ad (Schwaben), Stöckl (Salzburg), Kiemann (Pinzgau) und Metz (Darmstadt) betheiligten, mit Ausnahme der Stimmen der Section Leipzig einstimmig angenommen.

6. Der Antrag des Central -Ausschusses:

Die Generai- Versammlung wolle beschliessen, dass der Witwe Filomena Reinstadler nach dem im August 1878 am Cevedale verunglückten Bergführer Josef Reinstadler aus Sulden für die 5 Jahre 1881 bis 1885 eine jährlich Ende October zu be- zahlende Unterstützung von 50 fl. ö. W. aus der Führer-Unter- stützungs - Casse gegen dem gewährt werde, dass dem Central- Ausschuss im Laufe des Monats October eines jeden Jahres ent- weder von dem Herrn Curaten in Sulden oder von der dortigen Gemeinde eine Bestätigung darüber beigebracht werde, dass sieh in den Erwerbs- und Familienverhältnissen der Familie Rein- st ad ler nichts Derartiges ereignet hat, was deren Unterstützungs- Bedürftigkeit vermindern würde.

Im Falle des Eintrittes einer solchen Veränderung wird der Central-Aussehuss ermächtigt, ohne Einholung eines weiteren Be- schlusses der General-Versammlung über die Verabfolgung, be- ziehungsweise über die etwaige Herabminderung oder Einstellung der Unterstützung für die noch übrige Zeit selbständig zu entscheiden, wird nach Begründung durch den II. Schriftführer Herrn Göttmann und nachdem der Antrag Schuster (München) auf Uebergang zur

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(jeneralATers«ninluii£s-bericht.

Tagesordnung, da der Central-Ausschuss zur Verbescheidung selbst competent sei, abgelehnt worden, mit Stimmenmehrheit angenommen

7. Der Antrag des Centrai-Ausschusses:

Dem Central-Aussehnss wird zur Bestreitung der durch Ver- anstaltung des internationalen alpinen Congresses zu Salz- burg im Jahre 1882 verursachten Kosten ein aus dem Vereins- v einsögen zu deckender Credit von 1200 fl. eröffnet und der- selbe zugleich ermächtigt, die sich an den Cougress anschliessende General-Versammlung des Jahres 1882 ausnahmsweise für die erste Hälfte August einzuberufen, wird, nachdem Herr Bezirks-Commissär Stöckl im Namen der Section Salzburg, sowie des Gemeinderathes der Stadt Salzburg zur Annahme des Antrages eingeladen, einstimmig angenommen.

Der I. Präsident, Herr Dr. B. J. Barth, bringt sodann die ein- gelaufenen Begrüssuugs-Schreiben und -Telegramme zur Verlesung, welche mit lebhaftem Beifall aufgenommen werden, und begrösst lerner die erschienenen Vertreter fremder alpiner Vereine, den Herrn Decan Heim (aus Gais) des Schweizer Alpenclub imd den Herrn Professor Dr. Marin eil i (aus Padua) der Societä alpina Friulana.

8. Nach einer Unterbrechung von 40 Minuten wird die Sitzung wieder aufgenommen, und gelangt Punkt 8 der Tagesordnung (Ge- währung eines unverzinslichen Darlehens an Joh. Bapt. Finazzer in Buchenstem als Unterstützung für die Erbauung eines Gasthauses auf dem Fedajapass) zur Berathung.

Nachdem Berichterstatter Herr Dr. Kl ob den Antrag des Centrai-Ausschusses ausführlich begründet, Herr Baron Jabornegg denselben mit Hinweis auf den zahlreichen Besuch des der Section Klagenfurt gehörigen Glocknerhauses auf der Pasterze wärmsteus befürwortet, und der Central-Ausschuss sich dem Antrag des Herrn Schuster (München) auf Erhöhung der Darlehenssumme von 400 11 auf 500 fl., welchen derselbe Namens der Section Bozen stellt, accommodirt hat, wird der Antrag des Centrai-Ausschusses mit einem weiteren Amendement des Herrn Stadler in folgender Fassung angenommen :

Der Central-Ausschuss wird ermächtigt, dem Joh. Bapt. Finazzer aus Buchenstein als Unterstützung für die Erbauung eines Gasthauses auf dem Fedajapass gegen grundbücherliche

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General -Versammlung-Bericht.

405

Sicherstellung eiu Darlehen von 500 fl. ö. W. aus dem Vereins- vermögen insolange unverzinslich zu gewähren, als dieses Haus seinen Zweck, Fremden zur Beherbergung und zur Bewirthung zu dieneu, nicht entzogen wird, und den Mitgliedern des Deutscheu und Oesterreichischen Alpenvereins die bedungenen Ermässigungen gewährt werden.

Der Antrag des Herrn Stöckl (Salzburg), es sei die Versicherung des Pfandobjects gegen Feuersgefahr als Bedingung in die Toitirung des Vertrags aufzunehmen, wird angenommen, nachdem schon früher Berichterstatter Herr Dr. Kl ob erklärt hat, dass selbstverständlich bei Schliessung des Darlehensvertrags alle juridischen Vorsichts- massregeln beobachtet würden.

9. Der Antrag des Central- Ausschusses :

Der Central- Ausschuss wird ermächtigt, das Gasthaus am Kais- Matreier Thörl um einen dem Vereinsvermögen zu ent- nehmenden angemessenen Betrag von Frau Crescenzia Hammerl käuflich für den Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein zu erwerben,

wird nach Begründung durch den Berichterstatter Herrn Dr. Kl ob mit dem von den Herren Schuster (München) und Baron Jabornegg (Klagenfurt) beantragten Zusätze: „wenn sich eine Section zur U ebernah me desselben bereit erklärt * mit Stimmenmehrheit an- genommen.

Der Antrag des Herrn Schuster (München) auf Liraitirung der Höhe der Kaufsumme wird abgelehnt. Ein Antrag des Herrn Grenser (Dresden) auf Erwerb des Hauses gelegentlich der eventuellen Ver- steigerung wird zurückgezogen.

10. Der Autrag des Central- Ausschusses:

Die General -Versammlung wolle bcschliessen , es sei der Central-Ausschuss zu ermächtigen, aus dem Vereinsvermögeu Mittel für Zwecke der Meteorologie zu entnehmen und ins- besondere der Section Klagenfurt einen Beitrag von 100 fl für das laufende Jahr zur Erhaltung der meteorologischen Beobachtungs- Station am Hochobir zu gewähren, wird nach Begründimg durch den Referenten, Herrn Central-Cassier Leonhard, und Unterstützung durch Herrn Baron Jabornegg (Klagenfurt) einstimmig angenommen.

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General -Versammlungs-Bericht.

1 1 . Funkt 1 1 der Tagesordnung entlallt, da der von 44J Vereins- witgliedern eingebrachte Antrag: „Alle neu zu errichtenden Schutz- hütten sollen mit einem allzeit geöffneten Dachboden oder Vorraum versehen sein*, zurückgezogen worden ist.

12. Das Budget för das Vereinsjahr 1882 wird den Anträgen des Ontral-Aussehusses gemäss in folgender Weise festgesetzt :

60 Procent für die Vereinspublicationen und Honorare ; 2o n Weg- und Huttenbauten ; 10 . - Kegie und Porti ; ö Reserve.

13. Subventionsgesuche für Weg- und Hüttenbauten. Der vorgeschrit tenen Zeit halber enthalt sich der Berichterstatter

Herr Dr. Klob der näheren Begründung der Anträge des Centrai- Ausschusses, und wird die Debatte nur bezüglich jener Positionen gefuhrt, zu welchen Anträge angemeldet werden.

Die vom Central-Ausschuss befürworteten Subventions-Anträge werden ohne Debatte angenommen.

Nach längerer Debatte werden auch die vom Central-Ausschuss nicht befürworteten Subvention- Anträge der Section Berchtesgad en für die Almbachklaram, sowie der Section Mittenwald für Weg- bauten im Karwendel - Gebirge von der General - Versammlung angenommen.

Es kommen somit für 1882 folgende Subventionen für Weg- und Hüttenbauten zur Bewilligung:

1 . Der Section Berchtesgaden : Mark

für den Wegbau Grünsee-Fun tensee 300

Wegbau Oberlahner-Funtensee 200

für die Anbringung von Geländern in der Almbachklamm 300

2. Der Section München :

für Umbau der Kaindl-Hütte 1 500

3. Der Section Mittenwald:

für Wegbauten im Karwendelgebirge 800

letztere Post unter Voraussetzung des Nachweises der Ver- wendung der bisher bewilligten Subvention von 2 000 Mark

Mark 3TÖÖ

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General -Versammlangs-Bericht.

407

4. Der Section Dresden:

für Erbauung einer Schutzhotte im Martellthal . .

5. Der Section Nürnberg :

für Wegbauten im Ridnaunthal (Stilbai er Gruppe)

fl. ö. W. . 600

600

6. Der Section Austria :

für Erbauimg einer Schutzhütte am Hochgruber- Gletscher .... 500

7. Der Section Gotting:

für den Wegbau vom Wasserfall zum Eckersattel (Rossfeld) . . 50

8. Der Section Graz :

für Erbauung einer Hütte an der Rosetta 600

9. Der Section Imst:

für den Wegbau auf die Oelgmben spitze 180

10. Der Section Innsbruck :

für Zugang] ichmachung des Vomperloches 300

11. Der Section Hochpusterthal :

für Erbauung einer Schutzhütte am Toblinger Riedel 600

12. Der Section Küstenland:

für Erbauung der Baumbach-Hütte in der Trenta 500

13. Der Section Pinzgau:

für Wegherstellungen am Kitzsteinhorn 300

1 4. Der Section Pongau :

für Wegbauten am Gamskarkogel u. in der Liechtenstein-Klamm 300

15. Der Section Prag:

für den Wegbau ßreitlahner-Zams, eventuell Pfitscher Joch . . . 400

16. Der Section Salzburg :

für Herstellung des Weges zur Kürsinger -Hütte 150

für Wegmarkirungen am Kammerlinghorn 50

17. Der Section Sahkammergut:

für Wegbauten am Rinn- und Rettenkogel 450

18. Der Section Zillerthal:

für Wegbauten von Mairhofen bis Breitlahner 1 000

unter nachträglicher Genehmigung der bereits ausgezahlten 300 fl.

19. Den Herren Josef Grüner und Martin Brugger in Sölden für Wegbauten im Oetzthal 210

fl. 6 790

Zeitschrift 18S1.

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408

General -Versaranilungs-Bericht.

Der Subventionsantrag der Sectiou Bozen für ErbauuDg eines Schutzhauses am Sehlem wurde zurückgezogen und gelangte somit nicht zur Verhandlung.

Alle übrigen Subventionsanträge wurden abgelehnt.

Der Vorsitzende dankt in wannen Worten für die rege Auf- merksamkeit und zahlreiche Theilnahme an der heutigen General- Versammlung, welche ein Zeichen des allgemeinen Interesses sei, dessen sich der Verein in der Mitte seiner Mitglieder erfreut.

Er dankt auch im Namen des gesammten Vereins der Sectiou Klagenfurt, welche es bewerkstelligt hat, dass die heurige General- Versammlung in so glänzender Weise durchgeführt wurde.

(Die Versammlung begleitet diese Dankesworte des Vorsitzenden mit lebhaftem, lange anhaltendem Beifall und Händeklatschen.)

Auf Aufforderung des Herrn Schuster (München) wird dem Central-Ausschuss durch lebhafte Hochrufe der Dank der Versammlung ausgedrückt.

Um 3 Uhr Nachmittags schloss die General-Versammlung

Ueber die mit der General- Versammlung verbundenen Feste und Ausflüge wurde bereits in den Mittheilungen 1881 Nr. 8, Seite 246—251 ausführlich berichtet.

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Anlage A.

Jahresbericht.

409

Jahresbericht

des

Central - Ausschusses des Deutschen und Oesterreichischen

Alpenvereins

für die

achte General- Versammlung in Klagenfurt

am 22. August 1881. Von August Böhm, d. Z. erster Schriftführer.

Hochgeeh rte Versammlung !

Wenn wir heute abermals vor Sie treten, um Ihnen, unserer ehrenvollen Pflicht gemäss, über das zweite Jahr unserer Thätigkeit und über die Leistungen des Vereins in demselben zu berichten, so müssen wir Ihnen zunächst für die Erfüllung des Wunsches danken, mit dem wir vor Jahresfrist von Ihnen schieden : das uns in vollem Maasse geschenkte Vertrauen und Ihre bewährte, thätige Mithilfe hat unsere schwere Aufgabe in hohem Grad erleichtert, und wesentlich in Folge dieser Ihrer Unterstützung können wir Sie heute frohen Herzens mit der angenehmen Kunde begrüssen, dass der Verein auf jener Laufbahn, welche seit Jahren als die richtige, zum Ziele führende erkanntwird, vorwärts geschritten und in jeder Beziehung, körperlich wie geistig, in ruhiger aber stetiger Entwicklung gewachsen und erstarkt ist.

Ausser einem rapiden Anwachsen der Mitgliederzahl so mancher schon bestehenden, haben wir erfreulicher Weise auch heuer wieder die Gründung einiger neuer Sectionen zu verzeichnen, und zwar constituirte sich am 12. December 1880 die Section Golling, am 8. Januar 1881 die Section Schwarzer Grat in Isny. am 17. Januar 1881 die Section Freiburg im Breisgau und am 6. Februar 1881 die Section Weilheim- Murnau, sämmtlich sehr

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Jahresbericht.

lebenskräftige und arbeitsfähige Seetionen. welche die Interessen des Vereins in jeder Hinsicht fördern und unterstützen werden. Da wir nun auch diesmal keinen Sectious- Verlust zu beklagen haben, so zählt der Verein gegenwärtig 74 Seetionen mit ungefähr 9650 Mit- gliedern, was einem Zuwachs seit dem letzten Bericht um 4 Seetionen und 850 Mitglieder entspricht.

Auf die einzelnen Seetionen, von deneu 40 mit ungefähr 5450 Mitgliedern ihren Sitz in Deutschland haben, während 34 Sectioneu mit ungefähr 4200 Mitgliedern auf Oesterreich entfallen, vertheilen sich die Mitglieder t'olgeudermassen :

Sectios Mitglieder Sectio» Mitglieder

Algäu-Immenstadt 259 Transport. .4 893

Algäu-Kempten Iti3 Leipzig 238

Asch (Böhmen) 35 Lindau 81

Augsburg 175 Linz 218

Aussee 30 Marburg a. d. D 41

Austria 1380 Memmingen. . . . K

Berchtesgaden HO Meran 96

Berlin 198 Miesbach 54

Bozen 115 Mittenwald a. I 32

Breslau 121 Mondsee 24

Brixeii 16 München 950

Bruneck 20 Nürnberg 163

Coburg 67 Passau 156

Constanz ." 102 Pinzgau HO

Darmstadt 138 Pougau 130

Dresden 201 Prag 265

Erzgebirge- Voigtland 148 Regensburg 103

Fichtelgebirg 53 Reichenhall 55

Frankenwald 134 Rheinland 106

Frankfurt a. M 230 Rosenheim 104

Freiburg im Breisgau 54 Salzburg 267

Gera 32 Salzkammergut W

Golling 22 Schwaben . . 216

Graz 132 Schwarzer Grat in Isny 130

Hamburg 115 Siegerland 26

Heidelberg 6f> StejTC 97

Hoch-Pusterthal 47 Taufers 27

linst und Umgebung 25 Traunstein 87

Innerötzthal 21 Trostberg 71

Innsbruck 155 Ulm-Neu- Ulm 9y

Iselthal 29 Villach 115

Karlsruhe 92 Vorarlberg 217

Kitzbühel 34 Waidhofen a. d. Ybbs 34

Klagenfurt 137 Weilheim-Murnau 82

Kufstein 38 Wolfsberg 30

Küstenland . ....... 160 Würzburg 1Ö0

Landeck 20 Zillerthal 27

Landshut 50 "9635

Transport. 74 893

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Jahicsbericht.

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Die erste und vornehmste Sorge des Centrai-Ausschusses galt naturgemäss den Publicationen des Vereins, bezüglich deren Inhalts an jenen Principien festgehalten wurde, welche schon im vorjährigen Bericht zur Darstellung gelangten.

Demzufolge finden Sie in der Zeitschrift neben Aufsätzen topographischen und touristischen Inhalts auch eine grössere Zahl wissenschaftlicher Artikel, die von dazu berufener Seite volle An- erkennung fanden, und auf welche schon wiederholt in Fachschriften verwiesen und aufmerksam gemacht wurde.

Nicht minder als auf den inneren Werth wurde auf die äussere Ausstattung der Zeitschrift gesehen, damit auch diese der Wurde und dem Ansehen des Vereins entspreche. In diesem Bestreben wurden wir vor allem von den Herren Emil Kirchner in München und Professor Dr. Fri edr ich Simon v in Wien unterstfitzt, die uns in liebenswürdigster Weise vorzügliche Zeichnungen zur Reproduction uberliessen und sich dadurch, sowie auch Herr Ferdinand Mühl- bacher in Ischl, der in gleicher Weise thätigwar, gerechten Anspruch auf den Dank des Vereins erworben haben.

In Würdigung der Wichtigkeit guter Panoramen waren wir auch heuer auf die Herausgabe eines solchen bedacht und glauben, dass das Panorama vom Rosenik von Herrn Alfred Zoff in Wien, und das Panorama des Hohen Dachstein von Herrn Ferdinand Mühl- bacher allen diesbezüglichenAnforderungen entsprechen dürften; ein wahres Prachtstück aber ist der Ausschnitt aus dem Saarstein- Panorama von Professor Dr. Friedrich Simony, der auch in künst- lerischer Hinsicht vor dem strengsten Kritiker bestehen wird.

In Ausführung befindet sich das erste Blatt einer Karte der Zillerthaler Gruppe im Maasstab von 1:50000, die sich ihrem äussern nach an die bisher publicirten Karten des Kaiser- gebirges und der Rieserferner-Gruppe anschliessen soll. Die Ausführung in Kupferstich hat abermals das Kartographische Institut des Herrn, Hugo Petters in Hildburghauseu übernommen, zu welchem Behufe demselbeu die Original - Aufnahmen des k. k. Militär-geo- graphischen Instituts von diesem bereitwilligst überlassen wurden. Bei der Berichtigung der Nomenclatur werden insbesondere die Arbeiten von Dr. Ferd. Löwl, Dr. Jos. Da im er und Professor R. Seyerlen berücksichtigt werden.

Von den Mittheilungen, welche bisher jährlich nur sechsmal erschienen sind, ist heuer, um dem unabweisbaren Bedürfniss eines rascheren und öfteren Verkehrs zwischen dem Central-Ausschuss, den Sectionsleitungen und Mitgliedern zu genügen, jeden Monat (mit Aus- nahme von August und September) eine Nummer zur Ausgabe ge- langt. Der Central-Ausschuss glaubt aber, dass damit noch nicht genug geschehen sei, und dass die Mittheilungen nur nach (unter

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Jahresbericht.

Beibehält der äusseren Form) erfolgter Umwandlung in eine zwanzigmal im Jahre erscheinende, periodische Schrift und bei directer Versendung au die Mitglieder ihren Zweck vollständig erreichen können. Sie rinden einen diesbezüglichen Antrag auf der Tagesordnung der heutigen General-Versammlung.

Eine erwünschte Neuerung dürfte die im Einvernehmen mit den Herren Director Professor Dr. Jul Hann in Wien und Professor Dr. W. v. Bezold in München in den Mittheilungen erfolgende Pu- blication einer monatlichen Uebersicht der Witterung in den Ost- Alpen sein, welche Einrichtung Herr Director Hann als iu hohem Grade dankenswerth und als eine willkommene Ergänzung der in den meteorologischen Jahrbüchern der Centrai-Institute publicirten, rein numerischen Daten erklärt hat. Im Uebrigen blieb der Inhalt der Mittheilungen seinem Wesen nach derselbe wie bisher.

Von der Anleitung zu wissenschaftlichen Beob- achtungen auf Alpenreisen ist nunmehr die dritte Abtheilunir unter dem Titel: „Anleitung zu anthropologisch- vorge- schichtlichen Beobachtungen im Gebiet der deutschen und österreichischen Alpen* von Professor Dr. Johannes Ranke in München, erschienen. Dieselbe gibt zunächst eine kurze Uebersicht der sich vor allem aufdrängenden Fragen und befasst sieh sodann damit, an Hand mustergiltiger Original-Untersuchungen die im Einzelfall notwendigerweise zu berücksichtigenden Punkte vor- zulegen. Unser Verein könnte seinen Dank für dieses hochinteressante Werk wohl auf keine bessere Weise bethätigen, als wenn jene Mit- glieder, welche in der Lage sind, derlei Beobachtungen anzustellen. Berichte über ihre Funde, sowie Mittheilungen über mögliche Fund- stellen, wie Höhlen, Pfahlbauten, Grabhügel etc. möglichst zahlreich an den Herrn Verfasser zur genaueren Untersuchung übermittelten.

Die nächste Abtheilung wird die Zoologie behandein, für deren Bearbeitung, wie gemeldet, in Herrn Professor Dr. K. W. v. Dalla Torre in Innsbruck eine bewährte Kraft gewonnen wurde. Dieser Theil wird voraussichtlich auch noch 1881 zur Ausgabe gelangen. Herr Professor Dr. A. v. Kern er. welcher uns ursprünglich die Zu- sage der Bearbeitung des botanischen Theils gegeben hatte, sah sich, in Folge von Arbeits-Ueberhäufung, genöthigt. dieselbe zurück- zunehmen, so dass wir uns um eine andere Kraft für diese Abtheilung umsehen mussten. Herr Professor Dr. v. Dalla Torre, hat sich in überaus liebenswürdiger Weise bereit erklärt, auch die Bearbeitung dieser Discipliu zu übernehmen. Dieselbe wird unter dem Titel : „Anleitung zu botanischen Beobachtungen und zum Be- stimmen von Alpenpflanzen" als fünfte Abtheilung im Mai 1882 erscheinen.

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Jahresbericht.

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Iii engster Verbindung mit diesem Theil der Anleitung steht ein grösseres Bilderwerk, «Atlas der Alpenflora*, zu dessen Herausgabe sich der Central-Ausschuss hauptsächlich aus dem Grunde entschlossen hat, um namentlich dem Laien die Bestimmung der Alpenpflanzen wesentlich zu erleichtern und sie zu einer möglichst einfachen und sicheren zu gestalten. Der grossen Kosten wegen kann dieses schöne Werk, für dessen künstlerische Ausfuhrung die besten Kräfte gewounen wurden, und dessen Ueberwachung in wissenschaft- licher Beziehung wiederum Professor Ur. v. Dalla Torre aus be- sonderer Gefälligkeit übernommen hat, den Mitgliedern leider nicht unentgeltlich geliefert werden, es kann jedoch von diesen im Sub- scriptiousweg zu einem ausserordentlich ermässigten Preis bezogen werden. Das ganze Werk erscheint in 35 monatlichen Lieferungen ä 14 Blatt: bezüglich des weiteren verweisen wir auf den zugleich mit Nr. 5 der Mittheilungen ausgegebenen ausführlichen Prospect und geben uns der Ansicht hin, dass ein Blick auf die bereits vorliegenden Lieferungen für die redliche Einhaltung des dort Versprochenen bürgt.

Nicht minder bedeutend als auf publicistischem sind die Leistungen des Vereins auf praktischem Gebiet, deren üebersicht wir mit dem Capitel der Weg- und Hüttenbauten beginnen wollen.

Seit dem letzten Jahresbericht wurden folgende Schutz h ütten eröffnet :

(i) E 1 e n d - H ü 1 1 e im Maltathal : erbaut vom Gmündner Gebirgs- Verein unter Beihilfe unserer Section Klagenfurt, eröffnet am 8. September 1880.

b) Prinz Luitpold-Haus am Hochvogel; erbaut von der Section Algäu-ImmenstadL eröffnet am 4. Juli 1881.

c) Baumbach-Hütte in der Trenta: erbaut von der Section Küstenland, eröffnet am 10. Juli 1881.

d) Olperer-Hütte im Riepenkar: erbaut von der Section Prag, eröffnet am 7. August 1881.

e) Knorr-Hütte au der Zugspitze: vergrössert von der Section München, eröffnet am 15. August 1881.

/) Der Umbau der Kaindl-Hütte am Fochezkopf durch die Section Münelien wurde im August 1881 vollendet.

Ferner wurde die von der Section Berchtesgaden erbaute und bereits eröffnete Funtensee-Hütte vollständig ausgebaut und mit dem nöthigen Inventar versehen. Letzteres geschah auch bezüglich der Nevesjoch-Hütte seitens der Section Taufers, und auch die Section Dresden vervollständigte das Inventar ihrer Dresdener Hütte im Stubaithal.

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Jahresbericht.

All Ada p tinin geu u. dgl. ist zu verzeichnen :

Die Section München erhaute ain Oberen Anger im Rain- thal eine Alpenblockhütte, die Anger- Hütte, mit Matrazenlager für sechs Personen.

h) Die Section Klagen furt richtet ein ihr vom Baron May de Madis zu diesem Zwecke überlassenes Berghaus am See h ei auf der Goldzeche zum touristischen Gebrauch ein.

Als im Bau begriffen oder projectirt sind ausser jenen Hütten, für welche sich Subventionsauträge auf der Tagesordnung der heutigen General-Versammlung befinden, den bereits im vor- jährigen Bericht an dieser Stelle angeführten und noch nicht vollen- deten Hütten folgende neu hinzuzufügen :

a) Die Section Schwaben hat das Project eines Hütteubaus im hintern Jamthal ins Auge gefasst.

h) Die Section Nürnberg hat den Bau einer Unterkuuftsliütte am Ueblenthalferner im Ridnaunthal beschlossen und gedenkt diesen Bau ohne Inanspruchnahme der Central-Casse durchzuführen.

c) Die Section Klagen furt geht mit dem Gedanken um, das Glocknerhaus durch einen Zubau von acht kleinen Zimmern zu ver- grössern.

d) Die Section Dresden hat ausser der Errichtung einer grösseren Unterkunftshütte im Martellthal auch den Bau einer kleineren Hütte an den sogenannten „hinteren Wandln" daselbst be- schlossen.

Dagegen sah sich die Section Linz genöthigt, die Miethe des Hauses unfern der Giselawarte, welches dieselbe für touristische Zwecke adaptirt hatte, wieder aufzugeben. Der Höherbau der Gisela- warte wurde am 7. August 1881 vollendet.

In Bewirtschaftung stehen gegenwärtig folgende Vereins- hütten: Austria-Hütte, Douglass-Hütte, Gepatsch-Haus, Glockner- Haus, Koralpen-Haus, Prager Hütte, Rainer-Hütte, Rudolfs-Hütte, Stiliben-Hütte, Tilisuna-Hütte und endlich das Touristen -Haus am Hohen Freschen. An solchen Stellen, welche nicht sowohl den Bau von Schutzhütten als nothweudig erscheinen lassen, sondern vielmehr für die Errichtung von Alpen-Gasthäusern geeignet sind, ist der Central-Ausschuss bestrebt, die Privatinteressen herbeizuziehen und glaubt dieselben auch fördern und unterstützen zu sollen, wie Sie aus einem diesbezüglichen Antrag auf der Tagesordnung der heutigen General-Versammlung ersehen.

An neuen Wegbauten wären ausser jenen, für welche sich Sub- ventionsanträge auf der Tagesordnung der heutigen General-Ver- sammlung befinden, hauptsächlich folgende hervorzuheben:

a) Die Section Algäu-Kempten ist bestrebt, einen Wegbau über das Mädelejoch anzubahnen.

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Jahresbericht.

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b) Die Section AI gäu -Immen Stadt stellte ueue Wege her am Hohen Ifen und vom Steineberg gegen den Mittag.

c) Die Section München stellte vom Hintern Anger im Rain- thal aus einen guten Weg zur Knorr-Hütte her, ebenso auch einen Weg vom Eibsee zur Seealpe und über den Thörlrücken zu den Ehrwalder Köpfen, wo derselbe den Weg von Ehrwald in das Oester- reichische Schneekar erreicht, so dass eine Verbindung mit dem Eibsee hergestellt ist. Der seit langem beabsichtigte Wegbau an der Nord- seite der Zugspitze direct zum Gipfel erwies sich als undurchführbar.

d) Die Section Berchtesgaden stellte einen Fussweg auf die Kneiflspitze her und animirte zugleich die Besitzer des Grundstückes, auf der Mitte des Weges eine Wirthschaft zu eröffnen. Der neuerbaute Steig vom Watzmann-Hocheck zur Mittelspitze wurde mit eisernem Geländer versehen und überhaupt in allen Einzelheiten vollendet.

e) Die Section Austria stellte einen Weg zu den Brandmauern im Oetschergebiet her.

f) Die Section Pinzgau baute einen guten Weg von der Ram- seider Scharte zum Funtensee.

g) Die Section Siegerland hat die Ausführung eines Wegbaues beschlossen, welcher die Tour vom Hochjoch-Hospiz nach der Weis»- kugel und über den Kesselwand-Ferner und das Kessel wandj och nach Kauns abkürzen und erleichtern soll.

h) Die Section Innsbruck verbesserte den Weg auf den Habicht, der nun stellenweise mit Eisenstiften und Drahtseilen ver- sehen ist.

i) Auf Veranlassung der Section Prag stellte die Gemeinde Prägraten einen Saumweg von der Säge im Virgenthal zur Johaunis- Hütte her.

j) Die Section Klagenfurt machte durch Anlegung eiues guten Steiges, verschiedener Brücken etc. die Zirknitzgrotte bei Döllach im Möllthal bis in den innersten Theil zugänglich.

k) Die Section Fichtelgebirg beschäftigte sich mit Weg- anlagen in ihrem ausser-alpinen Sectionsgebiet und veranlasste auch die k. Forstbehörden zur Anlage von Wegen, zur Fassung von Quellen etc.

Wegverbesserungen wurden ausgeführt von den Sectioneu Prag, welche den Fussweg vom Matreier Thörl nach Kais in einen Reitweg verwandelte, und HochpustirthaJ, auf deren Anregung auch von den in Toblach stationirten Corapagnien des 15. Feldjäger- Bataillons vielfache Wegverbesserungen und Wegbezeichnungen unter Mithilfe der Section vorgenommen wurden. Ferner waren noch in dieser Beziehung thätig die Sectiouen Algäu- Immenstadt, Austria, linst , Klagenfurt, Kufstein, Meran, Miesbach, Mittenteahl, München, Pinzgau, Bosenheim, Salzburg, Taufers, Traunstein, Villach und Vorarlberg.

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Jahresbericht.

Auf dem Felde der Wegbe Zeichnungen sind auch heuer wieder bedeutende Fortschritte zu verzeichnen; so markirte die Section Berchtesgaden die Weglinien Oberlahner-Trischübel, und Mitterbach-Seharitzkehl-Vorderbraud und corrigirte die Markirung auf den Wegstrecken Bisehofswies-Todter Mann, und Hundstod- schneid-Trischübel. Ausserdem erwarben sich in dieser Beziehung Verdienste die Sectionen Algäu- Kempten, Algäu- Immenstadt, Imt, Innsbruck, Klagenfurt, Meran, Musbach, Mondsee. München, Pinzgau, Sahburg und Vorarlberg.

Einige Sectionen erwarben sich dadurch Verdienste, dass sie hervorragende Aussichtspunkte durch Abholzuug der Gipfel. Erbauung von Aussichtstribünen, Aufstellung von Orientirungstischen u. dgl gewissennassen verbesserten und verschönerten. So errichtete unter anderem die Section Ilochpusterthal unter thätiger Mithilfe des Hemi General-Directors der Sfldbahn auf dem Pfannhorn einen marmorneD Orientirungstisch. der die Richtung auf hundert Hochspitzen vom Ortler bis zum Triglav angibt. Die Section Innsbruck stellte auf dem Lanserkopfe neben dem marmornen Orieutirungstische eine 40* höh»1 Säule auf, mit grosser, auch von Innsbruck aus sichtbarer Wetter- fahue und dem rothen Tiroler Adler auf der Spitze. Die SectioD Fiehtclgebirge erbaute in ihrem Sectionsgebiet am Eppreehtstein eine Aussichtstribüne und eine kleine hölzerne Schutzhütte.

Die Section Meran errichtete im Verein mit dem k. k. Landes- schützen-OfhCierscorps in Meran an der Pfandlerhütte auf der Brant- acher Alpe im Passeier eine marmorne Gedenktafel zur Erinnerung au die Gefangennahme Andreas Hofer's. Die Section Pinzgau setzt* dem am 31. Mai 1879 verstorbenen, um die Section hochverdienten Buchhändler Josef Grub er ein Denkmal.

Ein Mitglied der Section Erzgebirge- Voigtland, Herr Hütten- meister Müller in Oberschiemma, machte im vergangeneu Jahr eint Anzahl photographischer Aufnahmen im Adamello-Gebiet, welche? bisher in dieser Beziehung ungemein vernachlässigt war, und gedenkt dieselben heuer auch in anderen Gebirgsgruppen fortzusetzen.

Die Section Berchtesgaden gab ein Itinerar für das Berchtes- gadner Land heraus, und die Section Austria edirte einen Führer auf den Schneeberg und die Raxalpe und einen solchen durch die Hochschwab-Gruppe.

Mit der Markirung der Gletscher befasste sich auch diesmal wieder die Section Klagenfurt, indem sie am Pasterzen- Gletscher neue Marken setzte.

Mit der Sammlung von Correctur-Vo rschlägeu für dieSpecial- karte des k. k. Militär-geographischen Institutes befasst sich ins- besondere die Section Pinzgau, welche ein eigenes Comite hierur eingesetzt hat, sowie auch Herr C. Gsaller in Innsbruck, welcher

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Jahresbericht

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uns diesbezüglich bereits mehrere umfangreiche uud höchst werth- volle, mit vielem Fleiss zusammengestellte Arbeiten übersandte.

Herr L. Ravenstein in Fnmkfurt hat die Fortsetzung seiner L" ehe r s ich tsk arte der Ostalpen in Aussicht genommen und gedenkt als nächstes Blatt, mehrfach geäusserten Wünschen zufolge, das vierte Blatt der Karte, welches an das bereits erschienene dritte östlich austosst, herauszugeben : von dem letzteren wurden bisher von unseren Mitgliedern 567 Exemplare im Subscriptionsweg bezogen.

Die Section Hamburg erwarb sechs neue werthvolle Reliefs der Stubaier- und Oetzthaler-Gruppe, welche schon auf der vorigen General- Versammlung ausgestellt waren und allseitigen Beifall fanden Die Herstellung derselben hatte Herr Geometer Imkemeyer über- nommen.

Die Section Coburg befasst sich mit der Anlage eines alpinen Herbariums, wofür ihr ihre Mitglieder sicherlich Dank wissen werden.

Die K unst ab th eilung der Section Austria zählte in ihrer zweiten Saison 166 Theilnehmer und erwarb fünf Oelgemälde. drei Aquarelle und eine üelstudie von hervorragenden Künstlern, und ausserdem dreissig Photographien, welche am 26. April zur Ver- losung gelangten. Es wurde der Beschluss gefasst, in Zukuuft für den Fall der NichtVerminderung der Theilnehmer ein Nietenblatt in der nicht variablen Cartongrösse von 55 zu 40 cm herauszugeben. Es wird diese neue Einrichtung gewiss allseitige Anerkennung rinden.

Das Bestreben des Central -Ausschusses, für die Mitglieder Begünstigungen bei Fahrten auf den alpinen Eisenbahn-Strecken zu erwirken, war insofern von Erfolg, als dem Verein seitens der Directionen der Rudolf-, Süd- und Westbahn auch für heuer dieselben Begünstigungen zugestanden wurden, deren sich derselbe schon im Vorjahre erfreute. Der Central- Ausschuss betrachtet es daher als eine angenehme Pflicht, den genannten Directionen für ihre bereitwillige Unterstützung unserer auf die Hebung des Fremden- verkehrs in den Alpen gerichteten Bestrebungen den besten Dank des Vereins auszusprechen.

Diesesmal haben wir auch einzelnen Sectionen die Erwirkung ähnlicher Begünstigungen zu verdanken, so der Section Küstenland, welche sämmtlichen Mitgliedern des Vereins Fahrpreis-Ermässigungen auf den istrisch- dalmatinisch -albauesischeu Linien der Dampf- schiffahrts- Oes ellschaft d es 0 esterreich isch -Ungar i sehen Lloyd verschaffte, und der Section Weilheim- Murnau, welche solche in ähnlicher Weise bei der Ammersee - Dampfschiffahrts- Gesellschaft vermittelte. Sowohl den Directionen der genannten Verkehrs-Institute, als auch den beiden Sectionen sei unser bester Dank gezollt.

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Jahresbericht.

Eine lJebersieht sämmtlicher dem Verein zustehender Fahrpreis- Begünstigungen haben wir auf dem Umschlag von Nr. 6 der Mit- theilungen gegeben.

Zur Winterszeit entfaltete sich in den meisten Sectionen ein reges Vereinsleben, es wurden Vortrage wissenschaftlichen und touristischen Inhalts gehalten, später gemeinschaftliche Ausflüge in die Umgegend unternommen und so auf jede Weise der Sinn und das Interesse der Mitglieder für die Vereinszwecke wach gehalten und gesteigert. Einige Sectionen feierten in diesem Jahre ihr zehnjährige? Gründungsfest, andere die jährliehe Wiederkehr des Tages ihrer Con- stituirung. Die grösste und bedeutsamste Festlichkeit aber, welche von Sectionen im Laufe dieser Periode begangen wurde, ist die von der Section Austria am 4. und 5. December 1880 veranstaltete Aus- stellung von Erzeugnissen der Fachschulen in den öster- reichischen Alpen Hindern, welche den Zweck hatte, die in Be- ziehung auf kunstgerechte Ausführung und Solidität hervorragenden Leistungen dieser Fachschulen auf dem Gebiete der Holzschnitzerei, der Tischlerei und Drechslerei, der Marmor- sowie der Stahl-Industrie, der Gold- und Silber-Filigranarbeit, der Spitzen-Erzeugung und Stickerei in grössereu Kreisen bekaunt zu machen und dadurch den- selben neue Absatzquellen zu eröffnen. Mit dieser Ausstellung war eine Lotterie verbunden, deren Treffer aus Erzeugnissen sämmtlicher österreichischer Fachschulen bestanden. Bezüglich näherer Details über dieses interessante Fest verweisen wir auf die Berichte in Nr. I und 6 der Mittheilungen, sowie auf den im Juni ausgegebenen Schluss- beiicht des Fest-Comites, laut welchem ein Reinerträgniss von (5964 rl. 7 7 kr. erzielt wurde: hiervon wurden 4600 Ii. zu Prämien und Stipendien für die Schüler au den Fachschulen in den öster- reichischen Alpenländern gewidmet, während der Rest von rund 2400 fl. der Section Austria als Fond für Wreg- und Hüttenbauteu übergeben wurde.

Anlässlich der Vermälung Sr. k. und k. Hoheit des Kron- prinzen Rudolf brachten die österreichischen Sectionen auf Anregung der Section Austria eine alpine Huldigungsgabe dar. bestehend in einem von Meister Obermüllner in Oel ausgeführten Bilde der Kronprinz Rudolfs-Hütte im Stubachthal, auf dessen Umrandung sich Zeichnungen anderer hervorragender Weg- und Hüttenbauteu der österreichischen Sectionen befinden. Das hebe Brautpaar nahm das Geschenk gnädigst entgegen, und Se. k. und k Hoheit der Kronprinz widmete der ihm wohlbekannten hoch- verdieustlicheu Thätigkeit unseres Vereins warme Worte der An- erkennung.

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Jahresbericht

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Mit der Errichtung von Pro vi an t- Depots, die sieh als eine ganz vorzugliche Einrichtung bewährten, wurde seitens der Section Austria und Prag rüstig fortgefahren, und es befinden sich nunmehr Depots an folgenden Orten: In der Ortler-Gruppe in Suldeu ; in der Zillerthaler Gruppe in Rosshag, Taufers, Lappach und Weissenbach ; in der Rieserferner-Gruppe in St. Wolfgang: in der Venediger- Gruppe in Prägraten und auf der Prager Hütte : in der Glockner- gruppe in Kais, Kaprun, Uttendorf, auf der Rudolfs- und Rainer- Hütte; in den Loferer Steinbergen in Loter; endlich in der Dachstein-Gruppe in der Ramsau , in Hallstatt und in Gösau.

Das F Ühr erw e s en wurde auch in diesem Jahr wieder auf das kräftigste gefordert und unterstützt. Der Central-Ausschuss hatte sich, insoweit er sich mit diesem Gegenstand befassen konnte, der geistigen und materiellen Unterstützung der Section Hamburg zu erfreuen, welche alle ihre Kräfte auf diesen wichtigen Zweig der praktischen Thätigkeit unseres Vereins verwendet. Dieselbe hat zu diesem Behuf eine eigene Führer-Commission niedergesetzt, welche mit dem Führer-Comite des Centrai-Ausschusses in Verbindung und im Einvernehmen bereits die Ordnung mehrfacher Angelegenheiten erfolgreich in Angriff genommen hat. Die Section Hamburg erwirbt sich hiedurch neuerlich begründeten Anspruch auf den Dank des Vereins, und wir ergreifen mit Vergnügen die Gelegenheit, demselben an dieser Stelle Ausdruck zu geben.

Der Umstand, dass das wichtigste Ausrüstungsstück eines jeden Bergführers ein gutes Seil ist, indem dieses sowohl die Bestimmung hat, Unglücksfälle überhaupt zu verhindern, als auch für den Fall, als sich ein solcher dennoch ereignen sollte, rasche Hilfe und Rettung zu ermöglichen, lässt es als nothwendig und geboten erscheinen, darauf zu sehen, dass auch wirklich jeder Führer mit einem guten und dauerhaften Seil versehen ist. Der Central-Ausschuss hat desshalb im Einvernehmen mit der Section Hamburg die Einführung sowohl von M u s t e r s e i 1 e n für unsere Bergführer, als auch von Reserve- Seilen für die Schutzhutten beschlossen, welch' letztere im Falle eines Unglückes in der Nähe der Hütte zur Verwendung kommen sollen. Bezüglich beider Einrichtungen verweisen wir auf Circular Nr. 52 in den Mittheilungen 1881, Nr. 4, S. 99 f. und fügen nur noch die erfreuliche Thatsache hinzu, dass bereits 50 Führer- und 1 5 Hütten- seile seitens der Sectionen durch uns bezogen wurden.

Angeregt durch die aufgetauchte Frage einer Führer-Ver- sicherung für Unglücksfälle, beschloss der Central-Ausschuss als Vor- arbeit zunächst die Anlage eines Führer-Evidenzhaltuugs- Protokolls, um sich jederzeit über die Qualilication, die Lebens- und Familienverhältnisse eines jeden Führers genau orientiren zu

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Jalnesbericht

zu können. Das Material hierfür ist zum grünsten Theil schon ein- gelaufen In Nr. 7 der Mittheilungen finden Sie ein möglichst voll- ständiges Xamensverzeiehniss der autorisirten Bergführer.

Den Bemühungen der Section Prag ist es unter Mitwirkung des Herrn Dr. Arning aus Hamburg gelungen, nunmehr auch einen Führerverein für Sühlen und Trafoi ins Leben zu rufen, was gewiss allseits mit Freude begrüsst werden wird. Die Section Jsel- thal hat einen Führerverein in VVindisch-Matrei gegründet und dort- selbst auch ein ständiges Führer-Bureau errichtet.

Unsere Anregung zur Abhaltung von Führer- In struetio us- C urseu hat zwar bisher noch keine Frflchte getragen, ist aber doch nicht ohne Erfolg geblieben. Die Section Innsbruck wollte schon im vorigen Winter einen derartigen Curs in Innsbruck errichten und wandte sich an die dortige politische Behörde mit der Bitte, dieselbe möge die Erklärung abgeben, dass fortan in ihrem Gebiet nur solche Personen als Bergführer neu autorisirt werden können, welche diesen Curs durchgemacht und sich der Schlussprüfung mit Erfolg unter- zogen haben. Diese Erklärung, welche allein zu verhindern im Standeist, dass der Nutzen der neuen Institution etwa mangels Betheiligung ein illusorischer werde, traf seitens der politischen Behörde auch ein, jedoch zu spät, als dass die Section noch im verflossenen Winter ihr Vorhaben hätte zur Ausführung bringen können ; doch wird die Abhaltung des Curses im kommenden Winter erfolgen.

Bezüglich all1 desjenigen, was von den einzelnen Sectionen für Aufstellung und Einschulung neuer Führer, für die Ausrüstung der- selben, für die Festsetzung von Tarifen u. dgl. geschah, verweisen wir auf die Mittheilungen und die Jahresberichte der Sectionen und heben hier nur hervor, dass in dieser Beziehung namentlich die Section Prag thätig war, indem sie die alpine Ausrüstung fast aller ihr unterstehenden Führercorps vervollständigte, in Glums (Vintschgau) das Fflhrerwesen organisirte und im Sulden- und Martellthal neue Führer autorisirte. Sonst machten sich noch durch Förderung des Führerwesens verdient die Sectionen Austria, Berchtesgaden, Bozen, Graz, Hamburg, Iselthal, Klagenfurt, Kufstein, Meran, Pinzgau, Bosenheim, Villach, Vorarlberg , welch1 letztere zum erstenmal einen Zeit-Tarif an Stelle des sonst üblichen Touren-Taxi fs treten Hess.

Nach dem Bericht des für die Verwaltung der Führer-Unter- stützungs-Casse niedergesetzten Comites wurden im Lauf des Jahres 18*0 Unterstützungen in der Gesammthöhe von 166 M. 50 Pf. an zwei altersschwache Führer und an die Witwe des am Cevedale verunglückten J. Heiustadler in Sulden ausgezahlt. Die Unterstützungs-Ca8se erhielt im Laufe des Jahres I88ovon 24 Sectio- nen Beiträge, so dass sich ihr Vermögen am Ende des Jahres auf

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Jahresbericht.

421

9000 M. in Hypotheken, 2300 M. an Sparcassaeinlage, 200 fl. österreichische Goldrente und einen Cassensaldo von 147 M. (>8 Pf. belief. Wir erlauben uns an dieser Stelle der Section Hamburg für die musterhafte Verwaltung der Führer- Unterstützungs-Casse den besten und wärmsten Dank Namens des Gesammtvereins auszusprechen.

Wie bereits in Nr. 4 der Mittheilungen auszugsweise mitgetheilt wurde, sind auf Grund der von den General-Versammlungen in den Jahren 1879 und 1880 für Aufforstungszwecke gewidmeten Sub- ventionsbeträge von zusammen 3000 M. 1500 11. Gold bis jetzt folgende Aufforstungen zur Ausführung gelangt :

1. In der Gemeinde Thaur im Unterinnthal, und zwar am süd- lichen Gehänge des sogenannten Spreidach wurden mit einem Betrag von 58 fl. 2-68 ha mit 3000 Stück Lärchen und Fichten bepflanzt, weitere 1-70 ha zur Cultur vorgerichtet, und wurde die Culturfläche mit einem Schutzzaim versehen.

2. In den Gemeinden Keschen, Graun und Haid des oberen Vintschgaus wurden 6*5 ha bereits 1880 bepflanzt und werden weitere 12 5 ha im laufenden Jahre zur Aufforstung gelangen. Für diese Culturfläche im Ausmaassvon 19 ha ist die Verwendung von 45 000 Lärchen-, Kiefern- und Fichtenpflauzen mit einem Kostenaufwand von 302 fl. präliminirt, von welch1 letzterem der Betrag von 174 fl. aus der Subvention des Alpenvereins, der Rest theils aus einer Landes- Subvention, theils von den Gemeinden selbst bestritten wird. Die Aus- führung und Ueberwachung dieser Kulturarbeiten hat Herr k. k. Forst- verwalter Josef R. v. Zöttl in Pfunds übernommen

'6. Die in der Gemeinde Naturns im Unter-Vintschgau auf An- regung des Alpenvereins präliminirte AulTorstung wurde durch Herrn k. k. Forstcommissär Johann Koderle in Meran bereits vollständig zur Ausführung gebracht. Es w urden auf sonnseitiger, sehr trockener Lehne des Etschthales (bisher schlechter, magerer Weideboden) unter Anwendung eines Bewässerungscanales 10 ha mit 24 000 Stück Lärchen, Fichten und Kiefern bepflanzt und hierfür von Seite des Vereins 173 fl. 40 kr. verausgabt. Der Bedarf an Lärchen- und Fichtenpflanzen wurde von Herrn Dr. Flora in Mals aus dessen Pflanzgarten unentgeltlich beigestellt.

4. Im Prettau- und Ahmthal (Bezirk Taufers) wurde in dem dermalen ober der Waldgrenze gelegenen Orte „Birchlahner* ober- halb Käsern eine Fläche von 4 ti ha mit ca. 10 000 Stück Lärchen- und Fichtenpflanzen wiederbewaldet und diese Cultur durch Her- stellung eines Schutzzauues gegen das Eindringen von Weidevieh gesichert; ferner wurde zur Beptianzung der im Jahre 1870 am Roth- bach bei St. Martin in Ahm entstandenen Muhrfläche mit Erlen und zur Herstellung eines Schutzzaunes daselbst ein Beitrag geleistet,

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422 Jahresbericht

für welche beiden Aufforstungen der Betrag von 232 fl. in Ver- wendung kam.

5. Von der entwaldeten Berglehne unmittelbar oberhalb Vigo di Fassa in Südtirol sind für das Jahr 1881 10 ha zur Aufforstung mit 50 000 Stück Lärchen, Kiefern und Schwarzfohren mit einem Kostenaufwand von 375 fl. beantragt, wofür die betreffende Gemeinde von Seite unseres Vereins eine Subvention von 174 fl. erhält.

6. Von den kahlen Hängen oberhalb der Gemeinden Povo und Villazano bei Trient werden in einer Höhenlage von 1200 1500 m 10 ha mit 50 000 Stück Lärchen und einem Kostenbetrag von 300 fl. aufgeforstet, wovon der Verein gleichfalls den Betrag von 174 fl., den Rest aber die Gemeinde bestreitet.

7. Auf der Höhe von Lavacei und in dem obersten Theil des Val di Stava, beide im Fleimserthal nördlich von Cavalese gelegen, sollen noch im Jahr 1881 zwei ältere Waldblössen von zusammen 4 6 ha mit 12 000 Stück Zirben und circa 6000 Stück Lärchen- pflanzeu in Cultur gebracht werden, und sind hiefflr vorläufig die Kosten gleichfalls mit 174 fl. veranschlagt, welcher Betrag jedoch nach Erforderniss erhöht werden kann.

Es werden somit mit Ende des Jahres 1881 auf Veranlassung unseres Vereins im Ganzen 61 ha, und zwar durchweg der Bewaldung dringend bedürftige Flächen aufgeforstet und hierfür von den bisher bewilligten Subventiousbeträgen 1160 fl. verausgabt sein, während die Gemeinden selbst bei vier der angeführten Culturen mit einem Kostenbetrag von 466 fl. betheiligt sind.

Der Central-Ausschuss hofft, dass Sie ihm auch für das kom- mende Jahr die Fortsetzung dieser erspriesslichen Thätigkeit ermög- lichen werden, um so mehr, da ihm vor wenigen Tagen wieder ent- sprechende Pläne zu Aufforstungen und Bepflanzungen namentlich mit? Zirbelkiefern vorgelegt wurden.

Die Thätigkeit des Vereins auf wissenschaftlichem Gebiet rindet zunächst ihren Ausdruck in unseren Publicationen, namentlich in der Zeitschrift ; aber auch sonst noch sind in diesen Beziehungen einige Leistungen zu verzeichnen, welche der Hauptsache nach in der Unterstützung wissenschaftlicher Untern ehmimgen beruhen.

So trägt der Verein nicht nur zu der Erhaltung der meteoro- logischen Station am Hochobir bei, sondern er ermöglichte auch die Ausrüstung derselben mit einem s elbstregistrirenden Anemometer, dem einzigen Instrumente, welches derselben noch zu einer meteorologischen Station ersten Kanges fehlte. Diese ist nun- mehr die zweithöchste derart ausgerüstete Hoch-Station inEuropa.

Die meteorologischen Stationen auf der Schmittenhöhe und in Toblach wurden von den Sectionen Pinzgau und Hochpusterthal wesentlich gefördert.

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Jahresbericht.

42.3

Die Section Coburg wirkt darauf hin, dass in der Stadt Coburg ein sogenanntes Wetterhäuschen errichtet werde.

Einer Einladung der Societä geografica Itdliana Folge leistend, hat der Central-Ausschuss die Betheiligung des Vereins an dem vom 18. bis 22. September 1881 in Venedig stattfindenden III. inter- nationalen geographischen Congress, verbunden mit der III. internationalen geographischen Ausstellung, beschlossen und ist demselben auch als Mitglied beigetreten, wie dies seinerzeit schon bei dem II. internationalen geographischen Congress in Paris geschah Auf unsere Aufforderung in Nr. 1 der Mittheilungen sind uns von ver- schiedenen Sectionen sehr werthvolle Ausstellungs-Objecte zugegangen, so dass der Verein auf dem Congress würdig vertreten sein wird.

Die Vorarbeiten für den internationalen alpinen Congress in Salzburg im Jahre 1882, dessen Einberufung die vorjährige General- Versammlung in Reichenhall auf Antrag des Centrai-Aus- schusses beschlossen hat, schreiten rüstig vor. Das vorläufig fest- gestellte Programm haben wir in Nr. 5 der Mittheilungen ver- öffentlicht und sind in der angenehmen Lage, das dort Gesagte dahin ergänzen zu können, dass das k. k. Militär-geographische Institut in überaus liebenswürdiger Weise sich bereit erklärt hat, das Referat über Kartographie durch einen eigenen Abgesandten be- sorgen lassen, und auch für eine passende Ausstellung seiner Special-Karten Sorge tragen zu wollen, und dass Herr J. Stüdl in Prag, gewiss zu unser aller Freude, das Referat über Bau und Ein- richtung der Schutzhütten übernommen hat. Das Referat über Gletscher-Kunde wurde dem Schweizer Alpenclub zugedacht, welcher uns auch die Uebernahme desselben freundlichst in Aussicht stellte, jedoch definitiv noch nicht zusagen konnte, da hierüber erst die General- Versammlung entscheiden müsse. Schliesslich hat der Salz- burger Kunstverein beschlossen, in Verbindung mit dem Con- gress eine Ausstellung alpiner Kunstwerke zu veranstalten.

Wir geben uns der angenehmen Hoffnung hin, dass Sie das Bild, welches wir sowohl Über unsere eigene Thätigkeit als auch über die Leistungen der einzelnen Sectionen vor Ihnen entrollten, billigen und aus demselben ein neuerliches Vorwärtsschreiten des Vereins erkennen werden. Wenn dem so ist, so empfindet hierüber Niemand grössere Freude, als der Ausschuss selbst, der, dess seien Sie versichert, auch in Hinkunft alle seine Kräfte, sein bestes Wollen und Können dafür einsetzen wird, dass zu immer mächtigerer Entfaltung gelange und immer schönere und reichlichere Blüthen und Früchte treibe

der Deutsche und Oesterreichische Alpenv^rein.

Zeitschrift 18M. ->8

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Anluve 11.

Oaasebericht.

Betriebs-Kechnung für 1 880.

Einnahmen

1. Veieinsbeitifige:

8753 Beitrage für 1880

8. Krlüs aus Yen ii^-l'uhlinil innen :

«) durch die Scctionen

h) durch die Lindauer'sche Buchhandlung.

3, Krlöft für Yereiiis/.elchen

I. Schlösser und Schlüssel

5. /iiis-l'.rt räiriiisN

.4 us^ftibr» :

I. Für Yoreinsniihlicationen :

n) Für die Zeitschrift

h\ Für die Mitteilungen

c) Für Kedactionshonorar H. 2400

rf) Für Nebenspesen, abzüglich Beilagen und Inseraten-Gebflhren

2. Für Hütten- und Weghauten:

a) auf Beschluss der General- V ersammlung an :

^Nach dem Wortlaut der General Vf>r«amnilungs-BflHchlQB«e)

1. Seetion Austria

2. 3. 4. f>. 6.

Berchtesgaden M. 1000

Hoch-Pusterthal

Klagenfurt

Mittenwald M. 2000

Pinzgau

7. derselben Namens des Sectionsbundes

8. Seetion Prag

9. * Keichenhall M .300

10. ,. Villach

11. » Salzburg Namens d.Sectionsbundes b) auf Beschluss des Central -Ausschusses :

an die Seetion Taufers zum Bau einer Schutzhütte im obersten Neves

Gulden Oeeterr. Wl.hr. Noten

181 311

Uebertrag .

f.92

1000 578 160 2 059 1156 450 200 120 174

000 100

T

65

85.

11808

91

2 548

46

1 394

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50

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52

32 076

15

351

09 1B343

56

6 589

1 HK)

28

24 032 *4

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Casseboricht.

425

Uebertrwj ,

3. Für Begie :

a) Miethe, Gehalte, Anschaffungen, Porti und Frachten, Drucksorten u. s w. ..........

b) General -Versammlung in Reichenhall und Repräsentanzkosten bei den Versammlungen anderer Vereine

4. Aus der Reserve :

a) Spende für die Abgebraunten in Nauders . .

b) Beitrag zum Grabstein Grubers

c) Kosten eines Circulars, die Ravenstein'sche Karte betreffend

d) Diverses .

5. FDr Anschaffung von Vereinsseichen

6. Für Anschaffung von Vereinsschl5ssern

und -Schlüsseln

Saldo

Unlden Oesterr. Währ. Noten

1

1 629

:>64

300 50

54 79

79

03

10 81

24 032

2 193

483

293

5062 32 076

34

82

91 19

60

79_ 15

1

;

28*

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42*3

Casseberkht.

Rechenschafts

Einnahmen.

An Mitglieder-Beiträgen ...

i Verkauf von Vereinspublicatiouen

». i « Vereins/eichen

y » !■ VereinsschlGssern. . . « Zinsen

Summe der Hein- Einnahmen

Von Gulden 31 773 :w

i dto.

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sind 60%. 25° „. » 10%.

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Gulden Genien-. Währ. Nolr*

19 064 7 943 3 177 1 588

31 733

304V2

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50

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W

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600

31 77

0-2 34 33 67

36

Vermögen

Einnahmen.

Vermügtnstaud Ende 1879

Saldo

Ersjtarung des Jahres 1880 . .

Vereinsvirmögen Ende IS SO.

Die für ISfcO bewilligte, aWr nicht iur Auszahlung gelangt« Subvention Tun Oe. W. tl . ^OU für den Hau de» Iiadtirsehl- Haimis uVr Herren Alois iftttmtr und lienoshen bind bei FüJligwerdeu dem Yereina- vermögen zu «»tne Linen.

9 610

9 610

8 681 5062

13 744 ^

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ogle

Cassebericht.

427

Bericht für 1880.

Ausgaben.

Publicationen-Qnote «0%

Verausgabt

Erspar ung

Hütten- und Wegbau-Qnote 86%

Verausgabt

Ersparung

Regie-Quote 10°/(

Verausgabt

Ersparung

Reserve-Quote 5%

Verausgabt

Ersparung

Summe der Gesammt- Ersparung

Gulden Oosterr. Wilhr. Noten

19 064 16 348

7 943 7 689

3 177 2 193

1 588 483

02 56

34 28

33 82

67 91

.echnung für 1880.

319 348

Ausgaben.

Fflr AufforHtnngHzwecke:

a) in Nordtirol fl. Gold 275-

h) . Südtirol », . 300

Für meteorologische Zwecke :

a) Auflage von meteorologischen Tagebüchern

h) Subvention der meteorologischen Station Hochobir c) i . i auf der Schmittenhühe filr 2 Jahre

Saldo

130 100

32

2 720

254

983

1 104

5 062

46

(»6

51

76

79

667

262 8 681

9 610

67

67

Wie«, i. Januar 1881.

Wie», 17. Marz 1881.

Adolf Leonhard,

Central-Cassier des Deutschen nnd Oesterreichischen Alpenvereins.

Geprüft und mit den Helenen ültrtinsthn tuend ff fanden Reianer. Fiala.

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428

Ca* s «beruht.

Anlage C.

Voranschlag für 1881 resp. 1882 nach dem

Gulden Oe*t*rr. Wifcr. N«t*

Hinnahmen.

Mitgliederbcitrüge;

eingezahlte .... 8 896 .8t) | 30 642

zu erwartende.. «03 . 70 - 9 500 Beiträge 2 057

Erträgniss des l'ublicationen- Verkaufs

» » Vereinszeichen - und Schlößserverkaufs

Zinsen

Gelammt- Einnahmen .

Aus der Gesammt -Einnahme ergeben rieft :

für Publicationen HO";,,

>. Hütten- und Wegbauton 25"/,,

- Kegie 107«

>■ Reserve . 5%

20 400 8 500 3 400 1 700

34 000

!

74

2G

32 700

500 200

600 : .

340«x»

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Cassebericht.

Stand der Rechnung am 31. Juli 1881.

429

Ausgaben.

FBr Piiblicatiouen

verausgabt

weitere Ausgabe

> Hatten- und Wcgbuuten

verausgabt

weitere Ausgabe

i Kegle

verausgabt

weitere Ausgabe

» Itenerre

verausgabt

weitere Ausgabe

Oesam m t- A usgalxm

fl.

9 034.45

>

8 500.—

fl.

3 400.—

»

'2 464.-.

fl.

1 700. -

1 000.-.

Gulden Oeaterr. Währ. Noten

; 8 668

31

' 12 831

69

1

7 034

45

2000

1329

67

1135

88

245

43

754

57

Aufgaben für:

Poblicattonen fl. 21 600. -

Quote p 20 400.-

Hotten- and Weghauten

Quote

MehransKab«

l 100

, 45

1634

21 500

9 034

2 465

100O

45

55

34 000

934 700

45

45 1 634

* I i .

45

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430

Cassebericht

Vereinsvcrmögeu.

Voranschlag für 1881.

ILinntüimen*

Saldo vom Jahre lfctfo . . ... .

Ausgaben,

1. Kosten der III. Abthcilung der Anleitung

2. Beitrat? zu Aulforstuugszwecken

3. Aufstellung eines Anemometers

4. Bewilligte und noch nicht verwendete Summe für AulTorstungszwecke Ii. 518.83 Gold

"). Subvention Iii r die meteorologische Station Eiochobir

»j. Kosten der IV. Abtheilung der Anleitung

(Zoologie)

Saldo l

Wahrscluinlklar Vcnnögetmstand Ende 1881

Gulden Oesterr. Währung Noten

13 744

13 744

46 46

3 721 4G8 250

596

iÖO

•2 000 6 «07

13 744

65 40

76 46

6 607

76

W icu. I August IHHl.

Adolf Leonhard,

Ontml-Cussior dvs Pcntschen un>l Oeiterr. AliM»nv»'rvin>

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*

Bibliographie der alpinen Literatur.

Dreizehnter Jahrgang 1881. Von Th. Trautwein in München.

Die Preise verstohen sich in Mark.

Almanach der Stldbalm. II. Brennerbalm und Etschland. Ein Kaleidoskop in Buchstaben von Heinrich Noe. Mit 18 Holzschnitten. 8. (II, 304 S.) Wien, Waldheim. geb. 4. .

Alpen, die Salzburger. Aquarelle von C. P. C. Köhler mit Schilderungen von Dr. Max Haushofer. Neue billige Ausgabe. (In 21 Lieferungen.) Lief. 1. —5. 4. 1 Chromolithographie mit Text 8. 1 20.) Dannstadt, Köhler, (ä) 1. . die Schweizer. Wanderskizzen und Stimmungsbilder aus helvetischem Lande. 12. (VI, 548 S.) Würzburg, Wörl. 4. 50; geb. 5. .

Alpen-Länder, die österreichischen, in Wort und Bild. Separat-Ausgabe von : »Die Länder Oesterreich - Ungarns in Wort und Bild. Herausgegeben von Dr. Fr. Umlauft.« 2 Hälften. 8. Wien, Gräser. geb. (a) 8. .

Inhalt: 1. Das Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns. Das Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns. Das Erzherzogthum Salzburg. (4S0 S. mit Holz- schnitten und 3 Chromolithographien). 2. Das Herzogthum Steiermark. Das Herzogthum Kärnten. Die geforstete Grafschaft Tirol und Vorarlberg. (4(>i> S. mit Holzschnitten und 3 Chromolithographien). Alpenpost, neue. Red i^irt von J. J. Binder und J. E. Grob. Jahrg. 18H1. (Band XIII. XIV.) je 26 Nrn. ä 1»/, Bogen mit Holzschnitten. 4. Zürich, Orell, Füssli & Co. 12. 50.

Ambrosi, Francesco, sommario della Storia Trentina dei tempi piü antichi sino agli Ultimi avenimenti. 4. (3*0 S.) Borgo, Marchetto. Fr. 2. .

A ml hoi-, Max, Industriegeographie des Königreiches Baiern. Leitfaden für die höheren Klassen von Realschulen, Gewerbeschulen, Handelsschulen, und polytechnischen Anstalten insbesondere des Königreiches Baiern. 8. (VIII, 7i> S) Gera, Amthor. 1. 25.

Anderegg, Bericht über die Prämiirung der Alpen des Kantons Graubünden im Jahre 1880. Auszug aus dem volkswirtschaftlichen Blatt v. J. 1880. 8. (32 S. mit 1 Tabelle.) Chur, (Hitz). . 60.

Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Alpenreisen. Heraus- gegeben vom Deutschen und Oesterreichischen Alpenverein. Abtheil. III. 8. München, (Lindauer). 2. .

Inhalt : Anleitung an der Hand klassischer Beispiele zu anthropologisch- vorgeschichtlichen Beobachtungen im Gebiet der deutschen und öster- reichischen Alpen. Von Prof. Dr. Job. Ranke. Mit 1 Karte und 50 Tafeln im Text. (S. 255 - 464.) ArchiTlo storlco per Trieste, lTstria ed il Trcnüno, diretto da S. Morpurgo . ed.A. Zenatti. Vol. L, fasc. 1. (August 1881) 8. (S. 1-94.) Rom, Selbstverlag.

per Jahrg. 8.—

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a:v2

Bibliographie 1881.

Asper, G., wenig bekannte Gesellschaften kleiner Thiere unserer Schweilers eer. (Neujahrsblatt der naturforschenden Gesellschaft in Zürich'.

Auswanderung, die, der Salzbuiger and Zillerthaler. 8. (30 S.) KlagenfnrL Bertschinger & Heyn. 10.

Hüdeker, K., die Schweiz, nebst den angrenzenden Theilen von Oberitalien. Bavoyen und Tirol. Handbuch für Reisende. Mit 26 Karten. 10 Stadtplänen and 9 Panoramen. 19. Aull. ». (XXX. 4M) S.) Leipzig. Bädeker. geb. 7. .

la Suisse et les parties limitrophes de l'ltalie, de la Savoie et du Tvrol. Manuel du vovagcur. 13. ed. Avec 26 cartes, 10 plans et 9 panoramas. 8. XXX. 514 S.) Ebd. geb. 7. - .

SwitzeTland, and the adjacent parties of Italy, Savov and the Tyrol. Handbook for travellers. With 26 maps, 10 plans and panoramas. ed. K (XXXVIII, 47Ü 8.) Ebd. geb. 7.

Bilder nnd Sommerfrischen. Lebens- und Landschaftsbilder von den belieb- testen Kurorten Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz in Schilderungen von V. Blüthgeu, L.Herbert, K.Hocker etc. Illustrirt von den erster deutschen Landschaftsmalern. (In 20 Lieferungen.) Lief. 1. Fol. (16 S. mit Holzschnitten.) Leipzig, Schlcemp. (a)2.

Baretti, Martin, apercu ge'ologique sur la chaine du Mont-Blanc en rappon avec le trajet probable d'un tunnel pour une nouvelle ligne de chemin de fer. 8. (38 S.) Tuiin, Candeletti.

Baum an ii, Franz Ludw., Geschiebte des Algaus von den ältesten Zeiten Ina zum Beginn des IV». Jahrhunderts. (In ca. 18 Lief.) Lief. 1,2. 8. (S. 1 V2s mit Holzschnitten. 1 Lichtdruck und 2 Chromolithographien.) Kempten, Kusel

(ä)l. 21!

Baumbach, Rod., Lieder eines fahrenden Gesellen. 3. Aufl. 12. (VI, 205 S.* Leipzig, Liebeskind. 3. 20.

Reha, Alexander, Lugano und seine Umgebungen. 12. (50 S. mit 6 Ansichten und 1 Karte.) St. Gallen, Scheitlin & Zollikofer. 1. .

Beiträge zur Anthropologie und Urgeschichte Bayerns. Organ der Münchener GesellM-haft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Herausgegeben von W. Gümbel. J. Kollmann, F. Ohlenschlager etc. Red.: Jfohs. Ranke und Nie. Rüdinger. Band IV. 4 Hefte. 4. (l.u.2. Heft. 27 S. mit 5 Steintafeln und 2 chromolithographischen Karten.) München, Literar.-artist Anstalt. 24. -.

Beiträge zur geologischen Karte der Schweiz. Herausgegeben von der geo- logischen Commission der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft. Auf Kosten der Eidgenossenschaft. 20. Lieferung. Inhalt: Baltzer, A.. Dt, der mechanische Contact von Gneiss und Kalk im Berner Oberland. Mit einem Atlas von 13 Tafeln und einer Karte. 4. (255 S.) Bern, Dalp. 40. -.

Atlas apart 20. .

Beiträge zur Paläontologie von Oesterreich- Ungarn und den angrenzenden

Gebieten, herausgegeben von E. v. Mojsisovics und M. Neumayer. l.Band.

4. (1. Heft 72 S. mit 8 Steintafeln und 8 Blatt Tafel-Erklärungen.) Wien 1880.

Hölder. 40. .

Bened ini, Bartolo, le piecole industrie adatte ä contadini nelle intermittenze

de^ lavori campestri, opera premiata dell' Ateneo e della Camera di eommercio

di Brescia. Brescia 1880, Appollonio. Berg, Maria vom, der Burgunderzug. Ein Idyll aus St. Gallen's Vergangenheit.

2. Aufl. 8. (194 S.) Frauenfeld, Huber. cart. 4.

Bergbesteigung in Graubflnden. Ein Bild aus den Schweizer-Alpen. Vortrag. 8.

(30 S.) Reichenbach i. Schi.. (Höfer). . 30.

Berlepsch, H. A., die Gotthard- Bahn, Beschreibendes nnd Geschichtliches.

Mit einer Karte der Gotthard Bahn in 3 Blatt. Ergäniungsheft Nr. 65 in

Petermann's Mittheilungen. 4. (77 S.) Gotha, J. Perthes. 4. 60.

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Bibliographie 1*81.

433

Berlepsch, H. A., die Schweiz, Chamounix, Veltlin und die italienischen Seen, sowie Eingangsrouten aus Deutschland und Oesterreich. 3. und bis 1*81 fortgeführte Aufl. Mit l Generalkarte, 9 Specialkarten, 8 Planen und vielen Panoramen. 8. (XXXII, 528 S ) Zürich, Schmidt. geb. 7. -.

Beiist F., Schlüssel zum Bestimmen aller in der Schweiz wildwachsenden Blüthen- Pflanzen, sowie der für ein Herbarium wichtigeu Sporen-Pflanzen, nach Ord- nungen und Familien des natürlichen Systems. Ausschliesslich für das Anlegen ■von Herbarien in Schulen zusammengestellt. 8. (46 S. mit 1 Tafel Pflanzen- Etiketten.) Zürich, Meyer & Zeller. 1. 50.

Biennaiin, \ .. Dr., St. Moritz und das Oberengadin. Sein Klima und seine Quellen als Heilswerthe. 2. Aull 8. (VII, 92 S.) Leipzig, 0. Wigand. 1. 50.

Bin inner, II., die archäologische Sammlung im eidgenossischen Polytechnikum zu Zürich. 12. ( 201 S. mit 4 Tafeln in Lichtdruck.) Zürich, Schmidt, cart 2. 40.

T. Bod untren» F., die Aufforstung der öden Ebenen und Berge Deutachlands. 8. (IV, 14Ü S.) Strassburg, Trübner. 1. 60.

Böhm, August, Führer durch die Hochschwab-Gruppe. 8. (37 S.) Wien, Lechner's Sort. cart. 1. 20.

Bollinger, II., Militär-Geographie der Schweiz. 8. (122 S. mit 1 Tabelle.) Zürich, Orell, Füssli & Comp. 2. 40.

Bresadolu, Jacopo, Fun tri Tridentini novi, vel nondum delineati, descripti et iconibus illostrati. Fase. I. Cum 15 tab. chromolith. impressis. 8. (14 S.) Tridenti. (Berlin. Friedländcr & Sohn.) 7. .

Brfijrtrer. Chr. <*., Beobachtungen über wildwachsende Pflanzenbastarde der Schweizer- und Nachbar-Floren. 8. (77 S.) Chur, (Hitz). 1. 60.

Bflrkli, David, Reisebegleiter für die Schweiz. Fahrtenplan der Schweizer Eisen- bahnen, Posten und Dampf boote mit den Anschlüssen im Innern und nach dem Auslande. Nr. 75. Sommer3aison 1881. 16. (160 und 56 S. mit 2 Karten.) Zürich, Börkli. . 50

Bflrkli - Meyer, Ad., Hannibal's Zug über die Alpen. (Neujahrsblatt der Feuer- werkergesellschaft in Zürich.) 2. .

Boss, und A. Heiin, der Bergsturz von Elm. den 11. September 1881. Denk- schrift. 8. (165 S.) Zürich, Wurster & Comp. 3. 20.

Caflisch, Krdr., Kxcurions-Flora für das südöstliche Deutschland. Ein Taschenbuch zum Bestimmen der in den nördlichen Kalkalpen, der Donau-Hochebene, dem schwäbischen und fränkischen Jura und dem baierischen Walde vorkommenden Phanerogamen oder Samenpflanzen. 2. Aufl. 8. iXLVIII. 387 S.) Augsburg. Lampart & Co. 4. ; geb. 5. .

Carinthia. Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung. Redigirt von Markus Freih. von Jabornegg. 71. Jahrg. 1*81. 12 No. a 2 2% Bogen. 8. Klagenfurt, (v. Kleinmayr). 6. .

Cavlezel, M., das Oberengadin. Ein Führer auf Spaziergängen, kleinen und grossen Touren. Für Touristen, Bade- und Luftkuranten bearbeitet. 2. Aufl. 12. XII, 222 S. j Chur, (Hitz). geb. 3. 80.

Chnntre, Ernst, Ktudes paleontologiques dans le bassin du Bhöne. Premier äge de fer. Necropoles et tumules. 4. (58 S. mit Holzschnitten. ) Mit einem Album von 50 Lithographien in Mappe. Basel, Georg. 48. .

Charakterbilder, geographische, für Schule und Haus. No. 5. 6.: Das Berncr Oberland. Ölfarbendruck. Fol. Wien, Holzel.

a) 6. ; auf Deckel oder weissen Carton gespannt 7. .

Chronik der Stadt Aarau (bis zum Jahre 1820). 8. (257 S.1 Aarau, (Sauerländer's Sort... 2. 40.

Candoetenr, Schweizer, 1881. Sommerfahrten plan der Eisenbahnen, Posten und Dampfboote in der Schweiz. Nach den offiziellen Bekanntmachungen. 12. (256 S. mit 2 Kartend Zürich, Prenss. . 50.

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434 Bibliographie 1881.

Conway, W. M., tlie Zermatt pockct-book. A guide book to the Pennine Alps, from the Simplon to Arollo, iutended for the use of mountaineers. 18. (140 S.) London, Stanford. 3, 80.

v. L'xerny, Frz., Dr.. die Veränderlichkeit des Klimas und ihre Ursachen. 8. III, «>8 8.) Wien, Hartleben. 2. 50.

v. Czoernlg, Carl Freih., die deutsche Sprachinsel Sauris in Friaul. Vortrag gehalten in der Section Küstenlaud. (Separat aus Zeitschrift des D. u. O. A.-V.) 8. (22 S.) München. Lindauer. . s<).

Paisenberger, Jos. AI., historisch-topographische Beschreibung der Pfarrei Oberammergau. 8 (VIII, 83 S. mit Lichtdruck-Porträt des Verfassers.) Ober- ainmergau 1880. (München, Herder & Co.) 1. 60.

Belitsch, Otto, Deutschlands Oberflächenform. Versuche einer übersichtlichen Darstellung auf orographischer und geologischer Grundlage zu leichterer Orientirung im deutschen Vaterlande. Mit 3 Karten. 8. (VII, 8S S.) Breslau 1880, Hirt. 1. »JO.

Dietzendnnner, Jnl. Kilian, die interessante Oase im Oberland oder das Valserthal im Kanton Graubünden in der Schweiz. Iii. (VI, i»8 S. mit 3 chemi- graph. Tafeln.) Waldsee, Liebel. I. .

v. Diu k it. F. F. Freih., die Eisperiode in Earopa. Drift- und Gletschertheorie als neue geologische Streitsätze behandelt. 8. (40 S.) Minden, Bruns. . 8*>.

EbenfQrer, Einrieb, Stadt und Bezirk Baden in Nieder-Oesterreich. für Fremde und Einheimische geschildert. Mit einer Bade-Diätetik von Dr. Herrn Raab und vorzüglicher Touristen-Karte. Neueste Ausgabe. 12. (VI, 1G2 S.) Baden, Schütze. cart. 1. 40.

Eger, L. D., der Naturalien-Sammler. Praktische Anleitung zum Sammeln, Prä- pariren. Conserviren organischer und unorganischer Naturkörper, 6. Aufl. 8. (IV, 224 S). Wien, Faesy. 3. 20.

Eiruer-Ettlin, geographie de la Suisse, avec un abrege d'histoire nationale. 5. cd. revue par Emile Fragniere et A. Koller. 8. (384 S.) Fribourg, Fragniere.

cart. 1. 40.

Entmooser, Joh. Georg, Almröserl. Gedichte und Schnaderhüpfeln in Ober- bairischer (Chiemgauer) und Berliner Mundart, 3. Aufl. der gemüthlichen Stunden. 12. <IV, 140 S.) Traunstein, Fleschhut. Ergebnisse, vorläufige, der Volkszählung vom 31. December 1880 in den im Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern. Zusammengestellt und veröffentlicht von der k. k. statistischen Central-Commission. 8. (45 S.) Wien, iHölder). 1. .

Essig, Heinrich, Reise-Erinnerungen mit besonderer Rücksicht des St. Gebhards- bergs bei Bregenz. 12. (3b* S.) Stuttgart, Ullrich. . 50. Europe illustmted, No. (.K 12. 13. Zürich, Orell, Füssli & Co. (ä. . 50. Inhalt: 9. Zürich and its environs. By J. Harfin With 22 illustr. bv J. Web«r and2plans. 8. (40 S.) 12. Thusis. By A. Rumpf. With 20 "illustr. by J. Weber. (40 S.).— 13. Lucerne and its environs. With 13 illustr. by J. Weber and a map. (32 S.).

PEurope illustree. No. 0. 10. 11. 13. 14. et 16. 8. Zürich, Orell, Füssli & Co.

<ä) -. M).

Inhalt: Baden en Suisse. Par B. Fricker. Avec 26 illustr. (xylogr.) par J. Weber et 1 carte (lith.) (36 S.) 10. Zürich et ses environs. Par J. Harfin. Avec 22 illustr. (xylogr.) par J. Weber et 2 plans. 3. eU (40 S.1 11. Nyon et ses environs. Par Aug. Testuz. Avec 1 carte (lith.) 22 gravures* et vignettes (xylogr.) par L. Mennet et J. Weber. (40 S.) 13. Thusis. Par A. Rumpf. Avec 70 illustr. de J. Weber. (40 S.) 14. Lucerne et ses environs. Par J. Harfin. Avec 13 gravures et vignettes par J. Weber et une carte. (81 S.) 16. La Gruyere. Excursion du Leman ä l'Oberland bernois par la nouvelle route alpestre* de Bulle-Boltigen. Par le colonel Perrier. Avec 20 gravures et vignettes par J. Reichlen et J. Weber et une carte. (40 S.)

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Bibliographie 1881.

435

Falb, Rod., von den Umwälzungen im Weltall. Drei Bücher: In den Regionen der Sterne. Im Reiche der Wolken. In den Tiefen der Erde. 8. <XIV, S.) Wien, Hartleben. 4. 50.

Falsim, A. . t K. Chart re, monographie ge'ologique des ancicns glaciers et du

terrain erratique de la partie moyenne du bassin du Rhone. 2 vol. 8. (XXVIII.

622 und 572 S.) Mit Atlas in Fol. (6 Karten.) Paris 1*80, Masson. 64. - . Ferrovle d'accesso al Gottardo. Atti e documenti della rappresentanza provinciale

di Milano. indirizzati a 8. E. il Ministro dei lavori pubblici (ottobre 18*0). 8.

167 8.) Milano, Civelli. Ferrovla del Gottardo. Accessa Sud.Apertura delle gallcrie elicoidali festeggiata

ü 16. maggio 1881 in Faid«». 8. (20 8.1 Torino, Bona. FlkeiR, Wratislaw, Dr., Führer auf den Schneeberg und die Raxalpe. 12. (43 S. i

Wien, Lechner's Sort. cart. 1. 2t*.

Forst-Statistik des Kantons Zürich. Zusammengestellt im Jahre 1870 durch

das Oberforstamt. 8. (Hl 8.) Winterthur 1**0. (Zürich, Schulthess.) -. 80. Frei hei in, Ed., Rundreise-Combinationen mit 200 Routenkarteu für die Linien

der k. k. priv. Kaiserin Elisabeth-Westbahn, k. k. priv. Kronprinz Rudolf-Bahn

und k. k. priv. Südbahu-Gesellschaft. mit besonderer Berücksichtigung der

Ausflüge nach den österreichischen Alpenländern und einem RundreiselÜhrer.

2. Aufl. 16. (XXVI, 204 S. mit 1 chromolithographirten und colorirteu Karte.)

Graz, Cieslar. cart. 1. 20.

Fremdenführer, kleiner, für Judenburg und Umgebung. 12. (10 S.) Judenburg,

Selbstverlag des Local-ComitA . 20. neuer illustrirter, durch die Stadt Triest und Umgebung. Mit 16 Holz- schnitten, dem neuen Strassenplan von Triest und einem Orientirungsplau

für das Lloyd- Arsenal. 8. (IX, 69 S.) Triest 1*80, Dase. cart. 2. .

Fribourg, Paul, la Suisse pittoresque. Croquis de voyage. Ulustrations par

Karl Girardet. *. (215 8.) Tours ltfcO, Manie & fils. 1. -; geb. 2. -.

Führer durch das Berchtesgadener Land. Herausgegeben von der Section

Berchtesgaden des D. u. Ö. A.-V. 12. (64 8. und 1 Karte.) Berchtesgaden 1880,

Vonderthan.

Führer auf der Kremsthalbahn, Mit einer Beschreibung von Linz. 12. ,48 S. » Linz, Wr immer. . 6<>.

Föhrer durch Salzburg und seine Umgebungen. Mit besonderer Berücksichtigung von Berchtesgaden und Reichenhall. 7. Aufl. Mit neuem Plan von Salzburg von E. Hettwer. 12. (VIII. 64 S.) Salzburg, Dieter. 1. 20.

ßautier, Theophile, les vacances du lundi. Tableaux de un.ntagnes: Vosses. Vues de Savoie et de Suisse. La fete des vignerons ä Vevey. Une visite dans la montagne. Voyage sur la Meuse. Le Mont-Blanc. Le Mont-Cervin. 12. <314 S.) Paris, Charpentier. 3. 50.

CeschichtsqueUeii, tirolische. II. 8. Innsbruck 1880, Wagner. 6. 80.

Inhalt: Chronik des Stiftes Marienberg, verfasst von Prior Hofcaplau P.Goswin. Herausgegeben vom Capit.-Prof. P. Basilius Schwitzer (XLV, 275 *.).

ßilieron, Jules, petit atlas phonetique du Valais roman (sud du Rhone.) *. (3* S. mit 30 Tafeln.) Paris, Champion. 4. 8t».

*»rad, Cli., de la foimation des charbous feuillete's glaciaires de la Suisse.

(»raffe, Ed., Dr., Uebersicht der Seethierfauna des Golfes von Triest neb-t Notizen über Vorkommen, Lebensweise, Erscheinungs- und Furtptianzungszeit dt-r einzelnen Arten. I. Die Echimidennen. *. (12 S.) Wien, Holder. 1. 20.

firemll, A., Excursionsflora für die Schweiz. Nach der analytischen Methode bearbeitet. 4. Aufl. 8. (XXIV, 486 S.) Aarau, Christen. 4. 50; geb. 5. in.

Gsell-Fels, Dr., die Schweiz. 2. Aufl. Volks-Ausgabe. Mit Holzschnitten nach Bildern und Zeichnungen von A. Anker, A. Bachelin, F. Balmer etc. 2. Lief. 4. (S. 13—24.) Zürich, Schmidt. \i) . 50

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436

Bibliographie 1881.

(Jnlde-Prlrat. Livret-indicateur des cheinins dcfer, courses postales, telcgrapbes et batcaux ä vapeur de la Suisse et des pavs limitrophes. Jain 1881. 12. (142 S. mit Ü Kurten ) Geni-ve, Privat. . 50.

Jlabeniclit, II., die Grundzüge im geologischen Bau Europa's mit einer KaKe: „Die Verbreitung der Eruptiv- und Uebergangsgesteine in Europa* und 5 Neben- karten. 8. (18 S.) Gotha, J. Perthes. 1. 35.

Hann, F., Dr., die Verkeilung des Regenfalls über Oesterreich in der Periode vom 11. bis 15. August 1880 und deren Beziehung zur Vertheilung des Luft- druckes. 8. (50 S.) Wien, (Gerold's Sohn). -. 8». Dr. F. v. Hochstetterund Dr. A.Pokorny, allgemeine Erdkunde. Ein Leit- faden der astronomischen und physikalischen Geographie, Geologie und Biologie. Mit -20;") Holzstichen im Text, 15 Tafeln und einer geologischen UebersichU- karte vou Mittel-Europa in Farbendruck. 3. Aufl. Lex. 8. (XII, <*>46 S.j Prag, Tempsky. 12. .

Hardnieyer-Jeiiny, l der Bergsturz von Elm im Glarnerlande. Mit einen) Anhang, enthaltend die Trauerrede bei der Todteufeier, gehalten von Frü Leuzinger. 8 (32 S. mit 4 Ansichten in Farbendruck, nebst einem Situations- plan.) Zürich, Orell, Füssli & Comp. . 80.

Hurt manu, Alfred, neue Schweiber Novellen. 2. Aufl. 8. (283 S.) Berlin, Janke.

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Idiotikon, schweizerisches. Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung der antiquarischen Gesellschaft in Zürich unter Beihülfe aus allen Kreisen des Schweizervolkes. Herausgegeben mit Unter- stützung des Bundes und der Kantone. 1. Heft. Bearbeitet von Friedrich. Staub und Ludwig Tobler. 4. (XXX, 128 S.) Frauenfeld, Huber. 1. 60.

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Oesterreich. Ingani, mit den anstos.sendt n Gebieten von Italien, Bayern und den unteren Donauländern. Ein Führer tür Kei.>eude. Mit zahlreichen Planen, Karten und Grundrissen. 12. (XVI, 442 8.) Würzburg, Wörl. geb. 6. -.

PatiUer, Wilhelm, Weihnaehtslieder und Krippenlieder aus Ober-Oesterreich und Tirol. Band I. Weihnachtslieder aus Ober-Oesterreich. 8. (XL, 424 S.) Innsbruck, Wugner. 7. tiO.

Peel / Hartwig, volksvtissenschaftliehe Studien. Darinnen zuvorderst unsere alten Bayernherzoge des 12. bis 16. Jahrhunderts als Bergherren mit ihren vor- nehmsten Gewerken näher beleuchtet werden, ingleichen aber auch eine Kiem- gauer Grundherrschaft (IG. Jahrhundert uämlich die des hochedlen Ge- schlechtes derer Freiherren v. Freyberg auf Hohenaschau erstmals zur Dar- stellung gebracht wird, viel urkundlich Material vou deren alten Gericbt*- wändeln, dem damaligen Berg- und Ackerbau, ihrem Verkehrswesen und besondere von ihrer Almwirthschaft, welches der Rede wohl werth sein wird, zumal dein archivalischen Ernste auch soviel Ergötzliches beigemischt wurde, damit dieses Buch in Summa sowohl nützlich als lustig zum Lesen sein möchte Augsburg, Literarisches Institut von Dr. M. Huttier.

12. . gebunden in imitirtes Pergament 15. .

Peez, Karl, Friesach, gochichtlich und topographisch beschrieben. Mit einer Planskizze der Stadt. 8. (47 S.) Klagenfurt, Leon sen.

Penck,Dr. Albrecht, Gletscher und Eiszeit. Sammlung gemeinnütziger Vortrage. Herausgegeben vom Deutschen Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kennt- nisse in Prag. 8. (18 S.) . 30

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T. Planta-Reicuenaii, A., Dr., die Heilquelle von St. Beruhardiu im Kanton Graubünden in der Schweiz, chemisch untersucht. Therapeutisch behandelt von Dr. Geronimi. 8. (24 S.) Luzern, Gebr. Räber.

- Italienische Uebersetzung, besorgt durch G. Curti. 8. (31 8.1 Ebd. Plantamoiir, E., observations limnime'triques faites ä Geneve de 1806 ä 18*»,

resumees. 4. (56 S. mit 2 Tafeln.) Bäle, Georg. 3. 20.

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Pollak, lt. Willi., Dr., source de Hall en Haute- Autriche, eau minerale ioduree- bromuree. Esquisse niedicale. 8. i,61 S.) Wien, Rospini. 1. 75.

Prüll, GiihI., Dr., das Bad Gastein. Unentbehrlicher Rathgeber für Kranke, welche das Bad Gastein besuchen, sowie für Aerzte, welche Patienten dorthin senden wollen. 3. Aufl. Mit einer Ansicht, einem lithogr. Plane und einem Kärt- chen der Reise-Routen. 8. (MI, 242 S.) Wien, Braumüller. 3. -.

Proschko, Dr., Inidor, Bilder aus Krain 8 (194 S. mit 1 cheraityp. TafeL) Wien 1880, Manz. cart. 1. 20.

ein Gang durch die Geschichtshalle Kärntens. 8. (131 S. mit 1 cheraityp Tafel). Wien 1880, Manz. cart. 1. 20

Puta, Matthias, Chronik von Goisern. Aufgeschrieben von. Herausgegeben und commentirt von Franz Kraus. WTien 1881, Braumüller. 1- -

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Schmidt, Max, Johannisnacht. Dorfgeschichte aus den baierischen Vorbergen. 8. (224 S.) Stuttgart, Krabbe. 2. 40; geb. 3 -.

Schneider, Job. Itud., Dr., das Seeland der Westschweiz und die Korrektionen seiner Gewässer. Eine Denkschrift. Als Commentar: Hydrotechnisch-finanzielle Baubeschreibung der Juragewässer- Korrektion von R. La Nie ca. Mit einem Uebersichtsplan der Juragewässer - Korrektion, 2 Portraits und mehreren Brückenplänen. 4. (IV, 209 S.) Bern, Krebs. 8. .

Schreiber, Paul, Dr., die Witterung in Europa und seiner Umgebung. Mit Abbildungen und Karten. 8. (III, 61 S.) Halle 1880, Schwetschke. 2. -.

Sehuber, Ii., Dr., der Curort Bad-Hall in Ober-Oesterreich mit seinen jod- und bromhaltigen Quellen. 2. Aufl. 8. (99 S. mit einem lithogr. Grundriss.) (Wien. Toeplitz & Deuticke.) 2. .

Schubert, Karl, Niederösterreich. Kleine Heimathskxmde. Uebersichtlich zusam- mengestellt. 6. Aufl. 8. (35 S.) Wien, Pichler's Witwe & Sohn. . 20.

Seboth, Jos., die Alpenpflanzen, nach der Natur gemalt. Mit Text von F. Graf und einer Anleitung zur Cultur der Alpenpflanzen in der Ebene von Job. Petrasch. Heft 27 33. 12. (HL Band, Heft 3 9; ä 9 Chromolithographien.- Prag, Tempsky. (ä) 1. .

Secco, Andrea, guida geologico-alpina di Bassano et dintorni. Bassano 1880. Roberti. 2. -.

t. Seckendorff, Arth., Freih., Dr., über Wildbach- und Lawinenyerbaaung. Aufforstung von Gebirgshängen und Dammböschungen, oder: Inwieweit vermag der Forstmann auf die Sicherheit und Rentabilität des Bahnbetriebes ein- zuwirken? Vortrag. 2. Aufl. 8. (22 S.) Wien, Frick. . 80.

Sem m ig, Herrn., die französische Schweiz und Savoyen. Ihre Geschichte und Literatur, Kunst und Landschaft (Gesammelte Arbeiten von Verschiedenen. In 6 Lief. Zürich, Trüb. (ä) Liet l. 50.

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Bibliographie 1881.

443

t. Spann, weil. Ant., Ritter, Oesterreichische Volksweisen in einer Auswahl von Liedern, Alpen-Melodien und Tänzen. 3. Aufl. 4. (112 S.) und 30 Zinko- typien nach Geiger. Wien. 1882, Manz. cart. 8. .

Spyrl, Johanna, im Rhonethal. 8. (99 S.) Gotha, F. A. Perthes. 1. 35; geb. 2. 40.

Stapff, F. M., Dr., Wärmezunahme nach dem Innern von Hochgebirgen. 12. (20 8.) Bern, Dalp. . 50.

Statistik der Alpen von Nord-Tirol. Herausgegeben vom Central-Ausschnss der k. k. nordtirolischen Landwirthschafts-Gesellschaft unter der Redaction von L Graf. Heft 5. Gerichtsbezirke Hall, Innsbruck, Mieders und Steinach. 4. (S. 347 436.) Innsbruck 1880 (Wagner). 1. 60.

Heft 6. Gerichtsbezirke Telfs, Silz und Imst. (8. 437 520.) 1. 50.

Heft 7. Gerichtsbezirke Landeck, Ried und Nauders. (S. 521 582.) L 20.

- Heft 8. Gerichtsbezirk Reutte. (S. 583 626.) . 90.

Heft 9. Gerichtsbezirke Glums, Schlanders, Passeier. Meran, Lana. | S. 627 724.) 2. 20.

Statistik, schweizerische. Herausgegeben von dem statistischen Bureau des eidgenössischen Departements des Innern. 50. Heft. 4. Bern. Zürich, Orell, Füssli & Co. 4. -

Inhalt: Die Bewegung in der Schweiz im Jahre 1879. (XVI, 119 S.)

Steiger C, Dr., der Curort Montreux am Genfersee. Eine Frühjahrs-, Herbst und Winterstation. 2. Aufl. 8. (VIII, 160 S. mit 2 Holzschnitten.) Ciarens Montreui, Meyer. 2.

Stenb, Ludw., gesammelte Novellen. 8. (472 S.) Stuttgart, Bonz & Co.

5. ; geb. 6.

Stiehlberger, Max, zwischen Inn und Etsch. Tiroler Novellen. 8. (288 S. Stuttgart, Bonz & Co. 2. ; geb. 3.

Stiekelberger, Heinrich, Lautlehre der lebenden Mundart der Stadt Schaff- hausen. 8. (59 S.) Aarau, Sauerländer. 1. 60.

Stieler, Karl, Habt's a Schneid ! ? Neue Gedichte in oberbairischer Mundart. 2. Aufl. 8. (VIII, 117 S.) Stuttgart, Bonz & Co. cart. 3. ; geb. 4.

neue Hochlands-Lieder. 8. (VIII, 176 S.) Stuttgart, Bonz & Co.

3. 60; geb. 5. -

Stifts-Bibliothek, die, zu Admont. Zur Orientirung und Erinnerung für die

Besucher derselben. Mit Abbildung des Büchersaales. Stock, Norbert P., der 2. April 1797 bei Spinges. Ein Gedenkblatt zur Errichtung des Spingeser Monumentes. . 20.

Sulzberger, H. 6., Geschichte der Reformation im Kanton Graubünden. 8.

(90 S.) Chur 1880, (Kellenberger). 1 .

Switzerland. Its scenery and its people. Pictorially represented by eminent Swiss and German artists. With historical and descriptive text, based on the German of Dr. Gsell-Fels. 4. London, Blackie & Son. In Lwd. geb. 45. . Tomaschek, Wilh., die Goten in Taurien. 8. (78 S.) Wien, Hölder. 2. Topographie von Niederösterreich (Schilderung von Land, Bewohnern und Orten), herausgegeben vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Band II. Heft 7 u. 8. 4. (S. 185—320.) Wien 1880, (Braumttller). (ä) 2. . Toorist, der. Organ für Touristik, gesammte Alpen- und Naturkunde. Begründet 1869 von Gustav Jäger. Unter Mitwirkung hervorragender Alpenkenner und Fachmänner herausgegeben von W. Jäger. XIII. Jahrgang. 1881. 24 Num- mern ä 17,-2 Bogen. 4. Wien, (F. Beck). 10. . Tonrist, le. Indicateur international des voyageurs en Suisse et en Europe. Horaires officiels des chemins de fer, postes et bateaui ä vapeur en Suisse. Saison d'ete 1881. 8. (262 S. mit 1 Karte.) Zürich, Schmidt. 1. Touristen-Kniender, österreichischer für 1882. I. Jahrgang. Herausgegeben vom Oesterreichischen Touristen-Club in Wien. 16. (Kalendarium u. 217 S.) Wien, Holder. geb. 3. .

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444

Bibliographie 1881.

Touristen-Zeitung, österreichische. Herausgegeben vom Österreichischen Touristen-Club. Redigirt von Edmund Graf und A. Silberhuber. Band I. 1881. [Juli-December] 4. (12 Nummern 132 S.) mit Beilagen. Wien, Selbstverlag. fl. 2. .

Tradition* et legendes de la Suisse romande. 2. ed. 12. Lausanne. Vincent.

2. 40

de Tscharner, Ii., les beaux-arts en Suisse annee 1880. 8. (66 S. mit 1 Licht- druck ) Bern, Dalp. 1. .

die bildenden Künste in der Schweiz im Jahre 1880. Uebersichtliche Darstel- lung. 8. (68 S. mit 1 Lichtdruck.) Ebd. 1. -.

v. Tschudi, Iwan, der Tourist in der Schweiz und den angrenzenden Gebieten. 23. Aufl. 16. (LXXXVII, 653 S.1 Mit Touristenkarten der Schweiz und von Savoven, 80 Eisenbahnkärtchen und vielen Gebirgsprofilen und Stadtplänen. St. Gallen, Scheitlin & Zollikofer. geb. 10. ; in 2 Hälften 12. .

I. Hälfte: Nord- und Westschweiz, Ur- und Südschweiz und das angrenzende Süddeutachland. (S. I— LXXXVII und 1— 326.)

II. Hälfte: Ostschweiz und das angrenzende Oesterreich, Ober-Italien und Savoyen. (S. 327^653.)

Tschunipert, Martin, Versuch eines bündnerischen Idiotikon, zugleich ein Beitrag zur Darstellung der mittelhochdeutschen Sprache und der Kultur- geschichte von Graubünden. In ca. 8 Lieferungen. 1. Lfg. 8. (164 S.) Chur, Senti. 2. 40.

Tullinger, Edni., die Bäder am Wörther- See und deren Umgebungen. 8. (V. 44 S. mit 1 lithogr. Karte.) Wien, Braumüller. 1. 20.

Umlauft, Fr., die Länder Oesterreich-Ungarns in Wort und Bild. Band V. Das Herzogthum Salzburg. Geschildert von Ed. Richter. Mit Abbildungen und Titelbild. 8. (125 S.) Band VI. Das Herzogthum Kärnten. Geschildert von Prof. Dr. Otto Steinwender. Mit Abbildungen und Titelbild. 8. (106 S.)

(ä) 2. 40; cart. 2. 60.

Vaccarone, L., le Pertuis del Viso. Etudes historiques dapres des documents inedits du XV. siecle conserves aux archives nationales de Turin. Turin. Casanova.

t. Yalvasor, Joh. Weichard, Freiherr, topographia Archiducatus Carinthiae antiquae et modernae completa: Das ist vollkommene und gründliche Land- Beschreibung dess berühmten Erz -Herzogthums K&rndten, beydes nach dem vormaligen und jetzigen Zustande desselben Nürnberg, in Verlegg. Wolfg. Mor. Endters. 1688. Herausgegeben von J. Krajec. (In 14 Lieferungen ) Lfg. 1. 4. (X, 10 S. mit lithogr. Titelkupfer. 8 Steintafeln und 1 lithogr. Karte.) Rudolfs- wert. (Wien, Reger.) 1. 20.

Yarisco, A„ illustrazione orograrico-geologica delle Prealpi Bergamascbe. Bergamo.

Veragut Ii, C. Dr., der alkalischerdige Eisensäuerling von Fidelis. Eine balneo- logische Skizze für Aerzte, nebst einem Anhange für Kurgäste. 8. (III, 109 S. mit 2 Holzschnitttafeln und 1 Karte.) Zürich, Schmidt. 2. 50.

Verhandlungen der am 16.— 20. September 1879 in Genf vereinigten Commission der europäischen Gradmessung von C. Brocher und A. Hirsch. 4. Berlin 1880, G. Reimer. 7. 50.

Yerlot, B., les plant» > alpines. Station, culture, emploi decoratif et description des especes indigenes et exotiques le plus remarquables. 8. (330 S. mit 50 Chromotypographien und 78 Holzschnitten.) Raris, Rothschild.

24. - ; geb. 28. -.

de Visiani, Kol»., ilorae Dalmaticae supplementum alterum, adjectis plantis in Bosnia, Herzegovina et Montenegro crescentibus. Pars II (posthuma). 4. (72 S. mit 7 Steintafeln.) Venetik (Berlin, Friedländer & Sohn.)

8. -. (cplt 102. -.)

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Bibliographie 1881.

44f>

Y5gelin, Hai., das alte Zürich. Historisch und antiquarisch dargestellt. 2. Aull. 6. Lieferung. 8. (8. 225—272 mit 1 Holzschnitttafel.) Zürich 1880, Orell. Füssli & Co. 1. 50.

t. Vogelsang, C, Freih , die Bauernbewegung in den österreichischen Alpen- ländern. Eine Skizze. 8, (24 S.) Wien, Kirsch. (Augsburg, liter. Inst, von Dr. M. Huttier.) - . 40.

Vogler, Ch. Aug. Dr. graphische Barometertafeln zur Bestimmung von Höhen- unterschieden durch eine blosse Subtraktion. Entworfen von Hugo Feld. Fol. vIV, 8 S. mit 10 Steintaf.) Braunschweig 18^0, Vieweg ond Sohn. 4. -. Völker, die, Oesterreich- Ungarns. Ethnographische und cnlturbistorische Schil- derungen. Band I. 8. Teschen, Prochaska. 6. 5<>. Inhalt: 1. Die Deutschen in Nieder- und Ober-Oesterreich. Salzburg, Steier- mark, Kärnten und Krain. Von Dr. Carl Schober. 397 S.) Vom, Wilh., Materialien zur Pilzkunde Krains. 8. («4 S. mit 1 Steintafel, i Wien 1878. ^Leipzig, Brockhaus' Sort.). I. 20. Wallnofer, Paul, Dr., Albrecht L und der Ursprung der schweizerischen Kid- genossenschaft. Wien, Hölzel. Waltenberger, A., Orographie der Algäuer Alpen. 2. Aufl. Mit 2 chromolithogr.

Karten-Beilagen. 4. (IV , 21 S. Augsburg, Lampart & Co. 3. .

Waiiderbilder, europäische. Nr. 12., 14., 15., 16. und 22. 8. Zürich, Orell, Füssli * Co. (ä) . 50.

Inhalt: 12. Nyon am Genfersee. Von Aug. Test uz. Mit 22 Illustrationen von L. Mennet und J. Weber und einer Karte. (40 S. . 14. Das Tnssthal. Von Dr. 0. Geilfus. Mit 14 Illustrationen von J. Falat. (40 S.) 15. Thusis. Von A. Rumpf Mit 20 Illustrationen von J.Weber. (40 S.l IG. Luzern und seine Umgebung. Mit 13 Illustrationen von J. Weber und 1 Karte. (32 S.) 22. Bad Kreuth im bayrischen Hochgebirge. Von Dr. May. Mit 14 Illustrationen von C. Bolze und J. Weber, nebst 1 Karte. (32 S.) Waser, H„ illustrirte Schweizer Geographie für Schule und Hans. 8. (176 S. mit Holzschnitten.) Einsiedcln, Benziger. cart. . 80.

Welsthilmer, österreichische. Gesammelt von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Band VI. Auch unter dem Titel: Steirische und kärntnische Taidinge. Herausgegeben von Ferd. Bischoff und Ant. Schönbach, 8. (XX, 735 S.) Wien, Braumüller. 19. White, Walter, Holidays in Tirol. 8. 319 S.) Leipzig, Tauchnitz. 1. 60.

Wiget, Mi Ii., der kleine Kelief-Arbeiter. Anleitung zum Erstellen verschiedener Arten von Schul -Reliefs. 8. (22 S.) Zürich, Orell, Füssli & Co. . 50.

Wilhelm'» F., Taschen-Fahrplan für Süd-Deutschland. Schweiz und Tyrol. Mit einer Karte. Sommer 1881. 64. (216 S.) Bremen, Valett & Co. 50. Wltterungstabellen zum täglichen Einzeichnen des Barometer- und Thermo- meterstandes. 24 Blatt. Lithogr. 8. W'ürzburg, Stahel. 1. . Wolrad, E., Gedichte aus Arco. 16 (III., 96 S.) Arco, Emmert 1. . Zeitschrift de» Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. Jahrgang 1*81. (Band XII.) Redigirt von Th. Trautwein. In 3 Heften.8. (VIII, 448 S , 16 Tafeln in Lichtdruck, Kupferstich, Lithographie und Heliographie und 13 Ab- bildungen im Text.) Wien. Selbstverlag. (München, Lindauer.) 14.— . Zeitschrift des Ferdinandeunis für Tirol und Vorarlberg. Herausgegeben von dem Wrwaltungs-Ausschusse desselben. 3. Folge. 24. und 25. Heft. 8 Inns- brack, Wagner 10. .

Heft 24. (III, 364 S. mit 2 Stahlstichen) 1880. 6. -. Heft 25. (in, 235 S.) 4. - .

Zöhrer, Ferd., ob der Enns. Natur-, Reise- und Lebensbilder aus Ober-Oester- reich diesseits und jenseits der Donau. 8. (VII, 17(5 S.) Gera, Amthor.

cart 2. 25; geb. 2. 75.

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44«) Bibliographie 1881.

Ansichten und Panoramen.

Alpenstraugscheu. 32. (6 Chromolithographien.) Leipzig 1880, Baidaraus.

-.

Aur hoher Alm daheim. 16. (6 Chromolithographien.) Leipzig 1880. Baldamo?.

1. 20.

I in IV hl. X., Panorama vom Rigi-Kulm, nach der Natur aufgenommen. In Stahl- stich ausgeführt von Zollinger. Höhe 15 cm, Länge 60 cm. Luzern, PrelL

l. 20.

Relief vom Gletschergarten (Jardin de glacier) in Luzern. 1 : 100.

Länge 36 cm, Breite 22 cm. Luzern, Prell. In Holzkästchen 9. 60.

Jungfrau, die von der Wengernalp gesehen. Nach der Natur aufgenommen

und gestochen von C. Hub er. Stichgrösse: 75 cm breit 50 cm hoch. Berlin.

Stiefbold & Co. 22. --.

Künstler- Album, Schweizer. 12 Blatt. Photographien nach Gemälden von

B. Vautier, J. Nüsch, A. Böcklin, J. G. Steffan. E. Kaiser. D. Meyer, F.

Dufaux. C. Grob und S. Benz. Cabinet-Format. München, Hanfstängl.

In Mappe. 15.

Sturm, W., Panorama von Magglingen (Maoolin). Länge 154 cm , Breite 22 cm.

8. Biel, Kuhn. 4. -

Vierwaldatfittersee, der, mit Uri-Rothstock, von Brunnen aus gesehen. Nach

der Natur aufgenommen und gestochen von C. Hub er. Stichgrösse: 76 cm.

breit, 50 cm hoch. Berlin, Stiefbold & Co. 22. -

Well- und Wetterhorn, das Nach der Natur aufgenommen und gestochen

von C. Hub er. Stichgrösse: 75 cm breit, 50 cm hoch. Berlin, StiefboM

& Co. 22.

Karten.

Alpine Club map, the enlarged, of the Swiss and Italian Alps. 1 : 250 00). 8 Blatt. London, Longmans & Co. 26. 70; auf Leinwand in Kapsel 40. - Eintheilung: Blatt 1 : Neuchatel-Lausanne. Blatt 2: Interlaken-Brieg- Bern. Blatt 3: Andermatt-Gotthard-Dissentis-Lukmanier-Splügen-Chia- venna. Blatt 4: Davos-Pontresma-Ober-Engadin-Stelvio-Ortler. Blatt 5: Genf-Mont-Blanc. Blatt 6: Zermatt-Sion-Aosta-Simplon. Blatt 7: Lage- maggiore-Luganer und Corner See. Blatt 8: Bergamo-Iseo-See-Sondrio- Adamello.

Atla*, topographischer, der Schweiz, im Maasstab der Original-Aufnahmen vom eidgenössischen Stabsbureau veröffentlicht 1 : 50 000 für das Gebiet der Hochgebirge, 1 : 25 000 fttr das übrige Gebiet. Lief. 17 u. 18 ä 12 Karten Bern (Dalp). ä 12. 80; einzelne Blätter 1 -.

Inhalt: Lief. 17: Blatt 16. Schaffhausen, 29. Maisprach, 31. Golterkinden. 74 Bischoffszell, 77. Arbon, 139. Gross -Affoltern, 141. Schüpfen, 142. Frau- brunnen, 154. Lenzburg, 156. Villmergen, 160. Birmensdorf, 161. Zürich. - Lief. 18: Blatt 246. Linth-Canal, 366. Boltigen, 477. Diablerets, 481 St. Leonard, 485. Saxon, 486. Sion, 495. Basodino, 527. Lourtier, 528. Evo- lena, 530. Grand-Combin, 530 bis. Mont Völand, 531. Matterhorn. General-Strassen- und Ortskarte des österreichisch -ungarischen Reiches, nebst ganz Süd- West-Deutschland und einem grossen Theile von Nord-Italien, der Schweiz, der Türkei und der übrigen angrenzenden Länder. 1 : 1296000. 4 Blatt. Neue Ausgabe. Mit Terrain. Chromolithogr. und color. Wien, Artaria •fe Co. 9. ; ohne Terrain 6.

Handkarte der Schweiz. 1 : 930 000. Chromolith. Gera 1880, Issleib & Rietzschel.

-. 40

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Bibliographie 1881.

447

Keller's 2. Reisekarte der Schweiz. 1 : 440 000. Ausgabe 18*1. Chromolithogr. Zürich, Keller. Auf Leinw. in Carton 4. ho.

Leozinger, R., Karte des Kantons Bern, zum Gebrauch für Schulen. 1 : 400 000. Bern, Dalp. . 20.

Maschek's, K., Karte vom Salzkammergut, enthaltend die Umgebung von Gmunden, Ischl, Hallstatt und Aussee, Salzburg, Hallein, Zell am See, Berchtesgaden und Reichenhall. 1 : 150 000. Chromolithogr. Fol. Wien, Artaria & Co. In Carton 3. GO.

neueste Touristen-Karten 1:129 600. Blatt 11. Umgebung von Trient,

Roveredo und Riva am Garda-See. Lithogr. Fol. Wien , Artaria & Co.

(ä) 2. .

Marr's, 6eo., specielle Reise- und Gebirgskarte von Südtirol und den an- grenzenden Ländern. Neue Ausgabe. Kupferstich und colorirt. München, Grubert.

Auf Leinwand in Leinwand-Carton 4. 40.

Michel'g, Chr., specielle Gebirgs-, Post- und Eisenbahn-Reisekarte vom Bayerischen Hochlande, Salzburg, Nordtyrol, nebst Theilen der angrenzenden Länder. 1 : 600 000. Revid. 4. Ausg. Kupferstich. Fol. München, J. A. Fin- sterlin. 1. 80; color. 2. 50; auf Leinwand 3. 60.

specielle Gebirgs-, Post- und Eisenbahn-Reisekarte von Tyrol mit den

angrenzenden Theilen von Bayern, Salzburg, Steiermark. 1 : 600 000. Kupfer- stich. Fol. Ebd. 3. ; color. 4. 50; auf Leinwand 6. .

Petong, Rieh*, Dr., Uebersichtskarte des Alpengebietes für Schüler bearbeitet. 1 : 506 000. 10 Blatt. Chromolithographie. Danzig, Horaann. Elberfeld, (Fassbender). 6 .

Reuschert, W., heilpädagogische Karte von Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz, nebst einem Verzeichniss sämmtlicher heilpädagogischen Anstalten aller Welttheile. Metz, Herlet. 4. 20.

Schul/, R, A., Special-Karte von Oesterreich unter der Enns, nebst den an- grenzenden Theilen von Ober-Oesterreich, Steiermark, Böhmen, Mähren und Ungarn. 1 : 324 000. Neue Aufl. mit Bezirksgerichts- und Bezirkshauptmann - schafts -Grenzen. Chromolithographie. Wien, Artaria & Co. 4. .

Specialkarte der österreichisch -ungarischen Monarchie. Herausgegeben vom k. k. militär. -geographischen Institut in Wien. 1 : 75 000. Wien, (Lechner's Sort). I. -; für A.-V.-Mitglieder . 75

Zone 18, Col 11. Hüttenberg.

Z. 19, C. 8. Ober-Drauburg, 9. Bleiberg und Tarvis, 10. Klagenfurt und Villach, 11. Völkermarkt.

Z. 20, C. 9. Flitsch, 10. Radmannsdorf, 11. Eisenkappel-Kanker, 12. Prass- berg a. d. Sann.

Z. 21, C. 9. Tolmein, 10. Bischoflaak und Ober-Idria, 11. Laibach. Z. 22, C. 9. Görz und Gradisca. . 23, C. 9. Triest.

Steinhäuser, Ant., Specialkarte des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. 1 : 432 000. Neue Aufl. mit Bezirksgerichts - und Bezirkshauptmannschafts-Grenzen. Chromolithogr. Wien, Artaria & Co.

4. .

Terrain- und Eisenbahn-Specialkarte der k. k. priv. Kronprinz Rudolf-Bahn, saram nd ausländischen Ansrhlussbahnen. 1:576 000. 3 Blatt. Lithogr

Wrien, Perles. 2. .

Uebersichtskarte, officielle, der schweizerischen Eisenbahnen mit Angabe sämmtlicher Stationen. Ausgegeben im Mai 1881. Chromolithogr. Zürich. Orell, Füssli & Co. 1. 50.

Uebersichta-Plan der Gotthard- Strasse und Gotthard-Bahn von Silenen bis Andermatt. Entworfen von der Baugesellschaft Flüelen-Göschenen, ergänzt

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448

Bibliographie 18hl.

durch H. A. Berlepsch. 1:25 000. Chromolithogr. Zürich, Expedition tot Berlepsch'« Rcisebüchern. 1. Ol

Umgebungs- Karte von Mcran. Herausgegeben vom k. k. militär-geograpnisdm Institut in Wien. 1 : 75 000. Lithogr. Wien, Artaria & Co.

1. 60; in Farbendruck 2. 40 von Wien. Herausgegeben vom k. k. militär-geographisehen Institut ir Wien. 1 :25 (K>>. Blatt A. 1 6. B. 1-6 C. 1—7. D. 1 6. E. 1 - & Kupferstich. Wien, Artaria & Co. aU -

Inhalt. A. 1. Tulln. 2. Judenau. 3. Rappoltenkirchen. 4. Rekawink 5. Klausen-Leopoldsdorf. G. Altenraarkt. B. 1. Mukendorf. 2. Köni? Stetten. Purkersdorf. 4. Laab. 5. Sittendorf 6 Gaaden. - C. 1. Greifenstein. 2. Klosterneuburg. 3. Dörnbach. 4. Hctxendort

5. Mödling. 6. Baden. 7. Vöslau D l. Bisamberg. 2. Xussdor

3. Wien. 4. Inzersdorf. 5. Laxenburg. 6. Münchendorf. E. I Pillichsdorf. 2. Süssenbrunn. 3. Asparn. 4. Schwechat. 5. Rauchen- warth. 6. Grammat-Neusiedl.

Walten beider, A., hypsometrische Karte der Algäuer-Alpen zur allgeroei*: Darstellung der plastischen Verhältnisse dieser Gebirgsgruppe. 1:150 Oft1 Chromolithogr. Ausghurg, Lampart & Co. 1. H

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VERZEICHNIS

der

MITGLIEDER

des

DEUTSCHEN UND OESTEMEICHISCHEN

ALPENVEREINS

1881

und

AUSZÜGE

aus den Jahresberichten der Sectionen

für 1880.

WIEN, 1881.

VRRLAO DES DEUTSCHEN UND OESTBRREICHISCHEN ALPRN VEREINS IN WIEN.

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Als Vorort fungirte im zwölften Vereinsjahr 1881 die Section Austritt.

Der Central -Ausschluss bestand aus den Herren:

Dr. B. J. Barth, Hof- und Gerich ts-Advocat, L Wipplingerstrasse 20, Wien, I. Präsident.

Carl Adamek, k. k. Landesgerichtsrath, IV. Karlsgasse 4, Wien, II. Präsident Adolf Leonhard jun., Kaufmann, I. Postgasse 7, Wien, Cassier. August Böhm, stud. phil., III. Rudolfsspital, Wien, Schriftführer. Carl Göttmann, Scriptor der k. k. Hof-Bibiiothek, IV. Favoriteostrasse 25, Wien, Schriftführer.

Theodor Traut wein, Assistent und Cassier derk. b. Hof- und Staatsbibliothek,

München, Redacteur (Postablage Ludwigstrasse 23). Dr. Wratislaw Fikeis, Hof- und Gerichts-Advocat, I. Wipplin-

gerstrasse 20, Wien.

Adolf Ritter v. Guttenberg, k. k. Forstrath und Professor, IX.

Aiserstrasse 44, Wien. V . .,

i .Beisitzer.

Dr. Alois Kl ob, Hof- und Gerichts- Advocat. I. Maiimilianstr. 4, Wien.

L. Arthur Oelwein, Bau-Inspector der Westbahn, Westbahnhot Wien.

Zustellungen wollen in folgender Weise adressirt werden :

Allgemeine Angelegenheiten:

Casse-Angelegenheiten, Vereinszeichen, Vereins-Schlösser u. -Schlüssel, Mit- glied-Karten, Versendung der Publi- cationen, Rücksendung zu viel be- stellter Hefte:

Redaction der Publicationen:

Gelder für die Führer-Ünterstützungs- Casse:

An den Central-Ausschuss in Wien, I. Bäckerstrasse 6.

An Herrn Ad. Leonhard jun. in Wien, I. Postgasse 7.

An Herrn Th. Traut wein in München

(Postablage Ludwigstrasse 23). An Herrn J. A. Suhr in Hamborg, Rathhausstrasse 10.

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Veränderungen

im

Personalstand der Sections -Vorstände

bis Ende 1881.

Bozen Alois Hanne.

Breslau Dr. Hermann Seuffert, k. Univ.-Professor.

Brixen am Eisack Johann Merkel, Ingenieur.

Graz Arthur v. Schmidt, Professor.

Villach H. Finden egg, Apotheker.

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Inhalt

BeiM

Algäu-Immenstadt 2, 113

Algäu-Kempten 5, 114

Asch in Böhmen 7

Augsburg 7, 114

Austria in Wien 9, 114

Berchtesgaden 24, 115

Berlin 25

Bozen 27

Breslau 28, 116

Brixen am Eisack 29

Bruneck 30

Coburg 30, 116

Constanz 31, 117

Darmstadt 32, 117

Dresden 33

Erzgebirge-Voigtland in Zwickau 35, 118 Fichtelgebirg in Wunsiedel . . .37, 129 Frankenwald in Nordhalben . . .38, 119

Frankfurt a. M 39, 119

Freiburg im Breisgau 42

Gera 42, 120

Golling 43

Graz 43, 120

Hamburg 45, 120

Heidelberg 46

Hoch-Pusterthal 47, 121

Imst und Umgebung. 48, 122

Innerötzthal in Sölden 108

Innsbruck 48, 122

Iselthal in Windisch-Matrei ... 108

Karlsruhe 50, 122

Kitzbühel 109

Klagenfurt 51, 123

Kufstein . .52, 125

Küstenland in Triest 53, 126

Landshut .... 55

Seit*

Leipzig 55, 126

Lindau 58

Linz 59, 127

Marburg a. d. Drau 61

Memmingen 62

Heran 62, 127

Miesbach 64

Mittenwald an der Isar 64, 128

Mondsee 65, 128

München 65, 128

Nürnberg 75, 130

Passau 77, 131

Pinzgau in Zell am See 109, 131

Pongau in St. Johann 79, 110, 133

Prag 80, 134

Regen sburg 83, 137

Reichenhall 84

Rheinland in Köln 84

Rosenheim 86, 138

Salzburg 87, 138

Salzkammergut in Ischl 90

Schwaben in Stuttgart 91, 140

Schwarzer Grat in Isny 94

Siegerland in Siegen 95, 142

Steyr 95, 142

Taufers (PusterthaH 96, 143

Traunstein 97, 143

Trostberg 98, 144

Ulm-Neu-Ulm 98, 144

Villach 100,144

Vorarlberg 101,144

Waidhofen a. d. Ybbs 103

Weilheim-Murnau 104

Wolfsberg (Kärnten) 112

Würzburg 105

Zillerthal in Zell a. Z 107

Druck von L. C. Z»marsld in Wien.

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VERZEICHNIS

der

MITGLIEDER

des

DEUTSCHEN UND OESTERREICHISCHEN

ALPENVEREINS

1881

und

AUSZÜGE

aus den Jahresberichten der Sectionen

für 1880.

Yorberaerkang. Für richtige Schreibuug der Namen, sowie für die Titulaturen sind die Sectionsleitungen verantwortlich, welchen wir einen Correctur-Abzag ingesandt haben.

Den Jahresberichten konnte mit Bäcksicht auf den stets wachsenden Umfang dieses Vcr- teichnipses nur das entnommen werden, worüber nicht bereits in den ,, Mittheilungen" referirt wurde.

Die Jtedactiotu

Mitglieder- VerseicimH* 1881.

1

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2

Algäu-Immenstadt.

Algäu-Immenstadt.

Sections-Leitung:

Probst Edmund, Fabrikbesitzer, I. Vorstand- Hiebe ler Carl, Goldarbeiter, II. Vorstand. Seiferheld H., Kaufmann, Cassier. Dietrich Paul, k. Post- und Bahn-Inspector, F 1 e s c h h u t F. F., Kaufmann, Saut er E., Kaufmann, Huggcnberger, k. Oberamtsrichter, Haslach. F. J., Privatier, Probst A., Fabrikbesitzer und Commerzienrath, ?. Wächter, k. Amtsrichter,

Auswärtige Ausschuss-Mitglieder :

Dillenius, k. Notar, Weiler. Haffner Carl jun., Kaufmann, Kaufbeuern. T homann Ulrich. Kaufmann, Lindau. Zillibiller Albert, Kaufmann, Hindelang.

240 Mitglieder. Ehren-Mitglied: Waltenberger A., Obergeometer, München.

I Schriftführer.

| Beisitzer. J

Immenstadt.

Albrecht Ludwig, Holzhändler.

Ammann, Geometer.

Bamberg Alex.. Forstgehilfe.

Baur, Gerichtsvollzieher.

Beck Hugo, Bräuer.

v. Besserer, k. Oberförster.

Brutscher Franz, Hutmacher.

Cheverry, Bahnamtsgehilfe.

Denk Albert, Kaufmann.

DietrichP.,k. Bahn- u. Post-Inspector.

Eberl e Remig., Kaufmann.

Fezer I., Kaufmann.

Fleschhut F. F., Kaufmann.

G rein er, k Bahnexpcditor.

Gr ei tn er, Lehrer.

Ha genauer Max, Kaufmann.

Haggenmüller .T., k. Notar.

Hamann E , Buchdruck ereibcsitzer.

Haslach F. J . Privatier.

Herburg er Carl, Kaufmann.

Hermann L., Gasthofbesitzer.

Herold. Bezirksgeometer.

He rz Alois. Kaufmann.

Herz Fr. Jos., Kasclabrikant

Herz Max, Kaufmann.

Herz Michael, Kaufmann.

Hiebe ler C, Goldarbeiter«

Hilsenbeck Sev., Kaufmann. Höss Jos., Brauereibesitzer. Huggenberger, k. Oberamtsrichter. Hummel Otto. Lehrer. Keck Anton, Kaufmann. Köbcrlin Ernst, Kaufmann. Kössel J. N., Kaufmann. Kennerknecht J. B , Gastwirth. Kohlhund, Gastwirth. Lutz Otto, Bahnaspirant MarckkardtP. P., Bürgermeister. Mai k hart M., Gastwirth. v. Massenbach Gg.. Kaufmann. M a y e r Gebh., Uhrmacher. Müller Friedrich. Pfarr-Vicar Oberhof er R , Kaufmann. Pfeiffer Benedict. Kaufmann Prestel Johann, Schuhmacher. Probst Adolf, Fabrikbesitzer und Com- merzienrath. Probst Edmund, Fabrikbesitzer. Probst Otto, Privatier. Rausch. Bauführer Ress Mathias, Privatier. S auter E. Consum Vereins- Venrai ter. Schaf st eck, k. Bahnassistent Schädle Fidel, Seilermeister. ScheerC. F., Kaufmann. Schlosser J., Commis.

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Algäu-Immenstadt.

3

Schmid Mai, Kaufmann. Seiferheld H., Kaufmann Spindler Theod., Maler. Stärk Max, Gastwirth Stahel Josef, Procurist. S t e u r e r F. F., K&sefabrikant. Thoma J., k. Gerichtsschreiber. Iltzschneider S., prakt. Arzt. Vogt Th., Kaufmann, v. Wächter, k. Amtsrichter. Welz* Jacob, Privatier. Wölfle Ulrich, Restaurateur.

Kaufbeuern.

Arnold, k. Forst- Assistent. Banchero R., k. Forstmeister. Breunin g Wilh., k. Reallehrer. Frau Dorn, Buchdruckereibesitzers-

Wittwe. Feichtmaver, k. Oberst. Fischer Josef, Stadtschreiber. Haffner Carl sen., Kaufmann. Haffner Carl jun., Kaufmann. Hoffmann E., k. Forstassistent. Lechner Ludwig, Kaufmann. Laabmaun Eugen, Kaufmann. Lutz Ferdinand, k. Reallehrer. Martin J., Gastwirth Probst Albert, Kaufmann. Probst Julius, Kaufmann. Probst Richard, Kaufmann. Roth Adolf, Apotheker. Schäfer Emil jun., Grosshändler. Schandl. k. Reallehrer. Schön Paul, Buchhändler. Solger Heinrich, k. Reallehrer Walch Adolf, Brauereibesitzer. Wal In er Dr.. k. Bezirksarzt. Widder Adolf, Hauptmann a. D.

Weiler.

Dillenius, k Notar. Kohl er H., Brauereibesitzer. Mey Gg., Fabrikdirector. Preiter Dr f prakt. Arzt. Stiefenhofer Josef. Wagner Michael, Kaufmann. Wacher Peter, Posthalter.

Lindau.

(ieupert Josef, Kaufmann. Oberreit Jacob, Fabrikant. Pfeiffer Albr., Lehrer.

T ho mann Ulrich, Kaufmann. Schmid Gebh., Bürgermeister, Enzis- weiler

Oberstdorf.

Becherer Leo, Gastwirth. Brack Ludwig, Lohnkutscher. Ernst, Ga8thofbesitzer. Keller F. X., Käsefabrikant. Vogler Josef, Kaufmann.

Hindelang.

Beck Wendelin, Lehrer. Bendel Jos, Cementfabrikant. Darn Leo., Jagdaufseher. Ertl Michael, Zolleinnehmer. Fiegenschuh Joh., Kaufmann. Gehrl F. M. Dr., prakt. Arzt. Göhl, Posthalter. Prestl Otto, k. Postexpeditor. Rädler Georg, Lehrer. Zillibiller Albert, Kaufmaun. Zillibiller Gottfried, Kaufmann. Zillibiller Max, Kaufmann.

Sonthofen.

Bachmann S., Kaufmann. Bader Augustin. Kaufmann. Herz Franz, Gasthofbesitzer. Lang Eugen, Buchhalter. Kösel Friedrich, Kaufmann. Knoll J. A., Gasthofbesitzer.

Diverse.

Ai che ler, Kaufmann, Sigraaringen.

Albert Caspar, kais. Eisenb.-Secretär, Strassburg

AugustinGust., Obercontrol., Freyung

Bachmann Carl, Augsburg.

Bald auf Jos , Kaufmann, Kempten.

Bauer Wilhelm, Kaufmann, Mönchen.

Bayer, Apotheker, Laupheim.

Berk mann C, Kaufm., SL -Rettenberg

Bindsch edler G., Spinnm., Blaichach.

Birkle Carl, Kaufmann, Augsburg.

Blinkhorn A., Professor, Augsburg.

Böttcher E. J. Dr. phil., Leipzig.

Braun Bruno, Lehrer, Gutenzell.

Brugg Dr, Landesgerichtsarzt, Frei- sing.

Claess Heinrich, Kaufmann, Lübeck. Dictlen Sigm . Kaufmann, Heilbronn. Egli Alf.. Kaufmann, Kempten. End res A., Kaufmann, Stuttgart, En giert A., Kaufmann, Nürnberg.

1*

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4

Algäu-Immenstadt.

Fach on Carl, Kaufmann, München Fahr Fr. C, Kaufmann, Darmstadt. Fischer Const., Kaufmann, Heilbronn. Friedl Kob , Fabrikant, Stuttgart. Fritz P.P., Gasthofbesitzer, Kietzlern. Frost G.. Kaufmann, München. Funk Jos., Kaufmann, Tübingen. Geiger A., k. Eipeditor, Karpfheim. Geiss Oscar Dr.. Districtsarzt, Ober-

Dischingen. Geiss I*., Gutsbesitzer, Fischhaus. Grimm, k. Oberförster, Wemding. Gilliard, Buchhalter, Kempten. Glötzle Ludw., Kunstmaler, München. Gock, Pfarrer, Dürrnau. Greising Ad., Kaufmann, Nürnberg. Gyr Heinrich jun., Kaufmann, Kempten. Hack C, Kreisdirector, Chateau- Salin s,

Elsass.

Hassler Th., Commerzienr., Augsburg. HauberJ. G., Kant mann, Lindenberg. Heuner C, Forstassistent, Ansbach. Herz J. M., Kaufmann, Augsburg. Frau Hirnbein Amalie, Gutsbesitzerin,

Wilhams. Hohenleitner A., Augsburg. Holzhey A., Kauftn., Schwabmünchen. Hub er, k. Notar, Kirchenlamitz. HörbergJoh., Kaufmann, Kimratshofen. Hochstädter, Kaufmann, München. Jo cham F. X., Kaufmann, Reutlingen. Jörg F. J., Bürgermeister, Blaichach. Kaufmann Alb., Pfarrer, Aach, v. Kaula Herrn., Oberdischingen Keller, Bürgermeister, Gossholz. Kinkel Wilh., Kaufmann, Heidelberg, v. K 1 e n z e, k. bair. Kammerjkr., München. Kloth Oscar, Inspector, Augsburg. Klotz Carl, Kaufmann, Stuttgart Knöpfle F. J., Kaufmann, Augsburg, v Kress Friedrich Freiherr, Forstamts-

Assistent, München. Lacher A., Kaufmann, Nürnberg. Lau eher M.. Kaufmann, Kempten Leib in ger, Brauereibesitzer, Ulm. Lein er Aug.. Fabrikant, Pferrsee. Lutz Adolf, Kaufmann, Hanau. Martini Victor, Fabrikant, Augsburg. Miller Dr., Ober-Zollinspect., Pfronten. MolfenterC, Gasthofbes., Kempten. Mühlschlegel, Kaufmann, Heilbronn. Müller B..Guts - u. Brauereibes., Arnach.

Müller Andr., Gastw., St.-Rettenberg. Mündel Kurt. Buchhändler, Strassburg. Neuburger Max, Kaufmann, Augsburg. Obermüller Alfred. Stuttgart. Oberraüller Kuno, Stuttgart. Pfeiffer Heinr., Kaufinann, Kempten. Pfeiffer Robert, Privatier, Kempten Qu ante, k. Oberförster, Marktl a.Inn. Regenbogen G., fürstl. Fugger'scher

Oberförster. Babenhausen. Reinhardt Th., Kaofm., Ravensburg. Reinhart Th., Kaufmann, Ravensburg. R eisse J. R., Delitzsch. Ritz Jos., Professor, München. Ruess Carl, Holzhändler, Ulm. Ruess Jacob, Holzhändler, Ulm. Schad Wilh., Kaufmann, Weitnau. SchaedlerJ., Oekonom. Oberstaafen. Schaumann, Kaufmann, Giessen. Sch edler Max, Kaufmann, München. Scherzer Leonh., Schneider, Nürnberg. Schmitt Adolf, Zollamts-Assistent,

Schweinfurt. Schmitz J., Kaufmann. Düsseldorf. Schulz Alb., Fabrikdirector, Fischen. Schüler P., Kaufmann, Paris. Schweizer Gottlieb, Stuttgart Seck er A., Kaufmann, Mannheim Seemann W. Eng., Stuttgart Siebinger Lehrer, Dillingen. Sindlinger Kaufinann, Nürnberg. Solivo Heinr., Fabrikant, Pferrsee. Spohn Gg., Fabrikant, Ravensburg. Stänglen G. E., Kaufmann, Stuttgart. Streiter Eugen, Kauftn.. Regensburg. Tenscherz Max, Kaufm., Regens bürg. Thannhauser J., Kaufinann, Ulm. Thiemann W., Eisenbahn-Secretir,

Strassburg. Thiers Max, Lithograph. Augsburg. Umgelter Ch., k. Bergamta-Officiant

Weiherhammer. Ulbrecht GL, Alteuburg. Vohwinkel W., stud. med., Frankfurt WaldbaurA. Dr., Stuttgart Wassermann D., Ulm. v. Welz. Ed , Musik-Director, Liegnitx. Westermayr W. Dr., prakt Arxt

Martinszell Windstosse rW.,Geomet,Lauterecken. Zick F , Stabsarzt, Erlangen. Zör Ed., Kaufmann, Kempten.

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Algäu-Kempten.

Algäu - Kempten.

Scctionsleitung:

v. Kolb Oscar, Vorstand. Bracker Otto. Secretär Leipert August, Cassier.

182 Mitglieder.

Ade Albert, Kaufmann Allgöwer Carl, Eisenh., Geislingen. Baumeister Adolf, Bank-Commis. Bausen wein Georg, Reallehrer. Bausenwein Michael, k. Prof. u. Insp., Freising.

Beck Gustav, Fabrik-Buchh., Waldkirch. |

Besold Paul, k. Notar, Amberg.

v. Bibra Friedr. Freiherr, Oberst a.D., München. .

Biechteler Joh., Kaufmann.

Bihler Carl, k. Landger.-R., München.

Boshardt Wilhelm, Rechtsanwalt

Brack er Otto. k. Landgerichtsrath.

Brem Christian, Privatier.

Brendel Albert, k. Lieut. im I. Jäg.-B.

Brockhoff Carl, Kaufmann, Leipzig.

B u c k Josef, Privatier.

Bürkle Adolf, Goldleistenfabrikant.

Büttner, Gastwirth, Oberstaufen.

Burkhardt J., k. Bauamtsassessor.

Ch apuis sen. Franz, Grosshändler.

Chapuis jun. Wilhelm, Kaufmann.

Christ Otto Dr. med., prakt. Arzt.

Damm Jakob, k. Landrichter a. D.

Dannheimer Wilhelm, Buchhändler.

Demeter Heinrich, Kaufmann.

Dobel Otto, Banquier. Dommer Arey, Musikgelehrter und 6tädt. Bibliothekar, Hamburg.

Doser Otto. Kaufmann.

Dreis s Eduard, Apotheker, Wangen.

Düwell Heinrich, Fabrikdirector.

Durach Franz. Kaufmann. München.

Durst Michael, Buchdruckereibesitzer.

v. Egloffsteiu Max Freiherr, k Oberst- lieutenant und Regiments-Coram. a D.

Eimer Gottfried, Bezirksamts-Registr., Miesbach.

Emmerich Friedr., k. Lieutenant im

I. Jag -Bat. Flach Heinrich, Kaufmann. Fe icke Julius Dr. med., prakt. Arzt,

Opfenbach. Fleissner Ernst, Apoth., Kaufbeuem.

Franziskus August, Bahnamts-Offic,

Aschaffenburg. Fretscher Heinrich, Gasfabrikverwalt. Frömmlet Franz Jos., Weinhändler Fuggs Wilhelm, Kaufmann. Gantner Jos.. Premierlt. im I. Jäg.-B. Geiger Arnold, Kaufmann, Isny. Geiger Michael, Brauerei- und Guts- besitzer, Ottobeuern. Gloss Johann f, k. Major u. Bataillons-

Commandant im I. Jäger-Bataillon. Gradner Friedrich. Kaufmann. Gradner Gustav, Techniker. Grane r Christian, Chorreg. u. Musik dir. v. Gravenreuth Casimir Freiherr,

k. Premierlieutenant a. D. Grecht J. Carl, Privatier Gyr August, Fabrikbesitzer. Hartmann Nicolaus, Kaufmann. Heck er Carl, k. Justizrath u. Div.-Aud.,

Breslau. Hegi Arnold. Spinnmeister. Heichlinger Martin, Rechtsanwalt. Heiden Hippolyt, k. Hauptmann und

Compaguie-Chef im I. Jäger-Bat. Heinzelmann Eugen, Banquier. Hell Carl, k. Major, Neuburg. Henle Heinrich, k. Geometer, Augsburg. Hermann Michael, k. Oberbahnamts-

Official.

Hertel August Dr. med., prakt. Arzt. Hilbert Wilhelm, k. Hauptmann und

Compagnie-Chef im I. Jäg.-Bat. Hindelang J., Kaufmann, v. Hör mann Ludwig. Minist- AcccssUt,

München. Ho rc hier Adolf, Rechtsrath. Huber Lud., Buchh. u. Buchdruck.-B. Hurt Fried., k. Lieutenant im I. Jäg.-B. Jaud Paul. k. Oberamtsrichter. Karr er Alfred, Gasfabrik - Verwalter,

Freising. Kienle J. M , Holzhändler. Kirchbauer Josef, k. Bahnarats-Otfic,

Eger.

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6

Algäu-Kerapten.

v. Kirschbaum, k, Landgerichts -Dir. Kluftinger. Brauereibesitzer. Knapp Rudolf, Architekt. Körber Johann, Pfarrer, Sommersdorf, v. Kolb Oskar, Apotheker. Kohler Leonhard. Kaufmann. Koneberg Carl, k. Notar, Waldmünchen, v. Krafft - Dellmensingen Konrad, k. Notar.

Kramer Carl, k. Lient. im I. Jäg.-Bat.

Kremser Simon, Kaufmann.

Kremser Theodor, Fabrikbesitzer.

L eichtle Adolf, Architekt.

L e i c h 1 1 e Martin, Gutsbesitzer.

Leipert August, Banquier.

Leitenstorfer Anton Dr. med, k. Assistenzarzt I. Cl.

Lind n er Carl. Ingenieur.

Lotzbeck Alb., k. Reallehrer, Ansbach.

Lukas Josef, Apotheker.

Mercy Carl, Bureauchef.

Merkel Eginhard, Ingenieur.

Mohr Dr., Redact. der Cöln. Ztg., Berlin.

Muster Max, k. Zahlmeist. im I. Jäger- Bataillon.

Neumüller Franz, k. Oberbahnamts- Secretär.

Oertel Julias Dr. jur. f, k. Bez.-Ger.-

Rath a. D., München. Ost Josef, Kaufmann. Pfeffer Carl, k. Post- u. Bahnexpeditor,

Lager Lechfeld. Pfisterer Carl. Redacteur. Pries er Carl, stud. jur., München. Prunn er Carl, Ingenieur, Deggendorf. Rebmann Otto, Kaufmann. Reh Ulrich Dr. medic, prakt. Arzt,

Oberstdorf. Renn Josef, Kaufmann. Riss Alois, Stadtbaumeister. Rist Otto, Particulier. Roser Gustav, Hotelbesitzer, Aalen. Ruttmann Job., Kaufmann. Sand Wilhelm, k. Auditeur im I. Jäg.-B. Sandholz Franz. Kaufmann Sattler Xaver, Gutsbesitzer. Sauer Gustav, Fabrik-Controleur. Saut er Dr. med., prakt. Arzt, Laupheim. Scharer Carl, Ingenieur, Heidenheim. Schaul J. Adam, Hutfabrikant, v. Schilling-Cannstadt Th. Freih.,

k. Lieutenant im I. Jäg.-Bat.

v. Schmidsfeld Albert, Glashütten- u. Gutsbesitzer. Schmidsfelden.

Sch netzer Michael f. Gutsbesitzer.

Schnetzer Wilhelm, Grosshändler.

Schnitzer Ernst, Kaufmann.

Schul er Eduard, Rechtsanwalt

Schulze A., Geh. Oberfinanzrath ucd Provinz. -Steuerdirector, CasseL

Schwab J. Bapt., k. Advocat.

Schwaiger Frledr., k. Oberbahnamt* Cassa-Controleur.

S c h w a r z k o p f Josef, k. Förster, Oberst- dorf.

Schweikhardt Adolf, Kunstmüller. Schweissgut Rudolf, Kaufmann Seel Max, Kaufmann Seitz Anton, k. Oberinspector. Seufferheld Carl, k. Stndienlehrer. Sigel Ednard. Kaufmann. Spanfeiner Josef, k. Gymnasial-Prof. v. Spreti Bernh. Graf, k. Premierne« .

München. St ein berger Carl, Ingenieur. Steinhauser Max, Stud. jur. Stotz Theodor, Kaufmann. Telorac Adolf, Civil-IngenieaT. Temming Friedr., Redacteur, Minden Thomas Carl, Kaufmann. Thürlings Adolf, Dr. phil., Pfarrer. Tr ölt sch Heinr., k. Bankoberbeamter. Uli mann Hermann, Banquier. Unold Georg Paul, Kaufmann. Unsöld Johann, Kaufmann, Neapel. U n s ö 1 d Math., Brauereibesitzer. W ä s s 1 e Willibald, Privatier. Wagner Friedrich, Bankbuehhalter. Wagner Heinrich, Kaufmann. Wagner Hugo, Kaufmann. Walch Otto, Kaufmann. Weidle Johann, Kaufmann. Weizenegger Alois, Kaufmann. Weixler Johann, k. Advocat. Wiedemann Jacob, Kaufmann. Wiedenbauer Frz. Mich., k. Advoca: Widmann Josef, Ciril-Ingenieur nsJ

Gutsbesitzer, Weitnau. Wirth Dr. jur. Carl, k. Advocat Wittmayr Heinrich, Großhändler. Wolfart Franz, Kürschner, v. Zabuesnig Otto, Photograph. Zobel Ignaz, Steigeinenverf., Oberstdorl

Zorn Eugen, Kaufmann.

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Asch Augsburg

7

Asch (in Böhmen).

Sectionsleitung:

Just Christian, Agent. Vorstand. Panzer Gustav, Fabrikant, Cassier. Scheithauer Erdmann. Buchhändler, Schriftführer.

35 Mitglieder.

Adler Eduard, Fabrikant. Adler Carl, Färbereibesitzer. Adler Richard, Fabrikant Bareuther Emil, Agent. Bareuther Ernst, Dr., Landtags- u.

Reichsraths- Abgeordneter, Wien. Bareuther Gustav, Fabrikant, Haslau. Bareuther Oscar, Fabrikant, Haslau. Fischer Gustav, Fabrikant. Fischer Wilhelm, Fabrikant. Geipel Eduard, Fabrikant. Geipel Gustav, Fabrikant. Geyer Albert, Hotelier. Holstein Gustav, Agent. Hu s eher Friedrich, Fabrikant. Jaeger Carl, Comptoirist. Just Christian, Agent. Just Ernst, Agent.

Just Heinrich, Reisender, Wien. Keil Hugo, Färbereileiter. Kirch hoff Gottlieb, Färbereibesitzer. Klaubert Eduard, Fabrikant. Klaubert Gustav, Fabrikant, Wien. Klaubert Hermann, Fabrikant. Korndörfer Ernst. Färbereibesitzer. Künzel Wilhelm, Fabrikant. Panzer Adolf, Agent. Panzer Ernst. Fabrikdirector. Panzer Gustav, Fabrikant Pfrötzschner Christian, Fabrikant. Ploss Ernst, Fabrikant. Rogler Fritz, Fabrikant. Rogler Heinrich, Fabrikant Scheithauer Erdmann, Buchhändler. Weiss Alexander, Fabrikant. Wolfrum Gustav, Fabrikant.

Augsburg.

Sectionsleitung:

Mayr Otto. Rechtsanwalt, Vorstand.

Deginair Rudolf, Buchhalter, Cassier.

Euringer Gustav. Procurist, Schriftführer.

Dobel Friedrich Dr., Archivar, |

v. Feilitzsch Fritz Freiherr, Lieutenant j Beisitzer.

1G2 Mitglieder, davon 131 in Augsburg.

Arnold Carl, Färbereibesitzer. Arold Carl, städtischer Cassier. Bauer Ludwig, Rechtsanwalt. B&umler C. A., Kaufmann, v. Beck Louis Freih., Fabrikbesitzer. Bischoff Adolf, Kaufmann. Bischoff Guido, stud. agr. Bischoff Otto, stud. jur. Blümel Aug., Procurist. Blürael Franz, Rechtsanwalt. Bobinger Max, Kaufmann. Böhm Ad., Ingenieur. Böhm Otto, Kaufmann. Boley Hans, Realgymnasiast. Bonnet Arthur, Lieutenant Bosch Conrad. Privatier. Bosch Louis, Privatier.

Bub Eugen, Privatier.

Butz Carl, Grosshändler.

Buz C. A., Fabrikbesitzer.

Buz Heinrich, Fabrikdirector.

Costa G.f Rechtsanwalt.

Degmair Bud., Buchhalter.

Dewitz John, Buchhändler.

Dietrich Philipp, Lieutenant

I ) i 1 1 m a n n Emil, Hauptmann.

Dobel Ferdinand, Privatier.

Dobel Friedr. Dr., fürstl. Fugger'scher

Archivar. Dubois Victor, Techniker. Enzler A., Agent. En zier Ignaz, Sattlermeister. Euringer Gustav, Procurist F a c k 1 e r Christ, Krankenhausverwalter.

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8

Augsburg.

Färber Georg, Bahnin.-pector v. Feilitzsch Fritz Freiherr, Lieut Fichtl Simon, Gerkut^schreiber Fischer Hugo, Rechtsanwalt. Flach Eduard, Agent. Förster Carl, Fabrikbesitzer. Forst er Richard, Fabrikbesitzer. Fumian, Rechtsanwalt. Gentner Franz, Rechtsanwalt. Gigl Eugen, Kreis-Bauiath. Gollwitzer Carl jun., Baumeister. Gracco Oskar, Kaufmann, v. Guttenberg Fr. Freili., Lieutenant Haindl, Clemens, Fabrikbesitzer. Haindl, Friedrich, Fabrikbesitzer. Haller v. Hallerstein, Freiherr Jul.,

Lieutenant. Heiserer Albert. Buchhändler. Hertel Albert, Commerzienrath. Hey mann Theodor, Procurist. Himmel Adolf, Buchhändler. Himmer Wilhelm, Buchhändler. Hitzler Mathias. Bezirkscassa-Control. Hofmann jun., Weinwirth. Holzhey C.J.Privatier, v. Hörmann, Freiherr, Lieutenant. Hummel Franz, Kaufmann. Hütz P., Artillerie-Hauptmann. Jung Th., Rechtsanwalt. Frau Jung, Rechtsanwalts-Gattin. Kohn David Dr., prakt. Arzt. Kaiser Anton, Hauptmann a. D. Kannengiesser Christ., Kaufmann. Käss, Fabrikbesitzer, Haunstetten. Keller Carl, Privatier u. Magistr.-Rath. Kiessling Albert, Connnis. Kleininger Stefan, Gerichtsvollzieher. Kleitcr Aug., Frivatier. Krön er Wilhelm, Kaufmann. Kühny Carl, Goldschlägereibesitzer. Lammel Ludwig, Rechtsanwalt. Lampart Carl. Agent Lampart Theodor, Buchhändler, v. Langenmantel Fried., Prem. -Lieut. Lentze Gustav, Lieutenant L i n de r m e ie r Wilh., Eisenbahn-Assist. Löhlein Rudolf. Eisenbahnofficial. Lucas Franz, Amtsrichter. Martin Eustach, Photograph. Martin Ignaz, Photograph. Martini Victor. Fabrikbesitzer. Martini Wilhelm. Fabrikbesitzer. Mayr Otto, Rechtsanwalt Metz G., Rechtsanwalt. Michel Friedrich, Staatsanwalt.

Miehr Wilhelm Dr.. prakt. Arzt

Moos Peter, Ingenieur.

Muesmann Carl. Goldarbeiter.

Müller Jacob, Uhrmacher.

Natterer Johannes, Kaufmann

Petry Albert, Professor.

P f 1 a u m e r Otto, Procurist

Pöhlmann Magnus, Rechtsanwalt.

v. PöllnitzLudw.Frcih.,Rittergut8be»

Premauer Eduard. Rechtsanwalt

Prinz Friedrich. Controleur,

Ren die Gustav Adolf. Postassistent.

Riedinge r August Fabrikbesitzer.

Riedinger Gustav, Fabrikbesitzer.

Rösch Rudolf, Lieut. u. Bat.-Adjutant.

Roth Wilhelm, Lieutenant.

Sand Carl, Ingenieur.

Schall Franz. fürstlich Fugger scher Rentbeamter.

Sc hauber Carl Dr.. prakt. Arzt.

v. Schäzler Alfred, k. b. Kämmerer.

Schenkenhofer Friedr., Kaufmann

Schipper F., Ingenieur.

Schmid Ernst, Banquier.

Schmidt Ludwig, Artiii. - Hauptmann

Schmidtlein Ernst Lieutenant.

Schneider Eugen, Lieutenant.

v. Schnurbein Markus Freiherr. Ober landcsgerichtsrath.

Schtirer Oscar, Kaufmann.

Schweiger Jacob, Kaufmann.

S e u 1 1 e r Gottiieb. Kaulmann.

Silbermann F B, Fabrikbesitzer.

Stahl mann Job.. Director d. Handels- schule.

v. Stetten August, Privatier.

Stigler Gottfried, Kaufmann.

Tisch er Math., Kaufmann.

Volk Josef Dr., Rechtsanwalt

v. Wächter Ferd Dr., prakt. Arzt

Wahl Gottfried. Buchhalter

Walter Christian. Pfarrer.

Warm uth August. Landgerichtsrath.

Weiss Jacob, Lehrer.

Wilhelm Ludwig Ferdinand. Notar

Wirth Carl, Redacteur.

Wolfgruber Andreas, Amtsrichter.

Fflr 1881 wurden aufgenommen.

Bertele, Hauptmann.

v. Braun Fz., Landgerichtsdireetor.

D o d 1, Spitalverwalter.

Därapfle Ferdinand, Kaufmann.

Fischer August, Sensal.

Hai u dl. Grosshändler.

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Augsburg Austri.i.

Holl, Domkaplan. Linpruu, Major. Mader Xaver, Journalist. Martini Clemens. Chemiker. Rest Michael, Optiker v. Rueff. k. Reutbeamter. Sprösser Richard. Kaufmann. Wiesbacher, Pfarrer. Zorn Adolf, Kaufmann.

31 Auswärtige.

v. Baligand. Post- und Babnexpeditor,

Günzburg. B er tele, Apotheker, Wertingen. Diermayer Carl, Lieuten., München. DrosbachJ.. Fabrikbes., Bäumenheim. E d e 1 h a r t, Bezirksam tmann.Wertingen. Fernsem er, Kaufmann. Gdnzburs v. Fugger- Glött Wilh. Graf. Rech-

nungs-Commissär, Neustadt a. D. F ü h r e r L., Kaufmann, Schwabmünchen. Göz Carl, Notar, Bnchlo€ Hansel man n, Brandversich.- Gehilfe,

Eichstädt.

Hasenknopf Max, Kaufmann. Man- chester.

Heydel, Bezirksamts-Assessor. Günz- burg.

Holler Dr.. Bezirksarzt, Memmingcn Koppen Traug.. Obergärtner. Lehnhof. L e ch n er Ad., Kaufrn., Schwabmünchen. Langheinrich, Kaufmann, Schwab- münchen. Lehmann, Major. Neu-Ulm. Pfeiffer Dr.. Professor, Dillingeu. Renftle, Pfarrer, Sauldorf. Rommelsberger, Profess., Günzbursr. Sartorius Franz. Fabrikdir., Bielefeld. Schmitt Adolf.Notar. Schwabmünchen. Schneider Dr., prakt. Arzt, Krumbach. Schorer, Bezirksgeometer, Günzburg. Schreiber, Studienlehrer. Günzburg. S p i t z w e g M.. Kaufm., Schwabmünchen. Springer. Rentamtsschr.. Günzburg Wagner, Pfarrer, Klein- Aitingen. Weber, Amtsrichter. Friedberg. Win di seh. Genie-Hauptmann, Speyer. Zoll eis, Fabrikant, Mering.

Austria in Wien.

Section sleitung:

Freiherr v. Hofmann Leopold, Excellenz, Vorstand. Hain dl Ludwig Dr., Vorstandstellvertreter.

Reisner Paul, Cassier. Adamek Carl. Barth B. J Dr.. Egger Alfred, Fiat z Franz, Koch Gustav Adolf Dr.. Obermüllner Adolf, Sattler Anton Dr , Schneider Carl,

Schneider v. Ernstheim Max Dr.. Tischler Ludwig,

1302 Mitglieder, davon 18 lebenslänglich.

Beisitzer.

In Wien und Vororten:

Abich Herrn , kais. russ. Staatsrath

Adam Josef Dr., Arzt.

Adamek Carl, k. k. Landesgerichtsrath.

Adamek Ferd.. k. k. Hotrath

Adler E. Dr., Hof- u. Gerichtsadvocat.

Adler Siegin. Dr.

Adler Vict. Drd., Cand. med.

Aich Jos., Juwelier

Albach Julius, k. k. Hauptmann. Alb rieh Wilh., Turnlehrer. A 1 1 m a n n Franz. Magistrntsconcipist. Altschul Jul. Dr.. Hof-u.Geriehtsadv. Frau Andrian-Werburg Cäcilie Bm. Andrian-Wcrburg Ferd Baron, k.k. Hofrath.

Angel H , Beamter der Credit- Anstalt, v. Arneth Altred Ritter, k. k. Hofrath.

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10

Austria.

v. Arneth Const., stud. jur.

v. Arneth F. H Dr.

Arnsburg Fried., Hofschauspieler.

Artaria Carl Aug. jr , Kunsthändler.

Artaria Dominik, Kunsthändler.

Az wanger Ant, k. k. Landesgerichtsr.

Bach Heinr. Dr., Hof- u Gerichtsadv.

Bachrach Alb. Dr. Advocaturscand.

Bader Ad., Grosshandlungsbeamter.

Baiersdorf Ad., Fabrikbesitzer.

B ai ers dorf Emil Dr.

Baldey Ed., Bureauchefc

Banhans Ant. Dr.. Minister a. D.

Barth B. J. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.

Barth Carl, k. k. Res.-Lieut u. Techn.

Fräul. Barth Clementine, Private.

Fr. Barth v. Barthenheim Grätin.

Frau Bauer Rosa, Advocatensgattin.

v. Bauernfeld Eduard Edler.

Frau Baumann Josefine

Bau mann Ose, Studirender.

Baumhackl Leop., Kaufmann.

B auernfeind Ferd. Dr.

Baworowski Ant. C, Maler

Bazant Joh. Dr., k. k. Hofrath.

Bechhöfer Norb., Redacteur.

Beck Günther Dr., Assist, a. k. k. bot. Hofmuseum.

Beck Joh., k. k. Oberstlieutenant.

Beck Paul Dr., k. k. Reservelieutenant

Becker Heinr., Erzieher.

Belle gar de August Graf.

Benedikt Kud. Dr., Privatdocent und Adjunkt d. techn. Hochschule.

Benies Heinr. Dr.. Advocaturscand.

Benke Emerich, Kordbahn-Beamter.

Berendt Herrn., Fabrikgesellschafter.

Berg Ad.. Buchhalter.

v. Berg "Willi. Freiherr.

Berger Alf. Dr.

v. Berger Alf. Freiherr, Dr.

v. Berger Wilh. Freiherr, Dr.

Bergmüller Gottfried, k. k. Landes- gerichtsrath.

Bern dt Friedr., Kaufmann.

Frau Bernhart Charlotte.

Bernhart Rob. Dr. med., prakt. Arzt.

Bern hart Victor, Bankbeamter.

Bertling Rieh., Buchhändler.

Biedermann Carl, Privatbeamter.

Bilk» Peter B , Institutsdirector.

Binder A. G., OfTIcial der Gesellschaft der Musikfreunde.

v. Birk Emst Ritter, Dr., k. k. Hofrath.

Blau S., Oberbuchhalter.

Fräul. Bloch Josefine

Blumrich Carl, Landschaftsmaler.

Böhm Aug.. stud. phil.

Fräul. Böhm Ella.

Bondi Th., Bankbeamter.

Boss C.| Wappenmaler.

Bopp Ed., Kaufmann.

Bothe Otto, Privat

Bran dmayer C, Beamter <L Credit- A.

Bräu er Ign.. Buchhändler

v. B r a u m ü 1 1 e r Wilh. Ritter, k. k. Hof- buchhändler.

v. Braun Ad. Freih , k. k. Staatsr. etc.

v. Braunendal Friedr., k. L Notar.

B r e i d 1 e r Joh., Architekt.

Brenner Franz Dr., klinischer Assist.

Bresänyi Ludw., Kaufmann.

Breuning Jos. jun.

B r ü n n e r Alex. , Privat.

Brunn er Jos., Maler.

Bf ezina Mor. Dr , Hof- u. Gerichteadv.

Brezina Moriz, Dr., k. k. Notar.

Bude Franz, Kaufmann.

Bujatti Franz Georg, Seidenzeugfabr.

Burger Joh., Sparcassebeamter.

Burckhard Carl Wilh., Kaufmann.

Burkhard Carl, Philolog.

Busenlechner Dr., Arzt

Butterweck Heinr.

Cammerloher Moriz, Ainanuensis der k. k. Hofbibliothek.

v. Catinelli Max Ritter k k. Oberst- lieutenant des Generalstabes.

Chiari Ottokar, Dr. d. ges. Heilkunde.

Chladek Engelbert Dr , Hof- n. Ge- richtsadvocat.

Chmielewski Casimir, k. k. Raths- secretärsadjunet

Chornitz er Emil Dr., Hof- und Ge- richt8advocat.

Chotek Otto Graf.

Claus er Lor., Hausbesitzer.

Clemens Rob. Dr., Hof- u. Gerichteadv.

Cohn Carl, Redacteur des „Mercur*.

Colonius Gustav.

Conrad Otto Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Conrad v. Eybesfeld Sigra. Freiherr.

k. k. Minist, f. Cultus u. Unterricht Cramolini Fridolin, k. k. Major a D. Czedik Edler von Bründelsberg,

k. k. Sectionschef u. Gen.-Dir. der

Kais. Elisabeth- Bahn. Czernohlawek Carl, Privat Czernohlawek Wilh. Vict, Privat. Czerny Ant. Joh.,

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Austria.

11

Czörnig v. Czernhausen Carl Freih. Cz veits Georg, Kaufmann. Dachs Jos., Prof. a. Conservatorium. Darob öck Ludw., Fabrikant. Danhauser Jos., k. k. Telegrafenamts - Official.

David Ludw., Cadet i. k. k. Artill.-Reg. Nr. 7.

Decker Franz, Beamter. Dehrn Ferd., bürg. Stadtbaumeister. Demuth Th., Buchhändler. Denk Th., Kaufmann. Dernberger Max., Privat. Deutike Franz, Buchhändler. Diamant Max Dr., Advocaturs-Cand Diamantidi Demeter. Diemer Heinr.. k. k. Auscultant Diener Carl, Jurist Dierkes Wilh., k. k. Ofllc. i. Finanzm. Dietrich J., Dachdeckermeister. Dinstl Ad., Cafetier. Dintl Jos , Kaufmann. Dittrich Ant., Stadtbaumeister. Dobner v. Dobenau Friedr. Döllcr Jos., k. k. Landesgerichtsrath. Dörffcl Henn., Kaufmann. Dörnhöffer Carl. Kaufmann. Dörstling Georg.

Doninger Vinc k. k. Hof- Wagenlack.

Dostal Carl Dr., Hof- u. Gerichtsadv.

Frau Dostal Elise, Advoeatensgattin.

Doubl ier L., k. k. Professor

Draudt Gust, Beamter des Giro- und Cassenvereins.

Dürschner Jos., k. k Oberlandes- gerichtsrath.

DambaNicol.. Grosshändler.

v. Dutschka Vincenz Ritter.

Eberl e Florian Dr., Hof- u. Gerichts- advocat.

Eberstaller Julius Dr., k. k. Gerichts- adjunct

Ebner Emil, k. k. Rathssecretär.

Eckstein Ad, akad. Maler.

Eger Alex. Dr., Secretär d. Nordwestb.

Egg er Alf., Apotheker.

Egger Ritter v. Mollwald Alois Dr.,

k. k. Üirector des Theresianums. Egg er Gust. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Egg er P., Oberingenieur d. Xordwestb. Eggerth Carl.

Ei bei Jos., k. k Rechnongsrath Frau Eichenaut-r Marie, v. Eichen feld Mich. Ritter, Dr., k. k. Gerichtsadjunct.

Eichler Stef.

Eisenschitz E.Dr , Hof- und Gerichts - advocat.

Eisinger Friedr.

Eisinger Matth., Kaufmann | Endlicher M. Dr., Apotheker. [Engel M , Vertreter in Hypotheken.

Engel Th., Beamter der Unionbank.

Engelhardt Ludw., Dr. der Medicin.

Engels Ff.

Eppinger Wolf Sigm., Hof- und Gerichtsadvocat

Epstein Felix, Verwaltungsrath.

v. Ernst Alfr. Ritter, Dr., Hof- und Gerichtsadvocat.

Faber Moritz, Bierbrauereibesitzer.

Faber Wilh., Beamter.

Fab'inyi Vict., Kaufmann.

Falkenstein Ad., Maler.

K. k. Familien-Fideicommiss- Bibliothek Sr. Majestät.

Fechtner Friedr. Dr., Hof- und Ge- richtsadvocat.

Feder Carl, Kaufmann .

Federmann Carl Dr.

F e i gl Ludw. Dr., Advocaturs-Concipient.

Frau Fenzl Josefine.

Fiala Wilh., k. k. Oberamts-Controlor.

Ficker Heinr., k. k. Professor.

Fiebinger B Kaufmann.

Fiebinger Gust. k. k. Rathssecretär des obersten Gerichtehofes.

v. Fiedler Carl Ritter, Sectionschef im Cultusministerium.

Figdor Carl, Grosshändler.

Figdor Gust jun , Grosshandlungs- gesellschafter.

Fikeis Wratislaw Dr., Hof- und Ge- richtsadvocat.

Finger Julius, Sparcassebeamter.

Fischer Ritter v. AnkernAnt, Eisen- werksbesitzer.

Frau v. Fischer Philippine Edle, Sec- tionsrathswitwe.

Flatz Franz.

Frau Flatz Ida.

Fleischer Vict Dr., Hof- und Gerichts- advocat.

Födes Emil, Baron Rothschüd*scher Cassier.

Foges Th. Dr.. Advocaturs-Candidat. v. Foregger Cäsar, Finanzchef und Procuristder Ost Boden-Creditanstalt Frau v. Foregger Charlotte. Fraenkel Otto.

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12

Austria.

Frank Aug.. Civilingenieur.

Frank Joh. Dr., Hof- und Gerichtsadv.

Frank Ludw. jun.. Färber.

Franken berger Carl, Privatbeamter.

Fraunbaura J., Hausbesitzer.

Freund Alfr., Banquier.

Friedrich A. Dr., Apotheker.

v. Friese F. M lütter, k.k. Ministerial- rat!] im Ackerbauministerium.

Friese Otto. Buchhändler.

Fräul. v. Friess Joh. Freiin. Private.

Friess Bich. Dr., Advocaturs-Candidat.

Frischauf Carl, k k. Notar.

Fritz Carl.

Fritz Carl, Ingenieur.

Fritz Otto, Droiruist.

Fritz Vict , Kaulmann.

Frizzi Carl, Rauchfangkehrermeistcr.

Fröhlich Carl, Lehrer.

Frühwald C. Dr., k. k. Bez-.Ger.-Adj.

Frühwald Jos. Dr., Hof- und Gerichts- Advocat

Fruhwirth Ferd., Gutsbesitzer.

Fuchs Friedr. Dr.

Fuchs Wilh. Dr., Docent an der k. k.

Universität. Fuchshofer Joh Dr. Fünkh Cajetan Dr., »Schlossarzt. Fünkh Herrn. Dr.

Fürst Camillo, Dr. der ges. Heilkunde.

Gallian Joh.. Kaufmann.

Gallina Dr. E., Secretär der k. k. Fonds-

güter-Direction Sr. Majestät Gallus Fr., Grosshandlungs-Corresp. Ganahl Edler v. Bergbruun Alex. Dr ,

k. k. Landesgerichtsrath. Garber Joh. jun.

Garnhaft Jos., k. k. Landesgerichts-K.

Gatscher P. Albert, Gyninasial-Dir.

Ge bring Rud.. Maschinist.

de Gelli Dr. Guido. Hof- u. Gerichtsadv.

Gelltnek Dr. Ad., Hof- u. Gerichtsadv.

Gemeiner Rieh.. Beamter d. Creditanst.

Frau Gerber Eugcuie.

Gerber Sigm., Director der Filiale der

Basler Transport-Gesellschaft. Gerike Ant.. »Stabsarzt. Gerold Friedr., Buchhändler Gillhuber Dr. Claudius, Arzt Frau Glä9el Charlotte. Glaeser Ad., Unionbankbeamter. Glanz Franz. Rcstaurateur. Glickh Ant, Dr. med. Gnändinger Dr. Ferd.. Hof- und Gc-

richtsadvocat.

Göbl Ferd . Fabrikant. ! Gobi Joh. s Gohringer Christ. 1 Göttmann Carl, Amanuensis der Hof- bibliothek.

Götz Charles, Studirender.

Götze Heinr., k. k. Oberlandesger.- R

Götzger Joh., Procurist.

Goldner Gustav, Bankbeamter.

v. Goldschmid Moritz Ritter

Goldzier Constantiu, Privatbeamter.

Frau v. Gomperz Louise.

Gottlieb F.d.

Gott lieb Edler v. Tannenhain. k.k. Lan- desgerichtsrath, j Grabensteiner Ludw.. Apotheker.

G rabner Carl. Zeichner u. Lithograph.

GrafEdm, Beamter des Ost. Phönix.

Granichstaedten Otto. k. k. Staats- anwaltsubstitut.

Grassauer Dr. Ferd., Custos an der k. k. Universitats-Bibliothck

Grefe Conr., Landschaftsmaler

Gr eh s Dr. Carl, k. k. Notar.

Grehs Fanny.

Greve Leop., Mitglied des Theaters an

der Wien. Gridl Ignaz, Hausinhaber. Grimm Joh., Broncewaaren-Fabrikant Gröger Franz. Realitätenbesitzer. Frau Gröger Gabriele. Gröger Gust. Grohmann P.

Gros 8 Arth., k. k. Landesgerichtsrath. Groyss Julius, Beamter der Creditanst. G rül lern eye r Jos., Broncewaaren Fab. Grüllemeyer Th.. k. k. Ausealtant. Grüner Robert Dr., Apotheker. Grünewald Rud. Grünwald Ludw.. Studirender. Grünwald Samuel. Grass Franz, Magistrat sbearater Grysar Julius Dr., Hof- u. Gerichtsadv. G ü 1 c h e r Henn.

Güntner Carl, Prof. der Comniunal- Realschule.

v. Gunz E., Creditanstaltsbeamter.

v. Gnttenberg Adolf Ritter. k. k. Forst- rath und Professor.

Gymnasium, akademisches

Gymnasium. Communal- Real- u. Ober . im 2. Bezirk.

v. Györy Albert Dr.

Haan Friedr.. k. k. Hofrath.

v. Haan. Friedr Freiherr, k.k. Hofrath

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Ausjria.

13

Haardt v. Hartenthum. k. k. Minist -R.

Haas Dr. Wilh., Ainanaensis der Uni- versitätsbibliothek.

v. Haber Louis Freiherr, Herrenhaus- mitglied.

Haberl Ad., Secretärdes k. k Versatz- amtes.

v. Haberler Franz Ritter Dr., Hof- u.

Gerichtsadvocat. Hadwigcr Carl, Comptoirist. Hacker Carl Friedrich, Creditanstaltsb. v. Härdtl Carl Freiherr Dr., Hof- u.

Gerichtsadvocat. v. Härdtl Josef Freiherr Dr., k. k.

Statthaltereirath. Hagenauer Sim.

Hahn Carl, Procurist der Firma Moritz

Weinrich. Frau Hahöcker Anna. Private. Hahöcker Johann, Soloflötist im k. k.

Hofburgtheater, v. Hairaberger Joh. Freiherr Dr.,

Hof- und Gerichtsadvocat. Haindl Dr. Ludw., Hof- u. Gerichtsadv. Hain dl Rosa, Advocatensgattin. Haller Adalb., Beamter der Nationalb. Hampe Herrn. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Hanke Wilh., Director der Escorapteb. Hann Ant. k. k. Hofsporer. Hann Dr. J., Director der meteorolog

Centralanstalt. Härtung Friedr., Juwelier. Hasenöhrl Vict. Dr., Advocat. Hasselwanter Ant. Dr., Hof und

Gerichtsadvocat. Hasslingerv. Hassingen Baron, k. k.

Horrath.

Hasslingerv. Hassingen Felicie Barn.

Hauer Dr. Emerich. Advocat

v. Hauer Franz Ritter Dr., k. k. Hof- rath u. Director d. geolog. Reichsanst.

Fräul. v. Hauschka Ella.

HegedüsEdlerv. Eör Gust,Rechnungs- Revident d. k. k. Obersthofmeisteramt.

v. Heger Wilh. Ritter Dr., Concipicnt der k. k n. ö. Finanz-Procuratur.

HeickHeinr., Buchhändler.

Heimann Aug., Banquier.

Heindl Emil, Hauptcassier der Union- Baugesellschaft.

Heine Freiherr v. Geldern Gustav.

Heinrich Wilh., Tuchkaurmann.

Heinrich W. E.. Mitglied des Stadtth.

Heinzel Ludw. Dt., k. k. Stadtarmen- Augenarzt.

Heibig Ludw.. k k. Finanzrath a. D.

Held Franz, Kaufmann.

v. Helferstorfer Othmar Ritter f.

Abt zu den Schotten u. Landmarschall. Hollitscher Arn., stud. med. Heller Franz, Kaufmann. Hendle Heinr.. Juwelier Heppner Franz, k. k. Gerichtsadjunct. Heppn er Th., k. k. Anscultant. Herken Ludw., k. k. Steuer-Oberinspect. Hertz Georg. Buchhändler Herzfeld Mich., Privat. Herz fehl F.dm., Firmainhaber. Herzog Jac.

Hess Leopold, Kaufmann.

Hess Wilh.

Hcssl Ant., Fabrikant.

Hildebrand Th.. Lampenfabrikant.

Hochstetter Alf., Studirender.

v. Hochstetter Arth., Studirender.

Hochstetter Carl jun., Fabrikbesitzer.

Hochstetter Ferd.. Studirender.

v. Hochstetter Ferdinand Ritter, k. k.

Hofrath etc. Hoder Rudolf.

v. Hohnel Franz Ritter Dr., Docent a. d. techu. Hochschule.

Holzel Ed., Kunsthändler.

Holzel Hugo, Buch- und Kunsthändler.

HOnel Moriz Dr., Hof- u. Gerichtsadv.

v. Honigs berg Lud. Edler, k k Notar.

Höselmayer Jos , Techniker.

Hofer Franz, Hauseigentümer.

H o f e r Carl Dr., prakt. Arzt.

Hofer Carl Dr., Hof- und Gerichtsadv.

Ho ff mann Jos.. Photograph.

Hoffritz Ad., (bei Gebrüder Adler).

v. Hofmann Leop. Freiherr. Excellenz, k. u. k. Reichsfinanzminister a. D. etc.

Hofstätt er Ant, Cassier.

Hold Alex , stud. phil.

v. Holzer Jos Ritter, k. k. Oberfin.-R.

Holzknecht Guido, Privilegiumsinhab.

Holzknecht Othmar Dr., Hof- und Gerichtsadvocat

Holzknecht Rob. Dr., k. k Ger.-Adj.

v. Hopfen Franz Freiherr.

Horn Ferd. Dr., Hof- und Gerichtsadv.

Horrak Jos., k. k. Oberlandesgerichtsr.

v. Horst Julius Freiherr, k. k. General- major uLandesvertheidigungsmin.a.D.

Ho/e Gust. Dr., Advocaturscandidat.

Hoyos Graf Ernst. Herrenhausmitglied.

Hübel Edler v. Hflbenau Franz, k. k. Oberstlieutenant.

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14

Austria.

Haeber Rieh. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Hüttl Carl E., Oberrealschul -Professor, v. Humbourg Otto Reichsritter, Privat. Hungerbyehler Edler v. Seestätten

Jul., Beamter <L städt. Bachhaltung. Huts chenreiter Gast, Procurist v.Huy mann Hugo Ritter Dr., Notariats-

Candidat.

Hy eFreih. v.Glunek Ant., k. k. w. g. Rath.

In b am Jos., Handelsmann.

Isbary Rud , Fabrik., Vicepräs. d. n. ö.

Handelskammer, Reichsrathsabgeord. Issler Rieh., Redacteur. Itzinger Carl Dr., Operateur. Iwan Pct., Dr. der Rechte, k. k. Notar. Frau Jäger Wilhelmine, Eigenthümerin

des Tourist. M Jaeger Emil, Bachhalt. d. Innsbrucker

Maschinen- u. Spinnfabrik. Jahne l.udw., Assistent ü\ Hochschule

für Bodencultur. Ja c obi Wilhelm, Bachdruckereibesitzer. Janski Ludwig, k. k. Oberst. Jasper Friedrich.

Frau J eitel es Eleonore, Schnlvorsteh.

Jeitteles L. H., k. k. Prof. a. d. Lehre- rinnenbildungs-Anstalt z. St. Anna.

Jettel Emil Dr., k. k. Hofsecretär.

Jettel P. M., Beamter im k. k. Handels- ministerium.

Jerusalem Alex. Dr., Notarintscandid.

.T erusalem Jos., Kaufmann.

J oöm Jos., k. k. Laiidesgerielitsrath.

J ü tt n e r J. M. Dr., Gymnasial professor.

Juric" Th. Dr., Primararzt.

Kästner Herrn., Beamter d. Ersten ung. allgem. Assecuranz-Gesellschaft.

Kaiser Leop., k. k. Rechnungsrath.

Kammerer Carl.

Kandernal Frz.. k. k. Gymnasialprofess.

Kant zier Fricdr. Dr., k.k.Rathssecret.

Käser er Jos. Dr.,k.k.Ministerialsecret.

Kasso witz Max Dr., prakt Arzt.

Frau Kassowitz Emilie.

Frau K atz au Sofie.

Frau Kau er Hermine, Directorsgattin.

Kaufmann Jos., Privat.

Kaufried Friedr., Chemiker.

Kautz Aug.. k. k. Notar.

Keil Aug., Bankcass. u. Abtheilungschef

d. österr.-ungar. Bank. Fräul. Keiss Ottilie. Keiss Peter, Meerschaumwaarenhändl. Kellermann George, Privat K e 1 1 n e r Jos. Dr., Hof-u.Gerichtsadvocat.

v.Kendler Rud. Edler, k. k.

rialsecretär. Kerndl Carl, pens. Südbahnbeamter. Kicker Fridolin, Handelsassocie. Kiemann Fr. Dr., k. k. Primararzt Kienböck Carl Dr., Hof- u. Gerichts-

Advocat.

Kirchner Jos. Dr., Hof- u Gerichts- Advocat.

Kl aar Jos., Beamter des Giro- und

Cassenvereins. Kl aar Toni, Beamter d. Creditanstalt Klaus Joh., Handelsdisponent Kleeblatt Ferd., Ingenieur. Klein Fr. Dr., Advocaturs-CancÜdat Klein Fr , Handelsmann. KleinWilh., Control. d. öst.-ung. Bank. Kleinstück Gust, Buchhändler. Klima Ed., Grosshandlungsprocurist Klinger Ant Dr., Hof- u Gerichts-

Advocat

Klintz Jos., Beamter d. Sparcasae.

Kl ob Alois Dr., Hof- u. Gerichtsadvocat

Kluger Conr. Dr.

K n e r Max Dr.

Fräul. Kner Pauline.

stier Hugo, Ingenieur.

Koch Gust. Adolf Dr.. Professor.

Koch Carl, Magistratsbeamter.

Köchert Heinr., Ju weher.

Köhler A. J.

König Conr., Tapezierer.

König Franz, Fabrikant.

Kohlmayer Ferd. Dr., Hof- und Ge- richtsadvocat.

Kohn Ad. B.

Kohn Louis, Privat.

Kolbe Dominik Dr., Hof- u. Gerichts- Advocat

Koller Rup. Dr., Augenarzt.

Ko lisch M. Dr., Kinderarzt.

Kolisko Aug.

Kompert Heinr. Dr., Hof- u. Gerichts- advocat

Konrad v. Konradsheim, W. Freiherr,

k. k. Hof- u. Ministerialrath. Kopp Jos. Dr., Hof- u Gerichtsadvocat Koppler Carl Dr., Hof- u. Gerich ts- Advocat

K o p p 1 e r Moritz. Grosshandl.-Buehhalt. KornhuberA. Dr., Professor. Kotschy Ed. Dr , Hof- u. Gerichtaadvoc Frau Kraft Elisabeth Emma. Krahl Carl, Hof- Wappenmaler. Krall Carl Dr., k. k. Sectionsrath

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Austria.

15

Krame r Gust., Privat. Kram er Ose, Kunsthändler. Frau K r a n n e r Antonia, Kaufmannsgatt. Kran n er Aurel. Kaufmann. Kranner Julius, Kaufmann. Kratky Ed., Beamter der Unionbank, v. Kratzer Ed. Edler, Kaufmann. Krau 8 Franz, Privat. Fräul. Kraus Hermine. Kraus Carl Dr., k. k. Stabsarzt. Krenn Th. Dr., Hof- u. Gerichtsadvocat. Kress Heinr., Kaffeesieder. Kress Jos. Dr., k. k. Professor. Krickl Jul. Dr., Generajsecret. d. Wr.

Baugescllschaft. Krischker Franz Dr., Notariatscandid. Krön ig Aug., Tapezierer. Krönig Moritz, Schätzungs-Coramiss.d.

Wechsels Brandschad. V ersich.-Ges. K r o is 8 Rud. Dr., k k. Landesgerichtsadj. Krombholz Carl, k. k. Ministerialoftic. v. Krumhaar Josef Ritter, k. k. Mi-

nisterialrath. Kübler Carl, k. k. Rechnungsrath. Küchler Fritz, Kaufmann Küchler Joh., Kaufmann. Kuefstein Graf. k. k. Botschaftsrath. Kugler Alex, jun., Gärtner. Kugler Alex. Ben., Gärtner. Kummer Mich., Hotelier. ▼. Kunits Franz. Kunst Th., Ingenieur. Kunwald Ludw. Dr., Hof- u. Gerichts-

Advocat.

v. Kurz Aug. Ritter, Beamter d. k. k. Tabakfabriken.

v. KurzHeinr. Ritter. Creditanst.-Beamt.

Kürzel Julius, k k. Rathssecretär b. d. obersten Gerichtshöfe.

Kurzmayer Leop., k. k. Hofrath.

Kwizda Herrn., Cassier.

Lammasch Ludw.

La mm er Eraerich. Papierhändler.

Lang Jos. Friedrich.

Lazzer Carl, k. k. Polizeirath.

Lederer Carl Baron, k. k. Gesandter.

Lehn er Ant, Vorst, d. Etfectenabtheil. der Spar-Cassa.

Lehrner Alfr., Privat.

Frau Lehrner Marie, k. k. Rechnungs- rathswitwe.

Lehrner Vict, Tuch- u. Manufacturh.

Leisching F., Kaufmann.

Frau Lekisch Anna, Advocatensgattin.

L ekisch Ant. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.

| Lenz Carl.

j Leonhard Adolf, Kaufmann. L eskier Fr., Juwelier u. Gemeinderath. L eutner Fr., k. k. Telegrafenaratsoflfic. L evinger Hugo, Privat. Levinsohn Alb. Dr. Levy Rieh.. Rechtspraktikant. Lewinger Leop. Lewitus Jos. Ingenieur. Leyrer Ernst Dr., Hof- und Gerichte- Advocat.

Lichnowsky v. Werdenburg Othen. Graf, k. k. w. g. Rath.

V.Lichtenfels Ant. Ritter Dr., Hof- und Gerichtsadvocat

Lichtenstern L. Dr., Hof- und Ge- richtsadvocat.

Liechtenstein Alfred Fürst zu.

Liechtenstein Friedrich Fürst zu, General der Cavallerie

L i e 1 e g g Andr., Professor.

Limbach Joh.. Buchbindermeister.

v. Liukh Dr. Edm. Ritter, General - secretärstellv. der Börsekamraer.

v. Linsingen Georg Baron.

v. Lipp mann Jos.

Litschke Joh. Dr.. Hof- und Gerichts- advocat.

v. Lobmeyr Ludw., Fabrikbesitzer.

Löw Alois, Comptoirist.

Löw Jos. Dr., k. k. Notar

Löwe Ad. Dr., Hof- und Gerichtsadv.

v. Löwenthal Joh. Freiherr, k. k.

Feldmarschall-Lieutenant L ö w Ii e r Ferd., Tuchhändler, Löwner Jos. Dr., k. k. Gerichtsadjunct. Löwy Heinr. Dr.. Advocaturscandidat. Lorenz v. Liburnau Norb., Studirend. Lott Gustav, Med. Dr. v. Lucam Wilh. Ritter, Vice-Gouvern.

der österr.-ungarischen Bank. Lukesch Willib.. Beamt. d. Sparcasse. v. Lürzer Max, k. k. Staatsanwaltsub. Luschka Ludw.

Lütkemüller Joh. Dr , Primararzt. Lutteri Jos., Studirender. Lutzer Alb.. Rechtspraktikant. Frätil Lutzer Thekla, Private. Luxardo Urban, k. k. Oberst a. D. Luzinsky Ant. Dr., prakt Arzt. Mages Carl. Mahl Carl.

Majer Ed. Dr . Hof- und Gerichtsadv. Malanotti Alfr Malovich Ed. Techniker.

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lf.

Austria.

Mandl Sigm., Kaufmann. Maresch AI., Comptoirist Mar k owitsch Ad.

Markus Jord. Cajetan, Bürgerschuldir. Mai schner Jos.

v. MaroioiS Ambros Freih., k. k. Con-

ceptsprakrikaut Fräul . M a s a r e i Marie. Masarei Vict.. Concipient Matsch ego Ignaz. k. k. Oberamtscont Matt Philippert. Matzak Franz.

Mautner Ritter v. Markhof Ad. Ign. May Rieh., Buchhändler May burger Hugo.

Mayer Ant. Dr., Secretär des Vereins f. Landeskunde von Niederösterreich.

Mayer Aug., Buchhändler.

Mayer Aug., Sparcassebeamter.

Mayer-Gravenegg Baron.

Frau Mayer Cäcilie, Advocatensgattin.

Mayer Carl Dom., Cassier bei Gebrüd. Mayer.

Mayer Ed. Dr., Hof- und Gcrichteadv.

May e r Fritz, Kaufmann.

Mayer Jos. Dr., Hof- und Gerichtsadv.

Mayer Jos. Dr., resign. Hof- und Ge- richtsadvocat.

Mayer Jos., kais. Rath und Ober- rechnungsrath.

Mayer Julius, Med. Dr.

Mayer K. Mor. , Inhaber der Firma „C. Haas' Nachfolger-.

Mayer Mich.. Hotelier.

Maver Jos. Phil., k. k. Landesgerichtsr.

Mayer Willi., Privat.

Mayer Th., Beamter der Sparcasse.

Mayerhofer Carl, k. k. Hofopernsäng.

Mayr Edler v. Meinhof Franz.

Mayr Friedr. Ritter v. jun., Jurist.

v. Mavr Max Ritter Dr., Hof- und Ge- richtsadvocat.

Mayrhofer Ant. Jos. Dr., k. k Raths- secretär.

Melhorn Hugo Ed.. Kaufmann.

v. Mende Guido Edler, Jurist

M e s t r o z z i Paul, Fabrikant.

Fräul. Michel v. Westland Ada.

Michel Osw.Dr.,Hof- und Gerichtsadv.

Millanich AI. Dr., Hof- u Gerichtsadv.

Miller Heinr.

Miller v. Aichholz Vinc.

Mlakar Jon., Philolog.

Mojsisovics v. Mojsvär Edm. Dr., k. k. Ober-Bergrath.

Moll Carl, Maler.

Moll Rud , Kaulmann

Montecuccoli-Laderchi Franz Grf . k. k. Staatsanwalt-Substitut

M orak Jos., Telegrafenamts-Official.

Mo ras Carl, Beamter der Creditanstalt.

Morawitz AI. Dr., Hof- und Gerichts- advocat.

Morosini Nicol. C, Privatier.

Morteuthaler Carl, städt. Rechnungs- rath.

Moser Max G., Buch- und Stein-

druckereibesitzer. Moy zisch Wenzel Dr., k. k. Landes-

gerichtsadjunet. Mraczek Joh. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Much M. Dr. Muck Aug.. Bankbeamter Muck Joh., k. k. Sectionratb. Müller Ant., Kaufmann. Müller Edm., Privat. Frau Müller Helene, Advocatenswirwe. Müller Mor., Fabrikant. Müller Phil , Kaufmann. Müller Wilh., Buchhändler, v. Müllner Rud. Münch Th., Kaufmann. Mündel v. Feldberg Jos. Dr., Ritter

Hof- und Gerichtsadvocat. Münzberg Rob.

Munsch Leop., Landschaftsmaler.

Musil Rud.. k. k. Major i. Generalstab«

v. Nadherny Julius Ritter, k. k. Hof- und Ministerialrath.

Nädler Rob , Architekt

v. N e i s e r Max Ritt, Anglobankbeamter.

v. N eis er Max Ritter, k. k. Mariae- Obercommissär.

Nentwich Ad., k. k. Landesgerichts-R.

Neumann Ant, Privat

N e u m ay r M. Dr., k. k. Universitäteprof.

v. N e w a 1 d Jul. Ritt., Dr., Bürgermeister.

Nicolad oni Carl Dr., Docent für Chirurgie.

Nied Andr. Dr., prakt Arzt

Niedergesäss Rob., k. k. Schulrath

Nordmann Johannes, Redacteur.

Novach Hugo, Generalsecretär.

Nowak Ant Dr., k. k. Handelsgerichte- Referent.

Nowak Julius, Beamter des Giro- und

Cassenvereins. Nuber Vict., Kaufmann, v. Obentraut Joh. Ritt, k. k. Sections-

rath im Handelsministerium.

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Austria.

17

Oberlinger Heinr., Kunsthändler. Obermayer W. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Obermayer-Neymister E., Studir. Obermüllner Ad-, Maler. Frau Odkolek-Augezd E. Baronin. Odkolek- Augezd Jos. Baron, Privat. Oelwein L. Arth., Bau-Insp. d. Westb. Oesterreicher J., bgl. Zimmenneist. Frau v. Ofen heim Sophie. Olbrich Franz, Stadtbaumeister. Ostermay er Ad. Frau Ostermay er Constanze. Ostermayer Franz Dr., Hof- und

Gerichtsadvocat. Fräul. Otto Wilhelmine. v.Overbeck Frh., k.k. General-Consul. Pachmayer Jos., Privat. Pachnerv Eggenstorf Ant. Freih.,

k. k. Hofrath. Pann Arn. Dr., Hof- und Gerichtsadv. Patzelt Mor., Inspector Pauly Ant., Gesellschafter der Firma

Pauly & Sohn. Paumeister Ludw., Privatbeamter. Paumgartner Hans Dr. Pawlowski Bruno, Director der Rück-

versicherungs-Gesellschaft. PeifferAnt, k. k. Telegraphenamts-

Official.

Peitl Paul, Official im Ministerium des Aeussern.

P eitler Joh. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.

Pen dl Franz, Privat

Pereira Alf. Baron, k. k Legations - secretär.

Perl es Julius, Kaufmann.

v. Pernhoffer Gust. Dr., prakt. Arzt.

Frau Peter Marie, Advocatensgattin.

Peter Wenzel Dr., Hof- und Gerichts- advocat.

Petter C, Cassier der Sparkasse.

Petzold J. G., k. k. Rath.

P e t z o 1 d J. G., Handlungsgesellschafter.

P ey rer C, Jurist.

Pfann Jos. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.

v. Pfeifer Alf. Ritter, Cand. jur.

Pfeifer Ernst.

v. Pfleger Ferd. Dr., Arzt.

Pfliger Ign.

Pf ob Carl, Cafötier.

Fräul. Pia Caroline, Private.

Pia Julius Dr.. k. k. Hofsecretär.

Pichl Jos. Dr., Hof- und Gerichtsadv.

Pichler Jos. Dr., Notariatsconcipient.

Pick Jos. Dr., Advocaturscandidat.

V r-VerzeichnisB 1881.

P i c k 1 Jos.,Oberward. d. k. k. Punz.-Amt. Pils Carl, Beamter der Anglobank. Pilz Rob., Maler. Pinapfel Ed., Ingenieur. Piskorz Alex., Official im k. k. Landes-

vertheidigungsministerium. Pittner Vict., k. k. Commissär. Piwetz Franz, Comptoirist. Plank Jos., Professor. Plass Carl, Magazineur. v. Plener Ernst Dr., k. k. Legations-R. v. Plener Ignaz, Exe, k. k. w. g. Rath. Ploderer L. Dr.. Hof- u. Gerichtsadv. Plutzar Ernst Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Pobeheim Rud. Dr., k. k. Notar, v. Poche Eug. Freiherr, Gutsbesitzer. Poche Rieh. Baron. Pochtier Jos. Poduschka F., Architekt. Pöschl Franz. Pohl J. Dr., Professor. Pokorny Ed. Dr., Advocaturscandidat. Pollak Jos. Dr., k. k. Univers. -Assist. P o 1 1 a k Leander, Stiftshofmeister. Pollak Rud., Bankbeamter. Polland Joh., Kaufmann. Polatschek v. Nord wall Sigm., k. k.

Generalmajor. Pollitzer Dr., Professor. Pongratz Gust.

Popelka Ad., k. k. Hofrath am oberst. Gerichtshof.

Posonyi Alex., Kunsthändler.

Possanner v. Ehrenthal E. Dr., Hof- und Gerichtsadvocat.

Prager Gust, Jurist.

Fräul. Prantner Hedwig.

Frau Prantner Helene.

Prantner Rieh.

Preindlsberger Alois, Privat

Preuss Ed., Pianist.

Prinz Heinr., Seidenhändler.

Privat- und Familien - Fonds- Direction Allerhöchste.

Prii Gust. Dr., Hof- imd Gerichtsadv.

Prix J. N. Dr., Hof- und Gerichtsadv.

Prossinagg Lud. Dr., Hof- und Ge- richtsadvocat.

Prugbcrger Julius, k. k. Landes- gerichtsrath.

Prugger Gottf., Kaufmann.

Przibram Ludw., k. k. Hofrath.

Puchberger Ad., Bankbeamter.

Puchberger Gust, Ober-Ingenieur.

Qu est! Jos., k. k. Oberlandesgerichtsr.

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18

Austria.

Rabl Jos.

Kack Jos., k. k. Hofrath.

Raetzsch Ad., Kaufmann.

v. Raimann Franz Ritter, Dr., k. k.

Landesgerichtsrath. Frau v Raimann R., Landesgeriehts-

raths-Gattin. Rainer M F., Kaufmann. Ranzenberg Hugo, Mitgl. d. Stadtth. Ranzi Bartholom., Privat. R a n z o n i Emerich, Schriftsteller. Rasim Wilh., Kaufmann. Rath Ant

Regenhart Ernst, Fabrikant. Reger Carl, Buchhändler. Rechtnitz Heinr., Repräsentant des

Hauses Victor von Erlanger. Reich Otto, stud. jur. Reich Paul. Reichel Eugen.

Reiff en st ein Gottl , k. k. Hof-Chromo-

lithograph. Frau Reimann Emniy, Private, v Reim an n Carl Ritter, k. k. Oberst. Fräul. v. Reimann Olga. Reinisch Gust., Fabrikant. Reischl Cornelius Dr., emerit k. k.

Notar und Realitätenbesitzer. Reiser Othmar Dr., Hof- und Gerichts-

advocat.

Reisner Paul, Vorst der Depositen-

casse des Giro- und Cassenvereines. Reitzes Jos. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Ribarz" Friedr., Privat. Richter Alb. Dr., Hof- u. Gerichstadv. Richter Aug. Friedrich. Richter Bened. Dr., prakt Arzt. Richter Carl Dr Riesch Albert, Cooperator. v. Riegler Franz Edler Dr., Advocat Riess Dr., Hof- und Gerichts advocat. Rint Hans.

Rittermann Ed., k. k. Auscultant.

Rodler Alf., Stud phil.

Rogenhofer AI., Custos.

Roh de Carl August.

Rohrer Jul Dr., Notariatsconcipient

Roncali Leone Dr., k. k. Notar.

Ronsburger Ed.. Dr. med.

Rossi Camillo Dr., k. k. Landes- gerichtsadjunct

v. Rosenberg Friedr. Ritter, k. nieder- ländischer General-Consul.

Rosenthal Emil, Studirender.

Rosen thal Wilh., Privat.

Rosmanith AI., k. k. Telegrafenamta- Assistent

v. Russin an it Th. Edler Dr., General -

Secretär der Börsekammer, v. Rosthorn, Ingenieur, v. Rothschild Alb., Freiherr. Rott Carl Dr. k. k. NoUr. Roux Gust, Nordbahnbeamter. Rüben Carl. Dr med. Rupp Franz Jos. Dr., k. k. Poliz -Com. Rupp Gust Ad., k. k. Oberlandes'

gerichts-Rechnungs-Revident v. Sääf Carl Ritter, Dr., Hof- und Ge-

richtsadvocat. S ach er Hans, BOrgerschullehrer. Saitler Raim , k. k. Militärrechnuiigsr. Salcher Math. jon.

Salm Franz Altgraf, Erlaucht, k_ k.

w geh. Rath. Frau Sassy Ida.

Sattler Ant Dr., k. k. Gerichtsadjunct

Sattler Hub., akad. Künstler,

Fräul. Sauer-Csäky-Nordendorf J.

Frau Sauer-Csäky-Nordendorf Virgin., Generalauditorsgattin.

v. Scala Rud., stud. phil.

Schadlbauer Gust, Kaufmann.

Schäfer Reinh., Ingenieur.

Schaider Franz, Kaufmann.

Schandorf er Rud. Dr., k. k. Gerichts- adjunct

v.Scharschmidt F. Frh..k.k. Hofrath

und Reichsrathsabgeordneter. Schaub Ludw., Beamter des Giro- und

Cassenvereins. Schaurek Franz. k. k. Notar. Scheid Georg Adam, Silberwaarenfabr. Scherak Carl. Beamter des obersten

Rechnungshofes, v. Schey-Kororala Friedr. Freiherr,

k. k. p'riv. Grosshändler, v. Schey Stefan Freih. ScheyrerTh.. Privat. Schiebek Jos., Ingenieur. Schiestl Leop.Dr.,Hof-u.GerichtsadT. Schiffner Rud., Apotheker. Schilder Carl, n. ö. Landesrevident Schiller Friedr. Schillinger Hans, Kauftnann. S c h i s k e Carl . Kaufmann. S chl esinger Jos., Professor. Sehl os s Julius Dr., Generalrath der

Anglobank. Schluck Adolf, Beamter der Sparcasse. S c h m a 1 Ii o f e r Paul, Bankbeamter.

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Austria

19

Schmidel E., k. k. Staatsanwaltsubst.

Schmidt Alfr. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.

Schmidt Erdmann, Kaufmann.

Schmidt Franz, Beamter.

Schmidt Friedr., Kaufmann.

Schmidt Louis, Fabrikant.

Schmilauer Heinr.

Schneer Th., k. k. Hofzahlmeister.

Schneider Carl, k. k. Bezirksrichter.

Schneider Friedr., Tuchhandler.

Schneider R. v. Ernstheim Max Dr.

Kraul. Schneider Natalie.

Schober Friedr., Bauspängiermeister.

Schoberlcchner Wilh. Dr.

Schöchtner Franz Dr., Beamter der k. k. Hofbibliothek.

Scholl er Franz, Strohhutfabrik.

v. Schoeller Philipp.

Schön Rob., Beamter der österr. Staats- eisenbahn-Gesellschaft.

Fräul. Schönauer Eleonore, Private.

Schönbichler Job., Kaufmann.

Schön reiter Georg, akad. Maler.

Schöpf Ferd., Magistratsbeamter.

Schöppl G., Beamter d. Nationalbank.

Schreinzer Carl, k.k. Finanz-Secretär.

Schrom Anton, Ingenieur.

Schück Otto.

Schueler Fried. Jul. Dr., General-

Director der SQdbahn. Schüller Fritz, Beamter der Oesterr.

Nordwestbahn, v. S c h u 1 1 n e r Carl. Ritter. Schulz Paul, Studirender. Schümm Christ.

Schuster v. BärnrodeR., akad. Maler. Schwab Erasmus Dr., Director. Schwabe Carl.

Schwach Jos. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. v. Sch wartz-Mohrenstern G., Ritt. Sch warz-Senborn, Baron, Exc. Schwarz Franz, Kaufmann. Schwarz Gust Dr., k. k. Gerichtsadj. Schwarz Mathias. Schwarz Max, Privat. Schwarz Vict, Privat.

SchwegelJ., Freih., k.k. Sectdons-

Chei, Eic. Schwenk Ludw., Apotheker. Sedlaczek Vict.

Sedlaczek Wilh. Dr., k. k. Landes-

gerichtsadjunct. Sedleczko Joh., Buchhändler. Sedlitzkv Wenzel Dr., Apotheker. Sei dl Carl, Techniker.

Seligmann Friedr., Ingenieur. SeyffJ., Hörer d. Handelshochschule. Seyffert Thum. Sickinger Leop., Studirender. Sickinger Leop., k. k. Landesger.-R. Siebort Rud., Apotheker-Provisor. Sie gl Wilh., Kaufmann. Silberhuber Ant, Beamter. Silberstein Friedr., stud jur. Simony Friedr. Dr., k. k. Professor. Singer Otto, stud. jur. Smoley Alois, Dr.

v. Sögner Carl, Beamter d. Nordwestb. v. Sommaruga Guido Dr., Freih., Hof-

und Gerichtsadvocat, Sonnleithner Franz, Comptoirist. Sotlschegg Ign., Kaufmann. Späth Jos. Dr., k. k. Regierungsrath. Sparr Carl, Privat. Fräul. v. Spaun Anna, Private. Specht J. A , Kaufmann. Sperr Georg Dr., Advocaturs-Candidat. Spiering Ant. Privat. Spieske Th.. Kaufmann. Spiess Ant., Ingen, d Elisabeth-Bahn. Spitzer A.

Spitzer Alb. Dr., Advocatursconcipient

Spitzer A. Dr.. Hof- und Gerichtsadv.

Spitzer Cornelius.

Spitzer Ludw. Dr., prakt. Arzt.

Spitzer Mor , Schirmfabrikant.

Spody Carl, Beamter der Creditanstalt.

Spody Heinr., Privatbeamter.

Spody Raiiii., Beamter d. Creditanstalt

v. Springer Alfr., Freih

Springer Ed., Beamter.

Springer Gust, Baron.

St aar Leop.. Kaufmann.

Stäche Guido, k. k. Oberbergrath.

v. Stahl Oscar.

Standthardtner Dr., Primararzt. Sf'ava Georg Dr., k.k. I^indesgerichts-R. Steinbach Joh. Dr. Stein berger Phil. Dr., Zahnarzt. Steiner Otto, Referent d. Handelsger. Steiner Rud.. Studirender. Stein inger Jul., Dr. der Medicin. Steis Fr. Ant.

Stej s kal Carl, k.k. Gymnasialprofessor. Stejskal Conrad, Conceptspraktikant Sterk Bernh.

Steudel H., Realitätenbesitzer und

Reichs rathsabgeordneter. Stiassny Ludw., Kaufmann. Stöger Jos. Dr., Hof- u. Gerichtsadv.

2*

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20

Austria

Stoeger Vict , Adjunct im k. k Hof- zahlamte.

StöhrA. Dr.. Hof- u Gerichtsadvocat

und Reichrathsabgeordneter. Stölzle Wilh. Storck Carl, Kaufmann. Stransky Gust. Dr., Advocaturs-Cand. Strassmann Hugo. Straub Iriedr., k. k.Landeagerichts-R. Strauss Joh., Beamter der Neusiedler

Actiengesellschaft. Strehblow Carl, Geschäftsleiter bei

Ad. Strehblow. v. Stremayr Carl Dr., Exc., 2. Präsident

des k. k. obersten Gerichtshofes, v. Suess Friedr., Hörer d. Handelsakad. Szeps M., Redacteur. TachauerL., Bankdirector. Tafler Paul Dr.

Tapp v. Tappenburg Leonh., k. k.

Major a. D. Taus zig Donato, Privat, v. Tautphoeus Freiherr, Dr. Frau v. Tchorznicka Marie. Teirich Emil, Director der Wienerber-

ger Ziegelfabrik- und Baugesellschaft. Tennenbaum Jos., Kaufmann. Tennenbaum Sigm., Cand. med. v. Teschenberg Ernst Freiherr, k. k.

Gesandter und bev. Minister etc. Thimig Hugo, k. k. Hofschauspieler. Thienemann Otto, Architekt. Thum Daniel Dr., Hof- u. Gerichte-

Advucat. Thun Leo Graf, Exc. Tinti Carl Baron. Tischler Ludw., Architekt. Frau T o d e s c o Baronin. Todesco Ed. Baron. Topscher Gust. Dr., k. k. Notar. Frau Toth Caroline. Toth Vict., k. k. Reservehauptmann. Touristenclub österreichischer. Trafoyer AI. Dr., k. k. Armenarzt. Treu Bernh. Dr., prakt Arzt, v. Troll Gust., k. k. Ministerialsecretär. Trott er Vict. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Trutter Jos. Dr., Hof- n. Gerichtsadv. v. Turneretscher Ferd., k. k. Ministe-

iri t\ 1 s t? c i* ^ t>är Tvrolt Rud. Dr., Mitglied des Stadtth. Uhlirz Carl Dr. Ulrich Carl.

Frau Unfried Rosalia, Private. Universitäts-Bibliothek, k. k.

v.Unkhrechtsberg Carl Ritter, Guts- besitzer. .

Vaugoin Carl, Gold- und Silbe rwaa ren - fabrikant.

Vesque v. Püttlingen Carl Baron.

Vesque v. Püttlingen Joh. Baron, k. k. Sectionschef a. D.

Vetter Heinr., Fabrikant.

Vogel Carl.

Voget Herrn. Dr.

Vogl Juüus, k. k. Oberst im Geniestabe.

Voigt Rieh., Stud jur.

Vorgeitz Wilh., Kaufmann.

v. Vraniczany-Dobrinovic Anton,

k. k. Sectionsrath. Frau Wärndorfer Bertha. Wärndorfer Samuel, Kaufmann. Wagner Br. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Wagner Joh. K. Holzhändler. WagneT Matth., k. k. Hofoptiker. Fräul. Wahlberg Antonie. Private. Wahlberg Wilh. Dr.. k. k. Hofrath. Waidhofer Julius, Hanptcassier der

österr. Transportgesellschaft. Wakenrod er H. M., Fabrikinhaber. Wallmann Hein. Dr., k. k. Stabsarzt. Wallner Leop.. Tuchhändler. Walter Ad., k. k. Landesgerichterath. Waltz Ant. Weber Ludwig.

Frl. Weckbecker Henriette Baronesse. Wedl Fritz.

Wegs« heider Joh., Volkss-chullehrer. Wehli Aug. Baron, k. k. Sectionschef. Weigl Carl, k. k. pens. Oberlieutenant u.

Nordbahnofilcial. Fräul. Weigl Irma.

Weine zier l Joh. Dr., Hof- u. Gerich ts-

advocat. Weinzierl Jos.. Kaufmann. Wcinlechner Jos. Dr., k. k. Professor. Frau Weiss Adelinde. Weiss Aug. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. Weis 8 Carl, stud. phil. v. Weiss Gust., Jurist. Weis 8 J., Disponent. Weiss Julius, Kaufmann. Weiss R. v. Wellenstein Max,

Wechsler.

Weiss Moriz S. Dr., Rechts praktikant. Weiss Paul Josef, Privatier. Weissenberger Ferd . Restaurateur. Weitlof Mor. Dr., Hof- u. Gerichtsadv. v. Weittenhiller Josef Edler, k k. Landesgerichtspräsident.

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AustTia.

21

Weizennauer F. Welker C. Dr., prakt. Ar/t. Wengraf Herrn. Dr., Hof- u. Gerichts- Advocat.

Wenzel Aug., Assecu »-anzinspector. Werner Alfr., Buchhändler. Präul. Werthheim Caroline.

Wertheim Franz Baron v. Wertheim Leop Wertheim Wilh.

v. Wertheimstein Leop., königl. bair.

geh. Finanzrath. Weste rmay er Vinc, k. k. Ober-Ing. Weyringer Carl, Privat. Wibiral Franz Dr.

Wielemans de Monteforte Arth.,

Ingenieur. Frau v. Wiener-Welten Henriette. Wieschnitzky Victor J , Kaufmann. Wies er Carl, k. k. Hofrath am oberst

Gerichtshof. Wiesner Aug. Dr., Hof- u Gerichtsadv. Wikede Julius k. k. Hofsattler. Wilczek Hans Graf, Mitgl. d. Herrenh. Wild Dominik jun.

Willner Ant. Dr., Hof- u. Gerichteadv. Wimm er Carl, Beamter der Nationalb. Wimmer Ign., Kaufmann. Wimpffen Victor Graf. Winarsky Ant, Beanit. d. Cred.-Anst. Winkelbauer Carl, Beamter d. Credit- Anstalt.

v. Winter Moriz Edler Dr., k k. Ober- Finanzrath.

v. Winterstein G. S. Freiherr, Mit- glied des Herrenhauses.

Wis grill Carl, Stadtzimmermeister.

Wisinger Franz, Apotheker.

FrauWisinger Olga.

Wissiak Carl, Bergwerksbesitzer.

WitlaSil Andr. Dr., k. k. Sanitätsrath.

Witt Josef, k. k. Polizei-Obercommiss.

v. Wittek Heinr. Dr., k k. Hof- und Ministerialrath.

Wodickh Adalb. Dr., Hof- u. Gerichts- advocat.

Wödl Otto, Kaufmann.

v. Wörz J. G. Dr., k. k. Sectionsrath

W ohl gern uth B., Gemischtwaarenh.

Wolf P., k. k. Professor.

Wolfram Joh. G., Buchhalter.

Wolfrum Ernst, Beamt. d. Unionbank.

Frau v. Worms -Sehe v Emilie.

Wurth Laur.

Wurmfeld Carl Dr.

Wurtzinger Paul, k. k. Telegraphen- Official.

Zamarski L. C, Hof-Buchdrucker.

de Zana Jos. Dr., Realitätenbesitzer.

Frau de Zana Johanna, Hausbesitzerin.

Zehngraf Jos., Firma Riesch & Cie.

Zeiner Carl.

Zeising Otto, Kaufmann.

Zelinka Th., stud. jur.

ZelinkaTh. Dr., k. k. Notar.

Ziegler Alex.

Ziegler Georg, Fabrikant

v. Zimmermann-Göllheim C.Ritt.

v. Zinn er Adalb. Ritter. Banquier

Zoeller Heinr , Privat

Zsigmondy Emil, stud. med.

Zsigmondy Otto, stud. med.

Auswärtige Mitglieder.

Aichinger Carl, k. k. Notar, Mank. Aichinger Jos., Apotheker, Mödling. A 1 b r e c h t Hanns , Notariatscandidat,

Mödling. v. Almäsy Ed., Graz. Alpers Mor., Pfarrer, Rohrendorf. Andrässy Koloman, Ketegyhaza. Arz Joh. Graf, k. k Rittmeister, Lehen-

Sedlitz.

As eher Ludw. Dr., Advocat, Leoben. As s amLuk., Stiftspfarr., Kremsmünster. Auersperg Carl Fürst zu, Durchl., Prag. Adler Heinr., Studirender, Halle, v. Aichinger Georg Ritter, Vicepräsid.

der Rudolf-Bahn, Salzburg, v. Babitsch Jac. Ritter, Dr., k k.

Gerichts adjun et, St. Pölten. Batthyany Carl Graf, k. k. Kämmerer,

Schlaining. Becker, k. pr. Garnisonsauditor, Glatz. Benedict v. Mautenau J.Dr., Aussee. Bernus A., Pasteur, Basel. Bianchi Leopold Baron, Duca di

Casalanza, Görz. Bi er wirth Friedr.,Obergerichtsr., Celle. Biziste Ludwig Dr., Landesadvocat,

Mödling. v. Böhm Eugen Dr., Innsbruck. Brauner Placidus, Cooperator, Grünau. BrunnerJos., Müllermst, Neunkirchen. Buchmüller Ign. Dr., Leoben. Bulikowski St, Dr., Lemberg. Buxton E. N., Knighton. ChalupekCarlDr., k.k. Bezirksrichter,

Kirchschlag.

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22

Austria.

t. Chlumetzky Joh. Ritter, k. k.

Minister a. D, Görz. Ca ander J.. Dettva. Decente Ad., Apotheker, Tbbs. Dechy Moritz, Budapest. Dedekind Rieh., Prof., Braunschweig Demmer Ad., Oberingenieur. Eisenach. DoblerTh . k.k. Not . Waidhofen a.d Th. Dresel Teofil, Buchhändler. Cüli. Druxa Franz, Secretär der Nadrager

Gewerkschaft, Mfihrisch-Schönberg. E d 1 i n g e r Altmann. Professor, Göttweih. Engel Sigmund Graf, Wagrain. Engel Th., Jurist, Brünn. Eötvös Roland Baron. Budapest. Etheridge J. H., Maidenhead. t. Feyrer Joh. Edler, k. k. Finanz-

Secretär, Laibach. Fischer Otto, Prag. Flu ss Jul., k. k. Ger.-Adj., Mank.

Franziscis Jos., Beamter, Sacco.

Frimmel Franz, Neunkirchen.

Froestl Jos. Dr..

Fromman F. sen.

k. k. Tabakfabrik-

k. k. Bezirksrichter.

Advocat, St. Polten. Buchhändler, Jena. Fnrtmüller Rud., k. k. Postmeister, Stockerau

Gangibauer Cölestin, Abt u lebensl.

Herrenhausmitglied, Kremsmünster. Gierich Alb.,k.preuss. Amtsricht.,Glatz. Fräul. Giesenberg Bertha, Hamburg. Gleich Jos., k. k Bergrath u. Vorstand

d. Revierbergamts, Leoben. Gmunden, Zweigverein des Oesterr.

Touristen-Club. Gruber Max Dr., Arzt, München. Göllerich August, Techniker, Wels. Gussenbauer Herrn., Locomotivfabrik.,

Floridsdorf. Haala Ferd. Dr., Advocat, St. Pölten. HartigJul.. Gutspächt, Wr. -Neustadt Haselsteiner Johann. Bürgermeister,

Gutenstein, v. Hauer Jul. Ritt., k. k. Prof., Leoben. t. Heidler-Egeregg Carl Dr., k. k.

Legation ssecretär, Rom Heller Markus Dr., Rechtsanwalt,

Pressburg. Hoffmann Franz, Vorstand d. kön. ung.

TriangulirungsbuTeau, Budapest. Högel Hugo Dr., k. k. Gerichtsadjunct.

Wolfsberg Fürstin Hohenlohe-Schillingsfürst

Durchlaucht, München.

HoJe Corn. Dr., Advocaturscand.. Brünn. Hrdliczka Heinr., Kaufmann. Brünn. Huebmer A., Btud. phil.. Pitten. Jahnel Dr .k. pr. Gymnasiallehr., Glatz. Jerusalem Ludw. Dr., Advocatur»-

coneipient, Chotzen. Jörg Georg, Hötelier, Mariaschutz. Kaindl Alb.. Lederhändler, Linz. Kai lab A. J. Dr., Advocat, Prossnitz. Kammel v. Hardegger Dr.,

besitzer, Grussbach. Karpathen verein, ungar., Klein Franz, Mähr.- Schönberg, v. Klippstein Aug. Dr., Prof., Gießsen. Knittelfelder Franz Dr., Advocat,

Feldbach.

K ob eck Friedr. Dr., Hof- und Gerichts- advocat, Graz.

Kostersitz Ubald, Chorherr. Kloster- neuburg.

Kotschy Friedr.. evangelischer Pfarrer. Ramsau.

Kraitschek Gust. Dr., k. k. Notar. Baden.

v. K ratter Ferd. Dr., Ritter. Advocat.

Lemberg. Kratter Friedr., Jurist, Lemberg. Kraus Eugen Dr., Advocatursconcipient,

Mödling.

v. Kr au s s Franz Freih., k. k. Bezirks -

hauptmann, Wr. -Neustadt. Langer Th., Professor am Francisco-

Josefinum, Mödling. L eitgeb Ludw., Capitular, Göttweih. Leithe Wilh., Bergamtsverwalter.Idria. Lergetporer Bened., Kaufmann, Zell

am See. Leseverein, Ternitz. Letts Thomas A., London. Lipoid W. M., k. k. Hofrath. Idria. Machacek Ant,. Musiklehrer. Budapest. Mal In er Joh., Hötelier, Veldes. Mandelblüh Edm , Beamter des Vor-

Rchussvereins, Olmütz. MarschalckP. Bemh. M.. Gutenstein. Mayr v. Meinhof Franz Frh , Leoben. Meran Franz Graf. Gutsbesitzer. Graz. Meyne J., Samenhändler, Oedenberg. Michel Hyacinth, Architekt und k. k.

Professor, Bielitz. Millot Albert, Paris. Mittelbach Sigm.. k. Sanitätsrath u.

Apotheker, Agram. Müller-Melchiors Ing., Floridsdorf. Mu schier Carl Dr., Advocat, Leoben.

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Austria.

23

Mjrbach t. Rheinfeld Franz Baron,'

k. k. Hofrath u. Landespräsident, Graz. Na st Joh., Privat u. Realitätenbesitzer,

Vorderbrühl. Verein der Naturfreunde, Mödling. Neukirch Julius, k k. Gerichtsadjunct,

Baden bei Wien. Neumann FeL Dr., Advocat, St. Pölten. Obermayer Herrn. Dr., Adv., Leoben. Obertimpfler Nicol., Eisenw.-Beamt.,

Ternitz.

Fraul. ÖllacherErnest, Private, Wels.

dell'Oro di Giosue, Luigi, Mailand.

Palliardi Jos., Buchhändler, Brünn.

v. Papi-Balogh Peter, Mezöhegyes.

v. Paumgartten Silvester, Salzburg.

Pawesch Heinr., k. k. Forstcommissär, Judenburg.

Peyrer Hanns, Advocat, Grieskirchen.

Pfeifer E. F., Fabrik beamter, Graz.

Pfretschner Norbert Dr., Jenbach.

Pferschy Joh., Apotheker. Leoben.

P ittn e r Wilh. Dr., Pfarrer, Schweiggers.

Porndorfer Hartm., Profess.. Kloster- neuburg.

Pott Ludw., k. k. Landesgerichtsrath, Wr. Neustadt.

v. Pretis di Cagnodo Sisinio Freih., k.k. Minister a. D. u. Statthalter, Triest.

v. Preu Jos. Dr. med., Aspang.

Rambousek Ans., Pfarrverweser, Alt- Brünn.

Reidemeister Werner, Kaufin.. Braun- schweig.

Riedl Edler v. Leuen stern Julius, k.k. Landesgerichtsrath, Korneuburg.

Rodiczky v. Sipp Eug. Dr., k. Prof., Üng.-Altenburg.

Rohrer Rud., Buchdr. -Besitzer, Brünn.

Rothermann Wilh., Kaufmann, Wr.- Neustadt.

Rziha Raim. Dr., Advocat, Mödling.

Fräul. v. Rosthorn Rosa, Oed.

Kabinetskanzlei Sr. kön. Hoheit des re- gierenden Herzogs von Sachsen- Coburg-Gotha.

Sack Friedr. Dr., k. k. Gerichtsadjunct, Bruck a d. L.

Sannthaler Alpenclub, Cilli.

Schaff er Fr. J., k. k. Finanz-Oberinsp., Braunau.

Schallner Carl. Lehrer. Neunkirchen. Schell Alei. Dr. med-, Triest. v. Scherzer Carl Dr., Ritter, k. k. Hof- rath und Generalconsul, Leipzig.

Schickardt Osk., Jurist, Brünn. Schindler George L., Bregenz. Schleicher Wilh., Realitätenbesitzer, Gresten.

Schmeidel Friedr., k. k. Notar, Weyer. Schnitzer v. Lindenstamm Herrn.,

Gutsbesitzer, Schönstein. Schottik Sigm. Dr., k. k. Bezirks-Ge-

richtsadjunct, Stockerau. zu Schwarzenberg Fried., Fürst,

Cardinal -Erzbisehof, Eminenz, Prag, v. Schwind Herrn. Ritter, Ober-Ingen.

Elbogen.

Seidl Ignaz, Fabrikbesitzer, Mährisch-

Schönberg. Siebr eich Jos., Budapest. Frl. Sie gl Carola, Mähr.-Schönberg. Frau Siegl Emma, Mähr.-Schönberg. Frl. Siegl Roberta, Mähr.-Schönberg. Siegl Rieh., Fabrik.. Mähr.-Schönberg. Siegl Rob., Mähr.-Schönberg. Skodlar, Handelsmann U.Hausbesitzer,

Graz.

Skutezky Arnold, Fabrikant. Brünn.

Specht AI., Weisswaarenh., Mödling.

Speiser Coloman, Cooperator u. Gött- weiher Stiftspriester, Ybbs.

Sprung Franz. Director, Leoben.

St auf er Vinc, Gymnasialprof, Mölk.

Steinbrecher Conrad, Kaum»., Mähr.- Trübau.

Stern bach Otto Baron, k. k. Major des 10. Landesschützen-Bat, Bregenz.

Strohmayer Rud., Steingutfabrikbe- sitzer, Wilhelmsburg.

Suida Alb.. Chemiker. Neunkirchen.

Tauscher Bela Dr., Stadtphysikus, Pressburg.

Frau Tauscher Hermine. Pres.sburg.

Teltschik Rieh. Dr., Notariatscand.. St. Pölten.

Tremel Ed. Dr.. Advocat. Grein.

Treu Carl Dr., Advocat. Graz.

Tschurtschenthaler G., Bruneck.

TukettF. F., Bristol.

Urbaschek Felix, Dr.. Arzt, Mürz- zuschlag.

Ulbricht Dr.. Prof., Üng.-Altenburg. Urlinger Paul. Consistorialrath und

Dechant, Scheibbs. Vasold Josef, Hammerwerks- und

Fabrikbesitzer, Schladming Venturi Jacob. Avio v. Vintler Friedrich, Bruneck. Wagner Joh.fBapt,, Mähr -Schönberg.

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24

Aiistria— Berchtesgaden.

Waissnii Michael, Realitätenbesitzer,

Reichenau. Fräul Waldmann-Hablin Mathilde,

Private. Altenmarkt. Wallaschek Dr., k. k. Notar, Brünn. W a 1 1 n ö f e r Hermann, Fabrikbeamter,

Neunkirchen. Weissbach A., Oberfst., Friedauwerk Werner Alex., Ingenieur, Salzburg. Wibiral Josef Dr. . Landesadvocat,

Herzogenburg. Wigand Mor., Privat. Pressburg. Wilhelm Fr., Apotheker, Neunkirchen. Willburger v. Willburg, Alex.,

Fabrikdirector, Neunkirchen. Wollenhaupt Willi, geh. Justizrath,

Breslau.

Wood Jaroes, Wimpassing.

v. Zäborszky Adolf, städt. Beamter. Pressburg.

Zach Carl, Privatbeamter, Mödling.

v. Zahony Heinr. Ritter, Görz.

v. Zahony Wilh. Ritter, Görz.

Frau Zaillner Emilie, Advocatens- gattin, Prossnitz.

Fräul Zaillner Emilie, Prossnitz.

Z a i 1 1 n e r Innoc. Dr. , Advocat u . Reichs- rathsabgeordneter, Prossnitz.

Zankl Julius Dr., k. k. Gerichtsadjunct, Lilienfeld

Ziegler Jon., Rentmeister and Bürger- meister-Stellvertreter. Gutenstein.

Zimmermann Alb., k.k. Professor und Landschaftsmaler, Hacking.

Berchtesgaden.

Sectionsleitung:

Lamprecht Josef, Apotheker, I. Vorstand. Waagen Adalbert, Landschaftsmaler, II. Vorstand. Schwarzenbeck Jakob, Privatier. Cassier u. Schriftführer, v. Barth Freiherr, k. Oberamtsrichter, I. Beisitzer. Mayer Johann, k. Salineninspector, II. Beisitzer.

6i» Mitglieder.

Aigner Conrad, k. Förster, Schappach. Hölzl Peter, Bergführer.

Althaus Karl, Gutsverwalter. Schönau, v. Barth J. Freiherr. k Oberamtsrichter. Bay er J. B., Privatier, Bamberg. Bayer Vict. Dr., Privat., Strassburg. Brandner Michael, Zimmerraeister. Brandner Mich., Bergführer. Königsee. Datzman Mich., Bergführer, Ramsau. Deneke Wilh., Kaufmann, Magdeburg. Dosse Paul, Gutsbesitzer, Bischofwies, v. Egglofstein Freiherr. Premierlieut., Grimma.

Eichel man Michael, Schneidermeister.

Eibl Sebastian, Lohnkutscher.

v. En gel man Herm., Director, Berlin.

v En gel man, Studiosus, Berlin

Fritz Georg, Privatier, Frankfurt a M.

Geiger J.B., k. Rentbeamte, Ebersberg.

Geiger Franz, Bischofwies.

Gimpl J. B., Stadtjftarrer, Tittmoning.

Grassl Wolfg., Bergführer, Königsee.

Graul Ernst. Privatier, Bischofwies.

Grill Johann, Bergführer, Ramsau

Grösswang, Hötelier.

G uttman Ludwig, Silberarbeiter.

Haller J. B , Hötelier.

v. Heyden Dr., Dresden.

Hornberger J. B., k. Forstmeister. Hube r Josef, Hötelier. Käser er Andre, Kaufmann. Kersch bäum er senior, Kaufmann. Kimmerle Ludwig Dr., prakt Arzt. Kirchmayr Michael, Bürgermeister. Köberl Georg, Hötelier. Krcmbs Max, k. Oberförster, Königsee. Krösswang Jos., Hötelier. Königsee. Lamprecht Jos., Apotheker. Leitner Anton. Spängiermeister. Liphart, k. Schlossverwalter. Lorenz Karl. Baumeister. Mayer J. B , k. Salineninspector. Mayer Josef, Kunstgärtner. Mein dl Conrad, Silberarbeiter. Miller Julius, k. Bezirksarzt. Moderegger K , Schiflmeist., Königsee. Ponn Johann, Zimmenneister. Pirngruber Raphael, Hötelier. Punz Jos., Bergführer, Ramsau. Rast Johann, cand. pharmac, München. Schön Friedr., Gesandtschaftsattache', Berlin.

Sägmüller Joh., Gastgeber. Scheifl er Ulrich, Maler.

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Berchtesgaden— Berlin.

25

Schwarzenbeck Jakob, Privatier. Waagen Adalbert, Landschaftsmaler

Schwarzenbeck Georg. Posthal ter. Walch Michael, Photograph.

Somer Erhard, Sattler. WTeinberger,k.Oberft>rst., Bischorwies.

Stangassinger Kl., Schlossermeister. Weiberger Max. k. Forstassistent

Vanwerden Josef. Bergschreiber. Weiss Michael, Kaufmann

Vetterlein Emil, k. Major | v. Wiesend, k. Regierungsrath.

Vonderthan Ludwig, Maler. I 7. Zacha, Oberst, Hirschberg.

Voss Richard. Schriftsteller. v. Ziegler Otto. k. Rentbeamte.

V o 1 k a r t Ernst, Apotheker. Mönchen, j

Berlin.

Sectionsleitung:

Scholz J. Dr., Vorsitzender (S. 0. Skalitzerstrasse 14 la .

Hirsch felder, Prof. Dr., I. Stellvertreter des Vorsitzenden.

Weber, Director Dr., II. Stellvertreter des Vorsitzenden.

Biermann Dr., Schatzmeister.

Scholle Dr.. Schriftführer.

Winckelmann, Stellvertreter des Schriftführers.

Löchner, Schulvorsteher, Verwalter der Sammlungen.

175 Mitglieder.

Albert, Musiker.

Appel Dr., Arzt, Brandenburg a. H. Arndt, Lehrer. Ascherson Dr., Professor. Audouard, Major, Charlottenburg. Bach Dr., Director. Bach mann Dr., Oberlehrer. Backs, Gymn.-Lehr., Burg b. Magdebg. v. Bärensprung. Rentier. Bäsch Dr., Schriftsteller. Benzien, Hof- Uhrmacher. Bergmann, Fabrikant. Bi ermann Dr., Oberlehrer v. Bitter. Regierungsrath, Potsdam Bio bei, Ober-Güter -Inspector. BöckDr., Arzt, Brandenburg a H. BötticberF. Dr, Sanitätsrath. Böttich er K., Regierungsrath. Bopp, Aratagerichturath. Bredow, Raths-Maurermeister. Brinkmeyer, Gymn. -Lehrer, Burg bei

Magdeburg. Brose, Banquier. Darmstädter Dr., Fabrikbesitzer. Deegen, Geh. Regierungsrath. Delbrück Dr., Professor, Jena. Diederich, Directorial-Secretär. Dielitz K., Historienmaler. Di elit z P., Kaufmann. Dieterici, Cand. med. D in s|e Dr., Oberlehrer ; Draheim Dr., Gymn. -Lehrer.

Eggel Dr., Arzt.

Ehrenbaum, vereideter Fondsmakler

Erich, Kaufmann

Fischer E. Dr., Oberlehrer.

Fischer G., Verlagsbuchhändler, Jena

FittbogenDr.. Director, Dahme.

Fleischhammer, Hofjustizrath.

Fränkel Dr., Sanitätsrath.

Franke Dr., Oberlehrer, Schleasingen.

Freudenberg, Kaufmann.

Frey tag Dr.. Lehrer

Friese Dr., Chemiker

Funke, Amtsrichter.

Gallien Dr., Oberlehrer, Ostrowo.

Gern ss Dr., Gymn. -Lehrer.

Giesen, Gymn -Lehrer , Wongrowitz,

Prov. Posen Gleditsch. Oberlehrer. G öd ecke Dr.. Sanitätsrath. Goemann, Banquier. Göschen Dr., Rechtscandidat. Gross, Lehrer. Günther, Oberlehrer. Güssfeldt Paul, Dr. Habel, Kaufmann Hammer G., Banquier. HammerR.. Bürgm., Brandenburga.H. Hansmann, Regierungsrath Hapke, Prediger. Hase Dr., Chemiker, Spandau. Helmholtz Dr., Professor, Geh. Re- gierungsrath.

Dunkelberg, Refer.. Nordhausen a. H. j Henze Dr., Realschullehrer.

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26

Berlin

Herrlich Dr., Oberlehrer.

Hesse, Landgerichtsrath.

Hirse h Dr., Realschullehrer.

Hirschberg, Banquier.

HHrschfelderjDr.. Professor.

Ho ff mann Dr , Professor.

Hoppe R. Dr., Professor.

Hoppe J., Kaufmann.

Horn, Fabrikbesitzer.

Hossbach Dr., Prediger.

c k s ta d t, Musiklehr.,Charlottenburg.

?utt Dr., Oberlehrer, Brandenburg a.H. allenbergDr., Gyran. -Lehrer, v. Kehler^stud. jur. Klaatsch Dr., Geh Sanitätsrath. Köhler, Referendar Köppel Dr., Arzt, Brandenburg a. H. Krätke, Lehrer, Charlottenburg. K[roll, Major.

Kronecker Dr., Landrichter. Krumhoff, Kaufmann. Kühne Dr., Oberlandesger.-Präsident, Celle.

K Ullrich F., Fabrikant. Kullrich W., Hof-Munz-Medailleur. Lademann, Staatsanwalt. La m b r e c h t Dr., Arzt, Brandenburg a.H. Landre* A., Brauereibesitzer. Landre* C, Rentier. Lange H., Polizeirath. Lange P., Premierlieutenant. Lehrs, Bibliothekar, Breslau. Lenz, Rentier. Levy, Banquier Lewinsohn Dr., Kaufmann. Lewinstein. Standesbeamter. Lichtheim Dr., Professor, Bern. Liebermann Dr., Professor. Lieb ig, Kammermusikus. List, Kaufmann, Brandenburg a. H. Löchner, Schul Vorsteher. w Dr., Oberlehrer. Lüdecke. Kaufmann. Maier, Major. Lichterfelde. Mehlis, Lehrer. Mewes, Architekt. Meyerhoff, Buchhändler. Miethe, Lehrer. Brandenburg a. H. Minni gerode Dr., Prof., Greifswald. Mitscher, Buchhändler. Molinari, Amtegerichtsrath Mühlmann Dr., Gymnasiallehrer. Müller A. Dr., Oberlehrer Müller C, Verlags-Buchhändler. Nerrlich Dr., Oberlehrer.

Nesselmann. Bachhändler. Ohrjtmann Dr., Oberlehrer. Parisius Dr. phil. Patschkowski Dr., Arzt. P a t z ig Dr., Gymnasiallehrer. Peter Dr., Oberlehrer. Rasche Dr. jur. Reetzke Dr. phil. Rehm, Secretär.

Reich Dr., Geheimer Sanitätsrath Riehl Lehrer, Potsdam. Riesel, Schriftsteller. Röpke Dr., Realschullehrer. Rosenow Dr., Realschullehrer. Rott, Banquier.

S ach s Dr., Prof., Brandenburg a. H Sachse, Lehrer, Weimar Schimmelfennig v. d. Oye, Baron. Schneider Dr., Gymnasiallehrer. S c h o 1 1 e Dr , Oberlehrer. Scholz E., OberL, Burg b. Magdeburg. Scholz J. Dr., Oberlehrer. Schubring Dr., Gymnasiallehrer. Schulte E., Bergreferendar, Düssel- dorf.

SchultzeE. Dr., Oberlehrer. Schultze P., Kaufmann. Schumann. Buchhändler. Schwager, Rathszimmermeister. Schwalbe B. Dr., Director. Schwalbe G. Dr., Professor, Jena. Schweitzer. Redacteur. Seydeler, Maurermeister. Siber, Landgerichtsrath, Potsdam. Simmel, Redacteur. Stäckel Dr., Realschallehrer. Strassmann Dr., Arzt. Ströbing Dr., Professor. Lichterfelde. Theel E. Dr., Realschullehrer. Theel J., Lehrer.

Thierfelder Dr., Musikdir., Branden- burg a. H.

T Opfer A., Fabrikant, BrandenborgaH

Töpfer 0., Banquier, Brandenborga.E

Tuchen Dr., Sanitätsrath.

Toussaint, Fabrikant.

Tro senke. Lehrer.

Uth, Fabrikant.

Voigt Dr., Professor

Volk mann, Amtsgerichtsrath, Dahme.

Wagner, Stadtrath, Brandenbarg a. E

Wan gerin Dr., Professor.

Weber Dr., Director.

Weichsel, Amt«- und Landgerichts- rath. Magdeburg.

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Berlin— Bozen.

27

Weidig Dr., Gymnasiallehrer. Winckelmann, Kaufmann. Winterfeldt, Rechtsanwalt

Woyte, Geheim-Secretär.

v. Zastrow Simon, Staatsanwalt.

Ziepel Dr., Oberlehrer.

Bozen.

Sectionsleitung:

Wachtler Albert, Obmann. Hanne Alois, Schriftführer. Schwarz Sigismund, Cassier. v. Paur Anton, Bibliothekar, v. Mayrl Victor, i Wachtler Heinrich, i Niglutsch Eduard, [Beisitzer. Frank Christof, Kössler Carl, )

115 Mitglieder.

Angerer Joh. Dr. j G r o n e s Paul, k. k. Postaratsofficial.

v. Angeli Ed. Ritter, k. k. Postbeamter. | Hanne Alois, Bachhalter.

Antonini Friedrich, ital. Caplan. Aschberger Johann, Spediteur. Battisti Albert, Commis. Baumgartner Alois, Holzhändler. Baumgartner Ignaz, CommR Buchner Martin, Privat. Bückard Conrad, Ingenieur. Canal Albert, stfidt Ingenieur. Carstanjen Ernst Dr., Prof., Leipzig. Civegna Alfons, Kaufmann. Dallagiovanna Peter, Kaufmann. Dan tone Fr., Gries (Fassa). Degischer Wenzel, Kaufmann. D ieffenbach J. E., Director. D inzl Ant. Dr., Arzt, Kastelrut. D oswald JoBef, Privat. Ebner Johann, Kaufmann. Ell er Johann. Curat, Sulden. v. Eyrl Georg Baron, Gutsbesitzer. Ferrari Gotthard, Buchdruckereibes. Fink August, Kaufmann. Fink Carl, k. k. Prof u. Bezirks- Schul - inspector.

Fischer Richard, Gasfabrik - Director. Flora Ignaz, k. k. Postmeister, Mals. Foerster Philipp, Hotelier. Frank Christof, landwirtschaftlicher

Wanderlehrer. Ganner Franz, k. k. Forstcommissär. Giacomelli Pet», Apoth.. DeutKchmetz. ▼. Grabmayr Johann Dr , Advocat. Grard Georg.

G reis sin g J. A., Buchhalter. Grimus v Grimburg Carl Ritter, k. k Professor.

Harting Alois, Lithograph. Heinrich Ignaz, Secretär. Helm 8 Otto, Oekonom. v. Hepperger Carl Dr., Advocat Hiller Richard, Pharmaceut Hofer Carl, Optiker, v. Hoffingott Johann, Spediteur. Jäger Friedrich, Kaufmann. Jordan Julius, Spinnereidirector. Irschara Josef, Architekt. Kernstock Ernst, k. k. Professor, v. Khuen Graf, k. k. Kämmerer und Major.

Frau v. Khuen Helene Gräfin.

Kieser Johann, Ingenieur.

Kiniger Alois, Spediteur.

Kno flach Carl Dr.. k. k. Nolar, Trient.

Knoll A. S., Photograph.

v. Kofi er Gustav Dr., Gutsbesitzer.

Kopriva Ernst Dr., k. k. Adjunct

ssler Anton, Seiler, Fabrikant.

KösslerCarl, Buchhalter.

Kräutner Heinrich, Buchhalter.

Kroat Johann, Privat, Gries.

Lob Heinrich. Kaufmann.

Lun Alois, Weinhändler

Lun Anton, Agent

v. Mackowitz Alois. Gutsbesitzer.

Maglich Johann, Commis.

Fräul. Mahlknech t Josefa.

Mair Felix, Gasthausbes., Klobenstein.

Malcolm Alex., Kaufmann, Venedig.

v. Malfer Josef, Gutsbesitzer, Auer. I Marchesani Dr., Advocat, Neumarkt. | Marchesani Josef Dr., Antt, Gries.

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28

Bozen— Breslau

Mayr Rudolf, Buchhalter

v. Mayrhauser Otto, Architekt.

v. Mayrl Paul, erzherzogl. Verwalter.

v. Mayrl Victor, Agent.

Moosbrugger Hans, Commis.

Moser Franz, Buchhändler.

Ni glutseh Eduard, Posamentier.

Niglutsch Josef, Buchhalter.

Oehm Christian. Restaurateur.

Oehm Hans, Buchhalter.

0 esterreicher F. J . Hotelier, Trient.

0 ettel Josef jun , Kaufmann.

Pardatscher Joh., Weinhändl., Gries.

v. Paur Anton, Buchhändler.

v. Payr Alois, k. k Landesgerichtsrath.

Rasmo Ernst, Handlung.sreiscnder.

FräuL Riffes er Clara.

Rodeneder Ig., k. k. Hauptmann a D.

S anftl Adam, Kaufmann.

S anol Josef, Commis.

Frau Santner Ant., Alpenblumengesch.

Santner Joh., Alpenblumengeschäft

Schueler Josef, Privat.

S chwarz Abraham, Kaufmann.

j Schwarz Sigismund, Banquier. I Scrinzi L., Ingenieur. I Settari Heinrich, Kaufmann. Spreter Hermann, Apotheker Steger Peter, Kaufmann. Tecini Peter, Ingenieur, v TrojerPhil. Dr., Arzt, Klobenstein. Tschugguel AI., Buchhaudl.-Commis. Tschugguel Edmund, Cafetier. Tschurtschenthaler AI., Fabrikant

conserv. Früchte. Tschurtschenthaler Ant., Kaufin. Tschurtschenthaler Herrn., Kaufm. Ueberbacher AI., Antiquitätenhan dl Voigt Heinrich, Director. W achtler Albert, Kaufinann. Wachtier Heinrich. Kaufmann. Wal eher Johann, Wirth, Eppan. Waldmüller Franz, Apotheker. Weiser Carl Dr., Arzt. Welponer Alois. Kaufinann. Welponer Paul, Kanfmann. Winkelmann Fritz. Privat, Riva, v. Zallinger Jos. Dr., Arzt.

Breslau.

Sectionsleitung:

Eck E. Dr., Universitätsprofessor, I. Vorsitzender Dorn E. Dr., Universitätsprofessor, II. Vorsitzender. ThalhcimH., Gymnasiallehrer, I. Schriftführer. Michael Th. Dr., Gymnasiallehrer, IL Schriftführer. Landsberg Robert, Banquier, Cassier. Parts ch J. Dr., Universitätsprofessor, Bibliothekar. D y h r e n f u r t h 0 . Dr. , praktischer Arzt, i Köhler L., Hofbuchhändler, > Beisitzer.

MaschkeO., Apotheker,

104 Mitglieder.

Anderssohn Aurel, Fabrikbesitzer. ! Eger J. Dr., prakt. Arzt Auras R., Kaufmann. Bartsch E., stud. phil. Bock G., Kaufmann. Boitze W., Kaufmann. BülowP., Kaufmann und Stadtrath.

Fi e big R., Amtsgerichtsrath. Förster R. Dr., Universitäts profe Frank-Lindheim F., Ritterguts- besitzer, Kuttlau. Friedenthal P. G., Commercienrath v. Burgsdorff, Premierlieutenant a.D. I Fi iedländerS.Dr.Privat4oc.,Proskau

Caro G. Dr. jur. Caro S. Dr. med., praktischer Arzt. Claus F., Rendant. DepeneH Dr., Gymnasiallehrer. Di tt rieh R., Realschullehrer. Döring F., geh. Finanzrath. Dorn E. Dr., Universitatsprofessor. DyhrenfurthO. Dr., prakt. Arzt. Eck E. Dr., Universitätsprofessor

Friedrich W., Buchdruckereibe sitaer. Fromberg C, Banquier. GauhlJ., Oberlehrer. Gierke 0. Dr., Univers -Professor. Glogauer H, Kreisrichter, Tarnowitx. Gothein E. Dr., Privatdocent. Gottstein J. Dr., Privatdocent. GremplerH., Kaufmann. Grützner P. Dr., Privatdocent

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Breslau— Brixen.

29

Grund M., Kaufmann. Handloss P. Dr., Seminarlehrer. Hartmann W., Kataster -Controleur,

Gross-Strehlitz. Hasse Ü. Dr., geh. Sanitätsrath. Hecht 0., Assessor. Heidenhain R. Dr., Univers.-Professor. Heimann H., geh. Commercienrath. Herdtmann C, Pastor, Neurode. Herold Dr., Rechteanwalt, Oels Joseph G. Dr . Privatdocent. Kärger K., stud. jur. Kaufmann A. Dr., prakt. Arzt. Kern E., Premierlieutenant a. D. Klose J., Landrichter, Gleiwitz. Köhler L., Hofbuchhändler. Körner M . Ingenieur Korpulus B, Rechtsanwalt. Kuuisch H. Dr. Kynast R. Dr.

Lampe H., Oberstlieutenant a. D. Landsberg E., Referendar. Landsberg R., Banquier. Langer B. Dr., prakt. Arzt, v. Lasaull A.Dr., Univers.-Prof., Kiel. Lehmann P. Dr., Gymnasiallehrer. Löwig F. Dr., Goldschmieden. Lübbert A , Kaufmann Mahl er E., Kaufmann. Maschke 0., Apotheker. Mehner, Bergrath, Neurode. M eidner H„ Procurist. M ichael H. Dr., Gymnasiallehrer Möbius J.Dr., Reichsb.-Cassier, Erfurt. Molinari Th., Kaufmann. Nentwig, Rechtsanwalt, Oppeln. NordtmeyerH. Dr., Realschullehrer,

0 e s t e r 1 e y H. Dr., Bibliothekar. OpitzO., Kaufmann Partsch C. Dr., Assistenzarzt. Partsch J. Dr., Univers.-Professor. Pohl F. Dr., Kreisrichter, Trachenberg.

1 Pohla W. Dr., Gymnasiallehrer.

Pringsheim C, Landwirth.

Putze U., Buchhändler. | Raabe 0-, Buchdruckereibes., Oppeln. | v. Rabenau B., Referendar, j Rosenbaum F. W., Kaulmann. ' Schade A., Curatus

Schmidt Th., stud. phil.

Scholz E., Weltpriester u.Schulpräfect, Habelschwerdt.

Scholz P. Dr., Univers.-Professor.

Schreiber G., Banquier.

Schröter H. Dr., Univers.-Professor.

Seuffert H. Dr., Univers.-Professor.

Severin H , Stadtrath.

Siegert R., Landgerichtsrath.

1 Simon H. Dr., prakt Arzt.

I S k e n e C, Fabriks-Director.

So lt mann 0. Dr. med., Privatdocent.

Sorain erbro dt J. Dr., Univers.-Prof.

Spiegelberg 0. Dr., Univers.-Professor u. geh Medicinalrath.

StrakaH., Kaufmann.

Thalheim Th., Gymnasiallehrer.

Töplitz Th. Dr.. prakt. Arzt

Vater, Rechtsanwalt. I Weiss F., Referendar. 'Wenzel P., Bürgermst.. Wünschelburg. ! Wiener Dr. med

Wiskott M., Fabrikbesitzer, i Wiskott Th , Fabrikant. 'Wittig, Rechtsanwalt, Glatz.

Brixen am Eisack.

Sectionsleitung:

Merkel J., Ingenieur, Vorstand. Heist EL, Gasthufbesitzer, Schriftführer Goldiner X, Schuhmacher, Cassier.

16 Mitglieder.

Cantioller, Gasthofbesitzer, Klausen. Ostheimer Franz jun., Weinhändler, v. Dalla Torre, k. k. Forstverwalter Peer Dr , Arzt

X> essaier Dr., Advocat. Goldiner J., Schuhmacher. HeissH., Gasthofbesitzer. Kaltenegger Prof., kaiserl. Rath JlerkelH., Ingenieur. 31utschlechner Dr., Arzt.

Peer Ign., Apotheker.

Seidner W., Kaufmann.

Staub, Apotheker u. Bürgermeister.

Pfaundler, Privat.

Thal er Dr.. Arzt.

Waitx C, Kaufmann.

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30

Bruneck— Coburg.

Bruneck.

Gegründet am 16. NoteroUr 1880.

Sectionsleitung:

Hib ler Hieronymus Dr., Advocat, Vorstand

Mahl Jos. Georg, Buchdruckereibesitzer, Schriftführer.

v. Grebmer Eduard, k. k. Postmeister.

20 Mitglieder.

B r u n n e r Georg, Gastwirth.Geiselsberg. Festner Moses, k k. Servituten- Ab-

lösungs-Commissir. Fran zelin lgnata, Gastwirth. Ghedina Paul, k. k. Major u. Landes-

schützen-Bataillons-Commandant. v. Gr ebm er Eduard, k. k. Postmeister, v. Grebmer Jos., k. k. Steuereinnehmer. v.Haider Oskar Ritter, Ingenieur, Graz. Hibler Hieronymus Dr., Advocat. Jörg Johann Dr., k. k. Bezirksrichter, v. Khautz Edler zu Eulenthal, k. k.

Hauptmann.

Mahl J. G., Buchdruck ereibesitzer. v. Mayrhauser Otto. Architekt, Boien. v. Menz Emst Dr., ReichBritter, k. k.

Notar u. Bürgermeister. Mutschlechner J.,Gaatwirth,S.Vigü. 0 f e r Caspar, Ingenieur. Schneider Franz Josef, Professor an

der Handelsschule, Innsbrack, v. Stadler Ritter v. Wol fersgrün,

k. k. Professor, Bozen. Swoboda Raimond, Pbarmaceut. Tinkhauser Johann, Handelsmann, v. V in tl er Friedrich Ritter, Privat

Coburg.

Sectionsleitung:

Graf Dr. med., Stabs- u. Bataillonsarzt, I. Vorstand. Riem an n Franz Dr. phil., Gymnasiallehrer, Schriftführer. Löh lein Friedrich, Privatier, Cassier.

ü5 Mitglieder.

Appel Ludwig, Kaufmann

B a hm a n n Emilt Rechtsanwalt.

v. Bassewitz, Major a. D., Gotha.

B audier, Regierungs-Assessor.

Baumbach, Landrath, Sonneberg.

B erger Fr. Dr. med., Medicinalrath.

Biedermann Louis, Kaufmann.

B i 8 c h o f f Emil. Kaufmann.

B ondies Fr. W., Kaufmann.

Brey ding, Postsecretar.

Fraul. Brey mann Sophie. Eisenach.

Brodführer, Schuldirector.

v. Brunn eck A., k. k. Rittmeister a.D.

Campbell of Craigniss, Premier- lieutenant u. Adjutant S. H. des Her- zogs von Coburg.

Degssing Emil, Justizrath.

Fr&uL Dictel Louise, Eisenach.

Dressel Robert, Kaufmann.

Duphorn Heinrich, Decorationsraaler, Eisenach

El an er, Hofbuchhändler, Eisenach. Esmarch, Dr. med., geh. Medicinal- rath u. Professor, Kiel.

Ewald, Präsident des herzogl. Hofamte?.

Florschütz Bruno Dr. med., Sanit.-B

Forkel Hermann Dr. jur., Gerichts- Assessor, Gotha.

Gempp, Apotheker, Rodach.

Graf Dr. med., Stabs- u. Bataill -Arzt

Gruner Ernst, Landrathsamts-Asse*s.

Härtel, Rechtsanwalt, Rudolstadt.

Hessberg Dr. med, prakt. Arzt, Schleusiugen.

v. Imhoff Baron, Rittergutsbesitzer auf Hohenstein.

Krafft Emil, Kaufmann.

K ra i s s Herrn , Amtsricht, Gräfentonna.

Leyss G., Privatier, Königsberg L Fr.

Liebaldt, Oberamtsrichter, Suhl

Löhlein Friedrich, Privatier.

Müller Dr. med . Medicinalrath.

Ortloff Friedrich Dr. phü.

Othberg Rudolf, Steuerrath.

Pohl , Hauptmann u. Compagniecbef.

Quark Burkhard, Rechtsanwalt.

Ratzeburg, Capitän zur See z. D.

Reich, Postsecretar, Greiz.

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C oburg Constanz

31

Riemann Albert, Fabrikant.

Riemann Emil, Finanzrath.

Riemann Franz Dr., ph. Gymn.-Lehrer.

v. Röpert Bar., hzgl. Oberstallmeister.

S c h a c k Dr. jur., 0.-Amtsricntcr,Rodach.

S c h e 11 e r Heinrich, Grosshändler, Hild- burghausen

S c h e 1 1 e r Robert, Grosshändler, Hild- barghausen.

Sc hiegnitz Paul, Amtsrichter.

Schmidt Alwin, Kaufmann, Leipzig.

Sehr ai J t Hermann, Banquier.

Schwabe Dr. med., Amtsphys., Apolda.

Scott Mr., Geschäftsträger I. M. der Königin von England.

Seige Dr. med., prakt. Arzt, Saalfeld

Simon Albert, Kaufmann.

Simon Louis, Kaufmann.

Simon Otto, Kaufmann.

Staude Julius. Privat.

v. Stockmar Baron, Major a. D. und

Rittergutsbesitzer. Strassburger Oscar, Kaufmann. Strasser Hugo, Hof-Optikus. Study Dr. phil., Gymnasial professor. Tröger Rudolf, Privat Voigtol Dr., med Privat. Voll and, Hauptmann u. Compagnie-

Chef.

Constanz.

Sectionsleitung:

Zengerle W., Professor, Vorstand. Cnefelius L., Privat, Vorstand-Stellvertreter. Strauss W. Dr., Privat, Schriftführer und Cassier.

95 Mitglieder.

Ammon 0., Buchdruckereibesitzer. Baader L., Privat Basier. Notar, Stockach. Baur F. X, Privat. Baur jun.. Apotheker, Ichenheim. Becker C, Post-Dir. a. D., Karlsruhe. Beger, Ober-Ingenieur, Offenburg. Bis sing Fr., Oekonom. Bosch, Apotheker, Radolfzell. Böhm, Oberlehrer, Ueberlingen. Brandes W., Bank-Director. Braun A., Bau-Inspector. Brunner H., Banquier. Buss J., Landgerichtsrath Cnefelius L., Privat. Coblenzer Ad., Fabrikant. Dehrns Dr., Postrath. D elisle, Fabrikant, Durlach. Ewald, Pfarrer, Ueberlingen. Förster Fr., Spital Verwalter Freudenberge r, Bahn-V., Offenburg. Gesell D., Conservator des Museums, v. Girardi, Oberförster, Messkirch. Gotha L., DampfschiflTahrts-Inspector. Grad mann A., Kaulmann. Griesser C, Rathschreiber. Haas C, Ministerialrath. Hagebusch, Oekonom, Radolfzell. Hagmann. Landw.- Lehrer. Messkirch. Haitz Dr., Medicinalrath, Meersburg. Halm F., Hötel-Besitzer.

Hamm, Oberförster, Stockach. He es er A., Kaufmann. Hegele J., Bank-Director. Heros e* E., Fabrikant. Hermann C, Bau-Director. Hesslöhl E. Dr., Professor. Jack J , Privat. Johns 0., Privat

Kays er W., Bezirks -Maschinen-Ing. Keller, Ingenieur, Lörrach. Keppler W., Privat. Kling, Post-Director, Donaueschingen. K o h 1 u n t H , Landgerichtsrath Kränkel, Professor, Gymnas.-Director,

Donaueschingen. Kurr, Prem -Lieuten. a D., Moosburg. Landauer Jul..Fabkt.,Zörbigb.Leipzig. Lang Dr., Gutsbesitzer, Hinterhausen, v. Lessei, Oberst-Lieutenant. Loös, Fabrikant, Singen. Luschka A., Anwalt Mai er J., Gewerbschul -Vorstand. Manz, Ingenieur, Ueberlingen. Marquardt R. Dr.. Stabsarzt. Math ei 8 Fr., Anwalt Mauron Dr., Professor. Meck W., Buchhändler. Meyer J , Hötel-Besitzer, Singen. Munding, Posthalter, Engen. Niemeyer H, Rechtsanwalt u. Notar,

Essen a. d. Ruhr.

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32

Constanz— Darmstadt

Noppel E., Fabrikant. 0 s t n e r A., Stadt- Director. Perpente\ Güterverwalter, Offenburg. Rahn M., Kaufmann. Rasina, Oberamtmann, Engen Raupp A., Gasdirector. Reif fei F., Kaufmann, Weinheim. Riggler A., Anwalt, Schmidt G. Dr., Medicinalrath. Schmidt K. Dr., prakt. Arzt, Lahr. Schmitt J., Wasser- und Stiassenbau- Inspector.

Schneider, Redacteur u. Verl., Engen. Schuhmacher J., Ingenieur, Bombay. Schwarz Fr., Ober-Postkassen-Buchh. Seiz K. Prof., Kreisschulrath. Sevin L., Rector. v. Seyfried, Premier- Lieutenant.

Siraraermacher W., Fabrikant. Stock er, Amtsrevident, Engen. S t ö 8 s e r 0., Postdirector. Strauss Gl., Kataster-Control., Eitorf. St raus s W. Dr., Privat. Suhm G. Dr., Zahnarzt. Sulzberger A., Banquier. Thumb J., Postverwalter a. D. Waag C., Landgerichtsrath. Waizenegger, Premier-Lieutenant. Weiss, Obereinnehmer, Ueberlingen. Widmann A., Versicherungsagent. Winter, Oekonom, Stockach. Wittmer F., Kaufmann. Wolff Tob., Bezirks-Bahningenienr. Würth, Oberamtsrichter, Ueberlingen. Würtenberger, Fabrikant. Zengerle W.,Prof., Realschul -Director.

Darmstadt.

Sectionsleitung:

Metz L, Rechtsanwalt, Vorsitzender.

Schwab jun. Gottfried, Kaufmann, Schriftführer.

Orth Ph., Kaufmann. Cassier.

102 Mitglieder.

Anton Rudolf. Telegraphenverwalter. Anton Georg. Fabrikant. Arendt, Bau-Inspector. Arnold Fr., Premierlieutenant a. D. Backofen Ludwig. Bartha Th., Gerichtschr., Gernsheim, de Beauclair Adolf, Ministerialsecr. Becker D., Cigarrenfabrikant, Lorsch. Bergsträsser Arnold, Buchhändler. Bird Herbert. Rentner. Birkenholz Julius, Vilbel. Bonbard Carl. Landgerichtsrath. Budde Dr., Hofzahnarzt. Büchler L.. Kaufmann, Dresden.

Harre s, Architekt Hein, Kaufinann. Frau Hein.

Helfmann J. A., Rentner, v. He«>se Carl Dr , Oberlandesgerichtsr. Heumann K. Dr.. Professor, Zürich. Hipp Gustav, Kaufmann. Ho ff mann Heinr., Kaufm., LiverpooL Hügel A., Bankbureauchef. Jordis, Banquier. Keller H., Commerzienrath. Kleber C, Rentner. Klinger Wilh., Chemiker. Klunk, Kaufmann.

Büchner Wilh., Fabrikant, Pfungstadt Knispel, Hofschauspieler.

v. Koeth-Sörgenloch. Kreb s, Cassier. Krüger Fritz, Postsecret&r. Langenbach Dr., Reehtsanwalt. Langenbach Wilh , Kaufinann. Langheinz Dr., Zahnarzt.

C allmann Carl, Weinhändler. Fräulein Cholewa. Deininger, Ober-Postdirect., Aachen Fischer Dr., Professor. Fischer-Wrede, Bankbeamter. Frank Heinrich Dr.

Fuhr Ferd., Kreisassessor, Oppenheim. 1 Leist, Apotheker, Castel. Glöckner, Fabrikant | Lepsius Dr., Professor.

Greger, Baden-Baden Lerch Georg. Kaufmann.

Frau Grodhaus Auguste. Leuthner Louis, Consul.

G rodhaus W., Seifenfabrikant Leydhecker Dr.

Groo8 8, Gütercontr. d. H. L. B., Mainz. 1 Mahr Nikol., Kaufinann. Harre8 Louis, Hofbaumeister Merk E. A., Apotheker.

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Darmstadt— Dresden.

33

Metz L, Rechtsanwalt. Nick Ludwig.

Oppenheimer G., Rechtsanwalt. Orth Phil., Kaufmann. Osann Dr., Rechtsanwalt. Parkus, Bankdirecto r. Primm, Weinhändler, Mainz. Reitz Dr., Kaufmann. Rodenberg, Professor. Roll Ludwig, Kaufmann. Sander Ferd., Banquier. Schäfer Herrn., Amtsrichter. S c h a r c h, Ober- Rechnungsrevisor. Schlapp Ernst, Bankdirector. Schlapp Georg, Chemiker. Schlapp Rudolf, Buchhändler. Schmeel Dr., Rechtsanwalt. Schmitt, Seifenfabrikant. Schmitz, Gymnasiallehrer. Schödler, Amtsrichter, Langen. Schwab jun. Gottfried, Kaufmann. Schwab Willi.. Kaufmann. Schwarz, Kaufmann, Bessuugen.

Schwinn Christian. Scriba Friedrich, Apotheker. Seligmann Rudolf, Weinhändler. Senkenberg E., Apoth., Frankenthal. SenckenbergC, Oekon., Frankenthal. Straus Hermann, Mannheim. Tenner Dr., Apotheker. Trier Theodor, Kaufmann. Trier Adolf, Kaufmann. Wagner, Hofschauspieler. Waldmann, Secretär. Weber Dr., Geh. Med.-Ratb. Weber, Amtsgeriehterath, Sulz. Weidenbusch A., Kaufmanu. Welter, Intendanturrath. W e 1 z b a ch e r, Lithograph. Wenck Dr., Rechtsanwalt. Weyland, Landgerichtsrath. Wolfs kehl Emil, Banquier. Wolfs kehl Otto, Banquier. Wulz, Apotheker. Zöppritz L., Kaufmann. | Zimmermann Dr., Amtsricht, Lorsch.

Dresden.

Sectionsleitung.

Munkel A., Amtsrichter, Vorsitzender. Müller Br., Lehrer, stellvertretender Vorsitzender. Friedrich B., Kaufmann, I. Schriftführer. Schmidt G. Dr., Rechtsanwalt, H. Schriftführer. Hänsel B., Bureau-Assistent, Cassier. Richter E., Kunsthändler, Bibliothekar. Käbitzsch, Kaufmann, Hüttenwart.

180 Mitglieder.

Abendroth, Apotheker, Pirna.

Ackermann, Kaufmann.

v. Alvensleben, Maler.

Ancke Oscar, Baumeister, Chemnitz.

Arndt, Kaufmann.

Bachmann Dr., Rechtsanw., Pulsnitz.

Bässler, Landgerichts-Director.

Beck K., Kammermusicus.

Beck C. 0., Particulier.

Behr, Particulier.

Beyer 0. C. A., Sensal.

B e s c h o rn e r Dr., Amtsger.-Referendar.

Biehn, Cassier.

Blochmann Dr., Superintend., Pirna. Böhme, Fabrikant. Bornemann, Rechtsanwalt v. Bose Dr., Chemiker. Braeunig Dr. med., Radeberg. Brückmann Dr., Medicinalrath.

Mitglieder- Veroichnisa lhfcl.

Buchheim, Stadtrath, Bautzen. Caro Dr., Hof-Apotheker. Calberla M., Particulier. Czirn v. Terpitz, Regierungs-Assess.,

Liegnitz. D int er, Lehrer, Bautzen. Donath, Finanz-Assessor. Donath F., Kaufmann Dürisch, Amtsrichter. Ebert, Kaufmann. Ebert Dr., Fabrikbesitzer, Coswig. Eisenreich, Kaufmann. Eisenstuck A. Kaufmann, Chemnitz. Enzmann Dr., Rechtsanw., Chemnitz. Erdmann Dr., Medicinalrath. Esche E., Fabrikbeitzer, Chemnitz. Fasoldt, Rechtsanwalt. Faust Dr., Sanitätsrath. Fischer, Rittergutsbesitzer, Bautzen.

3

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34

Dresden.

Flechsig, Laudgerichtsrath.

Flemming, Dr. ph.

Förster W., Particulier.

Förster, Gerichtsaintmann a. D.

Förster, Rechtsanwalt, Pirna.

Först er, Landgerichts-Referendar.

Friedemann, Oberlehrer.

Friedrich B., Kaufmann.

Gehe Dr., Regierungs -Assessor, Pirna.

Gehre, Lehrer.

Gehrmann, Diaconus, Pirna.

Geissler, Rechtsanwalt Freiberg.

Geucke E.. Kaufmann.

Giesecke Dr., Chemiker, Plagwitz.

Gleitsmann, Fabrikbesitzer.

Güring, k. Kammermusikus.

Grenser Dr., Landgerichts-Assessor.

Günther G. A.. Kaufmann.

Hanse B., Banquier.

Hansel B , Bureau- Assistent.

Hagspihl Dr. med.

Heck er B., Kaufmann.

Helling, Particulier.

Heinpel A., Kaufmann, Pulsnitz.

Hern s, Particulier.

Hermann Kichard, Bankbeamter.

Hey de mann, Banquier, Bautzen.

Hippe, Hechtsanwalt.

Höckner, Buchhändler.

Holländer, Kaufmann.

Hornig, Kaufmann.

Jäger, Coramissionsrath.

Jeheber, Lehrer.

I srael, Seminar-Director, Zschopau. Käbitzsch, Kaufmann. Kaphahn, Kaufmann, Schwerin. Keit, Fabrikant.

Kellerbauer, Professor. Chemnitz. Kiessling, Ministerial-Secretär. Kickelhain, Architekt. Klickermann, Kaufmann. Köckritz, Kaufmann, Grossenhain. König, Landgerichtsrath. Könitz er, Fabrikbesitzer, Zittau. Kraft, Bureau-Inspector. Kretzschmar, Fabrikant. Krug, Dr. med.

Krumbiegel Dr., Instituta-Director. Küntzelmann Dr. med. Küntzelmann L., Fabrikant. Kurtz. Kaufmann, Meissen. K atz leb, Bezirks-Assessor, Chemnitz. Lehmann 0. Dr., Laudtagsstenograph. Leonhardi- Aster Dr. med. Lindemann. Gymnasiallehrer a. D., Cossebaude

L o c k n e r, Kaufmann, Chemnitz.

Löbe Dr., Geh. Ohe rrechn Ungerath.

Löber K., Hofschauspieler.

Löhnis, Generalagent

LorinserDr., Domcapitular, Breslau.

Lugen he im, Lehrer.

Metzdorf, Oberlehrer, Görlitz.

Meyer F., Kaufmann

Münlstädt, Stadt-Cassicr, Chemnitz.

Müller Br., Lehrer, j M unkel A., Amtsrichter.

Neidhardt, Assessor und Hilfsrichter. Chemnitz.

Neuenborn, Apotheker.

Nico laus, Kaufmann, Zittau.

Noch, Musik director a. D. ; Oberländer Dr. med.

Oertel, Rechtsanwalt, Radeber<r.

Opitz, Rechtsanwalt.

P ä s s 1 e r, Buchdruckereibesitzer.

Pas so w, Oberförster, Sitzenroda.

Petri, Ober-Staatsanwalt, Bautzen.

Pfeil schmidt, Rechtsanwalt.

Pressler, Rentier.

Prinz, Kaufmann.

Prix, Lehrer, Annaberg.

P r o ch a s k a, Polytechniker.

Habe Dr. med.

Ragoczy, Rector, Liegnitz.

Ranniger, Commerzienrath, Altenburg.

Renner Ad., Kaufmann.

R i c h t e r E., Kunsthändler.

Rinck Dr., Assessor und Hilfsrichter.

Rüger, Diaconus.

Rusch, Nutzholzhändler.

Scheicher Dr., Finanz- Assessor.

Scheufler, Amtsrichter, Waldheim.

Schick Dr. med.

Schink, Portrai tmaler.

Schlegel L, Rechtsanwalt.

Schlüter, Kaufmann.

Schmalz, Amtsrichter. Nossen

Schmidt Chr., Rechtsanwalt

Schmidt G. Dr., Rechtsanwalt.

Schmidt Oscar, Kaufmann

Schönfeld, Cassier.

Schreck, Rechtsanwalt.

Schreiber P. Dr., Chemnitz.

Schulz S.. Particulier.

Schumann Dr. med.

Seebe jun., Kaufmann.

Seidel, Seminar-Oberlehrer, Zschopüa.

S e y f e r t, Consist - Assess.u. Rechtsan w.. Bautzen.

Siebdrat, Dampfkessel-Inspector. Sintenis Dr., Rechtsanwalt.

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Dresden— Erzgebirge- Voigtland.

35

Sparmann, Procurist Steinbach, Diaconus. Stiehl er, k. Bezirksarzt, Aunaberg. Stolpe, Kaufmann. Teichler, Kaufmann. T e i c h m a n n, Kaufmann. Theunert Dr. phil.. Chemnitz. Thiele K., Kammermusicus. Thiem, Ingenieur, München. Thieme R., Kaufmann. Thierbach, Landger.-Dir., Bautzen. Tietze, Rechtsanwalt, Bautzen. T i t z e n t h a 1 e r, Kaufmann. Töpelmann, Assessor, Tharandt. Trentzsch, Oberlehrer. Trepp, Conditor. Tz schü ekel I\, Landwirth.

] Ufer, Oberlandesgerichtsrath. | Urban, Buchhändler.

Voigt, Bez.-Steuer-Inspector, Zittau

Wein gart Dr., Landgerichts-Assessor.

Weissbach, Pastor, Rabenau

Wengler, Oberlandesgerichtsrath.

Werner, Buchhändler.

Werner, Stadtrath , Zschopau.

Westmann R., Kaufmann.

Wiedemann, Particulier

Wimmer Dr. med.

Winkler, Kaufmann, Chemnitz.

Wolf Dr. med.

Wölfl. Dr., Rechtsanwalt.

Zähler, Oberlehrer a, D.

v. Zedtwitz K„ Botsch.-Secr., Tokio.

Zieschner, Commissionsrath.

Erzgebirgisch-Voigtländische Section in Zwickau.

Sectionsleitung:

Lehmann Adolf, Landgerichtsrath, Zwickau, Vorstand. Schnorr Veit Hans, Realschul-Oberlehrer, Zwickau, Stell- vertreter des Vorstands und Bibliothekar. Stengel Eduard, Banquier, Zwickau, Cassier. Lossow Wilhelm, Kaulmann, Glauchau, { Facilides Curt, Kaufmann, Plauen, J

126 Mitglieder.

Ackermann Oscar Edwin, Amtsger.- ! Göll an Hennann, Kaufmann, Glauchau.

Beisitzer.

Assessor, Chemnitz. Alb recht Emil, Realschuldirector,

Crimmitschau. Ayrer Heinr. Otto Dr. jur., Referendar,

"Schwarzenberg. Baumeyer Rieh.. Kaufmann, Glauchau. Becker Gustav, Kaufmann, Chemnitz.

Grahl Gustav Adolf Aug., Postdirector,

Reichenbach. Grimm Friedr., Rechtsanwalt.Glauchau. Grimm Otto Dr. jur., Rechtsanwalt,

Reichenbach. Günther Oscar. Kaufmann, Zwickau. Härtel Bich. Jul.Rechtsanw., Zwickau.

Becker Richard, Buchhändler. Zwickau, j Hab nemann Felix, Kaufmann, Zwickau. Bergmann Fritz, Kaufmann, Plauen. | Hanisch Vr. Heinr. Oscar, Oberamts- Berndt, Semin.-Oberl ehrer. Auerbach. hl er Julius, Kaufmann, Plauen.

richter. Werdau. Haupt Emil, Kaufmann,

Reichenbach.

Dietrich Carl Fr. August, Kanzlei- Heinzig Bernh. Eduard Dr. phil., Ober-

Secretär. Zwickau.

lehrer, Plauen.

Ebert Friedr., Rittergutsbes., Leubnitz, j Hempel Dr. jur , Rechtsanw., Zwickau. Eger EmU, Kaufmann, Mülsen St Jacob. Henne Gustav Adolf, Seminardirector,

Ehret H., Färbereibesitzer, Glauchau. Erzgebirgsverein. Facilides Curt, Kaufmann, Plauen. Fikentscher Wilhelm, Fabrikbesitzer,

Zwickau. Flechsig, Baumeister, Zwickau. Freitag Julius, Kaufmann, Glauchau. Friedrich, Bez.-Steuerinsp. .Auerbach. Gey ler Robert, Rechtsanwalt, Zwickau. Götze Emil, Fabrikant, Glauchau.

Schneeberg. Hentschel Fr. Aug., Banquier und

Stadtrath, Zwickau. Herrmann Eugen, Kaufmann. Plauen. Hesse, Realschul-Oberlehrer.Glauchau, Hesse A., Referendar, Klingenthal, Hinkelmann Hugo, Kaufm., Glauchau. H u 1 ts c h Moriz, Sem.-Lehrer, Auerbach. III gen Hermann, Färbereibesitzer, Crimmitschau.

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36

Erzgebirge-Voigtland.

Jacobi Georg Heinr., Realschul-Ober- lehrer, Schneeberg.

Jahn Bruno, Rechtsanwalt, Zwickau.

Jentsch Heinr., Pfarrer, Wilkau.

Jentsch Gustav Arthur Alex., Amts- richter, Chemnitz.

Jost Heinrich, Kaufmann, Chemnitz.

Kästner Florentin, Kohlenwerksbes., Zwickau.

Ka iser G. A., Lehrer, Crimmitschau. Keck von Schwartzbach, Landger. -

Director, Zwickau. Kessinger, Landger.-Rath, Chemnitz. Kirchner Oswald Rob. Dr. phil., Real-

schul-Oberlehrer, Zwickau. Klemm Carl Wilhelm.Kaufm., Glauchau. Klitzsch Emanuel Prof. Dr., Musik-

Director, Zwickau. Körner Mor. Emil, Rechtsanw.,Zwickau. K r a m e r Rieh., Amtsrichter, Falkenstein. Krause Chr. Fr., Schuldirector, Planen. Krause Heinr. Theodor, Landgerichts- rath, Chemnitz. Kretzschmar Julias Carl, Bezirks -

Steuersecretär, Zwickau. Kupfer Friedr. Heinr., Realschul-Ober-

lehrer, Schneeberg. L a c h m a n n R. G., Rech tsanw., Auerbach. L a c h m a n n Dr. med., pr. Arzt, Auerbach. Lang Hermann, Kaufmann, Plauen. Langhof Gustav, Kaufmann, Auerbach. Lehmann Adolf, Landger. -R., Zwickau. L ö s e r Adolf, Lehrer, Zwickau. L o h s e Carl Theophron, Realschul-Ober-

lehrer, Plauen. Lorenz Heinr. Oscar, Kaufm., Chemnitz. L Oes ow Arthur. Kaufmann, Glauchau. Lossow Emil, Kaufmann, Glauchau. Lossow Wilhelm, Kaufmann, Glauchau. Martini Oscar Theodor, Rechtsanwalt,

Meerane.

Mehner Heinr. Oscar, Rechtsanwalt, Chemnitz.

Meichsner Gustav, Färbereibesitzer, Glauchau.

M erb ach Joh., Insp. -Assist., Zwickau.

M ö c k e 1 Ernst Hermann, Seminar-Ober- lehrer, Schneeberg.

Mörbitz Hugo Dr. jur., Staatsanwalt, Zwickau.

Müller Anton, königl. Hüttenmeister,

Oberschlema. Müller Franz Richard, Amtsrichter,

Oschatz.

Müller Mai, Buchhändler, Plauen.

Nicola iPaul,Rechtsan w.,Crimmitschao.

Nitz 8 che Julius, Fabrikant, Werdau.

Oehmichen Carl Aug., Brandvere.« Inspector, Schwarzenberg.

Opitz Volkm., Rittergutsbes., Auerbach.

Oppe Hugo Volkmar, Bergdir., Zwickau.

Peltasohn Bruno, Referendar, Plauen.

Persch, Stadtrath, Glauchau.

P e u c e r Maxim., Referendar, Werdan.

P 0 i ck e Moritz, Bezirks-Steuerinspector, Schwarzenberg.

Reissmann Edmund, Seminar-Ober- lehrer, Auerbach.

Reuth er Ernst Dr. phil., Seminar- Oberlehrer, Auerbach.

Röber, Oberlehrer, Werdau.

Rossner Gustav Lobegott, Rendant a. D., Glauchau.

Rothmaler Albert, Postcassier, Zittau.

Rucks Robert, Eisengiessereibesitzer, Glauchau.

Rudert Bruno Dr. jur., Landgerichts- rath, Zwickau.

v. Scheibner Friedr. Bernh., Land- gerichtsrath, Chemnitz.

Schmiedel C. Herrn., Archidiakonns, Chemnitz.

Schnorr Veit Hans, Real schul -Ober- lehrer, Zwickau.

Schön felder Georg, Seminar-Director, Auerbach.

Schramm Gustav Adalbert, Stadtbau- meister, Zwickau.

Schubert Chr. Gottlob, Gerichts- schreiber, Zwickau.

Schumann Carl Eduard Otto Dr. jur., Rechtsanwalt, Plauen.

Schumann Richard, Seminarl ehrer, Auerbach.

SchurtzC.H. Dr., Kohlenwerksdirector, Zwickau.

Schwenke, Forstrentamtm.. Auerbach.

Schwerdtner Ernst, Seminar- Ober- lehrer, Oschatz.

Seifert Gustav, Kaufmann, Auerbach.

Seifert Ose, Landger.-Rath, Chemnitz.

Seifert Reinh., Rechtsanwalt, Zwickau,

Seume Theod., Rechtsanwalt, Zwickau.

Siebdrat C. Theodor Albert, Polixei- director, Chemnitz.

v. Steindel Const., Bergdir., Zwickau.

Stengel Eduard, Banquier, Zwickau.

Stirn mel K. F., Finanzprocurator und Rechtsanwalt, Plauen.

Sturm Adolf, Kaufmann, Glauchau.

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Erzgebirge- Voigtland— Fichtelgebirg. 37

Täschner Eugen Alexis, Rechtsanwalt, Freiberg.

Temper Herrn., Rechtsanwalt, Zwickau. T e mp e r Robert, Amtsrichter, Chemnitz. Thiele Julius, Kaufmann, Glauchau. Türke Otto, Organist, Zwickau. Uebel, Kaufmann, Plauen, ühlig Bruno, Kaufmann, Auerbach.

Ulrich Horst, Kaufmann, Chemnitz. Ullrich Heinr. Franz, Justizrathund

Rechtsanwalt, Chemnitz. Walther Justus, Kaufmann, Plauen. Wolf Theodor Dr. jur., Landgerichts -

Director, Zwickau. Zeune Ernst, Kaufmann, Glauchau.

Flchtelgeblrg In Wunsiedel.

Sectionsleitung:

Kadner, k. Forstmeister, Vorstand. Breitung, k. Notar, Schriftführer. Schneider, k. Forstamts-Assistent, Cassier. Ordnung, k. Bezirksamtmann, Tuppert Dr., k. Medicinalrath, Klee mann, k. Rentbeamter, Beisitzer. Buch er, k. Amtsrichter, Weber, k. Pfarrer,

53 Mitglieder.

v. Beauvais, Fabrikdirector, Franken. Brandenburg, Privat. u. Landtagsabg. Breit ung Alfred, Kauf in., Schweinfurt. Breitung Mai, k. Notar. Brühschwein, k. Oberamtsrichter,

Kirchenlamitz. Buch er, k. Amtsrichter, v. Burchtorff, k. Regierungspräsident,

Bayreuth.

Cordes Dr., k. Hofrath, Aleiandersbad. Degen, k. Pfarrer. Denk, k. Oberförster, Kulmain. Fels er, k. Oberförster, Fichtelberg. Grimm, k. Lieut. a. D., Kirchenlamitz. Häffner, k. Oberförster, Furthammer. Häffner, k. Oberförster, Weissenstadt. Härtung, k. Oberförster, Bischofsgrün. Heberlein, Apotheker, Weissenstadt. Herzer, k. Oberförster, Weidenberg. Herzer, k. Förster, Tröstau. Jäger, Zahntechniker, Asch. Kadner, k. Forstmeister. Kadner, k. Oberförster, Speinshardt. Klanner, Färbereibes., Kirchenlamitz. Kleemann, k. Rentbeamter. Kleemann, Fabrikbes., Weissenstadt. Kraussold, k. Pfarrer, Redwitz. Krem s er,k.Betr.-Ingen.,Treuchtlingen.

Kreuter, k. Bauamtmann, Kempten. Krodel, k. Oberförster, Vordorf. Leers, Gutsbesitzer und Landrath,

Göpfersgrün. Meyer, Gastwirth, Fantaisie b.Bayreuth. Meyer, Gasthofbesitzer. Melchior, Oberförster, Ebnath. Müller, Weinwirth. Nehring, Buchhändler. Nolte, Handlungsreisender, Stuttgart. Ordnung, k. Bezirksamtmann. P a p e 1 1 i e r , k.Regierungsrath, Bayreuth. Pöhlmann,k. Bez.- Arzt, Kirchenlamitz. P r a g e r , k.Obcrförster, Warmenateinach. Rascher, k. Forstamtsassistent. Rennebaum, k. Oberförs t, Fichtelberg. Schiller, k. Reallehrer. Schmidt, Banquier. Schmidt, Bergingenieur, Bayreuth. Schmidt, Bürgermeister, Weissenstadt Schneider, k. Forstamts-Assistent. Slevogt, k. Oberförster, Sparneck. Tuppert Dr., k. Medicinalrath. Weber, k. Pfarrer. Wiedemann, Apotheker, Bayreuth. Wilfert, Bürgermeister, Kirchenlamitz. Wirth, k. Subrector. Ziegler, Fabrikbesitzer, Breitenbrunn.

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3H

Frannenwadl.

Frankenwald.

Sectionsleitung:

Seelinger Max, k. Notar, Xordhalben. Obmann. Schneider Georg, k. Postexpeditor, Nordhalben, Cassier. Hofmann Josef, Lehrer, Nordhalben, Schriftführer

134 Mitglieder.

a) Hauptrerein mit dem Sitz in Nord halben.

Heinrich Max, Kaufmann, Lamm. Herapel Oskar, fürstl. Oberförster, Rodacherbrunn.

Miss Klug Emma, Red Barns, Redcar, Hepp Adalb., k. Rezirksamtsass., Naila.

Y«»rkshire; England. I Herrmann Heinr..k. Pfarrer, Birnbaum.

Fr,m Levin Pauline, Grosshändlers- Hill er Gottfried, Lehrer.

gattin, Leipzig. Hof mann Josef, Lehrer.

Fr.iu Seelinger Clara, königl. Notars- HohbergerRichard.Lehrer.Grumbach.

gattin. Nordhalben. j Ho rnGust.,Schieferdeckerm , Wurzbach.

Bauer Carl jun., Kaufmann, Lichtenfels. Horn Heinrich, Mühlbesitzer, Klettigs-

B a u er Wilh., prot. Pfarrer, Tischendorf. Bayerwaltes Andr. , Gütsbes., Wetthof. Eickel Lorenz, k. Pfarrer. Birner Heinrich, k. Pfarrer, Sesslach. B 1 e y e r Alois, Buchdruckereibesitzer, Kronach.

Bousack Guido, Pfarrer, Wurzbach. Borger Fritz, Fabrikant, Naila. D au m Joh., Schiefertafelfabrik., Kronach. Deckelmann Georg, Kaufra.u Bürgerm. Degel Gustav, Kaufmann, Lobenstein. Diebel Franz, Eisenwerksbesitzer von

Heinrichshütte. Eckard Carl, Pfarrer, Naila. Fasold, Kaufmann und Bürgermeister.

Wurzbach. Ficht ner Andr., Gendarm.-Sergeant,

Nordhalben. Fiedler Herrn., Bäckerm., Wurzbach. Fink Franz, k. Förster, Oberlenkenreuth. Fischer Ernst, Kaufmann, Wurzbach. Fischer Ferd., Gasthofbes., Wurzbach. Fischer Herrn., Schiefertafelfabrikant,

Wurzbach. Frank Sebastian, Lehrer, Kirchahorn. Fugmann Andr., k. Pfarr., Waischenfeld. Görg Heinrich, Gasthofbesitzer. Götze Hermann, Rittergutsbesitzer,

Schloss Blankenberg. Grädinger Andr., k. Notar, Sesslach. Grauf Leonhard, k. Gerichtsvollzieher,

Neumarkt a. Rott. G r e i n e r Heinr., Rechtsanw.,Lobenstein. Grimm Heinrich, fürstl. Oberförster,

Saalburg. Grimm Heinrich, k. Forstgehilfe.

haramer.

Kalbskopf Georg, Lehrer, Heinersberg. Kleinbach Aug., Kaufmann, Stuttgart. Königer Emanuel, k. Förster, Regber?. Körb er Friedrich, Lehrer, Gaigans. Kügel Johann, Lehrer, Strullendorf. Langenmantel Ernst Dr., k. Bez.- Arzt, Lauer Fritz, k. Förster, Hubertushöhe. Leinecker G., Apoth., Rothenkirchen. Leistner Franz, k. Forstgeh., Tschirn. Levin Martin, Grosshändler, Leipzig. M a 1 1 e r e r Georg, k. Bezirk samtm . , Naila. Mayer Christian, Apotheker, Bayreuth. Mayer Georg Dr., k. Bezirksarzt, Naila. Müller Edmund, Kaufmann, Würzburg. Müller Heinr., Cigarrenfabr. Lobenstein. Müller Otto, fürstl. Forstaccess.,Schleiz. Munsch Adam, Kaufmann, Forchheim Neumüller Dysmas, kön. Oberförster. Tschirn.

Niegold Robert, fürstl. Amtsrichter,

Lobenstein. Paschen Ferd,, Kaufmann, Jägersruhe. Ramge Johann, k. Notar, Naila. Reichel Carl, k. Forstgehilfe, Langheim. Rein Hermann, fürstl. Forstaccessist,

Waidmannsheil. Ringelmann Conr., k. Dechant, Lahm. Rödel Magnus, Geschäftsinhaber.Berlin. R o s n e r Ant.,Cantor u.Lehrer,WurzbaclL S ch au e r Aug., k.Forstgeh.jLangenbach. Schiffmann Albuin, Rechtsanwalt,

Lobenstein. Schleip Edmund, fürstl. Postverwalter,

Ebers dorf Schraid Andreas, Caplan, Lahm.

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Frankenwald— Frankfurt a. M.

Schmidt Carl, k. Amtsrichter, Xaila.

Schmitt Bernhard, Cantor und Lehrer, Heberndorf.

Schmitt Franz, k. Pfarrer, Tschini.

Schneidawind Daniel, k. Oberförster, Langheim.

Schneider Georg, k. Postexpeditor.

Schräppel Heinrich, fürstl. Forstacces- sist, Wurzbach.

Seelinger Max. k. Notar.

Seifarth Paul, fürstl. Forstaccessist, Rodacherbrunn.

Sponsel Max, k. Forstgeh., Steinwiesen.

Stengel Andr., Schiefertafelfabrikant.

Tamm Heinr, Tuchfabrik., Lobenstein.

Teich Christian, Buchdruckereibesitzer, Lobenstein.

Volkmar Heinrich, Gasihofbesitzer, Lobenstein.

Wächter Carl, Kaufmann, Wurzbach.

Wächter Hermann, fürstl. Oberförster, Wurzbach.

Wächter Max, fürstl. Oberförster a. D., Wurzbach.

Wagner Josef, k. Gerichtsschreiber,

Wannschaff Max, Kanfro., Wurzbach.

Weber Georg, Pfarrer, Selbitz.

Weiss Edm., prot. Pfarrer, Heinersdorf.

W e i s s k e r Richard fürstl. Forstadjunkt, Titschendorf.

Weitzel Theod , Schieferbruchbesitzer, Franzensberg.

Wetzei Dr., prakt. Arzt, Wurzbach.

Wich Otto, Lehrer, Schney.

Zambelli Franz, k.Pfarrer, Büchenbach.

Ziegler Carl Theodor, Schiefertafel- fabrikant, Kronach.

Ziehr Christoph, Kaufmann, Lobenstein.

Zirkler Julius, pr. Pfarrer, Döbra.

b) Zweijrverein Greiz.

Arnold Victor, Kaufmannn. Dietel Julius, Kaufmann. Dietzel Carl, Kürschnermeister. Eil er s Wilhelm, Baumeister. Fischer Gustav, Hof-Uhrmacher. Golle Heinrich, Dampfschneidmühlbes. Gottsmann Wilhelm, Lehrer. Grunner Wilh. jun., Schneidermeister. Gruschwitz Carl, Kamracrgutspäehter,

Tryfle. Haas Max, Kaufmann. Hasert, kais. Postdirector. Helfer Ottomar, Kaufmann. Hempel Gustav, Kaufmann. Herzog Richard, fürstl. Generalcassier. Hupfe r Friedr., Gutsbes., Gottesgrün. J a e ge r Heinr. jnn.,Kammergutspächter,

Thierbach. Kürschner, Kaufmann. Leo Hermann, fürstl. Landrentenbank-

Director.

Lieb mann Oscar, fürstl. Landrichter. Merz Albuin, Kaufmann. Merz Anton, Kaufmann. Oberländer Alexis, Kaufmann. Öttel Robert, Hofbäcker. Pf r Opfer Carl jun., Kaufmann. Reinhold Wilhelm. Kammer-Actuar. Sander Hermann, Kaufmann. Scharschmidt Christ., Schuhmacher- meister.

Schlemm Erich, Buchhändler. Schneider Franz, Apotheker. Tauwald Pancraz, Restaurateur. Trögel Gustav, fürstl. Amtsrichter. Vaupel Heinrich, Kaufmann. Wagner Gustav, Fabrikant. Weber Carl, Fabrikant.

Zenner Friedrich, Fabrikant.

Im Ausschuss des Zweigvereins Greiz fungirten im Jahre 1880 die Herren: Leo Hermann, fürstl. Landrentenbank-Director als Vorsitzender, und Gottsmann Wilhelm, Lehrer, als Schriftführer und zugleich Cassier.

Frankfurt a. M.

Sectionsleitnng.

Petersen Dr. Th., I. Präsident.

Haeberlin E. J. Dr., II. Präsident.

v. Heyden L. Dr., Bockenheim, I. Schriftführer.

Ziegler J. Dr., II. Schriftführer.

Scharff Friedrich, Cassier.

Mahl au Albert, Bibliothekar.

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40

Frankfurt a. M.

Büdingen Ferdinand

Üblen schlager Carl Fr. Dr. med.

v. Rein ach Albert, Baron.

230 Mitglieder.

v. Nassau Adolf, Herzog. Frau Höchberg Henriette. Fräul. Jäger Lulu.

Frau Müller Emma, geborne Buderus, Wetzlar.

Frau Rothe Anna, geborne Schwarz,

Freiburg i. B. Fraul. Voigt Anna, Erfurt. Andreae Jean, Kaufmann. Bender P./Kauimann. Best Carl, Kaufmann. Blum J., Lehrer. Böhm Joh. Friedr., Weinhändler. Bonn Carl, Kaufmann. Bonn Philipp, Kaufmann. Bröckelmann Fritz A. B rofft Franz, Bau-Unternehmer. Buchka Franz, Apotheker. Bücher Carl Dr., Literat. B ü c k i n g Wilhelm, Kaufmann. Büdingen F. A., Kaufmann. Clauer Heinrich Carl, Kunstgärtner. Claus Daniel, Kaufmann. E b e 1 i n g Jakob, Agent. Edler Fr., Instrumentenmacher. Ehingcr A., Rentier. EhrhardW. Dr., Chemiker. Enders Christian, Rentier. Fabricius Franz, Privat. Finger F. A. Dr. phiL, Oberlehrer. Fl ersheim Robert, Kaufmann. Foesser Otto, Buchhändler. Freycisen W. Friede rieh C, Director. Fries Joh. Jac, Kaufmann. G ans L. Dr. phil., Fabrikant. G etz Max Dr. med., Sanitätsrath. Giar Anton Dr. jur., Amtsrichter. Goeckel L., Director. Goldschmidt B. M., Kaufmann. Gr ei ss J., Buchdruckereibesitzer. Gros 8 mann G. E., Rentier. Grunelins Carl, Banquier. Haag H. Dr. jur., Rechtsanwalt. Ha eberlin E. J. Dr. jur., Rechtsanw. Haurand Robert, Kaufmann. Hausser H., Kaufmann. Haus s er R , Kaufmann. Hayward P., Kaufmann. Heicke Robert, Kaufmann.

Heerdt A., Kohlen- u. Holzhändler,

Hettler Wilhelm. Kaufmann.

Heuer Ferdinand, Kaufmann.

Hirschberg M. Dr. med.

Hirth F., Privat.

Höchberg Cv Privat.

Hoff mann Jacob, Kaufmann.

v. Holzhausen Georg, Freiherr.

v. Ibell Rudolf, cand. jur.

Je ekeln F., Kaufmann.

Jordan Ferdinand, Kaufmann.

Jost Conrad, Apotheker.

Junker Heinrich, Lehrer.

Jureit Joh. Chr., Kaufmann.

Keller Gustav, Opticus.

Knies Mathias, Lehrer.

Knips J.f Kaufmann.

Krüger G. Dr. med., Augenarzt.

Ladenburg August, Banquier.

Levy Salomon, Kaufmann.

Leykauff Fr. Dr. jur., Landger -Dir.

Liebmann J. Dr. jur., Referendar.

Lindheimer Otto, Bau-Unternehmer.

Lochmann R. W., Buchhändler.

Lorey W. Dr. jur., Rechtsanwalt.

Lötz A. H. Dr. med.

Ludwig Christian F. L.. Kaufmann.

Maa s M. Dr. jur., Advocat.

Mack Rob., Kaufmann.

Mann F. W.

Marburg M., Kaufmann.

Mahl au Albert, Buchdruckereibes.

Marburg Rudolf, Kaufmann

Majer Alexander, Kaufmann.

Mauö Herrn. Dr. phil., Lehrer.

Meissner Otto, Director.

Meletta Phil., Kaufmann.

Menssing Eduard, Rentier.

Müller Carl Arnold, Kaufmann.

Müllerkl ein F., Kaufmann.

Naumann Adolf, Kaufmann.

Nestle Julius, Kaufmann.

Nestle Richard, Rentier.

Neukirch Ad. Dr. jur.

Neumann R. Dr., Lehrer.

Nürmberger H. B. R., Kaufmann

Oehl H., Rentier

0 eh ler Carl. Rentier.

Ohlenschlager Carl Friedr., Dr. med.

Oplin Adolf, Kaufmann.

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Frankfurt a. M.

41

Oppenbeimer Charles, Consul von

Grossbritannien. Ossyra Paul, Kaufmann. Osterrieth-Laurin A., Bucbdr.-Bes. v. Oven A. H. Dr. jur., Stadtr. u. Senat Petermann A. Dr., Hofzahnarzt. Petersen Th. Dr. phil., Chemiker und

Privatgelehrter. PetriH., Privat.

Pfefferkorn R. Dr. jur., Advocat.

Pfeiffer Chr. W., Kaufmann.

Prösler Wilh., Architekt.

Puls Otto, Syndicus d. Handelskamm.

R a u Ferdinand, Kaufmann.

v. Rauch F., Privat.

Bavenstein August, Privat

Ravenstein Ludwig, Kartograph.

Ravenstein Simon. Architekt.

Reiffenstein Joh. Peter, Privat,

v. Rein ach Albert , Banquier und k. belg. Consul.

Rick er W. A., Ober-Postcommiss. a.D.

Riese Ferd. Dr. phil.

Roeasler Franz, Kaufmann.

Rosen bau ra S., Kaufmann

Schaffner Otto, Kaufmann.

Schar ff Alexander, Kaufmann.

Scharf f Friedrich Dr. jur.

Schar ff Friedrich, Kaufmann.

Scheibel A. W., Kaufmann.

Scher er Carl, Redacteur.

Schmidt Louis A. A., Privat.

Schmöle Julius, Kaufmann.

S chnapper B. Privat.

Schöffer L W., Kaufmann.

Schütz H. Dr , Oberlehrer.

Sima Robert.

Staudt Jacob, Techniker.

t. Steiger L., Banquier.

Stiebel J. F. Dr. med

Stölzel Christ. Wilh , Kaufmann.

Sulzbach Rudolf, Banquier.

Thomas Eduard, Kaufmann.

Türk G. Dr. phil.

Wägmann G. I)., Sattler.

Weber Ludwig, Apotheker.

Weiss A., Cassier.

W e i s m an n Wilh., Kaufmann.

Wirth Franz, Redacteur u. Kaufmann.

Wüst C. L., Fabrikant

Zieglcr Julius Dr. phil., Chemiker.

Auswärtige:

d'Arnese V., Uscikowo. Baeumler Dr., Prof., Freiburg i. B.

de Bary W., Betr.-Insp., Luxemburg. Baur Adolf, Assessor, Offenbach a. M. Bender Ph. H , Lehr., OfTenbach a. M. Böhm Gust, Fabrikant, Offenbach a.M. Brenner Carl Dr. jur., Adv.-Anwalt, Mainz.

Buderus Eugen, Hüttenwerkbesitzer, Wiesbaden.

Bunge Gustav, Köln.

Bunge Eduard, Antwerpen.

Coulmann A., Oberst, Darmstadt.

Dacqud Eugen, Neustadt a. d Haardt.

Dacque Rudolf, Neustadt a. d. Haardt.

Deisler F. C, Revis. b. grossh. Haupt- steueramt, Mainz.

v. Deine 8, Hauptm. imgr. Generalstab, Berlin.

Dietz J. Ad., Deidesheim.

Engelhard Otto, Offenbach a. M.

Fleischer Bruno, Stuttgart.

Flinsch Gustav, Freiburg i. B.

Flinsch Oscar, Freiburg i. B.

v. F r i t s c h K. Dr. ph., Prof., Halle a. d. S.

Gas t eil Otto, Commerz.-R .Wiesbaden.

G rebner Franz, Fabrikbesitzer, Bösch- weiler i. E.

v. Heyden L. Dr. phil., Hauptmann, Bockenheim.

Hey], Rittmeister, Worms a. Rh.

v. Horn ey er Alex., Major, Wiesbaden.

H u b e r I. E., Adv.- Anw., Strassburg i. E.

Kalkhoff F., Postsecretär, Cassel.

K a r c h e r C, Zuckerfabrik., Frankenthal.

Keller Adolf, Bockenheim.

Klevenhusen G., Bremen.

Klocke Friedr. Dr. Prof., Freiburg i. B.

Koch Carl Dr. phil., Wiesbaden.

Knetsch Carl, Kaufmann, Cassel.

König C. Dr., Direetor, Höchst a. M.

Landsky, Direetor d. deutschen Grund - Creditbank, Gotha.

L an glotz Fr., Obcr-Postsecr., Mainz.

Lategahn Wilh., Amtsgerichtsrath, Broich.

Leesberg Franz Hubert , Grubenbes.,

Esch a. d. Alz, Luxemburg. Leiber A. H., Adv.-Anw., Strassburg. List K. Dr phil., Hagen, Westphalen. Lo rentz H. F., Cassel, v. Malapert-Neufville Phil., Freih.,

Bockenheim. Mayer Frdr. Dr. jur., Adv.-Anw., Maiuz. Meyer Stephan, Verlagsbuchhändler,

Braunschweig. Meurer Otto, Cöln a. Rh.

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42

Frankfurt a. M. Freiburg in Breisgau. - Gera.

Möller Wilhelm, Paris. Möllmann Wilh., Eisenb -Maschinen- Meister, Bisehheim, Elsass. Mohr Otto, Kaufmann, Offenbach a. M. Müller Carl, Masch. -Control., Mainz. M ü 1 1 e r Ottra., Kechtsanw., Frankenthal. Nicol Aug., Buchhändler, Wiesbaden. Oehlcr Ed., Fabrikant, Offenbach a. M. d' Orville Georg, Offenbach a. M. Osenb rück August, Hemelingen. Pentzel W., Bockenheim. Petersen Oscar, Hamburg. P f i t z n e r Ernst, Rotterdam Kied Ernst Dr. med., Jena. Hittershaus H., Barmen. Ködiger Ernst, stud. med., Leipzig.

Rohm er Willy, Bockenheim.

Scholle August, Wiesbaden.

Schuster Felix, London.

Sternberg Oscar, Manila.

Stroof Ignatz, Director, Griesheim a. M.

Tauber Hans, Meran.

Thal er A., Bodenheim a. R.

v. Viebahn, Regierungsr., Hildesheim.

V o h s e n Ferdinand, Mainz.

Westarp A. Graf, k. Kamraerjunker u. Referendar, Breslau.

Wigand A., Professor, Marburg.

Wolff Eduard, Druschkowka (Russl.).

Wolff Wrilh., Ichtershausen b. Arnstadt

Zoeppritz K., Dr. phil., Prof., Königs- berg i. Pr.

Freiburg in Breisgau.

Gegründet ftm 17. Januar 1881.

Sectionsleitung:

Behaghel Dr., Hofrath, Vorstand.

N e u m a n n Dr., Professor, Schriftführer.

v. Litschgi, Notar, Rechner.

42 Mitglieder, davon 4 auswärts.

Behaghel W. Dr., Hofrath.

Bär Fr., Architekt.

Bolza, Cand. math., Berlin.

Deetgen A., Privat.

E m m i n g e r H., Kaufmann.

Engesser H. Dr., Arztu. Privatdocent.

Fromherz G., Anwalt,

Garlipp G. Dr., Professor.

Groos W. Dr., Amtmann.

Hebting S., Ministerialrath.

Hieb er Fr., Stud. ehem.

Hindenlang K., Dr., Arzt.

Horstmann H., Musiklehrer.

Hoffa, Cand. med.

Kabisch Th., Intcndantur-Secretär.

Kimm ig G. Dr , Arzt

Kirn L. Dr., Arzt u. Privatdocent

Klehe L.. Privat.

Kl ehe A., Forsttaxator, Karlsruhe.

Koch K. Dr.

Kohl er K., Bäckermeister. LaUcbenbergerJ. Dr., Professor.

v. Litschgi E., Notar. Martin E. Dr., Oberstabsarzt a. D. Mayer A., Landgerichtsrath. Mayer R , Kunsthändler. Mez J., Banquier. Meister J., Arzt. Neu mann Leopold, Anwalt. Neuraann Ludwig Dr., Professor. Pfeffer Dr., Oberstabsarzt. Schuster Fr., Kaufmann. Seidner H., Professor. Sengler J., Landgerichtsrath. Stebel Fr., Anwalt Stickel K., Premier-Lieutenant a. D. v. Sybel, Ministerialrath a D. Thiry R. Dr., Arzt. Thomas L. Dr., Professor. Thumb A., Architekt, v. W e i 1 e r A., Oberamtsrichter. Emmen- dingen.

Werber, Hauptmann, Rastatt.

Gera.

Sectionsleitung:

Mörle H.t Lehrer. Müller R.f Rechtsanwalt. Putsche, Zeichenlehrer.

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Gera— Golling— Graz.

43

29 Mitglieder.

Büttner Dr., Gymnasiallehrer.

Fischer R. , Geh. Regierungsrath.

Friedemann, Rechtsanwalt.

Geh ring Dr., Professor.

Gladitsch W., Kaufmann.

Herold, Kaufmann,

H e i t h e cTt e r , Baumeister.

K ti h n R., Director d. höh. Töchterschule.

Lösche, Lehrer. Frankenthal.

LummerH., Kaufmann.

Münch W., Amtsrichter.

Mörle H., Lehrer.

M ü 1 1 e r R., Rechtsanwalt.

0 ekler, Assessor.

Pätz K , Pastor, Gross-Saara.

Prag er; Pastor, Frankcnthal.

Preller, Rittergutsbesitzer, Scheuben- grobsdorf. Putsche, Zeichenlehrer. Riecke, Lehrer. Rietzschel, Rentier. Rothe K., Landrichter. Schneider, Stadtrath, Ringfabrikant. Schönherr, Kaufmann. Schröder Dr., Rentier. Schröder Dr., Bes. der Stadtapothekc. Seifahrt, Landrath. Semmel L., Finanzrath. Sparmberg Dr. med. Sparmberg R., Kaufmann. Strebel, Fabrikant. Wildenhayn, Landgerichtsrath

Golling.

<j« gründet im Januar ls81.

Sectionsleitung:

Träger Georg, Seilermeister, Vorstand. Dietrich Nikolaus, Kaufmann, Cassier. G ei s sl er Friedrich. Gastwirth, Schriftführer. Hacker Mathias, Oekonom, Ausschuss. Lienbacher Peter, Gastwirth, AuRschuss.

18 Mitglieder.

Dietrich Nikolaus, Kaufmann.

Geiger Albert, prakt. Arzt.

G eis sler Friedrich, Gastwirth

Hacker Mathias, Oekonom, Obergäu.

Hang Ignaz, Tischlermeister.

Hof er Leopold, Gastwirth, Obergäu.

Holzherr Matthäus, Fleischhauer und

Gastwirth. Imberger Johann, Fleischhauer. Lienbacher Georg, k. k. Holrath, Wien. |

Lienbacher Peter, Gastwirth. M eidler Josef, Gastwirth, Torren. Sab ad elli Peter, Steinmetzmeister. Schitt er Martin, Fleischhauer. Steinacher Leo, Gasthofbesitzer. Steinadler Matthäus, Rcalitätenbes. Träger Georg, Seilonneister. Voggenhuber Carl, Gastwirth. Wallinger Leonhard, Realitäten- Besitzer.

Graz.

Sectionsleitung:

Demelius Gustav Dr., k. k. Regierungsrath u. Univ. -Professor, Obmann, v. Lendenfeld Robert Ritter, Stud. phil., Obmann-Stellvertreter. Günzberg Johann, Kaufmann, Cassier. Wagner Rudolf, Bankbeamter, Schriftführer. Mayer Carl, Dr., Hof- und Gerichtsadvocat, Archivar.

132 Mitglieder.

v. Aichenegg Jos., Realitätenbesitzer, Winklern.

Aigner Herm.,Werksverw., Fridauwerk. v. Artens Victor Ritter, Dr. jur. v. Artens Wilhelm Ritter, Concipient, Att ems Ignaz Graf, Dr. B al 1 1 Josef Dr., Advocat.

Baltl Josef, Advocaturs-Candidat. Bayer Hans Dr., Advocat Bernau Josef, Agent. Birnbacher Hans Dr., Advocat. Bl am er Franz Dr., Advocat. Blodig Carl Dr., k. k. Univ. -Professor. Böckh Joh., k. k. Oberlandesger.-Rath.

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44

Graz.

Bleichsteincr Franz, Gewerke,

Deutsch-Feistritz. Bonora Ferd , k. k. Kriegs-Commissär. Botteri Jacob, Professor. Ballmann Josef, Techniker. Demeliug Gustav Dr., Regierungsrath

u. Univ.-Professor. Dcrschatta Jul. Dr.. Adv.-Concipient. Dettelbach Hans, Kaufmann. Dietrich Matthäus Dr., Advocat D u s c h e r Jos., Lederermeister, Schöder. v. Ettingshausen Const. Freih. Dr.,

k. k. Univ.-Professor. Frau Erstenberg Fernande Baronin,

Graschnitz. Feeder Josef Dr., Landesger.-Secretär. Feill Franz Dr., Stadtrath. Fintschger Josef Dr., Advocat. v. Frank August, Realitatenbesitzer. Fries a ch Carl Dr., k. k Univ.-Professor. Frischauf Johann Dr.. k.k. Univ.-Prof. v. Gabriel Emil Dr. Ritter, Advocat. Gartenauer Hcinr. Dr., Professor. Gebirgsvercin Steirischer. Geyer Georg, Techniker, Linz. Graf Franz Dr , Realitätenbesitzer. Griss Rud. Dr., Concipient, Voitsberg. Günzberg Johann, Kaufmann. Gurlitt Wilh. Dr., k.k. Univ.-Professor. Harb Josef Dr., Advocat. Hartmann Julius Dr., Advocat. H e i n e f e 1 1 e r Alphons Dr., k.k. Sections-

rath, Wien, v. Hoffe r Anton Dr., Advocat, Mureck. v. Hoff er Ludwig Dr., Assistenzarzt, v. Hoffmann Th., Adjunct. Hörn es Rud. Dr., k. k. Univ.-Professor. Hribar Josef, Hausbesitzer. Janschitz Johann, General-Agent. Janiss Moriz, Oberförster, Trieben. Je 11 er Josef, Kaufmann. II wo f Franz, Dr., Director der landsch.

OberreaLschule. Juraschek Franz, Dr., Privatdocent. KaiblingerHeinr.,Gastw.,Mürzzuschl. v. Kaiserfei d Wilh. Dr., Advocat. Kaltenbrunner Theod., Buchhändler, v. Karajan Max Dr. Ritter, Univ.-Prof. Frau Kienzl Anna, Advoca.ensgattin. Klar Cajetan Dr., Bezirksrichter, Arnfels. Kleinoscheg Johann, Privat Knaffl Albert, Kaufmann. Koch Georg, Kaufmann. Koch Julius, Kaufmann. Kokoschineg Gustav Dr., Advocat.

Laminger Alois Dr., Advocat.

Langer Josef Dr., Advocaturs-Candidat

Lay er August Dr., Advocat.

v. Lederer Carl Dr.

v. Lendenfeld Robert Ritt., Stud.phil.

Link Leopold Dr., Advocat.

List Hugo, lngen.-Assistent d. Arlberg-

bahn, Bludenz. Lipp Eduard Dr., Director des argem.

Krankenhauses. Löschnig Anton, Comptoirist. Lubensky Theodor, Buchhändler. Mack Anton Dr., Advocat. Mayer Carl Dr., Advocat. v. Martin ez Aug. Dr. Freih., Advocat.

Frohnleiten. Meichenitsch Valentin Dr., Advocat.

Leibnitz.

Michelitsch Anton Dr., Advocat. Mo sd orfer Alois. Dr., Adjunct. M ü 1 1 e r e t Josef, Bezirksrichter. Neumann Wilhelm, k. k. Major a. D. Nitsche Theod.Dr., Werksarzt, Zeltweg. Oberranzmeyer Anton, Kaufmann. Ornold E., Rechtsanwalt, Berlin. Paulus Josef, k. k. Waldinspector. Pesendorfer Fritz, Realitätenbeaitzer. Platz er Julius Dr., Advocat Pöschel Jakob, k. k. Professor. Popetschnig Carl Dr., Advocat. Prechelmacher Franz Dr., Adjunct. Purgleitn er Josef, Apotheher Pühringer Franz Dr. Reiningshaus Fritz, Privat. Reiningshaus J. P, Fabrikbesitzer. R i e g 1 e r Alexander Dr., Adjunct v. Rigler Anton Dr., Notar. Riehl Alois Dr., k. k. Univ.-Professor. Rosacher Josef, landschaftl. Beamter. Rümpel F. E., Capeilmeis ter. Saboi Hans, Private. Sailler Arnold Dr., Advocat. Sameditsch Franz, Univers. -Beamter. Schaub Robert, Studierender, Wien, v. Schickh Theophil, Dr., Arzt Schloffer Alois Dr., Advocat v. Schmidt Arth., Prof.d.Handl.-Akad. Schmidt Paul, Inspector. Schreiner Carl, Buchhalter. Schwab Wilh. Dr., Raths-Secr., Leoben Seiller Friedrich, Techniker. S e r n e t z Jos. Dr., Advocat^Frohnleiten. Sirk Hermann, Fabrikdirector. Siess Anton, Director der Steiermark. Escomptebank.

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Graz.— Hamburg.

45

Sprung Ludwig Dr., Landesger. -Rath.

y. Stäche Friedrich, Oberbaurath.

Stock lasa Franz, Kaufmann.

Tor gl er Alois Dr., k. k. Staatsanwalt- Substitut.

Treumann Samuel, Bamberg.

Tunner Hermann Dr., Advocat.

Vivat Hermann, Hausbesitzer.

Wagl Ignaz Dr.. Arzt

Wagner Rudolf, Bankbeamter.

v. Walterskirchen Freiherr, Guts- besitzer, Kapfenberg.

Wegschaider Rob., Handlungs-Disp. Wittik August, k. k. Münzwardein. Wohlfart Carl, Buchhändler, v. W o r a f k a Alex. Ritter, Studirender. Z e c h n e r F. Dr., Staatsanw.-Substitut. Z i s 1 1 e r Gust. Dr., Staatsanw.-Substitüt. v. Zipperer-Arbach Dr., Advocaturs-

Candidat. Zini Anton Dr., k. k. Sanitätsrath. Zweigverein Graz des Oesterreich.

Touristen-Club, v. Zwiedinek Ritter Hans Dr., Prof.

Albert T. Amsinck L. E. Armbrust C. F., Organist. Arndt G.

Arning Ferdinand Dr. Arning Ludwig Dr. Berghausen Emil. Blass Adolf. Blohm L. F. Bockmann Bruno. Bokelmann F. F. Braune Richard Dr. Buchheister Julius Dr. BülauG. Dr. Calais Dr. Callisen Dr., Altona. Cohn Julius. Director. Cohnheim Berthold. Dehn Gustav. Dehn Rudolf, Manchester. Dehn Max Dr. Dehn Otto Dr. Elkan Eduard. Eulenburg Max. Feill Antoine Dr. Flohr Hermann. Gabain P. Gi eschen H. Dr. Goldschmidt Felix Dr. Goldschmidt Martin. Gossler Ernst.

Hamburg.

Sectionsleitung: Arning Ferdinand Dr., I. Vorsitzender. Israel John Dr., II. Vorsitzender. Seippel Hermann, I. Schriftführer. Braune Richard Dr., II. Schriftführer, v. Holten A., Cassier.

102 Mitglieder.

G o s s 1 e r Hermann Dr., Amtsrichter. Grallert W. Green H. T. Günter G. H. Gütschow Julius. Halberstadt Dr. Herbst G. J. Hinrichsen Siegmund. Hirsch Philipp Dr. v. Holten A. v. Holten Carl, Altona. Hopf Eduard. Horn Adolf. Hüpeden, Pastor. Israel John Dr. Jürgens C. J. F. Kraus Dr. med., Medicinal-Rath. Kugelmann F. Laeisz Carl. Laeisz C. Ferdinand. Lamprecht L. Leist, Reg.- Assessor, Aurich. Levenhagen Adolf. Lippert Eduard. Lippert L. J. Mark Josef. Merck Arthur. Merck Dr., Senats-Secrctär. Mittelstein A. C. H. Moh rmann Dr. Mönckeberg Rudulf Dr.

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46

Hamburg - Heidelberg.

Muhle G. C. N olte Gustav Dr. 0 ehren s Dr. 0 ldach H. F. J. Pep er L. A.

Perger Clemens, Director. Peters Wilhelm, Wandsbeck. Petersen G. Dr. Pfeiffer Heinrich. Philipp Dr. Rademacher H. E. Robertson W. Samsche Hermann. Schaer Ad. Schemmann C. H. Scherer F. W. Schmidt A.

Schröder Justizrath, Altona. Schultz J. C. Bernhard. Seippel Hermann.

Seippel Wilhelm. Seligman Emil. Siemsen P. So hege Dr. Spihlmanu A. Stammann Otto Dr. Stavenhagen W. Stück H., Obergeometer. Suhr J. A.

Ulei G. F., Apotheker. Ullrich W. Dr. Versmann E. Viett H. H. Wage Ernst. Wagener, Organist. Warburg Siegmund. West endarp W. Wichmann Robert. Wohlers 6. 0. Zumbach F. Th

Heidelberg.

Sectionsleitung:

Eisenlohr Fr., Professor, Vorstand. CuntzW., Banquier, Cassier. Köster G., Buchhändler, Bibliothekar.

65 Mitglieder.

A skenasy Dr.

Becker Ö., Hofrath.

Berend Dr., Berlin

Bender 0. Dr., Bibliothekar.

Bierbaum J., Professor.

Braun Heinrieh, Professor.

Buhl H., Professor.

Freifrau v. Bujano witsch Auguste,

Agg-Telek. Bunse,n R , Geheim rath. Cuntz W., Banquier. Cohn Georg, Professor. Daube Dr., Münden, v. De uff er, Göttingen. Dieterici, Student, Berlin. Eisenlohr August, Professor. Eisenlohr Friedrich, Professor. Engelhorn, Stadtdirector, Mannheim. Erb W., Professor, Leipzig. Faas, Anwalt, Mannheim. Fuchs C. W. C, Professor, Meran. Freifräul. v. G 1 a u b i t z Amalie, Bruchsal. Gl ö eklen Otto, Kaufmann, Mannheim. Haape W., Amtmann, Eberbach. Haas H., Studiosus.

Heil, Studiosus. Berlin. Herrmann F. Dr., Würzburg. Jörger K , Kaufmann, Mannheim. Keller Wilhelm, Kaufmann. Kcppler F. A.

Klein Carl, Professor. Göttingen. Köster Gustav, Buchhändler. Knauff, Professor. Kratzer, Lehrer. Küttner C. Dr.

Landfried Friedrich, Kaufmann. Landfried Herrmann, Kaufmann. Landfried Wilhelm, Kaufmann. Leonhard E., Anwalt. Lossen Hennann, Professor. Lossen Adolf, Kreisrichter, Broich. Maurer Dr. Mittermai er Carl Dr. Mittermaier Franz Dr. MohrK., Stadtrath. Müller Hermann Dr. Müller N. J. C., Professor, Münden. Nebel Georg, prakt. Arzt. Pagenstecher Alex.. Professor. Parkus, Ingenieur, Eberbach.

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Heidelberg -Hochpusterthal.

47

Frau v. Planck-Planckburg, Stuttg. Reinhard, Oberamtmann, Kork. Salz er R.. Professor. Schaber G. Ad., Stadtbaumeister. Schady Dr., Bibliothekar. Schellhorn-Wallbillicb G., Forst. Schellhorn-Wallbillich W.. Forst Sexauer 0.. Kaufmann, Weinheim.

Thoma R., Professor. Thorbecke Heinrich, Professor. Wagner August, Auwalt. Waldstein Dr. Winckelmann E., Hofrath. Winter K., Buchhändler. Walz Fr., Rentier, Neuenheini. Wolff Fr., Stadtrath.

Hochpusterthal.

Sectionsleitung.

Rienzner Jac, Vorstand. Rohracher Jos., Stellvertreter. Oberschneider J<>s.t Cassier. Hei lenstein er, Schriftführer. Hell Dr., Vidal Jos., Traunsteiner Jac, Stemberger Carl,

47 Mitglieder und 1 Ehrenmitglied. Ehren-Mitglied: Grob mann I\, Wien.

Beisitzer.

Angerer Thoraas, lnnichen.

Baumgartner Anton, Toblach.

B au er Josef, Landro.

Fei der Conrad, Toblach.

Frati v. Födransberg Clara. Toblach.

Harasser Josef, Niederdorf.

Helf Franz, lnnichen

Hell Dr., Welsberg.

Hellensteiner Eduard, Niedeidorf.

Hellensteiner Ferdinand, Niederdorf

Hellensteiner Franz, lnnichen.

Heller, Ober-Ingenieur. Innsbruck.

Hölzl Ludwig, lnnichen.

Holz er Franz. Toblach.

Jäger Josef, Niederdorf.

v. Kempter, Controlor, Welsberg.

Kofier Josef, Niederdorf.

Künigl Ehrich Graf, Waldhaus.

Mayrgünter Alois, Toblach.

Mittich Josef, Prags.

Moser Franz, Niederdorf.

Moser Johann, Graz.

Muts ch lechner Anton, Toblach.

Nagele Carl, Niederdorf.

Frau Nagele Emma, Niederdorf. Nagele Josef, Niederdorf. OberschneiderJosef, Toblach. ' Oberhammer Anton. Prags. Pilati Dr., Kitzbichl. Platner Dr., Bruneck. Ploner Georg, Schluderbach. Rainer Josef, Nikulsdorf. Rainer P. P., lnnichen. Raichmayr, Steuereinn., Welsberg. Rienzner Jac, Toblach. Rohracher Jos., Toblach. Scheiber Dr., lnnichen. Schmid Job.. Welsberg. Stapf Josef, lnnichen. Stemberger Carl, Sexten. Thomann Jacob. München. Told Eduard, Welsbcrg. Traunsteiner Jac, Niederdorf. Ueberbacher Josef, Gries. Vidäl Josef, Niederdorf. Wagner Dr.. Bruneck. Welsberg Hr. Graf, Mezzo-Lombardo.

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48

linst— Innsbruck.

Imst und Umgebung.

Sectionsleitung.

v. Röggla J., k. k. Bezirks-Hauptmann, Obmann, v. Vogl C, k. k. Professor, Schriftführer.

Stubmayr Jos. A., k. k. Postmeister und Gasthofbesitzer, Cassier. Ager J. Dr. med., Ausschuss. Vögele Friedrich Dr. med., Ausschuss.

25 Mitglieder.

Ager J. Dr. med. v. Alpenheim Victor. Auer Georg, Wirth, Plangei09. Deutsch Carl, Apotheker. Diala M„ Lederfabrikant u. Bürgerm. D o b 1 e r Isaak, Bergführer, Montarfcn. Haid J.T., k. k. Postmeister u. Gasthof- besitzer, Artz. Hirn Ferd., k. k. Postmeister, Silz. Hochegg er Dr., k. k. Adjunct. v. Isser Max, Bergverw., Bieberevier. Katholnig Franz, k. k. Professor. Mair Roch., Gasthofbes., Brennbichl. Neururer AI., Gastwirth, St. Leonhard. Prantl Samue1, Gastwirth, Wenns.

v. Röggla J., k. k. Bezirks-Hauptmann. Rokita Jos., Fabrikant S'chöpf Dom., Wirth, Mirtelberg. S c h u e 1 e r Ed. Dr , k. k. Bcz -CommissÄr, Bregenz.

Schweighof er August, Gasthaus- und

Färbereibesitzer. Sterzinger Caspar, k. k. Postmeister,

Nassereit.

Stubmayr Jos. A., k. k. Postmeister u.

Gasthofbesitzer. Vögele Friedrich Dr. med. v. Vogl C , k. k. Professor. Walter, k. k. Professor. Werfer, k. k. Oberförster.

Innsbruck.

Sectionsleitung.

Hueber Adolf Dr., k. k. Oberrealschul-Professor, Vorstand, v. Dalla Torre Carl Dr. phil., k. k. Professor, Schriftführer. Hueber Hermann, Zollagent, Cassier. Klement Josef, k. k. Forst-Inspector, Mar ch es an i Anton, Magistratsrath, Pock Julius, Uhrmacher, Schaller Jos., k. k. Oberrealschul-Professor,

146 Mitglieder.

Adam Carl, Altbürgermcister.

v. Aichinger Robert, landschaftlicher

Albert Ed. Dr., k. k. Univers.-Prof. Ammann Rudolf, Buchhalter, Vils. v. AnderLan Ed. Dr., k. k. Sect.-Kath. Andreis Johann, Kaufmann, v. Arz Anton Graf, k. k. Statthalt.-Rath. v. Barth Ludw. Ritt. Dr., k. k. Univers. -

Professor, Wien. Baur Franz jun., Fabrikbesitzer. Beck Carl, Agent, Bferreitter Carl Dr., Arzt, Zirl. Bl aas Florian Dr., k. k. Landesger.-R. Brugger Anton, k. k. Statth.-Rechn.-

Revident,

v. Burlo Albert Ritter Dr., k. k. Adj. Busson Arn. Dr., k. k. Univers.-Pröf. C zieh na Carl, Kunsthändler. Dannhauser Wilh., Kaufmann. Dannheimer Joh., k. k. PostofficiaL Dinter Josef Dr., Adv. n. Altbürgenn. Durig Josef, k. k Director der Lehrer- bildungsanstalt, Schulrath. E n d r e s August, Commis. Fehlerer Carl Dr., Ad?, u. Haosbes. Ferdinandeum.

Ficker Julius Dr.. k. k. Unirersitits-

Professor und Hofrath. Flunger Johann, Gasthofbesitzer. Freudenfels S., Kaufmann. Gassner Franz Josef, Buchhändler.

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Innsbruck.

49

Generalstabs-Abtheilung k. k.

Göbl Franz, Oberinspector d. Südbahn.

Gratl Anton, Photograph.

Greil Franz Dr. med.

Gröbner Ludwig, Brauereibesitzer,

Gs aller Carl, k. k. Telegr.-Beamter.

Hammer Anton Dr., Advocat.

H a m e rl Gabriel, Galanteriew.-Händler.

H a n s e r Franz, Ingenieur.

Hans er Josef, Banquier und Hausbes.

Heigl Friedrich.

Heiss Paul, landschaftl. Cassicr.

Heller Camill Dr., k. k. Univers.-Prof.

Hohenaner Paul, Steinmetz u. Hausb.

Höfel Josef, Juwelier.

Hörtnagl Hans, Akademiker.

Hradetzky Hermann, k. k. Hofrath.

H r nschka Josef, Zahnarzt.

Jene wein Anton, Handelsmann.

Jenewein Michael, Handelsmann und

Hausbesitzer. Jenewein Peter, Salzburgerwirth,

Neustift.

J ülg Bernhard Dr., k. k. Univers.-Prof. Kays er C, Restaurateur. Klammer Mar, Goldarbeiter. Klingler Josef, k. k. Hofrath. Knoll Johann Georg, Agent. K ohlegge r Jos., Kaufm. u. Hausbes. Köllensperger Anton, Handelsmann

und Hausbesitzer, v. Kripp Joh., k. k. Gymnasial-Prof. Krieg Ottokar, Kaufmann, Wesel. Lang Leonhard, Kaufmann. L antschner Ludwig Dr. med. Lausch ek Guido, Schauspieler. Leithner Aug , k. k. Forstverw., Hall. L e n e r Johann, Kaufmann. Lencr Jos., k. k. Postmeister, Seefeld, v. Liebe Ernst, landschaftl. Concipist. Lindner Josef, Hausbesitzer, v. Loss Josef, k. k. Bezirkshauptmann,

Primör.

Maas Michael, Bäckenn. u. Hausbes. Mages Alois, Hausbesitzer. Marchesani Joh., landschaftl. Beamter. Mayer Josef, Baumeister und Hausbes. Heizer Jos., Möbelhändl. u. Hausbes. Militärwissenschaftl. Verein. Mörz Friedrich Dr., Advocat. Mutschlechner Georg, Fabrikant u.

Hausbesitzer. Nairz Franz, Hötelier. Neminar Ed. Dr., k. k. Univers.-Prof

Mitglieder-Varzeichniss 1881.

Neuner Franz, Landescultur-lngen. Oellacher Jos. Dr., k. k. Universitats-

Professor. Ongania Joh., Leihanstal ts Verwalter. Ongania Carl, Sparcasseverwalter. v. Ottenthai Anton, landsch. Beamter. Pesendorfer Hermann Dr. jur. Peteriongo Johann, Handelsmann. Peyritsch Joh. Dr., k. k. Universitäts-

Profe8sor.

Pfaundler Leopold Dr., k. k. Univers.- Professor.

Pichl er Joh., Hufschmied u. Hausbes.

Plenk Ferdinand Dr. med., Universitäts- Privatdocent.

Posch Nicolaus, Gastwirth.

Po eil Heinr., Procurist.

Pusch Carl Dr. med.

v. Rapp Fr. Dr., Ritter, Altbürgerm.

Rainer Ludwig, Hötelier, Achenthai.

Rc inhart Johann, Hötelier.

Reis 8 Simon, Kunsthändler.

Rh omb er g Rudolf, Fabrikdirector

Rhomberg Wilh., Buchhalter, Wien.

v. Roschmann-Hörburg Jul. R. Dr.

Riegl Joh , Wildprethändl. u. Hausbes.

Rieser Peter, herzogl. koburg. Wild- meister, Hinterriss.

Ruef Ed., k. k. Oberförster, Achenkirch.

Salcher Dominicus, Handelsmann.

Sander Herrn., k. k. Oberrealsch.-Dir.

v. Sarnthein Ludwig Graf, Stud. jur.

Schiestl Franz, Schlosser u. Hausbes.

Schneller Christ., k. k. Landesschul- Inspector.

Schöpfer Ant., Hof-Apoth. u. Hausbes. Schuler Joh., k. k. Gymnasial-Prof. Schumacher Ant., Buchh. u. Hausbes. Schupf er Josef, Kaufmann. Schuster Otto Dr., Advocat. Sch waighofer Joh., Bäckermeister. Scutetzky Carl, Handelsmann. Seeger Th., k. k. Forst-Praktikant. Seidler Leopold, Mechaniker. Sennhofe r Carl Dr„ k. k. Univ. -Prof. Siegl Alois, Commis. Sprenger Johann, Controlor der städt.

Leihanstalt. Stein Berth., Garteninspector, Breslau. Steinmayr Stefan, Gastwirth. Strele Georg, Forstakademiker, Wien. S t r a s s e r Josef, Spediteur. Suppaneg Felir, Fabrikant, Hall. Thaner Friedr. Dr., k. k. Univ.-Prof. v. Thun Franz Graf, k. k. Feldm.-Lieut.

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50

Innsbruck— Karlsruhe.

Tiefenthaler Albert, Ingenieur. Trafoy er Adalbert, k. k. Auscultant Tschurtschenthaler Joh. Dr., Spar-

casse-Director und Altbürgenneister. Tschurtschenthaler Ludw., Kaufin. Tützscher Bernhard, Mechaniker. Unterberger Ernst, Kunsthändler. Val de Lievre Dr. jur., k. k. Univers.-

Professor. v. Voltelini Lorenz, k. k. Oberlandes-

gerichts-Rath.

Vorhau ser Johann, k. k. Hofrath. Wallerstein J. S., Handelsmann. Wechner Carl, Lithograph. Wessely Emil, k. k. Forstpraktikant. W i e 8 e r Eduard, Agent Wie ser Franz Dr., k. k. Univers.-Prot. Wittin g Alois, Handelsmann. Zambra Dominicus, Handelsmann. Zingerle Ignaz V. Dr., k. k. Univers.- Professor.

Karlsruhe.

Sectionsleitung.

v. Teuffei, Ministerialrath, Vorstand.

Gmelin, Director, Cassier.

Gr äff, Buchhändler, Schriftführer.

92 Mitglieder.

v. Babo, Rentier.

Bär, Bezirks-Ingenieur, Wertheim.

Birk, Pfarrer, Müllheim.

Bolza, stud. math., Freibarg.

Buchenberge r, Ministerial-Assessor.

Bujard, Rechtspraktikant, Rastatt.

v. Collani, Hauptmann, Ettlingen.

v. Davans, Regierungsrath, Mannheim.

Deimling Dr., Professor a. D.

Döll, Apotheker.

Döring K. F.. Kaufmann.

Dyckerhoff, Bezirks-Bauinspector.

Eisenlohr, Amtsrichter, Bühl.

Eisenlohr, Generaldirector.

Faas, Arzt, Gernsbach.

Fischer, Verw., Tauberbischofsheim.

Gerwig, Baudirector.

Giehne, Musikdirector.

Glaser, Stadtrath.

G 1 o c k n e r, Ministerialrath.

Gmelin, Director.

Gr äff, Buchhändler.

H an e mann, Buchhändler, Rastatt.

Harlacher, Hofopernsänger.

Heidlauff K. jun., Kaufmann, Lahr.

Heinsheime r, Oberlandesgerichts rath.

Hemberger, Baurath.

Hess, Landgerichtsrath.

Hieronymus, Ingenieur.

Hoff, Professor.

v. Horn, Oberst, Heidelberg.

Joos, Ministerialrath.

Just Dr., Professor.

Keller-Holl, Geh. Regierungsr. a. D.

Klehe, Forstpraktikant, Freiburg.

Klein, Apotheker, Weinheün. Klingel, Oberbaurath. Klose, Maler.

v. Krafft-Ebing, Rechtspraktikant,

Constanz. Krutz, Kaufmann. Lais, Finanzrath.

Lang, Buchh., Tauberbischofsheim, von der Lippe, Hauptmann, Rastatt v. Lüttwitz, Hauptmann a. D., Baden. Macklot C, Buchhändler. Macklot G., Buchhändler. Mai er E., Arzt

Mainzer, Chem., Hottingen bei Zürich, v. Marschall, Legationsrath. Neumann, Ober-Zollinsp., Lörrach. Neumann Dr., Professor, Freiburg. Oster Dr., Dir., Tauberbischofsheim. Otto, Amtmann, Konstanz. Platz Dr., Professor. Reis s, Fabrikant.

Riegel, Vorst, Tauberbischofsheim. Rivola, Professor, Rastatt Rochlitz, Major a. D. Rödenbeck, Hauptmann, Rastatt Rothschild, Banqu., Tauberbischofth. Sachs, Major a. D.

S & 1 Z C T \ 1 L \

v. Scheffel Jos. Vict Dr., Schrittst Schenkel Dr., Ministerialrath. Schmidt, Finanzrath. Schuster, Ingenieur, Rastatt Schweig Dr., Geheimer Rath. Sebold, Fabrikant, Durlach, v. S e y f r i e d, Director.

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Karlsruhe— Klagenfurt.

51

Sickler, Mechaniker.

Stierlin, Fabrikant, Rastatt.

y. Stösser, Geheimer Referendar.

Stösser, Stadtdirector, Freiburg.

S trau 8 8, Banqu., Tauberbischofsheim.

Ströhe, Oberkirchenrath.

v. Teuf fei, Ministerialrath.

Vi sc her, Professor.

Vogel, Buchdruckereibesitzer, Rastatt.

Wagner Hubert, Buchhändler, Dresden.

Warnkönig, Oberingenieur, Rastatt.

v. Weech Dr., Geh. Archivrath.

I v.Weiler, Oberamtsrichter, Emmen- dingen.

v. Werner, Lieutenant, Rastatt Widmann, Fabrikant. Wielandt, Senatspräsident. Wolf, Hof- Apotheker, Rastatt, v. Woyna, Hauptmann, Rastatt. Zahn, Obereinnehmer, Rastatt, v. Zanthier, Hauptmann, Rastatt. Ziegler, Stabsapotheker a. D. Zutt, Professor. Zutt, Rechtsanwalt, Mosbach.

Klagenfürt.

Sectionsleitung:

v. Jabornegg-Gamsenegg Markus Freiherr, ^ Landes-

Kanzlei-Director, Vorstand. Seeland Ferdinand, k. k. Bergrath, Inspector der Hüttenberger

Eisenwerks-Gesellschaft, Vorstand-Stellvertreter, v. Hei ss Ottwin Dr., k. k. Landesgerichtsrath, Schriftführer. Leon Friedrich, Buchhändler, Cassier. Dolar Anton, Kaufmann, ] v. Hiblerlvo Dr., Advocat > Beisitzer.

Stipperger Adolf, Architekt, )

131 Mitglieder.

Beer Alois, Photograph.

Beinitz Anton, Apotheker.

Birnbacher Carl Dr.

Blumen thal Heinrich, Triest.

Botschon Franz, Agent.

Brunner Josef, k. k. Postm., Gmünd.

Canaval Leodeg., Handelskamm. -Secr.

v. Chorinski Otto Graf, k. k. Reg.-R.

Clementschitsch Max, Handelsm.

Diez Friedrich, Hüttenverw., Lölling.

Dolar Anton, Kaufmann.

Dürr Carl, k. k. Gjmnasial-Professor.

Egger Anton, k. k. Landeszahlraeister.

Eisele Ambros, k. k. Oberbaurath.

Eisenkappel, Zweigverein d. Ö. T.-C.

Er wein Jos. Dr., Advocat.

v. Fradenek Const Dr., Ritter, k. k.

Regierungsrath. Franzis zi Georg, Verwalter. Fresacher Josef, k. k. Notar, Gmünd Fuchs Georg, Sparcasse-Buchhalter. F u g g e r Carl Graf, Erlaucht, k. k. Oberst. Gebirgsverein, Gmünd. Glöckner Franz, k. k. Ingenieur. G o e 8 s Ant. Graf, Eic, Herrschaftsbes. G oritschnigg Gregor, Kai v. H a u s e r Freiherr. H a u s e r Friedrich Dr.

Haus er Franz, k. k. Professor.

He ekel Philipp, k. k. Controlor.

Heilinger Leopold, Glasermeister.

v. Heiss Ottwin Dr.. k.k.Landesger.-R.

v. Hibler Ivo Dr., Advocat

Hillinger Carl, k. k. Bergrath u. Insp.

Hinterhuber Herrn., Generaldirector.

Hock Otto, Zahnarzt.

Holenia Romuald, Herrschaftsbes.

Ho 11 er Thad. Dr.

Ho ff mann Sigm., Lederfabrikant,

Hussa Alois Dr.

Holeczek Wilhelm Dr.

v, J ab orn egg Markus Freih., Landes-

Kanzlei-Director. v. Jabornegg AI. Dr. Freih., Millstatt. Janesch Eduard, Lederfabrikant Janseko witsch Otto, v. Jesserni gg Gabriel Ritter, v. Josch J. Dr. Ritter. Jugowitz Anton, Oberingenieur. Keller Josef.

Kemp Joh. Bapt, k. k. RealschnL-Prof. Klammer M. Dr.

v. Klebelsberg Wilh. Dr., Advocat. v. Klebelsberg Joh., k. k. Gymn.-Prof. Klinzer Andreas, Gewerkschaftsbe^., Weissenfeis.

4*

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Klagenfurt Kufstein.

Kirnbauer Phil., k. k. Berghauptmann. Knaffl Robert Dr. Komarek Victor, Schneidermeister. Kraus s Moriz, k. k. Hauptmann. Kripp 1 Josef, Kaufmann. Kusch ei Jon., Privatbeamter, Victring. Künell Carl, Ingenieur. L ax Jos., Gasthaus- u. Kealit -B. Gmünd. L e b i n g e r Norbert P., k. k. Gymn.-Prof. Lemisch Jos. Dr. Leon Friedrich, Buchhändler. L e r c h Franz, Hotelier. L e y re r Anton, Banquier. Liegel Emil, Buchhändler, Paris. Liegel Richard, Fabrikdirector. Lodron Caspar Graf Eic, k. k. Statth. Luggin Jos. Dr., Advocat. Man hart Eduard, Agent. Mattausch Emanuel, Beamter. Maurer Ludwig. Kaufmann, v. Menz A. Dr., Ritter, Advocat. Messmer Jos., Ingenieur. Meyer Jos., Fabrikbesitzer, v. Millessi A. Dr. Ritter, Advocat Miller Carl, Ingenieur, Pörtschach. v. Moro Leopold Ritter, Fabrikbesitzer, Victring.

v. Moro MaxRitter,Fabrikbes.,Victring.

v. Moser Gustav, Hotelier.

Nagel Josef, Banquier.

Nagel Leopold, k. Rath.

Nagele Thomas, Kaufm., Judenburg.

Neumann Fritz Dr.

v. Novak Fr. Bit, k. k. Hofir., Serajewo.

Ohrfandl Anton, Kaufmann.

Ozlberger Jos., k. k. Finanzrath.

P am perl Josef, Fabrikant

Picart Fricdr., Land.-Secretär.

Praxmarer Rudolf, k k.Reg.-Secretär.

Puntschart Hans, Fabrikbesitzer.

Preschern Carl, k. k. Bez.-Schulinsp.

Platz Hieronymus Graf, k. k. Bezirk s-

Commissär. Rieger S., Bergmstr., Kreuth-Bleiberg. Rabitsch Franz Dr.

v. Rainer Victor Dr., Ritt., Fabriib^ v. Rainer August Ritter, Fabrikbes. v. Rosenberg Heinrich Forst, Herr-

schaftsbesitzer. Röschnar Carl, Handelsmann. Rothauer J. M., Banquier. Ren dl Peter, vulgo Ortner, Döllach. Saria Heinrich, Kaufmann. Schaff er Felix Dr. Schauberger Ad., k.k. Zollamtofficul Scherz Moriz, Kaufmann. Seeland Ferd., k. k. Bergrath. Schielder Emanuel, Inspector. Schimonschek Carl. Scho glitsch Rudolf. Silbernagel Julius Baron. Steiner Julius Dr., k. k. Gymn.-Prof Stieger Joh. Dr., Landeshauptmann Stocker Carl Dr. Stranger August

Schober H., Wirth a. Glockner-Haas. Stipperger Adolf, Architekt Thal er Peter, Banquier. Tobeitz Franz, Director. Tobeitz Fr., Hütten-Ing., Feistritz. Traun Gustav Dr., Advocat. Tschauner Ignaz, Kaufmann. Ts che bull Hans, Concipient. Turnwald Wenzel, Apotheker. Umlauft A., Kaufmann, v. V est Joh. Dr. Edler, k. k. Notar. Vogel Albin Dr., Advocat. Waizer Rudolf, k. k. Obercontrolor. Wangler J. L., Buchhändler. Werner WUhelm. Wiech Jos., Oberbuchhalter. Wiery Val. Dr., Exe, Fürstbischof. Wissiak Anton, Lehrer, v. Wolff Ferd. Dr., Ritter, Advocat Wölwich Alois, Dr., Advocat Waldkirch Agathon, k. k. Oberlande*-

gerichtsrath, Graz. Willigh Dr., Professor, Brünn. Waldnig Peter, Badwirth, Iselsberg. Zsäk Ferdinand, Ingenieur.

Kufstein.

Sectionsleitung. Hörfarter Matthäus Dr., Decan, Vorstand.

Hoflacher Anton Dr., k. k. Bezirkshauptmann, Vorstand-Stellvertreter. Reisch Johann, Fabrikant, Cassier. Podloger Josef, Postamtsleiter, Schriftführer. Angerer Franz, Notariatsbuchhalter, 1 Be:s;i.2er Karg Anton, Bürgermeister, J üei8irzer-

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Kufstein— Küstenland.

53

36 A

Angerer Franz, Notariatsbuchhalter. Anker Georg, Seifensieder. Auer Paul, Gastwirth „zur Klause"4. Daum Johann, Lehrer. Dillersberger Georg, Brauer. Dillersberger Jos., Gastwirth. Egger Michael, Bräuer. Embacher Vitus, Wagner. Friedl Franz, Bräumeister. Gr über Mathias, Handelsmann. Hild Anton Dr., Advocat Höfel Robert, Spediteur. Ho flacher Ant. Dr., k. k. Bez.-Hauptm. Hölbing Sigmund, Banquier, München. Hörf arter Matthäus Dr., Decan. Karg Anton, Bürgermeister. Kraft Carl, Fabrikant. Lipp ott Eduard, Buchdruckereibesitz.

Mayr Josef, Gemeindevorsteher, Ebbs. Mehl treter Ludwig, k. b. Bahnexped. Ni gl er Jos., Stadtbaumeister. Podloger Jos., Postamtsleiter. Pöll Adalbert, Spediteur. Praxmarer Josef Dr., Advocat Rauch Josef, Buchhändler. Reib er Otto, k. b. Bahnofficial. Reisch Johann, Fabrikant. Reisch Josef, Fabrikant. Schirhakl Jos., Galanteriew.-Händler. Sieberer Balthasar, Bräuer. Simet Johann, Communalverwalter. Suppenmoser Thomas, k. k. Postm. Varesco Ferdinand, Handelsmann. Vinazzer Vincenz, Handelsmann. Vitzthum G. B., Hotelier. Wutz Thomas, k. b. Stationsmeister.

Küstenland in Triest.

Sectionslcitung: Pazze P. A., Vorstand.

Urbas Wilhelm, Professor, Vorstand-Stellvertreter.

Pignol i P., Cassier.

Kugy Julius, Schriftführer.

v. Czoernig Carl, Freiherr, 1

Moser L. Carl Dr., Professor, / öei81tzer-

146 Mitglieder.

Aichholzer Jos., k.k. Oberforst., Görz. Alböri Richard, Kaufmann. Balde Hermann, Schuldirector,Valdivia (Chile).

v. Basel Ii Victor, Freih., k. k. Linien- schiffsfahnrich, Pola,

Baumbach Rudolph, Dr. phil.

B ey er Michael, k k. Forst-Ingen., Idria.

Bömches Friedr., Oberinsp. d. Südbahn.

Bois de Chesne Eduard, Kaufmann.

B olle Johann, Director der k. k. Seiden- bau-Versuchsstation, Göns.

B ratina Joh., k.k.Forstadjunct, Trient.

v.Braunitzer Johann, k. k. Oberförster, Klana.

B reg ant Joh., k.k Finanz-Commissär.

Brettauer Julius, Kaufmann.

B u c h 1 e r Albert, Kaufmann.

B n c h 1 e r Julius Dr., Kaufmann.

Cavallar August, Cand. jur.

C o v a 5 i 5 Ignaz, Landtagsabgeordneter,

S. Lucia bei Tolmein. Qaerny Josef, Kaufmann.

v. Czoernig Carl Freiherr, k. k. Ober-

finanzrath. Frau Czoernig Baronin Marianne. Dorn Alei., Rit v. Marwalt, Dr. jur. Dubsky Albin, Freih. v. Wittenau. Eiche Her Johann, k. k. Professor. Erhold Edmund, Vorstand der Filiale

der Ö8t.-ungar. Bank. Frau Finger Elise, Lipizza. Finger Emil, k. k. Hof-Gestütsmeister,

Lipizza. Foschiatti Friedrich. G a d d u m Adolf, Kaufmann , Alexandrien. Gattorno Franz Dr. med. Gigl J. N., Stationschef der Südbahn. Grab er g Gustav, Procuraführer. Gr aeffe Eduard Dr., Inspector der k. k.

Zoologischen Station, v. Guttenberg Hermann, Ritter, k. k.

Forstrath, v. Gyuito Adalbert, k. k. Bezirksleiter,

BihaS.

Hainisch Jos., Inspector der Südbahn.

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54

Küstenland.

Hanke Anton, Ober-Münzwardein.

Hantschke Wenzel, Ingenieur bei der Südbabn.

Heine Hermann, Kaufmann.

Hoffmann Carl, Kaufmann.

Hopfner Jobann, k. k. Professor.

Hualica Anton, Pfarrer, Dreienca.

Hütterott Georg, Consul von Japan.

v. Jenny Carl, Ritter, Ingenieur.

Jona Jacob, Banquieur, Görz.

Kammer er Peter, k. k. Professor.

Kirch er Vincenz. k.k. Statthaltereirath.

Koch Hans. Kaufmann.

v. Krainplfeld Gust.,Edler,[Kaufmann.

Kr au 8 6 Franz, Ingenieur.

Krausen eck Gustav Dr., Advocat

Krauseneck Heinrich, Rentier.

Krauseneck Wilhelm, Kaufmann.

Krutter Jul., k. k. Vice-Forstm., Görz.

Kugy Julius, Cand. jur.

K u gy Paul, Kaufmann.

Leban Andreas, Vicar, Gargaro.

Livesey Henry T., Kaufmann.

Löhner Josef, Kaufmann.

Luckmann Anton, Kaufmann.

Lyro Rudolf, k. k. Finanzrath.

M a h o r c" i c Friedr., Beamter d. Südbahn.

v. Manussi Alexander, Dr. med.

Marenzeller Robert, Lloydbeamter.

Marinitsch Josef, Kaufmann.

v. MaSek Johann Dr., Ritter v.Bosnadol, k. k. Oberstabsarzt, Agram.

Ma8sopust Hennann, Kaufmann.

M e d i c u s Heinrich, k. k. Finanz-Procura- turs-Concipist.

Meese Oswald, Ingenieur der Südbahn.

Micklitz Franz, k. k. Oberförster, Rad- mannsdorf.

Millanich Carl, Assecuranz-Vertreter.

Moll Emil, Kaufmann.

Moravetz Heinrich, Hauptlehrer an der Lehrerbildungsanstalt, Roveredo.

Moser L. Carl Dr., k. k. Professor.

Müller Eduard, Militärbeamter.

Müller Friedrich, Mechaniker.

Müller Heinrich, Mechaniker.

Nee*f Hermann, Kaufmann.

Nördlinger N., Kaufmann.

0 u s ch a u Jos., k. k.OberfÖrster,Ternowa.

Pazze P. A., Rheder.

Fräul. Pazze Alice.

Peiker Libor, Director der k. k. Ober- realschule. Petrik Leopold, k. k. Gymnasiallehrer. Petritsch Franz, Kaufmann.

Pignoli Peter, k. k. Postofficial. Pimser Franz Dr., k. k. Regimentsarzt. Pjetschka Ferd., k. k. Forstm., Travnik. v. P 1 e n k e r Georg, Freih., k. k. Hofrath. Pollak Hugo Dr., k. k. Stabsarzt Pollitzer Heinrich, Kaufmann. Pott Const., k. k. Liniensch.-Lieut., Pola. Pott Paul, k. k. Liniensch.-Lieut, Pola. Rabl Josef Dr., Reichsr.-Abgeordneter. Räcke W., k. k. Oberlieutenant d. R. Regensdorff Friedrich. Reinelt Carl, Handelskammer- PräsM. Rikli Arnold, Badeanst.-Eigenthümer,

Veldes und Triest. v. Rittmeyer Carl, Ritter, Rentier. Rosipal Anton, k. k. Forstcommissär. Rosmann Alexand.,k.k. Bezirksrichter,

Flitsch.

v. Rothermann Daniel, Ritter, Kaufin.

Rottmaie r Josef, k. k. Tel.-Official.

Rutter Eduard, Kaufmann.

Scarpa Heinrich, Kaufmann.

Schadeloock Fritz, Kaufmann.

Frau Schadeloock Ida.

Schadeloock Thomas, Kaufmann.

Schell Alexander, Dr. med.

Schemerl Alexander, k. k. Bezirks- hauptmann, T "Im ein .

Schmidt Ludwig Ph., Generaldirector der Tramway-Unternehmung.

Schnabl Anton, k.k. Maschinist 2. CL, Pola.

Schollian Josef, Kunsthändler. Scholz Aug., k. k. Hof-Gestütsbeamter, Lipizza.

Schröder Alexander, Kaufmann.

v. SchröderA. Richard, Ritter, Consul

von Venezuela. Schrott Ferd. Dr., k. k. Oberstaatsanw. Schunk Theod., Schiffsbau-Ingenieur. Schweiger Max, k. k. Oberforst-Ingen.,

Görz.

Schweisgut Friedrich, k. k. Linien- schiffslieutenant. Scola Victor, k. k. Förster, Görz. Soll a Dr., R. F. Lehramtscandidat. Sollinger Franz, Kaufmann. Fräul. Sortsch Caroline, Flitsch. v. Stabile Ernst

Stadelmann Franz, k. k. Professor. Steindl H., Ritter Plessenet, k. L

Finanz-Obercommiss&r. Stenta Michael Dr., k. k. Professor. Sterkay Mathias, Kaufmann. Stumpfi Robert, k. k. Telegr.-OfficiaL

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Küstenland— Landshut— Leipzig.

55

Suda Franz, L k. Forstcommissär,

Krainburg. Swida Franz Dr., k. k. Professor. Frau Tönies Hilde. Tschurtschenthaler Jos., Kaufmann, v. Türk Camillo, Kaufmann. Urbas Wilhelm, k. k. Professor. Uschnig Johann, k. k. Professor. VanpotiS Alois, k. k. Telegr.-Official. Vellusig Franz jun., Flitsch. Vierthal er August, k. k. Professor.

Vieten Romuald, Kaufmann.

Widmann Peter, k. k. Professor.

Wimmel Hermann, Kaufmann.

Frau Wohlfahrt Ernestine.

Wohlfahrt R., Kaufinann.

v.WohlgemuthEmilEdl., k.k.Linien- schiffslieutenant, Pola.

Württemberg königl. Hoheit, Wilh., Herzog von, k. k. Feldzeugmeister und Landescommandirender, Serajewo.

Landshut.

Sectionsleitung:

Eill es Josef, k. Professor, Vorsitzender.

Richter C, freiresignirter k. Rechtsanwalt, Schriftführer.

Thaler Buonav., Buchhändler, Cassier.

50 Mitglieder.

Attenkofer, Buchhändler. Auer Dr., prakt. Arzt. Biers ack Dr., k. Advocat. Burkhard Dr., k. Advocat. Costa Dr., k. Advocat. Eill es Josef, k. Professor. Farmbacher A., Kaufmann. Falk, Anwalts-Buchhalter. Frank Conrad, Posamentirer. Friedrich A., Kaufmann. QötE A.,k. Amtsrichter, Neumarkt. Götz , k. Forstgehilfe, Kötzting. Gras sing er, Privatier. Harbammer, Kaufmann. Härtl Fr., Regierungsaccessist. Hu dl er, k. Rentbeamter, Monheim. Kumps Dr., k. Advocat. Kaufmann Josef, Kaufmann. Kaufmann Dr., k. Advocat. Koller X., Bierbrauer. Kontier, k. Notar, Landau a. L Kurz, k. Oberförster, Oberschwarzach. Leuthart, Gend.-Oberwachtmeister. Mai er A., Apotheker. Math eis, k. Kreisbaurath, Bayreuth.

Müller E., k. Bezirksamts-Oberschreib.

Naurath, k. Kreisbaurath.

Oberpaur M., Kaufmann.

v. Podewils Const., Freih. k. Oberstlt.

Pusl Joh. B., k. Prof. u. Inst-Director.

Rall, k. Advocat, Dingolfing.

Räumer, Commissionär.

Richter C, freires. k. Rechtsanwalt.

Rietsch J., Buchdruckereibesitzer.

Rottmüller, k. Bez.-Ing.,Memmingen.

Salisko, k. Präparandenlehrer.

Schmuckerraaier, k. Professor a. D.

Schubarth, k. Regierungsrath.

Seipl F., k. Gcometer.

Siry, k. Betriebsingenieur.

T e u f e 1 , k. Gerichtsschreiber, Kötzting.

Thal er Buonav., Buchhändler.

Uns in Dr., pr. Arzt.

Weber, k. Advocat.

Weinmann, k. Staatsanwalt, Ansbach.

Wieninger, Kaufmann.

Witt mann C., Bierbrauer.

Wölfle, Buchhändler.

Zeiss G., k. Professor.

Leipzig.

Sectionsleitung:

Pückert, Wilhelm Prof. Dr., Vorsitzender. Loewe Julius, Cassier.

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Leipzig.

195 Mitglieder.

v. Abendroth Max Dr., Amtsrichter.

Abraham Max Dr., Buchhändler.

Anschütz E., Jastizrath u. Rechtsanw.

Bachmann Anton Julius, Kaufmann.

Baumeyer Carl, Kaufmann.

Baumg&rtner L., Dr. phil., Buch- druckereibesitzer.

Beck Alfred Dr., Chemiker.

Becker Arthur, Dr. phil.

Behr Alfred, Fabrikant, Coethen.

Benda Carl, Ingenieur und Oberlehrer.

Bernhardt W. Dr., Oberlehrer.

Beutler Otto, Stadtrath, Meerane.

Beyer K. G., Procurist

Bierwirth H. L., Privatmann.

BindingC. Dr., ordenÜ. öffentl. Prof. an der Universität.

Blume E. 0., Bürgermeister, Sebnitz.

Brähmer Paul, Procurist.

Brandes H. Dr., Professor a. d. Univ.

Bredow Raimund, Buchhändler.

Brockhaus Cäsar, Inspector.

Brugmann 0. Dr., Oberlehrer.

Burckas B. V. Dr., Rechtsanwalt.

Cerutti Rudolf, Stadtschreiber.

C o n t i u s H. E., Privatgelehrter.

D e b e s E., Besitzer eines geogr. Instituts.

Deegen Max, Stud. jur., Berlin.

Dittrich R. B. A. Dr., Referendar.

Dorn C. W. F., Geh. Justizrath und Rechtsanwalt beim Reichsgericht.

Dotzaner, Landschaftsmaler.

Dürrschmidt H.t Reichsgerichtsrath.

EiBenreich L., Lehrer.

Engel Alfred Dr., Rechtsanwalt.

Engel Max Dr., Rechtsanwalt.

Erl er IL, Rechtsanwalt.

Felii A. W., Kaufmann.

Fenner, Justizrath und Rechtsanwalt beim Reichsgericht.

Fiedler Phil. Dr., Privatmann.

Fleischer Georg Dr., Assessor.

Förster August Dr., Theaterdirector.

Freiesleben Paul, Kaufmann.

Frey tag Bernhard, Rechtsanwalt.

Freytag H., Dr. med.

Frey tag Otto K, Rechtsanwalt.

Garlepp Dr. med., Lützen.

G e i 8 s 1 e r Dr., Superintendent, Borna»

Georgi Robert Dr., Oberbürgermeister.

Gericke H. Dr., Fabrikbesitzer.

Gentzsch Albert Dr., Rechtsanwalt.

Gi es ecke Bernh., Schriftgiessereibes.

G i e s e c k e Carl, Rechtsanwalt.

Görtz-Wrisberg Graf W., Halle a. S.

Göring A., Landschaftsmaler.

Götz Gustav, Fabrikbesitzer und Stadt- verordneten-Vorstand.

Götze F., Fabrikant, Groitzsch.

Griesbach C. B., Buchhändler, Gera.

Gröpplcr F. W., Kaufmann.

Gross Arthur, Referendar.

GrunowHan8, Buchhändler.

Günther Carl, Buchhändler.

van der Haer, 0. J. Dr., Rechtsanwalt, Arnheim.

Hallbauer Max, Landgerichtsrath.

Hampe Theodor, Kaufmann.

Handwerk Gustav, Baugewerkmeister.

Helssig R., Cust d. UniversitÄts-BibL

Henrici IL Dr. med.

Herbig L. S. A., Amtsrichter.

Hermann Conr. Dr., Prof. a. d. Univ.

Hermann C. G., Kaufmann.

Herold Fritz, Kaufmann.

Hesse C. Th., Rechtsanwalt

Hiersche Heinrich, Kaufmann.

Hille Max, Kaufmann, Reudnitz.

Hillig F. E. Dr., Rechtsanwalt.

Hirt Arnoiii, Buchhändler.

Hoffmann Hermann, Kaufmann.

Hofmann R. William, Kaufmann.

Holtzmann Dr., Privatsecretär Sr. kön. Hoheit d. Prinzen von Wales. London

Jellinghaus Carl, Rentier, Halle a. S.

Jörn August L., Kaufmann.

Kees Paul, Referendar. .

Keil Alfred Dr.

Ke il Otto, Banqnier.

Kies sei A.. Brauereibesitzer.

Klemm Rieh. Dr., Rechtsanwalt

KlinckhardtB. G.. Buc

Koch August, Kaufmann.

Kögel Rud. Dr., Oberlehrer.

Kohl Dr. med., Reudnitz.

Köhler K. Franz, Buchhändler.

Kormann G., Rechtsanwalt

Kossinann Max, Amtsrichter, Li<

Kretzschmar Wilh., stud. med.

Krutzsch Alex., Kaufmann.

Kuhlau Fr., Kaufmann.

Kummer A., Direct d. Leb. -Vers. -Anst

Kümmerling K., Privatmann, Gotha.

Lampadius W. A. Dr., Diacon zu St Nicolai.

Langbein Osk. Dr., Rechtsanwalt

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Leipzig.

57

Lenel O.Dr.,Privatdocent a. d. Univers. Leonhardt Georg, stud., Halle a. S. Leonhardt H. A., Referendar. Lezius, Justizrath u. Rechtsanwalt, Coethen.

de Liagre Alb., kön.niederländ. Consul.

Liebeskind Felii, Bnchhändler.

Liebster Arno, Rechtsanwalt.

Lindenberg H. Dr. ph.

Lion J. C. Dr., Director.

L ö a e r Ludwig, Rechtsanwalt.

Loewe Julius, Kaufmann.

Ludwig-Wolf L. F., Stadtrath.

Marek er Max Dr., Prof. a. d. Univers., Halle a. S.

Maue Fritz, Kaufm., Seidenberg i. Schi.

Maue W., Kaufmann, Seidenberg i. SchL

Mayer Adolf Dr., Prof. a. d. Univers.

Mayer Fritz, Banquier.

Merkel A. A. Dr., Gerichtsratha. D.

Metsch A. B., Landgerichtsrath.

Meyer Gustav, Kaufmann.

Mit tag Adolf, Kaufmann, Magdeburg.

Mühl Carl, Buchhändler.

Nagel Philipp, Kaufmann u. Stadtrath.

Naoum Phokion, Kaufmann und k. griech. Consul.

NöldeckeW. Dr., Schuldirector.

Osterloh R. Dr., Geh. Rath, o. o. Prof. an der Universität

Paul Oscar Dr., Prof. a. d. Universität.

P au Icke R. H., Apothekenbesitzer.

Placke G., Grubenbesitzer, Aken a. E.

Platzm.annA. Dr., geh. Regierungs- rath und Amtshauptmann.

Pommer Max, Kaufmann, Magdeburg.

Prasse Jul. Alb., Rechtsanwalt.

Pückert Gustav, Bankdirector.

Pückert W. Dr., Prof. a. d. Universität.

Q uarch Alfred, Kaufmann.

Reinhardt Ourt, Kaufmann.

Reuling W. Dr., Rechtsanwalt beim Reichsgericht

Richter Emil, Kaufmann.

Richter H. G., Gerichtsassessor.

Rieger Conrad, Rechtsanwalt, Coethen.

Ritter H., Buchhändler.

Rödiger Georg, Kaufmann.

Rost Alex. Bruno, Privatmann.

Rücker t Ernst, Kaufmann.

Ruick C. A. genannt Lade, Stndtrath, Plauen i. V.

SatlowO. Dr. med., Gohlis.

Schenkel Dr. med.

Scheuffler C. L., Rechtsanwalt.

Schildbach C. H. Dr., Director der orthop. Heilanstalt.

S c h m i d t C. H. sen., Privatm. , Poesneck.

Schmidt Clem. Theod., Landger.-Rath.

Schmidt Edm., Kaufmann, Altenburg.

Schmidt Fr., Privat, Gr.-Zschocher.

Schmidt Gust., Kaufm., Westerhüsen.

Schmidt Paul, Appellationsger.-Rath.

Schmidt Rudolf, Rechtsanwalt.

Schmidt Wilh., Banquier, k. schwed. u. norw. Consul.

Schmiers Leopold, Kaufmann.

Schönberg Alfred, Kaufmann.

Schubring, Oberlehrer, Erfurt.

Schulz K.,Dr. u.Prof., Reichsger.-Bibl.

Schulze Gustav, Kaufmann.

Schulze 0., Buchhändler, Coethen.

Schwabe W., Dr.u Apothekenbesitzer.

Sc obel Albert, Buchhändler.

Siegel L., Kaufmann, Arnstadt.

v. Sommerlatt R., Landgerichtsrath.

Spie ss Herrn., Kaufmann, Kitzingen.

Staackmann Ludw., Buchhändler.

Steffen Georg Dr., Oberlehrer.

Strub e Victor, Kaufmann.

Struve Oscar Dr., Fabrikbesitzer.

Sundblad Gustav, Maler.

v. Süssmilch-Hörnig Moriz, Oberst- lieutenant a. D., Grimma.

Tannert G. A. Dr., Rechtsanwalt.

Taube Herrn., Steuerbuchhalter.

Thiemann F., Privatmann.

Thomas A., Dr., Schuldirector.

Thomas L. Prof. Dr., Freiburg i. Breisg.

v. Tischendorf Joh.Dr. jur., Assessor, Berlin.

Trcitschke Fricdr., Privatm., Erfurt. Tscharmann Julius, Rechtsanwalt. Un deutsch M., Rechtsanwalt. Vogel A., Privatmann. Voigt Ernst, Börgermeister, Annaberg. Voigt Moritz, Dr. n. ord. Honor.-Prof.

an der Universität. Wach Ad. Dr., o. ö. Prof. a. d. Univers. Wachtel Dr., Rechtsanwalt. Weber Emil, Fabrikbesitzer. Weickert Dr. med. Weiler E. W., Rechtsanwalt, Wernz Joh. Dr., Reichsgerichtsrath. Witzleben F., Kürschnermeister und

Rauchwaarcnhändler. Wülfel Moritz, Rechtsanw., Merseburg Zehl K., Buchhändler. Zöllner Julius, Privatgelehrter. Zsehucke E. Th., Assessor

58

Lindau.

Lindau.

S e ctionsleitung:

v. Seutter Gottlieb, Vorstand. Fronmüller Wilhelm, Schriftführer. Keppel, Cassier. Kinkelin Adolf, Major, Horkel Georg Hol mens Jurier August, Kärlinger,

81 Mitglieder.

Abel, Major a. D. Arnold, k. Reallehrer. Auer, Fabrikdirector. Baer, k. preuss. Steuerinspector. Birling Dr., k. Stabsarzt. Bram, k. Hauptmann. Brüller, Bezirks-Thierarzt Büchl Eduard, Kaufmann. BQchl Jul., Maler.

Campbell, k. württ. Rittmeister a. D.

Delion Louis, Buchhändler.

Düll, k. Reallehrer.

Eckle Job., Uhrmacher.

Eibler Eduard, Grosshändler.

Eschen loh er, k. Oberamtsrichter.

Eyssl, k. Zollassistent.

Fischer, k. Reallehrer.

Frau er F. M., Rentier.

Friesenegger, Stadtcaplan.

Fronmüller Wilhelm, Präceptor.

Gastpar Emil, Kaufmann.

Glatz Adolf, Fabrikant

Gombart, k. Notar.

G reiner Albert, Gastwirth.

v. Grobois, k. k, Hauptmann a. D.

Hauber Georg, Gastwirth.

Höfler, k. General a. D.

Heitinger, Kunstmaler.

Helm, Bezirks hau] >tlehrer.

Helmensdorf er Andreas, Hospitalpfl.

Helm ensdorfer August, Kaufmann.

Helmensdorfer Ernst, Bierbrauer.

Hildenbrand Carl, Kaufmann.

Hindelang, k. Stadtpfarrer.

Horkel, G., Rector d. k. Realschule.

Kärlinger, k. Expeditor.

Kays er Friedrich Dr., Geistlicher.

Keckhut, k. Expeditor.

Keppel, k. Official.

Kinkel in Adolf, k. Major a. D.

Kinkelin Martin, Tapezierer.

Kinkelin Raimund jun., Kaufmann.

Locher Dr., k. Assistenzarzt.

L e h 1 e, Bankbuchhalter.

Liebl, k. Reallehrer.

v. Lossow, Bürgermeister.

Mai r, k. Reallehrer.

Mayr Otto Dr., prakt Axzt.

M e s 8, k. Lieutenant.

Na eh er Hermann, Rentier.

Oertel, Fabrikant.

v. Peter, k. Oberzollrath.

v. Pfister Eduard, Rentier.

y. Pfister Eugen, Grosshändler.

Rae kl, k. Reallehrer.

Bas co Ferdinand, Kaufmann.

Reinhard, k. Ingenieur.

Renn Dr., k. Studienlehrer.

Richter, Oekonom.

Scheler, k. Lieutenant

Schiel in Job., Badinhaber.

Schleicher, k. Oberstlieutenant.

Schmidler, k. Hauptzollamts Verwalter.

v. Seutter Gottlieb, Kaufmann.

Sold an, Kaufmann.

Spengelin Martin, Kaufmann.

Stettner Carl, Buchhändler.

Stolze Heinrich, Kaufmann.

Volk Dr., prakt Arzt

Wagner, k. Assistent.

Walpetinger Christian, Kaufmann.

AnsTfBrttge Mitglieder:

di Bello, k. Official, München, Eckert Leo, Privatier, München. Döppe, Kaufmann, Annaberg. H i 1 b Hermann, Kaufmann, Stuttgart. May Hugo, Weinhändl,, Nonnenhorn. Mettenleitner , k. Forstassistent

Wolfstein. Pfirsch Dr., prakt. Arzt, Lohr. Sänger, Kaufmann, Frankfurt a. M. Steppe 8, k. Zollverwalter, Asch. T hat er, Apotheker, München.

Linz a. D.

59

Linz a. D.

Sectionsleitung: Po Hak Johann, Privatier, Vorstand. Funke Hennann, Haasbesitzer, Vorstand-Stellvertreter. Dosch Ludwig Dr., Hof- und Gerichts-Advocat, Schriftführer. Kornherr Gustav, Kaufmann, Schriftführer-Stellvertreter. Lieb Sebastian, Handlungsbuchhalter, Cassier. Strobl Franz, Oberlehrer, | « Scheck Ferdinand, f Jieirätüe-

210 Mitglieder.

AbujaMath. Dr., Advocat.-Concipient, Ried.

Altmann August, Kaufm., Scheerding.

Ammerer Heinrich, Kaufmann, Ried.

Assmannsdorffer Mathias, Mühlen- besitzer, Rühstorf.

Austerlitz Bernhard, Agent.

Austerlitz Stefan, Agent.

v. Az Moriz Ritter, k. k. Ob.-Postdirect.

Bahr Alois Dr., k. k. Notar.

Bahr Libor, k. k. Professor i. P.

Bauer Gustav, Agent.

Berger Jos., k. k. Landes-Schulinsp.

Blum Heinrich, Hutfabrikant.

Böheim Josef, Uhrmacher.

Bräu Ferdinand, Handlungscommis.

Brunthaler Ferdinand, Kaufmann.

Christ Max, Kaufmann. Christ Ludwig, Kaufmann. Czischek Emanuel Jos., Kaufm., Wels. DierzerE. v. Traun thal, Fabrikbes.

Dimmel Anton, Privatier. Doblhammer Georg, Stiftscapitular,

Reichersberg. Doblinger Max Dr., Advocat, Perg. Dörfer Alois, Abt, Wilhering. Bosch Ludwig Dr., Advocat. Dreveni Ignaz, Privatier, Schwertberg. D r o u o t Victor, Buchdruckereibesitzer. Dunkl Heinrich, Kaufmann, Wels. Bunkl Hans, Cafetier, Wels. Dürrnberger Adolf Dr., Advocat. Ehrentletzberger Sigm., Kaufmann. Endriss Otto, Kaufmann. Ewert Theodor, Buchhändler. Fink Emil, Buchhändler. Födinger Ludwig. Frank Vincenz, k. k. Lottobeamter. Fr au b eher Carl, k. k. Professor, Ried. Frisch Carl, Hopfenhändler, Wels. Führlinger Carl, Privatier. Funke Hermann, Hausbesitzer. Gamlich E., Kaufmann.

Gastl Ludwig, Agent, Wels.

Gerbert Fz. v. Hornau, Donau-Dampf- schiffahrts-Inspector.

Geslot J. B., Kaufmann.

Geyer Julius, Kaufmann.

Geyr Carl, Oberförster, Waxenberg.

Geyr Ernst, Handlungs-Disponent.

Gimplinger Alois, Kaufmann, Ried.

Glon in g Carl. Oberlehrer.

Goldmann Wilhelm, Agent

v. Grienberger Hugo, k. k. Staatsanw.

Grillmayr Johann, Gutsbes., Würting.

Gr über Aug., k.k. Notar, Mauerkirchen.

G r ub e r Clemens, Handlungsbuchhalter.

Grün dl er Johann, Kaufmann, Ried.

Haala Ludwig Dr., Advocat.

v. Haan Carl Freih., k. k. Statthalterei- rath a. D.

Haas J., Kaufmann, Gmunden.

Habison Wilhelm Dr., Advocat.

Hackenbuchner Alois, Kaufm., Ried.

H a f f e r 1 Josef, Privatier.

Ha gen au er Julius, Landes-Cassadir.

Hahn Anton, Privatier, Wels.

Hallek Paul, Oberlehrer, Urfahr.

v.Handel Franz Freih., Gutsbesitzer, Almegg.

Hartwagner Johann, Kaufmann. Hasselberger Carl. Kaufmann. Hatschek Ludwig, Brauer. Hey 88 ler Heinrich Dr., Advocat Herrle Josef, Hausbesitzer, Urfahr. H i r s c h Josef, Kaufmann. Höbarth Carl, Baumeister. Höchsmann Flor. Dr., Adv., Urfahr. Höllriegel Franz, Kaufmann. Hörzinger Joh., Realitätenbesitzer. Hof mann Adolf, Fabrikbesitzer. Hochenegg Friedr., k. k. Landwehr- Major.

Holter Franz, Kaufmann, Wels.

v. Hornstein Bernh. Freih., Privatier.

Hubl Norbert, Kaufmann.

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60

Linz a. D.

Hucber Johann, Oberlehrer. Hu st er Josef, Kaufmann. I gl seder August Dr., Advocat. Kaindl Albert, Lederhändler. Kaltenbrunner Anton, Kaufmann. Kaltenbrunner Ludwig, Bankbeamte Keppclmayr Mai, Med. Dr. K erteil C., Agent. Kiesswetter Ferdinand, Kaufmann. Kirchler AI. Dr., Advocat, Schwanen- stadt

Kirchmair Josef, Fabrikbes., Urfahr. Kirchmair Peter, Bauunternehmer,

Marchtrenk. v. Kissling Adolf Ritter, Med. Dr. v. Kissling Victor Ritter, Kaufmann. Knörlcin Rudolf, Ingenieur. König Arthur, Kaufmann, v. Kolb Josef, Privatier, Urfahr. Korb Heinrich, Buchhändler. Kornherr Gustav, Kaufmann. Korn h er r Engelbert, Kaufmann, v. Kottulinsky Adalbert Graf, Wien. Krause Franz Dr., k. k. Ob.-Finanzr. Kurz thaler Alois, Strohhutfabrikant. Kurzthaler Johann, Strohhutfabrik.,

Wels.

Ladin s er Franz Dr., f. r. Advocat Lampl Franz Dr., Advocat. Lantz Anton, Oberlehrer. Frau Laurent Barbara, Gasthausbes., Urfahr.

Leibetseder Josef, Kaufm., Urfahr.

Lehnert Wenzl, Kaufmann.

Lieb Sebastian, Buchhalter.

Frau Lieb Therese.

Lindner Josef, Landes-Cassacontrolor.

Lötsch Carl Dr., k. k. Notar, EfTerding.

Löwen feld Moriz, Fabrikbesitzer.

Mader Anfo»n, Uhrmacher.

Mann Carl, k. k. Baurath.

Markus Adalbert, Sparcassabeamter.

v. Marenholtz CarlBaron, k.k. Haupt- mann a. D.

Margesin Georg, k. k. Professor.

Maurhard Johann, Kaufmann.

Mayr Anton, Spinnereibesitzer.

Mieringer Josef, Sparcassabeamter.

Mostny L., Kaufmann.

v. Nagel Eduard, Kaufmann.

Nebinger C. Friedr., Kaufmann.

Neubauer Johann, Hötelier.

Nötzl August, Vorstand d. österr.-ung. Bankfiliale.

Ortner Eduard, Sparcassabeamter.

Ortner Carl, Kaufmann.

Pachleitner Johann, Kaufmann.

Pachleitner Frz., Handlungscomini*

v. Pachmann Camillo , k. k. Notar. Frankenmarkt

Panck Gustav, Bergm., Eberschwang- Pauli Josef, Agent.

Petershofer Cam. Dr. med., Wolfsegg.

Pick Arthur, Kaufmann.

Piber Ignaz, Handlungscommis.

Pino Felii, Freih. v. Friedenthal, k. k. wirk!, geh. Rath and Statthalter von 0berö8terreich.

Planck Cail, Edl. v. Planckburg. Bankpräsident und Gutsbesitzer.

Poche Mathias, Kaufmann.

Pohlhammer Andreas, k. k. Prof.

Po Hak Alois.

Pollak Johann, Privatier.

Pöschl Friedr., Lederfabr., Rohrbach

Prinzl Carl, Notariatecundidat, Wels.

Prischl Fried. Dr., Advocat, Ried.

Pröll Ferdinand Dr., k. k. f. r. Notar.

Pummerer Rudolf, Kaufmann.

Quirein M., Privatier.

Rein dl Carl, k. k. Notar. Urfahr.

Reininger Franz, Kaufmann.

Reischck Ignaz. Kaufmann.

Reiter Ludwig, Landesingenienr.

Reith Julius, Cafetier.

Reithof Eduard, k. k. Landesgerichts- rath, Wels.

Richter Carl, Apotheker, Wels.

Riedl Franz, Baumeister, Urfahr.

Rohr Ferdinand, k. k. Notar, Urfahr.

Rondonell Eduard, Privatier, Wels

Sadtler Josef, k. k. Professor.

Salzbauer Johann, Oberlehrer, Maut- hausen.

v. Sammern Ferdinand Dr., k. k. Notar, Raab.

Saiinger Eduard, Kaufmann. Saxinger Ferdinand Dr., Advocat. S e in s c h Max Dr., Advocat. Seyrl Adolf, Gutebesitzer, Haunsberg. Sevrl Rudolf, Gutebesitzer, Haag. Schauer Johann Dr., Advocat Wels. Scheck Ferd., akad. Maler. Schellhorn Heinr., Ingen., Fünfhaut. Schiedermayr Carl, Med. Dr. und

k. k. Statthaltereirath. Schirnhofer Wilh., k.k.Statthaltereir. Schmid Josef, Hausbesitzer, Wels. Simonetta Alessandro, Fabrikbesitzer.

Helfenberg.

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Linz a. D. Marburg a. D.

61

Schra i de gg Fr. Graf, k. k. Kämmerer,

G munden. Schmirdorfer A., Privatier. Frau Schmirdorfer Agatha. Schonka Franz, Lederhändler. Schopper Isidor, Kaufmann. Schreit t er Franz, Kaufmann. Schwab Georg, Hausbesitzer. Schwammel Eduard, k. k. Landes-

Schulinspector. Schweitzer Ludw., Handlungscomm. Sommerhuber Carl, Buchhalter. Specht Gustav, Kaufmann, v. Starhemberg Camillo Durchlaucht,

Fürst und Herrschaftsbesitzer. Stein w ender Paul Dr., k. k. Notar,

Leonfelden. Stowasser Heinrich, Kaufmann. S trell Carl , Kunstmuhl - Kiederlags-

besorger, Wels. Strnadt Albert, k. k. Gerichts- Adjunct,

Ried.

Strobl Franz, Oberlehrer. Syrcistie Josef, k. k. jub. Finanzsecr. Thal er Paul, Med. Dr. und Professor. Thum Eduard, Sparcassabeamter. Thum Otto, Agent. Treuer Fr., Maschinenhändler. Trink s Melchior Dr., Wels. Tröger Johann, geistl. Rath, einerit.

Dcchant, Waizenkirchen. Tuchmann B., Hopfenhändler. Vagd Adolf, Privatier, Graz. Vielguth Ferd. Dr., Apotheker, Wels. Vogel Josef, Handelsagent. Weiss Ludwig.

Weissenborn Carl, Buchhändler. W i g i d a k Alois, Kaufmann. Wimholzel J. E., Kaufmann. Wimmer Julius.

Winkler Adolf, k. k. Rittmeister a. D. Zaininger Josef, Hotelier. Zweimüller Carl, k. k. Notariats- Concipient, Ried.

Marburg a. Drau.

Sectionsleitung:

Schmi derer Johann, Realitätenbesitzer, Obmann.

Horäk Franz, k. k. Gymnasial-Professor, Obmann-Stellvertreter.

Kokoschinegg Josef, Kaufmann, Cassier.

37 Mitglieder.

Albensberg Ludwig, Kaufmann. Bankalari Josef, Apotheker. Bitterl Ludwig Ritter v.Tessenb er g,

k. k. Notar. Byloff Friedrich, k. k. Bau-Adjunct Erhar d t Joh., k. k. Hof-Büchsenmacher. Fcldbacher Julius Dr., Advocat. Furche Anton, Südbahnbeamter. Glantschnigg Eduard, Advocat, Cilli. Habianitsch Alois, k. k. Schuldirector,

Frohnleiten. Halbärt Ignaz, Kaufmann. Hermann Eduard, Kaufmann. Horäk Franz, k. k. Gymnasial-Professor. Igepp Johann, Weinhändler. König Wenzel, Apotheker. Kokoschinegg Josef, Kaufmann. Koller Nicolaus, Agent. Lorber Heinrich Dr., Advocat. Millemoth Rudolf, Realitätenbesitzer,

St. Lorenzen. Pachner Roman, Kaufmann

Pfrimer Carl, k. k. Hof- Weinhändler Postemer Paul, Privatier. Quandest Alois, Kaufmann. Scherbaum Carl, Fabrikbesitzer. Scherbaum Gustav, Fabrikbesitzer, v. Scheuchenstuel Josef Dr. Ritter,

k. k. Bezirksrichter, St. Marein. Schilling Alexander, k. k. Ger.-Adj. Schmiderer Joh., Realitätenbesitzer. S c hm i der er* Josef Dr., Realit&tenbes. Skubi Anton, Buchhalter. Sonns Roman Dr., Advocat. Stepischnegg Johann Dr., Advocat,

St, Leonhard. Varenna Gustav, k.k. Hauptmann a.D.

u. Escomptebank-Director. Yernaleken Th., k.k. Sem.-Dir. a. D. Weiss Nicolaus, Hausbesitzer. Wittermann Carl Dr., Advocat, St.

Leonhard. Zinke Heinr., k. k. emerit Reg.- Arzt. Z w et ler Adolf, Agent.

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62

Memmingen— Meran.

Memmingen.

Sectionsleitung:

Roos August, Vorstand.

v. Schneeweiss Albert, Stellvertreter.

Gradmann Fr., Cassier.

66 Mitglieder.

Ammann Johann, Schlosser.

Ammann Ludwig, Goldarbeiter.

v. Ammon Ludwig, Pharmaceut

Bachmayer C. H., Kaufmann.

Baur Ludwig, k. Studienlehrer.

Bisch off Hans, Photograph.

y. Heuss -Bloest, Gutsbesitzer auf

Trunkelsberg. B o p p Ernst, Maurermeister. Crämer Heinr., k. I. Staatsanwalt D öder lein Fr., k. Studienlehrer. E g g a r t Joh. Georg, Schleifmühlbesitzer. Engelhart Ludwig, Gasthofbesitzer. E8s Anton, Lehrer. Flach Heinrich, Kaufmann. Goezger Carl, Glockengiesser. GöggelJ. N., Holzhändler. Gradmann Fr., Privatier. Gresser Ludw., k. Notar, Krumbach, v. Hart lieb Otto Dr., prakt. Arzt. Heiler Mai, Ingenienr, München. Höhr J., Oberzollinspector, Henggi Carl, k. Landgerichtsrath. Jäger Otto, k. Post- u. Bahnverwalter. Keim Adolph, Grosshändler. Keim Conrad, Privatier. Kerl er Adolph, Privatier. K ernHans, k. Stud.-Lehrer,Schweinfurt. Kiene Paul, k. Studienlehrer, Kempten. Kisten feger Joh., k. Landgerichtsrath. Klotz Joh., Photograph. Köbel Friedr., Rechtsanw.. Rosenheim. Kranzfelder Alfred, Rechtsanwalt. Lay er Hermann, Fabrikdirector. v. Lupin Baron, Dierfeld.

Maurer Bernhard, Zimmermeister. Metzeler Bernh., Charcutier. N e h e r Christoph, Spital Verwalter. 0 f f n e r Fr., k. Landger. -Rath, Kempten. Otto Theodor, Buchdrucker. Rehm Julius, Apotheker. Reibel Ludwig, Apotheker, Fellheim. Riedl Andr., k. Landgerichtsdirector. Roos August, Ingenieur. Rumbucher Adolph, Rechtsanwalt. R u o f f Christian, Hauptlehrer. Scheible J. A., Conditor. Scherer Carl, Rechtsrath. Schmid Eduard, Bauamtsassessor, v. S c h n e e w e i s s Alb., k. Landger.-Rath. Schwarz Albert Dr., prakt Arzt. Seyfried Wilh., Rechtsanwalt Spieler Anton, k. Reallehrer. Sprinzing August, Waffenschmied. Stockheim Albert Dr., Rechtsanwalt Strasser Leop., Bezirksschulinspector, Dillingen.

St raus s Abrah., Ingenieur, Landsberg.

Sturm Wilhelm, Kaufmann.

v. Unold G., k. Oberamtsrichter.

v. Wächter Emil, Rechtspraktikant.

v. Wächter Fr., k. Major, Würzbarg.

v. Wächter Georg, Kaufmann.} >x

v. Wächter Wilhelm, Rechtsanwalt.

Walther Julius, Pharmaceut.

v. Welden-Grosslaupheim, Baron

auf Scttfoss Hürbel. Wenzel J^Beneficiatu. Religionslehrcr,

Bamberg. Nt n v. Zoller Ulr.>t Regierungsrath a. D

Meran.

Sectionsleitung:

Mazegger Dr., Vorstand, v. LorentDr., Vorstand- Stellvertreter. Plant Fridolin, Schriftführer. Ellmenreich F. W., Cassier.

oogU

Meran.

63

95 Mitglieder.

Abart C, Hotelbesitzer. Ahrens C., Goyen.

Baldauf C, Postmeister, St. Valentin

a. d. Haide. Baamgarten Prof. Dr., Regierungsrath. Baumgartner A., Kaufmann. BelkienH.

Birnbaum A., Ingenieur.

Blfimel, Banquier.

Boscarolli F., Rametz.

Borgfeldt F.

B ü c h e F., Portraitmaler.

Bumharter Jos. Dr.

t. Call, Lima.

Dube C., Senator.

Eggers C. Dr., Senator.

E lim enr eich F. W., Buchhändler.

Fehrmann N.

Feyertag de Festis F.

Fischer R., Gasdirector, Bozen.

Flora, Postmeister, Naturns.

Flora Dr., Mals.

Fuchs, Hotelbesitzer.

Fuchs Dr., Professor.

v. Grabmayr Jos., k.k.Bezirkshauptm.

Greil Dr., Naturns.

Gumprecht Ad.

Hahn, Südrussland.

Ha 11 er Dr., Advocat.

Hammarand, Hotelier.

Hartraann Jos., Porzellanhändler.

Hassfurther C, Hotelier.

Hausmann Carl.

v. Hayn, Baron.

Hengstenberg, Gas-Director.

Herrnmark, Bürgermeister aus Riga.

HöllriglFr., Schönna.

Hundegger Dr., Advocat.

Hundegger junior.

v. Huszar, Baron.

Jordan F., Apotheker, St. Petersburg.

Kaan Dr., k. k. Bezirksarzt.

v. Keyserling H. Graf.

Kirchlechner A.

Kleinhans Dr.

Knauthe Th. Dr.

Köhler C, Hotelier.

Krägl F., Maler.

Kuhn E. Dr.

Ladurner, Karthaus.

Ladurner Josef, Stroblwirth, Passcir.

Ladurner A. Dr.

Langoth F., Curhauspächter.

v. L ans er.

v. Lorent Dr.

Matthaey E.

Mayer Jean, Kaufmann.

Mazegger B. Dr.

Meran Franz, Graf.

Nitsche Gustav.

Novotny Dr.

Oberhammer G., Kaufmann.

Pan R., Apotheker.

v. Pernwerth, Apotheker.

Pircher Jos. Dr.

v. d. Planitz A.

Plant Fr., Buchhändler.

Pöll, Apotheker, Mals.

Putz G. Dr.

Prünster Dr.

Reibmayr Josef, Hofbäcker, v. Redwitz 0., Freiherr. Rochelt E. Dr. Rohde Louis.

Scherer, Ministerialrath, Innsbruck. Santer Josef, Tanzhauserwirth, Unser Frau.

Schittke E., Kaufmann.

Settari Dr.

Smith S. N., Kronstadt.

v. Sölder Franz.

Stainer, Pensionsbesitzer.

v.Stengel Freiherr, gr. bad. Kammer-

herr, Karlsruhe. Tappeiner Dr. Theiner Dr. v. Thümen, Hauptmann. Trafoyer, Postmeister, Schlanders. Tschoner F. Veith Em. Wasler, Bildhauer, v. Webenau, Hauptmann, v. Weinhart E.

WeitthalerJ., Postmstr., Unser Frau. Wenter, Postmeister. Wenter Ignaz, Hotelier. Wolf C, Kaufmann. Zapp Dr.

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G4

Miesbach— Mittenwald.

Miesbach.

Sectionsleitung: Mayr Ludwig, k. Bezirksamtmann, Vorstand.

Tholmann.k. Gerichtsschreiber, Cassier und Vorstand-Stellvertreter. Vincenti, Bezirksthierarzt, Schriftführer.

54 Mitglieder.

Altinger, Gasthofbesitzer, Tegernsee. Astner, Pfarrer u. Dechant, Egern. Baumann, Schullehrer, Irschenberg. B e i 1 h a c k , Oekonom u. Bürgerin., Ostin. Bermühler Ed.,Gutsbes., Wallenburg. Bernlochner, k. Bahnmeister. Bochmann, Gasthofbesitz., Schliersce. Broninger, k. Post- u. Bahnexpeditor. D rech sei August Graf, k. Kämmerer,

Tegernsee. (Gestorben.) Fackler Max, Maler, Tegernsee. Kohr, Generaldirector der Actiengesell-

schaft für Kohlenbergbau. Forst maier, Pfarrcurat, BairischzelL Freytag. Pfarrer u. Distr.-Schulinsp. Hagn, Holzstoff-Fabrikant, Schmerold. v.Haupt Dr. jur., k. Bezirksamtsassessor

und k. Kämmerer, Tegernsee. Haslwander Dr. med., prakt. Arzt,

Hausham.

Honssed, Haushofmeister, Tegernsee. Joch um, Hofgärtner, Tegernsee. Knoblach, Beneficiat, Frauenried. Knoll, Schullehrer. Parsberg. Köber, Districtstechniker. Kuhn, prakt. Arzt. Lehr, k. Posthalter, Tegernsee. Leitner, Maler. Mai er Anton, Zimmermeister, v. Malsen, Baron, k. Bezirksamts- assessor u. k. Kämmerer, München.

Mayr Georg, Buchdrucker.

Mayr Ludwig, k. Bezirksamtmann.

v. Müller Bar., k. Bezirksamtsassessor.

Mussinan, k. Major a. D.

0 r t e r e r Michael, Posthalter, Schliersee

Posch, Gastwirth.

Prestele, Fabrikverwalter.

Putscher, Pfarrer, Gmund.

Reiter, Gastwirth. Bairischzell.

B o s e r , Fabrikbesitzer, Müller a. Baum

v.Rothmund Dr. med., k. Universitäts- professor, München.

Sailer, k. Salzbeamter a. D.

Salzberger, Apotheker.

v. Sandrezky Hans Graf, Majoratsbes.

Schaffner, Kaufmann.

Schmidtner, Müller u. Bürgermeister. Schliersee.

Schönauer, Maurermeister.

Schrankenmüller, Schullehrer, Hausham.

Schröter, Zimraermeister.

S t e 1 1 w a a g, k. OberfÖrster,Fischbachaa

Straubinger, Braumeister.

T holmann, k. Gerichtsschreiber.

Uhl Josef, Schmied.

Vincenti, Bezirksthierarzt.

Vogl, Schullehrer, Bairischzell.

Waitzinger Josef, Bräucr.

Wallach, Bäcker u. Bürgermeister

Weidenbach, Gutsbes., Lichtenau

Mittenwald a. Isar.

Sectionsleitung:

Neuner Mathias sen., Instrumentenverleger, Vorstand. Neuner Matthäus jun., Instrumentenverleger, Cassier.

32 Mitglieder.

Aul Moritz, Kaufmann, Nürnberg.

Altenöder Franz, Kaufmann

Baader Max, Verleger.

Bei tinger Anton, Lehrer.

F 1 e m m i n g C. jun.,Verlagsbuchhändler,

Glogau. G ötze F. Dr., Wismar. Hub er Georg, Kaufmann, München.

Kopp Alexander, k. Oberförster. M ag i n Jacob, stftdt Thierarzt, München. Neuner Johann, Posthalter. Neuner Jon., k. Amtsrichter, Erding. Neuner Ludwig, Instrumentenmacher. Berlin.

Neuner Mathias sen., Verleger. Neuner Matthäus jun., Verleger.

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Mittenwald Moudsee München.

65

Xoe" Heinr. Dr , Schriftsteller, Gries bei Bozen.

Pickl, k. Oberamtsrichter, Garmisch. P ratz Dr., Petersburg, v. du Prel, Baron, k. Hauptmann a. D., München.

Ran Georg, Privatier, Frankfurt a. M. Reiter Joh., Instnimentenmacher. R ichsteiu Max, k. Förster. Ries J. H.. Kaufmann, München. Schäfer Fr. Dr., prakt. Arzt.

Schäffler L. Dr.,pr. Arzt, Greifenberg. Schiimbach K. Dr., Zollverwalter,

Mittenwald. Schönemann E., Lehrer, Suhl. Schreyer Adolf, [Mvatier, München. S c h w i b b a c h e r Joh., Bäckermeister. Steub Emil, Kaufmann, Augsburg. Tiefenbrun er G., Instrum.-Fabrikant. Zahler Michael, Privatier. Zöller C, Director der Gewerbecassa.

Frankfurt a. M.

Mondsee.

Sectio nsleitung:

Hinterhuber Rudolf, Vorstand. Mein gast Johann B , Cassier. Hanner Anton, Schriftführer, v. Wohlleben Carl, ( Hinterhuber Georg. |

24 Mitglieder.

Beisitzer.

Falke v. Lilienstein Johann, Baron, k. k. Sectionschef, Wien.

Feichtinger Arnold, Kaufmann.

Gebhart Carl Dr., k. k. Notar.

v. Glas er Alphons, Wien.

Hager Anton, Brauerei- u. Realitäten- besitzer, Attersee.

Hauner Anton, Gemeindebeamter.

Hinterhuber Rudolf, Magister der Pharmacie, Ehrenbürger.

Hinterhuber Georg, Apotheker.

Hörrman Julius, k. k. Professor. Waidhofen a. Th.

Kiener Gottl., Gasthofbes., Unterach.

Meingast Johann, k. k. Steueramts- Controlor.

Oppellik Alois, Annoncenbureau-In- habcr, Wien.

Reder Wilh., k. k. Minist.-Secr , Wien.

Reifens t ein Gottlob, k. k. Hof- Kunst- drucker, Wien.

Samek Albert, Fabrikbesitzer, Wien.

v. Stradiot Vict., Ritter, Gutsbes.,Au.

Titze Louis, Privatier, Au

ühl Friedr., Dr., k.k. Reg.-Rath, Wien.

Wesenauer Paul.Gastwirth, Scharfling.

Weyringer Ed., Kaufmann.

Wey ringer Ludwig, k. k. Steuer-Insp.. St. Pölten.

v. Wohlleben Carl, k. k. Oberstl a. D.

Fürstin v. Wrede Ign., Gutsbesitzerin

v. Wrede Otto, Fürst, k. k. Mi-jora. D.

München.

Sectionsleitung:

Schuster Ludwig, k. Advocat, 1. Vorstand.

Krieger Max, Kaufmann und Landrath, 2. Vorstand.

Payr Ludwig, Procurist der Bayerischen Vereinsbank, 1. Schriftführer.

Böhm Georg, Kaufmann, 2. Schriftführer.

Ostermaier Georg, Privatier, Cassier.

Wiedemann Franz. Kaufmann, Conservator.

Pres tele Ernst, k. Premier-Lieutenant, ] Stumpf Ludwig Dr., prakt. Arzt, > Beisitzer.

T rautweinTh., Assist, u. Cassier der k. Hof-u. Staats-Bibliothek, )

914 Mitglieder.

Prinz Otto von Bayern etc., k. Hoheit. Frau Prinzessin Ludwig von Bayern, Erzherzogin von Oesterreich-Este etc.

k. Hoheit.

Mitglitder-Verzficbrnss 1841. ;,

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66

München.

Ackermann Theodor, Hof-Buchhändl.

Adam Philipp, Architekt, Berlin.

Aidlsburger Josef, Privatier.

Albcrstötter Rud., Rechtspraktikant.

All wein Engen, Kaufmann.

Als eher, Hechtsanwalt, Königsberg.

Altenberg er Th., Kaufmann.

v. Altenburger Richard, Kaufmann.

Amthor Eduard Dr., Director, Gera.

Andels h auser Ludwig, Baumeister.

An ding Ernst. Kaufmann.

Anheisser Max, Kunsthdl., Stuttgart.

Aniel Ernest, Professor, Lyon.

Arnold Carl, k. Advocat.

Arnold Carl Dr., Repetitor der Chemie

an der Thierarzneischule, Hannover. Arnold Fd., k. Oberlandesgerichtsrath. Ascher A., Kaufmann. Attenkofer Paul, Buchbindermeister. A ub Max Dr., k. Advocat. Aubry Louis. Director d. wissenschaftl.

•Station für Brauerei. Aufschläger Ludw., Cementfabrikant. Babenstuber Carl, Steinmetzmeister, v. Bacheracht Basil, Legationssecr.

der k. russischen Gesandtschaft. Bad hauser F. X., Rechtsrath a. D. Baerlocher Jul., Polytechniker. Baermann, k. Premier-Lieutenant im

10. Inf.-Reg. Bae s ecke Herrn. Dr., Apoth., Braun- schweig. Ball Hins, k. Secondlieutcnant. v. Bar Max, Kaufmann. Barth Carl, k. Oberlandesgerichtsrath,

Oberamtsrichter. Bäsch Isidor, Kaufmann. Bäsch Ludwig, Kaufmann, v. Batocki, Rittergutsbes. auf Blendau

in Preussen. Bauch Bernhard, Kürschner. Baudrexl Josef, Zimmermeister. Bauer Carl Albert, Maler. Bauer Fritz, Kaufmann. Bauer F. X., Privatier. Bauer Robert, k. Kupferstecher. Bauern freund Leopold, Kaufmann. Baumann Fr., Director der Bayerischen

Vereinsbank. Baumann Hugo, Banquier. Baumann Jos., k. Art.-Lieutenant. Baumann Ludwig, k. Zollrechnungs-

Commis8är. Baumeister Simon, Kaufmann. Bayer Carl, Bahnh.-Rest., Regensburg.

Fräulein Bayer Hermine.

Bayerlein Gust., Privatier. Bayreuth.

v. Bechstatt Ritter, Oberst und Re«r.- Commandant im :i. Magdeburger Int - Reg. Nr. 66, Magdeburg.

B e c h t e r Hermann, Kaufmann.

Beck Max. Silberarbeiter

Beck Ludw., k. Hof-Posamentier.

v. Bedat Johann, k. Hauptmann und Compagnie-Chef.

Beer Franz X., Privatier.

Beer Gust., Maschinentechn., DurlacL

Belli Georg, Grosshändler.

Belli Ludwig, Dr. ehem.

Beraz Heinrich Dr., prakt. Arzt.

Bergeat Emil, cand. med.

Berger Max, Cand. phil.

Bernhard Wallrad Ottmar, k. Hof- Destillateur.

Frau v. Bertie Johanna, Majorsgattin.

Beschoren Paul, stellvertr. Director der Bayerischen Vereinsbank.

Bessinger Josef, Kaufmann.

Bettmann J. S.. Kaufmann, Bayreuth.

Beuchel Gust,, Sudenburg b. Magdeh

Bever Hermann, Maler.

Beyerlein Friedr., k. PostofficiaL

v. Bezold C. Dr.. k. Oberstabsarzt a.D.

v. Bezold Gustav, k. Ministerialrath o. General-Secretär.

Bihler C, k. Landgerichtsrath.

Bischof Emil, Schuhfabrikant.

Blaim Anton, Glasmaler.

Blasius Dr., Stabsarzt a. D., Braun- schweig.

Blasius Wilh. Dr., Prof., Braonschweig. Block Christian, k. Hofgürtler. Bock, Gymnasial - Oberlehrer, Lyck in

Ostpreussen. Bock Erhard jun., Kaufmann. Bock Erhard sen , Cafetier. Böcklein Josef, Spänglerraeister. Böhm Georg, Kaufmann. Bohnen Emil, Kaufmann. Börger Carl, k. Rechtsanw., Straubing Bössl Georg, Kaufmann. Bopp IL, Kaufmann. Bornemann Carl, Buchhändl., Znaiiu. Bornhauser Josef, Militär - Effecten-,

Goldtressen- und Stickerei-Fabrikant. Boscowitz N., k. Advocat. v. Bothmer Robert Graf, k. Hauptm B o v Franz, Rentier. Brandl Christ., Procurist. Brandmiller Carl, Kaufmann.

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München.

67

Frau Brandmiller Anna, Kaufmanns- gattin.

Braun Adolf, k. Bezirksamts- Assessor,

Ebersberg. Braun Ernst, Schneidermeister. Braun Fr. X. Dr., prakt. u. Armenarzt. Braun Georg, Metzgermeister. Braun Hans, General- Agent. Braun Julius, Kaufmann. Braungart Rieh. Dr., k. Professor,

Weihenstephan, v. Braun müh I, k. O.-Fürst, Mühldorf, v. Braunmühl Ant., ^tud. Brenner Gustav, Apotheker. Bretschneider Alfred, Amtsrichter,

Ohrdruf. Breul Anton, Kaufmann. Breuninger Felix, Grosshändler. Brey Ludwig, Gutsbesitzer, Staffelsee. Brodhag Albert, Privatier. Brouwer D. N., Dr. jur., Gouda. v. Brück August Freih., Cand. jur. Brunner Hans, Kaufmann. Brunner Philipp, Bechtsrath. Brüx Carl, Juwelier. Buchler Herin., Dr. phil. u. Reserve-

Heutenant d. Art., Braunschweig. Buchner Hans Dr., k. Assistenz- Arzt u.

Privatdocent. Buchner Eduard, Stud. phil. Buchner Josef, Kunstgärtner. Büdel Joh. Dr., prakt. Arzt, Pilsting. Bürkel August, Stud. jur. Bürklen A., Bergingen., Au b. Aibling. B ü r k 1 e i n Gottfried, k. Hauptmann und

Comp.-Chef, Fürstenfeldbruck. Bullinger Max, Kaufmann. Burger Carl, Bäckermeister. Burg er Franz, k Bahnexpeditor Burg er Heinrich, Buchdr., Bayreuth. Burkhardt Arthur Dr., k. Amtsricht. BurmesterEL, Glasfabrik., Schliersee. v. Cetto Carl Freiherr, Gutsbesitzer,

Reichertshausen. Cohn Louis, Kaufmann. Comp ton Edw. F., Landschaftsmaler,

Feldafing, van D aalen A. C. Dr. jur., Am heim. Dalgas Alberto Ag , Florenz, v. Dali' Armi G. Dr. Ritt., prakt. Arzt, v. Dali' Armi Max, Kaufmann, v. Dali' Armi Otto Ritter, k. Grenz- aufseher, Lindau. Dallmeyer W., Rentier. Danner Carl, Kaufmann.

Danner Jacob, Cufetier. Da tt er er F. I\, Buchdruckereibesitzer, Freising.

Daumann Josef, k. Hauptm. u. Comp.- Chef, Ingolstadt.

Daxenberger G., Kaufm., Mühldorf.

Daxenberger J. E., k. Oberamt sricht., Mallersdorf.

De eher Otto Dr., Privatdocent am k Polytechnikum.

Decrignis K. A., Rath am k. oberstvn Landesgericht.

Deffner Josef, Kaufmann.

Deiglmayr Louis, Baumeister.

Deiglmayr Max, Kaufmann.

Dekinder Phil., k. Major und Director des Militär-Laboratoriums.

Dempwolff Otto, Fabrikant.

Dennerl E., Privatier.

Denzel Aug., k. Hof-Regenschirmfabr.

Deuerling Joh., Kaufmann, Bamberg

Dietherr Mathias Dr., k. Advocat.

v. Dietl Carl Ritter, k. Major.

Dietrich Theod., k.Eisenbahn-Official, Amberg.

Frau Dietrich, k. Eisenbahn-Oflficials-

gattin, Amberg. Dietrich Wilhelm, Kaufm., Bayreuth. Dilger Joh., Privat, Neustadt i. Baden. Dingler H. Dr., Custos a. bot. Garten. Do 11 mann Fritz, k. Regim.-Auditeur,

Würzburg. Dopfer Bernhard, Glasmaler. Dosch Georg, Zimmermeister. Dosch Joh., Kaufmann, Mühldorf. D r e s s e 1 1 y A., Lithogr.-Anstaltbesitzer. Dürr C.j k. Advocat. Eckert Carl, k. Advocat. Edlinger Ludwig, Cand. math. Eham Josef, Gastwirth, Neuhaus bei

Schliersee. Ehrengut J. B., Rentier. Ehrensberger Emil, Cand. ehem. Ehret Leopold, Pianofortefabrikant. Eigner Max, k. Pionnier- Hauptmann,

Augsburg. Eilles J. B., k. Landgerichts rat h. Eilles Josef, Kaufmann. Eilles Julius, k. Professor. Eisele X., Gymn.-Prof. und Rector des

Realgymnasiums. Ellen rieder Carl, k. Advocat. Endres Heinr., k. Prem.-Lieut. a. D. v. Erhardt A. Dr., t rechtsk. Bürgern.

d. Haupt- u. Residenzstadt München.

5*

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68

München.

Erhard Georg, Bank-Oberinspector. Erhard Georg, Apotheker. Erhard Max, k. Sec.-Lieut, Ingolstadt Eschenlohr Franz, k. Ober-Bahninsp.,

Ingolstadt. Escherich Friedr., k. Amtsrichter. E 8 s er Gustav, Metall waarenfabrikant. Esterhammer Alois, Kaufmann. Fahrmbacher Hans, Lieutenant im

L schweren Reiterregiment. Federl Anton, Forstamts-Assistent. Fei cht Georg, Kunstgärtner. Feistmann Ludw., Kaufin., Nürnberg. Fester Aug., Procurist d. Vereinsbank. Feustel Sophian, Banquier. Finckh Sixt, Kaufmann, Reutlingen. Fischer Friedr., k. Gen.-Dir.-Secr. F i s c h e r L., Rechtsanwalt, Windsheim. Fischer Max, Tapetenfabrikant. Fischer Max, Baumeister. Flossmann Wilh., Grosshändler. Förderreuther Max, Stud. real. Förster Brix, k. Hauptm. und Corap.-

Chef.

Forster Otto, Rentier, Augsburg.

Forst er Otto, Rechtsanwalt.

Frank Jos., Inspector der Bayer. Hyp.-

und Wechselbank. Franz Wilh., k. Ober-Zollrath. Frauenfelder C, Techniker. Fränkel Benno, Kaufmann Freund Hugo, Direct. d. Südd. Boden -

creditbank. Frey tag August, k. Hofmusiker. Friedl Alfons, k. Revisionsbeamter. Funk Dr. med., Bamberg. Gänsler Josef, Kaufmann. Gärner Ludwig, Schneidermeister. Galle h Ernst, Kaufmann, Leipzig. Gar eis Heinrich, Director der Südd.

Bodencreditbank. Geis Emil, k. Bez.-Amts-Assessor. Geisenhof, Carl, Fabrikbesitzer. G ei st August, Grosshändler. Gemeinhardt Ernst Dr., Rechtsanw. Gerdeissen Georg, Kaufmann. Gerdeissen Ludwig, Kaufmann. Gerhauser Jacob, Dccorationsmaler. Gernet Wilh., Pharmaceut. v. Ger sonn Paul, Baron, Gutsbesitzer,

Ghersburg bei Aibling. Gcwald Bernhard, Lehrer. Girisch Job., k. Amtsrichter. Gitzentanner J. J., Kaufmann, Ebnat. Glas F. X., Tapezierer.

Gleitsmann Leonhard, Buchhalter. Glotzncr Joh., Kleidermagazinbesitx. Gmeiner Paul, Geschäftsführer, Tölz. Gmelch Franz jun., k. Hof-Wagenfabr. v. Godin Carl Freih., k. Stabs-Audit. Görtz Aug , Bauamtsprakt., Bamberg, v. Görtz E. F. F., M.-Erbgraf von

Schlitz. Götzger Isac, Kaufmann. Grässlein Fritz, Kaufm., Kirchen i.B. Grau Carl, Brauerei-Director. Greis sl Eduard, Banquier. Gressbeck V., k. Bezirksg.-Rath a. D. Griebel Carl, Geometer. Gros 8 Albin, Kaufmann. Grötsch A., k. Prem.-Lieutenant z. D.,

Bcnedictbeuern. Gruber Jos., k. Lieutenant a. D. Grubert Julius, Verlagsbuchhändler. Grünwald Anton, Hötelbesitzer. Gümbel Wilh. Dr., k. Ober-Bergdirect

und Professor. Guggenheimer Eduard, Banquier. Gumprecht Eugen, Kaufmann. Gustorf Julius, Kaufmann, Cöln. Gutbrod Carl, Lehrer. Guttenberg Fritz, Fabrikant. G y s 8 1 i n g W., Chef-Ingenieur. Habbel Jos., Buchdr.-Bes., Amberg. Hänle Friedrich, Fabrikbesitzer. Härtinger M. Dr., k. Hofoperns. a. D. Häussler Paul, Bankbeamter. Hagen Franz, Kaufmann, Königsberg. Hailer Josef, Diurnist. Hain dl Ludw., abs. Pharmac, Amberg. Hake Wilhelm, k. Landgerichtsrath. Hamm Josef, Lehrer, Mühldorf. Hammerschmidt Moriz, k. Second-

lieutenant und Adjutant. Harn perl Tobias, Maler. Harburger Isaak, Rechtsanwalt, v. Harsdorf Friedr. Freih., k. Amts- richter, Hof. v. Hartlieb - Wallsporn Sigmund,

k. Kämmerer u. Bez.-Amts-Assessor. Hartmann August, Secretär d. k. Hof-

und Staats-Bibliothek. Härtung Otto, k. Hof-Ballettänzer. Haus er N., k. Post-Expeditor. Hau s laden F. P., Bierbr., Mühldorf. Hecking Hans, Spiritus- und Liqueur-

Fabrikant. van Hees Gustav, Akademiker, van Hees Max, Kaufmann. Hein dl Josef, Ingenieur.

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München.

6i>

Heine Julius, Kaufmann.

Heinze Emil, k. Secondlieuteuant.

Hei ss Anton. Polytechniker.

Held Carl, Staatsanwalt am k. Ober- Landesgericht.

Heller Georg, Kaufmann, Nördlingen,

Heller Otto, Kaufmann, Nördlingen.

Henneberg Frd., Chemiker, Gotha.

H ennig Alfred, Friseur.

Hensche W. Dr., Stadtr., Königsberg.

Hensel Paul, Referendar, Freiberg.

HermanBeder Mich. Dr., Rechtsanw.

Herold Carl, Recht sprakt., Nürnberg.

Hiendlmayr Seb., Rentier.

Hilber Norbert, p. k. Forstmeister.

Hildebrand Dr., Univers.-Professor u. Medicinalrath, Königsberg.

Hildebrand Gottl., Glas- u. Spiegel- handlung.

Hilgard Julius, k. Bahn-Betr.-Ingen.

Hill er Franz, Privatier.

Hillmayer Franz, k. Ober-Zollrath.

Hilsenbeck Aug. jan., Techniker.

Himmer Gustav, Buchhändler und Handelsrichter.

Hirtreither M., Kaufmann, Fronten- hausen.

Hobelsberger Georg, Schuhmache rm. Höchstetter Alb., Procurist. Hoeckner Carl, Kupferstech. u. Zeichn. Hoehne Richard, Kaufmann. Hof Ludwig jun., Conditor. Ho fb erger Vitus, Lehrer. Hofmann Bernh., Privatier, Bamberg. Hofmann Const., Rechtspraktikant. Hofmann Ernst, k. Forstamts- Assist. Hofmann F., abs. Pharraac, Murnau. Hof mann Georg, Privatier. Ho ff mann C, Phannaceut, Würzburg, v. Hohenlohe - Schillingsfürst ,

Fürst Clodwig, Kron-Oberstkämmerer

u. deutscher Botschafter in Paris. Hohenleitncr F., Cultur-Ingen.-Adj.

beim tirolischen Landes- Ausschuss,

Innsbruck. Holkamp C. P., Amsterdam. Holmberg August, Kunstmaler. Holste Conrad jun., Kaufmann. Horazeck Ludwig, Fabrikant. Hörmann Johann, k. Secondlieutenant. Hörmann Fr., k. Forstamts-Assistent,

Partenkirchen. Horn Josef, Kaufmann. Hornig Alois, Cand. jur. v. Hornstein Rob. Freih., Grundherr.

H o r s t H., Obergerichts- Advocat, Braun -

schweig. Hoyer Egbert, k. Professor. Hübel Max, k. Post.ofrkial. Hub er Simon, Kaufmann. Hub er Julius, Bankbeamter. Huberwald Herrn. Dr., prakt. Arzt. Hübler Ant, Bäckerrast. u. Mag -Rath. Hübner, k. Eisenb.-OfT., Aschaffenburg. Hüttner Josef, k. Hofmusiker. Jacob i J. B., Magazinier. Jäger Donatus, Schlossermeister. Jägerhuber, k. Bezirksamts-Assessor,

Traunstein. Jaud Josef, Reg.-Accessist. Jesslcr L., Apotheker. Illing Franz, k. Secondlieutenant. Illing Oscar, k. Secondlieutenant. Johannes Bernhard, k. Hofphotograph,

Partenkirchen. Johannes Franz, Bankbeamter. Johns Rudolf Dr., Hamburg, v. Jolly Ph. Dr., k. Universitätsprof. Irlinger Max, Kaufmann. Jung Friedrich, Bankbeamter. Jung Ludwig, Oberinspector. JungwirthL.,k. Rechnungscommissär. Kahn Bernh., Kaufmann, Würzburg. Kaiser Joh. jun., Grosshändler. K a i s e r K., k. Oberzollinsp., Furth i. W. Kaiser Martin, Lehrer, v. Kalb Joh. Gg. Dr.,k.Oberzolldir. a D. Kannen giesser Georg, Bankbeamter. Kapfer Carl, Kaufmann. Kappler Joh., Tapezierer, v. Karg- Beben bürg Josef, Freiherr,

Particulier. Karl Adolf, Rentier. K a r 1 i n g e r Ludwig, Bergwerksbeamtei ,

Au bei Aibling. KastnerW., Ratha. k. ob. Landesger. Katsch H., chirurg. Instrumentenfabrik. Kauth X., Weissgärbcr. Ke er 1 Christoph, Pharmaceut. Keil Wilh., Kaufmann. Keinath Johann, Optiker Kempfler Alois, Gürtlermeister. Kernaul Johann, Fabrikbesitzer. Kerschensteiner Anton, Lehrer. Kerschensteiner Georg, Cand. math. Kerschensteiner Dr., k. Ober-

Medicinalrath. Keihl Adolf, Rentier. Keyser J. D., Grosshändler. Kienhöfe r C. L., k. Advocat.

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70

München.

Kil Franz, Baumeister. Kiliani Richard, Cand. jur. Kilver Ferd., Rechtspraktikant Kilp Eduard, Kaufmann. Kinkelin Carl, Maler. Kirchberger G. jun., Glasermeister,

Tegernsee. Kirchmayer L. jun., Löschmas chinon-

fabrikant.

Kirschner Casp., k. Landgcr.-Rath.

Kleiber Max, Lehrer an der k. Kunst- gewerbeschule.

v. Kleina chrod Ernst, k. Oberlandes- gerichts-Präsident, Nürnberg.

K locker Franz, Bank-Cassier.

Knauth Joh., Chef-Ingenieur.

Knippenberg Heinr., Kaufmann.

KnottenbeltJ. Dr., k. Adv.,R<>tterdam.

Knorr Julius, Verleger.

Knorr Liebmund. Wasserbaumeister.

Knorr Thomas, Buchdruckereibesitzer.

Knözinger Ant., geh. Kriegsrath und Justitiar im k. Kriegsrninisteriura.

Koch Anton Dr., Caplan.

Koch Josef, Buchbinder, Neuötting.

Koch Ludwig Dr., prakt. Arzt.

Köb erlin Gabriel, Bankbeamter.

Kolbeck Aug., Essigfabrikant, Amberg.

Kölbl Louis, Privatier.

KölblMax, Privatier.

K ö n i g Josef, Kaufmann

Königsberger Adolf, Kaufmann.

Köppel Sigm. Dr., Rechtsanwalt.

Kohl F., Apotheker, Weissenburg a. S.

Kohl er Wilh., Maler u. Lackirer.

Kohn Salomon, Kaufmann.

Kolb Carl, Kunstgärtner.

Kolb Jacob, Buch- u. Kunsthändler.

K oppold Josef, Posamentier.

Kotz Josef, k. Regierungassessor.

v. Kramer-Klett, Freih., Reichsrath.

Krämer Friedr. jun., Kunstmüller.

Kratzer Otto Josef, Rentier.

Krause F., Privatier.

Kremser Julius, Fabrikbesitzer.

Krettner Ant , Brauereibesitzer, Tölz.

Krieger Max, Kaufmann und Landrath.

K r ö n e r Joh., Studiosus.

Krom Heinr., Metallwaarenfabrikant.

Krück J., Kaufmann, Bayreuth.

Krumeich A., Fabrikant, Freiburg in B.

v. Küster, Baron, k. russ. Ceremonien- meister, St. Petersburg.

Kühles Louis, Director der Actien- brauerei „zum Löwen".

Kurringer Franz, Schuhw.-Fabrikant. Kurths Wilh , Cassier der Bayerischen

Vereinsbank. Kurz Georg, Rentier. Lacher Eduard, Kaufmann, v. Lama Carl, Antiquar. Landauer Isidor, Banquier. Lang, k. Studienlehrer. Lang Carl. Banquier. Lang F. P., Kaufmann Lang Gust.,Geschäftsbücherfabr., Gotha. Lang Guido, Kaufmaun, Oberammergau. Lang L., Zeichenlehrer, Oberammergau. Lang Johann, Rechtsanwalt. Lang Max. Bankbeamter. Laubmann Joh., Oberbahninspector. Laurer J. N., k. OberfÖrst., Vorderriss Lauser J. M., Kaufmann. Lechner Theodor, Ingenieur. Leeb Jos., k. k. österr. Hofphotograph . Lehmann Th., Procurist, Görlitz. Lehn er Georg, Kaufmann, Amberg. Leiss Seb., Kupferschmiedm., Neuötting Leuchs Josef, Kaufmann. Leuzc Otto, Grosshändler. Levy Josef Dr., Frauenarzt. Lichtenauer Ernst. Procurist. Lichtenstein Dr., k. Assistenzarzt,

Ingolstadt. Limmer Wilhelm, k. Postexpeditor un-

Premierlieutenant a. D., Schwabach Lindenschrait Carl, Kaufmann. J Lindenschmit W., Stud. phil. Lindner J., k. Lieutenant a. D. Lindner Rud., kais. Reg.-Rath, Berlin Lipp ach er Heinr., Kaufin., Nördlingen. Lip pert Anton, Bildhauer. Listemann, Generaldirector d. Leben s-

versicherungsgesellschaft, Magdeburg. Locher Josef, Kaufmann. Lodter Wilhelm, Grosshändler. Loehle Adolf, Vorstand der k. b. pr.

Kunstanstalt v. Piloty & Loehle. Löw F., Rechtsconsulent. Lo rsbach Carl, Kaufmann. Lunglmayr Alfred, Stud. juris. Lutz Valentin, Lehrer. Mändler Josef, Kaufmann, v. Maffei Hugo Ritter, Reichs rath,

Fabrik- und Gutsbesitzer. Mai Eugen, Buchhalter. Mai Otto, Buchhalter. Mai er Marx, Rentier. Mai er Josef Julius, Custos der k. Hof-

und Staats-Bibliothek.

München.

71

Mainberger Christ., Control.,Bayreuth.

Malaise* Engen, Oberlientenant, Direc- tor der Art.- und Ing.-Sehule.

Hängst Ludwig, Kaufmann.

M angst Otto, Revisor.

Martin Paul. Maler.

Marx S. Dr., Rechtsanwalt.

Maurer J. jun., Schlosserm. Garmisch.

Mayer Heinr., Apotheker u. Gemeinde- bevollmächtigter.

Mayer Ignaz, Buchhalter.

M ayer Jul., k. Hofsattler u. Wagenfabr.

Mayer J. N.. Tabakfabrikitnt.

Mayr Carl, k. Rechnungscommissär.

Mayr Joh. Nep., Grosshändler.

Mayrhofer Josef, Baumeister.

Mehl er Anton, k. Major a. D.

Mein dl Franz, Rechtsanwalt.

M ei sei Frd., Zahnarzt.

Merk Albert, Kaufmann.

MesmeringerM., qu.k.Bez.-Ger.-Rath.

Merzbacher Gottfried, Kaufmann.

Metzeler R. F., Fabrikbesitzer.

Metzger F. X., Bankbeamter.

Metzinger Gottfried, Secretär d. techn. Hochschule.

Meunier Ludwig, Fabrikant.

Mensel Carl, Spänglermeister.

Mensel Heinrich, Spänglermeister.

M il dner Friedr., Kaufmann.

31 i 11 er Aug., Bankinspectionsbeamter.

v. Miller Ferd. jun., Bildhauer u. Erz- giesser.

Mi loche Alex., Apotheker, Bamberg.

M i tt e rm ay e r Jos. C, Kaufm , Freysing.

Mittermayer Georg, Kaufm., Frey sing.

Mi tt er wallner F. X., Bankbeamter.

Mitterweissacher Joh., Kaufmann.

Mittler Emil, Vertreter der Papier- fabrik „zum Bruderhaus u, Dettingen.

Modoni Antonio CavaHere, Conseiller communal, Bologna.

Möhrle Josef, Schlossermeister.

Möser Theodor, k. Notar, Garmisch.

Mössmer Carl, Postbeamter.

v. Molitor-Mühlfeld Georg, Freih., k. Kammerjunker.

Moradelli Carl, Schlossermeister.

Moralt Paul, k. Hofmusiker.

v. Morett, k. Major a. D.

Morgenroth Edgar, k. Premierlieuten.

Mors tadt Adolf, Fabrikant.

Moser Thomas, Privatier.

Müller Dr.,Rectoru. Professor, Grimma in Sachsen.

Müller Albert, Buchhalter. Müller Eduard, Kaufmann. Müller Friedrich, Photograph. Müller Fritz, Kaufmann. Müller Gustav, Kaufmann. Müller Ludw., k. Hofmusikus. Müller Ludw., k. Polizeirath. Münch Heinrich, Kaufmann, v. Nägeli Carl Dr., k. Univers. -Prof. Nägeli Walter Dr., Conservenfabrik. Näher Georg Dr., pratct u. Bahn-Arzt. Naunyn Dr., k.Univ.-Prof.,Königsberg. Negele Josef, Telegraphcnmechaniker. Neuhütl Arthur. Bankbeamter. Neumair Ign., Glasmaler und Glaser- meister.

Neuner Edmund, Weinhändler und -

meindebevollmüchtigter. Neuner Friedrich, Kaufmann. Nibler F., k. Oberamtsrichter. Oberhummer Eugen. Cand. phil. Oberhummer Hugo, Kaufmann. Oberhummer Otto. Kaufmann. Oberhummer Roman, Kaufmann, v. Oberkamp Carl, Freih., Rechtsanw. Obermaie r L., k. Premierlieutenant. Obermeyer B.. Kaufmann. Obernetter J. B., Lichtdruckanstalt -

Besitzer.

Oebbecke Conrad Dr.. Assistent der zoologischen Landesaufnahme.

Oefele Xaver. Gastwirth.

v. Oelhafen Carl, k. Prcm.-Lieut.

0 ettl Rudolf Dr., prakt. Ar/t.

Offelsmeyer Wilhelm, Buchhändler.

Oldenbourg Hans, Buch druck ereibes.

Oldenbonrg Rudolf jun., Verl.-Buchh.

Ortenau Ign. Dr., k. Notar.

zu Ort en bürg Graf, Reichsrath, Öchloss Tambach.

Frau Gräfin zu Ortenburg Caroline,

Schloss Tambach. Ostermaier Georg, Privatier. Ostermaier Martin, Kaufmann. Oswald Carl, k. Ministerialrath. Ottmer E. J. Dr., Professor s.d. polvt

Schule, Braunschweig. Otto August, k. Notar Otto Albrecht, Bank-Oberbeamtcr. Otto Wilh., k. Oekonomierath. Parcus Carl, Buchdruckereibesitzer. Payr Ludwig, Procurist d. Bayerischen

Vereinsbank, v. Pechmann Friedr., Freih., k. Bez.-

Amts-Assessor, Griesbach.

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72

München.

l'emsel Herrn. Dr., k. Advocat.

Perntz Otto, Kaufmann.

Peter Jacob. l>ankiuspector.

Petersen Friedr., Rath am k. obersten Landesgericht.

Petters Hugo. Inhaber eines kartogr. Instituts. Hildburghausen.

Petri Fritz, k. Official d. Gen.-Dir.

Pf äff Friedr. Dr., k. Prof., Erlangen.

Pfannen stiel Mai, Rechtsanwalt.

Pfefferle Max, Kaufmann.

v. Pfister Otto, Grosshändler.

Pflaum L., Stud. real.

Pflaum Ludwig, Banquier.

Pflaum Wilhelm, Banquier.

Pflaumer Th.. k. Official d. Gen.-Dir.

v. d. Pf o reiten Otto, Frhr., »Stud. rer. nat.

Piller Max, k. Hauptin.. Zweibrücken.

Poe Her Franz, Kaufmann, Amberg.

Pöhlmann Friedr., k. Sensal.

Poelt Jacob, Kaufmann.

Polland Christ.. Musikprofessor.

Popp Conr., k. Hauptrn. u.2. Art.-OfHc. vom Platz, Ingolstadt.

Porst Wilhelm, Landschaftsmaler.

Pose Julius, Werkführer.

Possert Alfred, k. Major, Saargemünd.

Prantl Carl Dr., Professor der Forst- akademie, Aschaffenburg.

Preckle Hermann. Conscrvator.

P rennst einer .Lehrer, Benedictbeurcn .

Prestele Ernst, k. Premierlieutenant.

Pres tele Guido, Rechtspraktikant,

v. Prielmayr Max, Freih., k. Hauptrn. u. Comp. -Chef.

Pschorr Gcor£, Gross-Brauereibes.

v. Pückler-Limpurg Ed. Graf. k. Rittm. a. D. u. Gutsbes., Oberaudorf.

Pühn Ernst, Rechtspraktikant.

Quellhorst Ed., Juwelier u. Ordens- fabrikant.

Raab August, Bankbeamter.

Raab Genn., Kaufmann, Schweinfurt.

Radlkofer L. Dr., Univ.-Professor.

Radspicler Franz, k. Hof-Vergolder- waarenfabrikant.

v. Raesfeldt Ludw., Freiherr, k. Kreis- forstmeister.

Randlkofer Anton, Kaufmann,

Rath Heinrich, Optiker.

Ran Eduard, Kaufmann.

Rau Friedr., Banquier u. Magistratsrath.

Rau Dom., k. Regier.- u. Kreisforstrath.

Rauber Adolf, Fabrikant.

Rauch Ant., abs. Pharmaccut.

Rathgeber Jos., Fabrikbesitzer. Rauchcnegger Benno, Literat. Rauscher Emil, herzogL nassauischer Verwalter, Hohenburg bei Lenggries. Reber P., Conditor. Rchle Josef, Kaufmann. Rehlen Otto jun., Kaufm., Nördlingen. Rcichcnbach Carl, Kaufmann. Reichert Michael, Stud. philo). Reiger B., Bürgermeister. Nördlingen. Reim Ignaz, Fabrikant. Reine mann J., Glasfabrikant, Reiner Jos., Fonctionär d. Bayerischen

Hypotheken- u. Wechselbank. Reinhard Anton, Kaufmann. Reinhard Josef, Kaufmann, Tegernsee. Reininger J., Realitätenbesitzer. Reischl Carl, Kaufmann. Reiser Carl, k. Posthalt, Partenkirchen . Reis s Josef, Rentier u. Magistratsrath. Reissmann J. M., k. Hoftaschner und

Lederwaarenfabrikant. Reiter Albert, Studiosus. Reiter Alois. Kaufmann. Reiter Julius, Rechtspraktikant. Frau Renouf Annie V. W. R e n o u f Edward, Chemiker. Reschreiter Oscar, Kaufmann. Ressler Carl, Kaufmann. Rest Ant.,prakt. Arzt, Schrobenhausen. Rezer Ludwig, k. Oberzollassessor. Richter G., Kaufmann. Richter Sigm., Bankbeamter. Riedel Theodor, Buchhändler. Ricdcrer Carl, Kaufmann. Rie derer Herrn., k. Münzwardein. Ried er er F. X., Kaufmann. Ried er er J. B., Privatier. Riedl Joh.,Weingros8händler, Mühldorf. Riegel Th.vk. Advokat. Riemcrschmid Heinrich, Fabrikant. Rietzler Heinrich, Kaufmann. Rigaucr Val. Dr., prakt. Arzt. Fräulein v. Rimpau Marie, auf Schlos*

Langenstein bei Halberstadt Roch oll H., k. Reg.-Rath, Magdeburg. Roeckl AI., k. Hofsäckler. Roeckl Christian, Fabrikbesitzer. Röhrl Josef, Braumeister. Rösgen Paul, Cand. ehem. Rösl Albert Grosshändler, v. R o g i 8 1 e r F., Zoll-Rechnangs-Comm. Rohmeder Wüh. Dr., städt Schulrath

u. k. Schulcominissär. Rosenberger Louis, Privatier.

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München.

7:;

Rossnitz S. jun., Kaufmann.

v. Rotberg Albert, Freih., k. Rittm. u. Escadr.-Chef, Ansbach.

Roth Alb., Rechtspraktikant.

Roth Hermann, Chemiker.

Rothenheim Siegfr., Farbenfabrikant.

Rottmann er Julius, Juwelier.

Ruck Anton. Stadtbaurath. Amberg.

R ueder er Fr. J.. Banquier.

Rupp F. Dr., Zahntechniker, Rosenheim.

Ruppert Casp., Rechtsr. u. Landt.-Abg.

Rupprecht Const.. k. Expeditionsassi- stent, Amberg.

Rußt Beruh., k.Bahnamtsgeh., Amberg.

Sachenbacher, k. Förster, Fall.

Sachs Ludwig, Kaufmann.

Sachs Michael, Maler u. Inspect., Parten- kirchen.

Sachsenhauser Frz. Dr., Rechtsr. a. D.

Sahm Wilhelm, Hauptagent.

Salve rmoscr Bernhard, Phannaceut.

Sammüller Josef, Bankbeamter.

Sanktjohanser Heinrich jun., Buch- bindermeister.

Sauer Hugo Dr. med, Badbesitzer, Kainzenbad.

Schad Chr. N., Kaufmann.

Schäfer J. L., Kaufmann. Schäfter Wilh., Hötelbes., Badersee. v. Schamberger A., k. Gen.-Dir.-Rath. Scharlach S., Banquier. v. Schauss-Kempfenhausen F. Dr., Bankdirector.

Sehe dl Fritz, Kaufmann.

S cb e d 1 Hans, k. Hauptm. u. Comp. -Chef,

Ingolstadt. Sehe dl Josef, Pharmaceut. Scheicher Alois, Kaufm., Mühldorf. Scher er Gustav, Cand. d. Bergwesens,

Freiberg. Schiestl J., Kaufmann, v. Schilcher Franz, k. Landgcr.-Ratb. Schimon Ferdiuand, Hotelbesitzer. Schimon Carl, Ingenieur. Schimon Max, Hotelbesitzer, v. SchintlingH., Stud. Schlagintweit Mai, k. Art.-Premier- lieut. u. Lehrer der Art.- u. Ing.- Schule. Schlederer Carl, Buchhalter. Fräul. Schleyer Hedwig. Schiimbach G. C, Secretär d. Bayer.

Vereinsbank. Sehl od er Otto, Kaufmann. Sc blöderer Carl, Grosshändl .. Amberg. Schlosser Max Dr., abs. Lehramtscand.

jSchlötzer Friedrich, k. Telegraphen-

mechaniker, Nürnberg. Frau v. Schmaus Sophie, k. General-

raajors-Wittwe. Schmederer Xaver, Grossbräuer. Schmid Anton, Banquier, Landsberg. Schmid Carl, Ingenieur. Schmid Ferd., k. Postofficial. »Schmid Josef, k. Hof-Ofenfabrikant. Schmiedel, Procurist, Bayreuth. Schmidt Ernst J., Kaufmanu. Leipzig. Schmidt Herrn.. Goldleistentabrikant.

Amberg.

Schmidt R., k. Rentamtmann, Grimma. Schmidtkunz J. W., Kaufmann.

Schmitt Ign. Dr., prakt. Arzt.

Schneider Engen Dr.. k. Rath am obersten Landesgericht.

Schneider Hans, Kaufmann.

Schneider Jakob, Gerichtsvollzieher.

Schneider Dr., Arzt u. Präsident des RhOnelub, Fulda.

Schnell Julius, k. Landgerichts rat h.

Schneller Philipp, Polytechniker.

Schober Adolf, Kaufmann,

8 c h o c h Otto, Baumeister.

Schöpping Carl, Buchhändler und Ge- meindebevollmächtigter.

Schörg Ludwig, Metallw.-Fabrikant.

Schörg Franz jun., Schlossermeister u. Cassenfabrikant.

S c h o y e r e r Josef. Maler.

Schoppc Georg, k. Landgerichtsrath.

Schormayer Franz, Banquier.

Schott Emil, Kaufmann, C'üln.

Schramm Ludwig. Baumeister.

Schramm M. J.,k.Hof-Clavierfabrikant.

Schreiber Ludwig, Ing.-Cand.

Schrcyer Joachim, k. Adv., Eichstätt.

SchrOppel L. Apotheker, Bayreuth.

Schropp Otto, k. Rittmeister ä. 1. >.

Schulze Anton, Kaufmann

Schulze Friedrich, Procurist.

Schulze Gustav, k. Hof-Uhrenmache..

Schulze Julius, Kaufmann.

Schüssel Carl, Kaufmann.

Schüssel Eduard, Kaufmann.

Schuster Heinrich, k. Hauptmann a I)

Schuster Ludwig, k. Adovcat.

Schuster Ludwig, Rechtsanwalt.

Schuster Xaver, Großhändler.

S chütte Anton, Kaufmann

Schwabenthan LG., Kunstanstalt.be-..

Schwaiblmair Georg, k. Rauptzoll- amtscontrolenr, Kaiserslautern.

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74

München,

Schwaiger, Dr. med.

Schwaiger Carl, Seilerw. -Fabrikant.

Schwaiger Heinrich. Scilermeister.

Schwarz Hermann. Kaufmann.

Schwarz Johann, Xylograph.

Schwarzenberg C, Maschinenfabrik.

Schwarzhaas Basil, Procurist.

S c h w e i s g u t h C.,Bäckerm., Wiesbaden.

Schweisheimer Eugen, Cassier.

Schweninger Michael, Rentier.

Schwerla J., Kaufmann.

S c h w e y e r J., k.Regierungsr., Landshut.

Sedlbauer Josef, Buchbindcrmeister.

Sedlmayr Anton, Grossbrauer.

Sedlmayr Carl, Grossbrauer.

Sedlmayr Gabriel, Commerzienrath.

Sedlmayr Gabriel jun., Grossbrauer.

Sedlmayr Johann. Grossbrauer.

Seeliger Georg, Kaufmann.

Seidl Adolf, k. Art.-Lieutenant.

S ei dl Ant., k. Hofbäckermeister.

Seidl Rupert, Rechtsanwalt.

Seitz Carl, Apotheker.

Se itz Carl, Cand. med.

Seitz H., Kupferschmiedmeister.

Selwig F., Braunschweig.

Selz Sigmund, Banquier.

Sendtner Theodor, Director d. Bayer. Hypotheken- und Wechselbank.

Senestrey Carl Jos., k. Landgerichts- rath a. Ii. und Landtagsabgeordneter.

ScybothFriedr.,Mineralwasser-Fabrkt.

v. Sichlern Oscar, k. Major a. D.

Sickenberger Franz, Rechtsrath.

Sieber Georg, Kaufmann.

Silberschlag, k. Oberlandesgerichts- rath, Naumburg.

Simmerlein Albert, Grosshändler.

Simmerlein Eduard, Goldschlägerei- besitzer.

Simmerlein Herrn., Fabrikant

Skitt Ludwig, Regisseur.

Solbrig August Dr., k. Assistenzarzt.

Sonklar Edlcrj v. Innstädten Carl, k. k. Generalmajor, Innsbruck.

Späth Josef, Kaufmann.

SpannrofftC, Apotheker.

v. Specht, Lieuten. u. Adj., Magdeburg.

Spencer James M., Rentier.

Spett Mai, k. Eisenb.-Exped., Dachau.

Spranger Wilhelm, Cassier.

Stadelmay r Adolf, k. Hauptmann und Compagnie-Chcf, Metz.

Stadermann Georg, Verlags - Buch- händler, Ohrdruf.

Stadler Carl, Kaufmann.

Stadler F. X., Ministerial-Functionär.

Staudacher Chr. jun., Kamink.-Msti.

Staudacher Ludwig, Bank-Cassier.

Stawitz J. W., Civilingenieur.

S t e g e r, k. Art-Lieutenant, Würzburs.

Steidl Jobann, Rentier.

St einberger Jos., k. Studienlehrer u. Premierlieutenant a. D.

Steiner A., k.Secretär im Kriegsminist

Steiner Max, Secretär.

Steinharter Sigmund, Kaufmann.

Stein heil Ad. Dr., Inhaber des opt. Institutes.

v. Stengel Carl, Freiherr, k. Landes- gerichtsrath, Strassburg.

v. Stengel Otto Freih., k. Postmeister. Zweibrücken.

Steub Ludwig, Cassier.

Steub Ludwig, Dr., frei res. Notar.

Stiel er Carl, Dr. jur.f Reichsarchiv- Secretär.

Stindt L., Ingenieur- und Betriebs-

Assistent, Pleinfeld. Stocker Franz, Kaufmann. S t r a s s e r Felix, Rentier. Strassner Arthur, k. b. Art. - Lieuten .

Neu-Ulm.

Strassner Gust., k. Premierlieutenant. Strassner Lothar, k. Second - Lieuten.

und Regiments-Adjutant. Straub Firmin, Buchdruckereibesitzer. Streb el H., k. Gerichtsschr., Mühldort. S t r ö h 1 e i n Mart, k. Ob.-Packer, Ambertr. Ströll Ad. Dr., Rechtsconsulent der

Bayer. Hypotheken- u. Wechselbad:, v. Stürzer Franz, k. Hauptmann a. D. Stürz er Friedrich, Agent. Stulberger Max, Rent. u. Magistratur. Stumpf Ludwig Dr., prakt. Arzt. Stumpf Max Dr., prakt Arzt v. Tautphöus Freih., k. Hauptmann u.

Comp.-Chef, Germersheim. Thelemann Heinrich, k. Amtsrichter, v. Thiel au Erich, Gutsb., Lampersdorf. Thomas Carl, Juwelier. Tilmetz Franz, Kaufmann. Trassmie thinger Ant.Buchbinderm. Trautwein Th.. Assistent und Cassier

der k. Hof- und Staat3-Bibliothek. Treise Bernh., Commerzienrath. Neu-

ßtadt-Magdeburg. Trenkl Michael, Lithograph, v. Ueberacker Ottmar Graf. Gntsbc*.

Schloss Klebing.

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München Nürnberg.

Ulm er Rudolf, Bankcassier.

Unterbirke r, k. Secondlieutenant.

Unthal Anton, Privatier.

Veith Christian, k. Buchhalter.

V estner J. G., Directions-Mitglied der

Bayer. Notenbank. Vierordt, geh. Finanzrath, Magdeburg. Villgradter Carl, Handelsagent. Vogel, k. Major, Bonn.

V o gl Friedr., k. Reg.-Auditeur. Voigt Ludw., k. Revis. b. d. Gen. -Dir. Volk Jos., k. Zollrechnungscomrnissär. v. Voll mar August, k. Hauptmann a.D.

V olz Friedrich, Kaufmann. Vordermayer J., Lehrer d.k. Sehnitz-

schule, Werdenfels.

Wachendorff Heinrich, Kaufmann.

v. Wächter Carl, k. Secondelieutenant.

Wagner Albert, Beamter der all gem. Rentenanstalt, Stuttgart.

Wagner Anton, Metzgermeister.

Wai bei Friedrich, Kaufmann.

Waidensch läge r Eugen, Amts-Ingen. Nördlingen.

Waltenberger Ant., k. Obergeomctor.

Wassermann Franz, Millyk.-Fabrikt.

Weber Gustav, Privatier.

Weber Nikol., Gold- u. Silberarbeiter.

Weber Wilhelm, Bankbeamter.

Weidert J. C, Commerzienrath, Ban- quier und Landtagsabgeordneter.

Weihermann Jacob, Kaufmann.

Wein mann Herrn., Kaufm., Soleuhofen.

W ei nmann Louis, Fabrikdirector und Handelsrichter.

Weishaupt Mai, k. Hoflieferant.

Weiss August, Stud. med.

Welsch Otto, k. Oberlandesger.-Rath.

Weltin Max, Techniker.

Weltin Max sen., Baumeister.

Welzhofe r Carl, k. Studienlehrer.

Wengert J. B., k. Hof - Glas- u. Por- zellan-Lieferant.

Wenglein Josef. Maler.

Wenz Adolf, Fabrikant.

Wenzel Heinrich, Apotheker.

Werle Georg., Masch. -Gesch. -Inhaber.

Werner Louis, Buchhädler.

Weste r m ay er Fcrd.,Gastw.,Garmisch.

Westermayer Rieh., k. Pemier-Ltnt.

Widenmayer, Dr. Job., II. rechtsk. Bürgermeister der Haupt- U.Residenz- stadt Müncheu.

Widnmann Ad., Apotheker.

Wiedemann Franz, Kaufmann.

v. Wiedenman n P. Ritter, k. Artiii. - Premierlieutenat.

Wieland Friedrich, Privatier.

Wild Josef, k. Hofposamentier.

Wille rt Heinrich, Kaufmann.

Willmersdörfer Max, k. sächs. G<>- ncral-Consul.

Wimmer Carl, Rechtsanwalt.

Wirth Jakob, k. Zollrechn.-Commissär.

Witt mann M., k. Reg.-Secr. Bayreuth.

Wittstadt Ludwig, Vergolder.

Wülfel Carl, Baumeister, Bayreuth

Wolf Friedr.. k. Hofbuchdruckerei-Bes.

Wol ff Heinrich, Bankbeamter.

Wunderlich Balthasar, k. Seminar- Lehrer, Amberg.

Wünsch Friedr.. k. Registrator.

Wünsch Julius, k. Amtsrichter.

Wüst Otto, Kaufmann.

Wutz Josef, k. Oberlandesgerichtsrat h.

Zacharias Heinrich, Kaufmann.

Zahn Carl, k. Oberförster, Garmisch.

Zametzer Heinrich, Stud. arch.

Zametzer Josef, Cand. math.

Zanoli Ludwig, Kaufmann.

Z antner Josef, Cassier.

Zapf Franz, Gasth.-Bes. am Barmsee.

Zell er C, Kaufmann und Hoflieferant.

Z et 1 1 er Hyacinth, Spänglcrmeistar.

Ziegler Carl, Pharmaceut.

Zöhnle Adalb., k. III. Staatsanwalt am Ldg. München II.

Zott Alois, Cand. math.

Nürnberg.

Sectionsleitung:

v. Tröltsch Freiherr Walfried, Stiftsadministrator. L Vorstand.

Koch Ludwig Dr., prakt. Arzt, II. Vorstand.

Weigle Theodor, Apotheker, Schriftführer.

Brunn er August, Kaufmann, Rechner.

v. Pechmann Heinr. Dr. Freih., prakt. Arzt. \ p . ,.ar

v. P raun Eberhard, k. Advocat, f

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76

Nürnberg.

141 Mitglieder.

A e c k e r Heinrich, Lehrer. Baicrlacher Eduard Dr., prakt. Arzt. Ballhorn Hermann. Buchhändler. Barbeck Hugo, Buchhändler. Beckh August, Apotheker. Beckh Eugen, Kaufmann. Beckh Georg, Kaufmann. BeissbarthJ. M., Kaufmann. Bertholdt Ludwig Dr.. prakt. Arzt. Birk n er Friedrich, Kaufmann. Birkner Georg Dr., prakt. Arzt. Bloch Samuel, Banquier. Born eisler Simon, Kaufmann. Brägel Theodor, k. Landgerichtsrath. Brunuer August, Kaufmann. Christ ein er Wilhelm, Ingenieur. Clarus Eduard, k. Staatsanwalt. Cnopf Georg Rudolf, Banquier. Cramer Julius, Fabrikant Dietz Georg, Kaufmann. Dietz Theod. Dr., prakt. Arzt. Dittrieh Jean, Kaufmann, v. Ebner Carl, Freih., k. Landger.-Dir. Eckart Christian, Kaufmann. Eckart Ernst, Apotheker. Eis. s mann Frauz, Privatier. Elterich Otto. Procurist. Faulstich Friedr., Kaufm.,Gunzenhaus. Fechheimer Martin, Kaufmann. Fleischmann Th., Kaufm., Fürth. Förderreuther Wilh., Kaufmann. Fuchs Wilh. Dr., prakt. Arzt, Gagstet ter J. Caspar, Kaufmann. Günther Sigm. Dr., k. Studienlehrer,

Ansbach. Gutmann Jakob, Kaufmann. H aas Leo, Fabrikant. Häberlein Martin, Kaufmann. Hassold August, Kaufmann. Heller Max, Kaufmann. Hermann, k. Aufschläger, Lauf. Höhl Josef, k. Notar, Brückenau. Hönig Leonhard, Kaufmann. Hof mann Adam, k. Bahnassistent Hof mann Franz, k. Amtsrichter, Lauf. Hof mann Georg, k. Amtsrichter. Holle Arthur, Kaufmann. Hornung, k. Subrector, Windsbach. Jäger Ferd., Rechtsrath. Jäger Carl, Kaufmann. Kämmerer Christian, k. Postassistent, Killinger Hans, Kaufmann. Kittler Christian, Lehrer.

Klöpfel Job. Bcrnh., Kaufmann.

Koch Ludwig Dr., prakt, Arzt.

Koh'n Arnold, Kaufmann.

Kohn Ernst, Banquier.

Koh'n Max, Banquier.

Kohn Michael, Fabrikant.

Kr Ob er Rudolf, Kaufmann.

Kühle wein Guido, k. Studienlehrer.

Ku rz Hermann, Privatier

Kyle Wilhelm Dr., Professor.

Lambrecht Hermann, Fabrikant.

Leber Otto, Fabrikant, Gera.

L e d c r e r Johann, Brauereibesitier,

L e u c h s Friedrich, Kaufmann.

Leupold Richard Dr., prakt. Arzt.

Lob er Georg, Lehrer.

Loschge Heinrich, Kaufmann.

Maas Markus Dr., prakt. Arzt.

Mainer Carl, k. Reg.-Rath, Ansbach.

Martin J. Leonhard, Lehrer.

Maser Heinrich, Kaufmann.

Mayer Max, Bankdirector.

Mayer Friedr. Carl, k. Hofrath u. Prof.

Mc derer Albert, Kaufmann.

Meixner Valentin, Kaufmann.

Merklein J. L.. Juwelier.

M es s th a 1 e r Johann , Fabrikant.

Ncidhard Julius, Kaufmann.

Nickel Friedr. Wilhelm, Fabrikant

Nowak Robert. Fabrikant,

N us seit Theodor, Kaufmann.

Obermayer Leop. Dr.. k. Advocat.

Ott Dr., prakt, Arzt, Ansbach.

Palluka, Kaufmann.

v. Pech mann Dr. Freih., prakt. Arzt.

Platn er Albert, Kaufmann.

Plochmann Rudolf, Kaufmann.

v. Praun Eberhard, k. Advocat.

Prell August, k. Bankcassier,

Pürkhauer Theodor, Agent.

Raab Carl, Fabrikant.

Rabus Carl, k. Bezirksamts- Assessor.

Uffenheim. Ratz Heinrich, Privatier. Rattelm üller Ernst, Apotheker, Fürt h. Raum Georg, Kaufmann. Raum Jakob, Kaufmann. Reuter Hermann Dr., Medieinalrath.

k. Landgerichtsarzt. Reuth er Wilhelm, Lehrer. Richard Georg, Lehrer. Rosemann Theodor, Banquier. Rosenberg Adolf, Kaufmann.

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Nürnberg— Passau.

77

Scharrer Christian, Kaufin., Strassburg. Scharrer Heinrich, Kaufmann. Scharrer Johannes, Kaufmann. Scharrer Paul, Kaufmann. Schätzler Georg, Fabrikant. Schaecher 0., k. Amtsr., Cadolzburg. Sch lenk Julius, Gastwirth. Schmidmer Christian, Fabrikant. Schmidt Friedr., k. Studienlchrer. Schneider Ludwig, Privatier. Schulze Hugo, Kaufmann. Schwanhäuser Gustav, Fabrikant. Seckendorf Sigmund, Kaufmann. Serno August, Kaufmann. Söllner Leonhard, Fabrikant. Spie ss Ernst, k. Professor. Sprecher Friedrich, Caplau. Spühler Gustav, Kaufmann. Steinhardt Philipp, Kaufmanu. Strauss Simon, Kaufmann.

Tauber Christoph, Kaufmann.

Tauber Wilhelm, Kaufmann.

v. Tröltsch Freih. Walfried. iStifts-

administrator. Tuchmann Friedrich, Kaufmann. Voit Carl Heinrich, Privatier. Volkhard Ed., Druckereibes.. Fürth. Voll eth Jakob, Kaufmann. Walbinger Johann, Kaufmann. Weber Heinrich, k. Gerichtsschreiber. Weidner Heinrich Wilhelm. Privatier. Weigle Th., Apotheker. Weingärtner Heinrich, Privatier. W e n d 1 e r Adam, Kaufm., Aschaffenburg. Weyssel Friedrich, Privatier. Will Ernst, Privatier, Erlangen. Wintter J. M., Gastwirth. Wunder Justin, Fabrikdirector. Zwanziger Herrn., k. Studiculehrer.

Passau.

Sectionsleitung:

v. Schmidt-Zabierow, k. Betriebs-Ingenieur. Wagner, Kaufmann. Finsterwald, Commerzienrath. Mai er, k. Hauptmann.

156 Mitglieder.

Alt, Ingenieur. Arn et, k. Hauptmann. Bacher, k. Landgerichtsrath. Balmberg er, Restaurateur. Baumgartner, k. Zoll-Rev.-Beamter. Bernhuber Dr., prakt. Arzt. Bergeat Eugen, Chemiker, v. Bieber, k. Generalmajor a. D. Blümlein, Fabrikdirector. Braun Dr., k. Advocat. Braun hofer, Schullehrer, Reissing. Burger, Kaufmann, Nördlingen. Carrd, k. Betriebsingenieur, Mühldorf. Cortelezis, k. Lehrer. Diendorfer Dr., k. Lyceal-Professor. Dorn er, Ingenieur- Assistent. Dullinger, Realitätenbesitzer. Dürnhofer, k.Studienlehrer.Grünstadt. Egg er Dr., prakt. Arzt. Eichinger, Präp. -Lehrer, Neustadt a.S. Emerling, k. Obergerichtsschreiber. Erhard t Dr., prakt. Arzt. Ferling Dr., k. Advocat. v. Feuri Freiherr, k.Bezirksamtsassess. Finsterwald, Commerzienrath. Findel, Hilfsieh rer, Riggerding.

Fleisch mann, k. Bauamts- Assessor,

Deggendorf. Fränkel, Hotelbesitzer. Freislederer, Kaufmann. Fritz, k. Notar, Trostberg. Gambert, k. Studienlehrer, Kulmbach. Gci ssler, k. Lieutenant. Graf, k. Laudgerichtsrath. Grodemange.B raumeister, Viechtach. Gölkel, k. Studienlehrer. Gscheidter, Privatier. Gugg, Glockengicsser, Braunau. Habenstier, Baumeister. Hager, k. Sectionsingenieur, Zwiesel. Haid, k. Amtsrichter, Eggeufelden. Hayd, Lehrer, Mühldorf. Heizer Dr., k. Advocat. Hell, Cooperator, Erring. Hellmuth, k. Expeditions- Assistent. Herrlein, Rechtsrath. H c r r 1 e i n , k. Oberforst., Neueuhammer. Hess, Holzhändler. Hofmann, Kaufmann. Hub er Fr. Jos., Kaufmann. Hub er Georg, Kaufmann. Hub er Ludwig, Agent.

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78

Passau

H über, k. Professor.

Hunglingex Franz. k. Notar.

Hunglintffr Ludwig, Concipicnt.

Kaidel, k. Rentbeamter, Obernzell.

Kailhofer, Kunstmaler.

Kanzler, Fabrikant.

Kaunitz, Hafencapitäu.

Kaeser, Schmiedmeister.

Karlstetter, Braumeister, Ried.

Kerb er, Fabrikant, Kittlmühle.

K ob er Dr., k. Advocat.

König, Tischlermeister.

Korb, k. Landgerichtsrath, Straubing.

Korntheur, Kaufmann.

v. Kr äfft, Concipicnt.

Krinninger, Buchhalter.

Kuchler Franz, Lederfabrikant.

Kuchler Josef, Lederfabrikant.

Kufner Dr., prakt. Arzt, Osterhofen.

Kühbachcr, Kaufmann.

Kühles, k. II. Staatsanwalt, Bamberg.

Langenbrunner,k. Oberamtsrichter,

Vilshofen. Langenaee, k. Advocat Leeb, k. Staatsanwalt. Lenk, Fabrikbesitzer. Lettl, Hilfslehrer, Thann. Leuze, Banquier.

Lex, k. Oberamtsrichter, Eggenfelden. Li-*pmanu, Assecuranzinsp., Nürnberg. J.i . Maler.

' , Ingenieur d. K. Elisabeth-Bahn. JiUuz, Concipient. Lüstenedcr, Conditor. Mack, Kaufmann. Maier, Geometer, Landshut Mai er, Lehrer, Perlcsreuth. Maier, k. Hauptmann. Maiholz er, k. Hauptmann. Martin, Westbahnbeamter, Wien. Maisei, Ingenieur. Meisel, k. Rechtsanwalt, Vilshofen. Meisingeredcr, Hafnermeister. Mendel, städt. Leihhauscassier. Micrwald, k. Advocat. Naager, k. Advocat. Niederleuthner Alb., k. Amtsrichter,

Mallersdorf. Niederleuth ner Josef, Hotelbesitzer. Obermayer Emil, Kaufmann. Oberraa y er Hans, Kaufmann. Osecky, k. k. Polizei-Officiant Pachmayr, k. qu. Bezirksgcrichts-

director, Pfarrkirchen. P amier, Lehrer, Erring.

Pesch 1, Brauereibesitzer. Pcyerl, Fachlehrer, Braunau. Pfreirater, Gutsbes., Röhrenbach. Plattner jun., Schneidermeister. Primbs, Kaufmann, Straubing. Randlkofer, Brauereibes., Pleintin^. Renncrt, Drcchslernieister. Rimböck, Holzhändler. Rosenberger Ferd., Brauereibesitzer. Rosenberger Franz Xaver, Kaufmann. Rothmund Dr., k. Rechtsanwalt. Röder, k. Bahnexpeditor, Vilshofen. Rutschmann, Sägewerkbes., Braunau. Scheichshorn, Lehrer, Münchham. SchererH., k. Bez.Amts-Assess., Hof. Scher er Wilhelm, k.Gcrichtsschreiber,

Schwandorf. Schlessing, k. Sections-Ingenieur. Schmetzer, Architekt, Regensburg. Schmidhuber, Buchhalter. Schmidt W., k. Sect.-Ing., Pöcking, v. Schmidt- Zabicrow, k. Betr.-Ing. Schmid Otto, Chemiker. Schneider Dr., k. Advocat, Straubing. Schreibmüller, Lehrer. Schropp, Banquier. Schwalbe, k. Rechtsanwalt. Seemann, k. Abth.-Ing., Rosenheira. Sommer, Kaufmann. Spahn, Hotelbesitzer. Späth, Privatier.

Stegmüller, Apotheker, Eggenfelden.

Steininger, k. Rechtsanw., Deggendorf.

Stockbaucr, Bärgermeister.

Stockbauer, Brauereibesitzer.

Straub, Goldarbeiter.

Strobl, k. Bahnexpeditor, Aluiorf.

Urban, Schneidermeister.

Villgradtcr, Kaufmann, Straubing.

Wagner, Kaufmann.

Wahle, Kaufmann.

Waldbauer, Commerzienrath.

Wappenschmidt, k. Postofficial.

Weidmann, Schlossermeister.

Wisbauer Carl, Goldarbeiter.

W i s b a u e r Sigmund, Goldarbeiter.

W i s n e t , k. Advocat

Witt mann, k. Advocat.

Wolf Dr., k. Advocat, Pfarrkirchen.

v. Zech, Graf, k. Landgericht&director,

Straubing. Zenns, Ingenieur, Landshut Zimmermann, Fabrikdirector, Erlau. Zirnbauer, Lederfabrikant, Obernzeli Zollner, Kaufmann.

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Pongau.

79

Pongau in St. Johann.

Sectionsleitung:

Heideuberger Vinceuz, k. k. Steuerinspector, I. Vorstand. Woitech Leo, k. k. subst. Förster, Hofgasteiu, II. Vorstand. Reiter Theodor, k. k. Steuereinnehmer, Cassier. Schitter Franz, Kaufmann, Schriftführer. Saut er Ludwig, k. k. Bezirkshauptmann, St. Johann, Dax er Math., Hausbes. u. Lederermstr., Hofgastein, Höttl Josef, Färbereibesitzer, St. Johann, Rummel G., Bes. d.Cafe* Belle-vue, Wildbad-Gastein, Arnold Dietrich, k. k. Forstvenvalter, Werfen, Kolmai r Alois, k. k. Postmeister, Untertauern, Straubinger J.jun., Realit.-Bes., Wildbad-Gastein,

50 Mitglieder.*)

Ausschüsse.

Am ort Peter, Baumeister. Arnold Dietrich, k. k. Forstverwalter, Werfen.

Bachl J. sen., Gasthofbesitzer. Bachl J. jun., Fleischhauer. Berger Simon, Gutsbesitzer. Eberhart Georg, Gastwirth. Endlweber Joh. k. k. Aichinsp., Linz. Grohmann Joh., Ingenieur, Werfen. G stirn er Adolf Dr., Rechtspraktikant, Wien.

H e 1 d e n b e r g e r V., k.k. Steuerinspector. v. H e 1 1 r i g 1 Otto, k. k. Bezirkscommissär,

Salzburg. Höttl Josef, Färbereibesitzer. H u b e r Johauu, Stadtpfarr - Cooperator,

Salzburg.

Kaltenegger Franz, Commis, Werfen.

FrauKerschbaumer Maria, Wirthin.

Kohl er Franz, Photograph, Wien.

Kolmair Alois, k. k. Postmeister, Untertauern.

Lakner Franz, Commis.

Lakner Jos. sen., Kaufmann.

Lakner Jos. jun., Kaufmann.

Lärcher Alois, Baumeister.

L i n s i n g e r Gg., Gasthaus- u. Realitäten- besitzer, Grossari.

Mayer Jacob, Brauer und Realitäten- besitzer, Mauterndorf.

Mei tinger J., Realitäten-Besitzer.

Melkus Julius, k. k. Notar, Werfen. 0 b e r m ül 1 e r Fritz Dr., k.k. Xotar, Haag. Palfinger Josef, k. k. Bezirksrichter

i. P., Golling. Palfinger Lorenz, Lcdererm., Werfen. Prem Franz, Gasthofbesitzer. Pöschl Friedr, k. k. Grundbuchführer,

Werfen.

Reiter Theodor, k. k. Steuereinnehmer. Ronacher Balthasar, k. k. Postmeister,

St. Michael. Rotmayer Jacob, Kaufmann, Werten. Salcher Florian, Uhrmacher. Saut er Ludw., Bezirkshauptmann. Frau S c h i e 1 d e r Laura, Apothekersgatt. Schinzel Victor, Forsteleve. Schitter Franz, Kaufmann. Sieb er Ant., k. k. Gerichtsadjunct. Steingassinger, Sägebes., Reitdorf. Stern Th., Hötelpächter. Toi dt Eduard, Concipient. Wamme rl F., k. k. Ger.-Adj., Werfen. Wallner Joh., Privat, Schwarzau. Wallner Jos., Gasthofbes., Schwarzau. W i n k 1 e r Alois, Gasthausbesitzer. W i n k 1 e r Jos., k. k. Postmeister, Werten. Winkler Mathias, Lebzelter. Wiesbauer Alex., Restaurateur. Zimmerauer Fritz, k. k. Rcgierungs-

Concipist, Salzburg. Z ö ttl Joh., k. k. Ger.-A4junct, Linz.

*) Neu aufgenommene Mitglieder s. am Schluss.

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80

Prag.

Prag.

Seetions-Leitung:

Stüdl Johann, Obmann. (Kleinseitner Ring- ) Klofetz Carl, I. Schriftfahrer. Weigel Wüh. Dr.. n. Schriftführer. Umlauf t Moritz, Cassier. Neugebauer Gustav, Bibliothekar. Dominicus Hermann, ^ Hecht Victor, J. U. Dr., J

•2.V2 Mitglieder.

Beisitzer.

Arenz Carl, Dir. d. Prager Handelsakad.

Anger Jos., Cafetier und Kestaurateur.

Apt Anton, Rechnungsrath.

Baier Carl Joh., Kaufmann, Carlsbad.

Bayer Ferd., Grossgrundbes., Kojetic.

B ayer Adolf, stud. phil

Bauer Bret, k. k. Beamterd. Fiu.-Proc.

Bauer Caspar, Central-Cassier Sr. Drchl.

des Fürsten G. Lobkovic. Beer Sigm., kaiserl. Rath, Kaufmann. Becher Joh., Fabrikant. Carlsbad. Frau B e c h e r Marie. Fabrikantensgatt in,

Carlsbad.

B e c h e r Gust., Kauf in. u. Fabr., Carlsbad. Becher Carl, stud. med., Heidelberg. Becher Rud., Kaufmann, Dresden. Biedermann Willi. Dr., Assistent am

physiol. Institut Biermann Otto, Phil. Dr. Bippart Georg Dr., k. k. Univers.-Prof. Blaschka Edm., Agent, Tetschen. v. Bleyle Fried. Ritter, Director der

Maschinenbauanstalt, Carolinenthal. BochnerEdm., Tuchfabrikant, Brünn. B r a n d e i s Jos., Kaufmann. BrzoradEd. Dr., Advoc, Deutschbrod. Budil Ferd. Dr., Advocat. B u m i 1 1 e r Phil., Fabrik- u. Hausbesitzer. C 1 ar C, Holzhändler. Herrnskretschen. v. Czyhlarz Carl Ritter Dr., k.k.Univ.-

Professor.

D a 1 1 a Rosa Dr., Assist, a. d. Anatomie.

Dittrich Paul, Med. Dr.

Dautzenberg Iwan, Fabrikdirector.

Dörre F. C, Oberverwalter u. Director d. landw. Lehranstalt in Liebwerda.

Dominicus Herrn., Buchhändler.

Frau Dominicus Rosa. Buchhändlers- gattin.

v. Dotzaner Rich.Ritter, Grosshändler.

Eckerth Wenzel, Director derFreih.v. Ringhoffer'schen Waggon- und Ma- schinenfabrik, Smichow.

Kisermaim C, k.pr. Justizrath, Berlin.

Emminger C.,J. U. Dr., k. k. Reg.-Kath.

Eypert Carl Dr.. Advocat.

Felds charek Emil, Kaufmann, Horte.

Fräul. Fischer Annita, Gablonz a. N.

Flögl Julius Dr., Advocat.

Fortner Ludwig, Kaufmann.

Frank Max Dr.. Advocat.

F ranze Carl, Fabrikant, Teichen.

Fried 1 Adolf Dr.. Advocat, Komotac.

Fuchs Gottlieb, Kaufmann.

Garreis Jul. Dr.. k. k. Notar, Tetschen.

Gessner Aug.. Oberingenieur.

G lasersfeld Leop.EöUer v. Helmen« werth, k. k. Major a. D.

v. Görner Ant Ritter Dr., Advocat.

Gold schmidt Alfred Dr., Advocat

Gröbe Moritz, Bauunternehmer, v. Grüner Ign. Ritter, k. k. Statt- halterei- Vicepräsident G u a r a 1 d i Ferd.. Stat. -Vorst. Tetschen. Gussenbauer Carl Dr., k.k.Univ.-Prof. Haas che Ferd., Privatier. Halla Jos. Dr., k. k. Univers.-Professor

u. Regierungsrath. Hammerschlag Moritz Dr.. Advocat. Hansen L., Buchhändler, Budweis. Harlacher A. R., k. k. Professor aio

deutschen Polytechnikum. Hasel Jac.,Oberinsp. d. böhni.Nordbahii. Hayduk Joh.,k. k. Gymnasialprofessor. Hecht Victor Dr., Kanzleidirector. Hecke Carl, Confectionär, Reichenberjr. Hecke Julius. Fabrikbeamter, Aicha. Heck er Georg, Rechtsanwalt Dresden. Frau Heck er Dorothea, Rechtsanwalt* -

gattin, Dresden. Heger Benedict, Kaufmann. Heine F. J.. Fabrikant, v. Helly Rieh. Ritter, Weinhändler. Fräulein Her get Marie. Herzl Joh., Cassier d.böhm.Hvp.- Bank. Hiller F., Secr. d. Landescultur-Rathes.

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Prag.

81

H la s i w e t z L., Apotheker, Reichenberg.

Höll er F. J., Kaufmann, Carlsbad.

Hofmann E., Fabrikant und k. k. Hof- lieferant, Carlsbad.

Hofmann H., Tuchfabr., Reichenberg.

Hofmann Heinr., Juwelier, Carlsbad.

Hofmeie r Julius, Fabrikant u. Herr- schaftsbesitzer.

v. Höfler Jos. Ritter, k.k.Rathsccret.- Adjunct des Oberlandesgerichtes.

HorciSka Adalbert, phil. Dr.

Hub er Ulrich, Fabrikant.

JanaSek Josef, Rentmeister, Litten.

Janitschek Hub. Dr., k.k. Univ.-Prof.

J ano ws ky F. Dr., Secr.d.Böhm.Nordb.

Janowsky Ernst, Kaufmann.

J eitteles Joh., Kaufmann.

JiruS Bohuslav, k. Uuiv.-Prof., Agram.

J irus V. Dr., Präses d. medic. Dr.-Coll.

Jordan Franz, Fabrikant. Bodenbach.

Jung JuJ. Dr., k. k. Univ.-Professor.

Kalfus Franz, Procurist.

Kahler Otto. Med. u. Chir. Dr., Docent an der k. k. Universität.

Fräulein Karber Elisabeth. Wien.

Kaulich Ernst, Prof. a. d. Handelsakad.

Kaulich Jos. Dr., k. k. Univ.-Professor.

Kiek Fried., k.k. Professor a. deutschen Polytechnikum u. Regierungsrath.

Kiemann Anton Dr., Advocat.

Kiemann Joh. Dr., Advocat.

Klapka Ernst, Cafetier. Carlsbad.

Klaproth 0., Buchhändler.

KlarR. M., k. k. Bezirkscomraissär.

Klebs Edwin Dr.. k. k. Univ.-Professor.

K 1 o f e t z C, Beamt. d. landw. Creditbank.

Klutschak Franz, Redacteur u. k. Rath.

Kmoch Friedr., k. k. Statthaltereirath.

Frau Kmoch Herma, k.k.Statthalterei- rathsgattin.

Knoll Wilh., Kaufmann, Carlsbad. K n ei 8 s 1 Carl. Kaufmann. Budweis.

Kräsa Alois Dr., Advocat.

v. Kremer - Auenrode Ritter Dr.,

k. k. Universitätsprofessor. Kropp Richard, Fabrikant, Rosawitz. Kühne Carl Ferd., Baumwollspinnerei- besitzer, Görkau. K way ser Anton, Bräuer. Landesmann Louis, Geschäftsleiter d. Gewerkschaft „Austina-, Aussig. Lanna A. Ritter, Bauunternehmer. L ecbleitn er Johann, Privat, v. Lenzendorf Friedr. Reichsritter, k. k. Oberlieutenant a. D.

Mitglieder- Verzeichnis* 1881.

Sr. Durchl. Lobkovic Fürst Ferdinand, Herr8chaftbesitzer.

Löwit Moritz Dr., Assist, für eiperim. Pathologie.

Löwl Ferd. Dr., Smichow.

v. Mal com es Oscar, Reichsfreiherr, k. k. Gerichtsadjunct.

Mattausch Franz, Fabrik- u. Gross- grundbesitzer. Franzensthal.

May Raimund, ordentl. Lehrer d. Thier- heilkunde, Tetschen a. d. E.

Meissner Wilh.. Kaufmann.

Miltner Vincenz, Landescassier.

Morgne r Aug., Kaufmann.

Morawetz Carl, Fabrikant.

Müller Jos., Fabrikin spector, Smichow.

Müller Carl Victor, Fabrikbesitzer, Carolinen thal.

Müller Ludwig jun., Tuchfabrikant, Reichenberg.

N e k v a s i 1 V.,Baumeiste:\ Caroliuenthal.

Neugebauer Gust., k.k. Hofbuchhändl.

Neumann Carl, Kaufmann, Wien.

Neustadtl Sigm., Kaufmann.

Nobak Gustav, Fabrikbesitzer.

Frau Ortler Rosa, k. k. Postmeisterin, Trafoi.

Osborne Henri Dr., Advocat.

Ihre Durchlaucht Oettingen-Waller-

stein, Prinzessin Gabriele. Ott Adolf Dr.. Docent a. d. k. k. Univ.,

Sanitätsrath. P an Ed. Dr., Secretär der böhmischen

Hypothekenbank. Patzelt Franz, Kaufmann, Komotau. PawlitschekA. Dr., Adv., Carolinenth. Perlik Anton, Kaufmann, Bodenbach. Perlina Heinr., Kaufmann, Nedaschitz. Petak Ant. Dr. k.k. Notar, Reichenberg. Petrak E. R., Lehrer, Hohenclbe. Pfeiffer Moritz, Oberinspector der

Buschtiehrader Eisenbahn. Pilz Gustav, Director der Dampfmühle,

Smichow.

Pissling Wilh. Dr., k. k. Statthaltern -

und Sanitätsrath. Pohl Leop. J., Kaufmann. Po Hak Julius, Hausbesitzer, Carlsbad. Pollak Robert Dr., Advocat. Frau Polz Ernestine, Advocatensgattin. Polz W7 endelin J. U. Dr., Advocat. Porges Moritz, Kaufmann. PoschacherJ.,k.k. Postmeister, Lofer. Rapp Joh., k. k. Oberlandesgerichtsrath

u. Staatsanwalt.

6

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82

Prag.

RaderaacherP., Fabrik., Carolinenthal.

v. Ratzenbeck Prokop Edl., Grosshdlr.

Recke Willi., Turnlehrer.

R e h o r August, Apotheker.

Riedl Victor Edler v. Riedenstein,

Fabrikant. Riedl Peter, Fabrikant, Carolinenthal, v. Riese - Stallburg Friedr. Werner

Freih., Fabrik- u. Herrschaftbesitzer, v. Ringhoff er Vict., Freih., Fabrikdir. R o c h 1 i t z J.Th., Fabrikbes., B. Kamnitz. Rost Ludw., k. k. Hol"buchbinder. Rudolf Herrn., fürstl. Clary'scher Forst- meister u. Domänendirector, Binsdorf. Sachs Leopold. Kaufmann. S a g a s s e r J., im k. k. Minist d. L, Wien. v.Salenfels Rieh., Edl., Privatier, Wien. Scbmeikal Franz Dr., Advocat Schaff ler Ludw., Kaufmann, Carlsbad. Schmidt Theod., Centraldir. der Freih.

v. RinghofFer'schen Maschinenfabrik. Schöffl Franz, Kaufmann, Komotau. Schöttner Heinr., Hausbes., Carlsbad. Sr. Erl. Schönborn Adalb., Graf, k. k.

Landesgerichtsadjunct Schönauer C, k.k.Forsting.Jnnsbruck. Schräm A., Fabrikant. Se. Eminenz Schwarzenberg Fürst

Friedrich, Cardinal-Erzbischof. SectionTetschendes Gebirgsvereins

für die böhmische Schweiz. S edlaSek Rud., k. k. Landesger.-Rath. Sedmik Carl, Kaufmann. Sedmik August, Kaufmann. Seidel Friedr. Dr., k.k. Notar, Bensen. S e 1 1 n e r Jos., k. k. Professor d. deutschen

Lehrerbildungsanstalt. Seit mann Carl, Cassier des deutschen

Landestheaters. Siegmund A., Architekt, Töplitz. Singer J.Dr., Assist, am phys. Institut. Simon Carl Jos., Tuchfabr., Reichenberg. Smetana Job., k. k. Notar, Zbirow. Sobotka Fritz, Kaufmann. Sorg er G., Hausbesitzer, Carlsbad. Soyka A., Oekonom. Spielmann Johann Dr., prakt. Arzt,

Tetschen a. d. E. Spitra Ottokar, k. k. Hofoptiker. Stabenow Rud., Fabrikant. Stainl Ant., Kohlenwerkbes., Carlsbad. Stadler Ernst, Hausbesitzer, Carlsbad. Stadler Wilh. B., Hausbes., Carlsbad. Stark Franz, k. k. Gymnasialprofessor. S t e d e f e 1 d Carl.Musikinstituts-Inhaber.

Steiner Friedr. Dr.. k. k. Professor am

deutschen Polytechnikum. Fräul. Straberger Hermine, Wels. Stradal Franz Carl J. U. Dr., Teplitz. Strassern Hugo, Fabrikant, Kusin. Stüdl Carl. Sparcassabeamter. Stüdl Job., Kaufmann. Frau Stüdl Hermine, Kaufmannsgattin. Sturmann Job., fürstl. YpsilantTscher

Forstmeister. Rossitz. Suchy Emanuel, Uhrenfabrikant. S wob oda F. Z. Dr., k. k. Gymnasial-

director, Cilli. Taussi g Siegfried Dr., Advocat. Ter s ch Heinr., Schwimmschulbesitier. Tetzner Franz, Fabrikant, Rothenhaus. Thier felder Emil, Kantmann. Tietze A., Kaufmann, Tetschen a. (L E. Tragv Jos. Dr., Landesadvocat Ts chamler Wüh., Hotelier, Carlsbad. Tschörmer Carl, Fabrikant, Komotau. Fräul. Ubelli Job. Freiinv.Siegburg,

Oberin d. freiweltl. adel. Damenstiftes. Umlauft Moritz, Kaufmann. Ulbrich Jos. Dr., k. k. Univ.-Prof. Umrath Theodor, Kaufmann. Unger Carl, Buchhalter, Carlsbad. Unterweger Vincenz Dr., Advocat Unterweger Carl Dr.. k. k. Notar,

Hartinanitz. Urban Carl Dr., Haus- u. Brauereibes. V e s e 1 sky E„ Zuckerfabr.-Dir.Wodolka. Volkelt Joh. Dr., Advocat. Waagner Carl, Herrschaftbes., Smidar. v. Waltenhofen A. Ritter, k. k. Reg.-

Rath u. Prof. am deutsch. Polvtechn. Walter Ernst Dr., prakt Ant teplitz. Fräul. Wanitschek Fanny, Lehrerin.

Leoben. Wawak Franz, Kaufmann. Waydelin Ludwig, Kaufmann. W ei gel Wilh. Dr., Staatsbahnarzt. Weil Carl Dr.. Privatdocent Fräul. Wenzel Antonie. W e n z e 1 Heinr., Kaufm., Tetschen a. d. E. Wenzel Robert, Kaufmann. Frau Weiss Hermine, k. k. Reg.-Raths-

u. Universitäts-Professorsgattin. v.W e y s s Roh. Freih., k. k. O.-L.-G.-Secr. W ey m a n n A., k.k.Bez.-Schulinsp.,Brüx. Wiegand Wilh., Pächter d. Cursalons,

Teplitz. Wiener Michael, Kaufmann. Woprschälek Gustav, Katechet an der

Bürgerschule, Carlsbad.

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Prag— Regensburg.

83

Wünscher Carl, Spareassabeamter. Zechner Carl, Apotheker. t. Zepharovich V. Kitter, k. k. Ober- bergrath u. Universitätsprofessor.

Zetter Georg, Chemiker. Zöpfl J., Fabrikdirector, Vlkava. Zörkendörfer Friedr., Hausbesitzer, Carlsbad.

Regensburg.

Sectionsleitun g:

Pfaff H., k, Regierungsassessor, Vorstand. Brunnhub er Dr., prakt Arzt, Schriftführer. Weiss Carl, Zahnarzt, Cassier.

97 Mitglieder. Se. kgl. Hoheit Herzog Max von Württemberg.

Babinger, k. Bahnassistent.

Bauhof, Buchhändler.

Bernklau, k. Notar.

Bezold, Rentier.

Bierl, Apotheker.

v. Blocken, k. Rechtsanwalt.

Bös8enecker, Buchhändler.

Boscowitz, Banquier.

Brandenburg, förstl. Domänenrath.

Brandes, k. Lieutenant.

Braus er Dr., prakt Arzt.

v. Brenner, k. Regierungsdirector.

Brenner-Schäffer Dr., k. Medicinal-

rath a. D. Brittin g, Kaufmann. Brüll, Grosshändler. Brunnhuber Dr., prakt. Arzt. Buchmann Dr., Rechtsanwalt Clessin, k. Official, Ochsenfurt. Coppenrath, Buchhändler. Daubert, Apotheker. Ehrmann, Pbarmaccut, München. Engerer, Grosshändler. Franzis s, k. Studienlehrer. Fürnrohr Dr., prakt. Arzt G e h m , k. Rechnungscommissär. Geys, Buchdruckereibesitzer. Gm eich, Canonicus. Gschwendtner, Seifenfabrikant. Gstettenbauer, Cassier, Maihütte. Hartmann, k. Hauptmann. Hajes, k. Regierungsrath. Hendschel, Fabrikbesitzer. Heitzer, Rechtsrath. Henke Dr., prakt. Arzt Herrich -Schaff er Dr., prakt Arzt Hildgardt, Maschinenmeister. Hochstetter, k. Bergamtmann. Huther, k. Professor, Neuraarkt Kay ser, k. Regierungsrath.

Eempff, Kaufmann.

Kempff, Kcchtsconcipieut.

Kollmayer, k. Rechnungscommissär.

Kr äfft, k. Professor.

Langoth.k. Conrector.

Laux, Grosshändler.

Lechner, k. Official.

Loibl, k. Bez.- Amts- Ass., Neustadt a,S.

Loritz, Lehrer.

Ludwig, Grosshändler.

Mayer Friedr., Rechtsanwalt.

Metz, Apotheker.

Metzger Dr., prakt Arzt.

Meyer, k. Studienlehrer.

Mühleisen, Kaufmann.

Münz, k. Rechtsanwalt.

Nahm, k. Oberinspector.

Niedermeyer, Eisenhändler.

Peters A., Gasthofbesitzer.

Pfaff, k. Regierungsassessor.

Pornschaft.k. Oberinspector, Weiden .

Reichel, Ingenieur.

Reinhold Dr., k. Rechtsanwalt.

Reisenegger, k.Rechnungscomraissär ,

Würzburg. Reith, Privat.

R e i t m a y r , Buchdruckereibesitzer . Renner,. Instituts Vorsteher. Roth, k. Postofficial. Saal trank Dr., prakt. Arzt Schäfer, Fabrikdirector. Schätz, Lehrer. Schmalz reich, Domcapitular. Schmidt jun., Grosshändler. Schmidt, Gasthofbesitzer. S c h m i d t , k. Rentbeamter. Schöpf, Kaufmann. Schräder, k. Stadtpfarrer. Schubert, k. Staatsanwalt. Schuegraf, Lehrer, Amberg.

6*

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84

Regensburg—

Rheinland.

Schnitze Mai, fürstl. Baurath. Schwalber, Rechtsanwalt, Passau. Schwarz, Central magazins Verwalter. Schwarz Emst, Grosshändler. Simet, fürstl. Assessor. Sölch, k. Notar, Riedenburg. Stand tn er, k. Baaaratsassessor. Steinmetz, k. Studienlehrer, v. Stobäns, Bürgermeister.

Sturm, Lehrer.

Tünnermann, k. Postamtscassier. Vorbrugg, k. Rechtsanwalt. Weiss, Zahnarzt Wiener Dr., k. Stadtpfarrer. Winneberger, k. Hauptmann. Witt wer Dr., k. Lycealprofessor. Zitzelsperger, k. Kreisschulinspect v. Zuylen, Gutsbesitzer, Prüfening.

Reichenhall.

Sectionsleitung: v. Karg-Bebenburg Freiherr, L Vorstand, v. Mann Ritter, k. Hauptmann a. D., II. Vorstand. Ho gg er Ferdinand, k. Gerichtsschreiber, Cassier. Stölzl Eugen, k. Hauptsalzamtscassier, Schriftführer.

50 Mitglieder.

BachmannClaud.,Weinhdl., Kitzingen. Bohnen Em., Agentur-Insp., München. Bühl er Ad., k. Hauptmann a. D. v. B 0 1 o w Freiherr. Burk er t Ant., Hotelbesitzer. Cammerer Dr. med. v. Chlingensperg, Privat. Farrnbacher, Privat, München. Friedrich M., k. Triftmeister. Grainer Fr., Photograph. Hacker Th., prot. Pfarrer. Hochbichler Carl Maurermeister. Hogger Ferd., k. Gerichtsschreiber. Jägerhub er, Zollinspector u. Vereins-

controleur, Bremen, v. Karg-Bebenburg Jos. Freiherr. Kiessling Julius, k. Notar. Koegl, k. Bezirksthierarzt Körte*, k. Premierlieutenant Kugistatter Georg, Villabesitzer. Mack Ernst, Curanstaltbesitzer. M ack Josef. Apotheker, v. M al s c n Freih., k. Obersthofmars chalL v. Mann Clem. Ritter, k. Hauptra. a. D. Martin J. N., k. Salinenrath. Mayerhauser Paul, Villabesitzer. Moralt Ludwig, Kaufmann.

Pachmayer Eugen, Dr. med. u. Bade- anstaltsbesitzer, v. Pestalozza Graf, k. Bez.-Amts-Ass. v. Pfetten, k. Grenzoberaufseher z. Pf. Poes8eneggcr W., Villabesitzer. Rapp Ad., Dr. med. v. Reiner, q. k. Oberforst, Wasserburg. Roettinger Emanuel, k. Oberförster,

Staufenegg. Rothammer N., k. Tel.-Arats-Official. R ü t h Dr. med., Militärarzt Neuburg a. D. Schader Christ, Fabrikbesitzer. Schiffroann Math., Conditor. S c h m i d Adolf Dr. med. S c h o e d 1 1 Aug., Villabeeitzer. Schrott k. Oberamtsrichter. Seitz Ludwig, Maler. S o 1 g e r Ernst Dr. med. Stadtmüller Heinr., k. Forstmeister. Stölzl Eng., k. Hauptsalzamtscassier. Wagenbauer A., k. Notar, Ebersberg. Wassermann J. A., Hotelbesitzer. Welker Jos., Villabesitzer. Welker Math., Villabesitzer, v. Welser L. Freiherr, k. Regierungs- assessor, Landshut W i e n i n g e r M., Realit-Bes.,Taisendorf.

Rheinland.

S ectionsl eitung:

Custodis F. W. G„ Justizrath in Köln, Ehrenmitglied U.Ehrenpräsident Präsident: Vacat

Reiner 8 F.. Advocat Aachen, Vicepräsident

Jung Ernst, Bergwerkbesitzer, Kirchen. Schriftführer.

Seligmann Moritz, Banquier, Köln, Cassier.

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Rheinland.

85

106 Mitglieder

Aachen.

Bock Ad. Dr. jur.

D ainert Heinrich, Professor.

D elins Carl jun.

Franz Carl, Regierangsrath.

Eesselkanl Eduard, Fabrikant.

Kesselkaal Robert, Corainerzienrath.

Kleinholz Hermann. Staatsprocurator.

Neuss Hermann, Staatsprocurator.

Ney Felix.

Oalender Wilhelm, Referendar. Rein er s F., Advocat. Ron de Hans, Apotheker. Schwamborn Engelbert, Fabrikant. Schwamborn Wilh., Fabrikant. Schwendler Otto, Landgerichtsrath. Stahl Wilh. Dr., Professor, v. Strahlenheim Herbert Freiherr,

Regierungsrath. Wüllner Adolf Dr., Professor.

Antwerpen. t. Gockel CM Kaufmann. Müller J. P. Dr., Rector.

Beckingen an der Saar. Karcher Fritz, Kaufman.

Bonn.

Busch Dr., Professor, Geheimrath. t. Fürth Hermann Ariovist Freiherr,

Landgerichts rath. He us ler, Oberbergrath. Lanz H., Rentier. Marx August, Civilingenieur. Neuhau ser Dr., Professor, v. Sandt, Landrath. Schaafhausen Theodor, Rentier. S c h a a f f h a u 8 e n H. Dr. Prof., Geheimr. Veit Dr., Prof., Geheimrath. Wolff Fr. Mor. Dr.

Hurtscheid. Mathde Wilh., Fabrikant. Püngeler P. J., Commerzienrath. Cleve.

Kölligs Hermann, Staatsprocurat. a.D. Ringe Carl, Oberprocurator.

Coblens. v. Bardeleben, Oberpräsident. Fuchs C„ Apotheker. Schaubach J. W., Kaufmann. Seligmann Gustav, Kaufmann.

Crefeld. Seyffarth L. F.

Deuti. Charlie r Max, Kaufmann.

Dortmund.

Döring Dr., Gjmnasialdirector.

Düsseldorf. Frau Cramer Ernst. Lützeler, Advocat. Müller Eugen, Kaufmann. Fräul. Pönsgen Aurelie.

Elberfeld. Baum Rudolf. Busch Richard. Emmerich Hermann. Haarhaus Adolf, v. Lilienthal Ludwig. Schlieper Alfred. Weyerbusch Emil.

Endenich bei Bonn. Richarz Dr., Geh. Sanitätsrath. Essen.

Cappel, Landgerichtsrath.

Eltpen.

Gülcher Arthur, Commerzienrath. Kalk.

Vorst er Friedrich, Fabrikbesitzer.

Kirchen a. d. Sieg. Jung Ernst, Bergwerk- u. Gerbereibea. Kraemer Heinrich, Bergwerkbesitzer. Köln.

Astfalck Cäsar, Oberinspector. Baasel Josef, Eisenbahndirector. Berndorff Fr. Jac, Rechtsanwalt. Breucker, Gymnasiallehrer. Bölling Moriz, Geh. Regierungsrath. Braubach, Advocat. Bürgers Hans, Advocat. Chales, Oberlandesgerichtsrath Custodia August, Notar. Custodia F. W. G., Justizrath, Ehren-

mitglied. Eberle Robert. Ehrhard Hermann, Advocat. Elven Wilhelm, Juatizrath. Gehlen, Oberingenieur. G o r i u a Friedr. Dr., Advocat. Hendricha Jacob, Advocat. Hoeter Josef Dr., Eisenbahndirector Kaiser Fr. Carl, Oberlehrer. Meli in Gust., Baurath u.Eisenbahndir. Michel 8 Ernst, Kaufmann. Off er mann William, Geheimrath und

Präsident der k. Eisenbahndirection. vom Rath Jul., Fabrikbesitzer. Rieth Auguat, Advocat. Samelson Jul. Dr., Augenarzt.

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86

Rheinland— Rosenheim.

Schulz Heinrich, Kaufmann. Schuppe Ferdinand, Consistorialrath. Seligmann Moritz, Banquier. Seydlitz Jacob, Kaufmann. Seyfried August, Kaufmann. Thielen Carl, Eisenbahndirector. Traine Richard, Kaufmann. Vorster Hermann, Kaufmann. Vorster Julius, Kaufmann. Zervas Josef, Kaufmann. Zervas Wilhelm, Kaufmann. Zimmermann II. Jacob, Advocat.

Marien bürg in Wcstpreussen. Treutmann Max, Realschullehrer.

Neuwied.

Ciala Otto, Gymnasiallehrer. Kerb er, Gymnasiallehrer. Richter, Staatsanwalt Schneider Otto. W e s e n e r Josef, Notar.

Remscheid. K a i s e r L. Dr., Oberlehrer.

Saarbracken. Krohn A. Dr.

St. Johann an der Saar. Jordan Bernh., Bergrath u. Dir. -Mitgl.

S »1 /h ach. Vopelius Carl.

Rosenheim.

Sectionsleitung:

Christi A. L„ k. Official, I. Vorstand.

v. Bippen Waldemar, Director, Kolbermoor, II. Vorstand.

Lang Edmund, Kaufmann Cassier.

Trautner Hans, Redacteur, I. Schriftführer.

Trier Leopold, Rechtsconcipient, II. Schriftführer.

Ortner Nicolans, Gasthufbesitzer, Conservator.

Auer Heinrich, k. Bezirksamtmann, Beisitzer.

104 Mitglieder.

Anker Jos., Probst, Petersberg. Auer Heinrich, k. Bezirksamtmann. Auer Joh., Gastwirth, Neubeuern. Bauer Erhard, k. Oberzollinspector. Bauknecht, Pfarrer, Oberaudorf. Baum er Hans, k. Bezirkscassa- Assist. Bayberger Franz, Lehrer. Beilhack Andr., Techniker, München. Beilhack Barth., Ingenieur. Bensegger Rudolph, Buchhändler. Bernhard Franz, Lehrer, Sachrang. Billing Ludw.. k. Betriebs- Ingenieur, v. Bippen Wald.. Director, Kolbermoor, v. Bippen Dr., Bremen. B 1 a u h o r n Christ., Magistrats-Ofliciant. Blumgart Louis, Kaufmann, Fürth. Böglen Rudolf, Feilenhauer. Bosshens L., k. Bauamtsassessor. B riegleb Fried. Dr., Director, Heufcld. v. Büchold Carl, k. k. Rittmeister a.D.,

Neubeuern. Christi A. L., k. Official. Dittelberger Martin , k. Rechtsanwalt D o r f f m e i s t e r Dr., pr. Arzt.Kolbermoor. v. Dyck Carl, k. Eisenbahnbau-Director

a. D., Aschau. E i s t e r e r Joh.r Pharmaceut. Ewald Franz Xav., Schlossermeister.

Ewald Joh. Gg. jnn., Schlosserrneister. v. Fackenhofen Franz, k. Bahnbeamt., München.

Feilerer Mai, Kupferschmiedmeister. Fischer Franz, Kaufmann, Lichtenfels. Fortner jun., Gastwirthsohn. v. Freyschlag Ad., k. Locora.-Führer. Friz Herrn., Bahnhofrestaurateur. Geist Alois, Lederermeister. Grabichler Andreas, Kaufmann. Hacker Gottfried, Pfarrer, Sachrang. Hager Hans, k. Rechtspraktik., Aibling. Hampp Carl, Kaufmann, Augsburg. Held Jacob, Pfarrprediger, Aibling. Herold Richard, Apotheker. Heurun g Dr., prakt. Arzt, Prutting. Hirz Mai, Pfarrer, Günzenhausen, v. Hörmann -Hörbach, k. Salineninap. Högn er Seraph, Kaufmann, v. Hodenberg Freiherr, Gutsbesitzer. Sieferling.

Hub er Franz X., Kaufmann, Wasserburg. Hüttner Ludw., Spängiermeister. J a i s , Chemiker, Heufeld. Jellinek Joh., Färbermeister. K am b 1 i Carl,Buchdrncker,Pfarrkirchen. Kamm er er Jos., Kaufmann, Nussdort KanzlerJ. B.,k. Rechtsanw.,1

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Rosenheim— Salzburg.

87

Karner Friedrich, Lehrer. Köhler Jacob, k. Obermaschinist. Kolb Anton, k. Bezirksthierarzt. Kraus Gg.jun., Korbhändl., Lichtenfels. Kuchler Martin, Badbesitzer. Lang Edmund, Kaufmann. Lehmayer Franz, Gutsbes., Fischbach. Leidel Jos., Nadlermeister, v. Leitner A. Freiherr, k. Kämmerer,

Neubeuern, v. Leitner Carl, Freiherr, Neubeuern. Lindemann Hermann, k.Bahnassistent ,

München. Lindner Georg, Ingenieur, Heufeld. Mayer Jacob, k. Grenz-Obercontroleur. Mayer Vincenz, Liqueurfabrikant Mayr Dr., General-Director, Heufeld. Meggendorfer Ludw., Kaufm., Aibling Metzger Franz, Posamentier. Mittermayer Georg, Kaufmann. Obermaier Sim. Th ., k. Postassistent

Landshut. Ortner Nicolaus, Gasthofbesitzer Oswald Seb., Mühlbesitzer. Progino Franz, k. Locomotivführer. Kapp F. X., Nadlermeister. Kappel J. B., Buchdruckereifactor. Rehle Joh., Steinmetzmeister.

Reinhard Mas, k. Hanptmann ä la S.,

Brannenburg. Rieder Herrn., Pharmaceut. Kiele Otto Max, k. Locomotivföhrer. Rodt Gustav, k.Oberförst, Oberaudorf. Saur August, Director, Kolbermoor. Scharringer Franz, k. Gerichts voll z. Schill, Verwalter, Kolbermoor. I Schlosser Caspar, k. Notar. | Schmid Carl, Candidat der Forstw. Schwarz Anton, Procurist. Schweighart J. B., Kaufmann. Seidelmann G. W., Kaufmann. Seitz Heinr., Cred.-Ver.-Cassier. Silier Carl, Kaufmann, Augsburg. Staudacher Franz, Bindermeister. Steiner Ludwig, Kaufmann. Steinmetz Fr., k. Zollassistent, Asch. Stumbeck Nie, Kaufmann. Stumbeck Paul, Kaufmann. , Trautner Hans, Redacteur. Trier Leopold, Rechtsconcipient. Well ein Conr.. k. Telegr.-Mechaniker. Wimm er Jos., Pfarrer, Pfaffenhofen. Wörndle C. E., Kaufmann. v.W rede Fürst.k. Kämmerer.Neubeuern. Z eisler Joh., k. Oberstationsmeister. Zisch gl jun., Kaminkehrermeist.-Sohn.

Salzburg.

Sectionsleitung:

Fuggcr Eberhard, Professor, I. Vorstand. Würthle Friedrich, Photograph, II. Vorstand. Hof mann Hermann Dr., Advocat, Cassier. Hinterhuber Julius, Apotheker, Archivar. Schmidt Hans, Professor, I Q_>,_:fttaiir

Purtscheller Ludwig, Turnlehrer, | öcnnItmnrer- Baumgartner Alfred, Tapetenfabrikant, \ Berakovic Stefan, Civilingenieur,

Krieger Franz, Kaufmann, Radauer Friedrich, Kaufmann, Seibert Heinrich, Agent,

267 Mitglieder

In Salzbnrg (183 Mitglieder). Aberle Carl, Dr., k. k. Reg.- Rath. Adam Carl, Kaufmann, v. Aichinger Georg, Ritter, k.k. Con-

ceptspraktikant. Amann Clemens, städt. Commissär. Amb erger Josef, Kaufmann, f Fräul. Andessner Maria, Private, v. Angermayer Jos. Ritter, Mag. der

Pharmacie.

Beisitzer.

Angerer Joh., k. k. Finanzsecretär. Bachmayer L., Kaufmann. Badigruber Anton, Gasthofbesitzer. Baldi Anton, Kunsthändler. Baumgartner Alfred, Fabrikant. Berakovic Stefan, Civilgeometer. B e r g m a i e r Leop., k. k. Finanzrath i. P. Bern hold Gottl., Apotheker. Biebl Rudolf, Bürgermeister. B o d n e r Jacob, Schlossermeister.

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Salzburg.

Carossa Alois. Pri?at. Löbl. Casino. Cathrein Josef, Techniker. Daus eher Josef, städt. Oberingenieur. Frau Dan s eher üka.st.O.-Ing.-Gattin. Degn Hanns, k. k. Gymnasialprofessor. Demos Joh. k. k. Rittm.i.P.u. Villabes. Frau Dem us Anna, dessen Gattin. Dieter Heinrich, Hofbuchhändler. Doppler Ludwig, Fabriksagent, f Düringer Richard, Kaufmann. Ebner v. Eschenhain Albert, Ritter,

k. k. Hofrath i. P. Ecker M. G., Privat. E d e r Alb. Dr., Fursterzbischof.Eminenz. Eggendorfer Aug., k. k. Landesger. -R. Endres Heinrich, Cafe"tier. Enderl in Julius, Gaswerksdirector. Fräul. Esinger Adele, Künstlerin. Eyan Alois, Privat. Fisslthaler Franz, Müllermeister. Fiatscher Georg, w.f.e.Consist.-Rath

und Domherr, v. Frey Carl, Privat. Fugger Eberh., k.k. Oberrealsehulprof. Geiger Eduard, Buchhändler. Grassberger Carl, Dr. med. Gregs Ignaz, Kleidermacher. Griesberger Jos., Gasthofbesitzcr. Grimm J., Riemer u. Sattler. Grömling Emst, Kaufmann. Gugenbichler Franz, Privat. Frau Gugenbichler A., Priv.-Gattin. v. Hanau Prinz Wilh.. Durchlaucht. Haranth Adalb., Kleidermacher. Harrer Ignaz Dr.. k. k. Notar, Hasenberg Caspar, Schlossenneister. Hauk Jos. Carl, k. k. Staatsanwalt. Heilmayer Anton, Realitätenbesitzer. Heilmayer Franz, Landwirth. v. H e 1 1 d o r f Ferd. Freih.,k. k Hptm. d . R. Herget Alfred Dr., k. k. Finanzrath. Hermann Jacob, Gasthofbesitzer. Hinterhub er Julius. Apotheker, f Hinterhuber Carl, Apotheker. Hitschfeld Jos., Dr med. u. Villabes. Hoffmann Herrn. Dr., Advocat. Holztrattner Joh., Bäckermeister. Hörwarter Jos., Agent. Hörzinger Georg, Privat. H über Jos., k. k. Finanzconcipient. Hu em er Johann, Hausbesitzer. Huster Emil, Kaufmann. Jäger Anton Dr., Advocat. Jägermayer Gustav, Photograph.

Ingrisch Carl, k. k. Auscultant. I m f e 1 d Michael, Schlossermeister. Jung Georg, Hotelier. Jung Georg, Privatiers-Sohn. Kasseroller Job.. Kaufmann. Keller Franz, Kaufmann. Frau Keller Caroline, Kaufmannsgattin . Kerschbaumer Friedr. Dr., Augenarrt

u. Operateur. Kienl echne r Jos. jun.. Schmiedmeist. Kiesel Reinhold, Buchdruckereibes . Kindlinger Joh.. Kaufmann. Klein Johann, Privat. Knabl Leopold, Hausbesitzer. Koch Carl, Kaufmann. Koch Albert. Kaufmann. Fräul.K o r b e r Amelie, k.k.Bezirkshaupt -

manns- u. Landesreferenten-Tochter. Kössing C. R., Privat. Krieger Franz, Kaufmann, v. Lamberg Hugo Graf. Lasch Adolf, landschaftl. Bauingenieur, v. Leykam A. Freih., k. k. Gen. -Major. Machauer Carl. Fabrikgesellschafter. Martin Franz Xav.. Privat Mayburger Jos., k.k. Oberrealschal-

Professor i. P. Mayr Franz, Bierbrauer u. Gasthofbe^. M a y r Josef, Hotelier, v. Metzburg Joh. Freih. Mitfort Henry, Capitän d.engl. Armee. Molitor Carl, Kaufmann. Mühlreiter Eduard, Zahnarzt. Müller Leop., Director d. k. k. Theaters. Neumayer Anton. Schuhmacher, f Neumüller Joh., Kaufmann. Ohnesorge Paul. Buchhalter. Ozlb erger Alois, k.k. Tel.-Ob.-Contr. Palm Adolf, Kaufmann, v. Pausinger Franz, akad. Maler. Petran Job., Kleidermacher. Petter Carl, Mag. d. Pharm. Pfitzer Peter, k. k. Reg.- Beamter. Pflaum Philipp, Privat. Pichl er Sebast., Advoc.-Sollicitator. P i n t e r Franz, Commis. Pollak Albert, k. k. Hof- Antiquar. Pirich Wilh., k. k. Polizeibeamter. Pomaier Anton, Händler. Poschacher Peter Dr., k. k. Notar u.

Vicebürgenneister. Posselt-Csorich A.,k.k.Reg.-Concp. Frau PoBselt-Csorich Carolina, k.k.

Oberstlieutenants-Wittwe. P öS chl Josef, Privat.

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Salzburg.

89

PurtBcbeller Ludw., k k. Tarnlehrer.

Radauer Fritz, Kaufmann.

Rademacher Hermann, Maler.

Richter Eduard. k.k. Gymn.- Professor.

Ries eher Carl Dr., Landschaftsrath.

Roittner Michael, Kaufmann.

Rotter Josef, Kanünkehrermeister.

S ach er Eduard, k. k. Professor.

Seeauer Wilh., k. k. Reg.-Official.

S edlitzky Wenzel Dr.,k. k.Hof-Apoth.

Seibert Heinrich, Kaufmann.

Silber Alois, Kaufmann.

v. Spaur Philipp Graf. Rcalitätenbes.

Sp fingier Carl, Grosshändl. u. k.Rath.

Sp fingier Rud. Dr., Apotheker.

Spinn hirn Herrn., Photograph.

Spitzauer L., k. k. Rechnungs-Rev. f

Scharnb erger Carl, Fabrikant.

Frau Scharnberger Klara, d. Gattin.

Schattenfroh Anton, Commis.

Scheibl Carl, Kaufmann.

Schider Rudolf sen.. Fabrikant.

Schlies selberg er Stefan jun., Leder- fabrikant.

Schlecht M., Kunsthändler.

Schmidt Hans, k.k. Oberrealsehulprof.

Schneeberger Cajetan, Realitätenbes.

v. Schnchen E. Baron, k. k. Major a. D.

Schneider Fritz, Coiffeur.

Schneider Carl, Leinwaarenhändler.

Schörghofer P., Privat u.Gem.-Rath.

Schumacher Albert, Dr. med.

v. Schwarz Carl Bar., k.k. Ob.-Baurath. Steinhäuser Ad. Ritt., k.k. Hofrath.

Steininger Carl, Banquier.

Stigler Josef Dr., Advocat.

Stöckl Johann, k. k. Bezirkscommissär. Thun-Hohenstein Sigmund Graf, Eicellenz, k. k. Statthalter.

v. Thun-Hohenstein Josef Graf.

v.Thun Carl Graf, Comth. d. Malth.-Ord.

Trakl Tobias, Kaufmann.

Traun er Gustav, Privat.

Wagner Job. Ferd. Ritter v. Wagens- burg, k. k. General-Inspector und Ministerialrath a. D.

Wahl B., Cafe-tier.

Wegschaider Rupert, Kaufmann.

Weibhauser Paul. Realitfitenbesitzer.

v. Weiss J. Baron, k.k. Landesgerichts- Präsident i. P.

Wendt L., Kaufmann.

Werkmann Aug., Vers.-Haupt-Agent.

Wery Xavier, Uhren-Handl.-Gesellsch.

Widmann Otto Dr., Advocat.

Wiest Victor, k. k. Finanzrath. WössMax, Kaufmann. Wunderlich Reinhard, Kaufmann. Würthle Friedrich, Photograph. Ysop Erdmann, Commis. Zell er Ludwig sen., Privat, t Zell er Ludwig jun., Kaufmann. Zeller Franz, Privat. Zell er Gustav, Kaufmann. Zeller Fritz sen., Kunstmaler. Zeppezaner Moriz Dr., Advocat. Zimmermann J., Regens d. f. e. Borom. Zulehner Josef, Kaufmann.

Auswärtige (84 Mitglieder), v. Asten Robert Ritter, Bari. Frau v. Asten Rosina (d.Gcmalin), Bari. Frfiul. v. Asten Julie, Berlin. Bach Otto Dr., Kapellmeister an der

Votivkirche, Wien. Berka Carl, Professor, Wien. Boos Ferdinand, Bäckermeister, Wien Burg F. X., Glasfabr.-Dir., Oberalm. Cathrein Carl, k.k. Notar, St. Michael. C o n r a d A., Fabrikbes., Charlottenhütte. Diem Ignaz, Kaufmann, Wien. D illinger Andreas, Kaufmann, Wien. Emmer Joh. Ev.. Redacteur, Wien. Fischer-Colbrie Julius, k. k. Notar,

Kremsmünster. Fischer-Colbri e Alfr., Jurist.Kremsm. v. Flechner Rud., Kupferwerkdirector,

Balanbanya. v. Frey Mai Dr. med., Assistent am

physiolog. Institut, Leipzig, v. Freyberg Mai Baron, k. k.Concepts-

Praktikant, St. Johann i. P. Funke Victor, Jurist, Hallein. Gau gl er Hanns, gräfl. Brauverwalter,

Kaltenhausen. Gärtner Franz, k.k. Bezirks-Ingenieur,

St. Johann i. P. Greiderer S., Volksschullehr., Gastein. Griessenböck Hanns, Werkverwalter,

Werfen.

Grub er Joh., Hotelbesitzer u. Bürger- meister, Badgastein.

Gr über Jos., Gastwirth, Böckstein.

Gugenbichler Franz, abs. Handels- Akademiker, Stuttgart.

Hainzlmayr AntDr., Adv., Feldsberg.

Hartmann August, Fabrikthcilnehmer, Gartcnau.

Herbert Eduard, k. k. Lieutenant

Hinterhuber Otto, Bergbaudirector, Thomasroith.

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90

Salzburg - Salzkaraiuergut.

Hintner Andrä, Kaufmann, Hallein. Hörzinger Franz, k. k. Lieutenant. Höss Franz, Privat, Braunau. Khuen Anton, HOttenmeist.. Mühlbach, v. Khuenburg Gand. Graf, k.k. Staat s-

anwaltssubstitut, Wels. Kirchlechner Jul., Magist. d. Pharm.,

Innsbruck. Klingler Jos., Werkverw.. Böckstein. Fräulein K oll mann Therese, Private,

Schwanen stadt. Korper Alfred v. Marienwerth, k. k.

Rittmeister. Kronecker Hugo Dr., Prof. am phys.

Institut, Berlin. Lidlv.LidlsheimJ., Obförst.,Holzegg. Lindersdorf Osmar, Kaufmann. Saaz. Mas check Franz, Gustav, k k. Major- Auditor u.Leiter d.Gam.-Ger., Agram. M e i s e r Franz, Civilingenieur, Nürnberg. Mendelssohn Robert, Berlin. Fräul. Meyer Fanny,Künstlerin,Bremen. Moldan Jos., Bierbrauer, Hallein. Moser Caspar, Bräuer u.Realitätenbes.,

Henndorf.

Müller J., Bürgerschullehrer, Braunau.

Oberholzer Joh., Privat, Piain.

Oppenheim Hugo, Banquier. Berlin.

Ostertag W.f Holzhändler, Heilbronn.

Fräulein Pehersdorfer Anna, städt. Lehrerin, Linz.

Pirchl Joh., Berg- u. Hüttenverwalter, Mühlbach.

Plank Ad., k. k. Telegraphenbeamtcr, Badgastein.

v. Po d st atzky- Liechtenstein Adolf Graf, Wien.

Pölzl Josef, Privat, Grödig.

v. Raab Robert Ritter, k. k. Bezirks- hauptmann, Gmunden.

Sacher Eraanuel Dr., k. k. Bezirksarzt,

Tamsweg. S i e b e r Arthur, Assistent am chemischen

Laboratorium, Berlin. Si gl Josef, Brauer, Obertrura. Sorgen fr ey Anton, Geschäftsreisender,

München.

Speckbacher Benedikt, Wund- und Geburtsarzt, Hallein.

Sup6 Carl, Kaufmann, Nürnberg.

Schmerold Jos., Kaufmann, Hallein.

Schmiederer Franz jun., Müllerund Bäcker, Hallein.

Schneller Anton, Berg- und Fabrik- verwalter. Bras.

Frau Schultzen-Asten Anna, Pro- fessorin, Berlin.

Stainer Jos., k. k. Postmeister, Golling.

Starke Gust. jun., Mechaniker, Wien.

Stcinacher Linus, Hötelbes.. GoDing.

Stein ach er Leo, Gastwirth zur alten Post, Golling.

Steiner v. Pflungen Otto Freih.. k.k. Forstdirection8-Concipist, Wien.

StimpflW., Gutsverw., Kl. MariazelL

Stimpfl H., Fabrikbes., Schneegattern.

Stimpfl Gustav, Privat, Freudenthal.

Straubinger Josef sen., Privat, Bad- gastein.

S traubinger P., Hötelbes.. Badgastein . Straubinger Josef jun., Realitlten-

besitzer, Badgastein. Stützel Carl, Fabrikdirector, Oberalm. Taus s ig Alois, Hopfenhändler, Linz, v. Thun Ernst Graf, Gutsbes., Söllheim. Traun er Anton, Pfarrer, Badgastein. Vogel Franz Dr., k. k. Regimentsarzt,

Theresienstadt. W i m m e r Georg, Gypsfabrikant, Hallein.

Salzkammergut (in Ischl).

Sectionsleitung:

Koch Franz, Obmann. Pott Mar, Obmann-Stellvertreter. Frölich Josef, Secretär. Gschwandtner Georg, Cassier. Gassner Alois, \ Mühlbacher Ferdinand, J Ramsauer Johann Michael, ^Beisitzer. Schodtercr Engelbert, j Wiesinger Carl, J

Egg er Ritter v. Möllwald Alois, [ Beisitzer als

Frutschnigg Carl, för daa k. k. Forstärar, J Gründungsmitglieder.

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Salzkammergut— Schwaben.

91

Albrecht Edwin, Kaufmann, Wien. Autengruber Franz, Oberlehrer. Bcnoni Eduard Dr., Advocat. Chlumecky Joh. Dr., Excellenz. Coignard Hypolite, Villenbesitzer. Egger Alois Ritter v. Möllwald Di-

rector, Wien. Faschl Franz, Oekonom, Gösau. Floberger Franz, Kaufm., Gmunden. Fölsen August, Rentier, Hamburg. Frickh Josef, Fleischhauer. Frölich Josef, Redacteur. Frutschnigg Carl, k. k. Forstverw. Fürstenberg Moriz Dr., kais. Rath. Gaberle Hanns, k. k. Notar. Gamsjäger Michael, Oekonom, Gösau. Gassner Alois. Villenbesitzer. Gottwald Heinrich, Kaufmann. G r öm e r Wolfg.. Hötelbes., St. Wolfgang. Gross au er Ludwig, Hotelier, Selzthal. Gschwandtner Georg, Hausbesitzer. Gschwandtner Michael, Bademeister. H a i d 1 e r Arthur, k. k. Ing.- Assist., Wien. Heinemann Leopold Dr. v.Henikstein Freih., k. k. F.-M.-L.,Exc. Henneberg Br., Fabrikdir., Pottendorf. Henneberg Hugo, Studirend., Pottend. H i e s s 1 Josef. Hotelbesitzer. Hill mann Herrn., Tapezierer. Hirsch Michael, Hausbesitzer, Hu her Franz, Baumeister. Hückl Ernst, Rentier, Neutitschein. Kaan Heinr. Dr., k. k. Rath. Koch Franz, Hötelbesitzer u. Bürgerin. Koch Louis, k.k. Postmeister, Hötelbes. Köhler August, Hötelier. Kr anner Anton jun., Kaufmann, Wien. Kuhn August. Tapezierrr. Linke Adolf, Rentier. Freifrau v. Mal o wetz Elvirc, Gutsbes.,

St. Wolfgang. Mänhardt Emil, Buchhändler.

76 Mitglieder.

Mehlhorn Herrn., Kaufmann, Wien.

Mühlbacher Ferd., k. k. Obersteiger.

Peter Paul, Realitätenbes. und Bürger- meister, St. Wolfgang.

Pfifferling Ferd., Hausbesitzer.

P 1 a 8 s e r Carl, Mag. pharm., Passau.

Pochet Louis, Kaufmann.

Pomberger Josef, Gastwirth, Gösau.

Pott Max jun.. Gasthofbesitzer.

Prinzinger Heinr., k. k. Oberbergrath, Ebensee.

v. Protzen V., Oekonom, St. Wolfgang. Ramsauer Alois, Inspect., Gosaumühl. Ramsauer Ferd., Realitätenbesitzer. Ramsauer Franz, Kaffechausbesitzer. Ramsau er Joh. Mich., k.k. Bauadj. i. P. Rodeck Albert, Kaufmann, Wien. Rucken steiner Friedr., k. k. Bezirks- richter.

Sarsteiner Greg., Brauer, St.Wolfgang. Sarsteiner Hanns, Hötelbesitzer. Sarsteiner Heinr., Hötelbes., Strobl. Schodtcrer Engelbert, Goldarbeiter. Schodterer Georg, Buchbinder. Seeauer Carl, Hötelbesitzer, Hallstatt. Stapf Otto, Mediciner. Wien. Steinbrecher Jos., Kaufm., Goisern. Steiner Ignaz, k. k. Bergrath. Stieger Herrn. Dr., Leiter d. Curanst. Thalha ramer Gottlieb, Hötelbesitzer,

Gosaumühl. v. Thour Herrn., k.k. Oberst, Gmunden. Walter Johann, Hausbesitzer. Walter Julius, k. k. Ober-Forstingen.,

Gmunden. WehrenfennigM., Pfarrer, Goisern. Wiesinger Carl. Kaufmann. Wirl Andreas Dr., k. k. Bezirksvorstand

i. P., Villabesitzer. Zaun er Carl, Hausbesitzer. Zierler Franz, Lehrer, Wien. Zimmer Mathias, Hausbesitzer.

Schwaben (in Stuttgart).

Sectionsleitung:

Hermann, Landgerichtsrath, Vorstand. Renner, Finanzassessor, Vorstand-Stellvertreter. Abel Conrad, Schriftführer. Kurtz Paul, Buchhändler, Ca ssier. MohlR., Particulier, Bibliothekar.

l\\tlek^;^' Heidenhei,n• } Au-hussmitglieder.

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92

Schwaben.

200 Mitglieder.

Abel Conrad, Kaufmann.

A d o 1 ff E., Fabrikant, Reutlingen.

Angele, Bauinspector, Strasburg.

Bach F., Fabrikant

Bacher Albert, Rechtsanwalt.

Bai Inf f, Amtsrichter, Saulgau.

Bantel F., Generalagent.

Barn er, Präceptor, Göppingen.

Bayer Otto, Esslingen.

Becker, Apotheker. Waldsee.

Benedict Gustav.

Berlin Professor Dr.

Berrer, Secondelieutcnant.

B e t z 1 e r , Postpraktikant.

v. Blessing. Hofdom.-Rath, Cannstatt

B 1 e z i n g e r , O.-Amtsricht , Heidenheim.

Blum, Bankdirector, Strassburg.

Buttersack Dr.. Heilbronn.

Cammerer, Rechtsanwalt, Esslingen.

Caspar Carl jun., Harmoniumfabrikant.

Claus, Reallehrer, Nürtingen.

Deffner Wilh., Fabrikant. Esslingen.

Deffner Hennann, Particulier.

v. Degenfeld-Schomburg. Graf

Kurt, Erbach. Distel F., Notar. Dörtenbach Carl. Dörtenbach G., Consul. Dürr Dr., Hall, r. Durernoy, Staatsrath. Eberbach, Ministerialrath, Strassburg. Engelmann Albert. Euting Dr., Bibliothekar, Strassburg. Eyppert jun. Dr., Esslingen. Faber Carl. Kaufmann. Feuerbach Oberjustizrath. Feyerabend Ad., Heilbronn. Finckh Wilh., Reutlingen, v. Führ, Oberlandesgerichtsrath. F Öhr Ed., Hofjuwelier. Frank Herrn., Fabrikant, Ludwigsburg. F romm Gnstar. Gärttner Carl, Apotheker. Gauss Rechtsanwalt. Geiger Gust, Particulier. r. Gemmingen Freih., O.-L.-G.-Rath. Gerok C, Architekt, r. Gmelin W., Präsident, Rarensburg. Göpel Carl, Buchhändler. Gross Gust, Fabrikant, Cannstatt. Gunsser Christ, Tübingen. Gutmann Max, Banquier. Gyr Conrad, Esslingen. Haag Carl, Esslingen.

Hafenbrak, Pfarrer, Rothenacker. Happel, Particulier. Härlin, Institutsrorsteher, Göppingen. Harpprecht, Justizassessor. 1 artcustein Aug., Cannstatt. Hartmann Paul, Heidenheim, Hartmann, Amtsrichter, Rarensburg. Hegelmayer, Prof. Dr., Tübingen. Hegelmayer, Landrichter, Heilbrono. Heine F., Rittergutsbes., Feigenau bei

Dirschau. Hepp, Oberförster, Hirsau. Heirmann, Landgerichtsrath. II i 1 1 e r , Staatscassebuchhalter. Hof er, Steuerrerwalter. Hoffmann. Oberamtsricht, Nürtingen, r. Horion, Geh. Kriegsrath. Hörn er, Ober-Inspector. v. Hügel, L.-G.-Rath, Tübingen, r. Hufnagel, Präsident, Rottweü. Hummel, Pfarrer. Rothfelden. Huzenlaub, Bahnhofinsp., Mühlacker, r. Jäger, Director. Jeitteles, Fabrikant, Esslingen. Joos R., Heidenheim. Jung, Bauunternehmer. Kapff, Professor, Cannstatt Kapff, Oberamtsarzt, Esslingen. Kapff Dr., Tuttlingen. Keller Herrn, jun.. Banquier. Kiedaisch, Kanzleirath. Kies er, Regierungsrath. K laiber, Finanzrath, Slawe Klett. Assescor. Knapp, Landgcrichtssrath. Koch E., Buchhändler. Köpff Collaborator. Köstlin, Director, Heilbronn. Künstle W., Kaufmann. Kurtz Paul, Buchhändler. Landerer Dr., Göppingen. Lang Wilh. Dr. Langer Carl, Heilbronn. Lau n er Franz, Heidenheim. Leicht Ed., Cannstatt. Leipheimer, Rechtsanwalt Lerch H.t Höfen. Lieb E., Conditor, Leutkirch. Liesching, Kanzleirath. Lietzenmayer, Professor, r. Linden-Neundthausen Fi

Rittmeister a. D., Baldingen. Löffln nd E., Fabrikant Lore her, Professor, Cannstatt.

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Schwaben.

93

Ludwig, Proiessor.

Mai er 0., Buchhändler, Ravensburg.

Mauch Dr., Göppingen.

Mayer Th., Kaulinann.

Mebold , Commercienrath, Heidenheim.

Metiger Gust., Heidenheim.

Met zier, Rechtsanwalt, Ravensburg.

Minner, Professor.

Mohl E., Hauptmann.

Mohl R., Particulier.

Mühlhäuser, Privat.

Müller Carl, Lehrer.

Müller Felix, Kaufmann.

Müller, Uhrmacher, Tübingen.

N&gele, Privatdocent

Nenffer, Amtsanwalt, Esslingen.

Oelschläger W., Heilbronn.

Pf äff, Finanzrath.

Pischek, Ober-Regierungsrath.

Pruckner, Professor.

v. Rauch, Fabrikant, Heilbronn.

Rauscher, Professor.

Rauschnabel, Reallehrer.

Reiniger Wilh., Fabrikant.

Reis J., Kaufmann, Strassburg.

Renner, Finanzassessor.

Reuschle, Professor.

Reu s s Dr., Assistenzarzt, Tübingen.

Rollwagen G., Tübingen.

Rominger, Nath.

Rommel, Prof.-Verw., Reutlingen.

Roth Eugen, Kaufmann.

Roth Louis, Privatier.

Sachs Ed.

Sattler, Apotheker, Cannstatt. Salzmann jun. Dr., Esslingen, v. S c h a d , Director, Ulm. Schäfer, Intendanturrath. Schiedmayer A., Fabrikant Schiedmayer A. jun., Fabrikant. S chiedmayer Herrn., Fabrikant. Sehl ayer, Pfarrer, Niederhofen. Schlebach W., Professor. Schmidt Adolf, Heilbronn. Schmierer A., Fabrikant, Feuerbach. Schnabel Carl, Reallehrer. Schnabel Herrn., Banquier. Schneider J. Kaufmann, Leutkirch. Scholl G., Heidenheim.

Schräder, Fabrikant, Feuerbach.

Schreiber F., Verl.-Buchh., Esslingen.

S ch reib erM., Verl.-Buchh., Esslingen.

Schuler Lehrer am Conservatorium.

Schul er, Stabsarzt, Dr. med.

Schulz F. G., Banquier.

Schumann, Professor.

Seeg er Max, Lithograph.

Seeger Otto, Apotheker.

Seyerlen, Prof. am Conservatorium.

Siegle Gustav.

Spittler, Fabrikant.

Steidle, Oberpostmeister a. D.

Stein, Oberamtsbaumeister, Aalen.

v. Stempel, Privat.

Steudel, Oberamtsrichter, Esslingen.

Steudel Herrn. Dr., Esslingen.

Stitz Gustav jun., Esslingen.

Strässle, Baubeamter, Wallerstein.

Tafel, Rechtsanwalt.

v. Teuf fei Jul. Dr.

T r a u b , Ministerialsecretär.

Umgelter, Apotheker.

v. Uexkull-Gyllenband Graf,

Cannstatt. Veiel Ernst Dr., Cannstatt. Veiel. Landrichter. Waldbauer Herrn., Fabrikant v. Waldburg-Zeil-Wurzach, Fürst

Carl.

Wa nner 0., Kaufmann. Weigel, Staatsanwalt, Ravensburg. We igelin, Professor. Weiler Herrn., Osterrode a. H. Weiss A., Fabrikant, Esslingen. Weiss J., Fabrikdirector, Heidenheim. Weiss W., Weilheim. Werlitz E., Buchhändler. Werth er Alfred, Buchhändler. Wiedenmann H., Gemeinderath. Wieland Professor Dr. Wittwer K., Buchhändler. Zahn E., Fabrikant, Calw. Ziegler Julius.

Zöppritz Carl, Kaufmann, Cannstatt Zöppritz Emil, Fabrikant, Calw. Zöppritz Victor, Mergelstetten. Zu in steeg R., Particulier.

94

Schwarzer Grat in Isny.

Schwarzer Grat in Isny.

G««grtndet am 8. Januar 1S8I.

Sectionsleitung:

Edelmann, Fabrikant, I. Vorstand Schneider, Kaufmann, II. Vorstand. Springer E., Fabrikant, Cassier. Thomann, Kaufmann, Schriftführer. Zimmerer, Bauverwalter, j H einzelmann, Apotheker, \ Beisitzer. Bauer Dr., prakt. Arzt, |

85 Mitglieder.

Bauer Dr.

Bauer Apotheker.

Bauer, Conditor.

Binder J. F., Kaufmann.

Baur, Stadtpfarrer.

B laich, Stadtschultheiss, Leutkirch.

Buhmann, Bürgermeister, Grünenbach.

Edelmann, Stadtförster, Leutkirch.

Edelmann, Fabrikant.

Ehrle Carl Dr.

Ehrle Dr., Oberamtsarzt, Leutkirch. Eisele, Collaborator, Leutkirch. Fritz Georg, Kaufmann, Mannheim. Gaisser, Oberamtmann, Leutkirch. Gas 8 er A., Fabrikant, Ratzenried. Gaumer G. L., Kaufmann. Geiger. Kaufmann. Götz, Postmeister. Grab, Kaufmann. Greis Dr., Reallehrer. Gut M., Getreidehandler, Leutkirch. Haag W., Kaufmann, Ludwigsburg. Haus er Georg, Kaufmann. Hcrburger, Bierbrauer z. Schwan. Heinzelmann, Apotheker, Leutkirch. Ho f m a n n , Kaufmann, Saulgau. Holstein, Buchdrucker, Leutkirch. Hüttie, Pfarrer, Mayerhofen. KiderlenE., Kaufmann, Ravensburg. Kirchner Julius, Kaufmann, Urach. K rafft, Kaufmann.

Kuh nie, k. Forstmeister, Weingarten. Leibfried W., Kaufmann. Lieb, Conditor, Leutkirch. Liebherr, gräfl. Quadt scher Ober- förster, Rohrdorf. Mader, Bürgermeister, Mayerhöfen. Mader, Buchbinder. M agg, Präceptor, Ravensburg. Mairhofer, Lehrer, Mayerhöfen. Mammel Gottl. Kaufmann, Ulm. Martin, Prem.-Lieut. a. D., Leutkirch. Mayer, Gerbereibesitzer. Messmer, Oberamtmann, Wangen.

Metz, Bildhauer u. Altarbauer, Gebnu- hofen.

Metzger Buchdr.-Besitzer, Ravensburg

Möhrlin sen., Posthalter, Leutkirch.

Müller, Posthalter u. Gasthofbesitzer.

Münz, Stadtschultheiss.

Neuffer, Buchhalter.

Neuner, Mechaniker, Leutkirch.

0 h 1 i n g e r , Verwaltungsactuar, Wangen.

Osiander, Stadtpfarrer.

Prestel G., Kreuzwirth, Buchenberg.

Porzelius, Stadtpfleger.

v. Quadt-Isny, Erbgraf.

v. Quadt-Isny, Alban Graf.

Rasch, Oekonom, Riedholz.

Rembold Dr., Leutkirch.

Schaal Heinr., Kaufmann, Leutkirch.

Schneider Job.. Kaufmann, Leutkirch.

Schweikhard, Seidenfarber.

Schweizer, Ing. u. Posthalter, Brugg.

Seidel, Domänendirector.

Seiz, Fabrikant, Stuttgart.

Sommer, Kaufmann, Ravensburg.

Spieler, Fabrikant.

Spreng, k. Revierförster, Leutkirch.

Springer, Commcrzienrath.

Springer Ed., Fabrikant.

Springer Rob., Kaufmann.

Stiegele Dr., Ravensburg.

Stark, Bierbrauer u . Gasthofbesitzer.

Fräulein Stark, Rosine, Waldsee.

Thomann, Kaufmann.

Unsöld, Verwaltungsactuar.

Vogler, Kaufmann, Leutkirch.

v. Waldburg-Zeil, Graf, Hauptmann

a. D., Schlos» Zeil. Weigand Wilh., Kaufmann, Stuttgart- Wendelstein, fÜrstl. Wolfegg'scher

Revierftrster, Kislegg. Wibel, Kaufmann, Leutkirch. Wiek, Kaufmann.

Wiedemann, Apotheker, Rothenbach. WidenmannM., Kaufmann, Waldau. Zimmerer, Bauverwalter,

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Siegerland— Steyr.

95

Siegerland in Siegen.

Sectionsleitung: SchenckDr., Vorstand. Gabriel C, Stellvertreter.

Gerlach, Bergrath, SchrirV und Rechnungsführer. VeitA., Stellvertreter.

22 Mitglieder.

d'Ablaing van Giessenburg, Baron

J. D. C. W., Bergwerkbesitzer. Crevecoeur Ernst, Apotheker. Diesterweg Heinr.. Dr. med. Dresler Heinrich, Ingenieur. Gabriel Carl, Berg Werkbesitzer. Gerlach Georg, k. Bergrath. Keller August, Kaufmann. K erseht Ignaz, Dr. med. Klein Clem., Bergwerk- u. Hüttenbes. Klein Wilh., Rittmeister, Dahlbruch. Krieg Ottokar, Fabrikbesitzer, Wesel.

Mac co Heinrich, Civilingenieur. Mark Friedrich, Markscheider. Neuhaus Richard, Kaufmann, Wesel. Oechelhäuser Heinr., Maschin enfabr. Riemann Carl, stud. geol., Bonn. Schenck Martin. Dr. med. Schenck Adolf, stud. rer. nat., Bonn Schwarz Alex., Dr. phil., Realschul -

Oberlehrer. Stahl Amtsrichter, Hachenburg. Veit Anton, Ingenieur. Wintersbach Wilhelm, Ingenieur.

Steyr.

Sectionsleitung:

Krakowizer Josef Dr., Vorstand.

Am ort Johann, Vorstand-Stellvertreter.

Widmann Hans Dr., Schriftführer.

Gründler Josef, Bibliothekar.

G r e i n e r Franz, Cassier.

Moser Alois, Beisitzer.

Reschauer Julius, Beisitzer.

97 Mitglieder

Buchdr. -Bes.

Amort Johann, Kauf Bachtrog Hermann. Bruckschweiger G Drasch Heinr., k. k. Oberrealschulprof. Dworczak Josef, Fabrikant. Eidenböck Hans, Cafetier. E t z i n g c r Caspar, Kaufmann . Frau Fischer Barbara, Kaufm.-Witwe. Fürth Emil, Studirender. Fürth Fritz, Studirender. Fuxreiter Josef, Commis. G r e i n e r Franz, Barchentfabrikant. Gründler Ferdinand, Kaufmann. Gründler Josef, Kaufmann. G oller Wilhelm, gräfl. Lamberg'scher

Oberförster, Windischgarsten. Göppl Emil, Apotheker. Gross Heinrich. Goldleistenfabrikant. H a a 8 Emil, Redacteur des , Alpenboten u . Frau Hall er Therese, Lebzeltersgattin. Hascher Johann, Kaufmann. Helmich Reinh., Waffenfabr.-Beamter.

Hinterberger Hans, Beamter der

Rudolfbahn. Höfer Friedr. Dr.. Hauptcassier der

Waffen fabrik. Holderer Fr., Geschmeidwaarenhändl. Fräul. Hollnsteiner Leopold., Sprach -

schul-Inhaberin. Hronek Ludwig, Studirender. Frau Jäger Anna v. Waldau, Braunieist. Jonas Cajetan, gräfl. v. Lamberg'scher

Oberförster. Judeudorf er Martin, Buchhalter. Kammerhofe r Leopold, Realitätenbes. Kautsch Jacob, Bankdirecto r. K a s e r e r Carl, Inh. e. Delicatessenhandl . Frau Klein Pauline, Fabrikbes.-Gattin,

Reichramming. v. Koller Carl, Kaufmann, v. Koller Victor, Buchhändler. Kollmann Johann, Conditor. Krakowizer Josef Dr., Stadtarzt. Krak er Johann, Kaufmann.

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Steyr— Taufers.

v. Kriegshaber Heinr., Ritter, Privat, v. Kriegshaber Eugen, Kitter, Privat, v. Krieg6haberW.. Ritt., Studirender. Kump Josef, Commis. Land sie dl Anton. Studirender. Langer Hugo, gräfl. v. Lamberg'scher

Forstmeister. Lakner Anton, Bürgerschullehrer. Löffl er Franz, Buchhändler. May r hofer Jon., Gastwirth, Garsten. Menzinger Vincenz, Goldarbeiten Menzinger Anton, Gemeindebeamter. Mclichar Wilhelm, Agent. Frau Merkel Victoria, Private. Mayer Eduard, Kaufmann. Mittendorfer Rud., Werksarzt, Gross-

ramming.

Frau Mitte r Vict., Realit. -Bes.- Gattin. Moser Alois, Posamentirer. Moser Anton, Posamentirer. v. Paumgartten Heinr., WarTenfabrik- beamter.

Fräul. v. Paumgartten Minna, Private.

Paus er Adolf, Beamter d. Rudolfbahn.

Perz M. A., Kaufmann.

Pointer G., Bürgerm. u. Realitfttenbes.

PöltlJosef, Privat.

Praschil Wenzl, gräfl. Lamberg'scher

Oberförster, Grossramming. Priezel Emil, Lithographiebesitzer. Prix Joh., Oberlehrer, Aschach b. Steyr. Frau Putz Magd., Realit. -Bes. -Gattin. Reder Jos., Holzhändler u. Realit. -Bes. Reder Josef, Mühlenbesitzer, Garsten.

Reichl Josef, Feilenfabrikant.

Reichl Josef, Privat,

Reschauer Julius, Sparcassebeamter.

Resslhuber Mich., Kaufm., Garsten.

Rück er Blasius, Uhrmacher.

Seidl Julius Dr., Advocatursconcipient.

Sei dl Hermann, Buchhalter.

Seeger Carl, Seifenfabrikant

S ig hart Josef, WafTenfabrikbeainter.

Schuster Jos. Dr., k. k. Bezirksarzt.

Schruth Julius, gräfl. Lamberg'scher Oberförster, Schichowitz.

Fräul. Schweighofer Anna, Lehrerin, Garsten.

Spängier Alois Dr. med.

Stigler Alois Dr., Advocat.

Stigler WTilh. Dr., Apotheker.

Stigler Victor, Privat.

Stöhn er Carl, k. k. Auscultant und Reservelieutenant.

Strasser Johann, Privat

T o m i t z Franz, Kleider- u. Möbelhändler.

Troyer Alois Dr., Advocat

Vogel Emil, Buchhalter.

Wagner Franz, Gaianteriewaarenhändl.

Weitlaner Julius, Civilgeometer.

Werndl Franz, Werk- u. Realit. -Bes.

Widmann Hans Dr., k. k. Oberreal- schulprofessor.

Wiener Hermann, Waffenfabrikbeamter.

Wiek ho ff Franz, Reichsraths- nnd Landtagsabgeordneter.

Withe Theodor, Kaufmann.

Wolf Carl Dr.

Daimer Carl,

Daimer Josef Dr. med., Bludenz. Enzenberg Hugo Graf, Innsbruck. Fulterer Carl, Steinhaus. Fräul. Gröber Carolina, Wien. Gürster Michael, Nürnberg. Hedinger A., Dr. med., Stuttgart. Henighausen V., Nürnberg. Herzog Otto, München. Hofmann Josef, München. Just Dr. med., Zittau. Kaltenbrunner Ferd. Dr., Graz. Künigl Leopold Graf, Innsbruck, v. Le mmen Alois, Innsbruck.

Taufers.

Sectionsleitung:

Daimer Josef Dr., Bludenz, Obmann. Tragseil Josef, SchriftfÜh rer. Mutschlechner Johann, Cassier.

27 Mitglieder.

Martin A. Dr., Riva. Mutschlechner Alois.

Mutschlechner Johann, v. Ottenthai Emil Dr. Reissig Eduard, Graz, Sieger Victor, München. Fräul. Stark Adele, Wien. Fräul. Stark Eramy, Wien. Fräul. Stark Ida, Wien. Fräul. Stark Marie, Wien. Streckfuss Adolf, Berlin. Tragseil Josef, v. Zieglauer Robert, Bruueck.

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TrauDßtein.

97

Traunstein.

Sectionsleitung:

Peetz Hartwig, k. Rentamtmann, I. Vorstand. P a u e r Josef, Apotheker, IL Vorstand.

Schneider Josef, k. Reallehrer, I. Schriftführer und Conservator. Leissl Josef, Lehrer, IL Schriftführer. Dennerlein, Rentamts-Oberschreiber, Cassier. Hecken staller Carl, k. Bezirksamtmann, I D . .. Hindringer, k. I. Staatsanwalt, f öei8ltzer-

85 Mitglieder.

All fei d Dr., k. Staatsanwalt

Amann Dr., prakt. Arzt.

Bein. k. Reallehrer.

Boll and, Gastwirth, Adelholzen.

Braun, k. Director, Niederschönenfeld.

Brunner, Rechtsanwalt.

Bucher, Ingenieur.

Buckel, k. Forstmeister, Ruhpolding.

Dennerlein. Oberschreib, a. k.Rentamt.

Dilger, Präfekt.

Dohlemann, k. Rentamtmann, Laufen. Esenwein, sen., Kaufmann. E s e n w e i n, jun., Kaufmann. Falko, k. Oberförster, Raiten. Fleschhut, Buchhändler. Föckerer, k. Posthalter, Laufen. Frank, k. Landgerichtsrath. Fran zellin, Weingutsbes., Kaltem. Fries, Rechtsanwalt. Fuchs, Apotheker, Laufen. Fürst, Kunstmaler, München. G r Ober Dr., prakt. Arzt, Eggstätt. Grünbauer, Lehrer, Haslach. Hager, Lehrer, Prien. Hartmann, k. Oberförster, Unken. Heck«. nstaller, k. Bezirksamtmann. Heller, k. Oberförster, Marquardstein. Hess, k. Amtsrichter. Hindringer, k. I. Staatsanwalt, v. Horstig, k. Bauamtsassessor. Hub er A., Bierbrauer u. Realit&tenbes. Huber J., k. Bauamtmann. Hütte r, Bierbrauer. Kaltdorf, k. Amtsrichter, Friedberg. Kanzler, k. Rechtsanwalt. Kögel, Opernsänger, Hamburg. Kroher, Cementfabrikant, Staudach. Lanz, k. Bezirksgeometer. Leissl, Knabenlehrer. Liegl Dr., prakt. Arzt, Alzing. Lipp, k. Posthalter, Wolnzach. Luber, prakt. Arzt, Bergen, v. Majer. k. Pfarrer, Bergen.

V.Mayerhofen, k. Sect.- Lieutenant

und Gutsbes., Eisenärzt. Miller, Buchdrucker. Mo ser, k. qu. Reallehrer. Niklas, k. Reallehrer. Ostler, Holzhändler. Pachmayer, k. Gerichtschreiber. Pauer J., Apotheker. Frau Pauer. Apothekersgattin. Pauer C, Badbesitzer. Peetz, k. Rentamtmann. Frau Peetz. Rentamtmannsgattin. P r o gl DrM k. Bezirksarzt, Waldmünchen. P r o 8 s e r , Fabrik verwalten Rayla, Baupraktikant. Reiser, k. Verwalter, Achthal. Sailer, Stadtcooperator. Schaaf, k. Rechtsanwalt. Schabmayer, Tapezier. Schaumberg, k. Oberförster, Bergen. Schaupp.k. Oberamtsrichter. Schiff mann, Conditor. Schneider, k. Reallehrer. Schreiner Dr., prakt. Arzt, Simbach. Schüler, k. Bauamtmann. Schütt, k. Rechtsanwalt, v. Senger, k. Obercontrol., Waldsassen. Stallecbner, Posamentier, v. Steinbeiss, Gutsbes., Brannenburg. Steiner, k. Gerichtsvollzieher. Stempfle, k. Lehramtsassistent. Stiefenhofer, Pharmaceut. Stöckl, Oberlehrer. Stölzl, k. Bergmeister, Bergen. Straub, k. II. Staatsanwalt. Urban Dr., Medicinalrath. Wassermann, Kaufmann, v. Wening, k. Landgerichtsdirector. Wis pauer, Hotelbesitzer. Wittmann, Schreinermeiskr. Wöhrle, k. Bauaintsassessor. Zaubzer Dr., Rentier, Bergen. Zeich fiessl, Kaufmann, Siegsdori.

Miiglieder-Vmeicbniss 1881

7

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98

Trustberg— Ulm, Neu-Ulm.

Trostberg.

Sectionsleitung:

Jetzinger Josef, Kaufmann, Vorstand.

Sedelmeier Georg, Cassier.

demente Josef, Kaufmann, Altenmarkt, Beisitzer.

71 Mitglieder.

Altschul Josef, Kaufmann, München. Arbeither Andr., Kaufmann, Bayreuth. Brantl Franz X., Optiker, München. Böhme Th., Kaufmann, Landshut. Burger Georg, Lehrer, Forst. Clemente Jos., Kaufmann, Altenmarkt. Eder Max, Kaufmann, München. Ei gel Carl, Spediteur, Straubing. Egger Mich, jun., Kaufm., Eggenfelden. Essinger Fritz, Kaufmann, München. Fischer Franz, Seifenfabrik., Kraiburg. Frau Klüppl Anna, Kaufmannsgattin, Nürnberg.

Fräul. List Herrn.. Privat. -Tocht, Prien. Götz Hugo, Kaufmann, Augsburg. Grunwaid Georg, Kaufm., Marktbreit. Harslem Heinr., Kaufmann. Hartinger Caspar, Gürtler. Hei wies er Dom., Brauerssohn. Henkel Max, Bez. -Thierarzt, Aub. Hofer Michael, Bezirks-Thierarzt. Hummel Aug. jun., Kaufmann, Haag. Jetzinger Jos., Kaufmann. Kegler Ludwig, Kaufmann, Nürnberg. Kaindl Adolf Dr., prakt. Arzt, Grassau. Kefer Jos., Kaufmann, Haag. Kleinhuber Josef, Mühlbesitzer und

Gastgeber, Altenmarkt. Krembs Leonh., Dr. med., Brüssel. K i r c h b e r g e r Lor., Kaufm., Regensburg. Klüppel Th., Kaufmann, Nürnberg. List Ludwig, Privatier, Prien. Link Franz X., Notariatsbuchhalter. Lorenz Otto, Kaufmann, Ingolstadt. Mutzl Johann, Pfarrer, Isen. Neuschäfer Herrn., Kaufm., Nürnberg. Neuburger Gustav, Kaufm., München. Oberwallner Josef, Kaufmann, Haag.

Pachmeir Carl, Realitätenbes.-Sohn.

Frabatsheim. Pichl er Jos., k. Cooperator, Thalheim. Rang Leo, Subdirector d. pr. Lebens-

vers.-Actiengesellschaft, Nürnberg. Rainer Carl, Maurer- u. Steinmetzmstr. Rehm Aug., Kaufmann, München, v. Reichert Friedrich, k. Rentbeamter. Riedl Fritz, Kaufmann, Neuötting. Riedl Carl, Bierbrauereibes., Kraiburg. Rieger Ludw., Kaufmann, Haag. Rottauer Jos., Eisenhändl., Teisendorf! Ruille Franz X., Kaufm., Ingolstadt Sedini ei er Georg, Glaser. Seelinger Max, k. Notar, Nordhalben. Seitz Franz Sal., Kaufmann. München. Siegert Anatol, Ingenieur. Siegert Hipolit, Notarssohn. Silberhor n J.B. , Kaufm., Waldmünchen. Schaupp Alois, Kaufm., Regensburg. Schmitt Hanns, Apotheker. Schleicher Job., k. Pfarrer, Berglem. Schloderer Aug., Kaufm., Amberg. Schwab Jacob jun., Kaufm., München. Soll Ignaz, Maler.

Spies Mich. Dr., k. Adv. u. Rechtsanw. Stein Hans jun., Kaufm., Vilsbiburg. Steger Aug.. k. Postexped., Augsburg. Steger Max, k. Bez.-Geom., Landstnhl. Steger Carl Dr., prakt Arzt, Schnaitsee. Stöckl Aug., Lehrer, Rieden. Wagner Jos., Bierbrauereibeaitzer. Wägner Josef, Kaufmann, Tittmoning. Wekel Hans, Rentamts-Oberschreiber. Wimm er J. N., Apotheker, Kraiburg. Wörle B., k. Gerichtsschreiber. Zenz Joh., Gasthofbesitzer, Prien.

Ulm, Neu-Ulm.

Sectionsleitung:

v. Gemmingen Freiherr, Landgerichtspräsident, I. Vorstand. Pfaendler, Betriebsingenieur, II. Vorstand. Miller Johann, Kaufmann, Cassier. Teich mann, Rechtsanwalt, Schriftführer.

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Ulm, Neu-Ulm.

99

^5 Mitglieder.

Allgöwer, Kaufmann.

Baumbach, Stabsarzt, Germersheim.

Baur, Major.

Beck, prakt. u. Bahuarzt.

Becker, Premierlieutenant.

Beilhard. Turnlehrer.

v. Bibra Freih., Oberst a.D., Müncheu.

Bleyle, Kaufmann.

v. Bothmer Graf, Lieuten., Bamberg.

Burk, Oberstabsarzt.

Bühler, Kaufmann.

v. Dietz, Hauptmann, Arnberg.

Ebner, Buchhändler.

Elsässer Dr., Amtsrichter.

Fischer, Hauptmann, Würzburg.

v. Fischer, Bezirksamtmann.

Fraidel, Kunstmaler.

Frey, Buchhändler.

Gagstätter, Kaufmann.

Gagstätter, Lieutenant.

Geiger, Stadtpfleger.

v. Gemmingen Freih., Landger.-Präs.

Götz, Landrichter.

Gross, Lieutenant.

Gross, Auditeur.

Güntter, Lieutenant.

Hartmann, Hauptmann.

Haus er, Rechtsanwalt

Heinrich, zum russischen Hof.

Heimpel, Stabsarzt.

Hell, Oberstabsarzt.

Heppe, Zahlmeister.

Heyberger, Bildhauer.

H i r z e 1 , Premier-Lieutenant, Ellwangen.

v. Hunoldstein Freih.. Lieuten. a. D.,

Marquartstein. Kallee, Hauptmann. Kapf, Präceptor, Hall. Katz, Stabsarzt. Kien jun., Kaufmann. Kiene Dr., Amtsrichter, Geislingen. Koch, Bau-Inspector. Korn, Amtsrichter, Tübingen. Kriebl, Oberstlieutenant. Lechner, Hauptmann. Leibinger Philipp, Kaufmann. Leibinger Paul, zum gold. Ochsen. Leipheimer, Rechtsauwalt.

Leube Dr., Apotheker.

Liebherr, Hauptmann.

v. Linden Freiherr, Staatsanwalt.

Lipp, Hauptmann.

Lödel, Staatsanwalt.

Magirus, Kaufmann.

Majer, Hauptmann.

Mauc h, Apotheker, Göppingen.

Mayr, Major.

Mayer, Rehtsanwalt.

Mayser, Fabrikant.

Miller, Landgerichtsrath.

Miller Johann, Kaufmann.

Xübling, Buchhändler.

Palm Wilhelm, Dr. med.

Pfaendler, Betriebsingenieur.

Pfäfflin, Apotheker, Göppingen.

Pf äff, L Staatsanwalt.

v. Reitzenstein, Freih., Hauptmann,

Germersheim. Riekert, Regierungsrath. R ö c k e r , Landgerichtsdirector. Römer, Rathsschreiber. Sänger, Rechtsanwalt. Schefold, Rechtsanwalt Schertel, Major.

v. S c h m ä d e 1 , Ritter, Premierlieutenant. Schmid-Molfenter, Kaufmann. Scholz, Lieutenant, München. Schultes Fr., Kaufmann. Schuster, Premierlieutenant Schwalb, Premierlieutenant, Landau. Schwarz, Controleur. Schwenk, Fabrikant. Sutter, Kaufmann. Teichmann, Rechtsanwalt. Teichmann, Kaufmann, London. Vay, Hauptmann. Versock, Fabrikant, Ofrlngen. Vis eher Oscar, Kaufmann. Volkert, Auditeur. Wibbeking, Premierlieutenant. Wirthmann, Lieutenant. Wunderlich, Kaufmann. Ziegler, zum württemb. Hof. v. Zündt Freiherr, Lieutenant Zum Tobel, Rechtsanwalt.

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100

Villach.

Villach.

Sectionsleitung:

v. Kalenberg Oscar Dr., k. k. Bezirks- Commiss&r, Vorstand. Findenegg Hermann, Apotheker, Vorstand- Stellvertreter. Mo ritsch Anton jun., Fabrikleiter, Cassier. Schnablegger Cajetan, Gewerke, I. Beisitzer. Storf Georg, Forstverwalter, II. Beisitzer.

1 14 Mitglieder, davon 52 auswärt«.

Artl, k. k. Professor. Assam Jos., Kaufmann, Greifenburg. A tteneder, Kaufmann. Berger J., Gutsbesitzer, St Johann. Boegel, Güterinspector, Tarvis. Brand Carl, Fabrikbesitzer. Brukmann Carl, Fabrikbes., Spittal. Brunar J., k. k. Adjunct Burgstaller, Gastwirth. Dillstädt. Buzzi Joh., Gutsbes., Malborghet CantaruttiFriedrich, Banquier, üdine. Cimek, Herrschaftsverwalter, Rosegg. Delmor, Dr. med., Tarvis. Diez Ernst, Lloydbeamter, Triest Dinzl Ignaz, Dr. jur. Advocat. Drey borst, Kaufmann, Tarvis. Fräul. Egartner Marie. Egger J. sen., Fabrikbesitzer. Egger J. jun.

E r 1 a c h e r Joh., Holzhändl., Feldkirchen. Feldner Alois, Privat. Feuerlöscher Daniel, Fabrikbesitzer. Findenegg Hermann, Apotheker. Fi 6 eher Math., Fabrikbes., Unterberg. Gaspardo, Kaufmann, Udine. G e 1 b f u s s , Gastwirth, Tarvis. Ghon Carl, Kaufmann. Grebitschitscher Peter, k. k. Ingen, v. Grebmer Joh., Kaufmann, Spittal. Gregori G., Buchhalter. Gruber Math., Gastwirth, St. Martin. Gruber, Techniker. Haas Ernst, Forstverwalter. Hann Dr., k. k. Professor. Herzog Josef, Lehrer. Hocke Joh,, Kaufmann, Udine. Holl Heinr., k. k. Ing. -Adjunct. Hyrenbach Leonh., Kaufmann. Jan nach Simon, Glasermeister, v. Kalchberg Oscar Dr., k. k. Bezirks- ^ commissär, Klagenfurt. Fräul. Kasraanuhuber Marie. Kasmannhuber Franz, Fabrikbesitzer. Kasmannhuber Carl, Fabrikbesitzer. Kolleger Joh.. k. k. Postbeamter.

Kolleger Jos., Notar.-Cand., Eberstein.

KrainerDr. jur., Spittal.

Krenner Mai, Laibach.

K u c h 1 e r Josef, Arzt, Paternion.

Liegel Cornelius, Buchhändler.

Lorenz Franz, Pharmaceut

Lustig, Ingenieur.

MaruschitzDr. med., Arzt, Bleiberg.

v. Mathias Max Dr., Advocat.

v. May de Madis Baron, Neuhaus-

Drauegg. Merlin Peter, Kaufmann. Mille si Constantin, Forstbeamter,

Achenkirchen. Mischitz, Forstverwalter, Wetzmann. Miskey, Fabrikdirecto r. Moritsch Anton Lorenz Reichsrath. MoritschA. jun., Fabrikleiter, Fellach. Frau Moritsch Bertha, Fellach. M o r i t s c h E., k. k. Ascult, Klagenfurt. Moritsch Ferd., Kaufmann. Muhr J„ Buchdrucker. Neher, Fabrikbesitzer, Seebach. NischlwitzerOsw., Reichsr.,Mauthen. Nowak, Kaufmann. Pegritz, Gastwirth, Mittewald. P e r a s s o Carl, Ingenieur. Petritsch Math., Gutsbes., Oberrain. Petschar, Fabrikbeamter, Spittal. Pirk er Johann, Maler, Tarvis. Podboi, k. k. Postbeamter. Quantschnigg.k. k. Steuercontrolor. Rizzi J., Kaufmann. Röbbelen Ludwig, Hannover. Sarnitz Seb., k. k. Bezirkshauptm. a.D. Satter, k. Zollamtsleiter. Schellhorn, Fachschuldirector. Schmid Gotthold, Dr. med. Schnablegger Caj., Gewerke, Tarvis. Senn Josef, Lehrer. Seyfried Carl, Gutsbes., St Oswald-

Eibiswald. Seligmann Rudolf, k k. Gailregulir.-

Inspicient. Settari Friedr. Dr. jur.. Advocat

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Villach— Vorarlberg.

101

Sicherl, Holzhändler. SommereggerJ., Steueroberinspector. Soukup Sebastian, Bahnbeamter. Sproz Alois, Privat. Srtska Anton Dr. jur. Advocat. Stadelmann Ulrich, Fabrikdirector. Storf Georg, Forstverwalter, Lölling. Swaton J., k. k. Forstverw., Ossiach. Thomann F., Buchhalter, Tarvis. Tief, k. k. Professor. Ubl Carl Dr. jur., Advoc. Klagenfurt. Unterhuber Sebastian, Fabrikbes. Walcher Hanns, Gewerke, Tarvis. Walcher Wilh., Gewerke. Tarvis. Wallner, Gastwirth.

Walter Ludw., Bad-Inh., Bad Villach. Walter Ludwig, Stadtingenieur. Weindorf er, k. k. Bezirkshauptmann, v. Werth Baron, Ingenieur. Tarvis. Willroider Jos., Maler, Düsseldorf. Winkler Simon. Gastwirth, Heil. Geist. Wirth F., Fabrikbesitzer. Wittling A., k. k. Steuereinnehmer. Witz Gust.. Fabrikbearater, Leesdorf. Wonitschka F., Tarvis. Wrann Josef, Hausbesitzer. Zernatto, Postmeister, T reden. Z öl per E., Kaufmann. Zoppoth J., Bäckermeister.

Vorarlberg.

Sectionsleitung:

Madien er A., Vorstand. Wittik August, Vorstand-Stellvertreter. Michael er Vincenz, Cassier und Schriftführer, v. Aichinger Valentin, Dcnnig Eugen, Gassner Hermann, Hämmerle Victor, Nachbaur Friedrich , Spieler Josef.

212 Mitglieder.

Bande! Otto, Apotheker.

I

Ausschuss-MitgliediT.

Bezirk Bindenz ( 17 Mitglieder).

Mandatar: Hermann Gassner.

BiedermanJ. Dr., Advocat. Düwell Friedr., Kaufmann, Liverpool. Gassner Andreas, Kaufm., Liverpool. Gassner Anton, Fabrikbesitzer. G a s s n e r Emil, Student. Gass n er Ferd., Fabrikbesitzer. Gassner Hermann, Techniker. Gassner Joh. jr., Fabrikbesitzer. Gassner Joh. sen., Fabrikbesitzer. Gassner Julius, Fabrikbesitzer. G a s 8 n e r Norbert, Jurist. Gassner Otto, Medianer. Hub er Jos. Dr., prakt Arzt, Schruns. Messmer Joh. Conr., Hotelbesitzer. Mutter Andreas, Fabrikbesitzer, v. Preu August, k. k. Notar. Wolf Jos., Hotelbesitzer, Posthalter.

Bezirk Bregenz (92 Mitglieder).

Mandatar: Eugen Denn ig.

Frau F a i r h o 1 m e Pauline, geb. Baronin v. Poellnitz.

v. Belrupt-Tissak Carl Graf, Landes- hauptmann, k. k. Kämmerer. Herren- hausmitglied etc. Berger Thomas, k. k. Professor. Bernhard Engelbert, Procurist. v. Bodeck - Ellgau F., Reichsfreiherr.

k. k. Hauptmann, k. k. Kämmerer. Broeg Joh., Comrais, Lindau. Demmer Carl. Kaufm., Braunschweig. Denn ig Carl, Kaufmann. Dennig Eugen, Kautinann. D omanig Jos., Buchhalter. Erb August. Buchhalter. Eyth Carl, Kaufmann. Fairholme George K. E., Privatier. Fessler Ferd., Weinhändler. Fe ssler Theodor, Weinhändler. Fetz Andreas Dr., Bürgermeister. Fickeisen Heinrich, Kaufm., Ludwigs- hafen a. Rh. Findler Ferdinand, Buchhändler. Gassner Joh. Lor., Landescultur-Ing. Greis sing Johann, Kaufmann. G r e i s s i n g Leop., Oekon., Hohen weiler.

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102

Vorarlberg.

Greussing Josef, Kaufmann. Günther Constantin, Buchhalter. Gutt mann Gustav, Commis. Haas Gustav, Apotheker. Haggenmiller Ottmar, Hotelbes. Hai st Franz, Spediteur, Venedig. Halt maier Ferd., Gerbereibesitzer, Wolfurt

Hammer Job.., k. k. Polizei-Obercomm.

Heinzle Georg, Hotelbesitzer.

Herrschel Aug., Kaufm.. Mannheim.

Hirn Hans, Buchhalter.

Hirsch Friedrich, Disponent, Wieu.

Hu et er Heinrich, k. k. Postbeamter.

Jenny Samuel Dr., Fabrikbes., Hard.

Kaiser Anton Dr., Advocat.

Kammerlander Heinr. Dr., Advocat.

K ing Thomas, Getreidehändler.

Kinz Ferdinand, Weinstubenbesitzer.

Knötgen Zdenko, k. k. Punzirungs- amts-Controlor.

Kr pal Carl, prot. Pfarrer.

Krisch W., Kaufmann.

Kur er Franz, Bierbrauereibesitzer.

Kur er Robert, Gerbereibesitzer.

v. Lärche r Pius Dr., k. k. Adjunct

Madiener A., Spediteur.

Madiener Ferdinand, Hutfabrikant.

Michael er Vincenz, Kaufmann.

Michalek F., Ingenieur.

Müller Julius Dr., prakt. Arzt.

Müll n er Alphons, k. k. Professor.

Nagel Georg, Procurist.

Payr Carl, k. k. Steuer-Inspector.

Pedenz Albert. Kaufmann.

Pfefferkorn Carl, Kaufm., Mannheim.

v. Poellnitz-Frankenberg F. Bar., Privatier.

Reichard Adolf Dr., k. k. Notar.

Roschat Hermann, k. k. Oberlieut.

v. Salvine-Meeresburg Mich., k. k. Oberlieutenant.

Sarg Peter, Obersteiger.

Schallek H., k. k. Telegr.-Beamter.

Schindler Friedrich, Fabrikbesitzer, Liebenstein.

Schindler Samuel, Fabrikbes., Mittel- weyerburg.

Schlächter Franz Josef, Färbenneist.

Schm i d Theodor Dr., prakt. Arzt.

Schmid R. jun., Fabrikant.

Schneeb erger Christian, Lehrer.

Schneider Adalb., k. k.Telegr.-Beamt.

Schneider Ferd., Spinnereiaufseher, Kennelbach.

Schneider Josef, Lehrer. Rieden. .Schneider Leop., Fabrikbes., Höchst. 1 Sehn etzer Theodor Dr., prakt. Ant.

Wolfurt. Schwärzler Carl, Kaufmann. Schwärzler Jos., Kaufm., Schwarzach. v. Schwerzenbach Carl, Fabrikbes. Sohm Joh. M.. Banquier. Sommer Josef, k. k. Bezirksthierarzt. Sperling Josef, Kaufmann, v. Sternbach Ed. Freih., Conc.-Prakt. Stocker Gottlieb, Landesausschuss-

Kanzlei-Assistent. v. Szabel Gust. Ritt., Privat., Olmütz. Treukmann Emil, Buchhändl.. Neapel Vogt Johann, Mühlendirector, Har£ Wacker Ingenuin, Baumeister. Wacker Romedius, Baumeister. Wagner Franz, Kaufmann. Weberbeck Jacob, Kaufmann. Webering Josef, Buchhändler. Weiss Ferdinand, Spediteur. Wittik August, k. k. Wardein. Zuppinger J. W., Spulenfabrikant

Bezirk Doinbirn 49 Mitglieder.

Mandatar: Victor Hämmerle.

Amann Mai, k. k. Adjunct. Bertolini Eugen, Kaufmann. Diehl Oscar Dr., Chemiker. Dreiel Franz Josef, Handelsmann. Feurstein Franz Ant., Buchdruckerei- besitzer. Fink Gebhard, Pfarrer. Fulterer Georg Dr., Advocat Fussenegger Carl, Fabrikbesitzer. Fussenegg er Wilh., Fabrikbesitzer. Hämmerle Baptist, Procurist. Hämmerle Ferdinand, Chemiker. Hämmerle Otto, Fabrikbesitzer. Hämmerle Theodor, Polytechniken Hämmerle Victor, Fabrikbesitzer. Herburger Josef, Spediteur. Herburger Leo Dr., prakt. Arzt Hollenstein Franz Josef, Handelsm. Hub er August, Bierbrauereibesitzer. Hub er Ferdinand, Reisender. Kernt er Thomas Dr., Advocat. Kofier Louis, Apotheker. Luger Johann, Handelsmann. Margreitter Alphons Dr., Advocat. Rein J. G., Kaufmann. Rein Rudolf, Gastwirth. Rhomberg Adolf, Fabrikbesitzer. Rhomberg Arthur. Fabrikbesitzer.

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Vorarlberg— Waidhofen.

103

Rhomberg August, Fabrikbesitzer. Khomberg Carl, Fabrikbesitzer. Rhomberg Jos., Postmeister. Rhomberg Jos. Andr., Ziegeleibe«. Rhomberg Julius, Ingenieur. Rhomberg Raimund, Fabrikbesitzer. Rhomberg Theodor, Fabrikbesitzer. Ruf Heinr., Baumeister. Rüf Oscar, Fabrikant. Rüf Theodor, Techniker. Rusch Friedr., Buchhändler. Salzmann Adam, Rentier. t. Scarpatetti Georg., prakt. Arzt. Schneider Franz Carl, Fabrikbes. S o h m Eduard, Gasthofbes., Schwarzach. Spiegel Franz, Commis. Trafoy er Alois, Reisender. T r o 11 J. G., Vorsteher, Schwarzach. Waibel Job. Georg Dr., Bärgermeister. Weiss Josef, Weinhändler. Wrinder Franz, Fabrikbesitzer. Ziegler Jacob, Chemiker.

Bezirk Feldkirch (30 Mitglieder). Mandatar: Val. v. Aichinger.

v. Aichinger Val., k. k. Professor.

Arnold Ernst, Handelsagent.

Beck Gebhard Dr., prakt. Arzt.

Birnbaumer Josef, Dr. med.

Buder Cornelius, Procurist.

Derflinger Anton. Kunst- u. Buchh.

Derflinger Anton jun., Kunst- und Buchhändler.

E 1 m e r Arnold, Fabrikbesitzer.

Elsensohn Jos. Dr., k. k. Gymn.-Dir.

Eugling Wilh. Dr., Leiter der chemi- schen Versuchsanstalt, Tisis.

Fugel Georg, Lehrer, Lindau.

G a n a h 1 Arnold, Fabrikbesitzer.

Ganahl Rudolf, Fabrikbesitzer.

Grassmayr Alex., Fabrikbesitzer.

Gruber Eduard, Handelsagent.

Melk Anton jun., Kaufmann.

Müller Stefan, Kaufmann.

Schatz mann Andreas, Handelsmann. Schneider Franz, k. k. Gymn.-Prof. Sontheimer Max, Commis. Steinsberger Simon, k. k. Forstadj, Strasser Georg. Pharmazeut v. Tschavoll J. Andr. Ritt., Fabrikbes. Volland Julius, Handelsagent. Wegeier Ferd., Kaufmann. Weinzierl Anton, Wirth. Weinzier 1 Ernst, Bürgermeister. Weth Johann, Apotheker. Winter Josef, Buchhalter. Zipper Josef, Privatier.

Bezirk Hohenem* (19 Mitglieder).

Mandatar : Josef S p i e 1 e r.

Böhm Paul, Kaufmann, Zürich. Brettauer Heinrich, Banquier. Brunner Luzian. Banquier, St. Gallen. Federmann Moriz, Oberlehrer. Guggenheim Salomon, Privatier. Heinzle Anton, Fabrikant, Götzis. Holz er Martin, Fabrikant, Lustenau. Menz Mich., Hauptagent. Reichenbach Leop., Hauptagent Reis Franz, Kaufmann. Rosenthal Arnold, Fabrikbesitzer. Rosenthal Ludwig, Privatier. Schwarz Arnold, Banquier. Schwarz Jac. A., Weinhändler, Bozen. Spieler Josef, Postmeister. Stahl Carl M., Kaufmann. Steinach Simon Dr., prakt. Arzt. Ullmann Richard, Kaufm., St. Gallen. Witzemann Job. Georg, Bürgermeist.

Bezirk Rankweil (b Mitglieder).

Mandatar : Friedr. Nachbau r.

Ammann Jac. Dr., prakt. Arzt. Ammann Jacob, Wirth. Mai er Franz, Wirth. Xachbaur Friedr., Kaufmann. Rosenthal Ivan, Fabrikbesitzer.

Waidhofen a. d. Ybbs.

Sectionsleitung:

S c h i f f n e r Friedrich, Vorstand. Schwenk Franz, Vorstands-Stellvertreter. Leithe Franz, Cassier. Steininger Franz, Schriftführer. Helmberg Carl v., Ausschuss.

i

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104

Waidhofen Weilheim-Mumau.

Bromreiter Jos., Gastwirth. Dusl Ignaz, Kaufhiannssohn.

34 Mitglieder.

ISchmidinger Franz, Consistorialratb und Dechant.

Eberle Felix, Oberrealsch. -Dir., Krems. Schiller Adalbert, k.k. Notar, St Peter.

E i 8 s e r t Jos., k. k. Steueramt s-Controlor. Fries s Leopold, Lebzelter. Fuka Alois, Dr., k. k. Notar. Frl. Gas ser Marie, Industr.-Lehrerin. Glück Carl, städtischer Amtsrath. Helmberg Franz, Sparkassebeamter. Kienmann Emerich, Realschul-Prof. Hanauseck Thomas, Ober-Realschul-

Professor, Krems. Leithe Franz, Fabrikant. Frau Leithe Maria, Fabrikantensgattin. Lahn er Josef, Hotelier. Michl Karl, Privatbeamter, Krems. Paul Mor., Apotheker. Plenker Th. Freiherr, Advocat. Riedl Anton, Realschul-Professor.

Schiller Rudolf, Oberrealschul-Prof., Krems.

Steininger Franz, Schornsteinfeger. S t i e t z Anton, Oberrealschul-Professor, Krems.

Strobl Anton, Dr., Oberrealschul-ProL, Krems.

Schweinecker Alexander, Kanfmnnp. Schwenk Franz, Fabrikantensohn. Simchen Franz, Apotheker. Weichinger August, Advocaturs-Coa-

eipient. Krems. Wert ich Eduard, Eisenhändler. Woydich Johann, Kuustgärtner. Zistler Christoph, Privat. Zistler Josef, Hotelier, Wildalpen.

Schiffner Friedrich. Sparkassebeamter. Zott er Heinrich, Buchhalter.

Weilheim-Murnau (in Weilheim).

Gegründet am 6. Februar 18S1

Sectionsleitung:

Winds to s se r J., k. Bezirksamtsassessor, Vorstand. Stemmer L., k. Realschulrector, Schriftführer. Schwinn W., Kaufmann und Banquier, Cassier. Reinhard Bl., k. Notar. i May J., Bezirks hauptlehrer. \ Beisitzer. Kottmüller Th. jun., Murnau. )

82 Mitglieder.

Anger er, Dr., prakt. Arzt, v. Axthalb, k. Forstamts-Assistent. Bauer jun., Buchhändler. Bayer, k. Bezirks-Geometer. Bayerlacher, Privatier, Murnau. Böck, Hutmacher. Benedikt, Bürgermeister, Ohlstadt. Biehler, k. Notar, Eschenbach. Brey, Gutsbesitzer, Rieden. Eberhard, Maurermeister. Edelmann, Dr., prakt. Arzt. Ertl, Districts-Baumeister. Engelbrecht, Buchhalter, Murnau. Fendt, Lehrer, Marenbach. Filiweber, Apotheker, Murnau. Fl eis 8 n er Th., Fabrikant, Münchberg. Frank L., k. Bezirksamtmann. Frank U., k. Reallehrer. Frankenberger, Privatier. Fuchs, Kaufmann.

Gmehling, Assistent d k. Realschule.

Grettner, Adspirant am k. Rentamt. Grünwald, Posth., Unterpeissenberg. Hain dl, k. Bauamtmann. Hallmannsecker. Gastw., Ohlstadt. Handschuh, Fabrikant, Sulz. Hermann, k. Oberamtsrichter. Höchtl, Brauereibesitzer. Hopfner. k. Reallehrer. Horn, Dr., k. Bezirksarzt. Kessler, Bau -Praktikant. Kögel, Posthalter, Murnau. Korrmann, Chorregent. Kottmüller Em., Braue rei-Besitxer, Murnau.

Kottmüller Theod. jun., Murnau. Krauss, k. Bauamts- Assessor. Landes, Gastwirth, Ohlstadt. Landfritz, k. Bauamts-Assessor. Lechner, Gasdirector. v. L e n g r i e s e r J. N. k. Landger.-Asses. a. D. u .k. b. Hofjunker, Wolfratshausea.

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Weilheim-Muraau Würzburg.

105

v. Linprun, k. Amtsrichter.

Lornbardino, Brandvers. - Assistent.

Lukas, furstl. Wrede'scher Gutsver- walter, Gossenhofen.

v. Maffei, Gutsbesitzer, Unterhausen.

May J., Bezirk shauptlehrcr.

Miller, Brauereibesitzer, Murnau.

Miller, Bau-Praktikant.

Neumeyer, k. b. Oberstlieut. undBe- zirks-Commandeur.

Ochsn er, Bau-Praktikant.

Orterer, Posthal teru. Brauereibesitzer.

P ach er, k. Bauamts-Assessor.

Pfändler, Oekonom, Maniau.

Plank, Verwalter.

Kapp, k. Bauamts-Assessor.

Rauch, Lehrer.

Reinhard, k. Notar.

Reisenegger, Chenüker, München.

Reiser, Bau-Praktikant, Brannenburg.

Roscher, k. Sections-Ingenieur.

Schieder, Rechtsanwalt.

Schmidtner, k. Brandvers.-Inspector.

Schöttl jun., Kaufmann.

Schöttl, Braaereibesitzer, Murnau. Schuster, Gutsbesitzer, Waitzacker. Schwarz, Ingenieur. Schwinn W., Banquier. Sigl, Districts-Thierarzt, Murnau. Stemmer, k. Realschulrector. Stützle, Privatier, Pälü. Tafelmayer, Restaurateur, Murnau. Uhl, Privatier. Vogl, k. Rentbeamter. Wagner, Künstler, München. Weissenberger, k. Post- und Bahn-

Expeditor, Murnau. Wenninger, Districts - Baumeister,

Garmisch. Wenzel, k. Reallehrer. Werkmeister, Tuchmacher. Wimmer, Nagelschmied, Murnau. Windstosser.k. Bezirksamts- Ass. Wohnlich, Lehrer, Murnati. Zenetti, Dr., praktischer Arzt, Unter-

peissenberg. Zottmayr, k. Post- u. Bahn-Expeditor.

Würzburg.

Sectionsleitung: v. Edel Carl, Dr., k. Universitäts-Professor, I. Vorstand. Schwager Heinrich, Mathematiklehrer, II. Vorstand. Gehr Christian, Professor, Secretär. L an glotz B.. Kaufmann, Cassier. Roth Julius, Fabrikant, j S e uff er t Michael, Notar, > Beisitzer. Zipperer Willi. Dr., k. Prof. I

141 Mitglieder.

Attensamer Carl, Rechtsrath. Arnold Anton, Weinhändler. Arnold Leo, Weinhändler. Adel mann Heinr.Dr., k. Univers.-Prof. Baamüller B., Assistenzarzt Benario S., Kaufmann, Marktbreit. Bergold A., Landgerichtsrath. B es eis Heinrich, Kaufmann, Fürth. Bieger J. A., Juwelier. Böttinger Henry T., Bierbrauereibes. Boll ermann C. L., Privatier. Brand Eugen, k. Post-Offizial. Brandl Johann, k. Kreisarchiv-Secret. Braunwart Adam, Dr., prakt. Arzt. Breunig Georg, Praktikant. Buchner Fritz, stud. math. Buchner WUh., Dr.. approbirter Arzt, Erlangen.

Burkhardt Wilh.,k. Reg.- u.Fiscalrath.

Cremer Friedrich, Dr., Assistenzarzt,

Erlangen. Deuster Oscar, Privatier, Kitzingen. Dir uff Oscar Dr., k. Hofrath. Do 11 mann Fried., Regiments- Auditeur. Ebert C. J., königl. Gerichtsschreiber,

Schweinfurt, v. Edel Carl Dr., k. Universitäts-Prof. Egstein Carl, Kaufmann. Eidam Christian, k. Professor. Elsässer Ernst, Kaufmann. Emmerich Franz, Regens am bischöfl.

Knaben -Seminar. En dres Nicolaus, Assistent am mine- ralogischen Kabinet. Escherich Ferd., k. Medicinalrath. v. Faber Eduard, k. Post-Official. Fertig Christian, k. Notar, Kitzingen. Fischer Joh., Instituts -Vorstand.

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101)

Würzburg.

Fischer Valentin, Kaufmann. Fla h Adam Dr., k. Univers.- Prof. Fleischmann Franz Josef, Rechtsanw. Flügel Valentin, Prokurist. Fried reich Friedrich, k. Bauamtmann. Förster Vincenz. Privatier. Gehr Christ., k. Professor. G e i 1 1 e r Jacob, Kaufmann. Geys Ludwig, Grosshändler. Glück Ludwig, k. Regiments-Auditeur. G Opfert Franz, Conditor. Günther Georg, Prokurist. Held Eugen, stud. med. Hemmerich Georg. Kaplan. d'Hen geliere, Brauereibesitzer, Zell. Herold Franz, Schaumwein-Fabrikant. Hess Wilhelm, Mechaniklehrer. Höhl Leopold, k. Gymnasial-Professor. Hoff mann Anton, Privatier. Holzwarth Anton, Grosshändler. H u b e r Carl, k. Intendanturrath. Jolly Julius, k. Universitäts-Professor. Jüngst Hermann, Lederhändler. Kahn Simon, Grosshändler. Kaulla Robert. Privatier. KinzingerJ. B., Bierbrauereibes., Zell. Kliebert Karl, Dr., Director der Musik- schule

Konrad M. Dr., k. Prof. Aschaffenburg. Koob Andreas, k. Rechtsanwalt. Krauss Ludw.. k. Regiments-Auditeur. Frau Krauss Käthi, kgl. Regiments-

Auditeursgattin. Krem er Otto, Apotheker. Krell M., Dr., Arzt in derPrivat-Anstalt

Bendorf bei Coblenz. Kreutl Anton, Photograph. L an glotz J. B., Kaufmann. Lank Georg, Weinhändler. Lenk Philipp, k. Rechtsanwalt. Lex er Math. Dr., k. Universitäts-Prof. List Edm. Dr., k. Professor. Maas Peter, Privatier u.Magißtratsrath. Maetz J. B., k. Rechnungs-Commissär. Meyer Wilhelm, k. Intendanturrath. Manger Franz, stud. Mangold Josef, Techniker. Marc Paul Dr., Fabrikbesitzer. Maurer Xaver, Grosshändler. Mayer Alois Dr., Specialarzt. Müller Jacob Dr., k. Prof., Bamberg. Matheis Jac. kg.Reg.-u. Kreisbaurath. Neid er t Anton, Privatier. Neide rt Adolf. Weinhändler. Nöll Georg. Fabrikdirector.

Oechsner Philipp, Weinhändler.

Oehninger Gregor, Post-Assistent.

Patzig Otto, Photograph.

Popp Nicolaus, Weinhändler.

v. Petersen E., Prof. a. d. Musikschule.

Red er Jos., Glashändler.

Rosenthal Emil, stud. med.

Rosenthal Josef, Holzhändler.

Rosenthal Salomon. Privatier.

Roth A. A., Apotheker, Bingen.

Roth Julius, Fabrikant.

Rudolph Hermann, Weinhändler.

Sacherer Jos., k. Reallehrer, Kitzingen.

Sammereier J., Apotheker.

Sator Anton, k. Ober- Postinspector.

Schad Georg, Praktikant, Schweinfart.

Schäflein Johann, Kaufmann.

S c h a r o 1 d Carl, k. württemb. Hof-Kunst- und Antiquitäten-Händler.

Schirlinger Wilh., k. Ober- Gerichts- schreiber.

SchlagintweitEmil, Dr., k. Bezirks-

amtmann, Zweibrücken. Schmitt Aug., Kaufmann, Schweinfart. Schmitt Franz, k. Rentamtin. , Arnstein. Schmitt Theodor, k. Rechtsanwalt. S c h m i 1 1 William, Kaufmann, Milwaukee

(Amerika). Schnös Philipp, Kaufmann. Schröder Rieh. Dr., k. UniversitÄts-

Professor. S c h ü r e r Heinrich, Tabak -Fabrikant. Schwab Bernhard Josef, Privatier. Schwager Heinrich, Mathematiklehrer. Schweighofer J., k. Professor. Seisser Franz, Kaufmann. Seuffert Josef, Maschinen-Fabrikant. Seuffert Lothar, Holzhändler. Seuffert Michael, k. Notar. Stahel Veit Josef, Buchhändler. Stegmann Martin, Optikus. St ein am Aquilin, Kaufmann. St über Ad., Buchhändler. Stümmer Adolf, Privatier. Stümmer Ignaz, k. Post-Oflmal. Stürtz Heinrich, Buchdruckereibesitier. Stürtz Louis, Privatier, München. Ullersberger Adolf, Seconde-Lieut.

und Adjutant. Vornberger Felix. Bauquier. Vornberger Ludwig, Privatier. Wagen er C, Forstmeister, Castell. Wagenhäuser Josef Dr., prakt. Arzt Weber Josef, Schirm-Fabrikant. W e n d 1 e r Ernst, cand. med.

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Würzburg -Zillerthal.

107

Wislicenus Joh. Dr., k. Universitäts- Professor.

Wittstadt Georg, Privatier.

Zeller Ambrosius, k. Staateschulden- Tilgungs-Cassier.

Ziegler Gottfried Dr., Privatier.

Zip per er Wilhelm Dr, k. Professor Zoll er Fr., k. Post-Commissär. Zorn Martin, Kaufmann, Bütthard. Zürn Carl, Kaufmann. Zwanziger Otto, Kaufmann.

Zillerthal (in Zell am Ziller).

Sectionsleitu ng: Puhl Oscar, k. k. Steuereinnehmer, Zell a. Z., Vorstand.

Ausschuss-

v. Sternberg Ludwig Graf, herzgl. Coburg.

Oberjägerraeister, Fügen. Rainer Ludwig, dirig. Ingenieur der Zeller f Mitglieder.

Goldbergbaue,

27 Mitglieder.

v. Appel G., Privatier, Rattenberg.

A u ss erlad scheider Josef, Gemeinde- Vorsteher und Wirth.

Eberharter Johann, Kaufmann.

F 1 o r y Ant. Leonh., Goldbergbaubesitzer.

v. Fürstenwärther Carl Freiherr, Privatier, Stumm.

Geisler Franz, Wirth.

Kaiinka Jos. Dr., k. k. Notar, Ratten- berg.

Kurz Josef, Oberlehrer, Fügen.

Leiter Josef Dr., k. k. Bezirkshaupt- mann, Innsbruck.

Leonardi Jos., Secretard.k. k. Grundl.- Ablös.-Local-Commiss. I, Innsbruck.

Mazegger Josef, k. k. Steuerober-In- spector, Schwaz.

Oberhuber Joh., Dr., Advocat, Ried im Innkreis.

Puhl Oscar, k. k. Steuereinnehmer. Reiner Josef, prakt. Arzt, Mairhofen. Rainer Max, k. k. Postmeister, Fügen. Rainer Ludwig, dirig. Berg-Ingenieur. Schneider Kaspar, Brauereibesitzer u. Wirth.

Silovskf Peter k. k. Notar.

St ein er "Franz, Handelsm., Kaltenbach.

v. Siernberg Lud. Graf, herzgl.Coburg.

Oberjägermeister. Fügen. Stock Maximilian, Wirth, Tux. Strasser Simon, k. k. Postmeister. Strimer Sebastian, k. k. Bergverwalter,

Brixlegg.

Thum er Leo, k. k. Oberbergrath, Brixlegg.

Wasserer Felix, Zimmerm., Fügen. Wildau er Josef, Wirth, Mairhofen.

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108

I>elthal— Inner-Oetzthal.

Nachtrag. Iselthal (in Windisch-Matrei).

Sectionsleitung: Ranacher Johann, Thierarzt, Vorstand. Kollr eider Bartlmä, k. k. Steueramts-Controlor,

Schriftführer und Cassier. Renaler Josef, Gerichts- Wundarzt, I. Ausschuss. Stainer Isaias, Gastwirth in Prägraten, II. Ausschuss.

28 Mitglieder.

Arno s er Jon., Consum- Vereins- Verw. Bacher Sebastian, Wirth, Virgen. Berger Franz, Schuster. Berg erweiss Joh., Gasthof bes. «zum

Alpenverein«, Kais. Gro der Michael, Glocknerführer. Kais. Groder Thomas, Glocknerwirth, Kais. Grub er Hieronymus, Handelsm., Brixen. Harn er 1 Josef, Handelsmann. Hof mann Carl, Cand. phil., Wien. Kleinlercher Jacob, Gasthofbesitzer,

St Veit, Defereggen. Kohn Emil, Kaufmann. Linz. Kollreider B., k. k. Steueramts-Contr. Kuhn Rud., Vorstand der Couponskasse

in der k. k. Creditanstalt, Wien. Mariacher Johann, Touristenrahrer,

Pr&graten.

Mariacher Josef, Touristenfohrer, Virgen.

Raffler Josef, Bräuer u. Gastw., Virgen.

Ranacher Johann, Thierarzt.

Raneburger Franz, Touristenführer.

Riepler Andrä, Tauernwirth.

S antner Andrä, Privatier. St Jakob. Defereggen.

ScheitzJoh., Gasthofbesitzer, Hoben.

Stainer Isaias, Gastwirth, PrägTaten.

Stampfer Bernh., Restaurateur auf der Prager-Hütte.

Steiner Virgil, Gasthofbesitzer.

Unterrainer Eduard, Bräuer u. Gast- hofbesitzer.

Unterrainer Johann^ Photograph.

Wolsegger Johann, "

Inner-Oetzthal.

Sectionsleitung:

Praxmarer Ferdinand, Vorstand. Gstrein Josef, Vorstand-Stellvertreter. Grüner Josef, Cassier.

Kuprian Daniel, I lin, /

Beisitzer.

Gärber Ingenuin

17 Mitglieder.

Brugger Martin, Hdlsm., Längenfeld. Gärber Ingenuin, Kurat, Gurgl. Grüner Jos., Handelsmann, Sölden. Gstrein Jos., Gastwirth, Sölden. Gstrein Peter Paul, Bergführer, Gurgl. Härtling Ant, k. k. Postmeister, Telfs. Hartmann Jos., Weinhändler, Meran. Kuprian Daniel, Kurat, Vent. Müller Alois, Gastwirth, Längenfeld.

Praxmarer Ferdinand, Lehrer. Sölden San t er Jos., Gastwirth. Schnals. Scheiber Alois, Bergführer, Gurgl. Scheiber Josef, Gutsbesitzer, Vent Scheiber Martin, Bergführer, Gurgl. Scheib er Rupert, Bergführer, Soldes Speckbacher Joh., Gastwirth, Stasu Frau Suitner Louise. Mondschein wirthin, Innsbruck.

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Kitzbühel— Pinzgau.

109

Kitzbühel.

Sectionsleitung :

Traunsteiner Johann Dr., Advocaturs-Candidat, Vorstand. Fan k hauser Ludwig, Schulleiter, Schriftführer. Traunsteiner Josef, Kaufmann, Cassier. Neurauter Josef, Dr. und Stadtarzt, ] Angscun v. Pilati Leopold Dr., k. k. Bezirks-Ge- S Mitglieder"

richts-Adjunct,

24 Mitglieder.

Berreiter Josef, Dr., k. k. Notar. Fankhauser Ludwig, Schulleiter. Fritz Leopold, Kaufmann. Hafele Thoraas, Metzgermeister. Haas Josef, Hotelbesitzer. Hasler Anton, Notariats -Kanzlist. Hochfilzer Georg, Brauereibesitzer. Hochfilzer Jakob, Wirth, Jochberg. Hub er Georg, Metzgermeister. Kass walder Josef, Dr., Advocat. Krimbacher Johann, Kitzbüchler

Horn-Restaurateur. v. Lamberg, Hugo Graf Neurauter Josef, Dr.. Stadtarzt.

k. k. Bezirks-

v. Pilati Leopold Dr.

Gerichts -Adjunct. Kitz er Martin, Buchhändler. Kitz er Ulrich, Gast wirth, Schlechter Johann Georg, prakt. Arzt, Kossen.

Strobl Emil, Notariats-Concipient Traunsteiner Johann, Dr., Advoca- turs-Candidat. Traunsteiner Josef, Kaufmann. Wal dl Johann, Gastwirth, Fieberbrunn. Werner Anton, k. k. Aichmeister. Wolfartsberger Peter, Kaufmann, v. Wolkenstein, Anton Graf.

Pinzgau (in Zell am See).

Sectionsleitung.

Riemann Rudolf, Berlin, Ehren- Vorstand. Fi 11 Josef, Bürgermeister, Vorstand. Lergetporer Benedikt, Kaufmann, Vorstand-Stellvertreter. Sterzinger Leopold, Kaufmann, Cassier. Schwaiger Rupert, Gastwirth,

Bauer August, k. k. Steueramts-Controlor, )• Beisitzer. Palla Franz, k. k. Bezirks-Thierarzt,

101 Mitglieder.

Ammerer Michael, Bäcker. Anderl A., k. k. Oberförster, Leo gang. Bauer August, k. k. Steueramts -Contr. Frau v. Biegeleben Auguste, Weimar. Birnbacher Anora, Wirth, Fusch. Blank Hans, k. k. Gerichts -Adjunkt,

Frankenmarkt. Bu ebner Anton, Bauer, Rauns. Chris ton Johann. Gastwirth. Clemens Bohuslav, Pharmazeut,

Esseg-Oberstadt. Dick Barthlmä sen., Fischerwirth. Dick Barthlmä jun., Badhauswirth. Eberle Ferd. Dr., k. k. Bezirkshauptm. Eder Jos., Bergführer. §mbacher Anton, k. k. Postmeister,

Taienbach.

Embacher Alois, Bäcker.

Faistauer Theresia, Gasthofbesitzerin, Saalfelden.

Fi 11 Josef, Bürgermeister.

Fiatscher Martin, Badbesitzer, Fusch.

Gadenstät t » r Math., Kaminfeger.

Gansl Gustav, k. k. Notar, Taxenbach.

Ganzer Georg, Tischlermeister.

Geister Engelbert, Kaffeehausbesitzer.

Gesl Josef, Wirth, Bucheben.

v. Glanz Karl, Ritter, k. k. Regierungs- rath, Salzburg.

Gmachl Franz, Gastwirth, Bruck.

Goldspohn Hermann, Teichinspector, Wriezen bei Berlin.

Granbacher Franz, Maurermeister

Grub er Joh.t prakt. Arzt, Taienbach.

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110

Pinzgau— Pongau.

Grub er Maria, Buchbinderswitwe. He Udorf, Baron, Linkst. Heitzmann Johann, Fleischhauer. Herrisch Josef v., k. k. Oberförster,

Saalfelden. Herzogenberg Br.,Bestvin b.Czaslau. Hetz Anton, Bergfahrer, Kaprun. Hof er Michael, Berg- und Hüttenverw.,

Leogang.

Hohenthal Adolf Graf, auf Dölkau. Hohenthal, Graf, Hohenpriessnitz. Holzner Michael, Hausbes., Saalfelden. Hubinger Albert, Restaur., Schmitten- höhe.

Hütt er Franz, Bergführer, Fusch. Huyn Rudolf Graf, k. k. Regierungs- beamter.

Kaczowsky Ferdinand jun., Apotheker. Kastner Johann sen., Kaufmann. Kastner Johann jun., Kaufmann. Kostner Josef Dr., Advocat. Krassnig Sebastian, Schuhmacher. K r i m m 1 , Gemeinde- Vorstehung. Lechner Lorenz, Bäcker, Neukirchen. Lergetporer Benedikt, Kaufmann, v. Lürzer Friedrich Dr., k. k. Notar, Mittersill.

Martin Ferdinand Dr., k. k. Bezirksarzt. MartienBen Ferd., Ingenieur, Wien. Math aus Gustav, Eisenb.-Dir., Köln. Mayböck Franz, Lehrer, Neukirchen. May r Anton, Hotelier, Bruck. Mayr Johann, Gasthofbesitzer, Bruck. Moises Johann, Gastwirth, Taxenbach. Mooshamraer Jacob, Silberarbeiter,

Saalfelden. Neukirchen, Gemeinde-Vorstehung. Neunhäuserer Johann, Hausbesitzer. Nill Martin, Neukirchen. Nösslinger Roman, prakt. Arzt, Bruck. Palla Franz, k. k. Bezirks-Thierarzt. P e 1 z 1 e r Mathias, Arzt, Rauris. Piger Anton, Advocaturs-Concipient. Pietz er Georg, Kammerbote.

Poensgen Alb., stud. med., Heideiberg Poensgen Karl, Kaufmann, Düsseldorf. Poschacher Georg, Postmeister. Puschnigg Franz, Schiffsbesitzer. Riemann Rudolf, Berlin. Riemann Paul, Berlin. Rojacher Joh., Bürgermeister, Rauris. Salchegger Jos., Frohnw., Bucheben. S a 1 z m a n n Josef, Altbürgermeister. Scherr, Graf Thoss, Rossenochau. Schernthaner Peter, Wirth, Gries. Schett Albert, k.k. Postmeister, Neu- kirchen.

Schett Theresia, k. k. Postmeisterin. Mittersill.

Schiich er Johann, k. k. Respizient

S c h 1 ä f f e r Anton, Kaufmann, Mittersill.

Schmidt Hermann, k. k. Regierungs- Commissär, Tamsweg.

Schwab Andr., Bürgermeister, Taxen- bach.

Schwaiger Josef, Hötelier. Schwaiger Josef, Brauer, Mittersill Schwaiger Rupert, Gasthofbesitzer. Schjerning Dr., Militärarzt, Berlin. Sterzinger Leopold, Kaufmann. Swobo da Franz, Oberingenieur, Wien. Thalmay er Alois, Bürgermeister, Saal- felden.

Thalmayer Jos., Kaufmann, Saalfelden. Tropper Johann, k. k. Forsteleve. Tschusi Ritter v. Schmidhofen. Hallein.

Unterwurzacher Johann, Bergführer.

Neukirchen. Wa genbichler Michael, Fleischhauer. Wa 1 d , Gemeinde- Vorstellung. Walguny Andreas, Badbesitzer, Fusch. Waltl Elise, Wirthin, Krimml. v. Weber Carl Dr., k. k. Statthaltern-

Secretär, Salzburg. Weis 8 Adolf Dr. jur., Wien. Witzleben Baron, Merseburg. Wörnhart Hans, k. k. Schul-Inspector.

Pongau (in St. Johann). (8. s. 79).

Neu aufgenommen. (In Summe 110 Mitglieder.)

Aibl Johann, Hötelpächter, Hofgastein. Apfelbeck Carl, k.k. Forst-Commissär. B essler Georg, Bäckerm., Wildbad-

gastein. Bieber Johann, Hofgastein. Cur-Comite" in Hofgastein. Frau Danzl Crescent., Realitätenbes.,

Badgaatein.

D a i e r Math., Hausbesitzer u. Lederer.

Hofgastein. v. Ernst Karl, k. k. Steueramts-Contr..

Hofgastein. Ebner Joh., Hausbesitzer u. Hutmacher.

Hutgast ein. Fürstau er Anton, Gasthaus- tuxi Realitätenbesitzer, Wildbadgastein.

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Pongau.

111

Frau Für atauer Katharina, Wildbad- gastein.

Gasser Hans Dr., k. k. Bezirksrichter,

Hofgastein. Gassenheider Martin, Buchhalter,

Wildbadgastein. Gattermayer Wilh., k. k. Bezirks-

Commissär. Gracher Josef, Uhrmacher, Hofgastein. G r u b e r Thom., Gasthofbes., Hofgastein. Gruber Joh., Realitätenbes., Wildbad-

gastein.

Grundner Rupert, Spitalmeister, Wild- badgastein.

G s t r e i n Thom., Schmiedm., Hofgastein.

Gschwandtner Jos., k. k. Forstwart, Hofgastein.

Hampl Andr., Hausbesitzerund Weiss- gärber, Hofgastein.

Frau Haslinger Maria, Buchdruckers- Gattin.

Höhenwarter Peter sen., Kaufmann, Hofgastein.

Höhenwarter Peter jun., Kaufmann, Hofgastein.

Holl ei 8 Alois, Viehhändl., Hofgastein.

Irnberger Mathias, Hausbesitzerund Glaser, Hofgastein.

Irnberger Franz, Hausbesitzer, Hof- gastein.

K a 1 1 n e r Georg, Gasthaus-u. Realitäten- besitzer, Hofgastein.

K altner Jos., Bademeister, Hofgastein.

Karlstätter Ferd., Hausbesitzer und Fleischhauer, Hofgastein.

Keil Victor, Apotheker, Hofgastein.

Knoll Jos., Curhausbesitzer, Wildbad- gastein.

Krall Valentin, Hausbes., Hofgastein. v. Kundratitz Carl, k. k. Forsteleve, Werfen.

Frau Lainer Pauline, Hötelbesitzerin,

Wildbadgasteiu. Lai reite r Alois, Pfarrer, Hofgastein. v. L a s s e r Georg Ritter, Pfarrer, Werfen. Mai er Michael, Privat, Wildbadgastein. Moser Joh., Gastwirthund Realitäten-

besitzer, Hofjgastein. Moser Ant., Realitätenbes., Hofgastein.

Moser Pet, Gasthofbesitzer, Hofgastein.

Moser Franz. Haus- u. Realitätenbes.. Hofgastein.

Mühlberger Josef, Miethhausbesitzer, Wildbadgastein.

Plank Adam, k. k. Telegraphenamts- Vorstand, Wildbadgastein.

Frau Plank Franziska, Wildbadgastein.

Rainer Georg, Realitätenbes., Harbach.

Rieder Hans, Postadministrator, Hof- gastein.

Rieser Jos., Gasthaus- und Realitäten- besitzer, Böckstein.

Röck Josef, Zimmermeister, Böckstein.

Rummel Georg, Cafe Belle-vue, Wild- badgastein.

Schernthaner Math., Wildbadgastein.

Sephin Johann, Kaufmann, Hofgastein.

Senium pf Ferdinand, emer. Apotheker. Hofgastein.

v. Schreibers Moriz, k. k. Gerichts- Kanzlist, Hofgastein.

Schwaiger Anton, Hausbesitzer und Bäcker, Hofgastein.

Spinner Norb. Dr., Gemeinde- u. Bade- arzt, Wildbadgastein.

Stöckl Johann. Arzt, Hofgastein.

Stöckl Franz, Restaur.,Wildbadgastein.

Straubinger Jos. sen., Hötelier, Wild- badgastein.

Straubinger Jos. jun., Realitätenbes., Wildbadgastein.

Straubinger Peter, Oekonom, Wild- badgastein.

Straubinger Carl, Wildbadgastein.

T a f e r n e r Franz, Hausbesitzer u. Schuh- macher, Hofgastein.

T rauner Ant., Pfarrer, Wildbadgastein.

Turry Emanuel, Kaufmann, Hofgastein.

Viehauser Jacob, Haus- u. Realitäten - besitzer, Hofgastein.

We n g e r Heinr., Gasthaus- u. Realitäten- besitzer, Wildbadgastein.

Windischbauer Alois, Kaufni., Wild- badgastein.

Woitech Leo, k. k. subst. Förster, Hof- gastein.

Zanetti Julius, Tapezierer, Wildbad- gastein.

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112

Wolfsberg.

Wolfsberg.

Sectio nsleitung:

Schnerich Gotthard Dr., Vorstand. Lürzer v. Zehenthal Franz, Vorstand-Stellvertreter. Ruess Alois, Cassier. Scherl Edmund, | Högl Hago Dr., j

29 Mitglieder.

Beiräthe.

Bacher Julius, Buchhalter.

Duda Augustin Dr., Abt des Benedict. -

stiftes St. Paul. Frankl Ernst, Gymnasial-Professor. F rumin el Franz, pens. Ober-Ingenieur. Gamsberger Simon, Gutsbesitzer. Gratz Anton, Lehrer. Hackhofer Paul, Kaufmann, v. Herbert Franz Paul, Freiherr. Herbert-Kerchhave E., Fabrikbesz. v. Högl Hugo Dr., k.k. Gerichts -Adj ct. Huth Alois, Apotheker. L ö s c h n i g Max, Privat. Lürzer Zehenthal Franz, Forstmstr. Mann Ludw. Dr., Arzt.

Menner Carl, Handelsmann. Offner Johann, Gewerke. Pirk er W., Privat

Pres ehern Alfr. Dr., Advoc-Concipt . Ritter Valerius, Reichsraths- Abgeordn . Ruess Alois, Sparcasse-Buchhalter. Scherl Edmund, Privat. Schmied Laurent, Hötelkr. Schnerich Josef, k. k. Notar. Schnerich Gotthard Dr., Advocat Sottschegg Franz, Lederfabrikant Span gl er Theodor, k.k. Bezirks richter. Wessnitzer Ferd., k. k. Ingenieur. Winkler Carl, k. k. Gerichts -Adj unc t W ö 1 w i c h Ferd. Dr., Advocat.

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AUSZÜGE

aus den

Jahres - Berichten der Sectionen

für 1880.

Algäu- Immenstadt.

Neu© Wege wurden hergestellt am Hohen Ifen und vom Steineberg ge^en den Mittag. Wegverbesserungen wurden vorgenommen am Gaishorn, Daumen, Hochvogel, Iseler und an der Mädelegabel, sowie am alten Weg vom Stürben nach dem Steineberg.

Wegweiser kamen im Weissachthal, am Fellhorn und vom Steiueberg auf den Mittag zur Aufstellung.

Die Hauptthätigkeit blieb jedoch der Bau eines Unterkunftshauses auf dem Hochvogel. Hier dürfte zuuächst hervorzuheben seio, dass auf Ansuchen der Vor- standschaft Se. k. Hoheit Prinz Luitpold von Bayern als Eigenthümer des betreffenden Territoriums am Hochvogel die Erlaubniss zur Erbauung des ge- nannten Unterkunftshauses in huldvollster Weise zu gewähren geruhten. Der Bau und die Einrichtung desselben wurde zu 3300 M. veranschlagt und be- kanntlich von der General - Versammlung in Reichenhall die zu diesem Zweck beantragte Subvention von 1500 M. genehmigt. Die fehlenden 1800 M. sollen theils aus den Mitteln der Section im heurigen und in den kommenden Jahren, theils im Weg der Beisteuer von Nachbarsectionen aufgebracht werden. Mit dem Bau des Hochvogel-Hauses wurde aml. August begonnen und derselbe in der überraschend kurzen Zeit von 6 Wochen fertig gestellt; eine enorme Leistung, wenn man be- rücksichtigt, dass das Material 2 Stunden weit immer bergauf geschleppt werden musste. Da nur noch die Einrichtung erübrigt, so kann die Unterkunftshütte schon mit Beginn der Saison 1881 der Benützung übergeben werden.

Die Bibliothek zählt ca. 160 Nummern und besteht vorzugsweise aus alpinen und wissenschaftlichen Werken, Reisehandbüchern, touristischen und unterhal- tenden Schriften ; ein gedruckter Katalog wurde an die Mitglieder vertheilt.

Monats -Versammlungen wurden 9 und zwar im Sommer auf der Kegelbahn und in der übrigen Zeit im Vereinslocal auf der Post abgehalten. Vortrage hielten die Herren: Ed. Probst über die österreichischen Alpen, u. z. über das Alpenvorland, das Todte Gebirge und die Venediger - Gruppe, sodann in einem zweiten Vortrag Mittheilungen über eine Nacht auf dem Vesuv ; Amtsrichter v. Wächter, über seine Wanderungen in den Tauern; Inspector Dietrich, humo- ristische Erzählung seiner Reiseerlebnisse auf den Bergen und in den Thälern der Schweiz; Hiebeier, über seine mit 3 Mitgliedern unternommene Besteigung der Scesaplana und in einem weiteren Vortrag seinen Ausflug von Reichenhall nach Berchtesgaden, Königssee, Hallein etc. etc.; F. F. Fleschhut, über die Be- steigung des Zwiesel bei Reichenhall und des Hochkönig.

Die General- Versammlung wurde von 8 Mitgliedern besucht und die Section vom II. Vorstand Herrn Hiebe ler vertreten.

Mi't;lieder-V«rzcicbni83 iSfcl.

6

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Algäu-Kempten Augsburg— Austria.

Algäu- Kempten.

Als Hauptaufgabe hatte sich die Section gesetzt, die Herstellung eines Weges über das Mädelejoch anzubahnen. Der bisherige Pfad ist, insoweit er durch den Sperrbachtobel führt, zeitweise gar nicht oder doch nur mit Gefahr passirbar. Es wird eine Verbesserung des Weges angestrebt, weil er an sich zu den interes- santesten der Algäuer Alpen gehört und in Verbindnng mit einer entsprechenden Unterkunft auf der Obermädelealpe die beiden höchsten Spitzen der Gruppe, den Krottenkopf und die Mädelegabel, verhältnissmässig leicht zugänglich machen würde; weil er ferner am besten den Zugang zu den bisher wenig besuchten Lech- thaler Alpen vermittelt, welche sich, wenigstens theilweise, als künftiges Arbeitsfeld für die Sectionen des Algäu empfehlen dürften. Da der fragliche Weg die be- deutenden Orte Oberstdorf und Holzgau verbinden würde, so glaubte die Section auf deren Mitwirkung insbesondere auf die des meistbetheiligten Holzgau rechnen zu dürfen , und fasste desshalb die Herstellung eines Saumweges in's Auge. Einige Mitglieder der Section haben wiederholt an Ort und Stelle unter Zuziehung von Sachverständigen Augenschein genommen, wobei die Ausführbarkeit des Projectes constatirt wurde, und haben mit sämmtlichen Be- theiligten eingehende Unterhandlungen gepflogen; ein auf Ansuchen gefertigter Kostenvoranschlag entzifferte aber eine so hohe Summe , dass an die Aus- führung nicht gedacht werden durfte. Doch ist die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich der Weg auf wohlfeilere Art herstellen lasse.

Auf dem Weg von Kempten nach dem Schwarzen Grat liess die Section Wegweiser anbringen.

Die Sommermonate ausgenommen fanden monatliche gesellige Zusammen- künfte im Gasthaus zur Post statt, in welchen folgende Herren Vorträge hielten : v. Kirschbaum, über die Oetzthaler Gruppe, insbesondere die Weisskugel; Brack er, über den Grossglockner ; v. Kolb, über Jungfrau, Ortler, Cevedale nach einem zur Verfügung gestellten Manuscript des Herrn v. Hörmann; Bracker, über das Finsteraarhorn; v. Kirschbaum, über die Dolomiten, insbesondere den Anteiao.

Augsburg.

Die Section verlegte den Schwerpunkt ihrer Bestrebungen in die Förderung und Entwicklung des innern Vereinslebens. Während der Wintersaison wurde wöchentlich ein Vortrag gehalten, (s. M.*) Während der Sommermonate stand eine Kegelbahn zur Benützung der Mitglieder.

Die Thätigkeit der Section nach aussen besteht in folgendem : Die Hoch- vogel-Hütte wurde mit M. 200 subventionirt; M. 32 als ordentlicher und M. 100 als ausserordentlicher Beitrag der Führer - Unterstützungs - Casse überwiesen. Ferner betheiligte sich die Section an der von der Kunstabtheilung der Section Austria veranstalteten Verloosung, sowie an jener zu Gunsten österr. Fach- schulen. Als Mitglied trat die Section dem Deutschen Schulvcrein bei. Eine Anzahl von Jugendschriften wurde den deutschen Schulkindern zu Lusenia als Geschenke übermittelt.

Austria.

Die Section hat am 28. Juni die Austria-Hütte am Brandriedel (Dachstein- Gruppe) eröffnet (s. M.) und nunmehr mit dem zunächst der Hütte befindlichen Besitzer einer Alpenwirthschaft, dem Schütterbauer, ein üebereinkommen zur Be- treung und Bewirtschaftung der Hütte getroffen, ro dass Besucher in der Reise- saison auf gute Unterkunft bei massigen und fixirten Preisen rechnen können.

*) Siehe Mittheilungen 1«80.

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Austria Berchtesgaden.

115

Die Section glaubte auch das Oetachergebiet iu den Bereich ihrer Thätigkeit ziehen zu sollen, indem sie zu dem schönen Aussichtspunkt auf den Brand- mauern einen Weg herstellen Hess und hiezu 40 fl. 40 kr. in Ausgabe brachte.

Bau und Einrichtung der Austiia-Hütte kosteten 4015 Ü. 5(3 kr., so dass die Section einschliesslich der 40 fl. 40 kr. für die Herstellung des Weges auf die Brandmauer und des der Section Klagenfurt f&r die meteorologische Beobachtungs- station amHochobir gespendeten Beitrags von 50 ü. in den letzten sieben Jahren für alpine Bauten und Unternehmungen eine Gesammtsumme von 18.125 Ü. 22 kr. verausgabt hat.

Das Itinerar-Coinite hat den „Führer durch das Salzkammergut und die angrenzenden Gebiete zwischen der Salzach und £nn6u vollendet, (s. M.) Der 11. Theil „Von der Enns bis zur Leitha" und „Von derMur bis zur Donau" wurde bereits der Bearbeitung unterzogen.

Die Section war ausser bei der General- Versammlung in Reichenhall bei der Jahres-Versanmilung des S. A.-C, beim XHI. Congress des CA. I., sodann bei Er- öffnung der Nevesjoch-Hütte, Elend-Hütte, der Wischberg-Hütte, der neuen Schutz- häuser des Ö. T. C. am Schneeberg, an der Hohen Veitseh und im Triglavgebiet vertreten.

Für die durch den Brand in Nauders Verunglückten wurden in Folge ein- geleiteter Sammlung 61 fl. 50 kr. gespendet. Aus dem bei der Section befindlichen Unterstützungsfond (Carl Schneider-Fond) wurden einem um seinen Führerlohn verkürzten Führer imPongau 5 fl., den Hinterbliebenen des Führers Angelo Dimai in Cortina 25 fl. und dem schwer erkrankten Führer Fiala am Semmering 25 fl. verabfolgt.

Proviantdepots bestehen in Kamsau bei Schladnüng, auf der Rudolfs- Hütte und auf der Rainer-Hütte.

Als eine besonders hervorzuhebende werthvolle Spende ftlr die Sammlungen ist das Geschenk des Mitgliedes Herrn Anton Fischer Ritter v. Ankern zu bezeichnen, welcher die in seinem Besitz gewesenen Originalpanoramen des Hochschwab und der Hohen Salve (beides Oelgemälde in je 4 grossen Abtheilungen) von Markus Peruhart der Section in das Eigenthum übertrug.

Berchtesgaden.

Die Section richtete wie früher ihr Haupt- Augenmerk auf den Weg- und Hütten- bau, und Dank der namhaften Subventionen aus der Centralcasse wurde es auch theilweise ermöglicht, den gerechten Anforderungen der Touristenwelt zu ent- sprechen. Hauptsächlich liess sich die Section die Fertigstellung der Funtensee- Hütte angelegen sein, dieselbe wurde ausgebaut und mit dem nöthigen Inventar ver- sehen, so dass nun für 20 Personen Unterkunft geschaffen ist. Bergführer Michael Brandner von Königsee übernahm die Aufsicht über die Hütte, mit der Ver- pflichtung, einen eigenen Hausmeister zu bestellen, welchen Anforderungen derselbe auch in prompter Weise entsprochen hat.

Ueber Wegbauten ist Folgendes zu berichten : Von Oberlahner nach Funteu- see wurde mit dem Bau eines nähern Weges mit Umgehung der Himmelsstiege begonnen.

Auf dem neuerbauten Steig vom Watzman-Hocheck auf die Mittelspitze wurden eiserne Geländer angebracht, der ganze Wegbau ist fertig und erfreut sich der grössten Anerkennung.

Auf die Kneiflspitze wurde ein Fussteig hergestellt und die nöthigen Weg- zeichen und Tafeln angebracht, zugleich wurde der Besitzer des Grundstückes animirt, auf der Mitte des Weges eine Wirthschaft zu eröffnen; das Fremdenbuch weist einen Besuch von 309 Personen nach.

Ausser ebengenannten Wegbauteu wurden die Weglinien Oberlahner- Trischübl und Mitterbach- Scharitzkehl- Vorderbrand mit rothen Farbzeichen ver-

8*

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Berchtesgaden Breslau Coburg.

«eben und die alten Wegzeichen auf der Linie Iris chübl- Hundstodschneid und Bischofswies-Todter Mann corrigirt.

Der Section Hamburg, welche sich eine Verbesserung des Bergfuhrerwesen> zur Aufgabe gestellt, wurden die hiesigen Bergführer -Verhältnisse mitgetheilt und zugleich Vorschläge zur Hebung des Bergführerwesens gemacht.

Einem dringenden Bedürfniss abzuhelfen, wurde von der Section einltinerar für das Berchtesgadner Land herausgegeben, welches ausser einer Anleitung für Ausflüge auch die hier giltigen und für den Fremdenverkehr wichtigen Tarif«.*. Post- und Bahnanschlüsse, Höhen Verzeichnisse etc. enthält, sowie ein Routennetz als Beilage beigelügt.

Breslau.

Im Anschluss an die Januar -Versammlung wurde das Stiftungsfest durch ein Abendessen gefeiert. Ans dem Sections- Vorstand schied mit dem Ostertermin Herr Prof. Dr. v. Lasaulx in Folge seiner Berufung an die Universität KicL Er hatte die Anregung zur Gründung der Section gegeben und als ihr zweiter Vor- sitzender durch lebhaftes Interesse, persönliche Liebenswürdigkeit und anregende Vorträge sich um das Gedeihen derselben die grössten Verdienste erworben. Bald darauf sah sich Herr Geh. Regierungsrath Dr. Neumann durch andauernde Kränklichkeit genöthigt, den Vorsitz der Section niederzulegen und konnte auch durch die Bitten des Vorstands, der inzwischen Herrn Prof. Dr. Eck zum zweiten Vorsitzenden cooptirt hatte, nicht zur Zurücknahme dieses Schrittes bewogen werden. Eine demzufolge auf den 29. Mai berufene ausserordentliche General- Versammlung gab dem Vorstand diejenige Zusammensetzung, welche er auch für das Jahr 1881 behalten hat, und erwählte ausserdem unter bezüglicher Statuten- änderung Herrn Geheimrath Neu mann zum Ehrenpräsidenten der Section. Doch schon am 29. Juni erlag derselbe seinen Leiden. Es ist hier nicht der Ort, die Verdienste dieses Mannes um die Wissenschaft oder auch nur um die Erforschung der Alpen zu würdigen, wohl aber Zeugniss abzulegen von der peinlichen Pflicht- treue, die ihn kennzeichnete und mit der er sich trotz zunehmender körperlicher Gebrechen der Leitung der Section seit ihrem Bestehen gewidmet hat, sowie von dem sittlichen und wissenschaftlichen Ernste, der seiu ganzes Wesen erfüllte und den er auch den Bestrebungen der von ihm geleiteten Section mitzutheilen verstand.

Am 12. und 13. Juni unternahm die Section einen Sommerausflug nach dem Braunauer Stern und der Heuscheuer bei Wünschelburg und wurde auf das herzlichste von ihren in der Grafschaft Glatz ansässigen Mitgliedern bewillkommt

Vorträge wurden gehalten von Prof. Dr. Eck über eine Besteigung des Pisoc; Privatdocent Dr. Gothein, Alpenwirthschaft im Mittelalter; Prof. Dr. Parts ch, das Grosse Wiesbachhorn mit Abstieg zum Glocknerhaus; Prof. Dr. v. Lasaulx, die neueren Theorien der Gebirgsbildung; Dr. med. Parts ch. Be- steigung des Monte Cristallo bei Schluderbach; Prof. Dr. Dorn, über natürliche Eishöhlen, insbesondere die Dobschauer Eishöhle in der Tatra ; Gymnasiallehrer Dr. Michael, Wanderungen in den Cottischen Alpen; Gymnasiallehrer Thalheim, der Dachstein; Premierlieutenant a. D. v. Burgsdorff, die Eneiflspitze bei Berchtesgaden; Gymnasiallehrer Dr. Lehmann, Touren im Salzburgischen; Prof. Dr. Seuffert, die General-Versammlung in Reichenhall; Prof. Dr. Dorn, über Windhöhlen; Gymnasiallehrer Dr. Michael, eine Besteigung des Monte rotondo auf Corsika.

Coburg.

Es fanden 9 in der Regel zahlreich besuchte Versammlungen statt, von denen die eine am 15. Januar die Mitglieder zu einem gemeinschaftlichen Abendessen vereinte. In 6 derselben wurden grössere Vorträge gehalten, und zwar von den

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Coburg— Constanz— Darmstadt.

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Herren: Dr. Graf, über Touren in Tirol, Kärnten, Istrien und Norddalmatien ; Sanitätsrath Dr. Florschütz, über die Ampezz&ner Dolomiten; Kaufmann Albert Simon, über Touren in den Hohen Tauern und Dolomiten; Capitän zur See Ratzeburg, über Touren von St. Moritz und St. Gertrud aus, speciell über Be- steigung des Ortler; Kaufmann Otto Simon, über die Oberammergauer Passions- spiele, Touren in den Algäuer Alpen und Hochtouren vonPontresina aus; Dr. phil. Baldamus, als Gast, über eine Maitour in die Rhätischen Alpen mit besonderer Berücksichtigung der Thierwelt.

Am 30. Mai wurde unter zahlreicher Bctheiligung ein gemeinschaftlicher Ausflug nach dem benachbarten Plestener Berg unternommen.

Folgende wichtigere Versammlungs-Beschlüsse wurden gefasst: 1. Darauf hinzuwirken, dass in der Stadt Coburg ein sogenanntes Wetterhäuschen errichtet werde. 2. Ein alpines Herbarium für die Section anzulegen ; es erging desshalb au alle Mitglieder der Section die Bitte, bei ihren weiteren Gebirgstouren gesammelte Pflanzen mit Angabe des Fundortes an Herrn Dr. phil. Ortloff in Coburg zu dem bezeichneten Zweck einsenden zu wollen.

Constanz.

Vorträge: Herr Kreisschulrath Seiz, Piz Languard, Brenta alta und Grossvenediger. Die Vorträge wurden wesentlich durch eine von Herrn Lieutenant v. Seyfried angefertigte Kartenskizze unterstützt. Herr Fabrikant Würtenberger sprach über die Strömungen des Festen im Innern unseres Planeten ; er stützte sich auf die neue geologische Theorie des Dr. Wettstein in Zürich, nach welcher nicht nur die tropfbarflüssigen und gasförmigen Stoffe, sondern auch die festen Körper eine langsame, aber stetige raoleculare Verschiebung erleiden. Herr Prof. Zengerle schilderte den Eindruck, welchen der Bergsturz bei Achdorf im Wutachthal auf ihn gemacht und brachte diese Naturscene durch zwei Landschafts- bilder zur Anschauung. Herr Fabrikant Koblenzer, über die Scesaplana, insbe- sondere über die Grossartigkeit der Aussicht. Herr Apotheker Baur jun., über die Tour zum Lüner See. Herr W. Strauss referirte über den Verlauf der General- Versammlung in Beichenhall.

Die Geselligkeit fand durch verschiedene Veranstaltungen entsprechende Pflege, wesshalb denn auch die Vereinsabende regelmässig und meist zahlreich besucht waren.

Darmstadt.

Die am Schluss des Vereinsjahres 1879 verzeichnete Mitgliederzahl von 63, zu deren Erreichung die Section einen Zeitraum von 9 Jahren bedurfte, erhöhte sich 1880 nach Abrechnung von 4 Ausgeschiedenen auf 104.

Auch der gesellige Verkehr bot manches Erfreuliche. In erster Linie steht das Fest des zehnjährigen Bestandes dieser Section (siehe Mittheilungen). In den Monats-Versammlungen kamen folgende Reiseschilderungen zum Vortrag: Herr Professor Dr. Heumann, Ausflüge vom Berninahospiz; Herr G. Schwab, Be- steigung des Biberkopfs ; Herr Fabrikant Büchner, Reise in Italien; Herr Cassier Krebs, vom Bodensee bis zum Ortler; Herr Ober-Rechnungs-Revisor Scharch, Tour du Montblanc. Ferner ist noch der interessante Vortrag des Herrn Professor Dr. L e p s i u 8 über die geologische Beschaffenheit der Umgegend von Darmstadt hervorzuheben. Von den zwei während des Sommers unternommenen Ausflügen berührte der eine den Taunus, der andere eine geologische Excursion in Gemeinschaft mit dem naturwissenschaftlichen Verein unter Leitung des Herrn Professor Dr. Lepsius die Umgebung von Darmstadt.

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Erzgebirge-Voigtland— Fichtelgebirg.

Erzgeblrgisch-Voigtländische Sectlon.

In acht von der Section abgehaltenen Monats-Sitzungen, von welchen fünf in Zwickau, zwei in Werdau und eine in Glauchau stattfanden, wurden folgend? grössere Vorträge gehalten. Von den Herren: Landesgerichtsrath Lehmann, aus dem Pitzthal (Wildspitze); C. Facilides, Piz Surlei und Piz Julier: Rechtsanwalt Temper, Dreiherrn spitze; Pastor Jentsch, Besteigung de* Monte Cristallo; Ober-Postsecretär Rothmaler, Wanderungen in Tirol: Oberlehrer Schnorr, eine Bergfahrt auf den Greiner; Landgerichtsratb Lehmann, über das Brentagebirge (Brenta alta); Hüttenmeister Müller, eine photographische Excursion in das Adamellogebiet. In den Monaten Juni und Juli traten an die Stelle der Monats-Sitzungen gemeinschaftliche Ausflüge, von denen der eine auf den Kuhberg bei Schönheide sich besonders zahlreicher Betheiligung seitens der Sections-Mitglieder zu erfreuen hatte. 36 Mitglieder besuchten die Alpenländer. Meteorologische Tagebücher führten die Herren Ober- lehrer Schnorr in Zwickau und Amtsrichter Temper in Chemnitz. Ein besonderes Verdienst hat sich Herr Hüttenmeister Müller in Oberschlemn dadurch erworben, dass er auf seinen Touren im Adamellogebiet eine Reihe photographischer Aufnahmen gemacht (siehe Mittheilungen) und hiervon eine Collection der Section als Geschenk verehrt hat.

An Unterstützungen wurden gewährt: 60 M. den Abgebrannten in Nauders; 30 M. den Hinterlassenen des Bergführers Angelo Dimai in Cortinft d'Ampezzo ; 24 M. HO der Führer-Unterstützungs-Casse in Hamburg.

Bei der am 12. December 1880 statutenmäßig abgehaltenen General- Ver- sammlung wurden die bisherigen Vorstands-Mitglieder für das Jahr 1881 wieder gewählt.

Fichtelgebirg.

Nach wie vor war das Fichtelgebirg der Hauptgegenstand der Sorge und Thätigkeit der Section. Das Netz der von ihr angelegten Wege und Steige auf und zu allen wichtigeren Höhen ist erweitert worden, und wenngleich für die Zukunft noch vieles zu thun übrig bleibt, so ist doch wesentliches bereits fertig gestellt oder doch wenigstens im Werke. Als im abgelaufenen Jahre ausgeführt sind namentlich hervorzuheben: 1. der Verbindungssteig zwischen Haberstein und Kösseine, welcher es ermöglicht, die Louisenburg, den Burgstein, Haberstein und die Kösseine auf dem kürzesten Weg zu einer Rundtour zu vereinigen ; 2. der Steig vom Silberhaus zu dem jetzt erst für Touristen leicht zugänglichen inter- essanten Girgelstein; 3. die Vermehrung der Wegweiser, welche auch fernerhin noch der Sectionsleitung angelegen sein wird; 4. die Vollendung der Schutzhütte mit den dazu gehörigen Anlagen auf dem Gipfel des Schneebergs. Die Hütte mit Umgebung befindet sich nunmehr in einem Zustand, welcher allen billigen Ansprüchen genügen dürfte, und ist auf allen Hauptrichtungen des Anstiegs tinschwer zu erreichen. Die vorgenommenen Arbeiten erstreckten sich im letzten Jahre besonders auf die Planirung des Platzes auf der Ostseite des Backöfele- Felsens, woselbst steinerne Tische und Bänke angebracht wurden. Auf Kosten de« k. Forstärars wurde ferner eine auf den Felsen selbst führende neue, solide Holz- treppe und oben eine Plattform mit sicherem Geländer hergestellt, welche zugleich die höchste Erhebung des Berges und des ganzen Fichtelgebirgs bildet, 1064 m ft. M.; 5. Mit Zuhilfenahme von Zuschüssen der k. Kreisregierung von Oberfranken und der Gemeinde Kirchenlamitz wurde auf dem mit einer Ruine gekrönten Fels- gipfel des Epprechtsteins die verfallene Aussichts-Tribüne erneuert, eine kleine hölzerne Schutzhütte erbaut und die Zugänge und Wege wieder hergestellt

Auf Anregung von Seiten der Section sind ferner 1880 von den k. Forst- behörden auf Staatskosten folgende Arbeiten ausgeführt worden: a) der schon im

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Fichtelgebirg— Frankenwald— Frankfurt a. M.

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Jahre 1879 mit einem eleganten und doch soliden Holzgeländer und guten Treppen versehene Weissmainfelsen am Ostabhang des Ochsenkopfs erhielt einen Tisch von Granit mit Grün Steinplatte und eine Ruhebank. Dieser schon an und für sich sehr interessante Punkt gewährt, abgesehen von weiter Ausschau nach Süden und Norden hauptsächlich den Anblick des Westabhanges der Schneebergkette mit Weissmain- und Fichtelnabthal; b) vom Weissmainfelsen wurde ein guter Gang- steig zu der um Stunde Weges höher gelegenen WeissmainqueUe angelegt, diese selbst aber, welcher wegen gänzlichen Verfalls der Einfassung die Ver- sumpfung drohte, neu und massiv gefasst, der Platz vor derselben geebnet und mit Ruhebänken versehen; c) die Stahlquelle im Weissmainthal zwischen Bischofsgrün und Röhrenhof wurde ebenfalls neu gefasst; d) zur Ausführung kam ferner die Verbindung der Saalquelle mit dem Waldstein durch einen neuen Gangsteig unter Mitbenützung älterer Wege; e) die auf den Nusshardtfelsen fahrende schlechte Leiter wurde durch eine feste Holztreppe mit Geländer ersetzt.

Ausser der ordentlichen Jahres- Versammlung fand eine weitere Versammlung am 28. November und viei grössere Ausflüge statt, nämlich auf die Kösseine, auf den Schneeberg, den Waldstein und Epprechtstein, sämmtlich vom schönsten Wetter begünstigt. Zu dem Ausflug auf die Kösseine erschien auch der hochver- ehrte Protector der Section, der k. Regierungs-Präsident Herr v. Bure htorff zu Bayreuth, und beehrte das Fest mit seiner Gegenwart.

In den Sections-Versammlungen wurden Vorträge alpinen Inhalts gehalten und hiebei namentlich die touristische Seite hervorgehoben, für welche sich besonderes Interesse zeigte, zumal es leider nicht gerade vielen Mitgliedern möglich ist, die Alpen zu besuchen.

Frankenwald.

Vorträge wurden vom Sectionsvorstand M. Seelinger gehalten: über die Alpensagen, über eine Tour in der Göllgruppe, über die Edelraute, über den Untersberg bei Salzburg, über die Alpenrose, über die bairischen Voralpen. Am 15. Januar wurde die statutenmässige General- Versammlung zu Nordhalben abge- halten, wobei der Jahresbericht und die Cassagebahrung pro 1879 bekannt gegeben und der seitherige Sectionsausschuss für 1880 wieder bestätigt wurde.

Im alpin ausgeschmückten Vereinslocal findet sich täglich eine Anzahl von Mitgliedern zu geselligem Thun und Treiben zusammen und auch von Seite der in der Umgebung wohnhaften Mitglieder erfreut sich der Sectionssitz eines äusserst zahlreichen Besuches.

Ausflüge in die Umgegend fanden drei statt, nämlich: Am 1. Januar nach Jägersruhe, am 11. Januar nach Lobenstein, am 4. Februar nach Wurzbach.

Frankfurt a. M.

In den Monatssitzungen im Senckenbergianum wurden folgende grössere Vorträge gehalten: Herr Dr. H. Loretz, A. Heim's geologische Arbeiten Über die Tödi - Windgällengruppe ; Herr E. Thomas, Besteigung des Olperer; Herr F. Wirth, ein Eislauf über den Bodensee. Herr Dr. Petersen, aus dem Salz- kammergut; Derselbe, vom Königssee über das Steinerne Meer nach Saalfelden im Pinzgau; Derselbe, Besteigung des Grand Pelvoui; der Col des Ecrins; Herr F. Bröckelmann, les Tours Sallieres im Wallis; Herr C. Pfeiffer, aus der Hohen Tatra; Herr Dr. med. F. Ohlenschlager, Balferinhorn und Weissmies.

Herr Professor F. Klocke in Freiburg setzte seine Untersuchungen über die Gletscherbewegung fort.

Gesellige Zusammenkünfte fanden alle vierzehn Tage in der Rosenau statt.

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Gera— Graz —Hamburg.

Gera.

Die Section hielt ausser der General-Versammlung 10 Vereinssitinngen ab, in denen folgende grössere Vorträge stattfanden: Pastor Pätz, durch Tirol nach Venedig. H. Mörle, aus der Oetzthaler Eiswelt. H. Mörle, von Zennatt zum Breithorn und Gletscherwanderungen in der Monte-Rosa-Gruppe. Rechts- anwalt Müller, auf dem Findelen-Gletscher. Gymnasiallehrer Dr. Büttner, vom Ramoljoch nach Vent und auf die Kreuzspitze. Neben diesen umfassenderen Vorträgen wurden noch verschiedene andere kleinere Mittheilungen alpinen Cha- rakters gemacht, die manches anregende boten, und von denen hier nur Erwähnung finden möge : Die Leipziger-Hütte am Adamello. Einen recht genussreichen Abend bereitete ein Mitglied durch Vorführung trefflicher Alpenlandschaften und Städtebilder mittels eines ausgezeichneten Sioptikons.

Graz.

Die Section hielt sechs Monats -Versammlungen (Vorträge s. M.), sowie am 20. December ihre Jahres- Versammlung ab. Am 6. März feierte dieselbe durch ein Festbanket ihr zehnjähriges Bestehen.

Das wichtigste Ereigniss für die Section war der in der Monats-Versammlung vom 14. Juni einstimmig gefasste Bcschluss, im wildschönsten Theile der Dolomit- alpen, in der Primör-Gruppe, eine Hütte mit dem Namen Grazer Hütte zu erbauen, welche namentlich für die Besteiger der Pala di San Martino und der Cima di Rosetta von nicht zu unterschätzendem Vortheil wäre. Die General -Versammlung in Reichenhall hat auch 600 fl. zu diesem Zwecke bewilligt Die Section tritt mithin in die Reihe der bauführenden Sectionen und hofft ihre erste Schöpfung auf diesem Gebiet zum Beginn der Saison 1882 der Benützung übergeben zu können.

Hamburg.

Die Angelegenheiten der Führer-Ünterstützungs-Casse wurden, wie im vergangenen Jahr, von dem dazu niedergesetzten Comite geleitet, das in der Januar- und Juli- Versammlung den Statuten gemäss Bericht und Abrechnung gab. In der Sitzung vom 5. Mai wurde eine Auction der von Herrn C. B enzi en in Berlin der Section gütigst zum besten der Führer-Unterstützungs-Casse über- sandten Skizzen veranstaltet, und ergab dieselbe das freudige Resultat von 114 Mark 40 Pf.

Der in der October- Versammlung 1879 beschlossene Wegbau am Ortler zur Abschneidung des Kamins wurde in diesem Jahre fertiggestellt und erhielt den Namen „Hamburger Weg", die Eröffnung des Weges erfolgte Ende Juli, und die Section hat die Freude, für diesen ihren ersten Bau in den Alpen allseitige Anerkennung gefunden zu haben. Der Weg ist von den Gebrüdern Pichler in Gomagoi, in sehr guter und praktischer Weise, bis auf eine kurze Strecke nahe dem Ortler-Gletscher hergestellt, der Ausbau dieser letzten Strecke erfolgt laut Contract 1881. Der allen Touristen so lästige Kamin ist jetzt vollständig beseitigt, der Weg geht direct vom Tabaretta- Gletscher ab und umgeht die Nase der Tabarettaspitze.

Angeregt durch eine Mittheilung des Herrn Grallert in der Sitzung vom 8. März, betreffend einen Vorfall, der das Vorhandensein hochgradiger Uebel stände im Führerwesen zeigt, beschloss die Section die Niedersetzung einer Commission, um den Versuch zu machen, einen Einfluss auf das Führerwesen zu gewinnen und hierfür eventuell ihre xur Verfügung stehenden Mittel zu verwenden. Diese Com- mission, bestehend aus den Herren Dr. F. Arning, Vorsitzender, R. Wichmann, Schriftführer, H. Seippel, W. Grallert und Dr. J. Buchheister, int mit dem

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Hamburg— Hoch-Pusterthal.

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Central-Aassehuss in Verbindung getreten nnd hat bereits die Ordnung mehr- facher Angelegenheiten, gemeinsam mit dem Führer-Comite* des Central-Aus- schnsses, in Angriff genommen. Die Commission hat sich ausserdem durch ein Circulär an sämmtliche Sectionen unseres Vereins gewandt, um auf diese Weise weiteres Material für ihre Thätigkeit zu gewinnen; es steht zu hoffen, dass die Section mit diesem Vorgehen Anklang bei den übrigen Sectionen finden wird; für berichtigt dazu hielt sie sich dadurch, dass sie als Verwalterin der Führcr-Unter- stützungs-Casse ein besonderes Interesse an allen Führer-Angelegenheiten hat.

Die Section trat dem Haide-Cultur-Verein für Schleswig-Holstein mit einem jährlichen Beitrag, sowie dem deutschen Schulverein in Wien mit einem ein- maligen Beitrag Ton 20 fl. bei. Der Section Pongau wurde für die Hütte am Hochkönig ein Beitrag von 50 Mark bewilligt.

Durch eine unter ihren Mitgliedern veranstaltete Subscription gelangte die Section für 450 M. in den Besitz sechs neuer werthvoller Reliefs der Stubaier und Oetzthaler Gruppe. Die Section hat hiedurch ein bis jetzt in seiner Weise einzig dastehendes Werk erworben, für dessen Herstellung in so vollendeter Weise Herrn Geometer Imkemeyer der entschiedene Dank der Section gebührt; die Relief* wurden zur Ausstellung während der General- Versammlung nach Reichen - hall gesandt und fanden dort allseitigen Beifall.

Die Section sleitung hat fünf Sitzungen gehalten, Sections-Versammlungen fanden sieben statt. In der Januar- Versammlung wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt, später sah sich Herr G. Dehn leider genöthigt das Amt des Cassiers niederzulegen und trat an seine Stelle Herr A. v. Holten.

In den Sections-Versammlungen wurden folgende angekündigte Vorträge gehalten: Dr. Herrn. Gossler, Touren in den Berner Alpen (Jungfrau, Aletsch- born, Lauterbrunner Breithorn ; R. Wich mann, Besteigung des Hochgall, Wild- gall und Schnebigen Nock an einem Tage: H. Seippel, die Algäuer Alpen (Mädelegabel) ; Dr. J. Buchheister, Besteigung des Habicht; Dr. F. Arning, Schneesturmund Hochgewitter am Monte Rosa; A. v. Holten, Bericht über die General-Versammlung in Reichenhall; Dr. J. Israel, die Leutasch-Klamm ; Dr. F. Arning, aus der Zillerthaler Gruppe (der Olperer).

Bei der General -Versammlung in Reichenhall war die Section durch Herrn A. v. Holten vertreten.

Hoch-Pusterthal.

Das Wirken der Section hat sich auch in diesem Jahre zumeist in praktischen Ausführungen geäussert:

Unter thätiger Mithilfe des Herrn General-Directors der Südbahn wurde auf dem Pfannhorn ein marmorner Orientirungs-Tisch aufgestellt, der die Richtung auf 100 Hochspitzen angibt, vom Ortler bis zum Terglou.

Aus Sectionsmitteln wurden Wegverbesserungen auf den Birkenkofel, auf den Seekofel und auf das Rudelhorn hergestellt

Auf Anregung und unter Mithilfe der Section wurden von den in Toblach stationirten Compagnien des 15. Feldjäger-Bataillons unter Leitung der eifrigen Alpenvereins-Mitglieder Herrn Hauptmanns Ritter v. Födransperg und Herrn Lieutenants Herzinger Wegverbesserungen : durchs Thal der Wilden Rienz, durchs Fischelein-Thal, über die Plätzwiesen, auf den Helm und Wegbezeichnungen (56 Tafeln): durchs Fischolein-Thal mit seinen vielen Abzweigungen, durchs Inner- feld, durch Prags nach Schluderbach, auf die Schafalpe, auf den Dürenstein nnd Sarlkofel und andere mehr, durchgeführt.

Weiter hat die Section in Einvernehmen mit der k. k. Bezirks-Hauptmann- schaft Bruneck einen Fiaker-Tarif für das Ampezzaner Thal festgestellt.

Endlich wurden die meteorologischen Beobachtungen in der Station Toblach weitergeführt. Ein gemeinschaftlicher Ausflug fand auf den Kronplatz statt

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Iuist— Innsbruck— Karlsruhe.

Imst und Umgebung.

Die Thätigkeit der Section beschränkte sich auf Wiederherstellung von Wegen im innersten Pitzthal, welche durch Elementar-Ereignisse gelitten haben, und zwar besonders beim Aufstieg aber die Karlsköpfe zum Taufkar und zur Wildspitze. Ferner stellt die Section am Wege von Wenns in das Pitzthal einen Wegweiser auf, was sich durch gemachte Erfahrungen als nothwendig erwies.

Innsbruck.

Der 1870 auf dem aussichtsreichen Lanserkopf bei Innsbruck aufgestellte marmorne Orientirungs-Tisch erhielt 1880 dadurch eine Vervollständigung, das* lür 8ämmtliche darauf verzeichneten Höhen die Seehöhe in Metern nachträglich augegeben wurde. Weiter wurde neben dem Tisch eine gewaltige Wetterfahne von 40' Höhe errichtet, welche auch von Innsbruck aus sichtbar ist; Aber der- selben prangt der rothe Tiroler Adler.

Vor allem aber betrachtete die Section die Wegverbesserungen und Her- stellung von Wegweisern als ihre Haupt-Aufgabe. Das grösste Werk in dieser Beziehung war der Wegbau am Habicht, der nur durch Unterstützung desGesammt- vereins ermöglicht wurde und dessen Ausführung in den Mittheilungen 1880, Nr. 5, S. 1G8 bekannt gegeben worden ist. Durch Felssprengungen, Anbringung eines 16 m langen Seiles, sowie von Eisendraht, ist besonders der ober dem Gletscher aufragende höchste Thurm bedeutend gangbarer und dadurch eine der lohnendsten Hochspitzen von Stubai einem grösseren Kreise von Bergfreunden erschlossen worden. Ebenso Hess die Section auf dem bei Nebel sehr leicht zu verfehlenden Uebergang von Schmira nach Tux vier Wegweisertafeln anbringen ; auch sonst wurde der Weg stellenweise mit rother Farbe bezeichnet. Um auch die tiefere Region nicht zu vernachlässigen, wurde der schöne, schattige Waldweg von Wilten nach dem ehrwürdigen Tummelplatz in der Nähe des Schlosses Ambras mit Wegweisern bezeichnet.

Zu dem Bau eines Steges über die Sill bei der Stephansbrücke, den der dortige Wirth auf eigene Kosten ausführte, steuerte die Section 25 fl. bei, da durch diese Ueberbrückung der Weg nach Stubai verkürzt, und so Einheimischen wie Touristen gedient wird ; im verflossenen Sommer befand sich deshalb hier auch für die sogenannten Secundärzüge eine Haltestelle.

Dem im December 1880 constituirten Innsbrucker Verschönerungs-Verein trat die Section als solche in corpore als Mitglied bei.

Die Sections-Versammlungen, die wie früher gepflegt werden, fanden dieses Jahr meist bei Eck am Margarethenplatz statt ; dieselben wurden durch Vorzeigung von Photographien, Panoramen u. s. w. belebt, besonders erfreuten sich die Aquarelle des Hochw. Herrn Ferdinand Gatt inNeustiftdes allgemeinsten Beifalles.

Am 5. September wurde ein gemeinschaftlicher Sections- Ausflug auf den Habicht unternommen, an welchem sich 8 Herren und 1 Dame betheiligten.

Karlsruhe.

Die monatlichen Versammlungen wurden wegen wachsender Zahl der Theil- nehmer mit Juni aus dem Cafe" Iffland in den Palmengarten * verlegt; in denselben berichteten die Herren: Hauptmann v. Woy na, Major Sachs, Geh. Archivrath Dr. v. Weech, über ihre Alpenwanderungen im Jahre 1879; Maler Klose, über einen Ausflug von Athen nach Mykenä; Landgerichtsrath Hess, Director Gmelin und Ober-Baurath Klingel, Major Sachs, über ihre Alpen- wanderungen im Jahre 1880; Dr. Lunkenbein trug am 1. April über „die

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Karlsruhe —Klagenfurt.

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Blümlisalp" vor; Professor Dr. Platz am 5. Februar über den Nullpunkt bei Höhenmessungen, am 3. Juni über physikalische Geographie der Alpen.

Am 6. Mai fand ein Sections-Ausflug statt von der Bahnstation Ottersweier über Neusatz, den Omerskopf, das Brigittenschloss und Sasbachwalden, wo ein fröhliches Mahl die 38 Theilnehmer (Herren und Damen) erwartete, zur Bahn- station Achern ; am 23. Mai, vom Wetter weniger begünstigt, ein Ausflug südwest- deutscher Sectionen von Wildbad über den Kaltenbronn nach Gernsbach; am 19. Juni statteten die Karlsruher den Rastatter Sections -Mitgliedern einen Besuch ab.

Klagenfurt.

Die Aufgabe, welche sich die Section für ihr Wirken gestellt, hat im abgelaufenen Jahre wieder einen bedeutenden Schritt vorwärts gethan, und für die Section sind wieder einige Thaisachen zu verzeichnen, welchen gegenüber die Würdigung seitens aller Freunde der Alpenwelt und insbesondere aller eigentlichen Touristen nicht ausbleiben wird.

Die Section hielt, da der Geschäftsgang ein sehr reger gewesen. 19 Sitzungen.

Die Section betheiligte sich an der von der Section Austria Sr. kais. Hoheit dem Kronprinzen Rudolf dargebrachten Festgabe, sie trat auf Einladung der genannten Section auch der Kunstabtheilung derselben als Mitglied bei.

Ein schöner Punkt in der Nähe der Stadt wurde durch die Bemühung der Section, thatkräftig unterstützt durch ihr Mitglied Herrn Kuschei, für den touristischen Verkehr gewonnen, der Schrottkogel, welcher zwischen dem Wörther- See und Viktring dominirend sich erhebt und die schönste Fernsicht bietet über den See, die ganze Klagenrarter Ebene bis hin zu dem fernen Höhenzuge des Eisenhut, der Sirbitze, der Kor- und Saualpe. Mit einem Kostenaufwand von 35 fl. 50 kr. hat man den höchsten Gipfel nach Bedürfhiss entholzt, Ruheplätze wurden eingerichtet und schon im abgelaufenen Sommer erfreute sich der hübsche Aussichtspunkt zaldreicher Besucher.

Die meteorologische Station am Hochobir wurde auch im vergangenen Jahr vom Central -Ausschuss, von der Section Austria und von der Section nach Kräften unterstützt. In der Station wurde ein selbstregistrircndes Barometer (System Hottinger) und ein Kroppe'sches Haarhygrometer aufgestellt, welche Instrumente Herrn Bergrath Ferd. Seeland von der k. k. meteorologischen Centralanstalt zugesendet wurden.

Im Innern der Section herrschte reges Leben. Die ., Alpenstube u war gut besucht und waren mehrere kleinere und ein grösserer gemeinschaftlicher Ausflug das Ergcbniss des freundschaftlichen, ja brüderlichen Verkehrs der Mitglieder unter Bich und mit den Bewohnern der Stadt. Dieser letzterwähnte Ausflug hatte sich das reizende Raccolanathal ausersehen.

Auf Freund Stüdl's Anregung, der in seiner rastlosen Thätigkeit auch fast die ganze Mühe und Arbeit auf sich genommen, kam es endlich im verflossenen Jahre dazu, den Führertarif für Heiligenblut zu berichtigen, das Einverständniss der Führerschaft zu erreichen, und wurde der Tarif, nachdem er von der löbl. k. k. Bezirkshauptmannschaft Spital genehmigt war. in Druck gelegt und ver- sendet. Herrn Johann Stüdl sei hiemit der wärmste Dank der Section gebracht.

Wie das Eine durch Unterstützung der intelligenten Führerschaft Heilig^n- bluts gelang, so scheiterte das Andere an der Hartnäckigkeit der Bauerschaft in Winkel-Heiligenblut; der Lieblingsgedanke der Section, der Bau der Salms-Hütte am Schwertkopf im Leiterthal, konnte 1880 nicht zur Ausführung kommen, weil die Section trotz aller Bemühung nicht in der Lage war, den auserwählten Bauplatz zu erwerben. Der Conflict, in welchem dieselbe mit den Wiesenbesitzern in Heiligenblut betreff der Entschädigung für die Wegbenützung zum Glocknerhaus steht, hat seinen Rückschlag auch auf den Bau der Salms-Hütte ausgeübt, und

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Klagenfurt.

es wird vorraussichtlich noch viele Mühe kosten, den in Aussicht genommenen Bauplatz zu erwerben.

Glücklicher war die Section mit dem Bau der Elend-Hütte im hinteren Maltathal. Der Gebirgsverein Gmünd, unter seinem Obmann Notar Fresacher, hat die Section in so ausgiebiger Weise unterstützt, dass die Elend-Hütte bis Ende August 1880 fertig gestellt war. Der Bau ist solid, die Einrichtung (•> Betten, <;Pogratten-Plätze) ist in allen ihren Theilen zweckmässig und gewährt die Hütte, geschützt gegen Sturm und Lawinen, einen recht behaglichen Aufenthalt Am September erfolgte die Eröffnung. Die Section fühlt sich bei dieser Gelegenheit freudig verpflichtet, Herrn Fresacher, dessen Stellvertreter Herrn Werdowatz und Herrn Zimmermeister Aschbacher in Gmünd ihren besondern Dank aus- zusprechen.

Für 1881 ist der Section die Einrichtung eines andern Unterkunftahaus es vorbehalten. Herr Baron May de Mail i s hat in anerkannter Munificenz der Section *ein Berghaus am Seebühel auf der Goldzeche, welches gegenwärtig nnbenützt ist, zur Verfügung gestellt. Dasselbe enthält zwei Zimmer und eine Küche. Die Section, welche diesen Antrag dankend angenommen, wird nach ihren Mitteln die Einrichtung des Hauses in Angriff nehmen und wird dasselbe für Touren auf die Goldzeche, zum reizenden Zirmsee, auf den Hochnaar und nach Rauris von nicht zu unterschätzender Bedeutung werden.

Was die Wegverbesseruugen im Vereinsgebiet anbelangt., so ist vor allem die Thätigkeit des Gebirgsvereins Gmünd zu erwähnen, der mit theilweiser Unter- stützung durch die Section Wegverbesserungen im hintern Maltathal und die Markirung des Touristensteigs bis zur Hochbrücke vornahm. Die wenn auch wünschenswerthe Uralegong des Weges hinter dem Blauen Tumpf (Lange Wand) stösst auf zu bedeutende, nur mit grösserem Geldaufwand zu überwindende Schwierigkeiten, als dass es schon jetzt gelungen wäre, damit zu beginnen.

Durch die Opferwilligkeit und den thatkräftigen Eifer der Vereinsmitglieder Peter Kendl in Dollach und Baron May de Madis wurde die wunderschöne Zirknitzgrotte bei Döllach im Möllthal mit ihrem rauschenden Sturzbach und ihren prächtigen Felspartieu durch Anlegung eines guten Steiges, verschiedener Brücken etc. bis in den innersten Theil zugänglich gemacht.

Das Glocknerhaus wurde am 1. Juli eröffnet und am 1. October geschlossen. 1 174 Touristen besuchten das Haus, darunter hochgestellte Personen aus aller Herren Länder. Bemerkenswerth dürfte es sein, dass ein Tourist aus England bei Gelegenheit einer Glocknerbesteigung den Weg von Heiligenblut bis xum Lciterkees-Boden zu Pferde zurückgelegt hat, eine Dame hingegen von Ferleiten über die Pfandlscharte nach Heiligenblut in der Sänfte getragen wurde. (Frequenz s. M.)

Im Hause selbst, dessen Verwalter das Scctionsmitglied Herr Anton Dolar ist, wurden verschiedene Verbesserungen der Einrichtung und Neuanschaffungen vorgenommen, der Arzneikasten restaurirt und neu ausgestattet, die Bücber- samralung möglichst ergänzt, an Zeitungen die „Klagenfurter Zeitung", „Stimmen aus den Älpenländern", die „Presse1*, und die „Augsburger Allgemeine" aufgelegt. Da die Nachfrage der Touristen nach separaten Zimmern eine ausserordentlich häufige ist, geht die Section mit dem Plan um, in kommender Zeit das Haus durch einen Zubau von 8 kleinen Zimmern zu vergrössern und dadurch dem angeregten Bedürmiss zu entsprechen.

Der Section ist es gelungen, eine an ihr bisheriges Areal angrenzende Wiesenparzelle im Flächenmaass eines Hektars vom Retschitzerbauer nm den Treis von 50 fl. käuflich zu erwerben und dadurch ihr Eigenthum im Bereiche des Glocknerhauses zu vergrössern. Bergrath Ferdinand See land hat im abgelaufenen Jahre am Pasterzengletscher die Marken für die so interessante Gletscherbewegung erneuert, für das Jahr 1880 neue Marken gesetzt und einen Durchschnitts-Rück- Kaug des Gletschers von 8 Metern nachgewiesen. In der Nähe des vor zwei Jahres

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Klagenfurt Kufstein.

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aufgefundenen Riesentopfes bat Seeland einen zweiten, wenn möglich noch schöneren, entdeckt und bezeichnet, dessen Beschreibung in der Zeitschrift erscheinen wird.

Die vorjährige General- Versammlung in Reichenhall besuchte der Obmann der Section, Baron Jabornegg-Gamsenegg. Seine Hauptaufgabe war es, im Auftrag der Section und des Gemeinderathes von Klagenfurt der tagenden Ver- sammlung die Grüsse ganz Kärntens, vor allem aber jene der Bewohner seiner Hauptstadt Klagenfurt mit der Bitte darzubringen, die nächste General- Versamm- lung dort abzuhalten. Dies wurde gewährt; erfreuliche Pflicht der Section wird es nunmehr sein, die verehrten Gäste, die am 20., 21. und 22. August 1881 dort weilen werden, würdig zu empfangen.

Die General -Versammlung der Section bewilligte für 1881 der meteoro- logischen Station amHochobir einen Beitrag von 20 fl. und für die Einrichtung des von Baron May de Madis zur Verfügung gestellten Hauses am Scebühel auf der Goldzeche ebenfalls 20 fl.

Der Versammlung lag ein von dem eifrigen Mitgliede Herrn S. Rieger schriftlich eingebrachter Antrag vor, welcher dahin abzielte, dass der Ausschus* anzuweisen sei, Studien und Erhebungen zu machen wegen Baues eines Unter- kunftshauses am Stou (höchste Erhebung der Karawanken in ihrem Zuge zwischen Obir und Mangert) und wegen Verbesserung der bezüglichen Anstiege.

Ueber diesen Antrag entwickelte sich eine sehr eingehende und anregende Debatte, aus welcher vor allem hervorzuheben ist, dass das Mitglied Herr Werks - Verwalter Tobeitz in Feistritz der Section einen Theil des Jägerhauses im hinteren Bärenthal zur Benützung für Touristen überlassen zu wollen erklärte und dass Baron Jabornegg sich wärmstens der Wegmarkirungen im Stougebiet, welche aber für 1882 vorbehalten bleiben sollen, annahm. Der Hüttenbau wurde abgelehnt, der Ausschuss aber beauftragt, bezüglich des von Baron Jabornegg unterstützten zweiten Theiles des Rieger'schen Antrages mit der Pflege der not- wendigen Erhebungen vorzugehen.

Es wurde ferner dem Ausschuss der Auftrag ertheilt, 1881 unter Bedacht - nahme auf die definitive Regelung der Frage des Weges zum Glocknerhaus Studien über die Modalitäten und Kosten des Aushaus des Hauses zu machen und mit dem Ergebniss vor die nächste General- Versammlung zu treten.

K u f s t e i n.

Als Hauptaufgaben hatte sich die Section folgende gestellt: 1. Organisirun^ des Führerwesens für den Hinterkaiser und theilweise den Vorderkaiser. 2. Anlage eines Weges zur Pyramiden spitze, dann Einrichtung eines Unterkunftsiocale3 in einer der Sennhütten von Vorder- oder Hinterkaiserfellen.

Als Erfolg bezüglich Organisirung des Führerwesen3 hat die Section leider nur ein Verzeichniss möglicher Touren und möglicher Preise aufzuweisen, nach- dem die zu Führern tauglichen Leute, ihrer Beschäftigung oder Familienverhältnisse wegen, sich nicht dazu bestimmen liessen, einer Führerordnung sich zu unterwerfen. Wegkundige sind überhaupt nur wenige vorhanden, Aspiranten auf Bergführer- posten, welche nur den mindesten Anforderungen genügen könnten, keine.

Bezüglich des zweiten Punktes : Herstellung eines Weges zur Pyramiden- spitze und eventuelle Einrichtung eines Unterkunftslocales, wurde bekanntlich von der General -Versammlung in Reichenhall der Section der Betrag von 200 fl. bewilligt.

Soviel die bisherigen Erhebungen über die Kosten des Wegbaues ergeben, dürfte dieser namhafte Betrag im Verein mit der Casse der Section ausreichen, um 1881 den Weg herzustellen und für genügende Wegweiser zu sorgen.

Die Section unternahm einen gelungenen Ausflug auf das Brentenjoch.

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Küstenland— Leipzig.

Küstenland.

Der Jahresbericht cuustatirt, dass ebenso wie der grosse Gesammtverein immer reicher an Mitgliedern, mächtiger an Leistungsfähigkeit, förderlicher für Wissenschaft und Touristik, segensreicher für unsere Alpenländer sich dehnt und entfaltet, auch die Section immer neue Anhänger gewinnt und in immer weitere Kreise das Interesse an unserer schönen und guten Sache verbreitet.

Werthvoller noch als das erfreuliche Anwachsen der Mitgliederzahl erscheint jedoch die stetig fortschreitende Entwicklung des Vereinssinnes, die sich offenbart in der fortwährend steigenden Theilnahme au den Vorträgen, in der zunehmenden Frequenz der geselligen Zusammenkünfte, welche eigens eingeführt wurden, um den Verkehr derMitglieder unter einander zu beleben, endlich auch in der fleissigen Benützung der gewährten bestens verdankten Eisenbahn-Begünstigungen.

Die Section hat besonders gelegentlich ihres Baumbach-Hütten-Projectes zahlreiche Beweise von Sympathie und Wohlwollen erfahren, die ihr stets unvergessen zu bleiben verdienen. Nach Beendigung des Baus soll ausführlich Bericht darüber erstattet werden, wie es möglich gemacht wurde, dieses hoch- wichtige Unternehmen, allen Hindernissen und Schwierigkeiten zum Trotze, doch glücklich zu Stande zu bringen. Aufgabe dieses Berichtes wird es in allererster Linie sein, allen den geehrten Gönnern und Förderern des Unternehmens aal geziemende Weise herzliche Dankbarkeit zu bezeugen. Bis dahin bringt die Section zur Kenntniss, dass sämmtliche Vorarbeiten bereits energisch in Angriff genommen sind und dass die Unternehmer contraetlich verpflichtet sind, den Bau bis spätestens Juli 1881 zu Ende zu führen, dass aber die grösste Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, die Baumbach-Hütte werde noch viel früher ihrer Bestimmung übergeben werden können.

Bei Eröffnung der von der Nachbarsection Villach erbauten, ebenso kühn angelegten, als trefflich ausgeführten Wischberg-Hütte war die Section durch ihren Vorstand vertreten ; die Vertretung derselben bei der General- Versammlung zu Keichenhall haben die Ausschussmitglieder Herren Baron Czoernig und i\ Pignoli übernommen.

Die vorausgesehene Nothwendigkeit grösserer Hepar aturen au der Schnee- berg-Hütte ist eingetreten und musste eine ganze Mauer neu aufgeführt werden; gleichzeitig wurde allen auch sonst bemerkbaren Mängeln abgeholfen, so dass nunmehr zu hoffen, diese Hütte werde nicht sobald wieder irgend erhebliche Aus- lugen verursachen.

Im Laufe des Jahres fanden sechs Sections- Versammlungen statt ; über die in denselben gehaltenen Vorträge s. M.

Leipzig.

Die Section fand noch ausschliesslicher als im vorausgegangenen Jahr ihren Schwerpunkt in den Vorträgen, die in zehn Versammlungen ihr brachten die Herren: Carl Schildbach, über den Schiern; Mor. Voigt, über den Monte della Disgrazia; Herrn. Frey tag, über Scesaplana, Cevedale. Monte Adamello vom Val d'Avio aus ; Fei. Liebeskind, über Bagni di Masino, Boudascagletscher und Bondascapass; Alb. de Liagre, über Evolena, Aiguille de laZa und Pigne d'Arolla; Otto Frey tag, über Stubai, Oetzthal und Ortler; Aug. Kummer, über den Unglücksfall Welt er; Carl Schulz, über Umwanderung und Besteigung des Piz Bernina; Carl Jellinghaus und Rud. Helssig über Presanella und Corno alto.

Von allen seinen Vorgängern, nicht bloss vom nächsten, bebt sich für die Section ihr elftes Geschäftsjahr ab durch die Zahl der Mitglieder-Aufnahmen, welche im Betrag von 59 eine solche Höhe erreichte, dass die seit Jahresbeginn zugetretenen mehr als den vierten Theil des Gesammtbestands am Jahresschluss

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Leipzig— Linz— Meran.

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bilden. Austrittserklärungen liefen nur vier ein ; aber drei Todesfälle rissen ihr gerade in die Reihe ihrer ältesten Genossen schmerzliche Lücken : am 3. August starb Herr Dr. med. Theodor Kirsten, der Section seit dem ersten Jahres ihres Bestehens angehörig, am 16. desselben Monats Herr Ernst Ferdinand Wenzel, dem sie als einem ihrer Mitbegründer den Ausdruck dankbarer Verehrung auch hier und um so wärmer darbringt, je mehr er selbst in seinem schlichten Wesen von Anspruch auf Dank fern geblieben; in der Nacht vom 14. zum 15. December verschied Herr Justizrath Ferdinand Brunn er, nachdem er noch kurz zuvor die vielen Verdienste, die er seit langem durch seine Anregung zu freien Zusammen- künften und durch seine Wirksamkeit im Bau-Ausschuss um die Entwicklang der Section sich erworben, dadurch gekrönt hatte, dass er, einer ihrer tat- kräftigsten und pflichtbewusstesten Genossen, trotz bereits keimender Todes- krankheit sich ihrer Vertretung in der General- Versammlung unterzogen.

Linz.

Die Wochen- und Monats-Versammlungen haben in den Wintermonaten wiederum stattgefunden und können nun als vollends eingebürgert betrachtet werden. Bei den letzteren wurden Vorträge gehalten von den Herren : Professor Pohlhamraer, über die Klyssura-Katarakte; Prof. Holzinger, über die Farben- pracht und Grösse der Alpenblumen ; Prof. Sadtler, über eine eigenartige Er- scheinung im Mollnerthal; Dr. Dürrnb erger, über seine botanischen Excur- sionen in Ampezzo, deren reiche Ernte er den Anwesenden vorwies; Oberlehrer G 1 o n i n g, über das Nordlicht ; P o 1 1 a c k, über die Reitalra und das Reitergebirge ; Dr. Lampl, Ausflug nach Tirol und Kärnten mit der Besteigung des Monte Cevedale, unterstützt durch eine grosse Anzahl vorzüglicher Stereoskopenbilder; Pollack, über die Eröffnung der Schutzhütte auf dem Wischberg bei Raibl, Be- steigung desselben und des Gartnerkofels bei Pontebba; Prof. Pohlhamraer, Bericht über die General- Versammlung in Reichenhall. Herr Johann Pollack brachte theils in die Monats- Versammlungen, theils in die Wochen- Versammlungen wiederholt Pflanzen aus seinem botanischen Garten auf dem Pöstlingberg. Der Ausschuss nimmt hier Anlass, den vorgenannten Herren den besten Dank für ihre vorzügliche Thätigkeit im Interesse der alpinen Sache auszusprechen.

Auf Einladung der Section Steyr hat eine grössere Anzahl der Mitglieder mit Mitgliedern von Steyr zu Pfingsten einen Ausflug auf den Schieferstein und Schobersteiu und nach dem Buchdenkmal gemacht. Kurze Zeit darauf besuchten Vereins-Genossen der genannten Eisenstadt die Section, mit welchen Giselawarte und Kirch schlag besucht wurde.

Am 10. Januar unternahmen es mehrere Mitglieder, ein Alpenvereins- Kränzchen zu arrangiren. Der Erfolg lohnte aufs reichlichste deren Bemühungen.

Meran.

Der Ball auf der Alm (im Curhaus-Saal) fiel glänzend aus und hatte einen Reingewinn von 350 fl. excl. 72 fl. für die C. Wolf sehe „Olmzeitung, 44 die zur Ver- besserung des Fussweges über den Küchelberg nach Tirol verwendet wurden. Die Subscription auf die Broschüre: „Aus den Bergen an der deutschen Sprachgrenze" ergab 11 fl., dieHerrnDr. Hedinger in Stuttgart zur Unterstützung der deutschen Schulen im Nonsberg übersendet wurden. Zu letzterem Zweck besuchten auch einige Mitglieder gelegentlich einer Wanderung von Ulten über Kirchberg nach Rabbi im Sulzberg auch Proveis im Nonsberg, wo sie beim Herrn Curaten M itterer die freundlichste Aufnahme fanden. Seine Bemühungen für deutsche Cultur und für die Spitzenschule verdienen alle Anerkennung.

Die abhanden gekommene Einrichtung der Laugen- Hütte wurde nachgeschafft und an der Hirzer-Hütte wesentliche Verbesserungen angebracht.

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Meran— Mittenwald Mondsee— München.

Als autorisirter Führer für die Umgehung Merans wurde Jakob Hölzer. Lohndiener, aufgestellt.

Am 13. Sept. wurde die von der Section Merau im Verein mit dem k. k. Landesschützen-Officierscorps in Meran auf der Prontacher Mahdhütte im Passeier angebrachte marmorne Gedenktafel zur Erinnerung an die Gefangennahme Andrea* Hofer's feierlichst enthüllt, (s. M.)

In den regelmässigen Monats- Versammlungen wurden Vorträge gehalten von den Herren: Dr. med. Löwenthal, Touristisches über den Kaukasus; Was sie r, die Zirbel und ihre Anwendung auf die Tiroler Bildschnitzerei; Dr. Mazegger, Besteigung der Gfallwand und Touren der Umgebung Merans; Frid. Plant, Ausflug nach Nonsberg; Dr. Zapp , die deutschen Gemeinden des Nonsberg und über Schwind's schöne Melusine; Dr. v. Lorent, 1. Die General- Versammlung in Reichenhall, 2. Touristisches und Archäologisches über Malta; Dr. L. Steub, J. F. Lentner's Chronica von dem Geschlosse und der Vesten ze Lebenberg, und weitere 6 Vorträge über rhätische Etymologie; Rob. Pan, über das Pfossenthal und Eisjöchl nach Pfclders; Kl ubenschaedel's Arbeit über die Besteigung des Tachigat ward durch Dr. Zapp vorgelesen.

Mehrere gemeinschaftliche Ausflüge in die Umgebung Merans fanden zahl- reiche Betheiligung.

Mittenwald.

Der Cassebericht verzeichnet an Ausgaben: Rückzahlung des Vorschusses für den Karwendelsteig an Neuner & Horn stein er 1000 M., weitere Ausgabe iür denselben 1139 30 M., für den Isarsteg 17 M. Die Section Regensburg spendete für den Karwendelsteig 40 M.

Mondsee.

Unter den von Mondst-e zu unternehmenden Bergausflügen sind mit Weg- tafeln bezeichnet jene auf das Höllkar und den Eibensee, nach Wartenfels und zum Scherntoni. Die Führer sind gehörig instruirt, und haben laut Zeugnisse die Saison über die besten Dienste geleistet.

Die Flora des Schafberges wurde zur Anregung für Pflanzenfreunde im Jahrbuch des Museums Fraucisco-Carolinum in Linz vollständig bekannt gegeben, und der Bericht selbst zur Uebersicht in loco beim Sectionsvorstand aufgelegt.

Die meteorologischen Aufzeichnungen wurden, soweit es die Kräfte der Section vermochten, gemacht und jeweiligen Anforderungen Genüge geleistet.

München.

Dank ihrer zahlreichen Mitglieder und der bisher sorgfältig angesammelten Mittel wurde es der Section möglich, eine Reihe längst projectirter grösserer alpiner Bauten theils auszuführen, theils deren Ausführung vorzubereiten.

Neben Erledigung der laufenden Geschäfte waren es namentlich die>e Projecte, welche die Sectionsleitung in 9 meist längeren Sitzungen und di? Mitglieder in einer ausserordentlichen General - Versammlung am 11. August beschäftigen.

Die von der letzten General- Versammlung beschlossene Untersuchung, ob sich an der Nordseite der Zugspitze ein prakücabler Weg herstellen lasse, hat za einem negativen Ergebniss geführt Der Ausschuss glaubte, zur Prüfung dieses Projects eine Autorität in der Person des Bergführers Grill, vulgo Keder- bacher, aus Ramsau beiziehen zu sollen. In dessen Begleitung unternahmen die Herren Wiedemann, Ostermaier und G. Hofmann wiederholte genaue Untersuchungen des Terrains, welche die Gewissheit ergaben, dass ein Wegbaa

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München.

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von Greinau oder vom Eibsee durch das bairische Schneekar znr Spitze undurch- führbar sei, weil derselbe an einigen Stellen wenn nicht unmöglich so doch ungemein schwierig und kostspielig sein und selbst im Fall der Herstellung der Schnee-Verhältnisse wegen nur bedingt gangbar, insbesondere aber durch den starken Steinfall immer gefährlich bleiben würde.

Die ausserordentliche General- Versammlung lehnte desshalb in Über- einstimmung mit dem Antrag des Ausschusses und unter Genehmigung der für die Untersuchung aufgewendeten Mittel im Betrag von 204 M. 47 Pf. diesen Wegbau ab, beschloss dagegen vom „hintern Anger"* im Rainthal aus einen guten breiten der Würde der Section entsprechenden Weg zur Knorr-Hütte herzustellen ; dieser Beschluss ist mit einem Kostenaufwand von 383 M. 4 Pf. bereits aus- geführt; ebenso ist ein neuer Weg vom Eibsee zur Seealpe und über den Thörl- rücken zu den Ehrwalder Köpfen mit einem Aufwand von 213 M. 25 Pf. her- gestellt, welcher unter den letzteren in den schon früher von der Section gebauten Weg aus dem österreichischen Schneekar nach Ehrwald mündet. Damit ist eine, wenn auch nicht directe, so doch kurze und jederzeit gangbare Verbindung zwischen dem Eibsee und dem österreichischen Schneekar hergestellt, somit die Ersteigung der Zugspitze vom Eibsee aus auf grösstenteils gebahntem Wege möglich. Eine directe Verbindung zwischen dem Eibsee und den Schneekarboden, mittels eines Wegbaus durch die Ludergrube selbst, hätte unverhältnissmässig grössere Kosten verursacht und würde als Parallelweg zum gebauten eine nur geringe Abkürzung geboten haben.

Im Gebiet des Wetterstein-Gebirges wurden ferner zu einem Wegbau im Höllenthal aus Section smitteln 50 M. beigesteuert.

Im bairischen Gebirge wurden ausserdem für Wegverbesserungen am Scharf- reiter 30 M. und als Beitrag zur Herstellung des Aussichtsthurms auf dem Taubenberg 25 M. verausgabt.

Eine weitere Annehmlichkeit für den Besuch des Rainthals und bei Be- steigung der Zugspitze von der Südseite ist durch die Erbauung einer Hütte am Oberen Anger geschaflfen. Die Gemeinde Partenkirchen beabsichtigte, dort eine Alpenblockhütte zu erbauen und oflferirte der Section, gegen Bezahlung eines ent- sprechenden Theils der Kosten die Hütte grösser, als für Gemeindezwecke nöthig, herzustellen und dieselbe den Touristen zur Mitbenützung offen zu halten. Nach einigen Unterhandlungen verzichtete die Gemeinde Partenkirchen auf Ausführung ihres Projects, überliess dagegen in danken s werther Weise den Platz und das nöthige Bauholz unentgeldlich der Section, welche den Bau der Hütte sofort in Angriff nahm und um die verhältnissmässig geringe Summe von 536 M. 70 Pf. beendigte. Die Anger-Hütte hat Matrazenlager für G Personen und wird bei Beginn der nächsten Reisezeit zur ausschliesslichen Benützung den Touristen zur Verfügung stehen.

Der durch die fortschreitenden Wegverbesserungen vermehrte Besuch der Zugspitze macht eine Vergrösserung der Knorr-Hütte zur unabweisbaren Not- wendigkeit. Die Vorarbeiten sind bereits soweit gediehen, dass der Umbau eben- falls bis zur Reisezeit 1881 beendet sein kann. Die Knorr-Hütte hat alsdann ausser einem mit allem Nöthigen versehenen grossen Wirthschaftsraum ein Matrazen- lager für 15 Personen und im 1. Stock unter Dach Heulager für ca. 15 Personen. Für den Umbau sind einschliesslich Einrichtung 3400 M. im Budget für 1881 vorgesehen und hat die General-Versammlung in Reichenhall als Subvention hiezu 2000 M. aus den Mitteln des Gesammtvereins genehmigt.

Durchdrungen von der Erkenntniss der Notwendigkeit eines dem Ansehen der Section entsprechenden Umbaus der Kaindl-Hütte am Fochezkopf, genehmigten die beiden letzten General-Versammlungen einstimmig die verlangten Mittel. Das ungewöhnlich schlechte Wetter des Sommers und unerwartete Schwierig- keiten bei den Felsabsprengungen machten es trotz der Hingebung der Arbeiter unmöglich, den Umbau 1880 fertig zu stellen, verursachten aber unerfreulicher

Mitglieder- Verzeichnis*. 1881. 9

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München Nürnberg.

Wei.se einen nicht vorherzusehenden Mehraufwand, so das» sich die Kosten bisher auf 1938 M. 12 Pf. belaufen und noch weitere 1000 M. zur Vollendung des Baue* und der inneren Einrichtung nöthig sein werden.

Der Weg von Bad Kreuth auf den Schildenstein und von der Schildenstein- Alpe zum Leitnerbauern bei Achenkirchen wurde bezeichnet, und damit der Gebirgsweg von Kreuth zum Achensee, der bisher ohne kundigen Führer kaum zu linden war und zu bedenklichen Verirrungen führte, bei einiger Aufmerksamkeit auch ohne Führer begehbar gemacht. Ebenso wurden im Schlierseer und Tegern- seer Gebiet mehrere schon bestehende Wegbezeichnungen einer Revision und Ver- besserung unterzogen und für das kommende Jahr eine Fortsetzung dieser mühe- vollen Arbeit zugesagt. Neu bezeichnet wurde der Weg vom Brauneck und Kirchstein zur Benedictenwand.

Ein Verzeichniss aller von der Section bisher gemachten Wegbezeichnungen wurde angefertigt und in Placatform in den Gasthäusern des Gebiets angeschlagen. In diesen Placaten wurde gleichzeitig eine Belohnung von 10 M. für jene Anzeigen ausgesprochen, welche zur Verurtheiluug eines Frevlers an den Wegen und Weg- bezeichnungen führen. Diesbezügliche Anzeigen sind bisher nicht eingelaufen.

Beehrend für die Section war das Ersuchen des Chefs des königl. bairischen Generalstabe, Generalmajor v. Heinleth, die Blätter Weilheim. Murnau und Mittenwald der bairischen Generalstabskarte einer Revision zu unterziehen, welcher Aufgabe die Herren Trautwein und Wiedemann nachkamen; die Abändcrungs- Vorschläge haben in der neuen Auflage dieser Karten allenthalben Würdigung und in einem Dankschreiben des Generalstabs-Chefs Anerkennung gefunden.

Die reiche Abwechslung der gehaltenen Vorträge (•. M.) versammelte allwöchentlich während der Wintermonate eine grosse Zahl Mitglieder und war da* Vereinslocal mehrfach überfüllt.

Nürnberg.

Vorträge wurden gehalten von den Herren: Spühler, über Neapel, Pompeji. Capri und den Vesuv; Dr. Berthold, über eine dreitägige Reise im Appenzeller Lande; Brügel. über dem Starnberger See; Zwanziger, über eine Reise in der Westschweiz; Dr. Günther, über das Enneberger Thal und seine Dolomiten; Dr. Birkn^r, über eine Reise durch das Salzkammergut auf den Gros^lockner: Loschge, über der Alpen Vergangenheit und Gegenwart.

Vereins-Versammlungen fanden während der Monate October bis Mai jeden Dienstag statt; zur Unterstützung der Familie des am 23. Juli 1879 auf der Zug- spitze verunglückten Führers Josef Ostler vulgo Kosersepp steuerten die Vereins- mitglieder 100 M., für das abgebrannte Nauders 140 M. bei, auch die Bestrebungen, das Deutschthum in den an der italienischen Sprachgrenze gelegenen alten deutschen Dörfern zu erhalten und zu fördern, fanden warmen Anklang.

In der am 4. Januar 1881 gehaltenen General- Versammlung ward beschlossen, an den Hängen des Becher am Ueblenthalferncr in Ridnaun eine Schutzhütte zu bauen. Die vielen und reichen Beiträge, welche sofort von den Sections-Mitgliederu zur Durchführung dieses Unternehmens gezeichnet wurden, beweisen wohl am besten, mit welchem regen Interesse die Section sich an den Aufgaben des Deutschen und Oesterreicliischen Alpenvereins betheiligt.

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Parsau -Pinzgau.

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Passau.

Es fanden zehn Monats-Versammlungen statt, in welchen Vorträge gehalten wurden von den Herren: Hauptmann Mai er über seine Reisen in Siebenbürgen, Dr. Bernhuber über Gebirgsseen; Auditeur Glück über seine Reise in Bosnien und Herzego vina; Frankel über eine Kaiserparade in Berlin; v. Schmidt über die General-Versammlung in Reichenball ; Plasser über eine bei sehr ungünstigen Schnee-Verhältnissen unternommene Glocknerfahrt; Oberamtsrichter Nieder- leuthner über Reiseerinnerungen aus Steiermark, Kärnten, Istrien und Croatien.

Das gemüthliche Zusammenleben der Vereins-Mitglieder wurde noch gefördert durch ein maskirtes Abendessen während des Carnevals und durch einen gemeinschaltiichen Ausflug im Juni unter Betheiligung von IG Mitgliedern nach Gosaumübl. durch das Gosauthal auf die Zwieselalpe und über Abtenau nach Golling und Salzburg.

Für die Ftihrer-Uuterstützungs-Casse wurde wiederum ein Beitrag von 20 Pf. per Mitglied entrichtet

Bei der General-Versammlung in Reichenhall war die Section durch ihren Vorstand Herrn v. Schmidt vertreten; leider ist keine Aussicht vorhanden, den seit mehreren Jahren bethätigten Wunsch, dass Passau zum Versammlungsort des Gesammtvereins gewählt werde, vor dem Jahre 1883 verwirklicht zn sehen.

Plnzgau.

Der Jahres-Bericht bringt die betrübende Mittheilung, dass Herr Rudolf Riemann mitgetheilt hat, dass er wegen zunehmender Kränklichkeit und Schwäche auf die fernere Ehre, Vorstand der Section zu sein, auf das bestimmteste verzichten müsse. „Dem Gesammtverein, einer beträchtlichen Anzahl von Touristen und Alpenfreunden aus nah und fern, sowie jedem Sectionsmitglied ist theils aus eigener Anschauung, theils aus Jen alljährlich erscheinenden Berichten genugsam bekannt, was im Pinzgau auf Anregung des Herni Riemann in der Zeit von zehn Jahren geschah, daher füglich von der Aufzählung dieser Errungenschaften auf alpinem Gebiete hier Umgang genommen werden kann; was Herr Riem an n aber den- jenigen, welche die Ehre hatten seit geraumer Zeit an seiner Seite zu sein, stets war und bleiben wird, sagen wir damit: „Unser Alles, die Seele der Section !~

Herr Riem an n rief die Section ins Leben, er lieh ihr sein reiches Wissen, seine beispiellose Thatkraft, seinen erhabenen Eifer und allzuoft auch seii.e Casse in der pdelsten, uneigennützigsten Weise. Die Grösse dieser Leistung Linn nur derjenige ermessen, der die Verhältnisse genau kennt. Jeder Mensch liebt den heiniathlichen Boden, mag er wie immer beschaffen sein, ganz besonders hängt aber der Gebirgsbewohner an seinen Bergen und Thälern, an seiner herrlichen Rundschau von den Höhen; er betrachtet sie als sein ausschliessliches Eigenthum und ist scheu und unnahbar, wenn ein Fremder versucht, in dies Eigenthum «an- zudringen. In dieser Richtung hielten es auch unsere Pinzgauer nicht anders, allein Herr Riemann. folgend seinem Wahlspruche: Vorwärts ohne Murren", wusste mit seiner überzeugenden Beredsamkeit dein praktischen Gedanken I'ahn zu brechen und sich den Boden für sein segensreiches Schaffen zu ebnen. Für Herrn Riemann's Verdienste um den Gau gibt es keinen Lohn.

Wir müssen uns nur bemühen, unserem greisen Gönner den Beweis unseres aufrichtigsten Dankes und unserer Anerkennung in der würdigsten Weise zu zollen. Der Ausschuss hat dem entsprechend beschlossen, Herrn Riemann unter Ueberreichung einer Dankadresse zu bitten, als Eh/cnvorstand in der Section zu verbleiben, und ihm ein Album mit den Photographien der Mitglieder und der von ihm ins Leben gerufenen alpinen Bauten zu verehren. Das einzige, was das Herbe des Verlustes zu mildern vermag, ist die Versicherung des Herrn Riemann, in Hinkunft noch gerne das zu leisten, was ihm als treues Mitglied zu leisten möglich ist."

9"

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Pinzgau.

Von besonders wichtigen Arbeiten ist nicht zu berichten. Neues konnte somit wenig geschaffen werden, man musste sich also auf die Erhaltung und Verbesserung des Bestehenden beschränken.

Das Denkmal für den am 31. Mai 1879 verschiedenen Buchbinder Herrn Josef Grub er in Zell am See, der sich um die Gründung der Section so hoch- verdient gemacht und stets so eifrig an der Belebung des Fremdenverkehrs im Pinzgau gearbeitet hatte, gelangte zur Enthüllung.

Die Kosten des äusserst gelungen ausgeführten Denkmals beliefen sich auf 190 fl. 44 kr. Der Central-Ausschuss spendete hierar 50 fl., die Beiträge der Sectionen und einzelner Mitglieder beliefen sich auf 71 fl. 20 kr. und die restlichen Kosten mit 69 fl. 24 kr. bestritt die Section.

Subventionirt wurden: 1. Der District Saalfelden mit 200 fl. zur Ver- besserung und Näherlegung des Weges Ramseider Scharte-Funtensee. Weiter mit 40 fl. zur Anbringung von Wegweisern auf dem Kammerlinghorn- und Steinernen Meer-Wege. Der District Saalfelden liess sich in äusserst anerkennenswerther Weise die Herstellung eines guten, gänzlich gefahrlosen Weges auf der überaus wichtigen Partie Ramseider Scharte-Funtensee angelegen sein und ist es den Bemühungen des Districtes unter Leitung des Vorstandes Herrn Jakob Mos- hammer gelungen, das angestrebte Ziel auf dem zum District gehörigen Gebiet vollkommen zu erreichen. Die Wegweiser, 16 an der Zahl, wurden vom Hundstod herab zum Pflegerklamml, von Hochwies zu den Kaltenbrunner-Alpen und zur Diesbachmühle in entsprechender Weise angebracht.

2. Der District Rauris-Bucheben mit den vom Sectionentag in Salzburg erwirkten 200 fl. für den Kitzlochweg, mit 20 fl. für Verbesserung des Weges auf den Bernkogel und mit 20 fl. zu Händen des Herrn Josef Gessl, Wirth in Buch- eben, zur Wegherstellung über die Stanzerhöhe.

3. Der District Bruck-Fusch zu Händen des Bergrahrer-Comites Fusch mit 30 fl. zur Verbesserung des Weges auf die Pfandlscharte.

Der District Neukirchen, dessen Vorstand, Herr Albert Schett, unverdrossen an der Aufschliessung der Naturschönheiten seines Gebietes arbeitet, hat die Section mit der auf seine Kosten bewirkten Wegherstellung auf den die reizendste Aussicht bietenden Wildenkogel erfreut. Die Eröffnung dieses Weges fand schon im Sommer statt. Auf den Kitzsteinhornweg wurden durch das Führer-Comite Kaprun 40 fl. verwendet. Gerade auf diesen Wegbau wird die Section ihr Augen- merk zu richten haben. Dank der von der General-Versammlung bewilligten 500 fl. wird es möglich sein, die beabsichtigte Herstellung eines bequemen und gefahr- losen Aufstieges zur Häuslalpc und des Abstiegs vom Kitzsteinhorn zur Wasser- fallalpe zu beginnen und so die Besteigung dieses überaus lohnenden Aussichts- punktes zu erleichtern.

Eine weitere Aufgabe wird es sein, die von Herrn Th. Trautwein auf dem Pinzgauer Spazierweg, sowie die von den Sections- Vorständen und Bergrahrer- Comites angeregten sonstigen Wegmarkirungen auszuführen.

Für die meteorologische Anstalt auf der Schmittenhöhe bewilligte der Central-Ausschuss pro 1879/80 und 1880,81 je 16 fl., für deren zweckentspre- chende Verwendung die Section Sorge trägt.

Es wurden zwei Plenar-Versammlungen, sechs Ausschuss- und mehrere Comitesitzungen abgehalten.

Ausser den Über berührte Angelegenheiten nöthigen Verhandlungen wurden ganz besonders Bergführer- Angelegenheiten in Discussion gezogen. Für's erste wurde die Betheilung der Bergführer mit Abzeichen bewirkt, weiter mit Rücksicht auf vielfach eingelangte Beschwerden wegen der Höhe des Tarifs letzterer einer Revision unterzogen. Auf Anrathen des Herrn Riem an n wurden sämmtliche Tarife aus dem Sectionsgebiete dem hochgeehrten Vorstand der Section Pra*r, Herrn Johann Stüdl, zur Ueberprüfung eingesendet. Nach deren Rücklangen wird sofort das Einvernehmen mit den Bergführern gepflogen und die eventuelle Festsetzung neuer Tarifsätze vorgenommen werden.

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Piuzgau— Pongau.

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Zur Prüfung der Nomenclatur der neuen Specialkarte vom Pinzgau wurde ein Comite' eingesetzt, dessen Vorsitzender Herr Kaufmann Lergetporer in Zell am See ist.

„Muthig muss die Section fortarbeiten auf dem von dem scheidenden Vor- stande Herrn Rudolf Riem an n Torgezeichneteu Wege, sie ist ihm dies schuldig, und es bewahrt ihr dessen Wohlwollen und Unterstützung auf diese Weise um so sicherer.4*

Der Bericht schliesst mit der Mittheilung, dass der k. k. Bezirkshauptmann Herr Dr. Eberle bereitwilligst die Unterstützung der Bestrebungen der Section nach jeder Richtung zugesagt hat.

Pongau.

Die in dem letzten Jahresbericht ausgesprochene Erwartung des Wieder- aufblühens der Section durch Beitritt neuer Mitglieder hat sich bereits verwirk- licht. Im Gasteiner Thal, einem für die alpine Sache so herrlichen und so erfolg- reichen Boden, traten, veranlasst durch die unermüdliche Fürsprache des subst. k. k. Forstverwalters Leo Wo itech, 60 Mitglieder der Section bei, so dass sich die Gesammtzahl der Mitglieder mit Beginn des Jahres 1881 auf 110 beläuft. Der Ausschuss heisst die neuen Vereinsmitglieder herzlich willkommen und freut sich, mit ihrer Hilfe s.Z. seine Arbeit im grossartigen Gasteiner Thal beginnen zu können.

Der projectirte Bau einer Unterstands-Hütte am Hochkönig wurde Ende August vom Herrn Verwalter P irc hl in Mühlbach in Angriff genommen ; Steine, Kalk, Sand, das gesammte Holzwerk für Dachstuhl, Fenster, Thüren u. dgl. wurden bis an die Spitze gebracht und nur der abnormen Witterung und dem ausser- ordentlichen Schneefall ist es zuzuschreiben, dass der eigentliche Aufbau unter- bleiben und für 1881 verschoben werden musste.

Was die in Aussicht genommene Wegbezeichnung der alten Römerstrasse am Radstadter Tauern betrifft, so hat sich der Ausschuss an die verehrliche Ge- sellschaft für Landeskunde in Salzburg gewendet und von derselben die angenehme Nachricht erhalten, dass dieses Vorhaben von Seite dieses Vereins mit freudiger Zustimmung begrüsst und dass nach Möglichkeit zur Verwirklichung dieses schönen Gedankens mitgewirkt werde. In der That verfügte sich der Vorstand der Gesellschaft für Landeskuude, Herr Dr. August Prinziuger, in Begleitung des Herrn Professor Richter und des Herrn Phannaceuten Angermai er am 7. September nach Untertauern, um unter Mitwirkung des Herrn Postmeisters Kohlmaie r, einiger Gedenkzeugen und des Vereins- Vorstands Herrn Helden- berger die Tauernstreckc zu begehen und Erhebungen zu pflegen. Die hierüber aufgenommenen Aufzeichnungen liegen zur Einsicht vor, und der Ausschuss gibt Bich der angenehmen Hoffnuug hin, dass dieses schöne Werk bei der kräftigsten Unterstützung von Seite der Gesellschaft für Landeskunde 1881 werde zu Ende gebracht werden.

Das dritte Project betrifft die Herstellung eines 1 in breiten Weges von der Liechtenstein -Klamm bis zur sogenannten Stegenwacht, behufs der Bewerk- stelligung einer kürzeren und bequemeren Verbindung mit der Grossarier Strasse. Der projectirte Weg würde vom Ende des aus der Liechteustein-Klamm führenden Weges nächst der dem Simon Berger gehörigen Quelle, durchaus am rechten Ufer der Ache angelegt werden und wie bemerkt, bei der Stegenwacht in die Gross- arier Strasse einmünden. Hiedurch würden zwei grosse Vortheile erzielt werden: 1. Würde der Weg nach Grossari bedeutend gekürzt, und 2. würden die gross- artigen Partien flussaufwärts der Liechtenstein - Klamm aufgeschlossen, der unbequeme steile Aufstieg zum Giesenberg vermieden und hiefür ein bequemer und sachte ansteigender, an Naturschönheiten reicher Weg gewonnen werden. Durch das grosse Interesse, welches das Ausschuss-Mitglied Herr k. k. Bezirks- hauptmann Ludwig S auter an den Tag gelegt hat und durch das unermüdliche

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Pongau Prag.

Wirken desselben ist das Unternehmen in so weit bereits als gesichert anjasehen, als die Erhebungen gepflogen und von Sr. Durchlaucht dem regierenden Forsten zu Liechtenstein eine Spende von 400 fl. zugesagt wurde.

Zum Bau der Unterstands-Hütte am Hochkönig sind ausser der Subvention der General-Versammlung mit 500 fl., von der Section Prag 20 fl., von der Section Hamburg M) M., von der Section Steyr 10 fl. beigesteuert worden.

Prag.

Die Section ist mit nunmehr 250 Mitgliedern die fttnftgrösste Section des Gesammtvereins.

Monats-Versammlungen fanden incl. der General- Versammlung im ganzen sechs statt, wobei Vortrage gehalten wurden von den Herren: J. Stüdl, Uber Nahrungsmittel bei Bergtouren, über Conserven und Proviant-Depots ; Professor Dr. Friedrich Steiner, über die Arlbergbahn und Tunnelbau; J. Stüdl, Bericht über seine Hütten- und Führer - Inspectionsreise 1880; Dr. Vict Hecht, Wanderungen im Unter-Innthal und Zillerthal; Prof. Dr. Bohusl. Jims, Reisen in Norwegen, vorgetragen durch Dr. W. Weigel.

Im verflossenen Jahr steht ein hervorragender Markstein in der Geschichte der Section: mit dem 19. Mai 1880 hat sich der Zeitraum eines zehnjährigen Wirkens der Section erfüllt.

Die Section glaubte diesen wichtigen Abschnitt durch eiu Fest begehen zu sollen, das anfangs in bescheidenen Grenzen geplant sich in unerwartet grossartiger Weise am 10. April vollzog. Diese Decennalfeier wurde im Spiegel- saale des deutschen Hauses abgehalten, wo eine grosse Bühne mit eigens hiezu gemalten alpinen Landschaften aufgestellt war. Die Betheiligung von Seite der Mitglieder und Gäste war eine so zahlreiche, dass trotz der grossen Räumlich- keiten viele wegen Raummangel zurückgewiesen werden mussten. Ein besonderes Lustre wurde dem Feste verliehen durch die Gegenwart des Herrn Viceptäsidenten der k. k. Statthalterei, Ritter v. Grüner, durch eine aus sechs Mitgliedern der Section Dresden bestehende Deputation, an der Spitze derselben deren verehrter Obmann Herr Adolf Munkel, und durch die Betheiligung überaus zahlreicher Gäste aus den besten Kreisen Prags. Hochinteressant war der Anblick der Ver- sammelten, die zumeist, insbesondere die Damen, in reizenden, meist echten Costümen der verschiedenen Alpenländer erschienen und dem Ganzen ein buntes, farbenprächtiges Gepräge gaben. Eröffnet wurde das Fest durch eine mit grossem Beifall aufgenommene Festrede des Obmanns, in welcher alle Arbeiten und Erfolge der Section I*rag seit ihrem Bestand hervorgehoben wurden und welche er mit einem Ueberblick auf den Umfang, auf das Gedeihen und die Leistungen des Ge- sammtvereins schloss. Während des durch Toaste gewürzten Soupers begannen die verschiedenen Aufführungen. Vorerst ein Festspiel nach dem Gedichte „Die Berge grüssen" von Hennann Scbmid, zu diesem Feste bearbeitet von Prof. Steiner. Nach diesem stattete der lieb- und werthgewordene Berggeist „Enzian" (Dr. W Weigel) einen Besuch ab. Hierauf wechselten alpine gemischte Chöre, so wie Männerchöre mit der gelungenen Darstellung von lebenden Bildern, die sich alle sowohl wegen ihres künstlerischen Arrangements, als auch wegen Echtheit der Cost&me und effectvoller Beleuchtung eines grossen Beifalls erfreuten. Von den letzteren sei erwähnt „das Gebet am Marterl", „der Citherspieler" nach Defregger, „das Rankein" nach Blaas, „der Tanz auf der Alm" nach Defregger, „Andreas Hofer mit seinen braven Tirolern", „eine Gletscherfahrt". Auch an humoristischen Vorträgen fehlte es nicht, worunter eine komische Bergfahrt mit ebenso komischer Darstellung des Panoramas, vorgetragen von Herrn Ludwig Rost, ferner ein köstliches Variete* -Theater, eine sehr gelungene Imitation der Sängergesellschaft Rainer, ausgeführt von der Turnerliedertafel. grosse Heiterkeit hervorrief. Es war ein wahrer Freuden- und Festtag für die Section, da ihr bei dieser Gelegenheit io

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Prag. 135

ganz eminenter Weise der Beweis geliefert wurde, welch1 zahlreicher und herz- licher Sympathien sie sich nicht nur in der Bevölkerung Prags, sondern auch ausserhalb derselben, namentlich auch Seitens der Schwester- Sectionen und bei vielen verwandten Vereinen zu erfreuen das Glück hat. Auch auf die zahlreichen Kundgebungen konnte die Section stolz sein, die ihr so vielseitig in Form von Glückwunschtelegrammen, Briefen und Geschenken zu Theil wurden und deren Inhalt in überaus schmeichelhafter Weise über da« bisherige Wirken der Section abgefasst war. Diese allseitige Anerkennung kann rar die Section nur ein neuer Sporn sein, auf der eingeschlagenen Bahn mit vereinten Kräften rastlos vorwärts zu schreiten.

Mit diesem Fest wurde eine reichhaltige Ausstellung alpiner Ausrüstungs- gegenstande, Anzüge, Costüme, insbesondere reizender Hüte, der Firmen A. Wittin g in Innsbruck und Gebrüder Heffterin Salzburg verbunden, zu der die Mitglieder Herr Georg Heck er in Dresden und Hof-Optiker Herr Spitra in Prag werthvolle Beiträge lieferten.

Dem frohgestimmten Feste entsprang übrigens auch ein gutes Werk und zwar eine Sammlung für die Abbrändler in Nauders, die einen Ertrag von fl. 129 ergab.

Nach zweijähriger Unterbrechung fand im Juni ein gemeinsamer Ausflug mit der Nachbarsection Dresden nach Lobositz und zur Ruine KoStial statt, der gewiss allen Theilnehmern in der angenehmsten Erinnerung geblieben. Nicht wenig trug zum Gelingen des Ganzen das Arrangement des Tetschner Mitgliedes Herrn Heinrich Wenzel und die Mitwirkung des alpinen Quartettes bei.

Dem Führerwesen wurde auch im abgelaufenen Yereinsjahr die grösste Aufmerksamkeit gewidmet und die projectirte Vervollständigung der alpinen Aus- rüstung der Führer bei fast allen Führercorps, die der Beaufsichtigung der Section Prag unterstehen, durchgeführt. Im Ganzen wurden 44 Führer theils mit Ruck- säcken, Schneebrillen, Gletscherseilen, Eisäxten. Com passen, Laternen, Trink- bechern und Karten bedacht, und sind der Section die wärmsten Danksagungen für diese Geschenke zu Theil geworden.

Auf Ansuchen wurde in Glums im Vintschgau (am Ausgang des Münster- thals) das Führerwesen organisirt, zwei tüchtige, verlässliche Führer und zwar Alois Blass und Josef Anger behördlich autorisirt. Führertarife sowohl, als auch jene der Fahrgelegenheit vereinbart und veröffentlicht. Im Sulden- und im Martell- thal wurden, gemäss des Bedürfnisses, neue Führer autorisirt.

Auch gelang es endlich durch persönliche Einflussnahme des Obmannes der Section Prag, sowie durch ein Gleiches Seitens des Herrn Dr. F. Arning. Obmann der Section Hamburg, die sich speciell die Organisirung des Führer- wesens zur Aufgabe stellte, einen Führerverein für Sulden und Trafoi ins Leben zu rufen, der besonders die Verwaltung der Touristen-Hütten, die Erhaltung und Verbesserung der Wege etc. zum Ziele hat und hoffentlich von bestem Erfolg begleitet sein wird.

Der Führer-Unterstützungs-Casse wurde auch im vergangenen Vereinsjahr eine der Mitgliederzahl der Section Prag entsprechende Beitragsquote zugeführt.

Dem Ziele, das sich die Section Prag bezüglich der Zugänglichmachung eines interessanten und dankbaren Hochgipfels der ZUlerthaler Gebirgsgruppe gestellt hat, ist sie durch den am 22. Juni vorigen Jahres gefassten Beschluss, eine Unter- kunftshütte im Riepenkar (Olperer-Hütte) zu erbauen und einen Weg zu der- selben von der Zamser-Alpe aus anzulegen, näher gerückt. Der Zweck der Er- richtung dieser Hütte ist nicht nur die Erleichterung der Besteigung des hoch- interessanten Olperers, sondern auch jene des Schrammachers, der Gefrornen- Wandspitzen, des Rifflers und die dazwischen liegenden Uebergänge nach Hinter- tux, in das Wildlahner- und Valser-Thal. Die Lage dieser Hütte ist eine der schönsten im ganzen Zillerthal, da ihr Standpunkt einen prächtigen Einblick in den grossartigenThalBchluss des mit Recht berühmten Schlegeisenthals gestattet.

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Prag.

Der Baugrund zur Hütte wurde von dessen Besitzern Christ. Volger, Josef Dötsch, Josef Holzer in Pfitsch der Section Prag unentgeltlich überlassen. Das k. k. Forstärar hat laut hoher Bewilligung des k. k. Ackerbau-Ministeriums da< zum Baue nöthige Holz um die Hälfte des Stockpreises angewiesen. Die Aus- führung des Baues wurde dem allseitig bestempfohlenen Maurermeister Kajetan Schneeberger in Zell übertragen. Gelegentlich der Verhandlungen bezüglich des Bauplatzes, Bauholzes und Baucontractes, sowie bezüglich der Ausfindig- machung des günstigsten Bauplatzes hat sich der überaus rührige, für die alpine Sache sehr eifrige Obmann der Section Zillerthal, Herr k. k. Steuereinnehmer Oskar Puhl durch seine thatkräftige Unterstützung den besonderen Dank erworben.

Noch sind in der Zillerthaler Gruppe grosse und wichtige Aufgaben bezüg- lich der Wegbauten und des Unterkunftswesens zu lösen. Hoffen wir. dass die wohlgemeinten Absichten unseres Vereins durch gegenseitiges Entgegenkommen zwischen den Bewohnern der Thäler, insbesondere den dabei interessirten Grund- besitzern und dem Alpenverein mit vereinten Kräften zur vollen Befriedigung der Touristen und der einheimischen Bevölkerung ihre Verwirklichung finden.

Bezüglich der Wegbauten sei noch eines Baues iu der Glöckner Gruppe erwähnt. Nachdem ein bequemer Reitweg von Matrei zum Matreier-Kalser Thörl bereits seit längerer Zeit besteht und wesentlich zu der colossalen Frequenz dieses höchst dankbaren Aussichtspunkts beiträgt, ist im vergangenen Jahre die Fort- setzung dieses Reitweges bis Kais, resp. Umwandlung des bisherigen Fussteiges in einen solchen auf Kosten eines Mitgliedes der Section Prag veranlasst worden.

In den Loferer Steinbergen wurde die Wegmarkirung auf das Hinterhorn und Ochsenhorn ausgebessert und vervollständigt.

Besonders hervorgehoben zu werden verdient hier eine Thatsache von ausserordentlichem Entgegenkommen Seitens der Alpenbevölkerung gegenüber den Intentionen unseres Vereins. Auf die Subvention hin, welche die Section Isel- thal für Wegverbesserung zur Johannishüttc (im Iselthal) aus der Central-Casse s. Z. erwirkte und den Prägratner Führern zur Verfügung stellte, beschloss die Gemeinde Prägraten den ganzen Weg von der Holzsäge im Thal bis zur Johannis - Hütte nicht nnr auszubessern, sondern denselben zu einem Saumweg zu erbreitern und haltbar herzustellen, was auch bis auf ein kurzes Stück mit einem aus Ge- meinderaitteln bestrittenen Aufwand von mehreren Hundert Tagschichten und einer nicht unbedeutenden Baarauslage durchgeführt wurde, wofür die Touristen- welt den Prägratnern gewiss Dank wissen wird. Möchte dies auch in andern Orten unserer Alpen zahlreiche Nachahmung finden !

Die überraschenden Erfolge, welche die Section Prag mit der Errichtung von Proviantdepöt's erzielte, veranlasste sie, die Zahl derselben zu vermehren. Demgemäss wurden an der Südseite der Zillerthaler Gebirgsgruppe und zwar in Taufers, im Mühlbachthal in Lappach, in Weissenbach, ferner in St. Wolfgang in der Rieserferner-Gruppe, dann in der Venediger-Gruppe in Prägraten und auf der Prager Hütte, schliesslich in Kais Proviantdepots errichtet, die sich alle einer recht lebhaften Inanspruchnahme erfreuten und die Section zur Errichtung von Depöts auch in andern Orten der Alpen aneiferten.

In der Reisesaison wurden alle 7 der Section Prag unterstehenden Touristen- Hütten, ebenso die betreffenden Führercorps vom Obmann der Section Prag inspicirt. Die Hütten wurden alle im besten Bauzustand und deren innere Einrichtung zumeist in zufriedenstellender Ordnung und Reinlichkeit befunden. Ebenso gaben die Führerverhältnisse zu keiner besonderen Klage Veranlassung.

Auch die Hüttenbauten anderer Sectionen fanden nach Kräften Unterstützung, indem zum Bau der Hochkönig-Hütte der Section Pongau und zum Bau der Baum- bach-Hütte im Trentathal der Section Küstenland je 20 fl. aus Sectionsraitteln zugewendet wurden. Ebenso unterstützte die Section die Effektenlotterie der Section Austria durch den Absatz von 188 Losen. Der Kunstabtheilung der genannten Section trat die Section Prag als solche, nebst mehreren Mitgliedern bei.

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Prag— Regensburg.

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Die Section blickt mit Befriedigung zurück auf das erst Decenniura ihrer Thätigkeit, deren segensreiche Erfolge sich allenthalben in den Alpenländern geltend machen. Ihre Bestrebungen haben aber auch für unsere Alpen nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine eminent volkswirthschafliche Tragweite. Durch die Zugänglichmachung der Alpen, durch die Publicationen wird der Fremdenverkehr gehoben; es kommt Verdienst, ja Wohlstand unter die meist arme Thalbevölkerung. „Wir vollführen somit eine patriotische That, wenn wir den Besuch unserer Alpen zu heben suchen und wenn wir uns bemühen, jenen Touristenstrom, der alljährlich massenhaft in die Schweiz sich ergiesst und viele Millionen Francs im Schweizer Lande zurücklässt, in unsere, mit fast gleich grossartigen, ebenso lieblichen Naturreizen gesegneten Alpenländer zu lenken. Das erhebende Bewusstsein, für dieses Ziel gearbeitet zu haben, möge der beste Lohn sein für Mühe und Arbeit und zu rastloser Thätigkeit und zu neuen Opfern anspornen. Möge aber auch die Erkenntniss von der Nützlichkeit unserer Bestrebungen immer weitere Wurzeln schlagen und zur immer mächtigeren und segensreicheren Entfaltung unseres Vereins beitragen. Die warme Liebe zu den Bergen, welche noch vor 10 Jahren das Palladium Weniger gewesen, um welche sie sich begeistert schaarten, sie hat in der Brust Tausender bereits ver- wandte Anklänge gefunden und geweckt. Aus wenigen Tönen haben sich tausend- stimmige mächtige Akkorde entwickelt, die da künden von der Erhabenheit der Natur und ihrer Schönheit!"

Regensburg.

Die im December 1879 abgehaltene General -Versammlung brachte einen Wechsel in der Leitung der Section mit sich, indem der bisherige Vorstand, Herr Conrector Langoth, sowie der seitherige Schriftführer, Herr Medicinalrath Dr. Brenn er-Schäffer zu allseitigem Bedauern die Erklärung abgaben, auf eine fernere Fortführung der Vereinsgeschäfte aus Gesundheitsrücksichten ver- zichten zu müssen. Beide Herren haben ah> Mitbegründer und langjährige Leiter der Section, durch ihre unermüdliche Thätigkeit, hauptsächlich deren gedeihliche Entwicklung veranlasst und in Folge dessen einen bleibenden Anspruch auf die dankbare und ehrende Anerkennung ihrer grossen Verdienste von Seiten der Section.

An Stelle der Ausgeschiedenen wurde Herr Regierungs-Assessor Pfaff ah Vorstand und Dr. Brunhub er als Schriftführer gewählt.

Ein Beschluss, aus den Ueberschüssen 60 M. der Section Pinzgau und 40 M. der Section Mittenwald für ihre Bauten zuzuwenden, wurde zur Ausführung gebracht.

Es fanden im Ganzen 7 Versammlungen statt, welche mit grösseren Vor- trägen verbunden waren, und zwar sprachen die Herren: Kreisschul-Inspector Zitzelsberger, über Wanderungen im Zillerthal und Duxerthal, ferner über das Oberammergauer Passionsspiel; Baurath Schult ze, über den Karst, ferner über das Wetterstein-Gebirge ; Assessor Loibl, über Bauerntheater in Tirol; Lehrer Loritz, über Falkenstein; Dr. Brunhuber, über Wanderungen an der Ostsee, auf Rügen und Seeland.

Der diesjährige Vereinsausflug wurde am Pfingstsonntag nach Marienthal im Regenthaie unternommen.

Das Vereinslocal wurde im Februar aus dem Gasthaus „zur weissen Lilie" definitiv in das Neue Haus verlegt und die Bibliothek daselbst zur Aufstellung gebracht.

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Kovenheim— Salzburg.

Rosenheim.

Regelmässige Versammlungen haben 8 stattgefunden, welche sämmüich hehr zahlreich besucht waren. In jeder Versammlung wurde ein Vortrag gehalten u. zw.: Der Wendelstein als Aussichtspunkt, von Rechtsconcipient L. Trier: Wanderungen über das Steinerne Meer, von J. G. Ewald jr. ; der Karst und seine Hohlen, von Lehrer Bayberger; Ausflug ins Salzkammergut, von Official Christi; der Innglctscher und sein Moränengebiet von Kufstein bis Gars von Lehrer Bayberger: eine Tauernfahrt, von Dr. med. Julius Mayer; Wanderung auf den Wildbarren von Rechtsconcipient Trier.

Der Ausschu8s erledigte die an ihn herangetretenen Aufgaben in sieben Sitzungen.

An Wegverbe*serungen war der Weg auf den Brünnstein über die Himmel- luoos-Alpe ins Auge gefasst und mit einem Kostenaufwand von 70 M. hergestellt.

Der Führer- l'nterstützungs-Casse wurden für 1879 21 M. 20 Pf. und weitere 26 M. nachträglich für 1878 zugewendet.

Salzburg.

Schon im vorigen Jahr beschäftigte der Gedanke der Herstellung eines bequemeren Göllweges den Ausschuss und die Vereins -Versammlungen; ein bestimmter Entschluss wurde aber nicht gefasst, und auch in diesem Jahr nur beschlossen, die Vorerhebungen zu pflegen und den Sectionstag wegen Erwirkung einer Subvention zu interessiren. Die hierauf bezüglichen Anträge veranlassten die General- Versammlung in Reichenhall, für den Wegbau auf den Göll die Summe von 200 fl. zu votiren. Eine am 8. September d. J. unter zahlreicher Betheiligung von Alpenfreunden aus Salzburg und Hallein und unter Führung des bekannten Hammer-Steffi (Stefan Rasp) unternommene Inspectionspartie hat ausser Zweifel gesetzt, dass einestheils die in Aussicht genommene Wegroute sehr günstig gewählt ist, die Göllbesteigung kürzer macht und mit keinen allzugrossen Kosten prakticabel gemacht werden kann, dass aber auch andererseits dieser hoch- interessante Berg auch minder Geübten, für die hehre Bergwelt ebenso begeisterten Alpenfreunden hiedurch erschlossen wird.

Die Wegreparatur von Hallthurm zu den 10 Käsern konnte. Dank der gross- müthigen Spende des Herrn Hörzinger sen. von 30 M. und der Leitung der Arbeiten durch den Hrn. k. Förster von Bischofswies, ohne wesentliche Kosten für die Sectionscasse im Mai durchgeführt werden.

Der Weg zur Schellenberger Eishöhle wurde einer notwendigen Aus- besserung unterzogen und die Arbeit von Herrn Baumgartner controlirt. Herr Prof. Fugger hat gelegentlich seiner Erforschungstouren auf dem Untermberg im October eine Seitenkaramer des Eiskellers erschlossen und zugänglich gemacht.

Das eifrige Mitglied Herr Funke jr. in Hallein hat seine Verdienste um die Section durch die Wegbezeichnungen auf den Schienken und über Zill zur Alm- bachklamm neuerdings vermehrt

Bekanntlich hat die General -Versammlung in Saalfelden für verschiedene Wegherstellungen im Gasteiner Thal den Betrag von 100 fl. bewilligt Mit dieser Summe konnten durch die Mithilfe des Verwalters der Gewerkschaft Rathhausberg Herrn Klingler in Böckstein und des Restaurateurs Herrn Stöckl in Badgastein die Wege auf die Stanz im Anschluss an den Weg von Bucheben, dann durch Kötschach auf die Elendscharte im Zusammenhang mit den Arbeiten des Gmündner Gebirgsvereines, resp. der Section Klagenfurt, dann auf den Gamskarkogel. den Rathhausberg und Kreuzkogel theils wesentlich verbessert und theils wenigsten - mit Wegtafeln versehen werden.

Die Aufstellung der fertig gestellten Wegtafeln auf den Tannberg konnte trotz der Bereitwilligkeit des Wirthes daselbnt, die Säulen unentgeltlich bei-

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Salzborg.

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/.ustellen, mehrfacher Hindernisse wegen nicht erfolgen und muss daherdem nächsten Frühjahr vorbehalten bleiben. Ebenso konnte die schon 1879 geplante Herstellung eines Weges zum Fellersbacher Wasserfall im Muhlbachthal aus naheliegenden Gründen in diesem Jahre nicht durchgeführt werden.

Der kühne Höhlenforscher Herr A. Posselt-Csorich hat für den berühmten Scheuckofen eineOrientirungsschnur anfertigen lassen und wird dieselbe bei nächster Gelegenheit in der Höhle legen.

Im April langte ein Schreiben des Centrai-Ausschusses ein, worin er an die Section die Anfrage richtete, ob dieselbe bereit wäre, im Jahre 1882 die General- Versammlung des Gesammtvereines und einen hiemit verbundenen internationalen alpinen Congress in Salzburg zu übernehmen. Nachdem der löbliche Gemeinderath von Salzburg seine ausgiebige Unterstützung in der liebenswürdigsten Weise zu- gesagt, wurde beschlossen, die Abhaltung der genannten Versammlungen durch- zuführen.

Auch heuer tagten wie alljährlich die Nachbarsectionen zur Besprechung ihrer gemeinsamen Angelegenheiten und auch diesmal gab sowohl der Bericht über das Geleistete, als die lebhafte Bethoiligung seitens der Sectionen, sowie auch die sachliche Gründlichkeit der Verhandlungen ein sehr erfreuliches Bild davon, wie rege und erspriesslich die Thätigkeit des Alpenvereins gerade in unseren Gegenden ist.

Die zwei letztvertlossenen Jahre brachten eine sehr erfreuliche Vermehrung des Besuches der Kürsinger-Hütte, freilich konnte dieselbe auch heuer nicht ohne einige Unterstützung gelassen werden, und so wurdeu zu Wegverbesserungen 25 fl. bewilligt, wie auch mehrere Mitglieder abermals durch Geschenke das Inventar der Hütten-Einrichtung zu vermehren die Güte hatten. Eine vom Vereins-Vorstand vorgenommene Inspection ergab denn anch das erfreuliche Resultat, dass die Hütte in vortrefflichem Bauzustand und die Einrichtung in befriedigender Erhaltung sich befinde.

Schon 1875 hatte der Oesterr. Touristenclub auf Antrag des Herrn Dr. Wallmann. k. k. Stabsarztes in Wien, beschlossen, dem berühmten Salz- burger Bergsteiger Prof. Th urwieser eine Gedenktafel zu errichten. Erst 1880 fand sich Gelegenheit, dieselbe aufzustellen, u. zw. am Gasthaus auf der Zistel- alpe. Der Besitzer, Herr Cathrein, besorgte die Aufstellung in der entgegen- kommendsten Weise und so konnte am 10. Jnni die Enthüllung mit einer bescheidenen Festlichkeit, welche die Section veranstaltete, vorgenommen werden.

Die Frage der Erbauung eines Touristenhauses auf dem Untersberg beschäftigte auch in diesem Jahr die Section in hervorragender Weise. Der letzte Beschluss des vergangenen Jahres war dahin gegangen, den Hausbau bis zu einer günstigeren Gestaltung der Verhältnisse zu vertagen. In Folge dessen ruhte auch die Angelegenheit bis zur Monats- Versammlung vom 4. Mai. in welcher der Antrag eingebracht wurde, bei der General- Versammlung in Reichenhall um eine Sub- vention von t>00 fl. für den Hausbau einzuschreiten. Als dieser Antrag bei der nächsten Monats- Versammlung vom 8. Juui zur Abstimmung gelangte, wurde der- selbe zwar abgelehnt, jedoch bei der General-Versammlung selbst von der Section Pinzgau aufgenommen und von den Vertretern der Section Salzburg unterstützt, weil dieselben dadurch zur Herstellung der Einigkeit in der Section beitragen zu können glaubten, schliesslich auch von der General-Versammlung angenommen und zwar mit dem Betrag von 300 fl. Inzwischen war in der Monats-Versammlung vom 8. Juni auch beschlossen worden, aus den Sections-Einnahmen neuerdings 300 fl. dem Hausbaufond zuzuwenden; ferner war an die P. T. Fink'schen Erben ein Schreiben gerichtet worden mit der Anfrage, ob dieselben nicht als Besitzer der Rosittenalpe geneigt wären, die obere Alpe zu einem bescheidenen Unterstand mit Wirthschaft einzurichten. Darauf erfolgte nach längerer Zeit mündlich ablehnende Antwort. Ebenso blieb der Versuch vergeblich, von dem Besitzer der Firmianalpe, auf dessen Grund bekanntlich das Recht der Section zu einem Haus-

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Salzburg— Schwaben.

bau ruht, jene weiteren Zugeständnisse und jenes Entgegenkommen zu erlangen, welche von Vielen als nothwendig zum Gelingen des Hausbaues gehalten werden. Unter solchen Umständen trat am 5. October wieder eine Monats-Versammlung zusammen, welche die Wahl eines Baucomites beschloss, welches alle Einleitungen zum Hausbau zu treffen hatte, vornehmlich Ausarbeitung eines Bauplans und Kostenvoranschlags. Schon am 2G. October waren diese Arbeiten vollendet; die a.-o. Plenar-Versammlung dieses Datums jedoch beschloss eine Vertagung der ganzen Angelegenheit, bis die Antwort des Alpenbesitzers auf die Vorlage des Bauplans und einige andere Anfragen eingelaufen sei. Inzwischen machte der Ausschuss noch einen Versuch, die Schwierigkeiten, welche in dem Verhältnis?; zu dem wiederholt bezeichneten Alpenbesitzer liegen, durch käufliche Erwerbung eines angrenzenden Grundstücks zu umgehen, da sich nämlich die Aussicht eröffnete, das Terrain um den Salzburger Hochthron ankaufen zu können. Schon waren Kauf- vertrag und Revers entworfen und harrten nur noch der Unterschrift, als im letzten Augenblick einer der beiden Besitzer seine Gesinnung änderte und so auch dieser Ausweg sich verschloss. Unter solchen Umständen hielt es der Ausschuss für zweck- mässig, vorerst jede weitere Action einzustellen und die ordentliche Jahres- Ver- sammlung auf einen etwas früheren Termin als sonst gewöhnlich einzuberufen.

In 1* Ausschusssitzungen, 5 Monats -Versammlungen , einer Jahres-Ver- sammlung und einer a.-o. Plenar-Versammlung wurden die Vereinsangelegenheiten berathen und der Beschlnssfassung unterzogen und denselben von allen Seiten ein reges Interesse entgegengebracht.

Schwaben.

Die Thätigkeit der Section concentrirte sich wiederum auf die Monats -Ver- sammlungen, sowie Vervollständigung der Bibliothek und Vermehrung der Karten- werke. Der Bitte des Ausschusses, es möchten von Zeit zu Zeit auch Themata mehr allgemeinen und wissenschaftlichen Inhalts bei den Vorträgen in den Monats- Versammlungen berücksichtigt und hiedurch zu denselben auch solche Mitglieder herbeigezogen werden, welche sonst nur selten in der Mitte der Section erschienen, kamen Herr Prof. Dr. Fr aas durch einen Vortrag über den Bau des Alpengebirgs mit ausführlicher Darstellung der neuesten, von Albert Heim in seinem Werke „Untersuchungen über den Mechanismus der Gebirgsbildung" etc. aufgestellten Theorie, und Herr Prof. Schlebach durch einen Vortrag über die moderne Kartographie mit Rückblicken auf die Vergangenheit in ausgezeichneter Wei*e entgegen. Neben seinem Danke kann der Ausschuss hier nur die Bitte wieder- holen, dass auch im Jahre 1881 Mitglieder der Section und Freunde des Alpen- vereins mit solchen Vorträgen erfreuen möchten.

Der ausgegebene Nachtrag zum Katalog derBibliothck weist eine bedeutende Vervollständigung und Bereicherung derselben durch neuhinzugekoramene Werke und Karten nach. Es liegt auf der Hand, dass aus den laufenden, regelmässig fliessenden Mitteln der Section solche bedeutende Anschaffungen nicht hätten gemacht werden können. Im Jahresbericht 1879 hat der Ausschuss die Bitte an die Section sgenossen gerichtet, dieselben möchten unsere Sammlung durch Zu- wendungen bereichern, und mit Dank ist anzuerkennen, mit welch ausserordentlicher Liberalität dieser Bitte entsprochen worden ist. Durch den Nachlass der zur Tilgung eines Theils der Bibliothekschuld bestimmten 100 M. Seitens eines Mit- glieds, das sich von Anfang an um Erwerbung und Aufstellung der Bibliothek in hervorragender Weise verdient gemacht hat, konnte diese Summe zu Neu- anschaffungen verwendet werden. Ein anderes, der Section schon seit Jahren an-

Sehöriges Mitglied nahm aus einem frohen Familienereigniss Veranlassung, dem usschuss 400 M. zur Verfügung zu stellen, wovon dem ausgesprochenen Wunsch des Gebers gemäss 200 M. der Führer-Untersrützungs-Casse zugestellt und 200 M. für die Bibliothek ausgegeben worden sind. In Folge der obenerwähnten

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Schwaben.

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Bitte des Ausschusses wurden von einer grossen Anzahl der Mitglieder der Bibliothek verschiedene werthvolle Werke, sowohl touristischen, als wissenschaft- lichen Inhalts und ausserdem grössere Karteusaramlungen zugewendet. Dem Dank, welchen die General- Versammlung den Gebern hiefür ausgesprochen hat, mochte der Ausschuss den Wunsch beifugen, dass eine weitere thatsächliche An- erkennung dieser Liberalität durch fleissige Benützung der Sammlungen nach- folgen möge.

Aus dem Vereinsleben ist dem Vorstehenden noch anzufügen, dass in zehn Monats-Versammlungen ausser den bereits oben angefahrten noch folgende Herren Vorträgehielten: Amtsrichter Kl ett, über eine Tour im schottischen Hochland und Besteigung des Ben Nevis ; Stud. Obermüller, über eine Besteigung des Hoch vogels; Inspector Hörner, über die General-Versammlung in Beichenhall und über eine Tour in der Ortler- und Adamellogruppe ; einen Vortrag hielt ferner der bekannte Reisende Hans Tauber über Tirols Land und Leute.

Von der General- Versammlung der Section am 9. December wurde auf An- trag des Ausschusses beschlossen : Der Ausschuss sei mit den erforderlichen Vor- arbeiten zur Einleitung eines Hüttenbaus zu beauftragen, und es sei jetzt schon eine von der Sectionscasse getrennt zu führende Hüttencasse anzulegen. Dieser Antrag, mit dem die Thätigkeit der Section auf ein neues Gebiet übergeleitet werden soll, wurde vom Ausschuss folgendermassen begründet: Angesichts der Thatsache, dass die Section Schwaben, welche nach dem letzten Jahresbericht des Centrai-Ausschusses unter den Sectionen des Gesammtvereins der Mitglieder- zahl nach die neunte Stelle einnimmt, gegenüber einer grössern Anzahl anderer, meist minder zahlreichen Sectionen aber auf dem Felde des Hüttenbaus im Rück- stand ist, erachtete es der Ausschuss eben so sehr als eine Pflicht, wie im Interesse der Section für geboten, dass dieselbe nunmehr auch auf diesem Gebiet mit einer Leistung hervortrete.

Was die finanzielle Seite der Frage betrifft, so geht der Ausschuss an der Hand der von andern Sectionen veröffentlichten Erfahrungen und im Hinblick auf den in Aussicht zu nehmenden Beitrag aus der Central-Casse davon aus, dass die von den Sectionsgenossen, und zwar durchweg in Form von freiwilligen Beiträgen aufzubringende Summe den Betrag von 1000 M. nicht oder jedenfalls nicht erheblich übersteigen werde. Der General- Versammlung ein bestimmtes Project vorzulegen, sah sich der Ausschuss nicht in der Lage. Der Antrag hat zunächst nur den Zweck, dass sich die Versammlung principiell für einen Hüttenbau aus- spreche, und dass mit Rücksicht auf die schon zu den Vorarbeiten erforderlichen Mittel eine besondere Hüttenbau-Casse angelegt werde. Ohne den für 1881 zu wählen den Ausschuss in der Richtung der vorzunehmenden Vorarbeiten beschränken zu wollen, wollte es der Ausschuss des Jahres 1880 doch nicht unterlassen, die Aufmerksamkeit der ganzen Section, wie des künftigen Ausschusses, auf folgendes Project hinzulenken :

Das obere Jamthal mit dem Fluchthorn und den zahlreichen um den Futschölpass gelagerten Hochgipfeln ist wegen der grossen Entfernung von den nächst gelegenen Wohnungen nur beschwerlich zu erreichen ; es konnte desshalb bis jetzt seine Eigenschaft als Ausgangspunkt für eine Reihe grossartiger Hoch- gebirgstouren nicht recht zur Geltung kommen. Diesem Uebelstand wäre mit Er- richtung eines Unterkunftshauses im hintern Jamthal abgeholfen. Es würde dadurch ein bisher wenig besuchtes und noch nicht genügend durchforschtes Gebiet zu- gänglicher gemacht. Selbstverständliche Vorraussetzung ist, dass sich im obern Paznaun, in Ischgl, Mathon, Galthür das Material für eine brauchbare Führer- schaft fände. Der Ausschuss zweifelt nicht, dass mit Erbauung der Arlbcrgbahn dieses Berggebiet sich eines zahlreichen Besuchs von Touristen zu erfreuen habe, und dass die Erbauung einer Unterkunfts-Hütte in demselben vielen Touristen einen wesentlichen Dienst leisten würde, und glaubt desshalb, das Project eines Hüttenbaues im hintern Jamthal im Auge behalten zu sollen.

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Siegerland— Steyr

Siegerland.

Die in Siegen wohnenden Mitglieder der Section Rheinland hatten sich durch die räumliche Entfernung von Köln stets verhindert gesehen, an dem Vereinsleben dieser Section regeren Am heil zu nehmen, während die Vereinigung zu einer eigenen, wenn auch kleinen Section ihnen die Aussicht bot, nicht nur sich selbst die Annehmlichkeiten und Vortheile gemeinsamer Thätigkeit und geselliger Zusammenkünfte zu verschaffen, sondern auch die Zwecke des Gesammtvereins in der engeren Heimath fördern zu können. Sie entschlossen sich daher im December 1879 zum Austritt aus der Section Rheinland und constituirten am 17. Januar Ihx» die Section Siegerland mit einem Bestand von 17 Mitgliedern, welcher sich bis zum Jahresschluss auf 20 erhöhte.

Da die Section fürs erste auf eine grössere Mitgliederzahl nicht rechnen kann, also auch nur Aber unbedeutende Mittel verfügt, so muss sie von kost- spieligen Leistungen im Alpengebiet absehen und will sich auf die Ausführung kleiner Wegbauten im Verein mit andern kleineren Sectionen beschränken.

Zunächst beabsichtigt sie die Anlage eines Weges, welcher die Tour vom Hochjoch-Hospiz nach der Weisskugel und über Kesselwandfemer und Gusiar- joch nach Kauns nicht unerheblich abkürzt und erleichtert, indem er die un- angenehmste Strecke dieser Tour, den steilen Abstieg vom Hospiz auf die Zunge des Hintereisferners und das vergebliche Steigen auf letzterer umgeht. Der neue Weg geht vom Hochjochweg ab, wo der gleichnamige Ferner eben zu werden beginnt, wendet sich um den „Oberen Berg*4 und erreicht den Hintereisferaer gegenüber der Mündung des Kessclwandferners, folgt also ziemlich genau der Isohypse 26(X)m. Die Baukosten im Betrag von 200 M. sind durch freiwillige Beiträge der Sectionsmitglieder gedeckt. Wegen der Ausführung wird mit der Section Inner-Oetzthal verhandelt, welche die Weganlage im Interesse der Touristen ebenfalls für sehr zweckmässig hält, dieTrace aber nicht wie angegeben, sondern über die Höhe des Oberen Beiges führen möchte, worüber im Frühjahr nach Untersuchung an Ort und Stelle entschieden werden soll.

Von den in den Sections -Versammlungen gehaltenen Vorträgen mögen erwähnt werden: Stud. A. Schenck. über die Entstehung der Gebirge, ins- besondere der Faltengebirge, wobei die neueren Theorien von Prdvost, Dana, Mallet, Suess, Heim und Pf äff unter Bezugnahme auf die Schweizer und Ost- Alpen erläutert wurden. Dr. M. Schenck demonstrirte ein von ihm in Gyps angefertigtes Schichtenrelief der Oetzthaler Gruppe, welches im Maasstab von 1:50 000 «las Terrain zwischen Nauden» im W. und der Sonklarspit?* im 0., zwischen der Dresdener Hütte im N. und Meran im S. darstellt; der orographische Bau der Gruppe wurde dargelegt und dabei der Parallelismus des Kauns-, Piti- und Oetzthals und die gesteigerte Entwicklung der Grundform dieser Thäler in ihrer Reihenfolge von W. nach 0. hervorgehoben. Derselbe, über die Tour durch Stubai, besonders über die Pfandleralpe und das Bildstöckljoch ; Bergrath Ger lach, Bericht über seine diesjährige Reise über das Salzkammergut nach Leoben und Eisenerz, zurück nach Zell a. S. und weiter mit den Folgenden. A. Veit und C. Gabriel, Bericht Ober ihre Reise von Reichenhall (Kammerling- horn), über die Pfandlscharte und bei stetem Regenwetter über Berger- und Kalser- thörl zum Pusterthal, dann hinaus nach Italien bis auf den Vesuv.

Steyp.

Die Section hat auch im abgelaufenen Vereinsjahr keine Mühe gespart, den Zwecken des Vereins gerecht zu werden. Die Monats-Versammlungen waren stets gut besucht und boten den Mitgliedern Gelegenheit, mit neuen Publicationen von Karten, Panoramen, Photographien, den Angelegenheiten des Gesammtvereins und des Oesterr. Touristeuclubs. sowie des Steirischen Gebirgsvereins. deren Mit-

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Stevr - Taufers— Traunstein.

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glied die Section ist, bekannt zu werden. Von den gehaltenen Vorträgen sind zu erwähnen die Herren: Dr. Krakowizer, Bericht über die General-Versammlung in Beichenhall und „Lungauer Sonette" ; Dr. Widmann, Oetzthaler-Fahrt und Dolomit enpartie; Grein er, Declamationen humoristischen und dialektischen Genres; Dr. Seidl, über das Zachenschöberl bei Irdning; J. Reichl. Ortlerfahrt; H. W i d m a n n, über den Dialectdichter Anton Schosser.

An allgemeinen Vereins- Angelegenheiten betheiligte sich die Section nach Maassgabe ihrer Kräfte. Bei der General -Versammlung in Reichenhall am 25. August war sie durch ihren Vorstand, bei Eröffnung der Austria-Hütte durch Herrn Wcitlaner vertreten. An den Bauten der Baumbach-Hütte im Trentathal and der Hochkönig- Hütte betheiligtc sie sich durch eine Spende von je 10 fl.. ein gleicher Betrag wurde der Führer-Casse in Hamburg überwiesen.

Zum ersten Male seit ihrem Bestehen vereinten sich die Sectionen Linz und Steyr zu gemeinsamen Ausflügen, eine Thatsache, welche gewiss in beiden Sectionen zur Förderung des gemeinsamen Vereinsinteresses mächtig beizutragen im Stande ist und nicht ohne weiteren Einfluss auf die Thätigkeit derselben sein wird. Der erste gemeinsame Ausflug am 16. u. 17. Mai hatte den Schieferstein und Schober- stein zum Ziele, der zweite am 20. Juni die Giselawarte. Von Mitgliedern der Section Steyr wurden ferner gemeinsame Ausflüge unternommen auf den Grossen Almkogel (1500 m), die Bodenwics (1537m), den Hochbuchberg, den Grossen Buchstein (2224 m) und kleinere Touren in den Spitzbachgraben, auf den Sau- boden, die Hohe Dirn u. dgl.

Die Damberg- Warte wurde mit einem Kostenaufwand von 90 fl. restaurirt, in Ermanglung genügender Mittel leider nicht so durchgreifend, dass nicht fQr 1881 wieder einiges auszubessern ist. Die Gesellschaft der Musikfreunde in Steyr hatte die dankenswerthe Gewogenheit, am 28. Juni zur Unterstützung dieser vor- zunehmenden Ausbesserungen ein Concert zu geben, dem von Seite der kunst- sinnigen und der Damberg- Warte holden Bevölkerung Steyrs reichlicher Besuch wurde, so dass der Reinertrag nach Abzug der Auslagen der Section einen kräftigen Beitrag zu obigem Zweck einbrachte.

Taufers.

Die Section machte sich zur Aufgabe, einen Spazierweg anzulegen, Ruhe- bänke an demselben aufzustellen, die vorhandenen Vereinshütten besser aus- zustatten. Im Juli wurde die Nevesjoch-Hütte mit einem Kostenaufwande von 1 128 fl. 50 kr. erbaut und noch im Sommer der Benützung der Touristen über- geben. Die Vollendung des Baues und der Einrichtung konnte wegen Mangels an Mitteln nicht mehr erzielt, und wird die innere Einrichtung, Mauerverputz etc. 1881 ausgeführt werden. Der südlich von dieser Hütte liegende Schaflauernock, welcher eine herrliche Rundsicht gewährt, und dessen Spitze von der Hütte in 35 Minuten zu erreichen ist. wurde durch Anlage eines Weges zugänglich gemacht.

Traunstein.

In der am 13. Januar 1^80 abgehaltenen ordentlichen Plenar- Versammlung wurde nach erfolgter Rechnungsablage die vorschriftsmässige Wahl des Aus- schusses vorgenommen und hierauf in die Etatsberathung pro 1880 eingetreten. Hiebei wurde u. a. beschlossen, den Weg von Ruhpolding über den Staubfall nach der Unkener Klamm zu repariren, femer an die Fuhrcr-Unterstützungs-Casse einen Betrag von 10 M. zu übersenden und die Bibliothek der Section durch Karten zu erweitern.

Ausserdem wurde beschlossen, wie im Vorjahr nach dem Fasching eine gemüthliche Familien-Unterhaltung im Pauer'schen Bade abzuhalten. Bei dieser Behr zahlreich besuchten Unterhaltung herrschte eine sehr heitere Stimmung, welche noch gehoben wurde durch humoristische Vorträge des I. Vorstandes Herrn Rentamtmann Peetz. mit welchen Piecen für Streichmusik und Cither abwechselten.

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Trostberg- Ulm-Neu-Ulm— Villach.

Trostberg.

Bei der General-Versammlung in Reichenhall war die Section durch den Vorstand, Kaufmann Jos. Jetzinger vertreten, von dem auch über den Verlauf Bericht erstattet wurde. An den mit wenigen Ausnahmen regelmässig abgehaltenen wöchentlichen Versammlungen im Vereinslocal wurden alpine Interessen besprochen.

Ulm - Neu-Ulm.

In den durchschnittlich von der halben Mitglieder- Anzahl besuchten Ver- sammlungen, deren Zweck der Besprechung alpiner Verhältnisse und Angelegen- heiten galt, wurden ausser kleineren Reiseberichten die folgenden Vorträge erstattet: von Herrn Rechtsanwalt Teich mann über Touren in den Algiuer Alpen, speciell Besteigung der Mädelegabel, dann Aber das Silvrettagebiet (Rothe Furca, Silvrettahorn) ; von Herrn Ingenieur Pfa endler über Touren im Montavon und Paznaun (Bieler Höhe), dann über eine Querung des Langtauferer-Ferners und über eine Besteigung des Ramolkogels, endlich über eine Tour durch die Dolomiten (Schiern, Fedaja und Valparola).

Villach.

Das bedeutendste Werk war die Erbauung der Wischberg-Hütte. Finanziell ermöglicht durch die bedeutende Subvention des Gesammtvereins, wurde der Bau, nachdem die einleitenden Vorarbeiten im Winter beendet waren, im Frühling mit grosser Schnelligkeit ausgeführt und eingerichtet; die Hütte konnte schon am 1. August ihrer Bestimmung übergeben werden. Obschon die Witterung dem Eröffnungsfest nicht günstig war, hatte der Ausschuss doch das Vergnügen, bei dieser Gelegenheit hochgeschätzte Vertreter anderer Sectionen und alpiner Vereine begrüssen zu können.

Die eigentümliche Lage der Hütte an einer überhängenden Felswand machte späterhin die Errichtung eines zweiten (Schutz-) Daches aus starken Hölzern nöthig, um das Pultdach der Hütte vor fallenden Eiszapfen vollends zu sichern ; diese Arbeit wurde erst Ende November fertig gesteint. Gleichzeitig mit dem Hüttenbau verbesserte die Section den verfallenen Steig zur Wischbergspitze 26f>3m, so dass die Ersteigung dieser herrlichen Hochwarte nun bedeutend erleichtert erscheint.

Die bisherige bauliche Thätigkeit der Section ist zwar nicht unbedeutend, kann jedoch für eine Section, die ein so grosses und schönes Gebiet besitzt, nicht als abgeschlossen gelten. Diesem Gedanken folgend arbeitete der Ausschuss ein Projcct für die Erbauung einer Schutzhütte in der Hochalpenspitze 8355 m aus. Die General-Versammlung zu Reichenhall, bei der unsere Section durch die Herren F. Kasmanhuber, A. Moritsch und L. Walter jun. bestens vertreten war, subventionirte dies Project mit 1000 fl. ö. W. Die Bauführung im Sommer 1881 ist also gesichert.

Der Ausschuss unterhandelte ferner mehrfach mit der Gemeinde Pontafel wegen Erbauung einer Schutzhütte durch genannte Gemeinde auf dem Nassfeld für Besteiger des Ross-, Trog- und Gartenkofels ; bisher ohne günstigen Erfolg

Das Project eines Hüttenbaues nebst Wegverbesserimg am Mittagskogel wurde eifrigst erwogen. Der laut gewordene Wunsch : „Die Section möge auch etwas für die nähere Umgebung VÜlach's thun " hat gewiss alle Berechtigung; die so schöne Rundschau dieses Berges, der nebenliegende Uebergang nach Krain und die anzuhoffende starke Frequenz lassen die Sache berücksichtigenswerth erscheinen, anderseits erlauben jedoch die Mittel 1881 höchstens eine Weg-

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Villach— Vorarlberg.

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"Verbesserung, an einen Hüttenbau dürfte erst im nächsten Jahr gedacht werden können.

Die Angelegenheit wegen Uebernahme der Villacher Alpenhäuser durch die Section ist noch nicht spruchreif geworden.

Die Regelung des Führerwesens beschäftigte den Ausschuss auch in diesem Jahre; 7 Führer im Canalthal und 1 Führer im Möllthal wurden autorisirt und gratis mit Büchern versehen.

Vorarlberg.

Die Bemühungen, einen Wirth für Tilisuna zu finden, waren nunmehr von Erfolg gekrönt, da sich der Baumeister der Hütte, Joh. Jos. Marent zur Ueber- nahme der Wirthschaft verstand.

Die Angelegenheit, welche auch heuer die Section am meisten beschäftigte, war die projectirte Vennunt-Hütte. Machten die Verhandlungen mit den Eigen- tümern und Pächtern der Alpe auch Fortschritte, so wurde doch die Ueberzeugung gewonnen, dass nur persönliches Eingreifen einen befriedigenden Abschluss zu erzielen vermöchte und so begab sich der Vorstand im Juli selbst nach Steinsberg, via Vermunt, wo er den Platz für die zu erbauende Hütte endgiltig bestimmte. Die Verhandlungen in Steinsberg erzielten denn auch den bald darauf erfolgenden, befriedigenden Vertragsschluss, so dass nach dieser Richtung wenigstens die Schwierigkeiten beseitigt sind.

Von Steinsberg wandte er sich nach Ischgl, wo mit den Alppächtern in den Hauptpunkten gleichfalls Einigung erzielt und später ein Vertragsschluss durch- geführt wurde, zu dessen Inkrafttreten einzig noch nöthig ist, dass zwischen der Section und den Alppächtern Gebrüder Jehle Vereinbarung getroffen wird über die Erstellungskosten der Hütte. Der bezügliche, von den Mitgliedern Herren Gebrüder Wacker unentgeltlich ausgeführte Plan ist den Pächtern längst unter- breitet, und so nahe am Ziele, hofft man dasselbe auch noch zu erreichen.

Das vom Wind zerstörte Dach der Douglass-Hütte musste vom Wirth Kegele auf seine Kosten hergestellt werden.

Das Touristenhaus am Hohen Freschen bedarf 1881 einer Reparatur.

Die Wegbauten von der Tilisuna-Hütte über den Bilkengrat ins Gauerthai sind ausgeführt, jene von dieser Hütte zur Sulzfluh einerseits und durch die Gruben nach Partnun anderseits werden 1881 mindestens in bescheidener Weise durch- geführt werden.

Die dem Bezirk ßludenz für Wegverbesserungen am Hohen Frassen gewährten 20 fl. wurden in zweckentsprechender Weise verwendet, während der Bezirk Dornbirn auch heuer auf eigene Rechnung in seinem Rayon Wegweiser aufstellte und damit auch fortzufahren gedenkt. Dieser Bezirk hatte auch einen gelungenen Bauernball und Schlittenfahrten nach Au und Schwarzach veranstaltet.

Im Bezirk Feldkirch haben die Herren v. Aichinger und Strasser den Weg auf die Drei Schwestern mit rother Oelfarbe markirt und Wegweiser über Schadona angefertigt, die von den Wirthen Josef Gorbach in Rothenbrunnen und G. Ri enzler in Schröcken unentgeltlich aufgestellt wurden, wofür diesen noch der Dank der Section ausgesprochen wird.

Der Bezirk Bregenz hat seine gewohnte alpine Unterhaltung veranstaltet die für die Vereins-Interessen stets sehr fördernd wirkt.

Der statt des bisherigen Touren-Tarifs eingeführte Zeit-Tarif (s. M.) ist eine Neuerung in unserm Führerwesen, dessen Erspriesslichkeit sich nach und nach vortheilhaft genug zeigen wird. Zur richtigen Beurtheilung derselben muss beachtet werden, dass das Führerwesen der Section sich in ganz eigenthüm- lichen Verhältnissen befindet, indem nicht blos Führer an in jeder Weise ver- schiedensten Standquartieren wohnen, sondern sehr viele Touren mit verschiedenen Unterbrechungs-Punkten ineinander greifen, so dass einzig in der durchgeführten Weise eine gerechte Einheitlichkeit zu erzielen war. Besonders betonen muss Herr

MitifHedei-VenteichniBB 1881. 10

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Vorarlberg— Würzburg.

Madiener als Anreger der Idee, dass die Tax-Berechnnng auf dem Princip tusst, dass der Führer für den verlorenen Erwerbstag 4 fl. (für den halben 2 fl.) nebst Verpflegung und Unterkunft und für die ersten zwei Nachte je 1 fl. erhält, die andern einschlagigen Zusatz-Bestimmungen (des §. 11) nur gewissermassen als Gesetzesrahmen für Streitfälle zu dienen haben, womit Torweg der Vorwurf der ümständlichkeit wegen Berechnung entfällt. Mit der Einführung des neuen Tarifs wurde auch eine einheitliche Zusammenstellung der für die verschiedenen Touren durchschnittlich benöthigten Gehzeit verbunden, welche in dem Führerbuch jedes Führers für seine Touren bezeichnet ist.

Als Führer wurden Fidel Khueny in Bludenz und Mathias Wüstner in Mellau neu aufgenommen.

Herr Eugen Metzger in Ravensburg widmete neuerdings der Sectio n mehrere Bücher für die Douglass-Hütte.

Bei der General- Versammlung in Reichenhall war die Section durch den Vorstand, Herrn A. Madiener vertreten. Betreff der von derselben der Sek- tion zum Hüttenbau auf Vermunt zugesprochenen 500 fl. statt der beantragten 1000 fl. hat die General-Versammlung der Section am 26. December in Bregenz beschlossen, dass in Rücksicht auf die eminente Wichtigkeit des projectirten Unternehmens, besonders im Vergleich zu ähnlichen subventionirten Unter- nehmungen, und der sehr bedeutenden Kosten desselben, sowie bei dem {Jmstand, dass die Section bereits drei Hütten zu unterhalten habe, dieselbe sieh zur Annahme dieses Betrages nur dann verstehen könne, wenn eine weitere ausgiebige Unterstützung durch den Verein gesichert erscheine.

Würzburg.

In einer Plenar- Versammlung und II Monats-Versammlungen haben Vor- träge erstattet die Herren: Photograph Kreut], über Wanderungen in der Bernina- Gruppe; derselbe über verschiedene Schweizer- Touren; Kaufmann Seyfried, über Wanderungen in der Karwendel-Gruppe, insbesondere seine erste Besteigung der Rothwandelspitze ; Regiraents-Auditeur Krauss, über Wanderungen in Süd« tirol; Regierungs- und Fiskalrath Burkhardt über den Hochkeil und Hochkönig ; Professor Schwager über Tauern -Uebergänge, insbesondere Kaprun er Thal und -Thörl, Kaiser Tauern, Kals-Matreier Thörl; Photograph Kreutl, über die Besteigung des Monte Rosa; Kaufmann Seyfried, über das Walderkamm-Gebirge unter Vorzeigung eines von dem Vortragenden angefertigten Reliefs der Gebirgs- gruppe; Professor Schwager, Bericht über die General- Versammlung in Reichen - hall, Besteigung der Hochspitze des Watzmann; derselbe, derTodte Mann; über Tri seh übel nach St Bartholomä am Königssee ; das Kammerlinghorn; Professor Dr. v. Edel, Adamello- Gruppe; derselbe, von Mezzolombardo über Fai, Molveno, Bocca di Brenta nach Pinzolo, Caldonazzo und Levico-See, Fassathal, Cüna di Rossi, Stuores-Alpe, Heilig-Kreuz, Alpe Armentara.

Auch in diesem Jahr hat die Section Herrn Kreutl für die von ihm ver- anstalteten Ausstellungen vortrefflicher Photographien aus dem Alpengebiet und den Mitgliedern des A Iberischen Quartetts für die den Vereinsmitgliedern dar- gebotenen genussreichen musikalischen Unterhaltungen den verbindlichsten Dank auszusprechen.

Die Bibliothek hat mehrfache Bereicherung gewonnen und hat Herr Photo- graph Kreutl die von ihm übernommene Bewahrung auf das Pünktlichste besorgt.

Der Edel-Fond, im J. 1879 aus Beiträgen von 82 Mitgliedern im Gesammt- betrage von 966 M. gebildet und zur Verwendung für grössere ausserordentliche Bedürfhisse der Section bestimmt, besitzt ein Gründungs-Capital vou 1000 ML, das in zu 4 Procent verzinslichen Werthpapieren angelegt ist. Die Vermehrung des Fonds durch weitere Gründungs-Beiträge ist nicht ausgeschlossen und könnte zur Ermöglichung eines grössere Mittel erfordernden Denkmals der Vereina- thätigkeit nur willkommen sein.

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ZEITSCHRIFT

des

Deutsclien und Oesterreichischen

Alpenvereins.

In zwanglos erscheinenden Heften.

R e d i g i r t

O

•(bodl:l!BR)

TH, TRAUTWEIN^üic^

Jahrgang 1881.

lieft 1%

WIEN, 1881.

Verlag des Deutschen und Oesterreieliisclien Alpenvereius In Wieu.

In Cornmission der J. Lin<lauorVh.-n iUK-hhamUung in München.

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I ii h a 1 1

Seite

Dr. Fr. Pfad', Untersuchungen über die Bewegung des Pasterzengletscher? . 1

Dr. J. Frischauf, das Zeichnen und Bestimmen der Panoramen 10

Heriii. Ritter ron Gnttenberg, der Karst und seine forstlichen Verhältnisse 24

Dr. Paul tttlssfeldt, das Wandern im Hochgebirge 63

Rud. Hinterhaber, über die Flora des l'ntersbergs 95

Ludw. Jahne, die touristische Bedeutung der Karawauken . 97

Alfred Zoff, der Rosenik 113

Aus dem Wettersteingebirge:

L M. Schnitze, neuer Aufstieg auf die Dreithorspitze direct vom Leutascher Platt 115

II. Heinr. Schwaiger, der Hochblassen 116

Fr. Nibler, der Mersavetz im Küstenland . 122

Dr. Morita Hoernes, Bosnische Gebirgsübergänge 125

Ferd. Muhlbacher, der Predigtstuhl bei Ischl 139

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Beilagen.

Tafel 1. Der Predigtstuhl bei Ischl. Katuratudie von Ferd. Mühlbacher in Ischl. Lichtdruck von J. B. Obernetter in München.

Zu Seite 139.

Tafel 2, 3, 4. Panorama toiu Rosenik. (Stangalpen-Gruppe). Aufgenommen und gezeichnet von Alfred Zoff, revidirt von Professor Dr. J. Frischauf. Photo-Zinkographie. Text Seite 113.

Tafel 5. Der Hochobir yoni Draathal ans und der Hochobir mit dem Bor ir haus. Nach Skizzen von Phil. Kofier. Zinkographie.

Zu Seite 101 und 107.

Tafel 6. Das Wettersteingebirge von der Dreithorspitze ans. Nach einer Zeichnung von Mai Schultze. Zinkographie. Zu Seite 115.

Mit diesem Hefte werden an die Mitglieder versendet:

Anleitung zu wissenschaftlichen Untersuchungen auf Alpenreisen.

III. Abtheilung: Anleitung zu anthropologisch-vorgeschichtlichen Beob- achtungen im Gebiet der deutschen und österreichischen Alpen von Dr. Johannes Ranke in München, und

Verzeichnis* der Mitglieder des Deutsehen und Oesterreichischen Alpen- Tereins und Auszüge aus den Jahresberichten der Sectionen for 188U.

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Der Deutsche und Oesterreichische Alponverein besteht z. Z. ans folgenden

74 Sectionen mit beiläufig 0000 Mitgliedern:

Algäu-1 nimenst.nl t.

Landshut.

Algfut- Kempten.

Leipzig.

Asch in Böhmen).

Lindau.

Augsburg.

Linz.

Aussee.

Marburg a. d. Drau.

Austritt in Wien.

Flemmingen.

Berchtesgaden.

Meran.

Berlin.

Miesbach.

Bozen.

Mittenwald au der Isar.

Breslau.

Mondsee.

Brisen am Eisack.

München.

Braneck.

Nürnberg.

Coburg.

Passau.

Cunstanz.

Pinzgau in Zell am See.

Darmstadt.

Pongau in St. Johann.

Dresden.

Prag.

Erzgebirge- Voigtland in Zwickau.

Regensburg.

Fichtelgebirg in Wunsiedel.

Reichenhall.

Frankenwald in Nordhalben.

Rheinland in Köln.

Frankfurt a. 51

Hosenheim.

Freiburg im Breisgau.

Salzburg.

Gera.

Salzkammergut in Ischl.

(Jolling.

Schwaben in Stuttgart.

Graz.

Schwarzer Grat in Isny.

Hamburg.

Siegcrland in Siegen.

Heidelberg.

Steyr.

Hoch-Pusterthal.

Taufers (Pusterthal).

Imst und Umgebung.

Traunstein.

Innerötzthal in Sölden.

Trostberg.

Innsbruck.

Ulm - Neu-Ulm.

Iselthal in Windisch-MatreL

Villach.

Karlsruhe.

Vorarlberg in Bregenz.

Kitzbühel.

Waidhofen a. d. Ybbs.

lüageufurt

Weilheim-Murnau.

Kutstein.

Wolfsberg (Kärnten).

Küstenland in Tricst

Würzburg.

Laodeck (Bezirk).

Zillerthal in Zell a. Z.

Ah Vorort fungirt im zwölften Vereinsjahr lSSl die Section Austritt In W

Druck von L. C. Zamarski in Wien.

Digi'tiz

ZEITSCHRIFT

Je*

Deutschen und Oesterreichiscken

Alpenvereins.

In zwanglos erscheinenden Heften.

R e d i g i r t

TH. TRAUTWEIN,

Heft 2.

WIEN, 1881.

Verlag des Deutschen und Oesterreichiscbcn Alpenvereius iu Wieu.

In Commission <ler J. LindauerVhün Rurhhandlur>£ in München.

uigiiizec) Dy

Ausgegeben im August 1881.

Für die oäch&tci Helte .sind uns u. A. die folgenden Arbeiten thcils zu gesagt, theils bereits in unseren Künden:

Erzherzog Johann und seine Beziehungen zu den Alpen, von Director Kranz Ilwof in Graz.

Der Widnni in Tirol, eine culturgeschichtliche Studie von Dr. B. J. Barth iu Wien.

Ueber optische Täuschungen im Gebirge, vuu August Böhm in Wien.

Heber Bergstürze, von Dr. E duard Gracffe in Triest.

Wanderungen durch die Gebiete der deutschen Sprachinseln in den Sfid- alpen, von Amtmann Dr. Groos in Freiburg i. Hr.

* Sexteuer Hochtouren, von Gustav Kuringer in Augsburg.

Zur Nomenclatur der Stubaier Gebirg-gruppe, von C. Gsaller in Innsbruck. Ein Römerweg im Tölzer Grenzgebirge, von Dr. M. Höf ler in Tölz. Bosnische Gebirgsübergänge II. Folge, von Dr. Moriz Hoerncs in W7ien. Erdwarme und Tunnelbau im Hochgebirge, von Professor Dr. Gust. Adolf h>eh in Wien.

Gurnerathal und Blattenspitze, von Professor Dr. Gust. Adolf Koch in Wien

Zur N«uiienclatur der Rosengartenkette, von Gottfried Merzbacher in München.

Die Grenzen der Alpen. Aus dem Nachlass de» Geh. Itegierungsrath Professor Dr. C. Neumann. Bearbeitet von Professor Dr. J. Partsch in Breslau.

* Ueber den Werth und die Benützung der Karten, von Premier-Lieutenant

L. Obermair in München.

Etliche Einblicke in Api an' s Topographie. Eine Skizze von Hartwig

Peetz in Traunstein. Alpwirthsehaltli. be Gebräuehe und Kechtsalterthüiner im Montavon, von

Ott u v. PI ist er in München. Die Kriiumler, Wasserfälle. Ergan/.ungen uud weitere Mittheilungen, von

Kud. Kiemanti in Berlin ;

* Studien am Pasterzengletscher III. Folge. Von Bergrath F. Seeland in

Klagenfurt.

Aus den Sölkcr Thälern u. a., von Dr. Julius »Sei dl in Steyr.

* Das Dachsteingebirge. Beschreibender Theil von Professor Dr. Friedrich

Simony in Wien. . Ueber Hüttenbauten, von Architekt Ludwig Tischler in Wien.

* Touren in der Brentakette nebst Bemerkungen über die Nomenclatur

derselben. \<>n Fritz Vogl in München. " Erste Ersteignn«; der Presanella von der Nordseite, von Dr. Bruno Wagner in Wien.

In der Brechelzeit. Skizze aus dem kärntnerischen Volksleben, von Rudoll Waizer in Klagenfurt.

* Aus dem Wettersteingebirge (Topographisches, Neue Touren).

von Verschiedenen. •Eine Vereinspartie auf den Wischberg.

* Zu <l^n mit * btxticlinolrn Arh-i1»n find Illustration«!! <-tc. in Au»»icht fenommeo.

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Die für dieses Heft bestimmte

Specialkarte der centralen Zillerthaler Gruppe

westliches Blatt

»st iiii Stieb vollendet Um jedoch für eine nochmalige Ceberarbeitung uud .-»dann lür die sorgfältige Herstellung in Kupferdruck uud Behandlung des umfang- reichen Blatte-, welche bei einer Auflage von Uber 11 000 Exemplaren wo_J ins Gewicht fallt. Zeit zu .ewinnen, inussten wir uns entschliesseu, die Ausgabe desselben bis zur Vorsendung von Heft 1 des Jahrgangs 1882 zu verschieben.

Ein zweite.«* Östliches Blatt wird die Karte ab-ohliessen und im Jahre 1882 seiner Vollendung entgegengehen.

Das westliche Blatt wird mit dem Jahrgang lt>81 verrechnet, jedoch dem Jahrgang lb*2 beigegeben, dessen Inhalt an Text sowohl als an Illustrationen etc. darum keinerlei Verkürzung erleidet.

* ;

.* , t . ______

y Fflr den Herrn Buchbinder.

Dil drt Prack tarn T_«il MCB. frisch, wird fclion««!)'^ Behandlung am' mpt-di !<>:>.

Beim F.inhnden int Tafel 10 als Frontispiz zwischen Hchmatttitol uud Haupttitel ein- ZukM*n. Tat -In Sr. 1. :'>, 7, S, !), 1">, 1»! kommen an du» im Inhalts-Verzeichniss angegebenen Sttttra !)« PftDOramen. TMm '->, 3, 4, U und 12. 13 und 14 worden in dt-nsolb«u Brüchen belas*« und aih <.«".t-n am Backdeckel des Band. .* unter »urkea Leinenstreifen gelegt

Dm» Mitgli»'«!«** - V«rteiehni>i kann unter Benützung .let. dem Heft 3 beiUege nd«:i Titels und Inhalt* al« Vit- und Bf>ekl-!att aifaai cartonirt werden, und können in diesem Fa'.l POM für im I. uad II. Nachtrug H-S» und l->3 . circa t> Bogen, eingelegt werden.

Driic_ von I.. C. Zamanki in Wien.

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